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Ihr Motorradmagazin<br />
MotoGP • SBK • IDM • Six Days Teil 3<br />
www.speed-verlag.de<br />
April 2012/ Nr. 4/ 18. Jahrgang
Valentino’s Lektion #2<br />
BATTLAX S20: So genießen Sie authentische<br />
Renn-Emotionen auf jeder Straße.<br />
Einsame Spitze!<br />
Der neue BRIDGESTONE Hypersport Reifen BATTLAX S20 beeindruckt die<br />
Tester des Motorrad Test Centers aus Stuttgart nachhaltig. Im Test auf einem<br />
trockenen Testkurs zeigte der S20 seine Überlegenheit im Vergleich <strong>mit</strong> den<br />
Reifen drei weiterer Hersteller. Für alle, deren Ansprüche genau so hoch<br />
sind wie die des Motorrad Test Centers, gibt es nur eine Wahl – den neuen<br />
BRIDGESTONE BATTLAX S20.<br />
1 - Bridgestone Battlax S20<br />
2 - Dunlop Sportmax Sportsmart<br />
3 - Pirelli Diablo Rosso II<br />
4 - Bridgestone Battlax BT-016 PRO<br />
5 - Michelin Pilot Power 2CT<br />
6 - Michelin Power Pure<br />
Testing organisation: Motorrad TestCenter, Stuttgart Germany, Test date: November 2011, Test bike: BMW S1000RR<br />
Test tyres: 120/70ZR17, 190/55ZR17, Test facility - Bridgestone Europe Proving Ground, Italy,<br />
Bridgestone Deutschland GmbH<br />
Justus-von-Liebig-Str.1<br />
61352 Bad Homburg v.d. Höhe<br />
www.bridgestone-mc.de
VORWORT<br />
Was liegt an?<br />
Na ja, jede Menge Motorradrennen. MotoGP, Superbike, IDM, IRRC, natürlich alles weltweit verteilt. Am 19. Mai Champions-League-<br />
Endspiel in München (Bayern wird’s schon machen), die Isle of Man ab 28. Mai, im Juni die Fußball-EM, am 08. Juli der Sachsenring-<br />
GP, ab Ende Juli zwei Wochen Olympiade in London, dann die IRRC und die MotoGP bei den Tschechen, Anfang September die IDM<br />
und ab 24. 09. die Six Days am Sachsenring. Dazwischen jede Menge „da muß auch ich hin“-Veranstaltungen: 6. Mai DTM am Lausitzring,<br />
Misano, Assen, Aragon, Schleiz, Deep Purple in Augsburg (gottseidank erst im November) - wie soll das denn alles gehen?<br />
Nebenbei noch selber Motorradfahren ist da gar nicht drin.<br />
Trotzdem: Mein Nachbar hat seine Supermoto (ja, die ohne Auspuff!) schon wieder ausgepackt, unser Layouter macht sein Klappcabrio<br />
wieder fi t, ein Moped bei zur Zulassungsstelle anzumelden dauert einen ganzen Tag. Klar, müssen ja alle gleichzeitig machen.<br />
Alles Anzeichen dafür, daß der Sommer kommt, der lässt sich auch von ungeplanten Präsidentenwahlen oder ruinösen Spritpreisen<br />
nicht aufhalten.<br />
Packt eure Bikes aus - kleiner Kundendienst muß reichen - und ab auf die Piste.<br />
Die Großen machen es auch nicht anders. OK, die sind erstmal im Warmen, aber sie kommen auch noch nach Norden. Die Vorgeschmäcker<br />
auf die Saison 2012 sind durchwachsen. MotoGP als Zweiklassengesellschaft, Vale <strong>mit</strong> seiner Duc kommt nicht vom Fleck, Moto2 und die 125er Moto3<br />
werden sicher ganz interessant, IDM sowieso, in der SBK werden´s wohl der Max, der Carlos und der Tom auf der Kawa unter sich ausmachen.<br />
Wir freuen uns, vor allem auf das, was wir nicht erwarten.<br />
Also: Bezahl-Abo zulegen, Sat-Schüssel an die Wand, Festplattenreceiver kaufen, die Gebrauchsanleitung dazu auswendig lernen und sich bis 11. November von allen<br />
Hobbies verabschieden - dann ist die Saison nämlich schon wieder rum.<br />
Der <strong>Speed</strong>-Verlag wünscht allen Motorsportverrückten, natürlich auch allen normal Verrückten, einen heißen und spannenden Sommer, tolle Rennen, fairen, sicheren<br />
Sport und würdige Meister.<br />
Allen Bikern eine sonnige und unfallfreie Saison!<br />
Herzlichst<br />
Rainer Hechtl<br />
Jede Veranstaltung wirft seinen Schatten voraus.<br />
So hat mir persönlich der ausführliche Bericht über die legendäre Sechstagefahrt vom<br />
24. - 29. September erstmals nach 23 Jahren wieder in Deutschland, gefallen. Des weiteren<br />
freue ich mich über die persönlichen <strong>Interview</strong>s <strong>mit</strong> Maximilian Kappler und Domi<br />
Aegerter, auch über die Kleinanzeigen für Motorräder und Zubehör.<br />
Ich sage nur, macht weiter so!<br />
Freundlichst<br />
K. Jost, 04618 Wolperndorf<br />
Six days - Wirtschaftsförderer<br />
Es gibt Menschen, die sind grundsätzlich gegen (fast) alles! Motorsport gehört auch<br />
nicht gerade zu den beliebten Themen notorischer Nörgler, die dann auch gleich einmal<br />
zu Verhinderern werden. Bei den Six days, der Enduro-Geländesport-Veranstaltung rund<br />
um den Sachsenring und im Erzgebirge, bahnt sich Ähnliches an. Denn der einst durch<br />
die Zschopauer Motorradmarke MZ dominierte Wettbewerb soll im Herbst nach 23<br />
Jahren wieder in Deutschland und unserer Region veranstaltet werden. Dabei ist dieses<br />
Event Wirtschaftsförderung bester Güte! Denn nachdem die erste Anmeldung aus Brasilien<br />
kam, kann man sich ausrechnen, wer alles dem Land Sachsen eine Stippvisite<br />
abstatten wird, Geld ins Land bringt und weitere Kontakte knüpft. Und das Interesse ist<br />
so groß, so dass gar nicht alle Interessenten berücksichtigt werden konnten.<br />
Wenn die Anwohner der betroffenen Regionen wünschen, das es <strong>mit</strong> der Wirtschaft<br />
aufwärts geht, müssen sie auch einmal Dinge in Kauf nehmen können, die ihnen nicht<br />
so sehr am Herzen liegen. So man den Termin rechtzeitig kennt und nicht so großes<br />
Interesse hat oder sich gar gestört fühlt, kann man in diesen Tagen auch den Abgang<br />
proben. So jedenfalls machen es Menschen auf der Isle of Man in der irischen See,<br />
wenn dort seit mehr als 100 Jahren inzwischen eine Woche lang motorsportlich „der<br />
Bär steppt“.<br />
Deshalb: Motorsportfreunde, freut euch! Desinteressenten, gönnt es uns! Und ihr Entscheidungsträger,<br />
lasst objektiv uns gute Gastgeber sein, im Interesse weltoffenen<br />
Handelns, wenn wir gleichzeitig den 85. Geburtstag der Traditionsrennstrecke Sachsenring<br />
um Oberlungwitz/Hohenstein-Ernstthal begehen...<br />
Karl-Ernst Müller, 08056 Zwickau<br />
Inhalt 04-2012<br />
Seite 03 Vorwort<br />
Seite 04-10 Motorräder Dortmund<br />
Seite 11-17 Six Days Teil 3<br />
Seite 18-19 <strong>Interview</strong> <strong>mit</strong> <strong>Didier</strong> <strong>Grams</strong><br />
Seite 20, 29-30 IDM<br />
Seite 21-24 Ticketfl yer Sachsenring<br />
Seite 25-28 Autogrammkarten/Poster<br />
Seite 31-36 SBK in Phillip Island<br />
Seite 37 Präsentation Racing Team Germany<br />
Seite 38-40 MotoGP Tests in Sepang<br />
Seite 41-43 Moto2 / Moto3 Tests in Jerez<br />
Seite 44-46 MotoGP Tests in Jerez<br />
Seite 47-48 Reisebericht Georgien<br />
Seite 49 Kleinanzeigen<br />
Seite 50 IG Königsklasse<br />
Titelbild-Foto<br />
Max Biaggi<br />
Foto: Luc Vervoort<br />
Leon Haslam und Marco Melandri<br />
Foto: Luc Vervoort<br />
Jakub Smrz<br />
Foto: Luc Vervoort<br />
04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
3
MOTORRADMESSEN 2012<br />
Auf die Plätze – Fertig – Dortmund<br />
Text: Bernd Lukas George Fotos: André Birkenkampf, Bernd Lukas George<br />
4 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
MOTORRÄDER DORTMUND<br />
Traditionell fällt seit 27 Jahren <strong>mit</strong> der Motorradmesse<br />
in Dortmund der Startschuss für die neue<br />
Motorradsaison. Fast genauso traditionell kämpft<br />
das Veranstalterteam um „The Voice“ Tommi<br />
Deitenbach aber auch <strong>mit</strong> Schnee, Eis und Frost<br />
an den Besuchertagen. Doch in diesem Jahr sah<br />
es deutlich freundlicher aus und Petrus fühlte<br />
ganz offensichtlich <strong>mit</strong> den Bikern, die sich die<br />
letzten Updates und Inspirationen in den sechs<br />
Dortmunder Messehallen für das gemeinsame<br />
geliebte Hobby holen wollten. Rechtzeitig zur<br />
Eröffnungspressekonferenz stiegen die Temperaturen<br />
und die Vorhersage für das Wochenende<br />
versprach die ersten intensiven Sonnenstrahlen<br />
des Frühlings. Messechef<br />
Hans-Günther<br />
Weigt kündigte dann<br />
recht optimistisch „fast<br />
300.000 Besucher“ an,<br />
die im Laufe der Woche<br />
auf das Messegelände<br />
kommen werden. Allerdings<br />
fügte er schmunzelnd<br />
sofort die Erklärung<br />
an: sowohl am<br />
Aufbau-Sonntag, als<br />
auch am Messe-Samstag<br />
gab es Heimspiele<br />
für den BVB. Und der<br />
größte Teil der jeweils<br />
bis zu 81.500 Fußballfans<br />
marschiert über<br />
das Messegelände, um<br />
das Stadion des amtierenden<br />
Deutschen Meisters<br />
zu erreichen. Die<br />
Rechnung des westfälischen<br />
Messefuchses<br />
ging zumindest am<br />
Samstag spürbar auf:<br />
die „Gelb-Schwarzen“<br />
waren deutlich unter<br />
den Messebesuchern<br />
zu sehen und das Cross-Marketing trug die gewünschten<br />
Früchte. Als letzten Fußballvergleich<br />
will ich dann noch erwähnen, dass sowohl der<br />
BVB die Tabellenführung behielt – als auch Dortmund<br />
weiterhin Spitzenreiter und ungekrönter<br />
Champion bei den Regional- und Frühjahrsmessen<br />
bleibt. (Ach hätte doch nur der FC Erzgebirge<br />
Aue etwas mehr Glück und Budget….)<br />
Mit meinem Bericht von einem langen Messerundgang<br />
will ich nun versuchen zu erklären, warum<br />
Dortmund weiterhin diese Rolle behaupten kann.<br />
Dieser Stellenwert startete bereits in der oben<br />
erwähnten Pressekonferenz, als der BMW Motorrad-Chef<br />
und IVM-Präsident Hermann Bohrer<br />
die Messe lobte und einen erfolgreichen Bogen<br />
von den gerade sprießenden Krokussen in seiner<br />
bayrischen Heimat zu der Messe in der Bierstadt<br />
Dortmund schlug. Noch dazu konnte der IVM<br />
erstmals seit mehr als 10 Jahren einen Anstieg<br />
der Zulassungszahlen melden. Kräftige 4 Prozent<br />
für den Gesamtmarkt und stolze 11 Prozent bei<br />
den Kraftrollern sprechen eine deutliche Sprache.<br />
Besonders die Steigerung bei den Großrollern<br />
zauberte dem IVM Präsidenten (und ehemaligen<br />
„<strong>Speed</strong>-Cover-Mann“) ein Lächeln ins Gesicht. In<br />
diesem Segment werden sich die Berliner Bayern<br />
ebenfalls sehr bald bemerkbar machen. Gerade<br />
beginnt die Produktion der beiden C-Roller im<br />
Berliner Werk und ganz offensichtlich haben die<br />
Bayern genau zum richtigen Zeitpunkt den Schritt<br />
in diese Produktgruppe gewagt. Oder sind die Biker<br />
einfach genau zum richtigen Zeitpunkt „passend<br />
alt“ geworden? Da die Zahlenwerke des IVM<br />
Mit dem BATTLAX S-20 bringt Bridgestone Motorsporttechnologie auf die Straße.<br />
<strong>mit</strong> einem weiter sinkenden Klein- und Leichtkraftradsegment<br />
aber auch deutlich machen,<br />
dass die Jugend sich immer mehr vom Thema<br />
Zweirad abwendet, bzw. nicht dazu findet, hat der<br />
Verband unter Hauptgeschäftsführer Brendicke<br />
bereits die nötige Stoßrichtung vorgegeben. Mit<br />
sozialen Netzwerken wird man das Thema weiter<br />
unter die Jugendlichen tragen und die Tatsache,<br />
dass der Verband nun bei Facebook bereits mehr<br />
als 30.000 Freunde hat, verspricht einiges. Aus<br />
eigener Erfahrung <strong>mit</strong> jugendlichen Probefahrern<br />
und jüngeren Besuchern (- die, wie bereits in den<br />
Jahren zuvor, kostenlos auf die Messe durften!<br />
Lob und Dank!!) an unserem <strong>Speed</strong>-Messestand,<br />
kann ich bestätigen, dass auch weiterhin starkes<br />
Interesse am Zweirad besteht. Allerdings müssten<br />
Hersteller, Importeure und der Verband auch die<br />
Zugangs-Hürden deutlich niedriger gestalten.<br />
Die Führerscheine sind in den letzten Jahren viel<br />
zu teuer geworden und dieses Problem hat zwischenzeitig<br />
auch die Fahrlehrerzunft erkannt. Es<br />
wäre doch logisch, entsprechend zum begleiteten<br />
Fahren ab 17, die 50er und 125er Grenze auf<br />
das Einstiegsalter von 15 zu senken. Die neuen<br />
Länder haben <strong>mit</strong> der Mobilität in diesem Alter<br />
gute Erfahrungen gesammelt und der neu gewählte<br />
Bundespräsident kann sich sicher noch<br />
gut erinnern. Als Verfechter einer individuellen<br />
Freiheit wäre er doch der perfekte Schirmherr für<br />
eine zukünftige Kampagne. Und wenn sich dann<br />
noch über facebook, Twitter , SchülerVZ und andere<br />
Kanäle die 13-17 jährigen zu Demos auf die<br />
Strasse locken lassen, könnte die Basis für den<br />
Motorradmarkt 2020<br />
gelegt werden. Denn<br />
soviel wurde in Dortmund<br />
deutlich: in 2020<br />
wird sich der größte Teil<br />
der aktuellen Biker nur<br />
noch <strong>mit</strong> einem Rollator<br />
durch die Messehallen<br />
bewegen können!<br />
Aber noch ist es ja<br />
nicht so weit und wir<br />
wollen uns jetzt mehr<br />
auf die Produkte konzentrieren.<br />
Ein ganz<br />
besonderes Fahrzeug<br />
hatte dann auch noch<br />
Weltpremiere und war<br />
da<strong>mit</strong> Highlight der<br />
Pressekonferenz: die<br />
erste fahrfertige Horex<br />
VR 6 wurde von der<br />
kleinen Manufaktur<br />
gezeigt. Satte 161 PS<br />
lieferte der einmalige<br />
W-Sechszylinder auch<br />
ohne den ursprünglich<br />
vorgesehenen Kompressor.<br />
21.700 Euro müssen<br />
dafür bei einem der<br />
30 deutschen Händler über die Theke geschoben<br />
werden. Pressesprecher Arnd von de Fenn versicherte,<br />
dass es keine Rabatte geben wird und<br />
man da<strong>mit</strong> Vorbildcharakter hat. Der Motor wird<br />
von einem Zulieferer am Bodensee beigesteuert.<br />
Eine Region, <strong>mit</strong> der auch die Airbus-Bauer und<br />
die aktuellen DTM-Autos gut fahren. Die 3 Ventile<br />
im Kopf der Horex stellen noch keine Besonderheit<br />
dar, schon eher die drei Nockenwellen. In der<br />
Manufaktur werden dann jeweils vier Mechaniker<br />
gemeinsam ein Motorrad als ihr Tagewerk produzieren.<br />
Wenn in diesen Tagen die Produktion<br />
startet, werden sicherlich die Checa Superbike-<br />
Mechaniker neidisch zu diesen Arbeitswerten in<br />
Augsburg schauen. Beim Saisonauftakt in Australien<br />
hatten die vier Mechaniker des Althea<br />
Racing Teams etwas mehr als eine Stunde Zeit,<br />
um dem Weltmeister aus Komponenten ein Siegermotorrad<br />
auf die Räder zu stellen. Genau wie<br />
04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
5
MOTORRÄDER DORTMUND<br />
Benny Wilbers, Geschäftsführer der Firma Wilbers Suspension Manufaktur, zeigte Fahrwerke für<br />
Straßen- und Rennmaschinen, wie sie auch in verschiedenen Rennserien eingesetzt werden.<br />
Fritz Wetzlar: Mit solch einer Royal Enfield wurde in den 50ziger Jahren die Six Days bestritten.<br />
6 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Checas Ducati 1198 muss auch die neue Horex<br />
ohne Kompressor auskommen, da der Zulieferer<br />
sich vorerst auf die wichtigen Auto-Kunden konzentriert.<br />
Doch kommt das leistungsfördernde<br />
Schaufelrad ab 2013 bei Horex zum Einsatz.<br />
Gerade einmal ein Zehntel der Horex-Leistung<br />
liefern die GasGas Trialmaschinen, <strong>mit</strong> denen<br />
der Belgier Fred Crosset und der Franzose Christophe<br />
Bruand für eine weitere Premiere in den<br />
Dortmunder Messehallen sorgten und nächster<br />
Punkt einer attraktiven Pressekonferenz waren.<br />
Basis der Show ist ein 20 Meter langer und <strong>mit</strong><br />
Aufbauten vier Meter hoher Show-Truck, den die<br />
beiden Artisten als Grundlage für eine atemberaubende<br />
Show nutzen. Mehr als einmal kommen<br />
die Beiden dabei der Decke sehr, sehr nahe. Riesige<br />
Sprünge, artistische Fahrmanöver und Backflip<br />
auf und über dem Monstertruck sorgten für<br />
reichlich Nervenkitzel. Bei der Show spielten auch<br />
die schwarzen Dosen <strong>mit</strong> dem grünen M eine<br />
wichtige Rolle. Aber nicht die 330ml Varianten.<br />
Versionen in gigantischen Dimensionen wurden<br />
dabei erklettert, überflogen oder als Rampe benutzt.<br />
Schlicht und einfach phantastisch, dieses<br />
fahrerische Können. Einziger Kritikpunkt: das<br />
Spektakel hätte eine andere Bühne verdient. Bereits<br />
deutlich vor dem Showstart war die Fläche<br />
dichter besiedelt als das Borussia-Stadion und<br />
nur wenige der zahlreichen Fans konnten sie perfekt<br />
sehen. Deutlich wurde die Zugkraft der Show<br />
auch am benachbarten LSL-Stand, wo unter anderem<br />
einer der noch seltenen Norton-Twins für<br />
Begeisterung sorgte. Regelmäßig zur Trial Show<br />
zog es den Norton-Mitarbeiter auf einen Aussichtsplatz<br />
in der Standkonstruktion, der sich<br />
zwar in schwindelnder Höhe befand, aber perfekte<br />
Sicht lieferte.<br />
Die perfekte Sicht half auch beim Stöbern in den<br />
Hallen, hatten sich doch zahlreiche Aussteller<br />
Mühe gegeben und die ausgefallensten Schätze<br />
und Highlights <strong>mit</strong>gebracht. Das galt besonders<br />
für die Hallen 5, 6 und 7. Doch auch die traditionell<br />
den Fahrzeugherstellern vorbehalten Hallen<br />
3 und 4 glänzten <strong>mit</strong> einer wahren Sinnesüberflutung.<br />
Der Weltmarktführer Honda setzte<br />
Highlights und machte erneut deutlich, dass man<br />
sich intensiv um neue und junge Kunden bemüht.<br />
Honda Europe Messechef Klaus Kniedel zeigte<br />
sich dann am Sonntag auch mehr als zufrieden<br />
<strong>mit</strong> der Resonanz in Dortmund: „Das Hobby, aber<br />
auch der Bedarf an Mobilität muss bezahlbar<br />
bleiben. Das zeigt die komplette Honda-Palette,<br />
wobei die neue Mittelklasse sehr wichtig ist“, war<br />
von einem Honda-Heinen Mitarbeiter zu hören.<br />
Bei der Planung und Konstruktion der NC-Klasse<br />
(new concept) stand im Mittelpunkt, einen Preis<br />
zu realisieren, der sich in Gebrauchtpreisregionen<br />
Neuheit für die Honda NC700, die Auspuffanlage der Firma BOS aus Neuenhaus.<br />
bewegt und so den Kaufanreiz verstärkt. Dabei<br />
sind die Schwestermodelle keine Sparmodelle,<br />
sondern <strong>mit</strong> ABS und dem genialen DCT-Doppelkupplungsgetriebe<br />
ausgestattet. Entsprechend<br />
waren die Motorräder <strong>mit</strong> dem neu konstruierten<br />
670 ccm Twin heftig umlagert. Die NC 700 S, NC<br />
700 X und die Rollervariante Integra werden alle<br />
sehr gut angenommen. Besonders der Großroller<br />
sorgte bei mir für Erstaunen, als ich am Montag<br />
dann die Autobahn in Richtung Heimat befuhr:<br />
pfeilschnell flog der Integra unter einem Mitarbeiter<br />
an meinem Transporter vorbei, um spielerisch<br />
und schnell die Autobahnauffahrt zu nehmen.<br />
Ich hätte da eine Idee für einen ganz neuen Vergleichstest,<br />
lieber Andrè!<br />
Bemerkenswert bei der neuen Honda-Mittelklasse<br />
ist die Ingenieursleistung, die zahlreiche Komponenten<br />
in alle Modelle integriert und dadurch die<br />
Kampfpreise ermöglicht. Die Motoren, Auspuffanlagen,<br />
Rahmen, Gabel, Räder, Bremsanlage,<br />
Cockpit sind weitestgehend baugleich und senken<br />
die Entwicklungskosten und da<strong>mit</strong> den Preis für<br />
den Kunden. Und auch der Unterhalt dürfte günstig<br />
werden, da Honda einen Kraftstoffverbrauch<br />
von 3,7 Liter angibt. Die Motorleistung von 52<br />
PS steht bei niedrigen 6250 U/min an und für<br />
die neue europäische Führerscheinregelung (ab
MOTORRÄDER DORTMUND<br />
2013) ist der Motor bereits jetzt <strong>mit</strong> den geforderten<br />
48 PS homologiert. Das absolute Bonbon<br />
ist dabei das DCT Getriebe, welches für die S- und<br />
X-Ausführung optional geordert werden kann.<br />
Definitiv unsere <strong>Speed</strong>-Empfehlung. Mit der NC-<br />
Reihe hat Honda einen bemerkenswerten Schritt<br />
getan! Doch auch die restliche Honda-Produktpalette<br />
wurde intensiv begutachtet und vom Publikum<br />
unter die Lupe genommen. Eine am Kunden<br />
orientierte Modellpflege war dabei Hauptaugenmerk,<br />
wie Honda Pressemann Stephan Beckmann<br />
verriet. Wenn es um die Fireblade geht, sind die<br />
Herren Rea, Aoyama und Muggeridge natürlich<br />
sehr wichtige Kunden, doch die gesamte Sportgemeinde<br />
darf sich über die neue Big Piston Gabel,<br />
„Ride by Wire“ und ein optimiertes Mapping<br />
freuen. Die touristischen „Kilometerfresser“ standen<br />
im Fokus der VFR 1200-Optimierung: Tank<br />
minimal vergrößert, Reservemenge, Anzeige und<br />
Sitzbank optimiert, um auf der superbequemen<br />
Maschine noch längere Etappen zu ermöglichen.<br />
Logisch, dass sich bei diesem Vorhaben die Ingenieure<br />
im katastrophen-gebeutelten Japan die<br />
Maschine <strong>mit</strong> Traktionskontrolle versahen, ein<br />
weiterentwickeltes Doppelkupplungsgetriebe und<br />
ein verbessertes Mapping verbauten. Sehr gut<br />
kam beim Publikum die V4 Crosstourer an. Intensiv<br />
leuchten die Augen von Stefan aus Hamm.<br />
Maßkombis aus Känguru- und Rindleder: die Firma ALNE aus Niedernberg am Main.<br />
www.alne-leder.de<br />
„Ich habe vor zwei Jahren meine Africa-Twin<br />
schweren Herzens verkauft und mir wurde schnell<br />
klar, dass meine jetzige nur eine Übergangslösung<br />
ist. Ich denke, das Warten hat sich gelohnt“! So<br />
klingt Begeisterung. Diese Gefühlslage fand man<br />
auch am Stand von Triumph, wo die Sitzplätze<br />
Jörg Breitenfeld (mi.) von Arai-Helmet-Deutschland im Fachgespräch <strong>mit</strong> interessierten Kunden.<br />
auf den Traumbikes im festen, kurzen Takt durch<br />
die zahlreichen Fans frisch erklommen wurden.<br />
Bei den Choppern und Cruisern der Briten stand<br />
die Thunderbird im Mittelpunkt, die von den Lesern<br />
einer großen Stuttgarter Zeitschrift – sehr<br />
zum Ärgernis des amerikanischen Platzhirsches<br />
aus Milwaukee – zum Chopper des Jahres gekürt<br />
wurde. Noch sind die Kernkompetenz der Briten<br />
aber ihre Sport- und Naked Bikes. Entsprechend<br />
konzentrierte sich der Andrang auf Street- und<br />
<strong>Speed</strong>-Triple (Lieber Verleger, das wäre doch ein<br />
perfektes Dienstfahrzeug für unseren Verlag!).<br />
Doch auch die Klassiker <strong>mit</strong> dem starken Twin<br />
und natürlich die Reiseenduros, die es ja seit diesem<br />
Jahr auch <strong>mit</strong> satten 1200 ccm gibt, haben<br />
sich einen festen Fanclub geholt. Von dem großen<br />
Dreizylinder sichtlich in den Bann gezogen, verharrte<br />
„Gonzo“ aus dem exotischen Castrop-Rauxel<br />
am Triumph-Stand. Wir waren schnell beim<br />
Thema. Auf die Frage, warum er seinen Traum<br />
nicht besteigen möchte, antwortete der „echte<br />
Bergmann“ („ich war immer unter Tage – nicht<br />
in Verwaltung oder der Werkstatt!“) <strong>mit</strong> entwaffnender<br />
Deutlichkeit: „Heute baut doch niemand<br />
mehr Murks. Ich habe <strong>mit</strong> meinem Händler schon<br />
geklärt, dass ich der erste und einzige auf meiner<br />
Maschine bin. Die hoffentlich bald kommt“! Ich<br />
war platt, hatte aber „janz klar verstanden“! Dat<br />
is Liebe!<br />
Liebe zum Produkt treibt auch die Fans amerikanischer<br />
V-Eisen an. Und die beiden Marken Harley<br />
Davidson und Victory hatten Neuigkeiten <strong>mit</strong> nach<br />
Dortmund gebracht. Bei Victory war es die neue<br />
„Judge“. Der „Richter“ ist ein in mattschwarzen<br />
Lack getauchter Traum im Muscle Car-Style. Der<br />
matt lackierte Scheinwerfer, der Dual-Auspuff, ein<br />
dunkler Rahmen und der entsprechende Dragbar-Lenker<br />
erinnern schon an einen ehrwürdigen<br />
Richter in der schwarzen, Respekt einflössenden<br />
Robe. Auf neuen Fünfspeichen-Rädern gibt es<br />
Arrow Auspuffanlagen, präsentiert von der Firma<br />
alpha Technik aus Stephanskirchen.<br />
04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
7
MOTORRÄDER DORTMUND<br />
Präsenz in Freizeit- und Rennsport zeichnet die Firma Ilmberger Carbonparts aus Oberhaching aus.<br />
den Vierventil V2 <strong>mit</strong> reichlich 1.731 ccm und<br />
verheißungsvollen 153 Nm zum fairen Preis von<br />
14.490 Euro. Bei diesem Richter wäre ich gerne<br />
Bewährungshelfer. Definitiv nicht Angeklagter!<br />
Harley rühmt sich, <strong>mit</strong> den Sportster-Modellen<br />
aus den 50ern den Baurekord für eine Modellreihe<br />
zu halten. Tradition ist also angesagt.<br />
Doch nach Dortmund hatte man zwei Neue <strong>mit</strong>gebracht:<br />
Die „Slim“ zeigt sich recht puristisch,<br />
was aber auch reichlich Optionen zum Anbau von<br />
Zubehör bedeutet. Ein Solo-Sitz, breiter Lenker in<br />
der Hollywood Bauart, sowie ein Frontscheinwerfer<br />
im Bobber-Style sind zusammen <strong>mit</strong> den 16<br />
Zoll-Speichenrädern die Zutaten, die dann für ein<br />
cooles Vorwärtskommen <strong>mit</strong> 79 PS und 132 Nm<br />
sorgen sollen.<br />
„Zwee- unn-siebtzisch“ war vor einigen Monaten<br />
noch der Gegenwert von drei Sonntagsbrötchen<br />
beim Bäcker meines Vertrauens. Als Modelbezeichnung<br />
auf den ersten Blick recht langweilig<br />
– doch die anglizistische Variante „Seventy-two“<br />
klingt dann ganz besonders bei einer Harley<br />
schon echt traumhaft. Autobauer Rover hatte<br />
mal einen „Seventy-five“ , der leider das letzte<br />
Rover-Fahrzeug wurde. Das wird bei Harley sicher<br />
nicht passieren. Die Harley 72 bemüht die Hippie<br />
Zeit vor 40 Jahren. Und genau wie im letzten<br />
Jahr die Forty-eight, hat auch die 72 anscheinend<br />
8 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Ein Blickfang: Scharfe Geräte am Stand Zietech/Dunn-Racing.<br />
das Spritfass (oder besser Minifässchen) vom historischen<br />
Vorbild: lediglich acht Liter kostbarer<br />
Sprit passen in den Tank der Maschine, die vorne<br />
auf 21 Zoll und hinten auf einem 16-Zöller rollt.<br />
Gesunde 67 PS entfalten die Harley-Triebwerke<br />
und liefern ein Drehmoment von 96 Nm, das es<br />
ab 10.795 Euro beim Harley-Händler des Vertrauens<br />
gibt. Und die Mitgliedschaft im lokalen Chapter<br />
ist dann auch direkt dabei. Ride free!!<br />
Dreht man den Harley-Slogan um, erhält man<br />
Free ride. Und <strong>mit</strong> diesem Modell hat KTM ein<br />
bisher nur von spanischen Spezialisten gebautes<br />
Konzept in den Markt gebracht. Die Maschinen<br />
<strong>mit</strong> dem auf viel Durchzug modifizierten Motor<br />
im ultraleichten Fahrwerk sind für dieses Jahr<br />
ausverkauft. KTM-Vertriebsprofi Jens Borrusch<br />
verriet dann auch, dass alle 350er gut nachgefragt<br />
werden. Doch auch in allen anderen Klassen<br />
sind die Österreicher gut dabei und nicht nur die<br />
690 Duke sorgt <strong>mit</strong> einer perfekten Leistung im<br />
Einsatzgebiet für Furore. „Ready to race“ zahlt<br />
sich für die Orangen ganz offensichtlich aus, und<br />
schon die Kids standen bei der „Einstiegsdroge<br />
Duke 125“ Schlange.<br />
Schlange stehen war auch wieder ein Thema bei<br />
der nächsten farborientierten Marke: Kawasaki.<br />
Trainingsveranstalter Michael Dunn vom Nürburgring war <strong>mit</strong> zwei Ständen vertreten.<br />
Das Gedränge verteilt sich recht gleichmäßig<br />
über alle Segmente, wobei Gebietsleiter Dirk<br />
Meining sich besonders über reges Interesse an<br />
der neuen Versys 1000 freute. „Ähnlich wie <strong>mit</strong><br />
der Z 1000 SX im letzten Jahr können wir da<strong>mit</strong><br />
Kunden perfekt bedienen. Aber auch die neue<br />
ZZR 1400, ER 6 und die W-Modelle wurden stark<br />
nachgefragt. Eine gute Messe.“ fasste er seine<br />
Eindrücke zusammen. Meine Beobachtungen ergaben<br />
dazu reichlich Sitzproben auf der VN 900<br />
Custom. Und die war orange! Für frische Farben<br />
und Dekore hatte sich Yamaha entschieden. Die<br />
kamen ebenfalls gut in Dortmund an. Noch dazu<br />
hatte die Marke <strong>mit</strong> den gekreuzten Stimmgabeln<br />
passend zum Saisonstart die Preise zahlreicher<br />
Modelle nach unten korrigiert, was für viele der<br />
insgesamt 98.500 Besucher ganz entscheidende<br />
Signale waren. Und gute Preise konnte auch<br />
Suzuki verkünden, wo die Neuigkeiten gut angenommen<br />
wurden. „Sowohl die GSR 750, als auch<br />
die V-Strom 650 wurde rege nachgefragt. Oft war<br />
dabei das ABS ein wichtiges Thema. Die GSXR<br />
hat eine feste Fangemeinde und die beteiligten<br />
Händler haben einige Bestellungen. Doch auch<br />
das andere Extrem, die neue GW 250 stößt auf<br />
gutes Interesse. Leider kommt die Maschine erst<br />
im Sommer“, sagte uns zum Messeende ein Mit-
MOTORRÄDER DORTMUND<br />
arbeiter vom Moto Treff Lindfeld. Gerne noch ein<br />
paar Messetage hätte man bei BMW angehängt.<br />
Der Besucherstrom wollte bei den Bayern nie<br />
versiegen und auch dort war „Extremismus“ ein<br />
Thema. Zwischen den neuen Rollern, schweren<br />
Tourern und der extrem leistungsfähigen S 1000<br />
RR lagen die Besucherinteressen. Auch wenn die<br />
Farbe „lava-orange“ bei der BMW 800 und 650<br />
GS entfällt, gab es Lob für die neuen Farben von<br />
Dirk aus Velbert: „Ich habe eine 2009er GS. Aber<br />
bei der Jubiläumsfarbe könnte ich schon wieder<br />
schwach werden!“ Schön, wenn man so treue<br />
Markenfans hat. Wobei die Farbänderungen vielleicht<br />
auch den vollen Auftragsbüchern geschuldet<br />
sind. Ich hätte ja den Werksleiter fragen<br />
können, ob man nun Farben verwendet, die noch<br />
viel schneller trocknen da<strong>mit</strong> man die enorme<br />
Nachfrage bedienen kann. Dass sich BMW-Boss<br />
Hermann Bohrer aber auch für Customizing begeistern<br />
kann, wurde bei der Weltpremiere neuer<br />
Conti-Reifen deutlich. Die Reifenbauer aus Korbach<br />
verpassten der Wunderlich S 1000 RR ihren<br />
TKC 80 Stollenreifen und sorgten da<strong>mit</strong> für einen<br />
noch brutalere Optik des Street Fighters. Sicher<br />
hätte der BMW-Manager gerne auch möglichst<br />
bald ein Naked Bike auf S 1000 Basis, das von<br />
einem seiner Bänder läuft. Bis dahin können aber<br />
noch die zahlreichen Veredler ihre Geschäfte machen.<br />
LSL, alpha technik, Wunderlich, Touratech,<br />
Wilbers, Micron, Rizoma und die zahlreichen<br />
Auspuffanlagen-Hersteller waren entsprechend<br />
gefragte Gesprächspartner. „Umbauten sind immer<br />
ein großes Thema auf unseren Messen. Wir<br />
sind überzeugt, ein umfangreiches Angebot entsprechender<br />
Anbieter zu haben. Zusätzlich liefern<br />
wir auch gerne weitere Anregungen durch unsere<br />
Sondershows.“, erklärte mir dann auch Messeboss<br />
Weigt.<br />
Und davon konnte man bei Dunn Racing sofort<br />
einige holen. Die Chefin, Frau Nataliya Dunn war<br />
rund um die Uhr am Beraten, sei es wegen Trainingsterminen,<br />
sei es wegen Motorradzubehör,<br />
sei es wegen dem berühmten Scot-Oiler oder dem<br />
Schmierstoff von Rockoil. Wer die Messe verpasst<br />
hat, kann sich unter Dunn-racing.de informieren<br />
und wenn nötig sogar einen Sattelzug mieten.<br />
Nichts mieten kann man bei Rairotec, doch die<br />
Spezialisten aus Bochum hatten ihren Stand perfekt<br />
gestaltet und jeder Technikinteressierte ist<br />
von der Güte der Fräsarbeiten und der Unmenge<br />
Know-how begeistert. Einen hervorragenden Ruf<br />
genießt auch Reiner Bayer <strong>mit</strong> seiner Firma Profi<br />
Products. Neben den durchdachten Geräten für<br />
die Fahrzeugeinstellung bietet man auch zahlreiche<br />
Produkte und Hilfs<strong>mit</strong>tel an, die die Motorradpflege<br />
enorm erleichtern. Mit Luster Care<br />
werde ich mein - über den Winter vergessenes -<br />
Schätzchen wieder zum Strahlen bringen. Es gibt<br />
viel zu tun.<br />
Bieten Rennsporttechnik der feinsten Art: Franz Lesl (li.) und Rainer Tschauder von TTSL.<br />
Viel zu tun hat auch Suter Racing <strong>mit</strong> den Kunden<br />
in der Moto2 und Moto GP. Der Schweizer „Botschafter“<br />
Livio Kägi hatte die Moto2 Suter von Andrea<br />
Iannone, die einzige Petronas in Europa und<br />
den Prototyp der Suter 580 Zweitakt <strong>mit</strong>gebracht.<br />
Diese hochkarätigen Edelsteine fanden sich am<br />
Stand von German Road Racing. Livio hätte gerne<br />
einen der exklusiven Vierzylinder Zweitakter direkt<br />
verkauft, soll doch in absehbarer Zeit ein Cup <strong>mit</strong><br />
diesen 330 Km/h Geschossen bei der Superbike<br />
WM laufen. Ich vermute die Veranstalter würden<br />
es zu gerne erleben,<br />
dass diese (relativ)<br />
preiswerten Production<br />
Racer (129 Kilo kosten<br />
ca. 130.000 €) dann die<br />
Zeiten der viel teureren<br />
MotoGP Maschinen unterbieten.<br />
Ein ehemaliger<br />
deutscher 500er<br />
Meister wurde auch<br />
relativ häufig auf dem<br />
Stand gesichtet und<br />
träumte sicher von einer<br />
Fortsetzung der<br />
Rennlaufbahn. Auch für<br />
die Strecke geeignet,<br />
aber besser auf der<br />
Straße oder in einer Vitrine<br />
aufgehoben ist die<br />
Petronas Dreizylinder.<br />
Die zulassungsfähige Maschine wurde vor einigen<br />
Jahren zur Homologation der Renneinsätze<br />
gebaut und der freundliche Schweizer kann einige<br />
wenige Maschinen besorgen. „Die Maschinen<br />
sind alle neu, haben keine Kilometer und werden<br />
sicher auch nicht wieder gebaut. Für 48.000 die<br />
perfekte Geldanlage, die noch dazu viel Freude<br />
bereitet.“, erklärte Livio die Gelegenheit. Das<br />
Fahrwerk der Petronas taugt sicher auch perfekt<br />
für Renntrainings. Ob man dann aber eine flott<br />
bewegte Panigale abhängen kann, ist fraglich. Die<br />
04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
9
MOTORRÄDER DORTMUND<br />
Spezialisten aus Bologna haben einen Traum auf zwei<br />
Rädern gebaut, der sicherlich für Furore sorgen wird. Entsprechend<br />
umringt war der Ducati-Stand und die Wahl<br />
zum Sportler des Jahres erleichtert der Marketing-Abteilung<br />
die Arbeit. Da auch die Diavel und Multistrada<br />
auf dem Podest ganz oben standen, dürfte die Herausforderung<br />
darin liegen, die schon länger im Programm<br />
befindliche Monster (und auch Hypermotard) gut zu verkaufen.<br />
In der Vergangenheit hat Ducati <strong>mit</strong> diesem Modell<br />
besonders in Italien stolze Umsätze erzielt. Doch der<br />
italienische Markt ist dramatisch eingebrochen und auch<br />
hierzulande ist die Konkurrenz in der Mittelklasse stärker<br />
geworden. Und dann gibt es noch die Gerüchte um den<br />
neuen, zukünftigen Besitzer. Genau: Ducati ist wieder<br />
einmal zu haben. Nach amerikanischen Heuschrecken ist<br />
es nun ein italienischer Fond („…isch masche disch eine<br />
Angebot“ oder „was deine letzte Preis?“) der sich für eine<br />
Milliarde von der Marke trennen würde. Also hier nun der<br />
dringende Aufruf an unsere <strong>Speed</strong>-Leser: Besser als facebook-Aktien!<br />
Jetzt Ducati kaufen! Bevor Mercedes Benz<br />
zugreift! Für die erfolgreiche Ver<strong>mit</strong>tlung der Transaktion<br />
wäre die <strong>Speed</strong> Redaktion <strong>mit</strong> einer Panigale und einer<br />
Multistrada einverstanden.<br />
Und wieder schrecke ich aus meinem Tagtraum auf. Ja,<br />
ich beeile mich. Der Text muss ja noch gesetzt werden.<br />
Schwalbe fahren ist auch ganz schön! Denn bald scheint<br />
die Sonne immer länger. Dortmund hat genug Anregungen<br />
für die Motorradsaison 2012 gebracht. Los geht’s.<br />
Die probrake GmbH hat neue Hochleistungsbremsscheiben entwickelt, <strong>mit</strong> extrem guten<br />
Verzögerungswerten. Bis zu 40 % leichter als OEM-Bremsscheiben.<br />
Dr. Lutz Oeser und Michael Steiner vom DMSB ziehen bezüglich Six Days an einem Strang.<br />
10 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
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3. Teil der Geschichte der legendären Six Days von 1947 bis 1960<br />
Text: Thomas Fritzsch<br />
Foto: Archiv Thomas Fritzsch<br />
yerhofer als Sieger hervorgingen. Obwohl die BMW-Silbervasenmannschaft<br />
aus Josef Forstner, Fritz Linhardt und Hans<br />
Lodermeier ihnen in nichts nachstand und zum dritten Mal<br />
nach 1935 und 1938 den Sieg holte, ahnte keiner der Fahrer<br />
zu diesem Zeitpunkt, dass sich die Strapazen nicht auszahlen<br />
sollten, die Siege keinen Bestand haben würden. Auch die Pokale<br />
selbst, so sollte sich herausstellen, waren während der<br />
Kriegswirren spurlos verschwunden. Mittlerweile war Deutschland<br />
in vier Besatzungszonen aufgeteilt, die von den alliierten<br />
Staaten USA, Frankreich, Großbritannien und der Sowjetunion<br />
kontrolliert und verwaltet wurden. Berlin war als ehemalige<br />
Reichshauptstadt in vier Sektoren aufgeteilt. Ein Jahr nach<br />
Kriegsende wurde die erste Sechstagefahrt auf den Weg gebracht,<br />
die 1947 in Zlin in der damaligen Tschechoslowakei<br />
unter Ausschluss jedweder deutscher Beteiligung stattfand.<br />
Es gab ohnehin nicht nur auf deutschem Gebiet kaum noch<br />
intakte Motorräder auf dem Markt, die den Krieg unbeschadet<br />
überstanden hatten, an eine produzierende Motorradindustrie<br />
war zu diesem Zeitpunkt vielerorts noch nicht zu denken. Infolge<br />
dessen gelang es bei der 22. Auflage der ISDT seit 1913,<br />
Foto: privat<br />
Die Tschechen nutzten ihren Heimvorteil beim ersten sportlichen<br />
Wettkampf nach dem Krieg und schrieben sich erstmals<br />
<strong>mit</strong> den Fahrern Richard Dusil, Jaroslav Simandl (beide<br />
Jawa 250), Vaclav Stanislav (Jawa 350), Mannschaftsleiter<br />
Antonin Vitvar und dem Seitenwagengespann <strong>mit</strong> Beifahrer<br />
Karl Hansl und Jan Bednar (Jawa 600/v.l.) in die Siegerliste<br />
des prestigeträchtigen Wettkampfes ein.<br />
Während im 2. Teil der Geschichte der Internationalen Sechstagefahrt<br />
der Zeitraum von den Anfängen bis ins Jahr 1939 aufgegriffen<br />
wurde, geht es hier im 3. Teil um die Zeitspanne nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg bis ins Jahr 1960.<br />
Un<strong>mit</strong>telbar vor Ausbruch des 2. Weltkrieges Deutschland wurde die<br />
21. Auflage der Internationalen Six Days Trial (ISDT) im August 1939<br />
in Salzburg (damals Deutsches Reich) ausgetragen. Der Internationale<br />
Motorradsportweltverband (FICM) anullierte sieben Jahre<br />
später die Vorkriegsveranstaltung auf deutschem Boden, bei der<br />
in der Trophy die Deutschen Walter Fähler, Otto Sensburg (DKW),<br />
Josef Stelzer (BMW) und das Gespann Josef Müller <strong>mit</strong> Josef Ma-<br />
Die Silbervase 1947<br />
Bei der allerersten Beteiligung der DDR an einer Sechstagefahrt<br />
im Jahr 1956 ging Walter Winkler auf seiner MZ ES<br />
250 in Garmisch-Partenkirchen an den Start.<br />
04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
11
SIX DAYS TEIL 3<br />
Foto: Archiv Thomas Fritzsch<br />
Das westdeutsche NSU-Max-250-Gespann <strong>mit</strong> Werner Sautter und Karlheinz<br />
Piwon war 1956 beim letzten Auftritt der Seitenwagen dabei.<br />
unterbrochen durch die beiden Weltkriege, neben<br />
dem Gastgeberland Tschechoslowakei, nur Italien,<br />
eine Trophy-Mannschaft zusammenzubekommen,<br />
da die Auflage bestand, dass die Maschinen<br />
aus Landesproduktion stammen mussten. Insgesamt<br />
beteiligten sich 105 Fahrer aus Italien, den<br />
Niederlanden, Polen, Großbritannien, Österreich<br />
und dem Gastgeberland. Die Tschechen nutzten<br />
ihren Heimvorteil beim ersten sportlichen Wettkampf<br />
nach dem Krieg und schrieben sich erstmals<br />
<strong>mit</strong> den Fahrern Jaroslav Simandl, Richard<br />
Dusil (beide Jawa 250), Vaclav Stanislav (Jawa<br />
350) und dem Seitenwagengespann Jan Bednar<br />
und Karl Hansl (Jawa 600) in die Siegerliste des<br />
prestigeträchtigen Wettkampfes ein, bei dem nun<br />
zum letzten Mal Gespannfahrzeuge in der Trophy<br />
erlaubt waren. Ab 1948 schrieb das Reglement in<br />
der Trophy ausschließlich Solofahrer vor. Anstelle<br />
von drei Motorrädern und einem Gespannfahrzeug<br />
wurde nun die Anzahl der Fahrer auf fünf<br />
erhöht. Dabei mussten die Geländemaschinen<br />
mindestens drei Hubraumklassen aufweisen.<br />
Die Seitenwagen starteten unterdessen nur noch<br />
ausschließlich in der Club- oder Fabrikwertung.<br />
Am Reglement der Silbervase, die 1924 erstmals<br />
ausgetragen wurde, um auch Ländern ohne<br />
eigene Motorradproduktion die Teilnahme am<br />
Wettkampf zu ermöglichen, wurde vorerst nicht<br />
gerüttelt. Hier gaben <strong>mit</strong> Cenek Kohlicek, Emanuel<br />
Marha und Josef Pastika die Hausherren<br />
ebenfalls den Ton an. Die drei Fahrer <strong>mit</strong> ihren<br />
Motorrädern der Marke CZ 125ccm, die gegen<br />
acht ausländische Mannschaften antraten, übertrafen<br />
in Anbetracht der massiv eingeschränkten<br />
Nachkriegsbedingungen sämtliche Erwartungen.<br />
Mit dem erstmaligen Silbervasensieg rundeten<br />
sie den Gesamterfolg ihres Heimatlandes, das für<br />
Organisation und Durchführung von allen Seiten<br />
eine ausgesprochen positive Resonanz erhielt,<br />
ab.<br />
Im darauffolgenden Jahr im italienischen San<br />
Remo, als sich die Anzahl der Starter <strong>mit</strong> 199 fast<br />
verdoppelt hatte, meldete sich das Mutterland der<br />
Six Days, Großbritannien, an der Spitze zurück.<br />
In der Trophy waren es A. Jefferies auf Triumph<br />
500, B. H. Viney auf AJS 500, J. Williams auf Norton<br />
500, sowie Vic Brittain und G. N. Rogers auf<br />
Royal Enfield 350, die den Sieg beanspruchten.<br />
Den 2. Preis erhielten<br />
die Österreicher vor<br />
der Tschechoslowakei.<br />
Auch die Silbervase<br />
ging nach Großbritannien.<br />
Hier hielten Jim<br />
Alves, Bob Ray und<br />
Jack Stocker den Rest<br />
des Feldes in Schach.<br />
Das Jahr 1949 war<br />
geprägt von einigen<br />
schwer wiegenden politischen Änderungen. In<br />
Deutschland wurde am 23. Mai 1949 aus den<br />
drei Westzonen die Bundesrepublik Deutschland,<br />
am 7. Oktober desselben Jahres aus der Sowjetischen<br />
Besatzungszone die DDR. Wenig später<br />
begann auf verschiedensten Ebenen der „Kalte<br />
Krieg“ zwischen West und Ost zu eskalieren, unter<br />
dessen Auswirkungen die Menschen auf beiden<br />
Seiten viele Jahrzehnte zu leiden hatten.<br />
1949 ging aus der Organisation FICM, die 1904<br />
gegründet wurde, der bis in die Gegenwart bestehende<br />
Motorradweltverband FIM hervor. Austragungsort<br />
der 24. Auflage der Six Days 1949<br />
<strong>mit</strong> 230 Startern war das walisische Llandrindod<br />
Wells, wo auch 1950 <strong>mit</strong> 213 Teilnehmern am<br />
Start gefahren wurde. In beiden Jahren war es<br />
Großbritannien als Gastgeberland, das sich auf<br />
der Trophäe verewigte, vor der Tschechoslowakei<br />
und Italien. Die Tschechen holten ein zweites Mal<br />
die Silbervase. Es gelang ihnen, die britischen Fahrer<br />
hauchdünn in der letzten Geschwindigkeitsprüfung<br />
hinter sich zu halten. Danach zog sich die<br />
komplette tschechoslowakische Mannschaft für<br />
zwei Jahre aus dem Wettkampf zurück. Großbritannien<br />
rundete 1950 <strong>mit</strong> dem Gewinn der Silbervase<br />
den Gesamterfolg seines Landes ab. Im Jahr<br />
1951 war es Italien, das die „Olympiade des Motorradsports“,<br />
wie die Sechstagefahrt seinerzeit<br />
auch genannt wurde, veranstaltete. In Varese durften<br />
erstmals auch westdeutsche Geländesportler<br />
wieder starten, während die DDR-Mannschaft erst<br />
fünf Jahre später <strong>mit</strong> einer kleinen Delegation<br />
dabei war. Klangvolle Straßenrennfahrer-Namen,<br />
die teils schon vor dem Krieg erfolgreich waren<br />
wie Ewald Kluge, H. P. Müller, Siegfried Wünsche<br />
(alle DKW) oder Georg Meier (BMW), waren nur<br />
vier von insgesamt 30 deutschen Geländesport-<br />
Assen. Der Medaillenspiegel<br />
<strong>mit</strong> 12 mal<br />
Gold, 10 mal Silber<br />
und 3 mal Bronze bei<br />
nur fünf Ausfällen widerspiegelte<br />
das hohe<br />
Niveau trotz der jahrelangen<br />
Abwesenheit. In<br />
der Trophy konnten die<br />
Deutschen vorerst noch<br />
nicht punkten. Hier ge-<br />
wann zum vierten Mal in Folge Großbritannien die<br />
Trophäe, wie im Vorjahr vor Österreich und Italien.<br />
In der Silbervase waren es die Niederländer, die<br />
den Sieg bereits zum dritten mal davon trugen.<br />
1952 im österreichischen Bad Aussee griffen die<br />
tschechoslowakischen Fahrer wieder ins internationale<br />
Geschehen ein. Und das <strong>mit</strong> einem Paukenschlag:<br />
Im Trophy-Aufgebot starteten Cenek<br />
Kohlicek, Jaroslav Pudil (beide CZ 150), Richard<br />
Dusil, Jiri Kubes und Jan Novotny (Jawa 250), die<br />
alle hervorragend vorbereitete Maschinen zur Verfügung<br />
hatten.<br />
Die Tschechoslowakei gewann nicht nur die Trophäe<br />
vor den starken Gastgebern und Großbritannien,<br />
sie waren auch in der Silbervase die dominierende<br />
Mannschaft. Doch leichtes Spiel hatten<br />
sie nicht gegen das Aufgebot der Bundesrepublik<br />
<strong>mit</strong> Walter Zeller, Georg Meier und Hans Roth, die<br />
bis zum letzten Tag strafpunktfrei blieben. Die<br />
drei Tschechen Frantisek Blaha, Vojtech Kolar und<br />
Bohumil Kabat auf ihren CZ 150-Maschinen hatten<br />
dagegen bereits bei der Einstundenprüfung<br />
zwölf Strafpunkte kassiert. Doch dann geschah<br />
das Unfassbare: Roths BMW sprang während der<br />
ganzen Prüfung nicht an - 60 Strafpunkte! Da<strong>mit</strong><br />
war der Weg für die tschechoslowakischen Fahrer<br />
frei, die unbeschadet durchkamen. Nichtsdestotrotz<br />
gelang es den Deutschen, die bei 260 Teilnehmern<br />
<strong>mit</strong> 63 Startern stark vertreten waren,<br />
ein Achtungszeichen zu setzen. Sie fuhren unter<br />
anderem <strong>mit</strong> NSU, DKW, BMW, Victoria, Horex,<br />
Zündapp, Adler, Ardie und Maico 31 Goldmedaillen,<br />
dreimal Silber und fünfmal Bronze ein.<br />
Nach sechs Jahren war die Tschechoslowakei<br />
wieder Ausrichter des Wettbewerbes, hatte deren<br />
Trophymannschaft doch die Wandertrophäe<br />
ein Jahr zuvor errungen. Im heutigen Zlin, dem<br />
damaligen Gottwaldov, wie die Stadt in der heutigen<br />
Tschechischen Republik von 1949 bis 1990<br />
hieß, seinerzeit nach dem damaligen Präsidenten<br />
Klement Gottwald bebenannt, machten die beiden<br />
dominierenden Nationen Großbritannien<br />
und Tschechoslowakei erneut den Sieg unter sich<br />
aus. 236 Fahrer aus 17 Ländern hatten ihre Nennung<br />
abgegeben. Noch immer verzeichnete die<br />
Trophy <strong>mit</strong> dem Gastgeberland, Großbritannien,<br />
Schweden, Ungarn und der Bundesrepublik eine<br />
vergleichsweise geringe Zahl an Nationalteams.<br />
Foto: privat<br />
Das westdeutsche BMW-Gespann Ludwig Kraus und Bernhard Huser bei<br />
einem der ersten Wettbewerbe, nachdem Deutschland wieder starten<br />
durfte.<br />
12 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
24.-29. septembeR<br />
SachsenrIng/<br />
ErzgebIrge<br />
w w w . f I m - I s d e 2 0 1 2 . c o m
SIX DAYS TEIL 3<br />
Der ostdeutsche Werksfahrer Lothar Bock (215) holte gleich bei seinem Debüt im Jahr 1957 auf<br />
einer AWO 250-Maschine die erste Goldmedaille für die Fabrikmannschaft von Simson.<br />
Foto: privat<br />
Entschieden war der Wettbewerb indes bereits<br />
am zweiten Tag, als ein tschechischer Trophy-<br />
Fahrer in Folge einer vorübergehenden Gleichgewichtsstörung<br />
nicht zeitig genug vom Start weg<br />
kam. Dieser eine Strafpunkt, den der Tscheche<br />
dafür kassierte, entschied die Veranstaltung zu<br />
Gunsten der Briten. Diese konnten seitdem die<br />
begehrte Trophäe jedoch nicht wieder an sich<br />
reißen. Trotzdem führt Großbritannien bis heute<br />
die Statistik an: Vom Beginn des Wettbewerbs im<br />
Jahr 1913 bis 1953 ging Großbritannien 16 Mal<br />
als Sieger der Trophy hervor. Dritte wurden die<br />
Deutschen, die <strong>mit</strong> 31 gestarteten Fahrern immerhin<br />
24 Goldmedaillen und dreimal Silber <strong>mit</strong><br />
nach Hause nahmen. In der Silbervase gewannen<br />
wiederum die Tschechen.<br />
Schon ein Jahr darauf, 1954, im walisischen Llandrindod<br />
Wells konterte die tschechoslowakische<br />
Trophymannschaft. In der Fremde besiegten sie<br />
die Gastgeber das erste Mal. Auf den dritten Platz<br />
kam erneut die Auswahl aus der BRD. Nur sieben<br />
von 41 westdeutschen Fahrern, die <strong>mit</strong> Maschinen<br />
wie DKW, BMW, NSU, Adler, Express, Hecker,<br />
Hercules, Maico, Victoria und Zündapp auf die<br />
Halbinsel im Westen von Großbritannien gereist<br />
waren, fielen dabei aus. Der Rest kehrte <strong>mit</strong> Goldund<br />
Silbermedaillen zurück. Die Silbervase ging<br />
erstmals an die Niederlande. Am Wettkampf nahmen<br />
303 Starter aus 13 Nationen teil, dies war<br />
eine Rekordbeteiligung nach dem Krieg.<br />
Die Jubiläumsveranstaltung zum 30-jährigen Bestehen<br />
im September des Folgejahres, bei der 243<br />
Fahrer aus 17 Nationen antraten, fand zum dritten<br />
Mal im tschechoslowakischen Gottwaldov statt.<br />
Erneut waren es <strong>mit</strong> Österreich, Italien, Großbritannien,<br />
Schweden, der BRD und den Gastgebern<br />
selbst sechs Nationen, die um die Trophy-Mannschaftskrone<br />
kämpften. In der Silbervase, die pro<br />
Mannschaft nur aus drei Fahrern und da<strong>mit</strong> der<br />
Hälfte gegenüber der Trophy bestand, ging 1955<br />
die Rekordzahl von 23 Mannschaften an den Start.<br />
Die vom ersten Tag an dominierende Mannschaft<br />
war die der BRD. Sie vertrauten größtenteils auf<br />
dieselben Motorrad-Marken wie im Vorjahr. Mit<br />
den Fahrern Johann Abt, Otto Brack, Udo Feser<br />
(alle DKW), Ernst Deike (Maico 175) und Volker<br />
von Zitzewitz (Maico 250) gewann Deutschland<br />
zum ersten Mal nach dem Krieg und ließ dabei<br />
nicht nur die Gastgeber, sondern auch das erfolgsverwöhnte<br />
Großbritannien deutlich hinter<br />
sich. So kehrte die 50 Mann starke deutsche Vertretung<br />
<strong>mit</strong> Gold, Silber und Bronze heim. In der<br />
Silbervase jedoch ließen sich die Tschechen die<br />
Butter nicht vom Brot nehmen.<br />
Das Jahr 1956 brachte wieder einige Neuerungen<br />
<strong>mit</strong> sich. Zum einen musste ab diesem Zeitpunkt<br />
das Trophy-Aufgebot der Nationen aus sechs Fahrern<br />
bestehen, in der Silbervase benötigte man<br />
fortan vier. Zum anderen ging aus einer Sitzung<br />
der FIM-Sportkommission im italienischen Mailand<br />
der Beschluss hervor, ab dem kommenden<br />
Jahr keine Seitenwagen mehr zuzulassen. Die<br />
Foto: Klingenschmidt<br />
offizielle Begründung dafür lautete, es hätte unüberwindliche<br />
Schwierigkeiten an den Strecken<br />
gegeben. Erstmals war unter den 313 Fahrern<br />
aus 18 Ländern im September 1956 auch eine<br />
DDR-Auswahl in Garmisch-Partenkirchen vor Ort.<br />
Der DDR-Geländesport, der <strong>mit</strong> „Rund um Zschopau“<br />
ein Jahr vorher wieder allmählich und unter<br />
extrem schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen<br />
– so gab es kaum Material für die Serienproduktion,<br />
geschweige denn für den Rennsport<br />
- ins Rollen gebracht wurde, schickte für das Motorradwerk<br />
Zschopau Walter Winkler, später einer<br />
der erfolgreichsten DDR-Mannschaftsleiter, Horst<br />
Liebe (MZ ES 250) und Helmuth Hermann (MZ<br />
BK 350) sowie Gottfried Pohlan, Fritz Stöckel und<br />
Helmut Amthor (AWO 250) für das Suhler Simson<br />
Werk ins Rennen. Die keineswegs unerfahrenen<br />
Geländesportler fuhren vorerst jedoch nur um<br />
den Pokal für die beste Fabrikmannschaft <strong>mit</strong>. Zu<br />
diesem Zeitpunkt wurde die DDR-Mannschaft auf<br />
internationalem Parkett gelegentlich zwar noch<br />
belächelt, schon wenige Jahre später sollte die<br />
Häme der Konkurrenz jedoch verstummen.<br />
Denn speziell die Motorräder aus Zschopau waren<br />
zu diesem Zeitpunkt auf dem besten Weg,<br />
sich als schnellste Zweitakter im Gelände und<br />
Straßenrennsport zu etablieren. So war das ein<br />
Lehrjahr, denn man hatte sich erstmals international<br />
auf höchstem Niveau gemessen und dabei<br />
notwendige Erfahrungen gesammelt. Das Ergebnis<br />
zeigte, dass man die richtige Richtung eingeschlagen<br />
hatte. Von den sechs gestarteten Fahrern<br />
kamen <strong>mit</strong> Winkler, Hermann (beide MZ) und<br />
Amthor (Simson) drei durch. In einem Fahrerfeld,<br />
in dem 202 Starter vorzeitig aufgeben mussten,<br />
konnten die drei Geländesport-Pioniere aus der<br />
DDR <strong>mit</strong> jeweils einer Silbermedaille ein erstes<br />
Achtungszeichen setzen. In der Trophy waren es<br />
die tschechoslowakischen Fahrer, die strafpunktfrei<br />
blieben, gefolgt von den Italienern <strong>mit</strong> einem<br />
Punkt sowie Großbritannien <strong>mit</strong> 300 Punkten. Die<br />
Silbervase holten sich die Niederlande strafpunktfrei<br />
vor der BRD A- und der tschechoslowakischen<br />
B-Mannschaft. In der Silbervase waren pro Nation<br />
mehrere Mannschaften startberechtigt.<br />
Die 32. Auflage der Sechstagefahrt 1957 organisierte<br />
die Tschechoslowakei. Doch die Fahrt in<br />
Spindler Mühle im Riesengebirge sollte infolge<br />
der Wetterkapriolen als Unwetterfahrt in die Geschichtsbücher<br />
eingehen. Dauerregen, eisige Kälte<br />
und dichter Nebel brachten nicht wenige Fahrer<br />
an den Rand der Verzweiflung. So erreichten von<br />
246 gestarteten Fahrern nur 95 überhaupt das<br />
Der größte und attraktivste<br />
Oldtimer- und Teilemarkt<br />
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alten Standort!<br />
Samstag 12.05.2012 . 9 –18 Uhr<br />
Sonntag 13.05.2012 . 9 –16 Uhr<br />
www.oldtema.de<br />
OLDTEMA<br />
Die BRD-Mannschaft 1959 von links: Eberhard Graf (Zündapp 350/T/Ausfall), Heinz Klingenschmidt<br />
(DKW RT 125/Gold), Lorenz Specht (Zündapp 175/T/Gold), Richard Hefler (Zündapp 250/T/Gold),<br />
Klaus Kemper (Maico 175/Ausfall), Volker von Zitzewitz (Maico 250/Gold) und Mannschaftsleiter<br />
Georg Weifl (3 v.l.)<br />
Anbieter (Clubs kostenlos) bitte rechtzeitig<br />
anmelden über:<br />
Telefon 0361-6534991 . Fax 0361-6534992<br />
www.oldtema.de<br />
14 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
SIX DAYS TEIL 3<br />
Foto: privat<br />
Bei der allerersten Beteiligung der DDR an<br />
einer Sechstagefahrt im Jahr 1956 ging Horst<br />
Liebe auf seiner MZ ES 250 in Garmisch-Partenkirchen<br />
an den Start.<br />
Ziel, nur ganze 25 davon strafpunktfrei. Von den<br />
16 gestarteten DDR-Fahrern, die zunächst noch<br />
auf Trophy- und Vasenmannschaft verzichteten,<br />
um beim zweiten Auftritt noch mehr Erfahrungen<br />
zu sammeln, kamen sechs ins Ziel. Die beiden<br />
glorreichen Fahrer, die bei ihrem Debüt strafpunktfrei<br />
blieben und für die DDR die ersten Goldmedaillen<br />
gewannen, waren Hans Fischer (auf MZ<br />
ES 250) und Lothar Bock (auf Simson AWO 250).<br />
Die BRD-Mannschaft, bereits seit 1951 wieder<br />
dabei, setzte sich in der Trophy-Wertung <strong>mit</strong> den<br />
Fahrern Lorenz Specht (Zündapp 175), Richard<br />
Heßler (Zündapp 250), Gernot Leistner (Zündapp<br />
260), Walter Aukthun (Maico 175), Klaus Kämper<br />
(Maico 250) und Volker von Zitzewitz (Maico 280)<br />
durch. Sensationellerweise blieben die Westdeutschen<br />
als einzige Mannschaft bei den widrigen<br />
Bedingungen, die in Spindler Mühle herrschten,<br />
strafpunktfrei. Sie verwiesen da<strong>mit</strong> die Tschechoslowakei<br />
700 Punkten und Italien <strong>mit</strong> 1613<br />
Punkten deutlich auf die Plätze. In der Silbervase<br />
gelang es keiner Mannschaft, strafpunktfrei<br />
zu bleiben. Hier waren CSR<br />
A <strong>mit</strong> 205 Punkten vor Rumänien A<br />
<strong>mit</strong> 538 Punkten sowie vor CSR B erfolgreich.<br />
Die respektablen Ergebnisse der<br />
DDR-Geländesportler 1957 brachten<br />
den Allgemeinen Motorsport Verband<br />
(ADMV), der sich erst im selben Jahr<br />
gründete, dazu, grünes Licht sowohl<br />
für eine Trophy- als auch eine Silbervasenmannschaft<br />
zu geben. So<br />
durften im Folgejahr die benötigten<br />
10 Fahrer nach Garmisch-Partenkirchen<br />
reisen. Insgesamt setzten sich<br />
213 Fahrer bei strömenden Regen<br />
in Marsch. Das tschechoslowakische<br />
Trophy-Sextett aus Vladimir Sedina,<br />
Sasa Klimt, Antonin Matejka, Zdenek<br />
Polanka, Jaroslav Pudil und Bohuslav<br />
Roucka entführte die Wandertrophäe<br />
wieder aus Deutschland. Auf die Plätze<br />
folgten Italien und die BRD. Für ein<br />
Achtungszeichen beim ersten Auftritt<br />
sorgte die DDR-Trophy-Mannschaft<br />
<strong>mit</strong> den Fahrern Hans Fischer, Werner<br />
Stiegler, Helmuth Hermann, Fred Willamowski<br />
(alle auf MZ), Lothar Bock<br />
und Helmut Amthor (beide auf Simson),<br />
die <strong>mit</strong> 263 Punkten Vierte wurden,<br />
gefolgt von Schweden <strong>mit</strong> 284<br />
und Großbritannien <strong>mit</strong> 500 Punkten.<br />
E1 Gesamt<br />
1 MEO Antoine FRA KTM<br />
2 THAIN Rodrig FRA HM HONDA<br />
3 BOURGEOIS Marc FRA YAMAHA<br />
4 SANTOLINO Lorenzo ESP HVA<br />
5 REMES Eero FIN KTM<br />
6 SEISTOLA Matti FIN HVA<br />
7 PLANET Fabien FRA SHERCO<br />
8 JOLY Jérémy FRA YAMAHA<br />
9 OLDRATI Thomas ITA KTM<br />
10 ALBERGONI Simone ITA HM HONDA<br />
E2 Gesamt<br />
Erneut verblieb die Silbervase in der Tschechoslowakei,<br />
die DDR-Vasenmannschaft unter kam bei<br />
17 Mannschaften immerhin auf den 10. Platz.<br />
Ein weiterer Schritt war getan und für die späteren<br />
Erfolge wurde das Fundament gelegt.<br />
1959 machte die Sechstagefamilie <strong>mit</strong> 237 Fahrern<br />
aus 16 Ländern zum vierten Mal Station<br />
im tschechoslowakischen Gottwaldov. Die 1.700<br />
Kilometer durch die Westbeskiden erwiesen sich<br />
dabei als harter Prüfstein für Fahrer und Material.<br />
Hier waren es wieder einmal die tschechoslowakischen<br />
Fahrer, die sich in der Trophy auf<br />
heimischen Boden bestens in Szene setzten und<br />
<strong>mit</strong> Zdenek Polanka, Jaroslav Pudil, Bohuslav<br />
Roucka (CZ 125), Sasa Klimt und Antonin Matejka<br />
(Jawa 250) sowie Vladimir Sedina (Jawa 350)<br />
souverän <strong>mit</strong> nur einem einzigen Strafpunkt behaupteten.<br />
Um Platz 2 war unterdessen ein spektakuläres<br />
Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Italien<br />
und der DDR entbrannt. Nur durch das bessere<br />
Abschneiden in der Geschwindigkeitsprüfung am<br />
letzten Tag konnten die Italiener das DDR-Sextett<br />
aus Horst Liebe, Werner Stiegler und Helmut Hermann,<br />
die für MZ eine Goldmedaille holten, sowie<br />
Dieter Kaluscha (MZ) und den Simson-Fahrern<br />
Helmut Amthor und Gottfried Pohlan, von Platz<br />
2 verdrängen. Die kassierten ihrerseits 206 Strafpunkte.<br />
Die BRD-Mannschaft, die zwei Ausfälle zu<br />
verzeichnen hatte, landete <strong>mit</strong> 1000 Strafpunkten<br />
abgeschlagen auf dem 6. Platz. In der Silbervase<br />
waren es die tschechoslowakischen Fahrer, die die<br />
gegnerischen Mannschaften stets im Griff hatten.<br />
Wie im Jahr zuvor gewannen sie nicht nur die<br />
Trophy, sondern auch die Silbervase. Die beiden<br />
DDR-Vasenteams A und B erreichten die Plätze<br />
14 und 10, die der BRD A kam auf den 8. Platz,<br />
das B-Aufgebot auf den 7. Platz unter 21 Teams.<br />
Zum zweiten Male in der Geschichte der Sechstagefahrt<br />
wurde im Folgejahr dem Österreichischen<br />
Automobil-, Motorrad- und Touring Club die Ehre<br />
zuteil, das Großereignis zu organisieren. Wieder<br />
war, wie acht Jahre zuvor, das steiermärkische<br />
Bad Aussee Austragungsort der Veranstaltung,<br />
an der 275 Fahrer aus 16 Ländern teilnahmen.<br />
Erstmals griff ein neuer Wertungsmodus, der neben<br />
einer Startprüfung tägliche Sonderprüfungen<br />
auf der Strecke vorsah. So genannte Gutpunkte<br />
entschieden nun bei Strafpunktgleichstand über<br />
die Rangfolge. Das DDR-Trophy-Team <strong>mit</strong> Werner<br />
Stiegler, Horst Lohr, Horst Liebe, Fred Willamowski,<br />
Werner Salevsky und Erich Kypke setzte <strong>mit</strong>tlerweile<br />
ausschließlich auf MZ-Motorräder. Bis<br />
zum zweiten Tag lief alles wie geschmiert. Das<br />
ostdeutsche Sextett führte souverän. Doch in der<br />
Nacht zum 3. Tag hatte es wolkenbruchartigen Regen<br />
gegeben. Letztendlich wurde einigen Teams,<br />
darunter auch dem der DDR, eine überraschende<br />
Zeitkontrolle bereits nach sechs Kilometern zum<br />
Verhängnis. Während ein MZ-Fahrer nach dem anderen<br />
den Kontrollpunkt passierte, fehlte Kypke.<br />
Der war schon am Start gezwungen, den Vergaser<br />
an seiner Maschine zu öffnen, die keinen Muckser<br />
mehr machte, was ihm enorm viel Zeit kostete,<br />
noch dazu bei dieser kurzen Distanz. Das Resultat<br />
war bei 14 unvermeidlichen Strafpunkten für<br />
die DDR am Ende ein undankbarer 5. Platz. Die<br />
Österreicher Rupert Köberl, Siegfried Stuhlberger<br />
(beide Puch 125), Josef Kleinschuster, Egon<br />
Dornauer (beide Puch 175), Karl-Heinz Behrendt<br />
und Hans Leitner (beide Puch 248) hingegen nutzen<br />
ihren Heimvorteil und blieben strafpunktfrei.<br />
Österreich ging da<strong>mit</strong> bis heute das einzige Mal<br />
als Gewinner der Wandertrophäe hervor. Zweite<br />
wurde die Tschechoslowakei, auf den 3. Platz<br />
kamen die Schweden, jeweils <strong>mit</strong> nur einem<br />
Strafpunkt. Doch in der Silbervase landeten die<br />
Gastgeber bei 22 angetretenen Mannschaften abgeschlagen<br />
auf Platz 13. Der Sieg ging hier an<br />
Italien B vor Tschechoslowakei B und BRD B. Das<br />
reine Simson-Quartett (Vasenteam A) <strong>mit</strong> Lothar<br />
Bock, Horst Schmerze beide auf einer AWO 250<br />
und Hans Joachim Wilke und Helmut Amthor auf<br />
einer AWO 350 wurden strafpunktfrei sechste.<br />
Insgesamt waren die Jahre von 1956 bis 1960<br />
nicht nur Lehrjahre für die DDR-Equipe auf sportlichem,<br />
technischem und organisatorischem Gebiet,<br />
sie formten überdies entscheidend das Bewusstsein<br />
der Ostdeutschen auf internationalem<br />
Parkett.<br />
Wie es <strong>mit</strong> der DDR-Mannschaft weiter geht und<br />
weshalb sie in den Jahren 1961 und 1962 ein<br />
Startverbot verhängt bekam, lesen Sie im 4. Teil.<br />
Ganz besonders zu Dank verpflichtet fühlen wir<br />
uns den ehemaligen Geländesportlern aus Ost<br />
und West für deren Informationen. Ohne ihre<br />
fantastische Hilfe wäre, gerade was die Platzierungen<br />
betrifft, vieles nicht mehr in Erfahrung zu<br />
bringen gewesen. Familien<strong>mit</strong>glieder ehemaliger<br />
Fahrer standen <strong>mit</strong> Rat und Tat zur Seite. Diesen<br />
noch einmal ein ganz besonderer Dank der Redaktion<br />
<strong>Speed</strong>.<br />
ENDURO WM CHILE 24.3.-25.03.2012<br />
1 SALMINEN Juha FIN HVA<br />
2 CERVANTES Ivan ESP GAS-GAS<br />
3 BALLETTI Oscar ITA BETA<br />
4 GUERRERO Cristobal ESP KTM<br />
5 AUBERT Johnny FRA KTM<br />
6 RENET Pierre Alexandre FRA HUSABERG<br />
7 GAUTHIER Julien FRA KAWASAKI<br />
8 SALVINI Alex ITA HVA<br />
9 BASSET Antoine FRA YAMAHA<br />
10 CAIMI Franco ARG KTM<br />
E3 Gesamt<br />
1 NAMBOTIN Christophe FRA KTM<br />
2 LEOK Aigar EST TM<br />
3 MENA Oriol ESP HUSABERG<br />
4 KNIGHT David GBR KTM<br />
5 LJUNGGREN Joakim SWE HUSABERG<br />
6 FORTUNATO Benoit FRA GAS-GAS<br />
7 TARKKALA Marko FIN BETA<br />
8 MONNI Manuel ITA KTM<br />
9 ROBERT Christophe CHE HUSABERG<br />
10 KEHR Marcus DEU KTM<br />
Marcus Kehr in Action.<br />
Foto: Metzeler<br />
04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
15
SIX DAYS TEIL 3<br />
ZIMMER FREI<br />
Zimmerver<strong>mit</strong>tlung zur:<br />
SIX DAYS am 24.09. - 29.09.2012<br />
in Sachsen<br />
Wir sichern als Partner des ADAC<br />
Sachsen die Organisation einer ausreichenden<br />
Anzahl von Übernachtungskapazitäten<br />
für die Aktiven, Organisatoren,<br />
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ISDE 2012 in Hotels, Pensionen, Gasthäusern,<br />
Feriendörfern und Bungalows<br />
sowie Campingeinrichtungen ab.<br />
Das westdeutsche NSU-Max-250-Gespann (bestehend aus Werner Sautter<br />
und Karlheinz Piwon beim Wettbewerb im Jahr 1955.<br />
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sixdays@rbtraumland.de<br />
Tel. 037298 2435<br />
Foto: Bernd Lukas George<br />
Foto: Archiv Thomas Fritzsch<br />
Immer auf Achse. Der Six Days Truck auf Promotiontour.<br />
16 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
SIX DAYS TEIL 3<br />
Erinnerungen von Geländefahrern an Sechstagefahrten<br />
in den 50er und 60er Jahren<br />
August Hobl, Straßen-Vizeweltmeister<br />
1956 auf DKW in der Klasse 350ccm.<br />
Seine erfolgreiche Rennfahrer-Karriere<br />
startete er indes 1951 <strong>mit</strong> Zuverlässigkeitsfahrten:<br />
„Bei meiner zweiten<br />
Teilnahme im Jahr 1957 <strong>mit</strong> der 125er-<br />
DKW bin ich bereits am ersten Tag <strong>mit</strong><br />
der Maschine im Schlamm versunken<br />
und ausgefallen. Damals startete ich<br />
für den ADAC Gau Südbayern in der<br />
Clubmannschaft.. Meine erste Sechstagefahrt<br />
bin ich bereits 1952 in Bad<br />
Aussee in Österreich gefahren. Da habe<br />
ich <strong>mit</strong> der DKW 125 eine Bronzemedaille gemacht, weil ich beim<br />
Schlussrennen drei Runden vor dem Ziel strafpunktfrei ausgefallen<br />
bin. Da<strong>mit</strong> gab es nur noch Bronze. Für damalige Verhältnisse war<br />
es eine strapaziöse Fahrt, weil die Motorräder noch nicht so komfortabel<br />
waren. Die DKWs hatten zwar keine starren Rahmen mehr,<br />
aber doch nur die Jurisch-Hinterradfederung.<br />
Die Turracher-Höhe hinauf in Österreich mussten wir unsere kleinen,<br />
hubraumschwachen Motorräder quasi hoch schieben. Daran<br />
erinnere ich mich noch gut, dass wir überhaupt damals unsere<br />
Motorräder mehr geschoben haben, als da<strong>mit</strong> gefahren sind. Diesbezüglich<br />
hat sich in den darauffolgenden Jahren einiges weiterentwickelt.<br />
Die Technik wurde viel konkurrenzfähiger. Richtig <strong>mit</strong> dem<br />
Geländesport los, ging es bei uns in Ingolstadt erst im Jahr 1951.<br />
Zwei Jahre zuvor wurde DKW wieder gegründet, bevor man ab 1950<br />
dann da<strong>mit</strong> anfing, Rennabteilungen wieder aufzubauen.“, erzählte<br />
der heute 80-Jährige gern aus seiner Geschichte.<br />
Erich Kypke bestritt bereits 1957 auf<br />
einer BK 15 Wettkämpfe - im selben<br />
Jahr erhielt er seine Lizenz. Zwei Jahre<br />
später wurde der ASK-Fahrer auf MZ<br />
DDR-Meister in der Klasse 250ccm. Er<br />
nahm überdies einmal 1959 in der Vasenmannschaft<br />
und im Folgejahr in der<br />
Trophy-Mannschaft an den Six Days<br />
teil: „Sechstagefahrten - das bedeutet,<br />
bei allen Witterungsbedingungen zu fahren.<br />
Man musste den inneren Schweinehund<br />
überwinden, sonst bleibt der<br />
Erfolg aus. Unglückliche Umstände verhinderten 1960, dass wir die<br />
Trophäe bereits in dem Jahr holen konnten. Wir sind auch das erste<br />
Jahr in Österreich mehr auf Straßen als im Gelände gefahren. In<br />
den beiden darauffolgenden Jahren wurde uns als DDR-Mannschaft<br />
die Einreise verweigert“, erinnerte sich der heute 76-Jährige, der<br />
danach auf Motocross umstieg.<br />
Der dreimalige Deutsche Seitenwagen Geländemeister Werner Sautter, heute 83 Jahre, war von 1953 bis 1957<br />
NSU-Werksfahrer. Insgesamt war er viermal im Rahmen einer Fabrikmannschaft im Werksteam von NSU bei<br />
den ISDT dabei. Sein Beifahrer war Karlheinz Piwon. „Ich wurde immer <strong>mit</strong> Motorrädern ausgestattet, die eine<br />
unwahrscheinliche Leistung hatten. Als die „Max“ neu auf dem Markt kam, leistete das 250er-Modell immerhin<br />
22 PS. Der Motor hatte die Schubstangensteuerung, bei der die oberen Nockenwellen angetrieben wurden.<br />
Dadurch war ich in der Lage, schnellste Zeiten zu fahren. Da ist einiges gelaufen. Die körperlich aufreibendste<br />
Sechstagefahrt war wohl die in England im Jahr 1954. Dort bin ich das einzige Mal ausgefallen. Es ging einen<br />
Hohlweg hinunter, den auf der rechten Seite ein beträchtlicher Abhang begrenzte. Un<strong>mit</strong>telbar vor mir war ein<br />
englischer Solofahrer gestürzt und um ihn nicht zu überfahren, musste ich das Gespann auf die Seite ziehen. Ich<br />
habe dabei einen Felsblock gestreift, der mir unten das Motorgehäuse aufgerissen hat. Auch die Wettbewerbe in<br />
Tschechien waren strapaziös, besonders 1953. Für Gespanne war es besonders hart, weil für uns Seitenwagen-<br />
Fahrer nicht extra Umleitungen eingerichtet wurden. Wir mussten dieselbe Strecke nehmen wie die Solisten.<br />
Insgesamt waren, was die Organisation betrifft, sämtliche der Fahrten wirklich hervorragend und optimal, vor<br />
allem in Deutschland.“<br />
Lothar Bock war in den Jahren 1957, 58 und 60 ISDT-Teilnehmer in der Simson-Fabrikmannschaft. Auf einem<br />
Motorrad der Marke AWO 250 errang der Werksfahrer nicht nur jedes Mal Gold, er holte gleich bei seiner ersten<br />
Teilnahme im Jahr 1957 für das Suhler Werk die erste Goldmedaille überhaupt. „Die Sechstagefahrt in der<br />
Tschechoslowakei war eine der strapaziösesten. Da es meine allererste war, waren die Erwartungen eher nicht<br />
hoch. Wir hatten extrem schlechtes Wetter, es lag Schnee auf dem Riesengebirge. Es ist mir wirklich nicht leicht<br />
gefallen, aber ich habe es immer wieder zeitlich um Haaresbreite geschafft. Das war wirklich immer sehr knapp.<br />
Ich bin immer auf dem letzten Pfiff durchgekommen. Dass wir für Simson dann gleich eine Goldmedaille holen<br />
würden, war für uns alle überraschend. Das hatte keiner von uns zu träumen gewagt. Zumal ich bei der 3. Tagesfahrt<br />
in Zakopane mehr auf den Knien lief als auf der Maschine fuhr. Mit 51 Strafpunkten bin ich da knapp an<br />
Bronze vorbeigeschlittert. Es war auch nicht so, dass man die Vorstellung hatte, hinzugehen und zu gewinnen.<br />
Sechs Tage sind natürlich auch nicht überschaubar, es kann theoretisch alles passieren. Jeder Tag ist eine eigene<br />
Veranstaltung. Zudem waren die Strecken seinerzeit <strong>mit</strong> denen heute nicht vergleichbar, wo es mal auf die<br />
Straße geht, dann ein Rundkurs und wieder zurück. Vielmehr waren es richtig schwere Strecken, überwiegend<br />
im Gelände <strong>mit</strong> wenig befestigten Straßen. Nur am letzten Tag ging es für die Geschwindigkeitsprüfung auf die<br />
Straße“, gab der heute 77-Jährige von seinen Erinnerungen preis.<br />
04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
17
<strong>Interview</strong> <strong>mit</strong> <strong>Didier</strong> <strong>Grams</strong><br />
<strong>Interview</strong> von Rainer Hechtl, Fotos von André Birkenkampf<br />
Das Team von W&G Motorsport: Jens <strong>Grams</strong>, Gernot Wendritsch, <strong>Didier</strong> <strong>Grams</strong>, Albrecht Wendritsch und Steffen Süß<br />
Reifen von Pirelli, Abgasanlage von ARROW.<br />
Das Fahrwerk kommt von Zupin.<br />
In der neu eingerichteten Werkstatt, bei KFZ<br />
Wendritsch in Röhrsdorf, wird die Maschine<br />
für die Rennen vorbereitet.<br />
Der Name <strong>Didier</strong> <strong>Grams</strong> verspricht auch 2012<br />
Spannung in der IRRC.<br />
18 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Mit der BMW 1000 RR soll an die Erfolge der Vergangenheit angeknüpft werden.
Du fährst 2012 in der IRRC auf einer BMW statt einer Suzuki,<br />
was hat Dich zum Wechsel bewogen?<br />
Mir wurde von meinem letztjährigen Team <strong>mit</strong>tgeteilt, dass<br />
Suzuki sein Engagement im Motorsport stark reduziert und<br />
so<strong>mit</strong> in 2012 keine Förderung mehr erwartet werden kann.<br />
Daraufhin habe ich mir Gedanken gemacht und nach Alternativen<br />
gesucht. Es zeichnete sich schnell ab, dass der Zug<br />
in Richtung BMW abfahren könnte, Die BMW S1000RR ist<br />
momentan das stärkste verfügbare Bike, BMW zeigte großzügiges<br />
Entgegenkommen und schon war das Ei gelegt.<br />
Erzähle uns kurz etwas über die Neuorganisation des<br />
Teams.<br />
Natürlich musste eine komplett neue Mannschaft gefunden<br />
werden, allerdings konnte ich dabei ja auf die Erfahrung<br />
früherer Jahre aufbauen. Mein Vater Jens als Teamorganisator<br />
und ein langjährige Freund unserer Familie, mein ehemaliger<br />
Mechaniker Albrecht Wendritsch, gründeten im Chemnitzer<br />
Ortsteil Röhrsdorf die „W&G Motorsport <strong>Grams</strong> und<br />
Wendritsch GbR“. In der Werkstatt von Kfz-Technikermeister<br />
Wendritsch wird das Motorrad für<br />
die neue Saison vorbereitet. Ich muss sagen,<br />
das war ein goldener Griff - erstens können<br />
wir hier sozusagen fast vor der Haustür arbeiten<br />
und zweitens ist Albrecht als ein<br />
äußerst kompetenter Fachmann, der für<br />
alles eine Lösung findet. Steffen Süss,<br />
ein weiterer ehemaliger Mechaniker<br />
macht das Team komplett.<br />
Welche Partner haben Euch bei der<br />
Neuformierung besonders unterstützt?<br />
Im Vordergrund stand natürlich die<br />
Maschine, hier war Frank Scholz von<br />
BMW-Zwingenberger als Kontaktmann<br />
zu BMW-München Gold wert. Sehr wichtig<br />
war, daß langjährige Partner wie der<br />
ADAC Sachsen, die Sparkasse Chemnitz,<br />
Alne, Daytona, X-Lite, die ortsansässigen<br />
Firmen Aurich Innenprojekt, André Bock ,<br />
Reichert-Werbung, Autohaus Lohs und viele<br />
andere auch weiterhin hinter mir stehen.<br />
Dazu kamen viele neue Gesichter - Motorrad-<br />
Stecki, Rainer Zimmer <strong>mit</strong> seiner Software-<br />
Automationstechnik-Firma, Zupin … und<br />
welche, die ihr Engagement erhöht haben,<br />
allen voran Pirelli, die uns hervorragend unterstützen,<br />
natürlich auch der <strong>Speed</strong>-Verlag.<br />
Wann und wo wirst Du das Motorrad zum ersten<br />
Mal bewegen bzw. testen?<br />
Wir werden an Ostern auf dem Lausitzring<br />
erstmals Gas geben können. Die Mechaniker-Crew<br />
hat bis dahin aber<br />
noch einiges zu leisten, hau<br />
rein, Albrecht!<br />
Das Starterfeld in der IRRC<br />
wird immer größer, der Zuschauerzuspruch<br />
und die<br />
Popularität steigen. Auf was<br />
denkst Du, ist das zurückzuführen?<br />
Ich finde, die IRRC wird<br />
sehr gut vermarktet, ist in<br />
den Medien sehr präsent,<br />
bei euch seit Jahren ja<br />
auch. Moderate Teiln<br />
a h m e g e -<br />
mehr Spaß, als ein GP-Motorhome oder eine Box aus hunderten von<br />
Metern Entfernung sehen zu können. Bei uns ist der Zuschauer hautnah<br />
dabei, kann auch mal <strong>mit</strong> einem Fahrer sprechen und sich die<br />
Bikes aus der Nähe ansehen.<br />
Was sind Deine Ziele für die Saison 2012?<br />
Ein Platz unter den ersten drei in der IRRC sollte es schon werden.<br />
Wobei die Titelverteidigung auf der neuen BMW schon der<br />
Hammer, die Krönung wäre. Natürlich will ich mich bei den anderen<br />
Rennen auch nicht blamieren, ich werd´ da schon ein paar<br />
von den Großen ärgern.<br />
Welche Rennen planst Du denn außerhalb der IRRC noch zu<br />
fahren?<br />
Ein paar Gaststarts in der IDM, auf jeden Fall das Fischereihafenrennen<br />
Bremerhaven und natürlich wieder den Macau GP. Das<br />
kostet natürlich viel Geld, wir können das, je nachdem wie die<br />
Finanzen aussehen, erst kurzfristig entschieden.<br />
In der IRRC - wen schätzt Du im Kampf um den Titel<br />
2012 am stärksten ein?<br />
Tom Van Looy, der auch zu BMW gewechselt<br />
ist, ist ein echt harter Brocken, Udo<br />
Reichmann, Srdanov Branko, auch Steven<br />
Michels von meinem ehemaligen<br />
Team sind bestimmt auch als sehr<br />
stark einzuschätzen. Aber viele Fahrer<br />
haben die Marke gewechselt oder<br />
die Teams getauscht, alles ist offen,<br />
schwer zu sagen, wer wo steht - das<br />
trifft ganz klar auch auf mich zu.<br />
Die Isle of Man, die würde Dich<br />
doch sicherlich auch mal reizen?<br />
Logisch, reizt jeden Road-Racer,<br />
ist in diesem Jahr aber leider noch<br />
nicht zu realisieren.<br />
Was ist für Dich der Reiz am Road<br />
Race?<br />
Na Macau zum Beispiel - das ist<br />
wie Jet-Ski fahren in der Badewanne<br />
oder Rodeln in der Eiger-Nordwand.<br />
Die Atmosphäre <strong>mit</strong> den Zuschauern<br />
direkt an den Strecken, hier ist Streckenkenntnis<br />
und Fahrkönnen wichtiger<br />
als die reine Motorleistung, ist ganz was<br />
anderes als Kringelfahren auf der Rennstrecke,<br />
beides hat seinen Reiz, viel intensiver<br />
ist aber sicher Road Racing.<br />
Du erfreust Dich auf und neben der Strecke<br />
großer Beliebtheit. Willst Du Deinen Fans<br />
auf diesem Wege etwas sagen?<br />
Ich möchte mich bedanken, dass so viele<br />
weiterhin zu mir halten und verspreche, ich<br />
werde auch in diesem Jahr alles geben<br />
um die Fans zu begeistern und eine<br />
gute Show zu bieten.<br />
<strong>Didier</strong>, die Redaktion des <strong>Speed</strong>-<br />
Verlages wünscht Dir einen reibungslosen<br />
Übergang von der<br />
Suzi zur BMW, Dir und Deinem<br />
Team viel Erfolg in der Saison<br />
2012.<br />
b ü h r e n<br />
und attraktive<br />
Preisgelder<br />
führen dazu, daß die<br />
Starterfelder in allen<br />
Klassen gut besetzt<br />
sind und tolle Rennen<br />
geboten werden. Die<br />
steigenden Zuschauerzahlen<br />
belegen dies. Wir<br />
fahren auf Traditionskursen<br />
und sind sehr<br />
volksnah, das macht<br />
den Leuten natürlich oft<br />
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04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
19
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E-Mail: info@wilbers.de<br />
Foto: Jörg Wießmann<br />
Ausgedünnte aber hochkarätige Startfelder in der IDM<br />
Benny Wilbers setzt vier Fahrer in der IDM ein. Hier im Bild <strong>mit</strong> Lucy Glöckner und Jörg Teuchert.<br />
Text: Toni Börner<br />
Die Geschäftsführer von alpha Technik, Josef Meier und Josef Hofmann<br />
setzen weiterhin auf BMW 1000 RR.<br />
20 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Foto: Jörg Wießmann<br />
2012 hat die Krise die IDM erreicht, der Trend der<br />
letzten beiden Saisons setzt sich leider fort. Gerade<br />
die Quantität des IDM Superbike-Feldes hat<br />
gelitten. In die ersten Startlisten hatten sich gerade<br />
einmal 18 Piloten in die Top-Klasse Deutschlands<br />
eingeschrieben. Zwar fehlten dabei noch<br />
einige Namen, wie zum Beispiel Sascha Hommel,<br />
Dario Giuseppetti und Meik Minnerop, doch Wunder<br />
dürften keine mehr zu erwarten sein. Die IDM<br />
Supersport ist gesund, die Nachwuchsklasse der<br />
IDM 125 / Moto3 ist ebenfalls ansehnlich gefüllt.<br />
Mit Martin Bauer legt der amtierende Meister<br />
der Superbikes eine Rennpause ein. Da<strong>mit</strong> ist<br />
der Favoriten-Joker dem Vizechampion des letzten<br />
Jahres zugespielt worden: Michael Ranseder<br />
hatte schon 2011 die zweite Saisonhälfte nahezu<br />
dominiert. Der Österreicher tritt weiterhin auf<br />
der BMW S 1000 RR an, sein Team hat sich neu<br />
formiert und fährt unter dem Namen Technogym<br />
Racing Austria. In den wesentlichen, technischen<br />
Bestandteilen ist die Truppe von Fritze Tuning<br />
aber gleich geblieben. Ranseder vertraut auf Dunlop-Reifen<br />
- wie bislang 13 der 18 eingeschrieben<br />
Teilnehmer.<br />
Komplett neu aufgestellt ist das „BMW Werksteam“<br />
von alpha Technik um Teamchef Werner<br />
Daemen. Der Vizemeister von 2010 vertraut in<br />
dieser Saison auf die Dienste des Franzosen Erwan<br />
Nigon und des Niederländers Arie Vos. Nigon
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T9 _______ x 140,00 €<br />
T10 _______ x 125,00 €<br />
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Motorrad Grand Prix Deutschland 2012<br />
Zeitplan<br />
Freitag, 06. Juli<br />
09:15 - 09:55 40 min Moto3 Freies Training 1<br />
10:10 - 10:55 45 min MotoGP Freies Training 1<br />
11:10 - 11:55 45 min Moto2 Freies Training 1<br />
13:15 - 13:55 40 min Moto3 Freies Training 2<br />
14:10 - 14:55 45 min MotoGP Freies Training 2<br />
15:10 - 15:55 45 min Moto2 Freies Training 2<br />
Samstag, 07. Juli<br />
09:15 - 09:55 40 min Moto3 Freies Training 3<br />
10:10 - 10:55 45 min MotoGP Freies Training 3<br />
11:10 - 11:55 45 min Moto2 Freies Training 3<br />
13:00 - 13:40 40 min Moto3 Qualifying<br />
13:55 - 14:55 60 min MotoGP Qualifying<br />
15:10 - 15:55 45 min Moto2 Qualifying<br />
ab 16:20<br />
Rahmenrennen<br />
Sonntag, 08. Juli<br />
08:40 - 09:00 20 min Moto3 Warm Up<br />
09:10 - 09:30 20 min Moto2 Warm Up<br />
09:40 - 10:00 20 min MotoGP Warm Up<br />
11:15 Moto2 Rennen<br />
13:00 MotoGP Rennen<br />
Zeiten der Rahmenrennen folgen schnellstmöglich<br />
14:30 Moto3 Rennen<br />
ab 15:15<br />
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IDM<br />
holte im letzten Jahr auf BMW den Meistertitel<br />
in Frankreich und bringt vor allem Erfahrung <strong>mit</strong><br />
den Michelin-Reifen <strong>mit</strong>. Die rüsten nur das alpha<br />
Technik-Team aus und erhöhen die Zahl der Hersteller<br />
auf drei. Pirellis werden derzeit nur von<br />
drei Fahrern eingesetzt.<br />
Foto: Jörg Wießmann<br />
Momentan sind acht Marken dabei, wobei BMW<br />
<strong>mit</strong> neun Bikes das halbe Feld stellt. Filip Backlund<br />
aus Schweden ist der einzige Verfechter von<br />
Kawasaki, Daniel Kartheiniger fährt <strong>mit</strong> einer KTM<br />
RC8. Das Holzhauer-Team macht auf Honda und<br />
<strong>mit</strong> Karl Muggeridge weiter und gibt dem Sachsen<br />
Arne Tode eine Chance auf den Wiedereinstieg in<br />
den Rennsport. Roland Resch aus Österreich wird<br />
eine Suzuki GSX-R1000 an den Start schieben<br />
- ebenso wie es für Sascha Hommel geplant ist.<br />
Lars Hindsch bringt die erste Aprilia RSV4 der<br />
IDM-Geschichte an den Start.<br />
Michael Galinski ist Sponsorentechnisch ein großer<br />
Coup gelungen. Erneut wird er das offizielle<br />
Yamaha-Deutschland Team leiten, neu wirbt der<br />
Energy-Drink-Hersteller „Monster“ auf den Verkleidungen<br />
von Matej Smrz und Luca Hansen.<br />
Wenn die Einschreibe-Unterlagen von Giuseppetti<br />
und Minnerop dann komplett vorliegen, sollte<br />
sich die Markenvielfalt auf deren neun Hersteller<br />
erhöhen. Beide vertrauen auf die Dienste der<br />
neuen Ducati Panigale 1199.<br />
Dario Giusepetti tritt 2012 <strong>mit</strong> einer Ducati Panigale an.<br />
Foto: Jörg Wießmann<br />
Michi Ranseder fährt für Technogym Racing Austria.<br />
Die fahrertechnisch stärkste Truppe der IDM Superbike<br />
ist in der Saison 2012 das Wilbers BMW<br />
Racing Team. Der gleichnamige Chef Benny setzt<br />
gleich vier Piloten auf die Titeljagd an. Zu allererst<br />
ist dabei der mehrfache<br />
deutsche Meister<br />
und ehemalige Supersport-Weltmeister<br />
Jörg<br />
Teuchert zu nennen. Im<br />
letzten Jahr noch in den<br />
Diensten von Yamaha<br />
bei Galinski, reizte den<br />
Franken der Umstieg<br />
auf eine BMW S 1000<br />
RR. Seine Teamkollegen<br />
werden dabei nicht<br />
minder prominent sein:<br />
Gareth Jones aus Australien<br />
hat in der IDM<br />
schon Podeste feiern<br />
können, <strong>mit</strong> Lucy Glöckner<br />
ist in der höchsten<br />
deutschen Klasse wieder<br />
eine Frau <strong>mit</strong> am<br />
Start. Sie kommt als<br />
amtierende Vizemeisterin<br />
des Yamaha-Cups<br />
in die Superbike-Kategorie<br />
- und sie scheint<br />
einen verdammt guten<br />
Job zu machen. „Scheiße<br />
Mann, Lucy ist so schnell“, trieb es Teamkollege<br />
Jones beim Testen in Spanien die Sorgenfalten<br />
auf die Stirn. Abgerundet wird die Truppe durch<br />
den Polen Ireneusz „Irek“ Sikora.<br />
In der IDM Supersport zählt das Fahrerfeld derzeit<br />
immerhin 31 Piloten, die 600er-Klasse ist<br />
gesund. Nach wie vor hat die Yamaha R6 in der<br />
Quantität das Zepter in der Hand, doch auch<br />
Honda CBR 600 RR, Kawasaki ZX-6R und Suzuki<br />
GSX-R600 kommen zum Einsatz.<br />
Auf der Suzi werden auch die zwei Top-Favoriten<br />
der Saison an den Start gehen - Jesco Günther<br />
wird <strong>mit</strong> der Startnummer 1 versuchen, seinen Titel<br />
zu verteidigen, und Roman Stamm kehrt nach<br />
etlichen Jahren in der Superbike zu den 600ern<br />
zurück. Stamm gilt als Geheimfavorit auf den Titel,<br />
hat er doch bei den spanischen Testfahrten<br />
immer wieder <strong>mit</strong> extrem guten Zeiten geglänzt.<br />
Außerdem bringt der Schweizer eine ganze Menge<br />
Erfahrung <strong>mit</strong>, die ihm mehr als helfen dürfte.<br />
Achtungserfolge sind bei Suzuki auch wieder vom<br />
Schleizer Thomas Walther zu erwarten. Erneut<br />
hat er sich <strong>mit</strong> dem Team Suzuki auf eine Zusammenarbeit<br />
geeinigt, wo seine Teamkollegin ebenfalls<br />
gleich bleibt: Sarah Heide war im letzten<br />
Jahr auf dem Sachsenring die erste und einzige<br />
Frau, die einen IDM-Lauf gewinnen konnte.<br />
Das Fahrerfeld der IDM Supersport ist hochkarätig.<br />
Mit Roman Raschle und Daniel Sutter gehen<br />
für das Schnock-Team wieder zwei Kawasakis an<br />
den Start, die immer für Podestplätze gut sind.<br />
Foto: Jörg Wießmann<br />
Foto: Jörg Wießmann<br />
Sascha Hommel wird eine Suzuki GSX-R 1000 pilotieren.<br />
Luca Grünwald will die Nummer 1 zurückerobern.<br />
04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
29
IDM<br />
Der sympatische Phillip Öttl wird 2012 nicht mehr in der IDM antreten.<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
frühlingshafte Temperaturen waren ideal um weitere<br />
Schritte nach vorn zu machen und ein geeignetes<br />
Setup für die neuen Reifen zu erarbeiten:<br />
„Generell gefällt mir Valencia super und ich fahre<br />
hier sehr gerne“, so Bauer weiter. „Aber trotzdem<br />
ist es harte Arbeit um die Eigenheiten der neuen<br />
Pirellis herauszufinden. Am Ende hatten wir<br />
eine gute Reifenpaarung gefunden und wollten<br />
bei dem kleinen Rennen noch mal richtig schnelle<br />
Zeiten fahren, was aber leider nicht funktionierte.<br />
Durch einen Sturz bei eigentlich langsamer Geschwindigkeit,<br />
gleich zu Beginn des Rennens,<br />
wurde dieses Vorhaben jäh gestoppt.“<br />
In der IDM Supersport kommen die Teilnehmer<br />
2012 wieder richtig auf ihre Kosten. An allen acht<br />
Veranstaltungs-Wochenenden werden jeweils zwei<br />
Rennen gefahren.<br />
Im Nachwuchsbereich der IDM werden 2012<br />
gleich zwei Titel vergeben. Die erforderliche Anzahl<br />
von mindestens zehn Einschreibungen in<br />
die neue Moto3-Klasse wurde erreicht, so daß<br />
die IDM125/Moto3 im selben Rennen zwei Wertungen<br />
fährt.<br />
In der Viertakt-Klasse der Moto3 haben sich bislang<br />
elf Piloten eingeschrieben. Prominentester<br />
unter ihnen ist wohl der IDM 125-Meister von<br />
2010, Luca Grünwald. Er wird erneut für das<br />
Komplettiert wird der Auftritt durch Christian von<br />
Gunten und Alex Phillis aus Australien, dem Sohn<br />
von Rob Phillis, der Fans der Superbikes noch in<br />
guter Erinnerung sein dürfte.<br />
Das Meister-Team des letzten Jahres, Vector<br />
Racing, tritt <strong>mit</strong> zwei Piloten an: dem Ukrainer<br />
Kostiantyn Pisarev und dem Slowenen Jarsolav<br />
Cerny.<br />
Interessant zu sehen sein wird auch, wie sich Florian<br />
Bauer in seiner dritten Saison in der IDM Supersport<br />
schlagen wird. Der Yamaha-Pilot hat die<br />
Reifenmarke gewechselt und tritt jetzt <strong>mit</strong> Pirelli<br />
an. Auf die konnte er sich bei Testfahrten im spanischen<br />
Almeria einschießen. „Neben den Reifen<br />
haben wir noch neue Teile getestet sowie eine<br />
echt gute Abstimmung für das Motorrad herausgearbeitet“,<br />
resümierte er über den winterlichen<br />
Trip. „.Ich wurde von Tag zu Tag schneller und<br />
fühlte mich auch wieder wohl auf meiner Yamaha<br />
YZF R6. Bei der Rennsimulation am letzten Tag<br />
gelangen mir konstant schnelle Zeiten und so<strong>mit</strong><br />
konnten wir <strong>mit</strong> dem gesamten Test zufrieden<br />
sein.“ Bauer kehrte dann für einige Tage in die<br />
Heimat zurück und schob kurze Zeit später den<br />
nächsten Test in Valencia nach. Tolles Wetter und<br />
Maximilian Kappler fährt Moto3 für Freudenberg Racing.<br />
Foto: Jörg Wießmann<br />
Freudenberg Racing Team an den Start gehen und<br />
jetzt <strong>mit</strong> einer 250er Honda antreten. Das Freudenberg<br />
Team setzt in der Moto3 außerdem noch<br />
den jungen Maximilian Kappler aus Oberlungwitz<br />
ein. In der 125er-2-Takt-Kategorie vertrauen Michael<br />
und Carsten Freudenberg aus Bischofswerda<br />
auf die Dienste von Max Maurischat, Max<br />
Enderlein und Florian Alt. Insgesamt schickt das<br />
Team also wieder fünf Piloten auf die Jagd nach<br />
IDM-Punkten, Titelchancen können sie sich in beiden<br />
Kategorien ausrechnen.<br />
In der 125er-Klasse sind bis dato 16 Fahrer eingeschrieben,<br />
eine Einschätzung fällt schwer, denn<br />
die Top-Piloten der letzten Jahre sind alle nicht<br />
mehr dabei. Meister Jack Miller fährt die Weltmeisterschaft<br />
der Moto3, Phillip Öttl ist nach<br />
Spanien abgewandert, über Luca Amato gibt es<br />
noch keine Informationen.<br />
Spannend zu sehen sein wird das IDM-Debüt<br />
von Lenno Huthmacher. Der Bernsberger kommt<br />
nicht über den klassischen Weg des ADAC Junior<br />
Cups in die IDM, sondern hat im letzten Jahr<br />
den 2-Takt-Pokal der DMV Rundstrecken Championship<br />
(DRC) gewonnen. Er fährt als einziger im<br />
Feld eine Derbi RSW 125.<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
alpha Technik Teamchef Werner Daemen (mi.), hier <strong>mit</strong> Florian Baumeister (re.) und Kosta Lagoyannis<br />
von BMW Deutschland, hat <strong>mit</strong> Arie Vos und Erwan Nigon zwei neue Fahrer im Team.<br />
30 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Text: Bernd Lukas George<br />
Foto: worldSBK<br />
Ausgerecht die beiden ältesten Superbike-Piloten<br />
holten sich die beiden Laufsiege in Australien.<br />
Und auch bei den Supersportlern gab es <strong>mit</strong><br />
einem Durchschnittsalter von satten 32 Jahren<br />
ein „Senioren-Podium“, das lediglich durch die<br />
Beteiligung des 37 jährigen Polen Pawel Szkopek<br />
und des ein Jahr älteren Russen Oleg Pozdneev<br />
noch älter hätte werden können. Erleben wir eine<br />
deutliche Abkehr vom Jugendwahn oder ist die<br />
Superbike-Szene ein zu hartes Brot für die vielen<br />
Teenager?<br />
Beleuchten wir den lang ersehnten Auftakt der<br />
2012er Rennsaison im sommerlichen Australien<br />
etwas genauer.<br />
Und der begann <strong>mit</strong> zwei Trainingstagen am<br />
Montag und Dienstag vor den Rennen. Schon am<br />
Montag durfte der ehemalige australische Superbike<br />
Champion Bryan Staring seine Startnummer<br />
67 auf die ZX 10 R von Tati Mercado kleben. Der<br />
Argentinier hatte für seinen ersten Einsatz im Pedercini<br />
Team in der argentinischen Heimat trainiert<br />
und sich beim Supermoto-Fahren den Arm<br />
gebrochen. „Schade, jetzt will ich aber für Imola<br />
fit sein“, meldet er sich vom südamerikanischen<br />
Kontinent. Staring wird die Superstock 1000-Serie<br />
für das italienische Privatteam (<strong>mit</strong> Kawasaki-Auftrag)<br />
bestreiten. Er freute sich auf seinen<br />
zweiten Superbike-Einsatz: „Eine gute Gelegenheit,<br />
noch einige Rennkilometer <strong>mit</strong> der ZX 10 R<br />
zu sammeln. Und für das Team und Tati kann ich<br />
hoffentlich noch einige Daten sammeln“. Sicherlich<br />
hatte der 24 jährige Australier auch zwei gute<br />
Rennen als Plan.<br />
Zwei gute Rennen wollte sicherlich auch John<br />
Hopkins <strong>mit</strong> der Crescent Suzuki fahren. Doch<br />
der Anglo-Amerikaner war bei ersten Testfahrten<br />
bereits auf seine noch lädierte Hand gestürzt und<br />
war schon zur Behandlung in den USA, als sein<br />
Leckerbissen für die Fans, die Superbike Weltmeisterschaft 2012.<br />
Ersatz Josh Brookes (der für TAS Suzuki die BSB<br />
fährt und freundlicherweise frei gestellt wurde)<br />
sich <strong>mit</strong> der GSXR 1000 vertraut machte. Da<strong>mit</strong><br />
wurde Leon Camier zum Nummer-Eins-Fahrer<br />
und zeigte als Gesamt-Achter eine ordentliche<br />
Leistung und guten Einstand im britischen Suzuki<br />
Team.<br />
Während die SBK-Verantwortlichen die Teams darüber<br />
informierten, dass auch in den Trainings vor<br />
dem eigentlichen Rennen nur ein Motorrad in der<br />
Box erlaubt ist, hätten sich manche Piloten vergewissern<br />
sollen, dass sie selbst auch nur einen<br />
Satz Knochen haben. Laverty brach sich ebenfalls<br />
einige Knochen in der Hand. BMW Werkspilot<br />
Leon Haslam tat es ihm am Dienstag nach, wobei<br />
bei dem jungen Familienvater das Schienbein<br />
brach. Der amtierende Supersport-Weltmeister<br />
Chaz Davies erlebte seinen Armbruch dann erst<br />
im Qualifying, was ihm aber natürlich erst recht<br />
die Rennteilnahme vermasselte. Am Montag und<br />
Dienstag war der Waliser <strong>mit</strong> seiner Parkingo-<br />
Motorex Aprilia noch dabei, konnte aber die Top<br />
Sechs Checa-Biaggi-Rea-Haslam-Sykes-Melandri<br />
(Reihenfolge Montag morgen) nicht ärgern. Am<br />
Nach<strong>mit</strong>tag verbesserte sich Melandri dann auf<br />
die dritte Position und schob die anderen jeweils<br />
eine Position nach hinten. Am Dienstag wurden<br />
dann die besten Zeiten gefahren und Tom Sykes<br />
Die Sieger des Wochenendes. Carlos Checa und Max Biaggi.<br />
Foto: worldSBK<br />
04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
31
SBK IN PHILLIP ISLAND<br />
holte sich die „Trainings-Tage-Pole“ vor Checa,<br />
Smrz, Rea, Biaggi und Melandri. Starker Siebter<br />
war Checas neuer Teamkollege Davide Guigliano<br />
vor Camier und Sylvain Guintoli <strong>mit</strong> der zweiten<br />
Effenbert Ducati. Mark Aitchison (Grillini BMW)<br />
konnte knapp die rote Laterne an Rafael De Rosa<br />
im Pro Ride Honda Team abgeben, musste sich<br />
aber von den beiden australischen „Aushilfsfahrern“<br />
bügeln lassen. Schlimmer für den hochmotivierten<br />
Lokalmatador war aber sicherlich die<br />
Tatsache, dass die beiden Pedercini Piloten Salom<br />
und Staring <strong>mit</strong> den Pedercini Kawasakis fast<br />
eine Sekunde schneller unterwegs waren.<br />
Bei den 600 Supersportlern holten die beiden<br />
Honda Piloten Sam Lowes und Broc Parkes die<br />
beiden Bestzeiten. In der Gesamtwertung rangierte<br />
Parkes vor den beiden Kawasaki-Piloten<br />
Sofuoglu und Foret sowie seinem Markenkollege<br />
Lowes. Neueinsteiger Jules Cluzel meldete sich<br />
auf einem starken 5. Platz und auch Sofuoglus<br />
Teamkollege im DeltaFin Lorenzini Team zeigte<br />
sich stark. Genau wie der Ungar Balaz Nemeth<br />
vom Toth Team und Neueinsteiger Mathew Scholtz<br />
als 12. der freien Zeitenjagd. Gut auch Vittorio Ianuzzo<br />
als 6. und sein Teamkollege Alex Baldolini<br />
als 11. <strong>mit</strong> den einzigen Triumphs im Feld. Die<br />
rote Laterne bei den Supersportlern ging an den<br />
Schweizer Thomas Caiani und den Österreicher<br />
Yves Polzer. Aber noch ging es ja um Nichts!<br />
Das wurde dann am Wochenende dann anders,<br />
als sich am Freitag um 11 Uhr 45 Ortszeit Weltmeister<br />
Carlos Checa aufmachte, die erste Bestzeit<br />
vor Biaggi, Smrz, Sykes und Rea zu holen.<br />
Am Nach<strong>mit</strong>tag ging es dann in das erste Zeittraining,<br />
das Jonathan Rea als Schnellster beendete.<br />
Hinter ihm rangierte Kuba Smrz <strong>mit</strong> der Ducati<br />
vor dem amtierenden Superstock-Meister Davide<br />
Guigliano. Carlos Checa war Vierter vor Max Biaggi<br />
und dem weiteren Superstock-Aufsteiger Canepa<br />
<strong>mit</strong> der red Devils Ducati. Danach kamen die<br />
Die Auftaktrennen in Australien versprechen eine spannende Saison.<br />
beiden Kawasakis unter Sykes und Lascorz vor<br />
Melandri und Fabrizio <strong>mit</strong> den BMWs. Das zweite<br />
Zeittraining wurde dann entscheidend für die<br />
Startaufstellung und Kawasaki Pilot Tom Sykes<br />
startete dadurch zum dritten Mal von der Pole, da<br />
er <strong>mit</strong> 1:31,323 Schnellster war. Und da<strong>mit</strong> auch<br />
schneller als Biaggi in 2011. Für die Absage der<br />
Superpole war dieses mal nicht ein plötzlicher<br />
Wetterwechsel verantwortlich. Beim Superstock<br />
600-Rennen verunglückte der Australier Oscar<br />
McIntyre tödlich und die Veranstalter fällten die<br />
richtige Entscheidung.<br />
Max Biaggi war <strong>mit</strong> der Werks-Aprilia eine halbe<br />
Foto: Luc Vervoort<br />
Sekunde langsamer als der schlaksige Brite <strong>mit</strong><br />
der grünen Kawa und holte sich da<strong>mit</strong> Startplatz<br />
zwei vor Weltmeister Carlos Checa. Seine gute<br />
Form konnte Effenbert Ducati-Fahrer Smrz halten<br />
und sicherte sich die 4. Position vor Teamkollege<br />
Guintoli. Einen guten Einstand lieferte das Crescent<br />
Suzuki Team unter der Leitung von Jack<br />
Valentine. Leon Camier wurde guter Sechster<br />
auf seiner Crescent Fixi Suzuki. Ex-MotoGP Pilot<br />
Niccolò Canepa (Red Devils Roma Ducati) beeindruckte<br />
bei der Rückkehr <strong>mit</strong> einem Top-7-Ergebnis.<br />
Der letzte Platz in Startreihe Zwei ging an<br />
Ten Kate Honda World Pilot Jonathan Rea ein.<br />
Maxime Berger wurde Neunter vor dem besten<br />
BMW Piloten, Michel Fabrizio, der nach dem Ausscheiden<br />
von Haga nun der Pilot <strong>mit</strong> den meisten<br />
Superbike Starts ist. Hinter ihm rangierte auf<br />
Platz 11 Eugene Laverty, der kräftig auf die Zähne<br />
beißen musste. Erst dann dürfen die beiden<br />
Werks-BMWs <strong>mit</strong> Haslam und Melandri auf ihren<br />
Startplatz rollen. Die rote Laterne gab De Rosa<br />
an den Australier Johnson ab. Der amtierende<br />
lokale Superbike-Meister musste allerdings <strong>mit</strong><br />
einem Serienmotor fahren, da seine beiden SBK-<br />
Motoren bereits eingegangen waren.<br />
Foto: worldSBK<br />
Superbike 1. Lauf<br />
Zufrieden <strong>mit</strong> dem Wochenende, Suzuki Neuzugang Leon Camier.<br />
Bei herrlichem Wetter nahmen die 24 Piloten<br />
dann die 22 Runden in Angriff. Sykes erwischt<br />
von der Pole einen guten Start und kann sich an<br />
der Spitze halten. Dahinter machen Biaggi, Checa,<br />
Rea und Guintoli tüchtig Druck. Smrz, Camier<br />
und Laverty beobachten aus den nächsten Positionen<br />
die Top Five und warten auf eine Chance.<br />
In der zweiten Runde Ist Tom Sykes immer noch<br />
vorne, aber Checa geht <strong>mit</strong> der „Gebraucht-Ducati“<br />
an Biaggi vorbei auf die Verfolgung des Kawasaki-Piloten<br />
aus Huddersfield. Marco Melandri<br />
ist jetzt Siebter vor Camier, Laverty und Berger.<br />
Foto: Luc Vervoort<br />
Spannende Zweikämpfe im gesamten Feld.<br />
32 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
SBK IN PHILLIP ISLAND<br />
Die letzten beiden Punkteränge halten Lascorz<br />
(14.) und Superbike-Neuzugang Hiroshi Aoyama<br />
<strong>mit</strong> der Fireblade, während sich Canepa nach einer<br />
längeren Kiesdurchfahrt ganz am Ende des<br />
Feldes einreihen darf. In der langsamsten Rechtskurve<br />
setzt Checa dann zum Angriff auf die Spitze<br />
an und übernimmt die Führung. Wenig später<br />
nimmt sich auch Biaggi dann Sykes zur Brust<br />
und macht sich auf die Verfolgung von „El Torro“<br />
Checa. Doch auch dahinter wird gerauft: Guintoli<br />
schnappt sich in der 3. Runde an der Checa<br />
Lieblingsstelle dann in gleicher Manier Rea <strong>mit</strong><br />
der Honda, während Melandri sich nach einem<br />
erfolgreichen Überholmanöver gegen Smrz über<br />
Platz 6 freuen darf. Bereits in der fünften Runde<br />
haben die beiden alten - dabei aber fürchterlich<br />
schnellen - Männer an der Spitze unglaubliche<br />
3 Sekunden Vorsprung herausgeholt. Marco Melandri<br />
verbessert sich auf Platz 5, nachdem sich<br />
Rea nicht mehr wehren kann. In der Kurve 12,<br />
der Anfahrt zu Start-Ziel erlebt Checa dann einen<br />
Riesen-Highsider und fliegt im hohen Bogen von<br />
der Althea-Ducati. Da<strong>mit</strong> erbt Biaggi die Führung<br />
und Sykes ist wieder auf Platz 2 vor einem herrlich<br />
aggressiven Guintoli. Der in der 7. Runde an<br />
die zweite Position gehen kann. Als dann wegen<br />
Regentropfen die weisse Flagge <strong>mit</strong> den diagonalen<br />
roten Balken zu sehen ist, fasst sich der Brite<br />
Sykes Mut und attackiert erfolgreich Guintoli.<br />
Durch diesen Kampf ist Melandri wieder dichter<br />
an den Kampfhähnen dran. Berger wird erstes<br />
Opfer der Regentropfen, kann aber einen Sturz<br />
verhindern. Doch der Umweg durch den australischen<br />
Kies wirft den Franzosen weit zurück. Sein<br />
Effenbert Kollege Smrz war zuvor Fünfter vor Rea<br />
und Berger, die zu diesem Zeitpunkt <strong>mit</strong> etwas<br />
Abstand zum Viererexpress fuhren. Auf Platz 8<br />
rangiert Fabrizio <strong>mit</strong> der besten Kunden BMW.<br />
Fünf Tage nach seiner Operation ist Leon Haslam<br />
als 12. unterwegs. Als 9. fährt der andere Leon,<br />
Camier, um den 4,445 Km langen Kurs.<br />
Bei Halbzeit ist Biaggi vorne enteilt. Ihm folgt<br />
eine Vierergruppe <strong>mit</strong> den beiden Effenbert-Ducatis,<br />
Melandri und Sykes. Honda-Pilot Rea hat<br />
auf diesen Pulk bereits 2,2 Sekunden verloren.<br />
Wieder einmal halten die Zuschauer den Atem an,<br />
als Guintoli Sykes angreift und sich die 2. Position<br />
holt. Doch der Brite will den Franzosen, der<br />
lange in England wohnt, nicht ziehen lassen. Als<br />
noch 9 Runden zu fahren sind, holt sich Sykes<br />
den zweiten Platz zurück. Die Positionskämpfe<br />
haben dazu beigetragen, dass Melandri den<br />
Rückstand zu den beiden ausmerzen kann und<br />
nun lauert. Smrz folgt dem BMW-Neuzugang <strong>mit</strong><br />
Respektabstand. „Patient“ Laverty ist auf 10 vor<br />
Davide Guiglano <strong>mit</strong> der Startnummer 34, aber<br />
Pech für Checa in Lauf eins.<br />
hinter Camier.<br />
Zu diesem Zeitpunkt wird weiter vorne immer<br />
noch heftig um den 2. Platz gestritten. Zunächst<br />
kann sich Guintoli wieder nach vorne bringen,<br />
aber Sykes geht auf Start-Ziel wieder vor die Kunden-Ducati.<br />
Doch nur für kurze Zeit, denn eine<br />
halbe Runde später geht Guintoli wieder an Sykes<br />
vorbei. Und jetzt hat der Kawasaki-Fahrer wohl<br />
seine Reifen zu sehr strapaziert, denn er muss<br />
nun auch noch Melandri <strong>mit</strong> der BMW ziehen lassen.<br />
Und auch weiter hinten wittert ein weiterer<br />
BMW-Pilot Morgenluft: Rea kann nur kurz Widerstand<br />
gegen Fabrizio leisten, der den 6. Platz vom<br />
Nordiren übernimmt. Als noch fünf Runden die<br />
Spitze vom Ziel trennen, holt sich Melandri den<br />
zweiten Platz von Guintoli und gibt diesen auch<br />
nicht mehr ab. Doch im Mittelfeld geht es weiter<br />
rund: Aoyama, Giugliano und Camier wollen sich<br />
nicht einig werden, was besonders in der Bergab-<br />
Rechts für Kurzweil sorgt. Giugliano <strong>mit</strong> der rotweißen<br />
Althea Ducati verpasst den Einlenkpunkt<br />
für die Kurve, was Pech für Camier und Glück für<br />
Aoyama bedeutet. Denn während der Italiener<br />
den Briten neben die Strecke drückt, kann der<br />
Japaner flüchten und so Platz 8 bei seinem ersten<br />
Superbike-WM Einsatz holen. Direkt hinter<br />
dem Teamkollegen. Camier erreicht nur als 17.<br />
das Ziel, ebenfalls direkt hinter seinem Teamkollegen.<br />
Haslam muss Zanetti ziehen lassen, dürfte<br />
Foto: worldSBK<br />
aber <strong>mit</strong> den Punkten für den 12. zufrieden sein.<br />
Zanetti dagegen dürfte nicht zufrieden sein, wie<br />
ihm Staring den 10. Platz weggeschnappt hat.<br />
Obwohl die Pata-Ducati und die Werks-BMW in<br />
manchen Runden 20 km/h schneller als die private<br />
Kawasaki waren, holte sich der Australier das<br />
Top Ten Ergebnis und ließ sich von seinen Landsleuten<br />
dafür feiern. In den letzten Runden haben<br />
auch die Ten Kate-Angestellten Ärger <strong>mit</strong> Italienern:<br />
Rea muss sich noch gegen Fabrizio wehren<br />
und bei Aoyama klopft der Althea Pilot an. Badovini<br />
sucht die Box auf und gibt das Rennen auf.<br />
Laverty verliert kurz vor Schluß die Konzentration<br />
und inspiziert ebenfalls den Kies. Er gibt ebenfalls<br />
auf und sucht sofort Eis, um seine schmerzende<br />
Hand zu kühlen. Kühlen muss dagegen Checa<br />
sein Gemüt: erst in der Box begreift der Spanier,<br />
dass seine Mechaniker jetzt richtig schuften müssen,<br />
um ihm eine neue Maschine auf die Räder<br />
zu stellen. „Auf dem Weg ins Fahrerlager dachte<br />
ich noch an die Ersatzmaschine. Aber wir haben<br />
ja neue Regeln…!“, gab er zu Protokoll.<br />
Max Biaggi gewinnt unangefochten den ersten<br />
Lauf der Saison. Melandri macht keinen Fehler<br />
und liefert bei seiner BMW-Premiere das beste Resultat<br />
für die Bayern ab. Guintoli wird verdienter<br />
Dritter. Fabrizio kann <strong>mit</strong> BMW Power noch an<br />
Rea vorbei ziehen.<br />
Als 14. kommt Salom <strong>mit</strong> der Pedercini Kawa<br />
direkt vor seinem Landsmann und Werkspiloten<br />
Lascorz ins Ziel – Genugtuung für das kleine italienische<br />
Privatteam, die schon die zweite Kawa<br />
und in die Top Ten brachten.<br />
Beim <strong>Interview</strong> freute sich dann der Franzose<br />
Guintole mächtig: „Ich bin happy <strong>mit</strong> dem Podest.<br />
Zum Rennende war ich überall am Rutschen. Wir<br />
haben das neue Reglement gelesen und wir wussten,<br />
dass wir die 6 Kilo einsparen wollen. Ich habe<br />
dann zusätzlich zu meinem Training eine Diät gemacht.<br />
Die sechs Kilo mussten weg. Ich will nicht<br />
an letztes Jahr erinnert werden, es ist toll jetzt<br />
hier so gut zu fahren. Ich bin glücklich für das<br />
Team!“ Verständlich, erlebte Sylvain doch in 2011<br />
einen Sturz in erstem Rennen und keinen Start<br />
im 2. Lauf.<br />
Strahlend auch der BMW Neuzugang Melandri:<br />
„Es ist toll, das beste Ergebnis für BMW zu liefern.<br />
Wir haben keinen „Long Run“ gemacht und<br />
konnten den Reifenverschleiß deshalb schwer einschätzen.<br />
Ich bin meinen Rhythmus gefahren und<br />
es hat gepasst.“ Wobei Melandri nicht vergaß, der<br />
Familie und den Freunde von Oskar McIntyre sein<br />
Mitleid auszusprechen.<br />
Von Sieger Biaggi war folgendes zu hören: „Carlos<br />
und ich hatten einen guten Start und schönen<br />
Kampf. Dann hat ein Stein in meine Verkleidungs-<br />
Marco Melandri (li.) konnte im ersten Lauf für BMW <strong>mit</strong> Rang zwei überzeugen.<br />
Foto: worldSBK<br />
04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
33
SBK IN PHILLIP ISLAND<br />
Star des Rennens in Lauf eins. Der Italiener Max Biaggi.<br />
scheibe eingeschlagen und nach dem Sturz von<br />
Carlos war mein Vorderrad nicht mehr perfekt<br />
und ich hatte heftige Rutscher. Die vereinzelten<br />
Regentropfen haben mich sehr irritiert, aber ich<br />
bin froh über das Resultat. Schauen wir mal, was<br />
der zweite Lauf uns noch bringt!“<br />
Superbike 2. Lauf<br />
Foto: worldSBK<br />
Corser aus dem Jahr 2007 (Yamaha R1!) unterbietet.<br />
Auch Biaggi beschäftigt sich vielleicht <strong>mit</strong><br />
historischen Gedanken, als er seinen letztjährigen<br />
Teamkollegen Camier überholt. Nachdem er am<br />
ehemaligen 250er Weltmeister und Ex-MotoGPler<br />
Aoyama vorbei gerauscht ist, macht sich der<br />
40jährige Römer auf die Verfolgung von Maxime<br />
Berger, der noch den 10. Platz hält.<br />
Aber danach kommt er auf eine Kampfgruppe<br />
bestehend aus den beiden anderen Effenbert Piloten,<br />
den beiden Werks-BMW und einem frechen,<br />
jungen Guigliano. Aus dieser Gruppe verabschiedet<br />
sich dann Guintoli <strong>mit</strong> einem Sturz in Kurve<br />
2. Der 29 jährige aus Montelimar nimmt die Verfolgung<br />
zwar nochmal auf, muss aber <strong>mit</strong> einem<br />
Defekt die Segel streichen. „Schade. Gerne hätte<br />
ich wieder gepunktet. Die Maschine war sehr gut,<br />
aber die Reifen haben schlagartig Grip verloren,“<br />
war zu hören. Checa führt bei Halbzeit souverän.<br />
Rea muss sich gegen die beiden offiziellen Kawas<br />
wehren, die von zwei Werks-BMWs verfolgt<br />
werden. Dann folgen Laverty-Guigliano-Berger<br />
und Biaggi. Während letzterer weiter wie das<br />
berühmte heiße Messer durch die Butter, bzw.<br />
Gruppe schneidet, fliegt der Spanier Lascorz in<br />
die Wiese und übergibt dadurch den 4. Platz an<br />
Haslam. Doch dieser kann sich nicht lange freuen,<br />
da er von Melandri überholt wird. Aber der<br />
Römer <strong>mit</strong> der teuflisch schnellen Werks-Aprilia<br />
ist hinter den beiden BMWs. Als erstes schnappt<br />
sich Biaggi Haslam und die 13. Runde bringt<br />
auch Melandri kein Glück, wird er doch in dieser<br />
von seinem Landsmann aus dem Windschatten<br />
ausgetrickst. ,<br />
Da<strong>mit</strong> ist Biaggi schon Vierter und hat zwei Dutzend<br />
Überholvorgänge hinter sich. Echt gute Unterhaltung!<br />
Während die frisch überholten <strong>mit</strong><br />
nachlassenden Reifen rutschen und schwarze<br />
Striche auf den Asphalt von Phillip Island malen,<br />
gast Biaggi weiter an als gäbe es keine Morgen<br />
und kommt Sykes immer näher. Bisher hat Biaggi<br />
Foto: Luc Vervoort<br />
Wieder schoß Sykes <strong>mit</strong> dem besten Start an die<br />
Spitze vor Checa, Haslam und Rea, der sich dann<br />
auf Position zwei bringt. Erleichterung in Checas<br />
Box, ganz offensichtlich hat man in der Eile ein<br />
gutes Motorrad aufgebaut. Ein weiterer Sturz hätte<br />
sich fast ereignet, als der ungestüme Biaggi<br />
beim Einfädeln in den ersten Bogen das Heck von<br />
Sykes trifft und den Notausgang nehmen muss.<br />
Dadurch darf sich der Römer ganz am Ende des<br />
Feldes einreihen. Der Nordire Rea ist gut aufgelegt<br />
und geht in der 2. Runde nach ganz vorne. Doch<br />
Sykes möchte seine Pole bestätigen und geht wieder<br />
in Führung. In Runde Drei hat er wieder den<br />
Nordiren vor sich und muss dann auch noch in<br />
das Heck von Checas Ducati blicken. Der Weltmeister<br />
hat sich <strong>mit</strong> seinem neuen Einsatzgerät gut<br />
angefreundet und übernimmt eine Runde später<br />
die Spitze, die er bis zum Ziel nicht mehr abgibt.<br />
Dahinter etabliert sich Rea <strong>mit</strong> der Ten Kate Honda<br />
vor Sykes und seiner ZX 10 R. Wer nun aber<br />
glaubt, es wäre ein langweiliges Rennen, der irrt<br />
gewaltig. Sowohl Smrz, als auch Fabrizio müssen<br />
Notausgänge nehmen und machen deutlich, dass<br />
im Feld heftig gestritten wird. Und von ganz ganz<br />
hinten pflügt ein entfesselt fahrender Max Biaggi<br />
durch das noch 21 Mann starke Feld. Checa-Rea-<br />
Sykes-Lascorz-Haslam-Guintoli-Laverty-Melandri-Giugliano-Berger<br />
nennen sich die ersten Zehn.<br />
Biaggi ist als 14. gerade in den Punkterängen angekommen.<br />
In der 7. Runde ist der Patient Laverty<br />
am Patienten Haslam vorbei gegangen. Hinter<br />
diesem fährt der gesunde Melandri und hat schon<br />
3,2 Sekunden Rückstand auf Checa, der genau<br />
in diesem Augenblick den Rundenrekord von Troy<br />
Für Lokalmatador Mark Aitchison war es ein Wochenende zum vergessen.<br />
wie ein WM-Pilot im „Racing vor Fun Event“ ausgesehen.<br />
Grandios. Doch er bekommt Widerstand<br />
zu spüren, als der Kampf <strong>mit</strong> Sykes beginnt. Der<br />
Brite leistet hartnäckig Gegenwehr und traut sich<br />
einiges. Doch nach drei herzhaften Kontern ist<br />
der Italiener <strong>mit</strong> dem italienischen Motorrad endgültig<br />
vorbei.<br />
Noch weitere vier Runden und Biaggi setzt sich<br />
ohne großartige Gegenwehr vor Jonathan Rea.<br />
Die Ten Kate Honda bläst deutlich sichtbar bei<br />
jedem Gaswechsel kleine blaue Wölkchen in die<br />
Brise an der australischen Küste. Rea ist in den<br />
letzten Runden langsamer geworden und Sykes<br />
wittert wieder die Chance auf einen Podestplatz.<br />
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34 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
SBK IN PHILLIP ISLAND<br />
Rang vier im ersten und drei im zweiten<br />
Lauf für Kawasaki-Pilot Tom Sykes.<br />
In der schnellen Links, die auf Start-Ziel führt,<br />
greift Sykes an und kann sich knapp vor die bedenklich<br />
qualmende Ten Kate Honda schieben<br />
und seinen ersten Podestplatz der Saison sicherstellen.<br />
Doch das Rennen des Tages hat eindeutig<br />
Massimiliano Biaggi geliefert. Selten hat man den<br />
Aprilia-Piloten über eine ganze Renndistanz so<br />
konzentriert und fehlerfrei gesehen. Das könnte<br />
eine gute Taktik werden!<br />
Troy Corser sorgte dann dafür, dass die BMW-Farben<br />
auch bei der zweiten Superbike-Siegerehrung<br />
auf dem Podest vertreten waren, als er die Pokale<br />
überreichte.<br />
Im <strong>Interview</strong> erlebte man dann einen überglücklichen<br />
Tommy Sykes, der im zweiten Lauf viel<br />
Kampfgeist gegen den Weltmeister und Jonny Rea<br />
zeigte: „Das Team hat einen tollen Job über den<br />
Winter gemacht und wir hatten hier ein gutes Wochenende.<br />
Ich bin sehr zuversichtlich, jetzt geht es<br />
nach Europa und wir hoffen weiterhin auf top Resultate.<br />
Jonny hatte alle Türen zugemacht. Doch<br />
ich merkte, dass ich noch etwas mehr Grip hatte<br />
und mein Plan für die letzte Kurve ging auf.“<br />
Für allerbeste Unterhaltung bei den Zuschauern<br />
sorgte aber Biaggi: „Es war ein phantastisches<br />
Rennen und ich bin glücklich. Nach einigen<br />
Runden hatte ich noch auf ein Top Five-Ergebnis<br />
gehofft. Wenn man so an 15. oder 16. Stelle<br />
rangiert und keine Ruhe ins Fahrzeug bekommt,<br />
glaubt man schon mal so etwas. Es war ein<br />
harter Kampf <strong>mit</strong> meinem Freund Tom. Er ist<br />
echt schwer zu überholen. Noch dazu war mein<br />
Bremshebel nach oben gebogen und es war entsprechend<br />
schwierig.“<br />
Zufrieden zeigte sich aber auch Sieger Checa:<br />
Foto: Luc Vervoort<br />
Auftakt zur Supersport WM 2012.<br />
„Nach dem Sieg spüre ich jetzt<br />
keine Beschwerden mehr. Für<br />
das Team ist ein gutes Ergebnis<br />
enorm wichtig. Die Jungs<br />
haben echt geschuftet um mir<br />
ein Motorrad hinzustellen.<br />
Ich hatte keine Zeit, mich <strong>mit</strong><br />
der Maschine vertraut zu machen,<br />
es ging fast sofort zur<br />
Sache.“<br />
In Imola werden dann sicher<br />
auch die Zusatzgewichte wieder<br />
ganz genau kontrolliert.<br />
Es gingen Gerüchte um, in der<br />
ganzen Hektik um den Neuaufbau<br />
wären die sechs Kilo vergessen<br />
worden. Ohnehin gibt<br />
es den einen oder anderen<br />
„Nebenkriegsschauplatz“, was<br />
auch <strong>mit</strong> dafür verantwortlich<br />
ist, dass der ehemalige Biaggi-Günstling<br />
Frederico Sandi<br />
seinen Platz bei Effenbert<br />
Liberty verlor und der letztjährige<br />
Markus Reiterberger<br />
-eamkollege Brett McCormick<br />
völlig überraschend zu einer<br />
SBK Saison kommt. Der kanadische<br />
Fahrer wird ab Imola<br />
nun das vierte <strong>mit</strong> Effenbert-Bier gebrandete Ducati<br />
Superbike fahren. McCormick, der den Spitznamen<br />
‚The Kid‘ trägt, wird zum ersten Mal die<br />
Ducati 1198 <strong>mit</strong> der Startnummer 68 in Imola<br />
pilotieren. Liberty legt also zu, andere tauschen<br />
bereits aus: Pro Ride Real Game Honda wechselt<br />
den erfolglosen Raffaele De Rosa gegen Lorenzo<br />
Alfonsi aus. Ob das einen Fortschritt bringt? In<br />
seinem 250er-Jahr 2009 glänzte De Rosa <strong>mit</strong><br />
WM-Rang 6. Obwohl er vor seinem Umstieg in die<br />
Superbike-WM nie auf einem großen Motorrad<br />
saß, machte er während des ersten WM-Events in<br />
Australien sichtbare Fortschritte: Von 3,445 sec<br />
Rückstand im ersten freien Training steigerte er<br />
sich auf 2,078 sec Rückstand im zweiten Qualifying.<br />
Die rote Laterne wurde er aber nicht los.<br />
Ersetzt wird er durch Landsmann Lorenzo Alfonsi<br />
(31), der bereits von 2005 bis 2007 auf unterlegenem<br />
Material in der Superbike- und Supersport-WM<br />
unterwegs war.<br />
Supersport Phillip Island<br />
Spannende Zweikämpfe in Lauf zwei und<br />
einmalige Kulisse auf der Insel.<br />
Foto: worldSBK<br />
Bei hochsommerlichen Temperaturen von 31<br />
Grad nahmen dann die Supersport-Piloten das<br />
Auftakt-Rennen in Angriff.<br />
Lokalmatador Broc Parkes hatte sich seine 15.<br />
Pole gesichert und ging zuversichtlich in das Rennen.<br />
„Ich wäre gerne die volle Distanz gefahren.<br />
Doch die Reifentechniker machten sich Sorgen<br />
um die Haltbarkeit und wir fahren deshalb nur 15<br />
Runden,“ machte der ehemalige BSB Pilot deutlich.<br />
Neben ihm stand <strong>mit</strong> Sam Lowes einer der<br />
jungen Wilden. Vor Neuzugang Jules Cluzel, der<br />
schon in allen Trainings bemerkenswerten Einsatz<br />
zeigte. Als 4. war Rückkehrer Kenan Sofuoglu<br />
bester Kawasaki-Pilot, der bisher 17 Supersport-<br />
Siege und zwei WM-Titel auf dem Konto hat. An<br />
den Moto2-Bikes liess der schnelle Türke im Vorfeld<br />
kein gutes Haar: „Supersportler lassen sich<br />
viel besser fahren und die Reifen funktionieren.<br />
Es war ein frustrierendes Jahr und ich habe mich<br />
schon <strong>mit</strong> dem ersten Kawasaki-Test wieder wohl<br />
gefühlt,“ sprudelte es <strong>mit</strong> einprägsamer Stimme<br />
aus Kenan hervor. Die zweite Reihe wurde von<br />
den beiden Kawasakis von Ex-Weltmeister Fabian<br />
Foret (Intermoto Team) und Sheridan Morais<br />
(DelatFin Lorenzini) angeführt. Es folgte die beste<br />
Triumph <strong>mit</strong> dem ehemaligen Kiefer Racing-Piloten<br />
Alex Badolini.<br />
In dem 28 Starter starken Feld fanden sich immerhin<br />
8 Rookies. Die gesamte Welt scheint vertreten<br />
zu sein – lediglich den einen oder anderen<br />
deutschen Landsmann wünschen wir uns. Merkwürdig<br />
auch, dass es keinen Wildcard-Piloten für<br />
das von 21 auf 15 Runden verkürzt Rennen gab.<br />
Den besten Start erwischte Sam Lowes <strong>mit</strong> seiner<br />
Honda aus dem Buckmaster Team. Dahinter folgte<br />
Cluzel vor den beiden „Grünen“ Foret und Sofuoglu.<br />
Etwas weiter hinten im Feld kam es zu einem<br />
Sturz, in den Roccoli, Leonov und Toth verwickelt<br />
waren. Alle drei nahmen das Rennen wieder auf,<br />
wobei lediglich der Ungar Imre Toth zu Ende fahren<br />
konnte und als 18. das Ziel erreichte. Auf<br />
Position 5 etablierte sich Parkes vor den beiden<br />
Südafrikanern Morais, Quarmby und dem stark<br />
fahrenden Tschechen Jezek. Ebenfalls in diesem<br />
Pulk mischte Baldolini <strong>mit</strong>. In den Punkterängen<br />
saßen beim Ende des ersten Renndrittels auch<br />
die beiden jungen Aufsteiger Metcher und Day. Ab<br />
der dritten Runde fuhren die Herrschaften Lowes,<br />
Cluzel, Foret und Sofuoglu dicht beieinander und<br />
sorgten für spannende Unterhaltung. Fast übertrieben<br />
hätte es dabei Foret, als er sich mutig<br />
an Cluzel vorbei drückte. Die Kampfgruppe war<br />
perfekt für Windschattenschlachten, die ab der 4.<br />
Runde einsetzten. Ex-GP Pilot Cluzel setzte sich<br />
in der Folge <strong>mit</strong> der Hilfe der Aerodynamik an die<br />
Spitze. Doch nicht lange und die Reihenfolge hieß<br />
wieder Foret vor Lowes und Cluzel. Im <strong>mit</strong>tleren<br />
Drittel gab es dann regelmäßig eine französische<br />
Doppelführung <strong>mit</strong> Foret und dem fast halb so<br />
alten Cluzel (23 Jahre). Der Südafrikaner Morais<br />
hielt sich <strong>mit</strong> einer starken Leistung lange auf<br />
Platz 5 vor Routinier Parkes <strong>mit</strong> der weißen Ten<br />
Kate CBR. Lukas Pesek hatte sich bis zu diesem<br />
Zeitpunkt nach schlechtem Start an Baldolini und<br />
Quarmby heran gefahren.<br />
Als das letzte Renndrittel begann, lagen die er-<br />
Foto: Luc Vervoort<br />
04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
35
SBK IN PHILLIP ISLAND<br />
sten 6 noch im direkten Windschatten. Doch jetzt<br />
setzen sich die beiden Franzosen, der Brite Lowes<br />
und der schnelle Türke von ihren Verfolgern ab.<br />
Es folgten zwei Paare die aus Parkes/Morais und<br />
Baldolini/Quarmby bestanden. Von diesen robbte<br />
sich später Parkes wieder an die Spitzengruppe<br />
ran. Dazu knabberte der Honda-Pilot von einer<br />
Sekunde Rückstand in Zehntelschritten ab. In<br />
Runde 11 ging Kenan dann an Cluzel vorbei, um<br />
sich wenige Kurven später auch Foret vorzunehmen.<br />
Kurz vor Kenans Attacke konnte sich Cluzel<br />
noch über seine ersten Führungskilometer freuen,<br />
doch der zweifache Weltmeister zeigte sich sehr<br />
entschlossen. Der Fuchs Foret nützte die Überraschung<br />
des jungen Franzosen und presste sich<br />
kurze Zeit später ebenfalls vorbei. Als dann die<br />
letzten drei Runden beginnen, führen zwei Kawas<br />
aus unterschiedlichen Teams vor fünf Hondas.<br />
Dahinter nehmen die beiden Triumphs die letzten<br />
15 Kilometer in Angriff. Zu diesem Zeitpunkt inspiziert<br />
Jezek kurz den australischen Kies, kann<br />
zwar zunächst weiter fahren, gibt aber an der<br />
Box auf. Von dort kann er dann beobachten, wie<br />
Sam Lowes einen Rutscher abfängt, aber den 4.<br />
An Parkes verliert. Um den zweiten Platz kämpfen<br />
jetzt die Franzosen Cluzel und Foret. Sehr<br />
zur Freude des in Deutschland lebenden Kenan<br />
Sofuoglu, der dadurch noch relativ ungestört<br />
fahren kann. Der Kawasaki-Pilot vom Bosporus<br />
kann sich fast über eine volle Sekunde Vorsprung<br />
freuen. Doch innerhalb weniger Runden, in denen<br />
Foret alles riskiert, ist der Franzose plötzlich wieder<br />
am Hinterrad des zweifachen türkischen Weltmeisters.<br />
Doch er kann die Attacken des französischen<br />
Ex-Weltmeisters abwehren und rettet sich<br />
auch vor einem Windschattenangriff <strong>mit</strong> 7/10<br />
Sekunden als Sieger über die Ziellinie. Der Jubel<br />
bei DeltaFin Lorenzini ist enorm. Hat man doch<br />
das Vertrauen des Werkes eindrucksvoll bestätigt.<br />
Aber auch Kawasaki Intermoto hat einen guten<br />
Einstand <strong>mit</strong> der neuen Marke geliefert. Und die<br />
ältesten Piloten im Feld haben eine tolle Show geliefert.<br />
Broc Parkes wurde 3. in der letzten Runde.<br />
„Ich hatte Angst vor Reifenverschleiß, ich musste<br />
die Reifen schonen, weil ich sie zu hart rangenommen<br />
hatte. Noch dazu spürte ich nach meinem<br />
Trainingssturz einen dicken Kopf. Das Podest<br />
macht mich aber zufrieden“, war vom aktuellen<br />
WM-Dritten zu hören.<br />
Größere Töne gab es bei Foret: „Das war ein schöner<br />
Kampf. Ich hatte den Anschluss an die Spitze<br />
schon verloren. Aber ich hatte eigentlich den Sieg<br />
im Plan. In der letzten Runde war ich wieder dran,<br />
doch es fehlte dann das letzte Quäntchen Glück.<br />
Ich freue mich auf Imola, auch da werden unsere<br />
Kawas gut sein!“<br />
Und was sagt der Sieger Kenan Sofuoglu: „Es<br />
ging mir schlecht in der Moto2 und ich war glücklich<br />
über das Kawasaki-Angebot. Ich habe lange<br />
überlegt, die Entscheidung war schwierig. Aber<br />
Kawa war die beste Option. Ich habe eigentlich<br />
heute 10 Runden gewartet. Und das hat genau<br />
funktioniert. Als ich dann vorne war, war ich überrascht<br />
von der Flagge. Ein kurzes Rennen - aber<br />
ein gutes für mich und das Team!“<br />
Danke auch. Und noch mehr tolle Rennen wollen<br />
wir in Imola sehen. Dann auch <strong>mit</strong> unserem Markus<br />
in der Superstock 1000.<br />
Sofuoglu gewinnt vor Foret und Parkes.<br />
Foto: Luc Vervoort<br />
Superbike Superpole<br />
1 SYKES GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki 1‘31.323<br />
2 BIAGGI ITA Aprilia Racing Team Aprilia 1‘31.477<br />
3 CHECA ESP Althea Racing Ducati 1‘31.621<br />
4 SMRZ CZE Liberty Racing Team Effenbert Ducati 1‘31.783<br />
5 GUINTOLI FRA Team Effenbert Liberty Racing Ducati 1‘31.832<br />
Superbike 1. Rennen<br />
1 M.BIAGGI ITA Aprilia Racing Team Aprilia 34‘13.963<br />
2 M.MELANDRI ITA BMW Motorrad Motorsport BMW + 7.104<br />
3 S. GUINTOLI FRA Team Effenbert Liberty Racing Ducati + 7.378<br />
4 T. SYKES GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki + 12.189<br />
5 J. SMRZ CZE Liberty Racing Team Effenbert Ducati + 16.424<br />
6 M.FABRIZIO ITA BMW Motorrad Italia GoldBet BMW + 20.200<br />
7 J. REA GBR Honda World Superbike Team Honda + 20.223<br />
8 H. AOYAMA JPN Honda World Superbike Team Honda + 24.108<br />
9 D. GIUGLIANO ITA Althea Racing Ducati + 28.072<br />
10 B. STARING AUS Team Pedercini Kawasaki + 34.232<br />
Superbike 2. Rennen<br />
1 C. CHECA ESP Althea Racing Ducati 34‘26.728<br />
2 M.BIAGGI ITA Aprilia Racing Team Aprilia + 5.707<br />
3 T. SYKES GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki + 12.52<br />
4 J. REA GBR Honda World Superbike Team Honda + 12.655<br />
5 L. HASLAM GBR BMW Motorrad Motorsport BMW + 18.179<br />
6 M.MELANDRI ITA BMW Motorrad Motorsport BMW + 18.831<br />
7 M.BERGER FRA Team Effenbert Liberty Racing Ducati + 18.939<br />
8 E. LAVERTY IRL Aprilia Racing Team Aprilia + 19.478<br />
9 H. AOYAMA JPN Honda World Superbike Team Honda + 19.554<br />
10 N. CANEPA ITA Red Devils Roma Ducati + 26.289<br />
Supersport Superpole<br />
1 PARKES AUS Ten Kate Racing Products Honda 1‘34.445<br />
2 LOWES GBR Bogdanka PTR Honda Honda 1‘34.461<br />
3 CLUZEL FRA PTR Honda Honda 1‘34.563<br />
4 SOFUOGLU TUR Kawasaki DeltaFin Lorenzini Kawasaki 1‘34.577<br />
5 FORET FRA Kawasaki Intermoto Step Kawasaki 1‘34.986<br />
Supersport Rennen<br />
1 K. SOFUOGLU TUR Kawasaki DeltaFin Lorenzini Kawasaki<br />
2 F. FORET FRA Kawasaki Intermoto Step Kawasaki + 0.078<br />
3 B. PARKES AUS Ten Kate Racing Products Honda + 2.038<br />
4 J. CLUZEL FRA PTR Honda Honda + 2.113<br />
5 S. LOWES GBR Bogdanka PTR Honda Honda + 4.955<br />
6 S. MORAIS RSA Kawasaki DeltaFin Lorenzini Kawasaki + 6.812<br />
7 R. QUARMBY RSA PTR Honda Honda + 11.592<br />
8 A. BALDOLINI ITA Power Team by Suriano Triumph + 16.761<br />
9 V. IANNUZZO ITA Power Team by Suriano Triumph + 18.098<br />
10 L. PESEK CZE PRORACE Honda + 18.425<br />
Supersport Punktestand<br />
1 Sofuoglu 25 6 Morais 10 11 Metcher 5<br />
2 Foret 20 7 Quarmby 9 12 Day 4<br />
3 Parkes 16 8 Baldolini 8 13 Marconi 3<br />
4 Cluzel 13 9 Iannuzzo 7 14 Scholtz 2<br />
5 Lowes 11 10 Pesek 6 15 Menghi 1<br />
Superbike Punktestand<br />
1 Biaggi 45 6 Guintoli 16 11 Fabrizio 10<br />
2 Melandri 30 7 Smrz 16 12 Giugliano 10<br />
3 Sykes 29 8 Haslam 15 13 Laverty 8<br />
4 Checa 25 9 Aoyama 15 14 Zanetti 7<br />
5 Rea 22 10 Berger 15 15 Canepa 6<br />
36 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Racing Team Germany präsentiert neues Team<br />
für die Saison 2012 auf dem Sachsenring<br />
Text: André Birkenkampf<br />
Racing Team Germany - v.l.n.r. Norman Rank, Steven Schwabe, Stefan<br />
Glass, Louis Rossi, Fritz Glänzel und Dirk Heidolf.<br />
Am 12.03.2012 fand auf dem Sachsenring die Teamvorstellung des Racing<br />
Team Germany <strong>mit</strong> den Fahrern Louis Rossi, der in der Moto3 Weltmeisterschaft<br />
antritt und Steven Michels, der die International Road Racing Championchip<br />
im Team von Suzuki Müller aus Leipzig bestreitet. In der Moto3<br />
vertraut man auf Honda-Motoren und Chassis von FTR. Die komplette<br />
Technikcrew in der Truppe um Teamchef Dirk Heidolf wurde für 2012 neu<br />
zusammengestellt. Cheftechniker ist Norman Rank, der Unterstützung von<br />
den Mechanikern Steven Schwabe und Stefan Glaß erhält. Das kleine Privatteam<br />
aus Sachsen kann auf eine durchaus erfolgreiche Vergangenheit zurückschauen,<br />
schaffte man in der Saison 2011 <strong>mit</strong> Sandro Cortese Endrang<br />
vier und zwei Saisonsiege in der 125 ccm-WM. Gesellschafter Dr. Uwe Fischer<br />
zeigte in diesem Zusammenhang nochmal einem Rückblick der Saison<br />
2011, in dem auch den Fahrern Maximilian Kappler (ADAC Junior Cup) und<br />
<strong>Didier</strong> <strong>Grams</strong> (IRRC) gedankt wurde, die 2012 leider nicht mehr fürs Team<br />
unterwegs sein werden.<br />
Nach den ersten Testfahrten äußerte sich Louis Rossi zu seinen Zielen für<br />
die Saison 2012: „Anfangs war es nicht einfach, die richtige Lösung für den<br />
Motor und das Fahrwerk zu finden. Jetzt denke ich, dass wir die richtige Entscheidung<br />
<strong>mit</strong> FTR und Honda getroffen haben. Wir haben ein gutes Paket<br />
gefunden. Natürlich war alles neu für mich - das Motorrad, das Umfeld, die<br />
Mannschaft. Aber ich fühle mich sehr wohl <strong>mit</strong> den Leuten um mich herum<br />
und ich hatte gleich ein sicheres Gefühl, als ich auf dem Motorrad saß. Ich<br />
befürchtete, dass ich Probleme <strong>mit</strong> der Motorbremse haben werde, aber<br />
letztendlich stellte sich heraus, dass der Unterschied zur 125er-Kategorie<br />
nicht so groß ist. Bei den Wintertests konnten wir bereits viele wichtige Daten<br />
gewinnen. Jetzt werden wir sehen, wie es <strong>mit</strong> den Kitmotoren läuft. Mein<br />
Ziel im vergangenen Jahr war, dass ich in jedem Rennen in die Punkte fahre.<br />
Ich habe mich meistens zwischen den Top15 und Top10 platziert. Zweimal<br />
waren wir in den Top10. Ich denke, es ist besser, wenn wir unsere Ziele nicht<br />
zu hoch stecken. Dieses Jahr bin ich mir sicher, dass wir uns Rennen für<br />
Rennen steigern können. Ziel ist zu Beginn auf jeden Fall die Top10, Top 5 so<br />
schnell wie möglich und vielleicht am Ende der Kampf ums Podium.“<br />
Auch Teamchef Dirk Heidolf zeigte sich nach den ersten Eindrücken auf<br />
der Strecke begeistert vom Franzosen. „Wir haben einen Fahrer, der sich unglaublich<br />
anstrengt, der Selbstkritik übt – er ist ein Kämpfer und Arbeiter. Ich<br />
bin sehr optimistisch, dass wir sehr schnell im einstelligen Bereich fahren<br />
können. Das heißt, rund um die Plätze 7, 8, 9. Von Podesten möchte ich<br />
noch nicht sprechen, denn es wird sicher eine harte Saison.“<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Steven Michels fährt die IRRC <strong>mit</strong> einer Suzuki GSX-R.<br />
Dirk Heidolf <strong>mit</strong> Presseverantwortlicher<br />
Karina Homilius und Fahrer Louis Rossi.<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: André Birkenkampf Foto: André Birkenkampf<br />
Dr. Uwe Fischer, Gesellschafter RTG auf der Moto3 Honda-FTR.<br />
04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
37
MOTOGP TESTS IN VALENCIA<br />
BOS präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag die MotoGP 2012<br />
Text: Toni Börner<br />
Dass Casey Stoner auch beim zweiten Test der<br />
Saison dominierte, sagt eigentlich schon alles<br />
und braucht nur in einem Nebensatz erwähnt zu<br />
werden. Trotzdem bleibt zu konstatieren, dass er<br />
nur zwei von drei Tagen fahren konnte. Genau wie<br />
beim ersten Sepang-Test. Dort hatte er sich vor<br />
der ersten Session des Jahres beim Warmmachen<br />
den Rücken blockiert und musste einen Tag<br />
lang aussetzen. Dieses Mal waren die Probleme<br />
technischer Natur. Bei Teamkollege Dani Pedrosa<br />
wurden am Ende des ersten Tages Unregelmäßigkeiten<br />
im Triebwerk festgestellt, woraufhin die<br />
Motoren zurück nach Japan geschickt wurden.<br />
Stoner und Pedrosa konnten erst an Testtag Drei<br />
wieder auf die Piste. „Wieder konnten wir nicht<br />
von den vollen drei Tagen profitieren“, fasste es<br />
Stoner zusammen. „Am ersten Tag waren es nur<br />
16 Runden und am zweiten konnten wir gar nicht<br />
fahren.“ Der amtierende Weltmeister zeigte sich<br />
aber darüber zufrieden, dass am dritten Tag das<br />
Wetter dann gut wurde. „Wir haben am Motorrad<br />
verschiedene Lösungen gefunden und gerade bei<br />
der Elektronik unterschiedliche Einstellungen getestet.“<br />
Ziel sei es gewesen den Motor-Charakter<br />
so hinzubekommen, wie der Australier das eben<br />
gern mag. Mit einem kürzeren Radstand wurde<br />
ebenso experimentiert, „um das Chattering zu<br />
reduzieren“. Man sei dabei leicht vorwärts gekommen.<br />
„Aber im Moment können wir das noch<br />
nicht komplett eliminieren, also haben wir noch<br />
einige Arbeit vor uns.“ Das Chassis und die Traktion<br />
sein derweil nach Stoners Geschmack. „Das<br />
Bike lenkt sich gut und wir müssen uns wirklich<br />
nur des Chatterings entledigen. Grundsätzlich<br />
sind wir <strong>mit</strong> der Maschine zufrieden.“<br />
Teamkollege Pedrosa drehte insgesamt 26 Run-<br />
38 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Casey Stoner ist WM-Favorit Nummer eins.<br />
den mehr und blieb fast zwei Zehntelsekunden<br />
hinter der Bestzeit. Da<strong>mit</strong> stand der Spanier zwar<br />
weiter im Schatten Stoners, der in seinem ersten<br />
Jahr im Repsol Honda Werksteam den WM-Titel<br />
einfahren konnte. Doch Pedrosa schien nicht allzu<br />
geknickt. „Insgesamt haben wir bei diesem<br />
Test hauptsächlich am Chassis gearbeitet“, so<br />
der dreifache Weltmeister. Man habe den besten<br />
Kompromiss finden wollen und dabei verschiedene<br />
Ideen und Abstimmungen probiert. „Und<br />
wir gehen <strong>mit</strong> recht guten Gefühlen“, fasste er zusammen.<br />
Pedrosa weiß aber auch, dass Sepang<br />
nicht bezeichnend für<br />
die Saison ist. „Diese<br />
Strecke ist sehr speziell,<br />
darum brauchen<br />
wir für die Zukunft klare<br />
Ideen.“ Fortschritte<br />
habe man auf der<br />
Bremse gemacht, außerdem<br />
fühle sich das<br />
Chassis eben etwas<br />
besser an. „Wir haben<br />
etwas weniger Chattering<br />
- verglichen zum<br />
ersten Test“, bestätigte<br />
auch Pedrosa. „Wir<br />
müssen aber den Kurveneingang<br />
und -scheitelpunkt<br />
optimieren.<br />
Ich denke aber, dass<br />
wir Verbesserungen erwarten<br />
können, wenn<br />
wir etwas tiefer in den<br />
Motor und die Elektronik<br />
gehen.“ Dies ist für<br />
Foto: motogp.com<br />
den Jerez-Test geplant. Pedrosa bekam in Sepang<br />
außerdem ein anderes Windschild, <strong>mit</strong> dem er<br />
sich auf der Gerade viel besser fühlte.<br />
Den größten Schritt beim zweiten Sepang-Test<br />
machte der Italiener und Yamaha-Neuling Andrea<br />
Dovizioso. Am Ende landete der Tech 3-Pilot auf<br />
dem dritten Rang hinter den beiden Werks-Hondas<br />
aus seinem Vorgängerteam - und das <strong>mit</strong> nur<br />
vier Zehnteln Rückstand. „Abgesehen vom Regen<br />
an den ersten beiden Tagen war das ein wirklich<br />
guter Test“, grinste Dovizioso, der erstmals in seiner<br />
GP-Karriere Honda den Rücken gekehrt hat.<br />
„Ich bin sehr glücklich.“<br />
„Ich habe meine ersten Runden im Regen auf der<br />
Yamaha gedreht und hatte ein wirklich gutes Gefühl“,<br />
fuhr er fort. „Der Motor war sanfter und ich<br />
konnte die Slides kontrollieren. Aber ein wichtiger<br />
Bereich war meine körperliche Verfassung. Meine<br />
Schulter fühlte sich viel besser als beim ersten<br />
Test hier an und ich bin glücklich über die Rundenzeiten<br />
und die Platzierung. Wir haben einen<br />
guten Job gemacht und hier viele Dinge verstanden.“<br />
Besonders lobte Dovizioso den neuen Motor,<br />
der am Kurveneingang um einiges besser sein<br />
soll. „Und das war schon der starke Punkt der Yamaha“,<br />
lobte er weiter. Einen Longrun unternahm<br />
er derweil auch. In den 15 Runden am Stück verstand<br />
er den Charakter der M1 besser, doch nicht<br />
nur sie, sondern auch die Reifen. „Wir haben noch<br />
einiges an Arbeit vor uns, aber das Potenzial des<br />
Motorrads ist bereits auf einem hohen Level.“<br />
Eine Genugtuung dürfte für Dovizioso außerdem<br />
gewesen sein, dass er Ex-Weltmeister und Markenkollegen<br />
Jorge Lorenzo hinter sich lassen konnte<br />
- wenngleich auch nur um rund sieben Zehntelsekunden.<br />
Der Spanier zeigte sich nach dem dritten<br />
Testtag und einer Rennsimulation erschöpft.<br />
„Heute Nach<strong>mit</strong>tag war eine der härtesten Simu-<br />
Dani Pedrosa ist zuversichtlich und arbeitet noch an<br />
der Abstimmung seiner Honda.<br />
Foto: motogp.com
MOTOGP TESTS IN SEPANG<br />
Foto: motogp.com<br />
Foto: motogp.com<br />
Platz neun für Stefan Bradl.<br />
lationen meiner Karriere, denn die 1000er sind<br />
richtig ermüdend und der Hinterreifen scheint<br />
nach drei oder vier Runden richtig einzubrechen“,<br />
so der Mallorquiner. „Danach bleibt das Gefühl<br />
gleich, aber das ist ganz anders als letztes Jahr.<br />
Es ist fast wie wenn du im Regen fährst und versuchst,<br />
am Kurvenausgang und beim Beschleunigen<br />
das Heck zu kontrollieren.“ Lorenzo brachte<br />
die Rennsimulation <strong>mit</strong> einem anständigen Tempo<br />
über die Bühne. „Darum war es insgesamt ein<br />
sehr positiver Test“, fasste er zusammen. „Danke<br />
an Yamaha für die ganze harte Arbeit!“<br />
Auf dem fünften Rang wurde die dritte Yamaha<br />
gewertet - und die kam wieder nicht aus dem<br />
Werksteam. Der Brite Cal Crutchlow überraschte<br />
<strong>mit</strong> Rang fünf. Nach insgesamt 103 Runden blieb<br />
er bei unter einer halben Sekunde Rückstand auf<br />
Stoner und als letzter auch unter der Marke von<br />
2:01-Minuten. „Ich bin wirklich happy“, strahlte<br />
der letztjährige Rookie des Jahres. Er habe gute<br />
Fortschritte machen können. „Ich mag den neuen<br />
Motor von Yamaha“, sagte er. Der japanische<br />
Hersteller <strong>mit</strong> den drei Stimmgabeln im Wappen<br />
habe da hart gearbeitet und sehr gute Fortschritte<br />
gemacht. „Ich bin auch happy <strong>mit</strong> meinen Rundenzeiten,<br />
denn das ist überhaupt nicht meine<br />
Lieblingsstrecke und ich war trotzdem Fünftschnellster<br />
und bin nahe an den Top Drei dran“,<br />
brachte es der ehemalige Supersport-Weltmeister<br />
auf den Punkt. Ein großes Plus sei auch, dass<br />
er konstant unterwegs sein konnte. „Dabei habe<br />
ich mich vom letzten Jahr definitiv gesteigert.“<br />
Und natürlich gibt das Vertrauen. „Ich genieße<br />
das 1000ccm-Bike wirklich.“ Crutchlow fuhr auch<br />
einen Long-Run über zwölf Runden und klagte<br />
über die Reifen. „Die sind ziemlich gerutscht.“<br />
Da<strong>mit</strong> sei es körperlich natürlich auch viel anstrengender<br />
geworden, aber Crutchlow schielte<br />
auch in eine andere Richtung. „Es sieht so aus,<br />
als sei das Haushalten <strong>mit</strong> den Reifen wichtiger<br />
denn je zuvor.“<br />
Mit 116 Runden war der Spanier Hector Barbera<br />
der zweit-emsigste Tester in Sepang. Und vor<br />
allem gab es einen wichtigen Fakt zu feiern: Der<br />
Pramac-Pilot stellte die beste Ducati - und das<br />
unterhalb einer Sekunde Rückstand auf Stoner.<br />
Der Sechstplatzierte dieses Tests bewegte sich<br />
aber auf dünnem Eis, denn bis zu Rang neun<br />
vergingen nur knapp zweieinhalb Zehntelsekunden.<br />
Honda-Neuzugang Alvaro Bautista konnte<br />
Valentino Rossis Zeitabstände auf Stoner werden größer statt kleiner.<br />
dabei noch Yamaha-Werks-Ass Ben Spies schlagen,<br />
Platz neun ging überraschenderweise an<br />
Stefan Bradl.<br />
Der Superbike-Weltmeister von 2009, Ben Spies,<br />
hatte am letzten Tag einen Sturz zu verdauen.<br />
Trotzdem bezeichnete er den Donnerstag als gut.<br />
„Wir haben viel gelernt und konnten ein paar neue<br />
Elektronik-Einstellungen testen, die große Verbesserungen<br />
brachten“, so der US-Amerikaner. Auch<br />
verschiedene Gabelabstimmungen wurden probiert.<br />
„Die waren ein großer Schritt“,<br />
fasste der Yamaha-Werkspilot<br />
zusammen. „Es ist<br />
schade, dass<br />
ich ges<br />
t ü r z t<br />
bin, aber<br />
wir<br />
wissen<br />
vom letzten Test<br />
schon, dass das Motorrad<br />
großes Potenzial<br />
hat. Wir können zuversichtlich<br />
nach Jerez gehen.“<br />
Moto2-Weltmeister Stefan Bradl ließ sogar<br />
den zweiten Testtag aus. Der dritte und abschließende<br />
Tag in Sepang war dann aber „hart für<br />
mich und die Jungs“, gestand der Bayer. „Nach<br />
54 Runden habe ich mich ein wenig müde gefühlt,<br />
denn die Temperaturen waren heute sehr hoch.“<br />
Trotzdem könne er Malaysia <strong>mit</strong> einem guten Ge-<br />
fühl verlassen. „Und <strong>mit</strong> einem guten Basis-Setup<br />
für die Zukunft.“<br />
Bradl hat vor allem am Motormapping gearbeitet,<br />
da<strong>mit</strong> sein Fahrstil besser passt und die<br />
Leistungsabgabe homogener wird.<br />
„Ich bin <strong>mit</strong> meiner Rundenzeit<br />
ziemlich zufrieden“,<br />
sagte er weiter.<br />
„Die Lücke nach vorn ist akzeptabel. Wenn<br />
wir weiter solche Fortschritte machen, dann bin<br />
ich mir sicher, dass wir schon bald positive Resultate<br />
einfahren werden.“<br />
Foto: motogp.com<br />
04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
39
MOTOGP TESTS IN SEPANG<br />
Kopfzerbrechen bei Nicky Hayden.<br />
Wieder einmal nicht viel lief für das Ducati-Werksteam<br />
zusammen. Valentino Rossi wurde Zehnter,<br />
Nicky Hayden Elfter. Bei den Roten experimentierte<br />
man <strong>mit</strong> allerlei Sitzpositionen - doch<br />
brauchbare Zeiten kamen nicht zu Stande. Der<br />
neunfache Weltmeister Rossi blieb in 2:01,550<br />
über eine Sekunde hinter Stoner zurück. Das<br />
klingt zwar erst einmal nicht viel, sind in der MotoGP<br />
aber Welten - wie in diesem Fall: ganze acht<br />
Fahrer liegen dazwischen. Immerhin war Hayden<br />
nur rund sechs Zehntelsekunden langsamer.<br />
Trotzdem bildeten die beiden Ducati-Werksfahrer<br />
die Schlusslichter der aktiven Prototypen-Piloten<br />
der MotoGP-Klasse für 2012. Dahinter kamen nur<br />
noch Testpiloten und CRT-Fahrer. Auch, weil sich<br />
Karel Abraham nach einem schweren Sturz beim<br />
Test in Jerez kurz zuvor für ein Fernbleiben in Sepang<br />
entschied.<br />
Rossi denkt <strong>mit</strong>tlerweile in kleineren Schritten.<br />
„Eine kleine positive Sache ist, dass wir die Lücke<br />
nach vorn etwas verkürzen konnten. Die war<br />
1,2 Sekunden, jetzt ist es noch eine Sekunde“,<br />
sagte der Italiener. Außerdem freute er sich, dass<br />
die neue Elektronik gut funktioniere. „Aber es<br />
schmerzt schon, dass wir, verglichen zu allen anderen,<br />
in der Zeitenliste ganz unten stehen. Wir<br />
haben eine Reihe an Dingen probiert, um vom ersten<br />
Test noch einen Schritt nach vorn zu machen,<br />
aber leider ist uns das nicht gelungen. Eigentlich<br />
ist es schlimmer<br />
geworden.“<br />
Das Bike sei<br />
schwerer zu fahren<br />
gewesen,<br />
als vor drei Wochen<br />
und besonders<br />
der Kurvenspeed<br />
habe<br />
gelitten. „Es ist<br />
auch wahr, dass<br />
dieser Test in<br />
Anbetracht des<br />
Wetters und der<br />
Streckenverhältnisse<br />
schwieriger<br />
war, aber<br />
das scheint uns<br />
härter getroffen<br />
zu haben, als<br />
alle anderen.<br />
Ehrlich, ich habe<br />
erwartet besser<br />
als Zehnter zu sein.“ Es kam auch noch Pech hinzu,<br />
denn als Rossi <strong>mit</strong> einem anderen Reifen noch<br />
mal an der Rundenzeit arbeiten wollte, gab es ein<br />
Problem <strong>mit</strong> der Gabel. „Das hat uns Zeit gekostet“,<br />
kommentierte der neunfache Weltmeister.<br />
Foto: motogp.com<br />
Colin Edwards war Bester CRT-Fahrer.<br />
„Ohne das Problem hätten wir vielleicht drei oder<br />
vier Zehntel weiter vorn sein können. Trotzdem ist<br />
unsere Pace immer noch rund sieben Zehntel zu<br />
langsam. Ehrlich gesagt: das ist nicht viel, aber<br />
wir sind eben trotzdem noch zurück. Wir sind<br />
dieses Mal nicht zufrieden, wie es gelaufen ist.“<br />
Für Teamkollege Hayden war es derweil der erste<br />
richtige Test des Jahres. „Das Motorrad fühlt<br />
sich beim Bremsen und in der Kurve besser an<br />
und ich mag das Feedback, das es mir gibt“,<br />
kommentierte er. „Auch scheinen die Rundenzeiten<br />
nicht zu leiden, wenn die Strecke heiß und<br />
rutschig wird.“ Zu arbeiten habe man noch am<br />
Chattering am Kurvenausgang. „Wir haben viele<br />
Ideen, denn wir konnten eine ganze Menge noch<br />
nicht testen.“ Auch Hayden hatte einen Sturz zu<br />
verbuchen. „Gegen Ende rutschte mir in Kurve<br />
eins das Vorderrad weg und ich crashte. Aber es<br />
war nur ein leichter Sturz und mir geht es gut.“<br />
Mit der Genesung seiner Schulter sei er vollends<br />
zufrieden und für Jerez könnte sie schon wieder<br />
bei 100 Prozent sein.<br />
Als bester CRT-Fahrer blieb Colin Edwards auf der<br />
Suter-BMW über drei Sekunden hinter Stoner und<br />
da<strong>mit</strong> auch noch zwei Sekunden hinter den letzten<br />
Prototypen der MotoGP-Klasse - den Ducatis<br />
von Rossi und Hayden.<br />
Foto: motogp.com<br />
MotoGP Tests in Sepang<br />
1 Casey Stoner Repsol Honda Team 2:00.473<br />
2 Dani Pedrosa Repsol Honda Team 2:00.648 +0.175<br />
3 Andrea Dovizioso Monster Yamaha Tech 3 2:00.802 +0.329<br />
4 Jorge Lorenzo Yamaha Factory Racing 2:00.877 +0.404<br />
5 Cal Crutchlow Monster Yamaha Tech 3 2:00.986 +0.513<br />
6 Hector Barbera Pramac Racing Team 2:01.231 +0.758<br />
7 Alvaro Bautista San Carlo Honda Gresini 2:01.275 +0.802<br />
8 Ben Spies Yamaha Factory Racing 2:01.432 +0.959<br />
9 Stefan Bradl LCR Honda 2:01.492 +1.019<br />
10 Valentino Rossi Ducati Team 2:01.550 +1.077<br />
11 Nicky Hayden Ducati Team 2:01.609 +1.136<br />
12 Franco Battaini Cardion AB Motoracing 2:03.490 +3.017<br />
13 Colin Edwards NGM Mobile Forward Racing 2:03.681 +3.208<br />
14 Yonny Hernandez Avintia Racing 2:06.632 +6.159<br />
15 Ivan Silva Avintia Racing 2:06.785 +6.312<br />
40 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
MOTO2 / MOTO3 TESTS IN JEREZ<br />
Maverick Vinales und Claudio Corti <strong>mit</strong> Bestzeit in Jerez<br />
Moto2<br />
Die letzten offiziellen Testfahrten im spanischen<br />
Jerez, vor Saisonbeginn Anfang April, bestätigten<br />
die Favoritenrollen von Claudio Corti und Tom<br />
Lüthi, die als einzige Fahrer des Feldes die 1.42er<br />
Zeitenmarke unterbieten konnten. Claudio Corti<br />
gab nach den Tests folgendes zu Buche. „Das<br />
Team und speziell die Leute von Dunlop haben<br />
einen wirklich guten Job gemacht. Wir probierten<br />
viele neue Teile und Dinge und waren trotzdem<br />
immer sehr schnell unterwegs. Ein wirklich guter<br />
Test besonders heute als die Sonne schien und<br />
kein Wind herrschte. Ich wäre sehr glücklich,<br />
wenn es nach den 17 Läufen genauso aussehen<br />
würde.“<br />
Lüthi, der an den ersten beiden Tagen die Bestmarke<br />
setzen konnte, wurde an Tag drei noch von<br />
Corti <strong>mit</strong> einem Rückstand von 0.004 Sekunden<br />
auf Rang zwei verwiesen. Tom Lüthi zu dem Ergebnis:<br />
„Es war sehr gut hier und ich bin guter<br />
Dinge. Es waren drei brillante Tage hier in Jerez.<br />
Am Ende fuhr ich einen Long Run aber die rote<br />
Flagge bremste mich. Ich bin wirklich guter Dinge<br />
und ich bin sicher das die Basis für den Saisonstart<br />
sehr gut ist.“<br />
Pol Espargaro, von Pons 40 HP Tuenti, komplet-<br />
Bestzeit in der Moto2, der Italiener Claudio Corti.<br />
Text: André Birkenkampf<br />
Foto: motogp.com<br />
Max Neukirchner kommt auf noch keine brauchbaren Zeiten.<br />
Foto: Peter Lange<br />
Foto: Peter Lange<br />
tierte die ersten Drei.<br />
Mit Spannung wurde auch das Debüt von Marc<br />
Marquez erwartet, der nach seiner Krankheit kurz<br />
zuvor schon sein Rollout in Albacete gab und sich<br />
erstmals seit Sepang 2011 <strong>mit</strong> der Konkurrenz<br />
messen konnte. Mit 0.447 Sekunden Rückstand<br />
auf Corti und Platz fünf am Ende schlug sich der<br />
Spanier vom Catalunya Caixa Repsol Team recht<br />
beachtlich. „Ich bin wirklich sehr zufrieden. Ich<br />
habe ein gutes Gefühl auf dem Motorrad. Ich<br />
habe fünf Monate verloren und bin deshalb sehr<br />
glücklich an diesen Tests wieder teilnehmen zu<br />
können. Ich bin nicht so viele Runden gefahren<br />
weil das Team mir ein Li<strong>mit</strong> an Kilometern gegeben<br />
hat. Es war trotzdem sehr wichtig hier zu<br />
sein. Nun geht es auf nach Qatar und ich denke,<br />
bis dahin dann auch zu 100 Prozent fit zu sein.“<br />
Einen großen Schritt nach vorn machte auch der<br />
Weltmeister von 2010 in dieser Klasse Toni Elias.<br />
Er verbesserte seine Zeit gegenüber den Testfahrten<br />
im Februar um eine Sekunde und tauchte<br />
erstmals nach seinem Umstieg aus der MotoGP<br />
wieder in den Top Ten auf.<br />
Freude auch bei Mika Kallio, der eine Zeit von<br />
1:42.3 hinzauberte und da<strong>mit</strong> eine halbe Sekunde<br />
schneller war wie noch einen Monat zuvor an<br />
gleicher Stelle. Teamkollege Scott Redding wurde<br />
Zehnter, konnte seine Zeit gegenüber Februar jedoch<br />
nicht verbessern.<br />
Nicht ganz so positiv sieht es bei den Anderen<br />
deutschsprachigen Piloten aus. Der Schweizer<br />
Dominique Aegerter verbesserte zwar seine Rundenzeit<br />
um 1,5 Sekunden gegenüber dem Vormonat,<br />
würde im Rennen als 15. allerdings nur einen<br />
Punkt kassieren.<br />
Angespannte Stimmung herrscht auch im Weltmeisterteam<br />
von Kiefer Racing, denn Max Neukirchner<br />
kam abermals nicht in die Top 20. Mit<br />
einem Rückstand von knapp 1,6 Sekunden auf<br />
den Spitzenreiter kann man Platz 23 schon als<br />
leichtes Desaster betrachten. Noch schlimmer<br />
erging es Randy Krummenacher <strong>mit</strong> Platz 29. Alexander<br />
Lundh von Cresto Guide MZ Racing wurde<br />
32. und da<strong>mit</strong> Letzter in der Zeitenliste.<br />
Die Neueinsteiger Johann Zarco 16. und Nico Terol<br />
17. werden auch noch eine Schippe drauflegen<br />
müssen, um ihre Saisonziele zu erreichen.<br />
Marcel Schrötter ist auf seiner Mahindra momentan nicht zu beneiden.<br />
04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
41
MOTO2 / MOTO3 TESTS IN JEREZ<br />
Moto3<br />
In der Moto3 scheint <strong>mit</strong> dem Italiener Romano<br />
Fenati ein neuer Stern am Motorsporthimmel aufzugehen,<br />
denn er war es, der am ersten Testtag<br />
die Bestmarke setzte und <strong>mit</strong> einem Vorsprung<br />
von 0,341 Sekunden auf den bisherigen Rookie<br />
Maverick Vinales seine erfahrenen Gegner hinter<br />
sich ließ. Am Ende der drei Tage schaffte er es auf<br />
Position drei, hinter Vinales und Kent. Für Sandro<br />
Cortese sprang <strong>mit</strong> einem Rückstand von 0,6 Sekunden<br />
auf den Ersten Platz vier heraus. „Alle<br />
Tests waren sehr gut, wir haben uns alle richtig<br />
angestrengt um das Bestmögliche aus dem Bike<br />
herauszuholen. KTM und auch mein Team haben<br />
richtig gute Arbeit geleistet, wir haben die ganzen<br />
drei Tage und auch die Tests davor sehr hart gearbeitet<br />
um das Motorrad weiterzuentwickeln und<br />
ich denke das wir bereit sind für Qatar.“<br />
Jonas Folger fand nach dem Desaster bei MZ<br />
(konnten die finanziellen Mittel für den sympathischen<br />
Deutschen nicht aufbringen) im Ioda-<br />
Racing Project noch eine Unterschlupf und saß<br />
so<strong>mit</strong> das erste Mal auf einer Moto3 um Runden<br />
zu drehen. Für ihn ist es natürlich bis zum Saisonstart<br />
umso schwieriger, die fehlende Erfahrung<br />
den Anderen gegenüber aufzuholen. Das<br />
Sandro Cortese war immer unter den Top Vier.<br />
Romano Fenati verblüffte die Konkurrenz <strong>mit</strong> Fabelzeiten.<br />
Foto: Peter Lange<br />
gut gefällt.“ Sein Cheftechniker Norman Rank<br />
zeigte sich sehr zufrieden, vor allem wie schnell<br />
eine reibungslose Zusammenarbeit gewährleistet<br />
werden konnte und unter welchen Bedingungen<br />
die Zeit gefahren wurde. „Wir waren jetzt schon<br />
ein paar Mal zusammen unterwegs - in Valencia<br />
und in Jerez - und konnten daher ein Gefühl für<br />
die Strecke entwickeln und die Zusammenarbeit<br />
optimieren. Ich bin sehr zufrieden, bis auf den<br />
Sturz von Louis. Das hat uns etwas zurückgeworfen.<br />
Aber er hat auf die Zähne gebissen und hat<br />
gezeigt, dass er konstant unter den Top10 fahren<br />
kann. Es war erst der Test, beim Rennen sieht es<br />
immer anders aus, aber wenn er gesund gewesen<br />
wäre, wäre sicher ein noch besseres Resultat<br />
möglich gewesen. Wir sind gut vorangekommen<br />
in unserer Testarbeit. Die Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />
Öhlins und unserem Fahrer gefällt mir sehr gut.<br />
Er arbeitet konzentriert und ist nicht zufrieden<br />
da<strong>mit</strong>, in der WM zu fahren, sondern will nach<br />
vorn. Das FTR-Chassis und die neuen Kitmotoren<br />
von Honda, die wir hier zum ersten Mal gefahren<br />
sind, scheinen eine sehr gute Basis zu sein.“<br />
Teamchef Dirk Heidolf: „Wir können sehr zufrieden<br />
sein. Die Teamarbeit funktioniert immer besser.<br />
Schade ist, dass sich Louis verletzt hat. Aber<br />
unter diesem Aspekt hat er seine Sache extrem<br />
Foto: motogp.com<br />
zeigte am Mittwoch dann auch die Zeitenliste, wo<br />
er <strong>mit</strong> gut 4,5 Sekunden Rückstand nur auf Platz<br />
29 rangierte. Marcel Schrötter und Toni Finsterbusch<br />
erreichten die Ränge 23 und 24.<br />
Ordentlich voran ging es im Racing Team Germany<br />
<strong>mit</strong> dem Fahrer Louis Rossi. Der Franzose<br />
musste zwar nach einem Sturz bei ca. 180km/<br />
h und Abflug per Highsider, aus dem ein Bruch<br />
des Mittelfußknochens hervorging, einen herben<br />
Rückschlag hinnehmen, biss jedoch die Zähne<br />
zusammen und fuhr am letzten Tag <strong>mit</strong> einer Zeit<br />
von 1:48.3 auf Position zehn. „Ich fühle mich sehr<br />
wohl im Team. Vielleicht wollte ich zu viel den ersten<br />
Tag. Alles lief sehr gut, aber am Nach<strong>mit</strong>tag<br />
entschied ich mich für neue Reifen. Dann machte<br />
ich einen kleinen Fehler und stürzte. Schließlich<br />
habe ich mir den Fuß gebrochen. Aber das Clinica<br />
Mobile hat das Maximum gegeben, um mich wieder<br />
hinzubekommen. So<strong>mit</strong> konnte ich den Test<br />
fortsetzen. Ich war nicht wirklich zu 100% fit,<br />
aber wir haben sehr hart gearbeitet, um verschiedene<br />
Lösungen für das Chassis und den Motor zu<br />
probieren. Für den neuen Motor war es sehr wichtig,<br />
einige Runden zu fahren. Letztendlich war es<br />
ein guter Test. Sicher wird mein Fuß kein Problem<br />
mehr sein, wenn wir in Qatar sind. Ich freue mich<br />
auf Qatar, denn es ist eine Strecke, die mir sehr<br />
Louis Rossi fuhr trotz gebrochenem Mittelfußknochen.<br />
Foto: Peter Lange<br />
42 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
MOTO2 / MOTO3 TESTS IN JEREZ<br />
gut gemacht. Er hat gezeigt, dass er beißen kann.<br />
Das Motorrad läuft überraschend gut, dafür, dass<br />
wir erst hier die letzte Elektronik bekommen haben.<br />
Von meiner Seite her ist es sehr zufriedenstellend<br />
gelaufen und ich denke wir können sehr<br />
optimistisch nach Qatar gehen. Es ist schön zu<br />
sehen, wie die ganze Crew, die relativ frisch in der<br />
WM unterwegs ist, zusammenwächst und immer<br />
besser funktioniert. Auch die Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> dem Öhlins-Techniker funktioniert prima und<br />
hilft uns sehr weiter. Alle geben ihr Bestes und<br />
sind hoch motiviert. Louis ist überragend für<br />
mich. Mit einem gebrochenen Mittelfuß noch so<br />
eine Leistung abzuliefern - davor muss man den<br />
Hut ziehen.“<br />
Jonas Folger fährt für IodaRacing.<br />
Toni Finsterbusch startet für MZ.<br />
Foto: Peter Lange<br />
Foto: Peter Lange<br />
Moto2 Tests in Jerez<br />
1 Claudio CORTI Italtrans Racing Team 1:41.983<br />
2 Thomas LUTHI Interwetten Paddock 1:41.987<br />
3 Pol ESPARGARO Pons 40 HP Tuenti 1:42.149<br />
4 Mika KALLIO Marc VDS Racing Team 1:42.301<br />
5 Marc MARQUEZ Team Catalunyacaixa Repsol 1:42.430<br />
6 Andrea IANNONE <strong>Speed</strong> Master 1:42.534<br />
7 Toni ELIAS Mapfre Aspar Team 1:42.670<br />
8 Julian SIMON Avintia Racing Moto2 1:42.680<br />
9 Alex DE ANGELIS NGM Mobile Forward Racing 1:42.741<br />
10 Scott REDDING Marc VDS Racing Team 1:42.794<br />
11 Takaaki NAKAGAMI Italtrans Racing Team 1:42.825<br />
12 Esteve RABAT Pons 40 HP Tuenti 1:42.908<br />
13 Mike DI MEGLIO S/Master <strong>Speed</strong> Up 1:42.948<br />
14 Bradley SMITH Tech 3 Racing 1:42.978<br />
15 Dominique AEGERTER Technomag-CIP 1:42.995<br />
16 Johann ZARCO JIR Moto2 1:43.067<br />
17 Nico TEROL Mapfre Aspar Team 1:43.129<br />
18 Yuki TAKAHASHI NGM Mobile Forward Racing 1:43.191<br />
19 Xavier SIMEON Tech 3 Racing 1:43.259<br />
20 Angel RODRIGUEZ Desguaces La Torre SAG 1:43.279<br />
21 Simone CORSI Ioda Racing Project 1:43.437<br />
22 Axel PONS Pons 40 HP Tuenti 1:43.537<br />
23 Max NEUKIRCHNER Kiefer Racing 1:43.550<br />
24 Ratthapark WILAIROT Thai Honda Gresini Moto2 1:43.621<br />
25 Gino REA Federal Oil Gresini Moto2 1:43.636<br />
26 Roberto ROLFO Italian Technomag-CIP 1:43.726<br />
27 Eric GRANADO JIR Moto2 1:44.338<br />
28 Ricky CARDUS Arguiñano Racing Team 1:44.360<br />
29 Randy KRUMMENACHER GP Team Switzerland 1:44.374<br />
30 Marco COLANDREA SAG Team 1:44.445<br />
31 Damian CUDLIN QMMF Racing Team 1:44.827<br />
32 Alexander LUNDH Cresto Guide MZ Racing 1:44.996<br />
Moto3 Tests in Jerez<br />
1 Maverick VIÑALES Avintia Racing Moto3 1:46.838<br />
2 Danny KENT Red Bull KTM Ajo 1:47.262<br />
3 Romano FENATI Team Italia FMI 1:47.408<br />
4 Sandro CORTESE Red Bull KTM Ajo 1:47.437<br />
5 Zulfahmi KHAIRUDDIN AirAsia-SIC-Ajo 1:47.491<br />
6 Niccolo ANTONELLI San Carlo Gresini Moto3 1:47.759<br />
7 Alberto MONCAYO Bankia Aspar Team 1:48.045<br />
8 Miguel OLIVEIRA Estrella Galicia 0´0 1:48.245<br />
9 Alex RINS Estrella Galicia 0´0 1:48.350<br />
10 Louis ROSSI Racing Team Germany 1:48.369<br />
11 Hector FAUBEL Bankia Aspar Team 1:48.483<br />
12 Luis SALOM RW Racing GP 1:48.488<br />
13 Alexis MASBOU Caretta Technology 1:48.556<br />
14 Arthur SISSIS Red Bull KTM Ajo 1:48.675<br />
15 Jakub KORNFEIL Redox-Ongetta-Centro Seta 1:48.937<br />
16 Efren VAZQUEZ JHK Laglisse 1:49.139<br />
17 Alan TECHER Technomag-CIP-TSR 1:49.155<br />
18 Brad BINDER RW Racing GP 1:49.317<br />
19 Adrian MARTIN JHK Laglisse 1:49.397<br />
20 Jack MILLER Caretta Technology 1:49.546<br />
21 Alessandro TONUCCI Team Italia FMI 1:49.553<br />
22 Danny WEBB Mahindra Racing 1:49.739<br />
23 Marcel SCHROTTER Mahindra Racing 1:49.751<br />
24 Toni FINSTERBUSCH Cresto Guide MZ Racing 1:50.119<br />
25 Kenta FUJII Technomag-CIP-TSR 1:50.268<br />
26 Ivan MORENO Andalucia JHK Laglisse 1:50.285<br />
27 Isaac VIÑALES Ongetta-Centro Seta 1:50.425<br />
28 Jasper IWEMA Moto FGR 1:50.878<br />
29 Jonas FOLGER IodaRacing Project 1:51.401<br />
30 Simone GROTZKYJ Ambrogio Next Racing 1:52.320<br />
31 Luigi MORCIANO Ioda Team Italia 1:52.344<br />
MOTO CENTER THUN<br />
Bernstrasse 117, Tel. 033 439 59 59, info@moto-center.ch, www.moto-center.ch<br />
04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
43
Stoner bestätigt Form vor dem Auftakt<br />
moto2 und Moto3 tests in Jerez<br />
Text: Toni Börner<br />
Foto: motogp.com<br />
Foto: Peter Lange<br />
Wird sich Casey Stoner auch 2012 nach seinen Gegnern umschauen?<br />
Casey Stoner hat beim abschließenden Test der<br />
MotoGP vor dem Saisonauftakt in Katar an Ostern<br />
seine Form bestätigt. In Jerez donnerte der Weltmeister<br />
sowohl am Freitag, als auch am Sonntag<br />
zu Platz 1, am Samstag regnete es. Der Repsol<br />
Honda Werkspilot blieb auf seiner besten Runde<br />
von 1:38,780 Minuten aber noch rund sechs<br />
Zehntelsekunden hinter dem Rundenrekord, den<br />
Jorge Lorenzo 2008 in Jerez aufgestellt hat. Und<br />
der war beim Abschlusstest an Stoner dran - nur<br />
0,173 Sekunden verlor der Ex-Weltmeister auf seinen<br />
Konkurrenten. Stoner und Lorenzo waren die<br />
Zeit.“ Am Nach<strong>mit</strong>tag hat man die M1 dann für<br />
eine Rennsimulation weiter angepasst und das<br />
Motorrad weiter verbessert. „Insgesamt sind wir<br />
glücklich, nicht nur wegen mir, Ben (Spies) ist<br />
auch sehr gut dabei, genauso wie Cal (Crutchlow)<br />
und Andrea (Dovizioso).“ Verbesserungswürdig<br />
sei die Maschine noch auf der Bremse. „Wenn wir<br />
das schaffen, können wir noch ein paar Zehntelsekunden<br />
schneller fahren“, schloss Lorenzo seine<br />
Ausführungen ab.<br />
Bei Stoners Teamkollege Dani Pedrosa ging der<br />
Test trotz des dritten Ranges eher suboptimal<br />
Titelkandidat Jorge Lorenzo rückt Stoner immer näher.<br />
Foto: motogp.com<br />
2012 wird für Stefan Bradl ein<br />
Lehrjahr in der MotoGP.<br />
zu Ende. „Wir haben viel am Chassis gearbeitet,<br />
um für eine Rennsimulation vorbereitet zu sein“,<br />
schilderte der Spanier. „Aber als wir da<strong>mit</strong> fertig<br />
waren, musste ich zwei Mal an der Box stoppen,<br />
da es ein Problem <strong>mit</strong> der Hinterradbremse gab.<br />
Aber beim dritten Versuch konnte ich es dann<br />
endlich in Angriff nehmen.“ Pedrosa fuhr eine<br />
komplette Renndistanz von 27 Runden und war<br />
„ziemlich zufrieden“ da<strong>mit</strong>, wie es lief. „Die Rundenzeiten<br />
waren recht gut und auch wenn es am<br />
Nach<strong>mit</strong>tag etwas windig war, war es auch ein<br />
gutes körperliches Training für mich. Insgesamt<br />
denke ich, dass wir eine gute Saisonvorbereitung<br />
hingelegt haben, wir müssen uns nur auf der<br />
Bremse und am Kurveneingang noch etwas verbessern.<br />
Das würde uns beim ersten Rennen der<br />
Saison helfen.“<br />
Yamaha-Werkspilot Ben Spies hielt sich während<br />
des Jerez-Tests in den Top Vier auf. Der sonst als<br />
Regenscheu geltende US-Amerikaner konnte am<br />
Samstag im Nassen sogar Platz drei ernten. Am<br />
Sonntag verlor er noch reichlich sieben Zehntel<br />
auf Stoner. „Ich bin glücklich, wie der Test gelaufen<br />
ist“, gab er zu Protokoll. „Jorge und ich<br />
haben sehr methodisch gearbeitet und sind eine<br />
Reihe von Dingen durchgegangen. Ich denke, dass<br />
wir ziemlich happy <strong>mit</strong> diesem Motorrad nach<br />
Katar gehen können, es war hier und in Sepang<br />
sehr gut.“ Besonders freute sich der Superbike-<br />
Weltmeister von 2009 über die Verbesserungen<br />
gegenüber dem Vorjahr. Viele Bereiche, wo man<br />
2011 noch Probleme hatte, „scheinen um einiges<br />
besser zu sein“, sagte er. „Wir können nicht sagen,<br />
ob die komplett behoben sind, solange wir<br />
nicht auf mehr Strecken waren, aber wir sind<br />
<strong>mit</strong> der Balance des Motorrads zufrieden und ich<br />
denke, dass wir für 2012 ein konkurrenzfähiges<br />
Bike haben.“<br />
einzigen, die bei diesem Test unter die Marke von<br />
1:38 Minuten kommen konnten. „Wir waren heute<br />
<strong>mit</strong> unseren Rundenzeiten richtig zufrieden, aber<br />
ich denke, dass wir das Motorrad vor dem Rennen<br />
hier noch weiter verbessern können“, sagte ein<br />
zufriedener Stoner. „Trotzdem, wir fühlen, dass<br />
wir auf einer Strecke wie dieser Fortschritte gemacht<br />
haben. Gegen Ende des Tests hatten wir<br />
etwas Chattering, aber wir haben auch eine Vorstellung<br />
davon, wo das her kam. Es war nicht das<br />
gleiche wie in Sepang.“ Stoner absolvierte auch<br />
einen längeren Run, „um eine Vorstellung vom<br />
Spritverbrauch und solchen Dingen zu bekommen“,<br />
und auch da sei man zufrieden gewesen.<br />
„Jetzt können wir endlich Rennen fahren, das ist<br />
es, was wir wirklich genießen.“<br />
Auch Konkurrent Lorenzo zeigte sich zufrieden.<br />
„Ich bin wirklich happy, denn wir haben versucht,<br />
ein paar gute Rundenzeiten hinzubekommen und<br />
haben daher am Morgen einen neuen Hinterreifen<br />
probiert“, resümierte der Yamaha-Werkspilot,<br />
der auf 1:38,953 Minuten kam. „Das ist eine gute<br />
44 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Mit 1,3 Sekunden Rückstand auf Stoner wurde Stefan Bradl Zehnter.<br />
Foto: Peter Lange
MOTOGP TESTS IN JEREZ<br />
Der Spanier Dani Pedrosa kommt 2012 hoffentlich verletzungsfrei durch die Saison.<br />
Rang fünf ging an den Briten Cal Crutchlow, der<br />
<strong>mit</strong> einer Bestzeit von 1:39,585 überraschte.<br />
Dies bedeutete lediglich einen Rückstand von<br />
acht Zehntelsekunden. Beeindruckt zeigte sich<br />
der ehemalige Supersport-Weltmeister vor allem<br />
über die Reifen. „Ich habe heute in 83 Runden<br />
nur drei Sätze gebraucht“, staunte er, „und ich<br />
war den ganzen Tag schnell und konstant. Das<br />
zeigt, dass wir aus der weichen und harten Mischung<br />
eine gute Lebensdauer herausholen.“ Ein<br />
anderes Setup der Elektronik habe ihm eine bessere<br />
Beschleunigung beschert, weswegen er den<br />
Test insgesamt als „sehr positiv und produktiv“<br />
bezeichnete. „Das gute ist, dass wir wissen, dass<br />
das Motorrad auf einer komplett anderen Strecke<br />
sehr gut funktioniert. Die Tests in Sepang waren<br />
wichtig, aber wir mussten auf eine komplett andere<br />
Strecke wie Jerez kommen, um zu wissen,<br />
ob das Motorrad ein gutes Basis-Level hat.“ Yamaha<br />
habe einen ausgezeichneten Job gemacht,<br />
konstatierte Crutchlow. „Hinter Stoner, Lorenzo,<br />
Pedrosa und Spies zu liegen ist klarerweise gut<br />
für mein Vertrauen und ich freue mich jetzt auf<br />
Katar. Ich fühle mich bereit und viel besser vorbereitet,<br />
als letztes Jahr.“<br />
Die Ducati-Armada <strong>mit</strong> Valentino Rossi (90 Runden),<br />
Nicky Hayden (91), Hector Barbera (91),<br />
Karel Abraham (88) und Test-Pilot Franco Battaini<br />
(85) waren die emsigsten Tester in Jerez. Und<br />
zumindest zeichneten sich ein paar kleine Fortschritte<br />
ab, was die Rundenzeiten anging. Rossi<br />
kam in 1:39,733 Minuten bis auf unter eine Sekunde<br />
auf Stoner heran und belegte Rang sechs.<br />
Teamkollege Hayden verlor knapp zwei Zehntel<br />
und klassierte sich hinter Yamaha-Pilot Andrea<br />
Dovizioso auf dem achten Platz. „Heute lief es<br />
schon viel besser als am Freitag“, so Rossi in der<br />
Zusammenfassung des Test. „Und ich bin zufrieden…<br />
wir sind zufrieden. Leider haben wir in Sepang<br />
2 ein paar Fehler gemacht und sind einem<br />
falschen Setup hinterher gejagt. Dafür haben wir<br />
hier am Freitag bezahlt, denn wir haben <strong>mit</strong> jener<br />
Basis angefangen.“ Dann kostete der Regen vom<br />
Samstag noch einen ganzen Tag effektiver Arbeit.<br />
„Aber heute konnten wir endlich den ganzen Tag<br />
Foto: motogp.com<br />
lang arbeiten.“ Schritt für Schritt komme man<br />
zum derzeitigen Potenzial. „Ich bin Sechster und<br />
bin eine 1:39,7 gefahren, was eine gute Zeit ist,<br />
wenn man bedenkt, dass wir das Motorrad nur<br />
sechs oder sieben Tage gefahren sind.“ Man habe<br />
in Jerez die Front und das Heck noch einmal justiert<br />
und jetzt habe Rossi wieder ein besseres<br />
Gefühl für den Kurveneingang. „Ich kann mich<br />
reinhängen und etwas mehr riskieren“, fuhr der<br />
Italiener fort. „Auch wenn wir sehr gut wissen,<br />
dass noch ein langer Weg vor uns liegt, können<br />
wir doch sagen, dass wir für das erste Rennen<br />
bereit sind, wenn wir uns die Lücke zur Spitze<br />
anschauen.“<br />
Auch viele Runden drehte der Honda-Neuling<br />
Alvaro Bautista. Mit der Werks-RC213V des Gresini-Teams<br />
kam er nach 86 Umläufen auf eine<br />
Bestmarke von 1:40,017 Minuten und da<strong>mit</strong> einen<br />
Rückstand von 1,237 Sekunden. Der Spanier<br />
zeigte sich da<strong>mit</strong> nicht zufrieden, zumal die<br />
Markenkollegen Stoner und Pedrosa um einiges<br />
schneller unterwegs waren. „Es war kein toller<br />
Tag für uns“, sagte er am Sonntagabend. „Wir<br />
haben gut begonnen und haben ein paar interessante<br />
elektronische Lösungen ausprobiert, ebenso<br />
zwei verschiedene Bridgestone-Reifen.“ Man<br />
habe herausfinden wollen, welche Mischung ihm<br />
das beste Vertrauen bieten könnte. Am Nach<strong>mit</strong>tag<br />
fuhr Bautista eine Rennsimulation und stürzte<br />
gleich zwei Mal. Das Vorderrad rutschte ihm jeweils<br />
„ohne Vorwarnung“ weg, wie er beteuerte.<br />
„Ich weiß noch immer nicht genau, was passiert<br />
ist und natürlich hat das meinem Vertrauen zum<br />
Vorderrad nicht gut getan. Ich konnte nicht am<br />
Wird Valentino Rossi den Anschluß an die Spitze schaffen?<br />
Foto: motogp.com<br />
Colin Edwards wird 2012 keine Freude haben.<br />
Foto: motogp.com<br />
Li<strong>mit</strong> pushen, wie ich das gern hätte. Trotzdem<br />
verlieren wir nicht den Glauben, denn wir haben<br />
auch ein paar gute Dinge herausgefunden. Wir<br />
müssen uns jetzt einfach bestmöglich auf das erste<br />
Rennen vorbereiten.“<br />
Mit Platz 10 und nur 1,318 Sekunden Rückstand<br />
auf Stoner konnte der Deutsche Moto2-Weltmeister<br />
Stefan Bradl einmal mehr Fortschritte machen<br />
und eine Top-Leistung abliefern. Von Freitag<br />
zu Sonntag konnte sich der Zahnlinger um rund<br />
eine halbe Sekunde heranrobben, am Samstag<br />
fuhr er 23 Runden im Nassen. „Es war eine gute<br />
Chance, von Sepang nach Jerez zum ersten Europa-Test<br />
zu kommen“, freute er sich am Freitag.<br />
„Dank der Wetter-Bedinungen hatte der Motor<br />
etwas mehr Leistung und ich war von der Performance<br />
des Motorrads beeindruckt. Wir hatten<br />
anfänglich ein paar Probleme <strong>mit</strong> der Wheelie-<br />
Control und der Elektronik und wir mussten viele<br />
Sachen einstellen. Schritt für Schritt haben wir<br />
uns verbessert und ich konnte schneller fahren.<br />
Am Ende haben wir noch ein paar andere Reifen<br />
als in Sepang ausprobiert, gerade den weichen,<br />
04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
45
MOTOGP TESTS IN JEREZ<br />
und ich hatte etwas mehr Grip erwartet.“<br />
Am Samstag wartete Bradl zunächst, bis es richtig<br />
nass war. „Sobald es konstant regnete ging ich<br />
auf ein paar Runden raus“, so der Zahlinger. „Ich<br />
hatte sofort ein gutes Gefühl <strong>mit</strong> dem Motorrad,<br />
den Reifen und alles war von Beginn an gut. Wir<br />
haben dann noch eine Änderung vorgenommen,<br />
da<strong>mit</strong> sich das Bike besser einlenken lässt und<br />
das hat funktioniert. Ich bin dann nochmals auf<br />
einem anderen Satz Reifen rausgefahren, da<strong>mit</strong><br />
konnte ich bequem fahren und meine Rundenzeiten<br />
leicht verbessern. Leider war der Asphalt<br />
nicht komplett nass, das heißt, dass wir die Reifen<br />
zu schnell zerstörten.“ Man entschied sich<br />
den Tag zu beenden. Bradl verlor im Regen rund<br />
11 Sekunden auf die Bestzeit von Hayden, der<br />
allerdings auf der abtrocknenden Piste etwas pokerte.<br />
Am Sonntag gab es dann wieder aussagekräftigere<br />
Zeiten und Bradl beeindruckte <strong>mit</strong> Rang<br />
zehn. Erstmals konnte er auch mehrere Prototypen-Stammpiloten<br />
hinter sich lassen: Hector<br />
Barbera und Karel Abraham. „Nach dem Regen<br />
vom Samstag hatten wir heute vieles zu testen“,<br />
so Bradl. „Wir haben verschiedene Schwingenlängen<br />
und Gabeleinstellungen probiert.“ Ziel sei es<br />
gewesen auf der Bremse mehr Stabilität in das<br />
Fahrwerk zu bringen. „Am Ende haben wir eine<br />
gute Grund-Abstimmung geschafft, <strong>mit</strong> der ich<br />
wirklich happy bin.“ Bradl fügte auch noch einen<br />
Long Run an und zeigte sich zufrieden. „Ich hatte<br />
eine konstante Pace und auf den weichen Reifen<br />
konnte ich meine Rundenzeit noch weiter verbessern.<br />
Ich wurde dabei von ein paar Fahrern aufgehalten,<br />
aber wir waren ja auch nicht wegen der<br />
schnellsten Runde hier. Ich denke, dass wir aus<br />
diesen letzten drei Testtagen das beste herausgeholt<br />
haben.“<br />
Der Streit, ob die ART-Maschinen von Aspar nun<br />
Prototypen, Werksmaschinen von Aprilia oder gar<br />
komplette RSV4-Superbikes sind, geht weiter.<br />
Und der könnte erst noch richtig entfachen, sollte<br />
de Puniet die Lücke zu den echten Werksrennern<br />
weiter schließen. Am Sonntag kam er auf eine<br />
Bestzeit von 1:40,601 Minuten und da<strong>mit</strong> einen<br />
Rückstand von nur noch 1,8 Sekunden auf Stoner.<br />
Zweiundzwanzig Tausendstelsekunden fehlten<br />
dem Franzosen auf den besten Prototypen-<br />
Piloten vor ihm, Karel Abraham. Am Freitag hatte<br />
sich de Puniet sogar als Elfter eingereiht. „Wir<br />
hatten heute Morgen Probleme <strong>mit</strong> dem Vorderrad-Grip<br />
und mussten wirklich hart arbeiten, um<br />
dieses Problem zu lösen“, so der Franzose am<br />
Sonntagabend. „Das hat uns fast drei Stunden<br />
gekostet.“ Man habe dann einen Reifen eingesetzt,<br />
den man schon am Freitag probiert hatte<br />
und der habe den Unterschied gemacht. „Abgesehen<br />
von diesem Rückschlag heute Morgen bin<br />
ich zufrieden <strong>mit</strong> dem Test. Wir waren schnell und<br />
MotoGP Tests in Jerez<br />
1 Casey STONER Repsol Honda Team 1:38.780<br />
2 Jorge LORENZO Yamaha Factory Racing 1:38.953 +0.173<br />
3 Dani PEDROSA Repsol Honda Team 1:39.157 +0.377<br />
4 Ben SPIES Yamaha Factory Racing 1:39.495 +0.715<br />
5 Cal CRUTCHLOW Monster Yamaha Tech 3 1:39.585 +0.805<br />
6 Valentino ROSSI Ducati Team 1:39.733 +0.953<br />
7 Andrea DOVIZIOSO Monster Yamaha Tech 3 1:39.860 +1.080<br />
8 Nicky HAYDEN Ducati Team 1:39.919 +1.139<br />
9 Alvaro BAUTISTA San Carlo Honda Gresini 1:40.017 +1.237<br />
10 Stefan BRADL LCR Honda 1:40.098 +1.318<br />
11 Hector BARBERA Pramac Racing Team 1:40.287 +1.507<br />
12 Karel ABRAHAM Cardion AB Motoracing 1:40.579 +1.799<br />
13 Randy DE PUNIET Power Electronics Aspar 1:40.601 +1.821<br />
14 Aleix ESPARGARO Power Electronics Aspar 1:41.645 +2.865<br />
15 Danilo PETRUCCI Came Iodaracing Project 1:41.926 +3.146<br />
16 Franco BATTAINI Ducati Team 1:42.057 +3.277<br />
17 Colin EDWARDS NGM Mobile Forward Racing 1:42.073 +3.293<br />
18 Mattia PASINI <strong>Speed</strong> Master 1:42.184 +3.404<br />
19 Michele PIRRO San Carlo Honda Gresini 1:42.212 +3.432<br />
20 James ELLISON Paul Bird Motorsport 1:42.437 +3.657<br />
21 Ivan SILVA Avintia Racing MotoGP 1:42.446 +3.666<br />
22 Yonny HERNANDEZ Avintia Racing MotoGP 1:42.906 +4.126<br />
Die CRT-Piloten Yonny Hernandez und Danilo Petrucci werden 2012 in einer eigenen Liga kämpfen.<br />
sind die Spitze im CRT-Feld, nicht weit hinter den<br />
Werks-Jungs. Unsere Pace ist gut und ich denke,<br />
dass wir für den Saisonstart bereit sind.“ De Puniet<br />
erwartet sich selbst und sein Aspar-Team auf<br />
einem hohen Level. „Wir sind konstant und bereit<br />
für die Renndistanz.“ Natürlich - könnte man fast<br />
sagen - hatte er in Jerez aber auch einen Sturz<br />
zu verdauen. „Ich habe vielleicht auf einem abgenutzten<br />
Vorderreifen zu hart gepusht. Glücklicherweise<br />
war das sehr langsam.“<br />
Hinter de Puniet belegte Aleix Espargaro Rang<br />
14. Der Spanier war aber knapp über eine Sekunde<br />
langsamer als sein Aspar-Teamkollege vor ihm.<br />
„Wir hatten heute viel Chattering, ich weiß nicht<br />
warum. Ich bin heute Morgen einfach nicht auf<br />
Tempo gekommen“, so der ältere der Espargaro-<br />
Brüder.<br />
Die nächsten acht CRT-<br />
Piloten lagen alle innerhalb<br />
von einer Sekunde:<br />
Danilo Petrucci, Colin<br />
Edwards, Mattia Pasini,<br />
Michele Pirro, James<br />
Ellison, Ivan Silva und<br />
Yonny Hernandez. „Wir<br />
haben auch hier viel gearbeitet“,<br />
sagte Texas-<br />
Tornado Colin Edwards.<br />
„An der Geometrie, <strong>mit</strong><br />
den Öhlins-Federelementen<br />
und <strong>mit</strong> dem<br />
neuen Bridgestone-Vorderreifen<br />
<strong>mit</strong> weniger<br />
steifer Karkasse. Das<br />
Motorrad lässt sich nun<br />
leichter fahren, und<br />
Renntrainings 2012<br />
Almeria 5 Tage 09.01. - 13.01.2012<br />
Almeria 5 Tage 05.03. - 09.03.2012<br />
Guadix 5 Tage 26.03. - 30.03.2012<br />
Aragon 3 Tage 07.04. - 09.04.2012<br />
Pannoniaring R1 3 Tage 27.04. - 29.04.2012<br />
Slovakia Ring R2 3 Tage 18.05. - 20.05.2012<br />
Hungaroring R3 3 Tage 15.06. - 17.06.2012<br />
Ledenon R4 2 Tage 21.07. - 22.07.2012<br />
Magny Cours R5 3 Tage 17.08. - 19.08.2012<br />
Brünn 3 Tage 03.09 - 04.09.2012<br />
Slovakia Ring R6 4 Tage 06.09. - 09.09.2012<br />
Pannoniaring R7 3 Tage 21.09. - 23.09.2012<br />
Aragon 5 Tage 08.10. - 12.10.2012<br />
Alle Rennen inklusive<br />
INFOS UND BUCHUNG UNTER:<br />
wir sind schneller geworden. Das Chassis selbst<br />
funktioniert sehr gut, doch wir haben immer noch<br />
grundsätzliche Probleme. Unsere vordere Motoraufhängung<br />
ist sehr hoch, weshalb ich im Lenker<br />
außergewöhnlich starke Motorvibrationen spüre<br />
und weshalb auch unser Chatter-Problem nicht<br />
ganz aus der Welt ist. Wenn ich <strong>mit</strong> viel Vorderradlast<br />
und 45 bis 50 Grad Schräglage einbiegen<br />
will, kann ich das Motorrad in jeder Kurve zum<br />
Rattern bringen. Ich muss immer noch um dieses<br />
Problem herumfahren, früh bremsen und die Zeit<br />
zwischen Bremsen und Gasgeben auf ein Minimum<br />
reduzieren. Wenn wir die steife, hohe Motoraufhängung<br />
ändern und das Chassis ein bisschen<br />
mehr arbeiten und sich bewegen lassen, erhalten<br />
wir schnellere Rundenzeiten.“<br />
Trissler Reisen & Events | Steinacker 6 | CH-9556 Affeltrangen / Schweiz<br />
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Foto: motogp.com<br />
46 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Hinter dem Horizont geht‘s weiter<br />
Text und Fotos: Redaktion <strong>Speed</strong><br />
Das ist wohl das Motto jedes abenteuerlustigen<br />
Endurofahrers. Die Sehnsucht nach unbegrenztem<br />
Fahrspaß auf unterschiedlichen Pisten<br />
erfüllt jetzt der KTM-Importeur von Georgien.<br />
Der Reiseanbieter „ktm-georgia“ hat in den letzten<br />
zwei Jahren seine Touren perfektioniert und<br />
bietet selbst weitgereisten Offroadfahrern ein unvergessenes<br />
Erlebnis.<br />
Georgien, das Land zwischen Schwarzem und<br />
Kaspischem Meer, ist über viele Jahre die bevorzugte<br />
Urlaubsregion der Sowjetunion gewesen<br />
und befindet sich jetzt <strong>mit</strong> viel Unterstützung der<br />
amerikanischen Regierung im wirtschaftlichen<br />
und touristischen Aufwind.<br />
Das Land ist sehr dünn besiedelt (70.000 km2,<br />
4,5 Mio Einwohner) und bietet <strong>mit</strong> 3 unterschiedlichen<br />
Klimazonen ideale Voraussetzungen für anspruchsvolle<br />
Fahrer, die sich am Ende des Tages<br />
auch eine kräftige Mahlzeit gönnen wollen.<br />
Ausgangspunkt ist die Hauptstadt Tiflis, die seit<br />
Jahrhunderten ein Schmelztiegel zwischen dem<br />
christlichen Abendland und dem mystischen<br />
Orient ist. In Stadtbild vereinen sich die von den<br />
Weltreligionen geprägten Gebäude zu einem beeindruckenden<br />
Panorama.<br />
Mit einem Bus und Anhänger wird die kleine Gruppe<br />
ca. 100 km weiter zum Start der Tour transportiert.<br />
Nahe der aserbaidschanischen Grenze<br />
warten Feldwege bis zum Horizont, die bis in den<br />
Nationalpark an der östlichen Grenze führen.<br />
Hier geht es flott durch ausgetrocknete Flussbetten<br />
und Schotterwege, die den Fahrern volle<br />
Konzentration abverlangen. Kondition und Ausdauer<br />
sind hier Grundvoraussetzungen, natürlich<br />
auch Top Maschinen, Top Wartung und Top Führung.<br />
All das finden wir Gott sei Dank vor.<br />
Kein Weg ist zu steil, um ihn nicht zu fahren, keine<br />
Piste ist zu schlecht, um sie nicht zu bewältigen<br />
- der Ehrgeiz ist geweckt, das Material mehr als<br />
tauglich, die Gegend traumhaft, auf geht´s - Gas!<br />
Die ewig langen Passagen parallel zur Grenze verleitet<br />
zum „Fliegen“ auf dem Schotter. Plötzlich<br />
auftauchende Schildkröten, Schlangen und Bodenwellen<br />
halten den Adrenalinspiegel hoch und<br />
holen uns Fahrer wieder auf den unebenen Boden<br />
zurück.<br />
04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
47
Nach dem Ausflug in die Halbwüste rufen die<br />
Berge. Das Land wird im Norden vom großen<br />
Kaukasus durchzogen und im Süden vom kleinen<br />
Kaukasus begrenzt. Der Wechsel in ein kleines<br />
Berghotel im Baustil der jahrhundertealten regionalen<br />
Tradition bringt eine klimatische Abkühlung<br />
<strong>mit</strong> sich. Die täglichen Touren führen nun<br />
auf Schotterwegen und kleinen Bergstraßen bis<br />
über 3000 Meter. Die KTM 450 EXC lassen sich<br />
den fehlenden Sauerstoff durch ihren enormen<br />
Leistungsüberschuss nicht anmerken, die Fahrer<br />
manchmal schon. Flussdurchfahrten sind ein besonderer<br />
Höhepunkt. Behält man trockene Füße,<br />
so erntet man die Bewunderung der Mitstreiter.<br />
Die andere Variante beschert <strong>mit</strong> Wasser gefüllte<br />
Endurostiefel und noch mehr Beifall.<br />
In der Ruhe und Abgeschiedenheit der Berge<br />
vergrößern den Abstand zum hektischen deutschen<br />
Alltag immer schneller, die Schwerpunkte<br />
verschieben sich. Ein intaktes Bike ist viel mehr<br />
wert als ein <strong>mit</strong> eMails vollgestopftes iPad. Nach<br />
einem anstrengenden Tag und 200 Offroad-Kilometern<br />
ist ein gemütliches Bett tausendmal<br />
wichtiger als eine freie Autobahn vor dem nächsten<br />
Termin, ein schneller Internetzugang oder<br />
die geniale Idee irgend eines Marketingfritzen. Es<br />
dauert nicht lange, und man hat das Lebengefühl<br />
dort inhaliert.<br />
Doch 3 Tage im Gebirge müssen reichen, es ruft<br />
die subtropische Klimazone am Schwarze Meer.<br />
Mit einem Zwischenstopp in Tiflis erreichen<br />
wir nach einer Fahrt im<br />
komfortablen Kleinbus<br />
Batumi, <strong>mit</strong> ca. 120.000 Einwohnern drittgrößte<br />
Stadt in Georgien, Tourismuszentrum<br />
am Schwarzen Meer. Das Hotel direkt am Meer<br />
bringt die Lebendigkeit der Touristenorte zurück.<br />
Die täglichen Touren führen uns in die grünen<br />
Bergketten des an der Küste liegenden Gebirges.<br />
Vorbei an Orangen- und Zitronenbäumen winden<br />
sich schmale Pfade tief in den Wald. Kurze Regenschauer<br />
verwandeln den lehmigen Untergrund<br />
in eine schmierige Piste. Wege, die sonst nur geländegängige<br />
LKWs befahren, versetzen uns den<br />
letzten Kick und katapultieren uns in den Grenzbereich<br />
der Fahrkünste.<br />
Die Herbergen in Georgien sind <strong>mit</strong> unseren Mittelklassehotels<br />
vergleichbar. Das Essen und Trinken<br />
ist das wichtigste für den Georgier überhaupt.<br />
Die regionale Küche ist sehr vielfältig und sehr<br />
traditionell. Pizza und Döner sucht der verwöhnte<br />
Europäer hier vergeblich. Der tolle Eindruck entsteht<br />
schon am ersten Abend und bleibt die gesamte<br />
Zeit bestehen. Schaschlik, ein georgisches<br />
Nationalgericht, kann natürlich nur <strong>mit</strong> einem<br />
selbstgebrannten Schnaps, dem Tschatscha, genossen<br />
werden. Gastfreundschaft wird in vielen<br />
herzlichen Begegnungen gelebt.<br />
Das Land ist sehr sicher und Kriminalität ist kein<br />
relevantes Thema, die Versorgung ist absolut gesichert,<br />
man fühlt sich wohl hier.<br />
Nach vielen Umbruchjahren erlebt Georgien nun<br />
eine stabile wirtschaftliche und soziale Entwicklung.<br />
Als deutscher Staatsbürger benötigt man<br />
kein Visum und <strong>mit</strong> einem Zwischenstopp sind<br />
aus Deutschland viele Flüge problemlos buchbar.<br />
Das Preisniveau ist weit unter dem von Mitteleuropa,<br />
der Liter Sprit kostete im Oktober 2011 90<br />
Cent.<br />
Die Touren (7 - 10 Tage) kosten zwischen 1.400<br />
und 2.000 Euro und beinhalten Motorrad (KTM<br />
450 EXC), Ausrüstung, Führung und Begleitfahrzeug,<br />
Transfers vor Ort, Übernachtung und Halbpension.<br />
Flüge sind ab 380 Euro zu haben.<br />
Mit der KTM 450 EXC steht dem Offroadfahrer<br />
hier das meist gefahrene Bike im Endurosport zur<br />
Verfügung. 40 kW, extrem leicht und super agil,<br />
dabei robust und extrem zuverlässig.<br />
Die zur Auswahl stehenden Touren werden ganzjährig<br />
angeboten und orientieren sich an den 3<br />
Klimazonen:<br />
Ostgeorgien, Wüsten und Halbwüsten:<br />
Die Region Kachetien befindet sich im östlichen<br />
Teil von Georgien und besticht <strong>mit</strong> unvergesslichen<br />
und atemberaubenden Halbwüsten-Landschaften.<br />
Die Route führt über Hügel, entlang<br />
von sumpfigen Ufern, Schluchten, Halbwüsten.<br />
Das Klima ist sehr trocken, im Sommer Temperaturen<br />
zwischen 30 und 38° C. Hier werden u. a.<br />
High-<strong>Speed</strong>-Etappen und Sprünge geboten.<br />
Nordgeorgien, Berge:<br />
Bakuriani und Chewsureti <strong>mit</strong> seiner beruhigenden<br />
Landschaft und reine Bergluft sind ein Paradies<br />
für Motorradsportler. Das Landschaftsbild<br />
ist geprägt von waldigen Bergen <strong>mit</strong> weichem Boden<br />
und felsigen Bergzügen. Die Route führt über<br />
eine steile Passstraße umgeben von natürlicher<br />
Schönheit der Berge. Hier ist manövrieren <strong>mit</strong> gemäßigter<br />
Geschwindigkeit auf schwieriger Passstraßen<br />
gefragt. Das Hochgebirgsklima erreicht<br />
im Sommer Temperaturen von bis zu 28° C.<br />
Westgeorgien, Subtropen:<br />
Die Touren führen durch subtropische Gebiete<br />
entlang der Schwarzmeerküste <strong>mit</strong> Palmen, Eukalyptusbäumen<br />
und Oleanderhainen. Die Route<br />
endet am Schwarzen Meer <strong>mit</strong> einem zweitägigem<br />
Strandaufenthalt in Batumi, was bei Temperaturen<br />
bis zu 38° C sicher genauso verlockend<br />
ist, wie das Fahren selbst. Die High-<strong>Speed</strong> Fahrt<br />
entlang der gewundenen durch Dschungel und<br />
Sümpfe <strong>mit</strong> häufigen Richtungswechseln verlangen<br />
selbst dem trainierten Offroader alles ab.<br />
48 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Alle weiteren Infos zu den Touren und noch mehr<br />
Bilder im Internet unter www.ktm-georgia.com.
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04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
49
IG KÖNIGSKLASSE<br />
Wer sind die Favoriten 2012<br />
Text: Stefan Friebel<br />
Fotos: Stefan Friebel<br />
<strong>Speed</strong>-Verlag Messe & Marketing<br />
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Verleger: André Birkenkampf<br />
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Tel.: (0 37 23) 67 92 08 0<br />
Fax: (0 37 23) 67 92 08 5<br />
e-mail: speed@speed-verlag.de<br />
Web: www.speed-verlag.de<br />
Die Rennfahrerbrüder Silvio und Ronny Herrfurth (v.l.).<br />
In gut vier Wochen steigt auf dem Schleizer Dreieck<br />
der Auftakt zur Internationalen Zweitaktmeisterschaft<br />
der Interessengemeinschaft „Königsklasse“<br />
(IGK) gemeinsam <strong>mit</strong> der DMV-Rundstrecken-Championship/Zweitaktpokal<br />
(DRC). In der Klasse bis 125<br />
ccm will sich der amtierende Vize-Meister Eric Keller<br />
(Honda) den Titel nicht noch einmal kurz vor Schluss<br />
wegschnappen lassen. Der gebürtige Zwickauer, der<br />
neuerdings in Leipzig lebt, startet weiterhin für die<br />
Rennsportgemeinschaft (RSG) Zwickau und muss<br />
zum Favoritenkreis gezählt werden. Steffen Grämer<br />
(Aprilia) aus Freiberg und Moritz Klaus (Honda) aus<br />
Wörth a. d. Isar könnten ihm allerdings ordentlich dazwischen<br />
funken. Eine schwer einzuschätzende Größe<br />
ist bei den 125ern auch der Duisburger Silvio Herrfurth,<br />
der im Vorjahr nur gelegentlich startete, 2012<br />
aber wieder regelmäßig um Punkte kämpfen wird.<br />
Dazu hat er die Honda des französischen Grand-Prix-<br />
Fahrers Louis Rossi, der dieses Jahr beim Racing-<br />
Team-Germany (RTG) angeheuert hat, erworben.<br />
Kurzzeitig hatte diese Maschine<br />
auch die Nerchauerin Diana Spalteholz<br />
in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft<br />
(IDM) eingesetzt. Den<br />
Motor dieses potenten Renners lässt Silvio<br />
Herrfurth, der aus Freital stammt, für<br />
sein MASIRO-Racing-Team vom niederländischen<br />
Tuner Henk Jager flott<br />
machen. Bruder Ronny Herrfurth wird<br />
wegen privater Baumaßnahmen dieses<br />
Jahr pausieren und im MASIRO-Team als<br />
Mechaniker fungieren. Später will er wieder<br />
bei den 250ern <strong>mit</strong>mischen. Im Titelkampf<br />
der Viertelliterklasse wird wohl<br />
kein Weg am Meister Frank Koch aus<br />
Die Ex-Rossi-Honda in der Werkstatt<br />
von Silvio Herrfurth<br />
Bechtheim vorbei führen. Allerdings könnten ihm Leute<br />
wie Andreas Götti aus der Schweiz, Axel Friedrichs<br />
aus Balingen oder Hans-Günther Sageder aus Neukirchen<br />
v. Wald (alle Honda) den Titel ernsthaft streitig<br />
machen. Auch der Schweizer Honda-Pilot Roger<br />
Heierli, der meist nur einzelne IGK-Rennen bestreitet,<br />
ist in der Klasse bis 250 ccm stets für Siege gut. Die<br />
Halbliterklasse bis 500 ccm war 2011 voll in österreichisch-niederländischer<br />
Hand. Der Großschönauer<br />
Gerold Elstner scheint am ehesten in der Lage, sich<br />
dort einzumischen. Ebenso könnte Thomas Krauß<br />
(beide Suzuki) aus Amberg, der seine Rennmaschine<br />
schon mal als „Melkeimer“ bezeichnet, hier für Überraschungen<br />
sorgen. Mit den Österreichern Othmar<br />
Atzmüller, Wolfgang und Josef Bräuer (alle Yamaha)<br />
sowie dem Niederländer Jac van der Elsen (Honda)<br />
sind hier die Titelanwärter allerdings gesetzt.<br />
Roger Heierli kommt, um zu gewinnen.<br />
Fotos: RACEPIXX<br />
Redaktions<strong>mit</strong>arbeiter:<br />
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e-mail: rlueders@speed-verlag.de<br />
Ralph Schwotzer (Werbekoordinator)<br />
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effel.media, highsidePR<br />
Motorradtest:<br />
Sebastian Brombacher,<br />
Helmut Strauß<br />
Druck: Limbacher Druck GmbH<br />
Heftpreis: 2,00 Euro inkl. 7% MwSt.<br />
Erscheint: jeden letzten Freitag des<br />
Vormonats über den Zeitschriften- u.<br />
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Abonnement: 30,- Euro per Scheck<br />
o. Überweisung an den <strong>Speed</strong>-Verlag.<br />
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