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Speed-Magazin Interview mit Didier Grams (Vorschau)

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Ihr Motorradmagazin<br />

MotoGP • SBK • IDM • Six Days Teil 3<br />

www.speed-verlag.de<br />

April 2012/ Nr. 4/ 18. Jahrgang


Valentino’s Lektion #2<br />

BATTLAX S20: So genießen Sie authentische<br />

Renn-Emotionen auf jeder Straße.<br />

Einsame Spitze!<br />

Der neue BRIDGESTONE Hypersport Reifen BATTLAX S20 beeindruckt die<br />

Tester des Motorrad Test Centers aus Stuttgart nachhaltig. Im Test auf einem<br />

trockenen Testkurs zeigte der S20 seine Überlegenheit im Vergleich <strong>mit</strong> den<br />

Reifen drei weiterer Hersteller. Für alle, deren Ansprüche genau so hoch<br />

sind wie die des Motorrad Test Centers, gibt es nur eine Wahl – den neuen<br />

BRIDGESTONE BATTLAX S20.<br />

1 - Bridgestone Battlax S20<br />

2 - Dunlop Sportmax Sportsmart<br />

3 - Pirelli Diablo Rosso II<br />

4 - Bridgestone Battlax BT-016 PRO<br />

5 - Michelin Pilot Power 2CT<br />

6 - Michelin Power Pure<br />

Testing organisation: Motorrad TestCenter, Stuttgart Germany, Test date: November 2011, Test bike: BMW S1000RR<br />

Test tyres: 120/70ZR17, 190/55ZR17, Test facility - Bridgestone Europe Proving Ground, Italy,<br />

Bridgestone Deutschland GmbH<br />

Justus-von-Liebig-Str.1<br />

61352 Bad Homburg v.d. Höhe<br />

www.bridgestone-mc.de


VORWORT<br />

Was liegt an?<br />

Na ja, jede Menge Motorradrennen. MotoGP, Superbike, IDM, IRRC, natürlich alles weltweit verteilt. Am 19. Mai Champions-League-<br />

Endspiel in München (Bayern wird’s schon machen), die Isle of Man ab 28. Mai, im Juni die Fußball-EM, am 08. Juli der Sachsenring-<br />

GP, ab Ende Juli zwei Wochen Olympiade in London, dann die IRRC und die MotoGP bei den Tschechen, Anfang September die IDM<br />

und ab 24. 09. die Six Days am Sachsenring. Dazwischen jede Menge „da muß auch ich hin“-Veranstaltungen: 6. Mai DTM am Lausitzring,<br />

Misano, Assen, Aragon, Schleiz, Deep Purple in Augsburg (gottseidank erst im November) - wie soll das denn alles gehen?<br />

Nebenbei noch selber Motorradfahren ist da gar nicht drin.<br />

Trotzdem: Mein Nachbar hat seine Supermoto (ja, die ohne Auspuff!) schon wieder ausgepackt, unser Layouter macht sein Klappcabrio<br />

wieder fi t, ein Moped bei zur Zulassungsstelle anzumelden dauert einen ganzen Tag. Klar, müssen ja alle gleichzeitig machen.<br />

Alles Anzeichen dafür, daß der Sommer kommt, der lässt sich auch von ungeplanten Präsidentenwahlen oder ruinösen Spritpreisen<br />

nicht aufhalten.<br />

Packt eure Bikes aus - kleiner Kundendienst muß reichen - und ab auf die Piste.<br />

Die Großen machen es auch nicht anders. OK, die sind erstmal im Warmen, aber sie kommen auch noch nach Norden. Die Vorgeschmäcker<br />

auf die Saison 2012 sind durchwachsen. MotoGP als Zweiklassengesellschaft, Vale <strong>mit</strong> seiner Duc kommt nicht vom Fleck, Moto2 und die 125er Moto3<br />

werden sicher ganz interessant, IDM sowieso, in der SBK werden´s wohl der Max, der Carlos und der Tom auf der Kawa unter sich ausmachen.<br />

Wir freuen uns, vor allem auf das, was wir nicht erwarten.<br />

Also: Bezahl-Abo zulegen, Sat-Schüssel an die Wand, Festplattenreceiver kaufen, die Gebrauchsanleitung dazu auswendig lernen und sich bis 11. November von allen<br />

Hobbies verabschieden - dann ist die Saison nämlich schon wieder rum.<br />

Der <strong>Speed</strong>-Verlag wünscht allen Motorsportverrückten, natürlich auch allen normal Verrückten, einen heißen und spannenden Sommer, tolle Rennen, fairen, sicheren<br />

Sport und würdige Meister.<br />

Allen Bikern eine sonnige und unfallfreie Saison!<br />

Herzlichst<br />

Rainer Hechtl<br />

Jede Veranstaltung wirft seinen Schatten voraus.<br />

So hat mir persönlich der ausführliche Bericht über die legendäre Sechstagefahrt vom<br />

24. - 29. September erstmals nach 23 Jahren wieder in Deutschland, gefallen. Des weiteren<br />

freue ich mich über die persönlichen <strong>Interview</strong>s <strong>mit</strong> Maximilian Kappler und Domi<br />

Aegerter, auch über die Kleinanzeigen für Motorräder und Zubehör.<br />

Ich sage nur, macht weiter so!<br />

Freundlichst<br />

K. Jost, 04618 Wolperndorf<br />

Six days - Wirtschaftsförderer<br />

Es gibt Menschen, die sind grundsätzlich gegen (fast) alles! Motorsport gehört auch<br />

nicht gerade zu den beliebten Themen notorischer Nörgler, die dann auch gleich einmal<br />

zu Verhinderern werden. Bei den Six days, der Enduro-Geländesport-Veranstaltung rund<br />

um den Sachsenring und im Erzgebirge, bahnt sich Ähnliches an. Denn der einst durch<br />

die Zschopauer Motorradmarke MZ dominierte Wettbewerb soll im Herbst nach 23<br />

Jahren wieder in Deutschland und unserer Region veranstaltet werden. Dabei ist dieses<br />

Event Wirtschaftsförderung bester Güte! Denn nachdem die erste Anmeldung aus Brasilien<br />

kam, kann man sich ausrechnen, wer alles dem Land Sachsen eine Stippvisite<br />

abstatten wird, Geld ins Land bringt und weitere Kontakte knüpft. Und das Interesse ist<br />

so groß, so dass gar nicht alle Interessenten berücksichtigt werden konnten.<br />

Wenn die Anwohner der betroffenen Regionen wünschen, das es <strong>mit</strong> der Wirtschaft<br />

aufwärts geht, müssen sie auch einmal Dinge in Kauf nehmen können, die ihnen nicht<br />

so sehr am Herzen liegen. So man den Termin rechtzeitig kennt und nicht so großes<br />

Interesse hat oder sich gar gestört fühlt, kann man in diesen Tagen auch den Abgang<br />

proben. So jedenfalls machen es Menschen auf der Isle of Man in der irischen See,<br />

wenn dort seit mehr als 100 Jahren inzwischen eine Woche lang motorsportlich „der<br />

Bär steppt“.<br />

Deshalb: Motorsportfreunde, freut euch! Desinteressenten, gönnt es uns! Und ihr Entscheidungsträger,<br />

lasst objektiv uns gute Gastgeber sein, im Interesse weltoffenen<br />

Handelns, wenn wir gleichzeitig den 85. Geburtstag der Traditionsrennstrecke Sachsenring<br />

um Oberlungwitz/Hohenstein-Ernstthal begehen...<br />

Karl-Ernst Müller, 08056 Zwickau<br />

Inhalt 04-2012<br />

Seite 03 Vorwort<br />

Seite 04-10 Motorräder Dortmund<br />

Seite 11-17 Six Days Teil 3<br />

Seite 18-19 <strong>Interview</strong> <strong>mit</strong> <strong>Didier</strong> <strong>Grams</strong><br />

Seite 20, 29-30 IDM<br />

Seite 21-24 Ticketfl yer Sachsenring<br />

Seite 25-28 Autogrammkarten/Poster<br />

Seite 31-36 SBK in Phillip Island<br />

Seite 37 Präsentation Racing Team Germany<br />

Seite 38-40 MotoGP Tests in Sepang<br />

Seite 41-43 Moto2 / Moto3 Tests in Jerez<br />

Seite 44-46 MotoGP Tests in Jerez<br />

Seite 47-48 Reisebericht Georgien<br />

Seite 49 Kleinanzeigen<br />

Seite 50 IG Königsklasse<br />

Titelbild-Foto<br />

Max Biaggi<br />

Foto: Luc Vervoort<br />

Leon Haslam und Marco Melandri<br />

Foto: Luc Vervoort<br />

Jakub Smrz<br />

Foto: Luc Vervoort<br />

04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

3


MOTORRADMESSEN 2012<br />

Auf die Plätze – Fertig – Dortmund<br />

Text: Bernd Lukas George Fotos: André Birkenkampf, Bernd Lukas George<br />

4 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


MOTORRÄDER DORTMUND<br />

Traditionell fällt seit 27 Jahren <strong>mit</strong> der Motorradmesse<br />

in Dortmund der Startschuss für die neue<br />

Motorradsaison. Fast genauso traditionell kämpft<br />

das Veranstalterteam um „The Voice“ Tommi<br />

Deitenbach aber auch <strong>mit</strong> Schnee, Eis und Frost<br />

an den Besuchertagen. Doch in diesem Jahr sah<br />

es deutlich freundlicher aus und Petrus fühlte<br />

ganz offensichtlich <strong>mit</strong> den Bikern, die sich die<br />

letzten Updates und Inspirationen in den sechs<br />

Dortmunder Messehallen für das gemeinsame<br />

geliebte Hobby holen wollten. Rechtzeitig zur<br />

Eröffnungspressekonferenz stiegen die Temperaturen<br />

und die Vorhersage für das Wochenende<br />

versprach die ersten intensiven Sonnenstrahlen<br />

des Frühlings. Messechef<br />

Hans-Günther<br />

Weigt kündigte dann<br />

recht optimistisch „fast<br />

300.000 Besucher“ an,<br />

die im Laufe der Woche<br />

auf das Messegelände<br />

kommen werden. Allerdings<br />

fügte er schmunzelnd<br />

sofort die Erklärung<br />

an: sowohl am<br />

Aufbau-Sonntag, als<br />

auch am Messe-Samstag<br />

gab es Heimspiele<br />

für den BVB. Und der<br />

größte Teil der jeweils<br />

bis zu 81.500 Fußballfans<br />

marschiert über<br />

das Messegelände, um<br />

das Stadion des amtierenden<br />

Deutschen Meisters<br />

zu erreichen. Die<br />

Rechnung des westfälischen<br />

Messefuchses<br />

ging zumindest am<br />

Samstag spürbar auf:<br />

die „Gelb-Schwarzen“<br />

waren deutlich unter<br />

den Messebesuchern<br />

zu sehen und das Cross-Marketing trug die gewünschten<br />

Früchte. Als letzten Fußballvergleich<br />

will ich dann noch erwähnen, dass sowohl der<br />

BVB die Tabellenführung behielt – als auch Dortmund<br />

weiterhin Spitzenreiter und ungekrönter<br />

Champion bei den Regional- und Frühjahrsmessen<br />

bleibt. (Ach hätte doch nur der FC Erzgebirge<br />

Aue etwas mehr Glück und Budget….)<br />

Mit meinem Bericht von einem langen Messerundgang<br />

will ich nun versuchen zu erklären, warum<br />

Dortmund weiterhin diese Rolle behaupten kann.<br />

Dieser Stellenwert startete bereits in der oben<br />

erwähnten Pressekonferenz, als der BMW Motorrad-Chef<br />

und IVM-Präsident Hermann Bohrer<br />

die Messe lobte und einen erfolgreichen Bogen<br />

von den gerade sprießenden Krokussen in seiner<br />

bayrischen Heimat zu der Messe in der Bierstadt<br />

Dortmund schlug. Noch dazu konnte der IVM<br />

erstmals seit mehr als 10 Jahren einen Anstieg<br />

der Zulassungszahlen melden. Kräftige 4 Prozent<br />

für den Gesamtmarkt und stolze 11 Prozent bei<br />

den Kraftrollern sprechen eine deutliche Sprache.<br />

Besonders die Steigerung bei den Großrollern<br />

zauberte dem IVM Präsidenten (und ehemaligen<br />

„<strong>Speed</strong>-Cover-Mann“) ein Lächeln ins Gesicht. In<br />

diesem Segment werden sich die Berliner Bayern<br />

ebenfalls sehr bald bemerkbar machen. Gerade<br />

beginnt die Produktion der beiden C-Roller im<br />

Berliner Werk und ganz offensichtlich haben die<br />

Bayern genau zum richtigen Zeitpunkt den Schritt<br />

in diese Produktgruppe gewagt. Oder sind die Biker<br />

einfach genau zum richtigen Zeitpunkt „passend<br />

alt“ geworden? Da die Zahlenwerke des IVM<br />

Mit dem BATTLAX S-20 bringt Bridgestone Motorsporttechnologie auf die Straße.<br />

<strong>mit</strong> einem weiter sinkenden Klein- und Leichtkraftradsegment<br />

aber auch deutlich machen,<br />

dass die Jugend sich immer mehr vom Thema<br />

Zweirad abwendet, bzw. nicht dazu findet, hat der<br />

Verband unter Hauptgeschäftsführer Brendicke<br />

bereits die nötige Stoßrichtung vorgegeben. Mit<br />

sozialen Netzwerken wird man das Thema weiter<br />

unter die Jugendlichen tragen und die Tatsache,<br />

dass der Verband nun bei Facebook bereits mehr<br />

als 30.000 Freunde hat, verspricht einiges. Aus<br />

eigener Erfahrung <strong>mit</strong> jugendlichen Probefahrern<br />

und jüngeren Besuchern (- die, wie bereits in den<br />

Jahren zuvor, kostenlos auf die Messe durften!<br />

Lob und Dank!!) an unserem <strong>Speed</strong>-Messestand,<br />

kann ich bestätigen, dass auch weiterhin starkes<br />

Interesse am Zweirad besteht. Allerdings müssten<br />

Hersteller, Importeure und der Verband auch die<br />

Zugangs-Hürden deutlich niedriger gestalten.<br />

Die Führerscheine sind in den letzten Jahren viel<br />

zu teuer geworden und dieses Problem hat zwischenzeitig<br />

auch die Fahrlehrerzunft erkannt. Es<br />

wäre doch logisch, entsprechend zum begleiteten<br />

Fahren ab 17, die 50er und 125er Grenze auf<br />

das Einstiegsalter von 15 zu senken. Die neuen<br />

Länder haben <strong>mit</strong> der Mobilität in diesem Alter<br />

gute Erfahrungen gesammelt und der neu gewählte<br />

Bundespräsident kann sich sicher noch<br />

gut erinnern. Als Verfechter einer individuellen<br />

Freiheit wäre er doch der perfekte Schirmherr für<br />

eine zukünftige Kampagne. Und wenn sich dann<br />

noch über facebook, Twitter , SchülerVZ und andere<br />

Kanäle die 13-17 jährigen zu Demos auf die<br />

Strasse locken lassen, könnte die Basis für den<br />

Motorradmarkt 2020<br />

gelegt werden. Denn<br />

soviel wurde in Dortmund<br />

deutlich: in 2020<br />

wird sich der größte Teil<br />

der aktuellen Biker nur<br />

noch <strong>mit</strong> einem Rollator<br />

durch die Messehallen<br />

bewegen können!<br />

Aber noch ist es ja<br />

nicht so weit und wir<br />

wollen uns jetzt mehr<br />

auf die Produkte konzentrieren.<br />

Ein ganz<br />

besonderes Fahrzeug<br />

hatte dann auch noch<br />

Weltpremiere und war<br />

da<strong>mit</strong> Highlight der<br />

Pressekonferenz: die<br />

erste fahrfertige Horex<br />

VR 6 wurde von der<br />

kleinen Manufaktur<br />

gezeigt. Satte 161 PS<br />

lieferte der einmalige<br />

W-Sechszylinder auch<br />

ohne den ursprünglich<br />

vorgesehenen Kompressor.<br />

21.700 Euro müssen<br />

dafür bei einem der<br />

30 deutschen Händler über die Theke geschoben<br />

werden. Pressesprecher Arnd von de Fenn versicherte,<br />

dass es keine Rabatte geben wird und<br />

man da<strong>mit</strong> Vorbildcharakter hat. Der Motor wird<br />

von einem Zulieferer am Bodensee beigesteuert.<br />

Eine Region, <strong>mit</strong> der auch die Airbus-Bauer und<br />

die aktuellen DTM-Autos gut fahren. Die 3 Ventile<br />

im Kopf der Horex stellen noch keine Besonderheit<br />

dar, schon eher die drei Nockenwellen. In der<br />

Manufaktur werden dann jeweils vier Mechaniker<br />

gemeinsam ein Motorrad als ihr Tagewerk produzieren.<br />

Wenn in diesen Tagen die Produktion<br />

startet, werden sicherlich die Checa Superbike-<br />

Mechaniker neidisch zu diesen Arbeitswerten in<br />

Augsburg schauen. Beim Saisonauftakt in Australien<br />

hatten die vier Mechaniker des Althea<br />

Racing Teams etwas mehr als eine Stunde Zeit,<br />

um dem Weltmeister aus Komponenten ein Siegermotorrad<br />

auf die Räder zu stellen. Genau wie<br />

04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

5


MOTORRÄDER DORTMUND<br />

Benny Wilbers, Geschäftsführer der Firma Wilbers Suspension Manufaktur, zeigte Fahrwerke für<br />

Straßen- und Rennmaschinen, wie sie auch in verschiedenen Rennserien eingesetzt werden.<br />

Fritz Wetzlar: Mit solch einer Royal Enfield wurde in den 50ziger Jahren die Six Days bestritten.<br />

6 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Checas Ducati 1198 muss auch die neue Horex<br />

ohne Kompressor auskommen, da der Zulieferer<br />

sich vorerst auf die wichtigen Auto-Kunden konzentriert.<br />

Doch kommt das leistungsfördernde<br />

Schaufelrad ab 2013 bei Horex zum Einsatz.<br />

Gerade einmal ein Zehntel der Horex-Leistung<br />

liefern die GasGas Trialmaschinen, <strong>mit</strong> denen<br />

der Belgier Fred Crosset und der Franzose Christophe<br />

Bruand für eine weitere Premiere in den<br />

Dortmunder Messehallen sorgten und nächster<br />

Punkt einer attraktiven Pressekonferenz waren.<br />

Basis der Show ist ein 20 Meter langer und <strong>mit</strong><br />

Aufbauten vier Meter hoher Show-Truck, den die<br />

beiden Artisten als Grundlage für eine atemberaubende<br />

Show nutzen. Mehr als einmal kommen<br />

die Beiden dabei der Decke sehr, sehr nahe. Riesige<br />

Sprünge, artistische Fahrmanöver und Backflip<br />

auf und über dem Monstertruck sorgten für<br />

reichlich Nervenkitzel. Bei der Show spielten auch<br />

die schwarzen Dosen <strong>mit</strong> dem grünen M eine<br />

wichtige Rolle. Aber nicht die 330ml Varianten.<br />

Versionen in gigantischen Dimensionen wurden<br />

dabei erklettert, überflogen oder als Rampe benutzt.<br />

Schlicht und einfach phantastisch, dieses<br />

fahrerische Können. Einziger Kritikpunkt: das<br />

Spektakel hätte eine andere Bühne verdient. Bereits<br />

deutlich vor dem Showstart war die Fläche<br />

dichter besiedelt als das Borussia-Stadion und<br />

nur wenige der zahlreichen Fans konnten sie perfekt<br />

sehen. Deutlich wurde die Zugkraft der Show<br />

auch am benachbarten LSL-Stand, wo unter anderem<br />

einer der noch seltenen Norton-Twins für<br />

Begeisterung sorgte. Regelmäßig zur Trial Show<br />

zog es den Norton-Mitarbeiter auf einen Aussichtsplatz<br />

in der Standkonstruktion, der sich<br />

zwar in schwindelnder Höhe befand, aber perfekte<br />

Sicht lieferte.<br />

Die perfekte Sicht half auch beim Stöbern in den<br />

Hallen, hatten sich doch zahlreiche Aussteller<br />

Mühe gegeben und die ausgefallensten Schätze<br />

und Highlights <strong>mit</strong>gebracht. Das galt besonders<br />

für die Hallen 5, 6 und 7. Doch auch die traditionell<br />

den Fahrzeugherstellern vorbehalten Hallen<br />

3 und 4 glänzten <strong>mit</strong> einer wahren Sinnesüberflutung.<br />

Der Weltmarktführer Honda setzte<br />

Highlights und machte erneut deutlich, dass man<br />

sich intensiv um neue und junge Kunden bemüht.<br />

Honda Europe Messechef Klaus Kniedel zeigte<br />

sich dann am Sonntag auch mehr als zufrieden<br />

<strong>mit</strong> der Resonanz in Dortmund: „Das Hobby, aber<br />

auch der Bedarf an Mobilität muss bezahlbar<br />

bleiben. Das zeigt die komplette Honda-Palette,<br />

wobei die neue Mittelklasse sehr wichtig ist“, war<br />

von einem Honda-Heinen Mitarbeiter zu hören.<br />

Bei der Planung und Konstruktion der NC-Klasse<br />

(new concept) stand im Mittelpunkt, einen Preis<br />

zu realisieren, der sich in Gebrauchtpreisregionen<br />

Neuheit für die Honda NC700, die Auspuffanlage der Firma BOS aus Neuenhaus.<br />

bewegt und so den Kaufanreiz verstärkt. Dabei<br />

sind die Schwestermodelle keine Sparmodelle,<br />

sondern <strong>mit</strong> ABS und dem genialen DCT-Doppelkupplungsgetriebe<br />

ausgestattet. Entsprechend<br />

waren die Motorräder <strong>mit</strong> dem neu konstruierten<br />

670 ccm Twin heftig umlagert. Die NC 700 S, NC<br />

700 X und die Rollervariante Integra werden alle<br />

sehr gut angenommen. Besonders der Großroller<br />

sorgte bei mir für Erstaunen, als ich am Montag<br />

dann die Autobahn in Richtung Heimat befuhr:<br />

pfeilschnell flog der Integra unter einem Mitarbeiter<br />

an meinem Transporter vorbei, um spielerisch<br />

und schnell die Autobahnauffahrt zu nehmen.<br />

Ich hätte da eine Idee für einen ganz neuen Vergleichstest,<br />

lieber Andrè!<br />

Bemerkenswert bei der neuen Honda-Mittelklasse<br />

ist die Ingenieursleistung, die zahlreiche Komponenten<br />

in alle Modelle integriert und dadurch die<br />

Kampfpreise ermöglicht. Die Motoren, Auspuffanlagen,<br />

Rahmen, Gabel, Räder, Bremsanlage,<br />

Cockpit sind weitestgehend baugleich und senken<br />

die Entwicklungskosten und da<strong>mit</strong> den Preis für<br />

den Kunden. Und auch der Unterhalt dürfte günstig<br />

werden, da Honda einen Kraftstoffverbrauch<br />

von 3,7 Liter angibt. Die Motorleistung von 52<br />

PS steht bei niedrigen 6250 U/min an und für<br />

die neue europäische Führerscheinregelung (ab


MOTORRÄDER DORTMUND<br />

2013) ist der Motor bereits jetzt <strong>mit</strong> den geforderten<br />

48 PS homologiert. Das absolute Bonbon<br />

ist dabei das DCT Getriebe, welches für die S- und<br />

X-Ausführung optional geordert werden kann.<br />

Definitiv unsere <strong>Speed</strong>-Empfehlung. Mit der NC-<br />

Reihe hat Honda einen bemerkenswerten Schritt<br />

getan! Doch auch die restliche Honda-Produktpalette<br />

wurde intensiv begutachtet und vom Publikum<br />

unter die Lupe genommen. Eine am Kunden<br />

orientierte Modellpflege war dabei Hauptaugenmerk,<br />

wie Honda Pressemann Stephan Beckmann<br />

verriet. Wenn es um die Fireblade geht, sind die<br />

Herren Rea, Aoyama und Muggeridge natürlich<br />

sehr wichtige Kunden, doch die gesamte Sportgemeinde<br />

darf sich über die neue Big Piston Gabel,<br />

„Ride by Wire“ und ein optimiertes Mapping<br />

freuen. Die touristischen „Kilometerfresser“ standen<br />

im Fokus der VFR 1200-Optimierung: Tank<br />

minimal vergrößert, Reservemenge, Anzeige und<br />

Sitzbank optimiert, um auf der superbequemen<br />

Maschine noch längere Etappen zu ermöglichen.<br />

Logisch, dass sich bei diesem Vorhaben die Ingenieure<br />

im katastrophen-gebeutelten Japan die<br />

Maschine <strong>mit</strong> Traktionskontrolle versahen, ein<br />

weiterentwickeltes Doppelkupplungsgetriebe und<br />

ein verbessertes Mapping verbauten. Sehr gut<br />

kam beim Publikum die V4 Crosstourer an. Intensiv<br />

leuchten die Augen von Stefan aus Hamm.<br />

Maßkombis aus Känguru- und Rindleder: die Firma ALNE aus Niedernberg am Main.<br />

www.alne-leder.de<br />

„Ich habe vor zwei Jahren meine Africa-Twin<br />

schweren Herzens verkauft und mir wurde schnell<br />

klar, dass meine jetzige nur eine Übergangslösung<br />

ist. Ich denke, das Warten hat sich gelohnt“! So<br />

klingt Begeisterung. Diese Gefühlslage fand man<br />

auch am Stand von Triumph, wo die Sitzplätze<br />

Jörg Breitenfeld (mi.) von Arai-Helmet-Deutschland im Fachgespräch <strong>mit</strong> interessierten Kunden.<br />

auf den Traumbikes im festen, kurzen Takt durch<br />

die zahlreichen Fans frisch erklommen wurden.<br />

Bei den Choppern und Cruisern der Briten stand<br />

die Thunderbird im Mittelpunkt, die von den Lesern<br />

einer großen Stuttgarter Zeitschrift – sehr<br />

zum Ärgernis des amerikanischen Platzhirsches<br />

aus Milwaukee – zum Chopper des Jahres gekürt<br />

wurde. Noch sind die Kernkompetenz der Briten<br />

aber ihre Sport- und Naked Bikes. Entsprechend<br />

konzentrierte sich der Andrang auf Street- und<br />

<strong>Speed</strong>-Triple (Lieber Verleger, das wäre doch ein<br />

perfektes Dienstfahrzeug für unseren Verlag!).<br />

Doch auch die Klassiker <strong>mit</strong> dem starken Twin<br />

und natürlich die Reiseenduros, die es ja seit diesem<br />

Jahr auch <strong>mit</strong> satten 1200 ccm gibt, haben<br />

sich einen festen Fanclub geholt. Von dem großen<br />

Dreizylinder sichtlich in den Bann gezogen, verharrte<br />

„Gonzo“ aus dem exotischen Castrop-Rauxel<br />

am Triumph-Stand. Wir waren schnell beim<br />

Thema. Auf die Frage, warum er seinen Traum<br />

nicht besteigen möchte, antwortete der „echte<br />

Bergmann“ („ich war immer unter Tage – nicht<br />

in Verwaltung oder der Werkstatt!“) <strong>mit</strong> entwaffnender<br />

Deutlichkeit: „Heute baut doch niemand<br />

mehr Murks. Ich habe <strong>mit</strong> meinem Händler schon<br />

geklärt, dass ich der erste und einzige auf meiner<br />

Maschine bin. Die hoffentlich bald kommt“! Ich<br />

war platt, hatte aber „janz klar verstanden“! Dat<br />

is Liebe!<br />

Liebe zum Produkt treibt auch die Fans amerikanischer<br />

V-Eisen an. Und die beiden Marken Harley<br />

Davidson und Victory hatten Neuigkeiten <strong>mit</strong> nach<br />

Dortmund gebracht. Bei Victory war es die neue<br />

„Judge“. Der „Richter“ ist ein in mattschwarzen<br />

Lack getauchter Traum im Muscle Car-Style. Der<br />

matt lackierte Scheinwerfer, der Dual-Auspuff, ein<br />

dunkler Rahmen und der entsprechende Dragbar-Lenker<br />

erinnern schon an einen ehrwürdigen<br />

Richter in der schwarzen, Respekt einflössenden<br />

Robe. Auf neuen Fünfspeichen-Rädern gibt es<br />

Arrow Auspuffanlagen, präsentiert von der Firma<br />

alpha Technik aus Stephanskirchen.<br />

04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

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MOTORRÄDER DORTMUND<br />

Präsenz in Freizeit- und Rennsport zeichnet die Firma Ilmberger Carbonparts aus Oberhaching aus.<br />

den Vierventil V2 <strong>mit</strong> reichlich 1.731 ccm und<br />

verheißungsvollen 153 Nm zum fairen Preis von<br />

14.490 Euro. Bei diesem Richter wäre ich gerne<br />

Bewährungshelfer. Definitiv nicht Angeklagter!<br />

Harley rühmt sich, <strong>mit</strong> den Sportster-Modellen<br />

aus den 50ern den Baurekord für eine Modellreihe<br />

zu halten. Tradition ist also angesagt.<br />

Doch nach Dortmund hatte man zwei Neue <strong>mit</strong>gebracht:<br />

Die „Slim“ zeigt sich recht puristisch,<br />

was aber auch reichlich Optionen zum Anbau von<br />

Zubehör bedeutet. Ein Solo-Sitz, breiter Lenker in<br />

der Hollywood Bauart, sowie ein Frontscheinwerfer<br />

im Bobber-Style sind zusammen <strong>mit</strong> den 16<br />

Zoll-Speichenrädern die Zutaten, die dann für ein<br />

cooles Vorwärtskommen <strong>mit</strong> 79 PS und 132 Nm<br />

sorgen sollen.<br />

„Zwee- unn-siebtzisch“ war vor einigen Monaten<br />

noch der Gegenwert von drei Sonntagsbrötchen<br />

beim Bäcker meines Vertrauens. Als Modelbezeichnung<br />

auf den ersten Blick recht langweilig<br />

– doch die anglizistische Variante „Seventy-two“<br />

klingt dann ganz besonders bei einer Harley<br />

schon echt traumhaft. Autobauer Rover hatte<br />

mal einen „Seventy-five“ , der leider das letzte<br />

Rover-Fahrzeug wurde. Das wird bei Harley sicher<br />

nicht passieren. Die Harley 72 bemüht die Hippie<br />

Zeit vor 40 Jahren. Und genau wie im letzten<br />

Jahr die Forty-eight, hat auch die 72 anscheinend<br />

8 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Ein Blickfang: Scharfe Geräte am Stand Zietech/Dunn-Racing.<br />

das Spritfass (oder besser Minifässchen) vom historischen<br />

Vorbild: lediglich acht Liter kostbarer<br />

Sprit passen in den Tank der Maschine, die vorne<br />

auf 21 Zoll und hinten auf einem 16-Zöller rollt.<br />

Gesunde 67 PS entfalten die Harley-Triebwerke<br />

und liefern ein Drehmoment von 96 Nm, das es<br />

ab 10.795 Euro beim Harley-Händler des Vertrauens<br />

gibt. Und die Mitgliedschaft im lokalen Chapter<br />

ist dann auch direkt dabei. Ride free!!<br />

Dreht man den Harley-Slogan um, erhält man<br />

Free ride. Und <strong>mit</strong> diesem Modell hat KTM ein<br />

bisher nur von spanischen Spezialisten gebautes<br />

Konzept in den Markt gebracht. Die Maschinen<br />

<strong>mit</strong> dem auf viel Durchzug modifizierten Motor<br />

im ultraleichten Fahrwerk sind für dieses Jahr<br />

ausverkauft. KTM-Vertriebsprofi Jens Borrusch<br />

verriet dann auch, dass alle 350er gut nachgefragt<br />

werden. Doch auch in allen anderen Klassen<br />

sind die Österreicher gut dabei und nicht nur die<br />

690 Duke sorgt <strong>mit</strong> einer perfekten Leistung im<br />

Einsatzgebiet für Furore. „Ready to race“ zahlt<br />

sich für die Orangen ganz offensichtlich aus, und<br />

schon die Kids standen bei der „Einstiegsdroge<br />

Duke 125“ Schlange.<br />

Schlange stehen war auch wieder ein Thema bei<br />

der nächsten farborientierten Marke: Kawasaki.<br />

Trainingsveranstalter Michael Dunn vom Nürburgring war <strong>mit</strong> zwei Ständen vertreten.<br />

Das Gedränge verteilt sich recht gleichmäßig<br />

über alle Segmente, wobei Gebietsleiter Dirk<br />

Meining sich besonders über reges Interesse an<br />

der neuen Versys 1000 freute. „Ähnlich wie <strong>mit</strong><br />

der Z 1000 SX im letzten Jahr können wir da<strong>mit</strong><br />

Kunden perfekt bedienen. Aber auch die neue<br />

ZZR 1400, ER 6 und die W-Modelle wurden stark<br />

nachgefragt. Eine gute Messe.“ fasste er seine<br />

Eindrücke zusammen. Meine Beobachtungen ergaben<br />

dazu reichlich Sitzproben auf der VN 900<br />

Custom. Und die war orange! Für frische Farben<br />

und Dekore hatte sich Yamaha entschieden. Die<br />

kamen ebenfalls gut in Dortmund an. Noch dazu<br />

hatte die Marke <strong>mit</strong> den gekreuzten Stimmgabeln<br />

passend zum Saisonstart die Preise zahlreicher<br />

Modelle nach unten korrigiert, was für viele der<br />

insgesamt 98.500 Besucher ganz entscheidende<br />

Signale waren. Und gute Preise konnte auch<br />

Suzuki verkünden, wo die Neuigkeiten gut angenommen<br />

wurden. „Sowohl die GSR 750, als auch<br />

die V-Strom 650 wurde rege nachgefragt. Oft war<br />

dabei das ABS ein wichtiges Thema. Die GSXR<br />

hat eine feste Fangemeinde und die beteiligten<br />

Händler haben einige Bestellungen. Doch auch<br />

das andere Extrem, die neue GW 250 stößt auf<br />

gutes Interesse. Leider kommt die Maschine erst<br />

im Sommer“, sagte uns zum Messeende ein Mit-


MOTORRÄDER DORTMUND<br />

arbeiter vom Moto Treff Lindfeld. Gerne noch ein<br />

paar Messetage hätte man bei BMW angehängt.<br />

Der Besucherstrom wollte bei den Bayern nie<br />

versiegen und auch dort war „Extremismus“ ein<br />

Thema. Zwischen den neuen Rollern, schweren<br />

Tourern und der extrem leistungsfähigen S 1000<br />

RR lagen die Besucherinteressen. Auch wenn die<br />

Farbe „lava-orange“ bei der BMW 800 und 650<br />

GS entfällt, gab es Lob für die neuen Farben von<br />

Dirk aus Velbert: „Ich habe eine 2009er GS. Aber<br />

bei der Jubiläumsfarbe könnte ich schon wieder<br />

schwach werden!“ Schön, wenn man so treue<br />

Markenfans hat. Wobei die Farbänderungen vielleicht<br />

auch den vollen Auftragsbüchern geschuldet<br />

sind. Ich hätte ja den Werksleiter fragen<br />

können, ob man nun Farben verwendet, die noch<br />

viel schneller trocknen da<strong>mit</strong> man die enorme<br />

Nachfrage bedienen kann. Dass sich BMW-Boss<br />

Hermann Bohrer aber auch für Customizing begeistern<br />

kann, wurde bei der Weltpremiere neuer<br />

Conti-Reifen deutlich. Die Reifenbauer aus Korbach<br />

verpassten der Wunderlich S 1000 RR ihren<br />

TKC 80 Stollenreifen und sorgten da<strong>mit</strong> für einen<br />

noch brutalere Optik des Street Fighters. Sicher<br />

hätte der BMW-Manager gerne auch möglichst<br />

bald ein Naked Bike auf S 1000 Basis, das von<br />

einem seiner Bänder läuft. Bis dahin können aber<br />

noch die zahlreichen Veredler ihre Geschäfte machen.<br />

LSL, alpha technik, Wunderlich, Touratech,<br />

Wilbers, Micron, Rizoma und die zahlreichen<br />

Auspuffanlagen-Hersteller waren entsprechend<br />

gefragte Gesprächspartner. „Umbauten sind immer<br />

ein großes Thema auf unseren Messen. Wir<br />

sind überzeugt, ein umfangreiches Angebot entsprechender<br />

Anbieter zu haben. Zusätzlich liefern<br />

wir auch gerne weitere Anregungen durch unsere<br />

Sondershows.“, erklärte mir dann auch Messeboss<br />

Weigt.<br />

Und davon konnte man bei Dunn Racing sofort<br />

einige holen. Die Chefin, Frau Nataliya Dunn war<br />

rund um die Uhr am Beraten, sei es wegen Trainingsterminen,<br />

sei es wegen Motorradzubehör,<br />

sei es wegen dem berühmten Scot-Oiler oder dem<br />

Schmierstoff von Rockoil. Wer die Messe verpasst<br />

hat, kann sich unter Dunn-racing.de informieren<br />

und wenn nötig sogar einen Sattelzug mieten.<br />

Nichts mieten kann man bei Rairotec, doch die<br />

Spezialisten aus Bochum hatten ihren Stand perfekt<br />

gestaltet und jeder Technikinteressierte ist<br />

von der Güte der Fräsarbeiten und der Unmenge<br />

Know-how begeistert. Einen hervorragenden Ruf<br />

genießt auch Reiner Bayer <strong>mit</strong> seiner Firma Profi<br />

Products. Neben den durchdachten Geräten für<br />

die Fahrzeugeinstellung bietet man auch zahlreiche<br />

Produkte und Hilfs<strong>mit</strong>tel an, die die Motorradpflege<br />

enorm erleichtern. Mit Luster Care<br />

werde ich mein - über den Winter vergessenes -<br />

Schätzchen wieder zum Strahlen bringen. Es gibt<br />

viel zu tun.<br />

Bieten Rennsporttechnik der feinsten Art: Franz Lesl (li.) und Rainer Tschauder von TTSL.<br />

Viel zu tun hat auch Suter Racing <strong>mit</strong> den Kunden<br />

in der Moto2 und Moto GP. Der Schweizer „Botschafter“<br />

Livio Kägi hatte die Moto2 Suter von Andrea<br />

Iannone, die einzige Petronas in Europa und<br />

den Prototyp der Suter 580 Zweitakt <strong>mit</strong>gebracht.<br />

Diese hochkarätigen Edelsteine fanden sich am<br />

Stand von German Road Racing. Livio hätte gerne<br />

einen der exklusiven Vierzylinder Zweitakter direkt<br />

verkauft, soll doch in absehbarer Zeit ein Cup <strong>mit</strong><br />

diesen 330 Km/h Geschossen bei der Superbike<br />

WM laufen. Ich vermute die Veranstalter würden<br />

es zu gerne erleben,<br />

dass diese (relativ)<br />

preiswerten Production<br />

Racer (129 Kilo kosten<br />

ca. 130.000 €) dann die<br />

Zeiten der viel teureren<br />

MotoGP Maschinen unterbieten.<br />

Ein ehemaliger<br />

deutscher 500er<br />

Meister wurde auch<br />

relativ häufig auf dem<br />

Stand gesichtet und<br />

träumte sicher von einer<br />

Fortsetzung der<br />

Rennlaufbahn. Auch für<br />

die Strecke geeignet,<br />

aber besser auf der<br />

Straße oder in einer Vitrine<br />

aufgehoben ist die<br />

Petronas Dreizylinder.<br />

Die zulassungsfähige Maschine wurde vor einigen<br />

Jahren zur Homologation der Renneinsätze<br />

gebaut und der freundliche Schweizer kann einige<br />

wenige Maschinen besorgen. „Die Maschinen<br />

sind alle neu, haben keine Kilometer und werden<br />

sicher auch nicht wieder gebaut. Für 48.000 die<br />

perfekte Geldanlage, die noch dazu viel Freude<br />

bereitet.“, erklärte Livio die Gelegenheit. Das<br />

Fahrwerk der Petronas taugt sicher auch perfekt<br />

für Renntrainings. Ob man dann aber eine flott<br />

bewegte Panigale abhängen kann, ist fraglich. Die<br />

04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

9


MOTORRÄDER DORTMUND<br />

Spezialisten aus Bologna haben einen Traum auf zwei<br />

Rädern gebaut, der sicherlich für Furore sorgen wird. Entsprechend<br />

umringt war der Ducati-Stand und die Wahl<br />

zum Sportler des Jahres erleichtert der Marketing-Abteilung<br />

die Arbeit. Da auch die Diavel und Multistrada<br />

auf dem Podest ganz oben standen, dürfte die Herausforderung<br />

darin liegen, die schon länger im Programm<br />

befindliche Monster (und auch Hypermotard) gut zu verkaufen.<br />

In der Vergangenheit hat Ducati <strong>mit</strong> diesem Modell<br />

besonders in Italien stolze Umsätze erzielt. Doch der<br />

italienische Markt ist dramatisch eingebrochen und auch<br />

hierzulande ist die Konkurrenz in der Mittelklasse stärker<br />

geworden. Und dann gibt es noch die Gerüchte um den<br />

neuen, zukünftigen Besitzer. Genau: Ducati ist wieder<br />

einmal zu haben. Nach amerikanischen Heuschrecken ist<br />

es nun ein italienischer Fond („…isch masche disch eine<br />

Angebot“ oder „was deine letzte Preis?“) der sich für eine<br />

Milliarde von der Marke trennen würde. Also hier nun der<br />

dringende Aufruf an unsere <strong>Speed</strong>-Leser: Besser als facebook-Aktien!<br />

Jetzt Ducati kaufen! Bevor Mercedes Benz<br />

zugreift! Für die erfolgreiche Ver<strong>mit</strong>tlung der Transaktion<br />

wäre die <strong>Speed</strong> Redaktion <strong>mit</strong> einer Panigale und einer<br />

Multistrada einverstanden.<br />

Und wieder schrecke ich aus meinem Tagtraum auf. Ja,<br />

ich beeile mich. Der Text muss ja noch gesetzt werden.<br />

Schwalbe fahren ist auch ganz schön! Denn bald scheint<br />

die Sonne immer länger. Dortmund hat genug Anregungen<br />

für die Motorradsaison 2012 gebracht. Los geht’s.<br />

Die probrake GmbH hat neue Hochleistungsbremsscheiben entwickelt, <strong>mit</strong> extrem guten<br />

Verzögerungswerten. Bis zu 40 % leichter als OEM-Bremsscheiben.<br />

Dr. Lutz Oeser und Michael Steiner vom DMSB ziehen bezüglich Six Days an einem Strang.<br />

10 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


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3. Teil der Geschichte der legendären Six Days von 1947 bis 1960<br />

Text: Thomas Fritzsch<br />

Foto: Archiv Thomas Fritzsch<br />

yerhofer als Sieger hervorgingen. Obwohl die BMW-Silbervasenmannschaft<br />

aus Josef Forstner, Fritz Linhardt und Hans<br />

Lodermeier ihnen in nichts nachstand und zum dritten Mal<br />

nach 1935 und 1938 den Sieg holte, ahnte keiner der Fahrer<br />

zu diesem Zeitpunkt, dass sich die Strapazen nicht auszahlen<br />

sollten, die Siege keinen Bestand haben würden. Auch die Pokale<br />

selbst, so sollte sich herausstellen, waren während der<br />

Kriegswirren spurlos verschwunden. Mittlerweile war Deutschland<br />

in vier Besatzungszonen aufgeteilt, die von den alliierten<br />

Staaten USA, Frankreich, Großbritannien und der Sowjetunion<br />

kontrolliert und verwaltet wurden. Berlin war als ehemalige<br />

Reichshauptstadt in vier Sektoren aufgeteilt. Ein Jahr nach<br />

Kriegsende wurde die erste Sechstagefahrt auf den Weg gebracht,<br />

die 1947 in Zlin in der damaligen Tschechoslowakei<br />

unter Ausschluss jedweder deutscher Beteiligung stattfand.<br />

Es gab ohnehin nicht nur auf deutschem Gebiet kaum noch<br />

intakte Motorräder auf dem Markt, die den Krieg unbeschadet<br />

überstanden hatten, an eine produzierende Motorradindustrie<br />

war zu diesem Zeitpunkt vielerorts noch nicht zu denken. Infolge<br />

dessen gelang es bei der 22. Auflage der ISDT seit 1913,<br />

Foto: privat<br />

Die Tschechen nutzten ihren Heimvorteil beim ersten sportlichen<br />

Wettkampf nach dem Krieg und schrieben sich erstmals<br />

<strong>mit</strong> den Fahrern Richard Dusil, Jaroslav Simandl (beide<br />

Jawa 250), Vaclav Stanislav (Jawa 350), Mannschaftsleiter<br />

Antonin Vitvar und dem Seitenwagengespann <strong>mit</strong> Beifahrer<br />

Karl Hansl und Jan Bednar (Jawa 600/v.l.) in die Siegerliste<br />

des prestigeträchtigen Wettkampfes ein.<br />

Während im 2. Teil der Geschichte der Internationalen Sechstagefahrt<br />

der Zeitraum von den Anfängen bis ins Jahr 1939 aufgegriffen<br />

wurde, geht es hier im 3. Teil um die Zeitspanne nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg bis ins Jahr 1960.<br />

Un<strong>mit</strong>telbar vor Ausbruch des 2. Weltkrieges Deutschland wurde die<br />

21. Auflage der Internationalen Six Days Trial (ISDT) im August 1939<br />

in Salzburg (damals Deutsches Reich) ausgetragen. Der Internationale<br />

Motorradsportweltverband (FICM) anullierte sieben Jahre<br />

später die Vorkriegsveranstaltung auf deutschem Boden, bei der<br />

in der Trophy die Deutschen Walter Fähler, Otto Sensburg (DKW),<br />

Josef Stelzer (BMW) und das Gespann Josef Müller <strong>mit</strong> Josef Ma-<br />

Die Silbervase 1947<br />

Bei der allerersten Beteiligung der DDR an einer Sechstagefahrt<br />

im Jahr 1956 ging Walter Winkler auf seiner MZ ES<br />

250 in Garmisch-Partenkirchen an den Start.<br />

04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

11


SIX DAYS TEIL 3<br />

Foto: Archiv Thomas Fritzsch<br />

Das westdeutsche NSU-Max-250-Gespann <strong>mit</strong> Werner Sautter und Karlheinz<br />

Piwon war 1956 beim letzten Auftritt der Seitenwagen dabei.<br />

unterbrochen durch die beiden Weltkriege, neben<br />

dem Gastgeberland Tschechoslowakei, nur Italien,<br />

eine Trophy-Mannschaft zusammenzubekommen,<br />

da die Auflage bestand, dass die Maschinen<br />

aus Landesproduktion stammen mussten. Insgesamt<br />

beteiligten sich 105 Fahrer aus Italien, den<br />

Niederlanden, Polen, Großbritannien, Österreich<br />

und dem Gastgeberland. Die Tschechen nutzten<br />

ihren Heimvorteil beim ersten sportlichen Wettkampf<br />

nach dem Krieg und schrieben sich erstmals<br />

<strong>mit</strong> den Fahrern Jaroslav Simandl, Richard<br />

Dusil (beide Jawa 250), Vaclav Stanislav (Jawa<br />

350) und dem Seitenwagengespann Jan Bednar<br />

und Karl Hansl (Jawa 600) in die Siegerliste des<br />

prestigeträchtigen Wettkampfes ein, bei dem nun<br />

zum letzten Mal Gespannfahrzeuge in der Trophy<br />

erlaubt waren. Ab 1948 schrieb das Reglement in<br />

der Trophy ausschließlich Solofahrer vor. Anstelle<br />

von drei Motorrädern und einem Gespannfahrzeug<br />

wurde nun die Anzahl der Fahrer auf fünf<br />

erhöht. Dabei mussten die Geländemaschinen<br />

mindestens drei Hubraumklassen aufweisen.<br />

Die Seitenwagen starteten unterdessen nur noch<br />

ausschließlich in der Club- oder Fabrikwertung.<br />

Am Reglement der Silbervase, die 1924 erstmals<br />

ausgetragen wurde, um auch Ländern ohne<br />

eigene Motorradproduktion die Teilnahme am<br />

Wettkampf zu ermöglichen, wurde vorerst nicht<br />

gerüttelt. Hier gaben <strong>mit</strong> Cenek Kohlicek, Emanuel<br />

Marha und Josef Pastika die Hausherren<br />

ebenfalls den Ton an. Die drei Fahrer <strong>mit</strong> ihren<br />

Motorrädern der Marke CZ 125ccm, die gegen<br />

acht ausländische Mannschaften antraten, übertrafen<br />

in Anbetracht der massiv eingeschränkten<br />

Nachkriegsbedingungen sämtliche Erwartungen.<br />

Mit dem erstmaligen Silbervasensieg rundeten<br />

sie den Gesamterfolg ihres Heimatlandes, das für<br />

Organisation und Durchführung von allen Seiten<br />

eine ausgesprochen positive Resonanz erhielt,<br />

ab.<br />

Im darauffolgenden Jahr im italienischen San<br />

Remo, als sich die Anzahl der Starter <strong>mit</strong> 199 fast<br />

verdoppelt hatte, meldete sich das Mutterland der<br />

Six Days, Großbritannien, an der Spitze zurück.<br />

In der Trophy waren es A. Jefferies auf Triumph<br />

500, B. H. Viney auf AJS 500, J. Williams auf Norton<br />

500, sowie Vic Brittain und G. N. Rogers auf<br />

Royal Enfield 350, die den Sieg beanspruchten.<br />

Den 2. Preis erhielten<br />

die Österreicher vor<br />

der Tschechoslowakei.<br />

Auch die Silbervase<br />

ging nach Großbritannien.<br />

Hier hielten Jim<br />

Alves, Bob Ray und<br />

Jack Stocker den Rest<br />

des Feldes in Schach.<br />

Das Jahr 1949 war<br />

geprägt von einigen<br />

schwer wiegenden politischen Änderungen. In<br />

Deutschland wurde am 23. Mai 1949 aus den<br />

drei Westzonen die Bundesrepublik Deutschland,<br />

am 7. Oktober desselben Jahres aus der Sowjetischen<br />

Besatzungszone die DDR. Wenig später<br />

begann auf verschiedensten Ebenen der „Kalte<br />

Krieg“ zwischen West und Ost zu eskalieren, unter<br />

dessen Auswirkungen die Menschen auf beiden<br />

Seiten viele Jahrzehnte zu leiden hatten.<br />

1949 ging aus der Organisation FICM, die 1904<br />

gegründet wurde, der bis in die Gegenwart bestehende<br />

Motorradweltverband FIM hervor. Austragungsort<br />

der 24. Auflage der Six Days 1949<br />

<strong>mit</strong> 230 Startern war das walisische Llandrindod<br />

Wells, wo auch 1950 <strong>mit</strong> 213 Teilnehmern am<br />

Start gefahren wurde. In beiden Jahren war es<br />

Großbritannien als Gastgeberland, das sich auf<br />

der Trophäe verewigte, vor der Tschechoslowakei<br />

und Italien. Die Tschechen holten ein zweites Mal<br />

die Silbervase. Es gelang ihnen, die britischen Fahrer<br />

hauchdünn in der letzten Geschwindigkeitsprüfung<br />

hinter sich zu halten. Danach zog sich die<br />

komplette tschechoslowakische Mannschaft für<br />

zwei Jahre aus dem Wettkampf zurück. Großbritannien<br />

rundete 1950 <strong>mit</strong> dem Gewinn der Silbervase<br />

den Gesamterfolg seines Landes ab. Im Jahr<br />

1951 war es Italien, das die „Olympiade des Motorradsports“,<br />

wie die Sechstagefahrt seinerzeit<br />

auch genannt wurde, veranstaltete. In Varese durften<br />

erstmals auch westdeutsche Geländesportler<br />

wieder starten, während die DDR-Mannschaft erst<br />

fünf Jahre später <strong>mit</strong> einer kleinen Delegation<br />

dabei war. Klangvolle Straßenrennfahrer-Namen,<br />

die teils schon vor dem Krieg erfolgreich waren<br />

wie Ewald Kluge, H. P. Müller, Siegfried Wünsche<br />

(alle DKW) oder Georg Meier (BMW), waren nur<br />

vier von insgesamt 30 deutschen Geländesport-<br />

Assen. Der Medaillenspiegel<br />

<strong>mit</strong> 12 mal<br />

Gold, 10 mal Silber<br />

und 3 mal Bronze bei<br />

nur fünf Ausfällen widerspiegelte<br />

das hohe<br />

Niveau trotz der jahrelangen<br />

Abwesenheit. In<br />

der Trophy konnten die<br />

Deutschen vorerst noch<br />

nicht punkten. Hier ge-<br />

wann zum vierten Mal in Folge Großbritannien die<br />

Trophäe, wie im Vorjahr vor Österreich und Italien.<br />

In der Silbervase waren es die Niederländer, die<br />

den Sieg bereits zum dritten mal davon trugen.<br />

1952 im österreichischen Bad Aussee griffen die<br />

tschechoslowakischen Fahrer wieder ins internationale<br />

Geschehen ein. Und das <strong>mit</strong> einem Paukenschlag:<br />

Im Trophy-Aufgebot starteten Cenek<br />

Kohlicek, Jaroslav Pudil (beide CZ 150), Richard<br />

Dusil, Jiri Kubes und Jan Novotny (Jawa 250), die<br />

alle hervorragend vorbereitete Maschinen zur Verfügung<br />

hatten.<br />

Die Tschechoslowakei gewann nicht nur die Trophäe<br />

vor den starken Gastgebern und Großbritannien,<br />

sie waren auch in der Silbervase die dominierende<br />

Mannschaft. Doch leichtes Spiel hatten<br />

sie nicht gegen das Aufgebot der Bundesrepublik<br />

<strong>mit</strong> Walter Zeller, Georg Meier und Hans Roth, die<br />

bis zum letzten Tag strafpunktfrei blieben. Die<br />

drei Tschechen Frantisek Blaha, Vojtech Kolar und<br />

Bohumil Kabat auf ihren CZ 150-Maschinen hatten<br />

dagegen bereits bei der Einstundenprüfung<br />

zwölf Strafpunkte kassiert. Doch dann geschah<br />

das Unfassbare: Roths BMW sprang während der<br />

ganzen Prüfung nicht an - 60 Strafpunkte! Da<strong>mit</strong><br />

war der Weg für die tschechoslowakischen Fahrer<br />

frei, die unbeschadet durchkamen. Nichtsdestotrotz<br />

gelang es den Deutschen, die bei 260 Teilnehmern<br />

<strong>mit</strong> 63 Startern stark vertreten waren,<br />

ein Achtungszeichen zu setzen. Sie fuhren unter<br />

anderem <strong>mit</strong> NSU, DKW, BMW, Victoria, Horex,<br />

Zündapp, Adler, Ardie und Maico 31 Goldmedaillen,<br />

dreimal Silber und fünfmal Bronze ein.<br />

Nach sechs Jahren war die Tschechoslowakei<br />

wieder Ausrichter des Wettbewerbes, hatte deren<br />

Trophymannschaft doch die Wandertrophäe<br />

ein Jahr zuvor errungen. Im heutigen Zlin, dem<br />

damaligen Gottwaldov, wie die Stadt in der heutigen<br />

Tschechischen Republik von 1949 bis 1990<br />

hieß, seinerzeit nach dem damaligen Präsidenten<br />

Klement Gottwald bebenannt, machten die beiden<br />

dominierenden Nationen Großbritannien<br />

und Tschechoslowakei erneut den Sieg unter sich<br />

aus. 236 Fahrer aus 17 Ländern hatten ihre Nennung<br />

abgegeben. Noch immer verzeichnete die<br />

Trophy <strong>mit</strong> dem Gastgeberland, Großbritannien,<br />

Schweden, Ungarn und der Bundesrepublik eine<br />

vergleichsweise geringe Zahl an Nationalteams.<br />

Foto: privat<br />

Das westdeutsche BMW-Gespann Ludwig Kraus und Bernhard Huser bei<br />

einem der ersten Wettbewerbe, nachdem Deutschland wieder starten<br />

durfte.<br />

12 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


24.-29. septembeR<br />

SachsenrIng/<br />

ErzgebIrge<br />

w w w . f I m - I s d e 2 0 1 2 . c o m


SIX DAYS TEIL 3<br />

Der ostdeutsche Werksfahrer Lothar Bock (215) holte gleich bei seinem Debüt im Jahr 1957 auf<br />

einer AWO 250-Maschine die erste Goldmedaille für die Fabrikmannschaft von Simson.<br />

Foto: privat<br />

Entschieden war der Wettbewerb indes bereits<br />

am zweiten Tag, als ein tschechischer Trophy-<br />

Fahrer in Folge einer vorübergehenden Gleichgewichtsstörung<br />

nicht zeitig genug vom Start weg<br />

kam. Dieser eine Strafpunkt, den der Tscheche<br />

dafür kassierte, entschied die Veranstaltung zu<br />

Gunsten der Briten. Diese konnten seitdem die<br />

begehrte Trophäe jedoch nicht wieder an sich<br />

reißen. Trotzdem führt Großbritannien bis heute<br />

die Statistik an: Vom Beginn des Wettbewerbs im<br />

Jahr 1913 bis 1953 ging Großbritannien 16 Mal<br />

als Sieger der Trophy hervor. Dritte wurden die<br />

Deutschen, die <strong>mit</strong> 31 gestarteten Fahrern immerhin<br />

24 Goldmedaillen und dreimal Silber <strong>mit</strong><br />

nach Hause nahmen. In der Silbervase gewannen<br />

wiederum die Tschechen.<br />

Schon ein Jahr darauf, 1954, im walisischen Llandrindod<br />

Wells konterte die tschechoslowakische<br />

Trophymannschaft. In der Fremde besiegten sie<br />

die Gastgeber das erste Mal. Auf den dritten Platz<br />

kam erneut die Auswahl aus der BRD. Nur sieben<br />

von 41 westdeutschen Fahrern, die <strong>mit</strong> Maschinen<br />

wie DKW, BMW, NSU, Adler, Express, Hecker,<br />

Hercules, Maico, Victoria und Zündapp auf die<br />

Halbinsel im Westen von Großbritannien gereist<br />

waren, fielen dabei aus. Der Rest kehrte <strong>mit</strong> Goldund<br />

Silbermedaillen zurück. Die Silbervase ging<br />

erstmals an die Niederlande. Am Wettkampf nahmen<br />

303 Starter aus 13 Nationen teil, dies war<br />

eine Rekordbeteiligung nach dem Krieg.<br />

Die Jubiläumsveranstaltung zum 30-jährigen Bestehen<br />

im September des Folgejahres, bei der 243<br />

Fahrer aus 17 Nationen antraten, fand zum dritten<br />

Mal im tschechoslowakischen Gottwaldov statt.<br />

Erneut waren es <strong>mit</strong> Österreich, Italien, Großbritannien,<br />

Schweden, der BRD und den Gastgebern<br />

selbst sechs Nationen, die um die Trophy-Mannschaftskrone<br />

kämpften. In der Silbervase, die pro<br />

Mannschaft nur aus drei Fahrern und da<strong>mit</strong> der<br />

Hälfte gegenüber der Trophy bestand, ging 1955<br />

die Rekordzahl von 23 Mannschaften an den Start.<br />

Die vom ersten Tag an dominierende Mannschaft<br />

war die der BRD. Sie vertrauten größtenteils auf<br />

dieselben Motorrad-Marken wie im Vorjahr. Mit<br />

den Fahrern Johann Abt, Otto Brack, Udo Feser<br />

(alle DKW), Ernst Deike (Maico 175) und Volker<br />

von Zitzewitz (Maico 250) gewann Deutschland<br />

zum ersten Mal nach dem Krieg und ließ dabei<br />

nicht nur die Gastgeber, sondern auch das erfolgsverwöhnte<br />

Großbritannien deutlich hinter<br />

sich. So kehrte die 50 Mann starke deutsche Vertretung<br />

<strong>mit</strong> Gold, Silber und Bronze heim. In der<br />

Silbervase jedoch ließen sich die Tschechen die<br />

Butter nicht vom Brot nehmen.<br />

Das Jahr 1956 brachte wieder einige Neuerungen<br />

<strong>mit</strong> sich. Zum einen musste ab diesem Zeitpunkt<br />

das Trophy-Aufgebot der Nationen aus sechs Fahrern<br />

bestehen, in der Silbervase benötigte man<br />

fortan vier. Zum anderen ging aus einer Sitzung<br />

der FIM-Sportkommission im italienischen Mailand<br />

der Beschluss hervor, ab dem kommenden<br />

Jahr keine Seitenwagen mehr zuzulassen. Die<br />

Foto: Klingenschmidt<br />

offizielle Begründung dafür lautete, es hätte unüberwindliche<br />

Schwierigkeiten an den Strecken<br />

gegeben. Erstmals war unter den 313 Fahrern<br />

aus 18 Ländern im September 1956 auch eine<br />

DDR-Auswahl in Garmisch-Partenkirchen vor Ort.<br />

Der DDR-Geländesport, der <strong>mit</strong> „Rund um Zschopau“<br />

ein Jahr vorher wieder allmählich und unter<br />

extrem schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen<br />

– so gab es kaum Material für die Serienproduktion,<br />

geschweige denn für den Rennsport<br />

- ins Rollen gebracht wurde, schickte für das Motorradwerk<br />

Zschopau Walter Winkler, später einer<br />

der erfolgreichsten DDR-Mannschaftsleiter, Horst<br />

Liebe (MZ ES 250) und Helmuth Hermann (MZ<br />

BK 350) sowie Gottfried Pohlan, Fritz Stöckel und<br />

Helmut Amthor (AWO 250) für das Suhler Simson<br />

Werk ins Rennen. Die keineswegs unerfahrenen<br />

Geländesportler fuhren vorerst jedoch nur um<br />

den Pokal für die beste Fabrikmannschaft <strong>mit</strong>. Zu<br />

diesem Zeitpunkt wurde die DDR-Mannschaft auf<br />

internationalem Parkett gelegentlich zwar noch<br />

belächelt, schon wenige Jahre später sollte die<br />

Häme der Konkurrenz jedoch verstummen.<br />

Denn speziell die Motorräder aus Zschopau waren<br />

zu diesem Zeitpunkt auf dem besten Weg,<br />

sich als schnellste Zweitakter im Gelände und<br />

Straßenrennsport zu etablieren. So war das ein<br />

Lehrjahr, denn man hatte sich erstmals international<br />

auf höchstem Niveau gemessen und dabei<br />

notwendige Erfahrungen gesammelt. Das Ergebnis<br />

zeigte, dass man die richtige Richtung eingeschlagen<br />

hatte. Von den sechs gestarteten Fahrern<br />

kamen <strong>mit</strong> Winkler, Hermann (beide MZ) und<br />

Amthor (Simson) drei durch. In einem Fahrerfeld,<br />

in dem 202 Starter vorzeitig aufgeben mussten,<br />

konnten die drei Geländesport-Pioniere aus der<br />

DDR <strong>mit</strong> jeweils einer Silbermedaille ein erstes<br />

Achtungszeichen setzen. In der Trophy waren es<br />

die tschechoslowakischen Fahrer, die strafpunktfrei<br />

blieben, gefolgt von den Italienern <strong>mit</strong> einem<br />

Punkt sowie Großbritannien <strong>mit</strong> 300 Punkten. Die<br />

Silbervase holten sich die Niederlande strafpunktfrei<br />

vor der BRD A- und der tschechoslowakischen<br />

B-Mannschaft. In der Silbervase waren pro Nation<br />

mehrere Mannschaften startberechtigt.<br />

Die 32. Auflage der Sechstagefahrt 1957 organisierte<br />

die Tschechoslowakei. Doch die Fahrt in<br />

Spindler Mühle im Riesengebirge sollte infolge<br />

der Wetterkapriolen als Unwetterfahrt in die Geschichtsbücher<br />

eingehen. Dauerregen, eisige Kälte<br />

und dichter Nebel brachten nicht wenige Fahrer<br />

an den Rand der Verzweiflung. So erreichten von<br />

246 gestarteten Fahrern nur 95 überhaupt das<br />

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alten Standort!<br />

Samstag 12.05.2012 . 9 –18 Uhr<br />

Sonntag 13.05.2012 . 9 –16 Uhr<br />

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OLDTEMA<br />

Die BRD-Mannschaft 1959 von links: Eberhard Graf (Zündapp 350/T/Ausfall), Heinz Klingenschmidt<br />

(DKW RT 125/Gold), Lorenz Specht (Zündapp 175/T/Gold), Richard Hefler (Zündapp 250/T/Gold),<br />

Klaus Kemper (Maico 175/Ausfall), Volker von Zitzewitz (Maico 250/Gold) und Mannschaftsleiter<br />

Georg Weifl (3 v.l.)<br />

Anbieter (Clubs kostenlos) bitte rechtzeitig<br />

anmelden über:<br />

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14 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


SIX DAYS TEIL 3<br />

Foto: privat<br />

Bei der allerersten Beteiligung der DDR an<br />

einer Sechstagefahrt im Jahr 1956 ging Horst<br />

Liebe auf seiner MZ ES 250 in Garmisch-Partenkirchen<br />

an den Start.<br />

Ziel, nur ganze 25 davon strafpunktfrei. Von den<br />

16 gestarteten DDR-Fahrern, die zunächst noch<br />

auf Trophy- und Vasenmannschaft verzichteten,<br />

um beim zweiten Auftritt noch mehr Erfahrungen<br />

zu sammeln, kamen sechs ins Ziel. Die beiden<br />

glorreichen Fahrer, die bei ihrem Debüt strafpunktfrei<br />

blieben und für die DDR die ersten Goldmedaillen<br />

gewannen, waren Hans Fischer (auf MZ<br />

ES 250) und Lothar Bock (auf Simson AWO 250).<br />

Die BRD-Mannschaft, bereits seit 1951 wieder<br />

dabei, setzte sich in der Trophy-Wertung <strong>mit</strong> den<br />

Fahrern Lorenz Specht (Zündapp 175), Richard<br />

Heßler (Zündapp 250), Gernot Leistner (Zündapp<br />

260), Walter Aukthun (Maico 175), Klaus Kämper<br />

(Maico 250) und Volker von Zitzewitz (Maico 280)<br />

durch. Sensationellerweise blieben die Westdeutschen<br />

als einzige Mannschaft bei den widrigen<br />

Bedingungen, die in Spindler Mühle herrschten,<br />

strafpunktfrei. Sie verwiesen da<strong>mit</strong> die Tschechoslowakei<br />

700 Punkten und Italien <strong>mit</strong> 1613<br />

Punkten deutlich auf die Plätze. In der Silbervase<br />

gelang es keiner Mannschaft, strafpunktfrei<br />

zu bleiben. Hier waren CSR<br />

A <strong>mit</strong> 205 Punkten vor Rumänien A<br />

<strong>mit</strong> 538 Punkten sowie vor CSR B erfolgreich.<br />

Die respektablen Ergebnisse der<br />

DDR-Geländesportler 1957 brachten<br />

den Allgemeinen Motorsport Verband<br />

(ADMV), der sich erst im selben Jahr<br />

gründete, dazu, grünes Licht sowohl<br />

für eine Trophy- als auch eine Silbervasenmannschaft<br />

zu geben. So<br />

durften im Folgejahr die benötigten<br />

10 Fahrer nach Garmisch-Partenkirchen<br />

reisen. Insgesamt setzten sich<br />

213 Fahrer bei strömenden Regen<br />

in Marsch. Das tschechoslowakische<br />

Trophy-Sextett aus Vladimir Sedina,<br />

Sasa Klimt, Antonin Matejka, Zdenek<br />

Polanka, Jaroslav Pudil und Bohuslav<br />

Roucka entführte die Wandertrophäe<br />

wieder aus Deutschland. Auf die Plätze<br />

folgten Italien und die BRD. Für ein<br />

Achtungszeichen beim ersten Auftritt<br />

sorgte die DDR-Trophy-Mannschaft<br />

<strong>mit</strong> den Fahrern Hans Fischer, Werner<br />

Stiegler, Helmuth Hermann, Fred Willamowski<br />

(alle auf MZ), Lothar Bock<br />

und Helmut Amthor (beide auf Simson),<br />

die <strong>mit</strong> 263 Punkten Vierte wurden,<br />

gefolgt von Schweden <strong>mit</strong> 284<br />

und Großbritannien <strong>mit</strong> 500 Punkten.<br />

E1 Gesamt<br />

1 MEO Antoine FRA KTM<br />

2 THAIN Rodrig FRA HM HONDA<br />

3 BOURGEOIS Marc FRA YAMAHA<br />

4 SANTOLINO Lorenzo ESP HVA<br />

5 REMES Eero FIN KTM<br />

6 SEISTOLA Matti FIN HVA<br />

7 PLANET Fabien FRA SHERCO<br />

8 JOLY Jérémy FRA YAMAHA<br />

9 OLDRATI Thomas ITA KTM<br />

10 ALBERGONI Simone ITA HM HONDA<br />

E2 Gesamt<br />

Erneut verblieb die Silbervase in der Tschechoslowakei,<br />

die DDR-Vasenmannschaft unter kam bei<br />

17 Mannschaften immerhin auf den 10. Platz.<br />

Ein weiterer Schritt war getan und für die späteren<br />

Erfolge wurde das Fundament gelegt.<br />

1959 machte die Sechstagefamilie <strong>mit</strong> 237 Fahrern<br />

aus 16 Ländern zum vierten Mal Station<br />

im tschechoslowakischen Gottwaldov. Die 1.700<br />

Kilometer durch die Westbeskiden erwiesen sich<br />

dabei als harter Prüfstein für Fahrer und Material.<br />

Hier waren es wieder einmal die tschechoslowakischen<br />

Fahrer, die sich in der Trophy auf<br />

heimischen Boden bestens in Szene setzten und<br />

<strong>mit</strong> Zdenek Polanka, Jaroslav Pudil, Bohuslav<br />

Roucka (CZ 125), Sasa Klimt und Antonin Matejka<br />

(Jawa 250) sowie Vladimir Sedina (Jawa 350)<br />

souverän <strong>mit</strong> nur einem einzigen Strafpunkt behaupteten.<br />

Um Platz 2 war unterdessen ein spektakuläres<br />

Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Italien<br />

und der DDR entbrannt. Nur durch das bessere<br />

Abschneiden in der Geschwindigkeitsprüfung am<br />

letzten Tag konnten die Italiener das DDR-Sextett<br />

aus Horst Liebe, Werner Stiegler und Helmut Hermann,<br />

die für MZ eine Goldmedaille holten, sowie<br />

Dieter Kaluscha (MZ) und den Simson-Fahrern<br />

Helmut Amthor und Gottfried Pohlan, von Platz<br />

2 verdrängen. Die kassierten ihrerseits 206 Strafpunkte.<br />

Die BRD-Mannschaft, die zwei Ausfälle zu<br />

verzeichnen hatte, landete <strong>mit</strong> 1000 Strafpunkten<br />

abgeschlagen auf dem 6. Platz. In der Silbervase<br />

waren es die tschechoslowakischen Fahrer, die die<br />

gegnerischen Mannschaften stets im Griff hatten.<br />

Wie im Jahr zuvor gewannen sie nicht nur die<br />

Trophy, sondern auch die Silbervase. Die beiden<br />

DDR-Vasenteams A und B erreichten die Plätze<br />

14 und 10, die der BRD A kam auf den 8. Platz,<br />

das B-Aufgebot auf den 7. Platz unter 21 Teams.<br />

Zum zweiten Male in der Geschichte der Sechstagefahrt<br />

wurde im Folgejahr dem Österreichischen<br />

Automobil-, Motorrad- und Touring Club die Ehre<br />

zuteil, das Großereignis zu organisieren. Wieder<br />

war, wie acht Jahre zuvor, das steiermärkische<br />

Bad Aussee Austragungsort der Veranstaltung,<br />

an der 275 Fahrer aus 16 Ländern teilnahmen.<br />

Erstmals griff ein neuer Wertungsmodus, der neben<br />

einer Startprüfung tägliche Sonderprüfungen<br />

auf der Strecke vorsah. So genannte Gutpunkte<br />

entschieden nun bei Strafpunktgleichstand über<br />

die Rangfolge. Das DDR-Trophy-Team <strong>mit</strong> Werner<br />

Stiegler, Horst Lohr, Horst Liebe, Fred Willamowski,<br />

Werner Salevsky und Erich Kypke setzte <strong>mit</strong>tlerweile<br />

ausschließlich auf MZ-Motorräder. Bis<br />

zum zweiten Tag lief alles wie geschmiert. Das<br />

ostdeutsche Sextett führte souverän. Doch in der<br />

Nacht zum 3. Tag hatte es wolkenbruchartigen Regen<br />

gegeben. Letztendlich wurde einigen Teams,<br />

darunter auch dem der DDR, eine überraschende<br />

Zeitkontrolle bereits nach sechs Kilometern zum<br />

Verhängnis. Während ein MZ-Fahrer nach dem anderen<br />

den Kontrollpunkt passierte, fehlte Kypke.<br />

Der war schon am Start gezwungen, den Vergaser<br />

an seiner Maschine zu öffnen, die keinen Muckser<br />

mehr machte, was ihm enorm viel Zeit kostete,<br />

noch dazu bei dieser kurzen Distanz. Das Resultat<br />

war bei 14 unvermeidlichen Strafpunkten für<br />

die DDR am Ende ein undankbarer 5. Platz. Die<br />

Österreicher Rupert Köberl, Siegfried Stuhlberger<br />

(beide Puch 125), Josef Kleinschuster, Egon<br />

Dornauer (beide Puch 175), Karl-Heinz Behrendt<br />

und Hans Leitner (beide Puch 248) hingegen nutzen<br />

ihren Heimvorteil und blieben strafpunktfrei.<br />

Österreich ging da<strong>mit</strong> bis heute das einzige Mal<br />

als Gewinner der Wandertrophäe hervor. Zweite<br />

wurde die Tschechoslowakei, auf den 3. Platz<br />

kamen die Schweden, jeweils <strong>mit</strong> nur einem<br />

Strafpunkt. Doch in der Silbervase landeten die<br />

Gastgeber bei 22 angetretenen Mannschaften abgeschlagen<br />

auf Platz 13. Der Sieg ging hier an<br />

Italien B vor Tschechoslowakei B und BRD B. Das<br />

reine Simson-Quartett (Vasenteam A) <strong>mit</strong> Lothar<br />

Bock, Horst Schmerze beide auf einer AWO 250<br />

und Hans Joachim Wilke und Helmut Amthor auf<br />

einer AWO 350 wurden strafpunktfrei sechste.<br />

Insgesamt waren die Jahre von 1956 bis 1960<br />

nicht nur Lehrjahre für die DDR-Equipe auf sportlichem,<br />

technischem und organisatorischem Gebiet,<br />

sie formten überdies entscheidend das Bewusstsein<br />

der Ostdeutschen auf internationalem<br />

Parkett.<br />

Wie es <strong>mit</strong> der DDR-Mannschaft weiter geht und<br />

weshalb sie in den Jahren 1961 und 1962 ein<br />

Startverbot verhängt bekam, lesen Sie im 4. Teil.<br />

Ganz besonders zu Dank verpflichtet fühlen wir<br />

uns den ehemaligen Geländesportlern aus Ost<br />

und West für deren Informationen. Ohne ihre<br />

fantastische Hilfe wäre, gerade was die Platzierungen<br />

betrifft, vieles nicht mehr in Erfahrung zu<br />

bringen gewesen. Familien<strong>mit</strong>glieder ehemaliger<br />

Fahrer standen <strong>mit</strong> Rat und Tat zur Seite. Diesen<br />

noch einmal ein ganz besonderer Dank der Redaktion<br />

<strong>Speed</strong>.<br />

ENDURO WM CHILE 24.3.-25.03.2012<br />

1 SALMINEN Juha FIN HVA<br />

2 CERVANTES Ivan ESP GAS-GAS<br />

3 BALLETTI Oscar ITA BETA<br />

4 GUERRERO Cristobal ESP KTM<br />

5 AUBERT Johnny FRA KTM<br />

6 RENET Pierre Alexandre FRA HUSABERG<br />

7 GAUTHIER Julien FRA KAWASAKI<br />

8 SALVINI Alex ITA HVA<br />

9 BASSET Antoine FRA YAMAHA<br />

10 CAIMI Franco ARG KTM<br />

E3 Gesamt<br />

1 NAMBOTIN Christophe FRA KTM<br />

2 LEOK Aigar EST TM<br />

3 MENA Oriol ESP HUSABERG<br />

4 KNIGHT David GBR KTM<br />

5 LJUNGGREN Joakim SWE HUSABERG<br />

6 FORTUNATO Benoit FRA GAS-GAS<br />

7 TARKKALA Marko FIN BETA<br />

8 MONNI Manuel ITA KTM<br />

9 ROBERT Christophe CHE HUSABERG<br />

10 KEHR Marcus DEU KTM<br />

Marcus Kehr in Action.<br />

Foto: Metzeler<br />

04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

15


SIX DAYS TEIL 3<br />

ZIMMER FREI<br />

Zimmerver<strong>mit</strong>tlung zur:<br />

SIX DAYS am 24.09. - 29.09.2012<br />

in Sachsen<br />

Wir sichern als Partner des ADAC<br />

Sachsen die Organisation einer ausreichenden<br />

Anzahl von Übernachtungskapazitäten<br />

für die Aktiven, Organisatoren,<br />

Offiziellen und Gäste der<br />

ISDE 2012 in Hotels, Pensionen, Gasthäusern,<br />

Feriendörfern und Bungalows<br />

sowie Campingeinrichtungen ab.<br />

Das westdeutsche NSU-Max-250-Gespann (bestehend aus Werner Sautter<br />

und Karlheinz Piwon beim Wettbewerb im Jahr 1955.<br />

Wir freuen uns über Ihre<br />

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sixdays@rbtraumland.de<br />

Tel. 037298 2435<br />

Foto: Bernd Lukas George<br />

Foto: Archiv Thomas Fritzsch<br />

Immer auf Achse. Der Six Days Truck auf Promotiontour.<br />

16 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


SIX DAYS TEIL 3<br />

Erinnerungen von Geländefahrern an Sechstagefahrten<br />

in den 50er und 60er Jahren<br />

August Hobl, Straßen-Vizeweltmeister<br />

1956 auf DKW in der Klasse 350ccm.<br />

Seine erfolgreiche Rennfahrer-Karriere<br />

startete er indes 1951 <strong>mit</strong> Zuverlässigkeitsfahrten:<br />

„Bei meiner zweiten<br />

Teilnahme im Jahr 1957 <strong>mit</strong> der 125er-<br />

DKW bin ich bereits am ersten Tag <strong>mit</strong><br />

der Maschine im Schlamm versunken<br />

und ausgefallen. Damals startete ich<br />

für den ADAC Gau Südbayern in der<br />

Clubmannschaft.. Meine erste Sechstagefahrt<br />

bin ich bereits 1952 in Bad<br />

Aussee in Österreich gefahren. Da habe<br />

ich <strong>mit</strong> der DKW 125 eine Bronzemedaille gemacht, weil ich beim<br />

Schlussrennen drei Runden vor dem Ziel strafpunktfrei ausgefallen<br />

bin. Da<strong>mit</strong> gab es nur noch Bronze. Für damalige Verhältnisse war<br />

es eine strapaziöse Fahrt, weil die Motorräder noch nicht so komfortabel<br />

waren. Die DKWs hatten zwar keine starren Rahmen mehr,<br />

aber doch nur die Jurisch-Hinterradfederung.<br />

Die Turracher-Höhe hinauf in Österreich mussten wir unsere kleinen,<br />

hubraumschwachen Motorräder quasi hoch schieben. Daran<br />

erinnere ich mich noch gut, dass wir überhaupt damals unsere<br />

Motorräder mehr geschoben haben, als da<strong>mit</strong> gefahren sind. Diesbezüglich<br />

hat sich in den darauffolgenden Jahren einiges weiterentwickelt.<br />

Die Technik wurde viel konkurrenzfähiger. Richtig <strong>mit</strong> dem<br />

Geländesport los, ging es bei uns in Ingolstadt erst im Jahr 1951.<br />

Zwei Jahre zuvor wurde DKW wieder gegründet, bevor man ab 1950<br />

dann da<strong>mit</strong> anfing, Rennabteilungen wieder aufzubauen.“, erzählte<br />

der heute 80-Jährige gern aus seiner Geschichte.<br />

Erich Kypke bestritt bereits 1957 auf<br />

einer BK 15 Wettkämpfe - im selben<br />

Jahr erhielt er seine Lizenz. Zwei Jahre<br />

später wurde der ASK-Fahrer auf MZ<br />

DDR-Meister in der Klasse 250ccm. Er<br />

nahm überdies einmal 1959 in der Vasenmannschaft<br />

und im Folgejahr in der<br />

Trophy-Mannschaft an den Six Days<br />

teil: „Sechstagefahrten - das bedeutet,<br />

bei allen Witterungsbedingungen zu fahren.<br />

Man musste den inneren Schweinehund<br />

überwinden, sonst bleibt der<br />

Erfolg aus. Unglückliche Umstände verhinderten 1960, dass wir die<br />

Trophäe bereits in dem Jahr holen konnten. Wir sind auch das erste<br />

Jahr in Österreich mehr auf Straßen als im Gelände gefahren. In<br />

den beiden darauffolgenden Jahren wurde uns als DDR-Mannschaft<br />

die Einreise verweigert“, erinnerte sich der heute 76-Jährige, der<br />

danach auf Motocross umstieg.<br />

Der dreimalige Deutsche Seitenwagen Geländemeister Werner Sautter, heute 83 Jahre, war von 1953 bis 1957<br />

NSU-Werksfahrer. Insgesamt war er viermal im Rahmen einer Fabrikmannschaft im Werksteam von NSU bei<br />

den ISDT dabei. Sein Beifahrer war Karlheinz Piwon. „Ich wurde immer <strong>mit</strong> Motorrädern ausgestattet, die eine<br />

unwahrscheinliche Leistung hatten. Als die „Max“ neu auf dem Markt kam, leistete das 250er-Modell immerhin<br />

22 PS. Der Motor hatte die Schubstangensteuerung, bei der die oberen Nockenwellen angetrieben wurden.<br />

Dadurch war ich in der Lage, schnellste Zeiten zu fahren. Da ist einiges gelaufen. Die körperlich aufreibendste<br />

Sechstagefahrt war wohl die in England im Jahr 1954. Dort bin ich das einzige Mal ausgefallen. Es ging einen<br />

Hohlweg hinunter, den auf der rechten Seite ein beträchtlicher Abhang begrenzte. Un<strong>mit</strong>telbar vor mir war ein<br />

englischer Solofahrer gestürzt und um ihn nicht zu überfahren, musste ich das Gespann auf die Seite ziehen. Ich<br />

habe dabei einen Felsblock gestreift, der mir unten das Motorgehäuse aufgerissen hat. Auch die Wettbewerbe in<br />

Tschechien waren strapaziös, besonders 1953. Für Gespanne war es besonders hart, weil für uns Seitenwagen-<br />

Fahrer nicht extra Umleitungen eingerichtet wurden. Wir mussten dieselbe Strecke nehmen wie die Solisten.<br />

Insgesamt waren, was die Organisation betrifft, sämtliche der Fahrten wirklich hervorragend und optimal, vor<br />

allem in Deutschland.“<br />

Lothar Bock war in den Jahren 1957, 58 und 60 ISDT-Teilnehmer in der Simson-Fabrikmannschaft. Auf einem<br />

Motorrad der Marke AWO 250 errang der Werksfahrer nicht nur jedes Mal Gold, er holte gleich bei seiner ersten<br />

Teilnahme im Jahr 1957 für das Suhler Werk die erste Goldmedaille überhaupt. „Die Sechstagefahrt in der<br />

Tschechoslowakei war eine der strapaziösesten. Da es meine allererste war, waren die Erwartungen eher nicht<br />

hoch. Wir hatten extrem schlechtes Wetter, es lag Schnee auf dem Riesengebirge. Es ist mir wirklich nicht leicht<br />

gefallen, aber ich habe es immer wieder zeitlich um Haaresbreite geschafft. Das war wirklich immer sehr knapp.<br />

Ich bin immer auf dem letzten Pfiff durchgekommen. Dass wir für Simson dann gleich eine Goldmedaille holen<br />

würden, war für uns alle überraschend. Das hatte keiner von uns zu träumen gewagt. Zumal ich bei der 3. Tagesfahrt<br />

in Zakopane mehr auf den Knien lief als auf der Maschine fuhr. Mit 51 Strafpunkten bin ich da knapp an<br />

Bronze vorbeigeschlittert. Es war auch nicht so, dass man die Vorstellung hatte, hinzugehen und zu gewinnen.<br />

Sechs Tage sind natürlich auch nicht überschaubar, es kann theoretisch alles passieren. Jeder Tag ist eine eigene<br />

Veranstaltung. Zudem waren die Strecken seinerzeit <strong>mit</strong> denen heute nicht vergleichbar, wo es mal auf die<br />

Straße geht, dann ein Rundkurs und wieder zurück. Vielmehr waren es richtig schwere Strecken, überwiegend<br />

im Gelände <strong>mit</strong> wenig befestigten Straßen. Nur am letzten Tag ging es für die Geschwindigkeitsprüfung auf die<br />

Straße“, gab der heute 77-Jährige von seinen Erinnerungen preis.<br />

04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

17


<strong>Interview</strong> <strong>mit</strong> <strong>Didier</strong> <strong>Grams</strong><br />

<strong>Interview</strong> von Rainer Hechtl, Fotos von André Birkenkampf<br />

Das Team von W&G Motorsport: Jens <strong>Grams</strong>, Gernot Wendritsch, <strong>Didier</strong> <strong>Grams</strong>, Albrecht Wendritsch und Steffen Süß<br />

Reifen von Pirelli, Abgasanlage von ARROW.<br />

Das Fahrwerk kommt von Zupin.<br />

In der neu eingerichteten Werkstatt, bei KFZ<br />

Wendritsch in Röhrsdorf, wird die Maschine<br />

für die Rennen vorbereitet.<br />

Der Name <strong>Didier</strong> <strong>Grams</strong> verspricht auch 2012<br />

Spannung in der IRRC.<br />

18 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Mit der BMW 1000 RR soll an die Erfolge der Vergangenheit angeknüpft werden.


Du fährst 2012 in der IRRC auf einer BMW statt einer Suzuki,<br />

was hat Dich zum Wechsel bewogen?<br />

Mir wurde von meinem letztjährigen Team <strong>mit</strong>tgeteilt, dass<br />

Suzuki sein Engagement im Motorsport stark reduziert und<br />

so<strong>mit</strong> in 2012 keine Förderung mehr erwartet werden kann.<br />

Daraufhin habe ich mir Gedanken gemacht und nach Alternativen<br />

gesucht. Es zeichnete sich schnell ab, dass der Zug<br />

in Richtung BMW abfahren könnte, Die BMW S1000RR ist<br />

momentan das stärkste verfügbare Bike, BMW zeigte großzügiges<br />

Entgegenkommen und schon war das Ei gelegt.<br />

Erzähle uns kurz etwas über die Neuorganisation des<br />

Teams.<br />

Natürlich musste eine komplett neue Mannschaft gefunden<br />

werden, allerdings konnte ich dabei ja auf die Erfahrung<br />

früherer Jahre aufbauen. Mein Vater Jens als Teamorganisator<br />

und ein langjährige Freund unserer Familie, mein ehemaliger<br />

Mechaniker Albrecht Wendritsch, gründeten im Chemnitzer<br />

Ortsteil Röhrsdorf die „W&G Motorsport <strong>Grams</strong> und<br />

Wendritsch GbR“. In der Werkstatt von Kfz-Technikermeister<br />

Wendritsch wird das Motorrad für<br />

die neue Saison vorbereitet. Ich muss sagen,<br />

das war ein goldener Griff - erstens können<br />

wir hier sozusagen fast vor der Haustür arbeiten<br />

und zweitens ist Albrecht als ein<br />

äußerst kompetenter Fachmann, der für<br />

alles eine Lösung findet. Steffen Süss,<br />

ein weiterer ehemaliger Mechaniker<br />

macht das Team komplett.<br />

Welche Partner haben Euch bei der<br />

Neuformierung besonders unterstützt?<br />

Im Vordergrund stand natürlich die<br />

Maschine, hier war Frank Scholz von<br />

BMW-Zwingenberger als Kontaktmann<br />

zu BMW-München Gold wert. Sehr wichtig<br />

war, daß langjährige Partner wie der<br />

ADAC Sachsen, die Sparkasse Chemnitz,<br />

Alne, Daytona, X-Lite, die ortsansässigen<br />

Firmen Aurich Innenprojekt, André Bock ,<br />

Reichert-Werbung, Autohaus Lohs und viele<br />

andere auch weiterhin hinter mir stehen.<br />

Dazu kamen viele neue Gesichter - Motorrad-<br />

Stecki, Rainer Zimmer <strong>mit</strong> seiner Software-<br />

Automationstechnik-Firma, Zupin … und<br />

welche, die ihr Engagement erhöht haben,<br />

allen voran Pirelli, die uns hervorragend unterstützen,<br />

natürlich auch der <strong>Speed</strong>-Verlag.<br />

Wann und wo wirst Du das Motorrad zum ersten<br />

Mal bewegen bzw. testen?<br />

Wir werden an Ostern auf dem Lausitzring<br />

erstmals Gas geben können. Die Mechaniker-Crew<br />

hat bis dahin aber<br />

noch einiges zu leisten, hau<br />

rein, Albrecht!<br />

Das Starterfeld in der IRRC<br />

wird immer größer, der Zuschauerzuspruch<br />

und die<br />

Popularität steigen. Auf was<br />

denkst Du, ist das zurückzuführen?<br />

Ich finde, die IRRC wird<br />

sehr gut vermarktet, ist in<br />

den Medien sehr präsent,<br />

bei euch seit Jahren ja<br />

auch. Moderate Teiln<br />

a h m e g e -<br />

mehr Spaß, als ein GP-Motorhome oder eine Box aus hunderten von<br />

Metern Entfernung sehen zu können. Bei uns ist der Zuschauer hautnah<br />

dabei, kann auch mal <strong>mit</strong> einem Fahrer sprechen und sich die<br />

Bikes aus der Nähe ansehen.<br />

Was sind Deine Ziele für die Saison 2012?<br />

Ein Platz unter den ersten drei in der IRRC sollte es schon werden.<br />

Wobei die Titelverteidigung auf der neuen BMW schon der<br />

Hammer, die Krönung wäre. Natürlich will ich mich bei den anderen<br />

Rennen auch nicht blamieren, ich werd´ da schon ein paar<br />

von den Großen ärgern.<br />

Welche Rennen planst Du denn außerhalb der IRRC noch zu<br />

fahren?<br />

Ein paar Gaststarts in der IDM, auf jeden Fall das Fischereihafenrennen<br />

Bremerhaven und natürlich wieder den Macau GP. Das<br />

kostet natürlich viel Geld, wir können das, je nachdem wie die<br />

Finanzen aussehen, erst kurzfristig entschieden.<br />

In der IRRC - wen schätzt Du im Kampf um den Titel<br />

2012 am stärksten ein?<br />

Tom Van Looy, der auch zu BMW gewechselt<br />

ist, ist ein echt harter Brocken, Udo<br />

Reichmann, Srdanov Branko, auch Steven<br />

Michels von meinem ehemaligen<br />

Team sind bestimmt auch als sehr<br />

stark einzuschätzen. Aber viele Fahrer<br />

haben die Marke gewechselt oder<br />

die Teams getauscht, alles ist offen,<br />

schwer zu sagen, wer wo steht - das<br />

trifft ganz klar auch auf mich zu.<br />

Die Isle of Man, die würde Dich<br />

doch sicherlich auch mal reizen?<br />

Logisch, reizt jeden Road-Racer,<br />

ist in diesem Jahr aber leider noch<br />

nicht zu realisieren.<br />

Was ist für Dich der Reiz am Road<br />

Race?<br />

Na Macau zum Beispiel - das ist<br />

wie Jet-Ski fahren in der Badewanne<br />

oder Rodeln in der Eiger-Nordwand.<br />

Die Atmosphäre <strong>mit</strong> den Zuschauern<br />

direkt an den Strecken, hier ist Streckenkenntnis<br />

und Fahrkönnen wichtiger<br />

als die reine Motorleistung, ist ganz was<br />

anderes als Kringelfahren auf der Rennstrecke,<br />

beides hat seinen Reiz, viel intensiver<br />

ist aber sicher Road Racing.<br />

Du erfreust Dich auf und neben der Strecke<br />

großer Beliebtheit. Willst Du Deinen Fans<br />

auf diesem Wege etwas sagen?<br />

Ich möchte mich bedanken, dass so viele<br />

weiterhin zu mir halten und verspreche, ich<br />

werde auch in diesem Jahr alles geben<br />

um die Fans zu begeistern und eine<br />

gute Show zu bieten.<br />

<strong>Didier</strong>, die Redaktion des <strong>Speed</strong>-<br />

Verlages wünscht Dir einen reibungslosen<br />

Übergang von der<br />

Suzi zur BMW, Dir und Deinem<br />

Team viel Erfolg in der Saison<br />

2012.<br />

b ü h r e n<br />

und attraktive<br />

Preisgelder<br />

führen dazu, daß die<br />

Starterfelder in allen<br />

Klassen gut besetzt<br />

sind und tolle Rennen<br />

geboten werden. Die<br />

steigenden Zuschauerzahlen<br />

belegen dies. Wir<br />

fahren auf Traditionskursen<br />

und sind sehr<br />

volksnah, das macht<br />

den Leuten natürlich oft<br />

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04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

19


präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag die IDM 2012<br />

Wilbers Products GmbH<br />

Frieslandstraße 10 · 48527 Nordhorn<br />

Tel.: +49-(0) 59 21-72 71 70 · Fax: +49-(0) 59 21-7 40 99<br />

E-Mail: info@wilbers.de<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

Ausgedünnte aber hochkarätige Startfelder in der IDM<br />

Benny Wilbers setzt vier Fahrer in der IDM ein. Hier im Bild <strong>mit</strong> Lucy Glöckner und Jörg Teuchert.<br />

Text: Toni Börner<br />

Die Geschäftsführer von alpha Technik, Josef Meier und Josef Hofmann<br />

setzen weiterhin auf BMW 1000 RR.<br />

20 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

2012 hat die Krise die IDM erreicht, der Trend der<br />

letzten beiden Saisons setzt sich leider fort. Gerade<br />

die Quantität des IDM Superbike-Feldes hat<br />

gelitten. In die ersten Startlisten hatten sich gerade<br />

einmal 18 Piloten in die Top-Klasse Deutschlands<br />

eingeschrieben. Zwar fehlten dabei noch<br />

einige Namen, wie zum Beispiel Sascha Hommel,<br />

Dario Giuseppetti und Meik Minnerop, doch Wunder<br />

dürften keine mehr zu erwarten sein. Die IDM<br />

Supersport ist gesund, die Nachwuchsklasse der<br />

IDM 125 / Moto3 ist ebenfalls ansehnlich gefüllt.<br />

Mit Martin Bauer legt der amtierende Meister<br />

der Superbikes eine Rennpause ein. Da<strong>mit</strong> ist<br />

der Favoriten-Joker dem Vizechampion des letzten<br />

Jahres zugespielt worden: Michael Ranseder<br />

hatte schon 2011 die zweite Saisonhälfte nahezu<br />

dominiert. Der Österreicher tritt weiterhin auf<br />

der BMW S 1000 RR an, sein Team hat sich neu<br />

formiert und fährt unter dem Namen Technogym<br />

Racing Austria. In den wesentlichen, technischen<br />

Bestandteilen ist die Truppe von Fritze Tuning<br />

aber gleich geblieben. Ranseder vertraut auf Dunlop-Reifen<br />

- wie bislang 13 der 18 eingeschrieben<br />

Teilnehmer.<br />

Komplett neu aufgestellt ist das „BMW Werksteam“<br />

von alpha Technik um Teamchef Werner<br />

Daemen. Der Vizemeister von 2010 vertraut in<br />

dieser Saison auf die Dienste des Franzosen Erwan<br />

Nigon und des Niederländers Arie Vos. Nigon


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Motorrad Grand Prix Deutschland 2012<br />

Zeitplan<br />

Freitag, 06. Juli<br />

09:15 - 09:55 40 min Moto3 Freies Training 1<br />

10:10 - 10:55 45 min MotoGP Freies Training 1<br />

11:10 - 11:55 45 min Moto2 Freies Training 1<br />

13:15 - 13:55 40 min Moto3 Freies Training 2<br />

14:10 - 14:55 45 min MotoGP Freies Training 2<br />

15:10 - 15:55 45 min Moto2 Freies Training 2<br />

Samstag, 07. Juli<br />

09:15 - 09:55 40 min Moto3 Freies Training 3<br />

10:10 - 10:55 45 min MotoGP Freies Training 3<br />

11:10 - 11:55 45 min Moto2 Freies Training 3<br />

13:00 - 13:40 40 min Moto3 Qualifying<br />

13:55 - 14:55 60 min MotoGP Qualifying<br />

15:10 - 15:55 45 min Moto2 Qualifying<br />

ab 16:20<br />

Rahmenrennen<br />

Sonntag, 08. Juli<br />

08:40 - 09:00 20 min Moto3 Warm Up<br />

09:10 - 09:30 20 min Moto2 Warm Up<br />

09:40 - 10:00 20 min MotoGP Warm Up<br />

11:15 Moto2 Rennen<br />

13:00 MotoGP Rennen<br />

Zeiten der Rahmenrennen folgen schnellstmöglich<br />

14:30 Moto3 Rennen<br />

ab 15:15<br />

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IDM<br />

holte im letzten Jahr auf BMW den Meistertitel<br />

in Frankreich und bringt vor allem Erfahrung <strong>mit</strong><br />

den Michelin-Reifen <strong>mit</strong>. Die rüsten nur das alpha<br />

Technik-Team aus und erhöhen die Zahl der Hersteller<br />

auf drei. Pirellis werden derzeit nur von<br />

drei Fahrern eingesetzt.<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

Momentan sind acht Marken dabei, wobei BMW<br />

<strong>mit</strong> neun Bikes das halbe Feld stellt. Filip Backlund<br />

aus Schweden ist der einzige Verfechter von<br />

Kawasaki, Daniel Kartheiniger fährt <strong>mit</strong> einer KTM<br />

RC8. Das Holzhauer-Team macht auf Honda und<br />

<strong>mit</strong> Karl Muggeridge weiter und gibt dem Sachsen<br />

Arne Tode eine Chance auf den Wiedereinstieg in<br />

den Rennsport. Roland Resch aus Österreich wird<br />

eine Suzuki GSX-R1000 an den Start schieben<br />

- ebenso wie es für Sascha Hommel geplant ist.<br />

Lars Hindsch bringt die erste Aprilia RSV4 der<br />

IDM-Geschichte an den Start.<br />

Michael Galinski ist Sponsorentechnisch ein großer<br />

Coup gelungen. Erneut wird er das offizielle<br />

Yamaha-Deutschland Team leiten, neu wirbt der<br />

Energy-Drink-Hersteller „Monster“ auf den Verkleidungen<br />

von Matej Smrz und Luca Hansen.<br />

Wenn die Einschreibe-Unterlagen von Giuseppetti<br />

und Minnerop dann komplett vorliegen, sollte<br />

sich die Markenvielfalt auf deren neun Hersteller<br />

erhöhen. Beide vertrauen auf die Dienste der<br />

neuen Ducati Panigale 1199.<br />

Dario Giusepetti tritt 2012 <strong>mit</strong> einer Ducati Panigale an.<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

Michi Ranseder fährt für Technogym Racing Austria.<br />

Die fahrertechnisch stärkste Truppe der IDM Superbike<br />

ist in der Saison 2012 das Wilbers BMW<br />

Racing Team. Der gleichnamige Chef Benny setzt<br />

gleich vier Piloten auf die Titeljagd an. Zu allererst<br />

ist dabei der mehrfache<br />

deutsche Meister<br />

und ehemalige Supersport-Weltmeister<br />

Jörg<br />

Teuchert zu nennen. Im<br />

letzten Jahr noch in den<br />

Diensten von Yamaha<br />

bei Galinski, reizte den<br />

Franken der Umstieg<br />

auf eine BMW S 1000<br />

RR. Seine Teamkollegen<br />

werden dabei nicht<br />

minder prominent sein:<br />

Gareth Jones aus Australien<br />

hat in der IDM<br />

schon Podeste feiern<br />

können, <strong>mit</strong> Lucy Glöckner<br />

ist in der höchsten<br />

deutschen Klasse wieder<br />

eine Frau <strong>mit</strong> am<br />

Start. Sie kommt als<br />

amtierende Vizemeisterin<br />

des Yamaha-Cups<br />

in die Superbike-Kategorie<br />

- und sie scheint<br />

einen verdammt guten<br />

Job zu machen. „Scheiße<br />

Mann, Lucy ist so schnell“, trieb es Teamkollege<br />

Jones beim Testen in Spanien die Sorgenfalten<br />

auf die Stirn. Abgerundet wird die Truppe durch<br />

den Polen Ireneusz „Irek“ Sikora.<br />

In der IDM Supersport zählt das Fahrerfeld derzeit<br />

immerhin 31 Piloten, die 600er-Klasse ist<br />

gesund. Nach wie vor hat die Yamaha R6 in der<br />

Quantität das Zepter in der Hand, doch auch<br />

Honda CBR 600 RR, Kawasaki ZX-6R und Suzuki<br />

GSX-R600 kommen zum Einsatz.<br />

Auf der Suzi werden auch die zwei Top-Favoriten<br />

der Saison an den Start gehen - Jesco Günther<br />

wird <strong>mit</strong> der Startnummer 1 versuchen, seinen Titel<br />

zu verteidigen, und Roman Stamm kehrt nach<br />

etlichen Jahren in der Superbike zu den 600ern<br />

zurück. Stamm gilt als Geheimfavorit auf den Titel,<br />

hat er doch bei den spanischen Testfahrten<br />

immer wieder <strong>mit</strong> extrem guten Zeiten geglänzt.<br />

Außerdem bringt der Schweizer eine ganze Menge<br />

Erfahrung <strong>mit</strong>, die ihm mehr als helfen dürfte.<br />

Achtungserfolge sind bei Suzuki auch wieder vom<br />

Schleizer Thomas Walther zu erwarten. Erneut<br />

hat er sich <strong>mit</strong> dem Team Suzuki auf eine Zusammenarbeit<br />

geeinigt, wo seine Teamkollegin ebenfalls<br />

gleich bleibt: Sarah Heide war im letzten<br />

Jahr auf dem Sachsenring die erste und einzige<br />

Frau, die einen IDM-Lauf gewinnen konnte.<br />

Das Fahrerfeld der IDM Supersport ist hochkarätig.<br />

Mit Roman Raschle und Daniel Sutter gehen<br />

für das Schnock-Team wieder zwei Kawasakis an<br />

den Start, die immer für Podestplätze gut sind.<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

Sascha Hommel wird eine Suzuki GSX-R 1000 pilotieren.<br />

Luca Grünwald will die Nummer 1 zurückerobern.<br />

04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

29


IDM<br />

Der sympatische Phillip Öttl wird 2012 nicht mehr in der IDM antreten.<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

frühlingshafte Temperaturen waren ideal um weitere<br />

Schritte nach vorn zu machen und ein geeignetes<br />

Setup für die neuen Reifen zu erarbeiten:<br />

„Generell gefällt mir Valencia super und ich fahre<br />

hier sehr gerne“, so Bauer weiter. „Aber trotzdem<br />

ist es harte Arbeit um die Eigenheiten der neuen<br />

Pirellis herauszufinden. Am Ende hatten wir<br />

eine gute Reifenpaarung gefunden und wollten<br />

bei dem kleinen Rennen noch mal richtig schnelle<br />

Zeiten fahren, was aber leider nicht funktionierte.<br />

Durch einen Sturz bei eigentlich langsamer Geschwindigkeit,<br />

gleich zu Beginn des Rennens,<br />

wurde dieses Vorhaben jäh gestoppt.“<br />

In der IDM Supersport kommen die Teilnehmer<br />

2012 wieder richtig auf ihre Kosten. An allen acht<br />

Veranstaltungs-Wochenenden werden jeweils zwei<br />

Rennen gefahren.<br />

Im Nachwuchsbereich der IDM werden 2012<br />

gleich zwei Titel vergeben. Die erforderliche Anzahl<br />

von mindestens zehn Einschreibungen in<br />

die neue Moto3-Klasse wurde erreicht, so daß<br />

die IDM125/Moto3 im selben Rennen zwei Wertungen<br />

fährt.<br />

In der Viertakt-Klasse der Moto3 haben sich bislang<br />

elf Piloten eingeschrieben. Prominentester<br />

unter ihnen ist wohl der IDM 125-Meister von<br />

2010, Luca Grünwald. Er wird erneut für das<br />

Komplettiert wird der Auftritt durch Christian von<br />

Gunten und Alex Phillis aus Australien, dem Sohn<br />

von Rob Phillis, der Fans der Superbikes noch in<br />

guter Erinnerung sein dürfte.<br />

Das Meister-Team des letzten Jahres, Vector<br />

Racing, tritt <strong>mit</strong> zwei Piloten an: dem Ukrainer<br />

Kostiantyn Pisarev und dem Slowenen Jarsolav<br />

Cerny.<br />

Interessant zu sehen sein wird auch, wie sich Florian<br />

Bauer in seiner dritten Saison in der IDM Supersport<br />

schlagen wird. Der Yamaha-Pilot hat die<br />

Reifenmarke gewechselt und tritt jetzt <strong>mit</strong> Pirelli<br />

an. Auf die konnte er sich bei Testfahrten im spanischen<br />

Almeria einschießen. „Neben den Reifen<br />

haben wir noch neue Teile getestet sowie eine<br />

echt gute Abstimmung für das Motorrad herausgearbeitet“,<br />

resümierte er über den winterlichen<br />

Trip. „.Ich wurde von Tag zu Tag schneller und<br />

fühlte mich auch wieder wohl auf meiner Yamaha<br />

YZF R6. Bei der Rennsimulation am letzten Tag<br />

gelangen mir konstant schnelle Zeiten und so<strong>mit</strong><br />

konnten wir <strong>mit</strong> dem gesamten Test zufrieden<br />

sein.“ Bauer kehrte dann für einige Tage in die<br />

Heimat zurück und schob kurze Zeit später den<br />

nächsten Test in Valencia nach. Tolles Wetter und<br />

Maximilian Kappler fährt Moto3 für Freudenberg Racing.<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

Freudenberg Racing Team an den Start gehen und<br />

jetzt <strong>mit</strong> einer 250er Honda antreten. Das Freudenberg<br />

Team setzt in der Moto3 außerdem noch<br />

den jungen Maximilian Kappler aus Oberlungwitz<br />

ein. In der 125er-2-Takt-Kategorie vertrauen Michael<br />

und Carsten Freudenberg aus Bischofswerda<br />

auf die Dienste von Max Maurischat, Max<br />

Enderlein und Florian Alt. Insgesamt schickt das<br />

Team also wieder fünf Piloten auf die Jagd nach<br />

IDM-Punkten, Titelchancen können sie sich in beiden<br />

Kategorien ausrechnen.<br />

In der 125er-Klasse sind bis dato 16 Fahrer eingeschrieben,<br />

eine Einschätzung fällt schwer, denn<br />

die Top-Piloten der letzten Jahre sind alle nicht<br />

mehr dabei. Meister Jack Miller fährt die Weltmeisterschaft<br />

der Moto3, Phillip Öttl ist nach<br />

Spanien abgewandert, über Luca Amato gibt es<br />

noch keine Informationen.<br />

Spannend zu sehen sein wird das IDM-Debüt<br />

von Lenno Huthmacher. Der Bernsberger kommt<br />

nicht über den klassischen Weg des ADAC Junior<br />

Cups in die IDM, sondern hat im letzten Jahr<br />

den 2-Takt-Pokal der DMV Rundstrecken Championship<br />

(DRC) gewonnen. Er fährt als einziger im<br />

Feld eine Derbi RSW 125.<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

alpha Technik Teamchef Werner Daemen (mi.), hier <strong>mit</strong> Florian Baumeister (re.) und Kosta Lagoyannis<br />

von BMW Deutschland, hat <strong>mit</strong> Arie Vos und Erwan Nigon zwei neue Fahrer im Team.<br />

30 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


Text: Bernd Lukas George<br />

Foto: worldSBK<br />

Ausgerecht die beiden ältesten Superbike-Piloten<br />

holten sich die beiden Laufsiege in Australien.<br />

Und auch bei den Supersportlern gab es <strong>mit</strong><br />

einem Durchschnittsalter von satten 32 Jahren<br />

ein „Senioren-Podium“, das lediglich durch die<br />

Beteiligung des 37 jährigen Polen Pawel Szkopek<br />

und des ein Jahr älteren Russen Oleg Pozdneev<br />

noch älter hätte werden können. Erleben wir eine<br />

deutliche Abkehr vom Jugendwahn oder ist die<br />

Superbike-Szene ein zu hartes Brot für die vielen<br />

Teenager?<br />

Beleuchten wir den lang ersehnten Auftakt der<br />

2012er Rennsaison im sommerlichen Australien<br />

etwas genauer.<br />

Und der begann <strong>mit</strong> zwei Trainingstagen am<br />

Montag und Dienstag vor den Rennen. Schon am<br />

Montag durfte der ehemalige australische Superbike<br />

Champion Bryan Staring seine Startnummer<br />

67 auf die ZX 10 R von Tati Mercado kleben. Der<br />

Argentinier hatte für seinen ersten Einsatz im Pedercini<br />

Team in der argentinischen Heimat trainiert<br />

und sich beim Supermoto-Fahren den Arm<br />

gebrochen. „Schade, jetzt will ich aber für Imola<br />

fit sein“, meldet er sich vom südamerikanischen<br />

Kontinent. Staring wird die Superstock 1000-Serie<br />

für das italienische Privatteam (<strong>mit</strong> Kawasaki-Auftrag)<br />

bestreiten. Er freute sich auf seinen<br />

zweiten Superbike-Einsatz: „Eine gute Gelegenheit,<br />

noch einige Rennkilometer <strong>mit</strong> der ZX 10 R<br />

zu sammeln. Und für das Team und Tati kann ich<br />

hoffentlich noch einige Daten sammeln“. Sicherlich<br />

hatte der 24 jährige Australier auch zwei gute<br />

Rennen als Plan.<br />

Zwei gute Rennen wollte sicherlich auch John<br />

Hopkins <strong>mit</strong> der Crescent Suzuki fahren. Doch<br />

der Anglo-Amerikaner war bei ersten Testfahrten<br />

bereits auf seine noch lädierte Hand gestürzt und<br />

war schon zur Behandlung in den USA, als sein<br />

Leckerbissen für die Fans, die Superbike Weltmeisterschaft 2012.<br />

Ersatz Josh Brookes (der für TAS Suzuki die BSB<br />

fährt und freundlicherweise frei gestellt wurde)<br />

sich <strong>mit</strong> der GSXR 1000 vertraut machte. Da<strong>mit</strong><br />

wurde Leon Camier zum Nummer-Eins-Fahrer<br />

und zeigte als Gesamt-Achter eine ordentliche<br />

Leistung und guten Einstand im britischen Suzuki<br />

Team.<br />

Während die SBK-Verantwortlichen die Teams darüber<br />

informierten, dass auch in den Trainings vor<br />

dem eigentlichen Rennen nur ein Motorrad in der<br />

Box erlaubt ist, hätten sich manche Piloten vergewissern<br />

sollen, dass sie selbst auch nur einen<br />

Satz Knochen haben. Laverty brach sich ebenfalls<br />

einige Knochen in der Hand. BMW Werkspilot<br />

Leon Haslam tat es ihm am Dienstag nach, wobei<br />

bei dem jungen Familienvater das Schienbein<br />

brach. Der amtierende Supersport-Weltmeister<br />

Chaz Davies erlebte seinen Armbruch dann erst<br />

im Qualifying, was ihm aber natürlich erst recht<br />

die Rennteilnahme vermasselte. Am Montag und<br />

Dienstag war der Waliser <strong>mit</strong> seiner Parkingo-<br />

Motorex Aprilia noch dabei, konnte aber die Top<br />

Sechs Checa-Biaggi-Rea-Haslam-Sykes-Melandri<br />

(Reihenfolge Montag morgen) nicht ärgern. Am<br />

Nach<strong>mit</strong>tag verbesserte sich Melandri dann auf<br />

die dritte Position und schob die anderen jeweils<br />

eine Position nach hinten. Am Dienstag wurden<br />

dann die besten Zeiten gefahren und Tom Sykes<br />

Die Sieger des Wochenendes. Carlos Checa und Max Biaggi.<br />

Foto: worldSBK<br />

04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

31


SBK IN PHILLIP ISLAND<br />

holte sich die „Trainings-Tage-Pole“ vor Checa,<br />

Smrz, Rea, Biaggi und Melandri. Starker Siebter<br />

war Checas neuer Teamkollege Davide Guigliano<br />

vor Camier und Sylvain Guintoli <strong>mit</strong> der zweiten<br />

Effenbert Ducati. Mark Aitchison (Grillini BMW)<br />

konnte knapp die rote Laterne an Rafael De Rosa<br />

im Pro Ride Honda Team abgeben, musste sich<br />

aber von den beiden australischen „Aushilfsfahrern“<br />

bügeln lassen. Schlimmer für den hochmotivierten<br />

Lokalmatador war aber sicherlich die<br />

Tatsache, dass die beiden Pedercini Piloten Salom<br />

und Staring <strong>mit</strong> den Pedercini Kawasakis fast<br />

eine Sekunde schneller unterwegs waren.<br />

Bei den 600 Supersportlern holten die beiden<br />

Honda Piloten Sam Lowes und Broc Parkes die<br />

beiden Bestzeiten. In der Gesamtwertung rangierte<br />

Parkes vor den beiden Kawasaki-Piloten<br />

Sofuoglu und Foret sowie seinem Markenkollege<br />

Lowes. Neueinsteiger Jules Cluzel meldete sich<br />

auf einem starken 5. Platz und auch Sofuoglus<br />

Teamkollege im DeltaFin Lorenzini Team zeigte<br />

sich stark. Genau wie der Ungar Balaz Nemeth<br />

vom Toth Team und Neueinsteiger Mathew Scholtz<br />

als 12. der freien Zeitenjagd. Gut auch Vittorio Ianuzzo<br />

als 6. und sein Teamkollege Alex Baldolini<br />

als 11. <strong>mit</strong> den einzigen Triumphs im Feld. Die<br />

rote Laterne bei den Supersportlern ging an den<br />

Schweizer Thomas Caiani und den Österreicher<br />

Yves Polzer. Aber noch ging es ja um Nichts!<br />

Das wurde dann am Wochenende dann anders,<br />

als sich am Freitag um 11 Uhr 45 Ortszeit Weltmeister<br />

Carlos Checa aufmachte, die erste Bestzeit<br />

vor Biaggi, Smrz, Sykes und Rea zu holen.<br />

Am Nach<strong>mit</strong>tag ging es dann in das erste Zeittraining,<br />

das Jonathan Rea als Schnellster beendete.<br />

Hinter ihm rangierte Kuba Smrz <strong>mit</strong> der Ducati<br />

vor dem amtierenden Superstock-Meister Davide<br />

Guigliano. Carlos Checa war Vierter vor Max Biaggi<br />

und dem weiteren Superstock-Aufsteiger Canepa<br />

<strong>mit</strong> der red Devils Ducati. Danach kamen die<br />

Die Auftaktrennen in Australien versprechen eine spannende Saison.<br />

beiden Kawasakis unter Sykes und Lascorz vor<br />

Melandri und Fabrizio <strong>mit</strong> den BMWs. Das zweite<br />

Zeittraining wurde dann entscheidend für die<br />

Startaufstellung und Kawasaki Pilot Tom Sykes<br />

startete dadurch zum dritten Mal von der Pole, da<br />

er <strong>mit</strong> 1:31,323 Schnellster war. Und da<strong>mit</strong> auch<br />

schneller als Biaggi in 2011. Für die Absage der<br />

Superpole war dieses mal nicht ein plötzlicher<br />

Wetterwechsel verantwortlich. Beim Superstock<br />

600-Rennen verunglückte der Australier Oscar<br />

McIntyre tödlich und die Veranstalter fällten die<br />

richtige Entscheidung.<br />

Max Biaggi war <strong>mit</strong> der Werks-Aprilia eine halbe<br />

Foto: Luc Vervoort<br />

Sekunde langsamer als der schlaksige Brite <strong>mit</strong><br />

der grünen Kawa und holte sich da<strong>mit</strong> Startplatz<br />

zwei vor Weltmeister Carlos Checa. Seine gute<br />

Form konnte Effenbert Ducati-Fahrer Smrz halten<br />

und sicherte sich die 4. Position vor Teamkollege<br />

Guintoli. Einen guten Einstand lieferte das Crescent<br />

Suzuki Team unter der Leitung von Jack<br />

Valentine. Leon Camier wurde guter Sechster<br />

auf seiner Crescent Fixi Suzuki. Ex-MotoGP Pilot<br />

Niccolò Canepa (Red Devils Roma Ducati) beeindruckte<br />

bei der Rückkehr <strong>mit</strong> einem Top-7-Ergebnis.<br />

Der letzte Platz in Startreihe Zwei ging an<br />

Ten Kate Honda World Pilot Jonathan Rea ein.<br />

Maxime Berger wurde Neunter vor dem besten<br />

BMW Piloten, Michel Fabrizio, der nach dem Ausscheiden<br />

von Haga nun der Pilot <strong>mit</strong> den meisten<br />

Superbike Starts ist. Hinter ihm rangierte auf<br />

Platz 11 Eugene Laverty, der kräftig auf die Zähne<br />

beißen musste. Erst dann dürfen die beiden<br />

Werks-BMWs <strong>mit</strong> Haslam und Melandri auf ihren<br />

Startplatz rollen. Die rote Laterne gab De Rosa<br />

an den Australier Johnson ab. Der amtierende<br />

lokale Superbike-Meister musste allerdings <strong>mit</strong><br />

einem Serienmotor fahren, da seine beiden SBK-<br />

Motoren bereits eingegangen waren.<br />

Foto: worldSBK<br />

Superbike 1. Lauf<br />

Zufrieden <strong>mit</strong> dem Wochenende, Suzuki Neuzugang Leon Camier.<br />

Bei herrlichem Wetter nahmen die 24 Piloten<br />

dann die 22 Runden in Angriff. Sykes erwischt<br />

von der Pole einen guten Start und kann sich an<br />

der Spitze halten. Dahinter machen Biaggi, Checa,<br />

Rea und Guintoli tüchtig Druck. Smrz, Camier<br />

und Laverty beobachten aus den nächsten Positionen<br />

die Top Five und warten auf eine Chance.<br />

In der zweiten Runde Ist Tom Sykes immer noch<br />

vorne, aber Checa geht <strong>mit</strong> der „Gebraucht-Ducati“<br />

an Biaggi vorbei auf die Verfolgung des Kawasaki-Piloten<br />

aus Huddersfield. Marco Melandri<br />

ist jetzt Siebter vor Camier, Laverty und Berger.<br />

Foto: Luc Vervoort<br />

Spannende Zweikämpfe im gesamten Feld.<br />

32 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


SBK IN PHILLIP ISLAND<br />

Die letzten beiden Punkteränge halten Lascorz<br />

(14.) und Superbike-Neuzugang Hiroshi Aoyama<br />

<strong>mit</strong> der Fireblade, während sich Canepa nach einer<br />

längeren Kiesdurchfahrt ganz am Ende des<br />

Feldes einreihen darf. In der langsamsten Rechtskurve<br />

setzt Checa dann zum Angriff auf die Spitze<br />

an und übernimmt die Führung. Wenig später<br />

nimmt sich auch Biaggi dann Sykes zur Brust<br />

und macht sich auf die Verfolgung von „El Torro“<br />

Checa. Doch auch dahinter wird gerauft: Guintoli<br />

schnappt sich in der 3. Runde an der Checa<br />

Lieblingsstelle dann in gleicher Manier Rea <strong>mit</strong><br />

der Honda, während Melandri sich nach einem<br />

erfolgreichen Überholmanöver gegen Smrz über<br />

Platz 6 freuen darf. Bereits in der fünften Runde<br />

haben die beiden alten - dabei aber fürchterlich<br />

schnellen - Männer an der Spitze unglaubliche<br />

3 Sekunden Vorsprung herausgeholt. Marco Melandri<br />

verbessert sich auf Platz 5, nachdem sich<br />

Rea nicht mehr wehren kann. In der Kurve 12,<br />

der Anfahrt zu Start-Ziel erlebt Checa dann einen<br />

Riesen-Highsider und fliegt im hohen Bogen von<br />

der Althea-Ducati. Da<strong>mit</strong> erbt Biaggi die Führung<br />

und Sykes ist wieder auf Platz 2 vor einem herrlich<br />

aggressiven Guintoli. Der in der 7. Runde an<br />

die zweite Position gehen kann. Als dann wegen<br />

Regentropfen die weisse Flagge <strong>mit</strong> den diagonalen<br />

roten Balken zu sehen ist, fasst sich der Brite<br />

Sykes Mut und attackiert erfolgreich Guintoli.<br />

Durch diesen Kampf ist Melandri wieder dichter<br />

an den Kampfhähnen dran. Berger wird erstes<br />

Opfer der Regentropfen, kann aber einen Sturz<br />

verhindern. Doch der Umweg durch den australischen<br />

Kies wirft den Franzosen weit zurück. Sein<br />

Effenbert Kollege Smrz war zuvor Fünfter vor Rea<br />

und Berger, die zu diesem Zeitpunkt <strong>mit</strong> etwas<br />

Abstand zum Viererexpress fuhren. Auf Platz 8<br />

rangiert Fabrizio <strong>mit</strong> der besten Kunden BMW.<br />

Fünf Tage nach seiner Operation ist Leon Haslam<br />

als 12. unterwegs. Als 9. fährt der andere Leon,<br />

Camier, um den 4,445 Km langen Kurs.<br />

Bei Halbzeit ist Biaggi vorne enteilt. Ihm folgt<br />

eine Vierergruppe <strong>mit</strong> den beiden Effenbert-Ducatis,<br />

Melandri und Sykes. Honda-Pilot Rea hat<br />

auf diesen Pulk bereits 2,2 Sekunden verloren.<br />

Wieder einmal halten die Zuschauer den Atem an,<br />

als Guintoli Sykes angreift und sich die 2. Position<br />

holt. Doch der Brite will den Franzosen, der<br />

lange in England wohnt, nicht ziehen lassen. Als<br />

noch 9 Runden zu fahren sind, holt sich Sykes<br />

den zweiten Platz zurück. Die Positionskämpfe<br />

haben dazu beigetragen, dass Melandri den<br />

Rückstand zu den beiden ausmerzen kann und<br />

nun lauert. Smrz folgt dem BMW-Neuzugang <strong>mit</strong><br />

Respektabstand. „Patient“ Laverty ist auf 10 vor<br />

Davide Guiglano <strong>mit</strong> der Startnummer 34, aber<br />

Pech für Checa in Lauf eins.<br />

hinter Camier.<br />

Zu diesem Zeitpunkt wird weiter vorne immer<br />

noch heftig um den 2. Platz gestritten. Zunächst<br />

kann sich Guintoli wieder nach vorne bringen,<br />

aber Sykes geht auf Start-Ziel wieder vor die Kunden-Ducati.<br />

Doch nur für kurze Zeit, denn eine<br />

halbe Runde später geht Guintoli wieder an Sykes<br />

vorbei. Und jetzt hat der Kawasaki-Fahrer wohl<br />

seine Reifen zu sehr strapaziert, denn er muss<br />

nun auch noch Melandri <strong>mit</strong> der BMW ziehen lassen.<br />

Und auch weiter hinten wittert ein weiterer<br />

BMW-Pilot Morgenluft: Rea kann nur kurz Widerstand<br />

gegen Fabrizio leisten, der den 6. Platz vom<br />

Nordiren übernimmt. Als noch fünf Runden die<br />

Spitze vom Ziel trennen, holt sich Melandri den<br />

zweiten Platz von Guintoli und gibt diesen auch<br />

nicht mehr ab. Doch im Mittelfeld geht es weiter<br />

rund: Aoyama, Giugliano und Camier wollen sich<br />

nicht einig werden, was besonders in der Bergab-<br />

Rechts für Kurzweil sorgt. Giugliano <strong>mit</strong> der rotweißen<br />

Althea Ducati verpasst den Einlenkpunkt<br />

für die Kurve, was Pech für Camier und Glück für<br />

Aoyama bedeutet. Denn während der Italiener<br />

den Briten neben die Strecke drückt, kann der<br />

Japaner flüchten und so Platz 8 bei seinem ersten<br />

Superbike-WM Einsatz holen. Direkt hinter<br />

dem Teamkollegen. Camier erreicht nur als 17.<br />

das Ziel, ebenfalls direkt hinter seinem Teamkollegen.<br />

Haslam muss Zanetti ziehen lassen, dürfte<br />

Foto: worldSBK<br />

aber <strong>mit</strong> den Punkten für den 12. zufrieden sein.<br />

Zanetti dagegen dürfte nicht zufrieden sein, wie<br />

ihm Staring den 10. Platz weggeschnappt hat.<br />

Obwohl die Pata-Ducati und die Werks-BMW in<br />

manchen Runden 20 km/h schneller als die private<br />

Kawasaki waren, holte sich der Australier das<br />

Top Ten Ergebnis und ließ sich von seinen Landsleuten<br />

dafür feiern. In den letzten Runden haben<br />

auch die Ten Kate-Angestellten Ärger <strong>mit</strong> Italienern:<br />

Rea muss sich noch gegen Fabrizio wehren<br />

und bei Aoyama klopft der Althea Pilot an. Badovini<br />

sucht die Box auf und gibt das Rennen auf.<br />

Laverty verliert kurz vor Schluß die Konzentration<br />

und inspiziert ebenfalls den Kies. Er gibt ebenfalls<br />

auf und sucht sofort Eis, um seine schmerzende<br />

Hand zu kühlen. Kühlen muss dagegen Checa<br />

sein Gemüt: erst in der Box begreift der Spanier,<br />

dass seine Mechaniker jetzt richtig schuften müssen,<br />

um ihm eine neue Maschine auf die Räder<br />

zu stellen. „Auf dem Weg ins Fahrerlager dachte<br />

ich noch an die Ersatzmaschine. Aber wir haben<br />

ja neue Regeln…!“, gab er zu Protokoll.<br />

Max Biaggi gewinnt unangefochten den ersten<br />

Lauf der Saison. Melandri macht keinen Fehler<br />

und liefert bei seiner BMW-Premiere das beste Resultat<br />

für die Bayern ab. Guintoli wird verdienter<br />

Dritter. Fabrizio kann <strong>mit</strong> BMW Power noch an<br />

Rea vorbei ziehen.<br />

Als 14. kommt Salom <strong>mit</strong> der Pedercini Kawa<br />

direkt vor seinem Landsmann und Werkspiloten<br />

Lascorz ins Ziel – Genugtuung für das kleine italienische<br />

Privatteam, die schon die zweite Kawa<br />

und in die Top Ten brachten.<br />

Beim <strong>Interview</strong> freute sich dann der Franzose<br />

Guintole mächtig: „Ich bin happy <strong>mit</strong> dem Podest.<br />

Zum Rennende war ich überall am Rutschen. Wir<br />

haben das neue Reglement gelesen und wir wussten,<br />

dass wir die 6 Kilo einsparen wollen. Ich habe<br />

dann zusätzlich zu meinem Training eine Diät gemacht.<br />

Die sechs Kilo mussten weg. Ich will nicht<br />

an letztes Jahr erinnert werden, es ist toll jetzt<br />

hier so gut zu fahren. Ich bin glücklich für das<br />

Team!“ Verständlich, erlebte Sylvain doch in 2011<br />

einen Sturz in erstem Rennen und keinen Start<br />

im 2. Lauf.<br />

Strahlend auch der BMW Neuzugang Melandri:<br />

„Es ist toll, das beste Ergebnis für BMW zu liefern.<br />

Wir haben keinen „Long Run“ gemacht und<br />

konnten den Reifenverschleiß deshalb schwer einschätzen.<br />

Ich bin meinen Rhythmus gefahren und<br />

es hat gepasst.“ Wobei Melandri nicht vergaß, der<br />

Familie und den Freunde von Oskar McIntyre sein<br />

Mitleid auszusprechen.<br />

Von Sieger Biaggi war folgendes zu hören: „Carlos<br />

und ich hatten einen guten Start und schönen<br />

Kampf. Dann hat ein Stein in meine Verkleidungs-<br />

Marco Melandri (li.) konnte im ersten Lauf für BMW <strong>mit</strong> Rang zwei überzeugen.<br />

Foto: worldSBK<br />

04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

33


SBK IN PHILLIP ISLAND<br />

Star des Rennens in Lauf eins. Der Italiener Max Biaggi.<br />

scheibe eingeschlagen und nach dem Sturz von<br />

Carlos war mein Vorderrad nicht mehr perfekt<br />

und ich hatte heftige Rutscher. Die vereinzelten<br />

Regentropfen haben mich sehr irritiert, aber ich<br />

bin froh über das Resultat. Schauen wir mal, was<br />

der zweite Lauf uns noch bringt!“<br />

Superbike 2. Lauf<br />

Foto: worldSBK<br />

Corser aus dem Jahr 2007 (Yamaha R1!) unterbietet.<br />

Auch Biaggi beschäftigt sich vielleicht <strong>mit</strong><br />

historischen Gedanken, als er seinen letztjährigen<br />

Teamkollegen Camier überholt. Nachdem er am<br />

ehemaligen 250er Weltmeister und Ex-MotoGPler<br />

Aoyama vorbei gerauscht ist, macht sich der<br />

40jährige Römer auf die Verfolgung von Maxime<br />

Berger, der noch den 10. Platz hält.<br />

Aber danach kommt er auf eine Kampfgruppe<br />

bestehend aus den beiden anderen Effenbert Piloten,<br />

den beiden Werks-BMW und einem frechen,<br />

jungen Guigliano. Aus dieser Gruppe verabschiedet<br />

sich dann Guintoli <strong>mit</strong> einem Sturz in Kurve<br />

2. Der 29 jährige aus Montelimar nimmt die Verfolgung<br />

zwar nochmal auf, muss aber <strong>mit</strong> einem<br />

Defekt die Segel streichen. „Schade. Gerne hätte<br />

ich wieder gepunktet. Die Maschine war sehr gut,<br />

aber die Reifen haben schlagartig Grip verloren,“<br />

war zu hören. Checa führt bei Halbzeit souverän.<br />

Rea muss sich gegen die beiden offiziellen Kawas<br />

wehren, die von zwei Werks-BMWs verfolgt<br />

werden. Dann folgen Laverty-Guigliano-Berger<br />

und Biaggi. Während letzterer weiter wie das<br />

berühmte heiße Messer durch die Butter, bzw.<br />

Gruppe schneidet, fliegt der Spanier Lascorz in<br />

die Wiese und übergibt dadurch den 4. Platz an<br />

Haslam. Doch dieser kann sich nicht lange freuen,<br />

da er von Melandri überholt wird. Aber der<br />

Römer <strong>mit</strong> der teuflisch schnellen Werks-Aprilia<br />

ist hinter den beiden BMWs. Als erstes schnappt<br />

sich Biaggi Haslam und die 13. Runde bringt<br />

auch Melandri kein Glück, wird er doch in dieser<br />

von seinem Landsmann aus dem Windschatten<br />

ausgetrickst. ,<br />

Da<strong>mit</strong> ist Biaggi schon Vierter und hat zwei Dutzend<br />

Überholvorgänge hinter sich. Echt gute Unterhaltung!<br />

Während die frisch überholten <strong>mit</strong><br />

nachlassenden Reifen rutschen und schwarze<br />

Striche auf den Asphalt von Phillip Island malen,<br />

gast Biaggi weiter an als gäbe es keine Morgen<br />

und kommt Sykes immer näher. Bisher hat Biaggi<br />

Foto: Luc Vervoort<br />

Wieder schoß Sykes <strong>mit</strong> dem besten Start an die<br />

Spitze vor Checa, Haslam und Rea, der sich dann<br />

auf Position zwei bringt. Erleichterung in Checas<br />

Box, ganz offensichtlich hat man in der Eile ein<br />

gutes Motorrad aufgebaut. Ein weiterer Sturz hätte<br />

sich fast ereignet, als der ungestüme Biaggi<br />

beim Einfädeln in den ersten Bogen das Heck von<br />

Sykes trifft und den Notausgang nehmen muss.<br />

Dadurch darf sich der Römer ganz am Ende des<br />

Feldes einreihen. Der Nordire Rea ist gut aufgelegt<br />

und geht in der 2. Runde nach ganz vorne. Doch<br />

Sykes möchte seine Pole bestätigen und geht wieder<br />

in Führung. In Runde Drei hat er wieder den<br />

Nordiren vor sich und muss dann auch noch in<br />

das Heck von Checas Ducati blicken. Der Weltmeister<br />

hat sich <strong>mit</strong> seinem neuen Einsatzgerät gut<br />

angefreundet und übernimmt eine Runde später<br />

die Spitze, die er bis zum Ziel nicht mehr abgibt.<br />

Dahinter etabliert sich Rea <strong>mit</strong> der Ten Kate Honda<br />

vor Sykes und seiner ZX 10 R. Wer nun aber<br />

glaubt, es wäre ein langweiliges Rennen, der irrt<br />

gewaltig. Sowohl Smrz, als auch Fabrizio müssen<br />

Notausgänge nehmen und machen deutlich, dass<br />

im Feld heftig gestritten wird. Und von ganz ganz<br />

hinten pflügt ein entfesselt fahrender Max Biaggi<br />

durch das noch 21 Mann starke Feld. Checa-Rea-<br />

Sykes-Lascorz-Haslam-Guintoli-Laverty-Melandri-Giugliano-Berger<br />

nennen sich die ersten Zehn.<br />

Biaggi ist als 14. gerade in den Punkterängen angekommen.<br />

In der 7. Runde ist der Patient Laverty<br />

am Patienten Haslam vorbei gegangen. Hinter<br />

diesem fährt der gesunde Melandri und hat schon<br />

3,2 Sekunden Rückstand auf Checa, der genau<br />

in diesem Augenblick den Rundenrekord von Troy<br />

Für Lokalmatador Mark Aitchison war es ein Wochenende zum vergessen.<br />

wie ein WM-Pilot im „Racing vor Fun Event“ ausgesehen.<br />

Grandios. Doch er bekommt Widerstand<br />

zu spüren, als der Kampf <strong>mit</strong> Sykes beginnt. Der<br />

Brite leistet hartnäckig Gegenwehr und traut sich<br />

einiges. Doch nach drei herzhaften Kontern ist<br />

der Italiener <strong>mit</strong> dem italienischen Motorrad endgültig<br />

vorbei.<br />

Noch weitere vier Runden und Biaggi setzt sich<br />

ohne großartige Gegenwehr vor Jonathan Rea.<br />

Die Ten Kate Honda bläst deutlich sichtbar bei<br />

jedem Gaswechsel kleine blaue Wölkchen in die<br />

Brise an der australischen Küste. Rea ist in den<br />

letzten Runden langsamer geworden und Sykes<br />

wittert wieder die Chance auf einen Podestplatz.<br />

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34 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


SBK IN PHILLIP ISLAND<br />

Rang vier im ersten und drei im zweiten<br />

Lauf für Kawasaki-Pilot Tom Sykes.<br />

In der schnellen Links, die auf Start-Ziel führt,<br />

greift Sykes an und kann sich knapp vor die bedenklich<br />

qualmende Ten Kate Honda schieben<br />

und seinen ersten Podestplatz der Saison sicherstellen.<br />

Doch das Rennen des Tages hat eindeutig<br />

Massimiliano Biaggi geliefert. Selten hat man den<br />

Aprilia-Piloten über eine ganze Renndistanz so<br />

konzentriert und fehlerfrei gesehen. Das könnte<br />

eine gute Taktik werden!<br />

Troy Corser sorgte dann dafür, dass die BMW-Farben<br />

auch bei der zweiten Superbike-Siegerehrung<br />

auf dem Podest vertreten waren, als er die Pokale<br />

überreichte.<br />

Im <strong>Interview</strong> erlebte man dann einen überglücklichen<br />

Tommy Sykes, der im zweiten Lauf viel<br />

Kampfgeist gegen den Weltmeister und Jonny Rea<br />

zeigte: „Das Team hat einen tollen Job über den<br />

Winter gemacht und wir hatten hier ein gutes Wochenende.<br />

Ich bin sehr zuversichtlich, jetzt geht es<br />

nach Europa und wir hoffen weiterhin auf top Resultate.<br />

Jonny hatte alle Türen zugemacht. Doch<br />

ich merkte, dass ich noch etwas mehr Grip hatte<br />

und mein Plan für die letzte Kurve ging auf.“<br />

Für allerbeste Unterhaltung bei den Zuschauern<br />

sorgte aber Biaggi: „Es war ein phantastisches<br />

Rennen und ich bin glücklich. Nach einigen<br />

Runden hatte ich noch auf ein Top Five-Ergebnis<br />

gehofft. Wenn man so an 15. oder 16. Stelle<br />

rangiert und keine Ruhe ins Fahrzeug bekommt,<br />

glaubt man schon mal so etwas. Es war ein<br />

harter Kampf <strong>mit</strong> meinem Freund Tom. Er ist<br />

echt schwer zu überholen. Noch dazu war mein<br />

Bremshebel nach oben gebogen und es war entsprechend<br />

schwierig.“<br />

Zufrieden zeigte sich aber auch Sieger Checa:<br />

Foto: Luc Vervoort<br />

Auftakt zur Supersport WM 2012.<br />

„Nach dem Sieg spüre ich jetzt<br />

keine Beschwerden mehr. Für<br />

das Team ist ein gutes Ergebnis<br />

enorm wichtig. Die Jungs<br />

haben echt geschuftet um mir<br />

ein Motorrad hinzustellen.<br />

Ich hatte keine Zeit, mich <strong>mit</strong><br />

der Maschine vertraut zu machen,<br />

es ging fast sofort zur<br />

Sache.“<br />

In Imola werden dann sicher<br />

auch die Zusatzgewichte wieder<br />

ganz genau kontrolliert.<br />

Es gingen Gerüchte um, in der<br />

ganzen Hektik um den Neuaufbau<br />

wären die sechs Kilo vergessen<br />

worden. Ohnehin gibt<br />

es den einen oder anderen<br />

„Nebenkriegsschauplatz“, was<br />

auch <strong>mit</strong> dafür verantwortlich<br />

ist, dass der ehemalige Biaggi-Günstling<br />

Frederico Sandi<br />

seinen Platz bei Effenbert<br />

Liberty verlor und der letztjährige<br />

Markus Reiterberger<br />

-eamkollege Brett McCormick<br />

völlig überraschend zu einer<br />

SBK Saison kommt. Der kanadische<br />

Fahrer wird ab Imola<br />

nun das vierte <strong>mit</strong> Effenbert-Bier gebrandete Ducati<br />

Superbike fahren. McCormick, der den Spitznamen<br />

‚The Kid‘ trägt, wird zum ersten Mal die<br />

Ducati 1198 <strong>mit</strong> der Startnummer 68 in Imola<br />

pilotieren. Liberty legt also zu, andere tauschen<br />

bereits aus: Pro Ride Real Game Honda wechselt<br />

den erfolglosen Raffaele De Rosa gegen Lorenzo<br />

Alfonsi aus. Ob das einen Fortschritt bringt? In<br />

seinem 250er-Jahr 2009 glänzte De Rosa <strong>mit</strong><br />

WM-Rang 6. Obwohl er vor seinem Umstieg in die<br />

Superbike-WM nie auf einem großen Motorrad<br />

saß, machte er während des ersten WM-Events in<br />

Australien sichtbare Fortschritte: Von 3,445 sec<br />

Rückstand im ersten freien Training steigerte er<br />

sich auf 2,078 sec Rückstand im zweiten Qualifying.<br />

Die rote Laterne wurde er aber nicht los.<br />

Ersetzt wird er durch Landsmann Lorenzo Alfonsi<br />

(31), der bereits von 2005 bis 2007 auf unterlegenem<br />

Material in der Superbike- und Supersport-WM<br />

unterwegs war.<br />

Supersport Phillip Island<br />

Spannende Zweikämpfe in Lauf zwei und<br />

einmalige Kulisse auf der Insel.<br />

Foto: worldSBK<br />

Bei hochsommerlichen Temperaturen von 31<br />

Grad nahmen dann die Supersport-Piloten das<br />

Auftakt-Rennen in Angriff.<br />

Lokalmatador Broc Parkes hatte sich seine 15.<br />

Pole gesichert und ging zuversichtlich in das Rennen.<br />

„Ich wäre gerne die volle Distanz gefahren.<br />

Doch die Reifentechniker machten sich Sorgen<br />

um die Haltbarkeit und wir fahren deshalb nur 15<br />

Runden,“ machte der ehemalige BSB Pilot deutlich.<br />

Neben ihm stand <strong>mit</strong> Sam Lowes einer der<br />

jungen Wilden. Vor Neuzugang Jules Cluzel, der<br />

schon in allen Trainings bemerkenswerten Einsatz<br />

zeigte. Als 4. war Rückkehrer Kenan Sofuoglu<br />

bester Kawasaki-Pilot, der bisher 17 Supersport-<br />

Siege und zwei WM-Titel auf dem Konto hat. An<br />

den Moto2-Bikes liess der schnelle Türke im Vorfeld<br />

kein gutes Haar: „Supersportler lassen sich<br />

viel besser fahren und die Reifen funktionieren.<br />

Es war ein frustrierendes Jahr und ich habe mich<br />

schon <strong>mit</strong> dem ersten Kawasaki-Test wieder wohl<br />

gefühlt,“ sprudelte es <strong>mit</strong> einprägsamer Stimme<br />

aus Kenan hervor. Die zweite Reihe wurde von<br />

den beiden Kawasakis von Ex-Weltmeister Fabian<br />

Foret (Intermoto Team) und Sheridan Morais<br />

(DelatFin Lorenzini) angeführt. Es folgte die beste<br />

Triumph <strong>mit</strong> dem ehemaligen Kiefer Racing-Piloten<br />

Alex Badolini.<br />

In dem 28 Starter starken Feld fanden sich immerhin<br />

8 Rookies. Die gesamte Welt scheint vertreten<br />

zu sein – lediglich den einen oder anderen<br />

deutschen Landsmann wünschen wir uns. Merkwürdig<br />

auch, dass es keinen Wildcard-Piloten für<br />

das von 21 auf 15 Runden verkürzt Rennen gab.<br />

Den besten Start erwischte Sam Lowes <strong>mit</strong> seiner<br />

Honda aus dem Buckmaster Team. Dahinter folgte<br />

Cluzel vor den beiden „Grünen“ Foret und Sofuoglu.<br />

Etwas weiter hinten im Feld kam es zu einem<br />

Sturz, in den Roccoli, Leonov und Toth verwickelt<br />

waren. Alle drei nahmen das Rennen wieder auf,<br />

wobei lediglich der Ungar Imre Toth zu Ende fahren<br />

konnte und als 18. das Ziel erreichte. Auf<br />

Position 5 etablierte sich Parkes vor den beiden<br />

Südafrikanern Morais, Quarmby und dem stark<br />

fahrenden Tschechen Jezek. Ebenfalls in diesem<br />

Pulk mischte Baldolini <strong>mit</strong>. In den Punkterängen<br />

saßen beim Ende des ersten Renndrittels auch<br />

die beiden jungen Aufsteiger Metcher und Day. Ab<br />

der dritten Runde fuhren die Herrschaften Lowes,<br />

Cluzel, Foret und Sofuoglu dicht beieinander und<br />

sorgten für spannende Unterhaltung. Fast übertrieben<br />

hätte es dabei Foret, als er sich mutig<br />

an Cluzel vorbei drückte. Die Kampfgruppe war<br />

perfekt für Windschattenschlachten, die ab der 4.<br />

Runde einsetzten. Ex-GP Pilot Cluzel setzte sich<br />

in der Folge <strong>mit</strong> der Hilfe der Aerodynamik an die<br />

Spitze. Doch nicht lange und die Reihenfolge hieß<br />

wieder Foret vor Lowes und Cluzel. Im <strong>mit</strong>tleren<br />

Drittel gab es dann regelmäßig eine französische<br />

Doppelführung <strong>mit</strong> Foret und dem fast halb so<br />

alten Cluzel (23 Jahre). Der Südafrikaner Morais<br />

hielt sich <strong>mit</strong> einer starken Leistung lange auf<br />

Platz 5 vor Routinier Parkes <strong>mit</strong> der weißen Ten<br />

Kate CBR. Lukas Pesek hatte sich bis zu diesem<br />

Zeitpunkt nach schlechtem Start an Baldolini und<br />

Quarmby heran gefahren.<br />

Als das letzte Renndrittel begann, lagen die er-<br />

Foto: Luc Vervoort<br />

04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

35


SBK IN PHILLIP ISLAND<br />

sten 6 noch im direkten Windschatten. Doch jetzt<br />

setzen sich die beiden Franzosen, der Brite Lowes<br />

und der schnelle Türke von ihren Verfolgern ab.<br />

Es folgten zwei Paare die aus Parkes/Morais und<br />

Baldolini/Quarmby bestanden. Von diesen robbte<br />

sich später Parkes wieder an die Spitzengruppe<br />

ran. Dazu knabberte der Honda-Pilot von einer<br />

Sekunde Rückstand in Zehntelschritten ab. In<br />

Runde 11 ging Kenan dann an Cluzel vorbei, um<br />

sich wenige Kurven später auch Foret vorzunehmen.<br />

Kurz vor Kenans Attacke konnte sich Cluzel<br />

noch über seine ersten Führungskilometer freuen,<br />

doch der zweifache Weltmeister zeigte sich sehr<br />

entschlossen. Der Fuchs Foret nützte die Überraschung<br />

des jungen Franzosen und presste sich<br />

kurze Zeit später ebenfalls vorbei. Als dann die<br />

letzten drei Runden beginnen, führen zwei Kawas<br />

aus unterschiedlichen Teams vor fünf Hondas.<br />

Dahinter nehmen die beiden Triumphs die letzten<br />

15 Kilometer in Angriff. Zu diesem Zeitpunkt inspiziert<br />

Jezek kurz den australischen Kies, kann<br />

zwar zunächst weiter fahren, gibt aber an der<br />

Box auf. Von dort kann er dann beobachten, wie<br />

Sam Lowes einen Rutscher abfängt, aber den 4.<br />

An Parkes verliert. Um den zweiten Platz kämpfen<br />

jetzt die Franzosen Cluzel und Foret. Sehr<br />

zur Freude des in Deutschland lebenden Kenan<br />

Sofuoglu, der dadurch noch relativ ungestört<br />

fahren kann. Der Kawasaki-Pilot vom Bosporus<br />

kann sich fast über eine volle Sekunde Vorsprung<br />

freuen. Doch innerhalb weniger Runden, in denen<br />

Foret alles riskiert, ist der Franzose plötzlich wieder<br />

am Hinterrad des zweifachen türkischen Weltmeisters.<br />

Doch er kann die Attacken des französischen<br />

Ex-Weltmeisters abwehren und rettet sich<br />

auch vor einem Windschattenangriff <strong>mit</strong> 7/10<br />

Sekunden als Sieger über die Ziellinie. Der Jubel<br />

bei DeltaFin Lorenzini ist enorm. Hat man doch<br />

das Vertrauen des Werkes eindrucksvoll bestätigt.<br />

Aber auch Kawasaki Intermoto hat einen guten<br />

Einstand <strong>mit</strong> der neuen Marke geliefert. Und die<br />

ältesten Piloten im Feld haben eine tolle Show geliefert.<br />

Broc Parkes wurde 3. in der letzten Runde.<br />

„Ich hatte Angst vor Reifenverschleiß, ich musste<br />

die Reifen schonen, weil ich sie zu hart rangenommen<br />

hatte. Noch dazu spürte ich nach meinem<br />

Trainingssturz einen dicken Kopf. Das Podest<br />

macht mich aber zufrieden“, war vom aktuellen<br />

WM-Dritten zu hören.<br />

Größere Töne gab es bei Foret: „Das war ein schöner<br />

Kampf. Ich hatte den Anschluss an die Spitze<br />

schon verloren. Aber ich hatte eigentlich den Sieg<br />

im Plan. In der letzten Runde war ich wieder dran,<br />

doch es fehlte dann das letzte Quäntchen Glück.<br />

Ich freue mich auf Imola, auch da werden unsere<br />

Kawas gut sein!“<br />

Und was sagt der Sieger Kenan Sofuoglu: „Es<br />

ging mir schlecht in der Moto2 und ich war glücklich<br />

über das Kawasaki-Angebot. Ich habe lange<br />

überlegt, die Entscheidung war schwierig. Aber<br />

Kawa war die beste Option. Ich habe eigentlich<br />

heute 10 Runden gewartet. Und das hat genau<br />

funktioniert. Als ich dann vorne war, war ich überrascht<br />

von der Flagge. Ein kurzes Rennen - aber<br />

ein gutes für mich und das Team!“<br />

Danke auch. Und noch mehr tolle Rennen wollen<br />

wir in Imola sehen. Dann auch <strong>mit</strong> unserem Markus<br />

in der Superstock 1000.<br />

Sofuoglu gewinnt vor Foret und Parkes.<br />

Foto: Luc Vervoort<br />

Superbike Superpole<br />

1 SYKES GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki 1‘31.323<br />

2 BIAGGI ITA Aprilia Racing Team Aprilia 1‘31.477<br />

3 CHECA ESP Althea Racing Ducati 1‘31.621<br />

4 SMRZ CZE Liberty Racing Team Effenbert Ducati 1‘31.783<br />

5 GUINTOLI FRA Team Effenbert Liberty Racing Ducati 1‘31.832<br />

Superbike 1. Rennen<br />

1 M.BIAGGI ITA Aprilia Racing Team Aprilia 34‘13.963<br />

2 M.MELANDRI ITA BMW Motorrad Motorsport BMW + 7.104<br />

3 S. GUINTOLI FRA Team Effenbert Liberty Racing Ducati + 7.378<br />

4 T. SYKES GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki + 12.189<br />

5 J. SMRZ CZE Liberty Racing Team Effenbert Ducati + 16.424<br />

6 M.FABRIZIO ITA BMW Motorrad Italia GoldBet BMW + 20.200<br />

7 J. REA GBR Honda World Superbike Team Honda + 20.223<br />

8 H. AOYAMA JPN Honda World Superbike Team Honda + 24.108<br />

9 D. GIUGLIANO ITA Althea Racing Ducati + 28.072<br />

10 B. STARING AUS Team Pedercini Kawasaki + 34.232<br />

Superbike 2. Rennen<br />

1 C. CHECA ESP Althea Racing Ducati 34‘26.728<br />

2 M.BIAGGI ITA Aprilia Racing Team Aprilia + 5.707<br />

3 T. SYKES GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki + 12.52<br />

4 J. REA GBR Honda World Superbike Team Honda + 12.655<br />

5 L. HASLAM GBR BMW Motorrad Motorsport BMW + 18.179<br />

6 M.MELANDRI ITA BMW Motorrad Motorsport BMW + 18.831<br />

7 M.BERGER FRA Team Effenbert Liberty Racing Ducati + 18.939<br />

8 E. LAVERTY IRL Aprilia Racing Team Aprilia + 19.478<br />

9 H. AOYAMA JPN Honda World Superbike Team Honda + 19.554<br />

10 N. CANEPA ITA Red Devils Roma Ducati + 26.289<br />

Supersport Superpole<br />

1 PARKES AUS Ten Kate Racing Products Honda 1‘34.445<br />

2 LOWES GBR Bogdanka PTR Honda Honda 1‘34.461<br />

3 CLUZEL FRA PTR Honda Honda 1‘34.563<br />

4 SOFUOGLU TUR Kawasaki DeltaFin Lorenzini Kawasaki 1‘34.577<br />

5 FORET FRA Kawasaki Intermoto Step Kawasaki 1‘34.986<br />

Supersport Rennen<br />

1 K. SOFUOGLU TUR Kawasaki DeltaFin Lorenzini Kawasaki<br />

2 F. FORET FRA Kawasaki Intermoto Step Kawasaki + 0.078<br />

3 B. PARKES AUS Ten Kate Racing Products Honda + 2.038<br />

4 J. CLUZEL FRA PTR Honda Honda + 2.113<br />

5 S. LOWES GBR Bogdanka PTR Honda Honda + 4.955<br />

6 S. MORAIS RSA Kawasaki DeltaFin Lorenzini Kawasaki + 6.812<br />

7 R. QUARMBY RSA PTR Honda Honda + 11.592<br />

8 A. BALDOLINI ITA Power Team by Suriano Triumph + 16.761<br />

9 V. IANNUZZO ITA Power Team by Suriano Triumph + 18.098<br />

10 L. PESEK CZE PRORACE Honda + 18.425<br />

Supersport Punktestand<br />

1 Sofuoglu 25 6 Morais 10 11 Metcher 5<br />

2 Foret 20 7 Quarmby 9 12 Day 4<br />

3 Parkes 16 8 Baldolini 8 13 Marconi 3<br />

4 Cluzel 13 9 Iannuzzo 7 14 Scholtz 2<br />

5 Lowes 11 10 Pesek 6 15 Menghi 1<br />

Superbike Punktestand<br />

1 Biaggi 45 6 Guintoli 16 11 Fabrizio 10<br />

2 Melandri 30 7 Smrz 16 12 Giugliano 10<br />

3 Sykes 29 8 Haslam 15 13 Laverty 8<br />

4 Checa 25 9 Aoyama 15 14 Zanetti 7<br />

5 Rea 22 10 Berger 15 15 Canepa 6<br />

36 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


Racing Team Germany präsentiert neues Team<br />

für die Saison 2012 auf dem Sachsenring<br />

Text: André Birkenkampf<br />

Racing Team Germany - v.l.n.r. Norman Rank, Steven Schwabe, Stefan<br />

Glass, Louis Rossi, Fritz Glänzel und Dirk Heidolf.<br />

Am 12.03.2012 fand auf dem Sachsenring die Teamvorstellung des Racing<br />

Team Germany <strong>mit</strong> den Fahrern Louis Rossi, der in der Moto3 Weltmeisterschaft<br />

antritt und Steven Michels, der die International Road Racing Championchip<br />

im Team von Suzuki Müller aus Leipzig bestreitet. In der Moto3<br />

vertraut man auf Honda-Motoren und Chassis von FTR. Die komplette<br />

Technikcrew in der Truppe um Teamchef Dirk Heidolf wurde für 2012 neu<br />

zusammengestellt. Cheftechniker ist Norman Rank, der Unterstützung von<br />

den Mechanikern Steven Schwabe und Stefan Glaß erhält. Das kleine Privatteam<br />

aus Sachsen kann auf eine durchaus erfolgreiche Vergangenheit zurückschauen,<br />

schaffte man in der Saison 2011 <strong>mit</strong> Sandro Cortese Endrang<br />

vier und zwei Saisonsiege in der 125 ccm-WM. Gesellschafter Dr. Uwe Fischer<br />

zeigte in diesem Zusammenhang nochmal einem Rückblick der Saison<br />

2011, in dem auch den Fahrern Maximilian Kappler (ADAC Junior Cup) und<br />

<strong>Didier</strong> <strong>Grams</strong> (IRRC) gedankt wurde, die 2012 leider nicht mehr fürs Team<br />

unterwegs sein werden.<br />

Nach den ersten Testfahrten äußerte sich Louis Rossi zu seinen Zielen für<br />

die Saison 2012: „Anfangs war es nicht einfach, die richtige Lösung für den<br />

Motor und das Fahrwerk zu finden. Jetzt denke ich, dass wir die richtige Entscheidung<br />

<strong>mit</strong> FTR und Honda getroffen haben. Wir haben ein gutes Paket<br />

gefunden. Natürlich war alles neu für mich - das Motorrad, das Umfeld, die<br />

Mannschaft. Aber ich fühle mich sehr wohl <strong>mit</strong> den Leuten um mich herum<br />

und ich hatte gleich ein sicheres Gefühl, als ich auf dem Motorrad saß. Ich<br />

befürchtete, dass ich Probleme <strong>mit</strong> der Motorbremse haben werde, aber<br />

letztendlich stellte sich heraus, dass der Unterschied zur 125er-Kategorie<br />

nicht so groß ist. Bei den Wintertests konnten wir bereits viele wichtige Daten<br />

gewinnen. Jetzt werden wir sehen, wie es <strong>mit</strong> den Kitmotoren läuft. Mein<br />

Ziel im vergangenen Jahr war, dass ich in jedem Rennen in die Punkte fahre.<br />

Ich habe mich meistens zwischen den Top15 und Top10 platziert. Zweimal<br />

waren wir in den Top10. Ich denke, es ist besser, wenn wir unsere Ziele nicht<br />

zu hoch stecken. Dieses Jahr bin ich mir sicher, dass wir uns Rennen für<br />

Rennen steigern können. Ziel ist zu Beginn auf jeden Fall die Top10, Top 5 so<br />

schnell wie möglich und vielleicht am Ende der Kampf ums Podium.“<br />

Auch Teamchef Dirk Heidolf zeigte sich nach den ersten Eindrücken auf<br />

der Strecke begeistert vom Franzosen. „Wir haben einen Fahrer, der sich unglaublich<br />

anstrengt, der Selbstkritik übt – er ist ein Kämpfer und Arbeiter. Ich<br />

bin sehr optimistisch, dass wir sehr schnell im einstelligen Bereich fahren<br />

können. Das heißt, rund um die Plätze 7, 8, 9. Von Podesten möchte ich<br />

noch nicht sprechen, denn es wird sicher eine harte Saison.“<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Steven Michels fährt die IRRC <strong>mit</strong> einer Suzuki GSX-R.<br />

Dirk Heidolf <strong>mit</strong> Presseverantwortlicher<br />

Karina Homilius und Fahrer Louis Rossi.<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: André Birkenkampf Foto: André Birkenkampf<br />

Dr. Uwe Fischer, Gesellschafter RTG auf der Moto3 Honda-FTR.<br />

04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

37


MOTOGP TESTS IN VALENCIA<br />

BOS präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag die MotoGP 2012<br />

Text: Toni Börner<br />

Dass Casey Stoner auch beim zweiten Test der<br />

Saison dominierte, sagt eigentlich schon alles<br />

und braucht nur in einem Nebensatz erwähnt zu<br />

werden. Trotzdem bleibt zu konstatieren, dass er<br />

nur zwei von drei Tagen fahren konnte. Genau wie<br />

beim ersten Sepang-Test. Dort hatte er sich vor<br />

der ersten Session des Jahres beim Warmmachen<br />

den Rücken blockiert und musste einen Tag<br />

lang aussetzen. Dieses Mal waren die Probleme<br />

technischer Natur. Bei Teamkollege Dani Pedrosa<br />

wurden am Ende des ersten Tages Unregelmäßigkeiten<br />

im Triebwerk festgestellt, woraufhin die<br />

Motoren zurück nach Japan geschickt wurden.<br />

Stoner und Pedrosa konnten erst an Testtag Drei<br />

wieder auf die Piste. „Wieder konnten wir nicht<br />

von den vollen drei Tagen profitieren“, fasste es<br />

Stoner zusammen. „Am ersten Tag waren es nur<br />

16 Runden und am zweiten konnten wir gar nicht<br />

fahren.“ Der amtierende Weltmeister zeigte sich<br />

aber darüber zufrieden, dass am dritten Tag das<br />

Wetter dann gut wurde. „Wir haben am Motorrad<br />

verschiedene Lösungen gefunden und gerade bei<br />

der Elektronik unterschiedliche Einstellungen getestet.“<br />

Ziel sei es gewesen den Motor-Charakter<br />

so hinzubekommen, wie der Australier das eben<br />

gern mag. Mit einem kürzeren Radstand wurde<br />

ebenso experimentiert, „um das Chattering zu<br />

reduzieren“. Man sei dabei leicht vorwärts gekommen.<br />

„Aber im Moment können wir das noch<br />

nicht komplett eliminieren, also haben wir noch<br />

einige Arbeit vor uns.“ Das Chassis und die Traktion<br />

sein derweil nach Stoners Geschmack. „Das<br />

Bike lenkt sich gut und wir müssen uns wirklich<br />

nur des Chatterings entledigen. Grundsätzlich<br />

sind wir <strong>mit</strong> der Maschine zufrieden.“<br />

Teamkollege Pedrosa drehte insgesamt 26 Run-<br />

38 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Casey Stoner ist WM-Favorit Nummer eins.<br />

den mehr und blieb fast zwei Zehntelsekunden<br />

hinter der Bestzeit. Da<strong>mit</strong> stand der Spanier zwar<br />

weiter im Schatten Stoners, der in seinem ersten<br />

Jahr im Repsol Honda Werksteam den WM-Titel<br />

einfahren konnte. Doch Pedrosa schien nicht allzu<br />

geknickt. „Insgesamt haben wir bei diesem<br />

Test hauptsächlich am Chassis gearbeitet“, so<br />

der dreifache Weltmeister. Man habe den besten<br />

Kompromiss finden wollen und dabei verschiedene<br />

Ideen und Abstimmungen probiert. „Und<br />

wir gehen <strong>mit</strong> recht guten Gefühlen“, fasste er zusammen.<br />

Pedrosa weiß aber auch, dass Sepang<br />

nicht bezeichnend für<br />

die Saison ist. „Diese<br />

Strecke ist sehr speziell,<br />

darum brauchen<br />

wir für die Zukunft klare<br />

Ideen.“ Fortschritte<br />

habe man auf der<br />

Bremse gemacht, außerdem<br />

fühle sich das<br />

Chassis eben etwas<br />

besser an. „Wir haben<br />

etwas weniger Chattering<br />

- verglichen zum<br />

ersten Test“, bestätigte<br />

auch Pedrosa. „Wir<br />

müssen aber den Kurveneingang<br />

und -scheitelpunkt<br />

optimieren.<br />

Ich denke aber, dass<br />

wir Verbesserungen erwarten<br />

können, wenn<br />

wir etwas tiefer in den<br />

Motor und die Elektronik<br />

gehen.“ Dies ist für<br />

Foto: motogp.com<br />

den Jerez-Test geplant. Pedrosa bekam in Sepang<br />

außerdem ein anderes Windschild, <strong>mit</strong> dem er<br />

sich auf der Gerade viel besser fühlte.<br />

Den größten Schritt beim zweiten Sepang-Test<br />

machte der Italiener und Yamaha-Neuling Andrea<br />

Dovizioso. Am Ende landete der Tech 3-Pilot auf<br />

dem dritten Rang hinter den beiden Werks-Hondas<br />

aus seinem Vorgängerteam - und das <strong>mit</strong> nur<br />

vier Zehnteln Rückstand. „Abgesehen vom Regen<br />

an den ersten beiden Tagen war das ein wirklich<br />

guter Test“, grinste Dovizioso, der erstmals in seiner<br />

GP-Karriere Honda den Rücken gekehrt hat.<br />

„Ich bin sehr glücklich.“<br />

„Ich habe meine ersten Runden im Regen auf der<br />

Yamaha gedreht und hatte ein wirklich gutes Gefühl“,<br />

fuhr er fort. „Der Motor war sanfter und ich<br />

konnte die Slides kontrollieren. Aber ein wichtiger<br />

Bereich war meine körperliche Verfassung. Meine<br />

Schulter fühlte sich viel besser als beim ersten<br />

Test hier an und ich bin glücklich über die Rundenzeiten<br />

und die Platzierung. Wir haben einen<br />

guten Job gemacht und hier viele Dinge verstanden.“<br />

Besonders lobte Dovizioso den neuen Motor,<br />

der am Kurveneingang um einiges besser sein<br />

soll. „Und das war schon der starke Punkt der Yamaha“,<br />

lobte er weiter. Einen Longrun unternahm<br />

er derweil auch. In den 15 Runden am Stück verstand<br />

er den Charakter der M1 besser, doch nicht<br />

nur sie, sondern auch die Reifen. „Wir haben noch<br />

einiges an Arbeit vor uns, aber das Potenzial des<br />

Motorrads ist bereits auf einem hohen Level.“<br />

Eine Genugtuung dürfte für Dovizioso außerdem<br />

gewesen sein, dass er Ex-Weltmeister und Markenkollegen<br />

Jorge Lorenzo hinter sich lassen konnte<br />

- wenngleich auch nur um rund sieben Zehntelsekunden.<br />

Der Spanier zeigte sich nach dem dritten<br />

Testtag und einer Rennsimulation erschöpft.<br />

„Heute Nach<strong>mit</strong>tag war eine der härtesten Simu-<br />

Dani Pedrosa ist zuversichtlich und arbeitet noch an<br />

der Abstimmung seiner Honda.<br />

Foto: motogp.com


MOTOGP TESTS IN SEPANG<br />

Foto: motogp.com<br />

Foto: motogp.com<br />

Platz neun für Stefan Bradl.<br />

lationen meiner Karriere, denn die 1000er sind<br />

richtig ermüdend und der Hinterreifen scheint<br />

nach drei oder vier Runden richtig einzubrechen“,<br />

so der Mallorquiner. „Danach bleibt das Gefühl<br />

gleich, aber das ist ganz anders als letztes Jahr.<br />

Es ist fast wie wenn du im Regen fährst und versuchst,<br />

am Kurvenausgang und beim Beschleunigen<br />

das Heck zu kontrollieren.“ Lorenzo brachte<br />

die Rennsimulation <strong>mit</strong> einem anständigen Tempo<br />

über die Bühne. „Darum war es insgesamt ein<br />

sehr positiver Test“, fasste er zusammen. „Danke<br />

an Yamaha für die ganze harte Arbeit!“<br />

Auf dem fünften Rang wurde die dritte Yamaha<br />

gewertet - und die kam wieder nicht aus dem<br />

Werksteam. Der Brite Cal Crutchlow überraschte<br />

<strong>mit</strong> Rang fünf. Nach insgesamt 103 Runden blieb<br />

er bei unter einer halben Sekunde Rückstand auf<br />

Stoner und als letzter auch unter der Marke von<br />

2:01-Minuten. „Ich bin wirklich happy“, strahlte<br />

der letztjährige Rookie des Jahres. Er habe gute<br />

Fortschritte machen können. „Ich mag den neuen<br />

Motor von Yamaha“, sagte er. Der japanische<br />

Hersteller <strong>mit</strong> den drei Stimmgabeln im Wappen<br />

habe da hart gearbeitet und sehr gute Fortschritte<br />

gemacht. „Ich bin auch happy <strong>mit</strong> meinen Rundenzeiten,<br />

denn das ist überhaupt nicht meine<br />

Lieblingsstrecke und ich war trotzdem Fünftschnellster<br />

und bin nahe an den Top Drei dran“,<br />

brachte es der ehemalige Supersport-Weltmeister<br />

auf den Punkt. Ein großes Plus sei auch, dass<br />

er konstant unterwegs sein konnte. „Dabei habe<br />

ich mich vom letzten Jahr definitiv gesteigert.“<br />

Und natürlich gibt das Vertrauen. „Ich genieße<br />

das 1000ccm-Bike wirklich.“ Crutchlow fuhr auch<br />

einen Long-Run über zwölf Runden und klagte<br />

über die Reifen. „Die sind ziemlich gerutscht.“<br />

Da<strong>mit</strong> sei es körperlich natürlich auch viel anstrengender<br />

geworden, aber Crutchlow schielte<br />

auch in eine andere Richtung. „Es sieht so aus,<br />

als sei das Haushalten <strong>mit</strong> den Reifen wichtiger<br />

denn je zuvor.“<br />

Mit 116 Runden war der Spanier Hector Barbera<br />

der zweit-emsigste Tester in Sepang. Und vor<br />

allem gab es einen wichtigen Fakt zu feiern: Der<br />

Pramac-Pilot stellte die beste Ducati - und das<br />

unterhalb einer Sekunde Rückstand auf Stoner.<br />

Der Sechstplatzierte dieses Tests bewegte sich<br />

aber auf dünnem Eis, denn bis zu Rang neun<br />

vergingen nur knapp zweieinhalb Zehntelsekunden.<br />

Honda-Neuzugang Alvaro Bautista konnte<br />

Valentino Rossis Zeitabstände auf Stoner werden größer statt kleiner.<br />

dabei noch Yamaha-Werks-Ass Ben Spies schlagen,<br />

Platz neun ging überraschenderweise an<br />

Stefan Bradl.<br />

Der Superbike-Weltmeister von 2009, Ben Spies,<br />

hatte am letzten Tag einen Sturz zu verdauen.<br />

Trotzdem bezeichnete er den Donnerstag als gut.<br />

„Wir haben viel gelernt und konnten ein paar neue<br />

Elektronik-Einstellungen testen, die große Verbesserungen<br />

brachten“, so der US-Amerikaner. Auch<br />

verschiedene Gabelabstimmungen wurden probiert.<br />

„Die waren ein großer Schritt“,<br />

fasste der Yamaha-Werkspilot<br />

zusammen. „Es ist<br />

schade, dass<br />

ich ges<br />

t ü r z t<br />

bin, aber<br />

wir<br />

wissen<br />

vom letzten Test<br />

schon, dass das Motorrad<br />

großes Potenzial<br />

hat. Wir können zuversichtlich<br />

nach Jerez gehen.“<br />

Moto2-Weltmeister Stefan Bradl ließ sogar<br />

den zweiten Testtag aus. Der dritte und abschließende<br />

Tag in Sepang war dann aber „hart für<br />

mich und die Jungs“, gestand der Bayer. „Nach<br />

54 Runden habe ich mich ein wenig müde gefühlt,<br />

denn die Temperaturen waren heute sehr hoch.“<br />

Trotzdem könne er Malaysia <strong>mit</strong> einem guten Ge-<br />

fühl verlassen. „Und <strong>mit</strong> einem guten Basis-Setup<br />

für die Zukunft.“<br />

Bradl hat vor allem am Motormapping gearbeitet,<br />

da<strong>mit</strong> sein Fahrstil besser passt und die<br />

Leistungsabgabe homogener wird.<br />

„Ich bin <strong>mit</strong> meiner Rundenzeit<br />

ziemlich zufrieden“,<br />

sagte er weiter.<br />

„Die Lücke nach vorn ist akzeptabel. Wenn<br />

wir weiter solche Fortschritte machen, dann bin<br />

ich mir sicher, dass wir schon bald positive Resultate<br />

einfahren werden.“<br />

Foto: motogp.com<br />

04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

39


MOTOGP TESTS IN SEPANG<br />

Kopfzerbrechen bei Nicky Hayden.<br />

Wieder einmal nicht viel lief für das Ducati-Werksteam<br />

zusammen. Valentino Rossi wurde Zehnter,<br />

Nicky Hayden Elfter. Bei den Roten experimentierte<br />

man <strong>mit</strong> allerlei Sitzpositionen - doch<br />

brauchbare Zeiten kamen nicht zu Stande. Der<br />

neunfache Weltmeister Rossi blieb in 2:01,550<br />

über eine Sekunde hinter Stoner zurück. Das<br />

klingt zwar erst einmal nicht viel, sind in der MotoGP<br />

aber Welten - wie in diesem Fall: ganze acht<br />

Fahrer liegen dazwischen. Immerhin war Hayden<br />

nur rund sechs Zehntelsekunden langsamer.<br />

Trotzdem bildeten die beiden Ducati-Werksfahrer<br />

die Schlusslichter der aktiven Prototypen-Piloten<br />

der MotoGP-Klasse für 2012. Dahinter kamen nur<br />

noch Testpiloten und CRT-Fahrer. Auch, weil sich<br />

Karel Abraham nach einem schweren Sturz beim<br />

Test in Jerez kurz zuvor für ein Fernbleiben in Sepang<br />

entschied.<br />

Rossi denkt <strong>mit</strong>tlerweile in kleineren Schritten.<br />

„Eine kleine positive Sache ist, dass wir die Lücke<br />

nach vorn etwas verkürzen konnten. Die war<br />

1,2 Sekunden, jetzt ist es noch eine Sekunde“,<br />

sagte der Italiener. Außerdem freute er sich, dass<br />

die neue Elektronik gut funktioniere. „Aber es<br />

schmerzt schon, dass wir, verglichen zu allen anderen,<br />

in der Zeitenliste ganz unten stehen. Wir<br />

haben eine Reihe an Dingen probiert, um vom ersten<br />

Test noch einen Schritt nach vorn zu machen,<br />

aber leider ist uns das nicht gelungen. Eigentlich<br />

ist es schlimmer<br />

geworden.“<br />

Das Bike sei<br />

schwerer zu fahren<br />

gewesen,<br />

als vor drei Wochen<br />

und besonders<br />

der Kurvenspeed<br />

habe<br />

gelitten. „Es ist<br />

auch wahr, dass<br />

dieser Test in<br />

Anbetracht des<br />

Wetters und der<br />

Streckenverhältnisse<br />

schwieriger<br />

war, aber<br />

das scheint uns<br />

härter getroffen<br />

zu haben, als<br />

alle anderen.<br />

Ehrlich, ich habe<br />

erwartet besser<br />

als Zehnter zu sein.“ Es kam auch noch Pech hinzu,<br />

denn als Rossi <strong>mit</strong> einem anderen Reifen noch<br />

mal an der Rundenzeit arbeiten wollte, gab es ein<br />

Problem <strong>mit</strong> der Gabel. „Das hat uns Zeit gekostet“,<br />

kommentierte der neunfache Weltmeister.<br />

Foto: motogp.com<br />

Colin Edwards war Bester CRT-Fahrer.<br />

„Ohne das Problem hätten wir vielleicht drei oder<br />

vier Zehntel weiter vorn sein können. Trotzdem ist<br />

unsere Pace immer noch rund sieben Zehntel zu<br />

langsam. Ehrlich gesagt: das ist nicht viel, aber<br />

wir sind eben trotzdem noch zurück. Wir sind<br />

dieses Mal nicht zufrieden, wie es gelaufen ist.“<br />

Für Teamkollege Hayden war es derweil der erste<br />

richtige Test des Jahres. „Das Motorrad fühlt<br />

sich beim Bremsen und in der Kurve besser an<br />

und ich mag das Feedback, das es mir gibt“,<br />

kommentierte er. „Auch scheinen die Rundenzeiten<br />

nicht zu leiden, wenn die Strecke heiß und<br />

rutschig wird.“ Zu arbeiten habe man noch am<br />

Chattering am Kurvenausgang. „Wir haben viele<br />

Ideen, denn wir konnten eine ganze Menge noch<br />

nicht testen.“ Auch Hayden hatte einen Sturz zu<br />

verbuchen. „Gegen Ende rutschte mir in Kurve<br />

eins das Vorderrad weg und ich crashte. Aber es<br />

war nur ein leichter Sturz und mir geht es gut.“<br />

Mit der Genesung seiner Schulter sei er vollends<br />

zufrieden und für Jerez könnte sie schon wieder<br />

bei 100 Prozent sein.<br />

Als bester CRT-Fahrer blieb Colin Edwards auf der<br />

Suter-BMW über drei Sekunden hinter Stoner und<br />

da<strong>mit</strong> auch noch zwei Sekunden hinter den letzten<br />

Prototypen der MotoGP-Klasse - den Ducatis<br />

von Rossi und Hayden.<br />

Foto: motogp.com<br />

MotoGP Tests in Sepang<br />

1 Casey Stoner Repsol Honda Team 2:00.473<br />

2 Dani Pedrosa Repsol Honda Team 2:00.648 +0.175<br />

3 Andrea Dovizioso Monster Yamaha Tech 3 2:00.802 +0.329<br />

4 Jorge Lorenzo Yamaha Factory Racing 2:00.877 +0.404<br />

5 Cal Crutchlow Monster Yamaha Tech 3 2:00.986 +0.513<br />

6 Hector Barbera Pramac Racing Team 2:01.231 +0.758<br />

7 Alvaro Bautista San Carlo Honda Gresini 2:01.275 +0.802<br />

8 Ben Spies Yamaha Factory Racing 2:01.432 +0.959<br />

9 Stefan Bradl LCR Honda 2:01.492 +1.019<br />

10 Valentino Rossi Ducati Team 2:01.550 +1.077<br />

11 Nicky Hayden Ducati Team 2:01.609 +1.136<br />

12 Franco Battaini Cardion AB Motoracing 2:03.490 +3.017<br />

13 Colin Edwards NGM Mobile Forward Racing 2:03.681 +3.208<br />

14 Yonny Hernandez Avintia Racing 2:06.632 +6.159<br />

15 Ivan Silva Avintia Racing 2:06.785 +6.312<br />

40 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


MOTO2 / MOTO3 TESTS IN JEREZ<br />

Maverick Vinales und Claudio Corti <strong>mit</strong> Bestzeit in Jerez<br />

Moto2<br />

Die letzten offiziellen Testfahrten im spanischen<br />

Jerez, vor Saisonbeginn Anfang April, bestätigten<br />

die Favoritenrollen von Claudio Corti und Tom<br />

Lüthi, die als einzige Fahrer des Feldes die 1.42er<br />

Zeitenmarke unterbieten konnten. Claudio Corti<br />

gab nach den Tests folgendes zu Buche. „Das<br />

Team und speziell die Leute von Dunlop haben<br />

einen wirklich guten Job gemacht. Wir probierten<br />

viele neue Teile und Dinge und waren trotzdem<br />

immer sehr schnell unterwegs. Ein wirklich guter<br />

Test besonders heute als die Sonne schien und<br />

kein Wind herrschte. Ich wäre sehr glücklich,<br />

wenn es nach den 17 Läufen genauso aussehen<br />

würde.“<br />

Lüthi, der an den ersten beiden Tagen die Bestmarke<br />

setzen konnte, wurde an Tag drei noch von<br />

Corti <strong>mit</strong> einem Rückstand von 0.004 Sekunden<br />

auf Rang zwei verwiesen. Tom Lüthi zu dem Ergebnis:<br />

„Es war sehr gut hier und ich bin guter<br />

Dinge. Es waren drei brillante Tage hier in Jerez.<br />

Am Ende fuhr ich einen Long Run aber die rote<br />

Flagge bremste mich. Ich bin wirklich guter Dinge<br />

und ich bin sicher das die Basis für den Saisonstart<br />

sehr gut ist.“<br />

Pol Espargaro, von Pons 40 HP Tuenti, komplet-<br />

Bestzeit in der Moto2, der Italiener Claudio Corti.<br />

Text: André Birkenkampf<br />

Foto: motogp.com<br />

Max Neukirchner kommt auf noch keine brauchbaren Zeiten.<br />

Foto: Peter Lange<br />

Foto: Peter Lange<br />

tierte die ersten Drei.<br />

Mit Spannung wurde auch das Debüt von Marc<br />

Marquez erwartet, der nach seiner Krankheit kurz<br />

zuvor schon sein Rollout in Albacete gab und sich<br />

erstmals seit Sepang 2011 <strong>mit</strong> der Konkurrenz<br />

messen konnte. Mit 0.447 Sekunden Rückstand<br />

auf Corti und Platz fünf am Ende schlug sich der<br />

Spanier vom Catalunya Caixa Repsol Team recht<br />

beachtlich. „Ich bin wirklich sehr zufrieden. Ich<br />

habe ein gutes Gefühl auf dem Motorrad. Ich<br />

habe fünf Monate verloren und bin deshalb sehr<br />

glücklich an diesen Tests wieder teilnehmen zu<br />

können. Ich bin nicht so viele Runden gefahren<br />

weil das Team mir ein Li<strong>mit</strong> an Kilometern gegeben<br />

hat. Es war trotzdem sehr wichtig hier zu<br />

sein. Nun geht es auf nach Qatar und ich denke,<br />

bis dahin dann auch zu 100 Prozent fit zu sein.“<br />

Einen großen Schritt nach vorn machte auch der<br />

Weltmeister von 2010 in dieser Klasse Toni Elias.<br />

Er verbesserte seine Zeit gegenüber den Testfahrten<br />

im Februar um eine Sekunde und tauchte<br />

erstmals nach seinem Umstieg aus der MotoGP<br />

wieder in den Top Ten auf.<br />

Freude auch bei Mika Kallio, der eine Zeit von<br />

1:42.3 hinzauberte und da<strong>mit</strong> eine halbe Sekunde<br />

schneller war wie noch einen Monat zuvor an<br />

gleicher Stelle. Teamkollege Scott Redding wurde<br />

Zehnter, konnte seine Zeit gegenüber Februar jedoch<br />

nicht verbessern.<br />

Nicht ganz so positiv sieht es bei den Anderen<br />

deutschsprachigen Piloten aus. Der Schweizer<br />

Dominique Aegerter verbesserte zwar seine Rundenzeit<br />

um 1,5 Sekunden gegenüber dem Vormonat,<br />

würde im Rennen als 15. allerdings nur einen<br />

Punkt kassieren.<br />

Angespannte Stimmung herrscht auch im Weltmeisterteam<br />

von Kiefer Racing, denn Max Neukirchner<br />

kam abermals nicht in die Top 20. Mit<br />

einem Rückstand von knapp 1,6 Sekunden auf<br />

den Spitzenreiter kann man Platz 23 schon als<br />

leichtes Desaster betrachten. Noch schlimmer<br />

erging es Randy Krummenacher <strong>mit</strong> Platz 29. Alexander<br />

Lundh von Cresto Guide MZ Racing wurde<br />

32. und da<strong>mit</strong> Letzter in der Zeitenliste.<br />

Die Neueinsteiger Johann Zarco 16. und Nico Terol<br />

17. werden auch noch eine Schippe drauflegen<br />

müssen, um ihre Saisonziele zu erreichen.<br />

Marcel Schrötter ist auf seiner Mahindra momentan nicht zu beneiden.<br />

04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

41


MOTO2 / MOTO3 TESTS IN JEREZ<br />

Moto3<br />

In der Moto3 scheint <strong>mit</strong> dem Italiener Romano<br />

Fenati ein neuer Stern am Motorsporthimmel aufzugehen,<br />

denn er war es, der am ersten Testtag<br />

die Bestmarke setzte und <strong>mit</strong> einem Vorsprung<br />

von 0,341 Sekunden auf den bisherigen Rookie<br />

Maverick Vinales seine erfahrenen Gegner hinter<br />

sich ließ. Am Ende der drei Tage schaffte er es auf<br />

Position drei, hinter Vinales und Kent. Für Sandro<br />

Cortese sprang <strong>mit</strong> einem Rückstand von 0,6 Sekunden<br />

auf den Ersten Platz vier heraus. „Alle<br />

Tests waren sehr gut, wir haben uns alle richtig<br />

angestrengt um das Bestmögliche aus dem Bike<br />

herauszuholen. KTM und auch mein Team haben<br />

richtig gute Arbeit geleistet, wir haben die ganzen<br />

drei Tage und auch die Tests davor sehr hart gearbeitet<br />

um das Motorrad weiterzuentwickeln und<br />

ich denke das wir bereit sind für Qatar.“<br />

Jonas Folger fand nach dem Desaster bei MZ<br />

(konnten die finanziellen Mittel für den sympathischen<br />

Deutschen nicht aufbringen) im Ioda-<br />

Racing Project noch eine Unterschlupf und saß<br />

so<strong>mit</strong> das erste Mal auf einer Moto3 um Runden<br />

zu drehen. Für ihn ist es natürlich bis zum Saisonstart<br />

umso schwieriger, die fehlende Erfahrung<br />

den Anderen gegenüber aufzuholen. Das<br />

Sandro Cortese war immer unter den Top Vier.<br />

Romano Fenati verblüffte die Konkurrenz <strong>mit</strong> Fabelzeiten.<br />

Foto: Peter Lange<br />

gut gefällt.“ Sein Cheftechniker Norman Rank<br />

zeigte sich sehr zufrieden, vor allem wie schnell<br />

eine reibungslose Zusammenarbeit gewährleistet<br />

werden konnte und unter welchen Bedingungen<br />

die Zeit gefahren wurde. „Wir waren jetzt schon<br />

ein paar Mal zusammen unterwegs - in Valencia<br />

und in Jerez - und konnten daher ein Gefühl für<br />

die Strecke entwickeln und die Zusammenarbeit<br />

optimieren. Ich bin sehr zufrieden, bis auf den<br />

Sturz von Louis. Das hat uns etwas zurückgeworfen.<br />

Aber er hat auf die Zähne gebissen und hat<br />

gezeigt, dass er konstant unter den Top10 fahren<br />

kann. Es war erst der Test, beim Rennen sieht es<br />

immer anders aus, aber wenn er gesund gewesen<br />

wäre, wäre sicher ein noch besseres Resultat<br />

möglich gewesen. Wir sind gut vorangekommen<br />

in unserer Testarbeit. Die Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />

Öhlins und unserem Fahrer gefällt mir sehr gut.<br />

Er arbeitet konzentriert und ist nicht zufrieden<br />

da<strong>mit</strong>, in der WM zu fahren, sondern will nach<br />

vorn. Das FTR-Chassis und die neuen Kitmotoren<br />

von Honda, die wir hier zum ersten Mal gefahren<br />

sind, scheinen eine sehr gute Basis zu sein.“<br />

Teamchef Dirk Heidolf: „Wir können sehr zufrieden<br />

sein. Die Teamarbeit funktioniert immer besser.<br />

Schade ist, dass sich Louis verletzt hat. Aber<br />

unter diesem Aspekt hat er seine Sache extrem<br />

Foto: motogp.com<br />

zeigte am Mittwoch dann auch die Zeitenliste, wo<br />

er <strong>mit</strong> gut 4,5 Sekunden Rückstand nur auf Platz<br />

29 rangierte. Marcel Schrötter und Toni Finsterbusch<br />

erreichten die Ränge 23 und 24.<br />

Ordentlich voran ging es im Racing Team Germany<br />

<strong>mit</strong> dem Fahrer Louis Rossi. Der Franzose<br />

musste zwar nach einem Sturz bei ca. 180km/<br />

h und Abflug per Highsider, aus dem ein Bruch<br />

des Mittelfußknochens hervorging, einen herben<br />

Rückschlag hinnehmen, biss jedoch die Zähne<br />

zusammen und fuhr am letzten Tag <strong>mit</strong> einer Zeit<br />

von 1:48.3 auf Position zehn. „Ich fühle mich sehr<br />

wohl im Team. Vielleicht wollte ich zu viel den ersten<br />

Tag. Alles lief sehr gut, aber am Nach<strong>mit</strong>tag<br />

entschied ich mich für neue Reifen. Dann machte<br />

ich einen kleinen Fehler und stürzte. Schließlich<br />

habe ich mir den Fuß gebrochen. Aber das Clinica<br />

Mobile hat das Maximum gegeben, um mich wieder<br />

hinzubekommen. So<strong>mit</strong> konnte ich den Test<br />

fortsetzen. Ich war nicht wirklich zu 100% fit,<br />

aber wir haben sehr hart gearbeitet, um verschiedene<br />

Lösungen für das Chassis und den Motor zu<br />

probieren. Für den neuen Motor war es sehr wichtig,<br />

einige Runden zu fahren. Letztendlich war es<br />

ein guter Test. Sicher wird mein Fuß kein Problem<br />

mehr sein, wenn wir in Qatar sind. Ich freue mich<br />

auf Qatar, denn es ist eine Strecke, die mir sehr<br />

Louis Rossi fuhr trotz gebrochenem Mittelfußknochen.<br />

Foto: Peter Lange<br />

42 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


MOTO2 / MOTO3 TESTS IN JEREZ<br />

gut gemacht. Er hat gezeigt, dass er beißen kann.<br />

Das Motorrad läuft überraschend gut, dafür, dass<br />

wir erst hier die letzte Elektronik bekommen haben.<br />

Von meiner Seite her ist es sehr zufriedenstellend<br />

gelaufen und ich denke wir können sehr<br />

optimistisch nach Qatar gehen. Es ist schön zu<br />

sehen, wie die ganze Crew, die relativ frisch in der<br />

WM unterwegs ist, zusammenwächst und immer<br />

besser funktioniert. Auch die Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> dem Öhlins-Techniker funktioniert prima und<br />

hilft uns sehr weiter. Alle geben ihr Bestes und<br />

sind hoch motiviert. Louis ist überragend für<br />

mich. Mit einem gebrochenen Mittelfuß noch so<br />

eine Leistung abzuliefern - davor muss man den<br />

Hut ziehen.“<br />

Jonas Folger fährt für IodaRacing.<br />

Toni Finsterbusch startet für MZ.<br />

Foto: Peter Lange<br />

Foto: Peter Lange<br />

Moto2 Tests in Jerez<br />

1 Claudio CORTI Italtrans Racing Team 1:41.983<br />

2 Thomas LUTHI Interwetten Paddock 1:41.987<br />

3 Pol ESPARGARO Pons 40 HP Tuenti 1:42.149<br />

4 Mika KALLIO Marc VDS Racing Team 1:42.301<br />

5 Marc MARQUEZ Team Catalunyacaixa Repsol 1:42.430<br />

6 Andrea IANNONE <strong>Speed</strong> Master 1:42.534<br />

7 Toni ELIAS Mapfre Aspar Team 1:42.670<br />

8 Julian SIMON Avintia Racing Moto2 1:42.680<br />

9 Alex DE ANGELIS NGM Mobile Forward Racing 1:42.741<br />

10 Scott REDDING Marc VDS Racing Team 1:42.794<br />

11 Takaaki NAKAGAMI Italtrans Racing Team 1:42.825<br />

12 Esteve RABAT Pons 40 HP Tuenti 1:42.908<br />

13 Mike DI MEGLIO S/Master <strong>Speed</strong> Up 1:42.948<br />

14 Bradley SMITH Tech 3 Racing 1:42.978<br />

15 Dominique AEGERTER Technomag-CIP 1:42.995<br />

16 Johann ZARCO JIR Moto2 1:43.067<br />

17 Nico TEROL Mapfre Aspar Team 1:43.129<br />

18 Yuki TAKAHASHI NGM Mobile Forward Racing 1:43.191<br />

19 Xavier SIMEON Tech 3 Racing 1:43.259<br />

20 Angel RODRIGUEZ Desguaces La Torre SAG 1:43.279<br />

21 Simone CORSI Ioda Racing Project 1:43.437<br />

22 Axel PONS Pons 40 HP Tuenti 1:43.537<br />

23 Max NEUKIRCHNER Kiefer Racing 1:43.550<br />

24 Ratthapark WILAIROT Thai Honda Gresini Moto2 1:43.621<br />

25 Gino REA Federal Oil Gresini Moto2 1:43.636<br />

26 Roberto ROLFO Italian Technomag-CIP 1:43.726<br />

27 Eric GRANADO JIR Moto2 1:44.338<br />

28 Ricky CARDUS Arguiñano Racing Team 1:44.360<br />

29 Randy KRUMMENACHER GP Team Switzerland 1:44.374<br />

30 Marco COLANDREA SAG Team 1:44.445<br />

31 Damian CUDLIN QMMF Racing Team 1:44.827<br />

32 Alexander LUNDH Cresto Guide MZ Racing 1:44.996<br />

Moto3 Tests in Jerez<br />

1 Maverick VIÑALES Avintia Racing Moto3 1:46.838<br />

2 Danny KENT Red Bull KTM Ajo 1:47.262<br />

3 Romano FENATI Team Italia FMI 1:47.408<br />

4 Sandro CORTESE Red Bull KTM Ajo 1:47.437<br />

5 Zulfahmi KHAIRUDDIN AirAsia-SIC-Ajo 1:47.491<br />

6 Niccolo ANTONELLI San Carlo Gresini Moto3 1:47.759<br />

7 Alberto MONCAYO Bankia Aspar Team 1:48.045<br />

8 Miguel OLIVEIRA Estrella Galicia 0´0 1:48.245<br />

9 Alex RINS Estrella Galicia 0´0 1:48.350<br />

10 Louis ROSSI Racing Team Germany 1:48.369<br />

11 Hector FAUBEL Bankia Aspar Team 1:48.483<br />

12 Luis SALOM RW Racing GP 1:48.488<br />

13 Alexis MASBOU Caretta Technology 1:48.556<br />

14 Arthur SISSIS Red Bull KTM Ajo 1:48.675<br />

15 Jakub KORNFEIL Redox-Ongetta-Centro Seta 1:48.937<br />

16 Efren VAZQUEZ JHK Laglisse 1:49.139<br />

17 Alan TECHER Technomag-CIP-TSR 1:49.155<br />

18 Brad BINDER RW Racing GP 1:49.317<br />

19 Adrian MARTIN JHK Laglisse 1:49.397<br />

20 Jack MILLER Caretta Technology 1:49.546<br />

21 Alessandro TONUCCI Team Italia FMI 1:49.553<br />

22 Danny WEBB Mahindra Racing 1:49.739<br />

23 Marcel SCHROTTER Mahindra Racing 1:49.751<br />

24 Toni FINSTERBUSCH Cresto Guide MZ Racing 1:50.119<br />

25 Kenta FUJII Technomag-CIP-TSR 1:50.268<br />

26 Ivan MORENO Andalucia JHK Laglisse 1:50.285<br />

27 Isaac VIÑALES Ongetta-Centro Seta 1:50.425<br />

28 Jasper IWEMA Moto FGR 1:50.878<br />

29 Jonas FOLGER IodaRacing Project 1:51.401<br />

30 Simone GROTZKYJ Ambrogio Next Racing 1:52.320<br />

31 Luigi MORCIANO Ioda Team Italia 1:52.344<br />

MOTO CENTER THUN<br />

Bernstrasse 117, Tel. 033 439 59 59, info@moto-center.ch, www.moto-center.ch<br />

04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

43


Stoner bestätigt Form vor dem Auftakt<br />

moto2 und Moto3 tests in Jerez<br />

Text: Toni Börner<br />

Foto: motogp.com<br />

Foto: Peter Lange<br />

Wird sich Casey Stoner auch 2012 nach seinen Gegnern umschauen?<br />

Casey Stoner hat beim abschließenden Test der<br />

MotoGP vor dem Saisonauftakt in Katar an Ostern<br />

seine Form bestätigt. In Jerez donnerte der Weltmeister<br />

sowohl am Freitag, als auch am Sonntag<br />

zu Platz 1, am Samstag regnete es. Der Repsol<br />

Honda Werkspilot blieb auf seiner besten Runde<br />

von 1:38,780 Minuten aber noch rund sechs<br />

Zehntelsekunden hinter dem Rundenrekord, den<br />

Jorge Lorenzo 2008 in Jerez aufgestellt hat. Und<br />

der war beim Abschlusstest an Stoner dran - nur<br />

0,173 Sekunden verlor der Ex-Weltmeister auf seinen<br />

Konkurrenten. Stoner und Lorenzo waren die<br />

Zeit.“ Am Nach<strong>mit</strong>tag hat man die M1 dann für<br />

eine Rennsimulation weiter angepasst und das<br />

Motorrad weiter verbessert. „Insgesamt sind wir<br />

glücklich, nicht nur wegen mir, Ben (Spies) ist<br />

auch sehr gut dabei, genauso wie Cal (Crutchlow)<br />

und Andrea (Dovizioso).“ Verbesserungswürdig<br />

sei die Maschine noch auf der Bremse. „Wenn wir<br />

das schaffen, können wir noch ein paar Zehntelsekunden<br />

schneller fahren“, schloss Lorenzo seine<br />

Ausführungen ab.<br />

Bei Stoners Teamkollege Dani Pedrosa ging der<br />

Test trotz des dritten Ranges eher suboptimal<br />

Titelkandidat Jorge Lorenzo rückt Stoner immer näher.<br />

Foto: motogp.com<br />

2012 wird für Stefan Bradl ein<br />

Lehrjahr in der MotoGP.<br />

zu Ende. „Wir haben viel am Chassis gearbeitet,<br />

um für eine Rennsimulation vorbereitet zu sein“,<br />

schilderte der Spanier. „Aber als wir da<strong>mit</strong> fertig<br />

waren, musste ich zwei Mal an der Box stoppen,<br />

da es ein Problem <strong>mit</strong> der Hinterradbremse gab.<br />

Aber beim dritten Versuch konnte ich es dann<br />

endlich in Angriff nehmen.“ Pedrosa fuhr eine<br />

komplette Renndistanz von 27 Runden und war<br />

„ziemlich zufrieden“ da<strong>mit</strong>, wie es lief. „Die Rundenzeiten<br />

waren recht gut und auch wenn es am<br />

Nach<strong>mit</strong>tag etwas windig war, war es auch ein<br />

gutes körperliches Training für mich. Insgesamt<br />

denke ich, dass wir eine gute Saisonvorbereitung<br />

hingelegt haben, wir müssen uns nur auf der<br />

Bremse und am Kurveneingang noch etwas verbessern.<br />

Das würde uns beim ersten Rennen der<br />

Saison helfen.“<br />

Yamaha-Werkspilot Ben Spies hielt sich während<br />

des Jerez-Tests in den Top Vier auf. Der sonst als<br />

Regenscheu geltende US-Amerikaner konnte am<br />

Samstag im Nassen sogar Platz drei ernten. Am<br />

Sonntag verlor er noch reichlich sieben Zehntel<br />

auf Stoner. „Ich bin glücklich, wie der Test gelaufen<br />

ist“, gab er zu Protokoll. „Jorge und ich<br />

haben sehr methodisch gearbeitet und sind eine<br />

Reihe von Dingen durchgegangen. Ich denke, dass<br />

wir ziemlich happy <strong>mit</strong> diesem Motorrad nach<br />

Katar gehen können, es war hier und in Sepang<br />

sehr gut.“ Besonders freute sich der Superbike-<br />

Weltmeister von 2009 über die Verbesserungen<br />

gegenüber dem Vorjahr. Viele Bereiche, wo man<br />

2011 noch Probleme hatte, „scheinen um einiges<br />

besser zu sein“, sagte er. „Wir können nicht sagen,<br />

ob die komplett behoben sind, solange wir<br />

nicht auf mehr Strecken waren, aber wir sind<br />

<strong>mit</strong> der Balance des Motorrads zufrieden und ich<br />

denke, dass wir für 2012 ein konkurrenzfähiges<br />

Bike haben.“<br />

einzigen, die bei diesem Test unter die Marke von<br />

1:38 Minuten kommen konnten. „Wir waren heute<br />

<strong>mit</strong> unseren Rundenzeiten richtig zufrieden, aber<br />

ich denke, dass wir das Motorrad vor dem Rennen<br />

hier noch weiter verbessern können“, sagte ein<br />

zufriedener Stoner. „Trotzdem, wir fühlen, dass<br />

wir auf einer Strecke wie dieser Fortschritte gemacht<br />

haben. Gegen Ende des Tests hatten wir<br />

etwas Chattering, aber wir haben auch eine Vorstellung<br />

davon, wo das her kam. Es war nicht das<br />

gleiche wie in Sepang.“ Stoner absolvierte auch<br />

einen längeren Run, „um eine Vorstellung vom<br />

Spritverbrauch und solchen Dingen zu bekommen“,<br />

und auch da sei man zufrieden gewesen.<br />

„Jetzt können wir endlich Rennen fahren, das ist<br />

es, was wir wirklich genießen.“<br />

Auch Konkurrent Lorenzo zeigte sich zufrieden.<br />

„Ich bin wirklich happy, denn wir haben versucht,<br />

ein paar gute Rundenzeiten hinzubekommen und<br />

haben daher am Morgen einen neuen Hinterreifen<br />

probiert“, resümierte der Yamaha-Werkspilot,<br />

der auf 1:38,953 Minuten kam. „Das ist eine gute<br />

44 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Mit 1,3 Sekunden Rückstand auf Stoner wurde Stefan Bradl Zehnter.<br />

Foto: Peter Lange


MOTOGP TESTS IN JEREZ<br />

Der Spanier Dani Pedrosa kommt 2012 hoffentlich verletzungsfrei durch die Saison.<br />

Rang fünf ging an den Briten Cal Crutchlow, der<br />

<strong>mit</strong> einer Bestzeit von 1:39,585 überraschte.<br />

Dies bedeutete lediglich einen Rückstand von<br />

acht Zehntelsekunden. Beeindruckt zeigte sich<br />

der ehemalige Supersport-Weltmeister vor allem<br />

über die Reifen. „Ich habe heute in 83 Runden<br />

nur drei Sätze gebraucht“, staunte er, „und ich<br />

war den ganzen Tag schnell und konstant. Das<br />

zeigt, dass wir aus der weichen und harten Mischung<br />

eine gute Lebensdauer herausholen.“ Ein<br />

anderes Setup der Elektronik habe ihm eine bessere<br />

Beschleunigung beschert, weswegen er den<br />

Test insgesamt als „sehr positiv und produktiv“<br />

bezeichnete. „Das gute ist, dass wir wissen, dass<br />

das Motorrad auf einer komplett anderen Strecke<br />

sehr gut funktioniert. Die Tests in Sepang waren<br />

wichtig, aber wir mussten auf eine komplett andere<br />

Strecke wie Jerez kommen, um zu wissen,<br />

ob das Motorrad ein gutes Basis-Level hat.“ Yamaha<br />

habe einen ausgezeichneten Job gemacht,<br />

konstatierte Crutchlow. „Hinter Stoner, Lorenzo,<br />

Pedrosa und Spies zu liegen ist klarerweise gut<br />

für mein Vertrauen und ich freue mich jetzt auf<br />

Katar. Ich fühle mich bereit und viel besser vorbereitet,<br />

als letztes Jahr.“<br />

Die Ducati-Armada <strong>mit</strong> Valentino Rossi (90 Runden),<br />

Nicky Hayden (91), Hector Barbera (91),<br />

Karel Abraham (88) und Test-Pilot Franco Battaini<br />

(85) waren die emsigsten Tester in Jerez. Und<br />

zumindest zeichneten sich ein paar kleine Fortschritte<br />

ab, was die Rundenzeiten anging. Rossi<br />

kam in 1:39,733 Minuten bis auf unter eine Sekunde<br />

auf Stoner heran und belegte Rang sechs.<br />

Teamkollege Hayden verlor knapp zwei Zehntel<br />

und klassierte sich hinter Yamaha-Pilot Andrea<br />

Dovizioso auf dem achten Platz. „Heute lief es<br />

schon viel besser als am Freitag“, so Rossi in der<br />

Zusammenfassung des Test. „Und ich bin zufrieden…<br />

wir sind zufrieden. Leider haben wir in Sepang<br />

2 ein paar Fehler gemacht und sind einem<br />

falschen Setup hinterher gejagt. Dafür haben wir<br />

hier am Freitag bezahlt, denn wir haben <strong>mit</strong> jener<br />

Basis angefangen.“ Dann kostete der Regen vom<br />

Samstag noch einen ganzen Tag effektiver Arbeit.<br />

„Aber heute konnten wir endlich den ganzen Tag<br />

Foto: motogp.com<br />

lang arbeiten.“ Schritt für Schritt komme man<br />

zum derzeitigen Potenzial. „Ich bin Sechster und<br />

bin eine 1:39,7 gefahren, was eine gute Zeit ist,<br />

wenn man bedenkt, dass wir das Motorrad nur<br />

sechs oder sieben Tage gefahren sind.“ Man habe<br />

in Jerez die Front und das Heck noch einmal justiert<br />

und jetzt habe Rossi wieder ein besseres<br />

Gefühl für den Kurveneingang. „Ich kann mich<br />

reinhängen und etwas mehr riskieren“, fuhr der<br />

Italiener fort. „Auch wenn wir sehr gut wissen,<br />

dass noch ein langer Weg vor uns liegt, können<br />

wir doch sagen, dass wir für das erste Rennen<br />

bereit sind, wenn wir uns die Lücke zur Spitze<br />

anschauen.“<br />

Auch viele Runden drehte der Honda-Neuling<br />

Alvaro Bautista. Mit der Werks-RC213V des Gresini-Teams<br />

kam er nach 86 Umläufen auf eine<br />

Bestmarke von 1:40,017 Minuten und da<strong>mit</strong> einen<br />

Rückstand von 1,237 Sekunden. Der Spanier<br />

zeigte sich da<strong>mit</strong> nicht zufrieden, zumal die<br />

Markenkollegen Stoner und Pedrosa um einiges<br />

schneller unterwegs waren. „Es war kein toller<br />

Tag für uns“, sagte er am Sonntagabend. „Wir<br />

haben gut begonnen und haben ein paar interessante<br />

elektronische Lösungen ausprobiert, ebenso<br />

zwei verschiedene Bridgestone-Reifen.“ Man<br />

habe herausfinden wollen, welche Mischung ihm<br />

das beste Vertrauen bieten könnte. Am Nach<strong>mit</strong>tag<br />

fuhr Bautista eine Rennsimulation und stürzte<br />

gleich zwei Mal. Das Vorderrad rutschte ihm jeweils<br />

„ohne Vorwarnung“ weg, wie er beteuerte.<br />

„Ich weiß noch immer nicht genau, was passiert<br />

ist und natürlich hat das meinem Vertrauen zum<br />

Vorderrad nicht gut getan. Ich konnte nicht am<br />

Wird Valentino Rossi den Anschluß an die Spitze schaffen?<br />

Foto: motogp.com<br />

Colin Edwards wird 2012 keine Freude haben.<br />

Foto: motogp.com<br />

Li<strong>mit</strong> pushen, wie ich das gern hätte. Trotzdem<br />

verlieren wir nicht den Glauben, denn wir haben<br />

auch ein paar gute Dinge herausgefunden. Wir<br />

müssen uns jetzt einfach bestmöglich auf das erste<br />

Rennen vorbereiten.“<br />

Mit Platz 10 und nur 1,318 Sekunden Rückstand<br />

auf Stoner konnte der Deutsche Moto2-Weltmeister<br />

Stefan Bradl einmal mehr Fortschritte machen<br />

und eine Top-Leistung abliefern. Von Freitag<br />

zu Sonntag konnte sich der Zahnlinger um rund<br />

eine halbe Sekunde heranrobben, am Samstag<br />

fuhr er 23 Runden im Nassen. „Es war eine gute<br />

Chance, von Sepang nach Jerez zum ersten Europa-Test<br />

zu kommen“, freute er sich am Freitag.<br />

„Dank der Wetter-Bedinungen hatte der Motor<br />

etwas mehr Leistung und ich war von der Performance<br />

des Motorrads beeindruckt. Wir hatten<br />

anfänglich ein paar Probleme <strong>mit</strong> der Wheelie-<br />

Control und der Elektronik und wir mussten viele<br />

Sachen einstellen. Schritt für Schritt haben wir<br />

uns verbessert und ich konnte schneller fahren.<br />

Am Ende haben wir noch ein paar andere Reifen<br />

als in Sepang ausprobiert, gerade den weichen,<br />

04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

45


MOTOGP TESTS IN JEREZ<br />

und ich hatte etwas mehr Grip erwartet.“<br />

Am Samstag wartete Bradl zunächst, bis es richtig<br />

nass war. „Sobald es konstant regnete ging ich<br />

auf ein paar Runden raus“, so der Zahlinger. „Ich<br />

hatte sofort ein gutes Gefühl <strong>mit</strong> dem Motorrad,<br />

den Reifen und alles war von Beginn an gut. Wir<br />

haben dann noch eine Änderung vorgenommen,<br />

da<strong>mit</strong> sich das Bike besser einlenken lässt und<br />

das hat funktioniert. Ich bin dann nochmals auf<br />

einem anderen Satz Reifen rausgefahren, da<strong>mit</strong><br />

konnte ich bequem fahren und meine Rundenzeiten<br />

leicht verbessern. Leider war der Asphalt<br />

nicht komplett nass, das heißt, dass wir die Reifen<br />

zu schnell zerstörten.“ Man entschied sich<br />

den Tag zu beenden. Bradl verlor im Regen rund<br />

11 Sekunden auf die Bestzeit von Hayden, der<br />

allerdings auf der abtrocknenden Piste etwas pokerte.<br />

Am Sonntag gab es dann wieder aussagekräftigere<br />

Zeiten und Bradl beeindruckte <strong>mit</strong> Rang<br />

zehn. Erstmals konnte er auch mehrere Prototypen-Stammpiloten<br />

hinter sich lassen: Hector<br />

Barbera und Karel Abraham. „Nach dem Regen<br />

vom Samstag hatten wir heute vieles zu testen“,<br />

so Bradl. „Wir haben verschiedene Schwingenlängen<br />

und Gabeleinstellungen probiert.“ Ziel sei es<br />

gewesen auf der Bremse mehr Stabilität in das<br />

Fahrwerk zu bringen. „Am Ende haben wir eine<br />

gute Grund-Abstimmung geschafft, <strong>mit</strong> der ich<br />

wirklich happy bin.“ Bradl fügte auch noch einen<br />

Long Run an und zeigte sich zufrieden. „Ich hatte<br />

eine konstante Pace und auf den weichen Reifen<br />

konnte ich meine Rundenzeit noch weiter verbessern.<br />

Ich wurde dabei von ein paar Fahrern aufgehalten,<br />

aber wir waren ja auch nicht wegen der<br />

schnellsten Runde hier. Ich denke, dass wir aus<br />

diesen letzten drei Testtagen das beste herausgeholt<br />

haben.“<br />

Der Streit, ob die ART-Maschinen von Aspar nun<br />

Prototypen, Werksmaschinen von Aprilia oder gar<br />

komplette RSV4-Superbikes sind, geht weiter.<br />

Und der könnte erst noch richtig entfachen, sollte<br />

de Puniet die Lücke zu den echten Werksrennern<br />

weiter schließen. Am Sonntag kam er auf eine<br />

Bestzeit von 1:40,601 Minuten und da<strong>mit</strong> einen<br />

Rückstand von nur noch 1,8 Sekunden auf Stoner.<br />

Zweiundzwanzig Tausendstelsekunden fehlten<br />

dem Franzosen auf den besten Prototypen-<br />

Piloten vor ihm, Karel Abraham. Am Freitag hatte<br />

sich de Puniet sogar als Elfter eingereiht. „Wir<br />

hatten heute Morgen Probleme <strong>mit</strong> dem Vorderrad-Grip<br />

und mussten wirklich hart arbeiten, um<br />

dieses Problem zu lösen“, so der Franzose am<br />

Sonntagabend. „Das hat uns fast drei Stunden<br />

gekostet.“ Man habe dann einen Reifen eingesetzt,<br />

den man schon am Freitag probiert hatte<br />

und der habe den Unterschied gemacht. „Abgesehen<br />

von diesem Rückschlag heute Morgen bin<br />

ich zufrieden <strong>mit</strong> dem Test. Wir waren schnell und<br />

MotoGP Tests in Jerez<br />

1 Casey STONER Repsol Honda Team 1:38.780<br />

2 Jorge LORENZO Yamaha Factory Racing 1:38.953 +0.173<br />

3 Dani PEDROSA Repsol Honda Team 1:39.157 +0.377<br />

4 Ben SPIES Yamaha Factory Racing 1:39.495 +0.715<br />

5 Cal CRUTCHLOW Monster Yamaha Tech 3 1:39.585 +0.805<br />

6 Valentino ROSSI Ducati Team 1:39.733 +0.953<br />

7 Andrea DOVIZIOSO Monster Yamaha Tech 3 1:39.860 +1.080<br />

8 Nicky HAYDEN Ducati Team 1:39.919 +1.139<br />

9 Alvaro BAUTISTA San Carlo Honda Gresini 1:40.017 +1.237<br />

10 Stefan BRADL LCR Honda 1:40.098 +1.318<br />

11 Hector BARBERA Pramac Racing Team 1:40.287 +1.507<br />

12 Karel ABRAHAM Cardion AB Motoracing 1:40.579 +1.799<br />

13 Randy DE PUNIET Power Electronics Aspar 1:40.601 +1.821<br />

14 Aleix ESPARGARO Power Electronics Aspar 1:41.645 +2.865<br />

15 Danilo PETRUCCI Came Iodaracing Project 1:41.926 +3.146<br />

16 Franco BATTAINI Ducati Team 1:42.057 +3.277<br />

17 Colin EDWARDS NGM Mobile Forward Racing 1:42.073 +3.293<br />

18 Mattia PASINI <strong>Speed</strong> Master 1:42.184 +3.404<br />

19 Michele PIRRO San Carlo Honda Gresini 1:42.212 +3.432<br />

20 James ELLISON Paul Bird Motorsport 1:42.437 +3.657<br />

21 Ivan SILVA Avintia Racing MotoGP 1:42.446 +3.666<br />

22 Yonny HERNANDEZ Avintia Racing MotoGP 1:42.906 +4.126<br />

Die CRT-Piloten Yonny Hernandez und Danilo Petrucci werden 2012 in einer eigenen Liga kämpfen.<br />

sind die Spitze im CRT-Feld, nicht weit hinter den<br />

Werks-Jungs. Unsere Pace ist gut und ich denke,<br />

dass wir für den Saisonstart bereit sind.“ De Puniet<br />

erwartet sich selbst und sein Aspar-Team auf<br />

einem hohen Level. „Wir sind konstant und bereit<br />

für die Renndistanz.“ Natürlich - könnte man fast<br />

sagen - hatte er in Jerez aber auch einen Sturz<br />

zu verdauen. „Ich habe vielleicht auf einem abgenutzten<br />

Vorderreifen zu hart gepusht. Glücklicherweise<br />

war das sehr langsam.“<br />

Hinter de Puniet belegte Aleix Espargaro Rang<br />

14. Der Spanier war aber knapp über eine Sekunde<br />

langsamer als sein Aspar-Teamkollege vor ihm.<br />

„Wir hatten heute viel Chattering, ich weiß nicht<br />

warum. Ich bin heute Morgen einfach nicht auf<br />

Tempo gekommen“, so der ältere der Espargaro-<br />

Brüder.<br />

Die nächsten acht CRT-<br />

Piloten lagen alle innerhalb<br />

von einer Sekunde:<br />

Danilo Petrucci, Colin<br />

Edwards, Mattia Pasini,<br />

Michele Pirro, James<br />

Ellison, Ivan Silva und<br />

Yonny Hernandez. „Wir<br />

haben auch hier viel gearbeitet“,<br />

sagte Texas-<br />

Tornado Colin Edwards.<br />

„An der Geometrie, <strong>mit</strong><br />

den Öhlins-Federelementen<br />

und <strong>mit</strong> dem<br />

neuen Bridgestone-Vorderreifen<br />

<strong>mit</strong> weniger<br />

steifer Karkasse. Das<br />

Motorrad lässt sich nun<br />

leichter fahren, und<br />

Renntrainings 2012<br />

Almeria 5 Tage 09.01. - 13.01.2012<br />

Almeria 5 Tage 05.03. - 09.03.2012<br />

Guadix 5 Tage 26.03. - 30.03.2012<br />

Aragon 3 Tage 07.04. - 09.04.2012<br />

Pannoniaring R1 3 Tage 27.04. - 29.04.2012<br />

Slovakia Ring R2 3 Tage 18.05. - 20.05.2012<br />

Hungaroring R3 3 Tage 15.06. - 17.06.2012<br />

Ledenon R4 2 Tage 21.07. - 22.07.2012<br />

Magny Cours R5 3 Tage 17.08. - 19.08.2012<br />

Brünn 3 Tage 03.09 - 04.09.2012<br />

Slovakia Ring R6 4 Tage 06.09. - 09.09.2012<br />

Pannoniaring R7 3 Tage 21.09. - 23.09.2012<br />

Aragon 5 Tage 08.10. - 12.10.2012<br />

Alle Rennen inklusive<br />

INFOS UND BUCHUNG UNTER:<br />

wir sind schneller geworden. Das Chassis selbst<br />

funktioniert sehr gut, doch wir haben immer noch<br />

grundsätzliche Probleme. Unsere vordere Motoraufhängung<br />

ist sehr hoch, weshalb ich im Lenker<br />

außergewöhnlich starke Motorvibrationen spüre<br />

und weshalb auch unser Chatter-Problem nicht<br />

ganz aus der Welt ist. Wenn ich <strong>mit</strong> viel Vorderradlast<br />

und 45 bis 50 Grad Schräglage einbiegen<br />

will, kann ich das Motorrad in jeder Kurve zum<br />

Rattern bringen. Ich muss immer noch um dieses<br />

Problem herumfahren, früh bremsen und die Zeit<br />

zwischen Bremsen und Gasgeben auf ein Minimum<br />

reduzieren. Wenn wir die steife, hohe Motoraufhängung<br />

ändern und das Chassis ein bisschen<br />

mehr arbeiten und sich bewegen lassen, erhalten<br />

wir schnellere Rundenzeiten.“<br />

Trissler Reisen & Events | Steinacker 6 | CH-9556 Affeltrangen / Schweiz<br />

Tel: +41 71 917 2376 | info@valentinos.ch | www.valentinos.ch<br />

Foto: motogp.com<br />

46 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


Hinter dem Horizont geht‘s weiter<br />

Text und Fotos: Redaktion <strong>Speed</strong><br />

Das ist wohl das Motto jedes abenteuerlustigen<br />

Endurofahrers. Die Sehnsucht nach unbegrenztem<br />

Fahrspaß auf unterschiedlichen Pisten<br />

erfüllt jetzt der KTM-Importeur von Georgien.<br />

Der Reiseanbieter „ktm-georgia“ hat in den letzten<br />

zwei Jahren seine Touren perfektioniert und<br />

bietet selbst weitgereisten Offroadfahrern ein unvergessenes<br />

Erlebnis.<br />

Georgien, das Land zwischen Schwarzem und<br />

Kaspischem Meer, ist über viele Jahre die bevorzugte<br />

Urlaubsregion der Sowjetunion gewesen<br />

und befindet sich jetzt <strong>mit</strong> viel Unterstützung der<br />

amerikanischen Regierung im wirtschaftlichen<br />

und touristischen Aufwind.<br />

Das Land ist sehr dünn besiedelt (70.000 km2,<br />

4,5 Mio Einwohner) und bietet <strong>mit</strong> 3 unterschiedlichen<br />

Klimazonen ideale Voraussetzungen für anspruchsvolle<br />

Fahrer, die sich am Ende des Tages<br />

auch eine kräftige Mahlzeit gönnen wollen.<br />

Ausgangspunkt ist die Hauptstadt Tiflis, die seit<br />

Jahrhunderten ein Schmelztiegel zwischen dem<br />

christlichen Abendland und dem mystischen<br />

Orient ist. In Stadtbild vereinen sich die von den<br />

Weltreligionen geprägten Gebäude zu einem beeindruckenden<br />

Panorama.<br />

Mit einem Bus und Anhänger wird die kleine Gruppe<br />

ca. 100 km weiter zum Start der Tour transportiert.<br />

Nahe der aserbaidschanischen Grenze<br />

warten Feldwege bis zum Horizont, die bis in den<br />

Nationalpark an der östlichen Grenze führen.<br />

Hier geht es flott durch ausgetrocknete Flussbetten<br />

und Schotterwege, die den Fahrern volle<br />

Konzentration abverlangen. Kondition und Ausdauer<br />

sind hier Grundvoraussetzungen, natürlich<br />

auch Top Maschinen, Top Wartung und Top Führung.<br />

All das finden wir Gott sei Dank vor.<br />

Kein Weg ist zu steil, um ihn nicht zu fahren, keine<br />

Piste ist zu schlecht, um sie nicht zu bewältigen<br />

- der Ehrgeiz ist geweckt, das Material mehr als<br />

tauglich, die Gegend traumhaft, auf geht´s - Gas!<br />

Die ewig langen Passagen parallel zur Grenze verleitet<br />

zum „Fliegen“ auf dem Schotter. Plötzlich<br />

auftauchende Schildkröten, Schlangen und Bodenwellen<br />

halten den Adrenalinspiegel hoch und<br />

holen uns Fahrer wieder auf den unebenen Boden<br />

zurück.<br />

04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

47


Nach dem Ausflug in die Halbwüste rufen die<br />

Berge. Das Land wird im Norden vom großen<br />

Kaukasus durchzogen und im Süden vom kleinen<br />

Kaukasus begrenzt. Der Wechsel in ein kleines<br />

Berghotel im Baustil der jahrhundertealten regionalen<br />

Tradition bringt eine klimatische Abkühlung<br />

<strong>mit</strong> sich. Die täglichen Touren führen nun<br />

auf Schotterwegen und kleinen Bergstraßen bis<br />

über 3000 Meter. Die KTM 450 EXC lassen sich<br />

den fehlenden Sauerstoff durch ihren enormen<br />

Leistungsüberschuss nicht anmerken, die Fahrer<br />

manchmal schon. Flussdurchfahrten sind ein besonderer<br />

Höhepunkt. Behält man trockene Füße,<br />

so erntet man die Bewunderung der Mitstreiter.<br />

Die andere Variante beschert <strong>mit</strong> Wasser gefüllte<br />

Endurostiefel und noch mehr Beifall.<br />

In der Ruhe und Abgeschiedenheit der Berge<br />

vergrößern den Abstand zum hektischen deutschen<br />

Alltag immer schneller, die Schwerpunkte<br />

verschieben sich. Ein intaktes Bike ist viel mehr<br />

wert als ein <strong>mit</strong> eMails vollgestopftes iPad. Nach<br />

einem anstrengenden Tag und 200 Offroad-Kilometern<br />

ist ein gemütliches Bett tausendmal<br />

wichtiger als eine freie Autobahn vor dem nächsten<br />

Termin, ein schneller Internetzugang oder<br />

die geniale Idee irgend eines Marketingfritzen. Es<br />

dauert nicht lange, und man hat das Lebengefühl<br />

dort inhaliert.<br />

Doch 3 Tage im Gebirge müssen reichen, es ruft<br />

die subtropische Klimazone am Schwarze Meer.<br />

Mit einem Zwischenstopp in Tiflis erreichen<br />

wir nach einer Fahrt im<br />

komfortablen Kleinbus<br />

Batumi, <strong>mit</strong> ca. 120.000 Einwohnern drittgrößte<br />

Stadt in Georgien, Tourismuszentrum<br />

am Schwarzen Meer. Das Hotel direkt am Meer<br />

bringt die Lebendigkeit der Touristenorte zurück.<br />

Die täglichen Touren führen uns in die grünen<br />

Bergketten des an der Küste liegenden Gebirges.<br />

Vorbei an Orangen- und Zitronenbäumen winden<br />

sich schmale Pfade tief in den Wald. Kurze Regenschauer<br />

verwandeln den lehmigen Untergrund<br />

in eine schmierige Piste. Wege, die sonst nur geländegängige<br />

LKWs befahren, versetzen uns den<br />

letzten Kick und katapultieren uns in den Grenzbereich<br />

der Fahrkünste.<br />

Die Herbergen in Georgien sind <strong>mit</strong> unseren Mittelklassehotels<br />

vergleichbar. Das Essen und Trinken<br />

ist das wichtigste für den Georgier überhaupt.<br />

Die regionale Küche ist sehr vielfältig und sehr<br />

traditionell. Pizza und Döner sucht der verwöhnte<br />

Europäer hier vergeblich. Der tolle Eindruck entsteht<br />

schon am ersten Abend und bleibt die gesamte<br />

Zeit bestehen. Schaschlik, ein georgisches<br />

Nationalgericht, kann natürlich nur <strong>mit</strong> einem<br />

selbstgebrannten Schnaps, dem Tschatscha, genossen<br />

werden. Gastfreundschaft wird in vielen<br />

herzlichen Begegnungen gelebt.<br />

Das Land ist sehr sicher und Kriminalität ist kein<br />

relevantes Thema, die Versorgung ist absolut gesichert,<br />

man fühlt sich wohl hier.<br />

Nach vielen Umbruchjahren erlebt Georgien nun<br />

eine stabile wirtschaftliche und soziale Entwicklung.<br />

Als deutscher Staatsbürger benötigt man<br />

kein Visum und <strong>mit</strong> einem Zwischenstopp sind<br />

aus Deutschland viele Flüge problemlos buchbar.<br />

Das Preisniveau ist weit unter dem von Mitteleuropa,<br />

der Liter Sprit kostete im Oktober 2011 90<br />

Cent.<br />

Die Touren (7 - 10 Tage) kosten zwischen 1.400<br />

und 2.000 Euro und beinhalten Motorrad (KTM<br />

450 EXC), Ausrüstung, Führung und Begleitfahrzeug,<br />

Transfers vor Ort, Übernachtung und Halbpension.<br />

Flüge sind ab 380 Euro zu haben.<br />

Mit der KTM 450 EXC steht dem Offroadfahrer<br />

hier das meist gefahrene Bike im Endurosport zur<br />

Verfügung. 40 kW, extrem leicht und super agil,<br />

dabei robust und extrem zuverlässig.<br />

Die zur Auswahl stehenden Touren werden ganzjährig<br />

angeboten und orientieren sich an den 3<br />

Klimazonen:<br />

Ostgeorgien, Wüsten und Halbwüsten:<br />

Die Region Kachetien befindet sich im östlichen<br />

Teil von Georgien und besticht <strong>mit</strong> unvergesslichen<br />

und atemberaubenden Halbwüsten-Landschaften.<br />

Die Route führt über Hügel, entlang<br />

von sumpfigen Ufern, Schluchten, Halbwüsten.<br />

Das Klima ist sehr trocken, im Sommer Temperaturen<br />

zwischen 30 und 38° C. Hier werden u. a.<br />

High-<strong>Speed</strong>-Etappen und Sprünge geboten.<br />

Nordgeorgien, Berge:<br />

Bakuriani und Chewsureti <strong>mit</strong> seiner beruhigenden<br />

Landschaft und reine Bergluft sind ein Paradies<br />

für Motorradsportler. Das Landschaftsbild<br />

ist geprägt von waldigen Bergen <strong>mit</strong> weichem Boden<br />

und felsigen Bergzügen. Die Route führt über<br />

eine steile Passstraße umgeben von natürlicher<br />

Schönheit der Berge. Hier ist manövrieren <strong>mit</strong> gemäßigter<br />

Geschwindigkeit auf schwieriger Passstraßen<br />

gefragt. Das Hochgebirgsklima erreicht<br />

im Sommer Temperaturen von bis zu 28° C.<br />

Westgeorgien, Subtropen:<br />

Die Touren führen durch subtropische Gebiete<br />

entlang der Schwarzmeerküste <strong>mit</strong> Palmen, Eukalyptusbäumen<br />

und Oleanderhainen. Die Route<br />

endet am Schwarzen Meer <strong>mit</strong> einem zweitägigem<br />

Strandaufenthalt in Batumi, was bei Temperaturen<br />

bis zu 38° C sicher genauso verlockend<br />

ist, wie das Fahren selbst. Die High-<strong>Speed</strong> Fahrt<br />

entlang der gewundenen durch Dschungel und<br />

Sümpfe <strong>mit</strong> häufigen Richtungswechseln verlangen<br />

selbst dem trainierten Offroader alles ab.<br />

48 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Alle weiteren Infos zu den Touren und noch mehr<br />

Bilder im Internet unter www.ktm-georgia.com.


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04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

49


IG KÖNIGSKLASSE<br />

Wer sind die Favoriten 2012<br />

Text: Stefan Friebel<br />

Fotos: Stefan Friebel<br />

<strong>Speed</strong>-Verlag Messe & Marketing<br />

Birkenkampf & Hechtl GbR<br />

Hüttengrundstraße 1<br />

09337 Hohenstein-Ernstthal<br />

Verleger: André Birkenkampf<br />

und Rainer Hechtl<br />

Tel.: (0 37 23) 67 92 08 0<br />

Fax: (0 37 23) 67 92 08 5<br />

e-mail: speed@speed-verlag.de<br />

Web: www.speed-verlag.de<br />

Die Rennfahrerbrüder Silvio und Ronny Herrfurth (v.l.).<br />

In gut vier Wochen steigt auf dem Schleizer Dreieck<br />

der Auftakt zur Internationalen Zweitaktmeisterschaft<br />

der Interessengemeinschaft „Königsklasse“<br />

(IGK) gemeinsam <strong>mit</strong> der DMV-Rundstrecken-Championship/Zweitaktpokal<br />

(DRC). In der Klasse bis 125<br />

ccm will sich der amtierende Vize-Meister Eric Keller<br />

(Honda) den Titel nicht noch einmal kurz vor Schluss<br />

wegschnappen lassen. Der gebürtige Zwickauer, der<br />

neuerdings in Leipzig lebt, startet weiterhin für die<br />

Rennsportgemeinschaft (RSG) Zwickau und muss<br />

zum Favoritenkreis gezählt werden. Steffen Grämer<br />

(Aprilia) aus Freiberg und Moritz Klaus (Honda) aus<br />

Wörth a. d. Isar könnten ihm allerdings ordentlich dazwischen<br />

funken. Eine schwer einzuschätzende Größe<br />

ist bei den 125ern auch der Duisburger Silvio Herrfurth,<br />

der im Vorjahr nur gelegentlich startete, 2012<br />

aber wieder regelmäßig um Punkte kämpfen wird.<br />

Dazu hat er die Honda des französischen Grand-Prix-<br />

Fahrers Louis Rossi, der dieses Jahr beim Racing-<br />

Team-Germany (RTG) angeheuert hat, erworben.<br />

Kurzzeitig hatte diese Maschine<br />

auch die Nerchauerin Diana Spalteholz<br />

in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft<br />

(IDM) eingesetzt. Den<br />

Motor dieses potenten Renners lässt Silvio<br />

Herrfurth, der aus Freital stammt, für<br />

sein MASIRO-Racing-Team vom niederländischen<br />

Tuner Henk Jager flott<br />

machen. Bruder Ronny Herrfurth wird<br />

wegen privater Baumaßnahmen dieses<br />

Jahr pausieren und im MASIRO-Team als<br />

Mechaniker fungieren. Später will er wieder<br />

bei den 250ern <strong>mit</strong>mischen. Im Titelkampf<br />

der Viertelliterklasse wird wohl<br />

kein Weg am Meister Frank Koch aus<br />

Die Ex-Rossi-Honda in der Werkstatt<br />

von Silvio Herrfurth<br />

Bechtheim vorbei führen. Allerdings könnten ihm Leute<br />

wie Andreas Götti aus der Schweiz, Axel Friedrichs<br />

aus Balingen oder Hans-Günther Sageder aus Neukirchen<br />

v. Wald (alle Honda) den Titel ernsthaft streitig<br />

machen. Auch der Schweizer Honda-Pilot Roger<br />

Heierli, der meist nur einzelne IGK-Rennen bestreitet,<br />

ist in der Klasse bis 250 ccm stets für Siege gut. Die<br />

Halbliterklasse bis 500 ccm war 2011 voll in österreichisch-niederländischer<br />

Hand. Der Großschönauer<br />

Gerold Elstner scheint am ehesten in der Lage, sich<br />

dort einzumischen. Ebenso könnte Thomas Krauß<br />

(beide Suzuki) aus Amberg, der seine Rennmaschine<br />

schon mal als „Melkeimer“ bezeichnet, hier für Überraschungen<br />

sorgen. Mit den Österreichern Othmar<br />

Atzmüller, Wolfgang und Josef Bräuer (alle Yamaha)<br />

sowie dem Niederländer Jac van der Elsen (Honda)<br />

sind hier die Titelanwärter allerdings gesetzt.<br />

Roger Heierli kommt, um zu gewinnen.<br />

Fotos: RACEPIXX<br />

Redaktions<strong>mit</strong>arbeiter:<br />

Roy Lüders(Design/Layout, Internet)<br />

e-mail: rlueders@speed-verlag.de<br />

Ralph Schwotzer (Werbekoordinator)<br />

e-mail: rschwotzer@speed-verlag.de<br />

Frank Bischoff, Bernd Lukas George<br />

Freie Mitarbeiter:<br />

Toni Börner, Hans Denzler,<br />

Stefan Friebel, Thomas Fritzsch,<br />

Andrew Hartley, Peter Lange,<br />

Hubert Lebeau, Ronny Lekl,<br />

Sonja Malfroy, Stuart Niland,<br />

Detlev Plötner, Helmut Strauß,<br />

Luc Vervoort, Jörg Wießmann,<br />

Wolfgang Zech<br />

Presseagenturen:<br />

effel.media, highsidePR<br />

Motorradtest:<br />

Sebastian Brombacher,<br />

Helmut Strauß<br />

Druck: Limbacher Druck GmbH<br />

Heftpreis: 2,00 Euro inkl. 7% MwSt.<br />

Erscheint: jeden letzten Freitag des<br />

Vormonats über den Zeitschriften- u.<br />

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Anhalt, Hessen, Bayern, Hamburg<br />

und Berlin.<br />

Abonnement: 30,- Euro per Scheck<br />

o. Überweisung an den <strong>Speed</strong>-Verlag.<br />

Nachdruck und gewerbliche Nutzung<br />

vom Verlag gestalteter Anzeigen,<br />

Texte und Fotos nur <strong>mit</strong> schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages. Für<br />

Druckfehler übernimmt der Verlag<br />

keine Haftung. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird<br />

keine Haftung übernommen, Rücksendung<br />

erfolgt nicht.<br />

50 04 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


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