SchiffsModell Vintage am Teich: "Spitfire" von aero-naut (Vorschau)
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08<br />
2013<br />
<strong>SchiffsModell</strong><br />
ISSN 0722-7108 € 5,00 [D] € 5,40 [EU] sFr 9,90 E 5290<br />
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<strong>SchiffsModell</strong><br />
Die Fachzeitschrift für den Schiffsmodellbauer<br />
<strong>Vintage</strong> <strong>am</strong> <strong>Teich</strong>:<br />
,,Spitfire ,, <strong>von</strong> <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong><br />
+ Graupner BLUEBELL +++ Thunder Tiger NAULANTIA +++ DM der IOM-Klasse +++ <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> CAPRI +++
GFK-Rumpf<br />
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Die Scorpion hat zwar kein direktes Vorbild, aber trotzdem die Gene eines Rennbootes. Der starke<br />
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MOTORSCHIFFE<br />
K. Bartholomä: Test: CAPRI <strong>von</strong> <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
H.-J. Welz: Test: BLUEBELL <strong>von</strong> Graupner . . . . . . . . . . 30<br />
C. König: Torpedoboot 24 „Tiger“ . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
H. Lauer: Benzinmotor sucht passenden Rumpf . . . . 64<br />
VERSCHIEDENES<br />
N. Haag: Schiffe und ein (Blüten-)Meer . . . . . . . . . . . 10<br />
P. Behmüller: Schaufahren der<br />
IG Schiffsmodellbau Würzburg . . . . . . . . . . 36<br />
SEGELSCHIFFE<br />
Mit der BLUEBELL präsentierte Graupner in diesem Jahr wieder<br />
ein Fertigmodell für die Freunde der grauen D<strong>am</strong>pferlinie.<br />
Wir haben uns die Korvette ganz genau angeschaut. Seite 30<br />
C. Schmidtmann:Test: NAULANTIA <strong>von</strong> Thunder Tiger . . . . . . 12<br />
I. Blüm: Französische Meisterschaften IOM . . . . . . . 26<br />
I. Blüm: Deutsche Meisterschaft der IOM-Klasse . . . 48<br />
POWERBOATS<br />
G. Franke: Edderitz und Paderborn<br />
Zwei Powerboat-Treffen mit Format . . . . . . 22<br />
RENNBOOTE<br />
H.-J. Welz: Test: »Spitfire« <strong>von</strong> <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> . . . . . . . . . . . 38<br />
U-BOOTE<br />
C. Heintze: Die Geschichte der Bruker-U-Boote,Teil 5 . . 66<br />
Zwar auch in „Kriegsbemalung“, aber trotzdem ganz zivil kommt<br />
die Segelyacht NAULANTIA <strong>von</strong> Thunder Tiger daher, ein Modell<br />
in der attraktiven Größenklasse um einen Meter. Seite 12<br />
RUBRIKEN<br />
Neu und Aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Ihr Fachgeschäft und Servicepartner in ... . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
kurz und fündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
Vereine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Leseecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />
Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> präsentiert nicht nur tolle Baukästen, sondern liefert<br />
auch sehr schnell aus, denn auch die CAPRI stand noch als Neuheit<br />
auf der diesjährigen Spielwarenmesse. Seite 4<br />
UNSER TITELBILD<br />
Noch vor der Auslieferung der ersten Baukästen können<br />
wir den Testbericht des neuesten <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>-Modells präsentieren<br />
– und das hat einen ganz speziellen Hintergrund!<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 3
Motorschiffe<br />
O sole mio!<br />
Klaus Bartholomä<br />
Es war schon eine kleine Sensation<br />
für mich, als bereits wenige Wochen<br />
nach der Spielwarenmesse<br />
Nürnberg der Testbaukasten der<br />
CAPRI vor meiner Haustür stand, hatte<br />
<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> diesen Baukasten doch gerade<br />
erst auf besagter Messe vorgestellt! D<strong>am</strong>it<br />
führt <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> den allgemeinen Trend der<br />
Hersteller an, schon zeitnah nach der Messe<br />
mit der Auslieferung der Neuheiten zu<br />
beginnen. Super, so wünschen wir Kunden<br />
uns das!<br />
CAPRI<br />
<strong>von</strong> <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong><br />
Das Erscheinungsbild der kleinen CAPRI<br />
erinnert an eine italienische Barchetta, wie<br />
sie in den 1930er-Jahren vielfach als Taxi<br />
zwischen den italienischen Inseln und auch<br />
in Venedig verwendet wurde. Dieser Eindruck<br />
entsteht durch den steilen Bug, den<br />
positiv geneigten Spiegel und die markante<br />
Windschutzscheibe zus<strong>am</strong>men mit der<br />
klassisch abgerundeten Stufe im Seitendeck.<br />
Wenngleich die CAPRI kein konkretes<br />
Vorbild hat, kann man sich bildlich vorstellen,<br />
wie sie an einem sonnigen Tag elegant<br />
unter der Rialto-Brücke hindurchgleitet, sich<br />
der stilvoll gekleidete Steuermann <strong>am</strong> Rad<br />
und die hübsche D<strong>am</strong>e auf der Lederbank<br />
im Heck Venedig ansehen und dem „O<br />
sole mio“ des vorbeiziehenden Gondoliere<br />
auf dem Canale Grande lauschen. Leise<br />
blubbert das Auspuffgeräusch des Achtzylinders<br />
<strong>am</strong> Heck, das schon erahnen lässt,<br />
dass die CAPRI dann später draußen in der<br />
Bucht auch ordentlich Spaß machen kann.<br />
Naja, träumen darf man ja und zumindest<br />
zur Rialto-Brücke im Legoland passt die<br />
CAPRI vom Maßstab her ja fast. Aber das<br />
Modell hat noch mehr zu bieten, als nur das<br />
schöne Aussehen des Überwasserschiffs.<br />
<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> hat dem Boot unter der Wasserlinie<br />
ein recht breites Heck gegeben, zwar<br />
mit einem V-Winkel mittlerer Tiefe, aber klar<br />
auf Gleitfahrt ausgelegt. Die relativ flach<br />
montierte starre Welle lässt guten Vortrieb<br />
4 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Der Bausatzinhalt. Die Brettchen sind <strong>von</strong> vorzüglicher Qualität<br />
vermuten, und das dahinter angeordnete<br />
Spatenruder sorgt für die notwendige Manövrierfähigkeit,<br />
falls man sich doch mal in<br />
die Kanäle Venedigs verirren sollte.<br />
Das Spantengerüst steht auf der Depron-Helling<br />
Zus<strong>am</strong>mengesteckt<br />
Beim Öffnen des Baukastens kommen<br />
einem jede Menge präzise gelaserter<br />
Sperrholz- und Massivholz-Brettchen bester<br />
Qualität entgegen. Ätzteile, Kleinteile,<br />
die Antriebswelle, ein paar Aufkleber und<br />
die gewohnt gut bebilderte Bauanleitung<br />
runden den positiven ersten Eindruck ab.<br />
Schnell ist klar: „Hier darf noch gebaut werden!“<br />
Nein, mit RTR hat das nichts zu tun.<br />
Aber wer die gut gemachten <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>-Baukästen<br />
kennt, der weiß, dass man hier wirklich<br />
getrost <strong>von</strong> einem „Schnellbaukasten“<br />
sprechen kann.<br />
Es empfiehlt sich, schon in diesem Stadium<br />
die Mahagoniteile auf der Oberseite<br />
zu lackieren. Ich sprühte zwei Schichten<br />
Dupli-Color Cars-Rallye-Klarlack auf. Das<br />
verhindert, dass später versehentlich ausquellender<br />
Leim tief ins Holz eindringt und<br />
dabei Flecken hinterlässt.<br />
Begonnen wird natürlich mit dem Rumpf.<br />
Geniale Lösung! Der<br />
ganze Spant, an dem der<br />
Motor befestigt wird, steht<br />
schief und somit genau<br />
senkrecht zur Welle<br />
Die seitliche Beplankung ist aufgebracht. Man beachte die<br />
kleinen Nasen <strong>am</strong> Fuß eines jeden Spants,<br />
in die die Beplankung eingeschoben<br />
wird<br />
Die Beplankung des Rumpfbodens will mit reichlich<br />
Hilfsmitteln in die richtige Position gebeten werden.<br />
Sie passt aber exakt. Der Rumpf ist nun<br />
fertig fürs Verkleben <strong>von</strong> innen<br />
Die Spanten sind schnell aus dem Brett<br />
gelöst und verputzt. Dann werden sie in die<br />
Aussparungen der mitgelieferten Depron-<br />
Platte gesteckt. Nun werden der Kiel und<br />
die beiden Längsstringer eingesetzt, ausgerichtet<br />
und verleimt. Dieses System ist<br />
genial einfach und der Erfolg garantiert. Und<br />
aus der Depronplatte kann man hinterher<br />
noch einen Flieger für den Sohn bauen …<br />
Ist der Leim getrocknet, kann es schon mit<br />
der Beplankung losgehen. Die Beplankung<br />
der Seitenwand besteht aus einer Lage Mahagonifurnier,<br />
das quer zur Faserrichtung<br />
mit einem hellen Furnier verklebt ist. So entsteht<br />
eine sehr dünne Beplankung, die sich<br />
hervorragend biegen lässt, auch um die<br />
recht starke Krümmung der Spanten im Vorschiff.<br />
Die Planken werden in aller Ruhe in<br />
die dafür vorgesehenen Aussparungen an<br />
den Spanten gedrückt, sauber ausgerichtet<br />
und punktuell mit Sekundenkleber an die<br />
Spanten geheftet. Jetzt kommen schon die<br />
beiden perfekt passenden Bodenplanken<br />
dran, die mit reichlich Malerkrepp provisorisch<br />
befestigt werden. Im Vorschiff sind zusätzlich<br />
ein paar Nadeln notwendig.<br />
Anschließend kann man den Rumpf vorsichtig<br />
<strong>von</strong> der Depron-Helling abnehmen<br />
und Spanten und Planken <strong>von</strong> innen sorg-<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 5
Schnell ist der Rohbau fertig zum Lackieren der Innenflächen<br />
Auf der langen Akkurutsche unter dem Cockpitboden ist<br />
reichlich Platz für den Energiespender<br />
Vorrichtung zum Verleimen der Stufe des<br />
Seitendecks. Die beiden Schlitze geben an,<br />
wo und in welchem Winkel gesägt werden<br />
muss. Die kleine Kataba Restauro-Zugsäge<br />
ist hier genau das richtige Werkzeug<br />
Das Deck ist an seinem Platz und die Stufe <strong>am</strong> Seitendeck angepasst.<br />
Fertig zum Lackieren!<br />
Das Cockpit wird im Rumpf geheftet, dann<br />
aber separat verklebt und ausgebaut. So<br />
reduziert sich das Risiko, es versehentlich<br />
im Rumpf zu verkleben<br />
fältig mit Holzleim verkleben. Nach etwa<br />
zwei Stunden Arbeit steht somit schon der<br />
fertige Rumpf auf der Werkbank. So verliert<br />
das Thema Rumpfbau auch für einen Anfänger<br />
dieses wunderschönen Hobbys seinen<br />
Schrecken.<br />
Ich habe nun den Rumpf wieder auf die<br />
Helling gestellt, das Unterwasserschiff sauber<br />
geschliffen und mit 40 g/m²-Glasseide<br />
und Epoxidharz beschichtet. Das Gewebe<br />
habe ich einen Zentimeter über den Knick<br />
des Rumpfes überstehend abgeschnitten<br />
und dann um die Kante gelegt. Die Anleitung<br />
sieht diese GfK-Beschichtung zwar<br />
nicht vor, aber dadurch wird eine bessere<br />
Verklebung der Planken untereinander erreicht<br />
und das Unterwasserschiff wird etwas<br />
widerstandsfähiger, deshalb halte ich<br />
sie für durchaus empfehlenswert. Solange<br />
das Harz aushärtet, kann man schon einmal<br />
den Ständer bauen. Bevor der Rumpf<br />
nun endgültig die Helling verlässt, werden<br />
die Schlingerkiele angebracht. Nach dem<br />
Umdrehen kann man die Spantenfüßchen<br />
absägen und den Spiegel anbringen.<br />
Machen wir uns an den Einbau <strong>von</strong> Motor<br />
und Wellenanlage. Der Motor wird an einem<br />
schräg eingebauten Spant befestigt und<br />
treibt die Welle über eine starre Kupplung<br />
an. Die Flucht passte auf Anhieb wirklich<br />
exakt, toll! Nun noch den Ruderkoker mit<br />
seinem Haltebrettchen montieren und alles<br />
Die Sitze entstehen<br />
mit 10-min-Epoxi vergießen. Bei der Gelegenheit<br />
habe ich gleich auch noch den Bug<br />
<strong>von</strong> innen mit demselben Material vergossen,<br />
d<strong>am</strong>it er etwaige Kollisionen mit einer<br />
Gondel oder auch nur profanem Treibgut<br />
besser wegsteckt. Ist das Harz ausgehärtet,<br />
können Motor und Welle wieder entfernt<br />
werden.<br />
Nach dem Anbringen der Decksstringer<br />
sind schon die Seitenwände des Aufbaus<br />
dran. Sie klemmen streng in den Spanten,<br />
passen aber exakt. Jetzt noch schnell die<br />
Stringer, die die Decksauflage verstärken,<br />
die Akkuauflage und das Servo-Brett anbringen<br />
und fertig ist der Rohbau. Weitere<br />
zweieinhalb Stunden vergingen bis hier,<br />
und schon kann der Rumpf innen lackiert<br />
werden. Die Anleitung empfiehlt Bootslack<br />
oder Porenfüller. Ich verwende dazu immer<br />
wasserlöslichen Parkettlack.<br />
Ausgebaut<br />
Ist besagter Parkettlack getrocknet, kann<br />
man mit dem Ausbau beginnen. Am besten<br />
wird mit dem L<strong>am</strong>inieren der geschwungenen<br />
Teile der Stufe in den Seitendecks<br />
6 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
angefangen. Sie werden in einer Schablone,<br />
deren Einzelteile ebenfalls dem Bausatz<br />
beiliegen, verklebt und im Schraubstock<br />
gepresst. Während der Trocknungszeiten<br />
kann man, vom Achterdeck beginnend,<br />
schon mal mit dem Beplanken des Decks<br />
anfangen. Alle Teile des Decks passen perfekt.<br />
Selbst das Vordeck, das Aussparungen<br />
für die Seitenwände hat, passt saugend an<br />
seinen Platz. Als Nächstes passt man die<br />
Rundungen der Stufe an und verklebt diese.<br />
Das ist übrigens die einzige Stelle beim Bau<br />
der CAPRI, an der etwas angepasst werden<br />
muss, alle anderen Teile sitzen ohne jegliche<br />
Nacharbeit, so exakt ist der Bausatz<br />
hergestellt! Nach dem Einbau der Rahmen<br />
der Frontscheibe sind weitere zweieinhalb<br />
genussvolle Stunden vergangen.<br />
Das riesige Cockpit, das gleichzeitig den<br />
Zugang zum Innenraum bildet, ist der<br />
nächs te Arbeitsschritt. Es wird direkt an Ort<br />
und Stelle zus<strong>am</strong>mengesteckt und verklebt.<br />
Hier ist logischerweise Vorsicht geboten,<br />
denn schnell ist etwas Kleber an die falsche<br />
Stelle geraten und dann kleben die Teile unerwünscht<br />
im Rumpf fest. Um das zu vermeiden,<br />
legte ich einfach etwas Haushaltsfolie<br />
dazwischen.<br />
Für den Bau der Sitze und der Rückbank<br />
liegt wieder eine Schablone bei, d<strong>am</strong>it die<br />
Rückenlehnen auch im richtigen Winkel<br />
verklebt werden können. Das Polstern der<br />
Sitze ist zwar etwas trickreich, gelingt aber<br />
nach Anleitung recht gut, wenn man für die<br />
Verklebung des Kunstleders Kontaktkleber<br />
verwendet. Ich habe UHU por verwendet,<br />
weil der farblos aushärtet. Das reduziert das<br />
Risiko unschöner Flecken auf dem weißen<br />
(Kunst-) Leder. Das Resultat verblüfft: Aus<br />
ein wenig Sperrholz, Schaumgummi und<br />
Kunstleder sind elegante und weich gepolsterte<br />
Sitze entstanden, die zum Platznehmen<br />
geradezu einladen. Kein Wunder, dass<br />
die junge D<strong>am</strong>e sich auf der Rückbank so<br />
wohl fühlt.<br />
Weitere eineinhalb Stunden sind bis hierher<br />
vergangen und es kann mit dem Lackieren<br />
begonnen werden. Ich habe alle Teile mit<br />
sechs Schichten des besagten Klarlacks<br />
versehen. Natürlich durfte der Lack zwischen<br />
den Schichten immer schön trocknen<br />
und ich habe bei jeder zweiten Schicht mit<br />
240er-Schleifpapier die Unebenheiten beseitigt.<br />
Danach folgte die Lackierung des<br />
Unterwasserschiffs mit Acryllack. Der Wasserpass<br />
wurde mit einem schmalen Streifen<br />
aus Orastick-Folie abgeklebt und danach<br />
das ganze Modell nochmal mit dem Klarlack<br />
versiegelt.<br />
Ausgerüstet<br />
Ist der Lack gut durchgehärtet, geht es an<br />
den Ausrüstungskai. Die kniffligste Arbeit<br />
ist das Anbringen der großen Scheiben.<br />
Schnell ist etwas Sekundenkleber auf der<br />
Scheibe verschmiert und das edle Erscheinungsbild<br />
des ganzen Modells zerstört!<br />
Ein guter Tipp in der Anleitung ist es, die<br />
Schutzfolie auf dem Modellglas zu belassen,<br />
bis der Kleber ausgehärtet ist. Der<br />
zweite gute Tipp ist <strong>von</strong> mir exklusiv für Sie,<br />
liebe <strong>SchiffsModell</strong>-Leser: Verwenden Sie<br />
Ein Blick auf den Steuerstand<br />
„Canopy Glue“. Kennen Sie nicht? Klar, ist<br />
ja auch für die Kollegen der Lüfte gemacht.<br />
D<strong>am</strong>it verkleben die Flugmodellbauer ihre<br />
Kabinenhauben auf den Flugzeugrümpfen.<br />
Dieser Kleber härtet glasklar aus und hinterlässt<br />
keinerlei Spuren auf dem Glas. Probieren<br />
Sie es aus, es lohnt sich! Ich habe<br />
übrigens bewusst an dieser Stelle nicht die<br />
schwarzen Ränder vom Lasern entfernt. Sie<br />
imitieren die schwarzen Gummidichtungen,<br />
mit denen die Scheiben bei den Originalen<br />
eingesetzt sind.<br />
Die Sitze und auch das Lenkrad sind schnell<br />
montiert. Nun waren die edlen Ätzteile an<br />
der Reihe. Deren Qualität ist wirklich bestechend<br />
und sie werten das Boot nochmal<br />
deutlich auf. Es dauert auch nicht lange, bis<br />
sie alle ihre Plätze eingenommen haben.<br />
Dünnflüssiger Sekundenkleber mit feiner<br />
Kanüle ist hier die Waffe der Wahl, um das<br />
Ergebnis auch sauber aussehen zu lassen.<br />
Die Armaturen sind in der Bauanleitung abgedruckt<br />
und auszuschneiden. Das Lenkrad<br />
wird aus Ätz- und Holzteilen zus<strong>am</strong>mengebaut.<br />
Ich habe es nach dem Aushärten des<br />
Klebers in die Minibohrmaschine gespannt<br />
und vorsichtig rund geschliffen. Ein selbst<br />
erstellter Gashebel aus dem beiliegenden<br />
Silberdraht rundet das Cockpit ab. Danach<br />
kommen die edel wirkenden, vernickelten<br />
Decksbeschläge an Ort und Stelle und fertig!<br />
Ach ja, da war ja noch die Badeplattform.<br />
Ich habe sie erst mal weggelassen, da<br />
ich sie an einer venezianischen Barchetta<br />
für wenig angebracht halte. Oder wollen Sie<br />
etwa im Canale Grande baden gehen? Der<br />
Einbau der RC-Ausrüstung ging dann auch<br />
reibungslos <strong>von</strong>statten.<br />
Als Antriebsmaschine wanderte mein geliebter<br />
Jumbo 540 ins Boot, der schon in<br />
meiner „Mini-Speed“ vor 35 Jahren gute<br />
Dienste leistete und nach deren Ableben<br />
in die Grabbelkiste wanderte. Als Regler<br />
leistete ich mir ein nobles 30-A-Teil im Carbon-Look<br />
<strong>von</strong> modelcraft für knappe € 20,–.<br />
Ich wollte sehen, wie viel Fahrspaß man<br />
mit dieser Sparausrüstung haben kann.<br />
Schließlich richtet sich der Baukasten eher<br />
Der RC-Einbau ist klar gegliedert. Vorne<br />
die Antriebstechnik, in der Mitte der<br />
Kraftspender und hinten die Kommandozentrale.<br />
Die beiden kleinen<br />
Bausteine sind der Unilog und der<br />
GPS-Logger <strong>von</strong> SM-Modellbau<br />
an den Einsteiger in unser schönes Hobby,<br />
der bestimmt nicht gleich dicke Scheine für<br />
Brushless-Power auf die Ladentheke des<br />
Modellbauhändlers blättern möchte.<br />
So, nun noch den zweizelligen LiPo-Akku<br />
auf der Akkurutsche platziert und zwei wei-<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 7
tere gemütliche Modellbaustunden sind bis<br />
hierher vergangen.<br />
Aufgedreht<br />
Wer fleißig mitgerechnet hat, hat sicher<br />
festgestellt, dass ich bisher etwa 11,5<br />
Stunden an der kleinen CAPRI gearbeitet<br />
habe. Für das Lackieren habe ich nochmal<br />
so viel Arbeitszeit investiert und so gingen<br />
drei schöne Bauwochen ins Land, an denen<br />
ich mich Abend für Abend <strong>am</strong> Baufortschritt<br />
erfreuen durfte. Selbstredend, dass<br />
die Spannung vor der Jungfernfahrt groß<br />
war. Immer noch, auch nach so vielen Jahren<br />
Modellbau und noch viel mehr Modellen,<br />
habe ich dieses angenehme Kribbeln<br />
im Bauch, bevor das Modell das erste Mal<br />
ins Wasser darf. Wie liegt es im Wasser?<br />
Funktioniert alles? Ist auch alles dicht?<br />
Wie klingt das Modell und lässt es sich<br />
auch gut manövrieren? Ab in ihr Element,<br />
mit der CAPRI, und die Antworten auf diese<br />
Fragen sind schnell gefunden.<br />
Aber halt! Nicht so schnell mit den Pferdchen.<br />
Vorher gibt es noch den obligatorischen<br />
Gang auf die Waage. 780 g wiegt<br />
der Rumpf und 280 g das Cockpit. Das<br />
macht zus<strong>am</strong>men nach Ad<strong>am</strong> Riese 1060 g<br />
Leergewicht, kein schlechter Wert für ein<br />
Modell mit 70 cm Länge. Voll ausgebaut, mit<br />
540er-Motor, Regler, Miniservo, Mini-Empfänger<br />
und einem 2s-LiPo mit 3200 mAh beträgt<br />
das K<strong>am</strong>pfgewicht exakt 1540 g, also<br />
genau 40 g über der Katalogangabe. Diese<br />
40 g sind das Gewicht des GPS-Loggers<br />
und des Unilog s<strong>am</strong>t Stromsensor <strong>von</strong> SMmodellbau,<br />
die bei der Jungfernfahrt mit an<br />
Bord waren. Also genaue Punktlandung!<br />
Jetzt aber rein ins kühle Nass des verregneten<br />
Frühjahrs 2013. Erst mal ein wenig<br />
manövrieren und mit dem Steuerverhalten<br />
und dem Wendekreis vertraut machen.<br />
Obwohl die CAPRI wunderschön aussieht,<br />
wenn sie so übers Wasser gleitet, muss<br />
doch bald der Hebel auf den Tisch. Der alte<br />
Jumbo hat seine gute Not mit dem Graupner<br />
32er-Carbon-Hydroprop, der unter dem<br />
Heck fleißig gurgelt. Aber die Fuhre kommt<br />
dank des geringen Gewichts doch recht zügig<br />
in Fahrt. Sie liegt absolut ruhig auf dem<br />
Wasser und zieht schnurgerade ihre Bahn.<br />
Die Geschwindigkeit ist flott, aber nicht zu<br />
flott, 15,6 km/h hat das GPS ermittelt. Das<br />
hört sich nach wenig an, sieht aber sehr flott<br />
aus. Leider stellte sich bei mehr als Halbgas<br />
ein häßlich sägendes Geräusch ein. Die<br />
schwingende Welle setzte der ersten Ausfahrt<br />
ein jähes Ende. Und die 22 A Stromaufnahme<br />
waren für den alten Jumbo auch<br />
zu viel, er war nach 15 Minuten Werfterprobung<br />
glühend heiß.<br />
Zu Hause angekommen, wurde als Erstes<br />
die Welle demontiert. Sie hatte einen heftigen<br />
Schlag und zeigte sogar metallische<br />
Streifspuren vom Stevenrohr. Ich tauschte<br />
sie gegen eine aus festerem Werkstoff aus<br />
und ersetzte die starre Kupplung durch eine<br />
Gummikupplung. Den Propeller tauschte<br />
ich gegen einen Zweiblatt mit 40 mm Durchmesser<br />
und 30 mm Steigung.<br />
So ausgestattet gelang die zweite Probefahrt<br />
prächtig. Die Wellenschwingungen waren<br />
wie weggeblasen, die CAPRI zog ruhig<br />
und flott ihre Runden. Bei Vollgas genehmigt<br />
sich der Jumbo nun 18 A aus der Pulle,<br />
beim Beschleunigen sind es 21 A. Bei diesen<br />
Strömen wird er zwar noch gut warm,<br />
aber nicht mehr glühend heiß. Die Geschwindigkeit<br />
liegt dabei noch immer bei 15<br />
km/h, die mir völlig genügen, um das tolle<br />
Fahrbild ausgiebig genießen zu können. Bei<br />
Marschfahrt fließen 8 A durch die Adern.<br />
Und ab und zu muss man einfach stehen<br />
bleiben und zusehen wie die Wellen die CA-<br />
PRI wiegen. Das ist Genuss pur, denn das<br />
Boot hat wirklich etwas fürs Auge zu bieten.<br />
So kann man im gemischten Betrieb gut 30<br />
min Fahrzeit erreichen.<br />
Aufgrund der kompakten Größe ist die CA-<br />
PRI sehr wendig. Knappe 1,5 m Wendekreis<br />
sind bei vollem Ruderausschlag möglich,<br />
bei Vollgas sind es dann 2 m. Allerdings<br />
mag sie die Vollgaskreise mit engem Radius<br />
nicht so sehr. Sie steckt dann den Bug<br />
ins Wasser und erzeugt jede Menge Spritzwasser.<br />
Aber solche Fahrmanöver macht<br />
man als Chauffeur mit einer jungen D<strong>am</strong>e<br />
auf der Rückbank sowieso nicht. Rückwärts<br />
ist das Modell naturgemäß schlecht<br />
steuerbar, das kleine Spatenruder hat dem<br />
Propellermoment wenig entgegenzusetzen,<br />
und so geht es eben rückwärts nur rechts<br />
herum. Aber das ist typisch für Motorboote<br />
mit einem Propeller und kein Mangel dieses<br />
Modells. Radeffekt nennt man das Phänomen<br />
in der Fachsprache. Und wenn man<br />
ihn kennt, dann kann man ihn geschickt für<br />
sich einsetzen. Durch kurze Gasschübe vor<br />
und zurück bei gleichzeitiger Hartruderlage,<br />
lässt sich die CAPRI auf dem Teller drehen.<br />
Das macht Spaß und ist auch notwendig in<br />
den engen Kanälen der großen Lagunenstadt<br />
...<br />
Draußen auf der Lagune oder auch auf dem<br />
heimischen Baggersee, gibt es dann auch<br />
mal die eine oder andere Welle zu bewältigen,<br />
und wenn es nur die eigene Hecksee<br />
ist. Auch d<strong>am</strong>it hat die CAPRI kein Problem.<br />
Wellen werden einfach durchschnitten, aber<br />
wegen des geringen Gewichts taucht sie<br />
nicht tief ein, wodurch das Cockpit trocken<br />
bleibt, sehr zum Wohle der Fahrgäste.<br />
Fazit<br />
Die CAPRI <strong>von</strong> <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> ist mal wieder<br />
eine erfrischende Bereicherung des Modellbaumarktes<br />
in gewohnt guter <strong>aero</strong><strong>naut</strong>-Qualität.<br />
Der Baukasten richtet sich<br />
an Modellbauanfänger, die neben der Lust<br />
<strong>am</strong> Fahren auch die Lust <strong>am</strong> Bauen mitbringen.<br />
Der Baukasten weiß durch gute<br />
Passgenauigkeit und edle Werkstoffe zu<br />
begeistern. Das Fahrverhalten der CAPRI<br />
ist anfängerfreundlich und ausgewogen<br />
und ihr Fahrbild ist einfach wunderschön.<br />
Auch mit preisgünstigen RC-Komponenten<br />
macht das kleine Boot richtig Spaß auf dem<br />
Wasser. Alles in allem also ein rundum gelungenes<br />
Modell, das zu überzeugen weiß,<br />
und das nicht nur durch den günstigen Preis<br />
<strong>von</strong> E 139,–.<br />
Bezugsquelle:<br />
Fachhandel, www.<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>.de<br />
Technische Daten<br />
Länge<br />
700 mm<br />
Breite<br />
203 mm<br />
Verdrängung 1.500 g<br />
Antrieb Jumbo 540<br />
RC-Funktionen Motorsteuerung und Ruder<br />
8 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
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Norbert Haag<br />
Schiffe und ein (Blüten-)Meer<br />
Faszination Modellte(i)ch <strong>am</strong> Wasserschloss<br />
A<br />
m verlängerten Wochenende<br />
nach dem Himmelfahrtstag weilten<br />
die Schiffsmodellbauer <strong>von</strong><br />
den Modellbaufreunden Rennsteig<br />
auf Einladung der ARCOS-Messegesellschaft<br />
in der kleinen Gemeinde Mitwitz,<br />
nur ein paar Kilometer westlich <strong>von</strong> Kronach<br />
gelegen, zum fränkischen Gartenfest. Im<br />
Schlosspark <strong>am</strong> idyllisch gelegenen Wasserschloss<br />
wurde zum vierten Mal in Folge<br />
den Besuchern der Gartenmesse, auf der<br />
es alles für die Gartengestaltung zu kaufen<br />
gibt, zwischen Blumen und Blüten das Hobby<br />
Schiffsmodellbau vorgestellt.<br />
Das Publikum zeigte sehr großes Interesse<br />
für die auf den Tischen ausgestellten<br />
Schiffsmodelle, die <strong>von</strong> ihren Erbauern<br />
verständnisvoll erklärt und danach auf dem<br />
Wasser mit all ihren Funktionen vorgeführt<br />
wurden. Dafür erhielten die Modellbauer viel<br />
Lob und Anerkennung.<br />
Natürlich bestand auch für Kinder und Jugendliche<br />
die Möglichkeit, verschiedene<br />
Modelle selbst einmal steuern zu dürfen,<br />
was sehr gerne angenommen wurde. Selbst<br />
mancher Erwachsene wollte gerne einmal<br />
Modellkapitän sein und ein Modell steuern<br />
und ließ sich für unser Hobby begeistern.<br />
Auch Petrus hatte ein Einsehen mit den<br />
Gästen, Ausstellern und Modellbauern und<br />
bescherte an drei Tagen gutes Wetter, leider<br />
nicht <strong>am</strong> letzten Tag der Messe, an dem es<br />
fast ständig regnete, wodurch kein Modellbetrieb<br />
mehr stattfinden konnte.<br />
Diese Veranstaltung war der diesjährige<br />
Beitrag der Modellbaufreunde Rennsteig<br />
zur Aktion „Faszination Modellte(i)ch“ und<br />
alle werden wieder mit dabei sein, wenn es<br />
im nächsten Jahr wieder heißt:<br />
Schiff ahoi im Schlosspark und <strong>am</strong> Wasserschloss.<br />
10 <strong>SchiffsModell</strong> 00/2013
©<br />
Historische Modellschiffe<br />
aus Baukästen<br />
Peter Holz<br />
ISBN 978-3-7883-3141-2<br />
Umfang 208 Seiten<br />
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Schiffs Modell<br />
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<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
SEGELSCHIFFE<br />
Christopher<br />
Schmidtmann<br />
NAULANTIA<br />
<strong>von</strong> Thunder Tiger<br />
Auf der Entdeckungsreise nach neuen<br />
Betätigungsfeldern in der Welt<br />
des Schiffsmodellbaus bin ich auf<br />
die NAULANTIA <strong>von</strong> Thunder Tiger<br />
gestoßen. Diese Segelyacht der 1-m-<br />
Klasse kommt als Bausatz in einem Karton<br />
nicht zu verachtender Größe zu ihrem neuen<br />
Besitzer. Alle Komponenten des Modells<br />
sind sauber und sicher in der Box verpackt<br />
und als Dreingabe legt Thunder Tiger Werkzeug<br />
wie einen Kreuzschlüssel und sogar<br />
5-min-Epoxi bei.<br />
Somit wird schon einmal klar, dass es sich<br />
bei diesem Modell ausnahmsweise mal<br />
nicht um eines der heute überall anzutreffenden<br />
RTR-Modelle handelt. Sprich vor<br />
dem Segelvergnügen hat der Käufer schon<br />
noch selber Hand anzulegen. „Bausatz“ im<br />
eigentlichen Wortsinn passt andererseits<br />
aber auch nicht, denn die Teile sind inkl. Lackierung<br />
bzw. Dekor montagefertig vorgearbeitet,<br />
„Montagesatz“ passt also besser. Die<br />
enthaltene Anleitung ist, wie heute ebenfalls<br />
schon fast üblich, in Englisch gehalten, auf<br />
der Hersteller-Homepage steht eine deutsche<br />
Version zum Download bereit.<br />
Beim Begutachten und Sortieren des<br />
Baukasteninhalts fällt der robuste Modellständer<br />
ins Auge, der nicht wie meist<br />
üblich aus Sperrholzteilen, sondern aus<br />
12 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Kunststoffspritzteilen und Aluminium-Vierkantprofilen<br />
nebst Gummiauflagen besteht<br />
und nur noch zus<strong>am</strong>mengeschraubt bzw.<br />
zur Verstärkung geklebt werden muss. Der<br />
Ständer wurde dann auch gleich vorab<br />
montiert und hinterließ, wie die Materialwahl<br />
erwarten ließ, einen sehr guten und<br />
ebenfalls robusten Eindruck. Wirklich eine<br />
gute Idee. Durch die Vermeidung <strong>von</strong> Holz<br />
muss man hier auch nicht lackieren, um<br />
das Ganze vor der unvermeidbaren Feuchtigkeit<br />
zu schützen.<br />
Nach diesem kurzen Intermezzo stand der<br />
Check des restlichen Baukasteninhalts<br />
auf dem Progr<strong>am</strong>m. Der Rumpf sowie die<br />
Anbauteile bestehen aus robustem Kunststoff<br />
(ABS) und sind sauber verarbeitet. Die<br />
Beschlagteile sind schwarz eingefärbt, der<br />
Rumpf ist bereits fertig verklebt und schwarz<br />
Zu erwähnen ist noch, dass die NAULAN-<br />
TIA in drei verschiedenen Farb-Dekoren<br />
(Blau, Rot oder Gelb) erhältlich ist.<br />
Als Erstes steht der Zus<strong>am</strong>menbau des<br />
Kiels auf dem Plan. Die Ballastbombe besteht<br />
aus einem schwarz lackierten Gussteil,<br />
welches mittels Schrauben und Epoxidharz<br />
mit dem Kiel verbunden wird. Hier<br />
Edel und stabil:<br />
der Ständer<br />
Der Baukasteninhalt<br />
Alle Komponenten<br />
für die Kielflosse<br />
lackiert. Der Rumpf befand sich vor Kratzern<br />
gut geschützt in einer Plastiktüte. Beim genauen<br />
Prüfen der Oberfläche fiel leider auf,<br />
dass der Lack leichte Schlieren aufweist.<br />
Diese können eventuell auf die Kunststofffolien-Verpackung<br />
zurückzuführen sein,<br />
falls der Rumpflackierung vor dem Eintüten<br />
nicht genügend Trockenzeit gewährt wurde.<br />
Glücklicherweise sind diese Schlieren<br />
aber auch wegen des kontrastreichen Dekors<br />
kaum zu erkennen. Auch das Dekor ist<br />
werksseitig makellos aufgebracht und sticht<br />
absolut ins Auge. Trotzdem wäre eine perfekte<br />
Lackierung natürlich zu bevorzugen.<br />
Der Mast besteht aus einem Aluminiumprofil,<br />
leicht und verwindungssteif. Die Segel<br />
sind sauber verpackt und kommen ohne<br />
Knick und Tadel zum Kunden.<br />
Um das Modell segelfertig auszustatten benötigt<br />
man noch eine RC-Anlage mit einem<br />
Servo, einer Segelwinde und einem Empfängerakku.<br />
passt alles sehr gut. Optional kann man die<br />
Bombe dann noch mit einem „Stabilisator“<br />
ausstatten, sprich der NAULANTIA d<strong>am</strong>it zu<br />
einem Flügelkiel verhelfen – sieht auf jeden<br />
Fall sehr wichtig aus! Nun werden die Rohre<br />
für Kielbefestigung und Ruderlagerung im<br />
Rumpf eingebracht, nach außen hin mit<br />
Aluminiumbuchsen verstärkt und anschließend<br />
verklebt. Auch hier passt alles sehr<br />
gut und jeder Arbeitsschritt geht schnell <strong>von</strong><br />
der Hand.<br />
Ein bisschen komplizierter wird es beim<br />
Einsetzen des Hauptspants im Kielbereich,<br />
da aufgrund des bereits fix und fertigen<br />
Rumpfes die Erreichbarkeit der Befestigungsposition<br />
nur durch die Decköffnung<br />
möglich ist. Entsprechend aufwendig ist<br />
Das Layout <strong>von</strong><br />
Rumpf mit Kiel und<br />
Ruder erinnert<br />
an aktuelle<br />
Regattaboote<br />
es dann auch, das Harz sauber an die entsprechenden<br />
Stellen zu bekommen. Lässt<br />
man sich hierfür Zeit, gelingt das aber auch.<br />
Im nächsten Schritt wird der Kiel montiert,<br />
sprich in seine vorgegebene Führung eingeschoben<br />
und <strong>von</strong> oben mit einer Mutter<br />
gesichert. Das Ruder wird ebenso in sein<br />
Führungsrohr eingeschoben und oben entsprechend<br />
mit dem Steuerarm für die Servoanlenkung<br />
fixiert. Verwendet man den in<br />
der Bauanleitung vorgegebenen O-Ring als<br />
Dichtung für den Ruderschaft, so schleift<br />
das Ruder aber <strong>am</strong> Rumpf. Dieses Problem<br />
lässt sich durch die Verwendung eines größeren<br />
O-Rings einfach lösen – wohl dem,<br />
der ein entsprechendes Sortiment sein eigen<br />
nennt.<br />
Die Durchführungen für die Schoten werden<br />
einfach <strong>von</strong> innen in den Rumpf gesteckt<br />
und <strong>von</strong> außen mit einer Kappe verschraubt.<br />
Weiterhin wird nun die Lukenhalterung inkl.<br />
Dichtlippe montiert – eine sehr durchdachte<br />
Konstruktion, die einerseits eine gute Abdichtung<br />
verspricht und andererseits ein<br />
schnelles Öffnen der Abdeckung durch ei-<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 13
Blick auf die<br />
RC-Komponenten.<br />
Die<br />
Windentrommel<br />
verschwindet<br />
dann …<br />
… unter einer Plastikhaube<br />
Der Flügelkiel schaut<br />
schon sehr „wichtig“ aus ...<br />
nen einfachen Verriegelungsclip ermöglicht.<br />
Im Anschluss werden alle Beschlagteile an<br />
Deck montiert.<br />
Nachdem der Rumpf nun äußerlich vollständig<br />
fertig gestellt ist, muss noch der RCbzw.<br />
Servorahmen erstellt und im Rumpf<br />
Alles klar für die ersten Probeschläge<br />
eingebracht und verklebt werden. Der Rahmen<br />
besteht aus mehreren vorgefertigten<br />
Sperrholzteilen, welche mit wasserfestem<br />
Weißleim verklebt werden und dann in den<br />
Rumpf eingepasst und mit diesem verharzt<br />
werden müssen. Es macht Sinn, die Holzteile<br />
auch zu lackieren, um sie vor evtl. eindringendem<br />
Wasser zu schützen. Ein Nacharbeiten<br />
der Auflagestelle, im Speziellen<br />
an den Auflageflächen im Rumpf, war auch<br />
hier nicht nötig, alles passte auf Anhieb.<br />
Nachdem nun alle Basisarbeiten <strong>am</strong> Rumpf<br />
weitestgehend abgeschlossen sind, widmet<br />
man sich dem Rigg. Die zur Verwendung<br />
kommenden Komponenten hinterlassen<br />
einen sehr robusten Eindruck, dabei sind<br />
sie aber dennoch leicht gehalten und die<br />
technische Umsetzung gefällt. Kritikpunkte<br />
gibt es nur bei den für die Montage nötigen<br />
Schrauben, welche teilweise <strong>von</strong> der Länge<br />
her nicht passen oder auch mal beim<br />
Eindrehen in werksseitig vorgebohrte Löcher<br />
abbrechen. Ebenso erscheinen mir<br />
die rumpfseitigen Befestigungsösen der<br />
Wanten und Stage, welche in Kunststoff realisiert<br />
sind, zu filigran, um dauerhaft den<br />
Kräften des Riggs standzuhalten. Ich kann<br />
andererseits hier aber vorwegnehmen,<br />
dass es im praktischen Einsatz bis jetzt keinerlei<br />
Ausfälle gegeben hat.<br />
Auch der abschließende Einbau der RC-<br />
Komponenten geht einfach <strong>von</strong> der Hand.<br />
Voraussetzung hierfür ist allerdings der<br />
Einsatz der vom Hersteller empfohlenen<br />
14 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Segelwinde, welche dann problemlos in<br />
die bereits vorhandene Aussparung im<br />
Servobrett passt. Besagte Segelwinde ist<br />
aber ein ziemlicher „Trümmer“. Wer eine<br />
der heutzutage gängigen Segelwinden im<br />
Standard-Servogehäuse einsetzen will,<br />
muss die Befestigung folglich modifizieren.<br />
Bei der Größe der NAULANTIA macht eine<br />
wartete der Erprobungstag mit nahezu perfekten<br />
Voraussetzungen auf uns: Es war<br />
sonnig und der Wind blies nahezu konstant<br />
mit ca. 2 Bft. quer zu unserem Steg, so dass<br />
sich auch nur kleine Kräuselwellen zeigten.<br />
Unter diesen Bedingungen ging es flott zur<br />
Sache und ein virtueller Regattakurs konnte<br />
fix umrundet werden. Die NAULANTIA<br />
Nicht wundern: „Mein“ Fahrer sitzt in allen meinen Modellen<br />
Segelwinde anstelle eines Segelverstellservos<br />
(mit langem Hebelarm) auch absolut<br />
Sinn, nur so erhält man die benötigten<br />
Verstellwege für die Schoten. Leider setzt<br />
Thunder Tiger, wie viele Fernost-Hersteller<br />
auch, aber nicht das seit vielen Jahren bewährte<br />
System einer unter Deck montierten<br />
Umlaufschot ein. Stattdessen werden Großund<br />
Fockschot direkt auf jeweils eine der<br />
beiden Trommeln der Segelwinde aufgerollt.<br />
Über die Trommel kommt dann eine Art<br />
Becher, der ein ungewolltes Abwickeln der<br />
Schoten verhindern soll.<br />
Dieses System funktioniert aber nur dann<br />
störungsfrei, wenn beim Fieren der Schoten<br />
auch immer ausreichend Winddruck<br />
auf den Segeln respektive genügend Zug<br />
an den Schoten vorhanden ist. Fiert man<br />
bei zu wenig Wind zu viel auf, ist ein sofortiges<br />
Verheddern der Schoten zu konstatieren.<br />
So musste beim Testen das eine oder<br />
andere Mal die Konstruktion wieder abgebaut<br />
werden, um die Schoten-Wuhling zu<br />
beseitigen. Die Jungfernfahrt wurde dann<br />
notgedrungen noch mit der Serien-Variante<br />
bestritten, als „Tuningmaßnahme“ wird aber<br />
baldmöglichst die Installation einer „richtigen“<br />
Umlaufschot erfolgen.<br />
Fahrerprobung<br />
Viel zu lange mussten wir in diesem Frühjahr<br />
warten, bis sich endlich Eis und Schnee<br />
<strong>von</strong> unserem Fahrgewässer verabschiedet<br />
hatten. Dann konnte es aber losgehen, und<br />
als Entschädigung für den langen Winter<br />
zeigte sich handzahm und <strong>von</strong> einer sehr<br />
angenehmen Seite, lief die Kurse präzise<br />
ab und zeigte sich auch beim Schmetterling-Fahren<br />
vor dem Wind sehr kursstabil<br />
und ohne Tendenz zum Ausbrechen. Daher<br />
konnten uns auch ein paar unschöne Falten<br />
in den Segeln den Spaß erst mal nicht verderben.<br />
Denen kann man leider durch entsprechende<br />
Trimmmaßnahmen auch nicht<br />
zu Leibe rücken, denn auch bei diesem<br />
Modell ist das Rigg insges<strong>am</strong>t trotz diverser<br />
optischer Gimmicks wie Salings etc. einfach<br />
nicht steif genug.<br />
Andererseits wenden sich Modelle wie die<br />
NAULANTIA ja in erster Linie nicht an den<br />
<strong>am</strong>bitionierten Regatta-Segler, sondern an<br />
den interessierten Neueinsteiger oder Gelegenheitssegler,<br />
der einfach nur Spaß beim<br />
gemütlichen Segeln haben möchte und für<br />
den die „Performance“ eher zweitrangig ist.<br />
Egal ob Einsteiger oder Fortgeschrittener,<br />
auf jeden Fall sollte man über die Nachrüstung<br />
mit einer Umlaufschot nachdenken.<br />
Das ist schnell gemacht: Man nehme ein<br />
Vierkant-Aluprofil (Baumarkt), kürzt dieses<br />
auf die entsprechende Länge und montiert<br />
eine (<strong>am</strong> besten kugelgelagerte) Umlenkrolle<br />
an einem Ende. Nach dem Einziehen<br />
der Schotleine fädelt man diese Konstruktion<br />
Richtung Bug in den Rumpf und verschraubt<br />
das Aluprofil <strong>am</strong> anderen Ende<br />
auf dem Servobrett – fertig. Die Schoten<br />
werden dann an entsprechender Stelle an<br />
der Umlaufschot befestigt.<br />
Wer sich das alles nicht so richtig vorstellen<br />
kann, oder wer sich als Einsteiger wirklich<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 15
Technische Daten<br />
Länge<br />
98,5 cm<br />
Breite<br />
17,2 cm<br />
Höhe Mast<br />
129 cm<br />
Höhe über alles<br />
169,8 cm<br />
Ges<strong>am</strong>tgewicht inkl. RC 3.550 g<br />
Segelfläche<br />
48 dm²<br />
Preis E 199,–<br />
umfassend über das Thema Modellsegelboote<br />
informieren will, dem sei das Fachbuch<br />
„Faszination RC-Segeln“ <strong>von</strong> Uwe<br />
Kreckel (Neckar-Verlag, Best.-Nr. 156) empfohlen.<br />
Ergänzend dazu gibt es auch eine<br />
DVD, auf der die Inhalte des Buches in bewegten<br />
Bildern präsentiert werden.<br />
Fazit<br />
Wer in das faszinierende Hobby Modellsegeln<br />
einsteigen und dies gleich mit einem<br />
etwas größeren Modell tun will, der ist mit<br />
der NAULANTIA gut bedient. Der hohe Vorfertigungsgrad,<br />
gepaart mit der gut strukturierten<br />
und übersichtlichen Anleitung unterstützt<br />
auch unerfahrene Modellbauer und<br />
lässt sie schnell und ohne Probleme sicher<br />
ans Ziel kommen. Lediglich beim Umbau<br />
der Segelverstellung, zu der ich dringend<br />
rate, ist etwas Eigeninitiative nötig.<br />
Beim Segeln zeigt sich das Modell im besten<br />
Sinne des Wortes gutmütig, so dass<br />
auch derjenige, der sich an die Bedienung<br />
eines Segelbootes erst herantasten muss,<br />
nicht überfordert wird. Dann macht auch<br />
das recht weich konzipierte Rigg wieder<br />
Sinn, weil auf diese Weise einer Überforderung<br />
des Materials durch einen noch<br />
nicht so erfahrenen Skipper vorgebeugt<br />
wird.<br />
Bezugsquelle:<br />
Fachhhandel,<br />
www.thundertiger-europe.com/<br />
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RUBRIKEN<br />
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Neu bei Modellbau Ekkelboom<br />
Die sonst für ihre Baukästen bzw. Frästeilsätze<br />
<strong>von</strong> DGzRS-Einheiten bekannte Firma<br />
Ekkelboom hat eine tolle Überraschung für<br />
alle »Bassboat«-Freunde (<strong>SchiffsModell</strong><br />
1/2013) parat: In Zus<strong>am</strong>menarbeit mit dem<br />
Bauplan-Entwickler entstand ein Frästeilsatz,<br />
der Spanten, Kiel und Aufbauteile aus<br />
mehrlagigem Sperrholz enthält. Die Teile<br />
sind präzise CNC gefräst und erleichtern d<strong>am</strong>it<br />
den Aufbau des Modells wesentlich. Um<br />
noch mehr Modellbauer-Wünsche zu erfüllen,<br />
gibt es diesen Frästeilesatz sowohl im<br />
Maßstab 1:10 als auch in 1:8.<br />
Detlef Ekkelboom<br />
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Tel. 05406/1691<br />
E-Mail: detlev@ekkelboom.de<br />
www.ekkelboom.de<br />
www.sar-modellbau-shop.de<br />
Ekkelboom: Frästeile für das<br />
»Bassboat«<br />
... wir kommen! 2014<br />
Viele Termine müssen lange vorgeplant<br />
werden und schon jetzt denken daher viele<br />
an 2014. Auch die Freunde und Förderer der<br />
DGzRS haben dafür einen aktuellen Grund,<br />
denn der neue Kalender über Schiffe und<br />
Arbeit der Seenotretter wurde soeben veröffentlicht.<br />
Seenotretter kennen ohnehin keine Saison.<br />
Die Rettungsflotte der Deutschen Gesellschaft<br />
zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)<br />
ist an 365 Tagen im Jahr, bei Wind und Wetter<br />
zum Einsatz bereit. Erneut ist es dem<br />
H<strong>am</strong>burger Fotografen Peter Neumann<br />
(YPS/Yacht Photo Service) gelungen, deren<br />
Arbeit in dem Kalender „… wir kommen<br />
2014“ in großformatigen, eindrucksvollen<br />
Fotos festzuhalten.<br />
Der neue Kalender ist soeben im Delius Klasing<br />
Verlag erschienen. Dabei wurden einmal<br />
mehr 13 Motive ausgewählt, die die Anforderungen<br />
an Mensch und Technik im<br />
modernen Seenotrettungsdienst im Verlauf<br />
der Jahreszeiten realistisch widerspiegeln.<br />
Für die DGzRS ist dies wiederum <strong>von</strong> besonderer<br />
Bedeutung, spielt sich die Arbeit<br />
der Seenotretter doch nicht selten fernab<br />
der Küste, unter widrigen äußeren Umständen<br />
oder nachts unter Ausschluss der Öffentlichkeit<br />
ab.<br />
Die DGzRS wird ausschließlich durch freiwillige<br />
Beiträge und Zuwendungen finanziert.<br />
Im Verkaufspreis <strong>von</strong> € 19,90 (in Österreich<br />
€ 20,50; in der Schweiz sFr. 29,90)<br />
ist somit wieder eine Spende für die Seenotretter<br />
in Höhe <strong>von</strong> € 2,60 pro Exemplar<br />
enthalten. Den Kalender gibt es unter<br />
www.seenotretter-shop.de, im Buchhandel<br />
oder direkt beim Delius Klasing Verlag<br />
(ISBN 978-3-88412-486-4, Tel. 0521/55955,<br />
www.delius-klasing.de).<br />
Revell s<strong>am</strong>melt über € 100.000,–<br />
Und weiter geht es mit guten Nachrichten<br />
für die Seenotretter.<br />
Seit 25 Jahren verbindet eine besondere<br />
Partnerschaft die Modellbaufirma Revell<br />
und die DGzRS. Begonnen hat alles mit<br />
18 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Ulli Taubert (re.) und Vormann Gerhard<br />
Vries an Bord der BERLIN<br />
dem Modell des d<strong>am</strong>als hochmodernen<br />
Seenotkreuzers BERLIN. Seitdem hat Revell<br />
fünf Schiffe der Gesellschaft in unterschiedlichen<br />
Maßstäben als Miniatur vom<br />
Stapel laufen lassen. Zur Feier dieses Jubiläums<br />
hat Revell die BERLIN in einer attraktiven<br />
Sonderverpackung wieder aufgelegt.<br />
Das in Laboe (Ostsee) stationierte<br />
Schiff ist noch immer eine der leistungsfähigsten<br />
Einheiten der Seenotretter. Aufgrund<br />
der Konstruktion aus seewasserbeständigem<br />
Leichtmetall zeichnet sich die<br />
BERLIN durch eine hohe Seetüchtigkeit und<br />
selbstaufrichtende Eigenschaften aus.<br />
Anlässlich dieser langen, erfolgreichen Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />
findet im Herbst dieses Jahres<br />
eine Ausstellung der DGzRS in Bünde<br />
statt. Die Ausstellung mit dem Titel „Die<br />
Seenotretter“ wird vom 11. September bis<br />
16. Oktober im Mercedes Benz-Autohaus<br />
„Bollmeyer“ zu sehen sein. Die Besucher<br />
erwartet ein interessanter Einblick in die gefahrvolle<br />
Arbeit der Seenotretter <strong>von</strong> 1865<br />
bis heute. Ergänzt wird die Ausstellung<br />
durch die Revell-Modelle der Seenotkreuzer.<br />
Diese 25 Jahre Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der<br />
DGzRS hat Revell wie gesagt zum Anlass<br />
genommen, den Bausatz, mit dem alles begonnen<br />
hat, in einer Jubiläumsedition wieder<br />
aufzulegen. Am 15. Juni war es dann soweit,<br />
dass Entwicklungschef Ulli Taubert ein<br />
exklusives Fertigmodell des Schiffes im<br />
Maßstab 1:72 dem Vormann Gerhard Vries<br />
in Laboe zum Verbleib an Bord der BERLIN<br />
übergeben konnte.<br />
Der Seenotkreuzer mit seinem Tochterboot<br />
STEPPKE ist seit 1985 im Fischereihafen<br />
Kiel-Laboe stationiert. Exakt vor 26 Jahren<br />
fand an gleicher Stelle der Research mit den<br />
erforderlichen Fotoaufnahmen, d<strong>am</strong>als <strong>von</strong><br />
Taubert selbst vorgenommen, statt. Das Revell-Modell<br />
wurde dann ein Jahr später, also<br />
vor 25 Jahren, im Rahmen einer Pressekonferenz<br />
an Bord der BERLIN der Öffentlichkeit<br />
präsentiert. D<strong>am</strong>it begann eine über<br />
all die Jahre ununterbrochene, sehr enge<br />
Zus<strong>am</strong>menarbeit, bei der Revell alljährlich<br />
für jeden verkauften Bausatz eines Seenotkreuzer-Modells<br />
eine Spende an die<br />
DGzRS abführt. Im Laufe der Zeit k<strong>am</strong>en<br />
dabei über € 100.000 Euro zus<strong>am</strong>men!<br />
www.revell.de<br />
www.seenotretter.de<br />
Graupner liefert aus<br />
Ab sofort liefert Graupner das Fertigmodell<br />
der ADOLPH BERMPOHL zum Preis <strong>von</strong><br />
€ 1150,95 aus.<br />
Das Fertigmodell der Premium Line wird mit<br />
drei eingebauten Elektromotoren, einem<br />
Lenkservo und einem Servo zur Betätigung<br />
der Heckklappe ausgeliefert. Das Beiboot<br />
wird ebenfalls mit Antriebsmotor und Servo<br />
geliefert. Beide Modelle können getrennt gesteuert<br />
werden. Die Decksaufbauten sind in<br />
einem Stück abnehmbar, dadurch sind die<br />
eingebauten Komponenten sehr gut zugänglich.<br />
Die Rümpf <strong>von</strong> Kreuzer und Tochterboot<br />
sind aus stabilem GfK gefertigt, für<br />
die Aufbauten wurden ABS- und Messingteile<br />
eingesetzt. Weitere Infos zum Modell<br />
siehe auch <strong>SchiffsModell</strong> 3/2013 (Messebericht).<br />
www.graupner.de<br />
Neue Akkus bei Hype<br />
Die nVision-Akkus sind zurück und laut Hersteller<br />
besser als je zuvor. In neuer Verpackung<br />
lassen sich die LiPo-Akkus nicht nur<br />
ganz einfach stapeln, vor allem bietet die<br />
neue Verpackung einen wirks<strong>am</strong>en Schutz<br />
gegen Beschädigung während des Transports.<br />
Mit der neuen Akku-Generation <strong>von</strong><br />
nVision erhält der Modellbauer die bekannte<br />
hochwertige Qualität bei noch besserer<br />
Leistung und Performance. Durch ein neues<br />
Verfahren werden die nVision-Akkus noch<br />
genauer selektiert und einzelne Zellen optimal<br />
im Pack aufeinander abgestimmt.<br />
Das nVision Sortiment umfasst zwei- bis<br />
sechszellige Akkupacks, die presilich zwischen<br />
€ 6,50 und € 109,90 angesiedelt<br />
sind.<br />
www.hype-rc.de<br />
Neu bei BAE<br />
sind einige neue Beschlagteile für klassische<br />
Mahagoni-Boote. Dazu gehören zwei<br />
aus Bronze gegossene Wellenböcke, die<br />
wahlweise in Bronze natur, normal verchromt<br />
oder schwarz verchromt geliefert<br />
werden können. Die Wellenböcke werden<br />
mit einem Niro-Kugellager wahlweise für 4-<br />
oder 5-mm-Wellen ausgerüstet.<br />
Ebenfalls neu ist die Bugnase für die »Riva<br />
Aquar<strong>am</strong>a« im Maßstab 1:6, in Bronze gegossen,<br />
hochglanzpoliert und verchromt, die<br />
Lüftungsschlitze sind offen.<br />
BAE<br />
J.Strohbach<br />
Moorende 10<br />
20535 H<strong>am</strong>burg<br />
Tel. 040 217562<br />
www.classicrunabouts.de<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 19
Neu bei <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong><br />
ist das <strong>Vintage</strong>-Outboard-Rennboot »Spitfire«<br />
(siehe Beitrag in dieser Ausgabe).<br />
Als Handmuster erstmalig auf der Intermodellbau<br />
in Dortmund vorgestellt, werden die<br />
Baukästen ab Mitte August zum Preis <strong>von</strong><br />
€ 115,– erhältlich sein.<br />
Als Besonderheit ist zu erwähnen, dass das<br />
Modell nicht über den Fachhandel, sondern<br />
direkt <strong>von</strong> <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> an die Kunden ausgeliefert<br />
wird.<br />
Als Antrieb fungiert der Außenbordmotor<br />
»Aqua Race 60«, der ebenfalls <strong>von</strong> <strong>aero</strong><strong>naut</strong><br />
angeboten wird. Hinsichtlich Preis und<br />
Lieferzeit des Außenborders werden demnächst<br />
Infos auf der Internetseite verfügbar<br />
sein.<br />
www.<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>.de<br />
Neu bei Yuki Model<br />
ist der Servo-Tester S. Das Gerät kann ein<br />
bis drei Servos oder Drehzahlsteller gleichzeitig<br />
testen. Im manuellen Modus werden<br />
die Servo-Ansprechzeit und die Geschwindigkeit<br />
durch Drehen des Einstellknopfes<br />
getestet. Das dauerhafte Bewegen zwischen<br />
beiden Endpunkten wird im Automatik-Modus<br />
erreicht. Der Preis für das handliche<br />
Gerät liegt bei € 10,90, so dass es<br />
eigenntlich in keiner Werkstatt und in keiner<br />
Startbox fehlen sollte.<br />
Ebenfalls immer dabei sein kann die LED-<br />
ProgCard für die YAKUZA-Regler. Mit dieser<br />
lassen sich alle Progr<strong>am</strong>mierarbeiten alternativ<br />
zur LCD-ProgBox sehr einfach und vor<br />
allem kostengünstig bewerkstelligen, denn<br />
die ProgCard kostet nur € 9,90.<br />
CN Development & Media<br />
Dorfstraße 39<br />
24576 Bimöhlen<br />
Tel. 04192/8919083<br />
www.yuki-model.de<br />
<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>: <strong>Vintage</strong>-Outboard-Racer »Spitfire«<br />
Neu bei Revell Control<br />
Seit 2009 hat sich Revell Control als neue<br />
Marke im RC-Markt etabliert. Auch in diesem<br />
Jahr kann man bei Revell mit Neuheiten<br />
aufwarten.<br />
Der Kat<strong>am</strong>aran BARRACUDA ist ein Ready-to-Run-Sportboot<br />
mit Antrieb durch einen<br />
E-Motor der Baugröße 380. Mit im Basis-Set<br />
enthalten ist eine 2-Kanal-27-MHz-<br />
Pistolenanlage. Mit seiner Länge <strong>von</strong> 520<br />
mm ist das Modell gut geeignet für Einsteiger<br />
und dank des attraktiven Designs auch<br />
ein echter Hingucker.<br />
Ebenfalls ready to run ist das 350 mm lange<br />
Sportboot TIDE BREAKER. Kentersicher<br />
durch eine selbstaufrichtende Auslegung, ist<br />
das Modell mit einem 7,4-V-LiPo-Akku aus-<br />
TIDE BREAKER<br />
gestattet. Die Fernsteueranlage ist mit aktueller<br />
2,4-GHz-Technik ausgestattet. Ein<br />
versehentliches Anlaufen des Propellers<br />
wird durch eine spezielle Schutzschaltung,<br />
verhindert.<br />
Optisch besonders attraktiv ist das Sportboot<br />
SILVESTRIS. Für den Antrieb des 460<br />
mm langen und 140 mm breiten Modells<br />
sorgt ein wassergekühlter 380er-Motor, für<br />
die zuverlässige Steuerung eine 2,4-GHz-<br />
Anlage. Zum Lieferumfang gehört auch das<br />
Ladegerät für den 7,2-V-NiMH-Akku.<br />
www.revell-control.de<br />
SILVESTRIS<br />
Yuki-Modell:<br />
Servo-Tester (oben)<br />
und ProgCard<br />
20 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
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für <strong>SchiffsModell</strong> 10/2013 ist <strong>am</strong> 28.08.2013<br />
für <strong>SchiffsModell</strong> 11/2013 ist <strong>am</strong> 23.09.2013<br />
20<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 21
Maßstab 1:6, 120 km/h, mehr als 12 kW<br />
POWERBOATS<br />
Georg Franke<br />
Edderitz<br />
E<br />
nde April war es so weit:<br />
Das 5. Treffen der Powerbootfreunde<br />
Sachsen Anhalt fand<br />
statt. Der Wetterbericht hatte<br />
sich hinsichtlich der Vorhersage in der Zeit<br />
vor dem Treffen ständig geändert und so<br />
war es dann auch. Noch <strong>am</strong> Anreisetag,<br />
dem Freitag, konnte man die Kapriolen erleben:<br />
vormittags Sonnenschein bis 25 °C,<br />
abends vor dem Grill bei Regen locker 10<br />
°C weniger! Dennoch hatten sich mehr als<br />
50 Teilnehmer eingefunden, um es auf dem<br />
ehemaligen Tagebausee in der Nähe <strong>von</strong><br />
Halle mal so richtig krachen zu lassen. Ein<br />
wunderschönes Gelände, das ansonsten<br />
<strong>von</strong> C<strong>am</strong>pern besetzt ist, für diesen Termin<br />
war es aber nur für die Speedboatfahrer reserviert.<br />
Der Regen des Freitags zog sich<br />
über den ganzen S<strong>am</strong>stag hin und verschwand<br />
dann pünktlich zum Ende des Treffens<br />
<strong>am</strong> Sonntag.<br />
Aber was ein richtiger Seemann ist, der<br />
lässt sich natürlich <strong>von</strong> (auch ein bisschen<br />
mehr) Regen nicht abhalten.<br />
Trotz kühler Witterung und Wasser <strong>von</strong><br />
oben und unten wurde alles gestartet,<br />
was schnell fährt, vom BINGO bis hin<br />
zum Turbinen-Hydroplane, das eindrucksvoll<br />
und scheinbar mühelos seine Bahnen<br />
zog. Spätabends <strong>am</strong> Freitag dann noch<br />
Vorbereitungen, Reparaturen und Fachgespräche<br />
des harten Kerns, manche<br />
Seemannsgeschichte wurde erzählt, es<br />
wurde gefachsimpelt und man tauschte Erfahrungen<br />
aus. Vor dem Zelt lauschte man<br />
im Regen dem Sound der Turbine. Alles<br />
in allem ein toller Event, vielen Dank an<br />
Paderbor<br />
Zwei Powerboat-T<br />
Jens Seidel mit seinem 1:6er-Hydrolane.<br />
22 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
der Einsatz wurde durch ein erstklassiges<br />
Schaufahren belohnt. Die Mitglieder um den<br />
Vereinsvorsitzenden Jürgen Overrödder leisteten<br />
eine Super-Arbeit, für die ich mich an<br />
dieser Stelle nochmals ausdrücklich bedanken<br />
möchte.<br />
Tendenzen in der Szene: Powerboats, die<br />
nicht nur schnell fahren, sondern auch sehr<br />
Fachsimpelei an einer CT03<br />
n<br />
reffen mit Format<br />
Hier ticken bis zu 15 kW<br />
die Veranstalter um Jens Seidel und Matz<br />
Mann. Wir kommen auf jeden Fall wieder,<br />
denn es gibt kein schlechtes Wetter, nur<br />
unangepasste Kleidung!<br />
Zwei Wochen später stellte sich dann die<br />
bange Frage, wie es wettermäßig wohl in<br />
Paderborn werden würde? Noch ein Regenevent?<br />
Die Vorhersagen waren auch hier (wie in<br />
letzter Zeit immer öfters) schw<strong>am</strong>mig und<br />
sie änderten sich ständig. Noch <strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag<br />
früh wurde in den lokalen Nachrichten<br />
Regen vorhergesagt, auf der Hinfahrt gab<br />
es starke Schauer auf der Autobahn, na,<br />
das konnte ja noch heiter werden – und das<br />
wurde es dann wortwörtlich auch, denn den<br />
ganzen Tag über k<strong>am</strong>en nicht mal 10 Minuten<br />
Regen zus<strong>am</strong>men, die gut in bester Gesellschaft<br />
in einem der extra aufgebauten<br />
Zelte bei Fachgesprächen verbracht werden<br />
konnten. Mehr als 20 Helfer des AMC<br />
Paderborn sorgten für einen reibungslosen<br />
Ablauf. Egal, ob beim Verkauf der leckeren<br />
Steaks oder beim Einsatz des Bergebootes,<br />
alles lief wie <strong>am</strong> Schnürchen und<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 23
Gruppenbild Paderborn<br />
gut aufgebaut sind und ein wirklich schönes<br />
Finish haben sind auf dem Vormarsch. Die<br />
Gespräche um 150 oder 180 km/h werden<br />
leiser und für den Zuschauer sind die Boote<br />
sowieso dann <strong>am</strong> interessantesten, wenn<br />
sie zum Leidwesen der Besitzer das nasse<br />
Element verlassen. Für die Zuschauer<br />
waren vor allem die Schaurennen ein Augenschmaus:<br />
Bei durchaus widrigen Verhältnissen<br />
waren hier die LIZZARDs klar<br />
im Vorteil, scheinbar problemlos k<strong>am</strong>en<br />
Was Kleines in Edderitz mit stolzem Besitzer<br />
24 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Der Bojenkiller<br />
Rettung naht!<br />
sie mit den Wellen zurecht und waren noch<br />
auf dem Wasser, als Kats und Hydroplanes<br />
längst <strong>am</strong> Ufer blieben.<br />
Die derzeitige Technik ist vom Feinsten,<br />
da finden sich durchaus schon mal 10 kW<br />
Antriebsleistung in einem Boot mit 120 cm<br />
Länge und jeder kann sich vorstellen, was<br />
das für eine Performance auf dem Wasser<br />
ergibt. Motorenmäßig war alles vertreten,<br />
Lehner, Leopard, TS und andere teilweise<br />
sehr preisgünstige Motoren aus Fernost.<br />
Auch bei den Akkus konnte man alle gängigen<br />
Fabrikate sehen, je nach Fahrer und<br />
seinen persönlichen Vorlieben. Welche Folgen<br />
die Insolvenz <strong>von</strong> Schulze noch haben<br />
wird, zeigt sich bestimmt erst in der weiteren<br />
Zukunft, denn noch waren in vielen Booten<br />
Schulze-Regler zu sehen.<br />
54 Teilnehmer mit weit mehr als 100 Booten<br />
konnten sowohl mit den sehr guten Rahmenbedingungen<br />
als auch dem Klasse-<br />
Wetter voll zufrieden sein. Folglich waren<br />
sich alle einig, dass man sich auch 2014<br />
wieder in Paderborn zum 12. <strong>Teich</strong>lüften<br />
treffen wird! Welch besseres Kompliment<br />
könnte man einem Veranstalter machen?<br />
Hört aufs Kommando!<br />
Stimmt da die Richtung?<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 25
SEGELSCHIFFE<br />
»Britpop« mit Skipper<br />
Arnaud Toureau<br />
Ingrid Blüm<br />
F R A N Z Ö S I S C H E<br />
M E I S T E R S C H A F T E N<br />
IOM<br />
Die französischen Meisterschaften<br />
in der IOM-<br />
Klasse fanden vom 09.–<br />
12. Mai 2013 in Valiciennes<br />
statt, welches nahe der belgischen Grenze<br />
liegt. In dieser Woche gab es in Frankreich<br />
zwei Feiertage, und so kombinierte man<br />
diese Regatta gleich mit der Meisterschaft<br />
in der Marblehead-Klasse. Die M-Boote segelten<br />
<strong>von</strong> S<strong>am</strong>stag bis Mittwochmittag und<br />
ab dem Mittwochnachmittag begann die<br />
Vermessung der IOM-Boote.<br />
Die IOM-Klasse wurde in diesem Jahr erstmalig<br />
auch für ausländische Segler geöffnet.<br />
Allerdings mussten diese warten, bis<br />
alle französischen Teilnehmer gemeldet<br />
hatten, denn diese bek<strong>am</strong>en die Plätze<br />
vorrangig. 60 Plätze waren für die Regatta<br />
geplant, letztendlich stand dann ein deutscher<br />
Segler auf der Warteliste und man<br />
Im Wasserbecken<br />
entschied, das Teilnehmerfeld auf 61 Segler<br />
zu erweitern. Aus dem Ausland nahmen<br />
zwei Segler aus den Niederlanden teil, zwei<br />
aus Belgien, zwei aus Israel und jeweils<br />
ein Segler k<strong>am</strong> aus Deutschland und aus<br />
England.<br />
Die Regatta fand auf dem Gelände des örtlichen<br />
Segelclubs Circolo Vela Valenciennes<br />
statt. Wir trafen <strong>am</strong> Mittwochnachmittag ein<br />
und es waren bereits viele IOM-Segler vor<br />
Ort. Der Club hatte extra für die Wohnmobile<br />
einen eigenen Stellplatz eingerichtet, inkl.<br />
einer Möglichkeit zur Entsorgung <strong>von</strong> Abwasser<br />
und Versorgung <strong>von</strong> Frischwasser<br />
auf dem Platz. Der Vorsitzende des Clubs,<br />
Benoit Deprez, ist selber C<strong>am</strong>per und kannte<br />
sich daher aus. Er war auch sonst immer<br />
vor Ort, sorgte für Snacks zwischendurch<br />
und war Ansprechpartner für alle Fragen.<br />
Des Weiteren gab es Zelte mit Tischen, auf<br />
26 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Die Bühne für die Segler<br />
Start<br />
denen man die Boote abstellen und umriggen<br />
konnte usw. Für die Regatten war ein<br />
Podest aufgebaut, so dass Jury und Segler<br />
einen guten Überblick hatten.<br />
In einer großen Halle fand die Vermessung<br />
statt. Die Schiffe wurden erst komplett gewogen,<br />
dann separat Ruder, Kiel und auch<br />
die einzelnen Akku-Packs. Alle Teile wurden<br />
gestempelt. Im Anschluss wurden die<br />
Segel abgestempelt und das Schiff musste<br />
ins Wasserbecken. Wenn alles o.k. war, gab<br />
es eine grüne Karte, mit der man im Registrierungsbüro<br />
sein Paket bek<strong>am</strong>, darin enthalten<br />
Informationsmaterial, aber auch ein<br />
T-Shirt und N<strong>am</strong>enskarten.<br />
Der Donnerstagvormittag war noch fürs Vermessen<br />
vorgesehen und ab Mittag ging es<br />
dann los. Es wurde in vier Gruppen gesegelt.<br />
Der Wind wechselte den Nachmittag<br />
über zwischen A und B und es wurde viel<br />
umgeriggt, das konnte sogar <strong>von</strong> Lauf zu<br />
Lauf variieren.<br />
Am nächsten Morgen ging es um 09.00<br />
Uhr weiter. Bedeckter Himmel, 12 °C und<br />
ein ständiger Wechsel zwischen A und B.<br />
Gesegelt wurde immer bis ca.18.00 Uhr.<br />
Es gab allerdings einige Pausen, weil die<br />
Protestverhandlungen mitunter sehr lange<br />
dauerten.<br />
Auch der S<strong>am</strong>stag begann um 09.00 Uhr,<br />
es herrschte den ganzen Tag überwiegend<br />
B-Rigg-Wetter. Dadurch k<strong>am</strong> es aber leider<br />
auch zu vielen Protesten, <strong>am</strong> Ende schaffte<br />
man fünf komplette Durchgänge, segelte<br />
dafür aber auch bis 18.30 Uhr.<br />
Am Sonntag k<strong>am</strong> der Wind erstmals <strong>von</strong> der<br />
anderen Seite. Es wurde wieder um 09.00<br />
Uhr gestartet, zunächst herrschte A-Rigg-<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 27
»Shark«-Designer Pedro Ambrosi mit<br />
Skipper Christian Collignon<br />
»Obsession« <strong>von</strong> Skipper<br />
Remi Bres<br />
Der neue französische Meister<br />
Olivier Cohen (FRA 100) gegen<br />
Walter Geurts (NED 91)<br />
An der Tonne wird es eng<br />
Wetter, teilweise frischte der Wind mit Böen<br />
bis B auf. Am frühen Nachmittag wurde der<br />
letzte Durchlauf wie geplant beendet.<br />
Der Französische Meister 2013 heißt Olivier<br />
Cohen und er segelte eine »Britpop«.<br />
Auf Platz 2 segelte Alexis Carré mit einer<br />
»Obsession« und auf dem 3. Platz Roman<br />
Dubreuil mit einer »V8«. Bester ausländischer<br />
Segler war Huub Gillissen aus<br />
den Niederlanden mit seiner »Fusion« auf<br />
Platz 6. Die Top Ten wurden in Frankreich<br />
<strong>von</strong> »Britpop« (vier Boote, Designer Brad<br />
Gibson) und »Obsession« (drei Boote,<br />
Designer Craig Smith) beherrscht. Dazu<br />
k<strong>am</strong> die »V8« (Designer Ian Vickers) auf<br />
Platz 3 und die »Fusion« (Designer Craig<br />
Smith aus Australien). Huub Gillissen war<br />
übrigens während des Baus in Australien<br />
dabei. Aber auch die »Ace«, ein Design<br />
<strong>von</strong> Huub Gillissen, fand sich in den Top<br />
Ten wieder, witzigerweise genau vor ihm,<br />
nämlich auf dem 5. Platz.<br />
Insges<strong>am</strong>t waren 15 »Picanto« des Entwicklers<br />
Grah<strong>am</strong> Bantock mit im Feld, die<br />
»V8« des Drittplatzierten Fréderic Canto<br />
»Obsession« mit Skipper Michel Hazard<br />
28 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
»Lintel MMX« <strong>von</strong> Skipper Achille<br />
Chatin<br />
»Britpop« <strong>von</strong> Skipper<br />
Erwan Le Bot<br />
beste da<strong>von</strong> segelte auf Platz 15. Die sechs<br />
»Britpop« fanden sich auf den Plätzen 1,<br />
4, 9, 10, 12 und 21 wieder. Ferner waren<br />
sechs »Shark« <strong>am</strong> Start. Die »Shark« wurde<br />
vom Portugiesen Pedro Ambrosio entwickelt,<br />
wird aber vom Franzosen Pierre<br />
Gonnet gebaut und vertrieben. Die beste<br />
»Shark« landete aber nur auf Platz 37. Die<br />
fünf »Obsession« ersegelten in Frankreich<br />
die Plätze 2, 7, 8, 23 und 29. Ferner gab<br />
es im Feld drei »Arrival« (David Hollum)<br />
und zwei »Lintel MMX«, die übrigens<br />
während der EM noch <strong>von</strong> Martin Roberts<br />
und Robert Walsh gesegelt wurden, und<br />
d<strong>am</strong>als auf die Plätze 9 und 20 k<strong>am</strong>en.<br />
Hier erreichten sie die Plätze 16 und 19.<br />
Außerdem waren noch zwei »Kantun« zu<br />
sehen (Designer Z<strong>von</strong>ko Jelai). Die »Kantun«<br />
wurde auch erstmalig während der<br />
EM in Kroatien gesegelt. In Valiciennes<br />
wurde sie <strong>von</strong> Nir Shental und Oren Boker<br />
gesegelt, die auch die weiteste Anreise<br />
hatten, denn die beiden k<strong>am</strong>en aus Israel,<br />
wo im Oktober diesen Jahres die Weltmeisterschaft<br />
stattfinden wird. Weitere Modelle<br />
im Feld: Zwei »V7« (Ian Vickers) und zwei<br />
»Moster«, ebenfalls ein <strong>von</strong> Pierre Gonnet<br />
gebautes Boot, außerdem sah man jeweils<br />
ein Modell <strong>von</strong> verschiedenen Designs wie<br />
»Ace«, »Arrow«, »Carving«, »Fractal«,<br />
»Topiko«, »Psycho« usw.<br />
Es gab übrigens eine eigene Webseite<br />
für diese Regatta, auf der auch sehr viele<br />
Videos gezeigt wurden, denn die ges<strong>am</strong>te<br />
Regattazeit über war ein Filmte<strong>am</strong> vor Ort.<br />
Alles in Allem war es eine gelungene Veranstaltung,<br />
toll organisiert mit einem großen<br />
Teilnehmerfeld und viel Wind an allen<br />
Tagen.<br />
»Picanto« <strong>von</strong><br />
Skipper Nicolas<br />
Willefert, im Hintergrund<br />
die »Britpop«<br />
des französischen<br />
Meisters Olivier<br />
Cohen<br />
Die »Ace« mit Skipper<br />
Marc Pomarede<br />
»Britpop« im Tauchgang<br />
»Britpop« <strong>von</strong> Skipper Dominique Baron<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 29
Motorschiffe<br />
H.-J. Welz<br />
HMS BLUEBELL<br />
V O N G R A U P N E R<br />
Um den Jahreswechsel 2012/2013<br />
herum gab es in Modellbauer-<br />
Kreisen eigentlich nur ein spartenübergreifend<br />
interessantes<br />
Thema, nämlich die unklare Situation rund<br />
um die Firma Graupner. Mehr Gerüchte als<br />
sachliche Informationen machten die Runde,<br />
und folglich blickten sowohl Modellbauer<br />
als auch die Fachwelt interessiert auf die<br />
Nürnberger Spielwarenmesse Anfang Februar<br />
2013, da man sich dort vor allem anhand<br />
der präsentierten Neuheiten einiges<br />
an Informationen zur Zukunft des Traditionsherstellers<br />
versprach.<br />
Im Bereich des Schiffsmodellbaus hat man<br />
dann bei Graupner auch nicht gekleckert,<br />
sondern geklotzt, denn gleich sechs neue<br />
Schiffsmodelle wurden dem Publikum präsentiert.<br />
Dem aktuellen Zeitgeist entsprechend<br />
suchte man allerdings Baukästen<br />
(leider) vergeblich, sämtliche Neuheiten waren<br />
Fertigmodelle, fünf da<strong>von</strong> Vertreter der<br />
hochwertigen Premium-Line.<br />
Unter den Neuheiten befanden sich dann<br />
gleich drei „Graue“, und deren Modell-<br />
Auswahl zielt wohl auch eindeutig eher in<br />
die Richtung der angelsächsischen bzw.<br />
internationalen Käufer. Nun gut, man darf<br />
sich nicht beschweren, in den vergangenen<br />
Jahren wurden ja auch die Freunde <strong>von</strong> Einheiten<br />
der deutschen Flotten, <strong>von</strong> kaiserlich<br />
bis Bundesmarine, <strong>von</strong> Graupner mit entsprechenden<br />
Modellen versorgt.<br />
Anfang Mai k<strong>am</strong> dann das erste der neuen<br />
Modelle in den Handel, die HMS BLUE-<br />
BELL, eine Korvette der bekannten Flower-<br />
Klasse.<br />
Das Vorbild<br />
Ende der 1930er-Jahre war es wohl auch<br />
dem letzten Optimisten auf den britischen<br />
Inseln klar, dass ein erneuter Waffengang<br />
mit dem wiedererstarkten Deutschen Reich<br />
unausweichlich war. In der Zeit nach dem<br />
Ersten Weltkrieg hatte man in der Führung<br />
der Royal Navy die Bedrohungsszenarien<br />
für zukünftige Auseinandersetzungen zur<br />
See aber wohl nicht korrekt vorhergesehen.<br />
Obwohl auch schon im Ersten Weltkrieg<br />
die Bedrohung seitens deutscher<br />
U-Boote vorhanden war, konnte man sich<br />
offensichtlich nicht vorstellen, dass die<br />
Bekämpfung einer gegnerischen U-Boot-<br />
Waffe in zukünftigen militärischen Auseinandersetzungen<br />
zwingend werden würde.<br />
30 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Das Original der BLUEBELL<br />
Auch in der kanadischen<br />
Navy taten Flowers Dienst,<br />
hier ist es die<br />
HMCS BITTERSWEET<br />
Vielleicht hatte man auch die zukünftige<br />
Bedeutung des über den Atlantik heranzuschaffenden<br />
Nachschubs unterschätzt. Auf<br />
jeden Fall standen der Royal Navy sozusagen<br />
<strong>am</strong> Vorabend des Zweiten Weltkriegs<br />
viel zu wenige Sicherungs- oder Geleitfahrzeuge<br />
zur Verfügung.<br />
Somit suchte man händeringend nach Fahrzeugen,<br />
die man möglichst schnell und kostengünstig<br />
in großen Stückzahlen bauen<br />
konnte. Daher griff man auf einen eigentlich<br />
zivilen Schiffsentwurf zurück, nämlich den<br />
für ein Walfangboot, das eigentlich als Erkundungsboot<br />
für die Walfangflotten dienen<br />
sollte. Der Entwurf war demzufolge hinsichtlich<br />
hoher Standfestigkeit beim Einsatz in<br />
See und auf einen großen Aktionsradius hin<br />
optimiert, beides Eigenschaften, die auch<br />
für ein Geleitfahrzeug sehr vorteilhaft sind.<br />
Die Royal Navy bestellte <strong>am</strong> 25. Juli 1939<br />
die ersten 26 Korvetten, <strong>am</strong> 31. August<br />
folgte eine weitere Bestellung <strong>von</strong> 30 Schiffen.<br />
Bis zum Jahresende 1939 erhöhte sich<br />
die Zahl der bestellten Schiffe auf 145 und<br />
im Januar 1940 erfolgte die erste Bestellung<br />
<strong>von</strong> weiteren zehn Schiffen, die auf kanadischen<br />
Werften gebaut werden sollten.<br />
Auch die französische und die kanadische<br />
Marine gaben Schiffe dieses Typs in Auftrag,<br />
und nach dem Kriegseintritt der USA<br />
taten etliche Korvetten der Flower-Klasse<br />
auch unter <strong>am</strong>erikanischer Flagge Dienst.<br />
Insges<strong>am</strong>t wurden <strong>von</strong> den eigentlich nur<br />
als schnelle Notlösung gedachten Korvetten<br />
der Flower-Klasse 267 Schiffe in Dienst<br />
gestellt.<br />
Kein Wunder also, dass die Korvetten der<br />
Flower-Klasse vor allem im englischen<br />
Sprachraum eine Bedeutung genießen,<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 31
die in etwa der der U-Boote des Typs VII in<br />
Deutschland entspricht.<br />
Für den Antrieb der 62,5 m langen und 10<br />
m breiten Korvetten sorgte eine 2.750 WPS<br />
starke Dreifach-Expansions-D<strong>am</strong>pfmaschine,<br />
die für eine Höchstgeschwindigkeit <strong>von</strong><br />
16 kn sorgte, der Fahrbereich betrug bei<br />
12 kn Fahrt 3500 sm. Bewaffnet waren die<br />
Schiffe mit einem 4-Zoll-Geschütz auf der<br />
Back, zwei Zwillings-MG unterschiedlicher<br />
Kaliber, zwei Wasserbombenwerfern und<br />
zwei Wasserbomben-Ablaufschienen. Spätere<br />
Varianten trugen unter anderem das<br />
bekannte britische 2-pounder-40-mm-Geschütz,<br />
20-mm-Oerlikons und den Hedgehog-Wasserbombenwerfer.<br />
Auch wegen der<br />
oft während des Krieges durchgeführten<br />
Um- und Nachrüstungen fanden sich daher<br />
kaum zwei Flower-Korvetten, die sich nicht<br />
in Details <strong>von</strong>einander unterschieden.<br />
Folglich gibt es (vor allem im englischen<br />
Sprachraum) eine unübersehbare Menge<br />
an Büchern und Internetseiten zum Thema,<br />
die sich auch ausführlich mit den teilweise<br />
äußerst unterschiedlichen Ausrüstungen,<br />
Bewaffnungen. Lebensläufen usw. der einzelnen<br />
Vorbilder befassen.<br />
Die <strong>von</strong> Graupner als Vorbild gewählte<br />
HMS BLUEBELL K80 wurde im Juli 1940<br />
in Dienst gestellt und als Geleitfahrzeug im<br />
Atlantik, im Mittelmeer und auch im Eismeer<br />
eingesetzt. Dort ereilte sie dann bei der Sicherung<br />
eines Geleitzuges nach Murmansk<br />
ihr Schicksal, als sie <strong>am</strong> 17. Februar 1945<br />
vor der Kola-Bucht <strong>von</strong> dem deutschen<br />
U-Boot U 711 unter dem Kommando <strong>von</strong><br />
Hans-Günther Lange versenkt wurde. Von<br />
der 86 Köpfe starken Besatzung der BLUE-<br />
BELL überlebte nur ein Mann.<br />
Das Modell<br />
aus der Graupner Premium-Line ist im<br />
Maßstab 1:48 gehalten, der für ein 128 cm<br />
langes und 21,5 cm breites Modell sorgt.<br />
Der für unsere Augen angelsächsisch<br />
„krumme“ Maßstab muss auch den ans<br />
metrische System gewohnten Modellbauer<br />
nicht stören, denn auch ein direkter Vergleich<br />
mit in 1:50 gebauten Modellen fällt<br />
eigentlich nicht negativ ins Auge. Über das<br />
Graupner-Modell freuen sich folglich nicht<br />
nur all diejenigen, die schon in der Vergangenheit<br />
den Plastik-Bausatz der Flower-<br />
Klasse im Maßstab 1:72 <strong>von</strong> Matchbox bzw.<br />
Revell zu einem fahrtüchtigen Modell umgerüstet<br />
haben, sondern auch diejenigen, die<br />
Am Flaggenstock fehlt leider<br />
das „White Ensign“, die britische<br />
Seekriegsflagge<br />
vielleicht schon andere Modelle im Maßstab<br />
1:50 in der Modellflotte im Einsatz haben.<br />
Auch die BLUEBELL entspricht hinsichtlich<br />
Baumaterialien, Fertigungsqualität und Detailausführung<br />
dem, was man schon in den<br />
vergangenen Jahren <strong>von</strong> Fertigmodellen<br />
der Premium-Line <strong>von</strong> Graupner gewohnt<br />
ist (siehe z. B. den Testbericht über die TI-<br />
TANIC in <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012). Auf dem<br />
aus GfK äußerst sauber und gleichmäßig l<strong>am</strong>inierten<br />
Rumpf sind Deck und Aufbauten<br />
aus gelaserten ABS-Teilen montiert, viele<br />
Details bzw. die Beschläge sind aus Metall<br />
gefertigt. Hinzu kommt eine äußerst sauber<br />
und professionell aufgebrachte Spritzlackierung<br />
in matten Farben. Das bei der BLUE-<br />
BELL aufgebrachte Tarnschema sorgt dabei<br />
für eine für ein Kriegsschiff ungewohnte,<br />
weil nicht so „düstere“ Optik. Zumindest der<br />
Autor dieser Zeilen ist immer wieder äußerst<br />
angenehm überrascht, wie es möglich<br />
ist, ein solch komplett fertig gestelltes Modell<br />
so zu verpacken, dass es die weite Reise<br />
einmal halb um den Globus herum heil<br />
übersteht. Entsprechend vorsichtig sollte<br />
man das Modell aus der schützenden Verpackung<br />
befreien, d<strong>am</strong>it nicht sozusagen<br />
auf dem letzten Meter daheim beim Kunden<br />
unnötige Beschädigungen auftreten. Neben<br />
dem Modell befinden sich im Karton separat<br />
untergebracht auch das 4-Zoll-Hauptgeschütz,<br />
das dank dieser Auslegung auch<br />
manuell gedreht werden kann. Daneben<br />
befinden sich noch ein Ständer aus gelaserten<br />
Holzteilen und eine mehrsprachige<br />
Betriebs anleitung im voluminösen Karton.<br />
32 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Bild rechts: Paßt noch! Die Zugangsluke<br />
unter dem Brücken-Aufbau<br />
Diese Aufbauten-Teile lassen sich abnehmen<br />
Die herstellerseitig eingebauten Komponenten<br />
Hedgehog-Wasserbombenwerfer<br />
Den neugierigen Blick ins Innere des Modells<br />
geben einige Öffnungen frei. Die<br />
beiden achterlichen Wasserbomben-Ablaufschienen<br />
sind auf einer mit Magnetverschluss<br />
sicher fixierten Luke untergebracht,<br />
darunter befindet sich der Anlenkhebel<br />
der Ruderanlage. Der größte Zugang zum<br />
Rumpfinneren wird durch den etwa ab Höhe<br />
des Schornsteins nach achtern hin komplett<br />
abnehmbaren Aufbau ermöglicht. Im<br />
Rumpfinneren sind in diesem Bereich neben<br />
dem Antriebsmotor auch das Ruderservo<br />
und der Drehzahlsteller untergebracht,<br />
all diese Komponenten sind fertig montiert<br />
und schon miteinander verkabelt. Um das<br />
Modell funktionstüchtig zu machen, müssen<br />
folglich nur noch ein Empfänger und ein<br />
Fahrakku montiert werden, dann steht dem<br />
ersten Trocken-Probelauf auf der Werkbank<br />
nichts mehr im Wege.<br />
Aber eigentlich sollte man ja erst einmal<br />
die Bedienungsanleitung konsultieren! Die<br />
weist, wie bei sehr vielen Fertigmodellen,<br />
mal wieder die eine oder andere Diskrepanz<br />
zwischen dem offensichtlich ersten<br />
Mustermodell und der endgültigen ausgelieferten<br />
Ausführung auf. So zählte wohl<br />
der Drehzahlsteller ursprünglich nicht zum<br />
Lieferumfang des Modells, da in der Anleitung<br />
ausführlich auf dessen Ausrüstung<br />
mit einem passenden Stecker und auf seine<br />
Montage hingewiesen wird. Na schön,<br />
kein Käufer wird böse sein, dass er den<br />
Drehzahlsteller schon fertig verkabelt im<br />
Inneren vorfindet.<br />
Allerdings würde man rein aus dem Studium<br />
der Bauanleitung auch nicht darauf<br />
kommen, dass sich neben dem achterlichen<br />
Aufbau auch der Brücken-Aufbau abnehmen<br />
lässt. Unter diesem befindet sich<br />
dann eine weitere, kleinere Zugangsluke<br />
zum vorderen Rumpfbereich. Nicht ganz<br />
unpraktisch zum Einbringen des noch erforderlichen<br />
Ballastbleis oder vielleicht sogar<br />
zur Nachrüstung mit Sonderfunktionen<br />
wie einem Soundmodul etc. Auch Modellbauer,<br />
die mit ähnlich großen Pratzen wie<br />
der Autor geschlagen sind, können durch<br />
diese Öffnung hindurch doch noch einiges<br />
im Rumpfinneren installieren. Unbedingt zu<br />
beachten ist auch der Hinweis in der Anleitung,<br />
beim Abstellen der Aufbauten vorsichtig<br />
zu verfahren: Teilweise sind an den<br />
Aufbauten filigrane Anbauteile (zum Beispiel<br />
Niedergänge) vorhanden, die beim<br />
Abstellen auf unebenem Untergrund, zum<br />
Beispiel mal so eben <strong>am</strong> <strong>Teich</strong>ufer, ratzfatz<br />
abgerissen sind.<br />
Aber eigentlich wird wohl jeder Käufer der<br />
BLUEBELL vor der profanen Beschäftigung<br />
mit RC-Komponenten, Ballast etc. erst einmal<br />
das neu erworbene Modell ausführlich<br />
optisch begutachten. Und da geht es dem<br />
Verfasser bei jedem der Modelle aus der<br />
Premium Line immer wieder gleich, denn<br />
man ist erst einmal – neudeutsch gesprochen<br />
– total geflasht <strong>von</strong> der Detaillierung<br />
und der Sauberkeit der Ausführung solch<br />
eines Fertigmodells. Wenn man es nicht<br />
wüsste und einem Modell mit diesem Detaillierungsgrad<br />
und dieser Sauberkeit der<br />
Bauausführung auf einem Schaufahren<br />
oder einer Ausstellung begegnen würde,<br />
käme man nicht auf die Idee, dass es sich<br />
um ein in Serie gebautes Fertigprodukt han-<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 33
delt. Und auch in etlichen Museen, egal ob<br />
in Deutschland oder im Ausland, bräuchte<br />
sich so ein Modell nicht in einer schlecht beleuchteten<br />
Ecke zu verstecken.<br />
Dabei beeindrucken sowohl die schiere<br />
Menge der dargestellten Details als auch<br />
deren Ausführung. Das beginnt mit der<br />
auffallenden Platten-Struktur <strong>am</strong> Rumpf,<br />
geht weiter über Nietköpfe, Türscharniere,<br />
Vorreiber, Flügelmuttern an Oberlichtern<br />
und hört selbst bei den Visieren an den<br />
Maschinenwaffen oder beim Sprachrohr<br />
auf der offenen Brücke noch nicht auf. Erstaunlich<br />
bei all dem ist, dass die große<br />
Anzahl der feinen Details auch nicht durch<br />
zu viel Farbauftrag „zugeschmiert“ wird.<br />
Stattdessen punktet das Modell <strong>von</strong> vorne<br />
bis hinten mit absolut scharfkantigen<br />
Farbabgrenzungen und einem absolut<br />
gleichmäßigen Lackauftrag. Sogar die Unter-<br />
bzw. Innenseiten der abnehmbaren<br />
Teile halten dem kritischen Blick stand,<br />
sprich außen hui, innen aber auch!<br />
Bei solcherart detaillierter Ausführung fällt<br />
aber noch etwas ganz anderes auf: etwas<br />
das gar nicht da ist, nämlich Figuren.<br />
Gerade diesem Modell mit seiner offenen<br />
Brücke und der frei stehenden Bewaffnung<br />
täte eine Ausrüstung mit Figuren definitiv<br />
gut, egal wie kontrovers sonst das Thema<br />
Figuren/Geisterschiffe im Schiffsmodellbau<br />
diskutiert wird. Schön, dass es diesbezüglich<br />
bei den einschlägigen Plastikmodellbau-Anbietern<br />
eine sehr große Auswahl<br />
passender Militär-Figuren im Maßstab 1:48<br />
gibt. Das entsprechend rekrutierte Personal<br />
müsste dann zwar je nach Bezugsquelle<br />
vielleicht noch <strong>von</strong> anderen Teilstreitkräften<br />
her mittels Farbe angelernt werden, aber<br />
das sollte ja auch kein größeres Problem<br />
darstellen.<br />
Gibt es denn überhaupt nichts zu kritisieren<br />
an der generellen Ausführung der BLUE-<br />
BELL? Wenn man gezielt etwas zum Mäkeln<br />
sucht, findet man natürlich schon ein<br />
paar Kleinigkeiten. An einigen wenigen<br />
Stellen an einzelnen Lüftern ist der Pinsel<br />
des Lackierers ein wenig zu weit gerutscht,<br />
die drei frei stehenden Fässer auf dem Achterdeck<br />
und die beiden Rettungsflöße sind<br />
nicht festgelascht und die Glieder der Ankerkette<br />
haben keine Stege … wobei man<br />
für Letzteres zur Überprüfung aber schon<br />
eine Lupe bemühen muss. Aber Schluss<br />
mit der verkr<strong>am</strong>pften Fehlersucherei, lassen<br />
wir an dieser Stelle einfach viele Fotos<br />
für sich selber sprechen. So kann sich jeder<br />
Das Cent-Stück sorgt für den<br />
Größen-Bezug<br />
Das Geschütz auf der Back lässt sich<br />
manuell schwenken<br />
Leser selber ein Bild machen, ob für ihn die<br />
Detaillierung ausreichend ist. Beim Betrachten<br />
der Fotos ist aber zu bedenken, dass die<br />
Detailaufnahmen mit der Makro-Einstellung<br />
des Objektivs aufgenommen sind, oft genug<br />
verliert man dadurch den entsprechenden<br />
Größen-Bezug aus dem Blickfeld. Zur Verdeutlichung<br />
der wahren Größenverhältnisse<br />
ist auf einem der Bilder auch einmal ein<br />
Cent-Stück aufs Modell gestellt worden. Aus<br />
der „normalen“ Betrachtungsentfernung <strong>von</strong><br />
ca. 30 cm sind praktisch keine Unsauberkeiten<br />
zu bemerken.<br />
Zumindest der Tester schämt sich nicht, Folgendes<br />
ganz eindeutig festzustellen: Jeder<br />
gestandene und im Hobby gereifte ernsthafte<br />
Schiffsmodellbauer würde Lob und<br />
Anerkennung ernten, wenn er mit einem<br />
selbst gebauten Modell dieser Qualität an<br />
den Modellteich käme! Das gilt auch für<br />
den Bereich der Lackierung, die mit absolut<br />
sauberen Farbabgrenzungen und einer einwandfreien<br />
Ausführung des Tarnschemas<br />
punkten kann.<br />
Bleibt eigentlich nur noch das Thema Fahrbetrieb.<br />
Auch wenn einem die BLUEBELL<br />
auf den ersten Blick fast zu schade für den<br />
praktischen Betrieb erscheint, musste unser<br />
Prüfling natürlich auch diesen Bereich des<br />
Praxistests hinter sich bringen.<br />
Wie schon erwähnt, benötigt man für den<br />
Einsatz auf dem Gewässer lediglich noch<br />
Empfänger und Fahrakku. Für den Empfänger<br />
gibt es bereits einen vorhandenen Klettstreifen,<br />
die Befestigung des herstellerseitig<br />
vorgeschlagenen NiMH-Akkus 7,2 V/3,6 Ah<br />
überlässt man dem Käufer allerdings selber.<br />
Und dann braucht man gemäß Anleitung<br />
noch 6,5 kg Ballast, um das Modell auf die<br />
korrekte Wasserlinie zu bringen.<br />
Zumindest der Verfasser bevorzugt allerdings<br />
funktionstüchtigen, sprich keinen<br />
„toten“ Ballast. Also wanderten erst einmal<br />
zwei Bleiakkus mit je 6 V/7 Ah in den Rumpf.<br />
Die finden dank ihrer flachen, rechteckigen<br />
Form auf dem Rumpfboden sehr bequem<br />
Platz und können dort, sofern man nicht z.<br />
B. aus Vierkantleisten eine geeignete Halterung<br />
bauen will, zur Not auch nur mit etwas<br />
Klettband fixiert werden. Mit jeweils 1.230 g<br />
bringen beide Akkus zus<strong>am</strong>men also schon<br />
mal knapp 2,5 kg sinnvollen Gewichts in den<br />
Rumpf, und parallel miteinander verschaltet<br />
verleihen die satten 14 Ah Kapazität dem<br />
Modell eine phänomenale Einsatzzeit. Die<br />
6 V Spannung genügen dem Fahrmotor<br />
übrigens absolut, um das Modell auf angemessene<br />
Geschwindigkeit zu bringen, aber<br />
dazu später mehr.<br />
Für den jetzt noch benötigten weiteren Ballast<br />
bietet sich für spars<strong>am</strong>e Naturen ein<br />
Besuch beim ortsansässigen Schützenverein<br />
oder beim eher ländlich orientierten<br />
Reifendienst an. Beim Reifenhändler in der<br />
Großstadt bekommt man als Privatperson<br />
inzwischen nämlich kaum noch alte Auswuchtgewichte<br />
ausgehändigt, entsprechende<br />
Umweltvorschriften lassen grüßen.<br />
(Auswuchtgewichte sind heute übrigens<br />
auch fast flächendeckend aus Zink und<br />
nicht mehr aus Blei.)<br />
Mit ihren knapp 130 cm Länge passt die<br />
BLUEBELL gerade noch soeben diagonal<br />
in die fast gefüllte häusliche Badewanne.<br />
34 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Technische Daten<br />
Länge<br />
ca. 1.280 mm<br />
Breite<br />
ca. 315 mm<br />
Maßstab 1:48<br />
Leergewicht<br />
(inkl. RC-Teile, ohne Akkus) 4,2 kg<br />
Fahrgewicht<br />
9,3 kg<br />
Akku<br />
2 x 6 V/7Ah<br />
Blei-Gel (parallel)<br />
Nach dem Einbringen weiterer 2,6 kg an<br />
Bleiballast war die Wasserlinie dann knapp<br />
erreicht – somit blieben wir spürbar unter<br />
der vom Hersteller angegebenen Ballastmenge<br />
<strong>von</strong> ca. 6,5 kg, bei uns reichten<br />
knapp über 5 kg.<br />
Nach dem genauen Austrimmen ist der<br />
eingebrachte Ballast dann auf jeden Fall<br />
tunlichst z. B. durch Übergießen mit 5-min-<br />
Epoxi vor dem Verrutschen zu sichern.<br />
Apropos Verrutschen: Gemäß Anleitung soll<br />
man die „Abdeckung“ – gemeint ist wohl<br />
der Aufbau – gut sichern, um ein Eindringen<br />
<strong>von</strong> Wasser ins Modell zu vermeiden.<br />
Wie man dies tun soll, darüber schweigt<br />
sich die Anleitung leider aus. Praktikable<br />
Methode: Einkleben eines Holzklotzes mit<br />
Schraubhaken <strong>von</strong> unten in den Aufbau. In<br />
diesen Schraubhaken können dann etwas<br />
stärkere Gummiringe eingehängt werden,<br />
die mithilfe eines Spreizholzes ein Verrutschen<br />
des Aufbaus verhindern. Wer es<br />
aufwendiger machen will, kann dieselbe<br />
Verschlusstechnik natürlich auch mithilfe<br />
einer Schraub-Lösung vornehmen, gerade<br />
beim Einsatz in schwererem Wetter ist dies<br />
auf jeden Fall anzuraten.<br />
Während des Austrimmens in der Badewanne<br />
kann man zeitgleich natürlich auch<br />
gleich den Dichtigkeitstest durchführen.<br />
Dieser ergab keinerlei Wassereinbrüche,<br />
so dass wir uns an einem der wenigen einigermaßen<br />
trockenen Tage im Mai gleich für<br />
die erste Testfahrt an den See aufmachen<br />
konnten.<br />
Fahrerprobung<br />
Da der Trimm ja schon im Testbecken erfolgt<br />
war, lag unsere BLUEBELL auf Anhieb<br />
korrekt im Fahrgewässer und durfte sofort<br />
zu ihrer ersten Patrouillenfahrt starten. Mit<br />
dezentem Motorgeräusch zieht das Modell<br />
<strong>von</strong> dannen, eine Eigenschaft, die es<br />
mit fast allen Fertigmodellen teilt. Das ist<br />
auch ein Punkt, der bei Fertigmodellen<br />
immer wieder für leichtes Naserümpfen<br />
sorgt, denn die serienmäßig eingebauten<br />
Antriebs anlagen laufen leider oft nicht so<br />
leise, wie man es sich für ein in der Optik<br />
so hochwertig wirkendes Modell wünschen<br />
würde. Dank des erheblichen und auch sehr<br />
tief im Rumpf platzierten Ballastanteils ist<br />
die BLUEBELL trotz der nicht eben leichten<br />
Aufbauten ein sehr stabil laufendes Modell,<br />
auch absichtlich hektisch hintereinander<br />
gegebene Hartruderlagen sorgen nicht für<br />
übermäßige Krängung. Der in unserem Fall<br />
nur mit max. 6 Volt Spannung versorgte<br />
Motor sorgt dabei für eine vorbildgerechte<br />
Geschwindigkeit. Gemäß der Froudeschen<br />
Formel darf eine Flower in diesem Maßstab<br />
gerade mal 4,7 km/h schnell sein,<br />
wohlgemerkt, das entspricht der AK-Fahrt<br />
des Vorbilds. Bei Marschfahrt sind es noch<br />
wesentlich weniger, da gibt’s noch keinen<br />
„weißen Knochen im Maul“, die Korvetten<br />
dieser Klasse waren eben keine Zerstörer<br />
oder Torpedoboote!<br />
Trotz der geringen Höchstgeschwindigkeit<br />
müssen sich hektische Naturen aber an<br />
einen ordentlichen Bremsweg gewöhnen,<br />
denn deutlich über 9 kg Ges<strong>am</strong>tverdrängung<br />
sorgen einfach für ein nicht unerhebliches<br />
Beharrungsvermögen, das auch bei<br />
„Voll zurück“ für einige Schiffslängen Aufstoppweg<br />
sorgt.<br />
Fazit<br />
Mit der BLUEBELL hat Graupner ein weiteres<br />
beeindruckendes Fertigmodell im Angebot.<br />
Hinsichtlich Detaillierung und Bauausführung<br />
finden sich <strong>am</strong> Modell praktisch<br />
keine nennenswerten Kritikpunkte, wenn<br />
man das Preis-/Leistungsverhältnis im Auge<br />
behält. Denn wenn man ein Modell in dieser<br />
Qualität komplett in Eigenleistung mit GfK-<br />
Rumpf inkl. Formenbau aufbauen würde,<br />
läge der geforderte Kaufpreis <strong>von</strong> E 1.150,–<br />
für das Fertigmodell nur knapp über dem,<br />
was man in etwa für die reinen Materialkosten<br />
aufbringen müsste. Natürlich ist die Entscheidung<br />
Fertigmodell hin oder Selbstbau<br />
her eine ganz grundsätzliche, jemand, der<br />
nichts Fertiges kaufen will sondern die ureigene<br />
Befriedigung <strong>am</strong> Hobby eben im<br />
Eigenbau sucht, der denkt ja ohnehin nicht<br />
über Fertigmodelle nach. Alle anderen, die<br />
egal aus welchen Gründen auch immer, ein<br />
hoch detailliertes und sofort einsatzklares<br />
Modell suchen, tun mit der BLUEBELL definitiv<br />
keinen Fehlkauf.<br />
Bezugsquelle:<br />
Fachhandel, www.graupner.de<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 35
VERSCHIEDENES<br />
Peter Behmüller<br />
Schaufahren der Interessengemeinschaft S<br />
36 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
chiffsmodellbau Würzburg<br />
Am Sonntag, dem 9. Juni 2013, fand<br />
die erste Veranstaltung der IG<br />
Schiffsmodellbau Würzburg statt.<br />
Diese neu gegründete Interessengemeinschaft<br />
hatte zu ihrem ersten Schaufahren<br />
mit 1:100-Treffen eingeladen.<br />
Der neue Stützpunkt bzw. Hafen ist der<br />
Landschaftssee in Eibelstadt bei Würzburg.<br />
Ein sehr schönes Gelände und folglich sehr<br />
zu empfehlen für weitere Besuche und Veranstaltungen<br />
der Kollegen aus Würzburg.<br />
Das Wetter meinte es auch gut mit uns,<br />
obwohl es <strong>am</strong> Vormittag noch gar nicht danach<br />
aussah, denn es regnete kurze Zeit<br />
sehr stark.<br />
Aber auf Regen folgt ja bekanntlich Sonnenschein,<br />
der uns dann auch den ganzen<br />
Nachmittag über treu blieb. Zu sehen waren<br />
an Land und auf dem Wasser Schiffsmodelle<br />
der grauen Flotte, sprich U-Boote,<br />
Schlachtschiffe, Kreuzer usw., allerdings<br />
auch zahlreiche Modelle ziviler Vorbilder.<br />
Viele Schiffsmodellbauer aus Nürnberg,<br />
Pleinfeld, Weißenburg und Stuttgart waren<br />
der Einladung nach Würzburg gefolgt.<br />
Ebenso war auch der Club der Modelleisenbahner<br />
Würzburg e. V. mit einer funktionsfähigen<br />
Eisenbahn-Anlage vor Ort zu Gast.<br />
Natürlich war auch für das leibliche Wohl<br />
bestens gesorgt worden. Getränke waren<br />
ständig vor Ort und <strong>am</strong> Vormittag ging dann<br />
eine Speisekarte zur Auswahl herum. Für<br />
das Mittagessen sorgte nämlich das Schnitzelhäusle<br />
Würzburg, das die preiswerten<br />
und guten Gerichte pünktlich anlieferte.<br />
Somit war es ein sehr schönes und gemütliches<br />
Schaufahren mit viel Zeit zum Fachsimpeln<br />
und um neue Kontakte zu knüpfen.<br />
Für uns Marine-Schiffsmodellbauer <strong>von</strong> der<br />
Interessengemeinschaft Deutsche Marine<br />
war dieses Schaufahren in Würzburg sowieso<br />
Pflicht, da die Würzburger Schiffsmodellbau-Kollegen<br />
uns in der Vergangenheit<br />
schon immer tatkräftig bei unserer Veranstaltung,<br />
nämlich der „Flottenparade“ in<br />
Weißenburg, unterstützt haben.<br />
Die Begeisterung der Teilnehmer war riesengroß,<br />
so dass sich schon alle auf das<br />
nächste Treffen der IG Schiffsmodellbau<br />
Würzburg freuen.<br />
Wer mehr über die Kollegen der IG Schiffsmodellbau<br />
Würzburg erfahren möchte, der<br />
darf sich gerne an den Obmann, Herrn<br />
Klaus-Peter Wohlrab, wenden:<br />
kpwohlrab@t-online.de<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013<br />
37
RENNBOOTE<br />
<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>Spitf<br />
Auch wenn es oben drüber<br />
steht: Der nachfolgende Beitrag<br />
ist definitiv keiner der<br />
herkömmlichen Testberichte, wie wir sie in<br />
der <strong>SchiffsModell</strong> Monat für Monat abdrucken.<br />
Stattdessen ist dieser Bericht eine<br />
derjenigen Geschichten, die so nur das Leben<br />
schreiben kann ... Aber fangen wir doch<br />
besser <strong>am</strong> Anfang an.<br />
Im Herbst 2010 k<strong>am</strong> im Internet-Forum www.<br />
schiffsmodell.net, initiiert <strong>von</strong> Herrn Jochen<br />
Schwarzer, die Idee auf, ob man nicht eine<br />
neue Rennboot-Klasse ins Leben rufen<br />
sollte. Vorbilder sollten historische Holz-<br />
Rennboote mit Außenbordantrieb sein, die<br />
in den USA in den 1950er-Jahren <strong>von</strong> vielen<br />
Fahrern im Eigenbau erstellt wurden: Skurrile<br />
Kisten, einfach aus Mahagoni-Sperrholz<br />
in der Garage oder im Gartenschuppen zus<strong>am</strong>mengenagelt<br />
und <strong>am</strong> Wochenende auf<br />
dem Trailer hinter dem F<strong>am</strong>ilie<strong>naut</strong>o zum<br />
nächsten Renn-Event gezogen.<br />
Die Idee, genau solche Modelle in passendem<br />
Maßstab nachzubauen und d<strong>am</strong>it<br />
in erster Linie Spaß-Rennen ohne ernsthafte<br />
Wettbewerbsgedanken zu veranstalten,<br />
griff schnell um sich. Das Kind bek<strong>am</strong><br />
einen N<strong>am</strong>en, nämlich 152VO, es bildete<br />
sich ein eigenes Unterforum, in dem alle relevanten<br />
Themen diskutiert wurden, und das<br />
alles mündete schließlich auch in einem eigenen,<br />
äußerst ausführlichen Internetportal<br />
mit allen Infos zum Thema (www.152vo.de).<br />
Im Sommer 2012 gab es das erste Treffen<br />
aller Infizierten und dadurch wurde das<br />
Thema nun auch allen Nicht-Internet-Nutzern<br />
bekannt: Die beiden Schiffsmodellbau-<br />
H.-J. Welz<br />
Fachzeitschriften berichteten über die neue<br />
Bootsklasse, denn in den Dezember-Ausgaben<br />
sowohl der <strong>SchiffsModell</strong> als auch<br />
der ModellWerft gab es Beiträge über<br />
das erste Treffen zu lesen.<br />
Die ganze Geschichte erinnert den Insider<br />
ein bisschen an das Thema „Springer-Tug“:<br />
Auch diese kleinen Schubschlepper waren<br />
anfänglich ja eine reine Forums-Idee, fanden<br />
in kürzester Zeit enorm viele Freunde<br />
und inzwischen sind die kleinen Kisten,<br />
egal in welcher Größe, <strong>von</strong> keinem <strong>Teich</strong><br />
oder Schaufahren mehr wegzudenken. Wer<br />
nicht selber nach den allgemein zugänglichen<br />
Bauplänen bauen will, findet bei den<br />
Springer-Tugs inzwischen auch ein großes<br />
Angebot an Materialsätzen oder einen Baukasten.<br />
Bei den Außenbord-Rennern sah das bislang<br />
noch anders aus, denn inkl. der Bausaison<br />
2012/2013 gab es hinsichtlich vorgefertigter<br />
Teile für den Nachbauinteressenten<br />
noch nichts zu kaufen.<br />
pit<br />
Zeitsprung: Es ist der 9. April 2013, die<br />
Intermodellbau Dortmund wird <strong>am</strong> nächsten<br />
Tag öffnen, noch wird in allen Hallen<br />
fleißig aufgebaut. Auch der Schreiberling<br />
dieser Zeilen ist noch mit dem Einräumen<br />
des Messestandes des Neckar-Verlags beschäftigt<br />
und hetzt nebenbei durch die Messehallen,<br />
um evtl. Neuheiten für die Leser<br />
der <strong>SchiffsModell</strong> aufzuspüren, bevor der<br />
große Besucherandrang einsetzt. Natürlich<br />
sagt man dabei auch <strong>am</strong> Stand der Firma<br />
<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> „Hallo“, die ja schon auf der Messe<br />
in Nürnberg wieder einige neue Modelle<br />
präsentierte. Aber neben der auf der<br />
Spielwarenmesse neu vorgestellten<br />
CAPRI und BELLISIMA packte Peter<br />
Eggenweiler, bei <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> der Kopf hinter<br />
der Entwicklung all dieser attraktiven<br />
Holz-Bootsmodelle, gerade noch etwas<br />
ganz anderes auf den Tresen. Klein wie die<br />
Welt nun einmal ist, läuft zeitgleich gerade<br />
auch Michael Bloß, der Redakteur der<br />
ModellWerft, <strong>am</strong> <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>-Stand auf. Herr<br />
Eggenweiler freut sich natürlich sehr über<br />
das Interesse der Pressefritzen an seinen<br />
Produkten und zeigt verschmitzt lächelnd<br />
sein neuestes Projekt vor: Noch ganz warm<br />
sozusagen, ein erstes Handmuster eines<br />
Modells, das man vielleicht auch produzieren<br />
wolle, was die Herren Redakteure denn<br />
da<strong>von</strong> halten …? Besagte Herren sind, wie<br />
man so schön neudeutsch sagt, geflasht,<br />
denn das, was da als evtl. zukünftiger <strong>aero</strong><strong>naut</strong>-Baukasten<br />
präsentiert wird, ist ein <strong>Vintage</strong>-Outboard-Racer,<br />
konkret ein Nachbau<br />
der »Spitfire«. Dieses Boot wurde im April<br />
1956 in den USA in der Zeitschrift „Science<br />
and Mechanics“ dem Hobby-Rennfahrer<br />
als Selbstbau-Projekt vorgestellt. (Ein pdf<br />
dieses Zeitschriftenartikels ist heute frei im<br />
Internet verfügbar.)<br />
Redaktionsübergreifend war man sich<br />
schnell einig: Auf jeden Fall auf den Markt<br />
bringen, <strong>am</strong> besten gestern, und möglichst<br />
schnell Testbaukästen ab an die Redaktionen!<br />
Na ja, ganz so schnell ginge es<br />
dann schließlich doch nicht, wurden die Erwartungen<br />
gedämpft. Viel zu viel <strong>am</strong> neuen<br />
Projekt sei noch unklar, man wisse noch<br />
nicht genau, welchen Außenborder man<br />
38 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Bauteilen und ein erster Entwurf der Bauanleitung<br />
in den Redaktionen in Baden-Baden<br />
und in Villingen-Schwenningen ein. In<br />
den folgenden Wochen entspann sich nun<br />
ein reger E-Mail- und Telefon-Verkehr in<br />
dem Tempo, in dem die Modelle aufgebaut<br />
wurden. Und natürlich hagelte es auch<br />
Verbesserungsvorschläge: Könnte/sollte<br />
man nicht dieses oder jenes Teil anders<br />
fertigen, macht es Sinn an dieser oder<br />
jener Stelle eine Änderung vorzunehmen,<br />
sollte man hier nicht eine Verstärkung einbauen<br />
usw. usw. Genauso schnell wie die<br />
Anregungen an <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> durchgegeben<br />
wurden, genauso schnell wurden sie umgesetzt<br />
und während des Baus der beiden<br />
Muster-Modelle trafen immer wieder modifizierte<br />
oder abgeänderte Bauteile in den<br />
Redaktionen ein.<br />
Während des fast täglichen E-Mail-Verkehrs<br />
entstand dann auch die Schnapsidee, dass<br />
man sich zu den ersten Test- und Erprobungsfahrten<br />
doch im nun schon bewährten<br />
Kreise <strong>am</strong> See treffen könnte. Dabei könnte<br />
man auch die für die Berichte erforderlichen<br />
Fotos gemeins<strong>am</strong> anfertigen und die Ergebnisse<br />
der Testfahrten würden ganz aktuell in<br />
es auch nicht mehr allzu lange dauern, bis<br />
jeder Interessierte seinen »Spitfire«-Baukasten<br />
kaufen kann. Der ist dann in einer Hinsicht<br />
auf jeden Fall ein Unikat, nämlich was<br />
seine Entstehungsgeschichte in der engen<br />
Zus<strong>am</strong>menarbeit zwischen einem Hersteller<br />
und gleich zwei Fachredaktionen angeht.<br />
So, nach dieser zugegeben langen, aber<br />
sicherlich kurzweiligen Einleitung wollen<br />
wir endlich mit dem „normalen“ Testbericht<br />
beginnen. Wobei natürlich anzumerken ist,<br />
dass alle in diesem Beitrag abgedruckten<br />
Fotos die erwähnten Nullserien-Modelle<br />
zeigen, gewissermaßen die Version 1.0, die<br />
sich zwar in kleinen Details, nicht aber in der<br />
Ges<strong>am</strong>tkonzeption und der Optik <strong>von</strong> den<br />
späteren Serienmodellen unterscheidet.<br />
Die »Spitfire«<br />
Um gleich zu Anfang Irritationen hinsichtlich<br />
des N<strong>am</strong>ens vorzubeugen: Das Boot<br />
wurde nicht nach dem bekannten britischen<br />
Jagdflugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg<br />
benannt, sondern Spitfire bedeutet so viel<br />
ire Ein <strong>Vintage</strong>-Racer<br />
konkret anbieten könne,<br />
wie die endgültige Ausführung<br />
sein solle, ob die<br />
fire<br />
Konstruktion überhaupt<br />
ein passabel laufendes<br />
Modell ergeben würde,<br />
<strong>von</strong> Details wie Schwerpunktlage,<br />
technischer<br />
Ausrüstung usw. mal ganz<br />
zu schweigen. Eigentlich<br />
wollte man ja auch erst<br />
mal nur das Publikumsinteresse<br />
testen.<br />
Hmm, na ja, aber was<br />
die zu klärenden Details<br />
anginge, da könnte man<br />
als Redaktion doch auf<br />
dem kleinen Dienstweg<br />
und ganz unbürokratisch<br />
Schützenhilfe leisten …? Innerhalb weniger<br />
Minuten war der Deal klar gemacht: Beide<br />
Redaktionen würden mal ganz ohne das<br />
sonst übliche Konkurrenzdenken sozusagen<br />
als Beta-Tester arbeiten und die während<br />
Bau und Erprobung sich ergebenden<br />
Erfahrungswerte an <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> weiterleiten,<br />
d<strong>am</strong>it diese dort für die Entwicklung der<br />
späteren Serienmuster genutzt werden<br />
könnten.<br />
Bleibt der Vollständigkeit halber noch zu erwähnen,<br />
dass ab der Messeeröffnung das<br />
Handmuster der »Spitfire« <strong>am</strong> <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>-<br />
Stand eine geradezu durchschlagende Resonanz<br />
seitens der Besucher erfuhr.<br />
Einige Tage nach der Messe trafen dann<br />
die ersten Holzplatten mit den gelaserten<br />
die letzten Arbeitsschritte in der Baukasten-<br />
Vorbereitung einfließen.<br />
Das verregnete Frühjahr machte dann zwar<br />
noch fette Striche durch die ersten Terminvorschläge,<br />
aber Mitte Juni war es soweit:<br />
Man traf sich konspirativ und ohne Publikum<br />
an einem Gewässer in der Nähe <strong>von</strong><br />
Baden-Baden, wo die in diesem Beitrag abgedruckten<br />
Fahrfotos entstanden.<br />
Zum Zeitpunkt, zu dem diese Zeilen geschrieben<br />
werden, ist man bei <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong><br />
gerade dabei, die letzten Feinheiten an<br />
der Baukasten-Planung zu erledigen und<br />
die bei den Testfahrten gewonnenen Erkenntnisse<br />
zu berücksichtigen. Wenn die<br />
Ausgust-Ausgaben <strong>von</strong> <strong>SchiffsModell</strong><br />
und ModellWerft <strong>am</strong> Kiosk liegen, dürfte<br />
wie (jugendlicher) Hitzkopf oder Heißsporn.<br />
Auch der (weibliche) „Hausdrachen“ wird<br />
im Englischen so genannt, suchen Sie sich<br />
also das Passende aus ...<br />
Wer schon einmal einen <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>-Holzbaukasten<br />
aktueller Konstruktion gebaut<br />
hat, fühlt sich auch beim Anblick der Holzteile<br />
für die „Spitfire“ gleich daheim. Die<br />
Sperrholz- und Mahagonibrettchen sind so<br />
präzise und gut vorgelasert, dass die Teile<br />
schon beim Hochheben der Platten teilweise<br />
<strong>von</strong> selber herausfallen. Wenn einem das<br />
ungewollt passiert, ist das aber auch kein<br />
Beinbruch, denn die einzelnen Teile sind<br />
mit eingelaserten Nummern versehen, so<br />
dass die Zuordnung auch dann kein Problem<br />
macht, wenn die Teile nicht mehr <strong>am</strong><br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 39
angest<strong>am</strong>mten Platz in der Stanzplatte sitzen.<br />
Ebenfalls dabei ist die schon gewohnte<br />
Bauhelling in Form einer Depron-Platte<br />
und eine Bauanleitung, auf der alle Bauabschnitte<br />
mit informativen Skizzen und kurz<br />
gefassten Texten erläutert werden. Auch<br />
eine komplette Stückliste darf natürlich nicht<br />
fehlen.<br />
Nach Durchsicht der Bauanleitung wird<br />
klar, dass das Modell (zum Glück!) sehr<br />
wohl noch selbst gebaut werden darf, dass<br />
der Bauaufwand aber dennoch sehr überschaubar<br />
ist. Nach dem Aufkleben der<br />
kleinen Mahagoni-Bugteile, die später für<br />
eine exakte Positionierung der Seitenbeplankung<br />
sorgen werden, kann der Kiel<br />
zus<strong>am</strong>men mit den Spanten auf der Helling<br />
aufgestellt werden. Die Depron-Platte habe<br />
ich einfach mit etlichen Klebestreifen direkt<br />
Bilder unten: Die Holzplatten, fast zu schade, um die Teile herauszulösen<br />
Bild rechts: Nach kürzester Zeit steht<br />
das Rumpfgerippe und die Bodenteile<br />
warten auf die Montage<br />
auf der Werkbank fixiert, so dass sie auch<br />
plan und ohne die Gefahr des Verrutschens<br />
aufliegen kann. Durch die extrem präzise<br />
Laserung der Teile passt das Rumpfgerippe<br />
praktisch trocken wackelfrei zus<strong>am</strong>men, die<br />
Passungen sind, wie man so schön sagt,<br />
„saugend“. Dadurch hat sich dann auch<br />
eine ganz einfache Bautechnik angeboten:<br />
Die jeweils trocken zus<strong>am</strong>mengesteckten<br />
Teile wurden einfach mit einigen Tröpfchen<br />
mittelflüssigen Sekundenklebers zus<strong>am</strong>mengeheftet,<br />
ist diese Fixier-Klebung<br />
ausgehärtet, wird einfach noch einmal mit<br />
Hartkleber oder Weißleim nachgeklebt. Auf<br />
diese Weise geht es mit dem Bau äußerst<br />
zügig vorwärts.<br />
Nach dem Verkleben der Stringer steht<br />
bereits die Montage der beiden großen<br />
Mahagoni-Seitenbeplankungen an. Das<br />
gelingt dadurch vollkommen problemlos,<br />
dass die Seitenteile an den Spanten in speziell<br />
eingelaserten Nuten der Spantenfüße<br />
positioniert werden. Sprich die Seitenteile<br />
rutschen <strong>von</strong> selber in die erforderliche Position<br />
und können danach an den Spanten<br />
verklebt werden.<br />
Es folgt das Aufbringen des hinteren Bodenteils,<br />
das über eine passgenaue Öffnung für<br />
die Turnfin verfügt, die ein Bestandteil des<br />
pit<br />
Kiels ist. Auch hier ist ein Nacharbeiten<br />
mittels Feile oder Schleifpapier absolut unnötig,<br />
das Bodenteil zentriert sich dank der<br />
Finne und der leicht überstehenden Rumpf-<br />
Seitenteile <strong>von</strong> selber.<br />
Für den passgenauen Sitz der vorderen<br />
Bodenbeplankung sorgen dann noch zwei<br />
Kielverstärkungen. Um das Anpassen der<br />
aus einem Stück geformten vorderen Bodenplatte<br />
an die Rumpfform zu erleichtern,<br />
ist die Bodenplatte längs geschlitzt, so<br />
dass sie sich gut an ihre Position bringen<br />
lässt. Bis zum Aushärten des Leims wird<br />
sie dort mit vielen Streifen Malerkrepp an<br />
ihrem Platz gehalten. Die Verwendung <strong>von</strong><br />
Malerkrepp bietet sich dann auch bei den<br />
Beplankungsarbeiten <strong>am</strong> Oberdeck an.<br />
Mithilfe dieser nur sanft haftenden Klebestreifen<br />
lassen sich die Teile bis zum Trocknen<br />
der Verklebung zwar bestens fixieren,<br />
das Ablösen der Klebebänder beschädigt<br />
dann aber nicht die Holzoberfläche.<br />
Je nach der Aushärtezeit des verwendeten<br />
Klebers kann man eigentlich schon<br />
40 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Beim Aufkleben der<br />
Beplankung helfen<br />
Leimzwingen und<br />
Malerkrepp<br />
fire<br />
Die Holzarbeiten sind abgeschlossen.<br />
Das Spiegelbrett erhielt überdimensionierte<br />
Langlöcher, um verschiedene Außenborder testen zu können<br />
<strong>am</strong> Ende des ersten geruhs<strong>am</strong>en Bastelabends<br />
(mit eingeschobener „heute-journal-Pause“)<br />
den fertig beplankten Rumpf<br />
<strong>von</strong> der Helling nehmen. Jetzt noch einmal<br />
alle besonders belasteten Stoßkanten <strong>von</strong><br />
innen mit Leimraupen sichern Und jetzt<br />
wird schon in etwa klar, was da auf der<br />
Werkbank entstehen wird.<br />
Im Laufe eines zweiten gemütlichen Abends<br />
finden dann alle Decksstringer sowie Seiten-<br />
und Frontteil des Cockpits an ihre Plätze.<br />
Will man den Bastelabend noch etwas<br />
So sieht es nach Abtrennen<br />
der Spantfüße aus, davor der<br />
fertige Steuerstand<br />
ausdehnen, kann man diese Teile in Ruhe<br />
trocknen lassen und parallel schon einmal<br />
die insges<strong>am</strong>t sechs Bauteile für den Steuerstand<br />
zus<strong>am</strong>men kleben.<br />
Vor dem nun folgenden Aufkleben der hinteren<br />
Decksbeplankung habe ich die danach<br />
nur noch schwer zugänglichen Stellen<br />
des Innenraums schon einmal mit Klarlack<br />
vor Wasser geschützt. Alternativ könnte<br />
man sich überlegen, die hellen Sperrholzteile<br />
auch mit einer Beize nach eigenem<br />
Geschmack farblich zu gestalten. Mir gefiel<br />
aber ehrlich gesagt der Kontrast <strong>von</strong> hellem<br />
Sperrholz und dunklem Mahagoni auf Anhieb<br />
so gut, dass ich beschloss, diesen<br />
Farbkontrast auch <strong>am</strong> fertigen Modell sozusagen<br />
als Designmerkmal durchzuziehen.<br />
Also wurde der Innenraum nur mit einem<br />
satten Klarlackanstrich versehen, um für<br />
den Fall der Fälle ein Aufquellen des Holzes<br />
zu vermeiden.<br />
Apropos Fall der Fälle: Bei einem solch<br />
komplett offenen Rennboot fragt man sich<br />
natürlich schon, was wohl im Falle eines<br />
Überschlags passiert … Ein kompletter<br />
Verlust des Modells könnte durch entsprechende<br />
Auftriebskörper im Bugbereich<br />
vermieden werden. Ich habe hierfür später<br />
Luftballons im Bug untergebracht. Erst nach<br />
Abschluss des Baus k<strong>am</strong> ich auf eine wesentlich<br />
bessere Idee: Wenn man den vorgelaserten<br />
inneren Ausschnitt aus Spant<br />
Nr. 4 nicht heraustrennt, sondern stattdessen<br />
mit dickflüssigem Sekundenkleber <strong>am</strong><br />
Platze hält, wird nach Abschluss der Beplankung<br />
sozusagen das ganze Vorschiff<br />
zu einem Auftriebskörper, ähnlich den Luftkästen<br />
in Segeljollen.<br />
Unter Zuhilfenahme einiger Leimzwingen,<br />
Stecknadeln und des schon erwähnten<br />
Malerkrepps ist dann auch das Aufleimen<br />
der hinteren Decksseitenbeplankung in<br />
wenigen Augenblicken erledigt. Auch hier<br />
passen die Teile sahnig zus<strong>am</strong>men, einmal<br />
einen Strich mit 320er-Papier über alle Kanten,<br />
um abstehende Mahagoni-Fasern zu<br />
beseitigen, fertig.<br />
Der speziellen Konstruktion der »Spitfire«<br />
ist es geschuldet, dass das Modell in diesem<br />
Bauzustand jetzt schon ziemlich fertig<br />
aussieht. Viele Teile sind nun auch nicht<br />
mehr in den Platten. Das größte da<strong>von</strong> ist<br />
die Mahagoni-Spiegelplatte, die den Rumpf<br />
endgültig nach hinten abschließt. Der Außenborder<br />
wird später an einer weiteren,<br />
passend schräg gestellten Sperrholzplatte<br />
montiert werden. Diese habe ich zus<strong>am</strong>men<br />
mit ihren beiden keilförmigen Stützstreben<br />
erst einmal trocken ans Modell angepasst.<br />
Dann wurden die Stützstreben mit der Basis-Platte<br />
verklebt, um nach dem Aushärten<br />
des Klebers erst einmal die Innenseite der<br />
Platte mit Klarlack zu versehen. Ansonsten<br />
kommt man da nämlich im unteren Bereich<br />
mit dem Pinsel später nicht mehr so richtig<br />
gut heran.<br />
Eine Besonderheit der »Spitfire« ist es, dass<br />
der Hersteller die vorbildgetreue Seilzuganlenkung<br />
des Außenborders auch wirklich<br />
über eine Trommel-Mimik hinter dem Lenkrad<br />
realisiert. Da die entsprechend gelaserten<br />
Holzscheiben nach ihrer Montage<br />
sehr eng beieinandersitzen, bietet es sich<br />
an, auch diese Teile vor der Montage bereits<br />
mit Klarlack zu schützen. Später praktiziert<br />
man auf jeden Fall ungewollt zu viel Lack<br />
in die Rillen, was einem dann beim Einzug<br />
der Steuerseile womöglich Schwierigkeiten<br />
machen könnte. Auch der komplette Steuerstand<br />
sollte natürlich vor Montage des Servos<br />
noch lackiert werden.<br />
Bleiben wir gleich beim Thema Steuerstand.<br />
Dieser nimmt wie erwähnt das Ruderservo<br />
und die Anlenkmimik für das Lenkrad auf.<br />
Da daneben noch ein bisschen Platz war,<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 41
fand hier auch noch der kleine wasserdichte<br />
Spektrum-Empfänger seinen Platz. D<strong>am</strong>it<br />
es keine unnötigen Spinnenfinger-Einsätze<br />
geben muss, lässt sich der komplette<br />
Steuerstand auch im endgültigen Zustand<br />
des Modells einfach <strong>von</strong> hinten durch das<br />
Cockpit an seinen korrekten Platz schieben,<br />
wo er dank zweier im Kiel vorgefertigter<br />
Ausnahmen präzise arretiert. Endgültig an<br />
Ort und Stelle gehalten wird er dann durch<br />
die beiden separaten Bodenbretter, die auf<br />
kleinen Holzklötzchen rechts und links des<br />
Kiels mit Schrauben arretiert werden. Ist <strong>am</strong><br />
Servo oder der Ruderanlenkung etwas zu<br />
reparieren oder einzustellen, lässt sich mit<br />
wenigen Handgriffen der komplette Steuerstand<br />
aus dem Modell entfernen und man<br />
muss keine Bastelei im Inneren des Modells<br />
durchführen.<br />
Vorbildern der kleinen Außenbord-Rennboote<br />
war diese Technik auch sehr beliebt:<br />
Sie war billig, weil sie das teurere Holz zur<br />
Vordecksbeplankung einsparte, viel leichter<br />
auf die etwas stärkeren Wölbungen aufzubringen<br />
als Holzleisten und dabei natürlich<br />
auch noch leichter.<br />
Auch das Vordeck des Modells der »Spitfire«<br />
wird also bespannt. Dem Baukasten<br />
liegt hierfür eine ausreichende Menge<br />
ORATEX bei. Flugmodellbauer wissen, was<br />
das ist, für alle anderen: Das ist ein mit dem<br />
Bügeleisen zu verarbeitendes Polyester-<br />
Bespanngewebe. Das Material ist sehr anschmiegs<strong>am</strong><br />
und lässt sich somit auch mühelos<br />
um die Wölbungen bzw. Kanten des<br />
Vorschiffs herumziehen. Bei der Verarbeitung<br />
ist es auf jeden Fall besser, sich zwei<br />
helfende Hände zu suchen. Das Gewebe<br />
Servo, Anlenkung und Lenkrad <strong>am</strong> komplett<br />
herausnehmbaren Steuerstand<br />
Die Akkus verstecken sich seitlich und fallen<br />
nur bei ganz genauem Hinsehen ins Auge<br />
Das unvermeidbare Kabelgewirr<br />
inkl. Steckern …<br />
Nach dem Verkleben und der Montage<br />
der beiden seitlichen Unterbauten für die<br />
Umlenkrollen ist es jetzt an der Zeit, dem<br />
Rumpf sein endgültiges Finish zu spendieren.<br />
Insges<strong>am</strong>t habe ich mit jeweiligem<br />
Zwischenschliff drei Schichten klaren<br />
Bootslacks auf alle Holzteile aufgebracht.<br />
Schon jetzt strahlt das Mahagoni mit dem<br />
Gesicht des Erbauers um die Wette, aber<br />
noch gibt es ein paar Kleinigkeiten zu tun.<br />
Da ist zum einen die Frage, was man mit<br />
dem Unterwasserschiff anstellen will. Man<br />
könnte es natürlich ebenfalls einfach klarlackiert<br />
lassen. Wegen der messerscharfen<br />
Übergänge zur Seitenbeplankung bietet es<br />
sich aber an, das Unterwasserschiff durchaus<br />
farblich zu gestalten. Die erforderlichen<br />
Abklebearbeiten sind dank der scharfen<br />
Kanten in wenigen Augenblicken erledigt,<br />
dann noch das Überwasserschiff ordentlich<br />
mit Zeitungspapier vor unerwünschtem<br />
Farbnebel schützen, und danach habe ich<br />
einfach zwei Schichten weißen Mattlack aus<br />
der Sprühdose aufs Unterwasserschiff aufgehustet,<br />
fertig.<br />
Nach dem Trocknen des Unterwasserschiffes<br />
und dem Entfernen aller Klebestreifen<br />
stand nun eine absolute Premiere für<br />
den Chronisten bevor: In der Jugend wurden<br />
zwar schon einmal Modellflugzeug-Tragflächen<br />
mit Japanpapier bespannt, aber Bespannfolie<br />
auf ein Schiffsmodell aufzubringen,<br />
das stand noch nie auf der Arbeitsliste.<br />
Dabei waren solche Decksbespannungen<br />
mit Segeltuch bei „echten“ Booten viele<br />
Jahre durchaus gang und gäbe. Bei den<br />
wird mit ausreichend Überstand (so dass<br />
der Helfer es rechts und links vom Rumpf<br />
nach unten ziehen kann) auf das Vorschiff<br />
aufgelegt. Mit dem Bügeleisen tupft man<br />
nun die Folie vorsichtig an den Untergrund<br />
an. Die Unterseite ist mit einem Heiß-<br />
Schmelzkleber versehen, so dass die Folie<br />
unverzüglich <strong>am</strong> Untergrund, sprich den<br />
Stringern, festklebt. Ein Korrigieren ist dann<br />
nicht mehr möglich, also lieber zweimal<br />
überlegen, bevor man das erste Mal das<br />
Bügeleisen aufsetzt. Beim Bügeln schrittchenweise<br />
vorgehen, also erst an der großen<br />
Klebestelle <strong>am</strong> Übergang zum hinteren<br />
Deck die Folie befestigen, dann die ers te<br />
Seite des Vordecks bearbeiten, jetzt die<br />
Folie auch auf der anderen Seite str<strong>am</strong>m<br />
ziehen und auf der gegenüberliegenden<br />
Seite anbügeln. An der Rumpf-Außenkante<br />
zieht man das Gewebe senkrecht nach unten<br />
und bügelt sie <strong>am</strong> umlaufenden Decksstringer<br />
an. Nach Aushärtung der Klebung<br />
(dauert nur ein paar Minuten) schneidet<br />
man den Gewebeüberstand dann mit einem<br />
scharfen Cutter (neue Klinge spendieren!)<br />
einfach präzise ab, fertig. Hat man doch<br />
eine unbeabsichtigte Falte produziert, so<br />
lässt sich diese leicht mit dem Heißluftföhn<br />
entfernen, da die Folie bei Hitzeeinwirkung<br />
etwas schrumpft.<br />
Aero<strong>naut</strong> legt den Baukästen die Folie in der<br />
Farbe „Antik“ bei, das ist in der Färbung so<br />
ein bisschen etwas in der Art „gebrauchsvergilbt“,<br />
passt also sehr gut zum Modell.<br />
ORATEX gibt‘s allerdings im Modellbau-<br />
pit<br />
Fachhandel auch noch in insges<strong>am</strong>t sieben<br />
… verschwindet unsichtbar unter den<br />
Bodenbrettern. Ganz hinten sind die<br />
Öffnungen in den Bodenbrettern<br />
erkennbar …<br />
… in denen die Füße der Figur lagern und in<br />
denen sie verschraubt wird<br />
42 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
weiteren Farben, falls man sein Modell vielleicht<br />
etwas anders gestalten möchte.<br />
Im Anschluss an die Bespannung des Vordecks<br />
habe ich nun das komplette Deck,<br />
also sowohl Holz als auch Folie, noch einmal<br />
mit einer gemeins<strong>am</strong>en Schicht Klarlack<br />
versehen.<br />
Je nachdem, welchen Lackieraufwand man<br />
treibt, kann man das Modell bis zu diesem<br />
Bauzustand im Wesentlichen an den<br />
Abenden einer Woche inklusive einem Tag<br />
<strong>am</strong> Wochenende fertig stellen.<br />
Einen weiteren gemütlichen Basteltag sollte<br />
man dann für den Einbau der RC-Anlage,<br />
für die Montage der Beschlagteile und die<br />
Arbeiten <strong>am</strong> Fahrer investieren. Zu Letzterem<br />
kommen wir gleich noch, werfen wir<br />
erst einmal einen Blick auf die technischen<br />
Komponenten.<br />
er geradezu magisch an. Da will man natürlich<br />
nicht technischen Kladderadatsch wie<br />
Akkus, Kabel etc. irgendwo mitten im Blickfeld<br />
haben. Also sollten die Akkus ebenfalls<br />
im „Untergrund“ verschwinden. Zus<strong>am</strong>men<br />
mit den ohnehin herausnehmbaren Bodenplatten<br />
bot sich also die folgende Lösung<br />
geradezu an: Für die ersten Testfahrten<br />
wurde eine 2s-Abstimmung vorgesehen.<br />
Zum Einsatz kommen zwei 2s-Packs mit je<br />
2.300 mAh <strong>von</strong> MZ-Modellbau. Die passen<br />
<strong>von</strong> den Abmessungen her absolut exakt<br />
zwischen die Abstände der Spanten 2 und<br />
3 und kauern dort sehr flach unmittelbar<br />
auf dem Rumpfboden. Fixiert werden sie<br />
einfach mit Klettbandstreifen. Die beiden<br />
Akkupacks sind parallel geschaltet, die erforderlichen<br />
Verbindungskabel inkl. dem<br />
Anschlussstecker für den Drehzahlsteller<br />
liegen unmittelbar auf dem Rumpfboden.<br />
da die endgültige Version der Anlenkung<br />
noch nicht zur Verfügung stand. Die Anlenkung<br />
des Außenborders erfolgt mit diesen<br />
Komponenten dann ganz wie im Original,<br />
sprich die Drehbewegung des Lenkrades<br />
wird auf den Außenborder übertragen.<br />
Wem solch ein Aufwand zu hoch erscheint,<br />
der könnte natürlich nach eigenen Ideen<br />
ganz simpel auch ein Mini-Servo <strong>von</strong> innen<br />
direkt an den Spiegel setzen und den Außenborder<br />
wie gewohnt über zwei Schubstangen<br />
durch das Spiegel-Brett hindurch<br />
anlenken. Das Servo könnte dann unter einer<br />
Tank-Attrappe verschwinden, aber hier<br />
bleibt wie gesagt genügend Freiraum für<br />
eigene Ideen.<br />
Keinen Freiraum gibt es natürlich bei diesem<br />
Modell ausnahmsweise mal hinsichtlich<br />
der Ausstattung mit einem Fahrer. Egal,<br />
fire<br />
Viele braucht es dafür nicht. Zum Zeitpunkt<br />
der Erstellung des Mustermodells war<br />
noch unklar, welcher Außenborder für den<br />
Vortrieb der Serienmodelle sorgen würde.<br />
Der Autor besorgte sich daher den kleinen<br />
Außenborder <strong>von</strong> TFL-Hobby, ausgestattet<br />
mit einem bürstenlosen, wassergekühlten<br />
Außenläufer, Flexwelle sowie geeignet für<br />
2s- bzw. 3s-LiPo-Abstimmungen.<br />
Ruderservo und Empfänger hatten ja schon<br />
ihren Platz <strong>am</strong> Steuerstand gefunden, der<br />
leistungsmäßig angepasste Drehzahlsteller<br />
(eine Regelrichtung genügt hier ja) findet<br />
rechts seitlich hinten unter dem Deck, also<br />
in Motornähe, seinen Platz.<br />
Hinsichtlich der Stromversorgung bot es<br />
sich an, die Akkubestückung aufzuteilen.<br />
Der Innenraum der »Spitfire« ist ja komplett<br />
offen und zieht somit die Blicke der Zuschau-<br />
Kurz vor Redaktionsschluss noch eingetroffen: Auch diese<br />
Beschläge liegen zukünftig in den Baukästen<br />
Zur Durchführung der<br />
Leitungen <strong>von</strong> der linken<br />
auf die rechte Rumpfhälfte<br />
wurden mit dem Dremel<br />
noch ein paar kleine<br />
Öffnungen in den Kiel gefräst. Wenn alles<br />
an Ort und Stelle ist, legt man die Bodenplatten<br />
auf, schraubt sie fest und die technischen<br />
Innereien sind verschwunden. Das<br />
Einzige, was noch sichtbar ist, sind die drei<br />
Anschlusskabel des Antriebsmotors. Diese<br />
sollen in Zukunft noch unter einem etwas dickeren<br />
schwarzen Schlauch verschwinden,<br />
der die Sprit-Zuleitung des Originalmotors<br />
nachahmen soll. Parallel geschaltet stellen<br />
die beiden Stromspender also 7,4 V und 4,6<br />
Ah zur Verfügung.<br />
Das benötigte Material für die Anlenkung<br />
des Außenborders wie Fein-Edelstahlseil,<br />
Umlenkrollen und Spannschlösser liegt<br />
dem Bausatz ebenfalls bei, hinzu kommt<br />
dann in der Serienversion auch ein entsprechender<br />
Bügel zur Montage <strong>am</strong> Außenborder.<br />
Am Mustermodell musste an dieser<br />
Stelle noch ein wenig improvisiert werden,<br />
wie kontrovers das Thema „Puppen“ sonst<br />
geführt wird, ein <strong>Vintage</strong>-Outboard-Racer<br />
ohne Fahrerfigur ist ein absolutes no-go!<br />
Vor allem deshalb, weil erst die Fahrerpuppe<br />
so recht die Größenverhältnisse des<br />
Bootes rüber bringt. Eine »Spitfire« ohne<br />
Fahrerpuppe ist folglich nur auf dem Trockenen<br />
oder <strong>am</strong> Ufer liegend akzeptabel!<br />
Wenn man sich noch nicht genau in die<br />
Materie eingearbeitet hat, könnte man meinen,<br />
die Beschaffung solch einer Puppe<br />
wäre problematisch. Weit gefehlt, denn im<br />
hier verwendeten Puppen-Maßstab <strong>von</strong> 1:6<br />
kann man auf ein geradezu unüberschaubar<br />
großes Angebot zurückgreifen. Dieser<br />
Maßstab ist nämlich der <strong>von</strong> sogenannten<br />
S<strong>am</strong>mler-Puppen, zwar vorzugsweise aus<br />
dem militärischen Bereich, aber auch genügend<br />
zivile Ausrüstungsgegenstände sind<br />
zum Einkleiden unseres Piloten (im Internet,<br />
wo sonst) greifbar.<br />
Eine der umfangreichsten und dabei auch<br />
noch preiswertesten Bezugsquellen ist die<br />
Adresse www.militar-figuren.de. Nein, das<br />
mit dem fehlenden „ä“ ist nicht falsch ge-<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 43
Befindet sich der Fahrer <strong>am</strong> Platz,<br />
ist <strong>von</strong> der ges<strong>am</strong>ten Technik<br />
außer den Motorkabeln<br />
nichts mehr zu sehen<br />
Die Detaillierung dieser Figuren ist sagenhaft,<br />
das sind keine „Püppchen“!<br />
schrieben, denn es handelt sich hier um die<br />
deutschsprachige Version einer eigentlich<br />
aus Frankreich st<strong>am</strong>menden Seite. Keine<br />
Angst vor dem Bestellen im Ausland, der<br />
Ablauf findet in Deutsch statt und wenn man<br />
per PayPal bezahlt, liegen die bestellten<br />
Teile nach wenigen Tagen daheim vor der<br />
Haustür. Neben Komplett-Puppen inkl. Bekleidung<br />
gibt es auch „nackige“ Kerle zum<br />
Selber-Einkleiden. Hinsichtlich Kl<strong>am</strong>otten<br />
und Equipment herrscht dann die große<br />
Qual der Wahl. Der Autor beschränkte sich<br />
daher bei seinem Fahrer auch auf eine<br />
lässig geschnittene Hose, ein ebenso bequemes<br />
Hemd, für die Sicherheit ist natürlich<br />
eine Schwimmweste unerlässlich. Gemäß<br />
dem Motto „no risk no fun“ verzichtet<br />
dieser Fahrer auf einen Helm und lässt sich<br />
stattdessen den Fahrtwind um den kahlen<br />
Schädel wehen. Apropos Schädel: Um nicht<br />
ungewollt beim nächsten Treffen irgendwo<br />
einem Zwilling zu begegnen, wurde ein<br />
alternativer Kopf bestellt und montiert. Übrigens<br />
gibt‘s im erwähnten Webshop auch<br />
diverse weibliche Figuren. Einziger Nachteil:<br />
Die erwähnte Internet-Seite ist extrem unübersichtlich<br />
aufgebaut, kalkulieren Sie also<br />
ruhig mal eine gute Stunde Surfzeit fürs Heraussuchen<br />
des <strong>von</strong> ihnen gewünschten<br />
Equipments ein!<br />
Wenn das „Püppchen“ eingetroffen ist, zieht<br />
man sich als Nicht-Single-Mann <strong>am</strong> besten<br />
in ein verschließbares Kämmerchen zurück,<br />
um nicht <strong>von</strong> der besseren Hälfte oder gar<br />
den Kindern beim Puppen-Spielen ertappt<br />
zu werden … Neben dem Ankleiden und<br />
evtl. der Montage eines anderen Kopfes gibt<br />
es nämlich durchaus noch ein paar Kleinigkeiten<br />
zu erledigen. Dank Gelenken an allen<br />
erforderlichen Stellen sind die Puppen<br />
zwar extrem flexibel, was alle gewünschten<br />
Positionen angeht, für das extreme Knien in<br />
unserem Modell bieten sich aber trotzdem<br />
ein paar kleine Modifikationen an. Um eine<br />
möglichst niedrige Position zu erreichen,<br />
habe ich die sehr muskulösen Hinterseiten<br />
<strong>von</strong> Unter- und Oberschenkeln schönheitschirurgisch<br />
mit Messer und Feile um einige<br />
Millimeter reduziert, so dass der Kerl sich<br />
nun deutlich besser zus<strong>am</strong>menfalten kann.<br />
Im Modell positioniert, passen die Füße<br />
dann sehr genau in die in den Bodenplatten<br />
vorgesehenen Ausschnitte. Offen ist<br />
noch die Methode der Befestigung der<br />
Puppe im Boot. Statt eines Festklemmens<br />
pit<br />
mit Schaumgummistücken o. Ä. habe ich<br />
meinem Piloten ein Durchbohren der Fußgelenke<br />
im Bereich der Achillessehnen<br />
zugemutet. Die Bodenbretter erhielten dann<br />
noch zwei passend positionierte Bohrungen<br />
mit untergesetzten Einschlagmuttern, und<br />
nun wird mein Fahrer vor dem Einsatz einfach<br />
<strong>von</strong> oben mit zwei langen M3-Schrauben<br />
absolut fest mit seinem fahrbaren Untersatz<br />
verbunden. Die Schraubenköpfe<br />
verschwinden danach unter dem Hosensaum,<br />
fertig.<br />
Fertig? Ja wirklich, unser Modell ist fertig<br />
zur ersten Probefahrt. Aber vor der ist erst<br />
mal der Gang zur Waage angesagt.<br />
Treffen <strong>am</strong> See: vorne das <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>-<br />
Handmuster, dahinter die Modelle<br />
der Redakteure<br />
Die Boote der <strong>SchiffsModell</strong> (li.) und der ModellWerft (re.) warten auf den Start<br />
Nach Abschluss aller Holzarbeiten, also<br />
inkl. Steuerstand, wog das Modell exakt<br />
430 g. Und da behaupte nochmal jemand,<br />
man könne mit Holz nicht leicht bauen! Bespannung<br />
und Lackierung brachten einige<br />
Gr<strong>am</strong>m dazu, der Außenborder steuerte<br />
205 g bei, beide Akkupacks zus<strong>am</strong>men<br />
228 g, Servo, Empfänger, Drehzahlsteller,<br />
Akkustecker und Kabel reichliche 130 g …<br />
und dann sozusagen der dickste Brocken,<br />
nämlich die Fahrerpuppe mit satten 250 g!<br />
Gewichtsfetischisten könnten also an der<br />
Fahrerpuppe noch etwas abspecken, oder<br />
man benutzt nur Kopf, Hände und Füße und<br />
formt den Piloten-Körper ansonsten nur mit<br />
44 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Geht ab wie Schnitzel!<br />
Gleiches Modell, andere Redaktion: Die ModellWerft-»Spitfire«<br />
läuft noch etwas gedrückt …<br />
… der Zierstreifen <strong>am</strong> Wasserpass<br />
bringt aber eine interessante Optik<br />
Messingdraht und Füllwatte. Mit nicht gewichtsoptimiertem<br />
Fahrer blieb die Waage<br />
bei unserem Testmuster bei exakt 1.250 g<br />
stehen. Ab d<strong>am</strong>it an den See!<br />
Fahrerprobung<br />
fire<br />
Diese startete beim Vorserien-Modell sozusagen<br />
auf Normalnull, denn irgendwelche<br />
Vorgaben seitens des Herstellers gab es<br />
ja noch gar nicht. Also mal ein bisschen<br />
im persönlichen Erfahrungs-Fundus mit<br />
schnellen Flitzkisten stöbern und hoffen,<br />
dass man sich dann bei den Probefahrten<br />
vor dem Hersteller und dem Kollegen <strong>von</strong><br />
der Konkurrenz nicht allzu sehr bl<strong>am</strong>iert …<br />
Hinsichtlich der Höhe des Außenborders<br />
bewegt man sich noch auf relativ sicherem<br />
Terrain, wenn man die Mitte der Propellerwelle<br />
auf Höhe des Rumpfbodens einstellt.<br />
Die Wellenneigung lassen wir erst mal auf<br />
neutral. Wirkrichtung des Props nach oben<br />
würde bedeuten, dass der Bug stärker angehoben<br />
wird, nach unten würde der Bug<br />
mehr aufs Wasser gedrückt werden. Was<br />
das Modell braucht, merkt man aber erfahrungsgemäß<br />
nach den ersten paar Metern,<br />
hier kann man mit einer Neutraleinstellung<br />
fürs Erste nicht viel verkehrt machen.<br />
Total im Dunkeln tappte ich hinsichtlich des<br />
Schwerpunktes. Mit den wie erwähnt platzierten<br />
Akkus ergab sich bei montierter<br />
Fahrerfigur eine Schwerpunktlage <strong>von</strong><br />
exakt 13 cm vom Heckspiegel aus nach<br />
vorne gemessen. Das entspricht in etwa<br />
einem Mittelmaß aus dem, was ich an<br />
Außenborder-Kats und bei der Crackerbox<br />
gefahren bin, die mit ihrem glatten Rumpfboden<br />
Ähnlichkeiten zur »Spitfire« aufweist.<br />
D<strong>am</strong>it kann man sich einigermaßen sicher<br />
sein, dass das erste Gasgeben nicht gleich<br />
in der Katastrophe endet. Trotzdem waren<br />
die Nerven vor dem ersten Einsatz natürlich<br />
schon etwas angespannt.<br />
Also zur eigenen Beruhigung erst einmal<br />
ein paar Foto-Aufnahmen in Ruhe <strong>am</strong><br />
Ufer, aber dann hilft nichts mehr, Anlage<br />
an, kurzer Check und ab mit der »Spitfire«<br />
aufs Wasser. Zwar vorsichtig, aber<br />
nicht allzu zögerlich den Gasknüppel nach<br />
vorne geschoben ... Tja, und mit was hatte<br />
ich im Vorfeld nicht alles gerechnet: Zu<br />
hohe Schwerpunktlage durch die schwere<br />
Fahrerfigur, kein richtiges Freikommen des<br />
Props, Unterdimensionierung des Antriebs<br />
usw. Und was macht das Modell stattdessen?<br />
Zieht einfach ab, als wenn es das<br />
Normalste <strong>von</strong> der Welt wäre, eine absolut<br />
sahnige Wasserlage ohne unnützes<br />
Spritzwasser, der Rumpf reitet auf seinem<br />
hinteren Drittel, steckt den größten Teil<br />
der Rumpflänge zwei Finger breit über<br />
die Wasseroberfläche, in der sich die lackierten<br />
Holzseiten spiegeln … Vor lauter<br />
Gaffen ist das Modell ruckzuck schon viel<br />
zu weit draußen auf dem See, als dass<br />
man sich dabei auf der ersten Proberunde<br />
noch wohl fühlen würde. Also schnell wieder<br />
zurück in Ufernähe, schließlich sind wir<br />
ja auch zum Fotos machen hier!<br />
Bei den nun folgenden weiteren Proberunden<br />
fallen zwei Dinge ins Auge: Zum einen<br />
sollte man das Gas nicht schlagartig<br />
aufreißen, denn dann gibt es doch auf den<br />
ers ten zwei oder drei Metern leichte Kippel-Bewegungen<br />
um die Rumpf-Längsachse.<br />
Wenn man den Hebel jedoch gebremst<br />
zügig nach vorne schiebt, tritt dieser Effekt<br />
nicht auf.<br />
Zum anderen ist in der vorliegenden Variante<br />
der Ruderausschlag des Außenborders<br />
noch zu klein. D<strong>am</strong>it kann man zwar für sich<br />
allein auf einem ausreichend großen Gewässer<br />
ganz passabel fahren, schlagartig<br />
ums Eck geht‘s d<strong>am</strong>it aber nicht. Hier muss<br />
vor Serienstart noch ein größenmäßig angepasster<br />
Anlenkhebel an den Außenborder<br />
dran. Oder man belässt alles so wie<br />
es ist, sorgt aber für mehr Ruderausschlag<br />
<strong>am</strong> Lenkrad selber. Das ließe sich durch<br />
die Verwendung einer kompakten Segelwinde<br />
erreichen, die mehr Umdrehungen<br />
<strong>am</strong> Lenkrad ermöglichen würde. Vermutlich<br />
wird es in der Serienversion der »Spitfire«<br />
entsprechende Auswahlmöglichkeiten für<br />
den Käufer geben.<br />
Aber ansonsten machte das Modell auf<br />
Anhieb eine mehr als gute Figur und vermittelte<br />
schon nach wenigen Minuten das,<br />
wofür man andernorts jede Menge Geld<br />
auf den Tisch blättern muss: Freude <strong>am</strong><br />
Fahren!<br />
Und wie lief die »Spitfire« des Kollegen<br />
aus Baden-Baden? Genauso gut, er hatte<br />
allerdings für die ersten Runden den Außenborder<br />
ein wenig zu weit nach hinten<br />
geneigt, wodurch das Modell noch recht<br />
gedrückt lief. Auf den Fotos ist im Vergleich<br />
gut zu sehen, dass dadurch viel Bodenfläche<br />
des Rumpfes noch im Wasser läuft, was<br />
natürlich Tempo kostet und Spritzwasser<br />
erzeugt. Aber das lässt sich ja schnell ändern.<br />
Neidisch bin ich auf die gute Idee mit<br />
dem schmalen Zierstreifen aus ORASTICK-<br />
Klebefolie <strong>am</strong> Wasserpass: Das bringt noch<br />
optischen Pfiff ins Bild, vor allem in der Zufahrt-Perspektive.<br />
Werde ich garantiert nachmachen!<br />
Die V max bewegt sich mit der vorgestellten<br />
Abstimmung so im Bereich <strong>von</strong> 25 km/h,<br />
für ein vorbildgetreues Modell dieser Auslegung<br />
also sehr ordentlich. Da sich das<br />
Fahrverhalten in diesem Bereich auf der sicheren<br />
Seite abspielt, ist diese Auslegung<br />
also auch jedem anzuraten, der sich das<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 45
Nach erfolgreichen Testfahrten<br />
lässt sich‘s gut grinsen:<br />
M. Bloß (li.) und H.-J. Welz<br />
Länge<br />
pit<br />
Was schreibt man als Fazit unter solch eine<br />
Technische Daten<br />
57 cm (Rumpf)<br />
67,5 cm (ü. a.)<br />
Breite 25,5 cm<br />
Leergewicht ca. 430 g<br />
Fahrgewicht ca. 1.250 g<br />
Akku 2s2p, 7,4 V/4.600 mAh<br />
Motor Brushless, Außenläufer, 3.450 min -1 /V<br />
erste Mal mit so einer Kiste beschäftigt. Mit<br />
3s wird‘s dann bestimmt noch wesentlich<br />
lustiger ...<br />
Fazit<br />
ungewöhnliche Geschichte? Ganz einfach:<br />
High Five! Auch die Fahrer sind zufrieden mit ihren Booten.<br />
(Der <strong>SchiffsModell</strong>-Pilot ist nicht unhöflich, weil er seinen<br />
Kumpel nicht anschaut, sein Kopf wurde festgeklebt ...)<br />
Spaß pur! Und das bezieht sich nicht nur<br />
auf die Vorgeschichte und die außergewöhnliche<br />
Zus<strong>am</strong>menarbeit, sondern vor<br />
allem natürlich auf das neue <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>-Modell:<br />
Egal, ob bei den kurzweiligen und vergnüglichen<br />
Stunden auf dem Basteltisch,<br />
beim Zus<strong>am</strong>menstellen der individuellen<br />
Fahrerpuppe oder beim Fahren <strong>am</strong> See.<br />
Hier stimmt <strong>von</strong> A bis Z alles und das macht<br />
die Beschäftigung mit der »Spitfire« zum<br />
reinsten Vergnügen. Deshalb war dieses<br />
Modell auch bestimmt nicht das letzte Exemplar,<br />
das beim Autor gebaut wurde, das<br />
Rumpfgerippe für eine weitere »Spitfire« in<br />
etwas anderer Optik steht schon. Und außerdem<br />
soll auch noch eine 3s-Abstimmung<br />
ausgetestet werden.<br />
Also bleiben gar keine Wünsche offen?<br />
Aber sicher, denn noch mehr Spaß macht<br />
das Modell natürlich, wenn man zu mehreren<br />
auf dem Wasser ist und gemeins<strong>am</strong><br />
über den See heizen kann. Aber beim genialen<br />
Ges<strong>am</strong>tpaket »Spitfire« ist das nur<br />
eine Frage der Zeit, bis sich etliche Exemplare<br />
auf unseren <strong>Teich</strong>en tummeln werden.<br />
Da wette ich drauf!<br />
Bezugsquellen<br />
Modell http://www.<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>.de/<br />
Außenborder http://www.tfl-hobby.de<br />
Puppe www.militar-figuren.de<br />
46 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Bauplan Little<br />
Bastard<br />
Best.-Nr. 9845<br />
Preis e 29,80 [D]<br />
Das Bauplanmodell Little Bastard ist der vorbildgetreue Nachbau eines<br />
Z-Klasse-Rennboots aus dem Jahr 1952 im Maßstab 1:4,5.<br />
Der Modellbauplan orientiert sich sehr genau an den Abmessungen<br />
und Fotos des Vorbilds.<br />
Als Antrieb ist ein Speed 600/9,6 V vorgesehen, mit dem Geschwindigkeiten<br />
erreicht werden, die eines Rennbootes würdig sind, das Fahrverhalten<br />
aber dennoch unkritisch belassen.<br />
Der Aufbau erfolgt komplett in Holzbauweise. Der Plan besteht aus<br />
zwei Planblättern DIN A0 hoch und 120 bzw. 80 cm lang. Alle Bauteile<br />
sind im Maßstab 1:1 zum Modell gezeichnet. Eine 19-seitige Bauanleitung<br />
mit vielen Tipps, 84 Fotos und einer Stückliste erklärt den Aufbau<br />
Schritt für Schritt bis ins Detail.<br />
Länge [mm] 660<br />
Breite [mm] 280<br />
Verdrängung [g] 1700<br />
Antrieb 1 x Baugröße 600<br />
Maßstab 1:5<br />
Bauanspruch<br />
Einsteiger<br />
Neckar-Verlag<br />
Neckar-Verlag GmbH • 78045 Villingen-Schwenningen<br />
Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-48 /-38 • Fax +49 (0)77 21 / 89 87-50<br />
E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de
SEGELSCHIFFE<br />
Ingrid Blüm<br />
Deutsche Meistersc<br />
Wohin führt der Weg? Der gelbe Pfeil ziert<br />
das Schiff <strong>von</strong> Max Lehmann<br />
D<br />
ie Deutsche Meisterschaft der<br />
IOM-Klasse fand in diesem Jahr<br />
vom 03.–05. Mai in Burhave<br />
statt. Die Nordseelagune in Burhave ist ein<br />
großes Natur-Meerwasser-Becken, welches<br />
sich direkt hinter der Nordsee befindet, nur<br />
durch einen Fußweg vom Meer getrennt.<br />
Hier herrscht pures Urlaubsfeeling, es gibt<br />
Sandstrand, Strandkörbe und Meerblick,<br />
denn die Lagune liegt leicht erhöht.<br />
Außerhalb der Badesaison ermöglicht die<br />
Butjadingen Kur und Touristik GmbH den<br />
RC-Seglern, dort Regatten durchzuführen.<br />
Burhave ist somit das einzige Revier in<br />
Deutschland, in dem auf Salzwasser gesegelt<br />
wird und es gilt als das Revier mit<br />
Windgarantie. Folglich fanden schon viele<br />
Regatten in Burhave statt (die Schiffs-<br />
Modell berichtete darüber) und auch eine<br />
Deutsche Meisterschaft hat es hier schon<br />
gegeben. Dann k<strong>am</strong> die Idee auf, dass die<br />
RC-Segelfreunde ihre geplante Regatta in<br />
Ohlenstedt um eine Woche nach hinten verschieben<br />
könnten, so dass sich die Möglichkeit<br />
bot, gleich eine ganze Woche Urlaub zu<br />
planen. Die Feiertags-Situation Anfang Mai<br />
legte dieses ja nahe. So könnte man an das<br />
Segelevent gleich ein paar Tage Urlaub in<br />
Burhave und die Deutsche Meis terschaft<br />
„dranhängen“. Dadurch lohnte sich auch<br />
die Anfahrt in den hohen Norden und es<br />
gab einige Segler, die dieses Angebot an-<br />
IOM-Spiegelungen in der »Widget« <strong>von</strong> Carsten Posmik<br />
Die »Lintel« <strong>von</strong> Lasse Rand aus Dänemark gegen die »Britpop« <strong>von</strong> Walter Geurts aus Holland<br />
48 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013<br />
»Lintel« unter Skipper Volker Führling
Die Skyline <strong>von</strong> Bremerhaven, der Drachen eines Kitesurfers auf der Nordsee und viele IOM Segelschiffe – das ist Segeln auf der Nordseelagune<br />
haft der IOM-Klasse<br />
nahmen. Sprich nach der Regatta in Ohlenstedt<br />
zogen sie weiter nach Burhave und<br />
unterstützten <strong>am</strong> Montag den Ausrichter<br />
Max Lehmann beim Auslegen der Bojen,<br />
so dass schon ab Dienstag auf der Lagune<br />
trainiert werden konnte. Max Lehmann revanchierte<br />
sich, indem er sich <strong>am</strong> Dienstag<br />
Zeit nahm, mit den Seglern einen Ausflug<br />
nach Bremerhaven zu machen und ihnen<br />
dort die Sehenswürdigkeiten zu zeigen.<br />
Am Freitag begann dann die Deutsche<br />
Meisterschaft. Zunächst wurde vermessen<br />
und registriert, anschließend starteten<br />
die Einteilungsläufe. Es waren insges<strong>am</strong>t<br />
39 Segler <strong>am</strong> Start, da<strong>von</strong> drei aus den<br />
Niederlanden und drei aus Dänemark.<br />
Die Wettfahrtleitung übernahm Dieter<br />
Lagemann, der lange Zeit selbst<br />
aktiv in IOM segelte. Elke Wissmann,<br />
vielen bekannt aus der M-Boot Klasse,<br />
übernahm die Aufgabe der Chef-<br />
Observerin und wurde dabei jeweils <strong>von</strong><br />
den Seglern aus dem Feld unterstützt.<br />
Birgit Lagemann, die ebenfalls lange IOM<br />
segelte, protokollierte den Zieleinlauf, unterstützt<br />
<strong>von</strong> Anne Frieling. Diese übernahm,<br />
unterstützt <strong>von</strong> Elke Wissmann und<br />
Claudia Lehmann, das Aufschreiben an<br />
der Tafel. Die Ergebnisse der Tafel wurden<br />
dann an Klaus Rieder übergeben, der<br />
eigens ein Progr<strong>am</strong>m entwickelt hat, mit<br />
dem man auch eine Regatta mit mehreren<br />
Deutsches Design: »Job« <strong>von</strong> Jochen<br />
Burhenne unter Skipper Gerhard Schmitt<br />
»V7« <strong>von</strong> Max Lehmann versus Ericca<br />
<strong>von</strong> Skipper Oliver Weiss<br />
Führend: die neue »Test 8« <strong>von</strong> Jens Amenda<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 49<br />
Italienisches Design: »Carving« <strong>von</strong> Hans Dieter Krings
Die beiden holländischen Schiffe, NED99 <strong>von</strong> Huub Gillissen und NED91 <strong>von</strong><br />
Walter Geurts vor der Skyline <strong>von</strong> Bremerhaven<br />
Gruppen <strong>am</strong> Computer auswerten kann.<br />
Bestens organisiert konnten die Einteilungsläufe<br />
pünktlich beginnen, gesegelt<br />
wurde in drei Gruppen. Es herrschten<br />
anfangs hervorragende Windbedingungen,<br />
doch im Laufe des Nachmittages ließ der<br />
Wind nach und es passierte, womit man<br />
nie gerechnet hatte: Das Revier mit Windgarantie<br />
war windstill! Man beendete die<br />
Regatta für diesen Tag und traf sich zum<br />
Grillen, denn es herrschten auch gute Wetterbedingungen.<br />
Der S<strong>am</strong>stag begann mit A-Rigg-Wetter,<br />
doch im Laufe des Vormittags drehte der<br />
Wind wieder und nahm zu, die meisten<br />
Segler wechselten auf das B-Rigg. Am<br />
Nachmittag wechselte der Wind wieder in<br />
eine andere Richtung. Der Vorteil der Lagune<br />
ist, dass man auf alle Windbedingungen<br />
reagieren kann, denn man muss lediglich<br />
auf eine andere Seite umziehen. Nach<br />
einem schönen Segeltag mit viel Wind traf<br />
man sich im Restaurant zum gemeins<strong>am</strong>en<br />
Abendessen, an dem die meisten Segler<br />
»Test 8« mit Skipper und Designer Jens Amenda<br />
Urlaubsstimmung: GER98, Wolf Weiss, mit seiner »Ace«, GER15, »Disco« mit Skipper Jürgen Peters<br />
und im Hintergrund GER66, »Test 5« mit Skipper Frank Römer<br />
»Widget« des bayrischen Skippers Frank Henning<br />
Ganz schön eng: Die grüne »Lintel« <strong>von</strong> Volker<br />
Führling auf dem Weg zur Boje, die blaue »Carving«<br />
<strong>von</strong> Hans Dieter Krings auf dem Rückweg<br />
50 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
teilnahmen. Der Sonntag war durchgängig<br />
ein A-Rigg-Tag, vier komplette Durchgänge<br />
wurden gesegelt, dann war Schluss und es<br />
ging an die Auswertung.<br />
Der internationale Deutsche Meister ist<br />
Huub Gillissen (NED99) aus den Niederlanden<br />
mit seinem neuen Schiff »Fusion«. Die<br />
»Fusion« ist ein Design <strong>von</strong> Craig Smith, der<br />
auch die »Obsession« entworfen hat. Die Besonderheit<br />
ist, dass Huub beim Bau seiner<br />
»Fusion« live dabei war, denn er verbrachte<br />
im Winter ein paar Wochen in Australien.<br />
Auf den 2. Platz segelte Walter Geurts<br />
(NED91) aus den Niederlanden mit seiner<br />
»Britpop«, derzeit eines der meistgesegelten<br />
Boote in der IOM-Szene. Die »Britpop«<br />
ist ein Design <strong>von</strong> Brad Gibson.<br />
Auf dem 3. Platz, d<strong>am</strong>it bester Deutscher<br />
und somit Deutscher Meister, war Max<br />
Lehmann (GER25) mit seiner »V7«. Die<br />
»V7« ist ein Design des Neuseeländers<br />
Ian Vickers, mittlerweile gibt es schon eine<br />
»V8«. Diese wurde übrigens bei den französischen<br />
Meisterschaften eine Woche<br />
Die »Fusion« des Ges<strong>am</strong>tsiegers Huub Gillissen<br />
»Widget« mit Skipper Hans Jürgen Weichers, im Hintergrund die rote<br />
»Test 5« <strong>von</strong> Skipper Holger Schmitt<br />
Die »V7« <strong>von</strong> Max Lehmann<br />
Viele spannende Zweikämpfe<br />
später Dritte (siehe Beitrag in diesem Heft).<br />
Auffallend ist, dass bei den Regatten in<br />
Deutschland mittlerweile sehr viele Modelle<br />
<strong>von</strong> deutschen Entwicklern gesegelt<br />
werden. So waren in dieser deutschen<br />
Meisterschaft genauso viele Modelle <strong>von</strong><br />
deutschen Designern wie <strong>von</strong> englischen<br />
Designern vertreten, nämlich jeweils 15.<br />
Die restlichen neun Modelle k<strong>am</strong>en aus<br />
verschiedenen Ländern (Holland, Italien,<br />
Australien usw.).<br />
Zu den 15 deutschen Modellen gehörten<br />
sieben »Test« <strong>von</strong> Jens Amenda, drei<br />
»Job« <strong>von</strong> Jochen Burhenne, zwei »Scharming«<br />
<strong>von</strong> Michael Scharmer und je ein Modell<br />
<strong>von</strong> Thorsten Kaas, Dirk Schewe und<br />
Thomas Lühmann.<br />
In den Top Ten findet man sehr unterschiedliche<br />
Modelle: Wie oben erwähnt auf den<br />
Plätzen 1–3 eine »Fusion«, eine »Britpop«<br />
und eine »V7«. Jens Amenda (GER124)<br />
segelte seine Weiterentwicklung der berühmten<br />
»Test 5«, die jetzt unter dem N<strong>am</strong>en<br />
»Test 8« läuft und erreichte Platz 4,<br />
er war dem Drittplatzierten allerdings eng<br />
auf den Fersen. Auf den 5. Platz segelte<br />
Udo Röpke (GER11) mit seiner »Britpop«.<br />
Die Plätze 6 und 7 wurden mit »Lintel« errungen,<br />
ein Design <strong>von</strong> Dave Creed aus<br />
England. Die Skipper waren Norbert Heinz<br />
(GER16) auf Platz 6 und Arjan <strong>von</strong> der Cingel<br />
(NED67) auf Platz 7. Hans Dieter Krings<br />
(GER35) segelte die »Carving«, ein neues<br />
Design <strong>von</strong> Gianluca Nardo aus Italien. Er<br />
segelte dieses Design mit dem neuen einteiligen<br />
A-Rigg aus Kroatien, war d<strong>am</strong>it<br />
aber überhaupt nicht zufrieden, denn es ist<br />
fast unmöglich, dieses Segel flach zu trimmen.<br />
Auf Platz 9 k<strong>am</strong> wieder eine »Lintel«,<br />
gesegelt <strong>von</strong> Volkmar Führling (GER155)<br />
und auf dem 10. Platz zeigte Oliver Weiss<br />
(GER598), dass man eben nicht immer das<br />
neueste Modell haben muss, um vorne mitzufahren:<br />
Er fährt die »Ericca« <strong>von</strong> Martin<br />
Firebrace und hat mit diesem Modell auch<br />
schon viele vordere Plätze ersegelt.<br />
Die Deutsche Meisterschaft endete mit der<br />
Siegerehrung, bei der jeder Skipper eine<br />
Dose Krabbensuppe aus Feddarwaddersiel<br />
bek<strong>am</strong>, die übrigens sehr gut geschmeckt<br />
hat. Außerdem hatten die Sponsoren wertvolle<br />
Preise gestiftet, die verlost wurden und<br />
so konnte so mancher Segler die Heimreise<br />
mit einem Gutschein für einen weiteren<br />
Kurz urlaub antreten.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 51
Motorschiffe<br />
Chris König<br />
Torpedoboot 24 „Tiger“<br />
A<br />
ls Ersatz für die veralteten Torpedoboote,<br />
die dem Deutschen Reich<br />
nach dem Friedensvertrag <strong>von</strong> Versailles<br />
nach dem Ende des Ersten<br />
Weltkrieges zugestanden worden waren,<br />
wurden Anfang der 1920er-Jahre neue Torpedoboote<br />
entworfen. Sie knüpften an die<br />
letzten Kriegsentwicklungen an und wurden<br />
als Typ „Torpedoboot 23“ vom Reichstag<br />
gebilligt. Auf der Reichsmarinewerft Wilhelmshaven<br />
zwischen 1925 und 1927 gebaut,<br />
waren die sechs Neubauten über alles<br />
88,50 m lang und 8,25 m breit, ihre Standardtypverdrängung<br />
betrug 923 ts. D<strong>am</strong>it<br />
reichten die Boote an die Tonnagegrenzen<br />
für Zerstörer heran, aus verständlichen<br />
Gründen bezeichnete man sie aber als Torpedoboote.<br />
Man gab den Booten die N<strong>am</strong>en<br />
„Möwe“ (Typschiff), „Greif“, „Seeadler“,<br />
„Albatros“, „Kondor“ und „Falke“. Die N<strong>am</strong>ensgebung<br />
führte schnell dazu, den Begriff<br />
„Torpedoboot 23“ gegen „Raubvogel-<br />
Klasse“ auszutauschen; eine Begrifflichkeit<br />
übrigens, die sich auch international bis<br />
heute gehalten hat. Die Siegermächte gestanden<br />
der Reichsmarine kaum Spielräume<br />
zu, so dass die Boote zwar schiffbautechnisch<br />
modern ausgelegt, aber mit ihren<br />
drei Geschützen 10,5 cm L/45 Modell 1916<br />
artilleristisch nicht mehr zeitgemäß waren.<br />
Sie ersetzten ab September 1926 die alten<br />
Torpedoboote T 175, T 139, T 141, T 143, T<br />
149 sowie T 168 und bewährten sich gut.<br />
Schiffbaulich minimal verlängert und verbreitert,<br />
vor allem aber zeitgemäßer bewaffnet,<br />
war die folgende, zweite Bauserie. Als<br />
Amtsentwurf „Torpedoboot 24“ bezeichnet,<br />
wählte man bei diesen sechs Booten die<br />
N<strong>am</strong>en „Iltis“, „Jaguar“, „Leopard“, „Luchs“,<br />
„Tiger“ und „Wolf“. Auch hier führte die<br />
N<strong>am</strong>ensgebung schnell dazu, die Boote<br />
als der „Raubtier-Klasse“ zugehörig zu bezeichnen.<br />
Die Torpedoboote der „Raubtier-<br />
Klasse“ waren über alles 92,60 bzw. 89,0 m<br />
in Wasserlinie lang, 8,65 m breit und hat-<br />
Bild links: Torpedoboot „Seeadler“<br />
der Raubvogel-Klasse (Torpedoboot<br />
23) 1938 in der Deutschen Bucht<br />
Torpedoboot „Seeadler“ und ein Zerstörer<br />
des Typs 1934 sichern ein Panzerschiff,<br />
Ende der 1930er-Jahre.<br />
52 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Gruppenbild aller Torpedoboote 1923 und 1924 in den 1930er-Jahren in Kiel.<br />
Hintere Reihe, drittes Boot <strong>von</strong> links ist „Tiger“<br />
Nord-Ostsee-Kanal:<br />
Die Freiwache<br />
musiziert auf dem<br />
Achterdeck eines<br />
T-Bootes<br />
„Tiger“ als Führerboot zus<strong>am</strong>men mit „Luchs“, „Jaguar“ und „Iltis“<br />
ten einen Tiefgang <strong>von</strong> 3,52 m. Waren bei<br />
den Torpedobooten 23 noch Geschütze aus<br />
dem Ersten Weltkrieg montiert worden, so<br />
konnten beim Torpedoboot 24 <strong>von</strong> Anfang<br />
an die neuen Kanonen 10,5 cm S. K./C 28<br />
in Mittelpivotlafette C 28 mit Schutzschild<br />
verbaut werden. Bei diesen rund 3,6 Tonnen<br />
wiegenden Kanonen handelte es sich<br />
um 1928 entwickelte, komplett manuell zu<br />
bedienende Schnellfeuergeschütze. Gemeinhin<br />
herrschte in der Reichsmarine<br />
allerdings die Einschätzung vor, dass sie<br />
dafür zu schwergewichtig waren. Die um<br />
360° drehbaren und zwischen –10° und<br />
+30° schwenkbaren Waffen konnten 14,70<br />
kg schwere Geschosse effektiv 17.250 m<br />
weit verschießen. Pro Kanone wurden 100<br />
Schuss Gefechtsmunition vorgesehen; je<br />
Minute konnten bis zu 15 Schuss abgegeben<br />
werden. Den Geschützen gemein war<br />
die personalintensive manuelle Bedienung,<br />
die aus zehn Mann an der Kanone (Geschützführer,<br />
Richtschützen für Höhe und<br />
Seite, Verschlussnummer, Schieber- und<br />
Aufsatzeinsteller, Kartuschennummer, Hülsenauffänger<br />
und Ansetzer) zzgl. den für<br />
den Munitionstransport benötigten Männern<br />
bestand. Bei den 10,5 cm S. K./C 28-Geschützen<br />
bestanden die Patronen aus Hülse<br />
und Projektil, beide zus<strong>am</strong>men wogen<br />
rund 24 kg!<br />
Ende der 1920er-Jahre schätzte man die<br />
Bedrohung aus der Luft noch als gering<br />
ein, so dass lediglich zwei 2 cm Flak C/30<br />
Manöverbetrieb auf der Ostsee: Torpedoschuss<br />
Mitte der 1930er-Jahre erhielten<br />
die T-Boote ein zweifarbiges Kleid.<br />
D<strong>am</strong>it wurde die Tarnung der der<br />
Zerstörer angepasst<br />
Geschützreinigen auf einem T-Boot 24<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 53
Die T-Boote der<br />
Kaiserlichen Marine<br />
beeinflussten die<br />
Entwicklungen der<br />
Reichsmarine stark<br />
„Leopard“ vor der Mole <strong>von</strong><br />
Travemünde, Sommer 1934<br />
in Einzellafette zur Verwendung gelangten.<br />
Die Hauptwaffe der Boote stellte ohnehin<br />
die Torpedowaffe dar, die in Form zweier<br />
50-cm-Torpedorohr-Drillinge installiert wurde.<br />
Im Bedarfsfall konnten auf dem Achterdeck<br />
Minenschienen verlegt und insges<strong>am</strong>t<br />
30 Seeminen mitgeführt werden. Die Standardtypverdrängung<br />
war mit 932 ts berechnet,<br />
im Einsatz waren es dann allerdings<br />
1.320 ts. Die Boote erreichten mühelos<br />
eine Höchstgeschwindigkeit <strong>von</strong> 35,2 kn;<br />
bei 17 kn Marschfahrt betrug ihre Reichweite<br />
knapp 3.900 Seemeilen. Die hohe<br />
Geschwindigkeit verdankte der Entwurf den<br />
drei Marine-Doppelender-Kesseln und den<br />
beiden Vulcan-Getriebe-D<strong>am</strong>pfturbinen, die<br />
zus<strong>am</strong>men 25.500 WPS erzeugten. Dabei<br />
verfügten die Boote über zwei 2,50 m-Dreiblattpropeller<br />
und ein großes Spatenruder,<br />
das den Booten ausgezeichnete Manövereigenschaften<br />
verlieh.<br />
Neben dem Kommandanten und seinen<br />
drei Offizieren fuhren die Boote im Frieden<br />
in der Regel mit 116 Mann Besatzung.<br />
Als 1931 der 53,3-cm-Torpedo zur Standardwaffe<br />
in der Reichsmarine avancierte,<br />
mussten die Torpedorohre auf allen Booten<br />
umgerüstet werden. Außerdem wurden<br />
1934 auf „Leopard“ und „Luchs“ die 10,5<br />
cm S. K./C 28-Kanonen gegen 12,7-cm-<br />
Geschütze getauscht, eine Modernisierung,<br />
die bereits im Amtsentwurf „Torpedoboot<br />
24“ vorgesehen war.<br />
Weil sich beide Torpedoboots-Bauserien<br />
nur gering <strong>von</strong>einander unterschieden, wurden<br />
sie gerne als eine „Klasse“ bezeichnet.<br />
Man sprach dann <strong>von</strong> den Torpedobooten<br />
der „Möwe“-Klasse, eine Wortwahl, die vor<br />
allem in der angelsächsischen Literatur oft<br />
zu finden ist.<br />
Zu den sechs Einheiten der „Raubtier-<br />
Klasse“ gehörte das Torpedoboot „Tiger“<br />
(Bugkennung TG), dessen Kiel <strong>am</strong> 2. April<br />
1927 gelegt werden konnte. Am 15. Sep-<br />
Torpedoboot „Luchs“ im Juni 1934 auf der Ostsee<br />
Im Sommer 1931 paradieren T-Boote vor<br />
dem Reichspräsidenten<br />
Stapellauf des T-Bootes<br />
„Kondor“ <strong>am</strong> 22.09.1926<br />
Torpedoboot „Leopard“ in einer Vorkriegsaufnahme<br />
Während des spanischen Bürgerkrieges wurden die<br />
Nationalfarben Schwarz-Weiß-Rot auf die Schutzschilde<br />
der Kanonen gemalt<br />
54 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Torpedoboot „Falke“ unmittelbar vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.<br />
Drei Torpedoboote im Stadium der<br />
Ausrüstung im Jahr 1929.<br />
Im Hintergrund ein K-Kreuzer<br />
Von hinten: Torpedoboot 23 („Falke“)<br />
und 24 („Leopard“) im Dock<br />
Vier T-Boote warten in Wilhelmshaven<br />
auf ihre Stapelläufe<br />
tember 1928 lief es gemeins<strong>am</strong> mit den<br />
Neubauten „Leopard“, „Luchs“ und „Jaguar“<br />
bei der Marinewerft in Wilhelmshaven vom<br />
Stapel. Vier Monate später, <strong>am</strong> 15. Januar<br />
1929, stellte „Tiger“ unter dem Kommando<br />
des Oberleutnants zur See Hans-Joachim<br />
Gadow in Dienst.<br />
In den nächsten Jahren fuhren die Torpedoboote<br />
vor allem als Repräsentanten des<br />
Deutschen Reiches und unternahmen viele<br />
Ausbildungsreisen, einige da<strong>von</strong> auch ins<br />
europäische Ausland. Besonders beliebt<br />
waren Törns ins Mittelmeer oder aber in<br />
den Ostseeraum, wo Häfen in Schweden,<br />
Norwegen und Finnland angelaufen werden<br />
konnten.<br />
Im Juni 1934 verlässt das Torpedoboot<br />
„Leopard“ einen Ostseehafen<br />
Ernst wurde es für einen Teil der Torpedoboote<br />
ab dem 18. Juli 1936. General Franco<br />
hatte sich gegen die „Volksfrontregierung“<br />
in Spanien gestellt und d<strong>am</strong>it den spanischen<br />
Bürgerkrieg ausgelöst. Zahlreiche<br />
nordeuropäische Staaten schickten daraufhin<br />
Flottenverbände, um Landsleute in<br />
Sicherheit zu bringen. Unter dem Kommando<br />
des Konteradmirals Rolf Carls schickte<br />
die Kriegsmarine <strong>am</strong> 24. Juli 1936 die beiden<br />
Panzerschiffe „Admiral Scheer“ und<br />
„Deutschland“, sowie den leichten Kreuzer<br />
„Köln“ und zunächst vier Boote der 2.<br />
Torpedobootsflottille nach Spanien. Rund<br />
15.000 Reichsdeutsche konnten durch die<br />
deutschen Schiffe evakuiert werden, die<br />
Torpedoboot „Luchs“ im Dock<br />
Montieren der Schiffspropeller bei einem Torpedoboot 24<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 55
Prinzipskizze der schwarz-weiß-roten<br />
Turmbänder<br />
auch danach als „Geleitschutz“ für Handelsschiffe<br />
bis 1938 im Kriegsgebiet verblieben.<br />
Das Engagement des Deutschen Reiches<br />
in Spanien bedeutete für eine Vielzahl aktiver<br />
Marineoffiziere, erste „Kriegserfahrungen“<br />
zu s<strong>am</strong>meln. Auch die vielfachen<br />
Kommandantenwechsel an Bord der Torpedoboote<br />
begünstigten die Ausbildung <strong>von</strong><br />
erfahrenen Offizieren, die alsbald andere<br />
Einheiten der erstarkenden Kriegsmarine<br />
führen sollten. Im Februar 1938 stieg Kapitänleutnant<br />
Helmut Neuss als Kommandant<br />
auf „Tiger“ ein; es sollte der letzte Kommandantenwechsel<br />
für dieses Torpedoboot sein.<br />
Als „Tiger“ <strong>am</strong> 27. August 1939 südöstlich<br />
<strong>von</strong> Bornholm bereits kriegsmäßig und vorschriftsmäßig<br />
abgedunkelt auf einen Tanker<br />
zuhielt, kollidierte sie unglücklich mit dem<br />
Zerstörer Z 3 „Max Schultz“. Die Umstände<br />
dieser Kollision sind umso mehr bemerkenswert,<br />
da wenige Tage später mit dem<br />
Überfall des Deutschen Reiches auf Polen<br />
der Zweite Weltkrieg ausgelöst wurde. Wie<br />
real eine kriegerische Auseinandersetzung<br />
<strong>am</strong> Vorabend des Überfalls auf Polen war,<br />
zeigen „Tiger“ und „Max Schultz“! Denn:<br />
auch die „Max Schultz“ fuhr kriegsmäßig<br />
abgedunkelt auf den Tanker zu, und übersah<br />
das Torpedoboot schlichtweg. Während<br />
Z3 schwimmfähig blieb, ging „Tiger“ innerhalb<br />
<strong>von</strong> 39 Minuten auf der Position 55°<br />
10, 9‘ N 15° 49,9‘ O unter. Die Besatzung<br />
beklagte zwei Tote, k<strong>am</strong> ansonsten aber mit<br />
dem Schrecken da<strong>von</strong>, und wurde <strong>von</strong> Z3<br />
einen Tag später in Swinemünde an Land<br />
gesetzt.<br />
TG als Modell<br />
Vor dem Nachbau <strong>von</strong> „Tiger“ waren verschiedene<br />
Prämissen zu berücksichtigen.<br />
So sollte es sich beim Rumpf nicht um<br />
eine maßstäbliche Verkleinerung des Originals<br />
aus Spanten und Stringern handeln,<br />
sondern um einen vereinfachten Nachbau<br />
mit den wesentlichen Merkmalen des Originals<br />
(Semi Scale). Rumpf, Aufbauten<br />
und Schornsteine sollten aus Sperrholz,<br />
Schanzkleider und die Schutzschilde der<br />
Kanonen aus Holz oder Kupferblech gefertigt<br />
werden. Das Oberdeck sollte statt<br />
den maßstäblichen 45,9 mm auf 50,0 mm<br />
verbreitert werden und mit Schornsteinen,<br />
Aufbauten, Masten und Geschützständen<br />
in einem Stück herausnehmbar sein. Als<br />
Maßstab prädestinierte sich 1:72, woraus<br />
sich die folgenden maßstäblichen Abmessungen<br />
ergaben: 128,6 cm lang, 11,94 cm<br />
breit und 4,86 cm Tiefgang. Unmaßstäblich<br />
aufgerundet wird das Modell 129 cm<br />
lang, 12 cm breit und hat einen Tiefgang<br />
<strong>von</strong> 5–6 cm. Zur Erhöhung der Stabilität<br />
und Seefestigkeit sollten keine unnötigen<br />
Bohrungen für Bullaugen und Fenster vorgenommen<br />
werden. Stattdessen würden<br />
Abziehbilder das Torpedoboot „verglasen“.<br />
Als farbenfrohe Alternative sollten die Fliegerkennungen<br />
an den 10,5 cm SK/C28-<br />
Geschützen aufgebracht werden, wie sie<br />
während der Spanieneinsätze üblich waren.<br />
Auch wurden auf den beiden hinteren<br />
Kanonen gerne die Kennungen der Boote<br />
gezeigt, bei „Tiger“ also auf Turm Berta<br />
ein „T“ und auf Turm Cäsar ein „G“. Beim<br />
Nachbau diente eine Planzeichnung aus<br />
Bild links:<br />
Das Freibord verrät:<br />
Hier passen noch<br />
mehr Akkus rein!<br />
Bei schneller Fahrt<br />
entsteht ein charakteristisches<br />
Wellenbild<br />
Torpedoboot 24 „Tiger“ im Wasser<br />
56 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Aufbauten und Details vor der<br />
Lackierung mittels Spitzpistole<br />
Sperrholz und Kupferblech dominieren das Modell im Rohbau<br />
Holzprototypen wurden in Knetgummi<br />
abgeformt und mit Polyester nachgegossen<br />
Die beiden robbe EF 76 II-Motoren<br />
kurz vor dem Einbau<br />
Torpedorohrsätze aus Holz, Kupferblech<br />
und Gießharz-Teilen<br />
dem 2. Band des Kompendiums „Die Deutsche<br />
Kriegsmarine 1935–1945“ (Podzun-<br />
Pallas Verlag, Friedberg/Hessen) als Anhaltspunkt.<br />
Auch die auf Modellboottreffen<br />
gerne gezeigten Nachbauten im Maßstab<br />
1:100 habe ich mit Bewunderung angesehen<br />
und „mit den Augen geklaut“. Dabei<br />
fielen so manche Ungenauigkeiten auf.<br />
Manche Kollegen fahren ihre Torpedoboote<br />
mit Schlingerkielen. Auch im Museum beim<br />
Marineehrenmal in Laboe steht ein Modell<br />
des Torpedobootes „Tiger“ mit Schlingerkielen,<br />
auf Planzeichnungen fehlen diese<br />
aber. Zur Klärung der Frage trugen die<br />
Moderatoren des www.forum-marinearchiv.<br />
de bei, die mir die Bauvorschriften für die<br />
Raubtier-Klasse vom 30.12.1926 in Kopie<br />
zur Verfügung stellten. Der Abschnitt S I<br />
Schiffbauwerkstatt, Gruppe 4 d „Dockkiele“<br />
bzw. 4 e „Schlingerkiele“ enthält die Angabe,<br />
dass derartige Hilfsmittel defintiv nicht<br />
vorhanden waren! Auch hinsichtlich der<br />
Frage, ob die Torpedorohre in See stehend<br />
nachgeladen werden konnten, k<strong>am</strong> aus<br />
eben jenem Forum eine fundierte Antwort.<br />
In Abschnitt S I Schiffbauwerkstatt der<br />
Bauvorschrift findet sich bei der Gruppe 49<br />
„Torpedo- und Sperrwaffeneinrichtung“ die<br />
Information „Sämtliche Torpedos lagern in<br />
den Rohren.“ Bezüglich der Torpedolager,<br />
die ja vor dem Nachladen die Aale beherbergen,<br />
liest man: „Nicht vorhanden. Die<br />
Torpedos lagern in den Rohren.“<br />
Die Tarnung der Boote bereitete mir ordentlich<br />
Kopfzerbrechen. In dem Buch „Anstriche<br />
und Tarnanstriche der Kriegsmarine“<br />
(Bernhard & Graefe) schreibt das Autorentrio<br />
Jung/Abendroth/Kelling: „Mit der Farbe<br />
des Anstrichs wurde bei den Torpedobooten<br />
der Raubvogel-Klasse experimentiert. So<br />
führten bis Sommer 1927 nebeneinander<br />
SEEADLER einen flaschengrünen, FALKE<br />
den normalen grauen und GREIF einen<br />
weiteren (wahrscheinlich abweichend grauen)<br />
Anstrich. Bis Mitte der 1930er-Jahre<br />
waren die Boote dann dunkel-braunoliv wie<br />
auch die alten Torpedoboote. Mit der Indienststellung<br />
der neuen Zerstörer ab 1935<br />
erhielten dann auch die Torpedoboote den<br />
dunkelgrauen (Rumpf)/hellgrauen (Aufbauten)<br />
Anstrich zurück, den einige schon zu<br />
Beginn ihres Dienstes führten.“ Dabei handelte<br />
es sich um die Farbtöne RAL 7000<br />
„Fehgrau“ (dunkelgrau) und RAL 7001 „Silbergrau“.<br />
Bezüglich der Farbgebung sahen<br />
die „Allgemeinen Baubestimmungen Nr.<br />
31“ vom November 1941 bei Außendecks<br />
der Zerstörer, Geleit-, Torpedo- und Minensuchboote<br />
außerdem eine trittfeste Außendecksfarbe<br />
(„tr. D.“) vor. Diese Farbe gab es<br />
in Schwarz (RAL 9005) oder Dunkelgrau;<br />
Letztere hat heute die Bezeichnung RAL<br />
7016 „Anthrazitgrau“. Historisch korrekt<br />
wurde dieser Farbton in der Farbkarte 840<br />
B2 zwischen 1932–1939 als „Blaugrau Nr.<br />
4“, nach Kriegsausbruch dann als „Blaugrau“<br />
RAL 7016 (Quelle: Farbtonkarte 840<br />
R) bezeichnet. Farben für Rettungsmittel<br />
waren ebenfalls standardisiert. Die „Allgemeine<br />
Baubestimmungen Nr. 31“ vom<br />
November 1941 wiesen für Rettungsmittel<br />
(Rettungsbojen o. Ä.) als Grundfarbe „Kaiserrot<br />
II“ (RAL 8013) und als Deckfarbe ein<br />
leuchtendes Rot mit der Bezeichnung „Kaiserrot<br />
I“ (RAL 3010, bzw. Verkehrsrot RAL<br />
3020) aus. Fazit: Die 1927 vom Reichs-Ausschuss<br />
für Lieferbedingungen, kurz RAL,<br />
normierten Farben lassen sich auch heute<br />
noch 100%ig farbecht ausmischen, so dass<br />
Modellboote in diesem Punkt völlig vorbildgerecht<br />
unterwegs sein können. Nach dem<br />
Grundieren habe ich mich für die Lackmarke<br />
Salcomix entschieden, die durch ein<br />
rheinisches Unternehmen (www.klw-koeln.<br />
de) vertrieben wird.<br />
Letztes Problem war für mich das Achterdeck.<br />
Auf frühen Bildern der „Seeadler“<br />
sind auf dem Achterdeck noch keine Seilwinde<br />
und Krananlagen für das Aussetzen<br />
<strong>von</strong> Räumgerät vorhanden, Bilder anderer<br />
Boote hingegen zeigen diese Einrichtungen.<br />
Erneut halfen die Bauvorschriften<br />
für Torpedoboote der Raubtier-Klasse, nach<br />
denen keine Sperrwaffeneinrichtung vorgesehen<br />
war (S I, Gruppe 49 B und S II,<br />
Gruppe 15 B).<br />
Technisch gesehen ist die „Tiger“ ein relativ<br />
unkompliziertes Modell, das sich zu 95 %<br />
ohne besonderes Werkzeug aus Sperrholz<br />
und Kupferblech nachbauen lässt. Zwar<br />
habe ich bei den Torpedorohren mit Hilfe<br />
<strong>von</strong> Knetgummiformen einige Details aus<br />
Polyester nachgegossen, aus Polystrol-<br />
Profilen die Abstützungen des Bootsdecks<br />
und der Brücke erstellt, Lüfter, Poller und<br />
Anker zugekauft und Modellbahn-Eisengeländer<br />
als Reling verwendet. Aber ansonsten<br />
überwiegt die Marke „Eigenbau“. Als<br />
Antrieb sind zwei robbe EF 76 II verbaut,<br />
die dem Boot genügend Leben einhauchen,<br />
um vorbildgetreu zu fahren. Dank<br />
schnittigem Bug und Kastenrumpf ist das<br />
Boot ebenso schnell wie stabil – Windböen<br />
treiben mir aber dennoch den Angstschweiß<br />
auf die Stirn.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 57
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www.<strong>naut</strong>icus-ships.de.tl 803<br />
58 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
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Einzelheft 9,60<br />
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Modell mtl.<br />
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Abopreis Inland 28,–<br />
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D<strong>am</strong>pf&Heißluft vjl.<br />
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Einzelheft 7,–<br />
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Ich weiß, dass die Veröffentlichung ausschließlich gegen Vorauszahlung erfolgt. Die Art der Zahlung ist umseitig angekreuzt.<br />
bis 8 Zeilen<br />
kostenlos<br />
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wenn die<br />
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5,–<br />
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In eine Zeile passen durchschnittlich 34 Anschläge (Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen, erforderliche Zwischenräume = jeweils 1 Anschlag).<br />
Bis 8 Zeilen kostenlos, jede weitere Zeile 2,50. Mit Foto zusätzlich 5,–. Anzeigen unter Chiffre-Nummer zzgl. 5,20 Chiffregebühr.<br />
Neckar-Verlag<br />
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Leseexemplar Zeitschrift:<br />
Modell<br />
<strong>SchiffsModell</strong><br />
elektroModell<br />
Journal D<strong>am</strong>pf&Heißluft<br />
Gartenbahnen<br />
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Best.-Nr.<br />
Titel<br />
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Modellbau<br />
Kunst<br />
sonstiges (z. B. Feuerwehr, Schule)<br />
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sm
Buch<br />
ISBN 978-3-7883-1156-8<br />
Umfang 128 Seiten<br />
Best.-Nr. 156<br />
Preis<br />
e 12,80 [D]<br />
Die DVD zum Buch!<br />
Laufzeit ca. 50 min<br />
Best.-Nr. 9848<br />
Preis<br />
e 23,90 [D]<br />
Buch und DVD in Kombination<br />
Best.-Nr. 9849<br />
Preis<br />
e 32,– [D]<br />
Kunden, die bereits das Buch gekauft<br />
haben, erhalten unter Angabe der<br />
Rechnungsnummer die DVD zum<br />
Preis <strong>von</strong> € 19,20 [D].<br />
Dieses Buch will all denen helfen, die gerade d<strong>am</strong>it beginnen, sich mit Bau und Betrieb <strong>von</strong><br />
vorbildgetreuen bzw. vorbildähnlichen Segelschiffsmodellen zu beschäftigen. Der Leser wird<br />
die Vielfalt der entsprechenden Modelle kennen lernen und erfahren, was bei der Auswahl<br />
eines geeigneten Modells zu berücksichtigen ist. Ferner wird aufgezeigt, was man selbst bei<br />
Baukästen immer beachten sollte, was verbessert oder nach eigenen Vorstellungen modifiziert<br />
werden kann. Aber auch der Bau nach einem Bauplan und mögliche Modifikationen kommen<br />
nicht zu kurz.<br />
Bewusst ausgespart wurde der große Bereich der reinen Regatta-Modelle, die in diesem Buch<br />
nicht behandelt werden konnten.<br />
Neckar-Verlag<br />
Neckar-Verlag GmbH • 78045 Villingen-Schwenningen<br />
Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-48 /-38 • Fax +49 (0)77 21 / 89 87-50<br />
E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de
RUBRIKEN<br />
Liebe<br />
<br />
Modellbau-Club Mainspitze e. V.<br />
Schaufahren fällt aus!<br />
Wegen Hochwasserschäden auf dem Gelände<br />
muss das geplante Schaufahren <strong>am</strong><br />
03. und 04. August abgesagt werden.<br />
Das Gelände ist zur Zeit nicht verwendbar.<br />
Weitere Infos findet Ihr auf unserer Homepage<br />
unter<br />
www.modellbau-club-Mainspitze.de<br />
Wir hoffen, Euch im nächsten Jahr wieder zu<br />
sehen.<br />
SMC Warendorf.e. V.<br />
Schaufahren fällt aus!<br />
Das im Terminkalender angekündigte Schaufahren<br />
„Emssee in Fl<strong>am</strong>men“ <strong>am</strong> 31.08.2013<br />
und das Schaufahren <strong>am</strong> 01.09.2013 des<br />
SMC Warendorf e. V. muss leider aus organisatorischen<br />
Gründen ausfallen.<br />
SMC Peine e. V.<br />
Der Schiffsmodellbauclub Peine e. V. veranstaltet<br />
<strong>am</strong> 08. September 2013 <strong>von</strong> 8.00–<br />
18.00 Uhr ein Schiffsmodelltreffen. Bis auf<br />
Verbrennerboote ist alles erlaubt. Für Verpflegung<br />
ist gesorgt.<br />
Ort: Freibad Peine, Neustadtmühlend<strong>am</strong>m,<br />
31226 Peine.<br />
Anmeldungen bis zum 01.09.2013 bitte unter<br />
folgenden Telefon-Nummern:<br />
05171/769522 (Mirko Riede) oder 05171/<br />
583536 (Bernd Ulbrich).<br />
Ausstellung in Schwarzenbek<br />
Maritimes, gemalt und im Modell: Gezeigt<br />
werden: knapp 50 Schiffsmodelle, dazu vieles<br />
rund um den Schiffsmodellbau (Technik,<br />
Geschichte), Bilder und Filme rund um Schiffe<br />
und Modellbau, dazu Bilder eines norddeutschen<br />
Malers. An Aktionen gibt es eine<br />
Schauwerkstatt, in der der Bau eines<br />
Lotsenkutters gezeigt wird, dazu ein<br />
Kinderprogr<strong>am</strong>m mit drei Bauprojekten für<br />
Nachwuchsmodellbauer <strong>von</strong> 8–12 Jahren<br />
(Teil- nehmerzahl begrenzt, Anmeldung erforderlich).<br />
Ort: A.R.S. Amtsrichterhaus, Körnerplatz<br />
10, 21493 Schwarzenbek.<br />
Dauer: Vom 25.8.–6.10.2013, geöffnet Fr.,<br />
Sa. und So. jeweils <strong>von</strong> 15.00–18.00 Uhr<br />
(Gruppenführungen nach Anmeldung auch<br />
zu anderen Zeiten möglich).<br />
Der Eintritt ist frei, Spenden ins S<strong>am</strong>melschiffchen<br />
der Seenotretter sind erwünscht.<br />
Kontakt: Manfred Maschke, Tel. 04156/7361,<br />
E-Mail: i.el-ma-maschke@t-online.de<br />
Interessengemeinschaft<br />
Schiffsmodellbau Pirmasens e. V.<br />
Schaufahren der Interessengemeinschaft<br />
Schiffsmodellbau Pirmasens e. V. <strong>am</strong> 10.<br />
und 11. 08. 2013 <strong>am</strong> Eisweiher in Pirmasens.<br />
Freitag, 09.08.2013 ab 19.00 Uhr: K<strong>am</strong>eradschaftsabend.<br />
S<strong>am</strong>stag, 10.08.2013 um 14.00 Uhr: Beginn<br />
unseres Schaufahrens. Abends Eisweiher in<br />
Fl<strong>am</strong>men, Nachtfahren mit beleuchteten<br />
Schiffsmodellen und anschließendem großen<br />
Feuerwerk.<br />
Sonntag, 11.08.2013: Kostenloses Frühstück<br />
für die Teilnehmer des Schaufahrens.<br />
Ab 10.00 Uhr Schaufahrprogr<strong>am</strong>m, um<br />
11.00 und 15.00 Uhr Eco-Junioren-Rennen<br />
(gemäß IG Süd-West Regeln).<br />
Das Schaufahren endet um 17.00 Uhr mit<br />
Siegerehrungen, Überreichung der Pokale,<br />
Urkunden und Gastgeschenken.<br />
Auch dieses Jahr wurden zwei Brandschiffe<br />
gebaut. Unsere zahlreichen Zuschauer<br />
würden sich über teilnehmende Feuerlöschboote<br />
freuen, die bei den Löschübungen<br />
mitmachen.<br />
Ausgefahren werden (bei ausreichender<br />
Teilnehmerzahl) auch eine Segelregatta,<br />
Eco-Senioren, S 7, Sea-Jet-Rennen und ein<br />
D<strong>am</strong>enpokal. Die größte Vereins-Gruppe erhält<br />
den Wanderpokal.<br />
Verbrennerboote sind zugelassen.<br />
Anreisen kann man auch schon vor dem offiziellen<br />
Termin, Strom und Wasser gibt es<br />
aber erst ab Freitagmorgen. Wohnmobilund<br />
Wohnwagen-Stellplätze sind genügend<br />
vorhanden, wie üblich sind Wasser, Strom,<br />
Parkplätze, K<strong>am</strong>eradschaftsessen und<br />
Sonntags-Frühstück kostenlos.<br />
Informationen bei: Achim Wölfel, Adler-<br />
Vereinsvorstände und<br />
Schriftführer!<br />
Ankündigungen zu Veranstaltungen müssen immer<br />
jeweils bis zum 1. des Vormonats bei folgender<br />
Adresse eingereicht werden:<br />
Red. <strong>SchiffsModell</strong><br />
Postfach 1820, 78008 Villingen-Schwenningen<br />
Fax 07721/8987-50<br />
welz@neckar-verlag.de<br />
Der einmalige Abdruck Ihrer Veranstaltungsmitteilung<br />
ist natürlich kostenlos. Bitte fassen Sie<br />
sich kurz, und teilen Sie nur die wesentlichen<br />
Fakten mit (Ort, Datum, Kontaktadresse). Komplette<br />
Ausschreibungen und Progr<strong>am</strong>me können<br />
nicht abgedruckt werden, die Redaktion muss sich<br />
Kürzungen vorbehalten. Weiterhin können Veranstaltungstermine<br />
unter<br />
www.neckar-verlag.de<br />
veröffentlicht werden. Unter der Rubrik „Modellbau/Modellbautermine“<br />
haben Vereine die Möglichkeit,<br />
ihre Veranstaltungstermine direkt und<br />
kostenfrei einzutragen.<br />
straße 19, 66955 Pirmasens, Tel. 0157/<br />
72072202, E-Mail: info@ schiffsmodellbaups.de,<br />
www.schiffsmodellbau-ps.de<br />
12. Marine-Modell-Flottenparade<br />
Am 1. September 2013 findet in 91781 Weißenburg,<br />
auf dem C<strong>am</strong>pingplatz <strong>am</strong> alten<br />
Badeweiher <strong>von</strong> 10.00–17.00 Uhr ein<br />
Schaufahren der grauen Flotte mit Marine-<br />
Modellen <strong>von</strong> Vorbildern aller Epochen im<br />
Maßstab 1:100, aber auch anderen Maßstäben<br />
statt. Veranstalter ist die Interessengemeinschaft<br />
Deutsche Marine.Wer mit seinem<br />
Modell teilnehmen möchte, bitte kurz<br />
anmelden, d<strong>am</strong>it wir besser planen können.<br />
Kontakt: Flottenparade@aol.com oder über<br />
www.sms-scharnhorst.de<br />
Schaufahren in Coburg<br />
Am 14. und 15. September 2013 veranstalten<br />
die Modellbaufreunde aus Coburg ihr 4.<br />
Schiffsmodell-Schaufahren im Freibad<br />
Aquaria.<br />
Am S<strong>am</strong>stag, dem 14.9. findet ab 13.00 Uhr<br />
ein Modellbauertreffen und gemeins<strong>am</strong>es<br />
Fahren ohne Publikum statt. Anschließend<br />
noch gemütliches Beis<strong>am</strong>mensein in einer<br />
Pizzeria. Danach besteht die Möglichkeit eines<br />
Besuches des weitbekannten Coburger<br />
Nacht-Flohmarktes (mit Einkehr).<br />
Am Sonntag, dem 15.9., startet das Schaufahren<br />
um 10.00 Uhr, Ende wird gegen<br />
17.00 Uhr sein. Dann können die Modelle<br />
den Besuchern vorgestellt werden. Modelle<br />
mit Verbrennerantrieb sind leider ausgeschlossen.<br />
Eine Anmeldung auf der Homepage<br />
www. modelltreffencoburg.de.tl ist unbedingt<br />
erforderlich! Bitte bekanntgeben,<br />
wann und mit welchen Modellen man teilnimmt<br />
und wieviel Platz benötigt wird.<br />
62 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
De Modellshippers e. V.<br />
Neumünster<br />
Zum nunmehr siebten Mal veranstalten De<br />
Modellshippers e. V. Neumünster die Veranstaltung<br />
„Modellbau live“. Dieses große<br />
Schau- und Nachtfahren findet <strong>am</strong> 21. und<br />
22. September 2013 im Bad <strong>am</strong> Stadtwald,<br />
Hansaring 177 in 24534 Neumünster statt.<br />
Zu diesem Schaufahren laden wir herzlich<br />
alle Modellbauer ein.<br />
Die Veranstaltung findet <strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag, dem<br />
21.09. <strong>von</strong> 12.00–22.00 Uhr und <strong>am</strong> Sonntag,<br />
dem 22.09. <strong>von</strong> 10.00 bis 16.00 Uhr<br />
statt.<br />
Weitere Infos unter www.modellbau-live.de<br />
Schweiz<br />
<br />
Auf Wunsch vermitteln wir gerne auch Übernachtungsmöglichkeiten<br />
in einem Hotel<br />
oder einer Pension in der Nähe, C<strong>am</strong>pingmöglichkeit<br />
für Aussteller ist ebenfalls gegeben<br />
(bitte anmelden).<br />
Wir freuen uns auf jeden Gast!<br />
Weitere Infos unter www.mscb.ch, hier gibt<br />
es z. B. auch einen Anfahrtsplan, Hinweise<br />
zu den C<strong>am</strong>pingmöglichkeiten und ein Zollschreiben<br />
für unsere ausländischen Gäste.<br />
Bei einer zeitigen Anmeldung reservieren wir<br />
gerne einen Stellplatz für die Modelle<br />
und/oder eigene Ausstellungszelte.<br />
So wollen wir auch in diesem Jahr wieder<br />
viele spannende und tolle Modelle mit ihren<br />
Kapitänen im Gartenbad Eglisee sehen!<br />
Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung,<br />
wir freuen uns heute schon, Euch begrüßen<br />
zu dürfen! www.mscb.ch<br />
<br />
Modell-Schiffs-Verein Zürich Nord<br />
Der Modell-Schiffs-Verein Zürich Nord feiert<br />
sein 30-jähriges Jubiläum in der Badi Tannenberg<br />
in Gossau ZH (Schweiz). Die Veranstaltung<br />
läuft <strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag, dem 21.9. <strong>von</strong><br />
10.00–22.00 Uhr (<strong>am</strong> Abend Nachtfahren<br />
und Livemusik mit „Stonewashed“) und <strong>am</strong><br />
Sonntag, dem 22.9. <strong>von</strong> 10.00–16.00 Uhr.<br />
Ausstellungstische und Strom sind vorhanden.<br />
Dazu gibt es weitere Attraktionen wie das<br />
Mini-Trucker Te<strong>am</strong> Zürich Oberland mit einer<br />
Sonderausstellung RC-Trucks, eine große<br />
Tombola, Blankas Schmucktrückli, diverse<br />
Fahrgelegenheiten in drei Außenbecken und<br />
Vorführungen mit U-Booten und Überwasserschiffen.<br />
Auf dem Außenparkplatz ist es möglich, mit<br />
dem Wohnwagen zu c<strong>am</strong>pieren, Verpflegung<br />
an beiden Tagen im Bad-Restaurant.<br />
Der Eintritt zur Veranstaltung ist natürlich<br />
frei, Informationen unter www.mszn.ch.<br />
Modell-Schiffbau-Club Basel<br />
Der Modell-Schiffbau-Club Basel veranstaltet<br />
<strong>am</strong> 21. und 22. September das alljährliche<br />
internationale Schaufahren für Schiffsund<br />
Funktionsmodellbau mit grosser Ausstellung<br />
im Gartenbad Eglisee.<br />
Gäste aus dem In- und Ausland mit ihren<br />
Modellen werden erwartet. In den letzten<br />
Jahren konnten wir bis zu 250 Modelle mit<br />
ihren Erbauern im Gartenbad begrüßen.<br />
Wir bieten unter anderem:<br />
Große Ausstellung <strong>von</strong> Schiffs- und Funktionsmodellen<br />
aller Art, der größte Teil der<br />
Ausstellung findet unter Ausstellungszelten<br />
statt. Es gibt zwei Hafenanlagen, Leuchttürme<br />
und eine Slipanlage zur Wasserung <strong>von</strong><br />
Modellen, ganz wie im Original, dazu ein separates<br />
Fahrgewässer für Kleinstmodelle,<br />
reichhaltige Verpflegungsmöglichkeiten zu<br />
f<strong>am</strong>ilienfreundlichen Preisen und vieles<br />
mehr.<br />
<br />
Hans Jürgen Witthöft (Hrsg.)<br />
Köhlers FlottenKalender 2014<br />
Der neue FlottenKalender erscheint wie gewohnt<br />
mit vielen spannenden und unterhalts<strong>am</strong>en<br />
Themen aus der maritimen Welt. Die<br />
Leser erwartet wieder eine gelungene Mischung<br />
aus Unterhaltung und Information<br />
aus den verschiedensten Bereichen der<br />
Schifffahrt wie Handelsschifffahrt, Marine,<br />
Reiseberichte, Persönlichkeiten und Historisches.<br />
Besondere Themen in Köhlers FlottenKalender<br />
2014 sind zum Beispiel die Schnellboote<br />
der Volksmarine der DDR, Marineschiffbau<br />
in H<strong>am</strong>burg bis 1945, Hafenentwicklung<br />
<strong>am</strong> Beispiel des JadeWeser-<br />
Ports, die Idee eines emissionsfreien Feederschiffes<br />
des Germanischen Lloyd und die<br />
Ostasiatischen Kreuzergeschwader der Kaiserlichen<br />
Marine.<br />
Zahlreiche Fotos illustrieren diesen maritimen<br />
Klassiker. Umfassend informierend und<br />
ansprechend aufbereitet ist Köhlers Flotten-<br />
Kalender Jahr für Jahr eine Pflichtlektüre für<br />
maritim Interessierte!<br />
272 Seiten, 14,8 x 21 cm, zahlr. s/w- u. Farb-<br />
Abb., Broschur, € (D) 14,95, € (A) 15,40,<br />
Sfr 20,90, ISBN 978-3-7822-1080-5, erhältlich<br />
im Buchhandel<br />
www.koehler-books.de<br />
... wir kommen 2014<br />
Soeben ist der neue Kalender „ ... wir kommen<br />
2014“ über Schiffe und Arbeit der Seenot-<br />
retter veröffentlicht worden.<br />
Erneut ist es dem H<strong>am</strong>burger Fotografen Peter<br />
Neumann gelungen, die Arbeit der Seenotretter<br />
in diesem Kalender in großformatigen,<br />
eindrucksvollen Fotos festzuhalten.<br />
Für die DGzRS ist dies <strong>von</strong> besonderer Bedeutung,<br />
spielt sich die Arbeit der Retter<br />
doch nicht selten fernab der Küste, oder<br />
nachts unter Ausschluss der Öffentlichkeit<br />
ab.<br />
Die DGzRS wird ausschließlich durch freiwillige<br />
Beiträge und Zuwendungen finanziert.<br />
Im Verkaufspreis <strong>von</strong> € 19,90 (in Österreich<br />
€ 20,50; in der Schweiz sFr. 29,90)<br />
ist somit wieder eine Spende für die Seenotretter<br />
in Höhe <strong>von</strong> € 2,60 pro Exemplar enthalten.<br />
Den Kalender gibt es unter www.<br />
seenotretter-shop.de, im Buchhandel oder<br />
direkt beim Delius Klasing Verlag (ISBN 978-<br />
3-88412-486-4, Tel. 0521/55955,<br />
www.delius-klasing.de).<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 63
Das fertige Modell<br />
Motorschiffe<br />
Horst Lauer<br />
Benzinmotor sucht<br />
passenden Rumpf<br />
Die Überschrift dieses Beitrags<br />
war auch das Motto für das Modell,<br />
das im folgenden Artikel<br />
kurz vorgestellt werden soll.<br />
Von dem bekannten Motorenbauer Franz<br />
Ruppert hatte ich einen Ein-Zylinder-Benzinmotor<br />
mit Einnockensteuerung erworben.<br />
Die Konstruktion dieses Motors basiert<br />
auf einem Beitrag in der Zeitschrift „Maschinen<br />
im Modellbau“ 4/2009.<br />
Ich hatte die Absicht, diesen Motor mit<br />
einem Umsteuergetriebe auszustatten. Herr<br />
Ruppert hatte mir für mein Schnellboot vom<br />
Typ S-100 bereits einen Friktionsantrieb mit<br />
angeschlossenem Ausgangsgetriebe mit<br />
drei Wellen-Ausgängen gefertigt. Dieses<br />
Getriebe wurde seinerzeit noch durch einen<br />
Ruppert-Boxermotor angetrieben. Eine an<br />
der Schwungscheibe montierte Tschan-<br />
Kupplung stellt die Verbindung zum Friktionsantrieb<br />
her.<br />
Das Friktionsgetriebe selbst besteht aus<br />
einer pendelnd gelagerten Stahlrolle, die<br />
durch zwei Zahnräder angetrieben wird.<br />
Ruppert-Einzylinder-Viertakt-<br />
Benzinmotor mit 11,3 cm³<br />
Ein Blick ins Bootsinnere<br />
64 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Rumpf im Bau<br />
Diese Stahlrolle wird durch ein Servo<br />
gegen eines der beiden gummibereiften<br />
Räder <strong>am</strong> Abgangsgetriebe gedrückt und<br />
ermöglicht somit den Fahrtrichtungswechsel<br />
bzw. die Neutralstellung. An das Abgangsgetriebe<br />
ist ein Monoperm Super<br />
angeflanscht, der ständig mitläuft. Bei Ausfall<br />
des Benzinmotors wird die Kupplung<br />
auf neutral gebracht und der Elektromotor<br />
sorgt dafür, dass das Modell zurück ans<br />
Ufer gesteuert werden kann.<br />
Der Motor ist mit einer Becker-Zündanlage<br />
Za 11v ausgerüstet, die Kühlung wird durch<br />
eine Unterdruckpumpe sichergestellt.<br />
Tschan-Kupplung, Reduktionsgetriebe<br />
und Abgangsgetriebe mit angeflanschtem<br />
Monoperm Super<br />
Die Ruderanlage <strong>am</strong> Heck<br />
Der Rumpf<br />
Nun musste ein Rumpf mit einem im vorderen<br />
Bereich recht hohen Aufbau gesucht<br />
werden, um den 21 cm hohen und 4 kg<br />
schweren Motor aufnehmen zu können. Da<br />
ich schon zwei Schlepper-Modelle besitze,<br />
k<strong>am</strong> ein weiterer Schlepper allerdings nicht<br />
infrage. Nach langer Überlegung entschied<br />
ich mich für den Rumpf meines Tragflächenbootes<br />
PT 20. Die Kabine des Tragflächenbootes<br />
musste für die Aufnahme des Motors<br />
ein wenig umgestaltet werden.<br />
Der Rumpf entstand in herkömmlicher<br />
Über-Kopf-Bauweise. Die Spanten aus 5<br />
mm starkem Sperrholz wurden mit dem<br />
Kiel und den Stringern zu einem festen<br />
Gerippe verbunden, gleichzeitig wurde<br />
eine 5 mm starke Bodenplatte zur Aufnahme<br />
des Motors eingeleimt. Um eine exakte<br />
Ausrichtung <strong>von</strong> Motor, Getriebe und Wellenanlagen<br />
zu bewerkstelligen, musste das<br />
Gerippe schon frühzeitig <strong>von</strong> der Helling<br />
gelöst werden. Die anschließende Beplankung<br />
erfolgte mit Abachileisten 3 x 7 mm,<br />
danach überzog ich den Rumpf mit Epoxidharz<br />
und Glasgewebe (180-g-Köper-<br />
Gewebe).<br />
Die Unterdruckpumpe für die Kühlwasserversorgung<br />
des Motors bezieht ihr Wasser<br />
durch zwei in Fahrtrichtung montierte Rohre<br />
im Bugbereich.<br />
Die Konstruktion der Ruderanlage entspricht<br />
der meines LS-Bootes, das heißt in<br />
Achterschiff mit<br />
Empfänger und<br />
Servos<br />
zwei festen Leitblöcken werden die Ruder<br />
geführt. Die Ruderachsen sind <strong>am</strong> Spiegel<br />
gelagert, beide Ruderarme werden durch<br />
Schlitze im Spiegel nach innen zur Rudermaschine<br />
geführt.<br />
Die Verbindungen zu den Wellen übernehmen<br />
zwei Kardangelenke aus 4-mm-<br />
Edelstahl, die Propeller mit 40 mm Durchmesser<br />
st<strong>am</strong>men <strong>von</strong> der Firma Zinnecker.<br />
Beide Wellen sind dreifach gelagert, in den<br />
Stevenrohren sind innen Kugellager und<br />
außen und in den Wellenböcken Bronzelager<br />
eingebaut. Die Lackierung des Modells<br />
erfolgte im Spritzverfahren, nach der Grundierung<br />
wurden zwei Schichten Farblack<br />
aufgebracht.<br />
Über die Fernsteueranlage wird neben Ruder-<br />
und Gasservo auch das Kupplungsservo<br />
für das Friktionsgetriebe angesteuert,<br />
der Elektromotor als Rückholhilfe wird<br />
lediglich mit einem simplen Umpolschalter<br />
ein- bzw. ausgeschaltet.<br />
Eine Tankfüllung <strong>von</strong> ca. 68 cm³ verleiht<br />
dem Modell eine Fahrzeit <strong>von</strong> ca. 30 min.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 65
U-BOOTE<br />
D E U T S C H L A N D S V E R G E S S E N E U - B O<br />
Montage der Sektionen,<br />
rechts im Bild die<br />
SEAHORSE II<br />
Carsten Heintze<br />
Die Geschichte der Bruk<br />
Im vierten Teil der Bruker-Serie hatten<br />
wir uns mit den beiden konventionell<br />
angetriebenen U-Booten des Typs<br />
SEAHORSE beschäftigt. Waren diese<br />
beiden Boote für den Arbeits- und Forschungseinsatz<br />
gebaut worden, nimmt das<br />
dritte und letzte Boot dieses Typs mit dem<br />
Zusatz „KD“ eine besondere Position ein.<br />
KD steht für Kreislaufdiesel und dieser ist<br />
eine Möglichkeit eines <strong>von</strong> der Außenluft<br />
unabhängigen Antriebs. Die bekannteste<br />
Variante dieser Antriebsart ist der Atomantrieb.<br />
Im U-Boot Sektor ist dieser (mit einer<br />
Ausnahme) allerdings nur den großen, rein<br />
militärischen U-Booten vorbehalten.<br />
(Die erwähnte Ausnahme war die <strong>am</strong>erikanische<br />
»NR1«, die mit 45,7 m Länge das<br />
kleinste Atom-U-Boot war und <strong>von</strong> 1967 bis<br />
2008 im Dienst stand.)<br />
Atomantriebe sind allerdings aus den hinlänglich<br />
bekannten Gründen sehr kritisch<br />
zu betrachten, und so wurden weitere Forschungen<br />
und Entwicklungen unternommen,<br />
um eine Alternative zum reinen Akkubetrieb<br />
zu haben. Eine weitere Variante<br />
des außenluftunabhängigen Antriebs ist der<br />
Stirlingmotor, der heute noch in den schwedischen<br />
U-Booten der »Näcken«-Klasse<br />
eingesetzt wird.<br />
Die Idee des außenluftunabhängigen Antriebs<br />
ist nicht neu, denn sie fand bereits in<br />
den 1930er-Jahren mit den Forschungen<br />
<strong>von</strong> Prof. Helmuth Walter auch in U-Booten<br />
erste erfolgreiche Umsetzungen. Motivator<br />
der Weiterentwicklung eines Kreislaufdiesels<br />
in den späten 1970er- und 1980er-<br />
Jahren war allerdings nicht der militärische<br />
Sektor, sondern die angedachte Möglichkeit,<br />
mit Unterwasser-Öl- oder -Erdgastankern<br />
unter dem polaren Eis fahren zu können.<br />
Anfang der 1980er-Jahre befand sich<br />
der Ölpreis auf einem absoluten Hoch, aber<br />
die Vorkommen in der Arktis und in Alaska<br />
waren nur in den Sommermonaten ohne<br />
Eisbrecherhilfe zu erreichen. Somit wurde<br />
die Idee eines Unterwasser-Tankschiffes<br />
als lukrativ erachtet und die renommierten<br />
U-Boot-Entwicklungsbüros sollten Pläne für<br />
Unterwassertanker ausarbeiten.<br />
Wie wir heute wissen, ist wegen des Klimawandels<br />
und den Veränderungen auf dem<br />
Ölmarkt aus diesen Plänen nicht viel geworden<br />
und als außenluftunabhängiger Antrieb<br />
findet heute die Brennstoffzelle Verwendung.<br />
So sind die modernen U-Boote vom<br />
Typ 212A der Deutschen Marine mit diesen<br />
Zellen ausgerüstet, die den höchsten Wir-<br />
66 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
O T E<br />
er Meerestechnik Teil 5<br />
kungsgrad bei geringster Geräuschentwicklung<br />
bieten. Die Alternative des Kreislaufdiesels<br />
findet im U-Boot-Bau hingegen<br />
keine Verwendung mehr.<br />
Die Konstruktion der SEAHORSE KD basiert<br />
auf dem Design der SEAHORSE II,<br />
das <strong>von</strong> Dipl.-Ing. Jörg Haas entwickelt wurde.<br />
Nachfolgend die Systembeschreibung,<br />
basierend auf der Bruker-Werksschrift.<br />
Der Kreislaufdiesel der SEAHORSE KD<br />
besteht aus dem 6-Zyl.-Dieselmotor, einem<br />
zweistufigen Abgaswärmetauscher, einem<br />
Bild links: Der Wärmetauscher<br />
für den Flüssigsauerstoff,<br />
Gaswäscher und Hydraulik<br />
Bild rechts: Dieselmotor<br />
mit Wechselrichter<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 67
ebenfalls zweistufigen Gaswäscher sowie<br />
diversen Chemikalien- und Wassertanks.<br />
Dazu kommen der Flüssigsauerstofftank<br />
und die benötigten Kontrollventile.<br />
Läuft der Motor, werden die Abgase in<br />
einem Frischwasser-Wärmetauscher gekühlt<br />
und gehen dann weiter in die Gaswäsche,<br />
in der nach Vermischung mit dem<br />
Absorbant Kalilauge das Kohlendioxid aufgefangen<br />
wird. Dieser Prozess produziert<br />
Hitze, so dass die Abgase in der zweiten<br />
Stufe des Wärmetauschers wieder gekühlt<br />
werden müssen.<br />
In der zweiten Stufe des Gaswäschers, in<br />
der Fachsprache „Scrubber“ genannt, wird<br />
der Kohlendioxid-Anteil weiter reduziert und<br />
die Abgase weiter in einen Separator und<br />
in eine Mischeinheit geführt, in der kondensiertes<br />
Wasser entfernt und Sauerstoff<br />
Bilder rechts:<br />
Das Ballastsystem des Bootes<br />
Der Kocher mit Schlingersicherung<br />
wäre heute ein Mikrowelle<br />
Brotzeit im Mannschaftsteil<br />
Hier konnte man<br />
auch schlafen …<br />
Der im Heck eingebaute<br />
Flüssigsauerstofftank<br />
zugeführt wird. Das Gasgemisch tritt nun<br />
wieder in den Motor ein und der Kreislauf<br />
ist geschlossen.<br />
Vor dem Starten des Motors wird der Kreislauf<br />
mit dem Trägergas Nitrogen gefüllt, um<br />
den vorhandenen Stickstoff zu ersetzen.<br />
Die als Absorbant eingesetzte Kalilauge<br />
(KOH) wird in sechs identischen Tanks gelagert,<br />
<strong>von</strong> denen der erste zu Beginn des<br />
Prozesses leer ist. Die Kalilauge wird dann<br />
weiter umgepumpt, wenn die benutzte Kalilauge<br />
wieder in den Tank zurück geführt<br />
wird.<br />
Der für den Kreislaufprozess benötigte Sauerstoff<br />
wird in flüssiger Form in einem Hochdrucktank<br />
(33 bar) gelagert, so dass selbst<br />
bei Erreichen der max. Tauchtiefe <strong>von</strong> 300<br />
Metern der Sauerstoff bei Bedarf aussenbords<br />
gepumpt werden kann.<br />
Bevor der tiefgekühlte Sauerstoff aber in<br />
den Kreislauf eingeführt wird, muss dieser<br />
auf ca. 25 °C erwärmt werden, so dass er in<br />
den gasförmigen Zustand übergeht. Der dafür<br />
zuständige Verd<strong>am</strong>pfer ist vor dem Tank<br />
montiert. Das Befüllen des Sauerstofftanks<br />
erfolgt durch einen Füllstutzen an der Oberseite<br />
des Bootes, während dieses dazu im<br />
Wasser bleiben kann.<br />
Die Leistungsfähigkeit und somit auch Ausdauer<br />
des Antriebes ist abhängig <strong>von</strong> der<br />
Lagerkapazität des Sauerstoffs, mehr aber<br />
noch <strong>von</strong> der Tankkapazität der chemischen<br />
Reaktanten.<br />
Bei der SEAHORSE II KD ergibt sich aus<br />
dem an Bord gelagerten Sauerstoff eine<br />
Energiekapazität <strong>von</strong> 2.600 kWh, wobei die<br />
an Bord befindlichen Akkus nur 320 kWh<br />
bieten. Der erhöhte Platzbedarf des Antriebes<br />
und der Tank machten eine Reduktion<br />
der Akkukapazität auf 50% notwendig.<br />
Allerdings war es ja das erklärte Ziel, <strong>von</strong><br />
der Akkukapazität auf einen alternativen<br />
Antrieb ausweichen zu können, so dass<br />
dieses kein Nachteil war. Das Nachladen<br />
der Akkus erfolgte an der Oberfläche bei<br />
normaler Fahrt mit dem Diesel. Hierbei sei<br />
erwähnt, dass der MAN-Diesel natürlich an<br />
der Oberfläche auch wie ein ganz normaler<br />
Diesel betrieben werden kann, ebenso wie<br />
unter Wasser ein reiner Akkubetrieb möglich<br />
ist. Bei diesem Boot erfolgt die Akkuladung<br />
auch im Hafen. Realisiert werden konnte<br />
68 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Blick auf die Akkubank<br />
Die links hinter den<br />
Piloten befindliche<br />
Navigationsecke<br />
dieses anspruchsvolle Projekt mit Unterstützung<br />
des Forschungsministeriums und<br />
der EU sowie in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit dem<br />
Motorenhersteller MAN, der den passenden<br />
Dieselmotor entwickelt hat. Ursprünglich<br />
handelte es sich um einen Lkw-Diesel, der<br />
für Marine-Zwecke umgebaut wurde.<br />
Die Bauüberwachung und die Abnahme erfolgten<br />
durch den Germanischen Lloyd. Wesentliche<br />
Unterschiede finden sich neben<br />
der Antriebsauslegung mit dem Kreislaufdiesel<br />
in der Erhöhung der Tauchtiefe <strong>von</strong><br />
200 auf 300 Meter. Durch den geänderten<br />
Antrieb wurde wie erwähnt die Akkukapazität<br />
im Vergleich zur SEAHORSE II auf 50%<br />
… oder arbeiten<br />
Im Cockpit während der Testfahrten<br />
Dipl-Ing. Jörg Haas<br />
beim Systemcheck<br />
Der Brukermaran diente bei den<br />
Erprobungen in Rheinhafen wieder<br />
als Versorgungsschiff<br />
Anlegemanöver im Rheinhafen<br />
Blick auf das Vorschiff<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 69
Das Boot beim Kranen<br />
Im Schlepp des gecharterten Versorgers POSEIDON<br />
Die Hauptsteuerkonsole des Bootes heute<br />
Das Boot ist mit bequemen<br />
Recaro-Sitzen ausgestattet<br />
Der Autor <strong>am</strong><br />
Ruder der<br />
SEAHORSE<br />
Für die Meereserprobung ging es im<br />
Oktober 1989 für drei Wochen in die<br />
Kieler Bucht und nach Eckernförde.<br />
Auslaufen in die Kieler Bucht vorbei<br />
<strong>am</strong> Marineehrenmal Laboe<br />
Im Turm Dipl.-Ing Jörg Haas<br />
reduziert, die weitere Antriebs- und Elektroausrüstung<br />
ist aber identisch mit der der<br />
SEAHORSE II.<br />
Somit ist das Boot mit einem vor dem<br />
Kreuzruder montierten Hauptantriebspropeller,<br />
Bug- und Heckstrahlruder sowie<br />
den einzigartigen beiden schwenkbaren<br />
Die SEAHORSE KD das erste<br />
Mal im Salzwasser<br />
70 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Das Fahren in halbgetauchter Lage eignet sich gut für<br />
schweres Wetter, da das Boot dann weniger rollt<br />
Auf Schnorcheltiefe vorbei <strong>am</strong> Begleitboot<br />
Teile der Bruker-Crew. Hut ab, diese Leute<br />
haben U-Boot-Geschichte geschrieben!<br />
und das Kranen des Bootes. Olaf Hantke,<br />
der wie in der letzten Folge erwähnt ein<br />
sehr gut gebautes Modell der SEAHORSE<br />
besaß, machte sich die Arbeit, die sonst<br />
natürlich auch sehenswerte Doku auf ca. 8<br />
Minuten „SEAHORSE only“ zus<strong>am</strong>men zu<br />
schneiden. Ein echter Fan also und es sind<br />
Auftauchen<br />
Vertikalthrustern im Turm ausgestattet. Wie<br />
bei allen Booten der Bruker-Meerestechnik<br />
handelt es hierbei um stufenlos regelbare<br />
hydraulische Antriebe.<br />
In der Außenansicht fällt das geänderte<br />
Turmdesign mit festem Mast und einem<br />
kleinen ausfahrbaren Radom ohne Ziehharmonik<strong>am</strong>echanik<br />
auf.<br />
Im Innenbereich ist das Boot in der mittleren<br />
und in der Cockpitsektion identisch wie<br />
die SEAHORSE II aufgebaut. Gefahren<br />
wird das Boot mit einer Besatzung <strong>von</strong> zwei<br />
Mann, die bis auf max. sechs Personen aufgestockt<br />
werden kann.<br />
Auch wenn sie als Erprobungs- und Technologieträger<br />
vorgesehen war, ist die<br />
SEAHORSE KD für den Praxiseinsatz<br />
gebaut worden und könnte nach Checkup<br />
für diese möglichen Einsätze genutzt<br />
werden:<br />
– Großräumige Unterwasserinspektionen<br />
<strong>von</strong> Pipelines, Strom- und Kommunikationskabeln<br />
sowie geografische Untersuchung<br />
des Meeresbodens<br />
– Aufräumaktionen und Schadstoffbeseitigung<br />
nach Offshoreaktivitäten<br />
– Inspektion und Kontrolle <strong>von</strong> Schiffswracks,<br />
Vorbereitung und Durchführung<br />
<strong>von</strong> Bergungen<br />
– Training <strong>von</strong> Marineeinheiten<br />
– Zieldarstellung für Sonar auf anderen U-<br />
Booten und Überwasserfahrzeugen<br />
Der Werdegang<br />
Das Boot wurde 1989 in Dienst gestellt und<br />
einer ausführlichen Erprobung unterzogen.<br />
Fanden die ersten Tests wie üblich im Karlsruher<br />
Rheinhafen statt, wurden die weiteren<br />
Tauchtests in der Kieler Förde und Eckernförder<br />
Bucht unternommen.<br />
In diesen drei Wochen war unter anderem<br />
auch ein K<strong>am</strong>erate<strong>am</strong> des Bayerischen<br />
Fernsehens vor Ort, das die Erprobung des<br />
Bootes dokumentiert hat. Diese Aufnahmen<br />
fanden später in einer Dokumentation über<br />
den U-Boot-Erfinder Wilhelm Bauer Verwendung.<br />
So taucht die SEAHORSE KD im Film<br />
mit den gesprochenen Erlebnissen des jungen<br />
Wilhelm Bauer in Russland in der Kieler<br />
Förde. Neben den Tauchtests sieht man hier<br />
die Montage des vorderen Bugschutzes<br />
Ruder und Querstrahler sind für den<br />
Offshoreeinsatz gebaut<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 71
und einer computergesteuerten Systemkontrolle.<br />
Am Rande bemerkt sei die Tatsache,<br />
dass die SEAHORSE KD das einzige<br />
U-Boot ist, welches bei Google Earth auf<br />
einem Parkplatz zu finden ist (siehe Abbildung<br />
in <strong>SchiffsModell</strong> 4/2013).<br />
SEAHORSE II und KD in Karlsruhe<br />
SEAHORSE KD als Modell<br />
Wie in der Folge über die SEAHORSE II<br />
beschrieben, ist zu diesem Boot ein schöner<br />
Rumpf im Maßstab 1:22,5 bei Norbert<br />
Brüggen Modell-U-Boot Spezialitäten erhältlich.<br />
Durch den feststehenden Mast und<br />
das kleine Radom eignet sich dieser Rumpf<br />
besonders für die KD-Version, da ein Ziehharmonika-Teleskopmast,<br />
so wie er in der<br />
SEAHORSE II verbaut ist, in diesem Maßstab<br />
funktionsfähig nur schwer zu realisieren<br />
ist. Für alle, die die letzte Folge in der<br />
Juli-Ausgabe verpasst haben, sei darauf<br />
hingewiesen, dass in diesem Artikel weitere<br />
Bild rechts: Teile des<br />
Technikgerüstes und<br />
die Wasserpumpe<br />
Seitenaufnahme der SEAHORSE KD. Die Rohre auf der Rumpfhälfte sind Kühlrohre<br />
Das im Maßstab 1:22,5 gebaute<br />
Modell <strong>von</strong> Rudi Schwarzmeier<br />
Kreuzruder und Anlenkung<br />
die einzigen öffentlich bekannten Filmaufnahmen<br />
der SEAHORSE KD.<br />
Verbleib der SEAHORSE KD<br />
Nach ausführlicher Erprobung wurde die<br />
SEAHORSE KD eingelagert und steht<br />
nun seit längerer Zeit zum Verkauf. Bevor<br />
sich jedoch ein Käufer wieder d<strong>am</strong>it in<br />
die Tiefen wagen kann, müsste das Boot<br />
bedingt durch das Alter der Komponenten<br />
bzw. Dichtungen etwas aufgearbeitet werden.<br />
Dazu gehört auch die Aufrüstung auf<br />
GPS-Navigation mit elektronischen Karten<br />
Bajonettverschluss und Servohalter für<br />
Seiten- und Tiefenruderservo<br />
72 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
Mit kleinen Brushlessmotoren lassen sich heute alle<br />
Antriebe funktionsfähig realisieren<br />
Blick auf den Technikträger<br />
aus dem<br />
Teilesatz <strong>von</strong><br />
Norbert Brüggen<br />
Bild rechts: Ohne Modellbau<br />
geht es bei den Originalen auch<br />
nicht. In der nächsten Folge<br />
sehen wir uns das Touristen-<br />
U-Boot SEAMAID an<br />
Technische Daten<br />
Fotos vom Modell abgedruckt wurden. Mit<br />
einer Länge <strong>von</strong> 67 cm ist das Modell noch<br />
angenehm handlich und leicht zu transportieren,<br />
lässt aber trotzdem noch die Montage<br />
<strong>von</strong> RC-Komponenten in Standardgröße<br />
zu, so dass man nicht zu teuren Mikro-Teilen<br />
greifen muss.<br />
Ursprung dieses Modells ist ein Rumpf<br />
<strong>von</strong> Rudi Schwarzmeier aus Nürnberg, der<br />
dieses Modell auch als KD-Version ausgelegt<br />
hat. Bilder seines Bootes finden sich<br />
auch in diesem Artikel. Aufgenommen wurden<br />
diese Bilder Mitte 2006 auf dem alle<br />
zwei Jahre stattfindenden U-Boot-Treffen<br />
des SMC Noris in Nünberg.<br />
Mit heutiger Technik und kleinen Brushlessmotoren<br />
lässt sich aus diesem Modell ein<br />
echtes Schmuckstück erstellen. Als Hauptantrieb<br />
kann man die bewährte und preisgünstige<br />
500er-Antriebseinheit <strong>von</strong> Norbert<br />
Brüggen einbauen, für die Turmmotoren<br />
und die Bug-/Heckstrahler bieten sich kleine<br />
Brushlessmotoren an. Wer<br />
Länge ü. a.<br />
14,50 m<br />
Kontrollthruster 4 x 10 kW/450 min -1<br />
den Aufwand des Brushless-<br />
Breite ü. a.<br />
2,30 m<br />
Marschgeschwindigkeit ca. 6 kn<br />
Umbaus nicht vornehmen<br />
Höhe über Turm<br />
4,30 m<br />
Reichweite aufgetaucht ca. 400 nm<br />
möchte, kann in Bug und Heck<br />
Höhe bis Deck<br />
2,8 m<br />
Betriebszeit getaucht < 10 Std.<br />
alternativ eine Wasserpumpe<br />
Durchmesser Druckkörper 2,2 m<br />
Batterien<br />
24 V/165 Ah<br />
einbauen, die die Ruderwirkung<br />
bei niedrigen Geschwin-<br />
Durchmesser Bugkuppel 1,10 m<br />
AUX-Spannungen: 135 V,<br />
Durchmesser Luke 0,60 m<br />
24 V, 12 V DC<br />
digkeiten effektiv unterstützt.<br />
Gewicht<br />
48 t<br />
220 V/50 Hz AC<br />
Als Tauchtanks kann man Kolbentanks<br />
oder die günstigere<br />
Verdrängung getaucht 52 m³<br />
Tauchsystem<br />
Soft-Ballast-Tanks<br />
Betriebstauchtiefe 300 m<br />
ca. 3,0 m³<br />
Schlauchpumpentechnik <strong>von</strong><br />
Zuladung bei<br />
Tanks intern ca. 1,1 m³ Norbert Brüggen einbauen.<br />
Betriebstauchtiefe 2.500 kg<br />
Kapazität Frischwasser 360 l<br />
Da der Rumpf für einen Bajonettverschluss<br />
ausgelegt ist,<br />
Crew 2/4/6<br />
Kraftstoffkapazität 1.500 l<br />
Antrieb<br />
Kreislaufdiesel;<br />
Sauerstoff<br />
3 x 50 l/200 bar<br />
lässt er sich schnell öffnen<br />
Elektro; Hydraulisch<br />
und schließen und alle Elektronikkomponenten<br />
finden über-<br />
Dieselmotor<br />
MAN Typ D2556 ME,<br />
Lebenserhaltungssystem 1.600 Mannstunden<br />
6 Zyl. in Reihe<br />
Luft 10 x 50 l/200 bar<br />
sichtlich auf dem Technikträger<br />
Dieselleistung 100 kW bei 1.500 min -1 Leistung Lenzpumpen 2 x 60 l/30 bar<br />
Platz.<br />
E-Motor-<br />
Standardausrüstung Kreiselkompaß,<br />
Generator-Leistung 115 kW<br />
Radarsystem,<br />
Quellen:<br />
Flüssigsauerstoff (LOX) Cryogenic Tankapazität<br />
elektrisches Log,<br />
Alle Fotos Archive<br />
1,3 m³ – max. Betriebs-<br />
Echograph, Tiefenmesser, Dipl.-Ing. J. Haas, C. Heintze.<br />
druck 35 bar<br />
UKW-Funk, UW-Telefon Das Bruker-Logo ist ein<br />
CO 2 -Absorbant<br />
KOH (Kalilauge),<br />
Autopilot, Pingerlocater, eingetragenes Warenzeichen<br />
Kapazität 1,3 m³<br />
Pinger Release, TV,<br />
der Bruker AGs<br />
Hauptpropeller<br />
Antrieb hydraulisch<br />
Suchscheinwerfer,<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 80 kW/320 min -1<br />
Blitzlicht, Ankersystem,<br />
73<br />
Antrieb elektrisch<br />
Notfallboje, Navigations-<br />
40 kW/200 min -1 lichter
Demnächst in der<br />
Hochseeschlepper BREMEN<br />
Ein Mini-Springer-Tug<br />
... und noch vieles andere mehr!<br />
Aus aktuellem Anlass kann es<br />
zur Verschiebung angekündigter<br />
Beiträge kommen.<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
(ohne Kleinanzeigen)<br />
Seite<br />
<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 4<br />
arkowood . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
bacuplast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Berlinski . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9, 11, 58<br />
CNC-Technik-Frank . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Conrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 2<br />
Eichardt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
EMC-Vega . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Faber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
GB-Modellbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
JOJO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Mal was Anderes: Yacht-Dior<strong>am</strong>a<br />
Der 10. German Micro Magic Cup<br />
9/2013<br />
ist ab dem 23. 8. bei Ihrem Händler!<br />
Seite<br />
Krick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Lassek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Meinhardt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Modellbau-Kaufhaus . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
PLAN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
robbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Schwarzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Sperrholzshop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
Steinhagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
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Herausgeber: Ruth Holtzhauer,<br />
Beate Holtzhauer<br />
Redaktion: Hans-Jörg Welz,<br />
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Grafik und Layout: Dietmar Schenk<br />
Anzeigen:<br />
Uwe Stockburger (Leitung)<br />
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(Abonnementsverwaltung)<br />
Monika Fritschi<br />
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Druck: Gulde-Druck, 72072 Tübingen<br />
<strong>SchiffsModell</strong> erscheint jeweils in der letzten<br />
Woche des Monats.<br />
Einzelheft € 5,– [D]; € 5,40 [A]; sfr 9,90; Jahresabonnement<br />
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Ausland. Eine Kündigung ist jederzeit möglich.<br />
Zuviel bezahlte Beträge für noch nicht<br />
erschienene Ausgaben werden vom Verlag<br />
zurückerstattet.<br />
Auslieferung für die Schweiz:<br />
WIESER Modellbau-Artikel, Postfach, Wieslergasse<br />
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Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung<br />
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74 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013
ISBN 978-3-7883-9862-0<br />
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nun doch entschlossen, den Jahrgang 2012 der <strong>SchiffsModell</strong> auf CD-ROM zu veröffentlichen.<br />
Alle Beiträge aus dem Heft sind als PDF-Dateien auf der CD hinterlegt und können<br />
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