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SchiffsModell Vintage am Teich: "Spitfire" von aero-naut (Vorschau)

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08<br />

2013<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

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<strong>SchiffsModell</strong><br />

Die Fachzeitschrift für den Schiffsmodellbauer<br />

<strong>Vintage</strong> <strong>am</strong> <strong>Teich</strong>:<br />

,,Spitfire ,, <strong>von</strong> <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong><br />

+ Graupner BLUEBELL +++ Thunder Tiger NAULANTIA +++ DM der IOM-Klasse +++ <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> CAPRI +++


GFK-Rumpf<br />

Brushless-Antrieb<br />

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Elektro-Schiffsmodell Scorpion ARR<br />

Die Scorpion hat zwar kein direktes Vorbild, aber trotzdem die Gene eines Rennbootes. Der starke<br />

Brushless-Antrieb sorgt für rasante Beschleunigung und hohe Endgschwindigkeiten. Das Design des<br />

Bootes sucht seinesgleichen, Sie werden mit diesem Boot die Blicke auf sich ziehen.<br />

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IM AUGUST<br />

E-Mail an die Redaktion: welz@neckar-verlag.de<br />

MOTORSCHIFFE<br />

K. Bartholomä: Test: CAPRI <strong>von</strong> <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

H.-J. Welz: Test: BLUEBELL <strong>von</strong> Graupner . . . . . . . . . . 30<br />

C. König: Torpedoboot 24 „Tiger“ . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

H. Lauer: Benzinmotor sucht passenden Rumpf . . . . 64<br />

VERSCHIEDENES<br />

N. Haag: Schiffe und ein (Blüten-)Meer . . . . . . . . . . . 10<br />

P. Behmüller: Schaufahren der<br />

IG Schiffsmodellbau Würzburg . . . . . . . . . . 36<br />

SEGELSCHIFFE<br />

Mit der BLUEBELL präsentierte Graupner in diesem Jahr wieder<br />

ein Fertigmodell für die Freunde der grauen D<strong>am</strong>pferlinie.<br />

Wir haben uns die Korvette ganz genau angeschaut. Seite 30<br />

C. Schmidtmann:Test: NAULANTIA <strong>von</strong> Thunder Tiger . . . . . . 12<br />

I. Blüm: Französische Meisterschaften IOM . . . . . . . 26<br />

I. Blüm: Deutsche Meisterschaft der IOM-Klasse . . . 48<br />

POWERBOATS<br />

G. Franke: Edderitz und Paderborn<br />

Zwei Powerboat-Treffen mit Format . . . . . . 22<br />

RENNBOOTE<br />

H.-J. Welz: Test: »Spitfire« <strong>von</strong> <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> . . . . . . . . . . . 38<br />

U-BOOTE<br />

C. Heintze: Die Geschichte der Bruker-U-Boote,Teil 5 . . 66<br />

Zwar auch in „Kriegsbemalung“, aber trotzdem ganz zivil kommt<br />

die Segelyacht NAULANTIA <strong>von</strong> Thunder Tiger daher, ein Modell<br />

in der attraktiven Größenklasse um einen Meter. Seite 12<br />

RUBRIKEN<br />

Neu und Aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Ihr Fachgeschäft und Servicepartner in ... . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

kurz und fündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

Vereine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

Leseecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> präsentiert nicht nur tolle Baukästen, sondern liefert<br />

auch sehr schnell aus, denn auch die CAPRI stand noch als Neuheit<br />

auf der diesjährigen Spielwarenmesse. Seite 4<br />

UNSER TITELBILD<br />

Noch vor der Auslieferung der ersten Baukästen können<br />

wir den Testbericht des neuesten <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>-Modells präsentieren<br />

– und das hat einen ganz speziellen Hintergrund!<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 3


Motorschiffe<br />

O sole mio!<br />

Klaus Bartholomä<br />

Es war schon eine kleine Sensation<br />

für mich, als bereits wenige Wochen<br />

nach der Spielwarenmesse<br />

Nürnberg der Testbaukasten der<br />

CAPRI vor meiner Haustür stand, hatte<br />

<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> diesen Baukasten doch gerade<br />

erst auf besagter Messe vorgestellt! D<strong>am</strong>it<br />

führt <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> den allgemeinen Trend der<br />

Hersteller an, schon zeitnah nach der Messe<br />

mit der Auslieferung der Neuheiten zu<br />

beginnen. Super, so wünschen wir Kunden<br />

uns das!<br />

CAPRI<br />

<strong>von</strong> <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong><br />

Das Erscheinungsbild der kleinen CAPRI<br />

erinnert an eine italienische Barchetta, wie<br />

sie in den 1930er-Jahren vielfach als Taxi<br />

zwischen den italienischen Inseln und auch<br />

in Venedig verwendet wurde. Dieser Eindruck<br />

entsteht durch den steilen Bug, den<br />

positiv geneigten Spiegel und die markante<br />

Windschutzscheibe zus<strong>am</strong>men mit der<br />

klassisch abgerundeten Stufe im Seitendeck.<br />

Wenngleich die CAPRI kein konkretes<br />

Vorbild hat, kann man sich bildlich vorstellen,<br />

wie sie an einem sonnigen Tag elegant<br />

unter der Rialto-Brücke hindurchgleitet, sich<br />

der stilvoll gekleidete Steuermann <strong>am</strong> Rad<br />

und die hübsche D<strong>am</strong>e auf der Lederbank<br />

im Heck Venedig ansehen und dem „O<br />

sole mio“ des vorbeiziehenden Gondoliere<br />

auf dem Canale Grande lauschen. Leise<br />

blubbert das Auspuffgeräusch des Achtzylinders<br />

<strong>am</strong> Heck, das schon erahnen lässt,<br />

dass die CAPRI dann später draußen in der<br />

Bucht auch ordentlich Spaß machen kann.<br />

Naja, träumen darf man ja und zumindest<br />

zur Rialto-Brücke im Legoland passt die<br />

CAPRI vom Maßstab her ja fast. Aber das<br />

Modell hat noch mehr zu bieten, als nur das<br />

schöne Aussehen des Überwasserschiffs.<br />

<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> hat dem Boot unter der Wasserlinie<br />

ein recht breites Heck gegeben, zwar<br />

mit einem V-Winkel mittlerer Tiefe, aber klar<br />

auf Gleitfahrt ausgelegt. Die relativ flach<br />

montierte starre Welle lässt guten Vortrieb<br />

4 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Der Bausatzinhalt. Die Brettchen sind <strong>von</strong> vorzüglicher Qualität<br />

vermuten, und das dahinter angeordnete<br />

Spatenruder sorgt für die notwendige Manövrierfähigkeit,<br />

falls man sich doch mal in<br />

die Kanäle Venedigs verirren sollte.<br />

Das Spantengerüst steht auf der Depron-Helling<br />

Zus<strong>am</strong>mengesteckt<br />

Beim Öffnen des Baukastens kommen<br />

einem jede Menge präzise gelaserter<br />

Sperrholz- und Massivholz-Brettchen bester<br />

Qualität entgegen. Ätzteile, Kleinteile,<br />

die Antriebswelle, ein paar Aufkleber und<br />

die gewohnt gut bebilderte Bauanleitung<br />

runden den positiven ersten Eindruck ab.<br />

Schnell ist klar: „Hier darf noch gebaut werden!“<br />

Nein, mit RTR hat das nichts zu tun.<br />

Aber wer die gut gemachten <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>-Baukästen<br />

kennt, der weiß, dass man hier wirklich<br />

getrost <strong>von</strong> einem „Schnellbaukasten“<br />

sprechen kann.<br />

Es empfiehlt sich, schon in diesem Stadium<br />

die Mahagoniteile auf der Oberseite<br />

zu lackieren. Ich sprühte zwei Schichten<br />

Dupli-Color Cars-Rallye-Klarlack auf. Das<br />

verhindert, dass später versehentlich ausquellender<br />

Leim tief ins Holz eindringt und<br />

dabei Flecken hinterlässt.<br />

Begonnen wird natürlich mit dem Rumpf.<br />

Geniale Lösung! Der<br />

ganze Spant, an dem der<br />

Motor befestigt wird, steht<br />

schief und somit genau<br />

senkrecht zur Welle<br />

Die seitliche Beplankung ist aufgebracht. Man beachte die<br />

kleinen Nasen <strong>am</strong> Fuß eines jeden Spants,<br />

in die die Beplankung eingeschoben<br />

wird<br />

Die Beplankung des Rumpfbodens will mit reichlich<br />

Hilfsmitteln in die richtige Position gebeten werden.<br />

Sie passt aber exakt. Der Rumpf ist nun<br />

fertig fürs Verkleben <strong>von</strong> innen<br />

Die Spanten sind schnell aus dem Brett<br />

gelöst und verputzt. Dann werden sie in die<br />

Aussparungen der mitgelieferten Depron-<br />

Platte gesteckt. Nun werden der Kiel und<br />

die beiden Längsstringer eingesetzt, ausgerichtet<br />

und verleimt. Dieses System ist<br />

genial einfach und der Erfolg garantiert. Und<br />

aus der Depronplatte kann man hinterher<br />

noch einen Flieger für den Sohn bauen …<br />

Ist der Leim getrocknet, kann es schon mit<br />

der Beplankung losgehen. Die Beplankung<br />

der Seitenwand besteht aus einer Lage Mahagonifurnier,<br />

das quer zur Faserrichtung<br />

mit einem hellen Furnier verklebt ist. So entsteht<br />

eine sehr dünne Beplankung, die sich<br />

hervorragend biegen lässt, auch um die<br />

recht starke Krümmung der Spanten im Vorschiff.<br />

Die Planken werden in aller Ruhe in<br />

die dafür vorgesehenen Aussparungen an<br />

den Spanten gedrückt, sauber ausgerichtet<br />

und punktuell mit Sekundenkleber an die<br />

Spanten geheftet. Jetzt kommen schon die<br />

beiden perfekt passenden Bodenplanken<br />

dran, die mit reichlich Malerkrepp provisorisch<br />

befestigt werden. Im Vorschiff sind zusätzlich<br />

ein paar Nadeln notwendig.<br />

Anschließend kann man den Rumpf vorsichtig<br />

<strong>von</strong> der Depron-Helling abnehmen<br />

und Spanten und Planken <strong>von</strong> innen sorg-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 5


Schnell ist der Rohbau fertig zum Lackieren der Innenflächen<br />

Auf der langen Akkurutsche unter dem Cockpitboden ist<br />

reichlich Platz für den Energiespender<br />

Vorrichtung zum Verleimen der Stufe des<br />

Seitendecks. Die beiden Schlitze geben an,<br />

wo und in welchem Winkel gesägt werden<br />

muss. Die kleine Kataba Restauro-Zugsäge<br />

ist hier genau das richtige Werkzeug<br />

Das Deck ist an seinem Platz und die Stufe <strong>am</strong> Seitendeck angepasst.<br />

Fertig zum Lackieren!<br />

Das Cockpit wird im Rumpf geheftet, dann<br />

aber separat verklebt und ausgebaut. So<br />

reduziert sich das Risiko, es versehentlich<br />

im Rumpf zu verkleben<br />

fältig mit Holzleim verkleben. Nach etwa<br />

zwei Stunden Arbeit steht somit schon der<br />

fertige Rumpf auf der Werkbank. So verliert<br />

das Thema Rumpfbau auch für einen Anfänger<br />

dieses wunderschönen Hobbys seinen<br />

Schrecken.<br />

Ich habe nun den Rumpf wieder auf die<br />

Helling gestellt, das Unterwasserschiff sauber<br />

geschliffen und mit 40 g/m²-Glasseide<br />

und Epoxidharz beschichtet. Das Gewebe<br />

habe ich einen Zentimeter über den Knick<br />

des Rumpfes überstehend abgeschnitten<br />

und dann um die Kante gelegt. Die Anleitung<br />

sieht diese GfK-Beschichtung zwar<br />

nicht vor, aber dadurch wird eine bessere<br />

Verklebung der Planken untereinander erreicht<br />

und das Unterwasserschiff wird etwas<br />

widerstandsfähiger, deshalb halte ich<br />

sie für durchaus empfehlenswert. Solange<br />

das Harz aushärtet, kann man schon einmal<br />

den Ständer bauen. Bevor der Rumpf<br />

nun endgültig die Helling verlässt, werden<br />

die Schlingerkiele angebracht. Nach dem<br />

Umdrehen kann man die Spantenfüßchen<br />

absägen und den Spiegel anbringen.<br />

Machen wir uns an den Einbau <strong>von</strong> Motor<br />

und Wellenanlage. Der Motor wird an einem<br />

schräg eingebauten Spant befestigt und<br />

treibt die Welle über eine starre Kupplung<br />

an. Die Flucht passte auf Anhieb wirklich<br />

exakt, toll! Nun noch den Ruderkoker mit<br />

seinem Haltebrettchen montieren und alles<br />

Die Sitze entstehen<br />

mit 10-min-Epoxi vergießen. Bei der Gelegenheit<br />

habe ich gleich auch noch den Bug<br />

<strong>von</strong> innen mit demselben Material vergossen,<br />

d<strong>am</strong>it er etwaige Kollisionen mit einer<br />

Gondel oder auch nur profanem Treibgut<br />

besser wegsteckt. Ist das Harz ausgehärtet,<br />

können Motor und Welle wieder entfernt<br />

werden.<br />

Nach dem Anbringen der Decksstringer<br />

sind schon die Seitenwände des Aufbaus<br />

dran. Sie klemmen streng in den Spanten,<br />

passen aber exakt. Jetzt noch schnell die<br />

Stringer, die die Decksauflage verstärken,<br />

die Akkuauflage und das Servo-Brett anbringen<br />

und fertig ist der Rohbau. Weitere<br />

zweieinhalb Stunden vergingen bis hier,<br />

und schon kann der Rumpf innen lackiert<br />

werden. Die Anleitung empfiehlt Bootslack<br />

oder Porenfüller. Ich verwende dazu immer<br />

wasserlöslichen Parkettlack.<br />

Ausgebaut<br />

Ist besagter Parkettlack getrocknet, kann<br />

man mit dem Ausbau beginnen. Am besten<br />

wird mit dem L<strong>am</strong>inieren der geschwungenen<br />

Teile der Stufe in den Seitendecks<br />

6 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


angefangen. Sie werden in einer Schablone,<br />

deren Einzelteile ebenfalls dem Bausatz<br />

beiliegen, verklebt und im Schraubstock<br />

gepresst. Während der Trocknungszeiten<br />

kann man, vom Achterdeck beginnend,<br />

schon mal mit dem Beplanken des Decks<br />

anfangen. Alle Teile des Decks passen perfekt.<br />

Selbst das Vordeck, das Aussparungen<br />

für die Seitenwände hat, passt saugend an<br />

seinen Platz. Als Nächstes passt man die<br />

Rundungen der Stufe an und verklebt diese.<br />

Das ist übrigens die einzige Stelle beim Bau<br />

der CAPRI, an der etwas angepasst werden<br />

muss, alle anderen Teile sitzen ohne jegliche<br />

Nacharbeit, so exakt ist der Bausatz<br />

hergestellt! Nach dem Einbau der Rahmen<br />

der Frontscheibe sind weitere zweieinhalb<br />

genussvolle Stunden vergangen.<br />

Das riesige Cockpit, das gleichzeitig den<br />

Zugang zum Innenraum bildet, ist der<br />

nächs te Arbeitsschritt. Es wird direkt an Ort<br />

und Stelle zus<strong>am</strong>mengesteckt und verklebt.<br />

Hier ist logischerweise Vorsicht geboten,<br />

denn schnell ist etwas Kleber an die falsche<br />

Stelle geraten und dann kleben die Teile unerwünscht<br />

im Rumpf fest. Um das zu vermeiden,<br />

legte ich einfach etwas Haushaltsfolie<br />

dazwischen.<br />

Für den Bau der Sitze und der Rückbank<br />

liegt wieder eine Schablone bei, d<strong>am</strong>it die<br />

Rückenlehnen auch im richtigen Winkel<br />

verklebt werden können. Das Polstern der<br />

Sitze ist zwar etwas trickreich, gelingt aber<br />

nach Anleitung recht gut, wenn man für die<br />

Verklebung des Kunstleders Kontaktkleber<br />

verwendet. Ich habe UHU por verwendet,<br />

weil der farblos aushärtet. Das reduziert das<br />

Risiko unschöner Flecken auf dem weißen<br />

(Kunst-) Leder. Das Resultat verblüfft: Aus<br />

ein wenig Sperrholz, Schaumgummi und<br />

Kunstleder sind elegante und weich gepolsterte<br />

Sitze entstanden, die zum Platznehmen<br />

geradezu einladen. Kein Wunder, dass<br />

die junge D<strong>am</strong>e sich auf der Rückbank so<br />

wohl fühlt.<br />

Weitere eineinhalb Stunden sind bis hierher<br />

vergangen und es kann mit dem Lackieren<br />

begonnen werden. Ich habe alle Teile mit<br />

sechs Schichten des besagten Klarlacks<br />

versehen. Natürlich durfte der Lack zwischen<br />

den Schichten immer schön trocknen<br />

und ich habe bei jeder zweiten Schicht mit<br />

240er-Schleifpapier die Unebenheiten beseitigt.<br />

Danach folgte die Lackierung des<br />

Unterwasserschiffs mit Acryllack. Der Wasserpass<br />

wurde mit einem schmalen Streifen<br />

aus Orastick-Folie abgeklebt und danach<br />

das ganze Modell nochmal mit dem Klarlack<br />

versiegelt.<br />

Ausgerüstet<br />

Ist der Lack gut durchgehärtet, geht es an<br />

den Ausrüstungskai. Die kniffligste Arbeit<br />

ist das Anbringen der großen Scheiben.<br />

Schnell ist etwas Sekundenkleber auf der<br />

Scheibe verschmiert und das edle Erscheinungsbild<br />

des ganzen Modells zerstört!<br />

Ein guter Tipp in der Anleitung ist es, die<br />

Schutzfolie auf dem Modellglas zu belassen,<br />

bis der Kleber ausgehärtet ist. Der<br />

zweite gute Tipp ist <strong>von</strong> mir exklusiv für Sie,<br />

liebe <strong>SchiffsModell</strong>-Leser: Verwenden Sie<br />

Ein Blick auf den Steuerstand<br />

„Canopy Glue“. Kennen Sie nicht? Klar, ist<br />

ja auch für die Kollegen der Lüfte gemacht.<br />

D<strong>am</strong>it verkleben die Flugmodellbauer ihre<br />

Kabinenhauben auf den Flugzeugrümpfen.<br />

Dieser Kleber härtet glasklar aus und hinterlässt<br />

keinerlei Spuren auf dem Glas. Probieren<br />

Sie es aus, es lohnt sich! Ich habe<br />

übrigens bewusst an dieser Stelle nicht die<br />

schwarzen Ränder vom Lasern entfernt. Sie<br />

imitieren die schwarzen Gummidichtungen,<br />

mit denen die Scheiben bei den Originalen<br />

eingesetzt sind.<br />

Die Sitze und auch das Lenkrad sind schnell<br />

montiert. Nun waren die edlen Ätzteile an<br />

der Reihe. Deren Qualität ist wirklich bestechend<br />

und sie werten das Boot nochmal<br />

deutlich auf. Es dauert auch nicht lange, bis<br />

sie alle ihre Plätze eingenommen haben.<br />

Dünnflüssiger Sekundenkleber mit feiner<br />

Kanüle ist hier die Waffe der Wahl, um das<br />

Ergebnis auch sauber aussehen zu lassen.<br />

Die Armaturen sind in der Bauanleitung abgedruckt<br />

und auszuschneiden. Das Lenkrad<br />

wird aus Ätz- und Holzteilen zus<strong>am</strong>mengebaut.<br />

Ich habe es nach dem Aushärten des<br />

Klebers in die Minibohrmaschine gespannt<br />

und vorsichtig rund geschliffen. Ein selbst<br />

erstellter Gashebel aus dem beiliegenden<br />

Silberdraht rundet das Cockpit ab. Danach<br />

kommen die edel wirkenden, vernickelten<br />

Decksbeschläge an Ort und Stelle und fertig!<br />

Ach ja, da war ja noch die Badeplattform.<br />

Ich habe sie erst mal weggelassen, da<br />

ich sie an einer venezianischen Barchetta<br />

für wenig angebracht halte. Oder wollen Sie<br />

etwa im Canale Grande baden gehen? Der<br />

Einbau der RC-Ausrüstung ging dann auch<br />

reibungslos <strong>von</strong>statten.<br />

Als Antriebsmaschine wanderte mein geliebter<br />

Jumbo 540 ins Boot, der schon in<br />

meiner „Mini-Speed“ vor 35 Jahren gute<br />

Dienste leistete und nach deren Ableben<br />

in die Grabbelkiste wanderte. Als Regler<br />

leistete ich mir ein nobles 30-A-Teil im Carbon-Look<br />

<strong>von</strong> modelcraft für knappe € 20,–.<br />

Ich wollte sehen, wie viel Fahrspaß man<br />

mit dieser Sparausrüstung haben kann.<br />

Schließlich richtet sich der Baukasten eher<br />

Der RC-Einbau ist klar gegliedert. Vorne<br />

die Antriebstechnik, in der Mitte der<br />

Kraftspender und hinten die Kommandozentrale.<br />

Die beiden kleinen<br />

Bausteine sind der Unilog und der<br />

GPS-Logger <strong>von</strong> SM-Modellbau<br />

an den Einsteiger in unser schönes Hobby,<br />

der bestimmt nicht gleich dicke Scheine für<br />

Brushless-Power auf die Ladentheke des<br />

Modellbauhändlers blättern möchte.<br />

So, nun noch den zweizelligen LiPo-Akku<br />

auf der Akkurutsche platziert und zwei wei-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 7


tere gemütliche Modellbaustunden sind bis<br />

hierher vergangen.<br />

Aufgedreht<br />

Wer fleißig mitgerechnet hat, hat sicher<br />

festgestellt, dass ich bisher etwa 11,5<br />

Stunden an der kleinen CAPRI gearbeitet<br />

habe. Für das Lackieren habe ich nochmal<br />

so viel Arbeitszeit investiert und so gingen<br />

drei schöne Bauwochen ins Land, an denen<br />

ich mich Abend für Abend <strong>am</strong> Baufortschritt<br />

erfreuen durfte. Selbstredend, dass<br />

die Spannung vor der Jungfernfahrt groß<br />

war. Immer noch, auch nach so vielen Jahren<br />

Modellbau und noch viel mehr Modellen,<br />

habe ich dieses angenehme Kribbeln<br />

im Bauch, bevor das Modell das erste Mal<br />

ins Wasser darf. Wie liegt es im Wasser?<br />

Funktioniert alles? Ist auch alles dicht?<br />

Wie klingt das Modell und lässt es sich<br />

auch gut manövrieren? Ab in ihr Element,<br />

mit der CAPRI, und die Antworten auf diese<br />

Fragen sind schnell gefunden.<br />

Aber halt! Nicht so schnell mit den Pferdchen.<br />

Vorher gibt es noch den obligatorischen<br />

Gang auf die Waage. 780 g wiegt<br />

der Rumpf und 280 g das Cockpit. Das<br />

macht zus<strong>am</strong>men nach Ad<strong>am</strong> Riese 1060 g<br />

Leergewicht, kein schlechter Wert für ein<br />

Modell mit 70 cm Länge. Voll ausgebaut, mit<br />

540er-Motor, Regler, Miniservo, Mini-Empfänger<br />

und einem 2s-LiPo mit 3200 mAh beträgt<br />

das K<strong>am</strong>pfgewicht exakt 1540 g, also<br />

genau 40 g über der Katalogangabe. Diese<br />

40 g sind das Gewicht des GPS-Loggers<br />

und des Unilog s<strong>am</strong>t Stromsensor <strong>von</strong> SMmodellbau,<br />

die bei der Jungfernfahrt mit an<br />

Bord waren. Also genaue Punktlandung!<br />

Jetzt aber rein ins kühle Nass des verregneten<br />

Frühjahrs 2013. Erst mal ein wenig<br />

manövrieren und mit dem Steuerverhalten<br />

und dem Wendekreis vertraut machen.<br />

Obwohl die CAPRI wunderschön aussieht,<br />

wenn sie so übers Wasser gleitet, muss<br />

doch bald der Hebel auf den Tisch. Der alte<br />

Jumbo hat seine gute Not mit dem Graupner<br />

32er-Carbon-Hydroprop, der unter dem<br />

Heck fleißig gurgelt. Aber die Fuhre kommt<br />

dank des geringen Gewichts doch recht zügig<br />

in Fahrt. Sie liegt absolut ruhig auf dem<br />

Wasser und zieht schnurgerade ihre Bahn.<br />

Die Geschwindigkeit ist flott, aber nicht zu<br />

flott, 15,6 km/h hat das GPS ermittelt. Das<br />

hört sich nach wenig an, sieht aber sehr flott<br />

aus. Leider stellte sich bei mehr als Halbgas<br />

ein häßlich sägendes Geräusch ein. Die<br />

schwingende Welle setzte der ersten Ausfahrt<br />

ein jähes Ende. Und die 22 A Stromaufnahme<br />

waren für den alten Jumbo auch<br />

zu viel, er war nach 15 Minuten Werfterprobung<br />

glühend heiß.<br />

Zu Hause angekommen, wurde als Erstes<br />

die Welle demontiert. Sie hatte einen heftigen<br />

Schlag und zeigte sogar metallische<br />

Streifspuren vom Stevenrohr. Ich tauschte<br />

sie gegen eine aus festerem Werkstoff aus<br />

und ersetzte die starre Kupplung durch eine<br />

Gummikupplung. Den Propeller tauschte<br />

ich gegen einen Zweiblatt mit 40 mm Durchmesser<br />

und 30 mm Steigung.<br />

So ausgestattet gelang die zweite Probefahrt<br />

prächtig. Die Wellenschwingungen waren<br />

wie weggeblasen, die CAPRI zog ruhig<br />

und flott ihre Runden. Bei Vollgas genehmigt<br />

sich der Jumbo nun 18 A aus der Pulle,<br />

beim Beschleunigen sind es 21 A. Bei diesen<br />

Strömen wird er zwar noch gut warm,<br />

aber nicht mehr glühend heiß. Die Geschwindigkeit<br />

liegt dabei noch immer bei 15<br />

km/h, die mir völlig genügen, um das tolle<br />

Fahrbild ausgiebig genießen zu können. Bei<br />

Marschfahrt fließen 8 A durch die Adern.<br />

Und ab und zu muss man einfach stehen<br />

bleiben und zusehen wie die Wellen die CA-<br />

PRI wiegen. Das ist Genuss pur, denn das<br />

Boot hat wirklich etwas fürs Auge zu bieten.<br />

So kann man im gemischten Betrieb gut 30<br />

min Fahrzeit erreichen.<br />

Aufgrund der kompakten Größe ist die CA-<br />

PRI sehr wendig. Knappe 1,5 m Wendekreis<br />

sind bei vollem Ruderausschlag möglich,<br />

bei Vollgas sind es dann 2 m. Allerdings<br />

mag sie die Vollgaskreise mit engem Radius<br />

nicht so sehr. Sie steckt dann den Bug<br />

ins Wasser und erzeugt jede Menge Spritzwasser.<br />

Aber solche Fahrmanöver macht<br />

man als Chauffeur mit einer jungen D<strong>am</strong>e<br />

auf der Rückbank sowieso nicht. Rückwärts<br />

ist das Modell naturgemäß schlecht<br />

steuerbar, das kleine Spatenruder hat dem<br />

Propellermoment wenig entgegenzusetzen,<br />

und so geht es eben rückwärts nur rechts<br />

herum. Aber das ist typisch für Motorboote<br />

mit einem Propeller und kein Mangel dieses<br />

Modells. Radeffekt nennt man das Phänomen<br />

in der Fachsprache. Und wenn man<br />

ihn kennt, dann kann man ihn geschickt für<br />

sich einsetzen. Durch kurze Gasschübe vor<br />

und zurück bei gleichzeitiger Hartruderlage,<br />

lässt sich die CAPRI auf dem Teller drehen.<br />

Das macht Spaß und ist auch notwendig in<br />

den engen Kanälen der großen Lagunenstadt<br />

...<br />

Draußen auf der Lagune oder auch auf dem<br />

heimischen Baggersee, gibt es dann auch<br />

mal die eine oder andere Welle zu bewältigen,<br />

und wenn es nur die eigene Hecksee<br />

ist. Auch d<strong>am</strong>it hat die CAPRI kein Problem.<br />

Wellen werden einfach durchschnitten, aber<br />

wegen des geringen Gewichts taucht sie<br />

nicht tief ein, wodurch das Cockpit trocken<br />

bleibt, sehr zum Wohle der Fahrgäste.<br />

Fazit<br />

Die CAPRI <strong>von</strong> <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> ist mal wieder<br />

eine erfrischende Bereicherung des Modellbaumarktes<br />

in gewohnt guter <strong>aero</strong><strong>naut</strong>-Qualität.<br />

Der Baukasten richtet sich<br />

an Modellbauanfänger, die neben der Lust<br />

<strong>am</strong> Fahren auch die Lust <strong>am</strong> Bauen mitbringen.<br />

Der Baukasten weiß durch gute<br />

Passgenauigkeit und edle Werkstoffe zu<br />

begeistern. Das Fahrverhalten der CAPRI<br />

ist anfängerfreundlich und ausgewogen<br />

und ihr Fahrbild ist einfach wunderschön.<br />

Auch mit preisgünstigen RC-Komponenten<br />

macht das kleine Boot richtig Spaß auf dem<br />

Wasser. Alles in allem also ein rundum gelungenes<br />

Modell, das zu überzeugen weiß,<br />

und das nicht nur durch den günstigen Preis<br />

<strong>von</strong> E 139,–.<br />

Bezugsquelle:<br />

Fachhandel, www.<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>.de<br />

Technische Daten<br />

Länge<br />

700 mm<br />

Breite<br />

203 mm<br />

Verdrängung 1.500 g<br />

Antrieb Jumbo 540<br />

RC-Funktionen Motorsteuerung und Ruder<br />

8 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


faserverbundwerkstoffe<br />

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Umfang 128 Seiten<br />

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VERSCHIEDENES<br />

Norbert Haag<br />

Schiffe und ein (Blüten-)Meer<br />

Faszination Modellte(i)ch <strong>am</strong> Wasserschloss<br />

A<br />

m verlängerten Wochenende<br />

nach dem Himmelfahrtstag weilten<br />

die Schiffsmodellbauer <strong>von</strong><br />

den Modellbaufreunden Rennsteig<br />

auf Einladung der ARCOS-Messegesellschaft<br />

in der kleinen Gemeinde Mitwitz,<br />

nur ein paar Kilometer westlich <strong>von</strong> Kronach<br />

gelegen, zum fränkischen Gartenfest. Im<br />

Schlosspark <strong>am</strong> idyllisch gelegenen Wasserschloss<br />

wurde zum vierten Mal in Folge<br />

den Besuchern der Gartenmesse, auf der<br />

es alles für die Gartengestaltung zu kaufen<br />

gibt, zwischen Blumen und Blüten das Hobby<br />

Schiffsmodellbau vorgestellt.<br />

Das Publikum zeigte sehr großes Interesse<br />

für die auf den Tischen ausgestellten<br />

Schiffsmodelle, die <strong>von</strong> ihren Erbauern<br />

verständnisvoll erklärt und danach auf dem<br />

Wasser mit all ihren Funktionen vorgeführt<br />

wurden. Dafür erhielten die Modellbauer viel<br />

Lob und Anerkennung.<br />

Natürlich bestand auch für Kinder und Jugendliche<br />

die Möglichkeit, verschiedene<br />

Modelle selbst einmal steuern zu dürfen,<br />

was sehr gerne angenommen wurde. Selbst<br />

mancher Erwachsene wollte gerne einmal<br />

Modellkapitän sein und ein Modell steuern<br />

und ließ sich für unser Hobby begeistern.<br />

Auch Petrus hatte ein Einsehen mit den<br />

Gästen, Ausstellern und Modellbauern und<br />

bescherte an drei Tagen gutes Wetter, leider<br />

nicht <strong>am</strong> letzten Tag der Messe, an dem es<br />

fast ständig regnete, wodurch kein Modellbetrieb<br />

mehr stattfinden konnte.<br />

Diese Veranstaltung war der diesjährige<br />

Beitrag der Modellbaufreunde Rennsteig<br />

zur Aktion „Faszination Modellte(i)ch“ und<br />

alle werden wieder mit dabei sein, wenn es<br />

im nächsten Jahr wieder heißt:<br />

Schiff ahoi im Schlosspark und <strong>am</strong> Wasserschloss.<br />

10 <strong>SchiffsModell</strong> 00/2013


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Historische Modellschiffe<br />

aus Baukästen<br />

Peter Holz<br />

ISBN 978-3-7883-3141-2<br />

Umfang 208 Seiten<br />

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Schiffs Modell<br />

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<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


SEGELSCHIFFE<br />

Christopher<br />

Schmidtmann<br />

NAULANTIA<br />

<strong>von</strong> Thunder Tiger<br />

Auf der Entdeckungsreise nach neuen<br />

Betätigungsfeldern in der Welt<br />

des Schiffsmodellbaus bin ich auf<br />

die NAULANTIA <strong>von</strong> Thunder Tiger<br />

gestoßen. Diese Segelyacht der 1-m-<br />

Klasse kommt als Bausatz in einem Karton<br />

nicht zu verachtender Größe zu ihrem neuen<br />

Besitzer. Alle Komponenten des Modells<br />

sind sauber und sicher in der Box verpackt<br />

und als Dreingabe legt Thunder Tiger Werkzeug<br />

wie einen Kreuzschlüssel und sogar<br />

5-min-Epoxi bei.<br />

Somit wird schon einmal klar, dass es sich<br />

bei diesem Modell ausnahmsweise mal<br />

nicht um eines der heute überall anzutreffenden<br />

RTR-Modelle handelt. Sprich vor<br />

dem Segelvergnügen hat der Käufer schon<br />

noch selber Hand anzulegen. „Bausatz“ im<br />

eigentlichen Wortsinn passt andererseits<br />

aber auch nicht, denn die Teile sind inkl. Lackierung<br />

bzw. Dekor montagefertig vorgearbeitet,<br />

„Montagesatz“ passt also besser. Die<br />

enthaltene Anleitung ist, wie heute ebenfalls<br />

schon fast üblich, in Englisch gehalten, auf<br />

der Hersteller-Homepage steht eine deutsche<br />

Version zum Download bereit.<br />

Beim Begutachten und Sortieren des<br />

Baukasteninhalts fällt der robuste Modellständer<br />

ins Auge, der nicht wie meist<br />

üblich aus Sperrholzteilen, sondern aus<br />

12 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Kunststoffspritzteilen und Aluminium-Vierkantprofilen<br />

nebst Gummiauflagen besteht<br />

und nur noch zus<strong>am</strong>mengeschraubt bzw.<br />

zur Verstärkung geklebt werden muss. Der<br />

Ständer wurde dann auch gleich vorab<br />

montiert und hinterließ, wie die Materialwahl<br />

erwarten ließ, einen sehr guten und<br />

ebenfalls robusten Eindruck. Wirklich eine<br />

gute Idee. Durch die Vermeidung <strong>von</strong> Holz<br />

muss man hier auch nicht lackieren, um<br />

das Ganze vor der unvermeidbaren Feuchtigkeit<br />

zu schützen.<br />

Nach diesem kurzen Intermezzo stand der<br />

Check des restlichen Baukasteninhalts<br />

auf dem Progr<strong>am</strong>m. Der Rumpf sowie die<br />

Anbauteile bestehen aus robustem Kunststoff<br />

(ABS) und sind sauber verarbeitet. Die<br />

Beschlagteile sind schwarz eingefärbt, der<br />

Rumpf ist bereits fertig verklebt und schwarz<br />

Zu erwähnen ist noch, dass die NAULAN-<br />

TIA in drei verschiedenen Farb-Dekoren<br />

(Blau, Rot oder Gelb) erhältlich ist.<br />

Als Erstes steht der Zus<strong>am</strong>menbau des<br />

Kiels auf dem Plan. Die Ballastbombe besteht<br />

aus einem schwarz lackierten Gussteil,<br />

welches mittels Schrauben und Epoxidharz<br />

mit dem Kiel verbunden wird. Hier<br />

Edel und stabil:<br />

der Ständer<br />

Der Baukasteninhalt<br />

Alle Komponenten<br />

für die Kielflosse<br />

lackiert. Der Rumpf befand sich vor Kratzern<br />

gut geschützt in einer Plastiktüte. Beim genauen<br />

Prüfen der Oberfläche fiel leider auf,<br />

dass der Lack leichte Schlieren aufweist.<br />

Diese können eventuell auf die Kunststofffolien-Verpackung<br />

zurückzuführen sein,<br />

falls der Rumpflackierung vor dem Eintüten<br />

nicht genügend Trockenzeit gewährt wurde.<br />

Glücklicherweise sind diese Schlieren<br />

aber auch wegen des kontrastreichen Dekors<br />

kaum zu erkennen. Auch das Dekor ist<br />

werksseitig makellos aufgebracht und sticht<br />

absolut ins Auge. Trotzdem wäre eine perfekte<br />

Lackierung natürlich zu bevorzugen.<br />

Der Mast besteht aus einem Aluminiumprofil,<br />

leicht und verwindungssteif. Die Segel<br />

sind sauber verpackt und kommen ohne<br />

Knick und Tadel zum Kunden.<br />

Um das Modell segelfertig auszustatten benötigt<br />

man noch eine RC-Anlage mit einem<br />

Servo, einer Segelwinde und einem Empfängerakku.<br />

passt alles sehr gut. Optional kann man die<br />

Bombe dann noch mit einem „Stabilisator“<br />

ausstatten, sprich der NAULANTIA d<strong>am</strong>it zu<br />

einem Flügelkiel verhelfen – sieht auf jeden<br />

Fall sehr wichtig aus! Nun werden die Rohre<br />

für Kielbefestigung und Ruderlagerung im<br />

Rumpf eingebracht, nach außen hin mit<br />

Aluminiumbuchsen verstärkt und anschließend<br />

verklebt. Auch hier passt alles sehr<br />

gut und jeder Arbeitsschritt geht schnell <strong>von</strong><br />

der Hand.<br />

Ein bisschen komplizierter wird es beim<br />

Einsetzen des Hauptspants im Kielbereich,<br />

da aufgrund des bereits fix und fertigen<br />

Rumpfes die Erreichbarkeit der Befestigungsposition<br />

nur durch die Decköffnung<br />

möglich ist. Entsprechend aufwendig ist<br />

Das Layout <strong>von</strong><br />

Rumpf mit Kiel und<br />

Ruder erinnert<br />

an aktuelle<br />

Regattaboote<br />

es dann auch, das Harz sauber an die entsprechenden<br />

Stellen zu bekommen. Lässt<br />

man sich hierfür Zeit, gelingt das aber auch.<br />

Im nächsten Schritt wird der Kiel montiert,<br />

sprich in seine vorgegebene Führung eingeschoben<br />

und <strong>von</strong> oben mit einer Mutter<br />

gesichert. Das Ruder wird ebenso in sein<br />

Führungsrohr eingeschoben und oben entsprechend<br />

mit dem Steuerarm für die Servoanlenkung<br />

fixiert. Verwendet man den in<br />

der Bauanleitung vorgegebenen O-Ring als<br />

Dichtung für den Ruderschaft, so schleift<br />

das Ruder aber <strong>am</strong> Rumpf. Dieses Problem<br />

lässt sich durch die Verwendung eines größeren<br />

O-Rings einfach lösen – wohl dem,<br />

der ein entsprechendes Sortiment sein eigen<br />

nennt.<br />

Die Durchführungen für die Schoten werden<br />

einfach <strong>von</strong> innen in den Rumpf gesteckt<br />

und <strong>von</strong> außen mit einer Kappe verschraubt.<br />

Weiterhin wird nun die Lukenhalterung inkl.<br />

Dichtlippe montiert – eine sehr durchdachte<br />

Konstruktion, die einerseits eine gute Abdichtung<br />

verspricht und andererseits ein<br />

schnelles Öffnen der Abdeckung durch ei-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 13


Blick auf die<br />

RC-Komponenten.<br />

Die<br />

Windentrommel<br />

verschwindet<br />

dann …<br />

… unter einer Plastikhaube<br />

Der Flügelkiel schaut<br />

schon sehr „wichtig“ aus ...<br />

nen einfachen Verriegelungsclip ermöglicht.<br />

Im Anschluss werden alle Beschlagteile an<br />

Deck montiert.<br />

Nachdem der Rumpf nun äußerlich vollständig<br />

fertig gestellt ist, muss noch der RCbzw.<br />

Servorahmen erstellt und im Rumpf<br />

Alles klar für die ersten Probeschläge<br />

eingebracht und verklebt werden. Der Rahmen<br />

besteht aus mehreren vorgefertigten<br />

Sperrholzteilen, welche mit wasserfestem<br />

Weißleim verklebt werden und dann in den<br />

Rumpf eingepasst und mit diesem verharzt<br />

werden müssen. Es macht Sinn, die Holzteile<br />

auch zu lackieren, um sie vor evtl. eindringendem<br />

Wasser zu schützen. Ein Nacharbeiten<br />

der Auflagestelle, im Speziellen<br />

an den Auflageflächen im Rumpf, war auch<br />

hier nicht nötig, alles passte auf Anhieb.<br />

Nachdem nun alle Basisarbeiten <strong>am</strong> Rumpf<br />

weitestgehend abgeschlossen sind, widmet<br />

man sich dem Rigg. Die zur Verwendung<br />

kommenden Komponenten hinterlassen<br />

einen sehr robusten Eindruck, dabei sind<br />

sie aber dennoch leicht gehalten und die<br />

technische Umsetzung gefällt. Kritikpunkte<br />

gibt es nur bei den für die Montage nötigen<br />

Schrauben, welche teilweise <strong>von</strong> der Länge<br />

her nicht passen oder auch mal beim<br />

Eindrehen in werksseitig vorgebohrte Löcher<br />

abbrechen. Ebenso erscheinen mir<br />

die rumpfseitigen Befestigungsösen der<br />

Wanten und Stage, welche in Kunststoff realisiert<br />

sind, zu filigran, um dauerhaft den<br />

Kräften des Riggs standzuhalten. Ich kann<br />

andererseits hier aber vorwegnehmen,<br />

dass es im praktischen Einsatz bis jetzt keinerlei<br />

Ausfälle gegeben hat.<br />

Auch der abschließende Einbau der RC-<br />

Komponenten geht einfach <strong>von</strong> der Hand.<br />

Voraussetzung hierfür ist allerdings der<br />

Einsatz der vom Hersteller empfohlenen<br />

14 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Segelwinde, welche dann problemlos in<br />

die bereits vorhandene Aussparung im<br />

Servobrett passt. Besagte Segelwinde ist<br />

aber ein ziemlicher „Trümmer“. Wer eine<br />

der heutzutage gängigen Segelwinden im<br />

Standard-Servogehäuse einsetzen will,<br />

muss die Befestigung folglich modifizieren.<br />

Bei der Größe der NAULANTIA macht eine<br />

wartete der Erprobungstag mit nahezu perfekten<br />

Voraussetzungen auf uns: Es war<br />

sonnig und der Wind blies nahezu konstant<br />

mit ca. 2 Bft. quer zu unserem Steg, so dass<br />

sich auch nur kleine Kräuselwellen zeigten.<br />

Unter diesen Bedingungen ging es flott zur<br />

Sache und ein virtueller Regattakurs konnte<br />

fix umrundet werden. Die NAULANTIA<br />

Nicht wundern: „Mein“ Fahrer sitzt in allen meinen Modellen<br />

Segelwinde anstelle eines Segelverstellservos<br />

(mit langem Hebelarm) auch absolut<br />

Sinn, nur so erhält man die benötigten<br />

Verstellwege für die Schoten. Leider setzt<br />

Thunder Tiger, wie viele Fernost-Hersteller<br />

auch, aber nicht das seit vielen Jahren bewährte<br />

System einer unter Deck montierten<br />

Umlaufschot ein. Stattdessen werden Großund<br />

Fockschot direkt auf jeweils eine der<br />

beiden Trommeln der Segelwinde aufgerollt.<br />

Über die Trommel kommt dann eine Art<br />

Becher, der ein ungewolltes Abwickeln der<br />

Schoten verhindern soll.<br />

Dieses System funktioniert aber nur dann<br />

störungsfrei, wenn beim Fieren der Schoten<br />

auch immer ausreichend Winddruck<br />

auf den Segeln respektive genügend Zug<br />

an den Schoten vorhanden ist. Fiert man<br />

bei zu wenig Wind zu viel auf, ist ein sofortiges<br />

Verheddern der Schoten zu konstatieren.<br />

So musste beim Testen das eine oder<br />

andere Mal die Konstruktion wieder abgebaut<br />

werden, um die Schoten-Wuhling zu<br />

beseitigen. Die Jungfernfahrt wurde dann<br />

notgedrungen noch mit der Serien-Variante<br />

bestritten, als „Tuningmaßnahme“ wird aber<br />

baldmöglichst die Installation einer „richtigen“<br />

Umlaufschot erfolgen.<br />

Fahrerprobung<br />

Viel zu lange mussten wir in diesem Frühjahr<br />

warten, bis sich endlich Eis und Schnee<br />

<strong>von</strong> unserem Fahrgewässer verabschiedet<br />

hatten. Dann konnte es aber losgehen, und<br />

als Entschädigung für den langen Winter<br />

zeigte sich handzahm und <strong>von</strong> einer sehr<br />

angenehmen Seite, lief die Kurse präzise<br />

ab und zeigte sich auch beim Schmetterling-Fahren<br />

vor dem Wind sehr kursstabil<br />

und ohne Tendenz zum Ausbrechen. Daher<br />

konnten uns auch ein paar unschöne Falten<br />

in den Segeln den Spaß erst mal nicht verderben.<br />

Denen kann man leider durch entsprechende<br />

Trimmmaßnahmen auch nicht<br />

zu Leibe rücken, denn auch bei diesem<br />

Modell ist das Rigg insges<strong>am</strong>t trotz diverser<br />

optischer Gimmicks wie Salings etc. einfach<br />

nicht steif genug.<br />

Andererseits wenden sich Modelle wie die<br />

NAULANTIA ja in erster Linie nicht an den<br />

<strong>am</strong>bitionierten Regatta-Segler, sondern an<br />

den interessierten Neueinsteiger oder Gelegenheitssegler,<br />

der einfach nur Spaß beim<br />

gemütlichen Segeln haben möchte und für<br />

den die „Performance“ eher zweitrangig ist.<br />

Egal ob Einsteiger oder Fortgeschrittener,<br />

auf jeden Fall sollte man über die Nachrüstung<br />

mit einer Umlaufschot nachdenken.<br />

Das ist schnell gemacht: Man nehme ein<br />

Vierkant-Aluprofil (Baumarkt), kürzt dieses<br />

auf die entsprechende Länge und montiert<br />

eine (<strong>am</strong> besten kugelgelagerte) Umlenkrolle<br />

an einem Ende. Nach dem Einziehen<br />

der Schotleine fädelt man diese Konstruktion<br />

Richtung Bug in den Rumpf und verschraubt<br />

das Aluprofil <strong>am</strong> anderen Ende<br />

auf dem Servobrett – fertig. Die Schoten<br />

werden dann an entsprechender Stelle an<br />

der Umlaufschot befestigt.<br />

Wer sich das alles nicht so richtig vorstellen<br />

kann, oder wer sich als Einsteiger wirklich<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 15


Technische Daten<br />

Länge<br />

98,5 cm<br />

Breite<br />

17,2 cm<br />

Höhe Mast<br />

129 cm<br />

Höhe über alles<br />

169,8 cm<br />

Ges<strong>am</strong>tgewicht inkl. RC 3.550 g<br />

Segelfläche<br />

48 dm²<br />

Preis E 199,–<br />

umfassend über das Thema Modellsegelboote<br />

informieren will, dem sei das Fachbuch<br />

„Faszination RC-Segeln“ <strong>von</strong> Uwe<br />

Kreckel (Neckar-Verlag, Best.-Nr. 156) empfohlen.<br />

Ergänzend dazu gibt es auch eine<br />

DVD, auf der die Inhalte des Buches in bewegten<br />

Bildern präsentiert werden.<br />

Fazit<br />

Wer in das faszinierende Hobby Modellsegeln<br />

einsteigen und dies gleich mit einem<br />

etwas größeren Modell tun will, der ist mit<br />

der NAULANTIA gut bedient. Der hohe Vorfertigungsgrad,<br />

gepaart mit der gut strukturierten<br />

und übersichtlichen Anleitung unterstützt<br />

auch unerfahrene Modellbauer und<br />

lässt sie schnell und ohne Probleme sicher<br />

ans Ziel kommen. Lediglich beim Umbau<br />

der Segelverstellung, zu der ich dringend<br />

rate, ist etwas Eigeninitiative nötig.<br />

Beim Segeln zeigt sich das Modell im besten<br />

Sinne des Wortes gutmütig, so dass<br />

auch derjenige, der sich an die Bedienung<br />

eines Segelbootes erst herantasten muss,<br />

nicht überfordert wird. Dann macht auch<br />

das recht weich konzipierte Rigg wieder<br />

Sinn, weil auf diese Weise einer Überforderung<br />

des Materials durch einen noch<br />

nicht so erfahrenen Skipper vorgebeugt<br />

wird.<br />

Bezugsquelle:<br />

Fachhhandel,<br />

www.thundertiger-europe.com/<br />

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<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 17


RUBRIKEN<br />

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Lieferbar: Fertigmodell der<br />

ADOLPH BERMPOHL <strong>von</strong> Graupner<br />

<br />

Neu bei Modellbau Ekkelboom<br />

Die sonst für ihre Baukästen bzw. Frästeilsätze<br />

<strong>von</strong> DGzRS-Einheiten bekannte Firma<br />

Ekkelboom hat eine tolle Überraschung für<br />

alle »Bassboat«-Freunde (<strong>SchiffsModell</strong><br />

1/2013) parat: In Zus<strong>am</strong>menarbeit mit dem<br />

Bauplan-Entwickler entstand ein Frästeilsatz,<br />

der Spanten, Kiel und Aufbauteile aus<br />

mehrlagigem Sperrholz enthält. Die Teile<br />

sind präzise CNC gefräst und erleichtern d<strong>am</strong>it<br />

den Aufbau des Modells wesentlich. Um<br />

noch mehr Modellbauer-Wünsche zu erfüllen,<br />

gibt es diesen Frästeilesatz sowohl im<br />

Maßstab 1:10 als auch in 1:8.<br />

Detlef Ekkelboom<br />

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49191 Belm<br />

Tel. 05406/1691<br />

E-Mail: detlev@ekkelboom.de<br />

www.ekkelboom.de<br />

www.sar-modellbau-shop.de<br />

Ekkelboom: Frästeile für das<br />

»Bassboat«<br />

... wir kommen! 2014<br />

Viele Termine müssen lange vorgeplant<br />

werden und schon jetzt denken daher viele<br />

an 2014. Auch die Freunde und Förderer der<br />

DGzRS haben dafür einen aktuellen Grund,<br />

denn der neue Kalender über Schiffe und<br />

Arbeit der Seenotretter wurde soeben veröffentlicht.<br />

Seenotretter kennen ohnehin keine Saison.<br />

Die Rettungsflotte der Deutschen Gesellschaft<br />

zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)<br />

ist an 365 Tagen im Jahr, bei Wind und Wetter<br />

zum Einsatz bereit. Erneut ist es dem<br />

H<strong>am</strong>burger Fotografen Peter Neumann<br />

(YPS/Yacht Photo Service) gelungen, deren<br />

Arbeit in dem Kalender „… wir kommen<br />

2014“ in großformatigen, eindrucksvollen<br />

Fotos festzuhalten.<br />

Der neue Kalender ist soeben im Delius Klasing<br />

Verlag erschienen. Dabei wurden einmal<br />

mehr 13 Motive ausgewählt, die die Anforderungen<br />

an Mensch und Technik im<br />

modernen Seenotrettungsdienst im Verlauf<br />

der Jahreszeiten realistisch widerspiegeln.<br />

Für die DGzRS ist dies wiederum <strong>von</strong> besonderer<br />

Bedeutung, spielt sich die Arbeit<br />

der Seenotretter doch nicht selten fernab<br />

der Küste, unter widrigen äußeren Umständen<br />

oder nachts unter Ausschluss der Öffentlichkeit<br />

ab.<br />

Die DGzRS wird ausschließlich durch freiwillige<br />

Beiträge und Zuwendungen finanziert.<br />

Im Verkaufspreis <strong>von</strong> € 19,90 (in Österreich<br />

€ 20,50; in der Schweiz sFr. 29,90)<br />

ist somit wieder eine Spende für die Seenotretter<br />

in Höhe <strong>von</strong> € 2,60 pro Exemplar<br />

enthalten. Den Kalender gibt es unter<br />

www.seenotretter-shop.de, im Buchhandel<br />

oder direkt beim Delius Klasing Verlag<br />

(ISBN 978-3-88412-486-4, Tel. 0521/55955,<br />

www.delius-klasing.de).<br />

Revell s<strong>am</strong>melt über € 100.000,–<br />

Und weiter geht es mit guten Nachrichten<br />

für die Seenotretter.<br />

Seit 25 Jahren verbindet eine besondere<br />

Partnerschaft die Modellbaufirma Revell<br />

und die DGzRS. Begonnen hat alles mit<br />

18 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Ulli Taubert (re.) und Vormann Gerhard<br />

Vries an Bord der BERLIN<br />

dem Modell des d<strong>am</strong>als hochmodernen<br />

Seenotkreuzers BERLIN. Seitdem hat Revell<br />

fünf Schiffe der Gesellschaft in unterschiedlichen<br />

Maßstäben als Miniatur vom<br />

Stapel laufen lassen. Zur Feier dieses Jubiläums<br />

hat Revell die BERLIN in einer attraktiven<br />

Sonderverpackung wieder aufgelegt.<br />

Das in Laboe (Ostsee) stationierte<br />

Schiff ist noch immer eine der leistungsfähigsten<br />

Einheiten der Seenotretter. Aufgrund<br />

der Konstruktion aus seewasserbeständigem<br />

Leichtmetall zeichnet sich die<br />

BERLIN durch eine hohe Seetüchtigkeit und<br />

selbstaufrichtende Eigenschaften aus.<br />

Anlässlich dieser langen, erfolgreichen Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

findet im Herbst dieses Jahres<br />

eine Ausstellung der DGzRS in Bünde<br />

statt. Die Ausstellung mit dem Titel „Die<br />

Seenotretter“ wird vom 11. September bis<br />

16. Oktober im Mercedes Benz-Autohaus<br />

„Bollmeyer“ zu sehen sein. Die Besucher<br />

erwartet ein interessanter Einblick in die gefahrvolle<br />

Arbeit der Seenotretter <strong>von</strong> 1865<br />

bis heute. Ergänzt wird die Ausstellung<br />

durch die Revell-Modelle der Seenotkreuzer.<br />

Diese 25 Jahre Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der<br />

DGzRS hat Revell wie gesagt zum Anlass<br />

genommen, den Bausatz, mit dem alles begonnen<br />

hat, in einer Jubiläumsedition wieder<br />

aufzulegen. Am 15. Juni war es dann soweit,<br />

dass Entwicklungschef Ulli Taubert ein<br />

exklusives Fertigmodell des Schiffes im<br />

Maßstab 1:72 dem Vormann Gerhard Vries<br />

in Laboe zum Verbleib an Bord der BERLIN<br />

übergeben konnte.<br />

Der Seenotkreuzer mit seinem Tochterboot<br />

STEPPKE ist seit 1985 im Fischereihafen<br />

Kiel-Laboe stationiert. Exakt vor 26 Jahren<br />

fand an gleicher Stelle der Research mit den<br />

erforderlichen Fotoaufnahmen, d<strong>am</strong>als <strong>von</strong><br />

Taubert selbst vorgenommen, statt. Das Revell-Modell<br />

wurde dann ein Jahr später, also<br />

vor 25 Jahren, im Rahmen einer Pressekonferenz<br />

an Bord der BERLIN der Öffentlichkeit<br />

präsentiert. D<strong>am</strong>it begann eine über<br />

all die Jahre ununterbrochene, sehr enge<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit, bei der Revell alljährlich<br />

für jeden verkauften Bausatz eines Seenotkreuzer-Modells<br />

eine Spende an die<br />

DGzRS abführt. Im Laufe der Zeit k<strong>am</strong>en<br />

dabei über € 100.000 Euro zus<strong>am</strong>men!<br />

www.revell.de<br />

www.seenotretter.de<br />

Graupner liefert aus<br />

Ab sofort liefert Graupner das Fertigmodell<br />

der ADOLPH BERMPOHL zum Preis <strong>von</strong><br />

€ 1150,95 aus.<br />

Das Fertigmodell der Premium Line wird mit<br />

drei eingebauten Elektromotoren, einem<br />

Lenkservo und einem Servo zur Betätigung<br />

der Heckklappe ausgeliefert. Das Beiboot<br />

wird ebenfalls mit Antriebsmotor und Servo<br />

geliefert. Beide Modelle können getrennt gesteuert<br />

werden. Die Decksaufbauten sind in<br />

einem Stück abnehmbar, dadurch sind die<br />

eingebauten Komponenten sehr gut zugänglich.<br />

Die Rümpf <strong>von</strong> Kreuzer und Tochterboot<br />

sind aus stabilem GfK gefertigt, für<br />

die Aufbauten wurden ABS- und Messingteile<br />

eingesetzt. Weitere Infos zum Modell<br />

siehe auch <strong>SchiffsModell</strong> 3/2013 (Messebericht).<br />

www.graupner.de<br />

Neue Akkus bei Hype<br />

Die nVision-Akkus sind zurück und laut Hersteller<br />

besser als je zuvor. In neuer Verpackung<br />

lassen sich die LiPo-Akkus nicht nur<br />

ganz einfach stapeln, vor allem bietet die<br />

neue Verpackung einen wirks<strong>am</strong>en Schutz<br />

gegen Beschädigung während des Transports.<br />

Mit der neuen Akku-Generation <strong>von</strong><br />

nVision erhält der Modellbauer die bekannte<br />

hochwertige Qualität bei noch besserer<br />

Leistung und Performance. Durch ein neues<br />

Verfahren werden die nVision-Akkus noch<br />

genauer selektiert und einzelne Zellen optimal<br />

im Pack aufeinander abgestimmt.<br />

Das nVision Sortiment umfasst zwei- bis<br />

sechszellige Akkupacks, die presilich zwischen<br />

€ 6,50 und € 109,90 angesiedelt<br />

sind.<br />

www.hype-rc.de<br />

Neu bei BAE<br />

sind einige neue Beschlagteile für klassische<br />

Mahagoni-Boote. Dazu gehören zwei<br />

aus Bronze gegossene Wellenböcke, die<br />

wahlweise in Bronze natur, normal verchromt<br />

oder schwarz verchromt geliefert<br />

werden können. Die Wellenböcke werden<br />

mit einem Niro-Kugellager wahlweise für 4-<br />

oder 5-mm-Wellen ausgerüstet.<br />

Ebenfalls neu ist die Bugnase für die »Riva<br />

Aquar<strong>am</strong>a« im Maßstab 1:6, in Bronze gegossen,<br />

hochglanzpoliert und verchromt, die<br />

Lüftungsschlitze sind offen.<br />

BAE<br />

J.Strohbach<br />

Moorende 10<br />

20535 H<strong>am</strong>burg<br />

Tel. 040 217562<br />

www.classicrunabouts.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 19


Neu bei <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong><br />

ist das <strong>Vintage</strong>-Outboard-Rennboot »Spitfire«<br />

(siehe Beitrag in dieser Ausgabe).<br />

Als Handmuster erstmalig auf der Intermodellbau<br />

in Dortmund vorgestellt, werden die<br />

Baukästen ab Mitte August zum Preis <strong>von</strong><br />

€ 115,– erhältlich sein.<br />

Als Besonderheit ist zu erwähnen, dass das<br />

Modell nicht über den Fachhandel, sondern<br />

direkt <strong>von</strong> <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> an die Kunden ausgeliefert<br />

wird.<br />

Als Antrieb fungiert der Außenbordmotor<br />

»Aqua Race 60«, der ebenfalls <strong>von</strong> <strong>aero</strong><strong>naut</strong><br />

angeboten wird. Hinsichtlich Preis und<br />

Lieferzeit des Außenborders werden demnächst<br />

Infos auf der Internetseite verfügbar<br />

sein.<br />

www.<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>.de<br />

Neu bei Yuki Model<br />

ist der Servo-Tester S. Das Gerät kann ein<br />

bis drei Servos oder Drehzahlsteller gleichzeitig<br />

testen. Im manuellen Modus werden<br />

die Servo-Ansprechzeit und die Geschwindigkeit<br />

durch Drehen des Einstellknopfes<br />

getestet. Das dauerhafte Bewegen zwischen<br />

beiden Endpunkten wird im Automatik-Modus<br />

erreicht. Der Preis für das handliche<br />

Gerät liegt bei € 10,90, so dass es<br />

eigenntlich in keiner Werkstatt und in keiner<br />

Startbox fehlen sollte.<br />

Ebenfalls immer dabei sein kann die LED-<br />

ProgCard für die YAKUZA-Regler. Mit dieser<br />

lassen sich alle Progr<strong>am</strong>mierarbeiten alternativ<br />

zur LCD-ProgBox sehr einfach und vor<br />

allem kostengünstig bewerkstelligen, denn<br />

die ProgCard kostet nur € 9,90.<br />

CN Development & Media<br />

Dorfstraße 39<br />

24576 Bimöhlen<br />

Tel. 04192/8919083<br />

www.yuki-model.de<br />

<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>: <strong>Vintage</strong>-Outboard-Racer »Spitfire«<br />

Neu bei Revell Control<br />

Seit 2009 hat sich Revell Control als neue<br />

Marke im RC-Markt etabliert. Auch in diesem<br />

Jahr kann man bei Revell mit Neuheiten<br />

aufwarten.<br />

Der Kat<strong>am</strong>aran BARRACUDA ist ein Ready-to-Run-Sportboot<br />

mit Antrieb durch einen<br />

E-Motor der Baugröße 380. Mit im Basis-Set<br />

enthalten ist eine 2-Kanal-27-MHz-<br />

Pistolenanlage. Mit seiner Länge <strong>von</strong> 520<br />

mm ist das Modell gut geeignet für Einsteiger<br />

und dank des attraktiven Designs auch<br />

ein echter Hingucker.<br />

Ebenfalls ready to run ist das 350 mm lange<br />

Sportboot TIDE BREAKER. Kentersicher<br />

durch eine selbstaufrichtende Auslegung, ist<br />

das Modell mit einem 7,4-V-LiPo-Akku aus-<br />

TIDE BREAKER<br />

gestattet. Die Fernsteueranlage ist mit aktueller<br />

2,4-GHz-Technik ausgestattet. Ein<br />

versehentliches Anlaufen des Propellers<br />

wird durch eine spezielle Schutzschaltung,<br />

verhindert.<br />

Optisch besonders attraktiv ist das Sportboot<br />

SILVESTRIS. Für den Antrieb des 460<br />

mm langen und 140 mm breiten Modells<br />

sorgt ein wassergekühlter 380er-Motor, für<br />

die zuverlässige Steuerung eine 2,4-GHz-<br />

Anlage. Zum Lieferumfang gehört auch das<br />

Ladegerät für den 7,2-V-NiMH-Akku.<br />

www.revell-control.de<br />

SILVESTRIS<br />

Yuki-Modell:<br />

Servo-Tester (oben)<br />

und ProgCard<br />

20 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


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für <strong>SchiffsModell</strong> 10/2013 ist <strong>am</strong> 28.08.2013<br />

für <strong>SchiffsModell</strong> 11/2013 ist <strong>am</strong> 23.09.2013<br />

20<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 21


Maßstab 1:6, 120 km/h, mehr als 12 kW<br />

POWERBOATS<br />

Georg Franke<br />

Edderitz<br />

E<br />

nde April war es so weit:<br />

Das 5. Treffen der Powerbootfreunde<br />

Sachsen Anhalt fand<br />

statt. Der Wetterbericht hatte<br />

sich hinsichtlich der Vorhersage in der Zeit<br />

vor dem Treffen ständig geändert und so<br />

war es dann auch. Noch <strong>am</strong> Anreisetag,<br />

dem Freitag, konnte man die Kapriolen erleben:<br />

vormittags Sonnenschein bis 25 °C,<br />

abends vor dem Grill bei Regen locker 10<br />

°C weniger! Dennoch hatten sich mehr als<br />

50 Teilnehmer eingefunden, um es auf dem<br />

ehemaligen Tagebausee in der Nähe <strong>von</strong><br />

Halle mal so richtig krachen zu lassen. Ein<br />

wunderschönes Gelände, das ansonsten<br />

<strong>von</strong> C<strong>am</strong>pern besetzt ist, für diesen Termin<br />

war es aber nur für die Speedboatfahrer reserviert.<br />

Der Regen des Freitags zog sich<br />

über den ganzen S<strong>am</strong>stag hin und verschwand<br />

dann pünktlich zum Ende des Treffens<br />

<strong>am</strong> Sonntag.<br />

Aber was ein richtiger Seemann ist, der<br />

lässt sich natürlich <strong>von</strong> (auch ein bisschen<br />

mehr) Regen nicht abhalten.<br />

Trotz kühler Witterung und Wasser <strong>von</strong><br />

oben und unten wurde alles gestartet,<br />

was schnell fährt, vom BINGO bis hin<br />

zum Turbinen-Hydroplane, das eindrucksvoll<br />

und scheinbar mühelos seine Bahnen<br />

zog. Spätabends <strong>am</strong> Freitag dann noch<br />

Vorbereitungen, Reparaturen und Fachgespräche<br />

des harten Kerns, manche<br />

Seemannsgeschichte wurde erzählt, es<br />

wurde gefachsimpelt und man tauschte Erfahrungen<br />

aus. Vor dem Zelt lauschte man<br />

im Regen dem Sound der Turbine. Alles<br />

in allem ein toller Event, vielen Dank an<br />

Paderbor<br />

Zwei Powerboat-T<br />

Jens Seidel mit seinem 1:6er-Hydrolane.<br />

22 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


der Einsatz wurde durch ein erstklassiges<br />

Schaufahren belohnt. Die Mitglieder um den<br />

Vereinsvorsitzenden Jürgen Overrödder leisteten<br />

eine Super-Arbeit, für die ich mich an<br />

dieser Stelle nochmals ausdrücklich bedanken<br />

möchte.<br />

Tendenzen in der Szene: Powerboats, die<br />

nicht nur schnell fahren, sondern auch sehr<br />

Fachsimpelei an einer CT03<br />

n<br />

reffen mit Format<br />

Hier ticken bis zu 15 kW<br />

die Veranstalter um Jens Seidel und Matz<br />

Mann. Wir kommen auf jeden Fall wieder,<br />

denn es gibt kein schlechtes Wetter, nur<br />

unangepasste Kleidung!<br />

Zwei Wochen später stellte sich dann die<br />

bange Frage, wie es wettermäßig wohl in<br />

Paderborn werden würde? Noch ein Regenevent?<br />

Die Vorhersagen waren auch hier (wie in<br />

letzter Zeit immer öfters) schw<strong>am</strong>mig und<br />

sie änderten sich ständig. Noch <strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag<br />

früh wurde in den lokalen Nachrichten<br />

Regen vorhergesagt, auf der Hinfahrt gab<br />

es starke Schauer auf der Autobahn, na,<br />

das konnte ja noch heiter werden – und das<br />

wurde es dann wortwörtlich auch, denn den<br />

ganzen Tag über k<strong>am</strong>en nicht mal 10 Minuten<br />

Regen zus<strong>am</strong>men, die gut in bester Gesellschaft<br />

in einem der extra aufgebauten<br />

Zelte bei Fachgesprächen verbracht werden<br />

konnten. Mehr als 20 Helfer des AMC<br />

Paderborn sorgten für einen reibungslosen<br />

Ablauf. Egal, ob beim Verkauf der leckeren<br />

Steaks oder beim Einsatz des Bergebootes,<br />

alles lief wie <strong>am</strong> Schnürchen und<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 23


Gruppenbild Paderborn<br />

gut aufgebaut sind und ein wirklich schönes<br />

Finish haben sind auf dem Vormarsch. Die<br />

Gespräche um 150 oder 180 km/h werden<br />

leiser und für den Zuschauer sind die Boote<br />

sowieso dann <strong>am</strong> interessantesten, wenn<br />

sie zum Leidwesen der Besitzer das nasse<br />

Element verlassen. Für die Zuschauer<br />

waren vor allem die Schaurennen ein Augenschmaus:<br />

Bei durchaus widrigen Verhältnissen<br />

waren hier die LIZZARDs klar<br />

im Vorteil, scheinbar problemlos k<strong>am</strong>en<br />

Was Kleines in Edderitz mit stolzem Besitzer<br />

24 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Der Bojenkiller<br />

Rettung naht!<br />

sie mit den Wellen zurecht und waren noch<br />

auf dem Wasser, als Kats und Hydroplanes<br />

längst <strong>am</strong> Ufer blieben.<br />

Die derzeitige Technik ist vom Feinsten,<br />

da finden sich durchaus schon mal 10 kW<br />

Antriebsleistung in einem Boot mit 120 cm<br />

Länge und jeder kann sich vorstellen, was<br />

das für eine Performance auf dem Wasser<br />

ergibt. Motorenmäßig war alles vertreten,<br />

Lehner, Leopard, TS und andere teilweise<br />

sehr preisgünstige Motoren aus Fernost.<br />

Auch bei den Akkus konnte man alle gängigen<br />

Fabrikate sehen, je nach Fahrer und<br />

seinen persönlichen Vorlieben. Welche Folgen<br />

die Insolvenz <strong>von</strong> Schulze noch haben<br />

wird, zeigt sich bestimmt erst in der weiteren<br />

Zukunft, denn noch waren in vielen Booten<br />

Schulze-Regler zu sehen.<br />

54 Teilnehmer mit weit mehr als 100 Booten<br />

konnten sowohl mit den sehr guten Rahmenbedingungen<br />

als auch dem Klasse-<br />

Wetter voll zufrieden sein. Folglich waren<br />

sich alle einig, dass man sich auch 2014<br />

wieder in Paderborn zum 12. <strong>Teich</strong>lüften<br />

treffen wird! Welch besseres Kompliment<br />

könnte man einem Veranstalter machen?<br />

Hört aufs Kommando!<br />

Stimmt da die Richtung?<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 25


SEGELSCHIFFE<br />

»Britpop« mit Skipper<br />

Arnaud Toureau<br />

Ingrid Blüm<br />

F R A N Z Ö S I S C H E<br />

M E I S T E R S C H A F T E N<br />

IOM<br />

Die französischen Meisterschaften<br />

in der IOM-<br />

Klasse fanden vom 09.–<br />

12. Mai 2013 in Valiciennes<br />

statt, welches nahe der belgischen Grenze<br />

liegt. In dieser Woche gab es in Frankreich<br />

zwei Feiertage, und so kombinierte man<br />

diese Regatta gleich mit der Meisterschaft<br />

in der Marblehead-Klasse. Die M-Boote segelten<br />

<strong>von</strong> S<strong>am</strong>stag bis Mittwochmittag und<br />

ab dem Mittwochnachmittag begann die<br />

Vermessung der IOM-Boote.<br />

Die IOM-Klasse wurde in diesem Jahr erstmalig<br />

auch für ausländische Segler geöffnet.<br />

Allerdings mussten diese warten, bis<br />

alle französischen Teilnehmer gemeldet<br />

hatten, denn diese bek<strong>am</strong>en die Plätze<br />

vorrangig. 60 Plätze waren für die Regatta<br />

geplant, letztendlich stand dann ein deutscher<br />

Segler auf der Warteliste und man<br />

Im Wasserbecken<br />

entschied, das Teilnehmerfeld auf 61 Segler<br />

zu erweitern. Aus dem Ausland nahmen<br />

zwei Segler aus den Niederlanden teil, zwei<br />

aus Belgien, zwei aus Israel und jeweils<br />

ein Segler k<strong>am</strong> aus Deutschland und aus<br />

England.<br />

Die Regatta fand auf dem Gelände des örtlichen<br />

Segelclubs Circolo Vela Valenciennes<br />

statt. Wir trafen <strong>am</strong> Mittwochnachmittag ein<br />

und es waren bereits viele IOM-Segler vor<br />

Ort. Der Club hatte extra für die Wohnmobile<br />

einen eigenen Stellplatz eingerichtet, inkl.<br />

einer Möglichkeit zur Entsorgung <strong>von</strong> Abwasser<br />

und Versorgung <strong>von</strong> Frischwasser<br />

auf dem Platz. Der Vorsitzende des Clubs,<br />

Benoit Deprez, ist selber C<strong>am</strong>per und kannte<br />

sich daher aus. Er war auch sonst immer<br />

vor Ort, sorgte für Snacks zwischendurch<br />

und war Ansprechpartner für alle Fragen.<br />

Des Weiteren gab es Zelte mit Tischen, auf<br />

26 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Die Bühne für die Segler<br />

Start<br />

denen man die Boote abstellen und umriggen<br />

konnte usw. Für die Regatten war ein<br />

Podest aufgebaut, so dass Jury und Segler<br />

einen guten Überblick hatten.<br />

In einer großen Halle fand die Vermessung<br />

statt. Die Schiffe wurden erst komplett gewogen,<br />

dann separat Ruder, Kiel und auch<br />

die einzelnen Akku-Packs. Alle Teile wurden<br />

gestempelt. Im Anschluss wurden die<br />

Segel abgestempelt und das Schiff musste<br />

ins Wasserbecken. Wenn alles o.k. war, gab<br />

es eine grüne Karte, mit der man im Registrierungsbüro<br />

sein Paket bek<strong>am</strong>, darin enthalten<br />

Informationsmaterial, aber auch ein<br />

T-Shirt und N<strong>am</strong>enskarten.<br />

Der Donnerstagvormittag war noch fürs Vermessen<br />

vorgesehen und ab Mittag ging es<br />

dann los. Es wurde in vier Gruppen gesegelt.<br />

Der Wind wechselte den Nachmittag<br />

über zwischen A und B und es wurde viel<br />

umgeriggt, das konnte sogar <strong>von</strong> Lauf zu<br />

Lauf variieren.<br />

Am nächsten Morgen ging es um 09.00<br />

Uhr weiter. Bedeckter Himmel, 12 °C und<br />

ein ständiger Wechsel zwischen A und B.<br />

Gesegelt wurde immer bis ca.18.00 Uhr.<br />

Es gab allerdings einige Pausen, weil die<br />

Protestverhandlungen mitunter sehr lange<br />

dauerten.<br />

Auch der S<strong>am</strong>stag begann um 09.00 Uhr,<br />

es herrschte den ganzen Tag überwiegend<br />

B-Rigg-Wetter. Dadurch k<strong>am</strong> es aber leider<br />

auch zu vielen Protesten, <strong>am</strong> Ende schaffte<br />

man fünf komplette Durchgänge, segelte<br />

dafür aber auch bis 18.30 Uhr.<br />

Am Sonntag k<strong>am</strong> der Wind erstmals <strong>von</strong> der<br />

anderen Seite. Es wurde wieder um 09.00<br />

Uhr gestartet, zunächst herrschte A-Rigg-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 27


»Shark«-Designer Pedro Ambrosi mit<br />

Skipper Christian Collignon<br />

»Obsession« <strong>von</strong> Skipper<br />

Remi Bres<br />

Der neue französische Meister<br />

Olivier Cohen (FRA 100) gegen<br />

Walter Geurts (NED 91)<br />

An der Tonne wird es eng<br />

Wetter, teilweise frischte der Wind mit Böen<br />

bis B auf. Am frühen Nachmittag wurde der<br />

letzte Durchlauf wie geplant beendet.<br />

Der Französische Meister 2013 heißt Olivier<br />

Cohen und er segelte eine »Britpop«.<br />

Auf Platz 2 segelte Alexis Carré mit einer<br />

»Obsession« und auf dem 3. Platz Roman<br />

Dubreuil mit einer »V8«. Bester ausländischer<br />

Segler war Huub Gillissen aus<br />

den Niederlanden mit seiner »Fusion« auf<br />

Platz 6. Die Top Ten wurden in Frankreich<br />

<strong>von</strong> »Britpop« (vier Boote, Designer Brad<br />

Gibson) und »Obsession« (drei Boote,<br />

Designer Craig Smith) beherrscht. Dazu<br />

k<strong>am</strong> die »V8« (Designer Ian Vickers) auf<br />

Platz 3 und die »Fusion« (Designer Craig<br />

Smith aus Australien). Huub Gillissen war<br />

übrigens während des Baus in Australien<br />

dabei. Aber auch die »Ace«, ein Design<br />

<strong>von</strong> Huub Gillissen, fand sich in den Top<br />

Ten wieder, witzigerweise genau vor ihm,<br />

nämlich auf dem 5. Platz.<br />

Insges<strong>am</strong>t waren 15 »Picanto« des Entwicklers<br />

Grah<strong>am</strong> Bantock mit im Feld, die<br />

»V8« des Drittplatzierten Fréderic Canto<br />

»Obsession« mit Skipper Michel Hazard<br />

28 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


»Lintel MMX« <strong>von</strong> Skipper Achille<br />

Chatin<br />

»Britpop« <strong>von</strong> Skipper<br />

Erwan Le Bot<br />

beste da<strong>von</strong> segelte auf Platz 15. Die sechs<br />

»Britpop« fanden sich auf den Plätzen 1,<br />

4, 9, 10, 12 und 21 wieder. Ferner waren<br />

sechs »Shark« <strong>am</strong> Start. Die »Shark« wurde<br />

vom Portugiesen Pedro Ambrosio entwickelt,<br />

wird aber vom Franzosen Pierre<br />

Gonnet gebaut und vertrieben. Die beste<br />

»Shark« landete aber nur auf Platz 37. Die<br />

fünf »Obsession« ersegelten in Frankreich<br />

die Plätze 2, 7, 8, 23 und 29. Ferner gab<br />

es im Feld drei »Arrival« (David Hollum)<br />

und zwei »Lintel MMX«, die übrigens<br />

während der EM noch <strong>von</strong> Martin Roberts<br />

und Robert Walsh gesegelt wurden, und<br />

d<strong>am</strong>als auf die Plätze 9 und 20 k<strong>am</strong>en.<br />

Hier erreichten sie die Plätze 16 und 19.<br />

Außerdem waren noch zwei »Kantun« zu<br />

sehen (Designer Z<strong>von</strong>ko Jelai). Die »Kantun«<br />

wurde auch erstmalig während der<br />

EM in Kroatien gesegelt. In Valiciennes<br />

wurde sie <strong>von</strong> Nir Shental und Oren Boker<br />

gesegelt, die auch die weiteste Anreise<br />

hatten, denn die beiden k<strong>am</strong>en aus Israel,<br />

wo im Oktober diesen Jahres die Weltmeisterschaft<br />

stattfinden wird. Weitere Modelle<br />

im Feld: Zwei »V7« (Ian Vickers) und zwei<br />

»Moster«, ebenfalls ein <strong>von</strong> Pierre Gonnet<br />

gebautes Boot, außerdem sah man jeweils<br />

ein Modell <strong>von</strong> verschiedenen Designs wie<br />

»Ace«, »Arrow«, »Carving«, »Fractal«,<br />

»Topiko«, »Psycho« usw.<br />

Es gab übrigens eine eigene Webseite<br />

für diese Regatta, auf der auch sehr viele<br />

Videos gezeigt wurden, denn die ges<strong>am</strong>te<br />

Regattazeit über war ein Filmte<strong>am</strong> vor Ort.<br />

Alles in Allem war es eine gelungene Veranstaltung,<br />

toll organisiert mit einem großen<br />

Teilnehmerfeld und viel Wind an allen<br />

Tagen.<br />

»Picanto« <strong>von</strong><br />

Skipper Nicolas<br />

Willefert, im Hintergrund<br />

die »Britpop«<br />

des französischen<br />

Meisters Olivier<br />

Cohen<br />

Die »Ace« mit Skipper<br />

Marc Pomarede<br />

»Britpop« im Tauchgang<br />

»Britpop« <strong>von</strong> Skipper Dominique Baron<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 29


Motorschiffe<br />

H.-J. Welz<br />

HMS BLUEBELL<br />

V O N G R A U P N E R<br />

Um den Jahreswechsel 2012/2013<br />

herum gab es in Modellbauer-<br />

Kreisen eigentlich nur ein spartenübergreifend<br />

interessantes<br />

Thema, nämlich die unklare Situation rund<br />

um die Firma Graupner. Mehr Gerüchte als<br />

sachliche Informationen machten die Runde,<br />

und folglich blickten sowohl Modellbauer<br />

als auch die Fachwelt interessiert auf die<br />

Nürnberger Spielwarenmesse Anfang Februar<br />

2013, da man sich dort vor allem anhand<br />

der präsentierten Neuheiten einiges<br />

an Informationen zur Zukunft des Traditionsherstellers<br />

versprach.<br />

Im Bereich des Schiffsmodellbaus hat man<br />

dann bei Graupner auch nicht gekleckert,<br />

sondern geklotzt, denn gleich sechs neue<br />

Schiffsmodelle wurden dem Publikum präsentiert.<br />

Dem aktuellen Zeitgeist entsprechend<br />

suchte man allerdings Baukästen<br />

(leider) vergeblich, sämtliche Neuheiten waren<br />

Fertigmodelle, fünf da<strong>von</strong> Vertreter der<br />

hochwertigen Premium-Line.<br />

Unter den Neuheiten befanden sich dann<br />

gleich drei „Graue“, und deren Modell-<br />

Auswahl zielt wohl auch eindeutig eher in<br />

die Richtung der angelsächsischen bzw.<br />

internationalen Käufer. Nun gut, man darf<br />

sich nicht beschweren, in den vergangenen<br />

Jahren wurden ja auch die Freunde <strong>von</strong> Einheiten<br />

der deutschen Flotten, <strong>von</strong> kaiserlich<br />

bis Bundesmarine, <strong>von</strong> Graupner mit entsprechenden<br />

Modellen versorgt.<br />

Anfang Mai k<strong>am</strong> dann das erste der neuen<br />

Modelle in den Handel, die HMS BLUE-<br />

BELL, eine Korvette der bekannten Flower-<br />

Klasse.<br />

Das Vorbild<br />

Ende der 1930er-Jahre war es wohl auch<br />

dem letzten Optimisten auf den britischen<br />

Inseln klar, dass ein erneuter Waffengang<br />

mit dem wiedererstarkten Deutschen Reich<br />

unausweichlich war. In der Zeit nach dem<br />

Ersten Weltkrieg hatte man in der Führung<br />

der Royal Navy die Bedrohungsszenarien<br />

für zukünftige Auseinandersetzungen zur<br />

See aber wohl nicht korrekt vorhergesehen.<br />

Obwohl auch schon im Ersten Weltkrieg<br />

die Bedrohung seitens deutscher<br />

U-Boote vorhanden war, konnte man sich<br />

offensichtlich nicht vorstellen, dass die<br />

Bekämpfung einer gegnerischen U-Boot-<br />

Waffe in zukünftigen militärischen Auseinandersetzungen<br />

zwingend werden würde.<br />

30 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Das Original der BLUEBELL<br />

Auch in der kanadischen<br />

Navy taten Flowers Dienst,<br />

hier ist es die<br />

HMCS BITTERSWEET<br />

Vielleicht hatte man auch die zukünftige<br />

Bedeutung des über den Atlantik heranzuschaffenden<br />

Nachschubs unterschätzt. Auf<br />

jeden Fall standen der Royal Navy sozusagen<br />

<strong>am</strong> Vorabend des Zweiten Weltkriegs<br />

viel zu wenige Sicherungs- oder Geleitfahrzeuge<br />

zur Verfügung.<br />

Somit suchte man händeringend nach Fahrzeugen,<br />

die man möglichst schnell und kostengünstig<br />

in großen Stückzahlen bauen<br />

konnte. Daher griff man auf einen eigentlich<br />

zivilen Schiffsentwurf zurück, nämlich den<br />

für ein Walfangboot, das eigentlich als Erkundungsboot<br />

für die Walfangflotten dienen<br />

sollte. Der Entwurf war demzufolge hinsichtlich<br />

hoher Standfestigkeit beim Einsatz in<br />

See und auf einen großen Aktionsradius hin<br />

optimiert, beides Eigenschaften, die auch<br />

für ein Geleitfahrzeug sehr vorteilhaft sind.<br />

Die Royal Navy bestellte <strong>am</strong> 25. Juli 1939<br />

die ersten 26 Korvetten, <strong>am</strong> 31. August<br />

folgte eine weitere Bestellung <strong>von</strong> 30 Schiffen.<br />

Bis zum Jahresende 1939 erhöhte sich<br />

die Zahl der bestellten Schiffe auf 145 und<br />

im Januar 1940 erfolgte die erste Bestellung<br />

<strong>von</strong> weiteren zehn Schiffen, die auf kanadischen<br />

Werften gebaut werden sollten.<br />

Auch die französische und die kanadische<br />

Marine gaben Schiffe dieses Typs in Auftrag,<br />

und nach dem Kriegseintritt der USA<br />

taten etliche Korvetten der Flower-Klasse<br />

auch unter <strong>am</strong>erikanischer Flagge Dienst.<br />

Insges<strong>am</strong>t wurden <strong>von</strong> den eigentlich nur<br />

als schnelle Notlösung gedachten Korvetten<br />

der Flower-Klasse 267 Schiffe in Dienst<br />

gestellt.<br />

Kein Wunder also, dass die Korvetten der<br />

Flower-Klasse vor allem im englischen<br />

Sprachraum eine Bedeutung genießen,<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 31


die in etwa der der U-Boote des Typs VII in<br />

Deutschland entspricht.<br />

Für den Antrieb der 62,5 m langen und 10<br />

m breiten Korvetten sorgte eine 2.750 WPS<br />

starke Dreifach-Expansions-D<strong>am</strong>pfmaschine,<br />

die für eine Höchstgeschwindigkeit <strong>von</strong><br />

16 kn sorgte, der Fahrbereich betrug bei<br />

12 kn Fahrt 3500 sm. Bewaffnet waren die<br />

Schiffe mit einem 4-Zoll-Geschütz auf der<br />

Back, zwei Zwillings-MG unterschiedlicher<br />

Kaliber, zwei Wasserbombenwerfern und<br />

zwei Wasserbomben-Ablaufschienen. Spätere<br />

Varianten trugen unter anderem das<br />

bekannte britische 2-pounder-40-mm-Geschütz,<br />

20-mm-Oerlikons und den Hedgehog-Wasserbombenwerfer.<br />

Auch wegen der<br />

oft während des Krieges durchgeführten<br />

Um- und Nachrüstungen fanden sich daher<br />

kaum zwei Flower-Korvetten, die sich nicht<br />

in Details <strong>von</strong>einander unterschieden.<br />

Folglich gibt es (vor allem im englischen<br />

Sprachraum) eine unübersehbare Menge<br />

an Büchern und Internetseiten zum Thema,<br />

die sich auch ausführlich mit den teilweise<br />

äußerst unterschiedlichen Ausrüstungen,<br />

Bewaffnungen. Lebensläufen usw. der einzelnen<br />

Vorbilder befassen.<br />

Die <strong>von</strong> Graupner als Vorbild gewählte<br />

HMS BLUEBELL K80 wurde im Juli 1940<br />

in Dienst gestellt und als Geleitfahrzeug im<br />

Atlantik, im Mittelmeer und auch im Eismeer<br />

eingesetzt. Dort ereilte sie dann bei der Sicherung<br />

eines Geleitzuges nach Murmansk<br />

ihr Schicksal, als sie <strong>am</strong> 17. Februar 1945<br />

vor der Kola-Bucht <strong>von</strong> dem deutschen<br />

U-Boot U 711 unter dem Kommando <strong>von</strong><br />

Hans-Günther Lange versenkt wurde. Von<br />

der 86 Köpfe starken Besatzung der BLUE-<br />

BELL überlebte nur ein Mann.<br />

Das Modell<br />

aus der Graupner Premium-Line ist im<br />

Maßstab 1:48 gehalten, der für ein 128 cm<br />

langes und 21,5 cm breites Modell sorgt.<br />

Der für unsere Augen angelsächsisch<br />

„krumme“ Maßstab muss auch den ans<br />

metrische System gewohnten Modellbauer<br />

nicht stören, denn auch ein direkter Vergleich<br />

mit in 1:50 gebauten Modellen fällt<br />

eigentlich nicht negativ ins Auge. Über das<br />

Graupner-Modell freuen sich folglich nicht<br />

nur all diejenigen, die schon in der Vergangenheit<br />

den Plastik-Bausatz der Flower-<br />

Klasse im Maßstab 1:72 <strong>von</strong> Matchbox bzw.<br />

Revell zu einem fahrtüchtigen Modell umgerüstet<br />

haben, sondern auch diejenigen, die<br />

Am Flaggenstock fehlt leider<br />

das „White Ensign“, die britische<br />

Seekriegsflagge<br />

vielleicht schon andere Modelle im Maßstab<br />

1:50 in der Modellflotte im Einsatz haben.<br />

Auch die BLUEBELL entspricht hinsichtlich<br />

Baumaterialien, Fertigungsqualität und Detailausführung<br />

dem, was man schon in den<br />

vergangenen Jahren <strong>von</strong> Fertigmodellen<br />

der Premium-Line <strong>von</strong> Graupner gewohnt<br />

ist (siehe z. B. den Testbericht über die TI-<br />

TANIC in <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012). Auf dem<br />

aus GfK äußerst sauber und gleichmäßig l<strong>am</strong>inierten<br />

Rumpf sind Deck und Aufbauten<br />

aus gelaserten ABS-Teilen montiert, viele<br />

Details bzw. die Beschläge sind aus Metall<br />

gefertigt. Hinzu kommt eine äußerst sauber<br />

und professionell aufgebrachte Spritzlackierung<br />

in matten Farben. Das bei der BLUE-<br />

BELL aufgebrachte Tarnschema sorgt dabei<br />

für eine für ein Kriegsschiff ungewohnte,<br />

weil nicht so „düstere“ Optik. Zumindest der<br />

Autor dieser Zeilen ist immer wieder äußerst<br />

angenehm überrascht, wie es möglich<br />

ist, ein solch komplett fertig gestelltes Modell<br />

so zu verpacken, dass es die weite Reise<br />

einmal halb um den Globus herum heil<br />

übersteht. Entsprechend vorsichtig sollte<br />

man das Modell aus der schützenden Verpackung<br />

befreien, d<strong>am</strong>it nicht sozusagen<br />

auf dem letzten Meter daheim beim Kunden<br />

unnötige Beschädigungen auftreten. Neben<br />

dem Modell befinden sich im Karton separat<br />

untergebracht auch das 4-Zoll-Hauptgeschütz,<br />

das dank dieser Auslegung auch<br />

manuell gedreht werden kann. Daneben<br />

befinden sich noch ein Ständer aus gelaserten<br />

Holzteilen und eine mehrsprachige<br />

Betriebs anleitung im voluminösen Karton.<br />

32 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Bild rechts: Paßt noch! Die Zugangsluke<br />

unter dem Brücken-Aufbau<br />

Diese Aufbauten-Teile lassen sich abnehmen<br />

Die herstellerseitig eingebauten Komponenten<br />

Hedgehog-Wasserbombenwerfer<br />

Den neugierigen Blick ins Innere des Modells<br />

geben einige Öffnungen frei. Die<br />

beiden achterlichen Wasserbomben-Ablaufschienen<br />

sind auf einer mit Magnetverschluss<br />

sicher fixierten Luke untergebracht,<br />

darunter befindet sich der Anlenkhebel<br />

der Ruderanlage. Der größte Zugang zum<br />

Rumpfinneren wird durch den etwa ab Höhe<br />

des Schornsteins nach achtern hin komplett<br />

abnehmbaren Aufbau ermöglicht. Im<br />

Rumpfinneren sind in diesem Bereich neben<br />

dem Antriebsmotor auch das Ruderservo<br />

und der Drehzahlsteller untergebracht,<br />

all diese Komponenten sind fertig montiert<br />

und schon miteinander verkabelt. Um das<br />

Modell funktionstüchtig zu machen, müssen<br />

folglich nur noch ein Empfänger und ein<br />

Fahrakku montiert werden, dann steht dem<br />

ersten Trocken-Probelauf auf der Werkbank<br />

nichts mehr im Wege.<br />

Aber eigentlich sollte man ja erst einmal<br />

die Bedienungsanleitung konsultieren! Die<br />

weist, wie bei sehr vielen Fertigmodellen,<br />

mal wieder die eine oder andere Diskrepanz<br />

zwischen dem offensichtlich ersten<br />

Mustermodell und der endgültigen ausgelieferten<br />

Ausführung auf. So zählte wohl<br />

der Drehzahlsteller ursprünglich nicht zum<br />

Lieferumfang des Modells, da in der Anleitung<br />

ausführlich auf dessen Ausrüstung<br />

mit einem passenden Stecker und auf seine<br />

Montage hingewiesen wird. Na schön,<br />

kein Käufer wird böse sein, dass er den<br />

Drehzahlsteller schon fertig verkabelt im<br />

Inneren vorfindet.<br />

Allerdings würde man rein aus dem Studium<br />

der Bauanleitung auch nicht darauf<br />

kommen, dass sich neben dem achterlichen<br />

Aufbau auch der Brücken-Aufbau abnehmen<br />

lässt. Unter diesem befindet sich<br />

dann eine weitere, kleinere Zugangsluke<br />

zum vorderen Rumpfbereich. Nicht ganz<br />

unpraktisch zum Einbringen des noch erforderlichen<br />

Ballastbleis oder vielleicht sogar<br />

zur Nachrüstung mit Sonderfunktionen<br />

wie einem Soundmodul etc. Auch Modellbauer,<br />

die mit ähnlich großen Pratzen wie<br />

der Autor geschlagen sind, können durch<br />

diese Öffnung hindurch doch noch einiges<br />

im Rumpfinneren installieren. Unbedingt zu<br />

beachten ist auch der Hinweis in der Anleitung,<br />

beim Abstellen der Aufbauten vorsichtig<br />

zu verfahren: Teilweise sind an den<br />

Aufbauten filigrane Anbauteile (zum Beispiel<br />

Niedergänge) vorhanden, die beim<br />

Abstellen auf unebenem Untergrund, zum<br />

Beispiel mal so eben <strong>am</strong> <strong>Teich</strong>ufer, ratzfatz<br />

abgerissen sind.<br />

Aber eigentlich wird wohl jeder Käufer der<br />

BLUEBELL vor der profanen Beschäftigung<br />

mit RC-Komponenten, Ballast etc. erst einmal<br />

das neu erworbene Modell ausführlich<br />

optisch begutachten. Und da geht es dem<br />

Verfasser bei jedem der Modelle aus der<br />

Premium Line immer wieder gleich, denn<br />

man ist erst einmal – neudeutsch gesprochen<br />

– total geflasht <strong>von</strong> der Detaillierung<br />

und der Sauberkeit der Ausführung solch<br />

eines Fertigmodells. Wenn man es nicht<br />

wüsste und einem Modell mit diesem Detaillierungsgrad<br />

und dieser Sauberkeit der<br />

Bauausführung auf einem Schaufahren<br />

oder einer Ausstellung begegnen würde,<br />

käme man nicht auf die Idee, dass es sich<br />

um ein in Serie gebautes Fertigprodukt han-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 33


delt. Und auch in etlichen Museen, egal ob<br />

in Deutschland oder im Ausland, bräuchte<br />

sich so ein Modell nicht in einer schlecht beleuchteten<br />

Ecke zu verstecken.<br />

Dabei beeindrucken sowohl die schiere<br />

Menge der dargestellten Details als auch<br />

deren Ausführung. Das beginnt mit der<br />

auffallenden Platten-Struktur <strong>am</strong> Rumpf,<br />

geht weiter über Nietköpfe, Türscharniere,<br />

Vorreiber, Flügelmuttern an Oberlichtern<br />

und hört selbst bei den Visieren an den<br />

Maschinenwaffen oder beim Sprachrohr<br />

auf der offenen Brücke noch nicht auf. Erstaunlich<br />

bei all dem ist, dass die große<br />

Anzahl der feinen Details auch nicht durch<br />

zu viel Farbauftrag „zugeschmiert“ wird.<br />

Stattdessen punktet das Modell <strong>von</strong> vorne<br />

bis hinten mit absolut scharfkantigen<br />

Farbabgrenzungen und einem absolut<br />

gleichmäßigen Lackauftrag. Sogar die Unter-<br />

bzw. Innenseiten der abnehmbaren<br />

Teile halten dem kritischen Blick stand,<br />

sprich außen hui, innen aber auch!<br />

Bei solcherart detaillierter Ausführung fällt<br />

aber noch etwas ganz anderes auf: etwas<br />

das gar nicht da ist, nämlich Figuren.<br />

Gerade diesem Modell mit seiner offenen<br />

Brücke und der frei stehenden Bewaffnung<br />

täte eine Ausrüstung mit Figuren definitiv<br />

gut, egal wie kontrovers sonst das Thema<br />

Figuren/Geisterschiffe im Schiffsmodellbau<br />

diskutiert wird. Schön, dass es diesbezüglich<br />

bei den einschlägigen Plastikmodellbau-Anbietern<br />

eine sehr große Auswahl<br />

passender Militär-Figuren im Maßstab 1:48<br />

gibt. Das entsprechend rekrutierte Personal<br />

müsste dann zwar je nach Bezugsquelle<br />

vielleicht noch <strong>von</strong> anderen Teilstreitkräften<br />

her mittels Farbe angelernt werden, aber<br />

das sollte ja auch kein größeres Problem<br />

darstellen.<br />

Gibt es denn überhaupt nichts zu kritisieren<br />

an der generellen Ausführung der BLUE-<br />

BELL? Wenn man gezielt etwas zum Mäkeln<br />

sucht, findet man natürlich schon ein<br />

paar Kleinigkeiten. An einigen wenigen<br />

Stellen an einzelnen Lüftern ist der Pinsel<br />

des Lackierers ein wenig zu weit gerutscht,<br />

die drei frei stehenden Fässer auf dem Achterdeck<br />

und die beiden Rettungsflöße sind<br />

nicht festgelascht und die Glieder der Ankerkette<br />

haben keine Stege … wobei man<br />

für Letzteres zur Überprüfung aber schon<br />

eine Lupe bemühen muss. Aber Schluss<br />

mit der verkr<strong>am</strong>pften Fehlersucherei, lassen<br />

wir an dieser Stelle einfach viele Fotos<br />

für sich selber sprechen. So kann sich jeder<br />

Das Cent-Stück sorgt für den<br />

Größen-Bezug<br />

Das Geschütz auf der Back lässt sich<br />

manuell schwenken<br />

Leser selber ein Bild machen, ob für ihn die<br />

Detaillierung ausreichend ist. Beim Betrachten<br />

der Fotos ist aber zu bedenken, dass die<br />

Detailaufnahmen mit der Makro-Einstellung<br />

des Objektivs aufgenommen sind, oft genug<br />

verliert man dadurch den entsprechenden<br />

Größen-Bezug aus dem Blickfeld. Zur Verdeutlichung<br />

der wahren Größenverhältnisse<br />

ist auf einem der Bilder auch einmal ein<br />

Cent-Stück aufs Modell gestellt worden. Aus<br />

der „normalen“ Betrachtungsentfernung <strong>von</strong><br />

ca. 30 cm sind praktisch keine Unsauberkeiten<br />

zu bemerken.<br />

Zumindest der Tester schämt sich nicht, Folgendes<br />

ganz eindeutig festzustellen: Jeder<br />

gestandene und im Hobby gereifte ernsthafte<br />

Schiffsmodellbauer würde Lob und<br />

Anerkennung ernten, wenn er mit einem<br />

selbst gebauten Modell dieser Qualität an<br />

den Modellteich käme! Das gilt auch für<br />

den Bereich der Lackierung, die mit absolut<br />

sauberen Farbabgrenzungen und einer einwandfreien<br />

Ausführung des Tarnschemas<br />

punkten kann.<br />

Bleibt eigentlich nur noch das Thema Fahrbetrieb.<br />

Auch wenn einem die BLUEBELL<br />

auf den ersten Blick fast zu schade für den<br />

praktischen Betrieb erscheint, musste unser<br />

Prüfling natürlich auch diesen Bereich des<br />

Praxistests hinter sich bringen.<br />

Wie schon erwähnt, benötigt man für den<br />

Einsatz auf dem Gewässer lediglich noch<br />

Empfänger und Fahrakku. Für den Empfänger<br />

gibt es bereits einen vorhandenen Klettstreifen,<br />

die Befestigung des herstellerseitig<br />

vorgeschlagenen NiMH-Akkus 7,2 V/3,6 Ah<br />

überlässt man dem Käufer allerdings selber.<br />

Und dann braucht man gemäß Anleitung<br />

noch 6,5 kg Ballast, um das Modell auf die<br />

korrekte Wasserlinie zu bringen.<br />

Zumindest der Verfasser bevorzugt allerdings<br />

funktionstüchtigen, sprich keinen<br />

„toten“ Ballast. Also wanderten erst einmal<br />

zwei Bleiakkus mit je 6 V/7 Ah in den Rumpf.<br />

Die finden dank ihrer flachen, rechteckigen<br />

Form auf dem Rumpfboden sehr bequem<br />

Platz und können dort, sofern man nicht z.<br />

B. aus Vierkantleisten eine geeignete Halterung<br />

bauen will, zur Not auch nur mit etwas<br />

Klettband fixiert werden. Mit jeweils 1.230 g<br />

bringen beide Akkus zus<strong>am</strong>men also schon<br />

mal knapp 2,5 kg sinnvollen Gewichts in den<br />

Rumpf, und parallel miteinander verschaltet<br />

verleihen die satten 14 Ah Kapazität dem<br />

Modell eine phänomenale Einsatzzeit. Die<br />

6 V Spannung genügen dem Fahrmotor<br />

übrigens absolut, um das Modell auf angemessene<br />

Geschwindigkeit zu bringen, aber<br />

dazu später mehr.<br />

Für den jetzt noch benötigten weiteren Ballast<br />

bietet sich für spars<strong>am</strong>e Naturen ein<br />

Besuch beim ortsansässigen Schützenverein<br />

oder beim eher ländlich orientierten<br />

Reifendienst an. Beim Reifenhändler in der<br />

Großstadt bekommt man als Privatperson<br />

inzwischen nämlich kaum noch alte Auswuchtgewichte<br />

ausgehändigt, entsprechende<br />

Umweltvorschriften lassen grüßen.<br />

(Auswuchtgewichte sind heute übrigens<br />

auch fast flächendeckend aus Zink und<br />

nicht mehr aus Blei.)<br />

Mit ihren knapp 130 cm Länge passt die<br />

BLUEBELL gerade noch soeben diagonal<br />

in die fast gefüllte häusliche Badewanne.<br />

34 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Technische Daten<br />

Länge<br />

ca. 1.280 mm<br />

Breite<br />

ca. 315 mm<br />

Maßstab 1:48<br />

Leergewicht<br />

(inkl. RC-Teile, ohne Akkus) 4,2 kg<br />

Fahrgewicht<br />

9,3 kg<br />

Akku<br />

2 x 6 V/7Ah<br />

Blei-Gel (parallel)<br />

Nach dem Einbringen weiterer 2,6 kg an<br />

Bleiballast war die Wasserlinie dann knapp<br />

erreicht – somit blieben wir spürbar unter<br />

der vom Hersteller angegebenen Ballastmenge<br />

<strong>von</strong> ca. 6,5 kg, bei uns reichten<br />

knapp über 5 kg.<br />

Nach dem genauen Austrimmen ist der<br />

eingebrachte Ballast dann auf jeden Fall<br />

tunlichst z. B. durch Übergießen mit 5-min-<br />

Epoxi vor dem Verrutschen zu sichern.<br />

Apropos Verrutschen: Gemäß Anleitung soll<br />

man die „Abdeckung“ – gemeint ist wohl<br />

der Aufbau – gut sichern, um ein Eindringen<br />

<strong>von</strong> Wasser ins Modell zu vermeiden.<br />

Wie man dies tun soll, darüber schweigt<br />

sich die Anleitung leider aus. Praktikable<br />

Methode: Einkleben eines Holzklotzes mit<br />

Schraubhaken <strong>von</strong> unten in den Aufbau. In<br />

diesen Schraubhaken können dann etwas<br />

stärkere Gummiringe eingehängt werden,<br />

die mithilfe eines Spreizholzes ein Verrutschen<br />

des Aufbaus verhindern. Wer es<br />

aufwendiger machen will, kann dieselbe<br />

Verschlusstechnik natürlich auch mithilfe<br />

einer Schraub-Lösung vornehmen, gerade<br />

beim Einsatz in schwererem Wetter ist dies<br />

auf jeden Fall anzuraten.<br />

Während des Austrimmens in der Badewanne<br />

kann man zeitgleich natürlich auch<br />

gleich den Dichtigkeitstest durchführen.<br />

Dieser ergab keinerlei Wassereinbrüche,<br />

so dass wir uns an einem der wenigen einigermaßen<br />

trockenen Tage im Mai gleich für<br />

die erste Testfahrt an den See aufmachen<br />

konnten.<br />

Fahrerprobung<br />

Da der Trimm ja schon im Testbecken erfolgt<br />

war, lag unsere BLUEBELL auf Anhieb<br />

korrekt im Fahrgewässer und durfte sofort<br />

zu ihrer ersten Patrouillenfahrt starten. Mit<br />

dezentem Motorgeräusch zieht das Modell<br />

<strong>von</strong> dannen, eine Eigenschaft, die es<br />

mit fast allen Fertigmodellen teilt. Das ist<br />

auch ein Punkt, der bei Fertigmodellen<br />

immer wieder für leichtes Naserümpfen<br />

sorgt, denn die serienmäßig eingebauten<br />

Antriebs anlagen laufen leider oft nicht so<br />

leise, wie man es sich für ein in der Optik<br />

so hochwertig wirkendes Modell wünschen<br />

würde. Dank des erheblichen und auch sehr<br />

tief im Rumpf platzierten Ballastanteils ist<br />

die BLUEBELL trotz der nicht eben leichten<br />

Aufbauten ein sehr stabil laufendes Modell,<br />

auch absichtlich hektisch hintereinander<br />

gegebene Hartruderlagen sorgen nicht für<br />

übermäßige Krängung. Der in unserem Fall<br />

nur mit max. 6 Volt Spannung versorgte<br />

Motor sorgt dabei für eine vorbildgerechte<br />

Geschwindigkeit. Gemäß der Froudeschen<br />

Formel darf eine Flower in diesem Maßstab<br />

gerade mal 4,7 km/h schnell sein,<br />

wohlgemerkt, das entspricht der AK-Fahrt<br />

des Vorbilds. Bei Marschfahrt sind es noch<br />

wesentlich weniger, da gibt’s noch keinen<br />

„weißen Knochen im Maul“, die Korvetten<br />

dieser Klasse waren eben keine Zerstörer<br />

oder Torpedoboote!<br />

Trotz der geringen Höchstgeschwindigkeit<br />

müssen sich hektische Naturen aber an<br />

einen ordentlichen Bremsweg gewöhnen,<br />

denn deutlich über 9 kg Ges<strong>am</strong>tverdrängung<br />

sorgen einfach für ein nicht unerhebliches<br />

Beharrungsvermögen, das auch bei<br />

„Voll zurück“ für einige Schiffslängen Aufstoppweg<br />

sorgt.<br />

Fazit<br />

Mit der BLUEBELL hat Graupner ein weiteres<br />

beeindruckendes Fertigmodell im Angebot.<br />

Hinsichtlich Detaillierung und Bauausführung<br />

finden sich <strong>am</strong> Modell praktisch<br />

keine nennenswerten Kritikpunkte, wenn<br />

man das Preis-/Leistungsverhältnis im Auge<br />

behält. Denn wenn man ein Modell in dieser<br />

Qualität komplett in Eigenleistung mit GfK-<br />

Rumpf inkl. Formenbau aufbauen würde,<br />

läge der geforderte Kaufpreis <strong>von</strong> E 1.150,–<br />

für das Fertigmodell nur knapp über dem,<br />

was man in etwa für die reinen Materialkosten<br />

aufbringen müsste. Natürlich ist die Entscheidung<br />

Fertigmodell hin oder Selbstbau<br />

her eine ganz grundsätzliche, jemand, der<br />

nichts Fertiges kaufen will sondern die ureigene<br />

Befriedigung <strong>am</strong> Hobby eben im<br />

Eigenbau sucht, der denkt ja ohnehin nicht<br />

über Fertigmodelle nach. Alle anderen, die<br />

egal aus welchen Gründen auch immer, ein<br />

hoch detailliertes und sofort einsatzklares<br />

Modell suchen, tun mit der BLUEBELL definitiv<br />

keinen Fehlkauf.<br />

Bezugsquelle:<br />

Fachhandel, www.graupner.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 35


VERSCHIEDENES<br />

Peter Behmüller<br />

Schaufahren der Interessengemeinschaft S<br />

36 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


chiffsmodellbau Würzburg<br />

Am Sonntag, dem 9. Juni 2013, fand<br />

die erste Veranstaltung der IG<br />

Schiffsmodellbau Würzburg statt.<br />

Diese neu gegründete Interessengemeinschaft<br />

hatte zu ihrem ersten Schaufahren<br />

mit 1:100-Treffen eingeladen.<br />

Der neue Stützpunkt bzw. Hafen ist der<br />

Landschaftssee in Eibelstadt bei Würzburg.<br />

Ein sehr schönes Gelände und folglich sehr<br />

zu empfehlen für weitere Besuche und Veranstaltungen<br />

der Kollegen aus Würzburg.<br />

Das Wetter meinte es auch gut mit uns,<br />

obwohl es <strong>am</strong> Vormittag noch gar nicht danach<br />

aussah, denn es regnete kurze Zeit<br />

sehr stark.<br />

Aber auf Regen folgt ja bekanntlich Sonnenschein,<br />

der uns dann auch den ganzen<br />

Nachmittag über treu blieb. Zu sehen waren<br />

an Land und auf dem Wasser Schiffsmodelle<br />

der grauen Flotte, sprich U-Boote,<br />

Schlachtschiffe, Kreuzer usw., allerdings<br />

auch zahlreiche Modelle ziviler Vorbilder.<br />

Viele Schiffsmodellbauer aus Nürnberg,<br />

Pleinfeld, Weißenburg und Stuttgart waren<br />

der Einladung nach Würzburg gefolgt.<br />

Ebenso war auch der Club der Modelleisenbahner<br />

Würzburg e. V. mit einer funktionsfähigen<br />

Eisenbahn-Anlage vor Ort zu Gast.<br />

Natürlich war auch für das leibliche Wohl<br />

bestens gesorgt worden. Getränke waren<br />

ständig vor Ort und <strong>am</strong> Vormittag ging dann<br />

eine Speisekarte zur Auswahl herum. Für<br />

das Mittagessen sorgte nämlich das Schnitzelhäusle<br />

Würzburg, das die preiswerten<br />

und guten Gerichte pünktlich anlieferte.<br />

Somit war es ein sehr schönes und gemütliches<br />

Schaufahren mit viel Zeit zum Fachsimpeln<br />

und um neue Kontakte zu knüpfen.<br />

Für uns Marine-Schiffsmodellbauer <strong>von</strong> der<br />

Interessengemeinschaft Deutsche Marine<br />

war dieses Schaufahren in Würzburg sowieso<br />

Pflicht, da die Würzburger Schiffsmodellbau-Kollegen<br />

uns in der Vergangenheit<br />

schon immer tatkräftig bei unserer Veranstaltung,<br />

nämlich der „Flottenparade“ in<br />

Weißenburg, unterstützt haben.<br />

Die Begeisterung der Teilnehmer war riesengroß,<br />

so dass sich schon alle auf das<br />

nächste Treffen der IG Schiffsmodellbau<br />

Würzburg freuen.<br />

Wer mehr über die Kollegen der IG Schiffsmodellbau<br />

Würzburg erfahren möchte, der<br />

darf sich gerne an den Obmann, Herrn<br />

Klaus-Peter Wohlrab, wenden:<br />

kpwohlrab@t-online.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013<br />

37


RENNBOOTE<br />

<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>Spitf<br />

Auch wenn es oben drüber<br />

steht: Der nachfolgende Beitrag<br />

ist definitiv keiner der<br />

herkömmlichen Testberichte, wie wir sie in<br />

der <strong>SchiffsModell</strong> Monat für Monat abdrucken.<br />

Stattdessen ist dieser Bericht eine<br />

derjenigen Geschichten, die so nur das Leben<br />

schreiben kann ... Aber fangen wir doch<br />

besser <strong>am</strong> Anfang an.<br />

Im Herbst 2010 k<strong>am</strong> im Internet-Forum www.<br />

schiffsmodell.net, initiiert <strong>von</strong> Herrn Jochen<br />

Schwarzer, die Idee auf, ob man nicht eine<br />

neue Rennboot-Klasse ins Leben rufen<br />

sollte. Vorbilder sollten historische Holz-<br />

Rennboote mit Außenbordantrieb sein, die<br />

in den USA in den 1950er-Jahren <strong>von</strong> vielen<br />

Fahrern im Eigenbau erstellt wurden: Skurrile<br />

Kisten, einfach aus Mahagoni-Sperrholz<br />

in der Garage oder im Gartenschuppen zus<strong>am</strong>mengenagelt<br />

und <strong>am</strong> Wochenende auf<br />

dem Trailer hinter dem F<strong>am</strong>ilie<strong>naut</strong>o zum<br />

nächsten Renn-Event gezogen.<br />

Die Idee, genau solche Modelle in passendem<br />

Maßstab nachzubauen und d<strong>am</strong>it<br />

in erster Linie Spaß-Rennen ohne ernsthafte<br />

Wettbewerbsgedanken zu veranstalten,<br />

griff schnell um sich. Das Kind bek<strong>am</strong><br />

einen N<strong>am</strong>en, nämlich 152VO, es bildete<br />

sich ein eigenes Unterforum, in dem alle relevanten<br />

Themen diskutiert wurden, und das<br />

alles mündete schließlich auch in einem eigenen,<br />

äußerst ausführlichen Internetportal<br />

mit allen Infos zum Thema (www.152vo.de).<br />

Im Sommer 2012 gab es das erste Treffen<br />

aller Infizierten und dadurch wurde das<br />

Thema nun auch allen Nicht-Internet-Nutzern<br />

bekannt: Die beiden Schiffsmodellbau-<br />

H.-J. Welz<br />

Fachzeitschriften berichteten über die neue<br />

Bootsklasse, denn in den Dezember-Ausgaben<br />

sowohl der <strong>SchiffsModell</strong> als auch<br />

der ModellWerft gab es Beiträge über<br />

das erste Treffen zu lesen.<br />

Die ganze Geschichte erinnert den Insider<br />

ein bisschen an das Thema „Springer-Tug“:<br />

Auch diese kleinen Schubschlepper waren<br />

anfänglich ja eine reine Forums-Idee, fanden<br />

in kürzester Zeit enorm viele Freunde<br />

und inzwischen sind die kleinen Kisten,<br />

egal in welcher Größe, <strong>von</strong> keinem <strong>Teich</strong><br />

oder Schaufahren mehr wegzudenken. Wer<br />

nicht selber nach den allgemein zugänglichen<br />

Bauplänen bauen will, findet bei den<br />

Springer-Tugs inzwischen auch ein großes<br />

Angebot an Materialsätzen oder einen Baukasten.<br />

Bei den Außenbord-Rennern sah das bislang<br />

noch anders aus, denn inkl. der Bausaison<br />

2012/2013 gab es hinsichtlich vorgefertigter<br />

Teile für den Nachbauinteressenten<br />

noch nichts zu kaufen.<br />

pit<br />

Zeitsprung: Es ist der 9. April 2013, die<br />

Intermodellbau Dortmund wird <strong>am</strong> nächsten<br />

Tag öffnen, noch wird in allen Hallen<br />

fleißig aufgebaut. Auch der Schreiberling<br />

dieser Zeilen ist noch mit dem Einräumen<br />

des Messestandes des Neckar-Verlags beschäftigt<br />

und hetzt nebenbei durch die Messehallen,<br />

um evtl. Neuheiten für die Leser<br />

der <strong>SchiffsModell</strong> aufzuspüren, bevor der<br />

große Besucherandrang einsetzt. Natürlich<br />

sagt man dabei auch <strong>am</strong> Stand der Firma<br />

<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> „Hallo“, die ja schon auf der Messe<br />

in Nürnberg wieder einige neue Modelle<br />

präsentierte. Aber neben der auf der<br />

Spielwarenmesse neu vorgestellten<br />

CAPRI und BELLISIMA packte Peter<br />

Eggenweiler, bei <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> der Kopf hinter<br />

der Entwicklung all dieser attraktiven<br />

Holz-Bootsmodelle, gerade noch etwas<br />

ganz anderes auf den Tresen. Klein wie die<br />

Welt nun einmal ist, läuft zeitgleich gerade<br />

auch Michael Bloß, der Redakteur der<br />

ModellWerft, <strong>am</strong> <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>-Stand auf. Herr<br />

Eggenweiler freut sich natürlich sehr über<br />

das Interesse der Pressefritzen an seinen<br />

Produkten und zeigt verschmitzt lächelnd<br />

sein neuestes Projekt vor: Noch ganz warm<br />

sozusagen, ein erstes Handmuster eines<br />

Modells, das man vielleicht auch produzieren<br />

wolle, was die Herren Redakteure denn<br />

da<strong>von</strong> halten …? Besagte Herren sind, wie<br />

man so schön neudeutsch sagt, geflasht,<br />

denn das, was da als evtl. zukünftiger <strong>aero</strong><strong>naut</strong>-Baukasten<br />

präsentiert wird, ist ein <strong>Vintage</strong>-Outboard-Racer,<br />

konkret ein Nachbau<br />

der »Spitfire«. Dieses Boot wurde im April<br />

1956 in den USA in der Zeitschrift „Science<br />

and Mechanics“ dem Hobby-Rennfahrer<br />

als Selbstbau-Projekt vorgestellt. (Ein pdf<br />

dieses Zeitschriftenartikels ist heute frei im<br />

Internet verfügbar.)<br />

Redaktionsübergreifend war man sich<br />

schnell einig: Auf jeden Fall auf den Markt<br />

bringen, <strong>am</strong> besten gestern, und möglichst<br />

schnell Testbaukästen ab an die Redaktionen!<br />

Na ja, ganz so schnell ginge es<br />

dann schließlich doch nicht, wurden die Erwartungen<br />

gedämpft. Viel zu viel <strong>am</strong> neuen<br />

Projekt sei noch unklar, man wisse noch<br />

nicht genau, welchen Außenborder man<br />

38 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Bauteilen und ein erster Entwurf der Bauanleitung<br />

in den Redaktionen in Baden-Baden<br />

und in Villingen-Schwenningen ein. In<br />

den folgenden Wochen entspann sich nun<br />

ein reger E-Mail- und Telefon-Verkehr in<br />

dem Tempo, in dem die Modelle aufgebaut<br />

wurden. Und natürlich hagelte es auch<br />

Verbesserungsvorschläge: Könnte/sollte<br />

man nicht dieses oder jenes Teil anders<br />

fertigen, macht es Sinn an dieser oder<br />

jener Stelle eine Änderung vorzunehmen,<br />

sollte man hier nicht eine Verstärkung einbauen<br />

usw. usw. Genauso schnell wie die<br />

Anregungen an <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> durchgegeben<br />

wurden, genauso schnell wurden sie umgesetzt<br />

und während des Baus der beiden<br />

Muster-Modelle trafen immer wieder modifizierte<br />

oder abgeänderte Bauteile in den<br />

Redaktionen ein.<br />

Während des fast täglichen E-Mail-Verkehrs<br />

entstand dann auch die Schnapsidee, dass<br />

man sich zu den ersten Test- und Erprobungsfahrten<br />

doch im nun schon bewährten<br />

Kreise <strong>am</strong> See treffen könnte. Dabei könnte<br />

man auch die für die Berichte erforderlichen<br />

Fotos gemeins<strong>am</strong> anfertigen und die Ergebnisse<br />

der Testfahrten würden ganz aktuell in<br />

es auch nicht mehr allzu lange dauern, bis<br />

jeder Interessierte seinen »Spitfire«-Baukasten<br />

kaufen kann. Der ist dann in einer Hinsicht<br />

auf jeden Fall ein Unikat, nämlich was<br />

seine Entstehungsgeschichte in der engen<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit zwischen einem Hersteller<br />

und gleich zwei Fachredaktionen angeht.<br />

So, nach dieser zugegeben langen, aber<br />

sicherlich kurzweiligen Einleitung wollen<br />

wir endlich mit dem „normalen“ Testbericht<br />

beginnen. Wobei natürlich anzumerken ist,<br />

dass alle in diesem Beitrag abgedruckten<br />

Fotos die erwähnten Nullserien-Modelle<br />

zeigen, gewissermaßen die Version 1.0, die<br />

sich zwar in kleinen Details, nicht aber in der<br />

Ges<strong>am</strong>tkonzeption und der Optik <strong>von</strong> den<br />

späteren Serienmodellen unterscheidet.<br />

Die »Spitfire«<br />

Um gleich zu Anfang Irritationen hinsichtlich<br />

des N<strong>am</strong>ens vorzubeugen: Das Boot<br />

wurde nicht nach dem bekannten britischen<br />

Jagdflugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg<br />

benannt, sondern Spitfire bedeutet so viel<br />

ire Ein <strong>Vintage</strong>-Racer<br />

konkret anbieten könne,<br />

wie die endgültige Ausführung<br />

sein solle, ob die<br />

fire<br />

Konstruktion überhaupt<br />

ein passabel laufendes<br />

Modell ergeben würde,<br />

<strong>von</strong> Details wie Schwerpunktlage,<br />

technischer<br />

Ausrüstung usw. mal ganz<br />

zu schweigen. Eigentlich<br />

wollte man ja auch erst<br />

mal nur das Publikumsinteresse<br />

testen.<br />

Hmm, na ja, aber was<br />

die zu klärenden Details<br />

anginge, da könnte man<br />

als Redaktion doch auf<br />

dem kleinen Dienstweg<br />

und ganz unbürokratisch<br />

Schützenhilfe leisten …? Innerhalb weniger<br />

Minuten war der Deal klar gemacht: Beide<br />

Redaktionen würden mal ganz ohne das<br />

sonst übliche Konkurrenzdenken sozusagen<br />

als Beta-Tester arbeiten und die während<br />

Bau und Erprobung sich ergebenden<br />

Erfahrungswerte an <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> weiterleiten,<br />

d<strong>am</strong>it diese dort für die Entwicklung der<br />

späteren Serienmuster genutzt werden<br />

könnten.<br />

Bleibt der Vollständigkeit halber noch zu erwähnen,<br />

dass ab der Messeeröffnung das<br />

Handmuster der »Spitfire« <strong>am</strong> <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>-<br />

Stand eine geradezu durchschlagende Resonanz<br />

seitens der Besucher erfuhr.<br />

Einige Tage nach der Messe trafen dann<br />

die ersten Holzplatten mit den gelaserten<br />

die letzten Arbeitsschritte in der Baukasten-<br />

Vorbereitung einfließen.<br />

Das verregnete Frühjahr machte dann zwar<br />

noch fette Striche durch die ersten Terminvorschläge,<br />

aber Mitte Juni war es soweit:<br />

Man traf sich konspirativ und ohne Publikum<br />

an einem Gewässer in der Nähe <strong>von</strong><br />

Baden-Baden, wo die in diesem Beitrag abgedruckten<br />

Fahrfotos entstanden.<br />

Zum Zeitpunkt, zu dem diese Zeilen geschrieben<br />

werden, ist man bei <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong><br />

gerade dabei, die letzten Feinheiten an<br />

der Baukasten-Planung zu erledigen und<br />

die bei den Testfahrten gewonnenen Erkenntnisse<br />

zu berücksichtigen. Wenn die<br />

Ausgust-Ausgaben <strong>von</strong> <strong>SchiffsModell</strong><br />

und ModellWerft <strong>am</strong> Kiosk liegen, dürfte<br />

wie (jugendlicher) Hitzkopf oder Heißsporn.<br />

Auch der (weibliche) „Hausdrachen“ wird<br />

im Englischen so genannt, suchen Sie sich<br />

also das Passende aus ...<br />

Wer schon einmal einen <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>-Holzbaukasten<br />

aktueller Konstruktion gebaut<br />

hat, fühlt sich auch beim Anblick der Holzteile<br />

für die „Spitfire“ gleich daheim. Die<br />

Sperrholz- und Mahagonibrettchen sind so<br />

präzise und gut vorgelasert, dass die Teile<br />

schon beim Hochheben der Platten teilweise<br />

<strong>von</strong> selber herausfallen. Wenn einem das<br />

ungewollt passiert, ist das aber auch kein<br />

Beinbruch, denn die einzelnen Teile sind<br />

mit eingelaserten Nummern versehen, so<br />

dass die Zuordnung auch dann kein Problem<br />

macht, wenn die Teile nicht mehr <strong>am</strong><br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 39


angest<strong>am</strong>mten Platz in der Stanzplatte sitzen.<br />

Ebenfalls dabei ist die schon gewohnte<br />

Bauhelling in Form einer Depron-Platte<br />

und eine Bauanleitung, auf der alle Bauabschnitte<br />

mit informativen Skizzen und kurz<br />

gefassten Texten erläutert werden. Auch<br />

eine komplette Stückliste darf natürlich nicht<br />

fehlen.<br />

Nach Durchsicht der Bauanleitung wird<br />

klar, dass das Modell (zum Glück!) sehr<br />

wohl noch selbst gebaut werden darf, dass<br />

der Bauaufwand aber dennoch sehr überschaubar<br />

ist. Nach dem Aufkleben der<br />

kleinen Mahagoni-Bugteile, die später für<br />

eine exakte Positionierung der Seitenbeplankung<br />

sorgen werden, kann der Kiel<br />

zus<strong>am</strong>men mit den Spanten auf der Helling<br />

aufgestellt werden. Die Depron-Platte habe<br />

ich einfach mit etlichen Klebestreifen direkt<br />

Bilder unten: Die Holzplatten, fast zu schade, um die Teile herauszulösen<br />

Bild rechts: Nach kürzester Zeit steht<br />

das Rumpfgerippe und die Bodenteile<br />

warten auf die Montage<br />

auf der Werkbank fixiert, so dass sie auch<br />

plan und ohne die Gefahr des Verrutschens<br />

aufliegen kann. Durch die extrem präzise<br />

Laserung der Teile passt das Rumpfgerippe<br />

praktisch trocken wackelfrei zus<strong>am</strong>men, die<br />

Passungen sind, wie man so schön sagt,<br />

„saugend“. Dadurch hat sich dann auch<br />

eine ganz einfache Bautechnik angeboten:<br />

Die jeweils trocken zus<strong>am</strong>mengesteckten<br />

Teile wurden einfach mit einigen Tröpfchen<br />

mittelflüssigen Sekundenklebers zus<strong>am</strong>mengeheftet,<br />

ist diese Fixier-Klebung<br />

ausgehärtet, wird einfach noch einmal mit<br />

Hartkleber oder Weißleim nachgeklebt. Auf<br />

diese Weise geht es mit dem Bau äußerst<br />

zügig vorwärts.<br />

Nach dem Verkleben der Stringer steht<br />

bereits die Montage der beiden großen<br />

Mahagoni-Seitenbeplankungen an. Das<br />

gelingt dadurch vollkommen problemlos,<br />

dass die Seitenteile an den Spanten in speziell<br />

eingelaserten Nuten der Spantenfüße<br />

positioniert werden. Sprich die Seitenteile<br />

rutschen <strong>von</strong> selber in die erforderliche Position<br />

und können danach an den Spanten<br />

verklebt werden.<br />

Es folgt das Aufbringen des hinteren Bodenteils,<br />

das über eine passgenaue Öffnung für<br />

die Turnfin verfügt, die ein Bestandteil des<br />

pit<br />

Kiels ist. Auch hier ist ein Nacharbeiten<br />

mittels Feile oder Schleifpapier absolut unnötig,<br />

das Bodenteil zentriert sich dank der<br />

Finne und der leicht überstehenden Rumpf-<br />

Seitenteile <strong>von</strong> selber.<br />

Für den passgenauen Sitz der vorderen<br />

Bodenbeplankung sorgen dann noch zwei<br />

Kielverstärkungen. Um das Anpassen der<br />

aus einem Stück geformten vorderen Bodenplatte<br />

an die Rumpfform zu erleichtern,<br />

ist die Bodenplatte längs geschlitzt, so<br />

dass sie sich gut an ihre Position bringen<br />

lässt. Bis zum Aushärten des Leims wird<br />

sie dort mit vielen Streifen Malerkrepp an<br />

ihrem Platz gehalten. Die Verwendung <strong>von</strong><br />

Malerkrepp bietet sich dann auch bei den<br />

Beplankungsarbeiten <strong>am</strong> Oberdeck an.<br />

Mithilfe dieser nur sanft haftenden Klebestreifen<br />

lassen sich die Teile bis zum Trocknen<br />

der Verklebung zwar bestens fixieren,<br />

das Ablösen der Klebebänder beschädigt<br />

dann aber nicht die Holzoberfläche.<br />

Je nach der Aushärtezeit des verwendeten<br />

Klebers kann man eigentlich schon<br />

40 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Beim Aufkleben der<br />

Beplankung helfen<br />

Leimzwingen und<br />

Malerkrepp<br />

fire<br />

Die Holzarbeiten sind abgeschlossen.<br />

Das Spiegelbrett erhielt überdimensionierte<br />

Langlöcher, um verschiedene Außenborder testen zu können<br />

<strong>am</strong> Ende des ersten geruhs<strong>am</strong>en Bastelabends<br />

(mit eingeschobener „heute-journal-Pause“)<br />

den fertig beplankten Rumpf<br />

<strong>von</strong> der Helling nehmen. Jetzt noch einmal<br />

alle besonders belasteten Stoßkanten <strong>von</strong><br />

innen mit Leimraupen sichern Und jetzt<br />

wird schon in etwa klar, was da auf der<br />

Werkbank entstehen wird.<br />

Im Laufe eines zweiten gemütlichen Abends<br />

finden dann alle Decksstringer sowie Seiten-<br />

und Frontteil des Cockpits an ihre Plätze.<br />

Will man den Bastelabend noch etwas<br />

So sieht es nach Abtrennen<br />

der Spantfüße aus, davor der<br />

fertige Steuerstand<br />

ausdehnen, kann man diese Teile in Ruhe<br />

trocknen lassen und parallel schon einmal<br />

die insges<strong>am</strong>t sechs Bauteile für den Steuerstand<br />

zus<strong>am</strong>men kleben.<br />

Vor dem nun folgenden Aufkleben der hinteren<br />

Decksbeplankung habe ich die danach<br />

nur noch schwer zugänglichen Stellen<br />

des Innenraums schon einmal mit Klarlack<br />

vor Wasser geschützt. Alternativ könnte<br />

man sich überlegen, die hellen Sperrholzteile<br />

auch mit einer Beize nach eigenem<br />

Geschmack farblich zu gestalten. Mir gefiel<br />

aber ehrlich gesagt der Kontrast <strong>von</strong> hellem<br />

Sperrholz und dunklem Mahagoni auf Anhieb<br />

so gut, dass ich beschloss, diesen<br />

Farbkontrast auch <strong>am</strong> fertigen Modell sozusagen<br />

als Designmerkmal durchzuziehen.<br />

Also wurde der Innenraum nur mit einem<br />

satten Klarlackanstrich versehen, um für<br />

den Fall der Fälle ein Aufquellen des Holzes<br />

zu vermeiden.<br />

Apropos Fall der Fälle: Bei einem solch<br />

komplett offenen Rennboot fragt man sich<br />

natürlich schon, was wohl im Falle eines<br />

Überschlags passiert … Ein kompletter<br />

Verlust des Modells könnte durch entsprechende<br />

Auftriebskörper im Bugbereich<br />

vermieden werden. Ich habe hierfür später<br />

Luftballons im Bug untergebracht. Erst nach<br />

Abschluss des Baus k<strong>am</strong> ich auf eine wesentlich<br />

bessere Idee: Wenn man den vorgelaserten<br />

inneren Ausschnitt aus Spant<br />

Nr. 4 nicht heraustrennt, sondern stattdessen<br />

mit dickflüssigem Sekundenkleber <strong>am</strong><br />

Platze hält, wird nach Abschluss der Beplankung<br />

sozusagen das ganze Vorschiff<br />

zu einem Auftriebskörper, ähnlich den Luftkästen<br />

in Segeljollen.<br />

Unter Zuhilfenahme einiger Leimzwingen,<br />

Stecknadeln und des schon erwähnten<br />

Malerkrepps ist dann auch das Aufleimen<br />

der hinteren Decksseitenbeplankung in<br />

wenigen Augenblicken erledigt. Auch hier<br />

passen die Teile sahnig zus<strong>am</strong>men, einmal<br />

einen Strich mit 320er-Papier über alle Kanten,<br />

um abstehende Mahagoni-Fasern zu<br />

beseitigen, fertig.<br />

Der speziellen Konstruktion der »Spitfire«<br />

ist es geschuldet, dass das Modell in diesem<br />

Bauzustand jetzt schon ziemlich fertig<br />

aussieht. Viele Teile sind nun auch nicht<br />

mehr in den Platten. Das größte da<strong>von</strong> ist<br />

die Mahagoni-Spiegelplatte, die den Rumpf<br />

endgültig nach hinten abschließt. Der Außenborder<br />

wird später an einer weiteren,<br />

passend schräg gestellten Sperrholzplatte<br />

montiert werden. Diese habe ich zus<strong>am</strong>men<br />

mit ihren beiden keilförmigen Stützstreben<br />

erst einmal trocken ans Modell angepasst.<br />

Dann wurden die Stützstreben mit der Basis-Platte<br />

verklebt, um nach dem Aushärten<br />

des Klebers erst einmal die Innenseite der<br />

Platte mit Klarlack zu versehen. Ansonsten<br />

kommt man da nämlich im unteren Bereich<br />

mit dem Pinsel später nicht mehr so richtig<br />

gut heran.<br />

Eine Besonderheit der »Spitfire« ist es, dass<br />

der Hersteller die vorbildgetreue Seilzuganlenkung<br />

des Außenborders auch wirklich<br />

über eine Trommel-Mimik hinter dem Lenkrad<br />

realisiert. Da die entsprechend gelaserten<br />

Holzscheiben nach ihrer Montage<br />

sehr eng beieinandersitzen, bietet es sich<br />

an, auch diese Teile vor der Montage bereits<br />

mit Klarlack zu schützen. Später praktiziert<br />

man auf jeden Fall ungewollt zu viel Lack<br />

in die Rillen, was einem dann beim Einzug<br />

der Steuerseile womöglich Schwierigkeiten<br />

machen könnte. Auch der komplette Steuerstand<br />

sollte natürlich vor Montage des Servos<br />

noch lackiert werden.<br />

Bleiben wir gleich beim Thema Steuerstand.<br />

Dieser nimmt wie erwähnt das Ruderservo<br />

und die Anlenkmimik für das Lenkrad auf.<br />

Da daneben noch ein bisschen Platz war,<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 41


fand hier auch noch der kleine wasserdichte<br />

Spektrum-Empfänger seinen Platz. D<strong>am</strong>it<br />

es keine unnötigen Spinnenfinger-Einsätze<br />

geben muss, lässt sich der komplette<br />

Steuerstand auch im endgültigen Zustand<br />

des Modells einfach <strong>von</strong> hinten durch das<br />

Cockpit an seinen korrekten Platz schieben,<br />

wo er dank zweier im Kiel vorgefertigter<br />

Ausnahmen präzise arretiert. Endgültig an<br />

Ort und Stelle gehalten wird er dann durch<br />

die beiden separaten Bodenbretter, die auf<br />

kleinen Holzklötzchen rechts und links des<br />

Kiels mit Schrauben arretiert werden. Ist <strong>am</strong><br />

Servo oder der Ruderanlenkung etwas zu<br />

reparieren oder einzustellen, lässt sich mit<br />

wenigen Handgriffen der komplette Steuerstand<br />

aus dem Modell entfernen und man<br />

muss keine Bastelei im Inneren des Modells<br />

durchführen.<br />

Vorbildern der kleinen Außenbord-Rennboote<br />

war diese Technik auch sehr beliebt:<br />

Sie war billig, weil sie das teurere Holz zur<br />

Vordecksbeplankung einsparte, viel leichter<br />

auf die etwas stärkeren Wölbungen aufzubringen<br />

als Holzleisten und dabei natürlich<br />

auch noch leichter.<br />

Auch das Vordeck des Modells der »Spitfire«<br />

wird also bespannt. Dem Baukasten<br />

liegt hierfür eine ausreichende Menge<br />

ORATEX bei. Flugmodellbauer wissen, was<br />

das ist, für alle anderen: Das ist ein mit dem<br />

Bügeleisen zu verarbeitendes Polyester-<br />

Bespanngewebe. Das Material ist sehr anschmiegs<strong>am</strong><br />

und lässt sich somit auch mühelos<br />

um die Wölbungen bzw. Kanten des<br />

Vorschiffs herumziehen. Bei der Verarbeitung<br />

ist es auf jeden Fall besser, sich zwei<br />

helfende Hände zu suchen. Das Gewebe<br />

Servo, Anlenkung und Lenkrad <strong>am</strong> komplett<br />

herausnehmbaren Steuerstand<br />

Die Akkus verstecken sich seitlich und fallen<br />

nur bei ganz genauem Hinsehen ins Auge<br />

Das unvermeidbare Kabelgewirr<br />

inkl. Steckern …<br />

Nach dem Verkleben und der Montage<br />

der beiden seitlichen Unterbauten für die<br />

Umlenkrollen ist es jetzt an der Zeit, dem<br />

Rumpf sein endgültiges Finish zu spendieren.<br />

Insges<strong>am</strong>t habe ich mit jeweiligem<br />

Zwischenschliff drei Schichten klaren<br />

Bootslacks auf alle Holzteile aufgebracht.<br />

Schon jetzt strahlt das Mahagoni mit dem<br />

Gesicht des Erbauers um die Wette, aber<br />

noch gibt es ein paar Kleinigkeiten zu tun.<br />

Da ist zum einen die Frage, was man mit<br />

dem Unterwasserschiff anstellen will. Man<br />

könnte es natürlich ebenfalls einfach klarlackiert<br />

lassen. Wegen der messerscharfen<br />

Übergänge zur Seitenbeplankung bietet es<br />

sich aber an, das Unterwasserschiff durchaus<br />

farblich zu gestalten. Die erforderlichen<br />

Abklebearbeiten sind dank der scharfen<br />

Kanten in wenigen Augenblicken erledigt,<br />

dann noch das Überwasserschiff ordentlich<br />

mit Zeitungspapier vor unerwünschtem<br />

Farbnebel schützen, und danach habe ich<br />

einfach zwei Schichten weißen Mattlack aus<br />

der Sprühdose aufs Unterwasserschiff aufgehustet,<br />

fertig.<br />

Nach dem Trocknen des Unterwasserschiffes<br />

und dem Entfernen aller Klebestreifen<br />

stand nun eine absolute Premiere für<br />

den Chronisten bevor: In der Jugend wurden<br />

zwar schon einmal Modellflugzeug-Tragflächen<br />

mit Japanpapier bespannt, aber Bespannfolie<br />

auf ein Schiffsmodell aufzubringen,<br />

das stand noch nie auf der Arbeitsliste.<br />

Dabei waren solche Decksbespannungen<br />

mit Segeltuch bei „echten“ Booten viele<br />

Jahre durchaus gang und gäbe. Bei den<br />

wird mit ausreichend Überstand (so dass<br />

der Helfer es rechts und links vom Rumpf<br />

nach unten ziehen kann) auf das Vorschiff<br />

aufgelegt. Mit dem Bügeleisen tupft man<br />

nun die Folie vorsichtig an den Untergrund<br />

an. Die Unterseite ist mit einem Heiß-<br />

Schmelzkleber versehen, so dass die Folie<br />

unverzüglich <strong>am</strong> Untergrund, sprich den<br />

Stringern, festklebt. Ein Korrigieren ist dann<br />

nicht mehr möglich, also lieber zweimal<br />

überlegen, bevor man das erste Mal das<br />

Bügeleisen aufsetzt. Beim Bügeln schrittchenweise<br />

vorgehen, also erst an der großen<br />

Klebestelle <strong>am</strong> Übergang zum hinteren<br />

Deck die Folie befestigen, dann die ers te<br />

Seite des Vordecks bearbeiten, jetzt die<br />

Folie auch auf der anderen Seite str<strong>am</strong>m<br />

ziehen und auf der gegenüberliegenden<br />

Seite anbügeln. An der Rumpf-Außenkante<br />

zieht man das Gewebe senkrecht nach unten<br />

und bügelt sie <strong>am</strong> umlaufenden Decksstringer<br />

an. Nach Aushärtung der Klebung<br />

(dauert nur ein paar Minuten) schneidet<br />

man den Gewebeüberstand dann mit einem<br />

scharfen Cutter (neue Klinge spendieren!)<br />

einfach präzise ab, fertig. Hat man doch<br />

eine unbeabsichtigte Falte produziert, so<br />

lässt sich diese leicht mit dem Heißluftföhn<br />

entfernen, da die Folie bei Hitzeeinwirkung<br />

etwas schrumpft.<br />

Aero<strong>naut</strong> legt den Baukästen die Folie in der<br />

Farbe „Antik“ bei, das ist in der Färbung so<br />

ein bisschen etwas in der Art „gebrauchsvergilbt“,<br />

passt also sehr gut zum Modell.<br />

ORATEX gibt‘s allerdings im Modellbau-<br />

pit<br />

Fachhandel auch noch in insges<strong>am</strong>t sieben<br />

… verschwindet unsichtbar unter den<br />

Bodenbrettern. Ganz hinten sind die<br />

Öffnungen in den Bodenbrettern<br />

erkennbar …<br />

… in denen die Füße der Figur lagern und in<br />

denen sie verschraubt wird<br />

42 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


weiteren Farben, falls man sein Modell vielleicht<br />

etwas anders gestalten möchte.<br />

Im Anschluss an die Bespannung des Vordecks<br />

habe ich nun das komplette Deck,<br />

also sowohl Holz als auch Folie, noch einmal<br />

mit einer gemeins<strong>am</strong>en Schicht Klarlack<br />

versehen.<br />

Je nachdem, welchen Lackieraufwand man<br />

treibt, kann man das Modell bis zu diesem<br />

Bauzustand im Wesentlichen an den<br />

Abenden einer Woche inklusive einem Tag<br />

<strong>am</strong> Wochenende fertig stellen.<br />

Einen weiteren gemütlichen Basteltag sollte<br />

man dann für den Einbau der RC-Anlage,<br />

für die Montage der Beschlagteile und die<br />

Arbeiten <strong>am</strong> Fahrer investieren. Zu Letzterem<br />

kommen wir gleich noch, werfen wir<br />

erst einmal einen Blick auf die technischen<br />

Komponenten.<br />

er geradezu magisch an. Da will man natürlich<br />

nicht technischen Kladderadatsch wie<br />

Akkus, Kabel etc. irgendwo mitten im Blickfeld<br />

haben. Also sollten die Akkus ebenfalls<br />

im „Untergrund“ verschwinden. Zus<strong>am</strong>men<br />

mit den ohnehin herausnehmbaren Bodenplatten<br />

bot sich also die folgende Lösung<br />

geradezu an: Für die ersten Testfahrten<br />

wurde eine 2s-Abstimmung vorgesehen.<br />

Zum Einsatz kommen zwei 2s-Packs mit je<br />

2.300 mAh <strong>von</strong> MZ-Modellbau. Die passen<br />

<strong>von</strong> den Abmessungen her absolut exakt<br />

zwischen die Abstände der Spanten 2 und<br />

3 und kauern dort sehr flach unmittelbar<br />

auf dem Rumpfboden. Fixiert werden sie<br />

einfach mit Klettbandstreifen. Die beiden<br />

Akkupacks sind parallel geschaltet, die erforderlichen<br />

Verbindungskabel inkl. dem<br />

Anschlussstecker für den Drehzahlsteller<br />

liegen unmittelbar auf dem Rumpfboden.<br />

da die endgültige Version der Anlenkung<br />

noch nicht zur Verfügung stand. Die Anlenkung<br />

des Außenborders erfolgt mit diesen<br />

Komponenten dann ganz wie im Original,<br />

sprich die Drehbewegung des Lenkrades<br />

wird auf den Außenborder übertragen.<br />

Wem solch ein Aufwand zu hoch erscheint,<br />

der könnte natürlich nach eigenen Ideen<br />

ganz simpel auch ein Mini-Servo <strong>von</strong> innen<br />

direkt an den Spiegel setzen und den Außenborder<br />

wie gewohnt über zwei Schubstangen<br />

durch das Spiegel-Brett hindurch<br />

anlenken. Das Servo könnte dann unter einer<br />

Tank-Attrappe verschwinden, aber hier<br />

bleibt wie gesagt genügend Freiraum für<br />

eigene Ideen.<br />

Keinen Freiraum gibt es natürlich bei diesem<br />

Modell ausnahmsweise mal hinsichtlich<br />

der Ausstattung mit einem Fahrer. Egal,<br />

fire<br />

Viele braucht es dafür nicht. Zum Zeitpunkt<br />

der Erstellung des Mustermodells war<br />

noch unklar, welcher Außenborder für den<br />

Vortrieb der Serienmodelle sorgen würde.<br />

Der Autor besorgte sich daher den kleinen<br />

Außenborder <strong>von</strong> TFL-Hobby, ausgestattet<br />

mit einem bürstenlosen, wassergekühlten<br />

Außenläufer, Flexwelle sowie geeignet für<br />

2s- bzw. 3s-LiPo-Abstimmungen.<br />

Ruderservo und Empfänger hatten ja schon<br />

ihren Platz <strong>am</strong> Steuerstand gefunden, der<br />

leistungsmäßig angepasste Drehzahlsteller<br />

(eine Regelrichtung genügt hier ja) findet<br />

rechts seitlich hinten unter dem Deck, also<br />

in Motornähe, seinen Platz.<br />

Hinsichtlich der Stromversorgung bot es<br />

sich an, die Akkubestückung aufzuteilen.<br />

Der Innenraum der »Spitfire« ist ja komplett<br />

offen und zieht somit die Blicke der Zuschau-<br />

Kurz vor Redaktionsschluss noch eingetroffen: Auch diese<br />

Beschläge liegen zukünftig in den Baukästen<br />

Zur Durchführung der<br />

Leitungen <strong>von</strong> der linken<br />

auf die rechte Rumpfhälfte<br />

wurden mit dem Dremel<br />

noch ein paar kleine<br />

Öffnungen in den Kiel gefräst. Wenn alles<br />

an Ort und Stelle ist, legt man die Bodenplatten<br />

auf, schraubt sie fest und die technischen<br />

Innereien sind verschwunden. Das<br />

Einzige, was noch sichtbar ist, sind die drei<br />

Anschlusskabel des Antriebsmotors. Diese<br />

sollen in Zukunft noch unter einem etwas dickeren<br />

schwarzen Schlauch verschwinden,<br />

der die Sprit-Zuleitung des Originalmotors<br />

nachahmen soll. Parallel geschaltet stellen<br />

die beiden Stromspender also 7,4 V und 4,6<br />

Ah zur Verfügung.<br />

Das benötigte Material für die Anlenkung<br />

des Außenborders wie Fein-Edelstahlseil,<br />

Umlenkrollen und Spannschlösser liegt<br />

dem Bausatz ebenfalls bei, hinzu kommt<br />

dann in der Serienversion auch ein entsprechender<br />

Bügel zur Montage <strong>am</strong> Außenborder.<br />

Am Mustermodell musste an dieser<br />

Stelle noch ein wenig improvisiert werden,<br />

wie kontrovers das Thema „Puppen“ sonst<br />

geführt wird, ein <strong>Vintage</strong>-Outboard-Racer<br />

ohne Fahrerfigur ist ein absolutes no-go!<br />

Vor allem deshalb, weil erst die Fahrerpuppe<br />

so recht die Größenverhältnisse des<br />

Bootes rüber bringt. Eine »Spitfire« ohne<br />

Fahrerpuppe ist folglich nur auf dem Trockenen<br />

oder <strong>am</strong> Ufer liegend akzeptabel!<br />

Wenn man sich noch nicht genau in die<br />

Materie eingearbeitet hat, könnte man meinen,<br />

die Beschaffung solch einer Puppe<br />

wäre problematisch. Weit gefehlt, denn im<br />

hier verwendeten Puppen-Maßstab <strong>von</strong> 1:6<br />

kann man auf ein geradezu unüberschaubar<br />

großes Angebot zurückgreifen. Dieser<br />

Maßstab ist nämlich der <strong>von</strong> sogenannten<br />

S<strong>am</strong>mler-Puppen, zwar vorzugsweise aus<br />

dem militärischen Bereich, aber auch genügend<br />

zivile Ausrüstungsgegenstände sind<br />

zum Einkleiden unseres Piloten (im Internet,<br />

wo sonst) greifbar.<br />

Eine der umfangreichsten und dabei auch<br />

noch preiswertesten Bezugsquellen ist die<br />

Adresse www.militar-figuren.de. Nein, das<br />

mit dem fehlenden „ä“ ist nicht falsch ge-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 43


Befindet sich der Fahrer <strong>am</strong> Platz,<br />

ist <strong>von</strong> der ges<strong>am</strong>ten Technik<br />

außer den Motorkabeln<br />

nichts mehr zu sehen<br />

Die Detaillierung dieser Figuren ist sagenhaft,<br />

das sind keine „Püppchen“!<br />

schrieben, denn es handelt sich hier um die<br />

deutschsprachige Version einer eigentlich<br />

aus Frankreich st<strong>am</strong>menden Seite. Keine<br />

Angst vor dem Bestellen im Ausland, der<br />

Ablauf findet in Deutsch statt und wenn man<br />

per PayPal bezahlt, liegen die bestellten<br />

Teile nach wenigen Tagen daheim vor der<br />

Haustür. Neben Komplett-Puppen inkl. Bekleidung<br />

gibt es auch „nackige“ Kerle zum<br />

Selber-Einkleiden. Hinsichtlich Kl<strong>am</strong>otten<br />

und Equipment herrscht dann die große<br />

Qual der Wahl. Der Autor beschränkte sich<br />

daher bei seinem Fahrer auch auf eine<br />

lässig geschnittene Hose, ein ebenso bequemes<br />

Hemd, für die Sicherheit ist natürlich<br />

eine Schwimmweste unerlässlich. Gemäß<br />

dem Motto „no risk no fun“ verzichtet<br />

dieser Fahrer auf einen Helm und lässt sich<br />

stattdessen den Fahrtwind um den kahlen<br />

Schädel wehen. Apropos Schädel: Um nicht<br />

ungewollt beim nächsten Treffen irgendwo<br />

einem Zwilling zu begegnen, wurde ein<br />

alternativer Kopf bestellt und montiert. Übrigens<br />

gibt‘s im erwähnten Webshop auch<br />

diverse weibliche Figuren. Einziger Nachteil:<br />

Die erwähnte Internet-Seite ist extrem unübersichtlich<br />

aufgebaut, kalkulieren Sie also<br />

ruhig mal eine gute Stunde Surfzeit fürs Heraussuchen<br />

des <strong>von</strong> ihnen gewünschten<br />

Equipments ein!<br />

Wenn das „Püppchen“ eingetroffen ist, zieht<br />

man sich als Nicht-Single-Mann <strong>am</strong> besten<br />

in ein verschließbares Kämmerchen zurück,<br />

um nicht <strong>von</strong> der besseren Hälfte oder gar<br />

den Kindern beim Puppen-Spielen ertappt<br />

zu werden … Neben dem Ankleiden und<br />

evtl. der Montage eines anderen Kopfes gibt<br />

es nämlich durchaus noch ein paar Kleinigkeiten<br />

zu erledigen. Dank Gelenken an allen<br />

erforderlichen Stellen sind die Puppen<br />

zwar extrem flexibel, was alle gewünschten<br />

Positionen angeht, für das extreme Knien in<br />

unserem Modell bieten sich aber trotzdem<br />

ein paar kleine Modifikationen an. Um eine<br />

möglichst niedrige Position zu erreichen,<br />

habe ich die sehr muskulösen Hinterseiten<br />

<strong>von</strong> Unter- und Oberschenkeln schönheitschirurgisch<br />

mit Messer und Feile um einige<br />

Millimeter reduziert, so dass der Kerl sich<br />

nun deutlich besser zus<strong>am</strong>menfalten kann.<br />

Im Modell positioniert, passen die Füße<br />

dann sehr genau in die in den Bodenplatten<br />

vorgesehenen Ausschnitte. Offen ist<br />

noch die Methode der Befestigung der<br />

Puppe im Boot. Statt eines Festklemmens<br />

pit<br />

mit Schaumgummistücken o. Ä. habe ich<br />

meinem Piloten ein Durchbohren der Fußgelenke<br />

im Bereich der Achillessehnen<br />

zugemutet. Die Bodenbretter erhielten dann<br />

noch zwei passend positionierte Bohrungen<br />

mit untergesetzten Einschlagmuttern, und<br />

nun wird mein Fahrer vor dem Einsatz einfach<br />

<strong>von</strong> oben mit zwei langen M3-Schrauben<br />

absolut fest mit seinem fahrbaren Untersatz<br />

verbunden. Die Schraubenköpfe<br />

verschwinden danach unter dem Hosensaum,<br />

fertig.<br />

Fertig? Ja wirklich, unser Modell ist fertig<br />

zur ersten Probefahrt. Aber vor der ist erst<br />

mal der Gang zur Waage angesagt.<br />

Treffen <strong>am</strong> See: vorne das <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>-<br />

Handmuster, dahinter die Modelle<br />

der Redakteure<br />

Die Boote der <strong>SchiffsModell</strong> (li.) und der ModellWerft (re.) warten auf den Start<br />

Nach Abschluss aller Holzarbeiten, also<br />

inkl. Steuerstand, wog das Modell exakt<br />

430 g. Und da behaupte nochmal jemand,<br />

man könne mit Holz nicht leicht bauen! Bespannung<br />

und Lackierung brachten einige<br />

Gr<strong>am</strong>m dazu, der Außenborder steuerte<br />

205 g bei, beide Akkupacks zus<strong>am</strong>men<br />

228 g, Servo, Empfänger, Drehzahlsteller,<br />

Akkustecker und Kabel reichliche 130 g …<br />

und dann sozusagen der dickste Brocken,<br />

nämlich die Fahrerpuppe mit satten 250 g!<br />

Gewichtsfetischisten könnten also an der<br />

Fahrerpuppe noch etwas abspecken, oder<br />

man benutzt nur Kopf, Hände und Füße und<br />

formt den Piloten-Körper ansonsten nur mit<br />

44 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Geht ab wie Schnitzel!<br />

Gleiches Modell, andere Redaktion: Die ModellWerft-»Spitfire«<br />

läuft noch etwas gedrückt …<br />

… der Zierstreifen <strong>am</strong> Wasserpass<br />

bringt aber eine interessante Optik<br />

Messingdraht und Füllwatte. Mit nicht gewichtsoptimiertem<br />

Fahrer blieb die Waage<br />

bei unserem Testmuster bei exakt 1.250 g<br />

stehen. Ab d<strong>am</strong>it an den See!<br />

Fahrerprobung<br />

fire<br />

Diese startete beim Vorserien-Modell sozusagen<br />

auf Normalnull, denn irgendwelche<br />

Vorgaben seitens des Herstellers gab es<br />

ja noch gar nicht. Also mal ein bisschen<br />

im persönlichen Erfahrungs-Fundus mit<br />

schnellen Flitzkisten stöbern und hoffen,<br />

dass man sich dann bei den Probefahrten<br />

vor dem Hersteller und dem Kollegen <strong>von</strong><br />

der Konkurrenz nicht allzu sehr bl<strong>am</strong>iert …<br />

Hinsichtlich der Höhe des Außenborders<br />

bewegt man sich noch auf relativ sicherem<br />

Terrain, wenn man die Mitte der Propellerwelle<br />

auf Höhe des Rumpfbodens einstellt.<br />

Die Wellenneigung lassen wir erst mal auf<br />

neutral. Wirkrichtung des Props nach oben<br />

würde bedeuten, dass der Bug stärker angehoben<br />

wird, nach unten würde der Bug<br />

mehr aufs Wasser gedrückt werden. Was<br />

das Modell braucht, merkt man aber erfahrungsgemäß<br />

nach den ersten paar Metern,<br />

hier kann man mit einer Neutraleinstellung<br />

fürs Erste nicht viel verkehrt machen.<br />

Total im Dunkeln tappte ich hinsichtlich des<br />

Schwerpunktes. Mit den wie erwähnt platzierten<br />

Akkus ergab sich bei montierter<br />

Fahrerfigur eine Schwerpunktlage <strong>von</strong><br />

exakt 13 cm vom Heckspiegel aus nach<br />

vorne gemessen. Das entspricht in etwa<br />

einem Mittelmaß aus dem, was ich an<br />

Außenborder-Kats und bei der Crackerbox<br />

gefahren bin, die mit ihrem glatten Rumpfboden<br />

Ähnlichkeiten zur »Spitfire« aufweist.<br />

D<strong>am</strong>it kann man sich einigermaßen sicher<br />

sein, dass das erste Gasgeben nicht gleich<br />

in der Katastrophe endet. Trotzdem waren<br />

die Nerven vor dem ersten Einsatz natürlich<br />

schon etwas angespannt.<br />

Also zur eigenen Beruhigung erst einmal<br />

ein paar Foto-Aufnahmen in Ruhe <strong>am</strong><br />

Ufer, aber dann hilft nichts mehr, Anlage<br />

an, kurzer Check und ab mit der »Spitfire«<br />

aufs Wasser. Zwar vorsichtig, aber<br />

nicht allzu zögerlich den Gasknüppel nach<br />

vorne geschoben ... Tja, und mit was hatte<br />

ich im Vorfeld nicht alles gerechnet: Zu<br />

hohe Schwerpunktlage durch die schwere<br />

Fahrerfigur, kein richtiges Freikommen des<br />

Props, Unterdimensionierung des Antriebs<br />

usw. Und was macht das Modell stattdessen?<br />

Zieht einfach ab, als wenn es das<br />

Normalste <strong>von</strong> der Welt wäre, eine absolut<br />

sahnige Wasserlage ohne unnützes<br />

Spritzwasser, der Rumpf reitet auf seinem<br />

hinteren Drittel, steckt den größten Teil<br />

der Rumpflänge zwei Finger breit über<br />

die Wasseroberfläche, in der sich die lackierten<br />

Holzseiten spiegeln … Vor lauter<br />

Gaffen ist das Modell ruckzuck schon viel<br />

zu weit draußen auf dem See, als dass<br />

man sich dabei auf der ersten Proberunde<br />

noch wohl fühlen würde. Also schnell wieder<br />

zurück in Ufernähe, schließlich sind wir<br />

ja auch zum Fotos machen hier!<br />

Bei den nun folgenden weiteren Proberunden<br />

fallen zwei Dinge ins Auge: Zum einen<br />

sollte man das Gas nicht schlagartig<br />

aufreißen, denn dann gibt es doch auf den<br />

ers ten zwei oder drei Metern leichte Kippel-Bewegungen<br />

um die Rumpf-Längsachse.<br />

Wenn man den Hebel jedoch gebremst<br />

zügig nach vorne schiebt, tritt dieser Effekt<br />

nicht auf.<br />

Zum anderen ist in der vorliegenden Variante<br />

der Ruderausschlag des Außenborders<br />

noch zu klein. D<strong>am</strong>it kann man zwar für sich<br />

allein auf einem ausreichend großen Gewässer<br />

ganz passabel fahren, schlagartig<br />

ums Eck geht‘s d<strong>am</strong>it aber nicht. Hier muss<br />

vor Serienstart noch ein größenmäßig angepasster<br />

Anlenkhebel an den Außenborder<br />

dran. Oder man belässt alles so wie<br />

es ist, sorgt aber für mehr Ruderausschlag<br />

<strong>am</strong> Lenkrad selber. Das ließe sich durch<br />

die Verwendung einer kompakten Segelwinde<br />

erreichen, die mehr Umdrehungen<br />

<strong>am</strong> Lenkrad ermöglichen würde. Vermutlich<br />

wird es in der Serienversion der »Spitfire«<br />

entsprechende Auswahlmöglichkeiten für<br />

den Käufer geben.<br />

Aber ansonsten machte das Modell auf<br />

Anhieb eine mehr als gute Figur und vermittelte<br />

schon nach wenigen Minuten das,<br />

wofür man andernorts jede Menge Geld<br />

auf den Tisch blättern muss: Freude <strong>am</strong><br />

Fahren!<br />

Und wie lief die »Spitfire« des Kollegen<br />

aus Baden-Baden? Genauso gut, er hatte<br />

allerdings für die ersten Runden den Außenborder<br />

ein wenig zu weit nach hinten<br />

geneigt, wodurch das Modell noch recht<br />

gedrückt lief. Auf den Fotos ist im Vergleich<br />

gut zu sehen, dass dadurch viel Bodenfläche<br />

des Rumpfes noch im Wasser läuft, was<br />

natürlich Tempo kostet und Spritzwasser<br />

erzeugt. Aber das lässt sich ja schnell ändern.<br />

Neidisch bin ich auf die gute Idee mit<br />

dem schmalen Zierstreifen aus ORASTICK-<br />

Klebefolie <strong>am</strong> Wasserpass: Das bringt noch<br />

optischen Pfiff ins Bild, vor allem in der Zufahrt-Perspektive.<br />

Werde ich garantiert nachmachen!<br />

Die V max bewegt sich mit der vorgestellten<br />

Abstimmung so im Bereich <strong>von</strong> 25 km/h,<br />

für ein vorbildgetreues Modell dieser Auslegung<br />

also sehr ordentlich. Da sich das<br />

Fahrverhalten in diesem Bereich auf der sicheren<br />

Seite abspielt, ist diese Auslegung<br />

also auch jedem anzuraten, der sich das<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 45


Nach erfolgreichen Testfahrten<br />

lässt sich‘s gut grinsen:<br />

M. Bloß (li.) und H.-J. Welz<br />

Länge<br />

pit<br />

Was schreibt man als Fazit unter solch eine<br />

Technische Daten<br />

57 cm (Rumpf)<br />

67,5 cm (ü. a.)<br />

Breite 25,5 cm<br />

Leergewicht ca. 430 g<br />

Fahrgewicht ca. 1.250 g<br />

Akku 2s2p, 7,4 V/4.600 mAh<br />

Motor Brushless, Außenläufer, 3.450 min -1 /V<br />

erste Mal mit so einer Kiste beschäftigt. Mit<br />

3s wird‘s dann bestimmt noch wesentlich<br />

lustiger ...<br />

Fazit<br />

ungewöhnliche Geschichte? Ganz einfach:<br />

High Five! Auch die Fahrer sind zufrieden mit ihren Booten.<br />

(Der <strong>SchiffsModell</strong>-Pilot ist nicht unhöflich, weil er seinen<br />

Kumpel nicht anschaut, sein Kopf wurde festgeklebt ...)<br />

Spaß pur! Und das bezieht sich nicht nur<br />

auf die Vorgeschichte und die außergewöhnliche<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit, sondern vor<br />

allem natürlich auf das neue <strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>-Modell:<br />

Egal, ob bei den kurzweiligen und vergnüglichen<br />

Stunden auf dem Basteltisch,<br />

beim Zus<strong>am</strong>menstellen der individuellen<br />

Fahrerpuppe oder beim Fahren <strong>am</strong> See.<br />

Hier stimmt <strong>von</strong> A bis Z alles und das macht<br />

die Beschäftigung mit der »Spitfire« zum<br />

reinsten Vergnügen. Deshalb war dieses<br />

Modell auch bestimmt nicht das letzte Exemplar,<br />

das beim Autor gebaut wurde, das<br />

Rumpfgerippe für eine weitere »Spitfire« in<br />

etwas anderer Optik steht schon. Und außerdem<br />

soll auch noch eine 3s-Abstimmung<br />

ausgetestet werden.<br />

Also bleiben gar keine Wünsche offen?<br />

Aber sicher, denn noch mehr Spaß macht<br />

das Modell natürlich, wenn man zu mehreren<br />

auf dem Wasser ist und gemeins<strong>am</strong><br />

über den See heizen kann. Aber beim genialen<br />

Ges<strong>am</strong>tpaket »Spitfire« ist das nur<br />

eine Frage der Zeit, bis sich etliche Exemplare<br />

auf unseren <strong>Teich</strong>en tummeln werden.<br />

Da wette ich drauf!<br />

Bezugsquellen<br />

Modell http://www.<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong>.de/<br />

Außenborder http://www.tfl-hobby.de<br />

Puppe www.militar-figuren.de<br />

46 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Bauplan Little<br />

Bastard<br />

Best.-Nr. 9845<br />

Preis e 29,80 [D]<br />

Das Bauplanmodell Little Bastard ist der vorbildgetreue Nachbau eines<br />

Z-Klasse-Rennboots aus dem Jahr 1952 im Maßstab 1:4,5.<br />

Der Modellbauplan orientiert sich sehr genau an den Abmessungen<br />

und Fotos des Vorbilds.<br />

Als Antrieb ist ein Speed 600/9,6 V vorgesehen, mit dem Geschwindigkeiten<br />

erreicht werden, die eines Rennbootes würdig sind, das Fahrverhalten<br />

aber dennoch unkritisch belassen.<br />

Der Aufbau erfolgt komplett in Holzbauweise. Der Plan besteht aus<br />

zwei Planblättern DIN A0 hoch und 120 bzw. 80 cm lang. Alle Bauteile<br />

sind im Maßstab 1:1 zum Modell gezeichnet. Eine 19-seitige Bauanleitung<br />

mit vielen Tipps, 84 Fotos und einer Stückliste erklärt den Aufbau<br />

Schritt für Schritt bis ins Detail.<br />

Länge [mm] 660<br />

Breite [mm] 280<br />

Verdrängung [g] 1700<br />

Antrieb 1 x Baugröße 600<br />

Maßstab 1:5<br />

Bauanspruch<br />

Einsteiger<br />

Neckar-Verlag<br />

Neckar-Verlag GmbH • 78045 Villingen-Schwenningen<br />

Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-48 /-38 • Fax +49 (0)77 21 / 89 87-50<br />

E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de


SEGELSCHIFFE<br />

Ingrid Blüm<br />

Deutsche Meistersc<br />

Wohin führt der Weg? Der gelbe Pfeil ziert<br />

das Schiff <strong>von</strong> Max Lehmann<br />

D<br />

ie Deutsche Meisterschaft der<br />

IOM-Klasse fand in diesem Jahr<br />

vom 03.–05. Mai in Burhave<br />

statt. Die Nordseelagune in Burhave ist ein<br />

großes Natur-Meerwasser-Becken, welches<br />

sich direkt hinter der Nordsee befindet, nur<br />

durch einen Fußweg vom Meer getrennt.<br />

Hier herrscht pures Urlaubsfeeling, es gibt<br />

Sandstrand, Strandkörbe und Meerblick,<br />

denn die Lagune liegt leicht erhöht.<br />

Außerhalb der Badesaison ermöglicht die<br />

Butjadingen Kur und Touristik GmbH den<br />

RC-Seglern, dort Regatten durchzuführen.<br />

Burhave ist somit das einzige Revier in<br />

Deutschland, in dem auf Salzwasser gesegelt<br />

wird und es gilt als das Revier mit<br />

Windgarantie. Folglich fanden schon viele<br />

Regatten in Burhave statt (die Schiffs-<br />

Modell berichtete darüber) und auch eine<br />

Deutsche Meisterschaft hat es hier schon<br />

gegeben. Dann k<strong>am</strong> die Idee auf, dass die<br />

RC-Segelfreunde ihre geplante Regatta in<br />

Ohlenstedt um eine Woche nach hinten verschieben<br />

könnten, so dass sich die Möglichkeit<br />

bot, gleich eine ganze Woche Urlaub zu<br />

planen. Die Feiertags-Situation Anfang Mai<br />

legte dieses ja nahe. So könnte man an das<br />

Segelevent gleich ein paar Tage Urlaub in<br />

Burhave und die Deutsche Meis terschaft<br />

„dranhängen“. Dadurch lohnte sich auch<br />

die Anfahrt in den hohen Norden und es<br />

gab einige Segler, die dieses Angebot an-<br />

IOM-Spiegelungen in der »Widget« <strong>von</strong> Carsten Posmik<br />

Die »Lintel« <strong>von</strong> Lasse Rand aus Dänemark gegen die »Britpop« <strong>von</strong> Walter Geurts aus Holland<br />

48 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013<br />

»Lintel« unter Skipper Volker Führling


Die Skyline <strong>von</strong> Bremerhaven, der Drachen eines Kitesurfers auf der Nordsee und viele IOM Segelschiffe – das ist Segeln auf der Nordseelagune<br />

haft der IOM-Klasse<br />

nahmen. Sprich nach der Regatta in Ohlenstedt<br />

zogen sie weiter nach Burhave und<br />

unterstützten <strong>am</strong> Montag den Ausrichter<br />

Max Lehmann beim Auslegen der Bojen,<br />

so dass schon ab Dienstag auf der Lagune<br />

trainiert werden konnte. Max Lehmann revanchierte<br />

sich, indem er sich <strong>am</strong> Dienstag<br />

Zeit nahm, mit den Seglern einen Ausflug<br />

nach Bremerhaven zu machen und ihnen<br />

dort die Sehenswürdigkeiten zu zeigen.<br />

Am Freitag begann dann die Deutsche<br />

Meisterschaft. Zunächst wurde vermessen<br />

und registriert, anschließend starteten<br />

die Einteilungsläufe. Es waren insges<strong>am</strong>t<br />

39 Segler <strong>am</strong> Start, da<strong>von</strong> drei aus den<br />

Niederlanden und drei aus Dänemark.<br />

Die Wettfahrtleitung übernahm Dieter<br />

Lagemann, der lange Zeit selbst<br />

aktiv in IOM segelte. Elke Wissmann,<br />

vielen bekannt aus der M-Boot Klasse,<br />

übernahm die Aufgabe der Chef-<br />

Observerin und wurde dabei jeweils <strong>von</strong><br />

den Seglern aus dem Feld unterstützt.<br />

Birgit Lagemann, die ebenfalls lange IOM<br />

segelte, protokollierte den Zieleinlauf, unterstützt<br />

<strong>von</strong> Anne Frieling. Diese übernahm,<br />

unterstützt <strong>von</strong> Elke Wissmann und<br />

Claudia Lehmann, das Aufschreiben an<br />

der Tafel. Die Ergebnisse der Tafel wurden<br />

dann an Klaus Rieder übergeben, der<br />

eigens ein Progr<strong>am</strong>m entwickelt hat, mit<br />

dem man auch eine Regatta mit mehreren<br />

Deutsches Design: »Job« <strong>von</strong> Jochen<br />

Burhenne unter Skipper Gerhard Schmitt<br />

»V7« <strong>von</strong> Max Lehmann versus Ericca<br />

<strong>von</strong> Skipper Oliver Weiss<br />

Führend: die neue »Test 8« <strong>von</strong> Jens Amenda<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 49<br />

Italienisches Design: »Carving« <strong>von</strong> Hans Dieter Krings


Die beiden holländischen Schiffe, NED99 <strong>von</strong> Huub Gillissen und NED91 <strong>von</strong><br />

Walter Geurts vor der Skyline <strong>von</strong> Bremerhaven<br />

Gruppen <strong>am</strong> Computer auswerten kann.<br />

Bestens organisiert konnten die Einteilungsläufe<br />

pünktlich beginnen, gesegelt<br />

wurde in drei Gruppen. Es herrschten<br />

anfangs hervorragende Windbedingungen,<br />

doch im Laufe des Nachmittages ließ der<br />

Wind nach und es passierte, womit man<br />

nie gerechnet hatte: Das Revier mit Windgarantie<br />

war windstill! Man beendete die<br />

Regatta für diesen Tag und traf sich zum<br />

Grillen, denn es herrschten auch gute Wetterbedingungen.<br />

Der S<strong>am</strong>stag begann mit A-Rigg-Wetter,<br />

doch im Laufe des Vormittags drehte der<br />

Wind wieder und nahm zu, die meisten<br />

Segler wechselten auf das B-Rigg. Am<br />

Nachmittag wechselte der Wind wieder in<br />

eine andere Richtung. Der Vorteil der Lagune<br />

ist, dass man auf alle Windbedingungen<br />

reagieren kann, denn man muss lediglich<br />

auf eine andere Seite umziehen. Nach<br />

einem schönen Segeltag mit viel Wind traf<br />

man sich im Restaurant zum gemeins<strong>am</strong>en<br />

Abendessen, an dem die meisten Segler<br />

»Test 8« mit Skipper und Designer Jens Amenda<br />

Urlaubsstimmung: GER98, Wolf Weiss, mit seiner »Ace«, GER15, »Disco« mit Skipper Jürgen Peters<br />

und im Hintergrund GER66, »Test 5« mit Skipper Frank Römer<br />

»Widget« des bayrischen Skippers Frank Henning<br />

Ganz schön eng: Die grüne »Lintel« <strong>von</strong> Volker<br />

Führling auf dem Weg zur Boje, die blaue »Carving«<br />

<strong>von</strong> Hans Dieter Krings auf dem Rückweg<br />

50 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


teilnahmen. Der Sonntag war durchgängig<br />

ein A-Rigg-Tag, vier komplette Durchgänge<br />

wurden gesegelt, dann war Schluss und es<br />

ging an die Auswertung.<br />

Der internationale Deutsche Meister ist<br />

Huub Gillissen (NED99) aus den Niederlanden<br />

mit seinem neuen Schiff »Fusion«. Die<br />

»Fusion« ist ein Design <strong>von</strong> Craig Smith, der<br />

auch die »Obsession« entworfen hat. Die Besonderheit<br />

ist, dass Huub beim Bau seiner<br />

»Fusion« live dabei war, denn er verbrachte<br />

im Winter ein paar Wochen in Australien.<br />

Auf den 2. Platz segelte Walter Geurts<br />

(NED91) aus den Niederlanden mit seiner<br />

»Britpop«, derzeit eines der meistgesegelten<br />

Boote in der IOM-Szene. Die »Britpop«<br />

ist ein Design <strong>von</strong> Brad Gibson.<br />

Auf dem 3. Platz, d<strong>am</strong>it bester Deutscher<br />

und somit Deutscher Meister, war Max<br />

Lehmann (GER25) mit seiner »V7«. Die<br />

»V7« ist ein Design des Neuseeländers<br />

Ian Vickers, mittlerweile gibt es schon eine<br />

»V8«. Diese wurde übrigens bei den französischen<br />

Meisterschaften eine Woche<br />

Die »Fusion« des Ges<strong>am</strong>tsiegers Huub Gillissen<br />

»Widget« mit Skipper Hans Jürgen Weichers, im Hintergrund die rote<br />

»Test 5« <strong>von</strong> Skipper Holger Schmitt<br />

Die »V7« <strong>von</strong> Max Lehmann<br />

Viele spannende Zweikämpfe<br />

später Dritte (siehe Beitrag in diesem Heft).<br />

Auffallend ist, dass bei den Regatten in<br />

Deutschland mittlerweile sehr viele Modelle<br />

<strong>von</strong> deutschen Entwicklern gesegelt<br />

werden. So waren in dieser deutschen<br />

Meisterschaft genauso viele Modelle <strong>von</strong><br />

deutschen Designern wie <strong>von</strong> englischen<br />

Designern vertreten, nämlich jeweils 15.<br />

Die restlichen neun Modelle k<strong>am</strong>en aus<br />

verschiedenen Ländern (Holland, Italien,<br />

Australien usw.).<br />

Zu den 15 deutschen Modellen gehörten<br />

sieben »Test« <strong>von</strong> Jens Amenda, drei<br />

»Job« <strong>von</strong> Jochen Burhenne, zwei »Scharming«<br />

<strong>von</strong> Michael Scharmer und je ein Modell<br />

<strong>von</strong> Thorsten Kaas, Dirk Schewe und<br />

Thomas Lühmann.<br />

In den Top Ten findet man sehr unterschiedliche<br />

Modelle: Wie oben erwähnt auf den<br />

Plätzen 1–3 eine »Fusion«, eine »Britpop«<br />

und eine »V7«. Jens Amenda (GER124)<br />

segelte seine Weiterentwicklung der berühmten<br />

»Test 5«, die jetzt unter dem N<strong>am</strong>en<br />

»Test 8« läuft und erreichte Platz 4,<br />

er war dem Drittplatzierten allerdings eng<br />

auf den Fersen. Auf den 5. Platz segelte<br />

Udo Röpke (GER11) mit seiner »Britpop«.<br />

Die Plätze 6 und 7 wurden mit »Lintel« errungen,<br />

ein Design <strong>von</strong> Dave Creed aus<br />

England. Die Skipper waren Norbert Heinz<br />

(GER16) auf Platz 6 und Arjan <strong>von</strong> der Cingel<br />

(NED67) auf Platz 7. Hans Dieter Krings<br />

(GER35) segelte die »Carving«, ein neues<br />

Design <strong>von</strong> Gianluca Nardo aus Italien. Er<br />

segelte dieses Design mit dem neuen einteiligen<br />

A-Rigg aus Kroatien, war d<strong>am</strong>it<br />

aber überhaupt nicht zufrieden, denn es ist<br />

fast unmöglich, dieses Segel flach zu trimmen.<br />

Auf Platz 9 k<strong>am</strong> wieder eine »Lintel«,<br />

gesegelt <strong>von</strong> Volkmar Führling (GER155)<br />

und auf dem 10. Platz zeigte Oliver Weiss<br />

(GER598), dass man eben nicht immer das<br />

neueste Modell haben muss, um vorne mitzufahren:<br />

Er fährt die »Ericca« <strong>von</strong> Martin<br />

Firebrace und hat mit diesem Modell auch<br />

schon viele vordere Plätze ersegelt.<br />

Die Deutsche Meisterschaft endete mit der<br />

Siegerehrung, bei der jeder Skipper eine<br />

Dose Krabbensuppe aus Feddarwaddersiel<br />

bek<strong>am</strong>, die übrigens sehr gut geschmeckt<br />

hat. Außerdem hatten die Sponsoren wertvolle<br />

Preise gestiftet, die verlost wurden und<br />

so konnte so mancher Segler die Heimreise<br />

mit einem Gutschein für einen weiteren<br />

Kurz urlaub antreten.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 51


Motorschiffe<br />

Chris König<br />

Torpedoboot 24 „Tiger“<br />

A<br />

ls Ersatz für die veralteten Torpedoboote,<br />

die dem Deutschen Reich<br />

nach dem Friedensvertrag <strong>von</strong> Versailles<br />

nach dem Ende des Ersten<br />

Weltkrieges zugestanden worden waren,<br />

wurden Anfang der 1920er-Jahre neue Torpedoboote<br />

entworfen. Sie knüpften an die<br />

letzten Kriegsentwicklungen an und wurden<br />

als Typ „Torpedoboot 23“ vom Reichstag<br />

gebilligt. Auf der Reichsmarinewerft Wilhelmshaven<br />

zwischen 1925 und 1927 gebaut,<br />

waren die sechs Neubauten über alles<br />

88,50 m lang und 8,25 m breit, ihre Standardtypverdrängung<br />

betrug 923 ts. D<strong>am</strong>it<br />

reichten die Boote an die Tonnagegrenzen<br />

für Zerstörer heran, aus verständlichen<br />

Gründen bezeichnete man sie aber als Torpedoboote.<br />

Man gab den Booten die N<strong>am</strong>en<br />

„Möwe“ (Typschiff), „Greif“, „Seeadler“,<br />

„Albatros“, „Kondor“ und „Falke“. Die N<strong>am</strong>ensgebung<br />

führte schnell dazu, den Begriff<br />

„Torpedoboot 23“ gegen „Raubvogel-<br />

Klasse“ auszutauschen; eine Begrifflichkeit<br />

übrigens, die sich auch international bis<br />

heute gehalten hat. Die Siegermächte gestanden<br />

der Reichsmarine kaum Spielräume<br />

zu, so dass die Boote zwar schiffbautechnisch<br />

modern ausgelegt, aber mit ihren<br />

drei Geschützen 10,5 cm L/45 Modell 1916<br />

artilleristisch nicht mehr zeitgemäß waren.<br />

Sie ersetzten ab September 1926 die alten<br />

Torpedoboote T 175, T 139, T 141, T 143, T<br />

149 sowie T 168 und bewährten sich gut.<br />

Schiffbaulich minimal verlängert und verbreitert,<br />

vor allem aber zeitgemäßer bewaffnet,<br />

war die folgende, zweite Bauserie. Als<br />

Amtsentwurf „Torpedoboot 24“ bezeichnet,<br />

wählte man bei diesen sechs Booten die<br />

N<strong>am</strong>en „Iltis“, „Jaguar“, „Leopard“, „Luchs“,<br />

„Tiger“ und „Wolf“. Auch hier führte die<br />

N<strong>am</strong>ensgebung schnell dazu, die Boote<br />

als der „Raubtier-Klasse“ zugehörig zu bezeichnen.<br />

Die Torpedoboote der „Raubtier-<br />

Klasse“ waren über alles 92,60 bzw. 89,0 m<br />

in Wasserlinie lang, 8,65 m breit und hat-<br />

Bild links: Torpedoboot „Seeadler“<br />

der Raubvogel-Klasse (Torpedoboot<br />

23) 1938 in der Deutschen Bucht<br />

Torpedoboot „Seeadler“ und ein Zerstörer<br />

des Typs 1934 sichern ein Panzerschiff,<br />

Ende der 1930er-Jahre.<br />

52 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Gruppenbild aller Torpedoboote 1923 und 1924 in den 1930er-Jahren in Kiel.<br />

Hintere Reihe, drittes Boot <strong>von</strong> links ist „Tiger“<br />

Nord-Ostsee-Kanal:<br />

Die Freiwache<br />

musiziert auf dem<br />

Achterdeck eines<br />

T-Bootes<br />

„Tiger“ als Führerboot zus<strong>am</strong>men mit „Luchs“, „Jaguar“ und „Iltis“<br />

ten einen Tiefgang <strong>von</strong> 3,52 m. Waren bei<br />

den Torpedobooten 23 noch Geschütze aus<br />

dem Ersten Weltkrieg montiert worden, so<br />

konnten beim Torpedoboot 24 <strong>von</strong> Anfang<br />

an die neuen Kanonen 10,5 cm S. K./C 28<br />

in Mittelpivotlafette C 28 mit Schutzschild<br />

verbaut werden. Bei diesen rund 3,6 Tonnen<br />

wiegenden Kanonen handelte es sich<br />

um 1928 entwickelte, komplett manuell zu<br />

bedienende Schnellfeuergeschütze. Gemeinhin<br />

herrschte in der Reichsmarine<br />

allerdings die Einschätzung vor, dass sie<br />

dafür zu schwergewichtig waren. Die um<br />

360° drehbaren und zwischen –10° und<br />

+30° schwenkbaren Waffen konnten 14,70<br />

kg schwere Geschosse effektiv 17.250 m<br />

weit verschießen. Pro Kanone wurden 100<br />

Schuss Gefechtsmunition vorgesehen; je<br />

Minute konnten bis zu 15 Schuss abgegeben<br />

werden. Den Geschützen gemein war<br />

die personalintensive manuelle Bedienung,<br />

die aus zehn Mann an der Kanone (Geschützführer,<br />

Richtschützen für Höhe und<br />

Seite, Verschlussnummer, Schieber- und<br />

Aufsatzeinsteller, Kartuschennummer, Hülsenauffänger<br />

und Ansetzer) zzgl. den für<br />

den Munitionstransport benötigten Männern<br />

bestand. Bei den 10,5 cm S. K./C 28-Geschützen<br />

bestanden die Patronen aus Hülse<br />

und Projektil, beide zus<strong>am</strong>men wogen<br />

rund 24 kg!<br />

Ende der 1920er-Jahre schätzte man die<br />

Bedrohung aus der Luft noch als gering<br />

ein, so dass lediglich zwei 2 cm Flak C/30<br />

Manöverbetrieb auf der Ostsee: Torpedoschuss<br />

Mitte der 1930er-Jahre erhielten<br />

die T-Boote ein zweifarbiges Kleid.<br />

D<strong>am</strong>it wurde die Tarnung der der<br />

Zerstörer angepasst<br />

Geschützreinigen auf einem T-Boot 24<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 53


Die T-Boote der<br />

Kaiserlichen Marine<br />

beeinflussten die<br />

Entwicklungen der<br />

Reichsmarine stark<br />

„Leopard“ vor der Mole <strong>von</strong><br />

Travemünde, Sommer 1934<br />

in Einzellafette zur Verwendung gelangten.<br />

Die Hauptwaffe der Boote stellte ohnehin<br />

die Torpedowaffe dar, die in Form zweier<br />

50-cm-Torpedorohr-Drillinge installiert wurde.<br />

Im Bedarfsfall konnten auf dem Achterdeck<br />

Minenschienen verlegt und insges<strong>am</strong>t<br />

30 Seeminen mitgeführt werden. Die Standardtypverdrängung<br />

war mit 932 ts berechnet,<br />

im Einsatz waren es dann allerdings<br />

1.320 ts. Die Boote erreichten mühelos<br />

eine Höchstgeschwindigkeit <strong>von</strong> 35,2 kn;<br />

bei 17 kn Marschfahrt betrug ihre Reichweite<br />

knapp 3.900 Seemeilen. Die hohe<br />

Geschwindigkeit verdankte der Entwurf den<br />

drei Marine-Doppelender-Kesseln und den<br />

beiden Vulcan-Getriebe-D<strong>am</strong>pfturbinen, die<br />

zus<strong>am</strong>men 25.500 WPS erzeugten. Dabei<br />

verfügten die Boote über zwei 2,50 m-Dreiblattpropeller<br />

und ein großes Spatenruder,<br />

das den Booten ausgezeichnete Manövereigenschaften<br />

verlieh.<br />

Neben dem Kommandanten und seinen<br />

drei Offizieren fuhren die Boote im Frieden<br />

in der Regel mit 116 Mann Besatzung.<br />

Als 1931 der 53,3-cm-Torpedo zur Standardwaffe<br />

in der Reichsmarine avancierte,<br />

mussten die Torpedorohre auf allen Booten<br />

umgerüstet werden. Außerdem wurden<br />

1934 auf „Leopard“ und „Luchs“ die 10,5<br />

cm S. K./C 28-Kanonen gegen 12,7-cm-<br />

Geschütze getauscht, eine Modernisierung,<br />

die bereits im Amtsentwurf „Torpedoboot<br />

24“ vorgesehen war.<br />

Weil sich beide Torpedoboots-Bauserien<br />

nur gering <strong>von</strong>einander unterschieden, wurden<br />

sie gerne als eine „Klasse“ bezeichnet.<br />

Man sprach dann <strong>von</strong> den Torpedobooten<br />

der „Möwe“-Klasse, eine Wortwahl, die vor<br />

allem in der angelsächsischen Literatur oft<br />

zu finden ist.<br />

Zu den sechs Einheiten der „Raubtier-<br />

Klasse“ gehörte das Torpedoboot „Tiger“<br />

(Bugkennung TG), dessen Kiel <strong>am</strong> 2. April<br />

1927 gelegt werden konnte. Am 15. Sep-<br />

Torpedoboot „Luchs“ im Juni 1934 auf der Ostsee<br />

Im Sommer 1931 paradieren T-Boote vor<br />

dem Reichspräsidenten<br />

Stapellauf des T-Bootes<br />

„Kondor“ <strong>am</strong> 22.09.1926<br />

Torpedoboot „Leopard“ in einer Vorkriegsaufnahme<br />

Während des spanischen Bürgerkrieges wurden die<br />

Nationalfarben Schwarz-Weiß-Rot auf die Schutzschilde<br />

der Kanonen gemalt<br />

54 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Torpedoboot „Falke“ unmittelbar vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.<br />

Drei Torpedoboote im Stadium der<br />

Ausrüstung im Jahr 1929.<br />

Im Hintergrund ein K-Kreuzer<br />

Von hinten: Torpedoboot 23 („Falke“)<br />

und 24 („Leopard“) im Dock<br />

Vier T-Boote warten in Wilhelmshaven<br />

auf ihre Stapelläufe<br />

tember 1928 lief es gemeins<strong>am</strong> mit den<br />

Neubauten „Leopard“, „Luchs“ und „Jaguar“<br />

bei der Marinewerft in Wilhelmshaven vom<br />

Stapel. Vier Monate später, <strong>am</strong> 15. Januar<br />

1929, stellte „Tiger“ unter dem Kommando<br />

des Oberleutnants zur See Hans-Joachim<br />

Gadow in Dienst.<br />

In den nächsten Jahren fuhren die Torpedoboote<br />

vor allem als Repräsentanten des<br />

Deutschen Reiches und unternahmen viele<br />

Ausbildungsreisen, einige da<strong>von</strong> auch ins<br />

europäische Ausland. Besonders beliebt<br />

waren Törns ins Mittelmeer oder aber in<br />

den Ostseeraum, wo Häfen in Schweden,<br />

Norwegen und Finnland angelaufen werden<br />

konnten.<br />

Im Juni 1934 verlässt das Torpedoboot<br />

„Leopard“ einen Ostseehafen<br />

Ernst wurde es für einen Teil der Torpedoboote<br />

ab dem 18. Juli 1936. General Franco<br />

hatte sich gegen die „Volksfrontregierung“<br />

in Spanien gestellt und d<strong>am</strong>it den spanischen<br />

Bürgerkrieg ausgelöst. Zahlreiche<br />

nordeuropäische Staaten schickten daraufhin<br />

Flottenverbände, um Landsleute in<br />

Sicherheit zu bringen. Unter dem Kommando<br />

des Konteradmirals Rolf Carls schickte<br />

die Kriegsmarine <strong>am</strong> 24. Juli 1936 die beiden<br />

Panzerschiffe „Admiral Scheer“ und<br />

„Deutschland“, sowie den leichten Kreuzer<br />

„Köln“ und zunächst vier Boote der 2.<br />

Torpedobootsflottille nach Spanien. Rund<br />

15.000 Reichsdeutsche konnten durch die<br />

deutschen Schiffe evakuiert werden, die<br />

Torpedoboot „Luchs“ im Dock<br />

Montieren der Schiffspropeller bei einem Torpedoboot 24<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 55


Prinzipskizze der schwarz-weiß-roten<br />

Turmbänder<br />

auch danach als „Geleitschutz“ für Handelsschiffe<br />

bis 1938 im Kriegsgebiet verblieben.<br />

Das Engagement des Deutschen Reiches<br />

in Spanien bedeutete für eine Vielzahl aktiver<br />

Marineoffiziere, erste „Kriegserfahrungen“<br />

zu s<strong>am</strong>meln. Auch die vielfachen<br />

Kommandantenwechsel an Bord der Torpedoboote<br />

begünstigten die Ausbildung <strong>von</strong><br />

erfahrenen Offizieren, die alsbald andere<br />

Einheiten der erstarkenden Kriegsmarine<br />

führen sollten. Im Februar 1938 stieg Kapitänleutnant<br />

Helmut Neuss als Kommandant<br />

auf „Tiger“ ein; es sollte der letzte Kommandantenwechsel<br />

für dieses Torpedoboot sein.<br />

Als „Tiger“ <strong>am</strong> 27. August 1939 südöstlich<br />

<strong>von</strong> Bornholm bereits kriegsmäßig und vorschriftsmäßig<br />

abgedunkelt auf einen Tanker<br />

zuhielt, kollidierte sie unglücklich mit dem<br />

Zerstörer Z 3 „Max Schultz“. Die Umstände<br />

dieser Kollision sind umso mehr bemerkenswert,<br />

da wenige Tage später mit dem<br />

Überfall des Deutschen Reiches auf Polen<br />

der Zweite Weltkrieg ausgelöst wurde. Wie<br />

real eine kriegerische Auseinandersetzung<br />

<strong>am</strong> Vorabend des Überfalls auf Polen war,<br />

zeigen „Tiger“ und „Max Schultz“! Denn:<br />

auch die „Max Schultz“ fuhr kriegsmäßig<br />

abgedunkelt auf den Tanker zu, und übersah<br />

das Torpedoboot schlichtweg. Während<br />

Z3 schwimmfähig blieb, ging „Tiger“ innerhalb<br />

<strong>von</strong> 39 Minuten auf der Position 55°<br />

10, 9‘ N 15° 49,9‘ O unter. Die Besatzung<br />

beklagte zwei Tote, k<strong>am</strong> ansonsten aber mit<br />

dem Schrecken da<strong>von</strong>, und wurde <strong>von</strong> Z3<br />

einen Tag später in Swinemünde an Land<br />

gesetzt.<br />

TG als Modell<br />

Vor dem Nachbau <strong>von</strong> „Tiger“ waren verschiedene<br />

Prämissen zu berücksichtigen.<br />

So sollte es sich beim Rumpf nicht um<br />

eine maßstäbliche Verkleinerung des Originals<br />

aus Spanten und Stringern handeln,<br />

sondern um einen vereinfachten Nachbau<br />

mit den wesentlichen Merkmalen des Originals<br />

(Semi Scale). Rumpf, Aufbauten<br />

und Schornsteine sollten aus Sperrholz,<br />

Schanzkleider und die Schutzschilde der<br />

Kanonen aus Holz oder Kupferblech gefertigt<br />

werden. Das Oberdeck sollte statt<br />

den maßstäblichen 45,9 mm auf 50,0 mm<br />

verbreitert werden und mit Schornsteinen,<br />

Aufbauten, Masten und Geschützständen<br />

in einem Stück herausnehmbar sein. Als<br />

Maßstab prädestinierte sich 1:72, woraus<br />

sich die folgenden maßstäblichen Abmessungen<br />

ergaben: 128,6 cm lang, 11,94 cm<br />

breit und 4,86 cm Tiefgang. Unmaßstäblich<br />

aufgerundet wird das Modell 129 cm<br />

lang, 12 cm breit und hat einen Tiefgang<br />

<strong>von</strong> 5–6 cm. Zur Erhöhung der Stabilität<br />

und Seefestigkeit sollten keine unnötigen<br />

Bohrungen für Bullaugen und Fenster vorgenommen<br />

werden. Stattdessen würden<br />

Abziehbilder das Torpedoboot „verglasen“.<br />

Als farbenfrohe Alternative sollten die Fliegerkennungen<br />

an den 10,5 cm SK/C28-<br />

Geschützen aufgebracht werden, wie sie<br />

während der Spanieneinsätze üblich waren.<br />

Auch wurden auf den beiden hinteren<br />

Kanonen gerne die Kennungen der Boote<br />

gezeigt, bei „Tiger“ also auf Turm Berta<br />

ein „T“ und auf Turm Cäsar ein „G“. Beim<br />

Nachbau diente eine Planzeichnung aus<br />

Bild links:<br />

Das Freibord verrät:<br />

Hier passen noch<br />

mehr Akkus rein!<br />

Bei schneller Fahrt<br />

entsteht ein charakteristisches<br />

Wellenbild<br />

Torpedoboot 24 „Tiger“ im Wasser<br />

56 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Aufbauten und Details vor der<br />

Lackierung mittels Spitzpistole<br />

Sperrholz und Kupferblech dominieren das Modell im Rohbau<br />

Holzprototypen wurden in Knetgummi<br />

abgeformt und mit Polyester nachgegossen<br />

Die beiden robbe EF 76 II-Motoren<br />

kurz vor dem Einbau<br />

Torpedorohrsätze aus Holz, Kupferblech<br />

und Gießharz-Teilen<br />

dem 2. Band des Kompendiums „Die Deutsche<br />

Kriegsmarine 1935–1945“ (Podzun-<br />

Pallas Verlag, Friedberg/Hessen) als Anhaltspunkt.<br />

Auch die auf Modellboottreffen<br />

gerne gezeigten Nachbauten im Maßstab<br />

1:100 habe ich mit Bewunderung angesehen<br />

und „mit den Augen geklaut“. Dabei<br />

fielen so manche Ungenauigkeiten auf.<br />

Manche Kollegen fahren ihre Torpedoboote<br />

mit Schlingerkielen. Auch im Museum beim<br />

Marineehrenmal in Laboe steht ein Modell<br />

des Torpedobootes „Tiger“ mit Schlingerkielen,<br />

auf Planzeichnungen fehlen diese<br />

aber. Zur Klärung der Frage trugen die<br />

Moderatoren des www.forum-marinearchiv.<br />

de bei, die mir die Bauvorschriften für die<br />

Raubtier-Klasse vom 30.12.1926 in Kopie<br />

zur Verfügung stellten. Der Abschnitt S I<br />

Schiffbauwerkstatt, Gruppe 4 d „Dockkiele“<br />

bzw. 4 e „Schlingerkiele“ enthält die Angabe,<br />

dass derartige Hilfsmittel defintiv nicht<br />

vorhanden waren! Auch hinsichtlich der<br />

Frage, ob die Torpedorohre in See stehend<br />

nachgeladen werden konnten, k<strong>am</strong> aus<br />

eben jenem Forum eine fundierte Antwort.<br />

In Abschnitt S I Schiffbauwerkstatt der<br />

Bauvorschrift findet sich bei der Gruppe 49<br />

„Torpedo- und Sperrwaffeneinrichtung“ die<br />

Information „Sämtliche Torpedos lagern in<br />

den Rohren.“ Bezüglich der Torpedolager,<br />

die ja vor dem Nachladen die Aale beherbergen,<br />

liest man: „Nicht vorhanden. Die<br />

Torpedos lagern in den Rohren.“<br />

Die Tarnung der Boote bereitete mir ordentlich<br />

Kopfzerbrechen. In dem Buch „Anstriche<br />

und Tarnanstriche der Kriegsmarine“<br />

(Bernhard & Graefe) schreibt das Autorentrio<br />

Jung/Abendroth/Kelling: „Mit der Farbe<br />

des Anstrichs wurde bei den Torpedobooten<br />

der Raubvogel-Klasse experimentiert. So<br />

führten bis Sommer 1927 nebeneinander<br />

SEEADLER einen flaschengrünen, FALKE<br />

den normalen grauen und GREIF einen<br />

weiteren (wahrscheinlich abweichend grauen)<br />

Anstrich. Bis Mitte der 1930er-Jahre<br />

waren die Boote dann dunkel-braunoliv wie<br />

auch die alten Torpedoboote. Mit der Indienststellung<br />

der neuen Zerstörer ab 1935<br />

erhielten dann auch die Torpedoboote den<br />

dunkelgrauen (Rumpf)/hellgrauen (Aufbauten)<br />

Anstrich zurück, den einige schon zu<br />

Beginn ihres Dienstes führten.“ Dabei handelte<br />

es sich um die Farbtöne RAL 7000<br />

„Fehgrau“ (dunkelgrau) und RAL 7001 „Silbergrau“.<br />

Bezüglich der Farbgebung sahen<br />

die „Allgemeinen Baubestimmungen Nr.<br />

31“ vom November 1941 bei Außendecks<br />

der Zerstörer, Geleit-, Torpedo- und Minensuchboote<br />

außerdem eine trittfeste Außendecksfarbe<br />

(„tr. D.“) vor. Diese Farbe gab es<br />

in Schwarz (RAL 9005) oder Dunkelgrau;<br />

Letztere hat heute die Bezeichnung RAL<br />

7016 „Anthrazitgrau“. Historisch korrekt<br />

wurde dieser Farbton in der Farbkarte 840<br />

B2 zwischen 1932–1939 als „Blaugrau Nr.<br />

4“, nach Kriegsausbruch dann als „Blaugrau“<br />

RAL 7016 (Quelle: Farbtonkarte 840<br />

R) bezeichnet. Farben für Rettungsmittel<br />

waren ebenfalls standardisiert. Die „Allgemeine<br />

Baubestimmungen Nr. 31“ vom<br />

November 1941 wiesen für Rettungsmittel<br />

(Rettungsbojen o. Ä.) als Grundfarbe „Kaiserrot<br />

II“ (RAL 8013) und als Deckfarbe ein<br />

leuchtendes Rot mit der Bezeichnung „Kaiserrot<br />

I“ (RAL 3010, bzw. Verkehrsrot RAL<br />

3020) aus. Fazit: Die 1927 vom Reichs-Ausschuss<br />

für Lieferbedingungen, kurz RAL,<br />

normierten Farben lassen sich auch heute<br />

noch 100%ig farbecht ausmischen, so dass<br />

Modellboote in diesem Punkt völlig vorbildgerecht<br />

unterwegs sein können. Nach dem<br />

Grundieren habe ich mich für die Lackmarke<br />

Salcomix entschieden, die durch ein<br />

rheinisches Unternehmen (www.klw-koeln.<br />

de) vertrieben wird.<br />

Letztes Problem war für mich das Achterdeck.<br />

Auf frühen Bildern der „Seeadler“<br />

sind auf dem Achterdeck noch keine Seilwinde<br />

und Krananlagen für das Aussetzen<br />

<strong>von</strong> Räumgerät vorhanden, Bilder anderer<br />

Boote hingegen zeigen diese Einrichtungen.<br />

Erneut halfen die Bauvorschriften<br />

für Torpedoboote der Raubtier-Klasse, nach<br />

denen keine Sperrwaffeneinrichtung vorgesehen<br />

war (S I, Gruppe 49 B und S II,<br />

Gruppe 15 B).<br />

Technisch gesehen ist die „Tiger“ ein relativ<br />

unkompliziertes Modell, das sich zu 95 %<br />

ohne besonderes Werkzeug aus Sperrholz<br />

und Kupferblech nachbauen lässt. Zwar<br />

habe ich bei den Torpedorohren mit Hilfe<br />

<strong>von</strong> Knetgummiformen einige Details aus<br />

Polyester nachgegossen, aus Polystrol-<br />

Profilen die Abstützungen des Bootsdecks<br />

und der Brücke erstellt, Lüfter, Poller und<br />

Anker zugekauft und Modellbahn-Eisengeländer<br />

als Reling verwendet. Aber ansonsten<br />

überwiegt die Marke „Eigenbau“. Als<br />

Antrieb sind zwei robbe EF 76 II verbaut,<br />

die dem Boot genügend Leben einhauchen,<br />

um vorbildgetreu zu fahren. Dank<br />

schnittigem Bug und Kastenrumpf ist das<br />

Boot ebenso schnell wie stabil – Windböen<br />

treiben mir aber dennoch den Angstschweiß<br />

auf die Stirn.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 57


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58 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


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Modell mtl.<br />

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Einzelheft 9,60<br />

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Modell mtl.<br />

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Einzelheft 7,–<br />

Abopreis Inland 26,–<br />

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Bis 8 Zeilen kostenlos, jede weitere Zeile 2,50. Mit Foto zusätzlich 5,–. Anzeigen unter Chiffre-Nummer zzgl. 5,20 Chiffregebühr.<br />

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Modellbau<br />

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Buch<br />

ISBN 978-3-7883-1156-8<br />

Umfang 128 Seiten<br />

Best.-Nr. 156<br />

Preis<br />

e 12,80 [D]<br />

Die DVD zum Buch!<br />

Laufzeit ca. 50 min<br />

Best.-Nr. 9848<br />

Preis<br />

e 23,90 [D]<br />

Buch und DVD in Kombination<br />

Best.-Nr. 9849<br />

Preis<br />

e 32,– [D]<br />

Kunden, die bereits das Buch gekauft<br />

haben, erhalten unter Angabe der<br />

Rechnungsnummer die DVD zum<br />

Preis <strong>von</strong> € 19,20 [D].<br />

Dieses Buch will all denen helfen, die gerade d<strong>am</strong>it beginnen, sich mit Bau und Betrieb <strong>von</strong><br />

vorbildgetreuen bzw. vorbildähnlichen Segelschiffsmodellen zu beschäftigen. Der Leser wird<br />

die Vielfalt der entsprechenden Modelle kennen lernen und erfahren, was bei der Auswahl<br />

eines geeigneten Modells zu berücksichtigen ist. Ferner wird aufgezeigt, was man selbst bei<br />

Baukästen immer beachten sollte, was verbessert oder nach eigenen Vorstellungen modifiziert<br />

werden kann. Aber auch der Bau nach einem Bauplan und mögliche Modifikationen kommen<br />

nicht zu kurz.<br />

Bewusst ausgespart wurde der große Bereich der reinen Regatta-Modelle, die in diesem Buch<br />

nicht behandelt werden konnten.<br />

Neckar-Verlag<br />

Neckar-Verlag GmbH • 78045 Villingen-Schwenningen<br />

Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-48 /-38 • Fax +49 (0)77 21 / 89 87-50<br />

E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de


RUBRIKEN<br />

Liebe<br />

<br />

Modellbau-Club Mainspitze e. V.<br />

Schaufahren fällt aus!<br />

Wegen Hochwasserschäden auf dem Gelände<br />

muss das geplante Schaufahren <strong>am</strong><br />

03. und 04. August abgesagt werden.<br />

Das Gelände ist zur Zeit nicht verwendbar.<br />

Weitere Infos findet Ihr auf unserer Homepage<br />

unter<br />

www.modellbau-club-Mainspitze.de<br />

Wir hoffen, Euch im nächsten Jahr wieder zu<br />

sehen.<br />

SMC Warendorf.e. V.<br />

Schaufahren fällt aus!<br />

Das im Terminkalender angekündigte Schaufahren<br />

„Emssee in Fl<strong>am</strong>men“ <strong>am</strong> 31.08.2013<br />

und das Schaufahren <strong>am</strong> 01.09.2013 des<br />

SMC Warendorf e. V. muss leider aus organisatorischen<br />

Gründen ausfallen.<br />

SMC Peine e. V.<br />

Der Schiffsmodellbauclub Peine e. V. veranstaltet<br />

<strong>am</strong> 08. September 2013 <strong>von</strong> 8.00–<br />

18.00 Uhr ein Schiffsmodelltreffen. Bis auf<br />

Verbrennerboote ist alles erlaubt. Für Verpflegung<br />

ist gesorgt.<br />

Ort: Freibad Peine, Neustadtmühlend<strong>am</strong>m,<br />

31226 Peine.<br />

Anmeldungen bis zum 01.09.2013 bitte unter<br />

folgenden Telefon-Nummern:<br />

05171/769522 (Mirko Riede) oder 05171/<br />

583536 (Bernd Ulbrich).<br />

Ausstellung in Schwarzenbek<br />

Maritimes, gemalt und im Modell: Gezeigt<br />

werden: knapp 50 Schiffsmodelle, dazu vieles<br />

rund um den Schiffsmodellbau (Technik,<br />

Geschichte), Bilder und Filme rund um Schiffe<br />

und Modellbau, dazu Bilder eines norddeutschen<br />

Malers. An Aktionen gibt es eine<br />

Schauwerkstatt, in der der Bau eines<br />

Lotsenkutters gezeigt wird, dazu ein<br />

Kinderprogr<strong>am</strong>m mit drei Bauprojekten für<br />

Nachwuchsmodellbauer <strong>von</strong> 8–12 Jahren<br />

(Teil- nehmerzahl begrenzt, Anmeldung erforderlich).<br />

Ort: A.R.S. Amtsrichterhaus, Körnerplatz<br />

10, 21493 Schwarzenbek.<br />

Dauer: Vom 25.8.–6.10.2013, geöffnet Fr.,<br />

Sa. und So. jeweils <strong>von</strong> 15.00–18.00 Uhr<br />

(Gruppenführungen nach Anmeldung auch<br />

zu anderen Zeiten möglich).<br />

Der Eintritt ist frei, Spenden ins S<strong>am</strong>melschiffchen<br />

der Seenotretter sind erwünscht.<br />

Kontakt: Manfred Maschke, Tel. 04156/7361,<br />

E-Mail: i.el-ma-maschke@t-online.de<br />

Interessengemeinschaft<br />

Schiffsmodellbau Pirmasens e. V.<br />

Schaufahren der Interessengemeinschaft<br />

Schiffsmodellbau Pirmasens e. V. <strong>am</strong> 10.<br />

und 11. 08. 2013 <strong>am</strong> Eisweiher in Pirmasens.<br />

Freitag, 09.08.2013 ab 19.00 Uhr: K<strong>am</strong>eradschaftsabend.<br />

S<strong>am</strong>stag, 10.08.2013 um 14.00 Uhr: Beginn<br />

unseres Schaufahrens. Abends Eisweiher in<br />

Fl<strong>am</strong>men, Nachtfahren mit beleuchteten<br />

Schiffsmodellen und anschließendem großen<br />

Feuerwerk.<br />

Sonntag, 11.08.2013: Kostenloses Frühstück<br />

für die Teilnehmer des Schaufahrens.<br />

Ab 10.00 Uhr Schaufahrprogr<strong>am</strong>m, um<br />

11.00 und 15.00 Uhr Eco-Junioren-Rennen<br />

(gemäß IG Süd-West Regeln).<br />

Das Schaufahren endet um 17.00 Uhr mit<br />

Siegerehrungen, Überreichung der Pokale,<br />

Urkunden und Gastgeschenken.<br />

Auch dieses Jahr wurden zwei Brandschiffe<br />

gebaut. Unsere zahlreichen Zuschauer<br />

würden sich über teilnehmende Feuerlöschboote<br />

freuen, die bei den Löschübungen<br />

mitmachen.<br />

Ausgefahren werden (bei ausreichender<br />

Teilnehmerzahl) auch eine Segelregatta,<br />

Eco-Senioren, S 7, Sea-Jet-Rennen und ein<br />

D<strong>am</strong>enpokal. Die größte Vereins-Gruppe erhält<br />

den Wanderpokal.<br />

Verbrennerboote sind zugelassen.<br />

Anreisen kann man auch schon vor dem offiziellen<br />

Termin, Strom und Wasser gibt es<br />

aber erst ab Freitagmorgen. Wohnmobilund<br />

Wohnwagen-Stellplätze sind genügend<br />

vorhanden, wie üblich sind Wasser, Strom,<br />

Parkplätze, K<strong>am</strong>eradschaftsessen und<br />

Sonntags-Frühstück kostenlos.<br />

Informationen bei: Achim Wölfel, Adler-<br />

Vereinsvorstände und<br />

Schriftführer!<br />

Ankündigungen zu Veranstaltungen müssen immer<br />

jeweils bis zum 1. des Vormonats bei folgender<br />

Adresse eingereicht werden:<br />

Red. <strong>SchiffsModell</strong><br />

Postfach 1820, 78008 Villingen-Schwenningen<br />

Fax 07721/8987-50<br />

welz@neckar-verlag.de<br />

Der einmalige Abdruck Ihrer Veranstaltungsmitteilung<br />

ist natürlich kostenlos. Bitte fassen Sie<br />

sich kurz, und teilen Sie nur die wesentlichen<br />

Fakten mit (Ort, Datum, Kontaktadresse). Komplette<br />

Ausschreibungen und Progr<strong>am</strong>me können<br />

nicht abgedruckt werden, die Redaktion muss sich<br />

Kürzungen vorbehalten. Weiterhin können Veranstaltungstermine<br />

unter<br />

www.neckar-verlag.de<br />

veröffentlicht werden. Unter der Rubrik „Modellbau/Modellbautermine“<br />

haben Vereine die Möglichkeit,<br />

ihre Veranstaltungstermine direkt und<br />

kostenfrei einzutragen.<br />

straße 19, 66955 Pirmasens, Tel. 0157/<br />

72072202, E-Mail: info@ schiffsmodellbaups.de,<br />

www.schiffsmodellbau-ps.de<br />

12. Marine-Modell-Flottenparade<br />

Am 1. September 2013 findet in 91781 Weißenburg,<br />

auf dem C<strong>am</strong>pingplatz <strong>am</strong> alten<br />

Badeweiher <strong>von</strong> 10.00–17.00 Uhr ein<br />

Schaufahren der grauen Flotte mit Marine-<br />

Modellen <strong>von</strong> Vorbildern aller Epochen im<br />

Maßstab 1:100, aber auch anderen Maßstäben<br />

statt. Veranstalter ist die Interessengemeinschaft<br />

Deutsche Marine.Wer mit seinem<br />

Modell teilnehmen möchte, bitte kurz<br />

anmelden, d<strong>am</strong>it wir besser planen können.<br />

Kontakt: Flottenparade@aol.com oder über<br />

www.sms-scharnhorst.de<br />

Schaufahren in Coburg<br />

Am 14. und 15. September 2013 veranstalten<br />

die Modellbaufreunde aus Coburg ihr 4.<br />

Schiffsmodell-Schaufahren im Freibad<br />

Aquaria.<br />

Am S<strong>am</strong>stag, dem 14.9. findet ab 13.00 Uhr<br />

ein Modellbauertreffen und gemeins<strong>am</strong>es<br />

Fahren ohne Publikum statt. Anschließend<br />

noch gemütliches Beis<strong>am</strong>mensein in einer<br />

Pizzeria. Danach besteht die Möglichkeit eines<br />

Besuches des weitbekannten Coburger<br />

Nacht-Flohmarktes (mit Einkehr).<br />

Am Sonntag, dem 15.9., startet das Schaufahren<br />

um 10.00 Uhr, Ende wird gegen<br />

17.00 Uhr sein. Dann können die Modelle<br />

den Besuchern vorgestellt werden. Modelle<br />

mit Verbrennerantrieb sind leider ausgeschlossen.<br />

Eine Anmeldung auf der Homepage<br />

www. modelltreffencoburg.de.tl ist unbedingt<br />

erforderlich! Bitte bekanntgeben,<br />

wann und mit welchen Modellen man teilnimmt<br />

und wieviel Platz benötigt wird.<br />

62 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


De Modellshippers e. V.<br />

Neumünster<br />

Zum nunmehr siebten Mal veranstalten De<br />

Modellshippers e. V. Neumünster die Veranstaltung<br />

„Modellbau live“. Dieses große<br />

Schau- und Nachtfahren findet <strong>am</strong> 21. und<br />

22. September 2013 im Bad <strong>am</strong> Stadtwald,<br />

Hansaring 177 in 24534 Neumünster statt.<br />

Zu diesem Schaufahren laden wir herzlich<br />

alle Modellbauer ein.<br />

Die Veranstaltung findet <strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag, dem<br />

21.09. <strong>von</strong> 12.00–22.00 Uhr und <strong>am</strong> Sonntag,<br />

dem 22.09. <strong>von</strong> 10.00 bis 16.00 Uhr<br />

statt.<br />

Weitere Infos unter www.modellbau-live.de<br />

Schweiz<br />

<br />

Auf Wunsch vermitteln wir gerne auch Übernachtungsmöglichkeiten<br />

in einem Hotel<br />

oder einer Pension in der Nähe, C<strong>am</strong>pingmöglichkeit<br />

für Aussteller ist ebenfalls gegeben<br />

(bitte anmelden).<br />

Wir freuen uns auf jeden Gast!<br />

Weitere Infos unter www.mscb.ch, hier gibt<br />

es z. B. auch einen Anfahrtsplan, Hinweise<br />

zu den C<strong>am</strong>pingmöglichkeiten und ein Zollschreiben<br />

für unsere ausländischen Gäste.<br />

Bei einer zeitigen Anmeldung reservieren wir<br />

gerne einen Stellplatz für die Modelle<br />

und/oder eigene Ausstellungszelte.<br />

So wollen wir auch in diesem Jahr wieder<br />

viele spannende und tolle Modelle mit ihren<br />

Kapitänen im Gartenbad Eglisee sehen!<br />

Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung,<br />

wir freuen uns heute schon, Euch begrüßen<br />

zu dürfen! www.mscb.ch<br />

<br />

Modell-Schiffs-Verein Zürich Nord<br />

Der Modell-Schiffs-Verein Zürich Nord feiert<br />

sein 30-jähriges Jubiläum in der Badi Tannenberg<br />

in Gossau ZH (Schweiz). Die Veranstaltung<br />

läuft <strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag, dem 21.9. <strong>von</strong><br />

10.00–22.00 Uhr (<strong>am</strong> Abend Nachtfahren<br />

und Livemusik mit „Stonewashed“) und <strong>am</strong><br />

Sonntag, dem 22.9. <strong>von</strong> 10.00–16.00 Uhr.<br />

Ausstellungstische und Strom sind vorhanden.<br />

Dazu gibt es weitere Attraktionen wie das<br />

Mini-Trucker Te<strong>am</strong> Zürich Oberland mit einer<br />

Sonderausstellung RC-Trucks, eine große<br />

Tombola, Blankas Schmucktrückli, diverse<br />

Fahrgelegenheiten in drei Außenbecken und<br />

Vorführungen mit U-Booten und Überwasserschiffen.<br />

Auf dem Außenparkplatz ist es möglich, mit<br />

dem Wohnwagen zu c<strong>am</strong>pieren, Verpflegung<br />

an beiden Tagen im Bad-Restaurant.<br />

Der Eintritt zur Veranstaltung ist natürlich<br />

frei, Informationen unter www.mszn.ch.<br />

Modell-Schiffbau-Club Basel<br />

Der Modell-Schiffbau-Club Basel veranstaltet<br />

<strong>am</strong> 21. und 22. September das alljährliche<br />

internationale Schaufahren für Schiffsund<br />

Funktionsmodellbau mit grosser Ausstellung<br />

im Gartenbad Eglisee.<br />

Gäste aus dem In- und Ausland mit ihren<br />

Modellen werden erwartet. In den letzten<br />

Jahren konnten wir bis zu 250 Modelle mit<br />

ihren Erbauern im Gartenbad begrüßen.<br />

Wir bieten unter anderem:<br />

Große Ausstellung <strong>von</strong> Schiffs- und Funktionsmodellen<br />

aller Art, der größte Teil der<br />

Ausstellung findet unter Ausstellungszelten<br />

statt. Es gibt zwei Hafenanlagen, Leuchttürme<br />

und eine Slipanlage zur Wasserung <strong>von</strong><br />

Modellen, ganz wie im Original, dazu ein separates<br />

Fahrgewässer für Kleinstmodelle,<br />

reichhaltige Verpflegungsmöglichkeiten zu<br />

f<strong>am</strong>ilienfreundlichen Preisen und vieles<br />

mehr.<br />

<br />

Hans Jürgen Witthöft (Hrsg.)<br />

Köhlers FlottenKalender 2014<br />

Der neue FlottenKalender erscheint wie gewohnt<br />

mit vielen spannenden und unterhalts<strong>am</strong>en<br />

Themen aus der maritimen Welt. Die<br />

Leser erwartet wieder eine gelungene Mischung<br />

aus Unterhaltung und Information<br />

aus den verschiedensten Bereichen der<br />

Schifffahrt wie Handelsschifffahrt, Marine,<br />

Reiseberichte, Persönlichkeiten und Historisches.<br />

Besondere Themen in Köhlers FlottenKalender<br />

2014 sind zum Beispiel die Schnellboote<br />

der Volksmarine der DDR, Marineschiffbau<br />

in H<strong>am</strong>burg bis 1945, Hafenentwicklung<br />

<strong>am</strong> Beispiel des JadeWeser-<br />

Ports, die Idee eines emissionsfreien Feederschiffes<br />

des Germanischen Lloyd und die<br />

Ostasiatischen Kreuzergeschwader der Kaiserlichen<br />

Marine.<br />

Zahlreiche Fotos illustrieren diesen maritimen<br />

Klassiker. Umfassend informierend und<br />

ansprechend aufbereitet ist Köhlers Flotten-<br />

Kalender Jahr für Jahr eine Pflichtlektüre für<br />

maritim Interessierte!<br />

272 Seiten, 14,8 x 21 cm, zahlr. s/w- u. Farb-<br />

Abb., Broschur, € (D) 14,95, € (A) 15,40,<br />

Sfr 20,90, ISBN 978-3-7822-1080-5, erhältlich<br />

im Buchhandel<br />

www.koehler-books.de<br />

... wir kommen 2014<br />

Soeben ist der neue Kalender „ ... wir kommen<br />

2014“ über Schiffe und Arbeit der Seenot-<br />

retter veröffentlicht worden.<br />

Erneut ist es dem H<strong>am</strong>burger Fotografen Peter<br />

Neumann gelungen, die Arbeit der Seenotretter<br />

in diesem Kalender in großformatigen,<br />

eindrucksvollen Fotos festzuhalten.<br />

Für die DGzRS ist dies <strong>von</strong> besonderer Bedeutung,<br />

spielt sich die Arbeit der Retter<br />

doch nicht selten fernab der Küste, oder<br />

nachts unter Ausschluss der Öffentlichkeit<br />

ab.<br />

Die DGzRS wird ausschließlich durch freiwillige<br />

Beiträge und Zuwendungen finanziert.<br />

Im Verkaufspreis <strong>von</strong> € 19,90 (in Österreich<br />

€ 20,50; in der Schweiz sFr. 29,90)<br />

ist somit wieder eine Spende für die Seenotretter<br />

in Höhe <strong>von</strong> € 2,60 pro Exemplar enthalten.<br />

Den Kalender gibt es unter www.<br />

seenotretter-shop.de, im Buchhandel oder<br />

direkt beim Delius Klasing Verlag (ISBN 978-<br />

3-88412-486-4, Tel. 0521/55955,<br />

www.delius-klasing.de).<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 63


Das fertige Modell<br />

Motorschiffe<br />

Horst Lauer<br />

Benzinmotor sucht<br />

passenden Rumpf<br />

Die Überschrift dieses Beitrags<br />

war auch das Motto für das Modell,<br />

das im folgenden Artikel<br />

kurz vorgestellt werden soll.<br />

Von dem bekannten Motorenbauer Franz<br />

Ruppert hatte ich einen Ein-Zylinder-Benzinmotor<br />

mit Einnockensteuerung erworben.<br />

Die Konstruktion dieses Motors basiert<br />

auf einem Beitrag in der Zeitschrift „Maschinen<br />

im Modellbau“ 4/2009.<br />

Ich hatte die Absicht, diesen Motor mit<br />

einem Umsteuergetriebe auszustatten. Herr<br />

Ruppert hatte mir für mein Schnellboot vom<br />

Typ S-100 bereits einen Friktionsantrieb mit<br />

angeschlossenem Ausgangsgetriebe mit<br />

drei Wellen-Ausgängen gefertigt. Dieses<br />

Getriebe wurde seinerzeit noch durch einen<br />

Ruppert-Boxermotor angetrieben. Eine an<br />

der Schwungscheibe montierte Tschan-<br />

Kupplung stellt die Verbindung zum Friktionsantrieb<br />

her.<br />

Das Friktionsgetriebe selbst besteht aus<br />

einer pendelnd gelagerten Stahlrolle, die<br />

durch zwei Zahnräder angetrieben wird.<br />

Ruppert-Einzylinder-Viertakt-<br />

Benzinmotor mit 11,3 cm³<br />

Ein Blick ins Bootsinnere<br />

64 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Rumpf im Bau<br />

Diese Stahlrolle wird durch ein Servo<br />

gegen eines der beiden gummibereiften<br />

Räder <strong>am</strong> Abgangsgetriebe gedrückt und<br />

ermöglicht somit den Fahrtrichtungswechsel<br />

bzw. die Neutralstellung. An das Abgangsgetriebe<br />

ist ein Monoperm Super<br />

angeflanscht, der ständig mitläuft. Bei Ausfall<br />

des Benzinmotors wird die Kupplung<br />

auf neutral gebracht und der Elektromotor<br />

sorgt dafür, dass das Modell zurück ans<br />

Ufer gesteuert werden kann.<br />

Der Motor ist mit einer Becker-Zündanlage<br />

Za 11v ausgerüstet, die Kühlung wird durch<br />

eine Unterdruckpumpe sichergestellt.<br />

Tschan-Kupplung, Reduktionsgetriebe<br />

und Abgangsgetriebe mit angeflanschtem<br />

Monoperm Super<br />

Die Ruderanlage <strong>am</strong> Heck<br />

Der Rumpf<br />

Nun musste ein Rumpf mit einem im vorderen<br />

Bereich recht hohen Aufbau gesucht<br />

werden, um den 21 cm hohen und 4 kg<br />

schweren Motor aufnehmen zu können. Da<br />

ich schon zwei Schlepper-Modelle besitze,<br />

k<strong>am</strong> ein weiterer Schlepper allerdings nicht<br />

infrage. Nach langer Überlegung entschied<br />

ich mich für den Rumpf meines Tragflächenbootes<br />

PT 20. Die Kabine des Tragflächenbootes<br />

musste für die Aufnahme des Motors<br />

ein wenig umgestaltet werden.<br />

Der Rumpf entstand in herkömmlicher<br />

Über-Kopf-Bauweise. Die Spanten aus 5<br />

mm starkem Sperrholz wurden mit dem<br />

Kiel und den Stringern zu einem festen<br />

Gerippe verbunden, gleichzeitig wurde<br />

eine 5 mm starke Bodenplatte zur Aufnahme<br />

des Motors eingeleimt. Um eine exakte<br />

Ausrichtung <strong>von</strong> Motor, Getriebe und Wellenanlagen<br />

zu bewerkstelligen, musste das<br />

Gerippe schon frühzeitig <strong>von</strong> der Helling<br />

gelöst werden. Die anschließende Beplankung<br />

erfolgte mit Abachileisten 3 x 7 mm,<br />

danach überzog ich den Rumpf mit Epoxidharz<br />

und Glasgewebe (180-g-Köper-<br />

Gewebe).<br />

Die Unterdruckpumpe für die Kühlwasserversorgung<br />

des Motors bezieht ihr Wasser<br />

durch zwei in Fahrtrichtung montierte Rohre<br />

im Bugbereich.<br />

Die Konstruktion der Ruderanlage entspricht<br />

der meines LS-Bootes, das heißt in<br />

Achterschiff mit<br />

Empfänger und<br />

Servos<br />

zwei festen Leitblöcken werden die Ruder<br />

geführt. Die Ruderachsen sind <strong>am</strong> Spiegel<br />

gelagert, beide Ruderarme werden durch<br />

Schlitze im Spiegel nach innen zur Rudermaschine<br />

geführt.<br />

Die Verbindungen zu den Wellen übernehmen<br />

zwei Kardangelenke aus 4-mm-<br />

Edelstahl, die Propeller mit 40 mm Durchmesser<br />

st<strong>am</strong>men <strong>von</strong> der Firma Zinnecker.<br />

Beide Wellen sind dreifach gelagert, in den<br />

Stevenrohren sind innen Kugellager und<br />

außen und in den Wellenböcken Bronzelager<br />

eingebaut. Die Lackierung des Modells<br />

erfolgte im Spritzverfahren, nach der Grundierung<br />

wurden zwei Schichten Farblack<br />

aufgebracht.<br />

Über die Fernsteueranlage wird neben Ruder-<br />

und Gasservo auch das Kupplungsservo<br />

für das Friktionsgetriebe angesteuert,<br />

der Elektromotor als Rückholhilfe wird<br />

lediglich mit einem simplen Umpolschalter<br />

ein- bzw. ausgeschaltet.<br />

Eine Tankfüllung <strong>von</strong> ca. 68 cm³ verleiht<br />

dem Modell eine Fahrzeit <strong>von</strong> ca. 30 min.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 65


U-BOOTE<br />

D E U T S C H L A N D S V E R G E S S E N E U - B O<br />

Montage der Sektionen,<br />

rechts im Bild die<br />

SEAHORSE II<br />

Carsten Heintze<br />

Die Geschichte der Bruk<br />

Im vierten Teil der Bruker-Serie hatten<br />

wir uns mit den beiden konventionell<br />

angetriebenen U-Booten des Typs<br />

SEAHORSE beschäftigt. Waren diese<br />

beiden Boote für den Arbeits- und Forschungseinsatz<br />

gebaut worden, nimmt das<br />

dritte und letzte Boot dieses Typs mit dem<br />

Zusatz „KD“ eine besondere Position ein.<br />

KD steht für Kreislaufdiesel und dieser ist<br />

eine Möglichkeit eines <strong>von</strong> der Außenluft<br />

unabhängigen Antriebs. Die bekannteste<br />

Variante dieser Antriebsart ist der Atomantrieb.<br />

Im U-Boot Sektor ist dieser (mit einer<br />

Ausnahme) allerdings nur den großen, rein<br />

militärischen U-Booten vorbehalten.<br />

(Die erwähnte Ausnahme war die <strong>am</strong>erikanische<br />

»NR1«, die mit 45,7 m Länge das<br />

kleinste Atom-U-Boot war und <strong>von</strong> 1967 bis<br />

2008 im Dienst stand.)<br />

Atomantriebe sind allerdings aus den hinlänglich<br />

bekannten Gründen sehr kritisch<br />

zu betrachten, und so wurden weitere Forschungen<br />

und Entwicklungen unternommen,<br />

um eine Alternative zum reinen Akkubetrieb<br />

zu haben. Eine weitere Variante<br />

des außenluftunabhängigen Antriebs ist der<br />

Stirlingmotor, der heute noch in den schwedischen<br />

U-Booten der »Näcken«-Klasse<br />

eingesetzt wird.<br />

Die Idee des außenluftunabhängigen Antriebs<br />

ist nicht neu, denn sie fand bereits in<br />

den 1930er-Jahren mit den Forschungen<br />

<strong>von</strong> Prof. Helmuth Walter auch in U-Booten<br />

erste erfolgreiche Umsetzungen. Motivator<br />

der Weiterentwicklung eines Kreislaufdiesels<br />

in den späten 1970er- und 1980er-<br />

Jahren war allerdings nicht der militärische<br />

Sektor, sondern die angedachte Möglichkeit,<br />

mit Unterwasser-Öl- oder -Erdgastankern<br />

unter dem polaren Eis fahren zu können.<br />

Anfang der 1980er-Jahre befand sich<br />

der Ölpreis auf einem absoluten Hoch, aber<br />

die Vorkommen in der Arktis und in Alaska<br />

waren nur in den Sommermonaten ohne<br />

Eisbrecherhilfe zu erreichen. Somit wurde<br />

die Idee eines Unterwasser-Tankschiffes<br />

als lukrativ erachtet und die renommierten<br />

U-Boot-Entwicklungsbüros sollten Pläne für<br />

Unterwassertanker ausarbeiten.<br />

Wie wir heute wissen, ist wegen des Klimawandels<br />

und den Veränderungen auf dem<br />

Ölmarkt aus diesen Plänen nicht viel geworden<br />

und als außenluftunabhängiger Antrieb<br />

findet heute die Brennstoffzelle Verwendung.<br />

So sind die modernen U-Boote vom<br />

Typ 212A der Deutschen Marine mit diesen<br />

Zellen ausgerüstet, die den höchsten Wir-<br />

66 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


O T E<br />

er Meerestechnik Teil 5<br />

kungsgrad bei geringster Geräuschentwicklung<br />

bieten. Die Alternative des Kreislaufdiesels<br />

findet im U-Boot-Bau hingegen<br />

keine Verwendung mehr.<br />

Die Konstruktion der SEAHORSE KD basiert<br />

auf dem Design der SEAHORSE II,<br />

das <strong>von</strong> Dipl.-Ing. Jörg Haas entwickelt wurde.<br />

Nachfolgend die Systembeschreibung,<br />

basierend auf der Bruker-Werksschrift.<br />

Der Kreislaufdiesel der SEAHORSE KD<br />

besteht aus dem 6-Zyl.-Dieselmotor, einem<br />

zweistufigen Abgaswärmetauscher, einem<br />

Bild links: Der Wärmetauscher<br />

für den Flüssigsauerstoff,<br />

Gaswäscher und Hydraulik<br />

Bild rechts: Dieselmotor<br />

mit Wechselrichter<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 67


ebenfalls zweistufigen Gaswäscher sowie<br />

diversen Chemikalien- und Wassertanks.<br />

Dazu kommen der Flüssigsauerstofftank<br />

und die benötigten Kontrollventile.<br />

Läuft der Motor, werden die Abgase in<br />

einem Frischwasser-Wärmetauscher gekühlt<br />

und gehen dann weiter in die Gaswäsche,<br />

in der nach Vermischung mit dem<br />

Absorbant Kalilauge das Kohlendioxid aufgefangen<br />

wird. Dieser Prozess produziert<br />

Hitze, so dass die Abgase in der zweiten<br />

Stufe des Wärmetauschers wieder gekühlt<br />

werden müssen.<br />

In der zweiten Stufe des Gaswäschers, in<br />

der Fachsprache „Scrubber“ genannt, wird<br />

der Kohlendioxid-Anteil weiter reduziert und<br />

die Abgase weiter in einen Separator und<br />

in eine Mischeinheit geführt, in der kondensiertes<br />

Wasser entfernt und Sauerstoff<br />

Bilder rechts:<br />

Das Ballastsystem des Bootes<br />

Der Kocher mit Schlingersicherung<br />

wäre heute ein Mikrowelle<br />

Brotzeit im Mannschaftsteil<br />

Hier konnte man<br />

auch schlafen …<br />

Der im Heck eingebaute<br />

Flüssigsauerstofftank<br />

zugeführt wird. Das Gasgemisch tritt nun<br />

wieder in den Motor ein und der Kreislauf<br />

ist geschlossen.<br />

Vor dem Starten des Motors wird der Kreislauf<br />

mit dem Trägergas Nitrogen gefüllt, um<br />

den vorhandenen Stickstoff zu ersetzen.<br />

Die als Absorbant eingesetzte Kalilauge<br />

(KOH) wird in sechs identischen Tanks gelagert,<br />

<strong>von</strong> denen der erste zu Beginn des<br />

Prozesses leer ist. Die Kalilauge wird dann<br />

weiter umgepumpt, wenn die benutzte Kalilauge<br />

wieder in den Tank zurück geführt<br />

wird.<br />

Der für den Kreislaufprozess benötigte Sauerstoff<br />

wird in flüssiger Form in einem Hochdrucktank<br />

(33 bar) gelagert, so dass selbst<br />

bei Erreichen der max. Tauchtiefe <strong>von</strong> 300<br />

Metern der Sauerstoff bei Bedarf aussenbords<br />

gepumpt werden kann.<br />

Bevor der tiefgekühlte Sauerstoff aber in<br />

den Kreislauf eingeführt wird, muss dieser<br />

auf ca. 25 °C erwärmt werden, so dass er in<br />

den gasförmigen Zustand übergeht. Der dafür<br />

zuständige Verd<strong>am</strong>pfer ist vor dem Tank<br />

montiert. Das Befüllen des Sauerstofftanks<br />

erfolgt durch einen Füllstutzen an der Oberseite<br />

des Bootes, während dieses dazu im<br />

Wasser bleiben kann.<br />

Die Leistungsfähigkeit und somit auch Ausdauer<br />

des Antriebes ist abhängig <strong>von</strong> der<br />

Lagerkapazität des Sauerstoffs, mehr aber<br />

noch <strong>von</strong> der Tankkapazität der chemischen<br />

Reaktanten.<br />

Bei der SEAHORSE II KD ergibt sich aus<br />

dem an Bord gelagerten Sauerstoff eine<br />

Energiekapazität <strong>von</strong> 2.600 kWh, wobei die<br />

an Bord befindlichen Akkus nur 320 kWh<br />

bieten. Der erhöhte Platzbedarf des Antriebes<br />

und der Tank machten eine Reduktion<br />

der Akkukapazität auf 50% notwendig.<br />

Allerdings war es ja das erklärte Ziel, <strong>von</strong><br />

der Akkukapazität auf einen alternativen<br />

Antrieb ausweichen zu können, so dass<br />

dieses kein Nachteil war. Das Nachladen<br />

der Akkus erfolgte an der Oberfläche bei<br />

normaler Fahrt mit dem Diesel. Hierbei sei<br />

erwähnt, dass der MAN-Diesel natürlich an<br />

der Oberfläche auch wie ein ganz normaler<br />

Diesel betrieben werden kann, ebenso wie<br />

unter Wasser ein reiner Akkubetrieb möglich<br />

ist. Bei diesem Boot erfolgt die Akkuladung<br />

auch im Hafen. Realisiert werden konnte<br />

68 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Blick auf die Akkubank<br />

Die links hinter den<br />

Piloten befindliche<br />

Navigationsecke<br />

dieses anspruchsvolle Projekt mit Unterstützung<br />

des Forschungsministeriums und<br />

der EU sowie in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit dem<br />

Motorenhersteller MAN, der den passenden<br />

Dieselmotor entwickelt hat. Ursprünglich<br />

handelte es sich um einen Lkw-Diesel, der<br />

für Marine-Zwecke umgebaut wurde.<br />

Die Bauüberwachung und die Abnahme erfolgten<br />

durch den Germanischen Lloyd. Wesentliche<br />

Unterschiede finden sich neben<br />

der Antriebsauslegung mit dem Kreislaufdiesel<br />

in der Erhöhung der Tauchtiefe <strong>von</strong><br />

200 auf 300 Meter. Durch den geänderten<br />

Antrieb wurde wie erwähnt die Akkukapazität<br />

im Vergleich zur SEAHORSE II auf 50%<br />

… oder arbeiten<br />

Im Cockpit während der Testfahrten<br />

Dipl-Ing. Jörg Haas<br />

beim Systemcheck<br />

Der Brukermaran diente bei den<br />

Erprobungen in Rheinhafen wieder<br />

als Versorgungsschiff<br />

Anlegemanöver im Rheinhafen<br />

Blick auf das Vorschiff<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 69


Das Boot beim Kranen<br />

Im Schlepp des gecharterten Versorgers POSEIDON<br />

Die Hauptsteuerkonsole des Bootes heute<br />

Das Boot ist mit bequemen<br />

Recaro-Sitzen ausgestattet<br />

Der Autor <strong>am</strong><br />

Ruder der<br />

SEAHORSE<br />

Für die Meereserprobung ging es im<br />

Oktober 1989 für drei Wochen in die<br />

Kieler Bucht und nach Eckernförde.<br />

Auslaufen in die Kieler Bucht vorbei<br />

<strong>am</strong> Marineehrenmal Laboe<br />

Im Turm Dipl.-Ing Jörg Haas<br />

reduziert, die weitere Antriebs- und Elektroausrüstung<br />

ist aber identisch mit der der<br />

SEAHORSE II.<br />

Somit ist das Boot mit einem vor dem<br />

Kreuzruder montierten Hauptantriebspropeller,<br />

Bug- und Heckstrahlruder sowie<br />

den einzigartigen beiden schwenkbaren<br />

Die SEAHORSE KD das erste<br />

Mal im Salzwasser<br />

70 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Das Fahren in halbgetauchter Lage eignet sich gut für<br />

schweres Wetter, da das Boot dann weniger rollt<br />

Auf Schnorcheltiefe vorbei <strong>am</strong> Begleitboot<br />

Teile der Bruker-Crew. Hut ab, diese Leute<br />

haben U-Boot-Geschichte geschrieben!<br />

und das Kranen des Bootes. Olaf Hantke,<br />

der wie in der letzten Folge erwähnt ein<br />

sehr gut gebautes Modell der SEAHORSE<br />

besaß, machte sich die Arbeit, die sonst<br />

natürlich auch sehenswerte Doku auf ca. 8<br />

Minuten „SEAHORSE only“ zus<strong>am</strong>men zu<br />

schneiden. Ein echter Fan also und es sind<br />

Auftauchen<br />

Vertikalthrustern im Turm ausgestattet. Wie<br />

bei allen Booten der Bruker-Meerestechnik<br />

handelt es hierbei um stufenlos regelbare<br />

hydraulische Antriebe.<br />

In der Außenansicht fällt das geänderte<br />

Turmdesign mit festem Mast und einem<br />

kleinen ausfahrbaren Radom ohne Ziehharmonik<strong>am</strong>echanik<br />

auf.<br />

Im Innenbereich ist das Boot in der mittleren<br />

und in der Cockpitsektion identisch wie<br />

die SEAHORSE II aufgebaut. Gefahren<br />

wird das Boot mit einer Besatzung <strong>von</strong> zwei<br />

Mann, die bis auf max. sechs Personen aufgestockt<br />

werden kann.<br />

Auch wenn sie als Erprobungs- und Technologieträger<br />

vorgesehen war, ist die<br />

SEAHORSE KD für den Praxiseinsatz<br />

gebaut worden und könnte nach Checkup<br />

für diese möglichen Einsätze genutzt<br />

werden:<br />

– Großräumige Unterwasserinspektionen<br />

<strong>von</strong> Pipelines, Strom- und Kommunikationskabeln<br />

sowie geografische Untersuchung<br />

des Meeresbodens<br />

– Aufräumaktionen und Schadstoffbeseitigung<br />

nach Offshoreaktivitäten<br />

– Inspektion und Kontrolle <strong>von</strong> Schiffswracks,<br />

Vorbereitung und Durchführung<br />

<strong>von</strong> Bergungen<br />

– Training <strong>von</strong> Marineeinheiten<br />

– Zieldarstellung für Sonar auf anderen U-<br />

Booten und Überwasserfahrzeugen<br />

Der Werdegang<br />

Das Boot wurde 1989 in Dienst gestellt und<br />

einer ausführlichen Erprobung unterzogen.<br />

Fanden die ersten Tests wie üblich im Karlsruher<br />

Rheinhafen statt, wurden die weiteren<br />

Tauchtests in der Kieler Förde und Eckernförder<br />

Bucht unternommen.<br />

In diesen drei Wochen war unter anderem<br />

auch ein K<strong>am</strong>erate<strong>am</strong> des Bayerischen<br />

Fernsehens vor Ort, das die Erprobung des<br />

Bootes dokumentiert hat. Diese Aufnahmen<br />

fanden später in einer Dokumentation über<br />

den U-Boot-Erfinder Wilhelm Bauer Verwendung.<br />

So taucht die SEAHORSE KD im Film<br />

mit den gesprochenen Erlebnissen des jungen<br />

Wilhelm Bauer in Russland in der Kieler<br />

Förde. Neben den Tauchtests sieht man hier<br />

die Montage des vorderen Bugschutzes<br />

Ruder und Querstrahler sind für den<br />

Offshoreeinsatz gebaut<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 71


und einer computergesteuerten Systemkontrolle.<br />

Am Rande bemerkt sei die Tatsache,<br />

dass die SEAHORSE KD das einzige<br />

U-Boot ist, welches bei Google Earth auf<br />

einem Parkplatz zu finden ist (siehe Abbildung<br />

in <strong>SchiffsModell</strong> 4/2013).<br />

SEAHORSE II und KD in Karlsruhe<br />

SEAHORSE KD als Modell<br />

Wie in der Folge über die SEAHORSE II<br />

beschrieben, ist zu diesem Boot ein schöner<br />

Rumpf im Maßstab 1:22,5 bei Norbert<br />

Brüggen Modell-U-Boot Spezialitäten erhältlich.<br />

Durch den feststehenden Mast und<br />

das kleine Radom eignet sich dieser Rumpf<br />

besonders für die KD-Version, da ein Ziehharmonika-Teleskopmast,<br />

so wie er in der<br />

SEAHORSE II verbaut ist, in diesem Maßstab<br />

funktionsfähig nur schwer zu realisieren<br />

ist. Für alle, die die letzte Folge in der<br />

Juli-Ausgabe verpasst haben, sei darauf<br />

hingewiesen, dass in diesem Artikel weitere<br />

Bild rechts: Teile des<br />

Technikgerüstes und<br />

die Wasserpumpe<br />

Seitenaufnahme der SEAHORSE KD. Die Rohre auf der Rumpfhälfte sind Kühlrohre<br />

Das im Maßstab 1:22,5 gebaute<br />

Modell <strong>von</strong> Rudi Schwarzmeier<br />

Kreuzruder und Anlenkung<br />

die einzigen öffentlich bekannten Filmaufnahmen<br />

der SEAHORSE KD.<br />

Verbleib der SEAHORSE KD<br />

Nach ausführlicher Erprobung wurde die<br />

SEAHORSE KD eingelagert und steht<br />

nun seit längerer Zeit zum Verkauf. Bevor<br />

sich jedoch ein Käufer wieder d<strong>am</strong>it in<br />

die Tiefen wagen kann, müsste das Boot<br />

bedingt durch das Alter der Komponenten<br />

bzw. Dichtungen etwas aufgearbeitet werden.<br />

Dazu gehört auch die Aufrüstung auf<br />

GPS-Navigation mit elektronischen Karten<br />

Bajonettverschluss und Servohalter für<br />

Seiten- und Tiefenruderservo<br />

72 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


Mit kleinen Brushlessmotoren lassen sich heute alle<br />

Antriebe funktionsfähig realisieren<br />

Blick auf den Technikträger<br />

aus dem<br />

Teilesatz <strong>von</strong><br />

Norbert Brüggen<br />

Bild rechts: Ohne Modellbau<br />

geht es bei den Originalen auch<br />

nicht. In der nächsten Folge<br />

sehen wir uns das Touristen-<br />

U-Boot SEAMAID an<br />

Technische Daten<br />

Fotos vom Modell abgedruckt wurden. Mit<br />

einer Länge <strong>von</strong> 67 cm ist das Modell noch<br />

angenehm handlich und leicht zu transportieren,<br />

lässt aber trotzdem noch die Montage<br />

<strong>von</strong> RC-Komponenten in Standardgröße<br />

zu, so dass man nicht zu teuren Mikro-Teilen<br />

greifen muss.<br />

Ursprung dieses Modells ist ein Rumpf<br />

<strong>von</strong> Rudi Schwarzmeier aus Nürnberg, der<br />

dieses Modell auch als KD-Version ausgelegt<br />

hat. Bilder seines Bootes finden sich<br />

auch in diesem Artikel. Aufgenommen wurden<br />

diese Bilder Mitte 2006 auf dem alle<br />

zwei Jahre stattfindenden U-Boot-Treffen<br />

des SMC Noris in Nünberg.<br />

Mit heutiger Technik und kleinen Brushlessmotoren<br />

lässt sich aus diesem Modell ein<br />

echtes Schmuckstück erstellen. Als Hauptantrieb<br />

kann man die bewährte und preisgünstige<br />

500er-Antriebseinheit <strong>von</strong> Norbert<br />

Brüggen einbauen, für die Turmmotoren<br />

und die Bug-/Heckstrahler bieten sich kleine<br />

Brushlessmotoren an. Wer<br />

Länge ü. a.<br />

14,50 m<br />

Kontrollthruster 4 x 10 kW/450 min -1<br />

den Aufwand des Brushless-<br />

Breite ü. a.<br />

2,30 m<br />

Marschgeschwindigkeit ca. 6 kn<br />

Umbaus nicht vornehmen<br />

Höhe über Turm<br />

4,30 m<br />

Reichweite aufgetaucht ca. 400 nm<br />

möchte, kann in Bug und Heck<br />

Höhe bis Deck<br />

2,8 m<br />

Betriebszeit getaucht < 10 Std.<br />

alternativ eine Wasserpumpe<br />

Durchmesser Druckkörper 2,2 m<br />

Batterien<br />

24 V/165 Ah<br />

einbauen, die die Ruderwirkung<br />

bei niedrigen Geschwin-<br />

Durchmesser Bugkuppel 1,10 m<br />

AUX-Spannungen: 135 V,<br />

Durchmesser Luke 0,60 m<br />

24 V, 12 V DC<br />

digkeiten effektiv unterstützt.<br />

Gewicht<br />

48 t<br />

220 V/50 Hz AC<br />

Als Tauchtanks kann man Kolbentanks<br />

oder die günstigere<br />

Verdrängung getaucht 52 m³<br />

Tauchsystem<br />

Soft-Ballast-Tanks<br />

Betriebstauchtiefe 300 m<br />

ca. 3,0 m³<br />

Schlauchpumpentechnik <strong>von</strong><br />

Zuladung bei<br />

Tanks intern ca. 1,1 m³ Norbert Brüggen einbauen.<br />

Betriebstauchtiefe 2.500 kg<br />

Kapazität Frischwasser 360 l<br />

Da der Rumpf für einen Bajonettverschluss<br />

ausgelegt ist,<br />

Crew 2/4/6<br />

Kraftstoffkapazität 1.500 l<br />

Antrieb<br />

Kreislaufdiesel;<br />

Sauerstoff<br />

3 x 50 l/200 bar<br />

lässt er sich schnell öffnen<br />

Elektro; Hydraulisch<br />

und schließen und alle Elektronikkomponenten<br />

finden über-<br />

Dieselmotor<br />

MAN Typ D2556 ME,<br />

Lebenserhaltungssystem 1.600 Mannstunden<br />

6 Zyl. in Reihe<br />

Luft 10 x 50 l/200 bar<br />

sichtlich auf dem Technikträger<br />

Dieselleistung 100 kW bei 1.500 min -1 Leistung Lenzpumpen 2 x 60 l/30 bar<br />

Platz.<br />

E-Motor-<br />

Standardausrüstung Kreiselkompaß,<br />

Generator-Leistung 115 kW<br />

Radarsystem,<br />

Quellen:<br />

Flüssigsauerstoff (LOX) Cryogenic Tankapazität<br />

elektrisches Log,<br />

Alle Fotos Archive<br />

1,3 m³ – max. Betriebs-<br />

Echograph, Tiefenmesser, Dipl.-Ing. J. Haas, C. Heintze.<br />

druck 35 bar<br />

UKW-Funk, UW-Telefon Das Bruker-Logo ist ein<br />

CO 2 -Absorbant<br />

KOH (Kalilauge),<br />

Autopilot, Pingerlocater, eingetragenes Warenzeichen<br />

Kapazität 1,3 m³<br />

Pinger Release, TV,<br />

der Bruker AGs<br />

Hauptpropeller<br />

Antrieb hydraulisch<br />

Suchscheinwerfer,<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2013 80 kW/320 min -1<br />

Blitzlicht, Ankersystem,<br />

73<br />

Antrieb elektrisch<br />

Notfallboje, Navigations-<br />

40 kW/200 min -1 lichter


Demnächst in der<br />

Hochseeschlepper BREMEN<br />

Ein Mini-Springer-Tug<br />

... und noch vieles andere mehr!<br />

Aus aktuellem Anlass kann es<br />

zur Verschiebung angekündigter<br />

Beiträge kommen.<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

(ohne Kleinanzeigen)<br />

Seite<br />

<strong>aero</strong>-<strong>naut</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 4<br />

arkowood . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

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Berlinski . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9, 11, 58<br />

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Modellbau-Kaufhaus . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

PLAN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

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Schwarzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

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Impressum<br />

Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, Postfach<br />

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Schwarzwald-Baar Hegau (BLZ 694 900 00)<br />

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(BLZ 600 100 70) Konto-Nr. 9389701<br />

Herausgeber: Ruth Holtzhauer,<br />

Beate Holtzhauer<br />

Redaktion: Hans-Jörg Welz,<br />

Postfach 1820,<br />

78008 Villingen-Schwenningen<br />

Telefon + 49 (0) 77 21 / 89 87-35<br />

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E-Mail: welz@neckar-verlag.de<br />

Grafik und Layout: Dietmar Schenk<br />

Anzeigen:<br />

Uwe Stockburger (Leitung)<br />

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Marketing: Rita Riedmüller<br />

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Vertrieb:<br />

Baupläne, Bücher sowie Zeitschriften<br />

(Abonnementsverwaltung)<br />

Monika Fritschi<br />

Tel. + 49 (0) 77 21 / 89 87-37, -38 u. -48<br />

E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de<br />

Druck: Gulde-Druck, 72072 Tübingen<br />

<strong>SchiffsModell</strong> erscheint jeweils in der letzten<br />

Woche des Monats.<br />

Einzelheft € 5,– [D]; € 5,40 [A]; sfr 9,90; Jahresabonnement<br />

€ 53,80 im Inland; € 60,– im<br />

Ausland. Eine Kündigung ist jederzeit möglich.<br />

Zuviel bezahlte Beträge für noch nicht<br />

erschienene Ausgaben werden vom Verlag<br />

zurückerstattet.<br />

Auslieferung für die Schweiz:<br />

WIESER Modellbau-Artikel, Postfach, Wieslergasse<br />

10, CH-8049 Zürich-Höngg,<br />

Tel. + 41 (0) 44 / 340 04 30,<br />

Fax + 41 (0) 44 / 340 04 31.<br />

© 2013 Neckar-Verlag GmbH<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung<br />

kann trotz sorgfältiger Prüfung vom<br />

Verlag und Herausgeber nicht übernommen<br />

werden. N<strong>am</strong>entlich gekennzeichnete Beiträge<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder. Der Verlag haftet nicht für<br />

unverlangt eingereichte Manuskripte und<br />

Fotos. Mit Übergabe der Manuskripte und<br />

Abbildungen erteilt der Verfasser dem Verlag<br />

das ausschließliche Verlagsrecht. Er versichert,<br />

dass es sich um Erstveröffentlichungen<br />

handelt und dass keine anderweitigen Copyright-<br />

oder Verlagsverpflichtungen bestehen.<br />

Honorierte Arbeiten gehen in das Verfügungsrecht<br />

des Verlags über.<br />

Produkt- und Warenn<strong>am</strong>en werden ohne<br />

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benutzt.<br />

Kein Teil dieser Publikation darf ohne zuvor<br />

erteilte, ausdrückliche schriftliche Genehmigung<br />

des Verlags in irgendeiner Form reproduziert<br />

oder unter Verwendung elektronischer<br />

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werden. Die Nutzung der Inhalte ist nur<br />

zum Zweck der Fortbildung und zum persönlichen<br />

Gebrauch des Lesers gestattet.<br />

36.Jahrgang<br />

ist auf umweltfreundlichem<br />

Papier gedruckt.<br />

Bei Erwerb, Errichtung und Betrieb<br />

<strong>von</strong> Fernsteuerungen sind die geltenden<br />

gesetzlichen Bestimmungen<br />

zu beachten.<br />

74 <strong>SchiffsModell</strong> 8/2013


ISBN 978-3-7883-9862-0<br />

Best.-Nr. 9862 Preis e 19,90 [D]<br />

Für <strong>SchiffsModell</strong>-Abonnenten kostet die CD<br />

jeweils nur e 7,50 [D].<br />

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Aufgrund der vielen Anfragen nach unserer Jahresübersicht CD-ROM haben wir uns<br />

nun doch entschlossen, den Jahrgang 2012 der <strong>SchiffsModell</strong> auf CD-ROM zu veröffentlichen.<br />

Alle Beiträge aus dem Heft sind als PDF-Dateien auf der CD hinterlegt und können<br />

über komfortable Oberflächen gesucht werden. Ein Autoren- und Themenverzeichnis<br />

erleichtert die Übersicht ebenso wie eine chronologische Anordnung.<br />

Systemvoraussetzungen: IBM-kompatibler PC 486 oder höher, mit CD-ROM- oder DVD-Laufwerk, Windows 9x/<br />

NT/2000/XP; Adobe® Acrobat-Reader®<br />

Außerdem erhältlich:<br />

Jahresübersicht 2007 – 2011<br />

Best.-Nr. S0003<br />

Preis e 50,– [D]<br />

Sie erhalten insges<strong>am</strong>t fünf CD-ROMs.<br />

Nur solange der Vorrat reicht und nur in dieser Sortierung lieferbar.<br />

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