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GASWÄRME International Effektive Verbrennungstechnik (Vorschau)

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01 I 2014<br />

SCHWERPUNKT<br />

<strong>Effektive</strong> <strong>Verbrennungstechnik</strong><br />

5. gwi-Praxistagung + Workshop + Ausstellung<br />

Zeitschrift für gasbeheizte Thermoprozesse<br />

31. März – 02. April 2014<br />

www.gwi-brennertechnik.de<br />

ISSN 0020-9384 www.gaswaerme-online.de Vulkan-Verlag<br />

Deutscher Umweltpreis 2011 für die FLOX®-Erfinder.<br />

Das Innovationspotenzial von WS ist ausgezeichnet. FLOX®: Die Entwicklung dieses<br />

besonders emissionsarmen Verbrennungsverfahrens – ganz ohne Flamme – eine umweltentlastende<br />

Schlüsseltechnologie im Bereich der energieeffizienten Hochtemperaturprozesse<br />

erfährt 2011 Europas höchstdotierte Würdigung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt.<br />

WS rekumat® s mit Spaltstrom-Rekuperator.<br />

innovative brenner technologie<br />

WS Wärmeprozesstechnik GmbH · Dornierstraße 14 · d-71272 Renningen / Germany<br />

Telefon: +49 (71 59) 16 32-0 · Fax: +49 (71 59) 27 38 · E-mail: ws@flox.com<br />

WS Inc. 8301 West Erie Avenue · Lorain, OH 44053 / USA<br />

Phone +1 (440) 385 6829 · Fax +1 (440) 960 5454 · E-mail: wsinc@flox.com


5. gwi-Praxistagung<br />

Effiziente<br />

BRENNERTECHNIK<br />

für Industrieöfen<br />

sponsored by<br />

Platin<br />

Gold<br />

Silber<br />

31. März 2014 - 02. April 2014, Atlantic Congress Hotel, Essen • www.gwi-brennertechnik.de<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Wann und Wo?<br />

Vorkurs<br />

Themenblock<br />

1<br />

Themenblock<br />

2<br />

Themenblock<br />

3<br />

Themenblock<br />

4<br />

Themenblock<br />

5<br />

Themenblock<br />

6<br />

Workshop<br />

1<br />

Workshop<br />

2<br />

Grundlagenseminar (31. März)<br />

• Grundlagen der Verbrennung<br />

• Grundlagen der Brennertechnik<br />

• Verbrennungstechnische Emissionen<br />

• Rekuperator- und Regeneratorbrenner<br />

Fachkongress (01. bis 02. April)<br />

Einführung<br />

• Steigerung der Energieeffizienz – welche Impulse sind von der neuen Bundesregierung<br />

zu erwarten?<br />

Brennertechniken für Industrieöfen<br />

• Brennersysteme mit großen Regelbereichen in Industriefeuerungen<br />

• Schmelzen und Erwärmen in Industrieöfen – zukunftsfähig mit Sauerstoff<br />

• Instandhaltungskonzepte für Industriebrenner – Warten oder Abwarten<br />

Messen – Steuern – Regeln<br />

• Vergleich der Messmethoden für zuverlässige Flammenüberwachung<br />

• Ofenschutzsystem-Steuerung Baureihe 500<br />

• Sensorische Verbrennungsoptimierung zur Steigerung der Effizienz und Brennstoffflexibilität<br />

von Gasfeuerungsanlagen<br />

Betriebserfahrungen mit gasbeheizten Thermoprozessanlagen – Teil 1<br />

• Ofenmodernisierung an einer Contiglühe in Dortmund<br />

• Erfahrungen bei der Umstellung von Kaltluftbrennern auf Regenerativbefeuerung<br />

am Beispiel eines Aluminiumschmelzofens<br />

Betriebserfahrungen mit gasbeheizten Thermoprozessanlagen – Teil 2<br />

• Energieeffizienzoptimierung in einer Aluminiumgießerei<br />

• Betrachtungen der Randparameter zum Einsatz von Sauerstoffbrennern<br />

Sicherheit und Normung<br />

• Neueste Entwicklungen im europäischen Normungsumfeld<br />

Energiemanagement und Energieeffizienz<br />

Moderation Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner, Gas- und Wärme-Institut Essen e. V.<br />

• Energieeffizienz an Industrieöfen zum Erwärmen und Wärmebehandeln von Stahl<br />

• Haubenglüherei als Energiespeicher: Erdgas vs. Elektroenergie<br />

Gasbeschaffenheit<br />

Moderation Dr.-Ing. Franz Beneke, VDMA e. V.<br />

• Entwicklungen der Gasbeschaffenheit in Europa<br />

• Gasbeschaffenheit – Auswirkungen auf Industrieprozesse<br />

MIT REFERENTEN VON: Durag GmbH, Elster GmbH, E.ON New Build & Technology GmbH,<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Hans Hennig GmbH, Hüttentechnische Vereinigung der deutschen<br />

Glasindustrie e.V., Lamtec/Escube GmbH, Linde AG, LOI Thermprocess GmbH, Nemak Dillingen GmbH,<br />

Noxmat GmbH, Praxair Deutschland GmbH, SMS Siemag AG, ThyssenKrupp Steel Europe AG, Trimet<br />

Aluminium SE, VDMA e.V., WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />

Termin:<br />

• Montag, 31.03.2014 (optional)<br />

Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 01.04.2014<br />

Kongress (08:30 – 17:15 Uhr)<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 02.04.2014<br />

Workshops (09:00 – 13:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />

www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von gasbeheizten<br />

Thermoprozessanlagen und Industrieöfen<br />

sowie Hersteller von Brennertechnik und<br />

Brennerkomponenten<br />

Teilnahmegebühr*:<br />

Tagungsbesuch exklusive/inklusive<br />

Grundlagenkurs am 31. März<br />

• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 800 € | 1.000 €<br />

• regulärer Preis: 900 € | 1.100 €<br />

* Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt<br />

jeweils folgende Leistungen ein: Teilnahme an zwei/drei<br />

Tagen, Tagungsunterlagen, Mittagessen, Erfrischungen<br />

in den Pausen und Abendveranstaltung. Übernachtungspreise<br />

sind in der Teilnahmegebühr nicht enthalten. Nach<br />

Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />

möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und erhalten<br />

eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die vor<br />

Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen nach<br />

dem 14. März oder bei Nichterscheinen wird die volle<br />

Teilnahmegebühr berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer<br />

gestellt werden. Stornierungen vor diesem Termin<br />

werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand berechnet. Die<br />

Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />

Veranstalter<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.gwi-brennertechnik.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.gwi-brennertechnik.de<br />

Ich bin gwi-Abonnent<br />

Ich bin Gas- und Wärme-Institut Mitglied<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich nehme auch am Grundlagenseminar teil<br />

Ich komme auf Empfehlung von Firma: ........................................................................................................................................................<br />

Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />

Workshop 1 Energiemanagement oder<br />

Workshop 2 Gasbeschaffenheit<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Firma/Institution<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

Telefax<br />

Änderungen vorbehalten


EDITORIAL<br />

Prozesswärme – Ganzheitliche Kommunikation<br />

in der Thermo prozesstechnik<br />

Liebe Leser,<br />

seit über 60 Jahren begleiten und bewegen wir mit der<br />

Zeitschrift „gwi – gaswärme international“ den Markt für<br />

die gasbeheizte Thermoprozesstechnik. Als Partner der<br />

Wirtschaft, der Verbände und der Forschung liefern wir<br />

Ihnen mit aktuellen und strukturierten Fachinformationen<br />

die Grundlagen für unternehmerische Entscheidungen,<br />

berichten detailliert über den Stand der Technik und zeigen<br />

innovative Trends der Wärmebehandlungsbranche auf.<br />

Seit nunmehr 2 Jahren, einhergehend mit dem Relaunch<br />

der gwi, berichten wir zunehmend auch crossmedial, verbinden<br />

somit die Printausgabe mit Inhalten auf unserer<br />

Internetseite und ergänzen unsere Berichterstattung durch<br />

Interviews, Videos und weiterführende Hintergrundinformationen.<br />

Als Fachverlag erfüllen wir somit professionell die Aufgabe,<br />

Inhalte sachgerecht zu verifizieren, medienübergreifend<br />

aufzubereiten, modern und lesefreundlich zugänglich zu<br />

machen und Sie möglichst ganzheitlich zu informieren.<br />

Mit der Einführung des monatlich erscheinenden<br />

„Prozesswärme“-Newsletters, der über die Aktivitäten<br />

aus der industriellen Thermoprozesstechnik berichtet,<br />

untermauern wir diesen Anspruch weiter. Der 1. Newsletter<br />

hat Sie sicherlich schon erreicht und somit noch<br />

umfassender und aktueller über das Geschehen in der<br />

Prozesswärme-Branche zu dem Themenblöcken Gaswärme,<br />

Elektrowärme, Industrieofenbau, Wärmebehandlung,<br />

Werkstoffe, Energieeffizienz und Management informiert.<br />

Neu ist somit auch, dass wir Sie mit dem „Prozesswärme“-<br />

Newsletter, auch im Hinblick auf die wachsenden Anforderungen<br />

aus der Praxis zum Thema hybride Verfahrenstechnologien,<br />

noch detaillierter informieren. Lesen Sie im<br />

neuen „Prozesswärme“-Newsletter alle relevanten News<br />

zu Unternehmen, Märkten, Veranstaltungen, Personalien,<br />

Meinungen, Tipps & Trends sowie neuesten Produkten<br />

und Verfahren aus der gesamten Thermoprozesstechnik.<br />

Lassen Sie sich überraschen!<br />

Sollten Sie übrigens nicht im Verteiler stehen, so können<br />

Sie sich problemlos für den Newsletter auf unserer Internetseite<br />

www.gaswaerme-online.de registrieren lassen.<br />

Hier haben Sie auch zukünftig rund um die Uhr Zugriff<br />

auf aktuelle News der Branche, auf Veranstaltungshinweise,<br />

unser Fachbuchprogramm und natürlich auch auf die<br />

Inhalte der aktuellen Ausgabe der gwi.<br />

Ich wünsche Ihnen mit dieser Ausgabe und<br />

unserem 1. Prozesswärme-Newsletter eine<br />

interessante Lektüre und freue mich auf ein<br />

persönliches Wiedersehen auf unserer mittlerweile<br />

5. gwi-Praxistagung „Effiziente<br />

Brennertechnik für Industrieöfen“, die<br />

vom 31. März bis 02. April in Essen stattfinden<br />

wird. Alle Informationen hierzu finden Sie auch<br />

online unter www.gwi-brennertechnik.de oder<br />

ab Seite 66 in dieser Ausgabe.<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />

Abteilungsleiter/Chefredakteur<br />

PROZESSWÄRME<br />

Der Newsletter für die<br />

industrielle Thermoprozesstechnik<br />

<strong>GASWÄRME</strong> | ELEKTROWÄRME | INDUSTRIEOFENBAU | WÄRMEBEHANDLUNG | WERKSTOFFE | ENERGIEEFFIZIENZ | MANAGEMENT<br />

1-2014 gaswärme international<br />

1


INHALT 1-2014<br />

6 FASZINATION TECHNIK<br />

Stahl-Brennerkammer mit Lochmantel-Feuerung<br />

34 FACHBERICHT<br />

GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

Fachberichte<br />

von Rolf Albus, Klaus Görner, Michael Radzuweit<br />

33 Tätigkeitsbericht 2013 des Gas- und Wärme-Instituts Essen e.V.<br />

Report on the activities of the Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. in 2013<br />

von Matthias Schnitzler, Günter Valder, Herbert Pfeifer<br />

61 Untersuchung von Vormischbrennern zur Ausrüstung eines Bolzenanwärmofens<br />

Analysis of premixed burner nozzles in order to equip a new billet heating furnace<br />

von Ahmad Al-Halbouni, Hendrik Rahms, Mike Hofman, Bachir Chalh-Andreas<br />

69 Combustorkonzept für industrielle Gasturbinen<br />

Combustor concept for industrial gas turbines<br />

von Ulrich Schmidt<br />

75 Leichtbausystem zur Vermeidung silikogener Feinstäube bis 1.450 °C<br />

Lightweight construction system to avoid silicogenic fine dust up to 1,450 °C<br />

von Knuth Wagner<br />

81 Energiemanagementsysteme im Fokus des steuerlichen Spitzenausgleichs<br />

Energy management systems and energy monitoring in the focus of tax reduction<br />

2 gaswärme international 1-2014


1-2014 INHALT<br />

62 FACHBERICHT<br />

Vormischbrenner an Bolzenanwärmofen<br />

66 5. GWI-PRAXISTAGUNG<br />

„Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen“<br />

Technik Aktuell<br />

102 Flammenüberwachung für Dauerbetrieb<br />

102 Schutzgaskammeröfen zur Wärmebehandlung<br />

103 Pyrometer für präzise Temperaturmessung von<br />

Metallen<br />

104 Temperaturmesslösungen für die Metallindustrie<br />

Nachrichten<br />

8 Wirtschaft und Unternehmen<br />

18 Veranstaltungen<br />

22 Messen/Kongresse/Tagungen<br />

24 Fortbildung<br />

25 Personalien<br />

26 GWI-Seminare<br />

28 Medien<br />

104 Daumengroßer Funk-Datenlogger<br />

105 Modular aufgebauter Fernwartungs- und<br />

M2M-Router<br />

105 Tragbares Metall-Analysegerät<br />

106 Brennermanagementsystem für Industrie-<br />

Applikationen<br />

106 Gasmischer mit hoher Durchflussrate<br />

Prozesswärme<br />

Bleiben Sie stets informiert und folgen Sie uns über Twitter<br />

Prozesswärme<br />

@Prozesswaerme<br />

Tweet der Fachzeitschriften gwi – gaswärme international und ewi –<br />

elektrowärme international (Industrieofenbau, Wärmebehandlung,<br />

Energieeffizienz, Management, etc.) Essen · www.vulkan-verlag.de<br />

1-2014 gaswärme international<br />

3


INHALT 1-2014<br />

104 TECHNIK AKTUELL<br />

Temperaturmesser für die Metallindustrie<br />

90 WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Stolperfalle Innovationsmanagement<br />

Standpunkt<br />

30 Leserbriefe zum Thema Feuerfest: Massive Qualitätsmängel<br />

Nachgefragt<br />

93 Folge 17: Dr.-Ing. Rolf Terjung<br />

„Wir wollen das, was wir können, ausgezeichnet machen“<br />

Wirtschaft & Management<br />

90 Stolperfalle Innovationsmanagement<br />

Im Profil<br />

87 Folge 16: Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln<br />

Aus der Praxis<br />

99 Effizienter Betrieb mit modularer Kesseltechnik<br />

+++ www.gaswaerme-online.de +++ www.gaswaerme-online.de +++<br />

4 gaswärme international 1-2014


1-2014 INHALT<br />

95 NACHGEFRAGT<br />

Folge 17: Dr.-Ing. Rolf Terjung<br />

Marktübersicht<br />

110 I. Thermoprozessanlagen für individuelle<br />

Wärmebehandlungsverfahren<br />

116 II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />

Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

128 III. Beratung, Planung, Dienstleistungen,<br />

Engineering<br />

130 IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute<br />

und Organisationen<br />

130 V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung<br />

Firmenporträt<br />

132 Brinkmann GmbH<br />

Sind<br />

Sie<br />

sicher?<br />

FCU 500<br />

Ofen Schutzsystem-Steuerung<br />

zur Überwachung<br />

und Steuerung von<br />

zentralen Sicherheitsfunktionen<br />

von Mehrbrenneranlagen an Industrieöfen.<br />

Setzt die Anforderungen der EN 746:2010<br />

konsequent um.<br />

RUBRIKEN<br />

1 Editorial<br />

6 Faszination Technik<br />

108 Inserentenverzeichnis<br />

3. US Impressum<br />

Informationen über die funktionale Sicherheit<br />

von Thermoprozessanlagen finden Sie hier:<br />

www.k-sil.de<br />

Elster GmbH<br />

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49018 Osnabrück<br />

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1-2014 gaswärme international<br />

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5


FASZINATION TECHNIK<br />

6 gaswärme international 1-2014


FASZINATION TECHNIK<br />

Stahl-Brennkammer mit Lochmantel-<br />

Feuerung und Heißgaserzeuger<br />

Die Lochmantel-Technik mit Mehrlanzen-Brenner, der auch<br />

für Schwachgase geeignet ist, wird in der Stahl-, Kraftwerksund<br />

Zementindustrie vielfach eingesetzt. Die Systeme werden<br />

für Leistungen von 3 bis 50 MW gebaut.<br />

(Quelle: Loesche GmbH / Loesche ThermoProzess GmbH)<br />

1-2014 gaswärme international<br />

7


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Andritz liefert<br />

Rückgewinnungskessel<br />

nach Polen<br />

Der internationale Technologiekonzern<br />

Andritz hat von Mondi Świecie, Polen,<br />

den Auftrag zur Lieferung eines Herb-Rückgewinnungskessels<br />

erhalten. Der neue Kessel,<br />

dessen Inbetriebnahme für Anfang 2016<br />

geplant ist, ersetzt den bestehenden (von<br />

Andritz in den 1980er-Jahren gelieferten)<br />

Rückgewinnungskessel im Werk Świecie.<br />

Der Herb-Rückgewinnungskessel bietet<br />

im Industrievergleich eines der höchsten<br />

Kraft-Wärme-Verhältnisse und wird im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Kesselanlagen<br />

mit höherem Druck und höherer Temperatur<br />

betrieben, wodurch die Energieerzeugung<br />

maximiert wird. Der Kessel, der auch<br />

Emissionen minimiert, hat eine Tageskapazität<br />

von 2.300 tds.<br />

Mondi Świecie ist einer der führenden<br />

Verpackungspapierproduzenten für die<br />

europäische Wellpappenindustrie. Mit diesem<br />

Auftrag bestätigt die Andritz-Gruppe<br />

ihre langjährige gute Geschäftsbeziehung<br />

mit dem internationalen Papier- und Verpackungsmittelhersteller.<br />

In den beiden vergangenen<br />

Jahren hat Mondi im Rahmen<br />

des Unternehmensprogramms zur Optimierung<br />

des Energieverbrauchs und zum<br />

Schutz der Umwelt die Lieferung von drei<br />

Andritz-Rückgewinnungskesseln beauftragt<br />

(zusätzlich zu Świecie auch für Frantschach,<br />

Österreich, und Ružomberok, Slowakei).<br />

Loesche erhält Auftrag in Indien<br />

Ende 2013 gelang der Firma Loesche,<br />

Spezialist in der Entwicklung von Kohlenmühlen<br />

und Lochmantel-Feuerungen<br />

(LOMA ® -Feuerung) für Kohlenstaubfeuerungs-Einheiten<br />

in Stahlwerken (PCI), der<br />

Vorstoß in den indischen Markt, als das<br />

Unternehmen den Auftrag des indischen<br />

Stahlherstellers Bhushan Power & Steel<br />

Ltd. erhielt. Loesche wurde mit der Lieferung<br />

einer PCI-Mühle für eine integrierte<br />

Anlage in Rengali im Bundesstaat Orissa,<br />

Indien, beauftragt.<br />

Der Auftrag beinhaltet die Konstruktion,<br />

Lieferung, Montageüberwachung<br />

und Inbetriebnahme für eine Kohlenmühle<br />

des Typs LM 23.2 D, welche in die PCI<br />

Kohlenvermahlungs- und Trocknungs-<br />

Einheit der zweiten Hochofenanlage in<br />

Bhushans Stahlwerk installiert werden soll.<br />

Zusätzlich liefert Loesche eine LOMA ® -<br />

Feuerung, welche zur Trocknung der zu<br />

vermahlenden Kohlen genutzt wird.<br />

Die LM 23.2 D wird eine Kapazität<br />

von 42 t/h Steinkohle bei einer<br />

Feinheit von 25 % R 88 μm und einer<br />

Produktfeuchte von weniger als 1 %<br />

aufweisen. Die Mühlenantriebsleistung<br />

beträgt ca. 450 kW. Die mit zwei<br />

Walzen ausgestattete Mühle hat einen<br />

Mahltellerdurchmesser von 2,3 m.<br />

Der Heißgaserzeuger des Typs LOMA<br />

LF 16 L wird Teil des Kohlenvermahlungs-Prozesses<br />

sein. Der Heißgaserzeuger<br />

wird von der Loesche Thermo­<br />

Prozess GmbH, Gelsenkirchen, geliefert,<br />

die sich auf thermische Applikationen<br />

spezialisiert hat. Die Lochmantel-Feuerung<br />

wird mit einem Mehrlanzenbrenner<br />

ausgestattet, was die Nutzung von<br />

Gichtgas als Brennstoff für den Hauptbrenner<br />

und Koksofengas als Brennstoff<br />

für den Startbrenner ermöglicht.<br />

Mit einer Leistung des Hauptbrenners<br />

von 5.630 kW wird Feuerungsgas<br />

mit einer Austrittstemperatur von<br />

310 °C sowohl für die Kohlentrocknung<br />

als auch für die Inertisierung der<br />

Anlage erzeugt. Loesche hat für diesen<br />

Auftrag einen sehr anspruchsvollen<br />

Zeitplan aufgestellt. Die Lieferung<br />

des Basis-Engineering ist innerhalb<br />

von sechs Monaten zu erwarten und<br />

die Lieferung der Hauptbestandteile<br />

der Mühle ist für Ende 2014 geplant.<br />

Trimet übernimmt<br />

Aluminiumwerke in Frankreich<br />

Die Trimet Aluminium SE hat von Rio<br />

Tinto Alcan zwei Produktionswerke<br />

in Frankreich übernommen. Trimet hatte<br />

im Juli dieses Jahres ein verbindliches<br />

Angebot zur Übernahme und Fortführung<br />

der Aluminiumwerke in Saint-Jeande-Maurienne<br />

und Castelsarrasin abgegeben,<br />

das jetzt von den nationalen und<br />

europäischen Aufsichtsbehörden genehmigt<br />

wurde. An der Trimet France SAS hält<br />

neben dem Hauptanteilseigner Trimet<br />

Aluminium SE der französische Energieversorger<br />

EDF eine Minderheitsbeteiligung.<br />

An beiden Standorten stellen insgesamt<br />

rund 500 Mitarbeiter hochwertigen<br />

Aluminiumdraht her, der unter<br />

anderem zu elektrischen Leitungen in<br />

der Energie- und zu Verbindungselementen<br />

in der Automobilindustrie weiterverarbeitet<br />

wird. Mit dem Einstieg<br />

in dieses Produktsegment erweitert<br />

Trimet sein Produktportfolio und führt<br />

den Wachstumskurs der vergangenen<br />

Jahre konsequent fort. Als Anbieter<br />

komplexer Legierungen und maßgeschneiderter<br />

Lösungen stärkt das<br />

Unternehmen mit dieser Produktgruppe<br />

langfristig seine Kernkompetenz als<br />

Anbieter hochwertiger Aluminiumprodukte.<br />

Die Standorte fügen sich demnach<br />

sehr gut in die strategische Ausrichtung<br />

des Unternehmens ein.<br />

8 gaswärme international 1-2014


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Siemens baut schlüsselfertiges GuD-Kraftwerk in der Türkei<br />

Siemens hat einen Auftrag zur schlüsselfertigen<br />

Errichtung des Gas- und<br />

Dampfturbinen(GuD)-Kraftwerks Bandirma<br />

II in der Türkei erhalten. Auftraggeber ist<br />

Enerjisa, ein Gemeinschaftsunternehmen der<br />

Sabanci Holding und E.ON. Nach dem Projekt<br />

Samsun, das sich derzeit im Bau befindet, ist<br />

Bandirma II das zweite Kraftwerk mit einer<br />

SGT5-8000H-Gasturbine in der Türkei.<br />

Die seit 2011 im kommerziellen Betrieb<br />

bewährten Gasturbinen haben inzwischen<br />

rund 50.000 äquivalente Betriebsstunden<br />

bei einer Verfügbarkeit von über<br />

97 % erreicht. Nach der Fertigstellung im<br />

Frühjahr 2016 wird die Anlage über eine<br />

installierte Leistung von rund 600 MW<br />

verfügen und einen Wirkungsgrad von<br />

über 60 % aufweisen.<br />

Das mit Erdgas betriebene GuD-Kraftwerk<br />

Bandirma II entsteht an der Südküste<br />

des Marmarameeres in der Nähe der Stadt<br />

Bandirma in der Provinz Balikesir. Siemens<br />

baut die Anlage schlüsselfertig und liefert die<br />

Hauptkomponenten: eine SGT5-8000H-Gasturbine,<br />

eine Dampfturbine des Typs SST5-<br />

5000 und einen wassergekühlten SGen5-<br />

3000W-Generator. Darüber hinaus liefert das<br />

Unternehmen die gesamte Elektrotechnik,<br />

eine 400 kV-Hochspannungsschaltanlage<br />

sowie das Leittechniksystems SPPA-T3000.<br />

Ebenfalls enthalten ist ein Benson-Abhitzedampferzeuger,<br />

gefertigt von NEM, sowie die<br />

Hilfs- und Nebenanlagen. Für die Hauptkomponenten,<br />

Gasturbine und Generator, wurde<br />

ein Langzeitwartungsvertrag abgeschlossen.<br />

Der dynamische Kraftwerksmarkt in der<br />

Türkei erfordert flexible und umweltfreundliche<br />

Stromerzeugungsanlagen, die zudem<br />

kosteneffizient sind. Damit können sie in<br />

der Einsatzreihenfolge (Merit Order) ganz<br />

vorne stehen. Das GuD-Kraftwerk Bandirma<br />

II wird als Einwellenanlage ausgeführt.<br />

Solche Anlagen sind sehr flexibel und können<br />

in nur 30 min volle Leistung erbringen.<br />

Darüber hinaus reagieren sie mit Laständerungsgradienten<br />

von bis zu 50 MW/min<br />

sehr schnell auf Netzschwankungen und<br />

können so das Netz stabilisieren.<br />

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Setting The Standards For Highest<br />

Efficiency In Thermal Processing<br />

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mit PulsReg® Medusa Regenerator<br />

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1-2014 gaswärme international<br />

9


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

ArcelorMittal Bremen bestellt Verpackungsanlage<br />

bei SMS Logistiksysteme<br />

SMS Logistiksysteme hat von ArcelorMittal<br />

Bremen den Auftrag zur Lieferung<br />

einer vollautomatischen Probennahmestation<br />

für Röhrenstahl in X-Güten mit einer<br />

angeschlossenen Verpackungslinie erhalten.<br />

Mit der Anlage kann ArcelorMittal Bremen,<br />

Hersteller hochfester Stahlgüten,<br />

seine Produktion durch verkürzte Durchlaufzeiten<br />

im Bereich Probennahme und<br />

Verpackung signifikant steigern und Versandaufträge<br />

künftig<br />

„just-in-time“ abwickeln.<br />

Die Inbetriebnahme ist<br />

für Herbst 2014 geplant.<br />

In der neuen Linie<br />

kommen erstmalig<br />

Neuentwicklungen von<br />

SMS Logistiksysteme<br />

zum Einsatz. Herzstück<br />

ist die leistungsstarke<br />

Probenschere für hochfeste<br />

und ultrahochfeste<br />

Stahlgüten, die Banddicken<br />

von 1,5 bis 28,3 mm schneiden kann.<br />

Die Umreifungsmaschine für hochfestes<br />

Stahlband hat bereits im April 2013 die<br />

Produktion im Warmbandversandbetrieb<br />

bei ArcelorMittal Bremen erfolgreich aufgenommen.<br />

Jetzt ersetzen zwei bis drei<br />

Umreifungsbänder die herkömmliche<br />

Praxis, in der bis zu 20 Umreifungen je<br />

Coil erforderlich waren und die äußeren<br />

Bandwindungen zusätzlich manuell verschweißt<br />

wurden, um ein Aufspringen des<br />

hochfesten Stahlbandes zu verhindern.<br />

Die Bearbeitungsstationen können<br />

parallel betrieben werden und sind durch<br />

ein durchgehendes Transportsystem<br />

miteinander verbunden. Die Coils liegen<br />

auf speziell für hochfeste Stahlgüten<br />

konzipierten asymmetrischen Ablagen<br />

mit großer Stützweite, um ein sicheres<br />

Handling bei Transport und Bearbeitung<br />

zu gewährleisten.<br />

Mit dem von SMS Logistiksysteme<br />

entwickelten integrierten Linienkonzept<br />

können Stahlhersteller das komplette<br />

Produktionsspektrum von normalen bis<br />

ultrahochfesten Stahlgüten in einer einzigen<br />

Anlage beproben und umreifen. Das<br />

Konzept kann auch für den Warmbetrieb<br />

mit Coiltemperaturen bis zu 800 °C adaptiert<br />

werden, um die Anlage direkt an ein<br />

Warmbandwalzwerk anzubinden und die<br />

Coils vollautomatisch in der Transportlinie<br />

zu bearbeiten.<br />

Oerlikon Leybold Vacuum schließt Abkommen<br />

mit russischem Händler<br />

Oerlikon Leybold Vacuum, einer der<br />

weltweit führenden Hersteller von<br />

Vakuumtechnologie und Vakuumsystemen,<br />

hat im November einen Vertrag mit einem<br />

Distributor für die Region der Gemeinschaft<br />

unabhängiger Staaten GUS unterzeichnet.<br />

Dieser Vertrag begründet eine strategische<br />

Partnerschaft mit dem führenden<br />

Vakuumpumpen- und -systemlieferanten<br />

Vacuummash in Russland für die weitere<br />

Erschließung der CIS-Staaten.<br />

Die Joint Stock Company, JSC Vacuummash,<br />

ist ein führender Vakuumtechnologie-Händler<br />

in Russland und der größte<br />

Hersteller von Vakuumsystemen in der<br />

Region mit einem Marktanteil von rund<br />

30 %. Das Unternehmen verfügt über ein<br />

tiefes Applikationswissen in den Bereichen<br />

Prozessindustrie, Forschung & Entwicklung<br />

und im Energiesektor.<br />

Das Unternehmen, das 1943 gegründet<br />

wurde und seit 50 Jahren Vakuumtechnologie<br />

produziert, ist mit mehr als<br />

400 Mitarbeitern tief in Russland und den<br />

umliegenden GUS-Staaten verankert und<br />

verfügt über ein ausgezeichnetes Verständnis<br />

für die Applikationsanforderungen der<br />

einzelnen Branchen. Seit mehr als zwanzig<br />

Jahren besteht bereits eine Entwicklungskooperation<br />

und Lieferbeziehung zwischen<br />

beiden Unternehmen im Bereich der Diffusionspumpen.<br />

Die nun abgeschlossene,<br />

langfristige Vereinbarung bietet beträchtliche<br />

Vorteile für Oerlikon Leybold Vacuum,<br />

sodass in Zukunft vor allem die russischen<br />

Kunden aus den Bereichen Metallurgie,<br />

Chemie, Energie sowie Forschung und<br />

Entwicklung von dem Verbund profitieren<br />

werden.<br />

Entsprechend wird Oerlikon Leybold<br />

Vacuum verstärkt Vorvakuum, Hochvakuumprodukte<br />

sowie komplette Vakuum-<br />

Beschichtungssysteme in den russischen<br />

Markt einbringen. Auch im Bereich von<br />

Serviceleistungen wird das Unternehmen<br />

auf die Expertise und Standorte von Vacuummash<br />

zurückgreifen und damit näher<br />

am Kunden agieren können.<br />

10 gaswärme international 1-2014


5. gwi-Praxistagung<br />

Effiziente<br />

BRENNERTECHNIK<br />

für Industrieöfen<br />

sponsored by<br />

Wirtschaft und Unternehmen NACHRICHTEN<br />

Platin<br />

Gold<br />

Silber<br />

31. März 2014 - 02. April 2014, Atlantic Congress Hotel, Essen • www.gwi-brennertechnik.de<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Wann und Wo?<br />

Vorkurs<br />

Themenblock<br />

1<br />

Themenblock<br />

2<br />

Themenblock<br />

3<br />

Themenblock<br />

4<br />

Themenblock<br />

5<br />

Themenblock<br />

6<br />

Workshop<br />

1<br />

Workshop<br />

2<br />

Grundlagenseminar (31. März)<br />

• Grundlagen der Verbrennung<br />

• Grundlagen der Brennertechnik<br />

• Verbrennungstechnische Emissionen<br />

• Rekuperator- und Regeneratorbrenner<br />

Fachkongress (01. bis 02. April)<br />

Einführung<br />

• Steigerung der Energieeffizienz – welche Impulse sind von der neuen Bundesregierung<br />

zu erwarten?<br />

Brennertechniken für Industrieöfen<br />

• Brennersysteme mit großen Regelbereichen in Industriefeuerungen<br />

• Schmelzen und Erwärmen in Industrieöfen – zukunftsfähig mit Sauerstoff<br />

• Instandhaltungskonzepte für Industriebrenner – Warten oder Abwarten<br />

Messen – Steuern – Regeln<br />

• Vergleich der Messmethoden für zuverlässige Flammenüberwachung<br />

• Ofenschutzsystem-Steuerung Baureihe 500<br />

• Sensorische Verbrennungsoptimierung zur Steigerung der Effizienz und Brennstoffflexibilität<br />

von Gasfeuerungsanlagen<br />

Betriebserfahrungen mit gasbeheizten Thermoprozessanlagen – Teil 1<br />

• Ofenmodernisierung an einer Contiglühe in Dortmund<br />

• Erfahrungen bei der Umstellung von Kaltluftbrennern auf Regenerativbefeuerung<br />

am Beispiel eines Aluminiumschmelzofens<br />

Betriebserfahrungen mit gasbeheizten Thermoprozessanlagen – Teil 2<br />

• Energieeffizienzoptimierung in einer Aluminiumgießerei<br />

• Betrachtungen der Randparameter zum Einsatz von Sauerstoffbrennern<br />

Sicherheit und Normung<br />

• Neueste Entwicklungen im europäischen Normungsumfeld<br />

Energiemanagement und Energieeffizienz<br />

Moderation Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner, Gas- und Wärme-Institut Essen e. V.<br />

• Energieeffizienz an Industrieöfen zum Erwärmen und Wärmebehandeln von Stahl<br />

• Haubenglüherei als Energiespeicher: Erdgas vs. Elektroenergie<br />

Gasbeschaffenheit<br />

Moderation Dr.-Ing. Franz Beneke, VDMA e. V.<br />

• Entwicklungen der Gasbeschaffenheit in Europa<br />

• Gasbeschaffenheit – Auswirkungen auf Industrieprozesse<br />

MIT REFERENTEN VON: Durag GmbH, Elster GmbH, E.ON New Build & Technology GmbH,<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Hans Hennig GmbH, Hüttentechnische Vereinigung der deutschen<br />

Glasindustrie e.V., Lamtec/Escube GmbH, Linde AG, LOI Thermprocess GmbH, Nemak Dillingen GmbH,<br />

Noxmat GmbH, Praxair Deutschland GmbH, SMS Siemag AG, ThyssenKrupp Steel Europe AG, Trimet<br />

Aluminium SE, VDMA e.V., WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />

Termin:<br />

• Montag, 31.03.2014 (optional)<br />

Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 01.04.2014<br />

Kongress (08:30 – 17:15 Uhr)<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 02.04.2014<br />

Workshops (09:00 – 13:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />

www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von gasbeheizten<br />

Thermoprozessanlagen und Industrieöfen<br />

sowie Hersteller von Brennertechnik und<br />

Brennerkomponenten<br />

Teilnahmegebühr*:<br />

Tagungsbesuch exklusive/inklusive<br />

Grundlagenkurs am 31. März<br />

• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 800 € | 1.000 €<br />

• regulärer Preis: 900 € | 1.100 €<br />

* Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt<br />

jeweils folgende Leistungen ein: Teilnahme an zwei/drei<br />

Tagen, Tagungsunterlagen, Mittagessen, Erfrischungen<br />

in den Pausen und Abendveranstaltung. Übernachtungspreise<br />

sind in der Teilnahmegebühr nicht enthalten. Nach<br />

Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />

möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und erhalten<br />

eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die vor<br />

Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen nach<br />

dem 14. März oder bei Nichterscheinen wird die volle<br />

Teilnahmegebühr berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer<br />

gestellt werden. Stornierungen vor diesem Termin<br />

werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand berechnet. Die<br />

Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />

Veranstalter<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.gwi-brennertechnik.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.gwi-brennertechnik.de<br />

Ich bin gwi-Abonnent<br />

Ich bin Gas- und Wärme-Institut Mitglied<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich nehme auch am Grundlagenseminar teil<br />

Ich komme auf Empfehlung von Firma: ........................................................................................................................................................<br />

Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />

Workshop 1 Energiemanagement oder<br />

Workshop 2 Gasbeschaffenheit<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Firma/Institution<br />

Straße/Postfach<br />

1-2014 gaswärme international<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

Telefax<br />

11<br />

Änderungen vorbehalten


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Siemens startet erstes Demoprojekt<br />

für dezentrale Energieversorgung in China<br />

Siemens Energy hat den Auftrag für das<br />

erste Demonstrationsprojekt zur dezentralen<br />

Energieversorgung (Decentralized<br />

Energy) in der Provinz Guangdong in China<br />

erhalten und wird zwei Gasturbinen des Typs<br />

SGT-400 für das Projekt Guangzhou Aotou<br />

Decentralized Energy Station liefern. Kunde<br />

ist die Guangzhou Electric Development<br />

Group (GDG). Die Anlage zur dezentralen<br />

Stromerzeugung wird für die Unternehmen<br />

im Industriegebiet Aotou nicht nur Strom liefern,<br />

sondern auch Prozessdampf und Kälte.<br />

Dank der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) werden<br />

beide SGT-400-Gasturbinen dem Kunden<br />

einen energieeffizienten und wirtschaftlichen<br />

Betrieb seiner Anlage ermöglichen.<br />

Gemäß dem zwölften Fünfjahresplan der<br />

Volksrepublik China zur Förderung erneuerbarer<br />

Energien wird China der Entwicklung<br />

dezentraler, insbesondere mit Erdgas befeuerter<br />

Energiesysteme große Aufmerksamkeit<br />

schenken. Von 2015 an sind rund 1.000<br />

Projekte zur dezentralen Stromerzeugung<br />

geplant. Etwa zehn Zonen für Demonstrationsprojekte<br />

mit Gaskraftwerken sollen eingerichtet<br />

werden. Gasbefeuerte, dezentrale<br />

Kraftwerke bieten eine der effizientesten<br />

Möglichkeiten der Stromerzeugung aus Erdgas.<br />

Durch die Umwandlung von Erdgas in<br />

elektrische Energie und Wärme oder Kälte<br />

verfügen KWK-Anlagen über einen Brennstoffnutzungsgrad<br />

von über 80 %. Damit<br />

sorgen sie für eine Minimierung der Stickstoff-<br />

und Kohlenstoffdioxidemissionen.<br />

E.ON verkauft Anteile an E.ON Mitte<br />

E<br />

.ON hat im Dezember mit einem Konsortium<br />

aus kommunalen Anteilseignern<br />

einen Vertrag zur Veräußerung ihres<br />

73,3-prozentigen Anteils an der E.ON Mitte<br />

AG unterzeichnet. Im Zuge dessen kauft<br />

E.ON die E.ON Mitte Vertrieb GmbH sowie<br />

weitere durch E.ON Mitte AG gehaltene<br />

Beteiligungen zurück. Insgesamt erzielt E.ON<br />

aus dieser Transaktion einen Mittelzufluss<br />

von netto rund € 610 Mio. Mit dem Verkauf<br />

schließt E.ON die angekündigte Neuordnung<br />

seines deutschen Regionalversorger-<br />

Geschäftes erfolgreich ab. Das Unternehmen<br />

kann sich jetzt wie geplant auf die vier Regionalversorger<br />

Avacon, Bayernwerk, E.DIS<br />

und E.ON Hanse konzentrieren. E.ON hatte<br />

Mitte 2012 angekündigt, die Gestaltung der<br />

Energiewende auf diese vier Unternehmen<br />

zu fokussieren und Investitionen so zielgerichteter<br />

und effizienter einzusetzen.<br />

E.ON Mitte betreibt rund 45.000 km Stromund<br />

4.800 km Gasnetze in weiten Teilen Hessens,<br />

in Teilen von Ostwestfalen und Westthüringen<br />

sowie in Südniedersachsen. Das Unternehmen<br />

hat seinen Hauptsitz in Kassel und<br />

beschäftigt insgesamt rund 1.300 Mitarbeiter.<br />

Für Strom- und Gaskunden im Netzgebiet<br />

der E.ON Mitte ändert sich durch den Verkauf<br />

des regionalen Netzbetreibers nichts.<br />

Grundversorger und damit Energielieferant<br />

für die überwiegende Zahl der Kunden ist in<br />

weiten Teilen des Netzgebiets die E.ON Mitte<br />

Vertrieb, die im E.ON-Konzern verblieben ist.<br />

Eckpunkte des EEG beschlossen<br />

Das Bundeskabinett hat am 22. Januar die<br />

von Bundesminister Gabriel vorgelegten<br />

Eckpunkte einer grundlegenden EEG-Reform<br />

beschlossen. Erneuerbare Energien müssten<br />

weiterhin ausgebaut werden, dies müsse<br />

aber kosteneffizient erfolgen, so der Bundesminister<br />

für Wirtschaft und Energie Gabriel<br />

bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit<br />

Bundeskanzlerin Merkel.<br />

Nicht die Summe von Einzelinteressen<br />

ergäbe eine gute Energiepolitik, vielmehr<br />

müsse eine klare Marschroute vorgegeben<br />

werden. „Das Gemeinwohl muss am Ende im<br />

Mittelpunkt stehen“, unterstrich er.<br />

Das EEG hat die erneuerbaren Energien<br />

von einer Nischenexistenz zu einer der tragenden<br />

Säulen der deutschen Stromversorgung<br />

mit einem Anteil von 25 % werden<br />

lassen. Die Reform soll nun den Ausbau der<br />

erneuerbaren Energien konsequent vorantreiben,<br />

und gleichzeitig Bezahlbarkeit sowie<br />

Versorgungssicherheit für Haushalte und<br />

Wirtschaft sicherstellen. Bei der Novelle geht<br />

es insbesondere darum, den weiteren Kostenanstieg<br />

spürbar zu bremsen, die Kosten<br />

auf einem vertretbaren Niveau zu stabilisieren<br />

und gerecht zu verteilen, den Ausbau der<br />

erneuerbaren Energien planvoll zu steuern<br />

und die Marktintegration der erneuerbaren<br />

Energien voranzutreiben.<br />

Weitere Informationen sowie eine Übersicht<br />

der beschlossenen Eckpunkte sind unter<br />

www.bmwi.de abrufbar.<br />

12 gaswärme international 1-2014


ifo Geschäftsklimaindex<br />

erneut gestiegen<br />

Das ifo Geschäftsklima für die gewerbliche<br />

Wirtschaft Deutschlands hat<br />

sich zum dritten Mal in Folge verbessert.<br />

Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage<br />

ist auf den höchsten Wert seit Juni 2012<br />

gestiegen. Die Erwartungen an den weiteren<br />

Geschäftsverlauf waren fast drei Jahre lang<br />

nicht mehr so optimistisch wie heute. Die<br />

deutsche Wirtschaft startet hoffnungsfroh<br />

ins neue Jahr.<br />

Der Geschäftsklimaindex für das Verarbeitende<br />

Gewerbe ist erneut gestiegen.<br />

Die Industriefirmen haben ihre aktuelle<br />

Geschäftslage deutlich besser bewertet. Mit<br />

Blick auf den weiteren Geschäftsverlauf, auch<br />

aufgrund gestiegener Exporterwartungen,<br />

hat der Optimismus merklich zugenommen.<br />

Die Kapazitätsauslastung ist um 0,2 Prozentpunkte<br />

leicht gestiegen.<br />

Im Großhandel hat der Geschäftsklimaindex<br />

deutlich zugelegt. Die Firmen waren<br />

erheblich zufriedener mit den laufenden<br />

Geschäften. Zudem stieg der Optimismus<br />

bezüglich der Geschäftsaussichten auf ein<br />

Zweijahreshoch. Im Einzelhandel hat der<br />

Index jedoch etwas nachgegeben. Die<br />

Bewertung der aktuellen Geschäftslage<br />

wurde wieder etwas zurückgenommen. Die<br />

Erwartungen an den weiteren Geschäftsverlauf<br />

sind hingegen leicht optimistischer<br />

ausgefallen.<br />

Im Bauhauptgewerbe ist der Geschäftsklimaindex<br />

erneut gestiegen. Die Baufirmen<br />

haben zwar ihre aktuelle Geschäftssituation<br />

etwas schlechter beurteilt als im Vormonat.<br />

Die Erwartungen haben sich aber deutlich<br />

verbessert. Sie liegen sogar über dem<br />

Niveau, das vor einem Jahr bekundet wurde.<br />

„ICH VERSTEHE ABER UNTER EINEM<br />

SYSTEME DIE EINHEIT DER<br />

MANNIGFALTIGEN<br />

ERKENNTNISSE<br />

UNTER EINER<br />

IDEE.“<br />

Immanuel Kant<br />

(*22.04.1724; †12.02.1804):<br />

Der transzendentalen Methodenlehre drittes<br />

Hauptstück – Die Architektonik der<br />

reinen Vernunft. Werke in zwölf Bänden.<br />

Band 4, Frankfurt /Main 1977, S. 695-709<br />

Prozesswärme<br />

Bleiben Sie stets informiert und<br />

folgen Sie uns über Twitter<br />

Prozesswärme<br />

@Prozesswaerme


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Carbolite und Gero gemeinsam<br />

auf dem Markt für Hochtemperaturöfen<br />

Nach dem Kauf von Gero Hochtemperaturöfen<br />

durch die Verder Gruppe im<br />

Oktober 2013 werden in 2014 die Vertriebsaktivitäten<br />

des Unternehmens mit denen<br />

des ebenfalls zur Gruppe gehörenden britischen<br />

Herstellers von Öfen und Trockenschränken,<br />

Carbolite Ltd., zusammengelegt.<br />

Das kombinierte Produktportfolio der beiden<br />

Firmen deckt einen Temperaturbereich<br />

von 20 °C bis 3.000 °C ab und reicht von Wärmeschränken<br />

über Rohr- und Kammeröfen mit<br />

Faserisolierung bis hin zu metallischen Öfen.<br />

Kundenspezifische Lösungen beinhalten<br />

Vakuumapplikationen ebenso wie<br />

Geräteausführungen, die eine Hitzebehandlung<br />

unter gesonderten atmosphärischen<br />

Bedingungen wie Inert- und/<br />

oder chemisch aktiven Gasen erlauben.<br />

Mit diesem breiten Produktsortiment<br />

sowie Vertriebsgesellschaften in über<br />

80 Ländern weltweit visiert die Verder<br />

Scientific Division die Marktführerschaft<br />

im Bereich der Hochtemperatur-Wärmebehandlung<br />

an.<br />

Die neue Vertriebsstrategie spiegelt sich<br />

auch in dem Umzug der Carbolite GmbH<br />

vom bisherigen Standort bei Karlsruhe zum<br />

Gero Hauptsitz in Neuhausen bei Pforzheim<br />

wider. Am gemeinsamen Standort werden<br />

dann 40 Mitarbeiter einen Umsatz von<br />

€ 11 Mio. erwirtschaften. Zusätzlich zu den<br />

gemeinsamen Vertriebsaktivitäten werden<br />

in Zukunft auch alle Entwicklungs- und Fertigungsprozesse<br />

aufeinander abgestimmt,<br />

um den Kunden schneller und effizienter<br />

marktgerechte Produkte anbieten zu können.<br />

VDMA: 2013 schwieriges Jahr für Maschinenbau<br />

Der Auftragseingang im Maschinenund<br />

Anlagenbau in Deutschland lag<br />

im Dezember 2013 um real 6 % unter dem<br />

Ergebnis des Vorjahres. Das Inlandsgeschäft<br />

sank um 10 %, das Auslandsgeschäft lag<br />

um 4 % unter Vorjahresniveau, teilte der<br />

Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA) in Frankfurt mit. In dem<br />

von kurzfristigen Schwankungen weniger<br />

beeinflussten Dreimonatsvergleich Oktober<br />

bis Dezember 2013 sank der Bestelleingang<br />

im Vorjahresvergleich um 3 %. Die<br />

Inlandsaufträge lagen bei minus 4 %, die<br />

Auslandsaufträge bei minus 20 %.<br />

Für das Gesamtjahr (Januar bis Dezember<br />

2013) ergibt sich insgesamt ein Minus<br />

von 2 %. Die Inlands- und die Auslandsaufträge<br />

lagen mit jeweils minus 2 % unter<br />

Vorjahresniveau.<br />

„Kräftige Dämpfer gab es im Dezember<br />

im Inland und in den Euro-Nachbarländern.<br />

Grundsätzlich sollte man ein Monatsergebnis<br />

nicht überbewerten. Doch wir<br />

hätten uns einen besseren Abschluss für<br />

Volkswirtschaft und Statistik<br />

Auftragseingang im deutschen<br />

Maschinenbau<br />

preisbereinigte Indizes, Basis Umsatz 2010 = 100<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />

saisonbereinigte, geglättete Indizes<br />

Originalindizes<br />

ein ohnehin schwieriges Jahr gewünscht“,<br />

kommentierte VDMA-Chefvolkswirt Dr.<br />

Inland<br />

Ausland<br />

Quelle: VDMA<br />

Ralph Wiechers das Ergebnis. „Alle Hoffnungen<br />

ruhen nun auf 2014.“<br />

Seite 1 • 03.02.2014<br />

14 gaswärme international 1-2014


Brammenstranggießanlage<br />

von Siemens<br />

geht bei Jindal Steel<br />

& Power in Betrieb<br />

I<br />

m Werk Angul des indischen Stahlerzeugers Jindal<br />

Steel & Power Ltd. (JSPL) ist eine einsträngige<br />

Brammenstranggießanlage von Siemens Metals<br />

Technologies in Betrieb gegangen. Die Nennleistung<br />

der Gießanlage beträgt 1,5 Mio. t Brammen<br />

pro Jahr. Sie produziert eine große Bandbreite<br />

an Güten, die von niedrigstgekohlten (ULC-) bis<br />

zu hochgekohlten (HC-) Stählen reicht und auch<br />

mikro- und niedriglegierte Stahlsorten umfasst. Ein<br />

Schwerpunkt liegt auf der Produktion von Vormaterial<br />

für Blech- und Röhrengüten auf einer ebenfalls<br />

von Siemens gelieferten Breitbandstraße.<br />

Die Brammenstranggießanlage ist Teil eines<br />

integrierten Stahlwerks in Angul im Bundesstaat<br />

Orissa, das jährlich rund 6 Mio. t Stahl erzeugen<br />

soll. Sie ist mit einer geraden Kokille ausgestattet<br />

und weist einen Maschinenradius von 10 m<br />

auf. Es können Brammen mit Dicken von 200,<br />

260 und 300 mm und in Breiten von 1.000 bis<br />

2.300 mm gegossen werden. Die Schnittlänge<br />

liegt zwischen 4,5 und 12 m. Siemens war für das<br />

Design der Gesamtanlage und deren mechanische<br />

Ausrüstung, für die Überwachung von Montage<br />

und Inbetriebnahme sowie für die Schulung des<br />

Kundenpersonals verantwortlich. Der Lieferumfang<br />

umfasste auch die gesamte prozesstechnische<br />

Ausstattung. Dazu gehören wesentliche<br />

Teile der Gießbühne, die Kokille samt Oszillierer,<br />

das Strangführungssystem, die Komponenten des<br />

Auslaufbereichs sowie die Brennschneidmaschine,<br />

die Entgrat- und die Stempelmaschine, das Gießspaltmessgerät<br />

sowie die Abschiebe- und Stapelvorrichtung.<br />

Ebenfalls Teil des Projekts waren die<br />

Elektrik, die Hard- und Software für die Prozessautomatisierung<br />

(Level 1) und Prozessoptimierung<br />

(Level 2) sowie die Hydraulik-, Schmier- und Kühlsysteme.<br />

Darüber hinaus ist die Gießanlage mit einer breiten<br />

Palette an Technologiepaketen und Spezialausrüstungen<br />

ausgestattet, um hohe Leistung, betriebliche<br />

Flexibilität und Produktqualität sicherzustellen.<br />

IDEE:<br />

PERFEKTE<br />

BRENNER<br />

SYSTEME<br />

Integrierte Lösungen für die Stahl-, Zementindustrie,<br />

Umwelttechnik, Ofenbau und den Einsatz von Brennern<br />

an Heißgaserzeugern und Kesseln.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter:<br />

+49 209 361 722 -0 / -140 oder auf www.loesche-tp.de<br />

Loesche ThermoProzess GmbH


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Anhui Tianda nimmt erweiterte Anlage<br />

von SMS Meer in Betrieb<br />

Anhui Tianda Oil Pipe, Provinz<br />

Anhui, China, hat seine bestehende<br />

PQF ® -Anlage von SMS Meer erweitert<br />

und wieder in Betrieb genommen.<br />

Bislang produzierte das Unternehmen<br />

Nahtlosrohre bis zu 10 3/4“ Außendurchmesser.<br />

Mit der erweiterten<br />

Anlage kann der chinesische Hersteller<br />

Rohre mit einem Außendurchmesser<br />

von bis zu 13 3/8“ fertigen.<br />

Zum Lieferumfang von SMS Meer<br />

gehören zwölf neue PQF ® -Gerüste, das<br />

Engineering, die erforderlichen Werkzeuge,<br />

das mathematische Modell<br />

und die Kalibrierung.<br />

Anhui Tianda Oil Pipe betreibt<br />

seit 2007 eine PQF ® -Anlage von<br />

SMS Meer. Die neuen Gerüste<br />

konnten mit minimalen Anpassungsmaßnahmen<br />

im vorhandenen<br />

Walzwerk eingesetzt werden.<br />

Mit den neuen Gerüsten kann<br />

das chinesische Unternehmen<br />

seine Produktpalette erweitern und<br />

somit höheren Kundenansprüchen<br />

gerecht werden.<br />

Anlagen- und Maschinenbau:<br />

Großes Potenzial im Dienstleistungsgeschäft<br />

Das Servicegeschäft spielt in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz seit<br />

jeher eine sehr wichtige Rolle im Anlagenund<br />

Maschinenbau. Bis zu 65 % der Gewinne<br />

stammen heute aus dem Geschäft mit<br />

verschiedenen Dienstleistungen. Allerdings<br />

gehen Umsätze und Gewinne aus klassischen<br />

Angeboten wie Ersatzteilen und<br />

Instandhaltung von Maschinen immer<br />

stärker zurück. Um diesem Trend entgegenzuwirken,<br />

sollten Maschinen- und Anlagenhersteller<br />

ihre Geschäftsmodelle überdenken<br />

und neue Services entwickeln. Das ist<br />

das Ergebnis der neuen Studie „Evolution<br />

of service“, für die Roland Berger Strategy<br />

Consultants 30 Unternehmen in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz zu ihrem<br />

Service-Geschäft befragt hat.<br />

Unternehmen, deren Servicegeschäft<br />

mindestens ein Drittel zum Gesamtumsatz<br />

beiträgt, können damit heute EBIT-Margen<br />

von mehr als 10 % erzielen.<br />

Das Geschäft mit Ersatzteilen und Wartungsarbeiten<br />

im Maschinenbau macht im<br />

Schnitt immer noch 42 % der Umsätze aus,<br />

die durch Services generiert werden. Doch<br />

die Margen dieser traditionellen Dienstleistungen<br />

sinken wegen des hohen Standardisierungsgrads.<br />

So können Ersatzteile<br />

häufig bei Drittanbietern günstiger gekauft<br />

werden.<br />

So bieten zum Beispiel Upgrades und<br />

Updates der vorhandenen Anlagensoftware<br />

sowie Bewertungs- und Analysetools<br />

ein großes Geschäftspotenzial für die Branche.<br />

Immer wichtiger ist auch die Beratung,<br />

die Kunden dabei hilft, die passenden<br />

Maschinen mit den richtigen technischen<br />

Leistungen und der notwendigen Größe zu<br />

identifizieren. Doch trotz des Wachstumspotenzials<br />

der Service-Branche besteht hier<br />

noch erheblicher Nachholbedarf bei den<br />

Anbietern. Denn lediglich 55 % der befragten<br />

Maschinenbauunternehmen sind in der<br />

Lage, Dienstleistungen für die installierten<br />

Anlagen zu verkaufen.<br />

Einen wichtigen Wachstumstreiber<br />

für die Maschinenbauindustrie stellt das<br />

sogenannte „Remote Monitoring“ dar, die<br />

drahtlose Datenübertragung von den installierten<br />

Anlagen hin zum Hersteller. Diese<br />

Technologie ermöglicht die Ferndiagnose<br />

bei Fehlermeldungen und sorgt somit für<br />

eine schnelle Problembehebung. Durch<br />

eine intelligente Auswertung dieser Kundendaten<br />

können Maschinenbauer ihre<br />

Anlagen jedoch auch optimieren – und<br />

zwar genau nach den Bedürfnissen der<br />

Kunden.<br />

So erhalten heute schon 80 % der Anlagenhersteller<br />

wichtige Informationen über<br />

die Nutzung der installierten Maschinen.<br />

Doch nur die wenigsten sind bisher tatsächlich<br />

in der Lage, diese Daten zu analysieren,<br />

um ihren Kunden einen echten<br />

Mehrwert zu bieten.<br />

16 gaswärme international 1-2014


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

SMS Group:<br />

Auftragseingang 2013<br />

unter Erwartung<br />

HANS HENNIG<br />

COMPETENCE IN COMBUSTION<br />

www.hanshennig.de<br />

GmbH<br />

Für das Geschäftsjahr 2013 wird der Auftragseingang der SMS<br />

Group wie schon im Vorjahr unter den Erwartungen liegen.<br />

Das Ergebnis vor Steuern wird deutlich unter Vorjahr erwartet.<br />

Die geringe Auslastung der Kapazitäten und die weiterhin<br />

hohen Rohstoffpreise erschwerten den Kunden den Absatz ihrer<br />

Produkte. Infolgedessen seien sie auch 2013 außerordentlich<br />

zurückhaltend bei Neuinvestitionen gewesen, so Dr. Joachim<br />

Schönbeck, Sprecher der SMS Holding GmbH. Die Zahl der Mitarbeiter<br />

einschließlich der Auszubildenden ist im vergangenen Jahr<br />

auf rund 14.000 Mitarbeiter (Vorjahr: 11.822) angestiegen. Neben<br />

der Erstkonsolidierung Paul Wurth sowie der Übernahme einiger<br />

kleinerer Unternehmen geht dies auf den Personalaufbau in China<br />

und Indien zurück.<br />

SMS setzt weiterhin auf die Qualitätsfertigung anspruchsvoller<br />

Komponenten der Maschinen und Anlagen in Deutschland. Dazu<br />

wurde in den letzten Jahren in die Modernisierung der Betriebe<br />

in Hilchenbach und Mönchengladbach investiert. Parallel dazu<br />

sind aber auch die Werkstattkapazitäten in China ausgeweitet<br />

worden. Hier geht es vor allem um einen besseren Kundenservice<br />

vor Ort und den Bau von Maschinen, die speziell auf den<br />

chinesischen Markt zugeschnitten sind.<br />

Am Rosenbaum 27<br />

40882 Ratingen • Germany<br />

+49 (0) 2102 9506 0<br />

+49 (0) 2102 9506 29<br />

info@hanshennig.de<br />

a member of<br />

engineering<br />

construction<br />

production<br />

commissioning<br />

service & spare parts<br />

Eisenmann gewinnt den Deutschen Innovationspreis<br />

für Klima und Umwelt<br />

Im Dezember 2013 wurde Eisenmann der<br />

vierte Deutsche Innovationspreis für Klima<br />

und Umwelt verliehen. Der Böblinger Anlagenbauer<br />

überzeugte die Jury mit seiner<br />

leistungsstarken Biogasaufbereitungsanlage<br />

mit Membrantechnologie<br />

und gewann den<br />

ersten Preis in der Kategorie<br />

umweltfreundliche<br />

Technologien. Das<br />

Bundesministerium für<br />

Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit<br />

und der Bundesverband<br />

der Deutschen<br />

Industrie e.V. prämierten<br />

aus knapp 100<br />

eingereichten Bewerbungen<br />

die Preisträger in fünf Kategorien.<br />

Die wissenschaftliche Bewertung erfolgte<br />

über das Fraunhofer-Institut für Systemund<br />

Innovationsforschung ISI in Karlsruhe.<br />

Die neue Membran-Biogasaufbereitung<br />

wurde in nur neun Monaten entwickelt. Sie<br />

wird in einem Container vormontiert, beim<br />

Hersteller in Betrieb genommen und kann<br />

so ohne Pilotphase innerhalb kürzester Zeit<br />

beim Kunden an eine Biogasanlage und<br />

das Erdgasnetz angeschlossen werden.<br />

Die erste Anlage dieser Art ging im Jahr<br />

2012 an die Biopower Nordwestschweiz AG<br />

in Pratteln. Jährlich vergären dort in den<br />

Fermentern rund 15.000 t Biomüll zu rund<br />

1,8 Mio. m 3 (i.N.) Rohbiogas. Aufbereitet<br />

entsteht daraus Biomethan in Erdgasqualität,<br />

das von regionalen Erdgastankstellen<br />

als regenerativer Kraftstoff genutzt wird.<br />

Die Anlage ermöglicht, den vollen Energiegehalt<br />

des Biogases zu nutzen. Mit einer<br />

auf das Biogas bezogenen Methanausbeute<br />

von über 99 % gibt es kaum Verluste.<br />

1-2014 gaswärme international<br />

17


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

Messeduo wire und Tube 2014<br />

Bereits zum 14. Mal präsentieren sich die<br />

beiden globalen Leitmessen wire und<br />

Tube vom 7. bis 11. April 2014 auf dem Düsseldorfer<br />

Messegelände. Sie zeigen geballte<br />

Technologiepower aus den Bereichen der<br />

Draht- und Kabelver- und -bearbeitung,<br />

der Rohrverarbeitung und der Bearbeitung<br />

von Rohren auf einer Gesamtfläche von<br />

mehr als 100.000 m 2 . Insgesamt werden<br />

über 2.000 Aussteller erwartet.<br />

Zur wire 2014 haben sich über 1.200<br />

Aussteller auf einer Fläche von mehr als<br />

58.000 m 2 angemeldet. Das Angebot reicht<br />

von Maschinen zur Drahtherstellung und<br />

Veredelung, Gitterschweißmaschinen, Werkzeugen<br />

und Hilfsmaterialien zur Verfahrenstechnik<br />

bis hin zu Werkstoffen und Spezialdrähten.<br />

Innovationen aus den Bereichen<br />

Kabel-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik sowie<br />

Prüftechnik ergänzen das Angebot. Spezialgebiete<br />

wie Logistik, Fördersysteme und<br />

Verpackungen werden außerdem gezeigt.<br />

Die wire erstreckt sich über die Hallen 9<br />

bis 12 und 15 bis 17. Die Bereiche Draht-,<br />

Kabel- und Glasfasermaschinen, Draht- und<br />

Kabelproduktion sowie der Handel mit<br />

Drähten und Kabeln befinden sich in den<br />

Hallen 9 bis 12, 16 und 17. Die Umformtechnik<br />

(Fastener Technology) ist in Halle 15 zu<br />

finden, die Federfertigungstechnik (Spring<br />

Making) und die Gitterschweißmaschinen<br />

(Mesh Welding Machinery) befindet sich in<br />

der Halle 16. Zum ersten Mal ist der Bereich<br />

der Gitterschweißmaschinen kompakt in<br />

einer Halle als Sonderschau vereint.<br />

Die Tube präsentiert ihr Angebot 2014<br />

in den Hallen 1 bis 7.0 und der Halle 7a.<br />

Angemeldet haben sich insgesamt über<br />

1.100 Aussteller auf rund 50.000 m 2 . Gezeigt<br />

wird die gesamte Palette von der Rohrherstellung<br />

über die Rohrbearbeitung bis hin<br />

zur Rohrverarbeitung. Das weitere Angebot<br />

reicht von Rohmaterialien, Rohren und<br />

Zubehör, Maschinen zur Herstellung von<br />

Rohren und Gebrauchtmaschinen über<br />

Werkzeuge zur Verfahrenstechnik und<br />

Hilfsmittel bis hin zu Mess-, Steuer- und<br />

Regeltechnik. Prüftechnik und Spezialgebiete<br />

wie Lagerautomatisierung sowie<br />

Steuerungs- und Kontrollanlagen ergänzen<br />

die umfangreiche Angebotspalette.<br />

Rohrzubehör befindet sich in den Halle<br />

1 und 2, der Handel mir Rohren und die<br />

Rohrherstellung schließt sich in den Hallen<br />

2 bis 4 und der Halle 7.0/7.1 an. Auch in Halle<br />

2: der China Pavillon! Die Umformtechnik<br />

ist in Halle 5 zu finden, Rohrbearbeitungsmaschinen<br />

befinden sich in den Hallen 6<br />

und 7a. Maschinen und Anlagen werden in<br />

Halle 7a präsentiert, Profile befinden sich<br />

flächendeckend in den Hallen 1 bis 7.0.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.wire.de und www.Tube.de<br />

Zweite Auflage der Aluminium Brazil im April 2014<br />

Wenige Wochen bevor im Sommer die<br />

Fußball-Weltmeistschaft in São Paulo<br />

angepfiffen wird, trifft sich vom 1. bis 3. April<br />

die internationale Aluminiumindustrie auf<br />

der Aluminium Brazil 2014. Die zweite Auflage<br />

der Messe findet – wie schon ihre Premiere<br />

vor zwei Jahren – erneut im Rahmen der<br />

ExpoAlumínio statt, einem der wichtigsten<br />

Branchentreffs der Aluminiumindustrie auf<br />

dem südamerikanischen Kontinent.<br />

Insgesamt werden 170 Aussteller zur<br />

ExpoAlumínio erwartet, vom größten<br />

Aluminiumproduzenten Brasiliens, CBA,<br />

bis zu den globalen Keyplayern wie Alcoa,<br />

Hydro, Novelis, Pyrotech und Wagstaff.<br />

Die internationalen Aussteller versammeln<br />

sich dabei hauptsächlich unter dem<br />

Dach der Aluminium Brazil, die die Expo­<br />

Alumínio flankiert: Rund 50 Aussteller aus<br />

Europa, dem mittleren Osten und Asien<br />

präsentieren sich hier. Größte Ausstellernation<br />

– nach Brasilien – ist in diesem<br />

Jahr China.<br />

Veranstaltet wird die ExpoAlumínio<br />

zweijährlich von Reed Exhibitions Alcantara<br />

Machado und dem brasilianischen<br />

Aluminiumverband ABAL. Begleitet wird<br />

die Messe durch die 6 th <strong>International</strong><br />

Aluminium Conference und das <strong>International</strong><br />

Seminar for Aluminium Recycling.<br />

Zur letzten Veranstaltung vor zwei Jahren<br />

kamen mehr als 12.000 Besucher zur<br />

ExpoAlumínio.<br />

Mit der begleitenden Aluminium Brazil<br />

hat Reed Exhibitions Deutschland vor<br />

zwei Jahren die globalen Aktivitäten der<br />

Aluminium Weltmesse ausgebaut und bietet<br />

weltweit operierenden Unternehmen<br />

einen gezielten Einstieg in den lateinamerikanischen<br />

Markt.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.aluminium-brazil.com<br />

18 gaswärme international 1-2014


join the best<br />

7. – 11. April 2014<br />

Düsseldorf, Germany<br />

<strong>International</strong>e Fachmesse Draht und Kabel<br />

<strong>International</strong>e Rohr-Fachmesse<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Treffpunkt: wire und Tube in Düsseldorf!<br />

join the best – willkommen auf den Weltleitmessen der Rohr-, Draht- und<br />

Kabelindustrie! Hier ist der Treffpunkt der internationalen Fachwelt, der Spezialisten<br />

und Weltmarktführer der Branchen. Im Zentrum des Interesses: die Innovationen und<br />

zukunftsweisenden Trends. Ein Schwerpunkt der wire: Die wachsende Bedeutung<br />

von Kupferdrähten im Automobilbau, in der Telekommunikation oder Elektronik.<br />

Und im Fokus der Tube: Kunststoffrohre. Ihnen ist ein eigener Bereich gewidmet,<br />

hat doch die Materialfrage eine zunehmend größere Bedeutung.<br />

Eine feste Größe in Ihrem Kalender – der Besuch der wire und Tube 2014 in Düsseldorf!<br />

www.wire.de<br />

www.tube.de<br />

1-2014 gaswärme international<br />

Messe Düsseldorf GmbH<br />

Postfach 10 10 06 _ 40001 Düsseldorf _ Germany<br />

Tel. +49 (0)2 11/45 60-01 _ Fax +49 (0)2 11/45 60-6 68<br />

www.messe-duesseldorf.de<br />

19


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

Hannover Messe 2014: Leitthema Integrated Industry<br />

Werkstoffe wie<br />

Stahl, Keramik,<br />

Kunststoff und<br />

Kautschuk bestimmen<br />

die Gegenwart<br />

der Industrie.<br />

In Kombination mit<br />

neuen Fertigungstechniken eröffnen sie<br />

auch Wege in eine erfolgreiche Zukunft.<br />

Diese Wege führen allesamt über das<br />

wirtschaftlich und ökologisch bedeutende<br />

Thema Energieeffizienz – in zweifacher<br />

Hinsicht: Produktionsverfahren<br />

werden immer energieeffizienter und<br />

zeigen zugleich neue Möglichkeiten auf,<br />

um Energie effizienter zu gewinnen und<br />

zu nutzen. Als internationale Leitmesse<br />

für industrielle Zulieferlösungen und<br />

Leichtbau bietet die Industrial Supply im<br />

Rahmen der Hannover Messe 2014 diesen<br />

Werkstoffneuentwicklungen eine internationale<br />

Plattform.<br />

Bei der Energiewende in Deutschland<br />

nimmt der Traditionswerkstoff Stahl eine<br />

Schlüsselrolle ein. Mit Stahl werden der Bau<br />

hocheffizienter Kraftwerke und das Gewinnen<br />

von erneuerbarer Energie erst möglich.<br />

Werden innovative Stahlprodukte verwendet,<br />

wird sechsmal mehr CO 2 eingespart, als<br />

bei der Produktion der dafür benötigten<br />

Stahlmengen verursacht wird. Denn: Die<br />

deutschen Stahlhersteller zählen bei der<br />

Primärstahlerzeugung zu den weltweit<br />

effizientesten Unternehmen.<br />

Einen großen Branchenstand innerhalb<br />

der Industrial Supply stellt auch 2014<br />

wieder der Industrieverband Massivumformung<br />

e.V. Der Verband präsentiert sich<br />

in Halle 4 mit 31 Mitgliedsunternehmen.<br />

Zudem wird der Themenpark durch weitere<br />

Individualaussteller ergänzt.<br />

Der Schwerpunkt im Themenpark Massivumformung<br />

lautet in diesem Jahr „Massiver<br />

Leichtbau“ und knüpft an die vielfältigen<br />

Forschungen und Aktivitäten des Verbandes<br />

in diesem Bereich an. Die Ausstellungsfläche<br />

ist erneut gewachsen: Am gewohnten<br />

Standort in Halle 4/Stand E42 stellen<br />

die Unternehmen diesmal auf mehr als<br />

1.000 m 2 Trends und neue Entwicklungen<br />

in der Material- und Ressourceneffizienz vor.<br />

Die diesjährige Hannover Messe wird<br />

vom 7. bis 11. April 2014 in Hannover ausgerichtet.<br />

Sie vereint sieben Leitmessen an<br />

einem Ort: Industrial Automation, Energy,<br />

MobiliTec, Digital Factory, Industrial Supply,<br />

IndustrialGreenTec und Research & Technology.<br />

Die zentralen Themen der Hannover<br />

Messe 2014 sind Industrieautomation<br />

und IT, Energie- und Umwelttechnologien,<br />

Industrielle Zulieferung, Produktionstechnologien<br />

und Dienstleistungen sowie Forschung<br />

und Entwicklung. Die Niederlande<br />

sind 2014 das Partnerland der Messe.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.hannovermesse.de<br />

2. Münchener Energietage von DVGW und VDE<br />

Im Rahmen der Energiewende kommunizieren<br />

Gas- und Strominfrastruktur immer<br />

stärker miteinander. So sind innovative gasbasierte<br />

Speichertechnologien ein wichtiger<br />

Baustein, um das schwankende Angebot aus<br />

erneuerbaren Ressourcen wie Sonnen- und<br />

Windkraft auszugleichen und Strom verbrauchsabhängig<br />

produzieren zu können.<br />

Eine Lösung mit großem Potenzial ist die<br />

Power-to-Gas-Technologie. Aus Öko-Strom<br />

wird durch Elektrolyse Wasserstoff bzw.<br />

anschließend synthetisches Methan erzeugt<br />

und direkt in das vorhandene Gasnetz eingespeist.<br />

Power-to-Gas wird so zu einem<br />

Bindeglied zwischen Strom- und Gasnetz.<br />

Vor diesem Hintergrund vertiefen<br />

der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches<br />

(DVGW) und der VDE mit dem<br />

Forum Netztechnik / Netzbetrieb im VDE<br />

(VDE|FNN) ihre strategische Kooperation.<br />

Zum zweiten Mal richten die beiden technisch-wissenschaftlichen<br />

Vereinigungen<br />

gemeinsam die Münchener Energietage<br />

aus. Die Leitveranstaltung der Branche findet<br />

am 17. und 18. März 2014 in München<br />

am Olympiapark statt.<br />

Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen<br />

Strom und Gas diskutieren Herausforderungen<br />

der Energiewende mit dem<br />

besonderen Augenmerk auf spartenübergreifende<br />

Konvergenzfelder. Im Mittelpunkt<br />

stehen unter anderem Themen wie<br />

Management der Energiewende, Herausforderungen<br />

des Asset Managements im<br />

Kontext des energierechtlichen Ordnungsrahmens,<br />

Ergebnisse von Pilotprojekten zu<br />

Speicherkonzepten sowie der Betrieb integrierter<br />

Netze unter dem Gesichtspunkt<br />

von Systemsicherheit und Wirtschaftlichkeit.<br />

Eröffnet wird die Tagung von DVGW-<br />

Vizepräsident Michael Riechel, Mitglied des<br />

Vorstands der Thüga AG und VDE-Präsident<br />

Dr. Joachim Schneider, Mitglied des Vorstands<br />

der RWE Deutschland AG.<br />

In der Zusammenarbeit der beiden<br />

Sparten Gas und Strom gibt es zahlreiche<br />

bislang ungenutzte Synergien. DVGW<br />

und VDE wollen diese Synergiepotenziale<br />

erschließen, um eine noch höhere Effizienz<br />

in den Strom- und Gasnetzen zu erzielen,<br />

ohne dass es dabei zu Einbußen bei Qualität<br />

und Sicherheit kommt.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.muenchener-energietage.de<br />

20 gaswärme international 1-2014


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

Parallele VDI-Konferenzen über effiziente Kraftwerke<br />

Strom vornehmlich aus regenerativen<br />

Energiequellen zu gewinnen, ist zentrales<br />

Ziel der Energiewende in Deutschland.<br />

Dennoch sind thermische Kraftwerke<br />

weiterhin in der Energieumwandlungskette<br />

notwendig, um eine effiziente,<br />

flächendeckende Stromversorgung zu<br />

garantieren sowie Schwankungen in der<br />

Energieversorgung auszugleichen. Den<br />

hieraus entstehenden Herausforderungen<br />

im Kraftwerksbereich widmen sich am 26.<br />

und 27. März 2014 in Wiesbaden parallel<br />

die beiden VDI-Konferenzen „GuD-Kraftwerke<br />

im dynamischen Netzbetrieb“ und<br />

„Dampfturbinen in Kraftwerken“.<br />

Zum gemeinsamen Beginn beider Veranstaltungen<br />

erörtern zwei Vorträge die<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

für den Kraftwerkseinsatz. Imo Pfaff von<br />

E.ON betrachtet den Umbruch des Kraftwerksportfolios<br />

in Deutschland. Wie sich die<br />

Netzsicherheit durch Eingriffe in die Stromerzeugung<br />

aufrechterhalten lässt, stellt Dr.<br />

Rolf Hempel von CMS Hasche Sigle vor.<br />

Die Konferenz „GuD-Kraftwerke im<br />

dynamischen Netzbetrieb“ setzt sich<br />

anschließend mit Entwicklungsperspektiven<br />

und Einsatzbedingungen der flexiblen<br />

Gas-und-Dampf-Kombikraftwerke<br />

auseinander. Fachleute tauschen sich zu<br />

aktuellen Anlagenkonzepten und ersten<br />

Erfahrungen mit Neubauten aus. Darüber<br />

hinaus befassen sie sich mit innovativen<br />

Ansätzen für künftige Kraftwerke sowie<br />

den kritischen Komponenten. Der Kraftwerkskomponente<br />

Dampfturbine widmen<br />

sich Experten in der Parallelveranstaltung<br />

„Dampfturbinen in Kraftwerken“. Hier<br />

diskutieren sie, welche Anforderungen<br />

aktuelle Kraftwerkskonzepte an Dampfturbinen<br />

stellen und wie sich deren Flexibilität<br />

für den Betrieb steigern lässt. Zudem<br />

thematisieren sie Anforderungen an die<br />

Leittechnik am Turbosatz sowie einige<br />

Beispiele aus der betrieblichen Praxis. Die<br />

Vortragenden der Konferenzen kommen<br />

unter anderem von den Betreibern RWE,<br />

E.ON und Vattenfall sowie von den Anlagenbauern<br />

Alstom und Siemens.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

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1-2014 gaswärme international<br />

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21


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

MESSEN/KONGRESSE/TAGUNGEN<br />

11. März Sicherheit + Automation<br />

9. Fachkongress mit Ausstellung in Stuttgart<br />

Landesmesse Stuttgart GmbH<br />

Tel.: 0711-18560-0, Fax: 0711-18560-2440<br />

info@messe-stuttgart.de, www.sicherheitundautomation.de<br />

11.-15.<br />

März<br />

17.-18.<br />

März<br />

31. März-<br />

2. April<br />

1.-3.<br />

April<br />

7.-11.<br />

April<br />

7.-11.<br />

April<br />

8.-10.<br />

April<br />

METAV 2014<br />

<strong>International</strong>e Fachmesse in Düsseldorf<br />

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. (VDW)<br />

Tel.: 069-756081-53/54, Fax: 069-756081-74<br />

metav@vdw.de, www.metav.de<br />

2. Münchener Energietage<br />

Tagung in München<br />

DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V., VDE Verband der<br />

Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.<br />

Tel.: 0228-9188-5, Fax: 0228 -9188-990<br />

info@dvgw.de, www.muenchener-energietage.de<br />

Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen<br />

5. gwi-Praxistagung mit Fachausstellung in Essen<br />

gwi – gaswärme international, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.<br />

Tel.: 0201-82002-91, Fax: 0201-82002-40<br />

a.froemgen@vulkan-verlag.de, www.gwi-brennertechnik.de<br />

BioGasWorld 2014<br />

<strong>International</strong>e Fachmesse in Berlin<br />

ProFair GmbH<br />

Tel.: 05121-206-260, Fax: 05121-20626-26<br />

messen@messen-profair.de, www.biogasworld.de<br />

Hannover Messe<br />

Messe in Hannover<br />

Deutsche Messe AG<br />

Tel: 0511-89-31146, Fax: 0511-89-31147<br />

info@messe.de, www.hannovermesse.de<br />

wire + Tube 2014<br />

<strong>International</strong>e Fachmessen in Düsseldorf<br />

Messe Düsseldorf GmbH<br />

Tel.: 0211-4560-01, Fax: 0211-4560-668<br />

wire@messe-duesseldorf.de, www.wire.de /<br />

Tube@messe-duesseldorf.de, www.tube.de<br />

WTT-Expo<br />

5. Fachmesse in Karlsruhe<br />

Karlsruher Messe- und Kongress GmbH<br />

Tel.: 0721-3720-0, Fax: 0721-3720-2116<br />

info@kmkg.de, www.wtt-expo.de<br />

Gaskurs 2014<br />

des DVGW<br />

Der Gaskurs ist Teil des Fortbildungsprogramms<br />

des Deutschen Vereins<br />

des Gas- und Wasserfaches e.V.<br />

(DVGW). Er dient der Weiterbildung und<br />

soll neuen und fachfremden Mitarbeitern<br />

der Versorgungsunternehmen die<br />

Einarbeitung in gasfachliche Themen<br />

erleichtern.<br />

Erfahrenen technischen Fach- und<br />

Führungskräften der Versorgungswirtschaft<br />

und für die Gasversorgung in<br />

Industrieunternehmen verantwortlichen<br />

Mitarbeitern werden aktuelle<br />

gasfachliche Themen näher gebracht.<br />

Der diesjährige Gaskurs findet vom<br />

31. März bis zum 4. April im Renaissance<br />

Hotel in Karlsruhe statt. Während<br />

des 5-tägigen Kurses werden<br />

von den hochrangigen Referenten<br />

unter anderem Themen wie „Aktuelle<br />

Entwicklungen zur Europäischen<br />

Energiepolitik und Gasregulierung“,<br />

„Gaswirtschaft im Wandel“, „Das technische<br />

Sicherheitsmanagement des<br />

DVGW“, „Die technischen Regeln rund<br />

um die Gasinstallation innerhalb von<br />

Gebäuden“ sowie „Erzeugung, Aufbereitung<br />

und Einspeisung von Gasen<br />

aus erneuerbaren Quellen“ behandelt.<br />

Zudem gibt es ein abwechslungsreiches<br />

Rahmenprogramm. Es werden<br />

sowohl Besichtigungen diverser<br />

ortsansässiger Firmen als auch eine<br />

Stadtführung durch Karlsruhe und ein<br />

Besuch bei der Erdgas-Verdichterstation<br />

Blankenloch angeboten.<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

unter: www.dvgw-ebi.de<br />

14.-15.<br />

Mai<br />

19.-21.<br />

Mai<br />

wfb – Fachmesse für Werkzeug- und Formenbau<br />

Fachmesse in Augsburg<br />

Nexxus Veranstaltungen GmbH<br />

Tel.: 0700-1818-8000, Fax: 07236-9374-93<br />

info@wfb-messe.de, www.wfb-messe.de<br />

Induktives Erwärmen zum Härten und Umformen<br />

3. ewi-Praxistagung mit Fachausstellung in Essen<br />

ewi – elektrowärme international, Institut für Elektroprozesstechnik<br />

der Leibniz Universität Hannover<br />

Tel.: 0201-82002-91, Fax: 0201-82002-40<br />

a.froemgen@vulkan-verlag.de, www.ewi-erwaermen.de<br />

Prozesswärme<br />

Bleiben Sie stets informiert und<br />

folgen Sie uns über Twitter<br />

Prozesswärme<br />

@Prozesswaerme<br />

22 gaswärme international 1-2014


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

MPI14012_ElektroInt_METAV_89x255_METAV 2014 28.11.13 17:55 Seite 1<br />

Fachkongress Arbeitsschutz<br />

Aktuell<br />

Der<br />

rasante<br />

Wandel der<br />

Arbeitswelt von der<br />

Industrie- zur Dienstleistungs-<br />

und Informationsgesellschaft<br />

hat neue Arbeitsverhältnisse<br />

geschaffen.<br />

Sich oft ändernde<br />

Beschäftigungsverhältnisse, immer höhere Qualifikationsanforderungen,<br />

häufig wechselnde Tätigkeitsprofile, Informationsüberflutung<br />

und permanente Erreichbarkeit kennzeichnen unser<br />

Arbeitsleben. Stress und psychische Belastungen bestimmen<br />

zunehmend die betriebliche Realität, auf die ein zeitgemäßer<br />

Arbeitsschutz Antworten geben können muss. „Psychischen<br />

Belastungen qualifiziert begegnen“ ist daher eines der zentralen<br />

Themen des Fachkongresses Arbeitsschutz Aktuell, der vom 27.<br />

bis 29. August 2014 in Frankfurt am Main stattfindet.<br />

2012 fand der Kongress in Augsburg statt. Damals lag der<br />

Schwerpunkt vor allem auf dem Erkennen psychischer Belastungen.<br />

In diesem Jahr widmet der Kongress sich vornehmlich<br />

qualifizierten Maßnahmen, mit denen Unternehmen derartigen<br />

Belastungen erfolgversprechend begegnen können.<br />

Psychische Belastungen können viele Ursachen haben: stark<br />

monotone Arbeit kann ebenso Auslöser sein wie eine Überforderung,<br />

beispielsweise durch das gleichzeitige Einwirken einer Vielzahl<br />

an Informationen. Eine besondere Herausforderung für Arbeitsschützer<br />

sind jene psychischen Belastungen, die ihre Ursache in<br />

den zwischenmenschlichen Beziehungen am Arbeitsplatz haben.<br />

Der Kongress 2014 will Lösungen bieten. Psychischen Fehlbelastungen<br />

im Unternehmen kann entgegengewirkt werden, etwa<br />

durch Optimierung der Informations- und Terminbeziehungen verschiedener<br />

Unternehmensbereiche und durch eine transparente<br />

Kommunikationskultur. Auch entsprechende Trainings, Coachings<br />

oder Weiterbildungsmaßnahmen sind wichtig, um die Arbeitnehmer<br />

für die Herausforderungen des Arbeitslebens zu befähigen.<br />

Eine Besonderheit des Fachkongresses Arbeitschutz Aktuell<br />

ergibt sich 2014 aus seiner engen inhaltlichen und räumlichen<br />

Verbindung mit dem XX. Weltkongress für Sicherheit und<br />

Gesundheit bei der Arbeit: Globales Forum Prävention, der vom<br />

24. bis 27. August stattfindet. Die „Übergabe des Staffelstabs“<br />

an den Fachkongress Arbeitsschutz Aktuell erfolgt im Rahmen<br />

der Abschlussveranstaltung des Weltkongresses am 27. August.<br />

Hier werden sich dann über 100 Fachreferenten den 12 Themenblöcken<br />

zu allen wichtigen und aktuellen Aspekten des<br />

Arbeitsschutzes widmen. Der Veranstalter erwartet mehr als 1.200<br />

Kongressteilnehmer. Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.arbeitsschutz-aktuell.de<br />

11. –15. März<br />

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.<br />

Corneliusstraße 4 · 60325 Frankfurt am Main<br />

Tel. +49 69 756081-0 · Fax +49 69 756081-74<br />

metav@vdw.de · www.metav.de<br />

Düsseldorf<br />

www.metav.de<br />

<strong>International</strong>e Messe für<br />

Fertigungstechnik und Automatisierung<br />

Sonderveranstaltungen<br />

Rapid.Tech goes METAV<br />

Mit der Bahn zur METAV für<br />

89 EUR* inkl. Messeeintritt<br />

* Hin- und Rückfahrt in der 2. Klasse, ab allen innerdeutschen<br />

Bahnhöfen. Das Angebot ist gültig vom 09.03.14 – 17.03.14<br />

und ist buchbar ab Oktober 2013 über Tel. 01805 644 332<br />

(0,14 Euro/Min.) oder www.metav.de<br />

1-2014 gaswärme international<br />

23


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

FORTBILDUNG<br />

2.-7.<br />

März<br />

Systematische Beurteilung technischer Schadensfälle<br />

DGM-Seminar in Ermatingen, Schweiz<br />

11. März DIN EN ISO 50001 kompakt – die Norm sachgerecht einführen<br />

VDI-Seminar in Leverkusen<br />

11.-12.<br />

März<br />

11.-13.<br />

März<br />

12.-13.<br />

März<br />

20.-21.<br />

März<br />

26.-27.<br />

März<br />

27.-28.<br />

März<br />

31. März<br />

– 2. April<br />

2.-3.<br />

April<br />

Grundlagen Erneuerbare Energien<br />

EW-Seminar in Berlin<br />

Vakuumtechnik<br />

VDI-Seminar in Düsseldorf<br />

Kostengünstig entwickeln und konstruieren<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

Lasten- und Pflichtenhefte erstellen<br />

VDI-Seminar in Frankfurt<br />

GuD-Kraftwerke im dynamischen Netzbetrieb<br />

VDI-Seminar in Wiesbaden<br />

Patentrecht für Ingenieure<br />

VDI-Seminar in München<br />

Gaskurs<br />

DVGW-Seminar in Karlsruhe<br />

Temperaturmessung<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

6.-7. Mai Superlegierungen – Kriechen und Oxidation<br />

DGM-Seminar in Bayreuth<br />

6.-8. Mai Optische Messtechnik<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

7.-9. Mai Anwendungsorientierte Einführung in die numerische Strömungssimulation<br />

(CFD)<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

8.-9. Mai Praxisgerechte Anwendung des GUM zur Berechnung der Messunsicherheit<br />

für die industrielle Messtechnik<br />

DIN-Seminar in Berlin<br />

12.-13.<br />

Mai<br />

13.-14.<br />

Mai<br />

Verzahnung und Abgrenzung von BetrSichV und MaschRL<br />

VDI-Seminar in Frankfurt<br />

Pulvermetallurgie<br />

DGM-Seminar in Aachen<br />

DGM – Deutsche Gesellschaft für<br />

Materialkunde e.V.<br />

Tel.: 069-75306-757, Fax: 069-75306-733<br />

np@dgm.de, www.dgm.de<br />

DIN-Akademie<br />

Tel.: 030-2601-2872, Fax: 030-2601-42216<br />

thomas.winter@beuth.de,<br />

www.beuth.de/de/thema/dinakademie<br />

EW Medien und Kongresse GmbH<br />

Tel.: 069-710-4687-552,<br />

Fax: 069-710-4687-9552<br />

anmeldung@ew-online.de,<br />

www.ew-online.de<br />

TAE – Technische Akademie Esslingen<br />

Tel.: 0711-34008-23, Fax: 0711-34008-27,-43<br />

anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />

VDI Wissensforum GmbH<br />

Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />

wissensforum@vdi.de,<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

Euroguss 2014<br />

schließt mit dreifachem<br />

Rekord<br />

Mit einem dreifachen Plus schloss<br />

die diesjährige Euroguss am 16.<br />

Januar in Nürnberg: 11.187 Fachbesucher<br />

(2012: 8.415) kamen zu den 470<br />

Ausstellern (2012: 383), die eine Netto-Ausstellungsfläche<br />

von 13.385 m 2<br />

(2012: 11.000 m 2 ) zur Verfügung hatten.<br />

Kurz: Das zehnte Jubiläum der<br />

internationalen Fachmesse für Druckguss-Technik,<br />

-Prozesse und -Produkte<br />

war ein voller Erfolg.<br />

Aus insgesamt 26 Ländern kamen<br />

die Druckgießereien und deren Zulieferer,<br />

Ausrüster und Dienstleister nach<br />

Nürnberg. Die stärksten Ausstellernationen<br />

nach Deutschland: Italien,<br />

Schweden, die Tschechische Republik,<br />

Österreich und die Schweiz. Auch<br />

auf Besucherseite stieg die <strong>International</strong>ität<br />

deutlich: Über 30 % waren<br />

internationale Gäste, vorwiegend aus<br />

Italien, Österreich, der Tschechischen<br />

Republik, der Türkei und der Schweiz.<br />

Tradition, Innovation und Zukunftsblick<br />

waren bei der zehnten Euroguss<br />

miteinander vereint und so wurde<br />

zum Jubiläum auch ein Blick zurück<br />

geworfen: Auf großes Interesse stieß<br />

die in Zusammenarbeit mit Ausstellern<br />

und Verbänden organisierte Sonderschau<br />

„Zukunft braucht Herkunft“.<br />

Historische Gussteile und Werkzeuge,<br />

die von der Innovationsfähigkeit der<br />

Branche sowie einzelner Unternehmen<br />

und Institutionen zeugen, boten<br />

einen willkommenen Sprung zurück<br />

in vergangene Zeiten. Die nächste<br />

Euroguss findet vom 12. bis 14. Januar<br />

2016 im Messezentrum Nürnberg<br />

statt. Weitere Informationen finden<br />

Sie unter: www.euroguss.de<br />

24 gaswärme international 1-2014


Personalien<br />

NACHRICHTEN<br />

VDMA: Neue Zusammensetzung des Vorstandes<br />

Fachverband Thermoprozesstechnik<br />

Als neuer Vorsitzender des Vorstandes<br />

des Fachverbandes Thermoprozesstechnik<br />

wurde auf der letzten Vorstandssitzung<br />

Dr. Andreas Seitzer gewählt,<br />

Geschäftsführer der SMS Elotherm GmbH in<br />

Remscheid. SMS Elotherm ist Anbieter von<br />

Induktionslösungen für die Automobil- und<br />

Automobil-Zulieferindustrie, die Stahl- sowie<br />

die Walz- und Rohrwerksindustrie. Dr. Seitzer<br />

gehört dem Vorstand seit 2003 an und hatte<br />

seit 2010 die Position des stellvertretenden<br />

Vorsitzenden inne.<br />

Dr. Andreas Seitzer<br />

Zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden<br />

wurde Dr. Joachim Georg<br />

Wünning gewählt, Geschäftsführer der<br />

WS Wärmeprozesstechnik GmbH, Renningen,<br />

die sich auf energiesparende<br />

und schadstoffarme Brennersysteme<br />

für Industrieöfen spezialisiert hat. Das<br />

Unternehmen erhielt im Jahr 2011 den<br />

Deutschen Umweltpreis für die Entwicklung<br />

einer umweltfreundlichen Brennertechnologie.<br />

Dr. Wünning ist seit 2005<br />

Vorstandsmitglied.<br />

Dr. Joachim G. Wünning<br />

In den Ruhestand verabschiedet sich der<br />

bisherige Vorsitzende des Fachverbandsvorstandes<br />

Thermoprozesstechnik, Dr. Hermann<br />

Stumpp, langjähriger Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der LOI Thermprocess<br />

GmbH in Essen. Zuletzt war er Chief<br />

Technology Officer für den Geschäftsbereich<br />

Iron & Steel der Muttergesellschaft<br />

Tenova S.p.A. Er wirkte über 18 Jahre lang<br />

aktiv an der Arbeit im Vorstand des Fachverbandes<br />

Thermoprozesstechnik, bzw. in<br />

der früheren Fachabteilung Metallurgie, mit<br />

– seit 2003 als Vorsitzender des Fachverbandsvorstandes.<br />

Die LOI Thermprocess<br />

GmbH ist Anbieter von Industrieofenanlagen<br />

zum Erwärmen, Wärmebehandeln<br />

und Schmelzen von Stahl und NE-Metallen.<br />

Einen besonderen Schwerpunkt der<br />

Vorstandsarbeit bildet weiterhin die strategische<br />

Positionierung der deutschen<br />

Thermoprozesstechnikbranche im globalen<br />

Wettbewerb. Hierbei unterstützt der<br />

Fachverband seine Mitglieder bei der <strong>International</strong>isierung<br />

der Geschäftsaktivitäten,<br />

u. a. durch Studien, Auslandssymposien<br />

sowie die Beteiligung an den VDMA-Auslandsbüros<br />

in China und Russland.<br />

Thomas Dopler neuer Geschäftsführer bei Aichelin<br />

Dr. Thomas Dopler (Foto) hat am 1.1.2014<br />

seine Tätigkeit als Geschäftsführer<br />

der Aichelin Ges.m.b.H. im österreichischen<br />

Mödling angetreten. Der bisherige<br />

Geschäftsführer, Dipl.-Ing. Manfred Hiller,<br />

wird am 31.3.2014 seinen wohlverdienten<br />

Ruhestand antreten.<br />

Dopler begann seine Karriere als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an der École Centrale<br />

Paris. Danach leitete er die Entwicklungsabteilung<br />

der Pechiney Aviatube in Montreuil-<br />

Juigné, einem Zulieferer von Aluminiumteilen<br />

für die Luftfahrtindustrie. Seine nächste Station<br />

war voestalpine, wo er mehrere Projekte<br />

im Automotivebereich leitete, als Director für<br />

Business Development für die Sparte Automotive<br />

Frankreich tätig war und dann die<br />

Einführung der phs-ultraform Technologie in<br />

die Automobilindustrie mit begleitete.<br />

Seit 2008 sammelte Dopler Erfahrungen<br />

in der Wärmebehandlung als Vertriebsleiter<br />

der Aichelin Ges.m.b.H. und seit 2012 auch<br />

als Leiter der Safed Bandofen-Produktlinie<br />

in Mödling.<br />

1-2014 gaswärme international<br />

25


NACHRICHTEN<br />

Personalien<br />

GWI-SEMINARE<br />

20.-21. März Auslegung und Dimensionierung von Gas-Druckregelanlagen<br />

21. März Sicherheitstraining bei Bauarbeiten im Bereich von Versorgungsleitungen<br />

– BALSibau – DVGW GW 129<br />

25. März <strong>Effektive</strong> Durchführung sicherheitstechnischer Unterweisungen<br />

Ralph Appel<br />

neuer Direktor<br />

des VDI<br />

25.-26.<br />

März<br />

Durchleitungsdruckbehälter Praxis-Vertiefungsseminar / Weiterbildung<br />

der Sachkundigen nach DVGW G 498<br />

25.-26. März Weiterbildung von Sachkundigen im Bereich von Erdgastankstellen<br />

31. März –<br />

1. April<br />

31. März –<br />

2. April<br />

Organisation des Betriebs und Fachkunde für Erdgasanlagen auf<br />

Werksgelände und im Bereich industrieller Gasverwendung<br />

Sachkundigenschulung Gasabrechnung gem. DVGW G 685<br />

7.-8. April Sachkundige für Odorieranlagen – DVGW G 280<br />

7.-8. April Gas-Hausanschlüsse | Planung – Betrieb – Instandhaltung<br />

9. April Praxis des Bereitschaftsdienstes für Biogas<br />

7.-8. Mai Befähigte Personen nach TRBS 1203 für Prüfungen von explosionsgefährdeten<br />

Anlagen im Bereich von Gasanlagen<br />

7.-8. Mai Gasgerätetechnik für Bereitschaftsdienste<br />

12.-14. Mai Gasmessung und Gasabrechnung im liberalisierten Markt<br />

15. Mai Arbeiten an Gasleitungen bei unkontrollierter Gasausströmung –<br />

Schulung nach BGR 500 (BGV A1 / BGI 560) und Brandschutzunterweisung<br />

für Betriebspraktiker und Bereitschaftsdienste<br />

15.-16. Mai Weiterbildung der Sachkundigen gem. DVGW-Arbeitsblatt G 685<br />

15.-16. Mai Weiterbildung von Sachkundigen und technischen Führungskräften<br />

im Bereich von Gas-Druckregel- und -Messanlagen<br />

19.-20. Mai Sachkundige für Erdgastankstellen<br />

21.-22. Mai Weiterbildung der Führungskräfte im Bereitschaftsdienst DVGW GW<br />

1200<br />

22.-23. Mai Projektierung, Prüfung, Dokumentationen und Abnahmen von Gas-<br />

Druckregelanlagen bis 5 bar für Sachkundige und Anlagenplaner<br />

2.-4. Juni Sachkundigenschulung Gas-Druckregel- und -Messanlagen im Netzbetrieb<br />

und in der Industrie<br />

3.-4. Juni Praxis der Gastechnik für Nichttechniker und spartenfremde<br />

Mitarbeiter<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Bildungswerk<br />

Tel.: 0201-3618-143, Fax: 0201-3618-146,<br />

bildungswerk@gwi-essen.de, www.gwi-essen.de<br />

Ralph Appel (Foto) ist seit dem 1. Januar<br />

2014 neuer Direktor und geschäftsführendes<br />

Mitglied des Präsidiums des VDI Verein<br />

Deutscher Ingenieure. Der 55-jährige<br />

Diplom-Wirtschaftsingenieur war bereits<br />

seit dem 1. Juli 2013 stellvertretender<br />

Direktor des VDI. Appel studierte an der<br />

Universität Hamburg und der Technischen<br />

Universität Hamburg-Harburg mit den<br />

Schwerpunkten Automatisierungstechnik,<br />

Fertigungstechnik, Materialwirtschaft,<br />

Industriebetriebslehre und Volkswirtschaftslehre.<br />

Sein beruflicher Werdegang führte<br />

ihn von Hamburg nach Krefeld und dann<br />

über Brüssel nach Paris, wo er bis 2002 als<br />

Commercial Direktor Food Europe bei dem<br />

europäischen Stärkeunternehmen Cerestar<br />

tätig war. 2002 übernahm er die Rolle des<br />

weltweit tätigen Geschäftsbereichsleiters<br />

Texturizing Solutions bei dem global agierenden<br />

Nahrungsmittelgrundstoff-Produzenten<br />

Cargill aus den USA. Bis zu seinem<br />

Wechsel zum VDI war Appel zusätzlich<br />

als Geschäftsführer und Country Lead für<br />

Cargill in Deutschland tätig. Ralph Appel<br />

ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.<br />

Der bisherige Direktor des VDI, Dr.-Ing.<br />

Willi Fuchs, war 15 Jahre erfolgreich an der<br />

Spitze der größten deutschen Ingenieurvereinigung.<br />

Fuchs hat den VDI zum 31. Dezember<br />

2013 auf eigenen Wunsch verlassen, um<br />

sich neuen Herausforderungen zu stellen.<br />

26 gaswärme international 1-2014


Personalien<br />

NACHRICHTEN<br />

VNG schließt Umstrukturierung des Vorstands ab<br />

Die Umstrukturierung des Vorstands<br />

der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft<br />

(VNG) wurde zum 1. Januar<br />

2014 abgeschlossen. Hans-Joachim Polk<br />

übernahm zum Jahreswechsel als neues<br />

Vorstandsmitglied das Ressort „Infrastruktur/Technik“,<br />

das die Geschäftsbereiche<br />

Netz, Speicher und die Exploration und<br />

Produktion (E&P) erstmalig bündelt. Er<br />

folgt damit auf Uwe Barthel, der bis zum<br />

Jahresende die Geschäftsbereiche Netz<br />

und Speicher verantwortete und zum Jahreswechsel<br />

auf eigenen Wunsch aus dem<br />

Unternehmen ausschied.<br />

Wechsel in der Geschäftsführung<br />

der Gas-Union GmbH<br />

Arno Reintjes, der seit August 2005 die<br />

positive Entwicklung der Gas-Union<br />

mit geprägt hat, hat mit Ablauf des Jahres<br />

2013 die Geschäftsführung an Dr. Jens<br />

Nixdorf (Foto) abgetreten. Dies hat der Aufsichtsrat<br />

der Gas-Union in seiner Sitzung im<br />

November 2013 in bestem Einvernehmen<br />

mit Herrn Reintjes beschlossen. In derselben<br />

Sitzung wurde Nixdorf mit Wirkung<br />

zum 1. Januar 2014 zum Geschäftsführer<br />

der Gas-Union bestellt.<br />

Dr. Nixdorf ist ein erfahrener Mann<br />

im Gasgeschäft. Nach dem Studium<br />

Maschinenbau und Verfahrenstechnik<br />

trat er 1998 bei der Ruhrgas AG, Essen,<br />

ein. Zuletzt war er Mitglied der Geschäftsführung<br />

der E.ON Energy Sales GmbH.<br />

Dort leitete er das Vertriebsgeschäft für<br />

Erdgas und Strom. Bei Gas-Union wird<br />

Nixdorf die Geschäfte gemeinsam mit<br />

dem langjährigen Geschäftsführer Hugo<br />

Wiemer führen.<br />

Mit der Berufung von Hans-Joachim<br />

Polk ist die Neuregelung der Geschäftsverteilung<br />

im Vorstand abgeschlossen. Im<br />

Zuge der Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie<br />

hatte der Aufsichtsrat<br />

der VNG im September 2013 diese<br />

Umstrukturierung beschlossen. Daraus<br />

ergaben sich ein neuer Zuschnitt der vier<br />

Vorstandsressorts und personelle Veränderungen<br />

im Vorstand.<br />

Neben dem Vorstandsvorsitz von Dr.<br />

Karsten Heuchert verantwortet Prof. Dr.<br />

Klaus-Dieter Barbknecht nach wie vor<br />

das Handelsgeschäft im Ressort „Handel“,<br />

das im vergangenen Jahr um die<br />

Gasbeschaffung erweitert wurde. Die<br />

neue Ressortaufteilung wird durch den<br />

Geschäftsbereich „Kaufmännisches/Personal“,<br />

den Bodo Rodestock verantwortet,<br />

ergänzt. Rodestock wurde im Oktober<br />

2013 zum Vorstand bestellt. Zudem führte<br />

er bis zum Eintritt Polks interimsweise<br />

den Geschäftsbereich „Exploration und<br />

Produktion“. Die drei Geschäftsbereiche<br />

Netz, Speicher sowie Exploration und<br />

Produktion sind nun in dem Ressort<br />

„Infrastruktur/Technik“ unter Leitung von<br />

Hans-Joachim Polk zusammengefasst.<br />

Geschäftsführungswechsel bei der IDS GmbH<br />

Die IDS GmbH, Spezialist für Netzmanagement,<br />

Leittechnik, Automatisierungs-,<br />

Fernwirk- und Kommunikationstechnik,<br />

hat zwei neue Geschäftsführer.<br />

Seit dem 1. Januar 2014 übernehmen Jörn<br />

Fischer und Harald Herrmann die Aufgaben<br />

von Norbert Wagner, der seine Funktion<br />

als Geschäftsführer der IDS GmbH aufgibt.<br />

Gemeinsam mit Friedrich Abriß (CFO) wird<br />

er jedoch weiterhin als hauptamtlicher<br />

Geschäftsführer (CEO) die Geschicke der<br />

IDS-Gruppe Holding GmbH steuern.<br />

Jörn Fischer und Harald Herrmann sind<br />

Ingenieure aus Passion mit langjähriger<br />

Erfahrung im Bereich der Energieversorgung<br />

und den hierfür erforderlichen technischen<br />

Lösungen. Fischer übernimmt<br />

als CEO die Leitung der Bereiche Vertrieb<br />

und Projektabwicklung, Harald Herrmann<br />

betreut als CTO die Entwicklung und den<br />

Geschäftsbereich Integrationslösungen.<br />

Daneben verantwortet Michael Pein als<br />

CFO seit dem 1. April 2013 die kaufmännische<br />

Geschäftsführung und hat ab dem<br />

1. Januar 2014 zusätzlich den neu geschaffenen<br />

Geschäftsbereich Produktgeschäft<br />

übernommen.<br />

Seit Anfang 2013 ist Jörn Fischer für die<br />

IDS GmbH tätig. Als Leiter des Geschäftsbereiches<br />

Vertrieb konnte er die Marktposition<br />

des Unternehmens stärken und um zusätzliche<br />

internationale Absatzmärkte erweitern.<br />

Harald Herrmann, bereits seit zehn<br />

Jahren im Unternehmen, leitete zuletzt den<br />

Geschäftsbereich Entwicklung und das Produktmanagement.<br />

1-2014 gaswärme international<br />

27


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NACHRICHTEN<br />

Medien<br />

INFO<br />

von Martin Eisenhut,<br />

Ralph Lässig<br />

BrunoMedia Buchverlag<br />

1. Auflage 2013<br />

120 Seiten, € 16,80<br />

ISBN:<br />

978-3-943442-02-1<br />

www.rolandberger.de<br />

Erfolgreich wie die Champions<br />

Das Buch „Erfolgreich wie die Champions“<br />

von Roland Berger Strategy<br />

Consultants basiert auf einer Analyse von<br />

50 Unternehmen aus verschiedenen Segmenten<br />

des Stationär-Maschinenbaus im<br />

deutschsprachigen Raum. Dabei gehen die<br />

Autoren Martin Eisenhut und Ralph Lässig<br />

der Frage nach, was Maschinenbaufirmen<br />

erfolgreich macht – entlang der drei zentralen<br />

Dimensionen der Unternehmensgestaltung.<br />

Diese sind das Geschäftsmodell<br />

einer Firma, das langfristig-strategisch zum<br />

Markterfolg beiträgt; das Wertschöpfungssystem,<br />

das kurzfristig-operativ den wirtschaftlichen<br />

Erfolg eines Unternehmens<br />

sichert; und die Finanzbasis, die für finanzielle<br />

Stabilität sorgt und daher auch für<br />

Investoren besonders relevant ist.<br />

Für den Erfolg der deutschen Maschinenbauer<br />

sind nach Einschätzung der<br />

Roland Berger-Experten 15 Hebel entlang<br />

der drei Erfolgsdimensionen – Geschäftsmodell,<br />

Wertschöpfungsmodell und<br />

Finanzbasis – verantwortlich. So analysieren<br />

die Buchautoren verschiedene Geschäftsmodelle<br />

bei Maschinenbauunternehmen,<br />

um die Kernelemente einer erfolgreichen<br />

Wachstumsstrategie hervorzuheben.<br />

Das Buch bietet Antworten auf einige<br />

zentrale Fragen im Management: Welche<br />

der drei Dimensionen lassen sich kurzfristig,<br />

welche langfristig beeinflussen? Was<br />

ist besonders relevant, um eine Krise zu<br />

überwinden und um Fortschritte auf dem<br />

Weg zum erfolgreichen Unternehmen zu<br />

machen? Was gelingt in der Regel leichter,<br />

wo ist der Aufwand größer, weil die Grundfesten<br />

des Unternehmens berührt werden?<br />

Die im Buch erläuterten Beispiele zeigen,<br />

dass Firmen auch in schwierigeren Zeiten in<br />

der Lage sein können, weiter zu wachsen –<br />

vorausgesetzt, ihre Unternehmensstrategie<br />

wird ständig überprüft und den Marktbedürfnissen<br />

angepasst.<br />

Anne Giese, Jörg Leicher, Joachim G. Wünning (Hrsg.)<br />

Praxiswissen<br />

Industriebrenner<br />

Aktuelle Entwicklungen in der Thermoprozesstechnik<br />

INFO<br />

von Anne Giese, Jörg<br />

Leicher, Joachim G.<br />

Wünning (Hrsg.)<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Juni 2014<br />

ca. 350 Seiten, € 100,00<br />

ISBN:<br />

978-3-8027-2974-4<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Praxiswissen Industriebrenner<br />

Brenner sind heute mehr denn je Schlüsselkomponenten<br />

für den effizienten<br />

und schadstoffarmen Betrieb von Thermoprozessanlagen.<br />

Gesetzliche Grenzen<br />

für Schadstoffemissionen, die Forderungen<br />

nach reduziertem Brennstoffverbrauch und<br />

mehr Flexibilität sind die treibenden Kräfte<br />

für eine stetige Weiterentwicklung dieser<br />

immer komplexer werdenden Systeme. Auf<br />

der anderen Seite bieten neue Technologien<br />

wie neuartige Messverfahren oder auch<br />

computergestützte Simulationsverfahren<br />

neue Möglichkeiten, Brennersysteme auszulegen<br />

und zu optimieren.<br />

In der vorliegenden Sonderpublikation<br />

„Praxiswissen Industriebrenner“ soll dem<br />

Leser anhand einer Auswahl relevanter<br />

Artikel aus dem Fachjournal „gwi – gaswärme<br />

international“ in übersichtlicher<br />

Form ein Abriss der Entwicklungen im<br />

Bereich der industriellen Brennertechnik<br />

der letzten fünf Jahre gegeben werden.<br />

Berichte aus der industriellen Praxis stehen<br />

neben innovativen Entwicklungen<br />

aus Forschung und Entwicklung, um dem<br />

Leser die aktuellen Möglichkeiten für<br />

eine effiziente und schadstoffarme Verbrennung<br />

in Industrieöfen zu erläutern.<br />

Ergänzt wird diese Übersicht durch einen<br />

kurzen Überblick zum Thema Messen-<br />

Steuern-Regeln sowie einen einleitenden<br />

Artikel, in dem die Grundlagen der<br />

Brennertechnik für Industrieöfen kompakt<br />

zusammengefasst sind.<br />

28 gaswärme international 1-2014


Medien<br />

NACHRICHTEN<br />

Wärme- und Stoffübertragung in der<br />

Thermoprozesstechnik<br />

Die Wärme- und Stoffübertragung ist<br />

Grundlage zur Auslegung und Optimierung<br />

aller Prozesse für die Hochtemperatur-Verfahrenstechnik.<br />

Das Buch geht<br />

neben Grundlagen speziell auf den Wärmeübergang<br />

in Drehrohr-, Schacht-, Tunnel-<br />

und Rollenöfen ein. Ein Schwerpunkt<br />

liegt daher auf dem Strahlungsaustausch<br />

in Industrieöfen und dem Wärmeübergang<br />

bei der Intensivkühlung von Metallen<br />

mit Flüssigkeiten und Düsenfeldern.<br />

In diesem Zusammenhang werden auch<br />

auf unterschiedliche Diffusionsvorgänge<br />

thematisiert.<br />

Bei der Vermittlung des Stoffes wurde<br />

zum einen Wert auf eine große Zahl von<br />

Beispielen gelegt, die überwiegend aus<br />

der Thermoprozesstechnik stammen (z. B.<br />

Wärmedurchgang durch Ofenwände,<br />

Rippenwirkung bei Rekuperatorbrenner,<br />

Gasstrahlung in Rollenöfen, Aufkohlung,<br />

Härtung). Zum anderen wurden theoretische<br />

Herleitungen auf das Notwendigste<br />

beschränkt und vielmehr Wert darauf<br />

gelegt, dass für viele Fälle vereinfachte<br />

Näherungslösungen angegeben werden.<br />

Das Buch wendet sich daher sowohl an<br />

Ingenieure aus der Praxis, die möglichst<br />

schnell zu Auslegungen von Apparaten<br />

gelangen müssen, als auch an Studenten,<br />

die anschaulich technische Zusammenhänge<br />

verstehen lernen. Es soll somit die<br />

Brücke zur Anwendung der theoretischen<br />

Grundlagen schlagen.<br />

INFO<br />

von Eckehard Specht<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Mai 2014<br />

ca. 500 Seiten, € 140,00<br />

ISBN:<br />

978-3-8027-2973-7<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Eckehard Specht<br />

Wärme- und Stoffübertragung<br />

in der Thermoprozesstechnik<br />

Grundlagen | Berechnungen | Prozesse<br />

57. INTERNATIONALES FEUERFEST-KOLLOQUIUM 2014<br />

24. und 25. September 2014 . EUROGRESS, Aachen, Germany<br />

CALL FOR PAPERS<br />

Feuerfeste Werkstoffe für die Metallerzeugung<br />

} Roheisen<br />

} Stahl<br />

} Gusseisen<br />

} Kupfer<br />

} Leichtmetalle<br />

} Buntmetalle<br />

} Metallurgie<br />

} Strangguss<br />

} Gießereitechnik<br />

} Recycling<br />

} Geformte und<br />

ungeformte<br />

Feuerfest-Werkstoffe<br />

} Zustellungen und<br />

full-line Service<br />

} Verschleiß<br />

} Qualitätsmanagement<br />

Die Anmeldungen für die Vorträge müssen bis zum 14. März 2014 eingegangen sein<br />

Für weitere Informationen nehmen Sie bitte Kontakt auf unter:<br />

1-2014 gaswärme international<br />

ECREF European Centre for Refractories gemeinnützige GmbH<br />

– Feuerfest-Kolloquium –<br />

Rheinstraße 58 · 56203 Höhr-Grenzhausen · GERMANY<br />

Tel.: +49 2624 9433 125 · Fax: +49 2624 9433 135<br />

E-Mail: events@ecref.eu · Internet: http://www.ecref.eu 29<br />

www.feuerfest-kolloquium.de


STANDPUNKT<br />

HIER ZUM<br />

DOWNLOAD!<br />

Auftraggeber in der Pflicht:<br />

Leserkommentare zum Thema Feuerfest<br />

In Ausgabe 5/2013 der gaswärme international (gwi) hat<br />

die Redaktion unter der Rubrik „Standpunkt“ einen Meinungsbeitrag<br />

von Peter Klatecki, Prokurist der Jasper GmbH,<br />

veröffentlicht. Auf seinen Beitrag haben viele Verbände und<br />

Ingenieure geantwortet - und ihre Meinung zum Thema<br />

Qualitätsmängel in der Feuerfestbranche geäußert. In<br />

dieser Ausgabe hat die Redaktion wichtige Aussagen in<br />

gekürzter Form zusammengestellt. Die gwi-Redaktion<br />

bedankt sich für die zahlreichen Leserbriefe – und wird<br />

dieses Thema weiter verfolgen.<br />

„Anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung unserer Gesellschaft, der Deutschen Gesellschaft Feuerfest- und<br />

Schornsteinbau e.V. (kurz: DGFS), in der ausführenden Firmen, Materiallieferanten und Ingenieurbüros, die sich mit<br />

feuerfesten Auskleidungen im Anlagenbau beschäftigen, vertreten sind, haben wir diesen Bericht intensiv diskutiert…<br />

Die Argumentation von Herrn Klatecki, dass in vermehrtem Maße Schäden an feuerfesten Auskleidungen bereits nach<br />

kurzen Zeiträumen entstehen, können wir – zumindest teilweise – nachvollziehen. Die Gründe hierfür sind aber nach<br />

unserer Meinung vielschichtig und liegen nicht generell in dem Verantwortungsbereich der Fachfirmen…<br />

…Der Einsatz von Nachunternehmen im Feuerfestbereich ist bereits seit mehreren Jahrzehnten eine geläufige Art der<br />

Ausführung von Projekten; hierbei achten die Fachfirmen darauf, dass erfahrenes Personal zum Einsatz kommt. Die<br />

Feststellung von Herrn Klatecki, dass die Funktion einer Anlage elementar eine durch eine ordnungsgemäße feuerfeste<br />

Auskleidung sichergestellt werden muss, können wir nur bestätigen, auch dass Schäden in der feuerfesten Auskleidung<br />

nachlaufend zu erheblichen Kosten durch Produktionsausfall führen, ist Fakt.<br />

Festzustellen ist aber, dass in den letzten Jahren vermehrt die Vergabe von feuerfesten Auskleidungen nicht generell<br />

an Fachfirmen erfolgt bzw. entscheidend für die Vergabe dieser Leistungen hauptsächlich das Preisniveau ist, was dazu<br />

führt, dass nur in bedingtem Maße Facharbeiter bei der Zustellung eingesetzt werden.<br />

Eine sichere, qualitativ hochwertige und langzeitig standfeste feuerfeste Auskleidung erfordert klare Aussagen des Anlagenbaus<br />

bzw. der Auftraggeberseite über die vorgesehene Verwendung der Anlage, ordnungsgemäßes auf Erfahrung<br />

und Wissen basierendes Engineering der vorgesehenen feuerfesten Auskleidung, Kenntnisse über die Materialien für<br />

die Durchführung der Auskleidung und letztlich fachgerechte Auskleidung mit geschultem und qualifiziertem Personal.<br />

Das Ganze unter Berücksichtigung von Umwelt- und Sicherheitsanforderungen.“<br />

30 gaswärme international 1-2014


STANDPUNKT<br />

„Der Technische Beirat des Verbandes der Deutschen Feuerfest-Industrie kommentiert:<br />

Die deutschen Hersteller feuerfester Erzeugnisse arbeiten stets innovativ mit ihren Abnehmern zusammen. Dabei<br />

konnte der spezifische Verbrauch feuerfester Erzeugnisse durch die verbesserten Haltbarkeiten seit Jahren gesenkt<br />

werden. Der Kunde erhält vom Feuerfestproduzenten die von ihm bestellte Qualität, die sich zweifelsfrei prüfen lässt<br />

und die in den Produktdatenblättern hinterlegt ist. Die Verarbeitung der feuerfesten Erzeugnisse liegt aber prinzipiell<br />

nicht in der Verantwortung der Hersteller, sondern erfolgt durch den Kunden selbst oder durch Dritte…<br />

…Hätte qualifiziertes Fachpersonal die fachgerechte Verarbeitung der feuerfesten Erzeugnisse vorgenommen, wären<br />

die dort sichtbaren Mängel nicht eingetreten.“<br />

Verband der Deutschen Feuerfest-Industrie e.V.<br />

Dipl.-Ing. Thomas Seger<br />

Vorsitzender des Vorstandes<br />

„Ich kann die Sorgen des Autors, Herrn Peter Klatecki, zwar teilweise nachvollziehen, muss dies aber als pauschale Aussage<br />

ablehnen: Als Gutachter habe auch ich bei Reklamationen von FF-Ofenauskleidungen festgestellt, dass die Qualität der<br />

Ausführung von Zustellungen, zu denen ich gerufen wurde, vermehrt gravierende Mängel aufweisen. Dabei stelle ich<br />

fest, dass hier mehr oder weniger mir bis dato unbekannte „schwarze Schafe“ als Feuerungsmaurer unterwegs waren.<br />

Es scheint so, dass sich mit Revisionen, Reparaturen, Neuzustellungen beauftragte Ofenbauer aus Kostengründen<br />

billige Unterauftragnehmer unter Vertrag nehmen, ohne die Qualifikation des ausführenden Personals im Einzelfall zu<br />

überprüfen bzw. vorzugeben. Die Feuerfest-Konstruktion und die Zeichnungen sind in den meisten Fällen in Ordnung.<br />

Dass Zustellungen mit gut geschultem Personal, das renommierte Ofenbauer vorhalten, teurer sein müssen als Zustellungen<br />

mit Hilfsarbeitern, ist klar. Aber hier zu sparen ist nicht sinnvoll…<br />

…Die Qualifikation der (aus Kostengründen) eingesetzten Leute vor Ort ist m. E. in den letzten Jahren deutlich gesunken<br />

und zum Teil nicht mehr ausreichend, wie die drei gezeigten Fälle zeigen. Dabei sind das Schulungsangebot z. B. von<br />

der DGFS oder Seminare z. B. im Institut für Gesteinshüttenkunde der RWTH Aachen (www.feuerfest.info) sehr praxisnah<br />

und vermitteln praxisgerechten Umgang mit Feuerfest… Fehler können immer passieren; aber man kann das Risiko mit<br />

Fachpersonal minimieren…“<br />

Prof. Dr. Axel Eschner<br />

Beratender Ingenieur, Dozent<br />

1-2014 gaswärme international<br />

31


STANDPUNKT<br />

„Der Autor hat sehr richtig erkannt, dass Kostenoptimierung eine Ursache ist. Aus diesem Grund sollte er besser mit<br />

seinem Einkauf reden und diesem den Unterschied zwischen billig und preiswert erklären.<br />

Wenn Ofenbauer und einige andere Unternehmen auch beim Zukaufen von Dienstleistungen und Waren nur noch<br />

nach dem Preis gehen, ist genau die beschriebene Situation die Konsequenz. Fachfirmen mit ausgebildetem Personal,<br />

die in Deutschland zudem in der Regel tarifgebunden sind, und europäische Hersteller, die in Forschung und Entwicklung<br />

investiert haben, können auf der Preisseite nicht mit Materialien aus „chinesischer“ Produktion oder „Ofen- und<br />

Feuerungsbaufirmen“ konkurrieren, die im Handelsregister als „Industrieservice und Gartenbau“ eingetragen sind.<br />

Wer solche Firmen aus Preisgründen beauftragt, muss damit rechnen, das Fachwissen und Sachverstand auf der<br />

Strecke bleiben.“<br />

Dipl.-Ing. Johann Kleicker<br />

Metallurgie und Feuerfest<br />

„Ergänzend zu den Ausführungen des Herrn Dr. Kleicker müssen hier die rechtlichen Aspekte erörtert werden, insbesondere<br />

die arbeitsrechtliche Dauerproblematik in Bezug auf die sog. Montagearbeit von Drittfirmen auf den Baustellen…<br />

Auch die Fa. Jasper sollte wissen, dass sich die Haftungskette für die Entrichtung der ordentlichen und vollständigen<br />

Abgaben von Sozialversicherungsbeträgen und Steuern über den Subunternehmer und Generalunternehmer bis zum<br />

Auftraggeber, also dem Anlagenbetreiber erstreckt.<br />

Wir haben uns in einem schrumpfenden Markt gegen zunehmend illegalen und unlauteren Wettbewerb zu erwehren,<br />

in dem die Preispolitik schon kannibalisierenden Charakter angenommen hat.<br />

Aus diesem Grund fordert der Autor zum Schutz unserer (fachlich kompetenten) Arbeitnehmer und deren Familien,<br />

sowie der Sicherung von tarifgebundenen Vollzeitarbeitsplätzen, Verantwortungskultur und Solidarität auf breiter Front.<br />

… Wenn wir das gemeinsam hinbekommen, Herr Klatecki, müssen Sie sich um die fachgerechte und qualitativ gute<br />

ff-Zustellung Ihrer Aggregate zukünftig keine Sorgen machen. …Und ganz nebenbei sparen sie sehr viel Geld.“<br />

Glück Auf<br />

Siegfried Karkos<br />

Geschäftsleitung<br />

Standpunkt: Ihre Meinung ist gefragt!<br />

Haben Sie ähnliche Probleme – oder bewegen Sie andere<br />

Fragen in der Thermoprozessbranche? Welche Themen stehen<br />

bei Ihnen ganz oben auf der Agenda? In unserer neuen<br />

Rubrik Standpunkt bieten wir unseren Lesern eine Plattform,<br />

um kontroverse Themen zu diskutieren oder auf Probleme<br />

aufmerksam zu machen; gerne auch in anonymisierter Form.<br />

Wir nehmen Ihre Fragen und Anregungen entgegen.<br />

Kontakt:<br />

Redaktion gaswärme international (gwi)<br />

Thomas Schneidewind<br />

Tel.: 0201/ 82002-36<br />

t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />

32 gaswärme international 1-2014


GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

FACHBERICHTE<br />

Tätigkeitsbericht 2013 des Gasund<br />

Wärme-Instituts Essen e.V.<br />

Report on the activities of the Gas- und Wärme-Institut<br />

Essen e.V. in 2013<br />

von Rolf Albus, Klaus Görner, Michael Radzuweit<br />

ALLGEMEINER ÜBERBLICK<br />

Das GWI kann sehr zufrieden auf ein ereignisreiches Jahr<br />

2013 zurückblicken, da es gelungen ist, das Institut sowohl<br />

inhaltlich / thematisch als auch wirtschaftlich entscheidend<br />

weiterzuentwickeln und so die Weichen für eine erfolgreiche<br />

Zukunft zu stellen. Im Vergleich zum Jahr 2012 konnte<br />

der Umsatz um 45 % gesteigert werden, des Weiteren<br />

konnte die Stammbelegschaft um 14 % erweitert werden.<br />

Diese Personaleinstellungen im technischen Bereich waren<br />

unerlässlich, um die in 2013 gestarteten Forschungsprojekte<br />

effektiv und umfassend bearbeiten zu können. Für das Jahr<br />

2014 erwartet das GWI eine weitere Umsatzsteigerung.<br />

Grundsätzlich ist aber zu bedenken, dass sich das GWI im<br />

direkten Wettbewerb mit Instituten befindet, die in den<br />

Genuss einer Grundförderung kommen (30 % bis zu 90 %),<br />

das GWI hingegen erhält eine Grundförderung von zurzeit<br />

4,4 % durch die Mitgliedsbeiträge. Für eine nachhaltige Entwicklung<br />

der GWI-Forschungsaktivitäten ist es daher unumgänglich,<br />

dass das GWI eine dauerhaft gesicherte finanzielle<br />

Unterstützung durch die Industrie und Mitgliedsbeiträge<br />

erhält, um im Wettbewerb mit anderen Institutionen nicht<br />

entscheidend ins Hintertreffen zu geraten.<br />

Das GWI konnte sich im vergangenen Jahr 2013 gemäß<br />

seiner Strategie „GWI 2020“ insbesondere in den Themen<br />

Kraft-Wärme-Kopplung und Gasbeschaffenheitsänderungen<br />

durch Wasserstoffeinspeisung und Power-to-Gas weiter<br />

etablieren und hat sich zum Leitinstitut für Forschung<br />

& Entwicklung im Zusammenhang mit der Energiewende<br />

in Nordrhein-Westfalen entwickelt.<br />

Das Projekt „100 KWK-Anlagen in Bottrop“ konnte im<br />

Sommer 2013 gestartet werden. Hier handelt es sich um<br />

ein von der NRW-Landesregierung gefördertes Demonstrationsprojekt,<br />

in dem 100 KWK-Anlagen in der InnovationCity<br />

Bottrop installiert und über zwei Heizperioden<br />

betrieben werden. Es werden so über einen detaillierten<br />

Vorher-Nachher-Vergleich die Ziele der Landesregierung<br />

zum Ausbau der KWK unterstützt. Dieses Projekt sichert<br />

nachhaltig die strategische Weiterentwicklung des GWI und<br />

festigt unsere Position als kompetenter Ansprechpartner.<br />

Das GWI hat seine Aktivitäten zum Thema Wasserstoff<br />

deutlich intensiviert und übernimmt mittlerweile zentrale<br />

Aufgaben in den Expertenkreisen des NRW-Netzwerks<br />

„Brennstoffzelle und Wasserstoff“ (NBW.NRW). Mit 413 Mitgliedern<br />

ist dieser Verbund das größte Netzwerk für Brennstoffzellen<br />

und Wasserstoff in Europa, die Schwerpunkte<br />

liegen insbesondere bei den Themen „Power-to-Gas (PtG)“<br />

und „Wasserstoff-Systeme“.<br />

Im Dezember 2013 führte das GWI das Praxisforum „Gasbeschaffenheit“<br />

durch. Hier wurden die Auswirkungen von<br />

Gasbeschaffenheitsänderungen bzw. -schwankungen auf<br />

Netzbetreiber und Gasanwender in Haushalt, Gewerbe<br />

und Industrie intensiv diskutiert. Die Themenauswahl, die<br />

Diskussionen und der Zuspruch bestätigen, dass das GWI<br />

als kompetenter Ansprechpartner für die Mitgliedsunternehmen<br />

und Kunden anerkannt ist.<br />

Das NRW-Ministerium für Innovation und Forschung unterstützt<br />

mit der Etablierung neuer Forschungskooperationen<br />

den Fortschritt bei den Themen der Energiewende, eines<br />

dieser „virtuellen Institute“ wird sich dem Schwerpunktthema<br />

„Flexibilisierungsoptionen im Strom-Gas-Wärme-System“<br />

widmen. Es sollen Kompetenzen gebündelt und für NRW<br />

strategische Forschungsprojekte strukturiert werden. Dieses<br />

Vorprojekt startete im Oktober 2013, die Koordination übernehmen<br />

dabei das GWI und das Energiewirtschaftliche Institut<br />

in Köln. Weitere Partner sind das Forschungszentrum Jülich,<br />

das Wuppertal Institut, das Zentrum für Brennstoffzellentechnik<br />

Duisburg und die Ruhr-Universität Bochum.<br />

Ein weiterer virtueller Kompetenzverbund steht<br />

unmittelbar vor dem Start: das „virtuelle KWK-Institut“.<br />

Hier werden für das Land NRW die Kompetenzen rund<br />

1-2014 gaswärme international<br />

33


FACHBERICHTE GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

um das strategisch wichtige Thema Kraft-Wärme-Kopplung<br />

sowie Nah- und Fernwärmeversorgung gebündelt.<br />

Auch im DVGW ist das GWI stark engagiert und ist im<br />

Rahmen der DVGW-Innovationsoffensive in verschiedenen<br />

F&E-Projekten eingebunden, u. a. Untersuchungen zu Auswirkungen<br />

von Wasserstoff auf den Betrieb von Heizgeräten,<br />

L/H-Gas-Anpassung. Auf der gat in Nürnberg präsentierte<br />

sich das GWI auf einem Gemeinschaftsstand zusammen mit<br />

den Partnerinstituten DBI und EBI nun schon zum dritten<br />

Mal. Hier wurden die Themen der DVGW-Innovationsoffensive<br />

präsentiert und im Gespräch mit dem Fachpublikum<br />

die Projektergebnisse und Analysen diskutiert.<br />

Im Bereich der Industriekundenberatung konnte das<br />

GWI den von E.ON Ruhrgas übernommenen Messwagen<br />

erfolgreich am Markt platzieren und bei verschiedenen<br />

Kunden vor Ort Messungen und Gasanalysen vornehmen.<br />

Hiermit kann das GWI noch effizienter und umfangreicher<br />

auf Kundenwünsche eingehen. Des Weiteren ist es<br />

auch gelungen, die Beratung und Konzeptentwicklung<br />

für Unternehmen im Bereich der Nutzung erneuerbarer<br />

Energien und zur nachhaltigen Effizienzsteigerung von<br />

Prozessen auszubauen.<br />

Neben verschiedenen Veröffentlichungen und Vorträgen<br />

hat das GWI auch die E-world energy & water in Essen<br />

genutzt, um die Leistungen und Dienstleistungsangebote<br />

einem noch breiteren Fachpublikum vorzustellen und um<br />

neue Kunden zu gewinnen.<br />

GWI-BILDUNGSWERK<br />

Das GWI-Bildungswerk hat im Jahr 2013 einen wichtigen<br />

Schwerpunkt im Bereich der industriellen Gasverwendung<br />

gesetzt. Seitdem das Institut eine Reihe der<br />

Aktivitäten der ehemaligen Industrieberatung der E.ON<br />

Ruhrgas weiterführt, sind hier neben Beratungsdienstleistungen<br />

auch neue Veranstaltungen entstanden. Die<br />

betriebliche Erdgasversorgung umfasst typischerweise<br />

die Gasübergabestation als Schnittstelle zum Netzbetreiber,<br />

das Leitungs- und Verteilsystem auf dem Werksgelände<br />

und die Gasverbrauchseinrichtungen von der<br />

Wärmeversorgung der Bürogebäude bis zu den Thermoprozessanlagen<br />

in der Produktion. In der Industrie sind<br />

„Medienverantwortliche“ tätig, die für die Versorgung der<br />

Produktionsanlagen mit Strom, Gas und Wasser zuständig<br />

sind und häufig nur geringe Kenntnisse besitzen über<br />

die spezifischen, vor allem auch sicherheitstechnischen<br />

Details der jeweiligen Gewerke.<br />

Traditionell ist das GWI mit seinen Forschungsabteilungen<br />

beteiligt an der Untersuchung, Entwicklung und<br />

Optimierung von Brennern und industriellen Thermoprozessanlagen.<br />

Das Dienstleistungsangebot des GWI-<br />

Bildungswerkes erweitert sich nun zunehmend und systematisch<br />

von der reinen Gasanwendung hin zu den Themen<br />

der innerbetrieblichen Erdgasverteilung.<br />

Der Gesetzgeber hat vor einigen Jahren auch die Verteilanlagen<br />

der Letztverbraucher zu Energieanlagen erklärt und<br />

somit dem DVGW-Regelwerk zugeordnet. Bei der dazu notwendigen<br />

Erfassung dieser Anlagen im Regelwerk engagiert<br />

sich das GWI in verschiedenen Gremien des DVGW. Auch<br />

bei den notwendigen Schulungsmaßnahmen ist vor allem<br />

das GWI-Bildungswerk gefragt. Im Rahmen des Bildungsverbundes<br />

des GWI mit der Berufsbildung im DVGW fanden<br />

im Berichtsjahr gemeinschaftliche Informationsveranstaltungen<br />

für die Industrie statt. Diese Partnerschaft ist auch<br />

deswegen von Bedeutung, weil das DVGW-Regelwerk und<br />

seine Anwendung in der Industrie dort nicht von vornherein<br />

als gegeben akzeptiert ist. Hier existieren mit der Betriebssicherheitsverordnung,<br />

den zugehörigen technischen Regeln<br />

sowie mit der zunehmenden europäischen Normung weitere<br />

gewichtige Regelwerke, die zunehmend im Wettbewerb<br />

stehen. Um hier einer Abschwächung des anerkannt hohen<br />

sicherheitstechnischen Niveaus des DVGW-Regelwerks entgegenzuwirken,<br />

ist das GWI als Partner sehr willkommen,<br />

insbesondere aufgrund seines direkten Zugangs zur Industrie<br />

als Forschungsinstitut.<br />

34 gaswärme international 1-2014


GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

FACHBERICHTE<br />

Als weitere Partner im Veranstaltungsbereich sind 2013<br />

das h2-netzwerk-ruhr und das Netzwerk Brennstoffzelle<br />

und Wasserstoff NRW der EnergieAgentur.NRW hinzugekommen.<br />

In einer gemeinschaftlich veranstalteten Fachtagung<br />

„Wasserstoff als Kraftstoff der Zukunft“ stellten<br />

namhafte Unternehmen und Wissenschaftler Elektrolyse,<br />

Wasserstofftechnik und Fahrzeuge vor und erläuterten<br />

Techniktrends und Betriebserfahrungen. Diese Tagung<br />

erfuhr gerade in NRW eine hohe Resonanz, nicht nur bei<br />

den Teilnehmern, sondern vor allem auch in den Medien,<br />

sodass das GWI nun auch mit diesen Themen positiv<br />

wahrgenommen wird.<br />

Die Erlöse aus diesen und den vielen anderen gemeinnützigen<br />

Weiterbildungsveranstaltungen dienen unter<br />

anderem dazu, die Forschungsaktivitäten des GWI zu<br />

unterstützen. Damit werden diese Mittel dazu verwendet,<br />

Lösungen für die Zukunftsaufgaben der Branche zu<br />

entwickeln, die sich selbst als wichtiger Bestandteil der<br />

Energiewende versteht.<br />

Wir freuen uns, dass wir in unseren Veranstaltungen<br />

regelmäßig einen sehr interessierten und kompetenten<br />

Teilnehmerkreis begrüßen können. Es ist daher selbstverständlich,<br />

dass wir auch nach unseren Veranstaltungen<br />

für unsere Teilnehmer beratend tätig sind, z. B. bei Fragen<br />

zur Interpretation des Regelwerks oder zur Weiterentwicklung<br />

des technischen Sicherheitsmanagements in den<br />

Unternehmen. Dazu kommen dann auch konkrete Projekte,<br />

wie z. B. Schadensbegutachtungen in Anlagen der<br />

Industrie und in Kraftwerken, die sowohl zu gutachterlichen<br />

Stellungnahmen im Hinblick auf die Anlagensicherheit als<br />

auch zu entsprechenden Schulungen führen. Hier bewährt<br />

sich dann die Zusammenarbeit der unterschiedlichen<br />

Tätigkeitsfelder im GWI: Forschung, Prüfung und Weiterbildung.<br />

Gefragt sind bei den Kunden vor allem pragmatische<br />

Lösungen, die ohne großen Aufwand umsetzbar<br />

sind. Diese Schulungs- und Beratungsprojekte, die sowohl<br />

organisatorischer als auch technischer Natur sind, nutzen<br />

dabei Synergieeffekte zwischen den unterschiedlichen<br />

Tätigkeitsfeldern des Gas- und Wärme-Instituts.<br />

PRÜFLABORATORIUM<br />

Das GWI-Prüflaboratorium wird sein Plan-Umsatzziel für<br />

das Geschäftsjahr 2013 voraussichtlich verfehlen. Das<br />

Ergebnis wird aufgrund von „greifenden“ Kostenoptimierungsmaßnahmen<br />

unter Plan liegen, aber voraussichtlich<br />

nahezu ausgeglichen sein. Das Auftragsvolumen im klassischen<br />

Prüfgeschäft liegt in etwa auf Vorjahresniveau.<br />

Im Bereich der Sonderprüfungen musste ein Auftragsrückgang<br />

verzeichnet werden.<br />

Ein positives Rezertifizierungsaudit durch die DAkkS<br />

bestätigt einen weiterhin hohen Qualitätsstandard und<br />

die Einhaltung der Anforderungen der EN ISO 17025 im<br />

Bereich des GWI-Prüflaboratoriums. Besonders hervorgehoben<br />

wurden seitens des Auditorenteams die „hohe<br />

Fachkompetenz“ der Mitarbeiter sowie eine „vorbildliche“<br />

Messmittelverwaltung.<br />

Auf dem Gebiet der Akustikprüfungen wurden weitere<br />

Geräteprüfungen durchgeführt. Der in 2012 begonnene<br />

Bau eines Akustikraumes für Wasserarmaturen wurde<br />

fertiggestellt.<br />

Das Angebot zur Prüfung von KWK-Anlagen wurde kundenseitig<br />

auch in 2013 sehr gut angenommen.<br />

Weiterhin umfasst das Prüfangebot des GWI-Prüflaboratoriums<br />

Produkte der Gas- und Wasserinstallation, der Feuerungstechnik<br />

mit den Energieträgern Gas, Öl und Strom<br />

einschließlich der heute üblichen Sicherheitselektronik<br />

in den Wärmeerzeugern sowie diverse Bauprodukte im<br />

Bereich der Abgastechnik.<br />

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt – wie auch schon<br />

in der Vergangenheit – ist die Kapazitätsunterstützung<br />

verschiedener Hersteller in Form von entwicklungsbegleitenden<br />

Prüfungen.<br />

1-2014 gaswärme international<br />

35


FACHBERICHTE GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

Entwicklung eines effizienten, schadstoff- und pulsationsarmen<br />

Überschall-Sauerstoff-Öl-/Gasbrenners für<br />

energieintensive Industrieanwendungen<br />

Gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Technologie (BMWi) über das Zentrale Innovationsprogramm<br />

Mittelstand – ZIM unter dem Förderkennzeichen<br />

KS2517702AB0. Projektpartner sind neben dem<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. (GWI) die Brinkmann<br />

Industrielle Feuerungssysteme GmbH in Voerde (BIFS) und<br />

die Fachhochschule Düsseldorf (FHD).<br />

Herkömmliche Verbrennungssysteme bei industriellen<br />

Anwendungen der Energie-, Verfahrens-, Prozess- und<br />

Produktionstechnik arbeiten überwiegend im Unterschallbereich.<br />

Überschallbrenner werden hauptsächlich in der<br />

Schmelzmetallurgie, insbesondere beim Elektrolichtbogen<br />

für Stahl- oder Aluminiumherstellungsverfahren eingesetzt,<br />

welche in der Regel als Sauerstoffbrenner ausgeführt werden.<br />

Die Überschalltechnologie wird angewendet, um eine<br />

möglichst hohe Geschwindigkeit bzw. Impulsstromdichte<br />

für den Sauerstoffstrahl und somit eine große Eindringtiefe<br />

bzw. einen effizienten Transport des Sauerstoffes in die<br />

Schmelze zu erzielen.<br />

Aus verbrennungstechnischer Sicht weist die Verbrennung<br />

mit reinem Sauerstoff im Vergleich zur luftgestützten<br />

Verbrennung neben der großen Flexibilität in Bezug auf die<br />

Brennerleistung mehrere Vorteile auf. Die mit der Sauerstoffverbrennung<br />

erzielbaren Verbrennungstemperaturen<br />

liegen auf einem sehr viel höheren Temperaturniveau als<br />

bei der „konventionellen Luftverbrennung“. Das Fehlen des<br />

Stickstoffanteils im Oxidationsmittel, welcher bei der Luftverbrennung<br />

ca. 4/5 des Volumens ausmacht, ermöglicht,<br />

dass die Brenner viel kompakter gebaut bzw. hohe thermische<br />

Leistungen bei relativ kompakter Brennerbauweise<br />

erzielt werden können. Ein weiterer Vorteil bei der Sauerstoffverbrennung<br />

ist das geringere Abgasvolumen und die<br />

damit (wenn vorhanden bzw. vorgeschrieben) verbundene<br />

kleinere und kostengünstigere Abgasnachbehandlung.<br />

Das Ziel dieses Projektes ist vor allem eine weitere Steigerung<br />

der Leistungsdichte der Sauerstoffverbrennung. Mit<br />

der Überschallströmung sollen höchstmögliche Sauerstoffdurchsätze<br />

erreicht werden, um mit einer sehr kompakten<br />

Brennerbauweise hohe thermische Leistungen zu erzielen.<br />

Der angestrebte innovative Brenner soll in einem Brennerdesign<br />

sowohl die Brennstoffe Erdgas als auch Heizöl optimal<br />

umsetzen und damit in einem breiten Spektrum der<br />

energieintensiven Industrieanwendungen Einsatz finden,<br />

so z. B. in der Glasherstellung, Petrochemie, Kalkindustrie,<br />

Kohlevergasung einschließlich Metallurgie.<br />

Das GWI hat die berechneten und mit den Kooperationspartnern<br />

abgestimmten Überschallbrenner-Varianten<br />

für den Erdgas-Sauerstoff- und Öl-Sauerstoff-Betrieb mit<br />

einer Leistung von 1 MW an der Hochtemperaturversuchsanlage<br />

am GWI experimentell untersucht. Nach erfolgreicher<br />

Überprüfung und Modifikation wurde die Brennergeometrie<br />

auf 5 MW hochskaliert und vom Projektpartner<br />

FHD numerisch überprüft. Anschließend wurde der Brenner<br />

von BIFS gebaut und im Freibrand erfolgreich getestet. In<br />

Bild 1 und 2 sind die entsprechenden Flammenbilder für<br />

Erdgas- und Sauerstoffbetrieb zu sehen.<br />

Bild 1: Flammenbild der Erdgas-Sauerstoff-Konfiguration<br />

(Quelle: BFIS)<br />

Bild 2: Flammenbild der Heizöl-Sauerstoff-Konfiguration<br />

(Quelle: BFIS)<br />

36 gaswärme international 1-2014


GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

FACHBERICHTE<br />

Auslegung, Optimierung und Nachweis der Anwendbarkeit<br />

der verdünnten Verbrennung an regenerativ befeuerten<br />

Glasschmelzwannen zur NO x -Minderung und<br />

Energieeinsparung „Verdünnte Verbrennung II“<br />

Gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Technologie (BMWi) über die Arbeitsgemeinschaft<br />

industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) unter<br />

dem Förderkennzeichen 16851 N (Gemeinschaftsprojekt<br />

mit der Hüttentechnischen Vereinigung der deutschen<br />

Glasindustrie e.V. Offenbach (HVG)).<br />

Die hohen Temperaturen, die zum Schmelzen von Glas<br />

notwendig sind, werden bei möglichst geringem Energieverbrauch<br />

im Allgemeinen durch die Vorwärmung von Luft<br />

mittels Regeneratoren oder Rekuperatoren erreicht. Ein<br />

Nachteil der hohen Luftvorwärmtemperatur ist die damit<br />

verbundene hohe lokale Flammentemperatur, die unter anderem<br />

hohe NO x -Emissionen zur Folge hat. Die NO x -Bildung in<br />

Glasschmelzwannen wird hauptsächlich durch die thermische<br />

NO x -Bildung in der Flamme verursacht. Haupteinflussgrößen<br />

sind dabei die Flammentemperatur, der Sauerstoffgehalt in<br />

der Reaktionszone und die Verweilzeit. Da der Vermeidung<br />

von Schadstoffen bei gleichzeitig möglichst niedrigem<br />

Energieverbrauch der Vorrang vor anderen Maßnahmen zu<br />

geben ist, werden die Primärmaßnahmen zur NO x -Minderung<br />

favorisiert. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen bezüglich<br />

der NO x -Emissionen im Bereich der Glasindustrie sind<br />

seit Oktober 2007 deutlich verschärft worden. In anderen<br />

Industriezweigen wird eine Möglichkeit der Beeinflussung der<br />

NO x -Entstehungsparameter – die Abgasrezirkulation – weiterentwickelt<br />

und eingesetzt. Eine Variante ist dabei die externe<br />

Abgasrezirkulation, bei der ein Teil des Abgases nach Verlassen<br />

der Brennkammer der Frischluft wieder zugeführt wird. Durch<br />

die Rückführung von Abgasen wird der Sauerstoffpartialdruck<br />

in der Reaktionszone erheblich reduziert und die Verbrennung<br />

damit verdünnt. Gleichzeitig werden Temperaturspitzen, die<br />

mitverantwortlich für höchste NO x -Emissionen sind, abgebaut<br />

und das Temperaturprofil vergleichmäßigt. Ziel des Forschungsprojektes<br />

ist es, eine NO x -Reduktion für regenerative<br />

Glasschmelzwannen mithilfe der externen Abgasrezirkulation<br />

um einen ähnlichen Prozentsatz zu erreichen, wie sie mit<br />

flammenloser Oxidation erreicht worden ist.<br />

Nachdem in 2012 das Prinzip der externen Abgasrezirkulation<br />

zur NO x -Minderung mittels CFD untersucht und<br />

Lösungsvorschläge für die externe Abgasrezirkulation bei<br />

Glasschmelzwannen ausgearbeitet worden sind, wurde<br />

in 2013 die Anwendbarkeit der durch die numerischen<br />

Strömungssimulationen erarbeiteten Einstellungen an<br />

einer real produzierenden Glasschmelzwanne überprüft.<br />

Dabei wurden zuerst der Ist-Zustand der Anlage und<br />

dann vergleichend die Werte bei Benutzung der externen<br />

Abgasrezirkulation durch die beantragenden Forschungsstellen<br />

messtechnisch erfasst und im Anschluss<br />

analysiert und unter verschiedenen Kriterien bewertet.<br />

Zudem wurden die Simulationen der Querbrennerwanne<br />

(siehe Bild 3) sowohl ohne als auch mit externer Abgasrezirkulation<br />

auf das Gesamtsystem inklusive Regeneratoren,<br />

Abgasabführung und Frischluftzuführung erweitert.<br />

Die energetische Beurteilung der externen Abgasrezirkulation<br />

wurde durch vereinfachte Wärmebilanzrechnungen<br />

(siehe Bild 4) des Projektpartners HVG unterstützt.<br />

Bild 3: Simulierte Temperaturverteilung auf einer horizontalen<br />

Schnittfläche durch eine Querbrennerwanne (Quelle: GWI)<br />

Bild 4: Vereinfachte Wärmebilanz einer Behälterglaswanne mit<br />

10 % Abgasrückführung (Quelle: HVG)<br />

1-2014 gaswärme international<br />

37


FACHBERICHTE GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

Biogasbefeuerung in der Glasproduktion zur<br />

Reduzierung der CO 2 -Emissionen – Untersuchung<br />

der Auswirkungen auf die Glasqualität, das Feuerfestmaterial<br />

und die Schadstoffemissionen (BG-G)<br />

Gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Technologie (BMWi) über die Arbeitsgemeinschaft<br />

industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) unter<br />

der IGF-Fördernummer 397 ZN. Gemeinschaftsprojekt mit<br />

der Hüttentechnischen Vereinigung der deutschen Glasindustrie<br />

e.V. Offenbach (HVG) und der Forschungsgemeinschaft<br />

Feuerfest e.V. Höhr-Grenzhausen (FGF).<br />

Bei der Glasherstellung ist das Erschmelzen des Glases<br />

der energieintensivste Prozessschritt und verbraucht 75 bis<br />

80 % des gesamten Energieeinsatzes. Um Alternativen zur<br />

herkömmlichen Befeuerung von Thermoprozessanlagen wie<br />

Glasschmelzwannen mit Erdgas aufzuzeigen und somit die<br />

Emissionen des klimaschädlichen CO 2 zu minimieren, werden<br />

im Rahmen dieses AiF-Forschungsprojektes die Auswirkungen,<br />

Möglichkeiten und Grenzen einer Rohbiogasbefeuerung<br />

untersucht. Dabei liegen besondere Schwerpunkte und Fragestellungen<br />

in den möglichen Einflüssen auf die Glasqualität,<br />

auf das Feuerfestmaterial, auf die Wärmeübertragung und<br />

auf das Ausbrandverhalten. Ergänzend dazu sollen erforderlich<br />

werdende Anpassungen der Brennergeometrie und der<br />

Rohbiogasaufbereitung geklärt werden. Aus ökonomischer<br />

Sicht sollen die Glaswannenbetreiber in die Lage versetzt<br />

werden, auf die Energiepreise zu reagieren. Weiterhin soll die<br />

Versorgungssicherheit mit Brennstoff bei möglichen Problemen<br />

der Erdgaslieferung gesichert werden. Aus ökologischer<br />

Sicht soll der Primärenergieträger Erdgas und/oder Öl durch<br />

erneuerbare Energien ersetzt werden können.<br />

Im Februar 2013 wurde der mobile Teststand zum<br />

Abgleich der Ergebnisse an der NaWaRo-Biogasanlage auf<br />

dem Betriebsgelände des GWI aufgebaut und Vergleichsmessungen<br />

mit Erdgas in Referenzbedingungen durchgeführt.<br />

Im September/Oktober 2013 erfolgte dann die zweite<br />

Messkampagne an einer Biogasanlage, welche Reststoffe aus<br />

der Lebensmittelindustrie (RVA) zur Biogasproduktion nutzt.<br />

Insgesamt wurde der Versuchsstand dort über einen Zeitraum<br />

von vier Wochen durchgängig betrieben, genau wie bei der<br />

ersten Messkampagne an der NaWaRo-Anlage im Juli/August<br />

2012. Die Auswirkungen der Inhaltsstoffe des Biogases aus der<br />

RVA auf die unterschiedlichen Feuerfestwerkstoffe zeigen sich<br />

vor allem in der Kondensationszone in besonders auffälliger<br />

Art und Weise, wie in Bild 5 zu sehen ist. Bild 6 zeigt die<br />

verwendeten industriellen Gemengen, die zur Erzeugung<br />

der Glasproben genutzt wurden und die Glasproben, die mit<br />

Biogas einer NaWaRo-Anlage und zum Vergleich mit Erdgas<br />

erschmolzen wurden. Die Untersuchung der Glasproben soll<br />

klären, ob durch die Verwendung von Biogas zum Schmelzen<br />

von Glas Probleme mit der Glasqualität zu erwarten sind.<br />

Parallel dazu wurden numerische Strömungssimulationen<br />

des Hochtemperaturversuchsstandes mit verschiedenen<br />

Erdgas/Biogas-Mischungen vom GWI durchführt. Diese wur­<br />

Bild 5: Ablagerungen an Regeneratorwerkstoffen nach Einsatz der mobilen Brennkammer an einer Resteverwertungsanlage,<br />

bestehend aus überwiegend Na- und K-Sulfaten (Quelle: FGF)<br />

38 gaswärme international 1-2014


GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

FACHBERICHTE<br />

Bild 6: Industrielle Gemenge (links) und daraus erschmolzene Glasproben (rechts) mit Biogas einer NaWaRo-<br />

Anlage (oben) und zum Vergleich mit Erdgas (unten), zur Probenaufbereitung für nass-chemische Untersuchungen<br />

und Farbmessungen mit einem Spektrometer (Quelle: HVG)<br />

den zum Abgleich und zur Validierung der in den Simulationen<br />

benutzten Modelle mit den im August/September 2012<br />

am Hochtemperaturversuchsstand durchgeführten Messungen<br />

mit synthetischem Biogas herangezogen. Ebenso<br />

wurde mit Simulationen an einer beispielhaft ausgewählten<br />

U-Flammenwanne begonnen, welche z. B. die Unterschiede<br />

in der Energiebilanz, der Dynamik des Ofens und den Emissionen<br />

bei der Befeuerung mit Erdgas oder Biogas aufzeigen<br />

soll. Sich daraus ergebende Erkenntnisse sollen dann genutzt<br />

werden, um beispielsweise Änderungen des Energieeintrages<br />

in die Glasschmelzwanne und Strömungsverhältnisse im<br />

Ofen abschätzen zu können, bevor die Zugabe von Biogas<br />

in die industrielle Praxis umgesetzt wird. Es wird durch die<br />

detaillierten Analysen und den Vergleich der Ergebnisse<br />

der nun vorliegenden unterschiedlichen Messkampagnen<br />

möglich sein, eine Aussage darüber zu treffen, inwieweit<br />

die direkte Nutzung des Rohbiogases zur Befeuerung von<br />

Glasschmelzwannen möglich ist und welche Auswirkungen<br />

auf die Glasschmelze und die Feuerfestmaterialien zu<br />

erwarten sind.<br />

5. gwi-Praxistagung<br />

Effiziente<br />

BRENNERTECHNIK<br />

für Industrieöfen<br />

Termin:<br />

• Montag, 31.03.2014 (optional)<br />

Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 01.04.2014<br />

Kongress (08:30 – 17:15 Uhr)<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 02.04.2014<br />

Workshops (09:00 – 13:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />

www.atlantic-hotels.de<br />

1-2014 gaswärme international<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.gwi-brennertechnik.de<br />

sponsored by<br />

Platin Gold Silber<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />

gasbeheizten Thermoprozessanlagen und<br />

Industrieöfen sowie Hersteller von<br />

Brennertechnik und Brennerkomponenten<br />

Veranstalter<br />

39


FACHBERICHTE GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

Innovative Nano-Beschichtung von Abgaswärmetauschern<br />

zur Steigerung der Effizienz und Lebensdauer<br />

Gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Technologie (BMWi) über die Arbeitsgemeinschaft<br />

industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) im Zentralen<br />

Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) unter dem<br />

Förderkennzeichen KS2517704ST2. Kooperationsprojekt mit<br />

der Firma Runkel GmbH & Co. KG, Wuppertal.<br />

Für thermische Prozessanlagen der Industrie können<br />

in einem technischen Verfahren durch Kopplung eines<br />

Strahlrohrbrenners mit einem Abgaswärmetauscher aus<br />

Edelstahl Energiepotenziale aus der Abwärme zugänglich<br />

gemacht werden, indem sie dem Produktionsprozess an<br />

Bild 7: Untersuchte Einbauvarianten des Wärmetauschers<br />

(Quelle: GWI)<br />

Bild 8: Temperaturfeld an der Einströmfläche des Wärmetauschers<br />

beispielhaft für Variante 1 (ursprüngliche Einbauform)<br />

(Quelle: GWI)<br />

anderer Stelle wieder zugeführt werden. Somit werden<br />

Energiekosten und der CO 2 -Ausstoß gesenkt. Bei der Wärmerückgewinnung<br />

kommt es im Einsatz zu dem Problem,<br />

dass der Abgaswärmetauscher verschmutzt und korrodiert.<br />

Eine Wärmerückgewinnung in dieser Form ist damit nicht<br />

mehr effektiv. Daher müssen neue Lösungsansätze gefunden<br />

werden. Ziel dieses Projektes ist es, die Verschmutzung<br />

und Korrosion durch gezielte Maßnahmen zu vermeiden.<br />

Hierbei müssen Hintergründe, die zur Verschmutzung<br />

führen, weiter analysiert und Strategien zur Verhinderung<br />

der Verschmutzung und Korrosion entwickelt werden. Es<br />

bietet sich eine SiO 2 -Oberflächenversiegelung im Nanometerbereich<br />

an, die aufgrund der schmutzabweisenden<br />

und säurebeständigen Eigenschaften einen innovativen<br />

Lösungsansatz bildet. Durch die Oberflächenbeschichtung<br />

können die Lebensdauer des Bauteils verlängert, Ressourcen<br />

geschont und effizienter eingesetzt werden.<br />

Nach Abschluss der Analysen der Versuchsreihen des<br />

am GWI aufgebauten Teststandes, der numerischen Strömungssimulationen<br />

(siehe Bild 7 und 8) und der Verschmutzungsablagerungen<br />

durch eine externe Institution,<br />

konnte das Problem der Ausfälle bzw. des Versagens<br />

der Wärmetauscher identifiziert werden. Die Ursache<br />

für die Beschädigungen des hier untersuchten Wärmetauschers<br />

stellte sich als eine andere als die im Antrag<br />

beschriebene heraus. Daher wurden dem Projektträger<br />

die Ergebnisse zusammen mit einem Lösungsvorschlag<br />

des Problems und dessen weiteren Anwendungsmöglichkeiten<br />

durch eine Anpassung der Projektziele zur<br />

Begutachtung und Entscheidung zugesandt. Nachdem<br />

der Projektträger den Änderungen in Plan und Ziel zugestimmt<br />

hatte, wurde mit dem Bau der neuen, angepassten<br />

Wärmetauschergeometrie begonnen. Diese sollte<br />

robuster und verlässlicher sein und zudem noch eine<br />

gleiche oder bessere Wärmeübertragung als der alte<br />

Wärmetauscher realisieren. Die nachfolgend am GWI<br />

durchgeführten Versuchsmessreihen mit der überarbeiteten<br />

Wärmetauschergeometrie in verschiedenen<br />

Ausstattungsvarianten haben den Nachweis eines verbesserten<br />

Wärmeübergangs und einer höheren Stabilität<br />

gegen Versagensausfälle erbracht. Die verbesserte Wärmeübertragung<br />

wurde auch mithilfe einer ergänzend<br />

angebrachten Isolierung des Wärmetauschers nach<br />

außen mittels Feuerfestfaserisolation realisiert. Nach<br />

Beendigung der Analyse der Versuchsreihen am GWI<br />

wird mit den Vorbereitungen für einen größer angelegten<br />

Dauertestversuch des neuen Wärmetauschers durch<br />

die Firma Runkel begonnen.<br />

40 gaswärme international 1-2014


GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

FACHBERICHTE<br />

Entwicklung eines innovativen Brennersystems<br />

zur energetischen Nutzung von Produktgas aus<br />

pyrolysierten Gärresten<br />

Gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Technologie (BMWi) über das Zentrale Innovationsprogramm<br />

Mittelstand – ZIM unter dem Förderkennzeichen<br />

KF2517705CL2. Projektpartner ist neben dem<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. (GWI) die REW Regenis<br />

– Regenerative Energie Wirtschaftssysteme GmbH.<br />

Der beim Betrieb konventioneller Biogasanlagen anfallende<br />

Gärrest wird überwiegend als Düngemittel auf Ackerflächen<br />

ausgebracht, da die vergorenen Substrate in der<br />

Regel einen nicht unerheblichen Anteil an wertvollen Nährelementen,<br />

wie Stickstoff, Phosphor oder Kalium enthalten.<br />

Während der Vergärung der eingebrachten Substrate zu<br />

Biogas wird den in den Prozess eingebrachten Stoffen ein<br />

Teil der chemisch gebundenen Energie entzogen. Der Gärrest<br />

weist jedoch noch einen Restenergiegehalt auf, der<br />

eine weitere Nutzung zur Erzeugung eines Synthesegases<br />

durch einen nachfolgenden Vergasungsprozess ermöglicht.<br />

Durch die Kopplung von Vergärung und Pyrolyse zur<br />

Erzeugung regenerativer Gase lässt sich die Energiebilanz<br />

einer solchen Anlage entscheidend verbessern. Aus dem<br />

ansonsten energetisch nicht genutzten Gärrest wird ein<br />

Brenngas gewonnen, das die Anlage weitestgehend unabhängig<br />

von einer Versorgung mit fossilen Brennstoffen<br />

macht und zudem für den Betrieb dezentraler Einrichtungen<br />

der Wärme- und Stromerzeugung zur Verfügung<br />

steht (siehe Bild 9). Im Pyrolyseprozess wird ein heißes<br />

Produktgas gebildet, das neben CH 4 , CO und H 2 auch diverse<br />

höhere Kohlenwasserstoffe und einen größeren Anteil<br />

an gasförmigem Teer und Wasserdampf aufweist. Dieser<br />

Brennstoff ist unter den gegebenen Randbedingungen<br />

nicht unproblematisch und stellt hohe Anforderungen an<br />

das Brenner- und das Regelsystem. Neben der Vermeidung<br />

einer Teer-Kondensation ist eine schadstoffarme Verbrennung<br />

dieses feuchten Pyrolysegases mit schwankender<br />

Zusammensetzung zu realisieren. Ein geeignetes Brennersystem<br />

für diesen speziellen Anwendungsfall ist der<br />

sogenannte COSTAIR-Brenner (COntinuoiusly STaged Air<br />

with Internal Recirculation), bei dem die Verbrennungsluft<br />

durch einen zentralen Luftverteiler und das Brenngas über<br />

kreisförmig um den Verteiler angebrachte Öffnungen in<br />

den Brennraum eingedüst wird. Aufgrund der kontinuierlichen<br />

Luftstufung stellt sich entlang des Luftverteilers stets<br />

ein zündfähiges Gemisch ein, sodass eine stabile Verbrennung<br />

möglich ist. Eine Besonderheit ist die Gaszuführung,<br />

bei der das heiße Produktgas nicht mittels eines Gebläses,<br />

sondern unter Verwendung von auf dem Injektorprinzip<br />

basierenden Lanzen in die Brennkammer geführt wird.<br />

Dabei dient ein Teil der zur Verbrennung erforderlichen<br />

Luft als Treibmedium für den Injektor, wobei das Brenngas<br />

aufgrund eines hohen Impulses stromab in die Brennkammer<br />

getrieben wird. Hieraus resultiert ein komplexes<br />

Regelsystem, bei dem die Volumenströme von Brennstoff<br />

und Verbrennungsluft miteinander gekoppelt sind.<br />

In Abstimmung mit REW Regenis hat das GWI anhand<br />

von CFD-Simulationen die Gestalt der Injektorlanzen (siehe<br />

Bild 10) und die Geometrie der Brennkammer festgelegt.<br />

Auf dieser Grundlage wurde durch REW ein erster Prototyp<br />

einer Injektorlanze gefertigt und am GWI experimentell<br />

erprobt. Die Versuche haben die Ergebnisse der Simulationen<br />

bestätigt und die Funktionsfähigkeit der Brennstofffördereinrichtung<br />

konnte nachgewiesen werden.<br />

Bild 9:<br />

Prinzipbild der Biogasverbundanlage<br />

von Regenis<br />

(Quelle: REW)<br />

Bild 10:<br />

Beispiel einer CFD-<br />

Simulation zur<br />

Ermittlung der Strömungsgeschwindigkeit<br />

des Brennstoff-<br />

Luft-Gemisches in<br />

der Injektorlanze<br />

(Quelle: GWI)<br />

1-2014 gaswärme international<br />

41


FACHBERICHTE GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

Verbesserung der mathematischen Modellierung<br />

von Oxy-Fuel-Feuerungssystemen in der thermischen<br />

Verfahrenstechnik<br />

Gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Technologie (BMWi) über die Arbeitsgemeinschaft<br />

industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) unter<br />

dem Förderkennzeichen 17838 N. Gemeinschaftsprojekt<br />

mit den Universitäten Duisburg-Essen (Lehrstuhl für Fluiddynamik),<br />

Bochum (Lehrstuhl für Strömungsmechanik)<br />

und Siegen (Lehrstuhl für Technische Thermodynamik).<br />

Die Oxy-Fuel-Verbrennung hat sich in den letzten<br />

Jahren in vielen Industriebereichen als interessante<br />

Alternative zur Verbrennung mit stark vorgewärmter<br />

Verbrennungsluft etabliert. Hierfür gibt es eine Reihe<br />

von Gründen: Rein thermodynamisch betrachtet besitzt<br />

eine Oxy-Fuel-Feuerung einen höheren feuerungstechnischen<br />

Wirkungsgrad (ca. 79 % Stickstoff fehlen) und<br />

erlaubt zudem höhere und flexiblere Aufheizraten. Die<br />

Anlagen können wirtschaftlicher betrieben werden und<br />

die Stickoxid-Emissionen werden wirkungsvoll reduziert,<br />

was das Verfahren für die metallverarbeitende Industrie<br />

und die Glasindustrie besonders attraktiv macht.<br />

Bild 11: Erste vergleichende reaktionskinetische Berechnungen mit verschiedenen<br />

umfangreichen Reaktionsmechanismen (Quelle: LSTM)<br />

In vielen Bereichen der Thermoprozesstechnik gewinnt<br />

die numerische Strömungssimulation (CFD) als Werkzeug<br />

zur Auslegung und Optimierung von Anlagen und Prozessen<br />

immer mehr an Bedeutung. Der Vergleich mit experimentellen<br />

Daten, aber auch die industrielle Praxis zeigen,<br />

dass CFD-Simulationen detailliert und belastbar Prozesse in<br />

technischen Feuerungsanlagen beschreiben können. Allerdings<br />

sind industrielle CFD-Simulationsverfahren auf physikalisch-mathematische<br />

Modelle angewiesen, um hochkomplexe<br />

Vorgänge wie turbulente Strömungen oder auch<br />

Verbrennungsreaktionen mit einem vertretbaren numerischen<br />

Aufwand darzustellen. Es ist daher von entscheidender<br />

Bedeutung für die Aussagekraft einer Simulation, dass<br />

Modelle verwendet werden, die der jeweiligen Aufgabenstellung<br />

angemessen sind. Im Rahmen des AiF-geförderten<br />

Forschungsvorhabens „O 2 -Glaswanne“ (AiF-Förder-Nr. 15987<br />

N) konnte durch den Vergleich von Simulationen mit detaillierten<br />

Feldmessungen von Industriebrennern am Hochtemperaturprüfstand<br />

des GWI gezeigt werden, dass viele gängige<br />

Reaktionsmodelle in kommerziellen<br />

CFD-Programmen bei der Darstellung von<br />

Oxy-Fuel-Feuerungen versagen. Die extrem<br />

hohen lokalen Temperaturen und das<br />

Fehlen des alles verdünnenden Stickstoffs<br />

führen dazu, dass die auf reduzierten Reaktionsmechanismen<br />

basierenden Modelle,<br />

die ursprünglich für die Beschreibung der<br />

Verbrennung von Methan mit (nicht-vorgewärmter)<br />

Luft entwickelt wurden, im Fall<br />

der Oxy-Fuel-Verbrennung außerhalb ihres<br />

Gültigkeitsbereichs verwendet werden.<br />

Entsprechend schlecht fällt der Vergleich<br />

zwischen numerischen und experimentellen<br />

Daten aus. Lediglich eine Simulation,<br />

in der ein numerisch aufwendigeres Turbulenz-Chemie-Interaktionsmodell<br />

(EDC)<br />

in Kombination mit einem detaillierteren<br />

Reaktionsmechanismus (17 Spezies, 50<br />

Elementarreaktionen) verwendet wurde,<br />

konnte eine zufriedenstellende Übereinstimmung<br />

zwischen Simulation und Messung<br />

erreichen, allerdings um den Preis<br />

unverhältnismäßig hoher Rechenzeiten.<br />

Bild 11 zeigt einen Vergleich der gemessenen<br />

und mit verschiedenen Modellen<br />

simulierten CO 2 -Verteilungen.<br />

42 gaswärme international 1-2014


GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

FACHBERICHTE<br />

Bild 12: Prinzip der Vibrations-CARS-Messtechnik<br />

zur Bestimmung der Temperaturen<br />

in der Reaktionszone einer Oxy-<br />

Fuel-Flamme (Quelle: TTS)<br />

Im Projekt O 2 -HTVT, das im September 2013 begann,<br />

sollen daher Verbrennungsmodelle entwickelt und<br />

implementiert werden, um industrielle Oxy-Fuel-Prozesse<br />

mit vertretbarem numerischem Aufwand abbilden<br />

zu können. Hierzu arbeitet das GWI mit den Universitäten<br />

Duisburg-Essen, Bochum und Siegen zusammen. Die<br />

Universitäten Duisburg-Essen und Bochum konzentrieren<br />

sich dabei auf die Modellentwicklung (siehe Bild<br />

11), während durch die Lasermesstechnik der Universität<br />

Siegen (siehe Bild 12) Daten zur Validierung der Modelle<br />

anhand von Brennertests ermittelt werden sollen, die am<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. stattfinden werden.<br />

Gasbeschaffenheit Industrie – Untersuchungen der Auswirkungen<br />

von Gasbeschaffenheitsänderungen auf industrielle<br />

und gewerbliche Anwendungen (Phase I und II)<br />

Gefördert mit Mitteln des DVGW Deutscher Verein des Gasund<br />

Wasserfaches e.V. unter der Fördernummer G 1/06/10.<br />

Projektpartner sind neben dem Gas- und Wärme-Institut<br />

Essen e.V. (GWI) das Gastechnologische Institut gGmbH<br />

Freiberg (DBI) und das Engler-Bunte-Institut (EBI) am Karlsruher<br />

Institut für Technologie (KIT), Karlsruhe.<br />

Der Erdgasmarkt befindet sich aus einer Reihe von Gründen<br />

im Umbruch: Traditionelle Gasquellen versiegen, während<br />

andererseits der Import und der internationale Handel<br />

von Erdgas an Bedeutung gewinnen. Gase aus regenerativen<br />

Quellen (Biogas, SNG oder auch „Windwasserstoff“) werden<br />

in Zukunft eine größere Rolle spielen, ebenso LNG. Auf<br />

politischer Ebene wird eine Harmonisierung der nationalen<br />

Gasbeschaffenheitsvorgaben angestrebt, um den grenzübergreifenden<br />

Handel mit dem Gut „Erdgas“ zu fördern.<br />

Diese Entwicklungen bringen eine Reihe von Vorteilen mit<br />

sich: erhöhte Versorgungssicherheit durch eine Diversifizierung<br />

der Gasbezugsquellen, stabile Preise durch verstärkten<br />

Handel und eine global bessere CO 2 -Bilanz durch die<br />

Einbindung regenerativer Energien in die Gasversorgung.<br />

Diese Veränderungen haben jedoch auch zur Folge,<br />

dass die Gasbeschaffenheit in Zukunft weitaus stärkeren<br />

Schwankungen unterworfen sein wird als bisher, was insbesondere<br />

für Deutschland mit seiner bisher in der Regel<br />

lokal konstanten Gasbeschaffenheit eine neue Erfahrung ist.<br />

Gerade für gasbefeuerte Industrieanlagen, die effizient und<br />

schadstoffarm sehr kontrolliert Prozesswärme in Industrieöfen<br />

bereitstellen müssen, kann dies eine Herausforderung<br />

darstellen. Insbesondere schnelle und unangekündigte<br />

Gasbeschaffenheitswechsel können hier problematisch sein.<br />

Im Rahmen des Forschungsprojektes untersuchten<br />

das GWI in Essen, das DBI in Freiberg und das EBI in Karlsruhe<br />

die Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

auf industrielle Feuerungsprozesse und zeigen<br />

Lösungsansätze auf. Mithilfe experimenteller Untersuchungen<br />

im Labormaßstab und an semi-industriellen<br />

Prüfständen (siehe Bild 13) sowie Simulationen von<br />

industriellen Feuerungssystemen (siehe Bild 14) konnten<br />

die Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

auf thermoprozesstechnische Anlagen demonstriert<br />

werden. Die Spannweite der Konsequenzen reicht<br />

dabei von Auswirkungen auf den Wirkungsgrad über im<br />

1-2014 gaswärme international<br />

43


FACHBERICHTE GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

Bild 13: Auswirkung der sich ändernden Gasbeschaffenheit auf die Leistung und die Emissionen an<br />

einem Industriekesselprüfstand des DBI (Quelle: DBI)<br />

Bild 14: Auswirkung der sich ändernden Gasbeschaffenheit auf die Wärmeübertragung und<br />

die Emissionen in einem Glasschmelzprozess (Quelle: GWI)<br />

schlimmsten Fall steigende Schadstoffemissionen (NO X ,<br />

u. U. Ruß und CO) bis hin zu variierenden Flammenformen,<br />

was zu einem veränderten Wärmeeintrag in das<br />

Wärmgut oder auch zu einer thermischen Überlastung<br />

des Feuerfestmaterials führen kann. Schlimmstenfalls<br />

kann eine nicht kompensierte Gasbeschaffenheitsschwankung<br />

zum unterstöchiometrischen Betrieb führen,<br />

mit Gefahr für Personal und Anlage. Gerade Industriebrenner,<br />

die aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und<br />

des Umweltschutzes in einem engen Betriebsfenster<br />

gefahren werden, sind hierfür besonders anfällig.<br />

Aus den Ergebnissen des Projektes, das im September<br />

2013 abgeschlossen wurde, lassen sich eine Reihe von<br />

Lösungsansätzen ableiten, jedoch gab es bei Industriefeuerungen<br />

keine allgemeingültigen Ansätze bzgl. der<br />

Kompensation schwankender Gasbeschaffenheiten. Die<br />

Erdgasverwendung in der fertigenden Industrie ist dermaßen<br />

vielseitig und spezialisiert, dass quasi jeder Prozess und<br />

jede Anlage für sich allein betrachtet werden muss. Generell<br />

wird moderne Mess-, Steuer- und Regelungstechnik an<br />

Bedeutung gewinnen, um Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

frühzeitig zu erkennen und zu kompensieren. Auch ein<br />

besserer Informationsaustausch zwischen Gasversorger<br />

bzw. Gasnetzbetreiber und Anlagenbetreiber ist hilfreich.<br />

44 gaswärme international 1-2014


GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

FACHBERICHTE<br />

Experimentelle Untersuchung zur Funktionstauglichkeit<br />

von mikrothermischen Messprinzipien in der Gasmessung<br />

Gefördert mit Mitteln des DVGW e.V. Bonn und der Firmen<br />

Diehl Gas Metering, Ansbach, MeteRSit, Mailand (Italien)<br />

sowie Sensirion, Staefa (Schweiz).<br />

Die Politik möchte durch die Neuerungen der gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen im Bereich Messung und<br />

Abrechnung mehr Information, Transparenz und Steuerungsmöglichkeiten<br />

zum Energieeinsatz erreichen, was<br />

dem Endkunden entgegenkommen und den Gesamtenergieverbrauch<br />

senken soll. Neue gesetzliche Auflagen für<br />

Deutschland, wie z. B. die neue Energieeffizienzrichtlinie<br />

oder die neue Messstellenzugangsverordnung erfordern<br />

neue Ansätze in der Mess- und Abrechnungssystematik. Die<br />

Erfüllung der gesetzlichen Rahmenbedingungen bedarf<br />

einer Messtechnik, die dem Kunden seine Verbrauchsdaten<br />

darstellen kann und diese Daten über eine Kommunikationsschnittstelle<br />

für die Fernauslesung bereitstellt. Diese<br />

Notwendigkeit stellt eine Chance für die Einführung von<br />

elektronischen Messprinzipien in der Haushaltsmessung<br />

dar. Auf dem Markt befinden sich aktuell mikroelektronische<br />

Haushaltsgaszähler, die auf dem Messprinzip der thermischen<br />

Massendurchflussmessung, dargestellt in Bild 15,<br />

basieren. Im Jahr 2009 wurde am Gas- und Wärme-Institut<br />

Essen e.V. bereits ein mikrothermischer Gaszähler im Labor<br />

getestet, der bei Verwendung von Luft sehr gute Ergebnisse<br />

erzielte, bei welchem die Werte für Erdgas jedoch<br />

nicht die gleiche Messqualität zeigten [1]. Daher bestanden<br />

offene Fragen bezüglich des Einflusses der Erdgaszusammensetzung<br />

auf die Messqualität, die in einem weiteren<br />

Forschungsvorhaben untersucht werden sollten. Zur Beurteilung<br />

der Funktionstauglichkeit elektronischer Gaszähler<br />

wurde der in Bild 16 dargestellte Prüfstand konzipiert, mit<br />

dem folgende Parameter untersucht wurden:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Messgenauigkeit; (8 Gase, jeweils 10 Volumenströme),<br />

Temperatureinfluss; (-10 bis 40 °C),<br />

Druckeinfluss; (23, 50, 100 mbar) und<br />

Intervallbetrieb.<br />

Für diese Untersuchungen wurde ein verfahrbarer, weitgehend<br />

automatisierter Versuchsstand mit elektronischer<br />

Datenakquisition gebaut, der den Vergleich mit zwei<br />

anderen Messgeräten zur Volumen- bzw. Volumenstrombestimmung<br />

und eine Klimatisierung der zu testenden<br />

Gaszähler ermöglichte. Als Beurteilung wurden die relativen<br />

Abweichungen zweier Laminar-Flow-Elemente mit<br />

verschiedenen Messbereichen sowie einem Experimentier-<br />

Balgengaszähler trockener Bauart berechnet. Als Testgase<br />

wurden zusätzlich zu Luft und Methan drei H-Gase mit<br />

Stoffwerten (Auswahlkriterien: Viskosität, Wärmeleitfähigkeit,<br />

Dichte) und Zusammensetzungen (Ethan) an den<br />

Rändern der verteilten Gase nach G 260 [2] verwendet.<br />

Weiterhin wurde ein LNG mit geringem Methangehalt und<br />

hohem Ethan-Anteil sowie Libyen-Gas mit hohem CO 2 - und<br />

n-Butan-Anteil untersucht sowie ein aufbereitetes Biogas<br />

mit 4 % CO 2 und 96 % CH 4 und ein konditioniertes Biogas<br />

an der oberen bzw. unteren Grenze der G 262 [3]. Auf die<br />

Zumischung von H 2 wurde verzichtet.<br />

Bild 15: Funktionsprinzip der thermischen Massendurchflussmessung<br />

(Quelle: Diehl Gas Metering)<br />

Bild 16: Gesamtansicht und Klimakammer mit mikrothermischen<br />

Gaszählern (Quelle: GWI)<br />

1-2014 gaswärme international<br />

45


FACHBERICHTE GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

Bild 17: Relative Abweichung zum BGZ bei Methan, Erdgas<br />

H Nordsee, Luft, Hersteller A (Quelle: GWI)<br />

Bild 18: Relative Abweichung zum LFE bei verschiedenen<br />

Gasen, Hersteller B (Quelle: GWI)<br />

Die Funktionstauglichkeit der im Rahmen dieses Forschungsvorhabens<br />

experimentell untersuchten mikrothermischen<br />

Gaszähler konnte nachgewiesen werden. Bild 17<br />

zeigt beispielhaft die mit den Zählern des Herstellers A<br />

gemessenen Ergebnisse bezüglich der Messgenauigkeiten<br />

bei dem Volumenstromspektrum von Q min bis Q max für die<br />

Testgase Methan, Erdgas H Nordsee und Luft. Die Messwerte<br />

lagen im Vergleich zum Referenz-Balgengaszähler fast ausnahmslos<br />

innerhalb der rot gestrichelten Eichfehlergrenzen<br />

nach DIN EN 1359 [4]. Die mit vier verschiedenen Erdgasen<br />

der Gruppe H, zwei Biogasen sowie Methan und Luft durchgeführten<br />

Versuche zur Messgenauigkeit im Vergleich zum<br />

Laminar-Flow-Element ergaben für die Zähler des Herstellers<br />

A lediglich größere relative Abweichungen beim aufbereiteten<br />

Biogas und dem LNG 2. Das aufbereitete Biogas<br />

hat die höchste sowie bei LNG 2 die niedrigste Temperaturleitfähigkeit,<br />

die bei dem Messprinzip der thermischen<br />

Massendurchflussmessung eine wichtige Rolle spielt.<br />

Die mit den Zählern des Herstellers B erzielten Ergebnisse,<br />

dargestellt in Bild 18, verlaufen in einer Kurvenschar, bei der<br />

ebenfalls das aufbereitete Biogas die niedrigsten relativen<br />

Abweichungen aufweist und das LNG 2 zusammen mit dem<br />

konditionierten Biogas die oberen Kurvenverläufe bildet.<br />

Die mikrothermischen Gaszähler zeigten keine Einflüsse<br />

der Temperatur, weder der Umgebungs- noch der Gastemperatur.<br />

Sie sind druckunabhängig. Auch der Test eines<br />

Intervallbetriebs zeigte keine Beeinflussung der untersuchten<br />

Zähler. Ein im Rahmen eines Feldversuchs mit den<br />

Zählern des Herstellers A durchgeführter Odorierstoß ließ<br />

keine negativen Auswirkungen auf die Funktion erkennen<br />

[5]. Mit Zählern des Herstellers A wurden weiterhin Dauertests<br />

über 20.000 m 3 durchgeführt, die ebenfalls keine<br />

Beeinträchtigung der Funktion zeigten.<br />

Im Demonstrationshaus des Gas- und Wärme-Instituts<br />

zählten in der Gasstrecke einer Brennwerttherme, die in<br />

Verbindung mit Solarkollektoren betrieben wurde, ein mikrothermischer<br />

Gaszähler des Herstellers A und ein Mengenumwerter<br />

der Firma Instromet über einen Zeitraum von<br />

vier Monaten den Gasverbrauch, der bei dem mikrothermischen<br />

Gaszähler um ca. 0,15 % höher lag.<br />

Die Funktion der mikrothermischen Gaszähler wurde<br />

mithilfe der durchgeführten experimentellen Untersuchungen<br />

nachgewiesen. Die Zähler liefern einen Beitrag zur<br />

Umsetzung der energiepolitischen Vorgaben des neuen<br />

Energiewirtschaftsgesetzes.<br />

Die Ergebnisse dieses Forschungsvorhabens wurden in<br />

der Zeitschrift DVGW energie | wasser-praxis Nr. 10/2013<br />

veröffentlicht.<br />

LITERATUR<br />

[1] Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.: Studie über experimentelle<br />

und theoretische Untersuchung von elektronische Gaszählern;<br />

2009<br />

[2] DVGW G 260: Gasbeschaffenheit: Deutsche Vereinigung des<br />

Gas- und Wasserfachs – technisch-wissenschaftlicher Verein<br />

e.V.; 03/2013<br />

[3] DVGW G 262: Nutzung von Gasen aus regenerativen Quellen<br />

in der öffentlichen Gasversorgung: Deutsche Vereinigung<br />

des Gas- und Wasserfachs – technisch-wissenschaftlicher<br />

Verein e.V.; 11/2011<br />

[4] DIN EN 1359: Gaszähler – Balgengaszähler, Deutsche Fassung<br />

EN 1359 (1998), A1 (2006), Berichtigung (2008)<br />

[5] Huck, L.; Stadtwerke Karlsruhe: Ergebnisse zum Odorierstoß<br />

am 17.01.2011<br />

46 gaswärme international 1-2014


GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

FACHBERICHTE<br />

Modelica-Simulation des Systems<br />

„Nutzer-Gebäude-Anlagentechnik“<br />

Gefördert mit Mitteln des DVGW Deutscher Verein des Gasund<br />

Wasserfaches e.V. Das Projekt wurde gemeinsam mit den<br />

Partnern Energy Efficient Buildings and Indoor Climate (EBC) an<br />

der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen<br />

(RWTH), der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH)<br />

und der XRG Simulation GmbH (XRG) durchgeführt.<br />

Simulationsverfahren sind aus allen Bereichen der<br />

Energietechnik nicht mehr wegzudenken. Sie stellen ein<br />

vielseitiges Werkzeug dar, um Anlagen und Prozesse zu<br />

untersuchen, auszulegen und zu optimieren. Im Rahmen<br />

dieses Projektes der DVGW-Innovationsoffensive sollten<br />

verschiedene innovative Technologien zur Bereitstellung<br />

von Wärme unter Einbindung von Umweltwärme sowie<br />

im Falle der Kraft-Wärme-Kopplung die Bereitstellung von<br />

elektrischer Energie im Ein- und Mehrfamilienhausbereich<br />

modelliert und anschließend in energetisch unterschiedlichen<br />

Gebäudetypen dynamisch untersucht werden.<br />

Dazu wurde die Open Source Programmiersprache<br />

„Modelica“ verwendet. Einfache Ein-Zonen- und komplexere<br />

Mehr-Zonen-Modelle sowie das GWI-Demonstrationshaus<br />

mit den installierten Technologien wurden im Rahmen<br />

dieses Forschungsprojektes in Modelica abgebildet,<br />

dynamisch simuliert und anhand von Messdaten validiert.<br />

Ziel dieses Projektes war die Validierung der existierenden<br />

und zu entwickelnden Modelica-Module für Gebäude<br />

und Technologien aus den technologisch orientierten<br />

Teilprojekten der DVGW-Innovationsoffensive, sodass über<br />

Variantenberechnungen (u. a. Leistungsvariationen, unterschiedliche<br />

Energiespeicherkonzepte, Möglichkeiten zur<br />

effizienten Abwärmenutzung) die Effizienz der Systeme<br />

unter dynamischen Randbedingungen (z. B. Nutzereinfluss)<br />

ermittelt werden konnte. Nach Abschluss der Validierung<br />

der Einzel- und Gesamtmodelle können die Berechnungen<br />

dann auf die in den Projekten Systemanalyse I (Analyse und<br />

Bewertung der Energieversorgungsketten) und Systemanalyse<br />

II (Entwicklungsszenarien für eine Energiekonzeption<br />

unter Nutzung des Gases) der DVGW-Innovationsoffensive<br />

definierten Gebäudeklassen übertragen und weiter im Detail<br />

untersucht werden.<br />

Die Bereitstellung der gebäude- und anlagentechnischen<br />

Daten erfolgte durch das GWI. Die technischen Daten sowie<br />

Messdaten zum Betrieb in Labor und Haus wurden den Projektpartnern<br />

zur Verfügung gestellt, zusätzlich Wetterdaten,<br />

wie z. B. Außentemperatur an allen Außenwänden, relative<br />

Feuchte der Außenluft, Globalstrahlung und Windgeschwindigkeit.<br />

Die Simulationsergebnisse wurden dann mit den<br />

aufbereiteten Messdaten verglichen und die Modelle für das<br />

Haus sowie die Anlagentechnik validiert.<br />

Es werden Ein-Zonen-, Mehr-Zonen- und das Gesamtmodell<br />

für das Demonstrationshaus am GWI (Bild 19)<br />

physikalisch modelliert. Als Ein-Zonen-Modell wurde<br />

ein einfaches Modell des Demonstrationshauses erstellt,<br />

in dem das komplette Gebäude mit einer thermischen<br />

Zone abgebildet und auch über einen einzigen virtuellen<br />

Heizkörper versorgt wurde. Beim Mehr-Zonen- und beim<br />

Gesamtmodell wurden alle Räume realitätsgetreu abgebildet.<br />

Die Nutzung der nicht beheizten Kellerräume, des<br />

Dachgeschosses und der Einzelräume kann über detaillierte<br />

Profile (interne Lasten sowie Lüftungsverhalten) im<br />

Gesamthausmodell vorgegeben werden.<br />

Bild 19: Demonstrationshaus mit Solarkollektoren im Hintergrund sowie ein Beispiel der thermografischen Untersuchung (Quelle: GWI)<br />

1-2014 gaswärme international<br />

47


FACHBERICHTE GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

ANLAGENTECHNIK-MODELLE<br />

Die Anlagentechnik-Modelle und die zugehörigen Komponenten-Modelle<br />

wie Speicher, Rohre und Ventile wurden<br />

kennlinienbasiert, aber unter Berücksichtigung von<br />

physikalischen Effekten, z. B. Speichereffekte, in Modelica<br />

3.1 / Dymola 7.4, erstellt. Es wurden die folgenden<br />

Technologie-Modelle validiert: Niedertemperaturkessel,<br />

Gasbrennwert mit und ohne Solarthermie-Unterstützung,<br />

Gaswärmepumpe sowie Kraft-Wärme-Kopplung (Otto- und<br />

Stirling-Motor).<br />

PLAUSIBILITÄTSPRÜFUNG<br />

UND VALIDIERUNG<br />

Ziel des Projektes war es, neben der möglichst realistischen<br />

Abbildung der Anlagentechnik und des Gesamtsystems Einfamilienhaus,<br />

eine Plausibilitätsüberprüfung des Verhaltens<br />

der erstellten Modelle vorzunehmen und gleichzeitig die<br />

Modelle mittels der am GWI-Demonstrationshaus gesammelten<br />

Messwerte zu validieren. Es sollte ein Werkzeug entwickelt<br />

werden, welches nicht nur die physikalisch genaue<br />

Abbildung von Gebäuden mit verschiedensten Anlagentechnologien<br />

ermöglicht, sondern darüber hinaus den<br />

Anwender in die Lage versetzt, auch Parameterstudien und<br />

dynamische Gesamtsystem-Simulationen durchzuführen.<br />

Die Validierung des Modells konnte erfolgreich abgeschlossen<br />

werden. Mittels des Gesamtmodells wurden<br />

Simulationen mit Wetter- und Messdaten aus dem Januar<br />

2012 durchgeführt. Die im GWI-Demonstrationshaus aufgenommenen<br />

Wetterdaten und internen Lasten, wie die<br />

entstehende Wärme durch Heiz- und Messgeräte, sind<br />

in die Simulationen eingeflossen. Beispielhaft lagen die<br />

resultierenden Rücklauftemperaturen der Simulation etwas<br />

über den realen Temperaturwerten, d. h. insgesamt konnte<br />

die Abweichung im Rahmen eines Plausibilitätstests als<br />

hinreichend gut bewertet werden.<br />

FAZIT<br />

In den letzten Jahren wurden bereits verschiedene Modelle<br />

in der Simulationssprache Modelica für den Bereich der<br />

Gebäude- und Heizungstechnik entwickelt. Dennoch<br />

besteht ein weiteres Entwicklungspotenzial von Modellierungsansätzen.<br />

Hier sei eine neu entwickelte Bibliothek vorgestellt,<br />

welche die Modelle für eine Vielzahl von Gebäudetypen<br />

und häuslichen Gas-Geräten enthält. Dazu gehören herkömmliche<br />

Gaskessel sowie innovative Technologien wie<br />

KWK-Geräte oder Gas-Plus-Technologien. Alle Komponentenmodelle<br />

wurden mit gemessenen Daten auf Plausibilität<br />

geprüft. Die Modelle sind nach der Validierung so<br />

aufbereitet, dass jederzeit weitere Simulationen für andere<br />

Zeiträume durchgeführt werden können.<br />

Diese Modelle wurden dann in einem Modell eines<br />

kompletten Gebäudes gekoppelt. Der Vergleich zeigt<br />

eine gute Übereinstimmung zwischen simulierten und<br />

gemessenen Ergebnissen sowohl bei Abweichungen als<br />

auch Tendenzen.<br />

Integration fluktuierender erneuerbarer Energien<br />

durch konvergente Nutzung von Strom- und Gasnetzen<br />

Konvergenz Strom- und Gasnetze (KonStGas)<br />

Gefördert mit Mitteln der Bundesministerien für Wirtschaft<br />

und Technologie, Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

sowie Bildung und Forschung im Rahmen der<br />

Förderinitiative Energiespeicher. Unter der Leitung des<br />

DBI – Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg sind<br />

neben dem GWI die folgenden FuE-Einrichtungen beteiligt:<br />

DVGW Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut, Karlsruher<br />

Institut für Technologie, Forschungszentrum Jülich,<br />

Institut f. Energie- und Klimaforschung – Systemforschung<br />

und Technologische Entwicklung, TU Clausthal, Lehrstuhl<br />

Gasversorgungssysteme, Fraunhofer-Institut für Windenergie<br />

und Energiesystemtechnik, Hochschule Regensburg,<br />

Forschungsstelle Energieversorgungsnetze und Energiespeicher,<br />

Fakultät für Elektro- und Informationstechnik,<br />

Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion,<br />

Lehrstuhl Energiewirtschaft am Karlsruher Institut für<br />

Technologie (KIT), Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für<br />

Energiesysteme und Energiewirtschaft, RWTH Aachen,<br />

Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft, Technische<br />

Universität Dresden, Lehrstuhl für Energiewirtschaft,<br />

Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik<br />

und Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie.<br />

Im Hinblick auf internationale Klimaschutzvereinbarungen<br />

und nationale Bestrebungen zur Reduktion des Kohlendioxidausstoßes<br />

wurden in der letzten Dekade seit der Planung und<br />

Novellierung des deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG) die Förderung und der Ausbau der erneuerbaren Energien<br />

stark vorangetrieben. Das größte Wachstum wiesen dabei<br />

die Photovoltaik und die Windenergie auf.<br />

Die hohe Volatilität und schwierige Planbarkeit dieser<br />

regenerativen Stromerzeugung führt zu einer zunehmenden<br />

Entkopplung von Stromproduktion und -verbrauch.<br />

48 gaswärme international 1-2014


GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

FACHBERICHTE<br />

Die Energieversorgung wandelt sich stetig mit zunehmender<br />

Geschwindigkeit von einer verbrauchs- zu einer<br />

angebotsgesteuerten Struktur. Damit öffnet sich die Schere<br />

zwischen der steigenden Erzeugung fluktuierender erneuerbarer<br />

Energiequellen einerseits und der verminderten<br />

Kapazität zur Deckung von Lücken durch Kraftwerke andererseits.<br />

Der Bedarf an Regel- und Speicherkapazitäten im<br />

deutschen Stromnetz ist somit direkt mit dem Grad des<br />

Ausbaus der erneuerbaren Energien verbunden.<br />

Damit unser Stromnetz auch in Zukunft sicher und<br />

zuverlässig betrieben werden kann, müssen leistungsfähige,<br />

effiziente und kostengünstige Speichermöglichkeiten<br />

entwickelt werden. Die Kopplung von Strom- und Gasnetzen<br />

in ihrer Funktion als Energiespeicher könnte hier bisher<br />

noch nicht genutzte Potenziale bieten.<br />

Entscheidend ist daher der Aufbau von Speichertechnologien<br />

und -kapazitäten. Dabei werden kostengünstige<br />

und mit minimalen Energieverlusten verbundene Speicher-<br />

und Erzeugungstechnologien angestrebt. In dem<br />

Projekt „KonStGas – Integration fluktuierender erneuerbarer<br />

Energien durch konvergente Nutzung von Strom- und<br />

Gasnetzen“ hat sich das Gas- und Wärme-Institut Essen<br />

e.V. mit zwölf weiteren Forschungseinrichtungen und drei<br />

Netzbetreibern unter der Leitung des DBI – Gastechnologisches<br />

Institut gGmbH Freiberg zusammengeschlossen.<br />

Das Konsortium will die Chancen, die sich aus der Kopplung<br />

von Strom- und Gasnetzen ergeben, technisch und<br />

volkswirtschaftlich untersuchen.<br />

In der aktuellen Debatte<br />

über die Energieversorgungssysteme<br />

der Zukunft findet das<br />

erhebliche Lösungspotenzial<br />

der vorhandenen und gegebenenfalls<br />

noch partiell auszubauenden<br />

Gasinfrastruktur und der<br />

Gasanwendungstechnologien<br />

zu wenig Beachtung. Lösungsansätze<br />

werden überwiegend<br />

auf der Stromseite diskutiert.<br />

Chancen, die sich aus der<br />

Kopplung von Strom- und Gasnetzen<br />

ergeben, werden kaum<br />

wahrgenommen. Deshalb wird<br />

möglicherweise ein suboptimales<br />

Gesamtsystem favorisiert.<br />

Chancen in der Kooperation der<br />

Netze ergeben sich vor allem<br />

aus folgenden Aspekten:<br />

■■<br />

■■<br />

Umwandlung von regenerativem<br />

Strom in chemische<br />

Energieträger (Powerto-Gas),<br />

die Speicherfunktion der<br />

■■<br />

■■<br />

Gasinfrastruktur (Untergrundgasspeicher) sowie die<br />

große Transportkapazität mit hoher Flächendeckung<br />

und Zugriff auf weitere Nutzer,<br />

die mögliche Integration regenerativer gasförmiger<br />

Energieträger (Biogas, Wasserstoff, synthetisches Erdgas<br />

aus Biomasse oder H 2 +CO 2 ) in das Erdgasnetz,<br />

hocheffiziente Anwendungs- bzw. Kraft-Wärme-Kopplungs-Technologien<br />

auf der Basis von gasförmigen Energieträgern<br />

zur Rückverstromung in Versorgungslücken<br />

von Wind und PV.<br />

Die Verbundpartner analysieren die Strom- und Gasnetze,<br />

um die Vorteile und Potenziale einer Kooperation<br />

beider Transportsysteme in ihrer Funktion als Energiespeicher<br />

herauszuarbeiten und die tagesabhängige und<br />

saisonale Dynamik aus Angebot und Nachfrage aufzudecken.<br />

Dabei liegt der Fokus der Untersuchung auf<br />

Umwandlungskapazitäten von Strom aus erneuerbaren<br />

Energien in erneuerbare Gase mittels Elektrolyse und<br />

Methanisierung (Power-to-Gas).<br />

Nur eine Analyse des gesamten Energieversorgungssystems<br />

ermöglicht die Übersicht über alle Marktprozesse<br />

und verhindert Fehler durch die Bevorzugung einzelner<br />

Versorgungsstränge. In dem abschließenden Bild 20 wird<br />

kurz ein Schema dargestellt, welches die Bestandteile und<br />

das Zusammenwirken der Modelle des geplanten Ansatzes<br />

in groben Zügen skizziert.<br />

Bild 20: Schema der Teilmodelle und Wechselwirkungen im Projekt „KonStGas“ (Quelle: DBI)<br />

1-2014 gaswärme international<br />

49


FACHBERICHTE GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

Einspeisung von Wasserstoff ins Erdgasnetz<br />

Mit dem Energiekonzept aus 2011 hat die Bundesregierung<br />

die Energieversorgung bis 2050 vorgezeichnet. Der<br />

Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien<br />

(EE) am Bruttostromverbrauch soll bis 2050 auf 80 %<br />

gesteigert und eine Verminderung des Primärenergieverbrauchs<br />

um 50 % in 2050 gegenüber 2008 erreicht<br />

werden. Dies bedeutet ein großes Integrationspotenzial<br />

an zum Teil nicht kontinuierlich verfügbaren EE und<br />

eine mögliche Lastverschiebung von der zentralen zur<br />

dezentralen Energieerzeugung. Makroskopisch liegt eine<br />

Lösungsstrategie im intelligenten „Zusammenwachsen“<br />

der Strom- und Gasnetze vor. Dazu gehört auch die verfügbarkeits-<br />

und bedarfsgesteuerte Umwandlung bzw.<br />

Speicherung von Strom aus Windkraft und Photovoltaik im<br />

Erdgasnetz. Insgesamt kann aus diesem Ansatz eine Vielzahl<br />

von Verwendungspfaden herausgearbeitet werden,<br />

die flexible Lösungen für die Integration von EE liefern.<br />

So kann überschüssiger Strom aus EE via Elektrolyse und<br />

Wasserstofferzeugung („Power-to-Gas“) bzw. Methanisierung<br />

ins Erdgasnetz „eingespeist“ und in „Bedarfstälern“<br />

über Kraft-Wärme-Kopplung mit hohen Wirkungsgraden<br />

rückverstromt (dezentrales Brennstoffzellenspeicherkraftwerk)<br />

oder im Wärme- und Mobilitätssektor verwendet<br />

werden (Bild 21).<br />

Bild 21: H 2 und KWK im zukünftigen Energiemix. Schematische Darstellung der<br />

Verwendungspfade von EE (Strom aus Windkraft und PV) unter Berücksichtigung<br />

einer urbanen Infrastruktur (Quelle: GWI)<br />

Die Umwandlung von Überschussstrom in den chemischen<br />

Energieträger Wasserstoff ermöglicht eine effiziente<br />

Speicherbarkeit der Energie. Durch die Einspeisung<br />

und Verteilung im Erdgasnetz werden verschiedenste<br />

Anwendungstechnologien erreicht, die je nach Effizienz<br />

oder wirtschaftlichen Gesichtspunkten einen optimalen<br />

Wirkungsgrad erreichen. Um die technisch-physikalischen<br />

Grenzen einer Wasserstoffeinspeisung ins Erdgasnetz zu<br />

ermitteln und die im Netz befindlichen Gasgeräte zu<br />

schützen, werden im Labor Gasendgeräte mit erhöhten<br />

Wasserstoffkonzentrationen beaufschlagt.<br />

ERMITTLUNG VON WASSERSTOFF-<br />

KONZENTRATIONSGRENZEN FÜR DEN<br />

BETRIEB VON GASENDGERÄTEN IM<br />

HAUSHALTSBEREICH<br />

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der DVGW-<br />

Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher<br />

Instituts für Technologie (DVGW-EBI), der E.ON Hanse<br />

und anderen Partnern durchgeführt und wird gefördert<br />

mit Mitteln des DVGW Deutscher Verein des Gas- und<br />

Wasserfaches e.V.<br />

Die Untersuchung von H 2 -Konzentrationsgrenzen für<br />

den Betrieb von Gasendgeräten im Haushaltsbereich wird<br />

innerhalb des Forschungsvorhabens<br />

„Untersuchungen zur Einspeisung<br />

von Wasserstoff in ein Erdgasverteilnetz<br />

– Auswirkungen auf den Betrieb<br />

von Gasanwendungstechnologien im<br />

Bestand, auf Gas-Plus-Technologien<br />

und auf Verbrennungsregelungsstrategien“<br />

durchgeführt.<br />

Ziel des Projektes ist die breite<br />

und grundlegende Ermittlung der<br />

technischen Grenzen und Beeinflussung<br />

von Gasgeräten beim<br />

Betrieb mit H 2 -reichen Gasen an<br />

der Wobbe-Index-Grenze in Bezug<br />

auf Funktion (Brennverhalten), Werkstoffbeeinflussung<br />

(Korrosion) und<br />

Einstellung der Gasgeräte. Durch die<br />

Zugabe von Wasserstoff ins Erdgasnetz<br />

(siehe Bild 22) werden je nach<br />

Grundgas die brenntechnischen<br />

Parameter verändert. Neben der<br />

Sicherstellung der Gerätefunktion<br />

sind ebenso die aktuellen Grenzen<br />

nach DVGW Regelwerk einzuhalten.<br />

Dazu zählt u. a. die maximale<br />

„+/-2 %-Brennwertabweichung“ bei<br />

50 gaswärme international 1-2014


GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

FACHBERICHTE<br />

der Abrechnung (G 685) und die Einhaltung<br />

der Grenzwerte für die relative<br />

Dichte 0,55-0,75 (G 260).<br />

Für das Teilprojekt wurden verschiedene<br />

Geräteklassen identifiziert, die mit<br />

über Markterhebungen (NGT, Schornsteinfeger,<br />

Hersteller) zu identifizierenden<br />

Geräten belegt werden, um den<br />

breiten Bereich der gesamten Produktmatrix<br />

(Neu- und Altgeräte bzw. Geräte<br />

aus dem Feld) zu erfassen. Zusätzlich<br />

werden Koch- und Mikro-KWK-Anwendungen<br />

sowie andere Geräte nach Vereinbarung<br />

miteinbezogen.<br />

Neben den normalen Betriebsszenarien<br />

werden auch Worst-Case-Szenarien<br />

(Kaltstart im Winter, plötzliche Umschaltung)<br />

mit verschiedenen Gasbeschaffenheiten<br />

(bis 30 % Wasserstoffanteil<br />

im Erdgas) untersucht, um mögliche<br />

Gerätebeeinflussungen zu dokumentieren.<br />

Während der Versuche wird eine<br />

Abgasmessung sowie Aufnahme der<br />

Leistungsdaten durchgeführt.<br />

Bild 22: Mögliche Anteile an Wasserstoff im Rahmen der Dichtegrenzen (Quelle: GWI)<br />

Untersuchung des Beitrags der dezentralen Kraft-<br />

Wärme-Kopplung zur Deckung der Residuallast aus<br />

erneuerbaren Stromerzeugern und Stromverbrauch<br />

(Residuallast KWK)<br />

Gefördert mit Mitteln des DVGW Deutscher Verein des Gasund<br />

Wasserfachs e.V. unter der Fördernummer G 8/02/12.<br />

Gemeinschaftsprojekt mit dem DBI – Gastechnologisches<br />

Institut gGmbH Freiberg (DBI) als koordinierende Forschungsstelle,<br />

der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut<br />

des Karlsruher Instituts für Technologie (EBI), dem Institut für<br />

Energie- und Klimaforschung – Systemforschung und Technologische<br />

Entwicklgung am Forschungszentrum Jülich (FZJ),<br />

dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik<br />

und dem E.ON Energy Research Center der RWTH<br />

Aachen, Lehrstuhl für Gebäude- und Raumklimatechnik (ERC).<br />

Im Rahmen des DVGW-Forschungsprojektes Systemanalyse<br />

II wurden die Potenziale moderner Gastechnologien<br />

zur Senkung von CO 2 -Emissionen bei hoher Primärenergieeffizienz<br />

und niedrigen CO 2 -Vermeidungskosten in unterschiedlichen<br />

Szenarien für den Zeitraum bis zum Jahr 2050<br />

untersucht. In diesem Projekt hat sich gezeigt, dass die KWK<br />

im Wohngebäudesektor einen großen Beitrag zur Senkung<br />

der CO 2 -Emissionen leisten kann. Diese Untersuchungen<br />

basierten auf einer wärmegeführten Betriebsweise, die im<br />

Wesentlichen auf eine Verdrängung des Stromerzeugungsmixes<br />

(fossiler Anteil) ausgerichtet ist. Neben dieser Betriebsweise<br />

existieren auch andere Einsatzvarianten, z. B. eine<br />

stromgeführte Betriebsweise (im möglichen Rahmen der<br />

Wärmeversorgungspflicht) zur Deckung der Residuallast aus<br />

der Erzeugung von EE-Strom (Wind, PV, Biomasse) und dem<br />

regionalen Stromverbrauch.<br />

Ziel des Projektes ist es, eine Projektion für den Beitrag der<br />

KWK zu erstellen, inwieweit die Technologie in der Lage ist,<br />

die Residuallast unter Berücksichtigung der Wärmeerzeugung<br />

und -nachfrage zu decken. Dabei sollen die Methodik und<br />

die Rahmenbedingungen aus dem Projekt Systemanalyse II<br />

aufgegriffen und durch die spezifischen Rahmenbedingungen<br />

erweitert werden.<br />

Hierbei werden die Erzeugung von EE-Strom sowie<br />

der Strombedarf auf Regionen in stündlichen Profilen auf­<br />

1-2014 gaswärme international<br />

51


FACHBERICHTE GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

Bild 23: Exemplarischer regionaler Ausgleichsbedarf der Stromerzeugung vor und nach dem Atomausstieg<br />

(Quelle: RWE)<br />

geschlüsselt (Bild 23). Ferner wird der Wärmebedarf der<br />

Gebäudestruktur ebenfalls nach Regionen differenziert und<br />

der KWK-Einsatz mittels Wärmespeicher für unterschiedliche<br />

Gebäudeklassen und den stromgeführten Betrieb zur<br />

Deckung der Residuallast optimiert und berücksichtigt.<br />

Für die Gebäudetypologie der Einfamilienhäuser werden<br />

durch das Gas- und Wärme-Institut Modelle zur Auslegung<br />

und Eignung für den Gebäudetyp sowie zur stromgeführten<br />

Einsatzplanung der Systeme vorgenommen mit dem<br />

Ziel, die Residuallast der Region zu decken. Dies beinhaltet<br />

die Anpassung und die Aufstellung der Modelle KWK-System/Gebäude<br />

unter Verwendung der in der Systemanalyse<br />

II verwendeten Methodik. Ferner erfolgt eine Zuordnung<br />

der Mini-BHKW-Typen zur<br />

gewählten Gebäudetypologie<br />

unter Berücksichtigung<br />

der Optimierung des<br />

KWK-Einsatzes hinsichtlich<br />

der Speichergröße und<br />

der Stromführung nach<br />

unterschiedlichen Typsituationen<br />

der Residuallast.<br />

Die Optimierung erfolgt an<br />

der Lastdeckung als Zielfunktion<br />

für die jeweiligen<br />

Technologien. Die simulationstechnische<br />

Betrachtung<br />

der ermittelten Gebäude-<br />

KWK-Kombination erfolgt<br />

über einen Jahreszeitraum.<br />

Im Ergebnis des Projektes<br />

sollen die Veränderung<br />

der regionalen Residuallasten<br />

sowie der sich aus dem<br />

stromgeführten Einsatz der KWK in Wohngebäuden ergebende<br />

Deckungsbeitrag für die Zukunft projiziert werden, d. h.<br />

die Szenarien der Systemanalyse II werden mit den neuen<br />

Ansätzen fortgeführt und weiter präzisiert. Dazu werden die<br />

politischen Rahmenbedingungen und Maßnahmen aus der<br />

Systemanalyse II übernommen bzw. entsprechend den aktuellen<br />

Entwicklungen angepasst. Zusätzlich ist ein Szenario mit<br />

einer minimalen energetischen Gebäudesanierung zu untersuchen.<br />

Für die Entwicklungsprojektion der KWK-Systeme soll<br />

auf die Arbeiten in der Systemanalyse II (Szenario Innovations-<br />

Offensive) zurückgegriffen werden. Als Szenariorahmen wird<br />

der Zeitraum bis zum Jahr 2050 gesetzt. Als Stützjahre werden<br />

die Jahre 2020, 2030 sowie 2050 betrachtet.<br />

100 KWK-Anlagen für Bottrop<br />

Gefördert mit Mitteln aus dem „Programm Rationelle<br />

Energieverwendung, regenerative Energien und Energiesparen<br />

(progres.NRW)“ und dem „Europäischen Fonds<br />

für regionale Entwicklung (EFRE)“, Ziel 2-Programm 2007-<br />

2013, Phase VI – Programmbereich „Innovation“ und Programmbereich<br />

„KWK“ sowie mit Komplementärmitteln<br />

des Landes NRW. Weitere Projektpartner sind der DVGW<br />

Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V., sowie<br />

die ELE Emscher Lippe Energie GmbH.<br />

Das Demonstrationsprojekt „KWK-Modellversuch zur<br />

CO 2 -Reduktion in der InnovationCity Bottrop“ ist Mitte<br />

2013 gestartet. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen<br />

fördert in der InnovationCity-Ruhr-Modellstadt Bottrop ein<br />

Leuchtturmprojekt, das das CO 2 -Einsparpotenzial durch<br />

den Einsatz von KWK-Anlagen im Wohnungs- und kleineren<br />

Gewerbebestand aufzeigen soll. Dazu werden etwa<br />

100 KWK-Anlagen in Gebäudetypen mit unterschiedlichen<br />

Dämmstandards installiert. Das Projekt wird vom Gas- und<br />

Wärme-Institut Essen e.V. (GWI) koordiniert und mit der<br />

InnovationCity Management GmbH und der Hochschule<br />

Ruhr West durchgeführt. In das Projekt eingebunden sind<br />

Anlagenhersteller, das Handwerk, die Energieversorger<br />

und Endnutzer.<br />

Die Klimaschutz- und Energiepolitik des Landes<br />

ist darauf ausgerichtet, Anreize und Impulse für eine<br />

umwelt- und klimaschonende Energieversorgung zu<br />

setzen. Ein wichtiger Eckpfeiler zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

ist der Einsatz von innovativen KWK-Anlagen.<br />

52 gaswärme international 1-2014


GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

FACHBERICHTE<br />

Durch die gleichzeitige Erzeugung von Strom und<br />

Nutzwärme mit einer KWK-Anlage kann die eingesetzte<br />

Primärenergie effizienter genutzt werden als bei der herkömmlichen,<br />

getrennten Erzeugung.<br />

Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen will mit dem<br />

Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung die Energiewende im<br />

„Energieland“ NRW weiter vorantreiben. Bis zum Jahr 2020<br />

soll der Anteil des Stroms, der mit KWK-Anlagen erzeugt<br />

wird, auf mindestens 25 % erhöht werden. Die Basis hierfür<br />

liefert das vom NRW-Klimaschutzministerium aufgelegte<br />

KWK-Impulsprogramm.<br />

Im Projekt werden dazu in der InnovationCity-Ruhr-<br />

Modellstadt Bottrop in repräsentativen Gebäudetypen mit<br />

unterschiedlichen Wärmestandards bis zu 100 KWK-Systeme<br />

unterschiedlicher Technologien (Otto- und Stirling-Motoren<br />

sowie Brennstoffzellen) installiert, um einen „Vorher-Nachher-<br />

Vergleich“ durchzuführen. Folgende Kriterien werden dazu<br />

herangezogen: Energieeinsatz und Energieverbrauch, CO 2 -Einsparpotenzial,<br />

Nutzungsgrad, Treibhausgas-Emissionen, Gebäudeeignung<br />

sowie Installation, Wartung und Nutzerkomfort.<br />

Das Demonstrationsprojekt folgt somit konsequent den<br />

umfangreich durchgeführten statischen und dynamischen<br />

Laborversuchen, erweiterten Laborversuchen im GWI-<br />

Demonstrationshaus (Bild 24 und 25) unter praxisnahen Randbedingungen<br />

und Simulationen im Rahmen der DVGW-Innovationsoffensive<br />

mit der heute verfügbaren KWK-Technologie.<br />

Der Titel „Vom Labor in die Demonstration“ steht für<br />

den auf einer bestehenden Datenbasis der Geräte aufsetzenden<br />

Technologietransfer in die Praxis, wobei mit<br />

„Praxis“ die kooperative Verbindung aller Akteure zur<br />

Etablierung der KWK-Technologie in der Endanwendung<br />

unter Berücksichtigung der Gebäudestruktur gemeint<br />

ist. Die Etablierung auch bereits markteingeführter<br />

Geräte wird durch das Zusammenwirken von Herstellern<br />

unterschiedlicher Technologien, dem Handwerk,<br />

Energieversorgern, den Nutzern und der wissenschaftlichen<br />

Begleitung gefestigt. Ein weiterer, wesentlich über<br />

Feldtests hinausgehender Aspekt ist die Demonstration<br />

sowie Bewertung des Energieeinsparpotenzials durch<br />

den Einsatz einer größeren Anzahl von KWK-Systemen in<br />

einem Stadtbereich mit einem detaillierten Vorher-Nachher-Vergleich.<br />

Ferner ist eine differenzierte Bewertung<br />

durch die Integration gleicher Technologien in unterschiedlichen<br />

Dämmstandards ausgewählter Gebäude<br />

möglich. Somit ist neben einer ökologischen auch eine<br />

ökonomische Bewertung integriert.<br />

Durch die Zusammenarbeit von Herstellern, dem<br />

Handwerk, Energieversorgern, den Nutzern und der<br />

wissenschaftlichen Begleitung profitieren alle Beteiligten.<br />

Gleichermaßen zentrale Fragestellungen werden<br />

beantwortet: Welche KWK-Technologie kann in welchem<br />

Gebäude optimal zum Einsatz gebracht werden? Ein<br />

weiterer wichtiger Aspekt ist das Aufzeigen von Energieeinsparpotenzialen<br />

in einem Quartier in einem Vorher-<br />

Nachher-Vergleich. Die Vergleichbarkeit ist durch die<br />

nahezu identischen Randbedingungen für alle Systeme<br />

bzw. Gebäude gegeben. Damit kann auch der Einsatz für<br />

Gebäude mit unterschiedlichen Dämmstandards angepasst<br />

und ein technisches und wirtschaftliches Optimum<br />

ermittelt werden.<br />

Das Projekt betrachtet technologisch, ökonomisch und<br />

ökologisch alle Aspekte, um als Leuchtturmprojekt auch<br />

über die Landesgrenzen NRWs hinaus die KWK-Technologien<br />

weiter zu etablieren. Es bieten sich viele Anknüpfungspunkte<br />

für andere innovative Technologien, wie Smart<br />

Grids und E-Mobility. Das Projekt hat somit Modellcharakter<br />

für andere Kommunen und soll diese bei der Umsetzung<br />

ihrer KWK-Strategien unterstützen.<br />

Bild 24: GWI-Demonstrationshaus (Quelle: GWI)<br />

Bild 25: Installation im Keller (Quelle: GWI)<br />

1-2014 gaswärme international<br />

53


FACHBERICHTE GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

Forschungs- und Netzwerkaktivitäten<br />

zum Thema „Wasserstoff“ in NRW<br />

In den letzten Jahren hat das GWI seine Aktivitäten zum<br />

Thema Wasserstoff NRW-Netzwerke forciert. Seit 2012 ist das<br />

GWI Teil des Netzwerks „Brennstoffzelle und Wasserstoff“<br />

(NBW.NRW) und übernimmt aktive Tätigkeiten in den dortigen<br />

Expertenkreisen. Mit 413 Mitgliedern ist dieser Verbund<br />

das größte Netzwerk für Brennstoffzellen und Wasserstoff<br />

in Europa. Schwerpunkte liegen insbesondere bei den Themen<br />

„Power-to-Gas (PtG)“ und „Wasserstoff-Systeme“.<br />

Auch in anderen Netzwerken, wie zum Beispiel „H 2 -Netzwerk<br />

Ruhr“ ist das GWI beteiligt, um die Akteure und Unternehmen<br />

der Branche kennenzulernen und optimale Kooperationen<br />

für zukünftige Forschungsaktivitäten zu akquirieren.<br />

Ein weiteres Ziel ist die Bündelung von Kompetenzen<br />

und die Sammlung von bereits abgeschlossenen Studien<br />

und Projekten, auf Basis derer man weitere Pilotprojekte<br />

aufbauen kann. Ein Besipiel für eine solche Sammlung<br />

ist eine Studienübersicht (Bild 26), die im Rahmen des<br />

Expertenkreises PtG des NBW.NRW mit den Partnern DVGW,<br />

Energie.Agentur NRW und GWI erarbeitet und von Mitgliedern<br />

des Kreises ergänzt wurde.<br />

Bild 26: Studienübersicht (Quelle: GWI)<br />

„VIRTUELLES INSTITUT –<br />

STROM ZU GAS UND WÄRME“<br />

Gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft<br />

und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen.<br />

Die Koordination übernehmen das Gas- und Wärme-Institut<br />

Essen e.V. und das Energiewirtschaftliche Institut in Köln<br />

(ewi), weitere Partner sind das Forschungszentrum Jülich,<br />

das Wuppertal Institut, das Zentrum für Brennstoffzellentechnik<br />

(ZBT) und die Ruhr-Universität Bochum. Das Projektkonsortium<br />

wird zusätzlich inhaltlich unterstützt und<br />

begleitet durch den Cluster Energieforschung des Landes<br />

NRW (CEF.NRW).<br />

Eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen<br />

ist die Transformation des bestehenden, fossil dominierten<br />

Energieversorgungssystems hin zu einer klimafreundlichen,<br />

zugleich sicheren und bezahlbaren Energieversorgung.<br />

Diese sogenannte Energiewende und der daraus folgende<br />

Ausbau der fluktuierenden erneuerbaren Energien gemäß<br />

den Zielen von Bund und Land NRW werden mittelfristig<br />

dazu führen, dass das zeitliche und örtliche Stromangebot<br />

nicht zur Nachfrage passt. Dementsprechend muss das<br />

zukünftige Energieversorgungssystem deutlich flexibler<br />

ausgestaltet werden.<br />

Das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt mit<br />

der Etablierung neuer Forschungskooperationen den Fortschritt<br />

bei den Themen der Energiewende. Für verschiedene<br />

Themencluster sollen „virtuelle Institute“ gegründet<br />

werden, die schon vorhandene Kompetenzen bündeln, die<br />

gute Infrastruktur in NRW nutzen und wichtige Aufbaubzw.<br />

Vorbereitungsarbeiten mit einem erkennbaren Mehrwert<br />

für größere strategische Forschungsvorhaben leisten.<br />

Eines dieser virtuellen Institute wird sich dem Schwerpunktthema<br />

„Flexibilisierungsoptionen im Strom-Gas-Wärme-System“<br />

widmen. Neben dem Netzausbau auf allen<br />

Ebenen und der Flexibilisierung des bestehenden Kraftwerksparks<br />

werden zunehmend auch Energiemanagementoptionen<br />

(DSM = Demand Side Management) und<br />

Speicherkapazitäten benötigt. Bisher gibt es noch keine<br />

technisch und wirtschaftlich ausgereiften Verfahren zur mittel-<br />

und langfristigen Speicherung von Stromüberschüssen,<br />

die dann in Zeiten mit ungenügender Produktion wieder<br />

genutzt werden können. Ein vielversprechender Ansatz ist<br />

das sogenannte Power-to-Gas (PtG)-Verfahren. Gegenstand<br />

von Power-to-Gas ist zunächst die Umwandlung von Strom<br />

aus erneuerbaren Energien (EE) in einen anderen Energieträger<br />

(Wasserstoff und/oder sogenanntes synthetisches Erdgas<br />

(Substitute Natural Gas, SNG)) sowie gegebenenfalls dessen<br />

54 gaswärme international 1-2014


GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

FACHBERICHTE<br />

Rückverstromung. Dieser Prozess ist eine<br />

der wenigen Optionen, die eine mittelbis<br />

langfristige Speicherung von Strom<br />

in großen Mengen erlauben und wird als<br />

ein möglicher Grundpfeiler des künftigen<br />

Energiesystems eingeschätzt. Nicht minder<br />

bedeutsam sind die Optionen Power-to-Fuel<br />

(PtF) mit Anknüpfung an den<br />

vergleichsweise hochpreisigen Treibstoffsektor,<br />

sowie eingeschränkt die Erzeugung<br />

und Nutzung von Wärmeenergie<br />

aus Stromüberschüssen (Power-to-Heat,<br />

PtH). Darüber hinaus können Energiemanagementoptionen<br />

zukünftig auch einen<br />

wesentlichen Beitrag zur Flexibilisierung<br />

des Energieversorgungssystems leisten.<br />

Für NRW mit seinem hohen Anteil industrieller<br />

Wertschöpfung ist das Thema sehr<br />

wichtig. Die bereits vorhandene Infrastruktur<br />

(z. B. eine Wasserstoff-Pipeline,<br />

große Industrieparks) erlaubt eine vielfältige<br />

Nutzung des aus überschüssigem Strom erzeugten Gases<br />

nicht nur für die Rückverstromung, sondern auch für stoffliche<br />

Anwendungen (z. B. Mobilitätsanwendungen, Nutzung<br />

in der chemischen Industrie oder der Stahlindustrie). Die<br />

intelligente Flexibilisierung des Energieversorgungssystems<br />

mit all seinen Facetten kann deshalb helfen, den Industriestandort<br />

NRW zu sichern und gleichzeitig klimafreundlicher<br />

und ressourceneffizienter zu gestalten.<br />

ENTWICKLUNG EINER FORSCHUNGS-<br />

AGENDA VOR DEM HINTERGRUND DER<br />

SPEZIFISCHEN RAHMENBEDINGUNGEN<br />

UND HERAUSFORDERUNGEN FÜR NRW<br />

Noch ist jedoch unklar, welche möglichen Pfade (direkte<br />

Nutzung als Wärme, Umwandlung zu Wasserstoff und dessen<br />

direkte Nutzung, weitere Umwandlung zu SNG, stoffliche<br />

Nutzung, Rückverstromung, DSM etc.) technologisch und<br />

wirtschaftlich Erfolg versprechend sind. Hier besteht dringender<br />

Forschungsbedarf. Da sich die Fragestellungen aus<br />

verschiedenen technischen Disziplinen und wirtschaftlichen<br />

Zusammenhängen ergeben, wird es zunächst ein Vorprojekt<br />

zum „Virtuellen Institut – Strom zu Gas und Wärme“ geben.<br />

Übergeordnetes Ziel bzw. Aufgabe ist die Entwicklung<br />

einer Forschungsagenda für das virtuelle Institut vor dem<br />

Hintergrund der spezifischen Rahmenbedingungen und<br />

Bild 27: Forschungsagenda (Quelle: GWI)<br />

Herausforderungen für Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen<br />

des Vorprojektes werden nachfolgende Zielstellungen<br />

bzw. Aufgaben im Detail abgearbeitet:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Identifikation der relevanten Akteure und Netzwerke<br />

aus Wissenschaft und Forschung,<br />

Analyse von Studien und laufenden Projekten zum<br />

Thema (NRW, D, EU, USA, Japan, weitere…),<br />

Technisch-wirtschaftliche, technologische und<br />

systemanalytische Betrachtung der potenziellen<br />

Energiepfade unter Berücksichtigung rechtlicher<br />

Rahmenbedingungen,<br />

Entwicklung einer Forschungsagenda NRW<br />

(Bild 27) mit ausgewählten Stakeholdern:<br />

■■<br />

Schwerpunktsetzung zukünftiger Arbeitsfelder<br />

im virtuellen Institut sowie<br />

■■<br />

Definition von Strukturen und Prozessen innerhalb<br />

des virtuellen Instituts.<br />

Das Vorprojekt ist im Oktober 2013 gestartet und endet<br />

im Herbst 2014. Gefördert wird es vom Land Nordrhein-<br />

Westfalen durch Mittel des Ministeriums für Innovation,<br />

Wissenschaft und Forschung. Um die breit gefächerten<br />

Themen der einzelnen Forschungszweige im Vorprojekt<br />

wissenschaftlich abzudecken, haben sich verschiedene<br />

Institute in NRW zusammengefunden.<br />

1-2014 gaswärme international<br />

55


FACHBERICHTE GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

European-wide field trials for residential<br />

fuel cell micro-CHP (ene.field)<br />

Bild 28: Entwicklung der weltweiten Mikro-KWK-Brennstoffzellen-Verkäufe<br />

(Quelle: COGEN Europe)<br />

Gefördert mit Mitteln der Europäischen Kommission durch<br />

das 7. Rahmenprogramm (FP7/2003-2013) mit der gemeinsamen<br />

Technologieinitiative für Brennstoffzellen und Wasserstoff<br />

unter der Vereinbarung Nr. 303462. Im Gemeinschaftsprojekt<br />

sind insgesamt 26 europäische Partner<br />

vertreten (weitere Informationen unter www.enefield.eu).<br />

Im Rahmen des EU-Projekts „ene.field“ werden bis zu<br />

1.000 Brennstoffzellensysteme in zwölf europäischen Mitgliedstaaten<br />

installiert. Dieses Projekt stößt somit in neue<br />

Dimensionen zum Einsatz von Brennstoffzellen-Mikro-KWK<br />

in Europa vor und stellt einen sinnvollen Schritt in Richtung<br />

einer nachhaltigen Kommerzialisierung der häuslichen<br />

Brennstoffzellen-Technologie dar.<br />

Das Projekt vereint neun etablierte europäische Hersteller<br />

von Mikro-KWK-Brennstoffzellen in einen gemeinsamen<br />

Rahmen und deckt dabei alle zurzeit verfügbaren<br />

Brennstoffzellen-KWK-Technologien ab. Die installierten<br />

Brennstoffzellen sind mit einer aktiven Datenerfassung<br />

ausgestattet und decken die Bereiche der europäischen<br />

Heizungsmärkte inklusive aller Wohnungstypen und Klimazonen<br />

ab. Als Ergebnis folgt ein wertvoller Datensatz<br />

über inländische Energieverbräuche, der zu einer Beurteilung<br />

der Mikro-KWK-Anwendbarkeit in ganz Europa<br />

führen wird.<br />

Praktische Erfahrungen bei der Installation und Erfahrungen<br />

bei der Betreuung einer Vielzahl von Brennstoffzellen<br />

werden im ene.field-Projekt gesammelt. Diese Erfahrungen<br />

dienen den Partnern als finaler Schritt, bevor sie mit<br />

dem kommerziellen Einsatz der Brennstoffzellen beginnen<br />

können. Eine damit einhergehende Zunahme der produzierten<br />

Stückzahlen sowie der Steigerung des Automatisierungsgrades<br />

bei der Herstellung führen bei den beteiligten<br />

Herstellern zu Kostensenkungen (Bild 28).<br />

Das Gas- und Wärme-Institut ist als wissenschaftlicher<br />

Partner im ene.field-Projekt vertreten. Zu den Aufgaben<br />

zählen die möglichst automatisierte Aufnahme von Anlagenbetriebsdaten,<br />

die systematische Erfassung von Betriebsstörungen<br />

sowie die Unterstützung bei der Fragebogenentwicklung<br />

zur Kundenberatung. Da durch die Datenerfassung<br />

zahlreiche sensible Daten erhoben werden, widmet sich<br />

das GWI neben der<br />

Datenerfassung auch<br />

der systematisierten<br />

Anonymisierung der<br />

im Projekt erfassten<br />

Betriebsdaten.<br />

Aufbauend auf der<br />

eigentlichen Datenakquisition<br />

wird das<br />

technische Betriebsverhalten<br />

der Anlagen<br />

im europäischen<br />

Projekt analysiert und<br />

in verschiedensten<br />

Differenzierungen<br />

dargestellt.<br />

Die erfassten Daten<br />

werden durch die weiteren<br />

wissenschaftlichen<br />

Partner unter<br />

anderem als Basis für<br />

die Ökobilanzierung<br />

der Systeme sowie<br />

für die wirtschaftliche<br />

Betrachtung im Rahmen<br />

der „Total Cost of<br />

Ownership“-Analyse<br />

verwendet.<br />

56 gaswärme international 1-2014


GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

FACHBERICHTE<br />

Anhang<br />

VORTRÄGE UND POSTER<br />

Albus, R.: Gas-Plus-Technologien – Neueste Entwicklungen<br />

und Perspektiven; Thüga Erfahrungsaustausch Energieberatung<br />

/ Energievertrieb, Jena, 21.-22. Februar 2013<br />

Albus, R.: Neue Technologien zur Erzeugung von Strom<br />

und Wärme im Hausbereich; Gaskurs 2013, Karlsruhe, 15.-<br />

19. April 2013<br />

Albus, R.: Effizienzverbesserung durch Lastmanagement in<br />

der häuslichen Energieversorgung; 6. Fachkongress „smart<br />

energy 2.0“, Essen, 29.-30. April 2013<br />

Albus, R.: Die DVGW-Innovationsoffensive – Mit Gas-<br />

Innovationen in die Zukunft; Wingas Energie-Forum 2013,<br />

Technischer Erfahrungsaustausch, Friedewald, 11. Juni 2013<br />

Albus, R.: Das Gas- und Wärme-Institut im Überblick; 10.<br />

Journalistenreise der Wissenschaftsministerin des Landes<br />

NRW Svenja Schulze und der EnergieAgentur.NRW: Innovative<br />

Solarstromnutzung, leistungsstarke Energiespeicher<br />

und moderne Stromnetze, Essen, 26. Juni 2013<br />

Albus, R.: Neue Technologien und Aspekte für eine hocheffiziente<br />

Gebäudeenergieversorgung im Fokus der Energiewende;<br />

Erfahrungsaustausch der Chemiker und Ingenieure<br />

des Gasfaches, Leipzig, 19. September 2013<br />

Albus, R.: 100 Mikro-KWK-Anlagen in der InnovationCity<br />

Bottrop; ELE Informationsabend Aktion Erdgas-Umstieg,<br />

Bottrop, 26. September 2013<br />

Albus, R.: Potenzial der Gas-Plus-Technologien; gat 2013 – Gasfachliche<br />

Aussprachetagung, Nürnberg, 01.-02. Oktober 2013<br />

Albus, R.: Forschung und Entwicklung als Schlüssel zur<br />

Speicherung von Energie; Workshop „Energiepolitik am<br />

Scheideweg“ der CDU-Landtagsfraktion, Düsseldorf, 18.<br />

November 2013<br />

Albus, R.: Gas-Plus-Technologien; 19. EUROFORUM-Jahrestagung<br />

„Erdgas 2013“, Berlin, 05. Dezember 2013<br />

Benthin, J.; Giese, A.; Tali, E.; Werschy, M.; Franke, S.; Krause,<br />

H.; Dörr, H.; Kunert, M.: Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

auf industrielle Prozesse; 26. Deutscher<br />

Flammentag, Duisburg, 11.-12. September 2013<br />

Buller, M.: Grundlagen der Gasverbrennungs- und häuslichen<br />

Gasgerätetechnik; Gasgerätetechnik für Bereitschaftsdienste,<br />

Essen, 07.-08. Oktober 2013<br />

Buller, M.: Kombination von Kraft-Wärme-Kopplung und<br />

Dämmung; Projektgruppe Klein-BHKW in der Gebäudetechnik,<br />

B.KWK, Duisburg, 24. Juni 2013<br />

Buller, M.: Mini-KWK in der Hausenergieversorgung; BHKW<br />

Consult, 2. Jahreskonferenz – Mini-KWK-Kongress Berlin,<br />

11.-12. Juni 2013<br />

Buller, M.: Mikro-KWK im Rahmen der DVGW-Innovationsoffensive;<br />

6. Workshop Brennstoffzellen-Allianz, ZBT Duisburg,<br />

23.-24. April 2013<br />

Buller, M.: Stand der Mikro-KWK-Technologie unter Berücksichtigung<br />

von Messergebnissen; Fachausschuss Mikro-<br />

KWK, VDI Düsseldorf, 21. März 2013<br />

Burmeister, F.: Perspektiven der Zumischung; GWI-Praxisforum<br />

„Gasbeschaffenheit“, 04.-05. Dezember 2013<br />

Giese, A.: F&E Untersuchungen zum Einfluss schwankender<br />

Gasbeschaffenheit auf industrielle und gewerbliche<br />

Anwendungen; GWI-Praxisforum „Gasbeschaffenheit“, 04.-<br />

05. Dezember 2013<br />

Giese, A.: Gasbeschaffenheit – Überblick über die Situation<br />

in Deutschland und Europa sowie die Auswirkungen auf<br />

den Glasschmelzprozess; Linde-Expertenforum Glas, Mainz,<br />

06. November 2013<br />

Giese, A.: Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

auf industrielle Prozesse; HVG-DGG Fachausschusssitzung,<br />

Jena, 09. Oktober 2013<br />

Giese, A.: Entwicklung eines Mehrstoffbrenners für Heizöl-,<br />

Erdgas- und Schwachgasbetrieb (MSB); 26. Deutscher<br />

Flammentag, Duisburg, 11.-12. September 2013<br />

Giese, A.; Al-Halbouni, A.; Rahms, H.; Benim, A.; Kuppa, K.;<br />

Pfeifelmann, B.; Wollny, P.: Entwicklung eines effizienten,<br />

schadstoff- und pulsationsarmen Überschall-Sauerstoff-Öl/<br />

Gasbrenners für energieintensive Industrieanwendungen;<br />

26. Deutscher Flammentag, Duisburg, 11.-12. September<br />

2013<br />

Giese, A.: Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

auf industrielle Thermoprozessanlagen; 4. gwi-<br />

1-2014 gaswärme international<br />

57


FACHBERICHTE GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

Praxistagung „Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen“,<br />

Essen, 22.-25. April 2013<br />

Giese, A.: Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

auf die Industrie; Fachausschusssitzung Thermoprozesstechnik,<br />

voestalpine Linz, 25. April 2013<br />

Giese, A.: Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

auf die Industrie; 6. Fachkongress „smart energy<br />

2.0“, Essen, 29. April 2013<br />

Giese, A.: Energieeintrag – Brennertechnik für Glasschmelzwannen;<br />

87. Glastechnische Tagung, Bremen, 27.-29. Mai<br />

2013<br />

Giese, A.; Tali, E.; Benthin, J.: Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

auf industrielle Prozesse; 87. Glastechnische<br />

Tagung, Bremen, 27.-29. Mai 2013<br />

Giese, A.: Vorstellung des Versuchsofens für die Untersuchungen<br />

im Rahmen des IGT-AiF-FV Nr. 397 ZN „Biogaszufeuerung<br />

in der Glasindustrie“ (BG-G); 87. Glastechnische<br />

Tagung, Bremen, 27.-29. Mai 2013<br />

Giese, A.: Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

auf industrielle Prozesse; DVGW-TK „Industriegasanlagen“,<br />

Frankfurt, 25. Juni 2013<br />

Leicher, J.: Verbrennungsrechnung und Feuerungsauslegung<br />

mit Hilfe der GWI-Arbeitsblätter, 4. gwi-Praxistagung<br />

„Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen“; Essen, 22.-24.<br />

April 2013<br />

Leicher, J.: Flameless Oxidation in Glass Melting Furnaces;<br />

HiTherm Prag, 25.-26. Juni 2013<br />

Leicher, J.: Impact of variations of the chemical composition<br />

of natural gas on industrial combustion processes;<br />

HiTherm Prag, 25.-26. Juni 2013<br />

Leicher, J.; Benthin, J.; Giese, A.: Modeling Oxy-Fuel Combustion<br />

in Glass Melting Furnaces, the European Combustion<br />

Meeting; Malmö, 25.-28. Juni 2013<br />

Leicher, J.; Tali, E.; Giese, A.; Werschy, M.; Franke, S.; Krause,<br />

H.; Dörr, H.: Impact of gas quality variations on industrial<br />

combustion processes; 2 nd DVGW-EDGaR Joint Conference,<br />

Brüssel, 28.-29. November 2013<br />

Leicher, J.: Grundlagen der CFD, 1. Essener CFD-Tag; Essen,<br />

07. November 2013<br />

Leicher, J.: Gasbeschaffenheitsschwankungen: Auswirkungen<br />

auf verschiedene Anwendungen – <strong>International</strong>e<br />

Beispiele und Erfahrungen; GWI-Praxisforum „Gasbeschaffenheit“,<br />

Essen, 04.-05. Dezember 2013<br />

Leicher, J.: Grundlagen der Gasverbrennung; GWI-Praxisforum<br />

„Gasbeschaffenheit“, Essen, 04.-05. Dezember 2013<br />

Märtin, M.: Biogasbefeuerung in der Glasproduktion zur<br />

Reduzierung der CO 2 -Emissionen – Untersuchungen im<br />

Rahmen des AiF-Forschungsvorhabens; 87. Glastechnische<br />

Tagung, Bremen, 27.-29. Mai 2013<br />

Mozgovoy, A.: LNG – Eine Option? GWI-Praxisform „Gasbeschaffenheit“,<br />

Essen, 04.-05. Dezember 2013<br />

Naendorf, B.: Sachkundigenschulung Biogaseinspeiseanlagen,<br />

inhouse-Schulung Bohlen&Doyen; Wiesmoor, 22.<br />

Januar 2013<br />

Naendorf, B.: Power-to-Gas – Einblick in die Technologie,<br />

Marktreife, Ausblick in die Zukunft, iro Forum 2013: Gasnetze<br />

der Zukunft, Oldenburg, 08. Februar 2013<br />

Naendorf, B.: Betriebssicherheitstechnische Anforderungen<br />

an Biogasanlagen, 10. DVGW Betriebssicherheitstage, Bonn,<br />

27. Juni 2013<br />

Naendorf, B.: Grundlegende rechtliche Rahmenbedingungen,<br />

Tagung von ELE und GWI: Pflichten für die gewerblichen<br />

und industriellen Betreiber von Gasanlagen, Veltins-<br />

Arena Gelsenkirchen, 10. Oktober 2013<br />

Werschy, M.; Kühn, M.; Obenaus, T.; Leicher, J.; Benthin,<br />

J.; Giese, A.; Pruss, C.: Optisches, minimal-invasives Analysesystem<br />

für die UV-Flammendiagnose in Thermoprozessanlagen;<br />

26. Deutscher Flammentag, Duisburg, 11.-13.<br />

September 2013<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN IN<br />

FACHZEITSCHRIFTEN 2013<br />

Albus, R.; Görner, K.; Radzuweit, M.: Tätigkeitsbericht 2012<br />

des Gas- und Wärme-Instituts Essen e.V.; gwi – gaswärme<br />

international (62) 1-2013, S. 60<br />

Albus, R.: Die GWI-Arbeitsblätter – ein Standard im Wandel<br />

der Zeit; Vorwort GWI-Arbeitsblätter, Vulkan-Verlag Essen 2013<br />

Albus, R.: Potenziale und Perspektiven der Gas-Plus-Technologien<br />

im Kontext der Energiewende; gwf Gas | Erdgas<br />

(2013) Nr. 1-2, S. 52<br />

Albus, R.: Effizienzverbesserung durch Lastmanagement<br />

58 gaswärme international 1-2014


GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

FACHBERICHTE<br />

in der häuslichen Energieversorgung; gwf Gas | Erdgas<br />

(2013) Nr. 6, S. 400<br />

Albus, R.: Kraft-Wärme-Kopplung und dezentrale Energieversorgung;<br />

gwf Gas | Erdgas (2013) Nr. 12, S. 956<br />

Albus, R.: Gas-Plus-Technologien für eine nachhaltige Gaswirtschaft;<br />

energie | wasser-praxis – DVGW-Jahresrevue<br />

(2013) Nr. 12, S. 76<br />

Al-Halbouni, A.; Rahms, H.; Chalh-Andreas, B.; Giese, A.;<br />

Benim, A.: Entwicklung eines Kombibrenners für den Kohlevergasungsprozess;<br />

gwi – gaswärme international, Heft<br />

04/2013<br />

Buller, M.; Fischer, M.; et. al.; Statusreport 2013 – Mikro-Kraft-<br />

Wärme-Kopplungsanlagen – Status und Perspektiven; VDI<br />

Düsseldorf, FA Mikro-KWK, 10/2013<br />

Buller, M.: Kraft-Wärme-Kopplung und Dämmmaßnahmen<br />

im Wohngebäudebestand; DVGW energie | wasser-praxis,<br />

Ausgabe 01/2013<br />

Buller, M.: Ganzheitliche Betrachtung des Mikro-KWK-Potenzials<br />

im Wohngebäudebestand – Korrelation zwischen<br />

Kraft-Wärme-Kopplung und Dämmmaßnahmen; wvgw<br />

Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH<br />

Bonn, 2013<br />

Burmeister, F.; Tali, E.; Feldpausch-Jägers, S.; Scholten, K. F.;<br />

Krause, G.; Kuschan, V.: Experimentelle Untersuchungen zur<br />

Funktionstauglichkeit von mikrothermischen Gaszählern;<br />

DVGW energie | wasser-praxis, Heft 10/2013<br />

Burmeister, F.; Senner, J.: Optionen der Konditionierung<br />

von aufbereitetem Biogas mit Flüssiggas; Flüssiggas, S. 15<br />

Giese, A.; Tali, E.; Yilmaz, H.; Leicher, J.: Development of a<br />

multi-fuel burner for operation with light oil, natural gas<br />

and low calorific value gas, heat processing, no. 4, 2013<br />

Giese, A.; Tali, E.: Entwicklung eines Mehrstoffbrenners für<br />

Heizöl-, Erdgas- und Schwachgasbetrieb; gwi – gaswärme<br />

international, Heft 04/2013<br />

Giese, A.: Gasbeschaffenheitsschwankungen – Mögliche<br />

Auswirkungen auf industrielle Anwendungen; gwi – gaswärme<br />

international, Heft 02/2013<br />

Leicher, J.; Giese, A.: Flameless Oxidation as a Means to<br />

Reduce NO x Emissions in Glass Melting Furnace, <strong>International</strong><br />

Journal of Thermodynamics, vol. 16, no. 2, pp. 55-61,<br />

2013<br />

Leicher, J.; Giese, A.: Changing Natural Gas Qualities in Germany<br />

and Europe: Impact on Industrial Gas-Fired Applications,<br />

heat processing, no. 3, pp. 73-81, 2013<br />

Leicher, J.; Giese, A.: Änderungen der Gasbeschaffenheit in<br />

Deutschland und Europa: Auswirkungen auf industrielle<br />

Feuerungsprozesse (Teil 1), gwf Gas | Erdgas, Ausgabe 10,<br />

S. 754-761, 2013<br />

Leicher, J.; Giese, A.: Änderungen der Gasbeschaffenheit in<br />

Deutschland und Europa: Auswirkungen auf industrielle<br />

Feuerungsprozesse (Teil 2), gwf Gas | Erdgas, Ausgabe 11,<br />

S. 844-852, 2013<br />

Leicher, J.; Giese, A.: CFD-Simulation von Oxyfuel-Verbrennungsvorgängen,<br />

stahl und eisen, Ausgabe 12, 2013<br />

Leicher, J.; Giese, A.: Änderungen der Gasbeschaffenheit<br />

in Deutschland und Europa: Auswirkungen auf industrielle<br />

Feuerungsprozesse, in: Gasqualitäten im veränderten<br />

Energiemarkt: Herausforderungen und Chancen für die<br />

häusliche, gewerbliche und industrielle Anwendung. Giese,<br />

A.; Leicher, J.; Burger, N. (Hrsg.), Deutscher Industrie-Verlag,<br />

München, 2013<br />

Leicher, J.; Giese, A.; Tali, E.; Werschy, M.; Franke, S.; Krause,<br />

H.; Dörr, H.; Kunert, M.: Gasbeschaffenheitsänderungen:<br />

Auswirkungen auf industrielle Feuerungsprozesse und<br />

erste Lösungsansätze, in: Gasqualitäten im veränderten<br />

Energiemarkt: Herausforderungen und Chancen für die<br />

häusliche, gewerbliche und industrielle Anwendung. Giese,<br />

A.; Leicher, J.; Burger, N. (Hrsg.), Deutscher Industrie-Verlag,<br />

München, 2013<br />

Leicher, J.; Giese, A.; Tali, E.; Werschy, M.; Franke, S.; Krause,<br />

H.; Dörr, H.; Kunert, M.: Gasbeschaffenheitsänderungen:<br />

Auswirkungen auf industrielle Feuerungsprozesse und<br />

erste Lösungsansätze, gwi – gaswärme international, Heft<br />

06/2013<br />

MacLean, S.; Leicher, J.; Giese, A.; Irlenbusch., J.: Low NO x<br />

oxy-fuel combustion in non-ferrous metallurgy, heat processing,<br />

no. 1, pp. 75-81, 2013<br />

Märtin, M.: Biogasbefeuerung in der Glasproduktion, BIO­<br />

GAS Journal, Heft 01/2013<br />

Mozgovoy, A.; Senner, J.; Burmeister, F.: Der Energieträger<br />

LNG im Blickpunkt der deutschen Wirtschaft, gwi – gaswärme<br />

international, Ausgabe 6, 2013<br />

Senner, J.: Wasserstoff im Wandel der Energieversorgung;<br />

EnergieAgentur.NRW, Wasserstoff – Schlüssel zur Energie­<br />

1-2014 gaswärme international<br />

59


FACHBERICHTE GWI-Tätigkeitsbericht 2013<br />

wende (Beispiele aus Nordrhein-Westfalen von der Herstellung<br />

bis zur Nutzung), Ausgabe Oktober 2013, S. 6<br />

Senner, J.; Burmeister, F.: „Biogas im Energiemix – eine<br />

Bilanz“; Rohrleitungen im Zeichen des Klimawandels;<br />

Tagungsband 38 zum 27. Oldenburger Rohrleitungsforum<br />

2013 (Vulkan-Verlag GmbH)<br />

STUDENTISCHE ARBEITEN 2013<br />

Holle, Alexander: Wärme- und Stromlastprofile für den Gewerbe-/Handel-/Dienstleistungssektor<br />

– Erschließung einer neuen<br />

Methodik; Studienarbeit – Hochschule Ruhr West – Institut<br />

Energiesysteme und Energiewirtschaft; 11/2013<br />

MacLean, Steven: Entwicklung eines Überschallbrenners<br />

für Erdgas und Heizöl; Master Thesis – Rheinische Fachhochschule<br />

Köln, Fachbereich Ingenieurwesen/Virtuelle<br />

Produktentwicklung; 06/2013<br />

Moll, Christian: Typtagbasierte Jahresnutzungsgradermittlung<br />

von Mikro-KWK-Anlagen im GWI Versuchshaus; Bachelorarbeit<br />

– FH Münster, FB Energie – Gebäude – Umwelt;<br />

02/2013<br />

Noubissi Sohaing, Rodrigue: Experimentelle Untersuchung<br />

der Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsänderungen<br />

auf Brennersysteme; Ruhr-Universität Bochum – Lehrstuhl<br />

für Energieanlagen und Energieprozesstechnik; 06/2013<br />

Ullrich, Sven: Auswirkungen des sich verändernden europäischen<br />

Erdgasmarkts auf industrielle Feuerungsprozesse:<br />

Literaturrecherche und reaktionskinetische Untersuchungen;<br />

Diplomarbeit – Ruhr-Universität Bochum – Lehrstuhl<br />

für Energieanlagen und Energieprozesstechnik; 09/2013<br />

Ullrich, Sven: Bewertung der Effizienz und Ökologie ausgewählter<br />

Energieversorgungspfade zur Strom- und Wärmebereitstellung;<br />

Studienarbeit - Ruhr-Universität Bochum<br />

– Lehrstuhl Energiesysteme und Energiewirtschaft; 07/2013<br />

Reul, René: Analyse und Optimierung eines Edelstahlwärmetauschers<br />

zur Wärmerückgewinnung an Strahlheizrohrbrennern<br />

unter Verwendung konventioneller und computergestützter<br />

Methoden; Masterarbeit – Ruhr-Universität<br />

Bochum; 06/2013<br />

PROJEKTE IN BEARBEITUNG 2013<br />

Im Folgenden sind die zurzeit mit öffentlichen Mitteln<br />

geförderten Projekte aufgeführt (FuE-Projekte):<br />

■■<br />

Entwicklung und Verifizierung eines kostengünstigen<br />

Verfahrens zur Errichtung von Flächenkollektoren als<br />

Erdwärmequelle für Wärmepumpen (BBR Bundesamt<br />

für Bauwesen und Raumordnung )<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Entwicklung eines effizienten, schadstoff- und pulsationsarmen<br />

Überschall-Sauerstoff-Öl-/Gasbrenners für<br />

energieintensive Industrieanwendungen (AiF)<br />

Auslegung, Optimierung und Nachweis der Anwendbarkeit<br />

der verdünnten Verbrennung an regenerativ<br />

befeuerten Glasschmelzwannen zur NO x -Minderung<br />

und Energieeinsparung „Verdünnte Verbrennung II“ (AiF)<br />

Biogasbefeuerung in der Glasproduktion zur Reduzierung<br />

der CO 2 -Emissionen – Untersuchungen der Auswirkungen<br />

auf die Glasqualität, das Feuerfestmaterial<br />

und die Schadstoffemissionen (BG-G) (AiF)<br />

Innovative Nano-Beschichtung von Abgaswärmetauschern<br />

zur Steigerung der Effizienz und Lebensdauer<br />

(AiF-ZIM)<br />

Ene.field – European-wide field trials for residential fuel<br />

cell micro-CHP (EU)<br />

Entwicklung eines innovativen Brennersystems zur energetischen<br />

Nutzung von Produktgas aus pyrolysierten<br />

Gärresten (AiF-ZIM)<br />

Verbesserung der mathematischen Modellierung von<br />

Oxy-Fuel-Feuerungssystemen in der thermischen Verfahrenstechnik<br />

(O 2 -HTVT)<br />

KWK-Modellversuch zur CO 2 -Reduktion in der InnovationCity<br />

Bottrop (progres.NRW, EFRE)<br />

Vorprojekt zum „Virtuellen Institut – Strom zu Gas und<br />

Wärme“ (Ministerium für Innovation, Wissenschaft und<br />

Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen)<br />

Integration fluktuierender erneuerbarer Energien durch<br />

konvergente Nutzung von Strom- und Gasnetzen Konvergenz<br />

Strom- und Gasnetze (KonStGas) (BMWi, BMU,<br />

BMBF)<br />

AUTOREN<br />

Dr.-Ing. Rolf Albus<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.<br />

Essen<br />

Tel.: 0201 / 3618-100<br />

albus@gwi-essen.de<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Klaus Görner<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.<br />

Essen<br />

Tel.: 0201 / 3618-103<br />

klaus.goerner@uni-due.de<br />

Dipl.-Betriebswirt Michael Radzuweit<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.<br />

Essen<br />

Tel.: 0228 / 9188-750<br />

radzuweit@dvgw.de<br />

60 gaswärme international 1-2014


FACHBERICHTE<br />

Untersuchung von Vormischbrennern<br />

zur Ausrüstung eines<br />

Bolzenanwärmofens<br />

von Matthias Schnitzler, Günter Valder, Herbert Pfeifer<br />

Für einen neuen gasbeheizten Bolzenanwärmofen bestand die Herausforderung, möglichst effiziente Brennerdüsen zu<br />

entwickeln. Die Erwärmung findet mittels „Direct Flame Impingement“ statt. Seitens des Anlagenbauers, der Otto Junker<br />

GmbH, standen verschiedene Brennerdüsen zur Verfügung, die am Institut für Industrieofenbau und Wärmetechnik<br />

der RWTH Aachen hinsichtlich der Flammenstabilität, des Zündverhaltens, der Flammenlänge und des Wärmestroms<br />

für verschiedene Abstände untersucht und verglichen wurden. Auf der Basis dieser Messungen konnte die optimale<br />

Brennerdüse ausgewählt werden.<br />

Analysis of premixed burner nozzles in order to equip a<br />

new billet heating furnace<br />

The challenge for a new billet heating furnace was to develop efficient burner nozzles. The main heat transfer occurs by<br />

direct flame impingement. The plant construction company Otto Junker GmbH had to choose between several burner<br />

nozzles. Therefore the burner nozzles were investigated and compared at the Department for Industrial Furnaces and<br />

Heat Engineering at RWTH Aachen University regarding flame stability, ignition, flame length and heat flux for several<br />

distances between the burner and the surface. According to the results of these measurements the perfect burner<br />

nozzle was chosen.<br />

Die Otto Junker GmbH hat im Jahr 2013 einen neuartigen<br />

Bolzenanwärmofen für Kupfer bis 950 °C<br />

Metalltemperatur konzipiert und erfolgreich beim<br />

Kunden in Betrieb genommen (Bild 1). Die Herausforderung<br />

bestand darin, einen niedrigen Energiebedarf zu erreichen,<br />

da die Senkung der Energiekosten ein wesentlicher<br />

Punkt der Amortisationsrechnung des Betreibers war und<br />

damit erst die Investition ermöglicht wurde.<br />

An diesem Bolzenanwärmofen wurde zu diesem Zweck<br />

eine dreifache Wärmerückgewinnung realisiert, wobei die<br />

ersten beiden Maßnahmen der primären und die dritte Maßnahme<br />

der sekundären Abgasnutzung zuzurechnen sind:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Verbrennungsluftvorwärmung<br />

In der sogenannten Flammzone findet die Erwärmung<br />

der Bolzen mit dem Prinzip der direkten Flammenbeaufschlagung<br />

(Direct-Flame-Impingement) statt. Die Abgase<br />

strömen von dort zunächst in einen Abgaskanal. Hier<br />

ist ein zentraler Wärmetauscher eingebaut, der einen<br />

Teil der Abgasenergie nutzt, um die Verbrennungsluft<br />

auf ca. 400 bis 450 °C vorzuwärmen.<br />

Gutvorwärmung<br />

Anschließend wird das Abgas in die sogenannte Vorwärmzone<br />

geleitet, die wiederum aus drei einzelnen Vorwärmkammern<br />

besteht. In diesen Kammern wird Energie<br />

mit einem speziellen Düsensystem durch erzwungene<br />

Konvektion an die Bolzen übertragen. Die Abgastemperatur<br />

reduziert sich dabei auf ungefähr 200 °C.<br />

Warmwasserbereitung<br />

Im anschließenden Abgaskamin ist ein weiterer Wärmetauscher<br />

integriert, der einen Großteil der noch zur<br />

Verfügung stehenden Abgasenergie zur Warmwasserbereitung<br />

nutzt.<br />

1-2014 gaswärme international<br />

61


FACHBERICHTE<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

weiter Regelbereich von 20 bis 100 % zur Maximierung<br />

der Einschaltdauer,<br />

möglichst geringe Luftzahl zur Minderung der Zunderbildung<br />

sowie<br />

Temperaturbeständigkeit bis 1.000 °C bei ausgeschaltetem<br />

Brenner ohne Spülung mit Verbrennungsluft zur<br />

Minderung der Zunderbildung.<br />

Bild 1: Ansicht des Bolzenanwärmofens für Kupfer<br />

Bild 2: Foto des Versuchsaufbaus am Institut für Industrieofenbau<br />

und Wärmetechnik der RWTH Aachen<br />

Der vorliegende Beitrag soll beispielhaft eine Methode zeigen,<br />

die geeignet ist, die optimale Brennerdüse für den vorliegenden<br />

Anwendungsfall zu finden. Zur Verfügung standen<br />

verschiedene Varianten A, B, C, D und E einer von der Otto Junker<br />

GmbH hergestellten Brennerdüse mit einer Leistung von<br />

jeweils 11 kW. Diese Varianten waren für die Luftzahl λ = 1,10<br />

hinsichtlich der Kriterien Flammenstabilität, Zündverhalten<br />

und Wärmeübertragung zu bewerten. Dazu wurde eine wassergekühlte<br />

Wärmesenke verwendet und der übertragene<br />

Wärmestrom der Brenner in Abhängigkeit verschiedener<br />

Parameter ermittelt.<br />

Die Aufnahme des Flammenbildes erfolgte mittels einer<br />

Spiegelreflexkamera und eines bildverstärkten Kamerasystems.<br />

Wegen der Forderung nach geringem Energiebedarf<br />

und der hohen Oxidationsneigung von Kupfer wurden<br />

folgende Anforderungen an die Brennerdüse definiert:<br />

■■<br />

■■<br />

gleichmäßige Beaufschlagung des Einsatzgutes / der<br />

Kupferbolzen,<br />

gutes Zündverhalten, stabile Flamme,<br />

EXPERIMENTELLER AUFBAU<br />

Am Institut für Industrieofenbau und Wärmetechnik der<br />

RWTH Aachen wurde entsprechend der Aufgabenstellung<br />

ein Versuchsstand aufgebaut, mit dem sich sowohl<br />

das Flammenbild als auch der Wärmestrom erforschen<br />

lassen (Bild 2). Die Verbrennung findet bei einer Leistung<br />

von 11 kW und einer Luftzahl von λ = 1,10 statt, wobei<br />

die Verbrennungsluft nicht vorgewärmt wird.<br />

Das Flammenbild wurde sowohl mit einer Spiegelreflexkamera<br />

im sichtbaren Spektrum als auch mit einem<br />

bildverstärkten Kamerasystem untersucht. Das bildverstärkte<br />

Kamerasystem ist mit einem Filter ausgestattet,<br />

der für 303 bis 312 nm durchlässig ist. Die Untersuchung<br />

fand somit im ultravioletten Bereich des Strahlungsspektrums<br />

statt. Das Eigenleuchten von OH-Radikalen<br />

(OH-Chemilumineszenz) wird in der Praxis oft zur Untersuchung<br />

der Wärmefreisetzung herangezogen. OH-Radikale<br />

sind ein Zwischenprodukt, das bei der Verbrennung<br />

von Kohlenwasserstoffen entsteht. Deren Eigenleuchten<br />

findet bei 308 nm statt [1,2]. Der eingesetzte Filter<br />

gewährleistet, dass die gemessene Strahlungsintensität<br />

im Wesentlichen von den OH-Radikalen stammt.<br />

Der Aufbau ist auch geeignet, um Untersuchungen mittels<br />

laserinduzierter Fluoreszenz von OH-Radikalen durchzuführen.<br />

Dabei erfolgt die Messung in einer definierten<br />

Lichtschnittebene [3].<br />

Die zur Abfuhr der übertragenen Energie notwendige<br />

Wärmesenke besteht aus einem runden Messingblock<br />

mit einem Durchmesser von 190 mm und Kanälen für<br />

das Kühlwasser. Der Abstand zwischen Wärmesenke und<br />

Brennerdüse wurde im Versuch zwischen 50 mm und<br />

150 mm variiert.<br />

Während des Versuchs wird durch die direkte Flammenbeaufschlagung<br />

Wärme an die mit konstantem Wasservolumenstrom<br />

gekühlte Platte übertragen. Dabei<br />

werden der Volumenstrom sowie die Wassertemperatur<br />

unmittelbar vor dem Eintritt in die Wärmesenke und<br />

nach dem Austritt mit zwei Thermoelementen gemessen.<br />

Der übertragene Wärmestrom des Direct Flame<br />

Impingements wird nach der Einstellung des thermischen<br />

Gleichgewichts mit Gleichung (1) berechnet.<br />

Dabei beschreibt Q . den Wärmestrom, ṁ den Massenstrom<br />

des Wassers , c die spezifische Wärmekapazität<br />

des Wassers und ∆T die Temperaturdifferenz.<br />

(1)<br />

62 gaswärme international 1-2014


FACHBERICHTE<br />

VARIANTEN DER BRENNERDÜSEN<br />

Insgesamt wurden fünf verschiedene Vormischbrenner<br />

untersucht. Die Tabelle 1 listet die untersuchten Brennerdüsen<br />

auf.<br />

Tabelle 1: Aufstellung der untersuchten Brennerdüsen<br />

Brenner Bohrungen Flammrohr<br />

A ohne Drall konisch 32 mm<br />

B mit Drall konisch 47 mm<br />

C mit Drall konisch 47 mm<br />

D<br />

gerade und<br />

geneigt<br />

konisch<br />

Die Brennerdüse E hatte drallfreie Bohrungen. Es lag nur<br />

ein axialer Impuls der Verbrennungsgase vor. Das Flammrohr<br />

war zylindrisch und hatte einen Innendurchmesser<br />

von 22,5 mm. Die Brennerdüse A hatte ebenfalls drallfreie<br />

Bohrungen, war aber mit einem konischen Flammrohr mit<br />

32 mm Innendurchmesser ausgeführt<br />

(Bild 3). Die Brennerdüse B<br />

erhielt zusätzlich eine Drallplatte,<br />

sodass deren Ausströmung auch<br />

eine Geschwindigkeitskomponente<br />

in tangentialer Richtung<br />

zeigte. Das Flammrohr wurde<br />

ebenfalls konisch gestaltet, der<br />

Innendurchmesser jedoch auf<br />

47 mm vergrößert (Bild 4). Die<br />

Brennerdüse C war geometrisch<br />

identisch zu der Brennerdüse B,<br />

hatte aber in der Drallplatte eine<br />

zusätzliche zentrale Bohrung. Die<br />

Brennerdüse D wurde gegenüber<br />

der Brennerdüse C mit geraden<br />

und geneigten Bohrungen in der<br />

Drallplatte ausgeführt.<br />

Durchmesser<br />

des Flammrohrs<br />

am Austritt<br />

47 mm<br />

E ohne Drall zylindrisch 22,5 mm<br />

FLAMMENLÄNGE<br />

Die Flammenlänge im Freistrahl<br />

wurde aus der gemessenen<br />

Intensität der Chemilumineszenz-Strahlung<br />

der OH-Radikale<br />

bestimmt. Die Belichtungszeit<br />

betrug dabei 1 ms. Die dargestellten<br />

Messungen sind die<br />

Mittelwertbildung aus 300 Einzelmessungen.<br />

Die gemessene<br />

Intensität aller Messungen wurde<br />

mit einem konstanten Faktor normiert,<br />

um eine Darstellung der Intensität von 0 bis 100<br />

und somit einen besseren Vergleich zu ermöglichen. Die<br />

normierte Intensität ist in den Abbildungen mit OH norm.<br />

gekennzeichnet. Die Flammenoberkante wurde an der<br />

Stelle definiert, an der die normierte Intensität einen Wert<br />

von 30 erreicht. Die Flammenlänge wäre auch aus den<br />

Fotos zu bestimmen gewesen. Wegen des fließenden<br />

Überganges zwischen Flamme und Umgebung wurde<br />

die oben beschriebene Methode bevorzugt, zumal durch<br />

Verwendung des Filters ausgeschlossen werden konnte,<br />

dass die Messung z. B. durch Umgebungslicht verfälscht<br />

wurde. Bild 3 und Bild 4 zeigen sowohl das Foto als auch<br />

die Aufnahme mit dem bildverstärkten Kamerasystem der<br />

Brenner A und B. Der Abstand zwischen der Wärmesenke<br />

und der Mündung betrug hierbei 50 mm.<br />

Die Flamme zeigte sich uneinheitlich, je nachdem ob<br />

eine Gassträhne oder der Zwischenraum betrachtet wurde.<br />

Da in allen Messungen drei bzw. vier Gassträhnen sichtbar<br />

waren, wurden die Flammenlängen an diesen Positionen<br />

gemessen (Tabelle 2). Es war deutlich zu sehen, dass die<br />

Flammenlängen bei der Brennerdüse A einheitlich und<br />

insgesamt am größten sind. Bei der Brennerdüse B lagen die<br />

Bild 3: Foto und Messung mit bildverstärktem Kamerasystem Brenner A<br />

(P = 11 kW, λ = 1,10, Abstand: 50 mm)<br />

Bild 4: Foto und Messung mit bildverstärktem Kamerasystem Brenner B<br />

(P = 11 kW, λ = 1,10, Abstand: 50 mm)<br />

1-2014 gaswärme international<br />

63


FACHBERICHTE<br />

Tabelle 2: Flammenlängen der „Strähnen“ der untersuchten<br />

Brenner im Freistrahl bei 11 kW und<br />

λ = 1,10<br />

Brenner<br />

Flammenlängen in mm<br />

A 30 31 25<br />

B 18 12 16<br />

C 10 38 12<br />

D 7 5 8.5 7.5<br />

E<br />

zündet nicht bei 11 kW<br />

drei Reaktionszonen ebenfalls nah beieinander, es zeigte<br />

sich insgesamt eine breite Flamme mit geringer Länge. Die<br />

Brennerdüse A hatte die größte Flammenlänge, gefolgt<br />

von der Brennerdüse C, deren mittlere Reaktionszone sehr<br />

viel länger als die beiden äußeren war. Die Brennerdüse D<br />

hatte die geringste Flammenlänge. Hier fand die Verbrennungsreaktion<br />

zu einem großen Teil im Flammrohr statt.<br />

Die Ursache dafür ist, dass die Geschwindigkeit in dem relativ<br />

großen Flammrohr schnell abfällt, was zu einer hohen<br />

Turbulenz und schnellen Verbrennung führt.<br />

WÄRMESTROMMESSUNG<br />

Für die Leistung 11 kW und die Luftzahl λ = 1,10 wurde der<br />

Abstand zwischen Brennerdüsenaustritt und Wärmesenke<br />

zwischen 50 mm und 150 mm variiert (Bild 5). Der Wärmestrom<br />

wurde im vorliegenden Versuchsaufbau ohne einen<br />

Ofen und ohne Luftvorwärmung gemessen. Bei diesem<br />

Aufbau wird von der Brennerdüse Umgebungsluft angezogen,<br />

was zu einer Kühlung der Flamme führt. Die tatsächlichen<br />

Wärmeströme bei einer Verbrennung im Ofen sollten<br />

daher deutlich höher sein. Die Brennerdüse E wird nicht<br />

dargestellt, da sie bei 11 kW nicht zündete. Bild 5 zeigt, dass<br />

die Brennerdüse A am meisten Wärme beim Direct-Flame-<br />

Bild 5: Messung des Wärmestroms in Abhängigkeit vom Abstand zwischen<br />

Brenner und Wärmesenke (P = 11 kW, λ = 1,10)<br />

Impingement an die Platte übertragen hat. Die Brennerdüse<br />

C zeigte annähernd den gleichen Wärmestrom wie die<br />

Brennerdüse A. Nachteilig wurde jedoch bewertet, dass sich<br />

aufgrund der Form des Flammrohrs eine eher breite Flamme<br />

mit einer konzentrierten Strähne in der Mitte ausbildete. Die<br />

Brennerdüse B wiederum hatte ebenfalls eine breitere, aber<br />

kürzere Flamme mit geringerer Wärmestromdichte an der<br />

Platte. Der Wärmestrom der Brennerdüse D lag zwischen<br />

dem der Brennerdüsen B und C.<br />

ERGEBNISSE DER VERSUCHE<br />

Es hat sich gezeigt, dass die Brennerdüse E aufgrund des<br />

Zündverhaltens nicht empfohlen werden konnte. Alle anderen<br />

untersuchten Brennerdüsen A bis D zeigten ein gutes<br />

Zündverhalten und eine stabile Flamme. Unterschiede<br />

zeigten sich hinsichtlich der Flammenlänge und des übertragenen<br />

Wärmestroms. Aufgrund dieser beiden Kriterien<br />

wurde die Brennerdüse A für den Bolzenanwärmofen<br />

ausgewählt. Es wird davon ausgegangen, dass die längere<br />

Flamme mit einem größeren Teil der Bolzenoberfläche in<br />

Kontakt ist und somit eine gleichmäßige und effiziente<br />

Erwärmung zur Folge hat.<br />

FAZIT<br />

Nach etwa einem halben Jahr Betrieb beim Endkunden ist<br />

festzustellen, dass die aufgrund der Versuchsergebnisse<br />

ausgewählte Brennerdüse alle formulierten Anforderungen<br />

und Erwartungen erfüllt hat.<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Energiebedarf<br />

Die Strangpresse wurde bereits seit 1993 mit einem Bolzenanwärmofen<br />

der Firma Otto Junker GmbH versorgt.<br />

Der 2013 installierte Bolzenanwärmofen neuer Bauart<br />

reduziert den thermischen Energiebedarf um mehr als<br />

30 % auf unter 180 kWh th /t Cu . Der Bedarf an elektrischer<br />

Energie ist dabei konstant geblieben.<br />

Gleichmäßigkeit der Erwärmung<br />

Die radial und axial gemessene Temperaturgleichmäßigkeit<br />

bei einer Metalltemperatur von 950 °C war besser als<br />

± 7,5 K. Bild 6 zeigt die Qualität der radialen Erwärmung,<br />

welche insbesondere beim Rohrpressen mit Dorn die<br />

unabdingbare Voraussetzung für die Konzentrizität der<br />

Rohre ist. Auf Bild 7 wird die Temperaturgleichmäßigkeit<br />

der Bolzenachse sichtbar.<br />

Oxidation der Kupferbolzen<br />

Bei der Erwärmung in Luft beginnt bereits bei Temperaturen<br />

oberhalb von 250 °C die sogenannte Verzunderung<br />

von Kupfer. Dieser Effekt ist aus zwei Gründen<br />

unerwünscht: Erstens steigt der Metallverlust<br />

(„Abbrand“), zweitens kann Zunder, der sich auf der<br />

Bolzenoberfläche gebildet hat, beim Umformprozess<br />

in das Kupferprofil gelangen und dabei das Gefüge des<br />

stranggepressten Halbzeuges bis zur Unbrauchbarkeit<br />

schädigen.<br />

64 gaswärme international 1-2014


FACHBERICHTE<br />

Bild 6: „Direct Flame Impingement“ und<br />

radiale Temperaturverteilung<br />

Bild 7: Axiale Temperaturverteilung beim Abtransport zur Strangpresse<br />

Gerade bei offener Verbrennung kommt es dann darauf an,<br />

den Restsauerstoffgehalt so niedrig wie möglich zu halten.<br />

Es zeigte sich, dass die neu entwickelte Brennerdüse dieser<br />

Forderung in ausreichendem Maße Rechnung trägt, die<br />

Zunderschicht wurde vom Kunden als unkritisch bewertet.<br />

Das beschriebene Verfahren und der gewählte Versuchsaufbau<br />

sind demnach gut geeignet, um vor der Auslieferung<br />

eines Industrieofens zu belastbaren Aussagen über<br />

die spätere Wärmeübertragung und relevanten Kenndaten<br />

für Brennerdüsen zu gelangen.<br />

LITERATUR<br />

[1] Joos, F.: Technische Verbrennung – <strong>Verbrennungstechnik</strong>, Verbrennungsmodellierung,<br />

Emissionen, Heidelberg, Springer, 2006<br />

[2] Haber, L.; Vandsburger, U.; Saunders, W.; Khanna, V.: An experimental<br />

examination of the relationship between chemiluminescent<br />

light emissions and heat-release rate under non-adiabatic<br />

conditions, RTO MP-051, Braunschweig, 8. bis 11. Mai 2000<br />

[3] Schnitzler, M.; Schwotzer, C.; Pfeifer, H.: Untersuchung des<br />

Zusammenhangs zwischen der Verteilung von Hydroxyl-<br />

Radikalen und dem Wärmestrom beim Direct Flame Impingement,<br />

26. Deutscher Flammentag, Duisburg, 11. bis 12. Sept.<br />

2013, VDI-Berichte 2161, VDI Verlag, Düsseldorf, 2013<br />

AUTOREN<br />

Dr.-Ing. Günter Valder<br />

Otto Junker GmbH<br />

Simmerath<br />

Tel.: 02473 / 601-328<br />

va@otto-junker.de<br />

Dipl.-Ing. Matthias Schnitzler<br />

Institut für Industrieofenbau<br />

und Wärmetechnik, RWTH Aachen<br />

Aachen<br />

Tel.: 0241 / 80-26070<br />

schnitzler@iob.rwth-aachen.de<br />

Prof. Dr.-Ing. Herbert Pfeifer<br />

Institut für Industrieofenbau<br />

und Wärmetechnik, RWTH Aachen<br />

Aachen<br />

Tel.: 0241 / 80-25935<br />

pfeifer@ iob.rwth-aachen.de<br />

1-2014 gaswärme international<br />

65


PRAXISTAGUNG<br />

Informationen<br />

5. gwi-Praxistagung: Das Branchenevent<br />

rund um die industrielle <strong>Verbrennungstechnik</strong><br />

Der Einsatz innovativer, schadstoffarmer und flexibler<br />

Brennertechnik zur Steigerung der Effizienz, Schonung<br />

der Umwelt und der Ressourcen steht weiterhin im<br />

Mittelpunkt bei Herstellern und Betreibern von Thermoprozessanlagen,<br />

Brennern und Brennerkomponenten. Die<br />

Li beralisierung und Globalisierung des deutschen und<br />

internationalen Marktes sowie die Erschließung erneuerbarer<br />

Energiequellen stellen aber auch immer neue<br />

Herausforderun gen dar, auf die Betreiber und Hersteller<br />

schnell und effektiv reagieren müssen.<br />

Das Branchenevent „Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen“<br />

stellt sich erneut diesen aktuellen Fragen und zeigt<br />

Lösungsvorschläge auf. Neben Fachvorträgen zu den Themen<br />

Brennertechnik, Messen – Steuern – Regeln, Sicherheit und<br />

Normung referieren hoch rangige Fachleute auch detailliert<br />

über Erfahrungen aus der Praxis.<br />

Die begleitende Fachausstellung bietet den Besuchern<br />

wieder die Gelegenheit, mit ausstel lenden Vertretern der<br />

Industrie intensive Gespräche zu führen und sich über Produkte,<br />

Entwicklungen und Services zu informieren. Um Neueinsteigern,<br />

aber auch erfahrenen Teilnehmern, die Möglichkeit<br />

der Vertiefung in die Thematik der Brenner- und <strong>Verbrennungstechnik</strong><br />

zu geben, wird opti onal am 1. Tag der Veranstaltung<br />

ein Nachmittag mit Grundlagenvorträgen angeboten.<br />

Die Workshops am 3. Veranstaltungstag behandeln in<br />

diesem Jahr die Themen „Energiemanage ment und Energieeffizienz“<br />

sowie „Gasbeschaffenheit“ und ermöglichen, wie in<br />

den Jahren zuvor, einen direkten und intensiven Dialog mit<br />

Vertretern aus Industrie und Forschung.<br />

Die 5. gwi-Praxistagung „Effiziente Brennertechnik für<br />

Industrieöfen“ gibt damit sowohl Brenner-, Anlagen- und<br />

Komponentenherstellern als auch Betreibern von Thermoprozessanlagen<br />

und Lieferanten technischer Gase<br />

wichtige Impulse und neue Erkenntnisse zum Stand<br />

innovativer und effektiver Brennertechnik. Dank der<br />

anwendungsbezogenen Inhalte des Branchenevents<br />

und der Workshops ist die direkte Umsetzung der erworbenen<br />

Kenntnisse in die betriebliche Praxis möglich.<br />

5. gwi-Praxistagung<br />

Effiziente<br />

BRENNERTECHNIK<br />

für Industrieöfen<br />

31. März - 02. April 2014, Atlantic Congress Hotel, Essen, www.gwi-brennertechnik.de<br />

66 gaswärme international 1-2014


Impressionen 2013<br />

Montag, 31.03.2014<br />

NEU<br />

Themenblock:<br />

Grundlagen der <strong>Verbrennungstechnik</strong> (optional)<br />

Grundlagen der Verbrennung<br />

Dr.-Ing. Jörg Leicher, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.<br />

14:00 – 14:45 Uhr<br />

Grundlagen der Brennertechnik<br />

Dr.-Ing. Anne Giese, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.<br />

14:45 – 15:30 Uhr<br />

15:30 Uhr – 16:00 Uhr Kaffeepause<br />

Verbrennungstechnische Emissionen<br />

Bernhard Fleischmann, Hüttentechnische Vereinigung der<br />

deutschen Glasindustrie e.V.<br />

16:00 – 16:45 Uhr<br />

Rekuperator- und Regeneratorbrenner<br />

Dr.-Ing. Joachim G. Wünning, WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />

16:45 – 17:30 Uhr<br />

Dienstag, 01.04.2014<br />

08:30 Uhr – 9:00 Uhr: Begrüßungskaffee<br />

09:00 Uhr – 09:15 Uhr: Begrüßung<br />

Dr.-Ing. Rolf Albus, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.<br />

09:15 Uhr – 09:45 Uhr<br />

Themenblock 1: Einführung<br />

Steigerung der Energieeffizienz – welche Impulse<br />

sind von der neuen Bundesregierung zu erwarten?<br />

Dr. Carola Kantz, VDMA e.V., 09:15 – 9:45 Uhr<br />

09:45 Uhr – 11:45 Uhr<br />

Themenblock 2: Brennertechniken für Industrieöfen<br />

Brennersysteme mit großen Regelbereichen in<br />

Industriefeuerungen<br />

Dr.-Ing. Benedikt Roberg, Hans Hennig GmbH, 9:45 – 10:15 Uhr<br />

Schmelzen und Erwärmen in Industrieöfen –<br />

zukunftsfähig mit Sauerstoff<br />

Dr. Johannes Vetter,<br />

Praxair Deutschland GmbH, 10:15 – 10:45 Uhr<br />

10:45 Uhr – 11:15 Uhr<br />

Kaffeepause + Präsentation der ausstellenden Firmen<br />

Instandhaltungskonzepte für Industriebrenner –<br />

Warten oder Abwarten<br />

Dirk Mäder, Noxmat GmbH, 11:15 – 11:45 Uhr<br />

11:45 Uhr – 14:15 Uhr<br />

Themenblock 3: Messen – Steuern – Regeln<br />

Vergleich der Messmethoden für zuverlässige<br />

Flammenüberwachung<br />

Dr. Cornelius Wülker, Durag GmbH, 11:45 – 12:15 Uhr<br />

12:15 Uhr – 13:15 Uhr<br />

Mittagspause + Präsentation der ausstellenden Firmen<br />

Ofenschutzsystem-Steuerung Baureihe 500<br />

Aloys Quatmann, Elster GmbH, 13:15 – 13:45 Uhr<br />

Sensorische Verbrennungsoptimierung zur Steigerung<br />

der Effizienz und Brennstoffflexibilität von Gasfeuerungsanlagen<br />

Dr.-Ing. Frank Hammer, Lamtec/Escube GmbH<br />

13:45 – 14:15 Uhr<br />

14:15 Uhr – 15:15 Uhr<br />

Themenblock 4: Betriebserfahrungen mit gasbeheizten<br />

Thermoprozessanlagen – Teil 1<br />

Ofenmodernisierung an einer Contiglühe in Dortmund<br />

Dr.-Ing. Marc Blumenau, ThyssenKrupp Steel Europe AG<br />

14:15 – 14:45 Uhr<br />

Erfahrungen bei der Umstellung von Kaltluftbrennern<br />

auf Regenerativbefeuerung am Beispiel eines Aluminiumschmelzofens<br />

Uwe Kremer, Trimet Aluminium SE, 14:45 – 15:15 Uhr<br />

15:15 Uhr – 15:45 Uhr<br />

Kaffeepause + Präsentation der ausstellenden Firmen<br />

15:45 Uhr – 16:45 Uhr<br />

Themenblock 5: Betriebserfahrungen mit gasbeheizten<br />

Thermoprozessanlagen – Teil 2<br />

Energieeffizienzoptimierung in einer Aluminiumgießerei<br />

Christian Frühauf, Nemak Dillingen GmbH<br />

15:45 – 16:15 Uhr<br />

Betrachtungen der Randparameter zum Einsatz von<br />

Sauerstoffbrennern<br />

Stefan Rudig, Linde AG, 16:15 – 16:45 Uhr<br />

16:45 Uhr – 17:15 Uhr<br />

Themenblock 6: Sicherheit und Normung<br />

Neueste Entwicklungen im europäischen<br />

Normungsumfeld<br />

Dr.-Ing. Franz Beneke, VDMA e.V., 16:45 – 17:15 Uhr<br />

19:00 Uhr – 22:00 Uhr Abendveranstaltung<br />

Änderungen vorbehalten<br />

Rolf Albus Klaus Altfeld Franz Beneke Marc Blumenau<br />

Bernhard Fleischmann Christian Frühauf<br />

1-2014 gaswärme international<br />

67


PRAXISTAGUNG<br />

Programm<br />

Mittwoch, 02.04.2014<br />

NEU<br />

Workshop 1 Energiemanagement und<br />

Energieeffizienz<br />

Moderation Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner,<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e. V.<br />

09:00 – 10:30 Uhr<br />

Energieeffizienz an Industrieöfen zum<br />

Erwärmen und Wärmebehandeln von Stahl<br />

Dr.-Ing. Christian Sprung, SMS Siemag AG<br />

10:30 Uhr – 11:00 Uhr Kaffeepause<br />

11:00 – 12:30 Uhr<br />

Haubenglüherei als Energiespeicher:<br />

Erdgas vs. Elektroenergie<br />

Frank Maschler, LOI Thermprocess GmbH<br />

12:30 Uhr – 13:30 Uhr Mittagessen<br />

Cornelius Wülker<br />

Joachim G. Wünning<br />

NEU<br />

Workshop 2 Gasbeschaffenheit<br />

Moderation Dr.-Ing. Franz Beneke,<br />

VDMA e. V.<br />

09:00 – 10:30 Uhr<br />

Entwicklungen der Gasbeschaffenheit in Europa<br />

Dr.-Ing. Klaus Altfeld, E.ON New Build & Technology GmbH<br />

10:30 Uhr – 11:00 Uhr Kaffeepause<br />

11:00 – 12:30 Uhr<br />

Gasbeschaffenheit – Auswirkungen auf Industrieprozesse<br />

Dr.-Ing. Anne Giese, Gas- und Wärme-Institut Essen e. V.<br />

12:30 Uhr – 13:30 Uhr Mittagessen<br />

Christian Sprung<br />

Johannes Vetter<br />

Mehr Information<br />

und Online-Anmeldung unter<br />

www.gwi-brennertechnik.de<br />

Benedikt Roberg<br />

Stefan Rudig<br />

Frank Maschler<br />

Aloys Quatmann<br />

Anne Giese Klaus Görner<br />

Frank Hammer Carola Kantz Uwe Kremer Jörg Leicher Dirk Mäder<br />

68 gaswärme international 1-2014


FACHBERICHTE<br />

Combustorkonzept für<br />

industrielle Gasturbinen<br />

von Ahmad Al-Halbouni, Hendrik Rahms, Mike Hofman, Bachir Chalh-Andreas<br />

In diesem Beitrag wird ein Konzept für einen vereinfachten Combustor bestehend aus einem Brenner und der zugehörigen<br />

Brennkammer für industrielle Gasturbinen vorgestellt, mit dem einstellige NO x - und CO-Emissionswerte bei<br />

Einhaltung definierter Einflussparameter sowohl in Voll- als auch in Teillast erreicht werden können. Die Optimierung<br />

des Combustorkonzeptes erfolgte sowohl mittels numerischer Simulation als auch anhand von experimentellen Tests.<br />

Die Untersuchungen wurden zunächst unter atmosphärischem Druck durchgeführt, wobei alle anderen Betriebsparameter<br />

wie an der realen Brennkammer einer Industriegasturbine eingestellt wurden. Weitere Validierungstests an einem<br />

Prüfstand einer industriellen Gasturbine sollen die Einsatzfähigkeit und Marktreife dieses Konzeptes unter Beweis stellen.<br />

Combustor concept for industrial gas turbines<br />

In this contribution a simplified combustor concept for industrial gas turbines, consisting of a burner and the associated<br />

combustion chamber, is presented. With this combustor concept single digit NO x and CO emission values can be achieved<br />

in both full and partial load in compliance with defined influence parameters. The optimization of the combustor<br />

concept was carried out by numerical simulation as well as on the basis of experimental investigations. Optimization<br />

studies were made first under atmospheric pressure, although all other operating parameters have been defined as in<br />

the real combustion chamber of an industrial gas turbine. Further validation tests should be performed on a test rig of<br />

an industrial gas turbine to provide evidence for the field applicability of this concept.<br />

Industrielle Gasturbinen sind ein wichtiger stabilisierender<br />

Faktor in der Energiewirtschaft und -versorgung.<br />

Hauptenergieträger ist dabei der Brennstoff Erdgas.<br />

Obwohl dieser Brennstoff im Vergleich zu anderen, festen,<br />

flüssigen bzw. gasförmigen Brennstoffen sauberer und<br />

somit umweltfreundlicher ist, führt seine Verbrennung<br />

unter den hohen Temperaturen und Drücken der Gasturbinen-Brennkammern<br />

zur Entstehung der unerwünschten<br />

Abgasprodukte Stickoxide (NO x ) und Kohlenstoffmonoxid<br />

(CO), deren Emissionen für Mensch und Natur schädlich<br />

und deshalb unter den vorgeschriebenen Grenzwerten<br />

zu halten sind. Diese Problematik ist seit Jahrzehnten<br />

Gegenstand zahlreicher Forschungs- und Entwicklungsarbeiten.<br />

Der aktuelle Stand der Technik weist eine Vielzahl<br />

von Publikationen zur Reduzierung des Emissionsausstoßes<br />

der genannten Schadstoffe aus den Brennkammern<br />

industrieller Gasturbinen aus. So wird z. B. in [1] anhand<br />

von experimentellen Untersuchungen der Einfluss der<br />

Brennstoffzusammensetzung auf die magere Löschgrenze<br />

und die NO x -Emission bei gasturbinentypischen Betriebsbedingungen<br />

und für verschiedene Brennstoffgemische<br />

ermittelt. Daraus werden wertvolle Informationen über<br />

Form, Struktur, Stabilität, Position der Flammenfront und<br />

NO x -Emissionsverhalten gewonnen, welche dazu beitragen,<br />

den Betrieb der Gasturbine bei unterschiedlichen<br />

Gasgemischen zu optimieren.<br />

In [2] wird ausführlich über die Entwicklung der GE-Verbrennungssysteme<br />

für Gasturbinen berichtet. Dabei wird<br />

die sogenannte Dry-Low-NO x -Technology mit magerer<br />

Vormischung eingesetzt. Eine Brennstoffstufung wird dabei<br />

realisiert. Mit diesen DLN-Combustorsystemen werden<br />

sowohl für gasförmige als auch für flüssige Brennstoffe<br />

niedrige NO x - und CO-Emissionswerte erreicht.<br />

Auch Siemens stellt in [3] ein umfangreiches Entwicklungsprogramm<br />

vor, welches das Ziel hatte, die NO x -Emissionswerte<br />

beim integrierten Betrieb der Gasturbine in IGCC-<br />

Anlagen zu optimieren. Die Studien wurden mit verschiedenen<br />

Zugaberaten an Verdünnungsmittel (H 2 O und N 2 ) in<br />

1-2014 gaswärme international<br />

69


FACHBERICHTE<br />

Bild 1: Schematischer Aufbau des BIFS-Combustorkonzeptes*<br />

Primärluft<br />

Sekundärluft<br />

Gaseintritt<br />

Kühlluft<br />

Außenwand<br />

Brennkammer<br />

Bild 2: Basisvariante der CFD-Berechnung für das Combustorkonzept<br />

Abgasaustritt<br />

den Syngas-Wasserstoff- sowie Erdgasstrom durchgeführt,<br />

um die Auswirkungen auf die Emissionen und den Betrieb<br />

des Combustors zu bestimmen. Die Ergebnisse demonstrieren<br />

die Fähigkeit des entwickelten Verbrennungssystems,<br />

niedrige NO x -Emissionen zu erreichen und in einem großen<br />

Regelbereich für IGCC-Anlagen stabil zu arbeiten.<br />

Weitere interessante Entwicklungsarbeiten zur Reduzierung<br />

der Schadstoffemissionen aus Gasturbinen-Brennkammern<br />

sind in [4] und [5] enthalten.<br />

Obwohl der Stand der Technik gut entwickelte Feuerungssysteme<br />

für industrielle Gasturbinen liefert, welche<br />

NO x - und CO-Emissionswerte deutlich unter den gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Grenzwerten gewähren, ist weiterhin<br />

Forschungsbedarf erforderlich, um einerseits das noch<br />

komplizierte Design des Gesamt-Combustorkonzeptes zu<br />

* ® Markenzeichen der Firma Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme GmbH<br />

■■<br />

■■<br />

vereinfachen und andererseits die Schadstoffemissionen<br />

weiter zu reduzieren. In diesem<br />

Beitrag werden die von der Brinkmann Industrielle<br />

Feuerungssysteme GmbH (BIFS) unternommenen<br />

Aktivitäten vorgestellt, welche<br />

das Ziel haben, ein vereinfachtes und optimal<br />

arbeitendes Combustorkonzept für kompakte<br />

Brennkammern von Industriegasturbinen<br />

aufzustellen. Mit diesem Konzept sollen nicht<br />

nur einstellige NO x - und CO-Emissionswerte<br />

erreichbar sein, sondern auch die hohen Herstellungs-<br />

und Instandhaltungskosten reduziert<br />

werden können.<br />

DAS BIFS-<br />

COMBUSTORKONZEPT<br />

Basierend auf den erfolgreichen Untersuchungen<br />

in vielen Forschungsprojekten für<br />

die Entwicklung neuer Brennerkonzepte für<br />

industrielle und Mikro-Gasturbinen (stellvertretend<br />

sei hier auf die Literaturquellen [6]<br />

und [7] hingewiesen) und dem dort erbrachten<br />

Nachweis einer stabilen Verbrennung<br />

bei unterschiedlichen Brennkammerkonfigurationen<br />

mit niedrigen NO x - und CO-<br />

Emissionswerten, wurde für das neue Combustorkonzept<br />

ein Brenner nach dem Prinzip<br />

der kontinuierlichen Luftstufung mit interner<br />

Rezirkulation Costair® und eine kompakte<br />

perforierte Brennkammer als Basiskonfiguration<br />

für die Optimierung und Erprobung<br />

unter den Bedingungen industrieller Gasturbinen<br />

festgelegt. Bild 1 zeigt den schematischen<br />

Aufbau dieser Konfiguration.<br />

Folgende Kriterien sind für ein optimales<br />

Design dieses Konzeptes von besonderer<br />

Bedeutung:<br />

■■<br />

Optimale Aufteilung der Verbrennungsluft<br />

in Haupt-, Sekundär- und Kühlluft,<br />

Wahl der Luftverteilergeometrie und Anordnung der<br />

Bohrungen auf dessen Umfang,<br />

Positionierung und Aufteilung der Kühlluftbohrungen<br />

auf der Brennkammerwand.<br />

Während die Hauptluft durch die stufenweise Dosierung<br />

aus den Bohrungen des Luftverteilers in den Brennraum<br />

wesentlich zur NO x -Reduzierung beiträgt, führt die Vormischung<br />

der Sekundärluft mit dem Erdgas zur Erzeugung<br />

eines hohen Impulses aus den Gasdüsen und dadurch<br />

zur Verbesserung der Mischung und Stabilisierung der<br />

Verbrennung. Beide Luftströme rufen intern eine große<br />

Rezirkulation hervor und stellen somit den vollen Ausbrand<br />

ein. In Verbindung mit einem optimierten Luftverteiler<br />

70 gaswärme international 1-2014


FACHBERICHTE<br />

und Kühlluftbohrungen werden einstellige NO x - und CO-<br />

Emissionswerte erwartet. Hierfür wurden zunächst Simulationsarbeiten<br />

unter atmosphärischem Druck am Gas- und<br />

Wärme-Institut Essen e.V. durchgeführt, deren Ergebnisse<br />

nachfolgend vorgestellt und diskutiert werden.<br />

CFD-OPTIMIERUNG<br />

Für die Durchführung der Optimierungsberechnungen mit<br />

dem CFD-Programmsystem FLUENT wurde eine 25 MW el -<br />

Gasturbine mit zwölf Brennereinheiten gewählt. Bei einem<br />

Betriebsdruck von 25 bar ergibt sich eine Brennerleistung<br />

von ca. 225 kW bei atmosphärischem Druck. Diese Leistung<br />

wurde als Basis der CFD-Simulation festgelegt. Die weiteren<br />

Betriebsparameter wurden für den Gasturbinenbetrieb<br />

wie folgt definiert:<br />

■■<br />

Gasart: Methan<br />

■■<br />

Gastemperatur: 25 °C<br />

■■<br />

Gasdruck: 1 bar<br />

■■<br />

V Gas : 24,3 m 3 /h<br />

■■<br />

Lufttemperatur: 555 °C<br />

■■<br />

Luftdruck: 1 bar<br />

■■<br />

Luftzahl: 1,2 - 1,5<br />

Die Berechnungen wurden am GWI Essen durchgeführt.<br />

Bild 2 veranschaulicht die Darstellung der Basisvariante<br />

des Combustorkonzeptes mittels FLUENT. An dieser<br />

Basisvariante wurden umfangreiche Berechnungen bei<br />

variierten Luftzahlen und unterschiedlicher Aufteilung<br />

der Haupt-, Sekundär- und Kühlluftmengen durchgeführt.<br />

Dabei kamen unterschiedliche Luftverteiler zum Einsatz,<br />

auch Anordnung und Aufteilung der Bohrungen an der<br />

Brennkammerwand für die Kühlluft wurden verändert. Die<br />

Rechenergebnisse wurden ausgewertet und miteinander<br />

verglichen, um die beste Variante für die experimentellen<br />

Tests zu finden.<br />

Die in Bild 3 und 4 dargestellten Simulationsergebnisse<br />

repräsentieren das typische Verhalten des oben erläuterten<br />

Konzeptes hinsichtlich Strömungs-, Temperatur-, CO- und<br />

NO x -Verhalten unter atmosphärischem Druck und sonst<br />

den gleichen Betriebsbedingungen industrieller Gasturbinen-Brennkammern.<br />

Die Auswertung der umfangreichen Simulationsergebnisse<br />

führte zur Findung und Festlegung eines optimalen<br />

Combustordesigns, bei dem NO x - und CO-Emissionswerte<br />

unter 10 ppm bei 15-Vol. % O 2,tr. im Abgas erwartet werden.<br />

Dieses Design wurde von der BIFS gebaut und an einem<br />

Teststand am GWI Essen experimentell überprüft.<br />

EXPERIMENTELLE UNTERSUCHUNGEN<br />

Die experimentellen Tests wurden wie bei den CFD-Simulationen<br />

unter atmosphärischem Druck durchgeführt, alle<br />

anderen Parameter wurden den Gasturbinenbedingungen<br />

entsprechend eingestellt. Bild 5a vermittelt einen Eindruck<br />

v [m/s]<br />

T [°C]<br />

Bild 3: Typische Feldverteilung der Geschwindigkeit (oben) und der<br />

Temperatur (unten) für das BIFS-Combustorkonzept<br />

CO dry [ppm]<br />

NO x [ppm]<br />

Bild 4: Typische Feldverteilung der CO- (oben) und der NO x -Emissionswerte<br />

(unten) für das BIFS-Combustorkonzept<br />

1-2014 gaswärme international<br />

71


FACHBERICHTE<br />

a) b)<br />

Primärluft<br />

Mischluft<br />

Kühlluft<br />

Bild 5: (a) Innenraum des Combustors und (b) Luftaufteilungskonstruktion<br />

vom Inneren des gebauten Combustors. Mittig ist der Luftverteiler<br />

für die Hauptluft positioniert und um ihn herum<br />

sind auf einem Kreisdurchmesser Düsen angeordnet, diese<br />

dienen für Eintritt des Erdgas-Sekundärluft-Gemisches in<br />

den Brennraum mit hohem Impuls. Die Kühlluft wird außen<br />

um die perforierte Brennkammerwand geführt und durch<br />

die dort vorhandenen Bohrungen in den Brennraum geleitet;<br />

in Bild 5b wird die realisierte Aufteilung der Gesamtluft<br />

in Haupt-, Sekundär- und Kühlluft verdeutlicht. Der gesamte<br />

Teststand des Combustors ist in Bild 6 dargestellt.<br />

Bei den experimentellen Tests wurden Luftzahlen zwischen<br />

λ = 0,8 und λ = 1,5 realisiert. Alle wichtigen Daten der<br />

Tests wie Volumenströme, Drücke, Temperaturen der Luft- und<br />

Brennstoffströme wurden aufgenommen. Mittels einer Messsonde<br />

im Abgasrohr wurde eine Abgasprobe entnommen<br />

und nach Trocknung in die<br />

Analysegeräte geleitet, wo<br />

alle Abgaskomponenten<br />

ermittelt wurden. Des Weiteren<br />

wurden die Temperaturen<br />

des Abgases und der<br />

Brennkammerwand durch<br />

Thermoelemente gemessen.<br />

Zur Bestimmung des<br />

Einflusses der Kühlluft auf<br />

die NO x - und CO-Messwerte<br />

wurde ein verschiebbarer<br />

Metallring außen um<br />

die Brennkammerwand<br />

angebracht, sodass er eine<br />

bestimmte Anzahl von<br />

Bohrungen verdecken<br />

und an unterschiedlichen<br />

Positionen bewegt werden<br />

konnte.<br />

Das Interesse galt zunächst dem Verbrennungsprozess und<br />

der Flammenform, denn zielgemäß ist dieses Combustorkonzept<br />

für eine kompakte Brennkammer ausgelegt. Dies verlangt<br />

eine intensive Verbrennung und stabile kurze Flamme. Dies<br />

kann durch das Foto in Bild 7 nachgewiesen werden, welches<br />

das typische Verbrennungsverhalten des Combustors<br />

darstellt. Das Foto wurde von der Frontseite des Combustors<br />

her aufgenommen. Es zeigt eine kurze stabile Flamme, die sich<br />

komplett innerhalb des kompakten Brennraums befindet und<br />

einer intensiven Verbrennung unterliegt. Mit der eingestellten<br />

Brennerleistung liefert diese Flamme die für industrielle<br />

Gasturbinen übliche hohe Brennraumbelastung.<br />

Es wurden umfangreiche Messkampagnen durchgeführt.<br />

Die NO x - und CO-Emissionswerte wurden auf den für Gasturbinen<br />

gültigen Standard bei 15 % O 2,tr. im Abgas umgerech­<br />

Bild 6: Gesamtansicht des Combustor-Teststandes am GWI<br />

Bild 7: Flamme des BIFS-Combustors<br />

72 gaswärme international 1-2014


FACHBERICHTE<br />

net. In Tabelle 1 wird ein Auszug daraus<br />

vorgestellt. Darin wird deutlich, dass die<br />

NO x - und CO-Emissionswerte von unterschiedlichen<br />

Betriebs-, Feuerungs- und<br />

Konstruktionsparametern abhängen.<br />

Insbesondere sei hier auf den Einfluss<br />

der Luftverteilerkonfigurationen, Positionen<br />

des Einstellringes für die Kühlluft<br />

an der Brennkammerwand, Luftzahl<br />

und Luftaufteilungsraten und der<br />

damit verbundenen Druckverhältnisse<br />

hingewiesen. Bei Findung der optimalen<br />

Werte dieser Parameter können, wie aus<br />

der Messtabelle hervorgeht, einstellige<br />

NO x - und CO-Emissionswerte sowohl in<br />

Voll- als auch in Teillast des Combustors<br />

erreicht werden.<br />

Die Messungen belegen jedoch,<br />

dass hier weitere Modifikationen und<br />

Anpassungen sowohl am Luftverteiler<br />

als auch an den Kühlluftbohrungen<br />

und Aufteilungsraten der Luft erforderlich<br />

sind, um den Betriebs- und<br />

Regelbereich zu erweitern, in dem<br />

sich einstellige Emissionen realisieren<br />

lassen. Darüber hinaus soll auch die in<br />

[8] beschriebene TRIZ Designmethodik<br />

zu Hilfe herangezogen werden, mit<br />

der Designprobleme eher erkannt und<br />

Gegensätze gezeigt werden, sodass in früher Phase Lösungen<br />

gefunden werden können.<br />

Tabelle 1: Auszug aus den gemessenen NO x - und CO-Emissionswerten<br />

T Luft = 530 °C, T Abgas ≈ 1.400 °C<br />

TEST-<br />

NR.<br />

MESSUNG @ 15 % O 2<br />

CO [PPM]<br />

P [KW] O 2 [vol%] ƛ CO [PPM] NO X<br />

[ppm]<br />

[2] Davis, L.B.; Black, S.H.: Dry Low NO x Combustion Systems for<br />

GE Heavy-Duty Gas Turbines. GE Power Systems, Schenectady,<br />

NY. GER-3568G, (10/00)<br />

NO X<br />

[ppm]<br />

1 157,8 10,3 1,9 42 83 23,6 46,5<br />

2 231,44 6,2 1,4 411 135 166,6 54,7<br />

3 231,44 7,9 1,5 192 111 88,1 50,9<br />

4 231,44 9,6 1,8 101 100 53,3 52,7<br />

5 231,44 10,0 1,8 92 100 50,2 54,5<br />

6 231,44 10,8 2,0 61 88 35,9 51,8<br />

8 231,44 13,4 2,6 23 56 18,2 44,3<br />

9 157,8 13,5 2,6 23 49 18,4 39,1<br />

10 157,8 12,7 2,4 18 30 13,0 21,7<br />

11 157,8 13,6 2,7 12 10 9,7 8,1<br />

12 157,8 13,7 2,7 19 13 15,6 10,7<br />

13 157,8 14,3 2,9 29 30 26,0 26,9<br />

14 231,44 12,2 2,2 44 64 30,0 43,6<br />

15 231,44 9,9 1,8 83 75 44,9 40,5<br />

16 231,44 11,0 2,0 15 13 9,0 7,8<br />

FAZIT<br />

Der in diesem Beitrag vorgestellte Combustor wurde speziell<br />

für industrielle Gasturbinen mit kompakten, hoch belasteten<br />

Brennkammern entwickelt und an deren Anforderungen angepasst.<br />

Anhand der durchgeführten Messungen konnte nachgewiesen<br />

werden, dass es möglich ist, mit diesem vereinfachten<br />

Combustordesign einstellige NO x - und CO-Emissionswerte<br />

zu erreichen. Weitere Modifikationen an den Designparametern<br />

sind erforderlich, um den emissionsarmen Betriebs- und<br />

Regelbereich zu erweitern. Des Weiteren sollen in einer nächsten<br />

Entwicklungsstufe Validierungstests an einem Prüfstand<br />

einer realen Industriegasturbine durchgeführt werden, um<br />

den effizienten Betrieb und die niedrigen Emissionswerte des<br />

Combustors zu bestätigen und seine Einsatzfähigkeit für industrielle<br />

Gasturbinen unter Beweis zu stellen.<br />

LITERATUR<br />

[1] Griebel, P.; Boschek, E.; Jansohn, P.: Einfluss der Brennstoffzusammensetzung<br />

auf die Eigenschaften von turbulenten,<br />

mageren Vormischflammen unter Druck, VDI-Berichte Nr.<br />

1988, 2007, S. 229-236<br />

[3] Wu, J.; Brown, Ph.; Diakunchak, I.; Gulati, A.: Advanced Gas Turbine<br />

Combustion System Development for High Hydrogen<br />

Fuels. Proceedings of GT2007 ASME Turbo Expo 2007: Power<br />

for Land, Sea and Air, May 14-17, 2007, Montreal, Canada<br />

[4] McMillan, R.; Martin, P.; Noden, R.; Welch, M.: Gas Fuel Flexibility<br />

in a Dry Low Emissions Combustion System. Demag Delaval<br />

Industrial Turbomachinery Ltd., UK, February 2004<br />

[5] Beukenberg, M.: Die neue 6 MW Gasturbine von MAN. VDI-<br />

Fachtagung Stationäre Gasturbinen, Leverkusen, 24.11.2010<br />

[6] Al-Halbouni, A.; Flamme, M.; Giese, A.; Brune, M.: Flameless<br />

Oxidation and Continued Staged Air Combustion Systems for<br />

Gas Turbines. Clean Air: <strong>International</strong> Journal on Energy for a<br />

Clean Environment, begell house, inc., 2004, Volume 5, Issue<br />

4, S. 1-15<br />

[7] Al-Halbouni, A.; Giese, A.; Rahms, H.; Görner, K.; Schmitz, I.;<br />

Scherer, V.; Schulzke, T.: Entwicklung flexibler Feuerungssysteme<br />

zur Verbrennung von Schwachgasen in Mikrogasturbinen-Brennkammern.<br />

VDI Berichte 1988, S. 237-244,<br />

VDI Verlag GmbH, Düsseldorf 2007<br />

[8] Vaz, D.C.; Navas, H.: Case Study in TRIZ: Design of a Research<br />

Combustor for Pressurized Operation with High Wall-Temperature.<br />

TRIZ Future 2012, Lisbon, Portugal<br />

1-2014 gaswärme international<br />

73


FACHBERICHTE<br />

AUTOREN<br />

Dr.-Ing. habil. Ahmad Al-Halbouni<br />

Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme<br />

GmbH, Voerde<br />

Tel.: 02855/ 987-9003<br />

aha@walter-brinkmann.com<br />

Dipl.-Ing. Mike Hofman<br />

Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme<br />

GmbH, Voerde<br />

Tel.: 02855 / 987-9007<br />

mho@walter-brinkmann.com<br />

Dipl.-Ing. Hendrik Rahms M.Sc.<br />

Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme<br />

GmbH, Voerde<br />

Tel.: 02855 / 987-9005<br />

hra@walter-brinkmann.com<br />

Dipl.-Ing. Bachir Chalh-Andreas<br />

Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme<br />

GmbH, Voerde<br />

Tel.: 02855 / 987-9001<br />

bch@walter-brinkmann.com<br />

Wichtige Tipps für die tägliche Arbeit!<br />

Handbuch Industrielle Wärmetechnik<br />

Grundlagen | Berechnungen | Verfahren<br />

Das Handbuch Industrielle Wärmetechnik erscheint in der 5., vollständig überarbeiteten<br />

und erweiterten Auflage – erstmals in größerem Format (A5), vierfarbig bebildert<br />

sowie mit digitalen Inhalten.<br />

In der jetzigen Zeit, in der einerseits die Industrieofentechnik boomt und andererseits<br />

die Kosten für gasförmige Brennstoffe und elektrische Energie stark steigen, ist das<br />

Interesse an der Wärmetechnik wieder angestiegen. Darüber hinaus ist der rationelle<br />

Energieeinsatz in der Thermoprozesstechnik, nicht zuletzt wegen den Regularien zum<br />

Thema CO 2<br />

-Emissionen, von immer zentralerer Bedeutung. Deshalb besteht natürlich<br />

auch der Bedarf nach Fachbüchern, die das Thema der industriellen Wärmetechnik<br />

bzw. der Thermopro-zesstechnik abdecken. Das Handbuch Industrielle Wärmetechnik<br />

wird diesem Anspruch gerecht. Im Buch werden der derzeitige Stand der Technik<br />

sowie alle relevanten Grundlagen praxisnah dargestellt. Der Leser erhält einen<br />

ausführlichen Überblick über alle relevanten Grundlagen, Berechnungen, Begriffe und<br />

Prozesse der industriellen Wärmetechnik und somit wichtige Tipps für die tägliche<br />

Arbeit. Wer beruflich in irgendeiner Form mit der Thermoprozesstechnik und dem<br />

Industrieofenbau bzw. -betrieb zu tun hat, für den ist dieses kompakte Buch, mit<br />

seiner Fülle von Informationen, ein unersetzliches Nachschlagewerk.<br />

Aus dem Inhalt: Wärmeübertragung; Strömungsmechanik; Gasförmige Brennstoffe;<br />

Verbrennung; Brennertechnik; Energiebilanz von Industrieöfen; Elektrothermische<br />

Verfahren; Thermochemische Behandlung und Schutzgastechnik; etc.<br />

Hrsg.: H. Pfeifer, 5. Auflage 2013, ca. 500 Seiten in Farbe, Hardcover, DIN A5<br />

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74 gaswärme international 1-2014


FACHBERICHTE<br />

Leichtbausystem zur Vermeidung<br />

silikogener Feinstäube bis 1.450 °C<br />

von Ulrich Schmidt<br />

Das Auskleidungssystem und die Optimierung der Dämmstoffkombinationen einer feuerfesten Zustellung bestimmt<br />

ganz wesentlich die Wirtschaftlichkeit einer Ofenanlage. Das Verhältnis der Investitionskosten zur Produktionsleistung, zur<br />

Produktqualität, zur Betriebssicherheit, zum Wartungsaufwand, und der späteren Entsorgung sind die entscheidenden<br />

Faktoren der Wettbewerbsfähigkeit einer Ofenauskleidung. Ziel war es deshalb, einerseits einen leichten, korrosionsbeständigen<br />

Aufbau und andererseits, durch eine modulare Bauweise die Möglichkeit einer dem Einsatz angepassten<br />

Dämmung zu schaffen. Anlagenplaner, Verfahrenstechniker, Konstrukteure und Betreiber arbeiten daher permanent an<br />

einer Leistungssteigerung der Anlagen.<br />

Lightweight construction system to avoid silicogenic<br />

fine dust up to 1,450 °C<br />

With the variable SiC anchors and the abrasion-resistant front layers, the lightweight construction system SilitTherm<br />

offers an economic and future-oriented alternative to avoid silicogenic fine dust in industrial kilns up to 1,450°C. Thanks<br />

to the variety and versatile combinations of diverse insulating materials in a layered construction technique, an optimised,<br />

long-lasting and safe lining is also achieved with regard to the physically and chemically critical operating conditions.<br />

Die im Literaturverzeichnis aufgeführten Arbeiten von<br />

[5] bis [8] zur Gesundheitsgefährdung durch silikogene<br />

Feinstäube zeigen die Mechanismen der Rekristallisation<br />

und Verstaubungsproblematik bei den HT-Wollen<br />

eindrucksvoll auf. Diese Arbeiten und die REACH-Verordnung<br />

mit dem Verlangen zur Aufnahme der Refractory Ceramic<br />

Fibres (RCFs) Aluminiumsilikat-Wollen (ASW) in die Kandidatenliste<br />

im Autorisierungsverzeichnis als zulassungspflichtige<br />

Gefahrstoffe wurde zum Anlass genommen, eine frontseitig<br />

abriebfeste Schutzverkleidung, bzw. eine RCF-freie Dämmung<br />

zu entwickeln und zu erproben. Die Isolierung erfolgt<br />

über schichtweise aufgebaute Dämmstoffe, die bei Bedarf<br />

durch eine abriebfeste Frontplatte vor Erosion geschützt<br />

werden.<br />

WERKSTOFFE FÜR ANKER,<br />

LEISTEN UND FRONTPLATTEN<br />

Das Dämmsystem wird durch ein Skelett aus Anker und Leisten<br />

getragen. Ein Modell des Aufbaus zeigt den schematischen<br />

Zusammenbau der Einzelteile (Bild 1). Das variable,<br />

flexible Ankersystem wurde in Zusammenarbeit mit der<br />

Firma Saint-Gobain IndustrieKeramik Rödental GmbH<br />

von TTS entwickelt. Aus den Erkenntnissen der langjährigen<br />

Erfahrungen mit dem Einsatz von SiC-Hochleistungswerkstoffen<br />

in verschiedenen Einsatzgebieten der<br />

Technischen Keramik, wie z.B. als Brennhilfsmittel in der<br />

Keramikindustrie, als Brennerdüse, Flammrohr, Strahlrohrbrenner,<br />

Transportrollen,<br />

Thermoschutzrohr sowie<br />

als chemisch resistente<br />

und verschleiβfeste<br />

Bauteile in der Prozesstechnik<br />

(Chemische und<br />

Petrochemische Industrie<br />

und der Entsorgungstechnik)<br />

wurden wichtige<br />

Erkenntnisse für die<br />

Entwicklung gezogen.<br />

Bild 2a und 2b zeigen<br />

beispielhaft Aufbauten Bild 1: Modell des Leichtbausystems<br />

1-2014 gaswärme international<br />

75


FACHBERICHTE<br />

Bild 2a: Regalaufbau zum Brennen von Porzellan<br />

Bild 2b: Aufbau zum Brennen von Isolatoren<br />

zum Brennen von Porzellan und zum hängenden Brennen<br />

von Hochspannungsisolatoren; Anwendungen, wo<br />

Tragfähigkeit und Kriechbeständigkeit bei Temperaturen<br />

bis 1.450°C gefordert sind. Aufgrund der Erfahrung<br />

mit SiC-Werkstoffen in der Hochtemperaturanwendung<br />

wurden als Ankerwerkstoffe die Materialien siliziuminfiltriertes<br />

SiC (Silit®-SK), nitridgebundenes SiC (Advancer®)<br />

und gesintertes SiC (Hexoloy®) ausgewählt (Tabelle 1).<br />

DESIGN DER ANKER<br />

Die normalen Anker bestehen aus dünnwandigen,<br />

stranggezogenen SiC-Rohrprofilen. Die Standardabmessungen<br />

sind 60x60x6 mm, meist 200 – 350 mm<br />

lang und mit einem Stückgewicht von 1,2 kg bei einer<br />

Länge von 300 mm. Die Schwerlastanker für kompakte<br />

Bauteile messen 80x80x8 mm mit ca. 2,3 kg/St. bei L=300<br />

mm. Je nach Ankertyp und konstruktiver Notwendigkeit<br />

wird das Ankerdesign zur Halterung der frontseitigen<br />

Schutzverkleidung und zur Befestigung am Stahlbaugehäuse<br />

ausgelegt. An der Warmseite, zum Ofeninnenraum,<br />

befinden sich Aufnahmen für Leisten zum Tragen<br />

der Platten und der Dämmung. Bild 3 zeigt typische<br />

Ankerausführungen mit Tragplatte, Tragpratzen oder<br />

losem Splint, die als Auflage, Halterung und Fixierung<br />

der frontseitigen Schutzverkleidung und den nachfolgenden<br />

Dämmstoffschichten dienen. An der gegenüberliegenden<br />

Kaltseite der Anker sind Öffnungen für<br />

die Befestigungsmittel (Klemmprofile, Gewindebolzen,<br />

U-Scheibe, Mutter) zur Verschraubung an den Stahlbau<br />

eingebracht.<br />

ZUGVERSUCHE ZUR ÜBERPRÜFUNG DER<br />

ANKERAUSLEGUNG<br />

Die maximale Tragkraft der Anker wurde zunächst mit<br />

FEM ausgelegt und anschließend in einer Zugprüfmaschine<br />

die maximale Traglast überprüft (Bild 4a - 4d).<br />

Die Zugversuche konnten jedoch nur bei Raumtemperatur<br />

durchgeführt werden. Die Anker sollten aber<br />

für eine Temperatur von 1.200°C ausgelegt werden. Es<br />

wurde deshalb die Zugfestigkeit bei 20°C bestimmt und<br />

Tabelle 1 Tabelle 2<br />

Werkstofftypen Silit®-SK Advancer® Hexoloy®<br />

Basis SiSiC NSiC SSiC<br />

Klassifikation 1350°C 1450°C 1750°C<br />

SiC-Gehalt-Gehalt % 81% 70% 98%<br />

Si3N4 –Gehalt % - 25% -<br />

Rohdichte g/cm 3 3,0 2,8 3,1<br />

Offene Porösität % 0 < 0,1 < 0,6<br />

Biegefestigkeit MPa 20°C 260 160 370<br />

Biegefestigkeit MPa 1400°C 260 180 370<br />

E-Modul GPa 20°C 300 250 350<br />

Wärmeleitfähigkeit W/mK 1000°C 40 18 30<br />

Reversible Dehnung % m/mK 0,45 0,4 0,4<br />

Silit®-SK-<br />

Anker<br />

Bauxit-Anker<br />

Rohdichte g/cm³ 3,0 2,7<br />

Porosität Vol-% 0 18<br />

Biegefestigkeit (20°C)<br />

MPa<br />

260 30<br />

Biegefestigkeit (1200°C)<br />

MPa<br />

260 12<br />

Format mm 60x60x300 120x120x300<br />

Gewicht Kg/Stück 1,2 14<br />

Bruchlast bei 20°C kN 18 40<br />

Bruchspannung bei 20°C<br />

MPa<br />

10 0,4<br />

Bruchlast bei 1200°C *) kN 18 16<br />

*) berechnet aus Festigkeit bei 1200°C<br />

76 gaswärme international 1-2014


FACHBERICHTE<br />

unter Berücksichtigung der Heißfestigkeit die Bruchlast<br />

der Anker für 1.200°C im Verhältnis der Biegefestigkeiten<br />

berechnet.<br />

VERGLEICH SILIT®-ANKER ZU<br />

STANDARD BAUXIT-ANKER<br />

Tabelle 2 zeigt gegenüberstellend zu einem Bauxit-Anker<br />

die Vorteile des Silit®-SK-Ankers. Aufgrund einer rund 9-fach<br />

höheren Festigkeit bei Raumtemperatur und einer gut<br />

20-fach höheren Festigkeit bei 1.200°C gegenüber dem<br />

Bauxit-Anker kann der Silit®-SK-Anker filigraner ausgelegt<br />

werden.<br />

VORTEILE DES KERAMIK-ANKERS<br />

Das keramische Ankersystem beseitigt die negativen Eigenschaften<br />

der Edelstahlanker, wie die Heißkorrosion bei über<br />

800°C, die Nasskorrosion unterhalb des Taupunktes, sowie<br />

den starken, thermischen Festigkeitsabfall im hohen Temperaturbereich<br />

und das Metaldusting in aufkohlenden Schutzgasatmosphären.<br />

Typische Schadensbilder durch Korrosion<br />

zeigen Bild 5 und Bild 6. Bild 5 zeigt einen typischen Korrosionsschaden<br />

an einer Aluminiumsilikat-HT-Wolle (ASW)<br />

Moduldecke durch Taupunktunterschreitung. Durch die<br />

Bildung von Kondensaten mit Chlor, Schwefel und Fluor<br />

ist die metallische Schutzfolie und die Verankerung zerstört<br />

– das Bild zeigt den Angriff auf das Ofenblech sowie eine<br />

Versottung der Fasermodule durch Feuchte nach sechsmonatigem<br />

Betrieb. Bild 6 zeigt unter gleichen Bedingungen<br />

einen sach- und fachgerechten Korrosionsschutz mit einer<br />

Lagenbautechnik durch einen Schutzanstrich, Kleber und<br />

einer dampfdichten Foamglasschicht im Taupunktbereich.<br />

Mit dem System SilitTherm werden durch den Lagenbau mit<br />

der diffusionsoffenen und geschlossenen Konstruktion derartige<br />

Korrosionsschäden ausgeschlossen. Bild 7 zeigt eine<br />

zerstörte Dämmung durch Zersetzung der Edelstahlanker<br />

und Graphitbildung durch Metaldusting in einer Schutzgasatmosphäre<br />

bei rund 500-700°C.<br />

Bild 3a: Anker mit<br />

Tragplatte<br />

Bild 3b: Anker mit<br />

Tragpratzen<br />

VARIABLE FRONTSCHUTZSCHICHTEN<br />

BIS 1.400°C<br />

Mit der Lagenbautechnik ist es durch den keramischen<br />

Anker möglich, passend zu den Betriebsbedingungen eine<br />

wirtschaftliche feuerfeste Frontschicht bis 1.400°C auszuwählen.<br />

Als feinstaubfreie Schutzverkleidung können alternativ<br />

gebrannte Platten oder getemperte Fertigbauteile mit<br />

sehr vorteilhaften, unterschiedlichen Eigenschaften nach<br />

Notwendigkeit zum Einsatz kommen. Die Materialien der<br />

Platten reichen zum Beispiel von sehr leicht, wie Schaumkeramik,<br />

Leichtbetone, Cordierit-Stegplatten usw., bis zu<br />

verschleißfesten Platten aus SiC oder Fertigbauteilen mit<br />

hochwertigen Feuerbetonen für Betriebstemperaturen bis<br />

zu 1.400°C. Beispielhaft zeigt Bild 8 den Vorteil sehr dünnwandiger,<br />

großformatiger SiC-Advancer®-Platten. Bild 9 zeigt<br />

den typischen Einsatz getemperter Bauteile aus hochwertigen<br />

Feuerbetonen auf Basis von Calciumaluminat / Mullitt,<br />

Bild 3c: Anker mit<br />

losem Splint<br />

Bild 4a: <br />

Zugversuch an einem<br />

Silit®-SK-Anker<br />

Bild 4b:<br />

Zugtest in<br />

Zugmaschine<br />

Bild 4c: FE-Modell<br />

Bild 4d: Bauxit-Anker im Einsatz<br />

1-2014 gaswärme international<br />

77


FACHBERICHTE<br />

Bild 5: Korrosionsschäden an einer Moduldecke<br />

Bild 6: Zerstörte Dämmung durch Graphitabscheidung<br />

Bild 7: Fachgerechter Korrosionsschutz<br />

Sillimanit, Andalusit und Schamotte. Für kompakte, getemperte<br />

Beton-Formteile wie zum Beispiel Türsturze, Wandund<br />

Deckensegmente oder für spezielle Ortbetonbereiche<br />

werden Schwerlastanker mit Splint Anker-Typ „C“ verwendet.<br />

GASDICHTE,<br />

GESCHLOSSENE KONSTRUKTION<br />

Für geschlossene, gasdichte Ofengehäuse (Bild 10) wie<br />

zum Beispiel für Schutzgasanlagen und Kammeröfen<br />

mit Überdruck wird an der Kaltseite am Ofenblech eine<br />

Gewindebuchse oder ein Gewindebolzen angeschweißt.<br />

Mit einem Klemmprofil wird der Anker an dem Gehäuse<br />

Bild 8: T-Leiste mit dünnwandigen Platten<br />

Bild 9: Betonfertigbauteil mit Dehnfugen und Dämmschichten<br />

befestigt. Um thermische Spannungen zu mindern, wird<br />

der Ankerfuß zum Stahlblech mit einem rund 5-20 mm<br />

dicken Distanzstück aus einem druckfesten Dämmstoff,<br />

zum Beispiel aus einem schweren Calciumsilikat hinterlegt.<br />

Die verschiedenen Dämmstofflagen werden seitlich<br />

über die Frontplatten geschichtet, gestampft, gestopft<br />

oder eingespritzt. Als Korrosionsschutz wird wahlweise<br />

ein Schutzanstrich, eine Metallfolie, oder ein dampfdichter<br />

Dämmstoff wie Foamglas eingebracht.<br />

DIFFUSIONSOFFENE KONSTRUKTION<br />

Für korrosionsgefährdete Auskleidungen, zum Beispiel<br />

durch feuchte, aggressive Prozessgase, säurehaltige oder<br />

alkalienhaltige Dämpfe, ist die diffusionsoffene Konstruktion<br />

besonders vorteilhaft (Bild 11). Das System verhindert<br />

die negativen Folgen möglicher Kondensate bei Taupunktunterschreitungen<br />

durch wechselde Fahrzyklen, bei Stillständen<br />

oder durch diffundierende Rauchgasströme. Die<br />

Feuchte entweicht durch Diffusion nach außen ab. Je nach<br />

Druckverhältnissen bei Über- oder Unterdruck kann eine<br />

Metallfolie als Dampfbremse eingelegt werden. Die Anker<br />

werden mit einer Gewindestange und einem Klemmprofil<br />

an die Stahlbaukonstruktion, meist aus einem leichten<br />

U-Profil, geschraubt.<br />

EIN MODULARES SYSTEM<br />

Die Ankertypen A, B, C und Sonderanker für Übergänge<br />

von der Decke zur Seitenwand bieten konstruktiv viele<br />

Möglichkeiten im Zusammenspiel mit dem umfangreichen<br />

Sortiment an Tragleisten, Profilbalken, den diversen<br />

abriebfesten Frontschutzplatten, den vorgefertigten Bauteilen<br />

und der großen Dämmstoffauswahl. T-Profilleisten,<br />

Profilbalken und Sonderprofile bilden dabei die tragende<br />

Verbindung zwischen den Ankern und Auflagepunkten<br />

in Abständen von bis zu 3.500 mm. Großformatige<br />

Abdeckplatten, konfektionierte Betonbauteile und eine<br />

optimierte Hinterdämmung gewährleisten eine feinstaubfreie<br />

Leichtauskleidung.<br />

78 gaswärme international 1-2014


FACHBERICHTE<br />

Bild 10: Schematischer Aufbau gasdichter Ofengehäuse<br />

Bild 11: Diffusionsoffene Deckenkonstruktion<br />

FAZIT<br />

Das flexible Leichtbausystem SilitTherm bietet mit den<br />

variablen SiC-Ankern und den abriebfesten Frontschichten<br />

eine wirtschaftliche und zukunftsweisende Alternative<br />

zur Vermeidung silikogener Feinstäube in Industrieöfen<br />

bis 1.450°C. Die SiC-Produkte Silit®-SK, Advancer®<br />

und Hexoloy® sind weltbekannte Hochleistungsprodukte<br />

für extreme Einsatzbedingungen bis maximal 1.600°C.<br />

Aufgrund der Auswahl und Kombinationsmöglichkeit<br />

unterschiedlichster Dämmstoffe in einer Lagenbautechnik<br />

wird auch unter physikalisch und chemisch kritischen<br />

Betriebsbedingungen eine optimierte, langlebige und<br />

sichere Zustellung erreicht.<br />

[5] Binde, G.: Sind Hochtemperaturglasfasern eine Alternative<br />

für Keramikfasern?<br />

[6] BG-Holz+ Metall Berlin / VDI Berichte Nr. 1776 (2003) Seiten 49-54<br />

[7] T. Bolender: Untersuchungen zur Temperaturstabilität von<br />

„biolöslichen“ Keramikfasern im Vergleich zu Keramikfasern des<br />

Systems Al 2 O 3 , Studie Schermbeck: W&W Bolender 2001<br />

[8] Tonessen Th., Telle R. : Influence of Firing Temperature on the<br />

Quantitive Phase Formation and Recrystallization Behavior of<br />

High Temperature Glass Fibres (AES) and Refractorry Ceramic<br />

Fibres (RCF); RWTH Aachen Institut für Gesteinshüttenkunde<br />

LITERATUR<br />

[9] Rank J., Uhlig V., Trimis D.; Semrau H.: Sicherer Einsatz biolöslicher<br />

Faserdämmstoffe in Atmosphären von Thermoprozessanlagen<br />

2010 Gaswärme <strong>International</strong> (59) 6 2010<br />

[1] TRGS 558: Tätigkeiten mit Hochtemperaturwolle<br />

[2] TRGS 619: Substitution für Produkte aus Aluminiumsilikatwolle<br />

AUTOR<br />

[3] TRGS 521: Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten<br />

mit alter Mineralwolle<br />

[4] TRGS 905: Verzeichnis krebserzeugender, erbgutverändernder<br />

oder fortpflanzungsgefährdender Stoffe<br />

Ulrich Schmidt<br />

TTS Dämmstoff Engineering Swiss<br />

Aeschi bei Spiez, Schweiz<br />

Tel.: +41 (0)33650-9803<br />

thermtecschmidt@bluewin.ch<br />

1-2014 gaswärme international<br />

79


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Thermoprozesse<br />

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dem technischen Sicherheits- und Energiemanagement.<br />

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Postfach 91 61<br />

97091 Würzburg<br />

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Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur<br />

Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice gwi, Postfach<br />

9161, 97091 Würzburg.<br />

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Ort, Datum, Unterschrift<br />

PAGWIN2014<br />

Nutzung 80 personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung gaswärme erkläre international ich mich damit einverstanden, 1-2014<br />

dass ich vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


FACHBERICHTE<br />

Energiemanagementsysteme<br />

im Fokus des steuerlichen<br />

Spitzenausgleichs<br />

von Knuth Wagner<br />

Die Einführung eines Energiemanagementsystems hat nicht nur Effizienzsteigerungen zur Folge, sie ist zudem auch<br />

Voraussetzung für die Inanspruchnahme des Spitzenausgleichs bei der Energie- und Stromsteuer. Eine wichtige Rolle in<br />

ganzheitlichen Energiemanagementsystemen spielt hierbei das Energie-Controlling, im Rahmen dessen die wesentlichen<br />

Verbraucher gemessen, überwacht und analysiert werden. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für die Identifizierung<br />

von Einsparpotenzialen und Ableitung entsprechender Optimierungsmaßnahmen. Externe Dienstleister, wie die RWE<br />

Energiedienstleistungen GmbH, begleiten hier umfassend die Umsetzung des erfolgreichen Energie-Controllings inklusive<br />

der Implementierung der notwendigen Softwareinfrastruktur.<br />

Energy management systems and energy monitoring in<br />

the focus of tax reduction<br />

The introduction of an energy management system not only leads to increased efficiency but is also a precondition for<br />

claiming an energy and electricity tax reduction. An important role is played here in integrated energy management<br />

systems by energy monitoring, under which the most important consumers are measured, monitored and analysed. The<br />

results form the basis for the identification of savings potential and formulation of appropriate optimisation measures.<br />

External service providers here, such as RWE Energiedienstleistungen GmbH, comprehensively support the introduction<br />

and conduct of successful energy monitoring, including the introduction and operation of the necessary software<br />

infrastructure.<br />

Energiemanagementsysteme (EnMS) haben eine wirksame<br />

und langfristige Steigerung der Energieeffizienz<br />

im Unternehmen zum Ziel. Durch eine ganzheitliche<br />

und kontinuierliche Erfassung und Analyse der Energieströme<br />

können Einsparpotenziale erkannt und bewertet sowie<br />

entsprechende Maßnahmen identifiziert und umgesetzt<br />

werden. Auf diese Weise entstehen Rahmenbedingungen<br />

für eine nachhaltige Reduzierung des Energieverbrauchs,<br />

der CO 2 -Emissionen sowie der zugehörigen Kosten. Gleichzeitig<br />

profitieren Unternehmen des produzierenden Gewerbes,<br />

die nachweislich ein zertifiziertes Energiemanagementsystem<br />

eingeführt haben, von Vergünstigungen, wie<br />

etwa der ermäßigten EEG-Umlage oder der Gewährung<br />

des Spitzenausgleichs bei der Energie- und Stromsteuer.<br />

STEUERLICHER SPITZENAUSGLEICH<br />

So kann eine Rückvergütung über den Spitzenausgleich<br />

bis zu 90 % der Energie- und Stromsteuerbelastung betragen.<br />

Die rechtliche Grundlage hierfür bilden der § 10 des<br />

Stromsteuergesetzes sowie der § 55 des Energiesteuergesetzes.<br />

Die zuletzt Ende 2012 überarbeiteten Regelungen<br />

schreiben seit dem 1. Januar 2013 ein zertifiziertes Energiemanagementsystem<br />

nach DIN EN ISO 50001 oder alternativ<br />

nach EMAS (Eco-Management and Audit Scheme, europäisches<br />

Umweltmanagementsystem) als Voraussetzung für<br />

die Gewährung des steuerlichen Spitzenausgleichs vor. Die<br />

ISO 50001 wurde am 15. Juni 2011 als erste international<br />

anerkannte Energiemanagementnorm veröffentlicht und<br />

legt die Anforderungen zur Anwendung eines EnMS fest.<br />

1-2014 gaswärme international<br />

81


FACHBERICHTE<br />

In Deutschland ersetzt sie die am 24. April 2012 zurückgezogene<br />

und inhaltlich weitgehend identische DIN EN 16001.<br />

Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) wurde<br />

eine Sonderregelung geschaffen. Sie können anstelle<br />

der Energiemanagementsysteme alternative Systeme<br />

zur Verbesserung der Energieeffizienz betreiben, die den<br />

Anforderungen der DIN EN 16247-1, Ausgabe Oktober<br />

2012, entsprechen. Für die Antragsjahre 2013 und 2014<br />

wurde zudem eine Übergangsregelung eingeführt, nach<br />

der Unternehmen den Spitzenausgleich auch dann erhalten,<br />

wenn sie nachweislich mit der Einführung eines EnMS<br />

begonnen haben. Die Einführung muss dabei spätestens<br />

bis Ende 2015 abgeschlossen sein, denn ab dann werden<br />

nur noch zertifizierte bzw. vollständig betriebene Systeme<br />

als Voraussetzung für den Spitzenausgleich anerkannt.<br />

ANFORDERUNGEN IN 2014<br />

Detaillierte Erläuterungen zu den geforderten Kriterien<br />

formuliert die Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung<br />

(SpaEfV). Die Vorschrift regelt konkret, welche Systeme zur<br />

Verbesserung der Energieeffizienz zu betreiben sind, wie<br />

der Nachweis zum Beginn der Einführung eines Energiemanagementsystems<br />

bzw. eines alternativen Systems zu<br />

führen ist und wie die Überwachung und Kontrolle der<br />

Nachweisführung erfolgen soll.<br />

Dabei können Unternehmen in der Einführungsphase<br />

eines Energiemanagementsystems zwischen<br />

zwei grundsätzlichen Wegen zur Nachweisführung<br />

wählen. Der sogenannte horizontale Ansatz sieht eine<br />

vollständige Einführung eines EnMS vor und erfordert<br />

eine vollständige Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001,<br />

eine EMAS-Registrierung oder bei kleinen und mittleren<br />

Unternehmen einen Energieauditbericht nach<br />

DIN EN 16247-1 bzw. einen Nachweis zum Betrieb eines<br />

alternativen Systems zur Verbesserung der Energieeffizienz.<br />

Hier ist es in 2014 ausreichend, wenn sich diese<br />

Nachweise auf mindestens 60 % des gesamten Energieverbrauchs<br />

des Unternehmens beziehen.<br />

Eine hinsichtlich des Aufwandes und der Komplexität<br />

für viele Unternehmen wesentlich einfacher umsetzbare<br />

und somit attraktivere Alternative bietet der sogenannte<br />

vertikale Ansatz (Bild 1). Dieser beinhaltet die schrittweise<br />

Einführung eines Energiemanagementsystems für das<br />

gesamte Unternehmen. Hierzu müssen zunächst seitens<br />

der Geschäftsführung eine schriftliche Erklärung zur Einführung<br />

eines EnMS – sei es nach DIN EN ISO 50001, nach<br />

EMAS oder in Form eines alternativen Systems – abgegeben<br />

und ein Energiebeauftragter benannt werden. Des<br />

Weiteren sind in 2014 eine Bestandsaufnahme und Analyse<br />

der Energieträger sowie der Energie verbrauchenden Anlagen<br />

und Geräte gemäß den Anforderungen der jeweiligen<br />

Systeme durchzuführen.<br />

GRUNDSTRUKTUR EINES ENMS<br />

Bei der Einführung eines Energiemanagementsystems<br />

sollten Unternehmen von Beginn an auf Synergieeffekte<br />

achten. So entspricht die Struktur des betrieblichen Energiemanagements<br />

gemäß DIN EN ISO 50001 dem Aufbau<br />

anderer Managementsysteme, wie etwa des Qualitätsmanagements<br />

nach ISO 9001 oder des Umweltmanagement­<br />

Bild 1: Anforderungen für die Gewährung des steuerlichen Spitzenausgleichs nach vertikalem Ansatz gemäß<br />

SpaEfV (Quelle: RWE ED)<br />

82 gaswärme international 1-2014


FACHBERICHTE<br />

Bild 2: Das in der internationalen Norm ISO 50001 definierte EnMS orientiert sich am PDCA-Zyklus (Quelle: RWE ED)<br />

systems nach ISO 14001. Alle diese Systeme basieren auf<br />

dem sogenannten PDCA-Zyklus mit klaren strategischen<br />

Zielen, geregelten Zuständigkeiten, Kontrollprozessen und<br />

einer funktionierenden Dokumentation. Daher lässt sich ein<br />

EnMS gemäß DIN EN ISO 50001 besonders leicht einführen,<br />

wenn es in die vorhandene Infrastruktur eines bereits<br />

eingeführten Managementsystems integriert werden kann.<br />

Der PDCA-Zyklus (Bild 2) besteht aus den Phasen Plan<br />

(Planen), Do (Ausführen), Check (Kontrollieren) und Act<br />

(Optimieren). Hierbei handelt es sich um ein dynamisches<br />

Modell, im Rahmen dessen der Kreislauf unter Berücksichtigung<br />

der energiepolitischen Zielsetzung des Unternehmens<br />

immer wieder durchlaufen wird. Auf diese Weise entsteht<br />

ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess, der zu einer<br />

nachhaltigen Steigerung der Energieeffizienz im Unternehmen<br />

führt. Ein wesentliches Merkmal besteht zudem<br />

darin, dass die Gesamtverantwortung für das eingeführte<br />

Energiemanagementsystem bei der Geschäftsleitung<br />

angesiedelt sein muss. Diese ist dabei vor allem für die<br />

Festlegung und Überprüfung der übergeordneten Energiepolitik,<br />

die Benennung des Energiebeauftragten sowie<br />

die Sicherstellung sämtlicher Ressourcen, die für die Einführung,<br />

Umsetzung, Überwachung und Verbesserung des<br />

Energiemanagementsystems notwendig sind, zuständig.<br />

PDCA-ZYKLUS: PLANEN<br />

UND AUSFÜHREN<br />

Zunächst finden in der Planungsphase die systematische<br />

Bestandsaufnahme und Analyse der Energieverwendung<br />

inklusive der Bildung von Energiekennzahlen statt. Hierauf<br />

aufbauend werden Einsparpotenziale identifiziert und die<br />

strategischen und operativen Ziele sowie Aktionspläne mit<br />

konkreten Maßnahmen, um diese zu erreichen, formuliert.<br />

Dabei müssen aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen, die<br />

für den Aspekt der Energieeffizienz relevant sind, beachtet<br />

und eingehalten werden. Dazu zählen etwa die Energieeffizienzrichtlinie<br />

(EED), die Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />

oder das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Es empfiehlt<br />

sich hierbei, die relevanten Informationen in Form eines<br />

stets aktuell zu haltenden Rechtskatasters zu strukturieren.<br />

Die anschließende Ausführungsphase dient der Realisierung<br />

der aufgestellten Ziele und Aktionspläne. Hierfür sollen<br />

Vorgaben für eine eventuelle Neuauslegung oder Veränderung<br />

der Infrastruktur und der Prozesse benannt sowie<br />

Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Befugnisse und Budgets<br />

festgelegt werden. Von besonderer Bedeutung ist dabei, die<br />

betroffenen Mitarbeiter für das Energiemanagementsystem<br />

zu sensibilisieren sowie in entsprechenden Schulungen und<br />

Weiterbildungen auf die neuen Aufgaben vorzubereiten.<br />

Darüber hinaus sollte ebenfalls die Ablauflenkung für<br />

den Anlagenbetrieb und die Instandhaltung sowie die<br />

damit verbundene Beschaffung von Infrastruktur, Rohmaterialien<br />

und Dienstleistungen unter Berücksichtigung von<br />

Energieeffizienzaspekten erfolgen. Auch die Durchführung<br />

einer effektiven internen und gegebenenfalls externen<br />

Kommunikation ist Bestandteil der Ausführungsphase und<br />

eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Implementierung<br />

eines Energiemanagementsystems. Notwendig<br />

ist ebenfalls, dass sämtliche Vorgänge aufgezeichnet<br />

und dokumentiert werden. Hierbei ist die Einführung eines<br />

Dokumentenmanagementsystems empfehlenswert.<br />

PDCA-ZYKLUS: KONTROLLIEREN<br />

UND OPTIMIEREN<br />

Um den kontinuierlichen Verbesserungsprozess gewährleisten<br />

zu können, ist eine regelmäßige Überprüfung der<br />

Effektivität des Energiemanagementsystems erforderlich.<br />

Dies geschieht in der dritten Phase, die auf die Überwa­<br />

1-2014 gaswärme international<br />

83


FACHBERICHTE<br />

Bild 3: Energie-Controlling als Bestandteil eines EnMS (Quelle: RWE ED)<br />

chung der Prozesse mit Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

sowie den Erreichungsgrad der strategischen<br />

und operativen Ziele ausgerichtet ist. Die Durchführung<br />

erfolgt mithilfe interner Audits sowie eines systematischen<br />

Energie-Controllings, im Rahmen dessen die wesentlichen<br />

Energieverbraucher gemessen und überwacht werden. Die<br />

Daten hierfür liefern zahlreiche Messstellen, die auf einem<br />

Messstellenkonzept und der entsprechenden Messinfrastruktur<br />

basieren. Die Ergebnisse der Audits und des Energie-Controllings<br />

sowie daraus abgeleitete Vorschläge für<br />

Korrekturen und präventive Maßnahmen werden schließlich<br />

dokumentiert und der Geschäftsführung vorgestellt.<br />

In der Optimierungsphase bewertet die Geschäftsführung<br />

die an sie weitergeleiteten Ergebnisse in sogenannten<br />

Management-Reviews. Auf dem Prüfstand stehen nochmals<br />

die Angemessenheit und Effektivität der übergeordneten<br />

Energiepolitik, der Erreichungsgrad der strategischen<br />

und operativen Ziele, die Energiekennzahlen, Kontrollmechanismen<br />

und Verbesserungsvorschläge sowie generell<br />

der Stand des Energiemanagementsystems. Danach werden<br />

Optimierungsmaßnahmen für die energierelevanten<br />

Prozesse beschlossen und der PDCA-Zyklus startet erneut<br />

mit der Formulierung neuer bzw. Überarbeitung bestehender<br />

Zielsetzungen und der Umsetzung der Korrektur- und<br />

Präventionsmaßnahmen.<br />

ENERGETISCHE ANFORDERUNGEN<br />

Die Anforderungen für ein Energiemanagementsystem<br />

gemäß DIN EN ISO 50001 oder EMAS beziehen sich nicht auf<br />

absolute Vorgaben, sondern auf die Verbesserung der Energienutzung<br />

im Gesamtprozess.<br />

Sie werden im Wesentlichen in<br />

zwei Teilbereiche – einen organisatorischen<br />

und einen energetischen<br />

– unterteilt. Der organisatorische<br />

Teilbereich widmet<br />

sich in erster Linie den verwaltungstechnischen<br />

Rahmenbedingungen,<br />

während der<br />

zweite Teilbereich umfassend<br />

die energetischen Aspekte des<br />

EnMS berücksichtigt. Hierunter<br />

fallen unter anderem die entsprechende<br />

Bestandsaufnahme<br />

und Analyse, Bildung von Energiekennzahlen,<br />

Formulierung<br />

der energetischen Ziele und<br />

Aktionspläne, Erstellung eines<br />

Messstellenkonzeptes, Datenerfassung<br />

und Energie-Controlling,<br />

energetische Bewertung<br />

sowie die Erstellung von Energieberichten.<br />

Alternative Systeme zur Verbesserung<br />

der Energieeffizienz, die als Voraussetzung für<br />

die Gewährung des steuerlichen Spitzenausgleichs von<br />

kleinen und mittleren Unternehmen eingesetzt werden<br />

können, beschränken sich dabei im Großen und Ganzen<br />

auf die Umsetzung des energetischen Teilbereichs. Dadurch<br />

sollen insbesondere mittelständisch geprägte Betriebe<br />

gezielt entlastet werden. Im Fokus der alternativen Systeme<br />

stehen lediglich die Erfassung und Analyse eingesetzter<br />

Energieträger und des Energieverbrauchs von Anlagen<br />

und Geräten, die Bewertung der Einsparpotenziale sowie<br />

die Rückkopplung zur Geschäftsführung und Entscheidung<br />

über den Umgang mit den Ergebnissen.<br />

ENERGIE-CONTROLLING<br />

In allen drei Energiemanagementsystemvarianten spielt<br />

das Energie-Controlling eine wichtige Rolle. Es unterstützt<br />

die Erfassung und Auswertung der energetischen Daten<br />

und ist für die kontinuierliche Überwachung des Energieverbrauchs<br />

und die Auslotung entsprechender Einsparpotenziale<br />

unverzichtbar (Bild 3). Unternehmen, die den<br />

vertikalen Ansatz zur Nachweisführung für den Betrieb<br />

eines Energiemanagementsystems anwenden, müssen<br />

2014 die wesentlichen Energieverbraucher messtechnisch<br />

erfassen und spätestens 2015 die relevanten Einsparpotenziale<br />

identifiziert und bewertet haben. Bei dieser Aufgabe<br />

ist das Energie-Controlling ein unverzichtbares Hilfsmittel.<br />

Das Energie-Controlling kann dabei nur dann verlässliche<br />

Informationen und Ergebnisse für eine gezielte und effektive<br />

Identifizierung von Einsparpotenzialen liefern, wenn der<br />

84 gaswärme international 1-2014


FACHBERICHTE<br />

gesamte Energiefluss des Unternehmens systematisch erfasst<br />

und dokumentiert wird. Zu den benötigten Daten gehören<br />

hier zunächst Art, Menge und Kosten der eingesetzten Energieträger<br />

– etwa Strom, Gas, Öl, Druckluft und Prozesswärme<br />

– sowie die Energie- und Kostenanteile einzelner Verbraucher<br />

am Gesamtenergieverbrauch. Dabei sollten nicht nur<br />

die Leistungs- und Verbrauchsdaten der Produktionsanlagen<br />

sowie der zugehörigen Infrastruktur erfasst, sondern ebenfalls<br />

weitere energetisch relevante Größen erhoben werden.<br />

Das können beispielsweise Produktionsabschnitte, Standorte,<br />

Organisationsbereiche oder gar Anteile des Transportwesens<br />

sein. Erforderlich ist auch die Erhebung von Produktionsdaten,<br />

die für die Bildung von Energiekennzahlen (Energy Performance<br />

Indicators) als weitere Grundlage zur Überprüfung der<br />

betrieblichen Energieeffizienz benötigt werden.<br />

Als Grundsatz gilt: Je höher der Verbrauch, desto<br />

detaillierter sollte die messtechnische Erfassung sein,<br />

denn der Detailgrad einer Messung hat unmittelbaren<br />

Einfluss darauf, wie gut Einsparpotenziale aufgedeckt<br />

werden können. Auch der Zeitpunkt und die Dauer der<br />

Messintervalle spielen im Hinblick auf die Ergebnisqualität<br />

eine entscheidende Rolle. Diese sind dabei von der<br />

Art und Größe des Unternehmens sowie von der Komplexität<br />

der Prozesse abhängig. Aus diesen Gründen<br />

hat sich die Erarbeitung eines detaillierten Messstellenkonzeptes<br />

besonders gut bewährt. Das Konzept sollte<br />

etwa konkrete Angaben zum Standort und zur Art und<br />

Dauer der Messung sowie zur notwendigen technischen<br />

Infrastruktur beinhalten.<br />

Und nicht zuletzt ist zu überlegen, wie die erfassten<br />

Rohdaten möglichst ergebnisorientiert aufbereitet<br />

und dokumentiert<br />

werden können.<br />

Die Möglichkeiten<br />

reichen hier von<br />

manueller Übertragung<br />

in gängige Kalkulationsprogramme<br />

und der Darstellung<br />

in Tabellen,<br />

Diagrammen und<br />

Grafiken bis hin zur<br />

elektronischen Aufzeichnung<br />

mithilfe<br />

spezieller Software<br />

und der webfähigen<br />

Visualisierung<br />

von Energieflüssen,<br />

Anlagen- und Prozessanalysen,<br />

Lastgängen,<br />

Zeitreihen,<br />

Vergleichen, Statistiken<br />

und Prognosen.<br />

BEDARFSGERECHTE DATENERFASSUNG<br />

UND -AUSWERTUNG<br />

Bei der Vorbereitung und Durchführung eines erfolgreichen<br />

Energie-Controllings können Unternehmen auf fachkompetente<br />

Unterstützung durch externe Berater zurückgreifen.<br />

So bietet etwa die RWE Energiedienstleistungen GmbH<br />

(RWE ED) nicht nur ein auf den jeweiligen Betrieb zugeschnittenes,<br />

ganzheitliches Energie-Controlling-System<br />

zur Analyse, Aufbereitung, Gegenüberstellung und Dokumentation<br />

der erhobenen Daten an, sondern erarbeitet<br />

auch auf Wunsch gemeinsam mit den Verantwortlichen<br />

im Unternehmen das entsprechende Messstellenkonzept<br />

und installiert die notwendige Messtechnik.<br />

Den zentralen Bestandteil des Energie-Controllings bildet<br />

dabei ein spezielles, webbasiertes Softwarepaket, das eine<br />

einfache, komfortable und kostengünstige Steuerung, Überwachung,<br />

Visualisierung und Auswertung sämtlicher Prozesse<br />

ermöglicht (Bild 4). Es besteht aus einem Prozessleitsystem, das<br />

für die Abbildung von bis zu 280.000 Prozessvariablen konzipiert<br />

ist, und einer darauf aufbauenden Energiemanagement-<br />

Software zur Darstellung und Auswertung der Energiedaten.<br />

Die Anbindung erfolgt über die Standard-Schnittstelle OPC<br />

(OLE for Process Control) und ist damit unabhängig von herstellerspezifischen<br />

Kommunikationsprotokollen. Diese Systemarchitektur<br />

gewährleistet einen einfachen und reibungslosen<br />

Datenaustausch mit der gesamten Feldebene – seien es Buskoppler,<br />

Netzanalysatoren oder die Anlagensteuerung und<br />

-regelung (SPS, speicherprogrammierbare Steuerung).<br />

Die Daten werden anschließend in einer SQL-Datenbank<br />

für die zuverlässige Langzeitspeicherung aufbereitet und<br />

sind über das Internet ortsunabhängig abrufbar. Der Zugriff<br />

Bild 4: Webbasiertes Softwarepaket als Infrastruktur für ein Energie-Controlling (Quelle: Süwag)<br />

1-2014 gaswärme international<br />

85


FACHBERICHTE<br />

Bild 5: Visualisierung und Analyse von Energieflüssen mithilfe des<br />

Prozessleitsystems „FlowChief“ (Quelle: FlowChief)<br />

Bild 6: Verknüpfung der Energie- und Prozessdaten durch die Energiemanagement-Software<br />

„e-Gem“ (Quelle: FlowChief)<br />

erfolgt komfortabel und flexibel über Standard-Browser<br />

ohne die Einbindung weiterer Hard- oder Firmware. Mithilfe<br />

einer App lassen sich die Daten zudem auch auf mobilen<br />

Geräten wie etwa Smartphone oder Tablet-PC bequem<br />

auslesen<br />

EFFIZIENZSTEIGERUNG DURCH GEZIELTE<br />

ENERGIEDATENVERARBEITUNG<br />

Das Prozessleitsystem „FlowChief“ bildet eine gute Grundlage<br />

für den Aufbau eines ganzheitlichen Energie-Controllings<br />

(Bild 5). Es lässt sich einfach und ohne vertiefende<br />

Programmierkenntnisse konfigurieren und benutzerdefiniert<br />

anwenden. Zum Leistungsspektrum des Leitsystems<br />

gehören die übersichtliche Visualisierung und Analyse von<br />

unterschiedlichen Energieflüssen, Anlagen und Prozessen<br />

sowie die Dokumentation von Zählerständen und<br />

Anlagenwartungen. Darüber hinaus können Grenzwerte<br />

und Szenarien zur Prozessoptimierung inklusive der Implementierung<br />

eines Alarmmeldemanagements unter Nutzung<br />

verschiedener Kanäle – SMS, Telefon oder Mail – und<br />

unter Anwendung einer Eskalationsstrategie definiert, Stör-,<br />

Betriebs- und weitere Meldungen archiviert und entsprechende<br />

Berichte und Protokolle individuell erstellt werden.<br />

Auf diese Weise ist eine Automatisierung auch komplexer<br />

Prozesse und die intuitive Steuerung und Überwachung<br />

ihrer Abläufe effizient realisierbar.<br />

Die Erfassung, Aufbereitung, Analyse und Dokumentation<br />

der Energiedaten übernimmt die auf dem Prozessleitsystem<br />

aufbauende Energiemanagement-Software „e-Gem“<br />

(Bild 6). Sie stellt sicher, dass die Vielzahl der Energie- und<br />

Prozessdaten sinnvoll und bedarfsgerecht miteinander verknüpft,<br />

verglichen und unter Einbeziehung von Kennzahlen<br />

und Benchmarks kostenstellen- oder produktbezogen<br />

sowie bei Bedarf auch liegenschaftsübergreifend ausgewertet<br />

und visualisiert wird. Das umfassende Berichtswesen<br />

entspricht den Anforderungen der Energiemanagementsysteme<br />

und erzeugt je nach Bedarf eine aussagekräftige<br />

Dokumentation von Verbräuchen, Kosten oder Lastgängen<br />

in Form von Tages-, Monats- oder Jahresreporten.<br />

Das Prozessleitsystem und die zugehörige Energiemanagement-Software<br />

sind separate Module, die auch<br />

unabhängig voneinander installiert und genutzt werden<br />

können. Da sowohl das Prozessleitsystem als auch die<br />

Energiemanagement-Software auf die gleiche Serverund<br />

Datenbankstruktur zugreifen, ist eine Erweiterung<br />

des jeweiligen Moduls jedoch jederzeit nachträglich und<br />

mit geringem Aufwand realisierbar.<br />

FAZIT<br />

Mit der aus dem Prozessleitsystem und der Energiemanagementsoftware<br />

bestehenden Lösung sind Dienstleister in<br />

der Lage, auf Basis einer einfach aufzubauenden, intuitiv zu<br />

bedienenden und kostengünstigen Infrastruktur ein erfolgreiches<br />

Energie-Controlling in kleineren wie in größeren<br />

Industriebetrieben zu implementieren. Das System ermöglicht<br />

eine individuell auf die jeweilige Unternehmensstruktur<br />

angepasste, zielorientierte Verknüpfung, Überwachung und<br />

Auswertung aller relevanten Daten und gewährt auf diese<br />

Weise die transparente Abbildung sämtlicher Energieflüsse,<br />

-kosten und -verbräuche. Hieraus lassen sich Energieeinsparpotenziale<br />

und entsprechende Optimierungsmaßnahmen<br />

ableiten und bewerten, die wiederum in den kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozess zur nachhaltigen Steigerung<br />

der Energieeffizienz im Rahmen eines ganzheitlichen Energiemanagementsystems<br />

gemäß DIN EN ISO 50001, EMAS<br />

oder alternativer Systeme einfließen.<br />

AUTOR<br />

Dipl.-Ing. Knuth Wagner<br />

RWE Energiedienstleistungen GmbH<br />

Duisburg<br />

Tel.: 0203 / 99546-12<br />

knuth.wagner@rwe.com<br />

86 gaswärme international 1-2014


Folge 16<br />

IM PROFIL<br />

IN REGELMÄSSIGER FOLGE stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen<br />

im Bereich der industriellen Gasanwendungstechnik vor. In dieser Ausgabe im Profil: Das Energiewirtschaftliche<br />

Institut an der Universität zu Köln.<br />

Das Energiewirtschaftliche Institut<br />

an der Universität zu Köln (EWI)<br />

Bild 1: Das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität zu Köln<br />

Unter dem Leitsatz „Energiemärkte<br />

erforschen – Entscheidungen verbessern“,<br />

untersucht das EWI Funktionsweisen<br />

und Strukturen der Energiemärkte, um auf<br />

dieser Grundlage fundierte Handlungsempfehlungen<br />

für deren Weiterentwicklung<br />

ableiten zu können.<br />

Entsprechend seiner 60-jährigen Verankerung<br />

an der Universität zu Köln verbindet<br />

das Energiewirtschaftliche Institut<br />

akademische Grundlagenforschung mit<br />

praxisnaher Anwendungsforschung und<br />

sucht nach innovativen Lösungen für<br />

energieökonomische Problemstellungen<br />

(Bild 1). Mit seinen insgesamt 30 Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftlern liefert<br />

das Institut fundierte Analysen von energiewirtschaftlichen<br />

Zusammenhängen und<br />

gibt Entscheidungsträgern in Wirtschaft,<br />

Politik und Gesellschaft relevante und aussagekräftige<br />

Grundlagen für ihre Entscheidungen.<br />

Das Institut versteht sich als eine<br />

Denkfabrik für die zukünftige Ausgestaltung<br />

der deutschen und europäischen<br />

Energiemärkte. Ständige Änderungen<br />

der Rahmenbedingungen, Technologien<br />

und Innovationen werden laufend bei der<br />

modellbasierten Analysearbeit berücksichtigt.<br />

Zugleich bieten die Geschäftsführer<br />

und Mitarbeiter des EWI an der Universität<br />

zu Köln zahlreiche Lehrveranstaltungen zu<br />

energiewirtschaftlichen Fragen an. Direktor<br />

und Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

des Energiewirtschaftlichen Instituts und<br />

gleichzeitig Inhaber der Professur für Energiewirtschaft<br />

an der Universität zu Köln ist<br />

Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge. Stellvertretender<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

und Direktor für Grundlagenforschung<br />

ist Prof. Dr. Felix Höffler. Weitere Mitglieder<br />

der Geschäftsleitung sind die beiden<br />

Direktoren für Anwendungsforschung PD<br />

Dr. Christian Growitsch und PD Dr. Dietmar<br />

Lindenberger.<br />

DIE EWI-MODELLE<br />

Das Institut untersucht ein breites Spektrum<br />

an energiewirtschaftlichen Themen.<br />

Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen<br />

■■<br />

Entwicklung der europäischen Stromund<br />

Gasmärkte,<br />

■■<br />

Voraussetzungen für eine optimale<br />

Netzinfrastruktur in Europa und<br />

■■<br />

Veränderungen auf den Weltmärkten<br />

für Kohle und Gas.<br />

Die deutsche und europäische Regulierungspolitik<br />

ist ebenso ein fortwährendes<br />

Arbeitsgebiet wie die Gestaltung eines<br />

effizienten Strommarktdesigns, die Integration<br />

der erneuerbaren Energien in das<br />

Versorgungsnetz sowie die wirtschaftlichen<br />

Auswirkungen einer flächendeckenden<br />

Elektromobilität.<br />

Für seine Arbeit nutzt das EWI moderne<br />

empirische Methoden der angewandten<br />

Industrieökonomik. Am Institut entwickelte,<br />

detaillierte und computergestützte<br />

Modelle der deutschen und europäischen<br />

Energiewirtschaft bilden die Basis für seine<br />

Projekte in der Grundlagen- und Anwendungsforschung.<br />

Im Folgenden sollen drei<br />

Modelle exemplarisch vorgestellt werden.<br />

Das Modell TIGER (Transport Infrastructure<br />

for Gas with Enhanced Resolu­<br />

1-2014 gaswärme international<br />

87


IM PROFIL Folge 16<br />

Bild 2: Modell TIGER<br />

tion) wurde vom EWI mit dem Ziel entwickelt,<br />

die Interdependenzen innerhalb<br />

der europäischen Erdgasinfrastruktur zu<br />

modellieren. Es handelt sich dabei um ein<br />

Dispatch-Modell, das unter gegebener<br />

Infrastruktur und Nachfrage die europäische<br />

Gasbereitstellung optimiert. Indem<br />

die Gesamtkosten der Gasbereitstellung<br />

minimiert werden, ermöglicht das Modell<br />

eine integrierte Analyse der Infrastruktur,<br />

das heißt der Pipelines, Gasspeicher und<br />

Flüssiggasterminals sowie ihre Interaktion.<br />

Das Modell ist vielseitig einsetzbar, wie<br />

zum Beispiel zur Bewertung neuer Infrastrukturinvestitionen,<br />

zur Prognose von<br />

Marktpreisentwicklungen oder zur Analyse<br />

der Versorgungssicherheit. Die Modellentwicklung<br />

begann 2007 im Rahmen eines<br />

internen Forschungsprojekts am EWI. Alle<br />

Infrastrukturdaten werden in einer europaweiten,<br />

geokodierten Datenbank des EWI<br />

gespeichert und laufend aktualisiert. Die<br />

gespeicherten Geoinformationen erlauben<br />

zudem eine schnelle Visualisierung der<br />

Ergebnisse in Form thematischer Karten<br />

(Bild 2).<br />

Das Modell COLUMBUS ist ein langfristiges<br />

Optimierungsmodell, um mögliche<br />

Entwicklungen des Erdgasmarktes im<br />

Zeitraum bis 2030 unter Berücksichtigung<br />

weltweiter Interdependenzen zu simulieren.<br />

Dabei ist COLUMBUS als dynamisches,<br />

räumliches und intertemporales Modell<br />

konzipiert. Das Modell ist angebotsorientiert<br />

und hat in der Basisversion das Ziel, die<br />

weltweite Gasnachfrage kostenminimal zu<br />

befriedigen. Das Modell besitzt aufgrund<br />

der Flexibilität der gemischt-komplementären<br />

Programmierung (MCP) zudem die<br />

Option, strategisches Verhalten einzelner<br />

Akteure auf dem Gasmarkt abzubilden.<br />

Auf der Angebotsseite berücksichtigt das<br />

Bild 3: Modell COLUMBUS<br />

88 gaswärme international 1-2014


Folge 16<br />

IM PROFIL<br />

Modell alle wesentlichen Erdgasförderländer<br />

sowie deren spezifische Angebotscharakteristika<br />

(Produktionskosten verschiedener<br />

Förderstätten und Förderverfahren,<br />

Reserven, Infrastrukturanbindung,<br />

etc.). Des Weiteren ermöglicht COLUM­<br />

BUS die Simulation von Investitionsentscheidungen<br />

sowohl in Förderstätten,<br />

Transportinfrastruktur als auch in Speicherkapazitäten.<br />

Die Nachfrageseite wird<br />

durch die wesentlichen Nachfrageländer<br />

repräsentiert. Das Modell kann anstelle<br />

einer jährlichen Auflösung optional auf<br />

monatlicher Basis gerechnet werden, um<br />

so die für den Erdgasmarkt bedeutenden<br />

saisonalen Schwankungen der Nachfrage<br />

zu berücksichtigen (Bild 3).<br />

DIscrHEat ist ein dynamisches Simulationsmodell<br />

für den deutschen Wärmemarkt<br />

privater Haushalte. Es simuliert die<br />

Entwicklung der Heizsystemausstattung<br />

und Wärmeisolation des deutschen Wohngebäudeparks<br />

in Fünf-Jahres-Schritten bis<br />

2030. Ausgangspunkt der Modellberechnung<br />

ist eine detaillierte Erfassung des<br />

aktuellen Bestands an Wohngebäuden<br />

in Deutschland (Stand 2010). Diese werden<br />

in Ein- und Zwei- sowie Mehrfamilienhäuser<br />

und in acht Baualtersklassen<br />

unterteilt. Jede dieser Gebäudeklassen<br />

hat eine durchschnittliche Gebäudefläche<br />

und einen spezifischen Heizwärmebedarf<br />

(kWh/m²a), der zusätzlich je nach Sanierungszustand<br />

variiert. Zudem liegt für jede<br />

Gebäudeklasse eine bestimmte Verteilung<br />

an Heiztechnologien vor. Das DIscrHEat-<br />

Modell ermöglicht eine konsistente Analyse<br />

möglicher Zukunftsszenarien für Entwicklungen<br />

auf dem deutschen Wärmemarkt<br />

privater Haushalte. Neben den Annahmen<br />

über die Energiepreisentwicklung und den<br />

technologischen Fortschritt der Heizsysteme<br />

können auch die Sanierungsraten verändert<br />

werden. Zudem erlaubt das DIscr­<br />

HEat-Modell, verschiedene Politikmaßnahmen<br />

abzubilden. Neben den Marktanteilen<br />

der neu-installierten Heiztechnologien im<br />

Neubau und Bestand berechnet DIscrHEat<br />

für jede Modellperiode u. a. den Endenergiebedarf<br />

nach Energieträger, den Primärenergiebedarf<br />

sowie die emittierten CO 2 -<br />

Mengen. Darüber hinaus liefert DIscrHEat<br />

detaillierte Einblicke in die dynamischen<br />

Veränderungen der Energie- und CO 2 -<br />

Bilanzen. Zudem berechnet das Modell die<br />

Verbrauchskosten zur Wärmebereitstellung<br />

bzw. die Investitionskosten in Heiztechnologien<br />

und Dämmmaßnahmen.<br />

Autor:<br />

Daniel Matthes<br />

Kontakt:<br />

Energiewirtschaftliches Institut an<br />

der Universität zu Köln (EWI)<br />

Vogelsanger Straße 321<br />

50827 Köln<br />

Tel.: 0221/277 29-116<br />

Fax: 0221/277 29-400<br />

daniel.matthes@ewi.uni-koeln.de<br />

Gasqualitäten im veränderten Energiemarkt<br />

Herausforderungen und Chancen für<br />

die häusliche, gewerbliche und<br />

industrielle Anwendung<br />

Bestellung unter:<br />

Tel.: +49 201 82002-14<br />

Fax: +49 201 82002-34<br />

bestellung@vulkan-verlag.de<br />

Erdgas hat sich in Deutschland und in Europa in den letzten Jahrzehnten<br />

als vielseitiger, effizienter und umweltschonender Energieträger<br />

in Haushalt, Gewerbe und Industrie etabliert. Doch der<br />

Erdgasmarkt befindet sich im Wandel: traditionelle Erdgasquellen<br />

versiegen, während neue Quellen, insbesondere im außereuropäischen<br />

Ausland, an Bedeutung gewinnen. Im Rahmen der<br />

deutschen Energiewende spielt zudem die Nutzung regenerativer<br />

Quellen (Biogas oder auch Wasserstoff und Methan mittels<br />

„Power-to-Gas“) eine immer größere Rolle, während auf EU-<br />

Ebene Handelshemmnisse zunehmend abgebaut werden. Diese<br />

Veränderungen bieten große Chancen für die Gasversorgung und<br />

-anwendung.<br />

Hrsg.: Jörg Leicher, Anne Giese, Norbert Burger<br />

1. Auflage 2014,<br />

596 Seiten, Farbdruck, Broschur, 165 x 230 mm<br />

ISBN: 978-3-8356-7122-5<br />

Preis: € 80,-<br />

1-2014 gaswärme international<br />

89


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Stolperfalle Innovationsmanagement<br />

Strengere Normen und Gesetzesvorgaben,<br />

steigender Konkurrenzdruck und<br />

wachsende Kundenansprüche – vor allem<br />

kleine und mittelständische Unternehmen<br />

sind heute bei der Produktentwicklung<br />

enormen Belastungen ausgesetzt. Im Extremfall<br />

wird daher ganz auf Innovationen<br />

verzichtet, doch wer sich rein auf Bewährtes<br />

verlässt, wird schließlich den Anschluss<br />

an den Wettbewerb verlieren. Mit einem<br />

funktionierenden Ideen- und Innovationsmanagement<br />

(Bild 1) ließe sich dagegen<br />

die wertvolle Ressource betriebsinterner<br />

Kreativität für die strategische Unternehmensentwicklung<br />

erschließen, ohne die<br />

eigenen Kapazitäten zu überlasten. Grundlage<br />

dafür ist allerdings eine präzise Definition<br />

der Ziele und Grenzen sowie die<br />

umfassende Kommunikation zwischen<br />

allen beteiligten Bereichen.<br />

MITARBEITERIDEEN FÖRDERN<br />

Die meisten Konzepte moderner Unternehmensentwicklung<br />

konzentrieren sich<br />

auf ein zielgerichtetes, aktives und kontinuierliches<br />

Vorgehen in allen Geschäftsbereichen,<br />

um jene Nachhaltigkeit in<br />

der Produktion zu erreichen, die heute<br />

notwendig ist, damit man sein Kapital<br />

optimal einsetzen und seine Marktpositionen<br />

halten oder sogar ausbauen kann.<br />

Dies umfasst das Visionen- und Innovationsmanagement<br />

ebenso wie die Finanzverwaltung,<br />

die Firmenplanung oder das<br />

Absatzmanagement. Am Anfang jeder<br />

Maßnahme steht jedoch der Mitarbeiter<br />

und mit ihm die Unternehmenskommunikation,<br />

die es ermöglicht, das Personal<br />

zu motivieren und seine Kräfte auf das<br />

gemeinsame Ziel zu richten.<br />

Hier verschenken viele Firmen bereits<br />

großes Potenzial, wenn sie Vorschläge aus<br />

der eigenen Belegschaft nicht fördern oder<br />

sogar blindlings ablehnen. Eine allzu konservative<br />

Haltung erstickt kreative Wortmeldungen<br />

genauso schnell wie ein Verbesserungswesen,<br />

das dazu missbraucht wird,<br />

persönliche Animositäten auszuleben und<br />

die Vorschläge bestimmter Mitarbeiter einfach<br />

abzublocken. Stattdessen sollte es das<br />

Ziel jeder Geschäftsleitung sein, die Ideen<br />

der Belegschaft als Teil der Wertschöpfungskette<br />

zu begreifen und entsprechend<br />

eine offene Gesprächs- und Vorschlagskultur<br />

zu etablieren, die nicht durch Kompetenzstreitigkeiten<br />

behindert wird.<br />

SCHNITTSTELLEN DEFINIE-<br />

REN UND KOORDINIEREN<br />

Allerdings ist nicht jede Idee gleich<br />

sinnvoll und wert, verfolgt zu werden.<br />

Der erste Schritt des Innovationsmanagements<br />

besteht deshalb darin, die<br />

gesammelten Denkanstöße zu bewerten<br />

und sie in ein Ranking hinsichtlich ihrer<br />

Umsetzbarkeit sowie ihre Auswirkungen<br />

für den Kunden und das Unternehmen<br />

zu bringen. Machbarkeitsstudien und<br />

Marktanalysen sind hierzu das Mittel der<br />

Wahl. Meilensteine und konkrete Zieldefinitionen<br />

ermöglichen nach getroffener<br />

Auswahl die systematische Steuerung der<br />

weiteren Entwicklungsprozesse – einschließlich<br />

aller administrativen Vorgänge.<br />

Denn das Innovationsmanagement<br />

betrifft nicht nur die Abteilungen, die<br />

direkt auf Forschung und Entwicklung<br />

ausgerichtet sind, sondern auch alle<br />

anderen unternehmerischen Aufwendungen,<br />

die zur Generierung von Wissen<br />

und zum Schaffen neuer Anwendungen<br />

beitragen (Bild 2).<br />

Dieser übergreifende Ansatz ist ein entscheidender<br />

Faktor für den Erfolg oder<br />

Misserfolg einer Neuerung. So führten<br />

Bild 1: Einflußfaktoren Innovationsmangement<br />

Bild 2: Innovationsprozess<br />

90 gaswärme international 1-2014


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

von Praxiserfahrungen abgekoppelte<br />

Produktentwicklungen in der Vergangenheit<br />

beispielsweise zu Anlagen, deren<br />

Verkabelung nicht zu den in der Branche<br />

gängigen Anschlüssen passte. Hunderte<br />

von Arbeitsstunden und Unmengen an<br />

Material wurden damit verschwendet.<br />

Solche Probleme entstehen, wenn es an<br />

Schnittstellen an einer sorgfältigen Kommunikation<br />

mangelt, denn schon ein<br />

Gespräch mit dem Anwender oder einem<br />

Servicetechniker hätte die Fehlkonstruktion<br />

verhindern können. Die Koordination<br />

aller Schnittstellen zum fachlichen Austausch<br />

der relevanten Personen ist daher<br />

unerlässlich.<br />

PASSENDE INNOVATIONS-<br />

STRATEGIE WÄHLEN<br />

Je nach gewählter Innovationsstrategie<br />

kann dieser Personenkreis auch weit über<br />

das eigene Unternehmen hinausgehen:<br />

Neben der früher meist üblichen Closed<br />

Innovation Variante, bei der die Ideenfindung<br />

und -umsetzung innerhalb des<br />

Betriebs liegen, setzt sich in den letzten<br />

Jahren auch die Open Innovation Philosophie<br />

immer mehr durch, die auf externe<br />

Expertise und Ressourcen zurückgreift.<br />

Gegenüber dem geschlossenen Modell<br />

ergibt sich dabei ein breiteres Feld an<br />

Blickwinkeln und Denkanstößen sowie<br />

eine effizientere Nutzung der eigenen<br />

und der Fremdkapazitäten. Andererseits<br />

gibt man bei dieser Vorgehensweise<br />

sein Know-how teilweise<br />

aus der Hand und muss zudem<br />

enormen Aufwand in die Verwaltung<br />

und Kommunikation investieren,<br />

um die Aufgaben und<br />

Schnittstellen mit den externen<br />

Partnern genau zu definieren.<br />

Wenn hier Fehler gemacht werden,<br />

ist der anfängliche Vorteil,<br />

der durch einen klar umrissenen<br />

Kostenrahmen und Lieferumfang<br />

besteht, hinfällig.<br />

Open wie Closed Innovation<br />

haben ihre Vor- und Nachteile<br />

(Tabelle 1), welcher Ansatz<br />

– von denen es außer diesen<br />

beiden Hauptrichtungen noch<br />

zahlreiche andere gibt – zum<br />

Unternehmen passt, hängt von der übergeordneten<br />

Strategie und dem konkreten<br />

Bedarf ab. Dabei gilt es, auch Faktoren wie<br />

die Wettbewerbssituation, die vorhandenen<br />

und benötigten Technologien, Projektlaufzeiten<br />

oder Kernkompetenzen zu<br />

berücksichtigen. Je nach Situation kann<br />

sich das Innovationsmanagement daher<br />

unter Umständen nicht mehr auf Einzelpersonen<br />

oder vielleicht noch den Kontakt<br />

zu wissenschaftlichen Einrichtungen<br />

beschränken, sondern muss inzwischen<br />

auch Kooperationen mit Konkurrenzbetrieben<br />

oder Kunden aktiv in die Entwicklungsprozesse<br />

mit einbinden. Voraussetzung<br />

dafür, auf diese Weise Synergien zu<br />

schaffen, ist jedoch ein möglichst weit<br />

gespanntes und vielseitiges Netzwerk.<br />

RESSOURCEN NICHT<br />

ÜBERLASTEN<br />

Eines der Hauptargumente für diesen<br />

kooperativen Ansatz ist die stetig wachsende<br />

Komplexität der Technik in praktisch<br />

allen Branchen. Der Entwickler ist nicht<br />

nur mit immer neuen Möglichkeiten und<br />

Anforderungen konfrontiert, beispielsweise<br />

durch immer umfänglichere Simulationsmethoden<br />

oder neue Prozesse wie<br />

dem Rapid Prototyping. Auch kann ein<br />

Mittelständler, ohne einen sehr kostspieligen<br />

Apparat aufzubauen, kaum noch den<br />

Überblick über alle relevanten Entwicklungen<br />

seines Bereichs behalten. Fehlende<br />

Informationen können hier jedoch in letzter<br />

Konsequenz zu Innovationen führen,<br />

die etwa durch andere Forschungsprojekte,<br />

neue Technologien oder Bestimmungsänderungen<br />

schnell obsolet werden.<br />

Hinzu kommt der hohe Kapazitätsbedarf,<br />

der aus den gestiegenen gesetzlichen<br />

Ansprüchen an den Maschinenund<br />

Anlagenbau resultiert und besonders<br />

die KMUs einem großen Druck aussetzt.<br />

Mitarbeiter werden daher bereits<br />

heute häufig in Doppel- und Dreifachfunktionen<br />

eingesetzt, beispielsweise<br />

neben dem normalen Tätigkeitsfeld<br />

noch als Normen- und Dokumentationsverantwortlicher,<br />

was zum einen die<br />

Qualität der jeweiligen Einzelleistungen<br />

beeinträchtigen kann und zum anderen<br />

kaum Ressourcen für die Ausgestaltung<br />

neuer Ideen übrig lässt. Wenn in einer<br />

solchen Situation die Entwicklung neuer<br />

Produkte oder Verfahren neben dem<br />

Tagesgeschäft erledigt werden soll, werden<br />

die internen Kapazitäten mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit nicht ausgelastet,<br />

sondern überlastet. Kurze Entwicklungszyklen,<br />

wie sie im globalisierten Wettbewerb<br />

überlebensnotwendig sind, lassen<br />

sich so kaum realisieren. In jedem Fall<br />

sollten daher solche Projekte in Zeiten<br />

gelegt werden, in denen die betrieblichen<br />

Ressourcen anderweitig wenig<br />

beansprucht werden, etwa in saisonale<br />

oder wirtschaftliche Flauten.<br />

Tabelle 1: Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile von Open und Closed Innovation<br />

Open Innovation Strategie<br />

Vorteile<br />

+ wenige interne Ressourcen<br />

+ neuer Blickwinkel durch externe Erkenntnisse<br />

+ großes, zur Verfügung stehendes Netzwerk<br />

+ genaue Kostenkontrolle<br />

Nachteile<br />

- sehr genaue Definition der Schnittstellen<br />

- Aufwand für Überwachung des externen<br />

Dienstleisters<br />

- Aufwand, um Dienstleister in die Aufgabenstellung<br />

einzuführen<br />

- erhöhter Verwaltungsaufwand, um Dienstleister<br />

in Organisation zu integrieren<br />

+ Auslastung der internen Kapazitäten<br />

+ Know-how kommt aus dem Unternehmen<br />

und bleibt dort<br />

+ keine externe Dokumentationspflicht, da nur<br />

interne Entwicklung<br />

+ Grundlagen sind bei den internen Entwicklern<br />

- keine ganzheitliche Betrachtung, da Teilbereiche<br />

nicht abgedeckt werden<br />

- interne Kompetenzstreitigkeiten<br />

- ungenaue Kostenkontrolle, da Aufwände<br />

nicht immer projektbezogen erfasst werden<br />

- ineffizientes Arbeiten<br />

1-2014 gaswärme international<br />

91


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

EXTERNES KNOW-HOW<br />

NUTZEN<br />

Alternativ erlauben es die bereits genannten<br />

Open Innovation Strategien, die eigenen<br />

Kapazitäten zu schonen und nur in<br />

begrenztem Umfang einzubringen. Um<br />

den damit verbundenen Netzwerk- und<br />

Koordinationsaufwand zu umgehen, gibt<br />

es inzwischen auch Dienstleister, die das<br />

Innovations- und Projektmanagement<br />

quasi als Generalunternehmer bündeln<br />

und auf Wunsch von der Ideenfindung<br />

bis zum serienreifen Produkt steuern.<br />

Diese Experten kennen in der Regel<br />

die typischen Faktoren, die Entwicklungen<br />

bremsen oder kostentechnisch aus<br />

dem Ruder laufen lassen, und können<br />

entsprechend vorbeugen. Allerdings ist<br />

diese Vorgehensweise wie jede Form der<br />

externen Kooperation letztlich immer<br />

eine Vertrauenssache, die die Firma für<br />

sich entscheiden muss. Sollte man diesen<br />

Weg wählen, sind in jedem Fall regelmäßige<br />

Besprechungen an vorher festgelegten<br />

Meilensteinen essenziell, um sich über den<br />

aktuellen Stand des Projekts zu informieren<br />

und gegebenenfalls lenkend eingreifen zu<br />

können, etwa wenn sich nicht die erwartete<br />

Rentabilität abzeichnet. Darüber hinaus<br />

wirken Spezialisten für Innovationsmanagement<br />

meist auch schon an der Basis<br />

der Ideenfindung als Moderatoren, indem<br />

sie ein kommunikatives Betriebsklima, das<br />

die Mitarbeiter zur Beteiligung ermutigt,<br />

aufbauen, die eingehenden Vorschläge im<br />

Gespräch sammeln und auf ihre Erfolgsaussichten<br />

hin bewerten.<br />

Die Idee selbst kommt aber immer aus<br />

dem Unternehmen, von der Belegschaft,<br />

die das beste Gespür dafür hat, wo noch<br />

Raum für Neuerungen oder Verbesserungen<br />

ist. Wenn es ein Betrieb schafft, die<br />

Mitarbeiter so in die strategische Unternehmensentwicklung<br />

einzubinden, dass die<br />

qualitativ hochwertigen Ansätze und Innovationen<br />

auch umgesetzt werden, wird<br />

eine Nachhaltigkeit erreicht, die letztlich<br />

auch die Marktposition stärkt. Geschäftsleiter<br />

und Mitglieder des Managements<br />

sollten sich daher immer wieder die Frage<br />

stellen: „Welche Ideen sind noch in den<br />

Köpfen meiner Mitarbeiter?“ und offen für<br />

die unterschiedlichsten Antworten sein.<br />

AUTOR<br />

Sven-Olaf Sauke<br />

Sauke.Semrau GmbH<br />

Garbsen<br />

Tel.: 0511 / 762-18205<br />

sosauke@saukesemrau.de<br />

Energie sparen und Prozesse optimieren<br />

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92 gaswärme international 1-2014


Folge 17<br />

NACHGEFRAGT<br />

„Wir wollen das, was wir<br />

können, ausgezeichnet machen“<br />

Dr.-Ing. Rolf Terjung ist geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens<br />

Graphite Materials GmbH mit Sitz in Zirndorf. Im Interview mit gwi – gaswärme international*<br />

spricht er über die Zukunft der Energiewirtschaft, technologische Herausforderungen<br />

und verrät, was seine persönliche Energiesparleistung ist.<br />

Der Energiemix der Zukunft: Wagen Sie eine Prognose?<br />

Terjung: Die Entwicklung ist schwer einzuschätzen. Die<br />

Energieträger befinden sich aktuell und sicherlich auch<br />

in naher Zukunft im Wettbewerb. Aus meiner Sicht wird<br />

sich nicht ein Energieträger dominant durchsetzen. Sicher<br />

erscheint mir jedoch, dass die Wirtschaft noch lange<br />

nicht auf fossile Energieträger verzichten können wird. Es<br />

erscheint mir geradezu grotesk, dass besonders in Deutschland<br />

der Energieträger Gas ein negatives Image hat, da<br />

besonders in den letzten Jahren die Prozesstechnik für Gas<br />

eine hohe Effizienz entwickelt hat.<br />

Deutschland im Jahr 2020: Wie wird sich der Alltag der<br />

Menschen durch den Wandel der Energiewirtschaft<br />

verändert haben? Was tanken die Menschen? Wie heizen<br />

sie ihre Häuser? Wie erzeugen sie Licht? Wagen Sie<br />

ein Szenario!<br />

Terjung: Die Energiewende wird insbesondere Strom und<br />

Wasser deutlich verteuert haben. Wenn es den Menschen<br />

an den Geldbeutel geht, steigt das Bewusstsein deutlich.<br />

Die Konsequenz wird ein sparsamerer Umgang mit Ressourcen<br />

sein. Tanken werden wir sicherlich immer noch<br />

überwiegend Diesel und Benzin. Ich glaube aber, dass Gas<br />

einen gewichtigeren Stellenwert im Vergleich zu heute<br />

einnehmen wird. Dies nicht zuletzt wegen der erst kürzlich<br />

neu entdeckten Gasvorkommen im Irak und anderen Ländern.<br />

Wie weit das sogenannte „fracking“ auch weiterhin<br />

in den USA für große günstige Gasmengen sorgt, vermag<br />

ich angesichts der augenblicklich kontrovers geführten<br />

Diskussion nicht beurteilen.<br />

Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme: Welche regenerative<br />

Energiequelle halten Sie für die mit der größten Zukunft?<br />

Terjung: Das ist schwer vorherzusagen. Bezogen auf<br />

Deutschland ist die Bedeutung der regenerativen Energiequellen<br />

abhängig von der geographischen Lage. Die<br />

Wahrheit liegt wahrscheinlich in einem gesunden Mix.<br />

Unser aktuelles Problem ist vielmehr der inselartige Aufbau<br />

der regenerativen Energiequellen ohne Netzanschluss.<br />

In welche der aktuell sich entwickelnden Technologien<br />

würden Sie demnach heute investieren?<br />

Terjung: In die Eigenstromerzeugung. Die Energiewende<br />

im Kontext der aktuellen Gesetzgebung des EEG führt zu<br />

einer weiteren Steigerung der Energiepreise. Unsere Welt<br />

ist insbesondere auf elektrische Energie angewiesen. Als<br />

Preisregulativ werden wir in die mondernste für unseren<br />

Betrieb sinnvolle Eigenstromerzeugung investieren. Bezogen<br />

auf unsere Produkte investieren wir in energieeffiziente<br />

Ofenisolationen und Chargenträgersystem.<br />

Wie schätzen Sie die zukünftige Bedeutung fossiler<br />

Brennstoffe wie Öl, Kohle, Gas ein?<br />

Terjung: Fossile Brennstoffe werden die Menschen auch<br />

in Zukunft im Wesentlichen mit Energie versorgen. Daran<br />

gibt es für mich keinen Zweifel.<br />

Stichwort Energiewende: Welche Änderungen müssen<br />

sich auf politischer, auch weltpolitischer, auf gesellschaftlicher<br />

und ökologischer Ebene ergeben, damit<br />

man realistisch von einer Wende sprechen kann?<br />

Terjung: Die Energiewende ist eine rein deutsche Erfindung.<br />

Aktuell treibt kein anderer Staat auf der Welt eine<br />

Energiewende voran, also die Abkehr von nuklearer Energieerzeugung.<br />

Selbst in Europa ist Deutschland mit der<br />

Energiewende eine Insel und unsere Nachbarn sowie der<br />

Rest der Welt blicken mit Erstaunen auf die Entwicklung<br />

* Das Interview führte Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Chefredakteur der gaswärme international<br />

Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffentlicht die gaswärme international eine Interview-Reihe zum Thema „Energie“. Befragt werden Persönlichkeiten aus<br />

Unternehmen, Verbänden und Hochschulen, die eine wesentliche Rolle in der gasthermischen Prozesstechnik und in der industriellen Wärmebehandlung spielen.<br />

1-2014 gaswärme international<br />

93


NACHGEFRAGT Folge 17<br />

Deutschlands. Auch in Japan wird trotz der Katastrophe in<br />

Fukushima der Atomenergie nicht der Kampf angesagt. Das<br />

hat mit wirtschaftlichen Überlegungen und Lobbyismus<br />

zu tun. In Deutschland sind wir durch die Parteienlandschaft<br />

(Bündnis 90/die Grünen) seit langem differenziert<br />

und facettenreich informiert. Die Gesellschaft hat sich aus<br />

meiner Sicht intensiv mit dem Thema beschäftigt. Grundsätzlich<br />

bin ich davon überzeugt, dass eine Energiewende<br />

in Deutschland umsetzbar ist, wenn die Zielvorgaben<br />

realistisch sind und die Fachkompetenz der Forschung,<br />

Verbände und Industrie berücksichtigt wird. Leider wurde<br />

unter dem Schock der Fukushima-Katastrophe die deutsche<br />

Energiewende aus reinem politischem Aktionismus<br />

beschleunigt. Die Energiewende ist zu einer großen Herausforderung<br />

geworden. Ich bin aber überzeugt, dass<br />

Deutschland die Wende schaffen kann.<br />

Ihre Forderung an die Bundesregierung in diesem Zusammenhang?<br />

Terjung: Eine zwingende Voraussetzung für den Erfolg ist,<br />

das EEG grundlegend und ohne Rücksicht auf Lobbyisten<br />

zu reformieren, damit Strom bezahlbar bleibt. Außerdem<br />

muss die Politik mehr denn je Forschungsaktivitäten und<br />

Innovationen fördern.<br />

Die Erneuerbaren Energien haben mindestens zwei<br />

Probleme: die fehlende Infrastruktur und das Beharrungsvermögen<br />

der Etablierten auf herkömmlichen<br />

Energieformen. Ändert sich das in absehbarer Zeit?<br />

Terjung: Ich hoffe sehr. Als Unternehmer sage ich: Dies<br />

muss sich ändern, sonst fährt die große Koalition den<br />

Industriestandort Deutschland an die Wand. Ich bin davon<br />

überzeugt, dass die Regierung den Ernst der Lage erkannt<br />

hat und zeitnah handeln wird. Es muss jedoch ein großer<br />

Wurf her. Stückwerk bringt hier nichts.<br />

Unabhängig von der Energieform und Technologie,<br />

viele halten das Stichwort „Energieeffizienz“ für den<br />

Schlüssel zur Energiefrage der Zukunft. Wie schätzen<br />

Sie das Thema ein? Was halten Sie für die bedeutendste<br />

Entwicklung auf diesem Gebiet?<br />

Terjung: Dem stimme ich zu. Ich glaube, dass wir bei der<br />

Effizienz noch am Anfang stehen. Hier werden die Ingenieurwissenschaften<br />

weitere große Erfolge erzielen. Die<br />

als teuer empfundenen Energiepreise erzwingen ein sehr<br />

starkes Energiebewusstsein – bis in die Haarspitzen der<br />

Gesellschaft. Wir beschäftigen uns mit Wärmeisolationen<br />

für Vakuum und Inertgasöfen. Wir registrieren, dass insbesondere<br />

seit 2013 Ofenhersteller und Betreiber höchste<br />

Priorität auf Energieeffizienz legen. Technische Lösungen,<br />

die bereits bekannt sind, früher jedoch aus Kostengründen<br />

verworfen wurden, erfahren eine Renaissance und werden<br />

weiterentwickelt. Die Energieeinsparung übersteigt die<br />

Mehrkosten für eine innovative Isolation um ein Vielfaches.<br />

Die Amortisationszeit beträgt nach unseren Erfahrungen<br />

weniger als 12 Monate.<br />

Wie stehen Sie der Branche der Wärmebehandlung<br />

gegenüber?<br />

Terjung: Die Wärmebehandlungsindustrie, einschließlich der<br />

Ofenbauer, gehört zu unserem Hauptkundenkreis. Wir bieten<br />

Graphitkomponenten wie zum Beispiel Heizer, Ofenisolationen<br />

und CFC-Komponenten wie zum Beispiel Chargiergestelle<br />

an. Im Zusammenhang mit dem Thema der Energieeffizienz<br />

werden aus meiner Sicht Chargiergestelle aus CFC einen<br />

erheblichen Marktanteil erobern. Die spezifische Festigkeit<br />

erlaubt signifikante Masseeinsparungen gegenüber metallischen<br />

Gestellen bei vergleichbarer Steifigkeit. Dadurch wird<br />

Energie eingespart und der Prozess beschleunigt.<br />

Wie beurteilen Sie die Entwicklung zur Effizienzsteigerung?<br />

Terjung: Die hohen Energiepreise haben das Thema Wettbewerbsfähigkeit<br />

in ein neues Licht gerückt. Die Wärmebehandlungsindustrie<br />

in Deutschland ist gezwungen, die<br />

Effizienzsteigerung zu einem Top-Thema zu machen. Um<br />

eine Metapher aus dem Rennsport zu bemühen: Wer in<br />

der Weltspitze dabei sein möchte, muss Effizienzsteigerung<br />

zu einem kontinuierlichen Verbesserungsprojekt machen.<br />

Wie wird sich der Energieverbrauch Ihrer Meinung<br />

nach verändern?<br />

Terjung: Er wird zunehmen. Der Fortschritt wird die<br />

Schwellenländer zukünftig weiter durchdringen. Südamerika,<br />

Indien, China und Afrika wollen ihren Lebensstandard<br />

weiter durch Industrialisierung verbessern. Die nationalen<br />

Regierungen tragen hier große Verantwortung, den Wandel<br />

auf breiter gesellschaftlicher Ebene ökologisch verträglich<br />

zu ermöglichen. Leider zeigen uns die Ergebnisse<br />

94 gaswärme international 1-2014


Folge 17<br />

NACHGEFRAGT<br />

der Weltklimakonferenzen, dass nationaler Egoismus und<br />

Gewinnstreben die Argumente der Vernunft und Wissenschaft<br />

in den Schatten stellen.<br />

Was werden die wichtigsten Innovationen und Projekte<br />

Ihres Unternehmens sein?<br />

Terjung: Wir arbeiten vorwiegend an drei Projekten, die aus<br />

unserer Sicht innovativ genannt werden können: Da wäre<br />

erstens die Herstellung von Ofenisolationen auf Basis von<br />

Kohlenstofffasern (Weich- und Hartfilzen) in Modulbauweise<br />

aus Standardhalbzeug Formaten.<br />

Zweitens stellen wir CFC-Chargenträger mit minimalster<br />

Verschattung für die Niederdruck Randschichtaufkohlung<br />

in einem Standarddesign mit größtmöglicher Bauteilflexibilität<br />

für den Kunden her. Und drittens treiben wir die<br />

Entwicklung von CFC-Chargenträger mit einer langlebigen<br />

lokalen Beschichtung für thermische Prozesse oberhalb<br />

1.050°C (Vakuum, Inertgas) voran, die die Kohlenstoffdiffusion<br />

im Kontakt mit metallischen Bauteilen verhindert.<br />

Welche Herausforderungen sehen Sie auf sich zukommen<br />

(wirtschaftlich, technologisch, gesellschaftlich)?<br />

Terjung: Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung lässt<br />

an Unterstützung für die Wirtschaft zu wünschen übrig.<br />

Ich sehe ein politisches Risiko, dass der Wirtschaft nicht<br />

der Stellenwert zugemessen wird, der für den Erhalt der<br />

weltweit beachteten deutschen Wirtschaftsleistung angemessen<br />

wäre. Technologisch sind wir als Nischenanbieter<br />

ständig gefordert, innovativ zu sein. Hier macht uns der<br />

Fachkräftemangel besonders zu schaffen. Die heutige Einstellung<br />

der Gesellschaft zum Leistungsgedanken stimmt<br />

mich nachdenklich. Der Sozialstaat Deutschland hat ein<br />

enges Netz gestrickt, dass eine „steht mir zu“ – Mentalität<br />

fördert. Nicht von ungefähr äußern heute Schüler den<br />

Berufswunsch „Hartz-Vierler“ zu werden. Politik und Gesellschaft<br />

sind im Diskurs um die Life-Balance gefordert, den<br />

Menschen Wege aufzuzeigen, die Familie, Beruf, lebenslanges<br />

Lernen und Leistung in Einklang bringen.<br />

Wie beeinflussen die EU-Erweiterung und die Globalisierung<br />

Ihr Geschäft?<br />

Terjung: Positiv. Wir können uns in neue Märkte erweitern<br />

und möglicherweise auch Fachkräfte für unser Unternehmen<br />

interessieren.<br />

Wie wichtig ist ein Markenname für den Produkterfolg<br />

im industriellen Bereich?<br />

Terjung: Ein Markenname ist wichtig jedoch nicht zwingend.<br />

Mit dem Markennamen geht der Hersteller eine hohe<br />

Verpflichtung hinsichtlich Innovation, Zuverlässigkeit und<br />

Vertrauen ein. Dafür wird er aber auch mit Reputation und<br />

wirtschaftlichem Erfolg belohnt.<br />

Haben Sie wegen Fachkräftemangels Entwicklungen<br />

nicht oder nur verzögert in Deutschland durchführen<br />

können?<br />

Terjung: Nein.<br />

Was würden Sie in Ihrem Unternehmen<br />

ändern wollen?<br />

Terjung: Aus aktueller Sicht nichts.<br />

Wir haben in 2013 eine Restrukturierung<br />

begonnen, die ausgezeichnete<br />

Früchte trägt. Wir<br />

haben einen breiten Konsens<br />

bei den Mitarbeitern für die<br />

Veränderungen gewonnen.<br />

Steigerungen in der Qualität,<br />

Produktivität und Termintreue<br />

werden uns durch die Kundenzufriedenheit<br />

gedankt.<br />

Wie wichtig sind Ihrem Unternehmen<br />

Expansionen im Ausland?<br />

Terjung: Wir versuchen unsere Kernkompetenz<br />

in verschiedenen Märkten<br />

„Im Geschäftsalltag legen wir größten<br />

Wert auf die hanseatischen<br />

Kaufmannstugenden.“<br />

1-2014 gaswärme international<br />

95


NACHGEFRAGT Folge 17<br />

ZUR PERSON<br />

Rolf Terjung<br />

Geboren: 3. Juni 1960<br />

Ausbildung:<br />

Studium der Werkstofftechnik Schwerpunkt technische Keramik,<br />

RWTH Aachen, Diplom Ingenieur,<br />

Promotion am Institut für keramische Komponenten der RWTH<br />

Aachen<br />

Beruflicher Werdegang<br />

1994 – 2000: Fa. Henschke GmbH, <strong>International</strong>e Industrievertretungen<br />

2000 – 2002: selbständig, Fa. Dr.-Ing. Rolf Terjung Graphite<br />

Materials Service_Handel_Vertrieb<br />

2003 – heute: Graphite Materials GmbH, geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

so breit wie möglich aufzustellen, beachten dabei aber<br />

unsere Leistungsfähigkeit. Hierbei ist weniger manchmal<br />

mehr. Wir wollen das, was wir können, ausgezeichnet<br />

machen.<br />

Ist Ihr Unternehmen offen für Erneuerbare Energien?<br />

Terjung: Unbedingt. Wir beziehen seit April 2012 ausschließlich<br />

zertifizierten Naturstrom. Darüber hinaus beliefern<br />

wir Kunden in der Branche der erneuerbaren Energien.<br />

Um den Anteil der nuklearen und fossilen Energie sinnvoll<br />

zu reduzieren, müssen die erneuerbaren Energiequellen<br />

in die Energiebilanz einbezogen werden.<br />

Nutzt Ihr Unternehmen bereits Erneuerbare Energien?<br />

Terjung: Wir nutzen in unserem Betrieb wie oben bereits<br />

erwähnt ausschließlich elektrische Energie aus regenerativen<br />

Energiequellen. Zur Steigerung unserer Energieeffizienz<br />

nutzen wir konsequent Prozesswärme für die Warmwassererzeugung<br />

und Hallenbeheizung.<br />

Wie offen ist Ihr Unternehmen für neue Technologien?<br />

Terjung: Wir leben in unserem Unternehmensalltag die Philosophie:<br />

Die beste Idee soll sich durchsetzen. Das schließt<br />

selbstverständlich neue Technologien ein. Wir sind davon<br />

überzeugt, dass Innovation gerade dadurch möglich wird,<br />

dass projektbezogen gefordert wird, alles in Frage zu stellen<br />

und damit neuen Ideen den Weg zu ebnen.<br />

Wie viel gibt Ihr Unternehmen jährlich für Investitionen<br />

aus?<br />

Terjung: Um eine Größenordnung zu nennen: € 250.000<br />

Was ist Ihre größte Energiespar-Leistung als Privatmann?<br />

Terjung: Ich versuche möglichst viele Wege mit dem Fahrrad<br />

zu erledigen. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin,<br />

strebe ich eine moderate Fahrweise an. Wir verwenden<br />

Energiesparlampen und LED-Leuchtmittel wo es möglich<br />

ist. Ich kann keine einzelne spezielle Leistung hervorheben.<br />

Es ist die Summe aller Maßnahmen, die zu einer Einsparung<br />

von Strom, Wasser und Gas führt.<br />

Wie könnte man Ihren Umgang mit den Mitarbeiter/<br />

innen charakterisieren?<br />

Terjung: Kollegial mit einer klaren Führung durch Zielvorgaben.<br />

Was schätzt Ihr Umfeld besonders an Ihnen?<br />

Terjung: Das weiß ich nicht genau. Ich bin stolz darauf,<br />

dass die Personalfluktuation sehr gering ist.<br />

Welche moralischen Werte sind für Sie besonders aktuell?<br />

Terjung: Respekt, Vertrauen, Freundschaft und Zuverläs­<br />

96 gaswärme international 1-2014


Folge 17<br />

NACHGEFRAGT<br />

sigkeit. Im Geschäftsalltag legen wir größten Wert auf die<br />

hanseatischen Kaufmannstugenden.<br />

Wie schaffen Sie es, Zeit für sich zu haben, nicht immer<br />

nur von internen und externen Herausforderungen in<br />

Anspruch genommen zu werden?<br />

Terjung: Ich habe erkannt, dass meine Zeit endlich ist.<br />

Dabei möchte ich neben meiner Arbeit so viel Zeit wie<br />

möglich mit der Familie und Freunden verbringen. Es gibt<br />

täglich Beispiele, die uns erschütternd vor Augen führen,<br />

dass morgen alles anders sein kann. Darum habe ich mir<br />

vorgenommen, sehr bewusst jeden Tag zu leben und<br />

Berufliches von Privatem zu trennen.<br />

Haben/hatten Sie Vorbilder?<br />

Terjung: Mein Vater, der leider zu früh gestorben ist. Als<br />

Unternehmer ziehe ich den Hut vor Dr. Jürgen Großmann,<br />

der mit der Georgsmarienhütte im schwierigen Umfeld der<br />

Stahlindustrie eine großartige Erfolgsgeschichte geschrieben<br />

hat.<br />

Wie wurden Sie erzogen?<br />

Terjung: Liebevoll mit Werten, die ich heute noch als<br />

richtig empfinde und unseren Söhnen mit auf den Weg<br />

gebe. Ich durfte eine große Freiheit genießen, deren<br />

Grenzen klar abgesteckt waren. Meine Eltern vermittelten<br />

mir ein gesundes Selbstbewusstsein und einen guten<br />

Start ins Leben.<br />

Wie sollten Kinder heute erzogen werden?<br />

Terjung: Diese Frage muss jeder für sich beantworten. Aus<br />

meiner Sicht sind Werte wie Respekt, Pünktlichkeit, Vertrauen<br />

und Zuverlässigkeit auch heute noch wichtig, um eine<br />

Entwicklung an der langen Leine mit ausreichend Freiheit<br />

zu ermöglichen. Kinder müssen ihre Erfahrungen machen<br />

und wissen, dass sie zu Hause willkommen sind. Wir sind<br />

dankbar, dass wir mit unseren Söhne im Alter von 16 und<br />

18 Lebensjahren im täglichen Gespräch sind.<br />

Welcher guten Sache würden Sie Ihr letztes Hemd opfern?<br />

Terjung: Der Freiheit.<br />

Was wünschen Sie der nächsten Generation?<br />

Terjung: Ein gesundes Empfinden für das Leben mit und<br />

ohne neue Medien wie Smartphone und Internet.<br />

Was ist Ihr Lebensmotto?<br />

Terjung: Umtriebigkeit. Ich bin immer neugierig. Langeweile<br />

ist nichts für mich, weder privat noch beruflich.<br />

Welches war in Ihren Augen die wichtigste Erfindung<br />

des 20. Jahrhunderts?<br />

Terjung: Die Spülmaschine. Abwaschen ist fürchterlich.<br />

Welche Charaktereigenschaften sind Ihnen persönlich<br />

wichtig?<br />

Terjung: Großzügigkeit, Authentizität und Zuverlässigkeit.<br />

Welche drei Wörter würden Sie am besten beschreiben?<br />

Terjung: Großzügig, ehrgeizig, authentisch.<br />

Wessen Karriere hat Sie am meisten beeindruckt?<br />

Terjung: Michael Schumachers<br />

Wie lautet Ihr persönlicher Tipp an nächste Generationen?<br />

Terjung: Bewahrt die Umwelt, denn Entspannung findet<br />

der Mensch nur in der Natur.<br />

Was hat Sie besonders geprägt?<br />

Terjung: Der Glaube meiner Eltern an mich. Diese Erfahrung<br />

ist unschätzbar und versetzt Berge.<br />

Auf was können Sie ganz und gar nicht verzichten?<br />

Terjung: Meine Familie.<br />

Welchen Beruf würden Sie gerne ausüben, wenn Sie<br />

die Wahl hätten?<br />

Terjung: Ich habe meine Berufung gefunden: Ingenieur.<br />

1-2014 gaswärme international<br />

97


NACHGEFRAGT Folge 17<br />

Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?<br />

Terjung: In einer ehrenamtlichen Funktion außerhalb der<br />

Firma, in der ich meine Erfahrungen zum Wohle anderer<br />

einbringen kann.<br />

Was ist Ihrer Meinung nach<br />

der Sinn des Lebens?<br />

Terjung: Zufriedenheit mit<br />

sich selbst. Der Weg dahin<br />

führt durch viele Kurven und<br />

erfordert vielfältige Erfahrungen.<br />

Wenn man sich selbst<br />

nicht so wichtig nimmt und<br />

Selbstreflexion übt, relativiert<br />

sich das eigene Leben.<br />

Dadurch kann man erkennen,<br />

dass man es ganz gut getroffen<br />

hat. Auf diese Wiese fühlt man sich zufrieden und<br />

empfindet Momente des Glücks. Mehr kann ich nicht<br />

verlangen.<br />

„Der Koalitionsvertrag<br />

der Bundesregierung<br />

lässt an Unterstützung<br />

für die Wirtschaft zu<br />

wünschen übrig.“<br />

Was würden Sie anders im Leben machen, wenn Sie<br />

die Wahl hätten?<br />

Terjung: Nichts. Alles richtig gemacht.<br />

Was wünschen Sie der Welt?<br />

Terjung: Frieden, Verständnis füreinander<br />

und weniger Gier.<br />

In welchem Land würden Sie gerne<br />

leben?<br />

Terjung: Deutschland, da jedoch an<br />

einem sonnigen Fleck. Und das tue ich.<br />

In welches Land würden Sie auswandern?<br />

Terjung: Ich interessiere mich für<br />

Australien.<br />

Die Redaktion bedankt sich für das interessante und<br />

offene Gespräch.<br />

sponsored by<br />

5. gwi-Praxistagung<br />

Effiziente<br />

BRENNERTECHNIK<br />

für Industrieöfen<br />

Platin Gold Silber<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Themenblöcke Vorkurs<br />

Workshop<br />

1<br />

Workshop<br />

2<br />

Vorkurs am 31. März (optional)<br />

• Grundlagen der <strong>Verbrennungstechnik</strong><br />

Kongress vom 01. April bis 02. April<br />

• Brennertechniken für Industrieöfen<br />

• Messen – Steuern – Regeln<br />

• Betriebserfahrungen mit gasbeheizten<br />

Thermoprozessanlagen<br />

• Sicherheit und Normung<br />

Workshop 1:<br />

Energiemanagement und Energieeffizienz<br />

Moderation Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner<br />

Workshop 2:<br />

Gasbeschaffenheit<br />

Moderation Dr. Franz Beneke<br />

Zielgruppe<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von gasbeheizten<br />

Thermoprozessanlagen und Industrieöfen<br />

sowie Hersteller von Brennertechnik und<br />

Brennerkomponenten<br />

Teilnahmegebühr<br />

Tagungsbesuch exklusive/inklusive<br />

Grundlagenkurs am 31. März<br />

• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 800 € | 1.000 €<br />

• regulärer Preis: 900 € | 1.100 €<br />

Wann und Wo?<br />

Termin:<br />

• Montag, 31.03.2014<br />

Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 01.04.2014<br />

Kongress (08:30 – 17:15 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung<br />

ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 02.04.2014<br />

Workshops zur Auswahl (09:00 – 13:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen<br />

www.atlantic-hotels.de<br />

MIT REFERENTEN VON: Durag GmbH, Elster GmbH, E.ON New Build & Technology GmbH,<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Hans Hennig GmbH, Hüttentechnische Vereinigung der deutschen<br />

Glasindustrie e.V., Lamtec/Escube GmbH, Linde AG, LOI Thermprocess GmbH, Nemak Dillingen GmbH,<br />

Veranstalter<br />

Noxmat GmbH, Praxair Deutschland GmbH, SMS Siemag AG, ThyssenKrupp Steel Europe AG, Trimet<br />

Aluminium SE, VDMA e.V., WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />

98<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.gwi-brennertechnik.de<br />

gaswärme international 1-2014<br />

Änderungen vorbehalten


AUS DER PRAXIS<br />

Effizienter Betrieb mit modularer<br />

Kesseltechnik<br />

Für die Bereitstellung von Prozessdampf<br />

waren bei der Valenzi GmbH, einem<br />

führenden Hersteller von Waldfruchtkonserven,<br />

vier Kessel der Bosch Industriekessel<br />

GmbH bis zu 31 Jahre im Einsatz.<br />

Die ehemals moderne Anlage konnte den<br />

Erwartungen an Energieeffizienz nach heutigen<br />

Maßstäben nicht mehr entsprechen.<br />

Große Wärmemengen gingen aufgrund<br />

mangelnder Wärmerückgewinnungseinrichtungen<br />

ungenutzt verloren. Zudem<br />

waren Brennstoffkosten und -verbrauch<br />

bei den alten, zweistufigen Ölfeuerungen<br />

mit mechanischem Verbund entsprechend<br />

hoch. In enger Zusammenarbeit mit dem<br />

Planungsbüro Westfalia Wärmetechnik aus<br />

Rödinghausen und dem Anlagenbauunternehmen<br />

AME-Technik aus Hameln fiel die<br />

Entscheidung auf ein modulares Komplettsystem<br />

von Bosch Industriekessel.<br />

Die zwei neuen Dampfkessel (Bild 1)<br />

vom Typ UL-S verfügen über eine Leistung<br />

von jeweils 5.000 kg Dampf pro Stunde. Die<br />

Verwendung der Prozesswärme erfolgt in<br />

erster Linie für die Konservierung von Pilzen<br />

und die Verfeinerung von Waldfrüchten<br />

und Suppeneinlagen. Ein Kessel dient dabei<br />

als Redundanz und für die Abdeckung der<br />

Spitzenlasten.<br />

ABWÄRMENUTZUNG ZUR<br />

SPEISEWASSERERWÄRMUNG<br />

Integrierte Economiser (Bild 2) sorgen für<br />

eine effiziente Energieausnutzung. Das<br />

Kesselspeisewasser wird in die Abgaswärmetauscher<br />

eingeleitet und mit den heißen<br />

Rauchgasen auf ca. 135 °C vorgewärmt.<br />

Dabei reduziert sich die Abgastemperatur<br />

bei Volllast auf etwa den gleichen Wert.<br />

Der Kesselwirkungsgrad steigt um 4,8 %,<br />

im gleichen Verhältnis sinkt der Brennstoffverbrauch.<br />

Einen sehr wirtschaftlichen Betrieb<br />

gewährleisten die Erdgasfeuerungen. Die<br />

elektronische Verbundregelung der Brenner<br />

sorgt für eine optimale Dosierung von<br />

Brennstoff und Verbrennungsluft. Im Vergleich<br />

zur mechanischen Verbundregelung<br />

bei den alten Feuerungen wird eine<br />

präzisere Einstellung erzielt und somit der<br />

Brennstoffverbrauch verringert.<br />

Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch den<br />

modulierenden Betrieb mit einem Regelbereich<br />

von knapp 1:6. Die Feuerungsleistung<br />

wird stufenlos an den tatsächlichen Dampfbedarf<br />

angepasst. Die Feuerungsanlage<br />

kann dabei die Leistung bis auf ca. 17 %<br />

der Nennleistung drosseln. Die Häufigkeit<br />

von Brennerschaltungen nimmt stark ab.<br />

Energieverluste durch das Vorlüften der<br />

Rauchgaswege werden vermindert.<br />

Des Weiteren wird die Gebläsemotorendrehzahl<br />

in Abhängigkeit der Brennerleistung<br />

geregelt. Dies führt im Teillastbereich<br />

zu einer wesentlich geringeren elektrischen<br />

Leistungsaufnahme. Stromkosten und<br />

Lautstärke werden reduziert.<br />

Ein optimal aufbereitetes Kesselspeisewasser<br />

ist Voraussetzung für einen lang­<br />

Bild 1: Universal Dampfkessel UL-S mit modulierenden, drehzahlgeregelten<br />

Erdgasfeuerungen<br />

Bild 2: Integrierter Economiser<br />

1-2014 gaswärme international<br />

99


AUS DER PRAXIS<br />

lebigen und effizienten Kesselbetrieb. Im<br />

Wasser enthaltene Elemente wie Calcium<br />

und Magnesium führen zu unerwünschten<br />

Belägen. Eine Verschlechterung des Kesselwirkungsgrades,<br />

der Dampfqualität oder<br />

sogar die irreversible Schädigung der Anlage<br />

sind die Folgen. Die Enthärtungsanlage<br />

WTM erzeugt im Ionenaustauschverfahren<br />

härtefreies Zusatzwasser. Die Härtebildner<br />

Calcium und Magnesium werden dabei<br />

gegen Natriumionen ausgetauscht.<br />

Zur Reduzierung der Korrosionsneigung<br />

erfolgt nach dem Enthärtungsvorgang die<br />

thermische Entgasung über das Wasserservicemodul<br />

WSM-V (Bild 3). Das Wasser<br />

wird auf eine Temperatur von ca. 103 °C aufgeheizt,<br />

dadurch lösen sich die darin enthaltenen<br />

Gase und werden abgeleitet. Zur<br />

Bindung von eventuell noch vorhandener<br />

Resthärte und vorhandenem Restsauerstoff<br />

sowie zur Alkalisierung des Kesselwassers<br />

erfolgt auch eine chemische Dosierung<br />

des Speisewassers. Danach wird es über<br />

die Speisepumpen und Economiser den<br />

Kesseln zugeführt.<br />

WÄRMERÜCKGEWINNUNG<br />

AUS ABSALZWASSER<br />

Das Entspannungs-, Wärmerückgewinnungs-<br />

und Ablasswassermodul EHB nimmt<br />

die in den Dampfkesseln befindlichen<br />

Abwässer (Absalzung/Abschlammung) auf.<br />

Das unter Druck und Temperatur stehende<br />

Absalzwasser wird in den Entspannungsbehälter<br />

eingeleitet und entspannt. Der<br />

dabei entstehende Entspannungsdampf<br />

unterstützt die Beheizung des Speisewassers.<br />

Die verbleibende Absalzlauge wird<br />

dem nachgeschalteten Wärmetauscher<br />

zugeführt und zur Erwärmung von kaltem<br />

Zusatzwasser verwendet. Die Temperatur<br />

des Absalzwassers sinkt dabei auf ca. 35 °C.<br />

Der Ablasswasser- und Kühlbehälter nimmt<br />

das abgekühlte Absalzwasser und die heißen<br />

Abschlammwässer auf. Soweit erforderlich<br />

werden diese durch Zumischen<br />

von kaltem Zusatzwasser auf Kanaleinleittemperatur<br />

abgekühlt und weggeleitet.<br />

Das Modul steigert den Wirkungsgrad der<br />

Anlage und sorgt für reduzierte Brennstoff-,<br />

Kühlwasser- und Abwasserkosten.<br />

Des Weiteren ist die Anlage mit einem<br />

Kondensatservicemodul CSM (Bild 4)<br />

versehen. Das Modul sammelt und speichert<br />

das anfallende Kondensat und führt<br />

es über eine Kondensatpumpe zurück<br />

in die Speisewasserentgasungsanlage.<br />

Eine integrierte Überwachungseinrichtung<br />

sorgt dafür, dass keine schädlichen<br />

Fremdstoffe in das Kesselspeisewasser<br />

gelangen. Durch die Rückführung des<br />

Kondensats wird weniger Zusatzwasser<br />

benötigt und der Wasser- und Energieverbrauch<br />

vermindert.<br />

Eine einfache Bedienung der Kessel<br />

gewährleisten die intuitiven Steuerungen<br />

BCO. Über Touchscreen können sämtliche<br />

Daten wie Brennstoffverbrauch, Dampfmenge,<br />

Druckverlauf oder die Anzahl der<br />

Brennerschaltungen aufgerufen, analysiert<br />

und energetisch optimal eingestellt werden.<br />

Über die BCO steht zudem die Anfahr-,<br />

Bereitschafts- und Abfahreinrichtung SUC<br />

zur Verfügung. Damit folgt der An- und<br />

Abfahrprozess der Dampfkessel mittels<br />

eines Knopfdrucks oder eines externen<br />

Anforderungssignals automatisch. Während<br />

des Normalbetriebs schützen integrierte<br />

Automatikfunktionen die Kessel und die<br />

Anlage vor Korrosion, Wasserschlägen und<br />

Versalzung. Außerdem wird die mechanische<br />

Belastung besonders bei Kaltstarts<br />

minimiert. Der Kesselwärter wird von seinen<br />

umfangreichen Tätigkeiten entlastet<br />

und übernimmt lediglich noch Überwachungs-<br />

und Beaufsichtigungsfunktionen.<br />

Das Anlagenmanagementsystem SCO<br />

führt die einzelnen Kessel- und Modulsteuerungen<br />

zu einem übergreifenden<br />

Managementsystem zusammen. Die integrierte<br />

Folgesteuerung übernimmt die<br />

verbrauchsoptimierte Betriebsweise der<br />

Mehrkesselanlage. Es erfolgt die automatische<br />

Umschaltung des Führungs- und<br />

Folgekessels für eine gleichmäßige und<br />

wirtschaftliche Nutzung der Dampfkessel.<br />

Bild 3: Wasserservicemodul mit Wärmerückgewinnung des<br />

Absalzwassers<br />

Bild 4: Reduzierung von Zusatzwassermengen durch Kondensatservicemodul<br />

100 gaswärme international 1-2014


AUS DER PRAXIS<br />

Bild 5: Wärmespeicher für Abwärme der<br />

Kompressoren und Kühlhäuser<br />

Bild 6: Systembild Dampfkessel mit entsprechender Anlagentechnik<br />

Die Folgeschaltung ist über eine Netzdruckregelung<br />

realisiert. Sinkt der Druck<br />

im Netz unter eine einstellbare Größe, so<br />

bekommt der Folgekessel das Signal zum<br />

Zuschalten. Dies erfolgt durch Öffnen des<br />

Motorventils. Steigt der Dampfdruck im<br />

Netz wieder, schließt das motorgesteuerte<br />

Dampfabsperrventil des Folgekessels.<br />

Beide Kessel sind mit Warmhalteeinrichtungen<br />

mittels einer im Kesselboden<br />

eingebauten Heizschlange ausgerüstet.<br />

Damit kann der Folgekessel durch den<br />

Führungskessel auf einem abgesenkten<br />

Druck warmgehalten werden. Das spart<br />

Energie, vermeidet Korrosion und stellt eine<br />

schnelle Verfügbarkeit sicher.<br />

ABWÄRMENUTZUNG ZUR<br />

BRAUCHWASSERERWÄRMUNG<br />

Neben dem neuen Kesselsystem entschied<br />

sich Valenzi für weitere Energiesparmaßnahmen,<br />

wie zum Beispiel die Abwärmenutzung<br />

der Kompressoren und Kühlhäuser.<br />

Bei der Verdichtung der Druckluft in<br />

den Kompressoren entsteht Wärme. Über<br />

Plattenwärmetauscher wird diese Energie<br />

einem Wärmespeicher (Bild 5) zugeführt.<br />

Auch die Abwärme der Kompressionskälteanlagen<br />

landet im Speicher. Die Wärmeenergie<br />

wird genutzt, um Frischwasser für<br />

Produktions- und Reinigungszwecke aufzuheizen.<br />

Sollte die gespeicherte Wärmemenge<br />

in Spitzenzeiten nicht ausreichen,<br />

wird durch Dampfnachheizung unterstützt.<br />

Umsetzungsstufen der Modernisierungsmaßnahme<br />

■■<br />

Bau eines neuen Kesselhauses,<br />

■■<br />

Einsatz von zwei Dampfkesseln mit<br />

integrierten Economisern und Warmhalteeinrichtungen,<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Einsatz von modernen Erdgasfeuerungen<br />

mit elektronischer Verbundregelung,<br />

Einbau einer stromsparenden Drehzahlregelung,<br />

Installation von Modulen für Wärmerückgewinnung,<br />

Wasseraufbereitung<br />

und Kondensatrückführung,<br />

Integration von speicherprogrammierbaren<br />

Steuerungen mit automatischer<br />

Anfahreinrichtung und Folgesteuerung<br />

für einen energetisch optimalen Betrieb,<br />

Einbindung eines Wärmespeichers zur<br />

Abwärmenutzung der Kompressorenund<br />

Kälteanlage für Produktionszwecke<br />

(Bild 6).<br />

ERGEBNIS<br />

Die Valenzi GmbH & Co.KG erwartet durch<br />

die Investition in die neue Anlagentechnik<br />

eine Energiekosteneinsparung von rund<br />

€ 40.000 im Jahr. Des Weiteren werden die<br />

CO 2 -Emissionen um ca. 300 t reduziert. Die<br />

modulare Bauweise der Bosch Kessel und<br />

Komponenten hielten den Aufwand für<br />

Planung und Installation gering.<br />

Kontakt:<br />

Bosch Industriekessel<br />

GmbH<br />

Gunzenhausen<br />

Markus Tuffner<br />

Tel.: +49 9831 56-248<br />

markus.tuffner@de.bosch.com<br />

www.bosch-industrial.com<br />

1-2014 gaswärme international<br />

101


TECHNIK AKTUELL<br />

Flammenüberwachung für Dauerbetrieb<br />

Seit Kurzem ist das neu entwickelte<br />

Flammenüberwachungssystem<br />

F152 der Firma<br />

Lamtec mit umfangreichem<br />

Zubehör auf dem Markt. Der<br />

Flammenwächter F152 mit den<br />

Flammenfühlern der Serie FFS07<br />

und FFS08 ist zweikanalig aufgebaut<br />

und verfügt über eine<br />

dynamische elektronische<br />

Eigenüberwachung.<br />

Das System verfügt über SIL 2 und ist<br />

für den Dauerbetrieb zugelassen. Das<br />

Gerät ist für den Einbau in Schaltschränken<br />

vorgesehen und bildet gemeinsam<br />

mit den Flammenfühlern eine Sicherheitseinrichtung<br />

zur optischen Überwachung<br />

von Brennerflammen ohne<br />

hohe Selektierungsanforderungen.<br />

Eine Anpassung auf Netzfrequenzen<br />

ist nicht nötig, da die Ausblendung der<br />

Netzfrequenz netzfrequenzgesteuert<br />

erfolgt. Der F152 verfügt über eine digitale<br />

Flammenfrequenzbewertung und<br />

LED-Zustandsanzeigen, sowie einen<br />

0-20mA Analogausgang zur Anzeige<br />

der Flammenintensität.<br />

Bei der Entwicklung der neuen Fühler<br />

wurde auf Kompatibilität geachtet: Der<br />

FFS07 ist in den Maßen identisch zum bisherigen<br />

FFS05, der FFS08 entspricht in den<br />

Maßen dem FFS06.<br />

Die Flammenfühler können je nach<br />

Kundenanforderung mit Sensoren für den<br />

IR- oder UV-Bereich geliefert werden. Das<br />

System eignet sich für Überwachungsaufgaben<br />

ohne hohe Selektierungsanforderung<br />

in Einzel- und Mehrstoffbrennern in<br />

Heizwerken und Prozessfeuerungen, die<br />

mit Öl, Gas, Biomasse, Staub oder Prozessgasen<br />

betrieben werden.<br />

Das neue System bietet Betriebssicherheit<br />

und verfügt über alle notwendigen<br />

Zertifizierungen. Der Flammenwächter<br />

F152 und die Fühler FFS07 sowie FFS08<br />

sind entsprechend IEC61508 Teil 2 bestätigt<br />

nach SIL 2. Die Geräte entsprechen<br />

den Normen DIN EN 298 und DIN EN<br />

746-2 für Prozessanlagen. Ebenso werden<br />

die Anforderungen der Richtlinien<br />

für Druckgeräte (97/23/EG) und Gasgeräte<br />

(2009/142/EG) erfüllt. Der Flammenfühler<br />

FFS07 ist als explosionsgeschütztes<br />

Betriebsmittel in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen bis Ex-Zone 2 einsetzbar. In<br />

der Variante FFS07…Ex ist eine Zulassung<br />

für Ex-Zone 1 geplant. Der Einsatz kann<br />

zudem im Außenbereich erfolgen.<br />

Lamtec GmbH<br />

www.lamtec.de<br />

Schutzgaskammeröfen zur Wärmebehandlung<br />

Die Schutzgaskammeröfen mit gasdichter<br />

Muffel von Linn High Therm sind<br />

für den Einsatz bis 1.050 °C unter Schutzgasatmosphäre<br />

geeignet. Der Nutzraum<br />

umfasst ein Volumen von 60 bis 480 l, kann<br />

jedoch den Kundenwünschen entsprechend<br />

angepasst werden. Die Öfen bieten<br />

eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten,<br />

zum Beispiel Löten und Anlassen von<br />

Werkstücken unter Schutzgas, verzunderungsfreies<br />

Behandeln von empfindlichen<br />

Stahlqualitäten, Entbindern und Sintern<br />

von Werkstoffen, Oxidation oder Reduktion<br />

von Bauteiloberflächen, Pyrolyse und viele<br />

weitere Anwendungsfälle unter Schutzgas.<br />

Die umfangreichen Ausstattungsoptionen<br />

ermöglichen einen nahezu universellen<br />

Einsatz. So können die Öfen mit einer<br />

Inconelmuffel für eine maximale Betriebstemperatur<br />

bis 1.150 °C, einer 3-Zonen-<br />

Regelung sowie<br />

Begasungseinrichtung,<br />

Abfackelvorrichtung<br />

und<br />

Flammüberwachung<br />

ausgestattet<br />

werden. Des<br />

Weiteren ist auch<br />

ein Sicherheitspaket<br />

(H2-Betrieb),<br />

eine Gasumwälzung,<br />

eine Schnelloder<br />

Gasrückkühlung<br />

verfügbar.<br />

Ein Vakuum ist bis<br />

800 °C möglich.<br />

Linn High Therm<br />

GmbH<br />

www.linn.de<br />

102 gaswärme international 1-2014


sponsored by<br />

Pyrometer für präzise<br />

Temperaturmessung<br />

von Metallen<br />

LumaSense Technologies stellt mit dem<br />

IMPAC IGA 6/23 Advanced ein neues digitales<br />

Infrarot-Pyrometer vor, das mit einem<br />

Messbereich von 50 °C bis 1.800 °C speziell<br />

für die Messung von Metallverarbeitungsprozessen<br />

im niederen Temperaturbereich<br />

entwickelt wurde.<br />

Als besondere Merkmale bietet das IGA<br />

6/23 beispielsweise eine manuell fokussierbare<br />

Optik zur Anpassung an die jeweiligen<br />

Messbedingungen, eine LED-Anzeige, hohe<br />

Genauigkeit und Wiederholbarkeit sowie mit<br />

nur 0,5 ms, eine schnelle Erfassungszeit zur<br />

genauen Messung von dynamischen Prozessen<br />

oder kurzen Temperaturspitzen.<br />

Aufgrund seines Messbereichs ist dieses<br />

Pyrometer sowohl zur Temperaturmessung<br />

bei Induktionsprozessen (z. B. Härten, Schweißen,<br />

Löten, usw.) als auch bei Aufheiz- und<br />

Abkühlprozessen geeignet. Weiterhin kann<br />

das Gerät zur Metallverarbeitung beim Glühen,<br />

Walzen, Schmieden und Sintern angewendet<br />

werden, sowie in fortschrittlichen<br />

Fertigungsprozessen mit Keramik, Grafit und<br />

anderen Karbonwerkstoffen.<br />

Für den Einsatz in rauen Umgebungen verfügen<br />

alle Pyrometer der Serie über Gehäuse<br />

aus Edelstahl und besitzen zudem eine 4-stellige<br />

LED-Anzeige, auf der die aktuelle Temperatur<br />

oder die jeweils eingestellte Messdistanz<br />

angezeigt wird.<br />

Das IGA 6/23 Advanced lässt sich über die<br />

serielle Schnittstelle mit einem PC verbinden.<br />

Mithilfe der mitgelieferten Software InfraWin<br />

stehen den Anwendern dann erweiterte Einstell-<br />

und Darstellungsmöglichkeiten zur Verfügung,<br />

wie z. B. Temperaturanzeige oder die<br />

Ansicht und Speicherung ganzer Messkurven<br />

inklusive nachträglicher Auswertung.<br />

LumaSense Technologies GmbH<br />

www.lumasenseinc.de<br />

1-2014 gaswärme international<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Vorkurs<br />

Themenblock<br />

1<br />

Themenblock<br />

2<br />

Themenblock<br />

3<br />

Themenblock<br />

4<br />

Themenblock<br />

5<br />

Themenblock<br />

6<br />

Workshop<br />

1<br />

Workshop<br />

2<br />

Wann und Wo?<br />

5. gwi-Praxistagung<br />

Effiziente<br />

BRENNER-<br />

TECHNIK<br />

TECHNIK AKTUELL<br />

für Industrieöfen<br />

31. März - 02. April 2014, Atlantic Congress Hotel, Essen<br />

Grundlagenseminar (31. März)<br />

• Grundlagen der Verbrennung<br />

• Grundlagen der Brennertechnik<br />

• Verbrennungstechnische Emissionen<br />

• Rekuperator- und Regeneratorbrenner<br />

Fachkongress (01. bis 02. April)<br />

Einführung<br />

• Steigerung der Energieeffizienz – welche Impulse sind von der neuen<br />

Bundesregierung zu erwarten?<br />

Brennertechniken für Industrieöfen<br />

• Brennersysteme mit großen Regelbereichen in Industriefeuerungen<br />

• Schmelzen und Erwärmen in Industrieöfen – zukunftsfähig mit Sauerstoff<br />

• Instandhaltungskonzepte für Industriebrenner – Warten oder Abwarten<br />

Messen – Steuern – Regeln<br />

• Vergleich der Messmethoden für zuverlässige Flammenüberwachung<br />

• Ofenschutzsystem-Steuerung Baureihe 500<br />

• Sensorische Verbrennungsoptimierung zur Steigerung der Effizienz und<br />

Brennstoffflexibilität von Gasfeuerungsanlagen<br />

Betriebserfahrungen mit gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />

– Teil 1<br />

• Ofenmodernisierung an einer Contiglühe in Dortmund<br />

• Erfahrungen bei der Umstellung von Kaltluftbrennern auf Regenerativbefeuerung<br />

am Beispiel eines Aluminiumschmelzofens<br />

Betriebserfahrungen mit gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />

– Teil 2<br />

• Energieeffizienzoptimierung in einer Aluminiumgießerei<br />

• Betrachtungen der Randparameter zum Einsatz von Sauerstoffbrennern<br />

Sicherheit und Normung<br />

• Neueste Entwicklungen im europäischen Normungsumfeld<br />

Energiemanagement und Energieeffizienz<br />

Moderation Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner, Gas- und Wärme-Institut Essen e. V.<br />

• Energieeffizienz an Industrieöfen zum Erwärmen und Wärmebehandeln von Stahl<br />

• Haubenglüherei als Energiespeicher: Erdgas vs. Elektroenergie<br />

Gasbeschaffenheit<br />

Moderation Dr.-Ing. Franz Beneke, VDMA e. V.<br />

• Entwicklungen der Gasbeschaffenheit in Europa<br />

• Gasbeschaffenheit – Auswirkungen auf Industrieprozesse<br />

Termin:<br />

• Montag, 31.03.2014 (optional), Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 01.04.2014, Kongress (08:30 – 17:15 Uhr)<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 02.04.2014, Workshops (09:00 – 13:30 Uhr)<br />

Platin<br />

Silber<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen, www.atlantic-hotels.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />

gasbeheizten Thermoprozessanlagen und Veranstalter<br />

Industrieöfen sowie Hersteller von Brennertechnik<br />

und Brennerkomponenten<br />

Teilnahmegebühr:<br />

Tagungsbesuch exklusive/inklusive<br />

Grundlagenseminar<br />

• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 800 € | 1.000 €<br />

• regulärer Preis: 900 € | 1.100 €<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.gwi-brennertechnik.de<br />

Gold<br />

103<br />

Änderungen vorbehalten


TECHNIK AKTUELL<br />

Temperaturmesslösungen für die Metallindustrie<br />

Mit der neuen Generation der Ircon-Zeilenscanner<br />

ScanIR3 stellt Raytek eine<br />

weitere Temperaturüberwachungslösung<br />

für die metallverarbeitende Industrie vor.<br />

Das Gerät ergänzt das breite Programm des<br />

Unternehmens an IR-Pyrometern für verschiedenste<br />

Prozesse auf allen Stufen der Stahlproduktion<br />

– von Kokereien und Hochöfen bis<br />

zu Glüh- und Beschichtungsanlagen – sowie<br />

messtechnische Lösungen für Gießereien,<br />

Schmiedebetriebe und weitere Anlagen der<br />

industriellen Wärmebehandlung. Echtzeit-<br />

Temperaturdaten ermöglichen u. a. die Optimierung<br />

der Ofen- und Walzeneinstellungen<br />

sowie den effizienten Einsatz von Kühlmitteln,<br />

um einen störungsfreien Betrieb, einheitliche<br />

Produktqualität, hohe Produktivität und geringe<br />

Energiekosten zu erreichen.<br />

Zur Anbindung an die Leitebene stehen<br />

Schnittstellen für alle gängigen Ethernet- und<br />

Feldbussysteme zur Verfügung. Leistungsfähige<br />

Zubehörteile, wie z. B. Kühlgehäuse<br />

und Luftblasvorsätze gewährleisten präzise<br />

Messungen selbst unter erschwerten Einsatzbedingungen.<br />

An geregelten Kühlstrecken<br />

beispielsweise, wo Wasserschleier, Dampf<br />

oder Staub die berührungslose Temperaturmessung<br />

erschweren, liefern Quotientenpyrometer<br />

der Marathon-Baureihe selbst bei<br />

einem bis zu 95 % verdeckten Messobjekt<br />

noch akkurate Daten. In Hochgeschwindigkeitsprozessen<br />

kommen Geräte mit besonders<br />

kurzer Ansprechzeit zum Einsatz.<br />

Raytek GmbH<br />

www.raytek.de<br />

Daumengroßer Funk-Datenlogger<br />

Der erste Funk-Datenlogger in der Reihe<br />

der miniaturisierten Datenlogger von<br />

MSR setzt einerseits auf die bewährten<br />

Qualitäten des USB-Loggers MSR145. Andererseits<br />

nutzt der neue MSR145WD-Logger<br />

die Vorteile der drahtlosen Funk-Technik,<br />

um Anwendungen zu ermöglichen, welche<br />

mit den bisherigen MSR-Modellen nicht<br />

praktikabel waren.<br />

Die Nahbereich-Funktechnik BLE (Bluetooth<br />

4.0 Smart) ist insbesondere ein Vorteil<br />

für Anwendungen, bei welchen Messdaten<br />

von schwer zugänglichen Stellen überwacht<br />

werden müssen, beispielsweise<br />

Rotationen an einer Maschine oder Klimawerte<br />

in einer Vitrine.<br />

Die MSR SmartCloud ermöglicht die<br />

Speicherung von Messdaten auf einem<br />

Server via Internet. Der Anwender kann so<br />

die Messwerte seiner Datenlogger standortunabhängig<br />

mithilfe einer Smartphone-App<br />

einsehen und bei Bedarf weiteren<br />

Teilnehmern Zugriff auf seine Messdaten<br />

gewähren, was eine effiziente Zusammenarbeit<br />

im Team ermöglicht. Die MSR Smart­<br />

Cloud informiert zudem den Nutzer per<br />

SMS und E-Mail über eingehende Alarme.<br />

Messdaten können über verschiedene<br />

Wege in die MSR Smart­<br />

Cloud gelangen – je nach<br />

Datenlogger-Typ und vorhandener<br />

Infrastruktur:<br />

Kabellos via BLE über ein<br />

Smartphone, PC oder<br />

die BLE-Empfänger-<br />

Box der MSR Electronics<br />

GmbH. Auch<br />

in Transfer per USB-<br />

Kabel über einen PC<br />

ist möglich.<br />

Weiteres Merkmal des Datenloggers<br />

ist das farbige OLED-Farbdisplay zur kompakten<br />

Anzeige von Daten und Grafiken.<br />

Die hohe Anzeigequalität ermöglicht<br />

dem Anwender das einfache Ablesen<br />

von Messwerten selbst bei völliger Dunkelheit<br />

und aus praktisch jedem Betrachtungswinkel.<br />

Wie alle bisherigen Mini-Datenlogger<br />

der MSR Electronics GmbH kann auch<br />

der neue Funk-Datenlogger individuell<br />

zusammengestellt werden. Der Kunde<br />

hat die Wahl zwischen einer Standardvariante<br />

und einer wasserdichten Version,<br />

entscheidet sich für einen wiederaufladbaren<br />

250 mAh oder 800 mAh Akku<br />

und wählt, mit welchen internen oder<br />

externen Sensoren der Logger ausgestattet<br />

werden soll. Der nur daumengrosse<br />

MSR145WD ist im Moment mit einer<br />

Speicherkapazität von über 1.000.000<br />

Messwerte versehen. Eine Erweiterung<br />

des Speichers ist in Entwicklung, ebenso<br />

wie ein Anschluss für analoge Eingänge.<br />

MSR Electronics GmbH<br />

www.msr.ch<br />

104 gaswärme international 1-2014


TECHNIK AKTUELL<br />

Modular aufgebauter Fernwartungs- und M2M-Router<br />

Mit den modular aufgebauten VPN-<br />

Routern der Serie eWON Flexy<br />

von Wachendorff eröffnen sich Maschinenbauern<br />

und Anlagenbetreibern im<br />

Bereich der industriellen Fernwartung<br />

und M2M-Datenkommunikation neue<br />

Möglichkeiten. Das aus dem Bereich<br />

der Steuerungen bekannte Konzept des<br />

modularen Aufbaus, adaptiert eWON in<br />

die Welt der industriellen Fernwartungsrouter.<br />

Das Router-Konzept basiert auf<br />

einem grundlegenden Modul mit CPU,<br />

SD-Karten-Slot sowie einem RAM-Speicher.<br />

Auf diesem Basismodul können<br />

dann bedarfsgerecht bis zu vier Erweiterungskarten<br />

platziert werden, die dem<br />

Anwender Flexibilität auf mehreren<br />

Ebenen bieten und auch den Faktoren<br />

Wirtschaftlichkeit und Zukunftssicherheit<br />

Rechnung tragen.<br />

Die Serie eröffnet dem Anwender<br />

auch Möglichkeiten für den Fernzugriff.<br />

Der WAN-Zugang kann über LAN, WLAN,<br />

PSTN, GPRS (2G) und<br />

HSUPA (3G) erfolgen.<br />

Für den Feldanschluss<br />

stehen ein 4-fach<br />

Ethernet-Switch,<br />

eine RS232/422/485-<br />

Schnittstelle, ein MPI-/<br />

Profibus-Anschluss<br />

und I/O-Karten zur<br />

Verfügung. Mithilfe<br />

von Apps stellt eWON<br />

Flexy auch Mehrwertdienste<br />

zur Verfügung.<br />

So z. B. Datenlogging,<br />

Alarmmanagement,<br />

Web-HMI, BASIC- oder<br />

JAVA-Programmierung.<br />

Die Router-Funktionen,<br />

in Verbindung mit dem etablierten<br />

VPN-Serviceportal Talk2M, bieten somit<br />

alle Voraussetzungen für zeitgemäße<br />

Fernwartung, Ferndiagnose und M2M-<br />

Datendienste.<br />

Wachendorff Prozesstechnik GmbH<br />

www.wachendorff.de<br />

Tragbares Metall-Analysegerät<br />

Oxford Instruments stellt ein neues<br />

tragbares Bogen- und Funken-<br />

Optisches Emissionsspektrometer für die<br />

Analyse von Metallen vor, den PMI-Master<br />

Smart. Es ist bisher das einzige tragbare<br />

optische Emissionsspektrometer auf dem<br />

Markt, speziell für die Metallanalyse an<br />

schwer zugänglichen Orten konzipiert.<br />

Trotz des geringen Gewichts von 15 kg<br />

und den kompakten Abmessungen bietet<br />

der PMI-Master Smart komplette Analysefunktionen<br />

und ein umfangreiches<br />

Leistungsspektrum. Der langlebige Akku<br />

und das durchdachte Transportkonzept<br />

ergänzen die Mobilität.<br />

Der Wellenlängenbereich des Spektrometers<br />

entspricht dem optimaler Auflösung<br />

größerer Geräte. Der Schlüssel ist die<br />

zum Patent angemeldete Optik aus Carbonfaser,<br />

die mechanische Ausdehnung<br />

und Spannungen durch Temperaturänderungen<br />

nahezu vollständig eliminiert.<br />

Dies garantiert stabile Messergebnisse.<br />

Unabhängig von Stromversorgung vor<br />

Ort kann das batteriebetriebene Instrument<br />

mehrere Hundert Proben in Arc<br />

und/oder Spark analysieren und läuft 7<br />

Stunden im Standby-Modus, ein Reserve-<br />

Akku ist optional erhältlich. Es kann auch<br />

mit dem externen Netzteil bzw. Ladegerät<br />

betrieben werden, sowohl mit als<br />

auch ohne Akku und sogar während des<br />

Ladevorgangs.<br />

Die stapelbaren Transportboxen für<br />

Analysegerät, Zubehör und Sonde passen<br />

in jeden Standard-Pkw-Kofferraum und<br />

können mit einem faltbaren Trolley gezogen<br />

werden. Der Transportwagen kommt<br />

bei intensiverer Nutzung zum Einsatz,<br />

mit Halterung für eine 10 l Argonflasche<br />

und Sonde, sowie Ablageflächen für das<br />

Zubehör. Für Extremfälle kann der PMI-<br />

Master Smart mit einem Tragegestell auf<br />

dem Rücken getragen werden.<br />

Neben den Transportoptionen sind<br />

drei unterschiedliche Sonden verfügbar.<br />

Die UVTouch Sonde misst unter anderem<br />

niedrige Kohlenstoffgehalte in hochlegierten<br />

Stählen, die Bogensonde sortiert unterschiedliche<br />

Metalle in nur 3 Sekunden mit<br />

Bogenanregung, die robuste Funkensonde<br />

analysiert Standardelemente mit minimalem<br />

Argonverbrauch.<br />

Oxford Instruments Analytical GmbH<br />

www.oxford-instruments.de<br />

1-2014 gaswärme international<br />

105


TECHNIK AKTUELL<br />

Brennermanagementsystem für Industrie-Applikationen<br />

Die neue LMV50-Variante ist speziell für<br />

den Einsatz in Industrieanlagen ausgelegt.<br />

Es wurden viele Funktionen gemäß<br />

der Industrienorm EN746-2 implementiert.<br />

Beispiele der neuen LMV50 Funktionen sind:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Hochtemperatur Überwachung in<br />

Verbindung mit einem Sicherheits-<br />

Temperatur-Begrenzer (STB) anstelle<br />

der klassischen Flammenüberwachung,<br />

Getrennte Flammenüberwachung mit<br />

zwei Flammenfühlern,<br />

Flammenüberwachung mit externen<br />

Flammenwächtern,<br />

Einstellbare Sicherheitszeiten bis zu 10 s<br />

gemäß EN746-2,<br />

Repetition, falls sich innerhalb der Sicherheitszeit<br />

keine Flamme bildet, einstellbar,<br />

■■<br />

■■<br />

Sehr lange Nachlüftzeiten einstellbar,<br />

Kühlfunktion während Standby einstellbar.<br />

Die neuen Funktionen eignen sich z. B.<br />

für Anwendungen im Bereich der regenerativen<br />

und thermischen Abgasreinigung.<br />

Der LMV50 beinhaltet außer der<br />

Feuerungsautomaten-Funktion auch eine<br />

elektronische Brennstoff-Luft-Verbundsteuerung,<br />

mit der die pneumatische<br />

Verbundsteuerung ersetzt wird und mit<br />

der z. B. unabhängige Zündpositionen<br />

und flexible Zuordnungen von Luft- zu<br />

Gas-Menge möglich sind.<br />

Mit der integrierten Frequenzumrichter-Steuerung<br />

für den Gebläsemotor können<br />

signifikante Kosteneinsparungen und<br />

Geräuschreduzierungen erzielt werden.<br />

Das LMV5…-System bietet verschiedene<br />

Kommunikationsmöglichkeiten zu übergeordneten<br />

Prozesssteuersystemen oder<br />

zu Leitwarten. Integriert ist die Modbus-<br />

RTU Schnittstelle. Des Weiteren wird die<br />

Kommunikation zu den SIMATIC Produkten<br />

S7-1200 und ET200 unterstützt, womit<br />

z. B. auch Profibus- und Profinet-Kommunikationen<br />

realisiert werden können. Das<br />

LMV5…-System kann für Sicherheitsanforderungen<br />

bis einschließlich SIL3 verwendet<br />

werden.<br />

Siemens AG<br />

www.siemens.de<br />

Gasmischer mit hoher Durchflussrate<br />

Mit dem MG1000 hat der deutsche Hersteller<br />

Witt einen Gasmischer mit sehr<br />

hoher Durchflussrate bis 1.264 Nm 3 /h vorgestellt:<br />

Die Leistung des MG500er Modells<br />

wurde damit mehr als verdoppelt.<br />

Das neue System erzeugt ein Gemisch<br />

aus zwei technischen Gasen mit Ausnahme<br />

toxischer und aggressiver Gase. Für brennbare<br />

Gase gibt es eine spezielle EEx-Version.<br />

Da der Mischbereich das volle Spektrum<br />

von 0-100 % umfasst und damit auch kleinere<br />

Zumischbereiche wie 0-5 % definiert<br />

sind, lässt sich jede denkbare Konzentration<br />

erzeugen – und in jeder Menge entnehmen.<br />

Etwaige Druckschwankungen<br />

in der<br />

Gasversorgung werden<br />

von der integrierten<br />

Gleichdruckregelung<br />

kompensiert.<br />

Zudem zeichnet<br />

sich der Mischer durch<br />

einfache Handhabung<br />

aus. So ist zum Beispiel<br />

die Gemischeinstellung<br />

intuitiv und stufenlos<br />

möglich. Dazu hat Witt<br />

ein elektro-pneumatisches<br />

Proportional-<br />

Mischventil verbaut.<br />

Es wird von dem Witt<br />

Digital-Controler „Gas<br />

Control 50“ gesteuert.<br />

Daher ist der Mischer auch komplett fernsteuerbar,<br />

inklusive Datenverwaltung und<br />

-auswertung sowie Exportfunktion über<br />

diverse Schnittstellen. Das Gasgemisch wird<br />

noch vor der Abgabe permanent durch ein<br />

Analysemodul kontrolliert. Auch die Überwachung<br />

der Eingangsdrücke und -temperaturen<br />

ist möglich. Bei einem Fehler kann<br />

ein Alarm erzeugt, der Mischer abgeschaltet<br />

oder ein externes System automatisch<br />

angesteuert werden. Die tolerierbare Differenz<br />

zwischen Gas- und Umgebungstemperatur<br />

beträgt 45 °C. Eine Heizung<br />

für Mischer und Steuerung sowie Filter<br />

im Gaseingang können integriert werden.<br />

Zum Schutz der Geräteeinstellungen liegen<br />

alle Bedienelemente inklusive des farbigen<br />

Touchscreens hinter einer abschließbaren<br />

Sichtscheibe. Der MG1000 wird mit nachgeschaltetem<br />

Pufferbehälter bis 2.000 l<br />

betrieben und erfüllt alle gängigen Qualitäts-<br />

und Sicherheitsnormen.<br />

Witt-Gasetechnik GmbH<br />

www.wittgas.de<br />

106 gaswärme international 1-2014


www.vulkan-verlag.de<br />

Endlich! Alle gwi-Arbeitsblätter in einem Band.<br />

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gwi-Arbeitsblätter<br />

Verbrennungskennwerte | Gaseigenschaften | Berechnungen<br />

Die Arbeitsblätter des Gas- und Wärme-Instituts Essen e.V. wurden über mehrere<br />

Jahre regelmäßig in der Fachzeitschrift gaswärme international veröffentlicht. Für<br />

diese Sonderpublikation erfuhren die Arbeitsblätter eine gründliche Überarbeitung<br />

und Ergänzung durch neue, bisher unveröffentlichte Arbeitsblätter zum Thema<br />

Oxyfuel. Weitere Themenbereiche sind Begriffe und Einheiten, Brenngase, Luft,<br />

Zündung, Verbrennung, Feuerungstechnik.<br />

Praktische Berechnungsbeispiele bieten dem Leser eine Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />

zur Verwendung der Arbeitsblätter. Der Datenträger beinhaltet, neben dem eBook,<br />

ein Programm u.a. zur Berechnung von charakteristischen Brenngasgrößen, der<br />

Abgaszusammensetzung und der adiabaten Flammentemperatur und zur Bestimmung<br />

von Normdichte, Betriebsdichte und isobaren Wärmekapazitäten für Oxidator<br />

und Abgas.<br />

Die Referenz für die technische Verbrennung in Industrie und Gewerbe.<br />

Hrsg.: Gas- und Wärme- Institut Essen e.V.<br />

1. Auflage 2013,<br />

120 Seiten in Farbe mit Datenträger, Broschur<br />

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Vorteilsanforderung per Fax: +49 Deutscher (0) Industrieverlag 201 / GmbH 82002-34 | Arnulfstr. 124 | oder 80636 abtrennen München und im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

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1. Auflage 2013 – ISBN: 978-3-8027-5626-9<br />

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für € 45,- (zzgl. Versand) für Abonnenten<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />

mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

E-Mail<br />

Branche / Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />

Bankleitzahl<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

PAGWIA2012<br />

Nutzung 1-2014 personenbezogener gaswärme Daten: international Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

von DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

107


INSERENTENVERZEICHNIS 1-2014<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Firma Seite Firma Page<br />

AICHELIN Holding GmbH, Mödling, Österreich<br />

4. Umschlagseite<br />

Messe Düsseldorf GmbH, Düsseldorf 19<br />

ECREF gGmbH, Höhr-Grenzhausen 29<br />

VDW e.V., Frankfurt 23<br />

Elster GmbH, Osnabrück 5<br />

Hans Hennig GmbH, Ratingen 17<br />

JASPER GmbH, Geseke 9<br />

Linde AG, Pullach i. Isartal 21<br />

WS Wärmeprozesstechnik GmbH, Renningen<br />

Titelseite<br />

LOESCHE ThermoProzess GmbH, Düsseldorf 13 / 15<br />

Marktübersicht 109 bis 130<br />

IHR KONTAKT ZU DEM TEAM DER<br />

<strong>GASWÄRME</strong> INTERNATIONAL!<br />

Spartenleitung / Chefredaktion:<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />

Telefon: +49 201 82002 12<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro:<br />

Annamaria Frömgen<br />

Telefon: +49 201 82002 91<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Redaktion:<br />

Thomas Schneidewind<br />

Telefon: +49 201 82002 36<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Jutta Zierold<br />

Telefon: +49 201 82002 22<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Eva Feil<br />

Telefon: +49 89 2035366 11<br />

Telefax: +49 89 2035366 99<br />

E-Mail: feil@di-verlag.de<br />

Redaktion (Trainee):<br />

Sabrina Finke<br />

Telefon: +49 201 82002 15<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.finke@vulkan-verlag.de<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

108<br />

gaswärme international 1-2014


Marktübersicht<br />

Einkaufsberater Thermoprozesstechnik<br />

2014<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle<br />

Wärmebehandlungsverfahren ...............................................................................................................110<br />

II.<br />

III.<br />

IV.<br />

Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />

Betriebs- und Hilfsstoffe .................................................................................................................................116<br />

Beratung, Planung,<br />

Dienstleistungen, Engineering ..............................................................................................................128<br />

Fachverbände, Hochschulen,<br />

Institute und Organisationen ..................................................................................................................130<br />

V. Messegesellschaften,<br />

Aus- und Weiterbildung ................................................................................................................................130<br />

Kontakt:<br />

Jutta Zierold<br />

Telefon: +49 201 82002 22<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

6-2013 gaswärme international<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

109


Marktübersicht 1-2014<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

thermische Gewinnung<br />

(erzeugen)<br />

Wärmen<br />

schmelzen, Gießen<br />

Pulvermetallurgie<br />

110 gaswärme international 2014-1 6-2013


1-2014 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmebehandlung<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

6-2013 1-2014 gaswärme international<br />

111


Marktübersicht 1-2014<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmebehandlung<br />

112 gaswärme international 2014-1 6-2013


1-2014 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmerückgewinnung<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

6-2013 1-2014 gaswärme international<br />

113


Marktübersicht 1-2014<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmerückgewinnung<br />

recyceln<br />

energieeffizienz<br />

abkühlen und abschrecken<br />

Fügen<br />

114 gaswärme international 2014-1 6-2013


1-2014 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Modernisierung von<br />

Wärmebehandlungsanlagen<br />

5. gwi-Praxistagung<br />

Effiziente<br />

BRENNERTECHNIK<br />

für Industrieöfen<br />

Termin:<br />

• Montag, 31.03.2014 (optional)<br />

Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 01.04.2014<br />

Kongress (08:30 – 17:15 Uhr)<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 02.04.2014<br />

Workshops (09:00 – 13:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />

www.atlantic-hotels.de<br />

6-2013 1-2014 gaswärme international<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.gwi-brennertechnik.de<br />

sponsored by<br />

Platin Gold Silber<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />

gasbeheizten Thermoprozessanlagen und<br />

Industrieöfen sowie Hersteller von<br />

Brennertechnik und Brennerkomponenten<br />

Veranstalter<br />

115


Marktübersicht 1-2014<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

abschreckeinrichtungen<br />

Gasrohrleitungen /<br />

rohr-Durchführungen<br />

industriebrenner<br />

Förder- und<br />

antriebstechnik<br />

armaturen<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung von<br />

gwi – gaswärme international<br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

116 gaswärme international 2014-1 6-2013


1-2014 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

6-2013 1-2014 gaswärme international<br />

117


Marktübersicht 1-2014<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

industriebrenner<br />

Ihr „Draht“<br />

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gwi – gaswärme international<br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

118 gaswärme international 2014-1 6-2013


1-2014 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

brenner-Zubehör<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

6-2013 1-2014 gaswärme international<br />

119


Marktübersicht 1-2014<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

brenner-Zubehör<br />

120 gaswärme international 2014-1 6-2013


1-2014 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

6-2013 1-2014 gaswärme international<br />

121


Marktübersicht 1-2014<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

brenner-Zubehör<br />

brenner-anwendungen<br />

122 gaswärme international 2014-1 6-2013


1-2014 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Ihr „Draht“<br />

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Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

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6-2013 1-2014 gaswärme international<br />

123


Marktübersicht 1-2014<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

brenner-anwendungen<br />

Mess-, steuer- und<br />

regeltechnik<br />

124 gaswärme international 2014-1 6-2013


1-2014 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Prozessautomatisierung<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

6-2013 1-2014 gaswärme international<br />

125


Marktübersicht 1-2014<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Prozessautomatisierung<br />

Wärmedämmung und<br />

Feuerfestbau<br />

126 gaswärme international 2014-1 6-2013


1-2014 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Gasqualitäten im veränderten Energiemarkt<br />

Herausforderungen und Chancen für<br />

die häusliche, gewerbliche und<br />

industrielle Anwendung<br />

Bestellung unter:<br />

Tel.: +49 201 82002-14<br />

Fax: +49 201 82002-34<br />

bestellung@vulkan-verlag.de<br />

Erdgas hat sich in Deutschland und in Europa in den letzten<br />

Jahrzehnten als vielseitiger, effizienter und umweltschonender<br />

Energieträger in Haushalt, Gewerbe<br />

und Industrie etabliert. Doch der Erdgasmarkt befindet sich<br />

im Wandel: traditionelle Erdgasquellen versiegen, während<br />

neue Quellen, insbesondere im außereuropäischen Ausland,<br />

an Bedeutung gewinnen. Im Rahmen der deutschen Energiewende<br />

spielt zudem die Nutzung regenerativer Quellen<br />

(Biogas oder auch Wasserstoff und Methan mittels „Power-to-Gas“)<br />

eine immer größere Rolle, während auf<br />

EU-Ebene Handelshemmnisse zunehmend abgebaut werden.<br />

Diese Veränderungen bieten große Chancen für die Gasversorgung<br />

und -anwendung.<br />

Hrsg.: Jörg Leicher, Anne Giese, Norbert Burger<br />

1. Auflage 2014,<br />

596 Seiten, Farbdruck, Broschur, 165 x 230 mm<br />

ISBN: 978-3-8356-7122-5<br />

Preis: € 80,-<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

6-2013 1-2014 gaswärme international<br />

127


Marktübersicht 1-2014<br />

III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

Ihr „Draht“<br />

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Tel. 0201-82002-22<br />

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j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

128 gaswärme international 2014-1 6-2013


1-2014 Marktübersicht<br />

III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

HOTLINE So erreichen Sie Ihr Verlagsteam<br />

Chefredaktion: Dipl.-Ing. Stephan Schalm +49(0)201/82002-12 s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro: Annamaria Frömgen +49(0)201/82002-91 a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Redaktion: Thomas Schneidewind +49(0)201/82002-36 t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />

Redaktion (Trainee): Sabrina Finke +49(0)201/82002-15 s.finke@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf: Jutta Zierold +49(0)201/82002-22 j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Leserservice: Martina Grimm +49(0)931/41704-13 mgrimm@datam-services.de<br />

6-2013 1-2014 gaswärme international<br />

129


Marktübersicht 1-2014<br />

IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute und Organisationen<br />

V. Messegesell schaften, Aus- und Weiterbildung<br />

130 gaswärme international 2014-1 6-2013


Handbuch der Brennertechnik<br />

für Industrieöfen<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Jetzt bestellen!<br />

Grundlagen | Brennertechniken | Anwendungen<br />

Die zweite Auflage dieses Werks ist farbig illustriert und wurde umfassend<br />

überarbeitet, um den aktuellen Stand der Technik wiederzugeben. Die<br />

Leser bekommen einen detaillierten Überblick über theoretische Grundlagen,<br />

Feuerungskonzepte, Schadstoffbildung, Wärmerückgewinnung und<br />

wesentliche Bauarten. Für jeden, der beruflich mit der Befeuerung von<br />

Industrieöfen zu tun hat, ist dieses Buch mit seiner Informationsfülle ein<br />

unersetzliches Nachschlagewerk.<br />

Hrsg.: J. G. Wünning / A. Milani,<br />

2. Auflage 2011, 286 Seiten<br />

Hardcover<br />

Buch + Zusatzmaterial (CD-ROM)<br />

ISBN: 978-3-8027-2960-7<br />

Preis: € 100,-<br />

Buch + eBook (DVD)<br />

ISBN: 978-3-8027-2961-4<br />

Preis: € 140,-<br />

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Tel.: +49 201 82002-14<br />

Fax: +49 201 82002-34<br />

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Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />

WISSEN FÜR DIE<br />

ZUKUNFT<br />

Vorteilsanforderung per Fax: +49 Deutscher 201 Industrieverlag 82002-34 GmbH | Arnulfstr. oder 124 abtrennen | 80636 München und im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

___ Ex. Handbuch der Brennertechnik für Industrieöfen<br />

2. Auflage 2011 mit CD-ROM – ISBN: 978-3-8027-2960-7<br />

für € 100,- für € 90,- für gwi-Abonnenten<br />

2. Auflage 2011 mit DVD – ISBN: 978-3-8027-2961-4<br />

für € 140,- für € 126,- für gwi-Abonnenten<br />

Preise verstehen sich zzgl. Versand.<br />

Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

E-Mail<br />

Branche / Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />

Bankleitzahl<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

PAHBBI2013<br />

Nutzung 6-2013 personenbezogener gaswärme Daten: international Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

131


FIRMENPORTRÄT<br />

Brinkmann GmbH<br />

BRINKMANN GMBH<br />

FIRMENNAME/ORT:<br />

Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme GmbH<br />

46562 Voerde<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG:<br />

Bachir Chalh-Andreas; Christian Gamerschlag<br />

GESCHICHTE:<br />

Carl Brinkmann gründete 1883 das Unternehmen als Schmiede und<br />

Landmaschinenfabrik in Werdohl-Kleinhammer im Sauerland. Der<br />

Sohn des Firmengründers Walter gab dem Unternehmen 1962 den<br />

bekannten Namen „Walter Brinkmann“. Seit November 2012 firmiert<br />

das Unternehmen unter dem Namen „Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme<br />

GmbH“ am neuen Standort in Voerde.<br />

BETEILIGUNGEN:<br />

Brinkmann hat ein Joint Venture Unternehmen in Shanghai P.R.<br />

China gegründet: Walter Brinkmann Combustion Systems Co.<br />

Ltd. Das Unternehmen konstruiert, fertigt, testet und deckt den<br />

kompletten Servicebedarf ab.<br />

KOOPERATIONEN:<br />

Kooperationen hat die Firma mit nationalen und internationalen<br />

Technologie-Unternehmen, Anlagenbauern, Forschungsinstituten<br />

und Hochschuleinrichtungen.<br />

MITARBEITERZAHL:<br />

32 Mitarbeiter<br />

EXPORTQUOTE:<br />

ca. 55 %<br />

KONTAKT:<br />

Tel.: 02855 / 9879000<br />

Fax: 02855 / 9879010<br />

info@walter-brinkmann.com<br />

PRODUKTSPEKTRUM:<br />

Das Portfolio umfasst komplette Brenner- und Lanzensysteme für<br />

energieintensive Thermoprozesse. Hierbei deckt das Unternehmen<br />

alle Brennstoffe, auch als „Multi-Fuel“-Anwendung ab. Bei der Verbrennung<br />

mit reinem Sauerstoff zählt Brinkmann zu den führenden<br />

Unternehmen. Bei neuen Technologien, z. B. unter hohen Drücken<br />

und inerten Atmosphären, ist das Unternehmen oft Erstausrüster<br />

von Pilotanlagen. Die Anlagen finden sich z. B. bei der Kohlevergasung,<br />

in der Stahl- und Kupferindustrie. Die Firma bietet Lösungen,<br />

wenn es um die Maximierung von Energieeffizienz bei gleichzeitiger<br />

Minimierung von Emissionen geht.<br />

PRODUKTION:<br />

Auf dem Produktionsareal werden alle Produkte hergestellt. Von der<br />

Projektierung über den Vertrieb, bis hin zum Versand erfolgt alles am<br />

Standort. Neben der mechanischen und elektrotechnischen Bearbeitung<br />

werden die Anlagen im firmeneigenen Teststand sowohl<br />

einem Kalt-, als auch einem Heißtest unterzogen.<br />

WETTBEWERBSVORTEILE:<br />

Der Name Brinkmann steht seit 130 Jahren für eine kunden- und<br />

prozessorientierte Lösung. Anlagen, welche zum Teil seit Jahrzehnten<br />

produzieren, unterstreichen den Qualitätsanspruch. Die Produkte<br />

werden häufig in Pilotanlagen mit besonderen Anforderungen<br />

verwendet; sie erfüllen nicht nur eine Funktion, sondern sind so<br />

gebaut, dass sie für den jeweiligen Prozess auslegungs- und materialtechnisch<br />

optimiert sind. Dies resultiert in einer hohen Verfügbarkeit<br />

und langer Haltbarkeit, also Wirtschaftlichkeit.<br />

ZERTIFIZIERUNG:<br />

HP0 TÜV-Nord, AD 2000; Schweißen: alle nach EN287-1; ISO 9001;<br />

ISO 14001.<br />

SERVICE:<br />

Wartung, auch von Fremdfabrikaten; Personalschulungen in Themen<br />

der Feuerungstechnik; Optimierung der Feuerung; Umbauten<br />

(Modernisierungen bzw. Kapazitätsanpassungen); Montagen und<br />

Inbetriebnahmen.<br />

INTERNET: www.walter-brinkmann.com<br />

132<br />

gaswärme international 1-2014


1-2014 IMPRESSUM<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

63. Jahrgang · Heft 1 · Februar 2014<br />

Organ<br />

Zeitschrift für das gesamte Gebiet der Gasverwendung und der gasbeheizten Indu strie öfen; Organ des Gas- und Wärme-<br />

Instituts Essen e.V., des Bereichs Feuerungs technik des Engler-Bunte-Instituts der Universität Karls ruhe (TH), des Instituts<br />

für Industrieofenbau und Wärmetechnik im Hüttenwesen der Rhein.-Westf. Techn. Hochschule Aachen, des Instituts für<br />

Energieverfahrenstechnik des Lehrstuhls Hochtemperaturanlagen der Technischen Universität Clausthal, des Institutes für<br />

Wärmetechnik und Thermodynamik der TU Bergakademie, Freiberg und des Fachverbandes Thermoprozesstechnik (TPT) im<br />

Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) e.V., Frankfurt<br />

Herausgeber H. Berger, AICHELIN Ges.m.b.H., Mödling · Prof. Dr.-Ing. H. Bockhorn, Engler-Bunte-Institut der Universität Karlsruhe ·<br />

Dr.-Ing. R. Albus, Geschäftsführender Vorstand des Gas- und Wärme-Instituts Essen e.V. · Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für<br />

Hochtemperaturtechnik an der RWTH Aachen · Dr. H. Stumpp, Vorstandsvorsitzender der TPT im VDMA, Tenova Iron & Steel<br />

SpA · Prof. Dr.-Ing. D. Trimis, Karlsruher Institut für Technologie, Engler-Bunte-Institut, Lehrstuhl für <strong>Verbrennungstechnik</strong> ·<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. G. Walter, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />

Redaktionsbeirat Dr.-Ing. H. Altena · Dr.-Ing. F. Beneke · Dr. rer. nat. N. Burger · Dr.-Ing. A. Giese · Dipl.-Ing. S. Heineck · Dr.-Ing. F. Kühn · Dipl.-Ing. G.<br />

Marx · Dipl.-Ing. A. Menze · Dipl.-Ing. R. Paul · Dr. C. Sprung · Dipl.-Ing. St. Schalm · Dr.-Ing. V. Uhlig · Dr.-Ing. G. Valder · Dr.-Ing. P.<br />

Wendt · Dipl.-Ing. M. Wicker · Dipl.-Ing. K.-M. Winter · Dr.-Ing. J. G. Wünning.<br />

Bezugsbedingungen<br />

Bezugspreise<br />

gaswärme international erscheint sechsmal pro Jahr.<br />

Jahresabonnement (Deutschland): € 267,- + € 18,- Versand<br />

Jahresabonnement (Ausland): € 267,- + € 21,- Versand<br />

Einzelheft (Deutschland): € 52,- + € 3,- Versand<br />

Einzelheft (Ausland): € 52,- + € 3,50 Versand<br />

ePaper: Die Bezugspreise entsprechen derjenigen der Printausgabe, abzüglich Versand.<br />

Abo Plus (Printausgabe + ePaper):<br />

Jahresabonnement (Deutschland): € 347,10 + € 18,- Versand<br />

Jahresabonnement (Ausland): € 347,10 + € 21,- Versand<br />

Ergänzend zum Jahresabo kann ein umfangreiches Zeitschriften-Archiv bestellt werden (Online-Lesezugriff).<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />

Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />

beträgt acht Wochen zum Bezugsjahres ende.<br />

Chefredakteur Dipl.-Ing. Stephan Schalm (V.i.S.d.P.), Tel. 0201-82002-12,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktion Thomas Schneidewind, Tel. 0201-82002-36,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />

Sabrina Finke (Trainee), Tel. 0201-82002-15,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.finke@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro Annamaria Frömgen, Tel. 0201-82002-91,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf Jutta Zierold, Tel. 0201-82002-22,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung Eva Feil, Tel. 089-203 53 66-11,<br />

Fax 089-203 53 66-99, E-Mail: feil@di-verlag.de<br />

Abonnements/<br />

Einzelheftbestellungen<br />

Druck<br />

Geschäftsführer<br />

Leserservice gaswärme international (gwi)<br />

Postfach 91 61 · 97091 Würzburg<br />

Tel.: 0931-4170-1616, Fax 0931-4170-492<br />

E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Bei träge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb<br />

der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere<br />

für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />

Systemen. Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, im Magnettonverfahren oder auf<br />

ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />

Jede im Bereich des gewerblichen Unternehmens hergestellte oder benützte Kopie dient gewerblichen Zwecken gem. § 54<br />

(2) UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49, 80336 München,<br />

von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />

Druckerei Chmielorz GmbH, Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

© 1952 Vulkan-Verlag GmbH · Huyssenallee 52-56 · 45128 Essen<br />

Telefon 0201/82002-0, Telefax 0201/82002-40 · www.vulkan-verlag.de<br />

Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

ISSN 0020-9384<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />

der Verbreitung von Werbeträgern<br />

1-2014 gaswärme international


Die energiesparende und<br />

servicefreundliche Brennertechnik<br />

• Brenner für direkte und indirekte Beheizung<br />

mit und ohne Rekuperator<br />

• Hochgeschwindigkeits- und Flammenbrenner<br />

• Strahlrohre in Keramik und Stahl<br />

• Steuergeräte und Komponenten<br />

• Flachflammenbrenner<br />

• Rekonstruktion und Wartung<br />

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