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Traktor Classic Unverwüstlicher Dampfhammer (Vorschau)

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DAS MAGAZIN FÜR HISTORISCHE LANDMASCHINEN<br />

TRAKTOR-CHECK<br />

EICHER PANTHER<br />

DEUTZ<br />

F4L 514<br />

2/2013 FEB/MÄR<br />

<strong>Unverwüstlicher</strong><br />

<strong>Dampfhammer</strong><br />

5,50 €<br />

A: € 6,30 | CH: SFR 11,00 | I : € 7,45 | LUX: € 6,50<br />

PROFI<br />

TIPPS<br />

AUTOGAS & ETHANOL<br />

ALS SPRIT-ALTERNATIVE<br />

Unimog-Extremeinsatz<br />

Räumen, Fräsen, Kämpfen<br />

Pampa, Lanz, Fendt & Co.<br />

Ernte mit historischem Gerät<br />

Hanomag Robust 800-6<br />

Rarität mit vielen Extras


Neues für Ihren Alten<br />

CLASSIC PARTS ERSATZTEILE<br />

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Landmaschinen-<br />

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PASSEND FÜR: DEUTZ, EICHER, FAHR, FENDT, FORDSON, GÜLDNER,<br />

HANOMAG, KRAMER, MAN, MASSEY FERGUSON, MC CORMICK,<br />

MWM, PORSCHE DIESEL, RENAULT, SCHLÜTER, STEYR<br />

Der neue<br />

Katalog<br />

2012/2013<br />

ist da!<br />

Von Deutz, Hanomag, Massey Ferguson bis hin zu Porsche Diesel:<br />

Der neue Katalog GRANIT CLASSIC PARTS 2012/2013 bietet ein<br />

umfangreiches Sortiment an Ersatzteilen für jeden Oldtimer-Freund.<br />

Auf 480 Seiten zeigt der Katalog fortan über 4.000 anschaulich<br />

dargestellte Ersatzteile, darunter auch 800 Artikel, die neu ins<br />

Sortiment aufgenommen wurden.<br />

Ihr Landmaschinen-Fachhändler hält den neuen Katalog gerne für<br />

Sie bereit. Der Vertrieb erfolgt ausschließlich über den Fachhandel.<br />

GRANIT PARTS - Wilhelm Fricke GmbH - www.granit-parts.com


EDITORIAL<br />

Jede Menge Neues<br />

im neuen Jahr<br />

Von Ulf Kaack | Verantwortlicher Redakteur<br />

Schrauben,<br />

Fahren,<br />

Träumen<br />

Liebe <strong>Traktor</strong>freunde,<br />

draußen liegt Schnee, klirrender Frost zaubert Eisblumen auf das<br />

Fensterglas. Ich sitze in der gut geheizten Stube über den Schlusskorrek -<br />

turen und bin zufrieden: Das aktuelle Heft beinhaltet wieder einige<br />

interessante und neuartige Themen. Da ist Björn Hammann, der seinen<br />

über 50 Jahre alten Massey Ferguson auf den Betrieb mit Ethanol und<br />

Autogas umgerüstet hat. Oder Rudolf Wehner, der aus seinem ohnehin<br />

schon beeindruckenden Hanomag Robust 800 mit Sechszylindermotor<br />

eine Spitze von sagenhaften 85 Stundenkilometern und eine Zulassung für<br />

die Autobahn herausgekitzelt hat. Es ist schon eindrucksvoll, was in der<br />

<strong>Traktor</strong>-Szene so alles an unkonventionellen Ideen realisiert wird.<br />

Günther, der Treckerfahrer: Hier ist<br />

eine ge sunde Portion Humor und<br />

Selbstironie vom Leser gefordert!<br />

Bewährtes geht, Bewährtes kehrt wieder: Nach 15 amüsanten Folgen<br />

stellen wir nun Fritz Nartens Reihe über seinen Claas Columbus ein. Wer<br />

wissen will, wie es weitergeht, der legt sich einfach das Buch „Columbus,<br />

der Selbstfahrer“ zu. Dafür ist Dietmar Wischmeyer mit seiner launigen<br />

Kolumne „Günther, der Treckerfahrer“ zurück und nimmt nach rund<br />

einem Jahr Pause erneut die Schlepper-Gemeinde mit scharfem Blick und<br />

spitzer Zunge aufs Korn.<br />

Auch die deutschen und internationalen Marktbetrachtungen von Klaus<br />

Tietgens im Panorama gehören der Vergangenheit an. Stattdessen wird der<br />

Schlepper-Experte nun in seiner neuen Rubrik „Meilensteine“ an<br />

herausragende historische Ereignisse aus der <strong>Traktor</strong>en-Branche erinnern.<br />

Und bei dieser Gelegenheit möchte ich nicht versäumen, Sie auf das neue<br />

Gewinnspiel auf der Seite 52 hinzuweisen. Machen Sie mit, es lohnt sich!<br />

Doch, das erste Heft des neuen Jahres<br />

hat es in sich. Ich hoffe, Sie teilen<br />

meine Meinung und wie immer<br />

wünsche ich Ihnen an dieser Stelle …<br />

… viel Spaß beim Lesen<br />

Das neue<br />

Heft ist da.<br />

Jetzt am<br />

Kiosk!<br />

Ulf Kaack<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

Foto: Jens Frommann<br />

Online blättern oder Testabo<br />

mit Prämie bestellen unter:<br />

www.autoclassic.de/abo


INHALT<br />

Heft 2/2013<br />

34<br />

Hanomag Robust 800-6<br />

Kraft und Geschwindigkeit<br />

Lanz, Pampa, Fendt & Co<br />

Die letzte Ernte<br />

44<br />

MIT POSTER<br />

AUF SEITE 50<br />

Eicher EM 295 Panther<br />

Der Katze unters Blech geschaut 12<br />

PORTRÄT<br />

4<br />

Erste Liga<br />

TITEL<br />

1951 brachte Deutz den F4L 514 auf den Markt –<br />

den absoluten Premium-<strong>Traktor</strong> seiner Zeit. Er<br />

beherrschte alle Gangarten – und mit einem<br />

Schnellganggetriebe auch die Landstraße. Den<br />

leistungsstärksten Schlepper dieser Epoche haben<br />

wir uns genauer angesehen. 24<br />

Puristenschreck<br />

TITEL<br />

Kaum zu glauben: Ein Hanomag auf der Autobahn!<br />

Dies ist die Geschichte von einer nicht ganz einfachen<br />

Suche nach einem Exoten, einer aufwendigen<br />

Restaurierung und einem außergewöhnlichen<br />

technischen Konzept. 34<br />

Schmidteinander im Harz<br />

Seit 42 Jahren verrichtet ein Unimog mit Schmidt-<br />

TITEL<br />

Schneefräse seinen Winterdienst im Oberharz. 40<br />

Die letzte Ernte<br />

Schluss, Aus, Ende … der finale Ernteeinsatz nach<br />

über zwei Jahrhunderten auf dem Hof der Familie<br />

Herbst – stilecht mit klassischen <strong>Traktor</strong>en. 44<br />

SERVICE<br />

Der Panthersprung<br />

Mit der Präsentation des Panther hob Eicher<br />

TITEL<br />

die legendäre Raubtierreihe aus der Taufe. Der<br />

vielseitige Tragschlepper entwickelte sich zum<br />

Verkaufsschlager der unteren Mittelklasse –<br />

und steht auch heute bei den Klassikerfreunden<br />

weit oben in der Gunst. 12<br />

<strong>Traktor</strong>en, Tarife, Tücken<br />

Nie zuvor waren in Deutschland so viele Oldtimer<br />

zugelassen wie heute. Wer seinen Klassiker richtig<br />

versichern möchte, muss auf vieles achten. 66<br />

Reine Einstellungssache?<br />

Fehlt es dem Motor an Leistung, liegt die Ursache<br />

dafür nicht selten in der Kraftstoffeinspritzung<br />

begründet. Heinz Kremling gibt wertvolle Tipps. 72<br />

In den Tank gesehen<br />

Schauen, was machbar ist! Filigranschrauber<br />

TITEL<br />

Björn Hammann rüstete seinen betagten Massey<br />

Ferguson auf den Betrieb mit Ethanol und<br />

LPG-Gas um. 76


TRAKTOR<br />

CHECK<br />

Deutz F4L 514<br />

Kölner <strong>Dampfhammer</strong> der Premiumklasse<br />

24<br />

GESCHICHTE<br />

Chronik 1953: Mut zur Lücke<br />

Eicher, IHC und Kramer finden im unteren Leistungsbereich<br />

lukrative Nischen. MAN expandiert in die<br />

Oberklasse. 22<br />

Ausgetaktet<br />

Der Zweitakt-Dieselmotor blieb eine Randerscheinung<br />

im Schlepperbau. Zum Ende der Serie unser<br />

Überblick über die wichtigsten Typen. 32<br />

TITEL<br />

Günther, der Treckerfahrer<br />

Zum Auftakt seiner zweiten<br />

Kolumnenreihe haben wir<br />

Dietmar Wischmeyer,<br />

den Schöpfer der populären<br />

Figur, besucht und<br />

uns seine Trecker-Sammlung<br />

zeigen lassen. 82<br />

Alte Finnen<br />

Klaus Tietgens war auf <strong>Traktor</strong>-Safari in Finnland.<br />

Hier sein Bericht von zahlreichen Skurrilitäten<br />

und Bodenschätzen. 88<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Der besondere Schlepper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Panorama . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Gewinnspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Kleinanzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Modelle, Medien, Reportagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92<br />

Kommentar, Quiz, Leserbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95<br />

Die Schatztruhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96<br />

<strong>Vorschau</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98<br />

TRAKTOREN IN<br />

DIESER AUSGABE 82<br />

Bautz AS 170 . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Bautz AS 220 . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Claas Consul . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Deutz F4L 514 . . . . . . . . . . . . 24<br />

Eicher EKL 15. . . . . . . . . . . . . 22<br />

Eicher EM 295 Panther . . . . . . 12<br />

Eicher Mammut II Allrad. . . . . 44<br />

Fendt Farmer 306 LSA . . . . . . 44<br />

Hanomag Granit 501 E . . . 72, 82<br />

Hanomag Perfekt 300. . . . . . . 94<br />

Hanomag R 435 BM Schmal. . . 82<br />

Hanomag R 455 S . . . . . . . . . . 82<br />

Hanomag Robust 800 . . . . . . . 34<br />

IHC DED . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Kramer KL 12 . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Lanz<br />

D 7506<br />

Kramer KB 17. . . . . . . . . . . . . 22<br />

Kullervo. . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />

Lanz D 7506 . . . . . . . . . . . 44, 82<br />

Lanz D 8506 . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

MAN AS 440 . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

MAN AS 542 A . . . . . . . . . . . . 22<br />

Massey-Ferguson MF 35 . . . . . 76<br />

O & K (MBA) SB 751 . . . . . . . . 82<br />

Pampa T-01 . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Ritscher 412. . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Schlüter Super 1250 VL . . . . . . 7<br />

Takra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />

Unimog U 45 (421) . . . . . . . . 40<br />

Vaasa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />

Zetor 25 . . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

5


DER BESONDERE SCHLEPPER<br />

Schlüter Super 1250 VL<br />

6


DER BESONDERE SCHLEPPER<br />

SCHLÜTER SUPER 1250 VL<br />

Dieses eindrucksvolle Exemplar aus der Schlüterschen<br />

<strong>Traktor</strong>enmanufaktur wünscht sich so mancher Schlepper-<br />

Freund in seiner Sammlung. Doch der Super 1250 VL mit dem<br />

Auricher Kennzeichen steht noch mitten im Arbeitsleben.<br />

Die großdimensionierten Reifen machen alles andere als<br />

einen schlanken Fuß, sind aber in seinem Revier – der ostfriesischen<br />

Krummhörn – ein absolutes Muss. Denn der nasse<br />

Marschboden, den der Schlüter an der Mündung der Ems in<br />

die Nordsee bewirtschaftet, liegt teilweise unter dem Meeresspiegel<br />

und wird ständig entwässert. Von den <strong>Traktor</strong>en ist<br />

hier Leistung gefragt, und davon hat der Super 1250 VL nicht<br />

eben wenig: 125 PS realisiert er aus über sieben Litern Hubraum.<br />

Von Oktober 1978 bis April 1984 baute die Motorenfabrik<br />

Anton Schlüter in Freising 537 Exemplare dieser Modellvariante.<br />

Der abgebildete Schlepper wurde im Spätsommer<br />

1979 ausgeliefert.<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

7


PANORAMA<br />

Neuigkeiten und Rückblicke<br />

ERFOLGSSTORY IN SCHWARZENBACH AN DER SAALE<br />

Treffen mit Museums-Einweihung<br />

Die Bilanz kann sich sehen lassen: Acht<br />

Enthusiasten gründeten 2006 im bayerischen<br />

Schwarzenbach an der Saale den<br />

Verein <strong>Traktor</strong>Kult. Noch im gleichen Jahr<br />

stieß ein neues Mitglied dazu, das seine<br />

Sammlung von rund 1.000 Modellen aus<br />

Land- und Forstwirtschaft ins Portfolio<br />

des Clubs einbrachte. Das verhalten gestartete<br />

Projekt gewann Eigendynamik und<br />

am 1. Mai 2009 fand nicht nur das erste<br />

<strong>Traktor</strong>Kult-Treffen in der nordöstlichsten<br />

Ecke Bayerns statt – in der alten Güterhalle<br />

des Bahnhofs wurde auch das „<strong>Traktor</strong>-<br />

Museum am Bahnhof“ erstmals der<br />

Öffentlichkeit präsentiert. Schon bald<br />

platzten die Ausstellungshalle mit den<br />

Großexponaten sowie das Modellzimmer<br />

mit den Miniaturen aus allen Nähten. Darum<br />

griffen die mittlerweile 15 Vereinsmitglieder<br />

sofort zu, als ihnen im vergangenen<br />

Jahr zur Erweiterung ihrer Sammlung<br />

eine angrenzende Halle angeboten wurde.<br />

Viel Geld und vor allem Arbeit investierten<br />

sie in den Ausbau des ehemaligen Eisengroßhandels.<br />

Am 27. und 28. April ist<br />

es dann soweit: Das umfassend erweiterte<br />

<strong>Traktor</strong>-Museum wird im Rahmen des<br />

nächsten Schwarzenbacher <strong>Traktor</strong>Kult-<br />

Treffens feierlich eröffnet.<br />

BHLD–TAGUNG IN HAMMELBURG<br />

Kompaktübersicht<br />

Die Mitglieder des 2010 gegründeten<br />

Bundesverbandes Historische Landtechnik<br />

haben sich am 10. November zu ihrer<br />

Hauptversammlung in Hammelburg-<br />

Obererthal getroffen. Das Wichtigste<br />

davon hier im Überblick: Im vergangenen<br />

Jahr haben sich 26 weitere Vereine<br />

dem Verband angeschlossen. Damit stieg<br />

die Zahl der Mitgliedsvereine auf knapp<br />

140 Clubs. Der Dachverband wird auch<br />

künftig – entsprechend seiner Satzung<br />

und mit Unterstützung des Kooperationspartners<br />

ADAC – die Interessen seiner<br />

Mitglieder gegenüber Institutionen<br />

und Behörden vertreten. Bestätigt wurde<br />

vom Vertreter des ADAC die weiterhin<br />

gültige Sonderregelung für das Abschleppen<br />

von <strong>Traktor</strong>en über 3,5 Tonnen<br />

Gesamtgewicht durch den ADAC.<br />

Darüber hinaus wurde der Rabatt der<br />

GEMA für Verbandsmitglieder bekanntgegeben<br />

– wichtig bei Clubveranstaltungen<br />

mit Musikbeschallung. Bei den Wahlen<br />

schied Willi Schneider aus dem<br />

Vorstand aus. Neugewählt wurden Mario<br />

Pfender aus Kisslegg als Jugendvertreter<br />

sowie Etienne Gentil als Technikreferent.<br />

Ebenfalls neu im Vorstand ist Horst<br />

Bärsch von den Lanzfreunden Sachsen;<br />

er ist ab sofort Ansprechpartner für alle<br />

Vereinsanliegen in Zusammenhang mit<br />

dem Verband in den neuen Bundesländern.<br />

Bei Fragen oder Anregungen stehen<br />

die regionalen Ansprechpartner des<br />

Dach verbandes unter info@bhld.eu zur<br />

Ver fügung. Verbandsinformationen im<br />

Internet können unter www.bhld.eu abgerufen<br />

werden.<br />

Helmut Heller<br />

cker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Tic<br />

19. bis 20. Januar 2013<br />

3. Winter-Schlepper-Treffen<br />

an Jöckels Alpenroder Hütte<br />

Schlepperfreunde Westerwald und Jöckels Hütten Team,<br />

Frank-Peter Gelber, Tel. (0 26 62) 27 05,<br />

frankpeter2005@gmx.de<br />

16. Februar 2013<br />

4. Oldtimerteilemarkt<br />

in Salzwedel<br />

Teile von A-Z für <strong>Traktor</strong>en, Pkw und Motorräder,<br />

Gerstedter Weg 6,<br />

Zeit: 9-17 Uhr<br />

Ort: 57642 Alpenrod<br />

www.schlepperfreunde-westerwald.jimdo.com<br />

Ort: 29410 Salzwedel<br />

Dirk Wotapek, Tel. (0171) 4 91 17 26, a_doege@web.de<br />

8


SHOWTIME IN COTTBUS<br />

Deutz auf großem Fuß<br />

Dirk Mischke war 1998 auf Montage im niedersächsischen Diepholz,<br />

als er dort auf einem Bauernhof einen ziemlich heruntergekommenen<br />

Deutz F2L 514 entdeckte. Der traurige Kölner weckte<br />

sein Interesse und schnell wurde er mit dem Besitzer<br />

handelseinig. Zu Hause in seinem Heimatdorf nahe Cottbus zerlegte<br />

der 42-Jährige den <strong>Traktor</strong> komplett und baute ihn von<br />

Grund auf wieder neu auf. Nicht unwesentlich beteiligt an den<br />

Restaurierungsarbeiten war dabei Günther Wieder, der 85-jährige<br />

Großvater des Deutz-Sammlers. Was bislang noch nicht sonderlich<br />

spektakulär anmutet, bekam zwei Jahre später eine neue Facette:<br />

Das Gelände einer ehemaligen Agrargenossenschaft nahe<br />

Hoyerswerda wurde geräumt und Dirk Mischke entdeckte auf<br />

der Suche nach Brauchbarem zwei überdimensionierte Räder.<br />

„Sie stammten von einem russischen Mähdrescher und waren<br />

unbenutzt“, plaudert der Brandenburger. „Die habe ich natürlich<br />

eingesackt und Opa – gelernter Motorenschlosser und ein<br />

Schrauber vor dem Herrn – kam spontan auf die Idee, die Räder<br />

an den Deutz zu montieren. Nur so aus Spaß.“ Der Lochkreis der<br />

Felgen passte exakt auf den Kölner <strong>Traktor</strong>, also begannen die<br />

beiden zu tüfteln. Achsadapter wurden angefertigt und die Spur<br />

verbreitert. Vorne wurden die Schutzbleche entfernt und die Räder<br />

eines IFA W 50 Allrad aus Armeebeständen montiert. „Das<br />

war’s auch schon – unser Showtruck war fertig und ist seit dem<br />

eine Attraktion bei den <strong>Traktor</strong>-Treffen rund um Cottbus“, meint<br />

Dirk Mischke. „Aber von vornherein war klar, dass der Umbau<br />

nur ein Gag auf Zeit sein wird. In diesem Jahr werden wir den<br />

F2L 514 wieder in seinen Originalzustand zurückbauen.“<br />

Starke Typen.<br />

NEU!<br />

Mit diesen Schleppern fuhr die Landwirtschaft zum Wirtschaftswunder!<br />

Landtechnik-Experte Albert Mößmer präsentiert<br />

in seinem neuesten Band die <strong>Traktor</strong>en und<br />

Geräteträger der 1950er- und 1960er-Jahre. Kompetente Porträts,<br />

fundierte Erläuterungen zu Technik, Entwicklung und<br />

Einsatz, aufschlussreiche zeitgeschichtliche Hintergrundinformationen<br />

und authentisches Bildmaterial machen den<br />

Band zu einer wahren Fundgrube für Schlepperfans und<br />

-sammler.<br />

144 Seiten · ca. 200 Abb. · 22,3 x 26,5 cm<br />

€ [A] 15,40 · sFr. 21,90<br />

ISBN 978-3-86245-626-0 € 14,95<br />

NEU!<br />

Imposante Erscheinung:<br />

Deutz F2L 514 auf überdimensionierten Pneus.<br />

ker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker<br />

9. bis 10. März 2013<br />

Großer Oldtimer-Teilemarkt<br />

in Kirchhaslach<br />

Oldtimer An- und Verkauf;<br />

Bulldog- und Oldtimerfreunde Unterallgäu e.V.,<br />

Jürgen Reiser, Tel. (01 72) 9 85 09 71, juergen.reiser@gmx.de<br />

Ort: 87755 Kirchhaslach<br />

www.oldtimerfreunde-unterallgaeu.de<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

192 Seiten · ca. 350 Abb.<br />

19,3 x 26,1 cm<br />

€ [A] 20,60<br />

sFr. 27,90 € 19,95<br />

ISBN 978-3-86245-659-8<br />

Faszination Technik<br />

144 Seiten · ca. 250 Abb.<br />

22,1 x 26,6 cm<br />

€ [A] 15,40<br />

sFr. 21,90 € 14,95<br />

ISBN 978-3-86245-655-0<br />

www.geramond.de<br />

oder gleich bestellen unter<br />

Tel. 0180-532 16 17 (0,14 €/Min.)


PANORAMA<br />

Historisches und Wissenswertes<br />

MARKANTES AUS BRANCHE UND SZENE<br />

Meilensteine<br />

Jahrestage, Jubiläen, Ereignisse … Was war wichtig in der Branche, bei den Herstellern und in der Szene?<br />

Klaus Tietgens hat in seinem <strong>Traktor</strong>-Kalendarium rückwärts geblättert und erinnert an dieser Stelle an die<br />

wichtigsten Begebenheiten. Eine informative Reise in die Vergangenheit.<br />

Geburt eines erfolgreichen<br />

Konzepts: Fendt F 275 GT II<br />

Allrad.<br />

Vor 30 Jahren ...<br />

... zogen die ersten allradgetriebenen Fendt-Geräteträger ihre<br />

Bahnen. Ab Januar 1983 baute das Marktoberdorfer Traditionsunternehmen<br />

insgesamt 20 Exemplare des 78 PS starken F 275<br />

GT II Allrad auf und legte damit den Grundstein für ein erfolgreiches<br />

Konzept. In der Nachfolge-Baureihe 300 gehörten die sogenannten<br />

„Allrad-Freisichtschlepper“ ab 1985 zum serienmäßigen<br />

Angebot und verkauften sich bald besser als ihre<br />

hinterradgetriebenen Gegenstücke. Die Spezialisten waren wahlweise<br />

in Hochradausführung und zunächst mit 65 und 80 PS<br />

starken Vierzylindermotoren erhältlich, zu denen sich später bis<br />

zu 120 PS starke Sechszylinder gesellten. Die nunmehr 75 bzw.<br />

95 PS starken Vierzylindermodelle erhielten 1998 eine neue Kabine<br />

und verblieben als letzte Vertreter ihrer Baureihe bis 2004<br />

im Programm. Insgesamt entstanden rund 10.000 Allrad-Freisichtschlepper.<br />

Vor 45 Jahren ...<br />

... rollten die ersten Deutz-Schlepper der Serie 06 zu den Händlern.<br />

Auf die ab Februar 1968 ausgelieferten Typen D 3006, 4006,<br />

5006 und 6006 mit 30, 35, 45 bzw. 62 PS folgten im März 1968<br />

das 22-PS-Einstiegsmodell D 2506 und das 92 PS starke<br />

Flaggschiff D 9006. Nach wenigen Monaten waren alle Schlepper<br />

ab 35 PS wahlweise mit Allradantrieb erhältlich, bis Ende 1971<br />

wurde die Palette auf den Bereich bis 120 PS ausgebaut und in<br />

der Folge stetig durch Modellpflege und neuen Varianten auf<br />

dem aktuellen Stand gehalten. Die großen Sechszylinder wurden<br />

ziemlich genau zehn Jahre nach dem Debüt der Baureihe<br />

durch die DX-Serie ersetzt, die kleineren Typen 1980 zur 07er-<br />

Serie weiterentwickelt. Bis dahin waren allein in Deutschland<br />

mehr als 130.000 Exemplare abgesetzt worden.<br />

Flaggschiff der Deutz-06-Serie war zunächst der<br />

D 9006 Allrad mit 92 PS starkem Sechszylindermotor.<br />

Vor 50 Jahren ...<br />

... fand nach Ferguson, Ford und Nuffield der vierte britische Anbieter<br />

den Weg auf den deutschen Markt. Vom bereits Ende 1962<br />

aufgenommenen Import der David-Brown-Schlepper erhoffte<br />

sich der kleine Hersteller Wahl im württembergischen Balingen<br />

eine Belebung des Geschäfts. Die Modellpalette bestand zunächst<br />

aus den Typen 850, 880 und 990 mit 35, 44 bzw. 52 PS sowie<br />

dem „Zwitter“ Wahl-David-Brown 750 mit 25 PS starkem<br />

Vierzylindermotor und ZF-Getriebe. Wahl beendete die Schlepperfertigung<br />

bereits 1965, doch David Brown behauptete sich<br />

mit eigener Niederlassung auf dem Markt. Obwohl die Stückzahlen<br />

stets bescheiden blieben, wurden bis 1980 immerhin<br />

rund 10.000 Einheiten in Deutschland verkauft. Weitere folgten<br />

bis 1988 aus demselben Werk im britischen Meltham, aber unter<br />

dem Markenzeichen Case und ab 1985 CaseIH. Klaus Tietgens<br />

Bis Oktober 1965 wurden die David-Brown-<br />

Schlepper rot lackiert – hier der Typ 880.<br />

Fotos: K. Tietgens<br />

10


2.000-NM-DREHMOMENTSCHLÜSSEL<br />

Für die ganz dicken<br />

Dinger<br />

Wer an richtig großen<br />

Schrauben drehen will,<br />

braucht entsprechendes<br />

Werkzeug für höchste<br />

Drehmoment-Werte. Dafür<br />

produziert der Remscheider<br />

Hersteller Hazet<br />

einen leistungsstarken Drehmoment-Schlüssel. Der neue<br />

Schlüssel mit der Artikelnummer 6170-1 CT eignet sich für<br />

Drehmomente zwischen 800 und 2.000 Nm. Er kommt zum Beispiel<br />

an Windrädern, auf Werften, in der Schwerindustrie oder<br />

auch bei der Wartung und Reparatur von Nutzfahrzeugen zum<br />

Einsatz, ist somit auch für <strong>Traktor</strong>en bestens geeignet. Die Auslösekraft<br />

beträgt für den Höchstwert von 2000 Nm lediglich 685<br />

N (70 kg). Die Auslösegenauigkeit liegt in Betätigungsrichtung<br />

bei ± 4% vom Skalenwert. Wenn es schnell gehen muss, ist der<br />

Schraubanzug mit dem Knarrenschaft alleine möglich. Der Drehmoment-Anzug<br />

ist, wie gewohnt, mit dem kompletten Schlüssel<br />

durchführbar. Das insgesamt 3.034 mm lange Werkzeug wiegt<br />

18 kg und ist mit einem Entriegelungs-Werkzeug in drei Teile<br />

zerlegbar, die in der mitgelieferten Tasche transportiert werden<br />

können. Weitere Informationen zum Produkt gibt es im Online-<br />

Katalog unter www.hazet.de und im autorisierten Fachhandel.<br />

DRUCKLUFT-RATSCHENSCHRAUBER<br />

Eine Maschine –<br />

vier Anwendungen<br />

Ein universell einsetzbares<br />

Schraubwerkzeug – kompakt,<br />

leicht, robust und flexibel in<br />

der Anwendung – darf in der<br />

Schrauberwerkstatt nicht fehlen.<br />

Mit dem Druckluft-Ratschenschrauber<br />

„DRS multi“<br />

liefert Würth die passende Problemlösung:<br />

Das innovative<br />

Werkzeug lässt sich mit Hilfe zweier spezieller Aufnahmeadapter<br />

blitzschnell wahlweise mit ¼- oder 3 /8-Zoll-Steckschlüsseln<br />

bzw. ¼-Zoll- oder 10-mm-Bits ausstatten und so für die verschiedensten<br />

Schraubanwendungen einsetzen. Es erlaubt den Zugang<br />

zu Schraubstellen auch unter beengten räumlichen Verhältnissen,<br />

beispielsweise in engen Motorräumen.<br />

Würth bietet das Gerät außerdem als Teil eines insgesamt 40<br />

einzelne Komponenten umfassenden Sets als „DRS multi Kit“<br />

an. Dieses besteht vor allem aus einer Vielzahl von Steckschlüsseln<br />

und Bits für alle üblichen Standardantriebe, die mit Hilfe<br />

der Aufnahmeadapter aufgesteckt werden können und somit ein<br />

multifunktionales Arbeiten gewährleisten. Außerdem umfasst<br />

das „DRS multi Kit“ eine Hebelumschaltknarre, eine 100-mm-<br />

Verlängerung, ein Kardangelenk, einen Schraubendrehersteckgriff<br />

mit ¼-Zoll-Anschluss sowie einen ¼-Zoll-Adapter mit<br />

Schnellwechselfutter. Weitere Infos: www.wuerth.de<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

DVD-NEUHEIT<br />

<strong>Traktor</strong>-Träume<br />

Die Faszination von restaurierten und patinierten<br />

Oldtimer-<strong>Traktor</strong>en bringt die DVD<br />

„<strong>Traktor</strong> Träume – Vom Acker ins Herz“ von<br />

AgrarVideo direkt ins Wohnzimmer.<br />

Fachmännisch restaurierte oder bestens<br />

erhaltene Sammlerstücke flimmern über den Bildschirm, ihre<br />

Fans und Besitzer kommen zu Wort: So die „Fahr-<br />

Schlepperfreunde“ in Gottmadingen, die nach der Schließung<br />

der Fahr-Produktion viele wertvolle Sammlerstücke retten konnten.<br />

Enthusiasten plaudern über ihre Leidenschaft, darunter<br />

Bernd Dietrich, der sich als Landmaschinenmechaniker auf<br />

Lanz-<strong>Traktor</strong>en spezialisiert und viele Schmuckstücke auf dem<br />

Hof hat. Die Kamera begleitet die <strong>Traktor</strong>freunde vom Club<br />

„Kolbenquäler“, die sich von Rottenburg aus mit einem Lanz-<br />

Eilbulldog, zwei weiteren Lanz-Bulldogs, einem Hanomag,<br />

einem der ersten Unimogs und einem Kramer-LKW auf den<br />

Weg an den Bodensee machen. Ein lebendiges Porträt von his -<br />

torischer Landtechnik und den Menschen, die sich mit viel<br />

Herzblut damit auseinander setzen. Die DVD kostet 19,95 Euro<br />

und kann im Internet unter www.agrarvideo.de bezogen werden.<br />

BUCH-NEUHEIT<br />

Im Blick: <strong>Traktor</strong>en von Ford<br />

Mit der 1000er-Serie brachte das amerikanische<br />

Traditionsunternehmen Ford 1964 erstmals<br />

eine <strong>Traktor</strong>en-Reihe für Landwirte auf der<br />

ganzen Welt heraus – den „World Tractor”. Die<br />

neuen, blau-hellgrauen Schlepper entstanden<br />

in drei Fabriken, darunter in den europäischen<br />

Standorten Basildon und Antwerpen.<br />

Sie waren nach dem Gleichteile-Konzept konstruiert<br />

und wurden, wie zuvor die Fordson Major und<br />

Dexta, auch nach Deutschland geliefert.<br />

Mit ihrem Titel „Ford – <strong>Traktor</strong>en von 1964 bis 1981“ stellen<br />

die beiden Autoren Gerald Sandrieser und Hartmut Lindner alle<br />

in dieser Epoche gebauten Modelle vor - vom Ford 2000 bis zum<br />

Ford 7000, die Nachfolge-Generation der 600/700er Serie, die<br />

starken TW-Allradmaschinen und die von Steiger gebauten<br />

Knicklenker. Dazu Sondertypen, Ford-Kleintraktoren und<br />

County-Allradschlepper. Neben zahlreichen, zumeist farbigen<br />

Fotos ergänzen technische Daten und ein detaillierter Prospekte-<br />

Teil diesen zweiten Band zur Schlepper-Historie von Ford.<br />

Ford – <strong>Traktor</strong>en 1964 bis 1981, Verlag Klaus Rabe, Hochformat<br />

A4, 232 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-926071-46-0, 30 Euro<br />

WWW.TRAKTORCLASSIC.DE<br />

Sie haben abgestimmt:<br />

WIE KOMMEN SIE UND IHR KLASSISCHER TRAKTOR<br />

DURCH DIE WINTERSAISON?<br />

Für mich gibt es keine Saison – mein Schlepper und ich fahren<br />

durch. Wir nehmen auch die Wintertreffen mit!<br />

39,1%<br />

Mein Fahrzeug habe ich winterfest gemacht. Es wartet wohlbehütet<br />

in der Scheune auf den Frühling<br />

30,4%<br />

Zum Schneeräumen oder zum Ziehen von Schlitten wird mein<br />

<strong>Traktor</strong> bei Bedarf eingesetzt – ansonsten nutze ich die Wintersaison<br />

zum Schrauben<br />

30,5%<br />

11


SERVICE<br />

<strong>Traktor</strong>check: Eicher Panther<br />

EICHER EM 295 PANTHER<br />

Der Panthersprung<br />

Mit der Präsentation des Panther hoben die Gebrüder Eicher Ende der 1950er-Jahre<br />

die legendäre Raubtierreihe aus der Taufe. Der leichte, vielseitige Tragschlepper entwickelte<br />

sich zum Verkaufsschlager der unteren Mittelklasse – und steht auch heute<br />

bei den Klassikerfreunden weit oben in der Gunst.<br />

12


Haube und Panther -<br />

emblem sind auf dem<br />

Ersatzteilmarkt kaum<br />

noch zu kriegen.<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

Mit dem Panther<br />

setzte Eicher 1958<br />

zum Sprung in die<br />

Mittelklasse an.<br />

Wie bei vielen Marken geschah<br />

die Entwicklung neuer Schlepperbaureihen<br />

auch bei Eicher<br />

nicht ohne Grund. Das bereits<br />

vor dem Krieg gegründete Familienunternehmen<br />

reagierte wie viele Konkurrenten<br />

auf die einsetzende Marktsättigung in<br />

Deutschland. War noch wenige Jahre zuvor<br />

das Maschinenangebot kleiner als die<br />

Nachfrage, so mussten die Hersteller jetzt<br />

um die Kunden werben. Bei diesen wuchsen<br />

zudem die Ansprüche an Leistung und<br />

Einsatzmöglichkeiten. Und Eicher reagierte<br />

in mannigfaltiger Art und Weise. Schon<br />

Mitte der 1950er-Jahre brachten die Forsterner<br />

als einer der ersten deutschen Hersteller<br />

mit dem Geräteträger einen völlig<br />

neuen Schleppertyp in die Serienfertigung.<br />

Ebenso wurde mit der Produktion von allradgetriebenen<br />

<strong>Traktor</strong>en begonnen. In den<br />

darauf folgenden Jahren krempelte Eicher<br />

nach und nach die ganze Palette um. So<br />

überarbeiteten sie ihr bestes Stück, den<br />

schon seit 1948 gebauten, luftgekühlten Direkteinspritzer<br />

mit den charakteristischen<br />

Radialgebläsen für jeden einzelnen Zylinder.<br />

Waren die alten Modelle mit 150 Millimetern<br />

Hub noch ausgesprochene Langhuber,<br />

hatten die Neukonstruktionen nur<br />

mehr 120 bzw. 125 Millimeter Hub. Das<br />

spiegelte sich auch in den Bezeichnungen<br />

wider. Die neue Generation wurde EDK<br />

(Eicher Diesel Kurzhuber) genannt.<br />

Zu dieser Zeit war klar, wo der Schwerpunkt<br />

bei den Schlepperabsätzen lag. Die<br />

größten Verkaufszahlen ließen sich in der<br />

Leistungsklasse von 20 bis 30 PS erzielen.<br />

Welche Bedeutung Eicher der unteren<br />

Mittelklasse zumaß, wurde dadurch deutlich,<br />

dass die Verantwortlichen begannen,<br />

genau hier ihre neue Schlepperfamilie anzusiedeln.<br />

Mit Panther und Tiger kamen<br />

im Laufe des Jahres 1958 gleich zwei neue<br />

Modelle mit Zweizylindermotoren auf<br />

den Markt. Und mit dem 1959 nachgereichten<br />

20-PS-Geräteträger, den noch mit<br />

13


SERVICE<br />

<strong>Traktor</strong>check: Eicher Panther<br />

Der Panther ist der Urvater der<br />

Eicherschen Raubrierreihe.<br />

den alten Langhubern ausgerüsteten, 26,<br />

33 und 42 PS starken Standardschleppern<br />

und dem ED 42 Allrad hatte Eicher in dieser<br />

Zeit noch fünf weitere Zweizylinder<br />

im Angebot.<br />

Wegen seiner Konzeption als Tragschlepper ist<br />

der Panther eine Besonderheit für jeden Sammler.<br />

leicht nach innen abfallende Frontpartie<br />

mit dem markanten Lufteinlassgitter für<br />

rund zehn Jahre zum Erkennungsmerkmal<br />

der Raubtiere werden. Auch technisch<br />

setzten die neuen Hauben Akzente.<br />

Auf der linken Seite waren sie weit heruntergezogen<br />

und verfügten über ein Lüftungsgitter,<br />

das den Abzug der warmen<br />

Abluft von den Zylindern erleichterte.<br />

Mit den Raubtiernamen gingen die<br />

Bayern einen gänzlich neuen Weg, indem<br />

sie ihre Modelle nicht – wie sonst üblich –<br />

mit diversen leistungsbeschreibenden<br />

Zahlen belegten. Diese offensive Strategie<br />

vermittelte wahre Angriffslust. Panther<br />

und Tiger standen für Dynamik, Kraft und<br />

Überlegenheit – eine klare Ansage. Auch<br />

das Design war völlig überarbeitet worden.<br />

Mit grundlegend neu gestaltetem Gesicht<br />

wollte Eicher sich auch optisch von<br />

der Konkurrenz absetzten. Laut Eigenwerbung<br />

„... gefällt der Panther durch seine<br />

moderne und gefällige Formgebung ...“.<br />

Und in der Tat sollte die abgerundete,<br />

Zwei ungleiche Brüder<br />

Streng genommen gebührt dem Panther<br />

die Ehre, die Raubtierreihe begründet zu<br />

haben, denn er kam einige Monate vor dem<br />

Tiger auf den Markt. Es war ein ungleiches<br />

Das Mittelstück weist die typische Wespentaille auf. An der<br />

Kupplungsglocke die Aufnahmen für den Frontlader.<br />

Alle Bedienungs- und Wartungseinheiten sind an der linken Motorseite<br />

vereint.<br />

Fotos: B. Wistinghausen<br />

14


Technische Daten<br />

Modell<br />

Eicher Panther<br />

Technische Bezeichnung EM 295<br />

Bauzeit 1958 – 68<br />

Stückzahl 10.139<br />

Motor<br />

EKD2a<br />

Verfahren<br />

Direkteinspritzung<br />

Kühlung<br />

Luft, Einzel-Radialgebläse<br />

Zylinderzahl 2<br />

Hubraum (cm 3 ) 1.701<br />

Bohrung x Hub (mm) 95 x 120<br />

Leistung (PS/bei U/min) 19 / 2.000; ab 1962: 22 / 2.000<br />

Drehmoment (Nm/bei U/min) 78 / 1.650; ab 1962: 82 / 1.400<br />

Getriebe ZF A-5/6; ab 1962: A-6<br />

Gänge v/r 6 / 1<br />

Höchstgeschw. (km/h) 20<br />

Vorderachse<br />

Eicher, doppelte Blattfeder<br />

Batterie (V/Ah) 12 / 84<br />

Leergewicht (kg) 1.294 – 1.400<br />

Zul. Gesamtgewicht (kg) 2.000<br />

Länge (mm) 2.830 – 2.960<br />

Breite (mm) 1.490 –1.530<br />

Höhe (mm) 1.450 –1.540<br />

Radstand (mm) 1.830 – 1.850<br />

Bodenfreiheit (mm) 385 – 390<br />

Wendekreis ohne/mit Lenkbremse (m) 6,6 – 7,2 / 6,0<br />

Spurweite v/h (mm) 1.250-1.420 / 1.250-1.500<br />

Bereifung v/h 5.50-16 / 8-32, 10-28<br />

Serienausstattung gefederte Vorderachse, Zapfwelle 540 U/min,<br />

handbetätigte Differentialsperre, Einzelradbremse, Getriebehandbremse,<br />

Zugmaul vorne, Anhängevorrichtung hinten, Ackerschiene,<br />

Fernlicht, Anlasser<br />

Sonderausstattung Hydraulik Eicher AG57b mit Pumpe Eicher<br />

AG 80, Eicher-Dreipunktkraftheber, Baas-Frontlader (Größe II),<br />

Verdeck (Fritzmeier M211-M214), Riemenscheibe auf Zapfwelle aufsteckbar,<br />

Mähwerk mit fahrunabhängigem Antrieb vom Motor und<br />

Hand- oder Hydraulikaushebung, Seilwinde, Frontlader<br />

Kaufpreis (DM) Ende 1959: 7.690,-<br />

Ende 1968: 9.510,-<br />

Friedrich Heine zeigt die beiden Radialgebläse<br />

des Zweizylinders. Der<br />

Keilriemenantrieb ist gegen groben<br />

Schmutz gekapselt.<br />

Paar. Der Tiger ist gegenüber dem Panther<br />

nicht nur im Tierreich die stärkere Katze.<br />

Erster hat den Motor EDK2 mit 100 Millimetern<br />

Bohrung und 125 Millimetern Hub,<br />

was einen Hubraum von 1.963 Kubikzentimetern<br />

ergibt, während die im Panther verbaute<br />

Version EDK2a mit 95 Millimetern<br />

Bohrung und 120 Millimetern Hub nur auf<br />

1.701 Kubikzentimeter kommt. Entsprechend<br />

unterschiedlich war die Leistung<br />

mit zunächst 25 PS gegenüber 19 PS. Dazu<br />

hat der Tiger ein modernes ZF-Stiftschaltgetriebe<br />

der Serie A-200, während der Panther<br />

mit den vergleichsweise altmodischen<br />

Schubradgetrieben A-5/6 und A-6 ausgestattet<br />

wurde. Acht Vorwärts- und vier<br />

Rückwärtsgänge in drei Gruppen stehen<br />

sechs Vorwärtsstufen und einer einzigen<br />

Rückwärtsstufe gegenüber. Schließlich war<br />

der Tiger bereits mit einer Blockhydraulik<br />

lieferbar. Dazu musste der Panther mit Getriebezapfwelle<br />

und Einfachkupplung<br />

(F&S Typ K 16Z) auskommen, während der<br />

Tiger von Beginn an mit Doppelkupplung<br />

versehen war. Auf dem Markt setzte sich<br />

der Tiger mit über 15.000 gegenüber nur<br />

gut 10.000 verkauften Exemplaren deutlich<br />

besser durch, was aber auch der sich allgemein<br />

in Richtung höherer Leistungsklassen<br />

verschiebenden Nachfrage geschuldet<br />

war.<br />

Einzigartig im Sortiment<br />

Dennoch verdient der Panther – interne<br />

technische Bezeichnung EM 295 (Eicher-<br />

Motor, 2 Zylinder, 95 Millimeter Bohrung)<br />

– eine besondere Beachtung. Im Gegensatz<br />

zum Tiger und zu allen anderen Ei-<br />

Die Hydraulikpumpe wird ebenfalls über<br />

Keilriemen angetrieben.<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

Gut zu erkennen: Portalachse und der einfach gebaute Kraftheber mit Dreipunktaufhängung.<br />

15


SERVICE<br />

<strong>Traktor</strong>check: Eicher Panther<br />

cher-Schleppern ist er mit Mittelstück in<br />

Wespentaillenbauweise als Tragschlepper<br />

ausgelegt. Damit hat er es auch Friedrich<br />

Heine und Sohn Florian angetan. Die beiden<br />

sammeln seit vielen Jahren die Marke<br />

mit Schwerpunkt auf den luftgekühlten<br />

Raubtieren. Florian Heine: „Der Panther<br />

stellt eine Besonderheit der Reihe dar und<br />

gehört schon allein deshalb in unsere<br />

Sammlung.“<br />

Warum das Tragschlepperkonzept ausgerechnet<br />

mit vergleichsweise einfacher<br />

Technik und geringer Leistung verwirklicht<br />

wurde, lässt sich im Nachhinein<br />

durchaus erklären: Die hoch bauenden ZF-<br />

Getriebe A-5/6 und A-6 mit Portalachse<br />

boten sich für diese Bauweise eher an als<br />

die Gruppengetriebe der größeren „Raubtiere“<br />

mit ihrer nur wenig oberhalb<br />

der Hinterradnabe liegenden Eingangswelle.<br />

Friedrich Heine weiß<br />

zu berichten: „Die allerersten Entwürfe<br />

und wohl auch einige wenige<br />

ausgelieferte Exemplare hatten<br />

noch gar kein Wespentaillenmittelstück.“<br />

Ende der 1950er-Jahre standen<br />

Tragschlepper mehr oder weniger<br />

am Scheideweg. Etliche<br />

Hersteller hatten solche Modelle im<br />

Programm, und es war nicht absehbar,<br />

ob sie sich breit durchsetzten<br />

könnten. Sie konnten es letztendlich<br />

nicht, doch offensichtlich hielt Eicher<br />

es für ratsam, schon aus Gründen<br />

der Kundenbindung auch in diesem<br />

Segment ein Angebot parat zu<br />

haben. Davon abgesehen setzten die<br />

Forsterner als Alternative zum Standardschlepper<br />

allerdings auf den<br />

schon 1955 lancierten Geräteträger.<br />

Leicht und drehfreudig<br />

Dem Motor wurden laut Eigenwerbung<br />

ein rasantes Beschleunigungsvermögen<br />

sowie ein ruhiger Lauf mitgegeben.<br />

Das können die Sammler aus<br />

16<br />

Herzstück aller Eicher<br />

sind die Radialgebläse.<br />

Welver bestätigen. Der Grund dafür liegt<br />

auf der Hand: Wie bereits erwähnt, hatte<br />

der EDK2a im Panther weniger Bohrung<br />

und Hub. Die geringeren zu bewegenden<br />

Massen ermöglichten eine höhere Drehfreude<br />

der Maschine gegenüber dem stärkeren<br />

Tiger. Dennoch setzte sich die Version<br />

bei Eicher nicht recht durch. Der<br />

EDK2a lief abgesehen vom Panther in den<br />

„Kombi“-Geräteträgern G 200 und G 220,<br />

der Dreizylinder EDK3a im Tiger II (EM<br />

Clubs<br />

Eicherfreunde Forstern e.V.<br />

www.eicherfreunde.de<br />

Eicherfreunde Schwarzwald e.V.<br />

www.eicherfreunde-schwarzwald.de<br />

235). Ab 1968 setzte Eicher durchgehend<br />

auf die größere Zylindereinheit mit 100<br />

Millimetern Bohrung und 125 Millimetern<br />

Hub, was die Logistik erleichterte, Teile für<br />

die „a“-Variante aber heute seltener und<br />

teurer macht. Ersatzteilhändler Joachim<br />

Schmieder hält hierfür jedoch eine Lösung<br />

parat: Die 100-Millimeter-Kolben werden<br />

heutzutage auch mit um 2,5 Millimeter<br />

nach unten versetztem Pleuellagerauge gefertigt,<br />

so dass sie mit den dazugehörigen<br />

Zylinderrohren auf Motoren mit 120-Millimeter-Kurbelwelle<br />

passen.<br />

Starten will geübt sein<br />

Eicher hob seinerzeit die große Startfreudigkeit<br />

des Motors hervor. Hier muss<br />

Friedrich Heine aber widersprechen: „Der<br />

Panther springt schlechter an als der Tiger“,<br />

fasst der 47-jährige gelernte Schlosser<br />

seine Erfahrungen sowie die Aussagen<br />

eines damaligen Eicher-Händlers aus seinem<br />

Bekanntenkreis zusammen. Dabei<br />

hatten sich die Konstrukteure durchaus einige<br />

Starthilfen einfallen lassen. Ab Werk<br />

hatte Eicher die Möglichkeit vorgesehen,<br />

Kraftstoff direkt aus dem Tank in den Ansaugtrakt<br />

zu pumpen. Ein Nachteil dieser<br />

Lösung war, dass speziell bei vollem Tank<br />

und in abschüssiger Richtung geparktem<br />

Schlepper unbeabsichtigterweise Kraftstoff<br />

in die Brennräume des Motors laufen<br />

konnte. Daher führte Eicher später ein separates<br />

Reservoir ein, das unterhalb des<br />

Lenkrades, also deutlich tiefer eingesetzt<br />

wurde. Dieses findet sich auch am Panther<br />

der Heines. Außerdem sind vor den<br />

Zylinderköpfen kleine Röhrchen installiert,<br />

in welche jeweils einige Kubikzentimeter<br />

Diesel appliziert werden können.<br />

„Dabei sollte darauf geachtet<br />

werden, die Röhrchen möglichst nur<br />

einmal zu füllen“, erklärt Baumaschinenmechaniker<br />

Florian Heine, „sonst<br />

kann es auch schon mal knallen.“ Vater<br />

Friedrich Heine ergänzt: „Durch die<br />

Öffnungen lässt sich auch ein bisschen<br />

Öl einfüllen. Falls der Schlepper länger<br />

stehen soll, verhindert dies Korrosion.<br />

Wichtig ist dabei, das Öl durch<br />

ein paar Kolbenhübe über den Anlasser<br />

ein wenig zu verteilen. Ohne den<br />

Motor dabei zu starten, natürlich.“<br />

Links unterhalb der Einspritzpumpen<br />

befindet sich zudem ein Mehrmengenknopf.<br />

Wenn er gedrückt<br />

wird, verschiebt er die Regelstange in<br />

Richtung einer größeren Einspritzmenge.<br />

Auch hier sollte die Funktion<br />

sorgsam überprüft werden. „Ursprünglich<br />

war der Startknopf mit<br />

Der Panther in der zeitgenössischen<br />

Werbung.


Im Betrieb ist der Panther<br />

äußerst wartungsfreundlich,<br />

ein paar Kniffe sollte der<br />

Eigner jedoch beherrschen.<br />

Drei Bremspedale: in der Mitte kombi -<br />

niert, außen jeweils für die Lenkbremse.<br />

Die Hohlraumversiegelung am Kotflügel<br />

hat sich ausgebreitet und zieht Schmutz.<br />

Der Kotflügel von innen: In den Zwi -<br />

schen räumen kann sich Dreck sammeln.<br />

einer Gummitülle geschützt“, weiß Florian<br />

Heine. Diese fehlte später aber häufig.<br />

„Wenn der Schlepper dann länger draußen<br />

stand, drang hier mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

Wasser ein.“ Mit der fast<br />

unvermeidbaren Folge Rost. Nach dem<br />

Startvorgang sollte der Knopf automatisch<br />

in seine Ausgangsposition zurückrutschen.<br />

Ein etwa im Standgas unkontrolliert<br />

hoch drehender Motor deutet hier auf<br />

einen Schaden hin – etwa einen klemmenden<br />

oder festgerosteten Regler. Oberhalb<br />

des Schalters befindet sich ein weiterer<br />

Hebel, der eigentlich dazu da ist, den<br />

Schlepper abzustellen. Das lässt sich<br />

nicht vom Cockpit aus machen. Dieser<br />

Hebel kann daneben aber auch zum Vorpumpen<br />

für den Kaltstart benutzt werden.<br />

Die Einstellung der Treibstoffzufuhr<br />

verdient ohnehin besondere Beachtung. In<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

den Ein- und Zweizylindermotoren waren<br />

Einsteckeinspritzpumpen von Kugelfischer<br />

verbaut. Hier ist in jedem Fall der<br />

Sollabstand vom Pumpenflansch zum Einspritznocken<br />

einzuhalten. Es gibt dafür<br />

unterschiedliche Möglichkeiten mit entsprechend<br />

dicken Dichtungen unter dem<br />

Pumpenflansch oder mit den dafür vorgesehenen<br />

Unterlegscheiben. Mit der schon<br />

erwähnten Modellpflege wuchs die Leistung<br />

auf 22 PS, was auch durch andere<br />

Einspritzpumpen erreicht wurde. In jedem<br />

Fall sollte nachgeschaut werden, ob die<br />

passenden verbaut sind. Eine Leistungssteigerung<br />

ist möglich, weil die Pumpen<br />

Die Kraftstoffzufuhr bedarf der besonderen<br />

Aufmerksamkeit des Eicher-Piloten.<br />

vom erheblich stärkeren Tiger ebenfalls<br />

eingebaut werden können. Daneben sind<br />

natürlich ausreichende Kompression und<br />

exakter Einspritzzeitpunkt für Kaltstartwie<br />

Laufverhalten extrem wichtig.<br />

Um das Aggregat zum Start richtig in<br />

Schwung bringen zu können, sitzt<br />

schließlich noch ein Dekompressionshebel<br />

an den Köpfen. Gute Wartung vorausgesetzt,<br />

sollte es hier kein Problem geben.<br />

Der Schlepper hatte bereits serienmäßig<br />

eine kräftige 12-Volt-Batterie nebst elektrischem<br />

Anlasser. In ihrer Zuversicht hatten<br />

die Bayern seinerzeit auf die Möglichkeit<br />

verzichtet, die Motoren anzukurbeln.<br />

17


SERVICE<br />

<strong>Traktor</strong>check: Eicher Panther<br />

Schlanke Taille, flacher<br />

Bauch: Der Panther ist eine<br />

Tragschlepper-Konstruktion.<br />

Im täglichen Betrieb ist der EDK2a äußerst<br />

wartungsfreundlich, verlangt aber<br />

die Kenntnisse von ein paar Tricks, die<br />

auch heute für die Bedienung und Funktionskontrolle<br />

beim Kauf hilfreich sein<br />

können. So besitzt der Spaltölfilter eine<br />

Kontermutter. Vor dem Bedienen der<br />

Dreheinrichtung muss diese gelöst werden.<br />

Auch wenn Florian Heine bislang<br />

nichts davon gehört hat, dass ein Drehen<br />

in die falsche Richtung zu Schäden führt,<br />

beachtet er stets die auf dem Gehäuse vermerkte,<br />

korrekte Drehrichtung. Zur Entlüftung<br />

des Leitungssystems befindet<br />

sich schräg oberhalb der Kurbelgehäuseentlüftung<br />

eine spezielle Schraube. Zusätzlich<br />

muss aber oben am Dieselfilter<br />

durch eine kleine Schraube ein Durchgangsventil<br />

geöffnet – und am Ende der<br />

Prozedur auch wieder geschlossen werden.<br />

Für Reparaturen am Aggregat sollte bedacht<br />

werden, dass der Motorblock in<br />

Tunnelbauweise ohne separate Ölwanne<br />

aufgebaut ist. Auf der einen Seite bedeutet<br />

dies eine eventuell leckende Dichtung<br />

weniger, auf der anderen Seite fehlt eine<br />

Zugangsmöglichkeit von unten. Wie<br />

durchdacht die Motorenkonstruktion ist,<br />

zeigt sich in bestimmten Details: So sitzen<br />

die technischen Elemente zur Einspritzung<br />

und Ölwartung auf der linken Seite<br />

im Abluftstrom. Damit werden sie kontinuierlich<br />

beheizt, was gerade im Winter<br />

vorteilhaft ist. Thermische Probleme im<br />

Sommer sind dabei nicht zu erwarten,<br />

ebenso wenig wie am Motor selbst. Die<br />

Radialeinzelgebläse verrichteten ihre Arbeit<br />

in der Regel verlässlich.<br />

Der Panther war ein günstiges Einstiegsmodell,<br />

aufwertbar durch Hydraulik und Zusatzgeräte.<br />

Einfach, aber nicht ohne<br />

Dass der Panther in der neuen Raubtierserie<br />

zu den einfachen Einstiegsmodellen<br />

zählte, zeigt sich schon in der Tatsache,<br />

dass er in der Grundausstattung ganz<br />

ohne Hydraulik zu haben war. Die Forsterner<br />

hatten erkannt, dass viele Landwirte<br />

die Mehrkosten für die Hydraulik bei<br />

der Anschaffung ihres ersten Schleppers<br />

sparen wollten, sie später dann aber doch<br />

oftmals vermissten. Daraufhin hatten die<br />

Bayern bereits Mitte der 1950er-Jahre eine<br />

Nachrüstanlage entwickelt. Vorne konnte<br />

eine kleine kombinierte Tank-Pumpen-<br />

Kombination angesetzt werden. Sie wurde<br />

vom Motor über einen Keilriemen angetrieben<br />

und über einen Seilzug vom<br />

Fahrersitz aus bedient. Das System hatte<br />

sich offensichtlich bewährt, denn Eicher<br />

Für Männerfüße fast zu klein ist der Abstand<br />

zwischen Fußgas und Bremse.<br />

hielt diesem Prinzip beim Panther die<br />

Treue. Wahlweise konnte die Einrichtung<br />

bereits vorinstalliert ab Werk geordert<br />

werden. Wichtigstes Anbauteil, das damit<br />

betrieben werden konnte, war der Dreipunktkraftheber.<br />

Auch dieser war simpel<br />

konstruiert und wurde nur von einem<br />

Hubzylinder am Heck bewegt. Der Kraftheber<br />

war robust gehalten und einfach zu<br />

reparieren – aber anfällig gegen eindringendes<br />

Wasser. Friedrich Heine erklärt,<br />

warum: „Der obere Abstreifer des Hubzylinders<br />

bestand im Original aus einem<br />

Filzring. Dazu war die Hubstange nicht<br />

verchromt, sondern nur aus Schwarzstahl<br />

und entsprechend rau.“ Im Laufe der Jahre<br />

oder wenn der Schlepper lange draußen<br />

stand, verrottete der Filz und Wasser<br />

drang ein. Das stand dann im Zylinder auf<br />

der unteren Dichtmanschette.<br />

Manschette im Blick behalten<br />

Zwar drückte die Hubbewegung das Wasser<br />

immer wieder oben heraus, so dass eigentlich<br />

nicht viel passieren konnte – es<br />

sei denn, die untere Manschette wurde<br />

ebenfalls undicht. So konnte der Zylinder<br />

im Extremfall durchaus von innen rosten.<br />

Starthilfe mit der Flasche über die zwei<br />

kleinen Einfüllröhrchen an den Zylindern.<br />

18


Die Hydraulik wird<br />

über einen simplen<br />

Seilzug bedient.<br />

Die Stoßstange<br />

unterhalb der<br />

Haube kann auch<br />

für die Aufnahme<br />

von Frontanbauten<br />

verwendet<br />

werden.<br />

Daher, so rät der Schlosser aus Welver,<br />

bietet sich ein Umbau an. Heute sind<br />

Nachfertigungen verfügbar, die auch eine<br />

obere Dichtmanschette haben. Hierfür<br />

muss allerdings ein angepasster oberer<br />

Abschlusskopf angefertigt werden. Immerhin<br />

erreichte die einfache Anlage mit<br />

einem Zylinder eine Hubkraft von 625 Kilogramm,<br />

mit der Überarbeitung von 1962<br />

wuchs diese sogar auf 720 Kilogramm.<br />

Friedrich Heine erklärt: „Etwa in der Mitte<br />

der Bauzeit wurden die Raubtiere überarbeitet.<br />

Äußerlich ist das auf den ersten<br />

Blick an den Scheinwerfern zu erkennen.<br />

Bei den frühen Versionen waren diese an<br />

separaten Haltern befestigt, nach dem Facelift<br />

saßen sie direkt an der Haube. Die<br />

Hydraulik wurde über die gleiche Welle<br />

angetrieben wie die Kühlungsgebläse.<br />

Dank einer besonders kompakten Bauweise<br />

blieb sogar noch Platz für den Riemenantrieb<br />

des Mähwerks.“<br />

Der Eicher Panther war somit ein günstiger<br />

Einstiegstraktor, der seinem Eigentümer<br />

aber die Möglichkeit gab, ihn mit<br />

einer ganzen Reihe von Zusatzgeräten<br />

nach eigenen Einsatzvorstellungen aufzurüsten.<br />

„Für echte Feldarbeit am Pflug<br />

wird er sich vermutlich schnell als zu<br />

leicht erwiesen haben“, glaubt Friedrich<br />

Heine, und auch die Eigenwerbung von<br />

Eicher sah den Panther hier eher auf<br />

leichten Böden. Eigentlich lag das Haupteinsatzgebiet<br />

des Panther in der Grünlandbewirtschaftung.<br />

Auch in Welver<br />

wird mitunter mal ein Rekordheuer-<br />

Schubrechwender angehängt – natürlich<br />

von Eicher. Denn das ist Friedrich Heine<br />

besonders wichtig: „Eicher war mehr als<br />

ein Schlepperhersteller. Die Forsterner<br />

hatten nahezu eine Komplettausrüstung<br />

für den Landwirt im Programm.“ Auch<br />

mit dem angesetzten Eicher-Düngerstreuer<br />

bietet der Panther ein so harmonisches<br />

Bild, als wären die beiden in einem Guss<br />

füreinander geschaffen worden. Doch damit<br />

war der kleine Zweizylinder beileibe<br />

noch nicht ausgereizt. Sogar ein Frontlader<br />

- nach Werksvorgabe: Baas Größe II -<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

konnte angebaut werden, ebenso wie eine<br />

Riemenscheibe.<br />

Gefederte Stoßstange<br />

Auch Frontgeräte konnten montiert werden.<br />

Hier hatte sich Eicher etwas Besonderes<br />

einfallen lassen: Alle Modelle der<br />

Raubtierreihe hatten so etwas wie eine<br />

vordere Stoßtange. Der kleine Rammschutz<br />

saß in zwei Befestigungsrohren<br />

und war federnd gelagert. Er konnte ausgebaut<br />

werden, und die Rohre dienten<br />

dann als Aufnahme von Anbauten vielfältiger<br />

Art. Nur Zwischenachsanbauzubehör<br />

findet sich nicht. Und auch den Heines<br />

sind bisher noch keine an den Panther angepassten<br />

Anbauten für den Tragschlepperbetrieb<br />

untergekommen. Hier sollten<br />

etwa Rütteleggen eingesetzt werden können.<br />

Dabei wäre der EM 295 durchaus für<br />

Ersatzteilpreise<br />

Kotflügel hinten<br />

565,00 Euro<br />

Kotflügel vorne<br />

225,00 Euro<br />

Kotflügelsitz<br />

90,00 Euro<br />

Scheinwerfer<br />

80,00 Euro<br />

Rücklicht<br />

75,00 Euro<br />

Hydraulikbehälter<br />

125,00 Euro<br />

Hubzylinder für den Kraftheber 305,00 Euro<br />

Spurstange<br />

140,00 Euro<br />

Bremsbeläge (Stck.)<br />

20,00 Euro<br />

Einspritzdüse<br />

16,00 Euro<br />

Gebläserad<br />

45,00 Euro<br />

Auspuff<br />

520,00 Euro<br />

Ölpumpe<br />

320,00 Euro<br />

Einspritzpumpe (AT)<br />

720,00 Euro<br />

Quelle: www.eicher-ersatzteile.eu<br />

Außen an der Radnabe befindet sich ein<br />

Schmiernippel für die Kegelrollenlager.<br />

diesen Einsatz geeignet. Mit 390 Millimetern<br />

hat er eine ausreichend große Bodenfreiheit<br />

für die Verwendung als Tragschlepper.<br />

Neben der entsprechend<br />

ausgelegten Vorderradaufhängung wird<br />

dies durch die Portalausführung der Hinterachse<br />

erreicht.<br />

Dazu ist der Panther kompakt und<br />

wendig. Waren die allerersten ausgelieferten<br />

Modelle noch mit einer Einzelrad -<br />

lenkung ausgestattet, wurde diese kurz<br />

darauf bereits durch eine moderne ZF-<br />

Gemmer-Spurstangenlenkung ersetzt.<br />

Vorsicht bei Scheunenfunden<br />

Hier rät Florian Heine zur Obacht: „Die<br />

größte Gefahr ist mit eindringender Feuchtigkeit<br />

verbunden. Schnell wird etwa der<br />

Hupenknopf im Lenkrad zur Beute spielender<br />

Kinder. Über die Lenksäule kann<br />

dann Wasser direkt ins Lenkgetriebe laufen.“<br />

Aus eigener Erfahrung weiß der 27-<br />

Jährige, welchen Aufwand das zur Folge<br />

haben kann: „Wenn das Wasser erst mal einige<br />

Jahre im Lenkgetriebe gestanden hat,<br />

ist ein rostiger Brei die Folge. Je komplizierter<br />

das Innenleben, desto größer der Schaden.<br />

Und man sollte auch nicht mehr lange<br />

warten bis zur Instandsetzung“, rät er, denn<br />

die beweglichen Teile und hier besonders<br />

die Rollen nehmen natürlich fortschreitend<br />

immer mehr Schaden. Eine auffallend<br />

schwergängige Lenkung sollte also durchaus<br />

Anlass zur Sorge geben. Über die präzise<br />

Lenkung wurde die eichertypische<br />

hauseigene Pendelvorderachse mit der<br />

Doppelblattfeder geführt. In den Radnaben<br />

waren Kegelrollenlager eingesetzt, die einen<br />

leichten Lauf gewährleisteten. Florian<br />

Heine: „Das funktioniert natürlich nur, solange<br />

die Wartung nicht grob vernachlässigt<br />

wird.“ Nicht umsonst war außen jeweils<br />

ein Schmiernippel installiert. Der<br />

sollte hin und wieder benutzt werden.<br />

Falls ein Frontladereinsatz vorgesehen<br />

ist, rät der erfahrene Eicher-Sammler: „Die<br />

Blattfeder ist recht filigran. Für den normalen<br />

Einsatz reicht sie völlig, aber mit<br />

Frontlader kann auf die Federstütze, die<br />

19


SERVICE<br />

<strong>Traktor</strong>check: Eicher Panther<br />

Geeignet war die bayerische<br />

Raubkatze vor allem für die Bearbeitung<br />

von leichten Böden.<br />

Eicher als Zubehör anbot, kaum verzichtet<br />

werden.“<br />

Sauberes Schalten ist wichtig<br />

Der Antriebsblock ZF A-5/6 wurde auch<br />

in anderen Eicher-Schleppern eingesetzt,<br />

unter anderem bereits seit 1956 im ED 13.<br />

Er wies die vorteilhafte Eigenschaft auf,<br />

dass der erste Gang als vollbelastbarer<br />

Kriechgang ausgelegt war. Auch von anderen<br />

Herstellern – allen voran IHC und<br />

Güldner – wurde das Aggregat zugekauft.<br />

Ihnen gemein war, dass es sich eher um<br />

schwächere Schlepper handelte. Weil das<br />

Getriebe für die Leistung des Panthers<br />

nicht uneingeschränkt geeignet war, gehörte<br />

ein plötzliches Abreißen der Getriebeeingangswelle<br />

zu häufig beobachteten<br />

Schäden. Auch heute kann dies als Spätfolge<br />

früher Überlastung auftreten - mitunter<br />

ohne Vorwarnung.<br />

Neben der prinzipiellen Unterdimensionierung<br />

kam hinzu, dass die Eingangswelle<br />

werksseitig in einem Nadellager lief,<br />

das sich als anfällig erwies. Hier wäre ein<br />

Das unterdimensionierte Getriebe<br />

verdient erhöhte Aufmerksamkeit.<br />

Umbau auf eine Messingbuchse ratsam<br />

und möglich. Im Zuge der Modellpflege<br />

wurde es durch das ZF A-6 ersetzt, eine<br />

verstärkte Ausführung des A-5/6. Danach<br />

wurden die Schäden deutlich seltener beobachtet,<br />

traten aber nach wie vor auf.<br />

Und die Antriebe des Panther können<br />

noch weitere unliebsame Überraschungen<br />

parat haben: Wenn die Ausgleichsräder<br />

im Differential nicht mehr stramm auf der<br />

Welle sitzen, sondern Spiel entwickelt haben,<br />

äußert sich dies zunächst durch ein<br />

vernehmliches klackendes Geräusch beim<br />

Anfahren oder beim Wechsel in den<br />

Rückwärtsgang. In der Regel ist das durch<br />

Verschleiß zu begründen. Aus diesem<br />

Grund können die Zähne des Trieblings<br />

wie auch des Tellerrades schon mal rundgefahren<br />

sein. Bei fortschreitendem Verschleiß<br />

springt dann häufig gerade der<br />

höchste Gang raus. Florian Heine: „Wir<br />

haben aber auch schon mal feststellen<br />

müssen, dass sich einfach nur bei sonst<br />

intakten Teilen die Befestigungsschrauben<br />

gelockert hatten.“<br />

Der Zustand des Antriebsinnenlebens<br />

sollte in jedem Fall kontrolliert werden.<br />

Besonders infolge von fortwährender harter<br />

Arbeit – eventuell noch in Tateinheit<br />

mit grob zupackender und unsachgemäßer<br />

Traktierung des Schalthebels – waren Brüche<br />

nicht selten die Folge. Diese reichten<br />

bis hin zu im Inneren abgerissenen Hebeln.<br />

Jegliche Auffälligkeiten beim Schal-<br />

Bequeme Sitzgelegenheit: der Parallelogrammsitz ist einstellbar.<br />

Die Armaturentafel ist aufwendig mit Aluminium beplankt.<br />

20


ten geben Anlass zur Sorge. Zur fachgerechten<br />

Beurteilung gehört natürlich ein<br />

wenig Erfahrung. Die Vorwärtsgänge sollten<br />

sich in einer Ebene durchschalten lassen.<br />

Wenn etwa der Schalthebel angezogen<br />

werden muss, um Gänge zu wechseln,<br />

ist dies ein gutes Indiz für einen Schaden.<br />

Auch beim Einlegen des Rückwärtsganges<br />

sollte der Hebel mit Umsicht nach oben gezogen<br />

werden, schnell kann dieser die<br />

Führung verlieren und steckt dann funktionslos<br />

zwischen den Gangstufen.<br />

Gut verarbeitet, aber eng<br />

Damit wäre die Technik schon<br />

hinlänglich beschrieben, es<br />

bleibt noch die Bedienungsfreundlichkeit<br />

in der Praxis.<br />

Friedrich Heine: „Der Panther<br />

ist eben ein kleiner <strong>Traktor</strong>, da<br />

muss man Abstriche machen<br />

können.“ Auf der linken Seite<br />

ist ein Fußtritt verbaut, um von<br />

vorne auf den Sitz zu kommen.<br />

Dafür wird von einer erwachsenen<br />

Person allerdings<br />

ein wenig artistische Gelenkigkeit<br />

erfordert. Der Parallelogrammsitz<br />

selbst ist bequem<br />

und gut gefedert, bietet<br />

aber ebenfalls nur recht beengte<br />

Platzverhältnisse. Beim<br />

Fahren ist wiederum Aufmerksamkeit<br />

angesagt: Die Bremsen<br />

werden über drei Pedale bedient – ein zentrales<br />

und jeweils eines für die Einzelradbremse.<br />

Hier liegt nicht das Problem, denn<br />

die Pedale sind kaum zu verfehlen und<br />

auch mit groben Stiefeln gut zu treten.<br />

Doch in viel zu geringem Abstand ist das<br />

lächerlich kleine Fußgaspedal angebracht,<br />

sodass es viel Übung braucht, um nicht<br />

ständig Bremse und Gas gleichzeitig zu bewegen.<br />

Auch die Bodenplatten sind nicht<br />

gerade üppig ausgelegt und reichen kaum<br />

für große Bauernfüße.<br />

Dass dies nicht zwangsläufig der Kostenreduzierung<br />

geschuldet sein muss,<br />

zeigt sich etwa bei der relativ aufwendigen<br />

Aluminiumverkleidung der Armaturenkonsole<br />

oder der Einstellskala am Handgashebel.<br />

An der Verarbeitung ist nach den<br />

Erfahrungen in Welver nichts auszusetzen.<br />

Das gilt für die mechanischen Teile und<br />

hier natürlich besonders für das Herzstück,<br />

den Motor. Aber auch die Blechteile<br />

sind von guter Qualität. In den hinteren<br />

Kotflügeln ist gar messbar dickeres Blech<br />

verarbeitet worden als am Tiger. Deshalb<br />

erweist sich der Panther auch hier als weniger<br />

rostanfällig. Nicht unwahrscheinlich<br />

erscheint Friedrich Heine, dass die Forsterner<br />

massivere Bleche verwendeten, um<br />

den ohnehin schon leichten Panther mit<br />

Der einzelne Hubzylinder des Krafthebers<br />

ist aus einfachem Schwarzstahl.<br />

MERKZETTEL<br />

EICHER PANTHER<br />

- Die Technik ist simpel<br />

konstruiert und robust<br />

realisiert<br />

- Viele Detaillösungen aus<br />

dem eigenen Haus ma -<br />

chen den kleinen Schlep -<br />

per technisch reizvoll<br />

- Der Eicher Panther ist ein<br />

genügsamer Oldie, der<br />

aber ein pflegendes<br />

Händchen zu schätzen<br />

weiß<br />

- Die Ersatzteillage ist<br />

gut bis vorbildlich, nur<br />

wenige Teile sind nicht<br />

mehr lieferbar<br />

- Günstige Scheunenfunde<br />

dürften schon rar geworden<br />

sein<br />

- Eicher-Freunde in ganz<br />

Deutschland versprechen<br />

vielfältige Kontakte zu<br />

Gleichgesinnten<br />

Kein Spiel im Differential: Die Kegelräder<br />

müssen stramm auf der Welle sitzen.<br />

Die Zylinder sind halbverkapselt. Thermische<br />

Probleme sind nicht zu erwarten.<br />

ein wenig mehr Gewicht auf der Hinterachse<br />

zu belasten. Aber auch hier sollte<br />

mitunter ein wenig Wartungsaufwand einkalkuliert<br />

werden. Zwischen den Stabilisierungsstreben<br />

und den Kotflügelblechen<br />

gibt es Zwischenräume, in denen sich<br />

schon mal Dreck festsetzen kann. In Verbindung<br />

mit Feuchtigkeit ergeben sich<br />

Korrosionsbeschleuniger.<br />

Fazit<br />

Der Panther aus Bayern stellte durch seine<br />

Wespentaille eine Einzigartigkeit in der<br />

Raubtierreihe dar, auch und gerade weil<br />

das Konstruktionsmerkmal ohne Nachfolger<br />

blieb. Eigentlich zählte der<br />

kleine Zweizylinder zu den einfachen<br />

Einstiegsschleppern. Diverse<br />

Erweiterungsmöglichkeiten<br />

– auch ohne Zwischenachsgeräte<br />

– erlaubten eine vielseitige Verwendbarkeit<br />

innerhalb der Grenzen<br />

seiner Leistungsfähigkeit. Vergleichsweise<br />

schnell wird er<br />

vielen Landwirten seinerzeit als<br />

Erstschlepper zu leicht geworden<br />

sein. Dazu krankte er ein wenig an<br />

dem unterdimensionierten Getriebe.<br />

Dieses stellt auch heute einen<br />

für die Beurteilung des Zustandes<br />

entscheidenden Punkt dar. Ansonsten<br />

ist der Panther ein pflegeleichtes<br />

und genügsames Sammlerstück,<br />

das seinem Eigentümer viel<br />

Freude macht und auch für Anfänger<br />

geeignet ist.<br />

Der Motor ist eine Legende und gilt zurecht<br />

als robust. Beim Panther sollte im<br />

Hinterkopf behalten werden, dass er die<br />

kleineren Zylindereinheiten mit 95 Millimetern<br />

Hub und 120 Millimetern Bohrung<br />

hat. Für Reparaturen erweist sich die Tunnelbauweise<br />

mitunter als ein wenig hinderlich.<br />

Ansonsten ist die simple Basis<br />

auch hier vergleichsweise einfach beherrschbar.<br />

Eine Einfachkupplung, fehlende<br />

Hydraulik oder der überschaubare<br />

Nachrüstsatz werden kaum viele Probleme<br />

bereiten. Im praktischen landwirtschaftlichen<br />

Einsatz ist der Panther heute nur<br />

noch selten anzutreffen. Nach einem entsprechenden<br />

Exemplar muss man also ein<br />

wenig suchen. Dafür kann die Ersatzteillage<br />

als sehr gut eingestuft werden. In seiner<br />

etwa zehnjährigen Bauzeit erfuhr der<br />

Schlepper verschiedene Weiterentwicklungen.<br />

So wurden zwei Getriebegenerationen<br />

und zwei unterschiedliche Lenkungstypen<br />

verbaut. Auch bei den Karosserieteilen gibt<br />

es zwei Generationen, die schon äußerlich<br />

an den unterschiedlichen Scheinwerferbefestigungen<br />

erkennbar sind. Die Hauben<br />

sind daher nicht bedingungslos tauschbar.<br />

Bodo Wistinghausen<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

21


GESCHICHTE Chronik 1952<br />

CHRONIK – VOR 60 JAHREN<br />

Mut zur Lücke<br />

Ungeachtet des ausufernden Gesamtangebotes<br />

fanden Eicher, IHC und Kramer im unteren<br />

Leistungsbereich lukrative Nischen. Bautz<br />

und Ritscher überbrückten die Wartezeit bis<br />

zur Fertigstellung neuer Modellreihen, und<br />

MAN expandierte in Richtung Oberklasse.<br />

Der MAN AS 542 A war<br />

zwar nur wenig stärker,<br />

aber deutlich länger,<br />

schwerer und zugkräftiger<br />

als der AS 440 A.<br />

Das Ackerschlepper-Angebot in<br />

Deutschland erweiterte sich stetig<br />

und umfasste mittlerweile fast<br />

200 Grundtypen von 10 bis 90 PS.<br />

Die meisten der mehr als 40 Anbieter<br />

trachteten danach, ihre Modellprogramme<br />

zu ergänzen. Vor allem im unteren<br />

Leistungsbereich konnte die Abstufung<br />

nicht eng genug sein.<br />

Wachstumsmarkt „Kleinschlepper“<br />

Kramer besetzte die „goldene Mitte“ zwischen<br />

dem KB 12 und dem KB 22 ab Anfang<br />

1953 mit dem KB 17. Dieser fügte sich<br />

in das Baukastensystem ein, indem er das<br />

6/2-Gang-Getriebe „Baugruppe I“ des KB<br />

12 mit dem Güldner-Zweizylindermotor<br />

2D15 verband, einer hubraumschwächeren<br />

Ausführung des im KB 22 verbauten<br />

2DA, die das Feld im September 1953 für<br />

den 2DN mit gleichen Eckdaten, aber<br />

leichterem Gehäuse räumte. Bis August<br />

1956 baute Kramer 2.812 „17er“ – zuzüglich<br />

132 Schmalspurschleppern mit 1.120<br />

Millimetern Außenbreite. Die starke Position<br />

unter 20 PS bescherte dem Unternehmen<br />

zunächst Marktanteile über fünf Prozent,<br />

erwies sich in späteren Jahren jedoch<br />

als Bürde. Bautz war bislang nur mit dem<br />

14-PS-Typ AS 120 auf dem Schleppermarkt<br />

präsent. Für die Neulinge AS 170<br />

und AS 220 griff man auf die gleichen, 17<br />

bzw. 22 PS starken Zweizylindermotoren<br />

Marken- und Typenvielfalt in allen Leistungssegmenten<br />

prägten die Branche in dieser Epoche.<br />

zurück wie Kramer – und verknüpfte sie<br />

wie Lieferant Güldner in seinem eigenen<br />

Schlepperbau mit dem ZF-Fünfganggetriebe<br />

A-8. Diese Konfektionsschlepper reichten<br />

jedoch nicht an den Erfolg des AS 120<br />

heran. Der AS 170 brachte es zusammen<br />

Der AS 170 und der stärkere AS 220<br />

mit Güldner-Motoren und ZF-Getrieben<br />

erweiterten das Bautz-Programm<br />

nach oben.<br />

Bild: Benjamin Osterholz<br />

mit dem gleich starken AS 171 bis 1955<br />

auf 505, der AS 220 auf 356 Einheiten. Auf<br />

Schützenhilfe von Bautz baute die im niedersächsischen<br />

Sprötze ansässige Firma<br />

Ritscher, die ihre 20, 28 und 40 PS starken<br />

Schlepper nunmehr durchgehend mit eigenen<br />

Getrieben ausrüstete. Das neue 12-<br />

PS-Einstiegsmodell 412 verband hingegen<br />

das Vierganggetriebe des Bautz AS 120<br />

mit dem wassergekühlten MWM-Einzylindermotor<br />

KD 12 E. Mit 1.533 Millimetern<br />

Radstand war der 412 recht kompakt<br />

gehalten, hatte aber einen vergleichsweise<br />

großen Kraftstofftank: 30 Liter reichten<br />

für mehr als zehn Stunden. Ab September<br />

1953 hätte alternativ der luftgekühlte Motor<br />

AKD 12 E zur Verfügung gestanden,<br />

doch stellte Ritscher die Fertigung des 412<br />

offensichtlich schon zuvor nach nur rund<br />

80 Exemplaren ein. Luft für eine Programmerweiterung<br />

nach unten gab es<br />

nach Leistungssteigerung des ED 16 auf 19<br />

PS auch bei Eicher. Daher schufen die<br />

Oberbayern ab Februar 1953 den EKL 15,<br />

in dem sie die Leistung des hauseigenen,<br />

luftgekühlten Einzylindermotors zunächst<br />

mit 15 bzw. nach kurzer Zeit mit 16 PS bezifferten.<br />

Für die Kraftübertragung sorgte<br />

im EKL 15/I kurioserweise das auch in einigen<br />

Varianten des nach Werksangaben<br />

rund 200 kg schwereren, identisch motorisierten<br />

ED 16 verwendete ZF-Fünfganggetriebe<br />

A-9. Erst ab Mai 1953 stand das<br />

Hurth G 85 zur Verfügung, das die fortan<br />

gängigste Version EKL 15/II deutlich vom<br />

gängigsten ED 16, dem ED 16/II mit dem<br />

Hurth G 76, unterschied. Der EKL 15 entwickelte<br />

sich zum meistverkauften Eicher-<br />

Schlepper seiner Zeit und fand bis 1958<br />

mehr als 12.000 Käufer.<br />

Fotos: Archiv K. Tietgens<br />

22


Als erster komplett<br />

in Deutschland entwickelter<br />

IHC-<br />

Schlepper ebnete der<br />

DED seinem Hersteller<br />

den Weg in die<br />

Spitzengruppe der<br />

Zulassungsstatistik.<br />

Neues aus Neuss<br />

Akuter Nachholbedarf hatte sich bei der<br />

IHC angestaut, deren 25 PS starker,<br />

auf amerikanischen Konstruktionen der<br />

1930er-Jahre basierender Typ DF recht<br />

schwer, teuer und mit seinem ungünstig<br />

abgestuften Vierganggetriebe technisch<br />

veraltet war. Inzwischen hatte die Konzernzentrale<br />

dem Werk Neuss grünes<br />

Licht zur Entwicklung eigener Schlepper<br />

gegeben. Erster Sproß der neuen Familie<br />

war ab Februar 1953 der DED mit 20 PS.<br />

Dessen Dreizylinder-Dieselmotor arbei -<br />

tete wie der Vierzylinder des DF nach dem<br />

Wirbelkammerverfahren, war jedoch<br />

selbsttragend mit dem neuen Fünfganggetriebe<br />

verblockt. Erstmals realisierte auch<br />

die IHC eine Differentialsperre, welche<br />

die beiden Hinterachswellen direkt<br />

mitein ander verband. Nicht nur dank dieser<br />

Lösung erwies sich der vergleichsweise<br />

zierliche Schlepper im Alltag als ausgesprochen<br />

robust. Ab April 1953 wurde<br />

er mit verschiedenen Detailänderungen<br />

als DED-3 verkauft und brachte es bis Anfang<br />

1956 auf die stolze Produktionszahl<br />

von 8.652 Exemplaren.<br />

MAN mit mehr Dampf<br />

Nach größeren Stückzahlen trachtete auch die<br />

MAN, deren 25 und 30 PS starke Schlepper<br />

einen exklusiven Kundenkreis ansprachen.<br />

Verantwortlich für eine weitere Orientierung<br />

nach oben war der optionale Allradantrieb. Da<br />

der hauseigene Vierzylinder-Direkteinspritz-<br />

Dieselmotor ohne Weiteres eine Drehzahlsteigerung<br />

verkraftete, erwuchs aus dem AS 430<br />

mit 30 PS bei 1.500 U/min Anfang 1953 der<br />

AS 440 mit 40 PS bei 2.000 U/min. Das ZF-<br />

Getriebe A-15 V hatte kein höheres Eingangsdrehmoment<br />

zu verkraften, allerdings stieg<br />

die Höchstgeschwindigkeit auf 27 km/h. Die<br />

auf 735 U/min gestiegene Zapfwellendrehzahl<br />

konnte mittels eines Untersetzungsgetriebes<br />

auf 550 U/min reduziert werden. Wer das<br />

Potential des MAN-Motors in höhere Zugkraft<br />

ummünzen wollte, konnte ab März 1953<br />

zum ausschließlich mit Allradantrieb erhältlichen<br />

AS 542 A greifen, der sich vom AS 440<br />

A durch die um zwei PS gesteigerte Leistung,<br />

den rund 30 Zentimeter längeren Radstand<br />

und größere Reifen der Formate 13-30 oder<br />

11-38 unterschied. Damit lief der Schlepper<br />

fast 30 km/h. Das rund 15.000 DM teure<br />

MAN-Spitzenmodell wurde bis 1955 in 690<br />

Exemplaren verkauft. Klaus Tietgens<br />

Mit Hilfe von Bautz erweiterte Ritscher<br />

sein Programm nach unten. Der 412 blieb<br />

knapp ein Jahr lang im Angebot.<br />

Nachdem der ED 16 als nunmehriger<br />

„19er“ nach oben abgewandert war,<br />

wurde der EKL 15 zum neuen „16er“.<br />

Geschickt nutzte Kramer sein vorhandenes<br />

Baukastensystem zur Entwicklung<br />

des neuen KB 17.<br />

Technische Daten der beschriebenen Schlepper<br />

Modell Bautz Bautz Eicher IHC Kramer MAN MAN Ritscher<br />

AS 170 AS 220 EKL 15 DED KB 17 AS 440 AS 542 A 412<br />

Zyl.; Arbeitsverfahren 2; 4-Takt 2; 4-Takt 1; 4-Takt 3; 4-Takt 2; 4-Takt 4; 4-Takt 4; 4-Takt 1; 4-Takt<br />

Hubraum (cm 3 ) 1.305 1.630 1.425 1.631 1.305 2.925 2.925 851<br />

Leistung (PS/bei U/min) 17/1.800 22/1.800 15-16/1.500 20/1.750 17/1.800 40/2.000 42/2.000 12/2.000<br />

Getriebe: Gänge v/r 5/1 5/1 5/1 5/1 6/2 5/1; 6/1 5/1 – 12/2 4/1<br />

Höchstgeschw. (km/h) 18,0 18,8 18,0 19,0 – 20,7 19,8 27,0 27,1 – 29,2 18,3<br />

Gewicht (kg) 1.070 1.390 1.180 – 1.360 1.230 1.210 – 1.300 H: 1.870; A: 2.000 2.450 – 2.560 960<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

23


PORTRÄT Deutz F4L 514<br />

FEATURES DER SUPERLATIVE<br />

Erste Liga<br />

1951 brachte Deutz den F4L 514 auf den Markt –<br />

den absoluten Premium-<strong>Traktor</strong> seiner Zeit. Er<br />

beherrschte alle Gangarten – und mit einem<br />

Schnellganggetriebe auch die Landstraße.<br />

Der leistungsfähigste Schlepper seiner Epoche.<br />

Beeindruckend: Mit vier<br />

luftgekühlten Zylindern und<br />

einer Leistungsausbeute von 60 PS<br />

setzte Deutz seinerzeit Akzente.<br />

24


Schnittzeichnung<br />

des F4L 514.<br />

Deutz irrte sich gründlich. Der F4L<br />

514 sei eine Universalmaschine,<br />

erklärte das Werk in der Betriebsanleitung.<br />

Er sei gleichermaßen<br />

zum Pflügen, Dreschen und für Transporte<br />

geeignet. Technisch war die Aussage nicht<br />

falsch, aber sie war unvollständig! Der F4L<br />

514 eignete sich keineswegs nur für den<br />

Acker. Dort machte er alles mit links. Einen<br />

Schlepper wie diesen hatte es noch<br />

nicht gegeben. Als Deutz ihn 1951 vorstellte,<br />

war er der stärkste <strong>Traktor</strong> auf dem<br />

Markt; und er sollte sich mehr als ein Jahrzehnt<br />

lang in der Spitzengruppe halten.<br />

Tatsächlich reichte sein Einsatzspektrum<br />

weit über die Landwirtschaft hinaus.<br />

Die Features des F4L 514 glichen Superlativen.<br />

60 PS waren bis dahin für einen<br />

Schlepper undenkbar gewesen. Ein<br />

Vierzylindermotor lag zwar nicht jenseits<br />

der Vorstellungskraft. Aber nur, wenn er<br />

mit Wasser gekühlt wurde. Indes, beim<br />

neuen Reihenmotor von Deutz sorgte Luft<br />

für den thermischen Ausgleich. Als überragend<br />

erwies sich die Zugkraft im täglichen<br />

Betriebseinsatz. Eine Folge der Motorleistung,<br />

kombiniert mit der günstigen<br />

Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und<br />

Hinterachse. Nur ein großes Gut, ein Großbauer<br />

oder ein Lohnunternehmen konnten<br />

sich den F4L 514 üblicherweise leisten.<br />

Der Einstandspreis lag nicht weit<br />

unter der 17.000-Mark-Grenze. Mit diesen<br />

Eigenschaften zählte der F4L 514 in der<br />

Landwirtschaft zu den Chef-Schleppern.<br />

Selbst wenn der Besitzer eines mittleren<br />

Hofes das Geld für einen so großen Deutz<br />

gehabt hätte, ein kleinerer Schlepper wäre<br />

für ihn die klügere Alternative gewesen. Jedes<br />

Dorf redet über den Kauf eines neuen<br />

Schleppers – und über dessen Besitzer. Die<br />

Logik der Gemeinschaft erscheint zwingend:<br />

Das war immer so, noch nie anders,<br />

da könnt‘ ja jeder kommen und, bitteschön,<br />

wer braucht schon so einen großen Schlepper<br />

für seinen Hof? Die Bräuche in der<br />

Provinz hatte das Kölner Schlepperwerk<br />

übersehen, als es die Typenbeschreibung<br />

verfasste. Hätte Deutz auf die Dorfsitten mit<br />

einem passenden Marketing reagiert, wären<br />

wahrscheinlich noch viele F4L 514<br />

mehr verkauft worden. So lagen typische<br />

Karrierestationen des Schleppers auch außerhalb<br />

der Landwirtschaft.<br />

Im Zirkus und in der Lohnarbeit<br />

Reinhold Meier (63) und sein Schwiegersohn<br />

Andre Müller (36) besitzen zwei F4L<br />

514. Die beiden wohnen mit ihren Familien<br />

auf einem Hof in der Nähe von Rahden.<br />

Ihre F4L 514 sind mit Druckluft-Bremsanlagen<br />

für den Anhängerbetrieb ausgestattet.<br />

Einen der beiden Kraftprotze erwarben<br />

sie im Zustand der Vielfarbigkeit. Blau lackiert<br />

war er – mit Winde und Heckstütze<br />

– an einen Zirkus ausgeliefert worden. Ein<br />

späterer Besitzer pinselte Grün über das<br />

Blau. Sein Nachfolger begann die Restaurierung.<br />

Erster Schritt: das Entfernen des<br />

Lacks. Die grüne Farbe löste sich, das Blau<br />

des Auslieferungszustandes trat hervor –<br />

und hielt sich hartnäckig. Der Besitzer<br />

brach die Restaurierung ab und überließ<br />

den Schlepper den beiden Niedersachsen.<br />

Sie beließen dem Zirkus-Schlepper sein<br />

Aussehen. Den zweiten F4L 514 restau-<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

25


PORTRÄT Deutz F4L 514<br />

Die Motorhaube<br />

ist zweigeteilt.<br />

F4L 514 mit luftgekühltem Vierzylinder-Motor und Druckluftbremse<br />

für den Anhängerbetrieb.<br />

Abgasführung nach oben (alternativ nach unten erhältlich).<br />

26<br />

Technische Daten<br />

Typ Deutz F4L 514<br />

(alle Serien und Ausführungen)<br />

Bauzeit 1951 – 1966<br />

Produktionszahl 7.828<br />

Bauweise<br />

rahmenlose Blockbauweise<br />

Kraftstoffart<br />

Diesel<br />

Motor F4L 514<br />

Verfahren<br />

Viertakt; Wirbelkammer<br />

Kühlung<br />

Luft<br />

Zylinder 4<br />

Hubraum (cm 3 ) 5.322<br />

Leistung (PS) 60 (65)<br />

Nenndrehzahl (U/min) 1.650 (1.800)<br />

Höchstgeschw. (km/h) 20 bis 30<br />

Antrieb<br />

Hinterachse<br />

Getriebe ZF A-26<br />

Gänge v/r<br />

5/1; a. W. 7/1 oder<br />

(mit unabhängiger Zapfwelle) 7/2<br />

Leergewicht (kg) 2.975 – 3.110<br />

Radstand (mm) 2.440<br />

Länge (mm) 3.800 – 3.900<br />

Breite (mm) 1.907 – 2.060<br />

Höhe (mm) 1.920 – 2.050<br />

Spurweite vorn/hinten (mm) 1.500/1.542-1.798<br />

Bereifung vorn<br />

Bereifung hinten<br />

Serienausstattung<br />

Optional (Auszug)<br />

6.50-20 AS Front<br />

13-30 AS, 13-30 TG, 15-30 AS<br />

Differenzialsperre, Einzelradbremse,<br />

abhängige Zapfwelle, Riemenscheibe,<br />

Anhängerkupplung, Fernthermometer<br />

Wetterverdeck, Zusatzinstrumente,<br />

Schnellganggetriebe, Kriechgänge,<br />

unabhängige Zapfwelle, Druckluftbremse,<br />

Hydraulik<br />

Kaufpreis (DM) 1952 (Ausführung N): 16.800.-<br />

1955 (F4L 514/4 N): 16.950,-<br />

1956 (F4L 514/4 N): 16.500,-<br />

1961 (F4L 514/5 NSK): 19.980,-<br />

1961 (F4L 514/4 NKF): 20.250,-<br />

Fotos: M. u. P. Böhlke, Betriebsanleitung des F4L 514 von Deutz


ierten sie komplett. Dessen Erstbesitzer<br />

war ein Lohnunternehmer.<br />

Werner Otto (62) kennt die früheren<br />

Besitzverhältnisse seines F4L 514. Mit einer<br />

Ausnahme: die erste Station. Die gibt<br />

Rätsel auf. Fest steht nur, dass der Deutz<br />

1953 an einen landwirtschaftlichen Betrieb<br />

ausgeliefert wurde. Bis 1960 blieb<br />

der Bolide im Besitz jenes unbekannten<br />

Hofes. Warum der Erstbesitzer ihn nach<br />

sieben Jahren abgab, darüber breitet die<br />

Vergangenheit ihr Schweigen. Den<br />

Schlepper kaufte die Hessische Schwellenverwertung<br />

und setzte ihn als Antriebs-<br />

und Zugmaschine für eine Blockbandsäge<br />

ein. 1967 übernahm die Firma<br />

Butterweck das Gespann. 1998 holte Werner<br />

Otto den inzwischen außer Betrieb gesetzten<br />

Schlepper auf seinen Aussiedlerhof<br />

bei Bad Arolsen. Die Restaurierung<br />

dauerte drei Jahre.<br />

Robust durch Luftkühlung<br />

Schlepper mit luftgekühlten Motoren kamen<br />

Ende der 1940er-Jahre nicht überraschend<br />

auf den Markt. Bereits während<br />

des Krieges hatte die Industrie den Auftrag<br />

Schnittbild des<br />

Motors F4L 514.<br />

erhalten, luftgekühlte Motoren zu konstruieren.<br />

Fachleute versprachen sich von ihnen<br />

eine höhere Betriebsbereitschaft. Wassergekühlte<br />

Motoren verlangten bei<br />

Minus-Graden nach einer Extraportion<br />

Aufmerksamkeit. Frostschutzmittel, wie<br />

wir sie heute kennen, gab es noch nicht.<br />

Vor einer Betriebspause blieb nur das Ablassen<br />

des Wassers. Zuvor war ein Herunterkühlen<br />

ratsam, wollte der Bauer nicht<br />

Gefahr laufen, sich die Finger zu verbrühen.<br />

Probleme gab es, wenn das Kühlwasser<br />

in Vergessenheit geriet. Mit einigem<br />

Glück im Unglück bemerkte der Bauer den<br />

Reiheneinspritzpumpe von Bosch.<br />

Vorne links: der Lufteintritt in das Axialgebläse; links dahinter: die konisch verengte<br />

Kühlluftführung zu den Zylindern; rechts: die vier luftgekühlten Zylinder.<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

Dieselleitungen wurden – wie hier – durch die Kühlluftführung<br />

oder alternativ um sie herum verlegt.<br />

27


PORTRÄT Deutz F4L 514<br />

Bild aus der Betriebsanleitung: So<br />

sah Deutz den F4L 514 im Einsatz,<br />

aber die Realität sah anders aus …<br />

aufgefrorenen Kühler am nächsten Morgen<br />

noch rechtzeitig. Andersherum gab es<br />

Schlepper, die ohne Kühlwasser zur Arbeit<br />

fuhren. Dort kamen sie natürlich nicht<br />

an. Motorschäden hatten sie nach ein paar<br />

Metern zum Stehen gebracht.<br />

Das Rennen um den ersten Schlepper<br />

mit luftgekühltem Motor gewann Eicher.<br />

Der süddeutsche Hersteller brachte 1948<br />

den ED 16 heraus. Dessen luftgekühlter<br />

Einzylinder-Motor leistete 16 PS. Die Phalanx<br />

der Schlepper mit wassergekühlten<br />

Motoren war durchbrochen. Dennoch war<br />

zunächst keine Typenflut neuer Schlepper<br />

mit luftgekühlten Motoren in Sicht. Aus<br />

gewichtigem Grund: Einen Zylinder von<br />

der Kühlluft umfließen zu lassen, ist die<br />

eine Sache. Eine andere Sache ist es, die<br />

Luft über mehrere dicht aneinandergereihte<br />

Zylinder zu fächern, sodass diese gleichmäßig<br />

temperiert werden. Die Hersteller<br />

beschritten dabei unterschiedliche Wege.<br />

Deutz entschied sich für ein Axialgebläse,<br />

dessen Luftführung sich hinter dem<br />

Ventilator wie ein Konus verengt. Die Länge<br />

der Luftführung hängt von der Zahl der<br />

Zylinder ab. Die Konus-Form orientiert<br />

Die Vorteile von luftgekühlten Motoren<br />

traten bei den ersten Minusgraden zu Tage.<br />

sich am Strömungsgesetz. Es bringt Querschnitt,<br />

Füllmenge und Fließgeschwindigkeit<br />

in Einklang. Als Ergebnis bestreicht<br />

die Kühlluft gleichmäßig die<br />

Kühlrippen aller Zylinder und Zylinderköpfe.<br />

Das Gebläse wird von der Kurbelwelle<br />

des Motors über einen Keilriemen<br />

angetrieben. Die Drehzahl bestimmt die<br />

Intensität, mit der die Kühlluft die Zylinder<br />

umflutet und die Motorwärme abführt.<br />

Ergo, hohe Drehzahlen erzeugen ei-<br />

Pendelnde Rarität: Die Vorderachse mit zwei quer verlaufenden<br />

Blattfederpaketen. Vorn Spurstange, hinten Lenkschubstange.<br />

Zentrale Position des soliden Fahrwerks: Die Führung der Blattfedern<br />

ist am Mittelachsbolzen aufgehängt.<br />

28


nen hohen Kühleffekt. Nachdem Deutz<br />

diese Lüftungsmethode zur Serienreife<br />

entwickelt hatte, ging alles sehr schnell.<br />

1950 brachten die Kölner gleich zwei<br />

Schlepper mit luftgekühlten Motoren auf<br />

den Markt: den F1L 514 mit einem Zylinder<br />

sowie den F2L 514 mit zwei Zylindern.<br />

Im Jahr darauf folgten der F3L 514<br />

mit drei und der F4L 514 mit vier Zylindern.<br />

Damit hatte Deutz eine komplette<br />

Typenfamilie mit luftgekühlten Motoren<br />

etabliert. Topseller wurden sie alle. Die<br />

Schlepperbezeichnung ist identisch mit<br />

der Bezeichnung der Motoren. Die werden<br />

auch in anderen Sparten der Industrie<br />

eingesetzt, beispielsweise in Lokomotiven<br />

von Werkseisenbahnen.<br />

Weniger Wartung und Verschleiß<br />

Bei den luftgekühlten Motoren gehören<br />

die Rituale des Wasserauffüllens und -ablassens<br />

der Vergangenheit an. Luftgekühlte<br />

Motoren sind immer betriebsbereit. Ohne<br />

einen mit Wasser gefüllten Kühlmantel<br />

sind sie kleiner, leichter und besser zugänglich.<br />

Sie sind einfacher und kostengünstiger<br />

zu warten. Da sie aus weniger<br />

Teilen bestehen, kann weniger kaputt gehen.<br />

Frühe Abhandlungen über die Luftkühlung<br />

lobten auch das schnellere Erreichen<br />

der Betriebstemperatur – also eine<br />

willkommene Verkürzung der verschleißintensiven<br />

Warmlaufphase. Dieser Vorteil<br />

relativierte sich allerdings mit der Einführung<br />

thermostatgeregelter Flüssigkeitskreisläufe.<br />

Die Viertakt-Diesel-Motoren der Serie<br />

514 arbeiten mit der Wirbelkammer-Einspritzung<br />

nach dem System Deutz-<br />

L’Orange. Die Zylinder und Zylinderköpfe<br />

des F4L 514 sind im Baukastensystem<br />

aufgebaut, die Zylinderbohrung beträgt<br />

110 Millimeter. Ein Wärmefühler ist im<br />

zweiten Zylinderkopf unter dem Einspritzventil<br />

eingeschraubt. Die zulässige<br />

Zahlensalat – Buchstabensuppe<br />

F4L 514/53 - das F steht für Fahrzeugmotor,<br />

die 4 für vier Zylinder, L für luftgekühlt, die 5<br />

für die Baureihe und die zweistellige Zahl 14<br />

für den Kolbenhub in Millimetern. Nur ein<br />

Schrägstrich und dahinter ein oder zwei Ziffern<br />

geben an, dass die Bezeichnung einem<br />

Schlepper gilt. Zunächst gaben sie das erste<br />

Modelljahr an. 53 ist 1953. Wenig später ließ<br />

Deutz die Dekadenziffer weg. Das erste Modelljahr<br />

eines F4L 514/4 ist gemäß einstelliger<br />

Lesart 1954. Der F4L 514/5 folgte vermutlich<br />

erst 1956. Von der direkten Zuordnung<br />

zum Erscheinungsjahr rückte Deutz teilweise<br />

ab, zumal – von anderen Schleppern – innerhalb<br />

eines Jahres bisweilen mehrere Varianten<br />

erschienen. Im Typenschlüssel stehen die<br />

Buchstaben N, H, S, K und F für Normalrad,<br />

Hochrad, Schnellläufer, Kriechgang und freie<br />

Zapfwelle.<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

Die Lenkschubstange (o.) steuert das linke<br />

Vorderrad, das über die Spurstange (u.)<br />

mit dem rechten Vorderrad verbunden ist.<br />

Der Handbremshebel wirkt über die außen<br />

am Getriebegehäuse angesetzte<br />

Handbremstrommel auf das Tellerrad.<br />

Druckluft zum Anhalten: Beim Treten der Bremse wird das Bremsventil ausgelöst.<br />

Heckansicht: links unter dem Trittblech ist die Handbremstrommel zu erkennen,<br />

rechts unter dem Trittblech die Riemenscheibe, in der Bildmitte die Anhängerkupplung,<br />

darunter die Zapfwelle, oben rechts unter dem Trittblech die Anschlüsse für den<br />

Anhänger.<br />

29


PORTRÄT Deutz F4L 514<br />

Im Vordergrund ein restaurierter<br />

F4L 514, im<br />

Hintergrund ein nicht<br />

restaurierter F4L 514.<br />

Betriebstemperatur wird auf der Anzeige<br />

des Fernthermometers durch ein grünes<br />

Feld signalisiert. Wenn der Motor zu heiß<br />

wird, wechselt die Anzeige auf Rot.<br />

Gleichzeitig löst das Fernthermometer die<br />

<strong>Traktor</strong>hupe als akustische Warnung aus.<br />

Hochspannung<br />

Das Bordnetz des F4L 514 steht unter einer<br />

Spannung von 12 Volt. Einzige Ausnahme:<br />

der Anlasser. Er braucht zum<br />

Starten 24 Volt. Deshalb war der F4L 514<br />

serienmäßig mit zwei 12-Volt-Batterien<br />

ausgestattet. Beim Betätigen des Anlassers<br />

werden die Batterien in Reihe geschaltet.<br />

Das Umschaltrelais sitzt in<br />

Fahrtrichtung rechts neben den Batterien.<br />

Werner Otto machte die Erfahrung, dass<br />

sich das zuverlässige Startverhalten<br />

durch Stabglühkerzen perfektionieren<br />

lässt: „Dann springt der Motor an wie ’ne<br />

Eins!“ Das Vorglühen dauere 30 bis 40 Sekunden.<br />

Das Getriebe A-26 ist für hohe Belastungen<br />

ausgelegt. Geliefert wurde es von<br />

der Zahnradfabrik Passau (ZP), einer hundertprozentigen<br />

Tochter der Zahnradfabrik<br />

Friedrichshafen (ZF). Das Baukastensystem<br />

der Getriebekonstruktion lässt<br />

mehrere Ausführungen zu: mit und ohne<br />

Kriechgänge sowie mit abhängiger oder<br />

unabhängiger Zapfwelle. Die Basisausführung<br />

hat fünf Vorwärtsgänge und einen<br />

Rückwärtsgang. Die optionale Kriechgangschaltung<br />

wirkt auf die ersten beiden<br />

Vorwärtsgänge bzw. in der Ausführung<br />

mit unabhängiger Zapfwelle zusätzlich<br />

auf den Rückwärtsgang. Zur Steigerung<br />

der Zugkraft ist sie nicht geeignet.<br />

Die Fußbremse wirkt direkt auf die<br />

Hinterachse, die Hand- und Feststellbremse<br />

hingegen auf die Zwischenwelle<br />

des Getriebes. Deutz oder ZF müssen hellseherische<br />

Fähigkeiten besessen haben,<br />

die Schlepper Anfang der 1950er-Jahre<br />

mit zwei unabhängig voneinander wirkenden<br />

Bremsen auszustatten. Pflicht<br />

wird das in Deutschland erst 1962. Die<br />

meisten Exportgetriebe vom Typ A-26 haben<br />

dagegen weder Kriechgänge noch<br />

eine zweite unabhängige Bremse.<br />

Das Getriebe A-26 gilt als robust, unverwüstlich<br />

und langlebig. Aber auch diese<br />

Eigenschaften schützen nicht vor den<br />

Langzeitfolgen einer unsachgemäßen<br />

Dauerbehandlung. Der F4L 514 von Dietmar<br />

Meinze aus Raddestorf ist gerade zerlegt.<br />

Der Vorbesitzer hatte den Schlepper<br />

mit einem Heckbagger betrieben. Statt<br />

beim Baggern die Stützen runter zu lassen,<br />

rastete er jedes Mal den Handbremshebel<br />

fest. Das war einfacher und sparte<br />

Zeit. Auf der Zwischenwelle ist allerdings<br />

nicht nur die Handbremstrommel befestigt,<br />

sondern – auf einem weiteren Keilprofil<br />

– auch das Differenzialgehäuse mitsamt<br />

dem Tellerrad. Die Bewegungen und<br />

Gewichtsverlagerungen beim Heben, Senken,<br />

Schwenken und Auslegen des Baggers<br />

übertrugen sich über die Handbremse<br />

auf die genannten Komponenten. Dietmar<br />

Meinze hatte schon vorher gespürt, dass<br />

etwas nicht stimmte: „Erst jetzt beim Saubermachen<br />

der Teile bin ich darauf gekommen,<br />

dass in der Verzahnung Spiel<br />

entstanden ist.“<br />

Seltene Schnellläufer<br />

Nur wenige der insgesamt knapp 8.000<br />

ausgelieferten F4L 514 waren Schnellläufer.<br />

Sie sind heute die Raritäten unter den<br />

nur selten angebotenen F4L 514. Die überwiegende<br />

Mehrheit wurde mit dem Normalgetriebe<br />

ausgeliefert. Das nachträgliche<br />

Aufrüsten von normal auf schnell sei<br />

so gut wie unmöglich, erklärt Dietmar<br />

Meinze: „Der fünfte Gang wird direkt geschaltet.“<br />

Bleibt nur der Tausch des Getriebes.<br />

Aber Schnellganggetriebe stehen<br />

noch seltener zum Verkauf als schnelle<br />

Der Deutz ist nahezu unverwüstlich – Pflege<br />

und sachgemäße Behandlung vorausgesetzt.<br />

F4L 514. Werner Otto sucht seit Jahren<br />

nach einem schnellen Getriebe. Auf allen<br />

Kanälen, wie er sagt. Bislang vergeblich.<br />

Die Vorderachse des Schleppers ist<br />

pendelnd aufgehängt, die Vorderräder<br />

werden an zwei quer zur Fahrtrichtung<br />

liegenden Blattfederpaketen geführt. Die<br />

Federung steigert den Fahrkomfort und<br />

erhöht die Geländegängigkeit. Ihre Konstruktion<br />

optimiert die Verschränkung.<br />

Damit wird die diagonale Höhendifferenz<br />

30


zwischen Vorder- und Hinterrädern bezeichnet,<br />

die ein Fahrzeug ausgleichen<br />

kann, ohne mit einem der vier Räder den<br />

Bodenkontakt zu verlieren.<br />

Der F4L 514 hat drei nebeneinander<br />

angeordnete Bremspedale. Das mittlere ist<br />

länger als die beiden Pedale rechts und<br />

links für die Einzelradbremsen. Alle drei<br />

sind über den Ausgleichspendelbolzen<br />

verbunden. Er ist am mittleren Pedal<br />

drehbar gelagert. Beim Treten des mittleren<br />

Hauptpedals nimmt er die beiden Pedale<br />

der Einzelradbremsen mit, die beiden<br />

Antriebsräder werden gleichmäßig<br />

gebremst. Der Ausgleichspendelbolzen<br />

gleicht unterschiedlich abgenutzte Bremsbeläge<br />

aus und vereint die ungleichen Pedalwege<br />

auf einen gemeinsamen Druckpunkt<br />

am mittleren Pedal.<br />

Verschlissen durch Schwerarbeit<br />

Während der 14-jährigen Produktionszeit<br />

des F4L 514 zogen andere Hersteller bei der<br />

Motorleistung nach. 1957 setzte Deutz sich<br />

erneut an die Spitze. Die Techniker erhöhten<br />

die Drehzahl des mit einer Kraftstoff-<br />

Förderpumpe ausgerüsteten Vierzylinders.<br />

Die Leistung stieg auf 65 PS. Eine weitere<br />

Modifikation erfolgte vermutlich gegen<br />

Ende der 50er-Jahre: Ausgleichswellen in<br />

den Tiefen des Motorblocks verbesserten<br />

die Laufruhe. Erst in den 1960er-Jahren kamen<br />

die Mitbewerber in dieser Leistungsklasse<br />

an. Als Restaurierungsobjekt ist der<br />

F4L 514 ein schwieriger Fall. Deutz machte<br />

auf Kundenwunsch fast alles möglich.<br />

Nicht immer lässt sich erkennen, in welcher<br />

Ausstattung der Schlepper ausgeliefert<br />

wurde und was nachträglich an-, aboder<br />

umgebaut wurde.<br />

Die harte Beanspruchung im Betriebseinsatz<br />

erklärt die hohe Abnutzung vieler<br />

F4L 514. Wer schwer arbeiten kann, dem<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

Der „Zirkus“-Schlepper F4L 514 wurde<br />

mit Winde und Bergstütze ausgeliefert.<br />

wird schwere Arbeit zugewiesen. Werner<br />

Otto erhielt seinen Schlepper mit verformtem<br />

Blech. Die zweiteilige Motorhaube<br />

war nach hinten geschoben. Er erinnert<br />

sich an die Reparatur: „Ich wollte die Teile<br />

neu kaufen, aber es gab sie nicht. Also<br />

habe ich alles ausgebeult, mit Rostschutz<br />

versehen und neu lackiert.“<br />

Die hinteren Kotflügel sind anfällig für<br />

Rost. Vor 50, 60 Jahren verschlechterte<br />

sich die Qualität des Blechs. Die Kriege in<br />

Korea und Vietnam, regionale Konflikte<br />

sowie die Rüstung der Großmächte verlangten<br />

nach immer mehr Blech. Die<br />

Stahlindustrie konnte nur liefern, indem<br />

sie sukzessive die Qualität zurückfuhr. Leser,<br />

die um die 50 Jahre und älter sind, erinnern<br />

sich vielleicht noch an einige Pkw,<br />

Reinhold Meier am Steuer:<br />

Sein F4L 514 ist die leistungsgesteigerte<br />

Version<br />

mit 65 PS.<br />

In die offenen Profilbleche kann Nässe<br />

und Schmutz gelangen. Dadurch entsteht<br />

Korrosion an den Profil- und an den Kotflügel-Deckblechen.<br />

Internetadressen<br />

Deutz Oldtimer-Forum<br />

www.deutzforum.de<br />

Deutz Oldtimer-Webseite<br />

www.deutz-oldtimer.de<br />

die in den 70ern bereits bei der Auslieferung<br />

rosteten. Wer über den Rost an den<br />

Schleppern schimpft, mag bedenken, dass<br />

es immerhin Jahrzehnte dauerte, bis das<br />

Blech durchrostete. Die Schlepperhersteller<br />

verwendeten vergleichsweise dickes<br />

Blech und erhielten offensichtlich vergleichsweise<br />

wertige Chargen.<br />

Boom der Luftgekühlten<br />

Rostfördernd an den Kotflügeln ist die<br />

Form der Profilbleche, die das Deckblech<br />

tragen. Die Profilbleche sind offen. Dreck<br />

und Feuchtigkeit gelangen so zwischen<br />

Profil- und Deckblech. Zum Restaurieren<br />

kauften Reinhold Meier und Andre Müller<br />

gerundete Deckbleche bei Delegro in<br />

Holland. Profilbleche besorgten sie sich<br />

im heimischen Blechhandel und bogen<br />

sie selbst zurecht. Reinhold Meier: „Wir<br />

haben die Bleche grundiert und mit Hohlraumversiegelung<br />

versehen.“<br />

Die Luftgekühlten boomten in den<br />

1950er- und 1960er-Jahren so gewaltig,<br />

dass einige Hersteller nur noch Schlepper<br />

mit luftgekühlten Motoren bauten. Deutz<br />

war einer dieser Betriebe. Andere Schlepperwerke<br />

kauften ihre luftgekühlten Motoren<br />

bei Deutz. „Der F4L 514 war eine<br />

Granate“, beschreibt ein Besitzer die explosive<br />

Wirkung des Schleppers auf dem<br />

damaligen Markt. Die Technik-Dokumentare<br />

bei Deutz irrten sich im Einsatzspektrum<br />

des F4L 514, sie fassten es zu eng. Er<br />

war nicht nur ein Universalschlepper für<br />

die Landwirtschaft. Auch Unternehmen<br />

anderer Branchen konnten ihn gut gebrauchen.<br />

Er war, sozusagen, ein universeller<br />

Universalschlepper. Peter Böhlke<br />

31


GESCHICHTE<br />

Diesel-Zweitakter<br />

DER ZWEITAKTMOTOR IM SCHLEPPERBAU<br />

Ausgetaktet<br />

FOLGE 16<br />

DER ZWEITAKT-<br />

DIESEL MOTOR IN<br />

DER LANDTECHNIK<br />

Gemessen an der Gesamtzahl aller bislang produzierten Ackerschlepper blieb der Zweitakt-<br />

Dieselmotor eine Randerscheinung. Wir bieten einen Überblick über die wichtigsten Typen.<br />

samt wurden zwischen 100.000 und<br />

200.000 Exemplare gebaut, die meisten<br />

davon in den 50er- und 60er-Jahren. Folgende<br />

Tabelle fasst die Motoren, ihre tech-<br />

Seit Ausgabe 5/2010 stellten wir Ihnen<br />

in loser Folge die wichtigsten<br />

vierrädrigen Ackerschlepper mit<br />

Zweitakt-Dieselmotoren vor. Insgenischen<br />

Daten und ihre Anwendungsfälle<br />

zusammen – und bildet zugleich den Abschluss<br />

unserer Serie.<br />

Klaus Tietgens<br />

Zweitakt-Dieselmotoren im Schlepperbau<br />

Motor Zyl. Bohrung x Hubraum Leistung (PS/ Gewicht Eingebaut Baujahr Produk- Leistung im Schlepper<br />

Hub (mm) (cm3) bei U/min) (kg) in Schlepper tionszahl (PS/bei U/min)<br />

Detroit Diesel<br />

2-53 2 98,425 x 114,3 1.739 70 / 2.800 John Deere 435 Diesel 1959-60 33 3) / 1.850<br />

4-53 4 98,425 x 114,3 3.479 140 / 2.800 504 Oliver 1900 1960-64 89 3) / 2.000<br />

Oliver 1950 1964-70 106 3) / 2.400<br />

Steiger 1200 1961 3 140 / 2.800<br />

Steiger 1250 1963-69 126 1) 150 / 2.800 (?)<br />

FWD Wagner WA4 1964 97 4) / 2.500<br />

6V53 V6 98,425 x 114,3 5.218 216 / 2.800 674 Steiger 1700 1963-69 126 1) 216 / 2.800<br />

2-71 2 107,95 x 127 2.325 68 / 2.000 418 Motrac TD 2 ca. 1948 60 / 1.800<br />

3-71 3 107,95 x 127 3.487 113 / 2.100 692 Chamberlain 60 DA 1952-54 60 / 1.500<br />

Chamberlain Super 70 1954-62 70 / 1.500<br />

Chamberlain Super 90 1962-67 85 / 1.500 – 100 / 1.800<br />

Oliver Super 99 1955-58 79 3) / 1.675<br />

Oliver 990 1958-61 84 3) / 1.800<br />

Oliver 995 Lugmatic 1958-61 85 3) / 2.200<br />

Massey-Ferguson 98 1959-60 500 84 3) / 1.800<br />

4-71 4 107,95 x 127 4.649 160 / 2.100 807 M-R-S A-80 1963 141 / 2.100<br />

6-71 6 107,95 x 127 6.974 238 / 2.100 993 Steiger No. 1 1957 1 238 / 2.100<br />

John Deere 8010, 8020 1960-64 100 215 / 2.100<br />

6V71 V6 107,95 x 127 6.974 265 / 2.300 912 Steiger 2200 1963-69 126 1) 265 / 2.300<br />

8V71 V8 107,95 x 127 9.299 318 / 2.100 1.048 Steiger 3300 1963-69 126 1) 318 / 2.300<br />

8V92 V8 122,936 x 127 12.060 368 / 2.100 1.064 Big Bud 400/30 1978-87 340 / 2.100<br />

8V92T V8 122,936 x 127 12.060 430 / 2.100 1.086 Big Bud 400/20 1980-90 400 / 2.100<br />

Big Bud 450 1986-89 425 / 2.100<br />

16V92T V16 122,936 x 127 24.120 860 / 2.100 2.177 Big Bud 16V-747 1978 1 900 / 2.100<br />

Hanomag<br />

D 611 1 85 x 90 511 12 / 2.200 100 Hanomag R 12, C/R 112 1953-60 ca. 17.000 12 / 2.200<br />

D 611 1 87 x 90 535 14 / 2.200 130 Hanomag C 115 Greif 10/1960-62 902 14 / 2.200<br />

(C 115)<br />

D 621 2 85 x 90 1.021 24 / 2.200 150 – 160 Hanomag R 18, R 218 1956-59 ca. 15.000 18 / 1.790<br />

Hanomag R 220 1959-60 (alle Hanomag) 20 / 1.870<br />

Hanomag R 24, R 224 1955-62 24 / 2.200<br />

Massey-Harris 820 Pony 1957-59 ca. 20.000 18 / 1.930<br />

Massey-Ferguson 821 1959-61 (alle MH/MF) 20 / 1.850<br />

D 721 3 130 x 140 3.717 60-65 / 1.600 450 Hanomag K 60 1956-58 9.017 60 / 1.600<br />

Hanomag K 65 / K 7 1958-64 (alle Typen) 65 / 1.600<br />

Hatz<br />

L 2 1 120 x 150 1.696 14-16 / 1.100 360 Beilhack Brummer 1937-39 14-16 / 1.100<br />

Hartwig Brummer L 237 8/37-11/38 58 14-16 / 1.100<br />

Hatz Brummer 3/39-10/39 14 14-16 / 1.100<br />

Seitz 1937 14-16 / 1.100<br />

A 2 1 100 x 130 2.042 22 / 1.300 420 Röhr R 22 11/45-9/52 ca. 100 22 / 1.300<br />

F 1 S 1 105 x 130 1.126 13 / 1.500 280 Hatz T 13 1953-56 259 13 / 1.500<br />

B 1 S 1 120 x 130 1.470 16 / 1.500 295 Hatz T 16 1953-56 189 16 / 1.500<br />

Nordtrak Stier 18 1951-53 min. 282 16 / 1.500<br />

F 2 S 2 105 x 130 2.251 26 / 1.500 385 Hatz T 26 1953-56 72 26 / 1.500<br />

Nordtrak Stier 25 1952-53 min. 15 25 / 1.500<br />

Röhr R 25 um 9/52 3 25 / 1.500<br />

B 2 S 2 120 x 130 2.941 32 / 1.500 435 Hatz T 32 1953-56 26 32 / 1.500<br />

Holder<br />

HD 1 1 88 x 90 547 12 / 2.800 Holder B 16 5/71-10/74 12 / 2.800<br />

A 15 7/69-7/73 2.279<br />

A 16 72-74 664<br />

E 14<br />

HD 2 2 84 x 90 998 18-20 / 2.300 Holder AM 2 2/66-11/68 1.788 2) 18 / 2.300<br />

Holder B 25 12/68-8/72 1.197 2) 20 / 2.300<br />

Holder P 50 6/68-3/72 361 20 / 2.300<br />

Holder A 23 4/69-4/73 254 2) 20 / 2.300<br />

9/73-12/73 110 20 / 2.300<br />

HD 3 3 84 x 90 1.496 27-30 / 2.300 Holder AG 3 5/66-11/68 1.346 2) 27 / 2.300<br />

Holder AG 35 12/68-7/72 530 2) 30 / 2.300<br />

7/68-8/72 470 2) 30 / 2.300<br />

Ilo<br />

DL 325 1 70 x 85 327 7 / 2.500 50 Hakoboss; Schmiedag 600/24 7 / 2.500<br />

DL 365 1 74 x 85 366 7 / 2.500 50 Hakoboss<br />

DL 425 1 80 x 85 427 8 / 3.000 55,5 Hakotrac D 12 1964- 8 / 3.200<br />

32


Zweitakt-Dieselmotoren im Schlepperbau (Fortsetzung)<br />

Motor Zyl. Bohrung x Hubraum Leistung (PS/ Gewicht Eingebaut Baujahr Produk- Leistung im Schlepper<br />

Hub (mm) (cm3) bei U/min) (kg) in Schlepper tionszahl (PS/bei U/min)<br />

DL 660 1 90 x 104 662 12 / 2.000 85 Agria 1900 D 1956-68 ca. 7.300 12 / 2.000<br />

Mulag DM 3, DM 4 1957 12 / 2.000<br />

Mulag MD 14-3, MD 14-4 1960 14 / 2.100<br />

Normag N 12 1956-57 ca. 30 12 / 2.000<br />

Schneider GT 12 1960-61 12 / 2.000<br />

Ursus Bambi 1956-60 ca. 250 12 / 2.000<br />

DL 661 1 90 x 104 662 12 / 1.970 (?) 102 Fendt Dieselross FL 114 1957-59 468 12 / 1.970<br />

Jenbacher<br />

JW 35 2 92 x 105 1.396 35 / 2.500 – 180 Lindner JW 35/53 1953-54 40 / 3.000<br />

40 / 3.000<br />

Junkers<br />

1HK/65A 1 65 x 210 697 12,5 / 1.500 235 Deuliewag Ju 13, S 1935-38 12-14 / 1.500<br />

(120+90) Deuliewag DA 13 1936-38 13-14 / 1.500<br />

Grams LKS 1934-38 12,5 / 1.500<br />

Hanno<br />

Wurr 123 Typ F 1936-37 12,5 / 1.500<br />

2HK/65A 2 65 x 210 1.394 25 / 1.500 345 Deuliewag J 25 1936-38 27-28 / 1.500<br />

(120+90) Deuliewag DA 28 um 1939 27-28 / 1.500<br />

Wurr 251/2 Typ F 1936-37 25 / 1.300<br />

Vevey 1936-58<br />

Rip<br />

Lindner<br />

RL 9 1 80 x 100 503 9 / 1.800 Lindner HRL 9 1957-62 945 9 / 1.800<br />

MAP<br />

2 H 88 2 88 x 204 2.482 30 / 1.500 MAP DR 3 1947-51 zusammen 30 / 1.500<br />

(102+102) MAP DR 30, DR 40 1951-55 ca. 15.000 24-35 / 1.500<br />

MWC<br />

D 168 1 85 x 120 681 15 / 1.800 MWC Treff 15, Unitrak 1953-54 15 / 1.800<br />

Nissan Diesel<br />

UD 4 4 110 x 130 4.942 180 / 2.400 Upton 180 um 1969 (einstellig) 180 / 2.400<br />

UD 5 5 110 x 130 6.177 225 / 2.400 Upton 225 um 1969 (einstellig) 225 / 2.400<br />

Normag<br />

L 114 1 110 x 135 1.283 18 / 1.500 196 Normag F 12, B 1953-54 ca. 750 12 / 1.500<br />

(ab Normag K 12 1954-56 ca. 3.000 12 / 1.500<br />

1958: Normag K 13 a 1957 ca. 500 13 / 1.500<br />

O&K Normag K 15 a 1957 ca. 250 15 / 1.500<br />

113 R1 Normag F 16, B 1954 ca. 100 16 / 1.500<br />

DL) Normag K 16 1954-56 ca. 1.600 16 / 1.500<br />

Normag K 18 a 1956-57 ca. 900 18 / 1.500<br />

Lux-Trac NH 20 1958-60 18 / 1.500<br />

SFV 203 D/DV 1958-60 18 / 1.500<br />

L 214 2 110 x 135 2.566 36 / 1.500 Lux-Trac NH 35 1958-60 16 35-38 / 1.500<br />

(O&K 113 R2 DL)<br />

Sachs-Diesel<br />

400 L 1 80 x 80 402 8 / 3.000 70 Holder A 8 1963-64 400 8 / 2.600<br />

500 W 1 80 x 100 503 10 / 2.200 88,5 Holder B 10 1951-59 10 / 2.200<br />

Holder A 10 1953-59<br />

Deutz-Wien Farmer 1954-57 ca. 25<br />

Grunder TK 15 1953-57 350<br />

Hummel DT 54 1956-58<br />

Schmiedag Hansa 50 1952-57<br />

Ursus C 10 Bambi 1953-56 ca. 100<br />

600 L 1 88 x 100 608 12 / 2.200 92 – 104 Holder B 12 8/57-12/67 12 / 2.200<br />

A 12, A13 11/57-3/66<br />

Deutz-Wien Farmer 1957 2<br />

Grunder TK 15 L 1957-61 663<br />

Schmiedag Hansa 50 1957-59<br />

Hummel A9, DT 58/FS, T12 1957-68<br />

Sulzer 5)<br />

1 ZG 7 1 70 x 200 770 18 / 1.800 Meili 1 ZG 1945-51 18 / 1.800<br />

(100 + 100)<br />

2 ZG 7 2 70 x 200 1.539 40 / 2.000 Beriko kleiner 20 40 / 2.000<br />

(100 + 100) Bührer BG 2 ZG 7 1942-43 55 36 / 1.800<br />

Meili 2 ZG 1945-51 36 / 1.800<br />

Motrac 1945-49 40 / 2.000<br />

3 ZG 7 3 70 x 200 2.309 62 / 2.000 Meili 3 ZG 1945-51 62 / 2.000<br />

(100 + 100)<br />

4 ZG 7 4 70 x 200 3.079 80 / 2.000 Meili 4 ZG 1945-51 80 / 2.000<br />

(100 + 100)<br />

Stihl<br />

136 1 85 x 94 533 12 / 2.100 95 380 1957-58 10 / 2.000<br />

130 1 82 x 120 634 12 / 2.000 140 1948-51 12 / 2.000<br />

131 A 1 90 x 120 763 14 / 1.850 95 140 1951-55 zusammen 12 / 1.750 – 14 / 1.850<br />

MWC Unitrak 1951-53 kleiner 2.000<br />

131 B 95 – 105 144 1955-58 14 / 1.850<br />

381 1957-59 14 / 1.850<br />

S 15 1959-61 14-15 / 1.890<br />

160 A 2 90 x 120 1.527 26-28 / 1.850 175 S 20 1959 20<br />

TWN<br />

LT 85 1 85 x 94 533 12 / 2.800 70 Lanz Alldog A 1215 1953-54 2.115 12 / 2.800<br />

LT 85 D 1 85 x 94 533 13 / 2.800 76 Lanz Alldog A 1305 1/55-12/56 2.885 13 / 2.800<br />

Lanz Alldog A 1315 1/57-?/58 kleiner 500<br />

Lanz Bulldog D 1306 3/55-12/56 2.350<br />

530 1 85 x 94 533 11 / 2.500 – 2.600 76 Lanz Bulli D 1106 10/56-7/58 ca. 1.300 11 / 2.500 – 2.600<br />

(Lanz) 103 1 85 x 94 533 12 / 2.600 76 Lanz Diesel D 1206 9/58-3/60 ca. 1.600 12 / 2.600<br />

Zanker<br />

M 1 1 100 x 130 1.021 14 / 1.400 Zanker M 1 1949-50 zusammen 12-15 / 1.250 – 1.500<br />

Bautz B 14 AS 1950-51 wenige 100 14 / 1.400<br />

1) Typen 1250, 1700, 2200 und 3300 zusammen; 2) Neuzulassungen in Deutschland; 3) an der Zapfwelle; 4) am Zughaken; 5) Lizenzbauten bei Bührer und Mägerle<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

33


PORTRÄT Hanomag Robust 800-6<br />

GEWAGTER UMBAU EINES RAREN KLASSIKERS<br />

Puristenschreck<br />

Nein! Wir wollen an dieser Stelle keine Diskussion darüber<br />

entfachen, was geht und was nicht geht. Dies ist die<br />

Geschichte von einer nicht ganz einfachen Suche nach<br />

einem Exoten, einer aufwendigen Restaurierung und<br />

einem außergewöhnlichen technischen Konzept.<br />

Die Kraft des Hanomag Robust<br />

800-6 lässt sich bereits im Stand<br />

unschwer erahnen.<br />

Wahrhaft exotisch:<br />

ein Hanomag mit<br />

Autobahn-<br />

Zulassung.<br />

34


Der Hanomag-typische Vorderachsstabilisator wurde stark modifiziert,<br />

aber die klassische Optik konnte erhalten bleiben.<br />

An den Vorderrädern wurden mächtige Trommelbremsen installiert.<br />

Wenn Rudolf Wehner aus Utt -<br />

richshausen südlich von Fulda<br />

seinen blauen Großschlepper<br />

aus der Halle holt, sieht<br />

selbst ein Laie auf den ersten Blick, dass<br />

es sich nicht um einen gewöhnlichen Hanomag<br />

handelt. Es ist ein Hanomag Robust<br />

800-6, der dem staunenden Betrachter<br />

da entgegen rollt. Für viele Freunde<br />

der Marke und Kenner der Klassikerszene<br />

fast ein Mythos. Von der Sechszylinder-<br />

Version des Robust 800 wurde nur eine<br />

Handvoll Prototypen gebaut. In Serie ging<br />

er nie.<br />

Der seinerzeit gängige Vierzylinder war<br />

der Nachfolger des R 460. Ab Juli 1964<br />

kam er mit dem Vierzylinder-Vorkammerdiesel<br />

D 941, der sonst in Baumaschinen<br />

eingesetzt wurde, zu den Kunden. Mit fast<br />

sieben Litern Hubraum stießen die Hannoveraner<br />

damit in neue Dimensionen<br />

vor. Technisch, optisch und hinsichtlich<br />

des Anwendungsspektrums ging er bis auf<br />

den legendären Hanomag R 40 zurück.<br />

Wie dieser war auch der Robust 800 als einer<br />

der schwersten Schlepper seiner Zeit<br />

eher als Zugmaschine konzipiert denn<br />

als echter Ackerschlepper. Und weil die<br />

schiere Kraft dabei als das Maß aller Dinge<br />

angesehen wurde, wollte die Hanomag allem<br />

Anschein nach noch einen draufsetzen.<br />

Dem 800-6 wurde der ebenfalls der<br />

hauseigenen Radlader- und Planierraupenproduktion<br />

entstammende Sechszylinder<br />

D 961 eingepflanzt.<br />

Ambitioniertes Projekt<br />

Mit den gleichen Zylinderabmessungen<br />

wie der D 941 konnte er aus sagenhaften<br />

10,2 Litern Hubraum schöpfen und erreichte<br />

– gegenüber den schon eindrucksvollen<br />

75 PS seines kleinen Bruders – gute<br />

110 Pferdestärken bei nicht mehr als 1.800<br />

Umdrehungen pro Minute. Kraft und<br />

Sound des D 961 beeindruckten auch<br />

zahlreiche Eigner „normaler“ 800er, die<br />

ihre Schlepper daraufhin auf den Sechszylinder<br />

umrüsteten.<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

Ob es sich<br />

bei Rudolf<br />

Wehners Robust<br />

800-6 um<br />

ein Original<br />

oder einen nachträglichen<br />

Umbau<br />

handelt, ist hier allerdings<br />

von sekundärer Bedeutung.<br />

Der Schlepper war nämlich die Ausgangsbasis<br />

für ein ambitioniertes Projekt,<br />

das seinesgleichen sucht. Schon in frühen<br />

Jahren hatten es dem Hessen die schweren<br />

Arbeitsmaschinen angetan. Von einem<br />

Bauernhof abstammend, war der Weg zum<br />

klassischen <strong>Traktor</strong> nicht sehr weit. Lange<br />

Zeit ließ der Beruf kaum Zeit für das<br />

Hobby. Mehr als zehn Jahre ist es her, dass<br />

er einen großen Lanz-Schlepper restaurierte.<br />

Und wer kennt das nicht: Wenn ein<br />

Eigenentwicklung<br />

auf hohem<br />

Niveau: Rudolf<br />

Wehner zeigt die<br />

Trapezblattfedervorderachse.<br />

schöner Schlepper erst<br />

mal in der Halle steht, dann<br />

will er auch bewegt und das Hobby<br />

mit anderen geteilt werden.<br />

Keine Angst vor Schwermetall<br />

Nach den ersten <strong>Traktor</strong>treffen wuchs der<br />

Aktionsradius immer weiter. So kam Rudolf<br />

Wehner schnell an die Mobilitätsgrenzen,<br />

die mit einem Lanz Bulldog auf eigener<br />

Achse zu ziehen sind. Ein Tieflader<br />

war für ihn aber von Beginn an keine Option.<br />

Und das, obwohl sich Rudolf Wehner<br />

da schon längst nicht mehr vor großen Ge-<br />

35


PORTRÄT Hanomag Robust 800-6<br />

Das Plus an Geschwindigkeit<br />

realisierte Rudolf<br />

Wehner durch die<br />

Verlängerung der<br />

Übersetzung.<br />

räten bange machen ließ. Seit mehr als<br />

vierzig Jahren arbeitet der Abschleppunternehmer<br />

mit schweren Zugfahrzeugen,<br />

denn er hat sich auf das Bergen und Abschleppen<br />

von Lastwagen spezialisiert.<br />

Seine Firma verfügt über eine gut ausgestattete<br />

Werkstatt, und als zweites unternehmerisches<br />

Standbein hat der Ingenieur<br />

eine Metallverarbeitung mit angeschlossenem<br />

Maschinenbau ins Leben gerufen.<br />

So kam Wehner auf eine ganz andere,<br />

unkonventionelle Idee: „Zumindest im<br />

deutschen Raum müsste ein Treffen binnen<br />

eines Tages auf eigener Achse erreichbar<br />

sein“, so die ehrgeizige Vor -<br />

stellung. „Die blauen Schilder der<br />

Kraftfahrtstraße wurden da richtiggehend<br />

zum Fanal, von den Autobahnen gar<br />

nicht zu sprechen“, erinnert sich der Hesse.<br />

Denn wegen der reinen Distanz wäre<br />

ein solches Vorhaben nicht zu realisieren<br />

gewesen, wenn diese meist kürzesten Verbindungswege<br />

nicht nutzbar gemacht<br />

werden könnten. Damit war das Ziel eng<br />

umrissen: Rudolf Wehner wollte einen<br />

historischen Schlepper mit Autobahnzulassung!<br />

Von Anfang an war klar, dass dafür die<br />

reine Lehre etwas aufgeweicht werden<br />

müsste. Das Ergebnis würde Kompromisse<br />

zwischen Original und moderner Technik<br />

aufweisen. Doch bevor er sich dieser<br />

technischen Herausforderung überhaupt<br />

stellen konnte, musste ein geeigneter<br />

Schleppertyp als Basis gefunden werden.<br />

Für den Umbau sollte ein Großschlepper<br />

herhalten, der von der Motorleistung her<br />

kraftvoll genug sein würde, das gewünschte<br />

Tempo zu erreichen.<br />

Fundort Niederlande<br />

Dem erfahrenen Ingenieur war von Beginn<br />

an bewusst, dass die Geschwindigkeit<br />

über eine Getriebemodifikation zu<br />

verwirklichen ist. Dafür, so riet ihm ein<br />

Bekannter, ist einzig ein großer Hanomag<br />

geeignet. So kam Rudolf Wehner dem Robust<br />

800 auf die Spur. Der hat – als Vierwie<br />

als Sechszylinder – ein einfach aufgebautes,<br />

gerade verzahntes Fünfganggetriebe.<br />

Die Kraftübertragung des Nachfolgemodells<br />

Robust 900 wäre für diesen<br />

Umbau zu komplex gewesen.<br />

Der Hesse suchte gezielt und wurde in<br />

den Niederlanden fündig. Im Jahr 2008<br />

brachte er das Objekt seiner Begierde nach<br />

Uttrichshausen – allerdings im Schrottzustand.<br />

So stand als erster Schritt eine<br />

Komplettrestaurierung an, in dessen Ver-<br />

Technische Daten - Hanomag Robust 800 - 6<br />

Modell Robust 800 - 6<br />

Bauzeit 1964 – 1969<br />

Stückzahl<br />

ca. 6. + zahlreiche Umbauten<br />

Motor Hanomag D 961<br />

Verfahren<br />

Vorkammer<br />

Kühlung<br />

Wasser<br />

Zylinderzahl 6<br />

Hubraum (cm 3 ) 10.179<br />

Bohrung x Hub (mm) 120 x 150<br />

Leistung (PS/bei U/min) 110 bei 1.800<br />

Drehmoment (Nm/bei U/min) 511 bei 1.000 – 1.300<br />

Getriebe<br />

Einzelanfertigung<br />

Gänge v/r 5 / 1<br />

Höchstgeschw. (km/h) 85<br />

Vorderachse<br />

querliegende Blattfeder, aus DB Lkw<br />

Leergewicht mit Kabine (kg) 4.400<br />

Zul. Gesamtgewicht (kg) 4.800<br />

Länge (mm) 4.350<br />

Breite (mm) 2.150<br />

Höhe mit Kabine (mm) 2.300<br />

Radstand (mm) ca. 2.650<br />

Bodenfreiheit (mm) ca. 350<br />

Wendekreis (m) ca. 12,0<br />

Spurweite v/h (mm) ca. 1.500 / 1.670<br />

Bereifung vorn<br />

FULDA 9,5 R 17,5 - 129 / 127 M<br />

Bereifung hinten<br />

NOKIAN TRI 2 480 – 80 R 30 – 157 G<br />

Ausstattung<br />

geschlossene Kabine, hydraulische Zweikreisbremse<br />

(mit Druckluftansteuerung),<br />

Spezialtank (320 Liter), hinterer Auf -<br />

prallschutz, Vorderachse vom DB-Lkw<br />

Kaufpreis (DM)<br />

Einzelstück<br />

36<br />

Bremskraftverteiler<br />

Druckluftbetriebener<br />

Bremskraftverstärker<br />

Fotos: B. Wistinghausen


lauf auch der Einbau einer Austauschmaschine<br />

nicht zu umgehen war. Der gut 845<br />

Kilogramm schwere Sechszylinder wurde<br />

völlig original belassen, sogar die<br />

Plombe an der Einspritzpumpe ist noch<br />

vorhanden. Denn die niedrige Nenndrehzahl<br />

von 1.800 Umdrehungen pro Minute<br />

sollte keinesfalls erhöht werden, damit<br />

der Kurbeltrieb bei Dauervollgas auf der<br />

Autobahn keinen Schaden nimmt.<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

Der mächtige Reihensechszylinder ist bis hin zur Plombe an der Einspritzpumpe im<br />

Originalzustand belassen.<br />

Das Armaturenbrett musste den Leistungsverhältnissen und Einsatzbedingungen entsprechend<br />

angepasst werden.<br />

Intensive Zahnbehandlung<br />

Rudolf Wehner wollte dem mächtigen<br />

Motor nicht einmal eine Steigerung von<br />

100 Umdrehungen zumuten – und das<br />

war auch gar nicht nötig. Der Hesse fand<br />

ein Spezialunternehmen, das dem Getriebe<br />

für gutes Geld ein komplett neues Innenleben<br />

verabreichte. Der ehrgeizige<br />

Plan war natürlich nicht ganz billig zu realisieren.<br />

„Die Übersetzungen wurden verlängert<br />

und die Getrieberäder aufeinander abgestimmt<br />

– wir konnten die erreichbaren<br />

Geschwindigkeiten im Voraus berechnen“,<br />

so Wehner. „Der dritte Gang geht bis<br />

20, der vierte erreicht 60 und beim fünften<br />

Gang stehen schließlich knapp 100 Kilometer<br />

pro Stunde an.“ Trotz der längeren<br />

Übersetzung hat der Sechszylinder genug<br />

Drehmoment, so dass Rudolf Wehner<br />

meistens im zweiten Gang anfahren kann.<br />

Dies belegt unter anderem, wie richtig die<br />

getroffene Wahl war.<br />

Die Tests und Tüfteleien sollten jetzt erst<br />

richtig beginnen. Denn um den Segen des<br />

TÜV zu erlangen, musste auf Basis des<br />

modifizierten Triebstranges nun ein stimmiges<br />

Gesamtpaket zusammengestellt werden.<br />

Dies hatte nicht nur fahr- und bremsbar,<br />

sondern vor allem verkehrssicher zu<br />

sein. Schon die Recherche nach zugelassen<br />

Pneus erwies sich als schwierig, besonders<br />

für die Hinterachse. Nach Rudolf Wehners<br />

Informationen gibt es weltweit nur den einen<br />

Hersteller, aber immerhin waren die<br />

Blockprofilreifen (Nokian TRI 2; Breite 479<br />

Millimeter / Durchmesser 1.530 Millimeter)<br />

käuflich zu erwerben. Selbst diese sind<br />

nicht für mehr als 85 Kilometer pro Stunde<br />

zugelassen. Alles weitere war reine „Bastelarbeit“<br />

auf höchstem Niveau.<br />

Um einen Schlepper von knapp fünf<br />

Tonnen mit einem Wohnwagen von zusätzlichen<br />

eineinhalb Tonnen aus Tempo<br />

85 zum Stehen zu bringen, braucht es eine<br />

leistungsfähige Bremsanlage an allen vier<br />

Rädern. Die druckluftunterstützte hydraulische<br />

Anlage wurde einem Hanomag-<br />

Radlader entnommen. Dabei fielen die<br />

vorderen Trommeln mit etwa 250 Millimeter<br />

Durchmesser deutlich kleiner aus<br />

als die der Hinterräder. Zur ausgewogenen<br />

Verteilung musste nach vorne eine erheblich<br />

stärkere Bremsleistung geleitet<br />

werden als nach hinten, damit hinten die<br />

gewaltigen Räder nicht ständig blockieren.<br />

Hinten wurden dafür kleinere Radbremszylinder<br />

montiert, die von einem<br />

kleinen Lkw stammen. Ebenfalls aus einem<br />

alten Mercedes-Lastwagen der 60er-<br />

Jahre stammt der druckluftbetriebene<br />

Bremskraftverstärker. Er wird wiederum<br />

hydraulisch vom Fußpedal angesteuert.<br />

Für die Erzeugung des notwendigen Arbeitsdrucks<br />

wurde ein kleiner Kompressor<br />

verbaut, der aus Platzgründen hinter dem<br />

Fahrersitz angebracht ist. Er leistet 8,5 bar<br />

und springt – bei eingeschalteter Zündung<br />

– automatisch an, wenn der Druck<br />

im System unter 7 bar fällt. Unter der Hinterachse<br />

wurde dazu ein entsprechender<br />

Druckvorratsbehälter installiert. Zur Sicherheit<br />

wurde die Anlage über einen separaten<br />

Bremsdruckverteiler als Zweikreissystem<br />

konzipiert.<br />

Ebenfalls wichtig für die Fahrsicherheit<br />

ist die Konstruktion der Vorderachse.<br />

Entsprechend der anvisierten Geschwindigkeit<br />

musste die Bremse modifiziert werden.<br />

Auch bei höheren Geschwindigkeiten<br />

muss jederzeit eine fahrdynamische Beherrschbarkeit<br />

gewährleistet sein. So darf<br />

die Achse weder flattern noch springen.<br />

Nachdem Rudolf Wehner das Gesamtgewicht<br />

ermittelt hatte, wurde daraus die<br />

Schränkung der vorderen Blattfeder abgeleitet.<br />

Die Achse entnahm er wiederum ei-<br />

37


PORTRÄT Hanomag Robust 800-6<br />

Nach zweieinhalb Jahren<br />

technischer Arbeit stellte<br />

die Fahrzeugabnahme ein<br />

weiteres Hindernis dar.<br />

Das simple Fünfganggetriebe ist wie ehedem unsynchronisiert<br />

und erfordert entsprechendes Fingerspitzengefühl.<br />

Original neben Optimierung: Bremse und Handbremse, dazwischen<br />

das Fußgaspedal.<br />

nem historischen Lkw mit dem Stern auf<br />

dem Kühler.<br />

„Das ursprüngliche Federpaket mit sieben<br />

Blättern haben wir zu einer Parabelfeder<br />

mit zwei Blättern umkonstruiert.“ so<br />

der Hesse. Dank dieser Bauart steht der<br />

Schlepper waagerecht und federt Unebenheiten<br />

auch bei hohen Geschwindigkeiten<br />

hinreichend ab. Die originale Vorderachse<br />

stützt sich nach hinten, wie bei den großen<br />

Hanomag ihrer Zeit üblich, über einen<br />

pendelnden Stabilisator am Rumpf ab.<br />

Dieser Umstand machte die Achse besonders<br />

geeignet, auch wenn die Konstruktion<br />

38<br />

modifiziert und angepasst werden musste.<br />

„Sie hatte nur 20 Prozent der Stabilität, die<br />

wir brauchten“, beschreibt Rudolf Wehner<br />

den Aufwand. „Die hintere Kugel -<br />

aufhängung hatte im Original etwa 20 Millimeter<br />

Durchmesser. Wir ersetzten sie<br />

durch ein Teil mit 55 Millimetern.“<br />

Administrativer Hürdenlauf<br />

Fast zweieinhalb Jahre dauerten die Arbeiten.<br />

Dann stand der Rohbau soweit,<br />

dass eine Abnahme ins Auge gefasst werden<br />

konnte. Und wie nicht anders zu erwarten,<br />

fing der Aufwand jetzt erst richtig<br />

an, denn der TÜV wartete keineswegs interessiert<br />

auf eine individuelle Fahrzeuggattung<br />

wie Rudolf Wehners Spezial-Robust.<br />

„Ich weiß gar nicht mehr, wie viele<br />

Niederlassungen vom TÜV ich angerufen<br />

habe“, so der Hesse im Nachhinein. „Die<br />

meisten waren nicht einmal bereit, sich<br />

mit dem Fahrzeug ernsthaft auseinanderzusetzen.<br />

,Was wollen Sie denn mit einem<br />

<strong>Traktor</strong> auf der Autobahn?’ war häufig die<br />

Reaktion.“<br />

Auch wurde gleich reihenweise infrage<br />

gestellt, ob überhaupt jemand in der Lage<br />

sein würde, so einen Umbau abnahmewür-


Hinter dem Sitz befindet sich der Kompressor für die Bremsanlage.<br />

Zwingend ist ein mächtiger Rammschutz für den großen Tank.<br />

Der Druckluftvorratsbehälter sitzt am Hinterrad.<br />

Den Federweg der Blattfeder begrenzt ein Anschlagpuffer.<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

dig durchführen zu können. Rudolf Wehner<br />

war zwischenzeitlich nach mehr als<br />

120 Telefonaten so genervt, dass er den Hanomag<br />

schon in England anmelden wollte,<br />

weil es dort günstigere Zulassungsvorschriften<br />

gibt. In immer größeren Radien<br />

wurde telefoniert, bis er im Raum Berlin<br />

endlich fündig wurde: „Die Leute dort<br />

horchten zumindest schon mal positiv auf.<br />

Da war ein Grundinteresse, sich mit der<br />

ungewöhnlichen Materie zu befassen.“<br />

Rudolf Wehner ließ – auf eigene Kosten<br />

wohlgemerkt – zwei Fachleute anreisen.<br />

Die prüften einen ganzen Tag lang, ließen<br />

sich Unterlagen und Pläne zeigen, machten<br />

Probefahrten. Am Ende eines langen<br />

Tages signalisierten sie grünes Licht für<br />

eine Abnahme. Doch damit war die Arbeit<br />

natürlich noch lange nicht zu Ende. Dass<br />

schließlich auch die meisten der alten<br />

Blechteile erneuert und zum Teil modifiziert<br />

werden mussten, rückt vor den hohen<br />

administrativen Hürden schnell in<br />

den Hintergrund.<br />

Die vorderen Kotflügel wurden neu gefertigt,<br />

da sie für die Abnahme eines solchen<br />

Gefährts notwendig sind. Die hinteren<br />

Abdeckungen beinhalten klassische<br />

Kotflügelverbreiterungen wie im Automobilsport,<br />

da die Nokian TRI 2 breiter sind<br />

als alle ursprünglich für den Robust 800<br />

vorgesehenen Reifen. Bei einem Dieselverbrauch<br />

jenseits der 20 Liter auf 100 Kilometer<br />

erschien es Rudolf Wehner angemessen,<br />

einen großen Tank zu verbauen,<br />

damit der angestrebte Aktionsradius nicht<br />

durch permanente Tankstopps eingeschränkt<br />

wird. Für den 320 Liter fassenden<br />

Behälter kam nur ein Platz in Frage,<br />

hinter der Fahrerkabine. Für den obligatorischen<br />

TÜV-Segen wurde ein massiver<br />

Aufprallschutz gefordert und verbaut.<br />

Auf verschiedenen Touren bis nach Dänemark<br />

oder Südtirol hat Rudolf Wehner<br />

die Tauglichkeit seines Reiseschleppers<br />

mittlerweile mehrfach unter Beweis gestellt.<br />

Und noch immer zücken Ungläubige<br />

auf der Autobahn ihre Kameras und filmen<br />

den einzigen Oldtimerschlepper<br />

Deutschlands mit offizieller Autobahnzulassung.<br />

Besonderen Wert hat der Hesse<br />

darauf gelegt, dass das Fahrzeug weiter als<br />

Ackerschlepper in den Papieren steht. Dadurch<br />

gilt ein Lkw-Überholverbot für ihn<br />

nämlich ebensowenig wie die bei den<br />

Brummis vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten,<br />

wie er augenzwinkernd verrät.<br />

Durch den ausgesprochen erfolgreichen<br />

und gelungenen Umbau ist der Ingenieur<br />

Der blaue Riese polarisiert in der Öffentlichkeit,<br />

doch die Faszination überwiegt.<br />

auf den Geschmack gekommen, denn er<br />

weiß jetzt, was technisch – und auch mit<br />

TÜV-Segen – möglich ist. „Leistung und<br />

Gewicht zwingen mich auf der Autobahn<br />

fast immer, unter Vollgas zu fahren. Die<br />

Geräuschkulisse ist infernalisch und auf<br />

die Dauer schon nervenaufreibend. Ich<br />

würde gerne auch während der Reise mal<br />

Radio hören – geht aber nicht.“<br />

So ist denn ein neuer und wiederum<br />

leistungsgesteigerter Umbau geplant und<br />

bereits begonnen. Grundlage ist ein Steyr<br />

Plus 1100, gebaut 1971. Schon durch sein<br />

schrägverzahntes Getriebe läuft dieser<br />

deutlich leiser als der Hanomag. Dem einem<br />

Steyr 1400 entnommenen, 6,6 Liter<br />

großen Sechszylindermotor wären mit<br />

Turbolader und Ladeluftkühler 190 PS zu<br />

entlocken. Schätzungsweise Tempo 130<br />

könnten damit unter dreiviertel Last erreicht<br />

werden. Wir sind gespannt.<br />

Und was sagt der Purist zum schnellen<br />

Hanomag Robust 800-6 auf den verschiedenen<br />

Schleppertreffen? Rudolf Wehner<br />

weiß um den Zwiespalt, den der blaue<br />

Riese auslöst. Doch es überwiegt die Faszination.<br />

Bodo Wistinghausen<br />

39


PORTRÄT Unimog U 45 (421) mit Schmidt-Schneefräse VF 1-b<br />

KLASSIKER IM WINTERLICHEN RÄUMDIENST<br />

Schmidteinander im Harz<br />

Seit 42 Jahren verrichtet ein Unimog mit Schmidt-Schneefräse seinen Winterdienst im<br />

Oberharz. Ein Ende der Karriere ist nicht abzusehen, denn das Fahrzeug besticht durch<br />

Handlichkeit und Zuverlässigkeit.<br />

40


Schneehöhen bis 1,35 Meter lassen sich in einem Zug räumen –<br />

sofern der Weg mindestens 2,2 Meter breit ist.<br />

Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge<br />

hat nicht nur Wanderern und<br />

Wintersportlern einiges zu bieten.<br />

Zehntausende Oldtimerfreunde<br />

pilgern alljährlich auf den sagenumwobenen<br />

Brocken, um den altgedienten Dampfrössern<br />

der Harzer Schmalspurbahnen bei<br />

ihrer anstrengenden Arbeit beizuwohnen.<br />

Historische Technik macht sich saisonal<br />

auch abseits der Schienenstränge nützlich.<br />

Die Bergstadt St. Andreasberg liegt 500 bis<br />

720 Meter über dem Meeresspiegel. Von<br />

November bis März sind Schneefälle hier<br />

keine Ausnahme und können schon einmal<br />

etwas großzügiger ausfallen. Lassen<br />

sich die Mengen nicht mehr mit dem<br />

Schneepflug bewältigen, muss eine Fräse<br />

ans Werk – und das erledigt seit 42 Jahren<br />

ein- und derselbe Unimog!<br />

Die Kraft der zwei Herzen<br />

Zum Einsatz gelangen ein Unimog U 45 der<br />

Baureihe 421 mit Schmidt-Vorbaufräse –<br />

ein einst weit verbreitetes Ensemble. Die<br />

Firma Schmidt aus St. Blasien im nicht<br />

minder schneeverwöhnten Südschwarzwald<br />

hatte bereits in den 1960er-Jahren die<br />

VF 1 mit zwei Metern Räumbreite entwickelt,<br />

die zunächst am St. Andreasberger<br />

Unimog verbaut wurde. Anfang der<br />

1980er-Jahre wurde sie durch das Nachfolgemodell<br />

VF 1-b mit 2,2 Metern Arbeitsbreite<br />

ersetzt. Eine Schneefräse braucht<br />

Kraft – mehr Kraft als sie die Antriebsmotoren<br />

einstiger Unimogs liefern konnten. Daher<br />

werkelt auf der Ladepritsche ein Mercedes-Benz-Sechszylinder<br />

des Typs OM<br />

352 mit satten 135 PS. Wahlweise war einst<br />

sogar der OM 352 A mit Turbolader und<br />

156 PS lieferbar. Dazu gehören in jedem<br />

Fall eine eigene Elektrik mit zwei Batterien<br />

und Drehstromlichtmaschine sowie ein eigener<br />

Kraftstofftank mit 120 Litern Inhalt –<br />

genug für rund acht Arbeitsstunden.<br />

Verschlungene Wege<br />

Dem Antrieb nachgelagert ist ein Ensemble<br />

aus Gruppen- und Klauengetriebe, mit<br />

dem sich die Frästrommeldrehzahl in vier<br />

Stufen regulieren läßt – und damit die<br />

Auswurfweite, die je nach Trommeldrehzahl<br />

seitlich 4 bis 22 Meter und nach vorne<br />

5 bis 25 Meter beträgt. Mindestens ebenso<br />

entscheidend wie die Weite ist die Richtung,<br />

weshalb sich die beiden Auswurfkamine<br />

unabhängig voneinander hydraulisch<br />

um 360 Grad drehen lassen. Verlief<br />

die Antriebswelle zur Fräse bei frühen<br />

Ausführungen der VF 1 direkt durch das<br />

Fahrerhaus, drehte Schmidt die Antriebseinheit<br />

später um und übertrug die Kraft<br />

über eine Triplexkette am Fahrzeugheck<br />

auf eine unterhalb der Achsen verlaufende<br />

Gelenkwelle, die vorne in der Fräse mündet.<br />

Hier ist ein weiteres Verlagerungsgetriebe<br />

erforderlich, dessen Stirnräder sich<br />

den Weg zum Antrieb der Trommelwellen<br />

bahnen. Was sich kompliziert liest, funktioniert<br />

in der Praxis erstaunlich zuverlässig,<br />

weiß Jürgen Libitowski zu berichten,<br />

Der Kasten am Heck beinhaltet<br />

die Triplexkette des Fräsenantriebs,<br />

Schneeketten sorgen für<br />

rutschfreien Vortrieb in unwegsamem<br />

Terrain.<br />

Je nach Drehzahl der Frästrommel<br />

sind Auswurfweiten bis 22 Meter zur<br />

Seite und 25 Meter nach vorn möglich.<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

41


PORTRÄT Unimog U 45 (421) mit Schmidt-Schneefräse VF 1-b<br />

in dessen Händen die Betreuung des antiken<br />

Räumgerätes liegt: „Bislang hatten wir<br />

an der Fräse fast nur Kleinigkeiten zu reparieren.<br />

Der einzige größere Posten war das<br />

Getriebe vorne in der Fräse, dessen Ölkreislauf<br />

die Firma Schmidt offensichtlich<br />

etwas zu knapp bemessen hat. Jedenfalls<br />

vergrößerte der Hersteller den Ölinhalt bei<br />

späteren Ausführungen.“<br />

Archaisches Geschoss: Seit 42 Jahren bewältigt der Unimog U 45 mit Schmidt-Schneefräse<br />

das weiße Wintergold in der Bergstadt St. Andreasberg.<br />

Technische Daten – Unimog U 45 mit Schmidt VF 1-b<br />

Typ Unimog U 45 (421)<br />

Technische Bezeichnung 421.123 (mit fester Kabine)<br />

Bauzeit 2/68 – 4/71<br />

Produktionszahl ca. 2.100<br />

Motordaten Fahrzeug Schneefräse<br />

Typ OM 615 OM 352<br />

Baumuster 615.911 352.988<br />

Verfahren Viertakt/Vorkammer Viertakt/Direkteinspritzung<br />

Kühlung Wasser Wasser<br />

Zylinderzahl 4 6<br />

Bohrung x Hub (mm) 87 x 92,4 97 x 128<br />

Hubraum (cm 3 ) 2.197 5.675<br />

Leistung (PS/bei U/min) 45 / 3.000 135 / 2.800<br />

Drehmoment (Nm/bei U/min) 121 / 2.000 360 / 1.700<br />

Batterie 12 V / 88 Ah 2 x 12 V / 105 Ah<br />

Lichtmaschine 14 V / 35 A 14 V / 35 A<br />

Fahrzeugdaten ohne Fräse mit Fräse<br />

Getriebe<br />

UG 2/27 – 6/14,53 GA<br />

Gänge v/r 6/2 – 20/8<br />

Höchstgeschw. (km/h) 57 – 63 30** / 40***<br />

Vorderachse<br />

AU 2/2 S-2,5<br />

Hinterachse<br />

HU 2/2 S-2,5<br />

Achsuntersetzung 1:8,8<br />

Länge (mm) 4.000 5.660<br />

Breite (mm) 1.825 2.200<br />

Höhe (mm) 2.230 – 2.260 2.410, mit Rundumleuchte: 2.700<br />

Radstand (mm) 2.250<br />

Bodenfreiheit (mm) 395 ca. 250<br />

Wendekreis (m) 10,35 11,6<br />

Spurweite (mm) 1.400<br />

Bereifung 10.5-20; 12.5-18; ohne Fräse auch 7.50-18; 10.5-18<br />

Leergewicht (kg) 2.700 5.050<br />

Zul. Gesamtgewicht (kg) 4.000 5.200<br />

Preis (DM) Unimog: 22.515* (11/69); Fräse: 73.130 (6/79)<br />

* mit Bereifung 10.5-20/6PR MPT, 20/8 Gängen, vorderer und hinterer Zapfwelle<br />

** mit Bereifung 10.5-20/8PR<br />

*** mit Bereifung 10.5-20/10PR<br />

Leistung lohnt sich<br />

In serienmäßigem Zustand verblieb die<br />

Antriebseinheit des Basisfahrzeuges. Den<br />

Unimog übernahm die Bergstadt St. Andreasberg<br />

am 1. März 1971. Anhand dieses<br />

Datums entlarven Kenner ihn nicht<br />

nur als einen der letzten Träger des „alten“,<br />

von 1956 bis 1972 am einstigen Verwaltungssitz<br />

Clausthal-Zellerfeld ausgegebenen<br />

Kennzeichens „CLZ“ (seit zwei<br />

Monaten ist diese Buchstabenkombination<br />

wieder erhältlich), sondern auch als einen<br />

der letzten Vertreter des Typs U 45.<br />

Noch im März 1971 setzte nämlich die Lieferung<br />

des U 52 ein, mit dem die Weiterentwicklung<br />

der Motorenpalette in den<br />

kleinen Unimogs ihren Abschluss fand.<br />

Hier war der 52 PS starke Mercedes-Benz<br />

OM 616 verbaut, der sich bis Ende 1988 in<br />

der Baureihe 421 und bis 1992 in der<br />

Nachfolgeserie 407 halten konnte. Der U 45<br />

muss hingegen noch mit dem OM 615 auskommen,<br />

der aus 2,2 Litern Hubraum<br />

45 PS schöpft. Das war einst ein willkommener<br />

Fortschritt gegenüber dem bis Anfang<br />

1968 im 421er-Unimog verbauten OM<br />

621 mit nur 40 PS aus zwei Litern, stellt<br />

angesichts des Fahrzeuggewichts von<br />

rund fünf Tonnen aber kaum mehr als ein<br />

gerade noch vertretbares Minimum dar.<br />

Gewichtiges Ensemble<br />

Ein Leistungsgewicht von 9 PS pro Tonne<br />

entspricht heutzutage dem eines bescheiden<br />

motorisierten Fernlastzuges, dessen<br />

Antrieb dem des Unimog aber eine deutlich<br />

fülligere Drehmomentkurve voraus<br />

hat. Bereits die öffentlichen Straßen in St.<br />

Andreasberg weisen Steigungen bis 18<br />

Prozent auf. Diese bewältigt der 45-PS-<br />

Unimog günstigenfalls mit Tempo 13 im<br />

dritten Gang. In diesem Geschwindigkeitsbereich<br />

hat das Getriebe zwecks Anpassung<br />

an wechselnde Fahrwiderstände<br />

glücklicherweise eine recht feine Gangabstufung<br />

zu bieten. Obenherum wird es dagegen<br />

„dünn“. Der sechste Gang lässt sich<br />

praktisch nur in der Ebene nutzen. Bereits<br />

an kaum sichtbaren Steigungen ist der<br />

fünfte Gang gefragt, in dem sich bis vier<br />

Prozent Steigung ein Marschtempo von<br />

knapp 40 km/h halten läßt. Schneller darf<br />

der Unimog ohnehin nur mit maximal 4,2<br />

Tonnen Gesamtgewicht unterwegs sein.<br />

Fotos: K. Tietgens<br />

42


Starke Typen.<br />

Die Antriebswelle der Fräse verläuft unter dem Fahrzeug – mehr Bodenfreiheit ist auf geräumtem<br />

Untergrund selten erforderlich.<br />

144 Seiten · ca. 250 Abb. · 22,1 x 26,6 cm<br />

€ [A] 15,40<br />

sFr. 21,90 € 14,95<br />

ISBN 978-3-86245-655-0<br />

Joystick für Aushub und Neigung des Vorbaus<br />

(links vom Lenkrad) und Bedienpult<br />

des Fräsaggregates (rechts vom Lenkrad).<br />

Die Ausrüstung mit der schweren und ausladenden<br />

Schmidt-Fräse bedingt ein Tempolimit<br />

von 30 oder 40 km/h – je nachdem,<br />

ob 8PR- oder 10PR-Reifen montiert<br />

sind. Neben einer gegenüber der (6PR-)Serie<br />

tragfähigeren Bereifung ist für den Fräsbetrieb<br />

die Ausstattung mit der einst aufpreispflichtigen<br />

Servolenkung Pflicht.<br />

Spuren im Schnee<br />

Die Wege zum Einsatzort sind zumeist<br />

kurz, so dass der Unimog einen großen Teil<br />

seiner Fahrstrecke im Fräsbetrieb zurücklegt.<br />

Dabei legt der Fahrer von den insgesamt<br />

20 Vorwärtsgängen meist eine der<br />

acht langsamsten Fahrstufen ein – und<br />

kann dabei zwischen jeweils vier Schnecken-<br />

und Kriechgängen im Bereich von<br />

0,1 bis 6 km/h wählen. Die Arbeitsbreite<br />

von 2,2 Metern ermöglicht das Befahren<br />

Der Mercedes-Benz-Sechszylinder Typ OM<br />

352 mit 135 PS ist auf der Ladefläche installiert<br />

und treibt die Fräse an.<br />

stündlich bis zu 1.100 Tonnen Schnee ihren<br />

Weg auf den Seitenstreifen oder ein nebenher<br />

fahrendes Transportfahrzeug.<br />

360 Seiten · ca. 800 Abb. · 19,1 x 22,7 cm<br />

€ [A] 15,40<br />

sFr. 21,90 € 14,95<br />

ISBN 978-3-7654-7786-7<br />

Der Anschaffungspreis von 100.000 Mark hat<br />

sich im Laufe der Jahrzehnte bezahlt gemacht.<br />

der meisten Gehwege, und Schneehöhen<br />

bis 1,35 Meter lassen sich in einem Arbeitsgang<br />

räumen. Türmt sich nicht allzu<br />

harter Schnee bis zu zwei Metern auf, hilft<br />

ein einfacher Trick. Man unterhöhlt die<br />

weiße Pracht und hebt die Fräse anschließend<br />

hydraulisch an, so dass die verbleibende<br />

Decke in sich zusammenfällt und<br />

nach Zurücksetzen im nächsten Arbeitsgang<br />

aus dem Weg geschafft werden kann.<br />

Mit dem links vom Lenkrad befindlichen<br />

Joystick läßt sich der Vorbau nicht nur anheben,<br />

sondern zwecks Anpassung an Unebenheiten<br />

zudem jeweils um 12 Grad zu<br />

beiden Seiten schwenken. So finden<br />

Komfort mit Grenzen<br />

Eine breite Blende oberhalb der Windschutzscheibe<br />

sorgt dafür, dass die<br />

Schneemassen nicht versehentlich im<br />

Sichtfeld des Fahrers landen. Alternativ<br />

bot Schmidt damals eine sogenannte Panoramakabine<br />

mit nach vorne geneigter<br />

Windschutzscheibe an. Als Raumwunder<br />

entpuppte sich – ungeachtet aller Fortschritte<br />

gegenüber dem Unimog 411 –<br />

aber auch diese nicht. Der Kopffreiheit<br />

und der Sicht nach schräg oben sind ebenso<br />

enge Grenzen gesetzt wie dem glücklicherweise<br />

kaum benötigten Beifahrerfußraum.<br />

In dieser Hinsicht brachte erst der<br />

Nachfolger 407 entscheidende Verbesserungen,<br />

der sich vom 421 ohnehin in erster<br />

Linie durch die neu konstruierte Kabine<br />

unterschied. Jüngere Konstruktionen<br />

verschiedener Bauarten machen sich<br />

längst auch im Oberharz nützlich. Daneben<br />

bewährt sich der 421er in St. Andreasberg<br />

aber nach wie vor als unentbehrlicher<br />

und vor allem zuverlässiger Helfer.<br />

Wirtschaftlich ist der zudem – nicht nur<br />

wegen des vertretbaren Kraftstoffverbrauchs.<br />

Der einst stolz anmutende Anschaffungspreis<br />

von rund 100.000 DM inklusive<br />

der etwas jüngeren Schneefräse<br />

relativiert sich im Hinblick auf die 42-jährige<br />

Einsatzzeit.<br />

Klaus Tietgens<br />

144 Seiten · ca. 180 Abb. · 22,3 x 26,5 cm<br />

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Faszination Technik<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013


PORTRÄT<br />

Herbst-Ernte mit Klassikern<br />

AUF DEM ACKER MIT LANZ, PAMPA & CO.<br />

Die letzte Ernte<br />

Schluss, Aus, Ende … Die letzte Erntezeit. Die Flächen werden verpachtet, der<br />

landwirtschaftliche Betrieb aufgegeben. Seit über 250 Jahren wurde der Hof von der<br />

Familie Herbst und ihren Vorfahren bewirtschaftet. Peter Böhlke war dabei, als die alten<br />

<strong>Traktor</strong>en zur finalen Ernte ausfuhren.<br />

Der Familienrat tagt nach dem Mittagessen.<br />

Den Vorsitz führt Rudolf<br />

Herbst. Der 80-Jährige ist auf dem<br />

Hof und in der Familie der Chef.<br />

So nennen ihn alle – in seiner Gegenwart<br />

Abtanken des Korns vom<br />

Mähdrescher auf den<br />

Schleppzug, geführt vom<br />

Lanz D 7506.<br />

und in seiner Abwesenheit. Sein Sohn Michael<br />

(52), Produktionsleiter in einer Druckerei,<br />

ist heute eher zuhause. Enkel Benjamin<br />

(23) – Benny genannt – hat unterwegs<br />

den Kuchen für die Kaffeerunde besorgt.<br />

Der gelernte Industriemechaniker macht<br />

derzeit die Weiterbildung zum staatlich geprüften<br />

Techniker. Um halb drei ist der<br />

zweite Sohn des Chefs von der Frühschicht<br />

zurück. Carsten Herbst (42) arbeitet als<br />

Glaswerker in der Industrie, gelernt hat er<br />

Landmaschinenmechaniker. Er wird bei<br />

der Ernte des Winterweizens den Mähdrescher<br />

fahren, einen Claas Consul mit 68 PS<br />

44


starkem Perkins-Motor. 1974 kostete dieser<br />

Claas 46.000 DM und galt mit einer<br />

Schnittbreite von 2,60 Metern als mittelgroße<br />

Erntemaschine.<br />

An diesem Freitagnachmittag liegt der<br />

Reifegrad des Weizens auf den Herbst’-<br />

schen Feldern bei 15,5 Prozent. Das reicht<br />

für Futterweizen, für den teuren Brotweizen<br />

jedoch noch nicht. In einer sonst trockenen<br />

und heißen Woche fielen gestern<br />

Morgen zwölf Millimeter Regen. Das hat<br />

den Reifeprozess noch einmal ausgebremst.<br />

Die Feuchte lässt den Reifegrad erkennen.<br />

Der liegt für den guten Brotweizen<br />

bei 14,5 Prozent. Dann bringt der Doppelzentner<br />

aktuell 22,50 Euro. Unter 14,5 Prozent<br />

beginnt das finale Stadium der Totreife.<br />

Die ist überhaupt nicht erwünscht. Aber<br />

nicht nur der Reifegrad entscheidet, ob es<br />

der günstigere Futterweizen wird, der<br />

hochwertige Brotweizen - oder<br />

ob der Weizen unbrauchbar ist. Die Qualität<br />

bestimmen außerdem der Eiweißgehalt<br />

sowie Laboruntersuchungen, bei denen in<br />

einer Art von Substanzprüfung die sogenannte<br />

Fallzahl und die Sedimentation<br />

festgestellt werden. Zwei Euro Differenz<br />

pro Doppelzentner liegen nach den derzeitigen<br />

Preisen zwischen dem Futter- und<br />

dem Brotweizen.<br />

Dieses Jahr wird gut gezahlt. In den Getreidekammern<br />

Osteuropas, so heißt es,<br />

habe es Missernten gegeben. Weizen wird<br />

an der Waren- und an der Warenterminbörse<br />

gehandelt. Ein falsches – oder richtiges<br />

– Wort, und die Weizenpreise schlagen<br />

Purzelbäume. „Ich habe alles<br />

miterlebt“, erinnert sich der Chef, auch<br />

wie andere Landwirte sich im Glücksspiel<br />

versucht haben. Sie lagerten den Weizen<br />

ein und spekulierten auf steigende Preise.<br />

Andere fahren ihn – wie die Herbsts –<br />

nach der konservativen Methode direkt<br />

vom Feld zur Genossenschaft.<br />

Glühkopf-Prinzip: Leerlauf statt Anheizen<br />

Auch wenn der Weizen noch nicht den<br />

besten Reifegrad hat, treffen die Herbsts<br />

eine Entscheidung: Sie werden am frühen<br />

Abend rausfahren, mähdreschen und das<br />

Korn abfahren. Sie haben gerechnet. In<br />

der Gleichung stehen ihre Felder, die<br />

<strong>Traktor</strong>en und Anhänger, die Schlepperfahrer<br />

der Familie sowie die Wochen -<br />

endschichten des Mähdrescher-Piloten<br />

Carsten Herbst in einem ausgewogenen<br />

Verhältnis. Da macht es Sinn, heute noch<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

45


PORTRÄT<br />

Herbst-Ernte mit Klassikern<br />

Abtanken während der Fahrt: Der Schlepper muss Abstand<br />

und Geschwindigkeit mit dem Mähdrescher abstimmen.<br />

die abgelegenen Flächen zu ernten. Die<br />

sind dann abgearbeitet, wenn es morgen<br />

auf den großen Feldern losgehen wird.<br />

Eine Fuhre mit zwei Anhängern reicht<br />

für das Abfahren des Korns. Es ist die<br />

richtige Arbeit für den Lanz D 7506, Baujahr<br />

1950. Der Motor des Bulldogs hat 25<br />

PS. Die vor zwei Jahren nachgerüstete<br />

Drei-Tonnen-Seilwinde ist ein nützliches<br />

Zubehör, das aber heute nicht zum Einsatz<br />

kommen wird. Die ins Grau gehende<br />

Lackierung hatte der Erstbesitzer ab Werk<br />

geordert. Der Einzylindermotor läuft noch<br />

mit seinem ersten Kolben. 1965 wurde der<br />

Drehzahlregler erneuert, 1984 die Kolbenringe<br />

und Pleuellager. Der Schlepper hat<br />

etwa 18.000 Betriebsstunden.<br />

Beim Ziehen von zwei Anhängern aus<br />

dem Tal hinauf auf die Felder steigt die<br />

Temperatur des Kühlwassers bis an die<br />

Grenze zum Kochen. Am Treffpunkt für<br />

das Abtanken vom Mähdrescher auf die<br />

Anhänger stoppt die Fuhre.<br />

Steigungen sind eine leichte Übung<br />

Der Motor kühlt im Leerlauf mit 300 U/min<br />

wieder ab, wie es für einen Lanz mit Glühkopf<br />

typisch ist. Ein Abstellen des Einzylinders<br />

wäre riskant. Die Temperatur<br />

könnte so weit sinken, dass der Motor<br />

nicht mehr anspringt. Der Glühkopf müsste<br />

erneut angeheizt werden.<br />

Nach dem Abtanken des Korns rollt der<br />

Schleppzug fast nur noch bergab zur Annahmestelle<br />

in Northeim. Eine Steigung<br />

auf der Landstraße und das Anziehen an<br />

den roten Ampeln der Stadt sind für den<br />

Schlepper ein Kinderspiel. Als der Hof<br />

mechanisiert wurde, hatten die ersten<br />

<strong>Traktor</strong>en nur die halbe Leistung des<br />

D 7506. „Damals“, erinnert sich Rudolf<br />

Herbst, „sind wir mit Vorspann gefahren.“<br />

Bei schweren Bergfahrten wurde dem<br />

Zugtraktor ein zweiter Schlepper vorgespannt.<br />

Beim Anfahren mit den ruppigen<br />

Kupplungen sowie beim Lenken und<br />

Bremsen mussten die Fahrer exakt aufeinander<br />

eingespielt sein.<br />

Morgen wird der Weizen den Reifegrad<br />

für den Brotweizen erreicht haben, das ist<br />

nach der bisherigen Entwicklung zu erwar-<br />

Fahrschulschlepper: Michael Herbst mit seiner Nichte auf dem<br />

Kramer KL 12 im umzäunten Garten des Hofes.<br />

Klein, aber nicht schwach: Der Kramer KL 12 ist auf dem Hof der<br />

Herbsts der Rangierschlepper.<br />

Fotos: M. u. P. Böhlke<br />

46


disch kontrolliert wurde. Schwiegervater<br />

fuhr im Auto voraus. Mit Lichtzeichen signalisierte<br />

er dem im Osten wartenden Michael,<br />

dass die Luft rein ist. Der wagte das,<br />

was bis vor kurzem noch als Grenzdurchbruch<br />

gegolten hatte – und im Osten immer<br />

noch strafbar war, zumindest als Zollvergehen.<br />

Michael trat das Pedal durch,<br />

der Einzylinder drehte hoch, auf Nenndrehzahl<br />

oder darüber. Mit Vollgas und<br />

unter dem grollenden Donnern der Auspuffschläge<br />

jagte Michael den Lanz über<br />

die Grenze. Die gab es einige Monate später<br />

nicht mehr. Michael Herbst: „Ich konnte<br />

nicht warten. Vielleicht hätte ich den<br />

Lanz sonst nie bekommen.“<br />

Erfolgreiche Suche im hohen Norden<br />

Carsten Herbst hat den Mähdrescher abgestellt.<br />

Mit seinem Eicher Mammut II<br />

Allrad löst er den Lanz beim Pflügen ab.<br />

Es ist mehr als Arbeitsteilung unter Brüdern,<br />

Carsten freut sich über die Gelegenheit.<br />

Seit seiner Jugend haben ihn die<br />

Mammuts von Eicher begeistert. Die Aussicht<br />

schien allerdings gering, einen Mammut<br />

II zu bekommen. Nur 600 Hinterradund<br />

643 Allradschlepper dieses Typs verkauften<br />

die Bayern von 1962 (Allrad:<br />

1963) bis 1969, vorzugsweise in Süddeutschland.<br />

Allerdings recherchierte<br />

Carsten, dass der bayerische Schlepperhersteller<br />

auch Mammuts nach Schles-<br />

Illegale Ausfuhr des ,Kulturgutes<br />

Bulldog’ über die grüne Grenze.<br />

ten. Dann werden alle Mann aufsitzen und<br />

loslegen. Drei bis vier Schleppzüge pendeln<br />

zwischen den Feldern und der Annahmestelle<br />

der Genossenschaft, so der<br />

Plan. Nach zwölf Hüftoperationen ist der<br />

Chef auf zwei Gehhilfen angewiesen, aber<br />

auch er wird auf seinen Fendt Farmer 306<br />

LSA (Allradantrieb, 70 PS) klettern. Neben<br />

der ausgezeichneten Technik hat der Fendt<br />

den Vorzug, dass sich der 80-Jährige trotz<br />

seiner operationsbedingten Einschränkungen<br />

auf den Fahrersitz schieben kann.<br />

Illegaler Ost-West-Transfer<br />

Michael Herbst fährt am Abend mit seinem<br />

Lanz D 8506, Baujahr 1939, zum<br />

Pflügen. Vom Hof bis zu dem Acker sind<br />

es nur ein paar hundert Meter. Am Haken<br />

des Bulldog hängt ein Drei-Schar-Pflug.<br />

Den Kleinstar des Typs KLIII-B-55 hat<br />

1958 das Rabewerk ausgeliefert. Eine Person<br />

reicht, um die Schare herunter zu lassen<br />

und am Ende der Furche wieder hoch<br />

zu ziehen. Aber mit zwei Mann sei es<br />

komfortabler, sagen die Herbsts.<br />

1939 hatte der Erstbesitzer den D 8506<br />

in Mannheim abgeholt und auf eigener<br />

Achse zu seinem 120-Hektar-Betrieb in der<br />

Magdeburger Börde überführt. Während<br />

des Krieges durfte die Wehrmacht den<br />

Bulldog nicht anfassen, der Lanz war als<br />

Ernteschlepper klassifiziert. Als die DDR<br />

den Betrieb verstaatlichte, kam der D 8506<br />

in eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft<br />

(LPG). Ein Spezialbetrieb<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

stellte in der DDR die Ersatzteile für die im<br />

Osten gebliebenen Bulldogs her. Ein noch<br />

existierendes Maschinenbuch weist um<br />

die 60.000 Betriebsstunden aus. Nach der<br />

Wende erhielten die Nachkommen des<br />

Erstbesitzers den Lanz zurück. Sofort boten<br />

sie ihn in beiden Teilen Deutschlands<br />

zum Verkauf an. Noch gab es die DDR. Und<br />

die Grenze.<br />

Die Anzeige las Michael Herbst. Er reagierte<br />

sofort. Anrufen ging nicht, der Besitzer<br />

hatte kein Telefon. Blieben nur der<br />

Ort und ein Name aus dem Inserat. Michael<br />

fuhr hin und fragte sich durch. Den Verkauf<br />

des Lanz erlaubten die Ost-Behörden.<br />

Aber die Ausfuhr des „Kulturgutes Bulldog“<br />

in die Bundesrepublik erlaubten sie<br />

nicht. (1) Der Zoll drohte mit der Beschlagnahme<br />

des Schleppers. Oben im Harz gab<br />

es einen neuen Übergang, der nur spora-<br />

(1) Zitat aus einem Schreiben der DDR-Behörde.<br />

Der Schriftverkehr liegt der Redaktion vor.<br />

Der D 8506 mit dem Drei-<br />

Schar-Pflug des Rabewerks.<br />

wig-Holstein lieferte. Das erwies sich als<br />

Schlüssel zum Erfolg. Er schaltete eine<br />

Suchanzeige im Holsteinischen Courier.<br />

Das Telefon klingelte morgens um 7 Uhr.<br />

Der Anrufer bot einen Mammut an, mit<br />

Allradantrieb, Vierzylindermotor und<br />

Schnellganggetriebe. Carsten konnte sein<br />

Glück kaum fassen. Er fuhr zur Besichtigung<br />

des abgemeldeten Schleppers. Der<br />

Motor lief, die Originalteile waren vorhanden.<br />

Die Probefahrt störte die Polizei. Das<br />

Fehlen der Kennzeichen schienen die Beamten<br />

jedoch nicht sehen zu wollen. Alles<br />

ging gut, zunächst. Der Ärger kam aus einer<br />

anderen Richtung. Drei Wochen nach<br />

der Anlieferung des Eichers rief ein Rechts-<br />

47


PORTRÄT<br />

Herbst-Ernte mit Klassikern<br />

Teamarbeit: Michael und Benjamin<br />

Herbst beim Pflügen<br />

mit dem D 8506 und dem<br />

Drei-Schar-Pflug „Kleinstar“.<br />

anwalt an. Der Verkäufer hätte den Schlepper<br />

nicht veräußern dürfen, der <strong>Traktor</strong> gehöre<br />

einer Erbengemeinschaft und müsse<br />

zurückgebracht werden. Nach ungemütlichen<br />

Tagen und Telefongesprächen stellte<br />

sich heraus, dass eine Verwechslung vorlag.<br />

Der Verkäufer hatte einen anderen<br />

Schlepper getauscht, gegen Bares und unter<br />

der Hand. Die Erben schienen sogar<br />

froh, dass der Eicher noch Geld gebracht<br />

hatte. Carsten fuhr mit dem Mammut die<br />

Rübenernte, danach restaurierte er ihn.<br />

Spart Zeit: Abtanken während der Fahrt<br />

Am Samstagnachmittag geht alles sehr<br />

schnell. Carsten kommt aus der Frühschicht.<br />

Eine kurze Umarmung für Frau<br />

und Tochter muss reichen, dann klettert<br />

er auf den Mähdrescher. Auch in den kleinen<br />

Kramer KL 12, Baujahr 1956, kommt<br />

Bewegung. Die Besonderheit der Marke<br />

ist die Lenkbremse. Sie wird mit den Endanschlägen<br />

des Lenkrades aktiviert. Das<br />

ist praktisch beim Bugsieren auf engem<br />

Raum. Der 11-PS-Kramer ist der Rangier-<br />

Schlepper auf dem Hof. Er zieht und verschiebt<br />

die Bulldogs zwischen der Werkstatt,<br />

dem Schuppen und der Wiese, auf<br />

der das Anheizen der Glühköpfe erfolgt.<br />

Der Chef holt seinen Fendt aus der<br />

Scheune. Die Gehhilfen klemmt er in eine<br />

Ecke der Kabine. Er fährt hinauf zu den<br />

Feldern, die am Höhenzug auf der anderen<br />

Talseite liegen. Gemeinsam mit den<br />

anderen wird er das Korn abfahren. Zum<br />

letzten Mal. Er sagt es nicht, aber auf diese<br />

Ernte hätte er gerne verzichtet. Oder sie<br />

wenigstens verschoben. Am liebsten in<br />

alle Ewigkeit. Oder wenigstens um eine<br />

Generation, so wie früher, als die Kinder<br />

die Höfe von den Eltern übernahmen. Damals<br />

ernährte ein Betrieb bis zu drei Generationen<br />

einer Familie. Dafür ist der Hof<br />

der Herbsts nicht mehr groß genug.<br />

1987 wurden die Kühe abgegeben. Bis<br />

dahin hatte die Familie seit Urzeiten<br />

Milchwirtschaft betrieben. Die Herbsts<br />

wohnen heute noch in dem Haus, das ihre<br />

Vorfahren 1750 auf dem Hof gebaut haben.<br />

Landwirtschaftsmeister Rudolf<br />

Herbst hat nebenbei als Versicherungskaufmann<br />

gearbeitet. In jungen Jahren<br />

Ernte mit Wehmut: Nach über 200 Jahren<br />

wird der Familienbetrieb aufgegeben.<br />

hatte er sich um die Hagel-Versicherungen<br />

der Dorfbewohner gekümmert.<br />

Oben auf den Feldern tankt der Mähdrescher<br />

während der Fahrt auf die Anhänger<br />

ab. Das spart Zeit. Der Schlepperfahrer<br />

steuert die Anhänger parallel zum<br />

Mähdrescher unter dessen Schüttrohr.<br />

Nicht zu dicht an die Erntemaschine, aber<br />

auch nicht zu weit weg. Dabei behält der<br />

Fahrer den Füllstand auf der Ladefläche<br />

im Blick. Bei Bedarf beschleunigt oder<br />

verzögert er behutsam, damit sich das<br />

Korn beim Schütten gleichmäßig verteilt.<br />

Nach dem Abtanken dreht der Schleppzug<br />

ab. Er bleibt in Warteposition, bis vom<br />

Mähdrescher das Zeichen kommt, dass<br />

der Speichertank wieder voll ist. Dann<br />

wiederholt sich der Vorgang des Abtankens.<br />

Sieg der Vernunft: Pampa statt Käfer<br />

Heute ist auch der Pampa im Einsatz. Den<br />

Bulldog-Lizenzbau aus Argentinien hat<br />

Benjamin gerade restauriert. Die Abstreifringe<br />

am Kolben laufen sich noch ein, deshalb<br />

fährt Benny im Teillastbereich. Der<br />

Jüngste der Herbsts hatte seinen technischen<br />

Enthusiasmus in einem getunten<br />

VW Käfer mit maximaler Motorleistung<br />

ausleben wollen. Er verfolgte den Plan, bis<br />

er die Kosten durchkalkulierte. Sein Vater<br />

riet ihm, er solle sein Geld nicht zum<br />

Fenster rausschmeißen. Die Initialzündung<br />

erfolgte beim Lanz-Treffen in Sundhausen.<br />

Dort sah Benny zum ersten Mal<br />

einen Pampa. Dessen Anblick weckte eine<br />

Begehrlichkeit mit Langzeitwirkung.<br />

Einen Pampa zu finden, erwies sich als<br />

schwierig. Ab 1952 oder 1954 erfolgte der<br />

Lizenzbau des Lanz D 1506 in Argentinien.<br />

Wann die Produktion begann und<br />

wie lange sie lief, ist nicht zweifelsfrei<br />

überliefert, doch der Abverkauf der insgesamt<br />

knapp 3.800 Exemplare soll sich bis<br />

1962 hingezogen haben. In Deutschland<br />

wurden die orangerot lackierten Pampas<br />

erst Ende der 1990er-Jahre bekannt, als der<br />

Import gebrauchter Exemplare begann.<br />

Der Pampa von Benjamin ist ein T-01 mit<br />

der Baunummer 3233. Das Angebot entdeckte<br />

Benjamin bei einem Internet-Auktionator.<br />

Der Pampa stand in Berlin: „Der<br />

Motor lag auf einer Euro-Palette, das Getriebe<br />

auf einer anderen Euro-Palette,<br />

drum herum ein Haufen bunter Teile.“<br />

48


Moderner Youngtimer: Der 1987 ausgelieferte Fendt 306 LSA.<br />

Der Eicher Mammut II Allrad beim Pflügen.<br />

Die ausgebreitete Sammlung der Pampa-Segmente<br />

bot einige Vorzüge. „Alles<br />

war vollzählig“, erklärt Benjamin: „In das<br />

Getriebe konnte ich reinschauen. Es war<br />

okay, eine Reparatur wäre teuer geworden.“<br />

Mit einem geliehenen Möbeltransporter<br />

holten die Herbsts den zerlegten<br />

Pampa ab. Nach Bennys Ausbildung<br />

schickte ihn sein Arbeitgeber zwei Jahre<br />

lang europaweit auf Montage. Am Pampa<br />

schraubte er nur, wenn er daheim in Langenholtensen<br />

war.<br />

Die Bergfahrt mit leerem Anhänger ist<br />

für den Pampa eine leichte Übung. Obwohl<br />

es 30 Grad heiß ist, lässt Benjamin<br />

die sogenannte Winterabdeckung vor den<br />

Lamellen des rechten Kühlers. Erst als der<br />

Mähdrescher die erste Ladung Korn in<br />

den stehenden Anhänger schüttet,<br />

schraubt er das Warmhalteblech ab. Von<br />

da an fährt die Fuhre neben dem Claas<br />

Consul her. Vier Mal wird im Fahren abgetankt,<br />

dann ist der Anhänger voll. Benjamin<br />

dreht ab. Er fährt den Weizen nach<br />

Northeim. Das Abtanken auf den Feldern<br />

übernehmen die Bulldogs.<br />

Der Fendt ist weg!<br />

Nach dieser Ernte werden die Felder verpachtet.<br />

Das Aufhören in diesem Jahr ist<br />

eine Folge der Hüftoperationen, denen<br />

sich der Chef unterziehen musste. So sieht<br />

es zumindest die Familie. Der 80-Jährige<br />

widerspricht. Mit 80 hätte er so oder so<br />

die Landwirtschaft aufgegeben. Die Familie<br />

scheint sich nicht so sicher zu sein.<br />

Heike legt ihren Kopf auf die Seite. Ihre<br />

Haltung zeigt aufreizendes<br />

Staunen oder dessen Gegenteil:<br />

„Und warum, bit-<br />

te, hat mich Silke vier Tage nach dem<br />

Ende deiner Reha angerufen? In der<br />

Scheune stehe dein Rollator, die Tore wären<br />

offen und der Fendt sei weg!“<br />

Silke ist die Tochter des Chefs. Alle<br />

wissen, was er an jenem Tag geleistet hat.<br />

Der Dorfklatsch war eine Zierde der Geschwindigkeit.<br />

Im Gartenstuhl verlagert<br />

der Chef sein Gewicht. Er räumt ein, am<br />

Abend jenes Tages habe seine Tochter ihm<br />

sogar den täglichen Anruf vorenthalten<br />

und ihn nicht gefragt, wie es ihm gehe.<br />

Jetzt ist er 80, Silke sitzt mit am Tisch, und<br />

die Realität ist wie sie ist. Der Consul und<br />

der Fendt werden verkauft, die Verträge<br />

mit den Pächtern sind fertig. In ein paar<br />

Wochen werden die Rüben geerntet. Zum<br />

letzten Mal. Der Pampa, die beiden Lanz,<br />

der Eicher und der Kramer bleiben in der<br />

Familie. Die Schlepper werden nur noch<br />

selten zur Arbeit fahren. Peter Böhlke<br />

Mit vollem Anhänger<br />

macht sich der Pampa<br />

auf den Weg zur Annahmestelle<br />

der Genossenschaft.<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

49


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UND SO GEHT’S: Beantworten Sie folgende Fragen.<br />

Die Buchstaben in den gelben Feldern ergeben das Lösungswort.<br />

Frage 1: Welcher namhafte deutsche <strong>Traktor</strong>enhersteller stellte die Produktion<br />

vor 50 Jahren ein? (Lösungshinweis in TRAKTOREN JAHRBUCH 2013 Seite 26)<br />

1<br />

Frage 2: In welcher deutschen Stadt wurde der R 40 produziert<br />

(Lösungshinweis in TRAKTOR CLASSIC 3/12 Seite 40)?<br />

Frage 3: Welcher Hersteller baute das Mehrzweckgerät „Kombi Rekord“<br />

(Lösungshinweis in TRAKTOR CLASSIC 5/12 Seite 6)?<br />

Frage 4: Wie lautet der Beiname des ab 1949 in der DDR gefertigten<br />

RS 01/40 (Lösungshinweis im TRAKTOREN Jahrbuch 2013 Seite 40)?<br />

4<br />

2<br />

Frage 5: Welchen weiteren neuen Zweizylinder brachte Eicher 1958<br />

neben dem Tiger auf den Markt (Hinweis in diesem Heft auf Seite 12)?<br />

5<br />

Schreiben Sie das richtige Lösungswort sowie Ihren Namen, Ihre<br />

Anschrift, eine Telefonnummer, unter der wir Sie erreichen können, und<br />

– falls vorhanden – Ihre E-Mail-Adresse einfach auf den bereits adres -<br />

sierten Gewinnspieleinstecker dieses Heftes. Alternativ können Sie<br />

eine eigene Postkarte verwenden und mit dem Stichwort „Gewinnspiel“<br />

einsenden an: TRAKTOR CLASSIC, Infanteriestr. 11a, 80797 München.<br />

Natürlich können Sie uns auch eine E-Mail mit dem korrekten Lösungswort<br />

und Ihren Kontaktdaten schicken an: gewinnspiel@traktorclassic.de<br />

Lösungswort:<br />

Das Lösungswort ergibt einen Markennamen, unter<br />

dem in Argentinien Lanz-<strong>Traktor</strong>en in Lizenz nachgebaut<br />

wurden (Lösungshinweis in diesem Heft auf Seite 44).<br />

41.– 50. Preis Das<br />

knifflige <strong>Traktor</strong>en-Memo –<br />

ein Spaß für Jung und Alt!<br />

3<br />

1 2 3 4 5<br />

Angestellte der GeraNova Bruckmann Verlagshaus GmbH und deren Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt.<br />

Die Teilnahme muss persönlich erfolgen und ist nicht über einen Beauftragten oder eine Agentur<br />

möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Datenschutz- und wettbewerbsrechtliche Einwilligungserklärung<br />

Mit der Teilnahme an diesem Gewinnspiel, konkret durch das Zusenden einer Postkarte oder einer E-Mail<br />

mit meinen Daten, willige ich in die Verarbeitung, Speicherung und Nutzung meiner personenbezogenen<br />

Daten unter Beachtung des Datenschutzgesetzes ein. Die Daten werden für Marketingzwecke und zur<br />

Übermittlung von Produktinformationen via Post, Telefon, Fax oder E-Mail (nicht Gewünschtes bitte streichen)<br />

von der GeraNova Bruckmann Verlagshaus GmbH (www.verlagshaus.de) sowie den dazugehörenden<br />

Einzelverlagen GeraMond Verlag GmbH, Bruckmann Verlag GmbH, Christian Verlag GmbH, Frederking<br />

& Thaler Verlag GmbH gespeichert und genutzt.<br />

Mir ist bekannt, dass ich meine Einwilligung jederzeit bei der GeraNova Bruckmann Verlagshaus GmbH<br />

bzw. der GeraMond Verlag GmbH widerrufen kann.<br />

Einsendeschluss: 31. März 2013


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80702 München, Fax: (089) 13 06 99-100,<br />

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Der Text soll in die Rubrik: Verkauf <strong>Traktor</strong>, Fabrikat Verkauf Teile/Zubehör Verkauf landw. Gerät<br />

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(0170) 2974588, riru.elsen@gmx.de<br />

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Deutz F1l 514 mit Hydraulik zu verkaufen.<br />

Bj. 1952, 15 PS, 1. Besitz, alter Brief vorhanden.<br />

Kontakt: (0152) 5316 2958,<br />

Reiner-Suchomel@t-online.de<br />

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Deutz Bj. 1955, Motor komplett gemacht,<br />

neue Lackierung, Schlepper ist technisch<br />

einwandfrei in Ordnung, sehr gute Bereifung.<br />

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Getriebe 2012 überholt. Bilder anfordern!<br />

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Telefon: 0172-9383320<br />

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(07022) 59524 oder (0171) 3755563<br />

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Standort PLZ 31832.<br />

Kontakt: (0162) 5319490, ab 20 Uhr,<br />

andrea@hoelscher-familie.de<br />

Güldner ADA 9, 22 PS, Bj. 1954, Originalzustand;<br />

Neuteile: Bremsen, Elektrik,<br />

Kupplung sowie ein Kolben. TÜV auf<br />

Wunsch neu. VB: 3100 Euro. Kontakt:<br />

(07633) 8061309 bzw. 0162/7341460,<br />

Lengert-Gnad@t-online.de<br />

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Hanomag 401 E mit Frontlader<br />

Hanomag Ackerschlepper Perfekt 401 E.<br />

EZ: 4-1967, 34 PS/25kW, Tüv: bis Juni<br />

2013, mit Baas-Frontlader, Schaufel,<br />

Gabel, Ackerschiene, 6800 Euro VB.<br />

Kontakt: stegy123@gmx.de<br />

Hanomag R27, Bj. 1956 sehr schöner Zustand<br />

abzugeben. Weiter schöne restaurierte<br />

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NRW. Kontakt: (02064) 92126 oder<br />

Handy: 0152- 5316 2958,<br />

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Hanomg R27 mit Holzdach<br />

zu verkaufen. Bj. 1956, 27 PS.<br />

Kontakt: (0152) 5316 2958,<br />

Reiner-Suchomel@t-online.de<br />

Verkaufe Hanomag R27 mit Holzdach Bj.<br />

1956. Schlepper ist technisch einwandfrei<br />

in Ordnung, sehr gute Bereifung. Kontakt:<br />

(02064) 93470 und 0152- 5316 2958,<br />

Reiner-Suchomel@t-online.de<br />

<strong>Traktor</strong>. oder VB 3500 Euro. Kontakt:<br />

(07258) 925699, philipp@traktorfreak.de<br />

Restaurierter Holder B12, Bj. 61. Bestzust.<br />

Elektrik instandgesetzt, Bremsen gut,<br />

sehr geringer Spritverbrauch, 21 km/h,<br />

nicht versicherungspflichtig, braucht<br />

keinen Tüv, keine Steuern. Das Mähwerk<br />

ist vollfunktionsfähig, Zapfwelle, etc.<br />

Tausch mögl.!<br />

Kontakt: philipp@traktorfreak.de<br />

Holder B12, Tüv: 5/2014, 12 PS, Diesel,<br />

Eletkrik neu gemacht, Laderegler u. Batterie<br />

ca. 1 Jahr alt, springt prima an und läuft<br />

zuverlässig, Reifen sind rissig, halten aber<br />

Luft, Preis: 2.300,- Euro. Kontakt: (0172)<br />

6334660, hmkolhosser@freenet.de<br />

Biete Einachser Holder ED 2, Bj. 1958<br />

mit Pflug und Sachs Diesel 10 PS original<br />

zust., mit Lichtanlage, aber nicht angebaut,<br />

VB 950 Euro.<br />

Holder Prospektmappe von der Motor -<br />

hacke E4 bis zum Allradschlepper A 20.<br />

Mit Preisliste. VB 350 Euro.<br />

Kontakt: (0171) 8305975,<br />

Uwe-Stefanie-Ulbrich@web.de<br />

Holder E12, inkl. original Holder Anhänger,<br />

Pflug, Geräteträger, Egge, Originalzustand,<br />

läuft super.<br />

Kontakt: (0173) 5936816<br />

Holder A 16 Knicklenker mit Hatz E950<br />

4-takt Diesel Motor,16 PS mit Holder Hydraulik<br />

in techn. einwandfreiem Zustand.<br />

Zugelassen mit roter 07er Nummer.<br />

VB 5.400 Euro. Kontakt: (0173) 2454404,<br />

walter.knopf@gmx.de<br />

HÜRLIMANN<br />

Hürlimann D95, Bj. 1964 sehr schöner<br />

Zustand abzugeben. Weiter schöne restaurierte<br />

Hürlimänner auf Anfrage.<br />

Standort: NRW. Kontakt: (02064) 90716<br />

oder Handy: 0152- 5316 2958,<br />

Friseur Reinicke Suchomel@t-online.de<br />

Verkaufe Hürlimann D 115, Bj. 1973,<br />

Motor komplett gemacht, neue Lackierung,<br />

Schlepper ist technisch einwandfrei in<br />

Ordnung, sehr gute Bereifung.<br />

Kontakt: (02064) 93470 und<br />

Handy 0152- 5316 2958,<br />

Reiner-Suchomel@t-online.de<br />

HOLDER<br />

Holder B12, top restauriert mit funktion.<br />

Mähwerk. Reifen, Elektrik, Bremsen, uvm.<br />

neu! 21Km/h, Voll funktionstüchtig. Sofort<br />

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MARKT<br />

IHC<br />

CASE-IHC 1246, Allrad, Bj. 1976, 8200<br />

BST. Bereifung 18,4x38 – 380/70x28, hinten<br />

50%, vorne 30%. DL DWSTG-Fritzmeier-<br />

Kabine, kein Rost. 2 Achstrichter für Fendt<br />

2S–102S und 103S. Kontakt: (09927) 241<br />

(auch Fax), (0160) 95962596<br />

Verkaufe IHC D320, 20 PS, mit Hydraulik<br />

und Verdeck in fahrbereitem Zustand. TÜV<br />

neu. Preis: 2.500 Euro VB.<br />

Kontakt: (06533) 5626 (ab 19:00 Uhr)<br />

2 x IHC 624, 5700 Std., zum Restaurieren,<br />

zweiter als Ersatzteilträger. Kontakt:<br />

(0170) 2974588, riru.elsen@gmx.de<br />

JOHN DEERE<br />

John Deere Lanz 300: Biete einen John<br />

Deere mit Frontheber, Technisch OK,<br />

Optisch nicht so schön, kann noch 2 Jahre<br />

Tüv machen. Kontakt: (0151) 55048451,<br />

misira@gmx.net<br />

Anzeigenschluss für die<br />

Ausgabe 3/2013: 08.02.2013<br />

STIHL<br />

Stihl s 20: restaurierter Stihl S 20 BJ 63,<br />

20 PS Hydraulik, Nebenantrieb, 1.Hand,<br />

Pappbrief u. Anleitung vorhanden. Kontakt:<br />

(0174) 9637333, onkelpeg@freenet.de<br />

Stihl 140 Baujahr 1953. Im optisch gutem<br />

zustand abzugeben. Habe ihn von einem<br />

bekannten der verstorben ist bekommen<br />

habe leider keine papiere. Da die Frau sie<br />

nicht findet. Kontakt: (0173) 3856253,<br />

marc.holtschneider@freenet.de<br />

ZETTELMEYER<br />

Biete Zettelmeyer Z1:, BJ 1942, Biete<br />

umständehalber gut erhaltenen, unverbastelten<br />

Zettelmeyer Z1 Dieselschlepper an.<br />

Fahrzeug ist völlig original und stand seit<br />

1968. Tolle Patina, Anlasser, Lima und<br />

Einspritzpumpen überholt.<br />

Kontakt: (0170) 7116891,<br />

henrik.k@web.de<br />

Hanomag-Ersatzteile<br />

Hans-Heinrich Munk<br />

Schützenstr. 13 a<br />

31719 Wiedensahl<br />

Tel.: 0 57 26 / 706, Fax: 0 57 26 / 14 45<br />

Mo–Do 9:00–17:00 Uhr, Fr 9:00–15:00 Uhr<br />

Besuche und Abholung<br />

von Ersatzteilen nur nach Vereinbarung<br />

Restaurationsmaterial<br />

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D-87755 Kirchhaslach<br />

Rechbergstr. 36<br />

Tel. 0049 (0) 8333-2165<br />

Fax 0049 (0) 8333-3684<br />

jehle.norbert@t-online.de<br />

www.oldtimer-jehle.de<br />

Katalog kostenlos anfordern!<br />

Zettelmeyer L 501 als Ersatzteilträger,<br />

Preis VB. Kontakt: (0170) 2974588,<br />

riru.elsen@gmx.de<br />

John Deere 730 Diesel Oldtimer, Baujahr:<br />

1961 in Waterloo, Iowa, 2 Zylinder mit 6,2 l<br />

Hubraum und 59 PS, Heckkraftheber, 1 DW<br />

Hydr., 540er Zapfwelle, Bereifung neuwertig,<br />

3,5 – 4,2 to Leergewicht. Bei Interesse<br />

einfach anrufen. Kontakt: (0179) 1330953,<br />

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Kommunalschlepper KUBOTA B2100;<br />

Kabine; Heizung; Schneeschild; Frontkraftheber;<br />

Zapfwelle vo,mi, hi. FP: 12.000,-<br />

Euro. Kontakt: (07575) 93356,<br />

peter.moell@cms-gmbh.de<br />

MAN<br />

MAN 2L2, Baujahr 1959, mit hydraulik,<br />

motor lauft und traktor ist fahrbar, mehrere<br />

bilder pro email , besichtigung nach absprache,<br />

1500 euro. Kontakt: (00316)<br />

27447018, info@rorodienst.eu<br />

MAN AS 300 Allrad, Bj. 52, komplett mit<br />

Originalbrief oder in Teilen, mit Mähwerk.<br />

Kontakt: (0171) 6002947 oder 06147-3222<br />

NORMAG<br />

Normag NG 16: BJ. 1951, 16 PS, Verkaufe<br />

einen Normag NG 16. Gestrahlt und<br />

lackiert, Auspuff, Kupplung, LiMa u. Reifen<br />

neu, neue Elektrik, Wa.Pu. überholt, keinen<br />

Frostschaden, org. Brief und Anleitung,<br />

TÜV, VB 4.999 Euro. Kontakt: (0173)<br />

4070100, OBM112@googlemail.com<br />

Steyer Type 180, Bj. 1949, Dach sowie<br />

Schneeketten vorhanden. Zustand 2. Preis:<br />

VHS. Kontakt: (0043(0)7612) 63803<br />

Bautz AS 120 B, 14 PS, MWM AKD211Z<br />

1250ccm 14PS. Reifen vorne neu hinten<br />

90%, Vorderachse Radlager und<br />

Achsschenkel überholt, Bremsen neu, Elektrik<br />

teilw. neu. guter Zustand Tüv. Preis<br />

2750 Euro VHB. 0160-94819421,<br />

jens-86@gmx.net<br />

Normag NG 16, BJ. 1951 15 PS, gestrahlt<br />

u. lackiert, Kupplung, Kühler, LiMa, Auspuff,<br />

Elektrik, Achsschenkel, Reifen,<br />

Brems beläge, Simmerringe Hinterachse,<br />

Lampen neu! Keine Geräusche, Überrollb.,<br />

o. Brief, TÜV 4/13, Preis: VB.<br />

Kontakt: (0173) 4070100,<br />

OBM112@googlemail.com<br />

traktorclassic.de 2|2013<br />

55


MARKT<br />

Kleinanzeigen<br />

MASSEY FERGUSON<br />

Unimog Flugzeugschlepper 84 PS<br />

wie neu, BJ. 80, 5,6 to Leergewicht, hydr.<br />

Strömungskupplung (wie Wandler) voll<br />

restauriert, DoKa, für 5 bis 6 Personen,<br />

Leder, 3600 Stunden, 30.000 Euro. Kontakt:<br />

(09627) 91119, hans.strobl@web.de<br />

McCormick D217, Bj 58, Originalzustand,<br />

Tüv bis 07/2014, läuft gut, für meine Zwecke<br />

allerdings etwas zu klein. FP 2800 Euro.<br />

E-Mail: simon bucher@gmx.de,<br />

Telefon: 0176/23940228<br />

Biete einen Irus U1200 mit Pflug,<br />

Bj.1962, Hatz Diesel 10 PS. Betriebserl.<br />

vorhanden. VB 850 Euro. Kontakt: (0171)<br />

8305975, Uwe-Stefanie-Ulbrich@web.de<br />

Lanz A 1205 Alldog, BJ 1953, Brief vorhanden,<br />

1954 von Lanz auf Volldiesel umgerüstet,<br />

<strong>Traktor</strong> ist Teilrestauriert ,mit<br />

unrestaurierter Holzpritsche, Mähbalken<br />

funktionsfähig, Gegengewichte, Alles Original.<br />

Kontakt: (06185) 899495,<br />

thomas.reinhardt@iveco.com<br />

Achtung Sammler! Verk. ZT300, Bj.1968,<br />

guter Zustand, Kupplung neu, Bremsen<br />

neu, Lenkgetriebe neu, Hydr. Zyl. neu,<br />

Elektrik neu, Motor neu abgedichtet. gegen<br />

Gebot oder Tausch gegen Eicher. Standort<br />

zw. Berlin und Frankfurt Oder. Kontakt:<br />

(0152) 02060121, ralf.wittke@t-online.de<br />

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Porsche Junior 108: Verkaufe <strong>Traktor</strong>,<br />

Fabrikat Porsche Junior 108, Baujahr 1959,<br />

komplett restauriert, einwandfreier techn.<br />

und opt. Zustand, TÜV 10. 2014, einschl.<br />

Anhänger, Festpreis 17.000 Euro. Kontakt:<br />

(05051) 3355, Fax: 05051/ 970095<br />

Mobil: 0170/9227150, fc@annemare.de<br />

www.oldtimertraktor.de in Kooperation mit<br />

www.man-traktor.de<br />

Der private Kleinanzeigenmarkt für <strong>Traktor</strong>en und Ersatzteile. Täglich neue Kleinanzeigen.<br />

MAN, IHC, Deutz, Fendt, Normag, Güldner, LANZ sind nur einige der Marken die aktuell im<br />

Anzeigenmarkt zu finden sind. Komplette <strong>Traktor</strong>en und Ersatzteile.<br />

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Ausgabe 3/2013: 08.02.2013<br />

EICHER <strong>Traktor</strong>Typ 3435, 65 PS, EZ 1976,<br />

mit Halbkabine, läuft gut, mit Kfz-Brief VB<br />

4.900 Euro, Raum Niederbayern/Oberpfalz.<br />

Kontakt: (09444) 340, heidester@aol.com<br />

Scheunenräumung: Hanomag Top R27,<br />

R22 teilrest., R324 Teileträger + Teile;<br />

Deutz F1L514 ält. Rest., Motor+ Teile;<br />

Mähwerk f. D 30. Kontakt: (09547) 6545,<br />

Hanne.Rommel@web.de<br />

Lanz D9506 / Ursus C45: Lanz D 9506<br />

Umbau Topzustand. (C45) aus Sammlung<br />

abzugeben, vieles neu gemacht.<br />

0152- 5316 2958 oder 02064- / 90716,<br />

Friseur Reinicke Suchomel@t-online.de<br />

ZUBEHÖR/<br />

ERSATZTEILE<br />

2 Seitenkipper, 3,7 t, Aufsätze, Stahlboden,<br />

Lichtanlage, hydraul. kippbar, guter<br />

Zustand, VB 500 Euro.<br />

Kontakt: (0173) 2606438<br />

Bautz 300: Motor MWM AKD 311Z,<br />

betriebsbereit abzugeben. Es sind auch<br />

noch Einzelteile hierfür vorhanden. Kontakt:<br />

(04748) 484<br />

Fendt: Motor MWM AKD 311Z, luftgekühlt,<br />

20 PS abzugeben. Auch einzelne Teile noch<br />

verfügbar.<br />

Kontakt: (04748) 484<br />

HD-Presse: Verkaufe HD-Presse Heywang<br />

Olympic 1600 mit Ballenschleuder zum<br />

Ausschlachten oder Aufbauen. Der Rafferantrieb<br />

ist übergesprungen, Ersatzteil liegt<br />

bei. VB 600 Euro. Außerdem schwere Gussfelgen<br />

für Reifengröße 8-24 AS mit<br />

schlechter Bereifung, VB 60 Euro.<br />

Tel.: 0172 6170386,<br />

E-Mail: hottehorst77@web.de<br />

Lanz Stiftendrescher: Rasspe, Heuaufzugwinde,<br />

Dippelsähmaschine, Prinz Pferdepflug.<br />

Zusammen 200 Euro. Standort<br />

51519. Kontakt: (02174) 41548<br />

Lanz Lh 30 Roder zum Herrichten, Räder<br />

haben Löcher, 50 Euro. Lanz LHR Großmäher,<br />

nicht komplett, Messer, Antriebsholz,<br />

Zugdeichsel fehlen, 50 Euro. Standort:<br />

Schleswig-Holstein, PLZ 24644.<br />

Kontakt: (0160) 98078909<br />

IHC 1246 A, Bj. 76. Zweiachstrichter für<br />

Fendt 2S oder 102 S. Landkreis Regen.<br />

Kontakt: (09927) 241 (auch Fax)<br />

Mähwerk von Lanz Bulldog 2016. Preis:<br />

VHS. Kontakt: (0162) 5315194<br />

Installateurtisch zerlegbar, mit 2<br />

Schraubstöcken Parallel und für Rohre.<br />

Tisch ist sehr stabil ausgeführt. 290,- Euro.<br />

Standort: 78176. Bitte von 19-22 Uhr anrufen.<br />

Kontakt: (07702) 47999-82, Fax -83<br />

oder 0151/25252566,<br />

info@oldtimer-schlepper.de<br />

MWM – gebrauchte Motoren abzugeben:<br />

AKD 311Z, luftgekühlt, 20 PS, AKD 10Z,<br />

luftgekühlt, 15 PS. Kontakt: (04748) 484<br />

Standmotor Lister D: Verkaufe gebrauchten<br />

Lister D, seltene Ausführung<br />

Benzin/Petroleum. Der Motor springt gut<br />

an und läuft sehr schön. 1,5Ps. Der Motor<br />

hat keinen Frostschaden. Ventile neu eingeschliffen.<br />

VB 450,- Kontakt: (01577)<br />

4109930, traktorfreund@gmx.de<br />

Verkaufe für Hanomag Motor R27 eine<br />

Kurbelwelle mit Pleulstangen; Verkaufe für<br />

Deutz D30 kompl. Heckhydraulik; Verkaufe<br />

einen Berky Doppelmesser-Seitenbalkenmäher.<br />

Kontakt: (05907) 1201, bjanneschuetz@yahoo.de<br />

Prismenwalze: Verkaufe Prismenwalze mit<br />

ca. 2,2 m Arbeitsbreite. Für 3 Punkt gebaut.<br />

80 Euro. Tel. 09394 994590. E-Mail: alexandraroos@t-online.de<br />

Mähbalkenteile: Biete aus einer Lagerauflösung<br />

Ersatzteile für ziemlich alle gängigen<br />

Mähbalken. Busatis, Mörtl, Rasspe, etc.<br />

Einfach anfragen, am besten mit Maßen, da<br />

die Teilenummern nicht mehr erkennbar<br />

sind. E-Mail: m-msauer@t-online.de,<br />

Artikelstandort: Niederbayern,<br />

Telefon: 0171/6937430<br />

MF Zugpendel für 200er-Serie. Preis. VHS.<br />

Kontakt: (06693) 436<br />

Mössbauer-Tiefladeanhänger, Einachser,<br />

2,5 to, geschl. Ladefl. 1,20 x 3,50m,<br />

Bremsachse, Auffahrrampen, Heckstützen,<br />

Beleuchtung, ideal z.B. f. Holztransport,<br />

guter Zustd., VHB 1650.- Euro, gg. Vergütung<br />

Antransp. mögl. Kontakt: (0151)<br />

55775243, malzkraft@web.de<br />

Motorkipper, Allrad Knicklenker, Bj. ca.<br />

1976, mit hatz motor 24 ps. Zustand<br />

befriedigend. Reifen ca 40 %. Preis:<br />

1800 Euro. Kontakt: (09907) 871137 oder<br />

0151-407-501-56<br />

Deutzmotor, Kramer Getriebe: Biete hier<br />

ein Getriebe von einem Kramer Schlepper<br />

KL 300 Baujahr 1965, 20KMH sehr guter<br />

sofort einbaufähiger Zustand komplett mit<br />

Achstrichtern und Bremsen. VB 500 Euro,<br />

Deutzmotor F2L 712, Einspritzdüsen fehlen,<br />

wurde aber mit anderen getestet und<br />

läuft. VB 500Euro, Deutz Einspritzpumpe<br />

für F2L 612 funktioniert einwandfrei<br />

VB 100 Euro, Deutz Motorblock F2L 612<br />

VB 130 Euro, Drehkranz für Atlas Bagger<br />

1202 VB 180 Euro<br />

Bei Interesse: 0151-11595735,<br />

E-Mail: M.Linsmeier@web.de<br />

traktorclassic.de 2|2013


MPT Reifen 10,4x18, Hallo, biete 2 Stück<br />

MPT Reifen, Grösse 10,5x18, 6 PR, Profil<br />

noch mind.60%, weder rissig, noch porös,<br />

mit Schlauch.<br />

E-Mail: arminmanuela@aol.com<br />

Güldner Haifischmaulserie Lenkgetriebe<br />

ZF EL10, Vorderachse mit Federpaket, Sitz<br />

mit Sitzfeder, Haubenscharniere und weitere<br />

teile von einem 2- Zylinder Haifisch<br />

Güldner abzugeben, Artikelstandort: Thüringen,<br />

E-Mail: holzmichl600@web.de,<br />

Historischer Erntewagen: Der Wagen hat<br />

2 Bremsen, ist nachweislich 120 Jahre alt,<br />

hat keine Holzwürmer, die letzten Jahre<br />

noch bei der Heuernte im Einsatz. Es ist<br />

auch geschlossene Seitenteile (org.) vorhanden.<br />

VB 520 Euro. Kontakt: (07258)<br />

925699, philipp@traktorfreak.de<br />

Frontgewicht Eicher Schmalspur, Fritz-<br />

Meier Verdeck M214 ohne Seitenteile mit<br />

Frontschürze, Zugpendel von Eicher für<br />

Mammut ZF Getriebe A 216 II, vordere<br />

Kotflügel Deutz 4006. Kontakt: (0176)<br />

56730032, reinholdfrankgamburg<br />

@googlemail.com<br />

Hatz E89 G Dieselmotor 9PS, 663ccm, 9PS,<br />

Bj.1963. Motor läuft. Mit Tank, Luftfilter<br />

und Auspuff. Einspritzpumpe von Bosch<br />

überholt. Kontakt: (0171) 5472589, Niedermeier.Siegfried@web.de<br />

Dreschmaschine Ködel und Böhm, optisch<br />

und technisch guter Zustand, mit<br />

Eisenrädern und Strohhäcksler, Preis VB.<br />

Kontakt: riru.elsen@gmx.de<br />

Fristein Ladewagen LW 35 TS, Originalzustand,<br />

Baujahr 1969, zul. Gesamtgewicht<br />

4t, auch gut zur Umnutzung als Holzwagen,<br />

Preis VB. Kontakt: riru.elsen@gmx.de<br />

Lanz Kartoffelroder zum Restaurieren,<br />

Preis VB. Kontakt: (0170) 2974588,<br />

riru.elsen@gmx.de<br />

Einachs-Dreiseitenkipper 6t, Auflauf -<br />

bremse Brückenmaß 3,60m x 2m Bordwände<br />

0,50m + 0,50m , Kornschieber, guter<br />

Zustand und einsatzbereit, Preis 2400 Euro<br />

VHB. Kontakt: (0160) 94819421,<br />

jens-86@gmx.net<br />

Reifen mit Felgen: 2 Stk. Reifen 26x9x15,<br />

4 Loch Felge, Lochkreis Nabe 80mm, Radbolzen<br />

120mm x 15mm, Reifen waren noch<br />

nie montiert, Privatverkauf. Kontakt:<br />

(04481) 98135,<br />

juergen.lueers1@ewetel.net<br />

2-Achs Anhänger: Biete einen komplett<br />

restaurierten 2-Achs-Holzanhänger mit<br />

Drehschemellenkung und Zubehör.<br />

VB: 750 Euro. Anhänger steht bei Bad-<br />

Krozingen. Kontakt: (07633) 8061309 bzw.<br />

01627341460, Lengert-Gnad@-online.de<br />

Reifen mit Schlauch: Verkaufe 2 Reifen<br />

7.00-20, 14 PR, 5mm Profil mit neuwertigen<br />

Schläuchen, 50 Euro, auch einzeln<br />

abzugeben. Kontakt: (06383) 998201,<br />

bulldogbauer@gmx.de<br />

Neue Anhängerbeleuchtung: Beleuchtungs-Set<br />

mit Magnethaftung. restaurierte<br />

Sitzschale Mähantrieb Getriebe von Mörtl.<br />

Oldtimer <strong>Traktor</strong> Bosch Anlasser 12 V. NEUE<br />

12V-Hupe, Blinkerschalter NEU Absperrhahn<br />

vom Kühler Messing. Kontakt:<br />

(02653) 205, amigo1940@web.de<br />

Verkaufe Kotflügel für FENDT F-15 bzw.<br />

F-20. Originalteile, keine Nachfertigng.<br />

300 Euro. Standort: Bayern. Kontakt:<br />

(0151) 52187968, akr100@yahoo.de<br />

Deutz Steckachsen, Bremsteile, Steckachsen,<br />

Bremswellen, Bremstrommeln, etc<br />

verschiedener typen Deutz traktoren (50er<br />

und 60er), bitte gewünschte ausführung<br />

steckachse anfragen mit durchmesser länge<br />

und anzahl zähne. Kontakt: (0031)<br />

627447018, info@tractomania.eu<br />

Kotflügel MAN 2L4: Satz gute hinterrad<br />

kotflügel, kommen von ein MAN 2L4, passen<br />

auch auf andere rundhaubermodelle<br />

von MAN, 300 euro für beide. Kontakt:<br />

(00316) 27447018, info@rorodienst.eu<br />

Heidenia Vielzweckanhänger aus Aufgabe:<br />

Rarität, nur geringe Stückzahl gebaut;<br />

Heidenia Vielzweckanhänger/Miststreuer;<br />

für Kleintraktoren bis ca. 20 PS; Kompakte<br />

Maße: 1,50 x 3,00 m; Rahmen/Fahrg. kernig,<br />

Holz evtl. rep.bed. Kontakt: (05453)<br />

7324, familie-wenner@t-online.de<br />

Original alter Heu-Raffer, ca. 70 Jahre<br />

alter Heuraffer in Original-Zustand. Darf in<br />

keiner Liebhaber-Sammlung oder beim<br />

Schlepper-Treff fehlen. Preis : VHS. Kontakt:<br />

(02672) 2306,<br />

pitschundsoehne@t-online.de<br />

Vollgummiräder schwere Ausführung mit<br />

2 Bandagen Durchmesser außen 93cm.<br />

Weitere neue Bandagen Innendurchmesser<br />

72, 85 und 90cm auf Anfrage. Kontakt:<br />

(0041) 76 305 72 32, udorn@gmx.ch<br />

Super Oldtimer-Tieflader, Köhler Elmshorn,<br />

Ideal f. Kälble, Faun ZR od. Hanomag<br />

SS100, Bj.1958, 16to, 5to Leer, Substanz<br />

top ,Luft Bremse fehlt, kein Brief, zum<br />

restaurieren. 2000 Euro. Kontakt: (0162)<br />

9742386, markussoenn@gmx.net<br />

Vorderachse Deutz 06: Biete Vorachskörper<br />

(ohne Achsschenkel) in gefederter<br />

Ausführung sowie passende Spurstange in<br />

gebrauchtem aber ordentlichen Zustand<br />

zum Verkauf.(Achskörper 100 Euro, Spurstange<br />

50Euro). Ware liegt Nähe Siegen.<br />

Kontakt: antratroni@gmx.de<br />

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Anzeigenschluss für die<br />

Ausgabe 3/2013: 08.02.2013<br />

Reifen 10.5 x 18: Biete eine AS-Reifen der<br />

Marke Dunlop 10.5 x 18 zum Verkauf (50).<br />

Der Reifen ist schon älter aber nicht brüchig.Er<br />

hat noch ca 40% Profil und keine<br />

nennenswerten Beschädigungen. Ideal als<br />

Ersatzreifen geeignet.<br />

Kontakt: antratroni@gmx.de<br />

Einachsanhänger: Anhänger Auwärter,<br />

neu aufgebaut, Blechboden 3mm, Bremse,<br />

Elektrik, Bordwände, VB. 1100,- Euro.<br />

Kontakt: (0170) 4455297,<br />

meixner@codab.de<br />

Motorhaube: Biete für einen Schlüter S 35<br />

eine Motorhaube an. Kontakt: (08333)<br />

8613, agrauer78@web.de<br />

Langholz Anhänger: sehr Gut erhalten,<br />

Feststellbremse, Lichtanlage neu, 2010 neu<br />

aufgebaut/lackiert, Reifen/Holzboden<br />

topp, keine Durchrostung, Maße Ladefläche<br />

3750x1800mm, Ladehöhe 850mm,<br />

Rungen 520mm, + 4 weitere Rungen. Kontakt:<br />

(05484) 961205 gerne Nachricht<br />

hinterlassen, rufe zurück,<br />

himgol@freenet.de<br />

Frontgewichte: Verkaufe Frontgewichte<br />

und Unterschubgewichte für Schlüter-<br />

<strong>Traktor</strong>en. Anlieferung möglich. Kontakt:<br />

(0172) 5143492 oder 0179/2289715,<br />

hinnerk74@web.de<br />

Betriebsanleitungen: Verkaufe Betriebsanleitungen<br />

MAN, Deutz, Porsche, John-<br />

Deere, Hanomag, Claas- Mähdrescher,<br />

kpl. Ordner Lanz, Kundendienstmittei -<br />

lungen, Lanz Strohpressen.<br />

Kontakt: (0176) 56730032,<br />

reinholdfrankgamburg@googlemail.com<br />

Einachser Heckkipper: 2009 neu aufgeb.<br />

Flachten neu, H.50 Aufsätze, 50cm. 5m?<br />

Ladevol. Hydraulik, Stempel, Absch.Ventil<br />

neu. Aufsteckbr. Zulad.2,5-3t. Weitere Info<br />

u. Bilder auf Anfrage. Preis: VB 2450 Euro.<br />

Kontakt: 0173- 4974276,<br />

adtetzlaff@gmx.de.<br />

Luftfilter AF1119k E 563L LX16, Luftfilter<br />

Per. AF 1119K entspricht Hengst E563L -<br />

Knecht LX16 - Fleetguard AF 437K usw.<br />

Passt für div. Bau - Landmaschinen Staplern<br />

zB.Allas - Bobcat - Case - Clark - Fiat -<br />

Hyster - JCB - John Deere. Tel. 02835-<br />

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Gassner 3 –Scharpflug Automatik-Dreher<br />

mit Stützrad und Scheibensech,<br />

Verschleißteile 50 %, Preis 700,- VB. Tel.<br />

(02238) 42692, oelenzhof@t-online.de.<br />

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TRAKTOREN<br />

Suche von Allgaier: 1 Porsche A111, A144<br />

oder P 111, P 137, P 144 zum Restaurieren.<br />

Bin Sammler. Kontakt: (07073) 4834<br />

Kleine Wiesenschleppe/Wiesenhexe/Wiesenschleife<br />

oder ähnliches gesucht, max.<br />

ca. 2,80 m Arbeitsbreite, evtl. auch leicht<br />

reparaturbedürftig. Kontakt: (0175)<br />

8027989, doppelpack60@online.de<br />

Unimog 421, 411 gesucht: Hallo, suche<br />

einen Unimog 421 oder 411, bitte alles<br />

anbieten. Kontakt: (0151) 55048451,<br />

misira@gmx.net<br />

Allgaier A12 oder A16 gesucht: Suche<br />

Allgaier A12 oder A16, egal welcher Zustand,<br />

auch ohne Brief, bitte alles anbieten.<br />

Kontakt: (0177) 3400500,<br />

gereon.diederichs@gmx.de<br />

Suche MAN Allrad <strong>Traktor</strong>, Zustand und<br />

Modell egal! Im Raum Nordeutschland!<br />

Kontakt: larslange@rocketmail.de<br />

Suche Verdampferschlepper: Kramer,<br />

Fendt, Martin, Hagedorn oder anderen<br />

Verdampferschlepper. Kontakt: (06257)<br />

81998, hb.ludwig@gmx.de<br />

Suche Lanz D 1616 bzw. D 2016<br />

Ich suche einen Lanz Bulldog D 1616 oder D<br />

2016. Bitte alles anbieten. Kontakt: (0173)<br />

4070100, OBM112@googlemail.com<br />

Suche Fendt F 28: zum Restaurieren in<br />

komplettem Zustand. Bitte Angebote mit<br />

Foto per Mail. Kontakt: (05604/) 6945,<br />

khp.schaefer@t-online.de<br />

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Walther Eisenberg<br />

…der Mützenmacher seit 1892<br />

Inhaber: Lars Küntzel<br />

Fachgeschäft für Herrenhüte und Mützen<br />

Mützenherstellung<br />

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Telefon: 040-33 57 03, Telefax: 040-98 76 05 15<br />

Internet: www.muetzenmacher.de<br />

E-Mail: L.Kuentzel@muetzenmacher.com<br />

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Suche Fendt von 30-60 PS: Suche Fendt<br />

Schlepper ca. 30-60 PS mit oder ohne Allrad<br />

in gutem Zustand, oder zum Restaurieren.<br />

Kontakt: (05604/) 6945, khp.schaefer@t-online.de<br />

Suche Fendt F 40 in gutem Zustand oder<br />

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per Mail. Kontakt: (05604/) 6945,<br />

khp.schaefer@t-online.de<br />

MAN B18A / AS718: Ich suche einen MAN<br />

B18A oder AS 718 auch defekt, ohne Motor<br />

oder in Teilen. Einfach mal anbieten.<br />

E-Mail: juergen-feinen@gmx.de<br />

Hanomag Robust 901A: Hallo, Suche<br />

Hanomag Robust 901A!! Bitte einfach mal<br />

anbieten. E-Mail: dirk.brast@t-online.de,<br />

Telefon: 0171/7392598<br />

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Suche für SAME Minitaurio 50 2 Stück<br />

Hinterradfelgen für Reifengröße 11–32<br />

und eine gut erhaltene Anhängerkupplung.<br />

Lochbild 140mm x 80 mm, Durchmesser<br />

17mm. Kontakt: (034327) 50924<br />

Suche für Hanomag R27, Baujahr 1955<br />

zwei Kotflügel hinten, Reifengröße 9 x 36,<br />

kompl. Ackerschiene, eine Sitzkonsole.<br />

Kontakt: (05907) 1201,<br />

bjanneschuetz@yahoo.de<br />

Beschädigter MAN: Mein MAN AS 330 A,<br />

Bj. 1951, hat eine stark beschädigte Kühlerfront.<br />

Wer kann diese richten oder neu<br />

liefern? Wohne im Raum Osnabrück.<br />

Kontakt: (05451) 939291 (17–20 Uhr)<br />

Lenkgetriebe für Hanomag Perfekt 401<br />

Baujahr 1965, suche intaktes Lenkgetriebe<br />

Für Hanomag Perfekt 401 Teilenummer<br />

7328900362. Danke!<br />

E-Mail: menina1990@arcor.de,<br />

Telefon: 022513987<br />

MAN 4S2 oder 4R2: Suche Original Dach<br />

vom MAN 4S2 oder 4R2 Zustand egal.<br />

E-Mail: arndt-wesel@t-online.de,<br />

Telefon: 0171/3112906<br />

Reifen 13.6/32, ein Güllefass bis 4000 l,<br />

2 Seitenkipper bis ca. 6 t und Turbomäher<br />

ca. 1,5 m Schnittbreite zu kaufen gesucht.<br />

Kontakt: (0173) 2606438<br />

Kl. Wendepflug u. Grubber: 1-Schar<br />

Wendepflug und Gubber (AB 1,50-1,80m)<br />

m. 3-Pkt.-Anbau ges. Mögl. Sachsen und<br />

angrenzende Gebiete.<br />

Kontakt: (0162) 4313770,<br />

frank eichler2000@yahoo.de<br />

Unimog 411: Ich suche für einen U 411<br />

den vorderen Zapfwellenlagerbock.<br />

Kontakt: b.muennich@aon.at<br />

Holder E6 Frontgewicht: Ich suche für<br />

Meinen Holder E6 Einachsschlepper ein<br />

passendes Frontgewicht.<br />

Der Zustand ist mir egal, bitte alles anbieten,<br />

ich freue mich über jedes Angebot.<br />

Kontakt: (07755) 80349,<br />

arnt4@t-online.de<br />

Suche Schwadbrett u. Mähmesser (ca.<br />

1.50m lang) für Stockey & Schmitz.<br />

Kontakt: (07231) 481507,<br />

friedrich.schwemmle@googlemail.com<br />

Holder Winkelgetriebe: Suche für den<br />

Holder B10 ein Riemenantrieb/Winkelgetriebe.<br />

Kontakt: (0171) 6394865,<br />

schuster rene@freenet.de<br />

Werner-Seilwinde: Suche für Werner-<br />

Seilwinde vom Typ 480 / 520 eine Ersatzteilliste<br />

und eine Betriebsanleitung. Kontakt:<br />

(02992) 4123 oder 0160 / 4033508,<br />

Ka-Fri-Vo@t-online.de<br />

Suche Holder E6 Frontgewicht, Ich suche<br />

für meinen Holder Einachsschlepper E6 ein<br />

passendes Frontgewicht. Zustand ist mir<br />

egal, bitte alles anbieten, ich freue mich<br />

über jedes Angebot. Kontakt: (07755)<br />

80349, arnt4@t-online.de<br />

Suche für einen Schlüter Stationärmotor.<br />

Kontakt: (0172) 8908426,<br />

mapoldsen@apold.eu<br />

Zwischenachsdrille f. Tragsch.: Suche<br />

Zwischenachsdrille für Tragschlepper, z.B.<br />

von Hassia. Suche zum Thema Tragschlepper<br />

mit Zwischenachsg.: Bilder, B.A.-, E.T.-,<br />

und Montageanleitungen. Kontakt: (0170)<br />

8457504 , oldtimerhobby@arcor.de<br />

Reifen 8-36 AS: Hallo! Ich suche 2 Reifen<br />

der Größe 8-36 AS. Bitte alles anbieten.<br />

Danke. Kontakt: (0173) 4070100,<br />

OBM112@googlemail.com<br />

Lanz Bulldog: Suche originale 3 Punkt<br />

Hydraulik für Lanz Bulldog 50-60 PS und<br />

Gitter (Haubenschutz) für Baas Frontlader<br />

vom Lanz Bulldog D4016. Kontakt: (0173)<br />

5474801, christian4016@hotmail.com<br />

Suche von Lanz: Zylinder mit Kolben für<br />

10 und 5 Ltr. Lanz GK, Lanz-Seilwinde.<br />

Kontakt: (06257) 81998,<br />

hb.ludwig@gmx.de<br />

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TERMINE<br />

Veranstaltungsübersicht<br />

PLZ 0<br />

20.04.2013<br />

01796 Struppen<br />

4. <strong>Traktor</strong>entreffen<br />

Martin Scheinert, Tel. (0172) 873 55 62<br />

oldteimertreffen-struppen@gmx.de<br />

20.04.2013<br />

08066 Zwickau-Auerbach<br />

11. Bulldog- und Schleppertreffen<br />

Steffen Wagner, Tel. (0375) 440 04 82<br />

stewa07@t-online.de<br />

www.bulldogfreunde-zwickau.de<br />

22.04.2013<br />

09235 Burkhardtsdorf<br />

5. Int. Stationärmotoren-Treffen<br />

Peter Uhlig, Tel. (03721) 225 84<br />

peter-uhlig@t-online.de<br />

www.bulldog-freunde-erzgebirge.de<br />

PLZ 1<br />

09.08.–11.08.2013<br />

15859 Philadelphia<br />

5. Treckertreffen<br />

Tel. (01520) 206 01 21<br />

ralf.wittke@t-online.de<br />

www.schlepperfreunde-philadelphia.de<br />

07.09.2013<br />

15518 Demnitz<br />

9. Oldtimer- und <strong>Traktor</strong>treffen<br />

Frank Schütze, Tel. (0162) 451 97 33<br />

oldtimerfreunde-demnitz@web.de<br />

PLZ 2<br />

16.02.2013<br />

29410 Salzwedel<br />

4.Oldtimerteilemarkt<br />

Gerstedter Weg<br />

Dirk Wotapek, Tel. (0171) 491 17 26<br />

a–doege@web.de<br />

03.03.2013<br />

24768 Rendsburg<br />

Bulldog-Messe, Deule Halle<br />

Pitt Dorn, Tel. (04344) 62 75<br />

messe@lastorama.de<br />

www.bulldog-messe.de<br />

14.04.2013<br />

23684 Pönitz<br />

Wettkampfpflügen<br />

Bernd Schulze-Entrup, Tel. (04521) 14 22<br />

bschulzeentrup@web.de<br />

19.04.–21.04.2013<br />

27239 Twistringen<br />

4. Oldtimertreffen<br />

Martin Born, Tel. (0162) 805 64 83<br />

info@alteisenfreunde.de<br />

www.alteisenfreunde.de<br />

21.04.2013<br />

21368 Ellringen<br />

29. Oldtimertreffen<br />

Wiechelner Weg<br />

www.ellringen.net<br />

21.04.–22.04.2013<br />

38835 Osterwieck/Harz<br />

Oldtimertreffen für <strong>Traktor</strong>en, Pkw,<br />

Lkw und Motorräder<br />

Christian Feuerstack, Tel. (0170) 478 55 69<br />

christian@ostmobile-feuerstack.de<br />

www.ostmobile-feuerstack.de<br />

27.04.–28.04.2013<br />

26340 Zetel<br />

19.Oldtimertreffen<br />

Bohlenbergfeld<br />

Heiko Hurling, Tel. (04453) 39 88<br />

hh@bfeld.de<br />

www.oc-bfeld.de<br />

10.05.2013<br />

24616 Brokstedt<br />

38. Lanz-Bulldog-Treffen auf der<br />

Speedwaybahn<br />

Peter Schuster, Tel. (04123) 42 18<br />

peterschuster@versanet.de<br />

www.lbch.de<br />

08.06.–10.06.2013<br />

26345 Bockhorn<br />

32. Treckertreffen bis Baujahr 1980<br />

Herbert Ahlers, Tel. (04453) 73 33<br />

info@oldtimermarkt-bockhorn.de<br />

www.oldtimermarkt-bockhorn.de<br />

25.08.2013<br />

29221 Celle<br />

Oldtimer und Fachwerk<br />

Innenstadt<br />

oldiefreunde@celle-tourismus.de<br />

www.celle-oldtimer-fachwerk.de<br />

01.09.–02.09.2013<br />

37115 Werxhausen<br />

Jubiläumstreffen mit<br />

Lanz-Sonderausstellung<br />

info@lanzbulldogclub-werxhausen.de<br />

www.lanzbulldogclub-werxhausen.de<br />

14.09.–16.09.2013<br />

32549 Bad Oeynhausen<br />

4. Treckertreffen<br />

Herbert Pangritz<br />

u.giesselmann@teleos-web.de<br />

29.09.2013<br />

24888 Loit<br />

9. Loiter Oldtimer- und<br />

Landmaschinenschau mit Ernteumzug<br />

Am Dorfgemeinschaftshaus<br />

Tel. (04641) 461<br />

PLZ 3<br />

20.04.2013<br />

31848 Münder<br />

4. Sünteltaler <strong>Traktor</strong>treffen<br />

Kurt Westphal, Tel. (05042) 52 79 40<br />

kurt.westphal@online.de<br />

www.suenteltaler-treckerfreunde.de<br />

01.05.2013<br />

35282 Rauschenberg<br />

4. Oldtimer-Schleppertreffen<br />

Alexander Mess, Tel. (06425) 29 07<br />

alex-mess@web.de<br />

www.lktc-wohratal.de<br />

04.05.–05.05.2013<br />

31582 Nienburg<br />

Bulldog-Messe<br />

DEULA Hallen<br />

Pitt Dorn, Tel. (04344) 62 75<br />

messe@lastorama.de<br />

www.messe-lastorama.de<br />

11.05.–12.05.2013<br />

37603 Holzminden<br />

Oldtimertreffen<br />

Grillplatz<br />

Friedel Koch, Tel. (05536) 14 32<br />

koch.friedel@web.de<br />

Neue Termine<br />

online eintragen unter<br />

www.traktorclassic.de<br />

25.05.–26.05.2013<br />

34626 Neukirchen<br />

5. <strong>Traktor</strong>enschau<br />

Martin Itzenhäuser, Tel. (06694) 62 51<br />

oldtimer@itzenhaeuser.de<br />

26.05.2013<br />

35641 Oberwetz<br />

Schleppertreffen mit Ausfahrt<br />

Sportgelände<br />

Björn Heye, Tel. (06445) 60 05 95<br />

info@oldtimertreffen-oberwetz.de<br />

www.oldtimertreffen-oberwetz.de<br />

31.05.–02.06.2013<br />

35708 Haiger-Allendorf<br />

Oldtimer-<strong>Traktor</strong>fest<br />

Jürgen Stötzel, Tel. (02733) 602 36<br />

stoetzel.juergen@gmx.de<br />

www.traktorfreunde-allendorf.de<br />

12.07.–14.07.2013<br />

36358 Herbstein<br />

Int. 24-Stunden-Oldtimer-<strong>Traktor</strong>rennen<br />

,,Vulkan-Trophy“<br />

Rennstrecke am alten Sportplatz<br />

1. Deutscher Oldtimer <strong>Traktor</strong> Racing<br />

Club Vogelsberg e.V, Erich Rahn<br />

erich-rahn@t-online.de<br />

www.vulkan-trophy.de<br />

PLZ 4<br />

08.03.–11.03.2013<br />

40629 Stuttgart<br />

Retro <strong>Classic</strong>s<br />

Tel. (0711) 185 60-0<br />

www.messe-stuttgart.de<br />

09.05.2013<br />

49844 Bawinkel<br />

Bawinkler Feldtag<br />

Dorfgemeinschaftshaus<br />

Werner Deeters, Tel. (05963) 17 98<br />

info@ofpb.de<br />

www.ofbp.de<br />

11.05.–12.05.2013<br />

49219 Glandorf<br />

Norddeutsche Meisterschaft<br />

Antonius Recker, Tel. (05426) 32 07<br />

www.vhlt.de<br />

20.05.2013<br />

48612 Horstmar-Leer<br />

Treckertreffen<br />

An den Mühlen<br />

Ludger Hummert, Tel. (02551) 21 02<br />

l.hummert@gmx.de<br />

11.08.–12.08.2013<br />

48531 Nordhorn<br />

Historischer Feldtag mit<br />

Sonderausstellung Johann Hood,<br />

Tel. (0157) 87 63 88 52<br />

info@treckerclub.de<br />

www.treckerclub.de<br />

13.10.2013<br />

41539 Dormagen<br />

6. Oldtimerschleppertreffen<br />

Gewerbepark Top West an der A 57<br />

Tel. (02133) 423 41 und (0170) 576 70 80<br />

gh.quetting@t-online.de<br />

PLZ 5<br />

19.01.–20.01.2013<br />

57642 Alpenrod<br />

3. Winter-Schleppertreffen<br />

Alpenroder Hütte<br />

Frank-Peter Gelber, Tel. (02662) 27 05<br />

frankpeter2005@gmx.de<br />

www.schlepperfreundewesterwald.jimdo.com<br />

03.05.–05.05.2013<br />

53506 Hönningen-Ahr<br />

Oldtimertreffen<br />

Horst Schülter, Tel. (02643) 94 10 32<br />

hschuelter@t-online.de<br />

www.lanzersatzeile.de<br />

03.05.–05.05.2013<br />

53913 Swisttal-Odendorf<br />

Oldtimertreffen<br />

Hans-Günter Cramer,<br />

Tel. (0170) 533 23 52<br />

info@ofso.de<br />

www.ofso.de<br />

04.05.–05.05.2013<br />

50374 Erfstadt-Liblar<br />

3. Festival der Oldies<br />

Hans Alfred Klein, Tel. (02235) 179 68<br />

hansalfredk@aol.com<br />

04.05.–05.05.2013<br />

58566 Kierspe<br />

17. Oldtimertreffen<br />

Gerald Latsch, Tel. (0175) 438 72 07<br />

www.treckerclub-muellenbach.de<br />

09.05.2013<br />

53894 Mechernich-Lückerath<br />

<strong>Traktor</strong>treffen<br />

Unter den Linden<br />

Karl-Heinz Schick, Tel. (02443) 25 73<br />

kh.schick@t-online.de<br />

18.05.–19.05.2013<br />

57319 Bad Berleburg-Aue<br />

11. <strong>Traktor</strong>treffen<br />

Hans-Gerhard Becker, Tel. (02759) 383<br />

wilhelm-afflerbach@strassen.nrw.de<br />

19.05.–20.05.2013<br />

53332 Bornheim-Walberberg<br />

5. Oldtimertreffen zur Pfingstkirmes<br />

Rund um den Dorfplatz<br />

Werner Kannen, Tel. (0222) 783 04 65<br />

Werner-Kannen@t-online.de<br />

24.05.–26.05.2013<br />

52074 Aachen Sefent<br />

18. Int. <strong>Traktor</strong>treffen<br />

Udo Schott, Tel. u. Fax: (02408) 956 82 38<br />

udo-schott@t-online.de<br />

26.05.2013<br />

57368 Lennestadt-Saalhausen<br />

Oldtimerfest<br />

Raimund Schmidt, Tel. (02723) 807 44<br />

raimund@oldtimerfreunde-saalhausen.de<br />

www.oldtimerfreunde-saalhausen.de<br />

30.05.–02.06.2013<br />

56579 Bonefeld<br />

8. Stationärmotor-Treffen<br />

Boris Hof, Tel. (02631) 40 50 61<br />

info@ts-engel.de<br />

30.05.–02.06.2013<br />

56820 Mesenich<br />

3. <strong>Traktor</strong>treffen<br />

Wolfgang Lenartz, Tel. (02673) 41 66<br />

wein-lenartz@t-online.de<br />

www.schlepperclub-agv.de<br />

64


Veranstaltungsübersicht<br />

TERMINE<br />

01.06.2013<br />

58730 Fröndenberg-Dellwig<br />

Schleppertreffen des Schlepperclub Dellwig<br />

Thomas Prasse<br />

th.prasse@helimail.de<br />

www.schlepperclub-dellwig.de<br />

02.06.2013<br />

58256 Ennepetal<br />

5. Treckertreffen<br />

Am Industriemuseum, Neustr. 41–53<br />

Tel. (0174) 726 11 29<br />

09.06.–10.06.2013<br />

56204 Hillscheid<br />

20 Jahre <strong>Traktor</strong>freunde<br />

Kannenbäckerland<br />

Am Limesturm<br />

Eckhard Kilian<br />

ekilian@rz-online.de<br />

www.traktorfreunde.de<br />

04.08.–05.08.2013<br />

54595 Prüm<br />

9. Int. Oldtimertreffen<br />

,,Bei uns dampft es”<br />

Josef Drückes, Tel. (06558) 86 93<br />

Josef-drueckes@t-online.de<br />

www.vhf-eifel-ardennen.de<br />

23.08.–25.08.2013<br />

52388 Nörvenich-Wissersheim<br />

7. Oldtimer-Schlepperfest<br />

Nievenheimerstr.<br />

Guido Hambach, Tel. (0172) 787 37 68<br />

guido.hambach@gmx.de<br />

www.alte-schlepper-wissersheim.de.vu<br />

15.09.–16.09.2013<br />

54413 Gusenburg<br />

13. Bulldog- und Schleppertreffen<br />

info@lanzclub.de, www.lanzclub.de<br />

19.10.2013<br />

50999 Köln-Weiß<br />

Almabtrieb mit Schleppertreffen<br />

Am Treidelweg 1<br />

Bernd Lorbach<br />

bernd.lorbach@t-online.de<br />

www.hof-lorbach.de<br />

PLZ 6<br />

16.03.–17.03.2013<br />

64342 Seeheim-Jugenheim<br />

16. Odenwälder Teilemarkt<br />

Im Schuldorf<br />

Herbert Ludwig, Tel. (06257) 819 98<br />

www.bulldogmarkt.de<br />

15.04.2013<br />

64665 Alsbach-Hähnlein<br />

Alles, was brummt<br />

Marktplatz<br />

Tel. (06257) 685 93<br />

flauaus@pro-modul.net<br />

01.05.2013<br />

66557 Hüttigweiler<br />

Großes Hoffest mit Oldtimertreffen<br />

Zeisweilerhof<br />

Christel Klein, Tel. (06825) 418 82<br />

zeisweilerhof@schlau.com<br />

01.05.2013<br />

67354 Römerberg<br />

9. Oldtimertreffen<br />

Matthias Kinscherff, Tel. (06232) 85 05 92<br />

kinscherff@schlepperfreunde.de<br />

www.schlepperfreunde-roemerberg.de<br />

05.05.–06.05.2013<br />

67346 Speyer<br />

Brazzeltag – Oldtimerparade<br />

Technik Museum, Am Technik Museum<br />

Corinna Handrich, Tel. (06232) 67 08 68,<br />

Fax: (06232) 67 08 20<br />

www.speyer.technik-museum.de<br />

06.05.2013<br />

67472 Esthal<br />

8. Pfälzer Unimogtreffen<br />

Bettina Ziegler, Tel. (06324) 97 01 69<br />

Bettina.ziegler@unimog-club-gaggenau.de<br />

www.pfalz.unimog-club-gaggenau.de<br />

12.05.2013<br />

65375 Oestrich-Winkel<br />

Oldtimertreffen<br />

Beim Dippemarkt<br />

Elfriede Rühl, Tel. (06723) 99 20 99 21 50<br />

info@oestrich-winkel.de<br />

www.oestrich-winkel.de<br />

25.05.–26.05.2013<br />

65599 Dorndorf<br />

<strong>Traktor</strong>- und Schleppertreffen<br />

Wolfgang Kunz, Tel. (06436) 70 47<br />

25.08.–26.08.2013<br />

67826 Feilbingert<br />

12. Ausstellung von Bulldogs, Schleppern<br />

und Geräten<br />

Karl Hans Kraus, Tel. (06362) 99 31 71<br />

lanz.bulldog.nordpfalz@web.de<br />

www.lbc-Nordpfalz.de<br />

PLZ 7<br />

21.04.–22.04.2013<br />

74889 Sinsheim<br />

Agri Historica, Messe Sinsheim<br />

Gabi Greisinger, Tel. (07261) 68 90<br />

www.agri-historica-messe.de<br />

28.04.2013<br />

71706 Markgröningen<br />

Oldtimertreffen ,,Rund um die Kelter“<br />

Hermann Stricker, Tel. (07147) 51 48<br />

www.verein-fuer-historische-fahrzeugeund-geraete-unterriexingen.de<br />

12.05.2013<br />

72555 Metzingen-Glems<br />

5. Einachsertreffen<br />

Am Obstbaumuseum<br />

Martin Weiss, Tel. (07123) 314 61<br />

m.weiss1266@web.de<br />

12.05.2013<br />

79688 Hausen<br />

Oldtimer- und Schleppertreffen<br />

Oliver Nikolai, Tel. (07622) 67 32 86<br />

nikolai@laempe.com<br />

www.hebelmusik.de<br />

19.05.2013<br />

74912 Kirchardt-Bockschaft<br />

Schleppertreffen<br />

Jochen Rudy, Tel. (07266) 27 56<br />

jochenrudy@web.de<br />

22.06.–23.06.2013<br />

77743 Neuried-Schutterzell<br />

7. Schutterzeller Bulldogtreffen<br />

Am Umspannwerk<br />

Joachim Mielke, 1. Vorstand<br />

info@bulldogfreunde-schutterzell.de<br />

www.bulldogfreunde-schutterzell.de<br />

10.08.–11.08.2013<br />

71720 Oberstenfeld-Prevorst<br />

2. Prevorster Schleppertreffen<br />

Patrick Wahl, Tel. (0172) 730 20 85<br />

schlepperfreunde-prevorst@web.de<br />

www.schlepperfreunde-prevorst.de<br />

PLZ 8<br />

09.03.–10.03.2013<br />

87755 Kirchhaslach<br />

Großer Oldtimer-Teilemarkt<br />

Juergen Reiser, Tel. (0172) 985 09 71<br />

juergen.reiser@gmx.de<br />

www.oldtimerfreunde-unterallgaeu.de<br />

05.05.–06.05.2013<br />

89073 Ulm<br />

Technorama mit Schleppertreffen<br />

Tel. (0731) 189 68-0<br />

info@technorama.de<br />

www.technorama.de<br />

18.05.–19.05.2013<br />

82269 Geltendorf<br />

21. MAN-<strong>Traktor</strong>treffen<br />

Schloss Kaltenberg<br />

Peter Streiber, Tel. (08145) 80 97 29<br />

info@man-traktoren.de<br />

www.man-traktoren.de<br />

20.05.2013<br />

83075 Bad Feilnbach-Dettendorf<br />

Oldtimertreffen<br />

Andreas Michalke, Tel. (08064) 496<br />

anderl.michalke@t.online.de<br />

www.oldtimerfreunde-ev.de<br />

25.05.2013<br />

83075 Bad Feilnbach<br />

Oldtimertreffen<br />

Andreas Michalke, Tel. (08064) 496<br />

anderl.michalke@t-online.de<br />

www.oldtimerfreunde-ev.de<br />

26.05.2013<br />

83083 Söllhuben<br />

Oldtimertreffen<br />

Manfred Sobota, Tel. (08036) 23 34<br />

26.05.2013<br />

83527 Kirchdorf-Osen<br />

Oldtimertreffen<br />

Willi Urban, Tel. (08081) 24 52<br />

urban@mehlmuehle.de<br />

www.oldtimerfreunde-dorfen.de<br />

02.06.2013<br />

85405 Nandlstadt<br />

Old- und Youngtimertreffen<br />

Tel. (08754) 96 96 50<br />

schnitzls@gmx.de<br />

www.msc-nandlstadt.de<br />

18.06.2013<br />

82441 Ohlstadt<br />

Oldtimertreffen<br />

Franz Gaisreiter<br />

gaisreiter.franz@t-online.de<br />

www.trommlerzug-ohlstadt.de<br />

25.08.–26.08.2013<br />

84098 Hohenthann-Türkenfeld<br />

14. Int. Eichertreffen<br />

Franz Schuster, Tel. (08784) 743<br />

www.eicherfreunde.de<br />

PLZ 9<br />

07.04.–08.04.2013<br />

94315 Straubing<br />

Bulldog-Messe<br />

Pitt Dorn, Tel. (04344) 62 75<br />

messe@lastorama.de<br />

www.bulldog-messe.de<br />

27.04.–28.04.2013<br />

95126 Schwarzenbach/Saale<br />

3. Oltimertreffen des <strong>Traktor</strong>-Kult e.V.<br />

Tel. (09284) 65 64 und (0151) 17 60 00 53<br />

traktor-kult.ev-schwarzenbach@gmx.de<br />

05.05.2013<br />

95179 Geroldsgrün<br />

15. Oldtimer <strong>Traktor</strong>treffen<br />

Gemeinschaftlicher Platz<br />

Thomas Schönwälder,<br />

Tel. & Fax: (0 92 88) 88 38<br />

vorstand@traktorfreunde-geroldsgruen.de<br />

www.traktorfreunde-geroldsgruen.de<br />

12.05.2013<br />

95632 Holenbrunn<br />

19. Historisches <strong>Traktor</strong>treffen<br />

Mathias Kellner,<br />

Tel. (0 92 32) 91 96 00<br />

mathias.kellner@online.de<br />

www.mathiaskellner.de<br />

18.05.–20.05.2013<br />

91550 Dinkelsbühl<br />

20 Jahre <strong>Traktor</strong>en-Jubiläumstreffen<br />

Robert Ohr<br />

Tel. (0 98 51) 27 86<br />

robertohr@gmx.de<br />

www.ohra-willi.de<br />

PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />

KOSTENLOS<br />

Anzeigen mit Foto online aufgeben unter www.traktorclassic.de<br />

traktorclassic.de 2|2013<br />

65


SERVICE<br />

Klassiker richtig versichern<br />

VERSICHERUNGEN: DAS RUNDUM-SORGLOS-PAKET?<br />

<strong>Traktor</strong>en, Tarife, Tücken<br />

Nie zuvor waren in Deutschland so viele Oldtimer zugelassen wie heute. Mit dem<br />

anhaltenden Boom floriert auch das Geschäft mit den speziellen Haftpflicht- und<br />

Kasko-Versicherungen. Wer aber seinen <strong>Traktor</strong>-Klassiker richtig versichern möchte,<br />

muss auf vieles achten, denn: Die günstigen Oldie-Tarife haben auch ihre Tücken.<br />

Versicherungen für Oldtimer unterscheiden<br />

sich zum Teil erheblich<br />

von denen gewöhnlicher<br />

Fahrzeuge. Vor allem sind sie sehr<br />

viel günstiger, da das Versicherungsrisiko<br />

für die Assekuranzen aufgrund der geringen<br />

jährlichen Fahrleistungen und einer<br />

defensiven und verhaltenen Fahrweise<br />

der Oldie-Besitzer sehr gering ausfällt.<br />

66<br />

Doch so verlockend die Tarife für die Klassiker<br />

auch sind – wer sie in Anspruch<br />

nehmen will, sollte sich die hier geltenden<br />

Regelungen genau ansehen.<br />

Diese betreffen vor allem die Kaskoversicherung.<br />

Hier schreibt die überwiegende<br />

Mehrheit der Assekuranzen vor, dass<br />

die alten <strong>Traktor</strong>en ab einem gewissen<br />

Wert nur auf Basis eines gesonderten<br />

Sachverständigen-Gutachtens versichert<br />

werden können (siehe Tabelle). Anerkannt<br />

sind hier ausnahmslos die Gutachten<br />

der etablierten Bewertungsunternehmen<br />

„<strong>Classic</strong> Data“ (www.classic-data.de)<br />

oder „<strong>Classic</strong>-car-tax“ (www.classic-cartax.de)<br />

beziehungsweise von deren Bewertungspartnern.<br />

Die Kosten für ein solches<br />

Gutachten hängen dabei stark vom<br />

Fotos, wenn nicht anders angegeben: M. Schoch


Für Oldtimertraktoren sehen die Versicherer nur ein geringes<br />

Unfallrisiko. Die Prämien sind entsprechend niedrig.<br />

Bild: Unfallforschung der Versicherer (UDV)<br />

Typ und der Historie des zu bewertenden<br />

Fahrzeuges ab.<br />

Oft genügt aber eine so genannte Kurztaxierung,<br />

deren Kosten zurzeit etwa 120<br />

Euro betragen. Sie bewertet lediglich den<br />

Fahrzeugallgemeinzustand nach der bekannten<br />

Notenskala von 1 bis 5 und dokumentiert<br />

ihn mit bis zu vier Bildern. Ab<br />

welcher Fahrzeugwert-Grenze eine sogenannte<br />

ausführliche Bewertung erstellt<br />

werden muss, die dann mehrere hundert<br />

Euro kosten kann, legen die Versicherer<br />

sehr unterschiedlich fest. Sie wird benötigt<br />

für sehr aufwendig restaurierte, sehr<br />

wertvolle und/oder sehr seltene Fahrzeuge,<br />

um eine Unterdeckung im Schadens-<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

fall zu vermeiden. Besitzer solch exklusiver<br />

Oldtimer-<strong>Traktor</strong>en sollten daher immer<br />

mit der Versicherung abklären, ob<br />

eine solche ausführliche Bewertung Sinn<br />

macht bzw. erforderlich ist. In diese fließen<br />

dann neben der Bewertung der Restaurierung<br />

und des Originalzustandes<br />

(Noten von 1 bis 5) auch fahrzeughistorische<br />

Gesichtspunkte ein.<br />

Nur bei einer positiven Beurteilung des<br />

Sachverständigen, das heißt, wenn das<br />

Bei seltenen und wertvollen Fahrzeugen sollte<br />

der Besitzer über ein Wertgutachten nachdenken.<br />

Fahrzeug sich in einem „guten originalen<br />

Zustand“ befindet (mindestens Note 3),<br />

wird schließlich der Weg zur Oldtimerversicherung<br />

frei. Mit dem Wertgutachten für<br />

die Kasko stellt der Versicherer darüber hinaus<br />

den Status des Fahrzeugs als Oldtimer<br />

fest. Eine H-Zulassung als Nachweis<br />

des Oldtimerstatus ist daher nicht notwendig.<br />

Im Gegenteil – alle Versicherer lehnen<br />

diese für den Eintritt in die Oldtimerversicherung<br />

ab, da sie nichts über den Wert<br />

67


SERVICE<br />

Klassiker richtig versichern<br />

Alle Oldtimer-Versicherer schließen<br />

die landwirtschaftliche Nutzung des<br />

Oldtimer-<strong>Traktor</strong>s kategorisch aus.<br />

des <strong>Traktor</strong>s aussagt. Mit der Begutachtung<br />

sichern die Assekuranzen sich auch gegen<br />

Missbrauch ab, denn nicht jedes Fahrzeug,<br />

das die Altersgrenze zum Oldtimer - meistens<br />

30 Jahre - überschritten hat, ist auch<br />

als solcher zu bewerten. Nicht selten nämlich<br />

sind so genannte Oldtimer-<strong>Traktor</strong>en<br />

nichts anderes als in die Jahre gekommene<br />

landwirtschaftliche Maschinen, deren Besitzer<br />

gerne den günstigen Oldtimer-Versicherungstarif<br />

für sich nutzen wollen. Vor<br />

diesem Hintergrund erscheinen die obligatorischen<br />

Gutachten für den Eintritt in<br />

eine Oldtimerversicherung sinnvoll, sind<br />

jedoch nicht ganz unumstritten. Denn obwohl<br />

es mittlerweile allgemein gültige und<br />

verbindliche Richtlinien gibt, was einen<br />

„echten“ Oldtimer ausmacht, kreieren die<br />

Ein Klassiker oder einfach nur eine in<br />

die Jahre gekommene Landmaschine?<br />

Versicherer meist selbst ihre Richtlinien<br />

(siehe Tabelle Seite 71).<br />

Für Oldtimer-<strong>Traktor</strong>besitzer kann dies<br />

bedeuten, dass zum Beispiel ein 30 Jahre<br />

alter <strong>Traktor</strong>, der sich in einem guten allgemeinen<br />

Zustand befindet, keine Oldtimer-<br />

Versicherung erhält, da er als einstiges<br />

Massenprodukt für viele Gutachter und<br />

Versicherer nicht in das Bild eines klassischen<br />

<strong>Traktor</strong>s passt. Experten sprechen<br />

hier vom „Golf-I-Syndrom“. Gemeint ist<br />

hiermit der VW Golf der ersten Baureihe.<br />

Er wurde noch vor einigen Jahren, als er<br />

die 30-Jahre-Grenze erreicht hatte, von vielen<br />

Sachverständigen und Versicherungen<br />

nicht als Oldtimer anerkannt. Die Begründung<br />

war immer die gleiche. Es wurden<br />

schlicht zu viele gebaut. Mittlerweile hat<br />

sich die Ansicht, zumindest was den Golf I<br />

angeht, geändert. Er kann heute problemlos<br />

als Oldtimer versichert werden – vorausgesetzt<br />

er befindet sich in einem guten<br />

Originalzustand. Wer daher einen <strong>Traktor</strong><br />

Gut bewertet<br />

Wer für seinen klassischen <strong>Traktor</strong> eine Oldtimerversicherung<br />

mit Kasko abschließen<br />

möchte, benötigt ein Sachverständigen-Gutachten.<br />

So weit, so gut! Doch hier gibt es Unterschiede,<br />

über die sich der <strong>Traktor</strong>besitzer<br />

im Klaren sein muss, denn die Versicherer und<br />

Sachverständigen unterscheiden hier Gutachten<br />

für den Markt-, Wiederbeschaffungs- oder<br />

Wiederherstellungswert.<br />

Marktwert<br />

Die meisten Oldtimer-Besitzer geben heute<br />

Marktwertgutachten in Auftrag, da diese am<br />

häufigsten von den Versicherern verlangt<br />

werden. Unter Marktwert versteht man den<br />

gegenwärtigen Wert des Fahrzeugs am Markt,<br />

der zum Zeitpunkt der Begutachtung beim<br />

Ankauf zu bezahlen beziehungsweise beim<br />

Verkauf zu erzielen ist. Da es sich hier meist<br />

um einen Durchschnittspreis auf dem Privatmarkt<br />

handelt, ist er mehrwertsteuerneutral<br />

und als Endpreis zu verstehen.<br />

Handelt es sich beim zu begutachtenden<br />

Fahrzeug um ein sehr selten gehandeltes<br />

Modell, oder wird das Fahrzeug gewerblich<br />

verkauft, müssen bei der Bewertung auch<br />

der Handel (als Nettobetrag), die interna -<br />

tionalen Auktionsergebnisse (ohne MwSt.)<br />

sowie die internationale Marktsituation<br />

für die Marktwertermittlung berücksichtigt<br />

werden.<br />

Üb licherweise aber dient der Marktwert<br />

(MwSt-neutral) als Basis für die Versicherungs<br />

einstufung (Kasko) bei den Oldtimersondertarifen.<br />

Er dient somit als Taxe (fest -<br />

gesetzter Preis) im Sinne von § 57 VVG<br />

(VVG=Versicherungsvertragsgesetz).<br />

Wiederbeschaffungswert<br />

Gutachten, die den Wiederbeschaffungswert<br />

festlegen, werden bei der Abwicklung eines<br />

Haftpflichtschadens (Haftungsrecht: § 249<br />

BGB, kurzfristige Ersatzbeschaffung beim<br />

seriösen ortsansässigen Handel) benötigt.<br />

Der zu ermittelnde Wiederbeschaffungswert<br />

richtet sich nach dem finanziellen Aufwand,<br />

den der Geschädigte zum Zeitpunkt des Unfalls<br />

am freien Markt aufwenden muss, um<br />

sich ein gleichartiges und gleichwertiges<br />

Ersatzfahrzeug zu beschaffen. Bisher even -<br />

tuell aufgebrachte Restaurierungskosten<br />

oder Aufwendungen sind auch hier nicht<br />

maßgeblich. Der angegebene Wiederbe -<br />

schaffungswert (nach Haftpflichtgesichtspunkten)<br />

berücksichtigt somit lediglich<br />

eine kurzfristige Ersatzfahrzeugbeschaffung.<br />

Wiederherstellungswert<br />

Im Wiederherstellungswert-Gutachten werden<br />

die Kosten festgestellt, die der Oldtimer<br />

verursacht hat, um ihn in den derzeitigen<br />

Zustand zu versetzen (sogenannte Restaurierungskosten).<br />

Hierzu addiert sich noch der<br />

Anschaffungswert. Die Kosten der belegbaren<br />

Restaurierung ergeben schließlich die Differenz<br />

zum Marktwert.<br />

Die Begutachtung nach dem Wiederherstellungswert<br />

ist dann wichtig, wenn eine aufwendige<br />

und teure Restaurierung dokumentiert<br />

werden muss. Die ermittelten Kosten<br />

spiegeln jedoch nicht die Marktsituation wider,<br />

da sich die aufgebrachten Aufwendungen<br />

bei einem Verkauf erfahrungsgemäß meist<br />

nicht erzielen lassen. Daher fällt der Wiederherstellungswert<br />

nur bei einer absolut gleichwertigen<br />

Wiederbeschaffung im identischen<br />

Zustand (ohne zwischenzeitliche Fahrzeugnutzung)<br />

an.<br />

68


Das Versichern von <strong>Traktor</strong>en<br />

und landwirtschaftliche Fahrzeugen<br />

mit rotem Sammlerkennzeichen<br />

ist kein Problem.<br />

Das H-Kennzeichen wird von den meisten Versicherungsunternehmen<br />

nicht als Nachweis für eine Oldtimerversicherung anerkannt.<br />

Landwirtschaftlich zugelassene<br />

Oldtimer-<strong>Traktor</strong>en<br />

mit grünem Kennzeichen<br />

können nicht als Oldtimer<br />

versichert werden.<br />

Drei goldene Regeln<br />

1. Gut überlegen!<br />

Wer seinen Oldtimer-<strong>Traktor</strong> uneingeschränkt<br />

nutzen will und trotzdem bei der Versicherung<br />

Geld sparen möchte, sollte zuerst über eine<br />

Saisonzulassung nachdenken.<br />

2. Angebote vergleichen!<br />

Die günstigen Oldtimer-Tarife bedeuten oft<br />

viele Einschränkungen bei der Nutzung des<br />

<strong>Traktor</strong>s.<br />

3. Rat einholen!<br />

Klären Sie mit dem Oldtimer-Sachverständigen<br />

und Ihrer Versicherung genau ab, welche<br />

Art von Gutachten Sie wirklich benötigen.<br />

Die Oldtimer-Assekuranzen verlangen oft<br />

den Nachweis eines überdachten und abschließbaren<br />

Stellplatzes. Wer keinen<br />

hat, muss mehr zahlen.<br />

als Klassiker versichern möchte, von dem<br />

einst etliche Tausend verkauft wurden, tut<br />

gut daran, vorab sowohl den Gutachter als<br />

auch den Versicherer zu kontaktieren, um<br />

hier eventuelle Ressentiments von vornherein<br />

auszuschließen.<br />

Das ist klar: Für leicht -<br />

sinnigen Umgang mit<br />

dem Oldtimer-<strong>Traktor</strong><br />

gibt es keinen Versicherungsschutz!<br />

Einschränkungen beachten<br />

Auch wer die Hürde des Sachverständigengutachtens<br />

geschafft hat, sollte sich<br />

vor Vertragsabschluss die Konditionen der<br />

Assekuranzen nochmals gut ansehen.<br />

Fast alle Oldtimer-Versicherer beschränken<br />

den Einsatz der klassischen <strong>Traktor</strong>en<br />

stark. Die Nutzung im Alltag oder in der<br />

Landwirtschaft ist immer ausgeschlossen.<br />

Zum Nachweis hierüber muss sichergestellt<br />

sein, dass ein moderner „Zweitwagen“<br />

zugelassen ist, manchmal sogar beim<br />

selben Versicherungsunternehmen. Beschränkungen<br />

gibt es auch bei der jährlichen<br />

Gesamtfahrleistung. Bei manchem<br />

Versicherer darf diese nicht mehr als<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

69


SERVICE<br />

Klassiker richtig versichern<br />

Besonders seltene <strong>Traktor</strong>en oder solche,<br />

die sehr aufwendig restauriert wurden,<br />

müssen ausführlich bewertet werden.<br />

5.000 Kilometer im Jahr betragen. Nicht<br />

selten ist es nur dem Versicherungsnehmer<br />

oder dessen Lebensgefährten erlaubt,<br />

das Fahrzeug zu fahren. Kombiniert wird<br />

dies gerne auch mit einer Altersbeschränkung,<br />

die schon mal bei 25 Jahren liegen<br />

kann. Ein weiteres Kriterium für den Eintritt<br />

in eine Oldtimerversicherung ist oft<br />

der Nachweis eines geeigneten Stellplatzes<br />

in Form von Garage, Halle oder<br />

Schuppen. Kann diese Bedingung nicht<br />

erfüllt werden, führt das zwar nicht zum<br />

Ausschluss aus der Klassiker-Versicherung,<br />

jedoch muss mit einer höheren Tarif-Einstufung<br />

gerechnet werden.<br />

Trotz Einschränkungen sind die Leistungspakete<br />

der Versicherer großenteils<br />

sehr umfangreich. Mussten noch vor einigen<br />

Jahren die Wertgutachten jährlich neu<br />

angefertigt werden, um den aktuellen Wert<br />

des Fahrzeuges gegenüber dem Versicherer<br />

zu belegen, verzichten heute viele Versicherer<br />

auf diese Maßnahme. Stattdessen<br />

bieten sie selbst eine kostenlose Wertsteigerungsversicherung<br />

im Leistungspaket<br />

mit an. Die Wertsteigerungsraten liegen<br />

hier meist bei 10 Prozent im Jahr.<br />

Auch bieten die Assekuranzen heute<br />

so genannte Transportversicherungen an.<br />

Sie stellen sicher, dass der Oldtimer bei<br />

einem Transport im Falle eines Unfalls<br />

des Transportfahrzeuges versichert ist.<br />

Wie sinnvoll diese Versicherung ist, zeigt<br />

sich auf <strong>Traktor</strong>treffen. Immer mehr der<br />

hier präsentierten Fahrzeuge werden zur<br />

Schonung der Substanz zum Ausstellungsort<br />

transportiert.<br />

Manche Versicherer bieten für Oldtimertraktoren,<br />

die gerade restauriert werden,<br />

sogar Teileversicherungen an.<br />

Obwohl die Versicherungsangebote der<br />

Oldtimer-Assekuranzen in den Grundzügen<br />

heute sehr ähnlich sind, finden sich<br />

auch Unterschiede. Hier ist zum Beispiel<br />

eine Teile-Versicherung zu nennen, die<br />

Schäden an demontierten Teilen während<br />

der Reparatur oder Restaurierung abdeckt,<br />

oder eine „Museumsversicherung“, mit<br />

der <strong>Traktor</strong>en besonders günstig versichert<br />

werden können. Der Haken an solchen<br />

Museumsversicherungen ist jedoch, dass<br />

die <strong>Traktor</strong>en dann so gut wie gar nicht<br />

mehr gefahren werden dürfen.<br />

Im Paket ist oftmals sogar die jährliche<br />

Wertsteigerung des Klassikers enthalten.<br />

Trotz vieler Einschränkungen lohnt<br />

eine Oldtimer-Versicherung, denn nur sie<br />

stellt sicher, dass im Schadensfall der tatsächliche<br />

Wert des Klassikers auch ersetzt<br />

wird – und das meist, ohne den Tarif nach<br />

der Schadensregulierung zu erhöhen.<br />

Marcel Schoch<br />

Manche<br />

Versicherungs unternehmen<br />

haben eigene Ansichten darüber,<br />

ob ein <strong>Traktor</strong> ein Oldtimer ist oder nicht.<br />

Für <strong>Traktor</strong>en, die in Sammlungen oder privaten Museen<br />

stehen und nicht gefahren werden, gibt es besonders<br />

günstige Versicherungstarife.<br />

70


Überblick: Oldtimer-<strong>Traktor</strong>-Assekuranzen*<br />

ADAC<br />

AXA<br />

Oldie Car Cover (OCC)<br />

Württembergische<br />

Zurich<br />

Versiche -<br />

rungsvo -<br />

r aussetzung<br />

Haftpflicht<br />

und Kasko<br />

<strong>Traktor</strong>en, Lkw und<br />

sonstige Fahrzeuge<br />

müssen mindestens 30<br />

Jahre alt sein und sich<br />

in einem guten Originalzustand<br />

befinden.<br />

Das Fahrzeug muss vor dem<br />

31.12.1979 erstmalig zugelassen<br />

worden sein und sich<br />

im überdurchschnittlichen<br />

Originalzustand befinden.<br />

Es muss sich um ein reines<br />

Hobby- oder Sammler-<br />

Fahrzeug handeln.<br />

<strong>Traktor</strong>en, Lkw und sonstige<br />

Fahrzeuge müssen<br />

mindestens 30 Jahre alt,<br />

überdurchschnittlich gut<br />

erhalten und weitestgehend<br />

original sein.<br />

<strong>Traktor</strong> muss mindestens<br />

30 Jahre alt und<br />

gut erhalten sein.<br />

<strong>Traktor</strong> muss<br />

mindestens<br />

30 Jahre alt sein<br />

und sich in einem<br />

gepflegten Zustand<br />

befinden.<br />

Sachverständigen-Gutachten<br />

bei<br />

Kasko<br />

Gutachten wird empfohlen.<br />

Bei Kasko ist<br />

generell eine Kurzbewertung<br />

erforderlich.<br />

H-Kennzeichen-Gutachten<br />

werden nicht<br />

anerkannt.<br />

Wert-Gutachten ab einem<br />

Wert von 10.000 Euro erforderlich.<br />

Bei darunterliegenden<br />

Werten sind aussagekräftige<br />

Fotos (schräg von<br />

vorn und hinten, Front,<br />

Heck) und Aussagen über<br />

den Zustand notwendig.<br />

OCC versichert den tatsächlichen<br />

Wert des<br />

<strong>Traktor</strong>s – egal ob als<br />

Markt-, Wiederbeschaffungs-<br />

oder Wiederherstellungswert.<br />

Nach Art und Höhe des<br />

Wertes entscheidet OCC<br />

über Form der Bewertung.<br />

Gutachten wird grundsätzlich<br />

für Kasko benötigt.<br />

Gutachten von<br />

<strong>Classic</strong> Data,<br />

DEKRA und TÜV-<br />

Rheinland werden<br />

anerkannt.<br />

H-Gutachten werden<br />

nicht anerkannt.<br />

max. Fahr -<br />

leistung<br />

Nicht mehr als<br />

8.000 km/Jahr.<br />

Nicht mehr als<br />

8.000 km/Jahr.<br />

Keine konkreten<br />

Angaben.<br />

Nicht mehr als<br />

10.000 km/Jahr.<br />

Nicht mehr als<br />

8.000 km/Jahr.<br />

Erstwagen-<br />

Pflicht<br />

(Alltags -<br />

wagen bzw.<br />

-<strong>Traktor</strong>)<br />

Alltag-Pkw muss vorhanden<br />

sein (Halter ist<br />

Versicherungsnehmer<br />

oder Partner in häuslicher<br />

Gemeinschaft).<br />

Alltag-Pkw muss<br />

vorhanden sein.<br />

Alltag-Pkw muss<br />

vorhanden sein.<br />

Alltag-Pkw muss<br />

vorhanden sein.<br />

Alltag-Pkw muss<br />

vorhanden sein.<br />

Einge -<br />

schränkte<br />

Nutzung<br />

Der <strong>Traktor</strong> darf nur zu<br />

Treffen, Ausfahrten<br />

o.ä. genutzt werden.<br />

Jegliche Art von landwirtschaftlicher<br />

Nutzung<br />

ist ausgeschlossen.<br />

Der <strong>Traktor</strong> darf nicht im<br />

normalen <strong>Traktor</strong>-Gebrauch<br />

stehen (keine land- und<br />

forstwirtschaftliche Nutzung).<br />

Alle Nutzer müssen über<br />

23 Jahre alt sein.<br />

<strong>Traktor</strong> darf nicht landbzw.<br />

forstwirtschaftlich<br />

eingesetzt oder gewerblich<br />

genutzt werden.<br />

Keine Personentransporte<br />

(z.B. auf vom <strong>Traktor</strong><br />

gezogenem Anhänger).<br />

Kein Anhängerbetrieb.<br />

Kein Zugbetrieb von Arbeitsmaschinen.<br />

Fahrer/Halter muss mindestens<br />

23 Jahre alt und<br />

seit vier Jahren im Besitz<br />

einer gültigen<br />

Fahrerlaubnis sein.<br />

Keine gewerbliche<br />

Nutzung.<br />

<strong>Traktor</strong> darf nicht für<br />

Arbeiten in der Gar -<br />

ten-, Land- oder Forstwirtschaft<br />

oder im<br />

Weinbau eingesetzt<br />

werden.<br />

Holztransporte, Mäh-,<br />

Räum- und Streueinsätze<br />

oder die Teilnahme<br />

an Umzügen mit<br />

Anhänger zur Personenbeförderung<br />

sind<br />

ebenfalls nicht erlaubt.<br />

Das Fahrzeug<br />

darf nicht mehr<br />

seiner ursprünglichen<br />

Nutzung<br />

unterliegen.<br />

Fahrer/Halter<br />

muss mindestens<br />

25 Jahre alt sein.<br />

Fahrzeug -<br />

zustand<br />

Fahrzeug muss in gut<br />

erhaltenem Originalzustand<br />

(mind. Zustandsnote<br />

3) sein.<br />

Mindestens Zustand 3 und<br />

original bzw. original restauriert.<br />

Zustand bewertet OCC.<br />

Mindestens Zustand 3.<br />

Nach <strong>Classic</strong><br />

Data-Richtlinie<br />

mindestens Zustandsnote<br />

3.<br />

Versicherbare<br />

Kennzeichen<br />

Alle gängigen Kennzeichen<br />

(Schwarz, Saison<br />

oder H) versicherbar.<br />

Landwirtschaftliche<br />

Kennzeichen (grüne<br />

Kennzeichen) sind<br />

nicht versicherbar.<br />

Alle gängigen Kennzeichen<br />

(Schwarz, Saison oder H)<br />

versicherbar.<br />

Landwirtschaftliche Kennzeichen<br />

(grüne Kennzeichen)<br />

sind nicht versicherbar.<br />

Alle gängigen Kenn -<br />

zeichen (Schwarz, Rot,<br />

Saison oder H) versicherbar.<br />

Alle gängigen<br />

Kennzeichen<br />

(Schwarz, Saison<br />

oder H) versicherbar.<br />

Alle gängigen<br />

Kennzeichen<br />

(Schwarz, Saison<br />

oder H)<br />

versicherbar.<br />

Sonstige<br />

Einschrän -<br />

kungen<br />

Keine.<br />

Garage muss vorhanden<br />

sein (Freiluftstandorte sind<br />

nicht zulässig).<br />

Ein Garagen-, Hallenoder<br />

Carportstellplatz<br />

muss vorhanden sein.<br />

Garage/Halle muss bei<br />

Kasko vorhanden sein.<br />

k.A.<br />

Besondere<br />

Leistungen<br />

(Auswahl)<br />

* zufällige<br />

Auswahl<br />

Laut ADAC: äußerst<br />

günstige Prämien.<br />

Transportschäden in Teilkasko<br />

mitversichert.<br />

Schäden an demontierten<br />

Einzelteilen, während der<br />

Restaurierung oder Reparatur<br />

des Fahrzeuges.<br />

10-prozentige Wertsteigerungsversicherung.<br />

k.A.<br />

Marktwert kann ver -<br />

sichert werden.<br />

Wertsteigerungsvorsorge<br />

von 10 Prozent<br />

für die ersten beiden<br />

Jahre inklusive.<br />

Laut Zurich<br />

äußerst günstige<br />

Prämien.<br />

Die Kfz-Oldtimertarife der Allianz umfassen derzeit keine landwirtschaftlichen<br />

Zugmaschinen. Die Versicherung von Oltimertraktoren kann nur als reine Sach -<br />

deckung im Bereich „Art Privat” vorgenommen werden. Voraussetzung hiefür ist,<br />

dass es sich um nicht angemeldete Sammlerobjekte handelt, die in einer entsprechend<br />

gesicherten Halle/Garage/Privatmuseum untergebracht sind. Entsprechende<br />

Wertgutachten werden für diese Art von Versicherung von der Allianz anerkannt.<br />

Derzeit reagiert die Gothaer auf die zunehmende Beliebtheit von Oldtimer-<strong>Traktor</strong>en<br />

mit individuell gerechneten Angeboten. Anfragen werden<br />

bereits bearbeitet. Die Gothaer beobachtet zurzeit den Markt und die<br />

Entwicklung des <strong>Traktor</strong>-Booms. Man plant, in diesem Jahr einen nur auf<br />

alte <strong>Traktor</strong>en zugeschnittenen Tarif anzubieten. Details zu Leistung und<br />

Preis erfährt der Kunde über seinen Betreuer vor Ort.<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

71


SERVICE<br />

Einspritzpumpen-Check<br />

Mit diesem Sonder -<br />

werkzeug öffnet Heinz<br />

Kremling ein Ventil<br />

und dreht die Kurbelwelle<br />

in beiden Richtungen<br />

vorsichtig, bis<br />

Kolben und Ventil kollidieren.<br />

Mittig zwischen<br />

diesen Positionen<br />

befindet sich der<br />

obere Totpunkt.<br />

FEHLERSUCHE AN DER VERTEILEREINSPRITZPUMPE<br />

Reine Einstellungssache<br />

Fehlt es dem Schleppermotor an Leistung, liegt die Ursache dafür nicht selten in der<br />

Kraftstoffeinspritzung begründet. Heinz Kremling gibt wertvolle Tipps zur Überprüfung<br />

der in den späten Hanomag-Schleppern verbauten Verteilereinspritzpumpe.<br />

Im Juni 2012 hatte <strong>Traktor</strong> <strong>Classic</strong> die<br />

Gelegenheit, im idyllischen Eifelort<br />

Kottenheim einem von Heinz Kremling<br />

abgehaltenen Hanomag-Workshop<br />

beizuwohnen. Auf den theoretischen<br />

Teil mit vielfältigen Informationen,<br />

vor allem zur letzten Schlepperbaureihe<br />

des traditionsreichen Hannoverschen<br />

Werks und ihrer technischen Weiterentwicklung,<br />

folgte der praktische Teil in der<br />

Garage von Tobias Nauert.<br />

72<br />

Pferde durchgegangen?<br />

Den angemessenen Rahmen der Veranstaltung<br />

bildete der hier geparkte Granit 501<br />

E, hatte er es doch in sich – oder eben gerade<br />

nicht. Tobias beklagte nämlich, dass<br />

die normalerweise recht stämmigen 48<br />

Pferde des Dreizylindermotors bei hoher<br />

Dauerbelastung, beispielsweise bei Berganfahrt<br />

mit schwerer Anhängelast, nicht<br />

vollständig antreten.<br />

Nicht selten ist eine fehlerhafte Einstellung<br />

und/oder Funktion der Einspritzpumpe<br />

für derartigen Leistungsmangel verantwortlich.<br />

Die meisten Oldtimer-Schlepper<br />

verfügen über Einsteck- oder Reihenpumpen<br />

mit jeweils einem Einspritzelement für<br />

jeden Zylinder. Anders die ab 1967 in den<br />

Schleppern und Lastwagen verbauten<br />

„Kompaktmotoren“ der Serie 100. Hier gelangen<br />

– wie beispielsweise auch in den<br />

Direkteinspritzmotoren des Neusser IHC-<br />

Werks – Bosch-Verteilereinspritzpumpen<br />

der Serie VA zum Einsatz.<br />

Brennstoff = Schmierstoff<br />

Bereits an die Peripherie stellen Verteilerpumpen<br />

ganz andere Anforderungen als<br />

Reihen- oder Einzelpumpen, werden sie<br />

doch direkt vom Kraftstoff geschmiert<br />

und gekühlt. Die Kraftstoffqualität spielt<br />

also nicht nur für die Verbrennung eine<br />

Rolle, ein zu hoher Wasseranteil kann beispielsweise<br />

den Exitus der Einspritzpumpe<br />

nach sich ziehen. Daher ist strikt auf<br />

die Verwendung des korrekten Kraftstofffilters<br />

zu achten. Von besonderer Wichtig-<br />

Fotos: H. Kremling, K. Tietgens


keit ist der Wasserspeicherraum, der über<br />

eine Ablassschraube an der Unterseite des<br />

Filters geleert werden kann.<br />

Einer für alle<br />

In Verteilerpumpen übernimmt ein zentraler,<br />

über eine Hubscheibe angetriebener<br />

Kolben die Druckerzeugung und Verteilung<br />

des Kraftstoffes auf die einzelnen<br />

Zylinder. Eine integrierte Flügelzellen-<br />

Förderpumpe saugt den Kraftstoff an und<br />

erzeugt in Verbindung mit einem Druckregelventil<br />

einen mit zunehmender Drehzahl<br />

linear ansteigenden Innendruck. Damit<br />

wird zugleich der Spritzversteller<br />

betätigt. Ein federbelasteter Kolben wird<br />

über eine Drosselbohrung mit dem Innendruck<br />

der Pumpe beaufschlagt und verdreht<br />

dadurch einen Rollenring entgegen<br />

der Rotationsrichtung der Pumpe, wodurch<br />

sich der Förderbeginn mit steigender<br />

Drehzahl immer weiter in Richtung<br />

„früh“ verschiebt.<br />

Nach Entfernung des Verschlussstopfens<br />

im Kupplungsgehäuse fällt der Blick auf<br />

das Schwungrad, dessen Markierung hier<br />

exakt mit dem Zeiger (Nase in „Hanomag-<br />

Blau“) übereinstimmt.<br />

Verteilerpumpe mit geöffnetem Schaulochdeckel.<br />

Die Messuhr für den Innendruck<br />

wurde bereits auf den Druckzulauf<br />

aufgesetzt, links davon der Kraftstofffilter<br />

mit Ablassschraube.<br />

Grundeinstellung<br />

Korrekt eingestellter Förderbeginn und<br />

Funktion des Spritzverstellers sind demnach<br />

Grundvoraussetzungen für eine<br />

ordnungsgemäße Zuteilung des Kraftstoffes.<br />

Um das zu überprüfen, muss zunächst<br />

die Stellung des Kurbeltriebs mit<br />

derjenigen der Einspritzpumpe abgeglichen<br />

werden. Hierzu befindet sich am<br />

Kupplungsgehäuse der späten Hanomag-<br />

Schlepper – also auch des Granit 501 E –<br />

in Fahrtrichtung links ein Verschlussstopfen,<br />

nach dessen Entfernung man<br />

direkt auf den äußeren Kranz des<br />

Schwungrades blickt. In diesen Kranz<br />

sind die drei Markierungen „PO“ (hier<br />

hat der Anbau der Einspritzpumpe zu erfolgen),<br />

„FB“ (Förderbeginn) und „OT“<br />

(oberer Totpunkt des ersten, also vorderen<br />

Zylinders zu Beginn des Ansaugund<br />

des Arbeitstaktes) eingeschlagen.<br />

Dreh-Moment<br />

Um das Schwungrad des eingebauten<br />

Motors in die gewünschte Position „FB“<br />

zu drehen, gehen wir zunächst sicher,<br />

dass kein Gang eingelegt ist und schalten<br />

die Zapfwelle ein (auf 1.000 U/min). Nun<br />

kommt der von Heinz Kremling aus einer<br />

Gelenkwellenkupplung angefertigte<br />

Adapter zum Einsatz. Steckt man diesen<br />

auf den Zapfwellenstummel und setzt einen<br />

27-mm-Schraubenschlüssel auf,<br />

kann man die Zapfwelle und damit auch<br />

die Kurbelwelle sowie das Schwungrad<br />

drehen. Doch Vorsicht: Der Schraubenschlüssel<br />

sollte sicher auf dem Adapter<br />

sitzen und nicht zu kurz sein, denn es ist<br />

Kraft erforderlich. Schließlich entspricht<br />

eine Umdrehung der Zapfwelle etwa<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

Schauloch der Einspritzpumpe mit Zeiger<br />

und Markierung für den Förderbeginn an<br />

der Hubscheibe.<br />

zweieinhalb Umdrehungen der Kurbelwelle.<br />

Steht das Schwungrad auf „FB“,<br />

kann die Justierung der Einspritzpumpe<br />

überprüft werden. Dabei ist darauf zu<br />

achten, dass der für die Markierungen<br />

maßgebliche erste (also in Fahrtrichtung<br />

vordere) Kolben kurz vor dem Zündtakt<br />

steht – zu erkennen an den geschlossenen<br />

Werkbild einer Bosch-Verteilereinspritzpumpe mit<br />

Antriebs welle (2), Flügelzellen-Förderpumpe (3), Hub -<br />

scheibe (6), Überströmdrossel (8) und Verteilerkolben (11).<br />

Anschauungsobjekt mit Zulaufrohr, Gefäß<br />

und Rücklaufschlauch – Testobjekt ist<br />

hier eine Vierzylinderpumpe.<br />

Ventilen, bei abgebautem Zylinderkopf<br />

also an den in unterer Position befindlichen<br />

Stößelstangen der Ventilbetätigung.<br />

Einblick in die Pumpe<br />

An der Außenseite der Einspritzpumpe<br />

befindet sich ein Schaulochdeckel, nach<br />

dessen Öffnung unser Blick direkt auf die<br />

Aus einer Gelenk wel -<br />

lenkupplung fertigte<br />

Heinz Kremling diesen<br />

Zapfwel-<br />

len-<br />

Adapter.<br />

73


SERVICE<br />

Einspritzpumpen-Check<br />

Eine Umdrehung<br />

der Zapfwelle entspricht<br />

etwa zweieinhalb<br />

Umdrehungen<br />

der<br />

Kurbelwelle –<br />

hier ist Kraft gefordert!<br />

Funktionsschema eines Kraftstofffilters<br />

für Dieselmotoren mit Verteilerpumpe.<br />

Hubscheibe fällt. Auch auf dieser befindet<br />

sich eine Kerbe, die bei Förderbeginn<br />

mit der Unterkante eines im Schauloch<br />

angebrachten Zeigers übereinstimmt.<br />

Ist das der Fall, wenn der Zeiger im<br />

Schwungradgehäuse auf „FB“ steht, sollte<br />

– einen korrekten Zusammenbau des<br />

Motors vorausgesetzt – die Einspritzpumpe<br />

korrekt eingestellt sein. Im Falle von<br />

Abweichungen müssen die beiden Befestigungsschrauben<br />

der Einspritzpumpe gelöst<br />

werden. Nun kann die Pumpe in zwei<br />

Langlöchern verdreht werden, bis die<br />

Strichmarke der Hubscheibe mit dem Zeiger<br />

im Schauloch übereinstimmt. Befinden<br />

sich auf der Hubscheibe zwei Strichmarken,<br />

ist eine davon für rechtsdrehende<br />

74<br />

und die andere, mit einem „L“ gekennzeichnete,<br />

für linksdrehende Pumpen bestimmt.<br />

Einspritzdüse mit deutlich sichtbaren<br />

Verbrennungsrückständen.<br />

Die Uhr misst genauer<br />

Bestehen Zweifel an der Ablesegenauigkeit<br />

oder hat die Einspritzpumpe kein<br />

Schauloch, bietet sich die Überprüfung<br />

des Förderbeginns mittels einer Messuhr<br />

an, die mit einem geeigneten Anschlußstutzen<br />

in den Verteilerkopf einzuschrauben<br />

ist. Nun ermittelt man durch Zurückdrehen<br />

der Kurbelwelle den unteren<br />

Totpunkt des Verteilerkolbens, justiert<br />

die Uhr an dieser Stelle auf „null“ und<br />

dreht die Kurbelwelle wieder vorwärts,<br />

bis die Uhr exakt einen Millimeter anzeigt<br />

– diese Position entspricht dem<br />

Förderbeginn!<br />

Stimmt der Innendruck?<br />

Am Schlepper von Tobias passt die statische<br />

Einstellung. Nun ist festzustellen, ob<br />

die Pumpe auch korrekt mit Kraftstoff versorgt<br />

wird und die Förderpumpe (Flügelzellenpumpe<br />

mit sechs Stahlflügeln) gemäß<br />

des Pumpenprüfblatt abgedichtet ist.<br />

Hierzu dreht Heinz Kremling die Entlüftungsschraube<br />

vom Zulauf zum Druckspeicher<br />

heraus und setzt an deren Stelle<br />

eine Messuhr auf, mit der sich der Innendruck<br />

im Betrieb ermitteln lässt. Bei geschlossenem<br />

Schaulochdeckel starten wir<br />

den Motor und lesen im Leerlauf einen Innendruck<br />

von 2,3 bar ab – ein komplett im<br />

vorgegebenen Toleranzbereich von 2,2 bis<br />

2,5 bar liegender Wert. Auch ein Hochbeschleunigen<br />

des Motors fördert keine außergewöhnlichen<br />

Abweichungen zu Tage.<br />

Bis zur Nenndrehzahl steigt der Druck linear<br />

auf 6,6 bar an. Die Förderpumpe<br />

wird ihrer Bestimmung also gerecht. Zum<br />

Test des Spritzverstellers setzt er eine<br />

Bosch-Prüfeinrichtung auf das Schauloch<br />

der Pumpe auf. Auf deren Nonius-Skala


lesen wir mit im Zehntelmillimeterbereich<br />

liegender Genauigkeit ab, dass der<br />

Verstellbereich den Vorgaben des von der<br />

Firma Bosch herausgegebenen Pumpenprüfblattes<br />

entspricht. Um Fehlerquellen<br />

in Kraftstoffzuleitung, Vorförderpumpe,<br />

Filter und Rücklauf aufzudecken bzw.<br />

auszuschließen, empfahl einst nicht nur<br />

die Hanomag, die Verteilereinspritzpumpe<br />

mittels einer speziellen Vorrichtung zu<br />

prüfen – bestehend aus einem Behälter<br />

mit entsprechender Fallhöhe, Zulaufrohr<br />

und Rücklaufleitung. Die daraus gewonnen<br />

Erkenntnisse ersparen unter Umständen<br />

einen voreiligen Austausch der kompletten<br />

Pumpe.<br />

Auf Pumpe folgt Düse<br />

Ist die Pumpe für den korrekten Druckaufbau<br />

im Kraftstoffsystem zuständig, erfolgt<br />

die endgültige Zuteilung zu den Brennräumen<br />

über die Einspritzdüsen. Verkokungen<br />

und Verschleiß können dafür sorgen,<br />

dass sie nicht mehr beim korrekten<br />

Druck öffnen und/oder das Spritzbild,<br />

also die Form des Kraftstoffstrahls, vom<br />

Sollzustand abweicht. Zwecks Fehlersuche<br />

demontiert Heinz Kremling die drei<br />

Einspritzdüsen des Granit 501 E und setzt<br />

sie nacheinander in einem Prüfstand ein.<br />

(Achtung! Die Drosselzapfendüsen des<br />

Typs DN 0 SD 195 dürfen nur mit Petroleum<br />

gemäß Bosch-Werksvorgabe geprüft<br />

werden.) Alle öffnen beim vorgeschriebenen<br />

Abspritzdruck von 125 bis 130 bar<br />

und zeigen ein sauberes, gleichmäßiges<br />

Spritzbild. Die Einspritzdüsen können<br />

wir als Ursache für den Leistungsmangel<br />

also ebenfalls ausschließen.<br />

Feinheiten<br />

Ausschließen können wir in diesem Fall<br />

auch einen verkehrten Anbau des<br />

Schwungrades, da der Motor bereits korrekt<br />

lief. Allerdings können stoßartige<br />

Belastungen, wie sie beispielsweise bei<br />

schweren Zapfwellenarbeiten auftreten,<br />

Der Ventil trieb liegt frei. Nächster Schritt wäre die Demontage des Zylinderkopfes.<br />

die Passfeder des Kurbelwellenrades beschädigen.<br />

Dadurch kann der Förderbeginn<br />

trotz korrekt eingestellter und abgeglichener<br />

Markierung um 5 bis 7 Grad<br />

vom Sollwert abweichen. Derartige Ungenauigkeiten<br />

lassen sich feststellen, indem<br />

man bei abgebautem Zylinderkopf<br />

überprüft, ob sich der Kolben tatsächlich<br />

im oberen Totpunkt befindet, wenn das<br />

Schwungrad auf „OT“ steht. Mit Hilfe einer<br />

Tiefenlehre läßt sich zudem die tatsächliche<br />

Kolbenstellung zum Förderbeginn<br />

ermitteln. Bevor man sich zu<br />

tiefgreifenden Operationen hinreißen<br />

lässt, sollte man zudem das gesamte<br />

Kraftstoffsystem einer eingehenden Prüfung<br />

unterziehen. Gerade der Ansaugtrakt<br />

eines alten Schleppers birgt mannigfaltige<br />

Fehlerquellen. Wurden<br />

beispielsweise Zu- und Ablaufleitung<br />

des Kraftstofffilters vertauscht, kann allein<br />

das ein Fahrzeug zur Immobilie werden<br />

lassen.<br />

Dynamik<br />

Lassen sich Fehler in der Peripherie ausschließen,<br />

helfen nur noch ein Ausbau<br />

der kompletten Pumpe und ein anschließender<br />

Probelauf auf einem speziellen<br />

Stimmt die statische Einstellung, setzen wir<br />

unsere Fehlersuche am laufenden Motor fort.<br />

Prüfstand. Hier lässt sich dann feststellen,<br />

ob Transfermengen und Drücke dem<br />

Soll entsprechen. Immerhin müssen unter<br />

Vollast 125 bar an den Einspritzdüsen<br />

anliegen. Schafft die Pumpe diesen Druck<br />

nicht, fehlt es zwangsläufig an Leistung.<br />

Die Suche geht weiter<br />

Tobias hat seinen Granit seit der Überprüfung<br />

noch nicht wieder bewegt. Eine abschließende<br />

Beurteilung steht noch aus.<br />

Möglicherweise gibt es bald Stoff für eine<br />

Fortsetzung des Berichts. Klaus Tietgens<br />

Heinz Kremling setzt eine Einspritzdüse in den Prüfstand ein.<br />

Als Testflüssigkeit ist Petroleum zu verwenden.<br />

Das Spritzbild ist sauber, der Öffnungsdruck aber deutlich zu<br />

hoch. Korrekt wären in diesem Fall 125 bis 130 bar.<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

75


SERVICE<br />

Autogas und Ethanol<br />

Ein <strong>Traktor</strong> an sich ist schon ein ungewohnter<br />

Anblick auf der Tankstelle – erst recht an der<br />

Säule mit dem E 85-Kraftstoff.<br />

ALTERNATIVE KRAFTSTOFFE IM BETAGTEN MF 35<br />

In den Tank geschaut<br />

Schauen, was machbar ist! Das ist die Devise von Filigranschrauber Björn Hammann. Er<br />

rüstete seinen betagten Massey Ferguson auf den Betrieb mit Ethanol und LPG-Gas um.<br />

Fotos: U. Kaack<br />

76


Björn Hammann tankt E 85 …<br />

… setzt im Verhältnis 1:600 Zwei -<br />

taktöl bei – in Fachkreisen auch als<br />

Oben-Öl bezeichnet …<br />

… und ganz zum<br />

Schluss ein Blei-Additiv.<br />

Technische Daten<br />

Technische Bezeichnung Massey Ferguson 35<br />

Bauzeit 1956 – 1964<br />

Stückzahl (aus Coventry) FE35 + MF35 = 387.382 Stück<br />

Motor<br />

Standard 23 c<br />

Verfahren<br />

Ottomotor mit seitlicher Nockenwelle<br />

und hängenden Ventilen (OHV)<br />

Kühlung<br />

Wassergekühlt<br />

Zylinderzahl 4<br />

Hubraum (cm 3 ) 2.188<br />

Bohrung x Hub (mm) 87 x 92<br />

Leistung (PS/bei U/min) 35 / 2.000<br />

Drehmoment (Nm/bei U/min) 152 / 1.200<br />

Getriebe: Gänge v/r 2 x 3/1 = 6/2<br />

Höchstgeschw. (km/h) 25<br />

Vorderachse<br />

Teleskop-Pendelachse<br />

Batterie (V/Ah) 12 / 45<br />

Leergewicht (kg) ca. 1.500<br />

Zul. Gesamtgewicht (kg) 2.500<br />

Länge (mm) 2.972<br />

Breite (mm) 1.630<br />

Höhe (mm) 1.372<br />

Radstand (mm) 1.830<br />

Bodenfreiheit (mm) 320<br />

Wendekreis ohne/mit Lenkbremse (mm) 5.860 / 5.330<br />

Spurweite v/h (mm)<br />

1.220 – 1.930 in 102-mm-Schritten<br />

Bereifung v/h 6.00-16 / 12.4-28<br />

Kaufpreis (Schweden; 1961) 10.950 Skr (ca. 8.500 DM)<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

Heiligenloh. Ein kleines Dorf in<br />

Niedersachsen – landwirtschaftlich<br />

geprägt und idyllisch anmutend.<br />

Mittendrin ein modernes<br />

Baugebiet, das fast wie ein Fremdkörper<br />

wirkt. Mittelstandhäuser, gepflegte Gärten.<br />

Eines dieser Domizile sticht aus dem<br />

bürgerlichen Ambiente hervor, denn unter<br />

dem Carport steht kein Golf, keine S-<br />

Klasse und auch kein Aufsitzmäher. Nein,<br />

hier parkt ein patinierter Massey Ferguson<br />

MF 35, dessen ausgeprägte Blessuren<br />

am Blechkleid von einem intensiven Berufsleben<br />

zeugen.<br />

Björn Hammann wohnt hier und ihm<br />

gehört der betagte Brite. Nun wäre das erst<br />

einmal nicht so sehr ungewöhnlich, wäre<br />

der Klassiker von der Insel nicht auf ganz<br />

besondere Weise im Bereich des Antriebs<br />

gleich doppelt modifiziert: Der Ottomotor<br />

unter der Haube des MF 35 nimmt nämlich<br />

wahlweise herkömmliches Benzin,<br />

Ethanol E 85 und Autogas LPG ohne Klagen<br />

zu sich.<br />

Doch beginnen wir von vorn: Björn<br />

Hammann ist gelernter Industriekaufmann<br />

und hat von Kindsbeinen an eine<br />

ausgeprägte Technikaffinität. „Was fährt,<br />

dröhnt und qualmt, ist meins“, grinst der<br />

29-Jährige. Acht Jahre lang hat er sein<br />

Rennkart im Wettbewerb bewegt,<br />

schraubt an allem herum, was zwei oder<br />

vier Räder hat. Wert legt er auf technische<br />

77


SERVICE<br />

Autogas und Ethanol<br />

Auch mit Autogas und<br />

Ethanol im Tank zügig<br />

unterwegs: Björn<br />

Hammann und sein MF 35.<br />

Besonderheiten und Finessen. Schrauben<br />

mit Niveau, so sein Credo.<br />

Weder seine Eltern noch er selbst haben<br />

einen Bezug zur Landwirtschaft. Doch:<br />

„Für <strong>Traktor</strong>en habe ich mich schon immer<br />

interessiert, gehöre seit vielen Jahren<br />

einem Club an. Nur ein eigenes Fahrzeug<br />

besaß ich lange nicht. Ich ließ mir Zeit bei<br />

der Suche. Es sollte schon ein besonderer<br />

Schlepper sein – nix von der Stange halt.“<br />

Fündig wurde er auf einem Oldietreffen,<br />

wo besagter Massey Ferguson von einem<br />

Händler zu einem moderaten Kurs<br />

feilgeboten wurde. Zwei Dinge überzeugten<br />

ihn: die Muschelkotflügel und der<br />

Benzinmotor. Letzterer genießt in der Szene<br />

nicht unbedingt ein hohes Ansehen, ist<br />

aber sehr selten und eignete sich hervorragend<br />

für die ehrgeizigen und technisch<br />

anspruchsvollen Pläne des Tüftlers: Björn<br />

wollte zeigen, dass der über fünf Jahrzehnte<br />

alte Motor auch mit Ethanol und<br />

Gas betrieben werden kann.<br />

Doch zunächst musste eine Zulassung<br />

her. Und das war mit einigen Laufereien<br />

verbunden. Der 1961 gebaute MF 35 wurde<br />

offenbar aus Dänemark importiert. Die<br />

Fahrzeughistorie liegt komplett im Dunklen,<br />

Papiere existieren nicht. „Anscheinend<br />

war der <strong>Traktor</strong> niemals für den<br />

Zeigen, was technisch zu realisieren<br />

ist – die Optik nehme ich mir später vor.<br />

Straßenverkehr zugelassen“, vermutet<br />

sein Besitzer. „Stand- und Rücklicht waren<br />

ebensowenig vorhanden wie eine<br />

Blinkanlage und Befestigungspunkte für<br />

eine Kennzeichenhalterung.“<br />

Zunächst musste die Fahrgestellnummer<br />

bei der Zulassungsstelle aufgeboten<br />

werden, um die Voraussetzung für die<br />

Einzelabnahme gemäß § 21 der StVZO zu<br />

erfüllen. Acht Wochen Wartezeit, dann<br />

flatterte Björn Hammann der positive Bescheid<br />

ins Haus.<br />

Das Herzstück der LPG-Anlage: Im Verdampfer wird<br />

das Autogas mit Hilfe des Kühlwassers von flüssig<br />

in gasförmig umgewandelt. Es gelangt anschließend<br />

in den Ansaugtrakt, wird in die Zylinder eingesaugt<br />

und verbrannt.<br />

78<br />

Momentan wird manuell auf<br />

den LPG-Betrieb geschaltet, in<br />

Zukunft wird das ein SPS-Controller<br />

im Verborgenen übernehmen.<br />

Zuerst die Behördengänge<br />

Zwischenzeitlich machte er sein nicht<br />

mehr ganz taufrisches Schmuckstück fit<br />

für die technische Abnahme: „Dabei bin<br />

ich nicht unbedingt den konventionellen<br />

Weg gegangen. Die Optik und die historische<br />

Exaktheit standen, nein, stehen ganz<br />

hinten auf meiner To-Do-Liste. Zuerst<br />

sollte das Administrative erledigt, dann<br />

die betriebs- und sicherheitstechnischen<br />

Standards hergestellt werden. Ohne<br />

Schnörkel und Ästhetik. Denn erste Priorität<br />

hatte meine Vision von der Machbarkeit<br />

des Ethanol- und Gasbetriebs.“


So beschränkte Björn Hammann die finanziellen<br />

Investitionen in der ersten<br />

Phase auf das Nötigste: die Blinkanlage<br />

stammt aus dem Teileregal des Motorradhändlers,<br />

sämtliche Leuchteinheiten aus<br />

dem Versandkatalog. Die Lampenkessel<br />

für das Abblend- und Fernlicht wollte er<br />

unbedingt behalten und tauschte darum<br />

das Glas gegen die vorschriftsmäßigen<br />

Streuscheiben. Die Bremsen wurden<br />

überholt und diverse Kleinarbeiten, vor<br />

allen an der Elektrik, erledigt. Außerdem<br />

war eine neue Lichtmaschine fällig, die er<br />

von einem Clubfreund problemlos bekam.<br />

„Schauen, was machbar ist“, lautet<br />

die Devise von Björn Hammann.<br />

Der Verdampfer ist in den Kühlkreislauf des Motors integriert und arbeitet ab einer Betriebstemperatur<br />

von 30 Grad fehlerfrei. Im Gasbetrieb hat der Motor ein sehr ruhiges<br />

Laufverhalten, was durch eine Überholung des Vergasers noch optimiert werden soll.<br />

Britische Normen<br />

Nicht ganz unkompliziert waren die ersten<br />

Arbeitsschritte, denn die Verkabelung<br />

entsprach, ebenso wie die Schrauben, den<br />

britischen Normen. Das Übersetzen von<br />

Schaltplänen und Reparaturanleitungen<br />

vom Englischen ins Deutsche stellte hingegen<br />

keine große Hürde dar. Am Ende<br />

war der TÜV-Prüfer überzeugt und erteilte<br />

ohne mit der Wimper zu zucken die<br />

Einzelabnahme.<br />

Nun ging Björn Hammann ans eigentliche<br />

Werk, im ersten Schritt an die Umrüstung<br />

auf Ethanol-Kraftstoff. Damit hat er<br />

bereits reichlich Erfahrung, laufen doch<br />

seine anderen Fahrzeuge – ein BMW 320i,<br />

ein BMW 540i und seine BMW R 1100 S –<br />

ebenfalls vollkommen problemlos mit<br />

dieser Mixtur aus 85 Prozent Alkohol und<br />

15 Prozent Benzin im Tank.<br />

Rein wirtschaftlich betrachtet, birgt das<br />

Unterfangen keinen Vorteil. E 85 ist an der<br />

Tanke zwar rund 30 Prozent günstiger und<br />

unterliegt auch nicht so starken Schwankungen<br />

wie die herkömmlichen Kraftstoffe.<br />

Doch der Mehrverbrauch zur Kompensation<br />

der geringeren Leistungsausbeute –<br />

Ethanol enthält pro Volumeneinheit etwa<br />

20 bis 30 Prozent weniger Energie im Vergleich<br />

zu Benzin und Diesel – relativiert<br />

diesen Vorteil. Und auch ökologisch ist die<br />

Sinnfrage nur eingeschränkt mit „Ja“ zu<br />

beantworten: Der Treibstoff wird zwar aus<br />

nachwachsenden Rohstoffen gewonnen,<br />

Gas gegeben: Die Blütezeit des LPG<br />

Der amerikanische MF 50 wurde ab<br />

Werk mit Autogasanlage angeboten. Der<br />

2,2 Liter große Continental-Motor (Typ<br />

Z-134) leistet etwa 35 PS.<br />

Amerikanische Schlepperproduzenten setzten<br />

lange auf den Ottomotor. In den 1950er- und<br />

1960er-Jahren trachteten sie danach, dessen<br />

Betrieb mit LPG wirtschaftlicher zu gestalten.<br />

In den USA genoss LPG - Liquefied Petroleum<br />

Gas; heutzutage auch Autogas genannt<br />

- bereits vor sechs Jahrzehnten eine gewisse<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

Popularität. In der dortigen Landtechnik<br />

setzte sich der Dieselmotor nämlich<br />

vergleichsweise langsam durch. Die dominierenden<br />

Ottomotoren wurden ursprünglich<br />

zumeist mit Petroleum oder Destillat betrieben,<br />

doch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde<br />

Benzin preislich auch für landwirtschaftliche<br />

Anwendungen interessant. Als neue Alternative<br />

empfahl sich Autogas. Es wurde regional<br />

sehr preisgünstig angeboten, erlaubte eine<br />

Anhebung des Verdichtungsverhältnisses<br />

und ermöglichte dadurch – anders als Petroleum<br />

und Destillat – eine dem Benzin gleichwertige<br />

Leistungsausbeute. Aufgrund der<br />

vergleichsweise sauberen Verbrennung gehörten<br />

Ablagerungen im Brennraum oder gar<br />

verunreinigtes Motoröl zudem der Vergangenheit<br />

an. Mit Verdampfer, Wärmetauscher,<br />

speziellem Vergaser und dem charakteristischen<br />

zylindrischen Tank war die Gasanlage<br />

zwar recht kompliziert aufgebaut, doch<br />

amortisierten sich deren Anschaffungskosten<br />

aufgrund der eingesparten Kraftstoffkosten<br />

vor allem bei größeren, intensiv genutzten<br />

Schleppern. In diesem Marktsegment<br />

setzte aber auch auf dem amerikanischen<br />

Markt der Dieselmotor zum Siegeszug an, so<br />

dass sich die Blütezeit der Gasschlepper bereits<br />

in den 1960er-Jahren ihrem Ende zuneigte<br />

und sie um 1970 komplett aus den<br />

Angebotslisten der Hersteller verschwanden.<br />

Klaus Tietgens<br />

Charakteristisches Merkmal der amerikanischen<br />

Gasschlepper ist der zylindrische<br />

Kraftstofftank - hier der etwas größere,<br />

knapp 50 PS starke MF 65.<br />

79<br />

Fotos: Archiv K. Tietgens


SERVICE<br />

Autogas und Ethanol<br />

Björn Hammann hat keinen<br />

landwirtschaftlichen Hintergrund.<br />

Ihm geht es um die<br />

Demonstration der technischen<br />

Machbarkeit seiner<br />

exotischen Ideen.<br />

was aber in unseren Breiten in der Ökobilanz<br />

mehr Nach- als Vorteile bietet. In Südamerika<br />

sieht das beispielsweise ganz anders<br />

aus, wo Ethanol aus der industriellen<br />

Fertigung von Alkohol als Abfallprodukt<br />

anfällt. Auch in Ländern, in denen die<br />

Agrarsubventionen nicht direkt auf den<br />

Sprit umgelegt werden, macht E 85 durchaus<br />

Sinn. Ein weiterer Vorteil des alkoholischen<br />

Kraftstoffes: Gegenüber Diesel, der<br />

bei Frost ausflockt, zäh wird und schließlich<br />

einfriert, springen Motoren mit E 85<br />

ebenso wie mit Benzin auch bei Minusgraden<br />

ohne Schwierigkeiten an und laufen<br />

problemlos.<br />

Saubere Verbrennung<br />

„Was mich treibt, ist die Machbarkeit dieser<br />

Technik zu zeigen und gleichzeitig<br />

mein Wunsch, etwas nicht Alltägliches zu<br />

besitzen und zu fahren“, erklärt Björn<br />

Hammann seine Sicht der Dinge. „Außerdem<br />

überzeugt mich die saubere Verbrennung<br />

des Ethanol-Kraftstoffes. Es gibt keinen<br />

Ruß und keine Rückstände. Vom<br />

Brennraum über die Ventile bis zum Auspuff<br />

ist alles blitzeblank.“<br />

Bei dem Motor seines MF 35 handelt es<br />

sich um einen Standard 23 c mit vier Zylindern,<br />

2.188 cm³ Hubraum und einem<br />

Verdichtungsverhältnis von 6,6:1. Der robuste<br />

Geselle leistet 35 PS und gönnt sich<br />

pro Stunde bis zu 12 Liter Benzin im Arbeitsbetrieb<br />

– verbleit natürlich! Auf der<br />

Straße kommt man gediegen mit der Hälfte<br />

zurecht.<br />

Das Cockpit des „High-Tech-Klassikers“<br />

ist eher spärlich bestückt.<br />

Die Blinkanlage stammt aus dem Teile -<br />

regal des Motorradhändlers.<br />

80<br />

Die Heckhydraulik ist voll<br />

funktionsfähig, wird vom<br />

Besitzer nur selten genutzt.<br />

In den Lampenkesseln wurde das Glas<br />

gegen die vorschriftsmäßigen Streuscheiben<br />

ausgetauscht.


Zweitakt-Öl beimischen<br />

Autogas ist mager, trocken und bleifrei.<br />

Während fossile Kraftstoffe vor der Verbrennung<br />

noch eine gewisse Kühl- und Schmierwirkung<br />

haben, fallen diese Eigenschaften<br />

beim LPG-Betrieb vollkommen weg. Das kann<br />

zu Schäden an den Ventilschaftdichtungen<br />

und zu Verschweißungen bei den Ventilen<br />

und den Ventilsitzen führen. Ein Problem, das<br />

durch Zugabe von Zweitaktöl gelöst wird.<br />

Die Umrüstung auf den Ethanolbetrieb<br />

ist reine Einstellungssache. Wichtig ist es,<br />

den Vergaser fett zu justieren, um möglichen<br />

Motorschäden aufgrund mangelnder<br />

Schmierung von vorneherein vorzubeugen.<br />

Das stellte sich in der Praxis nicht so<br />

einfach dar, da der Vergaser, ebenso wie<br />

viele andere Bauteile, über fünf Jahrzehnte<br />

Arbeitsleben hinter sich hat und entsprechend<br />

verschlissen ist. Gute Hilfe bei<br />

der Vergaserabstimmung leistete eine Sonde<br />

zur Abgasmessung, die Björn sich von<br />

einem befreundeten Werkstattinhaber leihen<br />

konnte. Vor allem aber ist die Wahrnehmung<br />

von Augen und Ohren gefragt,<br />

dazu eine gute Portion Erfahrung. Gefühlssache<br />

halt.<br />

Da war die Montage und Inbetriebnahme<br />

der Autogasanlage schon deutlich<br />

komplexer. Björn Hammann: „Ich habe<br />

im Vorfeld reichlich Fachliteratur gewälzt,<br />

mich in Internetforen schlau gemacht<br />

und mich von fachkundigen Ingenieuren<br />

und Kfz-Umrüstern beraten<br />

lassen, die sich professionell mit der<br />

LPG-Ausstattung von Fahrzeugen beschäftigen<br />

– einer hatte sogar ein Ford T-<br />

Modell „Tin Lizzy“ umgerüstet. Vor allem<br />

in Dänemark und den Niederlanden fand<br />

ich kompetente Ansprechpartner. Die<br />

LPG-Umrüstung ist keine Bastelei mehr,<br />

dort sind Wissen, eine gehörige Portion<br />

Mathematik sowie permanentes Mitdenken<br />

gefragt.“<br />

Als provisorischer Gastank dient eine<br />

handelsübliche Gasflasche mit Treibgas<br />

für Gabelstapler, für die der Niedersachse<br />

ein Tragegestell hinter den Fahrersitz geschweißt<br />

hat. Ein Spezialschlauch bringt<br />

den Treibstoff zum technischen Herzstück<br />

der Anlage, zum Verdampfer. Dieses Standardteil<br />

aus der Autogasbranche hat er für<br />

einen knappen Hunderter im Fachhandel<br />

erworben.<br />

Im Verdampfer wird der Aggregatzustand<br />

des Autogases mit Hilfe des Kühlwassers<br />

von flüssig in gasförmig umgewandelt.<br />

Anschließend gelangt es in den<br />

Ansaugtrakt, wird in die Zylinder eingesaugt<br />

und verbrannt. Das Kühlwasser<br />

muss eine Mindesttemperatur von etwa<br />

30 Grad aufweisen, damit der Verdampfer<br />

nicht durch das Autogas vereist.<br />

„Bis zum Erreichen der Mindesttemperatur<br />

läuft der Motor ganz normal im<br />

Benzinbetrieb“, beschreibt Björn Hammann<br />

das Start-Procedere. „Erst dann<br />

schalte ich manuell auf Gasbetrieb um.<br />

Im Winter dauert dies entsprechend länger,<br />

wenn das Kühlwasser<br />

durch die niedrigen Außentemperaturen<br />

langsamer<br />

erwärmt wird.“<br />

Um eine zusätzliche<br />

Schmier- und Kühlwirkung<br />

im Ventiltrieb zu erzielen,<br />

bleibt der Benzinhahn<br />

im Gasbetrieb um<br />

rund ein Achtel geöffnet.<br />

Dem konventionellen<br />

Der Preisvorteil von E 85 wird durch den<br />

hö heren Verbrauch fast kompensiert.<br />

Sprit hat der Tüftler dabei<br />

im Verhältnis 1:600 Zweitaktöl<br />

beigemischt – in<br />

Fachkreisen auch als<br />

Oben-Öl bekannt.<br />

Trotz der mehr als 50<br />

Jahre alten Technik hat<br />

der Motor im Gasbetrieb<br />

ein sehr ruhiges Laufverhalten.<br />

Er reagiert feiner<br />

und sensibler, was sein<br />

Besitzer durch eine Überholung<br />

des Vergasers<br />

noch optimieren will.<br />

Nachdem Björn Ham-<br />

43 Cent beträgt die Differenz<br />

zwischen dem üblichen bleifreien<br />

Superbenzin und Ethanol<br />

E 85 an dieser Zapfsäule.<br />

Die Gasflasche hinter dem Fahrersitz ist ein<br />

gut funktionierendes Provisorium. Sie wird<br />

jedoch im nächsten Arbeitsschritt des Projektes<br />

durch einen festen Tank ersetzt.<br />

mann nun die technische Machbarkeit<br />

des Ethanol- und Autogasbetriebes bei<br />

seinem MF 35 praktisch unter Beweis gestellt<br />

hat, liegen in den kommenden Monaten<br />

weitere umfangreiche Arbeiten vor<br />

ihm: „Ich will auf jeden Fall das triale System<br />

,Benzin-Alkohol-Gas‘ beibehalten, alles<br />

aber so verbauen, dass möglichst die<br />

originale Optik des <strong>Traktor</strong>s<br />

erhalten bleibt. Es sind<br />

umfangreiche Änderungen<br />

bei den Kraftstofftanks<br />

vorzunehmen. Auch<br />

die Gasflasche am Heck<br />

ist momentan nur ein<br />

Provisorium und muss<br />

auch wegen der Betriebserlaubnis<br />

durch ein entsprechend<br />

zertifiziertes<br />

Behältnis ersetzt werden.<br />

Die Regelung der<br />

Kraftstoffart und -Menge<br />

soll in Zukunft ein<br />

SPS-Controller übernehmen<br />

– natürlich<br />

sorgfältig hinter dem alten<br />

Blech verborgen.“<br />

Erst wenn die gesamte<br />

historische und<br />

moderne Technik optimal<br />

installiert ist, wird<br />

Björn Hammann die<br />

optische Restaurierung<br />

seines Massey<br />

Ferguson in Angriff<br />

nehmen. Und dann<br />

wird es trotz aller<br />

neuzeitlichen Finessen<br />

heißen: Perfekt<br />

und so original wie<br />

es irgend geht!<br />

Ulf Kaack<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

81


GESCHICHTE<br />

Günther, der Treckerfahrer<br />

DIETMAR WISCHMEYER<br />

Der Comedy-Autor<br />

und sein Alteisen<br />

Günther, der Treckerfahrer – wer kennt sie nicht, die vorlaute Comedygestalt aus Hörfunk<br />

und TV? Zum Auftakt seiner zweiten Kolumnenreihe haben wir den Autor und Schöpfer dieser<br />

populären Figur einen Besuch abgestattet und uns seine <strong>Traktor</strong>en-Sammlung zeigen lassen.<br />

82


Ein ganz seltenes Stück: Orenstein und Koppel (MBA) SB 751 mit 15 PS starkem Ein -<br />

zylindermotor, gebaut in Nordhausen am Harz.<br />

Der Hanomag R 455 S präsentiert sich in tadellosem Zustand.<br />

Der Hanomag R 435 BM wurde<br />

1960 von der Spezialfirma Frank in<br />

Meckenheim konfektioniert.<br />

Passendes Team: der Glühkopf-Mannheimer und der dazugehörige<br />

Anhänger, ein Bruns-Zweiachser aus der gleichen Epoche.<br />

Moin!“ - mit diesem knappen, typisch<br />

norddeutschen Gruß beginnt<br />

jeder Monolog von Günther,<br />

dem Treckerfahrer. Im<br />

Hintergrund läuft der Lanz Bulldog im<br />

Standgas, Ferkel quietschen … Was dann<br />

folgt ist ein ungebremster Redeschwall<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

voller Bauernschläue, Ironie und fernab<br />

jeglichen Bildungsbürgertums. Günther<br />

äußert sich – selbstverständlich ungefragt<br />

– zu allem was so passiert auf der Welt. In<br />

Gesellschaft, Politik und in den Medien.<br />

Alle kriegen ihr Fett weg – mal die Kanzlerin<br />

und mal der Dorfpastor, in dessen<br />

Vorgarten er auch gern mal kurzerhand<br />

sein Güllefass entleert. Der hellwache Ferkelzüchter<br />

und Gülleproduzent mit der<br />

flinken Zunge weiß Bescheid und macht<br />

seinen Zuhörern die großen und kleinen<br />

Zusammenhänge in diesem Universum<br />

unmissverständlich klar.<br />

83


GESCHICHTE<br />

Günther, der Treckerfahrer<br />

Mit dem urigen Eisenhaufen ist „Günther,<br />

der Treckerfahrer“ tagtäglich auf dem Acker<br />

in Plattengülle unterwegs, wo er das „braune<br />

Gold des Nordens“ ausbringt.<br />

Diese Zeremonie<br />

ist Kult …<br />

… zunächst<br />

die Heizlampe<br />

entzünden …<br />

… dann die<br />

Glühnase temperieren<br />

…<br />

Mit dieser Ausgabe nimmt Günther exklusiv<br />

für die <strong>Traktor</strong> <strong>Classic</strong>-Leser erneut<br />

die gesammelte Fraktion der Schlepper-<br />

Freunde scharfzüngig aufs Korn. Denn auf<br />

vielfachen Leserwunsch beginnen wir ab<br />

sofort eine zweite Staffel seiner beliebten<br />

Kolumne. Zum Start haben wir Dietmar<br />

Wischmeyer, den Erfinder von Günther,<br />

auf seinem Hof in Wiedenbrügge nahe<br />

Hannover besucht.<br />

Szene aufs Korn genommen<br />

„Humor ist, wenn man vor allem über<br />

sich selbst lachen kann“, meint Dietmar<br />

Wischmeyer. „Nach diesem Prinzip funktioniert<br />

die Figur ,Günther, der Treckerfahrer‘<br />

innerhalb der TC-Kolumne. Ich bin<br />

ja selber sehr tief in der Szene verwurzelt<br />

und nehme all ihre liebenswerten Ecken<br />

84<br />

und Macken ständig wahr. Die Konkurrenz<br />

zwischen den Markenfetischisten,<br />

die Detailversessenheit der Technikfreaks,<br />

die Erbsenzählerei der Originalitätsfanatiker.<br />

All diese kleinen Animositäten<br />

greift Günther auf, übersteigert sie zumeist<br />

maßlos und hält sie dem <strong>Traktor</strong>-<br />

Freund wie einen Spiegel vor die Nase.<br />

Wer sein Gegenüber darin wiederfindet,<br />

kann herzhaft darüber lachen. Sieht er<br />

sich selber, sollte er das auch tun.“<br />

Der Facharbeiter für Scherze und Humoristik,<br />

so bezeichnet er selbst seinen<br />

Beruf, ist ein bekennender Landbewohner<br />

– von dort stammt er und dort lebt er.<br />

Und er hat einen ausgeprägten Hang zur<br />

Technik, begeistert sich für alles was fährt:<br />

„Meine Eltern hatten einen landwirtschaftlichen<br />

Nebenerwerbsbetrieb – mit<br />

… und schon<br />

kommt der Motor<br />

auf Touren.<br />

<strong>Traktor</strong>en bin ich groß geworden“, plaudert<br />

Dietmar Wischmeyer. „Mein Vater bearbeitete<br />

die Weide mit einem Kramer KL<br />

200, und ich war meistens dabei. Und<br />

dann folgte das Übliche in der Jugend:<br />

Mofas frisieren, alte Motorräder auf dem<br />

Acker verheizen, an irgendwelchen Autowracks<br />

schrauben … die guten 70er halt.“<br />

Karrierestart beim Radio<br />

Aufgewachsen ist er am Rand des niedersächsischen<br />

Wiehengebirges, sein Studium<br />

der Philosophie und Literaturwissenschaften<br />

absolvierte er an der Universität<br />

Bielefeld. 1988 begann seine Karriere als<br />

Comedyautor und Radiomoderator.<br />

Zu Beginn der 1990er-Jahre erwarb er<br />

gemeinsam mit seinen Comedy-Kollegen<br />

Sabine Bulthaup und Oliver Kalkofe so-<br />

Fotos: U. Kaack


Der Granit 501 E bewährt sich zurzeit als Bauhilfsfahrzeug.<br />

Und noch ein Hanomag: ein seltener AL 28 GruKw.<br />

wie Manager Harm Wörner ein großzügiges<br />

ehemaliges landwirtschaftliches Anwesen<br />

in Wiedenbrügge, nicht weit entfernt<br />

vom Steinhuder Meer.<br />

Beeindruckende Sammlung<br />

„In der Scheune hatte ich genügend Platz<br />

für meine Sammlung“, grinst der 55-Jährige<br />

und öffnet das Holztor. „Mittlerweile<br />

habe ich noch eine Halle drei Dörfer weiter<br />

angemietet, drüben beim Nachbarn stehen<br />

der Lanz, ein dazugehöriger Bruns-<br />

Anhänger und ein<br />

Hanomag-Pritschenwagen der F-Klasse.“<br />

Was dort im Halbdunkel steht, ist schon<br />

eine echte Rarität: ein Orenstein & Koppel<br />

(MBA), gebaut 1940 in Nordhausen im<br />

Südharz. „Klar springt der an“, meint sein<br />

Besitzer und wühlt eine Zündpatrone aus<br />

der Parkatasche. Er schraubt die Starthilfe<br />

in den Brennraum. Es folgen drei kräftige<br />

Umdrehungen mit der Kurbel und der<br />

15 PS starke Einzylinder-Dieselmotor<br />

nimmt ohne Murren seine Arbeit auf.<br />

„Den O & K habe ich per Zufall bei einem<br />

Händler gefunden, der altes landwirtschaftliches<br />

Gerät in Drittländer exportierte“,<br />

erzählt der Humorexperte.<br />

„Das extrem seltene Stück war in einem<br />

desolaten Zustand. Ich habe ihn vor zehn<br />

Jahren restaurieren lassen. Wahrscheinlich<br />

gebe ich ihn irgendwann mal an ein<br />

Museum, denn da gehört er hin.“<br />

Die favorisierte Marke von Dietmar Wischmeyer<br />

ist jedoch Hanomag aus dem<br />

nicht weit entfernten Hannover. „Gar nicht<br />

so sehr aus Lokalpatriotismus“, erklärt er<br />

seine Affinität. „Das war einfach ein innovatives<br />

Unternehmen mit genialen Ingenieuren<br />

und unkonventionellen Ideen. Die<br />

Hanomag gehörte neben Citroën und Mercedes-Benz<br />

zu den Pionieren von Diesel-<br />

Motoren für Personenwagen. Im Februar<br />

1939 fuhr ein Ingenieur der Firma mit einem<br />

1,9-Liter-Diesel auf der Autobahn<br />

Dessau vier Weltrekorde mit einer Höchstgeschwindigkeit<br />

von 165 km/h. Mir ringt<br />

das höchsten Respekt ab, zumal die Mo -<br />

torenbasis aus der <strong>Traktor</strong>enproduktion<br />

stammte.“ Drei Hanomag-Schlepper nennt<br />

Dietmar Wischmeyer sein Eigen. Der<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

kleinste in der Sammlung ist gleichzeitig<br />

die größte Seltenheit: ein 1960 von der<br />

Spezialfirma Frank in Meckenheim konfektionierter<br />

R 435 BM für Obstkulturen<br />

und den Weinanbau. Nur ein weiteres<br />

Exemplar von diesem Typ soll noch existieren.<br />

Erstanden hat er das Schmuckstück<br />

vollkommen unspektakulär bei Ebay: „Der<br />

Kleine war noch nicht mal besonders teuer<br />

– wahrscheinlich weil kaum einer über<br />

diese schmalen und tiefergelegten Spezialisten<br />

Bescheid weiß“, meint er. „Sein Zustand<br />

ist nahezu perfekt und er kommt bei<br />

mir regelmäßig zum Einsatz. Mit meiner<br />

Frau ziehe ich demnächst um in eine ehemalige<br />

Försterei, hinter der sich eine große<br />

Streuobstwiese befindet. Ein idealer Spielplatz<br />

für den Hanomag und mich.“<br />

Aus den Rippen geleiert<br />

Dort ist auch sein zweiter Hanomag, ein<br />

Granit 501 E, momentan stark gefragt.<br />

Sein neues Domizil baut Dietmar Wisch -<br />

meyer seinen Vorstellungen entsprechend<br />

um, wobei der Hannoveraner mit seinem<br />

kräftigen 48-PS-Motor und der 1.000er-<br />

Zapfwelle – als Bauhilfsfahrzeug ein wenig<br />

zweckentfremdet – allerbeste Dienste<br />

leistet. Vor allem der Baas-Frontlader ist<br />

im Dauereinsatz.<br />

Eine weitere eiserne Cremeschnitte ist<br />

sein R 455 S, seinerzeit die leistungsstärkste<br />

Straßenzugmaschine aus dem Hause Hanomag.<br />

„Ein Fachhändler hatte gleich vier<br />

Stück im Paket erworben“, plaudert der<br />

Autor. „Es bedurfte einer Menge Überzeugungsarbeit,<br />

ihm einen der Schlepper aus<br />

den Rippen zu leiern.“ Am Heck montiert<br />

ist eine Seilwinde des Herstellers Schlang<br />

& Reichart mit synchroner Aufwicklung,<br />

die regelmäßig und zuverlässig bei Holzund<br />

Rückearbeiten zum Einsatz kommt.<br />

Hanomag ist mein Favorit – drei <strong>Traktor</strong>en<br />

und zwei Lkw stehen in meiner Sammlung.<br />

Restaurierungen durch Fachmann<br />

Ob er seine <strong>Traktor</strong>en selber restauriert?<br />

„Nur in sehr kleinem Rahmen“, meint Dietmar<br />

Wischmeyer. „Ich habe dazu nicht alle<br />

Möglichkeiten – wenig Platz, kein Spezialwerkzeug<br />

und erhebliche Defizite bei den<br />

entsprechenden handwerklichen Fähigkeiten.<br />

Aber es ist einerseits mein sehr enger<br />

Terminkalender, der mich dort einschränkt,<br />

vor allem aber die Menge der<br />

Restaurierungsobjekte.“ Neben den <strong>Traktor</strong>en<br />

stehen noch zwei BMW-Motorräder,<br />

eine Moto Guzzi und zwei Heinkel Tourist-<br />

Roller auf dem Hof. In einer Halle im Nachbardorf<br />

sind außerdem ein VW 181 Kübel<br />

in BGS-Ausführung, ein seltener Hanomag<br />

AL 28 GruKw und außerdem ein ganz besonderes<br />

Sahnestück untergebracht: ein gewaltiges<br />

Feuerwehrfahrzeug LF 16 von<br />

Magirus-Deutz. Wischmeyer: „Komplette<br />

Restaurierungen lasse ich üblicherweise in<br />

einem Fachbetrieb erledigen, beste Erfahrungen<br />

habe ich dabei mit meinem Freund<br />

Hans-Heinrich Munk in Wiedensahl gemacht.<br />

Ich selber beschränke mich auf kleinere<br />

Reparaturen, Instandsetzungs- und Erhaltungsarbeiten.“<br />

Ein weiteres Prachtstück in seiner<br />

Sammlung ist der Lanz Bulldog D 7506,<br />

auf den Dietmar Wischmeyer regelmäßig<br />

in Zusammenhang mit seiner Figur „Günther“<br />

zurückgreift – bei Auftritten, TV-Terminen<br />

und Fotoshootings … Gekauft hat<br />

er den urigen Eisenhaufen 1995 von einem<br />

Rentner auf einem Oldietreffen in Hänigsen<br />

bei Hannover: „Ich wusste, dass der<br />

alte Glühkopfbolide dort verkauft werden<br />

sollte und dass auch diverse andere Leute<br />

scharf darauf waren. Im ersten Büchsenlicht<br />

bin ich zum Ort des Geschehens,<br />

habe den Besitzer abgepasst und den Lanz<br />

mehr oder weniger unbesehen gekauft. Als<br />

die anderen Interessenten kamen, war<br />

schon alles gelaufen. 1950 ist er gebaut<br />

worden und bringt 25 PS auf den Acker.“<br />

Technisch war der Lanz vollkommen<br />

in Ordnung. Nur die Optik gefiel ihm<br />

nicht: „Der Vorbesitzer hatte den Mannheimer<br />

in originaler blauer Farbe dick<br />

85


GESCHICHTE<br />

Zur Person<br />

Dietmar Wischmeyer gilt als der Vater des Comedybooms,<br />

gründete 1988 das legendäre Frühstyxradio<br />

beim Sender Radio ffn. Er ist Schöpfer<br />

von so populären Figuren wie die Arschkrampen,<br />

der kleine Tierfreund, Frieda und Anneliese<br />

und Willi Deutschmann. Seit 25 Jahren ist er<br />

auf der Bühne, im Hörfunk und im Fernsehen<br />

präsent, hat in dieser Zeit mehr als 50 Tonträger<br />

und über dreißig Bücher veröffentlicht.<br />

Wie aus dem Ei gepellt: der O & K wurde vor zehn Jahren mit großem Aufwand restauriert.<br />

Startprocedere: die<br />

Startpatrone wird in<br />

den Brennraum<br />

geschraubt …<br />

...der Dekom -<br />

pressionshebel<br />

gezogen ...<br />

...und mit ein, zwei Kurbeldrehungen<br />

nimmt der<br />

Einzylinder Fahrt auf.<br />

übergepinselt. Es dauerte Wochen, bis ich<br />

die Farbe mit Flex, Drahtbürste und einer<br />

ausgiebigen Chemotherapie entfernt hatte.<br />

Ich hab das Ganze dann mit Owatrol<br />

versiegelt. Seitdem kommt der D 7506 in<br />

einem richtig hübsch-patinierten Gewand<br />

daher, kann aber nicht rosten.“<br />

Passend zu seinem Mannheimer hat er<br />

sich einen Anhänger zugelegt, einen<br />

Bruns-Zweiachser aus dem gleichen Baujahr.<br />

Gezielt hat sich Dietmar Wischmeyer<br />

nach dem Fabrikat eines norddeutschen<br />

Herstellers umgesehen und ist bei einem<br />

Sammler in Schwarme fündig geworden.<br />

Dem musste er hoch und heilig versprechen,<br />

das gut erhaltene Stück im Originalzustand<br />

zu belassen, sonst hätte er es<br />

nicht rausgerückt. Der Anhänger ist mit<br />

Achsschenkellenkung, Blattfedern und einem<br />

Kutschbock ausgerüstet und kann<br />

auch von Pferden gezogen werden.<br />

Übrigens nicht der erste Lanz auf dem<br />

Wischmeyerschen Hof: Einen D 3506 aus<br />

dem Jahr 1937 legte er sich 1990 zu und<br />

überführte ihn mitten im Winter bei Eiseskälte<br />

aus dem ostfriesischen Wiesmoor<br />

nach Hannover. Diese Reise hat der Radiosender<br />

ffn damals zu seinen Winterspielen<br />

erklärt und sie live über den Äther begleitet:<br />

Günther, der Treckerfahrer mit seinem<br />

Lanz auf der Tour de Niedersachsen! „Das<br />

war schon eine irre Aktion. In jedem Dorf<br />

standen die Leute an der Straße, winkten<br />

mit Fähnchen und hielten Kaffee und<br />

Glühwein für mich bereit. Bei den Minusgraden<br />

war ich dafür unendlich dankbar.“<br />

Den Vorkriegs-Lanz hat Dietmar Wisch -<br />

meyer zwischenzeitlich verkauft.<br />

Auch von seinem raren Lanz-Schmalspur-Volldiesel<br />

hat sich der 55-Jährige<br />

wieder getrennt. „Der stammte ursprünglich<br />

aus Frankreich“, erinnert er sich. „Er<br />

gehörte einem Lehrer, der dort ein Wochenendhaus<br />

mit ein bisschen Land drum<br />

rum hatte.“ Verkauft hat der Humorist ihn<br />

schließlich aus Angst: „Mit einem Schrauberkumpel<br />

wollte ich Einstellungen am<br />

Motor vornehmen, als der Volldiesel aus<br />

vollkommen unerklärlichen Gründen in<br />

der Drehzahl nach oben ging. Er lief mit<br />

einem Mordsradau mit gefühlten 2.000<br />

Touren und reagierte dabei auf nichts. Wir<br />

konnten den Motor nicht abschalten und<br />

auch die Drehzahl nicht reduzieren. Die<br />

Maschine begann zu glühen. Irgendwann<br />

haben wir dann die Scheune fluchtartig<br />

verlassen, weil wir Angst hatten, dass uns<br />

der Trecker komplett um die Ohren fliegt.<br />

Als er dann so alleine vor sich hindröhnte,<br />

hat er sich nach einigen Minuten abgeschaltet.<br />

Er ist vermutlich an den eigenen<br />

Abgasen erstickt. Das Ganze hatte etwas<br />

von Stephen Kings „Christine“. Und so einen<br />

Horrortrecker mit einem Eigenleben<br />

wollte ich dann doch nicht in der Scheune<br />

stehen haben. Ich habe ihn umgehend<br />

gegen eine BMW R 27 aus Polizeibeständen<br />

getauscht. Der Lanz läuft bis heute bei<br />

seinem neuen Besitzer ohne Fehl und Tadel.“<br />

Die Oldtimer- und Klassikerszene beobachtet<br />

Dietmar Wischmeyer mit großer<br />

Aufmerksamkeit, speziell in den Bereichen<br />

historischer Schlepper und Hanomag.<br />

Auf Treffen trifft man ihn mittlerweile<br />

eher selten an. „<strong>Traktor</strong>treffen haben<br />

sich in den vergangenen Jahren inflationär<br />

entwickelt, finden mittlerweile als<br />

Rahmenprogramm bei jeder Baumarkt-Eröffnung<br />

statt“, meint er kritisch. „In gewissem<br />

Maße muss das sicherlich sein<br />

und dient der Refinanzierung des Hobbies<br />

und der Clubs. Doch für meine Begriffe<br />

geht das am Ursprung – dem Erhalt der<br />

Das Interesse an Technik und Historie<br />

sollte wieder mehr ins Zentrum rücken.<br />

historischen Landtechnik – mittlerweile<br />

doch ziemlich kräftig vorbei. Anstatt sich<br />

auf Schaupflügen, das Verteilen von Pokalen<br />

und Verzehren von Nackensteaks zu<br />

konzentrieren, sollte das Interesse an<br />

Technik und Geschichte wieder mehr ins<br />

Zentrum der Szene rücken.“<br />

Seine Sicht der Dinge wird uns Dietmar<br />

Wischmeyer in seiner Kolumne<br />

„Günther, der Treckerfahrer“ in dieser<br />

und den kommenden Ausgaben der <strong>Traktor</strong><br />

<strong>Classic</strong> auf witzige und oftmals derbe<br />

Weise mitteilen. Wir dürfen gespannt<br />

sein!<br />

Ulf Kaack<br />

86


DIE GESCHICHTE DES TRECKERS – ERSTER TEIL<br />

Schlepper, Typen,<br />

Charakterköpfe<br />

Als der Mensch noch nackend<br />

durch die Savanne schlich,<br />

brauchte er natürlich keinen Trecker,<br />

weil es nix zum Ziehen gab.<br />

Das Mammut musste er noch selber packen,<br />

weil’s Ebay noch nich<br />

gab und ne feste Lieferadresse<br />

hatte er sowieso nich,<br />

weil er immer dahin umzog,<br />

wo’s was zu fressen gab. Er<br />

lebte also im größtmöglichen Gegensatz<br />

zum Bewohner der neuen Bundesländer.<br />

Alles änderte sich erst, als Vorräte angelegt<br />

werden mussten, damit man auch im<br />

Winter was zu fressen hatte. Die wollten<br />

natürlich rangeschafft werden und so entstand<br />

die erste Transport-Einheit der Welt:<br />

die Frau.<br />

Ähnlich wie hunderttausend Jahre später<br />

bei uns der Trecker, war sie zugleich<br />

Dietmar Wischmeyers<br />

garstige Trecker-<br />

Kolumne – Teil 1<br />

Arbeitstier und Freizeitmobil. Die Arme<br />

und der Rücken dienten der Personenbeförderung<br />

von Kleinkindern, und auf<br />

ihrem Dachgepäckträger konnte sie ungeheure<br />

Lasten schleppen. Und das Schönste:<br />

Sie lief sogar mit heimischen<br />

Brennstoffen. Wenn’s<br />

nix mehr zu schleppen gab,<br />

machte sie sogar noch Feuer<br />

und dem Besitzer ne Suppe<br />

heiß. Wartungsarbeiten fielen nich groß<br />

an, ab und zu über die Kühlerfigur streicheln<br />

und ein paar warme Worte und feddich.<br />

Die Frau war der Diesel der Steinzeit.<br />

Mit der Zeit wuchs jedoch der Besitz<br />

des Urmenschen, und mit der Viehhaltung<br />

musste nich bloß das eigene Futter, sondern<br />

auch noch der Schweinefraß rangeschafft<br />

werden. Damit war der innerfamiliäre<br />

Kleintransporter natürlich<br />

überfordert. Die Frau wurde nur noch für<br />

Landwirt (links) mit Lastenbeiwagen.<br />

den Nah- und Geschlechtsverkehr eingesetzt<br />

und kümmerte sich um die häusliche<br />

Basisstation.<br />

Im Transportwesen stieg man um in die<br />

nächsthöhere Nutztierkategorie. Die Halb-<br />

Tonner lösten das Weib als Lastenesel ab:<br />

Pferd, Ochse, Kamel, Büffel, Lama oder<br />

eben der Esel übernahmen fortan die<br />

Schlepperei von A nach B. Wer richtig<br />

Geld hatte, leistete sich nen Elefanten, das<br />

war der Schlüter EuroTrac der Vorzeit.<br />

Auf internationalen Routen waren die Kamele<br />

quasi Monopolanbieter. Von China<br />

bis nach Westeuropa, vom Kongo bis in<br />

die Türkei latschten Kamelkarawanen mit<br />

den Klamotten aufn Rücken durche Wüs -<br />

te. Und das war der Hauptvorteil gegen -<br />

über dem Vorgängermodell. Der Unterschied<br />

zwischen Dromedar und Frau war<br />

die erhöhte Fernverkehrstauglichkeit im<br />

geschlossenen Verband. Frauen gingen<br />

zwar auch in Kolonne, aber höchstens mal<br />

zum Wasserholen oder aufn Lokus. So<br />

mal einfach nach China schicken konnte<br />

man sie schon allein deshalb nich, weil<br />

der Besitzer keinen Bock hatte, drei Jahre<br />

lang mit der Ziege ins Bett zu steigen.<br />

Die Ära der Tiertransporter war erst zu<br />

Ende, als es Straßen gab auf der Welt. Wobei<br />

immer noch eines der großen Rätsel<br />

der Menschheit is, wieso das Rad früher<br />

erfunden wurde als die Straße – is an sich<br />

ja völliger Blödsinn. Aber na gut: Der Verbrennungs-Motor<br />

is auch früher erfunden<br />

worden als der E-Starter, verstehen ja heute<br />

auch die meisten Leute nich. Was soll<br />

man mit einem Motor, den man nich anlassen<br />

kann.<br />

Nächstes Mal geht’s weiter auf Rädern!<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

87


GESCHICHTE<br />

<strong>Traktor</strong>en in Finnland<br />

SCHLEPPERSAFARI UNTER DEM POLARKREIS<br />

Alte Finnen<br />

Als attraktives Reiseziel hat sich Finnland längst einen Namen gemacht. Auch Freunde<br />

antiker Landtechnik kommen auf ihre Kosten – und müssen dafür nicht einmal lange<br />

Wege in Kauf nehmen. TRAKTOR CLASSIC-Autor Klaus Tietgens war auf Safari.<br />

Geschätzte 300.000 Ackerschlepper<br />

verteilen sich auf Finnland – nur<br />

etwa ein Fünftel des deutschen<br />

Bestandes, aber angesichts der Bevölkerungsdichte<br />

durchaus beachtlich.<br />

Rein statistisch gesehen hat immerhin jeder<br />

18. Finne, aber nur jeder 50. Deutsche<br />

einen <strong>Traktor</strong>. Entsprechend vertraut ist<br />

man mit der Materie und entsprechend lebendig<br />

ist die Oldtimerszene. Bunt ist sie<br />

88<br />

zudem, denn trotz verschiedener Anläufe<br />

einheimischer Hersteller war die Landwirtschaft<br />

jahrzehntelang auf Importe angewiesen.<br />

Vor dem Zweiten Weltkrieg<br />

spielten amerikanische Hersteller die<br />

Hauptrolle, danach britische – allen voran<br />

Fordson und Ferguson. Der heutige Lokalmatador<br />

Valmet konnte sich nur langsam<br />

durchsetzen, musste sich 1959 mit zehn<br />

Prozent Marktanteil zufrieden geben und<br />

erreichte erst 1973 die Spitzenposition.<br />

Heutzutage entfällt etwa die Hälfte aller<br />

neu zugelassenen Schlepper auf das Nachfolgefabrikat<br />

Valtra, doch die Erinnerung<br />

an einstige Importprodukte ist darüber keineswegs<br />

verblasst.<br />

Technik und Genuss<br />

Noch nicht einmal in der Hauptstadt Helsinki<br />

kann man sich den Veteranen der<br />

Fotos: K. Tietgens


Kür in einem Fordson-Club:<br />

County 1174 mit Allradantrieb<br />

und 110 PS starkem<br />

Sechszylindermotor.<br />

Der Fiat 80 R zählte von 1961 bis 1967 zu<br />

den größten Radschleppern Westeuropas<br />

– und wurde in Finnland zuletzt als Typ<br />

„100“ mit 95 PS (SAE) verkauft.<br />

Ausgehen in Helsinki:<br />

buntes Abendprogramm<br />

im und am Zetor.<br />

Scholle entziehen. Wer seine ersten Gehversuche<br />

im Zentrum unternimmt, stolpert<br />

nach wenigen hundert Metern beinahe<br />

zwangsläufig über eine große<br />

Leuchtreklame mit der Aufschrift „Zetor“.<br />

Ein Landtechnikhändler mitten im Stadtkern?<br />

Mitnichten, aber in diesem Restaurant<br />

parken tatsächlich vier ausgewachsene<br />

Ackerschlepper – drei vom Typ Zetor<br />

25 und ein Takra. Ende 1955 kursierten<br />

fast 5.000 Zetor-Schlepper in Finnland –<br />

dritter Rang hinter Fordson und Ferguson,<br />

aber klar vor Lokalmatador Valmet. Ein<br />

weiterer einheimischer Hersteller war damals<br />

gerade aus dem Markt ausgeschieden:<br />

Mit seinem 32 PS starken Ottomotor<br />

amerikanischer Herkunft (Waukesha) kam<br />

der in Turku gefertigte Takra zwar nicht<br />

dem kleinen Valmet ins Gehege – wohl<br />

aber dem Fordson Major, der ihn ab Ende<br />

1951 mit moderner Technik zum weitaus<br />

günstigeren Preis ausstach. So fanden von<br />

1949 bis 1954 keine 800 Takra Arbeit in<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

der finnischen Landwirtschaft. Ganze Arbeit<br />

haben hingegen die Einrichter des<br />

„Zetor“ geleistet. Feinste finnische Hausmannskost<br />

von der Regenbogenforellensuppe<br />

über das Rentierfilet bis zum <strong>Traktor</strong>fahrersteak<br />

wird im Hühnerkäfig oder<br />

inmitten verbeulter Milchkannen und<br />

ausgedienter Langlaufski serviert. Man<br />

kann aber auch dem abendlichen Musikprogramm<br />

beiwohnen und das dazugehörige<br />

Getränk direkt am Schlepper oder auf<br />

zu Barhockern umfunktionierten, guss -<br />

eisernen Schleppersitzen genießen. Das<br />

skurrile Ambiente erinnert den Gast unvermittelt<br />

an die legendären Leningrad<br />

Cowboys, die einst auf antikem Ackergerät<br />

zwischen Unterkunft und Proberaum<br />

pendelten – keineswegs zufällig, denn das<br />

Etablissement wurde vor mittlerweile 21<br />

Jahren vom Regisseur Aki Kaurismäki ins<br />

Leben gerufen.<br />

Wegweiser WC<br />

Für ausgedehnte Aufenthalte auf dem stillen<br />

Örtchen findet sich hier eine harmlose<br />

Erklärung. Dessen Wände wurden nämlich<br />

Skurrile Finnen: ein Restaurant ganz<br />

im Ambiente historischer <strong>Traktor</strong>en.<br />

mit den Seiten von Oldtimermagazinen tapeziert,<br />

die den Betrachter zu einem eingehenden<br />

Studium einladen. Man fragt sich,<br />

wo zumindest einige der abgebildeten Raritäten<br />

zu besichtigen wären und erfährt<br />

schließlich vom privaten Landtechnikmuseum,<br />

das Gustav Rehnberg auf seinem Anwesen<br />

Gårdskulla Gård keine 50 Kilometer<br />

westlich von Helsinki betreibt. Auch<br />

kleineren Delegationen öffnet Gustav be-<br />

89


GESCHICHTE<br />

<strong>Traktor</strong>en in Finnland<br />

Der Urvater: Erster Schlepper aus finnischer Serienfertigung<br />

war von 1919 bis 1924 der Kullervo.<br />

reitwillig die Tore und lässt sie einen Blick<br />

auf rund 100 Schlepper aus aller Herren<br />

Länder sowie reihenweise schmückendes<br />

Beiwerk von Prospekten und Modellen<br />

über Motorsägen bis hin zum kompletten<br />

Tante-Emma-Laden werfen. Gustav betont,<br />

dass sämtliche Schlepper seiner Sammlung<br />

ihren Dienst auf finnischen und teilweise<br />

sogar auf seinen eigenen Ländereien<br />

verrichtet haben. Zu seinem Glück konnte<br />

er die enorme Vielfalt bereits zusammentragen,<br />

als alte Schlepper noch als wertlose<br />

Staubfänger galten.<br />

Viele Länder – viele Schlepper<br />

England ist neben seinen hinlänglich bekannten<br />

Großserienprodukten unter anderem<br />

mit dem seltenen, von einem interessanten<br />

V4-Motor angetriebenen und in nur<br />

26 Exemplaren nach Finnland gelieferten<br />

Turner vertreten. Die USA werden von Cletrac,<br />

Fordson, John Deere, IHC und Oliver<br />

der 1920er- und 1930er-Jahre über handliche<br />

Rasenmäher bis hin zum riesigen, 140<br />

PS starken Allis-Chalmers D 21 der Baujahre<br />

1965 bis 1969 repräsentiert, und Liebhaber<br />

kontinentaleuropäischer Produkte<br />

kommen mit Allgaier/Porsche, Bukh, Fahr,<br />

Fiat, Güldner, Hanomag, Holder, Lanz inklusive<br />

des berühmt-berüchtigten Alldog,<br />

MAN, Normag, Renault, Steyr, Zetor und<br />

weiteren hinlänglich auf ihre Kosten.<br />

Natürlich zählen auch einheimische Fabrikate<br />

zur Sammlung. Takra<br />

und Valmet kennen<br />

wir bereits,<br />

aber im<br />

Eingangsbereich parkt dekorativ der Vertreter<br />

einer besonders seltenen Spezies: Vom<br />

Vaasa baute die in der gleichnamigen Stadt<br />

ansässige Fabrik Haldin Oy lediglich elf<br />

Exemplare – eines 1944 für den Betrieb mit<br />

Holzgas, zehn weitere 1947 für den Betrieb<br />

mit Petroleum. Der Vierzylinder-Boxermotor<br />

mit 4,8 Litern Hubraum und 35 PS ist<br />

ein Unikum, Dreiganggetriebe und Eisenräder<br />

sind Relikte der unmittelbaren Nachkriegszeit.<br />

Einen weiteren Wegbereiter des<br />

finnischen Schlepperbaus möchte Gustav<br />

uns nicht verschweigen.<br />

Bodenschätze<br />

Von 1919 bis 1924 baute Turun Rautateollisuus<br />

Oy (Eisenfabrik Turku) rund 200<br />

Exemplare des Kullervo. Initiator des Projekts<br />

war der später für die ersten Valmet-<br />

Schlepper verantwortliche Baron Gustaf<br />

Woldemar Wrede. In gewisser Weise tra-<br />

John Deere baute von 1963 bis 1972 über<br />

180.000 Exemplare des rund 100 PS starken<br />

4020. Einige davon fanden den Weg<br />

nach Finnland.<br />

90<br />

BM-Volvo SM 661 – einer von 558 „Nalle“-(„Teddybär“)-Forstschleppern mit dem<br />

67 PS (SAE) starken Dreizylindermotor des Ackerschleppers „350 Boxer“.


Zweiter Anlauf:<br />

Der<br />

Vaasa mit<br />

Vierzylinder-Boxermotor<br />

wurde<br />

1947 in<br />

nur zehn<br />

Exemplaren<br />

gebaut.<br />

Dritter Anlauf: Der Takra war in der Fertigung zu<br />

teuer und fand von 1949 bis 1954 nur 880 Käufer.<br />

Ein Teil der Sammlung auf Gårdskulla Gård, angeführt von Lanz<br />

Alldog und Allis-Chalmers D 21.<br />

Held der Sandkiste: Caterpillar<br />

D 8 von 1964 – der<br />

20,4 Liter große<br />

Sechszylindermotor<br />

leistet 270 PS.<br />

gisch war trotz anfangs konkurrenzfähiger<br />

Technik – Vierzylinder-Ottomotor mit 7,4<br />

Litern Hubraum und rund 30 PS, Zweiganggetriebe,<br />

Eigengewicht 2,2 Tonnen –<br />

das Schicksal des Schleppers. Der angepeilte<br />

russische Absatzmarkt brach nach<br />

dem finnischen Bürgerkrieg weg, andere<br />

Märkte wurden bald von Fordson beherrscht.<br />

So galt der Kullervo lange als ausgestorben,<br />

bis unlängst die Überreste eines<br />

Exemplares ausgegraben wurden. Richtig:<br />

Eine Delegation um Valtra-Mitarbeiter<br />

Markku Lyhty war mit Metalldetektoren im<br />

Gepäck einem Hinweis gefolgt und tatsächlich<br />

fündig geworden. Das Ergebnis der<br />

aufwendigen Rekonstruktion gibt es demnächst<br />

zu bewundern – unter anderem auf<br />

der treffend „Rauta ja Petrooli“ („Eisen und<br />

Petroleum“) genannten Veranstaltung in<br />

Hyvinkää, nördlich von Helsinki.<br />

Markenvielfalt mit Schwerpunkten aus<br />

England, den USA und aus eigener Produktion.<br />

Alteisen und Petroleum<br />

Das Oldtimertreffen nebst angegliederter<br />

Feldvorführung wird jährlich am zweiten<br />

September-Wochenende vom Fordson-<br />

Club Finnland ausgerichtet. Die vergangenen<br />

beiden Veranstaltungen standen im<br />

Zeichen zweier sechzigster Geburtstage –<br />

2011 dem des ersten Valmet-<strong>Traktor</strong>s, 2012<br />

dem des heimischen Landtechnikmagazins<br />

„Koneviesti“. Drei weitere Jahrzehnte<br />

hat der legendäre Kullervo auf dem Buckel,<br />

dessen gelungener Wiederauferstehung<br />

wir uns nun vergewissern können. Zwischen<br />

Ausstellungen historischer Pkw und<br />

Lkw sowie Rundfahrten mit altgedienten<br />

Omnibussen bilden Ackerschlepper eindeutig<br />

den Schwerpunkt der Veranstaltung.<br />

Neben den von „Einzelkämpfern“<br />

präsentierten Raritäten verdienen vor allem<br />

die Pavillons verschiedener Museen<br />

und Markenclubs eine eingehende Betrachtung.<br />

Dabei überraschen uns scheinbare<br />

Exoten. Die britischen Nuffield-<br />

Schlepper belegten 1959 den vierten Platz<br />

der Zulassungsstatistik, und das Nachfolgefabrikat<br />

Leyland lag in den 1970er-Jahren<br />

kaum schlechter im Geschäft. Auch<br />

Porsche-Diesel inklusive des seltenen<br />

Flaggschiffes Master hätten wir im hohen<br />

Norden nicht in derart epischer Breite erwartet,<br />

doch reihten sich die roten Renner<br />

mit 896 neu zugelassenen Exemplaren respektive<br />

8,4 Prozent Marktanteil 1959 direkt<br />

hinter Nuffield ein. Sehenswert ist zudem<br />

die Vielfalt der Schlepper aus der ehemaligen<br />

Sowjetunion. Das beste daran: Ein Teil<br />

der Fahrzeuge wird regelmäßig anlässlich<br />

eines Korsos in Bewegung gesetzt, auf der<br />

Ackerfläche darf ernsthaft gearbeitet werden,<br />

und nebenan wurde eine überdimensionale<br />

Sandkiste für Baumaschinen eingerichtet.<br />

Klaus Tietgens<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

In Finnland ab 1964 unter der Marke<br />

Belarus verkauft, gebaut im russischen<br />

Lipezk: LTZ T-40 A mit luftgekühltem<br />

Vierzylindermotor und Allradantrieb.<br />

Britische Mittelklasse: Der 1976 bis 1978<br />

gebaute Leyland 272 wird von einem<br />

3,8 Liter großen Vierzylindermotor mit<br />

73 PS angetrieben.<br />

91


PANORAMA<br />

Modell/Medien<br />

SCHLÜTER EURO TRAC 1900 LS<br />

At-Trac-tion<br />

Anfang der 1990er-Jahre als Konzept der<br />

Zukunft beworben, konnte sich der Schlüter<br />

Euro Trac am Markt nicht durchsetzen. Kaum<br />

mehr als 100 Exemplare wurden verkauft –<br />

zu wenig, um das Überleben ihres<br />

traditionsreichen Herstellers zu sichern.<br />

Umso begehrter ist der Euro Trac heute in<br />

INFOS<br />

www.weise-toys.de, www.agrartoy.de<br />

der Sammlerszene, und umso erwartungsvoller<br />

fieberte die Szene dem Erscheinen der<br />

Miniatur aus dem Hause weise-toys<br />

entgegen. Innerhalb weniger Jahre haben<br />

sich die Modellbauer aus Werne einen guten<br />

Ruf für Detailtreue und Qualität erarbeitet,<br />

dem sie mit ihrem jüngsten Erzeugnis voll<br />

und ganz gerecht werden. Das Modell gefällt<br />

auf den ersten Blick mit einer vorbildgetreuen<br />

Farbgebung und Beschriftung bis hin zu<br />

einem beinahe mit der Lupe lesbaren<br />

Typenschild. Kaum weniger eindrucksvoll<br />

setzt sich die Vorderachse mit eingegossenem<br />

„ZF“-Logo, zwei Lenkzylindern,<br />

realistischem Pendelwinkel und Radeinschlag<br />

sowie mehrteiliger, seitlich aus dem<br />

Getriebe herausgeführter Antriebswelle in<br />

Szene. Am Heck entdeckt der kundige<br />

Betrachter nicht nur die charakteristischen<br />

Schutzgitter der beiden Ventilatoren für die<br />

Typisch Euro Trac: Verschiebbares<br />

Gewicht, Stoßstange im Fronthubwerk<br />

und Kippkabine mit Schiebetüren sowie<br />

Rückfahreinrichtung.<br />

Kühlung, sondern auch den Aufbaurahmen,<br />

die Schatulle des Warndreiecks, die<br />

Hubwerkbetätigung und die beiden Behälter<br />

für die Scheibenwaschanlage. In gewohnter<br />

Typisch weise-toys:<br />

Lupenreine Beschriftung,<br />

Hubwerke mit Teleskop-<br />

Oberlenkern und<br />

Regenschutzklappe auf<br />

dem Auspuffrohr.<br />

weise-toys-Manier kommt die Funktion<br />

dabei nicht zu kurz. Das Frontgewicht ist<br />

nach vorne ausfahrbar, und die Kabine lässt<br />

sich kippen. Zu deren vorbildgetreuer<br />

Ausgestaltung gehört ein drehbarer<br />

Fahrerstand mit kippbarem Sitz. Dass die<br />

Scheiben sich nicht öffnen lassen, ist<br />

angesichts des Gebotenen zu verschmerzen,<br />

und gelegentlich verkantende Schiebetüren<br />

sind selbst Eignern des großen Vorbildes<br />

nicht unbekannt. Einzig die mit lizenzierter<br />

Gravur „Kléber“ versehenen Reifen<br />

erscheinen eine halbe Nummer zu groß.<br />

Nicht eben klein ist auch der Preis – und<br />

doch fällt es leicht, dem gelungenen Modell<br />

eine weitaus erfolgreichere Laufbahn<br />

vorauszusagen als seinem Vorbild im<br />

Maßstab 1:1. weise-toys; Artikel-Nr. 1021;<br />

Schlüter Euro Trac 1900 LS (1991 – 1993);<br />

Maßstab 1:32; 69,90 Euro.<br />

Klaus Tietgens<br />

Fotos: K. Tietgens<br />

MEDIENTIPPS<br />

Von Klassikern und Superlativen<br />

Udo Paulitz, als Fotograf und Autor in der Szene ein Urgestein, hat erneut das Schatzkästchen seines Bildarchivs geöffnet. Gleich mit<br />

zwei opulenten Bänden gewährt er einen umfassenden Überblick über die klassischen deutschen Schleppertypen und die kraftvollsten<br />

<strong>Traktor</strong>en der vergangenen siebzig Jahre.<br />

Lesen, betrachten, hören …<br />

Die bekanntesten deutschen Marken und Typen<br />

haben in dem umfassenden Werk „<strong>Traktor</strong> Klassiker<br />

– von Allgaier bis Zettelmeyer“ in Bild, Text und<br />

Ton einen starken Auftritt. Schlepperexperte und<br />

TRAKTOR CLASSIC-Autor Udo Paulitz präsentiert<br />

einen spannenden Querschnitt vom Beginn der<br />

Motorisierung in der Landwirtschaft nach dem<br />

Ersten Weltkrieg bis hin zum Anfang der 1970er-<br />

Jahre, als die Vollmotorisierung auf nahezu allen<br />

Höfen in Deutschland vollzogen war. Mehr als 300 Schlepper werden<br />

facettenreich beschrieben und fotografisch gekonnt in Szene gesetzt. Dabei<br />

stehen nicht nur die Typen von großen und namhaften <strong>Traktor</strong>enherstellern im<br />

Fokus, sondern auch Modelle aus dem Programm der vielen kleineren, heute<br />

oftmals vergessenen Firmen. Ein besonderer Gimmick des Titels: Bei Zuhilfenahme<br />

eines TING-Stiftes verspricht er ein einzigartiges Hörerlebnis. Über 300 Tondokumente<br />

für unterschiedliche Fahrzustände der abgebildeten <strong>Traktor</strong>en sind<br />

mit der neuartigen TING-Technik abrufbar und sorgen für einen interaktiven<br />

Akustikgenuss. Von Allgaier bis Zettelmeyer, Heel Verlag, 192 Seiten, ca. 300<br />

Abbildungen, 218 x 275 mm, gebunden, ISBN 978-3-86852-643-1, 24,99 Euro<br />

Kraftpakete aus sieben Jahrzehnten<br />

Die stärksten <strong>Traktor</strong>modelle der vergangenen<br />

sieben Jahrzehnte - wie sahen sie aus, welche<br />

Größe und welche Leistung hatten sie? Welche technischen Merkmale und<br />

Besonderheiten zeichneten sie aus und wer hat sie gebaut? Diese und viele<br />

weitere Fragen beantwortet „Die stärksten <strong>Traktor</strong>en“ das zweite aktuelle Werk<br />

von Udo Paulitz. Spannend erzählt er darin, wie die großen und kleinen Hersteller<br />

der Branche bei ihrer PS-Jagd einander überboten. Weil sich die Strukturen<br />

in der Landwirtschaft änderten, musste sich auch die Technik wieder<br />

und wieder anpassen. Zählte noch in den frühen 1950er-Jahren ein 35-PS-<br />

<strong>Traktor</strong> zur oberen Leistungsklasse, repräsentierte er zehn Jahre später nur<br />

noch das Mittelfeld. Die weitere Entwicklung bestimmte vor allem der Allradantrieb,<br />

der spätestens seit Mitte der 1970er-Jahre bei Motorleistungen um die<br />

100 PS als unabdingbar angesehen wurde. Heutzutage verfügen die Spitzenmodelle<br />

über eine nahezu vierfache Leistung. Der Bildband präsentiert mehr<br />

als 270 <strong>Traktor</strong>en der oberen Leistungsklasse - von namhaften Herstellern wie<br />

Case IH, John Deere, New Holland, Lanz, Massey Ferguson und Fendt, aber<br />

auch von interessanten kleineren Produzenten wie Bührer, Hürlimann oder<br />

Ritscher. Die stärksten <strong>Traktor</strong>en, Heel Verlag, 176 Seiten, ca. 250 farbige Abbildungen,<br />

219 x 275 mm, gebunden, ISBN 978-3-86852-616-5, 14,99 Euro<br />

92


LEBENDIGE SZENE<br />

Österreich: Auf Gipfeln und in Tälern<br />

Vielfältig und voller<br />

Aktivitäten präsentiert sich<br />

auch die <strong>Traktor</strong>-Szene im<br />

benachbarten Österreich.<br />

TRAKTOR CLASSIC-Autor<br />

Marco Homrighausen hat<br />

einen Blick über die<br />

„grüne Grenze“ geworfen.<br />

Hintertuxer <strong>Traktor</strong>enausfahrt<br />

Vom 17. bis zum 19. August 2012 fand in<br />

Hintertux das erste große <strong>Traktor</strong>-Treffen<br />

statt. Nach dem Kennenlernen am Freitagabend<br />

setzten sich am Morgen darauf die<br />

überwiegend aufwendig restaurierten<br />

landwirtschaftlichen Zugmaschinen zu<br />

einer gemeinsamen Ausfahrt in Bewegung.<br />

Die Strecke führte über eine teilweise<br />

sehr steile Schotterstraße auf über<br />

2.600 Meter Seehöhe zum Tuxer Ferner<br />

Haus. Für die dieselnden Oldies war die<br />

extreme Steigung allerdings kein ernst zu<br />

nehmendes Problem. Auf dem Gipfel angekommen,<br />

wurden die Fahrzeuge auf<br />

dem Parkplatz in Reih und Glied geparkt<br />

und zur Schau gestellt. Nach einer kräftigen<br />

Jause im Tuxer Ferner Haus, ging es<br />

anschließend bergab bis auf die Bichlalm.<br />

Der Tag endete im Park von Hintertux mit<br />

einem Sommernachtsfest. Die weiteste<br />

Anreise hatte übrigens ein <strong>Traktor</strong>ist aus<br />

dem südhessischen Groß-Gerau.<br />

<strong>Traktor</strong>-WM am Großglockner<br />

Die wohl bekannteste Veranstaltung für<br />

klassische Schlepper in Österreich ist die<br />

alljährliche <strong>Traktor</strong>-WM am Großglockner.<br />

Zum elften Mal trafen sich vom 14.<br />

bis 16. September 2012 die Teilnehmer -<br />

mehr als 500 an der Zahl - an der Großglocknerstraße<br />

in Bruck /Fusch. Um an<br />

Ein großartiges Gebirgspanorama konnten die Teilnehmer der 11. <strong>Traktor</strong>-WM am<br />

Großglockner genießen.<br />

Bild: Schlüterfreunde OWL<br />

der Wertung zur Weltmeisterschaft teilzunehmen,<br />

mussten drei Etappen bewältigt<br />

werden. Das Ziel des ersten Abschnitts<br />

war das Dorf Fusch. Von hier aus ging es<br />

weiter zum Fuscher Hochtor. Die Abschlussetappe<br />

führte von Fusch zurück<br />

nach Bruck. Auf allen zu bewertenden<br />

Strecken wurde die Zeit gemessen. Dabei<br />

war Kontinuität das Maß der Dinge. Vor<br />

allem die zweite Etappe hatte es in sich:<br />

Gut bedient war, wer bei frostigen Temperaturen<br />

an Mütze und Handschuhe gedacht<br />

hatte. Die 2.430 Meter über Normal<br />

Null in dem traumhaften Bergpanorama<br />

hatten am Sonnabend gegen 11 Uhr alle<br />

Teilnehmer erfolgreich absolviert.<br />

Oldtimertreffen am Achensee<br />

Das mittlerweile 18. Treffen seiner Art<br />

fand vom 5. bis 7. Oktober 2012 im ös -<br />

terreichischen Maurach am Achensee<br />

statt. Über 400 historische <strong>Traktor</strong>en<br />

diverser Hersteller fanden den Weg nach<br />

Tirol.<br />

Unmittelbar neben dem direkt am<br />

Strand des Achensees gelegenen Festzelt<br />

hatten Teilnehmer und Besucher des Treffens<br />

die Gelegenheit, auf einem großen<br />

Teile- und Flohmarkt Ersatzteile und Zubehör<br />

zu erwerben. Der Höhepunkt der<br />

Veranstaltung war am Sonntag die große<br />

<strong>Traktor</strong>enparade rund um Maurach. Dabei<br />

nahmen viele Gäste die Gelegenheit<br />

wahr, der Museumswelt Achensee einen<br />

informativen Besuch abzustatten. Hier befinden<br />

sich auf rund 800 Quadratmetern<br />

eine ansehnliche Sammlung von klassischen<br />

<strong>Traktor</strong>en sowie verschiedene historische<br />

Arbeitsgeräte aus der Landwirtschaft.<br />

Marco Homrighausen<br />

Schmuckstücke am Achensee: Hürlimann<br />

D 150 S ...<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

... Allis-Chalmers WC, gebaut von 1934 bis<br />

1948 in den USA ...<br />

... und der ungewöhnlich gestylte Hanomag-„The<br />

Iron Bull”.<br />

93


PANORAMA<br />

Quiz/Meinung<br />

Das große<strong>Traktor</strong>-Quiz<br />

Was haben wir denn hier?<br />

Raten Sie mal!<br />

„Eine hübsche Momentaufnahme aus dem<br />

Arbeitsleben im Hafen von Stralsund, aufgenommen<br />

irgendwann in den 1930er-Jahren“,<br />

schrieb unser Leser Claus Rothe aus Berlin.<br />

Lediglich das Fabrikat des <strong>Traktor</strong>s, der die<br />

Eisenbahnwaggons an der Kaikante zieht,<br />

kann er nicht identifizieren. Wer kann helfen?<br />

Unter den Einsendern des richtigen<br />

Her stellers und Typs verlosen wir fünfmal<br />

den „Typenatlas Deutz-<strong>Traktor</strong>en“.<br />

Einsendeschluss: Sonntag, 10. Februar 2013<br />

Schicken Sie Ihre Lösung<br />

samt voll stän diger<br />

Anschrift per Post an:<br />

GeraMond Verlag<br />

Stichwort <strong>Traktor</strong>-Quiz<br />

Postfach 40 02 09<br />

80702 München<br />

Oder schicken Sie<br />

uns eine E-Mail an<br />

traktorquiz@geramond.de<br />

!<br />

P. S.: Haben Sie selbst einen seltenen<br />

<strong>Traktor</strong>, der nicht so leicht zu erraten ist?<br />

Schicken Sie uns eine E-Mail mit Bild und<br />

Angaben zu Hersteller, Typ und Baujahr an:<br />

traktorquiz@geramond.de<br />

Vor 80 Jahren:<br />

Hafenszene aus Stralsund.<br />

Die Gewinner der letzten Ausgabe des<br />

„Typen atlas Deutz-<strong>Traktor</strong>en“ heißen:<br />

Andy Räker, Detmold; Heinz-J. Wachowski,<br />

Dahlem; Friedrich Weizenbeck, Genderkingen;<br />

Kurt Neuwirth, Neudenau; Reiner Veith, Friedberg<br />

*Ihre Daten werden zum Zwecke der Gewinnerbenachrichtigung erfasst und gespeichert. Die<br />

Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Sie erhalten künftig per Post oder E-Mail News<br />

aus dem Verlag (bei Nichtinteresse vermerken Sie dies bitte auf Ihrer Postkarte)<br />

AUFLÖSUNG TRAKTOR-QUIZ 1/2013<br />

Glaskugel – Hanomag Perfekt 300 mit Plexiglas-Kabine<br />

Foto: Archiv K. Tietgens<br />

In der Tat wurde das Bild aus unserem<br />

letzten Quiz nicht auf einer Raumfahrtmesse,<br />

sondern im Mai 1962 auf der<br />

47. DLG-Wanderausstellung in München<br />

aufgenommen. Es zeigt den Hanomag<br />

Perfekt 300 mit einer futuristisch anmutenden<br />

Kabine, die nie in Serie ging. Der<br />

teilweise durch die Kabine zu erkennende<br />

Schriftzug ordnet das Bild der kurzlebigen<br />

Union Hanomag-Bautz (1962/63)<br />

zu, in die Bautz zwei kleine Schlepper<br />

mit 15 und 20 PS einbrachte. Die Hanomag<br />

war fortan nur noch für die Leistungsklassen<br />

darüber zuständig und<br />

nahm im Oktober 1962 die Serienfertigung<br />

ihrer drei neuen Mittelklasseschlepper<br />

Perfekt 300, Granit 500 und Brillant<br />

600 auf. Für den Einsatz in diesen Modelle<br />

wurden die bewährten Viertakt-Dieselmotoren<br />

D 14, D 21 und D 28 vom Vorauf<br />

das Ricardo-Wirbelkammerverfahren<br />

umgestellt und leisteten in dieser „C“-<br />

Ausführung 25, 38 bzw. 50 PS. Fielen die<br />

Modifikationen bei den größeren Typen<br />

darüber hinaus moderat aus, übertrug der<br />

Perfekt 300 das Konzept der bisherigen<br />

Zweitakt-Tragschlepper auf eine komplett<br />

neue technische Basis.<br />

Wer im Glashaus sitzt, schwitzt<br />

Als besonderen Knüller stellte die Hanomag<br />

den Perfekt 300 im Mai 1962 mit einer<br />

kuppelförmigen, komplett aus Plexiglas<br />

bestehenden Kabine aus. Zum<br />

Einstieg und zur Belüftung konnte wie bei<br />

zeitgenössischen Verdecken die Frontscheibe<br />

geöffnet werden, wobei sie hier allerdings<br />

in den hinteren, feststehenden<br />

Teil der Kabine hineinschwenkte. Dank<br />

der großzügigen Verglasung genoss der<br />

Fahrer eine weitgehend unverbaute<br />

Rundumsicht. Die im Vergleich zu handelsüblichen<br />

Verdecken deutlich bessere<br />

Wärmedämmung brachte im Zusammenspiel<br />

mit einer wirksamen Heizung einen<br />

erheblichen Komfortgewinn. Durch die<br />

weit ins Dach hineingezogenen Scheiben<br />

dürfte die Sonne dem Fahrer jedoch auch<br />

im Sommer stark eingeheizt haben. Ohne<br />

Klimaanlage war das Konzept daher zum<br />

Scheitern verurteilt. Erst in der jüngeren<br />

Vergangenheit erschienen ähnlich rundliche<br />

Fahrerhäuser auf dem Markt. Gefragt<br />

sind sie vor allem auf Plantagenschleppern,<br />

da ihre Form die kostbaren Pflanzen<br />

vor Beschädigungen schützt. Besser<br />

durchsetzen als die Kabine konnte sich<br />

die Perfekt-Baureihe. Innerhalb von<br />

knapp zwei Jahren fand der Perfekt 300 allein<br />

in Deutschland über 2.200 Käufer, der<br />

im Oktober 1963 nachgereichte Perfekt<br />

400 mit 32 PS starkem Vierzylindermotor<br />

brauchte gar nur ein Jahr für mehr als<br />

3.200 Neuzulassungen. Dazu gesellten<br />

sich ab Ende 1964 fast 13.000 Exemplare<br />

der kantigen Nachfolger 301, 401 und<br />

401 E. Klaus Tietgens<br />

94


Moment mal<br />

Immer wieder erreichen uns Leserzuschriften zu<br />

einem offensichtlichen Reizthema: die Auslegung<br />

der Motoren unserer alteisernen Lieblinge.<br />

Eine beliebte Kernaussage lautet dabei, dass weniger<br />

die schiere Leistung als vielmehr das vom<br />

Schleppermotor erzeugte Drehmoment die entscheidende<br />

Rolle spielt. Tatsächlich stehen aber<br />

beide Nenngrößen in direktem Zusammenhang<br />

zueinander. Genauer gesagt: Multipliziert man<br />

das Drehmoment mit der Drehzahl - und teilt das<br />

Ergebnis bei Verwendung der SI-Einheiten Nm<br />

und kW durch 9.550 - erhält man als Ergebnis die<br />

Leistung. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass<br />

ein Motor, der 20 PS bei 3.000 U/min abgibt, nur<br />

das halbe Drehmoment auf die Kurbelwelle<br />

stemmt wie sein Konkurrent, der die gleiche<br />

Nennleistung bereits bei 1.500 U/min erreicht.<br />

Sollen beide Schlepper mit gleicher Bereifung die<br />

gleichen Fahrgeschwindigkeiten erreichen, ist<br />

aber eine entsprechend unterschiedliche Getriebeuntersetzung<br />

erforderlich – und siehe da: An<br />

den Rädern der beiden Kontrahenten kommt<br />

letztendlich das gleiche Drehmoment an. Über<br />

den gesamten Drehzahlbereich können sich dabei<br />

durchaus Unterschiede ergeben: Mit einem<br />

bei fallender Drehzahl stärker ansteigenden<br />

Drehmoment stemmt sich der Motor erfolgreicher<br />

gegen wachsende Fahrwiderstände. Der absolute<br />

Wert ist zweitrangig, der relative Anstieg spielt<br />

die Musik – und der kann bei einem hoch drehenden<br />

Motor durchaus größer ausfallen als bei sei-<br />

POSTkasten<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Termine, Termine …<br />

Hallo TRAKTOR CLASSIC-Team,<br />

die letzte Ausgabe war mal wieder klasse.<br />

Bei der Durchsicht der Termine in der Heftmitte<br />

fiel mir allerdings auf, dass unsere<br />

Region Franken/Nordbayern im Bezug auf<br />

Treffen und Veranstaltungen ein wenig unterrepräsentiert<br />

ist. Woran mag das liegen?<br />

Ich füge meinem Leserbrief noch ein Foto<br />

bei. Es zeigt meinen Vater und mich in den<br />

PFLUGBLATT<br />

DER AKTUELLE<br />

KOMMENTAR<br />

nem langsamer laufenden, absolut gesehen drehmomentstärkeren<br />

Pendant. Auch der vielfach als<br />

„heilige Kuh“ gehandelte Hubraum ist nicht alles.<br />

Die Fortschritte in der Aufladung ermöglichen es<br />

längst, nach dem Prinzip des „Downsizing“ aus<br />

einem vergleichsweise kleinen Hubraum eine<br />

satte Leistungscharakteristik zu zaubern. Bedenken<br />

bezüglich der Haltbarkeit sind nicht zwangsläufig<br />

angebracht: Werden die hoch belasteten<br />

Komponenten entsprechend dimensioniert, fangen<br />

sie höhere Drehzahlen und Arbeitsdrücke<br />

problemlos ab.<br />

Klaus Tietgens<br />

Der Autor zahlreicher<br />

<strong>Traktor</strong>-Bücher bildet<br />

das technische<br />

Rückgrat<br />

unserer<br />

Redaktion<br />

Redaktion TRAKTOR CLASSIC<br />

Postfach 40 02 09, 80702 München<br />

Fax: (089) 13 06 99 700<br />

E-Mail: leserbriefe@traktorclassic.de<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />

späten 1950er-Jahren bei Spritzarbeiten mit<br />

unserem Holder auf unserem Weinberg am<br />

Stadtrand von Worms am Rhein.<br />

Walter Spies aus Nürnberg<br />

Hallo Herr Spies,<br />

grundsätzlich besteht für alle Clubs und Veranstalter<br />

auf unserer Internetseite www.traktorclassic.de die<br />

kostenlose Möglichkeit, ihre Treffen und Termine zu<br />

veröffentlichen. Einfach oben links in der Taskleiste<br />

unter Aktuelles in die Rubrik Termine klicken. Sie<br />

erscheinen dann automatisch auf der TC-Homepage<br />

und natürlich auch im gedruckten Magazin. Wir freuen<br />

uns über jeden Eintrag, denn uns ist sehr viel daran<br />

gelegen, dass unsere Leser rundum bestens informiert<br />

sind. Und herzlichen Dank für das tolle Foto.<br />

Die Redaktion<br />

Frauenpower<br />

Liebe Redaktion,<br />

ganz toll der Beitrag über Maike Ebkes und<br />

ihren David Brown. Schade, dass es in der<br />

Schlepper-Szene noch relativ wenige aktive<br />

Frauen gibt. Aber Dank solch engagierter<br />

Mädels wie Maike ist die Damenwelt auch<br />

dort auf dem Vormarsch. Weiter so!<br />

Lydia Kannchen aus Hallein in Österreich<br />

Impressum<br />

Nummer 29 | 2/2013 | Feb./März | 6. Jahrgang<br />

Internet: www.traktorclassic.de<br />

Redaktionsanschrift<br />

TRAKTOR CLASSIC, Infanteriestraße 11a, D-80702 München<br />

Tel.: +49 (0) 89.13 06 99-720, Fax: +49 (0) 89.13 06 99-700<br />

E-Mail: redaktion@traktorclassic.de<br />

Redaktion<br />

Ulf Kaack (Verantwortlicher Redakteur),<br />

Michael Krische (Redaktionsleiter), Alexandra Wurl<br />

Ständige Mitarbeiter<br />

Peter Böhlke, Rainer Hoffmann, Marco Homrighausen,<br />

Bernhard Kramer, Danny Loch, Jens Meyer, Iris Meyer, Horst Saade,<br />

Marcel Schoch, Klaus Tietgens, Bodo Wistinghausen<br />

Redaktionsassistenz<br />

Brigitte Stuiber<br />

Layout<br />

Rico Oehme<br />

Leserservice<br />

Kundenservice, GeraMond-Programm<br />

Tel.: 0180 – 532 16 17 (14 ct/min)<br />

Fax: 0180 – 532 16 20 (14 ct/min)<br />

E-Mail: leserservice@traktorclassic.de<br />

Gesamtanzeigenleitung<br />

Helmut Kramer,<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99-270, helmut.kramer@verlagshaus.de<br />

Anzeigenleitung<br />

Helmut Gassner,<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99-520, helmut.gassner@verlagshaus.de<br />

Medienberatung<br />

MedienAgentur Peter Fabich,<br />

Tel. +49 (0) 6433.94 93 10, peter.fabich@t-online.de<br />

Anzeigenverkauf und Disposition<br />

Johanna Eppert<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99-130, johanna.eppert@verlagshaus.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 8 vom 1.1.2013<br />

www.verlagshaus-media.de<br />

Druckvorstufe<br />

Cromika, Verona<br />

Druck<br />

Stürtz GmbH, Alfred-Nobel-Straße 33, 97080 Würzburg<br />

Verlag<br />

GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />

www.geramond.de<br />

Geschäftsführung<br />

Clemens Hahn, Carsten Leininger<br />

Herstellungsleitung Zeitschriften<br />

Sandra Kho<br />

Vertrieb Zeitschriften<br />

Dr. Regine Hahn<br />

Vertrieb/Auslieferung<br />

Bahnhofsbuchhandel, Zeitschriftenhandel: MZV Moderner<br />

Zeitschriftenvertrieb GmbH & Co. KG, Unterschleißheim<br />

Im selben Verlag erscheinen außerdem:<br />

Preise: Einzelheft EUR 5,50 (D), EUR 6,30 (A), sFr 11,00 (CH)<br />

(bei Einzelversand zzgl. Versandkosten); Jahresabopreis (6 Hefte):<br />

Inland: EUR 29,70 inkl. MwSt. und Versandkosten<br />

Ausland: EUR 29,70 inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten<br />

ISSN 1867-9846<br />

Erscheinen und Bezug: TRAKTOR CLASSIC erscheint sechsmal jährlich.<br />

Sie erhalten TRAKTOR CLASSIC in Deutschland, in Österreich<br />

und in der Schweiz im Bahnhofsbuchhandel, an gut sortierten<br />

Zeitschriftenkiosken sowie direkt beim Verlag.<br />

© 2013 by GeraMond Verlag<br />

Die Zeitschrift und alle ihre enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Durch Annahme eines Manuskripts erwirbt<br />

der Verlag das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt<br />

eingesandte Fotos und Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

Gerichtsstand ist München. Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt:<br />

Ulf Kaack; verantwortlich für Anzeigen: Helmut Kramer,<br />

beide Infanteriestraße 11a, 80797 München.<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013


GESCHICHTE<br />

Wahl Fahr D und 88Lanz<br />

Die Schatztruhe<br />

Bilder, Prospekte, Dokumente aus vergangener<br />

Zeit – eingereicht von unseren Lesern<br />

96


Aus dem Archiv von TRAKTOR CLASSIC<br />

Dieses Bild wurde vermutlich im Laufe der 1960er-Jahre bei der<br />

Weinlese im damaligen Landkreis Mayen aufgenommen. Es zeigt<br />

einen Arbeiter beim Entleeren des Lesegutes aus der Hotte in den<br />

bereitstehenden Transportwagen. Zugfahrzeug ist der Fahr D 88,<br />

der einst die intensive, in der Europa-Reihe mündende Zusammenarbeit<br />

von Fahr und Güldner einleitete. Die Leistung des im<br />

D 88 verbauten, luftgekühlten Güldner-Zweizylindermotors wurde<br />

sukzessive von 13 über 14 auf 15 PS gesteigert, für die Kraftübertragung<br />

sorgte stets das ZF-Getriebe A-4 mit 6/2 Gängen. Von<br />

April 1956 bis Sommer 1961 entstanden rund 7.500 Exemplare.<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

97


VORSCHAU<br />

HANOMAG GRANIT 500/1, 501 UND 501 E<br />

Solider<br />

Hannoveraner<br />

TRAKTOR<br />

CHECK<br />

Mit der Eckhauberreihe wurde in Hannover<br />

die letzte Halbdekade der Schlepperproduktion<br />

eingeläutet. Neben einem<br />

zeitgemäßen Design hielt eine<br />

neue Motorengeneration Einzug. Die<br />

Mittelklasse stellten die Granit-Dreizylinder<br />

dar, die mit 40 und 48 PS recht<br />

gute Erfolge einfahren konnten. Mit<br />

rund 10.000 Exemplaren in knapp fünf<br />

Jahren Bauzeit waren sie beliebte Allrounder<br />

ihrer Zeit. In der Klassikerszene<br />

sind die kleineren Eckhauber bislang<br />

(noch) ein wenig verkannt.<br />

SCHLÜTER SUPER TRAC 1600 TVL<br />

Traktion total<br />

Anfang der 1980er-Jahre trachtete die Motorenfabrik Anton<br />

Schlüter danach, die Bärenkräfte ihrer Großschlepper besser<br />

an den Boden zu bringen. Das Ergebnis war die Super-Trac-<br />

Serie, die vor allem auf großen Gutsbetrieben ihre Heimat fand.<br />

Wir stellen einen Super Trac 1600 TVL mit bewegter Historie<br />

vor und werfen einen Seitenblick auf seine Brüder.<br />

AUSSERDEM: Gigantisch: Fahr D 800 | Neue Serie:<br />

Geräteträger | Reingeschaut: Schleppermuseum<br />

in den USA | Nachgeforscht: Frühgeschichte des<br />

Unimog | Eingerichtet: Schrauberwerkstatt<br />

MCCORMICK D-436<br />

STANDARD<br />

Gelungene<br />

Garagenrestaurierung<br />

Ein McCormick D-436 Standard aus dem Hause<br />

International Harvester war das Objekt der Begierde<br />

von Oliver Wördehoff. Für kleines Geld erworben,<br />

restaurierte er den 1960 in Neuss am Rhein gebauten<br />

36-PS-<strong>Traktor</strong> in der elterlichen Garage. Wir haben<br />

dem 23-Jährigen bei der Arbeit über die Schulter<br />

geschaut. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!<br />

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TRAKTOR CLASSIC 3/2013 erscheint am 11.3.2013 …<br />

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