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rhw management Event-Management (Vorschau)

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hw<br />

rationelle hauswirtschaft<br />

<strong>management</strong><br />

B 3437 E<br />

11<br />

November 2011<br />

48. Jahrgang<br />

www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />

Das Fachmagazin für Führungskräfte in der Hauswirtschaft<br />

c<br />

Hasenöhrl<br />

<strong>Event</strong>-<strong>Management</strong><br />

im Bauernhof<br />

Hofgut Himmelreich<br />

Inklusion im<br />

Gastgewerbe<br />

Interview<br />

Reinigungsgerechte<br />

Bauplanung


hw-Intensivseminar mit Dr. med. vet. Dieter Bödeker<br />

Bereits zum 12. Mal<br />

Weiterbildung zum/zur<br />

Hygienebeauftragten<br />

Teilnehmer -<br />

bewertung<br />

dieses Kurses<br />

2010:<br />

Note: 1,2<br />

Referent: Dr.med.vet.DieterBödeker,freiberuflichtätigerHygieneberaterfürAlten-undPflegeheimesowiefürambulantePflegedienste<br />

Seminarziel: DasSeminarrichtetsichanFachkräfteausdenBereichenderstationärenundambulantenAltenpflegesowieGemeinschaftseinrichtungennach§33und§36Infektionsschutzgesetz(IfSG).<br />

MitderBenennungeines/einerHygienebeauftragtenkommendiegenanntenEinrichtungenihrerVerpflichtungzurEigenverantwortlichkeitundEigenkontrollenach,dieihnendurchdieaktuelleGesetzgebung(SGB,IfSG,PQSG,LMHV)zugeteiltwordenist.<br />

NachAbschlussderVeranstaltungerhaltendieTeilnehmer/inneneinZertifikat,dasalsNachweisdererlangtenKenntnisse<br />

zudenSchulungsinhaltendient.FürdieEinrichtungendokumentiertesdiefachgerechteWahrnehmungIhrergesetzlich<br />

festgeschriebenenPflichten.<br />

Inhalte: Aufgabeneines/einerHygienebeauftragtenm RechtlicheGrundlagen(z.B. AnforderungendesIfSGanGemein-<br />

schaftseinrichtungen)m PrüfungendurchdasGesundheitsamtunddenMDK,BeispielefürBeanstandungenm Elemente<br />

einesHygieneplans,UmsetzungsproblemeundAnpassungvonHygienemaßnahmenPersonal-,Lebensmittel-undWäschehygienem<br />

GrundzügederMikrobiologiem Gefahrenanalyse(z.B.HACCP)m MaßnahmenbeiProblemkeimenm MRSA/<br />

ORSAundLegionellenm Impfschutz,Hautschutzplanm VerfahrenzurReinigungundDesinfektion,Sterilisationm Umgang<br />

mit Desinfektionsmitteln und mögliche Gefahren m Risikoeliminierung und -minimierung m Abfallentsorgung<br />

m SchnittstelleKüche–Pflege<br />

Methoden: Vortrag,Diskussion,Beispielbearbeitung<br />

23. bis 27. April 2012 in München,<br />

Mo 11.00–17.30 Uhr, Di – Do 9.00–17.30 Uhr, Fr 9.00–16.30 Uhr<br />

Seminargebühr (<strong>rhw</strong>-Abonennten sparen 200,– Euro):<br />

Vorzugspreisfür<strong>rhw</strong>-und<strong>rhw</strong>-praxis-AbonnentensowieMitgliederimBerufsverbandHauswirtschafte.V.799,–Euro,<br />

sonst999,–Euro.Preisinkl.19%MwSt.,Tagungsunterlagen,Tagungsgetränken,KaffeepausenundeinMittagessenproTag.<br />

Teilnehmerzahl: Begrenztaufmax.16Teilnehmer<br />

Teilnahmebedingungen: GleichnachdemErhaltIhrerAnmeldungsendenwirIhneneineEingangsbestätigungmitallennötigenInformationen.ZurBegleichungderSeminargebührerhaltenSiezumAnmeldeschlusstermineineRechnung,diegleichzeitigalsAnmeldebestätigungdient.<br />

WennSienachdemAnmeldeschlussIhreTeilnahmestornieren,müssenwirdiegesamteGebührinRechnungstellen.StornierenSieIhreTeilnahme<br />

vordemAnmeldeschluss,müssenwir30,–EuroBearbeitungsgebührerheben.IhrVorteil:SiekönneninbeidenFälleneineErsatzpersonalsVertretung<br />

schicken.Absage:DerVeranstalterbehältsichdasRechtvor,dieSeminareauswichtigemGrundabzusagen.<br />

Ihr Ansprechpartner: UlrichBartel,Telefon:(089)318905-54,Fax:(089)318905-38<br />

ÄnderungenundIrrtümervorbehalten.<br />

Anmeldung<br />

■ Ich bin <strong>rhw</strong> <strong>management</strong>-/<strong>rhw</strong>-praxis-Abonnent/-in. ■ Ich bin Mitglied im Berufsverband Hauswirtschaft.<br />

Hiermit melde ich mich<br />

ver bindlich zum Seminar an<br />

Hygienebeauftragte/r<br />

Meine Abonummer:<br />

Meine Mitgliedsnummer:<br />

❍ 23. bis 27. April 2012<br />

Coupon ausschneiden, ggf.<br />

kopieren und einsenden an:<br />

Verlag Neuer Merkur GmbH,<br />

Postfach 60 06 62,<br />

81206 München<br />

oder per Fax senden an:<br />

(0 89) 318905-53<br />

VerlagNeuerMerkur<br />

Name/Vorname<br />

Berufliche Funktion<br />

Straße/Nr.<br />

Datum/Unterschrift<br />

Mit meiner Unterschrift erkenne ich die oben genannten Teilnahmebedingungen an.<br />

E-Mail<br />

Telefon/Fax<br />

PLZ/Ort<br />

0905135F


Reinigung und Bauplanung<br />

– es bewegt sich etwas<br />

Editorial<br />

Viele von Ihnen kennen sicherlich die<br />

Herausforderungen, die bei neuen<br />

Bauten entstehen, wenn beispielsweise<br />

ein Altenheim erweitert oder zu einer<br />

Wohngruppe umgestaltet werden soll.<br />

„Eine unzureichende Planung in<br />

reinigungstechnischer Hinsicht kann Mehrkosten<br />

von 70 Prozent und mehr verursachen“<br />

Zitat vhw (Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V.)<br />

„Dazu könnte ich Ihnen einen ganzen Roman<br />

erzählen“, so ein Leserin kürzlich zu<br />

mir. Fehlende Sockelleisten, ebenerdige<br />

Glasflächen, die vergessene Putzkammer<br />

(in angemessener Größe) oder ein fehlender<br />

Wasseranschluss – die Liste der Dinge,<br />

die eine professionelle Reinigung wegen<br />

unbedachter Planung erschweren kann, ist<br />

lang. Doch immerhin 34 Prozent der hauswirtschaftlichen<br />

Führungskräfte, die sich<br />

an unserer <strong>rhw</strong>-Online-Umfrage beteiligten,<br />

entscheiden bei der Bauplanung mit.<br />

Und 29 Prozent attestieren den Architekten<br />

ein wachsendes Bewusstsein. Schließlich<br />

geht es um viel Geld und hohe Folgekosten.<br />

Die Reinigungskosten bewegen<br />

sich in einer Höhe von jährlich zwei bis fünf<br />

Prozent der Bausumme! Eine oft unterschätzte<br />

Größenordnung, wie der Verband<br />

vhw mitteilte und seit kurzem passende<br />

Seminare für Architekten anbietet.<br />

Ziel muss es natürlich sein, das Thema<br />

Reinigung bereits in die Studieninhalte der<br />

Architekten zu integrieren. Wie das gelingen<br />

kann und was derzeit noch an Herausforderungen<br />

auf die Branche zukommt,<br />

darüber berichten wir ausführlich ab Seite<br />

21 in dieser Ausgabe.<br />

Ihr<br />

Robert Baumann<br />

Eindrücke von der Messe CMS 2011 in Berlin – Bericht ab Seite 38<br />

Fotos: Messe Berlin/CMS 2011<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011 3


Inhalt<br />

<strong>rhw</strong><strong>management</strong> 11·2011<br />

Editorial 3<br />

Inhalt 4<br />

Wissen<br />

Dogges Führungsvitamine –<br />

Teil 3 5<br />

3 Fragen an… 5<br />

Aktuelles 6<br />

Reinigungsgerechte Bauplanung<br />

Ab Seite 21<br />

Expertenforum<br />

Die <strong>rhw</strong>-Experten 8<br />

a<br />

a<br />

Fachthema<br />

Angesagt ist farbig, bequem<br />

und pflegeleicht 10<br />

Auch im Himmelreich<br />

muss gearbeitet werden 15<br />

Qualitätsstandards einführen<br />

und durchsetzen 18<br />

Hauswirtschaft: Migration<br />

und Integration 20<br />

Problemfall Männer im Heim 25<br />

Kochen mit Bewohnern 27<br />

Bunt, modisch, tailliert – aktuelle<br />

Berufsbekleidung Ab Seite 10<br />

a<br />

a<br />

Berufsbildung<br />

Bauplanung und<br />

Gebäudereinigung 21<br />

<strong>Management</strong><br />

Wo möchten Sie arbeiten? 29<br />

Report<br />

Azubis stellen sich<br />

nachhaltigem Wettbewerb 33<br />

<strong>Event</strong>s im 500 Jahre<br />

alten Bauernhof 34<br />

Für Menschen –<br />

mit Menschen 37<br />

Reinigung 2011:<br />

Nanosilber und Ökologie 38<br />

Service<br />

Impressum 33<br />

Bücher/Expertenrat 41<br />

Leserbrief/<strong>Vorschau</strong> 41<br />

Kleinanzeigen 42<br />

Fotos Titel:<br />

Hofgut Himmelreich, Franz Kimmel, CMS Berlin<br />

Inklusion im Hofgut Himmelreich<br />

Ab Seite 15<br />

Reinigungschemie und Reinigungstrends der CMS 2011 Ab Seite 38<br />

Fotos Inhalt: Teamdress, Hofgut Himmelreich, Berufsinnungsverband Gebäudereiniger, Messe Berlin/CMS 2011<br />

Beilagenhinweis:<br />

Dieser Ausgabe liegt eine Beilage von www.fachbuchdirekt.de<br />

und das Fortbildungsprogramm 2012 des<br />

Berufsverbandes Hauswirtschaft e. V. bei.<br />

Wir bitten freundlich um Beachtung.<br />

4 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011


Wissen<br />

Dogges Führungsvitamine – Teil 3<br />

Feedback: Positiv?<br />

Negativ? Wirksam!<br />

Die Amerikaner sind verrückt – auch beim Thema Feedback.<br />

Da werden in einem Unternehmen so genannte<br />

Spotlight-Karten verteilt mit Eigenschaften von Stars<br />

und den wichtigsten Anforderungen im Job. Jeder im Team<br />

kann nun ankreuzen, was ihm bei dem Kollegen gefällt, und<br />

dazu schreiben, warum. Positives Feedback im Scheinwerferlicht<br />

also, von Kollegen.<br />

Als Führungskraft gehört wirksames Feedback zu Ihrer<br />

Verantwortung. Wirksam sind Sie dann, wenn Sie den Mitarbeiter<br />

produktiv beeinflussen. Negatives Feedback kann<br />

ein Anstoß sein: unangenehm, aber wirksam!<br />

Wirksames negatives Feedback verlangt vorab einige<br />

Antworten von Ihnen:<br />

u Wann und Wo? Zeitpunkt und Ort muss stimmen.<br />

u Was? Wirksames Feedback basiert auf den Aufgaben im<br />

Job.<br />

u Wie? Wirksames Feedback setzt Wertschätzung und<br />

Wohlwollen voraus.<br />

Gegenbeispiele aus eigener Erfahrung:<br />

u Sie werden auf dem Flur angehauen. „Was haben Sie<br />

sich denn dabei gedacht?“ Bevor Sie fragen können:<br />

„Worum geht’s eigentlich?“ oder gar eine Antwort formulieren<br />

können, ist der Andere schon weiter.<br />

u In der Besprechung werden Sie bei Ihrem Vorschlag<br />

gleich unterbrochen: „Das gehört jetzt nicht hierher“.<br />

u Für die Beurteilung von Leistungen, für Lob oder Kritik<br />

gibt es kein System, sondern nur den „Nasenfaktor“,<br />

also die reine Willkür.<br />

Wirksam kann Feedback nur werden, wenn Sie als Führungskraft<br />

den Verstand, aber auch das Herz des Empfängers<br />

erreichen! So geht es besser:<br />

u Kritisches Feedback immer nur unter vier Augen!<br />

u Feedback immer positiv beginnen! Die negative Botschaft<br />

gut verpacken, gleichzeitig aber darauf achten, dass sie<br />

wirklich beim anderen ankommt! Das Gespräch positiv<br />

beenden!<br />

u Änderung vorschlagen! Klar begründen,<br />

was Sie anders haben<br />

möchten und warum!<br />

Wohlwollen und Ermutigung,<br />

gemixt mit klaren<br />

Anforderungen – das sollte<br />

Ihr persönliches Erfolgsrezept<br />

für Feedback sein. t<br />

Kontakt: hpd@dogge.net<br />

3 Fragen an Barbara Lauffer-Spindler vom Samariterstift<br />

Leonberg, Modelleinrichtung bei der Entwicklung des<br />

Expertenstandards Ernährungs<strong>management</strong> (DNQP)<br />

Der DNQP in der Praxis<br />

c In welcher Hinsicht sind denn die<br />

hauswirtschaftlichen Mitarbeiter<br />

bei der Umsetzung des Standards<br />

gefordert?<br />

d Hier ist besonders der Bereich<br />

Mahlzeitengestaltung sehr wichtig.<br />

Wie gestalte ich einen schönen Essplatz<br />

und eine angenehme Atmosphäre<br />

bei Tisch? Wie können auch<br />

sehbeeinträchtigte Menschen ihre<br />

Teller besser erkennen? Was ist besser,<br />

das Schöpf- oder das Tablettsystem?<br />

Appetit entsteht bei den Bewohnern<br />

auch durch freundliches<br />

Servieren, durch die Kommunikation<br />

bei Tisch.<br />

Überlegt wurde auch, häufiger<br />

Zwischenmahlzeiten und eine Spätmahlzeit einzuführen. Außerdem<br />

wurde darüber nachgedacht, wie man den Büffetwagen am<br />

besten bestücken und sauber halten kann. Schließlich muss der<br />

Wagen auch hygienischen Anforderungen genügen. In der Konsequenz<br />

wurden beispielsweise Kühlhauben bestellt, damit Joghurt<br />

und Buttermilch gekühlt werden können.<br />

Ganz zentral aber ist, dass auch die hauswirtschaftlichen Mitarbeiter<br />

die Gefahr einer Mangelernährung bei den Bewohnern erkennen<br />

und wissen, was das für den Gesundheitszustand und die<br />

Lebensqualität bedeutet.<br />

c Ist der Expertenstandard nach Ihrer Meinung unter Alltagsbedingungen<br />

dazu geeignet, die Ernährungssituation der Bewohner<br />

zu verbessern und auch Mangelernährung zu verhindern?<br />

d Man kann ganz definitiv sagen: Ja, der Standard ist dazu in der<br />

Lage, die Ernährungssituation zu verbessern. Es gelingt jedoch<br />

nicht immer, Mangelernährung zu verhindern. Wir haben oft Menschen<br />

in den Einrichtungen, die sich in einem sehr schweren Krankheitszustand<br />

befinden und das Essen verweigern. Dies führt zu<br />

ethisch schwierigen Situationen. Hier hat ein Klärungsprozess eingesetzt,<br />

wie die Pflege damit künftig umgehen soll und zwar in Zusammenarbeit<br />

mit den gesetzlichen Betreuern und dem Arzt. Der<br />

Standard wurde auch eingeführt, damit die Mitarbeiter wissen,<br />

wie sie vorgehen können, wenn sie an ihre Grenzen stoßen.<br />

c Welche konkreten Maßnahmen haben sich positiv auf den Ernährungsstatus<br />

ausgewirkt?<br />

d Eigentlich wirkt sich die Einführung des gesamten Standards<br />

positiv aus. Dann kann man sagen, dass Schulungen unabdingbar<br />

wichtig sind, ohne geht es nicht. Auch die Beschäftigung mit<br />

dem Thema Ethik war sehr wichtig. Und die bessere Zusammenarbeit<br />

der Bereiche Pflege, Hauswirtschaft und Küche wirkt sich<br />

ganz entscheidend positiv auf das Thema Ernährung aus. t<br />

Das gesamte Interview lesen Sie in der<br />

aktuellen <strong>rhw</strong> praxis 3/2011<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011 5


Aktuelles<br />

Jeden Monat starten wir unter www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de eine neue Online-<br />

Umfrage. Hier die Ergebnisse vom September. Es beteiligten sich 86 Personen.<br />

Welche Rolle spielt vegetarische Kost in Ihrer Einrichtung?<br />

Wachsend, vegetarische Gerichte<br />

werden stärker nachgefragt<br />

Wir beobachten keine Veränderung<br />

Im Gegenteil, der Fleischkonsum<br />

steigt bei uns<br />

Schluckstörungen<br />

Rosinenbrot für<br />

Dysphagie-Patienten<br />

Die Findus Special Foods hat sich für<br />

die Versorgung von Menschen mit<br />

Kau- und Schluckstörugen (Dysphagie)<br />

und Demenz am Markt etabliert. Ergänzt<br />

wird das Dysphagie-Konzept nun um zwei<br />

Produkte: Timbalino Rosinenbrot und Weißbrot<br />

mit Ballaststoffen. Die beiden Brote<br />

sind in Zwei-Kilogramm-Kartons tiefgefroren,<br />

in 40 Gramm Scheiben geschnitten und<br />

einzeln entnehmbar. Ohne Kruste gebacken<br />

und bestehend aus feinst passiertem Brot<br />

mit süßen pürierten Rosinen soll es den Geschmack<br />

der Senioren treffen, die sonst kein<br />

Rosinenbrot mehr essen könnten. Außerdem<br />

ist dieses Produkt auch als Fingerfood<br />

geeignet. Das Weißbrot ist mit Ballaststoffen<br />

angereichert und enthält damit fast so<br />

viele Ballaststoffe wie ein Vollkornbrot. Die<br />

Brote kleben nicht am Gaumen, regen durch<br />

Essen<br />

den natürlichen Geschmack den Appetit an<br />

und sind somit ideal für Menschen mit Kauund<br />

Schluckstörungen. Die fertigen Brote<br />

eigenen sich für Relaisküchen (Cook and<br />

Chill), der eigenen Küche im Haus oder für<br />

Wohngruppen.<br />

t<br />

Selbstgemachte Lebensmittel<br />

wesentlich günstiger<br />

Eine Untersuchung der Verbraucherzentrale<br />

Hamburg ergab, dass Fertiglebensmittel<br />

für den Privathaushalt<br />

wesentlich teurer sind als selbstgemachtes<br />

Essen. Fertiglebensmittel zu kaufen ist 184<br />

Prozent teurer als Essen selbst zuzubereiten.<br />

Im Höchstfall liegt der Bequemlichkeitsaufschlag<br />

bei 650 Prozent, den man bei<br />

einer in handgerechte Stücke geschnittenen<br />

Melone finden kann. „Hat jemand dadurch<br />

3 Euro Mehrkosten am Tag, dann ist<br />

er pro Jahr einen Tausender los“, sagt Silke<br />

44 Prozent<br />

28 Prozent<br />

28 Prozent<br />

Schwartau, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale<br />

Hamburg. Überdies stellte<br />

die Verbraucherzentrale fest, dass von<br />

den 19 untersuchten Fertigprodukten 14 Aromen<br />

und 13 Zusatzstoffe enthielten. Nur<br />

zwei von 19 hatten weder Zusatzstoffe noch<br />

Aromen. „Mit dem Preisaufschlag geht ein<br />

Abschlag für den Gesundheitswert einher.<br />

Verkauft wird Einheitsgeschmack statt Vielfalt<br />

– und das für viel Geld“, so Silke<br />

Schwartau. Die komplette Untersuchung<br />

ist zu finden unter www.vzhh.de. t<br />

Großverpflegung<br />

Dussmann blickt<br />

nach Mekka<br />

Der Berliner Dienstleister Dussmann<br />

hat einen Beratungsauftrag aus Saudi-Arabien<br />

erhalten und leitet ein saudi-arabisches<br />

Unternehmen zur Pilgerverpflegung<br />

in der heiligen Stadt der Muslime<br />

an. Für die Hijaz Catering Co. Ltd. aus Jeddah<br />

erstellt das Berliner Dienstleistungsunternehmen<br />

in enger Kooperation eine breit<br />

angelegte Machbarkeitsstudie zu Planung,<br />

Bau und Betrieb einer industriellen Großproduktionsanlage<br />

von Mahlzeiten für die<br />

Mekka-Pilger.<br />

Jährlich pilgern zwischen sieben und<br />

acht Millionen Muslime aus 138 Ländern<br />

nach Mekka und Medina, den heiligsten<br />

Stätten des Islam. Die Zahl der Pilger steigt<br />

jedes Jahr um vier bis fünf Prozent. Diesen<br />

Besucherzahlen und den besonderen Anforderungen<br />

an die Verpflegung von Menschen<br />

islamischen Glaubens stehen derzeit<br />

suboptimale Bedingungen entgegen: viele<br />

lokale Anbieter, niedrige Qualität und mäßige<br />

hygienische Bedingungen.<br />

„Es ist unser Ziel, gesunde, kontinuierlich<br />

qualitätsüberprüfte Mahlzeiten für Pilger<br />

anbieten zu können, die den unterschiedlichen<br />

Geschmacksorientierungen von<br />

Pilgern aus aller Welt sowie den Standards<br />

von Halal entsprechen“, so Axel Gränitz, für<br />

das internationale Geschäft verantwortlicher<br />

Dussmann-Vorstand.<br />

Zu Beginn werden Rezepturen für Halal-<br />

Mahlzeiten entwickelt, die streng den islamischen<br />

Speiseregeln folgen. „Auch die Planung<br />

globaler Einkaufsprozesse, die Konzeption<br />

und Planung der gesamten industriellen<br />

Produktionsanlage nach dem „Cook<br />

and Freeze“-Verfahren sowie die komplexe<br />

Logistik für die Verteilung und Ausgabe der<br />

Mahlzeiten wird die Machbarkeitsstudie umfassen“,<br />

erläutert Christian Lepsien, der verantwortliche<br />

Geschäftsführer für den Mittleren<br />

Osten und Asien, die Zusammenarbeit.<br />

Die Studie bildet die Grundlage für den<br />

späteren Bau und Betrieb der Produktionsanlage<br />

von Mahlzeiten für die Mekka-Pilger.<br />

Hijaz und Dussmann gehen davon aus, dass<br />

der Bau und Betrieb vom Saudi Industrial<br />

Development Fund (SIDF) unterstützt werden<br />

wird. „Das Projekt hat große Bedeutung<br />

für das Königreich Saudi-Arabien“, so Lepsien<br />

weiter. t<br />

Tagesaktuelle Meldungen zur<br />

Hauswirtschaft finden Sie unter<br />

http://twitter.com/<strong>rhw</strong><strong>management</strong><br />

Fotos: Fotolia/Alterfalter, Robert Baumann<br />

6 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011


Aktuelles<br />

<strong>rhw</strong>-Newsticker<br />

Berufsverband Hauswirtschaft e.V.<br />

Landesverband Bayern<br />

wurde gegründet<br />

Die neuen Vorsitzenden<br />

Angela<br />

Gottschalk (links)<br />

und Christina<br />

Kuchenbaur (rechts)<br />

Hochzeit: Am 5. Oktober 2011 haben<br />

Carola Reiner und Jürgen Weitzdörfer im<br />

italienischen Pitigliano (Toskana) geheiratet.<br />

Carola Reiner ist Präsidiumsmitglied<br />

beim Berufsverband Hauswirtschaft e.V.<br />

und seit vielen Jahren (Buch)-Autorin, Interviewpartnerin,<br />

Referentin und Moderatorin<br />

für <strong>rhw</strong> <strong>management</strong>. Wir sagen:<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

P.S. Das Foto entstand 2010 beim <strong>rhw</strong>-<br />

Symposium im Botanischen Garten in<br />

München.<br />

Ausgeknipst: Am 1. September ist die dritte<br />

Stufe des EU-weiten Glühlampenausstiegs<br />

in Kraft getreten. Damit verschwindet<br />

die 60 Watt-Glühbirne aus dem Handel.<br />

Energiesparlampen und LED-Lampen<br />

stehen als empfehlenswerte Alternative<br />

zur Verfügung.<br />

Neue Geschäftsleitung: Im Oktober erfolgten<br />

beim Unternehmen Blanco CS einige<br />

personelle Umstrukturierungen:<br />

Frank Höck und Robert Götz übernehmen<br />

die Leitung der Geschäftseinheit Catering<br />

Systeme. Martin Braun wird Leiter des<br />

neuen Centers „Speisenpräsentation und<br />

Front Cooking“.<br />

Apetito Catering: Philippe Guyot (52) ist<br />

seit dem 11. Oktober 2011 neuer Geschäftsführer<br />

bei Apetito Catering. Zusammen<br />

mit Jörg Rutschke und Robert<br />

Husli bildet er die Geschäftsführung des<br />

Dienstleistungsunternehmens.<br />

Leitfaden: Über 70 Hersteller von Großkücheneinrichtungen,<br />

die im HKI Industrieverband<br />

Haus-, Heiz- und Küchentechnik<br />

e.V. zusammengeschlossen sind,<br />

haben einen praxisnahen Überblick in<br />

Form eines Leitfadens zur Energieeffizienz<br />

in Großküchen mit dem Titel „Klima schützen<br />

und Kosten senken“ zusammengestellt.<br />

Der Leitfaden steht unter www.hkionline.de<br />

als kostenneutraler Dateidownload<br />

bereit.<br />

Auszeichnung: Die CWS-boco Unternehmensgruppe<br />

hat für das ressourcenschonende<br />

System der CWS Stoffhandtuchspender<br />

den Blauen Engel erhalten. Das<br />

Unternehmen setzt seit jeher auf Stoff als<br />

ökologisch sinnvolle Variante der Händetrocknung.<br />

Am 14. Oktober 2011 wurde nach über<br />

fünf Jahren Pause wieder ein bayerischer<br />

Landesverband im Berufsverband<br />

Hauswirtschaft e. V. gegründet. Auf<br />

einer Arbeitstagung beim Unternehmen<br />

Vermop in Gilching wurden die beiden neuen<br />

Vorsitzenden Angela Gottschalk (1. Vorsitzende)<br />

und Christina Kuchenbaur (2. Vorsitzende)<br />

gewählt. Sie arbeiten beide in<br />

zwei Kliniken in München.<br />

Erweitert wurde der Vorstand um Laura<br />

Schmitz, Brigitte Richter und Elisabeth<br />

Doll. „Wichtig ist uns, die Mitglieder in Bayern<br />

zu aktivieren, Klassenmitgliedschaften<br />

im Berufsverband für junge Kolleginnen bekannter<br />

zu machen und die Arbeit in politischen<br />

Gremien wie dem BayLaH oder im<br />

Berufsbildungsausschuss fortzuführen“,<br />

sagte Gottschalk. Die Geschäftsführerin<br />

Beate Imhof-Gildein wünschte dem neuen<br />

Vorstand alles Gute und erinnerte daran,<br />

dass der erste Landesverband sich vor rund<br />

Europäische Union<br />

Einheitliche Lebensmittelkennzeichnung<br />

ab 2014<br />

40 Jahren ebenfalls in Bayern gegründet<br />

hat. Eine neue Idee wird schon von der<br />

Erfa-Gruppe Bayern Nord umgesetzt: der<br />

Erfahrungsaustausch zwischen den Kolleginnen<br />

findet entlang der bayerischen Auto -<br />

bahnraststätten statt! So soll der Norden<br />

Bayerns Stück für Stück erschlossen werden<br />

– „ohne Parkplatzprobleme oder eine<br />

aufwändige Suche nach zu mietenden<br />

Treffpunkten“, sagte Erfa-Gruppenleiterin<br />

Laura Schmitz.<br />

t<br />

Am 29.9.2011 ist durch die EU-Mitgliedstaaten<br />

der Startschuss für die<br />

europaweit einheitlich verpflichtende<br />

Nährwertkennzeichnung Lebensmittelinformationsverordnung<br />

(LMIV) von Lebensmitteln<br />

gefallen. Sie tritt 2014 in Kraft. Der<br />

Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde<br />

e. V. (BLL) geht davon aus, dass<br />

die deutsche Lebensmittelwirtschaft die Vorgaben<br />

innerhalb der Übergangsfristen zügig<br />

umsetzen wird. BLL-Hauptgeschäftsführer<br />

Prof. Dr. Matthias Horst sieht die Unternehmen<br />

hierfür gerüstet: „Heute tragen<br />

bereits mehr als 80 Prozent aller Produkte<br />

eine Nährwertkennzeichnung. Dies wird die<br />

Umstellung erheblich erleichtern.“ Die von<br />

Verbraucherschützern geforderte „Ampelkennzeichnung“<br />

für Lebensmittel wird es<br />

somit nicht geben. Doch müssen zukünftig<br />

Analogkäse oder Klebe-Schinken gekennzeichnet<br />

werden. Bei Analogkäse muss dann<br />

stehen „hergestellt aus Pflanzenfett“, bei<br />

Klebefleisch „aus Fleischstücken zusammengefügt“.<br />

Die künftige, europaweit einheitlich verpflichtende<br />

Nährwertkennzeichnung umfasst<br />

Angaben zum Brennwert sowie den<br />

Mengen an Fett, gesättigten Fettsäuren,<br />

Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salz.<br />

Die Werte sind immer bezogen auf 100g/<br />

100ml anzugeben. Zusätzlich sind freiwillige<br />

Angaben bezogen auf die Portion möglich<br />

sowie die schon verbreitete GDA-Kennzeichnung,<br />

die einen Bezug zu nunmehr<br />

vom Europäischen Gesetzgeber festgelegten<br />

Richtwerten für die Tageszufuhr herstellt.<br />

Die Allergenkennzeichnung in der Zutatenliste<br />

bleibt verpflichtend, allerdings<br />

müssen die allergenen Zutaten in Zukunft<br />

optisch hervorgehoben werden. Zudem<br />

führt die LMIV eine verpflichtende Mindestschriftgröße<br />

von 1,2 Millimetern für alle<br />

Pflichtkennzeichnungselemente auf Lebensmittelverpackungen<br />

ein. Bei alkoholischen<br />

Getränken mit über 1,2 Prozent Alkoholgehalt<br />

sind keine Angaben über Zutaten<br />

und Nährwerte nötig.<br />

t<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011 7


Expertenforum<br />

Die <strong>rhw</strong>-Experten<br />

Antwort von Andreas Carl<br />

Waschen von<br />

Mikrofasern<br />

c Zunächst ein großes Lob: Ihre Zeitschrift<br />

ist immer sehr interessant und wird<br />

von mir trotz chronischen Zeitmangels intensiv<br />

gelesen!<br />

Bezüglich ihres Artikels in der Mai-<br />

Ausgabe 2011 „Wann sind Mikrofaser-Tücher<br />

sinnvoll?“ habe ich zu dem Aspekt<br />

„Was ist beim Waschen der Tücher zu beachten?“<br />

zwei Fragen:<br />

1. Was ist unter „sortenreinem Waschen“<br />

zu verstehen? Heißt dies, dass nur<br />

gleiche Fasern beziehungsweise gleiche<br />

Faserkombinationen gemeinsam gewaschen<br />

werden dürfen, zum Beispiel nur<br />

Baumwollmikrofasergemische? Oder ist<br />

die gleiche Verwendung der Tücher gemeint,<br />

zum Beispiel Sanitär- nicht gemeinsam<br />

mit Bodenlappen?<br />

2. Ab welchen Temperaturen besteht<br />

beim Waschgang die Gefahr der Überhitzung?<br />

d Danke, es ist immer gut zu erfahren,<br />

wie die Artikel bei den Leser-/innen ankommen.<br />

Zu Ihren Fragen:<br />

1) „Sortenrein“ bezieht sich auf die Fasern.<br />

Daher ist es unerheblich, ob es bei<br />

den Tüchern verschiedene Farben und Anwendungsgebiete<br />

gibt, wobei Mopp und<br />

Tuch beim Waschen ohnehin in der Regel<br />

nicht zusammenpassen. Bei Mikrofasern<br />

sollten Sie darauf achten, dass diese nicht<br />

mit Baumwolle und anderen flusenden Fasern<br />

zusammen in der Waschmaschine gewaschen<br />

werden.<br />

2) Die höchstmögliche Waschtemperatur<br />

der Reinigungstextilien steht in der<br />

Regel auf dem Etikett. Wenn dies einmal<br />

nicht der Fall ist, sollten Sie sich an den<br />

Hersteller wenden. Je kälter Sie waschen,<br />

desto länger halten Ihre Reinigungstextilien.<br />

Die Waschtemperatur ist von der Notwendigkeit<br />

des desinfizierenden Waschens,<br />

dem Verschmutzungsgrad und dem Waschmittel<br />

abhängig. Das Problem des Überhitzens<br />

tritt in der Praxis meist beim Trocknen<br />

auf. Wenn Sie trocknen wollen oder<br />

müssen, sollten Sie lieber mit einer niedrigeren<br />

Temperatur und einer längeren<br />

Trocknungszeit arbeiten.<br />

Antwort von Andreas Carl<br />

Latex-Handschuhe<br />

in der Küche?<br />

c Wir haben eine Frage bezüglich des<br />

Einsatzes von Einmalhandschuhen in Küchen.<br />

Können Latex-Handschuhe im Umgang<br />

mit Lebens- und Reinigungsmitteln<br />

verwendet werden? Wenn nein, warum<br />

und welche Alternativen empfehlen Sie?<br />

d Es spricht grundsätzlich nichts gegen<br />

den Einsatz von Latex-Handschuhen im Lebensmittelbereich.<br />

Allerdings<br />

sollten nur die<br />

Handschuhe mit rechts<br />

gezeigtem Symbol eingesetzt<br />

werden (auf der Verpackung<br />

abgebildet).<br />

Gemäß Art. 15 der Verordnung sind Lebensmittelbedarfsgegenstände,<br />

die in Verkehr<br />

gebracht werden, mit der Angabe „Für<br />

Lebensmittelkontakt“ oder mit dem vorgegebenen<br />

„Glas-Gabel-Symbol“ zu kennzeichnen,<br />

sofern sich dies nicht durch einen<br />

besonderen Hinweis auf ihren Verwendungszweck<br />

(Kaffeemaschine, Weinflasche<br />

oder Suppenlöffel) erübrigt. Ebenso<br />

ist diese Kennzeichnung nicht erforderlich,<br />

wenn aufgrund der Beschaffenheit des<br />

Gegenstandes die Zweckbestimmung, mit<br />

Lebensmittel in Berührung zu kommen,<br />

eindeutig ist (zum Beispiel Essbestecke).<br />

Nicht geeignet sind hierfür die oft sehr<br />

preiswerten Vinyl- (PVC) Handschuhe. Hier<br />

gibt der Handschuh oft gefährliche Chemikalien<br />

an fetthaltige Lebensmittel ab<br />

(mehr als zehn Prozent seines Eigengewichts).<br />

Bei Einsatz von Latex-Einmalhandschuhen<br />

mit Reinigungsmitteln müssen allerdings<br />

auch die arbeitschutztechnischen<br />

Vorgaben der EN 374 eingehalten werden.<br />

Sprich, es ist die Chemiekalienbeständigkeit<br />

zu beachten.<br />

Oft sind hier Latex-Einmalhandschuhe<br />

einfach nicht geeignet, da sie weder eine<br />

CE III Kennzeichnung noch die entsprechenden<br />

Symbole für die entsprechende<br />

Chemikalienbeständigkeit aufweisen. Hier<br />

sollte man dann lieber auf einen Latex-<br />

Mehrweghandschuh mit den entsprechen -<br />

den Kennzeichnungen zurückgreifen.<br />

Den richtigen Handschuh findet man<br />

zum Beispiel unter www.gisbau.de.<br />

Das <strong>rhw</strong>-Expertenteam für Ihre Fragen<br />

Andreas Carl<br />

Berater für<br />

Hauswirtschaft<br />

und Reinigung<br />

Sascha Kühnau Karin Beuting-Lampe<br />

Berater für Ernährung, Organisationsberaterin<br />

Hygiene und Qualitäts<strong>management</strong><br />

und Fortbildungsreferentin<br />

Peter Hützen<br />

M. Christine Klöber<br />

Beraterin zu Wäsche-<br />

<strong>Management</strong> und<br />

Wirtschaft<br />

Ralf Klöber Dr. Dieter Bödeker<br />

Berater für<br />

Hygieneberater,<br />

Groß küchen und Wedemark<br />

Kundenorientierung<br />

Fachanwalt für<br />

Arbeitsrecht,<br />

Bird&Bird, Düsseldorf<br />

Sie erreichen das <strong>rhw</strong>-Expertenteam unter: <strong>rhw</strong>.redaktion@vnmonline.de<br />

8 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011


Expertenforum<br />

Antwort von Sascha Kühnau<br />

Umkleideraum für<br />

Küchenpersonal<br />

c Für meine Hauswirtschaftsgruppe<br />

habe ich einen gesonderten Raum mit<br />

Doppelspinden. Jetzt soll eine neue Beschäftigte<br />

in meine Gruppe wechseln, ich<br />

habe allerdings keinen freien Spind mehr<br />

zur Verfügung. Darf diese Beschäftigte<br />

sich im Umkleideraum der anderen Werkstattbeschäftigten<br />

umziehen und statt<br />

eines Doppelspinds zwei Spinde bekommen?<br />

Oder gibt es eine Vorschrift die besagt,<br />

dass Küchenpersonal sich nur in einem<br />

separaten Umkleidebereich umziehen<br />

darf?<br />

d Es gibt keine verbindliche Rechtsvorschrift,<br />

die dies unmissverständlich fordert.<br />

In der Leitlinie zur Lebensmittelhygiene in<br />

sozialen Einrichtungen wird dies jedoch<br />

empfohlen.<br />

Ich empfehle Ihnen, mit einem für Sie<br />

tragfähigen Umsetzungsvorschlag an das<br />

zuständige Veterinäramt heranzutreten.<br />

Nach meinen Erfahrungen formulieren die<br />

Behörden diesbezüglich jedoch auch nur<br />

eine unscharfe Empfehlung. Will man die<br />

Geschäftsführung von diesem Vorschlag<br />

überzeugen, kann man in einem Vorbereitungsgespräch<br />

mit dem Aufsichtsbeamten<br />

das eigene Anliegen vortragen, damit es<br />

dann in verbindlicher Form im Begehungsprotokoll<br />

aufgeführt wird.<br />

Antwort von Peter Hützen<br />

Diebstahl – was tun?<br />

c Ich arbeite in einem Alten- und Pflegeheim<br />

als HWL in Teilzeit. Seit März haben<br />

wir eine neue Mitarbeiterin im Bewirtungsservice.<br />

Jetzt behauptet eine Bewohnerin,<br />

die Dame hätte ihr Ketten entwendet und<br />

meldete das der Hausleitung. Was sollen<br />

wir tun? Ich kann die Mitarbeiterin schlecht<br />

darauf ansprechen. Weiteres ist noch nicht<br />

vorgefallen. Wie gehe ich mit solchen Gerüchten<br />

um, die nicht mir, sondern direkt<br />

meinem Vorgesetzen zugetragen werden?<br />

Auch über eine andere Mitarbeiterin, noch<br />

in der Probezeit, beschwert sich ein Bewohner<br />

bei der Heimleitung. Ich kann doch<br />

nicht neben jedem Mitarbeiter stehen und<br />

immer alles im Auge haben! Sobald ich die<br />

Mitarbeiter auf Vorwürfe anspreche, streiten<br />

sie ohnehin alles ab und die Arbeits-<br />

<br />

<br />

leistung der Mitarbeiter ist ja korrekt. Wie<br />

soll ich mich verhalten, zumal meine eigene<br />

Befristung noch nicht aufgehoben ist?<br />

d „Wo Verdacht einkehrt, nimmt die Ruhe<br />

Abschied“, lautet ein Sprichwort. Das dürfte<br />

in dem geschilderten Fall sowohl für die Bewohner<br />

als auch für die Mitarbeiter des Alten-<br />

und Pflegeheims zutreffen. Ist ein Verdacht<br />

einmal in der Welt, muss daher gehandelt<br />

werden.<br />

In erster Linie sollte die Heimleitung handeln.<br />

Diese wird schon im Interesse der Sicherheit<br />

der Heimbewohner nicht umhin<br />

kommen, dem Verdacht nachzugehen und<br />

den Sachverhalt aufzuklären. Eine (Auf-)Klärung<br />

des Verdachts ist erst recht nötig, wenn<br />

es sich wie hier um den Verdacht einer Straftat<br />

handelt. Zur Aufklärung des Sachverhaltes<br />

muss alles Zumutbare unternommen werden.<br />

Dazu gehört unter anderem insbesondere<br />

auch eine Befragung des oder der Beschuldigten,<br />

die allerdings erst nach Ausschöpfung<br />

sämtlicher anderer zur Verfügung<br />

stehender Mittel (etwa der Auswertung von<br />

Dienstprotokollen, Anwesenheitslisten oder<br />

der Prüfung von Zugangsberechtigungen)<br />

durchgeführt werden sollte. Kann der Verdacht<br />

nicht selbst aufgeklärt werden, sollten<br />

Polizei und Staatsanwaltschaft eingeschaltet<br />

werden.<br />

Erfahren nicht Ihr Vorgesetzter bzw. die<br />

Heimleitung, sondern Sie zuerst von einem<br />

Verdacht, sollten Sie, sofern der Verdacht<br />

nicht von vornherein von der Hand zu weisen<br />

ist, die Heimleitung umgehend informieren.<br />

Dabei sollten Sie die Heimleitung<br />

nicht bei jedem aufkommenden Gerücht einschalten<br />

oder Ihre Mitarbeiter gleich unter<br />

Generalverdacht stellen. Besteht jedoch aufgrund<br />

einer durchaus glaubhaften Aussage<br />

einer Bewohnerin oder einer Kollegin ein Verdacht,<br />

sollten Sie handeln. Mit einer raschen<br />

Reaktion und einem offenen Umgang mit einem<br />

Verdacht kommen Sie nicht nur Ihren<br />

arbeitsvertraglichen Pflichten nach, sondern<br />

tragen auch zur vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />

bei. Sie schaffen damit die Voraussetzungen,<br />

dass bald wieder Ruhe einkehrt.<br />

Bis bald in Hamburg!<br />

Auf ein erfolgreiches 9. <strong>rhw</strong>-Hygieneforum am 11. November 2011 in der Handwerkskammer Hamburg.<br />

Vielen Dank an unsere 140 Teilnehmer und die Aussteller!<br />

Hygienesystem<br />

Bitte vormerken für 2012: Das 14. <strong>rhw</strong>-Symposium findet<br />

am 11. Mai 2012 in München statt zum Thema „Service,<br />

Schulung, Reinigung“. Unter anderem mit dem<br />

deutschen Steinboden-Experten Herbert Fahrenkrog!<br />

Programm ab Dezember 2011 online zu finden unter<br />

www.vnm-akademie.de.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011 9


Fachthema<br />

Angesagt ist farbig,<br />

bequem und pflegeleicht<br />

Berufsbekleidung von heute ist bunter, modischer und bei den<br />

Damen zunehmend tailliert, so die Erfahrungen von vier Berufsbekleidungsherstellern,<br />

bei denen <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> nachgefragt<br />

hat. Träger aus der Hauswirtschaft erwarten bei Kitteln, Kasacks<br />

oder Kochjacken eine hochwertige Qualität und Verarbeitung<br />

ebenso wie eine gute Passform und leichte Pflegbarkeit.<br />

Tuniken in frischen Farben,<br />

kombiniert mit gestreiften Besätzen,<br />

bietet Jyden Workwear<br />

für die Hauswirtschaft an<br />

Schick ist heute, was gefällt“, fasst der<br />

Hersteller Bierbaum-Proenen GmbH<br />

(BP) aus Köln den Trend zusammen,<br />

aber „die Qualität spielt nach wie vor eine<br />

große Rolle“. Bei Berufsbekleidung sei<br />

heute ein aufwändigeres Design gefragt<br />

sowie raffinierte Schnittund<br />

Linienführung. Neben<br />

edlen Farben wie Bordeaux<br />

und klassischem<br />

Schwarz oder<br />

Weiß setzt der Kölner Konfektionär<br />

derzeit auf warme<br />

Töne wie Ecru und Braun. Dabei<br />

achtet BP darauf, dass seine Kollektionen<br />

zwar modisch sind, aber<br />

dennoch langlebig und noch nach<br />

mehreren Jahren zeitgemäß.<br />

Dem Trend nach junger und moderner<br />

Berufsbekleidung entspricht zum<br />

Beispiel die BP-Kollektion „Gourmet“, die<br />

sich für Mitarbeiter eignet, die im Service<br />

und direkten Kontakt mit Kunden tätig sind.<br />

Dabei setzt Bierbaum-Proenen auf das<br />

Motto „mixen erlaubt, kombinieren erwünscht“:<br />

Farben und Formen der verschiedenen<br />

Modelle der Linie sind kombinierbar,<br />

zum Beispiel farbige Vorbinder zur<br />

klassischen Kochjacke oder Blusen kombiniert<br />

mit Weste und Bistroschürze. Die<br />

Modelle sind überwiegend aus strapazierfähigem<br />

und pflegeleichtem Mischgewebe<br />

(65 Prozent Polyester/35 Prozent Baumwolle<br />

= 65/35 PES/BW) gefertigt.<br />

Dass bei Damenlinien Kleidung gefragt<br />

ist, die auf modische Aspekte setzt, ist<br />

auch die Erfahrung des Hamburger Konfektionärs<br />

teamdress Stein Deutschland<br />

GmbH. Verstärkt nachgefragt wird taillierte<br />

Kleidung, die gleichzeitig bequem ist.<br />

Dabei sei allerdings der Wunsch nach modischen<br />

Aspekten bei Arbeitskleidung aufgrund<br />

der längeren Modezyklen sowie der<br />

Eignung für industrielle Waschverfahren<br />

nicht immer umsetzbar, so teamdress.<br />

Klassisch Baumwolle oder<br />

moderner Stretch?<br />

Die Kollektion für Küche und Gastronomie<br />

heißt bei teamdress „teamService“.<br />

Sie bietet Kochjacken und -hosen für die<br />

Küche oder Schürzen und Westen für Arbeiten<br />

im Service. Es werden unterschiedliche<br />

Optiken sowie Qualitäten angeboten:<br />

Von klassischer reiner Baumwollware bis<br />

zu Mischgeweben mit verschiedenen Polyester-Baumwoll-Anteilen<br />

(65/35, 50/50,<br />

35/65) oder aktuellen Stretch-Kollektionen.<br />

Durch Einstickungen, verschiedenfarbige<br />

Paspelierungen und Einsteckknöpfe<br />

lassen sich die Damen-, Herren- und Unisex-Jacken<br />

an die Corporate Identity des<br />

Unternehmens anpassen.<br />

Eine gute Passform und einen hohen<br />

Tragekomfort erreicht teamdress zum Beispiel<br />

bei Kochjacken – je nach Modell –<br />

durch Seitenschlitze, Bewegungsfalten und<br />

Ventilationsöffnung im Rücken.<br />

Für Mitarbeiter der Hauswirtschaft gibt<br />

es im teamService-Programm diverse Kittel,<br />

Kasacks, Kleider und Schürzen aus reiner<br />

Baumwolle oder Mischgewebe 65/35<br />

PES/BW. Verschiedene Grundfarben, farblich<br />

abgesetzte Paspelierungen sowie Streifendessins<br />

erfüllen optische Ansprüche.<br />

Details wie Taschen, Schlaufen für den<br />

Dienstausweis oder eine Schlüsselkette erleichtern<br />

die Arbeit.<br />

Teamdress achtet bei der Konfektionierung<br />

seiner Kollektionen darauf, dass<br />

sie für industrielle Wasch- und Finishverfahren<br />

geeignet sind und setzt deshalb<br />

hochwertige Materialien ein.<br />

Helle Farben sind Vorschrift<br />

Für Mitarbeiter in der Küche eignet sich<br />

die Kollektion „Industrial Food“ von Bierbaum-Proenen.<br />

Sie erfüllt laut Hersteller<br />

alle gesetzlichen Anforderungen des<br />

HACCP-Konzeptes sowie der DIN 10524 an<br />

Berufsbekleidung für alle drei Risikoklassen:<br />

Die Kleidungsstücke sind zum Beispiel<br />

mit verdeckten Knopfleisten ausgestattet<br />

und nur in hellen Farben erhältlich*. Farblich<br />

dominiere bei Küchenkleidung nach<br />

* Detaillierte Informationen zu hygienischen Anforderungen<br />

an Berufsbekleidung nach DIN 10524 wurden im Artikel<br />

„Perfekt gekleidet im Job“, <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5/2011 vorgestellt.<br />

Foto: Jyden Workwear, Bierbaum-Proenen<br />

10 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011


Fachthema<br />

Schick, bequem und<br />

DIN 10524-gerecht –<br />

die BP-Kollektion Industrial<br />

Food<br />

wie vor das klassische<br />

Weiß, so BP. Wer Farbe<br />

möchte, kann auf verschiedene<br />

Modelle in<br />

Hellblau, Mint oder<br />

Hellgrau zurückgreifen.<br />

Farbige Applikationen<br />

peppen die Mäntel, Jacken<br />

oder Schlupfkasacks<br />

auf. Ergänzend<br />

können industriewäschetaugliche<br />

T-Shirts<br />

oder Polos mit verdeckter<br />

Knopfleiste getragen<br />

werden.<br />

Damit die Kleidung<br />

bequem ist und viel<br />

Bewegungsfreiheit bietet,<br />

ist sie zum Beispiel<br />

mit verstellbaren Taillenweiten<br />

oder Ärmelschlitzen<br />

ausgestattet.<br />

Die HACCP-konforme<br />

Linie von teamdress<br />

ist „teamFood“: Mäntel, Kittel, Kasacks,<br />

Schürzen, Overalls oder Jacken sind<br />

in Weiß, Khaki und Blau verfügbar und können<br />

mit festen Namens- oder Firmenemblemen<br />

ausgestattet werden. Ventilationsöffnungen<br />

in Brusthöhe, verstellbare,<br />

elastische Träger oder verdeckte, hochschließbare<br />

Druckknopfleisten sind einige<br />

Details dieser Serie, die sich für alle drei<br />

Risikoklassen der DIN 10524 eignet. Die<br />

Kleidungsstücke sind aus strapazierfähigem<br />

und hautfreundlichem 65/35 PES/BW-<br />

Mischgewebe gefertigt und eignen sich für<br />

die industrielle Aufbereitung.<br />

Pflegeleichte, farbechte Produkte<br />

sind ein Muss<br />

Worauf sollten hauswirtschaftliche Leitungskräfte<br />

achten, wenn sie Kleidung für<br />

ihre Mitarbeiter anschaffen, die geeignet<br />

für Leasing- und Industriewäsche sein soll?<br />

Eigenschaften, welche die vier Hersteller<br />

auf unsere Nachfrage nannten, waren:<br />

Farbecht, strapazierfähig, pflegeleicht und<br />

damit bügelleicht sowie eine sorgfältige<br />

Verarbeitung der Nähte. Wichtig sind außerdem<br />

qualitativ hochwertige Zutaten wie<br />

Druckknöpfe und Reißverschlüsse, die den<br />

starken mechanischen Belastungen beim<br />

Sondermodelle DuoStar: bis zu € 760,- Preisvorteil<br />

Waschmaschinen und Trockner für Vielwäscher.<br />

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Fachthema<br />

Gebrauch sowie bei der industriellen Aufbereitung<br />

dauerhaft standhalten. Für Bekleidung<br />

nach DIN 10524 gilt, dass die Bekleidung<br />

unter den Bedingungen einer gewerblichen<br />

Wäscherei behandelbar sein<br />

soll, also waschbar, finishbar und desinfizierbar.<br />

Hersteller bringen Farbe ins Spiel<br />

Frisch und bunt mutet die Kollektion<br />

„JW combination“ vom dänischen Hersteller<br />

Jyden Workwear A/S, Aalborg, an. Die<br />

für Hauswirtschaft, Pflege und für das Krankenhaus<br />

konzipierte Serie beinhaltet Tunika,<br />

Damenhemd, Unisex-Hemd oder Unisex-Schlupfhemd<br />

und steht in drei Qualitäten<br />

zur Auswahl: Twill (65/35 PES/BW,<br />

215 g/m 2 ), Satin (45/55 PES/BW) oder das<br />

leichtere Chambray (65/35 PES/BW, 180<br />

g/m 2 ). Alle Kleidungsstücke sind industriewäschetauglich.<br />

Farben wie Bordeaux, Orange, Hellgrün<br />

oder Lila können mit verschiedenen Streifenbesätzen<br />

und Applikationen kombiniert<br />

werden. Die vier Modelle gibt es in drei Längen,<br />

mit vier Kragen- sowie fünf Ärmelvarianten<br />

– vom Modell ohne Arm bis zum<br />

langen Arm mit Manschetten und Krempelärmel.<br />

Man kann die Kleidungsstücke<br />

ohne Taschen bestellen, aber auch mit bis<br />

Zahlreiche Farben stehen beim Kasack<br />

Emilia Lady von CG Workwear zur Auswahl<br />

zu sechs Taschen – jeweils zwei Brust-, Seiten<br />

und Innentaschen. Je nach Träger und<br />

Bedürfnissen lassen sie sich so in Punkto<br />

Funktionalität, Beweglichkeit und Passform<br />

individuell gestalten. Bei Bedarf können<br />

außerdem Logos, Stickereien oder Aufdrucke<br />

umgesetzt werden.<br />

Farbe bringt auch die CG International<br />

GmbH aus Bad Aibling in den Berufsalltag.<br />

Der Berufsbekleidungshersteller deckt unter<br />

der Marke „CG Workwear“ vor allem<br />

den Bereich Hotellerie und Gastronomie<br />

ab. Der Kasack „Emilia Lady“ ist beispielweise<br />

in 58 Farben sowie zusätzlich im<br />

Streifendessin erhältlich. Der Kasack ist gedacht<br />

zum Beispiel für Mitarbeiter, die im<br />

Service und Kundenkontakt stehen. Er ist<br />

durch Druckknöpfe in der Taille verstellbar,<br />

eine große Mitteltasche bietet Stauraum<br />

für Arbeitsutensilien.<br />

Durch edle Optik besticht die Westenschürze<br />

„Siracusa Lady“ mit gestreiftem<br />

Oberteil und schwarzer Schürze von CG<br />

Workwear. Nackenband und Taille der<br />

Schürze sind mit Druckknöpfen verstellbar,<br />

außerdem sorgen Abnäher vorne und hinten<br />

für eine schöne Passform. Sowohl<br />

„Emilia Lady“ als auch „Siracusa Lady“ bestehen<br />

aus hochveredeltem Mischgewebe<br />

(65/35 PES/BW) von 215 g/m 2 und werden<br />

als knitterarm, pflegeleicht, farbecht, industriewäsche-<br />

sowie finishertauglich beschrieben.<br />

Sie können bei bis zu 95 Grad<br />

Celsius gewaschen werden.<br />

Zum Einsatz kommen Markengewebe<br />

Diese Kochjacke aus pflegeleichtem Mischgewebe bietet teamdress<br />

auch als tailliertes Damenmodell an<br />

Bei den verarbeiteten Geweben setzen<br />

die Hersteller größtenteils auf Markenhersteller<br />

und schadstoffgeprüfte Produkte.<br />

So sind alle Artikel der Serien „Gourmet“<br />

und „Industrial Food“ von Bierbaum-Proenen<br />

nach dem Öko-Tex Standard 100 zertifiziert.<br />

Auch teamdress verwendet für die<br />

Kollektionen „teamService“ und „team-<br />

Food“ Gewebe europäischer Markenhersteller,<br />

die dem Öko-Tex Standard 100 entsprechen.<br />

Teamdress lässt seine Bekleidung<br />

in drei eigenen europäischen Betrieben<br />

fertigen.<br />

Die dänische Firma Jyden Workwear verarbeitet<br />

überwiegend Gewebe des deutschen<br />

Herstellers Lauffenmühle. Der Konfektionär<br />

lässt durch unabhängige Institute<br />

sowohl die Meterware als auch das fertige<br />

Produkt regelmäßig auf Farb- und Lichtechtheit<br />

sowie die Schwere des Stoffes<br />

überprüfen. CG Workwear wirbt unter anderem<br />

mit dem Slogan „Made in Germany“<br />

und verarbeitet nach eigenen Angaben nur<br />

strapazierfähige, pflegeleichte, formbeständige<br />

sowie langlebige Stoffe. t<br />

Katrin Hecker<br />

Fotos: teamdress oder teamdress Stein GmbH, CG Workwear<br />

12 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011


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Fachthema<br />

Auch im Himmelreich muss<br />

gearbeitet werden<br />

Das Hofgut Himmelreich hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

immer mehr Menschen mit Handicap einen<br />

Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen.<br />

Deswegen arbeiten nicht nur im eigenen<br />

Gasthof behinderte und nicht-behinderte<br />

Mitarbeiter zusammen. In der integrativen<br />

Akademie werden Menschen mit Handicap<br />

für den Gastro-Bereich ausgebildet, zudem<br />

können sich andere Initiativen beraten<br />

lassen. Dass Inklusion für alle Beteiligten von<br />

Vorteil ist, davon ist man hier überzeugt.<br />

Fotos: Hofgut zum Himmelreich, iStockphoto/cinoby<br />

Es ist ein ganz normaler Mittag im Gasthof<br />

zum Himmelreich. Ein älteres Ehepaar<br />

bestellt Schnitzel, ein Tisch weiter<br />

hat sich eine Familie zum Mittagessen<br />

eingefunden und auch die ersten Motorradfahrer<br />

machen Rast. Das Restaurant und<br />

Hotel liegt idyllisch im Südschwarzwald, am<br />

Ausgang des Höllentals, direkt an der Bundesstraße<br />

nach Freiburg. Konstantin kommt<br />

und nimmt die Bestellung auf, bringt Getränke,<br />

Salat, Pfifferlinge mit hausgemachten<br />

Serviettenknödeln und kassiert am<br />

Ende. „Hat es geschmeckt?“, will er noch<br />

wissen, dann widmet er sich schon dem<br />

nächsten Gast.<br />

Dass Konstantin am Anfang seiner Zeit<br />

im Himmelreich kein Wort gesprochen hat,<br />

extrem schüchtern war, dass er weder lesen<br />

noch schreiben kann – das merkt man dem<br />

jungen Mann nur beim ganz genauen Hinschauen<br />

an. Er ist einer der zwölf Mitarbeiter<br />

mit einer geistigen Behinderung, die im<br />

Hofgut Himmelreich neben etwa genauso<br />

vielen Fachkräften arbeiten: in der Küche,<br />

im Service, auf der Etage. In allen Bereichen,<br />

denn: „Wir wollen unsere Mitarbeiter nicht<br />

verstecken“, sagt Jochen Lauber, Geschäftsführer<br />

des Hofguts Himmelreich.<br />

„Wir sind ein Unternehmen,<br />

das wirtschaftlich arbeitet“<br />

Im Jahr 2004 wurde das integrative Unternehmen<br />

in dem urigen Schwarzwaldhof<br />

eröffnet. „Damals gab es in dieser Form nur<br />

das Stadthaushotel in Hamburg“, erzählt<br />

Lauber. Unternehmen, in denen behinderte<br />

und nicht-behinderte Menschen zusammenarbeiten,<br />

waren eine Seltenheit. Menschen<br />

wie Konstantin blieb im Normalfall<br />

nur die Arbeit in den Werkstätten. Doch dort<br />

bleiben die Behinderten fast ausschließlich<br />

unter sich – und verdienen meist nicht ausreichend,<br />

um sich ein selbstständiges Leben<br />

zu ermöglichen. „Denn dafür ist nun<br />

einmal eigenes Geld die Grundlage“, sagt<br />

Lauber.<br />

Alle Mitarbeiter müssen<br />

etwas leisten<br />

Der Anfang im Himmelreich war schwer.<br />

„Wir mussten Menschen, die Anfang 20 waren<br />

und bisher nur die Schule und ein behütetes<br />

Umfeld kannten, das Arbeiten beibringen“,<br />

sagt Lauber. Denn eines ist ihm<br />

wichtig: „Wir sind ein Unternehmen, das<br />

wirtschaftlich arbeitet. Alle Mitarbeiter müssen<br />

etwas leisten.“ Schließlich sind sie Arbeitnehmer<br />

in einem unbefristeten sozialversicherungspflichtigen<br />

Arbeitsverhältnis<br />

und werden nach Tarif bezahlt. Für diejenigen<br />

mit Handicap bedeutet das: Sie müssen<br />

ihren Arbeitsplatz selbstständig mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln erreichen und sie<br />

sollten 50 Prozent der Arbeitsleistung eines<br />

nicht-behinderten Mitarbeiters erbringen.<br />

Ersteres wird den Mitarbeitern des Himmelreichs<br />

relativ einfach gemacht: „Der<br />

Bahnhof von Kirchzarten befindet sich gleich<br />

nebenan“, sagt Lauber. Trotzdem waren es<br />

viele gewöhnt, mit einem Bus abgeholt und<br />

an ihren Zielort gebracht zu werden. Um das<br />

selbstständige und vor allem pünktliche Erscheinen<br />

am Arbeitsplatz, aber auch um viele<br />

andere Dinge, kümmerten sich am Anfang<br />

ehrenamtliche Assistentinnen. „Sie haben<br />

mit den Mitarbeitern alles geübt, was<br />

zu einem Arbeitsalltag gehört.“<br />

Neben den bereits erwähnten Dingen<br />

also zum Beispiel auch, dass in der Gastronomie<br />

ein gepflegtes Erscheinungsbild<br />

wichtig ist. Alles, was man in der Küche, im<br />

Service oder auf der Etage können muss,<br />

wurde den Mitarbeitern mit Handicap von<br />

den Fachkräften gezeigt. Für die Fachkräfte<br />

am Anfang – und immer wieder – eine Herausforderung.<br />

„Sie müssen sich anders organisieren<br />

und andere Anweisungen geben.“<br />

Gemüse liegt immer am selben Platz<br />

Zum Beispiel liegt das Gemüse im Kühlhaus<br />

immer an denselben Plätzen und darf<br />

nicht umgeräumt werden. Das hilft den Mitarbeitern<br />

mit Handicap, wirklich das Bestellte<br />

mit in die Küche zu bringen. Auch<br />

müssen Aufträge ganz genau und konkret<br />

gegeben werden – immer und immer wieder.<br />

Einstellen mussten sich die Fachkräfte<br />

auch darauf, dass Menschen mit Handicap<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011 15


Fachthema<br />

sehr launisch sein können. „Da muss man<br />

manchmal flexibel sein, denjenigen aus dem<br />

Service nehmen und eine andere Aufgabe<br />

für ihn finden – denn er soll sich trotzdem<br />

gebraucht fühlen.“<br />

Manchmal mussten auch Hilfsmittel gefunden<br />

werden, um verschiedene Arbeiten<br />

möglich zu machen. Max zum Beispiel hat<br />

motorische Schwierigkeiten und konnte am<br />

Anfang nicht einmal ein Glas gerade halten.<br />

„In einer Stresssituation wurde er trotzdem<br />

mit einem Tablett an einen Tisch geschickt.<br />

Es kam alles heil an – und er hat gestrahlt bis<br />

über beide Ohren.“ Damit er auch einen<br />

Tisch eindecken kann, nimmt er nun ein<br />

Brett zur Hilfe. An die eine Kante legt der die<br />

Gabel, an die andere das Messer, oben<br />

kommt der Löffel hin und so ist der Tisch<br />

auch trotz motorischer Unsicherheiten sauber<br />

gedeckt.<br />

Karteikarten für die Zimmermädchen<br />

Eine andere Mitarbeiterin ist als Zimmermädchen<br />

eingesetzt. „Sie konnte sich<br />

nie die Reihenfolge der Abläufe merken,<br />

wann sie was machen muss“, erzählt Lauber.<br />

Eine ehrenamtliche Assistentin malte ihr<br />

Symbole für die verschiedenen Schritte auf<br />

Karteikärtchen, und löste dadurch das Problem.<br />

„Und nach ein paar Monaten waren<br />

die Kärtchen auch nicht mehr notwendig.“<br />

Manchmal waren auch Notsituationen<br />

nötig, um die Fähigkeiten der Mitarbeiter<br />

mit Handicap zu entdecken. „Am Anfang war<br />

man sich einig, dass sie nicht in der Lage<br />

sind, die Kasse zu bedienen“, berichtet Lauber.<br />

Im größten Stress wurde dann doch einer<br />

an die Kasse geschickt, „und als wir nun<br />

eine neue Kasse gekauft haben, hat sich gar<br />

nicht mehr die Frage gestellt, ob auch unsere<br />

Mitarbeiter mit Handicap damit umgehen<br />

können oder nicht“. Für ihn nur ein Beispiel<br />

dafür, dass man Menschen mit Behinderung<br />

oft zu wenig zutraut.<br />

die zwei oder drei Module absolviert haben“,<br />

sagt Lauber. Er bedauert, dass die<br />

IHK Südlicher Oberrhein bisher die einzige<br />

geblieben ist, die sich auf ein solches Projekt<br />

eingelassen hat.<br />

Arbeitsplätze für den<br />

ersten Arbeitsmarkt<br />

Das Hofgut Himmelreich hingegen entwickelte<br />

sich immer weiter: „Denn unser Ziel<br />

ist es, weitere Arbeitsplätze für Menschen<br />

mit Handicap auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />

zu schaffen“, sagt Lauber. Seit 2006 betreibt<br />

das Hofgut ein Reisebüro mit Kiosk am benachbarten<br />

Bahnhof.<br />

Im Jahr 2007 kam schließlich eine integrative<br />

Akademie dazu. In dieser werden<br />

Menschen mit Handicap, die von der Agentur<br />

für Arbeit vermittelt werden, für den Gastrobetrieb<br />

ausgebildet. Sechs Monate lang<br />

dauert der theoretische Teil, in dem sie all<br />

das lernen, was auch die Mitarbeiter des<br />

„Der wirtschaftliche Gesichtspunkt wird oft außer Acht<br />

gelassen. Das war auch bei uns ein Lernprozess“, sagt<br />

Geschäftsführer Jochen Lauber<br />

Hofguts Himmelreich trainieren mussten.<br />

Dabei wird auch geschaut, wo die Teilnehmer<br />

am besten eingesetzt werden können.<br />

Dann geht es für zwölf Monate in einen Partnerbetrieb,<br />

also in andere Hotels, aber auch<br />

in Kliniken oder Altenpflegeeinrichtungen.<br />

Mehr Partnerbetriebe<br />

als Kursteilnehmer!<br />

„Am Anfang war es nicht leicht, andere<br />

Betriebe dafür zu begeistern, inzwischen<br />

haben wir mehr Partnerbetriebe als Kursteilnehmer.“<br />

Geschätzt würden die Verlässlichkeit<br />

der behinderten Mitarbeiter und ihre<br />

unglaubliche Motivation – Dinge, die „normale“<br />

Mitarbeiter in diesem Dienstleistungsbereich<br />

immer seltener mitbringen.<br />

„Sie freuen sich einfach darüber, gebraucht<br />

zu werden“, sagt Lauber und erzählt, wie er<br />

einen Teilnehmer in der großen Küche einer<br />

Klinik untergebracht hatte. Mit etwas Bauchweh,<br />

denn die etwa 40 anderen Mitarbeiter<br />

Qualifikation in Modulen<br />

Als die anfänglichen Schwierigkeiten<br />

behoben waren, wollte das Hofgut Himmelreich<br />

auch seinen zwölf besonderen Mitarbeitern<br />

die Möglichkeit geben, sich weiterzuqualifizieren.<br />

Ein Partner wurde gesucht<br />

und mit der Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) Südlicher Oberrhein gefunden.<br />

Zusammen wurde das gastronomische<br />

Alltagsgeschäft in 13 Module gegliedert:<br />

von Arbeit an der Kasse oder der Spülmaschine<br />

bis zum Zusammenstellen kleiner<br />

Speisen. Die Teilnehmer dürfen das Modul<br />

eine festgelegte Zeit lang trainieren, dann<br />

werden sie von einem Mitglied der IHK geprüft<br />

und bekommen bei erfolgreichem Bestehen<br />

schließlich ein offizielles Zertifikat.<br />

„Wir haben inzwischen einige Mitarbeiter,<br />

Das Hofgut bleibt weiter in Bewegung: die Akademie benötigt ein neues Gebäude, das<br />

Hotel könnte ausgebaut, das Angebot im Bahnhof erweitert und ein Catering-Service<br />

aufgebaut werden<br />

16 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011


Fachthema<br />

Dieses Zimmer ist barrierefrei<br />

Die natürliche Freundlichkeit, die Mitarbeiter<br />

mit Handicap mitbringen, wirkt oft Wunder<br />

kamen aus 20 Nationen, die Stimmung war<br />

oft angespannt.<br />

Was dann kam, hätte er nicht für möglich<br />

gehalten: „Die Mitarbeiter dort haben<br />

nicht nur auf den neuen behinderten Kollegen<br />

mehr Rücksicht genommen, sondern<br />

auch aufeinander und so ist schließlich wieder<br />

mehr Menschlichkeit eingekehrt.“ Und<br />

nicht nur deswegen ist Lauber von der gelebten<br />

Inklusion überzeugt. Allerdings weiß<br />

er auch, dass es Grenzen gibt, etwa für<br />

schwerst-mehrfach behinderte Menschen.<br />

Oder wenn soziale Kompetenzen fehlen.<br />

„Wenn jemand Anfang 20 ist, und von Zuverlässigkeit<br />

und Pünktlichkeit noch nie etwas<br />

gehört hat, dann wird es schwierig.“<br />

„Wir geben unser<br />

Know-how gerne weiter“<br />

Inzwischen läuft übrigens der fünfte<br />

Kurs. Aber die integrative Akademie ist nicht<br />

nur für Menschen mit Handicaps da, sondern<br />

auch für diejenigen, die ein integratives<br />

Unternehmen eröffnen möchten. „Wir geben<br />

unser Know-how gerne weiter und betreiben<br />

deswegen integrative Entwicklungsberatung“,<br />

sagt Lauber. Dabei hat er<br />

festgestellt, dass in vielen Initiativen die<br />

gleichen Fehler gemacht werden.<br />

„Der wirtschaftliche Gesichtspunkt wird<br />

oft außer Acht gelassen. Das war auch bei<br />

uns ein Lernprozess“, sagt Lauber. Aber nur<br />

wenn die wirtschaftliche Grundlage stimmt,<br />

können integrative Unternehmen überleben.<br />

Ein wichtiger Schritt ist deswegen für<br />

ihn, so früh wie möglich Fachleute mit ins<br />

Boot zu holen. „Wer im gastronomischen<br />

Bereich tätig werden will, braucht Leute, die<br />

sich damit auskennen.“<br />

So geschieht das auch bei einem geplanten<br />

Café in Eichstetten im Kaiserstuhl,<br />

bei dem sich das Hofgut beteiligt. Und auch<br />

ansonsten bleibt das Hofgut weiter in Bewegung:<br />

die Akademie benötigt ein neues<br />

Gebäude, das Hotel könnte ausgebaut, das<br />

Angebot im Bahnhof erweitert, ein Catering-<br />

Service aufgebaut werden. Allerdings soll<br />

bei allem die solide wirtschaftliche Basis<br />

nicht aus den Augen verloren werden.<br />

Der raue Ton in der Küche<br />

ändert sich<br />

Bei aller Wirtschaftlichkeit gibt es natürlich<br />

auch noch den menschlichen Gewinn.<br />

Und aus Sicht von Jochen Lauber haben beide<br />

Seiten in den vergangenen Jahren einiges<br />

mitgenommen. „Normalerweise ist der<br />

Ton in der Gastronomie sehr rau. Aber sobald<br />

es Mitarbeiter mit Handicap gibt, verändert<br />

sich das.“ Gerade die natürliche<br />

Freundlichkeit, die diese mitbringen, wirkt<br />

oft Wunder. Und das nicht nur im Kollegenkreis,<br />

sondern auch im Umgang mit den<br />

Gästen.<br />

Aber auch den Mitarbeitern mit Handicap<br />

tut das eigenständige Arbeiten im ungeschützten<br />

Umfeld gut. Sie kommen an<br />

Grenzen – und wachsen oft genug über sich<br />

hinaus. Jochen Lauber erzählt von einer Mitarbeiterin<br />

mit autistischen Zügen, die ansonsten<br />

eigentlich sehr reserviert und in ihrer<br />

eigenen Welt war. „Eines Tages hat sie<br />

ganz plötzlich eine andere Mitarbeiterin<br />

umarmt und ihr gesagt, dass sie sich freut,<br />

dass sie da ist. Das war unglaublich“, sagt<br />

Lauber. Eine andere Mitarbeiterin mit Down-<br />

Syndrom hatte sehr daran zu knabbern, dass<br />

es bei den Fachkräften doch einen regen Personalwechsel<br />

gibt, oft genug flossen Tränen.<br />

„Inzwischen steht sie ganz locker da und<br />

sagt: der eine geht, der andere kommt.“<br />

Der Kellner muss die Bestellung lesen<br />

können, nicht der Prüfer<br />

Ein Paradebeispiel für gelungene Inklusion<br />

ist aber wieder Konstantin. Er hat vor<br />

kurzem eine dreijährige Ausbildung zur<br />

Fachkraft im Gastronomiegewerbe erfolgreich<br />

abgeschlossen. Und seine Note lag dabei<br />

sogar noch über dem Kreisdurchschnitt.<br />

„Er war enorm motiviert. Er hat mit dem Rauchen<br />

aufgehört, hat sich drei Jahre voll und<br />

ganz auf die Ausbildung konzentriert.“ Unterstützt<br />

wurde er dabei von einem Assistenten,<br />

der ihm das Lesen und Schreiben abgenommen<br />

hat. Wobei man auch dabei den<br />

jungen Mann nicht unterschätzen sollte. Die<br />

Bestellungen schreibt er auf einen Zettel.<br />

„Das kann keiner lesen, aber er schon.“ Als<br />

sich ein Prüfer der IHK dies bemängelte, ging<br />

Konstantin an die Kasse, tippte seine Bestellung<br />

ab und präsentierte schließlich einen<br />

einwandfreien Bon. „Solche Erlebnisse<br />

gibt es immer wieder.“<br />

t<br />

Isabelle Butschek<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011 17


Fachthema<br />

Qualitätsstandards<br />

einführen und durchsetzen<br />

Wie ist es möglich, in 16 Seniorenheimen und -zentren einen<br />

einheitlichen Qualitätsstandard im Verpflegungsbereich zu erreichen<br />

und auch zu halten? Diese Frage wollte Tanja Hofmann,<br />

Koordinatorin Hauswirtschaft der Caritas Altenhilfe, im März<br />

2008 zusammen mit einer Unternehmensberatung klären. Nach<br />

drei Jahren kann sie ein positives Fazit ziehen.<br />

Die Caritas Altenhilfe (CAH) ist Träger<br />

von 16 Seniorenheimen und -zentren,<br />

acht Tagespflegen, 18 Seniorenwohnhäusern<br />

und zwei Sozialstationen<br />

in Berlin, Brandenburg und Vorpommern.<br />

Im Raum Berlin gibt es sechs Pflegeeinrichtungen<br />

mit eigenen Produktionsküchen,<br />

die weitere sechs Pflegeheime, vier<br />

Tagespflegen und sechs Seniorenwohnhäuser<br />

mit Mittagessen beliefern. Insgesamt<br />

werden täglich 1.100 Essen hergestellt.<br />

In Brandenburg und Vorpommern<br />

gibt es weitere vier Produktionsküchen in<br />

Pflegeeinrichtungen, die 550 Essen herstellen.<br />

Alles beginnt mit der Ist-Analyse<br />

Um eine objektive Sicht und Bewertung<br />

des Ist-Standes zu bekommen, entschieden<br />

sich die Geschäftsführung, Dr. Raimund<br />

Haje und Rainer Flinks, die Bereichsleiterin<br />

Qualitäts<strong>management</strong>, Roscha Schmidt,<br />

und Tanja Hofmann für eine externe Beratung.<br />

Nach einigen Auswahlgesprächen fiel<br />

die Entscheidung auf die Unternehmensberatung<br />

KlöberKassel.<br />

Ende 2008 wurde in 15 Häusern an elf<br />

Tagen eine Ist-Analyse durchgeführt. Dabei<br />

wurden die Geräteausstattung, die personelle<br />

Besetzung, die Arbeitsorganisation,<br />

die Einhaltung von hygienischen Bestimmungen,<br />

die Speiseplangestaltung<br />

und die Qualität des Essens ausgewertet.<br />

Die Ergebnisse waren sehr aufschlussreich,<br />

durch die Fotodokumentation konnten<br />

die Verantwortlichen alles gut nachvollziehen.<br />

In jedem Haus wurde nach der<br />

Analyse eine direkte Auswertung mit den<br />

Leitungskräften durchgeführt.<br />

Mängel einzelner Küchen wurden aufgezeigt<br />

und die Beseitigung von den Hauswirtschafts-<br />

und Küchenleitungen in Angriff<br />

genommen. In der Einrichtung St. Josef<br />

in Stralsund gab es beispielsweise ein<br />

großes Einsparpotential im Energiebereich,<br />

da viele Kühlzellen und -schränke nicht optimal<br />

genutzt wurden. Im Seniorenzentrum<br />

Albert Hirsch in Frankfurt an der Oder lagerten<br />

in der Tiefkühlzelle 35 Eimer mit<br />

Speisenüberproduktion. Dieser Bestand<br />

wurde nach der Analyse sofort abgebaut.<br />

Auch positive Ergebnisse<br />

bei allen Häusern<br />

Positiv von den Prüfern wurde aufgenommen,<br />

dass es in den Produktionsküchen<br />

einen Einsatz von Convenience-Produkten<br />

gibt, der bei zirka 70 Prozent und<br />

damit unter dem Durchschnitt liegt. Die<br />

Masse für Bouletten wird selbst hergestellt<br />

und auch Fleisch und Fisch wird in den Häusern<br />

nach Möglichkeit selbst paniert. Außerdem<br />

wird in allen Häusern drei- bis viermal<br />

wöchentlich selbstgebackener Kuchen<br />

angeboten, der sehr beliebt ist. Der gute<br />

Geschmack des Essens wurde ebenfalls bestätigt.<br />

Die Wirtschaftlichkeit der Küchen<br />

steht zudem sehr im Fokus. Dies spiegelt<br />

sich auch in einem sehr geringen Lagerbestand<br />

wider. Auch der hygienische Zustand<br />

der Großküchen wurde von der Unternehmensberatung<br />

als gut beurteilt.<br />

Optimierungspotenziale ganz konkret<br />

u Die Schnittstellen zwischen den einzelnen<br />

Bereichen, insbesondere zwischen<br />

Hauswirtschaft und Pflege, waren oft nicht<br />

geklärt oder in jeder Einrichtung unterschiedlich<br />

geregelt. Dadurch entstanden<br />

Konflikte zwischen den Mitarbeitern und<br />

Probleme mit Mehrarbeitsstunden.<br />

u In den Küchen wurden zwar die geforderten<br />

Kontrolldokumentationen geführt,<br />

allerdings fehlte ein vollständiges HACCP-<br />

Konzept mit den notwendigen Risikoanalysen.<br />

u Im Verpflegungsbereich gab es keine<br />

Diplom-Ökotrophologin und HBL Tanja<br />

Hofmann an ihrem Arbeitsplatz<br />

Standards, beispielsweise für das Eindecken<br />

von Tischen oder das Anrichten von<br />

Mahlzeiten.<br />

u Die Küchenleitung war für die Bewohner<br />

der Häuser „unsichtbar“, da sie nur selten<br />

die Küche verließen.<br />

u Das Verpflegungsangebot war oft unausgewogen<br />

und nicht sehr abwechslungsr -<br />

eich, besonders die Abendbeilage. Auch<br />

der Frischkostanteil, wie Blattsalate und<br />

Rohkost, war zu gering.<br />

u Mit der Produktion des Mittagessens<br />

wurde in den meisten Küchen sehr früh begonnen,<br />

wodurch lange Warmhaltezeiten<br />

entstanden.<br />

Der mobile Kochtresen bringt Essen und<br />

Essensgerüche mit auf die Stationen<br />

Fotos: Caritas Altenhilfe (CAH)<br />

18 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011


Fachthema<br />

Ganz im Zeichen der<br />

Verpflegungsqualität<br />

Zu Beginn des Jahres 2009 wurden die<br />

Ergebnisse auf der Regionenkonferenz präsentiert.<br />

Dadurch konnte allen Leitungskräften<br />

des Unternehmens die Wichtigkeit<br />

der Verpflegung bewusst gemacht werden.<br />

In den zentralen Qualitätszirkeln der Hauswirtschafts-<br />

und Küchenleitungen wurden<br />

Standards entwickelt, die in einem teilweise<br />

bebilderten „Handbuch Küche“ zusammengetragen<br />

wurden.<br />

Außerdem sollte ab sofort einmal monatlich<br />

von den Fachkräften der Küche eine<br />

Aktion „Kochen oder Backen“ mit den Bewohnern<br />

in den Wohngruppen durchgeführt<br />

werden. Dies jedoch stellte für die Küchenleitung<br />

ein Problem dar, die Umsetzung<br />

wurde nur zögerlich in Angriff genommen.<br />

Bedenken, wie beispielsweise<br />

„Können die Bewohner das denn überhaupt<br />

noch?“ oder „Wie ist es mit der Einhaltung<br />

der Hygiene?“ kamen auf. Nach<br />

und nach allerdings entstanden abwechslungsreiche<br />

Aktionen in den Wohngruppen:<br />

So wurde Matjes nach „Hausfrauenart“ mit<br />

Pellkartoffeln, Rührei, Spiegelei oder<br />

Schnitzel zubereitet, Konfitüre gekocht,<br />

Kekse gebacken oder mit der Mobibar auch<br />

direkt im Zimmer bei bettlägerigen Bewohnern<br />

das Geburtstagsessen gekocht.<br />

Schnitzel statt pürierter Kost<br />

Durch diese Aktionen hatten die Bewohner<br />

wieder mehr Appetit. So aß ein Bewohner,<br />

der sonst nur pürierte Kost bekam,<br />

wieder selbstständig sein Schnitzel. „Ich<br />

hätte nie gedacht, dass die Bewohner und<br />

Bewohnerinnen noch so selbstständig<br />

sind! Beim Austausch über die Rezepte<br />

konnten wir noch einiges lernen“, lautet<br />

das Resümee von Angelika Fischer, Küchenleiterin<br />

aus dem Seniorenzentrum St.<br />

Elisabeth in Velten.<br />

Überdies wurden die Produktionszeiten<br />

des Essens zeitlich nach hinten verschoben,<br />

um die Warmhaltezeiten zu reduzieren.<br />

Dies wurde durch einen späteren<br />

Dienstbeginn erreicht. In einer Arbeitsgruppe<br />

unter Anleitung von M. Christine<br />

Klöber entwickelte sich ein Schnittstellenkatalog,<br />

der 2010 in zwei Piloteinrichtungen<br />

umgesetzt wurde und nun auch<br />

in den anderen Häusern eingeführt wird.<br />

2009 wurde ein HACCP-Konzept erstellt,<br />

welches in allen Produktionsküchen<br />

eingeführt wurde. Ende 2009 wurde ein<br />

Warenwirtschaftssystem angeschafft, um<br />

eine optimale Speiseplangestaltung und<br />

ein unmittelbares Controlling zu ermöglichen.<br />

Durch die Durchführung eines „Internen<br />

Audits Verpflegung“ Ende 2009 und<br />

Anfang 2010 wurde die Umsetzung der<br />

a<br />

Lagerhaltung vorher (links) und nachher<br />

Standards und Maßnahmen überprüft. Die<br />

durchschnittliche Umsetzungsquote von<br />

82 Prozent zeigt, dass in den Einrichtungen<br />

die entwickelten Standards genutzt<br />

werden.<br />

2010 konnten dann auch Personalkennzahlen<br />

für die Produktionsküchen erstellt<br />

werden. Dafür wurde eine Woche lang<br />

der Aufwand für einzelne Tätigkeiten, beispielsweise<br />

Speisenproduktion oder Spülen<br />

von Geschirr, erfasst und daraus der<br />

Personalbedarf ermittelt.<br />

Jahr für Jahr ein neuer Schwerpunkt<br />

a<br />

So sah der gedeckte Tisch im Heim vorher aus (links) und so jetzt<br />

a<br />

Speisenpäsentation eines Fischgerichts vor (links) und nach der Beratung<br />

Die Qualität des Essens wird jedes Jahr<br />

Schritt für Schritt verbessert. 2010 lag der<br />

Schwerpunkt auf abwechslungsreicheren<br />

Speiseplänen (zum Beispiel für Abendbeilagen<br />

und Desserts) sowie auf einem höheren<br />

Anteil an Rohkost, Salat und Obst,<br />

um die Nährstoffdichte im Essen zu erhöhen.<br />

2011 wird der Fokus auf Ernährung bei<br />

Mangelerscheinungen und Demenz und<br />

der Zubereitung von passierter und pürierter<br />

Kost liegen. Eine zweitägige Fortbildung<br />

„Smoothfood“ von Herbert Thill<br />

für die Küchenleitungen ergänzte die Maßnahmen.<br />

Rückblickend ist zu den letzten drei<br />

Jahren zu sagen, dass durch den Anstoß<br />

des Beratungsunternehmens die Einrichtungen<br />

in der Qualitätsentwicklung sowie<br />

bei der Professionalisierung im Verpflegungsbereich<br />

einen großen Entwicklungsschritt<br />

gemacht haben. Der Rückhalt durch<br />

die Geschäftsführung und der Bereichsleiterin<br />

Qualitäts<strong>management</strong>, aber vor allem<br />

die sehr gute Zusammenarbeit mit den<br />

Hauswirtschafts- und Küchenleitungen, hat<br />

es ermöglicht, diesen Weg gemeinsam zu<br />

gehen.<br />

t<br />

Tanja Hofmann,<br />

Caritas Altenhilfe (CAH)<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011 19


Fachthema<br />

Hauswirtschaft:<br />

Migration und Integration<br />

Unter dem Motto „Migration und Integration“ ging es bei der<br />

Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft e.V.<br />

(dgh) Mitte September 2011 in Bonn um Anforderungen und<br />

Chancen, die Ein- und Zuwanderung mit sich bringt. Ein Thema,<br />

das die Hauswirtschaft stark betrifft, wie die Referenten und die<br />

Diskussionen unter den etwa 100 Teilnehmern zeigten.<br />

Ein Begriff tauchte während der Jahrestagung,<br />

die vom Beirat für internationale<br />

Fragen der dgh unter dem<br />

Vorsitz von Dorothea Simpfendörfer ausgerichtet<br />

wurde, immer wieder auf: „Willkommenskultur“.<br />

An der hapert es nämlich in unserer<br />

Gesellschaft. Eine wichtige Ursache ist<br />

zum Beispiel, dass sich die Politik bis etwa<br />

2005 mehrheitlich weigerte, zur Kenntnis zu<br />

nehmen, dass Deutschland bereits seit Jahren<br />

zum Einwanderungsland geworden war.<br />

Die Alltagssprache macht es deutlich: Waren<br />

es zunächst „Gastarbeiter“, hießen sie<br />

später „ausländische Arbeitnehmer“ und<br />

werden heute „Menschen mit Migrationshintergrund“<br />

genannt. Und sie machen bereits<br />

etwa 20 Prozent der Bevölkerung der<br />

Republik aus. Diese Zahl nannte Dr. Manfred<br />

Schmidt, Präsident des Bundesamts für Migration<br />

und Flüchtlinge, Nürnberg.<br />

Wozu eine Willkommenskultur notwendig<br />

ist? Natürlich, weil diese Menschen<br />

da sind und bleiben wollen oder müssen.<br />

Und weil sie unsere Gesellschaft braucht.<br />

Stichwort: Fachkräftemangel. Eine Willkommenskultur<br />

muss sich Fragen stellen<br />

lassen: Warum möchte ich nach Deutschland?<br />

Oder – ebenfalls von erheblicher Brisanz:<br />

Warum soll ich hier bleiben? Den Abwanderungssaldo<br />

in die Türkei beispielsweise<br />

nannte Schmidt „ziemlich groß“: Die<br />

Türkei weist ein beachtliches Wirtschaftswachstum<br />

von 8,3 Prozent auf, und das Beherrschen<br />

der deutschen Sprache stellt in<br />

der Türkei ein karriereförderndes Qualifikationsmerkmal<br />

dar.<br />

Kultursensible Altenhilfe<br />

Welche besondere strategische Bedeutung<br />

das Thema der Jahrestagung gerade für<br />

hauswirtschaftliche Berufe hat, machte<br />

Schmidt ebenfalls deutlich: Menschen mit<br />

Migrationshintergrund sind in Privathaushalten<br />

beschäftigt, sie arbeiten zum Beispiel<br />

als Hauspersonal oder pflegen und unterstützen<br />

Menschen, die wegen ihres Alters<br />

auf Hilfe angewiesen sind. Und trotzdem<br />

Der Vorstand der dgh: Martina Feulner, Christine Heeren, Birgit Bürkin (vordere Reihe,<br />

v.li.), Agnes Echterhoff und Gerd Naumann. Nicht im Bild ist Alrun Niehage, 1. Vorsitzende.<br />

werden nach Berechnungen der Bundesregierung<br />

in der Pflegebranche im Jahr 2025<br />

rund 150.000 Beschäftigte fehlen. Zudem<br />

kommen mit der Gruppe der älteren Migranten<br />

neue Anforderungen auf eine kultursensible<br />

Altenpflege zu.<br />

Eine überalternde Gesellschaft wie die<br />

unsrige, deren Ein- und Auswanderungsbilanz<br />

knapp ausgeglichen ist, täte gut daran,<br />

sich im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte<br />

etwas einfallen zu lassen. Darauf<br />

wies auch Prof. Dr. Klaus Bade hin, Vorsitzender<br />

des Sachverständigenrats deutscher<br />

Stiftungen für Integration und Migration. Er<br />

sprach von der „Abwanderung der Gehirne“<br />

und forderte, dass Deutschland zum Ausgleich<br />

attraktiver für Zuwanderer werden<br />

müsse. Das hat mit Integration zu tun, die<br />

Bade als möglichst chancengleiche Teilhabe<br />

an zentralen Bereichen des gesellschaftlichen<br />

Lebens definiert, und Integration wiederum<br />

hat vor allem mit Bildung zu tun. Bildungschancen,<br />

so zeigen die Statistiken,<br />

würden „vererbt“ werden – nicht nur in Familien<br />

mit Migrationshintergrund, sondern<br />

auch in deutschen.<br />

Stärkung sozialer Teilhabe<br />

Nach diesen beiden hochkarätigen Referenten<br />

war der Grundstock gelegt für die<br />

Vertiefung im hauswirtschaftlichen und<br />

haushaltswissenschaftlichen Sujet, zum Beispiel<br />

in den Workshops, die sich um „Herausforderung<br />

Bildung – kulturelle Vielfalt in<br />

der Schule“, „Zusammenleben in der Kommune“<br />

und „Erwerbstätigkeit in hauswirtschaftlichen<br />

Betrieben“ drehten. Es ging um<br />

europäische Politik und um beruflich erfolgreiche<br />

Migrantinnen.<br />

Und schließlich schlug Dr. Michaela Moser,<br />

Leiterin PR-Büro der ASB (staatlich anerkannte<br />

Schuldnerberatung in Österreich)<br />

den Bogen zurück zum Anfang: Sie sprach<br />

über Referenzbudgets, einem europäischen<br />

Projekt zur Stärkung sozialer Teilhabe. Man<br />

könnte auch Integration sagen.<br />

Die dgh feierte am Abend ihr 60-jähriges<br />

Bestehen mit einem vielfältigen Programm<br />

in schönem Ambiente. Bei der Mitgliederversammlung<br />

wurde Christine Heeren<br />

in den Vorstand gewählt. Sie folgt Konstantin<br />

von Normann, der nicht mehr kandidierte.<br />

t<br />

Ilse Raetsch<br />

Fotos: Ilse Raetsch<br />

20 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011


Berufsbildung<br />

Bauplanung und<br />

Gebäudereinigung<br />

Fotos: Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks<br />

Auf die Reinigung entfallen jährlich 25 bis 50 Prozent der Betriebskosten<br />

öffentlicher Gebäude. Eine unzureichende Planung<br />

in reinigungstechnischer Hinsicht kann Mehrkosten von bis zu<br />

70 Prozent verursachen. Kostentreiber in der Reinigung kann<br />

man durch abgestimmte Planungsprozesse vermeiden.<br />

Die meisten Architekten sind Künstler<br />

oder wollen zumindest als solche<br />

verstanden werden. Deshalb kommt<br />

es nicht selten vor, dass öffentliche Gebäude<br />

durch ihren modernen und interessanten<br />

Baustil beeindrucken, doch leider<br />

auch durch die Kosten, die für ihre Reinigung<br />

aufgewendet werden müssen. Diese<br />

können so hoch sein, dass den Betreibern<br />

die Freude an der schönen Architektur vergeht.<br />

So entfallen beispielsweise 40 bis 50<br />

Prozent der Betriebskosten eines Bürogebäudes<br />

auf die Reinigung, das entspricht<br />

jedes Jahr drei bis sechs Prozent der gesamten<br />

Bausumme.<br />

Eine optimierte Bauplanung setzt voraus,<br />

dass Bauherren und Architekten bereits<br />

in der Planungsphase die finanziellen<br />

Auswirkungen der Entwürfe auf die Bewirtschaftungskosten<br />

berücksichtigen. Die<br />

reinigungsgerechte Auswahl der Oberflächen<br />

und Einrichtungen ist von großer Bedeutung.<br />

Zwischen Design bzw. bauplanerischer<br />

Freiheit und reinigungsrelevanten<br />

Aspekten sollte ein Kompromiss gefunden<br />

werden, um so die Folgekosten zu berücksichtigen.<br />

Hindernislauf für Reinigungskräfte<br />

Im Bauplanungs- und Einrichtungsprozess<br />

müssen auch Fragen wie diese auf<br />

den Tisch: Kommt man an alle Flächen innen<br />

und außen problemlos heran? Sind in<br />

den Räumen alle Ecken erreichbar und gelangt<br />

man ohne großen Aufwand in die<br />

Ecken hinein? Wie sehen die Überstellungen<br />

aus? Gibt es entsprechende Flurbreiten,<br />

um Maschinen einsetzen zu können?<br />

Ein Hindernis für den Reinigungsablauf<br />

sind beispielsweise Stufenübergänge. Die<br />

sind nicht immer zu vermeiden, werden<br />

aber auch als architektonisches Stilelement<br />

eingebaut. Eine einzelne Stufe im Flur sieht<br />

ganz chic aus, ist aber ein Hindernis für die<br />

Reinigungskräfte. Einen Staubsauger bekommt<br />

man diese eine Stufe hoch, aber<br />

wie soll das mit dem Reinigungswagen gehen<br />

und erst recht mit einer Maschine?<br />

Selbst wenn für eine Einrichtung die Maschinenreinigung<br />

ohnehin nicht in Frage<br />

kommt – auch für den Reinigungswagen<br />

ist eine Stufe ein unüberwindliches Hindernis,<br />

vor allem wenn er beladen ist mit<br />

Wasser-Eimern und womöglich schon halb<br />

gefüllten Müllbeuteln. In diesen Fällen<br />

braucht man auf beiden Halbetagen einen<br />

Reinigungswagen.<br />

Im Sanitärbereich sollte möglichst al-<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011 21


Berufsbildung<br />

Wer soll das reinigen?<br />

Wer ein Gebäude errichten will, ist sich oft nicht darüber im<br />

Klaren, dass man die späteren Unterhaltskosten durch geschickte<br />

Planung minimieren kann. Die Ausgaben für Unterhalt<br />

und Erhalt des Gebäudes summieren sich schneller als<br />

viele ahnen. <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> sprach mit Diplom-Oecotrophologin<br />

Christine Sudhop, Stellvertretende Geschäftsführerin<br />

des Bundesinnungsverbandes des Gebäudereiniger-Handwerks<br />

in Bonn.<br />

c Immer wieder sieht man interessante<br />

Neubauten, in denen Krankenhäuser,<br />

Seniorenheime oder Tagungsstätten untergebracht<br />

sind und denkt sich: stylish<br />

sieht´s ja aus, aber wer soll das putzen?<br />

d Das denken sich viele unserer Gebäudereiniger.<br />

Die meisten Architekten wollen<br />

ihre künstlerischen Ideen entfalten und<br />

sich nicht mit dem profanen Thema Reinigung<br />

abgeben. So legen Architekten<br />

manchmal den Grundstein für spätere<br />

Schwierigkeiten.<br />

c Wie meinen Sie das?<br />

d Beispiele sind Glasaufbauten, die zwar<br />

toll aussehen, aber teilweise überhaupt<br />

nicht zugänglich sind. Wie soll das Glas gereinigt<br />

werden, wenn nirgends Balkone,<br />

andere Vorbauten oder Befahranlagen an<br />

den Fassaden zu finden sind? Also muss<br />

schweres Gerät wie ein Hubsteiger her, das<br />

man vor dem Gebäude auffahren lassen<br />

muss. Das wird teuer. Oft wurde zudem<br />

nicht beachtet, dass für die Aufstellung eines<br />

Hubsteigers der Untergrund vor dem<br />

Gebäude geeignet sein muss. Das heißt:<br />

Ich brauche eine plane, befestigte Fläche.<br />

Man kann vor solchen Glasfassaden keine<br />

schönen Blumenrabatten anlegen, noch<br />

viel weniger dürfen dort Teiche angelegt<br />

werden. Sollte diese Regel missachtet worden<br />

sein, bleibt als einzige Lösung in diesen<br />

Fällen, alpinistisch ausgebildete Glasreiniger<br />

zu engagieren. Sie seilen sich vom<br />

Dach ab. Damit sich diese Spezialkräfte irgendwie<br />

festmachen können, muss es aber<br />

am Dach Anschlagspunkte für eine Seilsicherung<br />

geben. Wir hatten einmal die Situation,<br />

dass als Gegengewicht ein Wassertank<br />

auf dem Dach aufgestellt werden<br />

musste, an dem dann die Seilsicherung für<br />

den Glasreiniger angebracht wurde.<br />

c Gibt es auch innerhalb eines Gebäudes<br />

ähnliche Probleme?<br />

d Aber ja! Was man relativ häufig findet:<br />

Diplom-Oecotrophologin Christine Sudhop<br />

ist stellvertretende Geschäftsführerin<br />

des Bundesinnungsverbandes des<br />

Gebäudereiniger-Handwerks in Bonn.<br />

Oberlichter in Treppenhäusern in acht bis<br />

zehn Meter Höhe. So hoch dürfen Sie gar<br />

nicht auf Leitern arbeiten laut Berufsgenossenschaften<br />

der Bauwirtschaft, also<br />

Bau-BG. Wie soll man also diese Oberlichter<br />

reinigen? Draußen würde man mit Teleskop-Stangen<br />

und entmineralisiertem<br />

Wasser arbeiten, aber das kann man in Innenräumen<br />

nicht machen. Die Reinigungstextilien<br />

müssen tropfnass sein,<br />

denn das entmineralisierte Wasser hat die<br />

Eigenschaft, den Schmutz zu lösen, ohne<br />

Flecken zu hinterlassen. Nachtrocknen ist<br />

nicht nötig. Aber bei dieser Prozedur läuft<br />

das Wasser in Strömen an den Wänden herunter.<br />

Da würde sich jede Tapete lösen,<br />

aber auch Wandfarben würden dem nicht<br />

standhalten. Fliesenwände würden das<br />

problemlos überstehen, aber die gibt es<br />

nur in speziellen Räumen wie im Sanitärbereich<br />

oder im Krankenhaus. Man kann<br />

also hier bestenfalls mit Teleskop-Stangen<br />

die Spinnweben entfernen und hoffen,<br />

dass die Oberlichter nicht so schnell verschmutzen.<br />

Aber: Irgendwann verblinden<br />

alle Fenster.<br />

c Es bleibt also manchmal gar nichts<br />

anderes übrig, als der Verschmutzung tatenlos<br />

zuzusehen?<br />

d Das gibt es gar nicht so selten. Ich lebe<br />

in Bonn und benutze oft den Fernbahnhof<br />

Siegburg/Bonn. Das ist ein relativ neuer<br />

Bahnhof, noch keine zehn Jahre alt. Dort<br />

gibt es Glas-Aufzüge. Man kann die Glasfläche<br />

der Aufzugskabine innen und den<br />

Aufzugsschacht außen reinigen. Aber an<br />

die dazwischen liegenden Glasflächen, also<br />

Kabinen-Außen- und Schacht-Innenwand,<br />

da gelangt bei der täglichen Unterhaltsreinigung<br />

kein Mensch dran. Das geht nur<br />

im Zuge der Wartung. Entsprechend selten<br />

wird hier gereinigt, und Sie können sich<br />

ungefähr vorstellen, wie der Aufzug aussieht.<br />

c Manchmal ist es aber sicher auch<br />

schwierig, die Wünsche der Bauherren<br />

und die Vorstellungen von Reinigungshandwerkern<br />

auf einen Nenner zu bringen?<br />

d Selbstverständlich. Das fängt schon<br />

bei ganz kleinen Dingen an. Ich habe an einer<br />

DIN-Norm mitgearbeitet, bei der es um<br />

Schulreinigung ging. Zu den Diskussionspunkten<br />

gehörten die Kuschelecken mit<br />

Stofftieren usw. Das ist in Grundschulen<br />

pädagogisch gewünscht und sinnvoll, aber<br />

reinigungstechnisch ist das schon hohe<br />

Kunst – und eben sehr aufwändig, wenn<br />

ein gewisser Hygienestandard gehalten<br />

werden soll.<br />

c Haben Sie eine Idee, wie man in Zukunft<br />

schon bei der Bauplanung die Reinigungsarbeiten<br />

im Blick haben kann?<br />

d Ich möchte in einem meiner nächsten<br />

Projekte an die Hochschulen gehen. Angeregt<br />

wurde ich durch eine sehr gute Bachelor-Arbeit,<br />

bei der sich die Studentin<br />

mit Reinigungsproblemen infolge von bauplanerischen<br />

Schachzügen im Außenbereich<br />

auseinandergesetzt hat. Vielleicht<br />

kann man die Architekten schon in der Ausbildung<br />

für die Belange vor allem der<br />

Zweck-Gebäude sensibilisieren. Denn hoher<br />

Reinigungsaufwand ist ja nicht dem<br />

bösen Willen der Architekten zuzuschreiben,<br />

sondern ist die Folge von Unwissenheit.<br />

Da wollen wir ein bisschen vorbauen.<br />

t<br />

Interview: Dorothea Kammerer<br />

22 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011


Berufsbildung<br />

les an der Wand befestigt sein, auch das<br />

WC-Becken und der Toilettenbürsten-Halter.<br />

So kann man darunter bequem mit dem<br />

Mopp reinigen. Trennwände zwischen den<br />

Toiletten sollten so gestaltet sein, dass die<br />

Böden frei sind, damit keine unhygienischen<br />

Schmutzränder entstehen. Jedoch<br />

ist bei den Stützkonstruktionen darauf zu<br />

achten, dass diese nicht gleichzeitig neue<br />

Probleme an den Aufstützpunkten bilden.<br />

Oft befinden sich hier auch Schrauben<br />

und Kanten zur Befestigung, und dort sammelt<br />

sich der Schmutz besonders leicht an<br />

und ergibt einen wenig schönen optischen<br />

Eindruck. Doch gerade im Sanitärbereich<br />

ist es extrem wichtig, dass sich keine<br />

Schmutzecken bilden können.<br />

Schmutzanfälligkeit und<br />

Reinigungsmöglichkeiten<br />

Unter all den Aspekten, die man bei der<br />

Bauplanung beachten sollte, sind drei entscheidend:<br />

Schmutzanfälligkeit, Reinigungsaufwand<br />

und Reinigungsmöglichkeit.<br />

Wichtige Kriterien hinsichtlich der<br />

Schmutzanfälligkeit sind Farbgebung und<br />

Material. So gibt es mehr oder weniger geeignete<br />

Materialien beispielsweise für Eingangsbereiche<br />

oder für Übergänge. Im Eingangsbereich<br />

am häufigsten vorkommende<br />

Fehler: helle Bodenbeläge und vor allem<br />

unzureichende Sauberlaufzonen (zu<br />

schmal, zu kurz, nicht in allen Eingängen<br />

vorhanden). Die eintretende Person sollte<br />

mindestens vier Schritte in der Sauberlaufzone<br />

gehen müssen, sonst hat die Sache<br />

wenig Sinn.<br />

Liegen Parkett-, Teppich- oder Fliesenboden<br />

nebeneinander, dann mag das optisch<br />

nett aussehen, erhöht aber den Reinigungsaufwand<br />

erheblich und ist in gewissen<br />

Punkten sogar problematisch. Vor<br />

allem Fliesenboden und Parkett vertragen<br />

sich reinigungstechnisch nicht besonders<br />

gut: Parkett ist feuchtigkeits- und erst recht<br />

nässeempfindlich. Fliesenböden müssen<br />

aber feucht gewischt werden, wenn sie<br />

gründlich gereinigt werden sollen.<br />

„So wäre die Empfehlung, an Übergängen<br />

zu Sanitärbereichen oder anderen<br />

Räumen, den Fliesenboden etwa ein bis<br />

zwei Zentimeter niedriger zu legen, damit<br />

keine Feuchtigkeit auf den Holzbelag laufen<br />

kann“, so Diplom-Oecotrophologin<br />

Christine Sudhop, Stellvertretende Geschäftsführerin<br />

des Bundesinnungsverbandes<br />

des Gebäudereiniger-Handwerks<br />

in Bonn (Interview siehe Seite 22).<br />

Obwohl es sich eigentlich längst herumgesprochen<br />

haben sollte, dass Feuchtigkeit<br />

auf Parkettboden nichts zu suchen<br />

hat, sieht man es leider gar nicht so selten,<br />

dass es keinerlei schützende Übergänge<br />

Die drei entscheidenden<br />

Aspekte für die<br />

reinigungsgerechte<br />

Bauplanung sind<br />

Schmutzanfälligkeit,<br />

Reinigungsaufwand<br />

und Reinigungsmöglichkeit<br />

zu robusteren Belägen gibt. „Unsere Gebäudereiniger<br />

treffen das tagtäglich an“,<br />

so Christine Sudhop.<br />

Auch bei der Wahl der Fliesen wird<br />

nicht immer im Sinne der Reinigung gedacht.<br />

Manchmal werden Sicherheitsfliesen<br />

verwendet, ohne dass dies notwendig<br />

wäre. Sicherheitsfliesen, also unglasierte<br />

Keramikplatten mit einer sehr strapazierfähigen,<br />

leicht rauen Oberfläche haben die<br />

Eigenschaft, auch bei hoher Schmutzauflage<br />

noch rutschfest zu sein. Allerdings binden<br />

sie auch wegen ihrer rauen Oberfläche<br />

den Schmutz besonders fest. Wo Sicherheitsfliesen<br />

nicht notwendig sind, sollte<br />

man eine möglichst glatte Oberfläche wählen,<br />

womit allerdings nicht unbedingt Hochglanz<br />

gemeint ist. Hochglanz-Fliesen bedeuten<br />

einen hohen Reinigungsaufwand,<br />

denn auf ihnen zeichnet sich so ziemlich<br />

jede Trittspur ab.<br />

„Jede Rauigkeit ist – was Schmutz-Anziehung<br />

und Schmutz-Haftung angeht – von<br />

Nachteil“, erklärt Christine Sudhop. Wenn<br />

man nicht die Möglichkeit hat, Böden mit<br />

Sicherheitsfliesen mit Bürst-Scheuer-Maschinen<br />

zu bearbeiten, dann steht man vor<br />

einem Problem. Der Schmutz lässt sich unter<br />

Umständen nur mit aggressiven Reinigungsmitteln<br />

anlösen, aber das ist aus ökologischen<br />

Gründen nicht erwünscht. „Hier<br />

haben wir also eine enge Gemengelage<br />

einerseits aus den Vorschriften, wie ein Bodenbelag<br />

in öffentlichen Einrichtungen<br />

überhaupt beschaffen sein muss und der<br />

Reinigungsfreundlichkeit andererseits. Da<br />

muss man sich herantasten und sehen, was<br />

gerade eben noch möglich ist und was notwendig.“<br />

Laminat ist aus Sicht der Gebäudereiniger<br />

nicht der optimale Bodenbelag, weil<br />

er wesentlich empfindlicher ist als andere<br />

Bodenbeläge. Er wird jedoch aus optischen<br />

und auch aus modischen Gründen heute<br />

sehr gerne verlegt.<br />

Spuren auf Wänden und Armaturen<br />

Wird Teppichboden verlegt, ist es heute<br />

üblich, ihn an den Wänden ein Stück weit<br />

hochzuziehen und mit einer Kunststoff-Abdeckung<br />

zu versehen. Diese Partie ist gut<br />

zu reinigen, wobei senkrechte Flächen generell<br />

relativ selten abgesaugt werden<br />

müssen. „Die Kunststoff-Abdeckungen haben<br />

allerdings manchmal den Charme,<br />

dass sie aus etwas inhomogenem Material<br />

bestehen, sprich: eine raue Oberfläche<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011 23


Berufsbildung<br />

aufweisen“, so Christine Sudhop. „Warum<br />

auch immer man das macht – so eine Oberfläche<br />

ist ein Staubfänger.“<br />

Sockelleisten müssen generell so beschaffen<br />

sein, dass bei der Feuchtreinigung<br />

keine Nässe an die Wände gerät, denn das<br />

würde hässliche Spuren geben. Weil Bürst -<br />

sauger oft relativ hohe Aufbauten haben,<br />

besteht die Gefahr, dass man bei der Randabsaugung<br />

mit dem Staubsauger möglicherweise<br />

Spuren hinterlässt. Deshalb sollten<br />

die Sockelleisten so hoch sein, wie es<br />

optisch gerade noch zu vertreten ist.<br />

Über die Abwischbarkeit der Wandfarbe<br />

wird selten diskutiert. Die Maler-Betriebe<br />

bieten in der Regel Dispersionsfarbe<br />

an. Abwischbare Latexfarben hätten aber<br />

den Vorteil, dass man zum Beispiel Griffspuren<br />

um Lichtschalter und Steckdosen<br />

entfernen könnte. Das geht zwar auch nicht<br />

ewig, aber immerhin kann man damit den<br />

neuen Anstrich eine Weile hinauszögern.<br />

Latexfarben sind teurer, das mag der Grund<br />

sein, weswegen sie bei der Bauplanung oft<br />

gar nicht zur Sprache kommen.<br />

„Wir haben heute in der Regel nur noch<br />

Intervall-Reinigung“, betont Christine Sudhop.<br />

„Wenn man Oberflächen hat, auf denen<br />

jede Berührung Spuren hinterlässt, wie<br />

zum Beispiel Edelstahl-Behälter oder<br />

-Schränke, die nicht mit No-Touch ausgerüstet<br />

sind, dann sieht das einfach ungepflegt<br />

aus. Optimal wäre, wenn Armaturen<br />

im Sanitärbereich berührungslos funktionieren,<br />

also Wasserhahn, Seifen- und nach<br />

Möglichkeit auch der Handtuchspender.<br />

Bei allen Gegenständen, deren Bedienung<br />

ohne Berührung vonstatten geht, ist der<br />

Reinigungsaufwand geringer und der Anblick<br />

bleibt einen ganzen Tag lang schön.“<br />

Bauherren und Facility-Manager<br />

ins Boot holen<br />

Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks<br />

in Bonn versucht,<br />

mit Architekten, Bauherren und Facility-<strong>Management</strong>-Firmen<br />

ins Gespräch zu<br />

kommen. Gerade die Bauherren und Facility-Manager<br />

haben nicht nur die Erstellungskosten,<br />

sondern auch die Betriebskosten<br />

in den weiteren Lebenszyklen der<br />

Gebäude im Auge. Christine Sudhop: „Hier<br />

wollen wir klar machen, dass sich mit bestimmten<br />

Maßnahmen enorme Einsparpotenziale<br />

ergeben, ohne dass an der Hygiene<br />

oder am optischen Eindruck gespart<br />

werden muss.“<br />

Aber die Innung könnte die Bauherren<br />

auch an die Dinge erinnern, die manchmal<br />

ganz einfach vergessen werden, wie etwa<br />

vernünftig konzipierte Putzkammern mit<br />

Strom- und Wasseranschlüssen, in denen<br />

die notwendige Ausrüstung untergebracht<br />

Christine Sudhop wünscht sich, dass<br />

man die Architekten schon in der Ausbildung<br />

für die Reinigung sensibilisiert<br />

und die Arbeitsmaterialien vorbereitet werden<br />

können. Sie sollten beispielsweise<br />

möglichst in der Nähe von Aufzügen liegen,<br />

mindestens 5 m 2 groß und gut belüftbar<br />

sein. Außerdem muss in bestimmten<br />

Einrichtungen an Nass- und Trocknungsräume<br />

gedacht werden.<br />

Was auch gern vergessen wird: ausreichend<br />

abgesicherte Stromanschlüsse<br />

und die in angemessener Anzahl. Manchmal<br />

werden die Anschlüsse an Stellen angebracht,<br />

die wenig sinnvoll sind. Wichtig<br />

sind 16-Ampere-Absicherungen, wenn mit<br />

Reinigungsmaschinen gearbeitet werden<br />

soll.<br />

Ein Aspekt dieser Themen rund um<br />

Bauplanung und Reinigung hat sich positiv<br />

entwickelt: Bei Um- und Anbauten wird<br />

heute manchmal auch der Gebäudereiniger<br />

nach seiner Meinung gefragt. Er kann<br />

sagen, wie er mit der bisherigen Raumaufteilung,<br />

der Überstellung und den Materialien<br />

zurechtgekommen ist und welche<br />

Verbesserungen vorteilhaft wären. Dann<br />

kann man mit dem Architekten sprechen,<br />

inwieweit diese Wünsche unterzubringen<br />

sind. Sollte der Gebäudereiniger sich eine<br />

Einschätzung nicht zutrauen, etwa weil er<br />

noch nicht genügend Erfahrungen sammeln<br />

konnte, kann man sich jederzeit an<br />

die Fachleute bei der Innung wenden. Vielleicht<br />

wird ein kleines Beratungshonorar<br />

fällig, aber das zahlt sich vielfach aus durch<br />

Kosteneinsparungen bei der Reinigung. t<br />

Dorothea Kammerer<br />

Broschüren zur reinigungsgerechten Bauplanung<br />

Wenn die Bewirtschaftungskosten mit jährlich sieben bis zehn Prozent der Bausumme<br />

zu veranschlagen sind, bewegen sich die Reinigungskosten in einer Höhe<br />

von jährlich drei bis fünf Prozent. Die Landesinnung Hessen hat zum Thema Bauplanung<br />

und Reinigungstechnik eine Broschüre sowie eine CD veröffentlicht. Durch<br />

optimierte Bauplanung können bis zu 30 Prozent der Reinigungskosten eingespart<br />

werden. Die Materialien der Landesinnung Hessen geben praxisgerechte Tipps zur<br />

reinigungsgerechten Bauplanung und Einsparung von Kosten. Sie informieren beispielsweise<br />

über optimale Schmutzfangzonen in Eingangsbereichen, reinigungsfreundliche<br />

Fensterkonstruktionen und Treppen sowie Installation von Sanitäreinrichtungen<br />

und Heizkörpern, kostengerechte Gestaltung der Fassaden und des Umfeldes<br />

für die Reinigung, Ansprüche an Putzkammern sowie schmutzunempfindliche<br />

Bodenbeläge.<br />

Das Paket „CD und Broschüre“ kostet 13 Euro und kann bestellt werden bei der<br />

Landesinnung Hessen, Heinz-Herbert-Karry-Str. 4, 60389 Frankfurt. Tel. (0 69) 47<br />

77 00, Fax (0 69) 47 61 00, E-Mail: info@gebaeudereiniger-hessen.de<br />

Beim Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks sind Bauplanungs-<br />

Hinweise speziell für das Gesundheitswesen verfügbar. Die Broschüre mit dem<br />

Titel „Reinigungsfreundliche Bau- und Einrichtungsplanung in Krankenhäusern<br />

und Kliniken“ kann für Auftraggeber kostenlos angefordert werden unter E-Mail:<br />

biv@gebaeudereiniger.de oder per Fax unter (02 28) 9 17 75 11.<br />

Die BG Bau gibt ein Merkblatt „Glas- und Fassadenreinigung – Instandhaltung sicher<br />

und wirtschaftlich planen“ heraus. Darin sind Vorschriften und Hinweise zur<br />

Berücksichtigung und Planung der Außenreinigung von Gebäuden aufgeführt. Es<br />

kann im Internet bestellt oder als PDF-Dokument herunter geladen werden unter:<br />

www.infopool-bau.de/bau/i_glas/titel.htm.<br />

24 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011


Fachthema<br />

Problemfall Männer im Heim<br />

In Altenhilfeeinrichtungen leben heute über 90 Prozent Frauen.<br />

Pflege- und Hauswirtschaftsberufe sind eine weibliche Domäne.<br />

Normalität im Geschlechterverhältnis schaffen, das wollte das<br />

St. Josef-Seniorenzentrum in Dernbach und gründete einen<br />

Wohnbereich, in dem vermehrt demente Männer leben. „Und<br />

damit fingen die Probleme an“, sagten Einrichtungsleiter Christian<br />

Krautscheid und Deeskalationstrainerin Diana Daubach auf<br />

einem Vortrag auf dem AltenhilfeKongress 2011 in Hamburg.<br />

Das Seniorenzentrum St. Josef liegt im<br />

Westerwald und bietet 117 stationäre<br />

Plätze. Im Jahr 2005 wurde ein<br />

Wohnbereich für demente Menschen mit<br />

einem Hauswirtschaftskonzept eingerichtet.<br />

Darüber hinaus bestand weiterhin Bedarf<br />

für diese Zielgruppe und so wurde ab<br />

2006 ein zweiter Bereich umgestaltet, diesmal<br />

jedoch gezielt für demente Männer.<br />

Heute leben mehr als die Hälfte männlicher<br />

Bewohner in dieser Gruppe. Mit dem kontinuierlich<br />

steigenden Männeranteil entwickelten<br />

sich jedoch Problemlagen, die bislang<br />

in dieser Form und Häufigkeit nicht aufgetaucht<br />

waren.<br />

Häufig kommen männliche Bewohner<br />

mit einer starken Demenz in die Einrichtung,<br />

sie werden sehr lange von ihren Ehefrauen<br />

gepflegt. Die Männer wollen sich von den<br />

jungen Mitarbeiterinnen nichts sagen lassen.<br />

Die fehlende Selbstkompetenz ist für<br />

sie ein großes Problem, besonders dann,<br />

wenn Mitarbeiterinnen den Männern Tätigkeiten<br />

abnehmen müssen.<br />

Aggressives Verhalten häufig<br />

Ein Hobel und ein Autoteil<br />

wecken das Interesse<br />

eines Bewohners<br />

„Einige Männer verhielten sich ekelhaft<br />

zu Frauen, andere urinierten in Ecken und<br />

wieder andere reagierten geschlechtlich auf<br />

die weiblichen Mitarbeiterinnen“, berichtete<br />

Christian Krautscheid. Anscheinend erleben<br />

manche Männer eine Demenz viel körperbetonter<br />

als Frauen und sie neigen häufiger<br />

zu fremd-aggressivem Verhalten. Eine<br />

Gefährdungsanalyse unter allen Mitarbeiterinnen<br />

ergab, dass „einfache“ Aggressionen<br />

wie Spucken oder Schlagen – und das<br />

nicht nur von Männern – fast als Normalzustand<br />

empfunden werden. Größere Übergriffe<br />

verbaler oder körperlicher Art sind allerdings<br />

zu 90 Prozent in dieser Wohngruppe<br />

ausgemacht worden.<br />

So gab es zum Beispiel einen Bewohner<br />

mit schwerster Demenz, ein ehemaliger<br />

Dachdecker, mit sehr starkem Antriebs- und<br />

Bewegungsdrang, der nicht nur kleine Möbel<br />

verrückte, sondern ganze Schrankwände.<br />

Bei einem anderen Bewohner mit mittlerer<br />

Demenz kam es nach einiger Zeit zu einer<br />

unvorhersehbaren Fremdgefährdung,<br />

die in einer Körperverletzung einer Mitbewohnerin<br />

endet. Verletzende sexistische Anspielungen<br />

waren bei einem anderen Bewohner<br />

biografisch begründet und auch auf<br />

die eigene Verlegenheit in der Pflegesituation<br />

zurückzuführen. Hier half es, wenn<br />

männliches Pflegepersonal die Pflege übernahm,<br />

die Situation war dann ganz normal.<br />

Beziehungsmarkt im Altenheim<br />

Fotos: Seniorenzentrum St. Josef, Dernbach<br />

Blättern in der Motorradzeitschrift<br />

Eine weitere Besonderheit dieser Wohngruppe<br />

ist, dass sie laut Krautscheid regelrecht<br />

zum Beziehungsmarkt wurde. Vier Paare<br />

haben sich gefunden und oft leben Bewohner<br />

durch eine Beziehung regelrecht auf.<br />

Allerdings gab es durch die Paar-Bildung<br />

auch Probleme, so hat sich eine Bewohnerin<br />

in einen Mitbewohner verliebt, der eigene<br />

85-jährige Mann, der nicht in der Einrichtung<br />

lebt, kommt jedoch jeden Tag zu Besuch.<br />

„Den Paaren geht es meistens sehr gut<br />

und sie leben auf, aber für uns stellt sich<br />

schon die Frage, wie weit darf was zugelassen<br />

werden? Wer darf bestimmen, was nicht<br />

mehr geht?“, so der Einrichtungsleiter. Manche<br />

Angehörige möchten sich das nicht mit<br />

ansehen und reagieren auf diese Partnerschaften<br />

ablehnend.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011 25


Fachthema<br />

Werkbank und Kicker-Kasten<br />

Für die Problemlagen wurde versucht,<br />

auf organisatorischer Ebene Lösungen zu<br />

finden. Wichtig war zunächst, dass der Männeranteil<br />

bei den Pflegekräften kontinuierlich<br />

erhöht wurde. Gab es 2005 lediglich drei<br />

Männer im gesamten Pflegedienst, so sind<br />

es heute knapp 20 Prozent aller Mitarbeiter<br />

bezogen auf die gesamte Einrichtung. Mit<br />

Plakaten (siehe Abbildung) wurden gezielt<br />

männliche Pflegekräfte angesprochen.<br />

Dann wurde viel in die Milieugestaltung<br />

investiert und auf die Bedürfnisse von Männern<br />

ausgerichtete Gegenstände angeschafft.<br />

Dazu gehört beispielsweise ein Hasenstall<br />

draußen oder eine Werkbank und<br />

ein Kicker-Kasten auf dem Flur. „Männer<br />

schleifen lieber an einem Stück Holz herum<br />

als in der Gruppe Kartoffeln zu schälen. Allerdings<br />

haben wir festgestellt, dass die<br />

Männer nicht alleine aktiv werden, es muss<br />

sie jemand gezielt anleiten“, so Krautscheid<br />

und fügt hinzu: „Gruppenangebote für Männer<br />

zu finden ist vergleichsweise schwierig.<br />

Eigentlich brauchen wir für jeden Bewohner<br />

einen eigenen Impuls, es bringt nichts, Männer<br />

einfach ohne Begleitung zusammenzusetzen.“<br />

Betrachtet man den Bereich der früheren<br />

Freizeitgestaltung ist es erheblich einfacher,<br />

für Frauen eine Puppenstube zu gestalten<br />

als für Männer Bolz- oder Raufspiele,<br />

Auf-Bäume-Klettern oder ähnliches zu<br />

ermöglichen. Auch ist es schwierig, von<br />

Männern mit fortgeschrittener Demenz autobiografische<br />

Daten zu erhalten. Während<br />

es Frauen jeglichen Alters leicht fällt über<br />

sich und schöne Erfahrungen und<br />

Erlebnisse zu sprechen, reden<br />

Männer wenig über Gefühle.<br />

Es wurden auch viele Versuche<br />

unternommen, Männer durch<br />

„Helfen“ einzubinden bzw. beim<br />

Stellen von Tischen und Stühlen,<br />

beim Bilderaufhängen oder bei<br />

kleineren Streicharbeiten. Dies<br />

gelingt dann, wenn die Demenz<br />

nicht zu weit fortgeschritten ist.<br />

Fazit: Es bleibt eine starke Herausforderung,<br />

immer wieder mit<br />

einem sehr hohen Aufwand individuelle<br />

Ansätze für die Pflege<br />

und Betreuung von Männern<br />

zu entwickeln.<br />

Deeskalationstraining<br />

für alle<br />

Plakat, mit dem der Träger<br />

um männliche Pflegekräfte wirbt<br />

Ein weiterer wichtiger Lösungsansatz<br />

für die Mitarbeiter<br />

im Wohnbereich war die Investition<br />

in ihre Sicherheit. So<br />

wurde ein Notrufsystem eingerichtet,<br />

damit Mitarbeiter schnell um Hilfe<br />

rufen können.<br />

Oft steckt hinter aggressivem Verhalten<br />

von Männern auch Abwehr und Unsicherheit.<br />

Um damit besser umgehen zu können,<br />

wurde für alle Mitarbeiter ein Deeskalationstraining<br />

angeboten. Dieses Training, an<br />

dem auch die hauswirtschaftlichen Mitarbeiter<br />

teilnahmen, gibt Sicherheit und hilft,<br />

Angst zu reduzieren. Einige Mitarbeiter der<br />

Einrichtung, wie auch Diana Daubach, wurden<br />

selbst zu Deeskalationstrainern ausgebildet.<br />

Diese Trainings werden laut Christian<br />

Krautscheid von der Berufsgenossenschaft<br />

für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege<br />

bezuschusst. Denn: Die Einrichtungsleitung<br />

ist nicht nur für die Sicherheit<br />

der Bewohner, sondern auch für<br />

die Sicherheit der Mitarbeiter verantwortlich.<br />

t<br />

Alexandra Höß<br />

MDS: Gewalt gegen alte Menschen<br />

aus der Tabuzone holen<br />

Gewalt gegen alte und pflegebedürftige<br />

Menschen ist ein soziales<br />

Problem. Dennoch gibt es in den<br />

meisten Ländern der Europäischen Union<br />

bisher keine Strategie, um Gewalt zu verhindern.<br />

„Wichtig ist, dass wir das Thema<br />

Gewalt gegen Ältere nicht länger tabuisieren<br />

oder verharmlosen“, sagt Uwe Brucker,<br />

Leiter des Projekts „Monitoring in<br />

Long-Term-Care – Pilot Project on Elder<br />

Abuse“ (MILCEA), das unter Leitung des<br />

Medizinischen Dienstes des GKV-Spitzenverbandes<br />

(MDS) durchgeführt wurde.<br />

Am 11.Oktober 2011 haben Experten<br />

aus Europa und Kanada gemeinsame<br />

Empfehlungen für ein europäisches Monitoringsystem<br />

vorgestellt.<br />

In dem Projekt MILCEA arbeiten fünf<br />

europäische Länder – Deutschland, Luxemburg,<br />

die Niederlande, Österreich und<br />

Spanien – zusammen, um Gewalt in Pflegesituationen<br />

erkennen und verhindern<br />

zu können. Im Mittelpunkt stehen die<br />

Rechte und Bedürfnisse der älteren Pflegebedürftigen.<br />

Da Gewalthandlungen an<br />

Pflegebedürftigen aber immer im sozialen<br />

Nahumfeld vorkommen – zum Beispiel<br />

der Familie oder der Pflegeeinrichtung –<br />

müssen auch die Pflegepersonen in Präventionsstrategien<br />

einbezogen werden.<br />

Das Ergebnis des Projekts ist eine Rahmenempfehlung<br />

zum Aufbau eines Monitoringsystems<br />

in den Staaten der Europäischen<br />

Union.<br />

Unabdingbar ist nach Einschätzung<br />

der Experten die Festlegung von Verantwortlichkeiten<br />

zur Prävention von Gewalt<br />

gegen Pflegebedürftige, um die zersplitterten<br />

Zuständigkeiten zu bündeln. Ehrenamtliche,<br />

Angehörige und Nachbarn,<br />

aber auch alle, die beruflich mit pflegebedürftigen<br />

alten Menschen arbeiten und<br />

die Pflegebedürftigen selbst müssen in<br />

Zukunft wissen, wer Ansprechpartner für<br />

Gewalt in der Pflege ist. In Deutschland<br />

wäre bei der zuständigen Stelle auch ein<br />

Notruftelefon einzurichten. „Vieles spricht<br />

dafür, die gerade neu geschaffenen Pflegestützpunkte<br />

mit dieser Aufgabe zu betrauen<br />

oder sie direkt bei den Kommunen<br />

anzusiedeln“, so Brucker.<br />

t<br />

26 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011


Fachthema<br />

Kochen mit Bewohnern<br />

Foto: istockphoto/adphoto81<br />

Die Einrichtung kleiner Kochgruppen und damit die Beteiligung<br />

von Bewohnern an der Zubereitung von Lebensmitteln erfreuen<br />

sich in letzter Zeit zunehmender Beliebtheit. Doch auch hier müssen<br />

die einschlägigen Bestimmungen und Regeln im Umgang<br />

mit Lebensmitteln, die in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung<br />

gelten, eingehalten werden. Es ist daher sehr wichtig,<br />

für das Kochen mit Bewohnern ein gutes Konzept zu erstellen.<br />

Das Kochen mit Bewohnern ist mehr<br />

als nur das Herstellen von Speisen.<br />

Es beginnt mit der Auswahl der Speisen<br />

und führt über die Verarbeitung der Zutaten<br />

zum Garen der Speisen durch Kochen<br />

oder Backen. Dabei wirken insbesondere<br />

die entstehenden Düfte anregend auf den<br />

Appetit und wecken schöne Erinnerungen.<br />

Die Tätigkeiten und Wahrnehmungen strukturieren<br />

einen wichtigen Tagesabschnitt<br />

und dienen als Grundlage für immer neuen<br />

Gesprächsstoff.<br />

Während im privathäuslichen Umfeld<br />

der Umgang mit Speisen und Getränken<br />

keinerlei rechtlichen Vorgaben unterliegt,<br />

wird der gewerbliche Umgang mit Lebensmitteln<br />

durch Gesetze und Verordnungen<br />

geregelt. Dies ist insbesondere deshalb<br />

sinnvoll, weil von Lebensmitteln wesentliche<br />

Gefahren für die menschliche Gesundheit<br />

ausgehen können. Kommt es zu einer<br />

Lebensmittelvergiftung, so sind in Einrichtungen<br />

mit Gemeinschaftsverpflegung nicht<br />

selten sehr viele Menschen gleichzeitig betroffen.<br />

Ein Bespiel aus der jüngeren Vergangenheit<br />

ist die Salmonellenvergiftungswelle<br />

im Mai 2007 im Klinikum Fulda,<br />

bei der innerhalb kurzer Zeit zirka 300 Menschen<br />

erkrankten und acht starben.<br />

Die Zubereitung von Lebensmitteln in<br />

der Gemeinschaftsverpflegung in Pflegeeinrichtungen<br />

ist eindeutig dem so genannten<br />

gewerblichen Umgang mit Lebensmitteln<br />

zuzuordnen. Daher müssen in<br />

der Zentralküche viele gesetzliche Vorgaben<br />

genau befolgt werden, die im Wesentlichen<br />

in der EU-VO 852/2004, im Infektionsschutzgesetz<br />

und in zwei Lebensmittel-<br />

Hygieneverordnungen festgeschrieben<br />

sind.<br />

Wenn Bewohner in Kleingruppen ausschließlich<br />

für sich selbst Lebensmittel zubereiten,<br />

so hat dies einen starken privathäuslichen<br />

Charakter. Dennoch findet der<br />

Umgang mit Lebensmitteln in der dem Gewerbe<br />

zugeordneten Pflegeeinrichtung<br />

statt. Das bedeutet, dass den einschlägigen<br />

Bestimmungen und Regeln im Umgang<br />

mit Lebensmitteln unbedingt nachgekommen<br />

werden muss. Als ein Beispiel sei bereits<br />

hier die Einhaltung der Kühlkette bei<br />

kühlpflichtigen Lebensmitteln genannt.<br />

Backen nach Omas Prinzip<br />

Das im gewerblichen Umgang mit Lebensmitteln<br />

seit 1998 erforderliche HACCP-<br />

Konzept sollte unbedingt auch beim Kochen<br />

mit Bewohnern in angemessener Form Anwendung<br />

finden. HACCP steht für Hazard<br />

Analysis Critical Control Point (entspricht<br />

Gefahren-Analyse, Kritischer Lenkungs-<br />

Schritt). Dies entpuppt sich bei genauerem<br />

Hinschauen als ein sehr sinnvolles Prinzip<br />

nach dem übrigens schon unsere Großelterngeneration<br />

handelte. Beim Backen eines<br />

Marmorkuchens war in der Küche die<br />

Sauberkeit wichtig. Die Herstellung des<br />

Teigs erfolgte nur mit einwandfreien Zutaten<br />

und am Ende der Backzeit prüfte Oma<br />

mit einem Holzstäbchen, ob der Kuchen<br />

bereits durchgebacken war. Befand sich<br />

am Holzstäbchen noch flüssiger Teig, wurde<br />

ein längeres Backen mit den Worten<br />

„der muss noch ein bisschen“ eingeleitet.<br />

Nach heutigen Begriffen, gemäß HACCP-<br />

Konzept, hat die Großmutter eine Gefahrenanalyse<br />

durchgeführt (Kuchen macht<br />

Bauchschmerzen, wenn der Teig noch weich<br />

ist), einen kritischen Kontrollpunkt definiert<br />

(Stäbchenkontrolle gegen Ende der im Rezept<br />

aufgeführten Backzeit) und einen kritischen<br />

Lenkungsschritt eingeleitet (Verlängerung<br />

der Backzeit mit erneuter Stäbchenkontrolle),<br />

der geeignet war, die Gefahr<br />

zu eliminieren. Sie hat ihr Vorgehen natürlich<br />

nicht HACCP-Konzept genannt, aber sie<br />

hat es dennoch konsequent befolgt und ihren<br />

Kindern und Enkelkindern vermittelt.<br />

Ein solches Konzept ist der Schlüssel zu<br />

einem möglichst gefahrlosen Kochen mit<br />

Bewohnern. Wichtige Prinzipien, die mit verhältnismäßig<br />

geringem Aufwand umgesetzt<br />

werden können, werden im Folgenden näher<br />

dargestellt.<br />

Bezug und Lagerung<br />

von Lebensmitteln<br />

Das Kochen mit Bewohnern sollte immer<br />

von einem Mitarbeiter betreut werden,<br />

der zu den einschlägigen Hygieneregeln im<br />

Umgang mit Lebensmitteln besonders geschult<br />

ist. Sinnvoll ist, wenn dieser Mitarbeiter<br />

an allen Schulungen teilnimmt, die<br />

für die Mitarbeiter der Zentralküche angeboten<br />

werden. Ferner sollte immer ein intensiver<br />

Dialog mit der Leitung der Zentralküche<br />

gewährleistet sein.<br />

Es sollte, auch unter Beteiligung der Bewohner,<br />

eine Liste der Gerichte erstellt wer-<br />

In vielen Einrichtungen hat es sich<br />

bewährt, dass leicht verderbliche<br />

Lebensmittel ausschließlich über<br />

die Zentralküche bezogen werden.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011 27


Fachthema<br />

den, die von der Kochgruppe zubereitet werden.<br />

Es dürfen dann nur Speisen hergestellt<br />

werden, die in dieser Liste enthalten sind.<br />

Besondere Anforderungen, wie zum Beispiel<br />

diabetikergerechte Speisen, müssen berücksichtigt<br />

werden. Gefahren, die zum Beispiel<br />

durch Verwendung von Roh-Ei entstehen,<br />

können durch Verwendung von pasteurisiertem<br />

Flüssig-Ei stark minimiert werden.<br />

Es muss gewährleistet sein, dass die<br />

selbst hergestellten Speisen auf keinen Fall<br />

über mehrere Stunden außerhalb des Kühlschranks<br />

gelagert werden. Insbesondere<br />

kühlpflichtige Speisen dürfen nicht über längere<br />

Zeit außerhalb des Kühlschranks stehen.<br />

Das Wiederaufwärmen, das heute häufig<br />

als Regenerieren bezeichnet wird, muss<br />

auf jeden Fall vermieden werden. Hier ist<br />

die Gefahr besonders groß, dass es während<br />

der Zwischenlagerungszeit zu einer<br />

Vermehrung der Keime kommt, die einen<br />

Weg in die Speisen gefunden haben. Überdies<br />

sind längst nicht alle Speisen geeignet,<br />

in der Mikrowelle erwärmt zu werden. So<br />

werden zum Beispiel einige Fischsorten<br />

nach der Behandlung in der Mikrowelle<br />

schlicht ungenießbar.<br />

In vielen Einrichtungen hat es sich bewährt,<br />

dass die Lebensmittel, insbesondere<br />

sensible, leicht verderbliche, ausschließlich<br />

über die Zentralküche bezogen werden.<br />

Auf diese Weise besteht gemäß HACCP-Konzept<br />

der Zentralküche immer eine dokumentierte<br />

Wareneingangskontrolle und<br />

sachgerechte Lagerung.<br />

Ein Zufluss von Speisen oder Zutaten<br />

zum Beispiel aus Beständen von Angehörigen<br />

darf nicht erlaubt werden, da hier keinerlei<br />

Informationen zur einwandfreien Beschaffenheit<br />

vorliegen. Die Temperatur eines<br />

Stationskühlschranks muss mindestens<br />

einmal pro Tag abgelesen und dokumentiert<br />

werden. Die Verwendung eines sogenannten<br />

Minimum-Maximum-Thermometers sowie<br />

die Dokumentation der beiden abzulesenden<br />

Werte sind sehr empfehlenswert.<br />

Alle Maßnahmen und Anweisungen sollten<br />

schriftlich fixiert und den beteiligten Mitarbeitern<br />

in geeigneter Weise zur Kenntnis<br />

gegeben werden. Letzteres ist am besten<br />

durch eine speziell auf diese Thematik ausgerichtete<br />

Schulung zu gewährleisten.<br />

Maßnahmen in Sachen Hygiene<br />

Das Infektionsschutzgesetz (IfSG)<br />

schreibt in den Paragrafen 42 und 43 vor,<br />

dass Menschen, die gewerblich mit Lebensmitteln<br />

umgehen, bezüglich Tätigkeitsund<br />

Beschäftigungsverboten zu belehren<br />

sind. Im Hinblick auf die Gegebenheiten<br />

beim Kochen mit Bewohnern heißt das, dass<br />

unbedingt alle Betreuer solcher Veranstaltungen<br />

belehrt werden müssen. Sinnvoll ist<br />

es, auch die teilnehmenden Bewohner, soweit<br />

möglich, darüber nachweislich zu belehren,<br />

dass bei Vorliegen bestimmter Erkrankungen,<br />

beispielsweise Durchfall und/<br />

oder Erbrechen, eine Teilnahme an der Lebensmittelzubereitung<br />

unterbleiben muss.<br />

Bei Bewohnern, die zum Beispiel aufgrund<br />

einer Demenzerkrankung dazu nicht zu unterweisen<br />

sind, müssen die betreuenden<br />

Pflegekräfte dazu belehrt werden, dass im<br />

Fall einer Erkrankung gemäß Paragraf 42<br />

IfSG ein solcher Bewohner nicht an der<br />

Kochgruppe teilnehmen darf. Auch ehrenamtliche<br />

Betreuer oder Angehörige sollten<br />

in diese Belehrungen einbezogen werden.<br />

Der Händehygiene kommt bei der Zubereitung<br />

von Speisen eine große Bedeutung<br />

zu. Daher ist es eine unabdingbare Voraussetzung,<br />

dass alle Teilnehmenden unmittelbar<br />

vor Beginn der Lebensmittelzubereitung<br />

entsprechende Maßnahmen zur<br />

Händehygiene durchführen. Optimal wäre<br />

eine Händedesinfektion mit solchen Händedesinfektionsmitteln,<br />

wie sie auch im gewerblichen<br />

Küchenbereich eingesetzt werden.<br />

Bei ordnungsgemäßer Durchführung<br />

einer Händedesinfektion werden nämlich<br />

auf den Händen befindliche Krankheitserreger<br />

und andere Bakterien zu 99,999 Prozent<br />

reduziert. Das alleinige Händewaschen<br />

würde nur eine Reduktion von zirka 90 Prozent<br />

bewirken. Da einige (ältere) Menschen<br />

jedoch einer Verwendung von alkoholischen<br />

Chemikalien skeptisch gegenüberstehen,<br />

stellt die Forderung nach einer Händedesinfektion<br />

manchmal ein Problem dar.<br />

Nicht nur in diesen Fällen könnte ein anderes<br />

Verfahren, die so genannte Händedekontamination,<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Hier werden Präparate eingesetzt, die aus<br />

einer Mischung von Flüssigseife und desinfizierenden<br />

Substanzen bestehen. Die<br />

Durchführung bei diesem Verfahren unterscheidet<br />

sich kaum von der des Händewaschens,<br />

allerdings werden bei korrekter Anwendung<br />

wesentlich mehr Keime reduziert<br />

(99,9 bis 99,99 Prozent). Oder anders ausgedrückt:<br />

ein solches Verfahren ist hinsichtlich<br />

der Keimreduktion zehn- bis 100-<br />

mal besser als das alleinige Händewaschen<br />

und wird in der Regel auch von allen Teilnehmenden<br />

akzeptiert.<br />

Das Anlegen von Rückstellproben sollte<br />

in Abhängigkeit vom Gesundheitszustand<br />

der beteiligten Bewohner und von der Art<br />

der Speisen erwogen werden. Von gesetzlicher<br />

Seite sind hier Rückstellproben nicht<br />

vorgeschrieben, außer bei Speisen, die unter<br />

Verwendung von Roh-Ei hergestellt sind<br />

und die vor der Ausgabe nicht durchgegart<br />

sind. Diese Speisen sollten jedoch in den<br />

Kochgruppen auf keinen Fall hergestellt und<br />

ausgegeben werden.<br />

Rückstellproben erscheinen bei Einhaltung<br />

der genannten Maßnahmen und Regeln<br />

eventuell als verzichtbar. Einerseits, da<br />

Rückstellproben keine Lebensmittelsicherheit,<br />

sondern nur Rechtssicherheit gewährleisten,<br />

andererseits, da in vielen Kochgruppen<br />

die benötigte Menge an Rückstellprobe<br />

(mindestens 100 g) in keinem angemessenen<br />

Verhältnis zur hergestellten Gesamtmenge<br />

stehen dürfte.<br />

Leitlinie als wertvolle Hilfestellung<br />

Eine wertvolle Hilfe bei der Erstellung<br />

eines Konzepts „Kochen mit Bewohnern“<br />

stellt die 2009 vom Deutschen Caritasverband<br />

e.V. und dem Diakonischen Werk der<br />

Evangelischen Kirche in Deutschland e.V.<br />

herausgegebene und im Lambertus-Verlag<br />

erschienene Leitlinie „Wenn in sozialen Einrichtungen<br />

gekocht wird“ dar. Das Kapitel<br />

„Küchen in Haus-/Wohngemeinschaften“<br />

listet viele konkrete Maßnahmen und Handlungsanweisungen<br />

für den sicheren Umgang<br />

mit Lebensmitteln auf, die in ein entsprechendes<br />

hauseigenes Konzept einfließen<br />

sollten.<br />

Ein wichtiges Prinzip beim Kochen mit<br />

Bewohnern ist, dass nur für den eigenen Bedarf<br />

gekocht wird und damit die Umstände<br />

einer häuslichen Lebensgemeinschaft gegeben<br />

sind. Was sich auf den ersten Blick<br />

logisch und als einfach umzusetzen anhört,<br />

entpuppt sich in der Praxis nicht selten als<br />

schwer zu lösendes und damit ernstzunehmendes<br />

Problem. Beim Kochen entstehen<br />

wohlriechende Düfte, die auch andere, nicht<br />

an der Kochgruppe beteiligte Bewohner,<br />

wahrnehmen und diese äußern dann nicht<br />

selten den verständlichen Wunsch, mitessen<br />

zu dürfen. Bei großzügiger Auslegung<br />

des Begriffes „Kochgruppe“ könnte man<br />

diesem Wunsch zustimmen.<br />

Aber wie soll entschieden werden, wenn<br />

immobile Bewohner, deren Zimmer in<br />

„Riechweite“ der Kochgruppe liegen, ebenfalls<br />

einen solchen Wunsch äußern? Wie ist<br />

zu entscheiden, wenn die Kochgruppe auf<br />

die Idee kommt, Kekse und Kuchen für den<br />

Weihnachtsbasar zu backen oder gar Salate<br />

für das bevorstehende Sommerfest beizusteuern?<br />

Das erste Problem könnte man<br />

lösen, indem ungefähr die Speisen mit den<br />

Bewohnern gekocht werden, die am selben<br />

Tag auch von der Zentralküche angeboten<br />

werden. Allerdings bleibt dabei die selbst<br />

bestimmte Auswahl der Speisen durch die<br />

Kochgruppe auf der Strecke. Das Problem<br />

mit dem Weihnachtsbasar kann durch Beschränkung<br />

auf so genanntes sicheres Backwerk,<br />

das heißt, durchgebackene Kekse<br />

oder Kuchen und den Verzicht auf Roh-Ei,<br />

gelöst werden. Das Herbst- oder Sommerfest<br />

sollte jedoch ohne die leckeren Salate<br />

aus der Kochgruppe auskommen. t<br />

Dr. Dieter Bödeker<br />

28 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011


Wo möchten Sie arbeiten?<br />

<strong>Management</strong><br />

Der Fachkräftemangel in der Altenhilfe ist heute in aller Munde.<br />

Gute Mitarbeiter an die Einrichtung zu binden, ist wichtiger denn<br />

je. Auf dem AltenpflegeKongress 2011 zeigten das Trainerinnen-Duo<br />

Barbara Messer und Sandra Masemann auf, was attraktive<br />

Einrichtungen ausmacht.<br />

Fotos: Alexandra Höß<br />

Nur Einrichtungen, die Mitarbeitern<br />

einen attraktiven Arbeitsplatz bieten<br />

können, haben Chancen gute Mitarbeiter<br />

zu finden und auch zu halten. Aber<br />

was macht einen Arbeitsplatz anziehend?<br />

Hier hilft es vielleicht, sich zunächst vor Augen<br />

zu führen, warum Mitarbeiter mit einem<br />

Arbeitsplatz nicht zufrieden sind und gehen.<br />

„Oft kündigen Mitarbeiter, weil die Unternehmenskultur<br />

in einer Einrichtung unangenehm<br />

ist, das kann man häufig schon fühlen<br />

und wahrnehmen, wenn man zum ersten<br />

Mal das Haus betritt“, so die Erklärung von<br />

Barbara Messer und Sandra Masemann.<br />

Mitarbeiter gehen auch, wenn sie für<br />

sich wenige Chancen in der Einrichtung sehen<br />

und zum Beispiel Weiterbildungen vermissen.<br />

Auch geringe Anerkennung, mangelnde<br />

Loyalität, eine Unvereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf sowie Unzufriedenheit<br />

über die Gehaltsstruktur führen dazu, dass<br />

Mitarbeiter sich nach einem neuen Arbeitgeber<br />

umsehen. Ebenso kann eine schlechte<br />

Pflegequalität zur Folge haben, dass Mitarbeitern<br />

das Vertrauen in die Zukunft der<br />

Einrichtung verloren geht.<br />

„Eine Gallup-Studie hat gezeigt, dass<br />

21 Prozent der Arbeitnehmer keine emotionale<br />

Bindung an ihren Arbeitsplatz haben<br />

und sich eher destruktiv verhalten. 66 Prozent<br />

leisten nur Dienst nach Vorschrift. Der<br />

volkswirtschaftliche Schaden, der dadurch<br />

entsteht, beläuft sich auf 120 Milliarden Euro<br />

im Jahr“, berichtet Barbara Messer.<br />

Von Sinnhaftigkeit bis<br />

Karriereplanung<br />

Was erwarten Mitarbeiter nun von einem<br />

guten Job? Wichtige Bausteine sind:<br />

u Jobsicherheit<br />

u Sinnhaftigkeit bei der Arbeit<br />

u Entwicklungschancen<br />

u faire Bezahlung<br />

u kooperative und unterstützende soziale<br />

Beziehungen im Unternehmen.<br />

Kennt man diese Erwartungen von Mitarbeitern,<br />

findet man einige Ansätze zur Motivation.<br />

So sollte man versuchen, Mitarbeitern<br />

Sinn in ihrer Arbeit zu vermitteln,<br />

Herausforderungen zu bieten und Perspektiven<br />

zu schaffen („Was habe ich in dieser<br />

Einrichtung noch für Möglichkeiten?“) Ganz<br />

wichtig: den Dialog pflegen und Feedback<br />

geben und nehmen. Auch Freiräume sollten<br />

gewährt und vermehrt Entscheidungskompetenzen<br />

gegeben werden. „Die Hauptaufgabe<br />

der Führungskräfte ist, das Arbeitsklima<br />

zu optimieren“, ist Sandra Masemann<br />

überzeugt.<br />

In großen Unternehmen selbstverständlich,<br />

in sozialen Einrichtungen noch<br />

die Ausnahme: das Thema Personalentwicklung.<br />

Aufgabe der Führungskraft ist hier,<br />

sich zu überlegen, welcher Mitarbeiter sich<br />

wie entwickeln kann. Dazu gehört, die Sehnsüchte<br />

und Wünsche der Mitarbeiter für die<br />

Zukunft ernst zu nehmen, ihre Lebensstrategie<br />

zu beachten und gemeinsam mit ihnen<br />

eine Karriereplanung zu betreiben.<br />

Ein weiterer wichtiger Baustein für einen<br />

attraktiven Arbeitgeber ist eine wertschätzende<br />

Unternehmenskultur. Hierbei<br />

geht es ganz stark um Transparenz: es sollten<br />

beispielsweise keine Geheimnissen um<br />

die Geschäftszahlen gemacht werden. Wichtig<br />

sind auch klare und einfache Kommunikationswege.<br />

Dazu gehören effiziente Besprechungen<br />

und Info-Veranstaltungen, die<br />

Freude bereiten.<br />

Die Aufgabe von Führungskräften ist,<br />

Visionen zu definieren und diese einzubringen.<br />

Dazu gehört, Veränderungsprozesse,<br />

wie beispielsweise die Einführung eines<br />

Expertenstandards, zu gestalten und<br />

zwar so, dass die Mitarbeiter sich freuen,<br />

dabei zu sein.<br />

Commitment und Diversity<br />

<strong>Management</strong> – schon davon gehört?<br />

Das Trainerinnen-Duo Messer/Masemann<br />

sprach zum Thema „Mitarbeiter finden,<br />

Mitarbeiter binden“<br />

Wichtig bei Führungskräften ist auch,<br />

Visionen für sich selbst und ihr eigenes Verhalten<br />

und ihren Führungsstil zu entwickeln.<br />

„Werte bestimmen hier unser Denken und<br />

geben unserem Leben eine Richtung. Werte<br />

sollten sich aber auch an der Realität messen<br />

lassen nach dem Motto: walk what you<br />

talk“, erklärte Barbara Messer.<br />

Generell werden Menschen von Werten<br />

und Bedürfnissen angetrieben. So dient die<br />

Arbeit der Existenzsicherung, der Selbstverwirklichung<br />

oder auch der Stabilisierung<br />

der gesellschaftlichen Rolle. Die Arbeit<br />

strukturiert unser Leben, gibt das Gefühl,<br />

Teil des Ganzen zu sein. Um Mitarbeiter zu<br />

motivieren, ist es daher wichtig, ihr Commitment<br />

zu fördern, also das Ausmaß, mit<br />

dem sich Mitarbeiter mit dem Unternehmen<br />

identifizieren. Das Commitment beruht auf<br />

drei Säulen:<br />

u Akzeptanz der Werte der Organisation<br />

u Bereitschaft, sich einzubringen<br />

u starker Wunsch, Mitglied der Organisation<br />

zu sein.<br />

Anreize für das Commitment der Mitarbeiter<br />

können einmal mehr Einkommen oder<br />

die Option darauf sein, aber auch mehr Status<br />

oder Selbstverwirklichung. Jeder Mitarbeiter<br />

bringt von sich aus unterschiedliche<br />

Vorgaben mit, die für sein Commitment genutzt<br />

werden können.<br />

Ein weiterer Baustein auf dem Weg zu<br />

einem attraktiven Unternehmen kann das<br />

Diversity <strong>Management</strong> sein. Dieses Prinzip<br />

kommt aus den USA und es geht darum,<br />

sich der Verschiedenheit der einzelnen Mitarbeiter<br />

bewusst zu sein und dies zum Bestandteil<br />

der Personalstrategie zu machen.<br />

Ziele des Diversity <strong>Management</strong> sind:<br />

u Chancengleichheit<br />

u Verhinderung von sozialer Diskriminierung<br />

u Schaffung einer produktiven Gesamtatmosphäre<br />

u Nutzen der vorhandenen Menschenpower<br />

Laut dem Trainerinnen-Duo Messer/Mesemann<br />

geht es darum, inwieweit Mitarbeiter<br />

in ihrer Besonderheit wertgeschätzt<br />

oder andersherum diskriminiert werden.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011 29


<strong>Management</strong><br />

Und wie geht das praktisch? „Ein Beispiel:<br />

Wir haben sehr viele Homosexuelle unter<br />

den Pflegern, wie gehen wir damit um?“<br />

Werden Feste, Feiern oder Gedenktage aus<br />

anderen Kulturen begangen? Nutzen Sie<br />

vielfältige Stärken und sorgen Sie für eine<br />

gute Altersdurchmischung, so der Tipp der<br />

Trainerinnen.<br />

Work-Life-Balance und Web 2.0<br />

Zu einem attraktiven Unternehmen gehört<br />

auch, dass es Mitarbeitern eine gute<br />

Work-Life-Balance bietet. Habe ich ein betriebliches<br />

Gesundheits<strong>management</strong> und<br />

wie gehe ich mit dem Dauerbrenner Burnout<br />

um? Wie kann ich Dienstpläne so gestalten,<br />

dass Menschen gut damit leben<br />

können? Ist die Kinderbetreuung abgesichert?<br />

„Alte Menschen mögen Kinder sehr,<br />

vielleicht können Mitarbeiter sie im Notfall<br />

auch mal mit in die Einrichtung bringen?“, so<br />

ein Vorschlag von Barbara Messer.<br />

Abschließend gaben die Trainerinnen<br />

dann auch Tipps, wie man Mitarbeiter finden<br />

kann. Gute Öffentlichkeitsarbeit ist<br />

wichtig auch im Web 2.0, hier sollte man<br />

sichtbar werden als Einrichtung. „Auch ein<br />

Pflegeheim kann eine Facebook-Seite haben,<br />

das zieht junge Leute an“, so die Trainerinnen.<br />

Immer gut sind Tage der offenen<br />

Tür oder andere Aktionstage sowie Beteiligungen<br />

an örtlichen Aktionen oder Wettbewerben.<br />

Attraktive Stellenangebote weisen<br />

beispielsweise auf angebotene Weiterbildungen<br />

hin. Und schließlich: wer ausbildet,<br />

hat die Chance, sich gute Mitarbeiter selbst<br />

aufzubauen.<br />

t<br />

Alexandra Höß<br />

Info-Tipps:<br />

www.ap-kongress.de<br />

www.masemann-und-messer.com<br />

Schwierige Gespräche – Professionalität ist Trumpf<br />

Führung ist eine Kunst, die man jeden Tag<br />

wieder üben muss – genauso wie ein Musiker<br />

seine Stücke jeden Tag wieder einübt.<br />

Davon ist Kulturwissenschaftlerin Dr.<br />

Judith Borgwart von der Agentur tiKonzept<br />

(www.tikonzept.de) überzeugt. Ein<br />

besonderes Kunststück der Führungsarbeit<br />

sind Konflikt- oder Krisengespräche<br />

– sei es mit Bewohnern, Mitarbeitern oder<br />

Angehörigen. Auf dem AltenpflegeKongress<br />

2011 machte Borgwart anhand eines<br />

eindringlichen Praxisbeispiels klar,<br />

was professionelle Gesprächsführung<br />

auszeichnet.<br />

Beispiel: Ein Bewohner in einer Einrichtung<br />

wird von einem Mitarbeiter geduscht,<br />

obwohl davon auszugehen ist,<br />

dass er sich in der Sterbephase befindet<br />

und nicht mehr zu mobilisieren ist. Am<br />

nächsten Tag stirbt er tatsächlich. Die Angehörigen<br />

haben das Ganze beobachtet,<br />

sind entsetzt und beschweren sich lautstark.<br />

In dieser Situation gibt es laut der Referentin<br />

drei Führungsaufgaben:<br />

Professionelles Deeskalierungsgespräch<br />

mit den Angehörigen. Ziel: Entschuldigung.<br />

Gespräch mit dem beteiligten Teammitglied.<br />

Ziel: verstehen, was passiert ist.<br />

Professionelles Gespräch zum Fehler<strong>management</strong><br />

mit dem Team. Ziel: Fehlerbewusstsein<br />

entwickeln und Fehler in<br />

Zukunft vermeiden.<br />

Beim ersten Gespräch mit den Angehörigen<br />

sollte zunächst der Empörung Raum<br />

und Zeit gegeben werden, möglichst<br />

nicht auf dem Gang, sondern in einem separaten<br />

Zimmer. Die Führungskraft sollte<br />

aktiv zuhören und ihr Bedauern zum<br />

Ausdruck bringen, allerdings sich nicht<br />

Laut Dr. Judith Borgwart sind Konflikt- und Krisengespräche ein besonderes Kunststück<br />

der Führungsarbeit<br />

rechtfertigen, nicht begründen oder erklären.<br />

Ein Lernprozess des Teams sollte<br />

zugesichert werden. Hier kann das EVVA-<br />

Prinzip angewendet werden:<br />

E = Entschuldigen<br />

V = Verständnis zeigen<br />

V = Verbessern<br />

A = Auf Augenhöhe bleiben (das Gespräch<br />

aktiv führen).<br />

Beim zweiten Gespräch mit dem beteiligten<br />

Teammitglied sollte es darum gehen,<br />

Konflikte zu lösen, ohne dass es dabei<br />

Verlierer gibt. Auch dieses Gespräch<br />

sollte in einem separaten Raum unter vier<br />

Augen stattfinden. Bei dieser Gelegenheit<br />

sollte nur dieses Thema angesprochen<br />

werden und nicht alle anderen Dinge,<br />

die man dem Mitarbeiter schon immer<br />

mal sagen wollte. Aktives Zuhören<br />

ist gefragt sowie das Suchen nach einer<br />

Lösung nach dem Motto: „Was hätten Sie<br />

gebraucht, um sich in dieser Situation anders<br />

zu verhalten?“ Eine weitere Frage<br />

könnte lauten: Wie kommen wir da wieder<br />

raus? Dem Mitarbeiter sollte also<br />

selbst die Entscheidung überlassen werden.<br />

Es sollten Vereinbarungen für die<br />

Zukunft getroffen werden, zum Beispiel,<br />

die Krankenbeobachtung gemeinsam zu<br />

üben. „Was würde Ihnen jetzt guttun?“ –<br />

mit dieser Frage zeigt die Führungskraft<br />

Verständnis für den Mitarbeiter und unterstellt<br />

nicht, dass er aus Bosheit oder<br />

Niedertracht gehandelt hat.<br />

Beim dritten Gespräch mit dem Team<br />

geht es darum, einen professionellen<br />

Lernprozess in die Wege zu leiten. Dazu<br />

sollten auch der Raum und das Setting<br />

(Blumen und Getränke auf dem Tisch)<br />

professionell sein, angesagt ist ein<br />

freundliches Teamgespräch. Professionell<br />

führen heißt, ein Klima zu schaffen,<br />

in dem über Konflikte und Fehler gesprochen<br />

werden kann sowie die richtigen<br />

Fragen zu stellen: „Wie ist es dazu<br />

gekommen?“, „Was wäre das richtige<br />

Verhalten gewesen?“, „Ist das schon einmal<br />

passiert?“. Wichtig ist, den betroffenen<br />

Mitarbeiter nicht zu beschämen.<br />

„Scham ist generell jedoch etwas Positives.<br />

Wenn jemand sich schämt und<br />

Schuldbewusstsein zeigt, dann haben Sie<br />

einen guten Mitarbeiter“, schloss Dr. Judith<br />

Borgwart.<br />

t<br />

30 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011


A K A D E M I E<br />

S E M I N A R E • S Y M POSI E N • M E S S E N<br />

Kompetenzzentrum für hauswirtschaftliche Weiterbildung<br />

Sicherer Umgang mit Daten in der Hauswirtschaft in München<br />

Zielgruppe(n):<br />

Auszubildende, angehende Meisterinnen und Meister, Fach- und Führungskräfte<br />

in der Hauswirtschaft und angrenzender Berufe sowie Selbständige<br />

mit hauswirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen.<br />

Inhalte:<br />

Zum fachkompetenten und wirtschaftlichen Handeln im hauswirtschaftlichen<br />

Arbeitsumfeld gehören nicht nur klassische Bereiche wie die Vorratshaltung<br />

und Warenwirtschaft, Speisenzubereitung und Service, das Reinigen und<br />

Pflegen von Textilien, die Gestaltung des Wohnumfeldes und das Reinigen<br />

und die Pflege von Räumen.<br />

Fakt ist: Gerade im hauswirtschaftlichen Bereich geht man beinahe täglich mit<br />

teilweise sogar sensiblen Daten anderer um. Basiswissen zum sicheren Umgang<br />

mit Daten ist – wie in jeder anderen Branche auch – heute ohne Frage<br />

also unerlässlich, um den Berufsalltag zu meistern.<br />

Die Teilnehmenden lernen, in verständlicher Weise dargestellt, die rechtlichen<br />

und technischen Grundlagen zur Datensicherheit und zum Datenschutz<br />

kennen, die für die hauswirtschaftliche Berufspraxis von Bedeutung sind. Das<br />

vermittelte, praktisch umsetzbare Fachwissen soll die Teilnehmenden grundsätzlich<br />

für die Materie sensibilisieren und für den Berufsalltag mobilisieren.<br />

Methoden und Medien:<br />

Vortrag, PP-Präsentation, Illustration mit Prozessbildern, Flipchart, Gruppenarbeit,<br />

Fall- und Anwendungsbeispiele aus der Praxis, Checklisten, Mustervorlagen,<br />

Handouts (Übungsaufgaben mit Lösungen)<br />

Termin, Ort und Zeit:<br />

Freitag, 18. November 2011 in München, 9.00 bis 17.00 Uhr.<br />

Gebühr:<br />

Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> und <strong>rhw</strong> praxis sowie<br />

Mitglieder im Berufsverband Hauswirtschaft e. V.: 179,- Euro, sonst 199,-<br />

Euro.<br />

Referentin:<br />

Alexandra Bergendahl, Juristin, Datenschutzbeauftragte<br />

DSB/TÜV, Buchautorin; sie ist seit 2004 selbstständige<br />

Beraterin, Trainerin und Coach mit Schwerpunkten in<br />

Existenzgründung, Basiswissen Recht für Gründerinnen<br />

und Gründer, Marketing, Selbst<strong>management</strong> sowie<br />

Kommunikation im Unternehmen<br />

„Wäsche- und Garderobenpflege“ in München<br />

Jeder anspruchsvolle Privathaushalt verfügt über eine große Zahl hochwertiger<br />

Sommer- und Winterkleidung. Durch die korrekte Reinigung und Pflege<br />

sowie das Instandhalten der Garderobe kann diese geschont werden. Trageeigenschaften,<br />

Langlebigkeit und Aussehen können damit positiv beeinflusst<br />

werden. Schuhpflege ist ein weiterer Punkt zur perfekten Garderobe.<br />

Falt- und Legetechniken sowie die dazugehörige Schrankordnung runden<br />

das Thema ab. Dieses Seminar zeigt Ihnen letztlich, wie Sie mit modernster<br />

Technik in einem anspruchsvollen Privathaushalt Wäsche und Garderobe<br />

richtig pflegen und aufbewahren.<br />

Inhalte:<br />

1 Pflege von Oberbekleidung<br />

• Materialkunde: Wolle, Schurwolle, Kaschmir<br />

• Gerätekunde: Waschmaschine, Trockner, Dampfbügeleisen<br />

• Aufdämpfen/Auffrischen u. Kontrolle: Anzüge, Kostüme, Pullover & Co,<br />

Hüte<br />

2 Schrank- und Schubladenordnung<br />

• Was gehört wohin? • Legetechniken<br />

3 Kleiderbügel<br />

• Arten und Verwendung<br />

4 Koffer packen<br />

5 Fleckentfernung<br />

6 Mottenschutz<br />

7 Ausbesserungsarbeiten<br />

8 Schuhpflege<br />

• Materialkunde • Pflege • Reinigung • Putzutensilien<br />

• Aufbewahrung und Lagerung<br />

Methoden: Übungen, themenbezogene Erläuterungen, Fragen aus der Teilnehmergruppe<br />

gestalten das Seminar praxisnah.<br />

Termin, Ort und Zeiten: 19. November 2011 in München, 9.00 bis 17.00 Uhr.<br />

Gebühr: Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />

oder <strong>rhw</strong> praxis sowie Mitglieder im Berufsverband<br />

Hauswirtschaft e.V. 179,– Euro, sonst sonst<br />

199,– Euro.<br />

Referentin: Ursula Bolhuis, Hauswirtschaftliche Betriebsleiterin,<br />

Diplom-Ökotrophologin<br />

Mit praktischen<br />

Übungen<br />

„Arbeiten mit Kennzahlen in der Hauswirtschaft“ in Münster<br />

Kennzahlen geben die Möglichkeit zur Planung und Lenkung von Leistungsfähigkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit in hauswirtschaftlichen Bereichen. Sie liefern damit<br />

Ansatzpunkte zur Verbesserung von Abläufen im Hinblick auf Qualität und<br />

Kosten. Ein Blick auf Kennzahlen hauswirtschaftlicher Bereiche in anderen Häusern<br />

erlaubt die Einschätzung der eigenen Leistung und Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Seminarziel: Das Seminar richtet sich an Führungskräfte aus der hauswirtschaftlichen<br />

Leitung sowie Führungskräfte aus der Verwaltungsspitze der Einrichtungen.<br />

Das Ziel des Seminars besteht darin, Kennzahlen für die<br />

Hauswirtschaft als sinnvolles Instrument für die Steuerung der Leistungsfähigkeit<br />

in der Speisenversorgung, Wäscherei und Reinigung besser nutzbar zu machen.<br />

Konkrete Fallbeispiele gewährleisten auch Führungskräften mit fortgeschrittenen<br />

Kenntnissen eine gute Übertragbarkeit in die eigenen Einrichtungen.<br />

den Tellerrand – Sind die anderen tatsächlich<br />

besser? • To-Do-Liste für den Aufbau eines<br />

Kennzahlen-Systems in der eigenen Einrichtung<br />

Methoden: Fallbeispiele, Diskussion, Gruppenarbeit,<br />

Lehrgespäche<br />

Termin, Ort und Zeiten: 25. November 2011<br />

in Münster, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

<br />

Das Video zum<br />

Seminar unter<br />

www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />

Gebühr: Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> und <strong>rhw</strong> praxis<br />

sowie Mitglieder im Berufsverband Hauswirtschaft e. V.: 179,– Euro, sonst 199,–<br />

Euro.<br />

Inhalte: • Pro & Contra, Chancen & Risiken von Kennzahlensystemen • Kleine<br />

Kennzahlenkunde und Kennzahlenuhr für hauswirtschaftliche Funktionsbereiche<br />

• Ausgewogene Kennzahlensysteme für Qualität und Kosten • Kennzahlen system<br />

für die Anforderungen aus dem Teilnehmerkreis • Schwierigkeiten bei der<br />

Datensammlung und Problemlösung • EDV-Instrumente zur Unterstützung von<br />

Kennzahlensystemen • Betriebsvergleiche als hilfreiches Mittel beim Blick über<br />

Referent: Frank Binnewies, Unternehmensberatung transmission<br />

in Frankfurt am Main, Dipl.-Wirtsch.-Ing. (TU), Mitautor<br />

des Buches „Erfolg ist messbar“


A K A D E M I E<br />

S E M I N A R E • S Y M POSI E N • M E S S E N<br />

Weitere Seminare unter<br />

www.vnm-akademie.de<br />

„Kommunikation in der Beschwerdesituation“ in München<br />

Zielgruppe:<br />

Teilnehmer aus Hauswirtschaft, Pflege und Verwaltung<br />

Wer kennt sie nicht, diese Situation: Angehörige oder Bewohner überrollen<br />

einen mit einem Beschwerdeschwall. Nun gilt es strukturiert und ruhig vorzugehen.<br />

Denn wie heißt es so schön: „Nach einer guten Beschwerdeaufnahme<br />

entschuldigt sich der Beschwerdeführer für sein Tun.“<br />

Dass dies möglich ist, wird von vielen professionellen Praktikern bestätigt.<br />

Auf diesem Weg soll Sie dieses Seminar ein wenig voranbringen. Es werden<br />

die wesentlichen Methoden erarbeitet, wie der Druck des Beschwerdeführers<br />

konstruktiv abgebaut wird, um eine zufrieden stellende Lösung zu erreichen.<br />

Denn Beschwerdeführer sind nett. Sie wollen unsere Kunden<br />

bleiben. Also nutzen wir das Potenzial der Kundenhinweise für die Verbesserung<br />

unserer Arbeit.<br />

Inhalte:<br />

• Beschwerden als Chance erkennen • Beschwerden professionell aufnehmen<br />

• Den Kern der Beschwerde erkennen • Die Beschwerde abarbeiten<br />

Methoden: Lehrgespräch, Diskussion, Fallbearbeitung<br />

Termin, Ort und Zeiten:<br />

30. November 2011 in München, 9 bis 16 Uhr<br />

Gebühr: Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />

/ <strong>rhw</strong> praxis sowie Mitglieder im Berufsverband<br />

Hauswirtschaft e. V. 179,- Euro, sonst 199,- Euro.<br />

Referent:<br />

Dipl. oec.troph. (FH) Sascha Kühnau<br />

Schon<br />

jetzt<br />

vormerken:<br />

14. <strong>rhw</strong>-Symposium<br />

Reinigung, Schulung und Service<br />

Freitag, 11. Mai 2012 im Kardinal Wendel Haus am Englischen Garten in München<br />

Geplante Themen:<br />

• Reinigung im Tandem – durch Inklusion<br />

• Werterhaltende Pflege und Reinigung von Natursteinböden<br />

• Hygiene! Schulungskonzepte (nicht nur) für Pädagogen<br />

• Datenschutz in der Hauswirtschaft richtig vermitteln<br />

• Optimales Marketing für die Reinigung in Privathaushalten<br />

Anmeldecoupon per Fax (0 89) 318905-38 oder online unter www.vnm-akademie.de<br />

✃<br />

Anmeldung/Rücktritt: Nach Erhalt Ihrer Anmeldung senden wir Ihnen eine Eingangsbestätigung<br />

mit allen nötigen Informationen. Zur Begleichung der Seminargebühr<br />

erhalten Sie spätestens zum Anmeldeschlusstermin eine Rechnung, die<br />

gleichzeitig als An melde- bestätigung dient. Wenn Sie nach dem Anmeldeschluss<br />

Ihre Teilnahme stornieren, müssen wir die gesamte Gebühr in Rechnung<br />

stellen. Stornieren Sie Ihre Teilnahme vor dem Anmeldeschluss, müssen wir<br />

30,– Euro Bearbeitungsgebühr erheben.<br />

Ihr Vorteil: Sie können in beiden Fällen eine Ersatzperson als Vertretung schicken.<br />

Alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt., Tagungsunterlagen, -getränken, Kaffeepausen<br />

und Mittagessen, sofern nicht anders angegeben.<br />

Anmeldung<br />

Hiermit melde ich mich ver bindlich<br />

zum Seminar an<br />

❍ Sicherer Umgang mit Daten<br />

in der Hauswirtschaft<br />

■ Ich bin <strong>rhw</strong>-Abonnent/-in.<br />

Meine Mitgliedsnummer:<br />

■ Ich bin <strong>rhw</strong>-Abonnent/-in.<br />

Meine Abonummer<br />

Rechnungsadresse:<br />

Anmeldeschluss: jeweils 14 Tage vorher, sofern nicht anders angegeben.<br />

Absage: Der Veranstalter Verlag Neuer Merkur GmbH behält sich das Recht vor,<br />

die Seminare aus wichtigem Grund abzusagen. Änderungen und Irrtümer sowie<br />

Preisänderungen vorbehalten.<br />

Ansprechpartner:<br />

Ulrich Bartel, Telefon: (0 89) 31 89 05-54, Fax: (0 89) 31 89 05-38<br />

Coupon ausschneiden, ggf. kopieren und einsenden an:<br />

Verlag Neuer Merkur, vnm-Akademie, Postfach 60 06 62, 81206 München<br />

■ Ich bin Mitglied im Berufsverband Hauswirtschaft.Meine Kundennummer:<br />

■ Ich bin Mitglied im Berufsverband Hauswirtschaft.<br />

Meine Mitgliedsnummer<br />

❍ Wäsche- und Garderobenpflege<br />

Name/Vorname<br />

E-Mail<br />

❍ Arbeiten mit Kennzahlen in der<br />

Hauswirtschaft<br />

❍ Kommunikation in der<br />

Beschwerdesituation<br />

Berufliche Funktion<br />

Telefon/Fax<br />

Straße/Nr.<br />

PLZ/Ort<br />

Datum/Unterschrift<br />

Mit meiner Unterschrift erkenne ich die genannten Bedingungen zu Anmeldung und Rücktritt an.<br />

■ Ja, ich bin damit einverstanden, dass Sie mich ggf. per E-Mail oder Telefon über weitere Verlagsangebote informieren.<br />

<strong>rhw</strong><br />

rationelle hauswirtschaft<br />

<strong>management</strong>


Das Fachmagazin für Führungs-<br />

in der Hauswirtschaft<br />

<strong>rhw</strong><br />

rationelle hauswirtschaft<br />

kräfte<br />

<strong>management</strong><br />

Impressum<br />

Report<br />

Azubis stellen sich<br />

nachhaltigem Wettbewerb<br />

Fotos: Alexandra Höß, Irene Meissner<br />

Herausgeberin: Beatrix Bierschenck<br />

Redaktionsdirektorin: Dr. Angelika Schaller<br />

Chefredaktion: Robert Baumann (verantwortlich),<br />

Tel.: (0 89) 31 89 05-20, E-Mail: robert.baumann@vnmonline.de<br />

Redaktion: Dorothea Kammerer,<br />

Alexandra Höß (Hamburg), E-Mail: alexandra.hoess@vnmonline.de,<br />

E-Mail: <strong>rhw</strong>.redaktion@vnmonline.de, Internet: www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Susanne Ahrndt, Claudia Dirschauer, Martina Feulner, Prof. Elke Huth, Dr. Renate<br />

Kappel, M. Christine Klöber, Sascha Kühnau, Prof. Dr. Ingrid-Ute Leonhäuser, Elke<br />

Merz-Schluck, Prof. Dr. Horst Pichert, Prof. Dr. Irmintraut Richarz, Prof. Dr. Margarete<br />

Sobotka, Prof. Dr. Margot Steinel, Annette Thamm<br />

Layout: Joachim Ullmer<br />

Anzeigen:<br />

Verlags-/Anzeigenleitung:<br />

Elke Zimmermann, E-Mail: elke.zimmermann@vnmonline.de<br />

Tel.: (0 89) 31 89 05-76, Fax (0 89) 31 89 05-38<br />

Mediaberatung:<br />

Sigrun Kühnel, E-Mail: sigrun.kuehnel@vnm-service.de,<br />

Tel.: (0 89) 31 89 05-75<br />

Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 32 a vom 1. Oktober 2011<br />

Marketing-/Vertriebsleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />

ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICE:<br />

Telefon (0 89)8 58 53-540, Telefax (0 89)8 58 53-62-440,<br />

E-Mail: neuermerkur@intime-media-services.de,<br />

InTime Media Services GmbH, Postfach 13 63, 82034 Deisenhofen<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> erscheint monatlich.<br />

Jahresabonnement 92,00 Euro/184,00 SFr.<br />

Für Referendare, Studenten, Schüler und Azubis gegen Einsendung<br />

einer entsprechenden Bescheinigung 46,00 Euro/92,00 SFr.<br />

Einzelheft 9,50 Euro/19,00 SFr.<br />

Die Euro-Preise beinhalten die Versandkosten für Deutschland und Österreich,<br />

die SFr-Preise die Versandkosten für die Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland<br />

werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />

Die Abo dauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres<br />

Jahr, wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird.<br />

Rabatte für Sammelabonnements auf Anfrage.<br />

SCHULEN, KLASSEN, LEHRER:<br />

Telefon (0 89)8 58 53-540, Telefax (0 81 45) 999795, E-Mail: schule@vnmonline.de<br />

BUCHBESTELLSERVICE:<br />

InTime Media Services GmbH, Postfach 13 63, 82034 Deisenhofen,<br />

Telefon: (0 89)8 58 53-8 33,<br />

Telefax: (0 89)8 58 53-6-28 33, E-Mail: neuermerkur@intime-media-services.de<br />

Internet-Service: Markus Duffhaus, E-Mail: markus.duffhaus@vnmonline.de<br />

Beratung Social Media & Video: Christiane Manow-LeRuyet,<br />

Uwe Kremmin (Magical Media GmbH)<br />

Verlag Neuer Merkur GmbH<br />

Postfach 60 06 62, D-81206 München, Paul-Gerhardt-Allee 46, D-81245 München,<br />

Telefon (0 89) 318905-0, Telefax 318905-38, Telefax Redaktion (0 89) 318905-53<br />

(Zugleich Anschrift aller Verantwort lichen)<br />

Druck: Weber Offset GmbH, Ehrenbreitsteiner Str. 42, 80993 München<br />

ISSN 1866-4504<br />

Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird keine Haftung über nommen.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen das Recht der Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen<br />

Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien<br />

und Mikrokopien an den Verlag über. Der Autor räumt dem Verlag räumlich und mengenmäßig<br />

unbeschränkt für die Dauer von zwei Jahren ferner folgende ausschließliche<br />

Nutzungsrechte am Beitrag ein: das Recht zur maschinenlesbaren Erfassung und elektronischen<br />

Speicherung auf einem Datenträger und in einer eigenen oder fremden<br />

Online-Datenbank, zum Download in einem eigenen oder fremden Rechner, zur<br />

Wiedergabe am Bildschirm sowie zur Bereithaltung in einer eigenen oder fremden<br />

Offline-Datenbank zur Nutzung an Dritte. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenze ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig.<br />

Namentlich gezeichnete Bei träge geben die persönliche Meinung des Verfassers<br />

wieder. Sie muss nicht in jedem Fall mit der Meinung der Redaktion über einstimmen.<br />

Alle in dieser Veröffent lichung enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von den<br />

Autoren nach bestem Wissen erstellt und von ihnen und dem Verlag mit größtmöglicher<br />

Sorgfalt über prüft. Gleichwohl sind inhaltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen.<br />

Daher erfolgen alle Angaben ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des<br />

Verlages oder der Autoren. Sie garantieren oder haften nicht für etwaige inhaltliche<br />

Unrichtigkeiten (Produkthaftungsausschluss).<br />

© Copyright by Verlag Neuer Merkur GmbH<br />

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HypoVereinsbank München 207 888, (BLZ 700 202 70)<br />

Postbank München 389 80-806, (BLZ 700 100 80)<br />

Stadtsparkasse München 42 173 823 (BLZ 701 500 00)<br />

Schweiz: Postscheckamt Basel 40-13511-6<br />

Verlagskonto für Abonnementgebühren:<br />

HypoVereinsbank München 27 38 775, (BLZ 700 202 70)<br />

Gerichtsstand: München<br />

Zum ersten Mal fand der Landesleistungswettbewerb für Auszubildende<br />

in der Hauswirtschaft in Hamburg statt. „Kreativ mit<br />

Körnern und Getreide – Hauswirtschaft beachtet klimafreundliche<br />

Ernährung im Dienste der Nachhaltigkeit“ hieß das<br />

hochaktuelle Thema des Wettbewerbs, der vom Berufsverband der<br />

Meisterinnen und Meister der Hauswirtschaft Schleswig-Holstein<br />

und Hamburg e.V. veranstaltet wurde. 14 junge Frauen und drei junge<br />

Männer stellten sich an der Beruflichen Schule Uferstraße in<br />

Hamburg dem Leistungsvergleich. Die Aufgabenstellung war anspruchsvoll:<br />

neben theoretischen Aufgaben musste eine zehnminütige<br />

Präsentation vor einer unbekannten Jury gehalten werden.<br />

Thema: Geben Sie den Köchen von Kochsendungen im Fernsehen<br />

Anregungen und Tipps, damit die Sendungen zukünftig Klimabewusstsein<br />

beachten. Im Bereich Nahrungszubereitung galt es für ein<br />

Buffet zwei Komponenten laut dem Wettbewerbsmotto „Kreativ<br />

mit Körnern und Getreide“ herzustellen. Als Siegerin setzte sich<br />

Sarah-Sophie Küttner vom Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerk<br />

in Husum durch. Auf den zweiten Platz kam Jana Woolnough und<br />

auf den dritten Platz Lina Lange. Beide besuchen die Berufliche<br />

Schule Uferstraße. Die beiden Erstplatzierten sind eingeladen, Mitte<br />

März 2012 am Bundesleistungswettbewerb in Koblenz teilzunehmen.<br />

t ah<br />

Foto oben: Siegerin Sarah-Sophie Küttner wird beglückwünscht<br />

von Inga Bohnekamp, Landesvorsitzende des Meisterinnenverbandes<br />

Schleswig-Holstein und Hamburg sowie Margarete Albrecht,<br />

Leiterin des Arbeitskreises Landesleistungswettbewerb<br />

(rechts)<br />

Foto unten: Gruppenbild mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011 33


Report<br />

<strong>Event</strong>s im<br />

In Geitau, fast im hintersten Winkel von Oberbayern, steht ein<br />

historischer Bauernhof, in dem Frank Hasenöhrl zusammen mit<br />

seiner Frau Bärbl, die das Hauswirtschafts-Know-how mitbringt,<br />

Firmen-<strong>Event</strong>s organisiert und Feste ausrichtet.<br />

Satte grüne Wiesen, grasende Kühe<br />

mit Glocken und über diesem Panorama<br />

thront der Berggipfel des 1838<br />

Meter hohen Wendelsteins: Vier Jahre lang<br />

haben der 45-jährige Unternehmer Frank<br />

Hasenöhrl und seine Frau Bärbl im Raum<br />

Miesbach, Spitzingsee und Bayrischzell<br />

nach solch einem Ort für ihren Plan gesucht<br />

und 1999 einen historischen Bauernhof in<br />

Geitau bei Bayrischzell gefunden. Die lange<br />

Suche hat sich gelohnt. In dem fast 500<br />

Jahre alten Kleinod mit Platz für bis zu 700<br />

Personen sollten nach Vorstellungen der<br />

Hasenöhrls nun <strong>Event</strong>s stattfinden, nachdem<br />

die Agentur bereits seit Jahren erfolgreich<br />

viele Arten von Aktivitäten angeboten<br />

hat, jedoch ohne festen Standort für<br />

Feiern (siehe Kasten Seite 36).<br />

Die dreifache Mutter hat zusammen mit<br />

ihrem Mann Frank („Hoppl“) und Handwerkern<br />

zwei Jahre lang behutsam den Hof<br />

restaurieren lassen. 2001 wurde zunächst<br />

der Stadl in Angriff genommen, heute ein<br />

Veranstaltungsort für bis zu 350 Gäste. Es<br />

folgten die sieben Bauernstuben inklusive<br />

einer Show-Küche mit Kamin. 2010 wurde<br />

dann auch der ehemalige Kuhstall für Feste<br />

mit bis zu 80 Personen eröffnet. Selbst<br />

auf den Toiletten im Erdgeschoss wurde an<br />

Details gedacht, beispielsweise an echtes<br />

Kerzenlicht, originalgetreue Holztüren ohne<br />

Türklinke oder eine Kollektion von alten<br />

Dampfbügeleisen, die auf der Fensterbank<br />

zwischen Blumenschmuck stehen. Der ehemalige<br />

Goaßnstall (hochdeutsch: Ziegenstall)<br />

dient heute als Raum für Sektempfänge<br />

und bildet den Übergang von den<br />

Stuben zum großen Kuhstall, in dem<br />

abends ein Kamin lodert.<br />

Erfahrung als Hauswirtschaftslehrerin<br />

Bärbl Hasenöhrl unterrichtete als Lehrerin<br />

fünf Jahre das Fach Hauswirtschaft.<br />

Für sie ist der Hof auch eine Chance zur<br />

Wissensvermittlung in Sachen gesunder<br />

Ernährung.<br />

Bärbl Hasenöhrl ist wichtiger Teil des<br />

Gastro-Teams und hat an der LMU München<br />

Lehramt Hauptschule studiert. Als<br />

Schwerpunktfach hat sie damals Hauswirtschaft<br />

gewählt, wozu sie wiederum an<br />

der TU München Weihenstephan das Vordiplom<br />

Ökotrophologie zu schreiben hatte.<br />

Nach Abschluss des ersten Staatsexamens<br />

arbeitete sie fünf Jahre lang als<br />

Hauptschullehrerin in Wasserburg mit dem<br />

Hauptunterrichtsfach Hauswirtschaft. Während<br />

dieser Zeit absolvierte sie auch ihr<br />

zweites Staatsexamen.<br />

Dieses hauswirtschaftliche Know-how<br />

kann sie jetzt gut gebrauchen, auch wenn<br />

die junge Unternehmerin zu Beginn noch<br />

einiges an Erfahrung sammeln musste: „Ich<br />

Fotos: Franz Kimmel (12), Hasenöhrl (2)<br />

Im erst 2010 eröffneten ehemaligen Kuhstall<br />

können bis zu 80 Gäste feiern<br />

34 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011


Report<br />

500 Jahre alten Bauernhof<br />

erinnere mich noch an die erste Hochzeit,<br />

die wir voller Vorfreude ausrichteten – wir<br />

hatten einen wunderschönen, geölten Eichenboden,<br />

doch auf diesem wurden von<br />

den Gästen rote Rosenblätter gestreut und<br />

dann darauf stundenlang getanzt. Diese<br />

Flecken gingen nicht mehr raus, der ganze<br />

Boden musste neu abgeschliffen werden,<br />

da war ich echt den Tränen nahe ...“<br />

Der Nagel bleibt in der Wand<br />

Der Denkmal- und Brandschutz spielt<br />

bei einem Bauernhof aus dem Jahre 1516<br />

eine große Rolle. So dürfen beispielsweise<br />

keine offenen Flammen im Stadl angezündet<br />

werden. Die rußgeschwärzten Spuren<br />

der Kerzen und des Kamins an den getünchten<br />

Wänden im Untergeschoss hingegen<br />

belässt Bärbl Hasenöhrl so, wie sie<br />

sind: „Ich finde, diese Hinterlassenschaften<br />

gehören zu einem Bauernhof in diesem<br />

Alter dazu.“ Auch wenn sich ein alter Nagel<br />

noch in der Wand befindet, bleibt er<br />

dort stecken.<br />

Viele Gedanken hat sich die Hauswirtschaftslehrerin<br />

allein schon um die Sonnenschirme<br />

auf der Wiese mit Blick zum<br />

Wendelstein gemacht. „Es war gar nicht so<br />

leicht, feste Schirmständer zu finden, die<br />

nicht aus Kunststoff bestehen oder mit einem<br />

Fundament in der Wiese verankert<br />

werden müssen. Am Ende haben wir uns<br />

für echte Steinbrocken entschieden, in den<br />

wir dann Löcher für die Schirme gefräst haben<br />

– so behält alles seine natürliche Anmutung.“<br />

Da der Hasenöhrl-Hof eine reine <strong>Event</strong>-<br />

Location und kein klassischer Gasthof ist,<br />

können die Gäste bei Festen alles einzeln<br />

buchen: von der Raumauswahl bis hin zur<br />

Serviettenart, Blumenschmuck, Sitzkissen,<br />

Außenfackeln oder Kerzen. Zwei Räume für<br />

Kinder (sogar mit einem Ausruh-Bett für<br />

alle Fälle) im Obergeschoss und im Erdgeschoss<br />

mit Malutensilien sollen dafür sorgen,<br />

dass auch die kleinen Gäste sich wohlfühlen.<br />

Draußen Kupferkessel,<br />

drinnen Heißluftdämpfer<br />

Natürlich kann auch bei noch so großer<br />

Liebe zum traditionellen Kochen auf<br />

neue Technik nicht verzichtet werden, spätestens<br />

wenn es um Personenzahlen, die<br />

bei Hochzeiten oder Familienfeiern üblich<br />

sind, geht. In der ursprünglichen Bauernhof-Show-Küche<br />

mit Sitzecke blitzen die<br />

Kupferkessel, es warten die Holzscheite<br />

darauf, knisternd verfeuert zu werden.<br />

Doch die Produktionsküche im Erdgeschoss<br />

ist mit den neuesten Heißluftdämpfern,<br />

Hold-o-maten inklusive Kerntemperatursteuerung<br />

und anderen modernen<br />

Küchenhilfen ausgestattet. Die Zielrichtung<br />

dabei ist eine frische, vitamin- und<br />

nährstoffschonende Zubereitung von Gerichten.<br />

Ein Beispiel hierfür ist die Minestrone,<br />

gekocht ganz ohne Convenience-Produkte.<br />

Hierzu werden Lauchzwiebeln karamellisiert,<br />

diese mit Sherry und rosa Pfeffer<br />

abgeschmeckt und das Gemüse dann<br />

erst am Ende hinzugefügt, damit alles bissfest<br />

bleibt.<br />

Neues Getränkekonzept<br />

mit Tonkrügen<br />

Mitte 2011 wurde das Getränkekonzept<br />

umgestellt, nicht zuletzt, um noch stärker<br />

wegzukommen von vorgefertigten Lebensmitteln.<br />

Es gibt jetzt beispielsweise keine<br />

Apfelschorle aus der Schraubflasche mehr,<br />

die erst viele Kilometer per LKW transportiert<br />

werden muss. Die zum Teil selbstgekelterten<br />

Säfte aus der Umgebung werden<br />

Die Pfefferminze für den Cocktail Hugo’s<br />

wird selbst im Hochbeet angepflanzt<br />

In der alten Küche mit Holzofen und Kupferkesseln<br />

finden heute Koch-<strong>Event</strong>s statt<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011 35


Report<br />

Mountainbike-Meeting<br />

oder Airbording?<br />

Innovativ: Die Sonnenschirme stehen in ausgefrästen Natursteinen<br />

nun direkt in Tonkrügen ausgeschenkt, sei<br />

es in den Geschmacksrichtungen Apfel oder<br />

Holunder. Cola und Spezi gibt es im Hasenöhrl<br />

nur auf ausdrücklichen Wunsch. Bierflaschen<br />

ruhen bei <strong>Event</strong>s in den mit kühlem<br />

Wasser gefüllten, gewaltigen Steintrögen,<br />

aus denen vor vielen Jahrzehnten noch<br />

die Tiere getränkt wurden. Die Gäste bedienen<br />

sich dann direkt selbst aus dem<br />

Trog. Frische Kräuter wie die Pfefferminze<br />

für das derzeitige In-Getränk „Hugo“ (Prosecco,<br />

Soda, Holundersirup, Minze) werden<br />

in einem Hochbeet auf der insgesamt fast<br />

1.000 Quadratmeter großen Wiese vor dem<br />

Hof selbst gezogen.<br />

„Bei mir dürfen die Gäste<br />

auch abwaschen“<br />

Bärbl Hasenöhrl liegen als früherer<br />

Hauswirtschaftslehrerin besonders die<br />

Kochkurse am Herzen, die von einem Gastkoch<br />

durchgeführt werden. In der Regel<br />

handelt es sich um kleine Gruppen, die ein<br />

Fünf-Gänge-Menü zubereiten. Für den Ofen<br />

wird Holz gehackt, es wird geschnibbelt,<br />

gewürzt und abgeschmeckt, philosophiert<br />

Das Service- und Küchen-Team bei<br />

einer Veranstaltung im Hasenöhrl<br />

und ausprobiert, anschließend werden die<br />

Tische dekoriert. In der alten Bauernhof-<br />

Küche sieht es dann aus wie in einem<br />

tschechischen Märchenfilm. „Mir geht es<br />

auch darum, wieder das Wissen um die Zubereitung<br />

zu vermitteln. Und dazu gehört<br />

am Ende auch das Abwaschen – zumindest<br />

wenn die Gäste einverstanden sind“, so<br />

Bärbl Hasenöhrl. Und das sei öfter der Fall,<br />

als man glaubt.<br />

Suppen werden im Hasenöhrl grundsätzlich<br />

von den Servicekräften direkt aus<br />

kleinen Kupferkesseln an den Tischen serviert.<br />

Das sieht nicht nur schöner aus, sondern<br />

hat auch einen handfesten Grund:<br />

„Wenn sie einmal erlebt haben, wie der Inhalt<br />

eines Tellers Tomatensuppe aus der<br />

Hand eines Gastes aus Versehen auf dem<br />

weißen Kleid der Braut gelandet ist, dann<br />

wissen sie, dass es besser ist, wenn am<br />

Tisch geschöpft wird“, sagt die 43-Jährige<br />

mit ihrer inzwischen zehnjährigen Erfahrung<br />

rund ums Catering.<br />

Indisch bis rockig: Hochzeiten<br />

so individuell wie möglich<br />

Direkt neben dem Hof befindet sich<br />

ein großer Klettergarten, und hier<br />

spürt der Besucher, dass die zweite<br />

Leidenschaft der Unternehmer-Familie<br />

Outdoor-Aktivitäten sind. Denn<br />

schon zehn Jahre bevor es den Hof<br />

gab, hat das Hasenöhrl-Team vom Firmensitz<br />

in Thalham aus vor allem Firmenevents,<br />

verbunden mit Outdoor-<br />

Aktivitäten, angeboten. Und das heißt<br />

nicht (nur) Wandern oder Klettern,<br />

sondern dazu gehören auch ungewöhnliche<br />

Dinge wie Floßbau, GPS-<br />

Schnitzeljagd, Elektrobootrallye, Air -<br />

bording (Schneerutschen mit einem<br />

aufblasbaren Schlitten), Mountainbike-Meetings<br />

sowie ein Pferde- oder<br />

gar Hundeschlitten-Workshop.<br />

Infoadresse: www.hasenoehrl.de<br />

Insgesamt arbeiten für das Unternehmen<br />

Hasenöhrl 18 festangestellte Mitarbeiter,<br />

darunter in der Küche eine Hauswirtschaftsmeisterin<br />

und eine Diätassistentin.<br />

Mit dabei ist auch Marion Glocksberger,<br />

die als Hochzeitsplanerin ausschließlich<br />

für die jährlich rund 45 Hochzeiten<br />

im Hasenöhrl-Hof zuständig ist. Sie<br />

ist überrascht, dass Hochzeiten in letzter<br />

Zeit immer früher geplant werden, weit<br />

über ein Jahr vorher sei inzwischen üblich,<br />

viele beliebte Sommertermine für 2012<br />

sind schon ausgebucht.<br />

Egal ob Rockerhochzeit, zu der alle<br />

Gäste mit ihren eigenen Kleinbussen anreisen<br />

oder auch eine indisch-bayerische<br />

Hochzeit mit entsprechend exotisch-bodenständigem<br />

Büffet – da alle Bausteine<br />

des Abends einzeln gebucht werden können,<br />

gibt es viel mehr Möglichkeiten als bei<br />

den üblichen „Standardpaketen“, die von<br />

vielen Hotels für Hochzeiten zum Pauschalpreis<br />

angeboten werden.<br />

Um der hohen Individualität Rechnung<br />

zu tragen, die eine Hochzeitsfeier naturgemäß<br />

beinhaltet, wurde im Juni 2011 gar<br />

ein eigenes Hochzeitsteam unter dem Motto<br />

„Feste (&) Feiern“ geschaffen. „Die Leitung<br />

für diese ‚Hochzeits-Task-Force’ übertragen<br />

zu bekommen, stellt für mich den<br />

absoluten Traumberuf dar. Wir versuchen<br />

zu erreichen, dass das Brautpaar Gast auf<br />

der eigenen Hochzeit ist“, sagt Betriebswirtin<br />

(FH) Tina Jerkan, die seit diesem<br />

Sommer alle Privatfeiern zusammen mit ihrer<br />

Kollegin Petra Jüttner direkt vor Ort betreut.<br />

Da sich die Beamten in den Standesämtern<br />

der Umgebung Schliersee und Bayrischzell<br />

bei den Trauterminen – auch am<br />

Samstag – oftmals zeitlich flexibler zeigen<br />

als in Großstädten, feiern auch immer mehr<br />

Gäste aus München im Hasenöhrl. Das<br />

freut nicht nur die angrenzenden Hoteliers<br />

(im Hasenöhrl kann nicht übernachtet werden),<br />

sondern spült auch Steuern in der<br />

Gemeindekasse. Andere Gemeinden, wie<br />

beispielsweise Tegernsee, haben schon<br />

den Hochzeitstourismus für sich entdeckt<br />

und forcieren das Ganze mit entsprechendem<br />

Internetauftritt. Soweit ist es in der<br />

rund 1.600 Einwohner zählenden Gemeinde<br />

Bayrischzell mit derzeit 50 bis 60 Hochzeiten<br />

pro Jahr noch nicht. Aber das kann ja<br />

noch werden.<br />

t<br />

Robert Baumann<br />

36 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011


Report<br />

Für Menschen –<br />

mit Menschen<br />

Damit die Öffentlichkeit mehr Zugang zu diesem Beruf bekommt<br />

und das Zukunftspotenzial der Hauswirtschaft entdeckt, wurde<br />

in Aurich (Ostfriesland) mit einer Fachtagung zum Dienstleistungsberuf<br />

Hauswirtschaft ein breites Publikum angesprochen.<br />

Unter der Regie von Heinke Blankenforth<br />

(Landwirtschaftskammer Niedersachsen),<br />

Ursula Dirksen (Europahaus),<br />

Hermanda Harms (LandFrauenverband<br />

Weser-Ems e.V.) sowie Motje Bünting<br />

(KVHS Aurich) und Helga Imken (Gemeinnützige<br />

Gesellschaft für paritätische<br />

Sozialarbeit) wurden Verbände und Organisationen<br />

sowie die Agenturen für Arbeit<br />

aus der Region eingeladen. Aber auch Fachpublikum<br />

und Lehrkräfte an Berufsbildenden<br />

Schulen nahmen rege Anteil an dieser<br />

Veranstaltung.<br />

Erfreut begrüßte Hermanda Harms bei<br />

Tagungsbeginn rund 90 Gäste. Sie wies darauf<br />

hin, dass schon jetzt ein Fachkräftemangel<br />

bei personenbezogenen Dienstleistungen<br />

zu erkennen ist und sich diese<br />

Situation zukünftig weiter verschärfen wird.<br />

Dr. Andrea Wälzholz vom Niedersächsischen<br />

Landwirtschaftsministerium verwies in ihrem<br />

Grußwort auf die hohe Kompetenz der<br />

hauswirtschaftlichen Ausbildung. „Dafür<br />

braucht es die besten Köpfe und tüchtige<br />

Hände. Die regionale Initiative dieser Veranstaltung<br />

sollte Vorbildcharakter erlangen!“<br />

Hauswirtschaft fällt auf,<br />

wenn sie ausfällt<br />

M. Christine Klöber von der Unternehmensberatung<br />

KlöberKassel eröffnete ihren<br />

Vortrag mit klaren Fakten zur aktuellen Situation.<br />

Während wir über Fachkräftemangel<br />

bei Ingenieuren sprechen, verlieren wir<br />

die schwindende Kompetenz im häuslichen<br />

Umfeld aus dem Auge. Niemand wundert<br />

sich, wenn aufwendiges Kücheninventar mit<br />

teuren Labels gekauft wird, aber eigentlich<br />

keiner mehr kochen kann.<br />

Während die Technisierung der Welt<br />

fortschreitet, ergeben sich Lücken in der Versorgung<br />

im Alltag. Dabei werden hauswirtschaftliche<br />

Leistungen unterbewertet. Die<br />

von Christine Klöber vorgestellte Kampagne<br />

der Südtiroler Hauswirtschaftsschulen<br />

„Hauswirtschaft fällt heute aus“ stieß auf<br />

große Zustimmung im Publikum. Hauswirtschaft<br />

befasst sich mit den Grundbedürfnissen<br />

der Menschen und diese werden als<br />

selbstverständliche Leistung angesehen.<br />

Aber wer erbringt denn diese Leistungen,<br />

wenn in der Hauswirtschaft nicht ausgebildet<br />

wird?<br />

Gute Fachkräfte in der<br />

Hauswirtschaft sind rar<br />

Schon heute sind laut M. Christine Klöber<br />

gute Fachkräfte in der Hauswirtschaft<br />

rar. Waren es 2009 noch 4.644 Ausbildungsverträge,<br />

ist die Zahl der Auszubildenden<br />

im Jahr 2010 auf 3.582 zurückgegangen.<br />

Ob Imagewandel oder eine gezielte<br />

Platzierung des hohen fachlichen Niveaus<br />

der Fachkräfte bei entsprechenden Gremien:<br />

Aktivität ist jetzt gefragt!<br />

Sabine Rose Mück (Hygiene Consult<br />

Mück, Cuxhaven) befasste sich in ihrem Vortrag<br />

mit dem Zukunftspotenzial der fachlichen<br />

Ausbildung. Haushaltsnahe Dienstleistungen<br />

sind inzwischen auch Bestandteil<br />

vieler ambulanter Versorgungsanbieter.<br />

Neben der pflegerischen Sorge ermöglicht<br />

das richtige Maß an hauswirtschaftlicher<br />

Dienstleistung ein längeres Verbleiben im<br />

gewohnten Umfeld. Auch in neuen Wohnformen<br />

für ältere Menschen mit Demenz ist<br />

kompetentes Fachwissen und eine stärkere<br />

Verknüpfung in den Bereichen Pflege, gesundheitliche<br />

Versorgung und Hauswirtschaft<br />

erforderlich.<br />

„Das multifunktionale Berufsfeld dieser<br />

modern ausgebildeten hauswirtschaftlichen<br />

Fachkräfte eröffnet Möglichkeiten, Hygienekonzepte<br />

zielführend umzusetzen“ sagte<br />

Sabine Rose Mück.<br />

Professionelle Wirtschaftsführung<br />

ist gefragt<br />

Mit einem unterhaltsamen „Zeitsprung“<br />

stellte ein Team von Schüler/-innen der<br />

Zweijährigen Fachschulen in Oldenburg und<br />

Celle die Vision einer Fachtagung in 30 Jahren<br />

vor: Einer Zeit, in der Hauswirtschaft einen<br />

ungeahnten enormen Zuspruch und<br />

Aufmerksamkeit erfährt.<br />

Den Nachmittag eröffnete Burkhard<br />

Diercks von der Albrecht-Thear-Schule in<br />

Celle. Mit einem Schülerteam stellte er die<br />

Ausbildung zum/zur hauswirtschaftlichen<br />

Betriebsleiter/in vor. Neben den klassischen<br />

Ausbildungsinhalten werden die Schüler<br />

durch ein selbstständig durchzuführendes<br />

Marketing-Projekt fit für die Anforderungen<br />

des Arbeitsmarktes gemacht. Professionelle,<br />

verantwortungsvolle Wirtschaftsführung<br />

wird so von den Schülern gefordert. Neben<br />

der Planung und Organisation bis hin zur<br />

Vermarktung ist alles in Schülerhand. „So<br />

sind unsere Schüler gut vorbereitet auf eine<br />

Führungsaufgabe in der modernen Dienstleistungsgesellschaft.“<br />

In ihrem Schlusswort dankte Hermanda<br />

Harms den Referenten für die Einblicke in<br />

das Berufsfeld Hauswirtschaft. „In der professionellen<br />

Hauswirtschaft wird auf Qualität<br />

gesetzt. Eine Veranstaltung wie diese<br />

ist ein toller Auftakt für eine entsprechende<br />

Imagearbeit!“<br />

t SRM/RED<br />

Von links nach rechts: Publikum, M. Christine Klöber, Sabine R. Mück, Schülerinnen der Albrecht Thear Schule, Celle, Stand des Berufsverbandes Hauswirtschaft<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011 37


Report<br />

Reinigung 2011:<br />

Nanosilber und Ökologie<br />

Auf der Messe Cleaning.<strong>Management</strong>.Services CMS 2011 im<br />

September in Berlin trafen sich viele Vertreter der Reinigungswelt.<br />

15.510 Fachbesucher aus 60 Ländern besuchten 354 Aussteller<br />

aus 19 Ländern. Auch unsere Autoren Sascha Kühnau<br />

und Peter Strauch waren auf der Suche nach Neuigkeiten. In<br />

diesem Artikel geht es um Reinigungschemie und Tücher sowie<br />

das begleitende Fachprogramm.<br />

Die Firma Meiko aus Konradsreuth<br />

stellte mit MediWish ein Tuch mit eingewirkten<br />

Silberionen vor. Dadurch<br />

wird selbst bei vergessenem Lappenwechsel<br />

eine Geruchsbildung sicher verhindert.<br />

Das ist ein deutliches Zeichen für das verminderte<br />

Keimwachstum. Durch das Angebot<br />

in mehreren Farben ist der Einsatz im<br />

klassischen Farbtrennungssystem möglich.<br />

Die dauerhafte antibakterielle Ausrüstung<br />

der Faser wurde vom Institut Hohenstein<br />

selbst nach 50 Waschgängen bestätigt.<br />

Auch andere Hersteller wie Seitz oder Vileda<br />

Professional präsentierten ihre bereits<br />

etablierten Systeme mit Silberionen.<br />

Tuch mit zwei Seiten<br />

Mit Fix Shine präsentiert Meiko ein<br />

Tuch mit zwei Seiten für Glanz und Sauberkeit.<br />

Die weiße Seite ist durch eine patentierte<br />

Spezialbeschichtung zur leicht<br />

abrasiven Entfernung von hartnäckigen<br />

Verschmutzungen im Küchen- und Badbereich<br />

geeignet. Die zweite Seite wischt<br />

streifenfrei nach. Besonders bei Stoßspuren,<br />

Gummiabrieb oder Schuhcreme kann<br />

Fix Shine eine schnelle Lösung bieten.<br />

Ecolab präsentierte sein Wischsystem<br />

Rasant 360. Dieses ist konzipiert für punktuelle<br />

Schmutzbeseitigungen, die im täglichen<br />

Gastronomiegeschäft oder auch in<br />

Wohnbereichen ständig notwendig sind. In<br />

Hotelbetrieben ist es geeignet für das<br />

schnelle Entfernen von Laufspuren bei<br />

feuchtem Wetter im Eingangsbereich oder<br />

zum Aufwischen von verschütteten Flüssigkeiten<br />

im Restaurant. Die Pflegekraft im<br />

Heim kann außerhalb der Reinigungszeit<br />

zum Komplett-System greifen und die Verunreinigung<br />

schnell entfernen. Das System<br />

Fotos: Peter Strauch (2); EU-Kommission (1), CMS Berlin (2)<br />

38 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011


Report<br />

ist eine Kombination aus der gebrauchsfertigen<br />

Reinigungslösung im Dosierstiel<br />

und dem passenden rasanTEC Wischbezug.<br />

Mit dem Ecolab Flüssigsystem für die<br />

Aufbereitung von Reinigungstextilien kann<br />

zwischen verschiedenen Verfahren gewählt<br />

werden. Eine weitere Messeneuheit war<br />

Ecobrite Mop plus, ein Waschpulver, das<br />

speziell auf die Wäsche von Reinigungstextilien<br />

ausgelegt ist.<br />

Im Trend: Frei von Parfüm<br />

und Farbstoffen<br />

Die Firma Johannes Kiehl KG bietet eine<br />

Reihe von Reinigungsprodukten, die sowohl<br />

parfüm- als auch farbstofffrei sind.<br />

Das Besondere an diesen Produkten ist,<br />

dass sie mit dem Europäischen Umweltzeichen<br />

ausgezeichnet sind. Die Produktreihe<br />

heißt balance, zu ihr gehören der Sanitärreiniger<br />

Duocit-eco und der Unterhaltsreiniger<br />

Econa-Konzentrat. Zusätzlich<br />

gibt es Kiehl-Eco-Refresher, ein wasserbasiertes<br />

Parkett-Pflegeöl. Es enthält keine<br />

Schwermetalle und keine Lösungsmittel<br />

und ist mit dem Europäischen Umweltzertifikat<br />

ausgezeichnet. Die Umweltkriterien<br />

werden nach 200/544/EG erfüllt. Abgerundet<br />

wird das Programm mit der KC-Serie<br />

marina, ein komplettes Angebot für die<br />

Händereinigung, -desinfektion und -pflege.<br />

Dieses wurde gezielt allergenarm konzipiert,<br />

um der zunehmenden Anzahl von<br />

Hautreizungen bei Mitarbeiterinnen zu begegnen.<br />

Neuer Mischfaser-Mopp<br />

Das EU-Ecolabel der Europäischen Kommission<br />

findet auch in der Reinigungsbranche<br />

Beachtung<br />

Erwartungen und Trends im Markt wurden nicht nur auf der Messe selbst, sondern<br />

auch in speziellen Fachforen diskutiert, die teilweise wegen des großen Andrangs<br />

überfüllt waren<br />

Numop EcoGreen heißt ein neu entwickelter<br />

Moppbezug, dessen Fasern sich aus<br />

40 Prozent Mikrofaser, 40 Prozent Baumwolle/Polyester<br />

und 20 Prozent PP-Polyamid<br />

zusammensetzen. „Durch die sich dadurch<br />

ergebende Leichtläufigkeit ist der<br />

Numop EcoGreen auf allen Hartbodenbelägen<br />

wie Linoleum, PVC, Feinsteinzeugfliesen<br />

und Parkett sehr gut einsetzbar. Mit<br />

seinen äußeren Fasern ist selbst die<br />

schwierige Reinigung von Ecken und Kanten<br />

sehr gut möglich“, verspricht der Hersteller<br />

Numatic International.<br />

Das Produkt mit einem Gewicht von<br />

nur 95 Gramm kann mit den unterschiedlichsten<br />

Reinigungssystemen, wie Universal-<br />

und Flachpressen sowie dem Mopmatic-Boxensystem,<br />

eingesetzt werden.<br />

Der „Numop EcoGreen“ kann das Dreifache<br />

seines Eigengewichtes an Reinigungsflotte<br />

aufnehmen und leistet je nach<br />

Bodenbeschaffenheit eine optimale Flächenleistung.<br />

Aufgrund des geringen Eigengewichtes<br />

des Produktes, verbunden<br />

mit der hohen Flächenleistung, könnten<br />

die Ausgaben für chemische Reinigungsmittel,<br />

Waschkosten (Strom, Wasser,<br />

Waschmittel) sowie Personalaufwendungen<br />

erheblich reduziert werden.<br />

„Wir leben Hygiene“<br />

Dr. Schnell Chemie hat seinen neuen<br />

Slogan „Wir leben Hygiene“ mit Leben erfüllt.<br />

Grundlage bleiben die drei Produktsäulen<br />

Milizid, Floortop und Forol. Das Flaschendesign<br />

wurde vereinfacht und gleich<br />

mit den typischen Produktfarben versehen.<br />

Dadurch wird die Verwechslungsgefahr<br />

verringert. Milizid wurde weiter verbessert,<br />

indem der Schmutzblocker, der<br />

das Anhaften von Kalkablagerungen vermindert,<br />

integriert wurde. Auch sind die<br />

Produkte in Varianten ohne Zusatzstoffe<br />

(wie Parfüm) erhältlich und wurden vom<br />

Deutschen Allergiker- und Asthmabund<br />

ausgezeichnet.<br />

Die Firma ams Rozone GmbH hat das<br />

Sortiment des arctic bio.reiniger weiter<br />

verbreitert. Grundlage sind mikrobiologisch<br />

wirksame Reiniger, die nun kombiniert<br />

mit Reinigungsmittelwirkstoffen im<br />

Sanitär- und Unterhaltsbereich eingesetzt<br />

werden können. Konstant ist die sichere<br />

geruchszerlegende Wirkung selbst auf<br />

übel riechenden Polstermöbeln oder anderen<br />

Oberflächen.<br />

Nachhaltig reinigen?<br />

Patrick Hanhart vom Unternehmen Diversey<br />

beschäftigte sich in einem Fachforum<br />

mit der Möglichkeit, die Nachhaltigkeit<br />

in den Bereichen Effizienz, Qualität,<br />

Umwelt, Gesundheits- und Arbeitsschutz,<br />

soziale Verantwortung und Lebensmittelsicherheit<br />

bei Organisationen zu erkennen<br />

und umzusetzen. Als Grundlage für die<br />

Analyse diente das „Integrated Bottom<br />

Line Approach“ von Theo Ferguson. Diese<br />

Betrachtungsweise umfasste die finanziellen,<br />

umweltpolitischen und sozialen<br />

Aufwendungen und Nutzen. Mit dem<br />

„Mapping Sustainability“ (Methode zur Informationsstrukturierung<br />

der Nachhaltigkeit)<br />

wird der wirtschaftliche, soziale, ökologische<br />

und der Umgang mit natürlichen<br />

Ressourcen beschrieben:<br />

1 klar definierte Politik und/oder Ziele<br />

2 Willensausdruck zur Verbesserung<br />

und/oder Messung<br />

3 nicht klar definierte Politik oder Wille<br />

Bei der Analyse des Branchenvergleichs<br />

der fünf größten Gebäudereiniger<br />

Deutschlands wurde festgestellt, dass<br />

sämtliche Dienstleister ihre Firmenpolitik<br />

nur mit Kriterium 2 beschreiben. Andere<br />

Marktteilnehmer, zum Beispiel Ikea, sind<br />

wesentlich weiter. Sie beschreiben zu drei<br />

Viertel ihre Firmenpolitik mit Kriterium 1,<br />

ihre Politik oder Ziele sind klar definiert.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011 39


Report<br />

Umwelt-Kennzeichnung<br />

von Scheuersaugautomaten<br />

Ob mit Silberionen versetzt oder mit zwei nutzbaren Seiten – auch bei den Tüchern<br />

wurden Innovationen vorgestellt<br />

Blue Competence ist die Nachhaltigkeitsinitiative<br />

des VDMA, die sich<br />

erstmals das Ziel gesetzt hat, eine<br />

nachvollziehbare Kennzeichnung von<br />

Scheuersaugautomaten zu entwickeln<br />

unter Berücksichtigung der Ressourceneffizienz<br />

und der Bewertung<br />

im Verhältnis zum Reinigungsergebnis.<br />

Dies wäre ein Novum, da es bisher<br />

keine Vergleichbarkeit für diese<br />

Maschinen gibt. Zur ISSA 2012 im Mai<br />

in Amsterdam sollen spätestens die<br />

ersten Ergebnisse vorliegen. Anfang<br />

2012 werden wir die Leser über das<br />

Messverfahren und das entsprechende<br />

Label ausführlich in der <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />

informieren.<br />

Wirtschaftliches Arbeiten<br />

mit Reinigungsmaschinen<br />

Klaus Serfezi von der Hako-Werk-GmbH<br />

erklärte die Kriterien, auf die man beim<br />

Kauf einer Scheuersaugmaschine achten<br />

sollte, denn erst objektbezogene Gesamtkosten<br />

führen zur richtigen Reinigungsmaschine.<br />

Nicht nur die Anschaffungskosten<br />

müssten bei einem Vergleich berücksichtigt<br />

werden, sondern auch der Verbrauch<br />

an Reinigungschemie, die Servicekosten,<br />

die Wasser- und Energiekosten sowie<br />

die Personalkosten.<br />

Qualitätskriterien waren unter anderem<br />

die Langlebigkeit einer Maschine, hier<br />

kam auch die ständige Verfügbarkeit zum<br />

Tragen, das heißt, kaum bzw. wenig anfallende<br />

Reparaturen.<br />

Dass für eine Gesamtwirtschaftlichkeit<br />

weniger die Investitionssumme, sondern<br />

vorrangig die Auswahl der richtigen<br />

Reinigungsmaschine von entscheidender<br />

Bedeutung war, erläuterte Serfezi mit folgender<br />

Beispielrechnung.<br />

Bei einem Vergleich zwischen manueller<br />

und maschineller Reinigung wurden<br />

die Kosten verglichen, um eine Entscheidungshilfe<br />

zu erhalten, wann sich der Einsatz<br />

einer Scheuersaugmaschine lohnt.<br />

Grundlage für die Beurteilung der manuellen<br />

Reinigung war das zweistufige Nasswischen,<br />

mit einer Leistung von zirka 280<br />

qm/h. Bei der maschinellen Reinigung<br />

wurden zwei Maschinen mit unterschiedlichen<br />

Arbeitsbreiten, 41 und 51 cm, berücksichtigt.<br />

Hieraus ergab sich eine Leistung<br />

von 1.700 qm/h bzw. 2.050 qm/h,<br />

bei einer theoretischen Geschwindigkeit<br />

von 4 km/h. Als weitere Kriterien wurde<br />

bei Eingangsbereichen und Fluren eine geringe<br />

Überstellung angenommen, die<br />

theoretische Quadratmeterleistung pro<br />

Stunde reduzierte sich bei der maschinellen<br />

Reinigung um 30 Prozent. Für die<br />

Maschine mit einer Arbeitsbreite von 41<br />

cm ergab sich eine Leistung von 1.190<br />

qm/h, bei der mit der größeren Arbeitsbreite<br />

eine Leistung von 1.435 qm/h. Kalkulationsgrundlage<br />

für die Personalkosten<br />

war ein Stundensatz von 14,54 Euro.<br />

Ergebnis dieses Vergleiches: Bei der Reinigung<br />

von 500 qm an 104 Tagen im Jahr<br />

lohnte sich der Einsatz einer Scheuersaugmaschine<br />

mit einer Arbeitsbreite von<br />

41 cm.<br />

2025 wird es 6,5 Millionen weniger<br />

Arbeitskräfte geben<br />

Ein wichtiges Thema einer Podiumsdiskussion<br />

des BIV war die Personalentwicklung.<br />

Bereits 2025 wird es 6,5 Millionen<br />

weniger Arbeitskräfte geben. Diesem<br />

demographischen Wandel könnte durch<br />

familiengeführte Firmen besser begegnet<br />

Leser-Service: Vorträge zum Download<br />

werden, da sie flexibler auf die Anforderungen<br />

reagieren könnten, darüber waren<br />

sich alle Teilnehmer einig. Bereits heute<br />

sei es sehr schwierig, gutes Personal zu<br />

rekrutieren. Zusätzlich zu herkömmlichen<br />

Medien müssten neue Wege ausprobiert<br />

werden, zum Beispiel Radiospots und<br />

Briefkastenwurfsendungen. Außerdem<br />

müsste Social Media verstärkt eingesetzt<br />

werden, indem man die Sprache der Bewerber<br />

spricht. Die Zukunft der Branche<br />

werde nicht durch die Akquise von neuen<br />

Kunden, sondern durch die Akquirierung<br />

von neuen Mitarbeitern bestimmt bzw.<br />

entschieden, so lautete die Zukunftsprognose<br />

von Stephan Schwarz von der<br />

GRG Services Group. Alle Teilnehmer waren<br />

sich darin einig, die Vielfalt und die<br />

Aufstiegsmöglichkeiten in der Gebäudereinigung<br />

besser und offensiver vermarkten<br />

zu wollen. Auch das Potenzial von Mitarbeitern<br />

mit Migrationshintergrund müsse<br />

zukünftig stärker genutzt werden. t<br />

Peter Strauch/Sascha Kühnau<br />

Acht interessante Vorträge des Forums können von der Homepage www.<strong>rhw</strong><strong>management</strong>.de<br />

(Rubrik Service/Downloads) ab dem 25. Oktober 2011 kostenlos<br />

heruntergeladen werden. Die Themen sind:<br />

Download<br />

im Netz<br />

u Nachhaltigkeit aus Sicht der Gebäudereiniger<br />

u „Green Cleaning“ oder „Cleaning Green“?<br />

u Nachhaltigkeit in der maschinellen Reinigung<br />

u Sauberkeit sorgt für zufriedene Hotelgäste<br />

<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />

u Wirtschaftliches Reinigen mit Reinigungsmaschinen<br />

u Reinigen mit ionisiertem Wasser – Tatsache oder Dichtung?<br />

u Blue Competence for Green Cleaning<br />

u Notwendigkeit von Desinfektionsmaßnahmen<br />

Wir danken den Referenten und Peter Müller-Baum vom VDMA für die Genehmigung.<br />

40 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011


Service<br />

Ergänzung zum Expertenrat 10/2011<br />

Pflege von<br />

PU-Beschichtungen<br />

Leserbrief<br />

„Vom Flugzeug<br />

auf den Teller“<br />

Sehr erfreulich, dass sich auch Ihr Magazin (<strong>rhw</strong> 10/2011) diesem<br />

Thema – ebenso wie der vegetarischen Ernährung –<br />

angenommen hat. Eine wichtige Ergänzung, die leider nicht<br />

im Text zu finden war: Die Zahlen, die wir erhoben haben, beziehen<br />

sich auf die Lebensmittel, die im Untersuchungsjahr 2008<br />

direkt nach Deutschland (meist über den Flughafen Frankfurt am<br />

Main) eingeflogen wurden. Die 140 Tonnen pro Tag sind jedoch<br />

als Untergrenze zu sehen, da weitere für den deutschen Markt bestimmte<br />

Flugimporte in anderen europäischen Flughäfen (wie<br />

Amsterdam-Schipohl und Paris-Orly) landen und dann per Lkw<br />

nach Deutschland transportiert werden. Wie hoch diese indirekten<br />

Mengen sind, ist unbekannt, da darüber keine Statistiken geführt<br />

werden. Anzunehmen ist jedoch, dass noch ein Vielfaches<br />

der Direktimporte hinzu gerechnet werden muss.<br />

t<br />

Dr. Markus H. Keller<br />

Institut für alternative und nachhaltige Ernährung, Gießen<br />

Top Ten September 2011*<br />

Deutliche Schäden, die bei einer nachträglichen Polyurethan-<br />

Beschichtung nach drei Jahren aufgetreten sind<br />

Zur Ergänzung des Expertenrates in <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2011:<br />

Von nachträglichen PU-Beschichtungen ist aus meiner Sicht<br />

und Erfahrung abzuraten. Das Problem fängt bei der Vorbereitung<br />

zur Polyurethan-Beschichtung an. Der Boden muss geschliffen<br />

werden, was nichts anderes bedeutet, als dass der neue<br />

Boden zuerst einmal beschädigt werden muss. Wenn dann die<br />

Beschichtung nicht hält, was in der Praxis vorkommt, muss nach<br />

heutigem Kenntnisstand der Boden wieder angeschliffen werden,<br />

um anschließend erneut (!) mit einer PU-Beschichtung versehen<br />

zu werden. Die Kosten hierfür liegen bei weit über zehn Euro pro<br />

Quadratmeter zuzüglich des kompletten Nutzungsausfalls der<br />

Räume. Wie ein Boden nach drei Jahren aussieht, geht aus dem<br />

Foto hervor.<br />

Bei einer werkseitigen PU-Beschichtung ist die Qualität und<br />

Haltbarkeit wesentlich höher. Bei Belägen ohne werkseitige PU-<br />

Beschichtung können Sie (außer Kautschuk) klassisch beschichten<br />

und zwischen weichen und harten Beschichtungen mit den<br />

jeweiligen Vor- und Nachteilen wählen. Wichtig ist, dass sich die<br />

Beschichtung chemisch wieder lösen lässt. Die beste Wahl ist in<br />

der Pflege mit Wischpflegen und regelmäßigen Polieren (Verdichten)<br />

zu sehen. Das Polieren kostet zwar Zeit, ist jedoch im<br />

Verhältnis zu Grundreinigungen und Beschichtungen wesentlich<br />

günstiger und die Qualität bleibt dauerhaft auf hohem Niveau –<br />

und das nicht nur nach der Beschichtung. Das Pflegen oder<br />

Cleanern funktioniert auch auf beschichteten Böden, so dass die<br />

nächste Grundreinigung in weite Ferne gerückt werden kann. t<br />

Andreas Carl<br />

1. (2) Klöber/Mönnicke/Binnewies/Klöber,<br />

Erfolg ist messbar<br />

2. (5) Klöber/Klöber, Erfolg ist planbar<br />

3. (4) Reiner, Planen statt verplant werden<br />

4. (1) Graßmeier, Verpflegungskonzepte entwickeln<br />

5. (-) Fachausschuss (Hg.), <strong>Management</strong> d. hws<br />

Dienstleistungsbetriebs<br />

6. (-) Kühnau, Rechtsvorschriften im Fokus der hws. Praxis<br />

7. (-) Klöber/Klöber, Hygiene<strong>management</strong><br />

in der Hauswirtschaft Bd. 1<br />

8. (-) Diakonia (Hg.), Bewirtschaftung von<br />

Kindertagesstätten<br />

9. NEU Behrs, Modernes Küchen<strong>management</strong>,<br />

54. Ergänzung<br />

10. (-) Lutz, Fachbuch Gebäudereinigung<br />

* bestverkaufte Bücher der Hauswirtschaft unter www.fachbuchdirekt.de<br />

<strong>Vorschau</strong> auf die Dezember-Ausgabe 2011<br />

Premiere:<br />

Der <strong>rhw</strong> Service-Award 2012!<br />

Wir eröffnen einen Wettbewerb und sammeln<br />

Ideen zum Thema Service in sozialen<br />

Einrichtungen. Sie schreiben Service<br />

groß? Dann schreiben Sie uns! Alles weitere<br />

zum Award und zur Jury in der kommenden<br />

Ausgabe von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong>.<br />

Redaktionsschluss: 5. Dezember 2011<br />

Anzeigenschluss: 10. Dezember 2011<br />

<strong>rhw</strong><br />

Service<br />

Award<br />

2012<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011 41


Stellenangebote<br />

Für unser im Bau befindliches Seniorenzentrum „Haus im Sommerrain“ in Stuttgart<br />

– Bad Cannstatt, welches im März 2012 eröffnet wird, suchen wir zum baldmöglichen<br />

Termin<br />

eine Hauswirtschaftliche<br />

Betriebsleitung (m/w)<br />

in Voll- oder Teilzeit, gerne Berufsanfänger/in<br />

Sie sind aufgeschlossen gegenüber den Bewohnern, serviceorientiert, haben<br />

Freude am Beruf und wollen am Aufbau einer neuen Einrichtung mitwirken?<br />

Dann bieten wir Ihnen eine interessante Tätigkeit mit einer guten Einarbeitung,<br />

leistungsgerechte Bezahlung und ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis.<br />

Für Ihre telefonische Anfrage steht Ihnen unsere Hauswirtschaftsleiterin,<br />

Frau Mayer, Tel.: 07 11/89 96 – 5 20, Handy: 01 62/28 08 – 9 67, zur Verfügung.<br />

Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) ist<br />

eine nicht rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts im Geschäftsbereich<br />

des Staatsministeriums mit der Aufgabe, die politische Bildung in<br />

Baden-Württemberg auf überparteilicher Grundlage durch ein umfangreiches<br />

Veranstaltungs-, Medien- und Beratungsangebot zu fördern und<br />

zu vertiefen.<br />

In unserem landeseigenen Tagungszentrum Haus auf der Alb in Bad<br />

Urach werden insbesondere auch an Wochenenden Seminare und<br />

Tagungen durchgeführt. Das Haus verfügt über 60 Betten und einen<br />

Speisesaal für 80 Tagungsgäste. Zum 01.01.2012 suchen wir in Teilzeit<br />

(50 %) eine<br />

Stellvertretende Hauswirtschaftliche<br />

Betriebsleitung<br />

Bewerbungen bitte an:<br />

DRK-Kreisverband Stuttgart. e.V.<br />

Reitzensteinstraße 9<br />

70190 Stuttgart<br />

Fortbildung<br />

k mpass<br />

Präsenz- und<br />

Fernlernen<br />

Fernlehrgänge<br />

Qualitäts<strong>management</strong> in der Hauswirtschaft<br />

Hygienebeauftragte/r für die Hauswirtschaft<br />

in sozialen Einrichtungen<br />

Prüfungsorte: Wesel, Stuttgart, Leipzig, Hamburg<br />

Beginn: alle drei Monate<br />

Institut für Fortbildung im Ernährungs- und Gesundheitsbereich<br />

Ernährungsberater/in<br />

In Kooperation mit dem<br />

Informationen unter:<br />

Telefon. 0281 82829<br />

www.kompass-wesel.de<br />

in ca. 9 Wochen per Fernstudium<br />

Food Coach<br />

Mentale/r Schlankheitstrainer/in<br />

Wechseljahrberater/in Ernährungs- und Diätberater/in<br />

IFE Brinkhaus, Telefon 02235 /461201 www.ife-brinkhaus.de<br />

Zum Aufgabenbereich der stellvertretenden<br />

Hauswirtschaftlichen<br />

Betriebsleitung gehören insbesondere<br />

die Planung und Zubereitung<br />

der Speisen im Wechsel mit der<br />

Betriebsleiterin, Lagerhaltung und<br />

Lebensmittelbestellung, Umsetzung<br />

der Hygienevorschriften, Unterstützung<br />

der Betriebsleitung im<br />

Bereich der Reinigungswirtschaft<br />

und bei allen administrativen<br />

Aufgaben.<br />

Für diese Tätigkeit suchen wir<br />

eine/n staatlich geprüfte/n Betriebsleiter/in<br />

oder eine/n Hauswirtschaftsmeister/in,<br />

nach Möglichkeit<br />

mit einschlägiger Berufserfahrung<br />

und der Anerkennung für<br />

die fachliche Ausbildungseignung<br />

im Hauswirtschaftsbereich.<br />

Zur Verstärkung unseres Teams<br />

wünschen wir uns eine engagierte<br />

Person, die zu eigenständiger<br />

Arbeit bereit ist.<br />

Verantwortungsbewusstes Handeln<br />

und Zuverlässigkeit sollten für<br />

Sie selbstverständlich sein. Den<br />

souveränen Umgang mit PC-<br />

Programmen (MS Office) setzen<br />

wir voraus.<br />

Menschen mit Behinderung werden<br />

bei gleicher Eignung bevorzugt<br />

berücksichtigt. Aus haushaltsrechtlichen<br />

Gründen erfolgt<br />

die Anstellung zunächst befristet<br />

bis zum 30. September 2012.<br />

Interessierte Personen, die das<br />

Anforderungsprofil dieser Ausschreibung<br />

erfüllen, senden ihre<br />

Bewerbung bitte bis spätestens<br />

25. November 2011 an:<br />

Landeszentrale für politische<br />

Bildung Baden-Württemberg<br />

Frau Sabrina Gogel<br />

Stafflenbergstr. 38<br />

70184 Stuttgart<br />

Für weitere Auskünfte stehen<br />

unsere Personalreferentin, Frau<br />

Gogel (Tel. 0711.164099-13),<br />

sowie unsere Hauswirtschaftliche<br />

Betriebsleiterin, Frau Kalmutzke<br />

(Tel. 07125.152-106), gerne zur<br />

Verfügung.<br />

Service<br />

Unsere Einrichtung finden Sie im<br />

Internet unter www.lpb-bw.de<br />

Sie ziehen um?<br />

Stellengesuch<br />

© Fotolia/ioannis kounadeas<br />

Beachten Sie bitte, dass der Postnachsendeantrag<br />

NICHT für Zeitschriften<br />

und Zeitungen gilt.<br />

Bitte informieren Sie also bei Umzug<br />

direkt unseren Abo-Vertrieb, damit<br />

Sie Ihre Zeitschrift auch weiterhin zuverlässig<br />

und pünktlich erhalten:<br />

inTime Media Services GmbH,<br />

Postfach 13 63, 82034 Deisenhofen<br />

Staatl. gepr. Oecotrophologin mit Ausbildereignung,<br />

Staatl. gepr. Betriebswirtin für Hotellerie und Gastronomie<br />

mit langjähriger Berufserfahrung als Küchenleitung im Kranken haus<br />

und im Service- und Tagungs<strong>management</strong> sucht zum 01. 12. 2011<br />

oder später eine neue Herausforderung.<br />

Angebote unter Chiffre-Nr. 4023630 an<br />

Verlag Neuer Merkur GmbH, Postfach 60 06 62, 81206 München<br />

42 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 11·2011


hw bietet mehr!<br />

Persönlicher<br />

Expertenrat<br />

Büchergutschein<br />

auf<br />

Aborechnung<br />

Rabatte bei<br />

<strong>rhw</strong>-Seminaren<br />

Exkursion und<br />

Hafenrundfahrt<br />

in Hamburg<br />

Hintergrundbild © S - Fotolia<br />

Abonnement bequem bestellen unter www.<strong>rhw</strong>online.de<br />

oder telefonisch unter (0 89) 8 58 53 – 5 40


Ratgeber aus der Praxis für die Praxis<br />

Bc<br />

PuBlIcAtIOnS<br />

Sylvia Görnert-Stuckmann<br />

Wohnen im Alter – planen und organisieren<br />

Immer mehr Menschen wollen im Alter eigenverantwortlich<br />

leben und nehmen selbstbewusst die Planung für das Wohnen<br />

im Alter in die Hand. Doch die Orientierung zwischen der Fülle<br />

alternativer Wohn modelle ist nicht einfach. Was gibt es für<br />

Möglichkeiten? Was kostet es? Was ist im speziellen Einzelfall<br />

die beste Lösung? In diesem praktischen Rat geber sind mög -<br />

liche und funktionierende Wohn kon zepte anhand kon kreter<br />

Beispiele nachvollziehbar darge stellt.<br />

ISBN 978-3-941717-01-5 14,80 €<br />

Sylvia Görnert-Stuckmann<br />

Hilfen im Alter – kennen und nutzen<br />

Immer mehr Menschen wollen im Alter eigenverantwortlich<br />

leben, doch was tun, wenn es alleine nicht mehr geht? Dieser<br />

praktische Ratgeber gibt Betroffenen und Angehörigen einen<br />

Überblick über alle Mög lichkeiten heutiger Altenpflege. Angefangen<br />

von den verschie denen Pflegestu fen – wer bestimmt<br />

darüber, wo muss man welche Anträge stellen, wie wird die<br />

Finan z ierung sicher gestellt – bis zu technischen Fragen wie<br />

Haus notrufsysteme, Pflege mit tel und mobiler Mittagstisch<br />

gibt die sach kun dige Autorin einen umfas senden Überblick<br />

und viele nütz liche Hinweise.<br />

ISBN 978-3-941717-02-2 14,80 €<br />

Fotolia/Stefan Körber<br />

Birgit Kaltenthaler/Susanne Oswald<br />

Optimisten leben besser – Energie aus der Seele<br />

Viele Menschen haben verlernt, in den kleinen und großen<br />

Dingen des Lebens die guten Seiten zu sehen und sich so zu<br />

Pessimisten entwickelt. Das Leben kann aber so schön sein,<br />

wir müssen es nur wollen! Optimisten verspüren einen stän -<br />

digen Energiefluss aus der Seele und leben besser. Dieser<br />

Ratgeber weist einen raschen Weg zurück ins Licht und gibt<br />

viele praktische Tipps, mit denen sich auch Ihr Alltag spürbar<br />

verbessern lässt.<br />

ISBN 978-3-941717-03-9 14,80 €<br />

Bestellung über www.fachbuch-direkt.de v Verlags-Info unter www.bc-publications.de

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