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elektrowärme international Induktives Härten/ Vakuum- und Plasmatechnik (Vorschau)

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ISSN 0340-3521<br />

VULKAN-VERLAG<br />

AUSGABE<br />

3/2011<br />

67. Härterei-Kolloquium<br />

12. bis 14. Oktober 2011<br />

in Wiesbaden<br />

Großer HK-Sonderteil 2011<br />

Informationen – Programm –<br />

Interview – Produktvorschau<br />

Schwerpunkt<br />

<strong>Induktives</strong> <strong>Härten</strong> / <strong>Vakuum</strong>- <strong>und</strong> <strong>Plasmatechnik</strong><br />

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12.000 HÄRTEPROZESSE/ JAHR<br />

20 t STÜCKGEWICHT<br />

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AT HOME IN ENGINES<br />

WORLDWIDE


EDITORIAL<br />

Thermoprozesstechnik –<br />

Eine innovative Branche<br />

im Aufwind<br />

Viele von uns stehen noch unter dem Eindruck der Thermprocess 2011 in Düsseldorf, die mit<br />

einem neuen Besucherrekord überrascht hat <strong>und</strong> die mit vielen Besuchern aus den europäischen<br />

Nachbarländern, USA, Kanada <strong>und</strong> besonders Indien wieder einmal dem Ruf einer <strong>international</strong>en<br />

Leitmesse für die Thermoprozesstechnik gerecht geworden ist. Neben vielen interessanten<br />

K<strong>und</strong>enkontakten sind mir insbesondere die vielen Schülergruppen in Erinnerung<br />

geblieben, die von Stand zu Stand pilgerten <strong>und</strong> sich dabei über die Leistungs- <strong>und</strong> Innovationsfähigkeit<br />

des thermischen Anlagenbaus, aber auch über Ausbildungs- <strong>und</strong> Berufsmöglichkeiten<br />

in den Unternehmen informieren konnten. Es bleibt zu hoffen, dass die Jugendlichen durch den Messebesuch<br />

Lust <strong>und</strong> Interesse an einem technischen Ausbildungsberuf oder Studiengang gewonnen haben. Gerade in der aktuellen,<br />

sehr positiven Auftragssituation im deutschen Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau stellt uns der Mangel an ingenieurwissenschaftlichen<br />

Nachwuchs vor große Probleme. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure ist leergefegt <strong>und</strong> der gesamtwirtschaftliche<br />

Schaden, den die Industrie durch unbesetzte Ingenieurstellen erleidet, geht in die Milliarden. Diesem Problem<br />

ist langfristig nur zu begegnen, in dem wir schon frühzeitig, im Kindes- oder Jugendalter, die Neugier <strong>und</strong> das Interesse<br />

an technischen Disziplinen anregen <strong>und</strong> fördern.<br />

Das Härtereikolloquium 2011 steht unmittelbar vor der Tür <strong>und</strong> wird sich uns in diesem Jahr in neuem Gewand präsentieren.<br />

Ein neuer, repräsentativer Zugang über den Haupteingang der Rhein-Main-Hallen löst den bisherigen Zugang<br />

über den Dianabrunnen ab. Die teils neuen Messehallen sind größer <strong>und</strong> bieten uns Ausstellern mehr Gestaltungsspielraum.<br />

Allerdings hat sich auch die Belegung der Messehallen geändert. Manch einer der Besucher wird sich verw<strong>und</strong>ert<br />

die Augen reiben <strong>und</strong> neue Wege beschreiten müssen, um wie gewohnt seine K<strong>und</strong>en, Lieferanten oder Fachkollegen<br />

zum Gespräch zu treffen. Nichts geändert hat sich indessen an der Räumlichkeit der Vortragsveranstaltung, sie findet<br />

in bewährter Weise im Kongresssaal statt. Themenschwerpunkte des Fachkongresses sind in diesem Jahr die Wärmbehandlungs-Anlagentechnik,<br />

hochfeste Leichtbauwerkstoffe, Qualitätssicherung für die Wärmebehandlung, Bauteilreinigung,<br />

Werkstoff- <strong>und</strong> Bauteileigenschaften, sowie Thermochemische Verfahren. Die Schwerpunktthemenblöcke werden<br />

jeweils von Übersichtsvorträgen eingeleitet. Besonders empfehlen möchte ich die beiden Plenarvorträge am Donnerstagvormittag.<br />

Hier wird der Präsident der B<strong>und</strong>esanstalt für Materialforschung <strong>und</strong> -prüfung, Prof. Dr. rer. nat. M.<br />

Hennecke zum Thema „Innovation <strong>und</strong> Sicherheit im Staatsauftrag – aus der Arbeit der BAM“ berichten. Der Leiter des<br />

Max-Planck-Instituts für Eisenforschung in Düsseldorf, Prof. Dr.-Ing. Dierk Raabe wird den Wissensstand zur „Modellierung<br />

von Struktur <strong>und</strong> Materialeigenschaften“ darstellen.<br />

Zum Schluss möchte ich auf die Beiträge dieser Ausgabe der <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> hinweisen, die mit Schwerpunktthemen<br />

r<strong>und</strong> um das HK 2011 die Innovationsfähigkeit der Branche belegen.<br />

Dr. Klaus Löser<br />

ALD Vacuum Technologies GmbH<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

205


Standardwerke<br />

der Thermoprozesstechnik<br />

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Beneke | Schalm<br />

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Handbuch der Brennertechnik für Industrieöfen<br />

Prozesswärme – Energieeffizienz in der<br />

industriellen Thermoprozesstechnik<br />

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<strong>Induktives</strong> Schmelzen <strong>und</strong> Warmhalten<br />

Taschenbuch der industriellen Wärmetechnik<br />

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Heft 3<br />

September 2011<br />

Wi r t s c h a f t <strong>und</strong> U n t e r n e h m e n<br />

Franken Guss Kitzingen: BMU-Förderung eines Pilotprojekts<br />

zur großtechnischen Abwärmenutzung von Rauchgas ......212<br />

Neue Zwei-Kammer Schmelzöfen von Hertwich Engineering<br />

senken Energieverbrauch ............................212<br />

BDG – Energiewende bietet Chancen, aber auch hohe<br />

Risiken ..........................................212<br />

Inductoheat erweitert Kompetenzen <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

in Europa ........................................213<br />

Plasmakonferenz bei HÜTTINGER .....................214<br />

IKB: Gießereien wieder auf Wachstumskurs. .............214<br />

Neue Inductotherm Schmelzofenanlage für Friedrichshütte<br />

GmbH ..........................................215<br />

SMS Siemag übernimmt Metix (Pty) Ltd. ................216<br />

Verkauf der Metal Forming Gruppe an die spanische<br />

Gestamp Automoción .............................217<br />

Roland Berger Studie: Energieeffizientere Produktion bietet<br />

77 Mrd. Euro Einsparpotenzial ........................217<br />

Siemens modernisiert Hauptantriebe der Warmbreitbandstraße<br />

bei voestalpine Stahl in Linz. ....................218<br />

Ausgezeichneter Erfindergeist bei Oerlikon Leybold<br />

Vacuum .........................................219<br />

SMS GmbH an elexis AG beteiligt .....................219<br />

Salzgitter hält wieder mehr als 25 % an Aurubis ..........220<br />

Stahl-Informations-Zentrum: Leistungsfähige Stahlindustrie<br />

sichert Automobilproduktion .........................220<br />

Trumpf erneut mit dem Bosch Supplier Award<br />

ausgezeichnet ....................................221<br />

VDMA: Maschinenexport wächst zweistellig .............221<br />

ZPF auf Wachstumskurs .............................223<br />

20 Jahre Raytek ...................................223<br />

ZVEI: Technischer Systemplaner als neuer Ausbildungsberuf<br />

...........................................223<br />

Fa c h b e r i c h t e<br />

Jochen C. Huljus, Dirk M. Schibisch<br />

Modulare Induktionslösungen für Antriebsteile <strong>und</strong> ähnliche<br />

Werkstücke<br />

Modular induction hardening solutions for powertrain components and similar<br />

workpieces ........................................................255<br />

Großer HK-Sonderteil ab S. 237:<br />

Wärmebehandlung leistet wichtigen<br />

Beitrag zur effizienten Energienutzung<br />

Volker Heuer, Klaus Löser<br />

Energetische Optimierung von thermo chemischen <strong>Vakuum</strong>prozessen<br />

<strong>und</strong> Anlagen in der Großserie<br />

Energy optimization of thermochemical vacuum processes and equipment<br />

in large-scale production .............................................261<br />

Jürgen Crummenauer, Jörg Vetter, Georg Erkens<br />

Oberflächenveredelung mittels Plasma-Technologie<br />

Plasma Surface Technology ............................................269<br />

Einsatzhärten in Großserie – Energetische<br />

Optimierung von thermochemischen<br />

<strong>Vakuum</strong>prozessen <strong>und</strong> Anlagen<br />

(S. 261)<br />

Lars Franze, Harry Krötz, Christian Krause<br />

<strong>Induktives</strong> Randschichthärten mit hoher Präzision <strong>und</strong><br />

Wiederholgenauigkeit<br />

Induction surface hardening with highest accuracy and repeatability ............278<br />

208 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


J o u r n a l<br />

Terminkalender ..................................216<br />

Fortbildung .....................................218<br />

Veranstaltungen .................................224<br />

Personalien .....................................228<br />

Medien ........................................229<br />

N a c h g e f r a g t<br />

Folge 2: Andreas Seitzer<br />

„Globalisierung ist keine Einbahnstraße“ ...............233<br />

G e w u s s t wie<br />

Induktionskochfelder – Eine heiße Sache? ..............253<br />

HK- S o n d e r t e i l<br />

Allgemeine Informationen: 67. Härterei-Kolloquium der<br />

AWT in neuen Räumlichkeiten .......................237<br />

Vortragsprogramm. .............................238<br />

Interview: „Wärmebehandlung leistet Beitrag zur effizienten<br />

Energienutzung <strong>und</strong> Ressourcenschonung“<br />

ewi im Gespräch mit Dr. Olaf Irretier ..................241<br />

Produktvorschau der Aussteller ...................245<br />

Fo r s c h u n g akt u e l l<br />

Numerische Untersuchungen induktiver Erwärmungsprozesse<br />

für das Presshärten ...........................283<br />

I m Pr o f i l<br />

Institut für Industrieofenbau <strong>und</strong> Wärmetechnik der RWTH<br />

Aachen ........................................289<br />

A u s der Pr a x i s<br />

Überwachung der Feuerfestauskleidung von Gießpfannen . 297<br />

Elektrische Heizung für Versuchs behälter am KIT realisiert ..299<br />

WISSEN für die ZUKUNFT<br />

Topaktuelle<br />

NEUERSCHEINUNG<br />

<strong>Induktives</strong> Schmelzen<br />

<strong>und</strong> Warmhalten<br />

Gr<strong>und</strong>lagen – Anlagenbau – Verfahrenstechnik<br />

Dieses kompakte Buch behandelt die Verfahrenstechnik<br />

des Schmelzens, Warmhaltens <strong>und</strong> Gießens von Metallen<br />

mit Induktionsanlagen. Dazu werden die Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

induktiven Energieübertragung <strong>und</strong> die industrielle Ausführung<br />

von Induktionsöfen soweit beschrieben, wie es für<br />

das Verständnis der Produktionsprozesse notwendig ist.<br />

Farbige Abbildungen verdeutlichen anschaulich die Thematik.<br />

Ebenso gibt es ein Kapitel über die Schmelztechnologie der<br />

Metalle <strong>und</strong> ihrer Legierungen. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage werden<br />

die Auslegung <strong>und</strong> der Betrieb der Induktionsanlagen für<br />

den Einsatz in Eisen- <strong>und</strong> Stahl gießereien, Stahlwerken<br />

sowie NE-Metallgießereien <strong>und</strong> -halbzeug werken dargestellt.<br />

Schwerpunkt ist dabei die metallurgische Verfahrenstechnik.<br />

Inhalt:<br />

Einleitung; Gr<strong>und</strong>lagen; Induktive Energieübertragung;<br />

Bauformen von Induktionsöfen; Induktions-Tiegelofen;<br />

Elektromagnetische Rührer <strong>und</strong> Pumpen; Ofenauslegung für<br />

das Schmelzen im Tiegelofen; Schmelzmetallurgie von Eisen<strong>und</strong><br />

Nichteisen-Werkstoffen; Betrieb von Induktionsanlagen<br />

in Eisengießereien; Schmelzen im Induktionstiegelofen;<br />

Duplizieren, Warmhalten <strong>und</strong> Speicherschmelzen im Tiegelofen;<br />

Warmhalten im Rinnenofen; Gießen mit druckbetätigten<br />

Gießöfen; Kontinuierliche Flüssigeisenversorgung; Kontinuierliche<br />

Flüssigeisenversorgung; Schmelzen von Stahlguss im<br />

Induktionstiegelofen; Induktionstiegelöfen im Ministahlwerk;<br />

Induktionsanlagen in der Aluminium- Industrie; Induktionsanlagen<br />

für Kupferwerkstoffe; Induktionsanlagen für Zink etc.<br />

Vulkan-Verlag<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Herausgegeben von Erwin Dötsch<br />

2009, 260 Seiten, DIN A 5, geb<strong>und</strong>en,<br />

4-Farb-Druck, € 60,00<br />

ISBN 978-3-8027-2379-7<br />

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<strong>Induktives</strong> Schmelzen <strong>und</strong> Warmhalten<br />

1. Auflage 2009 für € 60,00 zzgl. Versand<br />

Die bequeme <strong>und</strong> sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />

mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Vulkan Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

G r u n d l a g e n<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Anwendungen elektrothermischer<br />

Verfahren ......................................301<br />

Folge 11: Mikrowellenerwärmung<br />

Fi r m e n p o r t r ät<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

ELINO INDUSTRIE-OFENBAU GMBH. ..................304<br />

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Editorial ........................................205<br />

Faszination Technik ...............................210<br />

Inserentenverzeichnis. .............................275<br />

Impressum. ...........................3. Umschlagseite<br />

Branche/Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise □ Bankabbuchung □ Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

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Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

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Garantie: Dieser Auftrag kann innerhalb von 14 Tagen bei der Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62,<br />

45039 Essen schriftlich widerrufen werden. Die rechtzeitige Absendung der Mitteilung genügt. Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur<br />

Pfl ege der laufenden Kommunikation werden Ihre persönlichen Daten erfasst <strong>und</strong> gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich<br />

damit einverstanden, dass ich per Post, Telefon, Telefax oder E-Mail über interessante Verlagsangebote informiert werde. Diese Erklärung<br />

kann ich jederzeit widerrufen. <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

209


Faszi nati o n Tech n i k


Effiziente Hochleistungsinduktoren<br />

Schnell – Präzise – Sicher: Um die hohen Qualitätsstandards in<br />

der Fertigung von Bauteilen der Automobilindustrie zu gewährleisten,<br />

werden beim <strong>Härten</strong> von Kurbelwellen verstärkt effiziente<br />

Hochleistungsinduktoren eingesetzt.<br />

(Quelle: Maschinenfabrik ALFING Kessler GmbH, Div. Hardening)


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

Franken Guss Kitzingen: BMU-Förderung<br />

eines Pilotprojekts zur großtechnischen<br />

Abwärmenutzung von Rauchgas<br />

Die Franken Guss Kitzingen<br />

GmbH & Co. KG startet die<br />

Umsetzung einer neuartigen<br />

Anlagenkombination zur Abwärmenutzung<br />

von Rauchgas.<br />

Mit diesem Vorhaben<br />

entsteht eine Organic Rankine<br />

Cycle-Anlage (ORC), die mit<br />

Kern des Projektes ist eine<br />

Organic Rankine Cycle-Anlage.<br />

ORC ist ein thermodynamischer<br />

Prozess, der Kraft-<br />

Wärmekopplung ermöglicht.<br />

Im Gegensatz zum üblichen<br />

Dampfkraft-Prozess, der in<br />

Kraftwerken vielfach genutzt<br />

wird, gibt es einige entscheidende<br />

Unterschiede. Als Prozess-Medium<br />

wird anstelle<br />

von Wasser ein organischer<br />

Stoff eingesetzt, z. B. Silikonöle,<br />

oder – noch eine Besonderheit<br />

bei Franken Guss Kitzingen<br />

– Ethanol. Dadurch<br />

lassen sich niedrigere Abgastemperaturen<br />

besser nutzen,<br />

da diese Medien niedrigere<br />

Siedepunkte haben (zum<br />

Vergleich Wasser 100 °C <strong>und</strong><br />

Ethanol 79 °C). Das Medium<br />

wird durch die Abwärme im<br />

Prozess verdampft <strong>und</strong> aufgeheizt.<br />

Anschließend wird es in<br />

eine Arbeitsmaschine geleitet<br />

– keine Turbine, wie im Kraftwerk,<br />

sondern mehrere Kolbenmaschinen<br />

wie bei einer<br />

Dampfmaschine. Die Verrichtung<br />

der mechanischen Arbeit<br />

treibt dann einen Strom<br />

erzeugenden Generator an.<br />

Schlussendlich wird das Medium<br />

in einem Kondensator<br />

wieder verflüssigt. Dabei<br />

wird Energie frei, mit der<br />

75 °C warmes Wasser erzeugt<br />

wird, das wiederum zu Heizungszwecken<br />

genutzt werden<br />

kann. An dieser Stelle beginnt<br />

der Zyklus von Neuem<br />

<strong>und</strong> das nun 60 °C kalte Ethanol<br />

wird wieder verdampft.<br />

Das Vorhaben wird bis 2015 in<br />

mehreren Schritten realisiert.<br />

2011 <strong>und</strong> 2012 werden verschiedene<br />

Vorarbeiten umgesetzt,<br />

ab 2013 werden dann<br />

die ersten ORC-Module installiert.<br />

Geplant ist, dass die beiden<br />

letzten ORC-Module 2015<br />

„ans Netz“ gehen. Insgesamt<br />

sind 6 ORC-Module mit einer<br />

Gesamtleistung von 1.200 kW<br />

(elektrisch) geplant.<br />

Franken Guss Kitzingen GmbH &<br />

Co. KG<br />

www.frankenguss.de<br />

Gaskolbenmaschinen statt der<br />

üblichen Turbinen arbeitet. Erwartet<br />

werden jährliche Einsparungen<br />

beim Strombezug<br />

durch Eigenstromerzeugung<br />

in Höhe von 6.824 MWh sowie<br />

von Erdgas zur Erzeugung<br />

von Heizenergie in Höhe von<br />

20.940 MWh. Das B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />

(BMU)<br />

fördert die Maßnahme mit<br />

2.305.400 Euro. Die Franken<br />

Guss Kitzingen fertigt hochwertige<br />

Teile im Eisen- <strong>und</strong><br />

Aluminiumguss, die ihren Einsatz<br />

vor allem im Automobil<strong>und</strong><br />

Maschinenbau finden.<br />

Mit dem geplanten Vorhaben<br />

soll erstmalig eine ORC-<br />

Anlage mit Gaskolbenmaschinen<br />

großtechnisch umgesetzt<br />

werden. Durch das neuartige<br />

Verfahren ist es möglich, die<br />

Abwärme des Rauchgases einer<br />

Heißwindkupolofenanlage<br />

für Strom <strong>und</strong> Heizwärme<br />

zu nutzen.<br />

Die bisherige Nutzung des<br />

Heißwind-Kupolofens, mit<br />

dem durch die Verbrennung<br />

von viel Koks <strong>und</strong> etwas Erdgas<br />

Eisen für die Produktion<br />

geschmolzen wird, führte<br />

dazu, dass ein Teil der Energie<br />

ungenutzt blieb. Die Planungen<br />

sehen vor, dass sich am<br />

Kupolofen selbst kaum etwas<br />

ändert. Die Abgasreinigungsanlage<br />

wird so verändert, dass<br />

die noch im gereinigten Abgasstrom<br />

enthaltene Energie<br />

ausgekoppelt werden kann<br />

<strong>und</strong> mittels ORC-Technik in<br />

Strom <strong>und</strong> Warmwasser umgewandelt<br />

wird. Der Strom<br />

wird im Werk verbraucht, so<br />

dass das Unternehmen weniger<br />

Strom von ihrem Versorger<br />

beziehen muss. Das<br />

Warmwasser wird in die Heizung<br />

eingespeist <strong>und</strong> führt<br />

dort zu Einsparungen von Erdgas.<br />

Die erforderliche Umstellung<br />

der Heizung von Dampf<br />

auf Warmwasser ist ebenfalls<br />

Teil des Vorhabens. Auf<br />

dem Werksgelände wird ein<br />

Nahwärme-Verb<strong>und</strong>-Netz<br />

aufgebaut, so dass in Zukunft<br />

noch weitere Wärmequellen<br />

leicht in das Heizungssystem<br />

integriert werden können.<br />

Neue Zwei-Kammer Schmelzöfen von Hertwich<br />

Engineering senken Energieverbrauch<br />

Hertwich Engineering hat<br />

bei Otto Fuchs in Meinerzhagen<br />

erfolgreich zwei Zwei-<br />

Kammer-Schmelzöfen in Betrieb<br />

genommen. Die Jahresproduktion<br />

beträgt 50.000 t.<br />

Die Öfen sind mit regenerativen<br />

Beheizungssystemen ausgestattet,<br />

wodurch der Energieverbrauch<br />

<strong>und</strong> die Emissionen<br />

reduziert werden. Die<br />

neuen Schmelzöfen (Ecomelt)<br />

von Hertwich Engineering<br />

werden von oben chargiert.<br />

Sie arbeiten mit integrierter<br />

Schrottvorwärmung <strong>und</strong> im<br />

Tauchschmelzverfahren. Damit<br />

erreichen sie eine größtmögliche<br />

Metallausbeute. Die<br />

neuen Schmelzöfen von Hertwich<br />

Engineering sorgen für<br />

wirtschaftlichen Betrieb <strong>und</strong><br />

ersetzen veraltete Induktionsöfen.<br />

Hertwich Engineering<br />

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BDG – Energiewende bietet Chancen, aber<br />

auch hohe Risiken<br />

Die weltweite Gießereibranche<br />

ist nach der Wirtschaftskrise<br />

wieder auf einem deutlichen<br />

Wachstumskurs. In allen<br />

Ländern mit einer starken Gießereiindustrie<br />

ist die Branche<br />

als klassische Zulieferindustrie<br />

stark an die Entwicklung<br />

der Abnehmerbranchen Automotive,<br />

Maschinenbau <strong>und</strong><br />

Energietechnik gekoppelt.<br />

Die Gießereien haben in der<br />

Krise mit Hochdruck an ihrer<br />

Zukunft gearbeitet <strong>und</strong> sind<br />

jetzt mit neuen Lösungen präsent<br />

im <strong>international</strong>en Wettbewerb.<br />

Auch in Deutschland<br />

haben die Gießereien im ver-<br />

212 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

gangenen Jahr ein dynamisches<br />

Wachstum verzeichnet.<br />

Nach drastischen Einbrüchen<br />

in dem von der Finanz- <strong>und</strong><br />

Wirtschaftskrise geprägten<br />

Jahr 2009 meldeten die deutschen<br />

Gießereien 2010 im Fe-<br />

Bereich ein Wachstum von<br />

30 % <strong>und</strong> im NE-Bereich von<br />

knapp +40 %. Die gute Konjunktur<br />

im vergangenen Jahr<br />

war vor allem getrieben durch<br />

die starke Nachfrage aus dem<br />

Straßenfahrzeugbau. Für das<br />

Gesamtjahr 2011 ist die Branche<br />

optimistisch, dass bei Produktion<br />

<strong>und</strong> Umsatz nach erfolgreichem<br />

Start in den ersten<br />

Monaten weitere leichte<br />

Zuwächse zu erwarten sind.<br />

So verlief der Start in das erste<br />

Quartal 2011 mit einer weiter<br />

anziehenden Produktion zufriedenstellend.<br />

Für die bislang positive Entwicklung<br />

der deutschen Gießereiindustrie<br />

war <strong>und</strong> ist der<br />

Fahrzeugbau, dessen gegenwärtig<br />

hoher Absatz durch<br />

das gute Exportgeschäft getrieben<br />

ist, das größte Zugpferd.<br />

Der Trend zum Leichtbau<br />

im Verkehrssektor begünstigt<br />

den Einsatz von innovativen<br />

<strong>und</strong> komplexen<br />

Gusskonstruktionen aus allen<br />

Werkstoffsegmenten. Der<br />

Trend zu größeren Modellen<br />

(zu denken ist an die guten<br />

Verkaufszahlen von hochwertigen<br />

Limousinen <strong>und</strong> Geländewagen<br />

für den Export) <strong>und</strong><br />

Überlegungen, die überalterten<br />

Nutzfahrzeuge deutlich<br />

zu verjüngen, wird sich positiv<br />

auf die Auslastung der Gießereien<br />

in den nächsten Monaten<br />

<strong>und</strong> Jahren auswirken.<br />

Im Zuge der guten Auftragslage<br />

<strong>und</strong> der gesicherten Kapazitätenauslastung<br />

zum Jahreswechsel<br />

hat sich das Konjunkturklima<br />

aber in fast allen<br />

Gussabnehmerbereichen stabilisiert<br />

<strong>und</strong> verbessert. Ausgesprochen<br />

gut sind die Erwartungen<br />

für 2011 im Maschinen-<br />

<strong>und</strong> Anlagenbau<br />

sowie in der deutschen Elektrotechnik-<br />

<strong>und</strong> Elektronikindustrie.<br />

Hier hält das Wachstum<br />

unvermindert an. Auch<br />

die Bauindustrie hat die Chance,<br />

auf Wachstumskurs einzuschwenken.<br />

Die aktuelle<br />

Diskussion über die diversen<br />

Arten der Energieversorgung<br />

unterstützt weiterhin<br />

die Windkraftindustrie, deren<br />

Gussnachfrage sich mit<br />

Sicherheit in den kommenden<br />

Jahren steigern wird. Der<br />

weltweiten Entwicklung der<br />

Rohstoff- <strong>und</strong> Energiekosten<br />

haben die Gießereien <strong>und</strong> deren<br />

Zulieferer eine enorme<br />

Steigerung der Energie- <strong>und</strong><br />

Materialeffizienz entgegengestellt.<br />

Möglich wurde dies<br />

durch Fortschritt in der Gießereitechnologie,<br />

welche die<br />

Machbarkeitsgrenzen für innovative<br />

Gussteile deutlich erweitert<br />

haben.<br />

B<strong>und</strong>esverband der Deutschen<br />

Gießerei-Industrie<br />

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Inductoheat erweitert Kompetenzen <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen in Europa<br />

Die HWG Inductoheat GmbH<br />

wird umbenannt in Inductoheat<br />

Europe GmbH. Der Spezialist<br />

für induktive Härte- <strong>und</strong><br />

Erwärmungsprozesse aus Reichenbach<br />

ist zukünftig der<br />

zentrale Ansprechpartner in<br />

Europa für alle Produkte <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen der gesamten<br />

Inductoheat-Gruppe, zu<br />

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Internet www.ald-vt.de 213<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

der das Unternehmen seit<br />

1985 gehört. Damit werden<br />

die Kompetenzen <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

r<strong>und</strong> um die induktive<br />

Wärmebehandlung am<br />

Standort gebündelt, gestärkt<br />

<strong>und</strong> weiter ausgebaut. Vor allem<br />

K<strong>und</strong>en mit übergreifenden<br />

Anforderungen profitieren<br />

von umfangreicheren Serviceleistungen.<br />

Der Technologieführer<br />

feiert dieses Jahr<br />

60-jähriges Jubiläum.<br />

„K<strong>und</strong>en haben durch diese<br />

Umstrukturierung nun Zugang<br />

zu sämtlichen, umfangreichen<br />

Serviceleistungen unserer<br />

gesamten Gruppe“, betont<br />

Frank Andrä, Geschäftsführer<br />

des Traditionsunternehmens<br />

HWG Inductoheat, das ab<br />

Ende 2011 unter Inductoheat<br />

Europe GmbH firmiert. Die<br />

anspruchsvolle <strong>und</strong> innovative<br />

Technologie der induktiven<br />

Wärmebehandlung bietet<br />

im Rahmen komplexer Anforderungen<br />

ein immer breiteres<br />

Anwendungsspektrum. Als<br />

Technologieführer der induktiven<br />

Wärmebehandlung entwickeln<br />

die Experten Lösungen<br />

für die Anforderungen<br />

der K<strong>und</strong>en. Dazu bietet Inductoheat<br />

Europe neben dem<br />

<strong>Härten</strong> auch Schrumpferwärmung,<br />

Spannungsarmglühen,<br />

Löten oder Schmiedeerhitzen<br />

sowie Rohrschweißen <strong>und</strong><br />

Drahterwärmung. Darüber hinaus<br />

sollen die K<strong>und</strong>en des<br />

1951 gegründeten Unternehmens<br />

durch die Konzentration<br />

der Beratungs- <strong>und</strong> Servicetätigkeit<br />

im Kompetenzzentrum<br />

Inductoheat Europe zahlreiche<br />

weitere Vorteile nutzen<br />

können. So gibt es jetzt einen<br />

zentralen Ansprechpartner an<br />

einem Ort für das komplette<br />

Anwendungsspektrum der<br />

induktiven Wärmebehandlung,<br />

zu allen Produkten, Prozessen<br />

<strong>und</strong> Serviceleistungen<br />

des Weltmarktführers. Durch<br />

die zentrale Sammlung von<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> dem damit<br />

einhergehenden umfassenden<br />

Überblick über alle Technologien<br />

der induktiven Wärmebehandlung<br />

ergeben sich<br />

Synergien, von denen K<strong>und</strong>en<br />

profitieren. Ein zentrales<br />

Labor <strong>und</strong> Applikationszentrum<br />

sowie ein mitten in Europa<br />

gelegenes Schulungszentrum<br />

können weitere Vorteile<br />

bieten.<br />

Frank Andrä sieht in der erweiterten<br />

Neuausrichtung<br />

mit der stärkeren organisatorischen<br />

Führungsrolle der Inductoheat<br />

Europe GmbH sowohl<br />

eine Anerkennung für<br />

das bisher Geleistete als auch<br />

einen höheren Anspruch für<br />

die Zukunft.<br />

Inductoheat Europe GmbH<br />

www.inductoheat.eu<br />

Plasmakonferenz bei HÜTTINGER<br />

Austausch <strong>und</strong> Diskussion<br />

r<strong>und</strong> um die Themen Flexibilität<br />

<strong>und</strong> Qualitätssicherung in<br />

der Produktentwicklung, Fertigung<br />

<strong>und</strong> im Service standen<br />

am 25. Mai im Mittelpunkt<br />

bei HÜTTINGER Elektronik.<br />

An diesem Tag lud das Unternehmen<br />

seine K<strong>und</strong>en zur<br />

zweiten „Power Electronics<br />

for Plasma Engineering Conference“<br />

(PE2) in sein Stammhaus<br />

in Freiburg ein.<br />

„Unsere erste Plasmakonferenz<br />

im letzten Jahr fand ein<br />

sehr positives Feedback. Daher<br />

ist es für uns selbstverständlich,<br />

dass wir die Veranstaltung<br />

– mit anderen Themenschwerpunkten<br />

– in diesem<br />

Jahr wiederholen“, erläutert<br />

Vertriebsleiter Michael Ehinger<br />

die PE2. Nach dem Auftakt in<br />

2010 am polnischen Standort<br />

nahe Warschau fand die Konferenz<br />

diesmal am Stammsitz<br />

in Freiburg statt. K<strong>und</strong>en aus<br />

ganz Europa reisten nach Südbaden,<br />

um sich durch Vorträge<br />

von externen Referenten<br />

<strong>und</strong> Plasmaexperten von HÜT-<br />

TINGER über innovative Entwicklungs-<br />

<strong>und</strong> Fertigungsmethodiken<br />

sowie Serviceorganisation<br />

zu informieren. Die<br />

Vorträge deckten ein vielfältiges<br />

Spektrum ab: So präsentierte<br />

ein Referent des Fraunhofer-Instituts<br />

für Schicht<strong>und</strong><br />

Oberflächentechnik (IST)<br />

die Simulation von Plasmabeschichtungsprozessen.<br />

Weitere<br />

Vorträge beschäftigten sich<br />

mit den Herausforderungen in<br />

der Produktentwicklung von<br />

<strong>Vakuum</strong>prozessanlagen in der<br />

Großflächenbeschichtung, der<br />

Modularisierung von Produkten<br />

oder auch der Zukunft des<br />

MF-Arc-Managments.<br />

Zwischen den Vorträgen<br />

hatten die Teilnehmer immer<br />

wieder die Möglichkeit,<br />

Best Practices aus dem Hause<br />

HÜTTINGER zu erleben.<br />

So öffnete das Großgerätelabor<br />

seine Türen zum Thema<br />

Inhouse Qualifikation.<br />

Vor Ort erfuhren die Teilnehmer,<br />

wie Neuentwicklungen<br />

im Rahmen von EMV- <strong>und</strong> Lebenszyklus-Tests<br />

geprüft <strong>und</strong><br />

Worst-Case-Bedingungen simuliert<br />

werden. Auch die Fertigung<br />

gewährte detaillierte<br />

Einblicke: Führungskräfte des<br />

Fachbereiches erläuterten den<br />

Konferenzteilnehmern, wie<br />

sie unter anderem durch Fertigungsprozesse<br />

mit integrierten<br />

Quality Gates <strong>und</strong> Wertstrom-Produktionslinien<br />

eine<br />

hochgradig flexible <strong>und</strong> hochqualitative<br />

Fertigung sicherstellen.<br />

„Der Wettbewerbsdruck<br />

zwingt Unternehmen<br />

dazu, sich immer schneller<br />

<strong>und</strong> flexibler an neue Bedingungen<br />

anzupassen <strong>und</strong> angewandte<br />

Methodiken ständig<br />

zu überdenken <strong>und</strong> zu<br />

verbessern“, erläutert Ehinger.<br />

Hüttinger Elektronik GmbH & Co.<br />

KG<br />

www.huettinger.com<br />

IKB: Gießereien wieder auf Wachstumskurs<br />

Die Erholung der Weltwirtschaft<br />

nach dem Krisenjahr<br />

2009 erfolgte deutlich schneller<br />

<strong>und</strong> kräftiger als erwartet.<br />

Hierbei kamen wesentliche<br />

Impulse aus den Schwellenländern,<br />

die ein Großteil des<br />

weltweiten Wachstums tragen,<br />

allen voran China <strong>und</strong> Indien.<br />

Auch auf mittlere Sicht<br />

wird das Wachstum außerhalb<br />

der „alten Wachstumsregionen“<br />

deutlich höher sein<br />

als in den entwickelten Industriezentren<br />

Westeuropas <strong>und</strong><br />

der NAFTA.<br />

Wesentliche Impulse sind zum<br />

einen der wirtschaftliche Aufholprozess<br />

in diesen Ländern<br />

<strong>und</strong> zum anderen das Erstarken<br />

einer kaufkräftigen Mittelschicht.<br />

Die neuen Mittelschichten<br />

in den Schwellenländern,<br />

zu denen neben China<br />

<strong>und</strong> Indien zunehmend<br />

diejenige in Brasilien als auch<br />

eine etwas größer werdende<br />

Oberschicht in Russland zu<br />

zählen sind, orientieren sich<br />

in ihrem Konsumverhalten an<br />

demjenigen der westlichen<br />

Welt. Hinzu kommt in vielen<br />

214 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

Fällen ein erheblicher Nachholbedarf<br />

in der Infrastruktur.<br />

Von dem Anziehen der Weltkonjunktur<br />

bei gleichzeitiger<br />

Verlagerung der Wachstumsschwerpunkte<br />

erhält auch<br />

die weltweite Gießereiindustrie<br />

Impulse. Die aus dem Erstarken<br />

neuer Wirtschaftsregionen<br />

resultierenden Strukturveränderungen<br />

gehen an<br />

der Branche nicht spurlos vorbei,<br />

denn auch hier verschieben<br />

sich zukünftig die Absatz<strong>und</strong><br />

Produktionsschwerpunkte.<br />

Insbesondere profitiert die<br />

Nachfrage nach Gusserzeugnissen<br />

von dem zukünftigen<br />

Erstarken der globalen Automobilindustrie,<br />

der vermehrten<br />

Nachfrage aus dem Maschinenbau,<br />

großen <strong>international</strong>en<br />

Infrastrukturprojekten<br />

inklusive des Kraftwerksbaus<br />

<strong>und</strong> vom Anziehen der Baukonjunktur.<br />

Zu Beginn des laufenden Jahrtausends<br />

wurden weltweit<br />

54,5 Mio. t Eisen-, Stahl- <strong>und</strong><br />

Temperguss (EST-Guss) erzeugt.<br />

Im Jahre 2008 wurde<br />

mit knapp 81 Mio. t der bisherige<br />

globale Ausstoßrekord<br />

von EST-Gussprodukten erzielt,<br />

dies vor allem dank der<br />

erneuten Erhöhung der Produktion<br />

in Osteuropa <strong>und</strong> den<br />

asiatischen Märkten. In Westeuropa<br />

<strong>und</strong> der NAFTA war<br />

schon ein Jahr vorher der bisherige<br />

Spitzenwert verzeichnet<br />

worden. Gr<strong>und</strong> war die im<br />

vierten Quartal 2008 in Westeuropa<br />

<strong>und</strong> NAFTA beginnende<br />

einbrechende Nachfrage<br />

aus der Automobil- <strong>und</strong> Lkw-<br />

Produktion. 2009 zeigte sich<br />

dann bei einzelnen Gießereien,<br />

dass der Nachfrageeinbruch<br />

umso höher war, je größer<br />

der Anteil ihrer Ablieferung<br />

an die Lkw-Herstellung<br />

betrug. Diejenigen Gießereien,<br />

die schwerpunktmäßig an<br />

den Maschinenbau lieferten,<br />

traf der Produktionsrückgang<br />

in vollem Umfang erst im Jahresverlauf<br />

2009.<br />

Bis zum Jahre 2015 wird ein<br />

Zuwachs um insgesamt drei<br />

Viertel auf knapp 95 Mio. t<br />

erwartet. Hierbei gibt es jedoch<br />

regional gesehen erhebliche<br />

Unterschiede in der Entwicklung.<br />

So fällt in Westeuropa<br />

der Zuwachs mit insgesamt<br />

12 % auf rd. 12 Mio. t unterdurchschnittlich<br />

aus, in Mittelosteuropa<br />

zeigt er sich mit<br />

einem Plus von über einem<br />

Viertel auf 11,5 Mio. t wesentlich<br />

exponierter. In der NAFTA-<br />

Region ergibt sich im gesamten<br />

Betrachtungszeitraum ein<br />

Rückgang um mehr als 18 %.<br />

Ursachen hierfür sind vor allem<br />

eine Fortsetzung der Deindustrialisierung<br />

<strong>und</strong> damit<br />

verb<strong>und</strong>en ein geringerer<br />

Gussbedarf der USA, der nicht<br />

vollständig von neuen Gusskapazitäten<br />

in Mexiko ausgeglichen<br />

wird. Mit einer deutlich<br />

geringeren Inlandsproduktion<br />

im Pkw-Bereich, einer sinkenden<br />

Bedeutung des amerikanischen<br />

Maschinenbaus <strong>und</strong> anderen<br />

wichtigen Wirtschaftssektoren<br />

ist der entsprechende<br />

Bedarf an Guss rückläufig.<br />

Da vorerst auch keine großen<br />

Impulse von der Bauwirtschaft<br />

kommen, bleibt die NAFTA<br />

abgehängt.<br />

Auch innerhalb der Regionen<br />

gibt es erhebliche Unterschiede.<br />

So gewinnt Deutschland<br />

Marktanteile zulasten seiner<br />

westeuropäischen Konkurrenten.<br />

Hier wird ein Anstieg der<br />

Produktion auf 5,3 Mio. t erwartet,<br />

während es im Jahre<br />

2000 lediglich rd. 3,7 Mio. t<br />

waren. Gemessen an dem bisherigen<br />

Spitzenniveau 2007<br />

von knapp 4,8 Mio. t, ist dies<br />

nochmals ein Zuwachs von<br />

r<strong>und</strong> 10 %. Verlierer sind vor<br />

allem Frankreich, das nicht<br />

wieder an sein Spitzenniveau<br />

heranreichen dürfte, <strong>und</strong> relativ<br />

gesehen auch Italien,<br />

das im Vergleich zu Deutschland<br />

geringere Zuwächse erfährt.<br />

Auch Spanien bleibt unter<br />

seinem bisherigen Höchstausstoß,<br />

was vor allem mit der<br />

Krise der spanischen Bauindustrie<br />

<strong>und</strong> der unterdurchschnittlichen<br />

Entwicklung der<br />

spanischen Automobilindustrie<br />

zu tun hat.<br />

IKB Deutsche Industriebank AG<br />

www.ikb.de<br />

Prozessüberwachung mit<br />

berührungslos messenden IR-Thermometern<br />

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auf dem HK 2011:<br />

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Neue Inductotherm Schmelzofenanlage für<br />

Friedrichshütte GmbH<br />

Im Herbst 2010 hat die Firma<br />

Friedrichshütte GmbH den<br />

Auftrag auf eine neue MF-<br />

Schmelzofenanlage an Inductotherm<br />

Deutschland GmbH<br />

vergeben. Der gesamte Zeitraum<br />

für die Planung, Genehmigung<br />

<strong>und</strong> Optimierung der<br />

Schmelzkosten gegenüber der<br />

alten NF-Ofenanlage hat einen<br />

Zeitraum von zwei Jahren<br />

in Anspruch genommen. Bei<br />

der neuen Schmelzofenlage<br />

handelt es sich um eine sehr<br />

komplexe, kompakte Anlage<br />

inklusive neuer Gattierung.<br />

Bedingt durch die örtlichen<br />

Gegebenheiten (Hanglage)<br />

ist dies mit einem sehr großen<br />

Bauaufwand verb<strong>und</strong>en.<br />

Der neue Schmelzbetrieb besteht<br />

aus zwei MF-Öfen vom<br />

Typ Stahlmantel mit einem jeweiligen<br />

Fassungsvermögen<br />

von 3.000 kg, ausgeführt mit<br />

den typischen Sicherheitskomponenten<br />

wie Ofengrubenschutz<br />

<strong>und</strong> Tiegelausdrückvorrichtung.<br />

Zusätzlich<br />

wurde ein dritter Stahlmantelofen<br />

mit einem Fassungsvermögen<br />

von 500 kg installiert.<br />

Alle drei Öfen können wechselweise<br />

mit einem VIP Power<br />

Trak mit einer elektrischen<br />

Leistung von 1.500 kW zum<br />

Schmelzen eingesetzt werden.<br />

Zur Abführung der Verlustwärme<br />

wird ein geschlossener<br />

Kühlkreislauf (Luft/Wasserkühler)<br />

eingesetzt, mit Anschlussmöglichkeit<br />

für eine<br />

Wärmerückgewinnungsanlage.<br />

Der gesamte Schmelzprozess<br />

wird über den Schmelzprozessor<br />

MeltMinder 200 gesteuert.<br />

Die komplette Installation<br />

der Schmelzofenanlage mit<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

215


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

6.–7.<br />

Okt.<br />

10.–12.<br />

Okt.<br />

11.–15.<br />

Okt.<br />

12.–14.<br />

Okt.<br />

Terminkalender<br />

Messen/Kongresse/Tagungen<br />

Workshop Elektroprozesstechnik<br />

in Ilmenau<br />

Tel.: 03677 / 69 1510<br />

E-Mail: ulrich.luedtke@tu-ilmenau.de<br />

www.tu-ilmenau.de/eew<br />

EuroPM2011<br />

in Barcelona<br />

Tel.: +44 (0) 1743 / 248 899<br />

www.epma.com<br />

ENEREXPO MAROC 2011<br />

in Casablanca, Marokko<br />

E-Mail: nicole.klammer@imag.de<br />

www.enerexpo.com<br />

Härterei-Kolloquium 2011<br />

in Wiesbaden<br />

E-Mail: awt.ev@t-online.de<br />

www.awt-online.org<br />

17. Okt. Praktisches Training für Kugelstrahlen<br />

in Altena<br />

Tel.: +41 (0) 44 / 831 2644<br />

E-Mail: info@mfn.li<br />

www.mfn.li<br />

18.–20.<br />

Okt.<br />

19.–20.<br />

Okt.<br />

10.–12.<br />

Nov.<br />

14.–17.<br />

Nov.<br />

18.–20.<br />

Nov.<br />

22.–23.<br />

Nov.<br />

6.–9.<br />

Dez.<br />

Kugelstrahl Workshop (L1-L3)<br />

in Altena<br />

Tel.: +41 (0) 44 / 831 2644<br />

E-Mail: info@mfn.li<br />

www.mfn.li<br />

54. Internationales Feuerfestkolloquium<br />

in Aachen<br />

Tel.: 02624 / 9473 171<br />

www.feuerfest-kolloquium.de<br />

Aluminium India 2011<br />

in Mumbai, Indien<br />

Tel.: +91 (0) 22 / 66450 123<br />

E-Mail: bec@nesco.in<br />

www.aluminium-india.com<br />

FABTECH 2011<br />

in Chicago, U.S.A.<br />

E-Mail: information@fabtechexpo.com<br />

www.fabtechexpo.com<br />

LaserTech India<br />

in Mumbai, Indien<br />

Tel.: +91 (22) 3201 / 9137<br />

E-Mail: info@focussedevents.com<br />

www.focussedevents.com<br />

VDI-Fachtagung<br />

Optimierung in der Energiewirtschaft<br />

in Nürtingen<br />

Tel.: 0211 / 6214 201<br />

E-Mail: wissensforum@vdi.de<br />

www.vdi.de/energiewirtschaft<br />

LASER India<br />

in Bangalore, Indien<br />

Tel.: +91 (98) 9090 / 1839<br />

www.lasertechnik.co.in<br />

Inbetriebnahme sowie eine<br />

Schulung des K<strong>und</strong>enpersonals<br />

sind im Lieferumfang von<br />

Inductotherm enthalten. Der<br />

Aufbau <strong>und</strong> die Inbetriebnahme<br />

sind derzeit noch von den<br />

Witterungsverhältnissen <strong>und</strong><br />

dem damit verb<strong>und</strong>enen Baufortschritt<br />

abhängig. Die Inbetriebnahme<br />

ist geplant für das<br />

zweite Quartal 2011.<br />

Bei den Absaughauben hat<br />

man sich für das System<br />

der Firma IBO Anlagenbau<br />

GmbH entschieden. Die Absaughaube<br />

Tornado ist doppelt<br />

schwenkbar <strong>und</strong> zeichnet<br />

sich durch eine sehr gute Erfassung<br />

der Rauchgase in allen<br />

Betriebsphasen aus. Durch<br />

die bedarfsgerechte Positionierung<br />

der Haube über dem<br />

Ofen <strong>und</strong> ihre strömungstechnisch<br />

günstige Form, lässt<br />

sich Energie einsparen <strong>und</strong> die<br />

Luftreinheit im Arbeitsbereich<br />

deutlich verbessern. Die Haube<br />

ermöglicht für die Arbeiten<br />

im laufenden Betrieb einen<br />

guten Zugang zum Ofen<br />

sowie für Wartungs- <strong>und</strong> Reparaturarbeiten.<br />

Die Bedienung<br />

erfolgt über Hydraulikventile<br />

vom Bedienstand aus.<br />

Die Absaughauben wurden<br />

individuell auf die Öfen <strong>und</strong><br />

den Schmelzbetrieb ausgelegt<br />

<strong>und</strong> konstruiert. So wurde bei<br />

diesem Projekt u. a. der Teleskopkanal<br />

der rechten Haube<br />

modifiziert, damit ausreichend<br />

Platz für einen zweiten<br />

Aufgang auf die Ofenbühne<br />

geschaffen werden konnte.<br />

Die IBO-Anlagenbau GmbH<br />

hat auch die Rohrleitung von<br />

den Absaughauben <strong>und</strong> dem<br />

Traforaum zum Filter geplant<br />

<strong>und</strong> geliefert.<br />

Inductotherm Deutschland GmbH<br />

www.inductotherm.de<br />

SMS Siemag übernimmt Metix (Pty) Ltd.<br />

Die SMS Siemag AG hat die<br />

Mehrheit am südafrikanischen<br />

Unternehmen Metix,<br />

(Pty) Ltd. übernommen. Metix<br />

wird auch nach dem Erwerb<br />

als rechtlich eigenständige<br />

Gesellschaft mit Sitz in<br />

Johannesburg, Südafrika, weitergeführt.<br />

Metix hat im Geschäftsjahr<br />

2010 mit ca. 60<br />

Mitarbeitern einen Jahresumsatz<br />

von r<strong>und</strong> 40 Mio. EUR erwirtschaftet.<br />

Das Unternehmen<br />

ist seit r<strong>und</strong> zehn Jahren<br />

im Bereich Anlagenbau <strong>und</strong><br />

Equipment-Lieferant für die<br />

Ferrolegierungsindustrie tätig<br />

<strong>und</strong> nimmt eine der führenden<br />

Marktstellungen im südlichen<br />

Afrika ein.<br />

Das Produkt- <strong>und</strong> Dienstleistungsprogramm<br />

umfasst die<br />

komplette Planung <strong>und</strong> Lieferung<br />

von Ausrüstungen <strong>und</strong><br />

Anlagen, insbesondere zur<br />

Produktion von Ferrochrom<br />

<strong>und</strong> Ferromangan. Der Erwerb<br />

17.–19.<br />

Jan.<br />

EUROGUSS 2012<br />

in Nürnberg<br />

Tel.: 0911 / 8606 8000<br />

www.euroguss.de<br />

216 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

der Metix steht im Zusammenhang<br />

mit dem konsequenten<br />

Ausbau des Leistungsangebots<br />

der SMS Siemag auf dem<br />

Gebiet der Elektroreduktionsofentechnologie<br />

für die Erzeugung<br />

von Ferrolegierungen,<br />

Si-Metall, NE-Metalle, Kalziumkarbid<br />

etc. für Neubau<br />

<strong>und</strong> Modernisierungsprojekte.<br />

Hier ist das Unternehmen als<br />

integrierter Prozessanbieter<br />

mit ganzheitlichen Gesamtlösungen<br />

sowohl für die Ferrolegierungs-<br />

<strong>und</strong> NE-Metallindustrie<br />

mit einem Marktanteil<br />

von über 40 % führend positioniert.<br />

Mit der Integration der Metix<br />

in diesen Sektor wird SMS<br />

Siemag besonders die Marktposition<br />

im südlichen Afrika<br />

ausbauen können. Metix ist<br />

Marktführer bei der Modernisierung<br />

von Elektroreduktionsöfen<br />

in Südafrika.<br />

SMS Siemag AG<br />

www.sms-group.de<br />

Verkauf der Metal Forming Gruppe an die<br />

spanische Gestamp Automoción<br />

Die ThyssenKrupp AG hat am<br />

13. Mai 2011 ein ganzheitliches<br />

Konzept zur strategischen<br />

Weiterentwicklung beschlossen,<br />

um den Konzern<br />

wettbewerbsfähig <strong>und</strong> nachhaltig<br />

in die Zukunft zu führen.<br />

Das Konzept zur strategischen<br />

Weiterentwicklung<br />

umfasst die Optimierung des<br />

Portfolios, Change Management<br />

<strong>und</strong> Performance-Steigerung.<br />

Ziele sind: die Verschuldung<br />

zu reduzieren,<br />

Wachstum zu ermöglichen,<br />

Erträge zu erwirtschaften <strong>und</strong><br />

Werte zu schaffen. Im Rahmen<br />

der Optimierung des<br />

Portfolios wird sich der Konzern<br />

von den Geschäften trennen,<br />

die für alternative strategische<br />

Optionen tragfähiger<br />

sind. In diesem Zusammenhang<br />

ist ein weiterer Meilenstein<br />

erreicht.<br />

Der Verkauf der Metal Forming<br />

Gruppe an die spanische<br />

Gestamp Automoción S.L.<br />

wurde abgeschlossen. Nachdem<br />

die europäischen Kartellbehörden<br />

grünes Licht gegeben<br />

hatten, konnten Eigentumsübertragung<br />

<strong>und</strong> Zahlung<br />

(„Closing“) am 20. Juli<br />

2011 erfolgen. Über die finanziellen<br />

Konditionen wurde<br />

zwischen den Vertragspartnern<br />

Stillschweigen vereinbart.<br />

Dr. Heinrich Hiesinger,<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

der ThyssenKrupp AG, erklärt<br />

die Bedeutung für den Konzern:<br />

„Der Verkauf von Metal<br />

Forming ist nach der erfolgreichen<br />

Platzierung eigener Aktien<br />

ein weiterer Beitrag zur<br />

Verbesserung der finanziellen<br />

Flexibilität des Konzerns.<br />

ThyssenKrupp wird die angekündigten<br />

Maßnahmen konsequent<br />

umsetzen.“<br />

Die Metal Forming Gruppe<br />

zählte nicht mehr zum Kerngeschäft<br />

der Business Area<br />

ThyssenKrupp Steel Europe.<br />

Deshalb hatte der Konzern<br />

begonnen, mit Interessenten<br />

über den Verkauf des Unternehmens<br />

zu verhandeln. Als<br />

hervorragender Partner nach<br />

dem Best-Owner-Prinzip hatte<br />

sich die Gestamp Automoción<br />

erwiesen. Gestamp<br />

ist ein bedeutender Wettbewerber<br />

unter den Automobilzulieferern<br />

mit weltweit<br />

mehr als 70 Standorten. Mit<br />

r<strong>und</strong> 18.000 Mitarbeitern<br />

wurde 2010 in 20 Ländern<br />

in der Entwicklung <strong>und</strong> Fertigung<br />

von Metallkomponenten<br />

<strong>und</strong> Strukturbauteilen für<br />

Karosserien ein Umsatz von<br />

r<strong>und</strong> 3,1 Mrd. Euro erwirtschaftet.<br />

ThyssenKrupp AG<br />

www.thyssenkrupp.com<br />

Titelbild<br />

Roland Berger Studie: Energieeffizientere<br />

Produktion bietet 77 Mrd. Euro Einsparpotenzial<br />

Die stromintensiven Branchen<br />

werden in Zukunft durch steigende<br />

Strompreise erheblich<br />

belastet werden. Umso wichtiger<br />

ist es für die betroffenen<br />

Unternehmen, mit der benötigten<br />

Energie möglichst effizient<br />

umzugehen. Eine Effizienzsteigerung<br />

fällt aber nicht<br />

vom Himmel, sondern erfordert<br />

zuerst einmal hohe Investitionen.<br />

Lohnen sich diese<br />

denn? Ja, sagt eine brandneue<br />

Studie des Beratungsunternehmens<br />

Roland Berger. Und<br />

nicht nur das: Diese Investitionen<br />

schaffen darüber hinaus<br />

zusätzliche Jobs, Umsatzzuwächse<br />

<strong>und</strong> Innovationen.<br />

SMS Elotherm<br />

Die Liebherr Werke Biberach GmbH in Biberach an der Riss setzt mit<br />

der 2010 in Betrieb genommenen Induktionsanlage zum <strong>Härten</strong> von<br />

Großwälzlagern <strong>und</strong> Zahnkränzen neue Maßstäbe, auch für Lagerringe<br />

aus der Windkraft.<br />

Das Besondere: Die neue EloRing Anlage lässt die Härtung von bis<br />

zu 6 m großen <strong>und</strong> 20 t schweren Werkstücken auf einem horizontalen<br />

sowie bis zu 70° angestellten Bearbeitungstisch zu. Dadurch stellt<br />

Liebherr sicher, dass immer gleichbleibende Abschreckbedingungen<br />

gegeben sind. Der Garant für ein optimales Härtegefüge – immer<br />

<strong>und</strong> immer wieder.<br />

Anlagen zur Induktionserwärmung<br />

<strong>und</strong> -wärmebehandlung<br />

Erwärmen von Metallen, <strong>Härten</strong>, Vergüten, Schweißen, Glühen<br />

oder kinematische Rührsysteme – Elotherm ist mit innovativer,<br />

sauberer <strong>und</strong> energieeffizienter Induktionstechnologie der Marktführer.<br />

In wirtschaftlicher Modulbauweise werden individuelle<br />

Induktionsanlagen entwickelt.<br />

Vertrauen Sie der langjährigen Kompetenz.<br />

Die Studie Effizienzsteigerung<br />

in stromintensiven Industrien<br />

analysiert anhand von<br />

vier ausgewählten Industrien<br />

– Gr<strong>und</strong>stoffchemie, Papier<strong>und</strong><br />

Pappeindustrie, metallerzeugende<br />

Industrie, Verarbeitung<br />

von Steinen <strong>und</strong> Erden<br />

– jedoch nicht nur das Verhältnis<br />

von Investitionen <strong>und</strong><br />

Einsparungen, die Studienautoren<br />

zeigen auch Handlungsstrategien<br />

bis zum Jahr 2050<br />

auf.<br />

Ihre Analyse ergab, dass der<br />

Strombedarf bei stromintensiven<br />

Industrien in den nächsten<br />

Jahren stark steigen wird.<br />

Schuld daran ist – neben dem<br />

Ausbau von strombasierten<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

217


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

Fortbildung<br />

4. Okt. Wärmebehandlung <strong>und</strong> Eigenschaften<br />

von Leichtmetalllegierungen<br />

AWT-Seminar in Bremen<br />

5.–6. Okt. Controlling kompakt I<br />

AGE-Seminar in Baden-Baden<br />

6.–7. Okt. Elektroprozesstechnik<br />

TU-Workshop in Ilmenau<br />

10.–12.<br />

Okt.<br />

18.–19.<br />

Okt.<br />

18.–19.<br />

Okt.<br />

19.–20.<br />

Okt.<br />

Betrieb von elektrischen Anlagen<br />

AGE-Seminar in Darmstadt<br />

Nitrieren <strong>und</strong> Nitrocarburieren in der industriellen<br />

Anwendung<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

Energiemanagement <strong>und</strong> Energiekostencontrolling<br />

für Betriebe <strong>und</strong> Liegenschaften<br />

VDI-Seminar in Leipzig<br />

Freiformschmieden<br />

Stahl-Akademie-Seminar in Aachen/Siegen<br />

20. Okt. Social Media <strong>und</strong> Web 2.0<br />

BDEW-Seminar in Köln<br />

25.–26.<br />

Okt.<br />

27.–28.<br />

Okt.<br />

Explosionsschutz durch Eigensicherheit<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

EEG 2012 – Umsetzung in der Praxis<br />

BDEW-Seminar in Wiesbaden<br />

8. Nov. Internationale Werkstoffnormung<br />

DIN-Seminar in Stuttgart<br />

10. Nov. Energieeinsparverordnung <strong>und</strong> Energieberatung<br />

in der Praxis<br />

DIN-Seminar in Berlin<br />

27.–30.<br />

Nov.<br />

29.–30.<br />

Nov.<br />

Refractory Technology, Part 1<br />

Stahl-Akademie-Seminar in Köln<br />

Elektrisches Messen mechanischer Größen<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

1.–2. Dez. Einsatzhärten<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

AGE – Die Akademie der Energie- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft<br />

Tel.: 0228-2598-100, Fax: 0228-2598-120<br />

anmeldung@ew-online.de, www.ew-online.de<br />

AWT – Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung <strong>und</strong> Werkstofftechnik<br />

e.V.<br />

Tel.: 0421-522-9339, Fax: 0421-522-9041<br />

awt.ev@t-online.de, www.awt-online.org<br />

BDEW à EW Medien <strong>und</strong> Kongresse GmbH<br />

Tel.: 069-710 46 87-0, Fax: 069-710 46 87--359<br />

info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />

DIN-Akademie<br />

Tel.: 030-2601-2872, Fax: 030-2601-42216<br />

thomas.winter@beuth.de, www.beuth.de<br />

Stahl-Akademie im Stahl-Zentrum<br />

Tel.: 0211-6707-644, Fax: 0211-6707-655<br />

info@stahl-akademie.de, www.stahl-akademie.de<br />

TAE – Technische Akademie Esslingen<br />

Tel.: 0711-34008-23, Fax 0711-34008-27,-43<br />

anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />

TU – Technische Universität Ilmenau<br />

Tel.: 03677/69-1510, Fax: 03677 / 69-1552<br />

ulrich.luedtke@tu-ilmenau.de, www.tu-ilmenau.de/elektrowaerme<br />

VDI Wissensforum GmbH<br />

Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />

wissensforum@vdi.de, www.vdi-wissensforum.de<br />

Produktionsverfahren – auch<br />

der zunehmende Automatisierungsgrad.<br />

Parallel dazu werden<br />

voraussichtlich die Strompreise<br />

kräftig anziehen. Das<br />

liegt nicht nur am frühzeitigen<br />

Atomausstieg mit einer entsprechenden<br />

Angebotsverknappung,<br />

sondern auch an<br />

höheren Kosten für CO 2 -Zertifikate<br />

<strong>und</strong> Brennstoffe sowie<br />

am Ausbau von Stromnetzen<br />

für Erneuerbare Energien.<br />

„Der Strompreis wird in den<br />

nächsten 20 Jahren um r<strong>und</strong><br />

70 % steigen“, schätzt Ralph<br />

Büchele von der Strategieberatung<br />

Roland Berger. Gerade<br />

in den stromintensiven Branchen<br />

sehen die Experten von<br />

Roland Berger daher ein großes<br />

Potenzial für Effizienzsteigerungen.<br />

„Die Entwicklung<br />

neuer Effizienztechnologien<br />

durch die verschiedenen Anbieter<br />

<strong>und</strong> deren Einsatz auf<br />

Anwenderseite ermöglichen<br />

eine nachhaltige Senkung des<br />

Stromverbrauchs <strong>und</strong> somit<br />

eine signifikante Reduzierung<br />

der Stromkosten“, erklärt<br />

Torsten Henzelmann, Partner<br />

bei Roland Berger.<br />

In der Metallverarbeitungsindustrie<br />

seien bis 2050 bei den<br />

Stromkosten immerhin Einsparungen<br />

von bis zu 40 %<br />

denkbar. Voraussetzung hierfür<br />

seien allerdings gezielte<br />

Investitionen in Effizienzmaßnahmen.<br />

Diese machten<br />

sich jedoch bezahlt: Die vier<br />

in der Studie untersuchten<br />

Branchen müssten bis 2050<br />

r<strong>und</strong> 23 Mrd. Euro in Effizienztechnologien<br />

investieren.<br />

Dadurch ließen sich im Gegenzug<br />

über 100 Mrd. Euro<br />

an Energiekosten einsparen.<br />

Die Investitionskosten umfassen<br />

im Wesentlichen Mehrkosten<br />

für den Einsatz von effizienteren<br />

Maschinen sowie<br />

für optimierte Produktionsverfahren.<br />

In der metallverarbeitenden<br />

Industrie bieten effiziente<br />

Gießmaschinen <strong>und</strong> Erwärmungsanlagen<br />

ein hohes<br />

Sparpotenzial.<br />

Darüber hinaus bieten derartige<br />

Investitionen der Wirtschaft<br />

weitere positive Effekte:<br />

So entstünden bei den Anbietern<br />

der effizienzsteigernden<br />

Technologien mehr Jobs,<br />

höhere Umsätze <strong>und</strong> Innovationsanreize.<br />

Auch die Abnehmer<br />

der Technologien könnten<br />

nicht nur von reduzierten<br />

Energiekosten profitieren. Sie<br />

könnten sich durch die effizientere<br />

Produktion von weniger<br />

effizient produzierenden<br />

Marktteilnehmern vor allem<br />

aus den Schwellenländern positiv<br />

abheben <strong>und</strong> im globalen<br />

Wettbewerb punkten.<br />

Roland Berger Strategy Consultants<br />

GmbH<br />

www.rolandberger.com<br />

Siemens modernisiert Hauptantriebe der Warmbreitbandstraße<br />

bei voestalpine Stahl in Linz<br />

Siemens hat von der österreichischen<br />

voestalpine Stahl<br />

GmbH den Auftrag erhalten,<br />

die Hauptantriebe der Warmbreitbandstraße<br />

am Standort<br />

Linz zu modernisieren. Dazu<br />

wird die Antriebsregelung auf<br />

den neuesten Stand der Technik<br />

gebracht <strong>und</strong> in die bestehende<br />

Automatisierungsumgebung<br />

eingeb<strong>und</strong>en. Die<br />

Modernisierung wird sukzessive<br />

während kurzer Wartungsstillstände<br />

durchgeführt<br />

<strong>und</strong> soll im Frühjahr 2013 abgeschlossen<br />

sein.<br />

Die Warmbreitbandstraße der<br />

voestalpine Stahl in Linz ist<br />

nach dem Umbau für die Erzeugung<br />

von 4,8 Mio. t warmgewalzten<br />

Bands mit Dicken<br />

von 1,5 bis 20 mm <strong>und</strong> Breiten<br />

zwischen 700 <strong>und</strong> 1.750 mm<br />

ausgelegt. Die Anlage verfügt<br />

über ein Vorgerüst mit Staucher<br />

<strong>und</strong> eine Fertigstraße<br />

mit sieben Quarto-Gerüsten.<br />

Alle acht Gerüste sind mit Sie-<br />

218 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

mens-Antrieben mit Doppelmotoren<br />

ausgestattet.<br />

Die insgesamt 16 Synchronantriebe<br />

mit Direktumrichter<br />

<strong>und</strong> Simadyn-D-Regelung erhalten<br />

neue Sinamics-Regelungskomponenten.<br />

Die Leistungsteile<br />

der Umrichter können<br />

beibehalten werden.<br />

Damit lassen sich die Walzantriebe<br />

auf den neuesten Stand<br />

der Technik bringen, ohne<br />

dass ein Komplettaustausch<br />

der Umrichter erforderlich<br />

wäre. Siemens ist auch für die<br />

Projektierung, das Detail-Engineering,<br />

die Montage <strong>und</strong><br />

die Inbetriebnahme verantwortlich.<br />

Dem Auftragserhalt vorausgegangen<br />

war eine erfolgreiche<br />

Pilotierung des Modernisierungskonzepts<br />

an einem Antrieb<br />

der Fertigstraße im Dezember<br />

2010.<br />

Siemens AG<br />

www.siemens.com/metals<br />

Mikrowellenerwärmung<br />

Keramik, Chemie, Lebensmittel, Gießerei<br />

Dipl.- Ing. / Physiker UNI / FH<br />

Nachrichten / Hochfrequenztechnik<br />

Berechnung, Auslegung, Fertigung.<br />

Drehrohr-Trommelöfen<br />

Minerale, Rohstoffe, Chemie, Keramik<br />

Dipl.- Ing. UNI / FH<br />

Maschinenbau / Verfahrenstechnik<br />

Berechnung, Auslegung, Konstruktion, Fertigung.<br />

Ausgezeichneter Erfindergeist bei Oerlikon<br />

Leybold Vacuum<br />

Nur kreative Unternehmen mit<br />

Weitblick <strong>und</strong> Sinn für Neues<br />

haben es in die Riege der 100<br />

innovativsten Mittelständler<br />

geschafft. Oerlikon Leybold<br />

Vacuum gehört 2011 dazu<br />

<strong>und</strong> bekommt aus der Hand<br />

von Lothar Späth im Ostseebad<br />

Warnemünde das Gütesiegel<br />

„Top 100“ verliehen.<br />

Die Oerlikon Leybold Vacuum<br />

GmbH hat sich auf die <strong>Vakuum</strong>erzeugung<br />

in der Industrie<br />

spezialisiert. Viele Fertigungsprozesse<br />

laufen heute unter<br />

<strong>Vakuum</strong>bedingungen ab: bei<br />

Glühbirnen, Kühlschränken,<br />

bei Automobil <strong>und</strong> Computerteilen.<br />

Schon 1850 hatte der<br />

Unternehmensgründer Ernst<br />

Leybold eine Vision vom Potenzial<br />

des luftleeren Raums.<br />

Dass auch nach 160 Jahren<br />

Firmengeschichte Ideen keine<br />

leeren Luftblasen sind, stellt<br />

das Kölner Unternehmen tagtäglich<br />

unter Beweis: „Wir erfinden<br />

uns ständig neu – trotz<br />

oder gerade wegen unserer<br />

langen Firmengeschichte“,<br />

sagt Geschäftsführer Dr. Andreas<br />

Widl.<br />

Um ständig am Puls der Zeit<br />

zu sein, hört das Unternehmen<br />

genau darauf, was seine<br />

K<strong>und</strong>en brauchen. Deren<br />

Bedürfnisse werden über<br />

das Produktmarketing <strong>und</strong><br />

die Entwicklung in eine „Innovationspipeline“<br />

eingespeist.<br />

Viele Ideen gehen dort<br />

ein <strong>und</strong> werden von der Geschäftsleitung<br />

geprüft <strong>und</strong><br />

gefiltert.<br />

Gießereianlagen<br />

Zentrifugalgussanlagen, Kaltwandtiegel /<br />

<strong>Vakuum</strong>/Schutzgas-Schmelzöfen,<br />

induktionsbeheizt (Ti, TiAl, Superlegierungen)<br />

Dipl.- Ing. UNI<br />

Gießereiwesen / -Anlagenbau<br />

Berechnung, Auslegung, Konstruktion, Fertigung.<br />

Über mehrere Monate prüfte<br />

die Wirtschaftsuniversität<br />

Wien das Innovationsverhalten<br />

von 272 mittelständischen<br />

Unternehmen in<br />

Deutschland. Die 100 Besten<br />

tragen das Gütesiegel für<br />

ein Jahr. „Kreative, innovative<br />

Ideen <strong>und</strong> eine frische Denke<br />

sind für uns mehr denn<br />

je gelebte Unternehmenskultur,<br />

die mittelfristig Umsatz<br />

<strong>und</strong> Ergebnis steigern wird.<br />

Die Auszeichnung ,Top 100’<br />

macht uns in diesem Zusammenhang<br />

besonders stolz“,<br />

bestätigt Widl.<br />

Die 100 Mittelständler, die das<br />

Gütesiegel 2011 tragen, haben<br />

im vergangenen Jahr einen<br />

www.linn.de<br />

sl@linn.de<br />

Gesamtumsatz von 11,2 Mrd.<br />

Euro erwirtschaftet. 769 nationale<br />

<strong>und</strong> 1.865 <strong>international</strong>e<br />

Patente wurden allein 2010<br />

neu angemeldet. 48 der 100<br />

Unternehmen sind national<br />

die Nummer 1 ihrer Branche,<br />

19 sind sogar Weltmarktführer.<br />

88 der 100 ausgezeichneten<br />

Firmen sind in den vergangenen<br />

drei Jahren schneller<br />

gewachsen als der Branchendurchschnitt<br />

– <strong>und</strong> das im Mittel<br />

um r<strong>und</strong> 16 %.<br />

Oerlikon Leybold Vacuum<br />

www.oerlikon.com/leyboldvacuum<br />

SMS GmbH an elexis AG beteiligt<br />

Die SMS GmbH hat das freiwillige<br />

öffentliche Übernahmeangebot<br />

an die Aktionäre<br />

der elexis AG erfolgreich beendet.<br />

Insgesamt wurden SMS<br />

im Rahmen des Übernahmeangebots<br />

59,13 % (5.440.015<br />

Aktien) des Gr<strong>und</strong>kapitals <strong>und</strong><br />

der Stimmrechte der elexis AG<br />

angedient. Zusammen mit der<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

219


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

bereits bei Veröffentlichung<br />

der Angebotsunterlage gehaltenen<br />

Beteiligung von 2,99 %<br />

(275.000 Aktien) <strong>und</strong> weiteren<br />

26,83 % (2.468.429 Aktien),<br />

die SMS außerhalb des<br />

Angebots erworben hatte,<br />

hält SMS nach Abschluss des<br />

Angebots insgesamt 88,95 %<br />

(8.183.444 Aktien) an der elexis<br />

AG.<br />

Dr. Heinrich Weiss, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der<br />

SMS GmbH: „Mit dem Ergebnis<br />

unseres Übernahmeangebots<br />

sind wir zufrieden <strong>und</strong><br />

freuen uns, die Mitarbeiter<br />

von elexis in der SMS group<br />

zu begrüßen. Wir verstehen<br />

unser Engagement im Sinne<br />

einer Industriebeteiligung an<br />

einem langjährigen Partnerunternehmen.<br />

Das bewährte<br />

Führungsteam der elexis AG<br />

wird auch weiterhin selbstständig<br />

<strong>und</strong> eigenverantwortlich<br />

arbeiten.“<br />

SMS GmbH<br />

www.sms-group.com<br />

Salzgitter hält wieder mehr als 25 % an Aurubis<br />

Der Stahlkonzern Salzgitter<br />

hat seine Beteiligung an der<br />

Kupferhütte Aurubis wieder<br />

über die 25 %-Schwelle gebracht.<br />

Das Unternehmen hat<br />

einen Anteil von 25,002 % an<br />

dem Hamburger Konzern angezeigt.<br />

Der Konkurrent von<br />

ThyssenKrupp hatte seinen<br />

Anteil an Aurubis zum Jahresbeginn<br />

im Zuge von deren Kapitalerhöhung<br />

verwässern lassen.<br />

Die Beteiligung sank damals<br />

von über 25 auf 22,73 %.<br />

Mit der Kapitalerhöhung um<br />

10 % hatte Aurubis knapp<br />

170 Mio. Euro bei institutionellen<br />

Anlegern eingesammelt.<br />

(Aurubis nimmt mit Kapitalerhöhung<br />

knapp 170<br />

Mio. Euro ein). Der Erlös soll<br />

für organisches <strong>und</strong> externes<br />

Wachstum eingesetzt werden.<br />

Aurubis hat sich bislang<br />

von der Staatsschuldenkrise<br />

<strong>und</strong> den Panikverkäufen an<br />

der Börse unbeeindruckt gezeigt.<br />

Vor allem der Rohstoffhunger<br />

in China treibt die Geschäfte<br />

an.<br />

Salzgitter AG<br />

www.salzgitter-ag.de<br />

Stahl-Informations-Zentrum: Leistungsfähige<br />

Stahlindustrie sichert Automobilproduktion<br />

Mit neuen, immer festeren<br />

Stählen erlebt dieser Werkstoff<br />

eine Renaissance im<br />

Automobilbau. Denn wenn<br />

Leichtbau bezahlbar bleiben<br />

soll, geht es nicht ohne Stahl.<br />

So könnte das Fazit lauten,<br />

das Fachleute auf der Automobiltagung<br />

Steels in Cars<br />

and Trucks 2011 Anfang Juni<br />

in Salzburg gezogen haben.<br />

Mobilität mit immer weniger,<br />

am besten sogar ganz ohne<br />

CO 2 -Emissionen, ist ein wichtiges<br />

Ziel, denn es trägt zur Lösung<br />

unserer Klimaprobleme<br />

bei. Je geringer das Gewicht<br />

eines Fahrzeugs, desto weniger<br />

Kraft muss für seine Fortbewegung<br />

aufgewendet werden<br />

<strong>und</strong> desto geringer ist der<br />

Kraftstoffverbrauch. Deshalb<br />

haben sich viele den automobilen<br />

Leichtbau auf die Fahnen<br />

geschrieben, von der B<strong>und</strong>esregierung<br />

bis hin zu Automobilherstellern<br />

<strong>und</strong> ihren Zulieferern.<br />

Moderne Autos bestehen<br />

im Durchschnitt zu 60 %<br />

aus Stahl. Stahl wird in künftigen<br />

Automobilen, auch in<br />

elektrisch betriebenen, seine<br />

bedeutende Rolle beibehalten,<br />

stellt Hans Jürgen Kerkhoff,<br />

Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl, bei der Eröffnung<br />

der Automobiltagung<br />

SCT 2011 klar.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

wird häufig auf so genannte<br />

Leichtbauwerkstoffe verwiesen.<br />

Die alleinige Betrachtung<br />

des spezifischen Gewichts<br />

greift zu kurz, da sich der Gewichtsvorteil<br />

dieser Leichtbauwerkstoffe<br />

nicht vollständig<br />

auf das jeweilige Bauteil<br />

übertragen lässt. So erfordert<br />

die geringe Festigkeit einiger<br />

dieser Werkstoffe neben einer<br />

geänderten konstruktiven<br />

Ausführung auch eine Erhöhung<br />

der Wanddicken, die den<br />

angestrebten Gewichtsvorteil<br />

verringert, bei einzelnen Bauteilen<br />

sogar aufhebt. Entscheidend<br />

ist der Lebenszyklus <strong>und</strong><br />

die Gesamtbilanz des Materials,<br />

erklärt Dr.-Ing. Stephan Eisenberg,<br />

Leiter des Standortlabors<br />

Wolfsburg von Volkswagen.<br />

Bei der Bewertung von<br />

Leichtbaumaßnahmen wird<br />

häufig allein die Nutzungsphase<br />

des Fahrzeugs betrachtet,<br />

da sich die realisierten Gewichtseinsparungen<br />

überwiegend<br />

in dieser Phase auf die<br />

CO 2 -Emissionen auswirken.<br />

Für eine ganzheitliche ökologische<br />

Betrachtung sind aber<br />

auch die Werkstofferzeugung,<br />

die Bauteil- bzw. Fahrzeugherstellung<br />

sowie das spätere<br />

Recycling zu analysieren. Gerade<br />

hier offenbaren sich bei<br />

den einzelnen Konstruktionswerkstoffen<br />

erhebliche Unterschiede.<br />

Beispielsweise erfordert<br />

die Herstellung eines Karosserieblechs<br />

aus Aluminium<br />

im Vergleich zu einem entsprechenden<br />

Blech aus hochfestem<br />

Stahl etwa die vierfache Menge<br />

an Energie, bei Teilen aus<br />

kohlefaserverstärkten Kunststoffen<br />

sind es etwa zehn Mal<br />

so viel. Große Unterschiede<br />

zeigt auch die Betrachtung der<br />

Kosten: So werden die Kosten<br />

für die Gewichtsreduktion von<br />

einem Kilogramm bei Stahl mit<br />

ca. 2 Euro, bei Aluminium von<br />

10 bis 12 Euro <strong>und</strong> bei kohlefaserverstärkten<br />

Kunststoffen<br />

von 50 bis 100 Euro veranschlagt,<br />

führt Dr. Peter Dahlmann,<br />

geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

des Stahlinstituts<br />

VDEh, auf der SCT aus.<br />

Und da spricht vieles für Stahl:<br />

Seine Herstellung <strong>und</strong> das Recycling<br />

machen Stahl zum grünen<br />

Werkstoff. Bei der aktuellen<br />

Mercedes C-Klasse hat dies<br />

beispielsweise dazu geführt,<br />

dass der Vorderachsträger<br />

wieder aus Stahl gefertigt wird<br />

<strong>und</strong> nicht wie im Vorgängermodell<br />

aus Aluminium. Nach<br />

Angaben des Fahrzeugherstellers<br />

ergab die ökologische Betrachtung,<br />

dass sich der Einsatz<br />

von Aluminium selbst<br />

nach 200.000 gefahrenen km<br />

nicht rechnet. Auch trotz eines<br />

Mehrgewichts von 1,5 kg war<br />

220 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

die Stahlvariante über den gesamten<br />

Lebenszyklus gesehen<br />

ökologisch vorteilhafter als die<br />

aus Aluminium.<br />

Dank der zahlreichen Innovationen<br />

bei dem Werkstoff greifen<br />

wir heute auf Stahl zurück,<br />

erläutert Volkswagen-<br />

Mann Stephan Eisenberg. In<br />

enger Zusammenarbeit entwickeln<br />

Automobilhersteller<br />

<strong>und</strong> Stahlproduzenten neue<br />

Sorten <strong>und</strong> moderne Verarbeitungsverfahren.<br />

Eisenberg bestätigt,<br />

dass die Autohersteller<br />

auf die Innovationen der<br />

Stahlindustrie angewiesen seien.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> sei die<br />

Verzahnung der Stahlindustrie<br />

mit der Automobilindustrie<br />

entlang der Wertschöpfungskette<br />

unerlässlich. Doch hohe<br />

Stromkosten, zusätzliche Energieabgaben<br />

<strong>und</strong> erhebliche<br />

Belastungen durch den Handel<br />

mit Emissionsrechten verschärfen<br />

den globalen Wettbewerb<br />

<strong>und</strong> stärken die Konkurrenz<br />

außerhalb von Europa,<br />

so Dr.-Ing. Peter Dahlmann.<br />

Würde die Stahlindustrie aus<br />

Europa abwandern, hätten wir<br />

ohne deren Entwicklungskompetenz<br />

vor Ort gegen die asiatische<br />

Autoindustrie verloren,<br />

meint Eisenberg.<br />

Stahl-Informations-Zentrum<br />

www.stahl-info.de<br />

Trumpf erneut mit dem Bosch Supplier Award<br />

ausgezeichnet<br />

TRUMPF wurde erneut mit<br />

dem Bosch Supplier Award<br />

ausgezeichnet. Die Ehrung erfolgte<br />

in der Kategorie Machinery<br />

and Equipment. TRUMPF<br />

gehört damit zu den wenigen<br />

Bosch Zulieferern, die den begehrten<br />

Preis zum zweiten<br />

Mal in Folge erhalten. Mit dem<br />

Preis würdigt Bosch Unternehmen,<br />

die besonders gute Leistungen<br />

bei der Herstellung<br />

<strong>und</strong> Lieferung von Produkten<br />

oder Dienstleistungen in den<br />

vergangenen zwei Jahren erbracht<br />

haben – insbesondere<br />

hinsichtlich Qualität, Preisverhalten,<br />

Zuverlässigkeit, Technologie<br />

<strong>und</strong> der kontinuierlichen<br />

Verbesserung. „Wir sind<br />

sehr stolz, dass TRUMPF erneut<br />

die harten Auswahlkriterien<br />

für den Bosch Supplier<br />

Award erfüllen konnte“, sagt<br />

Peter Leibinger Stellvertretender<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der TRUMPF<br />

GmbH + Co. KG <strong>und</strong> Vorsitzender<br />

des Geschäftsbereichs<br />

Lasertechnik/Elektronik.<br />

Bosch verleiht den weltweit<br />

ausgeschriebenen Lieferantenpreis<br />

zum zwölften Mal seit<br />

1987. Die Prämierung findet<br />

alle zwei Jahre statt. Die erste<br />

Auszeichnung für TRUMPF erfolgte<br />

im Jahr 2007. Aufgr<strong>und</strong><br />

der Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise<br />

wurde die Preisverleihung<br />

2009 ausgesetzt. Der<br />

Preis wurde in sieben Kategorien<br />

an insgesamt 60 Lieferanten<br />

aus 14 Ländern vergeben.<br />

TRUMPF GmbH + Co. KG<br />

www.trumpf.com<br />

VDMA: Maschinenexport wächst zweistellig<br />

Die deutschen Maschinenexporte<br />

wuchsen im zweiten<br />

Quartal um 15,8 % gegenüber<br />

dem Vorjahresquartal<br />

auf nunmehr 35,9 Mrd. Euro.<br />

„Das Tempo aus dem ersten<br />

Quartal, mit einer Steigerungsrate<br />

von 20,9 %, wurde<br />

nicht mehr erreicht. Damals<br />

war der Vergleichsmaßstab<br />

aber auch das erste Quartal<br />

2010 – <strong>und</strong> das war im Export<br />

der absolute Tiefpunkt der<br />

Krise“, so Dr. Ralph Wiechers,<br />

VDMA-Chefvolkswirt.<br />

„Während sich in den meisten<br />

Märkten das Wachstum<br />

verlangsamt hat, kommt der<br />

russische Markt erst wieder<br />

richtig in Schwung“, so Wiechers<br />

weiter. Der Vorjahreswert<br />

wurde um 50,1 % übertroffen.<br />

Insbesondere die Bauinvestitionen<br />

sind geradezu<br />

explodiert. Russland ist mittlerweile<br />

der viertwichtigste<br />

Markt für die deutschen Maschinenbauer<br />

nach China, den<br />

USA <strong>und</strong> Frankreich.<br />

Die deutschen Maschinenausfuhren<br />

wuchsen im Juni 2011<br />

um nominal 4,9 % gegenüber<br />

dem Vorjahresmonat. Die Exporte<br />

steigen damit im ersten<br />

Halbjahr um plus 18,2 %<br />

gegenüber dem Vorjahr. Großen<br />

Anteil an diesem Zuwachs<br />

hatte der chinesische Markt,<br />

der um 41,5 % auf einen Anteil<br />

von jetzt 13,5 % wuchs.<br />

Der russische Markt wuchs<br />

um 40,1 % <strong>und</strong> verdrängte<br />

den italienischen von Platz 4.<br />

Großes Wachstum gab es<br />

auch in der Türkei (36,1 %),<br />

die von Rang 15 auf 11 vorzog.<br />

Auch der US-Markt legte<br />

um 25,8 % zu.<br />

VDMA – Verband Deutscher<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />

www.vdma.org<br />

1. Preis<br />

iPad 2<br />

Katja Tolksdorf<br />

celano GmbH<br />

GEWINNER<br />

Die<br />

stehen fest!<br />

Joachim Aull<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

2. Preis<br />

zwei BVB-Eintrittskarten<br />

Nikolaus Sorg GmbH & Co. KG<br />

3. Preis<br />

Konzertgutschein<br />

Tombola<br />

Spezial<br />

DÜSSELDORF<br />

28. Juni - 2. Juli 2011<br />

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Der Vulkan-Verlag gratuliert den<br />

Gewinnern der Tombola-Aktion von der<br />

THERMPROCESS 2011 in Düsseldorf.<br />

Dr.-Ing. Wolfgang Sobbe<br />

VKK Standardkessel Köthen GmbH<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

221


Mit<br />

komplettem<br />

eBook<br />

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PROZESSWÄRME<br />

Energieeffizienz in der industriellen<br />

Thermoprozesstechnik<br />

Diese Sonderpublikation der Fachzeitschriften GASWÄRME<br />

International <strong>und</strong> <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> bietet eine reich<br />

bebilderte Zusammenstellung von Fachberichten zum Thema<br />

Energieeffizienz von gasbeheizten sowie elektrothermischen<br />

Prozessen.<br />

Autoren aus Forschung <strong>und</strong> Anwendung untersuchen <strong>und</strong> präsentieren<br />

Möglichkeiten der Energieeinsparung in Thermoprozessanlagen.<br />

Der Leser erhält einen Überblick über bewährte bis hin zu innovativen<br />

Methoden – der praktische Nutzen ist garantiert. Für den komfortab-<br />

len Gebrauch unterwegs oder am Arbeitsplatz sorgt der Datenträger<br />

mit dem digitalen eBook des gesamten Buchinhalts sowie weiteren<br />

nützlichen Informationen.<br />

Hrsg.: F. Beneke, S. Schalm<br />

1. Aufl age 2011, ca. 500 Seiten mit eBook auf DVD, Hardcover<br />

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Vulkan-Verlag<br />

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___ Ex. Prozesswärme – Energieeffizienz in der industriellen<br />

Thermoprozesstechnik<br />

1. Aufl age 2011 – ISBN: 978-3-8027-2962-1<br />

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Die bequeme <strong>und</strong> sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift<br />

von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

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45039 Essen<br />

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Bevorzugte Zahlungsweise □ Bankabbuchung □ Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

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✘<br />

Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

PAPRZW2011<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen.<br />

Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert <strong>und</strong> verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />

Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante Fachangebote informiert <strong>und</strong> beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

ZPF auf Wachstumskurs<br />

Die ZPF Holding GmbH stärkt<br />

durch drei weitere Beteiligungen<br />

ihre weltweite Markt<strong>und</strong><br />

Wettbewerbsposition.<br />

Um die Systemführerschaft<br />

beim Warmhalten, Schmelzen<br />

<strong>und</strong> Vergießen von Aluminium<br />

weiter auszubauen, investiert<br />

die ZPF Holding in drei<br />

Kernbereiche.<br />

Zunächst wurde eine Mehrheitsbeteiligung<br />

an der<br />

Fo<strong>und</strong>ry 4 ThermDos GmbH<br />

erworben, die zukünftig unter<br />

dem Namen ZPF Fo<strong>und</strong>ry4<br />

GmbH firmiert. Das Unternehmen<br />

steht für Kompetenz<br />

<strong>und</strong> Innovation in der Gießereitechnik.<br />

Kernkompetenz ist<br />

das Produkt ThermDos, ein<br />

Dosierofen für Aluminium,<br />

der sowohl im Druckguss als<br />

auch im Sand- <strong>und</strong> Gravitationsguss<br />

zum Einsatz kommt.<br />

Ein weiteres Investitionsfeld<br />

liegt in Asien. Nachdem im<br />

Frühjahr diesen Jahres in einem<br />

ersten Schritt eine ZPF-<br />

Repräsentanz in Shanghai<br />

eröffnet wurde, werden im<br />

Sommer die Weichen dafür<br />

gestellt, bis Ende des Jahres<br />

2011 einen eigenen Produktionsstandort<br />

in China zu etablieren.<br />

Alle wesentlichen Managementfunktionen<br />

sind bereits<br />

besetzt. „Wir haben ein<br />

zehnköpfiges Team in China<br />

fest eingestellt <strong>und</strong> darauf<br />

geachtet, ausschließlich<br />

lokale Mitarbeiter zu gewinnen“,<br />

erläutert Holger Groß,<br />

Geschäftsführer der ZPF Holding.<br />

Die Produktionsgesellschaft<br />

in Fernost wird eine eigene<br />

Marktverantwortung erhalten<br />

<strong>und</strong> neben China auch<br />

angrenzende Länder wie Korea,<br />

Taiwan, Vietnam, Kambodscha<br />

oder die Philippinen<br />

mit Ofenanlagen von ZPF versorgen.<br />

Der dritte Bereich, in den die<br />

ZPF Holding investiert, betrifft<br />

den Ausbau der Serviceaktivitäten.<br />

Unter der Firmierung<br />

ZPF Services GmbH wurde die<br />

gesamte K<strong>und</strong>enbetreuung<br />

in eine eigenständige Gesellschaft<br />

überführt. Das Unternehmen<br />

ist einige Kilometer<br />

vom Firmensitz der ZPF Holding<br />

/ ZPF therm entfernt in<br />

Heilbronn angesiedelt. Von<br />

hier aus werden zukünftig<br />

sämtliche Einsätze gesteuert<br />

<strong>und</strong> die Versorgung der K<strong>und</strong>en<br />

mit Ersatzteilen organisiert.<br />

Die Betreuung der lokalen<br />

Serviceteams, die weltweit<br />

vertreten sind, erfolgt ebenfalls<br />

von Heilbronn aus.<br />

ZPF therm Maschinenbau GmbH<br />

www.zpf-therm.de<br />

Der Umzug in das neue, firmeneigene<br />

Gebäude im Jahr<br />

1999 markierte einen Meilenstein<br />

in der Unternehmensentwicklung:<br />

Speziell ausgelegte<br />

Räumlichkeiten sowie<br />

hochqualifizierte, teils selbst<br />

ausgebildete Fachkräfte sorgen<br />

für eine gleichbleibend<br />

hohe Fertigungsqualität <strong>und</strong><br />

erlauben es, neben Standardprodukten<br />

auch flexible Sonderlösungen<br />

für verschiedenste<br />

Anforderungen zu fertigen.<br />

Mit der Fertigung geht eine<br />

besonders sorgfältige Kalibrierung<br />

der Sensoren einher. Die<br />

dazugehörigen Kalibriereinrichtungen<br />

werden von Raytek<br />

ständig weiterentwickelt.<br />

Die Temperaturmesslösungen<br />

des nach ISO 9001 zertifizierten<br />

Unternehmens erreichen<br />

so eine hohe Genauigkeit <strong>und</strong><br />

langfristige Stabilität. Sie ermöglichen<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Anwendern,<br />

die Produktqualität<br />

zu verbessern, Stillstandszeiten<br />

zu minimieren <strong>und</strong> Kosten<br />

einzusparen. Raytek beschäftigt<br />

in Berlin r<strong>und</strong> 100 Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> verzeichnet zweistellige<br />

Wachstumszahlen.<br />

Raytek GmbH<br />

www.raytek.de<br />

ZVEI: Technischer Systemplaner als neuer<br />

Ausbildungsberuf<br />

20 Jahre Raytek<br />

Die Raytek GmbH, ein Hersteller<br />

von Sensoren für die<br />

berührungslose Temperaturmessung,<br />

feiert in diesem Jahr<br />

20-jähriges Jubiläum. Nach<br />

der Firmengründung im Jahr<br />

1991 entwickelte sich Raytek<br />

schnell zu einem der weltweit<br />

führenden Anbieter auf dem<br />

Gebiet der Infrarot-Temperaturmesstechnik.<br />

Das Unternehmen ist die Europazentrale<br />

der zur Fluke-<br />

Gruppe gehörenden Raytek<br />

Corporation <strong>und</strong> fungiert zugleich<br />

als Kompetenzzentrum<br />

des Konzerns für stationäre<br />

Infrarot-Temperaturmesslösungen.<br />

Vom Miniatursensor<br />

für den Einbau in Maschinen<br />

<strong>und</strong> Anlagen über Infrarot-<br />

Zeilenscanner zum Überwachen<br />

bewegter Messobjekte<br />

bis hin zur fest installierbaren<br />

Wärmebildkamera – am modern<br />

ausgerüsteten Standort<br />

Berlin-Pankow entwickelt <strong>und</strong><br />

fertigt Raytek ein umfassendes<br />

Sortiment an Sensoren für<br />

die Temperaturüberwachung<br />

in Produktionsprozessen.<br />

Der neue Ausbildungsberuf<br />

„Technischer Systemplaner“<br />

löst zusammen mit dem erneuerten<br />

Beruf „Technischer<br />

Produktdesigner“ ab 1. August<br />

2011 das alte Berufsbild<br />

des „Technischen Zeichners“<br />

ab. Darauf weist der<br />

Arbeitskreis Elektroplaner im<br />

ZVEI hin. Die Ausbildungsinhalte<br />

eines Technischen Systemplaners<br />

bestehen unter<br />

anderem aus dem computergestützten<br />

Planen <strong>und</strong> Erstellen<br />

technischer Dokumente,<br />

dem Durchführen fachspezifischer<br />

Berechnungen sowie<br />

einem Projektmanagement.<br />

Eine nachhaltige Energie- <strong>und</strong><br />

Ressourcenplanung spielt dabei<br />

eine wichtige Rolle.<br />

„Mit dem Technischen Systemplaner<br />

ist ein modernes<br />

Berufsbild entstanden, das die<br />

gestiegenen technologischen<br />

Anforderungen berücksichtigt<br />

<strong>und</strong> alte Zöpfe abschneidet.<br />

Industrie- <strong>und</strong> Handwerksbetriebe<br />

werden dadurch zukunftsfähiger“,<br />

freut sich<br />

Hans-Jürgen Schneider, Vorsitzender<br />

des ZVEI-Arbeitskreises<br />

Elektroplaner. Schneider<br />

hatte auf Vorschlag des<br />

ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik-<br />

<strong>und</strong> Elektronikindustrie<br />

beim B<strong>und</strong>esinstitut für<br />

Berufsbildung (BIBB) an der<br />

Konzeption des Berufsbilds<br />

mitgearbeitet <strong>und</strong> ist im März<br />

2010 zum Sachverständigen<br />

des B<strong>und</strong>es zur Neuordnung<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

223


J o u r n a l<br />

ruflichen Anforderungen“,<br />

sagt Dr.-Ing. Willi Fuchs, Direktor<br />

des VDI. „Die Lehrgänge<br />

sind ein wichtiger Schritt,<br />

um dem Fachkräftemangel zu<br />

begegnen <strong>und</strong> langfristig den<br />

Wirtschaftsstandort Deutschland<br />

zu sichern.“ Die Weiterbildungsumfrage<br />

„educating“<br />

vom VDI Wissensforum hatte<br />

Ende 2010 große Weiterbilder<br />

Berufsausbildung ernannt<br />

worden.<br />

Technische Systemplaner der<br />

Fachrichtung „Elektrotechnische<br />

Systeme“ arbeiten überwiegend<br />

in Elektrobetrieben,<br />

Ingenieur- <strong>und</strong> Planungsbüros<br />

sowie in Planungsabteilungen<br />

großer Firmen. Angehende<br />

Auszubildende können<br />

sich auch für die Fachrichtungen<br />

Versorgungs- <strong>und</strong> Ausrüstungstechnik<br />

oder Stahl-<br />

Veranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Metallbautechnik entscheiden.<br />

Wie bei den Metall-<br />

<strong>und</strong> Elektroberufen auch,<br />

wird in beiden neuen Berufen<br />

die gestreckte Abschlussprüfung<br />

eingeführt, um die berufliche<br />

Handlungsfähigkeit<br />

zu ermitteln. Die Ausbildungsdauer<br />

beträgt in beiden Berufen<br />

3 ½ Jahre.<br />

ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik-<br />

<strong>und</strong> Elektronikindustrie<br />

e.V.<br />

www.zvei.org<br />

ALUMINIUM zieht es ab 2012 nach Brasilien<br />

Von Düsseldorf über Shanghai<br />

<strong>und</strong> Mumbai bis nach Dubai<br />

<strong>und</strong> ab 2012 weiter nach<br />

Sao Paulo: Die ALUMINIUM,<br />

weltweit führender Messepartner<br />

der Aluminiumindustrie,<br />

baut ihre globalen Aktivitäten<br />

erneut aus <strong>und</strong> wird ab<br />

dem kommenden Jahr mit einer<br />

Veranstaltung in Brasilien<br />

präsent sein.<br />

Mit der International ALUMI-<br />

NIUM BRAZIL, die vom 24. bis<br />

26. April 2012 im Rahmen der<br />

EXPOALUMINIO stattfinden<br />

wird, verstärkt Reed Exhibitions<br />

seine Veranstaltungsaktivitäten<br />

in den weltweit wichtigsten<br />

Regionen der Aluminiumindustrie.<br />

Brasilien ist der drittgrößte<br />

Bauxitlieferant der Welt<br />

<strong>und</strong> mit einer Tonnage von<br />

1,6 Mio. t die Nummer 7 der<br />

Produzenten von Primäraluminium.<br />

Brasilien übernimmt als<br />

wirtschaftlich erstarkte Supermacht<br />

auch in der Produktion<br />

<strong>und</strong> Verarbeitung von Aluminium<br />

eine Schlüsselfunktion<br />

im südamerikanischen Kontinent.<br />

„Mit der Präsenz in Brasilien<br />

schließt die ALUMINIUM<br />

eine Lücke im Zuge ihrer ALU-<br />

MINIUM goes global-Strategie“,<br />

so Hans-Joachim Erbel,<br />

CEO der Reed Exhibitions<br />

Deutschland GmbH.<br />

Schon heute ist die EXPOALU-<br />

MINIO, veranstaltet von Reed<br />

Exhibitions Alcantara Machado<br />

<strong>und</strong> dem brasilianischen<br />

Aluminiumverband ABAL,<br />

mit 120 Ausstellern <strong>und</strong> gut<br />

10.000 Fachbesuchern auf<br />

einer Ausstellungsfläche von<br />

5.000 m² der wichtigste Branchentreff<br />

der Aluminiumindustrie<br />

auf dem amerikani-<br />

schen Kontinent. „Mit der<br />

International ALUMINIUM<br />

BRAZIL Area im Rahmen der<br />

EXPOALUMINIO bieten wir<br />

den weltweit operierenden<br />

Unternehmen einen gezielten<br />

Einstieg in einen der dynamischsten<br />

Märkte im Weltformat“,<br />

so Hans-Joachim Erbel.<br />

Im ersten Schritt ist dafür eine<br />

Fläche von r<strong>und</strong> 2.000 m² vorgesehen.<br />

ALUMINIUM Brazil<br />

www.aluminium-brazil.com<br />

ALUMINIUM 2012 wechselt nach Düsseldorf<br />

Die ALUMINIUM, eine der erfolgreichsten<br />

beitung <strong>und</strong> Veredelung sosen<br />

Industriemeswie<br />

Entscheider aus den Anbeitung<br />

in Europa, wechselt von wendungssegmenten. Mit<br />

der Ruhr an den Rhein: Ab Unterstützung des GDA Gesamtverband<br />

2012 findet die weltweit führende<br />

Messe der Aluminiumindustrie<br />

auf dem Düsseldorfer<br />

Messegelände statt. Bislang<br />

war die ALUMINIUM, die<br />

der Aluminium-<br />

industrie <strong>und</strong> der EAA European<br />

Aluminium Association<br />

zeigt die Messe alle zwei Jahre<br />

das volle Leistungsspektrum<br />

der Branche: Von der Pro-<br />

vom Messeveranstalter Reed<br />

Exhibitions organisiert wird, duktion des Werkstoffs über<br />

in Essen zu Hause. Der Umzug<br />

wird nötig: Seit der Erstveranstaltung<br />

wächst die ALUMINI-<br />

UM kontinuierlich <strong>und</strong> ist vor<br />

ihrer 9. Auflage bereits größer<br />

als je zuvor.<br />

die Verarbeitung bis zum Endprodukt.<br />

Bis zum letzten Jahr<br />

fand die Messe auf dem Essener<br />

Messegelände statt, wo<br />

die ALUMINIUM zuletzt 872<br />

Aussteller <strong>und</strong> 17.200 Fachbesucher<br />

aus 100 Nationen zählte.<br />

Die Messe mit ihrem begleitenden<br />

Kongress ist damit<br />

die weltweit größte Branchenveranstaltung<br />

der Aluminiumindustrie.<br />

Die <strong>international</strong>e Aluminiumwelt<br />

versammelt sich ab<br />

2012 in Düsseldorf. Vom 9. bis<br />

11. Oktober 2012 treffen sich<br />

Aluminiumhersteller, Verarbeiter,<br />

Anbieter von Technologien<br />

<strong>und</strong> Ausrüstungen für<br />

die Produktion, Weiterverar-<br />

ALUMINIUM 2012<br />

www.aluminium-messe.com<br />

VDI startet Zertifikats-Lehrgänge zum<br />

Fachingenieur<br />

Der Verein Deutscher Ingenieure<br />

(VDI) hat ein neues Lehrgangs-Konzept<br />

entwickelt,<br />

mit dem sich Ingenieure zum<br />

zertifizierten Fachingenieur<br />

VDI weiterbilden können.<br />

Als Reaktion auf den Fachkräftemangel<br />

<strong>und</strong> auf die ermittelten<br />

fehlenden Kompetenzen<br />

bei berufstätigen Ingenieuren<br />

hat der VDI Kompetenzprofile<br />

für verschiedene<br />

Tätigkeitsbereiche erarbeitet.<br />

Hierauf baut das entwickelte<br />

Qualifizierungskonzept auf:<br />

„Die neuen Lehrgänge vermitteln<br />

genau die Kompetenzen,<br />

die Fachingenieure auf<br />

ihrem Spezialgebiet benötigen.<br />

Damit schließen wir optimal<br />

die Lücke zwischen universitärer<br />

Ausbildung <strong>und</strong> be-<br />

224 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


J o u r n a l<br />

dungsdefizite in den Unternehmen<br />

offenbart: 55,3 %<br />

der Befragten hielten die<br />

Qualifikationsmöglichkeiten<br />

für nicht ausreichend.<br />

Den ersten Lehrgang bietet<br />

das VDI Wissensforum zur<br />

Windenergietechnik an. Er<br />

kann ab sofort gebucht werden.<br />

Voraussetzungen sind<br />

ein ingenieurwissenschaftlicher<br />

Hochschulabschluss <strong>und</strong><br />

mindestens drei Jahre Berufserfahrung<br />

zum Zeitpunkt der<br />

Prüfung. Nach bestandenem<br />

Abschluss sind die Teilnehmer<br />

berechtigt, den Titel „Fachingenieur<br />

Windenergietechnik<br />

VDI“ zu tragen. Lehrgänge zu<br />

weiteren Fachrichtungen sind<br />

bereits in Planung.<br />

Die Lehrgänge setzen sich<br />

zusammen aus vier Pflichtmodulen,<br />

zwei Wahlpflichtmodulen,<br />

mit denen inhaltliche<br />

Schwerpunkte gesetzt<br />

werden, einem optionalen<br />

Vorbereitungsworkshop <strong>und</strong><br />

der abschließenden schriftlichen<br />

<strong>und</strong> mündlichen Zertifikatsprüfung.<br />

Die einzelnen<br />

Module können zeitlich völlig<br />

unabhängig voneinander<br />

belegt werden. Dies garantiert<br />

den Teilnehmern eine<br />

größtmögliche Flexibilität.<br />

Dieser Ansatz ist neu <strong>und</strong><br />

bislang einzigartig auf dem<br />

deutschen Weiterbildungsmarkt.<br />

VDI Wissensforum K<strong>und</strong>enzentrum<br />

www.vdi.de/windenergie_lehrgang<br />

Zeitschrift für<br />

elektrothermische Prozesse<br />

Lesen Sie regelmäßig das führende Branchenmagazin<br />

für die elektrothermische Prozesstechnik<br />

<strong>und</strong> den elektrisch beheizten Industrieofenbau.<br />

Nachrichten aus Industrie, Forschung, Fachver bänden<br />

<strong>und</strong> Unternehmen. Präsentation von Produkten,<br />

Verfahren <strong>und</strong> technologischen Entwicklungen.<br />

NEU<br />

Jetzt als Heft<br />

oder als ePaper<br />

erhältlich<br />

CERAMITEC 2012: Branchentreffpunkt der<br />

Grobkeramik mit Spannung erwartet<br />

Die CERAMITEC 2009 stand<br />

unter dem Einfluss der weltweiten<br />

Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise,<br />

die auch die<br />

grobkeramische Industrie <strong>und</strong><br />

ihre Zulieferer stark getroffen<br />

hat. Nun blickt die Branche<br />

mit Spannung auf die nächste<br />

CERAMITEC, die vom 22.<br />

bis 25. Mai 2012 stattfinden<br />

wird. Mit dem neuen Slogan<br />

„Technologies – Innovations<br />

– Materials“ wird die gesamte<br />

Bandbreite der Branche<br />

zum Ausdruck gebracht: von<br />

der klassischen Keramik über<br />

Rohstoffe <strong>und</strong> Pulvermetallurgie<br />

bis hin zur Technischen<br />

Keramik. Die Anlagenbauer<br />

für die Grobkeramik werden<br />

neue, effizientere Maschinen<br />

<strong>und</strong> Anlagen zeigen, während<br />

Rohstofflieferanten ihre<br />

Produkte <strong>und</strong> innovativen<br />

Komplettlösungen dem Besucher<br />

anbieten. Aber auch<br />

Forschungsinstitute präsentieren<br />

ihre Visionen für die<br />

Werke der Zukunft.<br />

Das nächste Jahrzehnt wird<br />

für die grobkeramische Industrie<br />

noch stärker unter<br />

dem Aspekt umfangreicher<br />

Energieeinsparungen stehen.<br />

Die Maschinen- <strong>und</strong><br />

Anlagenbauer haben in den<br />

letzten Jahren Lösungen für<br />

Wählen Sie einfach das Bezugsangebot,<br />

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Computer, Tablet-PC oder Smartphone<br />

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Vulkan-Verlag GmbH<br />

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<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> <strong>elektrowärme</strong> erscheint in der Vulkan-Verlag <strong>international</strong> GmbH, Huyssenallee · Heft 3/2011 52-56, 45128 · September Essen<br />

225


J o u r n a l<br />

Im Anschluss an die Sitzung<br />

gab es eine Führung durch die<br />

Fertigungshalle der INDUGA<br />

Industrieöfen <strong>und</strong> Gießerei-<br />

Anlagen GmbH & Co. KG. Anschließend<br />

stand der Besuch<br />

des Technikums an. Hier begrüßte<br />

der Geschäftsführer<br />

Dr. Hans-Rinnhofer persöneine<br />

immer energieeffizientere<br />

Produktion entwickelt <strong>und</strong><br />

ihre Maschinen dabei zum Teil<br />

schon bis ins Detail optimiert.<br />

Nun steht die Branche vor der<br />

Herausforderung, ihren Energiebedarf<br />

bei der Produktion<br />

in den nächsten Jahren weiter<br />

deutlich zu senken. Dafür sind<br />

teilweise gr<strong>und</strong>legende Änderungen<br />

im Produktionsprozess<br />

notwendig. Neben der<br />

Verringerung des Energieverbrauchs<br />

bei der Produktherstellung<br />

steht die Entwicklung<br />

hochwertiger <strong>und</strong> innovativer<br />

Produkte, mit denen energieeffiziente<br />

<strong>und</strong> nachhaltige Gebäude<br />

errichtet werden können,<br />

im Fokus der Branche.<br />

Traditionell hat der Bereich<br />

Grobkeramik seine Heimat in<br />

München auf der CERAMITEC<br />

gef<strong>und</strong>en. Das zeigt sich unter<br />

anderem daran, dass wie auch<br />

bei den letzten Veranstaltungen<br />

diese Sparte wieder<br />

mit den namhaften Key-Playern<br />

vertreten sein wird. Neben<br />

der kompletten Darstellung<br />

der gesamten Branche<br />

bietet die CERAMITEC 2012<br />

auch ein umfangreiches Rahmenprogramm.<br />

Gemeinsam<br />

mit der Fachzeitschrift Ziegelindustrie<br />

International, wird<br />

am 23. Mai 2012 zum zweiten<br />

Mal der „Heavy Clay Day“<br />

veranstaltet. Hier präsentieren<br />

die Experten der Branche ihre<br />

zukunftsweisenden Lösungen<br />

<strong>und</strong> neue Ideen zum Schwerpunkt<br />

„Ressourcenschonende<br />

Produktion <strong>und</strong> Bauweise“.<br />

CERAMITEC 2012<br />

www.ceramitec.de<br />

China wird Partnerland der HANNOVER<br />

MESSE 2012<br />

Die Volksrepublik China wird<br />

Partnerland der HANNOVER<br />

MESSE 2012. Am 28. Juni unterzeichneten<br />

B<strong>und</strong>eswirtschaftsminister<br />

Dr. Philipp<br />

Rösler <strong>und</strong> der chinesische<br />

Minister für Industrie <strong>und</strong> Informationstechnologie<br />

Miao<br />

Wei eine entsprechende Vereinbarung<br />

in Berlin. Beide Seiten<br />

sind der Überzeugung,<br />

dass durch die Beteiligung der<br />

Volksrepublik China als Partnerland<br />

bei der HANNOVER<br />

MESSE 2012 in Deutschland<br />

die Chancen für eine weitere<br />

Intensivierung der bilateralen<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong> Handelsbeziehungen<br />

konkretisiert <strong>und</strong><br />

gestärkt werden. Das B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Technologie <strong>und</strong> das Ministerium<br />

für Industrie <strong>und</strong> Informationstechnologie<br />

der<br />

Volksrepublik China unterstützen<br />

die Deutsche Messe<br />

AG <strong>und</strong> das China Council for<br />

the Promotion of International<br />

Trade (CCPIT) politisch bei der<br />

Umsetzung des Projekts. Die<br />

Unterzeichnung fand im Rahmen<br />

der deutsch-chinesischen<br />

Regierungskonsultationen im<br />

B<strong>und</strong>eskanzleramt statt.<br />

Der Vorstandsvorsitzende<br />

der Deutschen Messe AG,<br />

Dr. Wolfram v. Fritsch, sagte:<br />

„Wir freuen uns sehr, dass<br />

wir China als Partnerland auf<br />

der HANNOVER MESSE 2012<br />

begrüßen dürfen. Wir sind<br />

überzeugt, dass diese Partnerschaft<br />

den deutsch-chinesischen<br />

Wirtschaftsbeziehungen<br />

starke Impulse verleiht<br />

<strong>und</strong> auf die Aussteller <strong>und</strong><br />

Fachbesucher aus der ganzen<br />

Welt eine hohe Anziehungskraft<br />

ausüben wird. Für alle<br />

Messeteilnehmer besteht die<br />

Chance, ihre Geschäftsbeziehungen<br />

mit China im Im- <strong>und</strong><br />

Export zu intensivieren sowie<br />

ihre wirtschaftlichen <strong>und</strong> wissenschaftlichen<br />

Kontakte zu<br />

vertiefen.“<br />

Deutsche Messe AG<br />

www.hannovermesse.de<br />

Deutsche Messe AG veranstaltet erstmals<br />

Laser India<br />

Deutsche Messe AG weitet<br />

ihr Engagement in Indien aus:<br />

Vom 6. bis 9. Dezember 2011<br />

richtet das Unternehmen erstmals<br />

die LASER INDIA in Bangalore<br />

aus. Die größte Lasermesse<br />

Indiens wird mit Unterstützung<br />

des indischen Laserspezialisten<br />

Laser Technik<br />

India Pvt. Ltd. veranstaltet. Im<br />

Mittelpunkt stehen neue Lasertechnologien<br />

<strong>und</strong> -lösungen<br />

sowie Services r<strong>und</strong> um<br />

das Thema Lasertechnik.<br />

„Mit der Laser Technik India<br />

Pvt. Ltd. <strong>und</strong> insbesondere mit<br />

ihrem Gründer Dr. Lalit Kumar<br />

haben wir einen erfahrenen<br />

<strong>und</strong> in der Branche gut vernetzten<br />

Experten an unserer<br />

Seite. Lasertechnologieanwendungen<br />

spielen in der Industrie<br />

eine immer bedeutendere Rolle<br />

<strong>und</strong> passen daher hervorragend<br />

in das Produktportfolio<br />

unserer Industriemessen“, sagt<br />

Dr. Andreas Gruchow, Mitglied<br />

des Vorstands der Deutschen<br />

Messe AG.<br />

Zeitgleich werden die SUR-<br />

FACE India, die MDA India,<br />

CeMAT India <strong>und</strong> die IA India<br />

ausgerichtet. Sie decken die<br />

Themenschwerpunkte Oberflächentechnik,<br />

Antriebs- <strong>und</strong><br />

Fluidtechnik, Intralogistik <strong>und</strong><br />

industrielle Automatisierung<br />

ab. Es werden insgesamt mehr<br />

als 400 Aussteller aus r<strong>und</strong> 20<br />

Ländern erwartet. Zur Veranstaltung<br />

in 2010 kamen r<strong>und</strong><br />

10.000 Fachbesucher.<br />

Deutsche Messe AG<br />

www.messe.de/presseservice<br />

Jahressitzung der <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> bei<br />

Otto Junker<br />

Die diesjährige Jahressitzung<br />

der Fachzeitschrift <strong>elektrowärme</strong><br />

<strong>international</strong> fand<br />

am 12. Mai bei der Otto Junker<br />

GmbH in Simmerath-<br />

Lammersdorf statt. Geladen<br />

waren die Herausgeber,<br />

Schriftleiter, der Beirat <strong>und</strong><br />

der Chefredakteur der Zeitschrift<br />

Stephan Schalm. In der<br />

Sitzung gab es einen Rückblick<br />

des Jahres 2010. Erörtert<br />

wurden aber auch Themen<br />

<strong>und</strong> Schwerpunkte für<br />

2011.<br />

226 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


J o u r n a l<br />

lich seine Gäste. Die Redaktion<br />

der <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

bedankt sich im Namen<br />

des Vulkan-Verlags für die Einladung<br />

<strong>und</strong> gelungene Organisation.<br />

Die nächste Jahressitzung findet<br />

im Mai 2012 bei der Firma<br />

ABP Induction Systems in<br />

Dortm<strong>und</strong> statt.<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

www.elektrowaerme-<strong>international</strong>.de<br />

9. VDI-Fachtagung: „Optimierung in der<br />

Energiewirtschaft“<br />

Wie sehen die zukünftigen<br />

Strommärkte <strong>und</strong> die Struktur<br />

des deutschen Kraftwerkportfolios<br />

aus? Welche Kosten<br />

verursacht der Netzausbau,<br />

um den zukünftigen Elektrizitätsbedarf<br />

zu decken? Antworten<br />

geben modellgestützte<br />

Szenarien <strong>und</strong> mathematische<br />

Analysen als Basis für<br />

Betriebs- <strong>und</strong> Investitionsplanungen<br />

der Elektrizitäts-, Gas<strong>und</strong><br />

Wärmewirtschaft. Sie stehen<br />

im Mittelpunkt der Fachtagung<br />

„Optimierung in der<br />

Energiewirtschaft“, zu der das<br />

VDI Wissensforum am 22. <strong>und</strong><br />

23. November 2011 in Nürtingen<br />

einlädt.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> einer<br />

zukünftig stark wachsenden<br />

fluktuierenden Stromerzeugung<br />

aus erneuerbaren Energien<br />

bilden mathematische<br />

Modelle eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage<br />

zur Bewertung zukünftiger<br />

Investitionen <strong>und</strong> Ausbauszenarien.<br />

Ebenso wichtig<br />

sind sie, um Herausforderungen<br />

<strong>und</strong> mögliche Treiber<br />

an den Energiemärkten zu<br />

identifizieren. Auf dem Programm<br />

der VDI-Tagung stehen<br />

deshalb Methoden <strong>und</strong><br />

Optimierungsmodelle im Zusammenhang<br />

mit der Integration<br />

erneuerbarer Energien,<br />

der zukünftigen Beanspruchung<br />

des konventionellen<br />

Kraftwerkparks <strong>und</strong> des<br />

Ausbaus der Elektrizitätsnetze.<br />

Darüber hinaus stellen Experten<br />

Analysen <strong>und</strong> Ansätze<br />

vor, mit denen sich der Bedarf,<br />

die Zusammensetzung <strong>und</strong><br />

der Einsatz von Strom- <strong>und</strong><br />

Wärmespeichern modellieren<br />

lässt. Ein weiterer Themenblock<br />

widmet sich den dezentralen<br />

Energiekonzepten <strong>und</strong><br />

der Optimierung von Gasnetzen.<br />

Darüber hinaus werden<br />

verbesserte Ansätze für Kurzfristprognosen<br />

vorgestellt.<br />

Die Tagung richtet sich an<br />

Mitarbeiter aus Energieversorgungsunternehmen,<br />

Stadtwerken<br />

<strong>und</strong> Betrieben, die von<br />

den Bedingungen des Strom<strong>und</strong><br />

Gashandels betroffen<br />

sind. Darüber hinaus werden<br />

Planungsbüros, Behörden,<br />

Verbände <strong>und</strong> energiewirtschaftliche<br />

Forschungsinstitute<br />

angesprochen. Fachlicher<br />

Träger der Veranstaltung ist<br />

die VDI-Gesellschaft Energie<br />

<strong>und</strong> Umwelt (GEU). Die Tagungsleitung<br />

übernimmt Professor<br />

Dr.-Ing. Alfred Voß vom<br />

Institut für Energiewirtschaft<br />

<strong>und</strong> Rationelle Energieanwendung<br />

(IER) an der Universität<br />

Stuttgart.<br />

VDI Wissensforum K<strong>und</strong>enzentrum<br />

www.vdi.de/energiewirtschaft<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

WIESBADEN<br />

12. – 14. Okt. 2011<br />

Besuchen Sie<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

in Halle 9, Stand 909<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

227


J o u r n a l<br />

Personalien<br />

Thomas Jung ist neuer Sales Manager bei FLIR<br />

Seit dem 1. Juni verstärkt Thomas<br />

Jung als Sales Manager<br />

Distribution<br />

Central Europe<br />

das Team<br />

von FLIR Systems<br />

in Frankfurt.<br />

Thomas<br />

Jung kennt<br />

FLIR gut, denn<br />

bereits im Januar<br />

2001<br />

hat er dort im<br />

Vertrieb der<br />

Infrarotkameras<br />

angefangen.<br />

Zwischenzeitlich arbeitete<br />

er ein Jahr <strong>und</strong> acht Monate<br />

bei einem anderen Unternehmen<br />

– um jetzt mit über zehn<br />

Jahren Branchen-Erfahrung in<br />

leitender Position<br />

um das<br />

Vertriebsteam<br />

der mobilen<br />

Thermografie-Kameras<br />

von FLIR<br />

in Zentral-Europa<br />

in eine<br />

neue Generation<br />

zu führen.<br />

„Ich bin<br />

sehr zufrieden,<br />

wieder im Team von FLIR<br />

Systems an Bord zu sein”, erklärt<br />

Jung.“<br />

Stefan Mettler zum neuen Präsidenten des<br />

BDG gewählt<br />

Das Präsidium des B<strong>und</strong>esverbandes<br />

der Deutschen Gießerei-Industrie<br />

(BDG) hat auf seiner<br />

letzten Sitzung Ende Juni<br />

2011 in Düsseldorf Dipl.-Ing.<br />

Stefan Mettler zum Präsidenten<br />

gewählt. Herr Mettler ist<br />

Geschäftsführer der Siempelkamp-Gießerei<br />

GmbH, Krefeld,<br />

einem Unternehmen der<br />

Siempelkamp-Gruppe, einem<br />

<strong>international</strong> tätigen mittelständischen<br />

Industrieausrüster.<br />

Mettler folgt Hans-Dieter<br />

Honsel, der sich aus der Verbandsarbeit<br />

zurückgezogen<br />

hat. Die Wahl Mettlers fand<br />

während der GIFA/Newcast,<br />

der Weltmesse der Gießereitechnik<br />

in Düsseldorf statt.<br />

Herbert Eichelkraut, Heribert Fischer <strong>und</strong> Peter<br />

Urban: Vorstandswechsel bei ThyssenKrupp<br />

Steel Europe AG<br />

Der Aufsichtsrat der Thyssen-<br />

Krupp Steel Europe AG hat<br />

in seiner Sitzung am 10. August<br />

2011 über einige Personalien<br />

entschieden, die notwendig<br />

wurden, weil Dr. Ulrich<br />

Jaroni 2012 aus dem Vorstand<br />

ausscheiden <strong>und</strong> in den<br />

Ruhestand eintreten wird. Dr.<br />

Jaroni war im April 2002 zum<br />

Vorstand berufen worden <strong>und</strong><br />

verantwortet seit Juli 2009<br />

das Gesamtressort „Produktion“.<br />

Wegen der zunehmenden<br />

Komplexität der Aufgaben<br />

<strong>und</strong> Projekte, die mit dem<br />

strategischen Ziel „Best in<br />

Class“ anstehen, wird das bisherige<br />

Vorstandsressort „Produktion“<br />

in die Ressorts „Metallurgie“<br />

sowie „Walzen <strong>und</strong><br />

Veredeln“ geteilt.<br />

Dr. Herbert Eichelkraut, zurzeit<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

der Business Area Steel Americas<br />

sowie bei ThyssenKrupp<br />

CSA in Brasilien CEO <strong>und</strong> verantwortlich<br />

für das Ressort<br />

Produktion (COO), wird zum<br />

1. Januar 2012 in den Vorstand<br />

der ThyssenKrupp Steel<br />

Europe AG eintreten <strong>und</strong> das<br />

Ressort „Metallurgie“ verantworten.<br />

Über die Nachfolge in<br />

seinen bisherigen Positionen<br />

ist noch nicht entschieden.<br />

Dr. Heribert Fischer, bisher Leiter<br />

des Direktionsbereiches<br />

„Walzen <strong>und</strong> Veredeln Duisburg“,<br />

wird zum 1. Oktober<br />

2011 das Vorstandsressort<br />

„Walzen <strong>und</strong> Veredeln“ übernehmen.<br />

In dieser Ressortverantwortung<br />

wird nun auch<br />

der Direktionsbereich „Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung“ liegen.<br />

Peter Urban, der im Vorstand<br />

der ThyssenKrupp Steel Europe<br />

AG für das Ressort „Finanzen“<br />

verantwortlich zeichnet,<br />

übernimmt nach Aufsichtsratsbeschluss<br />

ab sofort<br />

zusätzlich in Personalunion<br />

die Vorstandsfunktion „Controlling“<br />

in der Business Area<br />

Steel Americas. Das Ressort<br />

war vakant geworden, weil<br />

Vorgänger Reinhard Florey<br />

in den Vorstand der Business<br />

Area Stainless Global gewechselt<br />

ist.<br />

Michael Harre neuer Vice President der<br />

LG EU Solar Business Group<br />

Michael Harre ist ab sofort<br />

Vice President der LG EU Solar<br />

Business Group. Neben<br />

den Business Units Home Entertainment,<br />

Mobile Communications<br />

<strong>und</strong> Home<br />

A p p l i a n c e s<br />

setzt LG im<br />

Bereich Energy<br />

Solutions<br />

mit der Produktion<br />

von<br />

Solarzellen,<br />

-modulen <strong>und</strong><br />

-lösungen auf<br />

den zukunftsweisenden<br />

Markt der erneuerbaren Energien.<br />

Unter der Leitung von<br />

Michael Harre ist ein weitreichender<br />

Ausbau dieses Unternehmensbereiches<br />

geplant.<br />

Zuvor war Michael Harre r<strong>und</strong><br />

zehn Jahre bei der SCHOTT<br />

Solar AG, unter anderem als<br />

Vorstandsmitglied, im Ressort<br />

<strong>international</strong>es Marketing &<br />

Vertrieb von Photovoltaikmodulen<br />

<strong>und</strong> Receivern für solarthermische<br />

Kraftwerke tätig.<br />

Von 2008 bis 2010 war er<br />

gewähltes Vorstandsmitglied<br />

der EPIA, dem weltgrößten<br />

Photovoltaik-Industrieverband.<br />

2009 wurde er in den Energiebeirat<br />

des Landes Rheinland-Pfalz<br />

berufen.<br />

„Michael Harre<br />

ist die optimale<br />

Besetzung<br />

für die<br />

Leitung dieser<br />

Business Unit.<br />

Seine langjährige<br />

Erfahrung<br />

als CSO bei<br />

der SCHOTT<br />

Solar AG bietet<br />

die besten<br />

Voraussetzungen,<br />

um diesen<br />

wachsenden<br />

Bereich der LG EU Solar<br />

Business Group zu leiten. Sein<br />

Know-How <strong>und</strong> seine Führungsqualitäten<br />

zeichnen ihn<br />

als exzellenten Kollegen <strong>und</strong><br />

Menschen aus”, so Jae Deuk<br />

Shim, CEO der LG Electronics<br />

Deutschland GmbH. „Wir<br />

freuen uns auf spannende<br />

neue Aufgaben auf dem zukunftsweisenden<br />

Gebiet der<br />

erneuerbaren Energien.“ Michael<br />

Harre fügt hinzu: „Diese<br />

einzigartige Chance ergreifen<br />

zu können, freut mich<br />

sehr. Leitung <strong>und</strong> Ausbau ei-<br />

228 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


J o u r n a l<br />

ner so werteorientierten Unternehmenseinheit<br />

wie der LG<br />

EU Solar Business Group sind<br />

eine besondere Herausforderung,<br />

die ich gemeinsam mit<br />

meinem äußerst qualifizierten<br />

<strong>und</strong> motivierten Team angehen<br />

möchte.“<br />

Gunther Voswinckel neuer Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung bei Schoeller Werk GmbH<br />

Zum 1. April 2011 hat Dr.-Ing.<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. Gunther Voswinckel<br />

die Führung des Hellenthaler<br />

Unternehmens<br />

übernommen<br />

<strong>und</strong> wird in<br />

Zukunft die<br />

Geschicke<br />

des Herstellers<br />

von geschweißten<br />

Edelstalrohren<br />

lenken. Dr.<br />

Vo s w i n c k e l<br />

hat die Nachfolge<br />

von Jörg<br />

Rumpf als<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

angetreten, der zum<br />

1. Mai 2011 in den Ruhestand<br />

getreten ist. Damit steht erstmals<br />

seit Gründung des Unternehmens<br />

ein Nicht-Familienmitglied<br />

an der Spitze<br />

des Unternehmens.<br />

Unterstützt<br />

wird<br />

Vo s w i n c k e l<br />

von Frank Poschen<br />

<strong>und</strong><br />

Jürgen Mensinger,<br />

beide<br />

bislang Mitglieder<br />

des<br />

Geschäftsleitung,<br />

die jetzt ebenfalls zu<br />

Geschäftsführern berufen<br />

wurden.<br />

Dieter Ameling, ehemaliger WV-Präsident <strong>und</strong><br />

VDEh-Vorsitzender, feierte 70. Geburtstag<br />

Prof. Dr.-Ing. Dieter Ameling,<br />

bis zum 31. März 2008 Präsident<br />

der Wirtschaftsvereinigung<br />

(WV) Stahl <strong>und</strong> Vorsitzender<br />

des Stahlinstituts VDEh,<br />

vollendete am 17. August sein<br />

70. Lebensjahr. In Bad Rothenfelde<br />

im Osnabrücker Land<br />

geboren, studierte er nach<br />

dem Abitur 1961 Metallurgie<br />

<strong>und</strong> Werkstoffwissenschaften<br />

an der Technischen Universität<br />

Clausthal. Nach der Assistenzzeit<br />

promovierte er an der<br />

dortigen Fakultät für Bergbau,<br />

Hüttenwesen <strong>und</strong> Maschinenwesen<br />

1971 zum Dr.-Ing. 1997<br />

ernannte ihn die Universität<br />

nach siebenjähriger Tätigkeit<br />

als Lehrbeauftragter zum Honorarprofessor.<br />

Ameling begann seine berufliche<br />

Laufbahn als Elektrostahlwerker<br />

bei den Röhrenwerken<br />

Bous im Saarland.<br />

1973 wurde er Stahlwerkschef<br />

der Hamburger Stahlwerke.<br />

Sieben Jahre später<br />

wechselte er zunächst als<br />

Betriebsdirektor <strong>und</strong> Leiter<br />

der Werke Oberhausen <strong>und</strong><br />

Hochfeld zur Thyssen Niederrhein<br />

AG. 1985 kam er als Direktor<br />

<strong>und</strong> Leiter der Betriebswirtschaft<br />

zur Thyssen Stahl<br />

AG. 1991 berief ihn der Aufsichtsrat<br />

der Saarstahl AG als<br />

Vorstandsmitglied nach Völklingen.<br />

Als Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Krupp<br />

VDM GmbH kehrte er 1994<br />

ins Ruhrgebiet zurück.<br />

1998 wurde Ameling Geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied<br />

des Vereins Deutscher<br />

Eisenhüttenleute (VDEh), der<br />

auf seinen Vorschlag 2003 in<br />

das heutige Stahlinstitut VDEh<br />

umbenannt wurde. 2000<br />

wählten ihn die Vorstände<br />

zum Präsidenten der WV Stahl<br />

sowie Vorsitzenden des Stahlinstituts<br />

VDEh. Es gelang ihm,<br />

technisches <strong>und</strong> wirtschaftspolitisches<br />

Denken in einem<br />

Team zu vereinen. Zeitgleich<br />

wurde er Präsidiumsmitglied<br />

des BDI. Zum 1. April 2008<br />

übergab Ameling seine Ämter<br />

an seinen Nachfolger Hans<br />

Jürgen Kerkhoff.<br />

Seit seinem Ausscheiden aus<br />

dem Stahl-Zentrum ist er als<br />

Medien<br />

Industrieberater aktiv. Anfang<br />

2010 wurde er als Independent<br />

Non-executive Board<br />

Member in der an der Londoner<br />

Börse notierten Eurasian<br />

Natural Resources Corporation<br />

PLC (ENRC) gewählt. Darüber<br />

hinaus engagiert Ameling<br />

sich in der Klima- <strong>und</strong><br />

Energiepolitik. So setzt er sich<br />

sehr für eine wissenschaftliche<br />

Darstellung des Klimawandels<br />

ein. Seine Ehrenämter<br />

als Vorsitzender des Vereins<br />

von Fre<strong>und</strong>en der TU Clausthal<br />

<strong>und</strong> des Stiftungsrates des<br />

Klosters Volkenroda führt er<br />

weiterhin.<br />

BDG-Sonderheft: Guss aus Kupfer- <strong>und</strong><br />

Kupferlegierungen<br />

Das neu überarbeitete BDG-<br />

Sonderheft richtet sich in erster<br />

Linie an den Anwender,<br />

Konstruktions- <strong>und</strong> Fertigungsingenieur.<br />

Die technischen<br />

Richtlinien für den<br />

Formguss aus Kupfer <strong>und</strong><br />

Kupferlegierungen dienen als<br />

Hilfe bei der Zusammenarbeit<br />

mit dem Gießereifachmann<br />

<strong>und</strong> dem Metallurgen.<br />

Das bereits seit Jahrtausenden<br />

von der Menschheit verwendete<br />

Kupfer weist sehr günstige<br />

Gebrauchs-eigenschaften<br />

auf. Der Metallurgie <strong>und</strong><br />

Metallk<strong>und</strong>e ist es gelungen,<br />

die vorteilhaften Gr<strong>und</strong>eigenschaften<br />

des Kupfers durch<br />

Legieren mit anderen Metallen<br />

zu verändern <strong>und</strong> den<br />

vielfältigen funktionellen Anforderungen<br />

der modernen<br />

Technik anzupassen.<br />

Die Auswahl der Legierungen<br />

<strong>und</strong> der dafür geeigneten<br />

Gießverfahren richtet<br />

sich – werkstoff- <strong>und</strong> gießgerechte<br />

Konstruktion vorausgesetzt<br />

– in erster Linie nach<br />

der Funktion <strong>und</strong> Beanspruchung<br />

des gegossenen Bauteils.<br />

Es ist daher zweckmäßig,<br />

wenn sich der Konstrukteur<br />

so frühzeitig wie möglich mit<br />

der ausführenden Gießerei in<br />

Verbindung setzt. Die Formgebung<br />

durch Gießen nach<br />

allen bekannten Gießverfahren<br />

ermöglicht dabei in vielen<br />

Fällen eine technisch wie<br />

wirtschaftlich gleichermaßen<br />

günstige Herstellung der benötigten<br />

Bau- <strong>und</strong> Konstruktionselemente,<br />

sei es als Einzelstück<br />

oder in großen Stückzahlen<br />

für die Serienfertigung.<br />

Der Konstrukteur, der in die<br />

Einzelheiten gehen muss <strong>und</strong><br />

für das Bauteil verantwortlich<br />

ist, wird dieser Broschüre viele<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

229


J o u r n a l<br />

Möglichkeiten <strong>und</strong> Hinweise<br />

für das Konstruieren mit Kupfer-Gusswerkstoffen<br />

entnehmen<br />

können. Dem Gießer geben<br />

die technischen Richtlinien<br />

wertvolle Hinweise für die<br />

tägliche Praxis.<br />

B<strong>und</strong>esverband der Deutschen<br />

Gießerei-Industrie<br />

www.bdguss.de<br />

Finite Elemente Analyse für Ingenieure<br />

Eine leicht verständliche Einführung<br />

von Frank Rieg, Reinhard<br />

Hackenschmidt<br />

Carl Hanser Verlag, München<br />

3., vollständig überarbeitete<br />

Auflage 2009<br />

554 Seiten, geb<strong>und</strong>en mit<br />

DVD, € 49,90 zzgl. Versand<br />

ISBN 978-3-446-40215-7<br />

www.hanser.de/technik<br />

Das vorliegende Buch bietet<br />

verständliche Erläuterungen<br />

der FEA inTheorie <strong>und</strong> Praxis.<br />

Die dazu notwendige Vollversion<br />

des Open Source FEA Programms<br />

Z88 für Windows <strong>und</strong><br />

UNIX/LINUX <strong>und</strong> alle im Buch<br />

erläuterten Beispiele werden<br />

auf DVD mitgeliefert. So kann<br />

der Leser die FEA „life“ kennenlernen<br />

<strong>und</strong> nachvollziehen.<br />

Der mitgelieferte Quellcode<br />

erlaubt ambitionierten Anwendern,<br />

das FEA-Programm<br />

individuell anzupassen.<br />

Der Theorieteil wurde gegenüber<br />

der zweiten Auflage hinsichtlich<br />

der Berechnung von<br />

Element-Lastvektoren, Modellbildung<br />

<strong>und</strong> Vergleichsspannungen<br />

erweitert. Der<br />

Beispielteil wurde erweitert<br />

<strong>und</strong> aktualisiert.<br />

Der Ingenieur als GmbH-Geschäftsführer<br />

Gr<strong>und</strong>wissen, Haftung, Vertragsgestaltung Reihe<br />

von Andreas Sattler, Hans-<br />

Joachim Broll, Sebastian<br />

Kaufmann<br />

Springer Verlag GmbH,<br />

Heidelberg<br />

6., aktualisierte <strong>und</strong> ergänzte<br />

Auflage 2010<br />

220 Seiten, Softcover<br />

€ 29,95 zzgl. Versand<br />

ISBN 978-3-540-72022-5<br />

www.springer.com<br />

Die meisten GmbHs werden<br />

von Geschäftsführern geleitet,<br />

die weder Juristen noch<br />

Betriebswirte sind. Deshalb<br />

gibt dieses Buch wichtige Hinweise<br />

zu Themen wie Haftungsfragen,<br />

Strafvorschriften,<br />

Sorgfaltspflichtverletzungen<br />

<strong>und</strong> Verantwortung der<br />

GmbH Dritten gegenüber. Die<br />

Handbuch Lötverbindungen<br />

von Klaus Wittke, Wolfgang<br />

Scheel<br />

Eugen G. Leuze Verlag KG,<br />

Bad Saulgau<br />

1. Auflage 2011<br />

528 Seiten<br />

€ 98,00 zzgl. Versand<br />

ISBN 978-3-87480-256-7<br />

www.leuze-verlag.de<br />

zahlreichen Beispiele <strong>und</strong> Fälle<br />

sind sorgfältig ausgewählt<br />

<strong>und</strong> genau auf den Ingenieur<br />

als GmbH-Geschäftsführer<br />

abgestimmt. Die vorliegende<br />

Auflage enthält das neue<br />

GmbH-Recht (MoMiG). Aktualisiert<br />

wurden u. a. die Ausführungen<br />

über die Pflichten<br />

des Geschäftsführers gegenüber<br />

Finanzbehörden <strong>und</strong> Sozialversicherungsträgern,<br />

der<br />

Abschnitt über die Haftung<br />

des Geschäftsführers im Konzern<br />

sowie die Einkommenstabellen.<br />

Ein Kapitel über Steuern<br />

der GmbH wurde ergänzt.<br />

Das Buch bietet eine leicht verständliche<br />

Einführung ohne juristische<br />

Vorkenntnisse.<br />

Die Lötverbindung ist eine<br />

Stoffschlussverbindung zwischen<br />

Werkstoffen ungleicher<br />

Zusammensetzung <strong>und</strong> gleicher<br />

Art der chemischen Bindung.<br />

Dabei kann das Verfahren<br />

mit einer großen Zahl<br />

an unterschiedlichen Werkstoffen<br />

<strong>und</strong> über einen großen<br />

Bereich der Temperatur<br />

angewandt werden. Vor allem<br />

für die Elektronik <strong>und</strong><br />

Elektrotechnik liegen die niedersten<br />

Arbeitstemperaturen<br />

beim Löten bei deutlich unter<br />

200 °C <strong>und</strong> kann sich bei Maschinenbauteilen<br />

oder Fahrzeugen<br />

auch über 1.000 °C<br />

erstrecken. Die Autoren haben<br />

in alphabetischer Ordnung<br />

mit zahlreichen Querverweisen<br />

das gesamte Wissen<br />

über die Lötverbindung<br />

in kurzen Definitionen, Erklärungen<br />

<strong>und</strong> Kommentaren<br />

mit Bildern <strong>und</strong> Tabellen als<br />

Ergänzung zusammengetragen.<br />

Sie legen damit vor allem<br />

auch den Gr<strong>und</strong>stock zur<br />

Entwicklung einer gemeinsamen<br />

Sprach- <strong>und</strong> Verfahrensregelung<br />

zur Herstellung von<br />

Werkstoffverbindungen. Im<br />

Buch werden die bekannten<br />

Erfahrungen zum Löten durch<br />

den Stand der Technik mit vielen<br />

interessanten Neuentwicklungen<br />

ergänzt <strong>und</strong> über entsprechende<br />

Schlagwörter zusammenfassend<br />

beschrieben.<br />

Im Mittelpunkt stehen dabei<br />

im Gegensatz zu bekannten<br />

Fachveröffentlichungen die<br />

Lötverbindungen.<br />

Die Autoren beschreiben neben<br />

den bekannten Schmelzlötverbindungen<br />

auch die<br />

Presslötverbindungen <strong>und</strong> die<br />

Kondensationslötverbindungen,<br />

die ja auch heute schon<br />

einen breiten Eingang in die<br />

Industrie gef<strong>und</strong>en haben. Im<br />

Buch werden keine Auflistungen<br />

von Loten, Zusatzwerkstoffen<br />

<strong>und</strong> Hilfsstoffen angeführt,<br />

da darüber bereits<br />

umfangreiche Arbeiten veröffentlich<br />

sind. Besonderer Wert<br />

wurde auf interessante <strong>und</strong><br />

praktisch bedeutsame Neuentwicklungen<br />

gelegt. Dabei<br />

wird zwischen den Fertigloten,<br />

Reaktionsloten, Reaktivloten<br />

<strong>und</strong> Kaskadenloten unterschieden.<br />

In alphabetischer Ordnung<br />

wurde mit zahlreichen Querverweisen<br />

das Wissen über<br />

230 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


J o u r n a l<br />

die Lötverbindungen in Form<br />

von Sachbegriffen mit kurzen<br />

Definitionen, Kommentaren<br />

sowie mit praktischen<br />

Beispielen <strong>und</strong> vielen Bildern<br />

<strong>und</strong> Tabellen zusammengestellt.<br />

Dabei wurden auch einige<br />

Hinweise auf mögliche Entwicklungsaufgaben<br />

auf dem<br />

Gebiet der Löttechnik formuliert.<br />

Das Buch wendet sich<br />

insbesondere an die Entwickler<br />

<strong>und</strong> Anwender der Löttechnik<br />

<strong>und</strong> kann auch bei der<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung nützlich<br />

sein.<br />

Technische Thermodynamik<br />

Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> praktische<br />

Anwendungen<br />

von Günter Cerbe, Gernot<br />

Wilhelms<br />

Carl Hanser Verlag, München<br />

16., aktualisierte Auflage<br />

536 Seiten mit 213 Bildern,<br />

kartoniert<br />

€ 29,90 zzgl. Versand<br />

ISBN 978-3-446-42464-7<br />

www.hanser.de/technik<br />

VULKAN<br />

Gerald Routschka/<br />

Hartmut Wuthnow (Hrsg.)<br />

Praxishandbuch<br />

Feuerfeste<br />

W e r k s t o ff e<br />

Aufbau – Eigenschaften – Prüfung<br />

5. Auflage<br />

+ Datenträger<br />

(A5), vierfarbig bebildert sowie<br />

mit Datenträger. Der Leser<br />

erhält einen ausführlichen <strong>und</strong><br />

detaillierten Überblick über<br />

Aufbau, Eigenschaften, Berechnungen,<br />

Begriffe bis hin<br />

zur Prüfung Feuerfester Werkstoffe<br />

<strong>und</strong> somit wichtige<br />

Tipps für die tägliche Arbeit. In<br />

der Neuauflage dieses Klassikers<br />

wurden einige Kapitel unter<br />

Hinzuziehen von neuen Autoren<br />

bearbeitet, der Anhang<br />

durch Anregungen aus dem<br />

Leserkreis ergänzt, Normen<strong>und</strong><br />

Literaturlisten auf den<br />

neuesten Stand gebracht <strong>und</strong><br />

das Stichwortverzeichnis deutlich<br />

erweitert. Dadurch wird<br />

die „Gebrauchseigenschaft“<br />

des Werkes weiter erhöht. Wer<br />

beruflich in irgendeiner Form<br />

mit der Feuerfestindustrie bzw.<br />

der Thermoprozesstechnik zu<br />

tun hat, für den ist dieses kompakte<br />

Buch, mit seiner Fülle<br />

von Informationen, ein unersetzliches<br />

Nachschlagewerk.<br />

Für den komfortablen Gebrauch<br />

unterwegs oder am Arbeitsplatz<br />

sorgt der Datenträger<br />

mit dem E-Book (DVD) des<br />

gesamten Buches sowie weiteren<br />

nützlichen Informationen.<br />

Dieses Studienbuch kann mit<br />

zu den Standard-Lehrbüchern<br />

der Thermodynamik gezählt<br />

werden. Es fasst das Gr<strong>und</strong>wissen<br />

der technischen Thermodynamik<br />

kompakt in nur<br />

einem Band zusammen, der<br />

neben den gr<strong>und</strong>legenden<br />

thermodynamischen Fragen<br />

auch die Gr<strong>und</strong>lagen der Gemische,<br />

der Strömungsvorgänge,<br />

der Wärmeübertragung,<br />

der chemischen Reaktionen,<br />

der Brennstoffzelle <strong>und</strong><br />

der Verbrennung enthält. Das<br />

Lehrbuch hat sich seit fast 40<br />

Jahren bewährt <strong>und</strong> wurde<br />

durch regelmäßige Neuauflagen<br />

ständig aktualisiert. Neue<br />

Entwicklungen konnten dadurch<br />

fortlaufend berücksichtigt<br />

werden. Das Gesamtkonzept<br />

des Werkes wurde bis zu<br />

dieser Auflage unverändert<br />

beibehalten: Hinführung von<br />

der gut f<strong>und</strong>ierten, in überschaubaren<br />

Schritten dargestellten<br />

thermodynamischen<br />

Theorie zu den technischen<br />

Anwendungen, Möglichkeit<br />

des Selbststudiums <strong>und</strong> Praxisbezug<br />

durch 129 Beispiele<br />

mit Lösungen, 137 Aufgaben<br />

<strong>und</strong> 181 Kontrollfragen mit<br />

Ergebnissen <strong>und</strong> Antworten<br />

sowie leichte Benutzbarkeit<br />

durch viele Bilder, ablesbare<br />

Diagramme <strong>und</strong> Tabellen.<br />

Taschenbuch der Technischen Formeln<br />

von Karl-Friedrich Fischer<br />

Carl Hanser Verlag, München<br />

4., neu earbeitete Auflage<br />

2010<br />

551 Seiten, flexibel geb<strong>und</strong>en<br />

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ISBN 978-3-446-41760-1<br />

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Das bewährte Taschenbuch<br />

enthält Formeln, Tabellen <strong>und</strong><br />

Übersichten zu den wichtigen<br />

technischen Gr<strong>und</strong>lagenbereichen<br />

– von Mathematik <strong>und</strong><br />

Physik über Werkstofftechnik<br />

<strong>und</strong> Elektrotechnik bis hin<br />

zur Regelungstechnik. Für die<br />

4. Auflage wurden die Kapitel<br />

zu Maschinenelementen,<br />

Mess- <strong>und</strong> Fertigungstechnik<br />

völlig neu verfasst <strong>und</strong> alle anderen<br />

Teile aktualisiert. Das<br />

Fachbuch richtet sich vor allem<br />

an Studierende im Ingenieurstudium,<br />

Schüler in technischer<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Ingenieure<br />

in der Praxis.<br />

Praxishandbuch Feuerfeste Werkstoffe<br />

von Gerald Routschka,<br />

Hartmut Wuthnow<br />

Vulkan-Verlag, Essen<br />

5. Auflage 2011<br />

460 Seiten mit e-Book auf<br />

DVD, DIN A5<br />

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ISBN 978-3-8027-3161-7<br />

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Das Taschenbuch Feuerfeste<br />

Werkstoffe erscheint nun in<br />

der 5., vollständig überarbeiteten<br />

<strong>und</strong> erweiterten Auflage,<br />

erstmals in größerem Format<br />

Wissensbasiertes Prozessmanagement:<br />

Ein Thema für den Mittelstand?<br />

von GOB Software & Systeme<br />

Verlag winterwork<br />

1. Auflage 2011, 108 Seiten<br />

€ 21,90 zzgl. Versand<br />

ISBN 978-3-942693-92-9<br />

www.gob.de<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

231


J o u r n a l<br />

Relevantes Wissen bewahren,<br />

weitergeben <strong>und</strong> zielgerichtet<br />

nutzen – das ist für Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Organisationen eine<br />

der großen Herausforderungen<br />

im Zuge des Wandels von<br />

der Industrie- zur Wissensgesellschaft.<br />

Welchen Beitrag<br />

die IT zur Lösung dieser Aufgabe<br />

leisten kann, zeigt die<br />

GOB Software & Systeme in<br />

ihrem Buch „Wissensbasiertes<br />

Prozessmanagement – ein<br />

Thema für den Mittelstand?“.<br />

Um erfolgreich am Markt zu<br />

agieren <strong>und</strong> langfristig wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben, ist es<br />

für Unternehmen <strong>und</strong> Organisationen<br />

entscheidend, Wissen<br />

systematisch <strong>und</strong> umfassend<br />

verfügbar zu machen. Gewährleistet<br />

werden kann dies aber<br />

nur durch eine ganzheitliche<br />

Betrachtung von Mensch, Organisation<br />

<strong>und</strong> Technologien.<br />

Das vorliegende Buch der GOB<br />

legt den Fokus vor allem auf<br />

den letztgenannten Aspekt<br />

<strong>und</strong> führt exemplarisch auf,<br />

welche Softwaretechniken zur<br />

Unterstützung des Wissensmanagements<br />

zur Verfügung stehen.<br />

So werden unter anderem<br />

die Themen Geschäftsprozessmodellierung,<br />

Dokumentenmanagement,<br />

Business Intelligence<br />

sowie Microsoft Share-<br />

Point 2010 näher beleuchtet.<br />

Neuer Webauftritt GERO Hochtemperaturöfen<br />

Im neuen Look <strong>und</strong> mit detaillierten<br />

Informationen zur<br />

Wärmebehandlung mit GE-<br />

RO-Industrieöfen präsentieren<br />

sich die neuen Webseiten<br />

der GERO Hochtemperaturöfen<br />

GmbH & Co. KG<br />

in Neuhausen bei Pforzheim.<br />

Vom Laborofen über zahlreiche<br />

Ausführungen an Rohröfen,<br />

Kammeröfen, <strong>Vakuum</strong>öfen,<br />

Haubenöfen, Bottom<br />

Loadern bis hin zu speziellen<br />

Anwendungen wie z. B. Kristallziehanlagen<br />

erstreckt sich<br />

das weite Feld der GERO-Industrieöfen.<br />

Bei der Gestaltung der Homepage<br />

wurde besonderer Wert<br />

auf einfache Benutzerführung<br />

<strong>und</strong> Praxisnähe gelegt. So unterstützt<br />

eine Übersichtstabelle<br />

bei der Zuordnung des geeigneten<br />

Industrieofens für<br />

die gewünschte Anwendung.<br />

Die wichtigsten Anwendungsbereiche:<br />

Entbindern (katalytisch,<br />

thermisch), Pyrolyse,<br />

Sintern, Glühen, Silizieren,<br />

Tempern <strong>und</strong> Reduzieren, Löten,<br />

Entgasen, Carbonisieren,<br />

MIM. Wer sich für einen<br />

konkreten Einsatz interessiert,<br />

kann im Downloadbereich sofort<br />

die technischen Daten<br />

herunter laden.<br />

Für die Zukunft ist zudem ein<br />

Online-Shop geplant, in dem<br />

Ersatzteile <strong>und</strong> Zubehör sowie<br />

Hilfsstoffe <strong>und</strong> Zusatzmittel<br />

für die Wärmebehandlung<br />

direkt im Shop online bestellt<br />

werden können.<br />

GERO Hochtemperaturöfen<br />

GmbH & Co. KG<br />

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WISSEN für die ZUKUNFT<br />

PROZESSWÄRME<br />

Energieeffi zienz in der industriellen Thermoprozesstechnik<br />

Diese Publikation bietet eine reich bebilderte Zusammenstellung<br />

von Fachberichten zum Thema Energieeffi zienz von gasbeheizten<br />

<strong>und</strong> elektrothermischen Prozessen. Autoren aus Forschung<br />

<strong>und</strong> Praxis präsentieren bewährte sowie innovative Methoden<br />

der Energieeinsparung in Thermoprozessanlagen. Das digitale<br />

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mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

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Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder<br />

durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die<br />

rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten<br />

erfasst, 232 gespeichert <strong>elektrowärme</strong> <strong>und</strong> verarbeitet. Mit <strong>international</strong> dieser Anforderung erkläre · Heft ich 3/2011 mich damit · September<br />

einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag oder<br />

vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante Fachangebote informiert <strong>und</strong> beworben<br />

werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

Bank, Ort<br />

Bankleitzahl<br />

✘<br />

Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

PAPRZW2011


N a c h g e f r a g t<br />

Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffenlicht die <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> eine neue Interview-Reihe zum Thema<br />

„Energie“. Befragt werden Persönlichkeiten aus Unternehmen, Verbänden <strong>und</strong> Hochschulen, die eine wesentliche Rolle<br />

in der elektrothermischen Prozesstechnik <strong>und</strong> der industriellen Wärmebehandlung spielen.<br />

Folge 2: Andreas Seitzer<br />

„Globalisierung ist keine<br />

Einbahnstraße“<br />

Dr. Andreas Seitzer ist Geschäftsführer der SMS Elotherm<br />

GmbH. Im Interview* spricht der Unternehmer über die Zukunft<br />

der Energiewirtschaft, technologische Herausforderungen<br />

<strong>und</strong> verrät, was seine persönliche Energiesparleistung ist.<br />

■■<br />

Energie<br />

ewi: Der Energiemix der Zukunft: Wagen<br />

Sie eine Prognose?<br />

Seitzer: In den nächsten 10 bis 20 Jahren<br />

wird es Verschiebungen im Energiemix<br />

geben: die fossilen Brennstoffe werden<br />

weiterhin ein bedeutender Energielieferant<br />

sein, aber ihr relativer Anteil im<br />

Energiemix wird zurückgehen.<br />

ewi: Deutschland im Jahr 2020: Wie<br />

wird sich der Alltag der Menschen durch<br />

den Wandel der Energiewirtschaft verändert<br />

haben? Was tanken die Menschen?<br />

Wie heizen Sie Ihre Häuser? Wie erzeugen<br />

Sie Licht? Wagen Sie ein Szenario!<br />

Seitzer: Das Bewusstsein der Menschen,<br />

verantwortungsvoll mit Energie umzugehen,<br />

wird weiter wachsen. Dem Einsatz<br />

ressourcenschonender Technik wird dabei<br />

eine Schlüsselrolle zukommen.<br />

* Das Interview führten Stephan Schalm<br />

<strong>und</strong> Silvija Subasic<br />

ewi: Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme<br />

etc.: Welche regenerative Energiequelle<br />

halten Sie für die mit der größten Zukunft?<br />

Seitzer: Wind <strong>und</strong> Wasser.<br />

ewi: In welche der aktuell sich entwickelnden<br />

Technologien würden Sie demnach<br />

heute investieren?<br />

Seitzer: Hocheffiziente Speicherungs<strong>und</strong><br />

Transportmöglichkeiten für Energie.<br />

ewi: Wie schätzen Sie die zukünftige<br />

Bedeutung fossiler Brennstoffe wie Öl,<br />

Kohle, Gas ein?<br />

Seitzer: Auf absehbare Zeit immer noch<br />

unverzichtbar, jedoch in ihrer Bedeutung<br />

abnehmend. Aufgr<strong>und</strong> der natürlichen<br />

Limitierung der fossilen Brennstoffe wird<br />

mittel- <strong>und</strong> langfristig eine Substitution<br />

durch andere Energieträger stattfinden.<br />

ewi: Und Atomkraft? Welche Auswirkungen<br />

sind nach Deutschlands aktueller<br />

Stellungnahme zu erwarten?<br />

Seitzer: Die Haltung der deutschen<br />

B<strong>und</strong>esregierung <strong>und</strong> die jüngst gefassten<br />

nationalen Beschlüsse werden den<br />

aktuellen <strong>und</strong> mittelfristigen globalen<br />

Energiemix kaum beeinflussen. Der stetig<br />

wachsende Energiebedarf ist derzeit<br />

ohne Nukleartechnik nicht zu decken.<br />

ewi: Stichwort Energiewende: Welche<br />

Änderungen müssen sich auf politischer,<br />

auch weltpolitischer, auf gesellschaftlicher<br />

<strong>und</strong> ökologischer Ebene ergeben,<br />

damit man realistisch von einer Wende<br />

sprechen kann?<br />

Seitzer: Die Diskussion von Konzepten,<br />

bei denen es Gewinner <strong>und</strong> Verlierer geben<br />

kann, ist naturgemäß nicht einfach.<br />

Gerade aber eine unpolitische, sach- <strong>und</strong><br />

lösungsorientierte Diskussion ist eine<br />

elementare Basis für die Beantwortung<br />

künftiger Energiefragen.<br />

ewi: Ihre Forderung an die B<strong>und</strong>esregierung<br />

in diesem Zusammenhang?<br />

Seitzer: Eine Vertrauensbasis zwischen<br />

allen Beteiligten im Energiediskurs schaffen.<br />

Der zuletzt gezeigte Kurs in Sachen<br />

Atomenergie ist eher kein Vorzeigebeispiel<br />

dafür, wie man Vertrauen schafft<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

233


N a c h g e f r a g t<br />

– wie auch immer man zur Atomenergie<br />

politisch <strong>und</strong> technologisch stehen mag.<br />

ewi: Die Erneuerbaren Energien haben<br />

mindestens zwei Probleme: die fehlende<br />

Infrastruktur <strong>und</strong> das Beharrungsvermögen<br />

der Etablierten auf herkömmlichen<br />

Energieformen. Ändert sich das in absehbarer<br />

Zeit?<br />

Seitzer: Kurzfristig bin ich da eher skeptisch,<br />

mittel- <strong>und</strong> langfristig wird sich die<br />

Situation sicher ändern, da die erneuerbaren<br />

Energien im Energiemix der Zukunft<br />

stärkeren Anteil als heute haben<br />

werden.<br />

ewi: Unabhängig von der Energieform<br />

<strong>und</strong> Technologie, viele halten das Stichwort<br />

„Energieeffizienz“ für den Schlüssel<br />

zur Energiefrage der Zukunft. Wie<br />

schätzen Sie das Thema ein? Was halten<br />

Sie für die bedeutendste Entwicklung<br />

auf diesem Gebiet in der Thermoprozesstechnik-Branche?<br />

Seitzer: Aus Sicht unserer K<strong>und</strong>en sind<br />

alle Lösungen interessant, mit denen der<br />

spezifische Energieverbrauch in einem<br />

thermischen Prozess mit wirtschaftlich<br />

vertretbarem Aufwand reduziert werden<br />

kann <strong>und</strong> damit zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

unserer K<strong>und</strong>en beitragen.<br />

Erfreulich ist, dass das Thema Ressourceneffizienz<br />

einen so hohen Stellenwert<br />

bei unseren K<strong>und</strong>en genießt, da wir<br />

uns hierdurch als ein Anbieter von energieeffizienten<br />

Lösungen deutlich positionieren<br />

können.<br />

ewi: Welche Vorteile bieten Ihrer Meinung<br />

nach Elektrische Prozesswärmeverfahren?<br />

Seitzer: Unabhängig von der Art der Primärenergie,<br />

präzise <strong>und</strong> schnell regelbar,<br />

Erwärmung nur da, wo sie stattfinden<br />

soll, keine Standby-Kosten, häufig geringere<br />

Investitionskosten, keine CO 2 -Emmissionen<br />

durch die Thermoprozessanlage<br />

selbst.<br />

ewi: Wie beurteilen Sie die Entwicklung<br />

zur Effizienzsteigerung?<br />

Seitzer: Die Entwicklungen haben in<br />

den letzten Jahren zwar an Schwung gewonnen,<br />

die Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung<br />

werden aber in der Zukunft<br />

sicher noch stärker genutzt werden können<br />

als dies heute der Fall ist.<br />

ewi: Wie wird sich der Energieverbrauch<br />

in Industrie, Gewerbe <strong>und</strong> Haushalt Ihrer<br />

Meinung nach verändern?<br />

Seitzer: Unterschiedlich je nach Bereichen:<br />

ich sehe eine Bandbreite von 2 bis<br />

20 %.<br />

■■<br />

Unternehmen<br />

ewi: Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen<br />

heute auf dem Energiemarkt?<br />

Seitzer: Eher eine indirekte. Mit unseren<br />

Induktionsanlagen stellen wir Produkte<br />

her, die elektrische Anschlussleistungen<br />

von 50 kW bis 20 MW <strong>und</strong> mehr benötigen.<br />

ewi: Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen<br />

auf dem Energiemarkt in 20 Jahren?<br />

Seitzer: Eine größere Rolle als heute,<br />

da wir unser Anlagenportfolio auch in<br />

Märkte entwickeln werden, in denen wir<br />

heute noch nicht tätig sind.<br />

ewi: Was wird die wichtigste Innovation/<br />

Projekt Ihres Unternehmens sein?<br />

Seitzer: Wir haben in den zurückliegenden<br />

beiden Jahren erhebliche Ressourcen<br />

darauf verwendet, unsere Produkte<br />

durch die Verwendung modularer<br />

Funktionsgruppen kostengünstiger <strong>und</strong><br />

schneller auf dem Markt verfügbar zu<br />

machen. Unsere ressourceneffizienten<br />

Lösungen stehen damit einem größeren<br />

Markt zu Verfügung. Dieses Potenzial<br />

gilt es nun auch konsequent zu nutzen.<br />

ewi: Welche Herausforderungen sehen<br />

Sie auf sich zukommen (wirtschaftlich,<br />

technologisch, gesellschaftlich)?<br />

Seitzer: Die Zyklen unserer einzelnen<br />

Märkte werden an Amplitude <strong>und</strong> Frequenz<br />

eher zunehmen. Wirtschaftliche<br />

Solidität, prozessuale Qualität <strong>und</strong> hohe<br />

Adaptionsfähigkeit an sich rasch wandelnde<br />

Märkte sind die Eigenschaften,<br />

die für erfolgreiche Unternehmen bei<br />

der Bewältigung künftiger Herausforderungen<br />

unabdingbar sind.<br />

ewi: Wie beeinflussen die EU-Erweiterung<br />

<strong>und</strong> die Globalisierung Ihr Geschäft?<br />

Seitzer: Der Zugang zu neuen Märkten<br />

wird gr<strong>und</strong>sätzlich erleichtert. Globalisierung<br />

kann jedoch nicht als Einbahnstraße<br />

betrachtet werden, auf der etablierte<br />

westliche Firmen einen vergrößerten<br />

Markt erschließen können. Es bedeutet<br />

genauso auch umgekehrt, dass neue<br />

Wettbewerber aus bislang weniger relevanten<br />

Regionen Zugang zu unseren<br />

bisherigen angestammten Märkten erhalten.<br />

Die Globalisierung eröffnet uns<br />

zahlreiche Chancen, aber die neue Wettbewerbssituation<br />

darf dabei nicht übersehen<br />

werden.<br />

ewi: Wie wichtig ist ein Markenname<br />

für den Produkterfolg im industriellen<br />

Bereich?<br />

234 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


N a c h g e f r a g t<br />

Seitzer: Wenn mit dem Namen erwiesene<br />

<strong>und</strong> nachhaltige technologische Qualität<br />

<strong>und</strong> Verlässlichkeit als Partner der<br />

K<strong>und</strong>en verb<strong>und</strong>en sind, ist ein Markenname<br />

ein hohes Gut.<br />

ewi: Haben Sie wegen Fachkräftemangels<br />

Entwicklungen nicht oder nur verzögert<br />

in Deutschland durchführen können?<br />

Seitzer: Teilweise ja, aber wir versuchen<br />

durch geeignete Maßnahmen regelmäßig<br />

<strong>und</strong> rechtzeitig bei qualifizierten<br />

Fachkräften auf unser Unternehmen<br />

<strong>und</strong> unsere Produkte aufmerksam zu<br />

machen. Typische Mittelstandsunternehmen<br />

können sich nicht auf Bekanntheitsautomatismen<br />

verlassen, wie dies vielleicht<br />

bei namhaften Großunternehmen<br />

der Fall ist. Wir müssen uns selbst darum<br />

bemühen, im Wettbewerb um Talente<br />

die Vorzüge einer Tätigkeit in einem<br />

mittelständischen Unternehmen zu verdeutlichen.<br />

ewi: Braucht eine Führungsmannschaft<br />

mehr Medienkompetenz, um Investoren<br />

<strong>und</strong> Anleger zu überzeugen?<br />

Seitzer: Etwas mehr Medienkompetenz<br />

<strong>und</strong> auch Medienpräsenz kann nicht<br />

schaden. Es kann aber kein Ersatz für<br />

marktgerechte Produkte <strong>und</strong> hochqualifizierte<br />

Mitarbeiter werden.<br />

ewi: Was würden Sie in Ihrem Unternehmen<br />

ändern wollen?<br />

Seitzer: Im Gr<strong>und</strong>e gar nicht so sehr<br />

viel: nur manchmal wünscht man sich,<br />

dass die Motivation <strong>und</strong> die Qualifikation<br />

im eigenen Haus durch eine bessere<br />

Kommunikation noch zielgerichteter <strong>und</strong><br />

reibungsärmer genutzt würden.<br />

ewi: Wie wichtig sind Ihrem Unternehmen<br />

Expansionen im Ausland?<br />

Seitzer: Sehr wichtig. Wir sehen in den<br />

nächsten Jahren unsere stärksten Wachstumsmärkte<br />

außerhalb Deutschlands.<br />

Dem gilt es auch durch entsprechende<br />

<strong>international</strong>e Expansionen Rechnung zu<br />

tragen.<br />

ewi: Ist Ihr Unternehmen offen für Erneuerbare<br />

Energien?<br />

Seitzer: Ja, da wo diese für unser Unternehmen<br />

wirtschaftlich sinnvoll eingesetzt<br />

werden können.<br />

ewi: Nutzt Ihr Unternehmen bereits Erneuerbare<br />

Energien?<br />

Seitzer: Ja. Ein Beispiel: in unserem Gebäude<br />

in Remscheid wird Regenwasser<br />

in großen Kellertanks aufgefangen, aufbereitet<br />

<strong>und</strong> anstelle von Frischwasser<br />

für die Kühlung der in Erprobung befindlichen<br />

Anlagen verwendet. Hierdurch<br />

werden natürliche Ressourcen geschont.<br />

ewi: Wie offen ist Ihr Unternehmen für<br />

neue Technologien?<br />

Seitzer: Ein Unternehmen der industriellen<br />

Elektroprozesstechnologie ist naturgemäß<br />

offen für neue Technologien,<br />

da es von deren erfolgreicher Vermarktung<br />

lebt.<br />

ewi: Wie viel gibt Ihr Unternehmen jährlich<br />

für Investitionen aus?<br />

Seitzer: Genug, um auch in Zukunft gut<br />

aufgestellt zu sein <strong>und</strong> die Erwartungen<br />

von K<strong>und</strong>en, Gesellschafter <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

erfüllen zu können.<br />

■■<br />

Person<br />

ewi: Was war bzw. ist Ihre größte Energiesparleistung<br />

als Privatmann?<br />

Seitzer: Die Halbierung des Energieverbrauchs<br />

unseres Privathauses durch diverse<br />

technische Maßnahmen.<br />

ewi: Wie könnte man Ihren Umgang mit<br />

den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

charakterisieren?<br />

Seitzer: Das sollten Sie zwar besser meine<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter fragen,<br />

aber ich würde meinen Umgang<br />

mit anspruchsvoll, manchmal ungeduldig,<br />

nicht immer perfekt, aber den Menschen<br />

respektierend sowie ergebnisorientiert<br />

bezeichnen.<br />

ewi: Was schätzt Ihr Umfeld besonders<br />

an Ihnen?<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

235


N a c h g e f r a g t<br />

Seitzer: Das sollten Sie nun definitiv<br />

mein Umfeld fragen!<br />

ewi: Welche moralischen Werte sind für<br />

Sie besonders aktuell?<br />

Seitzer: Geradlinigkeit, Ehrlichkeit, Stehvermögen.<br />

ewi: Wie schaffen Sie es, Zeit für sich<br />

zu haben, nicht immer nur von internen<br />

<strong>und</strong> externen Herausforderungen in Anspruch<br />

genommen zu werden?<br />

Seitzer: Eher schlecht. Aber ich kann relativ<br />

gut <strong>und</strong> rasch regenerieren.<br />

ewi: Haben/hatten Sie Vorbilder?<br />

Seitzer: Mich beeindrucken Menschen,<br />

die in schwierigen Situationen Ruhe bewahren,<br />

Lösungen finden <strong>und</strong> damit zur<br />

Bewältigung von Problemen beitragen.<br />

ewi: Wie wurden Sie erzogen?<br />

Seitzer: Ich betrachte diesen Prozess<br />

noch nicht als abgeschlossen.<br />

ewi: Was ist Ihr Lebensmotto?<br />

Seitzer: Eigentlich kein bestimmtes.<br />

Aber jeder Tag verdient es mit neuer Motivation<br />

begonnen zu werden.<br />

ewi: Welches war in Ihren Augen die<br />

wichtigste Erfindung des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts?<br />

Seitzer: Keine singuläre Erfindung, sondern<br />

eher die gesamten Errungenschaften<br />

in der Informationstechnologie.<br />

ewi: Welche Charaktereigenschaften<br />

sind Ihnen persönlich wichtig?<br />

Seitzer: Aufrichtigkeit <strong>und</strong> die Bereitschaft<br />

Verantwortung zu übernehmen.<br />

ewi: Wann denken Sie nicht an Ihre Arbeit?<br />

Seitzer: Bei guter Konversation, bei guter<br />

Musik, bei gutem Essen <strong>und</strong> bei einer<br />

Begegnung mit einsamer Natur.<br />

Dr. Andreas Seitzer<br />

• Geboren am 17. Juli 1962 in Stuttgart<br />

• Verheiratet, drei Kinder<br />

• Seit 5/2003: Geschäftsführer der SMS Elotherm GmbH, Remscheid<br />

• 10/2001 bis 04/2003: Geschäftsführer der Elotherm GmbH, Remscheid<br />

• 5/2000 bis 1/2002: President and Chief Executive Officer der Robotron-<br />

Elotherm Corporation, Southfield MI, USA<br />

• 10/1998 bis 5/2000: Abteilungsleiter „Standardisierung“ der Elotherm<br />

GmbH, Remscheid<br />

• 8/1995 bis 9/1998: Projektleiter im Werk Dumont-Wautier der Lhoist<br />

Gruppe, Limelette, Belgien<br />

• 9/1992 bis 7/1995: Persönlicher Referent des Rektors an der RWTH Aachen<br />

• 8/1989 bis 8/1992: Assistent am Institut für Industrieofenbau an der RWTH<br />

Aachen<br />

• 11/1983 bis 5/1989: Studium der Elektrotechnik an der Universität Erlangen-<br />

Nürnberg<br />

• Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands des VDMA-Fachbereichs<br />

“Thermoprozesstechnik”<br />

• Mitglied des Beirats der Fachzeitschrift „<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong>“<br />

• Mitglied des Advisory Boards der Fachzeitschrift „HEAT PROCESSING“<br />

• Lehrbeauftragter am Institut für Stromrichtertechnik <strong>und</strong> Elektrische<br />

Antriebe der RWTH Aachen für das Lehrfach „Electrothermal Process<br />

Technology“<br />

ewi: Wie lautet Ihr persönlicher Tipp an<br />

nächste Generationen?<br />

Seitzer: Die nächste Generation braucht<br />

eigentlich keine Tipps: Es werden einige<br />

Dinge sich als Irrweg herausstellen, einige<br />

Dinge als geniale Innovation <strong>und</strong> am<br />

Ende wird auch die nächste Generation<br />

ihren Weg gef<strong>und</strong>en haben.<br />

ewi: Was hat Sie besonders geprägt?<br />

Seitzer: Menschen, die in persönlich<br />

schwierigen Situationen die eigenen Interessen<br />

zurückstellen konnten.<br />

ewi: Auf was können Sie ganz <strong>und</strong> gar<br />

nicht verzichten?<br />

Seitzer: Auf meine Familie, gelegentlich<br />

ein gutes Stück Musik <strong>und</strong> automobile<br />

Technik in jeder Form.<br />

ewi: Was wünschen Sie der Welt?<br />

Seitzer: Übernahme nachhaltiger Verantwortung<br />

durch die Menschheit.<br />

ewi: Die Redaktion der <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

bedankt sich für das interessante<br />

<strong>und</strong> offene Interview.<br />

236 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


67. Härterei-Kolloquium<br />

der AWT in neuen<br />

Räumlichkeiten<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

12.–14. Oktober 2011<br />

Rhein-Main-Hallen, Wiesbaden<br />

Zum nunmehr 67. Mal veranstaltet<br />

die AWT, die Arbeitsgemeinschaft<br />

Wärmebehandlung <strong>und</strong> Werkstofftechnik<br />

e. V., vom 12. bis 14. Oktober 2011<br />

in den Rhein-Main-Hallen Wiesbaden,<br />

das „Kolloquium für Wärmebehandlung,<br />

Werkstofftechnik, Fertigungs- <strong>und</strong> Verfahrenstechnik“.<br />

Erstmalig werden Sie in<br />

diesem Jahr das HK über den repräsentativen<br />

Haupteingang der Rhein-Main-Hallen<br />

betreten.<br />

Zum Fachkongress werden wieder r<strong>und</strong><br />

600 Teilnehmer aus Industrie, Forschung<br />

<strong>und</strong> Lehre erwartet, die sich in 27 Fachvorträgen<br />

über den neuesten Stand <strong>und</strong><br />

die künftigen Entwicklungen auf dem<br />

Gebiet der Wärmebehandlungs-, Werkstoff-<br />

<strong>und</strong> Fertigungstechnik informieren<br />

können. Speziell für Praktiker werden<br />

drei gr<strong>und</strong>lagenorientierte Übersichtsvorträge<br />

sowie zwei Gr<strong>und</strong>lagenseminare<br />

angeboten. Damit stellt sich das HK<br />

2011 als einmalige Plattform für Innovationen,<br />

Wissenstransfer <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch<br />

dar.<br />

Themen-Schwerpunkte sind in diesem<br />

Jahr die Wärmebehandlungs-Anlagentechnik,<br />

Hochfeste Leichtbauwerkstoffe,<br />

Qualitätssicherung für die Wärmebehandlung,<br />

die Bauteilreinigung, Werkstoff-<br />

<strong>und</strong> Bauteileigenschaften sowie<br />

Thermochemische Verfahren. Einige der<br />

Schwerpunkte werden von Übersichtsvorträgen<br />

begleitet: Prof. Dr.-Ing. Olaf<br />

Kessler, Uni Rostock, behandelt das Thema<br />

„Aluminiumlegierungen für den<br />

Leichtbau“; Dr.-Ing. Peter Sommer, Dr.<br />

Sommer Werkstofftechnik GmbH, betrachtet<br />

die „Qualitätssicherung für die<br />

Wärmebehandlung“ <strong>und</strong> Prof. Dr.-Ing.<br />

Brigitte Haase, Hochschule Bremerhaven,<br />

berichtet über den Stand der „Bauteilreinigung<br />

vor der Wärmebehandlung“.<br />

Absolute Highlights werden die beiden<br />

Plenarvorträge am Vormittag des<br />

13.10.2011 sein: Der Präsident der B<strong>und</strong>esanstalt<br />

für Materialforschung <strong>und</strong><br />

-prüfung, Prof. Dr. rer. nat. M. Hennecke<br />

spricht zum Thema „Innovation <strong>und</strong> Sicherheit<br />

im Staatsauftrag – aus der Arbeit<br />

der BAM“ <strong>und</strong> Prof. Dr.-Ing. Dierk<br />

Raabe, Leiter des Max-Planck-Institut für<br />

Eisenforschung in Düsseldorf, wird den<br />

Wissensstand zur „Modellierung von<br />

Struktur <strong>und</strong> Materialeigenschaften“<br />

darstellen.<br />

Den Praktikern werden am Vormittag<br />

des ersten Tages zum einen die Gr<strong>und</strong>lagen<br />

zur Verfahrens- <strong>und</strong> Anlagentechnik<br />

beim Nitrieren <strong>und</strong> Nitrocarburieren<br />

im Gas von Dr.-Ing. Winfried Gräfen, Firma<br />

Hanomag GmbH, geboten. Zum anderen<br />

präsentiert Dipl.-Ing. Karl-Michael<br />

Winter von der Firma Process-Electronic<br />

GmbH einen praktischen Überblick zum<br />

Messen <strong>und</strong> Regeln in der Härterei.<br />

Parallel zu den Vorträgen können die<br />

Teilnehmer am Kolloquium die von der<br />

Technologiebroker Bremen GmbH organisierte<br />

Fachausstellung besuchen. Dort<br />

finden sie auf 4.000 m 2 Fläche die Ausstellungsstände<br />

der AWT-Mitgliedsfirmen<br />

mit der Möglichkeit zur Information<br />

<strong>und</strong> Beratung über Wärmebehandlungsanlagen,<br />

-mittel, -zubehör <strong>und</strong> -prozesstechnik<br />

sowie die einschlägigen Prüfgeräte<br />

zur Qualitätssicherung. Den größeren<br />

Teil der Ausstellung finden Sie in den<br />

Hallen 1 bis 4 im Erdgeschoss <strong>und</strong> gelangen<br />

über die Treppen des Hauptfoyers<br />

in das Foyer des Obergeschosses durch<br />

die Halle 9 zum Vortragssaal. Das Kongressprogramm,<br />

die Praktikerseminare,<br />

die Mitgliederversammlung <strong>und</strong> auch<br />

der Empfang am Donnerstagabend finden<br />

an gleicher Stelle statt wie in den<br />

vergangenen Jahren. Dieses veränderte<br />

Konzept der Hallenaufplanung verspricht<br />

eine gleichmäßigere Besucherführung in<br />

den Ausstellungshallen. Im Foyer zum<br />

Vortragssaal sind die Posterwände der<br />

AWT-Fachausschüsse <strong>und</strong> der Härtereikreise<br />

zu finden <strong>und</strong> im Bereich des<br />

„Café Drahtlos“ in der Halle 3 auch eine<br />

Jobbörse.<br />

Weitere Informationen über das HK 2011,<br />

die Online-Anmeldung <strong>und</strong> über die<br />

AWT sind auf der Homepage der AWT<br />

unter www.awt-online.org zu finden.<br />

Die Hallenpläne, Ausstellerliste, Infos<br />

über Sponsoringmöglichkeiten <strong>und</strong> weitere<br />

Details über die Ausstellung finden<br />

Sie unter www.technologiebroker.de.<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

237


HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Vortragsprogramm<br />

Mittwoch, 12. Oktober 2011<br />

Gr<strong>und</strong>lagenseminar für Praktiker<br />

09:00–10:30<br />

ggf. Wiederholung<br />

10:45–12:15<br />

09:00–10:30<br />

ggf. Wiederholung<br />

10:45–12:15<br />

10:30–10:45 Kaffeepause<br />

Eröffnung<br />

Winfried Gräfen<br />

Nitrieren <strong>und</strong> Nitrocarburieren – Verfahren<br />

<strong>und</strong> Anlagentechnik<br />

Karl-Michael Winter<br />

Messen <strong>und</strong> Regeln in der Härterei<br />

13:30–13:45 Stefan Hock<br />

Eröffnung <strong>und</strong> Begrüßung<br />

Anlagentechnik<br />

13:45–14:10 Roland von Bargen, Axel von Hehl,<br />

Hans-Werner Zoch<br />

Kurzzeit-Rekristallisationsglühen von Mikrobauteilen<br />

aus X5CrNi18-10 im Fallrohrofen<br />

14:10–14:35 Björn Zieger<br />

Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

bei graphitisolierten <strong>Vakuum</strong>-Härteöfen<br />

14:35–15:00 Maria Gilbert, Robert Eder, Volker Uhlig,<br />

Dimosthenis Trimis<br />

Moderne Chargiergestelle: Untersuchungen<br />

zum Reibverhalten von Edelstählen <strong>und</strong> mit<br />

Kohlenstofffasern verstärktem Kohlenstoff<br />

(CFC) an einem Hochtemperaturtribometer<br />

Hochfeste Leichtbauwerkstoffe<br />

15:00–15:25 Barbara Striewe, Axel von Hehl,<br />

Hans-Werner Zoch<br />

Verb<strong>und</strong>strangpressen von Aluminium <strong>und</strong> Titan<br />

– Charakterisierung der Verb<strong>und</strong>zone<br />

15:25–15:55 Kaffeepause<br />

15:55–16:20 Mario Säglitz, Vladimier Supik, Ulrich Gernert<br />

Vergleichende Untersuchungen zum<br />

Local-Annealing and Tailored-Tempering<br />

von warm ungeformtem borlegierten<br />

Stahl MBW1500<br />

16:20–16:45 Andrey Prihodovsky, Jürgen Kaiser, Helmut<br />

Bleier, Thomas Gerber, Vasily Ploshikhin<br />

Kontaktwärmebehandlung – neues flexibles<br />

Verfahren zur Produktion von Tailored Tempered<br />

Parts beim Presshärten<br />

16:45–17:10 Jean Pierre Bergmann, Arne Roos,<br />

Franziska Petzoldt, Jorge dos Santos<br />

Neuartige Ansätze zum Fügen von Mischverbindungen<br />

mittels Pressschweißen<br />

17:10–17:45 Olaf Keßler<br />

Übersichtsvortrag: Aluminiumlegierungen für<br />

den Leichtbau<br />

18:00 AWT-Mitgliederversammlung<br />

Donnerstag, 13. Oktober 2011<br />

09:00–09:25 Anke Dalke, Rolf Zenker, Heinz-Joachim Spies,<br />

Horst Biermann<br />

Eigenschaften von mit dem Elektronenstrahl<br />

umschmelzlegierten <strong>und</strong> plasmanitrierten<br />

Randschichten von Al-Legierungen<br />

09:25–09:50 Marco Klemm, Ingrid Haase, Andrea Rose,<br />

Rolf Zenker, Rainer Franke, Axel von Hehl<br />

Lokales Werkstoffengineering zur Modifizierung<br />

der Randschichteigenschaften von<br />

Aluminium legierungen mittels moderner<br />

Elektronen strahl-Ablenktechniken<br />

09:50–10:15 Kaffeepause<br />

238 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Plenarvortrag<br />

10:15–11:00 Manfred Hennecke<br />

Innovation <strong>und</strong> Sicherheit im Staatsauftrag –<br />

aus der Arbeit der BAM<br />

Ehrungen<br />

11:00–11:10 St. Hock<br />

Verleihung des Paul-Riebensahm-Preises 2010<br />

an László Hagymási <strong>und</strong> Matthias Steinbacher<br />

11:10–11:15 Hans-Werner Zoch<br />

Verleihung der IFHTSE-Fellowship an Hans M.<br />

Tensi<br />

Plenarvortrag<br />

11:15–12:00 Dierk Raabe<br />

Modellierung von Struktur <strong>und</strong> Materialeigenschaften<br />

12:00–13:30 Mittagspause<br />

Qualitätssicherung in der Wärmebehandlung<br />

13:30–14:05 Peter Sommer<br />

Übersichtsvortrag: Qualitätssicherung für die<br />

Wärmebehandlung<br />

14:05–14:30 Werner Schwan<br />

Stand <strong>und</strong> Ergebnisse aus der Mitarbeit zur<br />

CQI-9 HTSA 3 rd Edition – Bericht aus dem<br />

AWT-Fachausschuss 25<br />

14:30–14:55 Daniela Rickert, Steffen Schneider<br />

Normung – ein Wegbereiter für Innovationen<br />

14:55–15:20 Ralph Malig, Volker Ermert, Arnold Horsch,<br />

Dieter Klein, Rainer Kohlmann, Britta Rentrop,<br />

Thorsten Wuest<br />

Notwendiger Informationsaustausch für eine<br />

erfolgreiche Wärmebehandlung<br />

15:20–15:40 Kaffeepause<br />

15:40–16:05 Sören Segerberg<br />

Quality Assurance of Quenching Media<br />

Reinigen<br />

16:05–16:40 Brigitte Haase<br />

Übersichtsvortrag: Bauteilreinigung vor der<br />

Wärmebehandlung<br />

Werkstoff- <strong>und</strong> Bauteileigenschaften<br />

16:40–17:05 Markus Lebsanft, Jens Röse, Alexander<br />

Grüning, Siegfried Wüst, Berthold Scholtes<br />

Thermische Ermüdung von Werkzeugstählen<br />

am Beispiel von Druckgussformen<br />

17:05–17:30 Christian Prinz, Brigitte Clausen, Franz Hoffmann<br />

Einfluss der chemischen Homogenität des<br />

Wälzlagerstahls 100Cr6 auf das Verzugsverhalten<br />

von Bauteilen<br />

17:30–17:55 Chengsong Cui, Alwin Schulz,<br />

Volker Uhlenwinkel, Frank Zobel,<br />

Peter Dültgen, Hans-Werner Zoch<br />

Korrosionsbeständige Schneidwerkzeuge<br />

18:00 Empfang der F&E Technologiebroker Bremen<br />

GmbH<br />

Verleihung des Karl-Wilhelm-Burgdorf-Preises<br />

Freitag, 14. Oktober 2011<br />

Thermochemische Verfahren<br />

09:00–09:25 Peter Lankes, Dirk Joritz, Bernd Edenhofer<br />

Gasaufkohlen fast ohne Prozessgasverbrauch<br />

– ein Traum oder Realität?<br />

09:25–09:50 Sergey Konovalov, Ulrich Prohl,<br />

Rainer Kohlmann, Wolfgang Bleck<br />

Entwicklung eines Al-reduzierten Einsatzstahls<br />

für das Hochtemperatur-Aufkohlen<br />

09:50–10:15 Philipp Nusskern, Volker Schulze,<br />

Jürgen Hoffmeister<br />

Simulation des Einsatzhärtens randschichtverdichteter,<br />

gradiert poröser Bauteile aus dem<br />

pulvermetallurgischen Basiswerkstoff Astaloy<br />

85 Mo<br />

10:15–10:40 Matthias Steinbacher, Brigitte Clausen, Franz<br />

Hoffmann<br />

Einfluss von Bauteilgeometrie <strong>und</strong> Einsatzhärtungsverfahren<br />

auf den Verzug von schrägverzahnten<br />

Stirnrädern<br />

10:40–11:05 Kaffeepause<br />

11:05–11:30 László Hagymási, Thomas Waldenmaier,<br />

Thomas Krug, Volker Schulze, Rainer Reimert<br />

Modellierung <strong>und</strong> Simulation der Oberflächenkinetik<br />

beim Niederdruck-Carbonitrieren<br />

11:30–11:55 David Koch, Dominic Buchholz, Siegfried Bajohr,<br />

Rainer Reimert<br />

Ein CFD-Ansatz zur Beschreibung des Niederdruck-Carbonitrierens<br />

11:55–12:20 Holger Selg, Thomas Waldenmaier, Bert Pennings,<br />

Ralf Schacherl, Eric J. Mittemeijer<br />

Stickstoffaufnahme <strong>und</strong> Eigenspannungsentwicklung<br />

beim Nitrieren von Maraging-Stählen<br />

12:20–12:45 Juan Dong, Franz Hoffmann, Heinrich Klümper-Westkamp,<br />

Hans-Werner Zoch<br />

Einfluss von CO <strong>und</strong> CO 2 als Kohlenstoffspender<br />

auf den Aufbau der Verbindungsschicht<br />

beim Nitrocarburieren legierter Stähle<br />

12:45 Michael Jung<br />

Verkündung des Paul-Riebensahm-Preisträgers<br />

2011<br />

12:50 Dieter Liedtke<br />

Schlusswort<br />

13:00 Ende der Veranstaltung<br />

Interview<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

239


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industriellen Thermoprozesstechnik<br />

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„Wärmebehandlung leistet Beitrag<br />

zur effizienten Energienutzung<br />

<strong>und</strong> Ressourcenschonung“<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Im Interview mit der <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> (ewi)* spricht Dr. Olaf Irretier, Mitglied im Vorstand<br />

der AWT (Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung <strong>und</strong> Werkstofftechnik) <strong>und</strong> Leiter des<br />

Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit der AWT, über die aktuellen Aktivitäten in der AWT, das im<br />

Oktober stattfindende Härterei-Kolloquium, Tagungen <strong>und</strong> Seminare zur Wärmebehandlung in<br />

Deutschland sowie aktuelle Trends <strong>und</strong> Entwicklungen in der Wärmebehandlung.<br />

ewi: Herr Dr. Irretier, auch in diesem Jahr<br />

findet mit dem 67. Härterei-Kolloquium<br />

das Jahres-Highlight der deutschsprachigen<br />

Wärmebehandlungsbranche in<br />

Wiesbaden statt. Können Sie, als Mitglied<br />

im Vorstand der AWT <strong>und</strong> Leiter<br />

des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit<br />

der AWT, die Schwerpunkte dieser Veranstaltung<br />

aufzeigen?<br />

* Das Interview führte Stephan Schalm, Chefredakteur<br />

der <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Irretier: Das HK wird auch in diesem<br />

Jahr die wichtigste deutschsprachige<br />

Veranstaltung im Bereich der Wärmebehandlung<br />

<strong>und</strong> Härtereitechnik sein. Der<br />

Programmausschuss hat mit dem Ziel,<br />

den technischen <strong>und</strong> wissenschaftlichen<br />

Kenntnisstand auf diesem Gebiet zu fördern,<br />

wieder eine Reihe interessanter Referenten<br />

gewinnen können.<br />

In diesem Jahr liegen die Themenschwerpunkte<br />

in den Bereichen Anlagentechnik,<br />

hochfeste Leistbauwerkstoffe, Qualitätssicherung,<br />

Reinigen, Werkstoff- <strong>und</strong><br />

Bauteileigenschaften <strong>und</strong> thermochemische<br />

Verfahren. Neben den vielen hervorragenden<br />

Vorträgen aus den Universitäten,<br />

Hochschulen <strong>und</strong> Instituten,<br />

werden sicher auch die Vorträge aus den<br />

Betrieben sehr interessant sein. Ich persönlich<br />

bin schon gespannt auf den Bericht<br />

des AWT-Fachausschusses 25 über<br />

den aktuellen Stand der CQI9.<br />

Besonders beachtenswert ist in diesem<br />

Jahr die deutlich veränderte <strong>und</strong> vergrößerte<br />

Ausstellung, die den Tagungs- <strong>und</strong><br />

Ausstellungsbesuchern wieder eine Vielzahl<br />

von Produktneuerungen <strong>und</strong> Innovationen<br />

präsentieren wird.<br />

ewi: Die Vorträge auf dem HK sind in<br />

der Regel doch wissenschaftlicher Natur?<br />

Irretier: Das HK in Wiesbaden ist in Europa<br />

in dieser Form einzigartig <strong>und</strong> bietet<br />

dem Tagungsteilnehmer eine Vielzahl<br />

von Möglichkeiten, seinen Wissensstand<br />

zu erweitern. Neben wissenschaftlichen<br />

Fachvorträgen aus den Instituten <strong>und</strong><br />

Forschungseinrichtungen der Unternehmen<br />

werden vor allem auch in den ergänzenden<br />

<strong>und</strong> vor dem HK stattfindenden<br />

Praktiker-Seminaren sehr praxisbezogene<br />

Themen behandelt. In diesem Jahr<br />

wird Herr Dr. Gräfen das Nitrieren <strong>und</strong> Nitrocarburieren<br />

<strong>und</strong> Herr Winter das Messen<br />

<strong>und</strong> Regeln in der Härterei sicherlich<br />

sehr praxisbezogen behandeln!<br />

Im Übrigen möchte die AWT mit dem<br />

HK das Forum in Deutschland bieten,<br />

auf dem auch der Wissenstransfer in<br />

der Wärmebehandlung stattfindet. Die<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

241


HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Interview<br />

Deutsche Wärmebehandlungs- <strong>und</strong> Härtereitechnik<br />

mit den vielen Lohn- <strong>und</strong><br />

Betriebshärtereien, dem Industrieofenbau,<br />

dem peripheren Maschinenbau<br />

<strong>und</strong> der Verfahrenstechnik hat weltweit<br />

eine führende Position, die nicht zuletzt<br />

auch durch die bisherigen 66 Härterei-<br />

Kolloquien zu erklären ist. Diesen Technologievorsprung<br />

gilt es durch intensive<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung auf diesem<br />

Sektor zu halten <strong>und</strong> auf Fachtagungen<br />

wie dem Härterei-Kolloquium darüber<br />

zu berichten.<br />

ewi: In den letzten Jahren hat die AWT<br />

vor allem auch das Seminar- <strong>und</strong> Schulungsprogramm<br />

weiter ausgebaut – mit<br />

Erfolg?<br />

Irretier: Das ist richtig. Gerade in Ergänzung<br />

zum Härterei-Kolloqium, wo überwiegend<br />

Führungskräfte <strong>und</strong> Fachleute<br />

aus den Unternehmen erscheinen, gilt<br />

es den jüngeren Mitarbeitern in den Betrieben<br />

oder denen, die sich vertiefend<br />

mit unserem Thema beschäftigen wollen,<br />

eine Schulungsplattform zu bieten.<br />

Die AWT hat mit dem Institut für Werkstofftechnik<br />

in Bremen, wo die überwiegende<br />

Anzahl der AWT-Praxisseminare<br />

stattfinden, natürlich optimale Möglichkeiten<br />

in der Vermittlung der Gr<strong>und</strong>lagen<br />

der Wärmebehandlung. Nicht zu<br />

vergessen sind auch die Härterei-Kreise<br />

<strong>und</strong> Fachausschüsse der AWT, die eben<br />

auch diesen praxisrelevanten Wissenstransfer<br />

ermöglichen.<br />

Das Härterei Kolloquium ist ein „Muss“<br />

für jeden aus der Branche. Es gibt keine<br />

vergleichbare, sehr wohl aber ergänzende<br />

Veranstaltung, die dem Informationsaustausch<br />

<strong>und</strong> der Kontaktpflege<br />

dienen. Die Münchener Werkstofftechnikseminare,<br />

die jährlich im März oder<br />

April in München sattfinden <strong>und</strong> bis zu<br />

100 Teilnehmer aufweist, ist eine auch<br />

zeitlich über das Jahr gesehen sehr gute<br />

Ergänzung zum Härterei. Im kommenden<br />

Jahr werden dort u. a. auch Vorträge<br />

von BMW, Volkswagen, ZF, Getrag<br />

<strong>und</strong> auch Siemens/Winergy gehalten<br />

werden.<br />

ewi: Sie sind als Sprecher des Ausschusses<br />

für Öffentlichkeitsarbeit auch für das<br />

Marketing <strong>und</strong> den Gesamtauftritt des<br />

HK verantwortlich. Wo werden Sie zukünftig<br />

Ihre Schwerpunkte setzen, um<br />

die Themen unserer Branche auch für<br />

Jung-Ingenieure <strong>und</strong> den nachkommenden<br />

Generationen interessant zu gestalten?<br />

Irretier: Der AWT-Vorstand <strong>und</strong> vor allem<br />

auch deren Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

haben das Ziel <strong>und</strong> Bestreben,<br />

die AWT in der Wärmebehandlungsbranche<br />

weiter bekannt zu machen.<br />

Derzeit arbeiten wir an einer verbesserten<br />

Positionierung <strong>und</strong> Wahrnehmung<br />

der AWT in der Öffentlichkeit. Wir wollen<br />

mit gezielten Maßnahmen vor allem<br />

auch junge Menschen aus der Branche<br />

ansprechen <strong>und</strong> zur Mitgliedschaft in der<br />

AWT bewegen. Den vorhandenen Mitgliedern<br />

wollen wir eine verbesserte Betreuung<br />

liefern.<br />

Im Rahmen eines Kommunikationskonzepts<br />

werden wir im kommenden Jahr<br />

gezielte Maßnahmen <strong>und</strong> Aktivitäten<br />

erarbeiten, die den Mitgliedern <strong>und</strong> denen,<br />

die es werden können, den Mehrwert<br />

<strong>und</strong> die Vorteile einer AWT-Mitgliedschaft<br />

deutlich machen.<br />

In den letzten Monaten ist insbesondere<br />

auch unsere AWT-Homepage weiter<br />

umstrukturiert <strong>und</strong> verbessert worden.<br />

AWT-Mitglieder <strong>und</strong> Mitglieder der Fachausschüsse<br />

erhalten über die Homepage<br />

eine sehr gute Möglichkeit, den aktuellen<br />

Stand der Wissens <strong>und</strong> die Ergebnisse<br />

aus den Fachausschüssen zu kommunizieren.<br />

Protokolle, Präsentationen bis<br />

hin zu Forschungsberichten werden auf<br />

der Homepage platziert, die in besonderen<br />

Fällen nur den Mitgliedern der Fachausschüsse<br />

zugänglich sind. Alles in allem<br />

bietet die AWT-Mietgliedschaft eine<br />

Vielzahl von Vorteilen <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

zum Informations- <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch<br />

in der Wärmebehandlung.<br />

Im letzten Jahr haben wir zum HK unseren<br />

neuen AWT-Flyer vorgestellt, der<br />

die AWT <strong>und</strong> deren Tätigkeiten im Detail<br />

vorstellt. Jeder Interessierte kann diesen<br />

Flyer in der AWT-Geschäftsstelle anfordern<br />

– gerne auch mit einem Aufnahmeantrag<br />

für die AWT.<br />

ewi: Merken Sie denn, dass die AWT-<br />

Mitgliederzahl zunimmt?<br />

Irretier: Die Mitgliederzahl steigt wieder.<br />

Die etwa 500 persönlichen Mitglieder<br />

<strong>und</strong> über 250 Firmenmitglieder sind<br />

zwar eine beeindruckende Zahl, die es<br />

aus unserer Sicht nicht nur als Verband<br />

zu betreuen, sondern auch in der Größe<br />

<strong>und</strong> Anzahl weiter auszubauen gilt.<br />

ewi: Das geht natürlich auch über neue<br />

Forschungsvorhaben <strong>und</strong> Aktivitäten,<br />

die die Mitglieder ansprechen. Welche<br />

besonderen Aktivitäten <strong>und</strong> Tendenzen<br />

sehen Sie denn für die Branche in der Zukunft?<br />

Irretier: Die aktuellen Themen <strong>und</strong> Aufgabenstellungen<br />

werden auch Themen<br />

in näherer Zukunft sein. Die weitere Verbesserung<br />

einer „intelligenten“ Sensortechnik<br />

für Wärmebehandlungsprozesse,<br />

die direkt als Parameter bzw. Zielgröße<br />

über die Bauteileigenschaften Auskunft<br />

geben, ist eine Tendenz für die Zukunft<br />

<strong>und</strong> Forschungsgegenstand. Die Verbesserung<br />

der allgemeinen Werkstoff<strong>und</strong><br />

Bauteileigenschaften, als auch die<br />

Integration in die Fertigungskette, d. h.<br />

„One Piece Flow“ <strong>und</strong> ganzheitliche Optimierung,<br />

werden neben der weiteren<br />

Verbesserung der Energieeffizienz der<br />

Prozesse auch in Zukunft Haupttätigkeitsfelder<br />

der AWT sein.<br />

242 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Interview<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Moderne Anwendungen, wie z. B. die<br />

der Windkrafttechnik, wo Bauteileigenschaften<br />

mit besonderen Anforderungen<br />

gefragt sind, werden uns auch in<br />

der Zukunft ausreichenden Forschungs<strong>und</strong><br />

Entwicklungsinhalt liefern. Betrachtet<br />

man einmal die Dimensionen <strong>und</strong> geforderten<br />

Übertragungsleistungen für<br />

die zukünftigen Getriebegenerationen<br />

in der Windkrafttechnik, so spielen eben<br />

Fragen wie Hochtemperaturaufkohlung<br />

mit allen Vor- <strong>und</strong> Nachteilen für die<br />

Bauteileigenschaften oder das Plasmanitrieren<br />

von Hohlrädern eine weiter gesteigerte<br />

Rolle.<br />

Die Optimierung der Energieeffizienz<br />

<strong>und</strong> ressourcenschonender Prozesse sind<br />

weitere Aufgaben, denen sich die Betriebe<br />

stellen werden <strong>und</strong> die wir auch<br />

in der AWT in den Fachausschüssen bearbeiten.<br />

Die Integration der Wärmebehandlung<br />

in die Fertigung unter dem<br />

Aspekt des „One Piece Flow“ mit allen<br />

Vor- <strong>und</strong> Nachteilen in den Abläufen <strong>und</strong><br />

Kosten wird derzeit <strong>und</strong> in der näheren<br />

Zukunft ein weiteres interessantes Betätigungsfeld<br />

sein. Auch wird sich unsere<br />

„metallgeprägte“ Branche verstärkt mit<br />

Werkstoffen aus den Bereichen Kunststoff-<br />

<strong>und</strong> Keramik beschäftigen, die<br />

z. B. in sogenannten „Sandwichbauteilen“<br />

eingesetzt werden.<br />

ewi: Nach der Zeit der schweren Krise<br />

scheint es jetzt deutlich aufwärts zu gehen.<br />

Jüngste konjunkturelle Umfragen<br />

prognostizieren einen Auftragseingang<br />

im deutschen Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />

von +20 % gegenüber 2010. Wie ist<br />

die Stimmung speziell in dieser Branche?<br />

Merken Sie bereits positive Auswirkungen<br />

auf das diesjährige HK?<br />

Irretier: Derzeit sind in den meisten Betrieben<br />

die Auftrags- <strong>und</strong> Umsatzzahlen<br />

wie vor der Krise wieder erreicht. Der<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau boomt,<br />

so dass z. B. die Auslieferung von großen<br />

Industrieofenanlagen nicht selten<br />

ein Jahr <strong>und</strong> länger dauert. Keine Verschnaufspause<br />

<strong>und</strong> Überst<strong>und</strong>en vor<br />

der Krise <strong>und</strong> eben auch aktuell. Wenn<br />

uns nicht wieder die Börsen <strong>und</strong> Finanzmärkte<br />

dieser Welt „einen Strich durch<br />

die Rechnung machen“, dann sollten<br />

wir auch in den kommenden Jahren in<br />

Deutschland von prall gefüllten Auftragsbüchern<br />

ausgehen dürfen. Aktuelle<br />

Zahlen hierzu liefert übrigens der Industrieverband<br />

Härtetechnik IHT <strong>und</strong> der<br />

VDMA, Bereich Thermoprozesstechnik,<br />

mit deren entsprechenden Erhebungen<br />

<strong>und</strong> Marktanalysen. Übertragen auf das<br />

Härterei-Kolloquium sind wir guter Dinge<br />

<strong>und</strong> gehen von weiter gesteigerten<br />

Teilnehmerzahlen aus!<br />

ewi: Zum Thema Energieeffizienz hört<br />

<strong>und</strong> liest man viel. Ist dieses Thema in<br />

der Branche nach wie vor noch so akut?<br />

Irretier: Auf jeden Fall. In Zeiten schlechterer<br />

Auftragslage hat man sich, weil die<br />

Betriebe eben auch „Zeit“ hatten, mit<br />

diesem Thema sehr intensiv beschäftigt.<br />

Die Anzahl der Veröffentlichungen <strong>und</strong><br />

Fachveranstaltungen sprechen für sich.<br />

Ihr Haus (Vulkan Verlag GmbH) hat hier<br />

ja maßgeblich mitgewirkt, Seminare veranstaltet<br />

<strong>und</strong> komplette Buchbände veröffentlicht.<br />

In den letzten Jahren hat das Thema der<br />

Energieeffizienz in nahezu allen Bereichen<br />

der Produktion Einzug gehalten.<br />

Zukünftig wird insbesondere, auch Aufgr<strong>und</strong><br />

der gesetzlichen nationalen <strong>und</strong><br />

<strong>international</strong>en Bestimmungen, gerade<br />

in der Wärmebehandlung <strong>und</strong> im Industrieofenbau<br />

mit einem zunehmenden<br />

Handeln nach energieeffizienten Anlagen<br />

<strong>und</strong> Verfahren zu rechnen sein.<br />

Wenn man betrachtet, dass in den letzten<br />

30 Jahren der weltweite Verbrauch<br />

an Rohstoffen zur Primärenergiegewinnung<br />

um etwa 70 % gestiegen <strong>und</strong> bis<br />

zum Jahr 2030 – gegenüber 2006 – mit<br />

einem weiteren Anstieg des weltweiten<br />

Primärenergieverbrauchs um 45 %<br />

zu rechnen ist, dann sind wir hier alle<br />

gefordert. Die Ziele sind ja bereits definiert<br />

– bis 2020 soll eine Reduzierung<br />

der Treibhausgase um 40 % erzielt werden,<br />

was eine Steigerung der Energieeffizienz<br />

um etwa 3 % jährlich erforderlich<br />

macht. Derzeit liegt die jährliche Steigerung<br />

der Energieeffizienz aber noch bei<br />

unter 2 %.<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

243


HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Dr.-Ing. Olaf Irretier<br />

Dr.-Ing. Olaf Irretier studierte Produktionstechnik<br />

mit dem Schwerpunkt Werkstofftechnik<br />

an der Bremer Universität <strong>und</strong> promovierte<br />

1996 im Institut für Werkstofftechnik<br />

IWT. Nach leitenden Tätigkeiten bei der<br />

Nabertherm GmbH, GERO Hochtemperaturöfen<br />

GmbH <strong>und</strong> Ipsen International GmbH<br />

gründete er 2008 die Industrieberatung für<br />

Wärme behandlungstechnik IBW Dr. Irretier<br />

(www.ibw-irretier.de).<br />

IBW Dr. Irretier ist ein Beratungsunternehmen<br />

im Bereich Wärmebehandlung, Industrieöfen,<br />

Kühlwassersysteme <strong>und</strong> Härtereizubehör <strong>und</strong><br />

Vertretung <strong>und</strong> Partner in einer Reihe von Unternehmen<br />

der Wärmebehandlungsbranche <strong>und</strong> des Industrieofenbaus, wie<br />

u. a. Aichelin, Safed, EMA, ECM, Rübig, David & Baader, Thermconcept, BSN,<br />

Annen Verfahrenstechnik, RopReti <strong>und</strong> FAI-FTC.<br />

IBW Dr. Irretier plant <strong>und</strong> liefert mit den Herstellern die geeigneten Öfen <strong>und</strong><br />

Anlagen bis zur kompletten Härterei, d. h. Wärmebehandlungsanlagen <strong>und</strong> Industrieöfen,<br />

Reinigungsanlagen, Gasgeneratoren, Kühlwassersysteme, Härtereizubehör<br />

wie u. a. Chargiergestelle <strong>und</strong> -körbe, Drahtgewebe <strong>und</strong> Mantelrohre.<br />

Des Weiteren berät es Unternehmen in Fragen der Optimierung energie- <strong>und</strong><br />

ressourceneffizienter Nutzung.<br />

Die europäische Gesetzgebung handelt<br />

derzeit, um die Effizienz der energieintensiven<br />

Wärmebehandlungs- <strong>und</strong> Stahlwerksprozesse<br />

weiter zu steigern. Für<br />

die Zukunft hat die EU mit dem EU-Energie-<br />

<strong>und</strong> Klimapaket weitere Ziele, u. a.<br />

die Steigerung der Energieeffizienz um<br />

20 %, die Reduzierung der Treibhausemissionen<br />

um 20 % <strong>und</strong> die generelle<br />

Förderung erneuerbarer Energien, festgelegt.<br />

Mit dem „New-Approach-Ansatz“<br />

der EU, d. h. EU-Harmonisierung,<br />

CE-Kennzeichnung, Konformitätsbewertung,<br />

dürfen dann nur noch Produkte in<br />

den Handel gebracht werden, die dieser<br />

Richtlinie entsprechen. Derzeit erarbeitet<br />

die EU-Kommission für den Bereich der<br />

Industrieöfen auch eine entsprechende<br />

Studie <strong>und</strong> geg. daraus folgende Richtlinie,<br />

die auch die Definition <strong>und</strong> Festlegung<br />

eines Wirkungsgrads für Industrieöfen<br />

beinhaltet. So betrachtet leistet im<br />

Endeffekt auch die „Wärmebehandlung<br />

einen Beitrag zur effizienten Energienutzung<br />

<strong>und</strong> Ressourcenschonung“.<br />

ewi: Welche Maßnahmen sind denn in<br />

der Wärmebehandlung bzw. im Industrieofenbau<br />

besonders effizient?<br />

Irretier: Wenn man betrachtet, dass<br />

etwa 40 % der industriell genutzten<br />

Energie für Thermoprozessanlagen <strong>und</strong><br />

Industrieöfen verbraucht wird, was einem<br />

Kostenvolumen von etwa 30 Mrd.<br />

Euro entspricht, dann kann man sich vorstellen,<br />

dass eine Vielzahl von möglichen<br />

Maßnahmen zur Energie- <strong>und</strong> Ressourcenschonung<br />

in unserer Branche gibt.<br />

Der Energieverbrauch einer modernen<br />

Industrieofenanlage ist gegenüber einer<br />

„alten“ Anlagen um etwa 30 % geringer.<br />

Heutzutage werden in Europa nahezu<br />

keine neuen Anlagen in Betrieb genommen,<br />

die nicht hinsichtlich Ofenisolierung,<br />

Beheizungssysteme, Abwärmenutzung,<br />

Stromverbrauch oder auch der<br />

„integrierten“ Nutzung im thermischen<br />

Prozess energetisch optimiert sind. Eine<br />

moderne Ofenanlage spart gegenüber<br />

„Älteren“ etwa 20 % im Bereich der<br />

Wandisolierung, 75 % im Bereich der<br />

Abgase <strong>und</strong> etwa 60 % im Bereich der<br />

Schutzgase.<br />

Die „anspruchsvolle“ Aufgabe besteht<br />

aber darin, prozessübergreifende Stoff<strong>und</strong><br />

Energieflüsse zu erfassen, zu bilanzieren<br />

<strong>und</strong> die technischen <strong>und</strong> vor allem<br />

auch kaufmännischen Möglichkeiten der<br />

Energieeinsparung durch eben Verkürzung<br />

von Prozesszeiten, Energiespeicherung,<br />

Abwärmenutzung oder Energierückgewinnung<br />

zu nutzen. Dabei gilt es<br />

in der Härtereitechnik nicht nur die Wärme-,<br />

sondern auch die Kühlprozesse zu<br />

verstehen. Hier gilt es die Potentiale aus<br />

Wärmebehandlung, Ofenbau, Beheizungs-<br />

<strong>und</strong> Kühltechnik systemgrenzenübergreifend<br />

zu erkennen <strong>und</strong> zu nutzen.<br />

Möglichkeiten gibt es also genug!<br />

ewi: Herr Dr. Irretier, wir bedanken uns<br />

für dieses Gespräch.<br />

244 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Thyristor-Leistungssteller der nächsten Generation<br />

Pünktlich zum 50. Geburtstag<br />

der Thyristor-Leistungssteller<br />

bringt die AEG Power Solutions<br />

eine neue Gerätegeneration<br />

auf den Markt, die zahlreiche<br />

neue Leistungsmerkmale<br />

beinhaltet <strong>und</strong> neue<br />

Maßstäbe setzt. Die neue<br />

Geräteserie Thyro‐AX unterstützt<br />

Spannungen von 24 V<br />

bis 600 V <strong>und</strong> bietet das einzigartige<br />

Produktspektrum<br />

von 16 A bis 1.500 A, verfügbar<br />

als ein-, zwei- <strong>und</strong> dreiphasige<br />

Geräte.<br />

Mit der Anschlusstechnik Flex-<br />

Connect lassen sich die Steller<br />

völlig frei von unten <strong>und</strong>/<br />

oder oben anschließen. Eine<br />

Prämiere feiert außerdem das<br />

vollgrafikfähige Touch-Display,<br />

welches zum ersten Mal<br />

überhaupt von einem Hersteller<br />

in einem Leistungssteller<br />

verbaut wurde <strong>und</strong> eine hochgradig<br />

intuitive Bedienung der<br />

Geräte gestattet. In Bezug<br />

auf die Handhab<strong>und</strong> des Leistungsstellers,<br />

insbesondere bei<br />

Visualisierung <strong>und</strong> Parametrierung,<br />

ergeben sich somit völlig<br />

neue Möglichkeiten. So werden<br />

etwa Soll- <strong>und</strong> Ist-Werte<br />

sowie Betriebszustände usw.<br />

im Klartext angezeigt, Betriebszustände<br />

darüber hinaus<br />

über eine wechselnde Hintergr<strong>und</strong>beleuchtung<br />

signalisiert.<br />

Zu den Standardschnittstellen<br />

gehören sowohl Ethernet<br />

als auch eine USB-2.0-Schnittstelle,<br />

über die der Steller<br />

auch im nicht angeschlossenen<br />

Zustand parametriert<br />

werden kann.<br />

Alternativ kann die Parametrierung/Visualisierung<br />

auch browserorientiert<br />

über den integrierten<br />

Web-Server vorgenommen<br />

werden. In<br />

Punkto Kommunikationsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Zusammenspiel<br />

mit übergeordneten<br />

Steuerungen in<br />

der Prozess- <strong>und</strong> Automatisierungswelt<br />

stehen<br />

neben den traditionellen<br />

Feldbussen, wie z. B. DeviceNet,<br />

Modbus RTU, Profibus<br />

<strong>und</strong> CANOpen außerdem<br />

optionale Busmodule für die<br />

TCP/IP basierte Kommunikation,<br />

wie z. B. Profinet, Modbus<br />

TCP <strong>und</strong> Ethernet IP, zur<br />

Verfügung. Ein weiteres wichtiges<br />

<strong>und</strong> kennzeichnendes<br />

Merkmal der neuen Generation<br />

ist der Einsatz intelligenter<br />

<strong>und</strong> fortschrittlichster Technologien<br />

zur Reduzierung von<br />

Netzrückwirkungen <strong>und</strong> die<br />

eingangsseitige Netzlastoptimierung<br />

zur Kostensenkung,<br />

Energieeinsparung <strong>und</strong> damit<br />

CO 2 -Emissionsreduzierung im<br />

laufenden Betrieb.<br />

AEG Power Solutions GmbH<br />

www.aegps.com<br />

Foyer OG / Stand 10<br />

Perfekte Integration der Wärmebehandlung in<br />

den OPF-Fertigungsfluss<br />

Die neueste Entwicklung in<br />

der Anlagentechnik von ALD<br />

Vacuum Technologies GmbH<br />

ist die Wärmebehandlungsanlage<br />

SyncroTherm ® . Mit ihr<br />

kann das Einsatzhärten von<br />

Zahnradkomponenten<br />

<strong>und</strong> anderen<br />

Bauteilen<br />

jetzt vollständig<br />

in den One-<br />

Piece-Flow-Fertigungsprozess<br />

integriert<br />

werden.<br />

Dadurch wird<br />

eine optimale<br />

Synchronisation<br />

mit den Zerspanungsmaschinen<br />

in einer Fertigungslinie<br />

erreicht.<br />

Die „One-Piece-<br />

Flow“-Wärmebehandlung<br />

wird durch eine<br />

drastische Prozesszeitverkürzung<br />

ermöglicht.<br />

Diese basiert auf<br />

einer Hochtemperatur-Niederdruckaufkohlung<br />

mit anschließender Gasabschreckung<br />

<strong>und</strong> wird durch<br />

die einlagige Chargierung der<br />

Zahnradkomponenten <strong>und</strong><br />

intensiver Strahlungswärme<br />

erreicht. Aufkohlung erfolgt<br />

im Hochtemperaturbereich<br />

von ca. 1.050 °C, um eine<br />

hohe Kohlenstoffaufnahme<br />

<strong>und</strong> eine beschleunigte Diffusion<br />

zu erzielen. Im letzten<br />

Prozessabschnitt werden<br />

die Bauteile verzugsarm im<br />

trockenen Gasstrom gehärtet.<br />

Für eine typische Einsatzhärtetiefe<br />

von 0,65 mm beträgt<br />

die Prozesszeit 40 min<br />

statt üblicherweise 180 min,<br />

was einer Verkürzung um<br />

mehr als 75 % entspricht.<br />

Produktvorschau<br />

Durch den Einsatz mikrolegierter<br />

Stähle wird ein schädliches<br />

Kornwachstum während<br />

des Hochtemperaturprozesses<br />

zuverlässig vermieden.<br />

Die Gesamtanlage einschließlich<br />

Peripherie besitzt kompakte<br />

Abmessungen <strong>und</strong> lässt<br />

sich direkt in die Getriebefertigungslinie<br />

zwischen Weich<strong>und</strong><br />

Hartbearbeitungsmaschinen<br />

integrieren. Ein Prototyp<br />

der Anlage steht im Wärmebehandlungstechnikum<br />

von<br />

ALD zur Bemusterung von<br />

K<strong>und</strong>enbauteilen bereit.<br />

ALD Vacuum Technologies GmbH<br />

www.ald-vt.de<br />

Halle 9 / Stand 936<br />

Komplexe Anforderungen an<br />

Induktionshärtemaschinen werden realisiert<br />

Im Geschäftsbereich Hardening<br />

Machinery and Equipment<br />

wurde für die rasche <strong>und</strong><br />

individuelle Bedienung selbst<br />

komplexester Anforderungen<br />

an Induktionshärtemaschinen<br />

für Kurbelwellen ein flexibles<br />

Modulsystem speziell für die<br />

Bearbeitung von Groß- <strong>und</strong><br />

Automobilkurbelwellen entwickelt.<br />

Mit diesem Gesamtkonzept<br />

ist ALFING Hardening in<br />

der Lage, selbst sehr individuelle<br />

<strong>und</strong> neuartige K<strong>und</strong>enanforderungen<br />

innerhalb kurzer<br />

Zeit zu realisieren. Dazu werden<br />

bewährte, praxiserprobte<br />

Funktionsmodule mit den ggf.<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

245


HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Produktvorschau<br />

notwendigen k<strong>und</strong>enspezifischen<br />

Ergänzungsentwicklungen<br />

kombiniert. Das Ergebnis<br />

ist eine präzise auf den Einsatzzweck<br />

abgestimmte Härteanlage.<br />

Ein besonderes Augenmerk<br />

wurde bei der Entwicklung<br />

des Modulsystems auf hohen<br />

K<strong>und</strong>ennutzen gelegt.<br />

Dies umfasst u. a. die Optimierung<br />

der Gesamteffizienz<br />

der Maschine, geringstmöglichen<br />

Platzbedarf, einfache<br />

<strong>und</strong> flexibel auf k<strong>und</strong>enspezifische<br />

Gegebenheiten<br />

anzupassende Integration in<br />

Handhabungssysteme, optimale<br />

Zugänglichkeit zu allen<br />

bedien- <strong>und</strong> wartungsrelevanten<br />

Komponenten, exzellente<br />

Bedien-Ergonomie – <strong>und</strong> dies<br />

alles zu einem sehr attraktiven<br />

Preisgefüge. Der Erfolg<br />

sowohl dieses modularen Maschinenkonzepts,<br />

mit dem die<br />

ALFING-Produktlinien COM-<br />

PACT, FLEX, FAST <strong>und</strong> BAZ<br />

KW600 realisiert werden, als<br />

auch die Positionierung als<br />

„Systempartner unserer K<strong>und</strong>en“<br />

schlägt sich in Aufträgen<br />

von renommierten Komponenten-<br />

<strong>und</strong> Fahrzeugherstellern<br />

nieder.<br />

Alfing Kessler GmbH<br />

www.alfing.de<br />

Halle 2 / Stand 205<br />

Ofentechnik für unterschiedliche Anforderungen<br />

ELINO Industrie-Ofenbau<br />

GmbH konzipiert, konstruiert<br />

<strong>und</strong> fertigt Drehrohröfen <strong>und</strong><br />

Trommelöfen für eine Vielzahl<br />

von Industrieanwendungen.<br />

Drehrohröfen sind gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

mit Brennern ausgestattet.<br />

Der Brenner dient dem Energieeintrag<br />

<strong>und</strong> brennt direkt in<br />

das mit einer Innenisolierung<br />

ausgestattete Prozessrohr.<br />

Trommelöfen werden gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

indirekt beheizt. Bei<br />

diesen Anlagen besteht der<br />

Prozessraum aus einem hitzebeständigen<br />

metallischen<br />

oder keramischen Rohr. Der<br />

Energieeintrag erfolgt indirekt<br />

von außen über die Rohrwand<br />

in das Produkt. Auf Gr<strong>und</strong> der<br />

indirekten Erwärmung besteht<br />

eine Atmosphärentrennung<br />

zwischen Heizraum <strong>und</strong><br />

Prozessraum <strong>und</strong> erlaubt eine<br />

sauerstofffreie Atmosphäre<br />

für das Produkt. Trommelöfen<br />

können wahlweise mit<br />

einer elektrischen Beheizung<br />

oder mit Gasbrennern beheizt<br />

werden. Je nach Prozessbedingungen<br />

können Wärmebehandlungen<br />

bis zu 2.200 °C<br />

durchgeführt werden. Produktspezifische<br />

Einbauten innerhalb<br />

des Prozessraums optimieren<br />

die thermischen <strong>und</strong><br />

chemischen Vorgänge innerhalb<br />

der Anlage. Auf Gr<strong>und</strong><br />

des einfachen Produkttransportes<br />

erfüllen diese Anlagen<br />

die Anforderungen vieler<br />

Anwendungen in der chemischen<br />

<strong>und</strong> pulverproduzierenden<br />

Industrie.<br />

ELINO bietet eine Vielzahl<br />

von Anlagen für oxidierende<br />

<strong>und</strong> reduzierende Atmosphären.<br />

Kalzinieren, Vorreduzieren,<br />

Reduzieren <strong>und</strong> Carburieren<br />

von Metallpulvern im<br />

Trommelofen werden, bei Bedarf,<br />

als Komplett-System ausgeführt.<br />

Pyrolyse-, Synthese<strong>und</strong><br />

Vergasungsanlagen kommen<br />

im Bereich von alternativen<br />

Energien zum Einsatz. Auf<br />

Basis der in der Technikumsanlage<br />

ermittelten Prozessparameter<br />

kann ELINO ein Upscaling<br />

für Industrieanlagen<br />

durchführen.<br />

ELINO INDUSTRIE-OFENBAU<br />

GmbH<br />

www.elino.de<br />

Halle 3 / Stand 326<br />

Neuer Regler nanodac startet in Phase 3<br />

Invensys Eurotherm hat sein<br />

umfangreiches Know-how<br />

im Bereich sicherer Aufzeichnungs-<br />

<strong>und</strong> präziser PID-Regeltechnik<br />

im Kompaktgerät<br />

„nanodac“ optimiert. Zusätzlich<br />

zu den Gr<strong>und</strong>funktionen<br />

<strong>und</strong> den Erweiterungen<br />

in Phase 2 wurde in Phase<br />

3 nun ein weiterer wichtiger<br />

K<strong>und</strong>enwunsch erfüllt: Ein<br />

umfangreicher Programmgeber,<br />

der<br />

mit 100 Programmen<br />

mit je 25 Segmenten<br />

ein weites<br />

Feld von Anforderungen<br />

im Bereich<br />

Wärmebehandlung,<br />

Sterilisation,<br />

Desinfektion,<br />

Milchverarbeitung<br />

etc. abdeckt. Für<br />

Applikationen mit<br />

größeren Anforderungen<br />

an die Programmanzahl<br />

können<br />

je 100 weitere Programme<br />

auf einen USB-Stick <strong>und</strong><br />

über einen FTP Server geladen<br />

werden. Um die Übersicht<br />

zu behalten, können alle<br />

Programme mit Namen versehen<br />

werden. Auch bietet eine<br />

„Ampel-“Anzeige Informationen<br />

über den Programmstatus<br />

<strong>und</strong> ein Bargraf macht den<br />

Programmfortschritt deutlich.<br />

Zusätzlich bietet der nanodac<br />

Modbus TCP/IP Master weitere<br />

Funktionen wie zwei Slaves,<br />

30 Datenpunkte, Kaskadenregelblock<br />

<strong>und</strong> eine abwaschbare<br />

Front.<br />

Der Schreiber/Regler nanodac<br />

bietet die ultimative Aufzeichnungs-<br />

<strong>und</strong> PID-Regeltechnik<br />

für ein Gerät dieser<br />

Größe. Das kompakte ¼-DIN-<br />

Format bietet vier hochpräzise<br />

Universaleingänge für sichere<br />

Datenaufzeichnung <strong>und</strong> präzise<br />

PID-Regelung. Dank seines<br />

¼-VGA-Farbdisplays mit kristallklarer<br />

Anzeige ist der nanodac<br />

die perfekte Schnittstelle<br />

zwischen dem Bediener <strong>und</strong><br />

der Anlage. Durch die geringen<br />

Abmessungen ist der nanodac<br />

ideal für kleine Maschinen<br />

oder Prozesse, bei denen<br />

diese kombinierte Funktionalität<br />

aus Platz- oder Kostengründen<br />

bisher nicht machbar<br />

war. Der beachtliche 50-MB-<br />

Flash-Datenspeicher kann über<br />

den USB-Port mit einem abnehmbaren<br />

USB-Speicher-<br />

246 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


stick um mindestens weitere<br />

8 GB Speicherplatz ergänzt<br />

werden. Über Ethernet können<br />

Dateien auf einen FTP-<br />

Server geladen werden, wodurch<br />

sich eine praktisch grenzenlose<br />

Speicherkapazität ergibt.<br />

Trotz der geringen Größe<br />

werden keinerlei Abstriche bei<br />

der Datensicherheit gemacht,<br />

denn das Gerät unterstützt sowohl<br />

sichere, binäre als auch<br />

offene CSV-Datenformate.<br />

Das Produkt umfasst außerdem<br />

zwei unabhängige Regelkreise<br />

mit dem hochmodernen<br />

Eurotherm-PID-Algorithmus<br />

<strong>und</strong> einer der besten Selbstoptimierungsfunktionen.<br />

Der Algorithmus<br />

maximiert die Produktivität<br />

von Prozessen <strong>und</strong><br />

bietet die Möglichkeit, Überschwingen<br />

zu verhindern <strong>und</strong><br />

Stromschwankungen auszugleichen.<br />

Die nanodac-Eingangskreise<br />

zeichnen sich<br />

durch hohe Messgenauigkeit<br />

(besser als 0,1 % des Messwerts)<br />

<strong>und</strong> Störunanfälligkeit<br />

aus. Das Gerät erfüllt strengste<br />

Messwertstandards (einschließlich<br />

Nadcap), die die<br />

Gr<strong>und</strong>lage für präzise Regel<strong>und</strong><br />

Aufzeichnungsfunktionen<br />

sind. Das kristallklare Display<br />

<strong>und</strong> die zahlreichen grafischen<br />

Anzeigeoptionen des Geräts<br />

sorgen dafür, dass der Bediener<br />

alle Prozessinformationen<br />

problemlos ansehen kann. Für<br />

weitere Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

sorgen die Konfigurationsmenüs<br />

am Frontdisplay mit<br />

Konfigurationsassistenten <strong>und</strong><br />

weitere Softwareprogramme<br />

zur Konfiguration <strong>und</strong> Datenbearbeitung.<br />

Eurotherm Deutschland GmbH<br />

www.eurotherm.de<br />

Halle 1 / Stand 173<br />

Produktvorschau<br />

Wirtschaftlich chargieren bei über 1.100 °C<br />

Das neue CFC-Hybridsystem<br />

aus CFC <strong>und</strong> Keramik<br />

von GTD Graphit Technologie<br />

kombiniert die besonderen<br />

Eigenschaften von CFC<br />

<strong>und</strong> Keramik in der Wärmebehandlung<br />

für optimale Ergebnisse<br />

bei Temperaturen über<br />

1.100 °C. Diese Kombination<br />

berücksichtigt vor allem die<br />

unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten<br />

dieser beiden<br />

Werkstoffe im Hochtemperaturbereich<br />

<strong>und</strong> bringt ihre<br />

unterschiedlichen Eigenschaften<br />

in einem System konstruktiv<br />

in Einklang.<br />

Das zum Patent angemeldete<br />

CFC-Hybridsystem mit der<br />

Trapez-Führung der Keramik<br />

ermöglicht eine Anbringung<br />

an einer Seitenwand, ohne<br />

das die Keramik herausfallen<br />

kann. Das bedeutet, dass<br />

auch Teile aufrecht chargiert<br />

werden können, die sich an<br />

der Wand abstützen, wie beispielsweise<br />

Turbinenflügel mit<br />

unterschiedlichen Schwerpunkten.<br />

Alle Chargiersysteme<br />

werden gemeinsam mit<br />

dem K<strong>und</strong>en auf seine besonderen<br />

Anforderungen hin<br />

speziell entwickelt. GTD bietet<br />

dementsprechend jeweils<br />

die beste Lösung in Bezug auf<br />

den Preis des Systems, das optimale<br />

Handling sowie die Integration<br />

in die Produktionsabläufe.<br />

Die Vorteile des CFC-Hybridsystems<br />

auf einen Blick:<br />

• absolute Verzugsfreiheit<br />

• leichte Bauweise für besseres<br />

Handling<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Prozessenergie von HÜTTINGER:<br />

Strom nach Maß, präzise Erwärmung nach Wunsch<br />

Faszination Prozessleistungselektronik<br />

für Ihren Erwärmungsprozess<br />

Mit Induktionserwärmung von HÜTTINGER. Unsere Generatoren erzeugen präzise <strong>und</strong> exakt die notwendige Energie<br />

<strong>und</strong> bieten deshalb die idealen Lösungen für induktive Erwärmungsprozesse. Seien es klassische Anwendungen wie<br />

<strong>Härten</strong>, Schweißen, Glühen oder Hightech-Prozesse wie Kristallziehen nach dem Czochralski-Verfahren oder Zonenziehen.<br />

Unsere jahrzehntelange Erfahrung <strong>und</strong> unser Know-how helfen Ihren Erwärmungsprozess schneller, sicherer<br />

<strong>und</strong> rentabler zu gestalten. www.huettinger.com<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

247


HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Produktvorschau<br />

• Kostensenkung durch hervorragende<br />

Energiebilanz<br />

• automatisches Be- <strong>und</strong> Entladen<br />

möglich<br />

• schnelle Produktionszyklen<br />

für hohe Wirtschaftlichkeit<br />

• lange Lebensdauer <strong>und</strong> sichere<br />

Prozesse<br />

• dauerhafter Schutz vor<br />

Kontaktreaktionen/Aufkohlen<br />

• optimierte Teilequalität.<br />

GTD Graphit Technologie GmbH<br />

www.gtd-graphit.de<br />

Halle 1 / Stand 150<br />

duktpalette beinhaltet ferner<br />

Abschreckmittel, Isoliermittel<br />

gegen Aufkohlung <strong>und</strong> Aufkohlungsflüssigkeiten.<br />

Ein<br />

weiterer Bereich der Fertigungsmöglichkeiten<br />

bezieht<br />

sich auf Stahlkonstruktionen<br />

<strong>und</strong> den Apparatebau.<br />

Industrieofen- <strong>und</strong> Härtereizubehör<br />

GmbH<br />

www.ihu.de<br />

Halle 9 / Stand 932<br />

Erweiterung des Korrosionsschutzportfolios<br />

Die Firmengruppe BURGDORF<br />

GmbH befasst sich seit mehr<br />

als 60 Jahren ausschließlich<br />

mit der Entwicklung <strong>und</strong> dem<br />

Vertrieb von Hochleistungs-<br />

Abschreckölen, Polymer-Abschreckkonzentraten,<br />

Korrosionsschutzmitteln,<br />

Industriereinigern<br />

<strong>und</strong> Härteschutzmitteln<br />

für Produktions- <strong>und</strong> Lohnhärtereien.<br />

Der Schwerpunkt der<br />

sind das geruchsarme, mit<br />

hoher Ergiebigkeit versehene<br />

Dewatering-Fluid SERVI-<br />

TOL 2404, das lösemittelfreie<br />

Korrosionsschutzöl SERVITOL<br />

4310 für die Zwischenlagerung<br />

<strong>und</strong> das SERVITOL 4610<br />

für die Langzeit- <strong>und</strong> Trans-<br />

Unternehmensverb<strong>und</strong> zum Vertrieb von Glüh<strong>und</strong><br />

Härteofenanlagen<br />

Der Unternehmensverb<strong>und</strong><br />

der Industrieofen- <strong>und</strong> Härtereizubehör<br />

GmbH Unna (IHU)<br />

befasst sich mit der Herstellung<br />

<strong>und</strong> dem Vertrieb von<br />

Glüh- <strong>und</strong> Härteofenanlagen<br />

sowie deren Zubehör <strong>und</strong> Ersatzteile<br />

sämtlicher Ofenfabrikate.<br />

Ebenfalls führt der Unternehmensverb<strong>und</strong><br />

Wartungen<br />

<strong>und</strong> Reperaturen an diesen<br />

Anlagen durch. Die Pro-<br />

Tätigkeit liegt auf der anwendungs-<br />

<strong>und</strong> verfahrenstechnischen<br />

Beratung sowie dem<br />

After-Sales-Service.<br />

Mit der Erweiterung des Korrosionsschutzportfolios<br />

wird<br />

das Produktprogramm abger<strong>und</strong>et.<br />

Neuentwicklungen<br />

port-Konservierung. Diese<br />

Neuentwicklungen heben sich<br />

durch einen niedrigen spezifischen<br />

Verbrauch <strong>und</strong> die modernen,<br />

den Anforderungen<br />

des Arbeits- <strong>und</strong> Umweltschutzes<br />

gerecht werdenden<br />

Produktkonzeptionen hervor.<br />

BURGDORF GmbH & Co. KG<br />

www.burgdorf-kg.de<br />

Halle 9 / Stand 938<br />

Neues Recycling-System für Prozessgase bei<br />

Wärmebehandlungen<br />

Die Kosten für Prozessgas <strong>und</strong><br />

die vermeidbaren Emissionen<br />

beim Einsatzhärten von metallischen<br />

Teilen verringern<br />

sich bis zu Faktor 10, sobald<br />

nach dem neuen, patentierten<br />

HybridCarb-Verfahren zur<br />

Gasaufkohlung von Ipsen vorgegangen<br />

wird. Für Härtereien<br />

ergibt das eine jährliche Ersparnis<br />

von bis zu 25.000 Euro<br />

pro Ofen allein durch den signifikant<br />

geringeren Gasverbrauch.<br />

Ipsen arbeitet zudem<br />

248 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


an Plänen, HybridCarb im<br />

Nachrüst-Kit für bereits bestehende<br />

Öfen anzubieten.<br />

Im Härterei-Alltag werden<br />

zum Aufkohlen große Mengen<br />

Kohlenwasserstoffhaltiger<br />

Gase (etwa Erdgas) durch die<br />

bis zu 1.000 °C heiße Ofenkammer<br />

geführt. Der gasgeb<strong>und</strong>ene<br />

Kohlenstoff diff<strong>und</strong>iert<br />

hierbei in die Oberfläche<br />

der Werkstücke <strong>und</strong> bietet so<br />

die Basis für gute Oberflächenhärte.<br />

Allerdings brennt die gesamte<br />

Gasmenge jeweils nach<br />

kurzer Verweildauer außerhalb<br />

des Ofens kontrolliert ab <strong>und</strong><br />

wird dadurch nach kurzer Zeit<br />

nutzlos. Der Durchsatz variiert<br />

hierbei je nach Ofengröße<br />

ab etwa 16 m 3 /h. Jeweils nur<br />

sehr geringe Mengen des im<br />

Gas enthaltenen Kohlenstoffs<br />

werden dabei zur Steigerung<br />

der Oberflächenhärte verwendet.<br />

Der überwiegende Anteil<br />

von r<strong>und</strong> 97 % verbrennt ungenutzt.<br />

Der Wirkungsgrad<br />

des Verfahrens liegt mithin bei<br />

etwa 2 bis 3 %.<br />

Ipsen International hat nun<br />

eine Möglichkeit entwickelt,<br />

diesen Wirkungsgrad radikal<br />

zu verbessern: HybridCarb<br />

heißt das neue Verfahren,<br />

bei dem Ipsen nunmehr beinahe<br />

die gesamte Gasmenge<br />

aus dem Ofen zum Recycling<br />

auf hoher Wertstufe durch<br />

eine Aufbereitungskammer<br />

führt, anstatt sie abzufackeln.<br />

Nach dem patentierten Ipsen-Prinzip<br />

wird die Gasmischung<br />

nunmehr mittels Zusatzgas<br />

in einem geschützten<br />

Hybrid-Verfahren angereichert<br />

<strong>und</strong> zurück in den Ofen<br />

geführt. Das Prinzip ist dabei<br />

entfernt vergleichbar mit<br />

dem geschlossenen Kreislauf<br />

einer Zentralheizung, bei der<br />

ja auch nicht das Heizwasser<br />

nach jedem Durchlauf durch<br />

die Heizkörper weggeschüttet<br />

wird. Der gesamte Prozess im<br />

Härterei-Ofen ist, mit Rücksicht<br />

auf eine gute <strong>und</strong> exakt<br />

reproduzierbare Qualität der<br />

Aufkohlung, mittels der Ipsen-typischen<br />

Systemkontrolle<br />

recht einfach zu steuern. Insgesamt<br />

steigt der Wirkungsgrad<br />

der Kohlenstoffübertragung<br />

<strong>und</strong> damit die Kohlenstoffausnutzung<br />

messbar an:<br />

Von ehemals zwei Prozent auf<br />

bis zu 30 % schnellt der System-Wirkungsgrad<br />

mittels HybridCarb-System<br />

in die Höhe.<br />

Die verbrauchte Prozessgasmenge<br />

– <strong>und</strong> damit natürlich<br />

auch die Kosten – sinken um<br />

den Faktor 10 bis 15. Das bedeutet,<br />

dass von einem Jahresumsatz<br />

für einen typischen<br />

Ofen von etwa 65 t Erdgas<br />

nach einer Reduzierung um<br />

ca. 58 t pro Jahr nur noch 5<br />

bis 10 % übrigbleiben, mithin<br />

r<strong>und</strong> 7 t überigblieben. Allein<br />

für die Gasaufkohlung errechnet<br />

sich daraus mittels HybridCarb-Verfahren<br />

eine jährliche<br />

Kostenersparnis von bis<br />

zu 25.000 Euro pro Ofen. Zugleich<br />

bedeutet die reduzierte<br />

Nutzung von Rohstoffen<br />

natürlich einen guten Zug zu<br />

zeitgemäß schonendem Umgang<br />

mit Ressourcen.<br />

Ipsen International GmbH<br />

www.ipsen.de<br />

Halle 9 / Stand 917<br />

tionen ermöglichen universellen<br />

Einsatz:<br />

• Inconelmuffel für eine maximale<br />

Betriebstemperatur<br />

bis 1.200 °C<br />

• 3-Zonen-Regelung<br />

• Begasungseinrichtung,<br />

Abfackelvorrichtung <strong>und</strong><br />

Flammüberwachung<br />

Produktvorschau<br />

• Sicherheitspaket<br />

• Gasumwälzung<br />

• Schnellkühlung<br />

• Gasrückkühlung<br />

• <strong>Vakuum</strong> bis 10 –5 mbar bei<br />

bis zu 1.000 °C.<br />

Linn High Therm GmbH<br />

www.linn.de<br />

Foyer OG / Stand 22<br />

Neuester Pyrometer bietet höhere Genauigkeit<br />

unter harten Einsatzbedingungen<br />

Das neueste Temperaturmessgerät<br />

von LumaSense Technologies<br />

ist ein digitales Quotientenpyrometer,<br />

das Hersteller<br />

aus der Industrie in die Lage<br />

versetzt, ihre Produktqualität<br />

<strong>und</strong> Erträge durch eine präzisere<br />

Messung von Extremtemperaturen<br />

auch unter den härtesten<br />

Bedingungen zu optimieren.<br />

Das ISR 6 Advanced ist ein<br />

Pyrometer zur berührungslosen<br />

Temperaturmessung, das<br />

dem Nutzer eine bessere Kontrolle<br />

seiner Prozesse ermöglicht<br />

<strong>und</strong> ideal für den Einsatz<br />

in der Stahl- <strong>und</strong> Metall-, Silizium-,<br />

Glas- <strong>und</strong> Zementherstellung<br />

geeignet ist. Der Sensor<br />

ist für Messbereiche zwischen<br />

600 <strong>und</strong> 3.000 °C konzipiert.<br />

Hierdurch ist das Gerät<br />

besonders gut für Anwendungen<br />

geeignet, die eine präzise<br />

Temperaturmessung bei<br />

sehr hohen Temperaturen erfordern,<br />

wie es zum Beispiel<br />

beim Induktionserwärmen,<br />

Glühen, Schweißen, Schmieden,<br />

Schmelzen, Sintern oder<br />

Züchten von Kristallen der<br />

Fall ist. Zu den weiteren wesentlichen<br />

Merkmalen zählen<br />

eine Messfeldgröße von bis zu<br />

0,7 mm, eine Erfassungszeit<br />

von weniger als 2 ms sowie<br />

die 2-Farben-Methode bei<br />

der zwei benachbarte Wellenlängen<br />

für die Temperaturmessung<br />

verwendet werden.<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Pyrometern sind Temperaturmessungen<br />

mit dem<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Schutzgaskammeröfen mit <strong>Vakuum</strong><br />

Die Schutzgaskammeröfen stücken unter Schutzgas, verz<strong>und</strong>erungsfreies<br />

sind mit gasdichter Muffel für<br />

Behandeln<br />

Wärmebehandlungsprozesse<br />

bis 1.050 °C unter Schutzgasatmosphäre<br />

von empfindlichen Stahlqualitäten,<br />

Entbindern <strong>und</strong> Sin-<br />

geeignet. Ein tern von Werkstoffen, Oxida-<br />

Nutzraum von 25 bis 480 l tion oder Reduktion von Bauteiloberflächen<br />

oder nach K<strong>und</strong>enwunsch<br />

<strong>und</strong> viele wei-<br />

sind variabel. Zum Beispiel Löten<br />

<strong>und</strong> Anlassen von Werktere<br />

Anwendungsfälle unter<br />

Schutzgas. Umfangreiche Op-<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

249


HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Produktvorschau<br />

Nitrieröfen mit KGN Technologie<br />

Für die europäische Extrusionsindustrie<br />

bietet Nakal elektrische<br />

Öfen für die thermochemische<br />

Behandlung an,<br />

speziell erstellt für das Nitrieren<br />

der Extrusionsstanzen <strong>und</strong><br />

Stanzstähle mit dem Ziel, die<br />

Qualität zu verbessern, Kosten<br />

zu reduzieren <strong>und</strong> die Geschwindigkeit<br />

der Wärmebehandlung<br />

dieser Teile zu erhöhen.<br />

Der Hauptvorteil der Nitrieröfen<br />

ist die neue, in Russland,<br />

als auch in Deutschland,<br />

Kanada <strong>und</strong> USA patentierte<br />

Technologie des katalytischen<br />

Gasnitrierens (KGN).<br />

Die KGN Technologie ist eine<br />

einfache <strong>und</strong> praxiserprobte<br />

Mehrzweckmethode der ther-<br />

ISR 6 Advanced in weiten Bereichen<br />

emissionsgradunabhängig<br />

<strong>und</strong> unempfindlich gegen<br />

verschmutzte Sichtfenster<br />

oder Staub im Messstrahl. Außerdem<br />

wird die Produktionsqualität<br />

verbessert, indem das<br />

Risiko falscher Testergebnisse<br />

durch die Fähigkeit, sehr geringe<br />

Signalstärken automatisch<br />

zu erkennen, minimiert<br />

wird. Falls erforderlich kann<br />

das Pyrometer auch im 1-Kanalmodus<br />

betrieben <strong>und</strong> wie<br />

ein konventionelles Pyrometer<br />

verwendet werden.<br />

LumaSense Technologies Inc.<br />

www.lumasenseinc.com<br />

Halle 3 / Stand 334<br />

mochemischen Behandlung<br />

bei niedrigen Temperaturen<br />

der Maschinen- <strong>und</strong> Werkzeugteile,<br />

die verbesserte <strong>und</strong><br />

stabile Qualitäten der behandelten<br />

Teile als auch niedrigere<br />

Arbeitskosten ermöglicht.<br />

Der Nitrierprozess wird automatisch<br />

von NPCS-Steuerung<br />

überwacht, es ist kein Bedienpersonal<br />

für den Prozess erforderlich.<br />

Die Verwendung<br />

der KGN Technologie in Nitrieröfen<br />

erlaubt:<br />

• die Prozesszeit mindestens<br />

um das Doppelte zu reduzieren<br />

• die neue Qualität der Nitrierschicht<br />

zu verbessern<br />

• die Gebrauchsdauer der<br />

behandelten Teile wesentlich<br />

zu erhöhen.<br />

JSC Nakal – Industrial furnaces<br />

www.nakal.ru<br />

Halle 1 / Stand 132<br />

<strong>Vakuum</strong>-Kammeröfen mit Molybdänheizansatz<br />

Die gängigen Einsatzgebiete<br />

des Einkammer-<strong>Vakuum</strong>ofens,<br />

sind das Glühen, <strong>Härten</strong>, Anlassen<br />

<strong>und</strong> auch Löten von<br />

Bauteilen aus verschiedensten<br />

Stahlwerkstoffen. In der Regel<br />

werden für diese <strong>und</strong> ähnliche<br />

Aufgabenstellungen wassergekühlte<br />

Einkammer-<strong>Vakuum</strong>öfen<br />

mit graphitfilzisolierter<br />

Heizkammer-Ausführung mit<br />

eckigem oder r<strong>und</strong>em Aufbau<br />

eingesetzt. Für das martensitische<br />

<strong>Härten</strong> von Bauteilen<br />

diversester Stahlqualitäten<br />

sind diese Systeme zumeist<br />

mit mechanischen Drehschieber-<br />

<strong>und</strong> Wälzkolbenpumpen<br />

ausgestattet. Die erzeugte<br />

Feinvakuumatmosphäre realisiert<br />

das typisch metallisch<br />

blanke Wärmebehandlungsergebnis.<br />

An <strong>Vakuum</strong>anlagen,<br />

die zum Löten mit Nickelbasisloten<br />

in Hochvakuumatmosphäre<br />

eingesetzt werden, ist<br />

üblicherweise noch eine zusätzliche<br />

Öldiffusionspumpe<br />

installiert.<br />

Die in vielen Spezialbereichen<br />

ständig steigenden Anforderungen<br />

an Werkstoffe <strong>und</strong><br />

deren breitem Spektrum an<br />

spezifischen Wärmbehandlungs-<br />

bzw. Fügeprozessen<br />

haben entsprechend höhere,<br />

differenzierte Ansprüche<br />

an die Ofentechnik. Eine Basis<br />

für die geforderte Ofenatmosphäre<br />

bei z. B. Glühprozessen<br />

von Sonder-Titanlegierungen<br />

oder dem Löten<br />

von Diamant-Werkstoffen<br />

im 10 –6 -mbar-Bereich<br />

bieten Ganzmetall-<strong>Vakuum</strong>kammeröfen.<br />

Die Ofenheizkammer<br />

ist hier mit mehrlagigen<br />

Molybdän- <strong>und</strong> Edelstahlschildern<br />

isoliert, anstatt<br />

mit Graphit material. Zur Evakuierung<br />

auf die geforderten<br />

niedrigsten Hochvakuum-Bereiche<br />

werden unter anderem<br />

trockenlaufende mechanische<br />

Vorpumpen sowie Turbomolekularpumpen<br />

oder Cryopumpen<br />

eingesetzt.<br />

Schmetz GmbH<br />

www.schmetz.de<br />

Halle 9 / Stand 923<br />

IONIT OX – Die Kombi-Behandlung für die<br />

Hydraulikindustrie<br />

Hydraulische Bauteile werden<br />

vielseitig eingesetzt. Eine besondere<br />

Anforderung liegt<br />

dabei in ihrer Korrosionsbeständigkeit<br />

in flüssigen Medien<br />

oder der Vermeidung von<br />

Kontaktkorrosion bei Metallen.<br />

Die patentierte Plasma-<br />

Kombibehandlung IONIT OX<br />

der Sulzer Metaplas GmbH<br />

250 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


ietet eine gute Lösung. Die<br />

bei diesem Verfahren gebildete<br />

Oxidschicht zeigt einen<br />

ausgezeichneten Korrosionsschutz<br />

in der Umgebung aggressiver<br />

Medien wie Ölen,<br />

Schmierstoffen, Biokraftstoffen<br />

oder Salzwasser. Gleichzeitig<br />

verhindert die hohe Passivität<br />

der mit IONIT OX behandelten<br />

Oberflächen Kontaktkorrosion<br />

mit anderen<br />

Metallen – auch Bunt- <strong>und</strong><br />

Leichtmetallen. So stellt dieses<br />

nachhaltig umweltfre<strong>und</strong>liche<br />

Verfahren eine optimale Alternative<br />

zu verchromten Bauteilen<br />

dar. Weder bei der Erzeugung<br />

der Schichten noch bei<br />

der Entsorgung fallen umweltgefährdende<br />

Stoffe an.<br />

Der IONIT-OX-Prozess ist eine<br />

Kombination aus den thermochemischen<br />

Verfahren Gasnitrocarburieren,<br />

Plasmanitrocarburieren<br />

<strong>und</strong> Oxidieren.<br />

Die Beschichtung besteht<br />

aus einer Oxid-, einer Verbindungsschicht<br />

<strong>und</strong> einer Diffusionszone,<br />

deren Nitrierhärte<br />

sich individuell einstellen<br />

lässt. Diese Kombination<br />

sorgt nicht nur für hohe <strong>Härten</strong><br />

von bis zu > 1100 HV, sondern<br />

bietet einen im Vergleich<br />

zu Chromschichten geringeren<br />

Reibwert, was Standzeit<br />

<strong>und</strong> Lebensdauer der Bauteile<br />

erhöht – insbesondere bei dynamisch<br />

beanspruchten Bauteilen.<br />

Weitere Einsparungen<br />

ermöglichen diese exzellenten<br />

Eigenschaften bei der Materialwahl.<br />

So ist die Substitution<br />

teurer Werkstoffe, wie beispielsweise<br />

rostfreier Stähle,<br />

möglich.<br />

Sulzer Metaplas GmbH<br />

www.sulzermetco.com<br />

Halle 2 / Stand 212<br />

Flexible <strong>und</strong> effiziente PulsPlasma ® -Nitriertechnik<br />

Aufbauend auf Erfahrungen<br />

der Anlagenk<strong>und</strong>en wurde<br />

das flexible <strong>und</strong> effiziente Tandemprinzip<br />

für PulsPlasma ® -<br />

Nitrieranlagen konsequent<br />

weiter entwickelt. Eine Tandemanlage<br />

verfügt über zwei<br />

komplette Behandlungskammern,<br />

welche wechselseitig<br />

von nur einer <strong>Vakuum</strong>pumpe,<br />

einer Prozessgasversorgung<br />

sowie einem Plasmagenerator<br />

<strong>und</strong> einer Programmsteuerung<br />

versorgt werden.<br />

Die Programmsteuerung der<br />

Anlage sorgt für den optimalen<br />

Ablauf der Behandlungen<br />

in den beiden Kammern, so<br />

dass Tandemanlagen mannlos<br />

auch am Wochenende betrieben<br />

werden können. Die tandemanlagentypische<br />

Überlappung<br />

von Prozessschritten in<br />

beiden Kammern führt zu einer<br />

Verkürzung der Gesamtzykluszeit<br />

von zwei aufeinander<br />

folgenden Nitrierbehandlungen<br />

im Vergleich zu Einkammer-<br />

oder Doppelbodenanlagen.<br />

Daraus resultiert eine<br />

mögliche Steigerung der Nitrierkapazität<br />

um 30 bis 60 %<br />

bei einer gleichzeitig zu erwartenden<br />

Verringerung der<br />

Stückkosten.<br />

Produktvorschau<br />

In einer Tandemanlage sind<br />

die für den Folgeprozess vorbereiteten<br />

Chargen optimal<br />

durch das Schließen der <strong>Vakuum</strong>kammerhauben<br />

geschützt.<br />

Oberflächenkontaminationen<br />

durch Umwelteinflüsse am<br />

Anlagenstandort sind ausgeschlossen.<br />

Der Wartungsaufwand<br />

zur Gewährleistung optimaler<br />

Behandlungsergebnisse<br />

ist gering. Die hohe Flexibilität<br />

einer Tandemanlage ist<br />

besonders für Lohnhärtereien<br />

interessant, da unabhängig<br />

voneinander in den beiden<br />

Kammern unterschiedliche<br />

Chargen <strong>und</strong> Nitrierbehandlungen<br />

unmittelbar aufeinander<br />

folgend gefahren werden<br />

können. Tandemanlagen bieten<br />

optimale Voraussetzungen<br />

für Nitrierbehandlungen<br />

von Edelstahl <strong>und</strong> für Behandlungen<br />

entsprechend Luft<strong>und</strong><br />

Raumfahrtspezifikation.<br />

PlaTeG GmbH<br />

www.plateg.de<br />

Halle 9 / Stand 911<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

IR-Pyrometer für die Metallindustrie<br />

MP150<br />

Linescanner<br />

Videopyrometer<br />

Marathon MM<br />

Tel.: 030 4780080 • E-Mail: raytek@raytek.de • www.raytek.de<br />

bis 3000°C<br />

• Pelletierung<br />

• Stranggusstechnik<br />

• Walzprozesse<br />

• Profilstahlherstellung<br />

• Schmieden<br />

• Verzinken<br />

The Worldwide Leader in Noncontact Temperature Measurement<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

251


HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Produktvorschau<br />

Wärmebehandlungsanlagen mit höchster<br />

Verfügbarkeit<br />

Die Firma Schwartz GmbH<br />

fertigt kontinuierlich <strong>und</strong><br />

diskontinuierlich betriebene<br />

Wärmebehandlungsanlagen<br />

an, die sowohl unter Luftals<br />

auch unter Schutzgasatmosphäre<br />

betrieben werden<br />

können. Durch moderne Beheizungssysteme<br />

werden die<br />

hohen Ansprüche durch den<br />

Umweltschutz <strong>und</strong> die Anforderungen<br />

zur Energieeinsparung<br />

erfüllt.<br />

Die unterschiedlichen Ofentypen<br />

sind für die folgenden<br />

Anwendungen im Einsatz:<br />

<strong>Härten</strong>, Anlassen, Vergüten,<br />

Normalisieren, Weichglühen<br />

<strong>und</strong> Blankglühen. Auch weiterhin<br />

setzt sich das Presshärten<br />

in der Automobilindustrie<br />

durch. Schwartz Wärmebehandlungsanlagen<br />

erfüllen<br />

den Anspruch der K<strong>und</strong>en,<br />

die Festigkeit für sicherheitsrelevante<br />

Bauteile zu erhöhen<br />

bei gleichzeitiger Einsparung<br />

von Gewicht <strong>und</strong> Kosten. Das<br />

Spektrum der im Einsatz befindlichen<br />

Öfen umfasst folgende<br />

Anlagen:<br />

• mit <strong>und</strong>/ oder ohne Warenträgerbetrieb<br />

• gas-, elektrisch- oder hybridbeheizt<br />

• für den Betrieb mit <strong>und</strong>/<br />

oder ohne Schutzgas.<br />

Schwartz GmbH<br />

www.schwartz-wba.de<br />

Foyer OG / Stand 1202<br />

keit von 0,5 % <strong>und</strong> die extrem<br />

hohe Nullpunkt Stabilität des<br />

Detektors gelegt. Die Messbereiche<br />

beginnen ab 600 °C<br />

<strong>und</strong> reichen bis 1.800 °C; unterteilt<br />

in mehrere Unterbereiche.<br />

Zur Anpassung an die unterschiedlichen<br />

Messaufgaben<br />

stehen insgesamt sieben fokussierbare<br />

Objektive mit verschiedenen<br />

Öffnungswinkeln,<br />

sowie fest eingestellte Objektive<br />

zur Auswahl. Durch diese<br />

große Auswahl ist es möglich,<br />

nahezu jedes Messobjekt in<br />

der richtigen Auflösung darzustellen.<br />

Die Gigabit-Ethernet-<br />

Schnittstelle mit der die Kamera<br />

mit einem PC verb<strong>und</strong>en ist,<br />

ermöglicht eine Übertragung<br />

der 640 x 480 Bildpunkte mit<br />

einer Bildfrequenz von bis zu<br />

60 Hz. Darüber hinaus bietet<br />

die Kamera einen externen<br />

Trigger-Eingang für zeitgesteuerte<br />

Aufnahmen. Das im<br />

Lieferumfang enthaltene Softwareprogramm<br />

„VisionWin“<br />

bietet umfangreiche Möglichkeiten<br />

wie z. B. Farbpaletten,<br />

ROIs, Linienprofile, Isotherme,<br />

CSV u. v. m. zum Aufzeichnen,<br />

Darstellen <strong>und</strong> Auswerten<br />

der Thermografie Bilder.<br />

Sensortherm GmbH<br />

www.sensortherm.de<br />

Foyer OG / Stand 24<br />

Thermografie für industrielle Messaufgaben<br />

Mit der neuen Thermovisionskamera<br />

„Metis Vision MV09“<br />

erweitert Sensortherm seine<br />

erfolgreiche Pyrometer Produktpalette<br />

um eine kurzwellig<br />

messende Thermografie-<br />

Kamera. Durch die Schutzart<br />

IP65 <strong>und</strong> den äußerst robusten<br />

Aufbau eignet sich die kompakte<br />

Kamera hervorragend<br />

für Messungen im industriellen<br />

Umfeld. Spezielles Augenmerk<br />

wurde bei der Entwicklung<br />

auf die hohe Genauig-<br />

Wärmebehandlung <strong>und</strong> Gradientenkühlung<br />

In den <strong>Vakuum</strong>- <strong>und</strong> Durchlauföfen<br />

von WMU ist diese<br />

Kühlung möglich. Das Wärmebehandlungsgut<br />

ist damit<br />

optimal für den bestimmten<br />

Einsatz behandelt. Sogar Bainit<br />

ist damit möglich. Massenkühlgasströme<br />

von nahezu 0<br />

bis zu den nötigen max. Mengen<br />

pro kg Wärmebehandlungsgut<br />

können über den<br />

Gradienten eingestellt bzw.<br />

vorgegeben werden. Heizen,<br />

Kühlen, Heizen <strong>und</strong> Kühlen<br />

mit Sollvorgaben ermöglichen<br />

Wärmebehandlungsprogramme,<br />

die bisher in Gasatmosphären<br />

nicht möglich waren.<br />

WMU GmbH<br />

www.wmu-gmbh.de<br />

Halle 1 / Stand 154<br />

Hotline<br />

Chefredakteur:<br />

Redaktionsbüro:<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Leserservice:<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />

Annamaria Frömgen, M.A.<br />

Silvija Subasic, M.A.<br />

Bettina Schwarzer-Hahn<br />

Martina Grimm<br />

0201/82002-12<br />

0201/82002-91<br />

0201/82002-15<br />

0201/82002-24<br />

0931/41704-13<br />

s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

s.subasic@vulkan-verlag.de<br />

b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

mgrimm@datam-services.de<br />

252 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


G e w u s s t wie<br />

Induktionskochfelder –<br />

Eine heiße Sache?<br />

Im Jahre 1831 entdeckt Michael Faraday<br />

das Prinzip der elektromagnetischen Induktion<br />

<strong>und</strong> damit auch die physikalische<br />

Gr<strong>und</strong>lage der induktiven Erwärmung.<br />

Seit dieser Zeit werden die Vorteile<br />

der Induktionserwärmung in nahezu<br />

allen industriellen Bereichen genutzt<br />

<strong>und</strong> tragen beständig dazu bei, Produkte<br />

des alltäglichen Lebens qualitativ<br />

zu verbessern <strong>und</strong> dabei die Umwelt zu<br />

schonen, sei es bei der Produktion von<br />

Bauteilen für den eigenen PKW vor der<br />

Haustür oder bei Herstellung von Elektronikkomponenten<br />

im häuslichen Computer.<br />

Der Einsatz dieser faszinierenden<br />

Technik bleibt dabei den meisten Menschen<br />

verborgen. Dabei drängt sich die<br />

Anwendung der Induktionserwärmung<br />

in der eigenen Küche geradezu auf.<br />

Klassische Wärmequelle<br />

Der klassische Elektroherd erzeugt die<br />

zum Kochen benötigten Temperaturen<br />

durch den Wandel von elektrischer<br />

Energie in Wärmeenergie in Heizelementen,<br />

die direkt in die Kochplatte eingearbeitet<br />

sind (Stahlherdplatte) oder sich<br />

Bild 1: Im Detail: Das Innere eines Induktionskochfeldes;<br />

gut zu erkennen ist die zentral<br />

angebrachte Kupferspule <strong>und</strong> Teile der Energieversorgung<br />

(Quelle: www.wikipedia.de)<br />

Auf den Punkt eingebrachte<br />

Wärme: Optimale Energienutzung<br />

durch Induktionskochfelder<br />

(Quelle: Siemens-<br />

Electro geräte GmbH)<br />

Wie in jedem anderen stromdurchflossenen<br />

Leiter mit einem ohmschen Widerstand<br />

führen die Wirbelströme zu Joulschen<br />

Verlusten in der Bodenplatte des<br />

Topfes <strong>und</strong> somit zur direkten Erwärmung<br />

des Topfbodens. Daher ist es zunächst<br />

unerheblich wie groß der Topf<br />

ist, da nur in Bodennähe Wärmequellen<br />

induziert werden. Zusätzliche Verlustwärme<br />

durch freie Plattenoberflächen,<br />

die den Raum, also die Küche aufheizen,<br />

werden vermieden. Im Gegensatz<br />

zum Gasherd geht keine Energie aus<br />

dem Kochgas durch Konvektion verloren<br />

(nämlich durch die neben der Pfanne<br />

aufsteigende warme Luft). Gleichzeitig<br />

reduziert sich der Effekt der Nachwärme<br />

auf ein Minimum. Werden die Indukals<br />

Wärmestrahler unterhalb einer Glaskeramik<br />

(Ceran-Kochfeld) befinden. Dabei<br />

werden diese Heizelemente vom<br />

Strom durchflossen <strong>und</strong> erwärmen sich<br />

aufgr<strong>und</strong> ihres elektrischen Widerstands.<br />

Die so erzeugte Wärmeenergie wird nun<br />

bei der Stahlherdplatte mittels Wärmeleitung<br />

durch die Stahlherdplatte <strong>und</strong> den<br />

Boden der Töpfe oder Pfannen an das<br />

Gargut gebracht. Im Falle der Ceranfeldtechnik<br />

erfolgt die Wärmeübertragung<br />

im Wesentlichen durch Wärmestrahlung<br />

durch die Glasplatte auf den Topfboden<br />

<strong>und</strong> anschließend durch Wärmeleitung<br />

durch den Boden hindurch. In beiden<br />

Fällen bedeutet dies eine nicht optimale<br />

thermische Kopplung zwischen<br />

Herd <strong>und</strong> Kochtopf. Die indirekte Wärmeübertragung<br />

durch Wärmeleitung<br />

bzw. Wärmestrahlung führt zu zusätzlichen<br />

Wärmewiderständen, die unnötige<br />

Wärmeverluste hervorrufen <strong>und</strong> die<br />

Effizienz verringern. Mögliche Unebenheiten<br />

am Topfboden, z. B. ein gewölbter<br />

Boden, verstärken diesen Effekt. Des<br />

Weiteren führt das unnötige Aufheizen<br />

der Stahlkochplatte oder der Glasplatte<br />

zu längeren Kochzeiten. Außerdem erhöhen<br />

diese zusätzlichen Wärmespeicher<br />

die thermische Trägheit, so dass es<br />

schwierig ist, die Leistung zur richtigen<br />

Zeit zu- oder abzuschalten, um einerseits<br />

möglichst schnell zu kochen <strong>und</strong> anderseits<br />

ein Überkochen oder Anbrennen zu<br />

vermeiden.<br />

Wärme dort entstehen lassen wo sie<br />

gebraucht wird<br />

Induktionskochfelder funktionieren nach<br />

einem vollständig anderen Prinzip. Unter<br />

einer isolierten Glaskeramikplatte befinden<br />

sich elektrisch leitfähige Spulen üblicherweise<br />

aus Kupfer (Bild 1). Diese<br />

Spulen werden von einem Wechselstrom<br />

einer Frequenz durchflossen, die ca. 400<br />

bis 1.000 mal größer ist als die üblichen<br />

50 Hz, also im Bereich von etwa 20 bis<br />

50 kHz. Das dadurch hervorgerufene<br />

magnetische Wechselfeld erzeugt (induziert)<br />

in dem darüber gelegenen Topfboden<br />

in geschlossenen Bahnen fließende<br />

elektrische Ströme, die sogenannten<br />

Wirbelströme.<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

253


G e w u s s t wie<br />

effektiveren Erwärmung bei. Insgesamt<br />

führt somit die Verwendung von induktionstauglichem<br />

Kochgeschirr zu einem<br />

hohen Wirkungsgrad <strong>und</strong> einer sehr guten<br />

Energieausnutzung.<br />

tionsplatten abgeschaltet, verschwinden<br />

auch die Wärmequellen. Ein nicht zu unterschätzender<br />

Vorteil. Die Kochfläche<br />

neben dem Topf bleibt kalt, da sich die<br />

magnetischen Felder ausschließlich auf<br />

das Kochgeschirr übertragen. Kochplatten<br />

mit Induktion sorgen für weniger<br />

angebrannte Reste auf dem Herd <strong>und</strong><br />

machen eine schnellere Reinigung von<br />

Kochstelle <strong>und</strong> Kochgeschirr möglich.<br />

Der Vorgang im Detail<br />

Trotz aller Vorurteile funktioniert der Vorgang<br />

der induktiven Erwärmung, oder<br />

auch das Ankoppeln des Topfbodens an<br />

das magnetische Feld, prinzipiell mit jedem<br />

elektrisch leitfähigem Material, also<br />

auch mit Edelstahl-, Aluminium- oder<br />

Kupfertöpfen. Auch hier führen die induzierten<br />

Wirbelströme zu entsprechenden<br />

nutzbaren Wärmequellen. Aber nachteilig<br />

wirkt sich die relativ hohe elektrische<br />

Bild 2: Höchste Zeit<br />

für einen Technologiewechsel:<br />

Vergleich<br />

von Energiemengen<br />

<strong>und</strong> Kochzeiten<br />

für eine Erwärmung<br />

von zwei<br />

Liter Wasser von<br />

15 °C auf 90 °C<br />

Leitfähigkeit <strong>und</strong> die fehlenden ferromagnetischen<br />

Eigenschaften von insbesondere<br />

Aluminium- oder Kupfertöpfe aus.<br />

Denn gute elektrische Leitfähigkeit führt<br />

zu geringen Wärmeverlusten <strong>und</strong> auf<br />

Gr<strong>und</strong> nicht ferromagnetischer Eigenschaften,<br />

die zum Austreuen der Magnetfelder<br />

führen können, wie z. B. auch<br />

bei Edelstahltöpfen, nimmt der Wirkungsgrad<br />

zusätzlich ab.<br />

Idealerweise wird für das induktive Kochen<br />

daher Kochgeschirr aus ferromagnetischen<br />

Eisenwerkstoffen verwendet,<br />

z. B. Töpfe <strong>und</strong> Pfannen aus Gusseisen,<br />

Tiefzieh-Stahl oder spezielle Legierungen.<br />

Durch den vergleichbar hohen spezifischen,<br />

elektrischen Widerstand entsteht<br />

durch die induzierten Wirbelströme<br />

die gewünschte hohe Wärmequellendichte<br />

im Topfboden. Zusätzlich tragen<br />

ferromagnetischen Eigenschaften durch<br />

Bündelung der Magnetfelder im Topfboden<br />

<strong>und</strong> Bodennähe verstärkt zu einer<br />

Energieeinsparpotential <strong>und</strong><br />

Umweltschutz<br />

Damit nicht nur sicherheitsrelevante Aspekte<br />

gewahrt bleiben, sondern auch einer<br />

der gr<strong>und</strong>legendsten Vorteile von induktiven<br />

Erwärmungsprozessen, die Effizienz,<br />

erkennt eine Automatik, ob sich<br />

ein geeigneter Kochtopf auf dem Induktionsfeld<br />

befindet. Aus verschiedenen<br />

Gründen ist der induktiven Technik<br />

in Deutschland der breite Einzug in die<br />

heimischen Küchen bisher verwehrt geblieben.<br />

Zurzeit nutzen nur etwa 12 %<br />

aller Haushalte die Vorzüge der Induktionskochfelder.<br />

Zum einen ist dies begründet<br />

durch den teils recht hohen Anschaffungspreis,<br />

zum anderen durch unbegründete<br />

Angst vor Ges<strong>und</strong>heitsgefährdung<br />

durch elektromagnetische Felder,<br />

so dass viele mögliche Nutzer vor einer<br />

Anschaffung zurückschrecken. Dabei<br />

ist das Energie- <strong>und</strong> Zeiteinsparpotential<br />

immens. Über 25 % <strong>und</strong> mehr an elektrischer<br />

Energie lassen sich im alltäglichen<br />

Betrieb einsparen (DIN EN 60350)<br />

(Bild 2). Dadurch würden sich durch<br />

Kostenersparnis nicht nur die einmaligen<br />

Mehrkosten bei der Anschaffung lohnen,<br />

sondern auch ein wesentlicher Beitrag<br />

zum Umweltschutz geleistet werden,<br />

sollte sich diese Technik auch im privaten<br />

Bereich durchsetzten.<br />

Autor:<br />

Dipl.-Ing. Sebastian Wipprecht<br />

Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Tel.: 0511 762-2366<br />

wipprecht@etp.uni-hannover.de<br />

254 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Fa c h b e r i c h t e<br />

Modulare Induktionslösungen<br />

für Antriebsteile <strong>und</strong> ähnliche<br />

Werkstücke<br />

Modular induction hardening solutions for powertrain components and<br />

similar workpieces<br />

Jochen C. Huljus, Dirk M. Schibisch<br />

Die Automobilindustrie hat in den letzten Jahren die Modellvielfalt kontinuierlich<br />

erhöht <strong>und</strong> gleichzeitig die Modellwechselintervalle verkürzt. Ebenso sind die<br />

weltweiten Absatzzahlen, insbesondere durch die nachhaltig hohe Nachfrage<br />

in China <strong>und</strong> Indien stark gestiegen. Schlaglöcher <strong>und</strong> Bodenwellen ohne Schäden<br />

zu überstehen, gleichzeitig immer ein direktes Fahrgefühl vermitteln – für<br />

Achs- <strong>und</strong> Lenkungskomponenten heißt dies, einerseits mit Robustheit höchsten<br />

Alltagsbeanspruchungen standzuhalten <strong>und</strong> andererseits durch hochgenaue<br />

mechanische Eigenschaften das Feingefühl für Fahrbahn <strong>und</strong> Fahrdynamik an<br />

den Fahrer zu übermitteln. Lösen lässt sich dieser Widerspruch nur durch moderne<br />

<strong>und</strong> gehärtete Fahrzeugkomponenten. Um diesen Herausforderungen gerecht<br />

zu werden, bedarf es großer Flexibilität hinsichtlich der Induktionshärtung<br />

einer Vielzahl verschiedener Komponenten auf einer individuell konfigurierten<br />

Maschine.<br />

The automobile industry has continuously roled out more models while simultaneously<br />

shortening new model launch intervals. Meanwhile, worldwide car sales<br />

have boomed, particularly with the emerging demand from China and India.<br />

To drive over pot holes and rough roads at speed without damage, and yet<br />

give the driver a sensitive road feel would seem to be mutually exclusive goals.<br />

Powertrain and suspension components require toughness to handle the worst<br />

of everyday driving, and also high-precision mechanical characteristics to accurately<br />

transmit road conditions and driving dynamics to the driver. This paradox<br />

can be resolved with induction hardened modern automotive components. The<br />

manufacturing of these high-performance components is accomplished by a sophisticated<br />

induction hardening machine with the flexibility to harden a variety<br />

of disparate parts.<br />

Einleitung<br />

Die Induktionshärtemaschinen von heute<br />

müssen ein ständig wechselndes <strong>und</strong><br />

auch wachsendes Spektrum an Werkstücken<br />

in kurzen Taktzeiten bearbeiten<br />

können. Dabei ist auch die schnelle<br />

<strong>und</strong> vor allem sichere Umrüstung auf andere<br />

Teilegeometrien wichtig, um eine<br />

hohe Reproduzierbarkeit zu gewährleisten.<br />

Die wesentlichen Anforderungen an eine<br />

entsprechende modulare Maschinenlösung<br />

sind:<br />

• Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis<br />

• Schnelle Umrüstmöglichkeiten<br />

• Kurze Lieferzeiten von wenigen Monaten<br />

• Schnelle Montage- <strong>und</strong> Inbetriebnahmezeiten<br />

beim K<strong>und</strong>en<br />

• Optimal zugeschnittene Lösungen für<br />

jede Anforderung.<br />

Modularität setzt Zeichen<br />

Die Lösung für diese vielfältigen Aufgabenstellungen<br />

liegt in modular aufgebauten<br />

Härtemaschinen. Sie ermöglichen<br />

eine individuelle Konfiguration auf<br />

Basis einer Vielzahl von verschiedenen<br />

Gr<strong>und</strong>varianten mit zahlreichen Optionen.<br />

Standardisierte Schnittstellen in der<br />

Hard- <strong>und</strong> Software reduzieren dabei<br />

sowohl die Durchlaufzeiten bei der Planung<br />

<strong>und</strong> Fertigung einer solchen Maschine<br />

als auch die Montage <strong>und</strong> Inbetriebnahme<br />

beim Betreiber vor Ort.<br />

Einige mögliche Basisvarianten<br />

Je nach Anforderung stehen sowohl Maschinen<br />

mit manueller Be- <strong>und</strong> Entladung<br />

sowie automatisch verkettete Maschinenvarianten<br />

mit einer oder mehreren<br />

Arbeitsstationen zum <strong>Härten</strong> <strong>und</strong><br />

Anlassen zur Verfügung.<br />

Aufgewertet werden die induktiven Produktionslösungen<br />

durch ein ansprechendes<br />

modernes Design, das bezüglich<br />

der Prozesseinsicht <strong>und</strong> Wartungsmöglichkeiten<br />

allen Anforderungen gerecht<br />

wird. Im Folgenden sind nur einige Beispielkonfigurationen<br />

näher beschrieben.<br />

Bild 1 zeigt eine manuelle Maschine mit<br />

zwei Doppel-Arbeitsstationen für die<br />

Härtung von Antriebswellen (Bild 2) mit<br />

einer Länge von 1.000 mm. In jeder Station<br />

werden immer zwei Wellen gleichzeitig<br />

gehärtet, während die andere Station<br />

ent- <strong>und</strong> wieder beladen werden<br />

kann. Beide Stationen werden von einem<br />

Umrichter gespeist. Somit geht die Zeit<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

255


Fa c h b e r i c h t e<br />

Bild 1: Induktionsmaschine zur manuellen Beladung zweier Doppel-<br />

Arbeitsstationen (EloFlex)<br />

Fig. 1: Manually loaded induction hardening machine with two twin<br />

working stations<br />

Bild 2: Beispiele einiger Antriebs wellen in massiver Ausführung <strong>und</strong><br />

als Rohr<br />

Fig. 2: Examples of solid and hollow drive shafts<br />

für das Be- <strong>und</strong> Entladen der Werkstücke<br />

nicht in die Taktzeit mit ein.<br />

Je nach K<strong>und</strong>enanforderung können<br />

durch Wahl der entsprechenden Parameter<br />

wie Leistung, Vorschub <strong>und</strong> Frequenz<br />

Einhärtetiefen in einem Bereich<br />

von 3 mm bis 8 mm erreicht werden<br />

(Bild 3).<br />

Bild 4 zeigt eine automatisch verkettete<br />

Maschine mit einer Arbeitsstation für die<br />

Härtung von Kugelnaben, Gelenkstücken<br />

(siehe Bild 5 <strong>und</strong> 6) oder ähnlichen<br />

Werkstücken mit einer Härtezone. Die<br />

Härtung kann in einem Schuss (single<br />

shot) oder alternativ im Vorschubverfahren<br />

(scanning) durchgeführt werden. Die<br />

Bild 3: Darstellung<br />

der Einhärtetiefen an<br />

einem Längsschnitt<br />

von induktionsgehärteten<br />

Antriebswellen<br />

Fig. 3: Cut-away<br />

view of the hardened<br />

case depth<br />

down the length of<br />

an induction<br />

hardened drive shaft<br />

Werkstücke gelangen über ein Plattenband<br />

mit einer Vereinzelungseinrichtung<br />

in die Maschine. Von dort werden sie mit<br />

einem Transportsystem zu der Härtestation<br />

<strong>und</strong> eventuell nachgeschalteten Positionen<br />

für Nachkühlen <strong>und</strong>/ oder Abblasen<br />

weiter transportiert, bevor sie erneut<br />

auf ein Plattenband am Ausgang<br />

der Maschine abgelegt werden.<br />

Bild 7 zeigt eine automatisch verkettete<br />

Maschine mit zwei Arbeitsstationen<br />

für die Härtung von Werkstücken mit<br />

zwei Härtezonen, wie z. B. Achszapfen<br />

oder Tripodenflanschen (siehe Bilder 8,<br />

9 <strong>und</strong> 10). Bei diesen Werkstücken sind<br />

meistens ein Schaft <strong>und</strong> die Kugelbahnen<br />

in der Glocke bzw. Rollenbahnen in<br />

der Tulpe zu härten. Auch diese Härtezonen<br />

können wahlweise im single shotoder<br />

scanning-Verfahren gehärtet werden.<br />

Wahlweise können die beiden Stationen<br />

selbstverständlich auch zum <strong>Härten</strong><br />

<strong>und</strong> nachfolgendem Anlassen verwendet<br />

werden. Auch hier sind die Zwischenpositionen<br />

z. B. für Nachkühlen<br />

<strong>und</strong>/oder Abblasen zu verwenden.<br />

Bild 4: Automatische<br />

verkettete<br />

Maschine mit einer<br />

Arbeits station<br />

(EloFlex Inline)<br />

Fig. 4: Automatically<br />

interlinked induction<br />

hardening machine<br />

with a single<br />

working station<br />

(EloFlex Inline)<br />

Modulare Struktur<br />

Die Zusammenstellung einer Härteanlage<br />

erfolgt aus einem modular aufgebauten<br />

Baukastensystem. Hier kann für jede einzelne<br />

Maschinen-Baugruppe die jeweils<br />

passende Komponente für die spezielle<br />

K<strong>und</strong>enanwendung ausgewählt werden.<br />

Durch die standardisierten Schnittstellen<br />

sind die Baugruppen vielfältig kombinierbar<br />

<strong>und</strong> austauschbar. Dies gilt auch<br />

256 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Fa c h b e r i c h t e<br />

Bild 5: Verschiedene Kugelnaben <strong>und</strong> Gelenkstücke<br />

Fig. 5: Various VL-inner races and VL-outer races<br />

Bild 6: Darstellung der Einhärtetiefe an einer Kugelnabe (rechts) <strong>und</strong><br />

einem Gelenkstück (links)<br />

Fig. 6: Image of the hardened case depth for a VL-inner race (right)<br />

and a VL-outer race (left)<br />

für die einzelnen Arbeitsstationen, sodass<br />

z. B. bei der Härtung von Achszapfen<br />

oder Tripodenflanschen die Reihenfolge<br />

der Härtungen von Schaft <strong>und</strong> Glocke/<br />

Tulpe frei gewählt werden kann. Ebenso<br />

können Glocken/ Tulpen von unten oder<br />

von oben (mit Wenden des Werkstückes)<br />

im single shot oder Vorschub gehärtet<br />

werden. Auch die Transportrichtung der<br />

Werkstücke durch die Härtemaschine ist<br />

in beide Richtungen möglich.<br />

Unterschiedliche Transportsysteme innerhalb<br />

der Maschine bieten eine Lösung<br />

für kurze oder lange Werkstücke. Mit<br />

der Wahl zwischen zwei verschiedenen<br />

Steuerungssystemen <strong>und</strong> drei Umrichtergrößen<br />

erfolgt eine optimal auf jeden<br />

Anwendungsfall zugeschnittene Konfiguration.<br />

Zur Veranschaulichung sind in<br />

Bild 7: Automatisch verkettete Maschinen mit zwei Arbeitsstationen (EloFlex Inline)<br />

Fig. 7: Automatically interlinked machine with two working stations (EloFlex Inline)<br />

Bild 8: Diverse Größen <strong>und</strong> Ausführungen von Achszapfen<br />

Fig. 8: Outer races of various sizes and types<br />

Bild 9: Schliffbild eines Tripodenflansches<br />

Fig. 9: Micrograph of a tripodflange<br />

Bild 10: Schliffbild eines Achszapfens<br />

Fig. 10: Micrograph of an outer<br />

race<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

257


Fa c h b e r i c h t e<br />

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Bild 11: Konfigurationsübersicht: Auswahle einiger EloFlex-Baugruppen<br />

Fig. 11: Configurator overview – selected EloFlex assemblies<br />

<br />

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Bild 11 nur einige dieser Komponenten<br />

aus dem Baukastensystem dargestellt.<br />

Bild 12 zeigt farbig hervorgehoben die<br />

einzelnen Module in der Maschine, die<br />

durch weitere Module <strong>und</strong> diverse Optionspakete<br />

ergänzt werden können.<br />

Prozess “Know-How“ <strong>und</strong><br />

Energieeffizienz<br />

Sinnvoll ist die Lieferung der kompletten<br />

Prozess-Kompetenz aus einer Hand.<br />

Das beginnt mit der Umrichtertechnik für<br />

eine optimale <strong>und</strong> energieeffiziente Erwärmung<br />

der Werkstücke, der gezielten<br />

Einbringung des Stromes genau an der<br />

zu erwärmenden Stelle im Werkstück<br />

durch exakt angepasste Induktoren <strong>und</strong><br />

Bild 12: Module<br />

der EloFlex Inline<br />

Fig. 12: Eloflex<br />

Inline modules<br />

nicht zuletzt durch eine exakte Parametrierung<br />

des gesamten Prozesses.<br />

Die aktuelle Generation der digitalen gesteuerten<br />

IGBT-Frequenzumrichter kennzeichnet<br />

sich wie folgt aus:<br />

• Patentierter Ansteueralgorithmus des<br />

Wechselrichters (SMS Elotherm) für<br />

eine automatische Anpassung des<br />

Umrichters an verschiedene Lasten<br />

<strong>und</strong> zur Reduzierung der Verluste im<br />

Wechselrichter [1]<br />

• Schnelle Reaktionszeiten für extrem<br />

kurze Heizzeiten < 1 s<br />

• Dauerbetrieb bei Nennlast<br />

• Großer Frequenzbereich ohne jegliche<br />

Modifikation<br />

• Kurzschlussfest durch integrierten<br />

Überstrom- <strong>und</strong> Überspannungsschutz<br />

• Zahlreiche Überwachung- <strong>und</strong> Diagnosemöglichkeiten.<br />

Durch weitere Optimierung der Mittelfrequenzausrüstung<br />

in Bezug auf die Anordnung<br />

der einzelnen Komponenten<br />

untereinander sowie die Schienen- <strong>und</strong><br />

Kabelverbindungen zwischen dem Kondensatorenschrank,<br />

dem Anpasstransformator<br />

<strong>und</strong> dem Induktor konnte die<br />

Energieeffizienz noch weiter gesteigert<br />

werden. Erst mit dem Einsatz von optimierten<br />

Induktoren wird schließlich ein<br />

reproduzierbares <strong>und</strong> energieeffizientes<br />

Ergebnis erzielt.<br />

Zur weiteren Reduzierung des Energieverbrauches<br />

schalten die Maschinen bei<br />

fehlenden Werkstücken an der Beladeposition<br />

automatisch in den Standby-<br />

Modus, bei dem alle Pumpen <strong>und</strong> Nebenaggregate<br />

abgeschaltet werden.<br />

Zugänglichkeit <strong>und</strong> Wartungsfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

Große Glastüren in der Front gestatten<br />

eine gute Beobachtung des Prozesses<br />

<strong>und</strong> ebenso guten Zugang für Wartungsarbeiten.<br />

Die Arbeitsraumtiefe wurde<br />

deutlich reduziert, sodass die Zugänglichkeit<br />

zu allen Komponenten, insbesondere<br />

zum Induktor, gewährleistet ist.<br />

Eine weitere Sicherheitstür ermöglicht<br />

den Zugang zu der Maschine von hinten.<br />

Aufstellfläche der Maschine<br />

Die komplette Maschine ist zusammen mit<br />

der Steuerung, dem Umrichter, dem Netztrafo<br />

<strong>und</strong> dem Kondensatorenschrank auf<br />

einem gemeinsamen Gr<strong>und</strong>rahmen aufgebaut<br />

(siehe Bilder 13 <strong>und</strong> 14). Damit<br />

wird eine kleine Aufstellfläche benötigt<br />

<strong>und</strong> die Maschine kann deshalb ohne Demontage<br />

transportiert werden. Der Transport<br />

einer kompletten Maschine spart zusätzlich<br />

Kosten <strong>und</strong> die Montage <strong>und</strong> Inbetriebnahme<br />

wird dadurch verkürzt.<br />

Qualität<br />

Zur Qualitätsüberwachung kann auch bei<br />

diesen Maschinen die von SMS Elotherm<br />

patentierte Werkstück-Wirkleistungsmessung<br />

[2] integriert werden. Mit dieser<br />

Messeinrichtung erfolgt eine 100-prozentige<br />

Überwachung des Härteprozesses.<br />

Ein Großteil der von dem IGBT-Umrichter<br />

erzeugten Leistung wird in Wärme um-<br />

258 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Fa c h b e r i c h t e<br />

Bild 13: EloFlex mit einer Arbeitsstation<br />

Fig. 13: EloFlex with a single working station<br />

Bild 14: Automatische verkettete EloFlex mit zwei Arbeitsstationen<br />

Fig. 14: Automatically interlinked EloFlex with two working<br />

stations<br />

gewandelt <strong>und</strong> führt damit zwangsläufig<br />

zu Verlusten im Umrichter, in den Schienen,<br />

Kondensatoren, Trafo <strong>und</strong> letztendlich<br />

auch im Induktor, sodass die effektiv<br />

in das Werkstück eingebrachte Energie für<br />

den Erwärmungsprozess deutlich geringer<br />

ausfällt. Die herkömmliche Energieüberwachung<br />

bezieht sich lediglich auf die von<br />

dem Umrichter abgegebene Leistung <strong>und</strong><br />

beinhaltet somit auch alle Verluste.<br />

Das Patent von SMS Elotherm beschreibt<br />

dabei eine Methode, mit der die frequenzabhängigen<br />

Verluste gemessen<br />

<strong>und</strong> berücksichtigt werden, sodass letztendlich<br />

die tatsächlich in das Werkstück<br />

eingebrachte Leistung über die komplette<br />

Heizzeit (Energie) ermittelt wird<br />

<strong>und</strong> als Kurve mitgeschrieben, also auch<br />

überwacht werden kann. Die in das<br />

Werkstück eingebrachte Energie ist dabei<br />

ein absolut zuverlässiges Maß zur Überprüfung<br />

der Qualität der Erwärmung.<br />

Kleinste Änderungen des Koppelspaltes<br />

zwischen Induktor <strong>und</strong> Werkstück führen<br />

zu deutlich messbaren Änderungen<br />

der Energiewerte, sodass der K<strong>und</strong>e hier<br />

über die frei programmierbare Toleranzgrenze<br />

die Empfindlichkeit der Überwachung<br />

selbst vorgeben kann. Änderungen<br />

des Koppelspaltes können einerseits<br />

an Verformungen des Induktors liegen<br />

aber auch andererseits durch Toleranzabweichungen<br />

der Werkstücke oder sogar<br />

Rissen in der Werkstückoberfläche hervorgerufen<br />

werden.<br />

Der Härteprozess besteht neben dem Erwärmen<br />

(Austenitisieren) aus dem Abschrecken<br />

mit Kühlmedium. Beim Abschrecken<br />

kommt es darauf an, durch<br />

ausreichende Kühlmittelzufuhr eine<br />

schnelle Abkühlkurve zu durchlaufen,<br />

die zu dem gewünschten Härtegefüge<br />

im Material führt (martensitisches Gefüge).<br />

Die Überwachung des Abschreckvorgangs<br />

erfolgt über Messung der genauen<br />

Brausedurchflussmenge <strong>und</strong> einer<br />

entsprechenden Temperaturregelung für<br />

das Abschreckmedium.<br />

Zusammen mit der Werkstückwirkleistungsmessung<br />

ist so eine durchgängige<br />

Prozessüberwachung in der induktiven<br />

Härtemaschine möglich.<br />

Fazit<br />

Mit modularen Induktionsanlagen zum<br />

<strong>Härten</strong> von automobilen Komponenten<br />

sind die Betreiber auf heutige <strong>und</strong> zukünftige<br />

Anforderungen eingestellt. Und<br />

zwar für komplexe wie auch einfache<br />

Bauteile, mit hoher Reproduzierbarkeit<br />

<strong>und</strong> Prozesskontrolle durch patentierte<br />

Prozesstechniken.<br />

Modulare Systemlösungen, wie z. B. die<br />

EloFlex von SMS Elotherm, sind für Anwender<br />

mit häufig wechselnden Härteaufgaben<br />

konzipiert <strong>und</strong> dazu entsprechend<br />

wirtschaftlich ausgelegt. Im<br />

Zusammenspiel von Werkstückwirkleistungsmessung<br />

sowie weiteren Systemen<br />

zur Qualitätsüberwachung werden Teile<br />

mit Toleranzabweichungen selbständig<br />

erkannt <strong>und</strong> ausgeschleust. Damit ist<br />

ein unterbrechungsfreier Dauerbetrieb sichergestellt.<br />

Literatur<br />

[1] SMS Elotherm Patent DE 101 15 326 B4,<br />

Verfahren zur Ansteuerung eines<br />

Schwingkreis-Wechselrichters, Schwingkreis-Wechselrichter<br />

<strong>und</strong> Regler<br />

[2] SMS Elotherm Patent EP 0 427 879 B1,<br />

Vorrichtung <strong>und</strong> Verfahren zum induktiven<br />

Erwärmen von Werkstücken<br />

Dipl.-Ing. Jochen C. Huljus<br />

SMS Elotherm GmbH<br />

Remscheid<br />

Tel.: 02191 891-331<br />

j.huljus@sms-elotherm.de<br />

Dipl.-Wirt.-Ing.<br />

Dirk M. Schibisch<br />

SMS Elotherm GmbH<br />

Remscheid<br />

Tel.: 02191 891-300<br />

d.schibisch@sms-elotherm.de<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

259


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Fa c h b e r i c h t e<br />

Energetische Optimierung von<br />

thermochemischen <strong>Vakuum</strong>prozessen<br />

<strong>und</strong> Anlagen in der Großserie<br />

Energy optimization of thermochemical vacuum processes and equipment<br />

in large-scale production<br />

Volker Heuer, Klaus Löser<br />

Die energetische Optimierung von Thermoprozessanlagen ist sowohl unter<br />

ökologischen als auch unter ökonomischen Gesichtspunkten von großer Bedeutung.<br />

Da Thermoprozessanlagen 40 % der industriell genutzten Energie<br />

verbrauchen, ist es erforderlich, deren Energieeffizienz zu steigern, um die<br />

Ziel vorgabe der EU hinsichtlich Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu<br />

erreichen. Um die Energieeinsparpotentiale von elektrisch beheizten <strong>Vakuum</strong>anlagen<br />

im Großserienbetrieb auszuschöpfen ist es erforderlich, die Prozesse,<br />

die Anlagen sowie die Betriebsweise der Anlagen zu analysieren <strong>und</strong> zu optimieren.<br />

Auf der Prozessseite bieten sich dabei die beschleunigte Erwärmung<br />

der Chargen durch Konvektion <strong>und</strong> höhere Prozesstemperaturen bei diffusionsgesteuerten<br />

thermochemischen Prozessen an. Modulare <strong>Vakuum</strong>systeme<br />

erweisen sich als besonders energieeffizient, da sie sich stufenweise den<br />

wechselnden Produktionsanforderungen anpassen. Durch einen optimierten<br />

Isolationsaufbau lassen sich die Leerverluste deutlich verringern. Energiemanagementsysteme<br />

in der Anlagensteuerung ermöglichen ein energieoptimiertes<br />

An- <strong>und</strong> Abfahren der Anlagen unter Vermeidung von Lastspitzen. Auch<br />

die Verwendung neuer Chargierhilfsmittel auf CFC-Basis kann zur Reduzierung<br />

des Energiebedarfs beitragen.<br />

The energy optimization of thermoprocessing equipment is of great ecological<br />

and economical importance. Thermoprocessing equipment consumes up to<br />

40 % of the energy used in industrial applications. Therefore it is necessary to<br />

increase the energy efficiency of thermoprocessing equipment in order to meet<br />

the EU’s targets to reduce greenhouse gas emissions. To exploit the potential<br />

for energy savings, it is essential to analyze and optimize processes and plants<br />

as well as operating methods of electrically heated vacuum plants used in large<br />

scale production. The process can be improved by accelerated heating through<br />

the application of “convective heating”. In addition higher process temperatures<br />

can be applied in diffusion-controlled thermochemical processes to accelerate<br />

the process significantly. Modular vacuum systems prove to be very energy-efficient<br />

because they adapt to the changing production requirements step-by-step.<br />

An optimized insulation structure reduces thermal losses considerably. Energy<br />

management systems installed in the plant-control optimally manage the energy<br />

used for start-up and shutdown of the plants while preventing energy peak<br />

loads. The use of new CFC-fixtures also contributes to reduce the energy demand.<br />

Einleitung<br />

Die energetische Optimierung von Thermoprozessanlagen<br />

ist sowohl unter ökologischen<br />

als auch unter ökonomischen<br />

Gesichtspunkten von großer Bedeutung.<br />

So belaufen sich die jährlichen Energiekosten<br />

für die Betreiber von Industrieöfen<br />

in Deutschland auf ca. 30 Mrd.<br />

Euro [1].<br />

Die EU hat im Rahmen des sogenannten<br />

„Energie- <strong>und</strong> Klimapakets“ folgende<br />

Ziele bis 2020 ausgegeben: Steigerung<br />

der Energieeffizienz um 20 %,<br />

Reduktion der Treibhausgasemissionen<br />

um 20 % <strong>und</strong> Förderung der Stromerzeugung<br />

aus erneuerbaren Energien um<br />

20 %.<br />

Dies kann nur gelingen, wenn auch im<br />

Bereich der Thermoprozessanlagen signifikante<br />

Energieeinsparungen erzielt werden,<br />

denn circa 40 % der industriell genutzten<br />

Energie in Deutschland werden<br />

in Thermoprozessanlagen verbraucht [1].<br />

So wurden im Jahre 2005 ca. 270 TWh<br />

verbraucht. Dies entspricht in etwa dem<br />

Energieverbrauch von 14 Mio. Haushalten.<br />

Eine Steigerung der Energieeffizienz bewirkt<br />

nicht nur für gasbeheizte sondern<br />

auch für elektrisch beheizte Industrieöfen<br />

einen signifikanten Beitrag zur Kohlendioxid-Reduktion.<br />

Mit jeder eingesparten<br />

Kilowattst<strong>und</strong>e Strom wird der<br />

Ausstoß von 520 g Kohlendioxid vermieden<br />

(Stand 2005).<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

261


Fa c h b e r i c h t e<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

Bild 1: Prozessablauf Niederdruckaufkohlung <strong>und</strong> Hochdruckgasabschreckung<br />

Fig. 1: Process flow low pressure carburizing and highpressure gas quenching<br />

Thermochemische Prozesse in<br />

<strong>Vakuum</strong>anlagen<br />

Viele Verfahren der Thermoprozesstechnik<br />

werden im <strong>Vakuum</strong> durchgeführt.<br />

Zumeist werden <strong>Vakuum</strong>verfahren eingesetzt,<br />

um während des thermischen<br />

Prozesses unerwünschte Oberflächenreaktionen<br />

am Nutzgut, wie z. B. die Oxidation<br />

von metallischen Bauteilen, zu<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

vermeiden. Die <strong>Vakuum</strong>prozesstechnik<br />

bietet eine einfache <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />

Möglichkeit eine Schutzgasatmosphäre<br />

herzustellen, denn bereits bei einem <strong>Vakuum</strong><br />

von 10 –2 bis 10 –3 mbar liegt eine<br />

Atmosphärenqualität vor, die mit der industrieller<br />

Gase wie z. B. Stickstoff (Qualität<br />

4.6) vergleichbar ist [2]. Eine Vielzahl<br />

unterschiedlicher Prozesse wird im <strong>Vakuum</strong><br />

durchgeführt wie z. B.:<br />

Bild 2: Modulare <strong>Vakuum</strong>anlagensystem ModulTherm ® zum Einsatzhärten in der Großserie<br />

Fig. 2: Modular vacuum furnace system ModulTherm ® for casehardening in large scale production<br />

<br />

<br />

<br />

• Glühen<br />

• Vergüten (=Neutralhärten)<br />

• Thermochemische Prozesse (z. B. Niederdruck-Aufkohlen,<br />

Plasma-Aufkohlen,<br />

Niederdruck-Nitrieren, Plasma-Nitrieren,<br />

Niederdruck-Carbonitrieren)<br />

• Löten<br />

• Bainitisieren.<br />

Als Beispiel für einen thermochemischen<br />

Prozess in einer <strong>Vakuum</strong>anlage wird im<br />

Folgenden die Niederdruckaufkohlung<br />

mit nachfolgender Gasabschreckung<br />

näher erläutert. Bei der Niederdruckaufkohlung<br />

(NDA) handelt es sich um<br />

ein Aufkohlungsverfahren, welches unter<br />

Ausschluss von Sauerstoff bei Drücken<br />

zwischen 5 mbar <strong>und</strong> 15 mbar<br />

sowie Temperaturen zwischen 870 °C<br />

<strong>und</strong> 1.050 °C durchgeführt wird. In den<br />

meisten Anwendungsfällen liegt die Aufkohlungstemperatur<br />

zwischen 920 °C<br />

<strong>und</strong> 980 °C.<br />

In Bild 1 ist eine schematische Darstellung<br />

des Prozessablaufs dargestellt. Zunächst<br />

wird die Charge unter <strong>Vakuum</strong> in<br />

den Ofenraum eingeschleust. Dann folgt<br />

die konvektive Erwärmung unter 1,2 bar<br />

Stickstoff. Diese konvektive Erwärmung<br />

dient zur schnellen <strong>und</strong> homogenen Erwärmung<br />

der Bauteile. Eine weitere Erwäm-<br />

<strong>und</strong> Durchwärmphase unter <strong>Vakuum</strong><br />

schließt sich daran an. Nachdem alle<br />

Bauteile die gewünschte Aufkohlungstemperatur<br />

erreicht haben, beginnt die<br />

eigentliche Aufkohlung <strong>und</strong> Diffusion.<br />

Bei optimaler Prozessführung wird eine<br />

Einsatzschicht frei von Karbiden <strong>und</strong> mit<br />

geringem Restaustenitanteil erzeugt. Da<br />

die verwendeten Gase <strong>und</strong> die Ofenatmosphäre<br />

frei von Sauerstoff sind, wird<br />

Randoxidation an der Bauteiloberfläche<br />

sicher vermieden.<br />

Im Regelfall schließt sich an die NDA eine<br />

Hochdruckgasabschreckung (HDGA) der<br />

Bauteile an. Bei der HDGA werden die<br />

zuvor austenitisierten bzw. thermochemisch<br />

behandelten Bauteile mit Hilfe eines<br />

inerten Gasstroms im Druckbereich<br />

zwischen 2 bar <strong>und</strong> 20 bar abgeschreckt.<br />

Die HDGA gilt als umweltfre<strong>und</strong>liches<br />

<strong>und</strong> verzugsarmes Abschreckverfahren<br />

im Vergleich zur Flüssigabschreckung wie<br />

Öl-, Polymer- oder Wasserabschreckung.<br />

Zur Hochdruckgasabschreckung werden<br />

in der Regel technische Gase, wie z. B.<br />

Stickstoff, Helium <strong>und</strong> Argon, bzw. Gemische<br />

dieser Gase eingesetzt. Dabei<br />

werden Gasdrücke von bis zu 20 bar <strong>und</strong><br />

Gasgeschwindigkeiten von bis zu 20 m/s<br />

verwendet.<br />

262 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Fa c h b e r i c h t e<br />

Bild 2 zeigt eine <strong>Vakuum</strong>anlage zur Niederdruckaufkohlung<br />

mit anschließender<br />

Hochdruckgasabschreckung, die zum<br />

Einsatzhärten von Getriebekomponenten<br />

in der Großserie eingesetzt wird.<br />

Energieströme im Ofenraum<br />

<strong>Vakuum</strong>wärmebehandlungsanlagen<br />

werden üblicherweise elektrisch beheizt.<br />

Dabei erfolgt die Beheizung über indirekte<br />

Widerstandserwärmung mit graphitischen<br />

oder metallischen Heizleitern<br />

in Form von Stäben oder Bändern. Die<br />

Energie wird von den Heizleitern durch<br />

Strahlung <strong>und</strong> Konvektion auf das Nutzgut<br />

übertragen.<br />

Bild 3 zeigt die Energieströme in einer<br />

<strong>Vakuum</strong>wärmebehandlungsanlage im<br />

stationären Zustand, d.h. es wird davon<br />

ausgegangen, dass die Anlage sich<br />

bereits vor Einbringen der Charge auf<br />

Temperatur befindet. In diesem Beispiel<br />

wurde eine Charge mit Bruttogewicht<br />

von 800 kg bei 930 °C auf eine Aufkohlungstiefe<br />

von 1,5 mm aufgekohlt <strong>und</strong><br />

anschließend mit 12 bar Helium abgeschreckt.<br />

Als elektrische Energie wird<br />

die Heizleistung in die Behandlungskammer<br />

sowie die während der Gasabschreckung<br />

erforderliche Gebläse- <strong>und</strong> Pumpleistung<br />

in die Abschreckkammer eingebracht.<br />

Bild 3 zeigt die Aufteilung der<br />

eingebrachten Energie in Erwärmung der<br />

Charge, Abschreckung <strong>und</strong> Wandverluste<br />

bezogen auf 1 kg Chargengewicht.<br />

Unter Wandverlusten werden die sogenannten<br />

„Leerverluste“ verstanden, die<br />

während des Prozesses durch die Wände<br />

nach außen abgeführt werden.<br />

Es gilt jedoch nicht nur den stationären<br />

Zustand der Anlage zu betrachten, sondern<br />

auch den instationären Zustand,<br />

also das Aufheizen <strong>und</strong> Abkühlen der<br />

Behandlungskammern. Es wird dabei<br />

unterschieden zwischen Einkammeranlagen<br />

<strong>und</strong> Mehrkammeranlagen. Bei den<br />

Einkammeranlagen werden der thermochemische<br />

Prozess <strong>und</strong> die Gasabschreckung<br />

gemeinsam in einer Kammer<br />

durchgeführt. Bei den Mehrkammeranlagen<br />

wird der thermochemische Prozess<br />

in sogenannten Behandlungskammern<br />

<strong>und</strong> die Abschreckung separat in einer<br />

sogenannten Abschreckkammer durchgeführt,<br />

siehe auch Bild 2.<br />

Der energetische Vorteil der Mehrkammertechnik<br />

besteht darin, dass die Behandlungskammern<br />

stets auf Temperatur<br />

gehalten werden <strong>und</strong> somit keine<br />

SankeyDiagramm (NDA bei 930°C; AT=1,5mm, 12bar He Abschreckung)<br />

<br />

kWh / kg<br />

27%<br />

5%<br />

Bild 3: Energieströme im Ofenraum in kWh pro 1 kg Chargengewicht (Anlage im stationären<br />

Zustand)<br />

Fig. 3: Energy flow in the furnace chamber in kWh per 1 kg load weight (furnace in steadystate<br />

condition)<br />

Bild 4: Vergleich des Temperaturverlaufs in Einkammer- <strong>und</strong> Mehrkammeranlagen der <strong>Vakuum</strong>prozesstechnik<br />

Fig. 4: Comparison of the temperature profile in single-chamber and multi-chamber furnaces<br />

of the vacuum process technology<br />

68%<br />

<br />

<br />

<br />

Einkammertechnik: thermochem. Prozess <strong>und</strong> Abschreckung in einer Kammer<br />

Mehrkammertechnik: separate Kammern für thermochem. Prozess <strong>und</strong> Abschreckung<br />

(„Behandlungskammern“ (BK) <strong>und</strong> „Abschreckkammern“ (AK))<br />

ϑ<br />

<br />

<br />

ϑ<br />

<br />

<br />

ϑ<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

kein zusätzlicher Energiebedarf für Kühlung <strong>und</strong> Erwärmung der BK, höherer Durchsatz<br />

zusätzliche Energie für Erwärmung <strong>und</strong><br />

Abkühlung der Einbauten, wie Isolation,<br />

Heizleiter, Chargenträger etc. verbraucht<br />

wird, siehe auch Bild 4.<br />

Optimierte Wärmedämmung<br />

Die Innenwände von <strong>Vakuum</strong>wärmebehandlungsanlagen<br />

werden üblicherweise<br />

mit Hartfilzplatten aus Graphit zugestellt.<br />

Um die Wandverluste zu reduzieren,<br />

empfiehlt sich jedoch eine zusätzliche<br />

Dämmung mit Keramikfasermodulen.<br />

Diese Module sind im Vergleich<br />

zu Hartfilzplatten günstiger <strong>und</strong> weisen<br />

t<br />

t<br />

t<br />

bessere Isolationseigenschaften auf. Allerdings<br />

sind die Keramikfasermodule<br />

hygroskopisch, d. h. sie nehmen beim<br />

Kontakt mit Umgebungsatmosphäre<br />

relativ schnell Luftfeuchtigkeit auf, was<br />

sich bei ihrem Einsatz in <strong>Vakuum</strong>-Einkammeranlagen<br />

nachteilig auf die Evakuierungsdauer<br />

<strong>und</strong> die Oberflächenqualität<br />

der behandelten Bauteile auswirkt.<br />

In <strong>Vakuum</strong>-Mehrkammersystemen,<br />

bei denen die Behandlungskammern<br />

ständig unter Temperatur <strong>und</strong> <strong>Vakuum</strong><br />

stehen, eignen sie sich hervorragend<br />

zur Reduzierung der Leerverluste<br />

<strong>und</strong> damit zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

der Anlage.<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

263


Fa c h b e r i c h t e<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bild 5: Verbesserung der thermischen Isolierung in <strong>Vakuum</strong>öfen<br />

Fig. 5: Improvement of thermal insulation in vacuum furnaces<br />

Bild 7: Anlagenauslastung in der Produktionsanlaufphase für ein neues Getriebe<br />

Fig. 7: Equipment utilization during the ramp-up phase for a new transmission<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Dichte 1,6 kg/dm 3 7,9 kg/dm 3<br />

Gewicht Träger 1 kg 12 kg<br />

spez. Wärmekapazität 1,8 kJ/kgK 0,7 kJ/kgK<br />

Energiebedarf zum Heizen<br />

auf 1000°C <br />

Biegefestigkeit bei 1000°C ~ 230 MPa ~ 10 MPa<br />

Ausdehnungskoeffizient 5 x 10 6 K 1 12 x 10 6 K 1<br />

Bild 6: Vergleich zwischen Chargiermaterial CFC <strong>und</strong> Stahlguss [3]<br />

Fig. 6: Comparison between fixtures made of CFC and steel castings [3]<br />

<br />

<br />

Getriebeproduktion<br />

<br />

<br />

Zeit<br />

<br />

<br />

Daten: GTD Graphit Technologie GmbH<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

So konnten die Wandverluste bei 950 °C<br />

<strong>und</strong> einer Atmosphäre von 5 mbar Stickstoff<br />

durch den Einbau von zusätzlichen<br />

Keramikfasermodulen aus Al 2 O 3 + SiO 2<br />

um 44 % reduziert werden (Bild 5).<br />

Optimierte Chargiersysteme<br />

In vielen Fällen wird bei thermochemischen<br />

Prozessen hochnickelhaltiger, hitzebeständiger<br />

Stahlguss als Chargiersystem<br />

eingesetzt. Der Energiebedarf zur<br />

Erwärmung der Chargiergestelle kann<br />

jedoch deutlich reduziert werden durch<br />

den Einsatz von kohlefaserverstärktem<br />

Kohlenstoff (CFC-Material).<br />

In Bild 6 ist ein Vergleich zwischen CFC-<br />

Material <strong>und</strong> Stahlguss dargestellt. CFC<br />

besitzt bei hohen Temperaturen eine<br />

deutlich höhere Festigkeit als hitzebeständiger<br />

Stahlguss. Dies führt, zusammen<br />

mit einer geringeren Dichte, zu<br />

deutlich niedrigeren Chargiergestellgewichten,<br />

wie das dargestellte Beispiel<br />

deutlich macht. Trotz der höheren spezifischen<br />

Wärmekapazität von CFC gegenüber<br />

Stahlguss lässt sich damit eine signifikante<br />

Reduzierung des Energiebedarfs<br />

zum Aufheizen des Gestells erzielen. Im<br />

Beispiel in Bild 6 konnte der Energiebedarf<br />

zum Aufheizen auf 1.000 °C durch<br />

Umstellung von Stahlguss auf CFC von<br />

8.232 kJ auf 1.764 kJ reduziert, d.h. eine<br />

Einsparung von 79 % erzielt werden.<br />

Energieeffizienz bei Teilauslastung<br />

der Produktion<br />

Bei Betrachtung des Energieverbrauchs<br />

in Thermoprozessanlagen wird oftmals<br />

nur der Fall der vollen Produktionsauslastung<br />

der Anlagen betrachtet. Bezogen<br />

auf die Gesamtbetriebsdauer einer<br />

Anlage ergeben sich aber auch Teilauslastungszustände,<br />

die zu berücksichtigen<br />

sind.<br />

So werden z. B. in der Automobilindustrie<br />

nach dem SOP eines neuen Getriebes<br />

die Stückzahlen zunächst Stufe für<br />

Stufe angehoben, wie in Bild 7 vereinfacht<br />

dargestellt. Wenn eine Durchlaufanlage<br />

zur Wärmebehandlung der Getriebekomponenten<br />

installiert wird,<br />

so ist diese über einen längeren Zeitraum<br />

schlecht ausgelastet. Dies hat sowohl<br />

ökonomische als auch ökologische<br />

Nachteile, da der Energieverbrauch unnötig<br />

hoch ist. Im Vergleich dazu kann<br />

beim Einsatz eines modular erweiterba-<br />

264 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Fa c h b e r i c h t e<br />

ren Systems die Kapazität den tatsächlichen<br />

Produktionserfordernissen angepasst<br />

werden, siehe Bild 7. Im Fall einer<br />

flexiblen Mehrkammeranlage, Bauart<br />

ModulTherm ® , erfolgt die Erweiterung<br />

der Anlage um eine zusätzliche Behandlungskammer<br />

innerhalb eines Zeitraums<br />

von 2 bis 3 Tagen.<br />

In Bild 8 ist der typische Verlauf einer<br />

jährlichen Getriebeproduktion dargestellt.<br />

Häufig wird in den Sommermonaten<br />

die Produktion gedrosselt. Bei Einsatz<br />

einer Durchlaufanlage bleibt der Energieverbrauch<br />

durchgehend auf hohem Niveau.<br />

Wird jedoch ein modular aufgebautes<br />

System eingesetzt, so können je<br />

nach Bedarf einzelne Behandlungskammern<br />

abgeschaltet werden. Somit kann<br />

der Energieverbrauch signifikant reduziert<br />

werden. Bezogen auf die Anlagen<br />

aus Bild 8 konnte der Energieverbrauch<br />

von 6.400 MWh auf 4.800 MWh pro<br />

Jahr gesenkt werden. Dies entspricht einer<br />

Reduzierung des jährlichen Energieverbrauchs<br />

von 25 %.<br />

<br />

<br />

Leistung<br />

<br />

<br />

Leistung<br />

<br />

<br />

<br />

Bild 8: Anlagenauslastung in der Getriebeproduktion betrachtet über einen Zeitraum von einem<br />

Jahr<br />

Fig. 8: Equipment utilization in the gear production over a period of one year<br />

<br />

<br />

<br />

Jan April Juli Okt. Dez.<br />

<br />

<br />

Jan April Juli Okt. Dez.<br />

Energiemanagementsysteme<br />

zur Vermeidung von<br />

Lastspitzen<br />

Bei Betrachtung der Energiekosten ist<br />

nicht nur der tatsächliche Energieverbrauch<br />

von Bedeutung. Die Kosten, die<br />

der Betreiber eines Industrieofens dem<br />

Stromversorger zu begleichen hat, richten<br />

sich auch nach der maximalen Lastspitze,<br />

die der Stromversorger für den<br />

Betreiber bereithalten muss.<br />

Moderne Thermoprozessanlagen sind<br />

daher mit einem Lastmanagementsystem<br />

ausgerüstet, das z. B. ein automatisiertes<br />

An- <strong>und</strong> Abfahren der Anlage ermöglicht.<br />

Dabei werden Reihenfolge <strong>und</strong><br />

Zeitpunkt zum Einschalten der Aggregate<br />

festgelegt. Somit werden Lastspitzen<br />

gesenkt <strong>und</strong> es wird unnötiges Heizen<br />

vermieden. Bild 9 zeigt beispielhaft eine<br />

Eingabemaske der Anlagenvisualisierung<br />

zum automatisierten An- <strong>und</strong> Abfahren<br />

einer Thermoprozessanlage.<br />

Bild 9: Automatisiertes An- <strong>und</strong> Abfahren zur Vermeidung von Lastspitzen (ModulTherm ® -<br />

Anlage)<br />

Fig. 9: Automated start-up and shut-off to avoid energy-peaks (ModulTherm ® system)<br />

Energieeffizienz durch<br />

beschleunigte Prozesse<br />

Wie in Bild 3 dargestellt, tragen die<br />

Wandverluste erheblich zum Energieverbrauch<br />

einer <strong>Vakuum</strong>anlage bei. Diese<br />

Wandverluste können signifikant reduziert<br />

werden, wenn die Prozesse verkürzt<br />

werden. Nachfolgend werden zwei<br />

Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

durch beschleunigte Prozesse<br />

näher erläutert.<br />

Konvektive Erwärmung<br />

Da die Wärmeübertragung durch Strahlung<br />

im Temperaturbereich unterhalb<br />

von etwa 700 °C nur sehr langsam erfolgt,<br />

empfiehlt es sich, die Charge zusätzlich<br />

konvektiv zu erwärmen. Dazu<br />

werden die Anlagen mit einem internen<br />

Gasumwälzer ausgerüstet. Zu Prozessbeginn<br />

wird der evakuierte Ofen mit Stickstoff<br />

bis zu einem Druck von 1,2 bis 2 bar<br />

abs. geflutet. Durch die Umwälzung des<br />

Stickstoffs wird die Wärmeübertragung<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

265


Fa c h b e r i c h t e<br />

1000<br />

900<br />

Zeit = 30%<br />

verbessert, was neben einer kürzeren Erwärmdauer<br />

auch zu einer homogeneren<br />

Erwärmung in der Charge führt.<br />

<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

T K max = 284 K<br />

T V max = 620 K<br />

Konvektive Erwärmung (1,2 bar N 2 )<br />

<strong>Vakuum</strong> Erwärmung<br />

Bild 10 zeigt, dass die Erwärmdauer einer<br />

dicht gepackten Charge aus Metallbolzen<br />

auf 890 °C in einer heißen Heizkammer<br />

durch Konvektionsbetrieb von<br />

130 min auf 90 min verkürzt wird [5].<br />

Der Wandverlust dieser Anlage beträgt<br />

unter <strong>Vakuum</strong> 28,5 kW, unter konvektiver<br />

Erwärmung bei 1,2 bar 37 kW. Aufgr<strong>und</strong><br />

der verkürzten Erwärmungsdauer<br />

von 1,5 h kann der Gesamtenergieverbrauch<br />

trotz höherer Wandverluste bei<br />

der konvektiven Erwärmung von 62 kWh<br />

auf 56 kWh reduziert werden. Dies entspricht<br />

einer Reduzierung der Wandverluste<br />

im Prozessschritt „Erwärmen“ von<br />

rd. 10 %.<br />

0<br />

0 20 40 60 80 100 120 140<br />

<br />

Bild 10: Vergleich des Aufheizverhaltens bei konvektiver Erwärmung bzw. <strong>Vakuum</strong>erwärmung<br />

Fig. 10: Comparison of heating behaviour during vacuum and convective heating<br />

Bild 11: Aufkohlungstiefe<br />

als Funktion der<br />

Aufkohlungstemperatur<br />

<strong>und</strong> der Aufkohlungsdauer<br />

(ohne Erwärmung)<br />

[4]<br />

Fig. 11: Carburizing<br />

depth as a function of<br />

carburizing temperature<br />

and carburizing<br />

duration (without<br />

heating) [4]<br />

Bild 12: Energieverbrauch<br />

in kWh bezogen<br />

auf 1 kg Chargengewicht<br />

(Charge<br />

800 kg brutto, Aufkohlungstiefe<br />

1,5 mm<br />

<strong>und</strong> 12 bar He-Abschreckung)<br />

Fig. 12: Energy consumption<br />

in kWh corresponding<br />

to 1 kg<br />

load weight (load 800<br />

kg gross, carburizing<br />

depth 1,5 mm and 12<br />

bar He-quenching)<br />

Hochtemperatur – Einsatzhärten<br />

Die Niederdruckaufkohlung ist ein diffusionsgesteuerter<br />

Prozess. Mit zunehmender<br />

Temperatur steigt die Diffusionsgeschwindigkeit<br />

stark an <strong>und</strong> es kommt<br />

zu einer deutlichen Verkürzung der Aufkohlungsdauer,<br />

siehe Bild 11. Außerdem<br />

wird die Grenze zur Karbidausscheidung<br />

hin zu höheren Werten verschoben. Für<br />

unlegierten Stahl (z.B. C15) steigt gemäß<br />

dem Eisen-Kohlenstoff-Diagramm die<br />

Ausscheidungsgrenze von ca. 1,3 % C<br />

bei 930 °C auf ca. 1,65 % C bei 1.030<br />

°C an. Somit können während der Hochtemperaturaufkohlung<br />

in jedem Aufkohlungspuls<br />

höhere Randkohlenstoffgehalte<br />

angefahren werden. Aufgr<strong>und</strong><br />

des nun höheren Konzentrationsgefälles<br />

wird eine weitere zusätzliche Verkürzung<br />

der Behandlungsdauern bewirkt, die in<br />

Bild 11 noch nicht berücksichtigt ist.<br />

Beim Aufkohlen von Bauteilen aus 18Cr-<br />

NiMo7-6 auf eine Aufkohlungstiefe von<br />

1,5 mm lässt sich durch Erhöhung der<br />

Aufkohlungstemperatur von 930 °C auf<br />

1.030 °C die Gesamtprozessdauer um<br />

40 % reduzieren. In Bild 12 ist die Auswirkung<br />

auf den entsprechenden Energieverbrauch<br />

dargestellt. Die Werte beziehen<br />

sich auf 1 kg Chargengewicht für<br />

eine Charge mit einem Gewicht von 800<br />

kg brutto. Nach der Aufkohlung werden<br />

die Bauteile mit 12 bar He abgeschreckt.<br />

Durch Erhöhung der Aufkohlungstemperatur<br />

von 930 °C auf 1.030 °C kann<br />

in diesem Fall der Energieverbrauch von<br />

0,61 kWh pro kg auf 0,483 kWh pro kg<br />

reduziert werden. Dies entspricht einer<br />

Reduzierung von 21 %.<br />

266 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Fa c h b e r i c h t e<br />

Mit zunehmender Aufkohlungstiefe<br />

nimmt das Verbesserungspotential weiter<br />

zu. So wurden z. B. für den Werkstoff<br />

15CrNi6 bei einer Aufkohlungstiefe von<br />

3 mm eine Gesamtprozesszeitverkürzung<br />

von 55 % nachgewiesen, wenn die<br />

Aufkohlungstemperatur von 950 °C auf<br />

1.050 °C angehoben wird [6].<br />

Anzumerken ist jedoch, dass es bei Aufkohlungstemperaturen<br />

oberhalb 980 °C<br />

zu einer Grobkornbildung bzw. zu einer<br />

Mischkornbildung kommen kann, die sich<br />

bei dynamisch belasteten Bauteilen nachteilig<br />

auf die Bauteillebensdauer auswirken<br />

kann. Um diesem Effekt entgegenzuwirken,<br />

wurden mikrolegierte Werkstoffe<br />

entwickelt, die auch bei hohen Aufkohlungstemperaturen<br />

oberhalb 1.050 °C<br />

nicht zur Grobkornbildung neigen.<br />

Weitere Maßnahmen zur<br />

Steigerung der Energieeffizienz<br />

Neben den bereits beschriebenen Punkten<br />

gibt es weitere Möglichkeiten, die<br />

Energieeffizienz von thermochemischen<br />

Prozessen zu steigern. Diese Möglichkeiten<br />

werden im Folgenden am Beispiel<br />

der Niederdruckaufkohlung von Getriebekomponenten<br />

erläutert. So empfiehlt<br />

es sich k<strong>und</strong>enseitig, die tatsächlich erforderliche<br />

Wärmebehandlungsspezifikation<br />

zu überprüfen. Falls es möglich<br />

ist, kleinere Aufkohlungstiefen zu spezifizieren,<br />

können die Prozesse verkürzt<br />

werden. Dies führt zu Einsparungen<br />

beim Energieverbrauch durch Wandverluste.<br />

Des Weiteren kann auch mittels verzugsarmer<br />

Wärmebehandlung Energie gespart<br />

werden. Bei verzugsarmer Wärmebehandlung<br />

ist weniger Schleifaufmaß<br />

in der Grünfertigung der Getriebekomponenten<br />

erforderlich. Somit kann eine<br />

kleinere Aufkohlungstiefe spezifiziert<br />

werden, was wiederum zu kürzeren Prozessen<br />

führt. Falls es möglich ist, die Verzüge<br />

derart zu reduzieren, dass die nachfolgende<br />

Hartbearbeitung komplett eliminiert<br />

wird, so entfällt zudem der Energieverbrauch<br />

für die Hartbearbeitung<br />

der Getriebekomponenten.<br />

CO2 emission<br />

[CO2-kg/products-kg]<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0<br />

<br />

Furnace A<br />

Bild 13: CO 2 -Reduzierung beim Einsatzhärten von Getrieben durch Einsatz modularer <strong>Vakuum</strong>anlagen<br />

[7]<br />

Fig. 13: CO 2 -reduction during case-hardening of transmissions due to the use of modular<br />

vacuum-systems [7]<br />

Bei der Auswahl der Hilfsaggregate wie<br />

Antriebe, <strong>Vakuum</strong>pumpen <strong>und</strong> Kompressoren<br />

sollte deren Energieeffizienz<br />

berücksichtigt werden. Es empfiehlt sich<br />

zumindest Komponenten der Effizienzklasse<br />

IE2 auszuwählen. Außerdem müssen<br />

die Ventilatoren exakt ausgelegt<br />

werden.<br />

Es ist davon auszugehen, dass zukünftig<br />

verstärkt sogenannte Kombiprozesse<br />

industriell eingeführt werden, wie z.B.<br />

das Sinterhärten von pulvermetallurgisch<br />

hergestellten Bauteilen. Dabei wird das<br />

Sintern <strong>und</strong> das <strong>Härten</strong> der PM-Bauteile<br />

„in einer Hitze“ durchgeführt <strong>und</strong> somit<br />

wird der Energieverbrauch signifikant reduziert.<br />

Praxisbeispiel für energieoptimiertes<br />

Einsatzhärten in der<br />

Großserie<br />

Im Werk eines japanischen Automobilherstellers<br />

wurde im Rahmen einer Produktionserweiterung<br />

zur Einsatzhärtung<br />

von Getriebebauteilen modulare <strong>Vakuum</strong>wärmebehandlungstechnik,<br />

System<br />

ModulTherm ® mit Ölabschreckung eingeführt.<br />

Nach erfolgtem Produktionsstart<br />

wurde die <strong>Vakuum</strong>-Anlagentechnologie<br />

mit der bestehenden, konventionellen<br />

Technologie, d. h. Gasaufkohlen<br />

mit Ölabschreckung in Durchlaufanlagen,<br />

verglichen. Das Ergebnis dieses<br />

Vergleichs ist in Bild 13 dargestellt. Mit<br />

der neuen <strong>Vakuum</strong>-Anlagentechnologie<br />

ergab sich eine deutliche Energieeinsparung<br />

von 39 %, was nach Umrechnung<br />

gemäß NREA (New & Renewable Energy<br />

Authority) einer CO 2 -Reduzierung von<br />

50 % entspricht. Der Anlagenhersteller<br />

<br />

▲<br />

ModulTherm<br />

wurde dafür in 2011 mit einem Preis der<br />

„Agency for Natural Resources and Energy“<br />

ausgezeichnet [7].<br />

Fazit<br />

Motor power<br />

Atmosphere loss<br />

Exhaust loss<br />

Body radiation<br />

Fixtures heat<br />

Work heat<br />

※CO 2<br />

emission coefficient<br />

=0.387 [CO 2<br />

-kg/kWh]<br />

Die energetische Optimierung von Thermoprozessanlagen<br />

ist sowohl unter ökologischen<br />

als auch unter ökonomischen<br />

Gesichtspunkten von großer Bedeutung.<br />

<strong>Vakuum</strong>wärmebehandlungsanlagen<br />

werden üblicherweise elektrisch beheizt.<br />

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten<br />

die Energieeffizienz dieser Anlagen zu<br />

erhöhen. Mit Hilfe von optimierter Wärmedämmung<br />

des Ofenraums <strong>und</strong> mit<br />

Chargiergestellen aus kohlenstofffaserverstärktem<br />

Kohlenstoff (CFC) kann der<br />

Energieverbrauch signifikant gesenkt<br />

werden. Modular aufgebaute Systeme<br />

bieten bei Teilauslastung der Produktion<br />

deutliche Vorteile gegenüber Durchlaufanlagen.<br />

Anhand eines Beispiels aus<br />

der Getriebeproduktion wurde gezeigt,<br />

dass bei einem modular aufgebauten<br />

System je nach Produktionsbedarf einzelne<br />

Behandlungskammern abgeschaltet<br />

werden. Dies führte zu einer Reduzierung<br />

des jährlichen Energieverbrauchs<br />

von 25 %. Moderne Thermoprozessanlagen<br />

besitzen ein Energiemanagementsystem<br />

mit automatisiertem An- <strong>und</strong> Abfahren<br />

der Anlage. Dabei werden Reihenfolge<br />

<strong>und</strong> Zeitpunkt zum Einschalten<br />

der Aggregate festgelegt. Somit werden<br />

Lastspitzen gesenkt <strong>und</strong> es wird unnö-<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

267


Fa c h b e r i c h t e<br />

tiges Heizen vermieden. Mit Hilfe von<br />

beschleunigten Prozessen wie z. B. dem<br />

Hochtemperatur-Einsatzhärten kann die<br />

Energieeffizienz deutlich erhöht werden.<br />

Es wurde an einem Beispiel gezeigt, dass<br />

durch Erhöhung der Prozesstemperatur<br />

von 930 °C auf 1.030 °C der Energieverbrauch<br />

pro kg Nutzgut von 0,61 kWh auf<br />

0,483 kWh reduziert wurde. Dies entspricht<br />

einer Einsparung von 21 %. Bei<br />

der Auswahl der Hilfsaggregate, wie Antriebe,<br />

<strong>Vakuum</strong>pumpen <strong>und</strong> Kompressoren<br />

sollte deren Energieeffizienz berücksichtigt<br />

werden.<br />

Literatur<br />

[1] Beneke, F. et al.: VDMA-Leitfaden Energieeffizienz<br />

von Thermoprozessanlagen.<br />

VDMA Thermoprozesstechnik, 2011<br />

[2] Heuer, V.; Löser, K.: „Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

<strong>Vakuum</strong>wärmebehandlung“. In: Praxishandbuch<br />

Thermoprozesstechnik, Kapitel<br />

8.2, Vulkan-Verlag, 2010<br />

[3] GTD Graphit Technologie GmbH<br />

[4] Autorenkollektiv AWT-FA 5; AK4: Die<br />

Prozessregelung beim Gasaufkohlen<br />

<strong>und</strong> Einsatzhärten. Expert Verlag, 1997<br />

[5] Beneke, F.; Schalm, S.: Prozesswärme<br />

– Energieeffizienz in der industriellen<br />

Thermoprozesstechnik. Vulkan-Verlag,<br />

2011, S. 402–410<br />

[6] Koch, A., Steinke, H., Brinkbäumer, F.,<br />

Schmitt, G.: Hochtemperatur-<strong>Vakuum</strong>aufkohlung<br />

für große Aufkohlungstiefen<br />

an hoch belasteten R<strong>und</strong>stahlketten. In:<br />

Der Wärmebehandlungsmarkt 4/2008,<br />

S. 5–7<br />

[7] Information Daido Steel Co. Ltd., to be<br />

published in 2011<br />

Dr. Volker Heuer<br />

ALD Vacuum Technologies<br />

GmbH<br />

Hanau<br />

Tel.: 06181 307-3372<br />

dr.volker.heuer@ald-vt.de<br />

Dr. Klaus Löser<br />

ALD Vacuum Technologies<br />

GmbH<br />

Hanau<br />

Tel.: 06181 307 3366<br />

dr.klaus.loeser@ald-vt.de<br />

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jeden Ingenieur, Techniker <strong>und</strong> Planer, der sich mit der Projektierung<br />

oder dem Betrieb von Thermoprozessanlagen befasst.<br />

Der Band II widmet sich den Themenbereichen Anlagen,<br />

Komponenten <strong>und</strong> Sicherheit. Namhafte Experten der<br />

Thermoprozesstechnik beschreiben anschaulich alle<br />

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Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten<br />

erfasst, 268 gespeichert <strong>elektrowärme</strong> <strong>und</strong> verarbeitet. Mit <strong>international</strong> dieser Anforderung erkläre · Heft ich 3/2011 mich damit · September<br />

einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag oder<br />

vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante Fachangebote informiert <strong>und</strong> beworben<br />

werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

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PAPTP22010


Jürgen Crummenauer, Jörg Vetter, Georg Erkens<br />

Fa c h b e r i c h t e<br />

Oberflächenveredelung mittels<br />

Plasma-Technologie<br />

Plasma Surface Technology<br />

Jürgen Crummenauer, Jörg Vetter, Georg Erkens<br />

Der erfolgreiche Einzug der Plasma-Technologie fand in den Bereichen Kunststoff-<br />

<strong>und</strong> Elastomer, im Engineering, der Umformung, im Urformen, im Zerspannen,<br />

in der Luft <strong>und</strong> Raumfahrt, Energietechnik als auch im Maschinenbau<br />

statt. Insbesondere hat diese Technologie sich auch in der Serienproduktion für<br />

große Stückzahlen im Automobilbau bewährt <strong>und</strong> zwar nicht nur als Problemlöser,<br />

sondern als etabliertes Verfahren, das problemlos in die bestehenden Fertigungslinien<br />

integriert werden kann.<br />

Der Beitrag beschreibt Behandlungen aus der thermochemischen Randschichtwärmebehandlung<br />

wie zum Beispiel Plasma-Diffusionsprozesse bei niedrigen<br />

Temperaturen, Plasmanitrieren <strong>und</strong> Plasmanitrocarburieren, den IONIT OX ® Prozess,<br />

Plasmanitrocarburieren <strong>und</strong> Oxidieren, PVD-Verfahren (Physical Vapour Deposition),<br />

PECVD (Plasma Enhanced Chemical Vapour Deposition) oder PACVD<br />

(Plasma Assisted Chemical Vapour Deposition) <strong>und</strong> Kombinationsbehandlungen<br />

wie Nitrieren <strong>und</strong> Beschichten, sowie DLC (Diamond-Like Carbon) Beschichtungen.<br />

The successful enter of the plasma technology was taking place in plastic industry,<br />

engineering, forming, machining, racing and semiconductor industry. Particularly<br />

with regard to the automotive industry the plasma technology hasn‘t<br />

only solve problems, it also proved itself as a standard technique in the mass<br />

production.<br />

The report describes thermo chemical treatments for example plasma diffusion<br />

processes at low temperatures, plasma nitriding, plasma nitrocarburizing, the<br />

IONIT OX ® process Plasma nitrocaburizing and oxidizing, PVD (Physical Vapour<br />

Deposition) PECVD (Plasma Enhanced Chemical Vapour Deposition) or PACVD<br />

(Plasma Assisted Chemical Vapour Deposition) and combination treatments like<br />

nitriding and coating as well as DLC (Diamond-Like Carbon) coating.<br />

Einleitung<br />

Mit dem Aufkommen der Plasma-Oberflächentechnik<br />

wurde dieser Technologie<br />

eine hohe Zukunftsperspektive eingeräumt.<br />

In vielen Anwendungsbereichen<br />

ist diese Technologie heute wegweisend<br />

<strong>und</strong> unverzichtbar. Die gesetzten Ziele an<br />

Anforderungen für Werkzeuge <strong>und</strong> Bauteile<br />

werden immer höher <strong>und</strong> können<br />

häufig nur noch durch eine gezielte Oberflächenbehandlung<br />

erreicht werden.<br />

Mit Plasma-Prozessen werden die Eigenschaften<br />

des Bauteils dort verbessert, wo<br />

sie meistens benötigt werden, nämlich<br />

an der Oberfläche bzw. im oberflächennahen<br />

Bereich. Mit Hilfe der Plasma-<br />

Oberflächentechnologie lassen sich<br />

wertvolle Legierungselemente einsparen.<br />

Ressourcen werden geschont, da die Behandlung<br />

oft auch zu kon struk tiven Gewichtseinsparungen<br />

führen kann.<br />

Plasma-Wärmebehandlung<br />

Bei der Plasma-Wärmebehandlung<br />

brennt im <strong>Vakuum</strong> bei niedrigem Druck<br />

in der Ofenkammer zwischen dem auf<br />

positivem Potenzial bzw. Masse liegenden<br />

Kessel <strong>und</strong> der Charge eine Glimm-<br />

entladung, die die gesamte zu behandelnde<br />

Charge bedeckt (anomale Glimmentladung).<br />

Dabei werden die Prozessgase,<br />

z. B. Wasserstoff <strong>und</strong> Stickstoff, ionisiert<br />

<strong>und</strong> zum Substrat hin beschleunigt.<br />

An der Substratoberfläche entsteht diffusionsfähiger<br />

Stickstoff, der in das Material<br />

eindiff<strong>und</strong>iert. Die angelegte Spannung<br />

gepulst oder ungepulst, Prozessgaszusammensetzung<br />

<strong>und</strong> Behandlungsdruck<br />

können genutzt werden, um an<br />

der Werkzeugoberfläche gezielte Eigenschaften<br />

einzustellen.<br />

Bauteile, die besonderen tribologischen,<br />

korrosiven <strong>und</strong> mechanisch-dynamischen<br />

Lasten ausgesetzt sind, können<br />

durch spezielle Plasma-Nitrierprozesse<br />

widerstandsfähiger <strong>und</strong> belastbarer gemacht<br />

werden.<br />

Das klassische IONIT ® -Verfahren ist ein<br />

Plasmanitrieren oder Plasmanitrocarburieren,<br />

das im Temperaturbereich<br />

von 350 °C bis 570 °C zur Anwendung<br />

kommt. Schwingungsbeanspruchte Bauteile<br />

werden mit Hilfe dieses Verfahrens<br />

optimiert. Aber auch Reib- <strong>und</strong> Gleiteigenschaften<br />

sowie die Korrosionsbeständigkeit<br />

können mit einem solchen Prozess<br />

entscheidend verbessert werden.<br />

Geeignet ist diese Technologie sowohl<br />

für alle hochlegierten Stähle (rost- <strong>und</strong><br />

säurebeständige Stähle), aber auch für<br />

Super-Legierungen (wie z. B. Inconel)<br />

<strong>und</strong> für Leichtmetalle wie Titan <strong>und</strong> Titanlegierungen.<br />

Mit diesem Verfahren<br />

lassen sich in Abhängigkeit von den Legierungselementen<br />

Oberflächenhärten<br />

von bis zu maximal 1.300 HV einstellen.<br />

Der Reibkoeffizient von plasmanitrierten<br />

Oberflächen im Trockenlauf gegen Stahl<br />

liegt meist bei etwa 0,5.<br />

Beim Plasmanitrocarburieren wird im<br />

Gegensatz zum Plasmanitrieren neben<br />

Stickstoff auch Kohlenstoff in die Randschicht<br />

eingebaut. Dieses Verfahren er-<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

269


Fa c h b e r i c h t e<br />

höht nicht nur den Verschleißwiderstand,<br />

sondern auch den Korrosionsschutz<br />

<strong>und</strong> verbessert zu dem die Reib<strong>und</strong><br />

Gleiteigenschaften. Besonders geeignet<br />

ist das Plasmanitrocarburieren<br />

für niedrig legierte Stähle, Einsatzstähle,<br />

Guss- <strong>und</strong> Sinterwerkstoffe.<br />

Das IONIT OX ® -Verfahren ist eine Kombination<br />

aus Gasnitrocarburieren, Plasmanitrocarburieren<br />

<strong>und</strong> Oxidieren [1], diese<br />

Technologie verleiht den Oberflächen<br />

nicht nur eine gute Verschleißbeständigkeit,<br />

sondern auch einen exzellenten<br />

Korrosionsschutz. Etabliert hat sich dieses<br />

Verfahren im Automobilbau <strong>und</strong> in<br />

der Hydraulikindustrie. Dieses Verfahren<br />

macht aus niedrig legierten Stählen<br />

Hochleistungswerkstoffe. Im Einsatz<br />

sind diese veredelten Stähle beim Auto<br />

im Antriebstrang, im Motor sowie Fahrwerk,<br />

in der Hydraulikindustrie bei Kolbenstangen,<br />

Führungsholmen <strong>und</strong> Zylinderköpfen.<br />

Neben den Erwartungen der K<strong>und</strong>en bezüglich<br />

Zuverlässigkeit, Sicherheit <strong>und</strong><br />

Funktionalität erfüllen die Plasma-Technologien<br />

noch weitere wichtige Aspekte<br />

der Automobilindustrie:<br />

• Einfachere Fertigungslinien für die Serienproduktion<br />

von großen Stückzahlen<br />

lassen sich mit Hilfe der Plasma-<br />

Nitriertechnologie realisieren<br />

• Fertigungsschritte können eingespart<br />

werden<br />

• die Bauteile können leichter ausgelegt<br />

werden, wodurch wiederum Energie,<br />

aber auch der Materialverbrauch, reduziert<br />

wird.<br />

Durch den Einsatz der Plasma-Technologie<br />

werden die veredelten Oberflächen<br />

nicht nur den Anwendungen <strong>und</strong> den<br />

Fertigungsaspekten gerecht, sondern die<br />

veredelten Werkstoffe können auch unproblematisch<br />

dem Recycling zugeführt<br />

werden. Ohne weitere Verfahrenschritte<br />

sind solche Bauteile in den Hochöfen der<br />

Stahlindustrie einschmelzbar, denn der<br />

Korrosionsschutz wird durch CrVI-freie<br />

Schichten erzeugt. In die Randzone wird<br />

lediglich Sauerstoff, Stickstoff <strong>und</strong> Kohlenstoff<br />

eingelagert.<br />

PVD-Verfahren<br />

Anders als bei den thermochemischen<br />

Prozessen, bei denen die Elemente (N,<br />

C, B, O, S) in die Oberfläche von Stählen<br />

eindiff<strong>und</strong>iert werden, wird bei Beschichtungsprozessen<br />

wie PVD ein neues<br />

Material auf die Oberfläche des Gr<strong>und</strong>werkstoffes<br />

aufgebracht. Dabei können<br />

Schichten auf Metall, Keramik-, Kunststoff<br />

<strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>materialoberflächen<br />

appliziert werden. Diese Schichten sind<br />

nur wenige Mikrometer dick <strong>und</strong> werden<br />

zur Leistungssteigerung <strong>und</strong> Produktionssteigerung<br />

oder aus rein optischen<br />

<strong>und</strong> ästhetischen Gründen aufgebracht.<br />

Härte in HV 0.05<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

Stahl nitriert<br />

W:C-H auf Hartstoff<br />

Dylyn®<br />

VXN<br />

CrXAlSiN<br />

CrN<br />

CrNmod mit Deckschicht<br />

CrNmulti<br />

TiN<br />

DLC W:C-H+a-C:H<br />

TiCNgrad<br />

Bild 2: Übersicht der Schichthärten verschiedener Schichttypen<br />

Fig. 2: Hardness of different layers<br />

TiCN<br />

Bild 1: Schematische<br />

Illustration der<br />

Schichtstrukturen<br />

<strong>und</strong> ‐architekturen<br />

Fig. 1: Schematically<br />

description of layer<br />

architectures<br />

AlCrXN<br />

AlTiN<br />

TiAlSiXN<br />

Die fünf wichtigen Hartstoffschichttypen<br />

sind TiN, CrN, TiCN, AlCrN <strong>und</strong> AlTiN.<br />

Diese bilden die Basis für die Effizienzsteigerung<br />

in den verschieden Industriezweigen.<br />

Neben der Basis sind die beiden<br />

PVD-Schlüsseltechnologien von Sulzer<br />

wie Lichtbogenverdampfen <strong>und</strong> Magnetron-Sputtern<br />

(dc, rf, HIPAC-Sulzer<br />

HIPIMS) gleichfalls notwendig, um hinsichtlich<br />

anwendungsoptimierter Schichtentwicklung<br />

für die Zukunft gerüstet<br />

zu sein. Nur das Zusammenspiel der<br />

Schichtarchitektur, -zusammensetzung<br />

<strong>und</strong> der Anlagentechnik ermöglicht ein<br />

individuelles Schichtdesign <strong>und</strong> kann die<br />

speziellen Anforderungen der einzelnen<br />

Branchen an die Beschichtung <strong>und</strong> den<br />

Fertigungsprozess auch in Zukunft erfüllen.<br />

Bild 1 zeigt schematisch verschieden<br />

Schichtstrukturen <strong>und</strong> Architekturen [2].<br />

Neuere Entwicklungen zeigen, dass mikrolegierte<br />

Schichten ein sehr großes Potential<br />

bilden, um den kommenden Herausforderungen<br />

insbesondere in der Zerspantechnik<br />

gerecht zu werden. Beim<br />

Mikrolegieren werden zu den fünf Standardschichten<br />

gezielt geringe Mengen<br />

von seltenen Erden (Yttrium, Cer), Halbmetalle<br />

(Silicium) <strong>und</strong> / oder Metalle wie<br />

z. B. Vanadium, Molybdän oder Zirkon<br />

legiert. Diese zeichnen sich im Verb<strong>und</strong><br />

durch besondere Eigenschaften wie z. B.<br />

270 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Fa c h b e r i c h t e<br />

Härte <strong>und</strong> Temperaturbeständigkeit<br />

(Bild 2 <strong>und</strong> 3) aus.<br />

1400<br />

Nicht nur Monolagen <strong>und</strong> Gradientenschichten,<br />

sondern auch Multilagenschichten<br />

im Nanometerbereich sind<br />

heute Stand der Technik <strong>und</strong> verleihen<br />

den Oberflächen ganz besondere Eigenschaften<br />

in Bezug auf Wärmeleitfähigkeit,<br />

Härte, Duktilität <strong>und</strong> Erosionsverhalten.<br />

Einsatztemperatur<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

DLC-Beschichtung<br />

Zur Abscheidung von DLC-Schichten<br />

werden plasmaunterstützte chemische<br />

Gasphasenabscheidungen genutzt, eine<br />

besondere Form der chemischen Gasphasenabscheidung<br />

(CVD). Die chemische<br />

Abscheidung wird durch ein Plasma<br />

unterstützt, dabei brennt das Plasma<br />

(z. B. dc oder rf) direkt am zu beschichtenden<br />

Substrat (PACVD).<br />

0<br />

PTFE<br />

DLC W:C-H+a-C:H<br />

CrNmod mit Deckschicht<br />

TiCN<br />

TiCNgrad<br />

TiN<br />

CrN<br />

CrNmulti<br />

VXN<br />

CrNmod mit Deckschicht<br />

Bild 3: Übersicht der Einsatztemperatur verschiedener Schichttypen<br />

Fig. 3: Resistance to oxidation of different layers<br />

AlTiN 65Al45Ti<br />

CrXAlSiN<br />

AlCrXN<br />

TiAlSiXN<br />

DLC-Beschichtungen bestehen aus besonders<br />

reibarmen metallfreien (a-C:H)<br />

oder metallhaltigen, diamantartigen<br />

Kohlenstoffschichten wie z. B. a-C:H:W<br />

(technische Bezeichnung W:C-H). Spezielle<br />

Hochleistungsschichten aus dem<br />

Sulzer Produktspektrum der Marken<br />

DYLYN ® werden mittels PACVD abgeschieden:<br />

CAVIDUR ® <strong>und</strong> MAXIT ® W-<br />

C:H in einem kombinierten PVD-PACVD-<br />

Verfahren dargestellt.<br />

DLC-Schichten können sich durch ein<br />

spezielles hydrophobes bzw. hydrophiles<br />

Verhalten auszeichnen, sie können besonders<br />

glatt <strong>und</strong> sehr geringe Reibkoeffizienten<br />

besitzen.<br />

Anwendungsfelder der Plasma-<br />

Technologie<br />

Plasmanitrieren ein Allro<strong>und</strong>er-<br />

Prozess für Motor, Antriebstränge<br />

<strong>und</strong> die Kunststoff verarbeitende<br />

Industrie<br />

Beim Plasmanitrieren bzw. Ionitrieren<br />

können zum einen reine Diffusionsschichten<br />

erzeugt werden, ohne dass<br />

an der Oberfläche eine Phasenumwandlung<br />

zu der Eisennitridschicht Fe 4 N stattfindet.<br />

Zum anderen können gezielt auf<br />

den Diffusionszonen Fe 4 N-Schichten<br />

mit definierten Schichtstärken von 1 bis<br />

10 µm erzeugt werden. Angewandt wird<br />

dieses Verfahren, um die Leistung von<br />

schwingungsbeanspruchten Bauteilen<br />

wie z. B. Wellen oder Federn zu steigern.<br />

Im Motor <strong>und</strong> im Antriebstrang sind die<br />

Komponenten hinsichtlich des Werkstoffs<br />

<strong>und</strong> der Wärmebehandlung bereits<br />

optimiert. Die Forderung nach<br />

leichteren <strong>und</strong> kleineren Motoren <strong>und</strong><br />

Antriebsträngen lassen sich mit konventionellen<br />

Mitteln nur noch bedingt realisieren.<br />

Durch die zusätzliche Plasma-<br />

Kombi-Behandlung<br />

Eigenspannungen nach dem Nitrieren<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Kombi-Behandlung<br />

sind das Plasmanitrieren sowie eine abschließend<br />

aufgebrachte PACVD-, PVDoder<br />

DLC-Beschichtung [4]. Speziell in<br />

der Umformtechnik, der Kunststoffverarbeitung,<br />

aber auch bei der Zerspantechnik<br />

können durch dieses Verfahren<br />

die Produktionskosten durch längere<br />

Laufzeiten, höhere Schnittgeschwindigkeiten<br />

<strong>und</strong> durch geringere statistische<br />

Schwankungen in den Werkzeugstandzeiten,<br />

z. B. von Schmiedegesenken, erheblich<br />

gesenkt werden. Bei automobilen<br />

Anwendungen wird sie für hochbeanspruchte<br />

Teile sinnvoll eingesetzt.<br />

Bild 4: Erzeugung<br />

von Druckeigenspannungen<br />

durch<br />

Nitrieren<br />

Fig. 4: Generation<br />

of internal stress by<br />

plasmanitriding<br />

Zug<br />

Eigenspanung<br />

[MPa]<br />

0<br />

-400<br />

Druck<br />

Verbindungsschicht<br />

Randabstand 0,5 [mm]<br />

Temperatur<br />

Behandlungszeit<br />

Nitridbildner<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

271


Fa c h b e r i c h t e<br />

Tabelle 1: Plasmanitrieren im Vergleich zum konventionellen Gasnitrieren<br />

Table 1: Plasma nitriding vs. conventional gas nitriding<br />

Anlagentechnisch<br />

Medienverbrauch<br />

Kühlwasser<br />

Nachverbrennung<br />

Externe Ventilatoren<br />

Externe Heizleistung<br />

Plasmagenerator<br />

Plasmaleistung<br />

Zwangskühlung<br />

Verfahrenstechnisch<br />

Verbindungsschichtaufbau<br />

Porosität der Verbindungsschicht<br />

Diffusionstiefe<br />

Partielles Nitrieren<br />

nitrierung lässt sich jedoch eine weitere<br />

erhebliche Steigerung der Dauerfestigkeit<br />

von schwingungsbeanspruchten<br />

Bau teilen erreichen. Die Druckeigenspannungen<br />

<strong>und</strong> damit die Dauerfestigkeit<br />

können mit diesem Verfahren<br />

gezielt eingestellt werden. Zu den wesentlichen<br />

Parametern zählen dabei die<br />

Temperatur, die Legierungselemente im<br />

Gr<strong>und</strong> werkstoff <strong>und</strong> die Behandlungszeit<br />

(Bild 4).<br />

Spitzendrehzahlen <strong>und</strong> -drehmomente<br />

lassen sich durch die gezielte Behandlung<br />

von Kurbelwellen <strong>und</strong> Ventilfedern<br />

signifikant steigern. Für Ventilfedern<br />

kann dadurch nicht nur eine Erhöhung<br />

der Dauerfestigkeit um ca. 30 %<br />

erreicht werden, sondern die Nitrierung<br />

kann auch zu einer verkleinerten Bauteilhöhe<br />

<strong>und</strong> somit zu einem kompakteren<br />

<strong>und</strong> leichterem Motor führen.<br />

gering<br />

neutral<br />

nicht notwendig<br />

notwendig, hohe Energieabfuhr während des<br />

Behandelns<br />

gering<br />

notwendig<br />

ca. 1,5 A Gleichstrom pro Quadratmeter sind<br />

während der Behandlung notwendig<br />

neutral<br />

langsam<br />

gering<br />

neutral<br />

einfach zu realisieren<br />

Im Bereich der chemischen Industrie<br />

werden vor allem hochfeste <strong>und</strong> rost<strong>und</strong><br />

säurebeständige Stähle eingesetzt.<br />

Diese können beispielsweise für Ventilbaugruppen<br />

hinsichtlich der Verschleißfestigkeit<br />

signifikant verbessert werden.<br />

Hochfeste Stähle werden zu Führungsholmen<br />

<strong>und</strong> Extruderschnecken für die<br />

Kunststofftechnik verarbeitet, die durch<br />

Plasmanitrieren den erforderlichen Verschleißschutz<br />

erhalten. Die nitrierbaren<br />

Abmessungen reichen bis über 20 m<br />

Länge. Bauteilverzug kann durch hängende<br />

Chargierung <strong>und</strong> vorsichtige<br />

Prozessführung mit langsamen Aufheiz-<br />

<strong>und</strong> Abkühlzeiten verhindert werden.<br />

Plasmanitrieren bei niedrigen<br />

Temperaturen für die Lebensmittel<strong>und</strong><br />

Chemische Industrie<br />

Die Nitriertemperatur beim Plasmanitrieren<br />

kann bis auf 350 °C abgesenkt<br />

werden. Bei derart niedrigen Temperaturen<br />

sind relativ lange Behandlungszeiten<br />

von 24 bis 48 h notwendig, um<br />

messbare Nitriertiefen erzielen zu können.<br />

Nitriertiefen bis zu 30 µm können<br />

bei entsprechend langen Behandlungszeiten<br />

erzielt werden. Das Verfahren<br />

wird eingesetzt, um korrosionsbeständige<br />

Stähle aber auch Kaltarbeitstähle<br />

mit hohen Cr-Anteilen aufzuhärten<br />

<strong>und</strong> die Korrosionsbeständigkeit noch<br />

weiter zu verbessern. Anwendungen<br />

finden sich in der Lebensmittelindustrie,<br />

in der chemischen Industrie <strong>und</strong> der<br />

Kunststoffverarbeitung. Plasmanitrieren<br />

bei tiefen Temperaturen verhindert das<br />

„Fressen“ von Spindeln <strong>und</strong> vermindert<br />

den Verschleiß an Ventilklappen, ohne<br />

die Beständigkeit gegen aggressive Medien<br />

zu verringern. Bei niedrigen Temperaturen<br />

kann sowohl Stickstoff als<br />

auch Kohlenstoff in die Randzone eindiff<strong>und</strong>iert<br />

werden.<br />

Plasmanitrocarburieren für Automobilbau,<br />

Hydraulikindustrie <strong>und</strong><br />

Maschinenbau<br />

Plasmanitrocarburiert werden Baustähle,<br />

Vergütungsstähle <strong>und</strong> Einsatzstähle.<br />

Die Behandlungstemperatur liegt<br />

zwischen 520 °C <strong>und</strong> 580 °C. Durch<br />

den zusätzlichen Einbau von Kohlenstoff<br />

entstehen Fe(C,N)-Schichten, die<br />

sehr verschleißbeständig, aber auch<br />

chemisch stabil sind <strong>und</strong> einen höheren<br />

Korrosionsschutz bieten als der unbehandelte<br />

Werkstoff. Das Verfahren<br />

wird im Maschinenbau, in der Hydraulikindustrie<br />

<strong>und</strong> im Automobilbau eingesetzt.<br />

Die Anlagentechnologie lässt<br />

sich sehr gut in die Serienfertigung der<br />

Automobilhersteller integrieren, da das<br />

Verfahren sehr umweltfre<strong>und</strong>lich ist.<br />

Gegenüber dem Gasnitrocarburieren<br />

hat das Plasmanitrocarburieren in den<br />

letzten 40 Jahren entscheidende Marktanteile<br />

erobert, wobei beide Verfahren<br />

ihre Vor- <strong>und</strong> Nachteile haben (Tabelle<br />

1). So wachsen beim Plasmanitrocarburieren<br />

die Nitrierschichten sehr dicht<br />

<strong>und</strong> kompakt auf, während beim Gasnitrocarburieren<br />

die Schichten schneller<br />

wachsen <strong>und</strong> im Vergleich zu den<br />

im Plasma erzeugten Schichten einen<br />

höheren Porenanteil besitzen. Bei bestimmten<br />

Anwendungen können die<br />

Vorteile beider Technologien zusammengeführt<br />

werden. Eine Kombination<br />

beider Technologien – Gas- <strong>und</strong><br />

Plasmanitrocarburieren – findet sich in<br />

dem von Sulzer patentierten Prozess<br />

IONIT OX ® , das den Verschleißschutz<br />

mit dem Korrosionsschutz verbindet.<br />

IONIT OX ® – von der<br />

Problemlösung zum Serienstandard<br />

Vor zehn Jahren kam es bei verschiedenen<br />

Modellen namhafter europäischer<br />

Autoherstellern zu Rückrufaktionen.<br />

Nach ca. 60.000 km Fahrleistung mussten<br />

die Kugelzapfen, ein sicherheitsrelevantes<br />

Bauteil im Fahrwerk, aufgr<strong>und</strong><br />

von Korrosion <strong>und</strong> Verschleiß ausgetauscht<br />

werden. Derzeit werden allein<br />

von Sulzer in Deutschland über 30 Mio.<br />

Kugelzapfen pro Jahr behandelt. Die erzielten<br />

Ergebnisse sind erheblich ausgeweiteter<br />

Korrosionsschutz, niedrige<br />

Reibwerte, verbesserter Verschleißwiderstand,<br />

geringerer Gegenkörperverschleiß,<br />

keine Kontaktkorrosion mit<br />

Aluminium, keine Salzreste im Gewinde<br />

272 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Fa c h b e r i c h t e<br />

<strong>und</strong> nach Bedarf weiches Gewinde [4].<br />

Für den K<strong>und</strong>en zählt: Die Bauteile halten<br />

ein Autoleben lang. Bild 5 zeigt eine<br />

Übersicht von Teilen im Auto, die nach<br />

dem IONIT ® - <strong>und</strong> IONIT-OX ® -Prozess behandelt<br />

werden.<br />

Synchronringe<br />

Ventilfedern<br />

Radausgleichsachse<br />

Kugelzapfen<br />

Schaltachse<br />

Bremsscheiben<br />

Schaltglocken<br />

PVD-Lichtbogenverdampfer<br />

<strong>und</strong> Magnetron Sputtern<br />

Zur Beschichtung von Werkzeugen mittels<br />

PVD werden im Wesentlichen zwei<br />

industrielle Technologien eingesetzt. Das<br />

sind zum einen Lichtbogenverdampfen<br />

<strong>und</strong> Magnetron Sputtern [5]. Bei beiden<br />

Verfahren wird an die zu beschichtenden<br />

Substrate eine negative Spannung angelegt,<br />

die bis über –1.000 V betragen<br />

kann <strong>und</strong> dafür sorgt, dass die Substrate<br />

mit positiv geladenen Ionen beschossen<br />

werden. Um nitridische, karbidische,<br />

oxidische Schichten oder deren Mischungen<br />

abzuscheiden, werden entsprechende<br />

Reaktivgase (N 2 ,O 2 ,C 2 H 2 u. a.) eingelassen.<br />

Beim Arc-Verdampfen werden die positiven<br />

Ionen mittels eines Lichtbogens (Arc)<br />

erzeugt, der zwischen Kammer <strong>und</strong> dem<br />

auf negativem Potenzial liegenden Target<br />

(Metallspender) brennt. Der Lichtbogen<br />

schmilzt <strong>und</strong> verdampft das Targetmaterial<br />

(z. B. Chrom, Titan <strong>und</strong>/oder<br />

Aluminium). Dabei wird bis zu 90 % des<br />

verdampften Materials ionisiert <strong>und</strong> der<br />

Materialdampf breitet sich ähnlich wie<br />

beim thermischen Verdampfen bzw.<br />

Lichtbogenverdampfen radial vom Target<br />

aus. Durch die negative Spannung<br />

am Substrat wird der ionisierte Metalldampf<br />

zur Substratoberfläche hin beschleunigt,<br />

wo dieser dann kondensiert.<br />

Entsprechend der angelegten Spannung<br />

zwischen Target <strong>und</strong> Substrat werden<br />

die Substratoberflächen mit Ionen bombardiert,<br />

so dass dort mehr oder weniger<br />

starke Ionenwirkungen erreicht werden,<br />

die zur Einstellung der Eigenschaften der<br />

abgeschiedenen Schicht gezielt genutzt<br />

werden.<br />

Die zweite Möglichkeit, Metall in die<br />

Gasphase zu überführen ist das Kathodenzerstäuben<br />

oder Sputtern mittels<br />

dc, rf oder HIPAC (High Ionisation Plasma<br />

Assisted Coating), der Weiterentwicklung<br />

des reinen gepulsten Hochleistungs-Plussputterns<br />

HIPIMS. Bei dieser<br />

Technologie wird an das Target ein hinreichend<br />

hohes negatives Potential angelegt<br />

(einige 100 V). Durch Magnete<br />

hinter dem Targetmaterial (Magnetron)<br />

Bild 5: Übersicht von Teilen im Auto die nach dem IONIT ® - <strong>und</strong> IONIT-OX ® -Prozess behandelt<br />

werden<br />

Fig. 5: Selected automotive parts treated by IONIT ® and IONIT OX ®<br />

können die Zerstäubungsprozesse intensiviert<br />

werden. Als Sputtergas wird meist<br />

Argon verwendet.<br />

Die verschiedenen PVD-Technologien<br />

Lichtbogenverdampfen <strong>und</strong> Magnetron<br />

Sputtern zeichnen sich durch besonders<br />

charakteristische Verfahrensparameter<br />

aus. Die Schichteigenschaften, wie z. B.<br />

Morphologie, Schichtwachstum, die<br />

chemische Zusammensetzung <strong>und</strong> damit<br />

auch die Härte können gezielt beeinflusst<br />

werden.<br />

DLC-Beschichtung für<br />

Rennsport, die Elektronikindustrie<br />

<strong>und</strong> Antriebstechnik<br />

Metallhaltige W:C-H-Beschichtungen erhöhen<br />

die Dauerfestigkeit gegenüber<br />

nur einsatzgehärteten Zahnrädern um<br />

10 bis 15 %. Ausschlaggebend hierfür ist<br />

der geringe Reibwert der Schicht, der vor<br />

allem die Wirkung der lokalen Flächenpressungen<br />

herabsetzt, die für Pitting-<br />

Bildung <strong>und</strong> das Fressen verantwortlich<br />

ist. An Anlasserritzeln, Differenzialkomponenten<br />

<strong>und</strong> Sonnenrädern von Automatikgetrieben<br />

verhindern DLC-Schichten<br />

den Verschleiß, der bei hoher Last,<br />

kritischen Umfangsgeschwindigkeiten<br />

<strong>und</strong> ungünstigen Schmierungsverhältnissen<br />

(z. B. Mischreibung bei Kaltstart)<br />

entsteht.<br />

DLC-Schichten vom Typ CAVIDUR ® werden<br />

z. B. im Rennsport in der Motorentechnik<br />

zur Reibung- <strong>und</strong> Verschleißminderung<br />

an Nockenwellen, Zylinderkolben<br />

<strong>und</strong> Ventilen eingesetzt. Schichten vom<br />

Typ DYLYN ® finden aufgr<strong>und</strong> ihres Aufbaus<br />

hart <strong>und</strong> reibarm bei gleichzeitig<br />

geringer Adhäsionsneigung in der Kunstoffindustrie,<br />

Elektronikindustrie <strong>und</strong> im<br />

allgemeinen Maschinenbau Anwendungen.<br />

Kombi-Behandlung für hochbelastete<br />

Werkzeuge <strong>und</strong> Komponenten<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Kombibehandlung<br />

sind das Plasmanitrieren sowie eine anschließende<br />

Hartstoff oder DLC-Beschichtung.<br />

Dabei bleiben die Kerneigenschaften,<br />

wie Härte <strong>und</strong> Zähigkeit<br />

des Gr<strong>und</strong>werkstoffes, erhalten. In die<br />

Randzone des Werkstoffs wird Stickstoff<br />

bis zu 0,3 mm eindiff<strong>und</strong>iert, wodurch<br />

die Härte, Korrosion <strong>und</strong> die dynamischen<br />

Eigenschaften des Werkstoffs<br />

positiv beeinflusst werden. Die anschließende<br />

Beschichtung wirkt direkt an der<br />

Oberfläche hinsichtlich Verschleißwiderstand,<br />

Adhäsionsneigung, chemischen<br />

Eigenschaften, Temperaturbeständigkeit,<br />

Reib- <strong>und</strong> Gleiteigenschaften. Bei<br />

langen Nitrierzeiten wird dieser Prozess<br />

in zwei verschieden Anlagen durchge-<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

273


Fa c h b e r i c h t e<br />

Härte in HV0.5<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Single Cycle Prozess<br />

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 1,2<br />

Tiefe in mm<br />

Bild 6: Bauteile für<br />

die Massivumformung<br />

werden in einem<br />

Zyklus plasmanitriert<br />

<strong>und</strong> PVD beschichtet<br />

Fig. 6: Components<br />

for heavy forming<br />

are plasma-nitrided<br />

and PVD-coated in<br />

a single cycle<br />

Ebene 1<br />

Ebene 15<br />

Ebene 30<br />

Bild 7: Nitrierhärteverläufe in verschiedenen Ofenpositionen; Werkstoff 16MnCr5, 2 h plasmanitriert<br />

Fig. 7: Plots of nitriding hardness in various furnace positions; material 16 MnCr5, plasma-nitrided<br />

for 2 h<br />

Bild 8: DLC beschichtete Zahnräder aus Maraging-Stahl<br />

für die Luftfahrttechnik<br />

Fig. 8: DLC-coated maraging steel gear components<br />

for the aviation industry<br />

führt. Beim Two-Cycle-Prozess können<br />

die Behandlungszyklen beim Nitrieren<br />

durchaus zwei Tage dauern.<br />

Komplexe Kombiverfahren sind bereits<br />

mit Erfolg im Einsatz. So werden die in<br />

Bild 6 gezeigten hochbelasteten Getriebeelemente<br />

aus einem Maraging-Stahl<br />

während des Nitrierens ausgelagert <strong>und</strong><br />

anschließend mit einer reibarmen DLC-<br />

Schicht versehen.<br />

Erfordert die Anwendung kurze Nitrierzeiten,<br />

so lässt sich der Kombiprozess<br />

als Single-Cycle-Prozess allein in einer<br />

PVD-Anlage wirtschaftlicher realisieren.<br />

Dadurch werden zum einen die Durchlaufzeit,<br />

aber auch die Anzahl der Fertigungsschritte<br />

drastisch reduziert. Für die<br />

Kombibehandlung wurde in die PVD-<br />

Technologie die Plasmanitrier-Technologie<br />

integriert. Angewandt wird dieser<br />

Prozess für Warmarbeitstähle, z. B.<br />

Schmiedegesenke (Bild 7) <strong>und</strong> Umformwerkzeuge,<br />

aber auch für Komponenten<br />

der Automobilindustrie, z. B. aus Einsatzstahl<br />

(Bild 8).<br />

Plasma-Technologie: Trends<br />

<strong>und</strong> Zukunftsperspektiven<br />

Bauteile <strong>und</strong> Werkzeuge werden immer<br />

komplexer <strong>und</strong> mit Standard-Nitrierprogrammen<br />

wird man den Anforderungen<br />

nicht mehr gerecht. In den vergangen<br />

20 Jahren hat sich die Plasmanitrocarburier-Technologie<br />

in der Automobilindustrie<br />

etabliert. Großraum-Nitrieranlagen<br />

wurden in die Fertigungslinien der<br />

Automobilindustrie integriert. Mit zunehmender<br />

CrVI-Problematik wurde für<br />

die Automobilindustrie im Jahre 2000<br />

ein elegantes Verfahren für Verschleiß<br />

<strong>und</strong> Korrosionsschutz – das IONIT-OX ® -<br />

Verfahren – eingeführt. Dieses ist heute<br />

im Automobilbau nicht mehr wegzudenken.<br />

Heute sucht man beim Nitrocarburieren<br />

nach Verfahren für schnelles<br />

Schichtwachstum <strong>und</strong> homogenen monophasigen,<br />

porenfreien Schichten, die<br />

besonders für die Mikrozerspanung geeignet<br />

wären.<br />

Großes Potential liegt noch in der chemischen<br />

Industrie, der Kunststoffindustrie<br />

<strong>und</strong> der Lebensmittelindustrie. Hier<br />

können die Niedertemperatur-Nitrierals<br />

auch Nitrocarburier-Technologielösungen<br />

hinsichtlich Verschleißschutz<br />

<strong>und</strong> Verbesserung des Korrosionsschutzes<br />

an rost- <strong>und</strong> säurebeständigen<br />

Stählen bieten. In Kombination mit<br />

der PVD-Technologie ergibt sich hier<br />

ein weites Feld, Werkzeuge <strong>und</strong> Komponenten<br />

anwendungsorientiert zu optimieren.<br />

Der Innovationstreiber der PVD-Beschichtungstechnologie<br />

ist die Zerspanung.<br />

Wie beschrieben, kommen in diesem<br />

Bereich aufgr<strong>und</strong> der Vielfalt, der<br />

zu bearbeitenden Werkstoffen, die unterschiedlichsten<br />

Schichten zum Einsatz.<br />

Demgegenüber ist die Automobilindustrie<br />

der Inovationstreiber bei DLC-Schichten.<br />

Zahlreiche beschichtete Komponenten<br />

in Motoren sind bereits in Millionen<br />

Autos im täglichen Einsatz. Im Zuge der<br />

Effizienzsteigerung, der erhöhten spezifischen<br />

Leistung bei kleiner werdenden<br />

Motoren <strong>und</strong> der Forderung der Emis-<br />

274 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Fa c h b e r i c h t e<br />

sionsreduzierung wird Reibungsminderung<br />

im Motorenbau eines der zentralen<br />

Themen der zukünftigen Motorenentwicklung<br />

sein, wobei DLC-Schichten konstruktiver<br />

Bestandteil dieser Entwicklung<br />

sein werden.<br />

In der Kunststoff- <strong>und</strong> Umformindustrie<br />

sind demgegenüber die am häufigsten<br />

eingesetzten Schichten die CrN-Basis-Schichten,<br />

welche aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

Duktilität <strong>und</strong> ihrer chemischen Reaktionsträgheit<br />

in verschiedenen Architekturen<br />

zum Einsatz kommen. Das<br />

PVD‐Beschichten in Großraum-Anlagen,<br />

wie man dies vom Plasmanitrieren<br />

her kennt, ist längst Stand der Technik.<br />

In Langteilanlagen können z. B. Schnecken<br />

<strong>und</strong> Breitschlitzdüsen bis zu einer<br />

Länge von 4,5 m <strong>und</strong> einem Durchmesser<br />

von 0,6 m beschichtet werden. In<br />

Großraumanlagen sind Teile bis zu 1,8 m<br />

<strong>und</strong> einem Durchmesser von 1,5 m beschichtbar.<br />

Fazit<br />

In Zukunft werden Herausforderungen<br />

an Funktionsflächen neue Beschichtungstechnologien<br />

in gleicher Weise vorantreiben,<br />

wie die Entwicklung neuer<br />

Schichtzusammensetzungen <strong>und</strong> -architekturen.<br />

Die Arc-PVD-, Sputter- <strong>und</strong> Hybridtechnologie<br />

(Arc, HIPAC) wird sich<br />

hinsichtlich dem gezielten Einsatz neuer<br />

Verdampfer, Targetmaterialien, Sputterquellen<br />

<strong>und</strong> Pulstechnologien noch weiter<br />

entwickeln. Speziell an den Erosionsschutz,<br />

z. B. Turbinenschaufeln, sind dickere<br />

PVD-Schichten gefordert, die weit<br />

über 5 bis 10 µm hinausgehen sollen.<br />

Als Schlüssel- <strong>und</strong> Querschnittstechnologie<br />

wird die Plasmawärmebehandlung<br />

<strong>und</strong> ‐beschichtungstechnik auch in Zukunft<br />

mit überzeugenden Innovationen<br />

aufwarten.<br />

Literatur<br />

[1] Ionit Ox ® Patent EP0753599<br />

[2] Erkens, G.; Vetter, J.; Müller, J.; auf<br />

dem Brinke, T.; Fromme, M.; Mohnfeld,<br />

A.:Plasmagestützte Oberflächenbeschichtung,<br />

Verlag moderne Industrie,<br />

2010<br />

[3] Huchel, U.; Bramers, S.; Crummenauer,<br />

J.; Dressler, S.; Kinkel, S.: Single cycle,<br />

combination layers with plasma assistance.<br />

Surface and Coatings Technology,<br />

Volumes 76–77, Part 1, November 1995,<br />

pp. 211–217<br />

[4] Crummenauer, J.; Hans, R.: Plasmagestützter<br />

Verschleiß- <strong>und</strong> Korrosionsschutz<br />

an Kugelzapfen. Jahrbuch Oberflächentechnik,<br />

2006, S. 143–148<br />

[5] Vetter, J.: PVD-Verfahren zur Abscheidung<br />

von verschleiß- <strong>und</strong> reibungsmindernden<br />

sowie dekorativen Schichten.<br />

Praxishandbuch Thermprozesstechnik,<br />

Band 2, 2. Auflage, Vulkan-Verlag, Essen,<br />

2011, S. 666–699<br />

Dr. Jürgen Crummenauer<br />

Sulzer Metaplas GmbH<br />

Tel.: 02204 299-244<br />

juergen.crummenauer@sulzer.com<br />

Dr. Jörg Vetter<br />

Sulzer Metaplas GmbH<br />

Tel.: 02204 299-261<br />

joerg.vetter@sulzer.com<br />

Dr. Georg Erkens<br />

Sulzer Metaplas GmbH<br />

Tel.: 02204 299-354<br />

georg.erkens@sulzer.com<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Firma<br />

Seite<br />

AICHELIN Ges.m.b.H, Mödling, Österreich..................................................................... 4. Umschlagseite<br />

ALD Vacuum Technologies GmbH, Hanau.......................................................................................... 213<br />

Maschinenfabrik ALFING KESSLER GmbH, Aalen.......................................................... 2. Umschlagseite<br />

Hüttinger Elektronik GmbH + Co. KG, Freiburg im Breisgau................................................................ 247<br />

Linn High Therm GmbH, Eschenfelden.............................................................................................. 219<br />

Optris GmbH, Berlin......................................................................................................................... 215<br />

Raytek GmbH, Berlin........................................................................................................................ 251<br />

SMS ELOTHERM GmbH, Remscheid.................................................................................. Titelseite, 217<br />

Marktübersicht.......................................................................................................................305–320<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

275


Fa c h b e r i c h t e<br />

<strong>Induktives</strong> Randschichthärten<br />

mit hoher Präzision <strong>und</strong><br />

Wiederholgenauigkeit<br />

Induction surface hardening with highest accuracy and repeatability<br />

Lars Franze, Harry Krötz, Christian Krause<br />

Um beim induktiven Randschichthärten Ergebnisse von höchster Qualität zu erzielen,<br />

ist es nicht ausreichend die werkstofftechnischen Anforderungen an den<br />

Prozess bis ins kleinste Detail verinnerlicht zu haben. Es muss darüber hinaus<br />

eine Induktionshärteanlage zur Verfügung stehen, die in der Lage ist, diese Anforderungen,<br />

welche sich aus der idealisierten Theorie ergeben, in die Realität<br />

umzusetzen. Die eldec Schwenk Induction GmbH ist bekannt dafür, solche Induktionshärteanlagen<br />

zu bauen, bei denen sowohl die Maschine mit Hilfe eines<br />

Baukastensystems, als auch die Energiequellen, exakt auf die Anforderungen des<br />

jeweiligen Härteprozesses abstimmbar sind.<br />

To achieve results in highest quality with induction surface hardening, it is not<br />

sufficient to internalize every single detail of material engineering. Furthermore,<br />

an induction hardening system has to be present, that is able to convert these<br />

demands coming from the idealized theory, into reality. The eldec Schwenk Induction<br />

Company is known to build such systems, where both, the machine,<br />

using a modular construction system, and the inverter are adjustable to any kind<br />

of hardening process.<br />

Einleitung<br />

Das Randschichthärten mit induktiver<br />

Erwärmung ist ein häufig angewandtes<br />

Wärmebehandlungsverfahren für verschiedenste<br />

hoch beanspruchte Bauteile,<br />

das seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt<br />

wird. Das notwendige Equipment,<br />

dazu zählen im Wesentlichen die Energiequellen,<br />

die Maschinen <strong>und</strong> die bauteilspezifischen<br />

Induktoren, wurden im<br />

Laufe der Zeit kontinuierlich verbessert.<br />

Zu den ersten Anwendungen zu Anfang<br />

des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts zählten die Wärmebehandlung<br />

von Kurbelwellen <strong>und</strong><br />

Eisenbahnschienen [1]. Nur wenige Jahre<br />

später wurde das Verfahren auf verzahnte<br />

Bauteile <strong>und</strong> andere Getriebebauteile<br />

angewendet. Die zur damaligen<br />

Zeit vorhandenen Energiequellen<br />

waren bezogen auf Leistung <strong>und</strong> insbesondere<br />

der reproduzierbaren Leistungsabgabe<br />

an das zu erwärmende Werkstück<br />

eingeschränkt. Heute stehen dem<br />

Anwender Generatoren bzw. Umrichter<br />

zur Verfügung, die bis zu mehrere Megawatt<br />

an Leistung in sehr kurzer Zeit<br />

mit hoher Reproduzierbarkeit zur Verfügung<br />

stellen können. Das Nutzen hoher<br />

Leistungsdichten bei der induktiven Erwärmung<br />

kann zu einer Verkürzung der<br />

Heizzeit bei gleicher Zieleinhärtungstiefe<br />

führen. Des Weiteren ist diese Methode<br />

interessant, um auftretende Maß- <strong>und</strong><br />

Formänderungen, die unter anderem als<br />

eine Folge der Erwärmung des Bauteiles<br />

entstehen, zu minimieren. Das Nutzen<br />

höherer Leistungen stellt neben der<br />

Anforderung an die Energiequelle auch<br />

erhöhte Ansprüche an den Induktor <strong>und</strong><br />

an die Maschine. Die Induktoren sind<br />

sowohl durch die zyklisch auftretenden<br />

elektromagnetischen Kräfte (zwischen<br />

Induktor <strong>und</strong> Werkstück) belastet als<br />

auch durch auftretende Wärmeentwicklung<br />

aufgr<strong>und</strong> des Stromflusses selbst<br />

<strong>und</strong> der Strahlungswärme des Bauteiles.<br />

Das Belastungsregime <strong>und</strong> die Gewichtung<br />

der zuvor genannten Belastungsarten<br />

ist stark abhängig von der jeweiligen<br />

Anwendung, sowie der Anordnung<br />

vom Werkstück zum Induktor. Die Firma<br />

eldec hat in den letzten Jahren, insbesondere<br />

im Anwendungsbereich höherer<br />

Leistungsdichten beim Induktivhärten,<br />

das Induktordesign kontinuierlich, entsprechend<br />

dem Stand der Technik, weiterentwickelt.<br />

Die Induktoren verfügen<br />

über eine hohe geometrische Präzision<br />

<strong>und</strong> sind der Anwendung entsprechend<br />

auf Steifigkeit <strong>und</strong> Kühlung ausgelegt.<br />

Im Zusammenspiel mit einer adäquaten<br />

Energiequelle mit reproduzierbarer<br />

Leistungsabgabe <strong>und</strong> einer Maschine<br />

mit dazu passender Steifigkeit <strong>und</strong> Geschwindigkeit<br />

lassen sich Anwendungen<br />

sicher realisieren, die höchste Ansprüche<br />

an Reproduzierbarkeit, Qualität <strong>und</strong> Geschwindigkeit<br />

haben.<br />

Prozess<br />

Die Anforderungen an den induktiven<br />

Erwärmprozess steigen in Bezug auf Reproduzierbarkeit<br />

der Ergebnisse, Qualität,<br />

Taktzeit <strong>und</strong> Flexibilität. Das Anwendungsspektrum<br />

des induktiven Randschichthärtens<br />

nimmt stetig zu. Viele<br />

Bauteile, die früher einsatzgehärtet wurden<br />

werden heute ganz oder teilweise<br />

induktiv gehärtet. Die Motivation dafür<br />

sind neben der Integrierbarkeit in die Linie<br />

Kosteneinsparungen, welche nicht<br />

278 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Fa c h b e r i c h t e<br />

ausschließlich bezogen auf den Wärmebehandlungsprozess,<br />

sondern vielmehr<br />

betreffend der Betrachtung der gesamten<br />

Prozesskette des jeweiligen Bauteils<br />

auftreten. Die Kostenbetrachtung ist dabei<br />

für jede Prozesskette <strong>und</strong> jedes Bauteil<br />

spezifisch. Ein hoher „Benefit“ ist<br />

dann zu erwarten, wenn auf Prozessschritte<br />

durch das Umstellen auf das Induktionshärten<br />

verzichtet werden kann<br />

oder diese signifikant verkürzt werden.<br />

Dazu gehören der in der Regel der Wärmebehandlung<br />

nachgelagerte Prozesse<br />

wie beispielsweise das Richten von<br />

Bauteilen, das Schleifen oder Läppen. Zu<br />

den Anforderungen, die das Werkstück<br />

betreffen, gehören die Qualität der Mikrostruktur<br />

nach dem Härteprozess, der<br />

Verzug, die Oberflächenqualität <strong>und</strong> der<br />

Härteverlauf selbst.<br />

Auf mikrostruktureller Ebene ist in der<br />

Regel ein homogenes martensitisches<br />

Gefüge nach dem <strong>Härten</strong> angestrebt.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine homogene<br />

austenitische Struktur Voraussetzung.<br />

Diese wird durch die Erwärmungsdynamik<br />

bestimmt, welche bei<br />

einer induktiven Erhitzung abhängig ist<br />

von der kontinuierlichen Leistungsbereitstellung<br />

der Energiequelle (auch beim<br />

Überschreiten der Curie-Temperatur!)<br />

<strong>und</strong> den Wärmequellen, die im Bauteil<br />

induziert werden. Daneben spielt natürlich<br />

auch die Ausgangsstruktur eine große<br />

Rolle, bei der der Kohlenstoff bzw.<br />

die Karbide schon möglichst fein verteilt<br />

vorliegen sollten. Um eine martensitische<br />

Gefügeumwandlung zu erzeugen, ist es<br />

weiterhin notwendig nach der Austenitisierung<br />

eine bestimmte Mindestabkühlgeschwindigkeit<br />

zu erreichen.<br />

Beim induktiven Randschichthärten treten,<br />

wie bei jedem Härteverfahren das<br />

auf Martensitbildung beruht, Maß- <strong>und</strong><br />

Formänderungen auf. Ziel ist es immer,<br />

die auftretenden Verzüge so gering wie<br />

möglich zu halten. Generell kann man<br />

sagen, dass die Maß- <strong>und</strong> Formänderungen<br />

nach dem <strong>Härten</strong> geringer ausfallen,<br />

wenn weniger Wärme ins Bauteil eingetragen<br />

wird <strong>und</strong> wenn die Einhärtungstiefe<br />

gering ist. Dies erzielt man mit einem<br />

möglichst effizienten kurzen Erwärmungsprozess,<br />

dem auch ein entsprechend<br />

dynamischer Abkühlprozess nachgeschaltet<br />

ist. Natürlich ist trotz dieser<br />

Maßnahmen darauf zu achten, dass eine<br />

homogene <strong>und</strong> ausreichend umgewandelte<br />

Mikrostruktur gebildet wird.<br />

Bild 1: Beispielhafter<br />

Einschwingvorgang<br />

des Induktorstroms<br />

eines MF-<br />

Generators. Bei einem<br />

HF-Generator<br />

liegen die Einschwingzeiten<br />

bei<br />

nur 30 bis 40 ms<br />

Fig. 1: Transient oscillation<br />

of the coil<br />

current, exemplary<br />

for a MF generator.<br />

The transient oscillation<br />

of an HF generator<br />

with 30 to<br />

40 ms is even faster<br />

Die Z<strong>und</strong>erbildung beim Erwärmen an<br />

Atmosphäre spielt bei vielen Prozessen<br />

eine wichtige Rolle. Vor allem die<br />

der Wärmebehandlung nachgelagerten<br />

Prozesse profitieren von einer möglichst<br />

dünnen Z<strong>und</strong>erschicht. Kurze Erwärmungszeiten<br />

können die Z<strong>und</strong>erbildung<br />

minimieren <strong>und</strong> somit ggf. eine Alternative<br />

zum aufwendigen <strong>und</strong> teuren<br />

Erwärmen unter Schutzgas sein.<br />

Die Anforderungen an den Härteverlauf<br />

nach dem Induktionshärten sind von<br />

Bauteil zu Bauteil verschieden. Je nach<br />

Geometrie <strong>und</strong> geforderter Einhärtungstiefe<br />

sind unterschiedliche Leistungen,<br />

Frequenzen <strong>und</strong> Heizzeiten zielführend.<br />

Der Härteverlauf wird in der Regel durch<br />

eine Prozessentwicklung auf der jeweiligen<br />

Maschine mit entsprechender Energiequelle<br />

<strong>und</strong> Induktor eingestellt. Für<br />

den zuverlässigen Produktionsablauf ist<br />

es von enormer Wichtigkeit, reproduzierbare<br />

Härteergebnisse zu erzielen.<br />

Dazu gehören eine präzise Stromabgabe<br />

der Energiequelle, ein genauer <strong>und</strong> der<br />

Applikation hervorragen angepasster Induktor<br />

mit gut reproduzierbarer Geometrie<br />

<strong>und</strong> eine Maschine mit entsprechend<br />

guter Dynamik sowie Positioniergenauigkeit.<br />

Energiequelle<br />

Wie oben beschrieben, verlangt das induktive<br />

Randschichthärten eine Umrichtertechnologie,<br />

welche in der Lage ist,<br />

die benötigte Energie reproduzierbar an<br />

den Prozess abzugeben. Gr<strong>und</strong> hierfür<br />

sind die bereits angesprochenen, kurzen<br />

Heizzeiten <strong>und</strong> häufig engen Toleranzen<br />

des Zielhärteverlaufs. Um die<br />

notwendige hohe Energiedichte in das<br />

Bauteil zu induzieren, ist ein Induktorstrom<br />

von mehreren Tausend Ampere<br />

notwendig. Zudem darf die Heizzeit,<br />

abhängig von der Anwendung, nur wenige<br />

100 ms bis einige Sek<strong>und</strong>en betragen.<br />

Zeitliche Unterschiede im Einschwingverhalten<br />

des Umrichters oder Schwankungen<br />

in der in dieser kurzen Zeit übertragenen<br />

Energie würden zu Abweichungen<br />

im Härteverlauf <strong>und</strong> somit zu nicht<br />

reproduzierbaren Härteergebnissen führen.<br />

Eldec-Generatoren zeichnen sich dadurch<br />

aus, diese Anforderungen in bester<br />

Manier zu beherrschen. Die zum Einsatz<br />

kommenden Umrichter sind nicht<br />

nur in der Lage extrem hohe Induktorströme<br />

zu generieren, sondern diese<br />

auch reproduzierbar <strong>und</strong> mit einem hohen<br />

Maß an Genauigkeit in ihrer Amplitude<br />

einzustellen (Bild 1).<br />

Nach einem Heizvorgang wird dem Maschinenbediener<br />

als Rückmeldung für die<br />

abgegebene Generatorenergie ein Zahlenwert<br />

übermittelt, welcher durch ein<br />

aufintegrieren des geflossenen Stroms<br />

gebildet wird. Dieser Zahlenwert repräsentiert<br />

von seiner Einheit her eine Ladungsmenge,<br />

wird aber aus historischen<br />

Gründen als Energiewert bezeichnet.<br />

Durch diesen Energiewert hat der Maschinenbediener<br />

stets eine nachvollziehbare<br />

<strong>und</strong> belegbare Kontrolle für den erfolgreichen<br />

Härtevorgang des jeweiligen<br />

Bauteils (Bild 2).<br />

Ein weiteres Aushängeschild für eldec-Generatoren<br />

<strong>und</strong> ein Alleinstellungsmerkmal<br />

ist das Beherrschen von<br />

zweifrequenten Induktorströmen bis in<br />

den Megawattbereich. Gr<strong>und</strong> hierfür ist<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

279


Fa c h b e r i c h t e<br />

Induktionshärteanlagen MIND<br />

Der oben beschriebene Prozess stellt<br />

hohe Anforderungen an die Präzision<br />

<strong>und</strong> zusätzlich an die Dynamik einer Induktionshärteanlage.<br />

Die bislang am<br />

Markt vertretenen Maschinen für induktive<br />

Härteaufgaben werden vor allem<br />

hinsichtlich Ihrer Dynamik diesen Anforderungen<br />

nicht gerecht.<br />

Bild 2: Energiewert, aufgezeichnet über 3.000 Härtevorgänge<br />

Fig. 2: Energy value, recorded over 3,000 hardening operations<br />

eine von eldec patentierte Umrichtertopologie,<br />

welche auf unerreichte Weise<br />

die beiden Frequenzanteile MF <strong>und</strong> HF simultan<br />

auf einen gemeinsamen Induktor<br />

schalten kann (Bild 3). Beide Frequenzanteile<br />

sind in ihrer Leistung voneinander<br />

unabhängig einstellbar, womit eine optimale<br />

Anpassung an die vorgegebenen<br />

Anforderungen möglich ist, welche sich<br />

aus der Bauteilgeometrie <strong>und</strong> dem gewünschtem<br />

Härteverlauf ergeben. Dieser<br />

Generator-Typ wird SDF-Generator<br />

genannt (Simultaneous Dual Frequency)<br />

<strong>und</strong> beinhaltet zwei eigenständig arbei-<br />

Bild 3: Induktorstrom<br />

eines SDF-<br />

Generators mit zugeschalteter<br />

HF-Frequenz<br />

Fig. 3: Coil current<br />

of a SDF generator<br />

with modulated HF<br />

frequency<br />

tende Umrichter, je einen für MF- <strong>und</strong><br />

HF-Ströme.<br />

Obwohl die MF-<strong>und</strong> HF-Umrichter Leistungen<br />

bis in den Megawattbereich abgeben<br />

können, sind die Generatoren auf<br />

Gr<strong>und</strong> ihrer kompakten Bauweise <strong>und</strong><br />

der Verwendung eines Ausgangstransformators<br />

<strong>und</strong> gekühlten Energiekabels,<br />

dem Schlauchpaket, leicht in eine<br />

Maschine integrierbar. Alle Generatoren<br />

können mit einer Profibus-Schnittstelle<br />

ausgerüstet werden, die es erlaubt, den<br />

Generator durch eine übergeordnete<br />

Steuerung anzusprechen.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> hat eldec den<br />

Induktionshärteanlagen-Baukasten<br />

MIND (Modulare Induktionshärteanlagen)<br />

entwickelt. Die Anforderungen an<br />

dieses Konzept ergeben sich aus den<br />

oben beschriebenen Prozessbedingungen.<br />

Eine besondere Rolle spielen dabei<br />

die kurzen Erwärmzeiten. Um auch innerhalb<br />

dieser Zeiten ein gleichmäßiges<br />

Härtebild über den Bauteilumfang zu erzielen,<br />

sind Rotationsgeschwindigkeiten<br />

des Werkstücks von bis zu 1600 min –1<br />

erforderlich.<br />

Maßgeblich für ein gutes Härtebild <strong>und</strong><br />

einen erfolgreichen Prozessverlauf ist das<br />

anschließende Abschrecken des Bauteils.<br />

So sind aufgr<strong>und</strong> des hohen Beschleunigungsvermögens<br />

<strong>und</strong> einer hohen Endgeschwindigkeit<br />

der Achsen (Bsp. Z-Achse<br />

a=15 ms –2 / v=30 m min –1 ) Verfahrzeiten<br />

für die Bewegung in die Abschreckposition<br />

von 0,2 s möglich. Randbedingungen<br />

für die Erreichung dieser Kennwerte<br />

sind vor allem ein konsequenter<br />

Leichtbau, sowie eine hohe Steifigkeit<br />

des Achssystems. Eine der elementaren<br />

Forderungen ist, dass die unter den dynamischen<br />

sowie statischen Belastungen<br />

auftretenden Verformungen am Maschinenständer<br />

sowie am Z-Schlitten den<br />

Wert von 0,02 mm nicht unterschreiten.<br />

Unter Annahme des größten Lastkollektiv<br />

konnte dies durch FEM - Berechnungen<br />

nachgewiesen werden (Bild 4).<br />

Ein wesentliches Ziel des Konzepts war<br />

es, einen funktionellen Modulbaukasten<br />

zu schaffen, welcher nahezu alle herkömmlichen<br />

Induktionshärteaufgaben<br />

abbilden kann <strong>und</strong> darüber hinaus auch<br />

komplexen Aufgaben gewachsen ist. Dadurch<br />

wird dem K<strong>und</strong>en eine große Individualität<br />

seiner Anlage ermöglicht. So<br />

bestehen die k<strong>und</strong>enspezifischen Gr<strong>und</strong>module<br />

wie z. B. das Tischmodul, das<br />

Basismodul oder das Anlassmodul aus<br />

standardisierten Baugruppen. Die Möglichkeiten<br />

für ein individuelles Anlagenkonzept<br />

multiplizieren sich durch Baureihenbildung<br />

einiger Funktionsbaugruppen.<br />

Zu nennen sind hier das Basismodul<br />

750 <strong>und</strong> 1500, mit denen sich un-<br />

280 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Fa c h b e r i c h t e<br />

terschiedliche Werkstückeinspannlängen<br />

<strong>und</strong> Induktorverfahrwege realisieren lassen.<br />

Weitere Varianten ergeben sich aus<br />

der Möglichkeit unterschiedliche Tischmodule<br />

(600 mm, 900 mm, 1200 mm<br />

Durchmesser) für unterschiedliche Werkstück-<br />

oder Schalttellerdurchmesser einzusetzen.<br />

Insbesondere bei den Hauptantrieben<br />

bietet der Baukasten eine große Palette.<br />

Dabei reicht die Auswahl vom einfachen<br />

Hauptspindelantrieb mit frequenzgeregeltem<br />

Drehstrommotor für den Einspindelbetrieb<br />

bis zum dynamischen Servomotorantrieb.<br />

Für reine Schalttelleranlagen<br />

stehen R<strong>und</strong>schalttischantriebe in<br />

verschiedenen Teilungen bereit. Besonders<br />

universelle Anlagenkonzepte lassen<br />

sich mit dem C-Achsantrieb (NC) realisieren.<br />

Die Basis dieses Antriebs ist ein<br />

Torque-Motor mit dem typisch hohen<br />

Drehmoment <strong>und</strong> mit außergewöhnlich<br />

hoher Nenndrehzahl. Dieser Antrieb ermöglicht<br />

auf ein <strong>und</strong> derselben Anlage<br />

wahlweise den Betrieb eines Schalttellers<br />

(bis ∅ 600 mm, siehe Bild 5) oder den<br />

Einspindelbetrieb (bis 1600 min –1 , siehe<br />

Bild 6). Dabei darf das Umrüsten maximal<br />

10 min in Anspruch nehmen <strong>und</strong><br />

Bild 4: Vernetzte Falschfarbendarstellung der Verformung des Z-Schlittens<br />

Fig. 4: Meshed false color rendering of the deformation of the Z slide<br />

es beschränkt sich auf die Montage des<br />

Schalttellers sowie des Handbelademoduls.<br />

Sowohl komplexe Einzweckanlagen für<br />

einen Werkstücktyp mit mehreren Härtestationen<br />

als auch universelle Mehrzweckanlagen<br />

für verschiedene Werkstücktypen<br />

– in allen Anlagen lassen<br />

sich wahlweise eine NC-Steuerung (Siemens)<br />

oder eine SPS-Steuerung (Mitsubishi)<br />

einsetzen. Dabei wird bereits beim<br />

Einsatz der SPS-Steuerung <strong>und</strong> dem integrierten<br />

motion-controller nahezu vol-<br />

Bild 5: MIND 750 mit Handbelade modul<br />

Fig. 5: MIND 750 with manual load module<br />

Bild 6: MIND 750 für Einspindelbetrieb<br />

Fig. 6: MIND 750 with single spindle operation<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

281


Fa c h b e r i c h t e<br />

Insbesondere ist der kompakte Aufbau<br />

der Anlagen bemerkenswert. So lassen<br />

sich bereits bei Maschinenabmessungen<br />

von nur 2800 mm x 1200 mm (L x B) ein<br />

8-fach-Schaltteller (∅ 900 mm) inklusive<br />

Prüfstation, Härtestation, Nachkühlstation,<br />

Anlassstation <strong>und</strong> Trocknungsstation<br />

integrieren. Zusammen mit den<br />

kompakten eldec-Generatoren ergeben<br />

sich für den K<strong>und</strong>en Anlagenlayouts mit<br />

sehr geringem Platzbedarf. Bei Generatorleistungen<br />

bis 150 kW wird der Generator<br />

standardmäßig in der Maschine<br />

montiert.<br />

Literatur<br />

[1] Mühlbauer A.: History of induction<br />

heating and melting, Ed. Vulkan-Verlag<br />

GmbH, Essen (Germany), 2008, p. 202,<br />

ISBN 978-3-8027-2946-1<br />

Dipl.-Ing. Lars Franze<br />

Eldec Schwenk Induction GmbH<br />

Dornstetten<br />

Tel.: 07443 9649-65<br />

lars.franze@eldec.de<br />

Bild 7: MIND 750-L Schalttelleranlage mit NC-Steuerung<br />

Fig. 7: MIND 750-L Indexing table with NC control<br />

le NC-Funktionalität erreicht. So besteht<br />

neben den übersichtlichen Eingabemasken<br />

mit intuitiver Menüführung für<br />

allgemein übliche Härteprozesse auch<br />

die Möglichkeit, Programme für komplexere<br />

Härteoperationen selbst zu erstellen.<br />

Beim Design der Baukasten-Module wurde<br />

weiterhin großer Wert auf Ergonomie<br />

hinsichtlich Bedienung <strong>und</strong> Wartung gelegt.<br />

Optisch äußert sich dies unter anderem<br />

in der halbr<strong>und</strong>en Bauform der Prozesszelle,<br />

welche in Verbindung mit dem<br />

Türkonzept eine äußerst komfortable Einrichtung<br />

des Prozesses zulässt (Bild 7).<br />

Dr. Harry Krötz<br />

Eldec Schwenk Induction GmbH<br />

Dornstetten<br />

Tel.: 07443 9649-26<br />

harry.kroetz@eldec.de<br />

Dr.-Ing. Christian Krause<br />

Eldec Schwenk Induction GmbH<br />

Dornstetten<br />

Tel.: 07443 9649-73<br />

christian.krause@eldec.de<br />

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0201/82002-12<br />

0201/82002-91<br />

0201/82002-15<br />

0201/82002-24<br />

0931/41704-13<br />

s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

s.subasic@vulkan-verlag.de<br />

b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

mgrimm@datam-services.de<br />

282 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Fo r s c h u n g a k t u e l l<br />

Numerische Untersuchungen induktiver<br />

Erwärmungsprozesse für das<br />

Presshärten<br />

Holger Schülbe, Marcel Jestremski, Bernard Nacke<br />

Hochfeste Stähle etablieren sich mehr<br />

<strong>und</strong> mehr in industriellen Anwendungen.<br />

Insbesondere pressgehärtete Bauteile<br />

werden wegen ihrer Vorteile für den<br />

Leichtbau zunehmend eingesetzt. Die<br />

Verwendung dieser Materialien in der<br />

Serienfertigung mit kurzen Taktzeiten<br />

erfordert effiziente Erwärmungsmethoden.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird der Einsatz<br />

einer induktiven Erwärmung interessant.<br />

Die wesentlichen Vorteile der induktiven<br />

Erwärmung sind die berührungslose<br />

Erwärmung mit hohen Leistungsdichten<br />

bei gleichzeitig hohen Wirkungsgraden<br />

<strong>und</strong> die einfache <strong>und</strong> schnelle Prozesssteuerung.<br />

Im Gegensatz zu konventionellen<br />

Erwärmungsmethoden ist es<br />

möglich, Bauteile gezielt inhomogen zu<br />

erwärmen, um unterschiedliche Materialeigenschaften<br />

einzustellen. Verschiedene<br />

Erwärmungskonzepte sind denkbar.<br />

Auch eine Kombination mit konventionellen<br />

Erwärmungsmethoden ist realisierbar,<br />

wodurch die jeweiligen Vorteile<br />

der einzelnen Konzepte ausgenutzt werden<br />

können.<br />

Der folgende Artikel beschreibt ein Simulationswerkzeug<br />

für die numerische<br />

Berechnung der Erwärmung eines Bleches<br />

für den Presshärteprozess. Mit Hilfe<br />

des Modells wurden erste exemplarische<br />

Untersuchungen durchgeführt, um die<br />

Unterschiede von verschiedenen Erwärmungskonzepten<br />

darzustellen.<br />

Einleitung<br />

Heutzutage werden hauptsächlich konventionelle<br />

Erwärmungsanlagen, die<br />

mit Gas oder Öl betrieben werden, für<br />

die Erwärmung von Werkstücken aus<br />

hochfestem Stahl eingesetzt. Diese Anlagen<br />

arbeiten alle nach dem gleichem<br />

Erwärmungsprinzip. Die Energie wird<br />

dem Werkstück über die Oberfläche zugeführt.<br />

Dieses Erwärmungsprinzip hat<br />

aber entscheidende Nachteile bzw. Einschränkungen:<br />

begrenzte Leistungsdichte,<br />

geringe Vorschubgeschwindigkeiten,<br />

große Anlagenabmessungen, von Hause<br />

aus intensive Z<strong>und</strong>erbildung auf der<br />

Materialoberfläche aufgr<strong>und</strong> der langen<br />

Erwärmungszeiten <strong>und</strong> eine größere<br />

Umweltbelastung. Zum Aufwärmen<br />

<strong>und</strong> Abkühlen der Anlagen werden lange<br />

Zeiten benötigt, die einhergehen mit<br />

großen thermischen Verlusten <strong>und</strong> hohem<br />

Energieverbrauch. Außerdem haben<br />

diese Anlagen eine große thermische<br />

Trägheit <strong>und</strong> erfordern einen großen<br />

Aufwand an Wartung. Neben diesen<br />

ganzen Nachteilen haben solche<br />

konventionellen Erwärmungsanlagen<br />

aber auch einen wichtigen Prozessvorteil,<br />

da sie die Werkstücke im Allgemeinen<br />

auf eine homogene Temperatur erwärmen.<br />

Nahezu unabhängig von der<br />

Werkstückgeometrie oder von bereits<br />

erfolgten Umformschritten stellt sich<br />

eine homogene Temperatur quasi automatisch<br />

ein. Die Wärmeübertragung<br />

über die Materialoberfläche führt zu<br />

einer gleichmäßigen Erwärmung über<br />

das ganze Werkstück. Da dieses Erwärmungsprinzip<br />

lange Erwärmungszeiten<br />

benötigt, kommt es durch Wärmeleitung<br />

zu einem Ausgleich der Temperatur<br />

im gesamten Werkstück. Aber der große<br />

Vorteil der homogenen Erwärmung<br />

ist gleichzeitig auch eine Einschränkung<br />

der Prozessflexibilität. Eine inhomogene<br />

Erwärmung, welche die Einstellung<br />

unterschiedlicher Materialeigenschaften<br />

innerhalb eines Werkstückes erfordert,<br />

ist nur mit großem Aufwand <strong>und</strong> mäßigen<br />

Erfolg zu realisieren.<br />

Im Vergleich zu konventionellen Erwärmungsmethoden<br />

bietet die induktive Er-<br />

wärmung zahlreiche Vorteile. Diese sind<br />

im wesentlichem im Erwärmungsprinzip<br />

begründet, da die Wärme berührungslos<br />

direkt im Werkstück erzeugt wird.<br />

Die Vorteile sind u. a. eine theoretische<br />

unbegrenzte Leistungsdichte, kurze Erwärmungszeiten,<br />

hohe Wirkungsgrade,<br />

einfache <strong>und</strong> schnelle Prozesssteuerung,<br />

geringe Anlagenabmessungen <strong>und</strong> hohe<br />

Prozessflexibilität.<br />

Bei der Auslegung von Induktionserwärmungsanlagen<br />

müssen verschiedene<br />

Dinge berücksichtigt werden. Außerdem<br />

ist gerade beim Presshärteprozess eine<br />

genaue Kenntnis des Temperaturverhaltens<br />

für eine erfolgreiche Prozessauslegung<br />

unerlässlich. Aus diesen Gründen<br />

wurde für eine sorgfältige Analyse aller<br />

Effekte ein entsprechendes Simulationsmodell<br />

entwickelt, welches die detaillierte<br />

Betrachtung des gesamten thermischen<br />

Prozesses ermöglicht. Zu diesem<br />

Zweck wurde eine spezielle Vorgehensweise<br />

zur Modellierung des elektromagnetisch-thermisch<br />

gekoppelten Prozesses<br />

gewählt. Diese ermöglicht zum einen<br />

Werkstücke mit unterschiedlichen Geometrien<br />

zu betrachten <strong>und</strong> zum anderen<br />

auch die Effekte beim Vorschub des<br />

Werkstücks genau darzustellen.<br />

Theoretischer Hintergr<strong>und</strong><br />

Induktionserwärmung<br />

Für die induktive Erwärmung von Flachmaterial<br />

gibt es zwei unterschiedliche<br />

Varianten. Sie unterscheiden sich durch<br />

die Richtung des resultierenden elektromagnetischen<br />

Flusses der Induktionsspule<br />

– Längs- oder Querfeld.<br />

Bei der Längsfelderwärmung umschließt<br />

eine Induktionsspule das zu erwärmende<br />

Material. Ein Strom in der Spule erzeugt<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

283


Fo r s c h u n g a k t u e l l<br />

ein elektromagnetisches Feld B → mit einem<br />

Fluss senkrecht zum Querschnitt des Materials<br />

(Bild 1). Durch dieses elektromagnetische<br />

Feld werden Wirbelströme auf<br />

der Oberfläche des Materials induziert,<br />

die sich im Querschnitt (in Bild 1 dargestellt<br />

als Weg „S“) schließen. Die Tiefe<br />

dieses Stromflusses – die elektromagnetische<br />

Eindringtiefe – wird von verschiedenen<br />

Materialeigenschaften <strong>und</strong> vor allem<br />

von der Frequenz des Spulenstromes beeinflusst.<br />

Der induzierte Strom erwärmt<br />

das Material durch Joulsche Wärmeverluste.<br />

Dieses Erwärmungskonzept bietet<br />

einen hohen Wirkungsgrad, wenn das<br />

Verhältnis zwischen Materialdicke <strong>und</strong><br />

Eindringtiefe im Bereich von 3 bis 5 eingestellt<br />

wird. Durch die maximal erreichbaren<br />

Frequenzen der Stromversorgung<br />

des Induktors (< 1 MHz) ist der mögliche<br />

Einsatzbereich damit beschränkt. Unter<br />

Berücksichtigung dieser Tatsache ist<br />

die Materialstärke, die zufriedenstellend<br />

über den Curie-Punkt (r<strong>und</strong> 760 °C) erhitzt<br />

werden kann, auf etwa 1 mm begrenzt.<br />

Allerdings kann dieser Effekt am<br />

Curie-Punkt auch vorteilhaft eingesetzt<br />

werden, um die Temperatur automatisch<br />

zu kontrollieren.<br />

Die zweite Variante der induktiven Erwärmung,<br />

die so genannte induktive<br />

Querfelderwärmung, arbeitet in der Regel<br />

mit zwei Induktoren, die oberhalb<br />

<strong>und</strong> unterhalb des zu erwärmenden Bleches<br />

angeordnet sind. Das elektromagnetische<br />

Feld, durch einen Strom von<br />

einer bestimmten Frequenz in den Induktorspulen<br />

erzeugt, ist senkrecht zur<br />

Materialoberfläche orientiert. Durch die<br />

entsprechende Gestaltung der Induktorspulen<br />

ist es möglich, die Ströme im<br />

Blech <strong>und</strong> hiermit die Temperatur gezielt<br />

zu beeinflussen <strong>und</strong> somit je nach<br />

Bedarf homogene oder ungleichmäßige<br />

Erwärmungen einzustellen. Dies bedeutet<br />

jedoch auch, dass das System sorgfältig<br />

<strong>und</strong> genau ausgelegt werden muss,<br />

um ein homogenes Temperaturprofil mit<br />

einer induktiven Querfelderwärmung zu<br />

Bild 1: Prinzipbild<br />

der induktiven<br />

Längsfelderwärmung<br />

erreichen. Die induktive Querfelderwärmung<br />

hat sogar Vorteile gegenüber der<br />

induktiven Längsfelderwärmung, wie<br />

höhere Effizienz <strong>und</strong> der Möglichkeit,<br />

extrem dünne Materialien, egal ob Stahl<br />

oder NE-Metalle, ohne Einschränkungen<br />

zu erwärmen.<br />

Die Induktionserwärmung ist nicht dafür<br />

prädestiniert, die Temperatur zu halten,<br />

wie es z. B. für metallurgische Aspekte<br />

erforderlich sein kann. Es ist vielmehr<br />

eine Methode für das schnelle<br />

Aufheizen. Prinzipbedingt ist sie nicht<br />

geeignet nur Wärmeverluste auszugleichen.<br />

Wenn mittels induktiver Erwärmung<br />

über eine längere Distanz ständig<br />

eine kleine Energiemenge in ein Werkstück<br />

zugeführt werden soll, dann sind<br />

die elektrischen Verluste der Spule viel<br />

größer als die benötigte Energie, die<br />

dem Werkstück zugeführt werden soll,<br />

um dessen Wärmeverluste zu decken.<br />

Konventionelle Öfen mit sehr guter Isolierung<br />

<strong>und</strong> angepasster Strahlungstemperatur<br />

sind zur Deckung von Wärmeverlusten<br />

im Werkstück wesentlich<br />

effektiver.<br />

Erwärmungskonzepte für den Presshärteprozess<br />

Unter Berücksichtigung der oben erläuterten<br />

Hintergründe ist es offensichtlich,<br />

dass die induktive Erwärmung den<br />

Erwärmungsprozess für das Presshärten<br />

verbessern kann [2]. Aber es ist keine<br />

einfache Patentlösung für den Austausch<br />

konventioneller Erwärmungsanlagen.<br />

Eine Kombination mit anderen Erwärmungsmethoden<br />

ist hingegen sehr<br />

vielversprechend. In diesem Fall wird<br />

die induktive Erwärmung als „Booster“<br />

eingesetzt, da sehr hohe Leistungsdichten<br />

erreicht werden können. Hierdurch<br />

kann die Erwärmungszeit bzw. der nötige<br />

Bauraum für die Erwärmungsanlage<br />

stark reduziert werden. Andere Wärmequellen<br />

dienen dann der Erwärmung<br />

auf Endtemperatur mit der Möglichkeit<br />

des Temperaturausgleichs im Werkstück.<br />

Zum Beispiel sind heutzutage leistungsstarke<br />

Infraroterwärmer verfügbar.<br />

Die Längsfelderwärmung ist sehr praktikabel<br />

wegen des unkomplizierten Aufbaus<br />

<strong>und</strong> der erreichbaren homogenen<br />

Temperaturen. Eine Begrenzung der Einsetzbarkeit<br />

ist in dem eingeschränkten<br />

Temperaturbereich für geringe Materialstärken<br />

begründet. Auf der anderen<br />

Seite kann dieser Effekt in einigen Fällen<br />

auch vorteilhaft eingesetzt werden,<br />

um die Temperatur im Bereich des Curie-Punktes<br />

einzuregeln. Liegen die Zieltemperaturen<br />

bei der induktiven Längsfelderwärmung<br />

über dem Curie-Punkt,<br />

werden extrem hohe Frequenzen benötigt<br />

<strong>und</strong> die minimale Dicke des Werkstücks<br />

ist noch begrenzt. Die induktive<br />

Bild 2: Mögliche Erwärmungskonzepte mit induktiver Erwärmung für den Presshärteprozess:<br />

1) Kombination aus induktiver Längsfelderwärmung <strong>und</strong> konventioneller Erwärmung zur Erwärmung<br />

im Vorschub; 2) kombinierter Erwärmungsprozess für eine Standerwärmung;<br />

3) Querfelderwärmung für endloses Band mit Warmschere vor dem Umformprozess;<br />

4) Erwärmung durch mehrere kleine induktive Querfelderwärmer<br />

284 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Fo r s c h u n g a k t u e l l<br />

Querfelderwärmung hingegen ist optimal<br />

für einen konstanten Blechquerschnitt<br />

<strong>und</strong> endloses Band. Speziell für<br />

dünne Materialien ist diese Methode die<br />

beste Wahl, denn es gibt keine Beschränkung<br />

bezüglich der maximalen Temperatur.<br />

Bild 2 zeigt vier mögliche Konzepte<br />

für bereits zugeschnittene Bleche <strong>und</strong><br />

Endlosband.<br />

Bild 3: Konzept zur<br />

numerischen Modellierung<br />

der elektromagnetisch-thermischen<br />

Effekte inklusive<br />

der Berücksichtigung<br />

des Vorschub<br />

des Werkstücks<br />

Simulationskonzept<br />

Zur Simulation des kompletten Erwärmungsprozesses<br />

wurde ein numerisches<br />

Modell entwickelt, welches eine genaue<br />

Untersuchung aller Aspekte des Prozesses<br />

ermöglicht (Bild 3). Je nach Ziel der<br />

Untersuchung wird ein Ausschnitt des<br />

Erwärmungsprozesses betrachtet. Das<br />

bedeutet, dass ein bestimmter Weg des<br />

zu erwärmenden Werkstücks betrachtet<br />

wird. Zum Beispiel von einer Position<br />

vor dem Induktor bis es komplett<br />

den Induktor durchfahren hat. Dieser<br />

Weg wird nun in zahlreiche kleine Abschnitte<br />

unterteilt. In jedem Abschnitt<br />

hat das Werkstück relativ zum Induktor<br />

immer eine andere Position. Das<br />

Werkstück wird somit durch den Induktor<br />

transportiert. Entsprechend der Anzahl<br />

der Abschnitte bzw. der Anzahl der<br />

geometrischen Anordnungen werden<br />

Simulationen durchgeführt. Für die numerische<br />

Berechnung jeder geometrischen<br />

Anordnung erfolgt eine harmonische<br />

elektromagnetische Simulation<br />

zur Bestimmung der Wärmequellenverteilung.<br />

Im Anschluss wird eine transiente<br />

thermische Berechnung zur Bestimmung<br />

der Temperaturverteilung für diese<br />

Anordnung durchgeführt. Die Länge<br />

des Abstandes zwischen zwei aufeinanderfolgenden<br />

Positionen des Werkstücks<br />

<strong>und</strong> die entsprechende Zeit der<br />

transienten Berechnung ergibt die Vorschubgeschwindigkeit.<br />

Im Prinzip sind<br />

die elektromagnetischen <strong>und</strong> thermischen<br />

Simulationen jeweils eigenständige<br />

Modelle, zwischen denen aber<br />

die Wärmequellenverteilungen <strong>und</strong> die<br />

Temperaturverteilungen ausgetauscht<br />

werden. Somit wird auch gewährleistet,<br />

dass jeweils temperaturabhängig die<br />

richtigen Materialdaten verwendet werden.<br />

Durch die gewählte Vorgehensweise<br />

ist für den gesamten Prozess ein thermisches<br />

Modell vorhanden, welches zur<br />

Auswertung des Temperaturverhaltens<br />

betrachtet werden kann. Das gewählte<br />

Simulationskonzept bildet den realen<br />

Prozess weitestgehend exakt nach.<br />

Somit können auch die Effekte, die am<br />

Anfang <strong>und</strong> Ende des Werkstücks beim<br />

Durchlaufen durch den Induktor entstehen,<br />

genau betrachtet werden. Dies<br />

ist insbesondere bei kurzen Induktoren<br />

wichtig.<br />

Die folgenden Untersuchungen zeigen<br />

die Ergebnisse für drei Fälle. Der erste<br />

ist eine konventionelle Erwärmung. Der<br />

zweite <strong>und</strong> dritte Fall beschreibt eine Induktionserwärmung<br />

kombiniert mit einem<br />

nachgeschalteten konventionellen<br />

Ofen für die Übergangszeit zur Materialumwandlung<br />

(siehe erstes Konzept im<br />

Bild 2). Im zweiten Fall liegt die Zieltemperatur<br />

der Vorerwärmung durch die<br />

Induktion im Bereich des Curie-Punktes<br />

<strong>und</strong> der dritte Fall ist auf eine Zieltemperatur<br />

der Induktionserwärmung<br />

von etwa 900 °C ausgelegt. Die Übergangszeit<br />

für die Diffusion vor dem<br />

Umformungsprozess ist auf 300 s festgelegt.<br />

Für die Untersuchungen wurden exemplarisch<br />

zwei unterschiedliche Geometrien<br />

der zu erwärmenden Bleche ausgewählt.<br />

Ein Werkstück hat eine rechteckige<br />

Form – 150 mm x 300 mm. Die<br />

andere Werkstückgeometrie hat einen<br />

sich verändernden Querschnitt <strong>und</strong> ist<br />

trapezförmig mit der gleichen Länge von<br />

300 mm <strong>und</strong> einer abnehmenden Breite<br />

von 150 mm auf 50 mm. Für die untersuchte<br />

Blechstärke von 1,2 mm sind<br />

zwei verschiedene kurze Induktionsspulen<br />

unter Berücksichtigung der richtigen<br />

Eindringtiefe verwendet worden. Hierzu<br />

wurde je nach Zieltemperatur die Arbeitsfrequenz<br />

entsprechend angepasst.<br />

Die Vorschubgeschwindigkeit der Bleche<br />

wurde auf 5 m/min festgelegt.<br />

Natürlich sind alle hier verwendeten Parameter<br />

inklusive der Form der zu untersuchenden<br />

Bleche exemplarisch. Die Untersuchungen<br />

sollen lediglich das Potenzial<br />

des numerischen Modells zeigen <strong>und</strong><br />

demonstrieren, welche Unterschiede bei<br />

verschiedenen Erwärmungskonzepten<br />

auftreten.<br />

Ergebnisse der numerischen<br />

Untersuchungen<br />

Konventionelle Erwärmung<br />

Die Simulation der konventionellen Erwärmung<br />

dient dem Vergleich mit der<br />

induktiven Erwärmung. Da der Ofen in<br />

Relation zu dem zu erwärmenden Blech<br />

sehr lang ist, kommt es im Einlauf <strong>und</strong><br />

Auslauf des Induktors nur zu geringen<br />

Auswirkungen auf die Temperaturhomogenität.<br />

Somit kann das Modell vereinfacht<br />

werden. Es wird nur der transiente<br />

thermische Prozess ohne die Berücksichtigung<br />

des Vorschubs simuliert.<br />

Die Erwärmung ist für das rechteckige<br />

<strong>und</strong> das trapezförmige Blech sehr ähnlich.<br />

Bereits nach 70 s Erwärmungszeit<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

285


Fo r s c h u n g a k t u e l l<br />

Temperatur in °C<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

Blechmitte<br />

Ecke der breiten Seite<br />

Bild 4: Temperaturverlauf<br />

über die Zeit<br />

für konventionelle<br />

Erwärmung – Temperaturen<br />

in der<br />

Blechmitte <strong>und</strong> in<br />

einer Blechecke<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Zeit in sec<br />

Bild 5: Temperaturverteilung<br />

im rechteckigen<br />

<strong>und</strong> trapezförmigen<br />

Blech<br />

nach der Induktionserwärmung<br />

bis<br />

Curie-Temperatur<br />

Temperatur in °C<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

induktiv<br />

konventionell<br />

Temperatur in der Blechmitte<br />

Bild 6: Temperaturverlauf<br />

über die Zeit<br />

in der Blechmitte<br />

<strong>und</strong> in einer Blechecke<br />

für ein trapezförmiges<br />

Blech für<br />

eine induktive Erwärmung<br />

bis Curie-<br />

Temperatur<br />

200<br />

Temperatur in einer Blechecke<br />

100<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Zeit in sec<br />

ist die Temperatur im Blech nahezu homogen.<br />

An den Rändern des Bleches ist<br />

die Temperatur etwas höher als in der<br />

Mitte. Dies ist im Erwärmungsprinzip<br />

– Wärmeübertragung über die Blechoberfläche<br />

– begründet. Der Temperaturunterschied<br />

liegt unter 10 Kelvin. Durch<br />

eine Erhöhung der Erwärmungszeit lässt<br />

sich dieser weiter reduzieren.<br />

Die konventionelle Erwärmung führt zu<br />

einer sehr homogenen Temperaturverteilung<br />

nahezu unabhängig von der geometrischen<br />

Form des Werkstücks. Wegen<br />

der relativ langen Erwärmungszeit<br />

kann die Wärmeleitung helfen, die aus<br />

dem Erwärmungsvorgang entstandenen<br />

kleinen Temperaturdifferenzen auszugleichen.<br />

Wie in Bild 4 zu sehen ist,<br />

kommt es beim Aufheizvorgang zu Temperaturunterschieden<br />

im Blech von bis<br />

286 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


Fo r s c h u n g a k t u e l l<br />

Bild 7: Temperaturverteilung<br />

im rechteckigen<br />

<strong>und</strong> trapezförmigen<br />

Blech<br />

nach einer Induktionserwärmung<br />

bis<br />

Zieltemperatur<br />

Bild 8: Temperaturverlauf<br />

über die Zeit<br />

in der Blechmitte<br />

<strong>und</strong> in einer Blechecke<br />

für das trapezförmige<br />

Blech für<br />

eine induktive Erwärmung<br />

bis Zieltemperatur<br />

Temperatur in °C<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

induktiv<br />

konventionell<br />

Temperatur in der Blechmitte<br />

200<br />

Temperatur in einer Blechecke<br />

100<br />

0<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50<br />

Zeit in sec<br />

zu 40 K. Dieser Effekt wird sich verstärken,<br />

wenn dickere Bleche erwärmt werden.<br />

Kombination aus induktiver <strong>und</strong><br />

konventioneller Erwärmung<br />

Eine Kombination aus induktiver <strong>und</strong><br />

konventioneller Erwärmung, wie oben<br />

beschrieben, ist besonders vorteilhaft<br />

für den Presshärteprozess. Die konventionelle<br />

Erwärmung braucht lange Zeit<br />

zum Aufheizen. Infolgedessen kommt es<br />

durch die Wärmeleitung zu einer guten<br />

Homogenisierung im Werkstück. Die induktive<br />

Erwärmung hingegen ist günstig<br />

zum schnellen Aufheizen.<br />

Es wurden zwei Varianten untersucht:<br />

Bei der ersten Variante wird induktiv auf<br />

eine Temperatur unterhalb des Curie-<br />

Punkts aufgeheizt <strong>und</strong> bei der zweiten<br />

Variante erfolgt eine induktive Erwärmung<br />

bis in den Bereich der Endtemperatur<br />

von 900 °C. Für beide Varianten<br />

schließt sich ein konventioneller Ofen an,<br />

um Zeit für den Diffusionsvorgang zu haben.<br />

Die erste Variante führt zu guten Ergebnissen.<br />

Sie sind in Bild 5 dargestellt. Es<br />

wurde eine recht kurze Induktionsspule<br />

gewählt. Daher beträgt die Zeit für den<br />

vollständigen induktiven Erwärmungsprozess<br />

für Bleche mit einer Länge von<br />

300 mm nur 8 s, um auf 735 °C zu kommen.<br />

Für beide untersuchten Bleche ist<br />

die Temperaturverteilung am Ende der<br />

induktiven Erwärmung ungefähr gleich.<br />

Der innere Bereich der Bleche wird quasi<br />

homogen erwärmt. Nur ein Bereich von<br />

etwa 20 mm am Rand der Bleche hat<br />

eine niedrigere Temperatur. Es zeigt sich,<br />

dass auch bei sich veränderndem Querschnitt<br />

eine nahezu homogene Erwärmung<br />

möglich ist.<br />

Der nachfolgende konventionelle Ofen<br />

für den Diffusionsvorgang gleicht die<br />

Temperatur vollständig aus. Wie in<br />

Bild 6 zu sehen ist, wird bereits nach<br />

ca. 60 s eine Temperatur von 900 °C im<br />

kompletten Blech erreicht. In der verbleibenden<br />

Ofenzeit wird die Temperatur<br />

nur noch gehalten.<br />

Ein Aufheizen mittels induktiver Erwärmung<br />

bis auf die Endtemperatur wird<br />

komplizierter. Hierzu wurde nun die<br />

Geometrie der Induktionsspule geändert.<br />

Sie besteht jetzt nur noch aus einer<br />

Windung <strong>und</strong> wird mit einer Frequenz<br />

von 800 kHz betrieben. Bild 7 zeigt die<br />

entsprechenden Simulationsergebnisse<br />

mit starken Inhomogenitäten in der Temperaturverteilung.<br />

Die induktive Erwärmung<br />

der dünnen Bleche auf diese hohe<br />

Temperatur führt zu einem inhomogenen<br />

Wärmeeintrag. Dieser wird hauptsächlich<br />

durch elektromagnetische Effekte<br />

verursacht. Es ist zu erwarten, dass<br />

diese Effekte durch eine Optimierung<br />

der Spule reduziert werden können. Die<br />

starke Abkühlung am Anfang der Bleche<br />

(rechte Seite) ist in einer fehlenden<br />

Isolierung des Induktionserwärmers begründet.<br />

Durch eine thermische Isolierung<br />

der Induktionsspule kann auch dieser<br />

Effekt reduziert werden. Der Temperaturverlauf<br />

in Bild 8 zeigt noch einmal<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

287


Fo r s c h u n g a k t u e l l<br />

den Temperaturausgleich im konventionellen<br />

Ofen. Bereits nach 40 s stellt sich<br />

eine nahezu homogene Temperatur von<br />

920 °C ein.<br />

Fazit<br />

Die induktive Erwärmung mit ihren zahlreichen<br />

Vorteilen wie hoher Wirkungsgrad,<br />

hohe Leistungsdichte sowie eine<br />

einfache <strong>und</strong> schnelle Prozesssteuerung<br />

ist prädestiniert, um im Presshärteprozess<br />

eingesetzt zu werden. Für eine genauere<br />

Analyse des Temperaturverhaltens<br />

während des Erwärmungsprozesses<br />

von Blechen wurde ein Simulationswerkzeug<br />

entwickelt. Dieses bietet die Möglichkeit,<br />

den elektromagnetischen <strong>und</strong><br />

thermischen Prozess der induktiven Erwärmung<br />

zu beschreiben <strong>und</strong> zu analysieren.<br />

Dabei wird der reale Prozess weitestgehend<br />

nachgebildet, inklusive der<br />

Randeffekte, beim Durchlaufen des Bleches<br />

durch den Induktor.<br />

Zum Erreichen einer möglichst homogenen<br />

Temperaturverteilung ist eine präzise<br />

Auslegung des thermischen Prozesses<br />

<strong>und</strong> im Besonderen des induktiven Erwärmers<br />

unerlässlich. In weiteren Untersuchungen<br />

sollten nun verschiedene Ansätze<br />

zur Verbesserung des Erwärmungsprozesses<br />

mit Fokus auf die Energieeffizienz<br />

betrachtet werden. Es zeigt sich bereits,<br />

dass eine Kombination von konventioneller<br />

<strong>und</strong> induktiver Erwärmung ein<br />

viel versprechender Ansatz ist. Insbesondere<br />

durch eine induktive Erwärmung bis<br />

zum Curie-Punkt <strong>und</strong> eine anschließende<br />

konventionelle Erwärmung können<br />

die Vorteile der beiden Erwärmungsmethoden<br />

erfolgreich miteinander kombiniert<br />

werden.<br />

Literatur<br />

[1] Schülbe, H. et al.: Induktive Querfelderwärmung:<br />

Durch numerische Simulation<br />

zur industriellen Anwendung. <strong>elektrowärme</strong><br />

<strong>international</strong> 60 (2002) Heft 2,<br />

pp. 61–68<br />

[2] Kolleck, R. et al.: Alternative heating<br />

concepts for hot sheet metal forming.<br />

Proceedings of 1 st International Conference<br />

on Hot Sheet Metal Forming of<br />

High-Performance Steel, 22–24 October<br />

2008, Kassel, Germany, pp.239–246<br />

[3] Galunin, S. et al.: Numerical analysis of<br />

coupled physics for induction heating of<br />

movable workpieces, proceedings of International<br />

Scientific Colloquium Modelling<br />

for Electromagnetic Processing,<br />

27–29 October 2008, Hannover, Germany,<br />

pp. 59–64<br />

[4] Schülbe, H.; Nacke, B: Potentials of Induction<br />

Heating used in Industrial Applications<br />

for HSS-Material. Proceedings of<br />

the International Scientific Conference,<br />

Tools and Technologies for the Processing<br />

of Ultra High Strength Steels, Graz,<br />

2010<br />

Dipl.-Ing. Holger Schülbe<br />

Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Tel.: 0511 762-3928<br />

schuelbe@etp.uni-hannover.de<br />

Dipl.-Ing. Marcel Jestremski<br />

Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Tel.: 0511 762-3302<br />

jestremski@etp.uni-hannover.de<br />

Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />

Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Tel.: 0511 762-5533<br />

nacke@etp.uni-hannover.de<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

WIESBADEN<br />

12. – 14. Okt. 2011<br />

Besuchen Sie<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

in Halle 9, Stand 909<br />

288 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


I m profil<br />

Rubrik: Im Profil (Folge 3)<br />

In regelmäßiger Folge stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen <strong>und</strong> Organisationen im Bereich der<br />

industriellen Gasanwendungstechnik vor. In dieser Ausgabe zeigt sich das Institut für Industrieofenbau <strong>und</strong> Wärmetechnik<br />

der RWTH Aachen im Profil.<br />

Institut für Industrieofenbau <strong>und</strong><br />

Wärmetechnik der RWTH Aachen<br />

Das Institut für Industrieofenbau <strong>und</strong><br />

Wärmetechnik (IOB) der RWTH Aachen<br />

[1] hat auf den Gebieten der Herstellung,<br />

Verarbeitung <strong>und</strong> des Recyclings von<br />

Eisen <strong>und</strong> Stahl, NE-Metallen, Glas <strong>und</strong><br />

Keramik die Aufgabe der Prozess- <strong>und</strong><br />

Anlagenoptimierung. Es gehört in der<br />

Fakultät für Georessourcen <strong>und</strong> Materialtechnik<br />

(Fachbereich 5 der RWTH<br />

Aachen) zu der Fachgruppe „Metallurgie<br />

<strong>und</strong> Werkstofftechnik“ [2].<br />

Über das 1957 gegründete Institut für Industrieofenbau<br />

<strong>und</strong> Wärmetechnik (IOB)<br />

der RWTH Aachen wurde in der Vergangenheit<br />

regelmäßig berichtet, z. B. [3–5].<br />

Seit 1998 wird das Institut von Herrn<br />

Prof. Dr.-Ing. Herbert Pfeifer geleitet.<br />

Während dieses Zeitraums hat sich die<br />

Infrastruktur des Instituts vollständig verändert.<br />

2005 stand am Institut erstmals eine<br />

Technikumshalle zur Verfügung (Bild 1),<br />

die es erlaubte Versuche im Pilotmaßstab<br />

für den Industrieofenbau durchzuführen,<br />

die aus Platzgründen im AVZ (Allgemeines<br />

Verfügungszentrum der RWTH<br />

Aachen), in der sich das IOB von 1971 bis<br />

2008 befand, nicht möglich waren. Das<br />

Bild 2 zeigt die Innenansicht dieser Technikumshalle,<br />

wobei die Schwerpunkte<br />

hier zum einen auf elektrisch beheizten<br />

Öfen für Glühversuche unter <strong>Vakuum</strong> bis<br />

1.600 °C <strong>und</strong> für Vorversuche zur Herstellung<br />

von Grafitfasern <strong>und</strong> zum anderen<br />

auf Wassermodellen zur experimentellen<br />

Untersuchung komplexer Strömungen<br />

in der Metallurgie (Strangguss,<br />

Bandguss, Stranggießverteiler, AOD-<br />

Konverter) liegen.<br />

Der bauliche Zustand des AVZ erforderte<br />

den kurzfristigen Auszug aller Institute<br />

im Jahr 2008. Für das IOB bedeutete<br />

dies einen Umzug in das benachbarte<br />

Verwaltungsgebäude des BLB (Bau<strong>und</strong><br />

Liegenschaftsbetriebe des Landes<br />

NRW) <strong>und</strong> parallel dazu den Beginn<br />

der Planung <strong>und</strong> Errichtung eines Neubaus<br />

in unmittelbarer Nähe des vorherigen<br />

Standortes in der Kopernikusstraße.<br />

Nach der Gr<strong>und</strong>steinlegung im März<br />

2009 <strong>und</strong> dem Richtfest im November<br />

2009 konnte ein Jahr später, im November<br />

2010, in das repräsentative neue Gebäude<br />

(Bild 3), welches sich das IOB mit<br />

dem Lehrstuhl für Werkstoffchemie teilt,<br />

eingezogen werden. In diesem Gebäude<br />

befinden sich die Büroräume, der Seminarraum<br />

<strong>und</strong> die Bibliothek sowie die<br />

mechanische <strong>und</strong> elektrische Werkstatt<br />

des Instituts.<br />

Der Neubaukomplex beinhaltet eine<br />

Halle von ca. 500 m 2 Fläche, in der nun<br />

große Versuchsaufbauten realisiert <strong>und</strong><br />

getestet werden können. Die Infrastruktur<br />

beinhaltet u. a. eine Erdgasversorgung<br />

von 300 m 3 (i.N.)/h, eine Kälteversorgung<br />

<strong>und</strong> einen 5-t-Hallenkran<br />

(Bild 4).<br />

Am 29. März 2011 wurde das neue Institutsgebäude<br />

in Anwesenheit des Rek-<br />

Bild 1: Technikum des Instituts für Industrieofenbau <strong>und</strong> Wärmetechnik<br />

aus dem Jahre 2005<br />

Bild 2: Innenansicht der Technikumshalle<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

289


I m profil<br />

Bild 3: Neubau des<br />

Instituts für Industrieofenbau<br />

<strong>und</strong><br />

Wärmetechnik<br />

tors der RWTH Aachen, Herrn Univ.-Prof.<br />

E. Schmachtenberg, <strong>und</strong> des Vertreters<br />

des BLB, Herrn Harald Lange, im Rahmen<br />

einer Feierst<strong>und</strong>e offiziell eingeweiht<br />

(Bild 5).<br />

Aktuell sind am Institut 15 wissenschaftliche<br />

sowie acht administrative Mitarbeiter,<br />

wovon sechs Mitarbeiter in der Institutswerkstatt<br />

tätig sind, beschäftigt.<br />

Darüber hinaus sind drei Auszubildende<br />

<strong>und</strong> ca. 25 studentische Mitarbeiter am<br />

Institut tätig.<br />

Lehre<br />

Bild 4: Versuchshalle<br />

am Neubau<br />

des Instituts<br />

Bild 5: Schlüsselübergabe<br />

anlässlich<br />

der Einweihungsfeier<br />

(H. Lange,<br />

BLB, Prof. Dr.-Ing.<br />

E. Schmachtenberg,<br />

Rektor der RWTH<br />

Aachen, Prof. J.<br />

Schneider, PhD, Institut<br />

für Werkstoffchemie,<br />

Prof. Dr.-<br />

Ing. H. Pfeifer, IOB,<br />

v. l. n. r.)<br />

In den letzten Jahren wurden alle Studiengänge<br />

auf das konsekutive Bachelor/<br />

Master-System umgestellt. Im Rahmen<br />

dieser Umstellung wurden bereits mehrjährige<br />

Erfahrungen mit Bachelor-Studiengängen<br />

gemacht. Einige der Master-<br />

Studiengänge befinden sich jedoch noch<br />

in der Einführungsphase, da sich nennenswerte<br />

Studierendenzahlen erst nach<br />

eingefahrenen Bachelor-Studiengängen<br />

ergeben. Das Institut bietet Vorlesungen,<br />

Übungen <strong>und</strong> Praktika für die folgenden<br />

Studiengänge der Fachgruppe „Metallurgie<br />

<strong>und</strong> Werkstofftechnik“ an:<br />

• Werkstoffingenieurwesen (B. Sc. <strong>und</strong><br />

M. Sc.)<br />

• Wirtschaftsingenierwesen, Fachrichtung<br />

Werkstoff- <strong>und</strong> Prozesstechnik<br />

(B. Sc. <strong>und</strong> M. Sc.)<br />

• Metallurgical Engineering (M. Sc.)<br />

• <strong>und</strong> anderer Fakultäten, z. B. in den<br />

Studiengängen<br />

• Umweltingenieurwesen<br />

• Automatisierungstechnik.<br />

Die Basisvorlesungen „Transportphänomene“<br />

vermitteln die Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

Wärmeübertragung <strong>und</strong> Fluidmechanik.<br />

Diese Vorlesungen werden sowohl in<br />

deutscher als auch in englischer Sprache<br />

standardmäßig angeboten.<br />

Das Themengebiet „Simulationstechnik“<br />

wird sowohl in der Bachelor-Ausbildung<br />

(im Rahmen einer Gemeinschaftsvorlesung)<br />

als auch als CFD-Veranstaltung im<br />

Master-Studiengang behandelt.<br />

Ein Hauptanliegen besteht darin, die Studierenden<br />

für die Vertiefung des Fachs<br />

„Industrieofentechnik“ zu motivieren.<br />

Dazu sind umfangreiche Vorlesungsunterlagen<br />

erstellt worden, die zum Teil<br />

auch in die Fachbücher „Taschenbuch Industrielle<br />

Wärmetechnik“ [6], „Pocket<br />

Manual of Heat Processing“ [7] <strong>und</strong><br />

„Praxishandbuch Thermoprozesstechnik<br />

290 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


I m profil<br />

I, II“ [8, 9] eingeflossen sind. Dieses Fach<br />

beinhaltet umfangreiche Praktikumsversuche<br />

im Technikum des Instituts <strong>und</strong> Exkursionen<br />

zu Fachfirmen oder Anlagen<br />

in der Industrie.<br />

In der außeruniversitären Lehre <strong>und</strong><br />

Fortbildung wird das Seminar „Industrieofentechnik<br />

– Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Anwendung“<br />

gemeinsam mit der Stahl-<br />

Akademie ifb seit 2002 regelmäßig angeboten.<br />

Seit 2007 wird ebenfalls mit<br />

der Stahl-Akademie ifb das Seminar „Rationeller<br />

Energieeinsatz“ durchgeführt.<br />

Darüber erfolgen turnusmäßig Beiträge<br />

zu dem Seminar „Elektrotechnik des<br />

Lichtbogenofens“ sowie den Seminaren<br />

der FOGI (Forschungsgemeinschaft Industrieofenbau).<br />

Industrieofentechnik<br />

Die Arbeitsgruppe „Industrieofentechnik“<br />

ist im Bereich der strömungs- <strong>und</strong><br />

wärmetechnischen Fragestellungen der<br />

Anwärm- <strong>und</strong> Glühöfen tätig. Hierbei<br />

liegt der Schwerpunkt der Untersuchungen<br />

bei den konvektionsdominierten<br />

Anlagen der Aluminium- <strong>und</strong> Kupferindustrie.<br />

Die Forschungsschwerpunkte<br />

sind:<br />

Steigerung der Energie- <strong>und</strong><br />

Ressourcen effizienz durch<br />

• strömungs- <strong>und</strong> wärmetechnische<br />

Optimierung<br />

• innovative Energierückgewinnungsmethoden<br />

• innovative Anlagenkonzepte<br />

• Energiebilanzen<br />

• Heißgasventilatoren <strong>und</strong> Leitsysteme<br />

für Hochtemperaturanwendungen<br />

• Wärmeeinkopplung in Industrieöfen,<br />

direkte (gasbefeuerte) oder indirekte<br />

Beheizung (gasbefeuerte oder elektrisch<br />

beheizte Strahlheizrohre)<br />

• Homogenisierung von Wärmeübergangsbedingungen<br />

an Bauteilen<br />

• Düsensysteme für Hochkonvektionsöfen<br />

[10–12].<br />

Untersuchung spezieller Ofentypen<br />

• Prozessgasöfen:<br />

• Optimierung von Gaswechselstrategien<br />

[13]<br />

• Überwachung von Prozessgaswechseln<br />

[14]<br />

• Entwicklung von Metalloxidsensoren<br />

zur Prozessgasüberwachung<br />

[15–17]<br />

• Schwebebandofen: Tragkraft- <strong>und</strong><br />

Stabilitätsoptimierung beim berührungslosen<br />

(aerodynamischen) Transport<br />

von Metallbändern [18,19]<br />

• Gasbeheizte Bolzenerwärmung: Wirkungsgradverbesserungen<br />

durch verbesserte<br />

Impuls- <strong>und</strong> Energieübertragung.<br />

Modellierung spezieller wärmetechnischer<br />

Vorgänge<br />

• Modellierung von Rekristallisation<br />

<strong>und</strong> Kornwachstum bei Kupferwerkstoffen<br />

[20].<br />

Für die Aufgabenstellungen im Bereich<br />

der Industrieofentechnik werden hauptsächlich<br />

folgende Methoden eingesetzt:<br />

• Numerische Simulation der strömungs<strong>und</strong><br />

wärmetechnischen Vorgänge im<br />

Industrieofen mittels CFD (numerische<br />

Strömungssimulation)<br />

• Fluid-Struktur-Interaktion: Auswirkung<br />

strömungs- <strong>und</strong> wärmetechnischer<br />

Phänomene auf die Strukturmechanik<br />

von Gut <strong>und</strong> Ofengehäuse<br />

• Experimentelle Untersuchungen mittels<br />

Laser-Doppler-Anemometrie (LDA),<br />

Particle-Image-Velocimetrie (PIV), Laserinduzierter<br />

Fluoreszenz (LIF).<br />

In Bild 6 ist der Aufbau einer Heizzone<br />

einer gasbeheizten Bolzenerwärmung<br />

am IOB gezeigt. Die Anlage besitzt eine<br />

Anschlussleistung von 1,2 MW/m 3 Ofenraum.<br />

Bei solch energieintensiven Prozessen<br />

ist aufgr<strong>und</strong> der Energiepreise<br />

<strong>und</strong> deren zukünftiger Entwicklung eine<br />

energetisch optimierte Anlagentechnik<br />

unabdingbar. Neben der energetischen<br />

Effizienz, die durch äußere Maßnahmen<br />

wie Luftvorwärmung, Gutvorwärmung<br />

usw. erhöht werden kann, führt die Optimierung<br />

der inneren Wärmeübertragung<br />

im Ofenraum auf das Gut zusätzlich<br />

zu einer Verringerung der Anlagenlänge.<br />

Bild 6: Gasbeheizte Bolzenerwärmung für<br />

Presswerke<br />

Zur Analyse der vorliegenden Prozesse<br />

werden experimentelle <strong>und</strong> numerische<br />

Verfahren eingesetzt.<br />

Die Gesamtanlagenbetrachtung erfolgt<br />

dabei z. B. mittels Energiebilanzen, die<br />

im Betrieb der Anlage experimentell ermittelt<br />

werden. Dazu werden Aufheizkurven<br />

sowie verschiedene Temperaturen<br />

<strong>und</strong> Abgaszusammensetzungen<br />

messtechnisch erfasst.<br />

Die Optimierung der inneren Ofenbedingungen<br />

erfordern Detailkenntnisse,<br />

die z.T. aus detaillierten Gr<strong>und</strong>lagenuntersuchungen<br />

folgen. Ein Beispiel dafür<br />

ist die Messung von lokalen Wärmeübergängen<br />

an komplexen Düsenfeldern auf<br />

Basis der Infrarot-Temperaturmessung.<br />

Ein weiteres Bei spiel ist in Bild 7 gezeigt,<br />

bei dem mittels eines laseroptischen Verfahrens,<br />

der Laserinduzierten Fluores-<br />

Bild 7: Flammendiagnostik durch Messung der laserinduzierten Fluoreszenz (LIF) von OH-Radikalen<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

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Bild 10: Temperatur- (oben) <strong>und</strong> Spannungsverteilung (unten) eines Strahlrohrs<br />

Bild 8: Messung der Strömungs- <strong>und</strong> Turbulenzstrukturen<br />

im Ventilatoreinlauf mittels<br />

der 3D-Laser-Doppler-Anemometrie (3D-<br />

LDA)<br />

zenz von OH-Radikalen, die Reaktionszone<br />

der Verbrennung instationär erfasst<br />

wird. Diese Untersuchungen liefern<br />

einen gr<strong>und</strong>legenden Beitrag zum Verständnis<br />

der Energieumsetzung in industriellen<br />

Anlagen.<br />

Bild 9: Fluid-Struktur Interaktionen in Thermoprozessanlagen<br />

In konvektionsdominierten Industrieöfen<br />

ist der Volumenstrom eine wesentliche<br />

Prozessgröße. Das IOB entwickelt zurzeit<br />

eine Messtechnik, mit der die geförderten<br />

Volumenströme sicher erfasst werden<br />

können. In diesem, von der AiF geförderten<br />

Projekt, werden auch Gr<strong>und</strong>lagenuntersuchungen<br />

mittels laseroptischer<br />

Verfahren durchgeführt. Im Bild 8<br />

ist der Versuchsaufbau zur Messung der<br />

Geschwindigkeitsverteilung am Eintritt<br />

in den Ventilator gezeigt. Die Ergebnisse<br />

verdeutlichen, dass die Einlaufströmung<br />

nicht rotationssymmetrisch ist. Die<br />

Ergebnisse dienen dazu den Einfluss der<br />

inhomogenen Anströmung einer Messapparatur<br />

auf die Messung selber abzuschätzen.<br />

Die Auslegung hochbelasteter Bauteile<br />

führt den Konstrukteur aus Effizienzgründen<br />

zunehmend an die Grenzen des<br />

Machbaren. Daher ist es unabdingbar,<br />

die am Bauteil auftretenden Belastungen<br />

sicher vorauszusagen. In Thermoprozessanlagen<br />

treten in der Regel mehrere physikalische<br />

Phänomene gleichzeitig auf,<br />

deren Kopplung den Lastfall eines Bauteils<br />

maßgeblich beeinflussen, wie z. B.<br />

Strömung, Verbrennung, Strahlung <strong>und</strong><br />

Wärmeleitung. Da diese Phänomene sich<br />

zum Teil erheblich beeinflussen, werden<br />

gekoppelte Simulationen dieser Effekte<br />

zunehmend wichtiger.<br />

In der Thermoprozesstechnik führt dieser<br />

ganzheitliche Ansatz, Bild 9, zu einer<br />

Kopplung der strömungs- <strong>und</strong> wärmetechnischen<br />

Zustände im Industrieofen<br />

(CFD – Computational-Fluid-Dynamics<br />

– numerische Strömungssimulation) mit<br />

der Temperatur- <strong>und</strong> Spannungsverteilung<br />

(CSD – Computational-Structure-<br />

Dynamics – Strukturmechanik Simulation)<br />

im betrachteten Bauteil.<br />

Tritt bei der Kopplung eine Beeinflussung<br />

der Struktur der betrachteten Komponente<br />

infolge der Strömungsbeaufschlagung<br />

auf, die keine Rückwirkung auf die<br />

Strömung selbst besitzt (in der Regel bei<br />

kleinen Strukturverformungen), so wird<br />

von einer Ein-Wege-Kopplung gesprochen.<br />

In diesem Fall können CFD <strong>und</strong><br />

CSD getrennt voneinander durchgeführt<br />

werden.<br />

Treten hingegen wechselseitige Beeinflussungen<br />

auf, d. h. bewirkt zum Beispiel<br />

eine Strukturverformung auch einen<br />

geänderten Strömungsverlauf, so<br />

muss wiederum der Einfluss der geänderten<br />

Strömung auf die Struktur usw.<br />

betrachtet werden. Diese so genannte<br />

Zwei-Wege-Kopplung erfordert eine iterative<br />

Lösung von CFD <strong>und</strong> CSD <strong>und</strong> ist<br />

in der Regel bei großen Verformungen<br />

durchzuführen.<br />

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Bild 11: Elektrolichtbogenofen im Betrieb<br />

Bild 12: Strömungslinien im Ofengefäß eines Elektrolichtbogenofens<br />

Die Simulation dieser so genannten<br />

Fluid-Struktur-Interaktionen (FSI) findet<br />

zunehmend Einzug in die Thermoprozesstechnik.<br />

In Bild 10 ist die Temperaturverteilung<br />

auf der Außenseite eines Strahlheizrohres<br />

gezeigt. Da im Bereich der isolierten<br />

Wand der Wärmestrom nach außen abnimmt,<br />

entsteht am Übergang zur Wand<br />

ein steiler Temperaturgradient im Material.<br />

Der Einfluss der Flamme ist ebenfalls<br />

durch eine erhöhte Temperatur an der<br />

Wand zu erkennen.<br />

Die Spannungsverteilung in Bild 10 zeigt<br />

hochbelastete Bereiche an der Einspannstelle,<br />

dem Krümmer an der Gegenseite<br />

<strong>und</strong> der Verbindungsstelle am Krümmer<br />

an der Einspannseite. Die voran genannten<br />

Stellen der höchsten Spannungen<br />

sind vor allem deshalb kritisch, da sich in<br />

diesen Bereichen bei dem untersuchten<br />

Strahlheizrohr Schweißnähte befinden<br />

verb<strong>und</strong>en mit in der Regel niedrigeren<br />

zulässigen Festigkeitswerten. In diesen<br />

Bereichen sind die temperaturabhängigen<br />

Streckgrenzen deutlich überschritten,<br />

so dass eine plastische Verformung<br />

eintritt. Steile Temperaturgradienten, wie<br />

am Übergang an der Wanddurchführung,<br />

sind ebenfalls durch erhöhte Spannungen<br />

gekennzeichnet.<br />

Der Einsatz der gekoppelten FSI-Simulation<br />

liefert somit eindeutige Ansätze zur<br />

Optimierung von thermisch hochbelasteten<br />

Ofenkomponenten.<br />

Energie- <strong>und</strong> Stoffbilanzen<br />

Die Arbeitsgruppe „Energie- <strong>und</strong> Stoffbilanzen“<br />

ist im Bereich der Prozesstechnik<br />

neben der namengebenden Erstellung<br />

von Energie- <strong>und</strong> Stoffbilanzen, insbesondere<br />

für den Elektrostahlprozess,<br />

aber auch für andere energieintensive<br />

Hochtemperatur prozesse, auch im Bereich<br />

der Prozessoptimierung <strong>und</strong> Verfahrensentwicklung<br />

aktiv. Für die Bilanzerstellung<br />

<strong>und</strong> auch für die Entwicklung<br />

von Prozess steuerungs strategien wird<br />

auf eine langjährige Erfahrung in Installation<br />

<strong>und</strong> Betrieb von Abgasanalysesystemen<br />

an industriellen Hochtemperaturaggregaten,<br />

wie zum Beispiel dem Lichtbogenofen<br />

(Bild 11) zurückgegriffen. Ergänzend<br />

kommen empirische <strong>und</strong> analytische<br />

Modellbildung sowie Simulationen<br />

auf Basis von Computational Fluid Dynamics<br />

(CFD) [21] zum Einsatz (Bild 12).<br />

Darüber hinaus betreibt die Arbeitsgruppe<br />

am Standort Herzogenrath einen<br />

Lichtbogenofen im Technikumsmaßstab<br />

(Bild 13). Das Ziel der Arbeiten in diesem<br />

Bereich ist in der Regel eine Erhöhung<br />

der Energie- <strong>und</strong> Ressourceneffizienz. So<br />

wurden zum Beispiel im Rahmen eines<br />

kürzlich abgeschlossenen BMWi-geförderten<br />

Projekts ein Modell für das verbesserte<br />

Chrom-Ausbringen am Elektrolichtbogenofen<br />

entwickelt [22, 23] <strong>und</strong><br />

in einem EU-geförderten Projekt Möglichkeiten<br />

für eine verbesserte Prozesskontrolle<br />

am Lichtbogenofen durch den<br />

Online-Einsatz von Abgasanalytik untersucht<br />

[24, 25]. Ein aktuell laufendes Forschungsvorhaben<br />

hat die ressourceneffiziente<br />

<strong>und</strong> hochproduktive Herstellung<br />

von Carbonfasern für ein breites Anwendungsspektrum<br />

zum Thema.<br />

Im Bereich der Umwelttechnik dient<br />

die Durchführung von Abgasmessungen<br />

in Entstaubungsanlagen [26] der Ermittlung<br />

umweltrelevanter Stoffströme<br />

(NO x , CO 2 ) [27]. Neben der Ermittlung<br />

eines Ist-Zustandes werden auch Gr<strong>und</strong>lagen<br />

zur Entstehung sowie Prozessstrategien<br />

zur Verminderung bzw. Vermeidung<br />

umweltrelevanter Emissionen entwickelt<br />

<strong>und</strong> sowohl im Technikum als<br />

auch industriell untersucht. So wurden<br />

in einem kürzlich abgeschlossenen DFG-<br />

Forschungsvorhaben experimentelle <strong>und</strong><br />

theoretische Gr<strong>und</strong>lagenuntersuchungen<br />

zur Bildung von Stickoxiden im Lichtbogenofen<br />

durchgeführt <strong>und</strong> in einem<br />

EU-geförderten Projekt die NOx-Emissionen<br />

am Lichtbogenofen im industriellen<br />

Maßstab untersucht <strong>und</strong> modelliert sowie<br />

Vermeidungsstrategien entwickelt.<br />

Ebenfalls in den Bereich Umwelttechnik<br />

fällt die Forschung zur Substitution<br />

von fossilen Kohlenstoffträgern durch<br />

Biomasse im Elektrostahlverfahren. Hier<br />

werden im Rahmen eines aktuellen EU-<br />

Forschungsprojekts Untersuchungen sowohl<br />

im Technikumsmaßstab als auch industriell<br />

durchgeführt.<br />

Der Arbeitsgruppe stehen im Arbeitsbereich<br />

Wärmebehandlung eine Reihe von<br />

Wärmebehandlungsöfen zur Verfügung,<br />

in denen Versuche zur Wärmebehandlung<br />

<strong>und</strong> Sinterung in einem großen Temperaturbereich<br />

<strong>und</strong> unter unterschiedlichsten<br />

Atmosphären durchgeführt werden<br />

können. So erlaubt die <strong>Vakuum</strong>-Wärmebehandlungsanlage<br />

des IOB (Bild 14)<br />

die Durchführung von Versuchen unter<br />

<strong>Vakuum</strong> sowie H 2 - oder N 2 -Partialdruck<br />

bei Temperaturen bis 1.600 °C <strong>und</strong> das<br />

anschließende Abschrecken in N 2 bei bis<br />

zu 10 bar Ofendruck.<br />

Mit den vorhandenen Wärmebehandlungsanlagen<br />

führt das IOB klassische<br />

Wärmebehandlungen wie das Span-<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

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Bild 13: Lichtbogenofen im Technikumsmaßstab<br />

Bild 14: <strong>Vakuum</strong>-Wärmebehandlungsanlage<br />

nungsarmglühen von Bauteilen nach<br />

Umformung oder das <strong>Härten</strong> von Werkzeugen<br />

als Dienstleistung, zum Beispiel<br />

für andere Institute an der RWTH Aachen<br />

University, durch. Im Bereich der<br />

Wärmebehandlung unter spezifischen<br />

Atmosphären wurden unter anderem<br />

schon Alterungsversuche an Katalysatormaterialien<br />

sowie Regenerationsbehandlungen<br />

von Dieselpartikelfiltern, aber<br />

auch Wärmebehandlungen in Wasserstoffatmosphäre<br />

durchgeführt.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt im Bereich<br />

der Wärmebehandlung stellt die Sinterung<br />

von Metallschäumen dar. Die <strong>Vakuum</strong>-Wärmebehandlungsanlage<br />

wird hier<br />

eingesetzt, um Schäume aus Hochtemperaturmaterialien,<br />

wie Ni-Basislegierungen,<br />

bei Temperaturen bis zu 1.350 °C<br />

im Hochvakuum oder unter H 2 -Partialdruck<br />

zu sintern. Von besonderem Vorteil<br />

ist hier, dass die Anlage aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer Größe, im Vergleich zu kleineren<br />

Laboröfen, eine sehr gute Temperaturgleichmäßigkeit<br />

in der Ofenkammer bietet<br />

<strong>und</strong> in ihr auch größere Bauteile gesintert<br />

werden können.<br />

Bild 15: Wassermodell<br />

eines AOD-<br />

Konverters<br />

Hochtemperatur-Strömungstechnik<br />

Die Kenntnis der Strömung bei dem kontinuierlichen<br />

Gießen von Stahl, Kupfer<br />

<strong>und</strong> Alumi nium <strong>und</strong> deren Optimierung<br />

ist für die Qualität des Halbzeugs <strong>und</strong><br />

des Fertigprodukts von entscheidender<br />

Bedeutung. Hierbei kommt den metallurgischen<br />

Reaktoren (Pfanne, Vertei ler,<br />

Kokille) bei Stahlstrangguss eine große<br />

Bedeutung zu. Die chemisch-physikalischen<br />

Re aktionen, Phasenumwandlungen,<br />

Vermischungen <strong>und</strong> Abscheideprozesse<br />

der in der Schmelze suspendierten<br />

nichtmetallischen Partikel werden durch<br />

die Strömung beeinflusst. Insbesondere<br />

nichtmetallische Partikel wirken sich<br />

negativ auf die Verarbeitung <strong>und</strong> Gebrauchseigenschaften<br />

des Werkstoffes<br />

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I m profil<br />

Bild 16: 1:1-Wassermodell<br />

einer<br />

Dünnbrammenkokille<br />

mit PIV-Lasermesstechnik<br />

geführt werden. Insbesondere bei der<br />

Überlagerung von Effekten, z. B. magnetohydrodynamische<br />

<strong>und</strong> wärmetechnische<br />

Phänomene beim Elektro schlacke-<br />

Umschmelzprozess (ESU), wird die CFD-<br />

Simulation erfolgreich angewendet. So<br />

zeigt Bild 18 exemplarisch die berechnete<br />

Verteilung der Jouleschen Wärme<br />

bei Ablösen eines Metalltropfens von<br />

der Elektrode <strong>und</strong> dem freien Fall durch<br />

die Schlacke beim ESU-Prozess.<br />

aus, sie müssen daher weitgehend aus<br />

der Schmelze entfernt werden.<br />

Da an metallischen Schmelzen Messungen<br />

möglich sind, da die kinematischen<br />

Viskositäten von Schmelzen <strong>und</strong> Wasser<br />

nahezu gleich <strong>und</strong> die Fließeigenschaften<br />

somit ähnlich sind, werden die strömungs-<br />

<strong>und</strong> wärmetechnischen Vorgänge<br />

anhand von physikalischen <strong>und</strong> numerischen<br />

Methoden untersucht. Hierzu<br />

stehen unterschiedlichste Wassermodell-Versuchsstände<br />

von Konvertern<br />

(Bild 15), Pfannen, Verteilern, Stranggießkokillen<br />

(Bild 16) <strong>und</strong> Bandgießanlagen<br />

zur Verfügung.<br />

Für die Strömungsuntersuchungen stehen<br />

moderne Lasermesstechniken wie<br />

PIV, LDA <strong>und</strong> Laserlichtschnitttechniken<br />

sowie LIF-Verfahren für die Messung von<br />

Temperatur- <strong>und</strong> Konzentrationsfelder<br />

zur Verfügung. Ebenfalls können Verweilzeituntersuchungen,<br />

Mischungsvorgänge<br />

<strong>und</strong> Abscheideraten experimentell<br />

untersucht werden.<br />

Das Bild 17 zeigt die Resultate der Badspiegelbewegungen,<br />

die mit Ultraschallsensoren<br />

am 1:1 Wassermodell (Bild 16)<br />

für unterschiedliche Gießbreiten aufgenommen<br />

wurden. Hier ist ein deutlicher<br />

Einfluss der Gießbreite auf die Stabilität<br />

des Gießprozesses zu erkennen.<br />

Parallel dazu erfolgen die numerischen<br />

Simulationen von Schmelzeströmungen<br />

mit CFD (Computational Fluid Dynamics).<br />

Damit kann die Simulation der<br />

Schmelzenströmung in metallurgischen<br />

Reaktoren (mehrphasig, nichtisotherm)<br />

<strong>und</strong> von Mischungsvorgängen durch-<br />

Literatur<br />

[1] http://www.iob.rwth-aachen.de<br />

[2] http://www.muw.rwth-aachen.de<br />

[3] Pfeifer, H.: Institut für Industrieofenbau<br />

<strong>und</strong> Wärmetechnik der RWTH Aachen.<br />

Gaswärme International 55 (2006) 7,<br />

S. 509-512<br />

[4] Pfeifer, H.; Köhne, H.: Forschungs- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsaktivitäten am Institut für<br />

Industrieofenbau <strong>und</strong> Wärmetechnik der<br />

RWTH Aachen. <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

(2004) 3, S. 126–133<br />

[5] Köhne, H.; Lucka, K.: Forschung <strong>und</strong><br />

Entwicklung am Institut für Industrieofenbau<br />

<strong>und</strong> Wärmetechnik im Hüttenwesen<br />

der RWTH Aachen. Gas wärme International<br />

47 (1998) 1, S. 9–13<br />

[6] Pfeifer, H. (Hrsg.): Taschenbuch Industrielle<br />

Wärmetechnik – Gr<strong>und</strong>lagen, Berechnungen,<br />

Verfahren. 4. Auflage, Vulkan-Verlag,<br />

Essen, 2007<br />

[7] Pfeifer, H.: Pocket Manual of Heat Processing<br />

(F<strong>und</strong>amentals, Calculations,<br />

Processes). Vulkan-Verlag, Essen, ISBN<br />

978-3-8027-2944-7, 2008<br />

Bild 17: Entwicklung der Wellenhöhe am Meniskus in Abhängigkeit von der Gießbreite<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

295


I m profil<br />

[8] Pfeifer, H.; Nacke, B.; Beneke, F.: Praxishandbuch<br />

Thermoprozesstechnik; Band<br />

1 (Gr<strong>und</strong>lagen – Prozesse – Verfahren).<br />

2. Auflage, Vulkan-Verlag, Essen, ISBN<br />

978-3-8027-2947-8, 2010<br />

[9] Pfeifer, H.; Nacke, B.; Beneke, F.: Praxishandbuch<br />

Thermoprozesstechnik; Band<br />

2 (Anlagen – Komponenten – Sicherheit).<br />

2. Auflage, Vulkan-Verlag, Essen,<br />

ISBN 978-3-8027-2948-3, 2011<br />

[10] Hornig, K.; Bölling, R.; Odenthal, H.-J.;<br />

Pfeifer, H.; Berns, K.; Schmitz, K.: Numerische<br />

<strong>und</strong> experimentelle Strömungssimulation<br />

eines Schwebebandofens<br />

für die Produktion von NE-Metallbändern.<br />

Gaswärme International (2003) 5,<br />

S. 256–262<br />

[11] Hoppe, H.; Kolle, M.; Rinnhofer, H.; Bölling,<br />

R.; Pfeifer, H.; Schneiders, H.: Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Realisierung eines Bandschwebeofens<br />

zur Hochtemperaturwärmebehandlung.<br />

Gaswärme International<br />

(2009) 3, S. 133–138<br />

[12] Hoppe, H.; Kolle, M.; Rinnhofer, H.; Bölling,<br />

R.; Pfeifer, H.; Odinius, T.: Development<br />

and implementation of a strip flotation<br />

furnace for high temperature heat<br />

treatment. Heat Processing (2009) 3,<br />

p. 215–220<br />

[13] Bölling, R.; Pfeifer, H.; Valente-Simoes,<br />

J.-P.: Einflussgrößen auf einen effizienten<br />

Atmosphärenwechsel bei Schutzgaskammeröfen.<br />

Gaswärme International<br />

(2008) 3, S. 155–160<br />

[14] Simoes, J.-P.: Verbesserung von Produktqualität<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit von<br />

Industrieöfen mit Schutzgasatmosphären<br />

durch die Optimierung des Atmosphärenwechsels.<br />

Dissertation, Fakultät<br />

für Georessourcen <strong>und</strong> Materialtechnik,<br />

RWTH Aachen, 2010<br />

[15] Echterhof, T.; Neumeier, S.; Bölling, R.;<br />

Simon, U.; Pfeifer, H.: Entwicklung von<br />

Metalloxid-Gassensoren für die Überwachung<br />

von Gasatmosphären in Industrieöfen.<br />

Gaswärme International (2008) 6,<br />

S. 461–465<br />

[16] Neumeier, S.; Echterhof, T.; Bölling, R.;<br />

Simon, U.; Pfeifer, H.: Zeolite based trace<br />

humidity sensor for high temperature<br />

applications in hydrogen atmosphere.<br />

Sensors and Actuators B 134 (2008),<br />

p. 171–174<br />

[17] Echterhof, T.: Gasfeuchtemessung in der<br />

Thermoprozesstechnik – Entwicklung eines<br />

Spurenfeuchtesensors für den Hochtemperatureinsatz.<br />

Dissertation, Fakultät<br />

für Georessourcen <strong>und</strong> Materialtechnik,<br />

RWTH Aachen, 2010<br />

[18] Hornig, K.: Untersuchung zur aerodynamischen<br />

Bandführung mit gleichzeitiger<br />

Erwärmung in einem Schwebebandofen.<br />

Dissertation, Fakultät für Georessourcen<br />

<strong>und</strong> Materialtechnik, RWTH Aachen,<br />

2008<br />

[19] Bölling, R.; Perkowski, D.; Hornig, K.;<br />

Pfeifer, H.; Rinnhofer, H.: Methoden zur<br />

Optimierung moderner Bandschwebeöfen<br />

für Cu-Bänder. Gaswärme International<br />

(2009) 3, S. 159–164<br />

[20] Navawongse, V: Experimentelle Untersuchungen<br />

<strong>und</strong> mathematische Modellierung<br />

zum Weichglühen von Messing<strong>und</strong><br />

Bronzebändern in Schwebebandöfen.<br />

Dissertation, Fakultät für Georessourcen<br />

<strong>und</strong> Materialtechnik, RWTH Aachen,<br />

2010<br />

[21] Tang, X.: Anwendung der CFD zur Berechnung<br />

der Nachverbrennung von<br />

Abgasen in Entstaubungssystemen von<br />

Lichtbogenöfen. Dissertation, Fakultät<br />

für Georessourcen <strong>und</strong> Materialtechnik,<br />

RWTH Aachen, 2002<br />

[22] Brandenburger, J.; Schlautmann, M.;<br />

Plüm, H.-D.; Jung, H.-P.; Beiler, C.; Echterhof,<br />

T.; Risonarta, V. Y.: Erhöhung der<br />

Energie- <strong>und</strong> Ressourceneffizienz bei der<br />

Elektrostahl-Erzeugung durch ganzheitliche,<br />

qualitätsgeführte Produktionssteuerung.<br />

Bericht Nr. 2.31.003, BFI VDEh<br />

Betriebsforschungsinstitut, Düsseldorf,<br />

August 2010<br />

[23] Risonarta, V.: Improvement of Chromium<br />

Yield of Stainless Steelmaking in an<br />

EAF by Using Off-Gas Analysing System.<br />

Dissertation, Fakultät für Georessourcen<br />

<strong>und</strong> Materialtechnik, RWTH Aachen,<br />

2010<br />

[24] Risonarta V. Y.; Echterhof, T.; Voj, L.;<br />

Pfeifer, H.; Jung, H.P,: Lenz, S.: Optimization<br />

of the electric arc furnance process<br />

at Deutsche Stahlwerke. stahl <strong>und</strong><br />

eisen 129 (2009) 11, S. 55–64<br />

[25] Risonarta, V. Y., Echterhof, T., Jung, H.<br />

P., Beiler, C., Lenz, S., Kirschen, M. and<br />

Pfeifer, H.: Application of an Off-Gas<br />

Analysing System to Control Oxidation<br />

during Stainless Steelmaking in an EAF.<br />

steel research <strong>international</strong> 81 (2010) 9,<br />

S. 778–783<br />

[26] Velikorodov, V.: Der Einfluss der Entstaubung<br />

auf den spezifischen elektrischen<br />

Energieeinsatz des Lichtbogenofens.<br />

Dissertation, Fakultät für Georessourcen<br />

<strong>und</strong> Materialtechnik, RWTH Aachen,<br />

2009<br />

[27] Voj, L.: Stickoxidemission von Lichtbogenöfen<br />

der Stahlindustrie. Dissertation,<br />

Fakultät für Georessourcen <strong>und</strong> Materialtechnik,<br />

RWTH Aachen, 2006<br />

[28] Wuppermann, C.; Rückert, A.; Pfeifer,<br />

H.; Odenthal, H.-J.: Bestimmung des<br />

Strömungsfeldes in einem Wassermodell<br />

eines AOD-Konverters mittels PIV. Fachtagung<br />

„Lasermethoden in der Strömungsmesstechnik<br />

GALA“, 7.–9. September<br />

2010, Cottbus<br />

[29] Bahrmann, R.; Pfeifer, H.: Untersuchung<br />

des Einflusses der Tauchrohrposition<br />

beim kontinuierlichen Strangguss von<br />

Dünnbrammen mittels PIV. Fachtagung<br />

„Lasermethoden in der Strömungsmesstechnik<br />

GALA“, 7.–9. September 2010,<br />

Cottbus<br />

Bild 18: Verteilung der Joule´schen Wärme<br />

bei Ablösen eines Metalltropfens<br />

[30] Braun, A.; Warzecha, M.; Pfeifer, H.: Numerical<br />

and Physical Modeling of Steel<br />

Flow in a Two-Strand T<strong>und</strong>ish for Different<br />

Casting Conditions. Metallurgical<br />

and Materials Transactions, 41B (2010),<br />

S. 549–559<br />

[31] Rückert, A.; Pfeifer, H.: Mathematical<br />

Modelling of the Flow Field, Temperature<br />

Distribution, Melting and Solidification<br />

in the Electroslag Remelting Process.<br />

Magnetohydrodynamics, 45 (2009)<br />

Nr. 4, S. 527–533<br />

Autoren:<br />

Prof. Dr.-Ing. Herbert Pfeifer<br />

Dr.-Ing. Ralf Bölling<br />

Dr.-Ing. Thomas Echterhof<br />

Dipl.-Ing. Antje Rückert<br />

Kontakt:<br />

Institut für Industrieofenbau <strong>und</strong><br />

Wärmetechnik<br />

RWTH Aachen<br />

Tel.: 0241 8025935<br />

pfeifer@iob.rwth-aachen.de<br />

www.iob.rwth-aachen.de<br />

296 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


A u s der Pr a x i s<br />

Überwachung der Feuerfestauskleidung<br />

von Gießpfannen<br />

Es ist allgemein bekannt, dass Feuerfestauskleidungen<br />

von Stahlgießpfannen nur<br />

eine begrenzte Lebensdauer haben <strong>und</strong><br />

dass sich die zu erwartende Zeitspanne<br />

noch verkürzt, wenn durch mechanische<br />

Einwirkung das Auskleidungsmaterial<br />

beschädigt wird. Da sich bei der Feuerfestauskleidung<br />

mit der Zeit Risse bilden,<br />

kann der äußere Teil einer Transportgießpfanne<br />

mit geschmolzenem Metall in Berührung<br />

kommen. Wird das nicht rechtzeitig<br />

bemerkt, bricht die Gießpfanne<br />

<strong>und</strong> geschmolzenes Metall strömt aus,<br />

wodurch das Leben von Mitarbeitern gefährdet<br />

wird <strong>und</strong> Betriebsmittel zerstört<br />

werden.<br />

Glücklicherweise lassen sich mit Wärmebildkameras<br />

(Bild 1) bei einer Gießpfanne<br />

heiße Stellen erkennen, die vor Problemen<br />

sehr viel früher warnen als bei<br />

einer rein optischen Kontrolle. Dadurch<br />

kann die Gießpfanne rechtzeitig außer<br />

Betrieb gesetzt werden <strong>und</strong> der Austausch<br />

der Auskleidung genau zum richtigen<br />

Zeitpunkt erfolgen, was insgesamt<br />

die Betriebskosten senkt.<br />

Gießpfannen-Überwachungssystem<br />

In der Regel befinden sich die Wärmebildkameras<br />

von FLIR in einem robusten<br />

Gehäuse <strong>und</strong> werden an Stellen montiert,<br />

wo sie eine klare Sicht auf eine gefüllte<br />

Gießpfanne haben, wenn diese mit<br />

dem Portalkran vorbeirollt. Diese Kameras<br />

liefern Echtzeit-Videobilder von der<br />

Gießpfanne <strong>und</strong> berechnen die Temperaturen<br />

über deren Oberfläche. Mit nur<br />

wenigen Kameras lässt sich die gesamte<br />

Gießpfannenoberfläche erfassen, aber<br />

normalerweise werden nur bestimmte<br />

relevante Bereiche (ROI, regions of interest)<br />

festgelegt, die genauer untersucht<br />

<strong>und</strong> analysiert werden (Bild 2). Wärmebilder<br />

der ROIs, wo es eher zu Anomalien<br />

kommt, lassen sich auf einem PC<br />

speichern, um sie später mit aktuellen<br />

Bildern zu vergleichen. Indem ROIs definiert<br />

werden, ist die IR-Überwachungssoftware<br />

von FLIR auch in der Lage,<br />

Bild 1: Wärmekameras<br />

können bei<br />

einer Gießpfanne<br />

heiße Stellen erkennen,<br />

die vor Problemen<br />

sehr viel früher<br />

warnen als bei einer<br />

rein optischen Kontrolle.<br />

Folglich lässt<br />

sich die Gießpfanne<br />

austauschen, bevor<br />

es zu einem Störfall<br />

kommt.<br />

Bild 2: Steel-Industry-Schema<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

297


A u s der Pr a x i s<br />

die gleiche, der größte Unterschied liegt<br />

lediglich in der Befestigung der Wärmebildkameras.<br />

Normalerweise werden Kameras<br />

zu beiden Seiten der Gleise angebracht,<br />

auf denen die Torpedowagen<br />

zum Konverter rollen.<br />

Bild 3: Das Gießpfannen-Überwachungssystem erkennt automatisch im Vorfeld festgelegte<br />

relevante Bereiche (ROI, Region of Interest) <strong>und</strong> vergleicht die gemessene Temperatur mit<br />

vorab gesetzten Parametern<br />

Vor dem Einfüllen des geschmolzenen<br />

Metalls werden die Torpedowagen vorgeheizt,<br />

um ein Erhärten zu vermeiden.<br />

Mithilfe von Wärmebildkameras lässt sich<br />

auch dieser Prozess optimieren, indem<br />

Dauer <strong>und</strong> eingesetzte Energie reduziert<br />

werden, wobei sichergestellt wird, dass<br />

die Feuerfestauskleidung ausreichend erhitzt<br />

ist, damit das Metall nicht erhärtet.<br />

Eine Wärmebildkamera kann durch die<br />

Brennerflamme hindurchsehen <strong>und</strong> die<br />

Temperatur der Auskleidung aus sicherer<br />

Entfernung überwachen. Dadurch erübrigt<br />

sich die Verwendung von Thermoelementen,<br />

die weniger genau arbeiten<br />

<strong>und</strong> oft durchbrennen.<br />

Typischer Aufbau<br />

hohe Temperaturen bei Gegenständen<br />

in der Nähe der Gießpfanne zu ignorieren,<br />

die sich im Sichtfeld der Kamera befinden,<br />

was eine Verringerung der Fehlalarme<br />

zur Folge hat.<br />

Diese Video-Wärmebilder <strong>und</strong> die entsprechenden<br />

Temperaturdaten werden<br />

mittels Ethernet <strong>und</strong> Glasfaser an den<br />

Industrie-PC übertragen (Bild 3), so<br />

dass keine Probleme durch Elektrorauschen<br />

aus der Pfannenumgebung auftreten.<br />

Die IR-Überwachungssoftware<br />

kann nun jedes Standbild einer Kamera<br />

mit den im PC gespeicherten Bildvorlagen<br />

vergleichen. Der Kranführer<br />

braucht den Kran nicht an irgendeiner<br />

bestimmten Stelle für die Aufnahme von<br />

Bildern anzuhalten, der Produktionsprozess<br />

kann ohne Unterbrechung weiterlaufen.<br />

Wenn eine Bildvorlage mit einem<br />

Bereich des Kamerasichtfelds (d. h.<br />

mit einem oder mehreren ROIs) übereinstimmt,<br />

werden die Temperaturen berechnet.<br />

Überschreitet dann die Temperatur<br />

die für die Gießpfanne festgelegten<br />

Parameter, wird ein Alarm ausgelöst.<br />

Die genauen Temperaturwerte für Alarme<br />

lassen sich leicht anhand der Erfahrungswerte<br />

einstellen.<br />

Alarmierend hohe<br />

Temperaturen<br />

Der Alarm kann einfach nur eine Warnung<br />

sein, wenn die Temperatur nicht<br />

extrem hoch ist, so dass die Gießpfanne<br />

weiter zum Konverter hinbewegt<br />

werden kann. Der Mitarbeiter vergleicht<br />

dann die Alarmtemperatur mit einer von<br />

der Software gemachten Trendanalyse,<br />

um zu entscheiden, ob die Gießpfanne<br />

für einen weiteren Gießvorgang in Betrieb<br />

bleiben kann.<br />

Überschreitet die Pfannentemperatur einen<br />

bestimmten Grenzwert, wird ein<br />

Notfallalarm ausgelöst, der den Portalkran<br />

sofort anhalten lässt. Darüber hinaus<br />

können Alarmmeldungen <strong>und</strong> -bilder<br />

via Ethernet, eMail oder ftp an das<br />

Büro des zuständigen Abteilungsleiters<br />

geschickt werden.<br />

Torpedowagen<br />

Diese Anwendung eignet sich nicht nur<br />

für Gießpfannen. Dasselbe System ist<br />

auch für die Überwachung von Torpedowagen<br />

anwendbar. Die Zielsetzung ist<br />

Die schematische Darstellung auf dieser<br />

Seite zeigt den typischen Aufbau eines<br />

automatischen Überwachungssystems<br />

für die Feuerfestauskleidung von Gießpfannen,<br />

bei dem die FLIR A310 Wärmebildkamera<br />

zum Einsatz kommt. Obwohl<br />

die Kamera sich aufgr<strong>und</strong> ihrer analogen<br />

Video- <strong>und</strong> Digitalein- <strong>und</strong> -ausgänge als<br />

eigenständiger intelligenter Fühler betreiben<br />

lässt, benutzen die meisten Stahlanwendungen<br />

ihren digitalen, mittels<br />

Ethernetkabel übertragenen Datenstrom<br />

in computerunterstützten Automatisierungssystemen.<br />

Über die Ethernet-<br />

Schnittstelle der A310 können Videosignale<br />

der Kamera fast überall hin weitergeleitet<br />

werden, was eine Überwachung<br />

von mehreren Standorten aus erleichtert.<br />

Mit der IR-Überwachungssoftware von<br />

FLIR lassen sich alle Kamerafunktionen<br />

steuern, Temperaturdaten sammeln,<br />

Wärmebilder anzeigen <strong>und</strong> eine Datenanalyse<br />

durchführen. Das Display des Bedieners<br />

ist die wichtigste Schnittstelle für<br />

Alarmfunktionen.<br />

Kontakt:<br />

FLIR Systems GmbH<br />

Frankfurt<br />

Tel.: 069 950090-0<br />

E-Mail: info@flir.de<br />

www.flir.de<br />

298 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


A u s der Pr a x i s<br />

Elektrische Heizung für Versuchsbehälter<br />

am KIT realisiert<br />

Der mächtige Radialventilator beginnt<br />

zu brummen, bevor das Heizregister von<br />

der Steuerung eingeschaltet wird. Mit<br />

seinen 56 kW Leistung könnte man eine<br />

komplette Reihenhauszeile beheizen. In<br />

diesem Fall wird die elektrische Heizung<br />

benötigt, um die Luft in einem 11 m hohen<br />

Stahlbehälter auf eine Temperatur<br />

von 120 bis 150 °C zu bringen. Der gut<br />

isolierte Behälter steht auf dem Gelände<br />

des Karlsruher Instituts für Technologie,<br />

KIT. Das dort beheimatete Institut<br />

für Kern- <strong>und</strong> Energietechnik (IKET) führt<br />

mit dem Behälter Versuche zur Reaktorsicherheit<br />

durch (Bild 1).<br />

Verbrennung heißer Wasserstoff-Dampfmischung<br />

Der Leiter des Projekts, Dipl.-Ing. Giancarlo<br />

Albrecht, erläutert: „Wir erforschen<br />

die Druckbelastung der Sicherheitsbehälter<br />

von Leichtwasserreaktoren.<br />

Uns interessieren besonders die Vorgänge<br />

bei der Verbrennung einer heißen<br />

Wasserstoff-Dampfmischung, weil hier<br />

ähnliche Prozesse ablaufen, wie bei der<br />

Kernschmelze <strong>und</strong> dem Versagen des<br />

Reaktordruckbehälters. Als uns ein gebrauchter<br />

Stahldruckbehälter angeboten<br />

wurde, griffen wir zu.“ Bislang wurden<br />

nur Versuche mit Geometrien im Maßstab<br />

1:18 durchgeführt. Es ist sehr komplex,<br />

die Ergebnisse solcher kleinmaßstäblichen<br />

Versuche hochzurechnen. Der<br />

gebrauchte Behälter bot die Chance, die<br />

Versuche im Maßstab 1:7 durchzuführen<br />

<strong>und</strong> somit den realen Verhältnissen deutlich<br />

näher zu kommen.<br />

Der 60 t schwere <strong>und</strong> 11 m hohe Druckbehälter<br />

hat ein Volumen von 224 m 3 . In<br />

ihm beabsichtigten die Wissenschaftler,<br />

ein Dampf-Wasserstoffgemisch zu zünden.<br />

Vor dem Einblasen dieses Gemisches<br />

muss jedoch das Behältervolumen<br />

zunächst auf eine Temperatur von mehr<br />

als 120 °C gebracht werden. Dazu wurde<br />

eine elektrische Heizanlage benötigt.<br />

Wenn es um elektrisches Heizen geht,<br />

arbeitet das Institut mit der Firma Eichenauer<br />

zusammen. Eichenauer entwickelt<br />

<strong>und</strong> fertigt unter anderem Heizkörper<br />

für den Haushalt, die in Kaffeemaschinen<br />

oder Dampfgarern ihren Dienst tun.<br />

Auch in Fahrzeugen sind Erzeugnisse von<br />

Eichenauer, beispielsweise für die Kraftstoffvorwärmung<br />

oder Heizungen für<br />

SCR Systeme, zu finden.<br />

Kompromiss zwischen<br />

Anschlussleistung <strong>und</strong><br />

Aufheizzeit<br />

Die erwärmte Luft musste umgewälzt<br />

<strong>und</strong> im Inneren des Behälters möglichst<br />

gleichmäßig verwirbelt werden. Außerdem<br />

wurden druckfeste Absperrschieber<br />

benötigt, die die Luftanschlüsse während<br />

der Zündversuche verschließen.<br />

Es kam nicht darauf an, den Behälter<br />

Bild 1: Gesamtansicht<br />

vom Druckbehälter<br />

(Quelle:<br />

Karlsruhe Institut<br />

für Technologie,<br />

Eichenauer Heizelemente)<br />

schnellstmöglich zu erwärmen, sondern<br />

dass Behältervolumen <strong>und</strong> -wandungen<br />

möglichst gleichmäßig erwärmt werden.<br />

Der Kompromiss zwischen Anschlussleistung<br />

<strong>und</strong> Aufheizzeit könnte bei 50 kW<br />

Heizleistung liegen. Realisiert wurde ein<br />

Heizregister mit 21 Edelstahlrohrheizkörpern<br />

<strong>und</strong> einer Leistung von 56 kW. Es<br />

belastet jede der drei Phasen der 400 V<br />

Zuleitung mit max. 50 A (Bild 2).<br />

Zum Umwälzen der Luft wählte man einen<br />

Brandgasventilator, geeignet für den<br />

Transport heißer Medien. Der Lüfter mit<br />

einer Leistung von 1,5 kW wälzt ein Volumen<br />

von r<strong>und</strong> 4000 m 3 /h um. Über<br />

den Heißkanal, mit den Abmessungen<br />

330 x 330 mm 2 , gelangt die vorgewärmte<br />

Luft seitlich in den unteren Teil des<br />

Druckbehälters. Besonderes Augenmerk<br />

richteten die Ingenieure auf die Vertei-<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

299


A u s der Pr a x i s<br />

Bild 2: Blick ins<br />

Heizregister (Quelle:<br />

Karlsruhe Institut<br />

für Technologie,<br />

Eichenauer Heizelemente)<br />

Behälters verlässt die Luft den Behälter<br />

wieder, um erneut im Heizregister aufgeheizt<br />

zu werden. Nach der Aufheizphase,<br />

bevor das eigentliche Experiment mit<br />

dem Einblasen von Dampf <strong>und</strong> Wasserstoff<br />

beginnt, werden die Luftöffnungen<br />

druckfest verschlossen. Die elektromotorischen<br />

Absperrschieber widerstehen<br />

Drücken von 16 bar.<br />

Nächste Experimente<br />

stehen an<br />

Bild 3: Die Strömungssimulation<br />

macht die Wirkung<br />

des Prallbleches<br />

sichtbar (Quelle:<br />

Karlsruhe Institut<br />

für Technologie, Eichenauer<br />

Heizelemente)<br />

Obwohl die Eichenauer Ingenieure mit<br />

dieser Aufgabe teilweise Neuland betraten,<br />

lief schon wenige Wochen die Anlage<br />

bereits im ersten Probebetrieb. Die<br />

Wissenschaftler im IKET bereiten schon<br />

die nächsten Experimente vor. Unter anderem<br />

geht es darum, die Festigkeit von<br />

Wasserstofftanks für Fahrzeuge zu testen.<br />

Im Karlsruher Institut für Technologie<br />

(KIT) leistet das Institut für Kern- <strong>und</strong><br />

Energietechnik (IKET) Forschungsbeiträge<br />

im KIT Zentrum Energie. Die Forschungsschwerpunkte<br />

liegen auf der<br />

Analyse <strong>und</strong> Beschreibung komplexer<br />

thermohydraulischer Transportvorgänge<br />

in Gasen, Flüssigkeiten <strong>und</strong> Feststoffen.<br />

Eichenauer Heizelemente GmbH & Co.<br />

KG entwickelt, produziert <strong>und</strong> vertreibt<br />

elektrische Heizelemente <strong>und</strong> erarbeitet<br />

maßgeschneiderte Lösungen für die<br />

Branchen Hausgeräte, Automotive, <strong>und</strong><br />

Industrieanwendungen.<br />

lung der Luft im Behälter. Bis die Gestaltung<br />

des Prallblechs, das unweit der<br />

Behälteröffnung für ein geeignetes Verwirbeln<br />

der Luft sorgt, feststand, untersuchten<br />

die Entwickler mit Strömungssimulationen<br />

verschiedene Geometrien<br />

(Bild 3). Die Luft verlässt das Heizregister<br />

mit einer Temperatur von bis zu<br />

200 °C. Das Prallblech sorgt auch dafür,<br />

dass die Versuchseinbauten punktuell<br />

nicht mit zu hohen Temperaturen beaufschlagt<br />

wurden. Am obersten Punkt des<br />

Kontakt:<br />

Eichenauer Heizelemente<br />

GmbH & Co. KG<br />

Heike Lutz<br />

Hatzenbühl<br />

Tel.: 07275 702-0<br />

info@eichenauer.de<br />

www.eichenauer.de<br />

Hotline<br />

Chefredakteur:<br />

Redaktionsbüro:<br />

Redaktionsassistenz:<br />

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Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />

Annamaria Frömgen, M.A.<br />

Silvija Subasic, M.A.<br />

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Martina Grimm<br />

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0201/82002-91<br />

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mgrimm@datam-services.de<br />

300 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


G r u n d l a g e n<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Anwendungen<br />

elektrothermischer Verfahren<br />

Folge 11: Mikrowellenerwärmung<br />

Neu: Jetzt auch zum<br />

Download unter<br />

www.elektrowaerme-online.de<br />

In regelmäßiger Folge werden an dieser<br />

Stelle physikalische <strong>und</strong> verfahrenstechnische<br />

Gr<strong>und</strong>lagen sowie aktuelle Anwendungsbeispiele<br />

industrieller elektrothermischer<br />

Verfahren vorgestellt. In diesem<br />

Beitrag setzt sich die Serie fort mit<br />

der Mikrowellenerwärmung, die durch<br />

eine schnelle, flexible <strong>und</strong> schonende<br />

Erwärmung mit guter Regelbarkeit gekennzeichnet<br />

ist, <strong>und</strong> in zahlreichen Industriezweigen<br />

zunehmend angewendet<br />

wird.<br />

Physikalische <strong>und</strong> technische<br />

Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Die Mikrowellen-(MW-)Erwärmung gehört<br />

zum Gebiet der dielektrischen Erwärmung,<br />

bei der in elektrisch nicht<br />

oder nur schwach leitenden Stoffen unter<br />

Einwirkung eines hochfrequenten<br />

elektrischen Feldes elektrische Energie in<br />

Wärme umgewandelt wird. Dabei dringt<br />

elektromagnetische Energie mit einer<br />

Frequenz im Gigahertzbereich in das Erwärmungsgut<br />

ein. Dies führt in polarisierbaren<br />

Stoffen zu Molekülschwingungen.<br />

Die Hochfrequenzenergie wird absorbiert,<br />

d. h. infolge der zwischenmolekularen<br />

Reibung in Wärme umgewandelt.<br />

Die erzeugte Wärme ist dem dielektrischen<br />

Verlustwert des Materials <strong>und</strong><br />

der Frequenz des Wechselfeldes proportional.<br />

Für eine schnelle, effektive Erwärmung<br />

ist deshalb der Einsatz hoher Frequenzen<br />

erforderlich. Bis etwa 500 MHz<br />

spricht man von Hochfrequenzerwärmung,<br />

darüber hinaus von Mikrowellenerwärmung,<br />

bei der weltweit zum größten<br />

Teil eine Frequenz von 2,45 GHz verwendet<br />

wird. Daneben wird in bestimmten<br />

Anwendungen, z. B. bei Bandtrockner,<br />

auch die Frequenz 915 MHz eingesetzt.<br />

Darüber hinaus ist auch die Verwendung<br />

einer höheren Frequenz von<br />

5,8 GHz möglich.<br />

Die Mikrowellenenergie wird aufgr<strong>und</strong><br />

des hohen Verlustwertes von Wasser<br />

<strong>und</strong> wasserhaltigen Stoffen besonders<br />

gut absorbiert. Aber beispielsweise auch<br />

viele Kunststoffe, wie Polyester, GFK,<br />

Melaminpressharz u. a., eignen sich gut<br />

für die MW-Erwärmung. Dagegen sind<br />

Materialien wie Teflon <strong>und</strong> Quarzglas für<br />

die Mikrowellenstrahlung transparent.<br />

Diese Werkstoffe können für verlustarme<br />

Konstruktionen innerhalb des Ofenraumes<br />

eingesetzt werden. Die Wände<br />

einer Mikrowellenkammer bestehen aus<br />

Metall, z. B. Stahl oder Aluminium, da an<br />

metallischen Oberflächen die Mikrowellen<br />

reflektiert werden.<br />

Die Mikrowellenenergie wird in einer<br />

Senderöhre, dem Magnetron, erzeugt<br />

<strong>und</strong> entweder direkt oder über besonders<br />

ausgebildete Hohlleiter auf das Gut<br />

in der Behandlungskammer abgestrahlt.<br />

Die Mikrowellenleistung von Magnetrons<br />

für 2,45 GHz bewegt sich im Bereich<br />

von 0,8 bis 6 kW, wobei die Magnetrons<br />

mit einer Leistung bis etwa 2 kW<br />

luftgekühlt <strong>und</strong> darüber hinaus wassergekühlt<br />

sind <strong>und</strong> eine aufwendigere<br />

Überwachungstechnik benötigen. Ist<br />

für eine Erwärmungsanlage eine höhere<br />

Gesamtleistung erforderlich, werden<br />

die Magnetrons parallel betrieben. Die<br />

Lebensdauer der Magnetrons liegt bei<br />

6.000 bis 8.000 Betriebsst<strong>und</strong>en.<br />

Verfahrensvorteile<br />

Im Vergleich zu indirekten Erwärmungsverfahren,<br />

wo die Wärme über die Oberfläche<br />

dem Behandlungsgut zugeführt<br />

wird, ergeben sich durch die MW-Erwärmung<br />

zahlreiche Vorteile. So erfolgen<br />

MW-Trocknungsvorgänge schnell,<br />

flexibel <strong>und</strong> sehr gleichmäßig, <strong>und</strong> die<br />

zu trocknenden Produkte werden schonend<br />

erwärmt. Die Leistungsabsorption<br />

ist dort am höchsten, wo sich die Zonen<br />

größter Feuchtigkeit befinden (selektive<br />

Trocknung), so dass beim Verdampfen<br />

der Flüssigkeit im Inneren die Feuchtigkeit<br />

durch die Porenstruktur des Erwärmungsguts<br />

nach außen transportiert<br />

wird. Der austretende Wasserdampf wird<br />

bei der Mikrowellentrocknung in der Regel<br />

von einem vorgewärmten Luftstrom<br />

abgeführt. Durch Einsatz der MW-Erwärmung<br />

kann die Trocknungszeit auf 30 %<br />

<strong>und</strong> weniger im Vergleich zu der konventionellen<br />

<strong>Vakuum</strong>trocknung gesenkt<br />

werden. Aufgr<strong>und</strong> der geringen Wärmespeicherung<br />

<strong>und</strong> der verzögerungsfreien<br />

Leistungssteuerung sind MW-Erwärmungsanlagen<br />

gut für die Prozessautomatisierung<br />

geeignet.<br />

Der Gesamtwirkungsgrad von Mikrowellenanlagen,<br />

also das Verhältnis der<br />

im Gut erzeugten Wärmeleistung zur<br />

zugeführten elektrischen Leistung, liegt<br />

zwischen 40 <strong>und</strong> 60 %. Der spezifische<br />

Energiebedarf ist trotzdem relativ niedrig,<br />

da eine selektive Erwärmung im Gut<br />

vorliegt, die Behandlungsdauer in vielen<br />

Fällen kurz <strong>und</strong> damit die Verlustenergie<br />

gering ist. Hinzu kommt, dass der Platzbedarf<br />

von MW-Anlagen um bis zu Faktor<br />

10 im Vergleich zu konventionellen<br />

Erwärmungsanlagen kleiner sein kann.<br />

Anlagentechniken<br />

Mikrowellenerwärmungsanlagen können<br />

je nach Anwendungsfall als Standoder<br />

Durchlauferwärmungsanlagen ausgeführt<br />

sein. Die industriellen Standerwärmungsanlagen<br />

sind im Prinzip ähnlich<br />

einem vergrößerten Haushalts-Mikrowellenherd<br />

aufgebaut (Bild 1). Die<br />

Mikrowellenenergie wird bei Standerwärmungsanlagen<br />

an einer oder mehreren<br />

Stellen in den Ofenraum eingestrahlt<br />

<strong>und</strong> von den Wänden reflektiert, so dass<br />

sich im Ofenraum die elektromagnetischen<br />

Wellen überlagern. Um eine mög-<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

301


G r u n d l a g e n<br />

Behandlungsgut<br />

Mikrowellenmodule<br />

Erwärmungstunnel<br />

Mikrowellenabsorber<br />

Transportband<br />

Bild 2: Schematischer Aufbau einer MW-Durchlauferwärmungsanlage [3]<br />

Bild 1: Schematischer Aufbau einer Mikrowellen-Erwärmungskammer<br />

[3]<br />

lichst homogene Feldverteilung im Ofenraum<br />

zu erzielen, können zusätzlich rotierende<br />

Reflektoren <strong>und</strong> Drehteller eingesetzt<br />

werden.<br />

In Verbindung mit kontinuierlichen Produktionsverfahren<br />

kommen Durchlauferwärmungsanlagen<br />

zum Einsatz (Bild 2).<br />

Auf einem für Mikrowellen transparenten<br />

Förderband wird das Erwärmungsgut<br />

durch den Ofentunnel transportiert,<br />

der insbesondere bei längeren Anlagen<br />

aus aneinandergereihten Modulen aufgebaut<br />

wird. Der Verlauf <strong>und</strong> die Dauer<br />

des Erwärmungsprozesses kann so<br />

der Temperaturverteilung <strong>und</strong> den Produkteigenschaften<br />

optimal angepasst<br />

werden. Die Tunnelöffnungen sind so<br />

ausgebildet, dass die Mikrowellen-Leckstrahlung<br />

ausreichend gedämpft wird<br />

<strong>und</strong> unter dem zulässigen Wert bleibt.<br />

Zur besonders schonenden Trocknung<br />

thermisch sensibler Produkte werden<br />

neuartige MW-<strong>Vakuum</strong>trockner eingesetzt.<br />

Diese Anlagen können als Standoder<br />

als Durchlaufanlagen mit Taktbetrieb<br />

ausgeführt sein.<br />

Die Mikrowellenerwärmung findet aufgr<strong>und</strong><br />

der beschriebenen Vorteile heute<br />

in zahlreichen Industriezweigen zunehmend<br />

Verwendung. Beispiele hierfür sind<br />

vor allem die Nahrungsmittelindustrie sowie<br />

die Gummi-, Textil-, Kunststoff- <strong>und</strong><br />

chemische Industrie. Ein Schwerpunkt<br />

der industriellen Anwendung der Mikrowellenerwärmung<br />

ist das Pasteurisieren<br />

<strong>und</strong> Sterilisieren in der Lebensmittel-<br />

<strong>und</strong> pharmazeutischen Industrie. Mit<br />

zunehmender Modernisierung dieser Industriezweige<br />

<strong>und</strong> wachsendem Bedarf<br />

an kontinuierlichen Verfahren <strong>und</strong> moderner<br />

Prozesssteuerung steigt zwangsläufig<br />

auch die Nachfrage für Wärmebehandlungsmethoden<br />

mit spezifischen Eigenschaften<br />

wie sie die Mikrowellenerwärmung<br />

bietet. In der Nahrungs- <strong>und</strong><br />

Genussmittelindustrie reicht der Anwendungsbereich<br />

der Mikrowellen vom Auftauen<br />

tiefgefrorener Rohware über das<br />

Pasteurisieren oder Sterilisieren von verpackten<br />

Molkereiprodukten, Schnittbrot<br />

bzw. Säfte, das Garen von Fertiggerichten<br />

bis hin zum Trocknen von flüssigen<br />

oder festen Produkten. Beim Entfrosten<br />

können mit einer Mikrowellenleistung<br />

von 120 kW in 1 h 3 t verpackte Lebensmittel<br />

von –18 °C auf –2 °C erwärmt<br />

werden. Auch die Gefriertrocknung mit<br />

Mikrowellenenergie ist effektiv. So werden<br />

Fleischpasteten innerhalb von 2,5 h<br />

mit einer Leistung von 120 kW auf einen<br />

Feuchtegehalt von 5 % gefriergetrocknet.<br />

Bei der herkömmlichen Konvektionstrocknung<br />

dauert dieser Vorgang 22 h.<br />

Das Pasteurisieren von Nahrungsmitteln<br />

durch Mikrowellen wird gegenüber<br />

dem Haltbarmachen durch Zugabe<br />

von Konservierungsstoffen oder durch<br />

konventionelle Umlufterhitzungsverfahren<br />

angewendet. Bei der Mikrowel len-<br />

Pasteurisierung von Schnittbrot durchläuft<br />

das verkaufsfertig verpackte Brot<br />

den Tunnel der Mikrowellenanlage <strong>und</strong><br />

wird sehr schnell, gleichmäßig <strong>und</strong> ohne<br />

Überhitzung der Brotrandschichten oder<br />

des Verpackungsmaterials auf Pasteurisierungstemperatur<br />

erwärmt <strong>und</strong> wenige<br />

Minuten auf dieser Temperatur gehalten.<br />

Frische, Aussehen <strong>und</strong> Geschmack<br />

bleiben so unverändert gut. Der spezifische<br />

Energiebedarf ist gegenüber konventionellen<br />

Pasteurisierungsverfahren<br />

um etwa 50 % geringer <strong>und</strong> die Behandlungsdauer<br />

auf 20 % reduziert. Im Ver-<br />

Anwendungen<br />

Bild 3: MW-Durchlauferwärmungsanlage<br />

zur Vulkanisation<br />

von Gummiprofilen<br />

[3]<br />

302 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


G r u n d l a g e n<br />

gleich zu einem gasbeheizten Konvektionsofen<br />

hat die Mikrowellenanlage einen<br />

um den Faktor 10 geringeren Platzbedarf.<br />

Der automatische, in die Produktionslinie<br />

integrierte Prozess garantiert<br />

eine gleichmäßige Produktqualität <strong>und</strong><br />

schnelle Anpassung an unterschiedliche<br />

Brotsorten <strong>und</strong> Durchsätze.<br />

In der Kunststoff- <strong>und</strong> Gummiindustrie<br />

wird die Mikrowellenerwärmung beispielsweise<br />

zum Erwärmen von Kunststoffgranulat<br />

vor dem Extrudieren, dem<br />

Vorwärmen von Gummi zur Vulkanisation<br />

<strong>und</strong> dem Aushärten von glasfaserverstärkten<br />

Profilen eingesetzt (Bild 3). Bei<br />

der Herstellung von Hochspannungsisolatoren<br />

wird das Epoxidharz zu schnelleren<br />

Aushärtung durch Mikrowellenerwärmung<br />

auf eine Temperatur zwischen<br />

90 °C <strong>und</strong> 100 °C erwärmt, so<br />

dass die Formbelegungszeit zwischen 15<br />

bis 45 % reduziert werden kann. Bei einem<br />

Durchsatz von 2,5 kg/min ist hierfür<br />

eine Mikrowellenleistung von 3,6 kW erforderlich.<br />

Ein großes Potenzial besitzt die MW-<br />

Erwärmung auf dem Gebiet der thermischen<br />

Behandlung von keramischen<br />

Werkstoffen. Beispiele hierfür sind das<br />

mikrowellenunterstützte Sintern von Keramiken<br />

<strong>und</strong> das Entbindern beim Spritzgießen<br />

keramischer Massen, wo durch<br />

den Einsatz von Mikrowellen die Entbinderungszeit<br />

je nach Keramik <strong>und</strong> Bindersystem<br />

um den Faktor 5 bis 30 reduziert<br />

werden kann.<br />

Die heute angebotenen industriellen Mikrowellenanlagen<br />

reichen vom vergrößerten<br />

Haushalts-Mikrowellengerät bis<br />

zu großen Durchlaufanlagen mit mehreren<br />

100 KW. Sie sind bezüglich Zuverlässigkeit<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit auf einem<br />

hohen Niveau <strong>und</strong> können speziell<br />

auf K<strong>und</strong>enwünsche zugeschnitten<br />

werden. Zudem besteht die Möglichkeit,<br />

die Mikrowellenenergie mit herkömmlichen<br />

Energiequellen zu kombinieren,<br />

um ein Optimum des Erwärmungsprozesses<br />

<strong>und</strong> der Wirtschaftlichkeit<br />

zu erzielen.<br />

Literatur<br />

[1] Pfeifer, H.; Nacke, B.; Beneke, F. (Hrsg.):<br />

Praxishandbuch Thermoprozesstechnik<br />

Band I: Gr<strong>und</strong>lagen, Prozesse, Verfahren.<br />

Vulkan-Verlag, Essen, 2010<br />

[2] Pfeifer, H.; Nacke, B.; Beneke, F. (Hrsg.):<br />

Praxishandbuch Thermoprozesstechnik<br />

Band II: Anlagen, Komponenten, Sicherheit.<br />

Vulkan-Verlag, Essen, 2011<br />

[3] RWE Energie AG (Hrsg.): Mikrowellenerwärmung<br />

in der Industrie. Essen, 1993<br />

[4] https://www.pueschner.com/downloads/Flyer_dt.pdf<br />

[5] http://neu.linn.de/docs/mheating.pdf<br />

Download: www.elektrowaerme-online.de<br />

Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />

Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Tel.: 0511 / 762-3248<br />

baake@etp.uni-hannover.de<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

WIESBADEN<br />

12. – 14. Okt. 2011<br />

Besuchen Sie<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

in Halle 9, Stand 909<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

303


Fi r m e n p o r t r ät<br />

ELINO INDUSTRIE-OFENBAU GMBH<br />

Firmenname/Ort: ELINO INDUSTRIE-OFENBAU GMBH<br />

Düren<br />

Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Dieter Schäufler<br />

Geschichte:<br />

Konzern:<br />

Seit 1933 fertigt ELINO INDUSTRIE-OFEN-<br />

BAU GMBH als kompetenter Anlagenbauer<br />

individuelle Wärmebehandlungsanlagen<br />

nach K<strong>und</strong>envorgaben sowie<br />

Standardanlagen in angepasster Dimensionierung<br />

<strong>und</strong> Leistung. So war das Dürener<br />

Traditionsunternehmen maßgeblich<br />

an der Entwicklung der Pulvermetallurgie<br />

in Deutschland <strong>und</strong> seinen Nachbarländern<br />

beteiligt <strong>und</strong> ist bis heute einer<br />

der führenden Hersteller für Anlagen der<br />

Hartmetall- <strong>und</strong> Refraktär-Metallindustrie.<br />

Im Jahr 2010 wurde ELINO INDUSTRIE-<br />

OFENBAU GMBH Teil der PLC Holding.<br />

Zusammen mit den Schwesterfirmen<br />

WISTRA <strong>und</strong> ELMETHERM kann das Unternehmen<br />

nun eine umfangreichere Produktpalette<br />

anbieten.<br />

Mitarbeiterzahl: Das Unternehmen beschäftigt zur Zeit<br />

insgesamt 120 Mitarbeiter.<br />

Produktspektrum: Über 4.000 Anlagenlieferungen weltweit.<br />

Die in eigenem Hause entwickelten<br />

Trommelofen-Systeme werden in unterschiedlichsten<br />

Industriezweigen, wie der<br />

Metallurgie, Chemie, Nanotechnologie,<br />

Entsorgungstechnik oder im Recycling<br />

eingesetzt.<br />

Das Produktspektrum umfasst Industrieofenanlagen<br />

mit individueller Chargierung<br />

<strong>und</strong> Durchlauföfen mit kontinuierlicher<br />

Beschickung. Im Bereich der<br />

Atmosphärenführung in kontinuierlichen<br />

Ofenanlagen setzt ELINO Maßstäbe. In<br />

kompletten Wärmebehandlungssystemen<br />

werden die Öfen mit Anlagen zur<br />

Gaserzeugung, Gasaufbereitung <strong>und</strong><br />

Produktion:<br />

Ein umfangreich ausgestattetes Techni-<br />

kum ermöglicht, Prozesse in vorindustriellem<br />

Maßstab zu validieren <strong>und</strong> somit<br />

entscheidende Prozessparameter zu<br />

definieren, bevor die Realisierung des<br />

gewünschten Prozesses im industriellen<br />

Maßstab erfolgt. Eine Vielzahl von neuen<br />

Produktionsmethoden <strong>und</strong> Produkten<br />

wurden im Technikum gemeinsam mit<br />

den K<strong>und</strong>en erst möglich gemacht.<br />

Wettbewerbsvorteile:<br />

Zertifizierung:<br />

Nachverbrennung sowie verschiedensten<br />

Beschickungs- <strong>und</strong> Transportsystemen ergänzt.<br />

Das Unternehmen realisiert Ofenanlagen<br />

für Verarbeitungsprozesse in Temperaturbereichen<br />

bis zu 2.200 °C Dauertemperatur;<br />

in hochreinen, aggressiven, giftigen,<br />

<strong>Vakuum</strong> oder normalen Atmosphären;<br />

für Produktgrößen vom Nanobereich bis<br />

zu mehreren Tonnen <strong>und</strong> vom Laborofen<br />

bis zur kompletten Produktionsanlage.<br />

Das Unternehmen projektiert, konstruiert<br />

<strong>und</strong> fertigt Ihre Anlagen im eigenen<br />

Haus.<br />

Das Unternehmen ist zertifiziert nach<br />

DIN EN ISO 9001;<br />

AEO DE AEOC 103 308<br />

Servicemöglich- Weltweite Servicearbeiten, sowie Mokeiten:<br />

dernisierungen bestehender Anlagen<br />

werden durch erfahrenes <strong>und</strong> qualifiziertes<br />

Personal ausgeführt. Kompetente Beratung<br />

sowie Schulungsmaßnahmen vor<br />

Ort r<strong>und</strong>en den Service ab.<br />

Internetadresse:<br />

www.elino.de<br />

Ansprechpartner: Petra Erdorf<br />

Tel.: +49 (0)2421 6902-0<br />

E-Mail: info@elino.de<br />

304 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


elektro<br />

wärme<br />

<strong>international</strong><br />

Zeitschrift für elektrothermische Prozesse<br />

Marktübersicht<br />

Einkaufsberater Thermoprozesstechnik<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische<br />

Behandlung.......................................................................................... 74<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong><br />

Hilfsstoffe............................................................................................. 83<br />

III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering.......................... 87<br />

IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute, Organisationen................... 88<br />

V. Messegesellschaften, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung................................. 88<br />

Kontakt:<br />

Bettina Schwarzer-Hahn<br />

Tel.: +49 (0)201 / 82002-24<br />

Fax: +49 (0)201 / 82002-40<br />

E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

www.elektrowaerme-markt.de


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Thermische Gewinnung<br />

(Erzeugen)<br />

Schmelzen, Gießen<br />

306 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Pulvermetallurgie<br />

Wärmen<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

307


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Wärmen<br />

308 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Wärmebehandlung<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

309


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Wärmebehandlung<br />

310 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

311


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Wärmebehandlung<br />

Oberflächenbehandlung<br />

Wärmerückgewinnung<br />

Reinigen <strong>und</strong> Trocknen<br />

Abkühlen <strong>und</strong> Abschrecken<br />

312 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Fügen<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

313


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Fügen<br />

Recyceln<br />

Energieeffizienz<br />

314 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

Abschreckeinrichtungen<br />

Härtereizubehör<br />

Induktoren<br />

Heizelemente<br />

Förder- <strong>und</strong> Antriebstechnik<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

315


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

Induktoren<br />

Mess- <strong>und</strong> Regeltechnik<br />

316 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

Schutz- <strong>und</strong> Reaktionsgase<br />

Ofenbaustoffe (nicht<br />

Feuerfeststoffe)<br />

Stromversorgung<br />

Schmiedezubehör<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

317


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

Stromversorgung<br />

Wärmedämmung <strong>und</strong><br />

Feuerfestbau<br />

Prozessautomatisierung<br />

Reinigungs- <strong>und</strong><br />

Trocknungsanlagen<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung<br />

von <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Bettina Schwarzer-Hahn<br />

Tel. 0201-82002-24<br />

Fax 0201-82002-40<br />

b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

318 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />

319


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute, Organisationen<br />

V. Messegesellschaften, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

320 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September


I m p r e s s u m<br />

www.elektrowaerme-online.de<br />

Organschaft<br />

Herausgeber<br />

Beirat<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur<br />

Redaktionsbüro<br />

Redaktionsassistenz<br />

Anzeigenverkauf<br />

Anzeigenverwaltung<br />

69. Jahrgang · Heft 3 · September 2011<br />

Organ des Instituts für Elektroprozesstechnik der Universität Hannover, des Fachverbandes THERMOPROZESS-<br />

UND ABFALLTECHNIK im Verband Deutscher Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau e.V. (VDMA), Frankfurt am Main,<br />

<strong>und</strong> des Zentralverbandes Elektrotechnik- <strong>und</strong> Elektronikindustrie (ZVEI) e.V., Fachverband Elektrowärmeanlagen,<br />

Frankfurt am Main<br />

Prof. Dr.-Ing. B. Nacke, Institut für Elektroprozesstechnik, Leibniz Universität Hannover,<br />

Prof. Dr.-Ing. A. von Starck, Honorarprofessor für elektrische Erwärmung, RWTH Aachen<br />

Dr.-Ing. W. Andree, ABP Induction Systems GmbH, Prof. Dr.-Ing. K. Krüger, Institut für Automatisierungstechnik,<br />

Universität der B<strong>und</strong>eswehr Hamburg, Dipl.-Ing. H. Linn, Linn High Therm GmbH, Dr. D. Pauschinger,<br />

Hüttinger Elektrotechnik GmbH & Co. KG, Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für Hochtemperaturtechnik an der<br />

RWTH Aachen, Dr. H. Rinnhofer, Otto Junker GmbH, Dr.-Ing. A. Seitzer, SMS Elotherm GmbH, Dr.-Ing. H. Stiele,<br />

EFD Induction GmbH<br />

Prof. Dr.-Ing. E. Baake, Dr.-Ing. F. Beneke, Dr. rer. nat. M. Blum, Dr.-Ing. E. Dötsch, Dr.-Ing. O. Irretier,<br />

Dr.-Ing. D. Trauzeddel, Dr.-Ing. E. Wrona<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Vulkan-Verlag GmbH<br />

Tel. +49 (0)201 82002-12, Fax: +49 (0)201 82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Annamaria Frömgen, Vulkan-Verlag GmbH<br />

Tel. +49 (0)201 82002-91, Fax: +49 (0)201 82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Silvija Subasic, Vulkan-Verlag GmbH<br />

Tel. +49 (0)201 82002-15, Fax: +49 (0)201 82002-40, E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />

Bettina Schwarzer-Hahn, Vulkan-Verlag GmbH<br />

Tel. +49 (0)201 82002-24, Fax: +49 (0)201 82002-40, E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

Martina Mittermayer, Vulkan-Verlag GmbH/Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />

Tel. +49 (0)89 45051-471, Fax: +49 (0) 89 45051-300, E-Mail: mittermayer@oldenbourg.de<br />

Abonnements/ Leserservice <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Einzelheftbestellung Postfach 91 61<br />

97091 Würzburg<br />

Tel.: +49 (0)931 4170-1616, Fax: +49 (0)931 4170-492, E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />

Bezugsbedingungen<br />

Satz <strong>und</strong> Gestaltung<br />

Druck<br />

Verlag<br />

Geschäftsführer<br />

Spartenleiter<br />

ISSN 0340-3521<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> erscheint viermal pro Jahr.<br />

Bezugspreise:<br />

Abonnement (Deutschland): € 120,- + € 12,- Versand<br />

Abonnement (Ausland): € 120,- + € 14,- Versand<br />

Einzelheft (Deutschland): € 34,- + € 3,- Versand<br />

Einzelheft (Ausland): € 34,- + € 3,50 Versand<br />

Studenten: 50 % Ermäßigung auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />

Ein Zeitschriftenabonnement beinhaltet automatisch ein Online-Abo. Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice<br />

oder jede Buchhandlung möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge beträgt 8 Wochen zum<br />

Bezugsjahresende.<br />

Die Zeitschrift <strong>und</strong> alle in ihr enthaltenen Beiträge <strong>und</strong> Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung<br />

außerhalb der Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig <strong>und</strong> strafbar.<br />

Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen <strong>und</strong> die Einspeicherung <strong>und</strong><br />

Bearbeitung in elektronischen Systemen. Auch die Rechte der Weitergabe durch Vortrag, Funk- <strong>und</strong> Fernsehsendung,<br />

im Magnettonverfahren oder ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />

Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte <strong>und</strong> benutzte Kopie dient gewerblichen<br />

Zwecken gem. § 54 (2) UrhG <strong>und</strong> verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft,<br />

Goethe straße 49, 80336 München, von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />

e-Mediateam Michael Franke, Breslauer Straße 11, 46238 Bottrop<br />

Druckerei Chmielorz, Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

© 1957 Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52–56, 45128 Essen,<br />

Telefon +49 (0)201 82002-0, Telefax +49 (0)201 82002-40<br />

Carsten Augsburger, Jürgen Franke, Hans-Joachim Jauch<br />

Stephan Schalm<br />

ePaper (als PDF):<br />

Abonnement: € 120,-; Einzelheft € 34,- (abzgl. Versand)<br />

Abo Plus (Print + ePaper):<br />

Abonnement (Deutschland): € 168,- zzgl. € 12,- Versand<br />

Abonnement (Ausland): € 170,- zzgl. € 14,- Versand<br />

Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW)


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Härtereikolloquium Wiesbaden,<br />

12. - 14. Oktober 2011<br />

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AICHELIN Gruppe: Stand 935<br />

NOXMAT: Stand 946<br />

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... mit uns einen Schritt voraus.<br />

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