elektrowärme international Induktives Härten/ Vakuum- und Plasmatechnik (Vorschau)
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ISSN 0340-3521<br />
VULKAN-VERLAG<br />
AUSGABE<br />
3/2011<br />
67. Härterei-Kolloquium<br />
12. bis 14. Oktober 2011<br />
in Wiesbaden<br />
Großer HK-Sonderteil 2011<br />
Informationen – Programm –<br />
Interview – Produktvorschau<br />
Schwerpunkt<br />
<strong>Induktives</strong> <strong>Härten</strong> / <strong>Vakuum</strong>- <strong>und</strong> <strong>Plasmatechnik</strong><br />
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EDITORIAL<br />
Thermoprozesstechnik –<br />
Eine innovative Branche<br />
im Aufwind<br />
Viele von uns stehen noch unter dem Eindruck der Thermprocess 2011 in Düsseldorf, die mit<br />
einem neuen Besucherrekord überrascht hat <strong>und</strong> die mit vielen Besuchern aus den europäischen<br />
Nachbarländern, USA, Kanada <strong>und</strong> besonders Indien wieder einmal dem Ruf einer <strong>international</strong>en<br />
Leitmesse für die Thermoprozesstechnik gerecht geworden ist. Neben vielen interessanten<br />
K<strong>und</strong>enkontakten sind mir insbesondere die vielen Schülergruppen in Erinnerung<br />
geblieben, die von Stand zu Stand pilgerten <strong>und</strong> sich dabei über die Leistungs- <strong>und</strong> Innovationsfähigkeit<br />
des thermischen Anlagenbaus, aber auch über Ausbildungs- <strong>und</strong> Berufsmöglichkeiten<br />
in den Unternehmen informieren konnten. Es bleibt zu hoffen, dass die Jugendlichen durch den Messebesuch<br />
Lust <strong>und</strong> Interesse an einem technischen Ausbildungsberuf oder Studiengang gewonnen haben. Gerade in der aktuellen,<br />
sehr positiven Auftragssituation im deutschen Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau stellt uns der Mangel an ingenieurwissenschaftlichen<br />
Nachwuchs vor große Probleme. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure ist leergefegt <strong>und</strong> der gesamtwirtschaftliche<br />
Schaden, den die Industrie durch unbesetzte Ingenieurstellen erleidet, geht in die Milliarden. Diesem Problem<br />
ist langfristig nur zu begegnen, in dem wir schon frühzeitig, im Kindes- oder Jugendalter, die Neugier <strong>und</strong> das Interesse<br />
an technischen Disziplinen anregen <strong>und</strong> fördern.<br />
Das Härtereikolloquium 2011 steht unmittelbar vor der Tür <strong>und</strong> wird sich uns in diesem Jahr in neuem Gewand präsentieren.<br />
Ein neuer, repräsentativer Zugang über den Haupteingang der Rhein-Main-Hallen löst den bisherigen Zugang<br />
über den Dianabrunnen ab. Die teils neuen Messehallen sind größer <strong>und</strong> bieten uns Ausstellern mehr Gestaltungsspielraum.<br />
Allerdings hat sich auch die Belegung der Messehallen geändert. Manch einer der Besucher wird sich verw<strong>und</strong>ert<br />
die Augen reiben <strong>und</strong> neue Wege beschreiten müssen, um wie gewohnt seine K<strong>und</strong>en, Lieferanten oder Fachkollegen<br />
zum Gespräch zu treffen. Nichts geändert hat sich indessen an der Räumlichkeit der Vortragsveranstaltung, sie findet<br />
in bewährter Weise im Kongresssaal statt. Themenschwerpunkte des Fachkongresses sind in diesem Jahr die Wärmbehandlungs-Anlagentechnik,<br />
hochfeste Leichtbauwerkstoffe, Qualitätssicherung für die Wärmebehandlung, Bauteilreinigung,<br />
Werkstoff- <strong>und</strong> Bauteileigenschaften, sowie Thermochemische Verfahren. Die Schwerpunktthemenblöcke werden<br />
jeweils von Übersichtsvorträgen eingeleitet. Besonders empfehlen möchte ich die beiden Plenarvorträge am Donnerstagvormittag.<br />
Hier wird der Präsident der B<strong>und</strong>esanstalt für Materialforschung <strong>und</strong> -prüfung, Prof. Dr. rer. nat. M.<br />
Hennecke zum Thema „Innovation <strong>und</strong> Sicherheit im Staatsauftrag – aus der Arbeit der BAM“ berichten. Der Leiter des<br />
Max-Planck-Instituts für Eisenforschung in Düsseldorf, Prof. Dr.-Ing. Dierk Raabe wird den Wissensstand zur „Modellierung<br />
von Struktur <strong>und</strong> Materialeigenschaften“ darstellen.<br />
Zum Schluss möchte ich auf die Beiträge dieser Ausgabe der <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> hinweisen, die mit Schwerpunktthemen<br />
r<strong>und</strong> um das HK 2011 die Innovationsfähigkeit der Branche belegen.<br />
Dr. Klaus Löser<br />
ALD Vacuum Technologies GmbH<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
205
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Heft 3<br />
September 2011<br />
Wi r t s c h a f t <strong>und</strong> U n t e r n e h m e n<br />
Franken Guss Kitzingen: BMU-Förderung eines Pilotprojekts<br />
zur großtechnischen Abwärmenutzung von Rauchgas ......212<br />
Neue Zwei-Kammer Schmelzöfen von Hertwich Engineering<br />
senken Energieverbrauch ............................212<br />
BDG – Energiewende bietet Chancen, aber auch hohe<br />
Risiken ..........................................212<br />
Inductoheat erweitert Kompetenzen <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
in Europa ........................................213<br />
Plasmakonferenz bei HÜTTINGER .....................214<br />
IKB: Gießereien wieder auf Wachstumskurs. .............214<br />
Neue Inductotherm Schmelzofenanlage für Friedrichshütte<br />
GmbH ..........................................215<br />
SMS Siemag übernimmt Metix (Pty) Ltd. ................216<br />
Verkauf der Metal Forming Gruppe an die spanische<br />
Gestamp Automoción .............................217<br />
Roland Berger Studie: Energieeffizientere Produktion bietet<br />
77 Mrd. Euro Einsparpotenzial ........................217<br />
Siemens modernisiert Hauptantriebe der Warmbreitbandstraße<br />
bei voestalpine Stahl in Linz. ....................218<br />
Ausgezeichneter Erfindergeist bei Oerlikon Leybold<br />
Vacuum .........................................219<br />
SMS GmbH an elexis AG beteiligt .....................219<br />
Salzgitter hält wieder mehr als 25 % an Aurubis ..........220<br />
Stahl-Informations-Zentrum: Leistungsfähige Stahlindustrie<br />
sichert Automobilproduktion .........................220<br />
Trumpf erneut mit dem Bosch Supplier Award<br />
ausgezeichnet ....................................221<br />
VDMA: Maschinenexport wächst zweistellig .............221<br />
ZPF auf Wachstumskurs .............................223<br />
20 Jahre Raytek ...................................223<br />
ZVEI: Technischer Systemplaner als neuer Ausbildungsberuf<br />
...........................................223<br />
Fa c h b e r i c h t e<br />
Jochen C. Huljus, Dirk M. Schibisch<br />
Modulare Induktionslösungen für Antriebsteile <strong>und</strong> ähnliche<br />
Werkstücke<br />
Modular induction hardening solutions for powertrain components and similar<br />
workpieces ........................................................255<br />
Großer HK-Sonderteil ab S. 237:<br />
Wärmebehandlung leistet wichtigen<br />
Beitrag zur effizienten Energienutzung<br />
Volker Heuer, Klaus Löser<br />
Energetische Optimierung von thermo chemischen <strong>Vakuum</strong>prozessen<br />
<strong>und</strong> Anlagen in der Großserie<br />
Energy optimization of thermochemical vacuum processes and equipment<br />
in large-scale production .............................................261<br />
Jürgen Crummenauer, Jörg Vetter, Georg Erkens<br />
Oberflächenveredelung mittels Plasma-Technologie<br />
Plasma Surface Technology ............................................269<br />
Einsatzhärten in Großserie – Energetische<br />
Optimierung von thermochemischen<br />
<strong>Vakuum</strong>prozessen <strong>und</strong> Anlagen<br />
(S. 261)<br />
Lars Franze, Harry Krötz, Christian Krause<br />
<strong>Induktives</strong> Randschichthärten mit hoher Präzision <strong>und</strong><br />
Wiederholgenauigkeit<br />
Induction surface hardening with highest accuracy and repeatability ............278<br />
208 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
J o u r n a l<br />
Terminkalender ..................................216<br />
Fortbildung .....................................218<br />
Veranstaltungen .................................224<br />
Personalien .....................................228<br />
Medien ........................................229<br />
N a c h g e f r a g t<br />
Folge 2: Andreas Seitzer<br />
„Globalisierung ist keine Einbahnstraße“ ...............233<br />
G e w u s s t wie<br />
Induktionskochfelder – Eine heiße Sache? ..............253<br />
HK- S o n d e r t e i l<br />
Allgemeine Informationen: 67. Härterei-Kolloquium der<br />
AWT in neuen Räumlichkeiten .......................237<br />
Vortragsprogramm. .............................238<br />
Interview: „Wärmebehandlung leistet Beitrag zur effizienten<br />
Energienutzung <strong>und</strong> Ressourcenschonung“<br />
ewi im Gespräch mit Dr. Olaf Irretier ..................241<br />
Produktvorschau der Aussteller ...................245<br />
Fo r s c h u n g akt u e l l<br />
Numerische Untersuchungen induktiver Erwärmungsprozesse<br />
für das Presshärten ...........................283<br />
I m Pr o f i l<br />
Institut für Industrieofenbau <strong>und</strong> Wärmetechnik der RWTH<br />
Aachen ........................................289<br />
A u s der Pr a x i s<br />
Überwachung der Feuerfestauskleidung von Gießpfannen . 297<br />
Elektrische Heizung für Versuchs behälter am KIT realisiert ..299<br />
WISSEN für die ZUKUNFT<br />
Topaktuelle<br />
NEUERSCHEINUNG<br />
<strong>Induktives</strong> Schmelzen<br />
<strong>und</strong> Warmhalten<br />
Gr<strong>und</strong>lagen – Anlagenbau – Verfahrenstechnik<br />
Dieses kompakte Buch behandelt die Verfahrenstechnik<br />
des Schmelzens, Warmhaltens <strong>und</strong> Gießens von Metallen<br />
mit Induktionsanlagen. Dazu werden die Gr<strong>und</strong>lagen der<br />
induktiven Energieübertragung <strong>und</strong> die industrielle Ausführung<br />
von Induktionsöfen soweit beschrieben, wie es für<br />
das Verständnis der Produktionsprozesse notwendig ist.<br />
Farbige Abbildungen verdeutlichen anschaulich die Thematik.<br />
Ebenso gibt es ein Kapitel über die Schmelztechnologie der<br />
Metalle <strong>und</strong> ihrer Legierungen. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage werden<br />
die Auslegung <strong>und</strong> der Betrieb der Induktionsanlagen für<br />
den Einsatz in Eisen- <strong>und</strong> Stahl gießereien, Stahlwerken<br />
sowie NE-Metallgießereien <strong>und</strong> -halbzeug werken dargestellt.<br />
Schwerpunkt ist dabei die metallurgische Verfahrenstechnik.<br />
Inhalt:<br />
Einleitung; Gr<strong>und</strong>lagen; Induktive Energieübertragung;<br />
Bauformen von Induktionsöfen; Induktions-Tiegelofen;<br />
Elektromagnetische Rührer <strong>und</strong> Pumpen; Ofenauslegung für<br />
das Schmelzen im Tiegelofen; Schmelzmetallurgie von Eisen<strong>und</strong><br />
Nichteisen-Werkstoffen; Betrieb von Induktionsanlagen<br />
in Eisengießereien; Schmelzen im Induktionstiegelofen;<br />
Duplizieren, Warmhalten <strong>und</strong> Speicherschmelzen im Tiegelofen;<br />
Warmhalten im Rinnenofen; Gießen mit druckbetätigten<br />
Gießöfen; Kontinuierliche Flüssigeisenversorgung; Kontinuierliche<br />
Flüssigeisenversorgung; Schmelzen von Stahlguss im<br />
Induktionstiegelofen; Induktionstiegelöfen im Ministahlwerk;<br />
Induktionsanlagen in der Aluminium- Industrie; Induktionsanlagen<br />
für Kupferwerkstoffe; Induktionsanlagen für Zink etc.<br />
Vulkan-Verlag<br />
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Herausgegeben von Erwin Dötsch<br />
2009, 260 Seiten, DIN A 5, geb<strong>und</strong>en,<br />
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Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
G r u n d l a g e n<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Anwendungen elektrothermischer<br />
Verfahren ......................................301<br />
Folge 11: Mikrowellenerwärmung<br />
Fi r m e n p o r t r ät<br />
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Editorial ........................................205<br />
Faszination Technik ...............................210<br />
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Impressum. ...........................3. Umschlagseite<br />
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45039 Essen schriftlich widerrufen werden. Die rechtzeitige Absendung der Mitteilung genügt. Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur<br />
Pfl ege der laufenden Kommunikation werden Ihre persönlichen Daten erfasst <strong>und</strong> gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich<br />
damit einverstanden, dass ich per Post, Telefon, Telefax oder E-Mail über interessante Verlagsangebote informiert werde. Diese Erklärung<br />
kann ich jederzeit widerrufen. <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
209
Faszi nati o n Tech n i k
Effiziente Hochleistungsinduktoren<br />
Schnell – Präzise – Sicher: Um die hohen Qualitätsstandards in<br />
der Fertigung von Bauteilen der Automobilindustrie zu gewährleisten,<br />
werden beim <strong>Härten</strong> von Kurbelwellen verstärkt effiziente<br />
Hochleistungsinduktoren eingesetzt.<br />
(Quelle: Maschinenfabrik ALFING Kessler GmbH, Div. Hardening)
Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />
Franken Guss Kitzingen: BMU-Förderung<br />
eines Pilotprojekts zur großtechnischen<br />
Abwärmenutzung von Rauchgas<br />
Die Franken Guss Kitzingen<br />
GmbH & Co. KG startet die<br />
Umsetzung einer neuartigen<br />
Anlagenkombination zur Abwärmenutzung<br />
von Rauchgas.<br />
Mit diesem Vorhaben<br />
entsteht eine Organic Rankine<br />
Cycle-Anlage (ORC), die mit<br />
Kern des Projektes ist eine<br />
Organic Rankine Cycle-Anlage.<br />
ORC ist ein thermodynamischer<br />
Prozess, der Kraft-<br />
Wärmekopplung ermöglicht.<br />
Im Gegensatz zum üblichen<br />
Dampfkraft-Prozess, der in<br />
Kraftwerken vielfach genutzt<br />
wird, gibt es einige entscheidende<br />
Unterschiede. Als Prozess-Medium<br />
wird anstelle<br />
von Wasser ein organischer<br />
Stoff eingesetzt, z. B. Silikonöle,<br />
oder – noch eine Besonderheit<br />
bei Franken Guss Kitzingen<br />
– Ethanol. Dadurch<br />
lassen sich niedrigere Abgastemperaturen<br />
besser nutzen,<br />
da diese Medien niedrigere<br />
Siedepunkte haben (zum<br />
Vergleich Wasser 100 °C <strong>und</strong><br />
Ethanol 79 °C). Das Medium<br />
wird durch die Abwärme im<br />
Prozess verdampft <strong>und</strong> aufgeheizt.<br />
Anschließend wird es in<br />
eine Arbeitsmaschine geleitet<br />
– keine Turbine, wie im Kraftwerk,<br />
sondern mehrere Kolbenmaschinen<br />
wie bei einer<br />
Dampfmaschine. Die Verrichtung<br />
der mechanischen Arbeit<br />
treibt dann einen Strom<br />
erzeugenden Generator an.<br />
Schlussendlich wird das Medium<br />
in einem Kondensator<br />
wieder verflüssigt. Dabei<br />
wird Energie frei, mit der<br />
75 °C warmes Wasser erzeugt<br />
wird, das wiederum zu Heizungszwecken<br />
genutzt werden<br />
kann. An dieser Stelle beginnt<br />
der Zyklus von Neuem<br />
<strong>und</strong> das nun 60 °C kalte Ethanol<br />
wird wieder verdampft.<br />
Das Vorhaben wird bis 2015 in<br />
mehreren Schritten realisiert.<br />
2011 <strong>und</strong> 2012 werden verschiedene<br />
Vorarbeiten umgesetzt,<br />
ab 2013 werden dann<br />
die ersten ORC-Module installiert.<br />
Geplant ist, dass die beiden<br />
letzten ORC-Module 2015<br />
„ans Netz“ gehen. Insgesamt<br />
sind 6 ORC-Module mit einer<br />
Gesamtleistung von 1.200 kW<br />
(elektrisch) geplant.<br />
Franken Guss Kitzingen GmbH &<br />
Co. KG<br />
www.frankenguss.de<br />
Gaskolbenmaschinen statt der<br />
üblichen Turbinen arbeitet. Erwartet<br />
werden jährliche Einsparungen<br />
beim Strombezug<br />
durch Eigenstromerzeugung<br />
in Höhe von 6.824 MWh sowie<br />
von Erdgas zur Erzeugung<br />
von Heizenergie in Höhe von<br />
20.940 MWh. Das B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />
(BMU)<br />
fördert die Maßnahme mit<br />
2.305.400 Euro. Die Franken<br />
Guss Kitzingen fertigt hochwertige<br />
Teile im Eisen- <strong>und</strong><br />
Aluminiumguss, die ihren Einsatz<br />
vor allem im Automobil<strong>und</strong><br />
Maschinenbau finden.<br />
Mit dem geplanten Vorhaben<br />
soll erstmalig eine ORC-<br />
Anlage mit Gaskolbenmaschinen<br />
großtechnisch umgesetzt<br />
werden. Durch das neuartige<br />
Verfahren ist es möglich, die<br />
Abwärme des Rauchgases einer<br />
Heißwindkupolofenanlage<br />
für Strom <strong>und</strong> Heizwärme<br />
zu nutzen.<br />
Die bisherige Nutzung des<br />
Heißwind-Kupolofens, mit<br />
dem durch die Verbrennung<br />
von viel Koks <strong>und</strong> etwas Erdgas<br />
Eisen für die Produktion<br />
geschmolzen wird, führte<br />
dazu, dass ein Teil der Energie<br />
ungenutzt blieb. Die Planungen<br />
sehen vor, dass sich am<br />
Kupolofen selbst kaum etwas<br />
ändert. Die Abgasreinigungsanlage<br />
wird so verändert, dass<br />
die noch im gereinigten Abgasstrom<br />
enthaltene Energie<br />
ausgekoppelt werden kann<br />
<strong>und</strong> mittels ORC-Technik in<br />
Strom <strong>und</strong> Warmwasser umgewandelt<br />
wird. Der Strom<br />
wird im Werk verbraucht, so<br />
dass das Unternehmen weniger<br />
Strom von ihrem Versorger<br />
beziehen muss. Das<br />
Warmwasser wird in die Heizung<br />
eingespeist <strong>und</strong> führt<br />
dort zu Einsparungen von Erdgas.<br />
Die erforderliche Umstellung<br />
der Heizung von Dampf<br />
auf Warmwasser ist ebenfalls<br />
Teil des Vorhabens. Auf<br />
dem Werksgelände wird ein<br />
Nahwärme-Verb<strong>und</strong>-Netz<br />
aufgebaut, so dass in Zukunft<br />
noch weitere Wärmequellen<br />
leicht in das Heizungssystem<br />
integriert werden können.<br />
Neue Zwei-Kammer Schmelzöfen von Hertwich<br />
Engineering senken Energieverbrauch<br />
Hertwich Engineering hat<br />
bei Otto Fuchs in Meinerzhagen<br />
erfolgreich zwei Zwei-<br />
Kammer-Schmelzöfen in Betrieb<br />
genommen. Die Jahresproduktion<br />
beträgt 50.000 t.<br />
Die Öfen sind mit regenerativen<br />
Beheizungssystemen ausgestattet,<br />
wodurch der Energieverbrauch<br />
<strong>und</strong> die Emissionen<br />
reduziert werden. Die<br />
neuen Schmelzöfen (Ecomelt)<br />
von Hertwich Engineering<br />
werden von oben chargiert.<br />
Sie arbeiten mit integrierter<br />
Schrottvorwärmung <strong>und</strong> im<br />
Tauchschmelzverfahren. Damit<br />
erreichen sie eine größtmögliche<br />
Metallausbeute. Die<br />
neuen Schmelzöfen von Hertwich<br />
Engineering sorgen für<br />
wirtschaftlichen Betrieb <strong>und</strong><br />
ersetzen veraltete Induktionsöfen.<br />
Hertwich Engineering<br />
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BDG – Energiewende bietet Chancen, aber<br />
auch hohe Risiken<br />
Die weltweite Gießereibranche<br />
ist nach der Wirtschaftskrise<br />
wieder auf einem deutlichen<br />
Wachstumskurs. In allen<br />
Ländern mit einer starken Gießereiindustrie<br />
ist die Branche<br />
als klassische Zulieferindustrie<br />
stark an die Entwicklung<br />
der Abnehmerbranchen Automotive,<br />
Maschinenbau <strong>und</strong><br />
Energietechnik gekoppelt.<br />
Die Gießereien haben in der<br />
Krise mit Hochdruck an ihrer<br />
Zukunft gearbeitet <strong>und</strong> sind<br />
jetzt mit neuen Lösungen präsent<br />
im <strong>international</strong>en Wettbewerb.<br />
Auch in Deutschland<br />
haben die Gießereien im ver-<br />
212 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />
gangenen Jahr ein dynamisches<br />
Wachstum verzeichnet.<br />
Nach drastischen Einbrüchen<br />
in dem von der Finanz- <strong>und</strong><br />
Wirtschaftskrise geprägten<br />
Jahr 2009 meldeten die deutschen<br />
Gießereien 2010 im Fe-<br />
Bereich ein Wachstum von<br />
30 % <strong>und</strong> im NE-Bereich von<br />
knapp +40 %. Die gute Konjunktur<br />
im vergangenen Jahr<br />
war vor allem getrieben durch<br />
die starke Nachfrage aus dem<br />
Straßenfahrzeugbau. Für das<br />
Gesamtjahr 2011 ist die Branche<br />
optimistisch, dass bei Produktion<br />
<strong>und</strong> Umsatz nach erfolgreichem<br />
Start in den ersten<br />
Monaten weitere leichte<br />
Zuwächse zu erwarten sind.<br />
So verlief der Start in das erste<br />
Quartal 2011 mit einer weiter<br />
anziehenden Produktion zufriedenstellend.<br />
Für die bislang positive Entwicklung<br />
der deutschen Gießereiindustrie<br />
war <strong>und</strong> ist der<br />
Fahrzeugbau, dessen gegenwärtig<br />
hoher Absatz durch<br />
das gute Exportgeschäft getrieben<br />
ist, das größte Zugpferd.<br />
Der Trend zum Leichtbau<br />
im Verkehrssektor begünstigt<br />
den Einsatz von innovativen<br />
<strong>und</strong> komplexen<br />
Gusskonstruktionen aus allen<br />
Werkstoffsegmenten. Der<br />
Trend zu größeren Modellen<br />
(zu denken ist an die guten<br />
Verkaufszahlen von hochwertigen<br />
Limousinen <strong>und</strong> Geländewagen<br />
für den Export) <strong>und</strong><br />
Überlegungen, die überalterten<br />
Nutzfahrzeuge deutlich<br />
zu verjüngen, wird sich positiv<br />
auf die Auslastung der Gießereien<br />
in den nächsten Monaten<br />
<strong>und</strong> Jahren auswirken.<br />
Im Zuge der guten Auftragslage<br />
<strong>und</strong> der gesicherten Kapazitätenauslastung<br />
zum Jahreswechsel<br />
hat sich das Konjunkturklima<br />
aber in fast allen<br />
Gussabnehmerbereichen stabilisiert<br />
<strong>und</strong> verbessert. Ausgesprochen<br />
gut sind die Erwartungen<br />
für 2011 im Maschinen-<br />
<strong>und</strong> Anlagenbau<br />
sowie in der deutschen Elektrotechnik-<br />
<strong>und</strong> Elektronikindustrie.<br />
Hier hält das Wachstum<br />
unvermindert an. Auch<br />
die Bauindustrie hat die Chance,<br />
auf Wachstumskurs einzuschwenken.<br />
Die aktuelle<br />
Diskussion über die diversen<br />
Arten der Energieversorgung<br />
unterstützt weiterhin<br />
die Windkraftindustrie, deren<br />
Gussnachfrage sich mit<br />
Sicherheit in den kommenden<br />
Jahren steigern wird. Der<br />
weltweiten Entwicklung der<br />
Rohstoff- <strong>und</strong> Energiekosten<br />
haben die Gießereien <strong>und</strong> deren<br />
Zulieferer eine enorme<br />
Steigerung der Energie- <strong>und</strong><br />
Materialeffizienz entgegengestellt.<br />
Möglich wurde dies<br />
durch Fortschritt in der Gießereitechnologie,<br />
welche die<br />
Machbarkeitsgrenzen für innovative<br />
Gussteile deutlich erweitert<br />
haben.<br />
B<strong>und</strong>esverband der Deutschen<br />
Gießerei-Industrie<br />
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Inductoheat erweitert Kompetenzen <strong>und</strong><br />
Dienstleistungen in Europa<br />
Die HWG Inductoheat GmbH<br />
wird umbenannt in Inductoheat<br />
Europe GmbH. Der Spezialist<br />
für induktive Härte- <strong>und</strong><br />
Erwärmungsprozesse aus Reichenbach<br />
ist zukünftig der<br />
zentrale Ansprechpartner in<br />
Europa für alle Produkte <strong>und</strong><br />
Dienstleistungen der gesamten<br />
Inductoheat-Gruppe, zu<br />
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<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />
der das Unternehmen seit<br />
1985 gehört. Damit werden<br />
die Kompetenzen <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
r<strong>und</strong> um die induktive<br />
Wärmebehandlung am<br />
Standort gebündelt, gestärkt<br />
<strong>und</strong> weiter ausgebaut. Vor allem<br />
K<strong>und</strong>en mit übergreifenden<br />
Anforderungen profitieren<br />
von umfangreicheren Serviceleistungen.<br />
Der Technologieführer<br />
feiert dieses Jahr<br />
60-jähriges Jubiläum.<br />
„K<strong>und</strong>en haben durch diese<br />
Umstrukturierung nun Zugang<br />
zu sämtlichen, umfangreichen<br />
Serviceleistungen unserer<br />
gesamten Gruppe“, betont<br />
Frank Andrä, Geschäftsführer<br />
des Traditionsunternehmens<br />
HWG Inductoheat, das ab<br />
Ende 2011 unter Inductoheat<br />
Europe GmbH firmiert. Die<br />
anspruchsvolle <strong>und</strong> innovative<br />
Technologie der induktiven<br />
Wärmebehandlung bietet<br />
im Rahmen komplexer Anforderungen<br />
ein immer breiteres<br />
Anwendungsspektrum. Als<br />
Technologieführer der induktiven<br />
Wärmebehandlung entwickeln<br />
die Experten Lösungen<br />
für die Anforderungen<br />
der K<strong>und</strong>en. Dazu bietet Inductoheat<br />
Europe neben dem<br />
<strong>Härten</strong> auch Schrumpferwärmung,<br />
Spannungsarmglühen,<br />
Löten oder Schmiedeerhitzen<br />
sowie Rohrschweißen <strong>und</strong><br />
Drahterwärmung. Darüber hinaus<br />
sollen die K<strong>und</strong>en des<br />
1951 gegründeten Unternehmens<br />
durch die Konzentration<br />
der Beratungs- <strong>und</strong> Servicetätigkeit<br />
im Kompetenzzentrum<br />
Inductoheat Europe zahlreiche<br />
weitere Vorteile nutzen<br />
können. So gibt es jetzt einen<br />
zentralen Ansprechpartner an<br />
einem Ort für das komplette<br />
Anwendungsspektrum der<br />
induktiven Wärmebehandlung,<br />
zu allen Produkten, Prozessen<br />
<strong>und</strong> Serviceleistungen<br />
des Weltmarktführers. Durch<br />
die zentrale Sammlung von<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> dem damit<br />
einhergehenden umfassenden<br />
Überblick über alle Technologien<br />
der induktiven Wärmebehandlung<br />
ergeben sich<br />
Synergien, von denen K<strong>und</strong>en<br />
profitieren. Ein zentrales<br />
Labor <strong>und</strong> Applikationszentrum<br />
sowie ein mitten in Europa<br />
gelegenes Schulungszentrum<br />
können weitere Vorteile<br />
bieten.<br />
Frank Andrä sieht in der erweiterten<br />
Neuausrichtung<br />
mit der stärkeren organisatorischen<br />
Führungsrolle der Inductoheat<br />
Europe GmbH sowohl<br />
eine Anerkennung für<br />
das bisher Geleistete als auch<br />
einen höheren Anspruch für<br />
die Zukunft.<br />
Inductoheat Europe GmbH<br />
www.inductoheat.eu<br />
Plasmakonferenz bei HÜTTINGER<br />
Austausch <strong>und</strong> Diskussion<br />
r<strong>und</strong> um die Themen Flexibilität<br />
<strong>und</strong> Qualitätssicherung in<br />
der Produktentwicklung, Fertigung<br />
<strong>und</strong> im Service standen<br />
am 25. Mai im Mittelpunkt<br />
bei HÜTTINGER Elektronik.<br />
An diesem Tag lud das Unternehmen<br />
seine K<strong>und</strong>en zur<br />
zweiten „Power Electronics<br />
for Plasma Engineering Conference“<br />
(PE2) in sein Stammhaus<br />
in Freiburg ein.<br />
„Unsere erste Plasmakonferenz<br />
im letzten Jahr fand ein<br />
sehr positives Feedback. Daher<br />
ist es für uns selbstverständlich,<br />
dass wir die Veranstaltung<br />
– mit anderen Themenschwerpunkten<br />
– in diesem<br />
Jahr wiederholen“, erläutert<br />
Vertriebsleiter Michael Ehinger<br />
die PE2. Nach dem Auftakt in<br />
2010 am polnischen Standort<br />
nahe Warschau fand die Konferenz<br />
diesmal am Stammsitz<br />
in Freiburg statt. K<strong>und</strong>en aus<br />
ganz Europa reisten nach Südbaden,<br />
um sich durch Vorträge<br />
von externen Referenten<br />
<strong>und</strong> Plasmaexperten von HÜT-<br />
TINGER über innovative Entwicklungs-<br />
<strong>und</strong> Fertigungsmethodiken<br />
sowie Serviceorganisation<br />
zu informieren. Die<br />
Vorträge deckten ein vielfältiges<br />
Spektrum ab: So präsentierte<br />
ein Referent des Fraunhofer-Instituts<br />
für Schicht<strong>und</strong><br />
Oberflächentechnik (IST)<br />
die Simulation von Plasmabeschichtungsprozessen.<br />
Weitere<br />
Vorträge beschäftigten sich<br />
mit den Herausforderungen in<br />
der Produktentwicklung von<br />
<strong>Vakuum</strong>prozessanlagen in der<br />
Großflächenbeschichtung, der<br />
Modularisierung von Produkten<br />
oder auch der Zukunft des<br />
MF-Arc-Managments.<br />
Zwischen den Vorträgen<br />
hatten die Teilnehmer immer<br />
wieder die Möglichkeit,<br />
Best Practices aus dem Hause<br />
HÜTTINGER zu erleben.<br />
So öffnete das Großgerätelabor<br />
seine Türen zum Thema<br />
Inhouse Qualifikation.<br />
Vor Ort erfuhren die Teilnehmer,<br />
wie Neuentwicklungen<br />
im Rahmen von EMV- <strong>und</strong> Lebenszyklus-Tests<br />
geprüft <strong>und</strong><br />
Worst-Case-Bedingungen simuliert<br />
werden. Auch die Fertigung<br />
gewährte detaillierte<br />
Einblicke: Führungskräfte des<br />
Fachbereiches erläuterten den<br />
Konferenzteilnehmern, wie<br />
sie unter anderem durch Fertigungsprozesse<br />
mit integrierten<br />
Quality Gates <strong>und</strong> Wertstrom-Produktionslinien<br />
eine<br />
hochgradig flexible <strong>und</strong> hochqualitative<br />
Fertigung sicherstellen.<br />
„Der Wettbewerbsdruck<br />
zwingt Unternehmen<br />
dazu, sich immer schneller<br />
<strong>und</strong> flexibler an neue Bedingungen<br />
anzupassen <strong>und</strong> angewandte<br />
Methodiken ständig<br />
zu überdenken <strong>und</strong> zu<br />
verbessern“, erläutert Ehinger.<br />
Hüttinger Elektronik GmbH & Co.<br />
KG<br />
www.huettinger.com<br />
IKB: Gießereien wieder auf Wachstumskurs<br />
Die Erholung der Weltwirtschaft<br />
nach dem Krisenjahr<br />
2009 erfolgte deutlich schneller<br />
<strong>und</strong> kräftiger als erwartet.<br />
Hierbei kamen wesentliche<br />
Impulse aus den Schwellenländern,<br />
die ein Großteil des<br />
weltweiten Wachstums tragen,<br />
allen voran China <strong>und</strong> Indien.<br />
Auch auf mittlere Sicht<br />
wird das Wachstum außerhalb<br />
der „alten Wachstumsregionen“<br />
deutlich höher sein<br />
als in den entwickelten Industriezentren<br />
Westeuropas <strong>und</strong><br />
der NAFTA.<br />
Wesentliche Impulse sind zum<br />
einen der wirtschaftliche Aufholprozess<br />
in diesen Ländern<br />
<strong>und</strong> zum anderen das Erstarken<br />
einer kaufkräftigen Mittelschicht.<br />
Die neuen Mittelschichten<br />
in den Schwellenländern,<br />
zu denen neben China<br />
<strong>und</strong> Indien zunehmend<br />
diejenige in Brasilien als auch<br />
eine etwas größer werdende<br />
Oberschicht in Russland zu<br />
zählen sind, orientieren sich<br />
in ihrem Konsumverhalten an<br />
demjenigen der westlichen<br />
Welt. Hinzu kommt in vielen<br />
214 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />
Fällen ein erheblicher Nachholbedarf<br />
in der Infrastruktur.<br />
Von dem Anziehen der Weltkonjunktur<br />
bei gleichzeitiger<br />
Verlagerung der Wachstumsschwerpunkte<br />
erhält auch<br />
die weltweite Gießereiindustrie<br />
Impulse. Die aus dem Erstarken<br />
neuer Wirtschaftsregionen<br />
resultierenden Strukturveränderungen<br />
gehen an<br />
der Branche nicht spurlos vorbei,<br />
denn auch hier verschieben<br />
sich zukünftig die Absatz<strong>und</strong><br />
Produktionsschwerpunkte.<br />
Insbesondere profitiert die<br />
Nachfrage nach Gusserzeugnissen<br />
von dem zukünftigen<br />
Erstarken der globalen Automobilindustrie,<br />
der vermehrten<br />
Nachfrage aus dem Maschinenbau,<br />
großen <strong>international</strong>en<br />
Infrastrukturprojekten<br />
inklusive des Kraftwerksbaus<br />
<strong>und</strong> vom Anziehen der Baukonjunktur.<br />
Zu Beginn des laufenden Jahrtausends<br />
wurden weltweit<br />
54,5 Mio. t Eisen-, Stahl- <strong>und</strong><br />
Temperguss (EST-Guss) erzeugt.<br />
Im Jahre 2008 wurde<br />
mit knapp 81 Mio. t der bisherige<br />
globale Ausstoßrekord<br />
von EST-Gussprodukten erzielt,<br />
dies vor allem dank der<br />
erneuten Erhöhung der Produktion<br />
in Osteuropa <strong>und</strong> den<br />
asiatischen Märkten. In Westeuropa<br />
<strong>und</strong> der NAFTA war<br />
schon ein Jahr vorher der bisherige<br />
Spitzenwert verzeichnet<br />
worden. Gr<strong>und</strong> war die im<br />
vierten Quartal 2008 in Westeuropa<br />
<strong>und</strong> NAFTA beginnende<br />
einbrechende Nachfrage<br />
aus der Automobil- <strong>und</strong> Lkw-<br />
Produktion. 2009 zeigte sich<br />
dann bei einzelnen Gießereien,<br />
dass der Nachfrageeinbruch<br />
umso höher war, je größer<br />
der Anteil ihrer Ablieferung<br />
an die Lkw-Herstellung<br />
betrug. Diejenigen Gießereien,<br />
die schwerpunktmäßig an<br />
den Maschinenbau lieferten,<br />
traf der Produktionsrückgang<br />
in vollem Umfang erst im Jahresverlauf<br />
2009.<br />
Bis zum Jahre 2015 wird ein<br />
Zuwachs um insgesamt drei<br />
Viertel auf knapp 95 Mio. t<br />
erwartet. Hierbei gibt es jedoch<br />
regional gesehen erhebliche<br />
Unterschiede in der Entwicklung.<br />
So fällt in Westeuropa<br />
der Zuwachs mit insgesamt<br />
12 % auf rd. 12 Mio. t unterdurchschnittlich<br />
aus, in Mittelosteuropa<br />
zeigt er sich mit<br />
einem Plus von über einem<br />
Viertel auf 11,5 Mio. t wesentlich<br />
exponierter. In der NAFTA-<br />
Region ergibt sich im gesamten<br />
Betrachtungszeitraum ein<br />
Rückgang um mehr als 18 %.<br />
Ursachen hierfür sind vor allem<br />
eine Fortsetzung der Deindustrialisierung<br />
<strong>und</strong> damit<br />
verb<strong>und</strong>en ein geringerer<br />
Gussbedarf der USA, der nicht<br />
vollständig von neuen Gusskapazitäten<br />
in Mexiko ausgeglichen<br />
wird. Mit einer deutlich<br />
geringeren Inlandsproduktion<br />
im Pkw-Bereich, einer sinkenden<br />
Bedeutung des amerikanischen<br />
Maschinenbaus <strong>und</strong> anderen<br />
wichtigen Wirtschaftssektoren<br />
ist der entsprechende<br />
Bedarf an Guss rückläufig.<br />
Da vorerst auch keine großen<br />
Impulse von der Bauwirtschaft<br />
kommen, bleibt die NAFTA<br />
abgehängt.<br />
Auch innerhalb der Regionen<br />
gibt es erhebliche Unterschiede.<br />
So gewinnt Deutschland<br />
Marktanteile zulasten seiner<br />
westeuropäischen Konkurrenten.<br />
Hier wird ein Anstieg der<br />
Produktion auf 5,3 Mio. t erwartet,<br />
während es im Jahre<br />
2000 lediglich rd. 3,7 Mio. t<br />
waren. Gemessen an dem bisherigen<br />
Spitzenniveau 2007<br />
von knapp 4,8 Mio. t, ist dies<br />
nochmals ein Zuwachs von<br />
r<strong>und</strong> 10 %. Verlierer sind vor<br />
allem Frankreich, das nicht<br />
wieder an sein Spitzenniveau<br />
heranreichen dürfte, <strong>und</strong> relativ<br />
gesehen auch Italien,<br />
das im Vergleich zu Deutschland<br />
geringere Zuwächse erfährt.<br />
Auch Spanien bleibt unter<br />
seinem bisherigen Höchstausstoß,<br />
was vor allem mit der<br />
Krise der spanischen Bauindustrie<br />
<strong>und</strong> der unterdurchschnittlichen<br />
Entwicklung der<br />
spanischen Automobilindustrie<br />
zu tun hat.<br />
IKB Deutsche Industriebank AG<br />
www.ikb.de<br />
Prozessüberwachung mit<br />
berührungslos messenden IR-Thermometern<br />
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auf dem HK 2011:<br />
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Fax: +49 30 500 197 - 10<br />
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Neue Inductotherm Schmelzofenanlage für<br />
Friedrichshütte GmbH<br />
Im Herbst 2010 hat die Firma<br />
Friedrichshütte GmbH den<br />
Auftrag auf eine neue MF-<br />
Schmelzofenanlage an Inductotherm<br />
Deutschland GmbH<br />
vergeben. Der gesamte Zeitraum<br />
für die Planung, Genehmigung<br />
<strong>und</strong> Optimierung der<br />
Schmelzkosten gegenüber der<br />
alten NF-Ofenanlage hat einen<br />
Zeitraum von zwei Jahren<br />
in Anspruch genommen. Bei<br />
der neuen Schmelzofenlage<br />
handelt es sich um eine sehr<br />
komplexe, kompakte Anlage<br />
inklusive neuer Gattierung.<br />
Bedingt durch die örtlichen<br />
Gegebenheiten (Hanglage)<br />
ist dies mit einem sehr großen<br />
Bauaufwand verb<strong>und</strong>en.<br />
Der neue Schmelzbetrieb besteht<br />
aus zwei MF-Öfen vom<br />
Typ Stahlmantel mit einem jeweiligen<br />
Fassungsvermögen<br />
von 3.000 kg, ausgeführt mit<br />
den typischen Sicherheitskomponenten<br />
wie Ofengrubenschutz<br />
<strong>und</strong> Tiegelausdrückvorrichtung.<br />
Zusätzlich<br />
wurde ein dritter Stahlmantelofen<br />
mit einem Fassungsvermögen<br />
von 500 kg installiert.<br />
Alle drei Öfen können wechselweise<br />
mit einem VIP Power<br />
Trak mit einer elektrischen<br />
Leistung von 1.500 kW zum<br />
Schmelzen eingesetzt werden.<br />
Zur Abführung der Verlustwärme<br />
wird ein geschlossener<br />
Kühlkreislauf (Luft/Wasserkühler)<br />
eingesetzt, mit Anschlussmöglichkeit<br />
für eine<br />
Wärmerückgewinnungsanlage.<br />
Der gesamte Schmelzprozess<br />
wird über den Schmelzprozessor<br />
MeltMinder 200 gesteuert.<br />
Die komplette Installation<br />
der Schmelzofenanlage mit<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
215
Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />
6.–7.<br />
Okt.<br />
10.–12.<br />
Okt.<br />
11.–15.<br />
Okt.<br />
12.–14.<br />
Okt.<br />
Terminkalender<br />
Messen/Kongresse/Tagungen<br />
Workshop Elektroprozesstechnik<br />
in Ilmenau<br />
Tel.: 03677 / 69 1510<br />
E-Mail: ulrich.luedtke@tu-ilmenau.de<br />
www.tu-ilmenau.de/eew<br />
EuroPM2011<br />
in Barcelona<br />
Tel.: +44 (0) 1743 / 248 899<br />
www.epma.com<br />
ENEREXPO MAROC 2011<br />
in Casablanca, Marokko<br />
E-Mail: nicole.klammer@imag.de<br />
www.enerexpo.com<br />
Härterei-Kolloquium 2011<br />
in Wiesbaden<br />
E-Mail: awt.ev@t-online.de<br />
www.awt-online.org<br />
17. Okt. Praktisches Training für Kugelstrahlen<br />
in Altena<br />
Tel.: +41 (0) 44 / 831 2644<br />
E-Mail: info@mfn.li<br />
www.mfn.li<br />
18.–20.<br />
Okt.<br />
19.–20.<br />
Okt.<br />
10.–12.<br />
Nov.<br />
14.–17.<br />
Nov.<br />
18.–20.<br />
Nov.<br />
22.–23.<br />
Nov.<br />
6.–9.<br />
Dez.<br />
Kugelstrahl Workshop (L1-L3)<br />
in Altena<br />
Tel.: +41 (0) 44 / 831 2644<br />
E-Mail: info@mfn.li<br />
www.mfn.li<br />
54. Internationales Feuerfestkolloquium<br />
in Aachen<br />
Tel.: 02624 / 9473 171<br />
www.feuerfest-kolloquium.de<br />
Aluminium India 2011<br />
in Mumbai, Indien<br />
Tel.: +91 (0) 22 / 66450 123<br />
E-Mail: bec@nesco.in<br />
www.aluminium-india.com<br />
FABTECH 2011<br />
in Chicago, U.S.A.<br />
E-Mail: information@fabtechexpo.com<br />
www.fabtechexpo.com<br />
LaserTech India<br />
in Mumbai, Indien<br />
Tel.: +91 (22) 3201 / 9137<br />
E-Mail: info@focussedevents.com<br />
www.focussedevents.com<br />
VDI-Fachtagung<br />
Optimierung in der Energiewirtschaft<br />
in Nürtingen<br />
Tel.: 0211 / 6214 201<br />
E-Mail: wissensforum@vdi.de<br />
www.vdi.de/energiewirtschaft<br />
LASER India<br />
in Bangalore, Indien<br />
Tel.: +91 (98) 9090 / 1839<br />
www.lasertechnik.co.in<br />
Inbetriebnahme sowie eine<br />
Schulung des K<strong>und</strong>enpersonals<br />
sind im Lieferumfang von<br />
Inductotherm enthalten. Der<br />
Aufbau <strong>und</strong> die Inbetriebnahme<br />
sind derzeit noch von den<br />
Witterungsverhältnissen <strong>und</strong><br />
dem damit verb<strong>und</strong>enen Baufortschritt<br />
abhängig. Die Inbetriebnahme<br />
ist geplant für das<br />
zweite Quartal 2011.<br />
Bei den Absaughauben hat<br />
man sich für das System<br />
der Firma IBO Anlagenbau<br />
GmbH entschieden. Die Absaughaube<br />
Tornado ist doppelt<br />
schwenkbar <strong>und</strong> zeichnet<br />
sich durch eine sehr gute Erfassung<br />
der Rauchgase in allen<br />
Betriebsphasen aus. Durch<br />
die bedarfsgerechte Positionierung<br />
der Haube über dem<br />
Ofen <strong>und</strong> ihre strömungstechnisch<br />
günstige Form, lässt<br />
sich Energie einsparen <strong>und</strong> die<br />
Luftreinheit im Arbeitsbereich<br />
deutlich verbessern. Die Haube<br />
ermöglicht für die Arbeiten<br />
im laufenden Betrieb einen<br />
guten Zugang zum Ofen<br />
sowie für Wartungs- <strong>und</strong> Reparaturarbeiten.<br />
Die Bedienung<br />
erfolgt über Hydraulikventile<br />
vom Bedienstand aus.<br />
Die Absaughauben wurden<br />
individuell auf die Öfen <strong>und</strong><br />
den Schmelzbetrieb ausgelegt<br />
<strong>und</strong> konstruiert. So wurde bei<br />
diesem Projekt u. a. der Teleskopkanal<br />
der rechten Haube<br />
modifiziert, damit ausreichend<br />
Platz für einen zweiten<br />
Aufgang auf die Ofenbühne<br />
geschaffen werden konnte.<br />
Die IBO-Anlagenbau GmbH<br />
hat auch die Rohrleitung von<br />
den Absaughauben <strong>und</strong> dem<br />
Traforaum zum Filter geplant<br />
<strong>und</strong> geliefert.<br />
Inductotherm Deutschland GmbH<br />
www.inductotherm.de<br />
SMS Siemag übernimmt Metix (Pty) Ltd.<br />
Die SMS Siemag AG hat die<br />
Mehrheit am südafrikanischen<br />
Unternehmen Metix,<br />
(Pty) Ltd. übernommen. Metix<br />
wird auch nach dem Erwerb<br />
als rechtlich eigenständige<br />
Gesellschaft mit Sitz in<br />
Johannesburg, Südafrika, weitergeführt.<br />
Metix hat im Geschäftsjahr<br />
2010 mit ca. 60<br />
Mitarbeitern einen Jahresumsatz<br />
von r<strong>und</strong> 40 Mio. EUR erwirtschaftet.<br />
Das Unternehmen<br />
ist seit r<strong>und</strong> zehn Jahren<br />
im Bereich Anlagenbau <strong>und</strong><br />
Equipment-Lieferant für die<br />
Ferrolegierungsindustrie tätig<br />
<strong>und</strong> nimmt eine der führenden<br />
Marktstellungen im südlichen<br />
Afrika ein.<br />
Das Produkt- <strong>und</strong> Dienstleistungsprogramm<br />
umfasst die<br />
komplette Planung <strong>und</strong> Lieferung<br />
von Ausrüstungen <strong>und</strong><br />
Anlagen, insbesondere zur<br />
Produktion von Ferrochrom<br />
<strong>und</strong> Ferromangan. Der Erwerb<br />
17.–19.<br />
Jan.<br />
EUROGUSS 2012<br />
in Nürnberg<br />
Tel.: 0911 / 8606 8000<br />
www.euroguss.de<br />
216 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />
der Metix steht im Zusammenhang<br />
mit dem konsequenten<br />
Ausbau des Leistungsangebots<br />
der SMS Siemag auf dem<br />
Gebiet der Elektroreduktionsofentechnologie<br />
für die Erzeugung<br />
von Ferrolegierungen,<br />
Si-Metall, NE-Metalle, Kalziumkarbid<br />
etc. für Neubau<br />
<strong>und</strong> Modernisierungsprojekte.<br />
Hier ist das Unternehmen als<br />
integrierter Prozessanbieter<br />
mit ganzheitlichen Gesamtlösungen<br />
sowohl für die Ferrolegierungs-<br />
<strong>und</strong> NE-Metallindustrie<br />
mit einem Marktanteil<br />
von über 40 % führend positioniert.<br />
Mit der Integration der Metix<br />
in diesen Sektor wird SMS<br />
Siemag besonders die Marktposition<br />
im südlichen Afrika<br />
ausbauen können. Metix ist<br />
Marktführer bei der Modernisierung<br />
von Elektroreduktionsöfen<br />
in Südafrika.<br />
SMS Siemag AG<br />
www.sms-group.de<br />
Verkauf der Metal Forming Gruppe an die<br />
spanische Gestamp Automoción<br />
Die ThyssenKrupp AG hat am<br />
13. Mai 2011 ein ganzheitliches<br />
Konzept zur strategischen<br />
Weiterentwicklung beschlossen,<br />
um den Konzern<br />
wettbewerbsfähig <strong>und</strong> nachhaltig<br />
in die Zukunft zu führen.<br />
Das Konzept zur strategischen<br />
Weiterentwicklung<br />
umfasst die Optimierung des<br />
Portfolios, Change Management<br />
<strong>und</strong> Performance-Steigerung.<br />
Ziele sind: die Verschuldung<br />
zu reduzieren,<br />
Wachstum zu ermöglichen,<br />
Erträge zu erwirtschaften <strong>und</strong><br />
Werte zu schaffen. Im Rahmen<br />
der Optimierung des<br />
Portfolios wird sich der Konzern<br />
von den Geschäften trennen,<br />
die für alternative strategische<br />
Optionen tragfähiger<br />
sind. In diesem Zusammenhang<br />
ist ein weiterer Meilenstein<br />
erreicht.<br />
Der Verkauf der Metal Forming<br />
Gruppe an die spanische<br />
Gestamp Automoción S.L.<br />
wurde abgeschlossen. Nachdem<br />
die europäischen Kartellbehörden<br />
grünes Licht gegeben<br />
hatten, konnten Eigentumsübertragung<br />
<strong>und</strong> Zahlung<br />
(„Closing“) am 20. Juli<br />
2011 erfolgen. Über die finanziellen<br />
Konditionen wurde<br />
zwischen den Vertragspartnern<br />
Stillschweigen vereinbart.<br />
Dr. Heinrich Hiesinger,<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
der ThyssenKrupp AG, erklärt<br />
die Bedeutung für den Konzern:<br />
„Der Verkauf von Metal<br />
Forming ist nach der erfolgreichen<br />
Platzierung eigener Aktien<br />
ein weiterer Beitrag zur<br />
Verbesserung der finanziellen<br />
Flexibilität des Konzerns.<br />
ThyssenKrupp wird die angekündigten<br />
Maßnahmen konsequent<br />
umsetzen.“<br />
Die Metal Forming Gruppe<br />
zählte nicht mehr zum Kerngeschäft<br />
der Business Area<br />
ThyssenKrupp Steel Europe.<br />
Deshalb hatte der Konzern<br />
begonnen, mit Interessenten<br />
über den Verkauf des Unternehmens<br />
zu verhandeln. Als<br />
hervorragender Partner nach<br />
dem Best-Owner-Prinzip hatte<br />
sich die Gestamp Automoción<br />
erwiesen. Gestamp<br />
ist ein bedeutender Wettbewerber<br />
unter den Automobilzulieferern<br />
mit weltweit<br />
mehr als 70 Standorten. Mit<br />
r<strong>und</strong> 18.000 Mitarbeitern<br />
wurde 2010 in 20 Ländern<br />
in der Entwicklung <strong>und</strong> Fertigung<br />
von Metallkomponenten<br />
<strong>und</strong> Strukturbauteilen für<br />
Karosserien ein Umsatz von<br />
r<strong>und</strong> 3,1 Mrd. Euro erwirtschaftet.<br />
ThyssenKrupp AG<br />
www.thyssenkrupp.com<br />
Titelbild<br />
Roland Berger Studie: Energieeffizientere<br />
Produktion bietet 77 Mrd. Euro Einsparpotenzial<br />
Die stromintensiven Branchen<br />
werden in Zukunft durch steigende<br />
Strompreise erheblich<br />
belastet werden. Umso wichtiger<br />
ist es für die betroffenen<br />
Unternehmen, mit der benötigten<br />
Energie möglichst effizient<br />
umzugehen. Eine Effizienzsteigerung<br />
fällt aber nicht<br />
vom Himmel, sondern erfordert<br />
zuerst einmal hohe Investitionen.<br />
Lohnen sich diese<br />
denn? Ja, sagt eine brandneue<br />
Studie des Beratungsunternehmens<br />
Roland Berger. Und<br />
nicht nur das: Diese Investitionen<br />
schaffen darüber hinaus<br />
zusätzliche Jobs, Umsatzzuwächse<br />
<strong>und</strong> Innovationen.<br />
SMS Elotherm<br />
Die Liebherr Werke Biberach GmbH in Biberach an der Riss setzt mit<br />
der 2010 in Betrieb genommenen Induktionsanlage zum <strong>Härten</strong> von<br />
Großwälzlagern <strong>und</strong> Zahnkränzen neue Maßstäbe, auch für Lagerringe<br />
aus der Windkraft.<br />
Das Besondere: Die neue EloRing Anlage lässt die Härtung von bis<br />
zu 6 m großen <strong>und</strong> 20 t schweren Werkstücken auf einem horizontalen<br />
sowie bis zu 70° angestellten Bearbeitungstisch zu. Dadurch stellt<br />
Liebherr sicher, dass immer gleichbleibende Abschreckbedingungen<br />
gegeben sind. Der Garant für ein optimales Härtegefüge – immer<br />
<strong>und</strong> immer wieder.<br />
Anlagen zur Induktionserwärmung<br />
<strong>und</strong> -wärmebehandlung<br />
Erwärmen von Metallen, <strong>Härten</strong>, Vergüten, Schweißen, Glühen<br />
oder kinematische Rührsysteme – Elotherm ist mit innovativer,<br />
sauberer <strong>und</strong> energieeffizienter Induktionstechnologie der Marktführer.<br />
In wirtschaftlicher Modulbauweise werden individuelle<br />
Induktionsanlagen entwickelt.<br />
Vertrauen Sie der langjährigen Kompetenz.<br />
Die Studie Effizienzsteigerung<br />
in stromintensiven Industrien<br />
analysiert anhand von<br />
vier ausgewählten Industrien<br />
– Gr<strong>und</strong>stoffchemie, Papier<strong>und</strong><br />
Pappeindustrie, metallerzeugende<br />
Industrie, Verarbeitung<br />
von Steinen <strong>und</strong> Erden<br />
– jedoch nicht nur das Verhältnis<br />
von Investitionen <strong>und</strong><br />
Einsparungen, die Studienautoren<br />
zeigen auch Handlungsstrategien<br />
bis zum Jahr 2050<br />
auf.<br />
Ihre Analyse ergab, dass der<br />
Strombedarf bei stromintensiven<br />
Industrien in den nächsten<br />
Jahren stark steigen wird.<br />
Schuld daran ist – neben dem<br />
Ausbau von strombasierten<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
217
Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />
Fortbildung<br />
4. Okt. Wärmebehandlung <strong>und</strong> Eigenschaften<br />
von Leichtmetalllegierungen<br />
AWT-Seminar in Bremen<br />
5.–6. Okt. Controlling kompakt I<br />
AGE-Seminar in Baden-Baden<br />
6.–7. Okt. Elektroprozesstechnik<br />
TU-Workshop in Ilmenau<br />
10.–12.<br />
Okt.<br />
18.–19.<br />
Okt.<br />
18.–19.<br />
Okt.<br />
19.–20.<br />
Okt.<br />
Betrieb von elektrischen Anlagen<br />
AGE-Seminar in Darmstadt<br />
Nitrieren <strong>und</strong> Nitrocarburieren in der industriellen<br />
Anwendung<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
Energiemanagement <strong>und</strong> Energiekostencontrolling<br />
für Betriebe <strong>und</strong> Liegenschaften<br />
VDI-Seminar in Leipzig<br />
Freiformschmieden<br />
Stahl-Akademie-Seminar in Aachen/Siegen<br />
20. Okt. Social Media <strong>und</strong> Web 2.0<br />
BDEW-Seminar in Köln<br />
25.–26.<br />
Okt.<br />
27.–28.<br />
Okt.<br />
Explosionsschutz durch Eigensicherheit<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
EEG 2012 – Umsetzung in der Praxis<br />
BDEW-Seminar in Wiesbaden<br />
8. Nov. Internationale Werkstoffnormung<br />
DIN-Seminar in Stuttgart<br />
10. Nov. Energieeinsparverordnung <strong>und</strong> Energieberatung<br />
in der Praxis<br />
DIN-Seminar in Berlin<br />
27.–30.<br />
Nov.<br />
29.–30.<br />
Nov.<br />
Refractory Technology, Part 1<br />
Stahl-Akademie-Seminar in Köln<br />
Elektrisches Messen mechanischer Größen<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
1.–2. Dez. Einsatzhärten<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
AGE – Die Akademie der Energie- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft<br />
Tel.: 0228-2598-100, Fax: 0228-2598-120<br />
anmeldung@ew-online.de, www.ew-online.de<br />
AWT – Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung <strong>und</strong> Werkstofftechnik<br />
e.V.<br />
Tel.: 0421-522-9339, Fax: 0421-522-9041<br />
awt.ev@t-online.de, www.awt-online.org<br />
BDEW à EW Medien <strong>und</strong> Kongresse GmbH<br />
Tel.: 069-710 46 87-0, Fax: 069-710 46 87--359<br />
info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />
DIN-Akademie<br />
Tel.: 030-2601-2872, Fax: 030-2601-42216<br />
thomas.winter@beuth.de, www.beuth.de<br />
Stahl-Akademie im Stahl-Zentrum<br />
Tel.: 0211-6707-644, Fax: 0211-6707-655<br />
info@stahl-akademie.de, www.stahl-akademie.de<br />
TAE – Technische Akademie Esslingen<br />
Tel.: 0711-34008-23, Fax 0711-34008-27,-43<br />
anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />
TU – Technische Universität Ilmenau<br />
Tel.: 03677/69-1510, Fax: 03677 / 69-1552<br />
ulrich.luedtke@tu-ilmenau.de, www.tu-ilmenau.de/elektrowaerme<br />
VDI Wissensforum GmbH<br />
Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />
wissensforum@vdi.de, www.vdi-wissensforum.de<br />
Produktionsverfahren – auch<br />
der zunehmende Automatisierungsgrad.<br />
Parallel dazu werden<br />
voraussichtlich die Strompreise<br />
kräftig anziehen. Das<br />
liegt nicht nur am frühzeitigen<br />
Atomausstieg mit einer entsprechenden<br />
Angebotsverknappung,<br />
sondern auch an<br />
höheren Kosten für CO 2 -Zertifikate<br />
<strong>und</strong> Brennstoffe sowie<br />
am Ausbau von Stromnetzen<br />
für Erneuerbare Energien.<br />
„Der Strompreis wird in den<br />
nächsten 20 Jahren um r<strong>und</strong><br />
70 % steigen“, schätzt Ralph<br />
Büchele von der Strategieberatung<br />
Roland Berger. Gerade<br />
in den stromintensiven Branchen<br />
sehen die Experten von<br />
Roland Berger daher ein großes<br />
Potenzial für Effizienzsteigerungen.<br />
„Die Entwicklung<br />
neuer Effizienztechnologien<br />
durch die verschiedenen Anbieter<br />
<strong>und</strong> deren Einsatz auf<br />
Anwenderseite ermöglichen<br />
eine nachhaltige Senkung des<br />
Stromverbrauchs <strong>und</strong> somit<br />
eine signifikante Reduzierung<br />
der Stromkosten“, erklärt<br />
Torsten Henzelmann, Partner<br />
bei Roland Berger.<br />
In der Metallverarbeitungsindustrie<br />
seien bis 2050 bei den<br />
Stromkosten immerhin Einsparungen<br />
von bis zu 40 %<br />
denkbar. Voraussetzung hierfür<br />
seien allerdings gezielte<br />
Investitionen in Effizienzmaßnahmen.<br />
Diese machten<br />
sich jedoch bezahlt: Die vier<br />
in der Studie untersuchten<br />
Branchen müssten bis 2050<br />
r<strong>und</strong> 23 Mrd. Euro in Effizienztechnologien<br />
investieren.<br />
Dadurch ließen sich im Gegenzug<br />
über 100 Mrd. Euro<br />
an Energiekosten einsparen.<br />
Die Investitionskosten umfassen<br />
im Wesentlichen Mehrkosten<br />
für den Einsatz von effizienteren<br />
Maschinen sowie<br />
für optimierte Produktionsverfahren.<br />
In der metallverarbeitenden<br />
Industrie bieten effiziente<br />
Gießmaschinen <strong>und</strong> Erwärmungsanlagen<br />
ein hohes<br />
Sparpotenzial.<br />
Darüber hinaus bieten derartige<br />
Investitionen der Wirtschaft<br />
weitere positive Effekte:<br />
So entstünden bei den Anbietern<br />
der effizienzsteigernden<br />
Technologien mehr Jobs,<br />
höhere Umsätze <strong>und</strong> Innovationsanreize.<br />
Auch die Abnehmer<br />
der Technologien könnten<br />
nicht nur von reduzierten<br />
Energiekosten profitieren. Sie<br />
könnten sich durch die effizientere<br />
Produktion von weniger<br />
effizient produzierenden<br />
Marktteilnehmern vor allem<br />
aus den Schwellenländern positiv<br />
abheben <strong>und</strong> im globalen<br />
Wettbewerb punkten.<br />
Roland Berger Strategy Consultants<br />
GmbH<br />
www.rolandberger.com<br />
Siemens modernisiert Hauptantriebe der Warmbreitbandstraße<br />
bei voestalpine Stahl in Linz<br />
Siemens hat von der österreichischen<br />
voestalpine Stahl<br />
GmbH den Auftrag erhalten,<br />
die Hauptantriebe der Warmbreitbandstraße<br />
am Standort<br />
Linz zu modernisieren. Dazu<br />
wird die Antriebsregelung auf<br />
den neuesten Stand der Technik<br />
gebracht <strong>und</strong> in die bestehende<br />
Automatisierungsumgebung<br />
eingeb<strong>und</strong>en. Die<br />
Modernisierung wird sukzessive<br />
während kurzer Wartungsstillstände<br />
durchgeführt<br />
<strong>und</strong> soll im Frühjahr 2013 abgeschlossen<br />
sein.<br />
Die Warmbreitbandstraße der<br />
voestalpine Stahl in Linz ist<br />
nach dem Umbau für die Erzeugung<br />
von 4,8 Mio. t warmgewalzten<br />
Bands mit Dicken<br />
von 1,5 bis 20 mm <strong>und</strong> Breiten<br />
zwischen 700 <strong>und</strong> 1.750 mm<br />
ausgelegt. Die Anlage verfügt<br />
über ein Vorgerüst mit Staucher<br />
<strong>und</strong> eine Fertigstraße<br />
mit sieben Quarto-Gerüsten.<br />
Alle acht Gerüste sind mit Sie-<br />
218 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />
mens-Antrieben mit Doppelmotoren<br />
ausgestattet.<br />
Die insgesamt 16 Synchronantriebe<br />
mit Direktumrichter<br />
<strong>und</strong> Simadyn-D-Regelung erhalten<br />
neue Sinamics-Regelungskomponenten.<br />
Die Leistungsteile<br />
der Umrichter können<br />
beibehalten werden.<br />
Damit lassen sich die Walzantriebe<br />
auf den neuesten Stand<br />
der Technik bringen, ohne<br />
dass ein Komplettaustausch<br />
der Umrichter erforderlich<br />
wäre. Siemens ist auch für die<br />
Projektierung, das Detail-Engineering,<br />
die Montage <strong>und</strong><br />
die Inbetriebnahme verantwortlich.<br />
Dem Auftragserhalt vorausgegangen<br />
war eine erfolgreiche<br />
Pilotierung des Modernisierungskonzepts<br />
an einem Antrieb<br />
der Fertigstraße im Dezember<br />
2010.<br />
Siemens AG<br />
www.siemens.com/metals<br />
Mikrowellenerwärmung<br />
Keramik, Chemie, Lebensmittel, Gießerei<br />
Dipl.- Ing. / Physiker UNI / FH<br />
Nachrichten / Hochfrequenztechnik<br />
Berechnung, Auslegung, Fertigung.<br />
Drehrohr-Trommelöfen<br />
Minerale, Rohstoffe, Chemie, Keramik<br />
Dipl.- Ing. UNI / FH<br />
Maschinenbau / Verfahrenstechnik<br />
Berechnung, Auslegung, Konstruktion, Fertigung.<br />
Ausgezeichneter Erfindergeist bei Oerlikon<br />
Leybold Vacuum<br />
Nur kreative Unternehmen mit<br />
Weitblick <strong>und</strong> Sinn für Neues<br />
haben es in die Riege der 100<br />
innovativsten Mittelständler<br />
geschafft. Oerlikon Leybold<br />
Vacuum gehört 2011 dazu<br />
<strong>und</strong> bekommt aus der Hand<br />
von Lothar Späth im Ostseebad<br />
Warnemünde das Gütesiegel<br />
„Top 100“ verliehen.<br />
Die Oerlikon Leybold Vacuum<br />
GmbH hat sich auf die <strong>Vakuum</strong>erzeugung<br />
in der Industrie<br />
spezialisiert. Viele Fertigungsprozesse<br />
laufen heute unter<br />
<strong>Vakuum</strong>bedingungen ab: bei<br />
Glühbirnen, Kühlschränken,<br />
bei Automobil <strong>und</strong> Computerteilen.<br />
Schon 1850 hatte der<br />
Unternehmensgründer Ernst<br />
Leybold eine Vision vom Potenzial<br />
des luftleeren Raums.<br />
Dass auch nach 160 Jahren<br />
Firmengeschichte Ideen keine<br />
leeren Luftblasen sind, stellt<br />
das Kölner Unternehmen tagtäglich<br />
unter Beweis: „Wir erfinden<br />
uns ständig neu – trotz<br />
oder gerade wegen unserer<br />
langen Firmengeschichte“,<br />
sagt Geschäftsführer Dr. Andreas<br />
Widl.<br />
Um ständig am Puls der Zeit<br />
zu sein, hört das Unternehmen<br />
genau darauf, was seine<br />
K<strong>und</strong>en brauchen. Deren<br />
Bedürfnisse werden über<br />
das Produktmarketing <strong>und</strong><br />
die Entwicklung in eine „Innovationspipeline“<br />
eingespeist.<br />
Viele Ideen gehen dort<br />
ein <strong>und</strong> werden von der Geschäftsleitung<br />
geprüft <strong>und</strong><br />
gefiltert.<br />
Gießereianlagen<br />
Zentrifugalgussanlagen, Kaltwandtiegel /<br />
<strong>Vakuum</strong>/Schutzgas-Schmelzöfen,<br />
induktionsbeheizt (Ti, TiAl, Superlegierungen)<br />
Dipl.- Ing. UNI<br />
Gießereiwesen / -Anlagenbau<br />
Berechnung, Auslegung, Konstruktion, Fertigung.<br />
Über mehrere Monate prüfte<br />
die Wirtschaftsuniversität<br />
Wien das Innovationsverhalten<br />
von 272 mittelständischen<br />
Unternehmen in<br />
Deutschland. Die 100 Besten<br />
tragen das Gütesiegel für<br />
ein Jahr. „Kreative, innovative<br />
Ideen <strong>und</strong> eine frische Denke<br />
sind für uns mehr denn<br />
je gelebte Unternehmenskultur,<br />
die mittelfristig Umsatz<br />
<strong>und</strong> Ergebnis steigern wird.<br />
Die Auszeichnung ,Top 100’<br />
macht uns in diesem Zusammenhang<br />
besonders stolz“,<br />
bestätigt Widl.<br />
Die 100 Mittelständler, die das<br />
Gütesiegel 2011 tragen, haben<br />
im vergangenen Jahr einen<br />
www.linn.de<br />
sl@linn.de<br />
Gesamtumsatz von 11,2 Mrd.<br />
Euro erwirtschaftet. 769 nationale<br />
<strong>und</strong> 1.865 <strong>international</strong>e<br />
Patente wurden allein 2010<br />
neu angemeldet. 48 der 100<br />
Unternehmen sind national<br />
die Nummer 1 ihrer Branche,<br />
19 sind sogar Weltmarktführer.<br />
88 der 100 ausgezeichneten<br />
Firmen sind in den vergangenen<br />
drei Jahren schneller<br />
gewachsen als der Branchendurchschnitt<br />
– <strong>und</strong> das im Mittel<br />
um r<strong>und</strong> 16 %.<br />
Oerlikon Leybold Vacuum<br />
www.oerlikon.com/leyboldvacuum<br />
SMS GmbH an elexis AG beteiligt<br />
Die SMS GmbH hat das freiwillige<br />
öffentliche Übernahmeangebot<br />
an die Aktionäre<br />
der elexis AG erfolgreich beendet.<br />
Insgesamt wurden SMS<br />
im Rahmen des Übernahmeangebots<br />
59,13 % (5.440.015<br />
Aktien) des Gr<strong>und</strong>kapitals <strong>und</strong><br />
der Stimmrechte der elexis AG<br />
angedient. Zusammen mit der<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
219
Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />
bereits bei Veröffentlichung<br />
der Angebotsunterlage gehaltenen<br />
Beteiligung von 2,99 %<br />
(275.000 Aktien) <strong>und</strong> weiteren<br />
26,83 % (2.468.429 Aktien),<br />
die SMS außerhalb des<br />
Angebots erworben hatte,<br />
hält SMS nach Abschluss des<br />
Angebots insgesamt 88,95 %<br />
(8.183.444 Aktien) an der elexis<br />
AG.<br />
Dr. Heinrich Weiss, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der<br />
SMS GmbH: „Mit dem Ergebnis<br />
unseres Übernahmeangebots<br />
sind wir zufrieden <strong>und</strong><br />
freuen uns, die Mitarbeiter<br />
von elexis in der SMS group<br />
zu begrüßen. Wir verstehen<br />
unser Engagement im Sinne<br />
einer Industriebeteiligung an<br />
einem langjährigen Partnerunternehmen.<br />
Das bewährte<br />
Führungsteam der elexis AG<br />
wird auch weiterhin selbstständig<br />
<strong>und</strong> eigenverantwortlich<br />
arbeiten.“<br />
SMS GmbH<br />
www.sms-group.com<br />
Salzgitter hält wieder mehr als 25 % an Aurubis<br />
Der Stahlkonzern Salzgitter<br />
hat seine Beteiligung an der<br />
Kupferhütte Aurubis wieder<br />
über die 25 %-Schwelle gebracht.<br />
Das Unternehmen hat<br />
einen Anteil von 25,002 % an<br />
dem Hamburger Konzern angezeigt.<br />
Der Konkurrent von<br />
ThyssenKrupp hatte seinen<br />
Anteil an Aurubis zum Jahresbeginn<br />
im Zuge von deren Kapitalerhöhung<br />
verwässern lassen.<br />
Die Beteiligung sank damals<br />
von über 25 auf 22,73 %.<br />
Mit der Kapitalerhöhung um<br />
10 % hatte Aurubis knapp<br />
170 Mio. Euro bei institutionellen<br />
Anlegern eingesammelt.<br />
(Aurubis nimmt mit Kapitalerhöhung<br />
knapp 170<br />
Mio. Euro ein). Der Erlös soll<br />
für organisches <strong>und</strong> externes<br />
Wachstum eingesetzt werden.<br />
Aurubis hat sich bislang<br />
von der Staatsschuldenkrise<br />
<strong>und</strong> den Panikverkäufen an<br />
der Börse unbeeindruckt gezeigt.<br />
Vor allem der Rohstoffhunger<br />
in China treibt die Geschäfte<br />
an.<br />
Salzgitter AG<br />
www.salzgitter-ag.de<br />
Stahl-Informations-Zentrum: Leistungsfähige<br />
Stahlindustrie sichert Automobilproduktion<br />
Mit neuen, immer festeren<br />
Stählen erlebt dieser Werkstoff<br />
eine Renaissance im<br />
Automobilbau. Denn wenn<br />
Leichtbau bezahlbar bleiben<br />
soll, geht es nicht ohne Stahl.<br />
So könnte das Fazit lauten,<br />
das Fachleute auf der Automobiltagung<br />
Steels in Cars<br />
and Trucks 2011 Anfang Juni<br />
in Salzburg gezogen haben.<br />
Mobilität mit immer weniger,<br />
am besten sogar ganz ohne<br />
CO 2 -Emissionen, ist ein wichtiges<br />
Ziel, denn es trägt zur Lösung<br />
unserer Klimaprobleme<br />
bei. Je geringer das Gewicht<br />
eines Fahrzeugs, desto weniger<br />
Kraft muss für seine Fortbewegung<br />
aufgewendet werden<br />
<strong>und</strong> desto geringer ist der<br />
Kraftstoffverbrauch. Deshalb<br />
haben sich viele den automobilen<br />
Leichtbau auf die Fahnen<br />
geschrieben, von der B<strong>und</strong>esregierung<br />
bis hin zu Automobilherstellern<br />
<strong>und</strong> ihren Zulieferern.<br />
Moderne Autos bestehen<br />
im Durchschnitt zu 60 %<br />
aus Stahl. Stahl wird in künftigen<br />
Automobilen, auch in<br />
elektrisch betriebenen, seine<br />
bedeutende Rolle beibehalten,<br />
stellt Hans Jürgen Kerkhoff,<br />
Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl, bei der Eröffnung<br />
der Automobiltagung<br />
SCT 2011 klar.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
wird häufig auf so genannte<br />
Leichtbauwerkstoffe verwiesen.<br />
Die alleinige Betrachtung<br />
des spezifischen Gewichts<br />
greift zu kurz, da sich der Gewichtsvorteil<br />
dieser Leichtbauwerkstoffe<br />
nicht vollständig<br />
auf das jeweilige Bauteil<br />
übertragen lässt. So erfordert<br />
die geringe Festigkeit einiger<br />
dieser Werkstoffe neben einer<br />
geänderten konstruktiven<br />
Ausführung auch eine Erhöhung<br />
der Wanddicken, die den<br />
angestrebten Gewichtsvorteil<br />
verringert, bei einzelnen Bauteilen<br />
sogar aufhebt. Entscheidend<br />
ist der Lebenszyklus <strong>und</strong><br />
die Gesamtbilanz des Materials,<br />
erklärt Dr.-Ing. Stephan Eisenberg,<br />
Leiter des Standortlabors<br />
Wolfsburg von Volkswagen.<br />
Bei der Bewertung von<br />
Leichtbaumaßnahmen wird<br />
häufig allein die Nutzungsphase<br />
des Fahrzeugs betrachtet,<br />
da sich die realisierten Gewichtseinsparungen<br />
überwiegend<br />
in dieser Phase auf die<br />
CO 2 -Emissionen auswirken.<br />
Für eine ganzheitliche ökologische<br />
Betrachtung sind aber<br />
auch die Werkstofferzeugung,<br />
die Bauteil- bzw. Fahrzeugherstellung<br />
sowie das spätere<br />
Recycling zu analysieren. Gerade<br />
hier offenbaren sich bei<br />
den einzelnen Konstruktionswerkstoffen<br />
erhebliche Unterschiede.<br />
Beispielsweise erfordert<br />
die Herstellung eines Karosserieblechs<br />
aus Aluminium<br />
im Vergleich zu einem entsprechenden<br />
Blech aus hochfestem<br />
Stahl etwa die vierfache Menge<br />
an Energie, bei Teilen aus<br />
kohlefaserverstärkten Kunststoffen<br />
sind es etwa zehn Mal<br />
so viel. Große Unterschiede<br />
zeigt auch die Betrachtung der<br />
Kosten: So werden die Kosten<br />
für die Gewichtsreduktion von<br />
einem Kilogramm bei Stahl mit<br />
ca. 2 Euro, bei Aluminium von<br />
10 bis 12 Euro <strong>und</strong> bei kohlefaserverstärkten<br />
Kunststoffen<br />
von 50 bis 100 Euro veranschlagt,<br />
führt Dr. Peter Dahlmann,<br />
geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
des Stahlinstituts<br />
VDEh, auf der SCT aus.<br />
Und da spricht vieles für Stahl:<br />
Seine Herstellung <strong>und</strong> das Recycling<br />
machen Stahl zum grünen<br />
Werkstoff. Bei der aktuellen<br />
Mercedes C-Klasse hat dies<br />
beispielsweise dazu geführt,<br />
dass der Vorderachsträger<br />
wieder aus Stahl gefertigt wird<br />
<strong>und</strong> nicht wie im Vorgängermodell<br />
aus Aluminium. Nach<br />
Angaben des Fahrzeugherstellers<br />
ergab die ökologische Betrachtung,<br />
dass sich der Einsatz<br />
von Aluminium selbst<br />
nach 200.000 gefahrenen km<br />
nicht rechnet. Auch trotz eines<br />
Mehrgewichts von 1,5 kg war<br />
220 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />
die Stahlvariante über den gesamten<br />
Lebenszyklus gesehen<br />
ökologisch vorteilhafter als die<br />
aus Aluminium.<br />
Dank der zahlreichen Innovationen<br />
bei dem Werkstoff greifen<br />
wir heute auf Stahl zurück,<br />
erläutert Volkswagen-<br />
Mann Stephan Eisenberg. In<br />
enger Zusammenarbeit entwickeln<br />
Automobilhersteller<br />
<strong>und</strong> Stahlproduzenten neue<br />
Sorten <strong>und</strong> moderne Verarbeitungsverfahren.<br />
Eisenberg bestätigt,<br />
dass die Autohersteller<br />
auf die Innovationen der<br />
Stahlindustrie angewiesen seien.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> sei die<br />
Verzahnung der Stahlindustrie<br />
mit der Automobilindustrie<br />
entlang der Wertschöpfungskette<br />
unerlässlich. Doch hohe<br />
Stromkosten, zusätzliche Energieabgaben<br />
<strong>und</strong> erhebliche<br />
Belastungen durch den Handel<br />
mit Emissionsrechten verschärfen<br />
den globalen Wettbewerb<br />
<strong>und</strong> stärken die Konkurrenz<br />
außerhalb von Europa,<br />
so Dr.-Ing. Peter Dahlmann.<br />
Würde die Stahlindustrie aus<br />
Europa abwandern, hätten wir<br />
ohne deren Entwicklungskompetenz<br />
vor Ort gegen die asiatische<br />
Autoindustrie verloren,<br />
meint Eisenberg.<br />
Stahl-Informations-Zentrum<br />
www.stahl-info.de<br />
Trumpf erneut mit dem Bosch Supplier Award<br />
ausgezeichnet<br />
TRUMPF wurde erneut mit<br />
dem Bosch Supplier Award<br />
ausgezeichnet. Die Ehrung erfolgte<br />
in der Kategorie Machinery<br />
and Equipment. TRUMPF<br />
gehört damit zu den wenigen<br />
Bosch Zulieferern, die den begehrten<br />
Preis zum zweiten<br />
Mal in Folge erhalten. Mit dem<br />
Preis würdigt Bosch Unternehmen,<br />
die besonders gute Leistungen<br />
bei der Herstellung<br />
<strong>und</strong> Lieferung von Produkten<br />
oder Dienstleistungen in den<br />
vergangenen zwei Jahren erbracht<br />
haben – insbesondere<br />
hinsichtlich Qualität, Preisverhalten,<br />
Zuverlässigkeit, Technologie<br />
<strong>und</strong> der kontinuierlichen<br />
Verbesserung. „Wir sind<br />
sehr stolz, dass TRUMPF erneut<br />
die harten Auswahlkriterien<br />
für den Bosch Supplier<br />
Award erfüllen konnte“, sagt<br />
Peter Leibinger Stellvertretender<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der TRUMPF<br />
GmbH + Co. KG <strong>und</strong> Vorsitzender<br />
des Geschäftsbereichs<br />
Lasertechnik/Elektronik.<br />
Bosch verleiht den weltweit<br />
ausgeschriebenen Lieferantenpreis<br />
zum zwölften Mal seit<br />
1987. Die Prämierung findet<br />
alle zwei Jahre statt. Die erste<br />
Auszeichnung für TRUMPF erfolgte<br />
im Jahr 2007. Aufgr<strong>und</strong><br />
der Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise<br />
wurde die Preisverleihung<br />
2009 ausgesetzt. Der<br />
Preis wurde in sieben Kategorien<br />
an insgesamt 60 Lieferanten<br />
aus 14 Ländern vergeben.<br />
TRUMPF GmbH + Co. KG<br />
www.trumpf.com<br />
VDMA: Maschinenexport wächst zweistellig<br />
Die deutschen Maschinenexporte<br />
wuchsen im zweiten<br />
Quartal um 15,8 % gegenüber<br />
dem Vorjahresquartal<br />
auf nunmehr 35,9 Mrd. Euro.<br />
„Das Tempo aus dem ersten<br />
Quartal, mit einer Steigerungsrate<br />
von 20,9 %, wurde<br />
nicht mehr erreicht. Damals<br />
war der Vergleichsmaßstab<br />
aber auch das erste Quartal<br />
2010 – <strong>und</strong> das war im Export<br />
der absolute Tiefpunkt der<br />
Krise“, so Dr. Ralph Wiechers,<br />
VDMA-Chefvolkswirt.<br />
„Während sich in den meisten<br />
Märkten das Wachstum<br />
verlangsamt hat, kommt der<br />
russische Markt erst wieder<br />
richtig in Schwung“, so Wiechers<br />
weiter. Der Vorjahreswert<br />
wurde um 50,1 % übertroffen.<br />
Insbesondere die Bauinvestitionen<br />
sind geradezu<br />
explodiert. Russland ist mittlerweile<br />
der viertwichtigste<br />
Markt für die deutschen Maschinenbauer<br />
nach China, den<br />
USA <strong>und</strong> Frankreich.<br />
Die deutschen Maschinenausfuhren<br />
wuchsen im Juni 2011<br />
um nominal 4,9 % gegenüber<br />
dem Vorjahresmonat. Die Exporte<br />
steigen damit im ersten<br />
Halbjahr um plus 18,2 %<br />
gegenüber dem Vorjahr. Großen<br />
Anteil an diesem Zuwachs<br />
hatte der chinesische Markt,<br />
der um 41,5 % auf einen Anteil<br />
von jetzt 13,5 % wuchs.<br />
Der russische Markt wuchs<br />
um 40,1 % <strong>und</strong> verdrängte<br />
den italienischen von Platz 4.<br />
Großes Wachstum gab es<br />
auch in der Türkei (36,1 %),<br />
die von Rang 15 auf 11 vorzog.<br />
Auch der US-Markt legte<br />
um 25,8 % zu.<br />
VDMA – Verband Deutscher<br />
Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />
www.vdma.org<br />
1. Preis<br />
iPad 2<br />
Katja Tolksdorf<br />
celano GmbH<br />
GEWINNER<br />
Die<br />
stehen fest!<br />
Joachim Aull<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
2. Preis<br />
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<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
221
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Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert <strong>und</strong> verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />
Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante Fachangebote informiert <strong>und</strong> beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />
ZPF auf Wachstumskurs<br />
Die ZPF Holding GmbH stärkt<br />
durch drei weitere Beteiligungen<br />
ihre weltweite Markt<strong>und</strong><br />
Wettbewerbsposition.<br />
Um die Systemführerschaft<br />
beim Warmhalten, Schmelzen<br />
<strong>und</strong> Vergießen von Aluminium<br />
weiter auszubauen, investiert<br />
die ZPF Holding in drei<br />
Kernbereiche.<br />
Zunächst wurde eine Mehrheitsbeteiligung<br />
an der<br />
Fo<strong>und</strong>ry 4 ThermDos GmbH<br />
erworben, die zukünftig unter<br />
dem Namen ZPF Fo<strong>und</strong>ry4<br />
GmbH firmiert. Das Unternehmen<br />
steht für Kompetenz<br />
<strong>und</strong> Innovation in der Gießereitechnik.<br />
Kernkompetenz ist<br />
das Produkt ThermDos, ein<br />
Dosierofen für Aluminium,<br />
der sowohl im Druckguss als<br />
auch im Sand- <strong>und</strong> Gravitationsguss<br />
zum Einsatz kommt.<br />
Ein weiteres Investitionsfeld<br />
liegt in Asien. Nachdem im<br />
Frühjahr diesen Jahres in einem<br />
ersten Schritt eine ZPF-<br />
Repräsentanz in Shanghai<br />
eröffnet wurde, werden im<br />
Sommer die Weichen dafür<br />
gestellt, bis Ende des Jahres<br />
2011 einen eigenen Produktionsstandort<br />
in China zu etablieren.<br />
Alle wesentlichen Managementfunktionen<br />
sind bereits<br />
besetzt. „Wir haben ein<br />
zehnköpfiges Team in China<br />
fest eingestellt <strong>und</strong> darauf<br />
geachtet, ausschließlich<br />
lokale Mitarbeiter zu gewinnen“,<br />
erläutert Holger Groß,<br />
Geschäftsführer der ZPF Holding.<br />
Die Produktionsgesellschaft<br />
in Fernost wird eine eigene<br />
Marktverantwortung erhalten<br />
<strong>und</strong> neben China auch<br />
angrenzende Länder wie Korea,<br />
Taiwan, Vietnam, Kambodscha<br />
oder die Philippinen<br />
mit Ofenanlagen von ZPF versorgen.<br />
Der dritte Bereich, in den die<br />
ZPF Holding investiert, betrifft<br />
den Ausbau der Serviceaktivitäten.<br />
Unter der Firmierung<br />
ZPF Services GmbH wurde die<br />
gesamte K<strong>und</strong>enbetreuung<br />
in eine eigenständige Gesellschaft<br />
überführt. Das Unternehmen<br />
ist einige Kilometer<br />
vom Firmensitz der ZPF Holding<br />
/ ZPF therm entfernt in<br />
Heilbronn angesiedelt. Von<br />
hier aus werden zukünftig<br />
sämtliche Einsätze gesteuert<br />
<strong>und</strong> die Versorgung der K<strong>und</strong>en<br />
mit Ersatzteilen organisiert.<br />
Die Betreuung der lokalen<br />
Serviceteams, die weltweit<br />
vertreten sind, erfolgt ebenfalls<br />
von Heilbronn aus.<br />
ZPF therm Maschinenbau GmbH<br />
www.zpf-therm.de<br />
Der Umzug in das neue, firmeneigene<br />
Gebäude im Jahr<br />
1999 markierte einen Meilenstein<br />
in der Unternehmensentwicklung:<br />
Speziell ausgelegte<br />
Räumlichkeiten sowie<br />
hochqualifizierte, teils selbst<br />
ausgebildete Fachkräfte sorgen<br />
für eine gleichbleibend<br />
hohe Fertigungsqualität <strong>und</strong><br />
erlauben es, neben Standardprodukten<br />
auch flexible Sonderlösungen<br />
für verschiedenste<br />
Anforderungen zu fertigen.<br />
Mit der Fertigung geht eine<br />
besonders sorgfältige Kalibrierung<br />
der Sensoren einher. Die<br />
dazugehörigen Kalibriereinrichtungen<br />
werden von Raytek<br />
ständig weiterentwickelt.<br />
Die Temperaturmesslösungen<br />
des nach ISO 9001 zertifizierten<br />
Unternehmens erreichen<br />
so eine hohe Genauigkeit <strong>und</strong><br />
langfristige Stabilität. Sie ermöglichen<br />
K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Anwendern,<br />
die Produktqualität<br />
zu verbessern, Stillstandszeiten<br />
zu minimieren <strong>und</strong> Kosten<br />
einzusparen. Raytek beschäftigt<br />
in Berlin r<strong>und</strong> 100 Mitarbeiter<br />
<strong>und</strong> verzeichnet zweistellige<br />
Wachstumszahlen.<br />
Raytek GmbH<br />
www.raytek.de<br />
ZVEI: Technischer Systemplaner als neuer<br />
Ausbildungsberuf<br />
20 Jahre Raytek<br />
Die Raytek GmbH, ein Hersteller<br />
von Sensoren für die<br />
berührungslose Temperaturmessung,<br />
feiert in diesem Jahr<br />
20-jähriges Jubiläum. Nach<br />
der Firmengründung im Jahr<br />
1991 entwickelte sich Raytek<br />
schnell zu einem der weltweit<br />
führenden Anbieter auf dem<br />
Gebiet der Infrarot-Temperaturmesstechnik.<br />
Das Unternehmen ist die Europazentrale<br />
der zur Fluke-<br />
Gruppe gehörenden Raytek<br />
Corporation <strong>und</strong> fungiert zugleich<br />
als Kompetenzzentrum<br />
des Konzerns für stationäre<br />
Infrarot-Temperaturmesslösungen.<br />
Vom Miniatursensor<br />
für den Einbau in Maschinen<br />
<strong>und</strong> Anlagen über Infrarot-<br />
Zeilenscanner zum Überwachen<br />
bewegter Messobjekte<br />
bis hin zur fest installierbaren<br />
Wärmebildkamera – am modern<br />
ausgerüsteten Standort<br />
Berlin-Pankow entwickelt <strong>und</strong><br />
fertigt Raytek ein umfassendes<br />
Sortiment an Sensoren für<br />
die Temperaturüberwachung<br />
in Produktionsprozessen.<br />
Der neue Ausbildungsberuf<br />
„Technischer Systemplaner“<br />
löst zusammen mit dem erneuerten<br />
Beruf „Technischer<br />
Produktdesigner“ ab 1. August<br />
2011 das alte Berufsbild<br />
des „Technischen Zeichners“<br />
ab. Darauf weist der<br />
Arbeitskreis Elektroplaner im<br />
ZVEI hin. Die Ausbildungsinhalte<br />
eines Technischen Systemplaners<br />
bestehen unter<br />
anderem aus dem computergestützten<br />
Planen <strong>und</strong> Erstellen<br />
technischer Dokumente,<br />
dem Durchführen fachspezifischer<br />
Berechnungen sowie<br />
einem Projektmanagement.<br />
Eine nachhaltige Energie- <strong>und</strong><br />
Ressourcenplanung spielt dabei<br />
eine wichtige Rolle.<br />
„Mit dem Technischen Systemplaner<br />
ist ein modernes<br />
Berufsbild entstanden, das die<br />
gestiegenen technologischen<br />
Anforderungen berücksichtigt<br />
<strong>und</strong> alte Zöpfe abschneidet.<br />
Industrie- <strong>und</strong> Handwerksbetriebe<br />
werden dadurch zukunftsfähiger“,<br />
freut sich<br />
Hans-Jürgen Schneider, Vorsitzender<br />
des ZVEI-Arbeitskreises<br />
Elektroplaner. Schneider<br />
hatte auf Vorschlag des<br />
ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik-<br />
<strong>und</strong> Elektronikindustrie<br />
beim B<strong>und</strong>esinstitut für<br />
Berufsbildung (BIBB) an der<br />
Konzeption des Berufsbilds<br />
mitgearbeitet <strong>und</strong> ist im März<br />
2010 zum Sachverständigen<br />
des B<strong>und</strong>es zur Neuordnung<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
223
J o u r n a l<br />
ruflichen Anforderungen“,<br />
sagt Dr.-Ing. Willi Fuchs, Direktor<br />
des VDI. „Die Lehrgänge<br />
sind ein wichtiger Schritt,<br />
um dem Fachkräftemangel zu<br />
begegnen <strong>und</strong> langfristig den<br />
Wirtschaftsstandort Deutschland<br />
zu sichern.“ Die Weiterbildungsumfrage<br />
„educating“<br />
vom VDI Wissensforum hatte<br />
Ende 2010 große Weiterbilder<br />
Berufsausbildung ernannt<br />
worden.<br />
Technische Systemplaner der<br />
Fachrichtung „Elektrotechnische<br />
Systeme“ arbeiten überwiegend<br />
in Elektrobetrieben,<br />
Ingenieur- <strong>und</strong> Planungsbüros<br />
sowie in Planungsabteilungen<br />
großer Firmen. Angehende<br />
Auszubildende können<br />
sich auch für die Fachrichtungen<br />
Versorgungs- <strong>und</strong> Ausrüstungstechnik<br />
oder Stahl-<br />
Veranstaltungen<br />
<strong>und</strong> Metallbautechnik entscheiden.<br />
Wie bei den Metall-<br />
<strong>und</strong> Elektroberufen auch,<br />
wird in beiden neuen Berufen<br />
die gestreckte Abschlussprüfung<br />
eingeführt, um die berufliche<br />
Handlungsfähigkeit<br />
zu ermitteln. Die Ausbildungsdauer<br />
beträgt in beiden Berufen<br />
3 ½ Jahre.<br />
ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik-<br />
<strong>und</strong> Elektronikindustrie<br />
e.V.<br />
www.zvei.org<br />
ALUMINIUM zieht es ab 2012 nach Brasilien<br />
Von Düsseldorf über Shanghai<br />
<strong>und</strong> Mumbai bis nach Dubai<br />
<strong>und</strong> ab 2012 weiter nach<br />
Sao Paulo: Die ALUMINIUM,<br />
weltweit führender Messepartner<br />
der Aluminiumindustrie,<br />
baut ihre globalen Aktivitäten<br />
erneut aus <strong>und</strong> wird ab<br />
dem kommenden Jahr mit einer<br />
Veranstaltung in Brasilien<br />
präsent sein.<br />
Mit der International ALUMI-<br />
NIUM BRAZIL, die vom 24. bis<br />
26. April 2012 im Rahmen der<br />
EXPOALUMINIO stattfinden<br />
wird, verstärkt Reed Exhibitions<br />
seine Veranstaltungsaktivitäten<br />
in den weltweit wichtigsten<br />
Regionen der Aluminiumindustrie.<br />
Brasilien ist der drittgrößte<br />
Bauxitlieferant der Welt<br />
<strong>und</strong> mit einer Tonnage von<br />
1,6 Mio. t die Nummer 7 der<br />
Produzenten von Primäraluminium.<br />
Brasilien übernimmt als<br />
wirtschaftlich erstarkte Supermacht<br />
auch in der Produktion<br />
<strong>und</strong> Verarbeitung von Aluminium<br />
eine Schlüsselfunktion<br />
im südamerikanischen Kontinent.<br />
„Mit der Präsenz in Brasilien<br />
schließt die ALUMINIUM<br />
eine Lücke im Zuge ihrer ALU-<br />
MINIUM goes global-Strategie“,<br />
so Hans-Joachim Erbel,<br />
CEO der Reed Exhibitions<br />
Deutschland GmbH.<br />
Schon heute ist die EXPOALU-<br />
MINIO, veranstaltet von Reed<br />
Exhibitions Alcantara Machado<br />
<strong>und</strong> dem brasilianischen<br />
Aluminiumverband ABAL,<br />
mit 120 Ausstellern <strong>und</strong> gut<br />
10.000 Fachbesuchern auf<br />
einer Ausstellungsfläche von<br />
5.000 m² der wichtigste Branchentreff<br />
der Aluminiumindustrie<br />
auf dem amerikani-<br />
schen Kontinent. „Mit der<br />
International ALUMINIUM<br />
BRAZIL Area im Rahmen der<br />
EXPOALUMINIO bieten wir<br />
den weltweit operierenden<br />
Unternehmen einen gezielten<br />
Einstieg in einen der dynamischsten<br />
Märkte im Weltformat“,<br />
so Hans-Joachim Erbel.<br />
Im ersten Schritt ist dafür eine<br />
Fläche von r<strong>und</strong> 2.000 m² vorgesehen.<br />
ALUMINIUM Brazil<br />
www.aluminium-brazil.com<br />
ALUMINIUM 2012 wechselt nach Düsseldorf<br />
Die ALUMINIUM, eine der erfolgreichsten<br />
beitung <strong>und</strong> Veredelung sosen<br />
Industriemeswie<br />
Entscheider aus den Anbeitung<br />
in Europa, wechselt von wendungssegmenten. Mit<br />
der Ruhr an den Rhein: Ab Unterstützung des GDA Gesamtverband<br />
2012 findet die weltweit führende<br />
Messe der Aluminiumindustrie<br />
auf dem Düsseldorfer<br />
Messegelände statt. Bislang<br />
war die ALUMINIUM, die<br />
der Aluminium-<br />
industrie <strong>und</strong> der EAA European<br />
Aluminium Association<br />
zeigt die Messe alle zwei Jahre<br />
das volle Leistungsspektrum<br />
der Branche: Von der Pro-<br />
vom Messeveranstalter Reed<br />
Exhibitions organisiert wird, duktion des Werkstoffs über<br />
in Essen zu Hause. Der Umzug<br />
wird nötig: Seit der Erstveranstaltung<br />
wächst die ALUMINI-<br />
UM kontinuierlich <strong>und</strong> ist vor<br />
ihrer 9. Auflage bereits größer<br />
als je zuvor.<br />
die Verarbeitung bis zum Endprodukt.<br />
Bis zum letzten Jahr<br />
fand die Messe auf dem Essener<br />
Messegelände statt, wo<br />
die ALUMINIUM zuletzt 872<br />
Aussteller <strong>und</strong> 17.200 Fachbesucher<br />
aus 100 Nationen zählte.<br />
Die Messe mit ihrem begleitenden<br />
Kongress ist damit<br />
die weltweit größte Branchenveranstaltung<br />
der Aluminiumindustrie.<br />
Die <strong>international</strong>e Aluminiumwelt<br />
versammelt sich ab<br />
2012 in Düsseldorf. Vom 9. bis<br />
11. Oktober 2012 treffen sich<br />
Aluminiumhersteller, Verarbeiter,<br />
Anbieter von Technologien<br />
<strong>und</strong> Ausrüstungen für<br />
die Produktion, Weiterverar-<br />
ALUMINIUM 2012<br />
www.aluminium-messe.com<br />
VDI startet Zertifikats-Lehrgänge zum<br />
Fachingenieur<br />
Der Verein Deutscher Ingenieure<br />
(VDI) hat ein neues Lehrgangs-Konzept<br />
entwickelt,<br />
mit dem sich Ingenieure zum<br />
zertifizierten Fachingenieur<br />
VDI weiterbilden können.<br />
Als Reaktion auf den Fachkräftemangel<br />
<strong>und</strong> auf die ermittelten<br />
fehlenden Kompetenzen<br />
bei berufstätigen Ingenieuren<br />
hat der VDI Kompetenzprofile<br />
für verschiedene<br />
Tätigkeitsbereiche erarbeitet.<br />
Hierauf baut das entwickelte<br />
Qualifizierungskonzept auf:<br />
„Die neuen Lehrgänge vermitteln<br />
genau die Kompetenzen,<br />
die Fachingenieure auf<br />
ihrem Spezialgebiet benötigen.<br />
Damit schließen wir optimal<br />
die Lücke zwischen universitärer<br />
Ausbildung <strong>und</strong> be-<br />
224 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
J o u r n a l<br />
dungsdefizite in den Unternehmen<br />
offenbart: 55,3 %<br />
der Befragten hielten die<br />
Qualifikationsmöglichkeiten<br />
für nicht ausreichend.<br />
Den ersten Lehrgang bietet<br />
das VDI Wissensforum zur<br />
Windenergietechnik an. Er<br />
kann ab sofort gebucht werden.<br />
Voraussetzungen sind<br />
ein ingenieurwissenschaftlicher<br />
Hochschulabschluss <strong>und</strong><br />
mindestens drei Jahre Berufserfahrung<br />
zum Zeitpunkt der<br />
Prüfung. Nach bestandenem<br />
Abschluss sind die Teilnehmer<br />
berechtigt, den Titel „Fachingenieur<br />
Windenergietechnik<br />
VDI“ zu tragen. Lehrgänge zu<br />
weiteren Fachrichtungen sind<br />
bereits in Planung.<br />
Die Lehrgänge setzen sich<br />
zusammen aus vier Pflichtmodulen,<br />
zwei Wahlpflichtmodulen,<br />
mit denen inhaltliche<br />
Schwerpunkte gesetzt<br />
werden, einem optionalen<br />
Vorbereitungsworkshop <strong>und</strong><br />
der abschließenden schriftlichen<br />
<strong>und</strong> mündlichen Zertifikatsprüfung.<br />
Die einzelnen<br />
Module können zeitlich völlig<br />
unabhängig voneinander<br />
belegt werden. Dies garantiert<br />
den Teilnehmern eine<br />
größtmögliche Flexibilität.<br />
Dieser Ansatz ist neu <strong>und</strong><br />
bislang einzigartig auf dem<br />
deutschen Weiterbildungsmarkt.<br />
VDI Wissensforum K<strong>und</strong>enzentrum<br />
www.vdi.de/windenergie_lehrgang<br />
Zeitschrift für<br />
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<strong>und</strong> den elektrisch beheizten Industrieofenbau.<br />
Nachrichten aus Industrie, Forschung, Fachver bänden<br />
<strong>und</strong> Unternehmen. Präsentation von Produkten,<br />
Verfahren <strong>und</strong> technologischen Entwicklungen.<br />
NEU<br />
Jetzt als Heft<br />
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erhältlich<br />
CERAMITEC 2012: Branchentreffpunkt der<br />
Grobkeramik mit Spannung erwartet<br />
Die CERAMITEC 2009 stand<br />
unter dem Einfluss der weltweiten<br />
Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise,<br />
die auch die<br />
grobkeramische Industrie <strong>und</strong><br />
ihre Zulieferer stark getroffen<br />
hat. Nun blickt die Branche<br />
mit Spannung auf die nächste<br />
CERAMITEC, die vom 22.<br />
bis 25. Mai 2012 stattfinden<br />
wird. Mit dem neuen Slogan<br />
„Technologies – Innovations<br />
– Materials“ wird die gesamte<br />
Bandbreite der Branche<br />
zum Ausdruck gebracht: von<br />
der klassischen Keramik über<br />
Rohstoffe <strong>und</strong> Pulvermetallurgie<br />
bis hin zur Technischen<br />
Keramik. Die Anlagenbauer<br />
für die Grobkeramik werden<br />
neue, effizientere Maschinen<br />
<strong>und</strong> Anlagen zeigen, während<br />
Rohstofflieferanten ihre<br />
Produkte <strong>und</strong> innovativen<br />
Komplettlösungen dem Besucher<br />
anbieten. Aber auch<br />
Forschungsinstitute präsentieren<br />
ihre Visionen für die<br />
Werke der Zukunft.<br />
Das nächste Jahrzehnt wird<br />
für die grobkeramische Industrie<br />
noch stärker unter<br />
dem Aspekt umfangreicher<br />
Energieeinsparungen stehen.<br />
Die Maschinen- <strong>und</strong><br />
Anlagenbauer haben in den<br />
letzten Jahren Lösungen für<br />
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<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> <strong>elektrowärme</strong> erscheint in der Vulkan-Verlag <strong>international</strong> GmbH, Huyssenallee · Heft 3/2011 52-56, 45128 · September Essen<br />
225
J o u r n a l<br />
Im Anschluss an die Sitzung<br />
gab es eine Führung durch die<br />
Fertigungshalle der INDUGA<br />
Industrieöfen <strong>und</strong> Gießerei-<br />
Anlagen GmbH & Co. KG. Anschließend<br />
stand der Besuch<br />
des Technikums an. Hier begrüßte<br />
der Geschäftsführer<br />
Dr. Hans-Rinnhofer persöneine<br />
immer energieeffizientere<br />
Produktion entwickelt <strong>und</strong><br />
ihre Maschinen dabei zum Teil<br />
schon bis ins Detail optimiert.<br />
Nun steht die Branche vor der<br />
Herausforderung, ihren Energiebedarf<br />
bei der Produktion<br />
in den nächsten Jahren weiter<br />
deutlich zu senken. Dafür sind<br />
teilweise gr<strong>und</strong>legende Änderungen<br />
im Produktionsprozess<br />
notwendig. Neben der<br />
Verringerung des Energieverbrauchs<br />
bei der Produktherstellung<br />
steht die Entwicklung<br />
hochwertiger <strong>und</strong> innovativer<br />
Produkte, mit denen energieeffiziente<br />
<strong>und</strong> nachhaltige Gebäude<br />
errichtet werden können,<br />
im Fokus der Branche.<br />
Traditionell hat der Bereich<br />
Grobkeramik seine Heimat in<br />
München auf der CERAMITEC<br />
gef<strong>und</strong>en. Das zeigt sich unter<br />
anderem daran, dass wie auch<br />
bei den letzten Veranstaltungen<br />
diese Sparte wieder<br />
mit den namhaften Key-Playern<br />
vertreten sein wird. Neben<br />
der kompletten Darstellung<br />
der gesamten Branche<br />
bietet die CERAMITEC 2012<br />
auch ein umfangreiches Rahmenprogramm.<br />
Gemeinsam<br />
mit der Fachzeitschrift Ziegelindustrie<br />
International, wird<br />
am 23. Mai 2012 zum zweiten<br />
Mal der „Heavy Clay Day“<br />
veranstaltet. Hier präsentieren<br />
die Experten der Branche ihre<br />
zukunftsweisenden Lösungen<br />
<strong>und</strong> neue Ideen zum Schwerpunkt<br />
„Ressourcenschonende<br />
Produktion <strong>und</strong> Bauweise“.<br />
CERAMITEC 2012<br />
www.ceramitec.de<br />
China wird Partnerland der HANNOVER<br />
MESSE 2012<br />
Die Volksrepublik China wird<br />
Partnerland der HANNOVER<br />
MESSE 2012. Am 28. Juni unterzeichneten<br />
B<strong>und</strong>eswirtschaftsminister<br />
Dr. Philipp<br />
Rösler <strong>und</strong> der chinesische<br />
Minister für Industrie <strong>und</strong> Informationstechnologie<br />
Miao<br />
Wei eine entsprechende Vereinbarung<br />
in Berlin. Beide Seiten<br />
sind der Überzeugung,<br />
dass durch die Beteiligung der<br />
Volksrepublik China als Partnerland<br />
bei der HANNOVER<br />
MESSE 2012 in Deutschland<br />
die Chancen für eine weitere<br />
Intensivierung der bilateralen<br />
Wirtschafts- <strong>und</strong> Handelsbeziehungen<br />
konkretisiert <strong>und</strong><br />
gestärkt werden. Das B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Technologie <strong>und</strong> das Ministerium<br />
für Industrie <strong>und</strong> Informationstechnologie<br />
der<br />
Volksrepublik China unterstützen<br />
die Deutsche Messe<br />
AG <strong>und</strong> das China Council for<br />
the Promotion of International<br />
Trade (CCPIT) politisch bei der<br />
Umsetzung des Projekts. Die<br />
Unterzeichnung fand im Rahmen<br />
der deutsch-chinesischen<br />
Regierungskonsultationen im<br />
B<strong>und</strong>eskanzleramt statt.<br />
Der Vorstandsvorsitzende<br />
der Deutschen Messe AG,<br />
Dr. Wolfram v. Fritsch, sagte:<br />
„Wir freuen uns sehr, dass<br />
wir China als Partnerland auf<br />
der HANNOVER MESSE 2012<br />
begrüßen dürfen. Wir sind<br />
überzeugt, dass diese Partnerschaft<br />
den deutsch-chinesischen<br />
Wirtschaftsbeziehungen<br />
starke Impulse verleiht<br />
<strong>und</strong> auf die Aussteller <strong>und</strong><br />
Fachbesucher aus der ganzen<br />
Welt eine hohe Anziehungskraft<br />
ausüben wird. Für alle<br />
Messeteilnehmer besteht die<br />
Chance, ihre Geschäftsbeziehungen<br />
mit China im Im- <strong>und</strong><br />
Export zu intensivieren sowie<br />
ihre wirtschaftlichen <strong>und</strong> wissenschaftlichen<br />
Kontakte zu<br />
vertiefen.“<br />
Deutsche Messe AG<br />
www.hannovermesse.de<br />
Deutsche Messe AG veranstaltet erstmals<br />
Laser India<br />
Deutsche Messe AG weitet<br />
ihr Engagement in Indien aus:<br />
Vom 6. bis 9. Dezember 2011<br />
richtet das Unternehmen erstmals<br />
die LASER INDIA in Bangalore<br />
aus. Die größte Lasermesse<br />
Indiens wird mit Unterstützung<br />
des indischen Laserspezialisten<br />
Laser Technik<br />
India Pvt. Ltd. veranstaltet. Im<br />
Mittelpunkt stehen neue Lasertechnologien<br />
<strong>und</strong> -lösungen<br />
sowie Services r<strong>und</strong> um<br />
das Thema Lasertechnik.<br />
„Mit der Laser Technik India<br />
Pvt. Ltd. <strong>und</strong> insbesondere mit<br />
ihrem Gründer Dr. Lalit Kumar<br />
haben wir einen erfahrenen<br />
<strong>und</strong> in der Branche gut vernetzten<br />
Experten an unserer<br />
Seite. Lasertechnologieanwendungen<br />
spielen in der Industrie<br />
eine immer bedeutendere Rolle<br />
<strong>und</strong> passen daher hervorragend<br />
in das Produktportfolio<br />
unserer Industriemessen“, sagt<br />
Dr. Andreas Gruchow, Mitglied<br />
des Vorstands der Deutschen<br />
Messe AG.<br />
Zeitgleich werden die SUR-<br />
FACE India, die MDA India,<br />
CeMAT India <strong>und</strong> die IA India<br />
ausgerichtet. Sie decken die<br />
Themenschwerpunkte Oberflächentechnik,<br />
Antriebs- <strong>und</strong><br />
Fluidtechnik, Intralogistik <strong>und</strong><br />
industrielle Automatisierung<br />
ab. Es werden insgesamt mehr<br />
als 400 Aussteller aus r<strong>und</strong> 20<br />
Ländern erwartet. Zur Veranstaltung<br />
in 2010 kamen r<strong>und</strong><br />
10.000 Fachbesucher.<br />
Deutsche Messe AG<br />
www.messe.de/presseservice<br />
Jahressitzung der <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> bei<br />
Otto Junker<br />
Die diesjährige Jahressitzung<br />
der Fachzeitschrift <strong>elektrowärme</strong><br />
<strong>international</strong> fand<br />
am 12. Mai bei der Otto Junker<br />
GmbH in Simmerath-<br />
Lammersdorf statt. Geladen<br />
waren die Herausgeber,<br />
Schriftleiter, der Beirat <strong>und</strong><br />
der Chefredakteur der Zeitschrift<br />
Stephan Schalm. In der<br />
Sitzung gab es einen Rückblick<br />
des Jahres 2010. Erörtert<br />
wurden aber auch Themen<br />
<strong>und</strong> Schwerpunkte für<br />
2011.<br />
226 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
J o u r n a l<br />
lich seine Gäste. Die Redaktion<br />
der <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
bedankt sich im Namen<br />
des Vulkan-Verlags für die Einladung<br />
<strong>und</strong> gelungene Organisation.<br />
Die nächste Jahressitzung findet<br />
im Mai 2012 bei der Firma<br />
ABP Induction Systems in<br />
Dortm<strong>und</strong> statt.<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
www.elektrowaerme-<strong>international</strong>.de<br />
9. VDI-Fachtagung: „Optimierung in der<br />
Energiewirtschaft“<br />
Wie sehen die zukünftigen<br />
Strommärkte <strong>und</strong> die Struktur<br />
des deutschen Kraftwerkportfolios<br />
aus? Welche Kosten<br />
verursacht der Netzausbau,<br />
um den zukünftigen Elektrizitätsbedarf<br />
zu decken? Antworten<br />
geben modellgestützte<br />
Szenarien <strong>und</strong> mathematische<br />
Analysen als Basis für<br />
Betriebs- <strong>und</strong> Investitionsplanungen<br />
der Elektrizitäts-, Gas<strong>und</strong><br />
Wärmewirtschaft. Sie stehen<br />
im Mittelpunkt der Fachtagung<br />
„Optimierung in der<br />
Energiewirtschaft“, zu der das<br />
VDI Wissensforum am 22. <strong>und</strong><br />
23. November 2011 in Nürtingen<br />
einlädt.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> einer<br />
zukünftig stark wachsenden<br />
fluktuierenden Stromerzeugung<br />
aus erneuerbaren Energien<br />
bilden mathematische<br />
Modelle eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage<br />
zur Bewertung zukünftiger<br />
Investitionen <strong>und</strong> Ausbauszenarien.<br />
Ebenso wichtig<br />
sind sie, um Herausforderungen<br />
<strong>und</strong> mögliche Treiber<br />
an den Energiemärkten zu<br />
identifizieren. Auf dem Programm<br />
der VDI-Tagung stehen<br />
deshalb Methoden <strong>und</strong><br />
Optimierungsmodelle im Zusammenhang<br />
mit der Integration<br />
erneuerbarer Energien,<br />
der zukünftigen Beanspruchung<br />
des konventionellen<br />
Kraftwerkparks <strong>und</strong> des<br />
Ausbaus der Elektrizitätsnetze.<br />
Darüber hinaus stellen Experten<br />
Analysen <strong>und</strong> Ansätze<br />
vor, mit denen sich der Bedarf,<br />
die Zusammensetzung <strong>und</strong><br />
der Einsatz von Strom- <strong>und</strong><br />
Wärmespeichern modellieren<br />
lässt. Ein weiterer Themenblock<br />
widmet sich den dezentralen<br />
Energiekonzepten <strong>und</strong><br />
der Optimierung von Gasnetzen.<br />
Darüber hinaus werden<br />
verbesserte Ansätze für Kurzfristprognosen<br />
vorgestellt.<br />
Die Tagung richtet sich an<br />
Mitarbeiter aus Energieversorgungsunternehmen,<br />
Stadtwerken<br />
<strong>und</strong> Betrieben, die von<br />
den Bedingungen des Strom<strong>und</strong><br />
Gashandels betroffen<br />
sind. Darüber hinaus werden<br />
Planungsbüros, Behörden,<br />
Verbände <strong>und</strong> energiewirtschaftliche<br />
Forschungsinstitute<br />
angesprochen. Fachlicher<br />
Träger der Veranstaltung ist<br />
die VDI-Gesellschaft Energie<br />
<strong>und</strong> Umwelt (GEU). Die Tagungsleitung<br />
übernimmt Professor<br />
Dr.-Ing. Alfred Voß vom<br />
Institut für Energiewirtschaft<br />
<strong>und</strong> Rationelle Energieanwendung<br />
(IER) an der Universität<br />
Stuttgart.<br />
VDI Wissensforum K<strong>und</strong>enzentrum<br />
www.vdi.de/energiewirtschaft<br />
HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />
WIESBADEN<br />
12. – 14. Okt. 2011<br />
Besuchen Sie<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
in Halle 9, Stand 909<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
227
J o u r n a l<br />
Personalien<br />
Thomas Jung ist neuer Sales Manager bei FLIR<br />
Seit dem 1. Juni verstärkt Thomas<br />
Jung als Sales Manager<br />
Distribution<br />
Central Europe<br />
das Team<br />
von FLIR Systems<br />
in Frankfurt.<br />
Thomas<br />
Jung kennt<br />
FLIR gut, denn<br />
bereits im Januar<br />
2001<br />
hat er dort im<br />
Vertrieb der<br />
Infrarotkameras<br />
angefangen.<br />
Zwischenzeitlich arbeitete<br />
er ein Jahr <strong>und</strong> acht Monate<br />
bei einem anderen Unternehmen<br />
– um jetzt mit über zehn<br />
Jahren Branchen-Erfahrung in<br />
leitender Position<br />
um das<br />
Vertriebsteam<br />
der mobilen<br />
Thermografie-Kameras<br />
von FLIR<br />
in Zentral-Europa<br />
in eine<br />
neue Generation<br />
zu führen.<br />
„Ich bin<br />
sehr zufrieden,<br />
wieder im Team von FLIR<br />
Systems an Bord zu sein”, erklärt<br />
Jung.“<br />
Stefan Mettler zum neuen Präsidenten des<br />
BDG gewählt<br />
Das Präsidium des B<strong>und</strong>esverbandes<br />
der Deutschen Gießerei-Industrie<br />
(BDG) hat auf seiner<br />
letzten Sitzung Ende Juni<br />
2011 in Düsseldorf Dipl.-Ing.<br />
Stefan Mettler zum Präsidenten<br />
gewählt. Herr Mettler ist<br />
Geschäftsführer der Siempelkamp-Gießerei<br />
GmbH, Krefeld,<br />
einem Unternehmen der<br />
Siempelkamp-Gruppe, einem<br />
<strong>international</strong> tätigen mittelständischen<br />
Industrieausrüster.<br />
Mettler folgt Hans-Dieter<br />
Honsel, der sich aus der Verbandsarbeit<br />
zurückgezogen<br />
hat. Die Wahl Mettlers fand<br />
während der GIFA/Newcast,<br />
der Weltmesse der Gießereitechnik<br />
in Düsseldorf statt.<br />
Herbert Eichelkraut, Heribert Fischer <strong>und</strong> Peter<br />
Urban: Vorstandswechsel bei ThyssenKrupp<br />
Steel Europe AG<br />
Der Aufsichtsrat der Thyssen-<br />
Krupp Steel Europe AG hat<br />
in seiner Sitzung am 10. August<br />
2011 über einige Personalien<br />
entschieden, die notwendig<br />
wurden, weil Dr. Ulrich<br />
Jaroni 2012 aus dem Vorstand<br />
ausscheiden <strong>und</strong> in den<br />
Ruhestand eintreten wird. Dr.<br />
Jaroni war im April 2002 zum<br />
Vorstand berufen worden <strong>und</strong><br />
verantwortet seit Juli 2009<br />
das Gesamtressort „Produktion“.<br />
Wegen der zunehmenden<br />
Komplexität der Aufgaben<br />
<strong>und</strong> Projekte, die mit dem<br />
strategischen Ziel „Best in<br />
Class“ anstehen, wird das bisherige<br />
Vorstandsressort „Produktion“<br />
in die Ressorts „Metallurgie“<br />
sowie „Walzen <strong>und</strong><br />
Veredeln“ geteilt.<br />
Dr. Herbert Eichelkraut, zurzeit<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
der Business Area Steel Americas<br />
sowie bei ThyssenKrupp<br />
CSA in Brasilien CEO <strong>und</strong> verantwortlich<br />
für das Ressort<br />
Produktion (COO), wird zum<br />
1. Januar 2012 in den Vorstand<br />
der ThyssenKrupp Steel<br />
Europe AG eintreten <strong>und</strong> das<br />
Ressort „Metallurgie“ verantworten.<br />
Über die Nachfolge in<br />
seinen bisherigen Positionen<br />
ist noch nicht entschieden.<br />
Dr. Heribert Fischer, bisher Leiter<br />
des Direktionsbereiches<br />
„Walzen <strong>und</strong> Veredeln Duisburg“,<br />
wird zum 1. Oktober<br />
2011 das Vorstandsressort<br />
„Walzen <strong>und</strong> Veredeln“ übernehmen.<br />
In dieser Ressortverantwortung<br />
wird nun auch<br />
der Direktionsbereich „Forschung<br />
<strong>und</strong> Entwicklung“ liegen.<br />
Peter Urban, der im Vorstand<br />
der ThyssenKrupp Steel Europe<br />
AG für das Ressort „Finanzen“<br />
verantwortlich zeichnet,<br />
übernimmt nach Aufsichtsratsbeschluss<br />
ab sofort<br />
zusätzlich in Personalunion<br />
die Vorstandsfunktion „Controlling“<br />
in der Business Area<br />
Steel Americas. Das Ressort<br />
war vakant geworden, weil<br />
Vorgänger Reinhard Florey<br />
in den Vorstand der Business<br />
Area Stainless Global gewechselt<br />
ist.<br />
Michael Harre neuer Vice President der<br />
LG EU Solar Business Group<br />
Michael Harre ist ab sofort<br />
Vice President der LG EU Solar<br />
Business Group. Neben<br />
den Business Units Home Entertainment,<br />
Mobile Communications<br />
<strong>und</strong> Home<br />
A p p l i a n c e s<br />
setzt LG im<br />
Bereich Energy<br />
Solutions<br />
mit der Produktion<br />
von<br />
Solarzellen,<br />
-modulen <strong>und</strong><br />
-lösungen auf<br />
den zukunftsweisenden<br />
Markt der erneuerbaren Energien.<br />
Unter der Leitung von<br />
Michael Harre ist ein weitreichender<br />
Ausbau dieses Unternehmensbereiches<br />
geplant.<br />
Zuvor war Michael Harre r<strong>und</strong><br />
zehn Jahre bei der SCHOTT<br />
Solar AG, unter anderem als<br />
Vorstandsmitglied, im Ressort<br />
<strong>international</strong>es Marketing &<br />
Vertrieb von Photovoltaikmodulen<br />
<strong>und</strong> Receivern für solarthermische<br />
Kraftwerke tätig.<br />
Von 2008 bis 2010 war er<br />
gewähltes Vorstandsmitglied<br />
der EPIA, dem weltgrößten<br />
Photovoltaik-Industrieverband.<br />
2009 wurde er in den Energiebeirat<br />
des Landes Rheinland-Pfalz<br />
berufen.<br />
„Michael Harre<br />
ist die optimale<br />
Besetzung<br />
für die<br />
Leitung dieser<br />
Business Unit.<br />
Seine langjährige<br />
Erfahrung<br />
als CSO bei<br />
der SCHOTT<br />
Solar AG bietet<br />
die besten<br />
Voraussetzungen,<br />
um diesen<br />
wachsenden<br />
Bereich der LG EU Solar<br />
Business Group zu leiten. Sein<br />
Know-How <strong>und</strong> seine Führungsqualitäten<br />
zeichnen ihn<br />
als exzellenten Kollegen <strong>und</strong><br />
Menschen aus”, so Jae Deuk<br />
Shim, CEO der LG Electronics<br />
Deutschland GmbH. „Wir<br />
freuen uns auf spannende<br />
neue Aufgaben auf dem zukunftsweisenden<br />
Gebiet der<br />
erneuerbaren Energien.“ Michael<br />
Harre fügt hinzu: „Diese<br />
einzigartige Chance ergreifen<br />
zu können, freut mich<br />
sehr. Leitung <strong>und</strong> Ausbau ei-<br />
228 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
J o u r n a l<br />
ner so werteorientierten Unternehmenseinheit<br />
wie der LG<br />
EU Solar Business Group sind<br />
eine besondere Herausforderung,<br />
die ich gemeinsam mit<br />
meinem äußerst qualifizierten<br />
<strong>und</strong> motivierten Team angehen<br />
möchte.“<br />
Gunther Voswinckel neuer Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung bei Schoeller Werk GmbH<br />
Zum 1. April 2011 hat Dr.-Ing.<br />
Dipl.-Wirt.-Ing. Gunther Voswinckel<br />
die Führung des Hellenthaler<br />
Unternehmens<br />
übernommen<br />
<strong>und</strong> wird in<br />
Zukunft die<br />
Geschicke<br />
des Herstellers<br />
von geschweißten<br />
Edelstalrohren<br />
lenken. Dr.<br />
Vo s w i n c k e l<br />
hat die Nachfolge<br />
von Jörg<br />
Rumpf als<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
angetreten, der zum<br />
1. Mai 2011 in den Ruhestand<br />
getreten ist. Damit steht erstmals<br />
seit Gründung des Unternehmens<br />
ein Nicht-Familienmitglied<br />
an der Spitze<br />
des Unternehmens.<br />
Unterstützt<br />
wird<br />
Vo s w i n c k e l<br />
von Frank Poschen<br />
<strong>und</strong><br />
Jürgen Mensinger,<br />
beide<br />
bislang Mitglieder<br />
des<br />
Geschäftsleitung,<br />
die jetzt ebenfalls zu<br />
Geschäftsführern berufen<br />
wurden.<br />
Dieter Ameling, ehemaliger WV-Präsident <strong>und</strong><br />
VDEh-Vorsitzender, feierte 70. Geburtstag<br />
Prof. Dr.-Ing. Dieter Ameling,<br />
bis zum 31. März 2008 Präsident<br />
der Wirtschaftsvereinigung<br />
(WV) Stahl <strong>und</strong> Vorsitzender<br />
des Stahlinstituts VDEh,<br />
vollendete am 17. August sein<br />
70. Lebensjahr. In Bad Rothenfelde<br />
im Osnabrücker Land<br />
geboren, studierte er nach<br />
dem Abitur 1961 Metallurgie<br />
<strong>und</strong> Werkstoffwissenschaften<br />
an der Technischen Universität<br />
Clausthal. Nach der Assistenzzeit<br />
promovierte er an der<br />
dortigen Fakultät für Bergbau,<br />
Hüttenwesen <strong>und</strong> Maschinenwesen<br />
1971 zum Dr.-Ing. 1997<br />
ernannte ihn die Universität<br />
nach siebenjähriger Tätigkeit<br />
als Lehrbeauftragter zum Honorarprofessor.<br />
Ameling begann seine berufliche<br />
Laufbahn als Elektrostahlwerker<br />
bei den Röhrenwerken<br />
Bous im Saarland.<br />
1973 wurde er Stahlwerkschef<br />
der Hamburger Stahlwerke.<br />
Sieben Jahre später<br />
wechselte er zunächst als<br />
Betriebsdirektor <strong>und</strong> Leiter<br />
der Werke Oberhausen <strong>und</strong><br />
Hochfeld zur Thyssen Niederrhein<br />
AG. 1985 kam er als Direktor<br />
<strong>und</strong> Leiter der Betriebswirtschaft<br />
zur Thyssen Stahl<br />
AG. 1991 berief ihn der Aufsichtsrat<br />
der Saarstahl AG als<br />
Vorstandsmitglied nach Völklingen.<br />
Als Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der Krupp<br />
VDM GmbH kehrte er 1994<br />
ins Ruhrgebiet zurück.<br />
1998 wurde Ameling Geschäftsführendes<br />
Vorstandsmitglied<br />
des Vereins Deutscher<br />
Eisenhüttenleute (VDEh), der<br />
auf seinen Vorschlag 2003 in<br />
das heutige Stahlinstitut VDEh<br />
umbenannt wurde. 2000<br />
wählten ihn die Vorstände<br />
zum Präsidenten der WV Stahl<br />
sowie Vorsitzenden des Stahlinstituts<br />
VDEh. Es gelang ihm,<br />
technisches <strong>und</strong> wirtschaftspolitisches<br />
Denken in einem<br />
Team zu vereinen. Zeitgleich<br />
wurde er Präsidiumsmitglied<br />
des BDI. Zum 1. April 2008<br />
übergab Ameling seine Ämter<br />
an seinen Nachfolger Hans<br />
Jürgen Kerkhoff.<br />
Seit seinem Ausscheiden aus<br />
dem Stahl-Zentrum ist er als<br />
Medien<br />
Industrieberater aktiv. Anfang<br />
2010 wurde er als Independent<br />
Non-executive Board<br />
Member in der an der Londoner<br />
Börse notierten Eurasian<br />
Natural Resources Corporation<br />
PLC (ENRC) gewählt. Darüber<br />
hinaus engagiert Ameling<br />
sich in der Klima- <strong>und</strong><br />
Energiepolitik. So setzt er sich<br />
sehr für eine wissenschaftliche<br />
Darstellung des Klimawandels<br />
ein. Seine Ehrenämter<br />
als Vorsitzender des Vereins<br />
von Fre<strong>und</strong>en der TU Clausthal<br />
<strong>und</strong> des Stiftungsrates des<br />
Klosters Volkenroda führt er<br />
weiterhin.<br />
BDG-Sonderheft: Guss aus Kupfer- <strong>und</strong><br />
Kupferlegierungen<br />
Das neu überarbeitete BDG-<br />
Sonderheft richtet sich in erster<br />
Linie an den Anwender,<br />
Konstruktions- <strong>und</strong> Fertigungsingenieur.<br />
Die technischen<br />
Richtlinien für den<br />
Formguss aus Kupfer <strong>und</strong><br />
Kupferlegierungen dienen als<br />
Hilfe bei der Zusammenarbeit<br />
mit dem Gießereifachmann<br />
<strong>und</strong> dem Metallurgen.<br />
Das bereits seit Jahrtausenden<br />
von der Menschheit verwendete<br />
Kupfer weist sehr günstige<br />
Gebrauchs-eigenschaften<br />
auf. Der Metallurgie <strong>und</strong><br />
Metallk<strong>und</strong>e ist es gelungen,<br />
die vorteilhaften Gr<strong>und</strong>eigenschaften<br />
des Kupfers durch<br />
Legieren mit anderen Metallen<br />
zu verändern <strong>und</strong> den<br />
vielfältigen funktionellen Anforderungen<br />
der modernen<br />
Technik anzupassen.<br />
Die Auswahl der Legierungen<br />
<strong>und</strong> der dafür geeigneten<br />
Gießverfahren richtet<br />
sich – werkstoff- <strong>und</strong> gießgerechte<br />
Konstruktion vorausgesetzt<br />
– in erster Linie nach<br />
der Funktion <strong>und</strong> Beanspruchung<br />
des gegossenen Bauteils.<br />
Es ist daher zweckmäßig,<br />
wenn sich der Konstrukteur<br />
so frühzeitig wie möglich mit<br />
der ausführenden Gießerei in<br />
Verbindung setzt. Die Formgebung<br />
durch Gießen nach<br />
allen bekannten Gießverfahren<br />
ermöglicht dabei in vielen<br />
Fällen eine technisch wie<br />
wirtschaftlich gleichermaßen<br />
günstige Herstellung der benötigten<br />
Bau- <strong>und</strong> Konstruktionselemente,<br />
sei es als Einzelstück<br />
oder in großen Stückzahlen<br />
für die Serienfertigung.<br />
Der Konstrukteur, der in die<br />
Einzelheiten gehen muss <strong>und</strong><br />
für das Bauteil verantwortlich<br />
ist, wird dieser Broschüre viele<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
229
J o u r n a l<br />
Möglichkeiten <strong>und</strong> Hinweise<br />
für das Konstruieren mit Kupfer-Gusswerkstoffen<br />
entnehmen<br />
können. Dem Gießer geben<br />
die technischen Richtlinien<br />
wertvolle Hinweise für die<br />
tägliche Praxis.<br />
B<strong>und</strong>esverband der Deutschen<br />
Gießerei-Industrie<br />
www.bdguss.de<br />
Finite Elemente Analyse für Ingenieure<br />
Eine leicht verständliche Einführung<br />
von Frank Rieg, Reinhard<br />
Hackenschmidt<br />
Carl Hanser Verlag, München<br />
3., vollständig überarbeitete<br />
Auflage 2009<br />
554 Seiten, geb<strong>und</strong>en mit<br />
DVD, € 49,90 zzgl. Versand<br />
ISBN 978-3-446-40215-7<br />
www.hanser.de/technik<br />
Das vorliegende Buch bietet<br />
verständliche Erläuterungen<br />
der FEA inTheorie <strong>und</strong> Praxis.<br />
Die dazu notwendige Vollversion<br />
des Open Source FEA Programms<br />
Z88 für Windows <strong>und</strong><br />
UNIX/LINUX <strong>und</strong> alle im Buch<br />
erläuterten Beispiele werden<br />
auf DVD mitgeliefert. So kann<br />
der Leser die FEA „life“ kennenlernen<br />
<strong>und</strong> nachvollziehen.<br />
Der mitgelieferte Quellcode<br />
erlaubt ambitionierten Anwendern,<br />
das FEA-Programm<br />
individuell anzupassen.<br />
Der Theorieteil wurde gegenüber<br />
der zweiten Auflage hinsichtlich<br />
der Berechnung von<br />
Element-Lastvektoren, Modellbildung<br />
<strong>und</strong> Vergleichsspannungen<br />
erweitert. Der<br />
Beispielteil wurde erweitert<br />
<strong>und</strong> aktualisiert.<br />
Der Ingenieur als GmbH-Geschäftsführer<br />
Gr<strong>und</strong>wissen, Haftung, Vertragsgestaltung Reihe<br />
von Andreas Sattler, Hans-<br />
Joachim Broll, Sebastian<br />
Kaufmann<br />
Springer Verlag GmbH,<br />
Heidelberg<br />
6., aktualisierte <strong>und</strong> ergänzte<br />
Auflage 2010<br />
220 Seiten, Softcover<br />
€ 29,95 zzgl. Versand<br />
ISBN 978-3-540-72022-5<br />
www.springer.com<br />
Die meisten GmbHs werden<br />
von Geschäftsführern geleitet,<br />
die weder Juristen noch<br />
Betriebswirte sind. Deshalb<br />
gibt dieses Buch wichtige Hinweise<br />
zu Themen wie Haftungsfragen,<br />
Strafvorschriften,<br />
Sorgfaltspflichtverletzungen<br />
<strong>und</strong> Verantwortung der<br />
GmbH Dritten gegenüber. Die<br />
Handbuch Lötverbindungen<br />
von Klaus Wittke, Wolfgang<br />
Scheel<br />
Eugen G. Leuze Verlag KG,<br />
Bad Saulgau<br />
1. Auflage 2011<br />
528 Seiten<br />
€ 98,00 zzgl. Versand<br />
ISBN 978-3-87480-256-7<br />
www.leuze-verlag.de<br />
zahlreichen Beispiele <strong>und</strong> Fälle<br />
sind sorgfältig ausgewählt<br />
<strong>und</strong> genau auf den Ingenieur<br />
als GmbH-Geschäftsführer<br />
abgestimmt. Die vorliegende<br />
Auflage enthält das neue<br />
GmbH-Recht (MoMiG). Aktualisiert<br />
wurden u. a. die Ausführungen<br />
über die Pflichten<br />
des Geschäftsführers gegenüber<br />
Finanzbehörden <strong>und</strong> Sozialversicherungsträgern,<br />
der<br />
Abschnitt über die Haftung<br />
des Geschäftsführers im Konzern<br />
sowie die Einkommenstabellen.<br />
Ein Kapitel über Steuern<br />
der GmbH wurde ergänzt.<br />
Das Buch bietet eine leicht verständliche<br />
Einführung ohne juristische<br />
Vorkenntnisse.<br />
Die Lötverbindung ist eine<br />
Stoffschlussverbindung zwischen<br />
Werkstoffen ungleicher<br />
Zusammensetzung <strong>und</strong> gleicher<br />
Art der chemischen Bindung.<br />
Dabei kann das Verfahren<br />
mit einer großen Zahl<br />
an unterschiedlichen Werkstoffen<br />
<strong>und</strong> über einen großen<br />
Bereich der Temperatur<br />
angewandt werden. Vor allem<br />
für die Elektronik <strong>und</strong><br />
Elektrotechnik liegen die niedersten<br />
Arbeitstemperaturen<br />
beim Löten bei deutlich unter<br />
200 °C <strong>und</strong> kann sich bei Maschinenbauteilen<br />
oder Fahrzeugen<br />
auch über 1.000 °C<br />
erstrecken. Die Autoren haben<br />
in alphabetischer Ordnung<br />
mit zahlreichen Querverweisen<br />
das gesamte Wissen<br />
über die Lötverbindung<br />
in kurzen Definitionen, Erklärungen<br />
<strong>und</strong> Kommentaren<br />
mit Bildern <strong>und</strong> Tabellen als<br />
Ergänzung zusammengetragen.<br />
Sie legen damit vor allem<br />
auch den Gr<strong>und</strong>stock zur<br />
Entwicklung einer gemeinsamen<br />
Sprach- <strong>und</strong> Verfahrensregelung<br />
zur Herstellung von<br />
Werkstoffverbindungen. Im<br />
Buch werden die bekannten<br />
Erfahrungen zum Löten durch<br />
den Stand der Technik mit vielen<br />
interessanten Neuentwicklungen<br />
ergänzt <strong>und</strong> über entsprechende<br />
Schlagwörter zusammenfassend<br />
beschrieben.<br />
Im Mittelpunkt stehen dabei<br />
im Gegensatz zu bekannten<br />
Fachveröffentlichungen die<br />
Lötverbindungen.<br />
Die Autoren beschreiben neben<br />
den bekannten Schmelzlötverbindungen<br />
auch die<br />
Presslötverbindungen <strong>und</strong> die<br />
Kondensationslötverbindungen,<br />
die ja auch heute schon<br />
einen breiten Eingang in die<br />
Industrie gef<strong>und</strong>en haben. Im<br />
Buch werden keine Auflistungen<br />
von Loten, Zusatzwerkstoffen<br />
<strong>und</strong> Hilfsstoffen angeführt,<br />
da darüber bereits<br />
umfangreiche Arbeiten veröffentlich<br />
sind. Besonderer Wert<br />
wurde auf interessante <strong>und</strong><br />
praktisch bedeutsame Neuentwicklungen<br />
gelegt. Dabei<br />
wird zwischen den Fertigloten,<br />
Reaktionsloten, Reaktivloten<br />
<strong>und</strong> Kaskadenloten unterschieden.<br />
In alphabetischer Ordnung<br />
wurde mit zahlreichen Querverweisen<br />
das Wissen über<br />
230 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
J o u r n a l<br />
die Lötverbindungen in Form<br />
von Sachbegriffen mit kurzen<br />
Definitionen, Kommentaren<br />
sowie mit praktischen<br />
Beispielen <strong>und</strong> vielen Bildern<br />
<strong>und</strong> Tabellen zusammengestellt.<br />
Dabei wurden auch einige<br />
Hinweise auf mögliche Entwicklungsaufgaben<br />
auf dem<br />
Gebiet der Löttechnik formuliert.<br />
Das Buch wendet sich<br />
insbesondere an die Entwickler<br />
<strong>und</strong> Anwender der Löttechnik<br />
<strong>und</strong> kann auch bei der<br />
Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung nützlich<br />
sein.<br />
Technische Thermodynamik<br />
Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> praktische<br />
Anwendungen<br />
von Günter Cerbe, Gernot<br />
Wilhelms<br />
Carl Hanser Verlag, München<br />
16., aktualisierte Auflage<br />
536 Seiten mit 213 Bildern,<br />
kartoniert<br />
€ 29,90 zzgl. Versand<br />
ISBN 978-3-446-42464-7<br />
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VULKAN<br />
Gerald Routschka/<br />
Hartmut Wuthnow (Hrsg.)<br />
Praxishandbuch<br />
Feuerfeste<br />
W e r k s t o ff e<br />
Aufbau – Eigenschaften – Prüfung<br />
5. Auflage<br />
+ Datenträger<br />
(A5), vierfarbig bebildert sowie<br />
mit Datenträger. Der Leser<br />
erhält einen ausführlichen <strong>und</strong><br />
detaillierten Überblick über<br />
Aufbau, Eigenschaften, Berechnungen,<br />
Begriffe bis hin<br />
zur Prüfung Feuerfester Werkstoffe<br />
<strong>und</strong> somit wichtige<br />
Tipps für die tägliche Arbeit. In<br />
der Neuauflage dieses Klassikers<br />
wurden einige Kapitel unter<br />
Hinzuziehen von neuen Autoren<br />
bearbeitet, der Anhang<br />
durch Anregungen aus dem<br />
Leserkreis ergänzt, Normen<strong>und</strong><br />
Literaturlisten auf den<br />
neuesten Stand gebracht <strong>und</strong><br />
das Stichwortverzeichnis deutlich<br />
erweitert. Dadurch wird<br />
die „Gebrauchseigenschaft“<br />
des Werkes weiter erhöht. Wer<br />
beruflich in irgendeiner Form<br />
mit der Feuerfestindustrie bzw.<br />
der Thermoprozesstechnik zu<br />
tun hat, für den ist dieses kompakte<br />
Buch, mit seiner Fülle<br />
von Informationen, ein unersetzliches<br />
Nachschlagewerk.<br />
Für den komfortablen Gebrauch<br />
unterwegs oder am Arbeitsplatz<br />
sorgt der Datenträger<br />
mit dem E-Book (DVD) des<br />
gesamten Buches sowie weiteren<br />
nützlichen Informationen.<br />
Dieses Studienbuch kann mit<br />
zu den Standard-Lehrbüchern<br />
der Thermodynamik gezählt<br />
werden. Es fasst das Gr<strong>und</strong>wissen<br />
der technischen Thermodynamik<br />
kompakt in nur<br />
einem Band zusammen, der<br />
neben den gr<strong>und</strong>legenden<br />
thermodynamischen Fragen<br />
auch die Gr<strong>und</strong>lagen der Gemische,<br />
der Strömungsvorgänge,<br />
der Wärmeübertragung,<br />
der chemischen Reaktionen,<br />
der Brennstoffzelle <strong>und</strong><br />
der Verbrennung enthält. Das<br />
Lehrbuch hat sich seit fast 40<br />
Jahren bewährt <strong>und</strong> wurde<br />
durch regelmäßige Neuauflagen<br />
ständig aktualisiert. Neue<br />
Entwicklungen konnten dadurch<br />
fortlaufend berücksichtigt<br />
werden. Das Gesamtkonzept<br />
des Werkes wurde bis zu<br />
dieser Auflage unverändert<br />
beibehalten: Hinführung von<br />
der gut f<strong>und</strong>ierten, in überschaubaren<br />
Schritten dargestellten<br />
thermodynamischen<br />
Theorie zu den technischen<br />
Anwendungen, Möglichkeit<br />
des Selbststudiums <strong>und</strong> Praxisbezug<br />
durch 129 Beispiele<br />
mit Lösungen, 137 Aufgaben<br />
<strong>und</strong> 181 Kontrollfragen mit<br />
Ergebnissen <strong>und</strong> Antworten<br />
sowie leichte Benutzbarkeit<br />
durch viele Bilder, ablesbare<br />
Diagramme <strong>und</strong> Tabellen.<br />
Taschenbuch der Technischen Formeln<br />
von Karl-Friedrich Fischer<br />
Carl Hanser Verlag, München<br />
4., neu earbeitete Auflage<br />
2010<br />
551 Seiten, flexibel geb<strong>und</strong>en<br />
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Das bewährte Taschenbuch<br />
enthält Formeln, Tabellen <strong>und</strong><br />
Übersichten zu den wichtigen<br />
technischen Gr<strong>und</strong>lagenbereichen<br />
– von Mathematik <strong>und</strong><br />
Physik über Werkstofftechnik<br />
<strong>und</strong> Elektrotechnik bis hin<br />
zur Regelungstechnik. Für die<br />
4. Auflage wurden die Kapitel<br />
zu Maschinenelementen,<br />
Mess- <strong>und</strong> Fertigungstechnik<br />
völlig neu verfasst <strong>und</strong> alle anderen<br />
Teile aktualisiert. Das<br />
Fachbuch richtet sich vor allem<br />
an Studierende im Ingenieurstudium,<br />
Schüler in technischer<br />
Ausbildung <strong>und</strong> Ingenieure<br />
in der Praxis.<br />
Praxishandbuch Feuerfeste Werkstoffe<br />
von Gerald Routschka,<br />
Hartmut Wuthnow<br />
Vulkan-Verlag, Essen<br />
5. Auflage 2011<br />
460 Seiten mit e-Book auf<br />
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Das Taschenbuch Feuerfeste<br />
Werkstoffe erscheint nun in<br />
der 5., vollständig überarbeiteten<br />
<strong>und</strong> erweiterten Auflage,<br />
erstmals in größerem Format<br />
Wissensbasiertes Prozessmanagement:<br />
Ein Thema für den Mittelstand?<br />
von GOB Software & Systeme<br />
Verlag winterwork<br />
1. Auflage 2011, 108 Seiten<br />
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<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
231
J o u r n a l<br />
Relevantes Wissen bewahren,<br />
weitergeben <strong>und</strong> zielgerichtet<br />
nutzen – das ist für Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Organisationen eine<br />
der großen Herausforderungen<br />
im Zuge des Wandels von<br />
der Industrie- zur Wissensgesellschaft.<br />
Welchen Beitrag<br />
die IT zur Lösung dieser Aufgabe<br />
leisten kann, zeigt die<br />
GOB Software & Systeme in<br />
ihrem Buch „Wissensbasiertes<br />
Prozessmanagement – ein<br />
Thema für den Mittelstand?“.<br />
Um erfolgreich am Markt zu<br />
agieren <strong>und</strong> langfristig wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben, ist es<br />
für Unternehmen <strong>und</strong> Organisationen<br />
entscheidend, Wissen<br />
systematisch <strong>und</strong> umfassend<br />
verfügbar zu machen. Gewährleistet<br />
werden kann dies aber<br />
nur durch eine ganzheitliche<br />
Betrachtung von Mensch, Organisation<br />
<strong>und</strong> Technologien.<br />
Das vorliegende Buch der GOB<br />
legt den Fokus vor allem auf<br />
den letztgenannten Aspekt<br />
<strong>und</strong> führt exemplarisch auf,<br />
welche Softwaretechniken zur<br />
Unterstützung des Wissensmanagements<br />
zur Verfügung stehen.<br />
So werden unter anderem<br />
die Themen Geschäftsprozessmodellierung,<br />
Dokumentenmanagement,<br />
Business Intelligence<br />
sowie Microsoft Share-<br />
Point 2010 näher beleuchtet.<br />
Neuer Webauftritt GERO Hochtemperaturöfen<br />
Im neuen Look <strong>und</strong> mit detaillierten<br />
Informationen zur<br />
Wärmebehandlung mit GE-<br />
RO-Industrieöfen präsentieren<br />
sich die neuen Webseiten<br />
der GERO Hochtemperaturöfen<br />
GmbH & Co. KG<br />
in Neuhausen bei Pforzheim.<br />
Vom Laborofen über zahlreiche<br />
Ausführungen an Rohröfen,<br />
Kammeröfen, <strong>Vakuum</strong>öfen,<br />
Haubenöfen, Bottom<br />
Loadern bis hin zu speziellen<br />
Anwendungen wie z. B. Kristallziehanlagen<br />
erstreckt sich<br />
das weite Feld der GERO-Industrieöfen.<br />
Bei der Gestaltung der Homepage<br />
wurde besonderer Wert<br />
auf einfache Benutzerführung<br />
<strong>und</strong> Praxisnähe gelegt. So unterstützt<br />
eine Übersichtstabelle<br />
bei der Zuordnung des geeigneten<br />
Industrieofens für<br />
die gewünschte Anwendung.<br />
Die wichtigsten Anwendungsbereiche:<br />
Entbindern (katalytisch,<br />
thermisch), Pyrolyse,<br />
Sintern, Glühen, Silizieren,<br />
Tempern <strong>und</strong> Reduzieren, Löten,<br />
Entgasen, Carbonisieren,<br />
MIM. Wer sich für einen<br />
konkreten Einsatz interessiert,<br />
kann im Downloadbereich sofort<br />
die technischen Daten<br />
herunter laden.<br />
Für die Zukunft ist zudem ein<br />
Online-Shop geplant, in dem<br />
Ersatzteile <strong>und</strong> Zubehör sowie<br />
Hilfsstoffe <strong>und</strong> Zusatzmittel<br />
für die Wärmebehandlung<br />
direkt im Shop online bestellt<br />
werden können.<br />
GERO Hochtemperaturöfen<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.gero-gmbh.de<br />
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<strong>und</strong> elektrothermischen Prozessen. Autoren aus Forschung<br />
<strong>und</strong> Praxis präsentieren bewährte sowie innovative Methoden<br />
der Energieeinsparung in Thermoprozessanlagen. Das digitale<br />
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rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten<br />
erfasst, 232 gespeichert <strong>elektrowärme</strong> <strong>und</strong> verarbeitet. Mit <strong>international</strong> dieser Anforderung erkläre · Heft ich 3/2011 mich damit · September<br />
einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag oder<br />
vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante Fachangebote informiert <strong>und</strong> beworben<br />
werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />
Bank, Ort<br />
Bankleitzahl<br />
✘<br />
Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
PAPRZW2011
N a c h g e f r a g t<br />
Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffenlicht die <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> eine neue Interview-Reihe zum Thema<br />
„Energie“. Befragt werden Persönlichkeiten aus Unternehmen, Verbänden <strong>und</strong> Hochschulen, die eine wesentliche Rolle<br />
in der elektrothermischen Prozesstechnik <strong>und</strong> der industriellen Wärmebehandlung spielen.<br />
Folge 2: Andreas Seitzer<br />
„Globalisierung ist keine<br />
Einbahnstraße“<br />
Dr. Andreas Seitzer ist Geschäftsführer der SMS Elotherm<br />
GmbH. Im Interview* spricht der Unternehmer über die Zukunft<br />
der Energiewirtschaft, technologische Herausforderungen<br />
<strong>und</strong> verrät, was seine persönliche Energiesparleistung ist.<br />
■■<br />
Energie<br />
ewi: Der Energiemix der Zukunft: Wagen<br />
Sie eine Prognose?<br />
Seitzer: In den nächsten 10 bis 20 Jahren<br />
wird es Verschiebungen im Energiemix<br />
geben: die fossilen Brennstoffe werden<br />
weiterhin ein bedeutender Energielieferant<br />
sein, aber ihr relativer Anteil im<br />
Energiemix wird zurückgehen.<br />
ewi: Deutschland im Jahr 2020: Wie<br />
wird sich der Alltag der Menschen durch<br />
den Wandel der Energiewirtschaft verändert<br />
haben? Was tanken die Menschen?<br />
Wie heizen Sie Ihre Häuser? Wie erzeugen<br />
Sie Licht? Wagen Sie ein Szenario!<br />
Seitzer: Das Bewusstsein der Menschen,<br />
verantwortungsvoll mit Energie umzugehen,<br />
wird weiter wachsen. Dem Einsatz<br />
ressourcenschonender Technik wird dabei<br />
eine Schlüsselrolle zukommen.<br />
* Das Interview führten Stephan Schalm<br />
<strong>und</strong> Silvija Subasic<br />
ewi: Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme<br />
etc.: Welche regenerative Energiequelle<br />
halten Sie für die mit der größten Zukunft?<br />
Seitzer: Wind <strong>und</strong> Wasser.<br />
ewi: In welche der aktuell sich entwickelnden<br />
Technologien würden Sie demnach<br />
heute investieren?<br />
Seitzer: Hocheffiziente Speicherungs<strong>und</strong><br />
Transportmöglichkeiten für Energie.<br />
ewi: Wie schätzen Sie die zukünftige<br />
Bedeutung fossiler Brennstoffe wie Öl,<br />
Kohle, Gas ein?<br />
Seitzer: Auf absehbare Zeit immer noch<br />
unverzichtbar, jedoch in ihrer Bedeutung<br />
abnehmend. Aufgr<strong>und</strong> der natürlichen<br />
Limitierung der fossilen Brennstoffe wird<br />
mittel- <strong>und</strong> langfristig eine Substitution<br />
durch andere Energieträger stattfinden.<br />
ewi: Und Atomkraft? Welche Auswirkungen<br />
sind nach Deutschlands aktueller<br />
Stellungnahme zu erwarten?<br />
Seitzer: Die Haltung der deutschen<br />
B<strong>und</strong>esregierung <strong>und</strong> die jüngst gefassten<br />
nationalen Beschlüsse werden den<br />
aktuellen <strong>und</strong> mittelfristigen globalen<br />
Energiemix kaum beeinflussen. Der stetig<br />
wachsende Energiebedarf ist derzeit<br />
ohne Nukleartechnik nicht zu decken.<br />
ewi: Stichwort Energiewende: Welche<br />
Änderungen müssen sich auf politischer,<br />
auch weltpolitischer, auf gesellschaftlicher<br />
<strong>und</strong> ökologischer Ebene ergeben,<br />
damit man realistisch von einer Wende<br />
sprechen kann?<br />
Seitzer: Die Diskussion von Konzepten,<br />
bei denen es Gewinner <strong>und</strong> Verlierer geben<br />
kann, ist naturgemäß nicht einfach.<br />
Gerade aber eine unpolitische, sach- <strong>und</strong><br />
lösungsorientierte Diskussion ist eine<br />
elementare Basis für die Beantwortung<br />
künftiger Energiefragen.<br />
ewi: Ihre Forderung an die B<strong>und</strong>esregierung<br />
in diesem Zusammenhang?<br />
Seitzer: Eine Vertrauensbasis zwischen<br />
allen Beteiligten im Energiediskurs schaffen.<br />
Der zuletzt gezeigte Kurs in Sachen<br />
Atomenergie ist eher kein Vorzeigebeispiel<br />
dafür, wie man Vertrauen schafft<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
233
N a c h g e f r a g t<br />
– wie auch immer man zur Atomenergie<br />
politisch <strong>und</strong> technologisch stehen mag.<br />
ewi: Die Erneuerbaren Energien haben<br />
mindestens zwei Probleme: die fehlende<br />
Infrastruktur <strong>und</strong> das Beharrungsvermögen<br />
der Etablierten auf herkömmlichen<br />
Energieformen. Ändert sich das in absehbarer<br />
Zeit?<br />
Seitzer: Kurzfristig bin ich da eher skeptisch,<br />
mittel- <strong>und</strong> langfristig wird sich die<br />
Situation sicher ändern, da die erneuerbaren<br />
Energien im Energiemix der Zukunft<br />
stärkeren Anteil als heute haben<br />
werden.<br />
ewi: Unabhängig von der Energieform<br />
<strong>und</strong> Technologie, viele halten das Stichwort<br />
„Energieeffizienz“ für den Schlüssel<br />
zur Energiefrage der Zukunft. Wie<br />
schätzen Sie das Thema ein? Was halten<br />
Sie für die bedeutendste Entwicklung<br />
auf diesem Gebiet in der Thermoprozesstechnik-Branche?<br />
Seitzer: Aus Sicht unserer K<strong>und</strong>en sind<br />
alle Lösungen interessant, mit denen der<br />
spezifische Energieverbrauch in einem<br />
thermischen Prozess mit wirtschaftlich<br />
vertretbarem Aufwand reduziert werden<br />
kann <strong>und</strong> damit zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
unserer K<strong>und</strong>en beitragen.<br />
Erfreulich ist, dass das Thema Ressourceneffizienz<br />
einen so hohen Stellenwert<br />
bei unseren K<strong>und</strong>en genießt, da wir<br />
uns hierdurch als ein Anbieter von energieeffizienten<br />
Lösungen deutlich positionieren<br />
können.<br />
ewi: Welche Vorteile bieten Ihrer Meinung<br />
nach Elektrische Prozesswärmeverfahren?<br />
Seitzer: Unabhängig von der Art der Primärenergie,<br />
präzise <strong>und</strong> schnell regelbar,<br />
Erwärmung nur da, wo sie stattfinden<br />
soll, keine Standby-Kosten, häufig geringere<br />
Investitionskosten, keine CO 2 -Emmissionen<br />
durch die Thermoprozessanlage<br />
selbst.<br />
ewi: Wie beurteilen Sie die Entwicklung<br />
zur Effizienzsteigerung?<br />
Seitzer: Die Entwicklungen haben in<br />
den letzten Jahren zwar an Schwung gewonnen,<br />
die Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung<br />
werden aber in der Zukunft<br />
sicher noch stärker genutzt werden können<br />
als dies heute der Fall ist.<br />
ewi: Wie wird sich der Energieverbrauch<br />
in Industrie, Gewerbe <strong>und</strong> Haushalt Ihrer<br />
Meinung nach verändern?<br />
Seitzer: Unterschiedlich je nach Bereichen:<br />
ich sehe eine Bandbreite von 2 bis<br />
20 %.<br />
■■<br />
Unternehmen<br />
ewi: Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen<br />
heute auf dem Energiemarkt?<br />
Seitzer: Eher eine indirekte. Mit unseren<br />
Induktionsanlagen stellen wir Produkte<br />
her, die elektrische Anschlussleistungen<br />
von 50 kW bis 20 MW <strong>und</strong> mehr benötigen.<br />
ewi: Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen<br />
auf dem Energiemarkt in 20 Jahren?<br />
Seitzer: Eine größere Rolle als heute,<br />
da wir unser Anlagenportfolio auch in<br />
Märkte entwickeln werden, in denen wir<br />
heute noch nicht tätig sind.<br />
ewi: Was wird die wichtigste Innovation/<br />
Projekt Ihres Unternehmens sein?<br />
Seitzer: Wir haben in den zurückliegenden<br />
beiden Jahren erhebliche Ressourcen<br />
darauf verwendet, unsere Produkte<br />
durch die Verwendung modularer<br />
Funktionsgruppen kostengünstiger <strong>und</strong><br />
schneller auf dem Markt verfügbar zu<br />
machen. Unsere ressourceneffizienten<br />
Lösungen stehen damit einem größeren<br />
Markt zu Verfügung. Dieses Potenzial<br />
gilt es nun auch konsequent zu nutzen.<br />
ewi: Welche Herausforderungen sehen<br />
Sie auf sich zukommen (wirtschaftlich,<br />
technologisch, gesellschaftlich)?<br />
Seitzer: Die Zyklen unserer einzelnen<br />
Märkte werden an Amplitude <strong>und</strong> Frequenz<br />
eher zunehmen. Wirtschaftliche<br />
Solidität, prozessuale Qualität <strong>und</strong> hohe<br />
Adaptionsfähigkeit an sich rasch wandelnde<br />
Märkte sind die Eigenschaften,<br />
die für erfolgreiche Unternehmen bei<br />
der Bewältigung künftiger Herausforderungen<br />
unabdingbar sind.<br />
ewi: Wie beeinflussen die EU-Erweiterung<br />
<strong>und</strong> die Globalisierung Ihr Geschäft?<br />
Seitzer: Der Zugang zu neuen Märkten<br />
wird gr<strong>und</strong>sätzlich erleichtert. Globalisierung<br />
kann jedoch nicht als Einbahnstraße<br />
betrachtet werden, auf der etablierte<br />
westliche Firmen einen vergrößerten<br />
Markt erschließen können. Es bedeutet<br />
genauso auch umgekehrt, dass neue<br />
Wettbewerber aus bislang weniger relevanten<br />
Regionen Zugang zu unseren<br />
bisherigen angestammten Märkten erhalten.<br />
Die Globalisierung eröffnet uns<br />
zahlreiche Chancen, aber die neue Wettbewerbssituation<br />
darf dabei nicht übersehen<br />
werden.<br />
ewi: Wie wichtig ist ein Markenname<br />
für den Produkterfolg im industriellen<br />
Bereich?<br />
234 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
N a c h g e f r a g t<br />
Seitzer: Wenn mit dem Namen erwiesene<br />
<strong>und</strong> nachhaltige technologische Qualität<br />
<strong>und</strong> Verlässlichkeit als Partner der<br />
K<strong>und</strong>en verb<strong>und</strong>en sind, ist ein Markenname<br />
ein hohes Gut.<br />
ewi: Haben Sie wegen Fachkräftemangels<br />
Entwicklungen nicht oder nur verzögert<br />
in Deutschland durchführen können?<br />
Seitzer: Teilweise ja, aber wir versuchen<br />
durch geeignete Maßnahmen regelmäßig<br />
<strong>und</strong> rechtzeitig bei qualifizierten<br />
Fachkräften auf unser Unternehmen<br />
<strong>und</strong> unsere Produkte aufmerksam zu<br />
machen. Typische Mittelstandsunternehmen<br />
können sich nicht auf Bekanntheitsautomatismen<br />
verlassen, wie dies vielleicht<br />
bei namhaften Großunternehmen<br />
der Fall ist. Wir müssen uns selbst darum<br />
bemühen, im Wettbewerb um Talente<br />
die Vorzüge einer Tätigkeit in einem<br />
mittelständischen Unternehmen zu verdeutlichen.<br />
ewi: Braucht eine Führungsmannschaft<br />
mehr Medienkompetenz, um Investoren<br />
<strong>und</strong> Anleger zu überzeugen?<br />
Seitzer: Etwas mehr Medienkompetenz<br />
<strong>und</strong> auch Medienpräsenz kann nicht<br />
schaden. Es kann aber kein Ersatz für<br />
marktgerechte Produkte <strong>und</strong> hochqualifizierte<br />
Mitarbeiter werden.<br />
ewi: Was würden Sie in Ihrem Unternehmen<br />
ändern wollen?<br />
Seitzer: Im Gr<strong>und</strong>e gar nicht so sehr<br />
viel: nur manchmal wünscht man sich,<br />
dass die Motivation <strong>und</strong> die Qualifikation<br />
im eigenen Haus durch eine bessere<br />
Kommunikation noch zielgerichteter <strong>und</strong><br />
reibungsärmer genutzt würden.<br />
ewi: Wie wichtig sind Ihrem Unternehmen<br />
Expansionen im Ausland?<br />
Seitzer: Sehr wichtig. Wir sehen in den<br />
nächsten Jahren unsere stärksten Wachstumsmärkte<br />
außerhalb Deutschlands.<br />
Dem gilt es auch durch entsprechende<br />
<strong>international</strong>e Expansionen Rechnung zu<br />
tragen.<br />
ewi: Ist Ihr Unternehmen offen für Erneuerbare<br />
Energien?<br />
Seitzer: Ja, da wo diese für unser Unternehmen<br />
wirtschaftlich sinnvoll eingesetzt<br />
werden können.<br />
ewi: Nutzt Ihr Unternehmen bereits Erneuerbare<br />
Energien?<br />
Seitzer: Ja. Ein Beispiel: in unserem Gebäude<br />
in Remscheid wird Regenwasser<br />
in großen Kellertanks aufgefangen, aufbereitet<br />
<strong>und</strong> anstelle von Frischwasser<br />
für die Kühlung der in Erprobung befindlichen<br />
Anlagen verwendet. Hierdurch<br />
werden natürliche Ressourcen geschont.<br />
ewi: Wie offen ist Ihr Unternehmen für<br />
neue Technologien?<br />
Seitzer: Ein Unternehmen der industriellen<br />
Elektroprozesstechnologie ist naturgemäß<br />
offen für neue Technologien,<br />
da es von deren erfolgreicher Vermarktung<br />
lebt.<br />
ewi: Wie viel gibt Ihr Unternehmen jährlich<br />
für Investitionen aus?<br />
Seitzer: Genug, um auch in Zukunft gut<br />
aufgestellt zu sein <strong>und</strong> die Erwartungen<br />
von K<strong>und</strong>en, Gesellschafter <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />
erfüllen zu können.<br />
■■<br />
Person<br />
ewi: Was war bzw. ist Ihre größte Energiesparleistung<br />
als Privatmann?<br />
Seitzer: Die Halbierung des Energieverbrauchs<br />
unseres Privathauses durch diverse<br />
technische Maßnahmen.<br />
ewi: Wie könnte man Ihren Umgang mit<br />
den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />
charakterisieren?<br />
Seitzer: Das sollten Sie zwar besser meine<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter fragen,<br />
aber ich würde meinen Umgang<br />
mit anspruchsvoll, manchmal ungeduldig,<br />
nicht immer perfekt, aber den Menschen<br />
respektierend sowie ergebnisorientiert<br />
bezeichnen.<br />
ewi: Was schätzt Ihr Umfeld besonders<br />
an Ihnen?<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
235
N a c h g e f r a g t<br />
Seitzer: Das sollten Sie nun definitiv<br />
mein Umfeld fragen!<br />
ewi: Welche moralischen Werte sind für<br />
Sie besonders aktuell?<br />
Seitzer: Geradlinigkeit, Ehrlichkeit, Stehvermögen.<br />
ewi: Wie schaffen Sie es, Zeit für sich<br />
zu haben, nicht immer nur von internen<br />
<strong>und</strong> externen Herausforderungen in Anspruch<br />
genommen zu werden?<br />
Seitzer: Eher schlecht. Aber ich kann relativ<br />
gut <strong>und</strong> rasch regenerieren.<br />
ewi: Haben/hatten Sie Vorbilder?<br />
Seitzer: Mich beeindrucken Menschen,<br />
die in schwierigen Situationen Ruhe bewahren,<br />
Lösungen finden <strong>und</strong> damit zur<br />
Bewältigung von Problemen beitragen.<br />
ewi: Wie wurden Sie erzogen?<br />
Seitzer: Ich betrachte diesen Prozess<br />
noch nicht als abgeschlossen.<br />
ewi: Was ist Ihr Lebensmotto?<br />
Seitzer: Eigentlich kein bestimmtes.<br />
Aber jeder Tag verdient es mit neuer Motivation<br />
begonnen zu werden.<br />
ewi: Welches war in Ihren Augen die<br />
wichtigste Erfindung des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts?<br />
Seitzer: Keine singuläre Erfindung, sondern<br />
eher die gesamten Errungenschaften<br />
in der Informationstechnologie.<br />
ewi: Welche Charaktereigenschaften<br />
sind Ihnen persönlich wichtig?<br />
Seitzer: Aufrichtigkeit <strong>und</strong> die Bereitschaft<br />
Verantwortung zu übernehmen.<br />
ewi: Wann denken Sie nicht an Ihre Arbeit?<br />
Seitzer: Bei guter Konversation, bei guter<br />
Musik, bei gutem Essen <strong>und</strong> bei einer<br />
Begegnung mit einsamer Natur.<br />
Dr. Andreas Seitzer<br />
• Geboren am 17. Juli 1962 in Stuttgart<br />
• Verheiratet, drei Kinder<br />
• Seit 5/2003: Geschäftsführer der SMS Elotherm GmbH, Remscheid<br />
• 10/2001 bis 04/2003: Geschäftsführer der Elotherm GmbH, Remscheid<br />
• 5/2000 bis 1/2002: President and Chief Executive Officer der Robotron-<br />
Elotherm Corporation, Southfield MI, USA<br />
• 10/1998 bis 5/2000: Abteilungsleiter „Standardisierung“ der Elotherm<br />
GmbH, Remscheid<br />
• 8/1995 bis 9/1998: Projektleiter im Werk Dumont-Wautier der Lhoist<br />
Gruppe, Limelette, Belgien<br />
• 9/1992 bis 7/1995: Persönlicher Referent des Rektors an der RWTH Aachen<br />
• 8/1989 bis 8/1992: Assistent am Institut für Industrieofenbau an der RWTH<br />
Aachen<br />
• 11/1983 bis 5/1989: Studium der Elektrotechnik an der Universität Erlangen-<br />
Nürnberg<br />
• Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands des VDMA-Fachbereichs<br />
“Thermoprozesstechnik”<br />
• Mitglied des Beirats der Fachzeitschrift „<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong>“<br />
• Mitglied des Advisory Boards der Fachzeitschrift „HEAT PROCESSING“<br />
• Lehrbeauftragter am Institut für Stromrichtertechnik <strong>und</strong> Elektrische<br />
Antriebe der RWTH Aachen für das Lehrfach „Electrothermal Process<br />
Technology“<br />
ewi: Wie lautet Ihr persönlicher Tipp an<br />
nächste Generationen?<br />
Seitzer: Die nächste Generation braucht<br />
eigentlich keine Tipps: Es werden einige<br />
Dinge sich als Irrweg herausstellen, einige<br />
Dinge als geniale Innovation <strong>und</strong> am<br />
Ende wird auch die nächste Generation<br />
ihren Weg gef<strong>und</strong>en haben.<br />
ewi: Was hat Sie besonders geprägt?<br />
Seitzer: Menschen, die in persönlich<br />
schwierigen Situationen die eigenen Interessen<br />
zurückstellen konnten.<br />
ewi: Auf was können Sie ganz <strong>und</strong> gar<br />
nicht verzichten?<br />
Seitzer: Auf meine Familie, gelegentlich<br />
ein gutes Stück Musik <strong>und</strong> automobile<br />
Technik in jeder Form.<br />
ewi: Was wünschen Sie der Welt?<br />
Seitzer: Übernahme nachhaltiger Verantwortung<br />
durch die Menschheit.<br />
ewi: Die Redaktion der <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
bedankt sich für das interessante<br />
<strong>und</strong> offene Interview.<br />
236 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
67. Härterei-Kolloquium<br />
der AWT in neuen<br />
Räumlichkeiten<br />
HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />
12.–14. Oktober 2011<br />
Rhein-Main-Hallen, Wiesbaden<br />
Zum nunmehr 67. Mal veranstaltet<br />
die AWT, die Arbeitsgemeinschaft<br />
Wärmebehandlung <strong>und</strong> Werkstofftechnik<br />
e. V., vom 12. bis 14. Oktober 2011<br />
in den Rhein-Main-Hallen Wiesbaden,<br />
das „Kolloquium für Wärmebehandlung,<br />
Werkstofftechnik, Fertigungs- <strong>und</strong> Verfahrenstechnik“.<br />
Erstmalig werden Sie in<br />
diesem Jahr das HK über den repräsentativen<br />
Haupteingang der Rhein-Main-Hallen<br />
betreten.<br />
Zum Fachkongress werden wieder r<strong>und</strong><br />
600 Teilnehmer aus Industrie, Forschung<br />
<strong>und</strong> Lehre erwartet, die sich in 27 Fachvorträgen<br />
über den neuesten Stand <strong>und</strong><br />
die künftigen Entwicklungen auf dem<br />
Gebiet der Wärmebehandlungs-, Werkstoff-<br />
<strong>und</strong> Fertigungstechnik informieren<br />
können. Speziell für Praktiker werden<br />
drei gr<strong>und</strong>lagenorientierte Übersichtsvorträge<br />
sowie zwei Gr<strong>und</strong>lagenseminare<br />
angeboten. Damit stellt sich das HK<br />
2011 als einmalige Plattform für Innovationen,<br />
Wissenstransfer <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch<br />
dar.<br />
Themen-Schwerpunkte sind in diesem<br />
Jahr die Wärmebehandlungs-Anlagentechnik,<br />
Hochfeste Leichtbauwerkstoffe,<br />
Qualitätssicherung für die Wärmebehandlung,<br />
die Bauteilreinigung, Werkstoff-<br />
<strong>und</strong> Bauteileigenschaften sowie<br />
Thermochemische Verfahren. Einige der<br />
Schwerpunkte werden von Übersichtsvorträgen<br />
begleitet: Prof. Dr.-Ing. Olaf<br />
Kessler, Uni Rostock, behandelt das Thema<br />
„Aluminiumlegierungen für den<br />
Leichtbau“; Dr.-Ing. Peter Sommer, Dr.<br />
Sommer Werkstofftechnik GmbH, betrachtet<br />
die „Qualitätssicherung für die<br />
Wärmebehandlung“ <strong>und</strong> Prof. Dr.-Ing.<br />
Brigitte Haase, Hochschule Bremerhaven,<br />
berichtet über den Stand der „Bauteilreinigung<br />
vor der Wärmebehandlung“.<br />
Absolute Highlights werden die beiden<br />
Plenarvorträge am Vormittag des<br />
13.10.2011 sein: Der Präsident der B<strong>und</strong>esanstalt<br />
für Materialforschung <strong>und</strong><br />
-prüfung, Prof. Dr. rer. nat. M. Hennecke<br />
spricht zum Thema „Innovation <strong>und</strong> Sicherheit<br />
im Staatsauftrag – aus der Arbeit<br />
der BAM“ <strong>und</strong> Prof. Dr.-Ing. Dierk<br />
Raabe, Leiter des Max-Planck-Institut für<br />
Eisenforschung in Düsseldorf, wird den<br />
Wissensstand zur „Modellierung von<br />
Struktur <strong>und</strong> Materialeigenschaften“<br />
darstellen.<br />
Den Praktikern werden am Vormittag<br />
des ersten Tages zum einen die Gr<strong>und</strong>lagen<br />
zur Verfahrens- <strong>und</strong> Anlagentechnik<br />
beim Nitrieren <strong>und</strong> Nitrocarburieren<br />
im Gas von Dr.-Ing. Winfried Gräfen, Firma<br />
Hanomag GmbH, geboten. Zum anderen<br />
präsentiert Dipl.-Ing. Karl-Michael<br />
Winter von der Firma Process-Electronic<br />
GmbH einen praktischen Überblick zum<br />
Messen <strong>und</strong> Regeln in der Härterei.<br />
Parallel zu den Vorträgen können die<br />
Teilnehmer am Kolloquium die von der<br />
Technologiebroker Bremen GmbH organisierte<br />
Fachausstellung besuchen. Dort<br />
finden sie auf 4.000 m 2 Fläche die Ausstellungsstände<br />
der AWT-Mitgliedsfirmen<br />
mit der Möglichkeit zur Information<br />
<strong>und</strong> Beratung über Wärmebehandlungsanlagen,<br />
-mittel, -zubehör <strong>und</strong> -prozesstechnik<br />
sowie die einschlägigen Prüfgeräte<br />
zur Qualitätssicherung. Den größeren<br />
Teil der Ausstellung finden Sie in den<br />
Hallen 1 bis 4 im Erdgeschoss <strong>und</strong> gelangen<br />
über die Treppen des Hauptfoyers<br />
in das Foyer des Obergeschosses durch<br />
die Halle 9 zum Vortragssaal. Das Kongressprogramm,<br />
die Praktikerseminare,<br />
die Mitgliederversammlung <strong>und</strong> auch<br />
der Empfang am Donnerstagabend finden<br />
an gleicher Stelle statt wie in den<br />
vergangenen Jahren. Dieses veränderte<br />
Konzept der Hallenaufplanung verspricht<br />
eine gleichmäßigere Besucherführung in<br />
den Ausstellungshallen. Im Foyer zum<br />
Vortragssaal sind die Posterwände der<br />
AWT-Fachausschüsse <strong>und</strong> der Härtereikreise<br />
zu finden <strong>und</strong> im Bereich des<br />
„Café Drahtlos“ in der Halle 3 auch eine<br />
Jobbörse.<br />
Weitere Informationen über das HK 2011,<br />
die Online-Anmeldung <strong>und</strong> über die<br />
AWT sind auf der Homepage der AWT<br />
unter www.awt-online.org zu finden.<br />
Die Hallenpläne, Ausstellerliste, Infos<br />
über Sponsoringmöglichkeiten <strong>und</strong> weitere<br />
Details über die Ausstellung finden<br />
Sie unter www.technologiebroker.de.<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
237
HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />
Vortragsprogramm<br />
Mittwoch, 12. Oktober 2011<br />
Gr<strong>und</strong>lagenseminar für Praktiker<br />
09:00–10:30<br />
ggf. Wiederholung<br />
10:45–12:15<br />
09:00–10:30<br />
ggf. Wiederholung<br />
10:45–12:15<br />
10:30–10:45 Kaffeepause<br />
Eröffnung<br />
Winfried Gräfen<br />
Nitrieren <strong>und</strong> Nitrocarburieren – Verfahren<br />
<strong>und</strong> Anlagentechnik<br />
Karl-Michael Winter<br />
Messen <strong>und</strong> Regeln in der Härterei<br />
13:30–13:45 Stefan Hock<br />
Eröffnung <strong>und</strong> Begrüßung<br />
Anlagentechnik<br />
13:45–14:10 Roland von Bargen, Axel von Hehl,<br />
Hans-Werner Zoch<br />
Kurzzeit-Rekristallisationsglühen von Mikrobauteilen<br />
aus X5CrNi18-10 im Fallrohrofen<br />
14:10–14:35 Björn Zieger<br />
Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz<br />
bei graphitisolierten <strong>Vakuum</strong>-Härteöfen<br />
14:35–15:00 Maria Gilbert, Robert Eder, Volker Uhlig,<br />
Dimosthenis Trimis<br />
Moderne Chargiergestelle: Untersuchungen<br />
zum Reibverhalten von Edelstählen <strong>und</strong> mit<br />
Kohlenstofffasern verstärktem Kohlenstoff<br />
(CFC) an einem Hochtemperaturtribometer<br />
Hochfeste Leichtbauwerkstoffe<br />
15:00–15:25 Barbara Striewe, Axel von Hehl,<br />
Hans-Werner Zoch<br />
Verb<strong>und</strong>strangpressen von Aluminium <strong>und</strong> Titan<br />
– Charakterisierung der Verb<strong>und</strong>zone<br />
15:25–15:55 Kaffeepause<br />
15:55–16:20 Mario Säglitz, Vladimier Supik, Ulrich Gernert<br />
Vergleichende Untersuchungen zum<br />
Local-Annealing and Tailored-Tempering<br />
von warm ungeformtem borlegierten<br />
Stahl MBW1500<br />
16:20–16:45 Andrey Prihodovsky, Jürgen Kaiser, Helmut<br />
Bleier, Thomas Gerber, Vasily Ploshikhin<br />
Kontaktwärmebehandlung – neues flexibles<br />
Verfahren zur Produktion von Tailored Tempered<br />
Parts beim Presshärten<br />
16:45–17:10 Jean Pierre Bergmann, Arne Roos,<br />
Franziska Petzoldt, Jorge dos Santos<br />
Neuartige Ansätze zum Fügen von Mischverbindungen<br />
mittels Pressschweißen<br />
17:10–17:45 Olaf Keßler<br />
Übersichtsvortrag: Aluminiumlegierungen für<br />
den Leichtbau<br />
18:00 AWT-Mitgliederversammlung<br />
Donnerstag, 13. Oktober 2011<br />
09:00–09:25 Anke Dalke, Rolf Zenker, Heinz-Joachim Spies,<br />
Horst Biermann<br />
Eigenschaften von mit dem Elektronenstrahl<br />
umschmelzlegierten <strong>und</strong> plasmanitrierten<br />
Randschichten von Al-Legierungen<br />
09:25–09:50 Marco Klemm, Ingrid Haase, Andrea Rose,<br />
Rolf Zenker, Rainer Franke, Axel von Hehl<br />
Lokales Werkstoffengineering zur Modifizierung<br />
der Randschichteigenschaften von<br />
Aluminium legierungen mittels moderner<br />
Elektronen strahl-Ablenktechniken<br />
09:50–10:15 Kaffeepause<br />
238 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Plenarvortrag<br />
10:15–11:00 Manfred Hennecke<br />
Innovation <strong>und</strong> Sicherheit im Staatsauftrag –<br />
aus der Arbeit der BAM<br />
Ehrungen<br />
11:00–11:10 St. Hock<br />
Verleihung des Paul-Riebensahm-Preises 2010<br />
an László Hagymási <strong>und</strong> Matthias Steinbacher<br />
11:10–11:15 Hans-Werner Zoch<br />
Verleihung der IFHTSE-Fellowship an Hans M.<br />
Tensi<br />
Plenarvortrag<br />
11:15–12:00 Dierk Raabe<br />
Modellierung von Struktur <strong>und</strong> Materialeigenschaften<br />
12:00–13:30 Mittagspause<br />
Qualitätssicherung in der Wärmebehandlung<br />
13:30–14:05 Peter Sommer<br />
Übersichtsvortrag: Qualitätssicherung für die<br />
Wärmebehandlung<br />
14:05–14:30 Werner Schwan<br />
Stand <strong>und</strong> Ergebnisse aus der Mitarbeit zur<br />
CQI-9 HTSA 3 rd Edition – Bericht aus dem<br />
AWT-Fachausschuss 25<br />
14:30–14:55 Daniela Rickert, Steffen Schneider<br />
Normung – ein Wegbereiter für Innovationen<br />
14:55–15:20 Ralph Malig, Volker Ermert, Arnold Horsch,<br />
Dieter Klein, Rainer Kohlmann, Britta Rentrop,<br />
Thorsten Wuest<br />
Notwendiger Informationsaustausch für eine<br />
erfolgreiche Wärmebehandlung<br />
15:20–15:40 Kaffeepause<br />
15:40–16:05 Sören Segerberg<br />
Quality Assurance of Quenching Media<br />
Reinigen<br />
16:05–16:40 Brigitte Haase<br />
Übersichtsvortrag: Bauteilreinigung vor der<br />
Wärmebehandlung<br />
Werkstoff- <strong>und</strong> Bauteileigenschaften<br />
16:40–17:05 Markus Lebsanft, Jens Röse, Alexander<br />
Grüning, Siegfried Wüst, Berthold Scholtes<br />
Thermische Ermüdung von Werkzeugstählen<br />
am Beispiel von Druckgussformen<br />
17:05–17:30 Christian Prinz, Brigitte Clausen, Franz Hoffmann<br />
Einfluss der chemischen Homogenität des<br />
Wälzlagerstahls 100Cr6 auf das Verzugsverhalten<br />
von Bauteilen<br />
17:30–17:55 Chengsong Cui, Alwin Schulz,<br />
Volker Uhlenwinkel, Frank Zobel,<br />
Peter Dültgen, Hans-Werner Zoch<br />
Korrosionsbeständige Schneidwerkzeuge<br />
18:00 Empfang der F&E Technologiebroker Bremen<br />
GmbH<br />
Verleihung des Karl-Wilhelm-Burgdorf-Preises<br />
Freitag, 14. Oktober 2011<br />
Thermochemische Verfahren<br />
09:00–09:25 Peter Lankes, Dirk Joritz, Bernd Edenhofer<br />
Gasaufkohlen fast ohne Prozessgasverbrauch<br />
– ein Traum oder Realität?<br />
09:25–09:50 Sergey Konovalov, Ulrich Prohl,<br />
Rainer Kohlmann, Wolfgang Bleck<br />
Entwicklung eines Al-reduzierten Einsatzstahls<br />
für das Hochtemperatur-Aufkohlen<br />
09:50–10:15 Philipp Nusskern, Volker Schulze,<br />
Jürgen Hoffmeister<br />
Simulation des Einsatzhärtens randschichtverdichteter,<br />
gradiert poröser Bauteile aus dem<br />
pulvermetallurgischen Basiswerkstoff Astaloy<br />
85 Mo<br />
10:15–10:40 Matthias Steinbacher, Brigitte Clausen, Franz<br />
Hoffmann<br />
Einfluss von Bauteilgeometrie <strong>und</strong> Einsatzhärtungsverfahren<br />
auf den Verzug von schrägverzahnten<br />
Stirnrädern<br />
10:40–11:05 Kaffeepause<br />
11:05–11:30 László Hagymási, Thomas Waldenmaier,<br />
Thomas Krug, Volker Schulze, Rainer Reimert<br />
Modellierung <strong>und</strong> Simulation der Oberflächenkinetik<br />
beim Niederdruck-Carbonitrieren<br />
11:30–11:55 David Koch, Dominic Buchholz, Siegfried Bajohr,<br />
Rainer Reimert<br />
Ein CFD-Ansatz zur Beschreibung des Niederdruck-Carbonitrierens<br />
11:55–12:20 Holger Selg, Thomas Waldenmaier, Bert Pennings,<br />
Ralf Schacherl, Eric J. Mittemeijer<br />
Stickstoffaufnahme <strong>und</strong> Eigenspannungsentwicklung<br />
beim Nitrieren von Maraging-Stählen<br />
12:20–12:45 Juan Dong, Franz Hoffmann, Heinrich Klümper-Westkamp,<br />
Hans-Werner Zoch<br />
Einfluss von CO <strong>und</strong> CO 2 als Kohlenstoffspender<br />
auf den Aufbau der Verbindungsschicht<br />
beim Nitrocarburieren legierter Stähle<br />
12:45 Michael Jung<br />
Verkündung des Paul-Riebensahm-Preisträgers<br />
2011<br />
12:50 Dieter Liedtke<br />
Schlusswort<br />
13:00 Ende der Veranstaltung<br />
Interview<br />
HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
239
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der Thermoprozesstechnik<br />
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Pfeifer | Nacke | Beneke Praxishandbuch Thermoprozesstechnik Band I.<br />
Pfeifer | Nacke | Beneke Praxishandbuch Thermoprozesstechnik Band II.<br />
Wünning | Milani Handbuch der Brennertechnik für Industrieöfen<br />
Beneke | Schalm Prozesswärme – Energieeffizienz in der<br />
industriellen Thermoprozesstechnik<br />
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Feuerfeste Werkstoffe
„Wärmebehandlung leistet Beitrag<br />
zur effizienten Energienutzung<br />
<strong>und</strong> Ressourcenschonung“<br />
HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />
Im Interview mit der <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> (ewi)* spricht Dr. Olaf Irretier, Mitglied im Vorstand<br />
der AWT (Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung <strong>und</strong> Werkstofftechnik) <strong>und</strong> Leiter des<br />
Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit der AWT, über die aktuellen Aktivitäten in der AWT, das im<br />
Oktober stattfindende Härterei-Kolloquium, Tagungen <strong>und</strong> Seminare zur Wärmebehandlung in<br />
Deutschland sowie aktuelle Trends <strong>und</strong> Entwicklungen in der Wärmebehandlung.<br />
ewi: Herr Dr. Irretier, auch in diesem Jahr<br />
findet mit dem 67. Härterei-Kolloquium<br />
das Jahres-Highlight der deutschsprachigen<br />
Wärmebehandlungsbranche in<br />
Wiesbaden statt. Können Sie, als Mitglied<br />
im Vorstand der AWT <strong>und</strong> Leiter<br />
des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit<br />
der AWT, die Schwerpunkte dieser Veranstaltung<br />
aufzeigen?<br />
* Das Interview führte Stephan Schalm, Chefredakteur<br />
der <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
Irretier: Das HK wird auch in diesem<br />
Jahr die wichtigste deutschsprachige<br />
Veranstaltung im Bereich der Wärmebehandlung<br />
<strong>und</strong> Härtereitechnik sein. Der<br />
Programmausschuss hat mit dem Ziel,<br />
den technischen <strong>und</strong> wissenschaftlichen<br />
Kenntnisstand auf diesem Gebiet zu fördern,<br />
wieder eine Reihe interessanter Referenten<br />
gewinnen können.<br />
In diesem Jahr liegen die Themenschwerpunkte<br />
in den Bereichen Anlagentechnik,<br />
hochfeste Leistbauwerkstoffe, Qualitätssicherung,<br />
Reinigen, Werkstoff- <strong>und</strong><br />
Bauteileigenschaften <strong>und</strong> thermochemische<br />
Verfahren. Neben den vielen hervorragenden<br />
Vorträgen aus den Universitäten,<br />
Hochschulen <strong>und</strong> Instituten,<br />
werden sicher auch die Vorträge aus den<br />
Betrieben sehr interessant sein. Ich persönlich<br />
bin schon gespannt auf den Bericht<br />
des AWT-Fachausschusses 25 über<br />
den aktuellen Stand der CQI9.<br />
Besonders beachtenswert ist in diesem<br />
Jahr die deutlich veränderte <strong>und</strong> vergrößerte<br />
Ausstellung, die den Tagungs- <strong>und</strong><br />
Ausstellungsbesuchern wieder eine Vielzahl<br />
von Produktneuerungen <strong>und</strong> Innovationen<br />
präsentieren wird.<br />
ewi: Die Vorträge auf dem HK sind in<br />
der Regel doch wissenschaftlicher Natur?<br />
Irretier: Das HK in Wiesbaden ist in Europa<br />
in dieser Form einzigartig <strong>und</strong> bietet<br />
dem Tagungsteilnehmer eine Vielzahl<br />
von Möglichkeiten, seinen Wissensstand<br />
zu erweitern. Neben wissenschaftlichen<br />
Fachvorträgen aus den Instituten <strong>und</strong><br />
Forschungseinrichtungen der Unternehmen<br />
werden vor allem auch in den ergänzenden<br />
<strong>und</strong> vor dem HK stattfindenden<br />
Praktiker-Seminaren sehr praxisbezogene<br />
Themen behandelt. In diesem Jahr<br />
wird Herr Dr. Gräfen das Nitrieren <strong>und</strong> Nitrocarburieren<br />
<strong>und</strong> Herr Winter das Messen<br />
<strong>und</strong> Regeln in der Härterei sicherlich<br />
sehr praxisbezogen behandeln!<br />
Im Übrigen möchte die AWT mit dem<br />
HK das Forum in Deutschland bieten,<br />
auf dem auch der Wissenstransfer in<br />
der Wärmebehandlung stattfindet. Die<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
241
HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />
Interview<br />
Deutsche Wärmebehandlungs- <strong>und</strong> Härtereitechnik<br />
mit den vielen Lohn- <strong>und</strong><br />
Betriebshärtereien, dem Industrieofenbau,<br />
dem peripheren Maschinenbau<br />
<strong>und</strong> der Verfahrenstechnik hat weltweit<br />
eine führende Position, die nicht zuletzt<br />
auch durch die bisherigen 66 Härterei-<br />
Kolloquien zu erklären ist. Diesen Technologievorsprung<br />
gilt es durch intensive<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung auf diesem<br />
Sektor zu halten <strong>und</strong> auf Fachtagungen<br />
wie dem Härterei-Kolloquium darüber<br />
zu berichten.<br />
ewi: In den letzten Jahren hat die AWT<br />
vor allem auch das Seminar- <strong>und</strong> Schulungsprogramm<br />
weiter ausgebaut – mit<br />
Erfolg?<br />
Irretier: Das ist richtig. Gerade in Ergänzung<br />
zum Härterei-Kolloqium, wo überwiegend<br />
Führungskräfte <strong>und</strong> Fachleute<br />
aus den Unternehmen erscheinen, gilt<br />
es den jüngeren Mitarbeitern in den Betrieben<br />
oder denen, die sich vertiefend<br />
mit unserem Thema beschäftigen wollen,<br />
eine Schulungsplattform zu bieten.<br />
Die AWT hat mit dem Institut für Werkstofftechnik<br />
in Bremen, wo die überwiegende<br />
Anzahl der AWT-Praxisseminare<br />
stattfinden, natürlich optimale Möglichkeiten<br />
in der Vermittlung der Gr<strong>und</strong>lagen<br />
der Wärmebehandlung. Nicht zu<br />
vergessen sind auch die Härterei-Kreise<br />
<strong>und</strong> Fachausschüsse der AWT, die eben<br />
auch diesen praxisrelevanten Wissenstransfer<br />
ermöglichen.<br />
Das Härterei Kolloquium ist ein „Muss“<br />
für jeden aus der Branche. Es gibt keine<br />
vergleichbare, sehr wohl aber ergänzende<br />
Veranstaltung, die dem Informationsaustausch<br />
<strong>und</strong> der Kontaktpflege<br />
dienen. Die Münchener Werkstofftechnikseminare,<br />
die jährlich im März oder<br />
April in München sattfinden <strong>und</strong> bis zu<br />
100 Teilnehmer aufweist, ist eine auch<br />
zeitlich über das Jahr gesehen sehr gute<br />
Ergänzung zum Härterei. Im kommenden<br />
Jahr werden dort u. a. auch Vorträge<br />
von BMW, Volkswagen, ZF, Getrag<br />
<strong>und</strong> auch Siemens/Winergy gehalten<br />
werden.<br />
ewi: Sie sind als Sprecher des Ausschusses<br />
für Öffentlichkeitsarbeit auch für das<br />
Marketing <strong>und</strong> den Gesamtauftritt des<br />
HK verantwortlich. Wo werden Sie zukünftig<br />
Ihre Schwerpunkte setzen, um<br />
die Themen unserer Branche auch für<br />
Jung-Ingenieure <strong>und</strong> den nachkommenden<br />
Generationen interessant zu gestalten?<br />
Irretier: Der AWT-Vorstand <strong>und</strong> vor allem<br />
auch deren Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />
haben das Ziel <strong>und</strong> Bestreben,<br />
die AWT in der Wärmebehandlungsbranche<br />
weiter bekannt zu machen.<br />
Derzeit arbeiten wir an einer verbesserten<br />
Positionierung <strong>und</strong> Wahrnehmung<br />
der AWT in der Öffentlichkeit. Wir wollen<br />
mit gezielten Maßnahmen vor allem<br />
auch junge Menschen aus der Branche<br />
ansprechen <strong>und</strong> zur Mitgliedschaft in der<br />
AWT bewegen. Den vorhandenen Mitgliedern<br />
wollen wir eine verbesserte Betreuung<br />
liefern.<br />
Im Rahmen eines Kommunikationskonzepts<br />
werden wir im kommenden Jahr<br />
gezielte Maßnahmen <strong>und</strong> Aktivitäten<br />
erarbeiten, die den Mitgliedern <strong>und</strong> denen,<br />
die es werden können, den Mehrwert<br />
<strong>und</strong> die Vorteile einer AWT-Mitgliedschaft<br />
deutlich machen.<br />
In den letzten Monaten ist insbesondere<br />
auch unsere AWT-Homepage weiter<br />
umstrukturiert <strong>und</strong> verbessert worden.<br />
AWT-Mitglieder <strong>und</strong> Mitglieder der Fachausschüsse<br />
erhalten über die Homepage<br />
eine sehr gute Möglichkeit, den aktuellen<br />
Stand der Wissens <strong>und</strong> die Ergebnisse<br />
aus den Fachausschüssen zu kommunizieren.<br />
Protokolle, Präsentationen bis<br />
hin zu Forschungsberichten werden auf<br />
der Homepage platziert, die in besonderen<br />
Fällen nur den Mitgliedern der Fachausschüsse<br />
zugänglich sind. Alles in allem<br />
bietet die AWT-Mietgliedschaft eine<br />
Vielzahl von Vorteilen <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />
zum Informations- <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch<br />
in der Wärmebehandlung.<br />
Im letzten Jahr haben wir zum HK unseren<br />
neuen AWT-Flyer vorgestellt, der<br />
die AWT <strong>und</strong> deren Tätigkeiten im Detail<br />
vorstellt. Jeder Interessierte kann diesen<br />
Flyer in der AWT-Geschäftsstelle anfordern<br />
– gerne auch mit einem Aufnahmeantrag<br />
für die AWT.<br />
ewi: Merken Sie denn, dass die AWT-<br />
Mitgliederzahl zunimmt?<br />
Irretier: Die Mitgliederzahl steigt wieder.<br />
Die etwa 500 persönlichen Mitglieder<br />
<strong>und</strong> über 250 Firmenmitglieder sind<br />
zwar eine beeindruckende Zahl, die es<br />
aus unserer Sicht nicht nur als Verband<br />
zu betreuen, sondern auch in der Größe<br />
<strong>und</strong> Anzahl weiter auszubauen gilt.<br />
ewi: Das geht natürlich auch über neue<br />
Forschungsvorhaben <strong>und</strong> Aktivitäten,<br />
die die Mitglieder ansprechen. Welche<br />
besonderen Aktivitäten <strong>und</strong> Tendenzen<br />
sehen Sie denn für die Branche in der Zukunft?<br />
Irretier: Die aktuellen Themen <strong>und</strong> Aufgabenstellungen<br />
werden auch Themen<br />
in näherer Zukunft sein. Die weitere Verbesserung<br />
einer „intelligenten“ Sensortechnik<br />
für Wärmebehandlungsprozesse,<br />
die direkt als Parameter bzw. Zielgröße<br />
über die Bauteileigenschaften Auskunft<br />
geben, ist eine Tendenz für die Zukunft<br />
<strong>und</strong> Forschungsgegenstand. Die Verbesserung<br />
der allgemeinen Werkstoff<strong>und</strong><br />
Bauteileigenschaften, als auch die<br />
Integration in die Fertigungskette, d. h.<br />
„One Piece Flow“ <strong>und</strong> ganzheitliche Optimierung,<br />
werden neben der weiteren<br />
Verbesserung der Energieeffizienz der<br />
Prozesse auch in Zukunft Haupttätigkeitsfelder<br />
der AWT sein.<br />
242 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Interview<br />
HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />
Moderne Anwendungen, wie z. B. die<br />
der Windkrafttechnik, wo Bauteileigenschaften<br />
mit besonderen Anforderungen<br />
gefragt sind, werden uns auch in<br />
der Zukunft ausreichenden Forschungs<strong>und</strong><br />
Entwicklungsinhalt liefern. Betrachtet<br />
man einmal die Dimensionen <strong>und</strong> geforderten<br />
Übertragungsleistungen für<br />
die zukünftigen Getriebegenerationen<br />
in der Windkrafttechnik, so spielen eben<br />
Fragen wie Hochtemperaturaufkohlung<br />
mit allen Vor- <strong>und</strong> Nachteilen für die<br />
Bauteileigenschaften oder das Plasmanitrieren<br />
von Hohlrädern eine weiter gesteigerte<br />
Rolle.<br />
Die Optimierung der Energieeffizienz<br />
<strong>und</strong> ressourcenschonender Prozesse sind<br />
weitere Aufgaben, denen sich die Betriebe<br />
stellen werden <strong>und</strong> die wir auch<br />
in der AWT in den Fachausschüssen bearbeiten.<br />
Die Integration der Wärmebehandlung<br />
in die Fertigung unter dem<br />
Aspekt des „One Piece Flow“ mit allen<br />
Vor- <strong>und</strong> Nachteilen in den Abläufen <strong>und</strong><br />
Kosten wird derzeit <strong>und</strong> in der näheren<br />
Zukunft ein weiteres interessantes Betätigungsfeld<br />
sein. Auch wird sich unsere<br />
„metallgeprägte“ Branche verstärkt mit<br />
Werkstoffen aus den Bereichen Kunststoff-<br />
<strong>und</strong> Keramik beschäftigen, die<br />
z. B. in sogenannten „Sandwichbauteilen“<br />
eingesetzt werden.<br />
ewi: Nach der Zeit der schweren Krise<br />
scheint es jetzt deutlich aufwärts zu gehen.<br />
Jüngste konjunkturelle Umfragen<br />
prognostizieren einen Auftragseingang<br />
im deutschen Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />
von +20 % gegenüber 2010. Wie ist<br />
die Stimmung speziell in dieser Branche?<br />
Merken Sie bereits positive Auswirkungen<br />
auf das diesjährige HK?<br />
Irretier: Derzeit sind in den meisten Betrieben<br />
die Auftrags- <strong>und</strong> Umsatzzahlen<br />
wie vor der Krise wieder erreicht. Der<br />
Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau boomt,<br />
so dass z. B. die Auslieferung von großen<br />
Industrieofenanlagen nicht selten<br />
ein Jahr <strong>und</strong> länger dauert. Keine Verschnaufspause<br />
<strong>und</strong> Überst<strong>und</strong>en vor<br />
der Krise <strong>und</strong> eben auch aktuell. Wenn<br />
uns nicht wieder die Börsen <strong>und</strong> Finanzmärkte<br />
dieser Welt „einen Strich durch<br />
die Rechnung machen“, dann sollten<br />
wir auch in den kommenden Jahren in<br />
Deutschland von prall gefüllten Auftragsbüchern<br />
ausgehen dürfen. Aktuelle<br />
Zahlen hierzu liefert übrigens der Industrieverband<br />
Härtetechnik IHT <strong>und</strong> der<br />
VDMA, Bereich Thermoprozesstechnik,<br />
mit deren entsprechenden Erhebungen<br />
<strong>und</strong> Marktanalysen. Übertragen auf das<br />
Härterei-Kolloquium sind wir guter Dinge<br />
<strong>und</strong> gehen von weiter gesteigerten<br />
Teilnehmerzahlen aus!<br />
ewi: Zum Thema Energieeffizienz hört<br />
<strong>und</strong> liest man viel. Ist dieses Thema in<br />
der Branche nach wie vor noch so akut?<br />
Irretier: Auf jeden Fall. In Zeiten schlechterer<br />
Auftragslage hat man sich, weil die<br />
Betriebe eben auch „Zeit“ hatten, mit<br />
diesem Thema sehr intensiv beschäftigt.<br />
Die Anzahl der Veröffentlichungen <strong>und</strong><br />
Fachveranstaltungen sprechen für sich.<br />
Ihr Haus (Vulkan Verlag GmbH) hat hier<br />
ja maßgeblich mitgewirkt, Seminare veranstaltet<br />
<strong>und</strong> komplette Buchbände veröffentlicht.<br />
In den letzten Jahren hat das Thema der<br />
Energieeffizienz in nahezu allen Bereichen<br />
der Produktion Einzug gehalten.<br />
Zukünftig wird insbesondere, auch Aufgr<strong>und</strong><br />
der gesetzlichen nationalen <strong>und</strong><br />
<strong>international</strong>en Bestimmungen, gerade<br />
in der Wärmebehandlung <strong>und</strong> im Industrieofenbau<br />
mit einem zunehmenden<br />
Handeln nach energieeffizienten Anlagen<br />
<strong>und</strong> Verfahren zu rechnen sein.<br />
Wenn man betrachtet, dass in den letzten<br />
30 Jahren der weltweite Verbrauch<br />
an Rohstoffen zur Primärenergiegewinnung<br />
um etwa 70 % gestiegen <strong>und</strong> bis<br />
zum Jahr 2030 – gegenüber 2006 – mit<br />
einem weiteren Anstieg des weltweiten<br />
Primärenergieverbrauchs um 45 %<br />
zu rechnen ist, dann sind wir hier alle<br />
gefordert. Die Ziele sind ja bereits definiert<br />
– bis 2020 soll eine Reduzierung<br />
der Treibhausgase um 40 % erzielt werden,<br />
was eine Steigerung der Energieeffizienz<br />
um etwa 3 % jährlich erforderlich<br />
macht. Derzeit liegt die jährliche Steigerung<br />
der Energieeffizienz aber noch bei<br />
unter 2 %.<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
243
HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />
Dr.-Ing. Olaf Irretier<br />
Dr.-Ing. Olaf Irretier studierte Produktionstechnik<br />
mit dem Schwerpunkt Werkstofftechnik<br />
an der Bremer Universität <strong>und</strong> promovierte<br />
1996 im Institut für Werkstofftechnik<br />
IWT. Nach leitenden Tätigkeiten bei der<br />
Nabertherm GmbH, GERO Hochtemperaturöfen<br />
GmbH <strong>und</strong> Ipsen International GmbH<br />
gründete er 2008 die Industrieberatung für<br />
Wärme behandlungstechnik IBW Dr. Irretier<br />
(www.ibw-irretier.de).<br />
IBW Dr. Irretier ist ein Beratungsunternehmen<br />
im Bereich Wärmebehandlung, Industrieöfen,<br />
Kühlwassersysteme <strong>und</strong> Härtereizubehör <strong>und</strong><br />
Vertretung <strong>und</strong> Partner in einer Reihe von Unternehmen<br />
der Wärmebehandlungsbranche <strong>und</strong> des Industrieofenbaus, wie<br />
u. a. Aichelin, Safed, EMA, ECM, Rübig, David & Baader, Thermconcept, BSN,<br />
Annen Verfahrenstechnik, RopReti <strong>und</strong> FAI-FTC.<br />
IBW Dr. Irretier plant <strong>und</strong> liefert mit den Herstellern die geeigneten Öfen <strong>und</strong><br />
Anlagen bis zur kompletten Härterei, d. h. Wärmebehandlungsanlagen <strong>und</strong> Industrieöfen,<br />
Reinigungsanlagen, Gasgeneratoren, Kühlwassersysteme, Härtereizubehör<br />
wie u. a. Chargiergestelle <strong>und</strong> -körbe, Drahtgewebe <strong>und</strong> Mantelrohre.<br />
Des Weiteren berät es Unternehmen in Fragen der Optimierung energie- <strong>und</strong><br />
ressourceneffizienter Nutzung.<br />
Die europäische Gesetzgebung handelt<br />
derzeit, um die Effizienz der energieintensiven<br />
Wärmebehandlungs- <strong>und</strong> Stahlwerksprozesse<br />
weiter zu steigern. Für<br />
die Zukunft hat die EU mit dem EU-Energie-<br />
<strong>und</strong> Klimapaket weitere Ziele, u. a.<br />
die Steigerung der Energieeffizienz um<br />
20 %, die Reduzierung der Treibhausemissionen<br />
um 20 % <strong>und</strong> die generelle<br />
Förderung erneuerbarer Energien, festgelegt.<br />
Mit dem „New-Approach-Ansatz“<br />
der EU, d. h. EU-Harmonisierung,<br />
CE-Kennzeichnung, Konformitätsbewertung,<br />
dürfen dann nur noch Produkte in<br />
den Handel gebracht werden, die dieser<br />
Richtlinie entsprechen. Derzeit erarbeitet<br />
die EU-Kommission für den Bereich der<br />
Industrieöfen auch eine entsprechende<br />
Studie <strong>und</strong> geg. daraus folgende Richtlinie,<br />
die auch die Definition <strong>und</strong> Festlegung<br />
eines Wirkungsgrads für Industrieöfen<br />
beinhaltet. So betrachtet leistet im<br />
Endeffekt auch die „Wärmebehandlung<br />
einen Beitrag zur effizienten Energienutzung<br />
<strong>und</strong> Ressourcenschonung“.<br />
ewi: Welche Maßnahmen sind denn in<br />
der Wärmebehandlung bzw. im Industrieofenbau<br />
besonders effizient?<br />
Irretier: Wenn man betrachtet, dass<br />
etwa 40 % der industriell genutzten<br />
Energie für Thermoprozessanlagen <strong>und</strong><br />
Industrieöfen verbraucht wird, was einem<br />
Kostenvolumen von etwa 30 Mrd.<br />
Euro entspricht, dann kann man sich vorstellen,<br />
dass eine Vielzahl von möglichen<br />
Maßnahmen zur Energie- <strong>und</strong> Ressourcenschonung<br />
in unserer Branche gibt.<br />
Der Energieverbrauch einer modernen<br />
Industrieofenanlage ist gegenüber einer<br />
„alten“ Anlagen um etwa 30 % geringer.<br />
Heutzutage werden in Europa nahezu<br />
keine neuen Anlagen in Betrieb genommen,<br />
die nicht hinsichtlich Ofenisolierung,<br />
Beheizungssysteme, Abwärmenutzung,<br />
Stromverbrauch oder auch der<br />
„integrierten“ Nutzung im thermischen<br />
Prozess energetisch optimiert sind. Eine<br />
moderne Ofenanlage spart gegenüber<br />
„Älteren“ etwa 20 % im Bereich der<br />
Wandisolierung, 75 % im Bereich der<br />
Abgase <strong>und</strong> etwa 60 % im Bereich der<br />
Schutzgase.<br />
Die „anspruchsvolle“ Aufgabe besteht<br />
aber darin, prozessübergreifende Stoff<strong>und</strong><br />
Energieflüsse zu erfassen, zu bilanzieren<br />
<strong>und</strong> die technischen <strong>und</strong> vor allem<br />
auch kaufmännischen Möglichkeiten der<br />
Energieeinsparung durch eben Verkürzung<br />
von Prozesszeiten, Energiespeicherung,<br />
Abwärmenutzung oder Energierückgewinnung<br />
zu nutzen. Dabei gilt es<br />
in der Härtereitechnik nicht nur die Wärme-,<br />
sondern auch die Kühlprozesse zu<br />
verstehen. Hier gilt es die Potentiale aus<br />
Wärmebehandlung, Ofenbau, Beheizungs-<br />
<strong>und</strong> Kühltechnik systemgrenzenübergreifend<br />
zu erkennen <strong>und</strong> zu nutzen.<br />
Möglichkeiten gibt es also genug!<br />
ewi: Herr Dr. Irretier, wir bedanken uns<br />
für dieses Gespräch.<br />
244 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Thyristor-Leistungssteller der nächsten Generation<br />
Pünktlich zum 50. Geburtstag<br />
der Thyristor-Leistungssteller<br />
bringt die AEG Power Solutions<br />
eine neue Gerätegeneration<br />
auf den Markt, die zahlreiche<br />
neue Leistungsmerkmale<br />
beinhaltet <strong>und</strong> neue<br />
Maßstäbe setzt. Die neue<br />
Geräteserie Thyro‐AX unterstützt<br />
Spannungen von 24 V<br />
bis 600 V <strong>und</strong> bietet das einzigartige<br />
Produktspektrum<br />
von 16 A bis 1.500 A, verfügbar<br />
als ein-, zwei- <strong>und</strong> dreiphasige<br />
Geräte.<br />
Mit der Anschlusstechnik Flex-<br />
Connect lassen sich die Steller<br />
völlig frei von unten <strong>und</strong>/<br />
oder oben anschließen. Eine<br />
Prämiere feiert außerdem das<br />
vollgrafikfähige Touch-Display,<br />
welches zum ersten Mal<br />
überhaupt von einem Hersteller<br />
in einem Leistungssteller<br />
verbaut wurde <strong>und</strong> eine hochgradig<br />
intuitive Bedienung der<br />
Geräte gestattet. In Bezug<br />
auf die Handhab<strong>und</strong> des Leistungsstellers,<br />
insbesondere bei<br />
Visualisierung <strong>und</strong> Parametrierung,<br />
ergeben sich somit völlig<br />
neue Möglichkeiten. So werden<br />
etwa Soll- <strong>und</strong> Ist-Werte<br />
sowie Betriebszustände usw.<br />
im Klartext angezeigt, Betriebszustände<br />
darüber hinaus<br />
über eine wechselnde Hintergr<strong>und</strong>beleuchtung<br />
signalisiert.<br />
Zu den Standardschnittstellen<br />
gehören sowohl Ethernet<br />
als auch eine USB-2.0-Schnittstelle,<br />
über die der Steller<br />
auch im nicht angeschlossenen<br />
Zustand parametriert<br />
werden kann.<br />
Alternativ kann die Parametrierung/Visualisierung<br />
auch browserorientiert<br />
über den integrierten<br />
Web-Server vorgenommen<br />
werden. In<br />
Punkto Kommunikationsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> Zusammenspiel<br />
mit übergeordneten<br />
Steuerungen in<br />
der Prozess- <strong>und</strong> Automatisierungswelt<br />
stehen<br />
neben den traditionellen<br />
Feldbussen, wie z. B. DeviceNet,<br />
Modbus RTU, Profibus<br />
<strong>und</strong> CANOpen außerdem<br />
optionale Busmodule für die<br />
TCP/IP basierte Kommunikation,<br />
wie z. B. Profinet, Modbus<br />
TCP <strong>und</strong> Ethernet IP, zur<br />
Verfügung. Ein weiteres wichtiges<br />
<strong>und</strong> kennzeichnendes<br />
Merkmal der neuen Generation<br />
ist der Einsatz intelligenter<br />
<strong>und</strong> fortschrittlichster Technologien<br />
zur Reduzierung von<br />
Netzrückwirkungen <strong>und</strong> die<br />
eingangsseitige Netzlastoptimierung<br />
zur Kostensenkung,<br />
Energieeinsparung <strong>und</strong> damit<br />
CO 2 -Emissionsreduzierung im<br />
laufenden Betrieb.<br />
AEG Power Solutions GmbH<br />
www.aegps.com<br />
Foyer OG / Stand 10<br />
Perfekte Integration der Wärmebehandlung in<br />
den OPF-Fertigungsfluss<br />
Die neueste Entwicklung in<br />
der Anlagentechnik von ALD<br />
Vacuum Technologies GmbH<br />
ist die Wärmebehandlungsanlage<br />
SyncroTherm ® . Mit ihr<br />
kann das Einsatzhärten von<br />
Zahnradkomponenten<br />
<strong>und</strong> anderen<br />
Bauteilen<br />
jetzt vollständig<br />
in den One-<br />
Piece-Flow-Fertigungsprozess<br />
integriert<br />
werden.<br />
Dadurch wird<br />
eine optimale<br />
Synchronisation<br />
mit den Zerspanungsmaschinen<br />
in einer Fertigungslinie<br />
erreicht.<br />
Die „One-Piece-<br />
Flow“-Wärmebehandlung<br />
wird durch eine<br />
drastische Prozesszeitverkürzung<br />
ermöglicht.<br />
Diese basiert auf<br />
einer Hochtemperatur-Niederdruckaufkohlung<br />
mit anschließender Gasabschreckung<br />
<strong>und</strong> wird durch<br />
die einlagige Chargierung der<br />
Zahnradkomponenten <strong>und</strong><br />
intensiver Strahlungswärme<br />
erreicht. Aufkohlung erfolgt<br />
im Hochtemperaturbereich<br />
von ca. 1.050 °C, um eine<br />
hohe Kohlenstoffaufnahme<br />
<strong>und</strong> eine beschleunigte Diffusion<br />
zu erzielen. Im letzten<br />
Prozessabschnitt werden<br />
die Bauteile verzugsarm im<br />
trockenen Gasstrom gehärtet.<br />
Für eine typische Einsatzhärtetiefe<br />
von 0,65 mm beträgt<br />
die Prozesszeit 40 min<br />
statt üblicherweise 180 min,<br />
was einer Verkürzung um<br />
mehr als 75 % entspricht.<br />
Produktvorschau<br />
Durch den Einsatz mikrolegierter<br />
Stähle wird ein schädliches<br />
Kornwachstum während<br />
des Hochtemperaturprozesses<br />
zuverlässig vermieden.<br />
Die Gesamtanlage einschließlich<br />
Peripherie besitzt kompakte<br />
Abmessungen <strong>und</strong> lässt<br />
sich direkt in die Getriebefertigungslinie<br />
zwischen Weich<strong>und</strong><br />
Hartbearbeitungsmaschinen<br />
integrieren. Ein Prototyp<br />
der Anlage steht im Wärmebehandlungstechnikum<br />
von<br />
ALD zur Bemusterung von<br />
K<strong>und</strong>enbauteilen bereit.<br />
ALD Vacuum Technologies GmbH<br />
www.ald-vt.de<br />
Halle 9 / Stand 936<br />
Komplexe Anforderungen an<br />
Induktionshärtemaschinen werden realisiert<br />
Im Geschäftsbereich Hardening<br />
Machinery and Equipment<br />
wurde für die rasche <strong>und</strong><br />
individuelle Bedienung selbst<br />
komplexester Anforderungen<br />
an Induktionshärtemaschinen<br />
für Kurbelwellen ein flexibles<br />
Modulsystem speziell für die<br />
Bearbeitung von Groß- <strong>und</strong><br />
Automobilkurbelwellen entwickelt.<br />
Mit diesem Gesamtkonzept<br />
ist ALFING Hardening in<br />
der Lage, selbst sehr individuelle<br />
<strong>und</strong> neuartige K<strong>und</strong>enanforderungen<br />
innerhalb kurzer<br />
Zeit zu realisieren. Dazu werden<br />
bewährte, praxiserprobte<br />
Funktionsmodule mit den ggf.<br />
HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
245
HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />
Produktvorschau<br />
notwendigen k<strong>und</strong>enspezifischen<br />
Ergänzungsentwicklungen<br />
kombiniert. Das Ergebnis<br />
ist eine präzise auf den Einsatzzweck<br />
abgestimmte Härteanlage.<br />
Ein besonderes Augenmerk<br />
wurde bei der Entwicklung<br />
des Modulsystems auf hohen<br />
K<strong>und</strong>ennutzen gelegt.<br />
Dies umfasst u. a. die Optimierung<br />
der Gesamteffizienz<br />
der Maschine, geringstmöglichen<br />
Platzbedarf, einfache<br />
<strong>und</strong> flexibel auf k<strong>und</strong>enspezifische<br />
Gegebenheiten<br />
anzupassende Integration in<br />
Handhabungssysteme, optimale<br />
Zugänglichkeit zu allen<br />
bedien- <strong>und</strong> wartungsrelevanten<br />
Komponenten, exzellente<br />
Bedien-Ergonomie – <strong>und</strong> dies<br />
alles zu einem sehr attraktiven<br />
Preisgefüge. Der Erfolg<br />
sowohl dieses modularen Maschinenkonzepts,<br />
mit dem die<br />
ALFING-Produktlinien COM-<br />
PACT, FLEX, FAST <strong>und</strong> BAZ<br />
KW600 realisiert werden, als<br />
auch die Positionierung als<br />
„Systempartner unserer K<strong>und</strong>en“<br />
schlägt sich in Aufträgen<br />
von renommierten Komponenten-<br />
<strong>und</strong> Fahrzeugherstellern<br />
nieder.<br />
Alfing Kessler GmbH<br />
www.alfing.de<br />
Halle 2 / Stand 205<br />
Ofentechnik für unterschiedliche Anforderungen<br />
ELINO Industrie-Ofenbau<br />
GmbH konzipiert, konstruiert<br />
<strong>und</strong> fertigt Drehrohröfen <strong>und</strong><br />
Trommelöfen für eine Vielzahl<br />
von Industrieanwendungen.<br />
Drehrohröfen sind gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
mit Brennern ausgestattet.<br />
Der Brenner dient dem Energieeintrag<br />
<strong>und</strong> brennt direkt in<br />
das mit einer Innenisolierung<br />
ausgestattete Prozessrohr.<br />
Trommelöfen werden gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
indirekt beheizt. Bei<br />
diesen Anlagen besteht der<br />
Prozessraum aus einem hitzebeständigen<br />
metallischen<br />
oder keramischen Rohr. Der<br />
Energieeintrag erfolgt indirekt<br />
von außen über die Rohrwand<br />
in das Produkt. Auf Gr<strong>und</strong> der<br />
indirekten Erwärmung besteht<br />
eine Atmosphärentrennung<br />
zwischen Heizraum <strong>und</strong><br />
Prozessraum <strong>und</strong> erlaubt eine<br />
sauerstofffreie Atmosphäre<br />
für das Produkt. Trommelöfen<br />
können wahlweise mit<br />
einer elektrischen Beheizung<br />
oder mit Gasbrennern beheizt<br />
werden. Je nach Prozessbedingungen<br />
können Wärmebehandlungen<br />
bis zu 2.200 °C<br />
durchgeführt werden. Produktspezifische<br />
Einbauten innerhalb<br />
des Prozessraums optimieren<br />
die thermischen <strong>und</strong><br />
chemischen Vorgänge innerhalb<br />
der Anlage. Auf Gr<strong>und</strong><br />
des einfachen Produkttransportes<br />
erfüllen diese Anlagen<br />
die Anforderungen vieler<br />
Anwendungen in der chemischen<br />
<strong>und</strong> pulverproduzierenden<br />
Industrie.<br />
ELINO bietet eine Vielzahl<br />
von Anlagen für oxidierende<br />
<strong>und</strong> reduzierende Atmosphären.<br />
Kalzinieren, Vorreduzieren,<br />
Reduzieren <strong>und</strong> Carburieren<br />
von Metallpulvern im<br />
Trommelofen werden, bei Bedarf,<br />
als Komplett-System ausgeführt.<br />
Pyrolyse-, Synthese<strong>und</strong><br />
Vergasungsanlagen kommen<br />
im Bereich von alternativen<br />
Energien zum Einsatz. Auf<br />
Basis der in der Technikumsanlage<br />
ermittelten Prozessparameter<br />
kann ELINO ein Upscaling<br />
für Industrieanlagen<br />
durchführen.<br />
ELINO INDUSTRIE-OFENBAU<br />
GmbH<br />
www.elino.de<br />
Halle 3 / Stand 326<br />
Neuer Regler nanodac startet in Phase 3<br />
Invensys Eurotherm hat sein<br />
umfangreiches Know-how<br />
im Bereich sicherer Aufzeichnungs-<br />
<strong>und</strong> präziser PID-Regeltechnik<br />
im Kompaktgerät<br />
„nanodac“ optimiert. Zusätzlich<br />
zu den Gr<strong>und</strong>funktionen<br />
<strong>und</strong> den Erweiterungen<br />
in Phase 2 wurde in Phase<br />
3 nun ein weiterer wichtiger<br />
K<strong>und</strong>enwunsch erfüllt: Ein<br />
umfangreicher Programmgeber,<br />
der<br />
mit 100 Programmen<br />
mit je 25 Segmenten<br />
ein weites<br />
Feld von Anforderungen<br />
im Bereich<br />
Wärmebehandlung,<br />
Sterilisation,<br />
Desinfektion,<br />
Milchverarbeitung<br />
etc. abdeckt. Für<br />
Applikationen mit<br />
größeren Anforderungen<br />
an die Programmanzahl<br />
können<br />
je 100 weitere Programme<br />
auf einen USB-Stick <strong>und</strong><br />
über einen FTP Server geladen<br />
werden. Um die Übersicht<br />
zu behalten, können alle<br />
Programme mit Namen versehen<br />
werden. Auch bietet eine<br />
„Ampel-“Anzeige Informationen<br />
über den Programmstatus<br />
<strong>und</strong> ein Bargraf macht den<br />
Programmfortschritt deutlich.<br />
Zusätzlich bietet der nanodac<br />
Modbus TCP/IP Master weitere<br />
Funktionen wie zwei Slaves,<br />
30 Datenpunkte, Kaskadenregelblock<br />
<strong>und</strong> eine abwaschbare<br />
Front.<br />
Der Schreiber/Regler nanodac<br />
bietet die ultimative Aufzeichnungs-<br />
<strong>und</strong> PID-Regeltechnik<br />
für ein Gerät dieser<br />
Größe. Das kompakte ¼-DIN-<br />
Format bietet vier hochpräzise<br />
Universaleingänge für sichere<br />
Datenaufzeichnung <strong>und</strong> präzise<br />
PID-Regelung. Dank seines<br />
¼-VGA-Farbdisplays mit kristallklarer<br />
Anzeige ist der nanodac<br />
die perfekte Schnittstelle<br />
zwischen dem Bediener <strong>und</strong><br />
der Anlage. Durch die geringen<br />
Abmessungen ist der nanodac<br />
ideal für kleine Maschinen<br />
oder Prozesse, bei denen<br />
diese kombinierte Funktionalität<br />
aus Platz- oder Kostengründen<br />
bisher nicht machbar<br />
war. Der beachtliche 50-MB-<br />
Flash-Datenspeicher kann über<br />
den USB-Port mit einem abnehmbaren<br />
USB-Speicher-<br />
246 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
stick um mindestens weitere<br />
8 GB Speicherplatz ergänzt<br />
werden. Über Ethernet können<br />
Dateien auf einen FTP-<br />
Server geladen werden, wodurch<br />
sich eine praktisch grenzenlose<br />
Speicherkapazität ergibt.<br />
Trotz der geringen Größe<br />
werden keinerlei Abstriche bei<br />
der Datensicherheit gemacht,<br />
denn das Gerät unterstützt sowohl<br />
sichere, binäre als auch<br />
offene CSV-Datenformate.<br />
Das Produkt umfasst außerdem<br />
zwei unabhängige Regelkreise<br />
mit dem hochmodernen<br />
Eurotherm-PID-Algorithmus<br />
<strong>und</strong> einer der besten Selbstoptimierungsfunktionen.<br />
Der Algorithmus<br />
maximiert die Produktivität<br />
von Prozessen <strong>und</strong><br />
bietet die Möglichkeit, Überschwingen<br />
zu verhindern <strong>und</strong><br />
Stromschwankungen auszugleichen.<br />
Die nanodac-Eingangskreise<br />
zeichnen sich<br />
durch hohe Messgenauigkeit<br />
(besser als 0,1 % des Messwerts)<br />
<strong>und</strong> Störunanfälligkeit<br />
aus. Das Gerät erfüllt strengste<br />
Messwertstandards (einschließlich<br />
Nadcap), die die<br />
Gr<strong>und</strong>lage für präzise Regel<strong>und</strong><br />
Aufzeichnungsfunktionen<br />
sind. Das kristallklare Display<br />
<strong>und</strong> die zahlreichen grafischen<br />
Anzeigeoptionen des Geräts<br />
sorgen dafür, dass der Bediener<br />
alle Prozessinformationen<br />
problemlos ansehen kann. Für<br />
weitere Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
sorgen die Konfigurationsmenüs<br />
am Frontdisplay mit<br />
Konfigurationsassistenten <strong>und</strong><br />
weitere Softwareprogramme<br />
zur Konfiguration <strong>und</strong> Datenbearbeitung.<br />
Eurotherm Deutschland GmbH<br />
www.eurotherm.de<br />
Halle 1 / Stand 173<br />
Produktvorschau<br />
Wirtschaftlich chargieren bei über 1.100 °C<br />
Das neue CFC-Hybridsystem<br />
aus CFC <strong>und</strong> Keramik<br />
von GTD Graphit Technologie<br />
kombiniert die besonderen<br />
Eigenschaften von CFC<br />
<strong>und</strong> Keramik in der Wärmebehandlung<br />
für optimale Ergebnisse<br />
bei Temperaturen über<br />
1.100 °C. Diese Kombination<br />
berücksichtigt vor allem die<br />
unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten<br />
dieser beiden<br />
Werkstoffe im Hochtemperaturbereich<br />
<strong>und</strong> bringt ihre<br />
unterschiedlichen Eigenschaften<br />
in einem System konstruktiv<br />
in Einklang.<br />
Das zum Patent angemeldete<br />
CFC-Hybridsystem mit der<br />
Trapez-Führung der Keramik<br />
ermöglicht eine Anbringung<br />
an einer Seitenwand, ohne<br />
das die Keramik herausfallen<br />
kann. Das bedeutet, dass<br />
auch Teile aufrecht chargiert<br />
werden können, die sich an<br />
der Wand abstützen, wie beispielsweise<br />
Turbinenflügel mit<br />
unterschiedlichen Schwerpunkten.<br />
Alle Chargiersysteme<br />
werden gemeinsam mit<br />
dem K<strong>und</strong>en auf seine besonderen<br />
Anforderungen hin<br />
speziell entwickelt. GTD bietet<br />
dementsprechend jeweils<br />
die beste Lösung in Bezug auf<br />
den Preis des Systems, das optimale<br />
Handling sowie die Integration<br />
in die Produktionsabläufe.<br />
Die Vorteile des CFC-Hybridsystems<br />
auf einen Blick:<br />
• absolute Verzugsfreiheit<br />
• leichte Bauweise für besseres<br />
Handling<br />
HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />
Prozessenergie von HÜTTINGER:<br />
Strom nach Maß, präzise Erwärmung nach Wunsch<br />
Faszination Prozessleistungselektronik<br />
für Ihren Erwärmungsprozess<br />
Mit Induktionserwärmung von HÜTTINGER. Unsere Generatoren erzeugen präzise <strong>und</strong> exakt die notwendige Energie<br />
<strong>und</strong> bieten deshalb die idealen Lösungen für induktive Erwärmungsprozesse. Seien es klassische Anwendungen wie<br />
<strong>Härten</strong>, Schweißen, Glühen oder Hightech-Prozesse wie Kristallziehen nach dem Czochralski-Verfahren oder Zonenziehen.<br />
Unsere jahrzehntelange Erfahrung <strong>und</strong> unser Know-how helfen Ihren Erwärmungsprozess schneller, sicherer<br />
<strong>und</strong> rentabler zu gestalten. www.huettinger.com<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
247
HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />
Produktvorschau<br />
• Kostensenkung durch hervorragende<br />
Energiebilanz<br />
• automatisches Be- <strong>und</strong> Entladen<br />
möglich<br />
• schnelle Produktionszyklen<br />
für hohe Wirtschaftlichkeit<br />
• lange Lebensdauer <strong>und</strong> sichere<br />
Prozesse<br />
• dauerhafter Schutz vor<br />
Kontaktreaktionen/Aufkohlen<br />
• optimierte Teilequalität.<br />
GTD Graphit Technologie GmbH<br />
www.gtd-graphit.de<br />
Halle 1 / Stand 150<br />
duktpalette beinhaltet ferner<br />
Abschreckmittel, Isoliermittel<br />
gegen Aufkohlung <strong>und</strong> Aufkohlungsflüssigkeiten.<br />
Ein<br />
weiterer Bereich der Fertigungsmöglichkeiten<br />
bezieht<br />
sich auf Stahlkonstruktionen<br />
<strong>und</strong> den Apparatebau.<br />
Industrieofen- <strong>und</strong> Härtereizubehör<br />
GmbH<br />
www.ihu.de<br />
Halle 9 / Stand 932<br />
Erweiterung des Korrosionsschutzportfolios<br />
Die Firmengruppe BURGDORF<br />
GmbH befasst sich seit mehr<br />
als 60 Jahren ausschließlich<br />
mit der Entwicklung <strong>und</strong> dem<br />
Vertrieb von Hochleistungs-<br />
Abschreckölen, Polymer-Abschreckkonzentraten,<br />
Korrosionsschutzmitteln,<br />
Industriereinigern<br />
<strong>und</strong> Härteschutzmitteln<br />
für Produktions- <strong>und</strong> Lohnhärtereien.<br />
Der Schwerpunkt der<br />
sind das geruchsarme, mit<br />
hoher Ergiebigkeit versehene<br />
Dewatering-Fluid SERVI-<br />
TOL 2404, das lösemittelfreie<br />
Korrosionsschutzöl SERVITOL<br />
4310 für die Zwischenlagerung<br />
<strong>und</strong> das SERVITOL 4610<br />
für die Langzeit- <strong>und</strong> Trans-<br />
Unternehmensverb<strong>und</strong> zum Vertrieb von Glüh<strong>und</strong><br />
Härteofenanlagen<br />
Der Unternehmensverb<strong>und</strong><br />
der Industrieofen- <strong>und</strong> Härtereizubehör<br />
GmbH Unna (IHU)<br />
befasst sich mit der Herstellung<br />
<strong>und</strong> dem Vertrieb von<br />
Glüh- <strong>und</strong> Härteofenanlagen<br />
sowie deren Zubehör <strong>und</strong> Ersatzteile<br />
sämtlicher Ofenfabrikate.<br />
Ebenfalls führt der Unternehmensverb<strong>und</strong><br />
Wartungen<br />
<strong>und</strong> Reperaturen an diesen<br />
Anlagen durch. Die Pro-<br />
Tätigkeit liegt auf der anwendungs-<br />
<strong>und</strong> verfahrenstechnischen<br />
Beratung sowie dem<br />
After-Sales-Service.<br />
Mit der Erweiterung des Korrosionsschutzportfolios<br />
wird<br />
das Produktprogramm abger<strong>und</strong>et.<br />
Neuentwicklungen<br />
port-Konservierung. Diese<br />
Neuentwicklungen heben sich<br />
durch einen niedrigen spezifischen<br />
Verbrauch <strong>und</strong> die modernen,<br />
den Anforderungen<br />
des Arbeits- <strong>und</strong> Umweltschutzes<br />
gerecht werdenden<br />
Produktkonzeptionen hervor.<br />
BURGDORF GmbH & Co. KG<br />
www.burgdorf-kg.de<br />
Halle 9 / Stand 938<br />
Neues Recycling-System für Prozessgase bei<br />
Wärmebehandlungen<br />
Die Kosten für Prozessgas <strong>und</strong><br />
die vermeidbaren Emissionen<br />
beim Einsatzhärten von metallischen<br />
Teilen verringern<br />
sich bis zu Faktor 10, sobald<br />
nach dem neuen, patentierten<br />
HybridCarb-Verfahren zur<br />
Gasaufkohlung von Ipsen vorgegangen<br />
wird. Für Härtereien<br />
ergibt das eine jährliche Ersparnis<br />
von bis zu 25.000 Euro<br />
pro Ofen allein durch den signifikant<br />
geringeren Gasverbrauch.<br />
Ipsen arbeitet zudem<br />
248 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
an Plänen, HybridCarb im<br />
Nachrüst-Kit für bereits bestehende<br />
Öfen anzubieten.<br />
Im Härterei-Alltag werden<br />
zum Aufkohlen große Mengen<br />
Kohlenwasserstoffhaltiger<br />
Gase (etwa Erdgas) durch die<br />
bis zu 1.000 °C heiße Ofenkammer<br />
geführt. Der gasgeb<strong>und</strong>ene<br />
Kohlenstoff diff<strong>und</strong>iert<br />
hierbei in die Oberfläche<br />
der Werkstücke <strong>und</strong> bietet so<br />
die Basis für gute Oberflächenhärte.<br />
Allerdings brennt die gesamte<br />
Gasmenge jeweils nach<br />
kurzer Verweildauer außerhalb<br />
des Ofens kontrolliert ab <strong>und</strong><br />
wird dadurch nach kurzer Zeit<br />
nutzlos. Der Durchsatz variiert<br />
hierbei je nach Ofengröße<br />
ab etwa 16 m 3 /h. Jeweils nur<br />
sehr geringe Mengen des im<br />
Gas enthaltenen Kohlenstoffs<br />
werden dabei zur Steigerung<br />
der Oberflächenhärte verwendet.<br />
Der überwiegende Anteil<br />
von r<strong>und</strong> 97 % verbrennt ungenutzt.<br />
Der Wirkungsgrad<br />
des Verfahrens liegt mithin bei<br />
etwa 2 bis 3 %.<br />
Ipsen International hat nun<br />
eine Möglichkeit entwickelt,<br />
diesen Wirkungsgrad radikal<br />
zu verbessern: HybridCarb<br />
heißt das neue Verfahren,<br />
bei dem Ipsen nunmehr beinahe<br />
die gesamte Gasmenge<br />
aus dem Ofen zum Recycling<br />
auf hoher Wertstufe durch<br />
eine Aufbereitungskammer<br />
führt, anstatt sie abzufackeln.<br />
Nach dem patentierten Ipsen-Prinzip<br />
wird die Gasmischung<br />
nunmehr mittels Zusatzgas<br />
in einem geschützten<br />
Hybrid-Verfahren angereichert<br />
<strong>und</strong> zurück in den Ofen<br />
geführt. Das Prinzip ist dabei<br />
entfernt vergleichbar mit<br />
dem geschlossenen Kreislauf<br />
einer Zentralheizung, bei der<br />
ja auch nicht das Heizwasser<br />
nach jedem Durchlauf durch<br />
die Heizkörper weggeschüttet<br />
wird. Der gesamte Prozess im<br />
Härterei-Ofen ist, mit Rücksicht<br />
auf eine gute <strong>und</strong> exakt<br />
reproduzierbare Qualität der<br />
Aufkohlung, mittels der Ipsen-typischen<br />
Systemkontrolle<br />
recht einfach zu steuern. Insgesamt<br />
steigt der Wirkungsgrad<br />
der Kohlenstoffübertragung<br />
<strong>und</strong> damit die Kohlenstoffausnutzung<br />
messbar an:<br />
Von ehemals zwei Prozent auf<br />
bis zu 30 % schnellt der System-Wirkungsgrad<br />
mittels HybridCarb-System<br />
in die Höhe.<br />
Die verbrauchte Prozessgasmenge<br />
– <strong>und</strong> damit natürlich<br />
auch die Kosten – sinken um<br />
den Faktor 10 bis 15. Das bedeutet,<br />
dass von einem Jahresumsatz<br />
für einen typischen<br />
Ofen von etwa 65 t Erdgas<br />
nach einer Reduzierung um<br />
ca. 58 t pro Jahr nur noch 5<br />
bis 10 % übrigbleiben, mithin<br />
r<strong>und</strong> 7 t überigblieben. Allein<br />
für die Gasaufkohlung errechnet<br />
sich daraus mittels HybridCarb-Verfahren<br />
eine jährliche<br />
Kostenersparnis von bis<br />
zu 25.000 Euro pro Ofen. Zugleich<br />
bedeutet die reduzierte<br />
Nutzung von Rohstoffen<br />
natürlich einen guten Zug zu<br />
zeitgemäß schonendem Umgang<br />
mit Ressourcen.<br />
Ipsen International GmbH<br />
www.ipsen.de<br />
Halle 9 / Stand 917<br />
tionen ermöglichen universellen<br />
Einsatz:<br />
• Inconelmuffel für eine maximale<br />
Betriebstemperatur<br />
bis 1.200 °C<br />
• 3-Zonen-Regelung<br />
• Begasungseinrichtung,<br />
Abfackelvorrichtung <strong>und</strong><br />
Flammüberwachung<br />
Produktvorschau<br />
• Sicherheitspaket<br />
• Gasumwälzung<br />
• Schnellkühlung<br />
• Gasrückkühlung<br />
• <strong>Vakuum</strong> bis 10 –5 mbar bei<br />
bis zu 1.000 °C.<br />
Linn High Therm GmbH<br />
www.linn.de<br />
Foyer OG / Stand 22<br />
Neuester Pyrometer bietet höhere Genauigkeit<br />
unter harten Einsatzbedingungen<br />
Das neueste Temperaturmessgerät<br />
von LumaSense Technologies<br />
ist ein digitales Quotientenpyrometer,<br />
das Hersteller<br />
aus der Industrie in die Lage<br />
versetzt, ihre Produktqualität<br />
<strong>und</strong> Erträge durch eine präzisere<br />
Messung von Extremtemperaturen<br />
auch unter den härtesten<br />
Bedingungen zu optimieren.<br />
Das ISR 6 Advanced ist ein<br />
Pyrometer zur berührungslosen<br />
Temperaturmessung, das<br />
dem Nutzer eine bessere Kontrolle<br />
seiner Prozesse ermöglicht<br />
<strong>und</strong> ideal für den Einsatz<br />
in der Stahl- <strong>und</strong> Metall-, Silizium-,<br />
Glas- <strong>und</strong> Zementherstellung<br />
geeignet ist. Der Sensor<br />
ist für Messbereiche zwischen<br />
600 <strong>und</strong> 3.000 °C konzipiert.<br />
Hierdurch ist das Gerät<br />
besonders gut für Anwendungen<br />
geeignet, die eine präzise<br />
Temperaturmessung bei<br />
sehr hohen Temperaturen erfordern,<br />
wie es zum Beispiel<br />
beim Induktionserwärmen,<br />
Glühen, Schweißen, Schmieden,<br />
Schmelzen, Sintern oder<br />
Züchten von Kristallen der<br />
Fall ist. Zu den weiteren wesentlichen<br />
Merkmalen zählen<br />
eine Messfeldgröße von bis zu<br />
0,7 mm, eine Erfassungszeit<br />
von weniger als 2 ms sowie<br />
die 2-Farben-Methode bei<br />
der zwei benachbarte Wellenlängen<br />
für die Temperaturmessung<br />
verwendet werden.<br />
Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />
Pyrometern sind Temperaturmessungen<br />
mit dem<br />
HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />
Schutzgaskammeröfen mit <strong>Vakuum</strong><br />
Die Schutzgaskammeröfen stücken unter Schutzgas, verz<strong>und</strong>erungsfreies<br />
sind mit gasdichter Muffel für<br />
Behandeln<br />
Wärmebehandlungsprozesse<br />
bis 1.050 °C unter Schutzgasatmosphäre<br />
von empfindlichen Stahlqualitäten,<br />
Entbindern <strong>und</strong> Sin-<br />
geeignet. Ein tern von Werkstoffen, Oxida-<br />
Nutzraum von 25 bis 480 l tion oder Reduktion von Bauteiloberflächen<br />
oder nach K<strong>und</strong>enwunsch<br />
<strong>und</strong> viele wei-<br />
sind variabel. Zum Beispiel Löten<br />
<strong>und</strong> Anlassen von Werktere<br />
Anwendungsfälle unter<br />
Schutzgas. Umfangreiche Op-<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
249
HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />
Produktvorschau<br />
Nitrieröfen mit KGN Technologie<br />
Für die europäische Extrusionsindustrie<br />
bietet Nakal elektrische<br />
Öfen für die thermochemische<br />
Behandlung an,<br />
speziell erstellt für das Nitrieren<br />
der Extrusionsstanzen <strong>und</strong><br />
Stanzstähle mit dem Ziel, die<br />
Qualität zu verbessern, Kosten<br />
zu reduzieren <strong>und</strong> die Geschwindigkeit<br />
der Wärmebehandlung<br />
dieser Teile zu erhöhen.<br />
Der Hauptvorteil der Nitrieröfen<br />
ist die neue, in Russland,<br />
als auch in Deutschland,<br />
Kanada <strong>und</strong> USA patentierte<br />
Technologie des katalytischen<br />
Gasnitrierens (KGN).<br />
Die KGN Technologie ist eine<br />
einfache <strong>und</strong> praxiserprobte<br />
Mehrzweckmethode der ther-<br />
ISR 6 Advanced in weiten Bereichen<br />
emissionsgradunabhängig<br />
<strong>und</strong> unempfindlich gegen<br />
verschmutzte Sichtfenster<br />
oder Staub im Messstrahl. Außerdem<br />
wird die Produktionsqualität<br />
verbessert, indem das<br />
Risiko falscher Testergebnisse<br />
durch die Fähigkeit, sehr geringe<br />
Signalstärken automatisch<br />
zu erkennen, minimiert<br />
wird. Falls erforderlich kann<br />
das Pyrometer auch im 1-Kanalmodus<br />
betrieben <strong>und</strong> wie<br />
ein konventionelles Pyrometer<br />
verwendet werden.<br />
LumaSense Technologies Inc.<br />
www.lumasenseinc.com<br />
Halle 3 / Stand 334<br />
mochemischen Behandlung<br />
bei niedrigen Temperaturen<br />
der Maschinen- <strong>und</strong> Werkzeugteile,<br />
die verbesserte <strong>und</strong><br />
stabile Qualitäten der behandelten<br />
Teile als auch niedrigere<br />
Arbeitskosten ermöglicht.<br />
Der Nitrierprozess wird automatisch<br />
von NPCS-Steuerung<br />
überwacht, es ist kein Bedienpersonal<br />
für den Prozess erforderlich.<br />
Die Verwendung<br />
der KGN Technologie in Nitrieröfen<br />
erlaubt:<br />
• die Prozesszeit mindestens<br />
um das Doppelte zu reduzieren<br />
• die neue Qualität der Nitrierschicht<br />
zu verbessern<br />
• die Gebrauchsdauer der<br />
behandelten Teile wesentlich<br />
zu erhöhen.<br />
JSC Nakal – Industrial furnaces<br />
www.nakal.ru<br />
Halle 1 / Stand 132<br />
<strong>Vakuum</strong>-Kammeröfen mit Molybdänheizansatz<br />
Die gängigen Einsatzgebiete<br />
des Einkammer-<strong>Vakuum</strong>ofens,<br />
sind das Glühen, <strong>Härten</strong>, Anlassen<br />
<strong>und</strong> auch Löten von<br />
Bauteilen aus verschiedensten<br />
Stahlwerkstoffen. In der Regel<br />
werden für diese <strong>und</strong> ähnliche<br />
Aufgabenstellungen wassergekühlte<br />
Einkammer-<strong>Vakuum</strong>öfen<br />
mit graphitfilzisolierter<br />
Heizkammer-Ausführung mit<br />
eckigem oder r<strong>und</strong>em Aufbau<br />
eingesetzt. Für das martensitische<br />
<strong>Härten</strong> von Bauteilen<br />
diversester Stahlqualitäten<br />
sind diese Systeme zumeist<br />
mit mechanischen Drehschieber-<br />
<strong>und</strong> Wälzkolbenpumpen<br />
ausgestattet. Die erzeugte<br />
Feinvakuumatmosphäre realisiert<br />
das typisch metallisch<br />
blanke Wärmebehandlungsergebnis.<br />
An <strong>Vakuum</strong>anlagen,<br />
die zum Löten mit Nickelbasisloten<br />
in Hochvakuumatmosphäre<br />
eingesetzt werden, ist<br />
üblicherweise noch eine zusätzliche<br />
Öldiffusionspumpe<br />
installiert.<br />
Die in vielen Spezialbereichen<br />
ständig steigenden Anforderungen<br />
an Werkstoffe <strong>und</strong><br />
deren breitem Spektrum an<br />
spezifischen Wärmbehandlungs-<br />
bzw. Fügeprozessen<br />
haben entsprechend höhere,<br />
differenzierte Ansprüche<br />
an die Ofentechnik. Eine Basis<br />
für die geforderte Ofenatmosphäre<br />
bei z. B. Glühprozessen<br />
von Sonder-Titanlegierungen<br />
oder dem Löten<br />
von Diamant-Werkstoffen<br />
im 10 –6 -mbar-Bereich<br />
bieten Ganzmetall-<strong>Vakuum</strong>kammeröfen.<br />
Die Ofenheizkammer<br />
ist hier mit mehrlagigen<br />
Molybdän- <strong>und</strong> Edelstahlschildern<br />
isoliert, anstatt<br />
mit Graphit material. Zur Evakuierung<br />
auf die geforderten<br />
niedrigsten Hochvakuum-Bereiche<br />
werden unter anderem<br />
trockenlaufende mechanische<br />
Vorpumpen sowie Turbomolekularpumpen<br />
oder Cryopumpen<br />
eingesetzt.<br />
Schmetz GmbH<br />
www.schmetz.de<br />
Halle 9 / Stand 923<br />
IONIT OX – Die Kombi-Behandlung für die<br />
Hydraulikindustrie<br />
Hydraulische Bauteile werden<br />
vielseitig eingesetzt. Eine besondere<br />
Anforderung liegt<br />
dabei in ihrer Korrosionsbeständigkeit<br />
in flüssigen Medien<br />
oder der Vermeidung von<br />
Kontaktkorrosion bei Metallen.<br />
Die patentierte Plasma-<br />
Kombibehandlung IONIT OX<br />
der Sulzer Metaplas GmbH<br />
250 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
ietet eine gute Lösung. Die<br />
bei diesem Verfahren gebildete<br />
Oxidschicht zeigt einen<br />
ausgezeichneten Korrosionsschutz<br />
in der Umgebung aggressiver<br />
Medien wie Ölen,<br />
Schmierstoffen, Biokraftstoffen<br />
oder Salzwasser. Gleichzeitig<br />
verhindert die hohe Passivität<br />
der mit IONIT OX behandelten<br />
Oberflächen Kontaktkorrosion<br />
mit anderen<br />
Metallen – auch Bunt- <strong>und</strong><br />
Leichtmetallen. So stellt dieses<br />
nachhaltig umweltfre<strong>und</strong>liche<br />
Verfahren eine optimale Alternative<br />
zu verchromten Bauteilen<br />
dar. Weder bei der Erzeugung<br />
der Schichten noch bei<br />
der Entsorgung fallen umweltgefährdende<br />
Stoffe an.<br />
Der IONIT-OX-Prozess ist eine<br />
Kombination aus den thermochemischen<br />
Verfahren Gasnitrocarburieren,<br />
Plasmanitrocarburieren<br />
<strong>und</strong> Oxidieren.<br />
Die Beschichtung besteht<br />
aus einer Oxid-, einer Verbindungsschicht<br />
<strong>und</strong> einer Diffusionszone,<br />
deren Nitrierhärte<br />
sich individuell einstellen<br />
lässt. Diese Kombination<br />
sorgt nicht nur für hohe <strong>Härten</strong><br />
von bis zu > 1100 HV, sondern<br />
bietet einen im Vergleich<br />
zu Chromschichten geringeren<br />
Reibwert, was Standzeit<br />
<strong>und</strong> Lebensdauer der Bauteile<br />
erhöht – insbesondere bei dynamisch<br />
beanspruchten Bauteilen.<br />
Weitere Einsparungen<br />
ermöglichen diese exzellenten<br />
Eigenschaften bei der Materialwahl.<br />
So ist die Substitution<br />
teurer Werkstoffe, wie beispielsweise<br />
rostfreier Stähle,<br />
möglich.<br />
Sulzer Metaplas GmbH<br />
www.sulzermetco.com<br />
Halle 2 / Stand 212<br />
Flexible <strong>und</strong> effiziente PulsPlasma ® -Nitriertechnik<br />
Aufbauend auf Erfahrungen<br />
der Anlagenk<strong>und</strong>en wurde<br />
das flexible <strong>und</strong> effiziente Tandemprinzip<br />
für PulsPlasma ® -<br />
Nitrieranlagen konsequent<br />
weiter entwickelt. Eine Tandemanlage<br />
verfügt über zwei<br />
komplette Behandlungskammern,<br />
welche wechselseitig<br />
von nur einer <strong>Vakuum</strong>pumpe,<br />
einer Prozessgasversorgung<br />
sowie einem Plasmagenerator<br />
<strong>und</strong> einer Programmsteuerung<br />
versorgt werden.<br />
Die Programmsteuerung der<br />
Anlage sorgt für den optimalen<br />
Ablauf der Behandlungen<br />
in den beiden Kammern, so<br />
dass Tandemanlagen mannlos<br />
auch am Wochenende betrieben<br />
werden können. Die tandemanlagentypische<br />
Überlappung<br />
von Prozessschritten in<br />
beiden Kammern führt zu einer<br />
Verkürzung der Gesamtzykluszeit<br />
von zwei aufeinander<br />
folgenden Nitrierbehandlungen<br />
im Vergleich zu Einkammer-<br />
oder Doppelbodenanlagen.<br />
Daraus resultiert eine<br />
mögliche Steigerung der Nitrierkapazität<br />
um 30 bis 60 %<br />
bei einer gleichzeitig zu erwartenden<br />
Verringerung der<br />
Stückkosten.<br />
Produktvorschau<br />
In einer Tandemanlage sind<br />
die für den Folgeprozess vorbereiteten<br />
Chargen optimal<br />
durch das Schließen der <strong>Vakuum</strong>kammerhauben<br />
geschützt.<br />
Oberflächenkontaminationen<br />
durch Umwelteinflüsse am<br />
Anlagenstandort sind ausgeschlossen.<br />
Der Wartungsaufwand<br />
zur Gewährleistung optimaler<br />
Behandlungsergebnisse<br />
ist gering. Die hohe Flexibilität<br />
einer Tandemanlage ist<br />
besonders für Lohnhärtereien<br />
interessant, da unabhängig<br />
voneinander in den beiden<br />
Kammern unterschiedliche<br />
Chargen <strong>und</strong> Nitrierbehandlungen<br />
unmittelbar aufeinander<br />
folgend gefahren werden<br />
können. Tandemanlagen bieten<br />
optimale Voraussetzungen<br />
für Nitrierbehandlungen<br />
von Edelstahl <strong>und</strong> für Behandlungen<br />
entsprechend Luft<strong>und</strong><br />
Raumfahrtspezifikation.<br />
PlaTeG GmbH<br />
www.plateg.de<br />
Halle 9 / Stand 911<br />
HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />
IR-Pyrometer für die Metallindustrie<br />
MP150<br />
Linescanner<br />
Videopyrometer<br />
Marathon MM<br />
Tel.: 030 4780080 • E-Mail: raytek@raytek.de • www.raytek.de<br />
bis 3000°C<br />
• Pelletierung<br />
• Stranggusstechnik<br />
• Walzprozesse<br />
• Profilstahlherstellung<br />
• Schmieden<br />
• Verzinken<br />
The Worldwide Leader in Noncontact Temperature Measurement<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
251
HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />
Produktvorschau<br />
Wärmebehandlungsanlagen mit höchster<br />
Verfügbarkeit<br />
Die Firma Schwartz GmbH<br />
fertigt kontinuierlich <strong>und</strong><br />
diskontinuierlich betriebene<br />
Wärmebehandlungsanlagen<br />
an, die sowohl unter Luftals<br />
auch unter Schutzgasatmosphäre<br />
betrieben werden<br />
können. Durch moderne Beheizungssysteme<br />
werden die<br />
hohen Ansprüche durch den<br />
Umweltschutz <strong>und</strong> die Anforderungen<br />
zur Energieeinsparung<br />
erfüllt.<br />
Die unterschiedlichen Ofentypen<br />
sind für die folgenden<br />
Anwendungen im Einsatz:<br />
<strong>Härten</strong>, Anlassen, Vergüten,<br />
Normalisieren, Weichglühen<br />
<strong>und</strong> Blankglühen. Auch weiterhin<br />
setzt sich das Presshärten<br />
in der Automobilindustrie<br />
durch. Schwartz Wärmebehandlungsanlagen<br />
erfüllen<br />
den Anspruch der K<strong>und</strong>en,<br />
die Festigkeit für sicherheitsrelevante<br />
Bauteile zu erhöhen<br />
bei gleichzeitiger Einsparung<br />
von Gewicht <strong>und</strong> Kosten. Das<br />
Spektrum der im Einsatz befindlichen<br />
Öfen umfasst folgende<br />
Anlagen:<br />
• mit <strong>und</strong>/ oder ohne Warenträgerbetrieb<br />
• gas-, elektrisch- oder hybridbeheizt<br />
• für den Betrieb mit <strong>und</strong>/<br />
oder ohne Schutzgas.<br />
Schwartz GmbH<br />
www.schwartz-wba.de<br />
Foyer OG / Stand 1202<br />
keit von 0,5 % <strong>und</strong> die extrem<br />
hohe Nullpunkt Stabilität des<br />
Detektors gelegt. Die Messbereiche<br />
beginnen ab 600 °C<br />
<strong>und</strong> reichen bis 1.800 °C; unterteilt<br />
in mehrere Unterbereiche.<br />
Zur Anpassung an die unterschiedlichen<br />
Messaufgaben<br />
stehen insgesamt sieben fokussierbare<br />
Objektive mit verschiedenen<br />
Öffnungswinkeln,<br />
sowie fest eingestellte Objektive<br />
zur Auswahl. Durch diese<br />
große Auswahl ist es möglich,<br />
nahezu jedes Messobjekt in<br />
der richtigen Auflösung darzustellen.<br />
Die Gigabit-Ethernet-<br />
Schnittstelle mit der die Kamera<br />
mit einem PC verb<strong>und</strong>en ist,<br />
ermöglicht eine Übertragung<br />
der 640 x 480 Bildpunkte mit<br />
einer Bildfrequenz von bis zu<br />
60 Hz. Darüber hinaus bietet<br />
die Kamera einen externen<br />
Trigger-Eingang für zeitgesteuerte<br />
Aufnahmen. Das im<br />
Lieferumfang enthaltene Softwareprogramm<br />
„VisionWin“<br />
bietet umfangreiche Möglichkeiten<br />
wie z. B. Farbpaletten,<br />
ROIs, Linienprofile, Isotherme,<br />
CSV u. v. m. zum Aufzeichnen,<br />
Darstellen <strong>und</strong> Auswerten<br />
der Thermografie Bilder.<br />
Sensortherm GmbH<br />
www.sensortherm.de<br />
Foyer OG / Stand 24<br />
Thermografie für industrielle Messaufgaben<br />
Mit der neuen Thermovisionskamera<br />
„Metis Vision MV09“<br />
erweitert Sensortherm seine<br />
erfolgreiche Pyrometer Produktpalette<br />
um eine kurzwellig<br />
messende Thermografie-<br />
Kamera. Durch die Schutzart<br />
IP65 <strong>und</strong> den äußerst robusten<br />
Aufbau eignet sich die kompakte<br />
Kamera hervorragend<br />
für Messungen im industriellen<br />
Umfeld. Spezielles Augenmerk<br />
wurde bei der Entwicklung<br />
auf die hohe Genauig-<br />
Wärmebehandlung <strong>und</strong> Gradientenkühlung<br />
In den <strong>Vakuum</strong>- <strong>und</strong> Durchlauföfen<br />
von WMU ist diese<br />
Kühlung möglich. Das Wärmebehandlungsgut<br />
ist damit<br />
optimal für den bestimmten<br />
Einsatz behandelt. Sogar Bainit<br />
ist damit möglich. Massenkühlgasströme<br />
von nahezu 0<br />
bis zu den nötigen max. Mengen<br />
pro kg Wärmebehandlungsgut<br />
können über den<br />
Gradienten eingestellt bzw.<br />
vorgegeben werden. Heizen,<br />
Kühlen, Heizen <strong>und</strong> Kühlen<br />
mit Sollvorgaben ermöglichen<br />
Wärmebehandlungsprogramme,<br />
die bisher in Gasatmosphären<br />
nicht möglich waren.<br />
WMU GmbH<br />
www.wmu-gmbh.de<br />
Halle 1 / Stand 154<br />
Hotline<br />
Chefredakteur:<br />
Redaktionsbüro:<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Leserservice:<br />
Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />
Annamaria Frömgen, M.A.<br />
Silvija Subasic, M.A.<br />
Bettina Schwarzer-Hahn<br />
Martina Grimm<br />
0201/82002-12<br />
0201/82002-91<br />
0201/82002-15<br />
0201/82002-24<br />
0931/41704-13<br />
s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
s.subasic@vulkan-verlag.de<br />
b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />
mgrimm@datam-services.de<br />
252 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
G e w u s s t wie<br />
Induktionskochfelder –<br />
Eine heiße Sache?<br />
Im Jahre 1831 entdeckt Michael Faraday<br />
das Prinzip der elektromagnetischen Induktion<br />
<strong>und</strong> damit auch die physikalische<br />
Gr<strong>und</strong>lage der induktiven Erwärmung.<br />
Seit dieser Zeit werden die Vorteile<br />
der Induktionserwärmung in nahezu<br />
allen industriellen Bereichen genutzt<br />
<strong>und</strong> tragen beständig dazu bei, Produkte<br />
des alltäglichen Lebens qualitativ<br />
zu verbessern <strong>und</strong> dabei die Umwelt zu<br />
schonen, sei es bei der Produktion von<br />
Bauteilen für den eigenen PKW vor der<br />
Haustür oder bei Herstellung von Elektronikkomponenten<br />
im häuslichen Computer.<br />
Der Einsatz dieser faszinierenden<br />
Technik bleibt dabei den meisten Menschen<br />
verborgen. Dabei drängt sich die<br />
Anwendung der Induktionserwärmung<br />
in der eigenen Küche geradezu auf.<br />
Klassische Wärmequelle<br />
Der klassische Elektroherd erzeugt die<br />
zum Kochen benötigten Temperaturen<br />
durch den Wandel von elektrischer<br />
Energie in Wärmeenergie in Heizelementen,<br />
die direkt in die Kochplatte eingearbeitet<br />
sind (Stahlherdplatte) oder sich<br />
Bild 1: Im Detail: Das Innere eines Induktionskochfeldes;<br />
gut zu erkennen ist die zentral<br />
angebrachte Kupferspule <strong>und</strong> Teile der Energieversorgung<br />
(Quelle: www.wikipedia.de)<br />
Auf den Punkt eingebrachte<br />
Wärme: Optimale Energienutzung<br />
durch Induktionskochfelder<br />
(Quelle: Siemens-<br />
Electro geräte GmbH)<br />
Wie in jedem anderen stromdurchflossenen<br />
Leiter mit einem ohmschen Widerstand<br />
führen die Wirbelströme zu Joulschen<br />
Verlusten in der Bodenplatte des<br />
Topfes <strong>und</strong> somit zur direkten Erwärmung<br />
des Topfbodens. Daher ist es zunächst<br />
unerheblich wie groß der Topf<br />
ist, da nur in Bodennähe Wärmequellen<br />
induziert werden. Zusätzliche Verlustwärme<br />
durch freie Plattenoberflächen,<br />
die den Raum, also die Küche aufheizen,<br />
werden vermieden. Im Gegensatz<br />
zum Gasherd geht keine Energie aus<br />
dem Kochgas durch Konvektion verloren<br />
(nämlich durch die neben der Pfanne<br />
aufsteigende warme Luft). Gleichzeitig<br />
reduziert sich der Effekt der Nachwärme<br />
auf ein Minimum. Werden die Indukals<br />
Wärmestrahler unterhalb einer Glaskeramik<br />
(Ceran-Kochfeld) befinden. Dabei<br />
werden diese Heizelemente vom<br />
Strom durchflossen <strong>und</strong> erwärmen sich<br />
aufgr<strong>und</strong> ihres elektrischen Widerstands.<br />
Die so erzeugte Wärmeenergie wird nun<br />
bei der Stahlherdplatte mittels Wärmeleitung<br />
durch die Stahlherdplatte <strong>und</strong> den<br />
Boden der Töpfe oder Pfannen an das<br />
Gargut gebracht. Im Falle der Ceranfeldtechnik<br />
erfolgt die Wärmeübertragung<br />
im Wesentlichen durch Wärmestrahlung<br />
durch die Glasplatte auf den Topfboden<br />
<strong>und</strong> anschließend durch Wärmeleitung<br />
durch den Boden hindurch. In beiden<br />
Fällen bedeutet dies eine nicht optimale<br />
thermische Kopplung zwischen<br />
Herd <strong>und</strong> Kochtopf. Die indirekte Wärmeübertragung<br />
durch Wärmeleitung<br />
bzw. Wärmestrahlung führt zu zusätzlichen<br />
Wärmewiderständen, die unnötige<br />
Wärmeverluste hervorrufen <strong>und</strong> die<br />
Effizienz verringern. Mögliche Unebenheiten<br />
am Topfboden, z. B. ein gewölbter<br />
Boden, verstärken diesen Effekt. Des<br />
Weiteren führt das unnötige Aufheizen<br />
der Stahlkochplatte oder der Glasplatte<br />
zu längeren Kochzeiten. Außerdem erhöhen<br />
diese zusätzlichen Wärmespeicher<br />
die thermische Trägheit, so dass es<br />
schwierig ist, die Leistung zur richtigen<br />
Zeit zu- oder abzuschalten, um einerseits<br />
möglichst schnell zu kochen <strong>und</strong> anderseits<br />
ein Überkochen oder Anbrennen zu<br />
vermeiden.<br />
Wärme dort entstehen lassen wo sie<br />
gebraucht wird<br />
Induktionskochfelder funktionieren nach<br />
einem vollständig anderen Prinzip. Unter<br />
einer isolierten Glaskeramikplatte befinden<br />
sich elektrisch leitfähige Spulen üblicherweise<br />
aus Kupfer (Bild 1). Diese<br />
Spulen werden von einem Wechselstrom<br />
einer Frequenz durchflossen, die ca. 400<br />
bis 1.000 mal größer ist als die üblichen<br />
50 Hz, also im Bereich von etwa 20 bis<br />
50 kHz. Das dadurch hervorgerufene<br />
magnetische Wechselfeld erzeugt (induziert)<br />
in dem darüber gelegenen Topfboden<br />
in geschlossenen Bahnen fließende<br />
elektrische Ströme, die sogenannten<br />
Wirbelströme.<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
253
G e w u s s t wie<br />
effektiveren Erwärmung bei. Insgesamt<br />
führt somit die Verwendung von induktionstauglichem<br />
Kochgeschirr zu einem<br />
hohen Wirkungsgrad <strong>und</strong> einer sehr guten<br />
Energieausnutzung.<br />
tionsplatten abgeschaltet, verschwinden<br />
auch die Wärmequellen. Ein nicht zu unterschätzender<br />
Vorteil. Die Kochfläche<br />
neben dem Topf bleibt kalt, da sich die<br />
magnetischen Felder ausschließlich auf<br />
das Kochgeschirr übertragen. Kochplatten<br />
mit Induktion sorgen für weniger<br />
angebrannte Reste auf dem Herd <strong>und</strong><br />
machen eine schnellere Reinigung von<br />
Kochstelle <strong>und</strong> Kochgeschirr möglich.<br />
Der Vorgang im Detail<br />
Trotz aller Vorurteile funktioniert der Vorgang<br />
der induktiven Erwärmung, oder<br />
auch das Ankoppeln des Topfbodens an<br />
das magnetische Feld, prinzipiell mit jedem<br />
elektrisch leitfähigem Material, also<br />
auch mit Edelstahl-, Aluminium- oder<br />
Kupfertöpfen. Auch hier führen die induzierten<br />
Wirbelströme zu entsprechenden<br />
nutzbaren Wärmequellen. Aber nachteilig<br />
wirkt sich die relativ hohe elektrische<br />
Bild 2: Höchste Zeit<br />
für einen Technologiewechsel:<br />
Vergleich<br />
von Energiemengen<br />
<strong>und</strong> Kochzeiten<br />
für eine Erwärmung<br />
von zwei<br />
Liter Wasser von<br />
15 °C auf 90 °C<br />
Leitfähigkeit <strong>und</strong> die fehlenden ferromagnetischen<br />
Eigenschaften von insbesondere<br />
Aluminium- oder Kupfertöpfe aus.<br />
Denn gute elektrische Leitfähigkeit führt<br />
zu geringen Wärmeverlusten <strong>und</strong> auf<br />
Gr<strong>und</strong> nicht ferromagnetischer Eigenschaften,<br />
die zum Austreuen der Magnetfelder<br />
führen können, wie z. B. auch<br />
bei Edelstahltöpfen, nimmt der Wirkungsgrad<br />
zusätzlich ab.<br />
Idealerweise wird für das induktive Kochen<br />
daher Kochgeschirr aus ferromagnetischen<br />
Eisenwerkstoffen verwendet,<br />
z. B. Töpfe <strong>und</strong> Pfannen aus Gusseisen,<br />
Tiefzieh-Stahl oder spezielle Legierungen.<br />
Durch den vergleichbar hohen spezifischen,<br />
elektrischen Widerstand entsteht<br />
durch die induzierten Wirbelströme<br />
die gewünschte hohe Wärmequellendichte<br />
im Topfboden. Zusätzlich tragen<br />
ferromagnetischen Eigenschaften durch<br />
Bündelung der Magnetfelder im Topfboden<br />
<strong>und</strong> Bodennähe verstärkt zu einer<br />
Energieeinsparpotential <strong>und</strong><br />
Umweltschutz<br />
Damit nicht nur sicherheitsrelevante Aspekte<br />
gewahrt bleiben, sondern auch einer<br />
der gr<strong>und</strong>legendsten Vorteile von induktiven<br />
Erwärmungsprozessen, die Effizienz,<br />
erkennt eine Automatik, ob sich<br />
ein geeigneter Kochtopf auf dem Induktionsfeld<br />
befindet. Aus verschiedenen<br />
Gründen ist der induktiven Technik<br />
in Deutschland der breite Einzug in die<br />
heimischen Küchen bisher verwehrt geblieben.<br />
Zurzeit nutzen nur etwa 12 %<br />
aller Haushalte die Vorzüge der Induktionskochfelder.<br />
Zum einen ist dies begründet<br />
durch den teils recht hohen Anschaffungspreis,<br />
zum anderen durch unbegründete<br />
Angst vor Ges<strong>und</strong>heitsgefährdung<br />
durch elektromagnetische Felder,<br />
so dass viele mögliche Nutzer vor einer<br />
Anschaffung zurückschrecken. Dabei<br />
ist das Energie- <strong>und</strong> Zeiteinsparpotential<br />
immens. Über 25 % <strong>und</strong> mehr an elektrischer<br />
Energie lassen sich im alltäglichen<br />
Betrieb einsparen (DIN EN 60350)<br />
(Bild 2). Dadurch würden sich durch<br />
Kostenersparnis nicht nur die einmaligen<br />
Mehrkosten bei der Anschaffung lohnen,<br />
sondern auch ein wesentlicher Beitrag<br />
zum Umweltschutz geleistet werden,<br />
sollte sich diese Technik auch im privaten<br />
Bereich durchsetzten.<br />
Autor:<br />
Dipl.-Ing. Sebastian Wipprecht<br />
Institut für Elektroprozesstechnik<br />
Leibniz Universität Hannover<br />
Tel.: 0511 762-2366<br />
wipprecht@etp.uni-hannover.de<br />
254 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Fa c h b e r i c h t e<br />
Modulare Induktionslösungen<br />
für Antriebsteile <strong>und</strong> ähnliche<br />
Werkstücke<br />
Modular induction hardening solutions for powertrain components and<br />
similar workpieces<br />
Jochen C. Huljus, Dirk M. Schibisch<br />
Die Automobilindustrie hat in den letzten Jahren die Modellvielfalt kontinuierlich<br />
erhöht <strong>und</strong> gleichzeitig die Modellwechselintervalle verkürzt. Ebenso sind die<br />
weltweiten Absatzzahlen, insbesondere durch die nachhaltig hohe Nachfrage<br />
in China <strong>und</strong> Indien stark gestiegen. Schlaglöcher <strong>und</strong> Bodenwellen ohne Schäden<br />
zu überstehen, gleichzeitig immer ein direktes Fahrgefühl vermitteln – für<br />
Achs- <strong>und</strong> Lenkungskomponenten heißt dies, einerseits mit Robustheit höchsten<br />
Alltagsbeanspruchungen standzuhalten <strong>und</strong> andererseits durch hochgenaue<br />
mechanische Eigenschaften das Feingefühl für Fahrbahn <strong>und</strong> Fahrdynamik an<br />
den Fahrer zu übermitteln. Lösen lässt sich dieser Widerspruch nur durch moderne<br />
<strong>und</strong> gehärtete Fahrzeugkomponenten. Um diesen Herausforderungen gerecht<br />
zu werden, bedarf es großer Flexibilität hinsichtlich der Induktionshärtung<br />
einer Vielzahl verschiedener Komponenten auf einer individuell konfigurierten<br />
Maschine.<br />
The automobile industry has continuously roled out more models while simultaneously<br />
shortening new model launch intervals. Meanwhile, worldwide car sales<br />
have boomed, particularly with the emerging demand from China and India.<br />
To drive over pot holes and rough roads at speed without damage, and yet<br />
give the driver a sensitive road feel would seem to be mutually exclusive goals.<br />
Powertrain and suspension components require toughness to handle the worst<br />
of everyday driving, and also high-precision mechanical characteristics to accurately<br />
transmit road conditions and driving dynamics to the driver. This paradox<br />
can be resolved with induction hardened modern automotive components. The<br />
manufacturing of these high-performance components is accomplished by a sophisticated<br />
induction hardening machine with the flexibility to harden a variety<br />
of disparate parts.<br />
Einleitung<br />
Die Induktionshärtemaschinen von heute<br />
müssen ein ständig wechselndes <strong>und</strong><br />
auch wachsendes Spektrum an Werkstücken<br />
in kurzen Taktzeiten bearbeiten<br />
können. Dabei ist auch die schnelle<br />
<strong>und</strong> vor allem sichere Umrüstung auf andere<br />
Teilegeometrien wichtig, um eine<br />
hohe Reproduzierbarkeit zu gewährleisten.<br />
Die wesentlichen Anforderungen an eine<br />
entsprechende modulare Maschinenlösung<br />
sind:<br />
• Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis<br />
• Schnelle Umrüstmöglichkeiten<br />
• Kurze Lieferzeiten von wenigen Monaten<br />
• Schnelle Montage- <strong>und</strong> Inbetriebnahmezeiten<br />
beim K<strong>und</strong>en<br />
• Optimal zugeschnittene Lösungen für<br />
jede Anforderung.<br />
Modularität setzt Zeichen<br />
Die Lösung für diese vielfältigen Aufgabenstellungen<br />
liegt in modular aufgebauten<br />
Härtemaschinen. Sie ermöglichen<br />
eine individuelle Konfiguration auf<br />
Basis einer Vielzahl von verschiedenen<br />
Gr<strong>und</strong>varianten mit zahlreichen Optionen.<br />
Standardisierte Schnittstellen in der<br />
Hard- <strong>und</strong> Software reduzieren dabei<br />
sowohl die Durchlaufzeiten bei der Planung<br />
<strong>und</strong> Fertigung einer solchen Maschine<br />
als auch die Montage <strong>und</strong> Inbetriebnahme<br />
beim Betreiber vor Ort.<br />
Einige mögliche Basisvarianten<br />
Je nach Anforderung stehen sowohl Maschinen<br />
mit manueller Be- <strong>und</strong> Entladung<br />
sowie automatisch verkettete Maschinenvarianten<br />
mit einer oder mehreren<br />
Arbeitsstationen zum <strong>Härten</strong> <strong>und</strong><br />
Anlassen zur Verfügung.<br />
Aufgewertet werden die induktiven Produktionslösungen<br />
durch ein ansprechendes<br />
modernes Design, das bezüglich<br />
der Prozesseinsicht <strong>und</strong> Wartungsmöglichkeiten<br />
allen Anforderungen gerecht<br />
wird. Im Folgenden sind nur einige Beispielkonfigurationen<br />
näher beschrieben.<br />
Bild 1 zeigt eine manuelle Maschine mit<br />
zwei Doppel-Arbeitsstationen für die<br />
Härtung von Antriebswellen (Bild 2) mit<br />
einer Länge von 1.000 mm. In jeder Station<br />
werden immer zwei Wellen gleichzeitig<br />
gehärtet, während die andere Station<br />
ent- <strong>und</strong> wieder beladen werden<br />
kann. Beide Stationen werden von einem<br />
Umrichter gespeist. Somit geht die Zeit<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
255
Fa c h b e r i c h t e<br />
Bild 1: Induktionsmaschine zur manuellen Beladung zweier Doppel-<br />
Arbeitsstationen (EloFlex)<br />
Fig. 1: Manually loaded induction hardening machine with two twin<br />
working stations<br />
Bild 2: Beispiele einiger Antriebs wellen in massiver Ausführung <strong>und</strong><br />
als Rohr<br />
Fig. 2: Examples of solid and hollow drive shafts<br />
für das Be- <strong>und</strong> Entladen der Werkstücke<br />
nicht in die Taktzeit mit ein.<br />
Je nach K<strong>und</strong>enanforderung können<br />
durch Wahl der entsprechenden Parameter<br />
wie Leistung, Vorschub <strong>und</strong> Frequenz<br />
Einhärtetiefen in einem Bereich<br />
von 3 mm bis 8 mm erreicht werden<br />
(Bild 3).<br />
Bild 4 zeigt eine automatisch verkettete<br />
Maschine mit einer Arbeitsstation für die<br />
Härtung von Kugelnaben, Gelenkstücken<br />
(siehe Bild 5 <strong>und</strong> 6) oder ähnlichen<br />
Werkstücken mit einer Härtezone. Die<br />
Härtung kann in einem Schuss (single<br />
shot) oder alternativ im Vorschubverfahren<br />
(scanning) durchgeführt werden. Die<br />
Bild 3: Darstellung<br />
der Einhärtetiefen an<br />
einem Längsschnitt<br />
von induktionsgehärteten<br />
Antriebswellen<br />
Fig. 3: Cut-away<br />
view of the hardened<br />
case depth<br />
down the length of<br />
an induction<br />
hardened drive shaft<br />
Werkstücke gelangen über ein Plattenband<br />
mit einer Vereinzelungseinrichtung<br />
in die Maschine. Von dort werden sie mit<br />
einem Transportsystem zu der Härtestation<br />
<strong>und</strong> eventuell nachgeschalteten Positionen<br />
für Nachkühlen <strong>und</strong>/ oder Abblasen<br />
weiter transportiert, bevor sie erneut<br />
auf ein Plattenband am Ausgang<br />
der Maschine abgelegt werden.<br />
Bild 7 zeigt eine automatisch verkettete<br />
Maschine mit zwei Arbeitsstationen<br />
für die Härtung von Werkstücken mit<br />
zwei Härtezonen, wie z. B. Achszapfen<br />
oder Tripodenflanschen (siehe Bilder 8,<br />
9 <strong>und</strong> 10). Bei diesen Werkstücken sind<br />
meistens ein Schaft <strong>und</strong> die Kugelbahnen<br />
in der Glocke bzw. Rollenbahnen in<br />
der Tulpe zu härten. Auch diese Härtezonen<br />
können wahlweise im single shotoder<br />
scanning-Verfahren gehärtet werden.<br />
Wahlweise können die beiden Stationen<br />
selbstverständlich auch zum <strong>Härten</strong><br />
<strong>und</strong> nachfolgendem Anlassen verwendet<br />
werden. Auch hier sind die Zwischenpositionen<br />
z. B. für Nachkühlen<br />
<strong>und</strong>/oder Abblasen zu verwenden.<br />
Bild 4: Automatische<br />
verkettete<br />
Maschine mit einer<br />
Arbeits station<br />
(EloFlex Inline)<br />
Fig. 4: Automatically<br />
interlinked induction<br />
hardening machine<br />
with a single<br />
working station<br />
(EloFlex Inline)<br />
Modulare Struktur<br />
Die Zusammenstellung einer Härteanlage<br />
erfolgt aus einem modular aufgebauten<br />
Baukastensystem. Hier kann für jede einzelne<br />
Maschinen-Baugruppe die jeweils<br />
passende Komponente für die spezielle<br />
K<strong>und</strong>enanwendung ausgewählt werden.<br />
Durch die standardisierten Schnittstellen<br />
sind die Baugruppen vielfältig kombinierbar<br />
<strong>und</strong> austauschbar. Dies gilt auch<br />
256 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Fa c h b e r i c h t e<br />
Bild 5: Verschiedene Kugelnaben <strong>und</strong> Gelenkstücke<br />
Fig. 5: Various VL-inner races and VL-outer races<br />
Bild 6: Darstellung der Einhärtetiefe an einer Kugelnabe (rechts) <strong>und</strong><br />
einem Gelenkstück (links)<br />
Fig. 6: Image of the hardened case depth for a VL-inner race (right)<br />
and a VL-outer race (left)<br />
für die einzelnen Arbeitsstationen, sodass<br />
z. B. bei der Härtung von Achszapfen<br />
oder Tripodenflanschen die Reihenfolge<br />
der Härtungen von Schaft <strong>und</strong> Glocke/<br />
Tulpe frei gewählt werden kann. Ebenso<br />
können Glocken/ Tulpen von unten oder<br />
von oben (mit Wenden des Werkstückes)<br />
im single shot oder Vorschub gehärtet<br />
werden. Auch die Transportrichtung der<br />
Werkstücke durch die Härtemaschine ist<br />
in beide Richtungen möglich.<br />
Unterschiedliche Transportsysteme innerhalb<br />
der Maschine bieten eine Lösung<br />
für kurze oder lange Werkstücke. Mit<br />
der Wahl zwischen zwei verschiedenen<br />
Steuerungssystemen <strong>und</strong> drei Umrichtergrößen<br />
erfolgt eine optimal auf jeden<br />
Anwendungsfall zugeschnittene Konfiguration.<br />
Zur Veranschaulichung sind in<br />
Bild 7: Automatisch verkettete Maschinen mit zwei Arbeitsstationen (EloFlex Inline)<br />
Fig. 7: Automatically interlinked machine with two working stations (EloFlex Inline)<br />
Bild 8: Diverse Größen <strong>und</strong> Ausführungen von Achszapfen<br />
Fig. 8: Outer races of various sizes and types<br />
Bild 9: Schliffbild eines Tripodenflansches<br />
Fig. 9: Micrograph of a tripodflange<br />
Bild 10: Schliffbild eines Achszapfens<br />
Fig. 10: Micrograph of an outer<br />
race<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
257
Fa c h b e r i c h t e<br />
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Bild 11: Konfigurationsübersicht: Auswahle einiger EloFlex-Baugruppen<br />
Fig. 11: Configurator overview – selected EloFlex assemblies<br />
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Bild 11 nur einige dieser Komponenten<br />
aus dem Baukastensystem dargestellt.<br />
Bild 12 zeigt farbig hervorgehoben die<br />
einzelnen Module in der Maschine, die<br />
durch weitere Module <strong>und</strong> diverse Optionspakete<br />
ergänzt werden können.<br />
Prozess “Know-How“ <strong>und</strong><br />
Energieeffizienz<br />
Sinnvoll ist die Lieferung der kompletten<br />
Prozess-Kompetenz aus einer Hand.<br />
Das beginnt mit der Umrichtertechnik für<br />
eine optimale <strong>und</strong> energieeffiziente Erwärmung<br />
der Werkstücke, der gezielten<br />
Einbringung des Stromes genau an der<br />
zu erwärmenden Stelle im Werkstück<br />
durch exakt angepasste Induktoren <strong>und</strong><br />
Bild 12: Module<br />
der EloFlex Inline<br />
Fig. 12: Eloflex<br />
Inline modules<br />
nicht zuletzt durch eine exakte Parametrierung<br />
des gesamten Prozesses.<br />
Die aktuelle Generation der digitalen gesteuerten<br />
IGBT-Frequenzumrichter kennzeichnet<br />
sich wie folgt aus:<br />
• Patentierter Ansteueralgorithmus des<br />
Wechselrichters (SMS Elotherm) für<br />
eine automatische Anpassung des<br />
Umrichters an verschiedene Lasten<br />
<strong>und</strong> zur Reduzierung der Verluste im<br />
Wechselrichter [1]<br />
• Schnelle Reaktionszeiten für extrem<br />
kurze Heizzeiten < 1 s<br />
• Dauerbetrieb bei Nennlast<br />
• Großer Frequenzbereich ohne jegliche<br />
Modifikation<br />
• Kurzschlussfest durch integrierten<br />
Überstrom- <strong>und</strong> Überspannungsschutz<br />
• Zahlreiche Überwachung- <strong>und</strong> Diagnosemöglichkeiten.<br />
Durch weitere Optimierung der Mittelfrequenzausrüstung<br />
in Bezug auf die Anordnung<br />
der einzelnen Komponenten<br />
untereinander sowie die Schienen- <strong>und</strong><br />
Kabelverbindungen zwischen dem Kondensatorenschrank,<br />
dem Anpasstransformator<br />
<strong>und</strong> dem Induktor konnte die<br />
Energieeffizienz noch weiter gesteigert<br />
werden. Erst mit dem Einsatz von optimierten<br />
Induktoren wird schließlich ein<br />
reproduzierbares <strong>und</strong> energieeffizientes<br />
Ergebnis erzielt.<br />
Zur weiteren Reduzierung des Energieverbrauches<br />
schalten die Maschinen bei<br />
fehlenden Werkstücken an der Beladeposition<br />
automatisch in den Standby-<br />
Modus, bei dem alle Pumpen <strong>und</strong> Nebenaggregate<br />
abgeschaltet werden.<br />
Zugänglichkeit <strong>und</strong> Wartungsfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
Große Glastüren in der Front gestatten<br />
eine gute Beobachtung des Prozesses<br />
<strong>und</strong> ebenso guten Zugang für Wartungsarbeiten.<br />
Die Arbeitsraumtiefe wurde<br />
deutlich reduziert, sodass die Zugänglichkeit<br />
zu allen Komponenten, insbesondere<br />
zum Induktor, gewährleistet ist.<br />
Eine weitere Sicherheitstür ermöglicht<br />
den Zugang zu der Maschine von hinten.<br />
Aufstellfläche der Maschine<br />
Die komplette Maschine ist zusammen mit<br />
der Steuerung, dem Umrichter, dem Netztrafo<br />
<strong>und</strong> dem Kondensatorenschrank auf<br />
einem gemeinsamen Gr<strong>und</strong>rahmen aufgebaut<br />
(siehe Bilder 13 <strong>und</strong> 14). Damit<br />
wird eine kleine Aufstellfläche benötigt<br />
<strong>und</strong> die Maschine kann deshalb ohne Demontage<br />
transportiert werden. Der Transport<br />
einer kompletten Maschine spart zusätzlich<br />
Kosten <strong>und</strong> die Montage <strong>und</strong> Inbetriebnahme<br />
wird dadurch verkürzt.<br />
Qualität<br />
Zur Qualitätsüberwachung kann auch bei<br />
diesen Maschinen die von SMS Elotherm<br />
patentierte Werkstück-Wirkleistungsmessung<br />
[2] integriert werden. Mit dieser<br />
Messeinrichtung erfolgt eine 100-prozentige<br />
Überwachung des Härteprozesses.<br />
Ein Großteil der von dem IGBT-Umrichter<br />
erzeugten Leistung wird in Wärme um-<br />
258 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Fa c h b e r i c h t e<br />
Bild 13: EloFlex mit einer Arbeitsstation<br />
Fig. 13: EloFlex with a single working station<br />
Bild 14: Automatische verkettete EloFlex mit zwei Arbeitsstationen<br />
Fig. 14: Automatically interlinked EloFlex with two working<br />
stations<br />
gewandelt <strong>und</strong> führt damit zwangsläufig<br />
zu Verlusten im Umrichter, in den Schienen,<br />
Kondensatoren, Trafo <strong>und</strong> letztendlich<br />
auch im Induktor, sodass die effektiv<br />
in das Werkstück eingebrachte Energie für<br />
den Erwärmungsprozess deutlich geringer<br />
ausfällt. Die herkömmliche Energieüberwachung<br />
bezieht sich lediglich auf die von<br />
dem Umrichter abgegebene Leistung <strong>und</strong><br />
beinhaltet somit auch alle Verluste.<br />
Das Patent von SMS Elotherm beschreibt<br />
dabei eine Methode, mit der die frequenzabhängigen<br />
Verluste gemessen<br />
<strong>und</strong> berücksichtigt werden, sodass letztendlich<br />
die tatsächlich in das Werkstück<br />
eingebrachte Leistung über die komplette<br />
Heizzeit (Energie) ermittelt wird<br />
<strong>und</strong> als Kurve mitgeschrieben, also auch<br />
überwacht werden kann. Die in das<br />
Werkstück eingebrachte Energie ist dabei<br />
ein absolut zuverlässiges Maß zur Überprüfung<br />
der Qualität der Erwärmung.<br />
Kleinste Änderungen des Koppelspaltes<br />
zwischen Induktor <strong>und</strong> Werkstück führen<br />
zu deutlich messbaren Änderungen<br />
der Energiewerte, sodass der K<strong>und</strong>e hier<br />
über die frei programmierbare Toleranzgrenze<br />
die Empfindlichkeit der Überwachung<br />
selbst vorgeben kann. Änderungen<br />
des Koppelspaltes können einerseits<br />
an Verformungen des Induktors liegen<br />
aber auch andererseits durch Toleranzabweichungen<br />
der Werkstücke oder sogar<br />
Rissen in der Werkstückoberfläche hervorgerufen<br />
werden.<br />
Der Härteprozess besteht neben dem Erwärmen<br />
(Austenitisieren) aus dem Abschrecken<br />
mit Kühlmedium. Beim Abschrecken<br />
kommt es darauf an, durch<br />
ausreichende Kühlmittelzufuhr eine<br />
schnelle Abkühlkurve zu durchlaufen,<br />
die zu dem gewünschten Härtegefüge<br />
im Material führt (martensitisches Gefüge).<br />
Die Überwachung des Abschreckvorgangs<br />
erfolgt über Messung der genauen<br />
Brausedurchflussmenge <strong>und</strong> einer<br />
entsprechenden Temperaturregelung für<br />
das Abschreckmedium.<br />
Zusammen mit der Werkstückwirkleistungsmessung<br />
ist so eine durchgängige<br />
Prozessüberwachung in der induktiven<br />
Härtemaschine möglich.<br />
Fazit<br />
Mit modularen Induktionsanlagen zum<br />
<strong>Härten</strong> von automobilen Komponenten<br />
sind die Betreiber auf heutige <strong>und</strong> zukünftige<br />
Anforderungen eingestellt. Und<br />
zwar für komplexe wie auch einfache<br />
Bauteile, mit hoher Reproduzierbarkeit<br />
<strong>und</strong> Prozesskontrolle durch patentierte<br />
Prozesstechniken.<br />
Modulare Systemlösungen, wie z. B. die<br />
EloFlex von SMS Elotherm, sind für Anwender<br />
mit häufig wechselnden Härteaufgaben<br />
konzipiert <strong>und</strong> dazu entsprechend<br />
wirtschaftlich ausgelegt. Im<br />
Zusammenspiel von Werkstückwirkleistungsmessung<br />
sowie weiteren Systemen<br />
zur Qualitätsüberwachung werden Teile<br />
mit Toleranzabweichungen selbständig<br />
erkannt <strong>und</strong> ausgeschleust. Damit ist<br />
ein unterbrechungsfreier Dauerbetrieb sichergestellt.<br />
Literatur<br />
[1] SMS Elotherm Patent DE 101 15 326 B4,<br />
Verfahren zur Ansteuerung eines<br />
Schwingkreis-Wechselrichters, Schwingkreis-Wechselrichter<br />
<strong>und</strong> Regler<br />
[2] SMS Elotherm Patent EP 0 427 879 B1,<br />
Vorrichtung <strong>und</strong> Verfahren zum induktiven<br />
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SMS Elotherm GmbH<br />
Remscheid<br />
Tel.: 02191 891-300<br />
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<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
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Fa c h b e r i c h t e<br />
Energetische Optimierung von<br />
thermochemischen <strong>Vakuum</strong>prozessen<br />
<strong>und</strong> Anlagen in der Großserie<br />
Energy optimization of thermochemical vacuum processes and equipment<br />
in large-scale production<br />
Volker Heuer, Klaus Löser<br />
Die energetische Optimierung von Thermoprozessanlagen ist sowohl unter<br />
ökologischen als auch unter ökonomischen Gesichtspunkten von großer Bedeutung.<br />
Da Thermoprozessanlagen 40 % der industriell genutzten Energie<br />
verbrauchen, ist es erforderlich, deren Energieeffizienz zu steigern, um die<br />
Ziel vorgabe der EU hinsichtlich Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu<br />
erreichen. Um die Energieeinsparpotentiale von elektrisch beheizten <strong>Vakuum</strong>anlagen<br />
im Großserienbetrieb auszuschöpfen ist es erforderlich, die Prozesse,<br />
die Anlagen sowie die Betriebsweise der Anlagen zu analysieren <strong>und</strong> zu optimieren.<br />
Auf der Prozessseite bieten sich dabei die beschleunigte Erwärmung<br />
der Chargen durch Konvektion <strong>und</strong> höhere Prozesstemperaturen bei diffusionsgesteuerten<br />
thermochemischen Prozessen an. Modulare <strong>Vakuum</strong>systeme<br />
erweisen sich als besonders energieeffizient, da sie sich stufenweise den<br />
wechselnden Produktionsanforderungen anpassen. Durch einen optimierten<br />
Isolationsaufbau lassen sich die Leerverluste deutlich verringern. Energiemanagementsysteme<br />
in der Anlagensteuerung ermöglichen ein energieoptimiertes<br />
An- <strong>und</strong> Abfahren der Anlagen unter Vermeidung von Lastspitzen. Auch<br />
die Verwendung neuer Chargierhilfsmittel auf CFC-Basis kann zur Reduzierung<br />
des Energiebedarfs beitragen.<br />
The energy optimization of thermoprocessing equipment is of great ecological<br />
and economical importance. Thermoprocessing equipment consumes up to<br />
40 % of the energy used in industrial applications. Therefore it is necessary to<br />
increase the energy efficiency of thermoprocessing equipment in order to meet<br />
the EU’s targets to reduce greenhouse gas emissions. To exploit the potential<br />
for energy savings, it is essential to analyze and optimize processes and plants<br />
as well as operating methods of electrically heated vacuum plants used in large<br />
scale production. The process can be improved by accelerated heating through<br />
the application of “convective heating”. In addition higher process temperatures<br />
can be applied in diffusion-controlled thermochemical processes to accelerate<br />
the process significantly. Modular vacuum systems prove to be very energy-efficient<br />
because they adapt to the changing production requirements step-by-step.<br />
An optimized insulation structure reduces thermal losses considerably. Energy<br />
management systems installed in the plant-control optimally manage the energy<br />
used for start-up and shutdown of the plants while preventing energy peak<br />
loads. The use of new CFC-fixtures also contributes to reduce the energy demand.<br />
Einleitung<br />
Die energetische Optimierung von Thermoprozessanlagen<br />
ist sowohl unter ökologischen<br />
als auch unter ökonomischen<br />
Gesichtspunkten von großer Bedeutung.<br />
So belaufen sich die jährlichen Energiekosten<br />
für die Betreiber von Industrieöfen<br />
in Deutschland auf ca. 30 Mrd.<br />
Euro [1].<br />
Die EU hat im Rahmen des sogenannten<br />
„Energie- <strong>und</strong> Klimapakets“ folgende<br />
Ziele bis 2020 ausgegeben: Steigerung<br />
der Energieeffizienz um 20 %,<br />
Reduktion der Treibhausgasemissionen<br />
um 20 % <strong>und</strong> Förderung der Stromerzeugung<br />
aus erneuerbaren Energien um<br />
20 %.<br />
Dies kann nur gelingen, wenn auch im<br />
Bereich der Thermoprozessanlagen signifikante<br />
Energieeinsparungen erzielt werden,<br />
denn circa 40 % der industriell genutzten<br />
Energie in Deutschland werden<br />
in Thermoprozessanlagen verbraucht [1].<br />
So wurden im Jahre 2005 ca. 270 TWh<br />
verbraucht. Dies entspricht in etwa dem<br />
Energieverbrauch von 14 Mio. Haushalten.<br />
Eine Steigerung der Energieeffizienz bewirkt<br />
nicht nur für gasbeheizte sondern<br />
auch für elektrisch beheizte Industrieöfen<br />
einen signifikanten Beitrag zur Kohlendioxid-Reduktion.<br />
Mit jeder eingesparten<br />
Kilowattst<strong>und</strong>e Strom wird der<br />
Ausstoß von 520 g Kohlendioxid vermieden<br />
(Stand 2005).<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
261
Fa c h b e r i c h t e<br />
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<br />
Bild 1: Prozessablauf Niederdruckaufkohlung <strong>und</strong> Hochdruckgasabschreckung<br />
Fig. 1: Process flow low pressure carburizing and highpressure gas quenching<br />
Thermochemische Prozesse in<br />
<strong>Vakuum</strong>anlagen<br />
Viele Verfahren der Thermoprozesstechnik<br />
werden im <strong>Vakuum</strong> durchgeführt.<br />
Zumeist werden <strong>Vakuum</strong>verfahren eingesetzt,<br />
um während des thermischen<br />
Prozesses unerwünschte Oberflächenreaktionen<br />
am Nutzgut, wie z. B. die Oxidation<br />
von metallischen Bauteilen, zu<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
vermeiden. Die <strong>Vakuum</strong>prozesstechnik<br />
bietet eine einfache <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />
Möglichkeit eine Schutzgasatmosphäre<br />
herzustellen, denn bereits bei einem <strong>Vakuum</strong><br />
von 10 –2 bis 10 –3 mbar liegt eine<br />
Atmosphärenqualität vor, die mit der industrieller<br />
Gase wie z. B. Stickstoff (Qualität<br />
4.6) vergleichbar ist [2]. Eine Vielzahl<br />
unterschiedlicher Prozesse wird im <strong>Vakuum</strong><br />
durchgeführt wie z. B.:<br />
Bild 2: Modulare <strong>Vakuum</strong>anlagensystem ModulTherm ® zum Einsatzhärten in der Großserie<br />
Fig. 2: Modular vacuum furnace system ModulTherm ® for casehardening in large scale production<br />
<br />
<br />
<br />
• Glühen<br />
• Vergüten (=Neutralhärten)<br />
• Thermochemische Prozesse (z. B. Niederdruck-Aufkohlen,<br />
Plasma-Aufkohlen,<br />
Niederdruck-Nitrieren, Plasma-Nitrieren,<br />
Niederdruck-Carbonitrieren)<br />
• Löten<br />
• Bainitisieren.<br />
Als Beispiel für einen thermochemischen<br />
Prozess in einer <strong>Vakuum</strong>anlage wird im<br />
Folgenden die Niederdruckaufkohlung<br />
mit nachfolgender Gasabschreckung<br />
näher erläutert. Bei der Niederdruckaufkohlung<br />
(NDA) handelt es sich um<br />
ein Aufkohlungsverfahren, welches unter<br />
Ausschluss von Sauerstoff bei Drücken<br />
zwischen 5 mbar <strong>und</strong> 15 mbar<br />
sowie Temperaturen zwischen 870 °C<br />
<strong>und</strong> 1.050 °C durchgeführt wird. In den<br />
meisten Anwendungsfällen liegt die Aufkohlungstemperatur<br />
zwischen 920 °C<br />
<strong>und</strong> 980 °C.<br />
In Bild 1 ist eine schematische Darstellung<br />
des Prozessablaufs dargestellt. Zunächst<br />
wird die Charge unter <strong>Vakuum</strong> in<br />
den Ofenraum eingeschleust. Dann folgt<br />
die konvektive Erwärmung unter 1,2 bar<br />
Stickstoff. Diese konvektive Erwärmung<br />
dient zur schnellen <strong>und</strong> homogenen Erwärmung<br />
der Bauteile. Eine weitere Erwäm-<br />
<strong>und</strong> Durchwärmphase unter <strong>Vakuum</strong><br />
schließt sich daran an. Nachdem alle<br />
Bauteile die gewünschte Aufkohlungstemperatur<br />
erreicht haben, beginnt die<br />
eigentliche Aufkohlung <strong>und</strong> Diffusion.<br />
Bei optimaler Prozessführung wird eine<br />
Einsatzschicht frei von Karbiden <strong>und</strong> mit<br />
geringem Restaustenitanteil erzeugt. Da<br />
die verwendeten Gase <strong>und</strong> die Ofenatmosphäre<br />
frei von Sauerstoff sind, wird<br />
Randoxidation an der Bauteiloberfläche<br />
sicher vermieden.<br />
Im Regelfall schließt sich an die NDA eine<br />
Hochdruckgasabschreckung (HDGA) der<br />
Bauteile an. Bei der HDGA werden die<br />
zuvor austenitisierten bzw. thermochemisch<br />
behandelten Bauteile mit Hilfe eines<br />
inerten Gasstroms im Druckbereich<br />
zwischen 2 bar <strong>und</strong> 20 bar abgeschreckt.<br />
Die HDGA gilt als umweltfre<strong>und</strong>liches<br />
<strong>und</strong> verzugsarmes Abschreckverfahren<br />
im Vergleich zur Flüssigabschreckung wie<br />
Öl-, Polymer- oder Wasserabschreckung.<br />
Zur Hochdruckgasabschreckung werden<br />
in der Regel technische Gase, wie z. B.<br />
Stickstoff, Helium <strong>und</strong> Argon, bzw. Gemische<br />
dieser Gase eingesetzt. Dabei<br />
werden Gasdrücke von bis zu 20 bar <strong>und</strong><br />
Gasgeschwindigkeiten von bis zu 20 m/s<br />
verwendet.<br />
262 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Fa c h b e r i c h t e<br />
Bild 2 zeigt eine <strong>Vakuum</strong>anlage zur Niederdruckaufkohlung<br />
mit anschließender<br />
Hochdruckgasabschreckung, die zum<br />
Einsatzhärten von Getriebekomponenten<br />
in der Großserie eingesetzt wird.<br />
Energieströme im Ofenraum<br />
<strong>Vakuum</strong>wärmebehandlungsanlagen<br />
werden üblicherweise elektrisch beheizt.<br />
Dabei erfolgt die Beheizung über indirekte<br />
Widerstandserwärmung mit graphitischen<br />
oder metallischen Heizleitern<br />
in Form von Stäben oder Bändern. Die<br />
Energie wird von den Heizleitern durch<br />
Strahlung <strong>und</strong> Konvektion auf das Nutzgut<br />
übertragen.<br />
Bild 3 zeigt die Energieströme in einer<br />
<strong>Vakuum</strong>wärmebehandlungsanlage im<br />
stationären Zustand, d.h. es wird davon<br />
ausgegangen, dass die Anlage sich<br />
bereits vor Einbringen der Charge auf<br />
Temperatur befindet. In diesem Beispiel<br />
wurde eine Charge mit Bruttogewicht<br />
von 800 kg bei 930 °C auf eine Aufkohlungstiefe<br />
von 1,5 mm aufgekohlt <strong>und</strong><br />
anschließend mit 12 bar Helium abgeschreckt.<br />
Als elektrische Energie wird<br />
die Heizleistung in die Behandlungskammer<br />
sowie die während der Gasabschreckung<br />
erforderliche Gebläse- <strong>und</strong> Pumpleistung<br />
in die Abschreckkammer eingebracht.<br />
Bild 3 zeigt die Aufteilung der<br />
eingebrachten Energie in Erwärmung der<br />
Charge, Abschreckung <strong>und</strong> Wandverluste<br />
bezogen auf 1 kg Chargengewicht.<br />
Unter Wandverlusten werden die sogenannten<br />
„Leerverluste“ verstanden, die<br />
während des Prozesses durch die Wände<br />
nach außen abgeführt werden.<br />
Es gilt jedoch nicht nur den stationären<br />
Zustand der Anlage zu betrachten, sondern<br />
auch den instationären Zustand,<br />
also das Aufheizen <strong>und</strong> Abkühlen der<br />
Behandlungskammern. Es wird dabei<br />
unterschieden zwischen Einkammeranlagen<br />
<strong>und</strong> Mehrkammeranlagen. Bei den<br />
Einkammeranlagen werden der thermochemische<br />
Prozess <strong>und</strong> die Gasabschreckung<br />
gemeinsam in einer Kammer<br />
durchgeführt. Bei den Mehrkammeranlagen<br />
wird der thermochemische Prozess<br />
in sogenannten Behandlungskammern<br />
<strong>und</strong> die Abschreckung separat in einer<br />
sogenannten Abschreckkammer durchgeführt,<br />
siehe auch Bild 2.<br />
Der energetische Vorteil der Mehrkammertechnik<br />
besteht darin, dass die Behandlungskammern<br />
stets auf Temperatur<br />
gehalten werden <strong>und</strong> somit keine<br />
SankeyDiagramm (NDA bei 930°C; AT=1,5mm, 12bar He Abschreckung)<br />
<br />
kWh / kg<br />
27%<br />
5%<br />
Bild 3: Energieströme im Ofenraum in kWh pro 1 kg Chargengewicht (Anlage im stationären<br />
Zustand)<br />
Fig. 3: Energy flow in the furnace chamber in kWh per 1 kg load weight (furnace in steadystate<br />
condition)<br />
Bild 4: Vergleich des Temperaturverlaufs in Einkammer- <strong>und</strong> Mehrkammeranlagen der <strong>Vakuum</strong>prozesstechnik<br />
Fig. 4: Comparison of the temperature profile in single-chamber and multi-chamber furnaces<br />
of the vacuum process technology<br />
68%<br />
<br />
<br />
<br />
Einkammertechnik: thermochem. Prozess <strong>und</strong> Abschreckung in einer Kammer<br />
Mehrkammertechnik: separate Kammern für thermochem. Prozess <strong>und</strong> Abschreckung<br />
(„Behandlungskammern“ (BK) <strong>und</strong> „Abschreckkammern“ (AK))<br />
ϑ<br />
<br />
<br />
ϑ<br />
<br />
<br />
ϑ<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
kein zusätzlicher Energiebedarf für Kühlung <strong>und</strong> Erwärmung der BK, höherer Durchsatz<br />
zusätzliche Energie für Erwärmung <strong>und</strong><br />
Abkühlung der Einbauten, wie Isolation,<br />
Heizleiter, Chargenträger etc. verbraucht<br />
wird, siehe auch Bild 4.<br />
Optimierte Wärmedämmung<br />
Die Innenwände von <strong>Vakuum</strong>wärmebehandlungsanlagen<br />
werden üblicherweise<br />
mit Hartfilzplatten aus Graphit zugestellt.<br />
Um die Wandverluste zu reduzieren,<br />
empfiehlt sich jedoch eine zusätzliche<br />
Dämmung mit Keramikfasermodulen.<br />
Diese Module sind im Vergleich<br />
zu Hartfilzplatten günstiger <strong>und</strong> weisen<br />
t<br />
t<br />
t<br />
bessere Isolationseigenschaften auf. Allerdings<br />
sind die Keramikfasermodule<br />
hygroskopisch, d. h. sie nehmen beim<br />
Kontakt mit Umgebungsatmosphäre<br />
relativ schnell Luftfeuchtigkeit auf, was<br />
sich bei ihrem Einsatz in <strong>Vakuum</strong>-Einkammeranlagen<br />
nachteilig auf die Evakuierungsdauer<br />
<strong>und</strong> die Oberflächenqualität<br />
der behandelten Bauteile auswirkt.<br />
In <strong>Vakuum</strong>-Mehrkammersystemen,<br />
bei denen die Behandlungskammern<br />
ständig unter Temperatur <strong>und</strong> <strong>Vakuum</strong><br />
stehen, eignen sie sich hervorragend<br />
zur Reduzierung der Leerverluste<br />
<strong>und</strong> damit zur Steigerung der Energieeffizienz<br />
der Anlage.<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
263
Fa c h b e r i c h t e<br />
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<br />
Bild 5: Verbesserung der thermischen Isolierung in <strong>Vakuum</strong>öfen<br />
Fig. 5: Improvement of thermal insulation in vacuum furnaces<br />
Bild 7: Anlagenauslastung in der Produktionsanlaufphase für ein neues Getriebe<br />
Fig. 7: Equipment utilization during the ramp-up phase for a new transmission<br />
<br />
<br />
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<br />
Dichte 1,6 kg/dm 3 7,9 kg/dm 3<br />
Gewicht Träger 1 kg 12 kg<br />
spez. Wärmekapazität 1,8 kJ/kgK 0,7 kJ/kgK<br />
Energiebedarf zum Heizen<br />
auf 1000°C <br />
Biegefestigkeit bei 1000°C ~ 230 MPa ~ 10 MPa<br />
Ausdehnungskoeffizient 5 x 10 6 K 1 12 x 10 6 K 1<br />
Bild 6: Vergleich zwischen Chargiermaterial CFC <strong>und</strong> Stahlguss [3]<br />
Fig. 6: Comparison between fixtures made of CFC and steel castings [3]<br />
<br />
<br />
Getriebeproduktion<br />
<br />
<br />
Zeit<br />
<br />
<br />
Daten: GTD Graphit Technologie GmbH<br />
<br />
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<br />
<br />
So konnten die Wandverluste bei 950 °C<br />
<strong>und</strong> einer Atmosphäre von 5 mbar Stickstoff<br />
durch den Einbau von zusätzlichen<br />
Keramikfasermodulen aus Al 2 O 3 + SiO 2<br />
um 44 % reduziert werden (Bild 5).<br />
Optimierte Chargiersysteme<br />
In vielen Fällen wird bei thermochemischen<br />
Prozessen hochnickelhaltiger, hitzebeständiger<br />
Stahlguss als Chargiersystem<br />
eingesetzt. Der Energiebedarf zur<br />
Erwärmung der Chargiergestelle kann<br />
jedoch deutlich reduziert werden durch<br />
den Einsatz von kohlefaserverstärktem<br />
Kohlenstoff (CFC-Material).<br />
In Bild 6 ist ein Vergleich zwischen CFC-<br />
Material <strong>und</strong> Stahlguss dargestellt. CFC<br />
besitzt bei hohen Temperaturen eine<br />
deutlich höhere Festigkeit als hitzebeständiger<br />
Stahlguss. Dies führt, zusammen<br />
mit einer geringeren Dichte, zu<br />
deutlich niedrigeren Chargiergestellgewichten,<br />
wie das dargestellte Beispiel<br />
deutlich macht. Trotz der höheren spezifischen<br />
Wärmekapazität von CFC gegenüber<br />
Stahlguss lässt sich damit eine signifikante<br />
Reduzierung des Energiebedarfs<br />
zum Aufheizen des Gestells erzielen. Im<br />
Beispiel in Bild 6 konnte der Energiebedarf<br />
zum Aufheizen auf 1.000 °C durch<br />
Umstellung von Stahlguss auf CFC von<br />
8.232 kJ auf 1.764 kJ reduziert, d.h. eine<br />
Einsparung von 79 % erzielt werden.<br />
Energieeffizienz bei Teilauslastung<br />
der Produktion<br />
Bei Betrachtung des Energieverbrauchs<br />
in Thermoprozessanlagen wird oftmals<br />
nur der Fall der vollen Produktionsauslastung<br />
der Anlagen betrachtet. Bezogen<br />
auf die Gesamtbetriebsdauer einer<br />
Anlage ergeben sich aber auch Teilauslastungszustände,<br />
die zu berücksichtigen<br />
sind.<br />
So werden z. B. in der Automobilindustrie<br />
nach dem SOP eines neuen Getriebes<br />
die Stückzahlen zunächst Stufe für<br />
Stufe angehoben, wie in Bild 7 vereinfacht<br />
dargestellt. Wenn eine Durchlaufanlage<br />
zur Wärmebehandlung der Getriebekomponenten<br />
installiert wird,<br />
so ist diese über einen längeren Zeitraum<br />
schlecht ausgelastet. Dies hat sowohl<br />
ökonomische als auch ökologische<br />
Nachteile, da der Energieverbrauch unnötig<br />
hoch ist. Im Vergleich dazu kann<br />
beim Einsatz eines modular erweiterba-<br />
264 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Fa c h b e r i c h t e<br />
ren Systems die Kapazität den tatsächlichen<br />
Produktionserfordernissen angepasst<br />
werden, siehe Bild 7. Im Fall einer<br />
flexiblen Mehrkammeranlage, Bauart<br />
ModulTherm ® , erfolgt die Erweiterung<br />
der Anlage um eine zusätzliche Behandlungskammer<br />
innerhalb eines Zeitraums<br />
von 2 bis 3 Tagen.<br />
In Bild 8 ist der typische Verlauf einer<br />
jährlichen Getriebeproduktion dargestellt.<br />
Häufig wird in den Sommermonaten<br />
die Produktion gedrosselt. Bei Einsatz<br />
einer Durchlaufanlage bleibt der Energieverbrauch<br />
durchgehend auf hohem Niveau.<br />
Wird jedoch ein modular aufgebautes<br />
System eingesetzt, so können je<br />
nach Bedarf einzelne Behandlungskammern<br />
abgeschaltet werden. Somit kann<br />
der Energieverbrauch signifikant reduziert<br />
werden. Bezogen auf die Anlagen<br />
aus Bild 8 konnte der Energieverbrauch<br />
von 6.400 MWh auf 4.800 MWh pro<br />
Jahr gesenkt werden. Dies entspricht einer<br />
Reduzierung des jährlichen Energieverbrauchs<br />
von 25 %.<br />
<br />
<br />
Leistung<br />
<br />
<br />
Leistung<br />
<br />
<br />
<br />
Bild 8: Anlagenauslastung in der Getriebeproduktion betrachtet über einen Zeitraum von einem<br />
Jahr<br />
Fig. 8: Equipment utilization in the gear production over a period of one year<br />
<br />
<br />
<br />
Jan April Juli Okt. Dez.<br />
<br />
<br />
Jan April Juli Okt. Dez.<br />
Energiemanagementsysteme<br />
zur Vermeidung von<br />
Lastspitzen<br />
Bei Betrachtung der Energiekosten ist<br />
nicht nur der tatsächliche Energieverbrauch<br />
von Bedeutung. Die Kosten, die<br />
der Betreiber eines Industrieofens dem<br />
Stromversorger zu begleichen hat, richten<br />
sich auch nach der maximalen Lastspitze,<br />
die der Stromversorger für den<br />
Betreiber bereithalten muss.<br />
Moderne Thermoprozessanlagen sind<br />
daher mit einem Lastmanagementsystem<br />
ausgerüstet, das z. B. ein automatisiertes<br />
An- <strong>und</strong> Abfahren der Anlage ermöglicht.<br />
Dabei werden Reihenfolge <strong>und</strong><br />
Zeitpunkt zum Einschalten der Aggregate<br />
festgelegt. Somit werden Lastspitzen<br />
gesenkt <strong>und</strong> es wird unnötiges Heizen<br />
vermieden. Bild 9 zeigt beispielhaft eine<br />
Eingabemaske der Anlagenvisualisierung<br />
zum automatisierten An- <strong>und</strong> Abfahren<br />
einer Thermoprozessanlage.<br />
Bild 9: Automatisiertes An- <strong>und</strong> Abfahren zur Vermeidung von Lastspitzen (ModulTherm ® -<br />
Anlage)<br />
Fig. 9: Automated start-up and shut-off to avoid energy-peaks (ModulTherm ® system)<br />
Energieeffizienz durch<br />
beschleunigte Prozesse<br />
Wie in Bild 3 dargestellt, tragen die<br />
Wandverluste erheblich zum Energieverbrauch<br />
einer <strong>Vakuum</strong>anlage bei. Diese<br />
Wandverluste können signifikant reduziert<br />
werden, wenn die Prozesse verkürzt<br />
werden. Nachfolgend werden zwei<br />
Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz<br />
durch beschleunigte Prozesse<br />
näher erläutert.<br />
Konvektive Erwärmung<br />
Da die Wärmeübertragung durch Strahlung<br />
im Temperaturbereich unterhalb<br />
von etwa 700 °C nur sehr langsam erfolgt,<br />
empfiehlt es sich, die Charge zusätzlich<br />
konvektiv zu erwärmen. Dazu<br />
werden die Anlagen mit einem internen<br />
Gasumwälzer ausgerüstet. Zu Prozessbeginn<br />
wird der evakuierte Ofen mit Stickstoff<br />
bis zu einem Druck von 1,2 bis 2 bar<br />
abs. geflutet. Durch die Umwälzung des<br />
Stickstoffs wird die Wärmeübertragung<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
265
Fa c h b e r i c h t e<br />
1000<br />
900<br />
Zeit = 30%<br />
verbessert, was neben einer kürzeren Erwärmdauer<br />
auch zu einer homogeneren<br />
Erwärmung in der Charge führt.<br />
<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
T K max = 284 K<br />
T V max = 620 K<br />
Konvektive Erwärmung (1,2 bar N 2 )<br />
<strong>Vakuum</strong> Erwärmung<br />
Bild 10 zeigt, dass die Erwärmdauer einer<br />
dicht gepackten Charge aus Metallbolzen<br />
auf 890 °C in einer heißen Heizkammer<br />
durch Konvektionsbetrieb von<br />
130 min auf 90 min verkürzt wird [5].<br />
Der Wandverlust dieser Anlage beträgt<br />
unter <strong>Vakuum</strong> 28,5 kW, unter konvektiver<br />
Erwärmung bei 1,2 bar 37 kW. Aufgr<strong>und</strong><br />
der verkürzten Erwärmungsdauer<br />
von 1,5 h kann der Gesamtenergieverbrauch<br />
trotz höherer Wandverluste bei<br />
der konvektiven Erwärmung von 62 kWh<br />
auf 56 kWh reduziert werden. Dies entspricht<br />
einer Reduzierung der Wandverluste<br />
im Prozessschritt „Erwärmen“ von<br />
rd. 10 %.<br />
0<br />
0 20 40 60 80 100 120 140<br />
<br />
Bild 10: Vergleich des Aufheizverhaltens bei konvektiver Erwärmung bzw. <strong>Vakuum</strong>erwärmung<br />
Fig. 10: Comparison of heating behaviour during vacuum and convective heating<br />
Bild 11: Aufkohlungstiefe<br />
als Funktion der<br />
Aufkohlungstemperatur<br />
<strong>und</strong> der Aufkohlungsdauer<br />
(ohne Erwärmung)<br />
[4]<br />
Fig. 11: Carburizing<br />
depth as a function of<br />
carburizing temperature<br />
and carburizing<br />
duration (without<br />
heating) [4]<br />
Bild 12: Energieverbrauch<br />
in kWh bezogen<br />
auf 1 kg Chargengewicht<br />
(Charge<br />
800 kg brutto, Aufkohlungstiefe<br />
1,5 mm<br />
<strong>und</strong> 12 bar He-Abschreckung)<br />
Fig. 12: Energy consumption<br />
in kWh corresponding<br />
to 1 kg<br />
load weight (load 800<br />
kg gross, carburizing<br />
depth 1,5 mm and 12<br />
bar He-quenching)<br />
Hochtemperatur – Einsatzhärten<br />
Die Niederdruckaufkohlung ist ein diffusionsgesteuerter<br />
Prozess. Mit zunehmender<br />
Temperatur steigt die Diffusionsgeschwindigkeit<br />
stark an <strong>und</strong> es kommt<br />
zu einer deutlichen Verkürzung der Aufkohlungsdauer,<br />
siehe Bild 11. Außerdem<br />
wird die Grenze zur Karbidausscheidung<br />
hin zu höheren Werten verschoben. Für<br />
unlegierten Stahl (z.B. C15) steigt gemäß<br />
dem Eisen-Kohlenstoff-Diagramm die<br />
Ausscheidungsgrenze von ca. 1,3 % C<br />
bei 930 °C auf ca. 1,65 % C bei 1.030<br />
°C an. Somit können während der Hochtemperaturaufkohlung<br />
in jedem Aufkohlungspuls<br />
höhere Randkohlenstoffgehalte<br />
angefahren werden. Aufgr<strong>und</strong><br />
des nun höheren Konzentrationsgefälles<br />
wird eine weitere zusätzliche Verkürzung<br />
der Behandlungsdauern bewirkt, die in<br />
Bild 11 noch nicht berücksichtigt ist.<br />
Beim Aufkohlen von Bauteilen aus 18Cr-<br />
NiMo7-6 auf eine Aufkohlungstiefe von<br />
1,5 mm lässt sich durch Erhöhung der<br />
Aufkohlungstemperatur von 930 °C auf<br />
1.030 °C die Gesamtprozessdauer um<br />
40 % reduzieren. In Bild 12 ist die Auswirkung<br />
auf den entsprechenden Energieverbrauch<br />
dargestellt. Die Werte beziehen<br />
sich auf 1 kg Chargengewicht für<br />
eine Charge mit einem Gewicht von 800<br />
kg brutto. Nach der Aufkohlung werden<br />
die Bauteile mit 12 bar He abgeschreckt.<br />
Durch Erhöhung der Aufkohlungstemperatur<br />
von 930 °C auf 1.030 °C kann<br />
in diesem Fall der Energieverbrauch von<br />
0,61 kWh pro kg auf 0,483 kWh pro kg<br />
reduziert werden. Dies entspricht einer<br />
Reduzierung von 21 %.<br />
266 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Fa c h b e r i c h t e<br />
Mit zunehmender Aufkohlungstiefe<br />
nimmt das Verbesserungspotential weiter<br />
zu. So wurden z. B. für den Werkstoff<br />
15CrNi6 bei einer Aufkohlungstiefe von<br />
3 mm eine Gesamtprozesszeitverkürzung<br />
von 55 % nachgewiesen, wenn die<br />
Aufkohlungstemperatur von 950 °C auf<br />
1.050 °C angehoben wird [6].<br />
Anzumerken ist jedoch, dass es bei Aufkohlungstemperaturen<br />
oberhalb 980 °C<br />
zu einer Grobkornbildung bzw. zu einer<br />
Mischkornbildung kommen kann, die sich<br />
bei dynamisch belasteten Bauteilen nachteilig<br />
auf die Bauteillebensdauer auswirken<br />
kann. Um diesem Effekt entgegenzuwirken,<br />
wurden mikrolegierte Werkstoffe<br />
entwickelt, die auch bei hohen Aufkohlungstemperaturen<br />
oberhalb 1.050 °C<br />
nicht zur Grobkornbildung neigen.<br />
Weitere Maßnahmen zur<br />
Steigerung der Energieeffizienz<br />
Neben den bereits beschriebenen Punkten<br />
gibt es weitere Möglichkeiten, die<br />
Energieeffizienz von thermochemischen<br />
Prozessen zu steigern. Diese Möglichkeiten<br />
werden im Folgenden am Beispiel<br />
der Niederdruckaufkohlung von Getriebekomponenten<br />
erläutert. So empfiehlt<br />
es sich k<strong>und</strong>enseitig, die tatsächlich erforderliche<br />
Wärmebehandlungsspezifikation<br />
zu überprüfen. Falls es möglich<br />
ist, kleinere Aufkohlungstiefen zu spezifizieren,<br />
können die Prozesse verkürzt<br />
werden. Dies führt zu Einsparungen<br />
beim Energieverbrauch durch Wandverluste.<br />
Des Weiteren kann auch mittels verzugsarmer<br />
Wärmebehandlung Energie gespart<br />
werden. Bei verzugsarmer Wärmebehandlung<br />
ist weniger Schleifaufmaß<br />
in der Grünfertigung der Getriebekomponenten<br />
erforderlich. Somit kann eine<br />
kleinere Aufkohlungstiefe spezifiziert<br />
werden, was wiederum zu kürzeren Prozessen<br />
führt. Falls es möglich ist, die Verzüge<br />
derart zu reduzieren, dass die nachfolgende<br />
Hartbearbeitung komplett eliminiert<br />
wird, so entfällt zudem der Energieverbrauch<br />
für die Hartbearbeitung<br />
der Getriebekomponenten.<br />
CO2 emission<br />
[CO2-kg/products-kg]<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0<br />
<br />
Furnace A<br />
Bild 13: CO 2 -Reduzierung beim Einsatzhärten von Getrieben durch Einsatz modularer <strong>Vakuum</strong>anlagen<br />
[7]<br />
Fig. 13: CO 2 -reduction during case-hardening of transmissions due to the use of modular<br />
vacuum-systems [7]<br />
Bei der Auswahl der Hilfsaggregate wie<br />
Antriebe, <strong>Vakuum</strong>pumpen <strong>und</strong> Kompressoren<br />
sollte deren Energieeffizienz<br />
berücksichtigt werden. Es empfiehlt sich<br />
zumindest Komponenten der Effizienzklasse<br />
IE2 auszuwählen. Außerdem müssen<br />
die Ventilatoren exakt ausgelegt<br />
werden.<br />
Es ist davon auszugehen, dass zukünftig<br />
verstärkt sogenannte Kombiprozesse<br />
industriell eingeführt werden, wie z.B.<br />
das Sinterhärten von pulvermetallurgisch<br />
hergestellten Bauteilen. Dabei wird das<br />
Sintern <strong>und</strong> das <strong>Härten</strong> der PM-Bauteile<br />
„in einer Hitze“ durchgeführt <strong>und</strong> somit<br />
wird der Energieverbrauch signifikant reduziert.<br />
Praxisbeispiel für energieoptimiertes<br />
Einsatzhärten in der<br />
Großserie<br />
Im Werk eines japanischen Automobilherstellers<br />
wurde im Rahmen einer Produktionserweiterung<br />
zur Einsatzhärtung<br />
von Getriebebauteilen modulare <strong>Vakuum</strong>wärmebehandlungstechnik,<br />
System<br />
ModulTherm ® mit Ölabschreckung eingeführt.<br />
Nach erfolgtem Produktionsstart<br />
wurde die <strong>Vakuum</strong>-Anlagentechnologie<br />
mit der bestehenden, konventionellen<br />
Technologie, d. h. Gasaufkohlen<br />
mit Ölabschreckung in Durchlaufanlagen,<br />
verglichen. Das Ergebnis dieses<br />
Vergleichs ist in Bild 13 dargestellt. Mit<br />
der neuen <strong>Vakuum</strong>-Anlagentechnologie<br />
ergab sich eine deutliche Energieeinsparung<br />
von 39 %, was nach Umrechnung<br />
gemäß NREA (New & Renewable Energy<br />
Authority) einer CO 2 -Reduzierung von<br />
50 % entspricht. Der Anlagenhersteller<br />
<br />
▲<br />
ModulTherm<br />
wurde dafür in 2011 mit einem Preis der<br />
„Agency for Natural Resources and Energy“<br />
ausgezeichnet [7].<br />
Fazit<br />
Motor power<br />
Atmosphere loss<br />
Exhaust loss<br />
Body radiation<br />
Fixtures heat<br />
Work heat<br />
※CO 2<br />
emission coefficient<br />
=0.387 [CO 2<br />
-kg/kWh]<br />
Die energetische Optimierung von Thermoprozessanlagen<br />
ist sowohl unter ökologischen<br />
als auch unter ökonomischen<br />
Gesichtspunkten von großer Bedeutung.<br />
<strong>Vakuum</strong>wärmebehandlungsanlagen<br />
werden üblicherweise elektrisch beheizt.<br />
Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten<br />
die Energieeffizienz dieser Anlagen zu<br />
erhöhen. Mit Hilfe von optimierter Wärmedämmung<br />
des Ofenraums <strong>und</strong> mit<br />
Chargiergestellen aus kohlenstofffaserverstärktem<br />
Kohlenstoff (CFC) kann der<br />
Energieverbrauch signifikant gesenkt<br />
werden. Modular aufgebaute Systeme<br />
bieten bei Teilauslastung der Produktion<br />
deutliche Vorteile gegenüber Durchlaufanlagen.<br />
Anhand eines Beispiels aus<br />
der Getriebeproduktion wurde gezeigt,<br />
dass bei einem modular aufgebauten<br />
System je nach Produktionsbedarf einzelne<br />
Behandlungskammern abgeschaltet<br />
werden. Dies führte zu einer Reduzierung<br />
des jährlichen Energieverbrauchs<br />
von 25 %. Moderne Thermoprozessanlagen<br />
besitzen ein Energiemanagementsystem<br />
mit automatisiertem An- <strong>und</strong> Abfahren<br />
der Anlage. Dabei werden Reihenfolge<br />
<strong>und</strong> Zeitpunkt zum Einschalten<br />
der Aggregate festgelegt. Somit werden<br />
Lastspitzen gesenkt <strong>und</strong> es wird unnö-<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
267
Fa c h b e r i c h t e<br />
tiges Heizen vermieden. Mit Hilfe von<br />
beschleunigten Prozessen wie z. B. dem<br />
Hochtemperatur-Einsatzhärten kann die<br />
Energieeffizienz deutlich erhöht werden.<br />
Es wurde an einem Beispiel gezeigt, dass<br />
durch Erhöhung der Prozesstemperatur<br />
von 930 °C auf 1.030 °C der Energieverbrauch<br />
pro kg Nutzgut von 0,61 kWh auf<br />
0,483 kWh reduziert wurde. Dies entspricht<br />
einer Einsparung von 21 %. Bei<br />
der Auswahl der Hilfsaggregate, wie Antriebe,<br />
<strong>Vakuum</strong>pumpen <strong>und</strong> Kompressoren<br />
sollte deren Energieeffizienz berücksichtigt<br />
werden.<br />
Literatur<br />
[1] Beneke, F. et al.: VDMA-Leitfaden Energieeffizienz<br />
von Thermoprozessanlagen.<br />
VDMA Thermoprozesstechnik, 2011<br />
[2] Heuer, V.; Löser, K.: „Gr<strong>und</strong>lagen der<br />
<strong>Vakuum</strong>wärmebehandlung“. In: Praxishandbuch<br />
Thermoprozesstechnik, Kapitel<br />
8.2, Vulkan-Verlag, 2010<br />
[3] GTD Graphit Technologie GmbH<br />
[4] Autorenkollektiv AWT-FA 5; AK4: Die<br />
Prozessregelung beim Gasaufkohlen<br />
<strong>und</strong> Einsatzhärten. Expert Verlag, 1997<br />
[5] Beneke, F.; Schalm, S.: Prozesswärme<br />
– Energieeffizienz in der industriellen<br />
Thermoprozesstechnik. Vulkan-Verlag,<br />
2011, S. 402–410<br />
[6] Koch, A., Steinke, H., Brinkbäumer, F.,<br />
Schmitt, G.: Hochtemperatur-<strong>Vakuum</strong>aufkohlung<br />
für große Aufkohlungstiefen<br />
an hoch belasteten R<strong>und</strong>stahlketten. In:<br />
Der Wärmebehandlungsmarkt 4/2008,<br />
S. 5–7<br />
[7] Information Daido Steel Co. Ltd., to be<br />
published in 2011<br />
Dr. Volker Heuer<br />
ALD Vacuum Technologies<br />
GmbH<br />
Hanau<br />
Tel.: 06181 307-3372<br />
dr.volker.heuer@ald-vt.de<br />
Dr. Klaus Löser<br />
ALD Vacuum Technologies<br />
GmbH<br />
Hanau<br />
Tel.: 06181 307 3366<br />
dr.klaus.loeser@ald-vt.de<br />
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Band II: Anlagen – Komponenten – Sicherheit<br />
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jeden Ingenieur, Techniker <strong>und</strong> Planer, der sich mit der Projektierung<br />
oder dem Betrieb von Thermoprozessanlagen befasst.<br />
Der Band II widmet sich den Themenbereichen Anlagen,<br />
Komponenten <strong>und</strong> Sicherheit. Namhafte Experten der<br />
Thermoprozesstechnik beschreiben anschaulich alle<br />
relevanten Sachverhalte.<br />
Hrsg.: H. Pfeifer, B. Nacke, F. Beneke<br />
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durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die<br />
rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten<br />
erfasst, 268 gespeichert <strong>elektrowärme</strong> <strong>und</strong> verarbeitet. Mit <strong>international</strong> dieser Anforderung erkläre · Heft ich 3/2011 mich damit · September<br />
einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag oder<br />
vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante Fachangebote informiert <strong>und</strong> beworben<br />
werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />
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Vorname/Name des Empfängers<br />
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Land, PLZ, Ort<br />
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Bank, Ort<br />
Bankleitzahl<br />
✘<br />
Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
PAPTP22010
Jürgen Crummenauer, Jörg Vetter, Georg Erkens<br />
Fa c h b e r i c h t e<br />
Oberflächenveredelung mittels<br />
Plasma-Technologie<br />
Plasma Surface Technology<br />
Jürgen Crummenauer, Jörg Vetter, Georg Erkens<br />
Der erfolgreiche Einzug der Plasma-Technologie fand in den Bereichen Kunststoff-<br />
<strong>und</strong> Elastomer, im Engineering, der Umformung, im Urformen, im Zerspannen,<br />
in der Luft <strong>und</strong> Raumfahrt, Energietechnik als auch im Maschinenbau<br />
statt. Insbesondere hat diese Technologie sich auch in der Serienproduktion für<br />
große Stückzahlen im Automobilbau bewährt <strong>und</strong> zwar nicht nur als Problemlöser,<br />
sondern als etabliertes Verfahren, das problemlos in die bestehenden Fertigungslinien<br />
integriert werden kann.<br />
Der Beitrag beschreibt Behandlungen aus der thermochemischen Randschichtwärmebehandlung<br />
wie zum Beispiel Plasma-Diffusionsprozesse bei niedrigen<br />
Temperaturen, Plasmanitrieren <strong>und</strong> Plasmanitrocarburieren, den IONIT OX ® Prozess,<br />
Plasmanitrocarburieren <strong>und</strong> Oxidieren, PVD-Verfahren (Physical Vapour Deposition),<br />
PECVD (Plasma Enhanced Chemical Vapour Deposition) oder PACVD<br />
(Plasma Assisted Chemical Vapour Deposition) <strong>und</strong> Kombinationsbehandlungen<br />
wie Nitrieren <strong>und</strong> Beschichten, sowie DLC (Diamond-Like Carbon) Beschichtungen.<br />
The successful enter of the plasma technology was taking place in plastic industry,<br />
engineering, forming, machining, racing and semiconductor industry. Particularly<br />
with regard to the automotive industry the plasma technology hasn‘t<br />
only solve problems, it also proved itself as a standard technique in the mass<br />
production.<br />
The report describes thermo chemical treatments for example plasma diffusion<br />
processes at low temperatures, plasma nitriding, plasma nitrocarburizing, the<br />
IONIT OX ® process Plasma nitrocaburizing and oxidizing, PVD (Physical Vapour<br />
Deposition) PECVD (Plasma Enhanced Chemical Vapour Deposition) or PACVD<br />
(Plasma Assisted Chemical Vapour Deposition) and combination treatments like<br />
nitriding and coating as well as DLC (Diamond-Like Carbon) coating.<br />
Einleitung<br />
Mit dem Aufkommen der Plasma-Oberflächentechnik<br />
wurde dieser Technologie<br />
eine hohe Zukunftsperspektive eingeräumt.<br />
In vielen Anwendungsbereichen<br />
ist diese Technologie heute wegweisend<br />
<strong>und</strong> unverzichtbar. Die gesetzten Ziele an<br />
Anforderungen für Werkzeuge <strong>und</strong> Bauteile<br />
werden immer höher <strong>und</strong> können<br />
häufig nur noch durch eine gezielte Oberflächenbehandlung<br />
erreicht werden.<br />
Mit Plasma-Prozessen werden die Eigenschaften<br />
des Bauteils dort verbessert, wo<br />
sie meistens benötigt werden, nämlich<br />
an der Oberfläche bzw. im oberflächennahen<br />
Bereich. Mit Hilfe der Plasma-<br />
Oberflächentechnologie lassen sich<br />
wertvolle Legierungselemente einsparen.<br />
Ressourcen werden geschont, da die Behandlung<br />
oft auch zu kon struk tiven Gewichtseinsparungen<br />
führen kann.<br />
Plasma-Wärmebehandlung<br />
Bei der Plasma-Wärmebehandlung<br />
brennt im <strong>Vakuum</strong> bei niedrigem Druck<br />
in der Ofenkammer zwischen dem auf<br />
positivem Potenzial bzw. Masse liegenden<br />
Kessel <strong>und</strong> der Charge eine Glimm-<br />
entladung, die die gesamte zu behandelnde<br />
Charge bedeckt (anomale Glimmentladung).<br />
Dabei werden die Prozessgase,<br />
z. B. Wasserstoff <strong>und</strong> Stickstoff, ionisiert<br />
<strong>und</strong> zum Substrat hin beschleunigt.<br />
An der Substratoberfläche entsteht diffusionsfähiger<br />
Stickstoff, der in das Material<br />
eindiff<strong>und</strong>iert. Die angelegte Spannung<br />
gepulst oder ungepulst, Prozessgaszusammensetzung<br />
<strong>und</strong> Behandlungsdruck<br />
können genutzt werden, um an<br />
der Werkzeugoberfläche gezielte Eigenschaften<br />
einzustellen.<br />
Bauteile, die besonderen tribologischen,<br />
korrosiven <strong>und</strong> mechanisch-dynamischen<br />
Lasten ausgesetzt sind, können<br />
durch spezielle Plasma-Nitrierprozesse<br />
widerstandsfähiger <strong>und</strong> belastbarer gemacht<br />
werden.<br />
Das klassische IONIT ® -Verfahren ist ein<br />
Plasmanitrieren oder Plasmanitrocarburieren,<br />
das im Temperaturbereich<br />
von 350 °C bis 570 °C zur Anwendung<br />
kommt. Schwingungsbeanspruchte Bauteile<br />
werden mit Hilfe dieses Verfahrens<br />
optimiert. Aber auch Reib- <strong>und</strong> Gleiteigenschaften<br />
sowie die Korrosionsbeständigkeit<br />
können mit einem solchen Prozess<br />
entscheidend verbessert werden.<br />
Geeignet ist diese Technologie sowohl<br />
für alle hochlegierten Stähle (rost- <strong>und</strong><br />
säurebeständige Stähle), aber auch für<br />
Super-Legierungen (wie z. B. Inconel)<br />
<strong>und</strong> für Leichtmetalle wie Titan <strong>und</strong> Titanlegierungen.<br />
Mit diesem Verfahren<br />
lassen sich in Abhängigkeit von den Legierungselementen<br />
Oberflächenhärten<br />
von bis zu maximal 1.300 HV einstellen.<br />
Der Reibkoeffizient von plasmanitrierten<br />
Oberflächen im Trockenlauf gegen Stahl<br />
liegt meist bei etwa 0,5.<br />
Beim Plasmanitrocarburieren wird im<br />
Gegensatz zum Plasmanitrieren neben<br />
Stickstoff auch Kohlenstoff in die Randschicht<br />
eingebaut. Dieses Verfahren er-<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
269
Fa c h b e r i c h t e<br />
höht nicht nur den Verschleißwiderstand,<br />
sondern auch den Korrosionsschutz<br />
<strong>und</strong> verbessert zu dem die Reib<strong>und</strong><br />
Gleiteigenschaften. Besonders geeignet<br />
ist das Plasmanitrocarburieren<br />
für niedrig legierte Stähle, Einsatzstähle,<br />
Guss- <strong>und</strong> Sinterwerkstoffe.<br />
Das IONIT OX ® -Verfahren ist eine Kombination<br />
aus Gasnitrocarburieren, Plasmanitrocarburieren<br />
<strong>und</strong> Oxidieren [1], diese<br />
Technologie verleiht den Oberflächen<br />
nicht nur eine gute Verschleißbeständigkeit,<br />
sondern auch einen exzellenten<br />
Korrosionsschutz. Etabliert hat sich dieses<br />
Verfahren im Automobilbau <strong>und</strong> in<br />
der Hydraulikindustrie. Dieses Verfahren<br />
macht aus niedrig legierten Stählen<br />
Hochleistungswerkstoffe. Im Einsatz<br />
sind diese veredelten Stähle beim Auto<br />
im Antriebstrang, im Motor sowie Fahrwerk,<br />
in der Hydraulikindustrie bei Kolbenstangen,<br />
Führungsholmen <strong>und</strong> Zylinderköpfen.<br />
Neben den Erwartungen der K<strong>und</strong>en bezüglich<br />
Zuverlässigkeit, Sicherheit <strong>und</strong><br />
Funktionalität erfüllen die Plasma-Technologien<br />
noch weitere wichtige Aspekte<br />
der Automobilindustrie:<br />
• Einfachere Fertigungslinien für die Serienproduktion<br />
von großen Stückzahlen<br />
lassen sich mit Hilfe der Plasma-<br />
Nitriertechnologie realisieren<br />
• Fertigungsschritte können eingespart<br />
werden<br />
• die Bauteile können leichter ausgelegt<br />
werden, wodurch wiederum Energie,<br />
aber auch der Materialverbrauch, reduziert<br />
wird.<br />
Durch den Einsatz der Plasma-Technologie<br />
werden die veredelten Oberflächen<br />
nicht nur den Anwendungen <strong>und</strong> den<br />
Fertigungsaspekten gerecht, sondern die<br />
veredelten Werkstoffe können auch unproblematisch<br />
dem Recycling zugeführt<br />
werden. Ohne weitere Verfahrenschritte<br />
sind solche Bauteile in den Hochöfen der<br />
Stahlindustrie einschmelzbar, denn der<br />
Korrosionsschutz wird durch CrVI-freie<br />
Schichten erzeugt. In die Randzone wird<br />
lediglich Sauerstoff, Stickstoff <strong>und</strong> Kohlenstoff<br />
eingelagert.<br />
PVD-Verfahren<br />
Anders als bei den thermochemischen<br />
Prozessen, bei denen die Elemente (N,<br />
C, B, O, S) in die Oberfläche von Stählen<br />
eindiff<strong>und</strong>iert werden, wird bei Beschichtungsprozessen<br />
wie PVD ein neues<br />
Material auf die Oberfläche des Gr<strong>und</strong>werkstoffes<br />
aufgebracht. Dabei können<br />
Schichten auf Metall, Keramik-, Kunststoff<br />
<strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>materialoberflächen<br />
appliziert werden. Diese Schichten sind<br />
nur wenige Mikrometer dick <strong>und</strong> werden<br />
zur Leistungssteigerung <strong>und</strong> Produktionssteigerung<br />
oder aus rein optischen<br />
<strong>und</strong> ästhetischen Gründen aufgebracht.<br />
Härte in HV 0.05<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Stahl nitriert<br />
W:C-H auf Hartstoff<br />
Dylyn®<br />
VXN<br />
CrXAlSiN<br />
CrN<br />
CrNmod mit Deckschicht<br />
CrNmulti<br />
TiN<br />
DLC W:C-H+a-C:H<br />
TiCNgrad<br />
Bild 2: Übersicht der Schichthärten verschiedener Schichttypen<br />
Fig. 2: Hardness of different layers<br />
TiCN<br />
Bild 1: Schematische<br />
Illustration der<br />
Schichtstrukturen<br />
<strong>und</strong> ‐architekturen<br />
Fig. 1: Schematically<br />
description of layer<br />
architectures<br />
AlCrXN<br />
AlTiN<br />
TiAlSiXN<br />
Die fünf wichtigen Hartstoffschichttypen<br />
sind TiN, CrN, TiCN, AlCrN <strong>und</strong> AlTiN.<br />
Diese bilden die Basis für die Effizienzsteigerung<br />
in den verschieden Industriezweigen.<br />
Neben der Basis sind die beiden<br />
PVD-Schlüsseltechnologien von Sulzer<br />
wie Lichtbogenverdampfen <strong>und</strong> Magnetron-Sputtern<br />
(dc, rf, HIPAC-Sulzer<br />
HIPIMS) gleichfalls notwendig, um hinsichtlich<br />
anwendungsoptimierter Schichtentwicklung<br />
für die Zukunft gerüstet<br />
zu sein. Nur das Zusammenspiel der<br />
Schichtarchitektur, -zusammensetzung<br />
<strong>und</strong> der Anlagentechnik ermöglicht ein<br />
individuelles Schichtdesign <strong>und</strong> kann die<br />
speziellen Anforderungen der einzelnen<br />
Branchen an die Beschichtung <strong>und</strong> den<br />
Fertigungsprozess auch in Zukunft erfüllen.<br />
Bild 1 zeigt schematisch verschieden<br />
Schichtstrukturen <strong>und</strong> Architekturen [2].<br />
Neuere Entwicklungen zeigen, dass mikrolegierte<br />
Schichten ein sehr großes Potential<br />
bilden, um den kommenden Herausforderungen<br />
insbesondere in der Zerspantechnik<br />
gerecht zu werden. Beim<br />
Mikrolegieren werden zu den fünf Standardschichten<br />
gezielt geringe Mengen<br />
von seltenen Erden (Yttrium, Cer), Halbmetalle<br />
(Silicium) <strong>und</strong> / oder Metalle wie<br />
z. B. Vanadium, Molybdän oder Zirkon<br />
legiert. Diese zeichnen sich im Verb<strong>und</strong><br />
durch besondere Eigenschaften wie z. B.<br />
270 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Fa c h b e r i c h t e<br />
Härte <strong>und</strong> Temperaturbeständigkeit<br />
(Bild 2 <strong>und</strong> 3) aus.<br />
1400<br />
Nicht nur Monolagen <strong>und</strong> Gradientenschichten,<br />
sondern auch Multilagenschichten<br />
im Nanometerbereich sind<br />
heute Stand der Technik <strong>und</strong> verleihen<br />
den Oberflächen ganz besondere Eigenschaften<br />
in Bezug auf Wärmeleitfähigkeit,<br />
Härte, Duktilität <strong>und</strong> Erosionsverhalten.<br />
Einsatztemperatur<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
DLC-Beschichtung<br />
Zur Abscheidung von DLC-Schichten<br />
werden plasmaunterstützte chemische<br />
Gasphasenabscheidungen genutzt, eine<br />
besondere Form der chemischen Gasphasenabscheidung<br />
(CVD). Die chemische<br />
Abscheidung wird durch ein Plasma<br />
unterstützt, dabei brennt das Plasma<br />
(z. B. dc oder rf) direkt am zu beschichtenden<br />
Substrat (PACVD).<br />
0<br />
PTFE<br />
DLC W:C-H+a-C:H<br />
CrNmod mit Deckschicht<br />
TiCN<br />
TiCNgrad<br />
TiN<br />
CrN<br />
CrNmulti<br />
VXN<br />
CrNmod mit Deckschicht<br />
Bild 3: Übersicht der Einsatztemperatur verschiedener Schichttypen<br />
Fig. 3: Resistance to oxidation of different layers<br />
AlTiN 65Al45Ti<br />
CrXAlSiN<br />
AlCrXN<br />
TiAlSiXN<br />
DLC-Beschichtungen bestehen aus besonders<br />
reibarmen metallfreien (a-C:H)<br />
oder metallhaltigen, diamantartigen<br />
Kohlenstoffschichten wie z. B. a-C:H:W<br />
(technische Bezeichnung W:C-H). Spezielle<br />
Hochleistungsschichten aus dem<br />
Sulzer Produktspektrum der Marken<br />
DYLYN ® werden mittels PACVD abgeschieden:<br />
CAVIDUR ® <strong>und</strong> MAXIT ® W-<br />
C:H in einem kombinierten PVD-PACVD-<br />
Verfahren dargestellt.<br />
DLC-Schichten können sich durch ein<br />
spezielles hydrophobes bzw. hydrophiles<br />
Verhalten auszeichnen, sie können besonders<br />
glatt <strong>und</strong> sehr geringe Reibkoeffizienten<br />
besitzen.<br />
Anwendungsfelder der Plasma-<br />
Technologie<br />
Plasmanitrieren ein Allro<strong>und</strong>er-<br />
Prozess für Motor, Antriebstränge<br />
<strong>und</strong> die Kunststoff verarbeitende<br />
Industrie<br />
Beim Plasmanitrieren bzw. Ionitrieren<br />
können zum einen reine Diffusionsschichten<br />
erzeugt werden, ohne dass<br />
an der Oberfläche eine Phasenumwandlung<br />
zu der Eisennitridschicht Fe 4 N stattfindet.<br />
Zum anderen können gezielt auf<br />
den Diffusionszonen Fe 4 N-Schichten<br />
mit definierten Schichtstärken von 1 bis<br />
10 µm erzeugt werden. Angewandt wird<br />
dieses Verfahren, um die Leistung von<br />
schwingungsbeanspruchten Bauteilen<br />
wie z. B. Wellen oder Federn zu steigern.<br />
Im Motor <strong>und</strong> im Antriebstrang sind die<br />
Komponenten hinsichtlich des Werkstoffs<br />
<strong>und</strong> der Wärmebehandlung bereits<br />
optimiert. Die Forderung nach<br />
leichteren <strong>und</strong> kleineren Motoren <strong>und</strong><br />
Antriebsträngen lassen sich mit konventionellen<br />
Mitteln nur noch bedingt realisieren.<br />
Durch die zusätzliche Plasma-<br />
Kombi-Behandlung<br />
Eigenspannungen nach dem Nitrieren<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die Kombi-Behandlung<br />
sind das Plasmanitrieren sowie eine abschließend<br />
aufgebrachte PACVD-, PVDoder<br />
DLC-Beschichtung [4]. Speziell in<br />
der Umformtechnik, der Kunststoffverarbeitung,<br />
aber auch bei der Zerspantechnik<br />
können durch dieses Verfahren<br />
die Produktionskosten durch längere<br />
Laufzeiten, höhere Schnittgeschwindigkeiten<br />
<strong>und</strong> durch geringere statistische<br />
Schwankungen in den Werkzeugstandzeiten,<br />
z. B. von Schmiedegesenken, erheblich<br />
gesenkt werden. Bei automobilen<br />
Anwendungen wird sie für hochbeanspruchte<br />
Teile sinnvoll eingesetzt.<br />
Bild 4: Erzeugung<br />
von Druckeigenspannungen<br />
durch<br />
Nitrieren<br />
Fig. 4: Generation<br />
of internal stress by<br />
plasmanitriding<br />
Zug<br />
Eigenspanung<br />
[MPa]<br />
0<br />
-400<br />
Druck<br />
Verbindungsschicht<br />
Randabstand 0,5 [mm]<br />
Temperatur<br />
Behandlungszeit<br />
Nitridbildner<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
271
Fa c h b e r i c h t e<br />
Tabelle 1: Plasmanitrieren im Vergleich zum konventionellen Gasnitrieren<br />
Table 1: Plasma nitriding vs. conventional gas nitriding<br />
Anlagentechnisch<br />
Medienverbrauch<br />
Kühlwasser<br />
Nachverbrennung<br />
Externe Ventilatoren<br />
Externe Heizleistung<br />
Plasmagenerator<br />
Plasmaleistung<br />
Zwangskühlung<br />
Verfahrenstechnisch<br />
Verbindungsschichtaufbau<br />
Porosität der Verbindungsschicht<br />
Diffusionstiefe<br />
Partielles Nitrieren<br />
nitrierung lässt sich jedoch eine weitere<br />
erhebliche Steigerung der Dauerfestigkeit<br />
von schwingungsbeanspruchten<br />
Bau teilen erreichen. Die Druckeigenspannungen<br />
<strong>und</strong> damit die Dauerfestigkeit<br />
können mit diesem Verfahren<br />
gezielt eingestellt werden. Zu den wesentlichen<br />
Parametern zählen dabei die<br />
Temperatur, die Legierungselemente im<br />
Gr<strong>und</strong> werkstoff <strong>und</strong> die Behandlungszeit<br />
(Bild 4).<br />
Spitzendrehzahlen <strong>und</strong> -drehmomente<br />
lassen sich durch die gezielte Behandlung<br />
von Kurbelwellen <strong>und</strong> Ventilfedern<br />
signifikant steigern. Für Ventilfedern<br />
kann dadurch nicht nur eine Erhöhung<br />
der Dauerfestigkeit um ca. 30 %<br />
erreicht werden, sondern die Nitrierung<br />
kann auch zu einer verkleinerten Bauteilhöhe<br />
<strong>und</strong> somit zu einem kompakteren<br />
<strong>und</strong> leichterem Motor führen.<br />
gering<br />
neutral<br />
nicht notwendig<br />
notwendig, hohe Energieabfuhr während des<br />
Behandelns<br />
gering<br />
notwendig<br />
ca. 1,5 A Gleichstrom pro Quadratmeter sind<br />
während der Behandlung notwendig<br />
neutral<br />
langsam<br />
gering<br />
neutral<br />
einfach zu realisieren<br />
Im Bereich der chemischen Industrie<br />
werden vor allem hochfeste <strong>und</strong> rost<strong>und</strong><br />
säurebeständige Stähle eingesetzt.<br />
Diese können beispielsweise für Ventilbaugruppen<br />
hinsichtlich der Verschleißfestigkeit<br />
signifikant verbessert werden.<br />
Hochfeste Stähle werden zu Führungsholmen<br />
<strong>und</strong> Extruderschnecken für die<br />
Kunststofftechnik verarbeitet, die durch<br />
Plasmanitrieren den erforderlichen Verschleißschutz<br />
erhalten. Die nitrierbaren<br />
Abmessungen reichen bis über 20 m<br />
Länge. Bauteilverzug kann durch hängende<br />
Chargierung <strong>und</strong> vorsichtige<br />
Prozessführung mit langsamen Aufheiz-<br />
<strong>und</strong> Abkühlzeiten verhindert werden.<br />
Plasmanitrieren bei niedrigen<br />
Temperaturen für die Lebensmittel<strong>und</strong><br />
Chemische Industrie<br />
Die Nitriertemperatur beim Plasmanitrieren<br />
kann bis auf 350 °C abgesenkt<br />
werden. Bei derart niedrigen Temperaturen<br />
sind relativ lange Behandlungszeiten<br />
von 24 bis 48 h notwendig, um<br />
messbare Nitriertiefen erzielen zu können.<br />
Nitriertiefen bis zu 30 µm können<br />
bei entsprechend langen Behandlungszeiten<br />
erzielt werden. Das Verfahren<br />
wird eingesetzt, um korrosionsbeständige<br />
Stähle aber auch Kaltarbeitstähle<br />
mit hohen Cr-Anteilen aufzuhärten<br />
<strong>und</strong> die Korrosionsbeständigkeit noch<br />
weiter zu verbessern. Anwendungen<br />
finden sich in der Lebensmittelindustrie,<br />
in der chemischen Industrie <strong>und</strong> der<br />
Kunststoffverarbeitung. Plasmanitrieren<br />
bei tiefen Temperaturen verhindert das<br />
„Fressen“ von Spindeln <strong>und</strong> vermindert<br />
den Verschleiß an Ventilklappen, ohne<br />
die Beständigkeit gegen aggressive Medien<br />
zu verringern. Bei niedrigen Temperaturen<br />
kann sowohl Stickstoff als<br />
auch Kohlenstoff in die Randzone eindiff<strong>und</strong>iert<br />
werden.<br />
Plasmanitrocarburieren für Automobilbau,<br />
Hydraulikindustrie <strong>und</strong><br />
Maschinenbau<br />
Plasmanitrocarburiert werden Baustähle,<br />
Vergütungsstähle <strong>und</strong> Einsatzstähle.<br />
Die Behandlungstemperatur liegt<br />
zwischen 520 °C <strong>und</strong> 580 °C. Durch<br />
den zusätzlichen Einbau von Kohlenstoff<br />
entstehen Fe(C,N)-Schichten, die<br />
sehr verschleißbeständig, aber auch<br />
chemisch stabil sind <strong>und</strong> einen höheren<br />
Korrosionsschutz bieten als der unbehandelte<br />
Werkstoff. Das Verfahren<br />
wird im Maschinenbau, in der Hydraulikindustrie<br />
<strong>und</strong> im Automobilbau eingesetzt.<br />
Die Anlagentechnologie lässt<br />
sich sehr gut in die Serienfertigung der<br />
Automobilhersteller integrieren, da das<br />
Verfahren sehr umweltfre<strong>und</strong>lich ist.<br />
Gegenüber dem Gasnitrocarburieren<br />
hat das Plasmanitrocarburieren in den<br />
letzten 40 Jahren entscheidende Marktanteile<br />
erobert, wobei beide Verfahren<br />
ihre Vor- <strong>und</strong> Nachteile haben (Tabelle<br />
1). So wachsen beim Plasmanitrocarburieren<br />
die Nitrierschichten sehr dicht<br />
<strong>und</strong> kompakt auf, während beim Gasnitrocarburieren<br />
die Schichten schneller<br />
wachsen <strong>und</strong> im Vergleich zu den<br />
im Plasma erzeugten Schichten einen<br />
höheren Porenanteil besitzen. Bei bestimmten<br />
Anwendungen können die<br />
Vorteile beider Technologien zusammengeführt<br />
werden. Eine Kombination<br />
beider Technologien – Gas- <strong>und</strong><br />
Plasmanitrocarburieren – findet sich in<br />
dem von Sulzer patentierten Prozess<br />
IONIT OX ® , das den Verschleißschutz<br />
mit dem Korrosionsschutz verbindet.<br />
IONIT OX ® – von der<br />
Problemlösung zum Serienstandard<br />
Vor zehn Jahren kam es bei verschiedenen<br />
Modellen namhafter europäischer<br />
Autoherstellern zu Rückrufaktionen.<br />
Nach ca. 60.000 km Fahrleistung mussten<br />
die Kugelzapfen, ein sicherheitsrelevantes<br />
Bauteil im Fahrwerk, aufgr<strong>und</strong><br />
von Korrosion <strong>und</strong> Verschleiß ausgetauscht<br />
werden. Derzeit werden allein<br />
von Sulzer in Deutschland über 30 Mio.<br />
Kugelzapfen pro Jahr behandelt. Die erzielten<br />
Ergebnisse sind erheblich ausgeweiteter<br />
Korrosionsschutz, niedrige<br />
Reibwerte, verbesserter Verschleißwiderstand,<br />
geringerer Gegenkörperverschleiß,<br />
keine Kontaktkorrosion mit<br />
Aluminium, keine Salzreste im Gewinde<br />
272 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Fa c h b e r i c h t e<br />
<strong>und</strong> nach Bedarf weiches Gewinde [4].<br />
Für den K<strong>und</strong>en zählt: Die Bauteile halten<br />
ein Autoleben lang. Bild 5 zeigt eine<br />
Übersicht von Teilen im Auto, die nach<br />
dem IONIT ® - <strong>und</strong> IONIT-OX ® -Prozess behandelt<br />
werden.<br />
Synchronringe<br />
Ventilfedern<br />
Radausgleichsachse<br />
Kugelzapfen<br />
Schaltachse<br />
Bremsscheiben<br />
Schaltglocken<br />
PVD-Lichtbogenverdampfer<br />
<strong>und</strong> Magnetron Sputtern<br />
Zur Beschichtung von Werkzeugen mittels<br />
PVD werden im Wesentlichen zwei<br />
industrielle Technologien eingesetzt. Das<br />
sind zum einen Lichtbogenverdampfen<br />
<strong>und</strong> Magnetron Sputtern [5]. Bei beiden<br />
Verfahren wird an die zu beschichtenden<br />
Substrate eine negative Spannung angelegt,<br />
die bis über –1.000 V betragen<br />
kann <strong>und</strong> dafür sorgt, dass die Substrate<br />
mit positiv geladenen Ionen beschossen<br />
werden. Um nitridische, karbidische,<br />
oxidische Schichten oder deren Mischungen<br />
abzuscheiden, werden entsprechende<br />
Reaktivgase (N 2 ,O 2 ,C 2 H 2 u. a.) eingelassen.<br />
Beim Arc-Verdampfen werden die positiven<br />
Ionen mittels eines Lichtbogens (Arc)<br />
erzeugt, der zwischen Kammer <strong>und</strong> dem<br />
auf negativem Potenzial liegenden Target<br />
(Metallspender) brennt. Der Lichtbogen<br />
schmilzt <strong>und</strong> verdampft das Targetmaterial<br />
(z. B. Chrom, Titan <strong>und</strong>/oder<br />
Aluminium). Dabei wird bis zu 90 % des<br />
verdampften Materials ionisiert <strong>und</strong> der<br />
Materialdampf breitet sich ähnlich wie<br />
beim thermischen Verdampfen bzw.<br />
Lichtbogenverdampfen radial vom Target<br />
aus. Durch die negative Spannung<br />
am Substrat wird der ionisierte Metalldampf<br />
zur Substratoberfläche hin beschleunigt,<br />
wo dieser dann kondensiert.<br />
Entsprechend der angelegten Spannung<br />
zwischen Target <strong>und</strong> Substrat werden<br />
die Substratoberflächen mit Ionen bombardiert,<br />
so dass dort mehr oder weniger<br />
starke Ionenwirkungen erreicht werden,<br />
die zur Einstellung der Eigenschaften der<br />
abgeschiedenen Schicht gezielt genutzt<br />
werden.<br />
Die zweite Möglichkeit, Metall in die<br />
Gasphase zu überführen ist das Kathodenzerstäuben<br />
oder Sputtern mittels<br />
dc, rf oder HIPAC (High Ionisation Plasma<br />
Assisted Coating), der Weiterentwicklung<br />
des reinen gepulsten Hochleistungs-Plussputterns<br />
HIPIMS. Bei dieser<br />
Technologie wird an das Target ein hinreichend<br />
hohes negatives Potential angelegt<br />
(einige 100 V). Durch Magnete<br />
hinter dem Targetmaterial (Magnetron)<br />
Bild 5: Übersicht von Teilen im Auto die nach dem IONIT ® - <strong>und</strong> IONIT-OX ® -Prozess behandelt<br />
werden<br />
Fig. 5: Selected automotive parts treated by IONIT ® and IONIT OX ®<br />
können die Zerstäubungsprozesse intensiviert<br />
werden. Als Sputtergas wird meist<br />
Argon verwendet.<br />
Die verschiedenen PVD-Technologien<br />
Lichtbogenverdampfen <strong>und</strong> Magnetron<br />
Sputtern zeichnen sich durch besonders<br />
charakteristische Verfahrensparameter<br />
aus. Die Schichteigenschaften, wie z. B.<br />
Morphologie, Schichtwachstum, die<br />
chemische Zusammensetzung <strong>und</strong> damit<br />
auch die Härte können gezielt beeinflusst<br />
werden.<br />
DLC-Beschichtung für<br />
Rennsport, die Elektronikindustrie<br />
<strong>und</strong> Antriebstechnik<br />
Metallhaltige W:C-H-Beschichtungen erhöhen<br />
die Dauerfestigkeit gegenüber<br />
nur einsatzgehärteten Zahnrädern um<br />
10 bis 15 %. Ausschlaggebend hierfür ist<br />
der geringe Reibwert der Schicht, der vor<br />
allem die Wirkung der lokalen Flächenpressungen<br />
herabsetzt, die für Pitting-<br />
Bildung <strong>und</strong> das Fressen verantwortlich<br />
ist. An Anlasserritzeln, Differenzialkomponenten<br />
<strong>und</strong> Sonnenrädern von Automatikgetrieben<br />
verhindern DLC-Schichten<br />
den Verschleiß, der bei hoher Last,<br />
kritischen Umfangsgeschwindigkeiten<br />
<strong>und</strong> ungünstigen Schmierungsverhältnissen<br />
(z. B. Mischreibung bei Kaltstart)<br />
entsteht.<br />
DLC-Schichten vom Typ CAVIDUR ® werden<br />
z. B. im Rennsport in der Motorentechnik<br />
zur Reibung- <strong>und</strong> Verschleißminderung<br />
an Nockenwellen, Zylinderkolben<br />
<strong>und</strong> Ventilen eingesetzt. Schichten vom<br />
Typ DYLYN ® finden aufgr<strong>und</strong> ihres Aufbaus<br />
hart <strong>und</strong> reibarm bei gleichzeitig<br />
geringer Adhäsionsneigung in der Kunstoffindustrie,<br />
Elektronikindustrie <strong>und</strong> im<br />
allgemeinen Maschinenbau Anwendungen.<br />
Kombi-Behandlung für hochbelastete<br />
Werkzeuge <strong>und</strong> Komponenten<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die Kombibehandlung<br />
sind das Plasmanitrieren sowie eine anschließende<br />
Hartstoff oder DLC-Beschichtung.<br />
Dabei bleiben die Kerneigenschaften,<br />
wie Härte <strong>und</strong> Zähigkeit<br />
des Gr<strong>und</strong>werkstoffes, erhalten. In die<br />
Randzone des Werkstoffs wird Stickstoff<br />
bis zu 0,3 mm eindiff<strong>und</strong>iert, wodurch<br />
die Härte, Korrosion <strong>und</strong> die dynamischen<br />
Eigenschaften des Werkstoffs<br />
positiv beeinflusst werden. Die anschließende<br />
Beschichtung wirkt direkt an der<br />
Oberfläche hinsichtlich Verschleißwiderstand,<br />
Adhäsionsneigung, chemischen<br />
Eigenschaften, Temperaturbeständigkeit,<br />
Reib- <strong>und</strong> Gleiteigenschaften. Bei<br />
langen Nitrierzeiten wird dieser Prozess<br />
in zwei verschieden Anlagen durchge-<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
273
Fa c h b e r i c h t e<br />
Härte in HV0.5<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Single Cycle Prozess<br />
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 1,2<br />
Tiefe in mm<br />
Bild 6: Bauteile für<br />
die Massivumformung<br />
werden in einem<br />
Zyklus plasmanitriert<br />
<strong>und</strong> PVD beschichtet<br />
Fig. 6: Components<br />
for heavy forming<br />
are plasma-nitrided<br />
and PVD-coated in<br />
a single cycle<br />
Ebene 1<br />
Ebene 15<br />
Ebene 30<br />
Bild 7: Nitrierhärteverläufe in verschiedenen Ofenpositionen; Werkstoff 16MnCr5, 2 h plasmanitriert<br />
Fig. 7: Plots of nitriding hardness in various furnace positions; material 16 MnCr5, plasma-nitrided<br />
for 2 h<br />
Bild 8: DLC beschichtete Zahnräder aus Maraging-Stahl<br />
für die Luftfahrttechnik<br />
Fig. 8: DLC-coated maraging steel gear components<br />
for the aviation industry<br />
führt. Beim Two-Cycle-Prozess können<br />
die Behandlungszyklen beim Nitrieren<br />
durchaus zwei Tage dauern.<br />
Komplexe Kombiverfahren sind bereits<br />
mit Erfolg im Einsatz. So werden die in<br />
Bild 6 gezeigten hochbelasteten Getriebeelemente<br />
aus einem Maraging-Stahl<br />
während des Nitrierens ausgelagert <strong>und</strong><br />
anschließend mit einer reibarmen DLC-<br />
Schicht versehen.<br />
Erfordert die Anwendung kurze Nitrierzeiten,<br />
so lässt sich der Kombiprozess<br />
als Single-Cycle-Prozess allein in einer<br />
PVD-Anlage wirtschaftlicher realisieren.<br />
Dadurch werden zum einen die Durchlaufzeit,<br />
aber auch die Anzahl der Fertigungsschritte<br />
drastisch reduziert. Für die<br />
Kombibehandlung wurde in die PVD-<br />
Technologie die Plasmanitrier-Technologie<br />
integriert. Angewandt wird dieser<br />
Prozess für Warmarbeitstähle, z. B.<br />
Schmiedegesenke (Bild 7) <strong>und</strong> Umformwerkzeuge,<br />
aber auch für Komponenten<br />
der Automobilindustrie, z. B. aus Einsatzstahl<br />
(Bild 8).<br />
Plasma-Technologie: Trends<br />
<strong>und</strong> Zukunftsperspektiven<br />
Bauteile <strong>und</strong> Werkzeuge werden immer<br />
komplexer <strong>und</strong> mit Standard-Nitrierprogrammen<br />
wird man den Anforderungen<br />
nicht mehr gerecht. In den vergangen<br />
20 Jahren hat sich die Plasmanitrocarburier-Technologie<br />
in der Automobilindustrie<br />
etabliert. Großraum-Nitrieranlagen<br />
wurden in die Fertigungslinien der<br />
Automobilindustrie integriert. Mit zunehmender<br />
CrVI-Problematik wurde für<br />
die Automobilindustrie im Jahre 2000<br />
ein elegantes Verfahren für Verschleiß<br />
<strong>und</strong> Korrosionsschutz – das IONIT-OX ® -<br />
Verfahren – eingeführt. Dieses ist heute<br />
im Automobilbau nicht mehr wegzudenken.<br />
Heute sucht man beim Nitrocarburieren<br />
nach Verfahren für schnelles<br />
Schichtwachstum <strong>und</strong> homogenen monophasigen,<br />
porenfreien Schichten, die<br />
besonders für die Mikrozerspanung geeignet<br />
wären.<br />
Großes Potential liegt noch in der chemischen<br />
Industrie, der Kunststoffindustrie<br />
<strong>und</strong> der Lebensmittelindustrie. Hier<br />
können die Niedertemperatur-Nitrierals<br />
auch Nitrocarburier-Technologielösungen<br />
hinsichtlich Verschleißschutz<br />
<strong>und</strong> Verbesserung des Korrosionsschutzes<br />
an rost- <strong>und</strong> säurebeständigen<br />
Stählen bieten. In Kombination mit<br />
der PVD-Technologie ergibt sich hier<br />
ein weites Feld, Werkzeuge <strong>und</strong> Komponenten<br />
anwendungsorientiert zu optimieren.<br />
Der Innovationstreiber der PVD-Beschichtungstechnologie<br />
ist die Zerspanung.<br />
Wie beschrieben, kommen in diesem<br />
Bereich aufgr<strong>und</strong> der Vielfalt, der<br />
zu bearbeitenden Werkstoffen, die unterschiedlichsten<br />
Schichten zum Einsatz.<br />
Demgegenüber ist die Automobilindustrie<br />
der Inovationstreiber bei DLC-Schichten.<br />
Zahlreiche beschichtete Komponenten<br />
in Motoren sind bereits in Millionen<br />
Autos im täglichen Einsatz. Im Zuge der<br />
Effizienzsteigerung, der erhöhten spezifischen<br />
Leistung bei kleiner werdenden<br />
Motoren <strong>und</strong> der Forderung der Emis-<br />
274 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Fa c h b e r i c h t e<br />
sionsreduzierung wird Reibungsminderung<br />
im Motorenbau eines der zentralen<br />
Themen der zukünftigen Motorenentwicklung<br />
sein, wobei DLC-Schichten konstruktiver<br />
Bestandteil dieser Entwicklung<br />
sein werden.<br />
In der Kunststoff- <strong>und</strong> Umformindustrie<br />
sind demgegenüber die am häufigsten<br />
eingesetzten Schichten die CrN-Basis-Schichten,<br />
welche aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />
Duktilität <strong>und</strong> ihrer chemischen Reaktionsträgheit<br />
in verschiedenen Architekturen<br />
zum Einsatz kommen. Das<br />
PVD‐Beschichten in Großraum-Anlagen,<br />
wie man dies vom Plasmanitrieren<br />
her kennt, ist längst Stand der Technik.<br />
In Langteilanlagen können z. B. Schnecken<br />
<strong>und</strong> Breitschlitzdüsen bis zu einer<br />
Länge von 4,5 m <strong>und</strong> einem Durchmesser<br />
von 0,6 m beschichtet werden. In<br />
Großraumanlagen sind Teile bis zu 1,8 m<br />
<strong>und</strong> einem Durchmesser von 1,5 m beschichtbar.<br />
Fazit<br />
In Zukunft werden Herausforderungen<br />
an Funktionsflächen neue Beschichtungstechnologien<br />
in gleicher Weise vorantreiben,<br />
wie die Entwicklung neuer<br />
Schichtzusammensetzungen <strong>und</strong> -architekturen.<br />
Die Arc-PVD-, Sputter- <strong>und</strong> Hybridtechnologie<br />
(Arc, HIPAC) wird sich<br />
hinsichtlich dem gezielten Einsatz neuer<br />
Verdampfer, Targetmaterialien, Sputterquellen<br />
<strong>und</strong> Pulstechnologien noch weiter<br />
entwickeln. Speziell an den Erosionsschutz,<br />
z. B. Turbinenschaufeln, sind dickere<br />
PVD-Schichten gefordert, die weit<br />
über 5 bis 10 µm hinausgehen sollen.<br />
Als Schlüssel- <strong>und</strong> Querschnittstechnologie<br />
wird die Plasmawärmebehandlung<br />
<strong>und</strong> ‐beschichtungstechnik auch in Zukunft<br />
mit überzeugenden Innovationen<br />
aufwarten.<br />
Literatur<br />
[1] Ionit Ox ® Patent EP0753599<br />
[2] Erkens, G.; Vetter, J.; Müller, J.; auf<br />
dem Brinke, T.; Fromme, M.; Mohnfeld,<br />
A.:Plasmagestützte Oberflächenbeschichtung,<br />
Verlag moderne Industrie,<br />
2010<br />
[3] Huchel, U.; Bramers, S.; Crummenauer,<br />
J.; Dressler, S.; Kinkel, S.: Single cycle,<br />
combination layers with plasma assistance.<br />
Surface and Coatings Technology,<br />
Volumes 76–77, Part 1, November 1995,<br />
pp. 211–217<br />
[4] Crummenauer, J.; Hans, R.: Plasmagestützter<br />
Verschleiß- <strong>und</strong> Korrosionsschutz<br />
an Kugelzapfen. Jahrbuch Oberflächentechnik,<br />
2006, S. 143–148<br />
[5] Vetter, J.: PVD-Verfahren zur Abscheidung<br />
von verschleiß- <strong>und</strong> reibungsmindernden<br />
sowie dekorativen Schichten.<br />
Praxishandbuch Thermprozesstechnik,<br />
Band 2, 2. Auflage, Vulkan-Verlag, Essen,<br />
2011, S. 666–699<br />
Dr. Jürgen Crummenauer<br />
Sulzer Metaplas GmbH<br />
Tel.: 02204 299-244<br />
juergen.crummenauer@sulzer.com<br />
Dr. Jörg Vetter<br />
Sulzer Metaplas GmbH<br />
Tel.: 02204 299-261<br />
joerg.vetter@sulzer.com<br />
Dr. Georg Erkens<br />
Sulzer Metaplas GmbH<br />
Tel.: 02204 299-354<br />
georg.erkens@sulzer.com<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Firma<br />
Seite<br />
AICHELIN Ges.m.b.H, Mödling, Österreich..................................................................... 4. Umschlagseite<br />
ALD Vacuum Technologies GmbH, Hanau.......................................................................................... 213<br />
Maschinenfabrik ALFING KESSLER GmbH, Aalen.......................................................... 2. Umschlagseite<br />
Hüttinger Elektronik GmbH + Co. KG, Freiburg im Breisgau................................................................ 247<br />
Linn High Therm GmbH, Eschenfelden.............................................................................................. 219<br />
Optris GmbH, Berlin......................................................................................................................... 215<br />
Raytek GmbH, Berlin........................................................................................................................ 251<br />
SMS ELOTHERM GmbH, Remscheid.................................................................................. Titelseite, 217<br />
Marktübersicht.......................................................................................................................305–320<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
275
Fa c h b e r i c h t e<br />
<strong>Induktives</strong> Randschichthärten<br />
mit hoher Präzision <strong>und</strong><br />
Wiederholgenauigkeit<br />
Induction surface hardening with highest accuracy and repeatability<br />
Lars Franze, Harry Krötz, Christian Krause<br />
Um beim induktiven Randschichthärten Ergebnisse von höchster Qualität zu erzielen,<br />
ist es nicht ausreichend die werkstofftechnischen Anforderungen an den<br />
Prozess bis ins kleinste Detail verinnerlicht zu haben. Es muss darüber hinaus<br />
eine Induktionshärteanlage zur Verfügung stehen, die in der Lage ist, diese Anforderungen,<br />
welche sich aus der idealisierten Theorie ergeben, in die Realität<br />
umzusetzen. Die eldec Schwenk Induction GmbH ist bekannt dafür, solche Induktionshärteanlagen<br />
zu bauen, bei denen sowohl die Maschine mit Hilfe eines<br />
Baukastensystems, als auch die Energiequellen, exakt auf die Anforderungen des<br />
jeweiligen Härteprozesses abstimmbar sind.<br />
To achieve results in highest quality with induction surface hardening, it is not<br />
sufficient to internalize every single detail of material engineering. Furthermore,<br />
an induction hardening system has to be present, that is able to convert these<br />
demands coming from the idealized theory, into reality. The eldec Schwenk Induction<br />
Company is known to build such systems, where both, the machine,<br />
using a modular construction system, and the inverter are adjustable to any kind<br />
of hardening process.<br />
Einleitung<br />
Das Randschichthärten mit induktiver<br />
Erwärmung ist ein häufig angewandtes<br />
Wärmebehandlungsverfahren für verschiedenste<br />
hoch beanspruchte Bauteile,<br />
das seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt<br />
wird. Das notwendige Equipment,<br />
dazu zählen im Wesentlichen die Energiequellen,<br />
die Maschinen <strong>und</strong> die bauteilspezifischen<br />
Induktoren, wurden im<br />
Laufe der Zeit kontinuierlich verbessert.<br />
Zu den ersten Anwendungen zu Anfang<br />
des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts zählten die Wärmebehandlung<br />
von Kurbelwellen <strong>und</strong><br />
Eisenbahnschienen [1]. Nur wenige Jahre<br />
später wurde das Verfahren auf verzahnte<br />
Bauteile <strong>und</strong> andere Getriebebauteile<br />
angewendet. Die zur damaligen<br />
Zeit vorhandenen Energiequellen<br />
waren bezogen auf Leistung <strong>und</strong> insbesondere<br />
der reproduzierbaren Leistungsabgabe<br />
an das zu erwärmende Werkstück<br />
eingeschränkt. Heute stehen dem<br />
Anwender Generatoren bzw. Umrichter<br />
zur Verfügung, die bis zu mehrere Megawatt<br />
an Leistung in sehr kurzer Zeit<br />
mit hoher Reproduzierbarkeit zur Verfügung<br />
stellen können. Das Nutzen hoher<br />
Leistungsdichten bei der induktiven Erwärmung<br />
kann zu einer Verkürzung der<br />
Heizzeit bei gleicher Zieleinhärtungstiefe<br />
führen. Des Weiteren ist diese Methode<br />
interessant, um auftretende Maß- <strong>und</strong><br />
Formänderungen, die unter anderem als<br />
eine Folge der Erwärmung des Bauteiles<br />
entstehen, zu minimieren. Das Nutzen<br />
höherer Leistungen stellt neben der<br />
Anforderung an die Energiequelle auch<br />
erhöhte Ansprüche an den Induktor <strong>und</strong><br />
an die Maschine. Die Induktoren sind<br />
sowohl durch die zyklisch auftretenden<br />
elektromagnetischen Kräfte (zwischen<br />
Induktor <strong>und</strong> Werkstück) belastet als<br />
auch durch auftretende Wärmeentwicklung<br />
aufgr<strong>und</strong> des Stromflusses selbst<br />
<strong>und</strong> der Strahlungswärme des Bauteiles.<br />
Das Belastungsregime <strong>und</strong> die Gewichtung<br />
der zuvor genannten Belastungsarten<br />
ist stark abhängig von der jeweiligen<br />
Anwendung, sowie der Anordnung<br />
vom Werkstück zum Induktor. Die Firma<br />
eldec hat in den letzten Jahren, insbesondere<br />
im Anwendungsbereich höherer<br />
Leistungsdichten beim Induktivhärten,<br />
das Induktordesign kontinuierlich, entsprechend<br />
dem Stand der Technik, weiterentwickelt.<br />
Die Induktoren verfügen<br />
über eine hohe geometrische Präzision<br />
<strong>und</strong> sind der Anwendung entsprechend<br />
auf Steifigkeit <strong>und</strong> Kühlung ausgelegt.<br />
Im Zusammenspiel mit einer adäquaten<br />
Energiequelle mit reproduzierbarer<br />
Leistungsabgabe <strong>und</strong> einer Maschine<br />
mit dazu passender Steifigkeit <strong>und</strong> Geschwindigkeit<br />
lassen sich Anwendungen<br />
sicher realisieren, die höchste Ansprüche<br />
an Reproduzierbarkeit, Qualität <strong>und</strong> Geschwindigkeit<br />
haben.<br />
Prozess<br />
Die Anforderungen an den induktiven<br />
Erwärmprozess steigen in Bezug auf Reproduzierbarkeit<br />
der Ergebnisse, Qualität,<br />
Taktzeit <strong>und</strong> Flexibilität. Das Anwendungsspektrum<br />
des induktiven Randschichthärtens<br />
nimmt stetig zu. Viele<br />
Bauteile, die früher einsatzgehärtet wurden<br />
werden heute ganz oder teilweise<br />
induktiv gehärtet. Die Motivation dafür<br />
sind neben der Integrierbarkeit in die Linie<br />
Kosteneinsparungen, welche nicht<br />
278 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Fa c h b e r i c h t e<br />
ausschließlich bezogen auf den Wärmebehandlungsprozess,<br />
sondern vielmehr<br />
betreffend der Betrachtung der gesamten<br />
Prozesskette des jeweiligen Bauteils<br />
auftreten. Die Kostenbetrachtung ist dabei<br />
für jede Prozesskette <strong>und</strong> jedes Bauteil<br />
spezifisch. Ein hoher „Benefit“ ist<br />
dann zu erwarten, wenn auf Prozessschritte<br />
durch das Umstellen auf das Induktionshärten<br />
verzichtet werden kann<br />
oder diese signifikant verkürzt werden.<br />
Dazu gehören der in der Regel der Wärmebehandlung<br />
nachgelagerte Prozesse<br />
wie beispielsweise das Richten von<br />
Bauteilen, das Schleifen oder Läppen. Zu<br />
den Anforderungen, die das Werkstück<br />
betreffen, gehören die Qualität der Mikrostruktur<br />
nach dem Härteprozess, der<br />
Verzug, die Oberflächenqualität <strong>und</strong> der<br />
Härteverlauf selbst.<br />
Auf mikrostruktureller Ebene ist in der<br />
Regel ein homogenes martensitisches<br />
Gefüge nach dem <strong>Härten</strong> angestrebt.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine homogene<br />
austenitische Struktur Voraussetzung.<br />
Diese wird durch die Erwärmungsdynamik<br />
bestimmt, welche bei<br />
einer induktiven Erhitzung abhängig ist<br />
von der kontinuierlichen Leistungsbereitstellung<br />
der Energiequelle (auch beim<br />
Überschreiten der Curie-Temperatur!)<br />
<strong>und</strong> den Wärmequellen, die im Bauteil<br />
induziert werden. Daneben spielt natürlich<br />
auch die Ausgangsstruktur eine große<br />
Rolle, bei der der Kohlenstoff bzw.<br />
die Karbide schon möglichst fein verteilt<br />
vorliegen sollten. Um eine martensitische<br />
Gefügeumwandlung zu erzeugen, ist es<br />
weiterhin notwendig nach der Austenitisierung<br />
eine bestimmte Mindestabkühlgeschwindigkeit<br />
zu erreichen.<br />
Beim induktiven Randschichthärten treten,<br />
wie bei jedem Härteverfahren das<br />
auf Martensitbildung beruht, Maß- <strong>und</strong><br />
Formänderungen auf. Ziel ist es immer,<br />
die auftretenden Verzüge so gering wie<br />
möglich zu halten. Generell kann man<br />
sagen, dass die Maß- <strong>und</strong> Formänderungen<br />
nach dem <strong>Härten</strong> geringer ausfallen,<br />
wenn weniger Wärme ins Bauteil eingetragen<br />
wird <strong>und</strong> wenn die Einhärtungstiefe<br />
gering ist. Dies erzielt man mit einem<br />
möglichst effizienten kurzen Erwärmungsprozess,<br />
dem auch ein entsprechend<br />
dynamischer Abkühlprozess nachgeschaltet<br />
ist. Natürlich ist trotz dieser<br />
Maßnahmen darauf zu achten, dass eine<br />
homogene <strong>und</strong> ausreichend umgewandelte<br />
Mikrostruktur gebildet wird.<br />
Bild 1: Beispielhafter<br />
Einschwingvorgang<br />
des Induktorstroms<br />
eines MF-<br />
Generators. Bei einem<br />
HF-Generator<br />
liegen die Einschwingzeiten<br />
bei<br />
nur 30 bis 40 ms<br />
Fig. 1: Transient oscillation<br />
of the coil<br />
current, exemplary<br />
for a MF generator.<br />
The transient oscillation<br />
of an HF generator<br />
with 30 to<br />
40 ms is even faster<br />
Die Z<strong>und</strong>erbildung beim Erwärmen an<br />
Atmosphäre spielt bei vielen Prozessen<br />
eine wichtige Rolle. Vor allem die<br />
der Wärmebehandlung nachgelagerten<br />
Prozesse profitieren von einer möglichst<br />
dünnen Z<strong>und</strong>erschicht. Kurze Erwärmungszeiten<br />
können die Z<strong>und</strong>erbildung<br />
minimieren <strong>und</strong> somit ggf. eine Alternative<br />
zum aufwendigen <strong>und</strong> teuren<br />
Erwärmen unter Schutzgas sein.<br />
Die Anforderungen an den Härteverlauf<br />
nach dem Induktionshärten sind von<br />
Bauteil zu Bauteil verschieden. Je nach<br />
Geometrie <strong>und</strong> geforderter Einhärtungstiefe<br />
sind unterschiedliche Leistungen,<br />
Frequenzen <strong>und</strong> Heizzeiten zielführend.<br />
Der Härteverlauf wird in der Regel durch<br />
eine Prozessentwicklung auf der jeweiligen<br />
Maschine mit entsprechender Energiequelle<br />
<strong>und</strong> Induktor eingestellt. Für<br />
den zuverlässigen Produktionsablauf ist<br />
es von enormer Wichtigkeit, reproduzierbare<br />
Härteergebnisse zu erzielen.<br />
Dazu gehören eine präzise Stromabgabe<br />
der Energiequelle, ein genauer <strong>und</strong> der<br />
Applikation hervorragen angepasster Induktor<br />
mit gut reproduzierbarer Geometrie<br />
<strong>und</strong> eine Maschine mit entsprechend<br />
guter Dynamik sowie Positioniergenauigkeit.<br />
Energiequelle<br />
Wie oben beschrieben, verlangt das induktive<br />
Randschichthärten eine Umrichtertechnologie,<br />
welche in der Lage ist,<br />
die benötigte Energie reproduzierbar an<br />
den Prozess abzugeben. Gr<strong>und</strong> hierfür<br />
sind die bereits angesprochenen, kurzen<br />
Heizzeiten <strong>und</strong> häufig engen Toleranzen<br />
des Zielhärteverlaufs. Um die<br />
notwendige hohe Energiedichte in das<br />
Bauteil zu induzieren, ist ein Induktorstrom<br />
von mehreren Tausend Ampere<br />
notwendig. Zudem darf die Heizzeit,<br />
abhängig von der Anwendung, nur wenige<br />
100 ms bis einige Sek<strong>und</strong>en betragen.<br />
Zeitliche Unterschiede im Einschwingverhalten<br />
des Umrichters oder Schwankungen<br />
in der in dieser kurzen Zeit übertragenen<br />
Energie würden zu Abweichungen<br />
im Härteverlauf <strong>und</strong> somit zu nicht<br />
reproduzierbaren Härteergebnissen führen.<br />
Eldec-Generatoren zeichnen sich dadurch<br />
aus, diese Anforderungen in bester<br />
Manier zu beherrschen. Die zum Einsatz<br />
kommenden Umrichter sind nicht<br />
nur in der Lage extrem hohe Induktorströme<br />
zu generieren, sondern diese<br />
auch reproduzierbar <strong>und</strong> mit einem hohen<br />
Maß an Genauigkeit in ihrer Amplitude<br />
einzustellen (Bild 1).<br />
Nach einem Heizvorgang wird dem Maschinenbediener<br />
als Rückmeldung für die<br />
abgegebene Generatorenergie ein Zahlenwert<br />
übermittelt, welcher durch ein<br />
aufintegrieren des geflossenen Stroms<br />
gebildet wird. Dieser Zahlenwert repräsentiert<br />
von seiner Einheit her eine Ladungsmenge,<br />
wird aber aus historischen<br />
Gründen als Energiewert bezeichnet.<br />
Durch diesen Energiewert hat der Maschinenbediener<br />
stets eine nachvollziehbare<br />
<strong>und</strong> belegbare Kontrolle für den erfolgreichen<br />
Härtevorgang des jeweiligen<br />
Bauteils (Bild 2).<br />
Ein weiteres Aushängeschild für eldec-Generatoren<br />
<strong>und</strong> ein Alleinstellungsmerkmal<br />
ist das Beherrschen von<br />
zweifrequenten Induktorströmen bis in<br />
den Megawattbereich. Gr<strong>und</strong> hierfür ist<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
279
Fa c h b e r i c h t e<br />
Induktionshärteanlagen MIND<br />
Der oben beschriebene Prozess stellt<br />
hohe Anforderungen an die Präzision<br />
<strong>und</strong> zusätzlich an die Dynamik einer Induktionshärteanlage.<br />
Die bislang am<br />
Markt vertretenen Maschinen für induktive<br />
Härteaufgaben werden vor allem<br />
hinsichtlich Ihrer Dynamik diesen Anforderungen<br />
nicht gerecht.<br />
Bild 2: Energiewert, aufgezeichnet über 3.000 Härtevorgänge<br />
Fig. 2: Energy value, recorded over 3,000 hardening operations<br />
eine von eldec patentierte Umrichtertopologie,<br />
welche auf unerreichte Weise<br />
die beiden Frequenzanteile MF <strong>und</strong> HF simultan<br />
auf einen gemeinsamen Induktor<br />
schalten kann (Bild 3). Beide Frequenzanteile<br />
sind in ihrer Leistung voneinander<br />
unabhängig einstellbar, womit eine optimale<br />
Anpassung an die vorgegebenen<br />
Anforderungen möglich ist, welche sich<br />
aus der Bauteilgeometrie <strong>und</strong> dem gewünschtem<br />
Härteverlauf ergeben. Dieser<br />
Generator-Typ wird SDF-Generator<br />
genannt (Simultaneous Dual Frequency)<br />
<strong>und</strong> beinhaltet zwei eigenständig arbei-<br />
Bild 3: Induktorstrom<br />
eines SDF-<br />
Generators mit zugeschalteter<br />
HF-Frequenz<br />
Fig. 3: Coil current<br />
of a SDF generator<br />
with modulated HF<br />
frequency<br />
tende Umrichter, je einen für MF- <strong>und</strong><br />
HF-Ströme.<br />
Obwohl die MF-<strong>und</strong> HF-Umrichter Leistungen<br />
bis in den Megawattbereich abgeben<br />
können, sind die Generatoren auf<br />
Gr<strong>und</strong> ihrer kompakten Bauweise <strong>und</strong><br />
der Verwendung eines Ausgangstransformators<br />
<strong>und</strong> gekühlten Energiekabels,<br />
dem Schlauchpaket, leicht in eine<br />
Maschine integrierbar. Alle Generatoren<br />
können mit einer Profibus-Schnittstelle<br />
ausgerüstet werden, die es erlaubt, den<br />
Generator durch eine übergeordnete<br />
Steuerung anzusprechen.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> hat eldec den<br />
Induktionshärteanlagen-Baukasten<br />
MIND (Modulare Induktionshärteanlagen)<br />
entwickelt. Die Anforderungen an<br />
dieses Konzept ergeben sich aus den<br />
oben beschriebenen Prozessbedingungen.<br />
Eine besondere Rolle spielen dabei<br />
die kurzen Erwärmzeiten. Um auch innerhalb<br />
dieser Zeiten ein gleichmäßiges<br />
Härtebild über den Bauteilumfang zu erzielen,<br />
sind Rotationsgeschwindigkeiten<br />
des Werkstücks von bis zu 1600 min –1<br />
erforderlich.<br />
Maßgeblich für ein gutes Härtebild <strong>und</strong><br />
einen erfolgreichen Prozessverlauf ist das<br />
anschließende Abschrecken des Bauteils.<br />
So sind aufgr<strong>und</strong> des hohen Beschleunigungsvermögens<br />
<strong>und</strong> einer hohen Endgeschwindigkeit<br />
der Achsen (Bsp. Z-Achse<br />
a=15 ms –2 / v=30 m min –1 ) Verfahrzeiten<br />
für die Bewegung in die Abschreckposition<br />
von 0,2 s möglich. Randbedingungen<br />
für die Erreichung dieser Kennwerte<br />
sind vor allem ein konsequenter<br />
Leichtbau, sowie eine hohe Steifigkeit<br />
des Achssystems. Eine der elementaren<br />
Forderungen ist, dass die unter den dynamischen<br />
sowie statischen Belastungen<br />
auftretenden Verformungen am Maschinenständer<br />
sowie am Z-Schlitten den<br />
Wert von 0,02 mm nicht unterschreiten.<br />
Unter Annahme des größten Lastkollektiv<br />
konnte dies durch FEM - Berechnungen<br />
nachgewiesen werden (Bild 4).<br />
Ein wesentliches Ziel des Konzepts war<br />
es, einen funktionellen Modulbaukasten<br />
zu schaffen, welcher nahezu alle herkömmlichen<br />
Induktionshärteaufgaben<br />
abbilden kann <strong>und</strong> darüber hinaus auch<br />
komplexen Aufgaben gewachsen ist. Dadurch<br />
wird dem K<strong>und</strong>en eine große Individualität<br />
seiner Anlage ermöglicht. So<br />
bestehen die k<strong>und</strong>enspezifischen Gr<strong>und</strong>module<br />
wie z. B. das Tischmodul, das<br />
Basismodul oder das Anlassmodul aus<br />
standardisierten Baugruppen. Die Möglichkeiten<br />
für ein individuelles Anlagenkonzept<br />
multiplizieren sich durch Baureihenbildung<br />
einiger Funktionsbaugruppen.<br />
Zu nennen sind hier das Basismodul<br />
750 <strong>und</strong> 1500, mit denen sich un-<br />
280 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Fa c h b e r i c h t e<br />
terschiedliche Werkstückeinspannlängen<br />
<strong>und</strong> Induktorverfahrwege realisieren lassen.<br />
Weitere Varianten ergeben sich aus<br />
der Möglichkeit unterschiedliche Tischmodule<br />
(600 mm, 900 mm, 1200 mm<br />
Durchmesser) für unterschiedliche Werkstück-<br />
oder Schalttellerdurchmesser einzusetzen.<br />
Insbesondere bei den Hauptantrieben<br />
bietet der Baukasten eine große Palette.<br />
Dabei reicht die Auswahl vom einfachen<br />
Hauptspindelantrieb mit frequenzgeregeltem<br />
Drehstrommotor für den Einspindelbetrieb<br />
bis zum dynamischen Servomotorantrieb.<br />
Für reine Schalttelleranlagen<br />
stehen R<strong>und</strong>schalttischantriebe in<br />
verschiedenen Teilungen bereit. Besonders<br />
universelle Anlagenkonzepte lassen<br />
sich mit dem C-Achsantrieb (NC) realisieren.<br />
Die Basis dieses Antriebs ist ein<br />
Torque-Motor mit dem typisch hohen<br />
Drehmoment <strong>und</strong> mit außergewöhnlich<br />
hoher Nenndrehzahl. Dieser Antrieb ermöglicht<br />
auf ein <strong>und</strong> derselben Anlage<br />
wahlweise den Betrieb eines Schalttellers<br />
(bis ∅ 600 mm, siehe Bild 5) oder den<br />
Einspindelbetrieb (bis 1600 min –1 , siehe<br />
Bild 6). Dabei darf das Umrüsten maximal<br />
10 min in Anspruch nehmen <strong>und</strong><br />
Bild 4: Vernetzte Falschfarbendarstellung der Verformung des Z-Schlittens<br />
Fig. 4: Meshed false color rendering of the deformation of the Z slide<br />
es beschränkt sich auf die Montage des<br />
Schalttellers sowie des Handbelademoduls.<br />
Sowohl komplexe Einzweckanlagen für<br />
einen Werkstücktyp mit mehreren Härtestationen<br />
als auch universelle Mehrzweckanlagen<br />
für verschiedene Werkstücktypen<br />
– in allen Anlagen lassen<br />
sich wahlweise eine NC-Steuerung (Siemens)<br />
oder eine SPS-Steuerung (Mitsubishi)<br />
einsetzen. Dabei wird bereits beim<br />
Einsatz der SPS-Steuerung <strong>und</strong> dem integrierten<br />
motion-controller nahezu vol-<br />
Bild 5: MIND 750 mit Handbelade modul<br />
Fig. 5: MIND 750 with manual load module<br />
Bild 6: MIND 750 für Einspindelbetrieb<br />
Fig. 6: MIND 750 with single spindle operation<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
281
Fa c h b e r i c h t e<br />
Insbesondere ist der kompakte Aufbau<br />
der Anlagen bemerkenswert. So lassen<br />
sich bereits bei Maschinenabmessungen<br />
von nur 2800 mm x 1200 mm (L x B) ein<br />
8-fach-Schaltteller (∅ 900 mm) inklusive<br />
Prüfstation, Härtestation, Nachkühlstation,<br />
Anlassstation <strong>und</strong> Trocknungsstation<br />
integrieren. Zusammen mit den<br />
kompakten eldec-Generatoren ergeben<br />
sich für den K<strong>und</strong>en Anlagenlayouts mit<br />
sehr geringem Platzbedarf. Bei Generatorleistungen<br />
bis 150 kW wird der Generator<br />
standardmäßig in der Maschine<br />
montiert.<br />
Literatur<br />
[1] Mühlbauer A.: History of induction<br />
heating and melting, Ed. Vulkan-Verlag<br />
GmbH, Essen (Germany), 2008, p. 202,<br />
ISBN 978-3-8027-2946-1<br />
Dipl.-Ing. Lars Franze<br />
Eldec Schwenk Induction GmbH<br />
Dornstetten<br />
Tel.: 07443 9649-65<br />
lars.franze@eldec.de<br />
Bild 7: MIND 750-L Schalttelleranlage mit NC-Steuerung<br />
Fig. 7: MIND 750-L Indexing table with NC control<br />
le NC-Funktionalität erreicht. So besteht<br />
neben den übersichtlichen Eingabemasken<br />
mit intuitiver Menüführung für<br />
allgemein übliche Härteprozesse auch<br />
die Möglichkeit, Programme für komplexere<br />
Härteoperationen selbst zu erstellen.<br />
Beim Design der Baukasten-Module wurde<br />
weiterhin großer Wert auf Ergonomie<br />
hinsichtlich Bedienung <strong>und</strong> Wartung gelegt.<br />
Optisch äußert sich dies unter anderem<br />
in der halbr<strong>und</strong>en Bauform der Prozesszelle,<br />
welche in Verbindung mit dem<br />
Türkonzept eine äußerst komfortable Einrichtung<br />
des Prozesses zulässt (Bild 7).<br />
Dr. Harry Krötz<br />
Eldec Schwenk Induction GmbH<br />
Dornstetten<br />
Tel.: 07443 9649-26<br />
harry.kroetz@eldec.de<br />
Dr.-Ing. Christian Krause<br />
Eldec Schwenk Induction GmbH<br />
Dornstetten<br />
Tel.: 07443 9649-73<br />
christian.krause@eldec.de<br />
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Chefredakteur:<br />
Redaktionsbüro:<br />
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Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />
Annamaria Frömgen, M.A.<br />
Silvija Subasic, M.A.<br />
Bettina Schwarzer-Hahn<br />
Martina Grimm<br />
0201/82002-12<br />
0201/82002-91<br />
0201/82002-15<br />
0201/82002-24<br />
0931/41704-13<br />
s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
s.subasic@vulkan-verlag.de<br />
b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />
mgrimm@datam-services.de<br />
282 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Fo r s c h u n g a k t u e l l<br />
Numerische Untersuchungen induktiver<br />
Erwärmungsprozesse für das<br />
Presshärten<br />
Holger Schülbe, Marcel Jestremski, Bernard Nacke<br />
Hochfeste Stähle etablieren sich mehr<br />
<strong>und</strong> mehr in industriellen Anwendungen.<br />
Insbesondere pressgehärtete Bauteile<br />
werden wegen ihrer Vorteile für den<br />
Leichtbau zunehmend eingesetzt. Die<br />
Verwendung dieser Materialien in der<br />
Serienfertigung mit kurzen Taktzeiten<br />
erfordert effiziente Erwärmungsmethoden.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird der Einsatz<br />
einer induktiven Erwärmung interessant.<br />
Die wesentlichen Vorteile der induktiven<br />
Erwärmung sind die berührungslose<br />
Erwärmung mit hohen Leistungsdichten<br />
bei gleichzeitig hohen Wirkungsgraden<br />
<strong>und</strong> die einfache <strong>und</strong> schnelle Prozesssteuerung.<br />
Im Gegensatz zu konventionellen<br />
Erwärmungsmethoden ist es<br />
möglich, Bauteile gezielt inhomogen zu<br />
erwärmen, um unterschiedliche Materialeigenschaften<br />
einzustellen. Verschiedene<br />
Erwärmungskonzepte sind denkbar.<br />
Auch eine Kombination mit konventionellen<br />
Erwärmungsmethoden ist realisierbar,<br />
wodurch die jeweiligen Vorteile<br />
der einzelnen Konzepte ausgenutzt werden<br />
können.<br />
Der folgende Artikel beschreibt ein Simulationswerkzeug<br />
für die numerische<br />
Berechnung der Erwärmung eines Bleches<br />
für den Presshärteprozess. Mit Hilfe<br />
des Modells wurden erste exemplarische<br />
Untersuchungen durchgeführt, um die<br />
Unterschiede von verschiedenen Erwärmungskonzepten<br />
darzustellen.<br />
Einleitung<br />
Heutzutage werden hauptsächlich konventionelle<br />
Erwärmungsanlagen, die<br />
mit Gas oder Öl betrieben werden, für<br />
die Erwärmung von Werkstücken aus<br />
hochfestem Stahl eingesetzt. Diese Anlagen<br />
arbeiten alle nach dem gleichem<br />
Erwärmungsprinzip. Die Energie wird<br />
dem Werkstück über die Oberfläche zugeführt.<br />
Dieses Erwärmungsprinzip hat<br />
aber entscheidende Nachteile bzw. Einschränkungen:<br />
begrenzte Leistungsdichte,<br />
geringe Vorschubgeschwindigkeiten,<br />
große Anlagenabmessungen, von Hause<br />
aus intensive Z<strong>und</strong>erbildung auf der<br />
Materialoberfläche aufgr<strong>und</strong> der langen<br />
Erwärmungszeiten <strong>und</strong> eine größere<br />
Umweltbelastung. Zum Aufwärmen<br />
<strong>und</strong> Abkühlen der Anlagen werden lange<br />
Zeiten benötigt, die einhergehen mit<br />
großen thermischen Verlusten <strong>und</strong> hohem<br />
Energieverbrauch. Außerdem haben<br />
diese Anlagen eine große thermische<br />
Trägheit <strong>und</strong> erfordern einen großen<br />
Aufwand an Wartung. Neben diesen<br />
ganzen Nachteilen haben solche<br />
konventionellen Erwärmungsanlagen<br />
aber auch einen wichtigen Prozessvorteil,<br />
da sie die Werkstücke im Allgemeinen<br />
auf eine homogene Temperatur erwärmen.<br />
Nahezu unabhängig von der<br />
Werkstückgeometrie oder von bereits<br />
erfolgten Umformschritten stellt sich<br />
eine homogene Temperatur quasi automatisch<br />
ein. Die Wärmeübertragung<br />
über die Materialoberfläche führt zu<br />
einer gleichmäßigen Erwärmung über<br />
das ganze Werkstück. Da dieses Erwärmungsprinzip<br />
lange Erwärmungszeiten<br />
benötigt, kommt es durch Wärmeleitung<br />
zu einem Ausgleich der Temperatur<br />
im gesamten Werkstück. Aber der große<br />
Vorteil der homogenen Erwärmung<br />
ist gleichzeitig auch eine Einschränkung<br />
der Prozessflexibilität. Eine inhomogene<br />
Erwärmung, welche die Einstellung<br />
unterschiedlicher Materialeigenschaften<br />
innerhalb eines Werkstückes erfordert,<br />
ist nur mit großem Aufwand <strong>und</strong> mäßigen<br />
Erfolg zu realisieren.<br />
Im Vergleich zu konventionellen Erwärmungsmethoden<br />
bietet die induktive Er-<br />
wärmung zahlreiche Vorteile. Diese sind<br />
im wesentlichem im Erwärmungsprinzip<br />
begründet, da die Wärme berührungslos<br />
direkt im Werkstück erzeugt wird.<br />
Die Vorteile sind u. a. eine theoretische<br />
unbegrenzte Leistungsdichte, kurze Erwärmungszeiten,<br />
hohe Wirkungsgrade,<br />
einfache <strong>und</strong> schnelle Prozesssteuerung,<br />
geringe Anlagenabmessungen <strong>und</strong> hohe<br />
Prozessflexibilität.<br />
Bei der Auslegung von Induktionserwärmungsanlagen<br />
müssen verschiedene<br />
Dinge berücksichtigt werden. Außerdem<br />
ist gerade beim Presshärteprozess eine<br />
genaue Kenntnis des Temperaturverhaltens<br />
für eine erfolgreiche Prozessauslegung<br />
unerlässlich. Aus diesen Gründen<br />
wurde für eine sorgfältige Analyse aller<br />
Effekte ein entsprechendes Simulationsmodell<br />
entwickelt, welches die detaillierte<br />
Betrachtung des gesamten thermischen<br />
Prozesses ermöglicht. Zu diesem<br />
Zweck wurde eine spezielle Vorgehensweise<br />
zur Modellierung des elektromagnetisch-thermisch<br />
gekoppelten Prozesses<br />
gewählt. Diese ermöglicht zum einen<br />
Werkstücke mit unterschiedlichen Geometrien<br />
zu betrachten <strong>und</strong> zum anderen<br />
auch die Effekte beim Vorschub des<br />
Werkstücks genau darzustellen.<br />
Theoretischer Hintergr<strong>und</strong><br />
Induktionserwärmung<br />
Für die induktive Erwärmung von Flachmaterial<br />
gibt es zwei unterschiedliche<br />
Varianten. Sie unterscheiden sich durch<br />
die Richtung des resultierenden elektromagnetischen<br />
Flusses der Induktionsspule<br />
– Längs- oder Querfeld.<br />
Bei der Längsfelderwärmung umschließt<br />
eine Induktionsspule das zu erwärmende<br />
Material. Ein Strom in der Spule erzeugt<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
283
Fo r s c h u n g a k t u e l l<br />
ein elektromagnetisches Feld B → mit einem<br />
Fluss senkrecht zum Querschnitt des Materials<br />
(Bild 1). Durch dieses elektromagnetische<br />
Feld werden Wirbelströme auf<br />
der Oberfläche des Materials induziert,<br />
die sich im Querschnitt (in Bild 1 dargestellt<br />
als Weg „S“) schließen. Die Tiefe<br />
dieses Stromflusses – die elektromagnetische<br />
Eindringtiefe – wird von verschiedenen<br />
Materialeigenschaften <strong>und</strong> vor allem<br />
von der Frequenz des Spulenstromes beeinflusst.<br />
Der induzierte Strom erwärmt<br />
das Material durch Joulsche Wärmeverluste.<br />
Dieses Erwärmungskonzept bietet<br />
einen hohen Wirkungsgrad, wenn das<br />
Verhältnis zwischen Materialdicke <strong>und</strong><br />
Eindringtiefe im Bereich von 3 bis 5 eingestellt<br />
wird. Durch die maximal erreichbaren<br />
Frequenzen der Stromversorgung<br />
des Induktors (< 1 MHz) ist der mögliche<br />
Einsatzbereich damit beschränkt. Unter<br />
Berücksichtigung dieser Tatsache ist<br />
die Materialstärke, die zufriedenstellend<br />
über den Curie-Punkt (r<strong>und</strong> 760 °C) erhitzt<br />
werden kann, auf etwa 1 mm begrenzt.<br />
Allerdings kann dieser Effekt am<br />
Curie-Punkt auch vorteilhaft eingesetzt<br />
werden, um die Temperatur automatisch<br />
zu kontrollieren.<br />
Die zweite Variante der induktiven Erwärmung,<br />
die so genannte induktive<br />
Querfelderwärmung, arbeitet in der Regel<br />
mit zwei Induktoren, die oberhalb<br />
<strong>und</strong> unterhalb des zu erwärmenden Bleches<br />
angeordnet sind. Das elektromagnetische<br />
Feld, durch einen Strom von<br />
einer bestimmten Frequenz in den Induktorspulen<br />
erzeugt, ist senkrecht zur<br />
Materialoberfläche orientiert. Durch die<br />
entsprechende Gestaltung der Induktorspulen<br />
ist es möglich, die Ströme im<br />
Blech <strong>und</strong> hiermit die Temperatur gezielt<br />
zu beeinflussen <strong>und</strong> somit je nach<br />
Bedarf homogene oder ungleichmäßige<br />
Erwärmungen einzustellen. Dies bedeutet<br />
jedoch auch, dass das System sorgfältig<br />
<strong>und</strong> genau ausgelegt werden muss,<br />
um ein homogenes Temperaturprofil mit<br />
einer induktiven Querfelderwärmung zu<br />
Bild 1: Prinzipbild<br />
der induktiven<br />
Längsfelderwärmung<br />
erreichen. Die induktive Querfelderwärmung<br />
hat sogar Vorteile gegenüber der<br />
induktiven Längsfelderwärmung, wie<br />
höhere Effizienz <strong>und</strong> der Möglichkeit,<br />
extrem dünne Materialien, egal ob Stahl<br />
oder NE-Metalle, ohne Einschränkungen<br />
zu erwärmen.<br />
Die Induktionserwärmung ist nicht dafür<br />
prädestiniert, die Temperatur zu halten,<br />
wie es z. B. für metallurgische Aspekte<br />
erforderlich sein kann. Es ist vielmehr<br />
eine Methode für das schnelle<br />
Aufheizen. Prinzipbedingt ist sie nicht<br />
geeignet nur Wärmeverluste auszugleichen.<br />
Wenn mittels induktiver Erwärmung<br />
über eine längere Distanz ständig<br />
eine kleine Energiemenge in ein Werkstück<br />
zugeführt werden soll, dann sind<br />
die elektrischen Verluste der Spule viel<br />
größer als die benötigte Energie, die<br />
dem Werkstück zugeführt werden soll,<br />
um dessen Wärmeverluste zu decken.<br />
Konventionelle Öfen mit sehr guter Isolierung<br />
<strong>und</strong> angepasster Strahlungstemperatur<br />
sind zur Deckung von Wärmeverlusten<br />
im Werkstück wesentlich<br />
effektiver.<br />
Erwärmungskonzepte für den Presshärteprozess<br />
Unter Berücksichtigung der oben erläuterten<br />
Hintergründe ist es offensichtlich,<br />
dass die induktive Erwärmung den<br />
Erwärmungsprozess für das Presshärten<br />
verbessern kann [2]. Aber es ist keine<br />
einfache Patentlösung für den Austausch<br />
konventioneller Erwärmungsanlagen.<br />
Eine Kombination mit anderen Erwärmungsmethoden<br />
ist hingegen sehr<br />
vielversprechend. In diesem Fall wird<br />
die induktive Erwärmung als „Booster“<br />
eingesetzt, da sehr hohe Leistungsdichten<br />
erreicht werden können. Hierdurch<br />
kann die Erwärmungszeit bzw. der nötige<br />
Bauraum für die Erwärmungsanlage<br />
stark reduziert werden. Andere Wärmequellen<br />
dienen dann der Erwärmung<br />
auf Endtemperatur mit der Möglichkeit<br />
des Temperaturausgleichs im Werkstück.<br />
Zum Beispiel sind heutzutage leistungsstarke<br />
Infraroterwärmer verfügbar.<br />
Die Längsfelderwärmung ist sehr praktikabel<br />
wegen des unkomplizierten Aufbaus<br />
<strong>und</strong> der erreichbaren homogenen<br />
Temperaturen. Eine Begrenzung der Einsetzbarkeit<br />
ist in dem eingeschränkten<br />
Temperaturbereich für geringe Materialstärken<br />
begründet. Auf der anderen<br />
Seite kann dieser Effekt in einigen Fällen<br />
auch vorteilhaft eingesetzt werden,<br />
um die Temperatur im Bereich des Curie-Punktes<br />
einzuregeln. Liegen die Zieltemperaturen<br />
bei der induktiven Längsfelderwärmung<br />
über dem Curie-Punkt,<br />
werden extrem hohe Frequenzen benötigt<br />
<strong>und</strong> die minimale Dicke des Werkstücks<br />
ist noch begrenzt. Die induktive<br />
Bild 2: Mögliche Erwärmungskonzepte mit induktiver Erwärmung für den Presshärteprozess:<br />
1) Kombination aus induktiver Längsfelderwärmung <strong>und</strong> konventioneller Erwärmung zur Erwärmung<br />
im Vorschub; 2) kombinierter Erwärmungsprozess für eine Standerwärmung;<br />
3) Querfelderwärmung für endloses Band mit Warmschere vor dem Umformprozess;<br />
4) Erwärmung durch mehrere kleine induktive Querfelderwärmer<br />
284 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Fo r s c h u n g a k t u e l l<br />
Querfelderwärmung hingegen ist optimal<br />
für einen konstanten Blechquerschnitt<br />
<strong>und</strong> endloses Band. Speziell für<br />
dünne Materialien ist diese Methode die<br />
beste Wahl, denn es gibt keine Beschränkung<br />
bezüglich der maximalen Temperatur.<br />
Bild 2 zeigt vier mögliche Konzepte<br />
für bereits zugeschnittene Bleche <strong>und</strong><br />
Endlosband.<br />
Bild 3: Konzept zur<br />
numerischen Modellierung<br />
der elektromagnetisch-thermischen<br />
Effekte inklusive<br />
der Berücksichtigung<br />
des Vorschub<br />
des Werkstücks<br />
Simulationskonzept<br />
Zur Simulation des kompletten Erwärmungsprozesses<br />
wurde ein numerisches<br />
Modell entwickelt, welches eine genaue<br />
Untersuchung aller Aspekte des Prozesses<br />
ermöglicht (Bild 3). Je nach Ziel der<br />
Untersuchung wird ein Ausschnitt des<br />
Erwärmungsprozesses betrachtet. Das<br />
bedeutet, dass ein bestimmter Weg des<br />
zu erwärmenden Werkstücks betrachtet<br />
wird. Zum Beispiel von einer Position<br />
vor dem Induktor bis es komplett<br />
den Induktor durchfahren hat. Dieser<br />
Weg wird nun in zahlreiche kleine Abschnitte<br />
unterteilt. In jedem Abschnitt<br />
hat das Werkstück relativ zum Induktor<br />
immer eine andere Position. Das<br />
Werkstück wird somit durch den Induktor<br />
transportiert. Entsprechend der Anzahl<br />
der Abschnitte bzw. der Anzahl der<br />
geometrischen Anordnungen werden<br />
Simulationen durchgeführt. Für die numerische<br />
Berechnung jeder geometrischen<br />
Anordnung erfolgt eine harmonische<br />
elektromagnetische Simulation<br />
zur Bestimmung der Wärmequellenverteilung.<br />
Im Anschluss wird eine transiente<br />
thermische Berechnung zur Bestimmung<br />
der Temperaturverteilung für diese<br />
Anordnung durchgeführt. Die Länge<br />
des Abstandes zwischen zwei aufeinanderfolgenden<br />
Positionen des Werkstücks<br />
<strong>und</strong> die entsprechende Zeit der<br />
transienten Berechnung ergibt die Vorschubgeschwindigkeit.<br />
Im Prinzip sind<br />
die elektromagnetischen <strong>und</strong> thermischen<br />
Simulationen jeweils eigenständige<br />
Modelle, zwischen denen aber<br />
die Wärmequellenverteilungen <strong>und</strong> die<br />
Temperaturverteilungen ausgetauscht<br />
werden. Somit wird auch gewährleistet,<br />
dass jeweils temperaturabhängig die<br />
richtigen Materialdaten verwendet werden.<br />
Durch die gewählte Vorgehensweise<br />
ist für den gesamten Prozess ein thermisches<br />
Modell vorhanden, welches zur<br />
Auswertung des Temperaturverhaltens<br />
betrachtet werden kann. Das gewählte<br />
Simulationskonzept bildet den realen<br />
Prozess weitestgehend exakt nach.<br />
Somit können auch die Effekte, die am<br />
Anfang <strong>und</strong> Ende des Werkstücks beim<br />
Durchlaufen durch den Induktor entstehen,<br />
genau betrachtet werden. Dies<br />
ist insbesondere bei kurzen Induktoren<br />
wichtig.<br />
Die folgenden Untersuchungen zeigen<br />
die Ergebnisse für drei Fälle. Der erste<br />
ist eine konventionelle Erwärmung. Der<br />
zweite <strong>und</strong> dritte Fall beschreibt eine Induktionserwärmung<br />
kombiniert mit einem<br />
nachgeschalteten konventionellen<br />
Ofen für die Übergangszeit zur Materialumwandlung<br />
(siehe erstes Konzept im<br />
Bild 2). Im zweiten Fall liegt die Zieltemperatur<br />
der Vorerwärmung durch die<br />
Induktion im Bereich des Curie-Punktes<br />
<strong>und</strong> der dritte Fall ist auf eine Zieltemperatur<br />
der Induktionserwärmung<br />
von etwa 900 °C ausgelegt. Die Übergangszeit<br />
für die Diffusion vor dem<br />
Umformungsprozess ist auf 300 s festgelegt.<br />
Für die Untersuchungen wurden exemplarisch<br />
zwei unterschiedliche Geometrien<br />
der zu erwärmenden Bleche ausgewählt.<br />
Ein Werkstück hat eine rechteckige<br />
Form – 150 mm x 300 mm. Die<br />
andere Werkstückgeometrie hat einen<br />
sich verändernden Querschnitt <strong>und</strong> ist<br />
trapezförmig mit der gleichen Länge von<br />
300 mm <strong>und</strong> einer abnehmenden Breite<br />
von 150 mm auf 50 mm. Für die untersuchte<br />
Blechstärke von 1,2 mm sind<br />
zwei verschiedene kurze Induktionsspulen<br />
unter Berücksichtigung der richtigen<br />
Eindringtiefe verwendet worden. Hierzu<br />
wurde je nach Zieltemperatur die Arbeitsfrequenz<br />
entsprechend angepasst.<br />
Die Vorschubgeschwindigkeit der Bleche<br />
wurde auf 5 m/min festgelegt.<br />
Natürlich sind alle hier verwendeten Parameter<br />
inklusive der Form der zu untersuchenden<br />
Bleche exemplarisch. Die Untersuchungen<br />
sollen lediglich das Potenzial<br />
des numerischen Modells zeigen <strong>und</strong><br />
demonstrieren, welche Unterschiede bei<br />
verschiedenen Erwärmungskonzepten<br />
auftreten.<br />
Ergebnisse der numerischen<br />
Untersuchungen<br />
Konventionelle Erwärmung<br />
Die Simulation der konventionellen Erwärmung<br />
dient dem Vergleich mit der<br />
induktiven Erwärmung. Da der Ofen in<br />
Relation zu dem zu erwärmenden Blech<br />
sehr lang ist, kommt es im Einlauf <strong>und</strong><br />
Auslauf des Induktors nur zu geringen<br />
Auswirkungen auf die Temperaturhomogenität.<br />
Somit kann das Modell vereinfacht<br />
werden. Es wird nur der transiente<br />
thermische Prozess ohne die Berücksichtigung<br />
des Vorschubs simuliert.<br />
Die Erwärmung ist für das rechteckige<br />
<strong>und</strong> das trapezförmige Blech sehr ähnlich.<br />
Bereits nach 70 s Erwärmungszeit<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
285
Fo r s c h u n g a k t u e l l<br />
Temperatur in °C<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
Blechmitte<br />
Ecke der breiten Seite<br />
Bild 4: Temperaturverlauf<br />
über die Zeit<br />
für konventionelle<br />
Erwärmung – Temperaturen<br />
in der<br />
Blechmitte <strong>und</strong> in<br />
einer Blechecke<br />
0<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
Zeit in sec<br />
Bild 5: Temperaturverteilung<br />
im rechteckigen<br />
<strong>und</strong> trapezförmigen<br />
Blech<br />
nach der Induktionserwärmung<br />
bis<br />
Curie-Temperatur<br />
Temperatur in °C<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
induktiv<br />
konventionell<br />
Temperatur in der Blechmitte<br />
Bild 6: Temperaturverlauf<br />
über die Zeit<br />
in der Blechmitte<br />
<strong>und</strong> in einer Blechecke<br />
für ein trapezförmiges<br />
Blech für<br />
eine induktive Erwärmung<br />
bis Curie-<br />
Temperatur<br />
200<br />
Temperatur in einer Blechecke<br />
100<br />
0<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
Zeit in sec<br />
ist die Temperatur im Blech nahezu homogen.<br />
An den Rändern des Bleches ist<br />
die Temperatur etwas höher als in der<br />
Mitte. Dies ist im Erwärmungsprinzip<br />
– Wärmeübertragung über die Blechoberfläche<br />
– begründet. Der Temperaturunterschied<br />
liegt unter 10 Kelvin. Durch<br />
eine Erhöhung der Erwärmungszeit lässt<br />
sich dieser weiter reduzieren.<br />
Die konventionelle Erwärmung führt zu<br />
einer sehr homogenen Temperaturverteilung<br />
nahezu unabhängig von der geometrischen<br />
Form des Werkstücks. Wegen<br />
der relativ langen Erwärmungszeit<br />
kann die Wärmeleitung helfen, die aus<br />
dem Erwärmungsvorgang entstandenen<br />
kleinen Temperaturdifferenzen auszugleichen.<br />
Wie in Bild 4 zu sehen ist,<br />
kommt es beim Aufheizvorgang zu Temperaturunterschieden<br />
im Blech von bis<br />
286 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
Fo r s c h u n g a k t u e l l<br />
Bild 7: Temperaturverteilung<br />
im rechteckigen<br />
<strong>und</strong> trapezförmigen<br />
Blech<br />
nach einer Induktionserwärmung<br />
bis<br />
Zieltemperatur<br />
Bild 8: Temperaturverlauf<br />
über die Zeit<br />
in der Blechmitte<br />
<strong>und</strong> in einer Blechecke<br />
für das trapezförmige<br />
Blech für<br />
eine induktive Erwärmung<br />
bis Zieltemperatur<br />
Temperatur in °C<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
induktiv<br />
konventionell<br />
Temperatur in der Blechmitte<br />
200<br />
Temperatur in einer Blechecke<br />
100<br />
0<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50<br />
Zeit in sec<br />
zu 40 K. Dieser Effekt wird sich verstärken,<br />
wenn dickere Bleche erwärmt werden.<br />
Kombination aus induktiver <strong>und</strong><br />
konventioneller Erwärmung<br />
Eine Kombination aus induktiver <strong>und</strong><br />
konventioneller Erwärmung, wie oben<br />
beschrieben, ist besonders vorteilhaft<br />
für den Presshärteprozess. Die konventionelle<br />
Erwärmung braucht lange Zeit<br />
zum Aufheizen. Infolgedessen kommt es<br />
durch die Wärmeleitung zu einer guten<br />
Homogenisierung im Werkstück. Die induktive<br />
Erwärmung hingegen ist günstig<br />
zum schnellen Aufheizen.<br />
Es wurden zwei Varianten untersucht:<br />
Bei der ersten Variante wird induktiv auf<br />
eine Temperatur unterhalb des Curie-<br />
Punkts aufgeheizt <strong>und</strong> bei der zweiten<br />
Variante erfolgt eine induktive Erwärmung<br />
bis in den Bereich der Endtemperatur<br />
von 900 °C. Für beide Varianten<br />
schließt sich ein konventioneller Ofen an,<br />
um Zeit für den Diffusionsvorgang zu haben.<br />
Die erste Variante führt zu guten Ergebnissen.<br />
Sie sind in Bild 5 dargestellt. Es<br />
wurde eine recht kurze Induktionsspule<br />
gewählt. Daher beträgt die Zeit für den<br />
vollständigen induktiven Erwärmungsprozess<br />
für Bleche mit einer Länge von<br />
300 mm nur 8 s, um auf 735 °C zu kommen.<br />
Für beide untersuchten Bleche ist<br />
die Temperaturverteilung am Ende der<br />
induktiven Erwärmung ungefähr gleich.<br />
Der innere Bereich der Bleche wird quasi<br />
homogen erwärmt. Nur ein Bereich von<br />
etwa 20 mm am Rand der Bleche hat<br />
eine niedrigere Temperatur. Es zeigt sich,<br />
dass auch bei sich veränderndem Querschnitt<br />
eine nahezu homogene Erwärmung<br />
möglich ist.<br />
Der nachfolgende konventionelle Ofen<br />
für den Diffusionsvorgang gleicht die<br />
Temperatur vollständig aus. Wie in<br />
Bild 6 zu sehen ist, wird bereits nach<br />
ca. 60 s eine Temperatur von 900 °C im<br />
kompletten Blech erreicht. In der verbleibenden<br />
Ofenzeit wird die Temperatur<br />
nur noch gehalten.<br />
Ein Aufheizen mittels induktiver Erwärmung<br />
bis auf die Endtemperatur wird<br />
komplizierter. Hierzu wurde nun die<br />
Geometrie der Induktionsspule geändert.<br />
Sie besteht jetzt nur noch aus einer<br />
Windung <strong>und</strong> wird mit einer Frequenz<br />
von 800 kHz betrieben. Bild 7 zeigt die<br />
entsprechenden Simulationsergebnisse<br />
mit starken Inhomogenitäten in der Temperaturverteilung.<br />
Die induktive Erwärmung<br />
der dünnen Bleche auf diese hohe<br />
Temperatur führt zu einem inhomogenen<br />
Wärmeeintrag. Dieser wird hauptsächlich<br />
durch elektromagnetische Effekte<br />
verursacht. Es ist zu erwarten, dass<br />
diese Effekte durch eine Optimierung<br />
der Spule reduziert werden können. Die<br />
starke Abkühlung am Anfang der Bleche<br />
(rechte Seite) ist in einer fehlenden<br />
Isolierung des Induktionserwärmers begründet.<br />
Durch eine thermische Isolierung<br />
der Induktionsspule kann auch dieser<br />
Effekt reduziert werden. Der Temperaturverlauf<br />
in Bild 8 zeigt noch einmal<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
287
Fo r s c h u n g a k t u e l l<br />
den Temperaturausgleich im konventionellen<br />
Ofen. Bereits nach 40 s stellt sich<br />
eine nahezu homogene Temperatur von<br />
920 °C ein.<br />
Fazit<br />
Die induktive Erwärmung mit ihren zahlreichen<br />
Vorteilen wie hoher Wirkungsgrad,<br />
hohe Leistungsdichte sowie eine<br />
einfache <strong>und</strong> schnelle Prozesssteuerung<br />
ist prädestiniert, um im Presshärteprozess<br />
eingesetzt zu werden. Für eine genauere<br />
Analyse des Temperaturverhaltens<br />
während des Erwärmungsprozesses<br />
von Blechen wurde ein Simulationswerkzeug<br />
entwickelt. Dieses bietet die Möglichkeit,<br />
den elektromagnetischen <strong>und</strong><br />
thermischen Prozess der induktiven Erwärmung<br />
zu beschreiben <strong>und</strong> zu analysieren.<br />
Dabei wird der reale Prozess weitestgehend<br />
nachgebildet, inklusive der<br />
Randeffekte, beim Durchlaufen des Bleches<br />
durch den Induktor.<br />
Zum Erreichen einer möglichst homogenen<br />
Temperaturverteilung ist eine präzise<br />
Auslegung des thermischen Prozesses<br />
<strong>und</strong> im Besonderen des induktiven Erwärmers<br />
unerlässlich. In weiteren Untersuchungen<br />
sollten nun verschiedene Ansätze<br />
zur Verbesserung des Erwärmungsprozesses<br />
mit Fokus auf die Energieeffizienz<br />
betrachtet werden. Es zeigt sich bereits,<br />
dass eine Kombination von konventioneller<br />
<strong>und</strong> induktiver Erwärmung ein<br />
viel versprechender Ansatz ist. Insbesondere<br />
durch eine induktive Erwärmung bis<br />
zum Curie-Punkt <strong>und</strong> eine anschließende<br />
konventionelle Erwärmung können<br />
die Vorteile der beiden Erwärmungsmethoden<br />
erfolgreich miteinander kombiniert<br />
werden.<br />
Literatur<br />
[1] Schülbe, H. et al.: Induktive Querfelderwärmung:<br />
Durch numerische Simulation<br />
zur industriellen Anwendung. <strong>elektrowärme</strong><br />
<strong>international</strong> 60 (2002) Heft 2,<br />
pp. 61–68<br />
[2] Kolleck, R. et al.: Alternative heating<br />
concepts for hot sheet metal forming.<br />
Proceedings of 1 st International Conference<br />
on Hot Sheet Metal Forming of<br />
High-Performance Steel, 22–24 October<br />
2008, Kassel, Germany, pp.239–246<br />
[3] Galunin, S. et al.: Numerical analysis of<br />
coupled physics for induction heating of<br />
movable workpieces, proceedings of International<br />
Scientific Colloquium Modelling<br />
for Electromagnetic Processing,<br />
27–29 October 2008, Hannover, Germany,<br />
pp. 59–64<br />
[4] Schülbe, H.; Nacke, B: Potentials of Induction<br />
Heating used in Industrial Applications<br />
for HSS-Material. Proceedings of<br />
the International Scientific Conference,<br />
Tools and Technologies for the Processing<br />
of Ultra High Strength Steels, Graz,<br />
2010<br />
Dipl.-Ing. Holger Schülbe<br />
Institut für Elektroprozesstechnik<br />
Leibniz Universität Hannover<br />
Tel.: 0511 762-3928<br />
schuelbe@etp.uni-hannover.de<br />
Dipl.-Ing. Marcel Jestremski<br />
Institut für Elektroprozesstechnik<br />
Leibniz Universität Hannover<br />
Tel.: 0511 762-3302<br />
jestremski@etp.uni-hannover.de<br />
Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />
Institut für Elektroprozesstechnik<br />
Leibniz Universität Hannover<br />
Tel.: 0511 762-5533<br />
nacke@etp.uni-hannover.de<br />
HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />
WIESBADEN<br />
12. – 14. Okt. 2011<br />
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in Halle 9, Stand 909<br />
288 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
I m profil<br />
Rubrik: Im Profil (Folge 3)<br />
In regelmäßiger Folge stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen <strong>und</strong> Organisationen im Bereich der<br />
industriellen Gasanwendungstechnik vor. In dieser Ausgabe zeigt sich das Institut für Industrieofenbau <strong>und</strong> Wärmetechnik<br />
der RWTH Aachen im Profil.<br />
Institut für Industrieofenbau <strong>und</strong><br />
Wärmetechnik der RWTH Aachen<br />
Das Institut für Industrieofenbau <strong>und</strong><br />
Wärmetechnik (IOB) der RWTH Aachen<br />
[1] hat auf den Gebieten der Herstellung,<br />
Verarbeitung <strong>und</strong> des Recyclings von<br />
Eisen <strong>und</strong> Stahl, NE-Metallen, Glas <strong>und</strong><br />
Keramik die Aufgabe der Prozess- <strong>und</strong><br />
Anlagenoptimierung. Es gehört in der<br />
Fakultät für Georessourcen <strong>und</strong> Materialtechnik<br />
(Fachbereich 5 der RWTH<br />
Aachen) zu der Fachgruppe „Metallurgie<br />
<strong>und</strong> Werkstofftechnik“ [2].<br />
Über das 1957 gegründete Institut für Industrieofenbau<br />
<strong>und</strong> Wärmetechnik (IOB)<br />
der RWTH Aachen wurde in der Vergangenheit<br />
regelmäßig berichtet, z. B. [3–5].<br />
Seit 1998 wird das Institut von Herrn<br />
Prof. Dr.-Ing. Herbert Pfeifer geleitet.<br />
Während dieses Zeitraums hat sich die<br />
Infrastruktur des Instituts vollständig verändert.<br />
2005 stand am Institut erstmals eine<br />
Technikumshalle zur Verfügung (Bild 1),<br />
die es erlaubte Versuche im Pilotmaßstab<br />
für den Industrieofenbau durchzuführen,<br />
die aus Platzgründen im AVZ (Allgemeines<br />
Verfügungszentrum der RWTH<br />
Aachen), in der sich das IOB von 1971 bis<br />
2008 befand, nicht möglich waren. Das<br />
Bild 2 zeigt die Innenansicht dieser Technikumshalle,<br />
wobei die Schwerpunkte<br />
hier zum einen auf elektrisch beheizten<br />
Öfen für Glühversuche unter <strong>Vakuum</strong> bis<br />
1.600 °C <strong>und</strong> für Vorversuche zur Herstellung<br />
von Grafitfasern <strong>und</strong> zum anderen<br />
auf Wassermodellen zur experimentellen<br />
Untersuchung komplexer Strömungen<br />
in der Metallurgie (Strangguss,<br />
Bandguss, Stranggießverteiler, AOD-<br />
Konverter) liegen.<br />
Der bauliche Zustand des AVZ erforderte<br />
den kurzfristigen Auszug aller Institute<br />
im Jahr 2008. Für das IOB bedeutete<br />
dies einen Umzug in das benachbarte<br />
Verwaltungsgebäude des BLB (Bau<strong>und</strong><br />
Liegenschaftsbetriebe des Landes<br />
NRW) <strong>und</strong> parallel dazu den Beginn<br />
der Planung <strong>und</strong> Errichtung eines Neubaus<br />
in unmittelbarer Nähe des vorherigen<br />
Standortes in der Kopernikusstraße.<br />
Nach der Gr<strong>und</strong>steinlegung im März<br />
2009 <strong>und</strong> dem Richtfest im November<br />
2009 konnte ein Jahr später, im November<br />
2010, in das repräsentative neue Gebäude<br />
(Bild 3), welches sich das IOB mit<br />
dem Lehrstuhl für Werkstoffchemie teilt,<br />
eingezogen werden. In diesem Gebäude<br />
befinden sich die Büroräume, der Seminarraum<br />
<strong>und</strong> die Bibliothek sowie die<br />
mechanische <strong>und</strong> elektrische Werkstatt<br />
des Instituts.<br />
Der Neubaukomplex beinhaltet eine<br />
Halle von ca. 500 m 2 Fläche, in der nun<br />
große Versuchsaufbauten realisiert <strong>und</strong><br />
getestet werden können. Die Infrastruktur<br />
beinhaltet u. a. eine Erdgasversorgung<br />
von 300 m 3 (i.N.)/h, eine Kälteversorgung<br />
<strong>und</strong> einen 5-t-Hallenkran<br />
(Bild 4).<br />
Am 29. März 2011 wurde das neue Institutsgebäude<br />
in Anwesenheit des Rek-<br />
Bild 1: Technikum des Instituts für Industrieofenbau <strong>und</strong> Wärmetechnik<br />
aus dem Jahre 2005<br />
Bild 2: Innenansicht der Technikumshalle<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
289
I m profil<br />
Bild 3: Neubau des<br />
Instituts für Industrieofenbau<br />
<strong>und</strong><br />
Wärmetechnik<br />
tors der RWTH Aachen, Herrn Univ.-Prof.<br />
E. Schmachtenberg, <strong>und</strong> des Vertreters<br />
des BLB, Herrn Harald Lange, im Rahmen<br />
einer Feierst<strong>und</strong>e offiziell eingeweiht<br />
(Bild 5).<br />
Aktuell sind am Institut 15 wissenschaftliche<br />
sowie acht administrative Mitarbeiter,<br />
wovon sechs Mitarbeiter in der Institutswerkstatt<br />
tätig sind, beschäftigt.<br />
Darüber hinaus sind drei Auszubildende<br />
<strong>und</strong> ca. 25 studentische Mitarbeiter am<br />
Institut tätig.<br />
Lehre<br />
Bild 4: Versuchshalle<br />
am Neubau<br />
des Instituts<br />
Bild 5: Schlüsselübergabe<br />
anlässlich<br />
der Einweihungsfeier<br />
(H. Lange,<br />
BLB, Prof. Dr.-Ing.<br />
E. Schmachtenberg,<br />
Rektor der RWTH<br />
Aachen, Prof. J.<br />
Schneider, PhD, Institut<br />
für Werkstoffchemie,<br />
Prof. Dr.-<br />
Ing. H. Pfeifer, IOB,<br />
v. l. n. r.)<br />
In den letzten Jahren wurden alle Studiengänge<br />
auf das konsekutive Bachelor/<br />
Master-System umgestellt. Im Rahmen<br />
dieser Umstellung wurden bereits mehrjährige<br />
Erfahrungen mit Bachelor-Studiengängen<br />
gemacht. Einige der Master-<br />
Studiengänge befinden sich jedoch noch<br />
in der Einführungsphase, da sich nennenswerte<br />
Studierendenzahlen erst nach<br />
eingefahrenen Bachelor-Studiengängen<br />
ergeben. Das Institut bietet Vorlesungen,<br />
Übungen <strong>und</strong> Praktika für die folgenden<br />
Studiengänge der Fachgruppe „Metallurgie<br />
<strong>und</strong> Werkstofftechnik“ an:<br />
• Werkstoffingenieurwesen (B. Sc. <strong>und</strong><br />
M. Sc.)<br />
• Wirtschaftsingenierwesen, Fachrichtung<br />
Werkstoff- <strong>und</strong> Prozesstechnik<br />
(B. Sc. <strong>und</strong> M. Sc.)<br />
• Metallurgical Engineering (M. Sc.)<br />
• <strong>und</strong> anderer Fakultäten, z. B. in den<br />
Studiengängen<br />
• Umweltingenieurwesen<br />
• Automatisierungstechnik.<br />
Die Basisvorlesungen „Transportphänomene“<br />
vermitteln die Gr<strong>und</strong>lagen der<br />
Wärmeübertragung <strong>und</strong> Fluidmechanik.<br />
Diese Vorlesungen werden sowohl in<br />
deutscher als auch in englischer Sprache<br />
standardmäßig angeboten.<br />
Das Themengebiet „Simulationstechnik“<br />
wird sowohl in der Bachelor-Ausbildung<br />
(im Rahmen einer Gemeinschaftsvorlesung)<br />
als auch als CFD-Veranstaltung im<br />
Master-Studiengang behandelt.<br />
Ein Hauptanliegen besteht darin, die Studierenden<br />
für die Vertiefung des Fachs<br />
„Industrieofentechnik“ zu motivieren.<br />
Dazu sind umfangreiche Vorlesungsunterlagen<br />
erstellt worden, die zum Teil<br />
auch in die Fachbücher „Taschenbuch Industrielle<br />
Wärmetechnik“ [6], „Pocket<br />
Manual of Heat Processing“ [7] <strong>und</strong><br />
„Praxishandbuch Thermoprozesstechnik<br />
290 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
I m profil<br />
I, II“ [8, 9] eingeflossen sind. Dieses Fach<br />
beinhaltet umfangreiche Praktikumsversuche<br />
im Technikum des Instituts <strong>und</strong> Exkursionen<br />
zu Fachfirmen oder Anlagen<br />
in der Industrie.<br />
In der außeruniversitären Lehre <strong>und</strong><br />
Fortbildung wird das Seminar „Industrieofentechnik<br />
– Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Anwendung“<br />
gemeinsam mit der Stahl-<br />
Akademie ifb seit 2002 regelmäßig angeboten.<br />
Seit 2007 wird ebenfalls mit<br />
der Stahl-Akademie ifb das Seminar „Rationeller<br />
Energieeinsatz“ durchgeführt.<br />
Darüber erfolgen turnusmäßig Beiträge<br />
zu dem Seminar „Elektrotechnik des<br />
Lichtbogenofens“ sowie den Seminaren<br />
der FOGI (Forschungsgemeinschaft Industrieofenbau).<br />
Industrieofentechnik<br />
Die Arbeitsgruppe „Industrieofentechnik“<br />
ist im Bereich der strömungs- <strong>und</strong><br />
wärmetechnischen Fragestellungen der<br />
Anwärm- <strong>und</strong> Glühöfen tätig. Hierbei<br />
liegt der Schwerpunkt der Untersuchungen<br />
bei den konvektionsdominierten<br />
Anlagen der Aluminium- <strong>und</strong> Kupferindustrie.<br />
Die Forschungsschwerpunkte<br />
sind:<br />
Steigerung der Energie- <strong>und</strong><br />
Ressourcen effizienz durch<br />
• strömungs- <strong>und</strong> wärmetechnische<br />
Optimierung<br />
• innovative Energierückgewinnungsmethoden<br />
• innovative Anlagenkonzepte<br />
• Energiebilanzen<br />
• Heißgasventilatoren <strong>und</strong> Leitsysteme<br />
für Hochtemperaturanwendungen<br />
• Wärmeeinkopplung in Industrieöfen,<br />
direkte (gasbefeuerte) oder indirekte<br />
Beheizung (gasbefeuerte oder elektrisch<br />
beheizte Strahlheizrohre)<br />
• Homogenisierung von Wärmeübergangsbedingungen<br />
an Bauteilen<br />
• Düsensysteme für Hochkonvektionsöfen<br />
[10–12].<br />
Untersuchung spezieller Ofentypen<br />
• Prozessgasöfen:<br />
• Optimierung von Gaswechselstrategien<br />
[13]<br />
• Überwachung von Prozessgaswechseln<br />
[14]<br />
• Entwicklung von Metalloxidsensoren<br />
zur Prozessgasüberwachung<br />
[15–17]<br />
• Schwebebandofen: Tragkraft- <strong>und</strong><br />
Stabilitätsoptimierung beim berührungslosen<br />
(aerodynamischen) Transport<br />
von Metallbändern [18,19]<br />
• Gasbeheizte Bolzenerwärmung: Wirkungsgradverbesserungen<br />
durch verbesserte<br />
Impuls- <strong>und</strong> Energieübertragung.<br />
Modellierung spezieller wärmetechnischer<br />
Vorgänge<br />
• Modellierung von Rekristallisation<br />
<strong>und</strong> Kornwachstum bei Kupferwerkstoffen<br />
[20].<br />
Für die Aufgabenstellungen im Bereich<br />
der Industrieofentechnik werden hauptsächlich<br />
folgende Methoden eingesetzt:<br />
• Numerische Simulation der strömungs<strong>und</strong><br />
wärmetechnischen Vorgänge im<br />
Industrieofen mittels CFD (numerische<br />
Strömungssimulation)<br />
• Fluid-Struktur-Interaktion: Auswirkung<br />
strömungs- <strong>und</strong> wärmetechnischer<br />
Phänomene auf die Strukturmechanik<br />
von Gut <strong>und</strong> Ofengehäuse<br />
• Experimentelle Untersuchungen mittels<br />
Laser-Doppler-Anemometrie (LDA),<br />
Particle-Image-Velocimetrie (PIV), Laserinduzierter<br />
Fluoreszenz (LIF).<br />
In Bild 6 ist der Aufbau einer Heizzone<br />
einer gasbeheizten Bolzenerwärmung<br />
am IOB gezeigt. Die Anlage besitzt eine<br />
Anschlussleistung von 1,2 MW/m 3 Ofenraum.<br />
Bei solch energieintensiven Prozessen<br />
ist aufgr<strong>und</strong> der Energiepreise<br />
<strong>und</strong> deren zukünftiger Entwicklung eine<br />
energetisch optimierte Anlagentechnik<br />
unabdingbar. Neben der energetischen<br />
Effizienz, die durch äußere Maßnahmen<br />
wie Luftvorwärmung, Gutvorwärmung<br />
usw. erhöht werden kann, führt die Optimierung<br />
der inneren Wärmeübertragung<br />
im Ofenraum auf das Gut zusätzlich<br />
zu einer Verringerung der Anlagenlänge.<br />
Bild 6: Gasbeheizte Bolzenerwärmung für<br />
Presswerke<br />
Zur Analyse der vorliegenden Prozesse<br />
werden experimentelle <strong>und</strong> numerische<br />
Verfahren eingesetzt.<br />
Die Gesamtanlagenbetrachtung erfolgt<br />
dabei z. B. mittels Energiebilanzen, die<br />
im Betrieb der Anlage experimentell ermittelt<br />
werden. Dazu werden Aufheizkurven<br />
sowie verschiedene Temperaturen<br />
<strong>und</strong> Abgaszusammensetzungen<br />
messtechnisch erfasst.<br />
Die Optimierung der inneren Ofenbedingungen<br />
erfordern Detailkenntnisse,<br />
die z.T. aus detaillierten Gr<strong>und</strong>lagenuntersuchungen<br />
folgen. Ein Beispiel dafür<br />
ist die Messung von lokalen Wärmeübergängen<br />
an komplexen Düsenfeldern auf<br />
Basis der Infrarot-Temperaturmessung.<br />
Ein weiteres Bei spiel ist in Bild 7 gezeigt,<br />
bei dem mittels eines laseroptischen Verfahrens,<br />
der Laserinduzierten Fluores-<br />
Bild 7: Flammendiagnostik durch Messung der laserinduzierten Fluoreszenz (LIF) von OH-Radikalen<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
291
I m profil<br />
Bild 10: Temperatur- (oben) <strong>und</strong> Spannungsverteilung (unten) eines Strahlrohrs<br />
Bild 8: Messung der Strömungs- <strong>und</strong> Turbulenzstrukturen<br />
im Ventilatoreinlauf mittels<br />
der 3D-Laser-Doppler-Anemometrie (3D-<br />
LDA)<br />
zenz von OH-Radikalen, die Reaktionszone<br />
der Verbrennung instationär erfasst<br />
wird. Diese Untersuchungen liefern<br />
einen gr<strong>und</strong>legenden Beitrag zum Verständnis<br />
der Energieumsetzung in industriellen<br />
Anlagen.<br />
Bild 9: Fluid-Struktur Interaktionen in Thermoprozessanlagen<br />
In konvektionsdominierten Industrieöfen<br />
ist der Volumenstrom eine wesentliche<br />
Prozessgröße. Das IOB entwickelt zurzeit<br />
eine Messtechnik, mit der die geförderten<br />
Volumenströme sicher erfasst werden<br />
können. In diesem, von der AiF geförderten<br />
Projekt, werden auch Gr<strong>und</strong>lagenuntersuchungen<br />
mittels laseroptischer<br />
Verfahren durchgeführt. Im Bild 8<br />
ist der Versuchsaufbau zur Messung der<br />
Geschwindigkeitsverteilung am Eintritt<br />
in den Ventilator gezeigt. Die Ergebnisse<br />
verdeutlichen, dass die Einlaufströmung<br />
nicht rotationssymmetrisch ist. Die<br />
Ergebnisse dienen dazu den Einfluss der<br />
inhomogenen Anströmung einer Messapparatur<br />
auf die Messung selber abzuschätzen.<br />
Die Auslegung hochbelasteter Bauteile<br />
führt den Konstrukteur aus Effizienzgründen<br />
zunehmend an die Grenzen des<br />
Machbaren. Daher ist es unabdingbar,<br />
die am Bauteil auftretenden Belastungen<br />
sicher vorauszusagen. In Thermoprozessanlagen<br />
treten in der Regel mehrere physikalische<br />
Phänomene gleichzeitig auf,<br />
deren Kopplung den Lastfall eines Bauteils<br />
maßgeblich beeinflussen, wie z. B.<br />
Strömung, Verbrennung, Strahlung <strong>und</strong><br />
Wärmeleitung. Da diese Phänomene sich<br />
zum Teil erheblich beeinflussen, werden<br />
gekoppelte Simulationen dieser Effekte<br />
zunehmend wichtiger.<br />
In der Thermoprozesstechnik führt dieser<br />
ganzheitliche Ansatz, Bild 9, zu einer<br />
Kopplung der strömungs- <strong>und</strong> wärmetechnischen<br />
Zustände im Industrieofen<br />
(CFD – Computational-Fluid-Dynamics<br />
– numerische Strömungssimulation) mit<br />
der Temperatur- <strong>und</strong> Spannungsverteilung<br />
(CSD – Computational-Structure-<br />
Dynamics – Strukturmechanik Simulation)<br />
im betrachteten Bauteil.<br />
Tritt bei der Kopplung eine Beeinflussung<br />
der Struktur der betrachteten Komponente<br />
infolge der Strömungsbeaufschlagung<br />
auf, die keine Rückwirkung auf die<br />
Strömung selbst besitzt (in der Regel bei<br />
kleinen Strukturverformungen), so wird<br />
von einer Ein-Wege-Kopplung gesprochen.<br />
In diesem Fall können CFD <strong>und</strong><br />
CSD getrennt voneinander durchgeführt<br />
werden.<br />
Treten hingegen wechselseitige Beeinflussungen<br />
auf, d. h. bewirkt zum Beispiel<br />
eine Strukturverformung auch einen<br />
geänderten Strömungsverlauf, so<br />
muss wiederum der Einfluss der geänderten<br />
Strömung auf die Struktur usw.<br />
betrachtet werden. Diese so genannte<br />
Zwei-Wege-Kopplung erfordert eine iterative<br />
Lösung von CFD <strong>und</strong> CSD <strong>und</strong> ist<br />
in der Regel bei großen Verformungen<br />
durchzuführen.<br />
292 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
I m profil<br />
Bild 11: Elektrolichtbogenofen im Betrieb<br />
Bild 12: Strömungslinien im Ofengefäß eines Elektrolichtbogenofens<br />
Die Simulation dieser so genannten<br />
Fluid-Struktur-Interaktionen (FSI) findet<br />
zunehmend Einzug in die Thermoprozesstechnik.<br />
In Bild 10 ist die Temperaturverteilung<br />
auf der Außenseite eines Strahlheizrohres<br />
gezeigt. Da im Bereich der isolierten<br />
Wand der Wärmestrom nach außen abnimmt,<br />
entsteht am Übergang zur Wand<br />
ein steiler Temperaturgradient im Material.<br />
Der Einfluss der Flamme ist ebenfalls<br />
durch eine erhöhte Temperatur an der<br />
Wand zu erkennen.<br />
Die Spannungsverteilung in Bild 10 zeigt<br />
hochbelastete Bereiche an der Einspannstelle,<br />
dem Krümmer an der Gegenseite<br />
<strong>und</strong> der Verbindungsstelle am Krümmer<br />
an der Einspannseite. Die voran genannten<br />
Stellen der höchsten Spannungen<br />
sind vor allem deshalb kritisch, da sich in<br />
diesen Bereichen bei dem untersuchten<br />
Strahlheizrohr Schweißnähte befinden<br />
verb<strong>und</strong>en mit in der Regel niedrigeren<br />
zulässigen Festigkeitswerten. In diesen<br />
Bereichen sind die temperaturabhängigen<br />
Streckgrenzen deutlich überschritten,<br />
so dass eine plastische Verformung<br />
eintritt. Steile Temperaturgradienten, wie<br />
am Übergang an der Wanddurchführung,<br />
sind ebenfalls durch erhöhte Spannungen<br />
gekennzeichnet.<br />
Der Einsatz der gekoppelten FSI-Simulation<br />
liefert somit eindeutige Ansätze zur<br />
Optimierung von thermisch hochbelasteten<br />
Ofenkomponenten.<br />
Energie- <strong>und</strong> Stoffbilanzen<br />
Die Arbeitsgruppe „Energie- <strong>und</strong> Stoffbilanzen“<br />
ist im Bereich der Prozesstechnik<br />
neben der namengebenden Erstellung<br />
von Energie- <strong>und</strong> Stoffbilanzen, insbesondere<br />
für den Elektrostahlprozess,<br />
aber auch für andere energieintensive<br />
Hochtemperatur prozesse, auch im Bereich<br />
der Prozessoptimierung <strong>und</strong> Verfahrensentwicklung<br />
aktiv. Für die Bilanzerstellung<br />
<strong>und</strong> auch für die Entwicklung<br />
von Prozess steuerungs strategien wird<br />
auf eine langjährige Erfahrung in Installation<br />
<strong>und</strong> Betrieb von Abgasanalysesystemen<br />
an industriellen Hochtemperaturaggregaten,<br />
wie zum Beispiel dem Lichtbogenofen<br />
(Bild 11) zurückgegriffen. Ergänzend<br />
kommen empirische <strong>und</strong> analytische<br />
Modellbildung sowie Simulationen<br />
auf Basis von Computational Fluid Dynamics<br />
(CFD) [21] zum Einsatz (Bild 12).<br />
Darüber hinaus betreibt die Arbeitsgruppe<br />
am Standort Herzogenrath einen<br />
Lichtbogenofen im Technikumsmaßstab<br />
(Bild 13). Das Ziel der Arbeiten in diesem<br />
Bereich ist in der Regel eine Erhöhung<br />
der Energie- <strong>und</strong> Ressourceneffizienz. So<br />
wurden zum Beispiel im Rahmen eines<br />
kürzlich abgeschlossenen BMWi-geförderten<br />
Projekts ein Modell für das verbesserte<br />
Chrom-Ausbringen am Elektrolichtbogenofen<br />
entwickelt [22, 23] <strong>und</strong><br />
in einem EU-geförderten Projekt Möglichkeiten<br />
für eine verbesserte Prozesskontrolle<br />
am Lichtbogenofen durch den<br />
Online-Einsatz von Abgasanalytik untersucht<br />
[24, 25]. Ein aktuell laufendes Forschungsvorhaben<br />
hat die ressourceneffiziente<br />
<strong>und</strong> hochproduktive Herstellung<br />
von Carbonfasern für ein breites Anwendungsspektrum<br />
zum Thema.<br />
Im Bereich der Umwelttechnik dient<br />
die Durchführung von Abgasmessungen<br />
in Entstaubungsanlagen [26] der Ermittlung<br />
umweltrelevanter Stoffströme<br />
(NO x , CO 2 ) [27]. Neben der Ermittlung<br />
eines Ist-Zustandes werden auch Gr<strong>und</strong>lagen<br />
zur Entstehung sowie Prozessstrategien<br />
zur Verminderung bzw. Vermeidung<br />
umweltrelevanter Emissionen entwickelt<br />
<strong>und</strong> sowohl im Technikum als<br />
auch industriell untersucht. So wurden<br />
in einem kürzlich abgeschlossenen DFG-<br />
Forschungsvorhaben experimentelle <strong>und</strong><br />
theoretische Gr<strong>und</strong>lagenuntersuchungen<br />
zur Bildung von Stickoxiden im Lichtbogenofen<br />
durchgeführt <strong>und</strong> in einem<br />
EU-geförderten Projekt die NOx-Emissionen<br />
am Lichtbogenofen im industriellen<br />
Maßstab untersucht <strong>und</strong> modelliert sowie<br />
Vermeidungsstrategien entwickelt.<br />
Ebenfalls in den Bereich Umwelttechnik<br />
fällt die Forschung zur Substitution<br />
von fossilen Kohlenstoffträgern durch<br />
Biomasse im Elektrostahlverfahren. Hier<br />
werden im Rahmen eines aktuellen EU-<br />
Forschungsprojekts Untersuchungen sowohl<br />
im Technikumsmaßstab als auch industriell<br />
durchgeführt.<br />
Der Arbeitsgruppe stehen im Arbeitsbereich<br />
Wärmebehandlung eine Reihe von<br />
Wärmebehandlungsöfen zur Verfügung,<br />
in denen Versuche zur Wärmebehandlung<br />
<strong>und</strong> Sinterung in einem großen Temperaturbereich<br />
<strong>und</strong> unter unterschiedlichsten<br />
Atmosphären durchgeführt werden<br />
können. So erlaubt die <strong>Vakuum</strong>-Wärmebehandlungsanlage<br />
des IOB (Bild 14)<br />
die Durchführung von Versuchen unter<br />
<strong>Vakuum</strong> sowie H 2 - oder N 2 -Partialdruck<br />
bei Temperaturen bis 1.600 °C <strong>und</strong> das<br />
anschließende Abschrecken in N 2 bei bis<br />
zu 10 bar Ofendruck.<br />
Mit den vorhandenen Wärmebehandlungsanlagen<br />
führt das IOB klassische<br />
Wärmebehandlungen wie das Span-<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
293
I m profil<br />
Bild 13: Lichtbogenofen im Technikumsmaßstab<br />
Bild 14: <strong>Vakuum</strong>-Wärmebehandlungsanlage<br />
nungsarmglühen von Bauteilen nach<br />
Umformung oder das <strong>Härten</strong> von Werkzeugen<br />
als Dienstleistung, zum Beispiel<br />
für andere Institute an der RWTH Aachen<br />
University, durch. Im Bereich der<br />
Wärmebehandlung unter spezifischen<br />
Atmosphären wurden unter anderem<br />
schon Alterungsversuche an Katalysatormaterialien<br />
sowie Regenerationsbehandlungen<br />
von Dieselpartikelfiltern, aber<br />
auch Wärmebehandlungen in Wasserstoffatmosphäre<br />
durchgeführt.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt im Bereich<br />
der Wärmebehandlung stellt die Sinterung<br />
von Metallschäumen dar. Die <strong>Vakuum</strong>-Wärmebehandlungsanlage<br />
wird hier<br />
eingesetzt, um Schäume aus Hochtemperaturmaterialien,<br />
wie Ni-Basislegierungen,<br />
bei Temperaturen bis zu 1.350 °C<br />
im Hochvakuum oder unter H 2 -Partialdruck<br />
zu sintern. Von besonderem Vorteil<br />
ist hier, dass die Anlage aufgr<strong>und</strong><br />
ihrer Größe, im Vergleich zu kleineren<br />
Laboröfen, eine sehr gute Temperaturgleichmäßigkeit<br />
in der Ofenkammer bietet<br />
<strong>und</strong> in ihr auch größere Bauteile gesintert<br />
werden können.<br />
Bild 15: Wassermodell<br />
eines AOD-<br />
Konverters<br />
Hochtemperatur-Strömungstechnik<br />
Die Kenntnis der Strömung bei dem kontinuierlichen<br />
Gießen von Stahl, Kupfer<br />
<strong>und</strong> Alumi nium <strong>und</strong> deren Optimierung<br />
ist für die Qualität des Halbzeugs <strong>und</strong><br />
des Fertigprodukts von entscheidender<br />
Bedeutung. Hierbei kommt den metallurgischen<br />
Reaktoren (Pfanne, Vertei ler,<br />
Kokille) bei Stahlstrangguss eine große<br />
Bedeutung zu. Die chemisch-physikalischen<br />
Re aktionen, Phasenumwandlungen,<br />
Vermischungen <strong>und</strong> Abscheideprozesse<br />
der in der Schmelze suspendierten<br />
nichtmetallischen Partikel werden durch<br />
die Strömung beeinflusst. Insbesondere<br />
nichtmetallische Partikel wirken sich<br />
negativ auf die Verarbeitung <strong>und</strong> Gebrauchseigenschaften<br />
des Werkstoffes<br />
294 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
I m profil<br />
Bild 16: 1:1-Wassermodell<br />
einer<br />
Dünnbrammenkokille<br />
mit PIV-Lasermesstechnik<br />
geführt werden. Insbesondere bei der<br />
Überlagerung von Effekten, z. B. magnetohydrodynamische<br />
<strong>und</strong> wärmetechnische<br />
Phänomene beim Elektro schlacke-<br />
Umschmelzprozess (ESU), wird die CFD-<br />
Simulation erfolgreich angewendet. So<br />
zeigt Bild 18 exemplarisch die berechnete<br />
Verteilung der Jouleschen Wärme<br />
bei Ablösen eines Metalltropfens von<br />
der Elektrode <strong>und</strong> dem freien Fall durch<br />
die Schlacke beim ESU-Prozess.<br />
aus, sie müssen daher weitgehend aus<br />
der Schmelze entfernt werden.<br />
Da an metallischen Schmelzen Messungen<br />
möglich sind, da die kinematischen<br />
Viskositäten von Schmelzen <strong>und</strong> Wasser<br />
nahezu gleich <strong>und</strong> die Fließeigenschaften<br />
somit ähnlich sind, werden die strömungs-<br />
<strong>und</strong> wärmetechnischen Vorgänge<br />
anhand von physikalischen <strong>und</strong> numerischen<br />
Methoden untersucht. Hierzu<br />
stehen unterschiedlichste Wassermodell-Versuchsstände<br />
von Konvertern<br />
(Bild 15), Pfannen, Verteilern, Stranggießkokillen<br />
(Bild 16) <strong>und</strong> Bandgießanlagen<br />
zur Verfügung.<br />
Für die Strömungsuntersuchungen stehen<br />
moderne Lasermesstechniken wie<br />
PIV, LDA <strong>und</strong> Laserlichtschnitttechniken<br />
sowie LIF-Verfahren für die Messung von<br />
Temperatur- <strong>und</strong> Konzentrationsfelder<br />
zur Verfügung. Ebenfalls können Verweilzeituntersuchungen,<br />
Mischungsvorgänge<br />
<strong>und</strong> Abscheideraten experimentell<br />
untersucht werden.<br />
Das Bild 17 zeigt die Resultate der Badspiegelbewegungen,<br />
die mit Ultraschallsensoren<br />
am 1:1 Wassermodell (Bild 16)<br />
für unterschiedliche Gießbreiten aufgenommen<br />
wurden. Hier ist ein deutlicher<br />
Einfluss der Gießbreite auf die Stabilität<br />
des Gießprozesses zu erkennen.<br />
Parallel dazu erfolgen die numerischen<br />
Simulationen von Schmelzeströmungen<br />
mit CFD (Computational Fluid Dynamics).<br />
Damit kann die Simulation der<br />
Schmelzenströmung in metallurgischen<br />
Reaktoren (mehrphasig, nichtisotherm)<br />
<strong>und</strong> von Mischungsvorgängen durch-<br />
Literatur<br />
[1] http://www.iob.rwth-aachen.de<br />
[2] http://www.muw.rwth-aachen.de<br />
[3] Pfeifer, H.: Institut für Industrieofenbau<br />
<strong>und</strong> Wärmetechnik der RWTH Aachen.<br />
Gaswärme International 55 (2006) 7,<br />
S. 509-512<br />
[4] Pfeifer, H.; Köhne, H.: Forschungs- <strong>und</strong><br />
Entwicklungsaktivitäten am Institut für<br />
Industrieofenbau <strong>und</strong> Wärmetechnik der<br />
RWTH Aachen. <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
(2004) 3, S. 126–133<br />
[5] Köhne, H.; Lucka, K.: Forschung <strong>und</strong><br />
Entwicklung am Institut für Industrieofenbau<br />
<strong>und</strong> Wärmetechnik im Hüttenwesen<br />
der RWTH Aachen. Gas wärme International<br />
47 (1998) 1, S. 9–13<br />
[6] Pfeifer, H. (Hrsg.): Taschenbuch Industrielle<br />
Wärmetechnik – Gr<strong>und</strong>lagen, Berechnungen,<br />
Verfahren. 4. Auflage, Vulkan-Verlag,<br />
Essen, 2007<br />
[7] Pfeifer, H.: Pocket Manual of Heat Processing<br />
(F<strong>und</strong>amentals, Calculations,<br />
Processes). Vulkan-Verlag, Essen, ISBN<br />
978-3-8027-2944-7, 2008<br />
Bild 17: Entwicklung der Wellenhöhe am Meniskus in Abhängigkeit von der Gießbreite<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
295
I m profil<br />
[8] Pfeifer, H.; Nacke, B.; Beneke, F.: Praxishandbuch<br />
Thermoprozesstechnik; Band<br />
1 (Gr<strong>und</strong>lagen – Prozesse – Verfahren).<br />
2. Auflage, Vulkan-Verlag, Essen, ISBN<br />
978-3-8027-2947-8, 2010<br />
[9] Pfeifer, H.; Nacke, B.; Beneke, F.: Praxishandbuch<br />
Thermoprozesstechnik; Band<br />
2 (Anlagen – Komponenten – Sicherheit).<br />
2. Auflage, Vulkan-Verlag, Essen,<br />
ISBN 978-3-8027-2948-3, 2011<br />
[10] Hornig, K.; Bölling, R.; Odenthal, H.-J.;<br />
Pfeifer, H.; Berns, K.; Schmitz, K.: Numerische<br />
<strong>und</strong> experimentelle Strömungssimulation<br />
eines Schwebebandofens<br />
für die Produktion von NE-Metallbändern.<br />
Gaswärme International (2003) 5,<br />
S. 256–262<br />
[11] Hoppe, H.; Kolle, M.; Rinnhofer, H.; Bölling,<br />
R.; Pfeifer, H.; Schneiders, H.: Entwicklung<br />
<strong>und</strong> Realisierung eines Bandschwebeofens<br />
zur Hochtemperaturwärmebehandlung.<br />
Gaswärme International<br />
(2009) 3, S. 133–138<br />
[12] Hoppe, H.; Kolle, M.; Rinnhofer, H.; Bölling,<br />
R.; Pfeifer, H.; Odinius, T.: Development<br />
and implementation of a strip flotation<br />
furnace for high temperature heat<br />
treatment. Heat Processing (2009) 3,<br />
p. 215–220<br />
[13] Bölling, R.; Pfeifer, H.; Valente-Simoes,<br />
J.-P.: Einflussgrößen auf einen effizienten<br />
Atmosphärenwechsel bei Schutzgaskammeröfen.<br />
Gaswärme International<br />
(2008) 3, S. 155–160<br />
[14] Simoes, J.-P.: Verbesserung von Produktqualität<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit von<br />
Industrieöfen mit Schutzgasatmosphären<br />
durch die Optimierung des Atmosphärenwechsels.<br />
Dissertation, Fakultät<br />
für Georessourcen <strong>und</strong> Materialtechnik,<br />
RWTH Aachen, 2010<br />
[15] Echterhof, T.; Neumeier, S.; Bölling, R.;<br />
Simon, U.; Pfeifer, H.: Entwicklung von<br />
Metalloxid-Gassensoren für die Überwachung<br />
von Gasatmosphären in Industrieöfen.<br />
Gaswärme International (2008) 6,<br />
S. 461–465<br />
[16] Neumeier, S.; Echterhof, T.; Bölling, R.;<br />
Simon, U.; Pfeifer, H.: Zeolite based trace<br />
humidity sensor for high temperature<br />
applications in hydrogen atmosphere.<br />
Sensors and Actuators B 134 (2008),<br />
p. 171–174<br />
[17] Echterhof, T.: Gasfeuchtemessung in der<br />
Thermoprozesstechnik – Entwicklung eines<br />
Spurenfeuchtesensors für den Hochtemperatureinsatz.<br />
Dissertation, Fakultät<br />
für Georessourcen <strong>und</strong> Materialtechnik,<br />
RWTH Aachen, 2010<br />
[18] Hornig, K.: Untersuchung zur aerodynamischen<br />
Bandführung mit gleichzeitiger<br />
Erwärmung in einem Schwebebandofen.<br />
Dissertation, Fakultät für Georessourcen<br />
<strong>und</strong> Materialtechnik, RWTH Aachen,<br />
2008<br />
[19] Bölling, R.; Perkowski, D.; Hornig, K.;<br />
Pfeifer, H.; Rinnhofer, H.: Methoden zur<br />
Optimierung moderner Bandschwebeöfen<br />
für Cu-Bänder. Gaswärme International<br />
(2009) 3, S. 159–164<br />
[20] Navawongse, V: Experimentelle Untersuchungen<br />
<strong>und</strong> mathematische Modellierung<br />
zum Weichglühen von Messing<strong>und</strong><br />
Bronzebändern in Schwebebandöfen.<br />
Dissertation, Fakultät für Georessourcen<br />
<strong>und</strong> Materialtechnik, RWTH Aachen,<br />
2010<br />
[21] Tang, X.: Anwendung der CFD zur Berechnung<br />
der Nachverbrennung von<br />
Abgasen in Entstaubungssystemen von<br />
Lichtbogenöfen. Dissertation, Fakultät<br />
für Georessourcen <strong>und</strong> Materialtechnik,<br />
RWTH Aachen, 2002<br />
[22] Brandenburger, J.; Schlautmann, M.;<br />
Plüm, H.-D.; Jung, H.-P.; Beiler, C.; Echterhof,<br />
T.; Risonarta, V. Y.: Erhöhung der<br />
Energie- <strong>und</strong> Ressourceneffizienz bei der<br />
Elektrostahl-Erzeugung durch ganzheitliche,<br />
qualitätsgeführte Produktionssteuerung.<br />
Bericht Nr. 2.31.003, BFI VDEh<br />
Betriebsforschungsinstitut, Düsseldorf,<br />
August 2010<br />
[23] Risonarta, V.: Improvement of Chromium<br />
Yield of Stainless Steelmaking in an<br />
EAF by Using Off-Gas Analysing System.<br />
Dissertation, Fakultät für Georessourcen<br />
<strong>und</strong> Materialtechnik, RWTH Aachen,<br />
2010<br />
[24] Risonarta V. Y.; Echterhof, T.; Voj, L.;<br />
Pfeifer, H.; Jung, H.P,: Lenz, S.: Optimization<br />
of the electric arc furnance process<br />
at Deutsche Stahlwerke. stahl <strong>und</strong><br />
eisen 129 (2009) 11, S. 55–64<br />
[25] Risonarta, V. Y., Echterhof, T., Jung, H.<br />
P., Beiler, C., Lenz, S., Kirschen, M. and<br />
Pfeifer, H.: Application of an Off-Gas<br />
Analysing System to Control Oxidation<br />
during Stainless Steelmaking in an EAF.<br />
steel research <strong>international</strong> 81 (2010) 9,<br />
S. 778–783<br />
[26] Velikorodov, V.: Der Einfluss der Entstaubung<br />
auf den spezifischen elektrischen<br />
Energieeinsatz des Lichtbogenofens.<br />
Dissertation, Fakultät für Georessourcen<br />
<strong>und</strong> Materialtechnik, RWTH Aachen,<br />
2009<br />
[27] Voj, L.: Stickoxidemission von Lichtbogenöfen<br />
der Stahlindustrie. Dissertation,<br />
Fakultät für Georessourcen <strong>und</strong> Materialtechnik,<br />
RWTH Aachen, 2006<br />
[28] Wuppermann, C.; Rückert, A.; Pfeifer,<br />
H.; Odenthal, H.-J.: Bestimmung des<br />
Strömungsfeldes in einem Wassermodell<br />
eines AOD-Konverters mittels PIV. Fachtagung<br />
„Lasermethoden in der Strömungsmesstechnik<br />
GALA“, 7.–9. September<br />
2010, Cottbus<br />
[29] Bahrmann, R.; Pfeifer, H.: Untersuchung<br />
des Einflusses der Tauchrohrposition<br />
beim kontinuierlichen Strangguss von<br />
Dünnbrammen mittels PIV. Fachtagung<br />
„Lasermethoden in der Strömungsmesstechnik<br />
GALA“, 7.–9. September 2010,<br />
Cottbus<br />
Bild 18: Verteilung der Joule´schen Wärme<br />
bei Ablösen eines Metalltropfens<br />
[30] Braun, A.; Warzecha, M.; Pfeifer, H.: Numerical<br />
and Physical Modeling of Steel<br />
Flow in a Two-Strand T<strong>und</strong>ish for Different<br />
Casting Conditions. Metallurgical<br />
and Materials Transactions, 41B (2010),<br />
S. 549–559<br />
[31] Rückert, A.; Pfeifer, H.: Mathematical<br />
Modelling of the Flow Field, Temperature<br />
Distribution, Melting and Solidification<br />
in the Electroslag Remelting Process.<br />
Magnetohydrodynamics, 45 (2009)<br />
Nr. 4, S. 527–533<br />
Autoren:<br />
Prof. Dr.-Ing. Herbert Pfeifer<br />
Dr.-Ing. Ralf Bölling<br />
Dr.-Ing. Thomas Echterhof<br />
Dipl.-Ing. Antje Rückert<br />
Kontakt:<br />
Institut für Industrieofenbau <strong>und</strong><br />
Wärmetechnik<br />
RWTH Aachen<br />
Tel.: 0241 8025935<br />
pfeifer@iob.rwth-aachen.de<br />
www.iob.rwth-aachen.de<br />
296 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
A u s der Pr a x i s<br />
Überwachung der Feuerfestauskleidung<br />
von Gießpfannen<br />
Es ist allgemein bekannt, dass Feuerfestauskleidungen<br />
von Stahlgießpfannen nur<br />
eine begrenzte Lebensdauer haben <strong>und</strong><br />
dass sich die zu erwartende Zeitspanne<br />
noch verkürzt, wenn durch mechanische<br />
Einwirkung das Auskleidungsmaterial<br />
beschädigt wird. Da sich bei der Feuerfestauskleidung<br />
mit der Zeit Risse bilden,<br />
kann der äußere Teil einer Transportgießpfanne<br />
mit geschmolzenem Metall in Berührung<br />
kommen. Wird das nicht rechtzeitig<br />
bemerkt, bricht die Gießpfanne<br />
<strong>und</strong> geschmolzenes Metall strömt aus,<br />
wodurch das Leben von Mitarbeitern gefährdet<br />
wird <strong>und</strong> Betriebsmittel zerstört<br />
werden.<br />
Glücklicherweise lassen sich mit Wärmebildkameras<br />
(Bild 1) bei einer Gießpfanne<br />
heiße Stellen erkennen, die vor Problemen<br />
sehr viel früher warnen als bei<br />
einer rein optischen Kontrolle. Dadurch<br />
kann die Gießpfanne rechtzeitig außer<br />
Betrieb gesetzt werden <strong>und</strong> der Austausch<br />
der Auskleidung genau zum richtigen<br />
Zeitpunkt erfolgen, was insgesamt<br />
die Betriebskosten senkt.<br />
Gießpfannen-Überwachungssystem<br />
In der Regel befinden sich die Wärmebildkameras<br />
von FLIR in einem robusten<br />
Gehäuse <strong>und</strong> werden an Stellen montiert,<br />
wo sie eine klare Sicht auf eine gefüllte<br />
Gießpfanne haben, wenn diese mit<br />
dem Portalkran vorbeirollt. Diese Kameras<br />
liefern Echtzeit-Videobilder von der<br />
Gießpfanne <strong>und</strong> berechnen die Temperaturen<br />
über deren Oberfläche. Mit nur<br />
wenigen Kameras lässt sich die gesamte<br />
Gießpfannenoberfläche erfassen, aber<br />
normalerweise werden nur bestimmte<br />
relevante Bereiche (ROI, regions of interest)<br />
festgelegt, die genauer untersucht<br />
<strong>und</strong> analysiert werden (Bild 2). Wärmebilder<br />
der ROIs, wo es eher zu Anomalien<br />
kommt, lassen sich auf einem PC<br />
speichern, um sie später mit aktuellen<br />
Bildern zu vergleichen. Indem ROIs definiert<br />
werden, ist die IR-Überwachungssoftware<br />
von FLIR auch in der Lage,<br />
Bild 1: Wärmekameras<br />
können bei<br />
einer Gießpfanne<br />
heiße Stellen erkennen,<br />
die vor Problemen<br />
sehr viel früher<br />
warnen als bei einer<br />
rein optischen Kontrolle.<br />
Folglich lässt<br />
sich die Gießpfanne<br />
austauschen, bevor<br />
es zu einem Störfall<br />
kommt.<br />
Bild 2: Steel-Industry-Schema<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
297
A u s der Pr a x i s<br />
die gleiche, der größte Unterschied liegt<br />
lediglich in der Befestigung der Wärmebildkameras.<br />
Normalerweise werden Kameras<br />
zu beiden Seiten der Gleise angebracht,<br />
auf denen die Torpedowagen<br />
zum Konverter rollen.<br />
Bild 3: Das Gießpfannen-Überwachungssystem erkennt automatisch im Vorfeld festgelegte<br />
relevante Bereiche (ROI, Region of Interest) <strong>und</strong> vergleicht die gemessene Temperatur mit<br />
vorab gesetzten Parametern<br />
Vor dem Einfüllen des geschmolzenen<br />
Metalls werden die Torpedowagen vorgeheizt,<br />
um ein Erhärten zu vermeiden.<br />
Mithilfe von Wärmebildkameras lässt sich<br />
auch dieser Prozess optimieren, indem<br />
Dauer <strong>und</strong> eingesetzte Energie reduziert<br />
werden, wobei sichergestellt wird, dass<br />
die Feuerfestauskleidung ausreichend erhitzt<br />
ist, damit das Metall nicht erhärtet.<br />
Eine Wärmebildkamera kann durch die<br />
Brennerflamme hindurchsehen <strong>und</strong> die<br />
Temperatur der Auskleidung aus sicherer<br />
Entfernung überwachen. Dadurch erübrigt<br />
sich die Verwendung von Thermoelementen,<br />
die weniger genau arbeiten<br />
<strong>und</strong> oft durchbrennen.<br />
Typischer Aufbau<br />
hohe Temperaturen bei Gegenständen<br />
in der Nähe der Gießpfanne zu ignorieren,<br />
die sich im Sichtfeld der Kamera befinden,<br />
was eine Verringerung der Fehlalarme<br />
zur Folge hat.<br />
Diese Video-Wärmebilder <strong>und</strong> die entsprechenden<br />
Temperaturdaten werden<br />
mittels Ethernet <strong>und</strong> Glasfaser an den<br />
Industrie-PC übertragen (Bild 3), so<br />
dass keine Probleme durch Elektrorauschen<br />
aus der Pfannenumgebung auftreten.<br />
Die IR-Überwachungssoftware<br />
kann nun jedes Standbild einer Kamera<br />
mit den im PC gespeicherten Bildvorlagen<br />
vergleichen. Der Kranführer<br />
braucht den Kran nicht an irgendeiner<br />
bestimmten Stelle für die Aufnahme von<br />
Bildern anzuhalten, der Produktionsprozess<br />
kann ohne Unterbrechung weiterlaufen.<br />
Wenn eine Bildvorlage mit einem<br />
Bereich des Kamerasichtfelds (d. h.<br />
mit einem oder mehreren ROIs) übereinstimmt,<br />
werden die Temperaturen berechnet.<br />
Überschreitet dann die Temperatur<br />
die für die Gießpfanne festgelegten<br />
Parameter, wird ein Alarm ausgelöst.<br />
Die genauen Temperaturwerte für Alarme<br />
lassen sich leicht anhand der Erfahrungswerte<br />
einstellen.<br />
Alarmierend hohe<br />
Temperaturen<br />
Der Alarm kann einfach nur eine Warnung<br />
sein, wenn die Temperatur nicht<br />
extrem hoch ist, so dass die Gießpfanne<br />
weiter zum Konverter hinbewegt<br />
werden kann. Der Mitarbeiter vergleicht<br />
dann die Alarmtemperatur mit einer von<br />
der Software gemachten Trendanalyse,<br />
um zu entscheiden, ob die Gießpfanne<br />
für einen weiteren Gießvorgang in Betrieb<br />
bleiben kann.<br />
Überschreitet die Pfannentemperatur einen<br />
bestimmten Grenzwert, wird ein<br />
Notfallalarm ausgelöst, der den Portalkran<br />
sofort anhalten lässt. Darüber hinaus<br />
können Alarmmeldungen <strong>und</strong> -bilder<br />
via Ethernet, eMail oder ftp an das<br />
Büro des zuständigen Abteilungsleiters<br />
geschickt werden.<br />
Torpedowagen<br />
Diese Anwendung eignet sich nicht nur<br />
für Gießpfannen. Dasselbe System ist<br />
auch für die Überwachung von Torpedowagen<br />
anwendbar. Die Zielsetzung ist<br />
Die schematische Darstellung auf dieser<br />
Seite zeigt den typischen Aufbau eines<br />
automatischen Überwachungssystems<br />
für die Feuerfestauskleidung von Gießpfannen,<br />
bei dem die FLIR A310 Wärmebildkamera<br />
zum Einsatz kommt. Obwohl<br />
die Kamera sich aufgr<strong>und</strong> ihrer analogen<br />
Video- <strong>und</strong> Digitalein- <strong>und</strong> -ausgänge als<br />
eigenständiger intelligenter Fühler betreiben<br />
lässt, benutzen die meisten Stahlanwendungen<br />
ihren digitalen, mittels<br />
Ethernetkabel übertragenen Datenstrom<br />
in computerunterstützten Automatisierungssystemen.<br />
Über die Ethernet-<br />
Schnittstelle der A310 können Videosignale<br />
der Kamera fast überall hin weitergeleitet<br />
werden, was eine Überwachung<br />
von mehreren Standorten aus erleichtert.<br />
Mit der IR-Überwachungssoftware von<br />
FLIR lassen sich alle Kamerafunktionen<br />
steuern, Temperaturdaten sammeln,<br />
Wärmebilder anzeigen <strong>und</strong> eine Datenanalyse<br />
durchführen. Das Display des Bedieners<br />
ist die wichtigste Schnittstelle für<br />
Alarmfunktionen.<br />
Kontakt:<br />
FLIR Systems GmbH<br />
Frankfurt<br />
Tel.: 069 950090-0<br />
E-Mail: info@flir.de<br />
www.flir.de<br />
298 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
A u s der Pr a x i s<br />
Elektrische Heizung für Versuchsbehälter<br />
am KIT realisiert<br />
Der mächtige Radialventilator beginnt<br />
zu brummen, bevor das Heizregister von<br />
der Steuerung eingeschaltet wird. Mit<br />
seinen 56 kW Leistung könnte man eine<br />
komplette Reihenhauszeile beheizen. In<br />
diesem Fall wird die elektrische Heizung<br />
benötigt, um die Luft in einem 11 m hohen<br />
Stahlbehälter auf eine Temperatur<br />
von 120 bis 150 °C zu bringen. Der gut<br />
isolierte Behälter steht auf dem Gelände<br />
des Karlsruher Instituts für Technologie,<br />
KIT. Das dort beheimatete Institut<br />
für Kern- <strong>und</strong> Energietechnik (IKET) führt<br />
mit dem Behälter Versuche zur Reaktorsicherheit<br />
durch (Bild 1).<br />
Verbrennung heißer Wasserstoff-Dampfmischung<br />
Der Leiter des Projekts, Dipl.-Ing. Giancarlo<br />
Albrecht, erläutert: „Wir erforschen<br />
die Druckbelastung der Sicherheitsbehälter<br />
von Leichtwasserreaktoren.<br />
Uns interessieren besonders die Vorgänge<br />
bei der Verbrennung einer heißen<br />
Wasserstoff-Dampfmischung, weil hier<br />
ähnliche Prozesse ablaufen, wie bei der<br />
Kernschmelze <strong>und</strong> dem Versagen des<br />
Reaktordruckbehälters. Als uns ein gebrauchter<br />
Stahldruckbehälter angeboten<br />
wurde, griffen wir zu.“ Bislang wurden<br />
nur Versuche mit Geometrien im Maßstab<br />
1:18 durchgeführt. Es ist sehr komplex,<br />
die Ergebnisse solcher kleinmaßstäblichen<br />
Versuche hochzurechnen. Der<br />
gebrauchte Behälter bot die Chance, die<br />
Versuche im Maßstab 1:7 durchzuführen<br />
<strong>und</strong> somit den realen Verhältnissen deutlich<br />
näher zu kommen.<br />
Der 60 t schwere <strong>und</strong> 11 m hohe Druckbehälter<br />
hat ein Volumen von 224 m 3 . In<br />
ihm beabsichtigten die Wissenschaftler,<br />
ein Dampf-Wasserstoffgemisch zu zünden.<br />
Vor dem Einblasen dieses Gemisches<br />
muss jedoch das Behältervolumen<br />
zunächst auf eine Temperatur von mehr<br />
als 120 °C gebracht werden. Dazu wurde<br />
eine elektrische Heizanlage benötigt.<br />
Wenn es um elektrisches Heizen geht,<br />
arbeitet das Institut mit der Firma Eichenauer<br />
zusammen. Eichenauer entwickelt<br />
<strong>und</strong> fertigt unter anderem Heizkörper<br />
für den Haushalt, die in Kaffeemaschinen<br />
oder Dampfgarern ihren Dienst tun.<br />
Auch in Fahrzeugen sind Erzeugnisse von<br />
Eichenauer, beispielsweise für die Kraftstoffvorwärmung<br />
oder Heizungen für<br />
SCR Systeme, zu finden.<br />
Kompromiss zwischen<br />
Anschlussleistung <strong>und</strong><br />
Aufheizzeit<br />
Die erwärmte Luft musste umgewälzt<br />
<strong>und</strong> im Inneren des Behälters möglichst<br />
gleichmäßig verwirbelt werden. Außerdem<br />
wurden druckfeste Absperrschieber<br />
benötigt, die die Luftanschlüsse während<br />
der Zündversuche verschließen.<br />
Es kam nicht darauf an, den Behälter<br />
Bild 1: Gesamtansicht<br />
vom Druckbehälter<br />
(Quelle:<br />
Karlsruhe Institut<br />
für Technologie,<br />
Eichenauer Heizelemente)<br />
schnellstmöglich zu erwärmen, sondern<br />
dass Behältervolumen <strong>und</strong> -wandungen<br />
möglichst gleichmäßig erwärmt werden.<br />
Der Kompromiss zwischen Anschlussleistung<br />
<strong>und</strong> Aufheizzeit könnte bei 50 kW<br />
Heizleistung liegen. Realisiert wurde ein<br />
Heizregister mit 21 Edelstahlrohrheizkörpern<br />
<strong>und</strong> einer Leistung von 56 kW. Es<br />
belastet jede der drei Phasen der 400 V<br />
Zuleitung mit max. 50 A (Bild 2).<br />
Zum Umwälzen der Luft wählte man einen<br />
Brandgasventilator, geeignet für den<br />
Transport heißer Medien. Der Lüfter mit<br />
einer Leistung von 1,5 kW wälzt ein Volumen<br />
von r<strong>und</strong> 4000 m 3 /h um. Über<br />
den Heißkanal, mit den Abmessungen<br />
330 x 330 mm 2 , gelangt die vorgewärmte<br />
Luft seitlich in den unteren Teil des<br />
Druckbehälters. Besonderes Augenmerk<br />
richteten die Ingenieure auf die Vertei-<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
299
A u s der Pr a x i s<br />
Bild 2: Blick ins<br />
Heizregister (Quelle:<br />
Karlsruhe Institut<br />
für Technologie,<br />
Eichenauer Heizelemente)<br />
Behälters verlässt die Luft den Behälter<br />
wieder, um erneut im Heizregister aufgeheizt<br />
zu werden. Nach der Aufheizphase,<br />
bevor das eigentliche Experiment mit<br />
dem Einblasen von Dampf <strong>und</strong> Wasserstoff<br />
beginnt, werden die Luftöffnungen<br />
druckfest verschlossen. Die elektromotorischen<br />
Absperrschieber widerstehen<br />
Drücken von 16 bar.<br />
Nächste Experimente<br />
stehen an<br />
Bild 3: Die Strömungssimulation<br />
macht die Wirkung<br />
des Prallbleches<br />
sichtbar (Quelle:<br />
Karlsruhe Institut<br />
für Technologie, Eichenauer<br />
Heizelemente)<br />
Obwohl die Eichenauer Ingenieure mit<br />
dieser Aufgabe teilweise Neuland betraten,<br />
lief schon wenige Wochen die Anlage<br />
bereits im ersten Probebetrieb. Die<br />
Wissenschaftler im IKET bereiten schon<br />
die nächsten Experimente vor. Unter anderem<br />
geht es darum, die Festigkeit von<br />
Wasserstofftanks für Fahrzeuge zu testen.<br />
Im Karlsruher Institut für Technologie<br />
(KIT) leistet das Institut für Kern- <strong>und</strong><br />
Energietechnik (IKET) Forschungsbeiträge<br />
im KIT Zentrum Energie. Die Forschungsschwerpunkte<br />
liegen auf der<br />
Analyse <strong>und</strong> Beschreibung komplexer<br />
thermohydraulischer Transportvorgänge<br />
in Gasen, Flüssigkeiten <strong>und</strong> Feststoffen.<br />
Eichenauer Heizelemente GmbH & Co.<br />
KG entwickelt, produziert <strong>und</strong> vertreibt<br />
elektrische Heizelemente <strong>und</strong> erarbeitet<br />
maßgeschneiderte Lösungen für die<br />
Branchen Hausgeräte, Automotive, <strong>und</strong><br />
Industrieanwendungen.<br />
lung der Luft im Behälter. Bis die Gestaltung<br />
des Prallblechs, das unweit der<br />
Behälteröffnung für ein geeignetes Verwirbeln<br />
der Luft sorgt, feststand, untersuchten<br />
die Entwickler mit Strömungssimulationen<br />
verschiedene Geometrien<br />
(Bild 3). Die Luft verlässt das Heizregister<br />
mit einer Temperatur von bis zu<br />
200 °C. Das Prallblech sorgt auch dafür,<br />
dass die Versuchseinbauten punktuell<br />
nicht mit zu hohen Temperaturen beaufschlagt<br />
wurden. Am obersten Punkt des<br />
Kontakt:<br />
Eichenauer Heizelemente<br />
GmbH & Co. KG<br />
Heike Lutz<br />
Hatzenbühl<br />
Tel.: 07275 702-0<br />
info@eichenauer.de<br />
www.eichenauer.de<br />
Hotline<br />
Chefredakteur:<br />
Redaktionsbüro:<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Anzeigenverkauf:<br />
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Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />
Annamaria Frömgen, M.A.<br />
Silvija Subasic, M.A.<br />
Bettina Schwarzer-Hahn<br />
Martina Grimm<br />
0201/82002-12<br />
0201/82002-91<br />
0201/82002-15<br />
0201/82002-24<br />
0931/41704-13<br />
s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
s.subasic@vulkan-verlag.de<br />
b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />
mgrimm@datam-services.de<br />
300 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
G r u n d l a g e n<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Anwendungen<br />
elektrothermischer Verfahren<br />
Folge 11: Mikrowellenerwärmung<br />
Neu: Jetzt auch zum<br />
Download unter<br />
www.elektrowaerme-online.de<br />
In regelmäßiger Folge werden an dieser<br />
Stelle physikalische <strong>und</strong> verfahrenstechnische<br />
Gr<strong>und</strong>lagen sowie aktuelle Anwendungsbeispiele<br />
industrieller elektrothermischer<br />
Verfahren vorgestellt. In diesem<br />
Beitrag setzt sich die Serie fort mit<br />
der Mikrowellenerwärmung, die durch<br />
eine schnelle, flexible <strong>und</strong> schonende<br />
Erwärmung mit guter Regelbarkeit gekennzeichnet<br />
ist, <strong>und</strong> in zahlreichen Industriezweigen<br />
zunehmend angewendet<br />
wird.<br />
Physikalische <strong>und</strong> technische<br />
Gr<strong>und</strong>lagen<br />
Die Mikrowellen-(MW-)Erwärmung gehört<br />
zum Gebiet der dielektrischen Erwärmung,<br />
bei der in elektrisch nicht<br />
oder nur schwach leitenden Stoffen unter<br />
Einwirkung eines hochfrequenten<br />
elektrischen Feldes elektrische Energie in<br />
Wärme umgewandelt wird. Dabei dringt<br />
elektromagnetische Energie mit einer<br />
Frequenz im Gigahertzbereich in das Erwärmungsgut<br />
ein. Dies führt in polarisierbaren<br />
Stoffen zu Molekülschwingungen.<br />
Die Hochfrequenzenergie wird absorbiert,<br />
d. h. infolge der zwischenmolekularen<br />
Reibung in Wärme umgewandelt.<br />
Die erzeugte Wärme ist dem dielektrischen<br />
Verlustwert des Materials <strong>und</strong><br />
der Frequenz des Wechselfeldes proportional.<br />
Für eine schnelle, effektive Erwärmung<br />
ist deshalb der Einsatz hoher Frequenzen<br />
erforderlich. Bis etwa 500 MHz<br />
spricht man von Hochfrequenzerwärmung,<br />
darüber hinaus von Mikrowellenerwärmung,<br />
bei der weltweit zum größten<br />
Teil eine Frequenz von 2,45 GHz verwendet<br />
wird. Daneben wird in bestimmten<br />
Anwendungen, z. B. bei Bandtrockner,<br />
auch die Frequenz 915 MHz eingesetzt.<br />
Darüber hinaus ist auch die Verwendung<br />
einer höheren Frequenz von<br />
5,8 GHz möglich.<br />
Die Mikrowellenenergie wird aufgr<strong>und</strong><br />
des hohen Verlustwertes von Wasser<br />
<strong>und</strong> wasserhaltigen Stoffen besonders<br />
gut absorbiert. Aber beispielsweise auch<br />
viele Kunststoffe, wie Polyester, GFK,<br />
Melaminpressharz u. a., eignen sich gut<br />
für die MW-Erwärmung. Dagegen sind<br />
Materialien wie Teflon <strong>und</strong> Quarzglas für<br />
die Mikrowellenstrahlung transparent.<br />
Diese Werkstoffe können für verlustarme<br />
Konstruktionen innerhalb des Ofenraumes<br />
eingesetzt werden. Die Wände<br />
einer Mikrowellenkammer bestehen aus<br />
Metall, z. B. Stahl oder Aluminium, da an<br />
metallischen Oberflächen die Mikrowellen<br />
reflektiert werden.<br />
Die Mikrowellenenergie wird in einer<br />
Senderöhre, dem Magnetron, erzeugt<br />
<strong>und</strong> entweder direkt oder über besonders<br />
ausgebildete Hohlleiter auf das Gut<br />
in der Behandlungskammer abgestrahlt.<br />
Die Mikrowellenleistung von Magnetrons<br />
für 2,45 GHz bewegt sich im Bereich<br />
von 0,8 bis 6 kW, wobei die Magnetrons<br />
mit einer Leistung bis etwa 2 kW<br />
luftgekühlt <strong>und</strong> darüber hinaus wassergekühlt<br />
sind <strong>und</strong> eine aufwendigere<br />
Überwachungstechnik benötigen. Ist<br />
für eine Erwärmungsanlage eine höhere<br />
Gesamtleistung erforderlich, werden<br />
die Magnetrons parallel betrieben. Die<br />
Lebensdauer der Magnetrons liegt bei<br />
6.000 bis 8.000 Betriebsst<strong>und</strong>en.<br />
Verfahrensvorteile<br />
Im Vergleich zu indirekten Erwärmungsverfahren,<br />
wo die Wärme über die Oberfläche<br />
dem Behandlungsgut zugeführt<br />
wird, ergeben sich durch die MW-Erwärmung<br />
zahlreiche Vorteile. So erfolgen<br />
MW-Trocknungsvorgänge schnell,<br />
flexibel <strong>und</strong> sehr gleichmäßig, <strong>und</strong> die<br />
zu trocknenden Produkte werden schonend<br />
erwärmt. Die Leistungsabsorption<br />
ist dort am höchsten, wo sich die Zonen<br />
größter Feuchtigkeit befinden (selektive<br />
Trocknung), so dass beim Verdampfen<br />
der Flüssigkeit im Inneren die Feuchtigkeit<br />
durch die Porenstruktur des Erwärmungsguts<br />
nach außen transportiert<br />
wird. Der austretende Wasserdampf wird<br />
bei der Mikrowellentrocknung in der Regel<br />
von einem vorgewärmten Luftstrom<br />
abgeführt. Durch Einsatz der MW-Erwärmung<br />
kann die Trocknungszeit auf 30 %<br />
<strong>und</strong> weniger im Vergleich zu der konventionellen<br />
<strong>Vakuum</strong>trocknung gesenkt<br />
werden. Aufgr<strong>und</strong> der geringen Wärmespeicherung<br />
<strong>und</strong> der verzögerungsfreien<br />
Leistungssteuerung sind MW-Erwärmungsanlagen<br />
gut für die Prozessautomatisierung<br />
geeignet.<br />
Der Gesamtwirkungsgrad von Mikrowellenanlagen,<br />
also das Verhältnis der<br />
im Gut erzeugten Wärmeleistung zur<br />
zugeführten elektrischen Leistung, liegt<br />
zwischen 40 <strong>und</strong> 60 %. Der spezifische<br />
Energiebedarf ist trotzdem relativ niedrig,<br />
da eine selektive Erwärmung im Gut<br />
vorliegt, die Behandlungsdauer in vielen<br />
Fällen kurz <strong>und</strong> damit die Verlustenergie<br />
gering ist. Hinzu kommt, dass der Platzbedarf<br />
von MW-Anlagen um bis zu Faktor<br />
10 im Vergleich zu konventionellen<br />
Erwärmungsanlagen kleiner sein kann.<br />
Anlagentechniken<br />
Mikrowellenerwärmungsanlagen können<br />
je nach Anwendungsfall als Standoder<br />
Durchlauferwärmungsanlagen ausgeführt<br />
sein. Die industriellen Standerwärmungsanlagen<br />
sind im Prinzip ähnlich<br />
einem vergrößerten Haushalts-Mikrowellenherd<br />
aufgebaut (Bild 1). Die<br />
Mikrowellenenergie wird bei Standerwärmungsanlagen<br />
an einer oder mehreren<br />
Stellen in den Ofenraum eingestrahlt<br />
<strong>und</strong> von den Wänden reflektiert, so dass<br />
sich im Ofenraum die elektromagnetischen<br />
Wellen überlagern. Um eine mög-<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
301
G r u n d l a g e n<br />
Behandlungsgut<br />
Mikrowellenmodule<br />
Erwärmungstunnel<br />
Mikrowellenabsorber<br />
Transportband<br />
Bild 2: Schematischer Aufbau einer MW-Durchlauferwärmungsanlage [3]<br />
Bild 1: Schematischer Aufbau einer Mikrowellen-Erwärmungskammer<br />
[3]<br />
lichst homogene Feldverteilung im Ofenraum<br />
zu erzielen, können zusätzlich rotierende<br />
Reflektoren <strong>und</strong> Drehteller eingesetzt<br />
werden.<br />
In Verbindung mit kontinuierlichen Produktionsverfahren<br />
kommen Durchlauferwärmungsanlagen<br />
zum Einsatz (Bild 2).<br />
Auf einem für Mikrowellen transparenten<br />
Förderband wird das Erwärmungsgut<br />
durch den Ofentunnel transportiert,<br />
der insbesondere bei längeren Anlagen<br />
aus aneinandergereihten Modulen aufgebaut<br />
wird. Der Verlauf <strong>und</strong> die Dauer<br />
des Erwärmungsprozesses kann so<br />
der Temperaturverteilung <strong>und</strong> den Produkteigenschaften<br />
optimal angepasst<br />
werden. Die Tunnelöffnungen sind so<br />
ausgebildet, dass die Mikrowellen-Leckstrahlung<br />
ausreichend gedämpft wird<br />
<strong>und</strong> unter dem zulässigen Wert bleibt.<br />
Zur besonders schonenden Trocknung<br />
thermisch sensibler Produkte werden<br />
neuartige MW-<strong>Vakuum</strong>trockner eingesetzt.<br />
Diese Anlagen können als Standoder<br />
als Durchlaufanlagen mit Taktbetrieb<br />
ausgeführt sein.<br />
Die Mikrowellenerwärmung findet aufgr<strong>und</strong><br />
der beschriebenen Vorteile heute<br />
in zahlreichen Industriezweigen zunehmend<br />
Verwendung. Beispiele hierfür sind<br />
vor allem die Nahrungsmittelindustrie sowie<br />
die Gummi-, Textil-, Kunststoff- <strong>und</strong><br />
chemische Industrie. Ein Schwerpunkt<br />
der industriellen Anwendung der Mikrowellenerwärmung<br />
ist das Pasteurisieren<br />
<strong>und</strong> Sterilisieren in der Lebensmittel-<br />
<strong>und</strong> pharmazeutischen Industrie. Mit<br />
zunehmender Modernisierung dieser Industriezweige<br />
<strong>und</strong> wachsendem Bedarf<br />
an kontinuierlichen Verfahren <strong>und</strong> moderner<br />
Prozesssteuerung steigt zwangsläufig<br />
auch die Nachfrage für Wärmebehandlungsmethoden<br />
mit spezifischen Eigenschaften<br />
wie sie die Mikrowellenerwärmung<br />
bietet. In der Nahrungs- <strong>und</strong><br />
Genussmittelindustrie reicht der Anwendungsbereich<br />
der Mikrowellen vom Auftauen<br />
tiefgefrorener Rohware über das<br />
Pasteurisieren oder Sterilisieren von verpackten<br />
Molkereiprodukten, Schnittbrot<br />
bzw. Säfte, das Garen von Fertiggerichten<br />
bis hin zum Trocknen von flüssigen<br />
oder festen Produkten. Beim Entfrosten<br />
können mit einer Mikrowellenleistung<br />
von 120 kW in 1 h 3 t verpackte Lebensmittel<br />
von –18 °C auf –2 °C erwärmt<br />
werden. Auch die Gefriertrocknung mit<br />
Mikrowellenenergie ist effektiv. So werden<br />
Fleischpasteten innerhalb von 2,5 h<br />
mit einer Leistung von 120 kW auf einen<br />
Feuchtegehalt von 5 % gefriergetrocknet.<br />
Bei der herkömmlichen Konvektionstrocknung<br />
dauert dieser Vorgang 22 h.<br />
Das Pasteurisieren von Nahrungsmitteln<br />
durch Mikrowellen wird gegenüber<br />
dem Haltbarmachen durch Zugabe<br />
von Konservierungsstoffen oder durch<br />
konventionelle Umlufterhitzungsverfahren<br />
angewendet. Bei der Mikrowel len-<br />
Pasteurisierung von Schnittbrot durchläuft<br />
das verkaufsfertig verpackte Brot<br />
den Tunnel der Mikrowellenanlage <strong>und</strong><br />
wird sehr schnell, gleichmäßig <strong>und</strong> ohne<br />
Überhitzung der Brotrandschichten oder<br />
des Verpackungsmaterials auf Pasteurisierungstemperatur<br />
erwärmt <strong>und</strong> wenige<br />
Minuten auf dieser Temperatur gehalten.<br />
Frische, Aussehen <strong>und</strong> Geschmack<br />
bleiben so unverändert gut. Der spezifische<br />
Energiebedarf ist gegenüber konventionellen<br />
Pasteurisierungsverfahren<br />
um etwa 50 % geringer <strong>und</strong> die Behandlungsdauer<br />
auf 20 % reduziert. Im Ver-<br />
Anwendungen<br />
Bild 3: MW-Durchlauferwärmungsanlage<br />
zur Vulkanisation<br />
von Gummiprofilen<br />
[3]<br />
302 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
G r u n d l a g e n<br />
gleich zu einem gasbeheizten Konvektionsofen<br />
hat die Mikrowellenanlage einen<br />
um den Faktor 10 geringeren Platzbedarf.<br />
Der automatische, in die Produktionslinie<br />
integrierte Prozess garantiert<br />
eine gleichmäßige Produktqualität <strong>und</strong><br />
schnelle Anpassung an unterschiedliche<br />
Brotsorten <strong>und</strong> Durchsätze.<br />
In der Kunststoff- <strong>und</strong> Gummiindustrie<br />
wird die Mikrowellenerwärmung beispielsweise<br />
zum Erwärmen von Kunststoffgranulat<br />
vor dem Extrudieren, dem<br />
Vorwärmen von Gummi zur Vulkanisation<br />
<strong>und</strong> dem Aushärten von glasfaserverstärkten<br />
Profilen eingesetzt (Bild 3). Bei<br />
der Herstellung von Hochspannungsisolatoren<br />
wird das Epoxidharz zu schnelleren<br />
Aushärtung durch Mikrowellenerwärmung<br />
auf eine Temperatur zwischen<br />
90 °C <strong>und</strong> 100 °C erwärmt, so<br />
dass die Formbelegungszeit zwischen 15<br />
bis 45 % reduziert werden kann. Bei einem<br />
Durchsatz von 2,5 kg/min ist hierfür<br />
eine Mikrowellenleistung von 3,6 kW erforderlich.<br />
Ein großes Potenzial besitzt die MW-<br />
Erwärmung auf dem Gebiet der thermischen<br />
Behandlung von keramischen<br />
Werkstoffen. Beispiele hierfür sind das<br />
mikrowellenunterstützte Sintern von Keramiken<br />
<strong>und</strong> das Entbindern beim Spritzgießen<br />
keramischer Massen, wo durch<br />
den Einsatz von Mikrowellen die Entbinderungszeit<br />
je nach Keramik <strong>und</strong> Bindersystem<br />
um den Faktor 5 bis 30 reduziert<br />
werden kann.<br />
Die heute angebotenen industriellen Mikrowellenanlagen<br />
reichen vom vergrößerten<br />
Haushalts-Mikrowellengerät bis<br />
zu großen Durchlaufanlagen mit mehreren<br />
100 KW. Sie sind bezüglich Zuverlässigkeit<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit auf einem<br />
hohen Niveau <strong>und</strong> können speziell<br />
auf K<strong>und</strong>enwünsche zugeschnitten<br />
werden. Zudem besteht die Möglichkeit,<br />
die Mikrowellenenergie mit herkömmlichen<br />
Energiequellen zu kombinieren,<br />
um ein Optimum des Erwärmungsprozesses<br />
<strong>und</strong> der Wirtschaftlichkeit<br />
zu erzielen.<br />
Literatur<br />
[1] Pfeifer, H.; Nacke, B.; Beneke, F. (Hrsg.):<br />
Praxishandbuch Thermoprozesstechnik<br />
Band I: Gr<strong>und</strong>lagen, Prozesse, Verfahren.<br />
Vulkan-Verlag, Essen, 2010<br />
[2] Pfeifer, H.; Nacke, B.; Beneke, F. (Hrsg.):<br />
Praxishandbuch Thermoprozesstechnik<br />
Band II: Anlagen, Komponenten, Sicherheit.<br />
Vulkan-Verlag, Essen, 2011<br />
[3] RWE Energie AG (Hrsg.): Mikrowellenerwärmung<br />
in der Industrie. Essen, 1993<br />
[4] https://www.pueschner.com/downloads/Flyer_dt.pdf<br />
[5] http://neu.linn.de/docs/mheating.pdf<br />
Download: www.elektrowaerme-online.de<br />
Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />
Institut für Elektroprozesstechnik<br />
Leibniz Universität Hannover<br />
Tel.: 0511 / 762-3248<br />
baake@etp.uni-hannover.de<br />
HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />
WIESBADEN<br />
12. – 14. Okt. 2011<br />
Besuchen Sie<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
in Halle 9, Stand 909<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
303
Fi r m e n p o r t r ät<br />
ELINO INDUSTRIE-OFENBAU GMBH<br />
Firmenname/Ort: ELINO INDUSTRIE-OFENBAU GMBH<br />
Düren<br />
Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Dieter Schäufler<br />
Geschichte:<br />
Konzern:<br />
Seit 1933 fertigt ELINO INDUSTRIE-OFEN-<br />
BAU GMBH als kompetenter Anlagenbauer<br />
individuelle Wärmebehandlungsanlagen<br />
nach K<strong>und</strong>envorgaben sowie<br />
Standardanlagen in angepasster Dimensionierung<br />
<strong>und</strong> Leistung. So war das Dürener<br />
Traditionsunternehmen maßgeblich<br />
an der Entwicklung der Pulvermetallurgie<br />
in Deutschland <strong>und</strong> seinen Nachbarländern<br />
beteiligt <strong>und</strong> ist bis heute einer<br />
der führenden Hersteller für Anlagen der<br />
Hartmetall- <strong>und</strong> Refraktär-Metallindustrie.<br />
Im Jahr 2010 wurde ELINO INDUSTRIE-<br />
OFENBAU GMBH Teil der PLC Holding.<br />
Zusammen mit den Schwesterfirmen<br />
WISTRA <strong>und</strong> ELMETHERM kann das Unternehmen<br />
nun eine umfangreichere Produktpalette<br />
anbieten.<br />
Mitarbeiterzahl: Das Unternehmen beschäftigt zur Zeit<br />
insgesamt 120 Mitarbeiter.<br />
Produktspektrum: Über 4.000 Anlagenlieferungen weltweit.<br />
Die in eigenem Hause entwickelten<br />
Trommelofen-Systeme werden in unterschiedlichsten<br />
Industriezweigen, wie der<br />
Metallurgie, Chemie, Nanotechnologie,<br />
Entsorgungstechnik oder im Recycling<br />
eingesetzt.<br />
Das Produktspektrum umfasst Industrieofenanlagen<br />
mit individueller Chargierung<br />
<strong>und</strong> Durchlauföfen mit kontinuierlicher<br />
Beschickung. Im Bereich der<br />
Atmosphärenführung in kontinuierlichen<br />
Ofenanlagen setzt ELINO Maßstäbe. In<br />
kompletten Wärmebehandlungssystemen<br />
werden die Öfen mit Anlagen zur<br />
Gaserzeugung, Gasaufbereitung <strong>und</strong><br />
Produktion:<br />
Ein umfangreich ausgestattetes Techni-<br />
kum ermöglicht, Prozesse in vorindustriellem<br />
Maßstab zu validieren <strong>und</strong> somit<br />
entscheidende Prozessparameter zu<br />
definieren, bevor die Realisierung des<br />
gewünschten Prozesses im industriellen<br />
Maßstab erfolgt. Eine Vielzahl von neuen<br />
Produktionsmethoden <strong>und</strong> Produkten<br />
wurden im Technikum gemeinsam mit<br />
den K<strong>und</strong>en erst möglich gemacht.<br />
Wettbewerbsvorteile:<br />
Zertifizierung:<br />
Nachverbrennung sowie verschiedensten<br />
Beschickungs- <strong>und</strong> Transportsystemen ergänzt.<br />
Das Unternehmen realisiert Ofenanlagen<br />
für Verarbeitungsprozesse in Temperaturbereichen<br />
bis zu 2.200 °C Dauertemperatur;<br />
in hochreinen, aggressiven, giftigen,<br />
<strong>Vakuum</strong> oder normalen Atmosphären;<br />
für Produktgrößen vom Nanobereich bis<br />
zu mehreren Tonnen <strong>und</strong> vom Laborofen<br />
bis zur kompletten Produktionsanlage.<br />
Das Unternehmen projektiert, konstruiert<br />
<strong>und</strong> fertigt Ihre Anlagen im eigenen<br />
Haus.<br />
Das Unternehmen ist zertifiziert nach<br />
DIN EN ISO 9001;<br />
AEO DE AEOC 103 308<br />
Servicemöglich- Weltweite Servicearbeiten, sowie Mokeiten:<br />
dernisierungen bestehender Anlagen<br />
werden durch erfahrenes <strong>und</strong> qualifiziertes<br />
Personal ausgeführt. Kompetente Beratung<br />
sowie Schulungsmaßnahmen vor<br />
Ort r<strong>und</strong>en den Service ab.<br />
Internetadresse:<br />
www.elino.de<br />
Ansprechpartner: Petra Erdorf<br />
Tel.: +49 (0)2421 6902-0<br />
E-Mail: info@elino.de<br />
304 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
elektro<br />
wärme<br />
<strong>international</strong><br />
Zeitschrift für elektrothermische Prozesse<br />
Marktübersicht<br />
Einkaufsberater Thermoprozesstechnik<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische<br />
Behandlung.......................................................................................... 74<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong><br />
Hilfsstoffe............................................................................................. 83<br />
III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering.......................... 87<br />
IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute, Organisationen................... 88<br />
V. Messegesellschaften, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung................................. 88<br />
Kontakt:<br />
Bettina Schwarzer-Hahn<br />
Tel.: +49 (0)201 / 82002-24<br />
Fax: +49 (0)201 / 82002-40<br />
E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />
www.elektrowaerme-markt.de
M a r k t ü b e r s i c h t<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Thermische Gewinnung<br />
(Erzeugen)<br />
Schmelzen, Gießen<br />
306 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
M a r k t ü b e r s i c h t<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Pulvermetallurgie<br />
Wärmen<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />
www.elektrowaerme-markt.de<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
307
M a r k t ü b e r s i c h t<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Wärmen<br />
308 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
M a r k t ü b e r s i c h t<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Wärmebehandlung<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
309
M a r k t ü b e r s i c h t<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Wärmebehandlung<br />
310 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
M a r k t ü b e r s i c h t<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
311
M a r k t ü b e r s i c h t<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Wärmebehandlung<br />
Oberflächenbehandlung<br />
Wärmerückgewinnung<br />
Reinigen <strong>und</strong> Trocknen<br />
Abkühlen <strong>und</strong> Abschrecken<br />
312 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
M a r k t ü b e r s i c h t<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Fügen<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />
www.elektrowaerme-markt.de<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
313
M a r k t ü b e r s i c h t<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Fügen<br />
Recyceln<br />
Energieeffizienz<br />
314 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
M a r k t ü b e r s i c h t<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
Abschreckeinrichtungen<br />
Härtereizubehör<br />
Induktoren<br />
Heizelemente<br />
Förder- <strong>und</strong> Antriebstechnik<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />
www.elektrowaerme-markt.de<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
315
M a r k t ü b e r s i c h t<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
Induktoren<br />
Mess- <strong>und</strong> Regeltechnik<br />
316 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
M a r k t ü b e r s i c h t<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
Schutz- <strong>und</strong> Reaktionsgase<br />
Ofenbaustoffe (nicht<br />
Feuerfeststoffe)<br />
Stromversorgung<br />
Schmiedezubehör<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />
www.elektrowaerme-markt.de<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
317
M a r k t ü b e r s i c h t<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
Stromversorgung<br />
Wärmedämmung <strong>und</strong><br />
Feuerfestbau<br />
Prozessautomatisierung<br />
Reinigungs- <strong>und</strong><br />
Trocknungsanlagen<br />
Ihr „Draht“<br />
zur Anzeigenabteilung<br />
von <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
Bettina Schwarzer-Hahn<br />
Tel. 0201-82002-24<br />
Fax 0201-82002-40<br />
b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />
318 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
M a r k t ü b e r s i c h t<br />
III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />
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<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September<br />
319
M a r k t ü b e r s i c h t<br />
IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute, Organisationen<br />
V. Messegesellschaften, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
320 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 3/2011 · September
I m p r e s s u m<br />
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Organschaft<br />
Herausgeber<br />
Beirat<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur<br />
Redaktionsbüro<br />
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Anzeigenverkauf<br />
Anzeigenverwaltung<br />
69. Jahrgang · Heft 3 · September 2011<br />
Organ des Instituts für Elektroprozesstechnik der Universität Hannover, des Fachverbandes THERMOPROZESS-<br />
UND ABFALLTECHNIK im Verband Deutscher Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau e.V. (VDMA), Frankfurt am Main,<br />
<strong>und</strong> des Zentralverbandes Elektrotechnik- <strong>und</strong> Elektronikindustrie (ZVEI) e.V., Fachverband Elektrowärmeanlagen,<br />
Frankfurt am Main<br />
Prof. Dr.-Ing. B. Nacke, Institut für Elektroprozesstechnik, Leibniz Universität Hannover,<br />
Prof. Dr.-Ing. A. von Starck, Honorarprofessor für elektrische Erwärmung, RWTH Aachen<br />
Dr.-Ing. W. Andree, ABP Induction Systems GmbH, Prof. Dr.-Ing. K. Krüger, Institut für Automatisierungstechnik,<br />
Universität der B<strong>und</strong>eswehr Hamburg, Dipl.-Ing. H. Linn, Linn High Therm GmbH, Dr. D. Pauschinger,<br />
Hüttinger Elektrotechnik GmbH & Co. KG, Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für Hochtemperaturtechnik an der<br />
RWTH Aachen, Dr. H. Rinnhofer, Otto Junker GmbH, Dr.-Ing. A. Seitzer, SMS Elotherm GmbH, Dr.-Ing. H. Stiele,<br />
EFD Induction GmbH<br />
Prof. Dr.-Ing. E. Baake, Dr.-Ing. F. Beneke, Dr. rer. nat. M. Blum, Dr.-Ing. E. Dötsch, Dr.-Ing. O. Irretier,<br />
Dr.-Ing. D. Trauzeddel, Dr.-Ing. E. Wrona<br />
Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Vulkan-Verlag GmbH<br />
Tel. +49 (0)201 82002-12, Fax: +49 (0)201 82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Annamaria Frömgen, Vulkan-Verlag GmbH<br />
Tel. +49 (0)201 82002-91, Fax: +49 (0)201 82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Silvija Subasic, Vulkan-Verlag GmbH<br />
Tel. +49 (0)201 82002-15, Fax: +49 (0)201 82002-40, E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />
Bettina Schwarzer-Hahn, Vulkan-Verlag GmbH<br />
Tel. +49 (0)201 82002-24, Fax: +49 (0)201 82002-40, E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />
Martina Mittermayer, Vulkan-Verlag GmbH/Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />
Tel. +49 (0)89 45051-471, Fax: +49 (0) 89 45051-300, E-Mail: mittermayer@oldenbourg.de<br />
Abonnements/ Leserservice <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
Einzelheftbestellung Postfach 91 61<br />
97091 Würzburg<br />
Tel.: +49 (0)931 4170-1616, Fax: +49 (0)931 4170-492, E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />
Bezugsbedingungen<br />
Satz <strong>und</strong> Gestaltung<br />
Druck<br />
Verlag<br />
Geschäftsführer<br />
Spartenleiter<br />
ISSN 0340-3521<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> erscheint viermal pro Jahr.<br />
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Studenten: 50 % Ermäßigung auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis<br />
Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />
Ein Zeitschriftenabonnement beinhaltet automatisch ein Online-Abo. Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice<br />
oder jede Buchhandlung möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge beträgt 8 Wochen zum<br />
Bezugsjahresende.<br />
Die Zeitschrift <strong>und</strong> alle in ihr enthaltenen Beiträge <strong>und</strong> Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung<br />
außerhalb der Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig <strong>und</strong> strafbar.<br />
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen <strong>und</strong> die Einspeicherung <strong>und</strong><br />
Bearbeitung in elektronischen Systemen. Auch die Rechte der Weitergabe durch Vortrag, Funk- <strong>und</strong> Fernsehsendung,<br />
im Magnettonverfahren oder ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />
Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte <strong>und</strong> benutzte Kopie dient gewerblichen<br />
Zwecken gem. § 54 (2) UrhG <strong>und</strong> verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft,<br />
Goethe straße 49, 80336 München, von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />
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Druckerei Chmielorz, Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />
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Carsten Augsburger, Jürgen Franke, Hans-Joachim Jauch<br />
Stephan Schalm<br />
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Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW)
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Härtereikolloquium Wiesbaden,<br />
12. - 14. Oktober 2011<br />
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AICHELIN Gruppe: Stand 935<br />
NOXMAT: Stand 946<br />
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