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rhw management Technik und Co.: So klappt's mit der Fortbildung (Vorschau)

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hw<br />

rationelle hauswirtschaft<br />

<strong>management</strong><br />

B 3437 E<br />

9<br />

September 2013<br />

50. Jahrgang<br />

www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />

Das Fachmagazin für Führungskräfte in <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />

c<br />

<strong>Technik</strong> <strong>und</strong> <strong>Co</strong>.<br />

<strong>So</strong> klappt’s <strong>mit</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Fortbildung</strong><br />

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Neues <strong>rhw</strong>-Buch<br />

Reinigungs<strong>management</strong><br />

M. Feulner im Interview<br />

„Cure <strong>und</strong> Care“<br />

als neuer Ansatz


[Das aktuelle Buch]<br />

Irina Pericin Häflige<br />

Reinigungs<strong>management</strong><br />

Handbuch zur Gestaltung von Reinigungsdienstleistungen<br />

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Reinigungs<strong>management</strong><br />

Wie wird Sauberkeit wahrgenommen? Was braucht es, da<strong>mit</strong> wir uns in einem Gebäude wohlfühlen <strong>und</strong> produktiv<br />

sein können? Wie kann die so kosten- <strong>und</strong> personalintensive Gebäu<strong>der</strong>einigung optimal <strong>und</strong> nachhaltig organisiert<br />

werden?<br />

Auf diese Fragen gibt Irina Pericin Häfliger <strong>mit</strong>tels Management-Methoden Antworten. Sie verbindet in diesem Buch<br />

betriebswirtschaftliches Managementwissen <strong>mit</strong> praktischem Fach- <strong>und</strong> Erfahrungswissen <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>einigung. Sie<br />

regt dadurch zur eigenständigen Organisation <strong>und</strong> innovativen Weiterentwicklung <strong>der</strong> Dienstleistung Reinigung an.<br />

1307025 Foto: © imagebos - Fotolia<br />

Irina Pericin Häfliger<br />

Reinigungs<strong>management</strong><br />

Verlag Neuer Merkur • ISBN 978-3-937346-90-8<br />

1. Auflage 2013 • 49,90 Euro<br />

zirka 470 Seiten • geb<strong>und</strong>en<br />

Jetzt bestellen:<br />

Telefon (0 79 53) 718 90 08 • E-Mail buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />

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Editorial<br />

In diesem Monat:<br />

Neue Wege in <strong>der</strong> dgh<br />

Am 19. September 2013 wird in Mainz<br />

<strong>der</strong> neue Vorstand <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft<br />

für Hauswirtschaft gewählt.<br />

Der 2013 verstorbenen Vorsitzenden<br />

Prof. Alrun Niehage folgend hat Martina<br />

Feulner in den letzten Monaten kommissarisch<br />

<strong>der</strong>en Amt übernommen. Nun<br />

wird sich die wohl bestvernetzte Frau <strong>der</strong><br />

Hauswirtschaft aus <strong>der</strong> Vorstandsarbeit <strong>der</strong><br />

dgh zurückziehen.<br />

Martina Feulner nicht<br />

mehr im Vorstand<br />

Nicht nur, weil es die Satzung <strong>der</strong> dgh<br />

offiziell verlangt, die einmal sogar für sie<br />

geän<strong>der</strong>t wurde, da<strong>mit</strong> sie noch mal vier<br />

Jahre länger bleiben konnte. Nein, sie<br />

möchte ganz bewusst Raum schaffen für<br />

Verän<strong>der</strong>ungen – nach r<strong>und</strong> zwölf Jahren<br />

als stellvertretende Vorsitzende. Mitglied<br />

in <strong>der</strong> dgh ist Martina Feulner übrigens<br />

schon vor 34 Jahren geworden als Ökotrophologie-Studentin<br />

in Gießen im Jahre<br />

1979 …<br />

Allein die erreichten Erfolge von Martina<br />

Feulner <strong>der</strong> letzten Jahre aufzuzählen,<br />

die sie zusammen <strong>mit</strong> an<strong>der</strong>en Berufskollegen/innen<br />

<strong>der</strong> Hauswirtschaft angestoßen<br />

<strong>und</strong> zu Ende geführt hat, würde vermutlich<br />

Seiten füllen. Versuchen wir trotzdem,<br />

einige wichtige Projekte aufzuzählen,<br />

wenn auch garantiert unvollständig:<br />

u die Neuordnung <strong>der</strong> Ausbildung zur<br />

Hauswirtschafter/in<br />

u die Neuordnung <strong>der</strong> Weiterbildung zur<br />

Meisterprüfung<br />

u Gründung <strong>und</strong> erste Vorsitzende <strong>der</strong><br />

BAG-HW (1999)<br />

u das HOT Organisationstraining <strong>der</strong> Caritas<br />

u Ausbildungsgänge für „Präsenzkräfte“<br />

u den Deutschen Qualifikationsrahmen<br />

(DQR)<br />

u die Veröffentlichung „Den Alltag leben“<br />

u die „Frankfurter Gespräche“ ins Leben<br />

gerufen<br />

u die Veröffentlichung „Wenn in sozialen<br />

Einrichtungen gekocht wird“<br />

u ganz aktuell das Curriculum „Qualifizierung<br />

für haushaltsbezogene Dienstleistungen“,<br />

das am 17. September<br />

2013 an <strong>der</strong> Uni Gießen genauer vorgestellt<br />

wird.<br />

Natürlich wird Martina Feulner auch weiterhin<br />

für die Deutsche Gesellschaft für<br />

Hauswirtschaft Aufgaben übernehmen, sagte<br />

sie mir im Gespräch. Vor allem in <strong>der</strong> Berufsbildung,<br />

wo sie gerade die nächsten<br />

Frankfurter Gespräche organisiert o<strong>der</strong> auch<br />

beim Thema Betreuung <strong>und</strong> Versorgung in<br />

sozialen Einrichtungen werden wir also weiterhin<br />

von ihr hören, wenn auch nicht mehr<br />

in <strong>der</strong> Rolle als Vorstands<strong>mit</strong>glied.<br />

Für diese <strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>-Ausgabe<br />

sprachen wir <strong>mit</strong> ihr über die Chancen des<br />

im Juli 2013 präsentierten Cure-<strong>und</strong>-Care-<br />

Ansatzes, bei dem die Hauswirtschaft fest<br />

verankert ist. Mehr dazu ab Seite 19.<br />

Prof. Gerd Naumann wird<br />

neuer Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Für die Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft<br />

wird nach seiner Wahl am 19.<br />

September 2013 Prof. Dr. Gerd Naumann<br />

aus Hannover die Geschicke als neuer Vorsitzen<strong>der</strong><br />

leiten. Der emeritierte Professor<br />

für Lebens<strong>mit</strong>teltechnologie am Institut für<br />

Lebens<strong>mit</strong>telwissenschaft <strong>und</strong> Ökotrophologie<br />

an <strong>der</strong> Leibniz-Universität Hannover<br />

ist im <strong>So</strong>mmer 2013 in den Ruhestand<br />

getreten <strong>und</strong> konnte sich in <strong>der</strong> Zwischenzeit<br />

auf sein Amt vorbereiten. Denn<br />

bereits seit 2009 gehörte Naumann zum<br />

Vorstand <strong>der</strong> dgh.<br />

Eine Herausfor<strong>der</strong>ung wird sicherlich<br />

sein, wie <strong>mit</strong> dem absehbaren Verschwinden<br />

<strong>der</strong> Haushaltstechnik (<strong>und</strong> teilweise<br />

Haushaltswissenschaft) an den Universitäten<br />

umgegangen werden soll. Denn die<br />

wenigen noch existierenden Professurstellen<br />

werden nicht mehr besetzt. Auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite boomen die Ökotrophologie-Angebote<br />

<strong>der</strong> Fachhochschulen, wenn<br />

diese sich neben <strong>der</strong> „Ernährungswissenschaft“<br />

zusätzlich <strong>mit</strong> dem Begriff „Versorgungs<strong>management</strong>“<br />

umgeben, also das<br />

Thema Haushaltswissenschaft schlicht umbenennen.<br />

Zu diesem Thema sprechen wir<br />

in Kürze auch <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Vorstandsvorsitzenden<br />

des Verbandes <strong>der</strong> Ökotrophologen VDOe.<br />

Berghaus Freiburg soll entstehen<br />

Martina Feulner, die vor einigen Jahren<br />

in Freiburg auch noch eine Demenz-WG gegründet<br />

hat, kann sich nun <strong>mit</strong> viel Kraft einem<br />

weiteren neuen Projekt widmen: Auf<br />

dem 1.200 Meter hohen Berg Schauinsland<br />

wird ein leerstehendes ehemaliges Hotel<br />

zum Seminar- <strong>und</strong> Erholungshaus „Berghaus<br />

Freiburg“ umgebaut (www.berghausfreiburg.de).<br />

Zwischen dem Antrag auf Baugenehmigung,<br />

Bankgesprächen sowie För<strong>der</strong>geldzuschüssen<br />

erstellt Martina Feulner<br />

gerade den Wirtschaftsplan für den Millionenumbau<br />

<strong>mit</strong> 30 Gesellschaftern. Ein<br />

weiteres Projekt nimmt seinen Lauf… Die<br />

Eröffnung ist für 2015 geplant.<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9·2013 3


Inhalt<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9·2013<br />

Editorial 3<br />

Inhalt 4<br />

Thema des Monats<br />

Mehr Lebens<strong>mit</strong>telklarheit 5<br />

Aktuelles 6<br />

Inklusion als gelebtes Konzept in <strong>der</strong> Johannes-Diakonie<br />

Mosbach Ab Seite 10<br />

a<br />

a<br />

Expertenforum<br />

Die <strong>rhw</strong>-Experten 8<br />

Fachthema<br />

„Inklusion ist zu unserem<br />

Alltag geworden“ 10<br />

Steckbrief Bodenbelag, Teil 1 15<br />

Multireligiöse<br />

Schulverpflegung 16<br />

Cure <strong>und</strong> Care<br />

„Wir werden klar gesehen“ 19<br />

Berufsbildung<br />

Dann klappt’s auch <strong>mit</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Fortbildung</strong>… 21<br />

Multireligiöse Schulverpflegung – was ist zu<br />

beachten? Ab Seite 16<br />

a<br />

a<br />

Management<br />

Der geheime <strong>Co</strong>de<br />

<strong>der</strong> Zeugnissprache 30<br />

Marktplatz<br />

CMS-Spezial 32<br />

Report<br />

Fachpraktikerin für<br />

Hauswirtschaft 27<br />

Mehr Speisenvielfalt <strong>mit</strong><br />

ausgefeilter Logistik 34<br />

Service<br />

Impressum 29<br />

Einordnung <strong>der</strong> neuen<br />

„Wäscheleitlinie“ 38<br />

Termine 40<br />

Neuerscheinung:<br />

„Reinigungs<strong>management</strong>“ 41<br />

<strong>Vorschau</strong>/Kleinanzeigen/<br />

Stellenangebote 42<br />

Neue Speisenlogistik in einem Krefel<strong>der</strong><br />

Altenheim Ab Seite 34<br />

Fachpraktikerin für Hauswirtschaft – ein Besuch<br />

im Annastift Hannover Ab Seite 27<br />

Fotos: Johannes-Diakonie Mosbach, Robert Baumann, Annastift Berufsbildungswerk Hannover, Hupfer<br />

Titelfotos: contrastwerkstatt/Fotolia.com, dgh<br />

Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegen Beilagen bei<br />

<strong>der</strong> vnm-Akademie sowie das Buchprogramm des<br />

Verlags Neuer Merkur.<br />

4 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013


Thema des Monats<br />

Mehr Lebens<strong>mit</strong>telklarheit<br />

Das Projekt Lebens<strong>mit</strong>telklarheit <strong>der</strong> Verbraucherzentralen <strong>und</strong><br />

des Verbraucherzentrale B<strong>und</strong>esverbands (vzbv) zieht zum<br />

zweiten Jahr des Bestehens eine positive Bilanz. Auf dem Onlineportal<br />

lebens<strong>mit</strong>telklarheit.de können Verbraucher auf Produkte<br />

hinweisen, von <strong>der</strong>en Aufmachung <strong>und</strong> Kennzeichnung<br />

sie sich getäuscht fühlen.<br />

Mehr als 7.300 Produktmeldungen<br />

sind bislang eingegangen, r<strong>und</strong><br />

3.700 Anfragen wurden an das Expertenforum<br />

gestellt. „Der Erfolg von Lebens<strong>mit</strong>telklarheit<br />

zeigt: Verbrauchertäuschung<br />

ist kein Einzelfall. Der politische<br />

Handlungsdruck ist hoch“, sagt Gerd Billen,<br />

Vorstand des vzbv. Viele Verbraucher<br />

fühlen sich durch Begriffe <strong>und</strong> Bil<strong>der</strong> auf<br />

Verpackungen getäuscht, wie etwa durch<br />

Abbildungen von Zutaten, die nur in geringer<br />

Menge enthalten sind. Auch die unklare<br />

Kennzeichnung von Zusatzstoffen, Aromen<br />

<strong>und</strong> regionalen Produkten wird als Problem<br />

genannt. Je<strong>der</strong> dritte Anbieter hat reagiert<br />

<strong>und</strong> die Aufmachung seines Produkts angepasst.<br />

Gerd Billen: „Es ist gut, dass einzelne<br />

Unternehmen reagieren, aber das<br />

reicht nicht. Wir brauchen verbindliche Vorgaben<br />

für alle.“<br />

Lebens<strong>mit</strong>telklarheit for<strong>der</strong>t mehr<br />

Transparenz durch eindeutige <strong>und</strong> verständliche<br />

Informationen auf Produkten.<br />

Das bedeutet im Einzelnen:<br />

u Verkehrsbezeichnung auf <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite<br />

platzieren: Eine klare Beschreibung<br />

des Lebens<strong>mit</strong>tels gehört auf die<br />

Schauseite <strong>der</strong> Verpackung.<br />

u Kein Versteckspiel bei Zutaten: Zutatenlisten<br />

gehören auf alle Verpackungen.<br />

Die bisherigen Ausnahmen wie bei<br />

Milchprodukten <strong>und</strong> alkoholischen Getränken<br />

sind zu beseitigen.<br />

u Was gezeigt wird, muss enthalten sein:<br />

Die Abbildungen auf Lebens<strong>mit</strong>telverpackungen<br />

müssen <strong>der</strong> Wirklichkeit<br />

entsprechen, auf den Einsatz von Aromen<br />

muss auf <strong>der</strong> Schauseite hingewiesen<br />

werden. Zudem muss <strong>der</strong> Anteil<br />

aller Zutaten, die in Wort o<strong>der</strong> Bild<br />

hervorgehoben sind, angegeben sein.<br />

u Ursprung <strong>und</strong> Herkunft nicht verschleiern:<br />

Angaben wie „hergestellt für<br />

…“ geben keine aussagekräftigen Hinweise<br />

bezüglich Hersteller <strong>und</strong> Ursprung<br />

<strong>der</strong> Rohstoffe. t RED<br />

CMS BERLIN 2013<br />

24.-27.09.2013<br />

Halle 4.2<br />

Stand 100+122


Aktuelles<br />

Bayern<br />

Aus für Lehrgänge Hauswirtschaft<br />

Die Philipp-Melanchthon-Schule des<br />

Diakonischen Werkes in Würzburg<br />

muss nach 30 Jahren wegen Zuschussstreichungen<br />

den einjährigen<br />

„Gr<strong>und</strong>lehrgang Hauswirtschaft“ schließen.<br />

Dieses Schuljahr war <strong>mit</strong> sechs Wochen<br />

Praktikum ausgestattet <strong>und</strong> sollte jungen<br />

Menschen ohne Hauptschulabschluss als<br />

berufliche Orientierung dienen. Die Ausbildungskosten<br />

übernahm bisher das Bayerische<br />

Staatsministerium für Arbeit <strong>und</strong> <strong>So</strong>zialordnung.<br />

Bereits vor drei Jahren erhielten<br />

die Philipp-Melanchthon-Schule <strong>und</strong><br />

zwei weitere Schulen per Post vom <strong>So</strong>zialministerium<br />

den Hinweis darauf, dass die<br />

För<strong>der</strong>ung wegen <strong>der</strong> Haushaltskonsolidierung<br />

gestrichen werde.<br />

Deutschlands bester Nachwuchs-Hotelier 2013<br />

„Dabei ist <strong>der</strong> Kurs zuletzt erfolgreich<br />

gewesen, Teilnehmermangel gab es jedenfalls<br />

nicht“, so Schulleiterin Ulrike Wiesen-<br />

Dold gegenüber <strong>rhw</strong> <strong>management</strong>. Demnach<br />

gelang es vier von 15 Schülern des<br />

Gr<strong>und</strong>lehrgangs, direkt vom Praktikumsbetrieb<br />

eine Ausbildungsstelle zu erhalten.<br />

Weitere neun Schüler erhielten eine Zusage<br />

für ein Jahrespraktikum. Das ist die Voraussetzung<br />

für die Aufnahme in eine Berufsfachschule.<br />

Das Diakonische Werk hat<br />

dann seit 2011 noch zwei Jahre lang allein<br />

diesen Lehrgang finanziert <strong>und</strong> überbrückt,<br />

in <strong>der</strong> Hoffnung, weitere Unterstützer zu finden.<br />

„Dies ist lei<strong>der</strong> nicht gelungen, obwohl<br />

wir versucht haben, den Lehrgang noch praxisnäher<br />

zu gestalten“, so Wiesen-Dold. t<br />

HBL Angela Michaela Herold<br />

belegt ersten Platz<br />

Die Hauswirtschaftliche<br />

Betriebsleiterin<br />

Angela Michaela Herold<br />

ist Gewinnerin des<br />

„Deutschen Hotelnachwuchs-Preises<br />

2013“. Der<br />

Award für junge Führungskräfte<br />

in <strong>der</strong> Hotellerie wurde<br />

in diesem Jahr zum zweiten<br />

Mal von <strong>der</strong> Zeitung<br />

AHGZ (Verlagsgruppe Deutscher<br />

Fachverlag) <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Hoteldirektorenvereinigung<br />

Deutschland vergeben. Mit<br />

<strong>der</strong> Auszeichnung werden<br />

die außergewöhnlichen<br />

Leistungen <strong>und</strong> das vorbildliche<br />

Führungsverhalten<br />

<strong>der</strong> 29-Jährigen gewürdigt.<br />

Angela Michaela Herold<br />

hat in <strong>der</strong> <strong>So</strong>nnenalp Ofterschwang<br />

seit Herbst 2010<br />

die Hauswirtschaftsleitung<br />

inne. Das umfasst in dem<br />

Allgäuer Luxusresort die<br />

Abteilungen Housekeeping,<br />

Wäscherei, Floristik <strong>und</strong> Näherei<br />

<strong>mit</strong> insgesamt etwa<br />

100 Mitarbeitern. Zuvor arbeitete<br />

die 29-Jährige unter<br />

an<strong>der</strong>em als Leitende Hausdame<br />

im Hotel Maximilian, Bad Griesbach.<br />

Wer mehr wissen möchte: <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />

porträtierte Angela Herold in Ausgabe<br />

10/2012 in <strong>der</strong> Titelgeschichte. t<br />

<strong>rhw</strong>-Newsticker<br />

Eine Neuauflage für „Wenn in sozialen Einrichtungen<br />

gekocht wird“ ist frühestens für<br />

2015 geplant. Allerdings erscheint zirka im<br />

Januar 2014 ein Band <strong>mit</strong> Ergänzungen als<br />

Printausgabe <strong>und</strong> zum Download.<br />

Laktose: 80 Prozent <strong>der</strong> Käufer von laktosefreien<br />

Lebens<strong>mit</strong>teln haben gar keine<br />

Milchzuckerunverträglichkeit, hat die GfK<br />

Nürnberg herausgef<strong>und</strong>en. Der Gr<strong>und</strong>: Es<br />

scheint ein Lifestyle-Trend zu sein. „Frei von<br />

Laktose“ klingt für diese K<strong>und</strong>en ziemlich<br />

ges<strong>und</strong>. Also greifen sie zu – <strong>mit</strong> dem Gefühl,<br />

ihrem Körper etwas Gutes zu tun. Dass<br />

diese Produkte für sie überflüssig sind, wissen<br />

die meisten von ihnen nicht.<br />

VDMA: Markus Asch, Alfred Kärcher GmbH<br />

& <strong>Co</strong>. KG, Winnenden, wurde bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

des VDMA Anfang Juni<br />

2013 im Amt als Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> bestätigt.<br />

KlimaTeller: Die LZ-Catering GmbH weitet<br />

ab sofort das KlimaTeller-Angebot auf ganz<br />

Deutschland aus. Jeden Mittwoch gibt es<br />

für bis zu 26.000 Lufthanseaten klimafre<strong>und</strong>liche<br />

Hauptmahlzeiten, wie beispielsweise<br />

Hühnchen, Pute <strong>und</strong> Fisch o<strong>der</strong><br />

vegetarische Speisen. Das Projekt Klima-<br />

Teller wurde im Juni 2011 vom gemeinnützigen<br />

Verein Greenflux e.V. ins Leben gerufen.<br />

Ziel des Projekts ist es, über den Zusammenhang<br />

von Ernährung <strong>und</strong> Klimawandel<br />

aufzuklären <strong>und</strong> aktiv das Klima zu<br />

schützen.<br />

SingLiesel: Das Verlagshaus Röser hat eine<br />

Mitsing- <strong>und</strong> Erlebnisbuchreihe für demenzkranke<br />

Menschen auf den Markt gebracht:<br />

die SingLiesel. Dabei wird an das<br />

musikalische Gedächtnis angeknüpft, das<br />

auch bei fortschreiten<strong>der</strong> Demenz- o<strong>der</strong><br />

Alzheimer-Erkrankung weitestgehend erhalten<br />

bleibt. Über einen integrierten<br />

<strong>So</strong><strong>und</strong>chip kann jedes Lied angehört werden.<br />

Weitere Informationen unter www.<br />

singliesel.de.<br />

Bonusaktion: Die Aktion „Auftanken“ von<br />

Miele dauert noch bis zum 31. Oktober<br />

2013. Für alle Frontladegeräte – das Modell<br />

G 8066 <strong>und</strong> den Gläserspüler PG 8067 –<br />

werden 200 Euro zurückgezahlt, die Erstattung<br />

für den Haubentankgeschirrspüler<br />

G 8072 beträgt 500 Euro. Die Rückerstattung<br />

erfolgt nach dem Kauf durch die Miele<br />

Vertriebsgesellschaft Deutschland. Weitere<br />

Informationen unter www.miele-professional.de/auftanken.<br />

Auszeichnung: Dussmann Service ist zum<br />

„Besten Catering-Unternehmen (Betriebsrestaurants)<br />

2013“ gewählt worden. Das<br />

ergab eine K<strong>und</strong>enbefragung bei 228 Unternehmensentschei<strong>der</strong>n,<br />

die das Deutsche<br />

Institut für Servicequalität (DISQ) im Auftrag<br />

von „Markt <strong>und</strong> Mittelstand“ durchgeführt<br />

hat.<br />

Weitere tagesaktuelle Meldungen finden Sie<br />

unter http://twitter.com/<strong>rhw</strong><strong>management</strong><br />

6 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9·2013


Aktuelles<br />

Beschluss gefasst<br />

Überarbeitete Pflegenoten gelten ab Januar 2014<br />

Foto: AHGZ/HDV - Thomas Granitzny – massmedia<br />

Jedes <strong>der</strong> 11.600 Pflegeheime in Deutschland<br />

muss sich einmal im Jahr einer Qualitätsprüfung<br />

stellen. Die kritisierten<br />

„Pflegenoten“ für die stationäre Altenpflege<br />

(genauer Begriff: Pflegetransparenzkriterien)<br />

wurden nach vier mündlichen Verhandlungsr<strong>und</strong>en<br />

2013 von <strong>der</strong> Schiedsstelle<br />

nun abschließend überarbeitet <strong>und</strong><br />

werden in Kürze offiziell veröffentlicht.<br />

Über den Prüfbereich 4 zum Thema<br />

„Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft <strong>und</strong><br />

Hygiene“ wurde dabei auch verhandelt.<br />

„Hier wird jedoch wenig geän<strong>der</strong>t. Die Kriterien<br />

bleiben alle erhalten, beim Kriterium<br />

59 wird eine Konkretisierung eingefügt“,<br />

sagte Herbert Mauel, Geschäftsführer,<br />

vom B<strong>und</strong>esverband privater Anbieter<br />

sozialer Dienste e.V. (bpa) gegenüber <strong>rhw</strong><br />

<strong>management</strong>. Er war beim Schiedsverfahren<br />

dabei.<br />

Neu ist unter an<strong>der</strong>em, dass die Stichprobe<br />

künftig aus drei Bewohnern pro Pflegestufe<br />

(also neun insgesamt) gebildet<br />

wird, bisher sind es zehn Prozent zufällig<br />

Än<strong>der</strong>ung beim PfleWoqG<br />

ausgewählte Bewohner. Die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Stichprobenbildung führt dazu, dass sich<br />

die Zahl <strong>der</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Qualitätsprüfungen<br />

in Pflegeheimen zu begutachtenden<br />

Personen von r<strong>und</strong> 85.000 Personen<br />

pro Jahr auf r<strong>und</strong> 105.000 pro Jahr erhöht,<br />

berechnete <strong>der</strong> GKV-Spitzenverband. Außerdem<br />

soll die Dokumentationslast gesenkt<br />

werden, indem stattdessen lieber<br />

Bald Klinikhygiene-Ansprüche<br />

in bayerischen Heimen?<br />

Kürzlich ist in Bayern das sogenannte<br />

„Gesetz zur Än<strong>der</strong>ung des Pflege-<br />

Wohnqualitätsgesetzes“ (PfleWoqG)<br />

verabschiedet worden. Es erweitert das<br />

bisherige PfleWoqG-Gesetz zu Vorschriften<br />

in Heimen <strong>und</strong> Behin<strong>der</strong>teneinrichtungen.<br />

Ein Passus sorgt für Anspannung<br />

unter den Betreibern, denn bisher obliegt<br />

es <strong>der</strong>en Ermessen, nach welchen Kriterien<br />

die Hygienemaßnahmen in Heimen<br />

durchgeführt werden müssen. Die Leitlinie<br />

„Wenn in sozialen Einrichtungen gekocht<br />

wird“ gilt hierfür beispielsweise als<br />

Richtschnur.<br />

Doch zu Artikel 25 wurde nun Absatz 4<br />

neu eingefügt:<br />

(4) Das Staatsministerium für Umwelt<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit wird ermächtigt, durch<br />

Rechtsverordnung im Einvernehmen <strong>mit</strong><br />

dem Staatsministerium für Arbeit <strong>und</strong> <strong>So</strong>zialordnung,<br />

Familie <strong>und</strong> Frauen hygienerechtliche<br />

Bestimmungen für Wohnformen<br />

des Art. 2 Abs. 1 zu schaffen, die einen ausreichenden<br />

<strong>und</strong> dem Konzept <strong>der</strong> stationären<br />

Einrichtung angepassten Schutz <strong>der</strong><br />

Bewohnerinnen <strong>und</strong> Bewohner vor Infektionen<br />

sowie die Einhaltung <strong>der</strong> für ihren<br />

Aufgabenbereich einschlägigen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Hygiene durch die Beschäftigten<br />

gewährleisten.<br />

Branchenkenner befürchten, dass <strong>mit</strong><br />

dieser zu schaffenden „Rechtsverordnung<br />

zu hygienerechtlichen Bestimmungen“<br />

über das Ziel hinausgeschossen werden<br />

könnte <strong>und</strong> für Heime <strong>und</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe<br />

in Bayern ähnliche Vorgaben herauskommen<br />

wie für Kliniken.<br />

Rückblick: Der Heimbereich wurde beim<br />

novellierten Infektionsschutzgesetz von<br />

2011 bewusst b<strong>und</strong>esweit ausgeschlossen,<br />

was alle Landesverordnungen (MedHygV),<br />

die daraufhin in 16 B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n erlassen<br />

wurden, auch berücksichtigten (Link:<br />

http://goo.gl/fPokxg). Bayern hatte allerdings<br />

schon vor 2011 den Heimbereich in<br />

einer eigenen Verordnung eingeschlossen<br />

<strong>und</strong> musste damals zurückru<strong>der</strong>n. Nun<br />

scheint also <strong>der</strong> zweite Versuch über das<br />

PfleWoqG zu folgen. Es bleibt abzuwarten,<br />

was die Bayerischen Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> <strong>So</strong>zialministerien<br />

in den nächsten Monaten<br />

hierzu veröffentlichen.<br />

t<br />

vertiefend nachgefragt wird beim Personal<br />

als weitere Nachweisebene. Die Note „Ungenügend“<br />

wird nicht eingeführt, berichtet<br />

das Magazin Altenheim zudem in Ausgabe<br />

8/2013.<br />

Die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Pflegetransparenzvereinbarungen<br />

tritt zum 1. Januar 2014 in<br />

Kraft. „Die Schiedsstelle wird nun den kompletten<br />

Text festsetzen, da<strong>mit</strong> keine unterschiedlichen<br />

Fassungen in Umlauf geraten.<br />

Die Datei werden Ihre Leser dann beim<br />

MDS, beim GKV-Spitzenverband <strong>und</strong> auch<br />

bei den Trägerverbänden finden. Auch wir<br />

stellen die Datei ins Netz“, so Herbert Mauel<br />

vom bpa.<br />

t<br />

Neues Gesetz in Kraft<br />

Hausangestellte<br />

besser geschützt<br />

Hausangestellte sind in Zukunft besser<br />

vor schlechten Arbeitsbedingungen<br />

<strong>und</strong> Ausbeutung geschützt.<br />

Nach B<strong>und</strong>esregierung <strong>und</strong> B<strong>und</strong>estag<br />

stimmte auch <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrat dem Gesetz<br />

zur menschenwürdigen Arbeit für Hausangestellte<br />

zu. Das Gesetz trat im September<br />

2013 in Kraft. Ausgangspunkt dafür war die<br />

Konvention über menschenwürdige Arbeit<br />

für Hausangestellte <strong>der</strong> International Labour<br />

Organization (ILO). Diese Arbeitsnorm<br />

soll sicherstellen, dass Hausangestellte die<br />

gleichen Arbeitsrechte genießen wie an<strong>der</strong>e<br />

Arbeitnehmer – etwa in Bezug auf Arbeitszeiten,<br />

Urlaub, <strong>So</strong>zialversicherung <strong>und</strong><br />

das Recht auf gewerkschaftliche Vertretung.<br />

Deutschland ist unter den ersten<br />

zehn Län<strong>der</strong>n, die das 2011 beschlossene<br />

Übereinkommen ratifizieren, berichtet die<br />

Konferenz Weltkirche.<br />

t<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9·2013 7


Expertenforum<br />

Die <strong>rhw</strong>-Experten<br />

Antwort von Christine Klöber<br />

Unreine Seite<br />

c Ich arbeite in einem Wohnheim für<br />

Menschen <strong>mit</strong> geistiger Behin<strong>der</strong>ung. Dort<br />

leite ich die hauseigene Wäscherei. Diese<br />

ist schon sehr alt <strong>und</strong> verfügt nicht über<br />

eine reine <strong>und</strong> unreine Seite, die räumlich<br />

getrennt ist. Es ist im Gespräch, dass ich<br />

Deckbetten, Kopfkissen <strong>und</strong> Lagerungskissen<br />

von einem Altersheim auch bei uns<br />

waschen soll. Zählt diese Wäsche nicht<br />

schon zur Krankenhauswäsche?<br />

d Ganz häufig verfügen „in die Jahre gekommene“<br />

Einrichtungen bzw. Abteilungen<br />

wie wohl die Wäscherei bei Ihnen, nicht über<br />

eine mo<strong>der</strong>ne Trennung. Im Behin<strong>der</strong>tenbereich<br />

ist das auch all die Jahre seitens <strong>der</strong><br />

Ordnungsbehörden nicht infrage gestellt<br />

worden. Da Sie nun aus einer an<strong>der</strong>en Einrichtung<br />

Großteile aufbereiten sollen, wäre<br />

es schon wünschenswert, wenn dies unter<br />

gesicherten Bedingungen geschieht. Nun<br />

sind diese angedachten Teile nicht die hygienesensibelsten.<br />

An<strong>der</strong>erseits werden Ihre<br />

Maschinen auch nicht mehr die Jüngsten<br />

sein, so dass das Waschergebnis generell in<br />

Frage zu stellen sein dürfte? Ist dem so?<br />

Prinzipiell ist es so, dass Wäsche (egal<br />

welche) aus einer Altenhilfeeinrichtung zu<br />

Wäsche des Ges<strong>und</strong>heitswesens zählt, da<strong>mit</strong><br />

sind die Empfehlungen des Robert Koch-<br />

Instituts (4.4.3) anzuwenden.<br />

Sie sollten sich daher selbst die Frage<br />

beantworten, ob Ihre Rahmenbedingungen<br />

es hergeben, dass Fremdwäsche hygienisch<br />

aufbereitet werden kann <strong>und</strong> die Räumlichkeiten<br />

<strong>und</strong> internen Prozesse einer Kontrolle<br />

Ihrer Ordnungsbehörden standhalten würden.<br />

Vielleicht ist die Anfrage aber auch ein<br />

guter Anknüpfungspunkt, um in <strong>der</strong> Wäscherei<br />

Verän<strong>der</strong>ungen zu verwirklichen.<br />

Antwort von Peter Hützen<br />

Bonussystem<br />

zur Motivation<br />

c In meinem Hauswirtschaftsteam arbeiten<br />

acht Reinigungskräfte <strong>mit</strong> unterschied -<br />

lichen St<strong>und</strong>enzahlen, eine Küchenkraft<br />

<strong>und</strong> eine Wäschereikraft. Wir haben ein<br />

Haupthaus <strong>mit</strong> angeschlossenem Werkbereich<br />

<strong>und</strong> zwei Wohngruppen.<br />

Alle Mitarbeiter müssen flexibel sein<br />

<strong>und</strong> im Bedarfsfall auch kurzfristig einspringen.<br />

Aus meiner Erfahrung als HWL<br />

heraus, fallen Mitarbeiter immer wie<strong>der</strong> in<br />

ihre Betriebsblindheit zurück. Manche füllen<br />

keine Reinigungspläne aus, an<strong>der</strong>e bereiten<br />

ihren Arbeitsplatz nicht für den Kollegen<br />

vor, alles wie<strong>der</strong>kehrende Probleme.<br />

In den vergangenen Jahren habe ich viel<br />

<strong>mit</strong> Er- <strong>und</strong> Abmahnungen gearbeitet, die<br />

Ämter führen zudem regelmäßige Kontrollen<br />

durch.<br />

Seit Längerem habe ich die Idee, <strong>mit</strong><br />

einem Bonussystem in <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />

zu arbeiten. Je<strong>der</strong> Mitarbeiter bekommt<br />

sein Gehalt ganz normal weiter, aber Mitarbeiter,<br />

die beson<strong>der</strong>s gut <strong>und</strong> sauber ihren<br />

Arbeitsplatz hinterlassen, bekommen<br />

einen Bonus. Dadurch möchte ich Anreize<br />

schaffen. Unser Geschäftsführer findet die<br />

Idee zwar nicht schlecht, jedoch arbeiten<br />

bei uns mehrere Berufsgruppen zusammen.<br />

Hauswirtschaft, Hausmeister, Verwaltung<br />

<strong>und</strong> Pädagogen. Ich möchte dieses<br />

System nur in meiner Abteilung einführen,<br />

da wir sichtbare Arbeit leisten. Wie<br />

könnte ich mein System umsetzen? Bei uns<br />

hat auch <strong>der</strong> Betriebsrat immer ein Wörtchen<br />

<strong>mit</strong>zureden.<br />

d Ohne Belohnung läuft gar nichts. Unser<br />

Verhalten än<strong>der</strong>n wir nur, wenn da<strong>mit</strong> Belohnungen<br />

verb<strong>und</strong>en sind, sagt <strong>der</strong> Hirn<strong>und</strong><br />

Verhaltensforscher Gerhard Roth. Bonuszahlungen<br />

sind daher ein bewährtes Mittel<br />

zur Motivation <strong>der</strong> Mitarbeiter. Arbeitgeber<br />

gewähren oftmals neben dem laufenden<br />

(Gr<strong>und</strong>-)Gehalt zusätzliche Leistungen,<br />

<strong>mit</strong> denen beson<strong>der</strong>e Arbeitsleistungen<br />

o<strong>der</strong> Erfolge prämiert werden.<br />

Zur Mitarbeitermotivation bewährt haben<br />

sich insbeson<strong>der</strong>e Zielvereinbarungen,<br />

in denen gemeinsam Ziele festgelegt werden,<br />

die erreicht werden sollen. Vereinbart<br />

werden können sowohl individuelle Ziele<br />

(etwa die ordnungsgemäße <strong>und</strong> lückenlose<br />

Ausfüllung <strong>der</strong> Reinigungspläne) o<strong>der</strong><br />

kollektive Ziele (etwa die Zertifizierung des<br />

Betriebs, die Einführung <strong>und</strong> Einhaltung von<br />

Hygienestandards o<strong>der</strong> beanstandungsfreie<br />

Kontrollen <strong>der</strong> Behörden). Zielvereinbarungen<br />

sollten stets schriftlich unter konkreter<br />

Nennung <strong>der</strong> in welchem Zeitraum wie zu<br />

erreichenden Ziele <strong>und</strong> <strong>der</strong> bei Zielerreichung<br />

gewährten Leistungen abgeschlossen<br />

werden. Es müssen nicht immer finanzielle<br />

Leistungen sein. Neben <strong>So</strong>n<strong>der</strong>zahlungen<br />

kommen zusätzliche Urlaubs- o<strong>der</strong><br />

Freizeittage ebenso in Betracht wie Sachprämien,<br />

zum Beispiel Gutscheine o<strong>der</strong> Reisen.<br />

Das <strong>rhw</strong>-Expertenteam für Ihre Fragen<br />

Karin Beuting-Lampe<br />

Organisationsberaterin<br />

<strong>und</strong> <strong>Fortbildung</strong>sreferentin<br />

Dr. Dieter Bödeker<br />

Andreas Carl<br />

Berater für<br />

Hauswirtschaft<br />

<strong>und</strong> Reinigung<br />

Peter Hützen<br />

M. Christine Klöber<br />

Beraterin zu Wäsche-<br />

Management <strong>und</strong><br />

Wirtschaft<br />

Ralf Klöber<br />

Sascha Kühnau<br />

Berater für Ernährung,<br />

Hygiene <strong>und</strong> Qualitäts<strong>management</strong><br />

Hygieneberater,<br />

Wedemark<br />

Fachanwalt für<br />

Arbeitsrecht,<br />

Bird&Bird, Düsseldorf<br />

Berater für<br />

Groß küchen <strong>und</strong><br />

K<strong>und</strong>enorientierung<br />

Sie erreichen das <strong>rhw</strong>-Expertenteam unter: <strong>rhw</strong>.redaktion@vnmonline.de<br />

Bitte beachten Sie: Unsere <strong>rhw</strong>-Experten helfen Ihnen bei <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> aktuellen Gesetzesvorschriften, geben da<strong>mit</strong> aber keine rechtliche Beratung.<br />

8 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013


Expertenforum<br />

Besteht ein Betriebsrat o<strong>der</strong> eine Mitarbeitervertretung,<br />

ist die Einführung eines Bonussystems <strong>mit</strong>bestimmungspflichtig.<br />

Das heißt, dass <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Arbeitnehmervertretung eine<br />

Betriebs- o<strong>der</strong> Dienstvereinbarung als Rahmen <strong>und</strong> rechtliche<br />

Gr<strong>und</strong>lage für das Bonussystem <strong>und</strong> etwaige individuelle Zielvereinbarungen<br />

abzuschließen ist. Die Betriebs- o<strong>der</strong> Dienstvereinbarung<br />

bietet an<strong>der</strong>erseits aber auch den Vorteil, den<br />

Kreis <strong>der</strong> Berechtigten von vornherein gemeinsam festzulegen<br />

bzw. zu begrenzen <strong>und</strong> die Bonusregelungen für alle verbindlich<br />

einzuführen. Von einem klar <strong>und</strong> verständlich formulierten<br />

Bonussystem profitieren beide Seiten, Mitarbeiter wie<br />

Unternehmen.<br />

<strong>So</strong>n<strong>der</strong>modell PW 5136<br />

Pssst, weitersagen: Das neue<br />

<strong>So</strong>n<strong>der</strong>modell macht den Einstieg<br />

günstiger!<br />

Antwort von Dr. Dieter Bödeker<br />

Reinigungs<strong>mit</strong>tel<br />

richtig lagern<br />

c Der Gr<strong>und</strong>riss unserer Lehrküche ist L-förmig. Fünf Kochzeilen<br />

befinden sich in einer Reihe an <strong>der</strong> langen Seite des<br />

Ls, an <strong>der</strong> kurzen Seite ist eine Arbeitsfläche <strong>mit</strong> Unterschränken,<br />

die eher als Abstellfläche genutzt wird; gegenüber<br />

befindet sich <strong>mit</strong> zirka vier Meter Abstand ein großer<br />

Wandschrank. In diesem Wandschrank werden Besen,<br />

Schrubber, Reinigungs- <strong>und</strong> Desinfektions<strong>mit</strong>tel, Geschirr-,<br />

Spül- <strong>und</strong> Mikrofasertücher aufbewahrt.<br />

Bei <strong>der</strong> Begehung wurde nun die Arbeitssicherheit beanstandet:<br />

Reinigungs<strong>mit</strong>tel dürften nicht dort aufgehoben<br />

werden, wo Lebens<strong>mit</strong>tel zubereitet werden.<br />

Der Schrank befindet sich jedoch außerhalb <strong>der</strong> Zubereitung<br />

<strong>und</strong> ist <strong>mit</strong> einer Tür abgeschlossen. Der Vorrat <strong>und</strong><br />

die Zubereitung befinden sich im an<strong>der</strong>en Teil <strong>der</strong> Lehrküche.<br />

We<strong>der</strong> <strong>der</strong> Arbeitssicherheitsbeauftragte noch ich konnten<br />

eine Gesetzesstelle finden, die dies begründet. Wie können<br />

wir unsere Reinigungs<strong>mit</strong>tel zukünftig richtig lagern?<br />

d In <strong>der</strong> EU-VO 852/2004 Abs. 10 findet sich in Kapitel I „Allgemeine<br />

Vorschriften für Betriebsstätten, in denen <strong>mit</strong><br />

Lebens<strong>mit</strong>teln umgegangen wird“ die For<strong>der</strong>ung: „Reinigungs<strong>und</strong><br />

Desinfektions<strong>mit</strong>tel dürfen nicht in Bereichen gelagert<br />

werden, in denen <strong>mit</strong> Lebens<strong>mit</strong>teln umgegangen wird“.<br />

Diese For<strong>der</strong>ung trägt dem Gr<strong>und</strong>satz Rechnung, dass<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel „nicht <strong>der</strong> Gefahr einer nachteiligen Beeinflussung<br />

ausgesetzt werden dürfen“. Wenn Reinigungs<strong>mit</strong>tel o<strong>der</strong><br />

Reinigungsutensilien im Küchenbereich aufbewahrt werden<br />

(beispielsweise in offenen Regalen o<strong>der</strong> auf Ablagen), ist das<br />

ein Anlass für Beanstandungen.<br />

In vielen Fällen wird es als ausreichend angesehen, wenn<br />

die Reinigungs<strong>mit</strong>tel in einem geschlossenen Schrank aufbewahrt<br />

werden. In Ihrem Fall wäre demnach zu klären, ob<br />

<strong>der</strong> Wandschrank, in dem die Reinigungs- <strong>und</strong> Desinfektions<strong>mit</strong>tel<br />

aufbewahrt werden, zum Bereich gehört, in dem<br />

<strong>mit</strong> Lebens<strong>mit</strong>teln umgegangen wird o<strong>der</strong> ob von <strong>der</strong> Lagerungsstätte<br />

potenziell keine Gefahr einer nachteiligen Beeinflussung<br />

<strong>der</strong> Lebens<strong>mit</strong>tel ausgeht.<br />

Zur Wäscherei: Gemäß Arbeitsstättenverordnung hat „<strong>der</strong><br />

Arbeitgeber (…) dafür zu sorgen, dass Arbeitsstätten so eingerichtet<br />

<strong>und</strong> betrieben werden, dass von ihnen keine Gefährdungen<br />

für die Sicherheit <strong>und</strong> die Ges<strong>und</strong>heit <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

ausgehen“. In welcher Menge Sie in <strong>der</strong> Wäscherei<br />

Desinfektions<strong>mit</strong>tel lagern dürfen, hängt also davon ab,<br />

ob von diesen Mitteln potenziell eine Gefährdung ausgehen<br />

kann.<br />

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Fachthema<br />

„Inklusion ist zu unserem<br />

Alltag geworden“<br />

Ingrid Führing bei einer Ansprache zur Eröffnung<br />

des Begegnungszentrums fideljo<br />

Inklusion ist seit einiger Zeit das beherrschende Thema in <strong>der</strong><br />

sozialen Arbeit <strong>und</strong> löste einen radikalen Paradigmenwechsel<br />

aus: weg von Komplexeinrichtungen <strong>und</strong> dezentraler Versorgung,<br />

hin zur <strong>So</strong>zialraumorientierung <strong>und</strong> zur Assistenz. Wie<br />

kann es gelingen, Inklusion auch bei hauswirtschaftlichen Managementprozessen<br />

in ein gelebtes Konzept zu transferieren?<br />

Mit dieser Frage beschäftigte sich Ingrid Führing in ihrer Masterarbeit,<br />

die sie im Rahmen ihres Studiums Diakonie<strong>management</strong><br />

anfertigte.<br />

Das Thema <strong>der</strong> Arbeit „Inklusion <strong>und</strong><br />

Normatives Management in hauswirtschaftlichen<br />

Prozessen – am Beispiel<br />

<strong>der</strong> Entwicklung des Begegnungszentrums<br />

in <strong>der</strong> Johannes-Diakonie Mosbach“<br />

klingt eher trocken. Der praktische<br />

Output ist jedoch höchst lebendig: Das<br />

neue, mo<strong>der</strong>ne Begegnungszentrum namens<br />

fideljo ist zu einem beliebten kulinarischen<br />

<strong>und</strong> kulturellen Treffpunkt für<br />

Menschen <strong>mit</strong> <strong>und</strong> ohne Behin<strong>der</strong>ungen<br />

geworden. Ein Gespräch <strong>mit</strong> Ingrid Führing.<br />

c Frau Führing, Sie sind Leiterin des<br />

Zentralbereichs Hauswirtschaft in <strong>der</strong> Johannes-Diakonie<br />

Mosbach. Dies ist eine<br />

Position <strong>mit</strong> breitem Aufgabenspektrum<br />

<strong>und</strong> hoher Verantwortung (siehe Kasten).<br />

Berufsbegleitend haben Sie Diakonie<strong>management</strong><br />

an <strong>der</strong> Hochschule Wuppertal/Bethel<br />

studiert. Wie ist es dazu gekommen?<br />

d Von <strong>der</strong> Ausbildung her bin ich staatlich<br />

geprüfte Ökotrophologin <strong>und</strong> habe nebenberuflich<br />

ein Studium <strong>der</strong> Betriebswirtschaftslehre<br />

an einer Akademie für Unternehmensführung<br />

absolviert. Hinzu kamen<br />

umfassende Weiterbildungen im Bereich<br />

Qualitäts<strong>management</strong> sowie Organisation<br />

<strong>und</strong> Unternehmensentwicklung. Seit<br />

2001 bin ich in <strong>der</strong> Johannes-Diakonie Mosbach<br />

beschäftigt, in dieser Zeit hat sich<br />

mein Verantwortungsbereich stark verän<strong>der</strong>t.<br />

Zunächst war ich als Leiterin des Fachbereichs<br />

Hauswirtschaft tätig, dann hat<br />

sich dieser Bereich nach <strong>und</strong> nach erweitert.<br />

Anfang 2011 kam es zu einer Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Organisationsstruktur in <strong>der</strong> Johannes-Diakonie<br />

Mosbach. In diesem Zusammenhang<br />

ist die Hauswirtschaft Mitglied<br />

im Leitungskreis geworden, wurde<br />

also als Bereich direkt dem Vorstand zugeordnet.<br />

Das bedeutet eine klare Aufwertung<br />

dieses Bereichs.<br />

Ich war nun also Mitglied im Leitungskreis<br />

<strong>und</strong> es war mein Wunsch, über meinen<br />

eigenen Tellerrand zu schauen <strong>und</strong> in<br />

dieser R<strong>und</strong>e Beiträge zu leisten, die über<br />

mein Fachgebiet hinausgehen. Ich wollte<br />

mich also für meine neue Tätigkeit rüsten.<br />

Mein Arbeitgeber hat die Idee <strong>mit</strong> dem berufsbegleitenden<br />

Studium sehr befürwortet.<br />

Der zweieinhalbjährige Studiengang<br />

ist ausgerichtet auf integratives Management<br />

<strong>und</strong> Ziel ist zu lernen, normativ, strategisch<br />

<strong>und</strong> operativ zu leiten.<br />

c In Ihrer Masterarbeit im Rahmen des<br />

Studiums haben Sie sich als Projekt <strong>mit</strong><br />

<strong>der</strong> Entwicklung des Begegnungszentrums<br />

in <strong>der</strong> Johannes-Diakonie Mosbach<br />

beschäftigt. Fehlte so ein Zentrum bisher?<br />

d Tatsache war, dass <strong>der</strong> Vorstand ausdrücklich<br />

den Wunsch hatte, die alten wenig<br />

genutzten Anstaltsspeisesäle umzu-<br />

Fotos: Johannes-Diakonie Mosbach<br />

10 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013


Fachthema<br />

gestalten <strong>und</strong> attraktiver zu machen. Dazu<br />

musste ein Konzept her. Das war für meine<br />

Masterarbeit natürlich ein optimales Thema,<br />

um verschiedene Disziplinen zu verknüpfen,<br />

deshalb habe ich gleich zugegriffen.<br />

c Was war generell das Ziel Ihrer Masterarbeit?<br />

d Einmal ging es darum, einen Beitrag<br />

zur Zukunftsfähigkeit <strong>der</strong> Diakonie zu leisten,<br />

<strong>und</strong> zwar aktiv durch die Hauswirtschaft.<br />

Durch die Umsetzung von Inklusion<br />

in hauswirtschaftlichen Prozessen sollte<br />

ein Beitrag zum werteorientierten Handeln<br />

geleistet werden <strong>und</strong> es sollte ein Weg<br />

aufgezeigt werden, wie man normative Inklusionsziele<br />

über die Ableitung konkreter<br />

Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen erfolgreich in die<br />

hauswirtschaftliche Praxis umsetzen kann.<br />

Wichtige Vorgaben waren dabei K<strong>und</strong>enzufriedenheit,<br />

Mitarbeiterorientierung,<br />

Nachhaltigkeit, Ökonomie sowie Prozessoptimierung.<br />

Eingedeckter Gastronomie-Bereich<br />

c Können Sie das Prinzip <strong>der</strong> Inklusion<br />

in wenigen Sätzen beschreiben?<br />

d Der Begriff Inklusion kommt vom lateinischen<br />

„inclusio“ <strong>und</strong> wird übersetzt<br />

<strong>mit</strong> „Einschluss“ <strong>und</strong> „Dazugehörigkeit“.<br />

Inklusion taucht in vielen Wissenschaften<br />

auf. In <strong>der</strong> Pädagogik definiert Hinz Inklusion<br />

als „allgemeinpädagogischen Ansatz,<br />

<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Basis von Bürgerrechten argumentiert,<br />

sich gegen jegliche gesellschaftliche<br />

Marginalisierung wendet <strong>und</strong> so<strong>mit</strong><br />

allen Menschen das gleiche volle Recht auf<br />

individuelle Entwicklung <strong>und</strong> soziale Teilhabe<br />

ungeachtet ihrer persönlichen Unterstützungsbedürfnisse<br />

zugesichert sehen<br />

will“.<br />

Aktuelle Aussagen zur Inklusion gibt es<br />

von <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft <strong>der</strong><br />

freien Wohlfahrtspflege. Demnach bedeutet<br />

Inklusion, dass je<strong>der</strong> Mensch, unabhängig<br />

von seinen persönlichen Eigenschaften<br />

<strong>und</strong> individuellen Fähigkeiten, ethnischer<br />

<strong>und</strong> sozialer Herkunft, Geschlecht<br />

<strong>und</strong> Alter vollständig <strong>und</strong> gleichberechtigt<br />

an allen gesellschaftlichen Prozessen teilhaben<br />

<strong>und</strong> diese <strong>mit</strong>gestalten kann. Der Inklusionsbegriff<br />

wird hier also sehr übergreifend<br />

gesehen <strong>und</strong> nicht nur auf Menschen<br />

<strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen bezogen.<br />

Wichtig ist, Inklusion muss auch in den<br />

Köpfen <strong>der</strong> Menschen passieren, nicht nur<br />

am Bau, beispielsweise durch barrierefreie<br />

Zugänge. Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Verän<strong>der</strong>n<br />

muss sich nicht <strong>der</strong> Mensch, <strong>der</strong> Unterstützungsbedarf<br />

hat, verän<strong>der</strong>n muss sich<br />

die Gesellschaft! Heute wird häufig versucht,<br />

Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen anzupassen,<br />

aber es geht darum, dass die<br />

Gesellschaft diese Behin<strong>der</strong>ungen akzeptiert.<br />

Stattfinden muss eine „Enthin<strong>der</strong>ung“<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft, da<strong>mit</strong> Menschen trotz ihrer<br />

Behin<strong>der</strong>ung gleichberechtigt <strong>und</strong><br />

selbstbestimmt an ihr teilhaben können.<br />

c Warum ist Inklusion in heutigen Behin<strong>der</strong>teneinrichtungen<br />

nur schwer umzusetzen?<br />

d Man arbeitet ja ganz stark daran. Es<br />

passiert zunehmend, dass Inklusion durch<br />

unterschiedliche Aktionen <strong>und</strong> Institutionen<br />

geför<strong>der</strong>t wird, beispielsweise <strong>mit</strong> Aufklärungskampagnen<br />

<strong>und</strong> Projekten von Gemeinden,<br />

Arbeitsagenturen, <strong>der</strong> Kirche<br />

o<strong>der</strong> Diakonie. Allerdings ist heute immer<br />

noch sehr viel Exklusion anzutreffen, nicht<br />

nur im Bereich <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenarbeit, auch<br />

beispielsweise in <strong>der</strong> Seniorenarbeit.<br />

Aber es gibt einen Paradigmenwechsel.<br />

<strong>So</strong> sind Heime am Ortsrand nicht mehr<br />

angesagt, wichtig ist, das soziale Umfeld<br />

zu erhalten. Gefragt sind Assistenzmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> normale kulturelle Angebote.<br />

Arbeitsplätze in Werkstätten sind eigentlich<br />

separierende Arbeitsplätze. Sie<br />

sind aus <strong>der</strong> Idee heraus geboren, überhaupt<br />

Arbeitsplätze für Behin<strong>der</strong>te zu<br />

schaffen, das war ja auch in Ordnung. Aber


Fachthema<br />

heute passt dieser Ansatz nicht mehr zum<br />

Gedanken <strong>der</strong> Inklusion.<br />

Es gibt auch so etwas wie eine ökonomische<br />

Exklusion, wenn zum Beispiel Leistungen<br />

<strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe unter Ausschluss<br />

<strong>der</strong> betroffenen Personen von Leistungsträgern<br />

<strong>und</strong> Leistungserbringern verhandelt<br />

werden.<br />

Eigentlich verrückt ist auch, dass Inklusion<br />

scheinbar nur nach vorangegangener<br />

Exklusion möglich ist. Denn wer Mittel<br />

<strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe beziehen will,<br />

muss vorher erst nachweisen, dass er eine<br />

Behin<strong>der</strong>ung hat. Ohne diesen Nachweis<br />

werden Mittel zur Unterstützung <strong>der</strong> gleichberechtigten<br />

Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben nicht gewährt.<br />

Aber die Gesellschaft muss auch bereit<br />

sein, sich auf Inklusion einzulassen. Sie<br />

muss wie<strong>der</strong> lernen, dass Menschen <strong>mit</strong><br />

Behin<strong>der</strong>ung <strong>mit</strong>ten unter ihr leben <strong>und</strong><br />

eben nicht am Ortsrand. Und die Gesellschaft<br />

muss diese Menschen eben nicht<br />

nur akzeptieren, son<strong>der</strong>n als Bereicherung<br />

erkennen.<br />

Einrichtungen sind oft sehr aktiv, zum<br />

Beispiel was regionale Wohnkonzepte angeht,<br />

aber oftmals ist die Umsetzung vor<br />

Ort gar nicht so einfach, weil die Menschen,<br />

die dort leben, noch nicht bereit sind für<br />

Großer Verantwortungsbereich<br />

solche Konzepte. Daher müssen solche<br />

Prozesse sorgfältig begleitet werden.<br />

Gastronomie-Leiterin Silke Schubert (links)<br />

<strong>und</strong> die Leiterin des Zentralbereichs Hauswirtschaft<br />

Ingrid Führing<br />

Unsere Interviewpartnerin Ingrid<br />

Führing ist Leiterin des Zentralbereichs<br />

Hauswirtschaft in <strong>der</strong> Johannes-Diakonie<br />

Mosbach. Zu ihrem<br />

Verantwortungsbereich zählt<br />

einmal die Verpflegung <strong>mit</strong> unter<br />

an<strong>der</strong>em zwei großen Zentralküchen,<br />

in denen 2.300 Mittagessen<br />

sowie 1.500 Frühstück <strong>und</strong><br />

Abendessen produziert werden.<br />

Außerdem verantwortet sie die<br />

Wäscherei <strong>mit</strong> sechs Tonnen Wäsche<br />

pro Tag plus weiteren Textildienstleistungen.<br />

Der dritte Bereich<br />

sind die Raumpflegedienstleistungen<br />

für sämtliche Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> Johannes-Diakonie Mosbach in Baden-Württemberg. Hier hat sie bei<br />

den zwei großen Standorten in Mosbach <strong>und</strong> Schwarzach Personal- <strong>und</strong> Budgetverantwortung,<br />

bei den Standorten in den Regionen überwiegend eine Beratungsfunktion.<br />

Ein weiterer Aufgabenbereich von Ingrid Führung ist das Lager- <strong>und</strong> Bestellwesen<br />

für Hauswirtschaftsbedarf, Pflegeartikel <strong>und</strong> Büromaterial sowie die<br />

zentrale Warenannahme an beiden großen Standorten.<br />

Der Aufgabenbereich splittet sich einmal auf in das Erbringen von Dienstleistungen<br />

<strong>und</strong> zum an<strong>der</strong>en in das stark zunehmende Angebot von Beratungsleistungen.<br />

Durch die Regionalisierung werden nicht mehr so viele Versorgungsleistungen<br />

durch die Hauswirtschaft selbst erbracht, dafür müssen Mitarbeiter <strong>und</strong> auch Bewohner<br />

zunehmend zu hauswirtschaftlichen Themen geschult werden. R<strong>und</strong> 160<br />

Mitarbeiter (125 volle Stellen) sind dem Zentralbereich Hauswirtschaft dienstrechtlich<br />

zugeordnet <strong>und</strong> stehen unter Ingrid Führings Leitung.<br />

Café-Bar <strong>mit</strong> Produkten aus fairem Handel<br />

c Warum eignen sich hauswirtschaftliche<br />

Prozesse zur För<strong>der</strong>ung von Inklusion<br />

beson<strong>der</strong>s gut?<br />

d Das liegt daran, dass Hauswirtschaft<br />

ganz nah am Lebensalltag jedes Menschen<br />

ist, das hat die Wissenschaft <strong>mit</strong>tlerweile<br />

erkannt. Hauswirtschaft ist wichtiger Bestandteil<br />

von Normalität im Alltag. Das wird<br />

zum Beispiel auch in <strong>der</strong> Arbeit <strong>mit</strong> alten<br />

Menschen zunehmend genutzt. Von Lübke<br />

stellte 2010 den Zusammenhang zwischen<br />

Essen <strong>und</strong> Trinken <strong>und</strong> Inklusion direkt<br />

her: „Ein exemplarisches Beispiel für<br />

die Möglichkeiten <strong>und</strong> die Bedeutung des<br />

Zusammenlebens in Vielfalt <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> geradezu<br />

ein Leitbild für Inklusion stellt die<br />

Tischgemeinschaft dar: Das Zusammensitzen<br />

Verschiedener an einem gemeinsamen<br />

Tisch, verb<strong>und</strong>en durch das gemeinsame<br />

Genießen des gleichen Essens <strong>und</strong><br />

Trinkens, durch vielfältige Kommunikation<br />

untereinan<strong>der</strong>, durch alle mögliche Aufmerksamkeit<br />

füreinan<strong>der</strong> <strong>und</strong> gegenseitige<br />

Hilfeleistung inklusive.“<br />

Ein wichtiger Punkt ist außerdem das<br />

Thema inklusive Arbeit in <strong>der</strong> Hauswirtschaft.<br />

Die allgemeine Entwicklung am Arbeitsmarkt<br />

geht dahin, dass die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Beschäftigten immer höher<br />

werden. Selbst einfachste Tätigkeiten werden<br />

durch eine vielfach durchgeführte Zusammenfassung<br />

immer komplexer. Das<br />

heißt, es gibt kaum noch einfache Tätigkeiten.<br />

Gleichzeitig werden Arbeitskräfte<br />

gesucht, gerade auch für hauswirtschaftliche<br />

Dienstleistungsangebote. Diese Konstellation<br />

bietet echte Chancen für die<br />

Hauswirtschaft, inklusive Arbeitsplätze zu<br />

schaffen.<br />

Hauswirtschaft besteht aus unterschiedlichen<br />

Fachgebieten <strong>mit</strong> ganz verschiedenen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen von einfachen<br />

Aufgaben bis zu komplexen Managementtätigkeiten,<br />

von Tätigkeiten im Hintergr<strong>und</strong><br />

bis zu Tätigkeiten <strong>mit</strong> stetigem K<strong>und</strong>enkontakt,<br />

von leichten bis zu körperlich<br />

schweren Arbeiten. Diese Vielfalt bietet<br />

ausgezeichnete Möglichkeiten, Menschen<br />

<strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen einzusetzen.<br />

Allerdings sollte man hier aufpassen,<br />

nicht in die Vergangenheit zurückzufallen.<br />

Es geht nicht darum, behin<strong>der</strong>te Menschen<br />

12 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013


Fachthema<br />

zum Kartoffelschälen in einen separaten<br />

Schälkeller zu setzen, son<strong>der</strong>n Tätigkeiten<br />

flexibel zuschneiden auf den jeweiligen<br />

Menschen <strong>und</strong> seine persönlichen Fähigkeiten.<br />

Das geht jedoch nur, wenn die hauswirtschaftliche<br />

Leitung bereit ist, die normativen<br />

Kriterien in den Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> zu<br />

stellen <strong>und</strong> Prozesse immer wie<strong>der</strong> auf<br />

ethische <strong>und</strong> nachhaltige Prinzipien zu prüfen.<br />

Hauswirtschaft hat außerdem einen<br />

ganzheitlichen Ansatz, das hat man so in<br />

einer Werkstatt nicht, dort wird oftmals<br />

kleinteilig gearbeitet. Man sieht selten das<br />

Endprodukt <strong>der</strong> eigenen Arbeit. In <strong>der</strong><br />

Hauswirtschaft besteht häufig direkter<br />

Kontakt zum Empfänger <strong>der</strong> Leistung <strong>mit</strong><br />

entsprechendem Feedback. Durch die un<strong>mit</strong>telbare<br />

Anerkennung können sich Stolz<br />

<strong>und</strong> Freude an <strong>der</strong> Arbeit entwickeln.<br />

Andreas Mayer (Mitarbeiter im Service) bedient an <strong>der</strong> Kasse<br />

c Im praktischen Teil Ihrer Masterarbeit<br />

entwerfen Sie ein Konzept für ein Begegnungszentrum,<br />

wie hat sich dieses in <strong>der</strong><br />

Realität entwickelt?<br />

d Das Zentrum ist vor einem Jahr eröffnet<br />

worden. Aus den alten Anstaltsspeisesälen<br />

ist ein mo<strong>der</strong>nes Begegnungszentrum<br />

auf 1.500 Quadratmetern im mediterranen<br />

Stil <strong>mit</strong> den Bereichen Kultur, Kulinarisches<br />

<strong>und</strong> Konferenzen geworden. Geboten<br />

wird Event-Gastronomie an sieben<br />

Tagen in <strong>der</strong> Woche. Es gibt preiswerte Mittagsmenüs,<br />

Salat am Buffet, frische Pizza<br />

<strong>und</strong> Pasta am Abend sowie eine Café-Bar<br />

<strong>mit</strong> Spezialitäten aus fair gehandeltem Kaffee,<br />

Eis, Kuchen, Waffeln <strong>und</strong> Crêpes. Beson<strong>der</strong>e<br />

Aktionen wie Brunch-Angebote,<br />

Gänse-Essen o<strong>der</strong> ein Frühstück für Unternehmer<br />

werden rege genutzt. Wir richten<br />

auch viele Hochzeiten <strong>und</strong> Familienfeiern<br />

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<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013 13


Fachthema<br />

aus, weil <strong>der</strong> Event-Bereich sehr gelungen<br />

ist. Es finden Kleinkunstveranstaltungen<br />

wie <strong>Co</strong>medy <strong>und</strong> Lesungen statt. Es gab<br />

eine gut besuchte Disco für Senioren <strong>und</strong><br />

ein Public Viewing auf Großleinwand während<br />

<strong>der</strong> Fußball-Europameisterschaft.<br />

Zum Konferenzbereich gehören vier<br />

Konferenzräume <strong>mit</strong> mo<strong>der</strong>ner Medientechnik,<br />

eine Kulturarena <strong>mit</strong> 200 Sitzplätzen<br />

<strong>und</strong> auch die Johanneskirche auf dem<br />

Gelände kann genutzt werden <strong>und</strong> bietet<br />

Platz für 500 Personen. Man kann sagen,<br />

dass das Konferenzangebot in <strong>der</strong> Region<br />

konkurrenzlos ist. In einem Lädchen werden<br />

außerdem Eigenprodukte wie selbstgepresster<br />

Apfelsaft o<strong>der</strong> Holzarbeiten, Geschenke<br />

<strong>und</strong> Drogerieartikel verkauft.<br />

In je<strong>der</strong> Hinsicht wurde auf Barrierefreiheit<br />

geachtet, natürlich auf baulicher<br />

Seite, aber auch an<strong>der</strong>e Barrieren wurden<br />

bewältigt. <strong>So</strong> gibt es eine visualisierte Speise-<br />

<strong>und</strong> Getränkekarte <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Eistheke<br />

werden Eissorten wie Erdbeere <strong>mit</strong> dem<br />

Bild <strong>der</strong> Frucht ausgezeichnet. Außerdem<br />

sind die Zutaten in <strong>der</strong> Pizza- <strong>und</strong> Pasta -<br />

station auf Augenhöhe angerichtet für<br />

Menschen im Rollstuhl.<br />

Insgesamt sind die Angebote im Begegnungszentrum<br />

inhaltlich so ausgerichtet,<br />

dass Menschen <strong>mit</strong> <strong>und</strong> ohne Behin<strong>der</strong>ung<br />

daran teilnehmen können. Denn<br />

wir wollen erreichen, dass Inklusion keine<br />

Einbahnstraße bleibt, son<strong>der</strong>n wollen offen<br />

sein für alle.<br />

c Und wie wirkt sich Inklusion auf die<br />

Mitarbeiterperspektive aus?<br />

d Wir können sagen, wir arbeiten inklusiv.<br />

Wir beschäftigen Menschen <strong>mit</strong> <strong>und</strong><br />

ohne Behin<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> in unterstützter Beschäftigung,<br />

wir haben Praktikanten <strong>und</strong><br />

Das fideljo-Team bekommt eine Auszeichnung<br />

für Gastfre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> Herzlichkeit<br />

bieten Arbeitserprobungen für Bewerber<br />

an, die durch den Integrationsfachdienst<br />

an uns ver<strong>mit</strong>telt werden. Auch die Einarbeitung<br />

ist inklusiv, das bedeutet, es besteht<br />

immer die Möglichkeit, nachzufragen<br />

o<strong>der</strong> ein Stündchen dranzuhängen für detaillierte<br />

Erklärungen. Es werden viele <strong>Fortbildung</strong>en<br />

angeboten für Mitarbeiter, in denen<br />

sie lernen, wie sie sich im Umgang <strong>mit</strong><br />

Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen am besten<br />

verhalten <strong>und</strong> wie sie diese för<strong>der</strong>n können.<br />

Arbeitsanleitungen sind bebil<strong>der</strong>t <strong>und</strong><br />

in leichter Sprache gehalten.<br />

Eine absolute Beson<strong>der</strong>heit ist unser<br />

Team, das ist wirklich das Highlight. Wir<br />

haben <strong>mit</strong> Silke Schubert eine tolle Leiterin<br />

<strong>der</strong> Gastronomie, die vorher schon bei<br />

<strong>der</strong> Johannes-Diakonie Mosbach beschäftigt<br />

war <strong>und</strong> sich nun weiterentwickeln<br />

konnte. Sie hat das, was ich theoretisch erarbeitet<br />

habe, perfekt praktisch umgesetzt.<br />

Außerdem haben wir einen exzellenten<br />

Event-Manager, Herbert Ben<strong>der</strong>, <strong>der</strong> bereits<br />

als Mitglied des Projektteams unser erstes<br />

Kulturprogramm entwickelt hat. Das Team<br />

hat kürzlich schon eine Auszeichnung für<br />

Herzlichkeit <strong>und</strong> Gastfre<strong>und</strong>lichkeit bekommen.<br />

c Also können Sie sagen, dass das Prinzip<br />

<strong>der</strong> Inklusion verwirklicht werden<br />

konnte?<br />

d Ja, absolut. Das Konzept des Begegnungszentrums<br />

wird so gut angenommen,<br />

das hat alle unsere Erwartungen übertroffen.<br />

Wir haben ganz viele externe Gäste<br />

aus Politik, aus <strong>der</strong> Industrie <strong>und</strong> aus Unternehmen,<br />

aber auch unsere Bewohner<br />

kommen sehr gerne dank des tollen Teams.<br />

Wir beschäftigen bis zu sieben Menschen<br />

<strong>mit</strong> Beeinträchtigungen <strong>und</strong> das läuft gut.<br />

Wir berücksichtigen soziale <strong>und</strong> ökologische<br />

Kriterien, <strong>Co</strong>rporate <strong>So</strong>cial Responsibility<br />

wird sehr groß geschrieben. Inklusion<br />

wird hier verwirklicht, Inklusion ist zu<br />

unserem Alltag geworden.<br />

c Vielen Dank für das interessante Gespräch!<br />

t Interview: Alexandra Höß<br />

Johannes-Diakonie Mosbach<br />

Die Pizza (auch <strong>der</strong> Teig) wird komplett<br />

selbstgemacht<br />

Die Johannes-Diakonie Mosbach wurde 1880 gegründet <strong>und</strong> ist da<strong>mit</strong> eine <strong>der</strong> ältesten<br />

Einrichtungen für Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen in Süddeutschland. Heute<br />

werden an verschiedenen Standorten in Baden 3.100 Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>und</strong> vergleichbarem Unterstützungsbedarf betreut, geför<strong>der</strong>t, begleitet, gepflegt<br />

<strong>und</strong> behandelt. Je nach Erfor<strong>der</strong>nis wird die Betreuungs- <strong>und</strong> För<strong>der</strong>arbeit von r<strong>und</strong><br />

2.500 Mitarbeitern stationär, teilstationär o<strong>der</strong> ambulant geleistet. Die Entfaltung<br />

von Selbstbestimmung <strong>und</strong> Eigenkompetenz <strong>und</strong> das Miteinan<strong>der</strong> von Menschen<br />

<strong>mit</strong> <strong>und</strong> ohne Behin<strong>der</strong>ung stehen dabei im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. Derzeit befindet sich das<br />

Unternehmen in einem noch nie da gewesenen Umbruch. Wandelnde Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

wie zum Beispiel die Umsetzung <strong>der</strong> im Jahr 2009 in Kraft getretenen<br />

UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention führen dazu, dass stationäre Plätze abgebaut,<br />

dezentrale, gemeindeintegrierte <strong>und</strong> herkunftsnahe Strukturen aufgebaut werden.<br />

Zugleich werden die fachlichen Gr<strong>und</strong>lagen erneuert, um dem umfassenden Recht<br />

auf Teilhabe für Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen gerecht zu werden. Inklusion zu<br />

för<strong>der</strong>n ist Aufgabe des Normativen Managements. Daher hat <strong>der</strong> Vorstand <strong>der</strong><br />

Johannes-Diakonie Mosbach die Verankerung <strong>der</strong> Inklusion in <strong>der</strong> Unternehmensstrategie<br />

veranlasst. Die Leitungen <strong>der</strong> Geschäfts- <strong>und</strong> Zentralbereiche tragen nun<br />

die Verantwortung für die Umsetzung in die Geschäftsprozesse.<br />

14 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013


Neue <strong>rhw</strong>-Serie<br />

Steckbrief Bodenbelag<br />

Marmor<br />

Teil 1<br />

Herstellung<br />

Marmorbeläge sind industriell aus rohen Gesteinsblöcken gesägt <strong>und</strong> werden maschinell<br />

geschliffen. Nach <strong>der</strong> Herstellung kann die Oberfläche matt bis hochglänzend sein.<br />

Beson<strong>der</strong>e Kennzeichen<br />

Marmor ist empfindlich gegenüber Säure <strong>und</strong> Alkalien <strong>mit</strong> einem pH-Wert von über 10.<br />

Außerdem ist Marmor kratzempfindlich.<br />

Daran erkenne ich Marmor<br />

Marmor ist immer hell – <strong>mit</strong> einer typischen Maserung. An einer verdeckten Stelle <strong>mit</strong> etwas<br />

Sanitärreiniger den Säuretest durchführen: Wenn es schäumt (sieht aus wie Spucke)<br />

<strong>und</strong> reagiert, dann ist es Marmor.<br />

Eignung<br />

Geeignet für hochwertige Bä<strong>der</strong>, Empfangsräume, Theater <strong>und</strong> Museen.<br />

Richtige Reinigung<br />

In <strong>der</strong> Unterhaltsreinigung im zweistufigen Wischverfahren bzw. einer Scheuersaugmaschine<br />

in Verbindung <strong>mit</strong> einem LongLife-Pad o<strong>der</strong> Mikrofaser-Pad. Das Reinigungs<strong>mit</strong>tel<br />

sollte pH-neutral sein o<strong>der</strong> auf Alkoholbasis. Bei starker mechanischer Abnutzung empfiehlt es sich, den Boden zu kristallisieren<br />

(siehe auch <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5/2013).<br />

Häufigste Fehler<br />

1<br />

Verätzungen durch Säure (Sanitärreiniger, Obstsäfte, Wein o<strong>der</strong> <strong>Co</strong>la) sowie Verkratzungen durch mangelhafte Pflege bzw. mechanischer<br />

Überbeanspruchung.<br />

Experten-Tipp<br />

Marmorböden bestechen durch ihre natürliche <strong>und</strong> hochwertige Optik. Um dieses Erscheinungsbild möglichst lange zu erhalten,<br />

benötigen Marmorböden eine regelmäßige Reinigung. Um die Oberfläche optimal zu schützen, empfiehlt es sich, den Boden zu<br />

kristallisieren. Dadurch wird die Oberfläche sehr hoch verdichtet <strong>und</strong> so<strong>mit</strong> unempfindlicher gegen Verschmutzungen.<br />

PVC<br />

Hintergr<strong>und</strong>bild: Eky Chan/Fotolia.com<br />

Herstellung<br />

PVC (Polyvinylchlorid) wird unter Beimengen von Pigmenten, Füllstoffen, Weichmachern<br />

<strong>und</strong> Stabilisatoren industriell hergestellt.<br />

Beson<strong>der</strong>e Kennzeichen<br />

Weitestgehend beständig gegen Alkalien, Säuren sowie mechanische Beanspruchung.<br />

Daran erkenne ich PVC<br />

Nadeltest durchführen: Eine Nadel o<strong>der</strong> Büroklammer <strong>mit</strong> einem Feuerzeug heiß machen<br />

<strong>und</strong> an einer unauffälligen Stelle in den Belag stechen. Beim Herausziehen <strong>der</strong> Nadel<br />

entsteht ein deutlicher Krater <strong>mit</strong> einer Wulstbildung. Die Nadel zieht Fäden <strong>und</strong> es<br />

tritt ein starker Brandgeruch auf.<br />

Eignung<br />

Alle öffentlichen Bereiche <strong>mit</strong> starker Nutzung <strong>und</strong> Frequentierung <strong>der</strong> Räume wie beispielsweise<br />

Klassenzimmer, Bewohnerzimmer, Verwaltungsgebäude etc.<br />

Richtige Reinigung<br />

In <strong>der</strong> Unterhaltsreinigung optimal im zweistufigen Nasswischverfahren bzw. <strong>mit</strong> einer<br />

Scheuersaugmaschine. Bei Verwendung einer Wischpflege kann ein leichter Glanzeffekt erzielt werden.<br />

Häufigste Fehler<br />

2<br />

Bei PVC-Bodenbelägen gibt es nur sehr selten spezifische Schadensbil<strong>der</strong>. Bei <strong>der</strong> Verwendung von Ultra-High-Speed-Maschinen<br />

ist auf die richtige Pad-Wahl zu achten (zum Beispiel Blue Ice Pad). Bitte Vorsicht bei <strong>der</strong> Verwendung von Löse<strong>mit</strong>teln!<br />

Experten-Tipp<br />

PVC-Bodenbeläge sind sehr pflegeleicht. Aber auch dieser Boden benötigt eine regelmäßige Reinigung. Es empfiehlt sich, dem<br />

Belag eine Opferschicht durch den Auftrag einer Versiegelung bzw. eines Pflegefilms zu geben. Die trockene Pflegefilmsanierung<br />

ist hier eine zeitgemäße Anwendungstechnik im Vergleich zur klassischen Gr<strong>und</strong>reinigung.<br />

Weitere Informationen<br />

Beratung: Uwe Richter, Fachwirt für Reinigungs- <strong>und</strong> Hygiene<strong>management</strong>, Schulungsleiter/Anwendungstechniker bei Numatic International.<br />

Wir empfehlen zur Vertiefung des Themas die <strong>rhw</strong>-DVD „Bodenreinigung für Profis“ <strong>und</strong> die Seminarreihe „Reinigung<br />

hoch 4“ im Herbst 2013. Die Serie „Steckbrief Bodenbelag“ wird fortgesetzt.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013 15


Fachthema<br />

Multireligiöse<br />

Schulverpflegung<br />

In vier Ausgaben <strong>der</strong> Zeitschrift<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 2013 wurden<br />

Ernährungsvorschriften für<br />

den Islam, das Judentum, das<br />

Christentum <strong>und</strong> den Hinduismus<br />

vorgestellt. In diesem Beitrag<br />

wird darauf eingegangen,<br />

welche Auswirkungen die Vorschriften<br />

auf die Gemeinschaftsverpflegung<br />

haben, beispielhaft<br />

für Mittagsmahlzeiten<br />

an Schulen. Die Erkenntnisse<br />

beruhen auf dem seit Beginn<br />

2012 bearbeiteten Projekt „Inklusion<br />

durch Schulverpflegung“<br />

des WABE-Zentrums <strong>der</strong><br />

Hochschule Osnabrück.<br />

Beim Thema Inklusion in <strong>der</strong> Ganztagesverpflegung<br />

an Schulen sind nach<br />

pädagogischer <strong>und</strong> aktueller politischer<br />

Begriffsauffassung auch Menschen<br />

<strong>mit</strong> unterschiedlicher Religionszugehörigkeit<br />

in ein Verpflegungskonzept einzuschließen.<br />

Zu dieser „sozialen Inklusion“<br />

gehört, dass Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler wissen,<br />

ob <strong>und</strong> gegebenenfalls wie ihr Mittagessen<br />

in Übereinstimmung <strong>mit</strong> den Speisevorschriften<br />

ihrer jeweiligen Religion hergestellt<br />

wurde, was sich auch in <strong>der</strong> Deklaration<br />

des Speisenangebots ausdrückt.<br />

Fleischspeisen als<br />

größter Unterschied<br />

Die größten Unterschiede zwischen den<br />

Speisevorschriften <strong>der</strong> drei Religionen Islam,<br />

Judentum <strong>und</strong> Hinduismus gibt es bei<br />

Fleischspeisen (siehe Tabelle Seite 17).<br />

Außerdem haben Speisevorschriften Auswirkungen<br />

auf die Arbeit in <strong>der</strong> Küche (zum<br />

Beispiel Trennung bei Lagerung <strong>und</strong> Einsatz<br />

von Rohstoffen, Zubereitung, Kochgeschirr<br />

<strong>und</strong> Ausgabe sowie bei <strong>der</strong> Reinigung). Eine<br />

Umsetzung aller Speisevorschriften ist zwar<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich möglich, aufgr<strong>und</strong> des hohen<br />

Aufwandes in einer Schulverpflegung aber<br />

kaum durchführbar. Es empfiehlt sich deshalb<br />

in Absprache <strong>mit</strong> Eltern <strong>und</strong> Schülern<br />

zu klären, welche Vorschriften tatsächlich<br />

unverzichtbar <strong>und</strong> wo Kompromisse möglich<br />

sind.<br />

Denn kaum ein Verpflegungsanbieter<br />

kann sowohl einen jüdischen als auch einen<br />

brahmanischen 1 Koch beschäftigen, wie<br />

es bei strenger Auslegung <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Ernährungsvorschriften für die<br />

glaubensgerechte Zubereitung erfor<strong>der</strong>lich<br />

wäre. Deshalb ist es sinnvoll, <strong>mit</strong> den örtlichen<br />

Glaubensgemeinschaften zusammenzuarbeiten<br />

<strong>und</strong> eine Vertrauensbasis aufzubauen,<br />

zumal die Auslegung <strong>der</strong> Vorschriften<br />

variieren kann. Ein offener Erfahrungsaustausch<br />

interner <strong>und</strong> externer am<br />

Thema Schulverpflegung beteiligter Menschen,<br />

beispielsweise im Rahmen eines r<strong>und</strong>en<br />

Tisches o<strong>der</strong> eines Mensa-Beirates, ermöglicht<br />

einen Austausch unterschiedlicher<br />

Erwartungen <strong>und</strong> Möglichkeiten. Missverständnisse<br />

können so<strong>mit</strong> vermieden <strong>und</strong><br />

gegebenenfalls Vorurteile abgebaut sowie<br />

unnötiger Aufwand gespart werden. Dies<br />

gilt insbeson<strong>der</strong>e für das Verständnis, dass<br />

eine Gemeinschaftsverpflegung an<strong>der</strong>en<br />

rechtlichen <strong>und</strong> organisatorischen Regeln<br />

unterliegt als eine Nahrungszubereitung im<br />

privaten, häuslichen Bereich <strong>und</strong> deshalb<br />

nicht gleich sein kann.<br />

Umsetzung religionsadäquater<br />

Schulverpflegung<br />

1 Hindu, <strong>der</strong> <strong>der</strong> höchsten Kaste angehört<br />

Je nach Verpflegungssystem unterscheiden<br />

sich die Maßnahmen, die zur Umsetzung<br />

religiöser Speisevorschriften notwendig<br />

sind. Wird beispielsweise <strong>mit</strong> einer<br />

Warmverpflegung gearbeitet, müssen in <strong>der</strong><br />

Schule wenige Anpassungen in <strong>der</strong> Küche<br />

vorgenommen werden. Wenn selbst gekocht<br />

wird, sind weitergehende Vorkehrungen<br />

(zum Beispiel für Lagerung, Geschirrnutzung<br />

<strong>und</strong> -kreislauf) nötig. Umgekehrt gilt, dass<br />

ein Lieferant umfangreicher geprüft werden<br />

muss, wenn die Verantwortung für die Einhaltung<br />

<strong>der</strong> religiösen Speisevorschriften<br />

überwiegend durch diesen übernommen<br />

wird.<br />

Schon beim Einkauf aufpassen<br />

Bereits beim Einkauf werden die Weichen<br />

gestellt für die Akzeptanz <strong>der</strong> Speisen.<br />

Rohwaren müssen – entsprechend den in<br />

den Schulen selbst getroffenen Regelungen<br />

– den religiösen Kriterien genügen, da sonst<br />

die daraus hergestellten Speisen nicht mehr<br />

gemäß den spezifischen religiösen Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

angeboten werden dürfen. Der Aufwand<br />

im Einkauf wird deshalb anfangs deutlich<br />

steigen, bis geeignete Produkte gef<strong>und</strong>en<br />

sind. Es ist empfehlenswert, bei Unklarheiten<br />

religiöse Autoritäten vor Ort wie<br />

beispielsweise den Rabbiner o<strong>der</strong> Iman um<br />

Rat zu fragen, da sie meist lokale bzw. regionale<br />

glaubensgerechte Angebote im<br />

Food- <strong>und</strong> Nonfood-Bereich kennen, eventuell<br />

auch für den Bezug größerer Mengen.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt, dass schon bei <strong>der</strong><br />

Anlieferung sichergestellt werden muss,<br />

dass Waren, die nicht für alle Religionen ak-<br />

16 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013


Fachthema<br />

Speisevorschriften verschiedener Religionen im Vergleich<br />

Fleisch<br />

Islam Judentum Hinduismus<br />

Schwein nein nein selten (Kastenlose)<br />

Rind ja, wenn halal, teilweise auch<br />

akzeptiert, wenn koscher<br />

ja, wenn koscher nein<br />

Geflügel ja, wenn halal, teilweise auch<br />

ja, wenn koscher teilweise (niedrige Kasten)<br />

akzeptiert, wenn koscher<br />

Fisch ja ja, wenn Schuppen <strong>und</strong> Flossen vorhanden teilweise (niedrige Kasten)<br />

Gelatine nur halal nur koscher (bei fleischigen Speisen) überwiegend nicht akzeptiert<br />

<strong>So</strong>nstige Lebens<strong>mit</strong>tel<br />

Hühnereier ja ja, wenn Prüfung auf Blutspuren negativ teils verzehrt, teils nicht<br />

Milchprodukte ja, wenn halal (keine Aromen auf<br />

alkoholischer Basis, kein Lab von nicht<br />

halal geschlachteten Kälbern usw.)<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel auf Pflanzenbasis ja (wenn nicht toxisch o<strong>der</strong><br />

berauschend)<br />

ja, wenn koscher, nur in milchigen Speisen ja (ggf. Meiden von Produkten <strong>mit</strong><br />

Gelatine sowie Lab)<br />

ja meiden ggf. Zwiebelgewächse <strong>und</strong> teils<br />

Pilze, Gläubige lehnen ggf. den Verzehr<br />

von Honig ab<br />

Alkohol nein ja, wenn koscher (wichtig bei Wein) nein<br />

Außerdem zu beachten<br />

Abweichungen an Feiertagen (Auswahl<br />

nach Bedeutung <strong>der</strong> Auswirkungen<br />

auf die Ernährung)<br />

Küchenplanung kein Kontakt zu Produkten, die vom<br />

Schwein stammen o<strong>der</strong> Alkohol<br />

enthalten, räumliche Trennung sinnvoll<br />

Ramadan – Fastenzeit Pessach –nur ungesäurte Produkte,<br />

Verboteiniger Nahrungs<strong>mit</strong>tel wie<br />

Hülsenfrüchtemöglich<br />

Räumliche Trennung von koscherem <strong>und</strong><br />

nicht koscherem Bereich<br />

innerhalb <strong>der</strong> Küche für koschere Speisen<br />

Trennung von milchigen, fleischigen <strong>und</strong><br />

parvedigen (neutralen) Bereichen, jeweils<br />

<strong>mit</strong> eigenen Küchengeräten<br />

kein Kontakt <strong>mit</strong> nicht den Vorschriften<br />

entsprechenden Lebens<strong>mit</strong>teln o<strong>der</strong> <strong>mit</strong><br />

als unrein eingestuften Kochutensilien<br />

bevorzugt Kochgeschirr aus Metall<br />

verwenden<br />

Reinigungs<strong>mit</strong>tel kein Ethanol, keine tierischen Fette als<br />

Ausgangsstoff (sofern nicht halal)<br />

keine tierischen Fette als Ausgangsstoff<br />

(sofern nicht koscher, zusätzlich Trennung<br />

milchig – fleischig beachten)<br />

eigenes Geschirr für koschere Speisen,<br />

getrennt nach milchigen <strong>und</strong> fleischigen<br />

Lebens<strong>mit</strong>teln<br />

Beson<strong>der</strong>heiten Beteiligung eines Juden bzw. Überwachung<br />

<strong>der</strong> Speisenherstellung erfor<strong>der</strong>lich<br />

keine Vorgabe, bei vegetarischer Kost<br />

Reinigungs<strong>mit</strong>tel ohne tierische Fette<br />

als Ausgangsstoff bevorzugen<br />

Einweggeschirr o<strong>der</strong> Geschirr aus Metall<br />

eher akzeptiert als Keramikgeschirr<br />

Abweichende Speisevorschriften je<br />

nach Kastenzugehörigkeit<br />

<strong>der</strong> Koch sollte idealerweise <strong>der</strong> Kaste<br />

<strong>der</strong> Brahmanen angehören<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013 17


Fachthema<br />

zeptabel sind, getrennt von den übrigen Waren<br />

gehandhabt werden. Dies gilt auch für<br />

alle weiteren Prozesse wie Lagerung, Herstellung,<br />

Aufbereitung <strong>und</strong> Ausgabe von Lebens<strong>mit</strong>teln<br />

<strong>und</strong> Speisen. Natürlich können<br />

nicht eigene Lagerräume für alle berücksichtigten<br />

Religionen geschaffen werden.<br />

Hier sind Kompromiss-Lösungen gefragt,<br />

nachdem ohnehin davon auszugehen ist,<br />

dass alle Speisen nur abgedeckt gekühlt<br />

bzw. eingefroren werden. Zum Beispiel könnten<br />

alle nur für Christen/Atheisten geeigneten<br />

Speisen wie Schweinefleisch in einem<br />

geschlossenen Behältnis im unteren Regalfach<br />

eines Kühlraums gelagert werden – so<br />

würden an<strong>der</strong>e Speisen selbst dann nicht<br />

„unrein“, wenn etwas auslaufen sollte.<br />

Küche an<strong>der</strong>s organisieren<br />

Es ist im Rahmen des religiösen Inklusionsansatzes<br />

empfehlenswert, die Abläufe<br />

in <strong>der</strong> Küche so zu organisieren, dass in<br />

<strong>der</strong> Hauptküche ausschließlich für alle Religionen<br />

akzeptable Speisen hergestellt werden.<br />

Die zusätzlich angebotenen Speisen,<br />

die nicht für alle geeignet sind, sollten jeweils<br />

in einem geson<strong>der</strong>ten Bereich produziert<br />

werden, so dass eine Vermischung ausgeschlossen<br />

werden kann.<br />

Beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> Herstellung von Speisen<br />

sind die religiösen Vorschriften zu berücksichtigen.<br />

<strong>So</strong> müssen beispielsweise<br />

Eier, die für Speisen gemäß den jüdischen<br />

Vorschriften verwendet werden sollen, stets<br />

auf Blutspuren untersucht <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />

verworfen werden. Im Hauptbereich <strong>der</strong><br />

Küche müssen alle Vorschriften <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Küche berücksichtigten Religionen zugleich<br />

eingehalten werden, in getrennten Bereichen<br />

nur diejenigen, die für die jeweilige Religion<br />

relevant sind.<br />

Auch Reiniger ohne Alkohol<br />

Erste Fachmesse für islamkonforme Produkte<br />

Die Messe Stuttgart plant die erste Fachmesse für islamkonforme<br />

Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen im<br />

deutschsprachigen Raum. Die Premiere findet vom<br />

25. bis 27. Mai 2014 in <strong>der</strong> Halle C2 im Internationalen<br />

<strong>Co</strong>ngresscenter Stuttgart (ICS) statt. Die „HA-<br />

LAL EXPO STUTTGART“ richtet sich in erster Linie<br />

an alle Anbieter r<strong>und</strong> um die islamgemäße Herstellung<br />

von Produkten aus den Bereichen Nahrungs<strong>mit</strong>tel<br />

<strong>und</strong> Getränke. Der Begriff „Halal“ bezeichnet<br />

alle Dinge <strong>und</strong> Handlungen, die nach islamischem Recht erlaubt o<strong>der</strong> zulässig sind.<br />

Zu den Ausstellern <strong>der</strong> neuen Messeplattform zählen außerdem Non-Food-Produzenten,<br />

beispielsweise aus den Branchen Pharmazie <strong>und</strong> Kosmetik. Zielgruppe <strong>der</strong><br />

Fachmesse sind Fachbesucher aus dem Groß- <strong>und</strong> Einzelhandel, Gastronomen, Caterer,<br />

Großverbraucher, Kaufhäuser, muslimische <strong>und</strong> deutsche Supermärkte, Produzenten,<br />

Importeure <strong>und</strong> Dienstleister.<br />

„Mit r<strong>und</strong> fünf Millionen potenziellen muslimischen Konsumenten in den D-A-CH-<br />

Län<strong>der</strong>n Deutschland, Österreich <strong>und</strong> Schweiz birgt <strong>der</strong> Markt für Halal-Produkte<br />

enorme Wachstumspotenziale“, meint Ulrich Kromer, Sprecher <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

<strong>der</strong> Messe Stuttgart. Derzeit gibt es hierzulande r<strong>und</strong> 400 halal-orientierte<br />

Unternehmen, europaweit sind über 4.000 islamkonforme Produkte auf dem Markt.<br />

Mehr Informationen unter http://halal-expo.de<br />

Bei <strong>der</strong> Reinigung empfiehlt es sich auf<br />

Mittel auszuweichen, die we<strong>der</strong> Alkohol<br />

(Ethanol) noch Bestandteile enthalten, die<br />

auf tierischen Ausgangsstoffen beruhen.<br />

Wenn diese Mittel in <strong>der</strong> gesamten Küche<br />

verwendet werden, ist ausgeschlossen, dass<br />

aufgr<strong>und</strong> einer Verwechslung ein Teil <strong>der</strong><br />

Küche aus religiöser Sicht unrein wird.<br />

Bei allen Schultypen ist es wichtig, Ausgabepersonal<br />

<strong>und</strong> die beim Mittagessen betreuenden<br />

Personen zu schulen, so dass sie<br />

als Ansprechpartner vor Ort Fragen zu religionsrelevanten<br />

Inhaltsstoffen <strong>der</strong> angebotenen<br />

Speisen beantworten können. Eine<br />

zielgruppengerechte <strong>und</strong> eindeutige (Voll-)<br />

Deklaration des Speisenangebots dient hierbei<br />

dem Verständnis <strong>und</strong> als Entscheidungshilfe.<br />

In Gr<strong>und</strong>schulen könnten die<br />

Speisen eventuell zusätzlich durch ein Symbol<br />

gekennzeichnet werden. Beispielsweise<br />

könnte ein durchgestrichenes Schwein<br />

verdeutlichen, dass ein Gericht frei von<br />

Schweinefleisch <strong>und</strong> Gelatine ist.<br />

Teil eines schulischen Gesamtkonzepts<br />

Die Berücksichtigung verschiedener religiöser<br />

Speisevorschriften bietet die Chance<br />

für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, sich praktisch<br />

<strong>mit</strong> Inklusion, unterschiedlichen (Ernährungs-)Kulturen<br />

<strong>und</strong> religiösen Themen<br />

zu beschäftigen <strong>und</strong> sich <strong>mit</strong> Ähnlichkeiten<br />

<strong>und</strong> Unterschieden in <strong>der</strong> täglichen Lebensführung<br />

auseinan<strong>der</strong>zusetzen. Dieser<br />

praktische Zugang kann durch eine unterrichtliche<br />

Behandlung des Themas (zum Beispiel<br />

im Religions- o<strong>der</strong> Sachunterricht) o<strong>der</strong><br />

im Rahmen von Projekten unterstützt werden.<br />

Themenwochen in <strong>der</strong> Schulverpflegung<br />

<strong>mit</strong> Spezialitäten aus Län<strong>der</strong>n, die<br />

durch eine bestimmte Religion geprägt sind,<br />

för<strong>der</strong>n das Interesse an neuen Geschmackserlebnissen<br />

<strong>und</strong> neuen Speisen,<br />

<strong>und</strong> ganz nebenbei lernt man etwas über<br />

Speisevorschriften an<strong>der</strong>er Kulturen. Bei<br />

entsprechen<strong>der</strong> pädagogischer Begleitung<br />

werden Toleranz <strong>und</strong> soziale Kompetenz<br />

beim Umgang <strong>mit</strong> kulturell <strong>und</strong> religiös bedingten<br />

Unterschieden geför<strong>der</strong>t.<br />

Ab Herbst 2013 werden im WABE-Zentrum<br />

<strong>der</strong> Hochschule Osnabrück Schulungen<br />

zum Thema „Inklusion durch Schulverpflegung“<br />

für Interessierte angeboten. Nähere<br />

Informationen finden sich auf <strong>der</strong><br />

Homepage www.wabe-zentrum.de.<br />

t Johanna-Elisabeth Giesenkamp,<br />

Prof. Dr. Elisabeth Leicht-Eckardt<br />

Hochschule Osnabrück<br />

Mehr zum Thema<br />

Dieses Beitragsthema ist<br />

in einer längeren Fassung<br />

auch in <strong>der</strong> aktuellen <strong>rhw</strong><br />

praxis 2/2013 erschienen.<br />

Das Magazin (Preis: 16,50<br />

Euro) kann portofrei als<br />

Einzelheft bestellt werden unter<br />

www.fachbuchdirekt.de.<br />

Quellen <strong>und</strong><br />

Literaturhinweise<br />

t Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />

e.V. (Hrsg.): DGE-Qualitätsstandards<br />

für die Schulverpflegung,<br />

3. Auflage, Bonn, September 2011<br />

t Giesenkamp, J.-E., Leicht-Eckardt,<br />

E., Nachtwey, T.: Inklusion durch<br />

Schulverpflegung. Wie die Berücksichtigung<br />

religiöser <strong>und</strong> ernährungsspezifischer<br />

Aspekte zur sozialen<br />

Inklusion im schulischen Alltag<br />

beitragen kann, LIT-Verlag, Berlin<br />

2013<br />

t Leicht-Eckardt, E., Straka, D.: Ernährungsbildung<br />

<strong>und</strong> Schulverpflegung<br />

Band 1: Gr<strong>und</strong>lagen, Strategien,<br />

Projekte,<br />

Band 2: Umsetzung, Rezepte, Umschau<br />

Zeitschriftenverlag, Sulzbach/Ts<br />

2011<br />

t Noam Hertig (Hrsg.): Was isSt Religion?<br />

Rezepte – Traditionen – Rituale<br />

– Tabus. Werd Verlag, Zürich 2012<br />

18 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013


Fachthema<br />

CURE <strong>und</strong> CARE:<br />

„Wir werden klar gesehen“<br />

Im Juli 2013 veröffentlichte die Arbeitsgruppe „Pflege <strong>und</strong> Teilhabe“<br />

Eckpunkte zu einem neuen Ansatz für Pflege <strong>und</strong> Teilhabe.<br />

Fest verankert ist darin die Hauswirtschaft. Wir sprachen<br />

<strong>mit</strong> Martina Feulner, Vorsitzende <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für<br />

Hauswirtschaft (dgh), über die Chancen <strong>und</strong> welche Berufsbil<strong>der</strong><br />

hierfür am besten passen.<br />

Cure <strong>und</strong> Care – so lauten die Schlüsselbegriffe<br />

<strong>der</strong> aktuellen Strukturreform.<br />

Die beiden Begriffe sind klar zu<br />

unterscheiden <strong>und</strong> bilden das Herzstück<br />

<strong>der</strong> „Arbeitsgruppe zur Strukturreform Pflege<br />

<strong>und</strong> Teilhabe“, die von <strong>der</strong> Robert-<br />

Bosch-Stiftung geför<strong>der</strong>t wird.<br />

Leistungsrecht<br />

neu ordnen<br />

Cure bedeutet medizinische, pflegerische<br />

<strong>und</strong> therapeutische Maßnahmen.<br />

Care beinhaltet alle Formen <strong>der</strong> <strong>So</strong>rge <strong>und</strong><br />

Betreuung, die für den Lebensalltag erfor<strong>der</strong>lich<br />

sind. Hier wird auch die Hauswirtschaft<br />

eingeordnet. Durch die Reform soll<br />

nun das Leistungsrecht neu geordnet werden:<br />

Demnach werden Cure-Leistungen <strong>der</strong><br />

gesetzlichen Krankenversicherung zugeordnet,<br />

Care-Leistungen <strong>der</strong> Pflegeversicherung<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe. Für<br />

die Finanzierung gilt: Cure-Leistungen unterliegen<br />

wie bisher dem Sachleistungsprinzip<br />

<strong>mit</strong> Vollfinanzierung. Für Leistungen<br />

im Care-Bereich dagegen muss das<br />

Prinzip abgeschafft werden. Stattdessen<br />

sollen die Leistungen individuell <strong>und</strong> flexibel<br />

eingesetzt werden.<br />

Um das Reformpaket zu verwirklichen,<br />

werden neue Maßnahmen vorgeschlagen.<br />

<strong>So</strong> muss das Interesse <strong>der</strong> gesetzlichen<br />

Krankenversicherung an Prävention <strong>und</strong><br />

Rehabilitation auf die stationäre Pflege<br />

ausgedehnt werden. Hierdurch soll unter<br />

an<strong>der</strong>em bürokratischer Abgrenzungsaufwand<br />

entfallen.<br />

Persönliches Budget<br />

auch für die Pflege<br />

Wichtig ist auch, dass Ansprüche auf<br />

Leistungen in sogenannte Geldbudgets<br />

umgewandelt werden. Das persönliche<br />

Budget, das in <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe etabliert<br />

ist, soll nun auch für Leistungen <strong>der</strong><br />

Pflegeversicherung geöffnet werden.<br />

Durch eine gemeinsame Servicestelle<br />

Pflege <strong>und</strong> Teilhabe kann das Informationsangebot<br />

<strong>der</strong> bisherigen Pflegestützpunkte<br />

geför<strong>der</strong>t werden. Auch eine übergreifende<br />

Assessment-Agentur auf Landesebene<br />

soll für eine verbesserte Beratungsinfrastruktur<br />

sorgen. Wir fragten nach<br />

bei Martina Feulner von <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft<br />

für Hauswirtschaft.<br />

Was heißt hier<br />

Cure & Care?<br />

Als CURE werden medizinische, pflegerische<br />

<strong>und</strong> therapeutische Maßnahmen<br />

verstanden, die von professionellen<br />

Akteuren im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

zur Prävention, Kuration, Rehabilitation<br />

<strong>und</strong> Palliation geleistet<br />

<strong>und</strong> verantwortet werden.<br />

Zu CARE zählen alle Formen <strong>der</strong> <strong>So</strong>rge<br />

<strong>und</strong> Versorgung, die für den Lebensalltag<br />

erfor<strong>der</strong>lich sind – personenbezogene<br />

Leistungen zur unterstützenden<br />

Alltagsgestaltung, hauswirtschaftlichen<br />

Basisversorgung,<br />

Gr<strong>und</strong>pflege <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sozialen<br />

Teilhabe.<br />

Martina Feulner ist bis zur Wahl des neuen<br />

Vorstands am 20. September 2013<br />

kommissarische Vorsitzende <strong>der</strong> dgh<br />

c Versuche, die Pflege zu reformieren,<br />

gab es ja schon viele – was sind die neuen<br />

Kerngedanken bei Cure <strong>und</strong> Care?<br />

d Die bisherigen Reformen blieben bei<br />

<strong>der</strong> Finanzierung allein durch die Pflegeversicherung<br />

stehen. Prof. Thomas Klie<br />

geht <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Arbeitsgruppe diesmal zwei<br />

Schritte zurück, sieht das Ganze breiter<br />

<strong>und</strong> geht über die bisherigen Grenzen hinaus.<br />

Momentan gilt ja: Es gibt Pflegekräfte<br />

<strong>und</strong> ein bisschen Leistung „drumherum“,<br />

wie beispielsweise Hauswirtschaft,<br />

was bisher nicht näher beschrieben<br />

wurde.<br />

Doch durch die Unterteilung in Cure/<br />

Pflege <strong>und</strong> Care/Teilhabe wird erstmals <strong>der</strong><br />

Mix von Familien, Heimen, Gemeinwesen<br />

berücksichtigt <strong>und</strong> auch Lösungen für ältere<br />

Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung <strong>mit</strong>geliefert.<br />

c Ist Cure <strong>und</strong> Care also eine Art persönliches<br />

Budget in <strong>der</strong> Altenhilfe?<br />

d Genau, so kann man den Ansatz beschreiben,<br />

zumindest für den Care-Bereich.<br />

Das bisherige Sachleistungsprinzip soll<br />

entfallen <strong>und</strong> durch ein Budget ersetzt werden.<br />

Der ältere Mensch soll selbst frei wählen<br />

können, welche Leistung er wünscht.<br />

Ein Beispiel: <strong>So</strong> ist es <strong>der</strong>zeit finanziell<br />

nicht möglich, dass ein Bewohner <strong>mit</strong> <strong>So</strong>zialhilfe<br />

in einer ambulanten Wohngemeinschaft<br />

lebt. Denn er wird vom Pflegerecht<br />

her so behandelt, als würde er privat<br />

wohnen, dabei werden in <strong>der</strong> ambulanten<br />

Wohngemeinschaft viele Dienstleistungen<br />

zur Tagesstruktur angeboten. Doch diese<br />

muss ein Bewohner weitgehend privat finanzieren.<br />

Derzeit werden ambulante o<strong>der</strong><br />

stationäre Leistungen finanziert, aber kaum<br />

die zahlreicher werdenden Wohnformen<br />

dazwischen. Neu ist auch, dass die Hilfen<br />

im direkten Lebensumfeld <strong>der</strong> alten Menschen<br />

in den Blick genommen werden. Hier<br />

setzt die Reform an.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013 19


Fachthema<br />

c Einflüsse auf das jetzige Konzept hatten<br />

ja auch Praxisbeispiele – was beispielsweise<br />

wurde daraus gelernt?<br />

d In <strong>der</strong> Praxis gibt es schon viele gute<br />

Ansätze, wie beispielsweise das Konzept,<br />

über das <strong>Co</strong>rinna Unglert von <strong>der</strong> Vinzenz<br />

von Paul gGmbH auf dem 15. <strong>rhw</strong>-Symposium<br />

referiert hat. Das von ihr vorgestellte<br />

Haus- <strong>und</strong> Wohngemeinschaftskonzept <strong>mit</strong><br />

Alltagsbegleitung <strong>und</strong> hauswirtschaftlicher<br />

Versorgung direkt im Wohnbereich zeigt<br />

sehr deutlich den neuen Ansatz. Ein gelungenes<br />

Beispiel ist hier auch das Quartierskonzept<br />

<strong>der</strong> Bremer Heimstiftung. O<strong>der</strong> Beispiele<br />

aus <strong>der</strong> Nachbarschaftshilfe in Baden-Württemberg.<br />

Wir haben da schon eine<br />

ganze Menge an Anregungen aus <strong>der</strong> Hauswirtschaft-Branche<br />

beisammen, die zusammengeführt<br />

werden müssen.<br />

c Wie wird <strong>der</strong> Stellenwert <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />

berücksichtigt?<br />

d Das Wichtigste für uns ist, sie wird ausdrücklich<br />

benannt! Hauswirtschaft wird einerseits<br />

als Basisversorgung gesehen. Und<br />

daneben steht die Alltagsgestaltung. In <strong>der</strong><br />

Hauswirtschaft sehen wir längst beides zusammen<br />

<strong>und</strong> haben dazu die „Hauswirtschaftliche<br />

Betreuung“ als Handlungskonzept<br />

entwickelt.<br />

c Was versprechen Sie sich persönlich<br />

davon für die Branche?<br />

d Positiv ist: Wir werden als Beruf zunächst<br />

wie<strong>der</strong> klar gesehen. <strong>So</strong> langsam<br />

wird deutlich, was die Hauswirtschaft alles<br />

kann, <strong>und</strong> mein Wunsch ist, dass sie dann<br />

auch in <strong>der</strong> Gesetzgebung auftaucht. Doch<br />

wir können uns nicht zurücklehnen. Momentan<br />

werden ja in vielen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n<br />

die Heimgesetze angepasst. In Län<strong>der</strong>n wie<br />

Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-<br />

Holstein o<strong>der</strong> Bremen konnte dabei auch<br />

die Position <strong>der</strong> Hauswirtschaft gestärkt<br />

werden. Ursula Schukraft hat beispielsweise<br />

bis Mitte August eine Stellungnahme<br />

für den Landtag in Baden-Württemberg<br />

erarbeitet. Sicherlich wird Prof. Klie <strong>mit</strong> seinen<br />

neuen Vorschlägen auch auf die Landesheimgesetze<br />

einwirken können.<br />

c Welche Berufsbil<strong>der</strong> bedingt diese<br />

neue Art des Denkens?<br />

d Ich würde hier unterscheiden zwischen<br />

angelernten Kräften durch Schulungen, das<br />

sind zum Beispiel angelernte Alltagsbegleiterinnen<br />

<strong>und</strong> hauswirtschaftliche Präsenzkräfte.<br />

Hinzu kommen Hauswirtschafter/in<br />

<strong>und</strong> Fachhauswirtschafter/in,<br />

wobei letztere natürlich ideal ausgebildet<br />

sind für diese Belange. Hinzu kommt dann<br />

noch ein neues Berufsbild <strong>mit</strong> „Pilotfunktion“,<br />

das die ganzen Abläufe managt. Das<br />

könnten dann HBL <strong>und</strong> Meisterinnen übernehmen.<br />

Das Cure-<strong>und</strong>-Care-Modell, in dem die Hauswirtschaft fest verankert ist. Abbildung<br />

entnommen aus <strong>der</strong> Kurzfassung „Eckpunkte Strukturreform PFLEGE <strong>und</strong> TEILHABE“<br />

<strong>der</strong> Arbeitsgruppe zur Strukturreform Pflege <strong>und</strong> Teilhabe, die von <strong>der</strong> Robert-Bosch-<br />

Stiftung geför<strong>der</strong>t wird.<br />

c Wie sieht es denn <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> Praxis<br />

aus?<br />

d Während im stationären Bereich Hauswirtschafter/innen<br />

durchaus die Menschen<br />

umfangreich betreuen – wir können dies in<br />

den ersten Ergebnissen einer Erhebung zu<br />

Stellenprofilen von Hauswirtschafter/innen<br />

sehen, ist ambulant doch eher festzustellen,<br />

dass hier die angelernten Kräfte dominieren.<br />

Aber das ist in Ordnung, wir können<br />

nicht alles auf einmal än<strong>der</strong>n.<br />

c Ist die Ausbildung denn schon gut genug?<br />

d Die Hauswirtschaft hat eigentlich gute<br />

Gr<strong>und</strong>lagen in <strong>der</strong> Verordnung zur Hauswirtschafter/in,<br />

doch bin ich nicht immer sicher,<br />

wie das dann gelehrt <strong>und</strong> gelebt wird.<br />

Das hängt sicher von <strong>der</strong> jeweiligen Schule<br />

ab. Hauswirtschafterin als Beruf ist nicht allein<br />

die Lösung, denn benachbarte Fel<strong>der</strong><br />

wie Gr<strong>und</strong>pflege o<strong>der</strong> Betreuung müssen<br />

wir uns erst noch erarbeiten, da passen wir<br />

manchmal noch nicht so richtig rein.<br />

c Sie haben ja selbst eine Demenz-WG<br />

in Freiburg gegründet – decken sich diese<br />

Erfahrungen <strong>mit</strong> dem, was jetzt vorgeschlagen<br />

wurde?<br />

d Ja, wir haben vor zehn Jahren eine Demenz-WG<br />

in Freiburg gegründet <strong>und</strong> da<strong>mit</strong><br />

den Care-<strong>und</strong>-Cure-Ansatz schon <strong>mit</strong> Leben<br />

erfüllt. Wir würden auch liebend gerne eine<br />

Hauswirtschafterin einstellen, doch die einzige,<br />

die sich beworben hat, meinte, dass<br />

es nichts für sie sei. Es gibt einfach zu wenige<br />

Hauswirtschafterinnen!<br />

c Warum sollte die Politik diesem Vorhaben<br />

zustimmen? Denn mehr Leistung<br />

für das gleiche Geld ist ja nicht zu erwarten?<br />

d Das nicht, es geht ja auch um Qualität.<br />

Momentan laufen ja in <strong>der</strong> Pflege alle Fäden<br />

zusammen, sie möchte einerseits immer<br />

mehr in Richtung anspruchsvolle Versorgung<br />

gehen, aber auch die Betreuung<br />

abdecken. Dieser Spagat ist aber auf Dauer<br />

qualitativ nicht möglich. Deshalb würde<br />

sich auch die Einteilung in Cure <strong>und</strong> Care<br />

so gut durchsetzen, weil es einleuchtend<br />

ist.<br />

c<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

t Interview: Robert Baumann<br />

Text: CHauk/RoB<br />

Weitere Infos <strong>und</strong><br />

Seminar zum Thema<br />

Projektbegleitende Informationen<br />

<strong>und</strong> den Bericht <strong>der</strong> Arbeitsgruppe um<br />

Prof. Dr. Thomas Klie finden Sie auf<br />

www.agp-freiburg.de.<br />

Auch bei den Frankfurter Gesprächen<br />

<strong>der</strong> Hauswirtschaft am 22. November<br />

2013 wird „Cure <strong>und</strong> Care“ im Mittelpunkt<br />

stehen.<br />

Empfehlenswert ist auch das neue<br />

<strong>rhw</strong>-Seminar „Was heißt Hauswirtschaftliche<br />

Betreuung? Erfolgsbeispiele<br />

<strong>und</strong> Einstiegshilfen“ <strong>mit</strong> Martina<br />

Feulner am 17. Oktober 2013 in<br />

München, wo das Cure-<strong>und</strong>-Care-Modell<br />

berücksichtigt wird. www.vnmakademie.de<br />

20 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013


Berufsbildung<br />

Dann klappt’s auch<br />

<strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Fortbildung</strong>…<br />

Fotos: Robert Baumann<br />

Herbstzeit ist <strong>Fortbildung</strong>szeit. Die Wochen, in denen die Mitarbeiter<br />

aus dem <strong>So</strong>mmerurlaub zurück sind <strong>und</strong> die Weihnachtshektik<br />

noch weit weg ist, nutzen viele Einrichtungen, um<br />

die jährlichen Pflichtschulungen im Haus durchzuführen o<strong>der</strong><br />

durchführen zu lassen. Da<strong>mit</strong> dabei nicht nur inhaltlich, son<strong>der</strong>n<br />

auch technisch alles glatt geht <strong>und</strong> <strong>der</strong> erwünschte Lernerfolg<br />

auch wirklich eintritt, gilt es, vorab einige Details zu klären.<br />

Bevor Sie Ihre Schulung planen, sollten<br />

Sie Ihren abteilungsspezifischen<br />

Dienstplan <strong>und</strong> die hauseigene<br />

Raumbelegungsplanung <strong>mit</strong> zu Rate ziehen.<br />

Beliebte Schulungstage sind Dienstag,<br />

Mittwoch <strong>und</strong> Donnerstag, da an diesen<br />

Tagen die wenigsten Mitarbeiter frei haben.<br />

Allerdings ist an diesen Tagen auch<br />

beson<strong>der</strong>s viel Hektik in <strong>der</strong> Einrichtung<br />

<strong>und</strong> die Wahrscheinlichkeit, dass etwas<br />

Dringendes dazwischenkommt, das eine<br />

geplante Schulung ins Wanken bringen<br />

kann, am größten.<br />

Einladung, Schulungsmaterial,<br />

Handouts<br />

Die Einladung für die Schulung sollten<br />

Sie mindestens vier Wochen vor <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

aushängen bzw. den Mitarbeitern<br />

persönlich aushändigen.<br />

Machen Sie bereits in <strong>der</strong> Einladung<br />

deutlich, ob es sich bei <strong>der</strong> geplanten Schulung<br />

um eine Pflichtveranstaltung o<strong>der</strong> um<br />

eine freiwillige Teilnahme handelt <strong>und</strong> ob<br />

die Schulung als Arbeitszeit gilt o<strong>der</strong> nicht.<br />

Bereiten Sie das Schulungsmaterial<br />

mindestens einen Tag im Voraus vor <strong>und</strong><br />

deponieren Sie es so, dass es nicht aus Versehen<br />

von jemandem „aufgeräumt“ wird –<br />

wenn Sie beispielsweise für eine Schulung<br />

über die richtige Handhabung von Desinfektions<strong>mit</strong>teln<br />

die entsprechenden Flaschen<br />

auf einem Wagen bereitstellen, sollten<br />

Sie diesen als „Schulungsmaterial“<br />

kennzeichnen, da<strong>mit</strong> ihn nicht ein Mitarbeiter<br />

in <strong>der</strong> Hetze des Tages <strong>mit</strong>nimmt.<br />

Kopien für die Handouts, Arbeitsmaterialien<br />

<strong>und</strong> Teilnehmerliste bereiten Sie am<br />

besten auch mindestens am Vortag vor,<br />

denn nach „Murphys Gesetz“ geht <strong>der</strong> Kopierer<br />

garantiert am Schulungstag kaputt<br />

o<strong>der</strong> er ist von jemand an<strong>der</strong>em belegt.<br />

Geeignete Räumlichkeiten<br />

Belegen Sie rechtzeitig den gewünschten<br />

Raum <strong>und</strong> informieren Sie alle,<br />

die Ihnen diesen Raum „streitig“ machen<br />

könnten! Bedenken Sie auch, dass Sie Veranstaltungen<br />

verschieben, verlegen o<strong>der</strong><br />

gar ausfallen lassen müssen, zum Beispiel,<br />

wenn Sie eine Schulung im Hausrestaurant<br />

durchführen wollen. Informieren Sie dann<br />

auch rechtzeitig die Bewohner <strong>der</strong> Einrichtung.<br />

Besorgen Sie sich ein „Bitte nicht<br />

stören“-Schild für Ihre <strong>Fortbildung</strong>en!<br />

Kümmern Sie sich am Tag vor <strong>der</strong> geplanten<br />

Schulung darum, dass <strong>der</strong> Raum<br />

ausreichend bestuhlt, die gewünschte Anzahl<br />

an Tischen vorhanden ist <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Raum gereinigt wurde. Wann wurde <strong>der</strong><br />

Raum zum letzten Mal benutzt? In den Wintermonaten<br />

müssen Sie gegebenenfalls am<br />

Vortag bereits heizen, da<strong>mit</strong> Ihre Mitarbeiter<br />

bei <strong>der</strong> Schulung nicht frieren.<br />

Ist <strong>der</strong> Raum groß genug für alle Teilnehmer?<br />

Haben Sie als Referentin genug<br />

Platz, um Ihre Unterlagen abzulegen <strong>und</strong><br />

sich bewegen zu können? Stehen Ihnen<br />

vielleicht Pflanzenkübel o<strong>der</strong> Gar<strong>der</strong>obenstän<strong>der</strong><br />

im Weg?<br />

Klären Sie vor <strong>der</strong> Schulung auch, ob<br />

Störungen von außen womöglich Ihren<br />

Schulungserfolg zunichtemachen könnten.<br />

Bau- <strong>und</strong> Bohrlärm, klappernde Speisewagen,<br />

lärmende Kühlaggregate <strong>und</strong> Ähn-<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9·2013 21


Dossier: <strong>Fortbildung</strong>en<br />

liches sind kurzzeitig zu ertragen, langfristig<br />

werden sie die Konzentration <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

(<strong>und</strong> <strong>der</strong> Referentin) massiv beeinträchtigen.<br />

Beson<strong>der</strong>s ärgerliche (<strong>und</strong> für Referentinnen<br />

schweißtreibende) Patzer passieren,<br />

wenn notwendige Medien nicht vorhanden<br />

sind o<strong>der</strong> diese nicht funktionieren.<br />

Vermeiden Sie dies, indem Sie vorab<br />

klären:<br />

u Ist ein Flipchartstän<strong>der</strong> vorhanden, ist<br />

er stabil, funktioniert die Aufhängung<br />

des Blocks, ist ausreichend Papier darauf?<br />

u Ist ein Overheadprojektor vorhanden,<br />

funktioniert er, ist eine Ersatzlampe für<br />

den „Fall <strong>der</strong> Fälle“ im Haus, ist das<br />

Stromkabel lang genug?<br />

u Ist die Projektionsfläche groß genug<br />

<strong>und</strong> an <strong>der</strong> richtigen Stelle?<br />

u Wenn Sie etwas auf die Folie zeichnen<br />

möchten: Haben Sie ausreichend abwischbare<br />

Stifte in den Farben, die Sie<br />

brauchen? Funktionieren diese Stifte?<br />

u Falls Beamer <strong>und</strong> Laptop zum Einsatz<br />

kommen sollen: Sind für jedes <strong>der</strong> Geräte<br />

Stromanschlüsse vorhanden, sind<br />

diese Anschlüsse an <strong>der</strong> richtigen Stelle<br />

bzw. sind ausreichend lange Verlängerungskabel<br />

vorhanden?<br />

u Steht ein Mo<strong>der</strong>ationskoffer zur Verfügung<br />

<strong>mit</strong> Kärtchen, Pin-Nägeln, Klebeband,<br />

ausreichend (funktionierenden)<br />

Stiften für alle Teilnehmer?<br />

u Ist eine Pinnwand vorhanden, ist sie<br />

stabil, haben Sie Packpapier, um die<br />

Wand zu bespannen?<br />

Die richtige Bestuhlung<br />

Je nachdem, wie viele Teilnehmer an einer<br />

<strong>Fortbildung</strong> teilnehmen <strong>und</strong> je nach<br />

Thema <strong>und</strong> Schulungskonzept eignen sich<br />

unterschiedliche Arten <strong>der</strong> Bestuhlung.<br />

Theaterbestuhlung<br />

Von einer Theaterbestuhlung spricht<br />

man, wenn die Stühle für die Teilnehmer in<br />

Reihen hintereinan<strong>der</strong> aufgestellt werden.<br />

Da<strong>mit</strong> alle gut sehen können, sollten die<br />

Stühle <strong>der</strong> unterschiedlichen Reihen „auf<br />

Lücke“ stehen.<br />

Diese Art <strong>der</strong> Bestuhlung eignet sich<br />

für Vorträge, die „frontal“ gehalten werden.<br />

Der Vorteil <strong>der</strong> Theaterbestuhlung<br />

liegt in <strong>der</strong> Menge <strong>der</strong> Personen, die Sie<br />

hier auf relativ geringer Fläche unterbringen<br />

können. Ungeeignet ist diese Art <strong>der</strong><br />

Bestuhlung allerdings für Diskussionen<br />

<strong>und</strong> für die Kommunikation zwischen den<br />

Teilnehmern bzw. zwischen Referenten <strong>und</strong><br />

Teilnehmern <strong>und</strong> für Gruppenarbeiten. Ein<br />

weiterer Nachteil dieser Bestuhlungsart ist,<br />

Faustregel: Sie benötigen pro Teilnehmer an einer <strong>Fortbildung</strong> etwa zwei Quadratmeter<br />

Fläche (hier das Beispiel Parlamentarische Bestuhlung)<br />

dass die Teilnehmer keine Möglichkeit haben,<br />

sich während <strong>der</strong> <strong>Fortbildung</strong> bzw. des<br />

Vortrags Notizen zu machen.<br />

Wenn in Ihrer Einrichtung lediglich ein<br />

großer Saal <strong>mit</strong> Theaterbestuhlung für <strong>Fortbildung</strong>en<br />

zur Verfügung steht, sollten Sie<br />

nicht den Fehler machen <strong>und</strong> <strong>mit</strong> 15 Personen<br />

die vor<strong>der</strong>en Reihen dieser Bestuhlung<br />

belegen. Die Teilnehmer werden sich<br />

in dem großen Saal verloren vorkommen.<br />

Trennen Sie lieber einen Teil des Saals zum<br />

Beispiel <strong>mit</strong> Raumteilern, Pinnwänden o<strong>der</strong><br />

großen Pflanzen optisch ab <strong>und</strong> wählen Sie<br />

eine <strong>der</strong> nachfolgend beschriebenen Bestuhlungsarten.<br />

Parlamentarische Bestuhlung<br />

Diese Art <strong>der</strong> Bestuhlung werden Sie<br />

sicher noch aus Ihrer Schulzeit kennen: Die<br />

Teilnehmer sitzen in <strong>der</strong> Regel zu zweit an<br />

Tischen, die in Reihen stehen <strong>und</strong> alle in<br />

dieselbe Richtung ausgerichtet sind. Ihnen<br />

gegenüber befindet sich <strong>der</strong> Tisch <strong>der</strong> Referentin.<br />

Die Parlamentarische Bestuhlung eignet<br />

sich für den Frontalunterricht, die Teilnehmer<br />

können hier <strong>mit</strong>schreiben o<strong>der</strong><br />

schriftliche Aufgaben lösen. Der Platzbedarf<br />

ist deutlich höher als bei <strong>der</strong> Theaterbestuhlung,<br />

die Kommunikationsmöglichkeiten<br />

sind aber ebenso eingeschränkt.<br />

Gruppenarbeiten sind im Gr<strong>und</strong>e genommen<br />

nur dann möglich, wenn sich die Teilnehmer<br />

<strong>der</strong> ersten Reihe <strong>mit</strong> ihren Stühlen<br />

zu den Tischen <strong>der</strong> zweiten Reihe hin umdrehen<br />

etc. Für Diskussionen eignet sich<br />

diese Bestuhlungsart nicht, da sich die in<br />

Reihen sitzenden Teilnehmer kaum sehen<br />

können.<br />

U-Form<br />

Die ideale Bestuhlung für Seminare<br />

<strong>und</strong> Schulungen, in denen viel kommuniziert<br />

wird <strong>und</strong> gemeinsam etwas erarbeitet<br />

werden soll, ist die U-Form <strong>mit</strong> Stühlen<br />

<strong>und</strong> Tischen. Die Teilnehmer können sich<br />

sehen <strong>und</strong> die Referentin kann alle Teilnehmer<br />

gleichzeitig im Blick behalten, da<br />

niemand durch seinen „Vor<strong>der</strong>mann“ verdeckt<br />

wird.<br />

Der Referentin ermöglicht die U-Form<br />

einen engen Kontakt <strong>mit</strong> den Teilnehmern,<br />

sie kann sich bewegen <strong>und</strong> so immer wie<strong>der</strong><br />

auf einzelne Teilnehmer zugehen (zum<br />

Beispiel, um sie darauf aufmerksam zu machen,<br />

dass sie durch Nebengespräche stören).<br />

Der Nachteil dieser Bestuhlungsart<br />

ist <strong>der</strong> hohe Platzbedarf.<br />

Bankettbestuhlung<br />

Sitzt man gemeinsam in einem Stuhlkreis<br />

o<strong>der</strong> um einen (im Idealfall r<strong>und</strong>en)<br />

Tisch, spricht man von einer Bankettbestuhlung.<br />

Sie eignet sich für einen kleinen<br />

Teilnehmerkreis (bis zirka zehn Personen),<br />

für das gemeinsame Erarbeiten von Sachverhalten,<br />

für Diskussionen, Projektarbeit<br />

<strong>und</strong> Teamgespräche.<br />

Ihre Stärke liegt in <strong>der</strong> Möglichkeit, gezielt<br />

<strong>mit</strong> <strong>der</strong> gesamten Gruppe zu kommunizieren.<br />

Ihre Schwäche liegt darin, dass<br />

eine Projektion nicht möglich ist, da dabei<br />

immer einige Teilnehmer schlecht sehen<br />

können o<strong>der</strong> sich umdrehen müssen.<br />

Die Welt <strong>der</strong> Medien<br />

Um Seminarinhalte zu visualisieren,<br />

stehen Ihnen verschiedenste Medien zur<br />

Verfügung. Welche Sie nutzen, hängt von<br />

den Schulungsthemen, Ihrer <strong>Technik</strong>begeisterung,<br />

von den Platzverhältnissen in<br />

Ihrem Schulungsraum <strong>und</strong> natürlich vom<br />

Budget ab.<br />

Flipchart<br />

Flipcharts gehören heute zur Gr<strong>und</strong>ausstattung<br />

jedes Seminarraums. Sie se-<br />

22 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013


Dossier: <strong>Fortbildung</strong>en<br />

hen aus wie ein überdimensionaler Notizblock<br />

<strong>und</strong> funktionieren auch so: Während<br />

des Seminars werden die aufgehängten<br />

Flipchartblätter <strong>mit</strong> dicken Filzstiften beschrieben,<br />

an <strong>der</strong> Perforation abgetrennt<br />

<strong>und</strong> an eine Pinnwand gehängt (o<strong>der</strong> an<br />

die Wand geklebt) o<strong>der</strong> einfach nach hinten<br />

geblättert.<br />

Viele Referentinnen bereiten Flipchartseiten<br />

auch bereits vor dem Seminar<br />

vor <strong>und</strong> hängen sie auf. Da<strong>mit</strong> auch alles<br />

passt, sind die Flipchartblöcke heute in<br />

Größe <strong>und</strong> Lochung standardisiert.<br />

Es gibt wandmontierte Flipchartstän<strong>der</strong><br />

(sie haben den Nachteil, dass man sie<br />

nicht zur Bearbeitung heranziehen kann),<br />

Flipchartstän<strong>der</strong> auf drei Beinen <strong>und</strong> solche<br />

<strong>mit</strong> Rollen. Je nach Ausführung kostet<br />

ein Stän<strong>der</strong> zwischen 70 <strong>und</strong> 150 Euro.<br />

Enorme Preisunterschiede bestehen beim<br />

Flipchartpapier: vom Billigangebot (fünf<br />

Euro für einen Block <strong>mit</strong> 20 Blatt) bis zur<br />

Deluxe-Ausführung (32 Euro für 20 Blatt)<br />

ist alles möglich. Dabei spielt die Frage, ob<br />

das Papier liniert, kariert o<strong>der</strong> einfach weiß<br />

ist, keine Rolle, wohl aber die Papierstärke.<br />

80 g/m 2 sollten es schon sein, sonst ist das<br />

Papier zu dünn.<br />

Sparen Sie nicht am falschen Ende: Billig-Flipchartpapier<br />

ist häufig sehr dünn,<br />

schlecht o<strong>der</strong> gar nicht perforiert <strong>und</strong> reißt<br />

o<strong>der</strong> knittert schnell.<br />

Metaplanwand<br />

An Metaplan- o<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ationswänden<br />

können Sie Mo<strong>der</strong>ationskärtchen, Flipchartblätter,<br />

Fotos o<strong>der</strong> Ähnliches anpinnen.<br />

Sie sind in <strong>der</strong> Regel 150 × 120 cm<br />

groß <strong>und</strong> insgesamt knapp zwei Meter<br />

hoch. Es gibt sie – wie die Flipcharts – in<br />

verschiedenen Ausführungen: Mit <strong>und</strong><br />

ohne Rollen, wandmontiert o<strong>der</strong> freistehend,<br />

manchmal auch <strong>mit</strong> einer Metallo<strong>der</strong><br />

Kunststoffrückseite als Magnettafel<br />

o<strong>der</strong> Whiteboard.<br />

Bespannt <strong>mit</strong> Packpapier bieten Metaplanwände<br />

eine große Visualisierungsfläche.<br />

Die Seiten können entwe<strong>der</strong> vorbereitet<br />

zur Schulung <strong>mit</strong>gebracht werden<br />

o<strong>der</strong> während des Seminars entstehen.<br />

Mo<strong>der</strong>ationswände sind – je nach Ausführung<br />

– für etwa 150 bis 500 Euro zu haben.<br />

Verwenden Sie für das Anpinnen von<br />

Kärtchen o<strong>der</strong> Plakaten an <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ationswand<br />

niemals herkömmliche Stecknadeln!<br />

Sie sind zu lang, durchstechen die<br />

Wand <strong>und</strong> können, wenn Sie die Rückseite<br />

<strong>der</strong> Wand einsetzen, zu üblen Verletzungen<br />

führen.<br />

Auch Reißzwecken sind ungeeignet:<br />

Sie nach Gebrauch zu entfernen, hat schon<br />

so manchem manikürten Fingernagel den<br />

Garaus gemacht.<br />

Mo<strong>der</strong>ationskoffer<br />

Ohne Mo<strong>der</strong>ationsmaterial nutzt die<br />

beste Wand nichts. Dieses Material findet<br />

Platz in einem Mo<strong>der</strong>ationskoffer. Nägelchen,<br />

Mo<strong>der</strong>ationskarten in verschiedenen<br />

Farben <strong>und</strong> Formen, dicke <strong>und</strong> dünne Filzschreiber,<br />

Klebeband, Schere, Klebepunkte,<br />

alles, was das Herz <strong>der</strong> Referentin begehrt,<br />

ist hier zu finden.<br />

Sie können Mo<strong>der</strong>ationskoffer komplett<br />

<strong>mit</strong> Inhalt im Set kaufen o<strong>der</strong> die Inhaltsstücke<br />

einzeln. Abzuraten ist von<br />

selbstklebenden Kärtchen: Sie halten meist<br />

nicht einen ganzen Tag durch, so dass dann<br />

doch wie<strong>der</strong> die Pin-Nägelchen gefragt<br />

sind. Auch Packpapier <strong>mit</strong> Klebeoberfläche<br />

ist nicht je<strong>der</strong>manns Sache, es fühlt sich<br />

unangenehm an <strong>und</strong> ruiniert jeden Filzschreiber<br />

auf Dauer.<br />

Mit etwas Geschick kann man sich seinen<br />

Mo<strong>der</strong>ationskoffer übrigens selbst<br />

bauen. Im Baumarkt gibt es immer wie<strong>der</strong><br />

preisgünstige Alu- o<strong>der</strong> Kunststoff- Werkzeugkoffer,<br />

die man zu diesem Zweck umfunktionieren<br />

kann.<br />

Overheadprojektor<br />

Wer bei einer Schulung Folien einsetzen<br />

möchte, braucht einen Overheadprojektor<br />

(Tageslichtprojektor) <strong>und</strong> eine entsprechende<br />

Projektionsfläche. Hierzu kann<br />

eine Leinwand, aber auch eine glatte, weiße<br />

Wand dienen.<br />

Achten Sie beim Aufstellen des Overheadprojektors<br />

auf folgende Maße:<br />

u Abstand zwischen Fußboden <strong>und</strong> unterem<br />

Bildrand: 90 bis 125 cm<br />

u Mindestabstand zwischen Projektionsfläche<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer: Projektionsbreite<br />

× 1,5<br />

u<br />

maximaler Abstand zwischen Projektionsfläche<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer: Projektionshöhe<br />

× 6.<br />

Wenn Sie Folien für einen Vortrag o<strong>der</strong><br />

eine Schulung selbst herstellen wollen,<br />

können Sie diese entwe<strong>der</strong> von Hand beschriften,<br />

<strong>mit</strong> einem Tintenstrahl- o<strong>der</strong> Laserdrucker<br />

ausdrucken o<strong>der</strong> kopieren.<br />

Dabei ist es f<strong>und</strong>amental wichtig, dass<br />

Sie die jeweils geeignete Folie verwenden!<br />

Folien für Tintenstrahl-Drucker können<br />

nicht <strong>mit</strong> wasserlöslichen Stiften von Hand<br />

beschriftet werden, da sie beschichtet sind<br />

<strong>und</strong> sich die Beschriftung <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Hand<br />

schnell wie<strong>der</strong> verwischt.<br />

Die Tinte eines Tintenstrahldruckers<br />

hält nicht auf einer Folie für Laserdrucker.<br />

Folien für Tintenstrahldrucker sind<br />

nicht hitzebeständig <strong>und</strong> können Ihnen den<br />

Laserdrucker o<strong>der</strong> den Kopierer zerstören,<br />

da sie beim Druck- o<strong>der</strong> Kopiervorgang<br />

schmelzen <strong>und</strong> das Gerät innen verkleben.<br />

Der große Vorteil von Präsentationsfolien<br />

ist, dass Sie diese immer wie<strong>der</strong> zeigen<br />

können – wenn Sie sie richtig „pflegen“.<br />

Will heißen, wenn Sie sie nach je<strong>der</strong><br />

Präsentation wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> richtigen Reihenfolge<br />

ablegen (eine Nummerierung ist<br />

hier hilfreich!) <strong>und</strong> jeweils ein Zwischenblatt<br />

zwischen zwei Folien legen, da<strong>mit</strong> sie<br />

nicht zusammenkleben <strong>und</strong> <strong>der</strong> Druck beschädigt<br />

wird.<br />

Auch bei Overheadprojektoren sind<br />

Preisunterschiede an <strong>der</strong> Tagesordnung:<br />

Zwischen 160 <strong>und</strong> 450 Euro müssen Sie investieren,<br />

eine Ersatzlampe kostet 15 bis<br />

30 Euro.<br />

Beamer<br />

Wer immer wie<strong>der</strong> unterschiedliche Seminare<br />

hält o<strong>der</strong> bestehende Seminarinhalte<br />

auf den jeweiligen Teilnehmerkreis<br />

anpassen möchte, ohne ständig neue Folien<br />

auszudrucken, kommt um die Anschaffung<br />

eines Beamers, <strong>der</strong> die im PC<br />

o<strong>der</strong> Notebook erarbeitete Präsentation (in<br />

<strong>der</strong> Regel erstellt <strong>mit</strong> Powerpoint) vergrößert<br />

<strong>und</strong> an die Projektionswand wirft, nicht<br />

herum.<br />

Hier hat sich in den letzten zehn Jahren<br />

viel verän<strong>der</strong>t: Die Geräte werden immer<br />

leistungsstärker, kostengünstiger <strong>und</strong> kleiner.<br />

Festinstallierte Deckenbeamer gehören<br />

in Schulungszentren <strong>und</strong> Tagungshäusern<br />

heute zum Standard, ihre Nutzung<br />

muss man als externer Veranstalter in <strong>der</strong><br />

Regel teuer bezahlen: 40 bis 100 Euro pro<br />

Tag sind keine Seltenheit. Gegenüber einem<br />

mobilen Tischgerät bieten sie den Vorteil,<br />

dass niemand über das Kabel stolpern<br />

kann, <strong>der</strong> Referentin mehr Platz für ihre Unterlagen<br />

bleibt <strong>und</strong> sie nicht in den Beamerstrahl<br />

schauen muss.<br />

Beamer unterscheiden sich hauptsächlich<br />

in ihrer Lichtstärke. Lichtschwache<br />

Geräte machen eine Verdunkelung des<br />

Schulungsraumes notwendig – <strong>mit</strong> allen<br />

Nachteilen, die sich für Teilnehmer <strong>und</strong> Referentin<br />

daraus ergeben.<br />

Für einen Raum zwischen 20 <strong>und</strong> 60<br />

Quadratmeter Größe benötigen Sie ein Gerät<br />

<strong>mit</strong> einer Leuchtstärke von mindestens<br />

2.500 ANSI-Lumen.<br />

Neben reinen Präsentationen können<br />

Sie über einen Beamer auch Filme o<strong>der</strong><br />

Übertragungen aus dem Internet zeigen<br />

<strong>und</strong> außer einem Notebook auch noch an<strong>der</strong>e<br />

Geräte wie zum Beispiel Lautsprecher<br />

anschließen. Doch Vorsicht! In dieser Flexibilität<br />

liegt manchmal auch die Tücke!<br />

Nicht bei allen Geräten ist automatisch eine<br />

Kompatibilität gegeben. Ausprobieren ist<br />

zwingend notwendig!<br />

Für Schulungszwecke ausreichend lichtstarke<br />

Beamer bekommen Sie <strong>mit</strong>tlerweile<br />

bereits ab 500 bis 600 Euro. Alles, was<br />

billiger ist, ist meist zu schwach. Nach oben<br />

hin sind den Preisen keine Grenzen gesetzt.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013 23


Berufsbildung<br />

Ist die Beamerlampe kaputt, wird es<br />

teuer: Je nach Typ kann eine Lampe 130 bis<br />

300 Euro kosten.<br />

Digitale Whiteboards<br />

Ein digitales (o<strong>der</strong> interaktives) Whiteboard<br />

ist eine elektronische Tafel, die an<br />

einen PC angeschlossen werden kann <strong>und</strong><br />

diesen <strong>mit</strong> all seinen Funktionen für die<br />

Teilnehmer sichtbar macht. Das Bild wird<br />

in <strong>der</strong> Regel über einen Beamer projiziert.<br />

Das Steuern des PCs erfolgt nun – im Gegensatz<br />

zur „normalen“ Beamerprojektion<br />

– nicht über den PC selbst, son<strong>der</strong>n über<br />

die Tafel, <strong>und</strong> zwar, je nach Modell, per Fingerdruck<br />

o<strong>der</strong> <strong>mit</strong> einem kabellosen Stift.<br />

Die Vorgehensweise ähnelt <strong>der</strong> Arbeit <strong>mit</strong><br />

<strong>der</strong> Maus. Mit dem Stift o<strong>der</strong> dem Finger<br />

kann auch auf das Whiteboard direkt geschrieben<br />

werden.<br />

Der Vorteil dieser Arbeitsweise besteht<br />

darin, dass alles, was am interaktiven<br />

Whiteboard erarbeitet wird, später ausgedruckt<br />

<strong>und</strong> an die Teilnehmer verteilt werden<br />

kann. <strong>So</strong> kann man beispielsweise Besprechungsergebnisse<br />

festhalten <strong>und</strong> ohne<br />

lästiges Protokollschreiben gleich an die<br />

Besprechungsteilnehmer verteilen.<br />

Auch ein Versand <strong>der</strong> Daten per E-Mail,<br />

ein Speichern im PC o<strong>der</strong> eine Weiterverarbeitung<br />

<strong>mit</strong> gängigen <strong>So</strong>ftwareprodukten<br />

(zum Beispiel Word, Excel) ist möglich.<br />

Einige Hersteller bieten für den Fall des<br />

Ausfalls <strong>der</strong> <strong>So</strong>ftware o<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Technik</strong><br />

(zum Beispiel bei einem Defekt <strong>der</strong> Beamerlampe)<br />

die Möglichkeit, das White -<br />

board als normale Schreibtafel zu verwenden.<br />

Hierfür sind allerdings spezielle (herstellerbezogene)<br />

Stifte erfor<strong>der</strong>lich. Die Reinigung<br />

des so genutzten Whiteboards ist<br />

nicht ganz unproblematisch, es können Flecken<br />

entstehen, die später, wenn die <strong>Technik</strong><br />

wie<strong>der</strong> funktioniert, die Beamerprojektion<br />

stören.<br />

Interaktive Whiteboards werden an <strong>der</strong><br />

Wand festinstalliert o<strong>der</strong> auf rollbaren Unterkonstruktionen<br />

befestigt.<br />

Die mo<strong>der</strong>ne <strong>Technik</strong> hat ihren Preis:<br />

Ein „nacktes“ Board zur Wandmontage<br />

kostet inklusive <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>-<strong>So</strong>ftware, aber<br />

ohne Zubehör, ohne Beamer <strong>und</strong> ohne<br />

Montage r<strong>und</strong> 1.500 Euro.<br />

Getränke <strong>und</strong> Verpflegung<br />

Kaltgetränke, zumindest Mineralwasser,<br />

gehören heute zum Standard bei je<strong>der</strong><br />

Schulung. Auch Kaffee <strong>und</strong> Tee kommen<br />

meist gut an. <strong>So</strong>lange sich Ihre Schulungen<br />

zeitlich im Rahmen von einer halben<br />

St<strong>und</strong>e bis einer St<strong>und</strong>e bewegen, ist dies<br />

ausreichend.<br />

Bei längeren Veranstaltungen sollten<br />

Sie auch Kekse anbieten, gegebenenfalls<br />

Natürlich ist bei einer <strong>Fortbildung</strong> die <strong>Technik</strong><br />

wichtig – doch auch das Essen (hier ein<br />

vorbildliches Dessertbüffet im Kardinal<br />

Wendel Haus München) spielt eine Rolle.<br />

Nicht zuletzt deshalb wird das 16. <strong>rhw</strong>-Symposium<br />

am 22.Mai 2014 wie<strong>der</strong> im Kardinal<br />

Wendel Haus München stattfinden.<br />

auch belegte Brötchen o<strong>der</strong> Obst. Sehen<br />

Sie für Tagesseminare auch eine warme<br />

Mittagsverpflegung vor. Der Schulungsraum<br />

selbst ist ein denkbar schlechter<br />

Raum für das gemeinsame Mittagessen.<br />

Wer seinen Teller zwischen den Seminarunterlagen<br />

<strong>und</strong> seinen Notizen balancieren<br />

muss <strong>und</strong> den ganzen Tag im selben<br />

Raum sitzt, wird spätestens am frühen<br />

Nach<strong>mit</strong>tag <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Konzentration zu kämpfen<br />

haben. Am besten ist es, wenn die<br />

Gruppe gemeinsam zu Mittag essen kann,<br />

eventuell in einem geson<strong>der</strong>ten Raum o<strong>der</strong><br />

an einem geson<strong>der</strong>ten Tisch im Hausrestaurant.<br />

Sparen Sie nicht an Getränken <strong>und</strong> Verpflegung,<br />

denn daran werden Ihre Mitarbeiter<br />

die Wertschätzung, die Sie ihnen entgegenbringen,<br />

messen.<br />

Zeitplanung beachten<br />

In den vorliegenden Schulungsunterlagen<br />

finden Sie auf dem Deckblatt jeweils<br />

einen Hinweis zum voraussichtlichen Zeitbedarf<br />

für die Schulung. Diese Zeiten beziehen<br />

sich auf die Schulung selbst.<br />

Achten Sie darauf, dass Sie selbst stets<br />

mindestens eine Viertelst<strong>und</strong>e, bevor die<br />

Veranstaltung beginnt, vor Ort <strong>mit</strong> allen<br />

Vorbereitungen fertig sind.<br />

Die Zeit un<strong>mit</strong>telbar vor einer Schulung<br />

versuchen viele Mitarbeiter dafür zu nutzen,<br />

Dienstplanän<strong>der</strong>ungen, Urlaubsplanungen<br />

o<strong>der</strong> sonstige „unaufschiebbare“<br />

Probleme <strong>mit</strong> Ihnen zu besprechen. Sind<br />

Sie dann noch nicht <strong>mit</strong> Ihren Vorbereitungen<br />

fertig, kann es schnell passieren, dass<br />

man hektisch wird <strong>und</strong> entwe<strong>der</strong> den Mitarbeiter<br />

barscher als notwendig „abserviert“<br />

o<strong>der</strong> ein Detail vergisst <strong>und</strong> nachher<br />

in <strong>der</strong> Schulung „dumm dasteht“ o<strong>der</strong><br />

nicht pünktlich beginnen kann.<br />

Dasselbe gilt für die Viertelst<strong>und</strong>e nach<br />

<strong>der</strong> Schulung – legen Sie sich also Ihre Folgetermine<br />

nicht zu knapp!<br />

Kalkulieren Sie für eine einstündige<br />

Schulung o<strong>der</strong> Belehrung eine Viertelst<strong>und</strong>e<br />

als Puffer ein. Sie können nicht immer<br />

da<strong>mit</strong> rechnen, dass alle Teilnehmer<br />

pünktlich zur Schulung kommen <strong>und</strong> von<br />

Anfang an konzentriert bei <strong>der</strong> Sache sind.<br />

Oft müssen die Mitarbeiter ein bisschen<br />

„warmlaufen“, bevor sie vollständig aufnahmefähig<br />

sind. Es wäre doch schade,<br />

wenn dies dazu führte, dass Sie wegen dieser<br />

anfänglichen Verzögerungen anschließend<br />

durch das Programm hetzen müssen,<br />

um pünktlich fertig zu sein.<br />

Nach <strong>der</strong> Schulung ist<br />

vor <strong>der</strong> Schulung<br />

u<br />

Um den Erfolg einer Schulung, Belehrung<br />

o<strong>der</strong> Unterweisung zu sichern, sollten<br />

Sie nach <strong>der</strong> Durchführung <strong>mit</strong> dem<br />

Mitarbeiter gemeinsam eine Bewertung<br />

vornehmen.<br />

Schauen Sie sich dazu insbeson<strong>der</strong>e<br />

folgende Punkte an:<br />

u War das Thema für den Arbeitsalltag<br />

<strong>der</strong> Teilnehmer relevant o<strong>der</strong> handelte<br />

es sich um eine Zusatzinformation?<br />

u Waren die Seminarunterlagen verständlich?<br />

Sind noch weitere Informationen,<br />

die nicht im Handout enthalten<br />

sind, notwendig?<br />

u Lassen sich die Inhalte <strong>der</strong> Schulung<br />

im betrieblichen Alltag umsetzen?<br />

u Hat <strong>der</strong> Mitarbeiter die Möglichkeit, seine<br />

Erfahrungen <strong>mit</strong> Kolleginnen <strong>und</strong><br />

Kollegen auszutauschen?<br />

u War <strong>der</strong> zeitliche Umfang <strong>der</strong> Schulung<br />

angemessen?<br />

u Hat die Schulung die Erwartungen <strong>der</strong><br />

Teilnehmer erfüllt?<br />

u Haben die Teilnehmer die Schulungsinhalte<br />

verstanden?<br />

Können sie diese in ihrem Alltag sofort<br />

umsetzen o<strong>der</strong> benötigen sie noch<br />

„Übungszeit“?<br />

Protokollieren Sie die Ergebnisse <strong>und</strong><br />

nutzen Sie sie für die weitere Mitarbeiterför<strong>der</strong>ung,<br />

denn nicht nach jedem Seminar<br />

ist <strong>der</strong> sofortige Nutzen fassbar, <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter benötigt selbstverständlich<br />

Zeit, das Erlernte anzuwenden.<br />

u Carola Reiner<br />

www.ccr-unternehmensberatung.de<br />

24 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013


Nächsten Monat ist es soweit!<br />

West<br />

Süd<br />

11. Oktober 2013 Haus <strong>der</strong> <strong>Technik</strong> Essen (direkt am Hbf)<br />

11. <strong>rhw</strong>-Hygieneforum<br />

25. Oktober 2013 GENO-Haus Stuttgart (nähe Hbf)<br />

9.00 Uhr<br />

Einlass, Besuch <strong>der</strong> Aussteller<br />

9.50 Uhr<br />

Begrüßung<br />

Robert Baumann, <strong>rhw</strong>-Chefredakteur, Mo<strong>der</strong>ation<br />

10.00 Uhr<br />

Risikoanalyse <strong>und</strong> betriebliche Eigenkontrolle in Küchen<br />

– wirklich an alles gedacht?<br />

Prof. Dr. med. vet. habil. Ulrike Kleiner, Professorin für Haushaltshygiene,<br />

Hochschule Anhalt (FH), Standort Bernburg<br />

11.00 Uhr<br />

Fehlerquellen bei <strong>der</strong> Anwendung von Desinfektions- <strong>und</strong><br />

Reinigungs<strong>mit</strong>teln<br />

Dr. Birgit Ross, Universitätsklinikum Essen, Krankenhaushygiene<br />

(Referentin in Essen)<br />

Stephanie-Anna Hüper, Stephanie Stöckle GmbH, Trainerin<br />

für Reinigungs- <strong>und</strong> Hygienetechnik, Heidenheim (Referentin<br />

in Stuttgart)<br />

13.10 Uhr<br />

Selbstbestimmung <strong>der</strong> Bewohner versus Hygienekonzept<br />

im Heim – inklusive Haftungsrecht<br />

Dr. med. vet. Dieter Bödeker, Veterinärmediziner <strong>und</strong><br />

Hygieneberater, Wedemark<br />

14.00 Uhr<br />

Die neue Wäscheleitlinie 2013 – wie verbindlich ist sie<br />

für meine Einrichtung?<br />

Dr. Inge Maier-Ruppert, <strong>Fortbildung</strong> <strong>und</strong> Beratung sozialer<br />

Einrichtungen, Lappersdorf, Mitautorin <strong>der</strong> Leitlinie<br />

15.30 Uhr<br />

Expertensprechst<strong>und</strong>e – Ihre Fragen an die Referenten<br />

16.00 Uhr<br />

Ursächliche Geruchsbeseitigung bei Oberflächen <strong>und</strong><br />

Textilien<br />

Dipl.-oec.troph. (FH) Sascha Kühnau, EOQ Quality Systems<br />

Auditor, Journalist <strong>und</strong> Koch für alle Fälle<br />

17.00 Uhr<br />

Ende <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

Foto links: de.academic.ru / Foto rechts: Stuttgart Marketing GmbH<br />

Die Referenten (v.l.n.r.):<br />

Ulrike Kleiner, Birgit<br />

Ross, Stephanie-Anna<br />

Hüper, Dieter Bödeker,<br />

Inge Maier-Ruppert,<br />

Sascha Kühnau<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Anmeldung unter www.<strong>rhw</strong>-hygieneforum.de


ANMELDEFAX AN (0 89) 31 89 05 38<br />

JA, ich/wir melde/n mich/uns zum 11. <strong>rhw</strong>-Hygieneforum an:<br />

H<br />

Freitag, 11. 10. 2013 in Essen<br />

H<br />

Freitag, 25. 10. 2013 in Stuttgart<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Einrichtung / Firma (NUR WENN RECHNUNGSADRESSE)<br />

___________________________________________________________________________________<br />

<strong>rhw</strong>-Abonummer/Mitgliedsnummer<br />

NUTZEN SIE<br />

UNSEREN FRÜH-<br />

BUCHERRABATT!<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Vorname<br />

Name<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Vorname<br />

Name<br />

___________________________________________________________________________________<br />

E-Mail<br />

Rechnungsadresse:<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Straße<br />

___________________________________________________________________________________<br />

PLZ/Ort<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Telefon/Fax<br />

TEILNAHMEGEBÜHR/<br />

FRÜHBUCHERRABATT:<br />

109,– Euro Vorzugspreis für Abonnenten<br />

von <strong>rhw</strong> / <strong>rhw</strong> praxis o<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />

im Berufsverband Hauswirtschaft<br />

(98,10 Euro bei Anmeldung<br />

bis 13. September 2013)<br />

129,– Euro für <strong>So</strong>nstige<br />

(116,10 Euro bei Anmeldung<br />

bis 13. September 2013)<br />

Alle Preise zzgl. gesetzlicher MwSt.;<br />

inkl. Tagungsverpflegung<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Datum/Unterschrift<br />

Mit meiner Unterschrift erkenne ich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB, siehe rechts) für<br />

diese Veranstaltung an.<br />

H Ich benötige Hotelempfehlungen.<br />

Eine ausführliche Wegbeschreibung erhalte ich nach <strong>der</strong> Anmeldung.<br />

Rahmenprogramm Essen<br />

H Ich möchte am Besuch <strong>der</strong> Christo-Ausstellung am 10. Oktober 2013 ab 16.45<br />

Uhr in Oberhausen teilnehmen (Näheres siehe www.<strong>rhw</strong>-hygieneforum.de).<br />

Eintritt ca. 6,– Euro.<br />

H Ich möchte am 10. Oktober ab 18.30 Uhr beim Get-together im „Brauhaus<br />

Zeche Jacobi“ am CENTRO Oberhausen teilnehmen (Selbstzahler)<br />

Rahmenprogramm Stuttgart<br />

H Ich möchte am 24. Oktober 2013 ab 19.00 Uhr beim Get-together im Restaurant<br />

„Marktstüble“ teilnehmen (Selbstzahler).<br />

Aussteller (Stand August 2013):<br />

AGB FÜR DIESEN ANLASS:<br />

Anmeldungen können nur schriftlich (Post, Fax,<br />

E-Mail) erfolgen <strong>und</strong> werden vom Veranstalter bestätigt.<br />

Rechtzeitig vor <strong>der</strong> Veranstaltung erhalten<br />

Sie die Rechnung, die per Überweisung zu zahlen<br />

ist. Die Barzahlung am Tag <strong>der</strong> Veranstaltung ist<br />

nicht möglich.<br />

Stornierungen müssen schriftlich erfolgen <strong>und</strong><br />

werden vom Veranstalter bestätigt. Bei Stornierungen,<br />

die bis 27. 09. 2013 (für Stuttgart: 11. 10.<br />

2013) eingehen, wird eine Bearbeitungsgebühr von<br />

25,– Euro zzgl. MwSt. erhoben. Für Stornierungen,<br />

die nach dem 27. 09. 2013 (für Stuttgart: 11. 10.<br />

2013) eingehen, werden 50% <strong>der</strong> Teilnahmegebühren<br />

berechnet. Wenn Sie ohne vorherige Stornierung<br />

nicht teilnehmen o<strong>der</strong> nach dem 04. 10.<br />

2013 (für Stuttgart: 18. 10. 2013) stornieren, wird<br />

die volle Teilnahmegebühr berechnet. Sie können<br />

jedoch je<strong>der</strong>zeit eine Ersatzperson schicken.<br />

Der Veranstalter behält sich das Recht vor, die Veranstaltungen<br />

aus dringenden Gründen abzusagen.<br />

Veranstalter/Anschrift<br />

Verlag Neuer Merkur GmbH, vnm-Akademie,<br />

Paul-Gerhardt-Allee 46, 81245 München,<br />

Tel.: (0 89) 31 89 05-54.<br />

E-Mail: akademie@vnmonline.de


Report<br />

Fachpraktikerin für<br />

Hauswirtschaft<br />

„Wir haben <strong>mit</strong> ihr zusammen probiert, wo wir Alexandra bei uns einsetzen<br />

können“, erklärt die Ergotherapeutin Laura Hackenbroich (rechts) im Gespräch<br />

<strong>mit</strong> Alexandra J. (Mitte) <strong>und</strong> Bettina Kopp, Fachgruppenleiterin <strong>der</strong><br />

Ausbildung Gastronomie <strong>und</strong> Hauswirtschaft im Annastift<br />

Fotos: Annastift Berufsbildungswerk<br />

Alexandra, Julia <strong>und</strong> Juliane sind drei junge Frauen. Ihre Gemeinsamkeiten:<br />

Sie gehören zum ersten Jahrgang <strong>der</strong> neuen<br />

Ausbildung „Fachpraktikerin für Hauswirtschaft“ (früher Hauswirtschaftshelfer/in)<br />

<strong>und</strong> sie haben eine Behin<strong>der</strong>ung. Deshalb<br />

haben sie sich für eine Ausbildung im Annastift Berufsbildungswerk<br />

in Hannover entschieden.<br />

Manchmal sieht man einen Essenswagen<br />

auf sich zukommen <strong>und</strong><br />

weiß gar nicht so recht, wodurch er<br />

sich bewegt. Denn er rollt normalerweise<br />

nicht automatisch durch die Etagen des Seniorenzentrums<br />

Am Herzberg in Peine. Doch<br />

dann hört man eine Stimme, die „Achtung,<br />

bitte“ ruft, <strong>und</strong> kurz darauf taucht Alexandra<br />

J. hinter dem Gefährt auf. Die junge Frau<br />

teilt das Mittagessen für die Bewohner aus,<br />

<strong>und</strong> sie macht sich akustisch bemerkbar,<br />

weil man sie <strong>mit</strong> ihren 1,33 Meter Körpergröße<br />

hinter dem Wagen eben nicht sieht.<br />

„Oft laufe ich auch rückwärts, dann ziehe<br />

ich ihn“, erläutert die 21-Jährige. Sie macht<br />

im Annastift Berufsbildungswerk in Hannover<br />

eine Ausbildung zur Fachpraktikerin für<br />

Hauswirtschaft. Als Partnerbetrieb für das<br />

dritte Ausbildungsjahr suchte sie sich das<br />

Seniorenzentrum aus.<br />

Voller Einsatz – auch <strong>mit</strong> Handicap<br />

„Wir haben <strong>mit</strong> ihr zusammen probiert,<br />

wo wir sie bei uns einsetzen können“, erklärt<br />

die Ergotherapeutin Laura Hackenbroich.<br />

„Die Arbeit in <strong>der</strong> Küche kam wegen<br />

<strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Kochstellen nicht in Frage.<br />

Aber die Essensausgabe schon. Das klappt<br />

prima. Auch meine Arbeit unterstützt sie so<br />

fantastisch, als hätte sie schon ausgelernt.“<br />

Sie hilft nämlich beim Ausdauer-, Kraft- <strong>und</strong><br />

Koordinationstraining ebenso wie beim Bingo<br />

<strong>und</strong> bei Sing- <strong>und</strong> Tanzspielen. Ein beson<strong>der</strong>s<br />

wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit<br />

ist auch, dass sie <strong>mit</strong> den Bewohnern redet –<br />

ganz alltägliche Gespräche. Wie geht es jemandem<br />

heute, hat er <strong>So</strong>rgen, o<strong>der</strong> braucht<br />

er etwas? Dabei hat sie eindeutig einen Enkelbonus,<br />

meint Laura Hackenbroich. Die<br />

älteren Leute mögen sie <strong>und</strong> öffnen ihr ihr<br />

Herz, <strong>und</strong> oft gelingt es ihr, sie zu Aktivitäten<br />

zu animieren. Auch dabei zeigt Alexandra<br />

Enthusiasmus <strong>und</strong> eine Menge Begabung.<br />

Viele müssen für den Spiele-Nach<strong>mit</strong>tag<br />

nicht nur überzeugt, son<strong>der</strong>n auch<br />

dorthin begleitet werden. „Na, probieren<br />

Sie es doch mal, es wird Ihnen guttun“, redet<br />

Alexandra ihnen zu. Sie muss natürlich<br />

die Prinzipien bedenken, die die Ergotherapeutin<br />

ihr <strong>mit</strong> auf den Weg gegeben hat:<br />

Selbstständigkeit <strong>und</strong> Unterstützung beim<br />

Gehen sind Priorität. Erst wenn das nicht<br />

mehr klappt, hat <strong>der</strong> Rollstuhl seinen Einsatz.<br />

Alexandra entpuppt sich oft als klei-<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013 27


Report<br />

Fachpraktiker/in<br />

für Hauswirtschaft<br />

Dieses Berufsbild gibt es seit 2010.<br />

Es ging aus <strong>der</strong> Hauswirtschaftshelferin<br />

hervor, hat aber höhere Ansprüche,<br />

vor allem beim Rechnen, bei den<br />

Prüfungsinhalten <strong>und</strong> bei den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

in <strong>der</strong> Praxis. <strong>So</strong> müssen die<br />

Auszubildenden sich im dritten Ausbildungsjahr<br />

auf Fachgebiete spezialisieren,<br />

in denen sie auch geprüft<br />

werden. Das können Verpflegung <strong>und</strong><br />

Service, Hausreinigung <strong>und</strong> Service<br />

o<strong>der</strong> Wäsche <strong>und</strong> Service sein. Die<br />

Prüfungen finden im Betrieb statt.<br />

Beispiel Paracelsus Klinik in Langenhagen bei Hannover: <strong>So</strong>nja Vierks, Hauswirtschaftsleitung<br />

(Mitte) hatte zunächst für ihre Schützlinge Juliane K. (links) <strong>und</strong> Julia S. (rechts)<br />

Schnupperwochen in <strong>der</strong> Küche <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Hauswirtschaft vereinbart<br />

nes Energiebündel <strong>und</strong> hat schon gelernt,<br />

auch mal einen Gang zurückzuschalten.<br />

Aber fest steht: Verpflegung <strong>und</strong> Service –<br />

das ist ihr Ding.<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

Berufsbildungswerk <strong>und</strong> Betrieb<br />

„Alexandra war von Anfang an eine unserer<br />

guten Auszubildenden“, lobt Bettina<br />

Kopp, Fachgruppenleiterin <strong>der</strong> Ausbildung<br />

Gastronomie <strong>und</strong> Hauswirtschaft im Annastift,<br />

„deshalb war sie im zweiten Ausbildungsjahr<br />

in unserer Außenstelle Café Clara<br />

in einem Altenheim <strong>mit</strong>ten in Hannover<br />

eingesetzt. Die Torten hat sie übrigens auf<br />

einer extra niedrigen Arbeitsplatte gefertigt.“<br />

Auch zeichnete sie sich hier bereits<br />

Alexandra präsentiert Torten, die sie auf<br />

einer extra niedrigen Arbeitsplatte gefertigt<br />

hat<br />

durch ihre unkomplizierte Kommunikation<br />

<strong>mit</strong> älteren Menschen aus. Dabei musste sie<br />

einen schweren Schicksalsschlag verkraften.<br />

Kurz vor ihrer Zwischenprüfung verstarb<br />

ihre Mutter. Trotzdem legte sie <strong>mit</strong> einer<br />

„Zwei“ die beste Note in ihrer Ausbildungsgruppe<br />

hin. „Ich bin eine Kämpfernatur“,<br />

sagt die 21-Jährige von sich selbst,<br />

„<strong>und</strong> ich sehe auch das Positive im Leben“.<br />

Dabei hilft ihr Humor. „Im Freizeitpark bin<br />

ich sogar mal als Kind durchgekommen, keiner<br />

wollte einen Ausweis sehen“, berichtet<br />

sie augenzwinkernd. Natürlich gehört zur<br />

Kooperation, dass Bettina Kopp <strong>und</strong> Laura<br />

Hackenbroich sich oft austauschen, so dass<br />

Alex, wie sie gern genannt wird, optimal geför<strong>der</strong>t<br />

wird. Vor allem aber ist sie im Seniorenheim<br />

„Am Herzberg“ nicht das kleinwüchsige<br />

Mädchen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung, son<strong>der</strong>n<br />

eine sehr gute Auszubildende <strong>und</strong> zukünftige<br />

Fachkraft, <strong>der</strong> Respekt <strong>und</strong> Akzeptanz<br />

entgegengebracht wird. Eine echte Integration!<br />

Reinigung macht Spaß<br />

Ebenso gut läuft es auch in <strong>der</strong> Paracelsus<br />

Klinik in Langenhagen bei Hannover.<br />

Hier hatte Bettina Kopp <strong>mit</strong> <strong>So</strong>nja Vierks,<br />

Hauswirtschaftsleitung, zunächst für ihre<br />

Schützlinge Juliane K. <strong>und</strong> Julia S. Schnupperwochen<br />

in <strong>der</strong> Küche <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />

vereinbart. Beide zeigten schnell<br />

ihre Vorliebe für die Aufgabengebiete Reinigung<br />

<strong>und</strong> Service. <strong>So</strong> war klar, dass sie ihr<br />

fachpraktisches drittes Ausbildungsjahr unter<br />

<strong>der</strong> Anleitung von <strong>So</strong>nja Vierks absolvieren.<br />

Und das sieht normalerweise so aus:<br />

Morgens reinigen sie die Eingangshalle <strong>mit</strong><br />

den Besuchertoiletten. Hier kann die 21-Jährige<br />

Juliane, die eine Lernbehin<strong>der</strong>ung hat,<br />

schon zur Höchstform auflaufen, denn sie<br />

liebt die Bohnermaschine. Danach folgt die<br />

Reinigung <strong>der</strong> Büroräume in den Verwaltungsgängen.<br />

Staubsaugen, Müll entsorgen,<br />

Reinigung <strong>der</strong> Waschbecken <strong>und</strong> Geschirr<br />

wegräumen sind die Aufgaben. Die<br />

großen Müllsäcke transportieren sie <strong>mit</strong><br />

dem Aufzug. Doch Vorsicht! Hier gibt es Regeln.<br />

Die Patienten haben immer Vorrang,<br />

im Zweifel muss <strong>der</strong> Müll auf seine Entsorgung<br />

warten. Auch Zwischenfälle haben Vorrang.<br />

Wenn auf einer Station mal eben eine<br />

schnelle Reinigung gefor<strong>der</strong>t ist, wird die<br />

tägliche Routinearbeit unterbrochen.<br />

Umgang <strong>mit</strong> Menschen<br />

<strong>und</strong> Maschinen<br />

Einmal in <strong>der</strong> Woche ist Wäschetag. „Da<br />

bewegen wir 500 kg Wäsche“, erläutert Julia.<br />

Wobei das nicht heißt, dass die 23-Jährige<br />

sie waschen muss. Das erledigt ein Serviceunternehmen;<br />

doch die Wäschestücke<br />

müssen entgegengenommen, sortiert <strong>und</strong><br />

verteilt werden. Da<strong>mit</strong> auch <strong>der</strong> Umgang <strong>mit</strong><br />

<strong>der</strong> Waschmaschine in <strong>der</strong> Ausbildung nicht<br />

zu kurz kommt, sorgen Juliane <strong>und</strong> Julia von<br />

Zeit zu Zeit für frisch gewaschene Gardinen.<br />

Was gefällt ihnen eigentlich bei ihrer Tätigkeit?<br />

„Man ist hier richtig im Arbeitsleben<br />

<strong>mit</strong> dabei <strong>und</strong> selbst für etwas verantwortlich,<br />

zum Beispiel für die Reinigung von Zimmern“,<br />

freut sich Julia. „Eine gute Arbeitsatmosphäre<br />

<strong>und</strong> abwechslungsreich“, ergänzt<br />

Juliane.<br />

Worin die Abwechslung besteht, erläutert<br />

die Hauswirtschaftsleiterin. Da gibt es<br />

zunächst die große Dekoration in <strong>der</strong> Empfangshalle,<br />

die von <strong>der</strong> Abteilung Hauswirtschaft<br />

betreut wird <strong>und</strong> oft wechselt.<br />

„Aber in einem Krankenhaus gibt es noch<br />

ganz an<strong>der</strong>e Dinge, nämlich den Umgang<br />

<strong>mit</strong> sterbenden Menschen. Natürlich müssen<br />

wir <strong>der</strong>en Zimmer auch reinigen.“ Das<br />

ist noch nicht alles. Juliane hat auch schon<br />

28 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013


Das Fachmagazin für Führungs-<br />

in <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />

<strong>rhw</strong><br />

rationelle hauswirtschaft<br />

kräfte<br />

<strong>management</strong><br />

Impressum<br />

Report<br />

Herausgeberin: Beatrix Bierschenck<br />

Redaktionsdirektorin: Dr. Angelika Schaller<br />

Chefredaktion: Robert Baumann (verantwortlich),<br />

Tel.: (0 89) 31 89 05-20, E-Mail: robert.baumann@vnmonline.de<br />

Redaktion: Dorothea Kammerer,<br />

Alexandra Höß (Hamburg), E-Mail: alexandra.hoess@vnmonline.de,<br />

E-Mail: <strong>rhw</strong>.redaktion@vnmonline.de, Internet: www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />

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Ursula Bolhuis, Martina Feulner, Prof. Elke Huth, Dr. Renate Kappel,<br />

M. Christine Klöber, Sascha Kühnau, Prof. Dr. Ingrid-Ute Leonhäuser,<br />

Elke Merz-Schluck, Prof. Dr. Horst Pichert, Prof. Dr. Margarete <strong>So</strong>botka,<br />

Prof. Dr. Margot Steinel, Ute Krützmann<br />

Layout: Joachim Ullmer<br />

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Verlags-, Vertriebs- <strong>und</strong> Anzeigenleitung:<br />

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Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 33 a vom 1. Oktober 2012<br />

Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />

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Servicezeiten: Montag bis Freitag 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> erscheint monatlich.<br />

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Für Referendare, Studenten, Schüler <strong>und</strong> Azubis gegen Einsendung<br />

einer entsprechenden Bescheinigung 48,00 Euro/96,00 SFr.<br />

Einzelheft 11,50 Euro/23,00 SFr.<br />

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die SFr-Preise die Versandkosten für die Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland<br />

werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />

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Jahr, wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird.<br />

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<strong>und</strong> von ihnen <strong>und</strong> dem Verlag <strong>mit</strong> größtmöglicher <strong>So</strong>rgfalt überprüft. Gleichwohl sind<br />

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Gerichtsstand: München<br />

Juliane K. (rechts) <strong>und</strong> Julia S. zeigten schnell ihre Vorliebe für die<br />

Aufgabengebiete Reinigung <strong>und</strong> Service, aber auch für Dekorationen<br />

die Leichenhalle gesäubert. Aus Pietätsgründen waren die Kühlfächer<br />

in dieser Zeit leer. Dann sind da noch die Operationssäle, die beide Auszubildende<br />

kennengelernt haben. Eine gründliche <strong>und</strong> sorgfältige Reinigung<br />

ist oberstes Gebot, aber wegen <strong>der</strong> vielen Ecken <strong>und</strong> Kanten<br />

nicht so einfach. Diese halten aber die beiden jungen Frauen nicht vom<br />

pflichtbewussten Vorgehen ab.<br />

Teil des Dienstplans<br />

„Sie sind einfach eine Riesenhilfe“, betont <strong>So</strong>nja Vierks, „ich kann<br />

sie allein losschicken <strong>und</strong> mich auf sie verlassen“. Daher stehen sie<br />

auch ganz regulär im Dienstplan <strong>und</strong> haben an jedem zweiten Wochenende<br />

Dienst. „Es werden auch komplexe Arbeitsgänge erlernt“,<br />

erläutert Bettina Kopp, „zum Beispiel Gr<strong>und</strong>reinigung eines PVC-Bodens<br />

<strong>und</strong> Unterhaltsreinigung eines Apartments“. Darüber hinaus haben<br />

die beiden schon eine Menge Wissen über korrekte hauswirtschaftliche<br />

Vorgehensweisen im Kopf. Denn auf die Frage, wie man ein<br />

Fenster korrekt behandelt, erläutert Julia wie aus <strong>der</strong> Pistole geschossen<br />

die einzelnen Schritte von erstens „Arbeits<strong>mit</strong>tel bereitstellen“ bis<br />

viertens „Glas reinigen“. Perfekt ist also auch bei dieser Kooperation<br />

nicht nur die Zusammenarbeit, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Lerneffekt! t RED<br />

Das Annastift Berufsbildungswerk<br />

Das Annastift Berufsbildungswerk in Hannover bietet Erstausbildungen<br />

für junge Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung an. Das können Körper-,<br />

Lern-, psychische <strong>und</strong> Mehrfachbehin<strong>der</strong>ungen sein. 38 Berufe<br />

werden aktuell ausgebildet. Im Bereich Hauswirtschaft <strong>und</strong><br />

Gastronomie sind das: Fachpraktiker/in Küche, Fachkraft im Gastgewerbe,<br />

Fachpraktiker/in Hauswirtschaft <strong>und</strong> Hauswirtschafter/in.<br />

Die Ausbildung im Annastift ist außerbetrieblich. Deshalb<br />

legt die Leitung großen Wert auf die Kooperation <strong>mit</strong> Betrieben.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> sind Auszubildende in <strong>der</strong> „Verzahnten Ausbildung<br />

<strong>mit</strong> Betrieben“ bis zu einem Jahr in einem Unternehmen<br />

<strong>und</strong> lernen so an drei Tagen pro Woche un<strong>mit</strong>telbar <strong>und</strong> direkt die<br />

betriebliche Praxis kennen. An einem Tag haben sie Berufsschule<br />

<strong>und</strong> einen Tag sind sie gr<strong>und</strong>sätzlich im Berufsbildungswerk.<br />

Denn sie nehmen weiterhin an allen unterstützenden Maßnahmen<br />

des Berufsbildungswerks teil, zum Beispiel För<strong>der</strong>unterricht,<br />

psychologische <strong>und</strong> ärztliche Betreuung sowie sozialpädagogische<br />

För<strong>der</strong>ung. Im Fall <strong>der</strong> Fachpraktiker für Hauswirtschaft erfolgt<br />

die Verzahnung im dritten Ausbildungsjahr. Weitere Informationen<br />

unter www.annastift-berufsbildungswerk.de.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013 29


Management<br />

Der geheime <strong>Co</strong>de<br />

<strong>der</strong> Zeugnissprache<br />

… stets zu unserer vollsten Zufriedenheit.“ – Erscheint ein Arbeitszeugnis<br />

auf den ersten Blick gut bis sehr gut, kann ein<br />

fre<strong>und</strong>lich klingendes Lob jedoch genau das Gegenteil bedeuten.<br />

Der Gr<strong>und</strong>: Negatives wird in Arbeitszeugnissen nicht offen<br />

genannt, son<strong>der</strong>n meist geschickt in positive Worte verpackt.<br />

Hier hilft unser normales Sprachverständnis nicht weiter. Teil 1<br />

unseres Beitrages zeigt anhand von Beispielen die gängigen<br />

Formulierungen <strong>und</strong> Regeln <strong>der</strong> Zeugnissprache auf. <strong>So</strong> können<br />

Sie Arbeitszeugnisse richtig beurteilen, aber auch beim Ausstellen<br />

eines Zeugnisses sprachliche Fehler vermeiden.<br />

Häufig wird in punkto Zeugnissprache<br />

sogar von einem Geheimcode gesprochen.<br />

Natürlich ist diese im eigentlichen<br />

Sinne nicht geheim, aber sie hat<br />

ihre Tücken. <strong>So</strong> sind Jahr für Jahr Streitigkeiten<br />

um Arbeitszeugnisse, vor allem um<br />

darin enthaltene Formulierungen, Anlass für<br />

Tausende von Gerichtsverfahren.<br />

Das Erstellen, aber auch das Deuten von<br />

Arbeitszeugnissen ist ein Thema, das bei Arbeitgebern<br />

wie Arbeitnehmern für Verunsicherung<br />

sorgt. Dabei hat dies – je nachdem,<br />

ob aus Arbeitgeber- o<strong>der</strong> Arbeitnehmersicht<br />

betrachtet – ganz unterschiedliche Bedeutung.<br />

Visitenkarte <strong>und</strong> Türöffner<br />

Für den Arbeitnehmer ist das Zeugnis<br />

berufliche Standortbestimmung in Bezug<br />

auf Art <strong>und</strong> Dauer <strong>der</strong> bisher ausgeübten<br />

Tätigkeiten. Gleichzeitig gibt es Auskunft<br />

darüber, wie Leistung <strong>und</strong> Verhalten vom<br />

bisherigen Arbeitgeber bewertet <strong>und</strong> wertgeschätzt<br />

wurden. <strong>So</strong> kommt ein Arbeitszeugnis<br />

einer Visitenkarte o<strong>der</strong> einem Türöffner<br />

gleich, wenn es um die Bewerbung<br />

um einen neuen Arbeitsplatz geht. Das Arbeitszeugnis<br />

ist also ein wichtiges Dokument<br />

für das berufliche Weiterkommen. Beson<strong>der</strong>s<br />

dann, wenn mehrere Bewerbungen<br />

vorliegen, steigen <strong>mit</strong> einem guten, überzeugenden<br />

Arbeitszeugnis die Chancen, in<br />

<strong>der</strong> ersten R<strong>und</strong>e im Bewerbungsverfahren<br />

zu punkten <strong>und</strong> zum Vorstellungsgespräch<br />

eingeladen zu werden.<br />

Der erste Eindruck zählt<br />

Für einen potenziellen neuen Arbeitgeber<br />

wie<strong>der</strong>um ist das Arbeitszeugnis eine<br />

wichtige Informationsquelle. Schließlich<br />

kennt er den Bewerber nicht, muss sich aber<br />

dennoch schnell <strong>und</strong> so genau wie möglich<br />

ein Bild von diesem machen, ob er als neuer<br />

Mitarbeiter infrage kommen könnte o<strong>der</strong><br />

nicht.<br />

Wer sich in <strong>der</strong> Zeugnissprache auskennt,<br />

wird rasch erkennen, was frühere<br />

Chefs von dem Bewerber tatsächlich halten<br />

– zum Beispiel anhand von schmeichelhaft<br />

klingenden Umschreibungen, beson<strong>der</strong>er<br />

Betonung von Selbstverständlichkeiten<br />

o<strong>der</strong> auch einfach durch Weglassen<br />

von wichtigen Zeugnispassagen.<br />

Das Arbeitszeugnis ist so<strong>mit</strong> ein Dokument,<br />

<strong>mit</strong> dem ein Arbeitgeber durch eine<br />

entsprechend positive Beurteilung das weitere<br />

berufliche Fortkommen eines bewährten<br />

Mitarbeiters enorm unterstützen kann.<br />

Ebenso gut kann er aber auch <strong>mit</strong> diskret<br />

verpackten Hinweisen einen potenziellen<br />

neuen Arbeitgeber vor möglichen „Mängeln“<br />

<strong>und</strong> Schwächen warnen.<br />

Auf das „Wie“ kommt es an!<br />

Nicht jede gut klingende Formulierung<br />

ist auch so gemeint. Im Arbeitszeugnis<br />

kommt es daher sehr darauf an, wie eine<br />

Beurteilung ausgedrückt wird. Das hat zur<br />

Folge, dass viele Formulierungen, die wir in<br />

unserer Alltagssprache als absolut positiv<br />

einschätzen würden, in <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> Arbeitszeugnisse<br />

ein absolutes „No-Go“ sein<br />

können. Wer denkt schon zum Beispiel,<br />

dass die Bewertung „Frau X erledigte ihre<br />

Aufgaben im Allgemeinen sorgfältig <strong>und</strong> genau“<br />

gerade einmal <strong>der</strong> Note 5 (= mangelhaft)<br />

entspricht? Erst <strong>mit</strong> dem Wortlaut wie<br />

„Sie erledigte ihre Aufgaben stets selbstständig<br />

<strong>mit</strong> äußerster <strong>So</strong>rgfalt <strong>und</strong> größter<br />

Genauigkeit“ wird bescheinigt, dass die Arbeitsweise<br />

von Frau X sehr gut war <strong>und</strong> die<br />

Note 1 verdient.<br />

Schon dieses Beispiel zeigt, dass bei<br />

Fehlern in <strong>der</strong> Wortwahl o<strong>der</strong> in Formulierungen<br />

– wenn auch unbeabsichtigt – eine<br />

als positiv gedachte Beurteilung einem Arbeitnehmer<br />

zum Nachteil ausgelegt werden<br />

kann. <strong>So</strong> führen Unkenntnis in <strong>der</strong><br />

Zeugnissprache bei Arbeitszeugnissen unter<br />

Umständen zu eklatanten Missverständnissen<br />

<strong>und</strong> Fehleinschätzungen, die<br />

dann mehr schaden als nützen.<br />

Verpflichtet zu „Wahrheit“<br />

<strong>und</strong> „Wohlwollen“<br />

Aber warum wird Nachteiliges <strong>mit</strong><br />

scheinbar schmeichelnden Formulierungen<br />

umschrieben? Der Gr<strong>und</strong> liegt in <strong>der</strong> Rechtsprechung:<br />

Arbeitszeugnisse müssen<br />

„wahr“ <strong>und</strong> „wohlwollend“ sein! Zum einen<br />

muss <strong>der</strong> Inhalt natürlich zutreffend<br />

sein, zum an<strong>der</strong>en darf ein Zeugnis einem<br />

Arbeitnehmer sein weiteres berufliches<br />

Fortkommen aber nicht auf unnötige Weise<br />

erschweren. Danach soll, wie es im Juristendeutsch<br />

heißt, ein Arbeitszeugnis vom<br />

verständigen Wohlwollen für den Arbeitnehmer<br />

getragen sein. Oberste Pflicht jedoch<br />

ist, sich an die Wahrheit zu halten. Ein<br />

Zeugnis muss ein wahrheitsgemäßes <strong>und</strong><br />

vollständiges Bild über die bisherige Tätigkeit<br />

ver<strong>mit</strong>teln <strong>und</strong> alle dafür wichtigen Tatsachen<br />

<strong>und</strong> Beurteilungen enthalten. Auch<br />

Nachteiliges muss <strong>mit</strong> aufgeführt werden.<br />

Vorausgesetzt, dies ist für die Gesamtbeurteilung<br />

von Bedeutung. Wird etwa aus<br />

Kulanz ein unrichtiges Zeugnis ausgestellt,<br />

kann <strong>der</strong> bisherige Arbeitgeber im Fall des<br />

Falles sogar Schadensersatzansprüche riskieren.<br />

Im Zweifelsfall hat die Wahrheit zwar<br />

immer Vorrang, doch aus <strong>der</strong> Wahrheits-<br />

Foto: klickerminth/Fotolia.com<br />

30 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013


Management<br />

pflicht einerseits <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wohlwollenspflicht<br />

an<strong>der</strong>erseits ergibt sich ein Wi<strong>der</strong>spruch.<br />

Dieser hat dazu geführt, dass in Arbeitszeugnissen<br />

in <strong>der</strong> Regel nur noch positiv<br />

formuliert wird, selbst wenn es um Negatives<br />

geht. Entsprechend müssen dann<br />

aber die wirklich positiven Leistungen betont<br />

gelobt werden, da<strong>mit</strong> diese als solche<br />

auch zu erkennen sind.<br />

Wichtige Zeugnis-<strong>Technik</strong>en<br />

Die Leistungs- <strong>und</strong> Verhaltensnote<br />

Die Leistungsbeurteilung, wobei Fachkenntnisse, Engagement, Motivation, Belastbarkeit,<br />

Organisationstalent, Zuverlässigkeit, Auffassungsgabe, Arbeitsergebnisse<br />

<strong>und</strong> eine ganze Reihe weiterer positiver Eigenschaften bewertet werden, mündet in<br />

eine Gesamt-Leistungsnote. Dafür hat sich eine feste, allgemeingültige Notenskala<br />

eingebürgert, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> die Zufriedenheit <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Leistung zum Ausdruck gebracht<br />

wird. Die Formulierungen könnten zum Beispiel folgenden Wortlaut haben.<br />

Er/Sie erledigte alle seine/ihre Aufgaben …<br />

t … stets zu unserer vollsten Zufriedenheit (= sehr gut, Note 1)<br />

t … stets zu unserer vollen Zufriedenheit (= gut, Note 2)<br />

t … zu unserer vollen Zufriedenheit (= befriedigend, Note 3)<br />

t … zu unserer Zufriedenheit ( = ausreichend, Note 4)<br />

t … im Großen <strong>und</strong> Ganzen zu unserer Zufriedenheit (= mangelhaft, Note 5)<br />

Neben dem Wörtchen „stets“ sind auch Zusätze, wie „immer“, „je<strong>der</strong>zeit“ o<strong>der</strong> „in<br />

je<strong>der</strong> Hinsicht“ ein sicheres Indiz für eine gute Beurteilung.<br />

Neben einer Note für die Arbeitsleistung gibt es auch eine Note für das Verhalten<br />

gegenüber allen wichtigen Personengruppen, <strong>mit</strong> denen <strong>der</strong> Arbeitnehmer zu tun<br />

hatte.<br />

Mehr davon unter www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de auf <strong>der</strong> Startseite.<br />

Es hat sich also eine Art geheime Zeugnissprache<br />

entwickelt, um eine wahrheitsgetreue,<br />

aber zugleich wohlwollende Beurteilung<br />

abzugeben. Um Unzulänglichkeiten<br />

zum Ausdruck zu bringen, können Zeugnisaussteller<br />

zu ganz unterschiedlichen Stil<strong>mit</strong>teln<br />

greifen, wie folgende Beispiele zeigen:<br />

Einer Abwertung gleich kommt eine Anhäufung<br />

von Passivformulierungen, wie<br />

zum Beispiel „Er/Sie wurde eingesetzt/beschäftigt/angewiesen“,<br />

„Ihm/ Ihr wurde<br />

übertragen“, „Er/ Sie hatte … zu erledigen“.<br />

Besser sind deshalb immer Aktivformulierungen<br />

wie „Er war tätig/verantwortlich für“<br />

o<strong>der</strong> „ Sie beschäftigte sich/erledigte …“<br />

usw.<br />

Sehr gern bedienen sich Zeugnisersteller<br />

<strong>der</strong> <strong>Technik</strong> des „beredten Schweigens“.<br />

Hierbei werden übliche Bestandteile<br />

von Formulierungen o<strong>der</strong> auch des Zeugnisses<br />

einfach weggelassen. Steht anstelle<br />

<strong>der</strong> gängigen Formulierung „Sein/Ihr Verhalten<br />

zu Vorgesetzten <strong>und</strong> Kollegen war<br />

stets vorbildlich“ nur geschrieben „Sein/Ihr<br />

Verhalten zu Kollegen war stets vorbildlich“<br />

deutet das Nichterwähnen des Vorgesetzten<br />

auf Probleme <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Chefin bzw. dem<br />

Chef hin.<br />

Verlässt ein Mitarbeiter ein Unternehmen/Einrichtung<br />

„auf eigenen Wunsch“<br />

ohne Angabe von Gründen, weckt das den<br />

Verdacht, er sei lediglich einer Kündigung<br />

zuvor gekommen. Fehlen in einem Zeugnis<br />

in <strong>der</strong> Schlussformel Worte des Dankes <strong>und</strong><br />

Bedauerns sowie gute Wünsche für die Zukunft,<br />

stellt dies eine vorherige gute Beurteilung<br />

wie<strong>der</strong> in Frage. Alles „im grünen Bereich“<br />

ist dagegen zum Beispiel bei dem<br />

Wortlaut: „Frau X verlässt uns auf eigenen<br />

Wunsch, um sich selbstständig zu machen.<br />

Wir bedauern ihr Ausscheiden außerordentlich<br />

<strong>und</strong> danken ihr für die stets sehr<br />

gute Zusammenarbeit. Wir wünschen Frau X<br />

für ihre berufliche <strong>und</strong> private Zukunft alles<br />

Gute <strong>und</strong> weiterhin viel Erfolg.“<br />

Ein Ausdruck <strong>der</strong> Bewertung kann auch<br />

die Umstellung in <strong>der</strong> üblichen Reihenfolge<br />

sein. <strong>So</strong> bescheinigt ein sehr gutes Verhalten<br />

die Formulierung „Sein Verhalten zu<br />

Vorgesetzten <strong>und</strong> Kollegen war stets einwandfrei“.<br />

Nur noch befriedigend dagegen<br />

ist das Verhalten beim Wortlaut „Sein Verhalten<br />

gegenüber Kollegen <strong>und</strong> Vorgesetzten<br />

war einwandfrei.“ Die Nennung <strong>der</strong> Vorgesetzten<br />

an <strong>der</strong> zweiten Stelle ist ein Indiz<br />

dafür, dass sich <strong>der</strong> Arbeitnehmer <strong>mit</strong><br />

seinen Kollegen besser verstanden hat.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich wird im Arbeitszeugnis<br />

stets das Wichtige zuerst genannt. Wird diese<br />

Reihenfolge bei <strong>der</strong> Aufgabenbeschreibung<br />

umgekehrt <strong>und</strong> sind die weniger wichtigen<br />

vor den wichtigen Aufgaben aufgezählt,<br />

stellt dies die Arbeitsleistung in Frage.<br />

Offenbar ist von <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit<br />

auch nicht gerade das Beste zu halten,<br />

wenn entgegen dem gängigen Glie<strong>der</strong>ungsschema<br />

die Beurteilung des sozialen<br />

Verhaltens vor <strong>der</strong> Leistungsbeurteilung<br />

aufgeführt wird.<br />

Als Mittel <strong>der</strong> Kritik dienen in Arbeitszeugnissen<br />

außerdem das Überbetonen von<br />

Selbstverständlichkeiten („An Frau X schätzten<br />

wir ihre Pünktlichkeit, auf die wir uns<br />

stets verlassen konnten. Zu allen Terminen<br />

erschien sie immer rechtzeitig.“), <strong>der</strong> Einsatz<br />

von Ironie <strong>und</strong> Übertreibungen („Wir<br />

bedanken uns für die Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />

wünschen für die Zukunft nur alles erdenklich<br />

Gute) o<strong>der</strong> versteckte Andeutungen wie<br />

zum Beispiel „Wir wünschen ihr für die Zukunft<br />

in einem an<strong>der</strong>en Unternehmen viel<br />

Erfolg“ o<strong>der</strong> „…auch Erfolg“, was so viel<br />

heißt, dass im bisherigen Unternehmen <strong>der</strong><br />

Erfolg wohl ausgeblieben ist.<br />

Im normalen Sprachgebrauch unverfänglich,<br />

sind Verneinungen in <strong>der</strong> Zeugnissprache<br />

negativ zu verstehen, wie zum<br />

Beispiel „Sein Verhalten war ohne Tadel“<br />

o<strong>der</strong> „Sie war nie unpünktlich…“ Gute Beurteilungen<br />

lauten dagegen „Sein Verhalten<br />

war stets einwandfrei“, „Sie war stets<br />

pünktlich“. Die Aussage „Herr X trug nicht<br />

unwesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg<br />

Mehr<br />

im Netz<br />

<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />

unseres Unternehmens bei“ bedeutet genau<br />

das Gegenteil.<br />

Auch Einschränkungen <strong>und</strong> Andeutungen<br />

lassen an <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Leistung<br />

zweifeln. Die Feststellung „Frau X hat die<br />

Aufgaben, die wir ihr übertrugen, stets zu<br />

unserer Zufriedenheit erfüllt“ bedeutet,<br />

dass ihr nur bestimmte Aufgaben aufgetragen<br />

werden konnten. „Herr X hat sich im<br />

Rahmen seiner Fähigkeiten eingesetzt“<br />

heißt, dass seine Fähigkeiten begrenzt waren.<br />

Die Aussage „Frau X hat alle ihre Aufgaben<br />

ordnungsgemäß erledigt“ bescheinigt,<br />

dass Frau X eine Bürokratin ist, allerdings<br />

ohne Eigeninitiative. Der Hinweis „Sie<br />

hat gewissenhaft gearbeitet“ gibt zu verstehen,<br />

dass sie nichts geleistet hat.<br />

Auslegungsspielraum bietet auch folgende<br />

Beurteilung: „Frau X erledigte die ihr<br />

übertragenen Aufgaben <strong>mit</strong> <strong>der</strong> ihr eigenen<br />

<strong>So</strong>rgfalt <strong>und</strong> Genauigkeit“. Klingt zunächst<br />

gut, doch man weiß nicht, ob sie sorgfältig<br />

war o<strong>der</strong> ganz <strong>und</strong> gar nicht – diese Beurteilung<br />

entspricht <strong>der</strong> Note „mangelhaft“.<br />

Und schließlich werden Leistungen, die zu<br />

wünschen übrig lassen, fre<strong>und</strong>lich <strong>mit</strong> „Bemühen“<br />

umschrieben, wie zum Beispiel „Er<br />

bemühte sich im Allgemeinen um sorgfältige,<br />

genaue Arbeit“, „Sie war um eine zuverlässige<br />

Arbeitsweise bemüht“, „Er war<br />

bemüht, den üblichen Arbeitsanfall zu bewältigen“<br />

o<strong>der</strong> auch „Sie war stets bemüht,<br />

unseren Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht zu werden.“<br />

Ein Zeugnis muss aber nicht nur inhaltlich<br />

zutreffend, son<strong>der</strong>n auch die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die äußere Form müssen erfüllt<br />

sein. Zudem dürfen manche Informationen<br />

überhaupt nicht aufgeführt sein. Mehr dazu<br />

lesen Sie in <strong>der</strong> nächsten <strong>rhw</strong>-Ausgabe.<br />

t Susanne Ahrndt<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013 31


Marktplatz<br />

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Produkt: Reinigungsprodukte<br />

Ecover Professional hat neue Reinigungsprodukte auf den Markt gebracht:<br />

Multi Daily (hochkonzentrierter Innen- <strong>und</strong> Fußbodenreiniger<br />

für den täglichen Gebrauch), Multi Forte (hochkonzentrierter Fußboden-<br />

<strong>und</strong> Innenreiniger für den periodischen Gebrauch), Multi Spray (Glas<strong>und</strong><br />

Universalreiniger), San Daily (hochkonzentrierter Sanitärreiniger für<br />

den täglichen Gebrauch) <strong>und</strong> Swan WC Daily (WC-Reiniger für den täglichen<br />

Gebrauch). Die fünf Ecover Professional-Produkte haben die Cradle to<br />

CradleCM Silber-Zertifizierung erhalten. Das geprüfte Rating-System dient<br />

zur Beurteilung <strong>und</strong> Verbesserung von Produkten <strong>und</strong> basiert auf fünf Kategorien:<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, Wie<strong>der</strong>verwertung, erneuerbare Energien,<br />

Schonung <strong>der</strong> Wasserressourcen, soziale Gerechtigkeit.<br />

I www.ecover-professional.com<br />

Hersteller: Orochemie<br />

Produkt: Hygieneprodukte für Reinigungswagen<br />

In Einrichtungen des Ges<strong>und</strong>heitswesens ist <strong>der</strong> Reinigungswagen ein<br />

wichtiger Bestandteil des hausinternen Hygiene<strong>management</strong>s. Auf <strong>der</strong><br />

CMS stellt <strong>der</strong> Desinfektions- <strong>und</strong> Reinigungs<strong>mit</strong>telhersteller Orochemie<br />

Hygieneprodukte für Reinigungswagen vor. Dabei dreht es sich unter an<strong>der</strong>em<br />

um die Fragen: Was sollte auf dem Wagen unbedingt zur Verfügung<br />

stehen? Was darf auf keinen Fall darauf <strong>mit</strong>geführt werden? Inwiefern können<br />

Infektionen in medizinischen Einrichtungen <strong>mit</strong> Hilfe des Reinigungswagens<br />

übertragen werden?<br />

Zur Bestückung des Reinigungswagens bietet Orochemie Produkte für<br />

die Unterhaltsreinigung <strong>und</strong> Routinedesinfektion, Spezialreiniger für beson<strong>der</strong>e<br />

Aufgaben sowie umweltverträgliche Präparate <strong>mit</strong> dem Ecolabel.<br />

I www.orochemie.de<br />

Hersteller: Miele Professional<br />

Name: Mopstar<br />

Produkt: Waschmaschinen<br />

Die neuen Waschmaschinen von Miele <strong>mit</strong> dem Namen Mopstar<br />

bieten je nach Größe Platz für 6,5 bis 13 Kilogramm Mopps<br />

o<strong>der</strong> Wischtücher – <strong>und</strong> rüsten diese auch gebrauchsfertig<br />

<strong>mit</strong> Reinigungs- <strong>und</strong> Desinfektions<strong>mit</strong>teln aus. Die neuen Waschmaschinen<br />

lassen sich nicht nur einfach bedienen, sie sorgen auch<br />

für beson<strong>der</strong>s saubere Wischbezüge. Das Miele-Vorentwässerungsverfahren<br />

schleu<strong>der</strong>t vor Beginn des Waschprozesses groben<br />

Schmutz <strong>und</strong> verunreinigtes Wasser aus den Mopps, so dass während<br />

<strong>der</strong> Hauptwäsche mehr Frischwasser einströmen kann.<br />

I www.miele.de<br />

32 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013


CMS-Spezial<br />

Marktplatz<br />

Hersteller: Nilfisk<br />

Name: Nilfisk VL500<br />

Produkt: Nass-/Trockensauger<br />

Leistungsstark <strong>und</strong> individuell – die neue Nass-/Trockensauger-Serie<br />

VL500 des Rellinger Reinigungsexperten<br />

Nilfisk. Das jüngste Mitglied <strong>der</strong> Produktfamilie<br />

ist in acht Varianten erhältlich; die Unterschiede<br />

liegen beispielsweise im ein- bzw. zweimotorigen Antrieb<br />

o<strong>der</strong> dem Behältervolumen von 35, 55 sowie 75 Litern.<br />

Die Systeme sind für anspruchsvolle Reinigungsaufgaben<br />

in Hotels, Schulen, Ausstellungs- <strong>und</strong> Konferenzzentren,<br />

Industrie- <strong>und</strong> Handwerksbetrieben sowie öffentlichen<br />

Gebäuden <strong>und</strong> Behörden geeignet.<br />

I www.nilfisk.de<br />

Hersteller: Hako<br />

Name: Multicar<br />

Produkt: Transporter<br />

Um die internen Strukturen zu vereinfachen, hat Hako eine neue Produktmarke<br />

eingeführt: Innerhalb des Segments Kommunaltechnik gibt es nun<br />

neben <strong>der</strong> Dachmarke Citymaster die neue Marke Multicar. Unter dieser<br />

Gruppierung läuft beispielsweise auch <strong>der</strong> neue Geräteträger <strong>und</strong> Transporter,<br />

das Multicar M31, <strong>der</strong> in diesem Frühjahr in den Markt eingeführt wurde.<br />

I www.hako.com<br />

Hersteller: Kärcher<br />

Name: Scheuersaugmaschine BR 35/12 C<br />

Produkt: Gebäu<strong>der</strong>einigungsmaschine<br />

Die neue Scheuersaugmaschine BR 35/12 C von Kärcher<br />

bietet eine beson<strong>der</strong>s komfortable Bedienung<br />

bei <strong>der</strong> Reinigung. Die wendige Maschine kann auch<br />

beim Rückwärtsfahren reinigen; dafür wird <strong>der</strong> Bürstenkopf<br />

<strong>mit</strong> dem neuartigen Lenkrad entsprechend gedreht.<br />

Der wartungsfreie Lithium-Ionen-Akku macht die Maschine<br />

leicht <strong>und</strong> handlich.<br />

Die Neuheit von Kärcher ist auch für den Purus Award<br />

2013 nominiert.<br />

I www.kärcher.de<br />

Hersteller: Schnei<strong>der</strong>eit<br />

Name: 360-Grad-Lösung<br />

Produkt: Full-Service-Konzept für Gebäu<strong>der</strong>einigung<br />

Geschäftsführer<br />

Uwe Rütjes<br />

Der Spezialist für die Problemlösung Waschen im Gewerbe<br />

stellt seine neuen 360-Grad-Lösungen für Gebäu<strong>der</strong>einiger,<br />

Altenheime o<strong>der</strong> Krankenhäuser vor.<br />

Neben <strong>der</strong> Bereitstellung von Maschinen, Materialien <strong>und</strong><br />

Hilfs<strong>mit</strong>teln beinhaltet <strong>der</strong> Service Leistungen wie Planung, Logistik,<br />

Hygiene, Handling o<strong>der</strong> Finanzierung. Auf <strong>der</strong> CMS informiert<br />

Schnei<strong>der</strong>eit detailliert über dieses Angebot. Sei es<br />

in Fragen <strong>der</strong> Objektanalyse, <strong>der</strong> Einweisung <strong>und</strong> Schulung<br />

<strong>der</strong> Bedienung, <strong>der</strong> RKI-Richtlinien-konformen Umsetzung im<br />

Objekt, des werktäglichen 24-St<strong>und</strong>en-Services o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Finanzierung<br />

von Maschinen über die gesamte Laufzeit.<br />

I www.schnei<strong>der</strong>eit.com<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013 33


Report<br />

Mehr Speisenvielfalt <strong>mit</strong><br />

ausgefeilter Logistik<br />

Etwas mehr Kühlkette o<strong>der</strong> lieber weniger Personalkosten? Im<br />

Altenheim ein häufiger Spagat, den das Altenheim Pauly-Stiftung<br />

in Krefeld konsequent anpackte <strong>und</strong> auflöste. Claudia Esser-Linsen<br />

leitet hier die Küche <strong>und</strong> stellte die Speisenlogistik<br />

neu auf. „Das spart nun erheblich Zeit <strong>und</strong> die durchgehende<br />

Kühlung klappt auch“, sagt sie. Die Krefel<strong>der</strong> Einrichtung ist da<strong>mit</strong><br />

Vorbild für viele an<strong>der</strong>e Häuser.<br />

Dass heute im Altenheim Pauly-Stiftung<br />

<strong>der</strong> Personalaufwand für die<br />

Mittagsausgabe <strong>und</strong> die Abendportionierung<br />

um jährlich r<strong>und</strong> 40.000 Euro reduziert<br />

ist, stand nie als Zielvorgabe im<br />

Raum. „Es ist ein schöner Nebeneffekt, dass<br />

wir im Team nun Zeit für an<strong>der</strong>e wichtige<br />

Aufgaben haben. Unser Ansatz war: Wir<br />

wollten einfach besser werden“, sagt Clau-<br />

Tüftelten eine neue Speisenlogistik für das Altenheim Pauly-Stiftung aus<br />

(von li.): Michael Meuter (Hupfer), Claudia Esser-Linsen (Küchenleitung),<br />

Peter Klapheck (Heimleitung)<br />

Küchen<strong>mit</strong>arbeiterin Eva Glomb bereitet ab 13.30 Uhr das<br />

Abendbrot vor, das bis abends hygienisch <strong>und</strong> frisch in gekühlten<br />

Tablett-Transportwagen bleibt. Pfiffig: Als Streichunterlage<br />

dient eine nicht benötigte Kältespeicherplatte des<br />

Tablett-Transportswagens. <strong>So</strong> bleiben die Zutaten beim Brotschmieren<br />

gut gekühlt.<br />

Fotos: Hupfer<br />

Küchenchefin<br />

Claudia Esser-<br />

Linsen<br />

bestückt die<br />

Tabletttransportwagen.<br />

Dank passiver<br />

Kühlung<br />

klappt die<br />

vorgezogene<br />

Abendverteilung.<br />

34 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013


Report<br />

dia Esser-Linsen, die zunächst als hauswirtschaftliche<br />

Hilfe auf den Stationen begann,<br />

diverse <strong>Fortbildung</strong>en besuchte <strong>und</strong><br />

seit fünf Jahren die Küche leitet. „Das Schieben<br />

von schweren Speisenwagen, nicht familientaugliche<br />

Arbeitseinsatzpläne, die<br />

Krux <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Kühlkette – das wollten wir abstellen“,<br />

so die langjährige Küchenleiterin<br />

des Krefel<strong>der</strong> Altenheims, das <strong>mit</strong>ten im<br />

Zentrum <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>rheinischen Großstadt<br />

liegt.<br />

Über zwölf Monate hinweg tüftelte sie<br />

gemeinsam <strong>mit</strong> Michael Meuter, Fachberater<br />

von Hupfer, an den Prozessen in Küche<br />

<strong>und</strong> Ausgabe. Zunächst holte sie den Fachmann<br />

vom Logistik-Anbieter aus <strong>Co</strong>esfeld<br />

eigentlich nur <strong>mit</strong> ins Boot, um eine ergonomische<br />

Alternative für den schwer beweglichen<br />

Speisentransportwagen zur Ausgabe<br />

des Mittagessens in den Wohnbereichen<br />

<strong>und</strong> im Speisesaal zu finden.<br />

Doch dann begann eine längere gemeinsame<br />

Wegstrecke, auf <strong>der</strong> sich durch<br />

neue <strong>Technik</strong>en viele Chancen auf weitergehende<br />

Optimierungen eröffneten: ein<br />

günstigerer Personaleinsatzplan, eine vorgezogene<br />

Abendverteilung, eine lückenlose<br />

Kühlkette, kräftesparendes Arbeiten,<br />

mehr Ruhe im Ablauf, gerade dann, wenn<br />

jemand plötzlich erkrankt, dazu eine Zeitersparnis<br />

von täglich sieben Personalst<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> last but not least: die Erweiterung<br />

des abendlichen Speisenplans um nach DIN<br />

10 508 kühlpflichtige Speisen, etwa Salate<br />

o<strong>der</strong> Desserts.<br />

„Meiner Einschätzung nach realisieren<br />

im Gegensatz zum Krankenhausbereich <strong>der</strong>zeit<br />

nur sehr wenige Heime die lückenlose<br />

Kühlkette, wahrscheinlich weniger als ein<br />

Drittel, je nach Region“, so Michael Meuter.<br />

Insofern nimmt das Altenheim Pauly-Stiftung<br />

eine vorbildliche Rolle ein. „In vielen<br />

Heimen stehen ja oft auch an<strong>der</strong>e drängende<br />

Probleme im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>, so dass<br />

solche Aspekte erst optimiert werden, wenn<br />

das Gesamtpaket Küche angepackt wird.“<br />

Stellschraube 1:<br />

Mittags Kräfte schonen<br />

Bis 2011 versorgten die Küchen<strong>mit</strong>arbeiter<br />

<strong>mit</strong>tags die 116 Bewohner per<br />

Schöpfsystem aus einem großen, im Leerzustand<br />

schon weit über 150 Kilogramm<br />

schweren Speisenausgabewagen. „Ein<br />

Brummer, <strong>der</strong> zum Herumfahren ungeeignet<br />

war, schon gar nicht auf unseren lan-<br />

Krefel<strong>der</strong> Örtlichkeiten wie Ostwall, Kirchplatz o<strong>der</strong> Ponzelar sind<br />

Namenspatron für Wohnbereiche <strong>und</strong> ihre jeweiligen Logistikhelfer,<br />

wie hier die Tellerstapler im Vorraum zur Spülküche<br />

Das Altenheim liegt <strong>mit</strong>ten im Krefel<strong>der</strong> Zentrum <strong>und</strong> hat einen idyllischen<br />

Innenhof, hier <strong>mit</strong> Blick auf die Terrassentür zur Cafeteria<br />

Vorgezogene Abendverteilung: Auch Eiersalat kann dank<br />

<strong>der</strong> passiv gekühlten Tablett-Transportwagen ohne Hygienerisiko<br />

angeboten werden<br />

Passive Kälte: Kältespeicherplatten, in <strong>der</strong> Mitte im<br />

Tabletttransportwagen eingeschoben, halten Getränke,<br />

Desserts <strong>und</strong> Salate lange kühl<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013 35


Report<br />

Eva Glomb (li.) <strong>und</strong> Claudia Esser-Linsen überzeugen sich regelmäßig von vorschriftsmäßigen<br />

Temperaturen <strong>und</strong> prüfen die Optik <strong>der</strong> Speisen für die vorgezogene Abendverteilung<br />

gen, teils verwinkelten Gängen o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Rampe“, so Esser-Linsen. Zwei Mitarbeiterinnen<br />

waren notwendig, um den schweren<br />

Wagen zu bewegen. Die Folge: Während<br />

<strong>der</strong> Ausgabezeit von bis zu 90 Minuten<br />

war die Küche unbesetzt. Reinigungsarbeiten<br />

in <strong>der</strong> Küche blieben erst mal liegen.<br />

Das ist alles passé: „Wir haben uns<br />

nach Testläufen vor Ort für kleinere <strong>und</strong> ergonomisch<br />

optimierte Modelle <strong>mit</strong> spezieller<br />

Rollenausstattung <strong>und</strong> Zentralfeststeller<br />

von Hupfer entschieden. Diese Geräte<br />

sind von einer Person zu bewegen“,<br />

begründet Esser-Linsen ihre Entscheidung.<br />

Um die Verteilwege erheblich zu verkürzen,<br />

wird heute je<strong>der</strong> Wohnbereich von einem<br />

Wagen angefahren. „Für die Kapazität bei<br />

Speisentransportwagen gilt die Faustformel:<br />

Für 25 Bewohner genügt ein 2er-Bain-<br />

Marie-Wagen, bei 50 Bewohnern je Station<br />

empfehlen wir ein 3er-Modell“, erläutert<br />

Michael Meuter. „Das passt gut zur erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Vielfalt im Heimbereich <strong>mit</strong> zwei<br />

Menüs sowie passierter bzw. gewürfelter<br />

Kost.“ Der Wagen bleibt nun zur Mittagszeit<br />

auf <strong>der</strong> Station <strong>und</strong> fährt nicht mehr<br />

weiter. Zur Freude <strong>der</strong> Senioren: „Jetzt können<br />

wir einen Nachschlag bieten <strong>und</strong> individuell<br />

portionieren“, so Claudia Esser-Linsen.<br />

Kleiner Nebeneffekt: Das reduziert<br />

Reste <strong>und</strong> ermöglicht einen passgenaueren<br />

Wareneinsatz.<br />

Mit Umstellung auf die ergonomischen<br />

Wagen än<strong>der</strong>te sich auch eine <strong>der</strong> Aufgaben<br />

an <strong>der</strong> Schnittstelle Pflege-Küche: Die<br />

Küche verteilt das Essen nur noch für Senioren,<br />

die in <strong>der</strong> Cafeteria Platz nehmen.<br />

Hingegen holen die Pflege<strong>mit</strong>arbeiter die<br />

Speisentransportwagen für die drei Wohnbereiche,<br />

um dort Essen auszugeben.<br />

Stellschraube 2:<br />

Vorgezogene Abendverteilung<br />

Ergonomisch, keine 200 Kilogramm mehr schwer <strong>und</strong> gut beweglich: Eva Glomb kann<br />

nun die neuen, kleineren Wagen allein <strong>und</strong> problemlos die Rampe hochfahren<br />

Ein Detail, das vor<br />

ungewollten Zusammenstößen<br />

<strong>mit</strong> entgegenkommenden<br />

Rollstuhlfahrern<br />

auf <strong>der</strong><br />

Rampe schützt:<br />

<strong>der</strong> Zentralfeststeller.<br />

Mit einer Fußbewegung<br />

steht<br />

<strong>der</strong> Wagen.<br />

Der zuvor kompliziert getaktete Personaleinsatzplan<br />

ließ sich <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Anschaffung<br />

von kühlbaren Tablett-Transportwagen<br />

weiter vereinfachen: Die Küche konnte<br />

nun die vorgezogene Abendverteilung realisieren.<br />

„Zuvor mussten wir ja zeitnah zur<br />

Ausgabe alle Kaltkomponenten vorbereiten,<br />

so dass wir bisher zwei Personalpläne<br />

hatten: einen für das Mittagessen <strong>und</strong> einen<br />

für das Abendessen. Das war nicht immer<br />

einfach: Wer kommt zwei St<strong>und</strong>en nach<br />

<strong>der</strong> Frühschicht um 16 Uhr noch mal wie<strong>der</strong><br />

für nur zwei St<strong>und</strong>en, wer bleibt eventuell<br />

länger <strong>und</strong> akzeptiert eine Schicht <strong>mit</strong> deutlich<br />

mehr als acht St<strong>und</strong>en? Und was tun<br />

bei plötzlichem Krankheitsfall?“, beschreibt<br />

Claudia Esser-Linsen die damalige ungünstige<br />

Situation, die immer wie<strong>der</strong> zu<br />

Engpässen bzw. Überst<strong>und</strong>en führte.<br />

Auch die Kompromisse – o<strong>der</strong> besser<br />

Krücken – in Sachen Hygiene sind Vergan-<br />

36 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013


Report<br />

Idyllisch <strong>mit</strong>ten in Krefeld: Blick über die<br />

Kräuter- <strong>und</strong> Blumenanlage <strong>der</strong> Terrasse<br />

Alten- <strong>und</strong> Pflegeheim Pauly-Stiftung, Krefeld<br />

u Träger: Katholische Pfarrgemeinde Papst Johannes XXIII.<br />

u Bewohner: 116<br />

u Küchenleitung: Claudia Esser-Linsen<br />

u Heimleitung/Pflegedienstleistung: Peter Klapheck, Angelika Jochems<br />

u Mitarbeiter Küche: 8 (3 Vollzeit, 4 Teilzeit, 1 geringfügig Beschäftigte)<br />

u Mitarbeiter gesamt: 125 (davon Pflege: 65, Hauswirtschaft: 36)<br />

u Speisenangebot: täglich zwei Menüs, zusätzlich passierte Variante, inklusive<br />

vegetarische Komponenten im zweiten Menü.<br />

u Speisenverteilsystem: Schöpfsystem in insgesamt vier Wohnbereichen <strong>und</strong> im<br />

Speiserestaurant.<br />

u Speisenverteiltechnik: Speisentransportwagen <strong>mit</strong> zwei Bain-Marie-Fächern,<br />

einem Kälte- <strong>und</strong> einem Neutralfach, Tablett-Transportwagen <strong>mit</strong> passiver Kühlung<br />

für die vorgezogene Abendverteilung; Tellerstapler.<br />

u Maßnahmen Logistikoptimierung: Umstellung zur Mittagsausgabe auf ergonomische<br />

<strong>und</strong> kleinere Speisentransportwagen, bedienbar von einer Person;<br />

Personalaufwand um vier St<strong>und</strong>en pro Tag reduziert.<br />

u Einführung einer lückenlosen Kühlkette im Hinblick auf die Realisierung <strong>der</strong><br />

vorgezogenen Abendverteilung; Personalaufwand um drei St<strong>und</strong>en pro Tag reduziert.<br />

Umstellung auf ergonomische, passiv gekühlte Tabletttransportwagen<br />

für je 2 × 20 Tabletts, transportierbar von einer Person.<br />

u Anpassung <strong>der</strong> Personaleinsatzpläne (durchgehende Arbeitszeiten für eine<br />

Person, Abbau von Überst<strong>und</strong>en, Neuorganisation Abholung <strong>und</strong> Verteilung<br />

<strong>der</strong> Speisen an den Schnittstellen Hauswirtschaft, Küche <strong>und</strong> Pflege).<br />

Im Innenhof des Altenheims: Wasserspiel,<br />

Kräutergarten <strong>und</strong> Terrasse <strong>mit</strong> Eingang<br />

zur Cafeteria, die als Speisesaal dient<br />

genheit: Früher betrug die Standzeit des<br />

ungekühlten Abendessens schon mal 60<br />

bis 90 Minuten. „Butter <strong>und</strong> Käse sind bei<br />

warmen Außentemperaturen nahezu geschmolzen,<br />

so dass wir Kollegen <strong>der</strong> Pflege<br />

baten, die Lebens<strong>mit</strong>tel im Wohnbereich<br />

kühlzustellen. Aber das funktionierte nicht<br />

immer.“<br />

Abendbrote werden<br />

<strong>mit</strong>tags portioniert<br />

Heute beginnt die kalte Küche <strong>mit</strong> dem<br />

Schmieren <strong>der</strong> Brote gegen 13.30 Uhr, portioniert<br />

direkt in den Tabletttransportwagen<br />

hinein, gegen 15.30 Uhr ist dann alles<br />

bereit zur Abholung <strong>und</strong> Feierabend. „Wir<br />

sparen hier durch die vorgezogene Abendverteilung<br />

täglich etwa drei Personalst<strong>und</strong>en<br />

ein“, rechnet Claudia Esser-Linsen vor.<br />

Zusammen <strong>mit</strong> <strong>der</strong> halben Stelle, die die<br />

optimierte Mittagsausgabe spart, stehen<br />

nun täglich r<strong>und</strong> sieben St<strong>und</strong>en für an<strong>der</strong>e<br />

Aufgaben zur Verfügung.<br />

Dank gekühlter Tablett-Transportwagen<br />

lassen sich heute alle nach DIN 10 508 kühlpflichtigen<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel wie Salate <strong>und</strong><br />

Peter Deselaers, Koch im Altenheim Pauly-Stiftung,<br />

bietet aus dem neuen Speisentransportwagen<br />

von Hupfer täglich<br />

zwei verschiedene Menüs. Ein Tellerstapler<br />

ist integriert, dazu ein Kältefach für<br />

Desserts <strong>und</strong> Salate.<br />

Desserts servieren. <strong>So</strong> etwa <strong>der</strong> bei den Bewohnern<br />

heißgeliebte Eiersalat, günstig vor<br />

allem für Personen <strong>mit</strong> Kauproblemen, Demente<br />

<strong>und</strong> Hochbetagte, die tendenziell<br />

eher zu wenig Kalorien aufnehmen. „Seniorenheime<br />

werden von den Behörden als<br />

Einrichtungen <strong>mit</strong> beson<strong>der</strong>s empfindlichen<br />

Gästen eingestuft, insofern empfehlen wir<br />

hier stets eine lückenlose Kühlkette. Und<br />

zwar auf Basis von <strong>Technik</strong>en, die die empfohlenen<br />

produktspezifischen Kühllagertemperaturen,<br />

meist bis zu sieben Grad Celsius,<br />

garantieren können“, so Michael Meuter.<br />

Claudia Esser-Linsen wählte für den<br />

Tabletttransport eine passive Kühlung, um<br />

so unabhängig von <strong>der</strong> Steckdose zu sein.<br />

Michael Meuter empfiehlt dieses System<br />

vor allem für kurze Verteilzeiten: „Mit dem<br />

Einschieben <strong>der</strong> 2,7 Kilogramm schweren<br />

Kältespeicherplatten setzt <strong>der</strong> Kühleffekt<br />

sofort ein.“ Bei hochsommerlichen Außentemperaturen<br />

nutzt Claudia Esser-Linsen<br />

alle drei Kühlelemente. Das hält die Temperaturen<br />

auch dann, wenn die Wagen später<br />

von <strong>der</strong> Pflege noch einmal für r<strong>und</strong> 15<br />

Minuten zum Nachlegen <strong>der</strong> Medikamente<br />

geöffnet werden. Bei normalen Temperaturen<br />

genügt ein Kühlakku.<br />

Von den Bewohnern kamen anfangs einzelne<br />

Rückfragen: „Kaltes Brot o<strong>der</strong> kalter<br />

Käse schmecken nicht so gut“, gibt Esser-<br />

Linsen zu bedenken. „Wir haben daraufhin<br />

den ges<strong>und</strong>heitlichen Hintergr<strong>und</strong> erläutert,<br />

die Pflege nimmt einige Lebens<strong>mit</strong>tel etwas<br />

eher aus dem Wagen <strong>und</strong> heute ist es akzeptiert.“<br />

Denn das war <strong>der</strong> Küchenleiterin<br />

von Anfang an wichtig: „Hygiene gehört zur<br />

Systemqualität <strong>mit</strong> dazu. Und das klappt<br />

nun dank <strong>der</strong> Umstellung gemeinsam <strong>mit</strong><br />

Hupfer perfekt.“ Mittlerweile hat Claudia Esser-Linsen<br />

schon wie<strong>der</strong> neue Verän<strong>der</strong>ungen<br />

im Blick: Fingerfood, mehr Vegetarisches<br />

<strong>und</strong> weitere Schnittstellenoptimierungen<br />

stehen an.<br />

t PM/RED<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013 37


Service<br />

Einordnung <strong>der</strong> neuen<br />

„Wäscheleitlinie“<br />

Die Wäscheleitlinie „Wäschepflege in sozialen Einrichtungen“<br />

vom Lambertus Verlag Freiburg ist eine <strong>der</strong> interessantesten<br />

Neuerscheinungen des <strong>So</strong>mmers. Wir geben Ihnen Einblicke in<br />

das Buch <strong>und</strong> baten die Autorinnen, zu präzisieren, wie die Leitlinie<br />

rechtlich einzuordnen ist.<br />

in sozialen Einrichtungen“<br />

versus „Wenn in<br />

„Wäschepflege<br />

sozialen Einrichtungen gekocht<br />

wird“: Beide Veröffentlichungen werden<br />

in ihrem Untertitel als Leitlinien bezeichnet,<br />

wobei dieses Wort jeweils an<strong>der</strong>es<br />

bedeutet. „Wenn in sozialen Einrichtungen<br />

gekocht wird“ konnte als Leitlinie<br />

für eine gute Hygienepraxis in <strong>der</strong> Lebens<strong>mit</strong>telverarbeitung<br />

von den Län<strong>der</strong>ministerien<br />

anerkannt<br />

werden, weil es die<br />

für die Anerkennung<br />

notwendigen Gesetzesgr<strong>und</strong>lagen<br />

gibt:<br />

die Lebens<strong>mit</strong>telhygiene-Verordnung,<br />

die EU-Verordnung <strong>und</strong> eine Regelung zur<br />

Erarbeitung <strong>und</strong> Anerkennung einer Leitlinie<br />

aufbauend auf <strong>der</strong> Lebens<strong>mit</strong>telgesetzgebung.<br />

Sie bietet da<strong>mit</strong> für die Einrichtungen<br />

wie auch für die Aufsichtsbehörden<br />

Rechtssicherheit.<br />

Für die Wäschepflege gibt es Vergleichbares<br />

nicht. Aussagen zur Organisation<br />

<strong>der</strong> Wäschepflege <strong>und</strong> <strong>der</strong> notwendigen<br />

Hygienesicherheit müssen aus unterschiedlichen<br />

Rechtsvorschriften zusammengetragen<br />

werden: Infektionsschutzgesetz,<br />

Arbeitsschutz- <strong>und</strong> Arbeitssicherheitsgesetze,<br />

Berufsgenossenschaftliche<br />

Vorschriften <strong>und</strong> Vorgaben <strong>der</strong> Landes-Ges<strong>und</strong>heitsämter,<br />

des Robert Koch-Instituts<br />

etc. Viele soziale Einrichtungen, in denen<br />

Wäsche gewaschen wird o<strong>der</strong> die für verschmutzte<br />

Wäsche eine Regelung brauchen,<br />

werden in diesen Texten oft nicht ge-<br />

Ob <strong>So</strong>rtierung, Gefahrensymbole o<strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>ausstattung <strong>mit</strong><br />

Wäsche: Zahlreiche Tabellen <strong>und</strong> Übersichten erleichtern den<br />

Durchblick. Das 155-seitige Buch im A-4-Format können Sie für<br />

19,90 Euro portofrei bestellen u. a. auf www.fachbuchdirekt.de.<br />

Tipp: Hier wird auch das neue 480-seitige <strong>rhw</strong>-Buch<br />

„Reinigungs<strong>management</strong>“ (49,90 Euro) angeboten.<br />

Abbildungen <strong>mit</strong> fre<strong>und</strong>licher Genehmigung des Lambertus Verlags, Freiburg<br />

38 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013


Service<br />

Leserbrief: „Mehr Rechtssicherheit ist nicht zu machen!“<br />

„Wie immer lese ich die neue <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />

gleich, wenn sie auf meinen Schreibtisch<br />

kommt. Ich habe mich sehr gefreut,<br />

dass darin unsere neue Wäscheleitlinie an<br />

mehreren Stellen benannt wird, ich denke<br />

auch, dass da<strong>mit</strong> eine gute Hilfestellung für<br />

soziale Einrichtungen geschrieben wurde.<br />

Lei<strong>der</strong>, <strong>und</strong> das haben Sie sicher schon bemerkt,<br />

ist sie <strong>mit</strong> verschiedenen Titeln versehen.<br />

Das liegt daran, dass es bis zum<br />

Schluss <strong>mit</strong> dem Verlag Diskussionen gab<br />

um den besten Titel <strong>und</strong> dass die Leitlinie<br />

im Vorfeld an<strong>der</strong>s genannt wurde. Jetzt heißt<br />

sie Wäschepflege in sozialen Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> nicht Wäscheversorgung in sozialen Einrichtungen,<br />

was den Inhalt <strong>der</strong> Leitlinie auch<br />

am besten trifft.<br />

Was mich ein wenig geärgert hat, ist Ihr Vorwort,<br />

in dem Sie bemerken, dass die Leitlinie<br />

nicht von allen zuständigen Behörden anerkannt ist. Das haben wir im Vorfeld<br />

versucht <strong>und</strong> festgestellt, dass es keine Behörde gibt, die stellvertretend diese<br />

Leitlinie begutachten könnte. Selbst das Robert Koch-Institut, das wir angefragt<br />

haben, hat uns auf die Kommission zur Krankenhaushygiene <strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

verwiesen. Da wir uns aber entschieden haben, nicht für den Bereich Krankenhaus<br />

zu schreiben, gibt es keine entsprechende Behörde, die hier tätig werden<br />

könnte.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> hat eine Juristin des Diakonischen Werks die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

beschrieben <strong>und</strong> wir haben die Inhalte <strong>mit</strong> einer Expertenkommission<br />

<strong>der</strong> Hohenstein Institute besprochen. Mehr Rechtssicherheit war unserer<br />

Meinung nach auf diesem Feld nicht zu machen.“<br />

Ursula Schukraft, Diakonie Württemberg, ist Mitautorin <strong>der</strong> neuen Wäscheleitlinie<br />

„Wäschepflege in sozialen Einrichtungen“<br />

nannt. Für Krankenhäuser gibt es einheitliche<br />

Vorgaben, so dass krankenhausähnliche<br />

Einrichtungen sich dort wie<strong>der</strong>finden.<br />

Kin<strong>der</strong>gärten, an<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendeinrichtungen,<br />

Einrichtungen für Menschen<br />

<strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung, auch Altenhilfeeinrichtungen<br />

haben Fragen zur sicheren Wäschepflege,<br />

die sie in den Rechtsvorschriften<br />

nicht beantwortet finden.<br />

Die Veröffentlichung „Wäschepflege in<br />

sozialen Einrichtungen“ versucht, diese<br />

Fragen zu beantworten <strong>und</strong> Argumentationshilfen<br />

zu geben für die Gespräche <strong>mit</strong><br />

dem örtlichen Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Gewerbeaufsichtsamt.<br />

Die hauswirtschaftlichen Expertinnen<br />

aus verschiedenen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n <strong>und</strong> unterschiedlichen<br />

Bereichen haben diese<br />

„Wäscheleitlinie“ geschrieben, juristischen<br />

Rat eingeholt, sich <strong>mit</strong> Hygieneexperten<br />

ausgetauscht, <strong>mit</strong> Wäscherei-Experten gesprochen<br />

<strong>und</strong> vieles mehr, um f<strong>und</strong>ierte<br />

<strong>und</strong> praktikable Vorschläge zu beschreiben.<br />

„Wäschepflege in sozialen Einrichtungen“<br />

beschränkt sich nicht auf die Gewährleistung<br />

<strong>der</strong> Hygienesicherheit <strong>und</strong><br />

sollte nicht darauf verkürzt werden. Auch<br />

die Bedeutung von persönlicher Kleidung<br />

<strong>und</strong> Textilien hat ihren Platz, wie die Einbeziehung<br />

<strong>der</strong> Bewohner <strong>und</strong> Bewohnerinnen<br />

in die Tätigkeiten im Rahmen des<br />

Wäschekreislaufes. Ebenso müssen <strong>der</strong><br />

Bedarf an Schrankraum <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Themen<br />

im Umfeld <strong>der</strong> Wäscheversorgung in<br />

sozialen Einrichtungen berücksichtigt werden.<br />

t Dr. Inge Maier-Ruppert, Referentin<br />

beim 11. <strong>rhw</strong>-Hygieneforum am<br />

11. Oktober in Essen <strong>und</strong> 25. Oktober<br />

in Stuttgart, Mitautorin <strong>der</strong> neuen<br />

Wäscheleitlinie<br />

Das passt: <strong>rhw</strong>-Seminare <strong>und</strong> Vorträge zur Wäscheleitline<br />

Nicht nur beim diesjährigen <strong>rhw</strong>-Hygieneforum am 11. Oktober in Essen <strong>und</strong> am 25.<br />

Oktober in Stuttgart steht die Leitlinie (<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Referentin Dr. Inge Maier-Ruppert)<br />

im Mittelpunkt.<br />

Die ersten Anmeldungen sind auch schon für die passenden <strong>rhw</strong>-Seminare im Dezember<br />

2013 <strong>mit</strong> Carola Reiner eingetroffen:<br />

09. Dezember 2013 in München<br />

10. Dezember 2013 in Würzburg<br />

11. Dezember 2013 in Köln<br />

12. Dezember 2013 in Burgdorf bei Hannover<br />

13. Dezember 2013 in Frankfurt am Main<br />

Anmeldung (maximal 16 Teilnehmer pro Seminar) unter www.vnm-akademie.de<br />

o<strong>der</strong> auf dem beiliegenden Flyer in dieser <strong>rhw</strong> <strong>management</strong>.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013 39


Termine<br />

Buch „Reinigungs<strong>management</strong>“<br />

Autorentreff auf<br />

<strong>der</strong> CMS 2013<br />

Fürstenfeldbruck<br />

10. S&F-Jubliäums-<br />

Symposium<br />

Das neue Buch „Reinigungs<strong>management</strong>“ erscheint pünktlich<br />

zur größten europäischen Reinigungsmesse des Jahres<br />

2013, <strong>der</strong> CMS in Berlin. Sie können die Autorin Irina Pericin<br />

Häfliger auf <strong>der</strong> CMS in Berlin im etwa halbstündigen Gespräch<br />

<strong>mit</strong> <strong>rhw</strong>-Chefredakteur Robert Baumann treffen. Wo? Am Stand<br />

des Berufsverbandes Hauswirtschaft e.V. in Halle 3.2/216:<br />

u Donnerstag, 26. September 2013 15.30 Uhr<br />

u <strong>und</strong> am Freitag, 27. September 2013 um 11.00 Uhr.<br />

Auch für Getränke wird gesorgt sein.<br />

t<br />

Jubiläum: In diesem Jahr findet das S&F- Symposium zum zehnten<br />

Mal statt. Am 17. <strong>und</strong> 18. Oktober 2013 erwarten Sie in Fürstenfeldbruck<br />

bei München wie<strong>der</strong> interessante Vorträge, Diskussionen<br />

<strong>und</strong> Gespräche sowie die Abendveranstaltung <strong>mit</strong> Musik<br />

<strong>und</strong> kulinarischen Leckerbissen in <strong>der</strong> alten Tenne. Das Motto<br />

in diesem Jahr: „Transparenz, Neue Medien <strong>und</strong> Vision 2023“. Zudem<br />

wird <strong>der</strong> S&F-För<strong>der</strong>preis verliehen sowie am Abend <strong>der</strong> „GV-<br />

Manager des Jahres“ gekürt. Anmeldung unter www.s<strong>und</strong>fconsultig.de<br />

t<br />

Online-Training<br />

Wirtschaftsbezogene<br />

Qualifikationen für Meister<br />

Wer heute sein Weiterbildungsvorhaben umsetzen möchte,<br />

ist oft auf berufsbegleitende Seminare <strong>mit</strong> geringen<br />

Präsenzphasen angewiesen. Das Gastronomische Bildungszentrum<br />

(GBZ) <strong>der</strong> Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer Koblenz<br />

(IHK) hat diesen Trend erkannt <strong>und</strong> bietet für die Meisterprüfung<br />

ein Blended-Learning-Konzept an. Dieser Methodenmix verknüpft<br />

ein Web-Based-Training (WBT) <strong>mit</strong> Präsenzeinheiten <strong>und</strong> ist in großen<br />

Teilen an keinen bestimmten Veranstaltungsort geb<strong>und</strong>en.<br />

Die Themen Volks- <strong>und</strong> Betriebswirtschaft, Unternehmensführung,<br />

Recht <strong>und</strong> Steuern sowie Rechnungswesen können im<br />

Selbststudium durch entsprechendes Online-Training vertieft werden.<br />

Am 28.10.2013 startet <strong>der</strong> Lehrgang „Wirtschaftsbezogene<br />

Qualifikationen“ nach diesem Konzept, den beispielsweise Köche<br />

als ersten Baustein brauchen, die eine Meisterprüfung anstreben<br />

o<strong>der</strong> wenn man Fachwirt werden möchte.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.gbz-koblenz.de<br />

o<strong>der</strong> telefonisch: (02 61) 3 04 89-14.<br />

t<br />

Kompass Fernlernen<br />

Prüfung auch<br />

auf Nordseeinseln<br />

Kompass führt ab diesem Jahr für hauswirtschaftliche Mitarbeiter<br />

auf den Nordseeinseln die Prüfungen in den Fernlehrgängen<br />

direkt auf den Inseln durch. <strong>So</strong><strong>mit</strong> können Teilnehmer,<br />

für die eine Prüfung auf dem Festland nur schwer möglich ist,<br />

ihren Fernlehrgang direkt auf <strong>der</strong> Insel abschließen. Es können alle<br />

vier angebotenen Fernlehrgangsthemen belegt werden. Die Fernlehrgänge<br />

werden in <strong>der</strong> belegungsarmen Zeit im Winter angeboten.<br />

„Es gibt keine Mindestteilnehmerzahl pro Insel, Carola Reiner<br />

o<strong>der</strong> ich kommen auch, wenn sich nur ein Prüfling pro Insel anmeldet“,<br />

sagte Karin Beuting-Lampe <strong>und</strong> ergänzt: „Ich habe meine<br />

berufliche Karriere 1973 auf Borkum begonnen <strong>und</strong> deshalb Bezug<br />

zur Nordsee.“ Beginn ist am 15. Oktober 2013. Die Prüfungen<br />

werden in <strong>der</strong> dritten Märzwoche 2014 abgenommen. Kontakt unter<br />

beuting-lampe@kompass-wesel.de o<strong>der</strong> Tel. (02 81) 82 82 9. t<br />

Mülheimer Fachtagung<br />

„Stress lass nach!“<br />

Ges<strong>und</strong>heits<strong>management</strong> <strong>und</strong> demografischer Wandel sind<br />

die Themen <strong>der</strong> diesjährigen Mülheimer Fachtagung Hauswirtschaft<br />

in <strong>der</strong> „Wolfsburg – Katholische Akademie“ in<br />

Mülheim an <strong>der</strong> Ruhr. Eingeladen als Referenten am 24. <strong>und</strong> 25.<br />

September sind unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Berater Hartmut Genz-Bideau,<br />

die Vorsitzende des Berufsverbandes Hauswirtschaft e.V. Ute<br />

Krützmann <strong>und</strong> Prof. Dr. Margarete <strong>So</strong>botka. Informationen unter<br />

Telefon (02 08) 99 91 90 o<strong>der</strong> www.die-wolfsburg.de t<br />

Rückblick<br />

7. HouseKeeping Fachtag<br />

in Salzburg<br />

Zum nunmehr siebten Mal standen beim HouseKeeping Fachtag<br />

am 4. Juni 2013 in Salzburg die Hausdamen, auch „Executive<br />

Housekeeper“ genannt, im Mittelpunkt des Interesses.<br />

Das diesjährige Motto: „Wissen stärkt, Wissen motiviert“ wurde<br />

von Referenten <strong>und</strong> in Diskussionsr<strong>und</strong>en von verschiedenen<br />

Seiten her beleuchtet. Inhaltlich waren die Themen auf den großen<br />

Verantwortungsbereich <strong>der</strong> r<strong>und</strong> 70 teilnehmenden Hausdamen,<br />

Etagenkräfte, Reinigungsfachkräfte <strong>und</strong> Wäschebetreuerinnen<br />

abgestimmt.<br />

In <strong>der</strong> Diskussionsr<strong>und</strong>e wurde ein Konsens gef<strong>und</strong>en: Es gibt<br />

sehr viel Verunsicherung aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Vielzahl an Zertifikaten.<br />

Die besten Produkte nützen nichts, wenn die Anwen<strong>der</strong> nicht geschult<br />

werden. Nächster Termin: 3. Juni 2014.<br />

t<br />

Foto: GAMAPE<br />

40 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013


Neuerscheinung:<br />

„Reinigungs<strong>management</strong>“<br />

Service<br />

Pünktlich zur Reinigungsmesse CMS vom 24. bis 27. September<br />

2013 in Berlin erscheint im Verlag Neuer Merkur nach über drei<br />

Jahren Vorbereitung das 480-seitige Buch „Reinigungs<strong>management</strong>“<br />

von Irina Pericin Häfliger. Die Autorin ist Dozentin an <strong>der</strong><br />

Hochschule für Angewandte Wissenschaften Zürich (ZHAW). Wir<br />

baten Wissenschaftler <strong>und</strong> Praktiker um eine erste Einschätzung.<br />

Wie wird Sauberkeit<br />

wahrgenommen? Was<br />

braucht es, da<strong>mit</strong> wir<br />

uns in einem Gebäude wohlfühlen<br />

<strong>und</strong> produktiv sein können?<br />

Wie kann die so kosten<strong>und</strong><br />

personalintensive Gebäu<strong>der</strong>einigung<br />

optimal <strong>und</strong> nachhaltig<br />

organisiert werden?<br />

Auf diese <strong>und</strong> weitere Fragen<br />

gibt Irina Pericin Häfliger <strong>mit</strong>tels<br />

Management-Methoden Antworten.<br />

Sie verbindet in dem neuen Buch<br />

„Reinigungs<strong>management</strong>“ geschickt betriebswirtschaftliches<br />

Managementwissen<br />

<strong>mit</strong> praktischem Fach- <strong>und</strong> Erfahrungswissen<br />

<strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>einigung. Sie regt dadurch<br />

zur eigenständigen Organisation <strong>und</strong><br />

innovativen Weiterentwicklung <strong>der</strong> Dienstleistung<br />

Reinigung an.<br />

Checklisten <strong>und</strong> Arbeitshilfen<br />

Kaptitelübersicht<br />

Im ersten Teil des Buches lädt die Autorin<br />

zu einer Auseinan<strong>der</strong>setzung <strong>mit</strong> dem<br />

Gr<strong>und</strong>verständnis von Reinigungsdienstleistungen<br />

ein. Im zweiten Teil präsentiert<br />

sie Praxishilfen für Reinigungsorganisationen<br />

an Hand eines eigenen Managementmodells.<br />

Die Symbolik des zentralen Planungsrades<br />

betont das zirkuläre, wie<strong>der</strong>kehrende<br />

Element des Reinigungs<strong>management</strong>s.<br />

Das Nachschlagewerk vereint<br />

r<strong>und</strong> 200 konkrete Beispiele in Abbildungen,<br />

Checklisten <strong>und</strong> Tabellen.<br />

Von <strong>der</strong> Zielsetzung, <strong>der</strong> Planung, <strong>der</strong><br />

Kalkulation <strong>und</strong> Implementierung über die<br />

Umsetzung bis zur Kontrolle werden im<br />

zweiten Teil alle wichtigen Phasen <strong>der</strong> Reinigungsdienstleistung<br />

beschrieben. Beispiele<br />

wie das Hamburger Modell für die<br />

Krankenhausreinigung, Leistungswerte für<br />

Büroräume o<strong>der</strong> die Hotelzimmerreinigung<br />

ver<strong>mit</strong>teln den notwendigen Praxisbezug.<br />

Ob Ausschreibung o<strong>der</strong> Personaleinsatzplanung<br />

– alle wichtigen<br />

Themen im Management<br />

von Reinigungsleistungen<br />

werden ausführlich behandelt.<br />

Interessant ist dabei<br />

für den Leser, dass Regelungen<br />

<strong>und</strong> Richtlinien in<br />

Deutschland, <strong>der</strong> Schweiz<br />

<strong>und</strong> Österreich nebeneinan<strong>der</strong><br />

dargestellt werden.<br />

Diese Kapitel erwarten die Leser/innen:<br />

Teil 1 – Einführung in das Management<br />

von Reinigungsdienstleistungen<br />

1 Gr<strong>und</strong>verständnis für Reinigungsdienstleistungen<br />

2 Ziele <strong>und</strong> Aufgaben <strong>der</strong> Reinigung<br />

3 Reinigungsleistungen als Dienstleistungen<br />

4 Rechtliche Vorgaben für das Erbringen<br />

von Reinigungsleistungen<br />

5 Organisations- <strong>und</strong> Managementlehre<br />

für Reinigungsdienste<br />

6 Nachhaltiges Reinigungs<strong>management</strong><br />

7 Ganzheitliches Managementmodell für<br />

Reinigungsdienstleistungen<br />

Teil 2 – Managen von Reinigungsdienstleistungen<br />

1 Situation erfassen<br />

2 Ziele setzen<br />

3 Konzept entwerfen<br />

4 Kalkulieren <strong>und</strong> entscheiden<br />

5 Implementierung planen<br />

6 Umsetzen <strong>und</strong> Ausführen<br />

7 Kontrollieren <strong>und</strong> Rückmelden<br />

8 Verbessern <strong>und</strong> Fortführen<br />

Hinzu kommen etwa 70 Seiten Anhang<br />

<strong>mit</strong> Checklisten, Richtlinien <strong>und</strong> rechtlichen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen.<br />

t RED<br />

Erste Rezensionen<br />

„Fachbücher im Bereich Reinigungs<strong>management</strong><br />

sind selten. Die wenigen<br />

auf dem Markt verfügbaren Bücher<br />

sind im Bereich <strong>der</strong> Hochschulausbildung<br />

kaum einsetzbar, da es an wissenschaftlichen<br />

Hintergründen teilweise<br />

mangelt. Das neue Buch ‚Reinigungs<strong>management</strong>‘<br />

von Irina Pericin<br />

Häfliger kann ich nach intensiver Studie<br />

beson<strong>der</strong>s empfehlen. In <strong>der</strong><br />

Hochschullandschaft gibt es bis jetzt<br />

nichts Vergleichbares. Das Buch eignet<br />

sich durch die breite Anlage <strong>der</strong><br />

Organisation <strong>und</strong> Managementlehre<br />

im Beson<strong>der</strong>en für den Einsatz in den<br />

Studiengängen Facility Management,<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel- <strong>und</strong> Hygienetechnik.“<br />

(Prof. Dr. rer. nat. Gerhard Winter,<br />

Hochschule Albstadt-Sigmaringen)<br />

„Den Anspruch einer ganzheitlichen<br />

Betrachtung von Reinigungsdienstleistungen<br />

hat Pericin Häfliger <strong>mit</strong><br />

dem vorliegenden Buch definitiv erfüllt.<br />

Sie legt ein umfangreiches Instrumentarium<br />

für eine professionelle<br />

Reinigungsorganisation vor, die<br />

Lernenden hilft, sich in diesen Arbeitsbereich<br />

einzuarbeiten <strong>und</strong> Praktiker<br />

unterstützt, wenn eine Ausschreibung<br />

ansteht o<strong>der</strong> das Qualitäts<strong>management</strong><br />

verbessert werden<br />

soll. Viele praktische Beispiele r<strong>und</strong>en<br />

die Ausführungen ab. (Dr. Barbara<br />

Hohmann Beck, Vizedirektorin, Alterszentren<br />

<strong>der</strong> Stadt Zürich; Christina<br />

Hohmann-Schaub, Berufsverband<br />

Hauswirtschaft e.V.)<br />

Jetzt das Buch bestellen<br />

Irina Pericin Häfliger: „Reinigungs<strong>management</strong>“,<br />

Hardcover <strong>mit</strong> r<strong>und</strong><br />

200 Abbildungen <strong>und</strong> 480 Seiten, Verlag<br />

Neuer Merkur GmbH, 2013, ISBN:<br />

978-3-937346-90-8, Preis: 49,90<br />

Euro, portofrei zu bestellen unter<br />

www.fachbuch-direkt.de.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013 41


Stellenangebote<br />

Service<br />

Free-From-Lebens<strong>mit</strong>tel<br />

Gelungener Auftakt<br />

<strong>der</strong> Fachmesse<br />

Mit etwa 1.000 Besuchern, 118 Ausstellern aus mehr als<br />

15 Län<strong>der</strong>n ist die Premiere <strong>der</strong> neuen Fachmesse „Free<br />

From Food“ ein Erfolg. Glutenunverträglichkeit, Laktoseintoleranz<br />

o<strong>der</strong> bewusste Entscheidung für einen ges<strong>und</strong>en<br />

Lebensstil: Free-From-Produkte sind in aller M<strong>und</strong>e. Darüber<br />

konnten sich Führungskräfte <strong>und</strong> Einkäufer aus dem Lebens<strong>mit</strong>teleinzelhandel,<br />

dem Reformhaus- <strong>und</strong> Naturkostbereich,<br />

<strong>der</strong> Gastronomie sowie dem Außer-Haus-Markt auf <strong>der</strong><br />

neuen Fachmesse für Free-From-Lebens<strong>mit</strong>tel Anfang Juni in<br />

Freiburg zwei Tage lang intensiv austauschen.<br />

t<br />

Hauswirtschafterin<br />

Interessanter großer Geschäftshaushalt in Ffm <strong>mit</strong> kleiner<br />

Familie sucht eine nette <strong>und</strong> erfahrene Mitarbeiterin (NR) als<br />

Führungsperson <strong>mit</strong> guten Kochkenntnissen.<br />

Wir leben in einem gepflegten Umfeld <strong>und</strong> bieten eine Vollzeitstelle<br />

<strong>mit</strong> weiteren Kollegen an.<br />

Wohnungssuche <strong>und</strong> gute Bezahlung als Gegenleistung.<br />

Referenzen erwünscht.<br />

mail@b-hennig.de, mobil: 01 72/6 92 41 03<br />

<strong>Fortbildung</strong><br />

k mpass<br />

Fernlehrgänge<br />

Präsenz- <strong>und</strong><br />

Fernlernen<br />

Qualitäts<strong>management</strong> in <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />

Hygienebeauftragte/r für die Hauswirtschaft<br />

in sozialen Einrichtungen<br />

Kostenrechnung <strong>und</strong> <strong>Co</strong>ntrolling für die Hauswirtschaft<br />

Hauswirtschaftliche Fachkraft für Ernährung<br />

in sozialen Einrichtungen<br />

Prüfungsorte: Wesel, Stuttgart, Leipzig, Hamburg<br />

Informationen unter: Telefon. 0281 82829<br />

www.kompass-wesel.de www.fernlehrgang-hauswirtschaft.de<br />

In Kooperation <strong>mit</strong> dem<br />

Deu<br />

Zert<br />

Deutsche Zertifizierung<br />

DIN ISO 29990:2010<br />

QUALITÄTSGEPRÜFTER<br />

BILDUNGSDIENSTLEISTER<br />

Sie ziehen um? Beachten Sie bitte, dass <strong>der</strong> Postnachsende<br />

an trag NICHT für Zeitschriften <strong>und</strong> Zeit un gen gilt.<br />

Bitte informieren Sie also bei Umzug direkt unseren Abo-Vertrieb.<br />

Bitte wenden Sie sich an: Leserservice, Verlag Neuer Merkur,<br />

65341 Eltville, Tel.: (0 61 23) 9 23 82 30<br />

Leserbrief<br />

Reinigung von<br />

Holzfußböden<br />

Nach Aussage von Uwe Büttner in <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5/2013<br />

sollen geölte o<strong>der</strong> gewachste Holzfußböden nur nebelfeucht<br />

gereinigt werden. Für Böden in wenig beanspruchten<br />

Räumen ist das sicher ausreichend. Doch was ist in<br />

Räumen, in denen die Böden stark beansprucht werden, z. B.<br />

in Eingangsbereichen o<strong>der</strong> Küchen? Die Oberfläche hat sehr feine<br />

Rillen <strong>und</strong> nimmt in diesen sehr viel Schmutz auf. Nur durch<br />

eine Mindestmenge Wasser kann <strong>der</strong> Schmutz aus den Rillen<br />

„gespült“ werden. Zur Reinigung empfiehlt Herr Büttner einen<br />

Allzweckreiniger. Dieser hat aber die Eigenschaft, entfettend zu<br />

wirken, was zur Folge hat, dass <strong>der</strong> Boden durch eine Spezialbehandlung<br />

wie<strong>der</strong> regeneriert werden muss.<br />

Meiner Erfahrung nach sind für die Reinigung <strong>der</strong> oben genannten<br />

Holzfußböden drei Dinge zu beachten:<br />

Es muss <strong>mit</strong> zwei Eimern parallel gearbeitet werden, <strong>der</strong> erste<br />

<strong>mit</strong> dem Reinigungs<strong>mit</strong>tel <strong>und</strong> <strong>der</strong> zweite zum Ausspülen des<br />

Mopps. Das Reinigungs<strong>mit</strong>tel muss eine rückfettende Substanz<br />

enthalten. Entwe<strong>der</strong> ein Öl o<strong>der</strong> eine Seife. Es darf kein stehendes<br />

Wasser auf <strong>der</strong> Oberfläche zurückbleiben, immer <strong>mit</strong> einem<br />

entsprechenden Mopp nachtrocknen.t Ursula Bolhuis<br />

<strong>Vorschau</strong> auf die Oktober-Ausgabe 2013<br />

Umzug <strong>mit</strong> 63 Pflegebedürftigen<br />

Als <strong>der</strong> Neubau des Seniorenzentrums St. Engelbert in Brilon<br />

fertiggestellt war, hieß es für 63 Bewohner: Umzug! Diese Mammutaufgabe<br />

liegt nun ein paar Wochen zurück. Zeit, um Bilanz zu<br />

ziehen <strong>und</strong> eventuell <strong>der</strong> einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Einrichtung Tipps<br />

zu geben. <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> sprach <strong>mit</strong> Annette Thamm, ehemals<br />

Vorsitzende des Berufsverbandes Hauswirtschaft, heute<br />

Einrichtungsleitung für den Caritasverband Brilon.<br />

Anzeigenschluss: 6. September 2013<br />

Redaktionsschluss: 6. September 2013<br />

42 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 9 · 2013


hw-Intensivseminar <strong>mit</strong> Dr. med. vet. Dieter Bödeker<br />

Weiterbildung zum/zur<br />

Hygienebeauftragten<br />

Referent: Dr.med.vet.DieterBödeker,freiberuflichtätigerHygieneberaterfürAlten-<strong>und</strong>PflegeheimesowiefürambulantePflegedienste<br />

Seminarziel: DasSeminarrichtetsichanFachkräfteausdenBereichen<strong>der</strong>stationären<strong>und</strong>ambulantenAltenpflegesowieGemeinschaftseinrichtungennach§33<strong>und</strong>§36Infektionsschutzgesetz(IfSG).<br />

Mit<strong>der</strong>Benennungeines/einerHygienebeauftragtenkommendiegenanntenEinrichtungenihrerVerpflichtungzurEigenverantwortlichkeit<strong>und</strong>Eigenkontrollenach,dieihnendurchdieaktuelleGesetzgebung(SGB,IfSG,PQSG,LMHV)zugeteiltwordenist.<br />

NachAbschluss<strong>der</strong>VeranstaltungerhaltendieTeilnehmer/inneneinZertifikat,dasalsNachweis<strong>der</strong>erlangtenKenntnisse<br />

zudenSchulungsinhaltendient.FürdieEinrichtungendokumentiertesdiefachgerechteWahrnehmungIhrergesetzlich<br />

festgeschriebenenPflichten.<br />

Inhalte: Aufgabeneines/einerHygienebeauftragtenm RechtlicheGr<strong>und</strong>lagen(z.B. Anfor<strong>der</strong>ungendesIfSGanGemein-<br />

schaftseinrichtungen)m PrüfungendurchdasGes<strong>und</strong>heitsamt<strong>und</strong>denMDK,BeispielefürBeanstandungenm Elemente<br />

einesHygieneplans,Umsetzungsprobleme<strong>und</strong>AnpassungvonHygienemaßnahmenPersonal-,Lebens<strong>mit</strong>tel-<strong>und</strong>Wäschehygienem<br />

Gr<strong>und</strong>züge<strong>der</strong>Mikrobiologiem Gefahrenanalyse(z.B.HACCP)m MaßnahmenbeiProblemkeimenm MRSA/<br />

ORSA<strong>und</strong>Legionellenm Impfschutz,Hautschutzplanm VerfahrenzurReinigung<strong>und</strong>Desinfektion,Sterilisationm Umgang<br />

<strong>mit</strong> Desinfektions<strong>mit</strong>teln <strong>und</strong> mögliche Gefahren m Risikoeliminierung <strong>und</strong> -minimierung m Abfallentsorgung<br />

m SchnittstelleKüche–Pflege<br />

Methoden: Vortrag,Diskussion,Beispielbearbeitung<br />

28. Oktober bis 1. November 2013 in Hannover,<br />

Mo 11.00 – ca.17.30 Uhr, Di – Do 9.00 – ca. 17.30 Uhr, Fr 9.00 – 16.00 Uhr<br />

Seminargebühr (<strong>rhw</strong>-Abonnenten sparen 175,– Euro):<br />

Vorzugspreisfür<strong>rhw</strong>-<strong>und</strong><strong>rhw</strong>-praxis-AbonnentensowieMitglie<strong>der</strong>imBerufsverbandHauswirtschafte.V.675,–Euro,<br />

sonst849,–Euro.Preisezzgl.19%MwSt.,inkl.Tagungsunterlagen,Tagungsgetränke,Kaffeepausen<strong>und</strong>einMittagessenproTag.<br />

Teilnehmerzahl: Begrenztaufmax.16Teilnehmer<br />

Teilnahmebedingungen: GleichnachdemErhaltIhrerAnmeldungsendenwirIhneneineEingangsbestätigung<strong>mit</strong>allennötigenInformationen.ZurBegleichung<strong>der</strong>SeminargebührerhaltenSiezumAnmeldeschlusstermineineRechnung,diegleichzeitigalsAnmeldebestätigungdient.<br />

WennSienachdemAnmeldeschlussIhreTeilnahmestornieren,müssenwirdiegesamteGebührinRechnungstellen.StornierenSieIhreTeilnahme<br />

vordemAnmeldeschluss,müssenwir30,–EuroBearbeitungsgebührerheben.IhrVorteil:SiekönneninbeidenFälleneineErsatzpersonalsVertretung<br />

schicken.Absage:DerVeranstalterbehältsichdasRechtvor,dieSeminareauswichtigemGr<strong>und</strong>abzusagen.<br />

Ihr Ansprechpartner: UlrichBartel,Telefon:(089)318905-54,Fax:(089)318905-38<br />

Än<strong>der</strong>ungen<strong>und</strong>Irrtümervorbehalten.<br />

Anmeldung<br />

Hier<strong>mit</strong> melde ich mich<br />

ver bindlich zum Seminar an<br />

Hygienebeauftragte/r<br />

❍ 28. 10. bis 1. 11. 2013<br />

<strong>Co</strong>upon ausschneiden, ggf.<br />

kopieren <strong>und</strong> einsenden an:<br />

Verlag Neuer Merkur GmbH,<br />

Postfach 60 06 62,<br />

81206 München<br />

o<strong>der</strong> per Fax senden an:<br />

(0 89) 318905-53<br />

■ Ich bin <strong>rhw</strong> <strong>management</strong>-/<strong>rhw</strong>-praxis-Abonnent/-in. ■ Ich bin Mitglied im Berufsverband Hauswirtschaft.<br />

Meine Abonummer:<br />

Meine Mitgliedsnummer:<br />

Name/Vorname<br />

E-Mail<br />

Berufliche Funktion<br />

Telefon/Fax<br />

Straße/Nr.<br />

PLZ/Ort<br />

VerlagNeuerMerkur<br />

Datum/Unterschrift<br />

Mit meiner Unterschrift erkenne ich die oben genannten Teilnahmebedingungen an.<br />

0905135F


Foto: jola58/Fotolia.com<br />

Karin Sagner · Claude Monet – Einladung nach Giverny<br />

Bookspot ArtEdition · ISBN 978-3-937357-73-7<br />

132 Seiten · geb<strong>und</strong>en · 19,95 Euro [D]<br />

Claude Monets Garten in Giverny <strong>und</strong> seine Umgebung stellen die<br />

Inspirationsquelle für seine Landschaftsbil<strong>der</strong> dar. Diese machten ihn<br />

zu einem <strong>der</strong> wichtigsten Maler des Impressionismus. Unterhaltsam<br />

<strong>und</strong> informativ verbindet die Monet-Expertin Dr. Karin Sagner Leben<br />

<strong>und</strong> Schaffen des Künstlers <strong>und</strong> gewährt Einblick in seine letzte Schaffensphase.<br />

Die Bildbetrachtungen werden durch Briefauszüge <strong>und</strong><br />

Rezepte des Malers sowie Fotografien von Haus <strong>und</strong> Garten ergänzt,<br />

die zu einem eigenen Giverny-Besuch einladen.<br />

www.bookspot.de<br />

ArtEdition

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