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Nr. #40 | Ausgabe 03-04 2014 | € 6,99<br />
Österreich: € 7,80; Schweiz: sfr 12,50; Benelux: € 8,20;<br />
Italien: € 9,50; Spanien: € 9,50<br />
Special:<br />
AlternAtiven<br />
zu HeArtHStone<br />
Blizzards Kartenspiel ist<br />
genial, es geht aber<br />
noch besser!<br />
HeArtHStone<br />
` Blizzards Kartenspiel im Test<br />
` So sehen Sieger aus: Die<br />
besten Tipps und Taktiken<br />
WoW: WArlorDS<br />
of DrAenor<br />
` Neue Spielmechaniken<br />
` Änderungen an Interface<br />
und Charaktermodellen<br />
WorlD of tAnkS<br />
` Guide: Panzerung ausnutzen oder<br />
durchschlagen – so geht’s!<br />
` Wargaming-Boss im Interview<br />
Die letzten infoS vor Dem releASe!<br />
<strong>Elder</strong><br />
<strong>Scrolls</strong><br />
<strong>The</strong><br />
Online<br />
Direkt aus der Beta: TESOs Tamriel ist so genial,<br />
dass es auch überzeugte Offline-Rollenspiel-Fans<br />
begeistert – ein detaillierter Erfahrungsbericht<br />
Wildstar<br />
So funktionieren öffentliche Events,<br />
Space-Missionen und Talentsystem.<br />
DSA: Blackguards<br />
Mit einer Bande Diebe und Mörder liefert<br />
Ihr Euch taktische Gefechte in Aventurien.<br />
Wasteland 2<br />
Für Fallout-Fans: Die kultige Fortsetzung<br />
des Rollenspiel-Klassikers von 1987
Editorial<br />
Fehlerfrei ohne lange Open<br />
Beta? Geht das überhaupt?<br />
der neue trend:<br />
SaMMelkartenSPiele<br />
StartSchwierigkeiten von MMorPgS<br />
Am 4. April erscheint <strong>The</strong> <strong>Elder</strong> <strong>Scrolls</strong> Online und mit Wildstar dürfte bald ein weiteres<br />
MMORPG mit Abomodell in den Regalen stehen. Wirklich erstaunlich ist, dass<br />
sowohl ZeniMax als auch NCsoft auf eine lange Open-Beta-Phase verzichtet haben.<br />
Sind sich die beiden Entwickler der Qualität ihrer Titel so sicher oder muss man hier<br />
in den ersten Wochen mit einer Käferplage rechnen? Sicherlich werden wir in beiden<br />
Spielen noch etliche Bugs finden, angesichts des Umfangs und der Komplexität eines<br />
MMORPGs ist das aber normal. Viel größer schätze ich die Gefahren ein, die von<br />
einem unzureichenden Endgame ausgehen. Sei es, weil die Inhalte schlicht noch fehlen<br />
oder der angebotene Stoff nur eine interne Qualitätssicherung durchlaufen hat.<br />
Warum versagte bislang so ziemlich jedes neue Online-Rollenspiel im Punkt Endgame?<br />
Immerhin sind das die Inhalte, mit denen die Spieler – wenn sie nicht schon<br />
vorher die Lust verlieren und aufhören – die meiste Zeit verbringen. In einer perfekten<br />
Welt würden die Spieleschmieden das Endgame zuerst fertigstellen. Das Design der<br />
Level-Phase fällt dem Entwickler dann umso leichter, schließlich kennen sie schon<br />
den Endpunkt und können die Spieler schrittweise darauf vorbereiten. So bekämen<br />
sie auch ein Spiel erlebnis aus einem Guss hin.<br />
Ich bin gespannt, hege aber diverse Zweifel, ob das bei <strong>The</strong> <strong>Elder</strong> <strong>Scrolls</strong> Online<br />
und Wildstar klappt. Bevor jetzt die Fanboys zu den brennenden Fackeln und Mistgabeln<br />
greifen: Bitte nicht falsch verstehen, ich freue mich auf beide Titel, bin aber skeptisch.<br />
Die bisherige Geschichte der MMORPGs mahnt zur Vorsicht – auch und gerade<br />
bei zwei Titeln mit solch enormen Hitpotenzial, dass sie auf ihrer jeweiligen Hype-Welle<br />
der Veröffentlichung entgegenreiten.<br />
action oder SiMulation?<br />
Über 75 Millionen Spieler weltweit begeistern sich für die Panzerschlachten<br />
in World of Tanks. Im Vergleich dazu weist selbst ein WoW<br />
nur bescheidene Spielerzahlen auf. Kein Wunder also, dass die Konkurrenz<br />
ein Stück vom Kuchen abhaben will, so wie Gaijin mit dem<br />
simulationslastigen War Thunder: Ground Forces. Egal wie dieses<br />
Duell ausgeht, die Spieler gewinnen in jedem Fall, weil sich beide<br />
Entwickler jetzt noch mehr ins Zeug legen werden.<br />
Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch<br />
Alexander Geltenpoth<br />
HeartHstone zum einstieg<br />
Blizzard begeistert mit Hearthstone eine riesige<br />
Masse an Spielern, die zuvor nie daran gedacht<br />
hätten, ein Sammelkartenspiel anzufassen.<br />
Klar macht Hearthstone viel Spaß, ist aber<br />
objektiv betrachtet gar nicht so gut. Zahlreiche<br />
Konkurrenztitel bieten mehr Tiefgang,<br />
mehr Spielmodi und mehr Umfang, fristen<br />
aber ein Nischendasein, weil sie nur in eingefleischten<br />
Communitys bekannt sind. <strong>buffed</strong><br />
präsentiert Euch ab Seite 98 die besten Alternativen<br />
zu Hearthstone.<br />
alle online-<br />
Hits 2014<br />
Aktuell steht ein Sonderheft<br />
von <strong>buffed</strong> im<br />
Handel, das Euch die<br />
besten Online-Spiele<br />
2014 präsentiert. Dazu<br />
gehören bereits erhältliche<br />
Titel, aber<br />
auch solche, die erst<br />
im Lauf dieses Jahres<br />
erscheinen. Mit dabei<br />
sind <strong>The</strong> <strong>Elder</strong> <strong>Scrolls</strong> Online, Wildstar, WoW:<br />
Warlords of Draenor, Diablo 3: Reaper of Souls,<br />
Hearthstone, World of Tanks, Star Citizen,<br />
Guild Wars 2, Everquest: Next und weitere. Ihr<br />
könnt das Sonderheft auch einfach bestellen:<br />
shop.computec.de/<strong>buffed</strong>/heftbestellung/<br />
sonderhefte/<br />
4
LEIDENSCHAFT FÜR GAMES<br />
abOnnenten aUFgePasst:<br />
Jetzt 25 % Rabatt bei sOnderheFten sichern!<br />
Hier finden Sie aktuelle Infos rund um das<br />
<strong>The</strong>ma 25 Jahre Computec Media:<br />
www.<strong>buffed</strong>.de/computec25<br />
<strong>Magazin</strong>e/e-PaPer bOOKazines<br />
Webseiten aPPs<br />
gaMes gaMing-server
Inhalt<br />
SouTh park<br />
WiderWärtig und doch schön<br />
Infos zum Rollenspiel findet Ihr ab Seite 30.<br />
ruBriken<br />
105 Abo-Angebot mit Prämie<br />
110 <strong>buffed</strong>-Community<br />
4 Editorial<br />
115 Impressum & <strong>Vorschau</strong><br />
106 Mediathek<br />
8 News<br />
114 Rollenspielgruft<br />
53 So testen wir<br />
52 Teamseite<br />
TiTel<strong>The</strong>ma: <strong>The</strong> elder ScrollS online<br />
Was Sascha „Berserkerkitten“ Penzhorn alles in der geschlossenen Beta erlebte und warum er<br />
vom TESO-Verweigerer zum Vorbesteller wurde, lest Ihr in unserer Mega-<strong>Vorschau</strong>.<br />
WildSTar<br />
Wir berichten erneut aus der Beta von Wildstar und untersuchen AMP-Talente und das Handwerk.<br />
Dieses Mal sind wir als Sanitäter in der kunterbunten Welt unterwegs.<br />
20<br />
42<br />
Spiele<br />
114 Albion<br />
66 Castle Storm<br />
48 DayZ<br />
54 DSA: Blackguards<br />
38 FFXIV: A Realm Reborn<br />
74 Hearthstone: Heroes of Warcraft<br />
62 Might & Magic X: Legacy<br />
30 South Park: Der Stab der Wahrheit<br />
20 <strong>The</strong> <strong>Elder</strong> <strong>Scrolls</strong> Online<br />
28 Trove<br />
34 War Thunder: Ground Forces<br />
16 Wasteland 2<br />
42 Wildstar<br />
86 World of Tanks<br />
68 WoW: Warlords of Draenor<br />
SpecialS<br />
98 Alternativen zu Hearthstone<br />
94 Entwickler-Dossier Victor Kislyi<br />
54 16 48<br />
dSa: BlackguardS<br />
Warum Fans von Taktik-Rollenspielen auf ihre<br />
Kosten kommen, das Spiel von Entwickler Daedalic<br />
aber trotzdem einige Schwächen hat, erfahrt<br />
Ihr im Test.<br />
6<br />
WaSTeland 2<br />
Lohnt sich ein Kauf der Fortsetzung des<br />
Kult-Klassikers für eingefleischte Fans? Wir<br />
haben uns in den Early Access gestürzt und<br />
geben eine Antwort.<br />
dayZ<br />
Wir haben die Klingen geschärft und die Patronen<br />
nachgeladen. Damit sind wir bereit, in<br />
der Alpha-Version des Zombie-MMOs ums<br />
Überleben zu kämpfen.
98<br />
Lust bekommen durch Hearthstone? Wir stellen<br />
Euch andere Sammelkartenspiele vor.<br />
m 23. Januar 2014 startete der of<br />
fene Betatest für Blizzards Hearthstone.<br />
Das erste OnlineSammelkartenspiel<br />
und vor allem das erste Free<br />
2Play<br />
Spiel des kalifornischen KultStudios<br />
ist seither für jedermann verfügbar. Einfach<br />
den Client herunterladen und losspielen.<br />
Bereits im Laufe der zuvor gestarteten ge<br />
schlossenen BetaPhase, die nur für einge<br />
ladene Tester zugänglich war, begeisterte<br />
Hearthstone Millionen von Spielern. Weni<br />
ge Tage nach BetaStart war Hearthstone<br />
eines der meistgeschauten Spiele auf der<br />
StreamingPlattform heute. Die BlizzardEntwickler scheinen mit<br />
dem Sammelkartenspiel abermals zu<br />
schaffen, was BlizzardEntwickler nun mal<br />
so schaffen: ein Genre populär zu machen,<br />
das viele vorher vielleicht ignoriert hatten.<br />
Freilich fristen Sammelkartenspiele kein<br />
Nischendasein. Als Massenphänomen gilt<br />
aber wohl bestenfalls Magic – <strong>The</strong> Gathe<br />
ring. Und selbst das ist vielen Compu<br />
terSpielern zu Twitch – und ist es bis<br />
„nerdig“.<br />
Solforge ist ein klassisches Sammelkartenspiel,<br />
bringt jedoch viele neue Ideen mit.<br />
Duels of the Planeswalkers ist die einsteigerfreundliche<br />
Adaption von Magic – <strong>The</strong> Gathering.<br />
Es gibt unzählige Sammelkartenspiele, die<br />
Mechaniken unterschiedlich umsetzen, die<br />
mehr Wert auf Taktik legen oder durch einen<br />
größeren Satz an Karten mehr Strategien<br />
ermöglichen. Hearthstone ist fraglos<br />
ein sehr gutes und vor allem sehr unterhaltsames<br />
Sammelkartenspiel. Es ist aber<br />
keineswegs das taktischste oder das ausgefallenste.<br />
Wir wollen Euch auf den folgenden Seiten<br />
einige weitere digitale Sammelkartenspiele<br />
als Alternativen vorstellen. Von Duels<br />
of the Planeswalkers (der Adaption des<br />
großen Vorbilds Magic – <strong>The</strong> Gathering)<br />
PasoLeati, <strong>buffed</strong>.de-Nutzer<br />
über das ebenfalls erst kürzlich gestartete<br />
Hearthstone folgt dem typischen Bliz<br />
Solforge bis zum ausgefallenen Card Hunter,<br />
das sogar Sammelkarten mit BrettzardErfolgskonzept,<br />
mit dem auch World of<br />
Warcraft groß wurde. Es ist im Vergleich zu<br />
spiel kombiniert. Wenn Ihr also nach Alternativen<br />
zu Hearthstone sucht oder einfach<br />
schlackt. Es ist konsequent auf Einsteiger<br />
so nach neuen Spielen zum Ausprobieren<br />
anderen Sammelkartenspielen kräftig ent<br />
freundlichkeit getrimmt und liefert konsfahndet,<br />
findet Ihr in diesem Artikel hoftant<br />
kurze Matches. Dadurch entdecken<br />
fentlich die eine oder andere Anregung.<br />
viele neue Spieler das Genre für sich – und<br />
Der Clou: Die meisten Spiele nutzen genau<br />
wollen früher oder später vielleicht mehr.<br />
wie Hearthstone ein Free2PlayModell. DB<br />
<strong>Scrolls</strong> von Mojang kombiniert Sammelkartenspiel<br />
mit rundenbasierter Hexfeld-Taktik.<br />
99<br />
Trove erinnert optisch an Minecraft. Die Spielwelt<br />
setzt sich allerdings aus Voxeln zusammen.<br />
Bosse in Dungeons, verbessern ihren Hel-<br />
und Blöcke in Quadratoptik zu zerbröckeln<br />
den und bauen fleißig an Spielwelt und<br />
oder das Errichten einer Heimatbasis sind<br />
Heimatbasis, genannt Cornerstone, he-<br />
die Hauptbeschäftigungen – Quests fehlen<br />
rum. Aktuell läuft eine Alpha-Version des<br />
bisher. Im Kampf-Modus gibt’s Erfahrungspunkte<br />
und Level-ups, die den Charakter<br />
das Team von Trion an einem Sand-<br />
RPG-Baukastens, zu der nur Zutritt hat, wer<br />
box-Spiel mit Voxel-Grafik, das ähnlich wie<br />
eines der teuren Founder-Pakete kauft<br />
immer ein wenig stärker machen. Die zerberstenden<br />
Quader und Tierchen lassen au-<br />
ein MMORPG funktioniert. Nur mit dem Un-<br />
(mehr dazu im Extrakasten) oder mit ganz<br />
terschied, dass im fertigen Spiel lediglich<br />
viel Glück einen Code ergattert.<br />
ßerdem Materialien fallen, die mittels Handwerksmodus<br />
durch Kombinieren mit ande-<br />
etwa 60 Spieler auf einen Server passen<br />
– es kommt also nicht ganz so massiv da-<br />
Von Rittern und Bauern<br />
ren Stoffen zu hochklassigem Baumaterial<br />
her wie ein echtes Online-Rollenspiel. Ge-<br />
Bisher steht mit dem Ritter nur eine Klasse<br />
veredelt werden und dann bereit zum Einsatz<br />
sind. Ressourcen sind in der Spielwelt<br />
auf Bergen, Wiesen in unterirdischen Höhlen<br />
oder in Wäldern zu finden – Minecraft<br />
lässt grüßen. Trove ist voller schöner Orte<br />
– auch ohne das Zutun der Community,<br />
denn die Voxel-Welten erschaffen sich zufallsgeneriert,<br />
wenn neue Server aufgehen,<br />
und formen dabei immer wieder echte Hingucker<br />
wie riesige Bergmassive und Täler.<br />
Der Held reist per Klick von Welt zu<br />
Welt, um andere Spieler oder Freunde zu<br />
treffen. Wer sich jetzt fragt, warum man<br />
dann überhaupt eine Heimatbasis errichtet,<br />
bekommt eine einfache wie geniale<br />
Antwort: Der sogenannte Heimat-Corner-<br />
Hohe Türme, große Schlösser – wie es sich für diese<br />
stone zieht mit auf die neue Welt um. So<br />
Art Spiel gehört, könnt Ihr bauen, was Euch gefällt.<br />
bleiben lieb gewonnene Hütten oder meinsam lösen Spieler Missionen, kloppen<br />
zur Verfügung. Knuffige Bienchen, Spinnen<br />
aber<br />
28<br />
Die Spielwelten in Trove sind zufällig generiert.<br />
Das sorgt für die nötige Abwechslung.<br />
Damit es nicht langweilig wird, baut Ihr nicht<br />
ausschließlich. Ihr müsst auch kämpfen.<br />
prunkvolle Eigenheime beim Wechsel Besitzer bestimmt, was darauf gebaut<br />
Reittiere sowie die neue Klasse Gunslinger.<br />
nicht auf dem Server zurück, sondern oder abgerissen wird. Bauplätze sind mit<br />
Sobald die Missionen im Spiel sind, wird<br />
sind wie ein Wohnwagen immer dabei. einem Ausrufezeichen gekennzeichnet. Ist<br />
sich zeigen, ob Trove halten kann, was es<br />
Hat man doch mal genug von der ersten der Platz bereits besetzt, weist eine Art<br />
verspricht: nämlich ein Massive Multiverse<br />
Studentenbude, reißt man die Butze kur-<br />
Klingelschild auf den Besitzer hin.<br />
Adventure zu sein. Denn durch den vielsei-<br />
zerhand ab und baut neu. Entweder auf<br />
tigen Feature-Mix aus spaßigen Gruppenin-<br />
dem Platz der alten Basis oder an einem Waiting Phase One<br />
halten, coolen Klassen, Dungeon-Kämpfen,<br />
neuen Ort, den es natürlich erst mal zu Richtig viel gibt’s bisher noch nicht zu tun<br />
vielen Items und obendrein einem Bau-Mo-<br />
beanspruchen gilt. Die Spielwelt von Trove in der Alpha – Bauen und Erkunden macht<br />
dus hat Trove sicher auch gegen starke<br />
ist zwar dank Voxel-Engine komplett zer-<br />
aber bereits eine Menge Spaß. In Kürze<br />
Konkurrenz wie Minecraft, Cube World oder<br />
störbar, der Cornerstone bleibt aber vor implementiert Entwickler Trion die ange-<br />
demnächst Everquest Next: Landmark eine<br />
feindlichen Angriffen verschont. Nur der kündigten Quests, neue Gebiete, Begleiter,<br />
Chance. Wir sind gespannt.<br />
MB<br />
Ins Spiel lassen die Entwickler von Trion vorerst fast nur Spieler, die für den Zugang bezahlen. In<br />
die Alpha könnt Ihr Euch über die Webseite einkaufen: www.trovegame.com/support-trove.<br />
die<br />
BiLLigste Version Für den MittLeren Für MiLLionäre<br />
Adventurer für 18,99 Euro geLdBeuteL<br />
und Verrückte<br />
Gewährt vorzeitigen Zugang Champion für 46,99 Euro<br />
Pixel Master für 899,99 Euro und<br />
Die luxuriösere Variante gewährt<br />
nicht nur vorzeitigen Richtig gelesen. Die beiden<br />
spendiert Trion eine Inven-<br />
Zugang zur Alpha und alle Pakete gibt es tatsächlich. Wer<br />
tar-Erweiterung sowie einen weiteren Boni, die auch in viel Geld übrig hat und die<br />
kleinen Betrag der Ingame- der günstigeren Adventu-<br />
Entwickler unterstützen<br />
Währung, für die es später rer-Version enthalten sind. möchte, greift zum Bentley<br />
Voxel Savant für 2.239,99 Euro<br />
zur Alpha mit der nächsten<br />
Einladungswelle. Obendrauf<br />
im Shop wohl Obendrein gibt es den oder Rolls-Royce unter den Pa-<br />
Mounts, Klassen<br />
Soundtrack zum Spiel, einen keten. Dafür wird man im<br />
oder aber auch<br />
weiteren Zugangs-Code für Spiel verewigt beziehungsweise<br />
darf sogar gemeinsam<br />
spezielle Mate-<br />
einen Freund, ein Mount und<br />
rialien geben<br />
eine Platzerweiterung für die mit dem Entwicklerteam an<br />
könnte.<br />
Heimatbasis.<br />
einem eigenen Gebiet arbeiten<br />
und entscheiden, welche<br />
Monster dort leben und wie<br />
es aussehen soll.<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Anbieter: <br />
Trion Worlds<br />
Termin: 22112013 22112013 (Alpha)<br />
Web: wwwtrovegamecom<br />
wwwtrovegamecom<br />
Maria „Silarwen“ Beyer meint<br />
„Was ich bisher von Trove sehen konnte, gefällt mir richtig gut Zugegebenermaßen<br />
war das noch nicht besonders viel – die Alpha-Version<br />
steckt eben einfach noch ganz deutlich in den Kinderschuhen<br />
Ich freue mich jedenfalls bereits auf jedes neue<br />
Update und bin gespannt, wie sich der Online-Sandkasten<br />
weiterentwickelt und wie sich<br />
die Gruppeninhalte sowie die bereits ange-<br />
kündigte zweite Klasse spielen Nur die<br />
Gründer-Pakete finde ich ganz schön teuer<br />
Wer noch auf die Beta warten kann, bekommt<br />
aber zumindest bereits für 4,99 Euro ein<br />
Founders-Paket Wann die zweite Testphase<br />
startet, ist aber noch nicht bekannt“ bekannt“ bekannt“<br />
Legendär<br />
Alle Infos findet Ihr unter<br />
www.<strong>buffed</strong>.de/trove<br />
29<br />
Lord Kilburn kann uns zum Großmeister mit dem<br />
Schild ausbilden und erteilt zudem Aufträge.<br />
Der vor gut zehn Jahren erschienene letzte Teil der uralten Rollenspielserie Might & Magic<br />
versuchte modern zu sein, Legacy hingegen setzt voll auf den Retro-Charme.<br />
it dem 2012 erschienenen Legend<br />
of Grimrock feierte das<br />
MSpielprinzip „Dungeon Crawler“<br />
ein regelrechtes Comeback: Mit einer Hel-<br />
Might & Magic X: Legacy reiht sich da naht-<br />
Euch mit einer frei beweglichen Mauskame-<br />
los ein, bietet aber zusätzlich zu den unterra<br />
umschauen.<br />
irdischen Dungeons und Verliesen auch ei-<br />
ne komplett begehbare Oberwelt – ganz ge-<br />
Im Retro-Look<br />
dengruppe kämpft man sich dabei durch<br />
nau so, wie es schon in den Vorgängern der<br />
Optisch gibt sich Legacy recht farbenroh.<br />
anspruchsvoll gestaltete Dungeon-Levels,<br />
Fall war. Mit 90°-Drehungen und Schritt für<br />
Menüs, Charakterbögen und -zeichnungen,<br />
verprügelt Monster, sammelt Erfahrungs-<br />
Schritt zieht Ihr durch die aus einzelnen Ka-<br />
sowie NPC-Figuren versprühen eine schöne,<br />
altmodische Atmosphäre. Wer will,<br />
kann sogar einen Pixelfilter über die Spielgrafik<br />
legen lassen und das Retro-Ambiente<br />
verstärken. Großen Wert haben die Entwickler<br />
auf die Bedienbarkeit des Spiels<br />
gelegt. So lassen sich optional die klassischen<br />
Pfeiltasten für die Bewegung der<br />
Figuren aktivieren, Treffer- und Schadenswerte<br />
ein- oder ausblenden. Auf der Umgebungskarte<br />
lassen sich eigene Notizen<br />
vermerken. Das Ganze wirkt durchdacht<br />
und ermöglicht es so alten Hasen wie<br />
auch Neulingen, die für sich jeweils optimale<br />
Einstellung zu finden.<br />
Abstriche muss man hingegen bei der<br />
eingesetzten 3D-Grafik hinnehmen. Gerade<br />
im Hinblick auf den Detailgrad von Objek-<br />
Die Grafik versprüht charmanten Retro-Charme,<br />
ten darf man keine topmodernde Grafik-<br />
ist aber in vielerlie Hinsicht nicht mehr zeitgemäß.<br />
pracht erwarten. Auch die Animationen der<br />
punkte und verbessert seine Charaktere.<br />
cheln bestehende Halbinsel Agyn und könnt<br />
62<br />
Die vier Spielercharaktere sammeln Erfahrung,<br />
trainieren Fertigkeiten und steigen Stufen auf.<br />
Figuren wirken mitunter holprig. Dafür gibt zur Stadt, obendrein benötigt die örtliche<br />
es nette Licht- und Zaubereffekte zu se-<br />
Miliz im Küstendörfchen Sorpigal Eure Hil-<br />
hen. Deutlich hübscher als die großen Aufe.<br />
Bewohner sind verschwunden und im<br />
ßenareale sind die Dungeons oder auch nahe gelegenen Leuchtturm gehen seltsa-<br />
die verschiedenen NPC-Gebäude (Händler, me Dinge vor sich – klassische Abenteu-<br />
Taverne, Schmiede etc.). Der Sound ist gut rergeschichten, die sicher keinen Preis in<br />
gelungen – in den Verliesen hört man Sachen originelle Quests gewinnen. Neben<br />
Wispern, Rascheln oder Details wie die der eigentlichen Hauptgeschichte findet Ihr<br />
knarzenden Lederrüstungen der Gegner. reichlich Nebenquests. So gilt es im zwei-<br />
Sprachausgabe ist hauptsächlich in ten Akt, einem verdächtigen Lord nachzu-<br />
Form einer Erzählerin vorhanden, welche spionieren, was sich nur in der Nacht be-<br />
die Ereignisse der Hauptgeschichte vorwerkstelligen<br />
lässt. Helft einer trauernden<br />
trägt. NPCs und die Heldencharaktere ge-<br />
Frau, einen Blumenstrauß an einem Schrein<br />
ben hin und wieder Kommentare von sich zu deponieren oder versorgt einen Einwoh-<br />
– in englischer Sprache. Eine deutsche ner Karthals mit Tee – schöne Ideen, die in<br />
Vertonung ist nicht vorgesehen. Die Texte die stimmige Fantasywelt eingliedern.<br />
im Spiel sind jedoch komplett auf Deutsch<br />
verfügbar und gut geschrieben.<br />
Eine Klasse für sich<br />
Zum Release sind zwölf spielbare Klas-<br />
Worum geht’s in Legacy?<br />
sen im Spiel vorhanden, aufgeteilt nach<br />
<strong>The</strong>matisch ist die Fantasywelt von Le-<br />
vier Völkern. Menschen wählen zwischen<br />
gacy ans Geschehen des Strategiespiels Söldner, Kreuzritter und Freimagier. Elfen<br />
Heroes of Might & Magic angebunden. Die starten als Klingentänzer, Waldläufer oder<br />
schlangenartigen Kenshi etwa oder die Druide. Individuelles Aussehen ist mit je<br />
Mantikoor-Kreaturen könnten glatt von den zwei männlichen und weiblichen Porträts<br />
Schlachtfeldern Ashans ins Rollenspiel rü-<br />
pro Klasse dünn gesät, dafür sind die Cha-<br />
ber gehüpft sein. Damit sich auch Einsteirakterbilder<br />
schön gezeichnet. Die Helden<br />
ger im geschichtlichen Rahmen zurecht fin-<br />
haben je nach gewählter Klasse Zugriff auf<br />
den, startet Legacy mit einem schön erzähl-<br />
unterschiedliche Waffengattungen, sieben<br />
ten Intro. Im Spiel findet Ihr immer wieder<br />
Magieschulen sowie Rüstungs- und Kampf-<br />
Bücher mit Zeichnungen und gut geschrie-<br />
fähigkeiten. Pro Stufenaufstieg erhaltet Ihr<br />
benen Texten zur Geschichte von Ashan vier Fertigkeitspunkte. Die einzelnen Fertig-<br />
und der Halbinsel Agyn. Das sorgt für eikeiten<br />
sind dabei mehrstufig aufgebaut. Die<br />
nen stimmigen Hintergrund.<br />
Aufwertung erfolgt über den Besuch beim<br />
Die in vier Akten erzählte Hauptgeschich-<br />
passenden Ausbilder. Getreu der Might &<br />
te kommt langsam in Fahrt – die Vierergrup-<br />
Magic-Reihe muss man diese Lehrmeister<br />
pe Helden will eigentlich nur die sterblichen in der Welt suchen. Zurücknehmen lassen<br />
Überreste ihres Ausbilders Owen zur Kapel-<br />
sich ausgegebene Fertigkeitspunkte nicht.<br />
le der Stadt Karthal bringen. Doch Banditen Die Gefahr einer Verskillung ist daher im-<br />
und Wegelagerer versperren den Zugang mer gegeben.<br />
Heute hatten wir neben dem eigentlichen<br />
Testen auch die Gelegenheit, mit Stephan<br />
Winter, dem Geschäftsführer von Limbic<br />
Entertainment am Telefon über die anstehende<br />
Patches zu sprechen. Diese Informationen<br />
geben wir natürlich gerne umgehend<br />
an euch weiter:<br />
Patch-Road<br />
Limbic Entertainment wird innerhalb der<br />
nächsten Wochen zwei größere Patches nachreichen,<br />
die sich um die aktuell noch bestehenden<br />
Probleme kümmern. Dabei ist neben<br />
Bugfixing und Balancing auch vorgesehen,<br />
die Deluxe-Inhalte wie etwa einen Bonus-Dungeon<br />
freizuschalten.<br />
PeRfoRmance<br />
Hier arbeitet das Team schon an einer weiteren<br />
Verbesserung . Der Grund für das teilweise<br />
noch derb vorhandene „Nachlade-Stottern“<br />
liegt im nicht optimieren Memory-Management.<br />
Sprich, wenn man im Gelände ein<br />
neues Kachelset betritt, sollten nicht mehr<br />
benötigte Daten aus dem RAM rausfallen, um<br />
Platz für die neuen Daten zu schaffen. Das<br />
klappt in der großen Außenwelt noch nicht<br />
so , wie es Limbic gerne hätte und soll sich<br />
mit den kommenden Patches bessern.<br />
16:10-auflösungen<br />
Soll gefixt werden - denn aus technischer<br />
Sicht besteht kein Grund, dass diese Auflösungen<br />
nicht unterstützt werden.<br />
gegneRsPawning und<br />
Klassenbalancing:<br />
Bezüglich der aus dem nichts auftauchenden<br />
„Spawnkämpfe“ greift Limbic einen Vorschlag<br />
auf, den auch interne Core-Tester lieferten. Derzeit<br />
ist geplant, die vorhandene Warnanzeige<br />
in Legacy zu nutzen, um dem Spieler Feedback<br />
zu geben, dass er sich gefährlich nahe an möglichen<br />
Gegnern befindet. So kann der Spieler reagieren<br />
und sich beispielsweise besser vorbereiten.<br />
Das hört sich nach einer vernünftigen<br />
Lösung an, denn grundsätzlich sieht die Spielmechanik<br />
einen Teil der Kämpfe so vor, dass der<br />
Spieler überrascht werden soll. Zum Klassenbalancing<br />
werden die kommenden Patches beitragen.<br />
Beispielsweise sind Nahkampf-Charaktere<br />
im Endgame mächtig, wenn die Gruppe<br />
entsprechend geskillt ist. Ein für alle 12 Klassen<br />
perfektes Balancing darf man aber nicht erwarten.<br />
Im Gegenteil, gerade das macht auch einen<br />
Teil des Retro-Aspekts aus, sich selber mit den<br />
Vor- und Nachteilen seiner gewählten Charak-<br />
terklassen auseinanderzusetzen.<br />
63<br />
Schwerpunktthemen<br />
ab in die<br />
rPg-gruft!<br />
Wer erinnert sich noch an<br />
Albion? Wir gedenken<br />
des Sci-Fi-RPGs!<br />
74<br />
HeartHstone: Heroes of Warcraft<br />
Die Open Beta ist gestartet! Wir haben Hearthstone ausführlich gespielt und sagen Euch im Test,<br />
wie viel Spaß das Sammelkarten-Spiel macht. Zusätzlich gibt‘s nützliche Einsteiger-Tipps.<br />
68<br />
World of Warcraft: Warlords of draenor<br />
Alle Neuigkeiten rund um die fünfte WoW-Erweiterung Warlords of Draenor findet Ihr in dieser<br />
Zusammenfassung. Außerdem widmen wir uns ausgewählten Lore-Helden.<br />
World of tanks<br />
86<br />
Der neue Spielmodus aus Update 8.10 erfordert<br />
einen Nachtest. Zudem erfahrt Ihr in unserem<br />
Guide zur Panzerung welche Mechaniken Ihr zu<br />
Eurem Vorteil nutzen könnt.<br />
AlternAtiven zu HeArtHstone Special<br />
Special AlternAtiven zu HeArtHstone<br />
TRoVe VORSCHAU<br />
VoRSChAu Trove<br />
MIght & MagIc X: Legacy TEST<br />
TesT Might & Magic X: Legacy<br />
EntwicklErgEspräcH zu<br />
dEn aktuEllEn MackEn<br />
HeartHstone<br />
ist eucH zu<br />
langweilig?<br />
Blizzards Online-Sammelkar-<br />
tenspiel erfreut<br />
sich derzeit großer<br />
Beliebtheit, reißt<br />
aber längst nicht<br />
jeden vom Hocker.<br />
Wir stellen einige<br />
interessante Sammelkarten-Alter-<br />
nativen vor.<br />
HeartHstone-alternativen<br />
Keine Lust auf Hearthstone? Ein Sammelkartenspiel<br />
soll es aber trotzdem sein? Im Special stellen<br />
wir verschiedene Alternativen zu Blizzards<br />
neuem Spiel vor.<br />
A<br />
Akartenspiel und vor allem das erste Free<br />
„Glücklich<br />
wurde ich mit<br />
hearthstone<br />
noch nicht. es<br />
wirkt auf den<br />
ersten Blick<br />
recht oBerflächlich.“<br />
98<br />
Trove<br />
Es ist quietschbunt, es ist aus Voxeln zusammengesetzt, es hat knuffige Feinde, einen<br />
Bau-Modus, Klassen und bald auch Quests: Trove ist ein Sandkasten!<br />
der besser gesagt: Trove ist ein<br />
Massive Multiverse Adventure – so<br />
Ojedenfalls nennt es der Entwickler<br />
Trion. Nach Rift und Defiance versucht sich<br />
die<br />
founder-Pakete<br />
trove<br />
Das quietschbunte Sandbox-Spiel von Rift-Entwickler<br />
Trion soll mehr können als seine Konkurrenten.<br />
Wir haben für Euch Blöcke zerbröselt<br />
und Häuser gebaut.<br />
Trove<br />
28<br />
<strong>buffed</strong>.de<br />
Might & Magic X: Legacy<br />
62<br />
MigHt & Magic X: legacy<br />
In Might & Magic X: Legacy geht’s in Retro-Manier<br />
durch immer anspruchsvollere Verliese.<br />
Nach 45 Stunden Spielzeit vergeben wir eine<br />
Wertungstendenz.<br />
7
Aktuelles<br />
News<br />
Hier<br />
gibt’s interessante Fakten, Zahlen,<br />
Nachrichten und Umfragen aus der<br />
Welt der Online-Spiele.<br />
everqueSt next landmark<br />
8<br />
Knapp an einem ausführlichen Bericht in dieser Ausgabe vorbeigeschrammt:<br />
die Alpha-Fassung von Everquest Next Landmark.<br />
Ein erstes Bild zum neuen Projekt von Sony Online<br />
Entertainment (via John Smedley über Twitter).<br />
Sie sollte im Januar starten und sie ist im Januar<br />
gestartet. Gerade noch so zumindest. Kurz vor<br />
Redaktionsschluss dieser Ausgabe begann die<br />
Alpha-Phase für Everquest Next Landmark. Das<br />
Online-Spiel soll ein Vorgeschmack auf Everquest<br />
Next sein, kommt allerdings noch ohne<br />
den MMORPG-Aspekt aus. Denn in Landmark<br />
geht es primär ums Bauen. Spieler können der-<br />
zeit im Alpha-Test eigene Landstriche erwerben<br />
und dort kreativ werden. Mit zuvor abgebauten<br />
Ressourcen lassen sich Holzhütten, kleine Häuser,<br />
große Burgen oder andere Bauten errichten.<br />
Everquest Next Landmark erinnert durch seinen<br />
Open-World-Charakter tatsächlich stark an<br />
Minecraft, sieht dank moderner Technik aber<br />
deutlich zeitgemäßer aus.<br />
Sony Stellt mmorpgS ein<br />
Bei Sony Online Entertainment wird in den<br />
nächsten Monaten der Live-Betrieb von vier<br />
Online-Rollenspielen eingestellt. Die Stecker<br />
werden bei den folgenden MMORPGs gezogen:<br />
Vanguard, Wizardry Online, Free Realms<br />
und Star Wars: Clone Wars Adventures. Allerdings<br />
sind auch neue Spiele in der Mache. Neben<br />
Everquest Next werkelt ein Team bei Sony<br />
an einem MMORPG, das Geschäftsführer John<br />
Smedley als Alternative für alle Fans von Star<br />
Wars: Galaxies beschreibt. Ob die Hoffnung<br />
ebendieser Fans auf ein Sandbox-MMORPG<br />
mit starkem Wirtschaftssystem wirklich erfüllt<br />
wird, bleibt abzuwarten. Ein Star-Wars-<br />
Spiel wird es allerdings nicht. Smedley veröffentlichte<br />
ein erstes Teaser-Bild.<br />
Wer neugierig ist, kann sich nach wie vor in den<br />
Alpha-Test und in den anschließenden Beta-Test<br />
einkaufen. Über die sogenannten Gründer-Pakete<br />
lässt sich garantierter Zugang zum Alphaund<br />
zum Beta-Test erwerben. Erste Eindrücke zu<br />
Everquest Next Landmark und Videos aus der Alpha-Phase<br />
findet Ihr bei uns auf <strong>buffed</strong>.de.<br />
www.eqnlandmark.com<br />
archeage-alpha<br />
Es gibt Neuigkeiten zu ArcheAge. Das Team von<br />
Trion Worlds kündigte den Start der „Friends &<br />
Family“-Testphase an. Die englische Übersetzung<br />
des asiatischen Online-Rollenspiels soll<br />
bereits zu 80 Prozent abgeschlossen sein. Bleibt<br />
zu hoffen, dass der Übergang zum Beta-Test mit<br />
mehr Teilnehmern nicht mehr weit entfernt ist.<br />
www.archeagegame.com/de
Aktuelles<br />
Zams kolumne<br />
Geld keeper<br />
Broken age<br />
Broken Age ist zwar kein Rollen- und schon gar<br />
kein Online-Spiel – trotzdem hat es eine Erwähnung<br />
verdient. Denn der Kult-Entwickler Tim<br />
Schafer (bekannt für Spiele wie Day of the Tentacle,<br />
Vollgas, Grim Fandango und Psychonauts)<br />
machte 2012 mit dem damals noch „Double Fine<br />
Adventure“ genannten Kickstarter-Projekt<br />
den Weg frei für die inzwischen bekannte<br />
Crowdfunding-Plattform. Die wird seither nicht<br />
nur von kleinen Teams, sondern auch von namhaften<br />
Entwicklern genutzt. Rollenspiel-Projekte<br />
wie Wasteland 2 oder Camelot Unchained wären<br />
ohne Broken Age vielleicht nie entstanden.<br />
Aber wie gut ist das Spiel geworden, mit dem<br />
alles anfing? Am 28. Januar erschien die erste<br />
Episode des Adventures, das sich weitaus klassischer<br />
spielt als die aktuellen Adventures von<br />
Broken Age: Klassisches Adventure im modernen Kleid.<br />
Telltale Games. Erzählt werden die Geschichten<br />
der beiden Jugendlichen Shay und Velouria. Die<br />
Handlungszweige scheinen zunächst nicht in<br />
Verbindung zu stehen, werden am Ende des ersten<br />
Teils jedoch clever miteinander verknüpft.<br />
Neben der wunderbaren Geschichte liegen die<br />
Stärken von Broken Age vor allem in der grandiosen<br />
Präsentation. Die Grafik erinnert an ein<br />
Kinderbuch, das liebevoll animiert zum Leben<br />
erwacht. Die Vertonung ist mit namhaften Sprechern<br />
(u. a. Will Wheaton, Jennifer Hale, Elijah<br />
Wood) hervorragend gelungen. Anlass zur Kritik<br />
geben lediglich die simplen Rätsel und die kurze<br />
Spielzeit von knapp drei Stunden. Wer sich davon<br />
nicht abschrecken lässt und ein modernes<br />
Adventure sucht, dem können wir Broken Age<br />
jedoch empfehlen. www.brokenagegame.com<br />
Ich stehe auf Retro-Spiele und krame gern<br />
Klassiker aus, die andere wegen Alterserscheinungen<br />
nicht mehr mit der Kneifzange anfassen.<br />
Ein absoluter Favorit ist Dungeon Keeper<br />
(DK). Das hat Electronic Arts nun für Mobilgeräte<br />
als Gratis-Download veröffentlicht. Dass<br />
„kostenlos“ auf Mobilgeräten oft Kontoplünderung<br />
bedeutet, weiß der Smartphone-Nutzer<br />
in mir. Aber was ich da installierte, konnte<br />
ich nicht ahnen. Der Online-Zwang ist nicht<br />
mal das Schlimmste an diesem instabilen<br />
Softwarekrampf. Vom Look abgesehen, der<br />
den alten Charme nicht im Ansatz wiedergibt,<br />
zerstört das Zahlungssystem das Spiel vollends.<br />
Warum zum Teufel kann ich nach gefühlten<br />
zehn Spielminuten nichts mehr machen,<br />
ohne Geld auszugeben? Warum muss<br />
ich Diamanten nachkaufen, nur um ein paar<br />
Blöcke in weniger als vier Stunden freizulegen?<br />
Wenn ich denn überhaupt dazu komme,<br />
weil die App mal nicht abstürzt. Das DK-Prinzip,<br />
also einen Dungeon schnell und effizient<br />
auszubauen, gegen Angriffe zu rüsten und<br />
den Untertanen beim Wuseln zuzuschauen,<br />
wurde hier offenbar vergessen. Vielen Dank,<br />
EA, für die Zerstörung eines Meilensteins der<br />
Computer- und Videospielgeschichte. Mein<br />
Tipp: Investiert lieber einige Euro bei gog.com<br />
in die Originale, DRM-frei und auch heute<br />
noch großartig zu spielen.<br />
WoW: Fraktionslos<br />
Mit Mists of Pandaria erhielt WoW das erste<br />
neutrale spielbare Volk. Pandaren starten<br />
auf der Zeitlosen Insel und entscheiden sich<br />
erst nach dem Abschluss dieses Startgebiets<br />
für eine Fraktion. Ein WoW-Spieler wollte<br />
wissen, wie lange man auf der Insel bleiben<br />
kann. Die Antwort: sehr lange. Sein neutraler<br />
Pandare „Doubleagent“ hat inzwischen Stufe<br />
82 erreicht. Spannend ist der Level-Alltag<br />
allerdings nicht. Da dem Charakter keine<br />
Quests zur Verfügung stehen, pflückt Doubleagent<br />
einfach Pflanzen und muss mit den<br />
Erfahrungspunkten auskommen, die er über<br />
den Beruf Kräuterkunde verdient. Der ausdauerstarke<br />
Spieler rechnet damit, Stufe 90<br />
im Mai zu erreichen.<br />
Keine Quests, keine Dungeons und kein PvP. Doubleagent levelt<br />
ausschließlich mit Kräuterkunde.<br />
38Mio.<br />
US-Dollar<br />
… hat Star Citizen kurz vor Redaktionsschluss<br />
dieser Ausgabe eingespielt. Der Crowdfunding-Traum<br />
von Chris Roberts ist also noch<br />
längst nicht ausgeträumt. Fans können sich weiterhin<br />
an der Finanzierung des Weltraumspiels<br />
beteiligen und tun das fleißig. Durch das Erreichen<br />
der letzten Zusatzziele wurde Star Citizen<br />
um weitere Sternsysteme vergrößert.<br />
www.robertsspaceindustries.com<br />
9
Aktuelles<br />
Star WarS 1313<br />
eingeStellt<br />
Star Wars 1313: Das Action-Spiel sollte auf<br />
Ebene 1313 des Planeten Coruscant spielen.<br />
Als Disney im Frühjahr 2013 Lucasfilm kaufte<br />
und im April des gleichen Jahres das Entwicklungsstudio<br />
Lucas Arts schloss – da sah es<br />
schon nicht gut aus für das Action-Adventure<br />
Star Wars 1313. Die Fans gaben die Hoffnung<br />
jedoch nicht auf. Völlig ausgeschlossen war eine<br />
Wiederaufnahme der vorerst eingestellten<br />
Entwicklungsarbeiten nämlich nicht. Das<br />
sieht mittlerweile allerdings anders aus. Im<br />
Januar ließ Disney die Markenrechte am Titel<br />
„Star Wars 1313“ offiziell verfallen. Das überraschend<br />
düstere Spiel rund um den<br />
Kult-Kopfgeldjäger Boba Fett dürfte damit<br />
endgültig abgesagt sein.<br />
<strong>The</strong> Repopulation: Die Entwickler versprechen<br />
Sandbox-Freiheit in einem Sci-Fi-Universum.<br />
the repopulation<br />
Im Dezember 2013 meldete sich das Team von<br />
Above and Beyond Technologies auf der Crowdfunding-Plattform<br />
Kickstarter zurück. Für ein<br />
Projekt, das bereits 2012 erfolgreich bei Kickstarter<br />
lief. Die Krux: Das Online-Rollenspiel <strong>The</strong> Repopulation<br />
soll noch umfangreicher werden.<br />
Von der zweiten Kickstarter-Runde erhofften<br />
sich die Entwickler die Chance, das Team zu vergrößern<br />
und das Spiel erweitern zu können. Und<br />
die Hoffnung zahlte sich aus. Statt der geforderten<br />
50.000 US-Dollar sammelte das Team über<br />
170.000 US-Dollar ein – zusätzlich zu den über<br />
50.000 US-Dollar der ersten Kampagne.<br />
<strong>The</strong> Repopulation richtet sich an Fans von<br />
Oldschool-MMORPGs wie Ultima Online oder<br />
Star Wars: Galaxies. Die Entwickler versprechen<br />
vor allem eines: Freiheit. Spieler sollen in einem<br />
10<br />
Spielsystem ohne Klassen individuelle Helden<br />
erstellen und mit einem umfangreichen Wirtschaftssystem<br />
eigene Häuser und sogar ganze<br />
Städte errichten können. Obendrein gibt es<br />
Drei-Fraktions-PvP-Kämpfe mit einer Fraktion,<br />
innerhalb der abtrünnige Splittergruppen möglich<br />
sind. Der Alpha-Test soll bereits im März<br />
2014 starten. www.therepopulation.com<br />
Bgh verurteilt gamer-<br />
Sprache in WerBung<br />
Es gibt Neuigkeiten im „Gameforge-Urteil“.<br />
Der Publisher des Online-Rollenspiels Runes of<br />
Magic hatte im Rahmen eines Angebots mit<br />
dem Satz „Schnapp dir die günstige Gelegenheit<br />
und verpasse deiner Rüstung & Waffen<br />
das gewisse Etwas!“ geworben. Der Bundesverband<br />
der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände<br />
klagte gegen die Werbung,<br />
da diese sich nach Auffassung des Verbandes<br />
gezielt an Minderjährige richte. Streitpunkt<br />
war § 3 „Verbot unlauterer geschäftlicher<br />
Handlungen“ des Gesetzes gegen den unlauteren<br />
Wettbewerb. Im Anhang zu Abs. 3 heißt<br />
es, stets unzulässig sei „die in eine Werbung<br />
einbezogene unmittelbare Aufforderung an<br />
Kinder, selbst die beworbene Ware zu erwerben<br />
oder die beworbene Dienstleistung in<br />
Anspruch zu nehmen oder ihre Eltern oder andere<br />
Erwachsene dazu zu veranlassen“. Der<br />
Bundesgerichtshof stimmte zu und urteilte<br />
gegen Gameforge.<br />
Argumentativ untermauert der BGH seine<br />
Entscheidung damit, dass die Werbung den<br />
Spieler duzen würde und man sich im Umfeld<br />
der Werbung auf Anglizismen stütze, die wohl<br />
der Meinung des Gerichts nach für Kinder typisch<br />
seien. Hier nahm das Gericht wohl Bezug<br />
auf Begriffe wie „Dungeon“ und „pimpen“.<br />
Gameforge legte gegen das Urteil Einspruch<br />
ein. Rechtsanwalt Dr. Konstantin<br />
Bertram vom Bundesverband der Computerspieleindustrie,<br />
kurz G.A.M.E., ist optimistisch,<br />
dass die Einwände Gehör finden und der Tenor<br />
des Urteils künftig enger gefasst würde, sodass<br />
sich an der aktuellen Lesart der Online-Werbung<br />
für Free2Play-Spiele, Item Shops<br />
und Co. grundlegend nichts ändert.
Das Kult-magazin für gamer<br />
LEIDENSCHAFT FÜR GAMES<br />
nur Digital für apple ipaD: Jetzt im app store mit gratis-leseprobe<br />
eDge De #263 – februar 2014<br />
alien isolation: Das spiel zum film<br />
Was Die steam Box Wirklich kann<br />
no man‘s sky: entWicklerBesuch<br />
komplett interaktiv<br />
komplett in Deutsch<br />
nur für apple ipaD<br />
eDGe is the trademark of future publishing limited, a future plc<br />
group company, uk 2014. used under licence. all rights reserved.
Aktuelles<br />
swTor: mehr UpdaTes, mehr erweiTerUNGeN<br />
Am 04. Februar erschien Patch 2.6 für SWTOR. Das Update macht Galactic Starfighter für alle Spieler verfügbar und erweitert das Star-Wars-MMORPG um einen neuen Flashpoint.<br />
Das Entwickler-Team hinter Star Wars: <strong>The</strong> Old Republic gab die Pläne für<br />
das kommende Jahr bekannt. Demnach sollen 2014 unter anderem zwei<br />
digitale Erweiterungen für das Star-Wars-MMORPG erscheinen. Eine soll<br />
in etwa den Umfang des gerade erschienenen Galactic Starfighter bieten.<br />
Die zweite Erweiterung soll an den Aufstieg des Huttenkartells erinnern.<br />
Genauere Informationen zu den geplanten Inhalten nennen die Entwickler<br />
allerdings nicht.<br />
Dafür steht der Fahrplan für die nächsten Updates bereits fest. Am 8.<br />
April soll nämlich Patch 2.7 erscheinen. Der enthält zwei weitere Flashpoints,<br />
die auch ein weiteres Kapitel der SWTOR-Handlung einläuten sollen,<br />
das im Laufe des Jahres weitererzählt wird. Außerdem soll die Operation<br />
„Die Schreckensfestung“ im Albtraum-Modus spielbar werden und es<br />
ist eine neue Huttenball-Arena angekündigt. Am 10. Juni soll dann Patch<br />
2.8 folgen, über den noch nicht viel verraten wird. Bestätigt ist jedoch ein<br />
neuer Schiffstyp für das Galactic-Starfighter-PvP. Den Entwicklern zufolge<br />
dürfte Patch 2.8 jedoch das bisher größte Update für SWTOR werden.<br />
Wer als Free2Play-Spieler in der weit, weit entfernten Galaxis unterwegs<br />
ist, freut sich vorerst aber über Patch 2.6. Das Update macht die Inhalte<br />
aus der Erweiterung Galactic Starfighter für alle SWTOR-Spieler verfügbar.<br />
Der Raumkampf-PvP-Modus wird außerdem um das Spielformat<br />
Team Deathmatch erweitert. Obendrein gibt es mit „Kuat Drive Yards“<br />
einen neuen Flashpoint. Der gehört zur Kategorie der taktischen Flashpoints.<br />
Diese Instanzen setzen keine bestimmte Gruppen-Zusammenstellung<br />
voraus.<br />
www.swtor.com/de<br />
UmfraGe zUm wow-level-boosT aUf sTUfe 90<br />
Würdet Ihr geld für eInen zusätzlIchen Boost ausgeBen?<br />
Die WoW-Entwickler wollen bald Level-Boosts verkaufen, mit denen sich Charaktere durch Knopfdruck auf Stufe 90<br />
befördern lassen. Wir wollten wissen, ob die <strong>buffed</strong>-Leser so ein Angebot annehmen würden.<br />
12<br />
35,8%<br />
Nur wenn es nicht zu teuer ist<br />
23,3%<br />
Nein, ich unterstütze<br />
das nicht<br />
16,8%<br />
Nein, ich levele selbst<br />
10,6%<br />
Ja, für mehrere Charaktere<br />
9,6%<br />
Uninteressantes Angebot<br />
3,9%<br />
Ja, aber nur einmal<br />
GhosTcrawler saGT lol<br />
Im November gab Lead Systems Designer Greg<br />
„Ghostcrawler“ Street seinen Ausstieg bei Blizzard<br />
bekannt. Greg Street war im WoW-Team<br />
tätig und machte sich dort vor allem durch seine<br />
Bemühungen zu mehr Kommunikation zwischen<br />
Spielern und Entwicklern einen Namen.<br />
Inzwischen wissen wir, wohin es den Designer<br />
verschlagen hat. Greg Street heuerte nämlich<br />
bei Riot Games an. Dort leitet er jedoch nicht,<br />
wie zunächst vermutet, ein neues Projekt. Er<br />
teilt sich dort mit Ryan „Morello“ Scott den Posten<br />
als Lead Designer für League of Legends.<br />
+++ News-Ticker +++<br />
+++ Funcom: Eine böse Überraschung gab es<br />
in Norwegen. Mitarbeiter der Wirtschaftskriminalitätsbehörde<br />
besuchten das Entwicklerstudio<br />
Funcom. Es soll Unstimmigkeiten in<br />
den Finanzberichten der Firma von August<br />
2011 bis August 2012 geben. In dieses Zeitfenster<br />
fällt die Veröffentlichung von <strong>The</strong><br />
Secret World. +++ Warcraft-Film: Es ist so weit,<br />
die Dreharbeiten zum Warcraft-Film haben im<br />
Januar tatsächlich begonnen. Außerdem wurden<br />
weitere Schauspieler bestätigt: Ben Foster<br />
und Dominic Cooper mischen Azeroth auch<br />
auf. +++ Starcraft 2: Anfang des Jahres erschien<br />
Patch 2.1 für das Echtzeitstrategiespiel,<br />
der die Starcraft Arcade für alle Spieler verfügbar<br />
macht. Selbst für Nutzer der kostenlosen<br />
Starter Edition. In der Arcade werden die von<br />
Fans erstellten Modifikationen gesammelt.<br />
+++ Might & Magic Heroes Online: In der Beta<br />
zur Online-Adaption (Bild) der Kult-Reihe ist<br />
nun auch die Fraktion Zuflucht spielbar.
Unsere redakteUre blicken zUrück<br />
Lieblingsartikel<br />
aus 25 Jahren Computec-Geschichte<br />
LEIDENSCHAFT FÜR GAMES<br />
christian müller<br />
Aus Liebe zum Spiel und zu Medien<br />
Christian Müller hat PC Games mitgegründet und war seit 1991 in wechselnden<br />
Positionen bei Computec Media tätig (Playtime, PC Games, PC ACTION, MCV,<br />
SFT). Ging im Jahr 2006 „auf die Walz“, kehrte drei Jahre später wieder zurück<br />
und leitet seitdem als Chefredakteur die Redaktionen von SFT und WIDESCREEN<br />
– spielt heute am liebsten mit seinen Kindern sowie der Hardware am Herd.<br />
1991 Mein erster test<br />
Autor: Christian Müller | Ausgabe: Playtime 06/91 | Artikel: Herzog Zwei<br />
Gorbi abgesetzt, Sowjetunion kaputt, FCK Deutscher Meister, Ayrton Senna Formel-1-Champion,<br />
Der mit dem Wolf tanzt Oscar-Gewinner und „Besserwessi“ das Wort des Jahres … In diesem zeitgeschichtlichen<br />
Umfeld erschien 1991 mein erster Spieletest im ersten Printmagazin des damaligen<br />
Computec Verlags – der Playtime. Zugegeben, das ist lange her, aber ich kann mich dennoch<br />
gut an Herzog Zwei erinnern – war es doch das erste Modul, das ich mir in mein brandneues Sega<br />
Mega Drive steckte – und auch daran, dass es irgendwie „anders“ war. Im Test habe ich Herzog<br />
Zwei als „strategischen Actionknüller“ bezeichnet – erst Jahre später, als Westwood mit Dune und<br />
C&C Erfolge feierte, wurde klar, dass das Technosoft-Juwel im Grunde das erste Echtzeitstrategie-Konzept<br />
war. Die verwackelten Bilder kommen übrigens daher, dass Screen shots 1991 noch<br />
mit Spiegelreflex kamera und Stativ auf einen Kleinbildfilm gebannt wurden – eine Fummelei!<br />
1996 Mein längster test<br />
Autor: Christian Müller | Ausgabe: PC ACTION 08/96 | Artikel: Quake<br />
Fünf Jahre später sah alles ganz anders aus … Zwischenzeitlich hatten wir Playtime beerdigt,<br />
PC Games aus der Taufe gehoben und eine junge Kollegin namens Petra Maueröder<br />
engagieren können. Mein Mega Drive war einem PC gewichen, scrollende Pixel den<br />
3dfx-beschleunigten Polygonen und das Verlagsnetzwerk ermöglichte ausufernde Multiplayer-Schlachten:<br />
Es war Quake-Zeit! Auch wenn dieser 11-seitige Artikel in Computecs<br />
damals jüngstem Kind, der PC ACTION, in Sachen Seitenumfang vielleicht gar nicht wirklich<br />
mein längster gedruckter Test war, habe ich mich mit dem Spiel und mindestens zwei seiner<br />
Nachfolger über Jahre beschäftigt. Am Ende ist Quake für mich also dann doch der<br />
längste Test gewesen und ich habe jede Minute davon genossen. Schöne Notiz am Rande:<br />
Für die bestmögliche Grafikeinstellung (Mode 26, 1.280 x 1.024) habe ich damals eine echte<br />
„Mördermaschine“ empfohlen: Pentium 166 MHz mit 32 MB RAM und 4-MB-Grafikkarte!<br />
1995 Mein grösster Flop<br />
Autor: Christian Müller | Ausgabe: PCE World of Entertainment 06 – 11/95<br />
Das hat viel Spaß gemacht, war aber leider ein Flop: Drei Jahre bevor der Milchstraße-Verlag mit seiner Inter-<br />
net-Zeitschrift (was für ein Anachronismus heute!) Tomorrow große Erfolge feierte und mit dem Siegeszug der<br />
CD-ROM plötzlich alles digital wurde, versuchte sich Computec bereits an einem ähnlichen <strong>Magazin</strong> – wohl vor<br />
seiner Zeit. PCE widmete sich jenseits von Spielen besonders den damaligen Netzthemen, die noch von Onlinediensten<br />
wie Compuserve und MS Online beherrscht wurden. Dazu gab es Unmengen an innovativer Multimedia-Software,<br />
angefangen von Telefonbuch-CD-ROMs(!) über interaktive Reiseführer bis hin zu Otto-Versand-Shopping-Silberlingen<br />
mit DFÜ-Anschluss. Ein Highlight ist auch die Titelgeschichte der Ausgabe 08/95<br />
„Hacker – Nuklearmaterial, CIA und FBI“: In der 22-Seiten-Strecke ging es um die kriminellen Machenschaften<br />
der Cyberspace-Szene und wie Letztere von Geheimdiensten rund um den Globus gejagt wurde – angesichts<br />
heutiger Diskussionen und vor allem Dimensionen rund um den NSA-Skandal reichlich skurril zu lesen.<br />
13
DAS NÄCHSTE ELDER SCROLLS ABENTEUER<br />
4.4.14 PC/MAC / JUNI 2014 KONSOLEN
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Computer Entertainment Inc. “ ” is a trademark of the same company. All other trademarks or trade names are the<br />
property of their respective owners. All Rights Reserved.
Wasteland 2 Vorab-TesT<br />
Achtung<br />
VorAbtest!<br />
Wer so auf seine Deckung pfeift, ist dem Tod geweiht.<br />
Die KI leistet sich eine Kamikaze-Aktion.<br />
Wasteland 2<br />
Kopfüber in die Hölle – ein postapokalyptischer Ritt durch die Early-Access-Phase der<br />
gelungenen Rollenspiel-Fortsetzung.<br />
Hach, wie schön wäre es, mit einem<br />
großzügigen Schluck kalten Bieres<br />
die Kehle zu benetzen und beherzt<br />
in ein Sandwich zu beißen? Das denkt sich<br />
unser Heldentrupp, der zu Beginn aus vier<br />
individuellen oder vorgefertigten Charakteren<br />
besteht. Allerdings sieht es eher<br />
schlecht mit solchen Luxuswünschen aus.<br />
Getränke und Nahrung sind nämlich grundsätzlich<br />
in weiter Ferne, vordergründig<br />
geht’s ums blanke Überleben: Wenn die<br />
Wasserreserven aufgebraucht sind, die<br />
halbe Gruppe fast tödlich verstrahlt ist,<br />
kein Chi rurg in der Truppe ist und das<br />
Teammitglied mit einem Loch im Kopf vor<br />
sich hin blutet, wünscht man seine Leute<br />
16<br />
Wo kaufen?<br />
Wasteland 2 gibt’s bei Steam im Early Access<br />
für knapp 45 Euro. Wem der Preis für die noch<br />
fehlerbehaftete frühe Beta zu happig ist, der<br />
muss sich bis zum Release gedulden. Es wird<br />
bereits gemunkelt, dass der Preis nach unten<br />
gehen soll. Wer nicht so lange auf den Release<br />
warten kann, schaut auf Steam vorbei:<br />
http://store.steampowered.com/<br />
an schönere Orte als in das Ödland mit all<br />
seinen Todesfallen. Willkommen in der<br />
Postapokalypse von Wasteland 2!<br />
Crazy He Calls Me<br />
Die Überlebenschancen steigern sich bereits<br />
zum Spielstart durch eine schlaue<br />
Heldenwahl. Nur Scharfschützen oder Ärzte<br />
im Team zu haben, ist genauso sinnlos wie<br />
einen Toaster ohne entsprechende Fähigkeit<br />
zu reparieren. Die vorgefertigten Charaktere<br />
decken alle wichtigen Bereiche ab<br />
und bringen auch gleich eine Persönlichkeit<br />
mit, die man wohl in Wasteland braucht, um<br />
mit dem vorherrschenden Wahnsinn klarzukommen.<br />
Fest im Team ist Pills, die zwar<br />
eine gute Ärztin abgibt, aber auch der eigenen<br />
Medizin zugetan ist. Dann sind da Hex,<br />
eine in die Jahre gekommene Technikerin,<br />
die wortkarge, bombenlegende ehemalige<br />
Kindersoldatin Cherry Bomb sowie Messerfachmann<br />
Slick, der charismatische Hahn<br />
im Korb. Das Team kann optional durch drei<br />
zusätzliche Figuren im Lauf des Spiels erweitert<br />
werden.<br />
In der ersten Siedlung schließt sich etwa<br />
Veteranin Angela Deth an, die in einer<br />
streng religiösen Community aufwuchs und<br />
ihren schwelenden Hass auf alles immer<br />
noch aus den Erinnerungen an diese Zeit<br />
befeuert. Die Geschichte von Wasteland 2<br />
spielt 15 Jahre nach dem ersten Teil und<br />
geht spannend los: Als Mitglied der Desert<br />
Rangers, die im Ödland für Ordnung sorgen<br />
und im Citadel-Stützpunkt beheimatet sind,<br />
untersucht das Team den Mord an Ace. Ein<br />
Kollege, der vom letzten Auftrag nie zurückkehrte.<br />
Auf der Weltkarte wechselt das<br />
Spiel von einer 3D-Ansicht, die sich frei<br />
zoomen und drehen lässt, in eine starre<br />
Ansicht. In klassischer Fallout-Manier zieht<br />
das Quintett in Echtzeit durch die öde Wüste,<br />
untersucht Siedlungen, Orte und verbraucht<br />
dabei je nach Entfernung eine unterschiedliche<br />
Menge an Wasserrationen.<br />
Von Zeit zu Zeit finden sich in der verstrahlten<br />
Umgebung glücklicherweise kleine Oasen,<br />
in denen die Crew ihre Trinkkanister<br />
wieder auffüllt. Bei Feindkontakt schaltet<br />
Wasteland 2 in einen rundenbasierenden<br />
Kampf-Modus.<br />
Mighty, Mighty Man<br />
Jeder Charakter besitzt eine bestimmte Anzahl<br />
an Aktionspunkten, mit denen sich pro<br />
Runde Handlungen ausführen lassen. Die
Vorab-TesT Wasteland 2<br />
Das Interface von WastelanD 2<br />
Das ist die aktuelle<br />
Heldengruppe<br />
mit der Reihenfolge<br />
ihrer<br />
Aktionen. Handlungen<br />
lassen<br />
sich planen.<br />
Wer dran ist,<br />
zeigt das Banner<br />
am Bildschirmrand<br />
an. Ein<br />
Druck auf die<br />
Leertaste beendet<br />
den Zug.<br />
Im kleinen Kästchen steht die<br />
Anzahl an Aktionspunkten pro<br />
Runde. Aktionen kosten unterschiedlich<br />
viele Zähler.<br />
Die rechteckigen Formen zeigen<br />
an, wie weit sich der Held<br />
mit den vorhandenen Aktionspunkten<br />
bewegen kann.<br />
Der Textparser führt Buch<br />
über alle gelungenen Aktionen<br />
sowie Misserfolge.<br />
Mit dieser Gruppe ist man derzeit<br />
unterwegs. Im Kampf kann<br />
von dieser Leiste aus auch Medizin<br />
eingeworfen werden.<br />
Das Interface gehört sicherlich noch zu den größten Baustellen im Spiel. Entwickler InXile kündigte bereits eine Überarbeitung der fummeligen Benutzeroberfläche<br />
an. Im Kampf klappt es mit dem Manövrieren dennoch schon ganz gut. Einige Bedienelemente sind selbsterklärend, bei anderen wünschen<br />
wir uns eine Beschreibung beziehungsweise ein Tutorial. Welche Elemente welche Funktion haben, seht Ihr in dieser Übersicht. Besonders<br />
hektisch wird es, wenn einer aus der Gruppe im Kampf verletzt wird und keine Painkiller mehr hat. Dann ist Klickarbeit im Inventar angesagt.<br />
Kosten für Laufen oder Schießen richten<br />
sich dabei auch nach der Waffengattung<br />
– mit einer Panzerfaust zwei Mal in einer<br />
Runde feuern wäre ja auch unfair. Ob der<br />
Feind getroffen wird, ist abhängig von mehreren<br />
Faktoren: Wie hoch die Fähigkeit im<br />
Umgang mit der jeweiligen Waffengattung<br />
ist, wie weit der Charakter vom Ziel entfernt<br />
steht oder ob der anvisierte Gegner in Deckung<br />
steht. Bei einem erfolgreichen Treffer<br />
kommen für die Berechnung des Schadens<br />
noch der Rüstungswert des Gegners<br />
und der Schadenswert der benutzten Waffe<br />
obendrauf. Angreifer verhalten sich in<br />
Wasteland 2 bereits in dieser frühen Beta-Phase<br />
intelligent und suchen selbstständig<br />
Deckung. Allerdings kommt es manchmal<br />
trotzdem zu unfreiwillig komischem Kamikaze-<br />
oder Mord-Aktionismus – sowohl im<br />
eigenen Team als auch unter den Feinden.<br />
Da stehen sich Messerschlitzer Slick<br />
und ein gegnerischer Blasterschütze auf<br />
einmal direkt und ohne Deckung gegenüber,<br />
treffen sich aber trotzdem satte drei<br />
Runden hintereinander nicht, bis Hex sich<br />
im Alleingang (!) entscheidet, aus der Entfernung<br />
mit der Schrotflinte nachzuhelfen.<br />
Bäm! Blöd nur, dass sie dabei auch gleich<br />
den Kopf von Slick erwischt, der daraufhin<br />
zu Boden geht und in den nächsten 65 Sekunden<br />
einen Chirurgen und Blutpakete<br />
bräuchte, um nicht dahinzuscheiden. Ohne<br />
entsprechende Fähigkeit und Medizin im<br />
Team hilft nur noch die Schnell-Laden-Taste.<br />
Glücklicherweise bleiben solche Situationen<br />
selten und sind in der Anzahl für eine<br />
Test-Phase im frühen Stadium noch akzeptabel.<br />
Zuweilen sorgt außerdem noch ein<br />
Wichtige Schauplätze werden markiert. Zufallsfunde<br />
wie Oasen und Siedlungen gibt’s natürlich auch.<br />
17
Wasteland 2 Vorab-TesT<br />
Wasteland 1<br />
Der Vorgänger von Wasteland 2 ist unter Fans von Rollenspielen legendär. Der von Interplay entwickelte<br />
Titel erschien 1987 für Apple II sowie C64 und brachte wohl den einen oder anderen<br />
Zocker durch komplexes Gameplay und die interessante Geschichte um den Schlaf. Für den geistigen<br />
Vorfahren von Fallout war unter anderem Interplay-Mitbegründer Brian Fargo verantwortlich.<br />
Die für damalige Verhältnisse mit fünf Jahren lange Entwicklungszeit zahlte sich aus,<br />
denn Wasteland war für Interplay und EA ein kommerzieller Erfolg mit mehr als 100.000 verkauften<br />
Einheiten. Aufgrund von Markenrechtsproblemen kam es zu keiner Fortsetzung. Die<br />
Rechte am Namen verblieben bis 2003 bei Electronic Arts. Als inoffizielle Fortsetzung von Wasteland<br />
zählt das 1990 veröffentlichte Fountain of Dreams für MS-DOS von EA, das ebenfalls in einer<br />
postapokalyptischen Welt spielt. Interplay veröffentlichte 1997 den ersten Teil der Fall out-<br />
Reihe, die als spiritueller Nachfolger von Wasteland gilt. 2003 gelang es Brian Fargo, die Rechte<br />
an Wasteland für seine neue Firma InXile zu sichern, bei der Wasteland 2 dank der Unterstützung<br />
von zahlreichen Kickstarter-Spendern entsteht.<br />
1<br />
3<br />
4<br />
6<br />
2<br />
5<br />
7<br />
1 Wasteland<br />
Release 1988<br />
Interplay<br />
C64, Apple II<br />
2 Fountain oF dreams<br />
Release 1990<br />
EA<br />
MS-DOS<br />
3 Fallout<br />
Release 1997<br />
Black Isle Studios<br />
MS-DOS, Windows, Mac<br />
4 Fallout 2<br />
Release 1998<br />
Black Isle Studios<br />
Windows, Mac<br />
5 Fallout 3<br />
Release 2008<br />
Bethesda<br />
Windows, Xbox 360, Playstation 3<br />
6 Fallout: neW Vegas<br />
Release 2010<br />
Obsidian Entertainment<br />
Windows, Xbox 360, Playstation 3<br />
7 Wasteland 2<br />
Release 2014<br />
InXile Entertainment<br />
Windows, Mac, Linux<br />
Die vorgefertigten Helden haben eigene Persönlichkeiten.<br />
falsch berechneter Deckungswert für einen<br />
wahren „Ziel verfehlt“-Marathon bei den<br />
Kämpfen. Zermürbend, aber so ist das<br />
eben in einer Beta.<br />
Anything goes<br />
Für gewonnene Kämpfe gibt’s Erfahrungspunkte,<br />
und das Killerkommando steigt im<br />
Level auf. Im Gegensatz zu Begleitern in<br />
Fallout hat man in Wasteland 2 die volle<br />
Kontrolle über die Attribute jedes einzelnen<br />
Teammitglieds. Zum Einsatz kommt das<br />
von Fans geliebte Classic-Attribut-System<br />
mit Werten wie Stärke, Glück, Charisma,<br />
Schnelligkeit, Koordination, Wahrnehmung<br />
und Intelligenz, welche jeweils an bestimmte<br />
Fähigkeiten beziehungsweise Talente gekoppelt<br />
sind. Darunter die einzelnen Waffengattungen,<br />
Hacken, Reparatur, Schlösser<br />
knacken oder Chirurgie. Jeder Skill ist wiederum<br />
an drei Attribute gebunden, die nötig<br />
sind, um wirklich gut zu werden. Ein Computer-Hacker<br />
ohne Intelligenz, Wahrnehmung<br />
und Glück sorgt somit regelmäßig für Explosionen,<br />
die nicht nur die Terminals, sondern<br />
auch das komplette Team zerfetzen. Aktuell<br />
sind aber immer noch viele Dinge bezüglich<br />
der Attribute und ihrer Wirkweise ungeklärt,<br />
weil das Interface nicht alles aufschlüsselt.<br />
Da hilft nur Ausprobieren.<br />
Nach einigen Stufenaufstiegen entfalten<br />
Ödland sowie Teammitglieder einen<br />
ganz eigenen Charme und der geschützte<br />
Citadel-Bereich fühlt sich irgendwie wie ein<br />
Zuhause an. Beim Auffüllen der Vorräte<br />
kann man es trotzdem kaum erwarten, wieder<br />
mit den wahnsinnigen Charakteren loszuziehen,<br />
um die Welt zu erkunden. Zu sehen<br />
gibt es bereits in der Early-Access-Phase<br />
einiges. Knapp 30 Prozent der Levels<br />
von Wasteland 2 sind schon fertig spielbar,<br />
18
Vorab-TesT Wasteland 2<br />
An manchen Orten sind aktuell noch keine Gegner,<br />
dafür aber solche Platzhalter-Objekte.<br />
In Kämpfen sollte Deckung gesucht werden. Auch<br />
Nahkämpfer stürmen besser nicht blind nach vorn.<br />
auch wenn hier und da noch kritische Fehler<br />
einen Absturz erzeugen oder Encounter<br />
nicht richtig funktionieren. Passend zu den<br />
verrückten Heldenfiguren sind die Schauplätze<br />
der Welt ebenso abgedreht. Auf<br />
einer verlassenen Farm hausen etwa tollwütige<br />
Riesenkaninchen, denen die gigantischen,<br />
radioaktiv verstrahlten Möhren<br />
offensichtlich besser bekamen als den<br />
klumpigen noch kriechenden und explodierenden<br />
Fleischkadavern, die mal Menschen<br />
gewesen sein könnten. Schleimige<br />
Riesenkröten und Menschmaschinen, die<br />
offenbar zusammenarbeiten, ... die Liste<br />
an kultigen Gegnern, die perfekt in die<br />
postapokalyptische Welt passen, ist lang.<br />
Maybe<br />
Ob die Menschmaschinen der Fraktion<br />
Children of Citadel feindlich gesinnt sind,<br />
hängt auch von den Entscheidungen ab,<br />
die man im Verlauf der Handlung trifft.<br />
Insgesamt gibt’s in Wasteland 2 neben<br />
den Desert Rangers und den Children of<br />
Citadel sieben weitere Fraktionen: die Gippers,<br />
die Ronald Reagan als Gott verehren,<br />
die Mannerites, die höflichsten Kannibalen<br />
der Welt, die Hippie-Kommune der Robinsons,<br />
die Schrotthändler von der Wrecking<br />
Crew, schießwütige Prediger der Pistol<br />
Packing Priests, die das Überleben der<br />
Menschheit für einen Fehler der Natur halten,<br />
die Servants of the Mushroom Cloud,<br />
eine Gruppe von Mönchen, die der Strahlung<br />
huldigt, und die Miliz der Red Skorpions.<br />
Die illustre Runde an Spinnern sorgt<br />
für eine tolle Unterhaltung.<br />
Die englischen Quest-Texte sind mit<br />
viel Liebe zum Detail geschrieben, auch<br />
wenn die schiere Menge einen erschlägt.<br />
Lesenswert sind sie alle. Gute Englischkenntnisse<br />
sind in der Early-Access-Phase<br />
Pflicht, um der Handlung zu folgen und die<br />
vielen witzigen Anspielungen zu verstehen.<br />
So dröge wie die Texttafeln ist die Grafik<br />
von Wasteland 2 zwar nicht, herausragend<br />
aber auch nicht. Das Design der Karten<br />
und Schauplätze ist jedoch gelungen.<br />
Die dicke Kröte ist das Ergebnis spontaner Mutation.<br />
Nur schweres Geschütz stoppt das Schleimvieh.<br />
Wasteland 2 funktioniert auch ohne Bombast-Optik.<br />
Das Spiel lebt besonders von<br />
seinem Oldschool-Charme. Da stören auch<br />
das fummelige Inventar, der mitunter hohe<br />
Schwierigkeitsgrad und die gelegentlichen<br />
KI-Aussetzer sowie Abstürze nicht. Das<br />
Grundgerüst funktioniert bereits bestens.<br />
Wer schon in Wasteland oder mit den Fallout-Teilen<br />
Spaß hatte und Rollenspiele der<br />
90er liebt, kann in der Early-Access-Phase<br />
auf Steam zugreifen und für 44,99 Euro einen<br />
Abstecher ins Ödland wagen – der erste<br />
Wasteland-Teil ist übrigens inklusive. Alle<br />
anderen sollten warten, bis das Rollenspiel<br />
fertiggestellt ist. Eine deutsche<br />
Version ist ebenfalls in Arbeit.<br />
Mb<br />
Vorab-TesT<br />
Wasteland 2<br />
Anbieter: InXile<br />
Termin: 2014<br />
Web: http://wastelandinxile-entertainmentcom/<br />
Maria „Silarwen“ Beyer meint:<br />
„Auch ohne den Vorgänger gespielt zu haben, hat mich Wasteland 2<br />
als Fallout-Fan sofort in seinen Bann gezogen Die herrlich verrückten<br />
Teammitglieder, die abgedrehten Schauplätze, die spannende<br />
Story und die absurden Situationen, in die ich mich<br />
manövriert habe, sorgten für Spaß Auch wenn<br />
Wasteland 2 technisch nicht auf der Höhe der<br />
Zeit ist, meine Rollenspiel-Überraschung des<br />
Jahres ist es auf jeden Fall Die Investition in<br />
einen Early-Access-Zugang kann ich allen<br />
Fans von Rollenspielen im Fallout-Stil nur ans<br />
Herz legen Selbst wenn Entwickler InXile noch<br />
einige Baustellen wie das Interface und<br />
KI-Fehler zu bearbeiten hat“<br />
80 - 82 PunkTe<br />
<strong>buffed</strong>.de<br />
Alle Infos findet ihr unter<br />
www.<strong>buffed</strong>.de/<br />
Wasteland2<br />
19
<strong>The</strong> elder ScrollS online <strong>Vorschau</strong><br />
Erzfiesling Mannimarco dürfte TES-Veteranen und Lore-<br />
Fetischisten ein Begriff sein. Spoilern darf ich aber nicht.<br />
<strong>The</strong> <strong>Elder</strong> <strong>Scrolls</strong> Online<br />
<strong>buffed</strong>-Autor Sascha Penzhorn hat die ersten 15 Levels des Tamriel-MMORPGs angespielt,<br />
obwohl er es eigentlich meiden wollte. Wie er vom Verschmäher zum Genießer wurde.<br />
Bis heute spiele und modde ich Skyrim<br />
mit Begeisterung, so wie zuvor<br />
Oblivion und Morrowind. Sogar Daggerfall<br />
habe ich noch auf dem Rechner. Ich<br />
bin absoluter <strong>Elder</strong>-<strong>Scrolls</strong>-Fan. Aber TESO<br />
habe ich vollkommen ignoriert. Andere<br />
Spieler in meinem Tamriel? Brauch’ ich<br />
nicht, will ich nicht. Ich habe ein paar<br />
Screenshots gesehen, die meinem gemoddeten<br />
Skyrim freilich nicht das Wasser<br />
20<br />
Gut: Keine Wegbeschreibungen und Marker für Schätze.<br />
reichen konnten und habe das Spiel dann<br />
völlig ausgeblendet. Das klingt jetzt sicher<br />
arrogant, aber für mich war das ein „<strong>Elder</strong><br />
<strong>Scrolls</strong> für Kinder.“ Und damit wollte ich<br />
nichts zu tun haben. Dann kam der Auftrag<br />
für diese <strong>Vorschau</strong>.<br />
War ja so klar!<br />
Warum ausgerechnet ich? Sind die in der<br />
Redaktion verrückt geworden? Ist der Chef<br />
ein Sadist (Anm. d. Red.: Nur für Dich, Sascha!)?<br />
Also gut, habe ich eben einen Charakter<br />
erstellt. Helden können groß, klein,<br />
dick oder dünn sein. Das ist ganz nett, auch<br />
wenn ich nicht wirklich damit rechne, online<br />
auf fette, kleinwüchsige Spielercharaktere<br />
zu treffen. Die vielen Details fand ich trotzdem<br />
toll. Als ersten Charakter habe ich einen<br />
Khajiit gebastelt, der wie ein schwarzer<br />
Panther aussieht. Ich habe ihm eine coole<br />
Augenklappe verpasst und sein Gesicht mit<br />
Narben dekoriert, damit es glaubwürdiger<br />
wirkt. Als Klasse habe ich Nightblade ausgesucht.<br />
Katze, schleichende Nachtklinge,<br />
die Kombi erscheint sinnvoll. Und dann ging<br />
es auch schon ab ins Tutorial.<br />
Dort durfte ich mir erst mal meine Bewaffnung<br />
aussuchen. Zur Auswahl standen<br />
Äxte, Schwert und Schild, ein Zauberstab<br />
und ein schwerer Zweihänder. Ich habe<br />
mich für die Äxte entschieden, natürlich in<br />
Stereo. Generell kann jede Klasse und jedes<br />
Volk sämtliche Waffen und Rüstungen<br />
benutzen, solange man die Level-Anforderung<br />
erfüllt. <strong>Elder</strong> <strong>Scrolls</strong> halt. Während<br />
meiner ersten Schritte im Spiel wurde ich<br />
von einem NPC begleitet, der hilfreich im<br />
Kampf mit draufkloppte und nicht ganz so<br />
hilfreich in jeder Falle herumstand und deren<br />
Auslösung mit einem lauten Schrei<br />
quittierte. Wie gesagt: <strong>Elder</strong> <strong>Scrolls</strong> halt.<br />
Kurze Zeit später sah ich auch eine meiner<br />
Befürchtungen zum Spiel direkt bestätigt:<br />
Ein garstiger Mitspieler schnappte mir im
<strong>Vorschau</strong> <strong>The</strong> elder ScrollS online<br />
Rrrrr! Narbengesicht? Check! Augenklappe? Check! In der<br />
Charaktergenerierung bastle ich die perfekte Berserkerkatze.<br />
letzten Moment eine Schatzkiste weg und<br />
plünderte diese ratzekahl leer. Keine Beute<br />
für mich. Ich hab’s ja gewusst.<br />
Fehlerhafte Türme<br />
Die deutsche Sprachausgabe war noch<br />
nicht überall vollständig eingepflegt. Was<br />
vorhanden war, klang aber okay und nicht<br />
teils völlig daneben wie in SWTOR. Der englischen<br />
Sprache mächtig, habe ich die Lokalisierung<br />
auch mal umgestellt und bekam<br />
dort fantastische Sprecher wie den grandiosen<br />
John Cleese zu hören. Ob dieser in<br />
der Vollversion mehr Textzeilen bekommt<br />
als Patrick Stewart in Oblivion, wage ich zu<br />
bezweifeln, doch trotzdem sind die englischen<br />
Sprecher absolut klasse – auch die<br />
Nicht-Promis. Wenigstens das.<br />
Nach dem Tutorial in der Spielwelt angekommen<br />
hüpften mir ab und zu Barbies<br />
mit Namen wie Kitty Kaboom durchs Bild,<br />
der Chat war angefüllt mit üblichen Internet-Fachausdrücken<br />
wie ROFL, LOL und<br />
STFU. Chat-Optionen -> Ausblenden. Danke.<br />
Zumindest schweben die Namen der<br />
Charaktere nicht über deren Köpfen und<br />
machen die ganze Atmosphäre kaputt. Außerdem<br />
schien das Spiel dafür zu sorgen,<br />
dass nie mehr als vier oder fünf Mitspieler<br />
um mich herum eingeblendet wurden, sodass<br />
ich immer ausreichend Quest-Mobs<br />
zur Hand hatte und meist nicht beim Spielen<br />
gestört wurde. Als sich ein Spieler<br />
dann doch noch unaufgefordert in meinen<br />
Kampf einmischte und einfach meinen<br />
Gegner umgenietet hat, fühlte ich mich<br />
aber direkt wieder in meinen bösen Vorahnungen<br />
bestätigt. Das wäre in Skyrim nämlich<br />
nicht passiert.<br />
Apropos Quests: Spieltechnisch waren<br />
diese zwar keine Weltneuheit, zumindest<br />
waren sie aber attraktiv verpackt. Beispiel:<br />
Ich sollte das Ratten-Problem eines Farmers<br />
lösen. So weit, so langweilig. Eigentlich<br />
sollte sich der Landwirt vom Volk der<br />
Khajiit selber um die garstigen Nager kümmern,<br />
indem er ihnen wilde Tiger auf den<br />
Hals hetzt. Das funktionierte aber nur so<br />
lange, bis er auf die Idee kam, den berauschenden<br />
Mondzucker anzubauen. Die Ratten<br />
fressen den Mondzucker, die Tiger fressen<br />
die Ratten und diese sind seitdem so<br />
high, dass sie gar keinen Bock mehr darauf<br />
haben, Ungeziefer zu jagen. Als Folge<br />
verkloppte ich auch nicht stupide X Viecher,<br />
sondern stopfte Blitzkäfer-Eier in die<br />
Rattennester, worauf die Käfer schlüpften<br />
und das garstige Getier einfach wegbrutzelten.<br />
Streng genommen hab ich nur die Eier<br />
gelootet und ein paar Nester angeklickt,<br />
aber ganz ehrlich? Es war herrlich präsentiert,<br />
und ich hatte Spaß.<br />
Die volle Packung<br />
Laune bereitet auch das Kampfsystem.<br />
Mit einer Axt pro Hand ging mein Charakter<br />
toll ab, Monster totklicken ging flott von<br />
der Hand, aber für meinen Geschmack fehlte<br />
noch etwas der nötige Nachdruck. Also<br />
fix den Zweihänder ausgepackt und weiter<br />
Feinde verdroschen. Mit der linken Maustaste<br />
greift man an, ein Rechtsklick wehrt<br />
Schläge ab und beide Maustasten gleichzeitig<br />
unterbrechen feindliche Attacken. Kurze<br />
Zeit später unterbrach ich Angriffe, lähmte<br />
meine Gegner und hob sie dann mit einer<br />
One-Quest-stand<br />
Auf meinen Abenteuern in der Beta schlossen<br />
sich mir auch immer wieder mal<br />
NPC-Begleiter an. Und die funktionieren<br />
ziemlich genau so, wie man es gewohnt ist:<br />
Sie hauen mit drauf, stehen dumm in Fallen<br />
und Flächenattacken rum, gehen nach zwei<br />
Schlägen in die Knie und brauchen eine Pause.<br />
Immerhin sterben sie aber nicht und blockieren<br />
auch keine Türen mehr. Einen wichtigen<br />
Unterschied gibt es dann aber doch:<br />
Kein Begleiter wird Euer Freund fürs Leben.<br />
Geleitschutz für mehr als einen Auftrag<br />
gibt’s nicht, dann bedanken sich die KI-Mitstreiter<br />
und verlassen Euch wieder.<br />
21
<strong>The</strong> elder ScrollS online <strong>Vorschau</strong><br />
Na ja: 1st-Person ist toll für den Fernkampf,<br />
ansonsten wird’s aber schnell unübersichtlich.<br />
Ohne Skill kein Kill: Einfach Draufhauen bringt bei diesem Boss nix.<br />
Erst als ich die richtige Taktik finde, gibt er endlich den Löffel ab.<br />
Power-Attacke (Maustaste gedrückt lassen)<br />
aus den Latschen. BÄM! Ein bombastischer<br />
Soundeffekt, der Bösewicht fliegt meterweit<br />
durch die Luft, landet auf seiner Nase und<br />
ich bin rundum zufrieden.<br />
Besser noch: Durch die Übung mit dem<br />
Zweihänder schaltete ich eine Ansturm-Attacke<br />
und einen Spaltangriff frei. <strong>Elder</strong><br />
<strong>Scrolls</strong> mit Hotkey-Spezialattacken ist un-<br />
FünF SkillS und ein<br />
ultimate<br />
Zwar spielt man beim Leveln eine große<br />
Menge aktiver Fähigkeiten, Angriffe und<br />
Zauber frei, in der Aktionsleiste ist aber nur<br />
Platz für genau fünf Stück, plus den sogenannten<br />
Ultimate. Ein Ultimate kann beispielsweise<br />
eine mächtige Flächenattacke<br />
oder eine besonders gefährliche Beschwörung<br />
sein. Normale Attacken lassen sich mit<br />
der linken Maustaste endlos spammen, Spezialattacken<br />
kosten Ausdauer, magische Attacken<br />
und Zauber kosten Magicka (funktioniert<br />
wie Mana, heißt nur anders). Im Kampf<br />
baut man automatisch Energie für den Ultimate<br />
auf. Ab Level 15 darf man zwischen<br />
zwei Waffen-Sets hin- und herwechseln und<br />
für beide Waffen separate Aktionsleisten<br />
mit jeweils fünf Skills plus Ultimate anlegen.<br />
22<br />
gewohnt, aber nicht unbedingt schlecht.<br />
Sagen wir mal so: Kennt Ihr das, wenn Ihr<br />
in einem MMO Kämpfe vermeidet und Kreaturen<br />
umgeht, weil die Kämpfe irgendwann<br />
nerven? Ich hab’ mich auf sie gestürzt.<br />
Auf jedes verdammte Monster.<br />
Phasing ohne Ende<br />
Ich stieß auch öfter auf längere Quests, die<br />
meist auch die Spielwelt für mich veränderten.<br />
Ein Dorf wurde angegriffen, ich prügelte<br />
die Eindringlinge weg, löschte Brände und<br />
rettete die Bewohner. Und tatsächlich: Nach<br />
verrichteter Arbeit blieben die Gegner tot,<br />
das Feuer blieb gelöscht und die NPCs fingen<br />
mit Reparaturen an. Das Dorf wurde<br />
auch nicht nach ein paar Minuten erneut<br />
angegriffen oder komplett zurückgesetzt<br />
wie bei einem Event in Guild Wars 2. Durch<br />
das sogenannte Phasing veränderte sich<br />
meine TESO-Welt dauerhaft, ohne Einfluss<br />
auf die Spielwelt meiner Mitspieler zu nehmen.<br />
Wird man nach verrichteter Arbeit von<br />
einem Freund eingeladen, der die Quest<br />
selbst noch nicht gelöst hat, wird man für<br />
das Gruppenspiel in die Quest-Phase seines<br />
Mitspielers zurückversetzt. Gut so.<br />
Zwar verzichtet TESO auch nie ganz auf<br />
die obligatorischen Dienstbotengänge,<br />
aber in knapp 30 Spielstunden kam mir<br />
keine einzige Quest Marke „Töte fünf X“<br />
unter. Stattdessen musste ich Entscheidungen<br />
fällen: Der Dorfapotheker verfüttert<br />
heimlich seine Nachbarn an einen Vampir,<br />
damit dieser seine Familie verschont. Richte<br />
ich ihn nun an Ort und Stelle? Überlasse<br />
ich ihn dem Zorn der anderen Dorfbewohner?<br />
Oder fordere ich diese auf, noch<br />
einmal Gnade vor Recht ergehen zu lassen?<br />
Viele Quests bieten außerdem unterschiedliche<br />
Lösungswege: Ich kann mich<br />
verkleiden, ein Banditenlager infiltrieren<br />
und heimlich alle Gefangenen befreien<br />
oder mit gezogenem Schwert in die<br />
Schlacht stürmen. Den Wachmann, der mir<br />
stur die Tür zum Quest-Ziel blockiert, kann<br />
ich vergiften oder bestechen. Oder ich stöbere<br />
herum und finde heraus, dass er eine<br />
Affäre hat und locke ihn mit einem gefälschten<br />
Liebesbrief vom Ort des Geschehens<br />
weg. Auch wenn das Endergebnis in<br />
den meisten Fällen wohl immer gleich aussehen<br />
dürfte, hat man immerhin die Wahl.<br />
Atmosphäre! Rollenspiel! Pluspunkt!<br />
Ich skille auf alles!<br />
Schon direkt zu Spielbeginn hatte mein Charakter<br />
zahlreiche Fertigkeitslinien zur Verfügung.<br />
Das sind Reihen von Fähigkeiten,<br />
die im Zusammenhang mit dem gewählten<br />
Volk, der Klasse, der Ausrüstung und anderen<br />
Charakter-Features stehen. Ein Beispiel
<strong>Vorschau</strong> <strong>The</strong> elder ScrollS online<br />
Ninjas: In Städten kann man Mitspieler und NPCs für gewöhnlich nicht auf den ersten<br />
Blick unterscheiden. Rollenspiel-Atmosphäre ja, MMO-Atmosphäre eher nicht so.<br />
wären die bereits genannten Spezialangriffe<br />
mit Zweihändern wie der Sturmangriff, aber<br />
auch passive Schadensboni.<br />
Greife ich stattdessen zum Bogen, spiele<br />
ich nach und nach aktive und passive<br />
Fertigkeiten für ebendiesen frei. Als Nightblade<br />
habe ich außerdem drei Fertigkeitslinien<br />
zur Auswahl, die sich um Angriffe aus<br />
dem Hinterhalt respektive NahkampfSchaden<br />
und Debuffs und Lebensentzug drehen.<br />
Selbst Rüstungstypen eröffnen Fähigkeiten.<br />
Schwere Rüstungen gewähren durch passive<br />
Skills höhere Resistenzen sowie Regeneration,<br />
mittlere Rüstung steigert zum Beispiel<br />
die Chance auf kritische Treffer, wohingegen<br />
Roben und andere leichte Rüstungen<br />
die Zauberkraft verbessern.<br />
Damit nicht genug erhielt ich schon<br />
während der ersten Spielstunden einige<br />
neue Fertigkeitslinien hinzu. Einmal der<br />
Kämpfergilde beigetreten – BÄM! – neue<br />
Attacken für den Kampf gegen Daedra.<br />
Freischalten allein reicht übrigens nicht,<br />
die Fähigkeiten müssen anschließend<br />
noch durch Skillpoints aktiviert werden, bevor<br />
man sie nutzen kann. Man erhält bei<br />
entsprechender Spielzeit ausreichend Fertigkeitspunkte,<br />
um wirklich alles freizuschalten.<br />
Allerdings kann man immer nur<br />
fünf aktive Skills und eine UltimateFähigkeit<br />
auf der Aktionsleiste ablegen – mehr<br />
nicht. Auch Passivboni kann man nicht<br />
endlos stapeln. Der CritBonus durch mittlere<br />
Rüstung wirkt beispielsweise nur<br />
dann, wenn man auch wirklich mittlere<br />
Rüstung trägt. Ab Level 15 erhält man einen<br />
weiteren Waffenslot und kann jederzeit<br />
zwischen zwei Waffen wechseln – und für<br />
beide Waffen darf man jeweils unterschiedliche<br />
Aktionsleisten belegen.<br />
Die drei Sch<br />
Zu den wichtigsten Fähigkeiten meines<br />
Helden gehörten außerdem Schleichen,<br />
Schmieden und Schlösserknacken. Gerade<br />
Letzteres machte deutlich mehr Spaß<br />
als zuletzt in Skyrim. Die nötigen Dietriche<br />
liegen glücklicherweise in zig plünderbaren<br />
Fässern, Kisten und Kommoden herum. Wer<br />
reich und zu faul zum Suchen ist, kauft die<br />
Teile einfach beim Händler. Stolpert man<br />
mit dem nötigen Handwerkszeug bewaffnet<br />
über eine verschlossene Truhe, bewegt<br />
man mit der Maus den Dietrich und drückt<br />
per Linksklick die Bolzen vom Schloss herunter.<br />
Das funktioniert einen Augenblick,<br />
dann macht sich ein gewisser Widerstand<br />
bemerkbar. Lässt man den Bolzen nun los,<br />
bleibt er idealerweise in der gewünschten<br />
Position und man drückt den nächsten Bolzen<br />
herunter. Weniger geschickten Schlossknackern<br />
schnellt der Bolzen direkt wieder<br />
hoch oder das Werkzeug bricht ab. Wer innerhalb<br />
des knappen Zeitlimits alle fünf<br />
Bolzen in die richtige Position manövriert,<br />
kommt an die Goodies in der Truhe. Klingt<br />
kompliziert, läuft nach etwas Übung aber<br />
recht gut und sorgt bei Gelingen für tolle<br />
Erfolgserlebnisse.<br />
Auch das Schleichen funktionierte<br />
schon hervorragend in der Beta – zumindest<br />
im PvE. Solange ich mich vorsichtig<br />
im SchleichModus einem Feind näherte<br />
Keine AuKtionshäuser<br />
in tAmriel<br />
Keinen Bock, selbst mächtige Ausrüstung zu<br />
schmieden und zu verzaubern? Wo es in anderen<br />
MMORPGs ein Auktionshaus gibt, hat<br />
TESO derzeit vor allem eins: Gildenzwang.<br />
Gilden können Läden einrichten, in denen<br />
alle Mitglieder untereinander ihre Erzeugnisse<br />
verhökern können. In der Beta wurden<br />
darum direkt Auktions-Gilden gegründet,<br />
deren Dasein einzig und allein dem Spielerhandel<br />
diente. Unnötig kompliziert? Immerhin<br />
darf man aber Mitglied in bis zu fünf Gilden<br />
gleichzeitig sein, wer also nebenher Teil<br />
einer Handelsgemeinschaft ist, kann sich<br />
immer noch vier weiteren Spielergemeinschaften<br />
anschließen.<br />
23
<strong>The</strong> elder ScrollS online <strong>Vorschau</strong><br />
Wie bei JJ Abrams: TESO bietet spektakuläre Tag-Nacht-Wechsel.<br />
Die Tage in Tamriel sind deutlich kürzer als auf der Erde.<br />
und dessen Sichtfeld vermeiden konnte,<br />
waren besonders schmerzhafte Angriffe<br />
aus dem Hinterhalt kein Problem. Im PvP<br />
schlichen mir zwar einige feindliche Spieler<br />
über den Weg, diese waren aber schon auf<br />
große Distanz problemlos erkennbar. Bug?<br />
Absicht? Ich bin mir nicht sicher.<br />
Allein für das Crafting konnte ich mich<br />
nicht sehr begeistern. Überall in der Spielwelt<br />
warten Erze, Holz, Runen und andere<br />
Rohstoffe nur darauf, ganz ohne Sammel-<br />
Nicht alle GildeN<br />
werdeN voN SpielerN<br />
Geführt<br />
Was wäre <strong>Elder</strong> <strong>Scrolls</strong> ohne Institutionen<br />
wie die Kämpfergilde oder die Gilde der Magier?<br />
Doof natürlich! Darum gibt es diese<br />
Einrichtungen auch in TESO. Anders als die<br />
MMO-typischen Spielergilden (die es natürlich<br />
auch gibt) funktionieren sie ein wenig<br />
wie NPC-Fraktionen, in deren Auftrag man<br />
Quests erledigt, im Rang aufsteigt und dabei<br />
neue Fertigkeitslinien und Ausrüstung freispielt.<br />
Ob man sich im Spielverlauf bis zum<br />
Rang des Gildenmeisters aufschwingen<br />
kann, war in der Beta natürlich noch nicht<br />
ersichtlich.<br />
24<br />
berufe aufgelesen zu werden. Aber wenn<br />
ich für einen Crafting-Level 30 Kleider<br />
häkeln muss, verliere ich persönlich die<br />
Geduld. Auch hier gilt natürlich: ist alles<br />
noch Beta.<br />
Kein Händchenhalten<br />
Nach ein paar Stunden mit TESO bemerkte<br />
ich zwei Dinge: Das Spiel hatte irgendwas<br />
für sich. Irgendwie. Ich wusste zu diesem<br />
Zeitpunkt noch nicht genau, was es war. Es<br />
fiel mir nicht sofort auf, war subtil, aber ich<br />
hatte mehr Spaß als ich erwartet hatte. Außerdem<br />
waren sämtliche Quests plötzlich<br />
zu schwer und vom Level viel zu anspruchsvoll<br />
für meinen Charakter. Böse Falle! Zum<br />
Verständnis: Moderne MMORPGs haben<br />
mich über die Jahre abgestumpft. Auftraggeber<br />
schicken Spieler für gewöhnlich von<br />
einem Quest-Hub zum nächsten, alles wird<br />
einem vorgekaut und kein Mensch muss<br />
mehr nach Möglichkeiten zum Leveln suchen.<br />
Warum auch, ist ja Arbeit und könnte<br />
Gelegenheitsspieler überfordern. Dieser<br />
Gewohnheit entsprechend folgte ich natürlich<br />
stur meinem Questlog, mit der Folge,<br />
dass sämtliche Gegner irgendwann zu stark<br />
wurden und ich „nichts mehr zu tun“ hatte.<br />
Beim Blick auf die Karte wurde mir dann<br />
schnell klar: Ich hatte praktisch nichts aufgedeckt!<br />
Also bin ich ausgezogen und habe<br />
die Spielwelt erkundet. Überall gibt es Siedlungen,<br />
Dörfer, Ruinen, Höhlen und nicht selten<br />
kommen NPCs direkt angerannt und flehen<br />
um Hilfe! Quests hatte ich so plötzlich<br />
bis zum Umfallen und nebenher entdeckte<br />
ich verborgene Himmelsscherben (für jeweils<br />
drei Stück gibt’s einen Talentpunkt)<br />
und erledigte mit meinem jüngst geweckten<br />
Forscherdrang sogar einige Achievements.<br />
Natürlich gibt es auch in TESO dieselben<br />
Pfeil-Symbole und Quest-Markierungen wie<br />
in Skyrim, aber statt diesen immer nur stur<br />
zu folgen, ist das Durchstöbern der Spielwelt<br />
auf eigene Faust nicht nur möglich und<br />
wahnsinnig spannend, sondern absolut notwendig.<br />
Cyrodiil – wer’s braucht<br />
Nebenher warf ich auch einen Blick auf das<br />
PvP-Gebiet Cyrodiil, rund um die imperiale<br />
Stadt. Diese war zur Beta übrigens umringt<br />
von Dämonen und nicht betretbar, aber zumindest<br />
die Burgbelagerungen funktionierten<br />
bereits. Mit Ballisten spießt man auch<br />
auf große Distanz gegnerische Einheiten<br />
auf, Rammen knacken Festungstore, während<br />
die Verteidiger sich von oben mit siedendem<br />
Öl zur Wehr setzen. Alternativ reißt<br />
man mit dem Katapult einfach eine Wand<br />
ein und stürmt die Burg. Das klingt nicht nur<br />
nach dem World-vs-World-Feature aus Guild
<strong>Vorschau</strong> <strong>The</strong> elder ScrollS online<br />
Gut gebräunt waren meine Beinkleider beim Anblick dieses Daedra-Ungetüms.<br />
Feinde skalieren in TESO nicht mit dem Spieler-Level und dieser hier ist mir über.<br />
Wars 2, sondern funktioniert auch größtenteils<br />
so und sieht auch noch fast identisch<br />
aus. Wer auf Spielerkämpfe steht, wird sich<br />
an den gewissen Ähnlichkeiten sicher nicht<br />
stören, zumal es dort sogar Quests rund<br />
ums PvP gibt: Tötet gegnerische Spieler, erobert<br />
Burgen, spioniert feindliche Stellungen<br />
aus und so weiter.<br />
In der Beta war die Performance auch<br />
mit 50 und mehr Spielern auf dem Bildschirm<br />
astrein, doch wie es ab Release<br />
auf einem prall gefüllten Schlachtfeld läuft,<br />
muss sich noch zeigen. Wirkliches <strong>Elder</strong>-<br />
<strong>Scrolls</strong>-Flair hatte nichts davon. Wenn ich<br />
Burgen erobern und Spieler umnieten soll,<br />
macht es spieltechnisch einfach keinen<br />
großen Unterschied, ob die Teilnehmer nun<br />
aus Tyria, Tamriel oder vom Mond kommen.<br />
Ein riesiges PvP-Gebiet ist einfach<br />
kein Feature, das ich mir irgendwann mal<br />
in <strong>Elder</strong> <strong>Scrolls</strong> gewünscht hätte. Aber ich<br />
kann es ja ignorieren. Davon unabhängig<br />
war Cyrodiil auf den ersten Blick qualitativ<br />
top, auch wenn ich recht bald in die reguläre<br />
Spielwelt zurück wollte.<br />
TESO hat Seele<br />
Und in diesem Augenblick war der Groschen<br />
gefallen: Ich wollte zurück in die Spielwelt.<br />
Denn Tamriel ist so lebendig, so glaubhaft<br />
Katzen im Nebel: Tamriel sieht gut aus, am Horizont sind aber<br />
selbst auf Ultra-Detaileinstellungen nur Konturen zu sehen.<br />
Vier Klassen, Keine<br />
einschränKungen<br />
Jede der vier Klassen im Spiel (Dragon<br />
Knight, Sorcerer, Nightblade, Templar) verfügt<br />
über einzigartige Fertigkeitslinien. Der<br />
Dragon Knight teilt je nach Spezialisierung<br />
zum Beispiel super Feuerschaden aus oder<br />
steigert seine Widerstandskräfte und wird<br />
zum epischen Tank. Der Sorcerer nutzt die<br />
Mächte der Elemente oder beschwört Kreaturen,<br />
die für ihn im Kampf austeilen und<br />
einstecken. Als Templar nutzt man beispielsweise<br />
Sonnenzauber für Schaden oder heilt<br />
und bufft sich selbst und die gesamte Gruppe.<br />
Nightblades agieren ein wenig wie<br />
Schurkenklassen, verfügen aber auch über<br />
einige dunkle Zauber mit Effekten wie Lebensdiebstahl.<br />
Unabhängig von Eurer Klassenwahl<br />
könnt Ihr außerdem jede Waffengattung<br />
und jede Art Rüstung anlegen und<br />
entscheidet bei Stufenanstiegen dann<br />
selbst, ob Ihr Eure Lebenspunkte, Eure Ausdauer<br />
oder Eure MagickaVorräte steigern<br />
möchtet. Ein Sorcerer in schwerer Platte mit<br />
haufenweise HP, der Monster beschwört und<br />
die Streitaxt schwingt? Ein LederTemplar,<br />
der schleicht, Feinde von hinten mit Dolchen<br />
abmurkst und sich bei Bedarf auch einfach<br />
mal selbst heilt? Kein Problem, das ist alles<br />
möglich!<br />
25
<strong>The</strong> elder ScrollS online <strong>Vorschau</strong><br />
Es ist saukalt, die Skelette tragen lustige Hüte<br />
mit Hörnern dran. Yup, wir sind bei den Nords.<br />
Morrowind-Fans, die beim Anblick des Screenshots<br />
nicht der Nostalgieständer kitzelt, sind innerlich tot.<br />
und zieht dermaßen an, dass man es anfangs<br />
gar nicht bewusst mitbekommt. Weil<br />
die Welt natürlich und plausibel wirkt und<br />
mit Bedacht und Liebe ausgearbeitet ist. Als<br />
ich einem NPC vom Volk der Nord mit einer<br />
Mission half, bekam ich zur Belohnung einen<br />
schweren Kriegshammer. „Schädel brecher“<br />
oder so ähnlich. „Hat meiner Mutter gehört.“<br />
Als in Morrowind ein Argonier-Dorf angegriffen<br />
wurde, setzten sich die Bewohner mithilfe<br />
der fantastischen Kreaturen zur Wehr,<br />
MMO und irgendwie<br />
dOch nicht<br />
In der Beta gab es eine Handvoll Inhalte, die<br />
klar für Gruppen von vier Spielern ausgelegt<br />
und alleine nicht zu schaffen waren. Das obligatorische<br />
LFG-Tool zur Gruppensuche war<br />
bereits implementiert. Andererseits fehlen<br />
für MMOs typische Komfort-Features wie eine<br />
Mini-Map oder ein Auktionshaus, für dessen<br />
Nutzung man nicht Mitglied in einer Gilde<br />
sein muss. Einerseits wird durch heftiges<br />
Phasing die Illusion vermittelt, dass man als<br />
Spieler etwas bewirkt und die Welt verändert.<br />
Auf der anderen Seite stehen die Gruppen-Dungeons<br />
und Belagerungsschlachten.<br />
TESO versucht, eine Art Kompromiss zwischen<br />
MMO- und Offline-RPG zu finden,<br />
aber genau das hat in der Beta am wenigsten<br />
überzeugt.<br />
26<br />
die dort leben. Als ich einen Dorfbewohner<br />
fragte, weshalb er seine zahmen Last-Dinos,<br />
die Guars, wie Familienmitglieder behandelt,<br />
reagierte er empört. „Sie tragen unsere Lasten,<br />
fressen unseren Abfall und sind immer<br />
treu. Natürlich gehören sie zur Familie!“ Andernorts<br />
treffe ich auf Blutdürster, eine feuerrote<br />
Kröte, die ich einer schlecht gelaunten<br />
Orkdame abkaufe, um ein Froschrennen<br />
zu gewinnen. Jedes Volk in Tamriel hat seine<br />
eigene Mentalität, einzigartige Architektur in<br />
wie tötet Man, was kein<br />
Leben hat?<br />
Gar nicht – man macht es zum Kaiser. Wer in<br />
der PvP-Kampagne in Cyrodiil die meisten<br />
Punkte abkassiert und die Kaiserstadt einnimmt,<br />
der wird zum Kaiser gekrönt. Zur Belohnung<br />
gibt’s unter anderem eine spezielle<br />
Fertigkeitenlinie für Kaiser. Diese bleibt ein<br />
Leben lang erhalten – sollten feindliche Spieler<br />
Euren Avatar um einen Kopf und damit<br />
dessen Amtszeit bedeutend verkürzen, behaltet<br />
Ihr Eure kaiserlichen Skills trotzdem,<br />
wenn auch in abgeschwächter Form. Na<br />
dann mal ran! Nur, wenn Ihr im PvP rund<br />
um die Uhr durchkellert, gibt’s die Kaiser-Fertigkeiten.<br />
Normalsterbliche mit geregeltem<br />
Tagesablauf schminken sich sämtliche<br />
Ambitionen in dieser Hinsicht lieber<br />
gleich ab.<br />
Städten und Dörfern und Designs bei Waffen<br />
und Rüstungen, viele haben eigene Akzente<br />
und Redewendungen in ihrer Sprache.<br />
Die Eigenarten, Vorlieben und Macken der<br />
Bewohner Tamriels machen sie interessant<br />
und liebenswert. Das letzte Mal, dass mich<br />
die Kulturen und Völker in einem MMOR-<br />
PG so in ihren Bann gezogen haben, war in<br />
World of Warcraft.<br />
Auflösung ist nicht alles<br />
Was man auf den Screenshots sieht, wird<br />
sich zum Release auch nicht mehr dramatisch<br />
verbessern: TESO sieht einfach nicht<br />
so gut aus wie Skyrim. Beim Spielen verschwand<br />
die Landschaft am Horizont deutlich<br />
eher im Nebel als mir lieb war, die<br />
2D-Blumen und -Gräser drehen sich mit der<br />
Kamera mit und die Texturen sind auch nur<br />
mittelprächtig aufgelöst. Klar, ist halt ein<br />
MMORPG und da geht Performance vor Optik.<br />
Aber was die Designer mit ihren eingeschränkten<br />
Mitteln für eine Spielwelt gezaubert<br />
haben – alter Schwede! Jede Zone in<br />
Tamriel kommt mit eigener Flora und Fauna.<br />
Als ich bei den Nords zu Besuch war, erkannte<br />
ich die gehörnten Rüstungen, Tierrunen<br />
und die mit Fallen gespickten Grabkammern<br />
sofort wieder. Morrowind zeichnet<br />
sich durch die abartige Tierwelt und die gewaltigen<br />
Pilze aus, die überall wachsen.<br />
Auch Gebiete, die man bisher noch<br />
nicht (oder lediglich stark verpixelt) in der
<strong>Vorschau</strong> <strong>The</strong> elder ScrollS online<br />
Rührend: Unser Held kocht seine Spezialität<br />
– Kartoffelbrei mit Katzenhaaren.<br />
Reihe zu sehen bekam, sind einzigartig und<br />
sehenswert. Wandernde Händler ziehen<br />
umher und bieten Waren und Reparaturen<br />
an. Verkäufer sprechen stöbernde Spieler<br />
an, NPCs fischen, schmieden und gehen ihren<br />
Tagesabläufen nach. Mitspieler, die an<br />
Crafting-Stationen Ausrüstung, Tränke, Verzauberungen<br />
und Lebensmittel herstellen,<br />
fügen sich so natürlich in das Stadtbild ein,<br />
dass man sie oft gar nicht als Spieler wahrnimmt.<br />
Immer wieder habe ich mich dabei<br />
erwischt, wie ich Charaktere anderer Beta-Tester<br />
anglotzte, während diese ihr Inventar<br />
durchsuchten, woraufhin ihr Avatar sichtbar<br />
in seinem Rucksack herumkramte. Die<br />
Entwickler haben alles daran gesetzt, die<br />
Atmosphäre zu wahren, auch wenn man nie<br />
der einzige menschliche Spieler in der Welt<br />
ist. Und so ist die Grafik technisch vielleicht<br />
nicht mehr auf dem allerneuesten Stand,<br />
aber die Inszenierung sucht ihresgleichen.<br />
Aber warum eigentlich?<br />
Inzwischen bin ich froh, dass ich die Beta<br />
anspielen durfte (Anm. d. Red.: Mist aber<br />
auch!). Ich wollte nichts mit TESO zu tun haben,<br />
habe mich vorab nicht über das Spiel<br />
informiert und habe meine ersten Schritte<br />
im Spiel gehasst. Mittlerweile haben sich<br />
die schlimmsten meiner Befürchtungen<br />
als unbegründet erwiesen, ich werde das<br />
Spiel vorbestellen und freue mich auf den<br />
Release. Fans der Reihe erwartet hier ein<br />
richtiges <strong>Elder</strong>-<strong>Scrolls</strong>-Spiel und zum Glück<br />
kein <strong>Elder</strong> <strong>Scrolls</strong> Light. Kein 08/15-MMO<br />
wie zig andere, mit aufgeklebter TES-Lizenz.<br />
Was bin ich froh! Aber trotz aller Erkenntnis<br />
kann ich eine Frage nicht beantworten:<br />
Warum haben sie daraus überhaupt ein<br />
MMO gemacht? Auf Atmosphäre-Killer wie<br />
aufgeklebte Spielernamen hat man verzichtet.<br />
Man teilt sich die Spielwelt bewusst<br />
immer nur mit einer geringen Anzahl von<br />
Mitspielern. Bei Quests wird die Spielwelt<br />
immer wieder dauerhaft durch Phasing verändert,<br />
damit man das Gefühl hat, etwas<br />
in der Welt bewirkt zu haben. Wozu dann<br />
das Gedöns um die Mega-Server? Hätte<br />
es ein optionaler Mehrspieler-Modus für<br />
drei oder vier Mitspieler nicht auch getan?<br />
Gibt es da draußen wirklich Fans der Reihe,<br />
die sich schon immer riesige PvP-Schlachten<br />
gewünscht haben? Und andersherum?<br />
Gibt es Fans von MMOs, die schon immer<br />
ein Online-Rollenspiel in Tamriel wollten, in<br />
dem man seine Mitspieler weitestgehend<br />
ignorieren kann? Ich hätte auch ein „<strong>The</strong><br />
<strong>Elder</strong> <strong>Scrolls</strong> Offline“ gekauft, denn durch<br />
den MMO-Part wird es für mich nicht besser.<br />
Das hätte dann auch keine Monatsgebühr<br />
gekostet. Hm. Vielleicht habe ich die<br />
Frage nach dem „warum“ damit schon beantwortet<br />
– zumindest ein ganz klein wenig.<br />
Spaßig wird das Spiel allemal – versprochen!<br />
Ob Zenimax die Fans dauerhaft<br />
binden kann, hängt wie so oft davon ab,<br />
wie es mit dem Endgame und Inhalts-Updates<br />
läuft. Wenn regelmäßig alle Fronten<br />
bedient werden, könnte daraus Liebe werden.<br />
Wenn nicht, levelt man im Freimonat<br />
einen Charakter hoch, genießt die Story<br />
und die fantastische Spielwelt und kommt<br />
immer noch voll auf seine Kosten. Und das<br />
ist ein guter Anfang. sascha Penzhorn/ag<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
<strong>The</strong> <strong>Elder</strong> <strong>Scrolls</strong> Online<br />
Anbieter: Bethesda<br />
Termin: 04042014<br />
Web: wwwelderscrollsonlinecom<br />
Sascha „Berserkerkitten“ Penzhorn meint<br />
„Von ‚interessiert mich nicht‘ auf ‚vorbestellt‘ an einem Beta-Wochenende<br />
Respekt, Zenimax! Die Spielwelt von TESO ist faszinierend<br />
und lässt mich eintauchen, wie ich es seit World of Warcraft nicht<br />
mehr erlebt habe Episch hat sich als Adjektiv<br />
über die Jahre arg abgenutzt – in diesem Fall<br />
ist es jedoch völlig angebracht Aber warum<br />
versucht man in einem MMO alles, um es<br />
nicht wie ein MMO aussehen zu lassen?<br />
Endlos viel Phasing und keine sichtbaren<br />
Spielernamen oder eine Mini-Map? Oder<br />
warum kein Auktionshaus außerhalb von<br />
Gilden? Geht’s am Ende doch nur um<br />
die Abogebühren? Bin gespannt!<br />
Legendär<br />
<strong>buffed</strong>.de<br />
Alle Infos findet ihr unter<br />
www.<strong>buffed</strong>.de/TESO<br />
27
Trove <strong>Vorschau</strong><br />
Trove erinnert optisch an Minecraft. Die Spielwelt<br />
setzt sich allerdings aus Voxeln zusammen.<br />
Trove<br />
Es ist quietschbunt, es ist aus Voxeln zusammengesetzt, es hat knuffige Feinde, einen<br />
Bau-Modus, Klassen und bald auch Quests: Trove ist ein Sandkasten!<br />
Oder besser gesagt: Trove ist ein<br />
Massive Multiverse Adventure – so<br />
jedenfalls nennt es der Entwickler<br />
Trion. Nach Rift und Defiance versucht sich<br />
das Team von Trion an einem Sandbox-Spiel<br />
mit Voxel-Grafik, das ähnlich wie<br />
ein MMORPG funktioniert. Nur mit dem Unterschied,<br />
dass im fertigen Spiel lediglich<br />
etwa 60 Spieler auf einen Server passen<br />
– es kommt also nicht ganz so massiv daher<br />
wie ein echtes Online-Rollenspiel. Gemeinsam<br />
lösen Spieler Missionen, kloppen<br />
28<br />
Bosse in Dungeons, verbessern ihren Helden<br />
und bauen fleißig an Spielwelt und<br />
Heimatbasis, genannt Cornerstone, herum.<br />
Aktuell läuft eine Alpha-Version des<br />
RPG-Baukastens, zu der nur Zutritt hat, wer<br />
eines der teuren Founder-Pakete kauft<br />
(mehr dazu im Extrakasten) oder mit ganz<br />
viel Glück einen Code ergattert.<br />
Von Rittern und Bauern<br />
Bisher steht mit dem Ritter nur eine Klasse<br />
zur Verfügung. Knuffige Bienchen, Spinnen<br />
Hohe Türme, große Schlösser – wie es sich für diese<br />
Art Spiel gehört, könnt Ihr bauen, was Euch gefällt.<br />
und Blöcke in Quadratoptik zu zerbröckeln<br />
oder das Errichten einer Heimatbasis sind<br />
die Hauptbeschäftigungen – Quests fehlen<br />
bisher. Im Kampf-Modus gibt’s Erfahrungspunkte<br />
und Level-ups, die den Charakter<br />
immer ein wenig stärker machen. Die zerberstenden<br />
Quader und Tierchen lassen außerdem<br />
Materialien fallen, die mittels Handwerksmodus<br />
durch Kombinieren mit anderen<br />
Stoffen zu hochklassigem Baumaterial<br />
veredelt werden und dann bereit zum Einsatz<br />
sind. Ressourcen sind in der Spielwelt<br />
auf Bergen, Wiesen in unterirdischen Höhlen<br />
oder in Wäldern zu finden – Minecraft<br />
lässt grüßen. Trove ist voller schöner Orte<br />
– auch ohne das Zutun der Community,<br />
denn die Voxel-Welten erschaffen sich zufallsgeneriert,<br />
wenn neue Server aufgehen,<br />
und formen dabei immer wieder echte Hingucker<br />
wie riesige Bergmassive und Täler.<br />
Der Held reist per Klick von Welt zu<br />
Welt, um andere Spieler oder Freunde zu<br />
treffen. Wer sich jetzt fragt, warum man<br />
dann überhaupt eine Heimatbasis errichtet,<br />
bekommt eine einfache wie geniale<br />
Antwort: Der sogenannte Heimat-Cornerstone<br />
zieht mit auf die neue Welt um. So<br />
bleiben lieb gewonnene Hütten oder aber
<strong>Vorschau</strong> Trove<br />
Die Spielwelten in Trove sind zufällig generiert.<br />
Das sorgt für die nötige Abwechslung.<br />
Damit es nicht langweilig wird, baut Ihr nicht<br />
ausschließlich. Ihr müsst auch kämpfen.<br />
prunkvolle Eigenheime beim Wechsel<br />
nicht auf dem Server zurück, sondern<br />
sind wie ein Wohnwagen immer dabei.<br />
Hat man doch mal genug von der ersten<br />
Studentenbude, reißt man die Butze kurzerhand<br />
ab und baut neu. Entweder auf<br />
dem Platz der alten Basis oder an einem<br />
neuen Ort, den es natürlich erst mal zu<br />
beanspruchen gilt. Die Spielwelt von Trove<br />
ist zwar dank Voxel-Engine komplett zerstörbar,<br />
der Cornerstone bleibt aber vor<br />
feindlichen Angriffen verschont. Nur der<br />
Besitzer bestimmt, was darauf gebaut<br />
oder abgerissen wird. Bauplätze sind mit<br />
einem Ausrufezeichen gekennzeichnet. Ist<br />
der Platz bereits besetzt, weist eine Art<br />
Klingelschild auf den Besitzer hin.<br />
Waiting Phase One<br />
Richtig viel gibt’s bisher noch nicht zu tun<br />
in der Alpha – Bauen und Erkunden macht<br />
aber bereits eine Menge Spaß. In Kürze<br />
implementiert Entwickler Trion die angekündigten<br />
Quests, neue Gebiete, Begleiter,<br />
Reittiere sowie die neue Klasse Gunslinger.<br />
Sobald die Missionen im Spiel sind, wird<br />
sich zeigen, ob Trove halten kann, was es<br />
verspricht: nämlich ein Massive Multiverse<br />
Adventure zu sein. Denn durch den vielseitigen<br />
Feature-Mix aus spaßigen Gruppeninhalten,<br />
coolen Klassen, Dungeon-Kämpfen,<br />
vielen Items und obendrein einem Bau-Modus<br />
hat Trove sicher auch gegen starke<br />
Konkurrenz wie Minecraft, Cube World oder<br />
demnächst Everquest Next: Landmark eine<br />
Chance. Wir sind gespannt.<br />
MB<br />
die founder-Pakete<br />
Ins Spiel lassen die Entwickler von Trion vorerst fast nur Spieler, die für den Zugang bezahlen. In<br />
die Alpha könnt Ihr Euch über die Webseite einkaufen: www.trovegame.com/support-trove.<br />
die BiLLigste Version<br />
Adventurer für 18,99 Euro<br />
Gewährt vorzeitigen Zugang<br />
zur Alpha mit der nächsten<br />
Einladungswelle. Obendrauf<br />
spendiert Trion eine Inventar-Erweiterung<br />
sowie einen<br />
kleinen Betrag der Ingame-<br />
Währung, für die es später<br />
im Shop wohl<br />
Mounts, Klassen<br />
oder aber auch<br />
spezielle Materialien<br />
geben<br />
könnte.<br />
Für den MittLeren<br />
geLdBeuteL<br />
Champion für 46,99 Euro<br />
Die luxuriösere Variante gewährt<br />
nicht nur vorzeitigen<br />
Zugang zur Alpha und alle<br />
weiteren Boni, die auch in<br />
der günstigeren Adventurer-Version<br />
enthalten sind.<br />
Obendrein gibt es den<br />
Soundtrack zum Spiel, einen<br />
weiteren Zugangs-Code für<br />
einen Freund, ein Mount und<br />
eine Platzerweiterung für die<br />
Heimatbasis.<br />
Für MiLLionäre<br />
und Verrückte<br />
Pixel Master für 899,99 Euro und<br />
Voxel Savant für 2.239,99 Euro<br />
Richtig gelesen. Die beiden<br />
Pakete gibt es tatsächlich. Wer<br />
viel Geld übrig hat und die<br />
Entwickler unterstützen<br />
möchte, greift zum Bentley<br />
oder Rolls-Royce unter den Paketen.<br />
Dafür wird man im<br />
Spiel verewigt beziehungsweise<br />
darf sogar gemeinsam<br />
mit dem Entwicklerteam an<br />
einem eigenen Gebiet arbeiten<br />
und entscheiden, welche<br />
Monster dort leben und wie<br />
es aussehen soll.<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Trove<br />
Anbieter: Trion Worlds<br />
Termin: 22112013 (Alpha)<br />
Web: wwwtrovegamecom<br />
Maria „Silarwen“ Beyer meint<br />
„Was ich bisher von Trove sehen konnte, gefällt mir richtig gut Zugegebenermaßen<br />
war das noch nicht besonders viel – die Alpha-Version<br />
steckt eben einfach noch ganz deutlich in den Kinderschuhen<br />
Ich freue mich jedenfalls bereits auf jedes neue<br />
Update und bin gespannt, wie sich der Online-Sandkasten<br />
weiterentwickelt und wie sich<br />
die Gruppeninhalte sowie die bereits kündigte zweite Klasse spielen Nur die<br />
Gründer-Pakete finde ich ganz schön teuer teuer<br />
ange-<br />
Wer noch auf die Beta warten kann, bekommt<br />
aber zumindest bereits für 4,99 Euro ein<br />
Founders- Paket Wann die zweite Testphase<br />
startet, ist aber noch nicht bekannt“ bekannt“<br />
Legendär<br />
<strong>buffed</strong>.de<br />
Alle Infos findet Ihr unter<br />
www.<strong>buffed</strong>.de/trove<br />
29
South Park <strong>Vorschau</strong><br />
Das Königreich ist nicht mehr als eine billige Kulisse,<br />
in der König Cartman und seine Ritter hausen.<br />
South Park: Der Stab<br />
der Wahrheit<br />
Von A wie Arschbombe bis Z wie Zombienazikommandant: Das erste Rollenspiel zu South<br />
Park soll so politisch inkorrekt, bissig, eklig und doch so witzig wie die TV-Serie werden.<br />
Vor 17 Jahren kehrte Steve Jobs zu<br />
Apple zurück, Tony Blair wurde Premierminister<br />
und Tiger Woods der<br />
jüngste Gewinner eines Masters-Golfturniers.<br />
Klon-Schaf Dolly graste friedlich auf<br />
einer schottischen Wiese und der Sänger<br />
R. Kelly glaubte, er könne fliegen. George<br />
Clooney versagte als Batman, während Leonardo<br />
DiCaprio sich in das Herz der weiblichen<br />
Kinogängerschaft softete. 1997<br />
wurde die DVD so langsam der heiße<br />
Scheiß, den jeder haben wollte. Und aus<br />
30<br />
Der Stab der Wahrheit: Wer ihn besitzt, hat die Macht!<br />
dem fiktiven Städtchen South Park im<br />
US-Bundesstaat Colorado zogen vier<br />
halbstarke Jungs aus, die Welt der Kabelsender<br />
zu erobern.<br />
Und das sollte Stan Marsh, Kyle<br />
Broflovski, Eric Cartman und Kenny McCormick<br />
auch gelingen. Schon als die erste<br />
Staffel South Park ausgestrahlt wurde,<br />
zeichnete sich ab, dass die Serie mit ihrem<br />
eigenwilligen Look, den bösen gesellschaftskritischen<br />
Anspielungen und dem<br />
Brechen jeglicher Tabus den Zahn der Zeit<br />
traf. Geändert haben sich in den 17 Jahren<br />
seit dem Start nur die Moralvorstellungen<br />
der Zuschauer. Damals war es noch anstößig<br />
und unverschämt, wenn Mister Hankey<br />
der Weihnachtskot Bremsspuren in der gesamten<br />
Stadt verteilte, Mädels queeften<br />
oder Cartman eine Analsonde aus dem<br />
Hinterteil fuhr. Heutzutage müssen sich<br />
die Erfinder der Show, Trey Parker und Matt<br />
Stone, kräftig ins Zeug legen, um noch<br />
Stellen des Allgemeinbewusstseins zu treffen,<br />
die südlich der Gürtellinie liegen.<br />
Der neue Arsch in der Stadt<br />
In Der Stab der Wahrheit startet Ihr als<br />
10-jähriger Rotzlöffel in South Park. Frisch<br />
hinzugezogen wollt Ihr Euch in Eurem neuen<br />
Zimmer verkriechen, doch Papa macht Euch<br />
einen Strich durch die Rechnung. Er sperrt<br />
Euch aus dem Haus aus und gibt Euch die<br />
erste Quest: Findet Freunde. Allein und verlassen<br />
wandert Ihr durch die Straßen von<br />
South Park und macht dabei einen großen<br />
Bogen um eine Gruppe Rowdies, die gerade<br />
einen bemitleidenswerten Jungen vermöbelt.<br />
Dabei rennt Ihr in einen Knaben im türkisen<br />
Fummel: Butters. Der lädt Euch ein,<br />
mit ihm zu spielen. Was anderes gibt’s eh<br />
nicht zu tun, also schließt Ihr Euch Butters<br />
an und tretet in ein Fantasie-Königreich ein.<br />
Fantasie braucht Ihr dringend! Denn das<br />
Königreich ist eigentlich nur ein schäbiger<br />
Garten, das prunkvolle Schloss Kupa Keep<br />
ein mickriges Zelt, in den Ställen – der Sandkasten<br />
– kackt eine Katze. Im Schloss begegnet<br />
Ihr dem großen Manitu: Eric Cartman.<br />
Der gibt als König den Ton an. Und
<strong>Vorschau</strong> South Park<br />
Sieht aus wie in der Serie: Die Charaktere kommen<br />
im schmuddeligen 2D-Cutout-Stil daher.<br />
Helden der Klasse Kämpfer sind sich nicht zu<br />
schade, mitten hinein in die Gegner zu hechten.<br />
Euch einen Namen. Egal wie oft Ihr ins Namensfeld<br />
einen tollen Heldennamen voller<br />
Glanz und Gloria eintippt, Cartman gibt Euch<br />
den Titel Douchebag. Ihr seid also der hinterletzte<br />
Loser der Stadt und müsst Euch Eure<br />
Sporen erst einmal im Kampf verdienen.<br />
Lümmel<br />
Mit der Wahl des Namens kommt auch die<br />
Wahl der Klasse auf Euch zu. Zur Wahl stehen<br />
vier Stück: Kämpfer, Magier, Dieb und<br />
Jude. Jede Kampfausrichtung kommt mit ihren<br />
eigenen Vorzügen und Nachteilen, mehr<br />
dazu erfahrt Ihr im Kasten auf der nächsten<br />
Seite – der Priester wurde allem Anschein<br />
nach wieder aus dem Spiel geworfen. Vermutlich<br />
ähnelten die Fähigkeiten der Klasse<br />
zu sehr denen des Juden, der wiederum<br />
eine Mischung aus Heiler und Paladin ist.<br />
Während Eurer Initiation in den Kreis der<br />
Auserwählten sind die prügelnden Rüpel von<br />
vorhin ins Königreich eingedrungen und drohen,<br />
den Pool der Visionen (das Planschbecken)<br />
mit Eigenurin zu besudeln. Fantastisch,<br />
das ist Eure glorreiche Stunde! Ihr könnt in<br />
Eurem ersten Kampf beweisen, dass Ihr willens<br />
seid, Euch einen Platz in König Cartmans<br />
ritterlicher Tafelrunde zu verdienen.<br />
Pupsgebeutelt<br />
Gekämpft wird in rundenbasierten Auseinandersetzungen.<br />
Ihr übernehmt darin ähnlich<br />
wie in FinalFantasySpielen die Steuerung<br />
Eures Helden und erhaltet außerdem<br />
die Kontrolle über etwaige Charaktere, die<br />
sich Douchebag anschließen. Butters zum<br />
Beispiel. Zuerst sucht Ihr über ein typisches<br />
Kreismenü aus unterschiedlichen SkillKategorien<br />
die Fähigkeit aus, die Ihr nutzen wollt.<br />
Und die wird dann ausgelöst. Die Zauber tragen<br />
dabei dem von den Kindern erdachten<br />
FantasyUniversum entsprechend tolle Namen.<br />
Die Attacken fallen oft weltlicher aus.<br />
Douchebag prügelt mit einem Baseballschläger<br />
auf den Gegner ein, rammt ihn mit<br />
einem FootballManöver um und betäubt ihn<br />
mit aromatischen Fürzen. Butters greift hingegen<br />
auf so effektreiche Angriffe wie den<br />
Hammer der Stürme zurück und brutzelt damit<br />
als Elfen verkleidete Kids.<br />
Cartman zündet seine Darmwinde an,<br />
andere Charaktere schmeißen Bälle oder<br />
prügeln mit Eisenstangen. Sogar der als<br />
„Professor Chaos“ bekannte NinjaAvatar<br />
von Butters darf ausgewählt werden. Wenngleich<br />
das Kampfsystem rundenbasiert ist,<br />
solltet Ihr während der Prügeleien nicht unaufmerksam<br />
sein. Ihr blockt Attacken aktiv<br />
mit Triggertasten. Oder verstärkt Eure Angriffe,<br />
indem Ihr im richtigen Moment kurz<br />
auf einen Knopf drückt oder ihn haltet. Ist<br />
die Schlacht geschlagen, gibt’s natürlich<br />
Beute, die Ihr von den niedergeschlagenen<br />
Kontrahenten aufklaubt. Das können Rüstungsstücke<br />
wie Kochtöpfe oder Teddymützen<br />
sein, Geld und Tränke oder Waffenverbesserungen<br />
wie Streichhölzer. Wenn Ihr<br />
die Zündhölzer über das CharakterMenü<br />
an Eurer Waffe anbringt, verursacht die<br />
dann zusätzlich zehn Punkte Feuerschaden.<br />
Alle eingesammelten Kostbarkeiten<br />
lassen sich außerdem bei Händlern verticken<br />
und gegen bessere Klamotten tauschen,<br />
wenn Ihr Bock drauf habt.<br />
Beim Stabe des Propheten<br />
Auch abseits der Kämpfe ist nicht alles<br />
eitel Sonnenschein im Königreich. Butters<br />
kommt unglücklicherweise der Stab<br />
der Wahrheit abhanden; ein anderer Junge<br />
nimmt ihm das dürre Stöckchen ab. Das<br />
wäre ja kein Problem, wenn derjenige, in<br />
dessen Besitz sich der Stab befindet, nicht<br />
zufällig das Sagen über das ganze Universum<br />
hätte. Na ja, das ist zumindest in der<br />
FantasyWelt der SouthParkKinder so. Fortan<br />
ist es Euer Job, nach der Muschel ... äh,<br />
nach dem Stab zu suchen und Chaos in<br />
South Park zu verbreiten, um am Ende gar<br />
die Welt zu retten.<br />
Dabei levelt Ihr Douchebag über die in<br />
Kämpfen generierte Erfahrung auf, mit der<br />
Ihr wiederum bessere Attacken freischaltet.<br />
Außerhalb der Scharmützel besteht Ihr kleine<br />
Geschicklichkeitsspiele, um etwa Feinde<br />
ohne Kampf auszuschalten oder Blockaden<br />
zu durchbrechen. So ist es zum Beispiel in<br />
der Szene mit Jimmy Valmer; dem Barden<br />
im Keller der „Kneipe“ <strong>The</strong> Giggling Donkey.<br />
Eben noch feuerte er seine als Elfenkrieger<br />
Magier prügeln nicht, sondern nutzen im Kampf Gadgets.<br />
31
South Park <strong>Vorschau</strong><br />
Das Charaktermenü sieht aus wie ein soziales Netzwerk.<br />
Hier wertet Ihr zum Beispiel Waffen auf.<br />
In den rundenbasierten Kämpfen setzt Ihr die Attacken<br />
Eurer Helden gegen mehrere Angreifer ein.<br />
Die Klassen<br />
Der Kämpfer<br />
Den Kämpfer erkennt Ihr an seinem roten<br />
Stirnband, rohe Gewalt ist Euer Motto. Ihr<br />
stürmt in bester Footballer-Manier auf die<br />
Feinde los, vermöbelt sie im Nahkampf mit<br />
Baseball-Schlägern oder springt wie der Hulk<br />
in die Gegnergruppe, um die Feinde zu betäuben<br />
oder in die Flucht zu schlagen. Auch<br />
der Roshambo-Angriff, der mit einem Tritt in<br />
die Leisten endet, ist nicht zu verachten.<br />
Der magier<br />
Mit einem Laborkittel – vielleicht ist es auch<br />
ein Bademantel – ausgerüstet, bedient sich<br />
der Magier ausgeklügelter Apparaturen. Zum<br />
Beispiel Bengalos, mit denen er den Feinden<br />
die Funken um die Ohren fliegen lässt. Oder<br />
Feuerlöschern, deren Druck er zurückhalten<br />
muss, bis er die Kontrolle verliert. Oder Wasserpistolen.<br />
Allerdings lässt sich daran zweifeln,<br />
dass die mit Wasser gefüllt sind …<br />
Der DieB<br />
Mysteriös kommt der Dieb daher, der seinen<br />
Schopf unter einem Kapuzenumhang versteckt.<br />
Wie im Genre üblich bringt der Dieb<br />
auch in Der Stab der Wahrheit lauter kleine<br />
Nadelstiche im Nahkampf an. Je mehr Angriffe<br />
ihr Ziel finden, desto höher ticken der Kombozähler<br />
und der Schaden des Diebs.<br />
Der JuDe<br />
Mit einer Kippah kommt der Jude daher. Er ist<br />
eine Mischung aus Paladin und Priester. Das<br />
bedeutet, dass er sich durch seine Attacken<br />
heilen kann. Und das wird in manchen Situationen<br />
auch bitter nötig sein. Denn diese<br />
Klasse teilt am kräftigsten aus, wenn sie quasi<br />
aus dem letzten Loch pfeift und die Lebenspunkte<br />
fast aufgebraucht sind.<br />
32<br />
verkleideten Kumpels mit einem feschen<br />
Liedchen an, im nächsten Moment verpisst<br />
er sich klammheimlich und lässt seine<br />
Freunde zurück. An denen müsst Ihr vorbei,<br />
um aus dem Keller rauszukommen. Statt<br />
nun reihenweise Kämpfe zu starten, könnt<br />
Ihr die Gegner auch anders loswerden. Mit<br />
einem Ball zielt Ihr auf ein Kellerfenster, um<br />
einem verbündeten Jungen den Weg in den<br />
Raum freizumachen. Der balanciert auf einem<br />
Regal und schmeißt eine Kaffeemaschine<br />
runter, die in Brand gerät. Während<br />
der Knabe vom Stromkasten einen Elektroschock<br />
verpasst bekommt, sammelt<br />
Douchebag Furzluft in seiner Hand und wirft<br />
sie zur Kaffeemaschine. Die folgende Explosion<br />
setzt die Feinde schachmatt. Das<br />
ist so absurd, dass es wieder lustig ist.<br />
LARP in South Park<br />
South Park ist keine Serie für jedermann<br />
– und Gleiches trifft auf das von Obsidian<br />
entwickelte Rollenspiel Der Stab der Wahrheit<br />
zu. Wer bis jetzt nichts mit South Park<br />
anfangen konnte, wird sich wahrscheinlich<br />
auch als eingefleischtester Fan des Spielegenres<br />
angewidert abwenden. Das ist nicht<br />
schlimm. Schon bei einem ersten Blick<br />
auf Der Stab der Wahrheit wird klar, dass<br />
das Spiel für Fans gemacht ist. Parker und<br />
Stone haben während der langwierigen und<br />
nicht ganz unkomplizierten Entwicklungszeit<br />
des Rollenspiels auf alles ein Auge gehabt.<br />
Sie haben das Skript geschrieben, überwachen<br />
die Arbeiten und sprechen – ganz wie<br />
in der Serie – das Gros der Charaktere ein.<br />
Besonders wichtig: Der 2D-Cutout-Look<br />
der Serie bleibt erhalten, Ihr stolpert also<br />
nicht plötzlich in eine 3D-Szenerie, die den<br />
ganzen South-Park-Charme ruinieren würde.<br />
Und das dürfte auch der Grund sein, warum<br />
Der Stab der Wahrheit ein ganz großer Hit<br />
unter den Anhängern der Serie werden<br />
kann. Die Macher der Serie haben sehr viel<br />
Wert darauf gelegt, dass die Macher des<br />
Spiels den Fans das Gefühl vermitteln,<br />
dass sie sich durch eine Episode South<br />
Park spielen. Nicht mehr, nicht weniger.<br />
Freilich bekämpft Ihr Hippies und Unterhosenwichtel<br />
in einer im Rollenspiel-Genre üblichen<br />
Zeit; das Spiel ist also nicht nach einer<br />
halben Stunde Schenkelklopferei vorbei.<br />
Gelingt der Transport der Serie ins<br />
Spiel, dann ist South Park: Der Stab der<br />
Wahrheit eine sehr gute Lizenzumsetzung.<br />
Warten wir ab, was der März bringt. Denn<br />
dann regiert König Cartman!<br />
SB<br />
VorSchau<br />
South Park: Der Stab der<br />
Wahrheit<br />
Anbieter: Ubisoft<br />
Termin: 4 März 2014<br />
Web: http://southparkubicom/<br />
Susanne „Elenenedh“ Braun meint<br />
„Ein Rollenspiel zu South Park, das aussieht wie eine Episode der<br />
Serie? Her damit! Wenn die Umsetzung den Entwicklern bei Obsidi-<br />
an nur halb so gut gelingt wie die Videos zum<br />
Spiel versprechen, dann wird Der Stab der<br />
Wahrheit die beste Umsetzung einer Lizenz,<br />
die es je gegeben hat Warum? Ich spiele einen<br />
Charakter, der sich in einem South Park<br />
herumtreibt, wie ich es kenne In 2D, mit<br />
diesem gewissen beschissenen Look und<br />
jeder Menge fiesen Gemeinheiten der Kids Kids<br />
Scheiße, wird das geil“<br />
epiSch<br />
buffeD.De<br />
Alle Infos findet Ihr unter<br />
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SouthPark
Der <strong>buffed</strong>-PC<br />
GTX760-Edition: Jetzt brandneu!<br />
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Games Hardware haben wir den <strong>buffed</strong>-PC<br />
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mit viel Speicherplatz, an Komponenten<br />
wie Mainboard oder Grafikkarte wird aber<br />
häufig gespart. Dieses Manko hat der <strong>buffed</strong>-PC<br />
nicht, da ausschließlich hochwertige<br />
Teile zum Einsatz kommen. Dank der Geforce<br />
GTX 760 mit 2.048 MByte VGA-Speicher<br />
sowie des Vierkernprozessors Core<br />
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Spiele ideal ausgelegt. Gekühlt wird die<br />
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dieses PCs stand vor allem der Lärmpegel<br />
im Fokus. Aus einem Abstand von 0,5 Metern<br />
erzeugt der PC nur 28 dB(A) bzw. maximal<br />
29 dB(A) bei Spielen. Der Stromverbrauch<br />
liegt je nach Last zwischen 44 und<br />
242 Watt. Bei der Leistung muss sich dieses<br />
Modell vor den PCGH-PCs (www.pcgh.<br />
de/pcgh-pc) nicht verstecken.<br />
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War Thunder: Ground Forces <strong>Vorschau</strong><br />
Mit dem KV-1 ins Gefecht: Im Rahmen der Closed<br />
Beta ist die Auswahl der Fahrzeuge eingeschränkt.<br />
War Thunder:<br />
Ground Forces<br />
Gaijin gewinnt nach dem Höhenflug<br />
mit War Thunder wieder<br />
Bodenhaftung und startet<br />
in die Closed Beta von Ground<br />
Forces. Ein Konkurrent für WoT?<br />
Mit War Thunder hat Gaijin Entertainment<br />
die Messlatte bezüglich<br />
Zweite-Weltkriegs-Fliegerei mächtig<br />
angehoben. Das Spiel sieht enorm gut<br />
aus, der Einstieg verläuft wegen des Free-<br />
2Play-Modells und der simplen Steuerung<br />
stressfrei. War Thunder ist aber nicht nur<br />
etwas für Arcade-Flieger. Auch Simulations-Fans<br />
kommen dank der historischen<br />
und realistischen Missionen, die mit komplexerer<br />
Steuerung und Flugphysik aufwarten,<br />
auf ihre Kosten. Dass War Thunder die<br />
Warbird-Enthusiasten im Sturm eroberte,<br />
war für Wargaming sicher ein schwer zu<br />
schluckender Brocken. Schließlich gingen<br />
die Weißrussen mit dem eigenen Flugzeugspiel<br />
World of Warplanes etwa zeitgleich<br />
an den Beta-Start … und zogen im direkten<br />
Vergleich den Kürzeren. Zumindest was<br />
die Metakritiken angeht. Webseiten, <strong>Magazin</strong>e<br />
und User bewerten War Thunder nämlich<br />
deutlich höher als WoWP.<br />
34<br />
Keine WoT-Kopie<br />
Die Vorzeichen für Ground Forces sind aber<br />
andere. Mit World of Tanks gibt es bereits<br />
einen etablierten Platzhirschen, der weltweit<br />
fantastische 78 Millionen Accounts,<br />
dutzende von Inhalts-Updates mit neuen<br />
Spielkarten, hunderte von Panzern aus sieben<br />
Nationen, diverse Spielmodi – darunter<br />
auch Clankriege mit Strategiekarte – und eine<br />
eigene eSport-Liga vorzuweisen hat. Und<br />
dazu muss man ganz klar sagen: World of<br />
„Wir Wollen<br />
ein realistisches<br />
Gameplay,<br />
Das oben-<br />
Drein auch<br />
spass macht.“<br />
Pavel Kulikov, Producer, Gaijin Entertainment<br />
Tanks macht unglaublich viel Spaß! Bei der<br />
etablierten Konkurrenz muss sich Ground<br />
Forces erst einmal durchsetzen.<br />
Eine WoT-Kopie mit weniger Panzern,<br />
Karten und Spielmodi würde freilich nicht<br />
reichen. Daher hat Gaijin trotz desselben<br />
Hintergrunds und einer vergleichbaren<br />
Spielweise die Eckpfeiler von Ground<br />
Forces etwas anders gesetzt als Wargaming.<br />
So soll sich Ground Forces etwas simulationslastiger<br />
spielen als World of<br />
Tanks. Mit Höchstgeschwindigkeit durch<br />
die Landschaft bretternde Panzer, die im<br />
Fahren schießen und dabei auch noch treffen,<br />
soll es nicht geben. Stattdessen geht<br />
es, wie wir in der Closed Beta feststellen<br />
konnten, deutlich gemächlicher zu: Gegner<br />
entdecken, heranpirschen, stehen bleiben,<br />
genau anvisieren und feuern. Sicher, das<br />
ist auch in WoT häufig genug der Fall, aber<br />
mit dem richtigen Skill, einer guten Crew<br />
und dem passenden Panzer treffen wir sogar<br />
mal aus voller Fahrt. Und das ist uns in<br />
Ground Forces bislang nicht gelungen, trotz<br />
maximal gelevelter Besatzungen.<br />
Einsteigerfreundlich trotz<br />
Sim-Anleihen<br />
Ground Forces ist, zumindest was den Arcade-Modus<br />
angeht, keine reinrassige Simulation.<br />
Das Getriebe schaltet automatisch,<br />
gegnerische Fahrzeuge werden wie auf einem<br />
modernen Heads-up-Display (HUD) angezeigt.<br />
Bewegt man das Fadenkreuz über
<strong>Vorschau</strong> War Thunder: Ground Forces<br />
Der Durchschuss ist hübsch anzusehen, der Sound<br />
der Kanonen darf aber noch an Gewicht zulegen.<br />
Auf unübersichtlichen Karten zielen wir vornehmlich<br />
nur auf die roten Panzersilhouetten.<br />
den Gegner, leuchten die Konturen des<br />
Ziels leicht rot auf und das Zielkreuz wechselt<br />
die Farbe von Weiß zu Grün, Gelb oder<br />
Rot. So bekommt man als Spieler wie in<br />
WoT eine Rückmeldung, ob man die Panzerung<br />
des Ziel an der anvisierten Stelle<br />
nicht (rot), womöglich (gelb) oder höchstwahrscheinlich<br />
(grün) durchschlägt, sofern<br />
die Granate auch genau dort trifft. Denn<br />
die Schussgenauigkeit hängt in War Thunder<br />
genau wie bei World of Tanks von der<br />
Genauigkeit des Geschützes und der Erfahrung<br />
der Besatzung ab.<br />
Letzteres ist besonders wichtig, wie wir<br />
in der Closed Beta feststellen müssen. Unerfahrene<br />
Crews erkennen Gegner deutlich<br />
später, brauchen viel länger zum Nachladen,<br />
schießen ungenauer und sind auch<br />
leichter auszuschalten. So haben Rollenspielaspekte<br />
genau wie in World of Tanks<br />
einen hohen Stellenwert. Damit nicht genug,<br />
auch das Visier gibt Informationen<br />
preis, die es in einer akkurat umgesetzten<br />
Simulation eines Panzers aus dem Jahr<br />
1942 nicht geben dürfte. Zum Beispiel die<br />
Entfernung zum Ziel und um welchen Panzertyp<br />
es sich handelt. Aber: Voraussichtlich<br />
wird es solch futuristische Hilfen in<br />
den historischen und realistischen Missionen<br />
nicht geben, die wir in der Closed Beta<br />
allerdings noch nicht anspielen konnten.<br />
Durchwachsen: das Schadensmodell<br />
Dafür ist das Schadensmodell von Ground<br />
Forces deutlich realistischer als in World<br />
of Tanks. So ist es zum Beispiel mit dem<br />
88-mm-Geschütz des Tigers möglich, einen<br />
T-34 mit einem genauen Treffer zur Explosion<br />
zu bringen. Aber nicht immer ist der Gegner<br />
nach einem einzigen Schuss aus der<br />
Kanone sofort vollständig zerstört. Die Kette<br />
reißt oder der Antrieb versagt. Ein oder<br />
gleich mehrere Besatzungsmitglieder fallen<br />
aus. Vielleicht lässt sich der Turm nicht<br />
mehr drehen und das Geschütz kann nicht<br />
mehr gehoben oder gesenkt werden. Die<br />
Möglichkeiten, den Kontrahenten lahmzulegen,<br />
sind vielfältig. Aber gerade das kann<br />
für Gelegenheitsspieler frustrierend sein,<br />
denn im Gegensatz zu World of Tanks wird<br />
in Ground Forces so gut wie nichts repariert.<br />
Einzig die Kette lässt sich wieder aufziehen,<br />
was aber auch mal eine gute Minute<br />
dauern kann. Derweil steht Ihr bewegungslos<br />
mitten im Feld.<br />
Reparaturen, wie in der Fliegerei von<br />
War Thunder, sind in der Closed Beta von<br />
Ground Forces nicht enthalten. Wenn also<br />
der Turm oder die vertikale Achse des Geschützes<br />
verklemmt sind, ist Ausbooten<br />
angesagt, da das Anvisieren eines mehrere<br />
hundert Meter entfernten Gegners praktisch<br />
unmöglich wird. Also auf die Taste „J“<br />
Mit 36 Kilometern in der Stunde übers Feld:<br />
Schüsse aus der Fahrt gehen meist ins Leere.<br />
35
War Thunder: Ground Forces <strong>Vorschau</strong><br />
Ground Forces –<br />
das arsenal<br />
Das Hauptmenü von Ground Forces gleicht dem<br />
der Fliegerabteilung von War Thunder bis aufs<br />
Haar. Der einzige Unterschied: Natürlich stehen<br />
auf dem Gelände Panzer herum und keine Flugmaschinen.<br />
Links seht Ihr mit einem Blick die<br />
Daten des Vehikels, zum Beispiel die Turmdrehrate,<br />
die maximale Steigung, die Geschwindigkeit,<br />
die Antriebsleistung und die Masse sowie<br />
die Stärke Eurer Bewaffnung. Über die Leiste<br />
unten wählt Ihr zwischen den Partien die Panzer<br />
aus und könnt diese selbst oder aber ihre<br />
Besatzungen verbessern.<br />
Wir suchen uns den PzKpfw VI Ausf.<br />
H1 für unsere nächste Schlacht aus.<br />
Ausgucken<br />
Im Forschungsbaum der Armeen befinden sich<br />
in den verschiedenen Phasen der Closed Beta<br />
nur eine Handvoll Vehikel. Die Panzer stammen<br />
etwa aus demselben historischen Zeitraum,<br />
um die BetaPartien möglichst ausgeglichen<br />
zu gestalten. Wäre ja nicht im Sinn der<br />
Entwickler, die Tests unfair zu gestalten.<br />
Aufwerten<br />
Die Panzer lassen sich genau wie die Flugzeuge<br />
in War Thunder besser ausrüsten. Neue<br />
Komponenten müssen aber wie gewohnt erst<br />
erforscht werden, was Ihr durch Abschüsse,<br />
Siege oder einfach nur gespielte Partien bewältigt.<br />
Neue Komponenten kosten natürlich<br />
IngameWährung.<br />
AuffAhren<br />
Zu Beginn jeder Runde und nachdem Ihr abgeschossen<br />
wurdet, sucht Ihr Euch einen neuen<br />
Panzer aus Eurem Arsenal aus und steigt wieder<br />
in die Partie ein. Bis zu vier Respawns waren<br />
in der gespielten Testphase möglich. Einige<br />
Panzer ließen sich mehrfach spielen, andere<br />
wie der Tiger nur einmal.<br />
drücken, den Panzer selbst zerstören und<br />
ein neues Gefährt nehmen. Bis zu vier Respawns<br />
pro Partie waren in der letzten Betatest-Phase<br />
möglich. Wir durften sogar<br />
mit bestimmten Panzertypen pro Runde<br />
mehrfach teilnehmen. Ob dies nur ein Feature<br />
der Beta ist beziehungsweise die<br />
Mehrfachnutzung mit Release kostenpflichtig<br />
wird, bleibt abzuwarten.<br />
36<br />
Erstklassig modelliert<br />
In Sachen Fahrzeugmodelle und Klangkulisse<br />
hat Ground Forces die Nase vor World<br />
of Tanks. Funkantennen wiegen vor und<br />
zurück, Schäden wie abgesprengte oder<br />
verbogene Panzerplatten werden am Fahrzeug<br />
angezeigt. Durchschüsse sind genau<br />
zu erkennen und die Traktion der Kettenlaufwerke<br />
sieht unglaublich echt aus. Auch<br />
die Struktur der Zimmeritbeschichtung der<br />
späteren deutschen Tanks,<br />
die zur Abwehr gegen Haftminen<br />
gedacht war, ist einwandfrei<br />
zu erkennen.<br />
Und die Triebwerke erst!<br />
Statt einen besseren Trecker-Sounds<br />
zu verwenden,<br />
so wie es Wargaming nach<br />
Jahren immer noch in World<br />
of Tanks tut, haben die<br />
Sound Designer von Gaijin<br />
sich die Mühe gemacht, die<br />
letzten fahrtüchtigen Originalpanzer zu besuchen<br />
und deren Motorenklänge aufzunehmen.<br />
So klingt ein Tiger etwas heiserer<br />
als ein Panzer IV und eben ganz anders als<br />
ein T-34. Das hat zwar spielerisch kaum<br />
Auswirkung, verstärkt aber die Atmosphäre<br />
ungemein. Die Abschüsse der Geschütze<br />
klingen dagegen weniger gewaltig als in<br />
World of Tanks. Das mag zwar realistischer<br />
sein, in einem Computerspiel aber möchten<br />
wir schon, dass so ein Donnerschlag<br />
mächtig rumst.<br />
Spielmodi & Kartenauswahl<br />
In dieser Disziplin hat World of Tanks natürlich<br />
die Nase weit vorn: Über 400 Panzer,<br />
sieben Nationen, fast 50 Spielkarten und<br />
vier Spielmodi inklusive eines Clankrieges<br />
stehen bislang ein paar Dutzend Panzern,<br />
einer Handvoll Maps und einem einzigen<br />
Spielmodus in Ground Forces gegenüber.<br />
Was aber auch nur logisch ist, schließlich
<strong>Vorschau</strong> War Thunder: Ground Forces<br />
Von oben hagelt es die Granaten der Flieger, die<br />
über einen Teil der Panzerkarte kreisen können.<br />
Einblendungen im Interface verraten<br />
Fahrzeugart und Position der Mitspieler.<br />
hat Wargamings Panzerspiel ein paar Jahre<br />
Entwicklungszeit mehr auf dem Buckel.<br />
Und da World of Tanks kontinuierlich weiterentwickelt<br />
wird, ist so ein inhaltlicher<br />
Vorsprung entstanden, den die Macher von<br />
Gaijin Entertainment nur sehr schwer aufholen<br />
können – falls es denn je gelingt.<br />
Das Spielziel des bislang einzigen Modus‘<br />
der Closed Beta ist klassisch gesetzt:<br />
Drei strategisch wichtige Punkte müssen<br />
erobert werden. Wer zwei oder mehr davon<br />
langfristig hält, zieht dem Gegner Punkte<br />
ab. Ist der Punktebalken einer Seite bei<br />
null angekommen, hat diese verloren. Die<br />
beiden in der Beta gezeigten Karten konnten<br />
uns aber noch nicht völlig überzeugen.<br />
Die Map Karelien bietet ein sehr unübersichtliches<br />
Gelände, sodass wir den Gegner<br />
hauptsächlich durch die Anzeige im<br />
HUD erkennen. Sprich, wir schießen häufig<br />
durch Büsche und Bäume auf eine rote Silhouette<br />
und achten darauf, dass das Fadenkreuz<br />
grün wird. Das Gelände der Karte<br />
Kuban ist hingegen schon etwas weitläufiger,<br />
sodass auch schwere Panzer ihre<br />
Stärken in Sachen weit reichender Kanone<br />
besser ausspielen. Trotzdem, beide in der<br />
Closed Beta gezeigten Maps hinterließen<br />
bei uns gemischte Gefühle.<br />
Zu Lande und in der Luft<br />
Worin sich Wargamings und Gaijins Spiele<br />
aber deutlich unterscheiden, ist das Wechselspiel<br />
zwischen Panzer und Luftstreitkräften.<br />
Wargaming plant langfristig lediglich,<br />
alle drei Spiele – World of Tanks, World of<br />
Warplanes und World of Warships – in den<br />
Clankriegen zusammenzuführen. Und das<br />
auch nur auf der strategischen Karte, so<br />
dass also Panzer niemals auf Feindflieger<br />
treffen. Sprich, alle drei Spiele laufen unabhängig<br />
voneinander.<br />
In War Thunder hingegen wird genau<br />
das möglich. Am Boden treten Panzerkommandeure<br />
gegeneinander an, während<br />
über ihren Köpfen Jäger, Schlachtflieger<br />
und Bomber ihre Kreise ziehen und sich<br />
nicht nur gegenseitig, sondern auch die<br />
Panzer ins Visier nehmen. Aber sind die<br />
Panzer den Fliegern nicht hoffnungslos unterlegen?<br />
Tiger gegen Jagdbomber, das ist<br />
natürlich ein ungleiches Duell. Aber so<br />
funktioniert War Thunder eben nicht. Stattdessen<br />
gibt es Flakpanzer, die wir in der<br />
Closed Beta auch schon ausgiebig ausprobieren<br />
konnten: Eine auf das Chassis eines<br />
Panzerkampfwagen I montierte<br />
20mmFlugabwehrkanone war in der Lage,<br />
kurzen Prozess mit angreifenden Tieffliegern<br />
zu machen. Nun gut, in der Beta kamen<br />
auch nur Doppeldecker und veraltete<br />
Tiefdecker USamerikanischer Bauart zum<br />
Einsatz. Aber die von uns eingesetzte Flak<br />
war jetzt auch keine hochmoderne Luftabwehrwaffe.<br />
Wenn erst mal der deutsche<br />
FlakPanzer Wirbelwind mit vier Kanonen<br />
ins Geschehen eingreift, wird es auch einer<br />
angreifenden Thunderbolt oder einer<br />
Hawker Ty phoon mulmig.<br />
Dazu sind die Flieger auch außerhalb<br />
des Gebiets unterwegs, auf dem die Panzerschlacht<br />
tobt. Von oben betrachtet ist<br />
das Panzergelände nur ein Bruchteil des<br />
gesamten Luftkampfgebietes. Ein grober<br />
Vergleich: Wenn ein Fußballfeld für die Größe<br />
des gesamten Luftraumes in War Thunder<br />
steht, ist das Panzergebiet nur der Mittelkreis.<br />
Flieger haben auch noch andere<br />
Ziele wie etwa den gegnerischen Flugplatz<br />
oder eben die drei strategischen Ziele, die<br />
es bereits jetzt in War Thunder zu bombardieren<br />
gilt. Zwischendurch kann man auch<br />
einen Abstecher ins Panzergebiet machen,<br />
muss aber mit Feindjägern und massivem<br />
Flakfeuer rechnen. Ganz so einfach ist das<br />
Spiel für die Bomber also nicht.<br />
oh<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
War Thunder: Ground Forces<br />
Anbieter: Gaijn Entertainment<br />
Termin: 2014<br />
Web: wwwwarthundercom/de<br />
Oliver „Storyteller“ Haake meint<br />
„Ground Forces ist bislang nicht mehr als ein Grundgerüst, das noch<br />
ein paar Macken hat Aber so ist das nun mal in einer frühen Beta-Version<br />
Trotzdem erkenne ich jetzt schon viele gute Anlagen, dank<br />
denen Gaijin dem Genreprimus WoT ordentlich kurrenz machen könnte Und Konkurrenz be-<br />
lebt bekanntlich das Geschäft Ich denke<br />
aber nicht, dass hier ein Wachwechsel statt-<br />
finden wird Dafür ist WoT viel zu etabliert, viel<br />
Kon-<br />
zu ausgereift und Wargaming viel zu clever,<br />
denn mit Update 90 werden die Weißrussen<br />
ihr Panzerspiel ordentlich nachrüsten nachrüsten Hier<br />
bahnt sich ein spannender Zweikampf zwischen<br />
David und Goliath an“<br />
Episch<br />
<strong>buffed</strong>.de<br />
Alle Infos findet Ihr unter<br />
www.<strong>buffed</strong>.de/<br />
WarThunder<br />
37
FFXIV: A ReAlm ReboRn PS4 <strong>Vorschau</strong><br />
Für einige Prima-Kämpfe sind bereits Extreme-Modes<br />
implementiert. Weitere sollen folgen.<br />
FFXIV: A Realm<br />
Reborn PS4<br />
Ein Lalafell auf Reisen – Producer Naoki Yoshida erklärt uns in Hamburg, welche Vorzüge<br />
die PS4-Version hat und warum er im PvP so schwer zu treffen ist.<br />
Kalt ist es in Hamburg an diesem<br />
Februarmorgen. Der Event, zu dem<br />
Square Enix lädt, findet auch noch<br />
ausgerechnet im Club Eiskeller statt. Anders,<br />
als man es erwarten würde, ist es in<br />
38<br />
dem muffig riechendem Gewölbe, in dem<br />
früher tatsächlich Eis für die ganze Stadt<br />
lagerte, jedoch kuschelwarm. Bei Häppchen<br />
und Kaffee spielen wir die am 14. April<br />
erscheinende Playstation-4-Version von<br />
Mit der PS4-Version craften Besitzer einer<br />
Playstation Vita auf der Couch weiter.<br />
Final Fantasy XIV: A Realm Reborn an und<br />
lauschen Executive Producer Naoki Yoshida<br />
während seines einstündigen Vortrages<br />
über kommende Updates und geplante<br />
Features.<br />
Besser nicht genug als zu viel<br />
Los geht’s mit einer Erfolgsmeldung: Nach<br />
eigenen Angaben hat FFXIV inzwischen<br />
1,8 Millionen aktive Spieler – eine hohe<br />
Hausnummer für ein Online-Rollenspiel,<br />
das wohl einen der miesesten Starts der<br />
Spielegeschichte hinlegte, sich über Monate<br />
als Free2Play-Spiel durchschlug und<br />
jetzt als A Realm Reborn modernisiert und<br />
mit Abo-Modell daherkommt. Damit demnächst<br />
noch mehr Spieler Eorzea bevölkern,<br />
hat Square Enix große Pläne. Im Sommer<br />
2014 ist die Veröffentlichung in China geplant.<br />
Russland sowie weitere Länder im<br />
mittleren Osten sollen folgen. Dafür passt<br />
Square Enix sogar das Bezahlmodell an.<br />
Was Yo shida-San dazu zu sagen hat, lest
<strong>Vorschau</strong> FFXIV: A ReAlm ReboRn PS4<br />
Neben weiteren Extreme-Modes soll es zusätzliche<br />
Hardmodes für die Casual-Spieler geben.<br />
Der Detailgrad auf der PS4 ist<br />
höher als in der PS3-Version.<br />
Ihr in unserem Interview mit dem Producer<br />
auf Seite 40.<br />
Bis dahin will Square Enix natürlich alle<br />
aktuellen Spieler bei der Stange halten<br />
und verspricht, dass das nächste Update<br />
noch vor dem Release der PS4-Version im<br />
April erscheint. Patch 2.2 mit dem Namen<br />
„Durch den Maelstrom“ enthält weitere<br />
High-Level-Inhalte wie einen neuen Dungeon-Flügel<br />
in Amdapor, weitere Hard- und<br />
Extreme-Modes für bestehende Primae-<br />
Kämpfe und neue Quests für Casual-Spieler.<br />
Außerdem gesellt sich mit Leviathan<br />
ein weiterer wichtiger Bekannter aus dem<br />
Final-Fantasy-Universum in die Riege der<br />
Obermotze und darf in einem anspruchsvollen<br />
Gruppenkampf besiegt werden.<br />
Wenn schon, denn schon<br />
Die Grafik auf der PS4 sieht im Vergleich zur<br />
Playstation-3-Fassung noch einmal deutlich<br />
besser aus und hält in Bezug auf Auflösung<br />
und Detailgrad mit dem PC mit. Dank dem<br />
Full HD moderner Fernseher erweitert sich<br />
laut Entwickler-Angaben zudem der Blickwinkel,<br />
was im Kampf für einen Vorteil sorgt<br />
– zu sehen ist das auf den ersten Blick allerdings<br />
nicht. Für Spieler auf der Playstation<br />
4 gibt’s natürlich einige neue Features.<br />
Das Touchpad des Dualshock-Controllers<br />
dient quasi als Computer-Maus. Damit<br />
klickt Ihr ohne lästiges Durchscrollen bequem<br />
gewünschte Icons oder Gegenstände<br />
an. Wer keinen Wert auf ein Gamepad<br />
legt, zockt auf der PS4 kurzerhand mit Tastatur<br />
und Maus, die beide vollständig unterstützt<br />
werden. Will ein anderes Familienmitglied<br />
an den Fernseher, gibt’s außerdem<br />
in Zukunft keinen Streit mehr, denn FFXIV<br />
kann auf der Playstation Vita weitergespielt<br />
werden. Beispielsweise, um Handwerk zu<br />
betreiben oder Rohstoffe zu sammeln.<br />
Das Interface wurde für die Vita-Version extra<br />
angepasst, um auch auf dem kleinen<br />
ColleCtor’s edition der<br />
Ps4-Version<br />
Auch für die PS4-Version von FFXIV gibt’s<br />
wieder eine vollgepackte Sammleredition.<br />
Das Beste daran: Spieler, die bereits eine<br />
ARR-Collector’s-Edition besitzen, bekommen<br />
die zwei neuen digitalen Boni geschenkt: ein<br />
knuffiges Mogry-Pet und ein fettes Mount<br />
mit dem Namen Chocomoppel. Die Box wird<br />
im Handel für knapp 80 Euro erhältlich sein.<br />
Die digitale Variante gibt’s für etwa 60 Euro.<br />
Bosse bringen auch neue Items.<br />
Das Item-Level wird angehoben.<br />
Update 2.2 bringt eine neue Gruppen-Instanz<br />
in Amdapor mit neuen Belohnungen.<br />
39
FFXIV: A ReAlm ReboRn PS4 IntervIew<br />
IntervIew mIt naokI YoshIda<br />
„IrgendwIe müssen wIr den Veteranen das<br />
Ingame-geld aus der tasche zIehen“<br />
Executive Producer und nebenberuflich Lalafell-Schwarzmagier<br />
Wir haben in Hamburg eine knappe Stunde<br />
lang den Executive Producer von FFXIV: A Realm<br />
Reborn mit unseren Fragen gelöchert. Warum<br />
er im PvP am liebsten Lalafell spielt, wie<br />
viele Spieler FFXIV in fünf Jahren haben soll<br />
und warum Square Enix auch kein Problem<br />
mit Free2Play hat, verriet uns Yoshida-San in<br />
einer lockeren Plauderrunde.<br />
<strong>buffed</strong>: Du bist seit Dezember 2010 an Bord.<br />
Was war das Schwierigste für dich an der Entwicklung<br />
von A Realm Reborn?<br />
Yoshida: Für uns war eigentlich das größte<br />
Problem, dass unsere Fans das Vertrauen in<br />
den Namen Final Fantasy verloren hatten. Das<br />
müssen wir jetzt Schritt für Schritt zurückgewinnen.<br />
Außerdem war die Grundlage, die das<br />
vorhergehende Entwicklerteam hinterlassen<br />
hatte, nicht sehr geeignet, um A Realm Reborn<br />
zu erschaffen – wir mussten quasi alles neu<br />
machen.<br />
<strong>buffed</strong>: Warum gibt es in Europa eigentlich<br />
vergleichsweise weniger FFXIV-Spieler als in<br />
den USA oder Japan? Haben die Leute etwas<br />
gegen ein japanisches MMO?<br />
Yoshida: (lacht) Ehrlich gesagt kann ich mir<br />
das auch nicht erklären. Ich denke, wir haben<br />
ein Spiel geschaffen, das mit westlichen<br />
MMORPGs mithalten kann. Was denkst du<br />
denn, woran es liegt?<br />
<strong>buffed</strong>: Meiner Meinung nach hat FFXIV ja all<br />
das, was ein westliches MMO auch hat – nur<br />
die Optik ist anders. Es ist wohl das Design.<br />
Welche Spiele haben dich und dein Team eigentlich<br />
inspiriert?<br />
Yoshida: Findest du, europäische Spieler mögen<br />
das Design von asiatischen Spielen nicht?<br />
<strong>buffed</strong>: Nicht alle, einige lehnen es aber aufgrund<br />
der übertriebenen Niedlichkeit und des<br />
Manga-Looks ab.<br />
Yoshida: (lacht) Na ja, es gibt auch in Japan<br />
Spieler, die andere Spiele als nur solche mit<br />
„Niedlichkeit“ spielen. Ich war etwa sechs Jahre<br />
Hardcore-Spieler in Dark Age of Camelot<br />
und in der Weltrangliste ganz oben mit dabei.<br />
Ich hab auch alle anderen großen MMORPGs<br />
gespielt wie Ultima Online, Everquest 1&2,<br />
WoW, Guild Wars 2 – aber eben auch asiatische<br />
wie Tera und Aion. Ich habe alle sehr gemocht<br />
und mich von allen guten Aspekten in<br />
diesen Spielen für FFXIV inspirieren lassen.<br />
<strong>buffed</strong>: Das PvP ist im Vergleich zu DAoC aber<br />
noch sehr ausbaufähig. Bislang gibt’s nur<br />
Death match und unfaire Kämpfe. Was habt<br />
ihr für PvP-Spieler in Zukunft geplant?<br />
Yoshida: Mit einem der kommenden Updates<br />
bringen wir Frontline-PvP ins Spiel. Dort werden<br />
sich deutlich mehr Spieler gegenüberstehen<br />
und um Gebiete und Türme kämpfen. Die<br />
Wolfshöhle (Anm. d. Red.: Das bisher verfügbare<br />
Arena-PvP-Gebiet.) sollte eher eine Art<br />
Übungsplatz für die Spieler sein. PvP in Final<br />
Fantasy ist etwas Neues und nicht jeder Fan ist<br />
damit vertraut. Außerdem soll Matchmaking<br />
unfaire Begegnungen verhindern. PvP liegt<br />
mir als alter DAoC-Veteran sehr am Herzen.<br />
<strong>buffed</strong>: Gilt das auch für das Housing? In den<br />
Foren tobte aufgrund der überzogenen Preise<br />
für die Behausungen ein mächtiger Shitstorm.<br />
Habt ihr damit gerechnet?<br />
„In fünf Jahren<br />
fünf MIllIonen<br />
SpIeler. DaS ISt<br />
DaS ZIel“<br />
Naoki Yoshida, Executive Producer, Square Enix<br />
Yoshida: Um ehrlich zu sein: Ja, damit haben<br />
wir gerechnet. Wir planen demnächst, die neuen<br />
Server für Legacy-Spieler zu öffnen. Da die<br />
sehr viel mehr Gil (Anm. d. Red.: Ingame-Währung)<br />
in den letzten drei Jahren angehäuft haben<br />
als die neuen Spieler, haben wir nach einer<br />
Möglichkeit gesucht, wie wir den Spielern diese<br />
wieder abnehmen können. Deswegen mussten<br />
wir die Housing-Preise auf den alten Servern<br />
so hoch ansetzen. Allerdings haben wir<br />
bereits damit angefangen, die Preise gestaffelt<br />
zu senken. Ich glaube, vor der Öffnung der<br />
neuen Server war das unsere letzte Chance,<br />
den Veteranen die Gil aus der Tasche zu ziehen.<br />
(lacht)<br />
<strong>buffed</strong>: Wo siehst du FFXIV in fünf Jahren und<br />
welche Lebenszeit erwartet ihr?<br />
Yoshida: Das ist schwierig zu beantworten. Ich<br />
persönlich würde mir mindestens zehn Jahre<br />
wünschen, in denen ich weiterhin am Spiel arbeiten<br />
kann. Und in fünf Jahren? Ich glaube,<br />
fünf Millionen Spieler weltweit zu haben, ist<br />
ein erstrebenswertes Ziel. 1,8 Millionen aktive<br />
Spieler haben wir ja bereits.<br />
<strong>buffed</strong>: Und danach? Ist FFXIV das finale Online-Final-Fantasy?<br />
Yoshida: (lacht) Ich glaube, man sollte nie ausschließen,<br />
dass es wieder ein neues Online-<br />
Spiel zu Final Fantasy geben wird.<br />
<strong>buffed</strong>: Fünf Millionen Spieler zu haben, das<br />
ist ein ehrgeiziges Ziel. Wie wollt ihr das erreichen?<br />
Yoshida: Natürlich wollen wir unsere Basis in<br />
Europa, den USA und in Japan weiter stärken.<br />
Aber wir werden FFXIV auch noch in anderen<br />
Ländern veröffentlichen. Im Sommer 2014 ist<br />
die Veröffentlichung in China geplant. Auch<br />
Russland und der mittlere Osten stehen auf<br />
dem Programm. Ich hoffe, wir werden auch<br />
dort Spieler begeistern können.<br />
<strong>buffed</strong>: Was für ein Bezahlmodell hat die chinesische<br />
Version?<br />
Yoshida: Wir arbeiten in jedem Land mit verschiedenen<br />
Vertriebspartnern zusammen. In<br />
China wird das Shanda sein. In den Ländern, in<br />
denen FFXIV bereits erhältlich ist, wird es keine<br />
Änderungen bezüglich des Abo-Modells geben.<br />
In Ländern wie Russland, in denen das<br />
Abo-Modell nicht existent ist, macht es für uns<br />
natürlich keinen Sinn, den Spielern eine Monatsgebühr<br />
aufzuzwingen. Ähnlich wird es in<br />
China sein. Wir lassen uns beraten und nutzen<br />
dann Bezahlmodelle, die in den jeweiligen<br />
Ländern funktionieren.<br />
<strong>buffed</strong>: Abschließend: Welche Klasse und Volk<br />
spielst du?<br />
Yoshida: Nun ja, das ist ganz einfach. Ich spiele<br />
Lalafell-Marodeur und -Schwarzmagier. Warum?<br />
Eine einfache Antwort: Als PvP-Fan mag<br />
ich die Kleinen, weil die so schwer zu treffen<br />
sind in Kämpfen. (lacht)<br />
Yoshida-San hat fast jedes große westliche MMORPG<br />
gespielt und sich für FFXIV inspirieren lassen.<br />
40
<strong>Vorschau</strong> FFXIV: A ReAlm ReboRn PS4<br />
Das Interface lässt sich auch auf der PS4<br />
nach Belieben individuell anpassen.<br />
Titan im Hardmode schon gelegt? Kindergarten?<br />
Na dann viel Spaß im Extreme-Modus.<br />
Bildschirm zu funktionieren. In der PS4-Version<br />
streamt Ihr außerdem Erlebnisse direkt<br />
aus dem Spiel oder teilt Screenshots<br />
in sozialen Netzwerken.<br />
Vor dem Start auf der neuen Sony-Konsole<br />
schnuppern übrigens alle Besitzer einer<br />
PS4 kostenlos in die Beta von A Realm<br />
Reborn rein. Spieler, die aktuell noch<br />
auf der Playstation 3 unterwegs sind, bekommen<br />
noch bis Ende des Jahres die<br />
Möglichkeit, einfach und gebührenfrei auf<br />
die PS4-Version zu wechseln. Zum Zocken<br />
auf der Konsole fallen außer Monatsgebühren<br />
keine weiteren Kosten an. Befürchtungen,<br />
dass eine Playstation-<br />
Plus-Mitgliedschaft vonnöten ist, bewahrheiteten<br />
sich nicht.<br />
Bisher macht Square Enix keine Anstalten,<br />
Boss-Kämpfe zu vereinfachen. Gut so!<br />
Hello again<br />
Große Updates plant Square Enix im Dreimonatsrhythmus.<br />
Die bringen dann jeweils<br />
neue Inhalte für High-Level-Spieler, saisonale<br />
Events und vor allem auch neue Missionen,<br />
die die Geschichte von Final Fantasy<br />
XIV: A Realm Reborn vorantreiben. Ein<br />
paar kleine Hinweise zur kommenden<br />
Handlung verriet Yoshida ebenfalls auf<br />
dem Event. Sehr wahrscheinlich gibt es ein<br />
Wiedersehen mit Gilgamesh, dem aus verschiedenen<br />
Teilen der Serie bekannten<br />
Charakter, der mal als Helfer in Form eines<br />
Guardian Force oder mal als Feind, etwa<br />
als Boss-Gegner, in Erscheinung tritt. Mehr<br />
wollte Yoshida-San bei seiner Präsentation<br />
noch nicht verraten. Echt netter Typ, der<br />
ehemalige Hardcore-Zocker von Dark Age<br />
of Camelot. Wenn er mit seinem Team<br />
auch weiterhin so leidenschaftlich an der<br />
Erweiterung des Spiels arbeitet, wie er laut<br />
eigenen Angaben früher Burgen belagerte,<br />
dann ist vielleicht das hoch gesteckte Ziel<br />
von fünf Millionen Abonnenten erreichbar.<br />
Für die harte Arbeit, die das Team seit der<br />
ersten FFXIV-Version ins Spiel steckt, wäre<br />
es eine perfekte Belohnung.<br />
MB<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
FFXIV: ARR PS4<br />
Anbieter: Sqaue Enix<br />
Termin: 1442014<br />
Web: definalfantasyxivcom<br />
Maria „Silarwen“ Beyer<br />
„Ich bin immer noch im FFXIV-Fieber und kämpfe mich aktuell durch<br />
die Endgame-Inhalte Im Crystal-Tower bin ich zwar noch nicht angekommen,<br />
aber auch sonst habe ich noch genügend zu tun Von der<br />
PS4-Version war ich angetan Vor allem die Verbindung<br />
zur Playstation Vita finde ich als schaftliche Anglerin klasse Gemütlich auf der<br />
Couch fischen, während auf dem TV was anderes<br />
läuft – Harmonie im Wohnzimmer ga-<br />
leidenrantiert<br />
Yoshida-San ist außerdem ein echt<br />
sympathischer Typ, dem man die Leidenschaft<br />
für sein Spiel in jedem Satz anmerkt anmerkt dem spielt er Lalafell Da muss man ihn<br />
Außereinfach<br />
mögen“<br />
Episch<br />
<strong>buffed</strong>.de<br />
Alle Infos findet ihr unter<br />
www. /www.<strong>buffed</strong>.de/<br />
FFXIV<br />
41
WIldstar <strong>Vorschau</strong><br />
Das Crafting wird an festgelegten Stationen erledigt,<br />
die Ihr in den größeren Städten von Nexus findet.<br />
Wildstar<br />
Packt die Blaster ein, wir entführen Euch zu einem weiteren Beta-Abenteuer. Diesmal sind<br />
wir mit dem Sanitäter unterwegs, inspizieren die AMP-Talentmechanik und craften fleißig.<br />
42<br />
Sanis nutzen die imposanten Resonatoren als Waffen.<br />
Wenn Ihr Euch dazu entschließt,<br />
kopfüber in das MMORPG Wildstar<br />
einzutauchen, dann stellt<br />
Euch darauf ein, so schnell nicht wieder an<br />
die Oberfläche zu gelangen. Es gibt einfach<br />
viel zu viel zu tun! Nach dem Intro, das die<br />
Grundzüge des actionreichen Kampfs illustriert<br />
und Euch erste Einblicke in Pfad und<br />
Klasse Eures Geschmacks gibt, werdet Ihr<br />
auf dem Planeten Nexus abgesetzt. Entweder<br />
freiwillig, um die Ressourcen des Planeten<br />
zu plündern – das sollte der Fall<br />
sein, wenn Ihr Euch dem Dominion angeschlossen<br />
habt. Oder unfreiwillig, weil die<br />
Dommies dreist Euer Verbannten-Raumschiff<br />
in die Luft gejagt haben. Egal, ob Ihr<br />
Euren Helden zum Dominion oder zu den<br />
Verbannten zählt, sobald Ihr einmal den<br />
Fuß auf Nexus gesetzt habt, müsst Ihr<br />
Euch über Langweile nicht beklagen.<br />
An jeder Ecke will ein NPC von uns gerettet<br />
werden oder aber mit unserer Hilfe<br />
Dommie-Hintern versohlen – wir sind nämlich<br />
ein Granok der Verbannten. Und wir<br />
treten nur zu gerne in die Allerwertesten eines<br />
vorwitzigen Chua oder einer dieser Mechari-Rechenroboter.<br />
Schließlich bringt uns<br />
das Erfahrungspunkte ein und wir leveln<br />
auf. Das wiederum ermöglicht uns den Zugang<br />
zu neuen Fähigkeiten und AMP-Punkten,<br />
über die wir unseren Helden formen.<br />
Das sind auch die <strong>The</strong>men der Beta-<strong>Vorschau</strong>:<br />
Wir berichten von der Spielweise<br />
des Sanis, während wir durch Galeras<br />
questen. Außerdem probieren wir für Euch<br />
Space-Missionen und Zonenevents aus<br />
und erzählen, wie Ihr über das AMP-System<br />
Euren Helden weiter personalisiert.<br />
Wie Alice im Wunderland<br />
Immer Ärger mit den Dommies, unter dem<br />
Motto steht nach den ersten Gebieten der<br />
Granok und der Menschen auch die nächste<br />
Region nach der Verbannten-Hauptstadt<br />
Thayd. Galeras heißt die Zone, die rein optisch<br />
nach dem Wildwest-Gebiet Algoroc Abwechslung<br />
bietet. Aus dem Boden schießen<br />
Blumen meterhoch in den Himmel, dazwischen<br />
brummen riesige Insekten auf der<br />
Suche nach Nektar. Wir fühlen uns, als wären<br />
wir geschrumpft. Und das als Granok,<br />
die sind ja nun beileibe nicht klein!<br />
Die Story von Galeras ist allerdings weniger<br />
friedlich: Schon während wir die Strecke<br />
bis zu den ersten Barrikaden der Verbannten<br />
hinter uns bringen, beschießen<br />
uns die Dommies aus allen Rohren. Logisch,<br />
in unserem Rücken liegt schließlich<br />
Thayd. Wer würde die Mauern der riesigen<br />
Stadt nicht belagern? Vom Himmel regnen<br />
Bomben und schwups, schon hat einer unserer<br />
NPC-Begleiter das Zeitliche gesegnet.<br />
Es bleibt keine Zeit, sein Ableben zu<br />
betrauern, denn sofort hageln die nächsten<br />
Granaten und wir können uns grade<br />
noch mit einem Hechtsprung hinter ein<br />
paar Sandsäcke retten.<br />
Von einem resoluten Sergeanten erfahren<br />
wir, dass dringend Hilfe gebraucht
<strong>Vorschau</strong> WIldstar<br />
Das Gebiet Algoroc, das vornehmlich Granok und<br />
Menschen bereisen, versprüht Wildwest-Charme.<br />
In der Verbannten-Hauptstadt Thayd findet Ihr von<br />
Crafting über Mounts bis Housing einfach alles.<br />
wird. Wir sollen durch Galeras reisen und<br />
helfen, wo wir nur können. Klar, das kriegen<br />
wir hin. Schließlich sind wir Sanitäter<br />
von Beruf, helfen liegt in der Natur unserer<br />
Profession! Wenngleich wir auch so manchen<br />
tragischen NPC-Tod nicht verhindern<br />
können, so schlagen wir doch die Streitkräfte<br />
des Dominions zurück und verhindern,<br />
dass unser Städtchen in Galeras<br />
komplett unterhöhlt und in die Luft gesprengt<br />
wird. Nachdem wir die Katastrophe<br />
gerade so abwenden, tragen wir den<br />
Kampf freilich mitten ins Herz der Dominion-Basen<br />
in Galeras. Dort bringen wir allerdings<br />
auch nur NPCs zur Strecke. Echte,<br />
spielergesteuerte Helden der gegnerischen<br />
Fraktion sind uns außerhalb des<br />
PvP-Schlachtfelds Walatikitempel immer<br />
noch nicht über den Weg gelaufen. Ein<br />
bisschen schade.<br />
Lassen Sie mich Arzt,<br />
ich bin durch!<br />
Sanitäter und Techpionier sind erst Ende<br />
2013 vorgestellt worden, als die anderen<br />
vier Klassen Krieger, Esper, Arkanschütze<br />
und Meuchler längst bekannt waren. Da wir<br />
Euch den Techpionier mit seinen Drohnen<br />
und Bots schon vorgestellt haben, berichten<br />
wir diesmal vom Sanitäter.<br />
Während der Techpionier trotz mechanischer<br />
Helfer ein klassischer Fernkämpfer<br />
ist, bewegt sich der Sanitäter im interessanten<br />
Niemandsland zwischen Nah- und<br />
Fernkampfbereich. Und bietet damit einige<br />
interessante Spielweisen, die sich stark<br />
von den anderen Klassen unterscheiden.<br />
Das bedeutet, dass ein Sanitäter zwar im<br />
Fernkampf heilen kann, schlussendlich für<br />
den Aufbau seiner Energiekern-Ressource<br />
aber im mittleren Nahkampfbereich mit<br />
seinen Resonatoren-Waffen Schaden verursachen<br />
muss.<br />
Das Heilen wird damit zum Balanceakt.<br />
Ständig müssen wir uns noch mehr als die<br />
Esper- oder Arkanschützen-Heiler umschauen,<br />
wo die Mitspieler stehen. Erwischen<br />
wir sie mit unserem Heilkraftfeld?<br />
Glücklicherweise wird das als Telegraf-Markierung<br />
um unseren Sanitäter angezeigt.<br />
Aber hängen an allen befreundeten Helden<br />
Sonden, die sie über Zeit mit Heilung versorgen?<br />
Haben wir noch ausreichend Energiekerne<br />
aufgeladen, um mit einem Kraftfeld<br />
Schaden zu machen? Oder müssen<br />
wir schon wieder zur Nahkampfattacke<br />
greifen, um die Kerne zu füllen? Ungeübte<br />
Spieler sind oft damit beschäftigt, wertvolle<br />
Zeit mit der Positionierung zu verschwenden.<br />
Auch uns hat das Rangieren<br />
mit dem Granok-Sani nicht nur ein Heldenleben<br />
gekostet. Es gehört also einiges an<br />
Übung und Voraussicht dazu, einen Heiler<br />
in Wildstar zu spielen. Mit einem Sanitäter<br />
vielleicht noch ein bisschen mehr als mit<br />
den anderen Erstversorger-Klassen.<br />
AMP, ShmAMP<br />
Seit unserer letzten <strong>Vorschau</strong> zu Wildstar<br />
hat das AMP-System ins Spiel Einzug gehalten.<br />
Dabei handelt es sich um die Möglichkeit,<br />
Eure Helden ein bisschen mehr in<br />
eine bestimmte Richtung zu spezialisieren.<br />
Generell entwickelt Ihr Euren Recken über<br />
drei Mechanismen. Zum einen könnt Ihr nur<br />
acht Kampfskills in die Aktionsleiste ziehen.<br />
Das schränkt die Auswahl an nutzbaren<br />
Fähigkeiten enorm ein. Denn schon die<br />
ersten Stufenaufstiege Eures Helden belohnen<br />
Euch mit jeder Menge Fertigkeiten, die<br />
Ihr beim Ability-Kiosk shoppt – und die gar<br />
keinen Platz in der Aktionsleiste haben.<br />
Zum anderen erhaltet Ihr ab Level 10<br />
pro Stufenaufstieg einen Ability-Punkt, den<br />
Ihr in die Verbesserung der Fähigkeiten<br />
steckt. Freilich macht es da Sinn, die Punkte<br />
in die Attacken zu stecken, die Ihr am<br />
Hilfe, die schießen ja! So putzig die Chua des Dominions<br />
aussehen mögen, sie sind brandgefährlich.<br />
43
WIldstar <strong>Vorschau</strong><br />
Crafting<br />
Das Crafting in Wildstar gliedert sich in zwei<br />
Bereiche. Alle Berufe, die etwas mit dem Herstellen<br />
von tollen Klamotten für Eure Helden<br />
zu tun haben, orientieren sich an dem Überladungs-Interface.<br />
Ihr gebt dabei Ressourcen<br />
für die Herstellung des Grund-Items aus und<br />
verstärkt es über das Hinzufügen von Kraftkernen<br />
und Chips. Kraftkerne erlauben es<br />
Euch, das Grundattribut auf dem Gegenstand<br />
zu erhöhen. Chips wiederum fügen<br />
ein zweites Grundattribut hinzu. Wer Lust<br />
auf ein kleines Glücksspiel hat, der überlädt<br />
ein Item. Das bedeutet, dass die Attribute<br />
auf dem Rüstungsstück stärker werden können,<br />
wenn es die Überladung trägt. Wie<br />
wahrscheinlich die Überladung und damit<br />
die Herstellung des Objekts glückt, könnt Ihr<br />
an der entsprechenden Anzeige ablesen. Je<br />
stärker Ihr Eure Handwerksarbeit überladet,<br />
desto wahrscheinlicher wird es, dass der<br />
Herstellungsprozess fehlschlägt.<br />
Kreative Berufe wie Architektur und Kochen<br />
verwenden für das Crafting das Entdecker-Interface,<br />
über das Ihr beispielsweise<br />
neue Rezepte erlernt. Euch wird in einem<br />
Fenster angezeigt, an welcher Stelle Ihr in einem<br />
quadratischen Feld ein Rezept findet.<br />
Über Modifikatoren – im Fall vom Kochen<br />
sind es Gewürze – versucht Ihr an der Stelle<br />
in dem Entdeckerfeld zu landen, an dem sich<br />
das neue Rezept verbirgt. Ähnlich ist es bei<br />
der Architektur mit der Herstellung von<br />
Housing-Items. Ihr findet mithilfe der Modifikatoren<br />
bestimmte Stellen im Crafting-Interface,<br />
um spezifische Items herzustellen.<br />
Selbst wenn Ihr einen Gegenstand oder eine<br />
Rüstungsklamotte nicht unbedingt<br />
braucht, wollt Ihr die Sachen dennoch herstellen,<br />
um Talentpunkte für die Crafting-Talente<br />
zu generieren oder um Vorlagen für<br />
neue Items zu lernen. Talentpunkte verdient<br />
Ihr, wenn Ihr bestimmte Erfolge in einem Beruf<br />
erledigt. Darüber schaltet Ihr Boni für die<br />
Herstellung frei. Übrigens kann Euer Held jeden<br />
Beruf lernen und leveln, aber nur zwei<br />
gleichzeitig ausführen. Der Wechsel der Profession<br />
kostet etwas Geld und ist von einer<br />
Abklingzeit belegt; Fortschritte gehen beim<br />
Wechsel nicht verloren.<br />
liebsten nutzt. Denn wenn Ihr Tier 4 und<br />
Tier 8 eines Skills erreicht, gibt’s für den<br />
jeweils einen Bonuseffekt. Eine der ersten<br />
und wichtigsten Fähigkeiten des Sanitäters<br />
beispielsweise ist Discharge. Sie wird kanalisiert,<br />
verursacht Schaden und baut<br />
den Effekt „Power Charge“ auf. Der wiederum<br />
sorgt dafür, dass bei drei Aufladungen<br />
ein Energiekern aktiviert wird.<br />
Diese Kerne braucht Ihr für andere<br />
Skills. Es ergibt also Sinn, Discharge mit<br />
ein paar Ability-Punkten zu versehen. Auf<br />
Tier 4 macht Discharge etwas mehr Schaden.<br />
Viel interessanter: Auf Tier 8 hat die<br />
Fähigkeit eine Chance von 50 Prozent, einen<br />
zweiten Stapel „Power Charge“ zu gewähren.<br />
Das bedeutet, dass Ihr schneller<br />
Energiekerne generiert und häufiger die<br />
machtvolleren Fähigkeiten aktiviert. Natürlich<br />
fallen sämtliche Skill-Upgrades aller<br />
Klassen ähnlich mächtig aus.<br />
Eskortquests gehören neben Space-Missionen,<br />
Events und Challenges zum Heldenalltag.<br />
Ebenfalls ab Stufe 10 erhaltet Ihr Zugang<br />
zur dritten Möglichkeit, Euren Helden an<br />
Eure Spielweise anzupassen. Ihr bekommt<br />
pro Level-up auch AMP-Punkte. Die steckt<br />
Ihr in einem Talentsechseck in passive Boni<br />
wie eine Erhöhung der kritischen Trefferrate<br />
oder eine verbesserte Ressourcen-Regeneration.<br />
Das Hexagon ist in die unterschiedlichen<br />
Bereiche Angriff, Unterstützung,<br />
Nutzwert, Hybrid, PvP-Offensive und PvP-Defensive<br />
aufgeteilt, damit Ihr nicht lange nach<br />
für Euch sinnvollen AMPs suchen müsst.<br />
Über die AMPs habt Ihr auch die Möglichkeit,<br />
weitere aktive Skills freizuschalten. Eine<br />
große Freiheit bei der Entwicklung Eurer<br />
Klasse ist also gewährleistet.<br />
Lost in Space<br />
Während Ihr den Planeten Nexus erkundet,<br />
vor Euch hinlevelt und Euren Helden stärker<br />
macht, stoßt Ihr auf ein paar Missionen, die<br />
Je weiter die Beta voranschreitet, desto vielfältiger<br />
werden die Minispielchen beim Questen.<br />
44
<strong>Vorschau</strong> WIldstar<br />
Eure Skills verbessert Ihr über Ability-Punkte, bei<br />
Tier 4 und Tier 8 gibt‘s Extraboni für die Fähigkeiten.<br />
Über das AMP-System verpasst Ihr Eurem<br />
Helden mehr Individualität in der Spielweise.<br />
nicht ganz so typisch ausfallen. Nicht, dass<br />
Ihr die Abwechslung unbedingt bräuchtet,<br />
Ihr stolpert ja gefühlt schon alle drei Meter<br />
über neue Quests. Aber wie wäre es mit<br />
einem kleinen Ausflug ins Weltall? Schließlich<br />
könnt Ihr nicht einfach mal so an Bord<br />
eines eigenen Raumers steigen und durch<br />
die Nachbarschaft von Nexus düsen. Deswegen<br />
trefft Ihr überall auf dem Planeten Piloten<br />
an, welche die eine oder andere Sorge<br />
mit ihrem Schiff haben.<br />
Mal müsst Ihr Amok laufende Wissenschaftler<br />
von einer mysteriösen Seuche befreien,<br />
dann wieder Aliens zurückschlagen.<br />
Die Space-Missionen sind dafür gemacht,<br />
Euch in ein paar abgedrehte Szenarien zu<br />
setzen, wie Ihr sie aus Sci-Fi-Fernsehserien<br />
kennt. Die Belohnungen für das Abschließen<br />
der Missionen fallen nicht überragend<br />
aus, aber gut genug; die Abenteuer im All<br />
sollen halt vornehmlich Spaß machen. Besonders<br />
praktisch: Diese Missionen skalieren<br />
bis auf fünf Helden. Ihr könnt sie also<br />
allein machen oder reist mit Freunden gemeinsam<br />
ins All.<br />
Offen klopfen<br />
Eine andere Beschäftigung gibt es mit den<br />
öffentlichen Events, von denen Ihr in jeder<br />
Region von Nexus mindestens eines findet.<br />
In Algorocs Westen beispielsweise helft Ihr<br />
einem Trupp Minenarbeiter, das wertvolle<br />
Erz Loftite zu sammeln. Während der ersten<br />
Stufe gilt es, Werkzeuge für die Arbeiter zu<br />
sammeln – das ist relativ fix erledigt. Freilich<br />
geht’s noch schneller, wenn viele Helden<br />
mitmachen. Die müssen dann auch nicht in<br />
ein und derselben Gruppe sein, der Fortschritt<br />
des Events zählt für alle Teilnehmer.<br />
In Stufe 2 des Events bohrt Ihr mit<br />
transportablen Bohrköpfen nach Loftite<br />
und erwehrt Euch der von den Geräuschen<br />
angelockten Feinde, die Euch auf die Pelle<br />
rücken. Aber die kleinen Monster sind<br />
noch gar nichts gegen das Riesenvieh<br />
Stalagmite, ein Brocken von einem<br />
Nashorn, das in Runde 3 von dem Lärm<br />
aufgeweckt wird. Und weil Ihr schon dabei<br />
seid, könnt Ihr Stalagmite gleich mit Euren<br />
Attacken von den Beinen hauen. Das belohnt<br />
Euch nicht nur mit dem Sieg über<br />
das Monster, sondern auch mit einigen anständigen<br />
Beutestücken für Euren Helden,<br />
denn damit ist der Event erfolgreich abgeschlossen.<br />
Ja, doch, Langeweile kommt<br />
auf Nexus tatsächlich nie auf!<br />
sb<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Wildstar<br />
Anbieter: NCSoft<br />
Termin: 2014<br />
Web: wildstar-onlinecom<br />
Susanne „Elenenedh“ Braun meint<br />
„Jedes Mal, wenn ich mich in die Beta von Wildstar einlogge, gibt es<br />
wieder etwas, worüber ich mich freue Über ein tolles Musikstück,<br />
das im Hintergrund läuft Über einen Siedler-Kollegen, der gerade die<br />
Buffs an der Siedler-Baustelle aufgefrischt hat hat<br />
Und ach, in meinen Taschen ist ja noch ein<br />
neues Paar Resonatoren Außerdem muss<br />
ich noch ein paar Talente organisieren …<br />
Und da drüben ist noch eine Space-Missi-<br />
on Es gibt wirklich ständig was zu tun tun<br />
Das macht mir an Wildstar Spaß, ich habe<br />
immer genügend Gründe, die wunderhübsche<br />
Spielwelt auf der Suche nach neuen<br />
Abenteuern zu durchstreifen Toll!“<br />
Legendär<br />
Wenn Ihr anderen gerne etwas Gutes tut, dann<br />
wählt den Siedler-Pfad und baut Stützpunkte aus.<br />
<strong>buffed</strong>.de<br />
Alle Infos findet Ihr unter<br />
www.<strong>buffed</strong>.de/wildstar<br />
45
WIldstar <strong>Vorschau</strong><br />
IntervIew<br />
„Seid immer auf daS Stolz, waS ihr alS nächSteS<br />
macht, nicht nur auf daS, waS ihr gemacht habt.“<br />
Jeremy Gaffney, Executive Producer bei Carbine Studios<br />
Jeremy Gaffney träumte als kleiner<br />
Steppke schon davon, mit Videospielen<br />
sein Geld zu verdienen. Er gründete<br />
zusammen mit drei Mitstudenten die Firma<br />
CyberSpace, Inc, die heute als Turbine<br />
Entertainment bekannt ist. Seine ersten<br />
Erfahrungen als Gamedesigner sammelte<br />
Gaffney unter anderem mit Asheron’s Call.<br />
Bei Origin Systems werkelte Gaffney als<br />
Lead Programmer an Ultima Online 2.<br />
Unter dem Namen Destination Games<br />
gründeten Richard und Robert Garriott mit<br />
Freunden aus Origin-Tagen – darunter Jeremy<br />
Gaffney und Starr Long – ein neues<br />
Studio, das von NCSoft gekauft und zum<br />
US-Hauptquartier des koreanischen Herstellers<br />
wurde. Heute ist Gaffney Executive<br />
Producer von Carbine Studios, wo das<br />
MMORPG Wildstar entsteht.<br />
<strong>buffed</strong>: Wie bist du an deinen Job in der<br />
Branche gekommen? Hast du dich schon<br />
immer für Spiele begeistert?<br />
Jeremy Gaffney: Schon mit sieben Jahren<br />
wusste ich, dass ich etwas mit Spielen machen<br />
wollte. Deswegen habe ich später Kurse<br />
für Computer-Wissenschaften und kreatives<br />
Schreiben besucht – Letzteres war<br />
mein zweites Abschlussfach. Damit zielte<br />
ich auf einen Job im Design und in der Spieleprogrammierung<br />
ab. Allerdings ist es echt<br />
schwer, in der Branche Fuß zu fassen, also<br />
beschlossen ein paar Kumpels und ich, Turbine<br />
Entertainment zu gründen.<br />
<strong>buffed</strong>: Welchen Job hättest du ergriffen,<br />
wenn du dich nicht schon von vornherein<br />
für Spiele entschieden hättest?<br />
Jeremy Gaffney: Nachdem ich Turbine verlassen<br />
habe, nahm ich mir erst einmal Zeit,<br />
um für mich selbst zu klären, was ich machen<br />
will. Abseits der Branche ist mir nichts<br />
eingefallen. Deswegen habe ich keinen<br />
Schimmer, was ich machen würde, wenn ich<br />
nicht Spieleentwickler wäre. Ich liebe Spiele,<br />
deswegen habe ich keinen Notfallplan,<br />
wenn mal alle Stricke reißen sollten. Allerdings<br />
schreibe ich gerne. Vielleicht arbeite<br />
ich irgendwann an einem Buch.<br />
<strong>buffed</strong>: Du sagtest schon, dass du einer<br />
der Mitbegründer von Turbine bist. Was<br />
waren damals die Schwierigkeiten, denen<br />
ihr euch stellen musstet?<br />
Jeremy Gaffney: Na ja, unser größtes Problem<br />
war, dass keiner von uns jemals zuvor<br />
ein Spiel gemacht hat. Deswegen mussten<br />
wir uns das Programmieren erst selbst beibringen,<br />
indem wir sprichwörtlich mit dem<br />
Gesicht gegen eine Wand rannten, abprallten<br />
und uns dann fragten „Okay, was machen<br />
wir denn jetzt?“ (lacht)<br />
Ich glaube, das trifft auf viele von uns<br />
in der Szene zu. Wenn Du zu einem alteingesessenen<br />
Entwicklerstudio kommst, fällt<br />
Dir der Start leichter. Um Dich herum sind<br />
lauter Leute, die wissen, wie man ein Spiel<br />
macht, und von denen Du lernen kannst.<br />
Wenn Du Dich dazu entscheidest, ins kalte<br />
Wasser zu springen, dann merkst Du<br />
schnell, dass das Spielemachen kaum zu<br />
lernen ist. Aber so kommen auch die großartigen<br />
Ideen zustande. Du weißt einfach<br />
nicht, welche Dinge man wie machen sollte.<br />
Du bist ein weißes Blatt Papier, und das<br />
hilft Dir beim Erfinden neuer Dinge.<br />
<strong>buffed</strong>: Wenn du dir deine Arbeit nach all<br />
den Jahren anschaust, würdest du dann etwas<br />
anders machen?<br />
Jeremy Gaffney: An und für sich nicht.<br />
Selbst aus den nicht so erfolgreichen Spielen<br />
kannst du etwas lernen, und ich habe<br />
an so einigen Titeln gearbeitet, die ihr Ziel<br />
nicht erfüllen konnten. Als Head of Product<br />
Development bei NCSoft musste ich so einige<br />
Projekte mit guten Ideen ablehnen.<br />
Wenn das Anschauungsmaterial nicht reicht<br />
oder die guten Ideen an nicht so tolle Einfälle<br />
gekoppelt sind, dann braucht es eine<br />
Weile, um herauszufinden, was du gut oder<br />
schlecht findest. Dennoch kannst du ein<br />
solches Projekt immer noch bis zu einem<br />
bestimmten Punkt verfolgen, damit du die<br />
Ergebnisse deiner Entscheidung siehst. Ich<br />
würde wirklich nicht viel anders machen. In<br />
jedem Fall versuchst du immer, das beste<br />
Spiel zu machen, und zwar mit dem Wissen,<br />
das du zu dem Zeitpunkt hast.<br />
<strong>buffed</strong>: Gibt es etwas, was du von der<br />
Gründungszeit von Turbine mit in die Arbeit<br />
an Wildstar eingebracht hast?<br />
Jeremy Gaffney: Ich bin der Meinung, dass<br />
wir früher bei Turbine viele Sachen richtig<br />
gemacht haben, damals, als die Spiele<br />
noch schwerer waren. Wenn dich Spiele<br />
nicht mehr herausfordern, dann packen sie<br />
dich auch nicht. Es ist obendrein schwierig,<br />
Freunde in einer Spielwelt ohne Herausforderungen<br />
zu machen. Wir brauchen wieder<br />
etwas von der Old-School-Schwierigkeit.<br />
Vielleicht gibt es einen einzigen einfachen<br />
„Wir brauchen<br />
Wieder etWas<br />
old-schoolschWierigkeit!“<br />
Jeremy Gaffney, Executive Producer bei Carbine Studios<br />
Weg durch das Spiel, doch alle anderen Pfade<br />
sollten deine Fähigkeiten und dein Können<br />
abfragen, damit sich der Erfolg auch<br />
gut anfühlt. Während die Industrie sich weiterentwickelt<br />
hat, ist das Wissen um diese<br />
Formel etwas verloren gegangen. Wichtiger<br />
als eine Welt, in der alle Aufgaben zu einfach<br />
sind, ist aber eine lebendige Spielwelt.<br />
<strong>buffed</strong>: Angenommen, du hängst auf einer<br />
einsamen Insel fest. Welches deiner Lieblingsspiele<br />
würdest du mitnehmen?<br />
Jeremy Gaffney: Ich war schon immer ein<br />
Fan vom alten XCOM. Die kleinen herumschwirrenden<br />
Raumschiffe sorgen für eine<br />
dynamische Umgebung. Jedes einzelne hat<br />
eine Aufgabe für dich, du darfst Basen bauen<br />
und im Kampf taktisch vorgehen … toll!<br />
Darüber hinaus habe ich so viel Spaß<br />
mit Civilization 5, dass ich schon hunderte<br />
von Stunden hineingesteckt habe. Ja, ich<br />
46
<strong>Vorschau</strong> WIldstar<br />
glaube, ich könnte Civ 5 auf eine einsame<br />
Insel mitnehmen und eine gute Zeit haben.<br />
<strong>buffed</strong>: Welcher Erfolg deiner Karriere<br />
macht dich stolz?<br />
Jeremy Gaffney: Immer der nächste. Du<br />
willst immer besser sein als du schon bist,<br />
und du willst nie allzu lange bei den Dingen<br />
verharren, die du in der Vergangenheit gemacht<br />
hast. Ich bin stolz auf City of Heroes,<br />
auf die Leute von Cryptic und auf das, was<br />
wir mit dem Spiel gemacht haben. Ich bin<br />
sehr stolz auf Guild Wars und die Leute von<br />
ArenaNet. Und ich bin stolz auf Asheron’s<br />
Call und all die Dinge, die ich dort gelernt<br />
habe, bevor überhaupt jemand wusste, wie<br />
diese Art von Spielen funktioniert. So richtig<br />
stolz solltest du aber immer auf das<br />
Ding sein, das als Nächstes kommt.<br />
<strong>buffed</strong>: Hast du eine Anekdote, die du mit<br />
uns teilen möchtest?<br />
Jeffrey Gaffney: Vielleicht viel zu viele, die<br />
ich auch nicht in der Öffentlichkeit erzählen<br />
würde – zumindest nicht nüchtern. Aber es<br />
gibt eine Geschichte vom Turbine-Anfang:<br />
Wir haben damals in der Wohnung eines<br />
Kumpels angefangen. Als wir mit sechs Angestellten<br />
nicht mehr reinpassten, zogen<br />
wir in das Haus der Mutter von einem der<br />
Firmengründer. Und wir wuchsen weiter.<br />
Überlegt mal, wir haben damals überhaupt<br />
nicht damit gerechnet! Wir wollten nur etwas<br />
Erfahrung in der Spielentwicklung in unseren<br />
Lebenslauf schreiben können.<br />
Irgendwann arbeiteten 20 Leute dort.<br />
Im Esszimmer codeten die Executives. Im<br />
Wohnzimmer war alles voll mit Trainingsrädern,<br />
auf die wir Schreibunterlagen montierten,<br />
sodass wir auf den Dingern Sport<br />
machen und gleichzeitig arbeiten konnten.<br />
Im Keller hausten die unheimlichen Leute.<br />
Die Assembly-Programmierer, die Textur-Zeichner<br />
– die Pilze der Industrie, weil<br />
sie im Dunkeln am besten gedeihen.<br />
Das war ganz gemütlich – bis einer der<br />
Programmierer im Keller ein unerklärliches<br />
Piepen hörte. Er schaute hinüber zum Zeichner,<br />
der am Ofen saß, und sah, dass der<br />
das Bewusstsein verloren hatte, weil er die<br />
ganze Zeit die Abgase eingeatmet hatte.<br />
Wir haben ihn dann ins Krankenhaus<br />
gefahren. Von dort aus sind wir losgezogen<br />
und haben ein echtes Büro für unsere echte<br />
Firma gesucht, ganz ohne Ofen und mit<br />
Lüftungsmöglichkeiten. So sieht das bei<br />
den Start-up-Unternehmen aus, es passiert<br />
immer etwas Merkwürdiges.<br />
City of Heroes war ein Steckenpferd Gaffneys, denn<br />
er sorgte dafür, dass Cryptic bei NCSoft unterkam.<br />
Nicht nur an Halloween macht Gaffney (zweiter<br />
von rechts) die Arbeit bei Carbine Spaß.<br />
Bevor Gaffney zu Carbine kam, war er bei NCSoft<br />
unter anderem Vice President of Development.<br />
Bis 1994 erforschte Spaßvogel Gaffney künstliche<br />
Intelligenz, danach gründete er Turbine mit.<br />
47
DayZ <strong>Vorschau</strong><br />
Hersteller Bohemia weist<br />
ausdrücklich im Steam-<br />
Shop darauf hin, dass<br />
DayZ als Early-Access-Version<br />
noch viele<br />
Fehler enthält. Trotzdem<br />
verkauft es sich sehr gut.<br />
DayZ<br />
Obwohl noch klar als unfertig deklariert, lässt sich in DayZ der<br />
Zombie-Überlebenskampf bereits üben.<br />
Überleben in Bohemia Interactives<br />
Zombie-Apokalypse ist ein Phänomen,<br />
das seinesgleichen sucht. Für<br />
die einen stellt das stundenlange Wandern<br />
durch eine osteuropäische Landschaft ein<br />
sterbenslangweiliges und zweifelhaftes Unternehmen<br />
dar. Doch andere sind bis in die<br />
Fingerspitzen motiviert, in jedes verfügbare<br />
48<br />
Gebäude ein zudringen auf der Suche nach<br />
Orangen, Äpfeln, Konservendosen, Kleidung<br />
und – nicht zu vergessen – Waffen<br />
und Munition.<br />
In der Standalone-Fassung von DayZ<br />
lassen sich erheblich mehr Gebäude<br />
als in der Mod durchsuchen. Allerdings<br />
sind viele davon identisch aufgebaut.<br />
Erfolgsgeschichte<br />
Schon seit der DayZ-Mod-Veröffentlichung<br />
für Arma 2 im Sommer 2012 zieht das Survival-Spiel<br />
tausende Spieler in seinen Bann.<br />
Das zugrunde liegende Gameplay lässt sich<br />
dabei auf eine simple Grundformel reduzieren:<br />
sammeln, töten, überleben.<br />
Mit der jetzt verfügbaren Stand alone-<br />
Version will das Entwicklerteam rund um<br />
DayZ-Erfinder Dean „Rocket“ Hall viel mehr<br />
Tiefgang ins Spiel bringen. So sorgt die<br />
überarbeitete Simulation von Hunger und<br />
Durst sowie das Auftreten von Krankheiten<br />
für knallharten Realismus. Ein simples Beispiel:<br />
Wer verdorbene Lebensmittel zu sich<br />
nimmt, erkrankt unter Umständen. Wunden<br />
hingegen sorgen für Blutungen, die man<br />
mithilfe von Bandagen oder selbstgebastelten<br />
Stoffstreifen zu stoppen versucht.<br />
Verlorenes Blut lässt sich durch eine Transfusion<br />
auffrischen – vorausgesetzt, ein befreundeter<br />
Mitspieler erklärt sich bereit,<br />
seinen Charakter dafür zur Verfügung zu<br />
stellen. Obendrein müssen aber auch die<br />
Blutgruppen der Figuren kompatibel sein,<br />
daher gilt es zunächst, mit passender Ausrüstung<br />
die Blutgruppe zu bestimmen.<br />
DayZ besitzt haufenweise solcher Details,<br />
die den Überlebenskampf realistisch<br />
erscheinen lassen. Dazu zählt auch die<br />
wachsende Paranoia – denn sobald man
<strong>Vorschau</strong> DayZ<br />
Das Survival-Feeling kommt schon gut rüber. Stets ist<br />
man auf der Suche nach Ausrüstung und Nahrung.<br />
erst mal ein bisschen Ausrüstung beisammen<br />
hat, wächst das Misstrauen anderen<br />
Mitspielern gegenüber. Stets muss man<br />
damit rechnen, eine potenzielle Zielscheibe<br />
für andere Spieler darzustellen, die einem<br />
die Ausrüstung abnehmen wollen. So<br />
verwundert es nicht, dass eingespielte<br />
DayZ-Veteranen am liebsten in kleinen<br />
Teams agieren, bestehend aus Mitspielern,<br />
auf die man sich verlassen kann.<br />
Die Alpha-Version steckt noch voller Bugs. Grafik- und KI-Fehler<br />
sowie noch nicht funktionierende Features müsst Ihr einplanen.<br />
Baustelle Standalone<br />
Die aktuelle Version des Zombie-Spektakels<br />
ist allerdings noch weit davon entfernt,<br />
ein rund laufendes Spiel darzustellen.<br />
Die Entwickler betonen es auf der<br />
Shop-Seite und auch beim Spielstart liest<br />
man zunächst den Hinweis, dass es sich<br />
um eine frühe Alpha-Version handelt. So<br />
gehören Bugs und fehlende oder nicht<br />
vollständig implementierte Features zur<br />
Tagesordnung in DayZ. Wer sich den Early-Access-Zugang<br />
für knapp 24 € zulegt,<br />
muss sich dessen bewusst sein. Der Vorteil<br />
für die Early-Access-Käufer besteht darin,<br />
aktiv an der fortschreitenden Entwicklung<br />
von DayZ teilnehmen zu können. Die<br />
Entwickler nutzen das Feedback der Spieler,<br />
optimieren Stabilität und Performance,<br />
patchen Fehler raus. Wer die Vorabversion<br />
kauft, erhält obendrein Zugang zur späteren<br />
Beta-Phase und am Ende auch das<br />
fertige Spiel. Dieses Konzept hat für Bo-<br />
Das Inventarsystem<br />
in der Stand alone-<br />
Fassung wurde im<br />
Vergleich zur<br />
Mod-Version deutlich<br />
überarbeitet.<br />
49
DayZ <strong>Vorschau</strong><br />
early access check<br />
Der kostenpflichtige Frühzugang zu Spielen,<br />
die noch in der Entwicklung sind, findet immer<br />
mehr Anwendung in der Spielebranche.<br />
Dean Halls Zombie-Spiel hat eine riesige<br />
Fangemeinde. Wir zeigen Euch, was Ihr über<br />
die Alpha wissen müsst.<br />
Militärische Anlagen sind eine gute Anlaufstelle,<br />
um Waffen und Ausrüstung zu finden.<br />
Kosten: Auf Steam für 23,99 € erhältlich<br />
Inhalt: Die Spielwelt Chernarus ist komplett<br />
begehbar. Auch die Charaktererstellung ist<br />
schon weit fortgeschritten. In der Alpha findet<br />
man schon verschiedenste Ausrüstungsmöglichkeiten<br />
sowie Waffen und Munition.<br />
Kämpfe gegen Zombies und andere Spieler<br />
sind also schon möglich. Auch einige Craftingmöglichkeiten<br />
sind schon verfügbar.<br />
Aktueller Status (Redaktionsschluss):<br />
Alpha, Version 0.30.113860<br />
Erscheinungsdatum des fertigen Spiels:<br />
2015<br />
Das macht jetzt schon spass<br />
Komplett offene Spielwelt<br />
Das Gefühl, ganz auf sich allein gestellt in einer<br />
Zombie-Apokalypse zu überleben, stellt<br />
sich schon nach kurzer Spielzeit ein.<br />
Hohes Potenzial erkennbar<br />
Schon jetzt bietet die Alpha einen Einblick,<br />
wie vielseitig DayZ einmal werden soll. Vor<br />
allem das Hunger-Durst-System, die Krankheiten,<br />
das Crafting und viele weitere Details<br />
tragen erheblich zur gelungenen Survival-Atmosphäre<br />
bei.<br />
Es gibt viel zu entdecken<br />
Die Spielwelt enthält im Vergleich zur Mod<br />
deutlich mehr erkundbare Gebäude. Auch<br />
grafisch bietet die Standalone-Version viele<br />
Details und bessere Texturen als die Mod.<br />
hier Klemmt’s noch gewaltig<br />
Bugs, Glitches, Baustellenfeeling<br />
Man kann es gar nicht oft genug betonen –<br />
die Early-Access-Version ist kein rund laufendes<br />
Spiel, das muss man sich klar machen,<br />
wenn man mit dem Kauf liebäugelt.<br />
Fehlende Inhalte<br />
Etliche Features sind noch gar nicht aktiviert.<br />
Zum Beispiel ist das Crafting-System<br />
noch nicht fertig. Auch geplante Inhalte wie<br />
die Jagd von Tieren, um sie als Nahrungsquelle<br />
zu nutzen, kommen erst im Laufe der<br />
Zeit dazu.<br />
Zombies noch fehlerhaft<br />
Sowohl die Anzahl der im Spiel erscheinenden<br />
Zombies als auch deren Verhalten sind<br />
alles andere als fertig. Diesbezügliche<br />
Patches sind erst im Laufe des Jahres geplant.<br />
50<br />
Vorsicht ist immer geboten, sonst winkt<br />
in DayZ sehr schnell das Ableben.<br />
hemia Interactive schon bei Arma 3 gut<br />
funktioniert und auch der Verkaufsstart<br />
von DayZ Standalone bestätigt die Entwickler,<br />
dass die Veröffentlichung der frühen<br />
Alpha-Version der richtige Schritt war.<br />
172.500 verkaufte Exemplare in nur 24<br />
Stunden – das ist mal eine Ansage. Auch<br />
aktuell, Anfang Januar 2014, rangiert<br />
DayZ Standalone stets unter den Top Ten<br />
in den Steam-Charts.<br />
Hohe Frustresistenz nötig<br />
Wer den Kampf gegen Untote, Hunger,<br />
Durst, Zombies, böse Mitspieler und Bugs<br />
schon in der jetzigen Form aufnehmen<br />
möchte, muss bereit sein, all die Frustmomente<br />
und Fehler in Kauf zu nehmen. Doch<br />
bei längerer Spielzeit zeigt sich schon in der<br />
Alpha-Version das große Potenzial, das in<br />
DayZ steckt. Fraglich bleibt, ob das kleine<br />
Entwicklerteam es schafft, all die geplanten<br />
Features so umzusetzen, dass daraus eine<br />
runde Sache wird.<br />
stefan weiss/sf<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
DAYZ<br />
Anbieter: Steam<br />
Termin: 2015<br />
Web: wwwdayzgamecom<br />
Stefan Weiß meint:<br />
„Der Spielspaß in DayZ steht und fällt mit der eigenen<br />
Erwartungshaltung. Die offizielle Herstellerwarnung,<br />
sich nicht zu viel von der Alpha-Version zu<br />
erhoffen,<br />
ist wahrlich ernst zu nehmen.<br />
Ehrlicher kann ein Entwickler kaum<br />
sein und wer sich DayZ für den Vorzugspreis<br />
der Early-Access-Version<br />
zulegen möchte, bitte sehr. An ein<br />
DayZ ohne Bugs glaube ich<br />
jedoch nicht.“<br />
oKaY<br />
<strong>buffed</strong>.de<br />
Alle Infos findet Ihr unter<br />
www.<strong>buffed</strong>.de/day-z
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gibt’s mit War Thunder: Ground<br />
mit Umzugskisten. Wenn mal<br />
als ich das Trading Card Game zu<br />
von Wildstar Zeit lassen. Am bes-<br />
Forces eine frische Alternative zu<br />
Zeit bleibt, ziehe ich mit meiner<br />
WoW aufgab. Jetzt ist Hearthstone<br />
ten kommt das MMORPG erst<br />
World of Tanks. Spannend? Auf<br />
fast nur aus Frauen bestehenden<br />
da und hält mich mitunter viel zu<br />
drei Monate nach Warlords of<br />
dem Boden stört mich Gaijins Re-<br />
Chaos-Truppe durchs Ödland von<br />
lange wach. Es gibt kein nerviges<br />
Draenor raus, damit es sich nicht<br />
alitätsnähe: Panzerschlachten<br />
Wasteland 2 und stelle fest: Re-<br />
Sortieren von Echtwelt-Karten<br />
zwischen den TESO- und den<br />
sind ohnehin schon laaangsaam,<br />
tro-RPGs mit postapokalypti-<br />
mehr und ich finde jederzeit Mit-<br />
WoW-Hype quetschen muss.<br />
die nötige Geduld für Ground<br />
schem Setting hab ich vermisst.<br />
spieler. Da hat es mich wieder ge-<br />
Dann haben die Spieler viel mehr<br />
Forces bringe ich nicht auf. Ich<br />
Gegen ein modernes Fallout 4 ist<br />
packt, das Sammelkarten-Fieber.<br />
Zeit, Nexus in Ruhe zu genießen.<br />
bleibe World of Tanks treu<br />
trotzdem nichts einzuwenden.<br />
Simon FiStrich<br />
oliver haake<br />
chriStian Zamora<br />
exterminieren!<br />
Zwei Wochen lang habe ich durch<br />
Nachdem ich <strong>The</strong> <strong>Elder</strong> <strong>Scrolls</strong><br />
Ein <strong>The</strong>ma, dem ich meine Auf-<br />
96,56 Kilometer außerhalb des<br />
einen privaten Umzug wenig da-<br />
Online mehrfach bei den Ent-<br />
merksamkeit gewidmet habe,<br />
Verlagsgebäudes: „Exterminie-<br />
heim spielen können. Das hatte<br />
wicklern Probe spielen konnte.<br />
war die Ermittlung in Sachen<br />
ren! Halt! Sonst werden wir Sie<br />
zur Folge, dass sich der Stapel an<br />
haben mich zwei ausführliche<br />
Wirtschaftskriminalität bei Fun-<br />
exterminieren! Sie sind jetzt ein<br />
Spielen, die ich gerne zocken will,<br />
Beta-Wochenenden in TESO ge-<br />
com. Ich hoffe vor allem, dass die<br />
Gefangener der Daleks!“ Ein On-<br />
glatt verdoppelt hat. Die Alphas<br />
freut – endlich konnte ich Tamriel<br />
Weiterentwicklung und -führung<br />
line-Spiel wollte sich gegen den<br />
von Trove und Wasteland 2, die Be-<br />
mit etwas Ruhe erkunden. An-<br />
der Spiele nicht eingeschränkt<br />
Aufstand der Daleks wehren, zur<br />
ta von Wildstar, und dann soll ja<br />
sonsten halten mich die vielen<br />
wird, denn das haben weder TSW,<br />
Strafe wurden seine Server exter-<br />
noch Zeit für TESO sein – Graue<br />
Panzer-Updates der Entwickler<br />
AoC noch das kommende Le-<br />
mininiert. Ruhe in Frieden, Doc-<br />
Herren, bitte kommen!<br />
von World of Tanks beschäftigt.<br />
go-MMO verdient.<br />
tor Who – Worlds in Time.<br />
52
So testen wir<br />
Mit speziellen Wertungssystemen knöpfen wir uns<br />
in jeder Ausgabe Online-, Offline-, klassische Abo- und<br />
Free2Play-Spiele jeder Couleur vor.<br />
1<br />
Genre<br />
Ob klassisches MMORPG oder Strategiespiel<br />
mit Rollenspielelementen, hier erfahrt Ihr,<br />
um was für einen Typ Spiel es sich handelt.<br />
Allerdings verschwimmen die Genregrenzen<br />
zusehends, weshalb ein Spiel durchaus in<br />
mehrere Kategorien passen kann.<br />
2<br />
infos & Qr-Code<br />
Den QR-Code mit dem Smartphone einscannen<br />
und schon erhaltet Ihr zusätzliche Bilder,<br />
News, Tipps und häufig auch das eine<br />
oder andere Video zu diesem Spiel.<br />
3<br />
AusriChTunG<br />
Ist das Spiel eher actionlastig oder eher taktischer<br />
Natur? Wird Gewalt zelebriert oder<br />
nicht? In diesem Bereich erfahrt Ihr, wie wir<br />
den Titel in sechs wichtigen Kategorien einschätzen.<br />
Warum der Balken mal länger, mal<br />
kürzer ist? Manchmal bietet ein Spiel beide<br />
Aspekte. So können einige Elemente linear<br />
sein, andere eröffnen ein sehr freies Spiel.<br />
die <strong>buffed</strong>-besTenlisTe<br />
4<br />
TesT-KriTerien<br />
Für die Bewertung eines Spiels legen wir<br />
zehn Kriterien zugrunde. Die ersten sechs<br />
sind bei jedem Spiel gleich, die vier letzten<br />
passen wir an das Genre an. Die Test-Kategorie<br />
Kampfsystem zum Beispiel wäre bei<br />
einem Rennspiel etwas fehl am Platz.<br />
5<br />
WerTunG &<br />
AlTernATiven<br />
Hier findet Ihr die aus den zehn Test-Kriterien<br />
errechnete Gesamtwertung sowie drei<br />
Alternativtitel, um unser Testurteil besser<br />
einschätzen zu können. So habt Ihr auch den<br />
optimalen Vergleich zu beliebten Klassikern.<br />
6<br />
TesTer-MeinunG<br />
Zum Schluss gibt der Tester seine ganz persönliche<br />
Note hinzu. Wir glauben die<br />
Spiele aufgrund unseres Überblicks so objektiv<br />
wie möglich werten zu können. Hier<br />
jedoch kommt die Subjektivität des Testers<br />
zum Tragen.<br />
Platz Spiel Version Genre Bezahlmodell Wertung<br />
1. Starcraft 2: Heart of the Swarm 2.0.6 Echtzeitstrategie Buy2Play 93<br />
2. League of Legends 3.11 MOBA Free2Play 92<br />
3. <strong>The</strong> <strong>Elder</strong> <strong>Scrolls</strong> 5: Skyrim 1.1.21.0 Rollenspiel Buy2Play 91<br />
4. World of Warcraft 5.4 MMORPG Pay2Play 91<br />
5. World of Tanks 8.10 Taktik-Shooter Free2Play 90<br />
6. Dota 2 30.7.13 MOBA Free2Play 90<br />
7. Guild Wars 2 19,901 MMORPG Buy2Play 89<br />
8. Diablo 3 1.0.5 Action-RPG Buy2Play 88<br />
9. Star Wars: <strong>The</strong> Old Republic 2.4 (Beta) MMORPG Pay-/Free2Play 87<br />
10. Rift 2.3 MMORPG Pay-/Free2Play 86<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
MMO/RPG/ActiOn/StRAteGie-WeRtunG<br />
Voller Spieletitel<br />
Stand/Version: ...............Datum / Versionsnummer<br />
Anbieter: .................................................. Anbieter<br />
Termin/USK: ................................... Datum / ab XX<br />
Kosten: ..... XX € / XX €/Monat / Kaufdruck: niedrig<br />
Web: ..........................www.webseitedesspiels.com<br />
Ausrichtung<br />
Action IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Taktik<br />
Gewaltfrei IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Brutal<br />
Einfach IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Komplex<br />
Linear IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Offen<br />
Viel Zufall IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Kein Zufall<br />
Kampf IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Dialoge<br />
teSt-kRiteRien<br />
Präsentation 8<br />
Grafik (Polygone, Animationen, Texturen, in sich stimmiger Stil), Sound<br />
(Musik bspw. dynamisch/atmosphärisch passend, Soundeffekte,<br />
Sprachausgabe qualitativ/quantitativ).<br />
Bedienung 9<br />
Steuerung, User Interface, Konfigurationsmöglichkeiten (Größe, Position<br />
der Elemente), Menüführung, Inventar, Hilfsmittel wie beschriftbare Karten,<br />
Zugänglichkeit, Übersichtlichkeit …<br />
Umfang 7<br />
Größe der Welt, Abwechslungsreichtum (=> gestreckte, doppelte Inhalte<br />
zählen nicht doppelt), Wiederspielbarkeit, Gesamtspielzeit mit und ohne<br />
Nebenaufgaben …<br />
Spielbalance 7<br />
Ausgewogene Klassen, anpassbarer Schwierigkeitsgrad, faire Herausforderungen,<br />
Anstieg des Schwierigkeitsgrads in Kombination mit Speichermöglichkeiten<br />
…<br />
Rollenspielelemente 10<br />
Charaktergenerierung (Völker und Klassen, aber auch optisch), Charakterentwicklung<br />
(Fähigkeiten, Eigenschaften, Talente), Ausrüstungsvielfalt<br />
(optisch wie inhaltlich) …<br />
Inszenierung 8<br />
Atmosphäre, Missionen, Quests, spezielle Events … – jeweils quantitativ<br />
wie qualitativ. Auch sehr schön: Magic-Moments nennen, die einen<br />
förmlich wegblasen …<br />
Kampfsystem 8<br />
Künstliche Intelligenz (bspw. Wegfindung etc. von Pets, Begleitern, Truppen),<br />
Gegner-KI, Abwechslung der Kämpfe, nötige Tiefe (durch Action<br />
oder Taktik) …<br />
Wirtschaft 9<br />
Farmen (von Geld, Ruf und Items; quantitativ und qualitativ), Handel<br />
(Auktionshaus, NPC-Händler), Handwerk (inkl. Sammelberufe; Umfang,<br />
Nutzen und Spaß) …<br />
Gruppenspiel 7<br />
Teamspeak oder Ähnliches integriert, besondere Belohnungen für Teamarbeit,<br />
Groupfinder, Raidfinder, Inhalte speziell für kleine Gruppen oder<br />
große Raids (quantitativ und qualitativ) …<br />
Spieltrieb 7<br />
Housing, Pets, Reittiere, Minigames, Achievements – also alles, was<br />
man so nebenbei erledigt und hoffentlich Spaß macht (quantitativ und<br />
qualitativ) …<br />
AlteRnAtiven und GeSAMtWeRtunG<br />
Alternative 1 (besser) ..........................89<br />
Alternative 2 (ähnlich gut) ...................82<br />
Alternative 3 (schlechter) ....................65<br />
MeinunG deS RedAkteuRS<br />
„Hier findet Ihr die Meinung. Was hat dem Tester gefallen,<br />
was nicht? Wie schätzt er die Zukunft des Spiels<br />
ein? Oft haben wir Einblick in Entwicklerpläne. Oder<br />
wir haben bereits ähnliche Situationen erlebt und<br />
wollen Euch warnen, wenn Entwickler etwa vollmundig<br />
Dinge versprechen, die sie nicht halten<br />
können. In die Gesamtwertung fließt der mentar nur indirekt mit<br />
Komein.“<br />
80<br />
53
Das schwarze auge: BlackguarDs TesT<br />
Die dümmste Idee in den taktischen Kämpfen ist<br />
es, sich einkreisen zu lassen. Taktik ist gefragt.<br />
Das Schwarze Auge:<br />
Blackguards<br />
Adventure-Schöpfer Daedalic erschafft das Gegenteil zum Action-RPG: Pen&Paper-Kost für<br />
Taktik-Rollenspieler. Allerdings hat es seine Schattenseiten.<br />
Das deutsche Entwicklerstudio Daedalic<br />
ist für seinen Hang zum Nischengenre<br />
bekannt. Nach zwei<br />
durchweg positiv bewerteten Point&Click-<br />
Adventures im DSA-Universum versuchen<br />
sich die Hamburger mit Das Schwarze Auge<br />
– Blackguards jetzt an einem weiteren,<br />
sträflich vernachlässigten Genre: dem Taktik-Rollenspiel.<br />
Ein durchaus gewagtes Experiment<br />
in Zeiten immer schnellerer,<br />
meist durchchoreografierter Kampfeinlagen<br />
à la Dragon Age oder <strong>The</strong> Witcher, die<br />
54<br />
Die Story wird auch in diversen Zwischensequenzen erzählt.<br />
den Fokus klar in Richtung Action-Rollenspiel<br />
verschoben haben. Wie gut, dass die<br />
Mannen rund um den kreativen Kopf Martin<br />
Wilkes auf ein bewährtes Rollenspielsystem<br />
zurückgreifen können. Immerhin<br />
bietet DSA ein über 30 Jahre gewachsenes<br />
Regelwerk, das so detailgetreu wie möglich<br />
in Blackguards zum Einsatz kommen soll.<br />
Heldenbaukasten<br />
Euer Abenteuer startet mit dem obligatorischen<br />
Ausflug in die Charaktergenerierung.<br />
Die Wahl fällt dabei reichlich knapp<br />
aus: Ein Krieger, Magier oder Jäger darf es<br />
sein. Hinzu bestimmt Ihr das Geschlecht<br />
und entscheidet Euch widerstrebend für eines<br />
von fünf nicht sonderlich ansehnlichen<br />
Äußeren. Zum Schluss kommt noch ein Name<br />
dazu und fertig ist das Alter Ego. Das<br />
fällt nicht nur für DSA-Verhältnisse reichlich<br />
spärlich aus. Zumal sich die verschiedenen<br />
Gesichter vornehmlich auf einen Friseurbesuch<br />
zu beschränken scheinen. Abhilfe bei<br />
der eingeschränkten Klassenwahl schafft<br />
der sogenannte Expertenmodus, in dem Ihr<br />
selbst Punkte für Talente, Zauberfertigkeiten<br />
und Spezialfähigkeiten vergeben dürft –<br />
für eingefleischte DSA-Fans ein Vergnügen.<br />
Dem beklagenswerten Erscheinungsbild<br />
Eures Helden hilft das jedoch nicht.<br />
Schade, denn selbst rollenspielferne Titel<br />
wie der Online-Modus eines Grand <strong>The</strong>ft<br />
Auto 5 bieten mehr Individualisierungsmöglichkeiten<br />
für die eigene Spielfigur, mit<br />
der Ihr Euch immerhin in den kommenden<br />
35 Stunden identifizieren sollt. Ein wirklich<br />
spielentscheidendes Problem dieser Klassenwahl<br />
offenbart sich zudem im ersten<br />
der fünf Spielkapitel.<br />
Amnesie-Alarm<br />
Schon mit der Einführungssequenz wird der<br />
Rahmen für die kommenden Stunden abgesteckt:<br />
Durch Rückblenden und Traumsequenzen<br />
taucht Ihr in die bislang in Videospieladaptionen<br />
des Schwarzen Auges<br />
sträflich vernachlässigte Schurkenwelt<br />
Aventuriens ab. Als vermeintlicher Mör-
TesT Das schwarze auge: BlackguarDs<br />
Das schwarze auge<br />
Die Abenteuer finden in der Fantasy-Welt Aventurien statt.<br />
der erinnert Ihr Euch nur schemenhaft an<br />
die Tat, derentwegen Ihr nun im Kittchen<br />
schmort – klassische Helden-Amnesie<br />
eben. Selbst einige voll vertonte Multiple-<br />
Choice-Dialoge vermögen es nicht, Licht<br />
ins Dunkel zu bringen, und so seht Ihr Euch<br />
zum einzig logischen Schritt gezwungen:<br />
Ausbruch.<br />
Geschickt verknüpfen die Entwickler<br />
die kurzen, dafür meist von passenden<br />
Sprechern vorgetragenen Gesprächssequenzen<br />
mit einem Tutorial zum Mitmachen.<br />
So bekommt Euer Heldentrupp<br />
schnell Zuwachs. Ein zündelnder Zwergenkrieger<br />
sowie ein schürzenjagender Menschenmagier<br />
schließen sich dem Plan an,<br />
die Beine in die Hand zu nehmen und gar<br />
nicht erst auf eine Gerichtsverhandlung zu<br />
warten. Die namensgebenden Blackguards<br />
Die Kombination aus Ringmenü und Schnellzugriffsleiste<br />
beschleunigt die Rundenkämpfe komfortabel.<br />
(zu Deutsch: Schufte) sind geboren. In den<br />
kommenden Stunden werden weitere düstere<br />
Gesellen zu Euch und Eurem Trüppchen<br />
Tunichtgute hinzustoßen und auf diese<br />
Weise nicht nur für mehr Abwechslung<br />
im Kampfgeschehen sorgen, sondern mit<br />
eigenen Geschichten und Biografien den<br />
Heldenalltag aufmischen. Schließlich haben<br />
die Entwickler mehr als zweieinhalb<br />
Jahre in die Ausarbeitung Eurer schurkischen<br />
Begleiter gesteckt. Doch zunächst<br />
müssen diese sich erst einmal im Kampfgetümmel<br />
bewähren.<br />
Zug um Zug<br />
Blackguards Filetstück sind ohne Zweifel<br />
die taktischen Rundengefechte. Erst hier<br />
kommt das gesamte DSA-Regelwerk zum<br />
Tragen, und Ihr dürft Euch als Planer und<br />
Blackguards geizt mit effektreichen Zaubern. Gelegentlich<br />
sieht’s nett aus und hilft bei der Taktik.<br />
Es war 1984, als Ulrich Kiesow das deutsche<br />
Pendant zum US-amerikanischen<br />
Pen&Paper- Rollenspiel Dungeons & Dragons<br />
schuf. Seither erfreut sich Das Schwarze Auge<br />
vor allem im deutschsprachigen Raum einer<br />
großen Fangemeinde. Die nunmehr vierte<br />
Auflage (4.1) des Regelwerkes zeugt von<br />
der stetigen Weiterentwicklung und Anpassung<br />
der Spielregeln. Die Grundlage der Heldenabenteuer<br />
ist ein Punktesystem, das die<br />
Stärken und Schwächen der jeweiligen<br />
Spielcharaktere und deren Widersacher wiedergibt.<br />
Auf feste Charakterklassen verzichtet<br />
die DSA-Vorlage inzwischen. Vielmehr<br />
entscheiden Charaktereigenschaften wie<br />
Mut und Klugheit in Kombination mit Talenten,<br />
Zaubern und Spezialeigenschaften über<br />
Kampfstil und Alltagstauglichkeit der erschaffenen<br />
Helden. Hinzu kommt eine Prise<br />
Würfelglück, die jeden noch so zahlengestählten<br />
Recken ins Verderben stürzen kann.<br />
Doch ein Punktesystem allein macht noch<br />
keinen Rollenspielklassiker. Der fiktive Kontinent<br />
Aventurien – erschaffen von Hans Joachim<br />
Alpers, Werner Fuchs und Ulrich Kiesow<br />
– ist es, der einer abendlichen Partie<br />
DSA Würze verleiht. In klassischer High-Fantasy-Manier<br />
kämpfen dort Elfen, Zwerge,<br />
Thorwaler, Orks, Trolle und Riesen ums Überleben.<br />
Dabei bleibt kein einziges Klischee<br />
fantastischer Welten ausgespart.<br />
Die aventurische Geschichte wurde und<br />
wird von einer Reihe fester Autoren wie Florian<br />
Don-Schauen und Thomas Römer über<br />
30 Jahre fortgeschrieben, die in Hunderten<br />
Abenteuerbänden und Romanen die Geschicke<br />
der Völker in ihre Hände nehmen. Zugleich<br />
dienen die Abenteuerbände als Vorlage<br />
für Spielleiter, um einer Heldengruppe einen<br />
möglichst vergnüglichen und<br />
spannenden DSA-Abend zu bescheren –<br />
meist als strahlende Helden, die sich gegen<br />
das Böse stellen, sei es dämonischer oder<br />
menschlicher Natur.<br />
55
Das schwarze auge: BlackguarDs TesT<br />
Von Stadt zu Stadt und Kampfareal zu Kampfareal<br />
reist Ihr auf einer 2D-Übersichtskarte.<br />
Ihr wisst nicht weiter? Das Quest-Journal fasst Missionstexte<br />
zusammen und markiert Auftragsorte.<br />
Auf Wunsch der fAns:<br />
helden-GrundAusbildunG<br />
Krieger, Magier oder Jäger? So einfach lautete<br />
noch zu Beta-Zeiten die erste Frage der<br />
Charaktergenerierung in Blackguards. Entwickler<br />
Daedalic stieß mit dieser Reduzierung<br />
des Charaktersystems auf drei Archetypen<br />
auf nur wenig Gegenliebe bei den<br />
testenden Fans.<br />
Ganz dem Kredo „Euer Wunsch ist uns Befehl!“<br />
folgend, dürft Ihr in der finalen Verkaufsversion<br />
nun selbst Hand an Euer künftiges<br />
Alter Ego legen. Im sogenannten Expertenmodus<br />
entscheidet Ihr Euch lediglich für<br />
einen magiebegabten oder eher bodenständig<br />
zauberfreien Helden. Anschließend steigert<br />
Ihr über Abenteuerpunkte die Grundwerte,<br />
(Waffen-)Talente, mögliche Zauber<br />
und Sonderfertigkeiten des Recken. Das<br />
kommt einer „echten“ Partie DSA schon<br />
recht nahe. Wer’s dennoch schlicht mag oder<br />
einfach Zeit sparen möchte, der greift im<br />
einfachen Modus auch weiterhin auf die<br />
drei Archetypen zurück.<br />
Wenn Baronessen gelangweilt abhängen, heißt das<br />
nichts Gutes: Zu hülf, meine schmuddeligen Retter!<br />
Stratege beweisen. Auf Hunderten von<br />
Hand erstellten, überaus abwechslungsreichen<br />
Kampfarealen analysiert Ihr das<br />
Gelände und nehmt Eure Feinde ins Auge.<br />
Wer hier blindlings nach vorn stürmt,<br />
wird schnell das Zeitliche segnen. Umso<br />
passender also, dass es keinen Zeitdruck<br />
oder Reaktionstests wie in modernen Action-Rollenspielen<br />
gibt. Zug um Zug bewegt<br />
Ihr jedes einzelne Gruppenmitglied<br />
über das Hexagon-Schlachtfeld, während<br />
die computergesteuerten Gegner es Euch<br />
gleichtun, sobald sie an der Reihe sind.<br />
Wer zuerst ziehen darf, entscheidet der<br />
Initiativewert einer Spielfigur. Klar ist,<br />
dass Nahkämpfer möglichst schnell die<br />
Nähe des Feindes suchen, während Magiebegabte<br />
und Pfeile verschießende Bogenspanner<br />
stets auf Abstand bleiben<br />
sollten. Sichtlinien und störende Umgebungsobjekte<br />
erschweren Euch zudem die<br />
Scharmützelplanung, können im Gegenzug<br />
aber auch taktische Vorteile bieten.<br />
So blockiert Ihr mit Eurem Magierbegleiter<br />
Engstellen, um feindliche Schwertschwinger<br />
fernzuhalten, während Eure elfische<br />
Bogenschützin aus sicherer Entfernung<br />
die anrückenden Widersacher unter Feuer<br />
nimmt. Gleichzeitig zwingen die besser<br />
gerüsteten Frontschweine übrige Feinde in<br />
den Nahkampf.<br />
Anschließend geht es um das Treffen<br />
und Getroffenwerden, hier schlägt wieder<br />
das Zahlenwerk zu. Ausnahmslos alle Angriffe,<br />
Zauber und Abwehraktionen werden<br />
über Pen&Paper-gerechte Würfelwürfe entschieden.<br />
Das bedeutet im Klartext, dass<br />
zusätzlich zu den Charakterwerten und Fähigkeiten<br />
Eurer Helden sowie der Feinde<br />
der Zufall ein Wörtchen mitzureden hat.<br />
Vor allem in den ersten Stunden Eurer<br />
Flucht durch Aventuriens Süden habt Ihr<br />
verhältnismäßig wenig Einfluss auf Gelingen<br />
und Erfolg Eurer Attacken. Was auf<br />
56
TesT Das schwarze auge: BlackguarDs<br />
Die NorDlaNDtrilogie uND<br />
DrakeNsaNg<br />
dem höchsten von drei Schwierigkeitsgraden<br />
arg frustrierend sein kann.<br />
Pech gehabt!<br />
Aber ist es nicht genau diese Herausforderung,<br />
gewürzt mit einer Prise Zufall, die<br />
wir in Taktik-Rollenspielen suchen? Nun,<br />
das mag für Pen&Paper-Abende zutreffen,<br />
wenn Ihr gemeinsam mit Euren Freunden<br />
eine Partie antretet und über Misserfolge –<br />
weil das Glückspusten auf die Würfel nicht<br />
gefruchtet hat – herzlich lachen könnt; in<br />
einem Solo-Rollenspiel fehlt diese Lust am<br />
gemeinsamen Scheitern jedoch schmerzlich.<br />
Aus diesem Grund haben die Entwickler<br />
das zugrunde liegende und eigentlich unveränderliche<br />
Regelwerk auf dem normalen<br />
Schwierigkeitsgrad so weit gedehnt, dass<br />
der Zufall nur noch eine untergeordnete<br />
Rolle spielt.<br />
Wer die ganze DSA-Lust erleben möchte,<br />
muss sich deshalb an einer wirklich<br />
„Erhelle mich!“ Überstrahlungseffekte<br />
sind nicht immer vorteilhaft eingesetzt.<br />
kniffligen Herausforderung versuchen. Tragischerweise<br />
unterläuft Blackguards dabei<br />
einer der größten Schnitzer in Gruppenrollenspielen:<br />
Habt Ihr Euch eingangs bei der<br />
Charaktererstellung nicht für einen Bogenschützen<br />
entschieden, werdet Ihr diesen in<br />
den ersten Spielstunden schmerzlich vermissen.<br />
Denn die ersten beiden Begleiter<br />
sind unabhängig von Eurer Wahl ein Nahkämpfer<br />
und ein Magier. Zudem scheint es<br />
in der Natur von Rollenspielen zu liegen,<br />
dass diese zu Beginn nur wenig patente<br />
Helden stellen. Erst in den späteren Kapiteln<br />
der Haupthandlung werdet Ihr die volle<br />
taktische und ungemein unterhaltsame<br />
Tiefe des DSA-Regelwerkes zu schätzen<br />
lernen. Das mag rollenspielevolutionär logisch<br />
sein, sorgt jedoch dafür, dass Ihr in<br />
den ersten Spielstunden beinahe ausschließlich<br />
mit Wuchtschlägen Schädel<br />
spaltet. Das ist besonders für Einsteiger<br />
nicht gerade transparent.<br />
Amiga- und PC-Spieler des letzten Jahrtausends<br />
denken bei Das Schwarze Auge sogleich<br />
an die Nordlandtrilogie. Von 1992 bis 1996<br />
veröffentlichte das deutsche Entwicklerstudio<br />
Attic mit Schicksalsklinge, Sternenschweif<br />
und Schatten über Riva drei waschechte Rollenspielklassiker,<br />
zumindest für uns Deutsche.<br />
Denn international konnten die technisch<br />
rückständigen, schwer zugänglichen, teils mit<br />
Zeitbeschränkungen und ohne jegliche Hilfestellungen<br />
daherkommenden Titel nur wenig<br />
überzeugen. Grund hierfür war die akribische<br />
Umsetzung der Pen&Paper-Vorlage. Allein die<br />
händische Erstellung einer sechsköpfigen Heldengruppe<br />
konnte im mitgelieferten Charakter-Editor<br />
über Stunden beschäftigen. Dafür<br />
belohnte die Nordlandtrilogie ausdauernde<br />
Spieler mit fantastischen Geschichten, optionalen<br />
Ereignissen und der Möglichkeit, ein<br />
erst mal lieb gewonnenes Trüppchen von einem<br />
Teil zum nächsten mitzunehmen.<br />
Ende der 2000er-Jahre lieferte Radon Labs mit<br />
Drakensang und Drakensang: Am Fluss der<br />
Zeit zwei PC-Rollenspiele im DSA-Universum.<br />
Vor allem die – freilich pausierbaren – Echtzeit-Kämpfe<br />
peppten die Scharmützel gegenüber<br />
der trägen Rundengefechte der Nordlandtrilogie<br />
auf. Geschichtlich können die Titel<br />
überzeugen, sie orientieren sich an der offiziellen<br />
P&P-Kampagne Drachenchronik.<br />
Zwar erstellt Ihr<br />
zu Beginn nur einen<br />
einzigen eigenen<br />
Helden. Wer<br />
spricht, entscheidet<br />
dennoch Ihr.<br />
57
Das schwarze auge: BlackguarDs TesT<br />
Vorlage für die Anmeldung des neuen Personalausweises:<br />
Name, Geschlecht, Foto und Beruf.<br />
Es ist eine Falle!<br />
Dass trotz all dieser Startschwierigkeiten<br />
Daedalic ein glückliches Händchen bei der<br />
Umsetzung des DSA-Kampfsystems bewiesen<br />
hat, verdankt Blackguards der hervorragenden<br />
Umgebungsgestaltung. Kein<br />
Kampfareal gleicht dem anderen. Zudem<br />
bietet beinahe jeder Schauplatz einzigartige<br />
interaktive Objekte und Fallen, die – richtig<br />
eingesetzt – selbst eine verloren geglaubte<br />
Schlacht noch zum Guten wenden können.<br />
Wenn Ihr Kopfgeldjäger in Teergruben lockt,<br />
nur um diese anschließend mit einem Feuerball<br />
zu entzünden, oder wild gewordene<br />
Achaz-Echsen in die direkte Schussbahn<br />
eines Felsen schleudernden Drachens<br />
trickst, dann zeigt sich die wahre Qualität<br />
der Rundentaktik. Von Beginn an peppen<br />
die Entwickler gefühlt jeden zweiten Kampf<br />
mit einer dieser Eigenheiten auf. Von Wildtierüberfällen<br />
über Arenakämpfe bis hin zu<br />
mehrstufigen Belagerungsschlachten wird<br />
jedes potenziell spannende Szenario für die<br />
Rundengefechte mitgenommen.<br />
Für zusätzliche Herausforderungen sorgen<br />
Zeitbegrenzungen. Nicht solche, die<br />
Euch nur wenige Sekunden lassen, um panisch,<br />
wie vom Karfunkelwurm gebissen,<br />
den richtigen Knopf zu drücken, sondern<br />
eine vorgegebene Rundenanzahl, in der Ihr<br />
bestimmte Ziele erreichen müsst. Das<br />
sorgt für anspornenden Erfolgsdruck, wo<br />
Zeitdruck völlig deplatziert wäre. Und<br />
selbst bei Nichtgelingen ist Eure Reise<br />
nicht zu Ende – sie wird lediglich etwas<br />
58<br />
Dungeon-Karte: Bitte weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen!<br />
Nah an der Vorlage, aber mit Einschränkungen<br />
bei der Charakterentwicklung<br />
versucht Blackguards<br />
den Kompromiss aus Zugänglichkeit<br />
und Vorlagentreue.<br />
Jenga für Taktiker: Am Ende fällt eh alles zusammen.<br />
Ein typischer Charakterbogen, der Werte<br />
und Fähigkeiten Eurer Helden aufzeigt.
TesT Das schwarze auge: BlackguarDs<br />
Ein Beispiel für den Weichzeichner, der manchem<br />
französischen Kunstfim zur Ehre gereichen würde.<br />
Raus mit der Belohnung,<br />
heißt es nach<br />
jedem bestandenen<br />
Kampf in Blackguards.<br />
freudloser und mit der Schmach des Versagens<br />
weitergehen.<br />
Taktische Übersicht ist Trumpf in Blackguards. Mehr Weichzeichner: Wir sehen, dass wir nix sehen.<br />
Immer wieder werdet Ihr Eurer Habe beraubt und<br />
müsst erneut mit der Grundausstattung beginnen.<br />
Echsen-Belagerung! Wir sollen die Flucht der immer<br />
wieder nachrückenden Fischer gewährleisten.<br />
Stadtleben<br />
Zwischen den Kämpfen rastet Euer Grüppchen<br />
am gefahrlosen Wegesrand oder<br />
haut sich in einer der städtischen Herbergen<br />
aufs Ohr. Das gelingt mit nur wenigen<br />
Klicks, denn eine frei begehbare Welt samt<br />
zeitraubenden Fußmärschen gibt es nicht.<br />
Stattdessen gilt die Devise: Weniger ist<br />
mehr. Und so beschränkt sich die Reise<br />
ausschließlich auf eine Übersichtskarte,<br />
auf der Ihr durch Haupt- und Nebenmissionen<br />
freigeschaltete Ortschaften auswählen<br />
und damit automatisch bereisen dürft. Das<br />
mag zuerst befremdlich wirken, rückt dafür<br />
aber das eigentliche Verkaufsargument von<br />
Blackguards stärker in den Fokus. Schließlich<br />
seid Ihr angetreten, um taktische Kämpfe<br />
auszufechten, nicht um columbusgleich<br />
in längst bewohnten Landstrichen auf Entdeckungsreise<br />
zu gehen.<br />
Die gleiche Beschränkung aufs Wesentliche<br />
kommt auch in den Städten selbst<br />
zum Tragen. Auf statischen, dafür stets<br />
einzigartigen 3D-Ausschnitten wird Euch eine<br />
stark reduzierte Stadtansicht präsentiert.<br />
Wichtige Interaktionsmöglichkeiten<br />
wie Händler, Auftraggeber und geschwätziges<br />
Fußvolk sind mit unübersehbaren Symbolen<br />
markiert, sodass Ihr wirklich keine<br />
Zeit mit unwichtigen Stadtrundgängen vergeuden<br />
könnt. Ist das für ein Rollenspiel<br />
schade? Ja, sicher. Stört aber diese eher<br />
59
Das schwarze auge: BlackguarDs TesT<br />
Die Charaktere kommen im typischen Stil<br />
der Fantasy-Welt Das Schwarze Auge daher.<br />
Wenn’s gegen riesige Gegner geht, ist es<br />
nicht immer ratsam, Schläge einzustecken.<br />
zurückgenommene Präsentation der Spielwelt<br />
in einem Taktik-Rollenspiel? Eigentlich<br />
nicht. Nur gelegentlich, wenn Ihr auf unansehnlichen<br />
Dungeon-Übersichten, die aus<br />
dem letzten Jahrtausend zu stammen<br />
scheinen, von einem Höhlenabschnitt zum<br />
nächsten voranschreiten müsst, wünscht<br />
man dem verantwortlichen Designer zur<br />
Strafe einen ausdauernden Darmfraisch.<br />
Wir sind vogelfrei<br />
Doch keine Bange, abseits der Kämpfe werdet<br />
Ihr nicht völlig die Lust am Spiel verlieren.<br />
Dafür sorgen Eure stets gesprächigen<br />
Begleiter. Diese schalten sich immer wieder<br />
in Dialoge mit Auftraggebern und Handelspartnern<br />
ein, wenn Ihr es denn wünscht.<br />
Denn es liegt ganz bei Euch, ob ein Charakter<br />
auch zu Wort kommen soll. Dass Ihr<br />
es dabei mit einer Bande Brandstifter, Ehebrecher<br />
und Drogensüchtiger zu tun habt,<br />
kommt allerdings nur selten durch. Eine<br />
wirklich düstere Stimmung, wie sie dieser<br />
unübliche Ausflug in die Schurkenwelt<br />
Aventuriens anpreist, versprühen die oft<br />
sarkastischen, sicher nicht freundlichsten<br />
Zeitgenossen gemeinhin nicht. Irgendwie<br />
können einem selbst Schwarzhexen und<br />
Giftpanscher ans Herz wachsen, wenn man<br />
nervenaufreibende Schlachten mit ihnen<br />
durchsteht. Und schließlich liegt es mehrheitlich<br />
bei Euch, inwieweit Ihr den Gelüsten<br />
Eurer Begleiter nachgebt.<br />
Immer wieder werdet Ihr vor Entscheidungen<br />
gestellt, die den Fortgang von Nebenmissionen,<br />
aber auch der Haupthandlung<br />
bestimmen. Lasst Ihr einen einmal<br />
gestellten Bluthund ziehen oder werdet Ihr<br />
zum skrupellosen Mörder? Gibt es Almosen<br />
für die Armen, um die Gunst der Zwölf<br />
zu gewinnen, oder nur einen Fußtritt? Und<br />
wie ging eigentlich die Geschichte mit den<br />
Zwillingen aus, die sich gegenseitig des<br />
Identitätsklaus bezichtigten und den Tod<br />
des jeweils anderen forderten? Immer wieder<br />
werdet Ihr vor derlei Entscheidungen<br />
stehen, die vielleicht nicht über das Schicksal<br />
der Welt entscheiden mögen, aber eindeutig<br />
Euren Weg zeichnen werden. Doch<br />
das Wichtigste wartet bis zum Schluss:<br />
Warum werdet Ihr eigentlich des Mordes<br />
bezichtigt und welche Rolle spielt Eure im<br />
Dunkeln liegende Vergangenheit?<br />
Kompromissbereitschaft<br />
Damit Euer Grüppchen am Ende der rund<br />
35 Stunden dauernden Geschichte nicht<br />
wie kleine Schulbuben und -mädels dastehen,<br />
gibt es für jedes gewonnene Scharmützel<br />
Abenteuerpunkte. Diese dürft Ihr<br />
ganz nach Euren Vorlieben verwenden, um<br />
Grundwerte, besondere Talente sowie Zauber<br />
und Waffenhandhabung oder Spezialfertigkeiten<br />
der Helden aufzuwerten. Einziges<br />
Manko: Die Auswahl an Zaubern ist<br />
gegenüber der Vorlage arg eingeschränkt<br />
Der Weichzeichner ist auch in Cutscenes zu sehen.<br />
Die Gesichte von Blackguards ist recht typische<br />
Fantasy-Kost – wer das mag, dem wird’s gefallen.<br />
60
TesT Das schwarze auge: BlackguarDs<br />
RPG-WeRtunG<br />
DSA: Blackguards<br />
Stand/Version: 24012014<br />
Anbieter: EuroVideo<br />
Termin/USK: Erhältlich / ab 12 freigegeben<br />
Kosten: ca 40 Euro<br />
Web: wwwblackguards-gamecom/de<br />
Ausrichtung<br />
Action IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Taktik<br />
Gewaltfrei IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Brutal<br />
Einfach IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Komplex<br />
Linear IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Offen<br />
Viel Zufall IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Kein Zufall<br />
Kampf IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Dialoge<br />
test-kRiteRien<br />
und wie so vieles in Blackguards ein Kompromiss<br />
aus getreuer Regelwerk-Adaption<br />
und Anpassung für ein größeres Zielpublikum.<br />
Bei dieser Gratwanderung beweisen<br />
die Entwickler nicht immer ein glückliches<br />
Händchen. Zu klischeehaft sind die Erzählstruktur<br />
und deren Verlauf – das passt für<br />
ein DSA-Abenteuer, Rollenspiele der vergangenen<br />
Jahre haben aber die Entwicklung<br />
durchlaufen, sich von den Genrestandards<br />
zu lösen. Zudem kommt die angepriesene<br />
Dynamik unter den fest vorgegebenen Begleitern<br />
nicht recht zum Tragen. Klar, mal<br />
gibt’s energische Dialoge zwischen den Halunken,<br />
diese haben aber keinerlei Auswirkungen<br />
auf die Kampfmoral und Kooperationsbereitschaft<br />
wie seinerzeit in Jagged<br />
Alliance. Das mag dem zugrunde liegenden<br />
Regelwerk geschuldet sein, ist aber umso<br />
enttäuschender, da sich die Entwickler<br />
nicht zu schade waren, umfangreiche Modifikationen<br />
am mittleren Schwierigkeitsgrad<br />
Düster: Was hier<br />
passiert ist, gehört<br />
zu den Geheimnissen,<br />
die Ihr in DSA:<br />
Blackguards lüftet.<br />
vorzunehmen. Diese gehen nicht weit genug,<br />
um das erprobte, aber letztendlich<br />
doch statische DSA-Kampfsystem wirklich<br />
aufzupeppen, und gleichzeitig zu weit, sodass<br />
sich Verfechter der Pen&Paper-Vorlage<br />
vor den Kopf gestoßen fühlen könnten.<br />
Gleiches gilt für den Rollenspielanteil<br />
abseits der Kämpfe. Überzeugte Taktiker<br />
brauchen nicht die Freiheit einer Open-<br />
World- Umgebung, die wollen sich schließlich<br />
in der Schlacht beweisen. Dann hätte<br />
Deadalic aber auch auf die aus ufernden<br />
Ausrüstungsorgien verzichten können, die<br />
nur wenig Mehrwert bringen, dafür umso<br />
mehr Zeit in Anspruch nehmen. Dann würde<br />
der Rollenspiel-Ausflug der Adventure-Profis<br />
deutlich runder daherkommen.<br />
Aber so ist es manchmal mit dem Kompromiss:<br />
Gibt’s weder Fisch noch Fleisch,<br />
kauen beide Seiten auf Tofu – und der<br />
schmeckt bekanntlich nur bei passender<br />
Zubereitung.<br />
Benjamin matthiesen/aG/sF<br />
„Meth – not even once!“ Hätte diese<br />
etwas blasse Elfe mal darauf gehört.<br />
Präsentation 6<br />
Selbst der stärkste Weichzeichner könnte die Polygonarmut und niedrig<br />
aufgelöste Texturen nicht kaschieren Im Gegenzug gefällt die Synchronisation<br />
Einziges Manko: Für Zwerge fehlt der Schotten-Dialekt<br />
Bedienung 8<br />
Die Menüs fallen spartanisch, dafür aber übersichtlich aus Stadtoptionen<br />
seht Ihr mit einem Blick und das Kreismenü in Kämpfen entpuppt<br />
sich in Kombination mit der Schnellzugriffsleiste als Zeitersparnis<br />
Umfang 9<br />
Auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad seht Ihr nach rund 35 Stunden<br />
das Ende der Geschichte samt Nebenmissionen (+5 Stunden, wenn Ihr<br />
Euch ins Charaktersystem einarbeiten wollt)<br />
Spielbalance 7<br />
Kann man ein über Jahrzehnte gewachsenes P&P-System gegen die<br />
Wand fahren? Daedalic hält sich grundsätzlich ans DSA-Regelwerk,<br />
kleine Änderungen könnten für DSA-Fans aber problematisch sein<br />
Rollenspielelemente 10<br />
Die Gruppenzusammenstellung und Individualisierung aller Charaktere<br />
über Talente, Zauber, Spezialisierungen und Ausrüstung folgt klassischem<br />
Taktik-Rollenspiel Fast jede Verbesserung hat ihre Berechtigung<br />
Inszenierung 6<br />
Statische Städteansichten, eine kaum animierte Reisekarte sowie eine<br />
Dungeon-Übersicht aus dem letzten Jahrhundert sprechen nicht unbedingt<br />
für Blackguards Das Hauptaugenmerk liegt auf den Kämpfen<br />
Kampfsystem 9<br />
Die rein rundenbasierten Hexfeld-Kämpfe treiben Taktikern Freudentränen<br />
in die Augen Jeder Angriff will geplant sein, um Parier-Würfelwürfe<br />
abzufangen und Deckungen auszunutzen<br />
Storytelling 7<br />
Vor allem die Nebenmissionen überzeugen Wenn sich etwa Zwillinge<br />
darüber streiten, wer denn nun der Gute sei, und eigenbrötlerische<br />
Zwerge Eure Wege kreuzen, packt Euch die Abenteuerlust<br />
Entscheidungsfreiheit 8<br />
Wollt Ihr die Götter besänftigen oder aufwiegeln? Den Lump in der Straßenrinne<br />
grüßen oder mit einem Fußtritt davonjagen? Schlagt Ihr Euch<br />
auf die eine oder andere Seite des Bauernaufstandes?<br />
Spieltrieb 5<br />
Einmal durchgespielt lohnt der Wiedereinstieg nur bedingt Zu linear<br />
verläuft die Haupthandlung und die Charaktere sind zu gleichförmig<br />
„Daedalics erster Ausflug ins Taktik-Rollenspiel-Genre entpuppt sich als<br />
zweischneidiges Schwert Schade, dass die Präsentation<br />
ohne den erprobten Grafikstil der Adventure-Vorgänger<br />
auskommen muss Die Unity-Engine kaschiert wie gehabt<br />
mäßige Grafikleistung Gelungen en sind dafür die mit Fallen<br />
und kreativen Mechanismen gespickten Kampfarea le le Wer<br />
sich an den DSA-eigenen Zufallsfaktor nicht gewöhnen<br />
will, sollte erst die Demo spielen“<br />
alteRnativen und GesamtWeRtunG<br />
Fire Emblem (nicht bewertet)<br />
Banner Saga (nicht bewertet)<br />
Aarklash Legacy (nicht bewertet)<br />
Benjamin „telkiR“ matthiesen meint<br />
75<br />
61
Might & Magic X: Legacy test<br />
Lord Kilburn kann uns zum Großmeister mit dem<br />
Schild ausbilden und erteilt zudem Aufträge.<br />
Might & Magic X: Legacy<br />
Der vor gut zehn Jahren erschienene letzte Teil der uralten Rollenspielserie Might & Magic<br />
versuchte modern zu sein, Legacy hingegen setzt voll auf den Retro-Charme.<br />
Mit dem 2012 erschienenen Legend<br />
of Grimrock feierte das<br />
Spielprinzip „Dungeon Crawler“<br />
ein regelrechtes Comeback: Mit einer Heldengruppe<br />
kämpft man sich dabei durch<br />
anspruchsvoll gestaltete Dungeon-Levels,<br />
verprügelt Monster, sammelt Erfahrungspunkte<br />
und verbessert seine Charaktere.<br />
62<br />
Might & Magic X: Legacy reiht sich da nahtlos<br />
ein, bietet aber zusätzlich zu den unterirdischen<br />
Dungeons und Verliesen auch eine<br />
komplett begehbare Oberwelt – ganz genau<br />
so, wie es schon in den Vorgängern der<br />
Fall war. Mit 90°-Drehungen und Schritt für<br />
Schritt zieht Ihr durch die aus einzelnen Kacheln<br />
bestehende Halbinsel Agyn und könnt<br />
Die Grafik versprüht charmanten Retro-Charme,<br />
ist aber in vielerlie Hinsicht nicht mehr zeitgemäß.<br />
Euch mit einer frei beweglichen Mauskamera<br />
umschauen.<br />
Im Retro-Look<br />
Optisch gibt sich Legacy recht farbenroh.<br />
Menüs, Charakterbögen und -zeichnungen,<br />
sowie NPC-Figuren versprühen eine schöne,<br />
altmodische Atmosphäre. Wer will,<br />
kann sogar einen Pixelfilter über die Spielgrafik<br />
legen lassen und das Retro-Ambiente<br />
verstärken. Großen Wert haben die Entwickler<br />
auf die Bedienbarkeit des Spiels<br />
gelegt. So lassen sich optional die klassischen<br />
Pfeiltasten für die Bewegung der<br />
Figuren aktivieren, Treffer- und Schadenswerte<br />
ein- oder ausblenden. Auf der Umgebungskarte<br />
lassen sich eigene Notizen<br />
vermerken. Das Ganze wirkt durchdacht<br />
und ermöglicht es so alten Hasen wie<br />
auch Neulingen, die für sich jeweils optimale<br />
Einstellung zu finden.<br />
Abstriche muss man hingegen bei der<br />
eingesetzten 3D-Grafik hinnehmen. Gerade<br />
im Hinblick auf den Detailgrad von Objekten<br />
darf man keine topmodernde Grafikpracht<br />
erwarten. Auch die Animationen der
TesT Might & Magic X: Legacy<br />
EntwicklErgEspräcH zu<br />
dEn aktuEllEn MackEn<br />
Heute hatten wir neben dem eigentlichen<br />
Testen auch die Gelegenheit, mit Stephan<br />
Winter, dem Geschäftsführer von Limbic<br />
Entertainment am Telefon über die anstehende<br />
Patches zu sprechen. Diese Informationen<br />
geben wir natürlich gerne umgehend<br />
an euch weiter:<br />
Figuren wirken mitunter holprig. Dafür gibt<br />
es nette Licht- und Zaubereffekte zu sehen.<br />
Deutlich hübscher als die großen Außenareale<br />
sind die Dungeons oder auch<br />
die verschiedenen NPC-Gebäude (Händler,<br />
Taverne, Schmiede etc.). Der Sound ist gut<br />
gelungen – in den Verliesen hört man<br />
Wispern, Rascheln oder Details wie die<br />
knarzenden Lederrüstungen der Gegner.<br />
Sprachausgabe ist hauptsächlich in<br />
Form einer Erzählerin vorhanden, welche<br />
die Ereignisse der Hauptgeschichte vorträgt.<br />
NPCs und die Heldencharaktere geben<br />
hin und wieder Kommentare von sich<br />
– in englischer Sprache. Eine deutsche<br />
Vertonung ist nicht vorgesehen. Die Texte<br />
im Spiel sind jedoch komplett auf Deutsch<br />
verfügbar und gut geschrieben.<br />
Worum geht’s in Legacy?<br />
<strong>The</strong>matisch ist die Fantasywelt von Legacy<br />
ans Geschehen des Strategiespiels<br />
Heroes of Might & Magic angebunden. Die<br />
schlangenartigen Kenshi etwa oder die<br />
Mantikoor-Kreaturen könnten glatt von den<br />
Schlachtfeldern Ashans ins Rollenspiel rüber<br />
gehüpft sein. Damit sich auch Einsteiger<br />
im geschichtlichen Rahmen zurecht finden,<br />
startet Legacy mit einem schön erzählten<br />
Intro. Im Spiel findet Ihr immer wieder<br />
Bücher mit Zeichnungen und gut geschriebenen<br />
Texten zur Geschichte von Ashan<br />
und der Halbinsel Agyn. Das sorgt für einen<br />
stimmigen Hintergrund.<br />
Die in vier Akten erzählte Hauptgeschichte<br />
kommt langsam in Fahrt – die Vierergruppe<br />
Helden will eigentlich nur die sterblichen<br />
Überreste ihres Ausbilders Owen zur Kapelle<br />
der Stadt Karthal bringen. Doch Banditen<br />
und Wegelagerer versperren den Zugang<br />
Die vier Spielercharaktere sammeln Erfahrung,<br />
trainieren Fertigkeiten und steigen Stufen auf.<br />
zur Stadt, obendrein benötigt die örtliche<br />
Miliz im Küstendörfchen Sorpigal Eure Hilfe.<br />
Bewohner sind verschwunden und im<br />
nahe gelegenen Leuchtturm gehen seltsame<br />
Dinge vor sich – klassische Abenteurergeschichten,<br />
die sicher keinen Preis in<br />
Sachen originelle Quests gewinnen. Neben<br />
der eigentlichen Hauptgeschichte findet Ihr<br />
reichlich Nebenquests. So gilt es im zweiten<br />
Akt, einem verdächtigen Lord nachzuspionieren,<br />
was sich nur in der Nacht bewerkstelligen<br />
lässt. Helft einer trauernden<br />
Frau, einen Blumenstrauß an einem Schrein<br />
zu deponieren oder versorgt einen Einwohner<br />
Karthals mit Tee – schöne Ideen, die in<br />
die stimmige Fantasywelt eingliedern.<br />
Eine Klasse für sich<br />
Zum Release sind zwölf spielbare Klassen<br />
im Spiel vorhanden, aufgeteilt nach<br />
vier Völkern. Menschen wählen zwischen<br />
Söldner, Kreuzritter und Freimagier. Elfen<br />
starten als Klingentänzer, Waldläufer oder<br />
Druide. Individuelles Aussehen ist mit je<br />
zwei männlichen und weiblichen Porträts<br />
pro Klasse dünn gesät, dafür sind die Charakterbilder<br />
schön gezeichnet. Die Helden<br />
haben je nach gewählter Klasse Zugriff auf<br />
unterschiedliche Waffengattungen, sieben<br />
Magieschulen sowie Rüstungs- und Kampffähigkeiten.<br />
Pro Stufenaufstieg erhaltet Ihr<br />
vier Fertigkeitspunkte. Die einzelnen Fertigkeiten<br />
sind dabei mehrstufig aufgebaut. Die<br />
Aufwertung erfolgt über den Besuch beim<br />
passenden Ausbilder. Getreu der Might &<br />
Magic-Reihe muss man diese Lehrmeister<br />
in der Welt suchen. Zurücknehmen lassen<br />
sich ausgegebene Fertigkeitspunkte nicht.<br />
Die Gefahr einer Verskillung ist daher immer<br />
gegeben.<br />
Patch-Road<br />
Limbic Entertainment wird innerhalb der<br />
nächsten Wochen zwei größere Patches nachreichen,<br />
die sich um die aktuell noch bestehenden<br />
Probleme kümmern. Dabei ist neben<br />
Bugfixing und Balancing auch vorgesehen,<br />
die Deluxe-Inhalte wie etwa einen Bonus-Dungeon<br />
freizuschalten.<br />
PeRfoRmance<br />
Hier arbeitet das Team schon an einer weiteren<br />
Verbesserung . Der Grund für das teilweise<br />
noch derb vorhandene „Nachlade-Stottern“<br />
liegt im nicht optimieren Memory-Management.<br />
Sprich, wenn man im Gelände ein<br />
neues Kachelset betritt, sollten nicht mehr<br />
benötigte Daten aus dem RAM rausfallen, um<br />
Platz für die neuen Daten zu schaffen. Das<br />
klappt in der großen Außenwelt noch nicht<br />
so , wie es Limbic gerne hätte und soll sich<br />
mit den kommenden Patches bessern.<br />
16:10-auflösungen<br />
Soll gefixt werden - denn aus technischer<br />
Sicht besteht kein Grund, dass diese Auflösungen<br />
nicht unterstützt werden.<br />
gegneRsPawning und<br />
Klassenbalancing:<br />
Bezüglich der aus dem nichts auftauchenden<br />
„Spawnkämpfe“ greift Limbic einen Vorschlag<br />
auf, den auch interne Core-Tester lieferten. Derzeit<br />
ist geplant, die vorhandene Warnanzeige<br />
in Legacy zu nutzen, um dem Spieler Feedback<br />
zu geben, dass er sich gefährlich nahe an möglichen<br />
Gegnern befindet. So kann der Spieler reagieren<br />
und sich beispielsweise besser vorbereiten.<br />
Das hört sich nach einer vernünftigen<br />
Lösung an, denn grundsätzlich sieht die Spielmechanik<br />
einen Teil der Kämpfe so vor, dass der<br />
Spieler überrascht werden soll. Zum Klassenbalancing<br />
werden die kommenden Patches beitragen.<br />
Beispielsweise sind Nahkampf-Charaktere<br />
im Endgame mächtig, wenn die Gruppe<br />
entsprechend geskillt ist. Ein für alle 12 Klassen<br />
perfektes Balancing darf man aber nicht erwarten.<br />
Im Gegenteil, gerade das macht auch einen<br />
Teil des Retro-Aspekts aus, sich selber mit den<br />
Vor- und Nachteilen seiner gewählten Charakterklassen<br />
auseinanderzusetzen.<br />
63
Might & Magic X: Legacy test<br />
Mit diesem Ork halten<br />
wir ein nettes Schwätzchen,<br />
leider ganz ohne<br />
Sprachausgabe.<br />
Die Erkundung der Welt ist ein Hauptbestandteil<br />
des klassischen Rollenspiels.<br />
Wir vermissen Hintergrundgeschichten zu<br />
den Charakteren. Die Truppe hat zwar ein<br />
gemeinsames Ziel, aber woher die Figuren<br />
kommen oder dass gar Interaktion zwischen<br />
den Mitgliedern stattfindet, ist leider nicht<br />
gegeben. Immerhin sprechen NPCs einzelne<br />
Gruppenmitglieder hin und wieder an. So<br />
ist beispielsweise der zwergische Schmied<br />
in Sorpigal erfreut, einem Volksgenossen<br />
in unserer Gruppe etwas über Ereignisse in<br />
der Zwergenheimat zu berichten.<br />
Zusätzlich zu den vier Helden lassen<br />
sich bis zu zwei NPCs anheuern. Diese, als<br />
Mietlinge bezeichnete Charaktere unterstützen<br />
die Gruppe auf vielfältige Weise.<br />
So ermöglicht etwa die Heilerin Alesia, einmal<br />
pro Spieltag ein totes Gruppenmitglied<br />
wieder zu beleben oder kostenlos Lebenskraft<br />
und Mana der gesamten Truppe aufzufüllen.<br />
Ohne diesen Mietling müsstet ihr<br />
64<br />
rasten und Proviant verbrauchen oder gar<br />
einen Tempel aufsuchen. Legacy bietet vieler<br />
solcher klassischen Rollenspieltugenden,<br />
hier und da hätte man aber auch<br />
durchaus einen Schritt weiter gehen können.<br />
So gibt es während einer Rast keine<br />
zufällig generierten Ereignisse. Auch Alchemie<br />
oder Kräuterkunde fehlen.<br />
Kämpfen im Rundentakt<br />
Might & Magic X: Legacy spielt sich in den<br />
ersten beiden Akten recht kampfbetont.<br />
Meistens verbringt man seine Zeit damit,<br />
die in der Welt und in den Dungeons verteilten<br />
Monster und Bösewichte aus den Latschen<br />
zu hauen, um der Geschichte zu folgen.<br />
Die Kämpfe laufen dabei komplett rundenbasiert<br />
ab – damit unterscheidet sich<br />
Legacy vom Echtzeit-Geklicke eines Legend<br />
of Grimrock. Mit zunehmender Spieldauer<br />
Arachnophobiker dürften einen Herzinfarkt erleiden,<br />
gestandene Helden zermatschen das Krabbelvieh.<br />
und erst recht im höheren Schwierigkeitsgrad<br />
spielt Taktik eine wichtige Rolle. So<br />
gilt es etwa, sich günstig zu platzieren. Allerdings<br />
kommt es durchaus vor, dass Gegner<br />
hinter uns oder seitlich aus dem Nichts erscheinen.<br />
Das ist fies und kann schon mal<br />
dafür sorgen, dass die komplette Gruppe<br />
ins Nirwana wandert. Zum Glück ist außerhalb<br />
des Kampfes jederzeit die Möglichkeit<br />
zum Speichern gegeben.<br />
Da die Spielwelt nicht komplett linear<br />
durchgeskriptet ist, passiert es immer wieder,<br />
dass man mit seiner Heldengruppe in<br />
Bereiche vordringt, in denen noch zu starke<br />
Gegner postiert sind. Da nützt dann<br />
auch die beste Taktik nix – da heißt es,<br />
sich eine passende Notiz auf der Karte zu<br />
machen und den bösen Monstern zu einem<br />
späteren Zeitpunkt das Fell über die<br />
Ohren zu ziehen.<br />
Viel klassische Rollenspielkost<br />
Abseits vom Kampfgeschehen streuen<br />
die Entwickler hier und da Schalter- oder<br />
Teleporterrätsel ein. Obendrein bescheren<br />
bestimmte Quests so genannten Segnungen,<br />
mit deren Hilfe man neue Spielgebiete<br />
betreten kann. Überall in der Welt verteilt<br />
finden sich versteckte Truhen oder vergrabene<br />
Schätze, Schreine und Säulen, die einmal<br />
pro Spieltag Buffs spendieren. Selbst<br />
altmodische Texteingabe-Rätsel sind enthalten.<br />
Um beispielsweise eine Truhe öffnen<br />
zu können, muss man ein Rätsel lösen<br />
und das korrekte Lösungswort eintippen.<br />
An einer anderen Stellen möchte ein Kartograph,<br />
dass wir ihm Auskünfte zu bestimmten<br />
Orten geben – Retro-Spaß pur.
TesT Might & Magic X: Legacy<br />
RPG-WeRtunG<br />
Might & Magic X: Legacy<br />
Brat mir einer einen Greif! Unser Zauberer<br />
schießt einen Feuerstrahl auf das Federvieh ab.<br />
Wo es noch klemmt<br />
Was uns an der Testversion am meisten<br />
stört, sind die immensen Ladezeiten, wenn<br />
man einen anderen Levelbereich oder einen<br />
Dungeon betritt. Mit zunehmender Spieldauer<br />
haben wir den Eindruck, dass die Ladezeiten<br />
immer länger werden. Ebenso auffällig<br />
sind teils drastische Einbrüche in der<br />
Framerate, wenn man seine Gruppe über<br />
größere Strecken am Stück bewegt. Wir<br />
hoffen mal, dass der angekündigte Patch<br />
in dieser Hinsicht Verbesserungen bringt.<br />
Beim Stichwort Bugs können wir in Bezug<br />
auf die Testversion nicht völlig Entwarnung<br />
geben. So verhinderte beispielsweise ein<br />
nicht aktiviertes Skript im ersten Akt unser<br />
Fortkommen, was nur dadurch zu beheben<br />
war, mit einem älteren Spielstand fortzufahren.<br />
Auch die eine oder andere Nebenquest<br />
ließ sich nicht beenden. Auch hier soll ein<br />
Patch für Linderung sorgen. Insgesamt störten<br />
die Bugs jedoch bislang nur an wenigen<br />
Stellen, was uns optimistisch stimmt, dass<br />
Limbic es schafft, auch die letzten Stolpersteine<br />
aus dem Weg zu schaffen.<br />
Schauplätze wie etwa der schön gestaltete<br />
Piratenstützpunkt „Die Klippe“ und das<br />
danach folgende Karthal haben mit ihren<br />
Quests dafür gesorgt, dass unsere Charaktere<br />
Stufe 20 hinter sich gelassen haben.<br />
Der Weg dahin war hin und wieder holprig:<br />
Je mehr wir von der frei begehbaren Außenwelt<br />
erkundeten, desto mehr mussten wir<br />
mit erheblichen Performance-Problemen leben.<br />
In den Ortschaften und Dungeons tritt<br />
dieses Phänomen nicht auf.<br />
Bezüglich der Kämpfe merkt man, dass<br />
der Schwierigkeitsgrad zunimmt. Oft treffen<br />
wir auf größere Gegnergruppen, vermehrt<br />
mit Elite-Einheiten und -Monstern<br />
bestückt. Das sorgt dafür, dass wir unsere<br />
Charaktere weiter spezialisieren und mit<br />
besseren Zaubern ausstatten, das ist gut<br />
so. Weniger gut gefällt uns, dass im Spiel<br />
vermehrt unfaire Gegner-Spawns stattfinden,<br />
um es dem Spieler schwerer zu machen.<br />
So tauchen dann schon mal aus<br />
dem Nichts von drei Seiten Widersacher<br />
auf, so dass taktische Bewegung nur noch<br />
bedingt möglich ist. Das mag in der offenen<br />
Welt noch plausibel sein. In Dungeons<br />
allerdings stört es, wenn der Gang hinter<br />
einem, den man gerade gesäubert hat,<br />
plötzlich mit Gegnern versehen ist, nur weil<br />
man eine Tür vor sich geöffnet hat.<br />
Etliche Gefechte endeten so in einer<br />
Try-and-Error-Session, die wiederholt erforderte,<br />
den letzten Spielstand zu laden.<br />
Wenn diese sich dann wie Kaugummi ziehen,<br />
kommt Frust auf. Nach einer rund<br />
zweistündigen Durststrecke wurde es mit<br />
den Kämpfen wieder besser, da wir einige<br />
Levels gutgemacht hatten. Darin liegt auch<br />
die Hauptmotivation im Spiel. Passende<br />
Beförderungsquests machen so aus unserem<br />
Kreuzritter einen Paladin oder verwandeln<br />
unseren Runenpriester in einen Runenfürsten.<br />
Sehr schön sind Locations wie etwa die<br />
Heldenschmiede – in diesem zentral gelegenen<br />
Gebäude lassen sich Scherben der<br />
Elemente benutzen, die Zugang zu weiteren<br />
Gebieten gewähren. So dürfen wir dank<br />
„Shalassas Segen“ auch Flachwasserzonen<br />
betreten und so im Küstenbereich<br />
Wracks plündern.<br />
Stefan WeiSS/aG<br />
Stand/Version: 3012014<br />
Anbieter: Ubisoft<br />
Termin/USK: 2312014 / ab 12<br />
Kosten: 30 € / 0 €/Monat / Kaufdruck: keiner<br />
Web: might-and-magicubicom<br />
Ausrichtung<br />
Action IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Taktik<br />
Gewaltfrei IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Brutal<br />
Einfach IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Komplex<br />
Linear IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Offen<br />
Viel Zufall IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Kein Zufall<br />
Kampf IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Dialoge<br />
teSt-KRiteRien<br />
Präsentation 6<br />
Stimmungsvolle Landschaften und passende Musik, gute Zaubereffekte,<br />
aber hölzerne Animationen Nur englische Sprachausgabe, die sich<br />
zum Teil oft wiederholt<br />
Bedienung 9<br />
Einfache WASD-Steuerung, übersichtliche Charakterbögen und praktisches<br />
Inventar Insgesamt sehr komfortabel zu bedienen, allerdings stören<br />
die langen Ladezeiten<br />
Umfang 10<br />
Große Spielwelt und lange Spielzeit Sehr viele optionale Quests Hoher<br />
Wiederspielwert durch andere Klassen-Kombinationen und alternative<br />
Vorgehensweisen in der offenen Spielwelt<br />
Spielbalance 8<br />
Angemessen schwierige taktische Kämpfe, Tooltips helfen bei so manchem<br />
kniffligem Problem, aber unfaire Gegner-Spawns Einige unausgewogene<br />
Zauberschulen<br />
Rollenspielelemente 9<br />
Mit vier Rassen und zwölf Klassen und etlichen Fertigkeiten eine große<br />
Auswahl Sieben Magieschulen zwingen zur Spezialisierung<br />
Inszenierung 9<br />
Legacy fügt sich in die über 20 Jahre alte Rollenspielserie perfekt ein<br />
Die extrem coole Retro-Atmosphäre zieht RPG-Veteranen in ihren Bann<br />
Stimmungsvolle Spielwelt<br />
Kampfsystem 8<br />
Die rundenbasierten Kämpfe erlauben viele unterschiedliche Taktiken,<br />
die auf den Fähigkeiten der Charaktere aufbauen Meist faire Kämpfe<br />
Noch etwas mehr taktischer Tiefgang wäre cool<br />
Storytelling 7<br />
Abwechlsungsreiche Quests, die nicht immer einen Kampf erfordern<br />
Erst ab dem zweiten Akt wird es spannender Grundsätzlich bleibt die<br />
Hauptgeschichte weniger interessant als einige Nebenaufgaben<br />
Entscheidungsfreiheit 7<br />
Offene Spielwelt, aber der Spieler hat nur selten die Möglichkeit, sich<br />
zwischen zwei oder mehreren Vorgehensweisen in einem Auftrag zu entscheiden<br />
Der Einfluss auf die Spielwelt ist eher gering<br />
Spieltrieb 8<br />
Zahlreiche Arten der Charakterentwicklung und die Überlegung dazu<br />
passender Kampftaktiken macht den Reiz aus Viele coole Rätsel sind<br />
im Spiel, aber Minispiele, Pets und dergelichen fehlen<br />
alteRnativen und GeSamtWeRtunG<br />
Legend of Grimrock 86<br />
Wizardry 7 Unbewertet<br />
Eye of the Beholder Unbewertet<br />
Stefan WeiSS meint<br />
„Es macht mir von vorne bis hinten Spaß, mit meiner<br />
Viererbande durch die Fantasy-Welt zu streifen streifen Die<br />
Charakterentwicklung ist motivierend, zudem gibt es<br />
haufenweise Quests und viel zu entdecken Das denbasierte Kampfsystem ist spannend In techni-<br />
runscher<br />
Hinsicht muss man Abstriche in Kauf nehmen,<br />
dennoch hat das kleine Entwicklerstudio<br />
Limbic ganze Arbeit geleistet“<br />
81<br />
65
TesT Castle storm<br />
Aufbauen, abreißen, verbessern: Im Editor bauen wir unsere Burg auf<br />
und testen sie dann unter Beschuss. Robustheit geht hier vor Schönheit.<br />
Castle Storm<br />
Diese Mischung aus Angry Birds, Tower Defense und Castle Crashers ist in schnellen<br />
Runden zwischendurch extrem spaßig.<br />
EinzElspiElEr-<br />
HErausfordErungEn<br />
Zwar gibt es den meisten Spielspaß im Mehrspieler-Teil<br />
von Castle Storm, doch wer gerne<br />
Jagd auf Erfolge macht und vorzugsweise alles<br />
zu 100 Prozent durchspielt, kommt auch<br />
im Solo-Modus auf seine Kosten. So zerstört<br />
Ihr hier nicht nur gegnerische Burgen, sondern<br />
nehmt auch mal einen Boss aufs Korn<br />
oder müsst Euch mit schwierigem Terrain arrangieren.<br />
In anderen Missionen erreicht Ihr<br />
die Bestwertung nur, wenn Ihr beispielsweise<br />
auf den Einsatz der Balliste verzichtet. Viele<br />
an und für sich einfache Levels werden so<br />
spannender. Wer es lieber gemütlich angehen<br />
lässt, kann diese Ziele zwar ignorieren,<br />
erhält dann aber schlechtere Wertungen.<br />
66<br />
Ein verregneter Nachmittag irgendwann<br />
im Herbst in den frühen 90ern.<br />
In der Glotze läuft nur Müll, das Internet<br />
ist für den Hausgebrauch noch nicht<br />
erfunden und ich bereite meine Spielzeugfestung<br />
auf den Ansturm der Armee meines<br />
Bruders vor. Werte wie Attacke und Lebenspunkte<br />
haben wir für unsere Soldaten<br />
genau festgelegt, Reichweite für Angriffe<br />
und Bewegung in Wattestäbchen-Längen<br />
festgelegt und gemessen. Am Ende gewinnt,<br />
wer die beste Kombination aus Soldaten<br />
zusammengestellt hat. Die Lego-Burg<br />
des Verlierers wird in ihre sämtlichen<br />
Einzelteile zerlegt.<br />
Für erbitterte Rivalen<br />
Rund zwei Jahrzehnte später sind wir beide<br />
längst erwachsen und basteln immer<br />
noch an perfekten Burgen und Truppenzusammenstellungen,<br />
um einander das Leben<br />
schwer zu machen. Nur bauen wir die<br />
Festungen mittlerweile am PC und Wattestäbchen<br />
zum Nachmessen brauchen wir<br />
auch nicht mehr – Castle Storm sei Dank.<br />
Das Spiel kommt mit einem Editor, in dem<br />
man die Burg seiner Träume errichtet. Man<br />
darf beim Bauen die festgelegte Anzahl von<br />
50 Räumen nicht überschreiten und muss<br />
überlegen, wie man den beschränkten<br />
Platz am besten nutzt. Die beiden spielbaren<br />
Fraktionen, Ritter und Wikinger, verfügen<br />
über viele verschiedene Einheiten, die<br />
man nur herbeirufen kann, wenn die Burg<br />
mit der passenden Kaserne ausgestattet<br />
ist. Zusätzlich gibt es Räume, die verschiedene<br />
Werte aller Einheiten wie Stärke oder<br />
Initiative verbessern. Außerdem kann man<br />
Türme und Mauern aufbauen, die zwar keine<br />
direkte Funktion erfüllen, aber einiges an<br />
Feindbeschuss wegstecken. Im Zweifelsfall<br />
verlieren wir lieber einen Turm, der schützend<br />
vor unserer Kaserne steht, als die Kaserne<br />
selbst – denn wenn diese zerstört<br />
wird, produziert sie keine Soldaten mehr.<br />
Es gilt, eine gute Balance aus Kasernen,<br />
Funktionsräumen und Schutzwällen zu<br />
finden. Ist man mit seiner Burg zufrieden,<br />
testet man sie im PvP-Duell oder in der<br />
Kampagne, dann geht’s zurück zum Editor,<br />
um mögliche Schwächen auszubügeln und<br />
freigespielte Upgrades einzubauen. Das<br />
macht tatsächlich saumäßig viel Spaß und<br />
verleiht Castle Storm ungeahnte Spieltiefe.<br />
Wer so gar keinen Bock auf lange Planung<br />
und Feintuning hat, kann aus haufenweise
Castle storm TesT<br />
Strategie-Wertung<br />
Castle Storm<br />
vorgenerierten Festungen wählen und auf<br />
den Editor verzichten. Damit beraubt man<br />
sich aber eines der besten Features.<br />
Burg vs. Burg<br />
Eine Schlacht gewinnt man beispielsweise,<br />
indem man die Feste des Gegners mit<br />
der Balliste zerstört. Gezielt wird per Fadenkreuz,<br />
das man mit Maus oder Gamepad<br />
kontrolliert, auf Knopfdruck feuert man<br />
einen Bolzen ab. Mächtige Geschosse wie<br />
flatulente Schafe, explodierende Gammelschweine<br />
und Granatäpfel befinden sich<br />
ebenfalls in der Waffensammlung, sind aber<br />
mit Abklingzeiten versehen. Trifft man die<br />
gegnerische Burg, nimmt diese Schaden.<br />
Zuerst bröselt eine Wand weg, nach einigen<br />
Treffern verabschiedet sich ein kompletter<br />
Raum, bis nur Schutt übrig ist. Die Waffen<br />
sind teilweise so schräg wie in Worms, die<br />
Zerstörungen erinnern an Angry Birds.<br />
Einfach nur Draufballern hilft bei erfahrenen<br />
Gegnern oft nicht weiter. Nebenher<br />
generiert man Nahrung als Ressource –<br />
wie schnell und wie viel hängt davon ab,<br />
wie man seine Burg auf- und ausbaut. Nahrung<br />
wird verwendet, um Einheiten wie Ritter<br />
und Priester, aber auch coolere Gestalten<br />
wie Greifen und Golems zu produzieren.<br />
Diese hauen Feinden was aufs Dach<br />
und greifen das gegnerische Burgtor an.<br />
Ist das Tor zerstört, gelangen die Soldaten<br />
an eine Flagge im Burghof. Gelingt es einer<br />
Einheit, die Flagge aus der Burg des Gegners<br />
zu stehlen und in die eigene Festung<br />
zu tragen, ist das Spiel vorbei.<br />
Brachial: Die feindliche Burg zerfällt im Hagel unserer Geschosse. Paladine<br />
und ein Golem brechen das Tor auf. Wer schnell spielt, gewinnt.<br />
Gegnerische Truppen schaltet man mit<br />
Zaubersprüchen oder gezielten Schüssen<br />
der Balliste aus. Weniger geübte Schützen<br />
befördern dabei schon mal eigene Truppen<br />
in die ewigen Jagdgründe. Für Notfälle<br />
kann man zudem eine Helden-Einheit herbeirufen,<br />
von Hand steuern und so wie in<br />
einem Actionspiel ganze Armeen dezimieren.<br />
Während man den Helden kontrolliert,<br />
schweigt aber die Balliste. Das Management<br />
von Ressourcen, Einheiten, Fernangriffen<br />
und seinem Helden ist teilweise arg<br />
hektisch und nervenaufreibend, aber auch<br />
verdammt spaßig. Für geschlagene KI-Gegner<br />
gibt es ordentlich Gold, mit dem man<br />
Waffen, Einheiten und Buffs verschiedener<br />
Räume aufleveln kann, für Multiplayer-Siege<br />
gibt’s nur ein warmes Glücksgefühl.<br />
Jeden Cent wert<br />
Castle Storm kostet einen Zehner. Die Kampagnen<br />
nehmen je zwei bis drei Stunden<br />
Zeit in Anspruch; wer scharf auf alle Erfolge<br />
ist, braucht länger. Die KI ist nicht die hellste<br />
und das Spiel verfügt auch nicht über<br />
eine riesige Mehrspieler-Community. Idealerweise<br />
bekriegt man sich mit Freunden<br />
in schnellen Gefechten, die nie länger als<br />
zehn Minuten dauern. Der schräge Humor<br />
gefällt uns super, der Burgeneditor ist großartig<br />
und wer noch knapp vier Euro drauflegt,<br />
erhält zwei DLCs mit weiteren Kampagnen.<br />
Castle Storm unterhält nicht in endlosen<br />
Sitzungen über Monate hinweg, aber<br />
es gibt kostspieligere Titel auf Steam, die<br />
nicht halb so spaßig sind. SaScha penzhorn<br />
Stand: 03012014<br />
Anbieter: Steam<br />
Termin/USK: 29072013 / ab 12<br />
Kosten: 9,99 €<br />
Web: wwwcastlestormgamecom<br />
Ausrichtung<br />
Action IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Taktik<br />
Gewaltfrei IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Brutal<br />
Einfach IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Komplex<br />
Linear IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Offen<br />
Viel Zufall IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Kein Zufall<br />
Kampf IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Dialoge<br />
teSt-kriterien<br />
Präsentation 7<br />
Die Comic-Optik reißt nicht vom Hocker, wirkt aber bunt und fröhlich<br />
Der Soundtrack geht gut ins Ohr Abwechslungsreiche Levels und Hintergrundgrafiken<br />
Bedienung 8<br />
Maussteuerung ist intuitiv, präzise und schnell erlernt Die Steuerung<br />
über ein Gamepad ist möglich, aber nicht berauschend Der Burgeneditor<br />
ist etwas fummelig<br />
Umfang 7<br />
Das erste Durchspielen beider Kampagnen nimmt rund sechs Stunden<br />
in Anspruch, mit DLC kommen zwei weitere Kampagnen hinzu Nicht<br />
riesig, aber für den Preis okay<br />
Spielbalance 8<br />
Ritter und Nordmänner sind praktisch gleich stark Im PvP dürfen beide<br />
Spieler dieselbe Fraktion wählen DLC-Einheiten sind übermächtig und<br />
nicht sehr spaßig<br />
Taktischer Tiefgang 8<br />
Das gezielte Leveln von Waffen, Zaubern und Einheiten, sowie die Auswahl<br />
verschiedener Räume für die eigene Burg ermöglicht zahlreiche<br />
Strategien<br />
Inszenierung 7<br />
Die Story wird in lustigen Zwischensequenzen erzählt Bildschirmtexte<br />
sind deutsch, die kaum vorhandene Sprachausgabe ist teils englisch,<br />
teils Fantasie-Gebrabbel<br />
Kampfsystem 8<br />
In hektischen Echtzeit-Schlachten beschießt man die gegnerische Burg,<br />
produziert Einheiten, steuert eine Heldenfigur und wirkt Zauber Chaotisch,<br />
spannend und nichts für Weicheier<br />
Upgrades & Fortschritte 7<br />
Nur durch das Spielen der Kampagne schaltet man neue Räume, Einheiten<br />
und Features für den Burgeneditor frei und erhält Gold für Aufwertungen<br />
Warum nicht auch per PvP?<br />
Multiplayer 9<br />
Wessen Burg hält am meisten aus, wer hat wortwörtlich Mist gebaut?<br />
Gegen Freunde macht Castle Storm am meisten Spaß, friedlichere Zeitgenossen<br />
spielen kooperativ<br />
Langzeitmotivation 6<br />
Der Solo-Modus ist auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad in wenigen<br />
Stunden durch Wer Erfolge jagt, spielt entsprechend länger Das Spiel<br />
ist eher etwas für Belagerungen zwischendurch<br />
alternativen und geSamtWertung<br />
Orcs Must Die (nicht bewertet)<br />
Plants vs Zombies (nicht bewertet)<br />
Angry Birds (nicht bewertet)<br />
SaScha „berSerkerkitten“ penzhorn meint<br />
„Mit Freunden wird’s taktisch Konzentriere ich mich<br />
auf billige Soldaten samt Heilern und rüste Schutzmauern<br />
sowie Balliste auf? Oder schicke ich Walküren<br />
und Drachen in die Schlacht? Das Wettrüsten<br />
und Anpassen macht Laune Blöd: Upgrades sind<br />
nur im Solo-Modus freizuspielen Der ist nett, mehr<br />
nicht Wer keine Freunde für den Mehrspielermodus<br />
hat, braucht kein Castle Storm“<br />
75<br />
67
WoW: Warlords of draenor<br />
World of Warcraft:<br />
Warlords of draenor<br />
Autor: SuSAnne BrAun<br />
Das Modell der Menschenfrauen, Umhang-Designs, ein<br />
definitiver An- und Ausschalter für PvP ... Wir haben Neuigkeiten<br />
rund um die fünfte WoW-Erweiterung gesammelt.<br />
„Charakter-highlights<br />
wie köCher kommen ins<br />
spiel – wir können nur<br />
noCh niCht sagen wann.<br />
Chris G. Robinson (@artofcgrobinson), Senior Art Director, viaTwitter über optische Helden-Extras<br />
68
WoW: Warlords of draenor<br />
Beta<br />
Die Draenor-Beta hat noch<br />
nicht begonnen, Ihr könnt<br />
Euch aber über Euren<br />
Battle.net-Account dafür<br />
anmelden.<br />
Mehr auf Buffed.de<br />
Ob News, Guides, Videos oder Entwickler-Interviews, auf <strong>buffed</strong>.de findet Ihr auf unserer<br />
<strong>The</strong>menseite zu WoW: Warlords of Draenor viele weitere Informationen.<br />
www.<strong>buffed</strong>.de/WoW<br />
69
WoW: Warlords of draenor VOrschau<br />
Wenn die Entwickler zwitschern ...<br />
Die WoW-Entwickler sind bei Twitter und Facebook aktiv, um Fan-Fragen zu beantworten.<br />
Die Antworten mit einigen neuen Infos zu Warlords of Draenor lest Ihr nachfolgend.<br />
CharaktermoDelle<br />
Die überarbeiteten Charaktermodelle werden<br />
mit Spannung erwartet, ein Update liefert Senior<br />
Art Director Chris Robinson. Auf den neuen<br />
Look der Menschenfrauen reagieren die Fans<br />
weitestgehend positiv. Die Überarbeitung soll<br />
die Damen kriegerischer erscheinen lassen. Hut<br />
ab, da wurde ganze Arbeit geleistet. Und die Designer<br />
toben sich auch bei den Rüstungen für<br />
Eure Recken aus. Insgesamt wird der Look der<br />
Draenor-Kleider barbarischer und primitiver.<br />
Einige Spieler sind ganz besonders scharf auf<br />
die Heldenschuhmode – beziehungsweise auf<br />
Füße. Die werden nämlich wie die Finger vollständig<br />
modelliert. Vor allem Trolle werden in<br />
dieser Hinsicht extrem profitieren. Wenngleich<br />
die Modelle von Worgen und Goblins derzeit<br />
nicht überarbeitet werden, so lohnt sich die Arbeit<br />
der Entwickler dennoch für die haarigen<br />
Gilneer. Denn die menschliche Form der Worgen<br />
wird an das neue Menschenmodell angepasst,<br />
dazu spendieren die Designer der Transformationsanimation<br />
ein Update. Übrigens ist auf lange<br />
Zeit geplant, die Volksreittiere ebenfalls mit<br />
besseren Texturen auszustatten.<br />
Durotan<br />
Thralls Vater wird als einziger<br />
Draenor-Orc den Mumm in den<br />
Knochen haben, den Häuptlingen<br />
der anderen Stämme und der Eisernen<br />
Horde die Stirn zu bieten.<br />
Denn er schließt sich den Frostwölfen<br />
unserer Horde an. Schon in der<br />
Vergangenheit hat Durotan seine<br />
Weitsicht bewiesen, als er seinem<br />
Stamm verbot, vom Dämonenblut<br />
zu trinken. Pech, dass er sich damit<br />
quasi zum Staatsfeind Nummer 1<br />
machte. Er und seine Gefährtin<br />
Draka wurden hinterrücks ermordet,<br />
bevor Durotan sich mit anderen<br />
Orcs zusammenschließen und<br />
der Horde unter der Kontrolle der<br />
Brennenden Legion einen Strich<br />
durch die Azeroth-Eroberungspläne<br />
machen konnte. Spannend<br />
wird in Draenor auf jeden Fall das<br />
Aufeinandertreffen von Durotan<br />
und Sohnemann Thrall!<br />
attribute<br />
Wer nach der Entfernung der Attribute Parieren<br />
und Ausweichen fürchtet, dass sein<br />
Tank zum schnellen Snack für Bosse wird,<br />
kann sich beruhigt zurücklehnen. Stärke-Helden<br />
generieren aus dem Attribut Stärke<br />
auch Parierwertung, die Ausweichwertung<br />
von Beweglichkeitsrecken profitiert<br />
weiterhin von dem Attribut Beweglichkeit.<br />
Sekundärattribute lassen sich sockeln, denn<br />
jedes Zweitattribut wird auf Juwelen zu finden<br />
sein, beispielsweise „Rüstung“ für Tanks.<br />
Allerdings gibt es keine Juwelen mit Tertiärattributen<br />
wie „Spalten“.<br />
Apropos „Spalten“: Das Attribut hebt keine<br />
gegnerkontrollierenden Effekte auf.<br />
Wenn das nicht bequem ist! Und es gibt<br />
noch eine gute Nachricht für die Krieger unter<br />
Euch: Tempowertung hat aktuell für jede<br />
Klasse einen Nutzen, außer für die kriegerischen<br />
Haudraufs in Plattenrüstung. Chadd<br />
Nervig, Technical Game Designer im WoW-<br />
Team, verspricht, dass das Problem mit der<br />
neuen Erweiterung behoben wird.<br />
70
VOrschau WoW: Warlords of draenor<br />
Berufe<br />
Viel zu berichten gibt es über die Berufe<br />
nicht; es steht zu befürchten, dass große Än-<br />
derungen ausbleiben und die Energie der<br />
WoW-Macher für die Entwicklung der Garni-<br />
son und der damit verbundenen Professionsboni<br />
verwendet wird. Schade, denn spannend<br />
oder lohnenswert sind die Heldenberufe<br />
nach fast zehn Jahren WoW immer noch<br />
nicht. Immerhin erwarten Euch kleinere Anpassungen,<br />
wie es sie schon in Pandaria gab.<br />
Kräuterkunde, Bergbau, Schmiedekunst und<br />
Kochen lassen sich immerhin auf Pandaria<br />
leveln; das Sammeln von Ressourcen auf den<br />
alten Kontinenten ist weggefallen. In der<br />
Hinsicht soll auch der Archäologie ein Update<br />
verpasst werden.<br />
Grommash<br />
Garrosh flieht durch die Zeit zu Papa, in eine<br />
Welt, in der die Orcs noch nicht von der Brennenden<br />
Legion verdorben sind. Grom lauscht<br />
den Worten des Zeitreisenden, gründet die Eisernde<br />
Horde und wird deren Chef. Seinen<br />
Machthunger konnte Grom nie gut verbergen,<br />
insbesondere nicht dadurch, dass er der erste<br />
Orc war, der Dämonenblut trank. Immerhin<br />
befreite Grom die Orcs auch vom Blutfluch, indem<br />
er den Dämonen Manno roth zerstörte.<br />
Dessen Blut hatten die Orcs einst geschlürft,<br />
so fielen sie unter seine Kontrolle. Die Schlüsselfigur,<br />
die Grom auf den richtigen Weg<br />
brachte, war Thrall. Richtig dicke werden sie<br />
wohl nicht, zumal Grom voraussichtlich der<br />
Endboss der Erweiterung wird.<br />
Interface<br />
Von besonderem Interesse ist die Spielzeugsammlung,<br />
die künftig für jede Menge Platz<br />
in vielen, aktuell überladenen Heldenrucksäcken<br />
sorgen soll. Bei jedem Spaß-Item entscheiden<br />
die Entwickler individuell, ob es einen<br />
Platz im neuen Interface erhält oder<br />
nicht. Viele Gegenstände, die beim Anlegen<br />
für eine Transformation sorgen, können<br />
künftig aus der Spielzeugsammlung als Zauber<br />
ausgelöst werden. So müsst Ihr beispielsweise<br />
die immer noch sehr beliebte<br />
Täuschungskugel nicht mehr ausrüsten, um<br />
aus Eurem Gnom für fünf Minuten einen<br />
Tauren zu machen. Was aus Quest-Items mit<br />
ulkiger Zusatzfunktion wird, die mancher<br />
Spieler hortet, wollen die Entwickler ebenfalls<br />
von Fall zu Fall entscheiden.<br />
Gu’dan<br />
Der böseste unter den bösen Orcs ist<br />
definitiv Gul’dan. Von der versproche-<br />
nen Hexenmeister-Macht der Brennen-<br />
den Legion verführt, verriet Gul’dan<br />
seinen Meister Ner’zhul und so gut wie<br />
alle Orcs, indem er sie vom Dämonen-<br />
blut trinken ließ. Als heimlicher Chef<br />
hinter den Geschicken der Horde Drae-<br />
nors öffnete Gul’dan mit Medivhs Hilfe<br />
das Dunkle Portal und ließ die Orcs auf<br />
Geheiß der Legion auf Azeroth los. Sei-<br />
ne Gefolgsleute zahlten einen hohen<br />
Preis, als Gul’dan sie opferte, um Todes-<br />
ritter zu erschaffen. Getrieben vom<br />
Hunger nach mehr Macht, wurde<br />
Gul’dan von wahnsinnigen Dämonen<br />
zerfetzt. In Draenor wird er darauf lau-<br />
ern, den Orcs das machtversprechende<br />
Dämonenblut präsentieren zu können.<br />
freIzeItBeschäftIGunGen<br />
Seit Pandaria lässt sich das Endgame von<br />
World of Warcraft nicht nur mit manchmal<br />
endlos erscheinenden Raid- oder Dungeon-Runs,<br />
sondern auch mit Haustierkämpfen<br />
und der Kampfgilde bestreiten.<br />
Solltet Ihr darauf hoffen, Eure liebevoll gepflegten<br />
Pets in Draenor weiterzuleveln,<br />
dann müssen wir Euch enttäuschen. Die<br />
Maximalstufe für Haustiere bleibt bei 25.<br />
Und ob der Kampfgilde schon zum Start der<br />
Erweiterung umfangreiche Updates spendiert<br />
werden, steht noch in den Sternen. Wie<br />
Game Designer Dave Maldonaldo verrät,<br />
gibt es mehr Inhalte für die Kampfgilde, sobald<br />
die Entwickler etwas Zeit für solche Arten<br />
von Nebenbeschäftigungen finden. Das<br />
klingt immerhin nach neuen Solobossen, die<br />
dann halt mit Patches auf die Liveserver<br />
kommen.<br />
Wie wir bereits wissen, können wir in<br />
Draenor nicht mit unseren eigenen Reittieren<br />
fliegen, bis WoW Patch 6.1 erscheint. Im<br />
Rahmen einer umfangreichen Questreihe<br />
verdienen wir uns das Recht, uns in die Lüfte<br />
zu schwingen. Dennoch sind wir selbst ohne<br />
Flattermount in der Lage, Draenor komplett<br />
auf unserer Karte aufzudecken.<br />
71
WoW: Warlords of draenor VOrschau<br />
Vorbestellung<br />
Sobald die digitale Vorbestellung von Warlords<br />
of Draenor möglich ist, könnt Ihr die<br />
virtuellen Goodies in Anspruch nehmen. In<br />
der digitalen Deluxe Edition sind beispielsweise<br />
ein Haustier und ein Flugreittier enthalten,<br />
die vom Look her beide von Rabengott<br />
Anzu inspiriert sind – eine der Gottheiten<br />
der Arakkoa. Vorbesteller dürfen ebenso<br />
schon den kostenlosen Level-Boost eines Helden<br />
auf Stufe 90 nutzen, um bis zur Veröffentlichung<br />
der Erweiterung den geboosteten<br />
Helden etwas besser kennenzulernen.<br />
Apropos Level-Boost: Auf den Testservern<br />
von World of Warcraft lassen die Entwickler<br />
derzeit einen bezahlten Schub auf Stufe 90<br />
testen. Wem ein einziger von 0 auf 90 ge-<br />
buffter Held nicht reicht, der wird künftig<br />
Geld für weitere Boosts ausgeben können.<br />
kargath<br />
Lasst Euch nicht von seinem Aussehen<br />
täuschen: Kargath ist ein hoch angese-<br />
henes Mitglied der Orc-Gemeinschaft.<br />
Der Orc, der sich selbst verstümmelte,<br />
um ein Messer an den Armstumpen zu<br />
schrauben, hatte sich in der Vergangen-<br />
heit vielleicht ein bisschen mehr von<br />
der draenorischen Horde versprochen.<br />
Zumindest mehr als das Dasein als<br />
Haushüter für die Höllenfeuerzitadelle.<br />
Unter Ner’zhuls Gebot blieb Kargath in<br />
Draenor, während die Horde durch<br />
Azeroth wütete und Ner’zhul versuch-<br />
te, Portale in andere Welten zu öffnen.<br />
Als die von Ner’zhul freigesetzte Macht<br />
Draenor in Stücke riss, paktierte Kargath<br />
mit dem Grubenlord Magtheridon,<br />
der die Mitglieder des Klans in<br />
Höllenorcs transformierte. Kurz danach<br />
hieß der neue Boss Illidan.<br />
Dungeons<br />
Instanzen waren in Mists of Pandaria nicht<br />
besonders herausfordernd. Schon schnell<br />
nach Erscheinen der Pandaren-Erweiterung<br />
rauschten die Helden problemlos durch die<br />
Dungeons. Schwerer soll es wieder werden.<br />
Als Beispiel für den Härtegrad Eurer<br />
Draenor-Abenteuer dient den Entwicklern<br />
die heroische Version des Vortexgipfels. Generell<br />
konnten Cataclysm-Dungeons zwar<br />
nicht mit den heroischen Zerschmetterten<br />
Hallen aus <strong>The</strong> Burning Crusade konkurrieren,<br />
waren aber definitiv eine größere Herausforderung<br />
als Pandarias Instanzen.<br />
gegnerkontrolle<br />
Wenngleich in Warlords of Draenor vielleicht<br />
wirklich große Änderungen an den<br />
Klassen ausbleiben, wird dem einen oder<br />
anderen etwas Gegnerkontrolle abhanden<br />
kommen. Die Entwickler mögen in den Talentbäumen<br />
die Wahlmöglichkeiten zwischen<br />
unterschiedlichen Fähigkeiten zur<br />
Kontrolle. Allerdings auch nur, wenn sich die<br />
Optionen im selben Tier des Klassentalentbaums<br />
befinden. Solltet Ihr aktuell in einem<br />
Talentbereich zwischen DPS-Boost oder Gegnerkontrolle<br />
wählen können, dann ist das in<br />
Warlords of Draenor nicht mehr der Fall. Dazu<br />
werden Gegnerkontroll-Fähigkeiten unter<br />
die Lupe genommen, die Eurer Klasse generell<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Community Manager Lore schreibt, dass einige<br />
Skills unangetastet bleiben, während<br />
andere abgeschwächt oder komplett entfernt<br />
werden. Im Zuge dessen passen die Entwickler<br />
die Fertigkeiten zum Brechen von Gegnerkontrolle<br />
ebenfalls an. Vielleicht wird Gegnerkontrolle<br />
in PvE-Inhalten wie Dungeons und<br />
Raids abermals an Wert gewinnen.<br />
kilrogg<br />
Es gehört Mumm dazu, sich selbst ein<br />
Auge herauszureißen, nachdem man<br />
gesehen hat, wie man irgendwann mal<br />
ums Leben kommt. Vielleicht ist Kilrogg<br />
Totauge einfach nur wahnsinnig. Denn<br />
der Orc war nicht nur willig, vom Blut<br />
der Dämonen zu trinken, sondern startete<br />
mit Cho’galls Streitkräften auch<br />
die erste Attacke auf Sturmwind – die<br />
im Desaster endete. Kilrogg überlebte<br />
und versteckte sich in Azeroth, denn<br />
das Dunkle Portal war geschlossen. Als<br />
Teron Blutschatten den Weg nach<br />
Draenor wieder öffnete, trat Kilroggs<br />
Klan in die Dienste Ner’zhuls und beschaffte<br />
dem Schamanen magische Artefakte.<br />
Bevor er eine weitere Ladung<br />
liefern konnte, versagte Kilrogg im Duell<br />
mit Danath Trollbann und hauchte<br />
in Auchindoun sein Leben aus.<br />
72
VOrschau WoW: Warlords of draenor<br />
ModellanPaSSungen<br />
Nicht nur Eure Helden – und mit ihnen alle<br />
NPCs der von den Überarbeitungen betroffenen<br />
Völker – sehen in Warlords of Draenor<br />
anders aus. Die Oger Draenors beispielsweise<br />
sind hochintelligent und Ihr trefft sie in<br />
der Hochzeit ihrer Zivilisation. Entsprechend<br />
sehen die großen Ungetüme nicht so aus<br />
wie in Azeroth. Auch bei den Umhängen<br />
wollen sich die Designer ein bisschen ben, Beispiele dafür seht Ihr im<br />
austo-<br />
Bild.<br />
PvP<br />
Die neue PvP-Insel Ashran wird kein kleines<br />
Schlachtfeld: Das Eiland ist wenigstens so<br />
lang wie das Alteractal und soll zudem breiter<br />
ausfallen, um vielleicht ungeliebten Flaschenhalssituationen<br />
vorzubeugen. Ihr dürft<br />
Euch also ordentlich austoben, irgendwo<br />
muss ja auch Platz für die ganzen Belagerungswaffen<br />
sein! In der draenorischen Zukunft<br />
werdet Ihr Eure Helden zudem nicht<br />
mehr aus Versehen fürs PvP-Spiel markieren<br />
können. Wenn Ihr aktuell einen anderen Charakter<br />
mit PvP-Flag heilt, dann werdet Ihr automatisch<br />
für den Kampf gegen Spieler der<br />
gegnerischen Fraktion markiert. Auch wenn<br />
Ihr das gar nicht wollt. Die WoW-Entwickler<br />
arbeiten an einem System, das beispielsweise<br />
einen Heilzauber eines Nicht-PvP’lers auf einen<br />
PvP-Helden misslingen lässt; Buffs sollten<br />
in der <strong>The</strong>orie auch ins Leere gehen. So ist<br />
es Euch auf keinen Fall möglich, Euren Helden<br />
aus Versehen und unvorbereitet für den gegnerischen<br />
Abschuss freizugeben.<br />
Mit Warlords of Draenor kommen weitere<br />
Anpassungen an der Abhärtungswertung,<br />
und die fallen abermals größer aus. Schon<br />
im Rahmen von Mists of Pandaria haben die<br />
Entwickler die Grundabhärtungswertung<br />
eingeführt, um Späteinsteigern im PvP die<br />
Möglichkeit zu geben, gegen vollständig<br />
ausgerüstete Gegner zu bestehen. Wirklich<br />
glücklich sind die Entwickler mit dieser Lösung<br />
nicht; sie planen den Grundwert der<br />
Abhärtung zu senken oder gar komplett zu<br />
entfernen. Die Betatests dürften für PvP-<br />
Fans interessant werden.<br />
„Der<br />
Golfplatz<br />
bei Gallywix’<br />
lustschloss sollte<br />
mit exploDierenDen<br />
bällen spielbar sein<br />
– wäre toll, Das<br />
noch einmal aufzuGreifen.“<br />
Dave Maldonado, Game<br />
Designer<br />
SchwarzfauSt<br />
Sonderlich helle war Schwarzfaust<br />
nie. Was dem Orc aber an Grips<br />
fehlte, machte er mit seinem Ego,<br />
seiner Kampflust und seinen brillanten<br />
Kriegstaktiken wieder wett.<br />
Gul’dan setzte den einfach zu manipulierenden<br />
Schwarzfaust als<br />
Chef der Horde ein. Schwarzfaust<br />
war von Gul’dan so angetan, dass<br />
er dem Hexenmeister seine Schamanen<br />
brachte, damit er sie in den<br />
dunklen Künsten unterrichtete.<br />
Selbst seine eigene Familie war ihm<br />
nicht heilig. Schwarzfausts taktisches<br />
Geschick sorgte für den Sieg<br />
der Horde im Ersten Krieg. Gerettet<br />
hat das den Orc aber nicht, er wurde<br />
von seinem Leutnant Orgrim<br />
Schicksalshammer erschlagen.<br />
ner’zhul<br />
Ner’zhul hatte nur das Wohl der Klans<br />
im Sinn. Meistens zumindest. Von Le-<br />
gion-Chef Kil’jaeden getäuscht brach-<br />
te Ner’zhul die Orcs dazu, die Draenei<br />
zu überrennen. Ner’zhul kam Kil’jae-<br />
dens Plan auf die Spur, doch verlor<br />
seinen Posten als Orc-Boss und friste-<br />
te ein Schattendasein. Deswegen hör-<br />
te ihm auch kaum jemand zu, als er<br />
vor dem Dämonenblut warnte. Nach<br />
Gul’dans Tod versuchte Ner’zhul die<br />
versprengten Klans wieder zu einen,<br />
doch er verlor über seinen Macht-<br />
hunger das Ziel aus den Augen. Er<br />
öffnete Portale in andere Welten<br />
und überließ die Klans ihrem Schicksal.<br />
Pech für Ner’zhul, dass er bei seinen<br />
Reisen durch andere Sphären in<br />
Kil’jaedens Arme lief. Der nahm ihn<br />
gefangen, folterte ihn und machte<br />
ihn zum Lich König.<br />
73
HeartHstone<br />
Hearthstone:<br />
Heroes of Warcraft<br />
Autor: DAviD BergmAnn<br />
Blizzards erstes Free2Play-Spiel ist in der offenen Testphase<br />
angekommen. Wir prüfen, wie viel Spaß Hearthstone<br />
macht, und geben Tipps für einen guten Einstieg.<br />
74
Open<br />
beta<br />
Hearthstone ist inzwischen<br />
ohne Beta-Einladung spielbar.<br />
Ladet einfach den<br />
Client herunter und<br />
legt los.<br />
HeartHstone<br />
„putzig. immun<br />
gegen magie.<br />
pinkelt nicht<br />
auf den teppich.<br />
das perfekte<br />
haustier!“<br />
Beschreibungstext zur beliebten Karte „Feendrache“<br />
Inhalt: hearthstOne – herOes Of Warcraft<br />
76 TesT<br />
Wie schlägt sich Hearthstone im Vergleich<br />
zu prominenten Konkurrenten wie zum<br />
Beispiel Magic – <strong>The</strong> Gathering? Wie fair<br />
ist das Free2Play-Modell umgesetzt? Wir<br />
haben die Beta-Fassung von Hearthstone<br />
ausführlich gespielt.<br />
80 Tipps<br />
In den vergangenen Ausgaben haben wir<br />
Euch bereits einige Tipps zu bestimmten<br />
Karten-Decks gegeben. Auch die besten<br />
Decks helfen jedoch nicht gegen grundlegende<br />
taktische Fehler. Deshalb gibt es<br />
diesmal Grundlagen-Tipps zur richtigen<br />
Vorgehensweise. Besonders geeignet für<br />
Hearthstone-Neueinsteiger.<br />
Mehr auf <strong>buffed</strong>.de<br />
84 die daTenbank<br />
Hearthstone ist auch auf unserer Webseite<br />
<strong>buffed</strong>.de ein wichtiges <strong>The</strong>ma. Kürzlich<br />
haben wir unsere Hearthstone-Datenbank<br />
in Betrieb genommen. Dort könnt Ihr Karten<br />
nachschlagen, in den Decks anderer<br />
Spieler stöbern oder eigene Karten erstellen!<br />
Wir zeigen Euch, was die Datenbank<br />
alles kann.<br />
Ob News, Guides, Videos oder Entwickler-Interviews, auf <strong>buffed</strong>.de findet Ihr auf unserer<br />
<strong>The</strong>menseite zu Hearthstone viele weitere Informationen.<br />
www.<strong>buffed</strong>.de/Hearthstone<br />
75
HeartHstone TesT<br />
Ihr seht immer, über welche Spielzüge Euer Gegner<br />
nachdenkt. So werden die Matches nie langweilig.<br />
Warcraft goes Free2Play<br />
Treffen sich ein Horde-Kriegshäuptling, ein Allianz-Königssohn und ein längst verstorbener<br />
Orc-Hexenmeister in einer Kneipe ...<br />
Moment mal! Ein Sammelkartenspiel<br />
zum Warcraft-Universum –<br />
gab es das nicht schon einmal?<br />
Tatsächlich veröffentlichte Blizzard in Kooperation<br />
zunächst mit Upper Deck und<br />
später Cryptozoic ab 2006 das World of<br />
Warcraft Trading Card Game. 2013 wurde<br />
das Kartenspiel allerdings eingestellt.<br />
Nun tritt Hearthstone an seine Stelle, ist<br />
seit Kurzem in der Open Beta für jedermann<br />
spielbar und erwies sich bereits<br />
während der Closed Beta als ausgemachter<br />
Publikumsliebling.<br />
Für die Popularität von Hearthstone<br />
dürfte die von Blizzard-Entwicklern immer<br />
wieder gerne angepriesene Maxime „leicht<br />
zu erlernen, schwer zu meistern“ verantwortlich<br />
sein – die gleichzeitig auch für den<br />
größten Kritikpunkt vieler erfahrener Spieler<br />
sorgt. Hearthstone ist längst nicht so<br />
Ist das Spielfeld auf beiden Seiten gut gefüllt,<br />
werden die Züge mitunter etwas kniffliger.<br />
komplex wie andere Sammelkartenspiele<br />
oder der eigene Quasi-Vorgänger. Hearthstone<br />
ist zwar keinesfalls ein simples<br />
Spiel; vor allem das populäre Magic – <strong>The</strong><br />
Gathering spielt in Sachen Komplexität<br />
und taktischer Tiefe jedoch aktuell in einer<br />
anderen Liga.<br />
Magic light<br />
Die Entwickler von Hearthstone werfen einiges<br />
über Bord, was in Sammelkartenspielen<br />
typisch ist. An der grundlegenden Idee<br />
ändert das aber freilich nichts: Ihr stellt<br />
Euch Karten-Decks zusammen, mit denen<br />
Ihr gegen andere Spieler in 1-gegen-1-Duellen<br />
antretet. Über die Karten werden Kreaturen<br />
beschworen oder Zauber gewirkt. Das<br />
denkbar simple Ziel einer Runde Hearthstone:<br />
Es gewinnt, wer mithilfe seiner Karten<br />
zuerst die 30 Lebenspunkte des gegnerischen<br />
Helden auf null bringt.<br />
In den Gefechten wird Hearthstone<br />
zum Strategie-Spiel. Denn Kreaturen (Diener<br />
genannt) und Zauber müssen taktisch<br />
klug eingesetzt werden. Wann ist es besser,<br />
den Gegner zu attackieren, wann sollte<br />
man dessen Diener vom Spielfeld räumen?<br />
76
TesT HeartHstone<br />
Zur tollen Präsentation von Hearthstone gehören<br />
auch die tatsächlich sichtbaren Zauber.<br />
Explosionen werfen Spielsteine in die Luft.<br />
So muss ein digitales Kartenspiel aussehen!<br />
Schaltet man die stärkste feindliche Kreatur<br />
mit der stärksten eigenen aus oder opfert<br />
man mehrere kleine? Züge wollen gut<br />
überlegt sein, denn genretypisch sind die<br />
Möglichkeiten pro Runde limitiert.<br />
Jede Hearthstone-Karte verbraucht<br />
beim Ausspielen Mana; diese Ressource<br />
baut sich im Verlauf einer Partie stetig,<br />
aber langsam auf. In der ersten Runde<br />
steht Euch ein Manapunkt zur Verfügung,<br />
in der zweiten Runde sind es zwei Punkte<br />
und so weiter. Das Maximum ist in der<br />
zehnten Runde erreicht. Während cleveres<br />
Ressourcen-Management in anderen Spielen<br />
schon Teil der taktischen Herausforderung<br />
ist, wird es in Hearthstone zum<br />
Selbstläufer. Das trägt freilich zur Einsteigerfreundlichkeit<br />
bei. Außerdem macht es<br />
Hearthstone-Partien berechenbar. Starke<br />
Kreaturen mit hohen Manakosten kommen<br />
in fast jedem Match zum gleichen Zeitpunkt<br />
ins Spiel, und ohne dass einer der<br />
beiden Kontrahenten einen signifikanten<br />
Vorteil hätte. Das Kräfte-Niveau steigt<br />
kons tant an, Duelle erreichen vergleichsweise<br />
zügig den Höhepunkt. Ein Spiel dauert<br />
selten länger als 20 Minuten und ist<br />
oftmals weitaus schneller entschieden.<br />
Ihr habt gute Karten<br />
Eine weitere Besonderheit: Diener müssen<br />
für Attacken nicht aktiviert werden und der<br />
angreifende Spieler sucht sich seine Ziele<br />
frei aus. So lässt sich im Gegensatz zu vielen<br />
anderen Sammelkartenspielen zum Beispiel<br />
auch der Gegner attackieren, obwohl<br />
dieser Kreaturen ausgespielt hat. Damit es<br />
aber nicht gar zu simpel wird, zieht Hearthstone<br />
genretypisch weiteren Tiefgang aus<br />
speziellen Attributen. „Spott“-Kreaturen etwa<br />
schränken den Gegner ein, da sie das<br />
freie Angreifen unterbinden und zuerst aus<br />
dem Weg geräumt werden müssen. Solche<br />
Effekte wiederum kann zum Beispiel der<br />
Zauberbrecher durch seinen Kampfschrei<br />
entfernen.<br />
Kampfschreie sind spezielle Fähigkeiten,<br />
die beim Ausspielen mancher Karten<br />
ausgelöst werden. Der Voodoodoktor kann<br />
eine Figur heilen, der Ingenieurslehrling erlaubt<br />
das Ziehen einer zusätzlichen Karte,<br />
die Kabaleschattenpriesterin zieht einen<br />
gegnerischen Diener auf ihre Seite. Es gibt<br />
zahlreiche Effekte und mannigfaltige Kombinationsmöglichkeiten.<br />
Euer Gegner spielt<br />
den scheinbar unbesiegbaren Feuerfürsten<br />
Ragnaros aus? Der imposante Diener<br />
kommt mit wuchtigen acht Angriffs- und Lebenspunkten<br />
daher. Er verliert allerdings<br />
schnell seinen Schrecken, wenn zum Beispiel<br />
der Friedensbewahrer seinen Angriffswert<br />
auf 1 heruntersetzt und ihn danach<br />
ein panischer Kodo hinrichtet, der beim<br />
Ausspielen einen feindlichen Diener mit<br />
maximal 2 Angriffspunkten zerstört.<br />
Durch die zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten<br />
bleiben Hearthstone-Partien<br />
spannend. Man kann sich nie sicher sein,<br />
was der Gegner als Nächstes ausspielt.<br />
Matches lassen sich schnell umdrehen.<br />
Hearthstone bietet Raum für taktische<br />
Kniffe, trotz des noch kleinen Karten-Vorrats<br />
kippte das Metagame während der Beta-Phase<br />
bereits mehrfach. Hearthstone<br />
spielt sich allerdings auch deutlich zügiger<br />
als manche Konkurrenten. Vor allem weil<br />
Angreifer ihre Attacken selbst bestimmen,<br />
wird aggressives Vorgehen oft belohnt.<br />
Man sollte also Spaß an der Offensive mitbringen.<br />
Free2Play oder<br />
Pay2Win?<br />
Hearthstone ist kostenfrei spielbar und bietet<br />
den obligatorischen Ingame-Shop. Das klingt<br />
naheliegend, schließlich basieren Sammelkartenspiele<br />
ohnehin auf dem Nachkauf von<br />
Karten-Paketen. Ihr könnt derzeit Karten-Pakete<br />
in unterschiedlicher Größe für 2,69 Euro<br />
bis 44,99 Euro kaufen. Auch der Zugang zur<br />
Arena ist für Echtgeld (1,79 Euro) zu haben.<br />
Sowohl Karten-Pakete als auch Arena-Runden<br />
lassen sich jedoch ebenfalls mit der Spielwährung<br />
Gold finanzieren. Fair oder nicht?<br />
Tatsächlich kämpft Hearthstone mit dem<br />
Pay2Win-Vorwurf. Denn wer Geld investiert,<br />
kommt schneller an bessere Karten. Allerdings<br />
bietet Hearthstone mit täglichen<br />
Quests und Arena-Belohnungen mehrere Wege,<br />
um Gold zu verdienen oder Karten zu erspielen.<br />
Zudem sorgt das Matchmaking im<br />
Ranglisten-Modus für ein gesundes Verhältnis<br />
zwischen Siegen und Niederlagen. Wer<br />
vergleichsweise schwache Decks spielt, sollte<br />
nicht auf besser ausgestattete Gegner treffen.<br />
Kürzlich bewies außerdem der Spieler<br />
„Reynad27“, dass gute Decks nicht zwingend<br />
legendäre Karten benötigen. Ohne Echtgeld-Einsatz<br />
erreichte Reynad in fünf Tagen<br />
die höchste Stufe der Rangliste. Sein recht<br />
leicht herzustellendes Deck könnt Ihr Euch<br />
hier anschauen: www.<strong>buffed</strong>.de/ReynadDeck.<br />
77
HeartHstone TesT<br />
Der ArenA-MoDus<br />
Zusätzlich zum regulären Spielmodus bietet Hearthstone auch die sogenannte Arena. Hier stellt Ihr auf gänzlich andere Art ein Deck zusammen<br />
und müsst mit diesem bestehen. Wir erklären, wie der Arena-Modus funktioniert.<br />
Der Arena-Modus steckt hinter einer Bezahlschranke.<br />
Eine Arena-Runde kostet Euch wahlweise<br />
1,79 Euro oder 150 Gold. Diese Gebühr<br />
erlaubt Euch das Erstellen und Spielen eines<br />
Arena-Decks. Die erste Arena-Runde bekommt<br />
Ihr geschenkt, sobald Ihr alle Helden-Klassen<br />
freigeschaltet habt.<br />
Die erste Besonderheit der Arena im Vergleich<br />
zum Ranglisten-Modus: Ihr habt nicht die freie<br />
Klassen-Wahl. Beim Start jeder Arena-Runde<br />
müsst Ihr Euch für einen von drei zufällig vorgegebenen<br />
Helden entscheiden.<br />
Ähnlich funktioniert das Zusammenstellen der<br />
Karten. 30 Mal werden Euch je drei zufällig ausgewählte<br />
Karten angeboten, von denen Ihr eine<br />
aussucht. Arena-Decks unterscheiden sich<br />
dadurch deutlich von Decks im regulären Modus,<br />
da Synergien schwer zu erzielen sind. Es ist<br />
deutlich wichtiger, wie stark Karten für sich genommen<br />
sind.<br />
Mit Eurem derart zusammengestellten Deck<br />
tretet Ihr dann gegen andere Spieler an, deren<br />
Decks auf die gleiche Weise entstanden. Dadurch<br />
entsteht im Arena-Modus ein besonderer<br />
Nervenkitzel. Hier werden oftmals Karten<br />
genutzt, die im regulären Spiel als zu schwach<br />
bewertet werden. Zudem kann man nie abschätzen,<br />
welche Überraschungen der Gegenspieler<br />
parat hat.<br />
Ihr spielt mit Eurem Arena-Deck, bis Ihr entweder<br />
drei Matches verliert oder 12 Matches gewinnt.<br />
Anschließend erhaltet Ihr Belohnungen.<br />
Wichtig zu beachten: Die Karten, aus denen Eurer<br />
Arena-Deck besteht, werden nicht für den regulären<br />
Modus freigeschaltet. Nach dem Ende<br />
einer Arena-Runde verschwindet auch Euer komplettes<br />
Deck. Lediglich die Belohnungen bleiben<br />
Euch erhalten.<br />
Die Verteilung der Arena-Belohnungen ist<br />
denkbar simpel: Je mehr Siege Ihr sammelt,<br />
desto besser sind die Preise. Fair: Ihr erhaltet<br />
immer (selbst ohne einen einzigen Sieg) ein<br />
Karten-Paket. Weitere mögliche Preise sind<br />
Gold, Arkanstaub oder Einzelkarten.<br />
Klasse Karten<br />
Unterschiedlich spielen sich Hearthstone-Decks<br />
auch, weil man sich bei jedem<br />
Deck für eine von neun Helden-Klassen<br />
entscheidet: Druide, Hexenmeister, Jäger,<br />
Krieger, Magier, Paladin, Priester, Schamane<br />
und Schurke – jeweils repräsentiert durch<br />
eine bekannte Warcraft-Figur. Neben klassenspezifischen<br />
Karten zeichnen sich die<br />
Warcraft-Helden auch jeweils durch eine<br />
Klassenfähigkeit aus, die einmal pro Runde<br />
für zwei Mana aktiviert werden kann. Krieger<br />
Garrosh legt Rüstung an, Druide Malfurion<br />
greift selbst in den Kampf ein, Hexenmeister<br />
Gul’dan dagegen fügt sich zwei<br />
Schadenspunkte zu, zieht dafür aber eine<br />
zusätzliche Karte. Durch die Eigenheiten<br />
empfehlen sich unterschiedliche Klassen<br />
für unterschiedliche Spielweisen. Hexenmeister<br />
sind zum Beispiel für schnelle und<br />
aggressive Stile bestens geeignet.<br />
Den Zugang zu den Heldenklassen<br />
müsst Ihr Euch allerdings erst einmal verdienen.<br />
Wenn Ihr Hearthstone startet,<br />
spielt Ihr euch mit Magierin Jaina Prachtmeer<br />
durch ein knuffig gestaltetes Tutorial.<br />
Kämpfe gegen KI-Gegner vermitteln die<br />
Grundlagen. Nach diesem Einstand schaltet<br />
Ihr die weiteren Klassen im ebenfalls<br />
KI-gestützten Trainings-Modus oder in den<br />
ersten Duellen gegen echte Spieler frei.<br />
Die erspielten Klassen steigen dann durch<br />
Matches in Levels auf. Im Verlauf der ersten<br />
zehn Stufen erspielt Ihr auf diese Art<br />
klassenspezifische Karten, anschließend<br />
könnt Ihr goldene und animierte Fassungen<br />
ausgewählter Karten verdienen. Die<br />
sehen allerdings nur netter aus und bieten<br />
keinerlei spielerische Vorteile.<br />
78
TesT HeartHstone<br />
Apropos Karten: Es wird zwischen Basisund<br />
Profi-Karten unterschieden. Erstere<br />
bekommt Ihr für das Freischalten und Leveln<br />
der Klassen. Letztere müsst Ihr in<br />
Karten-Paketen kaufen, den sogenannten<br />
Booster Packs. Das geht mit echtem Geld<br />
(siehe Extrakasten »Free2Play oder Pay-<br />
2Win?«) oder mit Gold. Die Ingame-Währung<br />
erhaltet Ihr vorrangig durch das Erledigen<br />
täglicher Quests. Bis zu drei Aufgaben<br />
haben in Eurem Questlog Platz und fordern<br />
Euch zum Beispiel dazu heraus, mit einer<br />
bestimmten Klasse zu siegen oder über<br />
mehrere Matches hinweg 100 Schadenspunkte<br />
auszuteilen. Somit gelangt Ihr auch<br />
an neue Karten, wenn Ihr kein Geld ausgeben<br />
möchtet. Überzählige oder ungenutzte<br />
Karten lassen sich entzaubern. Mit dem<br />
so gewonnenen Arkanstaub kann jede Profikarte<br />
gezielt hergestellt werden. Das gilt<br />
sogar für legendäre Karten, für deren Fertigung<br />
allerdings viel Staub benötigt wird.<br />
Explosiv<br />
Viele taktische Möglichkeiten, ein faires Free-<br />
2Play-Modell – Hearthstone macht vieles<br />
richtig, gerade spielerisch aber auch nichts<br />
deutlich besser als die Konkurrenz. In einem<br />
Punkt trumpft Blizzard jedoch ordentlich auf:<br />
bei der Präsentation. Beim Ausspielen von<br />
Dienern werden aus Karten kleine Spielsteine,<br />
die dann in Kämpfen wuchtig aufeinanderprallen.<br />
Je kräftiger eine Attacke ist, desto<br />
stärker wackelt der Bildschirm. Besonders<br />
heftige Attacken sorgen sogar für ein Raunen<br />
aus dem Off – ganz so, als würde man<br />
wirklich in einer Kneipe spielen. Ehrensache,<br />
dass beim Wirken von Feuer- oder Blitz-Zaubern<br />
auch tatsächlich magische Geschosse<br />
In der Kartensammlung stellt<br />
Ihr Eure Decks zusammen.<br />
über den Bildschirm sausen. Überhaupt gelingt<br />
es den Entwicklern vortrefflich, ein Gefühl<br />
für Haptik zu erzeugen. Egal ob beim<br />
Öffnen eines Booster Packs, beim Durchblättern<br />
der eigenen Kartensammlung oder beim<br />
Ausspielen von Kreaturen; es macht einfach<br />
Freude, mit Karten oder Interface-Elementen<br />
zu interagieren. Wenn das Spielfeld beim vernichtenden<br />
Todesstoß bebt und das Porträt<br />
des Gegners explodiert, kommt diebische<br />
Freude auf. Spannend: Man kann den Gegner<br />
bei seinen Spielzügen beobachten. Karten<br />
werden nämlich rot hervorgehoben, wenn<br />
der Gegenspieler sie betrachtet. Unbezahlbar:<br />
Ein richtig gutes Manöver ausführen und<br />
beobachten, wie anschließend die Karten<br />
auf der Hand des Gegners aufleuchten wie<br />
ein Weihnachtsbaum. Die vermeintliche Verzweiflung<br />
zaubert einem schnell ein Grinsen<br />
ins Gesicht ... zumindest bis der Widersacher<br />
unheilsschwanger eine Karte über dem<br />
Spielfeld schweben lässt, die er ausspielen<br />
will. Dann wird aus Selbstgefälligkeit Panik.<br />
Was hat er vor?<br />
An Schadenfreude und Frust kann man<br />
den Gegenüber nur bedingt teilhaben lassen.<br />
Statt freiem Chat gibt es eine Auswahl<br />
vorgegebener Phrasen wie „Hallo“ oder „gut<br />
gespielt“ zum Kommentieren des Geschehens.<br />
Das soll den Umgangston verbessern<br />
und trägt zur Einsteigerfreundlichkeit bei,<br />
auf die Hearthstone konsequent ausgelegt<br />
ist. Der Erfolg gibt den Entwicklern Recht.<br />
Seit dem Start der Beta zählt Hearthstone<br />
zu den populärsten Spielen auf der Streaming-Plattform<br />
Twitch. Ein guter Einstand,<br />
auf dem aufgebaut werden muss. Karten-Erweiterungen,<br />
PvE-Abenteuer und ein Beobachter-Modus<br />
sind bereits angekündigt. DB<br />
Strategie-Wertung<br />
Hearthstone<br />
Stand/Version: 01022014 / 1004482<br />
Anbieter: Activision Blizzard<br />
Termin/USK: 23012014 / ab 0 Jahren<br />
Kosten: 0 €/0 €/Monat/Kaufdruck: mittel<br />
Web: eubattlenet/hearthstone/de<br />
Ausrichtung<br />
Action IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Taktik<br />
Gewaltfrei IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Brutal<br />
Einfach IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Komplex<br />
Linear IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Offen<br />
Viel Zufall IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Kein Zufall<br />
Kampf IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Dialoge<br />
teSt-Kriterien<br />
Präsentation 10<br />
Tolle Musik-Kulisse und Audio-Kommentare der Helden und Diener<br />
Viele grafische Effekte Trotzdem bleibt das Spielgeschehen<br />
stets übersichtlich Der neue Maßstab für digitale Kartenspiele<br />
Bedienung 10<br />
Das Ausspielen von Karten und das Zielen mit Zaubern geht leicht<br />
von der Hand Die Kartensammlung und das Crafting-Menü sind<br />
intuitiv zu bedienen<br />
Umfang 6<br />
Lediglich zwei Spielmodi und eine momentan noch sehr überschaubare<br />
Anzahl an Karten Hier hat Hearthstone für die Zukunft<br />
noch viel Potenzial<br />
Spielbalance 8<br />
Stimmige Balance für den aktuellen Beta-Status – nicht zuletzt<br />
durch einige Patches Einige Klassen sind im kompetitiven Spiel<br />
jedoch noch deutlich schwächer als andere<br />
Rollenspielelemente 8<br />
Verschiedene Heldenklassen motivieren durch Stufenaufstiege und<br />
das Freischalten von Goodies Weitere Klassen und jeweils unterschiedliche<br />
Heldenfiguren sollen folgen<br />
Inszenierung 10<br />
Wenn der Gegner unheilsschwanger durch seine Karten blättert<br />
oder ein kompliziertes Manöver voll aufgeht, steht Hearthstone<br />
echten Kartenspielen nicht nach Toll!<br />
Planung 8<br />
Wer siegen will, braucht ein überlegt zusammengestelltes Deck<br />
und muss clever taktieren Andere Spiele bieten jedoch noch mehr<br />
taktische Möglichkeiten<br />
Ressourcenmanagement 8<br />
Durch das Handwerkssystem lässt sich jede Profi-Karte gezielt herstellen<br />
– außerdem sind überzählige Karten nicht wertlos Dafür<br />
muss man allerdings auf freien Handel verzichten<br />
Spielmodi 7<br />
Hearthstone deckt mit Duellen und dem Arena-Modus die Grundlagen<br />
ab Weitere Spielmodi wie PvE-Abenteuer sind bereits angekündigt<br />
und für Langzeitmotivation auch nötig<br />
KI 8<br />
Die Trainings-KI hilft Einsteigern, unterfordert erfahrene Spieler jedoch<br />
Aber Multiplayer-Matches stehen ohnehin im Vordergrund<br />
aLternativen unD geSamtWertung<br />
Magic 2014 (nicht bewertet)<br />
Solforge (nicht bewertet)<br />
M&M Duel of Champions (nicht bewertet)<br />
DaviD „LaunethiL“ Bergmann meint<br />
„Hearthstone ist freilich nicht das komplexeste digitale<br />
Sammelkartenspiel, aber es ist das schönste schönste<br />
Die Duelle sind grandios inszeniert – Grafik und<br />
Sound erzeugen ein großartiges Spielgefühl Spielgefühl Ich<br />
freue mich auf die Karten-Erweiterungen und die<br />
PvE-Abenteuer“<br />
83<br />
79
HeartHstone TIPPS & GUIDES<br />
Hearthstone: Die Grundlagen<br />
Ihr wollt frisch mit Hearthstone durchstarten oder kämpft mit Startschwierigkeiten? Wir<br />
mischen die Karten neu und geben Euch Tipps zum richtigen Einstieg.<br />
Die Hearthstone-Entwickler folgen für<br />
das Sammelkartenspiel der Blizzard-Maxime<br />
„leicht zu erlernen,<br />
schwer zu meistern“. So simpel Hearthstone<br />
gerade im Vergleich mit so manchem<br />
anderen Genre-Vertreter auch wirken<br />
mag, es gibt taktische Kniffe und Tipps<br />
zum Verdienen von Gold, die nicht auf den<br />
ersten Blick ersichtlich sind. Das gilt besonders<br />
für Spieler, die noch nicht viele Er-<br />
fahrungen mit Sammelkartenspielen ge-<br />
sammelt haben. Wir wollen Euch auf den<br />
folgenden Seiten deshalb einige grundlegende<br />
Tipps für Hearthstone geben.<br />
Wir verzichten dabei in dieser Ausgabe<br />
auf Empfehlungen zu bestimmten Karten<br />
oder Klassen-Decks. Über die wird im Internet<br />
bereits fleißig diskutiert und Ihr findet<br />
Empfehlungen auch in unserer Hearthstone-Datenbank,<br />
die wir Euch ab Seite 80<br />
vorstellen. Allein, das beste Karten-Deck<br />
hilft nicht gegen grundsätzliche Spielfehler,<br />
gegen taktische Missgeschicke oder gegen<br />
Unachtsamkeit. Und genau diese Fehlerquellen<br />
könnt Ihr mithilfe dieser Einsteiger-Tipps<br />
hoffentlich leicht erkennen und<br />
vor allem vermeiden. Außerdem geben wir<br />
Euch in einem Glossar einen Überblick<br />
über gängige Fachbegriffe, die häufig im<br />
Zusammenhang mit Hearthstone verwendet<br />
werden. Wir wünschen Euch viel Erfolg<br />
bei Euren Partien – möge das Herz der Karten<br />
mit Euch sein!<br />
Die Manakurve<br />
In der Manakurve eines Decks wird abgebildet,<br />
wie viele Karten der unterschiedlichen Mana-Bereiche<br />
enthalten sind. Besteht ein Deck größtenteils<br />
aus „teuren“ Karten, ist die Gefahr groß, dass<br />
man in den ersten Runden kaum etwas ausspielen<br />
kann. Behaltet das beim Erstellen neuer Decks<br />
stets im Hinterkopf. Die Manakurve schlüsselt<br />
klar auf, für welche Mana-Bereiche Ihr womöglich<br />
zu viele oder zu wenige Karten<br />
ausgewählt habt.<br />
Lebenspunkte sinD eine ressource<br />
Das Spiel ist verloren, sobald die Trefferpunkte Eures<br />
Helden aufgebraucht sind. Deshalb ist aber<br />
nicht jeder Lebenspunkt mit Gold aufzuwiegen.<br />
Scheut Euch nicht, Extra-Treffer einzustecken,<br />
wenn Ihr absehen könnt, dass Ihr in folgenden Runden<br />
besonders effektiv mit einer Bedrohung aufräumen<br />
könnt. Dies gilt speziell für Kontroll-Decks.<br />
Die leben davon, den Gegner vermeintlich starke<br />
Kombos aufbauen zu lassen, um diese<br />
ihrerseits mit möglichst wenigen<br />
Karten zu zerstören.<br />
80
Tipps & Guides HeartHstone<br />
Kartentexte lesen<br />
Clever entzaubern<br />
In manchen Karten steckt mehr, als<br />
man zunächst vermutet. Oft vernachlässigt wird<br />
etwa die Kraft von Stille-Effekten. Die heben Zusatz-Effekte<br />
auf, inklusive Buffs und Debuffs. So lassen sich auch eigene<br />
Diener mit einem Stille-Effekt aus den Eisgefängnissen<br />
von Magiern befreien. Zusatz-Nutzen bringen auch Karten,<br />
die Dienern Spott verleihen. Versteckt Euer Gegenspieler<br />
einen Diener hinter Spott-Kreaturen, könnt Ihr diesem<br />
Eurerseits Spott verpassen und ihn so attackieren.<br />
Ihr könnt jede Profikarte mit Arkanstaub herstellen,<br />
den Ihr durch das Entzaubern von Karten erhaltet.<br />
Wer besonders effizient sein möchte, sollte<br />
auf Balance-Änderungen achten. Durch einen<br />
Patch angepasste Karten werfen einige Wochen<br />
lang nämlich die Menge an Staub ab, die zu ihrer<br />
Herstellung nötig wäre. Habt Ihr solche Karten,<br />
sind sie in diesem Zeitraum viel wert. Aus dem<br />
gleichen Grund lohnt sich auch das Kaufen<br />
neuer Karten-Packs nach Balance-Updates<br />
ganz besonders.<br />
Habt Geduld<br />
Meist ist es nicht empfehlenswert, Diener auszuspielen,<br />
bei denen klar ist, dass der Gegner sie direkt<br />
abräumt, ohne dabei Federn zu lassen. Muss<br />
der Gegner eigene Diener opfern, kann ein solcher<br />
Zug lohnenswert sein. Aber wenn der Schlagabtausch<br />
garantiert zu Euren Ungunsten ausgeht,<br />
dann verzichtet. Ein solcher Opfer-Diener erspart<br />
Eurem Helden vielleicht einige Schadenspunkte –<br />
langfristig habt Ihr jedoch nichts gewonnen<br />
und vielleicht einen wichtigen<br />
Deck-Bestandteil verschwendet.<br />
entsCHeidend ist auf’m Platz<br />
Hearthstone-Matches werden vor allem durch Präsenz<br />
auf dem Spielfeld entschieden. Wer anfangs eine<br />
Vormachtstellung aufbaut, hat oftmals für den<br />
Rest des Spiels die Oberhand. Der Gegenspieler ist<br />
zum Reagieren verdammt, statt selbst den Ton anzugeben.<br />
Wenn Ihr wiederholt in den ersten Runden<br />
ins Hintertreffen geratet, denkt über zusätzliche<br />
Diener aus niedrigen Mana-Bereichen nach.<br />
Dicke Brummer im Endgame sind toll –<br />
helfen aber nicht, wenn Ihr in Runde 4<br />
die Kontrolle verliert.<br />
81
HeartHstone Tipps & Guides<br />
Kennt eure FeinDe<br />
schnelles GolD<br />
Ihr müsst die Spielweise jedes Decks an Euren jeweiligen<br />
Gegner und dessen Spielweise anpassen.<br />
Besonders wichtig ist die Kenntnis der großen Flächenschadenszauber.<br />
Deren Manakosten sind gute<br />
Indikatoren dafür, in welchen Zügen Ihr nicht zu<br />
viele Diener aufs Feld stellen solltet, damit sie nicht<br />
in einem Rutsch abgeräumt werden. Es geht um<br />
Zauber wie „Prankenhieb“ (4 Mana),<br />
„Flammenstoß“ (7 Mana), „Heilige<br />
Nova“ (5 Mana) oder „Weihe“ (4<br />
Mana).<br />
Besonders für Neueinsteiger spannend: Durch<br />
spezielle Erfolge könnt Ihr bereits früh an ein angenehmes<br />
Gold-Polster kommen, das Euch den<br />
Spieleinstieg erleichtert. Hier eine Übersicht über<br />
die Erfolge:<br />
Spielt alle Klassen frei: 100 Gold<br />
Erreicht mit allen Klassen Level 10: 100 Gold<br />
Besiegt alle Profi-KI-Gegner: 100 Gold<br />
Gewinnt 100 Matches: 300 Gold<br />
sparsam Zaubern<br />
Unser Tipp „Lebenspunkte sind eine Ressource“ gilt<br />
auch für Euren Gegner. Wenn Ihr zum Beispiel viele<br />
Zauber nutzt, erliegt nicht der Versuchung, diese<br />
zum erstbesten Zeitpunkt auf den Gegner zu feuern.<br />
Vielleicht bringt Ihr dessen Lebenspunkte damit<br />
früh unter 20 Punkte. Das nützt aber nichts,<br />
wenn dieser sich danach schützen oder heilen<br />
kann. Dann hättet Ihr die Zauber womöglich besser<br />
gegen Diener eingesetzt und zurückgehalten.<br />
Für reine Aggro-Decks gelten<br />
andere Regeln.<br />
Daerro est, ut re volup<br />
spass am KopFrechnen<br />
tas rerovit harum cus exerovit ut qui il eum voluptas<br />
volore prate perions ectibus amusci sequas<br />
de evendig enducit vel eliquis tiatur? Ur, coreius.<br />
Et eum est cit vel eliquis tiatur? Ur, coreius. Et<br />
eum est cit vel eliquis tiatur?öl äajjsdflkäöj adökj<br />
aökdjf öakjsdf öakjd öfklajsd öflkja sdöfkjaösdkf<br />
jaöksdjf öaskldjf öakjsd föakjsd Url eliquis tiatur?<br />
Ur, coreius. Et eum est cit vel eliquis tiatur?öl äajjsdflkäöj<br />
adökj aökdjf öakjsdf öakjd öfklajsd öflkja<br />
sdöfkjaösdkf jaöksdjf öaskldjf öakjsd<br />
föakjsd Ur, coreius. Et eum est cit vel<br />
... braucht Ihr für Hearthstone vor allem in späteren<br />
Runden. Sobald viele Diener auf dem Spielfeld aufgebaut<br />
sind, nehmt Euch Zeit für Euren Zug. Spielt<br />
den geplanten Ablauf lieber einmal zu oft durch,<br />
statt zwei Diener in falscher Reihenfolge auszuspielen.<br />
Prüft außerdem, ob Ihr genug Schaden aufbringen<br />
könnt, um zu siegen. Immer wieder gibt es dieses<br />
eine Match, bei dem man sich in mühevoller<br />
Planung zurechtlegt, wie man das Feld<br />
säubert – obwohl ein direkter Angriff<br />
ausgereicht hätte.<br />
82
Tipps & Guides HeartHstone<br />
Das Hearthstone-Glossar<br />
Aggro<br />
Dieser Begriff beschreibt einen Deck-Archetypen,<br />
der besonders aggressiv vorgeht. Spieler<br />
von Aggro-Decks wollen Matches schnell für<br />
sich entscheiden und nutzen dafür auch gerne<br />
riskantere Manöver.<br />
BoArd<br />
Das Spielfeld, auf dem Diener platziert werden.<br />
Oftmals ist von „Board Control“ oder „Board<br />
Presence“ die Rede. Beschrieben wird damit,<br />
wie dominant Spieler durch ihre Diener und deren<br />
Stärke auf dem Spielfeld aufgestellt sind.<br />
BuBBle<br />
Die englische Bezeichnung für den „Gottesschild“.<br />
Dieses Attribut verleiht Dienern einen<br />
Schutzschild. Die nächste Attacke auf eine Kreatur<br />
mit „Bubble“ vernichtet den Schild, richtet<br />
aber keinen Schaden am Diener an.<br />
Burn<br />
Mit „Burn“ wird meist Direktschaden bezeichnet,<br />
der an gegnerischen Helden oder Dienern<br />
verursacht wird, ohne dass sich der eigene Held<br />
oder die eigenen Kreaturen in Gefahr begeben<br />
würden. „Burn Down“ ist zudem oft im Zusammenhang<br />
mit Aggro-Decks zu hören, wenn den<br />
Gegnern der Todesstoß versetzt wird.<br />
CAntrip<br />
Cantrip-Karten sind Karten, die sich selbst ersetzen.<br />
Klingt seltsam? Gemeint sind Karten,<br />
die zusätzlich zu etwaigen anderen Effekten<br />
beim Ausspielen dafür sorgen, dass eine weitere<br />
Karte gezogen wird. Ihr habt nach dem Ausspielen<br />
also die gleiche Anzahl an Karten auf<br />
der Hand.<br />
ChArge<br />
Die englische Bezeichnung für „Ansturm“. Dieses<br />
Attribut erlaubt Dienern, noch in der Runde<br />
zu attackieren, in der sie ausgespielt werden.<br />
ComBo<br />
Dieser Begriff bezeichnet ein mögliches Attribut<br />
von Karten der Schurken-Klasse. Die können<br />
nämlich Combo-Effekte auslösen, wenn sie<br />
während eines Zuges im Anschluss an andere<br />
Karten ausgespielt werden. Der Begriff Combo<br />
existiert aber auch im allgemeinen Sammelkarten-Jargon<br />
und steht meist für oftmals extreme<br />
Synergien zwischen Karten. Spieler von Combo-<br />
Decks wollen möglichst schnell die Karten für<br />
ihre angestrebte Kombination ziehen und<br />
durch diese innerhalb eines Zuges das Spiel drehen<br />
oder gewinnen (siehe „OTK“).<br />
Control<br />
Ein weiterer klassischer Deck-Archetyp. Kon troll-<br />
Decks sind meist darauf ausgelegt, auf den<br />
Gegner zu reagieren und ihm seine Züge zu vermasseln.<br />
Richtig aktiv werden Spieler von Kontroll-Decks<br />
meistens erst im späten Spiel, wenn<br />
zum Beispiel einige starke Diener als „Win Conditions“<br />
ausgespielt werden. Ziel ist es, den<br />
Gegner bis zu diesem Zeitpunkt weitestgehend<br />
ausgehungert zu haben.<br />
Curve:<br />
Die Manakurve eines Decks. Auf ihr wird abgebildet,<br />
wie viele Karten der unterschiedlichen<br />
Mana-Bereiche enthalten sind.<br />
Filtering<br />
Dieser Begriff wird im Zusammenhang mit<br />
Hearthstone vergleichsweise selten benutzt –<br />
denn im Gegensatz zu vielen anderen Sammelkartenspielen<br />
gibt es noch nicht viele Zauber,<br />
die in diese Kategorie fallen. Filter-Karten ermöglichen<br />
wie Cantrip-Karten, eine neue Karte<br />
auf die Hand zu ziehen. Allerdings hat man<br />
mehr Kontrolle über den Vorgang, indem man<br />
beispielsweise gezielt nach einem Diener suchen<br />
kann. In Hearthstone ist die Jäger-Fähigkeit<br />
„Fährtenlesen“ ein gutes Beispiel für eine<br />
klassische Filter-Karte.<br />
midrAnge<br />
Eine weitere Bezeichnung für einen Deck-Archetypen,<br />
der dem Kontroll-Archetypen ähnelt. Midrange-Decks<br />
setzen darauf, im Verlauf eines<br />
Spiels Stück für Stück die Oberhand zu gewinnen<br />
und den Gegner so letztendlich zu bezwingen.<br />
mulligAn<br />
Ein Begriff, der nicht nur im Zusammenhang<br />
mit Sammelkartenspielen verwendet wird. Ein<br />
Mulligan ist die Wiederholung einer Aktion. Bei<br />
Hearthstone ist damit das erneute Ziehen einer<br />
oder aller Karten der Starthand gemeint.<br />
otK:<br />
„One Turn Kill“ bezeichnet eine spezielle Art der<br />
Combo-Spielweise. Gemeint ist meistens eine<br />
Karten-Kombination, die in einer Runde tödlichen<br />
Schaden austeilt, selbst wenn zu Beginn<br />
der Runde kein Diener auf dem Spielfeld lag.<br />
ping<br />
Hiermit ist das Austeilen exakt eines Schadenspunktes<br />
gemeint, wenn dieser etwa einen angeschlagenen<br />
Diener tötet oder einen Gottesschild<br />
ausschaltet. Für solche Zwecke möchte man<br />
meistens keine großen Angriffe verwenden.<br />
rAmp<br />
Hiermit ist der schnelle Anstieg von Ressourcen<br />
gemeint. In Hearthstone können derzeit primär<br />
Druiden sogenannte Ramp-Decks konstruieren,<br />
um mit Karten wie „Wildwuchs“ einen Mana-Vorteil<br />
zu erhalten.<br />
SidedeCK<br />
Dieser Begriff wird meist im Zusammenhang<br />
mit Turnieren verwendet. Bei Magic – <strong>The</strong> Gathering<br />
dürfen Spieler zusätzlich zu ihrem Deck<br />
beispielsweise noch ein „Sidedeck“ einreichen.<br />
Dabei handelt es sich um eine kleine Auswahl<br />
an Karten, die nach einem Match ins Deck gemischt<br />
werden kann, um zum Beispiel dessen<br />
Ausrichtung an einen Gegner anzupassen. Da<br />
Hearthstone im Client derzeit keine Sidedecks<br />
unterstützt, findet das Konzept allerdings aktuell<br />
kaum Anwendung.<br />
tempo<br />
Tempo ist womöglich der komplexeste Begriff<br />
aus der Welt der Sammelkartenspiele. Vereinfacht<br />
gesagt steht Tempo für Mana-Effizienz.<br />
Der Spieler, der mit seinem Mana-Vorrat möglichst<br />
effizient möglichst viele Bedrohungen<br />
aufs Spielfeld bringt oder sich anderweitig Vorteile<br />
verschafft und sich in eine bessere Position<br />
bringt, hat das höhere Tempo. Oftmals gibt der<br />
Spieler mit dem höheren Tempo den Spielverlauf<br />
vor, während das Gegenüber mehr und<br />
mehr reaktiv spielt.<br />
toKen<br />
Mit Tokens sind Diener gemeint, die erst auf<br />
dem Spielfeld entstehen. Die „Wichtelmeisterin“<br />
erzeugt beispielsweise am Ende jeder Runde<br />
einen Wichtel. Diese Wichtel sind Tokens.<br />
topdeCK<br />
Ein Zustand, den man vermeiden möchte. Spielt<br />
ein Spieler „Topdeck“, heißt das: Er hat keine<br />
Karten mehr auf der Hand und muss mit den<br />
Karten auskommen, die er pro Runde zieht. Also<br />
mit jeweils der obersten Karte des Decks.<br />
Win Condition<br />
Dieser Begriff steht für das letzte Puzzlestück einer<br />
Deck-Strategie, für die Siegbedingung. Dies<br />
können zum Beispiel besonders starke Diener<br />
wie Ragnaros oder Ysera sein.<br />
Wipe<br />
Hiermit sind Zauber wie „Flammenstoß“ gemeint,<br />
die durch Flächenschaden das Potenzial<br />
haben, alle gegnerischen Diener zu zerstören.<br />
Der Vorgang wird auch „Board Wipe“ genannt.<br />
83
HeartHstone Datenbank<br />
Die Hearthstone-Daten-<br />
bank auf <strong>buffed</strong>.de<br />
Auf <strong>buffed</strong>.de findet Ihr eine Datenbank rund<br />
um Hearthstone. Wir erklären, was Ihr unter<br />
hearthstone.<strong>buffed</strong>.de anstellen könnt.<br />
Karten-eDitor<br />
Die Suche<br />
Das Kernstück der Datenbank sind natürlich die Hearthstone-Karten selbst. Wenn Ihr auf der Suche<br />
nach bestimmten Karten seid, hilft Euch das Suchfeld auf der Startseite oder das Lupen-Symbol in<br />
der Navigationsleiste. Denn über diese Such-Elemente gelangt Ihr zu Detail-Ansichten für jede Karte.<br />
Dort erfahrt Ihr unter anderem, wie viel Arkanstaub Ihr zum Herstellen der jeweiligen Karte benötigt<br />
– oder wie viel Staub Ihr beim Entzaubern bekommt. Sofern Ihr beim Durchstöbern der Datenbank<br />
mit Eurem <strong>buffed</strong>-Account eingewählt seid, könnt Ihr Karten außerdem durch einen Klick<br />
auf den entsprechenden Eintrag „Zur Sammlung hinzufügen“. Denn eingewählte Nutzer können in<br />
unserer Datenbank ihre eigene Kartensammlung verwalten und haben so immer im Blick, welche<br />
Karten im Spiel freigeschaltet sind und zur Verfügung stehen.<br />
Euch steht einmal nicht der Sinn danach, Euch<br />
intensiv mit Karten-<strong>The</strong>orie oder Deckbau zu<br />
beschäftigen? Dann albert doch einfach etwas<br />
mit unserem Karten-Editor herum. Ihr findet<br />
das Tool über den Menüpunkt „Karten“ in der<br />
Navigationsleiste. Im Editor habt Ihr die freie<br />
Wahl. Ihr könnt aus allen verfügbaren Kar-<br />
ten-Rahmen wählen und<br />
vergebt natürlich auch<br />
Werte für Manakosten,<br />
Angriff und Lebenspunk-<br />
te, wie es Euch gefällt.<br />
Der Clou: Ihr könnt sogar<br />
eigene Bilder einbinden.<br />
Achtet dabei aber auf die<br />
angegebenen Regeln,<br />
verstoßt mit Euren Bil-<br />
dern nicht gegen die<br />
Netiquette und verletzt<br />
nicht die Rechte Dritter.<br />
Der Karten-BrowSer<br />
Ihr seid auf der Suche nach Karten, habt aber<br />
keine bestimmten im Sinn? Ihr wollt Euer Deck<br />
ausbauen und könntet dafür einen Diener im<br />
Bereich zwischen 3 und 5 Mana gut gebrauchen?<br />
Dann nutzt den Karten-Browser. Mit zahlreichen<br />
Filteroptionen ermöglicht Euch der<br />
Browser, schnell zu finden, was Ihr sucht. Ihr<br />
könnt Euch nur klassenspezifische oder neutrale<br />
Karten anzeigen lassen. Ihr könnt nach Karten<br />
mit bestimmten Manakosten suchen oder<br />
Euch nur Karten mit bestimmten Mechaniken<br />
ansehen – falls Ihr zum Beispiel weitere Diener<br />
mit dem Attribut Gottesschild sucht. Tipp: Verwendet<br />
die „Erweiterten Filter“, wenn Ihr die<br />
Suche durch weitere Kriterien einschränken<br />
wollt. Hier könnt Ihr beispielsweise nach Dienern<br />
mit bestimmten Angriffswerten oder nach<br />
Karten aus bestimmten Karten-Sets forschen.<br />
84
Datenbank HeartHstone<br />
Deck-BuilDer<br />
Der Deck-Builder ermöglicht Euch das Zusammenstellen<br />
neuer Decks. Ihr findet das Tool in<br />
der Navigationsleiste unter dem Menüpunkt<br />
„Decks / Builds“. Hier könnt Ihr Euch unter Zuhilfenahme<br />
der aus dem Karten-Browser bekannten<br />
Filter Euer Deck zusammenklicken. Dabei<br />
gelten natürlich die gleichen Regeln wie im<br />
Spiel: Ein gültiges Deck muss aus 30 Karten bestehen,<br />
wobei jede Karte zweimal enthalten<br />
sein darf – legendäre Karten nur einmal. Mit<br />
den Statistiken (zu finden über den gleichnamigen<br />
Reiter) behaltet Ihr den Überblick über Euer<br />
Deck und seht sofort, wenn zum Beispiel die<br />
Manakurve nicht ideal verläuft. Natürlich könnt<br />
Ihr mehrere Decks erstellen, sie abspeichern<br />
und ihnen zum leichteren Auffinden auch Namen<br />
geben. Besonders nützlich ist der Reiter<br />
„Verlinken“, der Euch dabei hilft, anderen Euer<br />
Deck zu zeigen. Hier findet Ihr automatisch generierte<br />
HTML- und BBCode-Links oder könnt<br />
Euch ebenfalls automatisch eine verkürzte URL<br />
ausgeben lassen.<br />
Deck-GuiDes<br />
Noch toller ist’s allerdings, wenn Ihr aus Eurem<br />
Deck gleich einen Deck-Guide macht. Dazu<br />
klickt Ihr in der Übersicht Eurer Decks auf den<br />
Button „Erstelle einen neuen Guide“. Dann landet<br />
Ihr in einem Text-Editor. Durch einen beschreibenden<br />
Text könnt Ihr anderen Spielern<br />
Euer Deck und die korrekte Spielweise näherbringen.<br />
Taktische Hinweise und Ausführungen<br />
zu Euren Gedanken beim Deckbau sind hier äußerst<br />
hilfreich. Denn wenn sich andere Spieler<br />
Eure starke Kartenliste ansehen können, ist das<br />
super – aber wenn Ihr zusätzlich noch etwas<br />
Hilfestellung dazu gebt, wie man das Deck spielen<br />
sollte, ist das noch besser. Sinnvoll wären<br />
hier beispielsweise Hinweise dazu, wie sich das<br />
Deck im frühen, im mittleren und im späten Teil<br />
einer Partie spielt, welche Karten man gegen<br />
welche Klassen am liebsten in der Starthand<br />
hat oder welche der von Euch gewählten selteneren<br />
Karten sich vielleicht auch durch andere<br />
ersetzen lassen. Zur Gestaltung Eures Textes<br />
könnt Ihr unterschiedliche Schriftgrößen nutzen,<br />
Formatierungen verwenden und auch direkt<br />
Karten verlinken.<br />
Obacht!<br />
85<br />
Mehr auf BuffeD.De<br />
So einfach geht's: QR-Code mit Deinem Smartphone einscannen und auf <strong>buffed</strong>.de die<br />
Hearthstone-Datenbank durchstöbern. Falls Du kein Smartphone hast, findest Du die<br />
Datenbank unter: hearthstone.<strong>buffed</strong>.de
World of Tanks PaTch 8.10<br />
World of Tanks<br />
Patch 8.10<br />
Autor: AlexAnder Geltenpoth<br />
Über die Nummerierung der Patches lässt sich streiten,<br />
Fakt bleibt, dass Wargaming das Panzer-MMO vorbildlich<br />
weiterentwickelt. Wann kommt der große Patch 9.0?<br />
„Das EntwicklEr-tEam<br />
hat kEinE striktEn<br />
DEaDlinEs. sEinE hauptaufgabE<br />
bEstEht Darin,<br />
nur pErfEkt ausgEarbEitEtE<br />
upDatEs zu<br />
vEröffEntlichEn.“<br />
Victor Kislyi, CEO Wargaming<br />
86
World of Tanks PaTch 8.10<br />
Patch<br />
9.0<br />
Wargaming ist Lizenznehmer<br />
der Havok-Grafikengine<br />
(Half-Life 2), die ab Patch<br />
9.0 die Spielphysik berechnen<br />
soll.<br />
Inhalt: GuIdes zu hearthstone-decks<br />
88 TesT<br />
Patch 8.10 macht einen aktualisierten Test<br />
des Spiels erforderlich, ein neuer Spielmodus,<br />
dutzende neue Fahrzeuge und ein<br />
paar Karten sorgen schließlich für mehr<br />
Abwechslung. Dazu lest Ihr im Kasten, was<br />
Wargaming mit Patch 8.11 und in der ferneren<br />
Zukunft plant.<br />
90 Guide: PanzerunG<br />
Von den dicken Stahlplatten auf Euren<br />
Fahrzeugen merkt Ihr meist wenig, ballert<br />
Ihr aber auf Gegner, prallen immer wieder<br />
Granaten ab? <strong>buffed</strong> hilft Euch, dieses Detail<br />
der Spielmechanik besser zu verstehen<br />
und zu Eurem Vorteil auszunutzen.<br />
94 sPecial: VicTor Kislyi<br />
Victor Kislyi, Chef und Gründer von Wargaming,<br />
erklärt im exklusiven Interview die<br />
Einstellung und Motivation des rasant gewachsenen<br />
Unternehmens. Das wird auch<br />
die zukünftige Weiterentwicklung von<br />
World of Tanks maßgeblich beeinflussen.<br />
Mehr auf <strong>buffed</strong>.de<br />
Ob News, Guides, Videos oder Entwickler-Interviews, auf <strong>buffed</strong>.de findet Ihr auf unserer<br />
<strong>The</strong>menseite zu World of Tanks viele weitere Informationen.<br />
www.<strong>buffed</strong>.de/world-of-tanks/<br />
87
World of Tanks PaTch 8.10 TesT<br />
Auch wenn Wargaming immer wieder Teile der<br />
Optik verbessert hat, Top-Grafik sieht anders aus.<br />
Ordentlich aufgemotzt<br />
Über den Patch-Rhythmus und die integrierten Inhalte kann man wahrlich nicht motzen.<br />
Dabei ist das erst der Anfang!<br />
Wargaming arbeitet mit Hochdruck<br />
an weiteren Verbesserungen und<br />
macht bislang, alle paar Wochen<br />
eine neue Version verfügbar. So hat sich<br />
seit unserem letzten Test viel getan: Das<br />
Spiel wirkt dank einiger hübschen Grafikeffekte<br />
– die überarbeitete Beleuchtung, dynamische<br />
Schatten von Wolken oder den<br />
brandneuen Motion-Blur-Effekt – eine ganze<br />
Ecke realistischer. In den Genuss dieser<br />
Spielereien kommt Ihr natürlich nur, wenn<br />
Euer Rechner auch genug Leistung mitbringt,<br />
alle anderen schalten diese Effekte<br />
ab. Nicht schlimm, viel spannender wird<br />
ohnehin, wie sich die Performance mit der<br />
neuen Grafik-Engine entwickelt, die mit<br />
Patch 9.0 (siehe Kasten „Das kommt in<br />
Zukunft“) integriert werden soll.<br />
Kriegseintritt Japans<br />
Patch 8.10 fügte mit Japan bereits die siebte<br />
Nation ins Spiel ein. Allerdings ist der japanische<br />
Technologiebaum noch schlechter<br />
bestückt als der chinesische: Es gibt nur<br />
eine einzige Linie zu einem mittelschweren<br />
Panzer auf Tier 10. Nur in den unteren Tiers<br />
Patch 9.0: Dank der Havok-Engine werden<br />
deutlich mehr Details der Fahrzeuge sichtbar.<br />
spaltet sich der Baum in einen leichten und<br />
mittelschweren Zweig auf. Daran wird sich<br />
auch so schnell nichts ändern, einfach weil<br />
es an historischen Vorbildern für schwere<br />
japanische Panzer fehlt. Trotzdem sind einige<br />
der Fahrzeuge durchaus spannend,<br />
wie beispielsweise der Chi-Ri auf Tier 7,<br />
der mit seinem Auto-Loader einen guten<br />
Burst-Schaden erzielt. Auch der STB-1 auf<br />
Tier 10 dürfte einige Freunde finden, ähnelt<br />
er doch in vielen Belangen dem deutschen<br />
Leo 1, bietet jedoch eine deutlich bessere<br />
Panzerung! Ähnlich attraktiv sind zwei neue<br />
russische Tier-10-Mediums, die gute Alternativen<br />
zum T-62A darstellen.<br />
Noch mehr Resonanz rief Patch 8.9 mit<br />
der zweiten deutschen Panzerjäger-Linie<br />
hervor. Dessen Spitze bildet der Waffenträger<br />
auf E 100, der nicht nur über einen<br />
drehbaren Turm, sondern auch noch einen<br />
Auto-Loader verfügt und zuverlässig mehr<br />
Schaden in zehn Sekunden anrichtet, als<br />
jedes andere Fahrzeug im Spiel.<br />
Team Battles 7 vs 7<br />
Alternativ zu den Zufallsgefechten kann<br />
sich mit Patch 8.10 jeder Spieler für<br />
Team-Gefechte anmelden. In diesen treten<br />
pro Seite bis zu sieben Spieler gegeneinan-<br />
88
TesT World of Tanks PaTch 8.10<br />
MMO-Wertung<br />
World of Tanks<br />
Stand/Version: 040214 / Patch 810<br />
Anbieter: Wargamingnet<br />
Termin/USK: Erhältlich / ab 12<br />
Kosten: Keine/Kaufdruck: niedrig<br />
Web: wwwworldoftankseu<br />
Ausrichtung<br />
Action IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Taktik<br />
Gewaltfrei IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Brutal<br />
Einfach IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Komplex<br />
Linear IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Offen<br />
Viel Zufall IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Kein Zufall<br />
Kampf IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Dialoge<br />
test-Kriterien<br />
Das kommt in Zukunft<br />
der an. Zur Auswahl stehen maximal Fahrzeuge<br />
des Tiers 8. Jedes Team darf bis zu<br />
42 Tier-Punkte ausgeben. Schnell hat sich<br />
herauskristallisiert, dass fünf Tier-8-Fahrzeuge<br />
und zwei Tier-1-Panzer ideal sind.<br />
Natürlich wären auch sieben Tier-7-Vehikel<br />
möglich. Durch die geringere Anzahl an<br />
Spielern lässt sich die Größe der Karten<br />
viel besser ausnutzen. Da auch komplett<br />
handverlesene Teams gebildet werden können,<br />
sind tiefergehende Taktiken möglich.<br />
Keine Angst, zufällig zusammengewürfelte<br />
Mannschaften treten nicht gegen eingespielte<br />
Profiteams an, sondern treffen nur<br />
auf vergleichbare Gruppen.<br />
Jeder der letzten drei Patches fügte eine<br />
neue Karte ins Spiel ein. Landschaften<br />
und Gebäude in Japan, Russland und den<br />
USA dienten als Vorbild – für reichlich Abwechslung<br />
ist also gesorgt.<br />
Ag<br />
Patch 8.11 bringt einen neuen Spielmodus bei den Zufallsgefechten: Die zwei gegnerischen<br />
Teams werden so zusammengestellt, dass jedes Team nur die Fahrzeuge einer Nation enthält.<br />
Also treten 15 amerikanische, russische, deutsche, britische oder französische Panzer gegen die<br />
Fahrzeuge einer anderen Nation an. China und Japan dürfen (noch) nicht mitmachen, weil die<br />
zugehörigen Technologiebäume nicht alle Panzertypen enthalten. Die Nationengefechte finden<br />
wie die Begegnungsgefechte oder Angriffs- und Verteidigungsgefechte anstelle eines regulären<br />
Zufallsgefechts statt. Wer keine Lust darauf hat, deaktiviert sie einfach in den Optionen.<br />
Weitere inhAlte vOn pAtch 8.11:<br />
Neue Engine<br />
1 neue Karte (halb Stadt, halb Umgebung; Winter)<br />
Überarbeitung von Redshire, Erlenberg, Nordwesten, Highway<br />
Rebalancing der Tier-10-Jagdpanzer<br />
Chatverlauf wird gespeichert<br />
Embleme (und Tarnmuster) lassen sich einlagern<br />
Verwaltung der Besatzung wird vereinfacht<br />
Angriff der Japaner: Viele der mittelschweren Panzer<br />
sind klobig, groß und nur mittelmäßig gepanzert.<br />
Wargaming hat auch schon angekündigt, wie sich das Spiel im Laufe des Jahres weiterentwickeln<br />
wird. Die lizensierte Havok-Grafik-Engine erhöht den Detailgrad erheblich. Dazu kommt<br />
ein realistischeres Physiksystem. So lässt sich beispielsweise durch einen Volltreffer der Turm eines<br />
Panzers absprengen und stellt dann ein Hindernis dar. Ebenfalls für 2014 sind historische<br />
Schlachten! Hier treten etwa eine Handvoll Tiger gegen eine zahlenmäßig weit überlegene<br />
Gruppe T-34 an. Aus Balancing-Gründen sind unterschiedliche Spielerzahlen der beiden Teams<br />
erforderlich. An den historischen Schlachten dürfen selbstverständlich keine Fahrzeuge teilnehmen,<br />
die es nur auf dem Reisbrett gab.<br />
Präsentation 9<br />
Motion-Blur und ein paar weitere Grafikspielereien werten die Optik<br />
geringfügig auf, der Ton blieb aber unverändert Es wird Zeit für<br />
die neue Grafik-Engine<br />
Bedienung 9<br />
In den letzten drei Patches blieb die Bedienung unverändert Das<br />
ist auch gut so! Kleinere Verbesserungen kommen erst in naher<br />
Zukunft<br />
Umfang 10<br />
Ein neuer Spielmodus, weitere Karten und etliche Fahrzeuge – World<br />
of Tanks war schon vorher extrem umfangreich und wird weiter<br />
ausgebaut Sehr geil!<br />
Spielbalance 8<br />
Am Anfang einsteigerfreundlich, dann zieht der Schwierigkeitsgrad<br />
parallel zum durchschnittlichen Können der Spieler an Das<br />
Matchmaking wurde eine Spur verbessert<br />
Rollenspielelemente 8<br />
Erfahrung für Besatzungen, Fahrzeuge werden sukzessive freigespielt<br />
Dazu gibt es Module, Verbesserungen, Lackierungen und<br />
Verbrauchsgüter<br />
Inszenierung 9<br />
Die glaubwürdige Spielwelt, abwechslungsreichen Karten und die<br />
stimmungsvollen Panzerschlachten bieten eine tolle Atmosphäre<br />
Kampfsystem 10<br />
Einfach zu erlernen, unglaublich schwer zu meistern – das ist<br />
World of Tanks Selbst nach 10000 Gefechten lernt man immer<br />
noch dazu!<br />
Wirtschaft 8<br />
Credits verdient man in Gefechten, die man für neue Fahrzeuge,<br />
Reparaturen und Munition ausgibt Bis Tier 9 geht das gut ohne<br />
den Einsatz von echtem Geld<br />
Gruppenspiel 9<br />
Einen Einspielermodus gibt es nicht, es treten immer zwei Teams<br />
mit sieben oder 15 Mitgliedern gegeneinander an Gruppentaktiken<br />
führen zum Sieg<br />
Spieltrieb 10<br />
Panzer sammeln, Medaillen verdienen, die Statistiken der einzelnen<br />
Fahrzeuge verbessern - viel motivierender kann das Beiwerk<br />
nicht sein<br />
AlternAtiven und gesAMtWertung<br />
War Thunder: Ground Forces nnb<br />
Mechwarrior: Online 81<br />
Defiance 77<br />
AlexAnder geltenpOth Meint<br />
„Mir ist egal, wie viele Fahrzeuge ins Spiel integriert<br />
werden Viel cooler sind die Team Battles! Gerade die<br />
limitierte Spielerzahl sorgt für ausgefeiltere Taktiken Taktiken<br />
Und die angekündigten Pläne für das aktuelle Jahr –<br />
historische Missionen und eine bessere Grafik-<br />
Engine – finde ich genial“<br />
90<br />
89
World of Tanks PaTch 8.10 Tipps & Guides<br />
Wann richtet ein schuss schaden am<br />
Feind an, wann nicht? Wer damit häufiger<br />
probleme hat, sollte sich mit diesem<br />
durchaus realistischen Teil der spielmechanik<br />
von World of Tanks befassen – ein<br />
recht komplexes Gebiet, fast schon eine<br />
Wissenschaft für sich. Vom Anfänger auf<br />
Tier 1 bis zum profi auf Tier 10 ist es ein<br />
weiter Weg, in dessem Verlauf es immer<br />
mehr details zu berücksichtigen gilt. der<br />
einstieg ist vergleichsweise einfach, je höher<br />
man in den Tiers aber aufsteigt, desto<br />
komplizierter wird es.<br />
der ging nicht durch!<br />
Auf Tier 1 bis Tier 4 reicht es in der Regel,<br />
die Farbe seines Fadenkreuzes zu beachten,<br />
wenn dieses über dem Gegner<br />
schwebt: Rot bedeutet, dass eure Granate<br />
ziemlich sicher in der panzerung des Gegners<br />
stecken bleiben wird, zumindest wenn<br />
ihr nicht zufällig den anvisierten Fleck verfehlt<br />
und dafür eine schwachstelle in der<br />
Nähe trefft – das passiert aber äußerst<br />
selten. Bei orangenem Zielkreuz ist eure<br />
maximale durchschlagskraft größer als<br />
die nominale Feindpanzerung, es ist also<br />
höchst fragwürdig, ob das Geschoss<br />
nicht einfach abprallt. ein grünes Fadenkreuz<br />
sagt euch schließlich, dass selbst<br />
die minimale durchschlagskraft des eigenen<br />
Geschützes ausreicht, um die nominale<br />
panzerung des Ziels zu durchdringen.<br />
das bedeutet zwar noch nicht sicher, dass<br />
die Murmel auch tatsächlich durchgeht, in<br />
den meisten Fällen führt ein schuss aber<br />
zum erfolg.<br />
Was bedeutet nominale panzerung?<br />
Wie viel schutz eine bestimmte stahlplatte<br />
bietet, ist immer gleich und kann auch<br />
nicht durch eine erfahrene Mannschaft<br />
oder Komponenten erhöht werden. Aber<br />
die wechselnde Farbe des Fadenkreuzes<br />
berücksichtigt leider einen oft entscheidenden<br />
Faktor nicht, nämlich den Aufprallwinkel!<br />
in den unteren Tiers fällt das<br />
noch nicht so ins Gewicht, weil die panzerplatten<br />
der meisten Fahrzeuge senkrecht<br />
nach oben stehen. in den oberen Tiers<br />
hingegen sind die meisten panzerungen<br />
geneigt. Beispiel: die obere Wanne eines<br />
e-50M ist nur 150mm dick. das sollte ei-<br />
Die Formgebung des Panzers entscheidet über<br />
den Aufprallwinkel. Hier hat es der Gegner leicht.<br />
Mysterium Panzerung<br />
Dicke Stahlplatten sollten Euer Fahrzeug schützen, aber häufig merkt Ihr davon nichts und<br />
der Feind durchlöchert Euch? Aber Eure Granaten durschlagen nicht immer die Panzerung<br />
der Gegner? <strong>buffed</strong> erklärt die komplexe Spielmechanik zu Panzerung und Durchschlag.<br />
ausWirkungen des<br />
aufprallWinkels<br />
Je spitzer der Winkel, in dem eine Granate<br />
auf die Panzerplatte auftrifft, desto geringer<br />
stehen die Chancen, dass es zu einem Durchschlag<br />
kommt. Bildet die Flugbahn der Granate<br />
einen rechten Winkel auf der Panzerung,<br />
spricht man von einem idealen Aufprallwinkel<br />
von 0°. Nur dann entspricht die<br />
nominale Panzerungsstärke auch der effektiven<br />
Panzerung. Bei schlechteren Winkeln<br />
steigt die effektive Panzerung schnell an. Die<br />
unten genannten Prozentwerte berücksichtigen<br />
bereits die Normalisierung von APund<br />
APCR-Granaten von 2°.<br />
Aufprallwinkel Effektive Panzerungsdicke<br />
0° 100%<br />
10° 102%<br />
20° 106%<br />
30° 115%<br />
40° 131%<br />
50° 156%<br />
60° 200%<br />
70° 292%<br />
> 70° AP/APCR prallt ab<br />
> 80° HE prallt ab<br />
90
Tipps & Guides World of Tanks PaTch 8.10<br />
Das Fahrzeug links zeigt nur seine stark gewinkelte Seite.<br />
Rechts hingegen ist ein Durchschlag in der Wanne möglich.<br />
Die leicht angewinkelte Wanne des oberen Fahrzeugs<br />
erhöht seine effektive Frontpanzerung.<br />
gentlich kein problem für Tier-10-Geschütze<br />
darstellen? Tja, die platte ist aber um<br />
60° geneigt, effektiv muss der Gegner also<br />
300mm durchdringen (siehe Kasten „Auswirkungen<br />
des Aufprallwinkels“). und das<br />
schafft kaum eine Kanone!<br />
aufprallwinkel verbessern<br />
ein grünes Fadenkreuz sagt also noch lange<br />
nichts darüber aus, ob man dem Gegner<br />
auch tatsächlich einen schuss durch<br />
den pelz ballern kann. Wie lässt sich der<br />
Aufprallwinkel verbessern? Ganz einfach:<br />
seiten- und Heckpanzerungen sind in der<br />
Regel nicht nur dünner, sondern auch weniger<br />
oder gar nicht geneigt. Wer also den<br />
Feind flankiert, hat leichtes spiel. Oft ist<br />
es auch hilfreich, wenn man eine höhere<br />
oder tiefere position einnimmt. Rollt ein<br />
Gegner gerade über eine Hügelkuppe, entblößt<br />
er dabei nicht nur seine empfindliche<br />
untere Wanne, sondern ermöglicht<br />
auch einen schuss mit einem sehr guten<br />
Aufprallwinkel. Gleiches gilt, wenn ihr auf<br />
einer Anhöhe steht und von oben auf die<br />
sonst fast unverwundbare obere Wanne<br />
des Feindes schießt. Bleibt man beim Beispiel<br />
des e-50M, ändert sich für euch dann<br />
die Neigung der panzerung, etwa von 60°<br />
auf 40°, die effektive panzerung sinkt somit<br />
von 300mm auf knapp 200mm. und<br />
da kommt jeder Tier 10 durch!<br />
eine kleine Hilfe beim Aufprallwinkel<br />
gewährt euch die Normalisierung. Jede<br />
Granate des Typs Ap (und ApCR) verbessert<br />
selbstständig den Aufprallwinkel um<br />
2°. Andere Munitionsarten profitieren nicht<br />
von Normalisierung! ein weiter spezialeffekt<br />
kommt hier eventuell zum Tragen, das<br />
Overmatch: Wenn das Kaliber der Kanone<br />
die nominale panzerung ums das doppelte<br />
übersteigt, erhöht sich die Normalisierung<br />
auf 5,6° und mehr. ist das Kaliber<br />
gar dreimal größer als die dicke der panzerung,<br />
prallt eine Granate auch bei sehr<br />
schlechten Aufprallwinkeln von über 70°<br />
nicht mehr ab.<br />
flankieren unmöglich?<br />
Oftmals kommt der Versuch, einem Gegner<br />
in die seite zu fallen, einem selbstmordkommando<br />
gleich. Was macht man in<br />
so einer situation? Hier gibt es mehrere<br />
Möglichkeiten: ihr könnt schwachstellen<br />
in der Frontpanzerung des Gegners anvisieren.<br />
dazu gehören neben der unteren<br />
Wanne die sehschlitze des Kommandanten<br />
und des Fahrers sowie der drehkranz<br />
des Turms. die kleinen Ziele sowie auch<br />
der spalt zwischen Turm und Wanne sind<br />
aber schwer zu treffen. eure Kanone muss<br />
ausreichend präzise sein, damit dieser<br />
plan aufgeht. Alternativ wählt ihr eine andere<br />
Munitionsart wie He oder Gold-Muni.<br />
ersteres ist kaum effektiv (siehe Kasten<br />
„Ap oder He?“), letzteres nicht gerade elegant<br />
und zudem kostspielig. ein taktischer<br />
Rückzug ist meist besser. stürmt der Feind<br />
dann in die Lücke vor, entblößt er vielleicht<br />
auch eine Flanke …<br />
Wer Feindbeschuss möglichst lange<br />
überstehen will, berücksichtigt alle bislang<br />
genannten punkte ebenfalls, nur eben<br />
mit anderem Vorzeichen. es gilt, den Aufprallwinkel<br />
der Gegner zu verschlechtern.<br />
Auf freiem Feld funktioniert das nur eingeschränkt,<br />
indem ihr die Wanne und (bei einigen<br />
Modellen auch den Turm) eures Fahrzeugs<br />
in einem Winkel von 20° bis 30° zu<br />
den Mündungen der Gegner dreht. schüsse<br />
auf eure seitenpanzerung prallen dann<br />
vermutlich ab, gleichzeitig erhöht sich eure<br />
effektive Frontpanzerung um 6% bis 15%.<br />
das ist nicht viel und wird euch kaum retten,<br />
es sei denn, ihr steuert ein ungetüm<br />
wie die Maus.<br />
harte deckung nutzen<br />
eine viel bessere Wirkung erzielt ihr, wenn<br />
ihr das Anwinkeln eurer panzerung mit harter<br />
deckung kombiniert. selbst ein kleiner<br />
Fels, ein niedriges Mäuerchen oder<br />
ein schutthaufen hilft und schützt bei der<br />
AP oder He?<br />
In den meisten Fällen solltet Ihr die Standardmunition<br />
AP (in einigen Fahrzeugen ist<br />
es APCR) verwenden. Nur wenn es irrelevant<br />
ist, wie viel Schaden Ihr verursacht – weil der<br />
Gegner kaum noch über Strukturpunkte verfügt<br />
oder er Eure Basis schon fast erobert<br />
hat – ist der Griff zur HE-Granate die richtige<br />
Wahl. Wer weiß, dass die Panzerung seines<br />
nächsten Ziels so dünn ist, dass er auch mit<br />
HE durchkommt, der nutzt natürlich auch<br />
HE. Bei Tier-10-Gefechten sind das beispeilsweise<br />
alle Scouts sowie der Turm des Waffenträgers<br />
auf E 100.<br />
Wer mit AP nur Abpraller erzielt, kann mit<br />
HE eventuell etwas Schaden machen. Das<br />
lohnt sich nur selten und die Kosten für die<br />
Granaten übersteigen die zusätzlichen Erlöse.<br />
Da ist es oft besser, gar nicht zu schießen!<br />
Der Schaden einer HE-Granate, welche die<br />
Panzerung nicht durchdringt, berechnet sich<br />
wie folgt: Halber Schaden minus der nominalen<br />
Panzerung des Ziels. Da bleibt nicht<br />
viel übrig. Abgesehen von Artillerie und einigen<br />
Fahrzeugen mit Stummelkanonen setzen<br />
also alle Fahrzeuge auf AP (oder APCR).<br />
91
World of Tanks PaTch 8.10 Tipps & Guides<br />
Links schießt auf die untere Wanne des Gegners,<br />
rechts hat nur den Turm oder obere Wanne im Visier.<br />
richtigen positionierung beispielsweise eure<br />
verwundbare untere Wanne. Wer hinter<br />
einer deckung wie einem Felsblock oder<br />
einer Hausecke hervor spitzt, sollte dabei<br />
nur seine angewinkelte Front entblößen.<br />
die Verknüpfung aus starker panzerung<br />
und schlechtem Aufprallwinkel provoziert<br />
viele Abpraller – zumindest von unerfahrenen<br />
Feinden, die geübten feuern erst gar<br />
nicht! Nachteilig dabei ist, dass ihr nur mit<br />
Fahrzeugen das Feuer erwidern könnt, deren<br />
Turm sehr weit vorne angebracht ist.<br />
Beachtet dabei die Formgebung eures panzers.<br />
Fahrzeuge mit einer Keilfront oder mit<br />
angeschrägten platten zwischen Front und<br />
seite müssen anders agieren.<br />
Zur Not dienen auch die Fahrzeuge<br />
verbündeter spieler sowie Wracks als harte<br />
deckung. Weniger gut eignen sich zerstörbare<br />
Objekte. Mittlerweile muss der<br />
Gegner nicht mal mehr eine Granate verschwenden,<br />
um das Hindernis aus dem<br />
Weg zu räumen. Nein, schon der erste<br />
schuss durchschlägt oftmals das weiche<br />
Ziel und trifft dahinter noch ihr Fahrzeug!<br />
eine weitere zuverlässige Form harter deckung<br />
geben Bodenwellen ab. Bei richtiger<br />
positionierung ist es möglich, ausschließlich<br />
den eigenen Turm kurz zu entblößen,<br />
während man das gesamte Fahrzeug des<br />
Gegners im Visier hat. Aber Vorsicht: Wer<br />
über eine Kuppe rollt, sollte das möglichst<br />
schnell machen, denn wie bereits weiter<br />
oben erklärt, ist man in dieser situation<br />
äußerst verwundbar.<br />
sidescraping<br />
einige Fahrzeugtypen eignen sich gar für<br />
eine unrealistische, aber im spiel sehr effektive<br />
Taktik: An einer Hausecke oder einem<br />
vergleichbaren großen Objekt zeigt ihr<br />
dem Gegner nicht eure Front, sondern die<br />
eigentlich sehr verwundbare seite. Jedoch<br />
winkelt ihr eure seite so stark an, dass es<br />
zu einem extrem ungünstigen Aufprallwinkel<br />
von rund 70° kommt. die Gegner knallen<br />
euch dann vermutlich die Ketten weg,<br />
richten aber ansonsten keinen schaden<br />
an, weil schüsse auf die seite abprallen.<br />
der Verlust der Ketten ist verschmerzbar<br />
und ist sogar ein Zeichen dafür, dass man<br />
es richtig macht!<br />
Wenn der Turm eures Fahrzeugs mittig<br />
oder eher im Heck montiert ist, könnt<br />
ihr gleichzeitig eure Feinde aufs Korn nehmen.<br />
Achtet aber darauf, dass ihr nur den<br />
Turm auf den Gegner ausrichtet, um einen<br />
schuss abzugeben, damit auch euer Aufbau<br />
euren Gegnern nur kurz einen guten<br />
Aufprallwinkel bietet. das funktioniert ausgezeichnet,<br />
vorausgesetzt ihr steht sicher<br />
vor Artillerieschlägen. Letztere können diese<br />
Taktik schnell aushebeln, insbesondere<br />
weil ihr häufig ohne Ketten dasteht.<br />
flankenmanöver abwehren<br />
Gerade schwerfällige schwere panzer oder<br />
panzerjäger werden leicht Opfer eines Flankenmanövers,<br />
wenn sie allein unterwegs<br />
sind und sich nicht im schussfeld verbündeter<br />
einheiten befinden. doch was macht<br />
man, wenn ein mobiler mittelschwerer pan-<br />
Bei einer Keilform der eigenen Wanne darf man nur<br />
bist zur Mitte des Fahrzeugs an der Ecke vorfahren.<br />
Wer weiter vorfährt, riskiert Durchschläge in der oberen<br />
Wanne, die in einem ungünstigen Winkel steht.<br />
92
Tipps & Guides World of Tanks PaTch 8.10<br />
Achtung beim Überqueren steiler Bodenwellen:<br />
Die eigene Kanone zielt dabei nur in den Himmel.<br />
zer überraschend auftaucht und versucht,<br />
in die seite oder das Heck des eigenen<br />
Fahrzeugs zu gelangen? immer effektiv ist<br />
ein gezielter schuss auf die Ketten des Angreifers,<br />
beraubt man ihm doch so seines<br />
größten Vorteils, der überlegenen Mobilität.<br />
Oftmals bleibt aber kaum Zeit für einen<br />
gezielten schuss …<br />
Wer in so einer situation nur den Turm<br />
dreht, hat schon verloren und wird gnadenlos<br />
gezirkelt. Besser ihr nehmt immer auch<br />
die Wanne bei der drehung mit, so lässt<br />
sich das Geschütz deutlich schneller herumreißen.<br />
im idealfall stoßt ihr gleichzeitig<br />
zurück. Auf diese Art und Weise vergrößert<br />
ihr den Kreis, den der Gegner um euch ziehen<br />
muss. unter umständen reicht das,<br />
um die Angriffsstrategie des Feindes zu<br />
vereiteln. Nutzt dabei Hindernisse in der<br />
Nähe aus und verdeckt mit ihnen euer<br />
empfindliches Heck. das führt gleichzeitig<br />
dazu, dass euer Gegner dann eine noch<br />
längere strecke zurücklegen muss, um<br />
wieder in eure Flanke zu gelangen.<br />
durchhalten!<br />
Werdet ihr von mehr als einem Gegner<br />
flankiert, müsst ihr euch für ein Ziel entscheiden.<br />
ihr wählt bevorzugt das aus, das<br />
sich schneller zerstören lässt, oder das,<br />
von dem die größere Gefahr ausgeht. es<br />
gilt, das schadenspotenzial der Gegner<br />
schnell zu verringern. Konzentriert euch<br />
auf alle Fälle auf ein Ziel und verteilt euren<br />
schaden nicht gleichmäßig auf zwei<br />
Gegner. Trotzdem stehen eure Chancen in<br />
so einer situation denkbar schlecht, daran<br />
wird vermutlich auch ein eilig abgesetzter<br />
Hilferuf an das eigene Team nichts ändern.<br />
Nur mit Glück kann etwaige herbeieilende<br />
unterstüzung die Lage noch rechtzeitig retten.<br />
dafür müsst ihr aber etliche sekunden<br />
überleben, was sich meist als äußerst<br />
schwierig gestaltet.<br />
entzieht euch möglichst lange der umklammerung,<br />
beispielsweise indem ihr<br />
rückwärts fahrt. Könnt ihr einem der Angreifer<br />
die Ketten abschießen, verschafft<br />
das euch einige wertvolle sekunden. Wer<br />
es radikaler mag, versucht eins der Ziele<br />
zu rammen. Gerade schwere Fahrzeuge<br />
richten damit verheerende schäden an<br />
anstürmenden Feinden sowie oft auch an<br />
sich selbst an.<br />
Gemeinsam stark<br />
den besten schutz vor Flankenangriffen<br />
bietet euer Team. stoßt ihr in Gebiete vor,<br />
in denen Feinde plötzlich in eurer seite<br />
auftauchen können, dann seid ihr vermutlich<br />
zu weit vorgeprescht. Auch in der Hitze<br />
des Gefechts sollte das nicht passieren.<br />
Gleichzeitig solltet ihr immer darauf<br />
achten, welche Verbündeten sich darauf<br />
verlassen, dass ihr ihnen Flankenschutz<br />
gebt. Mag sein, dass ihr euch gerade ein<br />
spannendes duell mit einem Feind liefert,<br />
bei dem ihr beide immer wieder eure deckung<br />
verlasst, um zu schießen. Könnt ihr<br />
aber einen Gegner aufs Korn nehmen, der<br />
gerade in Kämpfe mit eurem Team verwickelt<br />
ist, lässt sich dieser vermutlich deutlich<br />
schneller ausschalten.<br />
Wer nur den Turm dreht, wird von anstürmenden<br />
Panzern gezirkelt und verliert das Duell garantiert.<br />
Fährt man rückwärts und dreht dabei Wanne und Turm,<br />
behält man den anstürmenden Gegner im Visier.<br />
93
Entwickler-Dossier Special<br />
Durch den gigantischen<br />
Erfolg von World of Tanks<br />
stieg das weißrussische<br />
Entwicklerstudio Wargaming<br />
zum Global Player<br />
auf. Victor Kislyi ist der<br />
Kopf dieses Triumphs.<br />
Wargaming-Boss<br />
Victor Kislyi<br />
94
Special EntwicklEr-DossiEr<br />
Wargamings Erfolgsgeschichte<br />
kann sich sehen lassen: In den<br />
letzten drei Jahren hat sich das<br />
weißrussische Unternehmen von einer<br />
mittel großen Softwareschmiede mit rund<br />
hundert Angestellten zu einem global operierenden<br />
Entwicklungsstudio inklusive lokaler<br />
Verwaltungs- und PR-Büros auf der<br />
ganzen Welt, mehrerer Studios und insgesamt<br />
über 2.000 Mitarbeiter gemausert.<br />
Respekt! Die Mittel dafür erwirtschaftet<br />
Wargaming auch derzeit noch hauptsächlich<br />
mit World of Tanks. Die richtigen Weichenstellungen<br />
für diesen Erfolg kann sich<br />
insbesondere ein Mann auf die Fahne<br />
schreiben: Wargaming-Boss Victor Kislyi.<br />
<strong>buffed</strong> hat den sympathischen Weißrussen,<br />
der stets bescheiden die Leistung seines<br />
Teams in den Vordergrund stellt, schon<br />
mehrfach persönlich getroffen. Sein stets<br />
freundliches, gelassenes, selbstsicheres<br />
und bestimmtes Auftreten signalisiert sofort:<br />
Das ist ein Mann, den jeder gerne zum<br />
Freund oder Chef hat. Gleichzeitig spürt<br />
man aber auch die Leidenschaft und Kraft,<br />
die er in seine Arbeit steckt. Wargaming<br />
gab <strong>buffed</strong> die Gelegenheit, mit dieser interessanten<br />
Führungsperson in der Branche<br />
ein ausführliches Interview zu führen.<br />
<strong>buffed</strong>: Hi Victor! Vielen Dank noch mal für<br />
die Einladung zur Party zum 15. Geburtstag<br />
von Wargaming. Das war super! Und<br />
vielen Dank für dieses Interview.<br />
Victor Kislyi: Hallo! Es freut mich zu erfahren,<br />
dass du Spaß auf der Party hattest!<br />
<strong>buffed</strong>: Die große Mehrheit der Wargaming-Mitarbeiter<br />
war auf der Party. Ist das<br />
deine Art, danke zu sagen, oder willst du<br />
damit das Team motivieren? Warum gebt<br />
Ihr so viel Geld für eine Party aus?<br />
Victor Kislyi: Der Erfolg des Unternehmens<br />
ist ein direktes Ergebnis der gemeinsamen<br />
Anstrengungen und des Einsatzes des internationalen<br />
Teams. Bei uns ging es über<br />
15 Jahre immer wieder rauf und runter. Zusammen<br />
haben wir die guten wie schlechten<br />
Zeiten durchgestanden. Das schweißt<br />
einen zusammen, so wie in einer Familie,<br />
in der jeder alles teilt und die Gemeinschaft<br />
unterstützt, um deren Ziele und Visionen zu<br />
verwirklichen. Da ist es nur natürlich, wenn<br />
man all diese Mitarbeiter zusammenbringt<br />
und gemeinsam den Erfolg von Wargaming<br />
feiert. Gerade 2013 haben wir einige neue<br />
Studios in unsere Familie integriert. Die<br />
Party eignete sich großartig, sie dem Rest<br />
des Teams vorzustellen. Und was die Kosten<br />
der Party angeht, bei unserem Erfolg<br />
glaube ich, dass die Mitarbeiter eine geile<br />
Party verdient haben!<br />
<strong>buffed</strong>: Du arbeitest jetzt seit über 15 Jahren<br />
in der Branche. Was sind Deine wertvollsten<br />
Erkenntnisse aus dieser Zeit?<br />
Victor Kislyi: Baue etwas auf, an das<br />
Du glaubst. Wenn Du selbst nicht daran<br />
glaubst, wird es auch kein anderer tun. Dazu<br />
braucht es auch ein leidenschaftliches<br />
Team. Heure Leute mit der richtigen Einstellung<br />
und den richtigen Fähigkeiten an, die<br />
Fähigkeiten allein bringen nichts. 15 Jahre<br />
im Geschäft lehrten mich zudem, keine<br />
Angst vor Fehltritten zu haben, sondern aus<br />
meinen Fehlern zu lernen.<br />
<strong>buffed</strong>: Stell Dir vor, Du könnstest beliebige<br />
Entwickler für ein legendäres Spiel anheuern.<br />
Wen würdest du auswählen und<br />
was für ein Spiel käme dabei heraus?<br />
Victor Kislyi: Ich wollte schon immer mit<br />
Chris Taylor zusammenarbeiten, und das<br />
„habe keine<br />
angst vor<br />
Fehltritten ,<br />
sondern lerne<br />
aus Fehlern.“<br />
Victor Kislyi, CEO Wargaming<br />
mache ich jetzt ja auch.<br />
<strong>buffed</strong>: Wargamings Mantra lautet: Wir<br />
wollen mit unserer ganzen Leidenschaft<br />
legendäre Online-Spiele global veröffentlichen.<br />
Das klingt ein bisschen nach Blizzards<br />
acht Maximen. Ist das Zufall?<br />
Victor Kislyi: Unsere Mission definiert uns<br />
als Team und zeigt unsere Vision der Spiele,<br />
die wir machen wollen. Aber es ist ja<br />
nicht schlecht, wenn man ein paar Parallelen<br />
in diesem Punkt zu einem Riesen wie<br />
Blizzard aufweist (grinst).<br />
<strong>buffed</strong>: Warum limitiert Ihr Euch auf Online-Spiele?<br />
Chris Taylor hat ein paar sehr<br />
gute Offline-Spiele produziert …<br />
Victor Kislyi: Die Spieleindustrie durchläuft<br />
gerade den Wechsel vom herkömmlichen<br />
Vertrieb über den Handel hin zur digitalen<br />
Mehrspieler-Erfahrung. Warum sollten wir<br />
da gegen den Strom schwimmen? Im Gegenteil,<br />
Wargaming war einer der Wegbereiter<br />
für Free2Play-MMOs im Westen. Wir<br />
wollen das Geschäftsmodell auch noch populärer<br />
machen und auf weitere Plattformen<br />
ausdehnen – Konsolen, Browser und Mobiles.<br />
Projekte dazu haben wir in der Pipeline.<br />
Und was Spieleboxen im Einzelhandel<br />
angeht, wir sagen niemals nie, insbesondere<br />
nicht mit einem Guru wie Chris Taylor in<br />
unseren Reihen.<br />
<strong>buffed</strong>: Auf der Party wurdest Du mit John<br />
Riccitiello, dem ehemaligen Boss von Electronic<br />
Arts, gesehen. Viele Spieler mögen<br />
den Mann nicht, weil er bei EA Origin eingeführt<br />
hat. Dein Kommentar dazu?<br />
Victor Kislyi: John hat der Industrie viel gebracht,<br />
er führte EA durch die digitale Revolution<br />
und sorgte fünf Jahre in Folge für<br />
Wachstum. Er erinnerte alle daran, dass EA<br />
im schnell wachsenden Mobile-Markt die<br />
Nummer 1 ist. Nach fast zwei Jahrzehnten<br />
verfügt John über wertvolle Branchenkenntnisse.<br />
Dass er unsere Party besucht, war<br />
für mich sehr nützlich.<br />
<strong>buffed</strong>: Du bist selbst Spieler. Hast Du<br />
schon monatliche Gebühren für ein Spiel<br />
ausgegeben? Was denkst du über dieses<br />
Geschäftsmodell?<br />
Victor Kislyi: Ich gebe kein Geld für Spiele<br />
aus, insbesondere nicht für Monatsgebühren,<br />
für die ich dann eventuelle neue Inhalte<br />
bekomme. Solche Anbieter wollen in möglichst<br />
kurzer Zeit den maximalen Profit machen,<br />
was sich in unverhältnismäßig hohen<br />
Preisen bei niedriger Qualität niederschlägt.<br />
Das ist meiner Meinung nach höchstens bei<br />
brillanten Projekten gerechtfertigt. Ansonsten<br />
werden sich die Spieler nach wenigen<br />
Monaten betrogen fühlen und abspringen.<br />
<strong>buffed</strong>: Vor vier Jahren war Wargaming<br />
eine eher kleine Firma. Heute führst Du<br />
ein internationales Unternehmen mit über<br />
2.200 Beschäftigten. In der Geschichte<br />
ging ein derart rapides Wachstum selten<br />
gut aus …<br />
Victor Kislyi: Wir haben keine Angst vor<br />
schnellem Wachstum. Je mehr Leute das<br />
Unternehmen vereint, desto mehr Ideen<br />
bringen sie mit ein. So können wir bessere<br />
Projekte und Serviceleistungen anbieten.<br />
Wir haben mehrere Entwicklungen in Arbeit<br />
und während der voranschreitenden Expansion<br />
in neue Gebiete schauen wir uns stets<br />
nach weiteren talentierten Spezialisten um.<br />
<strong>buffed</strong>: Wie viele der 2.200 Wargaming-Mitarbeitern<br />
entwickeln Spiele?<br />
Victor Kislyi: Etwa 900.<br />
<strong>buffed</strong>: Wie viele Titel hat Wargaming derzeit<br />
in Entwicklung? Uns fallen spontan<br />
World of Tanks (1), World of Warplanes<br />
(2), World of Warships (3), World of Tanks:<br />
General (4), World of Tanks Xbox (5), das<br />
95
EntwicklEr-DossiEr Special<br />
15 Jahre Wargaming<br />
Seit der Gründung 1998 veröffentlichte Wargaming<br />
acht Spiele. Hier die wichtigsten:<br />
2000: DBA Online (Runden-Strategie)<br />
Victor (l.) setzt Prioritäten: Wenn der Computer was<br />
taugt, kann man auf passendes Mobiliar verzichten.<br />
2003: Massive Assault (Runden-Strategie)<br />
2007: Galactic Assault (Runden-Strategie)<br />
2009: Order of War (Echtzeit-Strategie)<br />
Spiel von Chris Taylor (6) und eventuell<br />
ein Master of Orion Online (7) ein. Gibt es<br />
noch weitere, von denen niemand weiß?<br />
Victor Kislyi: Du hast alle Titel bis auf<br />
World of Tanks Blitz genannt. Das ist ein<br />
Free2Play-MMO-Spiel für Smartphones und<br />
Tablets. 2014 sollte es in die offene Beta-Phase<br />
gehen.<br />
<strong>buffed</strong>: Wie tief bist Du in die Entwicklung<br />
der einzelnen Spiele involviert?<br />
Victor Kislyi: Ich bin in alle Projekte persönlich<br />
involviert. Auch wenn ich nicht mehr in<br />
dem Maße wie vor drei Jahren in die Entwicklung<br />
eingreifen kann, wohne ich wichtigen<br />
Strategie-Meetings bei, segne Zeitpläne<br />
ab und schaufle genug Zeit frei, um neue<br />
Versionen zu testen.<br />
<strong>buffed</strong>: Wie denkst Du über Konkurrenz?<br />
Victor Kislyi: Das ist eine positive und natürliche<br />
Sache. Ohne Konkurrenz wäre das<br />
Leben weniger spannend, es gäbe viel weniger<br />
Herausforderungen. Konkurrenz fördert<br />
Wachstum. Wer mithalten will, muss sich<br />
verbessern und wachsen. Es gibt keinen<br />
anderen Weg. Außerdem führt Konkurrenz<br />
dazu, dass man innovativer sein, etwas riskieren<br />
und neue Dinge ausprobieren muss.<br />
Man darf nicht in Schubladen denken, sondern<br />
muss neue Optionen finden, um voranzukommen.<br />
Konkurrenz motivert Dich, noch<br />
härter zu arbeiten. Insbesondere in einem<br />
überfüllten Markt voller Nachahmer.<br />
<strong>buffed</strong>: Hat sich Deine Einstellung nach einem<br />
Blick auf War Thunder und die zukünftigen<br />
Produkte von Gaijin geändert?<br />
Victor Kislyi: War Thunder ist für uns kaum<br />
eine Konkurrenz. Da liegen Welten dazwischen.<br />
Gaijin konzentriert sich eher auf typische<br />
Simulationsfeatures, während wir<br />
Spiele anstreben, die einer breiteren Zielgruppe<br />
Spaß machen.<br />
<strong>buffed</strong>: Was hältst Du von den historischen<br />
Schlachten von War Thunder? Werden wir<br />
etwas in der Art in absehbarer Zeit in World<br />
of Tanks, World of Warplanes oder World<br />
of Warships sehen?<br />
Victor Kislyi: Historische Schlachten befinden<br />
sich ganz oben auf unserer Liste der<br />
2010 World of Tanks (Action/Taktik-MMO)<br />
2013 World of Warplanes (Action/Taktik-MMO)<br />
Noch als Physikstudent an der Universität gründet<br />
Victor vor knapp 16 Jahren die Firma Wargaming.<br />
96
Special EntwicklEr-DossiEr<br />
Victor Kislyi persönlich<br />
Victor Kislyi ist in alle Produktentwicklungen involviert<br />
und tauscht sich mit den jeweiligen Teams aus.<br />
Mit 22 Jahren gründet der damalige Physikstudent<br />
mit einigen Freunden die Spieleschmiede<br />
Wargaming. Nach seinem Abschluss<br />
machte er die Entwicklung von<br />
Spielen zu seinem Beruf. Mit dem internationalen<br />
Erfolg von World of Tanks im Jahr 2010<br />
baute er Wargaming zum global operierenden<br />
Spieleentwickler auf. Als Familienvater<br />
und Chef weiß er, dass vor allem vielen älteren<br />
Gamern im Alltag nur wenig Zeit zum<br />
Spielen bleibt. Zumindest mit den neueren<br />
Titeln von Wargaming kann man deswegen<br />
auch in kurzen Ses sions viel Spaß haben.<br />
Dinge, die bald in World of Tanks integriert<br />
werd en – sie befinden sich in etwa in der<br />
Mitte der Entwicklung. Bei Wor ld of Warplanes<br />
wollen wir erst die Verbesserungen<br />
vornehmen, die so kurz nach der Veröffentlichung<br />
nötig sind. Erst dann wird sich dieses<br />
Team mit neuen Features und Inhalten beschäftigen.<br />
Auch in World of Warships wird<br />
es historische Schlachten geben, aber nicht<br />
in der nahen Zukunft, da sich das Spiel erst<br />
in der globalen AlphaPhase befindet.<br />
<strong>buffed</strong>: Was wird Wargaming machen, um<br />
seine Führungsposition bei World of Tanks,<br />
World of Warplanes und World of Warships<br />
zu behaupten?<br />
Victor Kislyi: Wir haben keine Welteroberungspläne.<br />
Wir wollen nur hervorragende<br />
Titel entwickeln, die eine maßgeschneiderte<br />
Spielerfahrung bieten, welche die Community<br />
auf der ganzen Welt anspricht.<br />
<strong>buffed</strong>: Das WoT-Team macht einen großartigen<br />
Job, viele Spieler sind nur der Meinung,<br />
sie könnten ihn schneller machen.<br />
Victor Kislyi: Bei Wargaming geht Qualität<br />
über alles andere. Entsprechend haben die<br />
EntwicklerTeams keine strikten Deadlines.<br />
Ihre Hauptaufgabe besteht darin, nur perfekt<br />
ausgearbeitete Updates zu veröffentlichen.<br />
Also überprüfen sie ihre Patches immer<br />
doppelt, bevor neue Inhalte und Features<br />
doch Fehler enthalten, die irgendwie<br />
dem Spiel schaden oder die gesamte Balance<br />
über den Haufen werfen. Erst dann<br />
geht ein Update live.<br />
<strong>buffed</strong>: Bei einer Pressekonferenz wurdest<br />
Du gefragt, warum der Druck auf die Spieler,<br />
in World of Tanks Gold auszugeben,<br />
mit Patch 8.5 gesenkt wurde. Du meintest,<br />
dass das Spiel damit noch attraktiver<br />
und noch mehr Spieler anziehen würde,<br />
die dann in Summe genauso viel oder mehr<br />
Geld ausgeben. Ging dieser Plan auf?<br />
Victor Kislyi: Durch Patch 8.5 können auch<br />
Nichtzahler DreierPlatoons bilden, mit Kompagnien<br />
zusammenspielen und für Credits<br />
Konsumgegenstände kaufen, die es vorher<br />
nur für Gold gab. So entfernten wir alle unfairen<br />
Vorteile der zahlenden Spieler gegenüber<br />
den Nichtzahlern. Dadurch stiegen unsere<br />
Neuregistrierungen spürbar an, gleichzeitig<br />
kehrten viele Spieler zurück, die mit<br />
World of Tanks aufgehört hatten.<br />
<strong>buffed</strong>: Wie viele Spieler zocken World of<br />
Tanks und World of Warplanes derzeit?<br />
Victor Kislyi: Bei World of Tanks sind es<br />
75 Millionen. Einen knappen Monat nach<br />
der Veröffentlichung waren es bei World of<br />
Warplanes schon 4,5 Millionen. Dank der<br />
universellen WargamingID können sich<br />
aber jederzeit 75 Millionen Panzerfahrer ins<br />
Cockpit eines Flugzeugs setzen.<br />
AG<br />
Victor Kislyi mit einem Modell eines Jagdtigers: Erst mit<br />
dem Erfolg von World of Tanks wurde Wargaming groß.<br />
Geburtstag: 30. April 1976 in Minsk<br />
Lieblingsspiel: World of Tanks<br />
Bezahlte Abo-Gebühren für:<br />
Aus Prinzip noch nie!<br />
Genoss die längsten Spiel-Sessions mit:<br />
Civilization, World of Tanks<br />
Motto: Life is too short, play more!<br />
Hobbys und Sport: Aktiv: Golf, Schach.<br />
Passiv: Fußball und Hockey, eSports<br />
Zuletzt gelesen: „Funky Business Forever:<br />
How to enjoy capitalism“ von Kjell Nordstrom<br />
Das kommt mit auf eine einsame Insel:<br />
Meine Familie, meine Arbeit und natürlich<br />
mein Smartphone (um den Rettungsdienst<br />
zu rufen! :))<br />
Charakterzüge, die ihm Freunde nachsagen:<br />
Stur, resolut, locker, verträglich<br />
Würde eine Lotto-Million ausgeben für:<br />
Die Entwicklung eines zukünftigen<br />
Spieleprojekts<br />
Die 80er-Jahre-Mode im Ostblock, das ist Retro im Quadrat.<br />
Blumenkind Victor (l.) trägt es mit Fassung.<br />
97
AlternAtiven zu HeArtHstone Special<br />
HeartHstone<br />
tone<br />
ist eucH zu<br />
langweilig?<br />
nativen<br />
Blizzards Online-Sammelkartenspiel<br />
erfreut<br />
sich derzeit großer<br />
Beliebtheit, reißt<br />
aber längst nicht<br />
jeden vom Hocker.<br />
Wir stellen einige<br />
interessante Sammelkarten-Alter-<br />
nativen vor.<br />
98
Special AlternAtiven zu HeArtHstone<br />
Lust bekommen durch Hearthstone? Wir stellen<br />
Euch andere Sammelkartenspiele vor.<br />
Duels of the Planeswalkers ist die einsteigerfreundliche<br />
Adaption von Magic – <strong>The</strong> Gathering.<br />
Am 23. Januar 2014 startete der offene<br />
Betatest für Blizzards Hearthstone.<br />
Das erste OnlineSammelkartenspiel<br />
und vor allem das erste Free<br />
2PlaySpiel des kalifornischen KultStudios<br />
ist seither für jedermann verfügbar. Einfach<br />
den Client herunterladen und losspielen.<br />
Bereits im Laufe der zuvor gestarteten geschlossenen<br />
BetaPhase, die nur für eingeladene<br />
Tester zugänglich war, begeisterte<br />
Hearthstone Millionen von Spielern. Wenige<br />
Tage nach BetaStart war Hearthstone<br />
eines der meistgeschauten Spiele auf der<br />
StreamingPlattform Twitch – und ist es bis<br />
heute. Die BlizzardEntwickler scheinen mit<br />
dem Sammelkartenspiel abermals zu<br />
schaffen, was BlizzardEntwickler nun mal<br />
so schaffen: ein Genre populär zu machen,<br />
das viele vorher vielleicht ignoriert hatten.<br />
Freilich fristen Sammelkartenspiele kein<br />
Nischendasein. Als Massenphänomen gilt<br />
aber wohl bestenfalls Magic – <strong>The</strong> Gathering.<br />
Und selbst das ist vielen ComputerSpielern<br />
zu „nerdig“.<br />
„Glücklich<br />
wurde ich mit<br />
hearthstone<br />
noch nicht. es<br />
wirkt auf den<br />
ersten Blick<br />
recht oBerflächlich.“<br />
PasoLeati, <strong>buffed</strong>.de-Nutzer<br />
Hearthstone folgt dem typischen BlizzardErfolgskonzept,<br />
mit dem auch World of<br />
Warcraft groß wurde. Es ist im Vergleich zu<br />
anderen Sammelkartenspielen kräftig entschlackt.<br />
Es ist konsequent auf Einsteigerfreundlichkeit<br />
getrimmt und liefert konstant<br />
kurze Matches. Dadurch entdecken<br />
viele neue Spieler das Genre für sich – und<br />
wollen früher oder später vielleicht mehr.<br />
Es gibt unzählige Sammelkartenspiele, die<br />
Mechaniken unterschiedlich umsetzen, die<br />
mehr Wert auf Taktik legen oder durch einen<br />
größeren Satz an Karten mehr Strategien<br />
ermöglichen. Hearthstone ist fraglos<br />
ein sehr gutes und vor allem sehr unterhaltsames<br />
Sammelkartenspiel. Es ist aber<br />
keineswegs das taktischste oder das ausgefallenste.<br />
Wir wollen Euch auf den folgenden Seiten<br />
einige weitere digitale Sammelkartenspiele<br />
als Alternativen vorstellen. Von Duels<br />
of the Planeswalkers (der Adaption des<br />
großen Vorbilds Magic – <strong>The</strong> Gathering)<br />
über das ebenfalls erst kürzlich gestartete<br />
Solforge bis zum ausgefallenen Card Hunter,<br />
das sogar Sammelkarten mit Brettspiel<br />
kombiniert. Wenn Ihr also nach Alternativen<br />
zu Hearthstone sucht oder einfach<br />
so nach neuen Spielen zum Ausprobieren<br />
fahndet, findet Ihr in diesem Artikel hoffentlich<br />
die eine oder andere Anregung.<br />
Der Clou: Die meisten Spiele nutzen genau<br />
wie Hearthstone ein Free2PlayModell. DB<br />
Solforge ist ein klassisches Sammelkartenspiel,<br />
bringt jedoch viele neue Ideen mit.<br />
<strong>Scrolls</strong> von Mojang kombiniert Sammelkartenspiel<br />
mit rundenbasierter Hexfeld-Taktik.<br />
99
AlternAtiven zu HeArtHstone Special<br />
Magic 2014 –<br />
Duels of the<br />
Planeswalkers<br />
Magic – <strong>The</strong> Gathering gehört<br />
zu den größten und bekanntesten<br />
TCGs. Duels of<br />
the Planeswalkers soll vor allem<br />
neue Spieler begeistern.<br />
Im Modus Zweiköpfiger Riese spielen zwei Teams aus je zwei Spielern<br />
gegeneinander. Jedes Team teilt sich einen Lebenspunkte-Vorrat.<br />
Ohne Magic – <strong>The</strong> Gathering hätte<br />
Blizzard wohl niemals Hearthstone<br />
entwickelt. Das zumindest kann<br />
man vermuten, denn das Sammelkartenspiel<br />
von Wizards of the Coast beeinflusst<br />
das Genre seit 1993 maßgeblich und zählt<br />
auch heute noch zu den bekanntesten und<br />
beliebtesten Vertretern seiner Zunft. Kein<br />
Wunder also, dass im Jahrestakt virtuelle<br />
Ableger von Magic erscheinen; der letzte<br />
Teil, Magic 2014 – Duels of the Planeswalkers,<br />
wurde im Juni 2013 veröffentlicht.<br />
Kleine, aber feine Unterschiede<br />
Die Faszination von Magic – <strong>The</strong> Gathering<br />
spiegelt sich in den Online-Ablegern leider<br />
nur bedingt wider: Statt Decks frei erstellen<br />
zu dürfen, greift Ihr auf vorkonstruierte<br />
Kartenzusammenstellungen zurück. In Magic<br />
2014 schaltet Ihr Euch insgesamt zehn<br />
solcher Decks frei, für die Ihr Euch jeweils<br />
30 zusätzliche Karten erspielen könnt. Die<br />
Taktiken sind also vorgegeben und auf eine<br />
Fakten<br />
Preis: etwa 9,99 Euro<br />
Systeme: PC, iOS, Android, PS3 & Xbox 360<br />
Modi:<br />
b Kampagne<br />
b Sealed (mit selbsterstellten Decks gegen<br />
KI oder Spieler)<br />
b 10 KI-Herausforderungen<br />
b Rache (11 Duelle gegen besondere<br />
KI-Gegner)<br />
b Jeder-gegen-jeden / Zweiköpfiger Riese<br />
gegen KI oder Spieler<br />
kleine Zahl begrenzt, das Potenzial von Magic<br />
wird nicht mal im Ansatz ausgespielt.<br />
Dennoch macht die virtuelle Light-Version<br />
Spaß, was vor allem am Regelwerk liegt.<br />
Rundenweise spielt Ihr Karten aus, greift<br />
an, bestimmt Blocker oder wirbelt mit Spontanzaubern<br />
die Pläne Euer Widersacher<br />
durcheinander – auch mal in der Runde des<br />
Gegners. Anders als in Hearth stone, <strong>Scrolls</strong><br />
oder Duel of Champions können nämlich alle<br />
Kreaturen den Angriff gegnerischer Einheiten<br />
blocken, zudem regenerieren sich<br />
nach einer Runde die Lebenspunkte der<br />
Truppen, wodurch sich die Kämpfe spürbar<br />
anders spielen als bei der Konkurrenz.<br />
Mauer Sealed-Modus<br />
Im neuen Sealed-Modus dürft Ihr zwar erstmals<br />
in der Geschichte von Duels of the<br />
Planeswalkers eigene Decks kreieren, aber<br />
leider nur aus einem kleinen Pool von Karten.<br />
Den ersten Kartennachschub erspielt<br />
Ihr Euch durch Duelle gegen die KI, weitere<br />
gibt es nur gegen Bares. Aber auch wenn Ihr<br />
Geld investiert, werdet Ihr nur einfach gehaltene<br />
Strategien verfolgen können – der<br />
Pool von Karten ist für komplexe Synergien<br />
nämlich einfach zu klein. Mehr Spaß machen<br />
Duelle gegen Freunde oder Mehrspieler-Formate<br />
wie der Zweiköpfige Riese, in<br />
dem Ihr mit einem Verbündeten gegen zwei<br />
Kontrahenten antretet. Karsten scholz/oh<br />
100<br />
In der Sealed-Kampagne<br />
erspielt Ihr Euch<br />
neue Karten für Eure<br />
selbsterstellten Decks.<br />
Leider ist der Pool an<br />
Karten recht klein.<br />
Meinung<br />
Magic 2014<br />
Anbieter: ....................... Wizards of the Coast / Stainless Games<br />
Release: ................................................................ 26.06.2013<br />
Web: ........................................www.wizards.com/Magic/digital/<br />
Karsten ,,Creep“ Scholz meint<br />
Kein anderes Sammelkartenspiel besitzt diese schiere Masse an<br />
Karten und möglichen Deckstrategien, auf die<br />
Magic – <strong>The</strong> Gathering zurückgreifen kann. Und<br />
keine andere digitale TCG-Umsetzung baut<br />
derart viele Limitierungen für den Spieler ein<br />
wie Magic 2014. Dennoch macht die Online-Umsetzung<br />
aufgrund des fast perfekten<br />
Regelwerks auch in der Light-Variante Spaß,<br />
vor allem wenn Ihr nur ab und an eine Runde<br />
mit einem Freund spielen wollt.<br />
liMitierter<br />
KlassiKer
<strong>Scrolls</strong><br />
Wer eine Alternative zu<br />
Blizzards Hearthstone sucht,<br />
sollte das neue Projekt der<br />
Minecraft-Entwickler im<br />
Auge behalten. Das mischt<br />
nämlich in charmanter Comic-Grafik<br />
Kartenspiel mit<br />
Runden-Taktik.<br />
SPECIAL AltErnAtivEn zu HEArtHStonE<br />
Nachdem die Verteidiger in<br />
der unteren Reihe ausgeschaltet<br />
sind, greift der<br />
Wolfskämpfer ungehindert<br />
den feindlichen Götzen an.<br />
Nach dem Erfolg des Bauklötzchen-Phänomens<br />
Minecraft wechselt<br />
das Entwicklerteam von Mojang<br />
mit <strong>Scrolls</strong> ins Lager der digitalen Trading<br />
Card Games, kurz TCG. Die Verquickung<br />
aus taktischer Runden-Strategie und Sammelkarten-Mechanik<br />
funktioniert bereits in<br />
der geschlossenen Testphase ausgesprochen<br />
gut und muss sich auch vor großen<br />
Lizenzen wie Magic – <strong>The</strong> Gathering oder<br />
dem Blizzard-Konkurrenten Hearth stone<br />
nicht verstecken.<br />
Ein Hauch von Might & Magic<br />
Wenn Ihr das erste Mal eine Partie <strong>Scrolls</strong><br />
verfolgt, fühlt Ihr Euch vielleicht an Strategie-Hits<br />
wie Heroes of Might & Magic erinnert:<br />
Eure Einheiten positioniert Ihr auf<br />
einem aus 15 Hexfeldern bestehenden<br />
Kampfareal, auf dem Ihr Euch rundenweise<br />
bewegt und Angriffe ausführt. Die Truppen<br />
stehen Euch nicht von Beginn an zur<br />
Verfügung, stattdessen beschwört Ihr Eure<br />
Kämpfer mit Karten, die Ihr Euch in einem<br />
Fakten<br />
Preis: knapp 15 Euro<br />
Systeme: PC und Mac<br />
Modi:<br />
b 31 Trials mit Herausforderungen<br />
b Quick-Matches gegen die KI in drei<br />
Schwierigkeitsgraden<br />
b Test-Bereich für Eure Decks<br />
b Gewertete Partien gegen Spieler<br />
b Judgement (mit einer vorgegebenen<br />
Auswahl von Karten gegen andere<br />
Spieler bestehen)<br />
sogenannten Deck zusammengestellt habt,<br />
ähnlich wie zum Beispiel in Battleforge. Ziel<br />
jeder Partie ist es, drei von fünf gegnerischen<br />
Götzen zu zerstören und die eigenen<br />
Steinsäulen zu beschützen. Angreifen dürfen<br />
die Einheiten nur in gerader Linie. Dabei wird<br />
immer der Gegner zuerst attackiert, der am<br />
nächsten zur Front steht. Wenn alle Verteidiger<br />
einer Reihe aus dem Weg geräumt sind,<br />
könnt Ihr die Säule an ihrem Ende zerstören.<br />
Simpel, aber fordernd<br />
Was auf den ersten Blick einfach klingt,<br />
bringt Eure Gehirnzellen ordentlich auf Touren.<br />
Karten dürft Ihr erst spielen, wenn Ihr<br />
die notwendigen Ressourcen besitzt. Doch<br />
die häuft Ihr nur an, indem Ihr Handkarten<br />
opfert. Allerdings könnt Ihr Karten nicht nur<br />
für Ressourcen zerstören. Alternativ opfert<br />
Ihr eine Karte auch, um zwei neue zu ziehen.<br />
Oftmals eine knifflige Entscheidung. Das<br />
Timing ist ebenfalls wichtig: Alle Einheiten<br />
besitzen eine Art Abklingzeit, die bestimmt,<br />
wie viele Runden sie pausieren müssen,<br />
bis sie das nächste Mal angreifen dürfen.<br />
Ihr müsst einerseits die Abklingzeiten Eurer<br />
Truppen im Blick behalten, könnt aber auch<br />
gezielt um die gegnerischen Cooldowns herumspielen.<br />
Zudem besitzen viele Einheiten<br />
Sonderfertigkeiten, die teilweise nur in Kombination<br />
mit anderen Karten voll zur Geltung<br />
kommen. Neben Einheiten gibt es natürlich<br />
auch Zauber, mit denen Ihr Truppen stärkt<br />
oder heilt, Karten zieht oder aber einfach<br />
Schaden verursacht. Karsten scholz/oh<br />
Die Preise im Store fallen recht niedrig aus, sodass Ihr<br />
Euch regelmäßig mit neuen Karten ausstatten könnt.<br />
Meinung<br />
<strong>Scrolls</strong><br />
Anbieter: .........................................................................Mojang<br />
Termin: ..............................................................................2014<br />
Web: ................................................................. www.scrolls.com<br />
Karsten ,,Creep“ Scholz meint<br />
Die Jungs von Mojang schlagen bei ihren Spielen<br />
gerne einen etwas anderen Weg ein. Die<br />
Kämpfe von <strong>Scrolls</strong> erinnern mehr an Heroes<br />
of Might & Magic als an Magic – <strong>The</strong> Gathering.<br />
Auch an das eigenwillige Ressourcen-<br />
und Abklingzeiten-System muss man sich<br />
erst gewöhnen. Dennoch machen die Partien<br />
in erster Linie eines: eine Menge Spaß – und<br />
darauf kommt es am Ende des Tages doch an.<br />
einfach „anders“<br />
101
AlternAtiven zu HeArtHstone Special<br />
Might & Magic<br />
– Duel of<br />
Champions<br />
Erfahrene Sammelkartenspieler<br />
finden in Ubisofts<br />
kostenlosem TCG eine anspruchsvollere<br />
Alternative zu<br />
Hearthstone.<br />
Die Positionierung der Truppen ist in Duel<br />
of Champions eines der Schlüsselelemente.<br />
In Duel of Champions trifft das bekannte<br />
Might-and-Magic-Universum auf das<br />
Genre der Sammelkartenspiele. Das Ergebnis<br />
dieser Symbiose ist ein kostenloser<br />
Strategie-Spaß, der sich speziell an erfahrene<br />
Spieler richtet. Es gibt zwar nur eine<br />
einzige Ressource, die jede Runde automatisch<br />
um einen Punkt ansteigt, doch baut<br />
Ihr parallel auch noch Macht, Magie oder<br />
Schicksalskraft auf. Diese zusätzlichen<br />
Währungen sind Voraussetzungen für das<br />
Ausspielen Eurer Karten. Zauber benötigen<br />
beispielsweise oft einen hohen Magiewert,<br />
wohingegen Kreaturen und Soldaten verstärkt<br />
auf Macht setzen. Alternativ steigert<br />
Ihr keinen der drei Werte und investiert<br />
stattdessen einen Ressourcenpunkt, um<br />
eine weitere Karte zu ziehen.<br />
Auf Eure Positionen!<br />
Das Spielfeld besteht aus zwei Bereichen,<br />
die sich jeweils in acht Felder à vier Reihen<br />
aufteilen. In der vorderen Reihe platziert Ihr<br />
Fakten<br />
Preis: Free2Play<br />
Systeme: PC, iOS<br />
Modi:<br />
b kurze Kampagne mit eingebautem Tutorial<br />
b Übung (gegen KI, Freunde oder Online-Spieler)<br />
b Gewertete Duelle gegen andere Spieler<br />
b Turniere<br />
Nahkämpfer, Schützen landen in der hinteren<br />
Reihe und Flieger können überall untergebracht<br />
werden. Die Position Eurer Truppen<br />
ist enorm wichtig, weil Eure Vasallen häufig<br />
nur innerhalb ihrer Reihe attackieren dürfen.<br />
Einige Einheiten besitzen aber auch Effekte,<br />
mit denen sie Flächenschaden anrichten<br />
oder überall auf dem Feld agieren können.<br />
Steht kein Verteidiger zwischen Euren Soldaten<br />
und dem gegnerischen Helden, dürft<br />
Ihr ihn direkt angreifen – sobald die Lebenspunkte<br />
eines Avatars auf null fallen, hat der<br />
Überlebende gewonnen.<br />
Spannende Synergien<br />
Anspruchsvoll werden die Kämpfe aufgrund<br />
der unzähligen Möglichkeiten, die Euch zur<br />
Verfügung stehen. Fast jeder Diener verfügt<br />
über Zusatzeffekte, mit denen er zum Beispiel<br />
Vergeltungsschaden verhindern oder<br />
nahestehende Verbündete heilen kann. Außerdem<br />
könnt Ihr Bauwerke errichten, die<br />
Gegner schwächen und Eure Einheiten stärken,<br />
oder Zauber sprechen, die eine ganze<br />
Reihe oder Spalte auf dem Spielfeld beeinflussen.<br />
Zudem stehen in jeder Runde zwei<br />
Ereignisse zur Wahl, mit denen Ihr zum Beispiel<br />
kurzzeitig alle Kreaturen stärkt, allen<br />
Dienern Schaden zufügt oder eine Karte<br />
zieht. In einer kurzen Kampagne erlernt Ihr<br />
zwar die Grundregeln, doch werdet Ihr Lehrgeld<br />
zahlen, bis Ihr in Duellen gegen andere<br />
Spieler Euren Mann steht. Karsten scholz<br />
Dank sinnvoller<br />
Filter optionen gelingt<br />
es bereits nach<br />
kurzer Einarbeitungszeit,<br />
eigene Decks<br />
zusammenzubauen.<br />
Meinung<br />
M&M: Duel of Champions<br />
Anbieter: ..........................................................................Ubisoft<br />
Release: .................................................................. 31.10.2012<br />
Web: ............................................www.duelofchampions.com/de<br />
Karsten ,,Creep“ Scholz meint<br />
Das TCG von Ubisoft hat zwar bereits über ein Jahr auf dem Buckel,<br />
besitzt aber dank der jüngsten Erweiterung „Die<br />
fünf Türme“ genug Relevanz, um als Alternative<br />
zu Hearthstone herhalten zu können. Als erfahrener<br />
Spieler gefällt mir vor allem die<br />
spielerische Tiefe, die Masse an Karten und<br />
die Limitierung des Spielbretts auf vergleichsweise<br />
wenige Plätze – denn dadurch<br />
muss ich genau entscheiden, wie ich meine<br />
Kreaturen am besten einsetze.<br />
nichts für<br />
einsteiger<br />
102
Card Hunter<br />
Als Hybride aus Sammelkarten-<br />
und Brettspiel hebt sich<br />
Card Hunter spielerisch<br />
deutlich von Hearthstone<br />
und Magic ab. Nicht zuletzt<br />
wegen des interessanten Mix<br />
macht es aber mindestens<br />
genauso viel Spaß.<br />
SPECIAL AlternAtiven zu HeArtHStone<br />
Auf dem Spielbrett könnt<br />
Ihr Euch nur dann bewegen,<br />
wenn Ihr eine passende<br />
Bewegungskarte ausspielt.<br />
Wenn sich ein paar kluge Köpfe<br />
wie Jonathan Chey (Mitbegründer<br />
von Irrational Games, arbeitete<br />
an Bioshock und System Shock 2 mit)<br />
und Joe McDonagh (Popcap Games, Irrational<br />
Games) zusammensetzen, dann kann<br />
eigentlich nur etwas Besonderes dabei<br />
entstehen. Vor allem, wenn sie ein virtuelles<br />
Sammelkartenspiel planen und sich<br />
dafür vom Magic-Erfinder Richard Garfield<br />
höchstpersönlich beraten lassen. Das Ergebnis<br />
dieser Liaison, Card Hunter, vereinigt<br />
den etwas robusten Brettspiel-Charme<br />
mit der Suchtspirale von Elementen aus<br />
Sammelkarten- und Rollenspielen. Card<br />
Hunter wird damit zum Geheimtipp in unserem<br />
TCG-Special.<br />
Karten durch Gegenstände<br />
Während der Kampagne erklären Euch die<br />
Entwickler mit unterhaltsamen Dialog-Einblendungen,<br />
wie Card Hunter funktioniert:<br />
Ihr schlüpft in die Rolle eines Helden, der<br />
auf einer Oberweltkarte wandelt und von<br />
Fakten<br />
Preis: Free2Play<br />
Systeme: Browsergame<br />
Modi:<br />
b Solo-Kampagne<br />
b Duelle gegen andere Spieler<br />
dort aus Dungeons (un)sicher macht oder<br />
Läden besucht, in denen er Rüstungen<br />
und Waffen kauft oder seine Beute verhökert.<br />
Den Sammelkarteneinschlag erhält<br />
das Spiel durch die Gegenstände, die Euer<br />
Held bei sich trägt. Klamotten und Waffen<br />
liefern Euch eine bestimmte Anzahl an<br />
Karten, die automatisch in Eurem Spieldeck<br />
landen. Eine Lederrüstung ermöglicht<br />
es Euch zum Beispiel, feindliche Angriffe zu<br />
blocken. Ein Schwert versorgt Euch dagegen<br />
mit Nahkampfangriffen. Und mit gutem<br />
Schuhwerk an den Füßen bewegt Ihr Euch<br />
über das Spielfeld von Card Hunter. In jeder<br />
Kampfrunde kann Euer Held sämtliche Karten<br />
auf der Hand ausspielen. Gleiches gilt<br />
aber natürlich auch für Eure Feinde, die abwechselnd<br />
mit Euch agieren. Sind alle Karten<br />
aufgebraucht oder ist kein Zug mehr<br />
möglich, endet die Runde und es werden<br />
neue Karten gezogen.<br />
Party-Spiel<br />
Jeder erfolgreich gemeisterte Dungeon beschert<br />
Eurem Helden rollenspieltypisch eine<br />
Ladung Erfahrungspunkte. Habt Ihr davon<br />
genug gesammelt, steigt Ihr im Level<br />
auf. Mit jeder neuen Stufe könnt Ihr wertvollere<br />
Gegenstände tragen, durch die Ihr<br />
dann wiederum bessere Karten für Euer<br />
Deck erhaltet. Außerdem schließen sich<br />
Euch bald ein Zauberer und ein Priester an,<br />
sodass Euch in den Kämpfen die Karten<br />
dreier Recken zur Verfügung stehen: Der<br />
Priester setzt auf seine Heil- und Unterstützungskräfte,<br />
der Zauberer wirkt dagegen am<br />
liebsten Blitz- und Feuerzauber. In der Taverne<br />
könnt Ihr Eure Abenteuer-Gesellschaft<br />
übrigens bei Bedarf gegen andere Söldner<br />
austauschen.<br />
Karsten scholz/oh<br />
Wenn Ihr Geld ins<br />
Spiel steckt, erhaltet<br />
Ihr Pizzastücke,<br />
durch die Ihr leichter<br />
an bessere<br />
Beute gelangt.<br />
Meinung<br />
Card Hunter<br />
Anbieter: ................................................................ Blue Manchu<br />
Release: ................................................................ 12.09.2013<br />
Web: .............................................. http://game.cardhunter.com<br />
Karsten ,,Creep“ Scholz meint<br />
Card Hunter ist kein Sammelkartenspiel im<br />
herkömmlichen Sinne und gerade deswegen<br />
so spannend. Die aus Rollenspielen bekannte<br />
Motivationsspirale funktioniert: Das<br />
Helden-Trio will gelevelt werden und neue<br />
Items bedeuten immer auch neue Karten ...<br />
und damit neue Angriffe, Zauber und Taktiken.<br />
Vorsicht: zeitgrab!<br />
103
AlternAtiven zu HeArtHstone Special<br />
Solforge<br />
Karten-Levels anstelle von<br />
Ressourcen-Management.<br />
Solforge ist im Kern ein klassisches<br />
Sammelkartenspiel,<br />
das sich durch einige Handgriffe<br />
aber ganz anders<br />
spielt. Eine Hearthstone-<br />
Alternative vor allem für<br />
kompetitive Spieler.<br />
Auf dem Solforge-Spielfeld bekämpfen sich<br />
die jeweils gegenüberliegenden Kreaturen.<br />
Solforge wurde über die Crowdfunding-Plattform<br />
Kickstarter finanziert<br />
und stammt von den Machern des<br />
beliebten iOS-Kartenspiels Ascension sowie<br />
von Richard Garfield, dem Erfinder von<br />
Magic – <strong>The</strong> Gathering. Klingt nach hohen<br />
Erwartungen? Tatsächlich beteiligten sich<br />
via Kickstarter fast 7.000 Unterstützer mit<br />
über 420.000 US-Dollar an dem Projekt.<br />
Herausgekommen ist ein digitales Sammelkartenspiel<br />
für Windows-PCs und iOS-Geräte<br />
mit einem ganz besonderes Twist: Eure<br />
Karten können leveln.<br />
Karten im Wandel<br />
Jede Karte in Solforge gibt es in drei Ausbaustufen.<br />
Und die schaltet Ihr im Verlauf eines<br />
Matches frei. Der Ablauf ist dabei denkbar<br />
simpel: Sobald Ihr eine Karte ausspielt, landet<br />
die jeweils höhere Version dieser Karte<br />
im Ablagestapel. Viele Karten werden durch<br />
die Stufenaufstiege stärker, mitunter erhalten<br />
Kreaturen oder Zauber aber zum Beispiel<br />
Fakten<br />
Preis: Free2Play<br />
Systeme: PC, iOS<br />
Modi:<br />
b Spiele gegen KI-Gegner<br />
b Duelle gegen andere Spieler<br />
b Turnier-Formate gegen andere Spieler<br />
im „Constructed“- oder „Draft“-Modus<br />
auch neue Fähigkeiten auf höheren Stufen.<br />
Eine weitere Besonderheit von Solforge: Es<br />
gibt keine Ressource. Ihr könnt pro Runde<br />
zwei Karten spielen. Ausbalanciert werden<br />
die Matches dadurch, dass auch die Spieler<br />
leveln. Jeweils nach vier Runden steigt Ihr<br />
eine Stufe auf und Euer Ablagestapel wird<br />
wieder in Euer Deck gemischt. Karten mit<br />
Stufe 2 könnt Ihr erst mit Level 2 spielen,<br />
Karten mit Stufe 3 entsprechend erst mit<br />
Level 3. Es dauert also eine Weile, bevor in<br />
Solforge-Partien die wirklich dicken Brummer<br />
ausgepackt werden.<br />
Taktischer Tiefgang<br />
Eine weitere Besonderheit: Nach jedem Zug<br />
werft Ihr alle Karten auf Eurer Hand ab. Dadurch<br />
werden die Runden extrem taktisch,<br />
und es sind schwierige Entscheidungen zu<br />
treffen. Möchte man eine Karte beispielsweise<br />
möglichst schnell auf Rang 2 leveln,<br />
spielt man sie möglicherweise auch in<br />
Runden, in denen man sie eigentlich nicht<br />
spielen würde. Besonders knifflig wird’s,<br />
wenn gleichzeitig noch andere spannende<br />
Karten auf der Hand sind. Dort verbleiben<br />
sie schließlich nicht. Man weiß nicht, wann<br />
man sie das nächste Mal ausspielen kann.<br />
Ausgesprochen fair ist das Free-<br />
2Play-Modell von Solforge: Beim ersten<br />
Spielstart und beim ersten und dritten<br />
Sieg eines Tages erhaltet Ihr Ingame-Währung,<br />
Karten(-Pakete) oder Zugangs-Tickets<br />
für Turniere. Die Belohnungen werden auch<br />
für Spiele gegen die KI ausgegeben, sodass<br />
auch Einsteiger ihre Karten-Sammlung<br />
leicht füllen können.<br />
db<br />
Jede Solforge-Karte gibt es in drei Ausführungen.<br />
Meinung<br />
Solforge<br />
Anbieter: ............................................ Stoneblade Entertainment<br />
Release: .................................................................. 13.08.2013<br />
Web: ........................................................www.solforgegame.com<br />
David ,,Launethil“ Bergmann meint<br />
Solforge spielt sich extrem taktisch. Das Konzept der Karten-Levels<br />
klingt nach purem Gimmick, hat aber deutlichen Ein-<br />
fluss auf die Spielweise. Da fällt auch das Fehlen<br />
von klassischem Ressourcen-Management<br />
nicht negativ auf, denn es gibt wahrlich genug<br />
zu Knobeln. Richtig gut gefällt mir außerdem<br />
das Free2Play-Modell. Auch Einsteiger oder<br />
Spieler mit vergleichsweise wenig Zeit kommen<br />
leicht, ohne großen Aufwand und vor<br />
allem ohne Echtgeld-Einsatz an neue Karten.<br />
tolle alternative<br />
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Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der dPV deutscher Pressevertrieb gmbh auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. die Mandatsreferenz wird mir separat<br />
mitgeteilt. hinweis: ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem belastungsdatum, die erstattung des belasteten betrages verlangen. es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten bedingungen.
EndgamE<br />
Mediathek<br />
Hier findet Ihr Bücher, Comics, DVDs und Blu-rays, Kinostarts, Hörbücher und Musik-CDs.<br />
Kino<br />
<strong>The</strong> AmAzing Spider-mAn 2:<br />
riSe of elecTro<br />
Genre: Action, Abenteuer, Fantasy | Laufzeit: n.n.b. | Kinostart: 17.<br />
April 2014<br />
Peter Parker (Andrew Garfield) ist im Stress! Er will ein<br />
normales Leben bestreiten, seinen Highschool-Abschluss<br />
machen und möglichst viel Zeit mit Gwen<br />
Stacy (Emma Stone) verbringen. Gleichzeitig fühlt er<br />
sich aber auch verpflichtet, als Spider-Man die Bevölkerung<br />
von New York zu beschützen. Als wäre das nicht<br />
genug, taucht plötzlich eine neue Bedrohung auf: Der<br />
Spider-Man schwingt sich durch ein Forschungslabor<br />
und weicht den Blitzen von Electro aus.<br />
Superschurke Electro (Jamie Foxx), dessen Fähigkeiten<br />
die Spider-Mans sogar noch übersteigen. Erst als sein<br />
alter Freund Harry Osborn zurückkehrt, begreift Peter,<br />
dass seine Feinde etwas gemeinsam haben: Eine Verbindung<br />
zu OsCorp!<br />
Nach dem erfolgreichen Auftakt der neuen Spider-Man-Reihe<br />
2012 wollen die Universal Studios alle<br />
zwei Jahre eine weitere Fortsetzung veröffentlichen.<br />
Teil drei ist für 2016 geplant, Teil vier 2018. Bei einem<br />
Budget von weit über 200 Millionen Dollar pro Film<br />
darf man sich wieder über geniale Spezialeffekte und<br />
spektakuläre Ereignisse freuen – die einstürzenden<br />
Hochhäuser und die Blitze von Electro sehen einfach<br />
nur fett aus! www.theamazingspiderman.com<br />
ComiC<br />
one piece 69<br />
Autor: Eiichiro Oda | Preis: ca. € 5,95<br />
Bereits 69 Bände umfasst diese<br />
millionenfach verkaufte Manga-Reihe<br />
um einen Piratenschatz<br />
und Held Monkey D. Ruffy. Der ist<br />
eigentlich ein kleiner Junge, welcher<br />
gerne Pirat werden möchte.<br />
Ein Wunsch, der sich dank einer<br />
Gum-Gum-Frucht erfüllt.<br />
Ähnlichkeiten mit Guybrush<br />
Threepwood sind bei diesem<br />
schrägen wie exzellent gezeichneten<br />
Japano-Comic rein zufällig.<br />
Empfehlenswert! Wertung: 9/10<br />
HörbuCH<br />
noAh<br />
Autor: Sebastian Fitzek | Laufzeit: ca. 15 Stunden, 10<br />
Minuten | Preis: ca. € 30<br />
Exklusiv bei audible.de gibt es die unge-<br />
kürzte Hörbuch-Version von Noah, dem<br />
neuen Buch von Bestseller-Autor Sebastian<br />
Fitzek. Der Thriller dreht sich um das <strong>The</strong>ma<br />
Überbevölkerung und beginnt mysteriös: Mitten im winterlichen Berlin<br />
ein Mann, der weder seinen Namen noch Ursprung kennt. Nur eine Tätowierung<br />
auf seiner Handfläche gibt einen Hinweis auf seine Identität: Noah.<br />
Gemeinsam mit seinem Freund Oscar sucht er fortan nach seiner Vergangenheit<br />
– und wird zur Schlüsselfigur einer Verschwörung, die das<br />
Problem der Überbevölkerung mithilfe eines Grippevirus lösen will.<br />
Im Stil von Dan Brown hat Fitzek ein ebenso spannendes wie gesellschaftskritisches<br />
Werk verfasst, das von Simon Jägers angenehmer Sprechstimme<br />
vorgetragen wird. Wertung: 8/10<br />
DVD/blu-ray<br />
gAme of ThroneS STAffel 3<br />
Genre: Fantasy, Abenteuer | Laufzeit: 600 Minuten | Preis: DVD<br />
ca. € 34,- | Preis: Blu-ray ca. € 43,-<br />
Die Lannisters halten sich mit List und Tücke auf<br />
dem Eisernen Thron, indem sie durch die Freys Ro-<br />
bb Stark in eine tödliche Falle locken. Jenseits der<br />
Mauer im Norden sammelt Manke Raider eine riesige<br />
Armee Wildlinge, die John Schnee aufhalten<br />
muss. Jenseits des Meeres heuert Daenerys Tar-<br />
garyen eine Armee an und erobert ganze Städte, während ihre drei Drachen<br />
rasch wachsen. Die Lage in Westeros spitzt sich weiter zu und der<br />
Winter naht!<br />
Die dritte Staffel gibt die Story des fünften und sechsten Teils –<br />
Sturm der Schwerter und Die Königin der Drachen – der deutschen Romanübersetzung<br />
wieder. Im Free-TV lassen sich die grandiosen zehn Teile<br />
der Staffel ab dem 2. März auf RTL2 bewundern. Wertung: 10/10<br />
106
EndgamE<br />
ROmAn<br />
die Bestimmung<br />
Autor: Veronica Roth | Preis: je ca. € 18,-<br />
In einer postapokalyptischen Welt wird die<br />
Gesellschaft von fünf Fraktionen geleitet: Die<br />
Altruan, Candor, Ken, Amite und Ferox haben<br />
sich auf jeweils andere Aufgaben spezialisiert.<br />
Wissenschaftler und Techniker stam-<br />
men meist aus den Reihen der wissbegieri-<br />
gen Ken, Soldaten und Polizisten sind aus-<br />
nahmslos furchtlose Ferox und die<br />
selbstlosen Altruan stellen die politische Füh-<br />
rung und Verwaltung. Mit 16 Jahren soll ein Test bestimmen, welcher<br />
Fraktion die Jugendlichen in Zukunft angehören sollen. Doch Beatrice gehört<br />
zu den so genannten Unbestimmten, die über mehrere, widersprüchliche<br />
Begabungen verfügen. Sie kehrt ihrer Altruan-Familie den Rücken<br />
und schließt sich den Ferox an, bei denen sie eine extrem harte Ausbildung<br />
durchläuft und sich all ihren Ängsten stellen muss. Zum Abschluss<br />
ihrer Lehrzeit kommt sie hinter eine heimtückische Intrige, welche die<br />
Machtverhältnisse in der Gesellschaft für immer verändern könnte.<br />
Der Roman kommt nur sehr langsam in Fahrt, endet dafür mit einem<br />
großen Paukenschlag. Die Persönlichkeiten der Charaktere schildert die<br />
Autorin ausgezeichnet und nachvollziehbar. Schon schwieriger ist die Vorstellung<br />
der beschriebenen Welt. Mit Spannung darf man erwarten, wie<br />
dieses Detail in der Verfilmung umgesetzt wird, die am 10. April in den Kinos<br />
anläuft. In vielerlei Hinsicht erinnert Die Bestimmung an Die Tribute<br />
von Panem, erreicht allerdings nie dessen Größe. Schon der Held der Geschichte<br />
– Beatrice – ist lange nicht so interessant und cool wie Katniss.<br />
Trotzdem ein lesenswerter Roman. Wertung: 8/10<br />
DVD/Blu-RAy<br />
Carrie<br />
Genre: Horror | Laufzeit: 100<br />
Minuten | Preis: DVD ca. € 18,- |<br />
Preis: Blu-ray ca. € 21,-<br />
Die Neuverfilmung des gleichnamigen<br />
Romans von Stephen King<br />
schildert die Geschichte des jungen<br />
Mädchens Carrie, die telekinetische<br />
Kräfte entwickelt.<br />
Auch wenn das Werk einen<br />
moderneren Eindruck macht, die<br />
Atmosphäre des Originals wird<br />
nicht ganz erreicht. So fehlt der<br />
Gruselfaktor fast komplett! Immerhin<br />
bietet der Schluss eine<br />
Überraschung. Wertung: 6/10<br />
ROmAne<br />
warHammer 40K –<br />
deatHwatCH<br />
Autor: Steve Parker | Preis: ca. € 12,-<br />
Aus den gewöhnlichen Space Marines<br />
rekrutiert die Deathwatch<br />
ein Exterminatorteam. Doch bereits<br />
der erste Einsatz endet fast<br />
in einer Katastrophe, schließlich<br />
steht die Bevölkerung ganzer Planeten<br />
auf dem Spiel.<br />
Der Autor erzählt nicht nur eine<br />
spannende Geschichte, sondern<br />
vesteht es, die Charaktere<br />
der Soldaten gut zu beschreiben.<br />
Gut gemacht! Wertung: 8/10<br />
ARTBOOK<br />
Legend of ZeLda:<br />
HyruLe Historia<br />
Autor: Shigeru Miyamoto, Akira Himekawa,<br />
diverse| Preis: ca. € 29,95<br />
Letztes Jahr wurde die berühmte<br />
Action-Adventure-Reihe <strong>The</strong> Legend<br />
of Zelda 25 Jahre alt! Zur Feier<br />
des Ereignis‘ gibt es ein 276 starkes<br />
Artbook, in dem Ihr neben vielen<br />
fantastischen Zeichnungen alles<br />
über die Geschichte des Königreichs<br />
Hyrule findet.<br />
Für Fans lohnt dieser Brocken<br />
zum fairen Preis unbedingt. Tolle<br />
Artworks lassen die Welt von Link<br />
lebendig werden. Wertung: 9/10<br />
ROmAn<br />
niewinter 4: die<br />
LetZte grenZe<br />
Autor: R. A. Salvatore | Preis: ca. € 10,-<br />
Dunkelelf Drizzt Do’Urden lässt<br />
sich tiefer in die Schwierigkeiten<br />
der geheimnisvollen Dahlia hineinziehen.<br />
Ungemach droht<br />
Drizzt von Tiago Baenre, der den<br />
abtrünnigen Dunkelelf endlich<br />
zur Strecke bringen will. Kann der<br />
edle Waldläufer beim Showdown<br />
mit Dahlias Unterstützung rechnen<br />
oder ist er auf sich gestellt?<br />
Ein würdiger Abschluss der<br />
Niewinter-Saga. Wertung: 3/10<br />
Im Rausch der Geschwindigkeit: Tobey rast mit<br />
seinem Mustang direkt auf eine Schlucht zu.<br />
KinO<br />
need for speed<br />
Genre: Action | Laufzeit: n.n.b. | Kinostart: 20. März<br />
Mechaniker Tobey Marshall (Aaron Paul) wird vom reichen Geschäftsmann<br />
Dino (Dominic Cooper) verarscht und landet im Knast. Als er<br />
zwei Jahre später entlassen wird, ist Tobey auf Rache aus. Dino ist der<br />
Favorit in einem illegalen Straßenrennen quer durch die USA, also will<br />
auch Tobey daran teilnehmen. Dino versucht ihn mit allen Mitteln daran<br />
zu hindern, indem er ein hohes Kopfgeld auf Tobey aussetzt.<br />
Die Story ist Nebensache, hier geht es nur um schnelle Autos und<br />
spektakuläre Crashs. Ob es die Videospieladaption mit <strong>The</strong> Fast and the<br />
Furious aufnehmen kann? www.theneedforspeedmovie.com<br />
107
Schild<br />
angSchwert<br />
agdbogen<br />
Darf für den persönlichen Gebrauch kopiert werden.<br />
Kettenpanzer<br />
EndgamE<br />
LORD RHYS<br />
Dein ganzes Leben lang hast du gewusst, dass du eines Tages die Führung über dein Haus übernehmen würdest: Du<br />
bist dafür ausgebildet worden seit du alt genug warst um zu laufen. A lerdings hast du immer gehofft, dass es nicht so<br />
früh sein würde. Obwohl gerade einmal vierzehn Jahre alt, bist du jetzt „Lord Rhys“ und dein Vater ist seit Monaten<br />
tot und begraben.<br />
Es war ein Jagdunfa l: Eine Verfolgung durch die dichten Wälder nahe eurem Heim, das Be len von Jagdhunden<br />
und das Donnern von Hufen. Ein tiefhängender Ast, ein Schlag gegen den Kopf und der Sturz aus dem Sattel bei<br />
hoher Geschwindigkeit – das war a les, was es brauchte. Fast zwei Wochen lag dein Vater besinnungslos in seinem<br />
Bett. Ihr habt ihn mit Wasser und Honig zwangsernährt, damit da schmale Band seines Lebens nicht zerreißen<br />
möge. Zum Ende hin bekam er Fieber und Anfä le, schrie in der Nacht von feindlichen Angriffen und wusste<br />
nicht, welches Jahr war und wer da mit ihm<br />
sprach, bis ihn der Tod gnädigerweise von<br />
seinem Schmerz erlöste.<br />
Seither hast du a les getan, was erforderlich war und hast versucht,<br />
für dein Haus und deine Familie stark zu sein. Vor a lem deine Mut-<br />
ter Alanna wurde vom Tod deines Vaters hart getroffen. Sie suchte<br />
Trost in ihrem Glauben und überließ es dir, dich um deine jüngeren<br />
Geschwister zu kümmern deinen Bruder Kellin, lin, lediglich zehn Jahre<br />
alt, und deine kleine Schwester Brianna, genannt „Bri“, welche gerade<br />
sieben geworden ist.<br />
Du bist äußerst dankbar für die Hilfe deiner engsten Berater, welche<br />
zuvor auch die Männer deines Vaters waren. Dein Onkel, Ser Merik,<br />
ist ein erfahrener Ritter der zu Kriegszeiten an der Seite deines Vaters<br />
gekämpft hat und dessen treuer Vasall war. Seine Besonnenheit und<br />
beständige Gegenwart schenken dir Zuversicht. Maester Rudolphus,<br />
dein Lehrer seit deiner Kindheit, ist für dich eine Stimme der Ver-<br />
nunft und des Verständnisses und gibt dir immer klugen Rat. Du hast<br />
einmal geglaubt, dass es nichts gäbe, was er nicht wüsste, musstest<br />
aber das Gegenteil erfahren, als er das Leben deines Vaters nicht ret-<br />
ten konnte. Es war nicht sein Fehler. Deine Mutter sagte, es wären<br />
die Sieben, die deinen Vater zu sich gerufen hätten, und es wäre nicht<br />
gerecht, deinen geliebten Lehrer deswegen zu verachten; wenngleich<br />
du dir das von Zeit zu Zeit immer wieder in Erinnerung rufen musst.<br />
Du bist nun mit deinem Gefolge auf dem Weg in das sagenhafte<br />
Königsmund, eine Reise, die du eines Tages an der Seite deines Vaters<br />
gemacht hättest. Doch jetzt reist du a lein, um vor König Robert dein<br />
Recht auf die Führung deines Hauses zu verlautbaren und so deinem<br />
Vater und deinen Vorfahren Ehre zu erweisen. Du weißt, dass man<br />
dich genau beobachtet, daher willst lst du – darfst du – nicht versagen.<br />
Ausrüstung<br />
Kettenpanzer, Schild, Langschwert samt Scheide,<br />
Jagdbogen, Köcher mit 10 Pfeilen, Siegelring, Renner,<br />
Sattel, 24 Golddrachen<br />
Eigenschaften<br />
Vorteile: Kopf des Hauses, Waffenmeisterschaft<br />
(Langschwert), Zahlenmeister<br />
Schicksalspunkte ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
Intrige Kampf<br />
Intrigenverteidigung Kampfverteidigung<br />
B B<br />
B B<br />
(3 In RüStunG, +2 mIt SchIld<br />
Gelassenheit Gesundheit<br />
Pen&PaPeR-RollensPiel<br />
Das lieD von eis unD Feuer<br />
Genre: Rollenspiel | Spieler: 2-8 | Spieldauer: ca. nach Abenteuer | Preis: ca. € 50,-<br />
Der Verlag Mantikore hat eine deutsche Fassung des Tabletop-Rollenspiels<br />
zur Romanserie Das Lied von Eis und Feuer von George R. R. Martin<br />
herausgegeben. Das hochwertig verarbeitete Hardcover bietet ein<br />
Regelwerk mit einigen Besonderheiten: Die Spielercharaktere gehören<br />
einem Haus an und beteiligen sich an den Intrigen um den Eisernen<br />
Thron. Weniger schön sind die doch sehr beschränkten Möglichkeiten,<br />
den eigenen Helden zu verbessern. Ebenfalls negativ fällt die einfache,<br />
aber oftmals zu umständliche Anwendung der Regeln auf, bei der häufig<br />
viele sechsseitige Würfel zum Einsatz kommen. Wertung: 7/10<br />
Waffen<br />
Waffe Probenwürfel Waffenschaden & Eigenschaften<br />
Schild 3W 1 Schaden; Abwehr +2<br />
langSchwert 3W+1B 3 Schaden<br />
Jagdbogen 3W+1B 2 Schaden; Langdistanz, Zweihändig<br />
Schaden<br />
❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍<br />
❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍<br />
❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍<br />
Auch wenn Waffen und Eisen die Sieben Königslande beherrschen mögen, hast du immer geglaubt, dass Vernunft und<br />
Wissen die Mittel sind, um weise und gut zu regieren. Vie leicht liegt das daran, dass du nie geschickt im Umgang mit Waffen<br />
warst – eine Tatsache, die man dir als Knabe eingetrichtert hat – dafür bist du schon immer schlau und schne l von Begriff<br />
gewesen, wenn es um Bücher und ums Lernen ging. Auf diese Weise konntest du dir einen Platz in der Zitade le verdienen,<br />
um zum Maester ausgebildet zu werden. Du erinnerst dich noch immer wehmütig an deine Tage dort, al sich dir grenzenlose<br />
Pfade des Wissens eröffnet haben und du die Gese lschaft Gleichgesinnter gefunden hast. Du denkst sehnsüchtig<br />
an die langen Nächte, in denen ihr bei einem Becher Glühwein über Geschichte und Philosophie diskutiert habt. Dies<br />
waren tatsächlich herrliche Zeiten.<br />
Nicht wie die dunklen Tage von Roberts Rebe lion, als Krieg die Sieben Königslande spaltete und wieder einmal<br />
Waffen und Eisen über die Zukunft entschieden.<br />
Dein eigene Familie musste teuer<br />
für Roberts Sieg bezahlen: Dein Vater und deine Brüder sind auf dem<br />
Schlachtfeld gestorben, von deinem Haus ist nur noch der Name übrig,<br />
deine Schwester ist mit irgendeinem Vasa len Roberts verheiratet und<br />
eure Ländereien wurden mit den seinen vereint (nicht dass er welche<br />
gehabt hä te), um nun von seinen Söhnen regiert zu werden.<br />
Aber das ist nicht länger deine Sorge. Du bist in den Dienst eines<br />
Adelshauses getreten, dessen Lord den Wert des Wissen selbst nicht<br />
recht zu schätzen wusste, es aber seinen Kindern vermitteln wo lte. Du<br />
wurdest zum Tutor des jungen Rhys und später von Ke lin und sogar<br />
der kleinen Brianna und hast dir im Sti len geschworen, dass du sie dazu<br />
bringen würdest, neben Stärke und Waffengeschick auch Geschichte,<br />
Philosophie und a le akademischen Künste und Wissenschaften schätzen<br />
zu lernen. Dies war deine Art, die Welt zum Besseren zu verändern,<br />
zumindest in jener kleinen Ecke von ihr, in der du lebst.<br />
Rhys ist immer ein fähiger Schüler gewesen und war dem<br />
Lernen gegenüber weit offener eingeste lt al sein Vater oder Onkel.<br />
Zwischen dir und Ser Merik gibt es keinerlei Zwietracht, außer dass<br />
er glaubt, ein junger Mann könne alles, was er wissen muss, auf dem<br />
Kampfplatz, in den Stä len und im Freudenhaus lernen. Dennoch ist<br />
Merik ein treuer und ehrbarer Mann, wenn auch ein bisschen dumm<br />
und stur. Auf ähnliche Weise hat sich Lady Alanna als Verbündete<br />
in deinem Vorhaben, ihre Kinder z unterrichten, herausgeste lt. Ihr<br />
einziger blinder Fleck ist immer ihr bedingungsloser Glaube gewesen,<br />
wohingegen du ein Mann der Vernunft bist. Die Götter, wie sie<br />
auch heißen oder aussehen mögen, haben deiner Erfahrung nach nur<br />
wenig mit den Angelegenheiten der Welt zu tun.<br />
Fähigkeiten<br />
Ausdauer 3<br />
Kampf 3 Langklingen 1B<br />
Kriegsführung 3 Befehligen 1B<br />
Scharfsinn 3<br />
Schiesskunst 3 Bögen 1B<br />
Sprache 3 Gemeine Zunge<br />
Status 5 Erziehung 1B, Verwaltung 1B<br />
Überredung 3<br />
Umgang mit Tieren 2 Reiteb 1B<br />
Wille 3<br />
10 6<br />
99<br />
Verletzungen ❏ ❏ ❏ ❏<br />
Schaden<br />
❏ ❏ ❏<br />
Ausrüstung<br />
MAESTER RUDOLPHUS<br />
SER MERIK<br />
Dein älterer Bruder Nolan ist immer der Erbe des Hauses gewesen und du warst auch froh darüber; du hast nie nach<br />
einem herrschaftlichen Titel oder der Treue von Vasa len gestrebt. Du hast dich unter einfachen Menschen, unter den<br />
Kämpfern, Handwerkern und einfachen Leuten eurer Ländereien, schon immer wohler gefühlt. Selbst als Junge hast<br />
du unter den Söhnen der Vasa len deines Vaters und unter den Handelsleuten der Burg mehr Freunde gefunden<br />
als unter den Söhnen und Töchtern des niederen Landadels. Nolan war stets derjenige mit der geistvollen Zunge,<br />
der immer das Richtige zu sagen und zu tun wusste, daher warst du glücklich und stolz, ihn bei seine rechtmäßigen<br />
Herrschaft unterstützen zu können.<br />
Das Einzige, worum du deinen Bruder jemals beneidet hast, war die Hand der schönen Alanna, seiner Frau.<br />
Während Nolan der Kopf und die starke Hand der Burg war, ist Alanna immer ihr Herz und ihre Seele gewesen.<br />
Sie hat Freude, Farbe und Lachen in ihre Ha len gebracht und erfreute sich an Musik und Festen. Du hast nie von<br />
deiner Liebe für sie gesprochen – sie war die Braut deines Bruders<br />
und dann seine Gemahlin –, aber du hast geschworen, sie mit deinem<br />
Leben zu beschützen, so lte es erforderlich sein. Seit Nolans<br />
Tod sehnst du dich danach, deine Hand nach Alanna auszustrecken<br />
Athletik 3 Stärke 2B<br />
und sie zu trösten, aber dein Anstand hält dich zurück und lässt<br />
Ausdauer 4 Widerstandsfähigkeit 2B<br />
deine Stimme schweigen. Sie scheint ohnehin ihren Trost in der<br />
Septe gefunden zu haben, wo sie nun zu den Göttern betet.<br />
Gewandtheit 3<br />
Du bist selbst einmal verheiratet gewesen, aber nur kurz. Ihr<br />
Kampf 5 Langklingen 2B, Speere 1B<br />
Name war Shawna, ein schüchternes, junges Ding; die Tochter Kriegsführung 3<br />
eines Hauses, das sich durch diese Verbindung erhofft hatte, die<br />
Sprache 3 Gemeine Zunge<br />
Gunst deines Vaters zu erlangen. Sie ist nicht einmal ein Jahr nach<br />
Status 4<br />
der Hochzeit bei der Geburt eures Kindes gestorben und das Kind<br />
mit ihr. Du hast nie wieder geheiratet, wenngleich du von Zeit zu<br />
Umgang mit Tieren 3 Reiten 1B<br />
Zeit deine Liebeleien und Ablenkungen hattest. Stattdessen hast du Wahrnehmung 3<br />
es vorgezogen, deine Zeit und Aufmerksamkeit dem Dienst deines<br />
Hauses zu widmen, zuerst deinem Bruder und jetzt seinem Sohn<br />
Rhys. Obwohl der Junge begabt ist und viel von seinem Vater hat,<br />
weißt du, dass er dich in den kommenden Jahren brauchen wird, um<br />
Vorteile: Geldgeber (Lord Rhys), Gesalbt,<br />
zu dem starken Anführer und Lord zu werden, von dem du weißt,<br />
Langklingenkämpfer I<br />
dass er in ihm steckt.<br />
nachteile: Makel (Diebeskunst)<br />
Und nun kommt diese Einladung zum Turnier in Königsmund.<br />
Normalerweise würdest du solch eine Gelegenheit begrüßen: tjosten<br />
und dich mit den besten Rittern der Sieben Königslande messen.<br />
Doch du hast jetzt ganz andere Sorgen und musst dich um den<br />
jungen Lord und um Lady … oder vielmehr Septa Alanna kümmern,<br />
die sich dazu entschieden hat, euch zu begleiten.<br />
Rüstung<br />
Roben, Kampfstab, Dolch samt Futteral, Maesterkette,<br />
Schreibutensilien, zwei Raben, Beutel mit Mais,<br />
Folianten zu den <strong>The</strong>men Heraldik, Geschichte und<br />
Legenden, 16 Golddrachen<br />
Ausrüstung<br />
Rüstungswert<br />
5<br />
-3<br />
B<br />
B<br />
Waffe Probenwürfel Waffenschaden & Eigenschaften<br />
Rüstungsabzug<br />
Waffen<br />
2W 2 Schaden; Schnell, Zweihändig<br />
Schaden; Abwehr +1, Nebenhand +1<br />
2W dolch ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍<br />
❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍<br />
❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍<br />
Plattenharnisch, Schild, Bastardschwert samt<br />
Scheide, Turnierlanze, Sattel, Schlachtross, 16<br />
Golddrachen<br />
Waffen<br />
Bewegung<br />
3 Meter (Sprinten 10)<br />
Waffe Probenwürfel Waffenschaden & Eigenschaften<br />
Eigenschaften<br />
Vorteile: Maester, Rabenmeister, Wissensfokus (Geschichte<br />
und Legenden), Wissensfokus (Heraldik)<br />
nachteile: Makel (Schiesskunst)<br />
Schicksalspunkte ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
Intrige Kampf<br />
Intrigenverteidigung Kampfverteidigung<br />
(+1 mIt dolch)<br />
Gelassenheit Gesundheit<br />
B B<br />
B B<br />
Fähigkeiten<br />
Leiden Behandeln 1B,<br />
Heilkunst 3<br />
Verletzung Behandeln 1B<br />
Entschlüsseln 1B,<br />
Scharfsinn 4<br />
Erinnerung 1B<br />
Sprache 3 Gemeine Zunge<br />
Sprache 2 Hochvalyrisch<br />
Status 4<br />
Überredung 3 Überzeugen 1B<br />
Umgang mit Tieren 3<br />
Wille 3<br />
Wissen 4 Bildung 2B<br />
10<br />
Veletzungen ❏ ❏ ❏ ❏<br />
Dar für den persönlichen Gebrauch kopiert werden.<br />
Schild 5W 1 Schaden; Abwehr +2<br />
baStardSchwert 5W+2B 4 Schaden; Vielseitig<br />
turnierlanze 5W+1B<br />
Schaden<br />
❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍<br />
❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍<br />
❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍<br />
6 Schaden; Beritten, Langsam, Last 2,<br />
Mächtig, Reichweite<br />
Darf für den persönlichen Gebrauch kopiert werden.<br />
Fähigkeiten<br />
Eigenschaften<br />
Schicksalspunkte ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
Intrige Kampf<br />
Intrigenverteidigung Kampfverteidigung<br />
9<br />
Verletzungen ❏ ❏ ❏ ❏<br />
B B<br />
B B<br />
❏ ❏ ❏<br />
❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
69<br />
Rüstung<br />
roben<br />
Rüstungswert<br />
1<br />
0<br />
B<br />
B<br />
(4 In RüStunG, +2 mIt SchIld)<br />
Gelassenheit Gesundheit<br />
❏ ❏ ❏<br />
9<br />
Rüstungsabzug<br />
Bewegung<br />
4 Meter (Sprinten 15)<br />
6<br />
1 26<br />
Rüstung<br />
plattenharniSch<br />
Rüstungswert<br />
9<br />
-5<br />
B<br />
B<br />
Rüstungsabzug<br />
Bewegung<br />
3 Meter (Sprinten 6)<br />
musiK-DVD/Blu-Ray<br />
tHrougH tHe never<br />
Interpret: Metallica | Genre:<br />
Heavy Metal | Preis: 3D-Blu-ray ca. € 20,-<br />
Diese Band ist schlicht der Inbegriff<br />
des Heavy Metal. Bei Through the<br />
Never handelt es sich aber nicht<br />
nur um die Aufnahmen eines Konzerts,<br />
sondern auch um einen düsteren<br />
Film, der parallel dazu spielt:<br />
Ein Roadie soll der Band eine Tasche<br />
besorgen und muss dafür in<br />
die Stadt, in der anarchistische Zustände<br />
herrschen. Derweil gibt Metallica<br />
auf der Bühne die Highlights<br />
der letzten 30 Jahre zum Besten.<br />
Hammer! Wertung: 9/10<br />
musiK<br />
unenDlicH<br />
Interpret: Schandmaul | Genre:<br />
Folkrock | Preis: ca. € 13,-<br />
In der 15-jährigen Schaffensphase<br />
ist Unendlich bereits das achte<br />
Studioalnum der Mittelalter-Folk-Rock-Band<br />
aus München.<br />
Weiche, melodische Klänge fügen<br />
sich zu oft fröhlichen, gelegentlich<br />
auch melancholischen Weisen,<br />
die zum Tanz einladen. Moderne<br />
E-Gitarren und Schlagzeug<br />
harmonieren gut mit Cello, Flöten<br />
und Klavier sowie dem deutschen<br />
Gesang – die Band bleibt ihrem<br />
Stil treu. Wertung: 8/10<br />
Roman<br />
Der HunDertjäHrige,<br />
Der aus Dem<br />
Fenster stieg unD<br />
verscHwanD<br />
Autor: Jonas Jonasson | Preis: ca. € 15,-<br />
Allan Karlsson hat Geburtstag. er<br />
wird 100 Jahre alt! Während sich der<br />
Bürgermeister schon auf eine medienwirksame<br />
Feier freut, hat der Greis<br />
andere Pläne. Er türmt aus dem Al-<br />
tersheim, klaut einem Drogendealer<br />
einen Koffer voll Geld und setzt sich<br />
mit dem Bus ab. Zu dieser Rahmen-<br />
handlung erzählt Jonasson die Lebensgeschichte<br />
Allans, die aufregender nicht sein könnte. Der gelernte<br />
Sprengstoffexperte trifft auf die schillerndsten Persönlichkeiten des letzten<br />
Jahrhunderts, darunter Franco, Truman, Churchill, Stalin und Mao –<br />
um nur einige zu nennen. Er arbeitet als Sprengstoffexperte, Kellner, wissenschaftlicher<br />
Berater und Agent, hat dabei aber so wenig Ahnung von<br />
Politik, dass er mitunter im Straflager landet.<br />
Die Ereignisse sind sehr witzig geschildert, auch wenn man die historischen<br />
Eckdaten schon kennt. Die fantastische Geschichte hat nur einen<br />
Haken, sie wirkt arg konstruiert. Kein Mensch könnte das alles er- und<br />
überlebt haben. Blendet man dieses Manko aus, hat man viel Spaß mit<br />
dem Roman! Wer keine Lust hat, das Buch zu lesen, kann sich ab 20. März<br />
auch die Verfilmung im Kino ansehen. Wertung: 8/10<br />
Man muss nicht Captain America sein, um seinen<br />
Schild zu tragen, wie Steve Rogers feststellen muss.<br />
Kino<br />
captain america:<br />
tHe return oF tHe First avenger<br />
Genre: Action, Abenteuer, Sci-Fi | Laufzeit: 128 Minuten | Kinostart: 27. März<br />
In New York hat sich Steve Rogers (Chris Evans) als Captain America an<br />
der Seite von Iron Man, Hulk und Konsorten gut geschlagen. Jetzt kehrt<br />
er nach Washington zurück, um sich an die aktuelle Welt zu gewöhnen<br />
– schließlich war er Jahrzehnte eingefroren. Viel Zeit bleibt ihm dafür<br />
nicht. Als ein Anschlag auf einen Agenten von S.H.I.E.L.D. verübt wird,<br />
kehrt Captain America in den aktiven Dienst zurück, um an der Seite von<br />
Natasha Romanoff, auch bekannt als Black Widow (Scarlett Johannson)<br />
eine Verschwörung aufzuklären. Dahinter steckt ein ehemaliger sowjetischer<br />
Agent, der Winter Soldier (Sebastian Stan).<br />
Als Vorlage dient der Comic von Marvel Captain America: <strong>The</strong> Winter<br />
Soldier, der 2012 erschienen ist.<br />
www.marvel.com/movies<br />
108
EndgamE<br />
Mit zwei Schwertern bewaffnet und von Unsterblichen<br />
begleitet, stürzt sich Artemisia ins Gefecht.<br />
Kino<br />
300: rise of an empire<br />
Genre: Action, Historiendrama, Krieg | Laufzeit: 102 Minuten | Kinostart: 6. März<br />
Nach der Schlacht an den <strong>The</strong>rmopylen dürstet der persische Kaiser und<br />
selbsternannte Gott Xerxes (Rodrigo Santoro) nach Rache! Er lässt seine<br />
Truppen auf die großen Stadtstaaten Griechenlands marschieren. Das erste<br />
Hindernis bildet Athen, das auf die Stärke seiner Flotte setzt, um die Invasoren<br />
abzuwehren. Admiral <strong>The</strong>mistocles (Sullivan Stapleton) muss<br />
schnell eine Allianz mit dem rivalisierenden Sparta schließen, um seine<br />
Stadt auch auf dem Landweg verteidigen zu können. Aber selbst wenn das<br />
Bündnis zustande kommt, ist Xerxes’ Streitmacht den Griechen an Land<br />
wie auf dem Meer zahlenmäßig weit überlegen. Und an der Spitze der<br />
persischen Flotte steht die gefürchtete Artemisia … Wie soll <strong>The</strong>mistocles<br />
unter diesen Umständen sein geliebtes Athen verteidigen?<br />
300: Rise of an Empire knüpft nahtlos an die Story von 300 an. Die 300<br />
Spartiaten verpassten den Persern eine blutige Nase, konnten die riesige<br />
Armee aber nicht aufhalten. Damit war der Weg nach Athen offen. <strong>The</strong>mistocles<br />
ließ die Stadt evakuieren und verschanzte sich mit seiner Flotte<br />
bei Salamis. Angeblich waren an der folgenden Seeschlacht über 1.000<br />
Trieren beteiligt! Mit ihren Rammspornen versuchen sie die Rümpfe der<br />
gegnerischen Schiffe aufzureißen, um sie zu versenken. Ähnlich eindrucksvoll<br />
wie das größte Seegefecht der Antike dürfte der Film die Schlacht von<br />
Plataea umsetzen. Hier trafen vermutlich knapp 40.000 Griechen, darunter<br />
um die 5.000 Spartiaten, auf das riesige Perserheer. Da ist ein brutales<br />
Gemetzel programmiert!<br />
www.300themovie.com<br />
DVD/Blu-Ray<br />
Gravity<br />
Genre: Drama, SciFi, Thriller | Laufzeit: 90 Minuten |<br />
Preis: DVD ca. € 13,- | Blu-ray ca. € 17,- | 3D-Blu-ray ca € 30,-<br />
Der routinierte Astronaut Matt Kowalski (George<br />
Clooney) begleitet die brillante Medizintechnike-<br />
rin Dr. Ryan Stone (Sandra Bullock) aus dem<br />
Shuttle auf einen Weltraumspaziergang. Doch es<br />
kommt zur Katastrophe: Das Shuttle wird zer-<br />
stört. Die beiden treiben hilflos durch den Weltraum, während ihr Sauerstoffvorrat<br />
langsam zu Neige geht. Ohne Funkkontakt zur Erde sind die<br />
Überlebenchancen gleich null. Oder gibt es doch noch einen Weg?<br />
Die genialen Bilder versetzen den Zuschauer selbst in den Weltraum<br />
und hinterlassen einen überirdisch schönen, aber auch extrem beängstigenden<br />
Eindruck. Gerade in 3D ist die Atmosphäre atemberaubend. Gut,<br />
die Story ist typisch Hollywood, aber die beiden Schauspieler verstehen ihr<br />
Werk. Anschauen, es lohnt sich! Wertung: 8/10<br />
Kino<br />
Demnächst im Kino<br />
Von Ende Februar bis April kommen weitere gute Filme ins Kino, die wir<br />
nicht alle einzeln vorstellen können. Hier die Top 10 des Rests:<br />
Film<br />
Kinostart<br />
1. Die Bestimmung 10. April<br />
2. Pompeii 27. Februar<br />
3. Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman 27. Februar<br />
4. Man of Tai Chi 13. März<br />
5. Noah 3. April<br />
6. Snowpiercer 3. April<br />
7. Vampire Academy 13. März<br />
8. Devil's Due - Teufelsbrut 10. April<br />
9. Jack Ryan: Shadow Recruit 27. Februar<br />
10. Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand 20. März<br />
109
uffed.de EndgamE<br />
Community<br />
Neues aus der <strong>buffed</strong>-Community findet Ihr auf den folgenden Seiten! Außerdem gibt’s<br />
Neuigkeiten zu Aktionen auf <strong>buffed</strong>.de!<br />
Offline-Spaß:<br />
Eure Lieblings-<br />
Games als<br />
Brettspiel<br />
Ihr kriegt nicht genug von Eve Online oder fühlt<br />
Euch in Azeroth daheim? Prima! Die Chancen<br />
stehen gut, dass es das Spieleuniversum Eurer<br />
Wahl auch analog gibt. Wie wär’s beispielsweise<br />
mit dem WoW-Monopoly oder dem extrem<br />
umfangreichen WoW-Brettspiel? Außerdem lest<br />
Ihr in unserem Special über das Risiko-Spiel zu<br />
Starcraft, das <strong>The</strong>-Witcher-Abenteuer-Brettspiel,<br />
Eve Online Conquests und das Aufbaustrategiespiel<br />
im Universum von Might & Magic<br />
Heroes. on.<strong>buffed</strong>.de/1lZ1til<br />
Zam will EuEr FEEdback Für diE HEartHstonE-datEnbank<br />
Die Beta unserer Hearthstone-Datenbank ist<br />
live. Über hearthstone.<strong>buffed</strong>.de könnt Ihr unser<br />
neuestes Feature selbst nach Herzenslust<br />
ausprobieren; mehr erfahrt Ihr auch auf Seite<br />
88. Zur Datenbank gehört selbstverständlich<br />
ein Deck-Builder, mit dem Ihr eigene Kartendecks<br />
erstellt, abspeichert und mit Freunden<br />
austauscht. Außerdem bieten wir einen Karten-Browser,<br />
mit dessen Hilfe Ihr sämtliche Karten<br />
in Hearthstone findet. Nicht spannend genug?<br />
Dann probiert doch den Karten-Editor aus<br />
und erstellt zum Spaß eigene Karten! Oder bastelt<br />
Guides für Decks und stöbert nach Tipps<br />
aus der Community. Eine Übersicht über Erfolge,<br />
Quests und Weiteres ist natürlich auch vorhanden.<br />
Vergesst dabei aber nicht, dass sich unsere<br />
Hearthstone-Datenbank noch in der Beta<br />
befindet! Wenn Euch Fehler auffallen oder Euch<br />
bestimmte Features fehlen, nutzt den eingebauten<br />
Feedback-Button oder geigt Zam (bitte<br />
freundlich) die Meinung im Forum:<br />
on.<strong>buffed</strong>.de/1cohqZR<br />
110
EndgamE <strong>buffed</strong>.de<br />
WOW-umFraGe: „KOsteNLOser LeveL-BOOst? Warum?“<br />
Welche Klasse Würdet Ihr am ehesten sofort auf stufe 90<br />
buffen?<br />
Mit WoW: Warlords of Draenor erlauben Euch die Entwickler von Blizzard, einen Charakter sofort auf Stufe 90 zu buffen.<br />
Wir wollten von Euch wissen, welche Klasse Ihr am ehesten wählen würdet. Eine Mehrheit von 14,2% hat „keine“ ausgewählt<br />
und levelt ihre Helden lieber auf konventionelle Art. Spitzenreiter für Sofortbeförderungen sind der Druide<br />
(10,1%), der Hexenmeister (10%) und der Mönch (9,6%). Mit gerade mal 2,2% bildet der Todesritter das Schlusslicht, was<br />
bei seinem Start-Level von 55 niemanden überraschen dürfte.<br />
Prozent (%)<br />
DruiDe 10,1%<br />
Klasse<br />
hexenmeiSter 10,0%<br />
Jäger 5,5%<br />
Krieger 6,4%<br />
magier 7,8%<br />
mönch 9,6%<br />
ZOGGNÄ! Let’s PLay mit NadiNe uNd FiruN<br />
Profil von Firun: my.<strong>buffed</strong>.de/user/115531/<br />
Was macht unser Moderator Florian „Firun“ Fraunholz eigentlich, wenn er gerade nicht im Forum<br />
den Bannhammer schwingt und in unserem Kommentarbereich für Ruhe und Frieden sorgt? Ist<br />
doch klar: Zock... pardon, zoggnä! Seite an Seite mit Gattin Nadine, die Ihr vielleicht aus dem Podcast<br />
Wir müssen raiden unserer Freunde bei der PC Games MMore kennt, spielt er abartige Spiele<br />
wie Draw a Stickman, World of Goo und Eurotruck Simulator 2 vor laufender Kamera. Besonders die<br />
Folgen mit Gastauftritten der grandiosen Linda Schult können wir Euch wärmstens ans Herz legen.<br />
Selbst beschreiben die beiden ihren Kanal ganz bescheiden: „Wir werden Euer Leben verändern!“<br />
Schaut doch einfach mal selbst rein: youtube.com/user/Zoggnae/videos<br />
PalaDin 7,8%<br />
PrieSetr 8,4%<br />
Schamane 9,2%<br />
SchurKe 8,8%<br />
toDeSritter 2,2%<br />
Keine 14,2%<br />
Kolummne<br />
Katzenjammer<br />
We are the<br />
WOrLd<br />
Erinnert Ihr Euch noch daran,<br />
als Cairne Bluthuf gestorben<br />
ist? Blöde Frage! Na<br />
türlich erinnert Ihr Euch daran.<br />
Und wer wie ich schon zu Cataclysm<br />
mit WoW Schluss machte, hat sich trotzdem<br />
das Video mit dem neuen Kriegshäuptling der<br />
Horde angeschaut. Und anschließend im Kommentarbereich<br />
oder auf Google gefragt: „Warum<br />
ist Jaina eigentlich so zickig und was ist<br />
mit ihren Haaren passiert?“ So. Und jetzt stellt<br />
Euch vor, Arenanet bringt Rytlock Brim stone<br />
um. Oder Logan. Oder diesen bescheuerten<br />
Trahearne. Oder alle drei zusammen. Die Reaktionen<br />
lägen vermutlich irgendwo zwischen<br />
„Meh!“, „Wer?“ und „Hab ich eh nie gemocht.“<br />
Und warum? Weil die Bewohner Tyrias zwar<br />
im ersten Moment ausgefallen und liebenswert,<br />
im Endeffekt aber arg eindimensional<br />
sind. Die eierköpfigen Asura beispielsweise.<br />
Alle genial, arrogant und tickende Zeitbomben,<br />
ohne Ausnahme. Sylvari? ÖkoFreaks, bestehen<br />
aus Broccoli und knabbern einander<br />
auch gerne mal an. Sämtliche Völker in Guild<br />
Wars 2 sind Klischees ihrer selbst und die<br />
meisten Hauptfiguren sind restlos öde. Gut,<br />
Tybalt ist liebenswert und echt lustig. Und er<br />
krepiert nach der Hälfte der Story. Sauber! Das<br />
ist natürlich nicht nur in Guild Wars 2 so, aber<br />
welches MMORPG nach WoW hat eigentlich<br />
nicht längst komplett verkackt? Okay, SWTOR<br />
läuft besser als sein Ruf, aber muss ich jetzt<br />
wirklich von Revans Auftritt anfangen? Wozu<br />
noch nachtreten bei etwas, das Bioware problemlos<br />
allein getötet hat. Warcraft ist für mich<br />
und viele meiner Freunde gegessen, wir haben<br />
uns satt gespielt, es hat sich zu sehr verändert,<br />
laberlaber. Trotzdem haben wir alle über Jahre<br />
hinweg gespielt. Die Story verfolgen wir weiter.<br />
Den Kinofilm, sollte er noch zu unseren<br />
Lebzeiten erscheinen, werden wir uns auch<br />
anschauen. Warum? Weil uns etwas an Azeroth<br />
liegt. Den Helden und Schurken, den Völkern,<br />
der Story. Modernes Kampfsystem hin,<br />
dynamische Events her, kein neueres MMO hat<br />
so eine grandiose Spielwelt. Bis jetzt. Bis TESO.<br />
An WoWKiller glaube ich nicht, aber seit der<br />
Beta glaube ich, dass Bethesda mit Tamriel ein<br />
heißes Eisen im Feuer hat. Das Teil könnte<br />
ganz groß werden.<br />
Sascha „Berserkerkitten“ Penzhorn ist langjähriger <strong>buffed</strong>-Autor.<br />
In seiner Kolumne „Katzenjammer“ thematisiert<br />
er unterschiedliche <strong>The</strong>men aus der Welt der Online-Spiele<br />
und MMORPGs. Und zieht dabei auch gerne bewusst<br />
ordentlich vom Leder und polarisiert, was das Zeug<br />
hält. Ihr seid anderer Meinung oder wollt ihm beipflichten?<br />
Schreibt Eure Meinung an berserkerkitten@<strong>buffed</strong>.<br />
de, Stichwort: „Katzenjammer“ oder nutzt einfach unser<br />
Forum unter forum.<strong>buffed</strong>.de!<br />
111
uffed.de EndgamE<br />
BigBossman: „mit EssEn gEld vErdiEnEn, das wärE<br />
was für mich! ^^“<br />
Profil von Bigbossman: my.<strong>buffed</strong>.de/user/80372<br />
Wenn man diese Überschrift liest, denkt man wohl am ehesten an Restaurant-Tester oder an Marktforschung,<br />
aber nichts von beidem ist gemeint. In Südkorea kann man inzwischen Geld verdienen<br />
mit … man könnte es wohl als „Let’s Eat“ bezeichnen. Auf Plattformen wie AfreecaTV streamen Leute<br />
sich beim Essen. Was sich anhört wie ein Fetisch-Quatsch, hat einen etwas traurigen Hintergrund,<br />
denn in Südkorea gibt es immer mehr Single-Haushalte. Statt alleine zu Abend zu essen,<br />
schmeißt man eben einen Stream an und erhält so eine gewisse Zweisamkeit. Auch für die Leute,<br />
die gerade auf Diät sind, ist so ein Stream sicherlich eine Alternative. Klingt komisch, scheint aber<br />
zu funktionieren und sich auch zu rechnen: Park Seo-yean nimmt monatlich knapp 8.000 Schweizer<br />
Franken mit dem Mampfen vor der Kamera ein. Das Ganze nennt sich übrigens Mok-Bang. Das wäre<br />
eigentlich genau mein Ding, mit Essen Geld zu verdienen. Ich habe mir schon mal vorsorglich eine<br />
Webcam zugelegt und sie über dem Küchentisch montiert. Bald werden also meine Essensstreams<br />
losgehen. Wie lange es wohl dauern wird, bis sich so was auch in Europa durchsetzt?<br />
nayfal: „Early accEss –<br />
dEr BEzahltE BEtatEst“<br />
Profil von Nayfal: my.<strong>buffed</strong>.de/user/261195<br />
Early Access heißt: Ich<br />
geh in eine Bäckerei,<br />
kaufe ein Brot und<br />
freue mich, dass ich<br />
schon jetzt am Teig lutschen<br />
darf. Ernsthaft:<br />
Early Access heißt, man<br />
darf ein Spiel bereits<br />
vor Veröffentlichung bezahlen und spielen.<br />
Dabei handelt es sich um unfertige Beta- oder<br />
gar Alphaversionen. Vollpreis zahlen für ein<br />
unfertiges Produkt, das kommt in Mode. Der<br />
Trend stimmt mich nachdenklich. Ich erinnere<br />
mich an meinen ersten Betatest überhaupt. Es<br />
war das Jahr 2000 und ich bekam von Blizzard<br />
eine Einladung zum Betatest von Diablo 2!<br />
Wow, ich durfte Diablo 2 vor allen anderen<br />
spielen! Meine Freunde versammelten sich<br />
bei mir und jeder spielte rein. Uns war klar,<br />
dass es nur eine Vorversion ist, aber es war ja<br />
kostenlos. Betatests waren anders. Man musste<br />
testen, man wurde teilweise auch verpflichtet,<br />
einen Bericht abzugeben. Und oft gab es<br />
NDAs. Heute bezahlen wir für Betatests! Ist<br />
das nicht toll? Für die Entwickler auf jeden<br />
Fall. Sie schmeißen ein halbfertiges Spiel auf<br />
den Markt, lassen den Vollpreis zahlen und<br />
kleben irgendwo ein Hinweisschild hin: „Vorsicht,<br />
unfertiges Spiel! Spielen auf eigene Gefahr!“<br />
Und wir tun das sogar! Wir ärgern uns<br />
nicht mal über Bugs und fehlende Features.<br />
Kann ja auch nicht schaden, vor allen anderen<br />
Erfahrungen zu sammeln. Jeder ist glücklich<br />
und zufrieden. Ich nicht! Liebe Entwickler: Ihr<br />
habt doch schon Kickstarter, wo ihr kassieren<br />
könnt. Early Access find’ ich blöd. Ich mag fertige<br />
Spiele. Ich will nicht am Teig lutschen, ich<br />
will ein frisches Brot essen!<br />
shoutBox-log<br />
Ogil:<br />
Total Eclipse of my Blasc<br />
Kami-Sama:<br />
Suber Blasc Brothers<br />
Leelaa:<br />
Blasc or Alive<br />
swold: „lEktürE: doctor slEEp“<br />
Profil von Swold: my.<strong>buffed</strong>.de/user/232618<br />
Schrottinator:<br />
Da fällt mir ein Spiel ein, das wir in der<br />
Shoutbox spielen könnten: Spieletitel mit<br />
Blasc.<br />
Schrottinator:<br />
A Boy and his Blasc<br />
Schrottinator:<br />
Blasc: <strong>The</strong> Sexy Empire<br />
Schrottinator:<br />
Blasc may cry<br />
Eigentlich bin ich ein sehr langsamer Leser, aber Stephen Kings Doctor Sleep war<br />
in zwei Wochen durch. Das Buch ist die Fortsetzung vom Roman Shining, einem<br />
der ersten Erfolge Kings. Auch ohne Vorkenntnisse dürfte Doctor Sleep funktionieren.<br />
Es geht um Danny „Dan“ Torrence, den Jungen aus Shining, dessen Leben<br />
sich gerade zum Guten zu wenden scheint. Doch als Erwachsener tritt er in die<br />
Fußstapfen seines Vaters. Während Dan mit der Alkoholsucht kämpft, trifft er die<br />
junge Abra, zunächst auf sehr spirituellen Wegen. Auch sie hat das Shining, was<br />
sie zum Ziel einer Gruppierung macht, die Kinder wie sie tötet, um … Nun, ich<br />
will nicht zu viel vorwegnehmen. Uneingeschränkt empfehlenswert!<br />
112
EndgamE <strong>buffed</strong>.de<br />
LeeLaa: „Wie das Leben so spieLt …“<br />
Profil von Leelaa: http://my.<strong>buffed</strong>.de/user/651171<br />
ZaM des Monats<br />
Heute Morgen wurde ich vom schönsten Geräusch der Welt geweckt: der Stimme meiner Tochter.<br />
„Mama, Mama, Mama, Mama ...“ Ich musste zurückdenken. An März und April im letzten Jahr, als<br />
wir die schwerste Zeit unseres Lebens durchmachen mussten. Als ich in akuter Lebensgefahr einem<br />
Kaiserschnitt zustimmen musste, acht Wochen vor dem errechneten Termin. Zum Glück war ich<br />
nach zwei Tagen Intensivstation außer Gefahr und konnte nach zehn Tagen wieder nach Hause. Leider<br />
nicht unser Kind. Drei Wochen lang mussten wir um dieses<br />
winzige Bündel Leben bangen, weil sie mit 43 cm und 1.650<br />
Gramm viel zu klein für diese Welt war. Sie musste zwar nicht beatmet<br />
werden, da ich die Lungenreifungsspritze rechtzeitig bekam.<br />
Aber sie wurde via Magensonde ernährt und das war für uns<br />
als Eltern furchtbar. Doch unser kleiner Sonnenschein war von Anfang<br />
an eine Kämpferin und durfte nach fünf Wochen und mit<br />
2.800 Gramm heim zu uns. Es klappte nach viel Übung und Ehrgeiz<br />
meinerseits sogar doch noch mit dem Stillen und so nahmen<br />
die Dinge ihren Lauf. Jetzt gerade steht sie in ihrem Laufstall, blickt<br />
aus der Glastür in den Garten und wirkt einfach nur normal. Zehn<br />
Monate später sind all die Angst, der Stress und die Tränen vergessen.<br />
Besonders wenn sie mich anschaut und „Mama“ sagt.<br />
<strong>buffed</strong>shoW-highLight<br />
sTarcraFT 2 arcade,<br />
HearTHsTone: open-beTa-<br />
Guide und daTenbank<br />
(NR. 380)<br />
Wir zeigen Euch anhand dreier Beispiel-Mods<br />
den Arcade-Modus von Starcraft<br />
2, den Ihr seit Kurzem in der kostenlosen<br />
Starter-Edition ausprobieren könnt. Außerdem<br />
verraten wir Euch, was sich alles bis<br />
zum Start der Open Beta in Hearthstone getan<br />
hat, und stellen Euch unsere Datenbank<br />
zum Kartenspiel vor! Alle <strong>buffed</strong>Shows findet<br />
Ihr unter: www.<strong>buffed</strong>.de/<strong>buffed</strong>show<br />
Wie WähLt ihr eure CharakterkLassen?<br />
In Rollenspielen spiele ich meistens Krieger. Warum? Weil das am besten zu mir passt. Als Tank betrete<br />
ich als Erster das Schlachtfeld und bin der Letzte, der es verlässt. Ich trage die Verantwortung,<br />
gebe die Richtung und das Tempo vor. Schaden austeilen kann jeder, Schaden von der Gruppe abhalten<br />
ist in vielen Spielen deutlich schwerer. Beides gleichzeitig zu händeln ist eine Kunst. Schwere<br />
Rüstung, die größtmögliche Auswahl an Waffen, damit kann ich einfach mehr anfangen als mit Roben,<br />
Stäben und Mana. Balancing? Bah, ändert sich in den meisten Spielen doch eh mit jedem<br />
Patch. Ob meine Lieblingsklasse in einem Spiel gerade als OP oder viel zu schwach gilt, ist mir relativ<br />
egal – Hauptsache Spaß. Für gewöhnlich bleibe ich dann auch diesem einen Charakter treu und<br />
investiere die meiste Zeit in dessen Fortschritt. Zig Klassen hochzupowern, liegt mir nicht. Wie seht<br />
Ihr das? Spielt Ihr auch leidenschaftlich ganz bestimmte Klassen?<br />
Oder legt Ihr Euch in neuen Spielen erst auf einen Helden fest, wenn<br />
Ihr alle Klassen durchprobiert habt? Oder wechselt Ihr mit jedem Balancing-Update<br />
Eure Skillung oder fangt womöglich mit einer anderen<br />
Klasse neu an, weil diese laut Community gerade am stärksten<br />
ist? Habt Ihr eine Lieblingsklasse, spielt, was gerade Spaß macht,<br />
oder seid Ihr ein Power-Gamer, dem vor allem übermächtige Chars<br />
wichtig sind? Sagt mir Eure Meinung und schickt mir ein Bild Eures<br />
gespielten Lieblings-Charakters: BerserkerKitten@Buffed.de<br />
Stellt Euch mal vor, Ihr habt einen Battlefield-4-Server,<br />
in meinem Fall einen von 4netplayers.<br />
Stellt Euch weiterhin vor, der ist nicht<br />
so gut besucht und Euer Clan ist redlich bemüht,<br />
den Server zu füllen. Spulen wir in der<br />
Zeit und in meiner Geschichte etwas weiter<br />
vor. Denn der Server ist plötzlich voll. Und was<br />
macht dann der ZAM? Richtig, er aktiviert auf<br />
dem Server einfach aus einer Laune heraus<br />
ein anderes Spiel, mit dem er eine Modifikation<br />
ausprobieren will. Wichtig hierbei zu wissen<br />
ist, dass auf dem Server immer nur ein<br />
Spiel zur gleichen Zeit laufen kann. Als Ergebnis<br />
meines kleinen, dann aber nicht mehr<br />
ganz so geheimen Experiments wurden alle<br />
Spieler, die gerade BF4 zelebrierten, vom Server<br />
geschmissen. Wer übrigens auch mal von<br />
mir aus Versehen gekickt werden möchte,<br />
suCht iM battLeLog<br />
einfaCh naCh deM<br />
„Lpsg bootCaMp“ :)<br />
soCiaL<br />
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113
EndgamE<br />
Den Dschungelplaneten bereist Eure Expeditionsgruppe<br />
auf farbenfrohen 2DKarten.<br />
Albion<br />
Aus einer Zeit, in der ein einzelnes MMORPG die Videospiele<br />
aller Arten und Genres für immer verändern sollte.<br />
Mit einer psychedelischen quenz startete 1995 eines der<br />
Intro-Sebesten<br />
deutschen Rollenspiele<br />
der 90er-Jahre. Und damit ist nicht etwa<br />
die Nordlandtrilogie von Das Schwarze Auges<br />
gemeint, sondern das Sci-Fi-Abenteuer<br />
Albion. Die Entwickler der Kult-Schmiede<br />
Blue Byte (Battle Isle, Die Siedler) stellten<br />
sich seinerzeit dem Trend von Orks und Elfen<br />
sowie 3D-Rendergrafik und Multimedia-Spielereien<br />
entgegen, um die Geschichte<br />
des Raumpiloten Tom Driscoll zu erzählen.<br />
Klassisch mit jeder Menge Texttafeln<br />
und in handgezeichneter Pixelgrafik.<br />
Schlagzeilen 1995<br />
01.05.: Die erste Electronic Entertainment<br />
Expo (E3) findet in L.A. statt<br />
07.05.: Jacques Chirac wird französischer<br />
Staatspräsident<br />
30.06.: Der Bundestag billigt neuen<br />
Bosnien-Einsatz der Bundeswehr<br />
11.08.: US-Präsident Clinton gibt das Ende<br />
der US-Atomwaffentests bekannt<br />
24.08.: Windows 95 wird veröffentlicht<br />
02.09.: Das Rock-and-Roll-Hall-of-Fame-Museum<br />
wird in Cleveland, Ohio eröffnet<br />
05.10.: Braveheart läuft in deutschen Kinos an<br />
01.12.: Die Kultusminister der Länder einigen<br />
sich auf neue Rechtschreibreform<br />
16.12.: Der Euro wird als europäische Gemeinschaftswährung<br />
beschlossen<br />
114<br />
Rollenspiel lernen<br />
Auf eine Charaktererstellung verzichtet Albion.<br />
Stattdessen übernehmt Ihr im Prolog<br />
des Abenteuers die Kontrolle über Tom, mit<br />
dem Ihr in für damalige Verhältnisse detaillierter<br />
2D-Grafik das Bergbau-Raumschiff<br />
Toronto erkundet. Ganz ohne die Hilfe von<br />
Quest-Texten oder Zielmarkierungen durchstöbert<br />
Ihr die Kabinen des Schiffspersonals,<br />
werdet in Gespräche verwickelt und<br />
dürft fast jeden Gegenstand, der Euch unter<br />
die Cursor-Hand kommt, inspizieren.<br />
Das mag nicht weiter sinnvoll sein, ist in<br />
Rollenspielen aber einfach ein Muss. Dabei<br />
wird die Handlung subtil vorangetrieben.<br />
Wenn Com-Durchsagen – eingeblendet als<br />
Texttafeln – über Euren bevorstehenden Abflug<br />
zu einem unbewohnten, hoffentlich ressourcenreichen<br />
Planeten informieren. Oder<br />
wenn Ihr im Multiple-Choice-Dialog mit Eurer<br />
Freundin erfahrt, dass Euer vorgesehener<br />
Expeditionsbegleiter just vor dem Abflug<br />
einem tragischen Unfall zum Opfer fiel.<br />
Langer Rede kurzer Sinn: Ganz ohne<br />
die Plumpheit eines modernen Tutorials<br />
wird Euch in diesem Abschnitt Steuerung<br />
und Entscheidungsfreiheit der kommenden<br />
Spielstunden gelehrt. Nur wenn Ihr genau<br />
beobachtet und den Gesprächen intensiv<br />
folgt, gelangt Ihr an Informationen, die in<br />
den ersten, gänzlich optionalen Rätsel-Dungeon<br />
führen. Schwups wechselt die<br />
Ansicht in eine 3D-Grafik, die in 360 Grad<br />
frei erkundet werden möchte. Am Ende einer<br />
Reihe einfacher Schalterrätsel wartet<br />
der wohl spannendste Aspekt Albions auf<br />
Euch: logisches Denken. Denn wenn Anweisungen<br />
fehlen, liegt es an Euch, nicht<br />
explizit gestellte Aufgaben wie einen Waffenschmuggel<br />
vorbei an Sicherheitspersonal<br />
zu bewerkstelligen. Albion lebt immer<br />
wieder von den Momenten, wenn Euer Entdeckungstrieb<br />
ganz ohne Kampfgetümmel<br />
mit Erfahrungspunkten für den Charakter<br />
belohnt wird. Dazu habt Ihr nie das Gefühl,<br />
bloß eine Aufgabe auf einer vorgegebenen<br />
Liste abzuarbeiten.<br />
Katzen statt Orks und Elfen<br />
Natürlich geht der Expeditionsflug gründlich<br />
schief und Ihr lernt, dass nicht alles so ist,<br />
wie es scheint. Albion wirkt wie eine Blaupause<br />
für James Camerons 2009er-Kinoerfolg<br />
Avatar – Aufbruch nach Pandora, dessen<br />
Drehbuch im selben Jahr entstanden<br />
sein soll. Nur schließt Ihr hier anstelle von<br />
blauen Riesen Freundschaft mit den katzenhaften<br />
Iskai. Über fünf Inseln, Dutzende<br />
3D-Dungeons und Hunderte taktischer Rundenkämpfe<br />
führt die Geschichte um Spiritualität,<br />
Kultur, Menschlichkeit und Verrat. Für<br />
den richtigen Schlag Rollenspiel sorgen ein<br />
handelsübliches Punktesystem, Charakterwerte<br />
und Kampffähigkeiten. Albion ist für<br />
Rollenspieler eine Perle, die noch heute in<br />
der DOS-Box läuft. Benjamin matthiesen/aG
<strong>Vorschau</strong><br />
Bereits am 16. April ist das neue <strong>buffed</strong>-<br />
<strong>Magazin</strong> 05-06 2014 im Handel erhältlich!<br />
<strong>The</strong> elder ScrollS online<br />
Ein Unternehmen der MARQUARD MEDIA INTERNATIONAL AG<br />
Verleger Jürg Marquard<br />
Verlag Computec Media GmbH<br />
Dr.-Mack-Straße 83, 90762 Fürth<br />
Telefon: +49 911 2872-100<br />
Telefax: +49 911 2872-200<br />
E-Mail: redaktion@<strong>buffed</strong>.de<br />
www.<strong>buffed</strong>.de<br />
Geschäftsführer Rainer Rosenbusch<br />
Ingo Griebl<br />
Hans Ippisch<br />
Redaktionsleitung Print Alexander Geltenpoth (ag),<br />
(V.i.S.d.P.) verantwortlich für den redaktionellen Inhalt<br />
Adresse siehe Verlagsanschrift<br />
Leitender Redakteur Oliver Haake (oh)<br />
Redaktion Simon Fistrich (sf), David Bergmann (db), Susanne Braun (sb),<br />
Maria Beyer (mb)<br />
Autoren dieser Ausgabe Sascha Penzhorn, Benjamin Matthiesen, Karsten Scholz, Stefan Weiß<br />
Lektorat Claudia Brose (Ltg.), Birgit Bauer, Esther Marsch, Heidi Schmidt<br />
Layout-Konzept, Titelgestaltung Jan Weingarten<br />
Titel-Artwork © 2014 ZeniMax Media, Inc. Alle Rechte vorbehalten. ZeniMax, ZeniMax Online,<br />
Bethesda, <strong>The</strong> <strong>Elder</strong> <strong>Scrolls</strong> und <strong>The</strong> <strong>Elder</strong> <strong>Scrolls</strong> Online sind in den USA und/<br />
oder anderen Ländern Marken oder einge tragene Marken von ZeniMax Media,<br />
Inc. Alle weiteren Marken sind Eigentum der jeweiligen Inhaber.<br />
Layout Jan Weingarten<br />
Layoutkoordination Albert Kraus<br />
Vertrieb, Abonnement Werner Spachmüller (Ltg.), Nikolaus Krier<br />
Marketing Jeanette Haag<br />
Produktion Martin Closmann (Ltg.), Jörg Gleichmar<br />
www.<strong>buffed</strong>.de<br />
Redaktionsleitung Online Simon Fistrich<br />
Redaktion David Bergmann, Susanne Braun, Anna Mháire Stritter,<br />
Oliver Haake, Maria Beyer, Alexander Geltenpoth<br />
Programmierung Christian „Zam“ Zamora<br />
Entwicklung Markus Wollny (Ltg.), Falk Jeromin<br />
Erst Anfang 2014, nur knapp zwei Monate vor der angepeilten Veröffentlichung,<br />
erweitert Zenimax die geschlossene Beta. Ob das reicht,<br />
um ein tadelloses Spielvergnügen in der Verkaufsversion zu garantieren?<br />
In der nächsten <strong>buffed</strong> können wir Euch eventuell schon einen ersten<br />
Test bieten oder zumindest sehr tiefe Eindrücke aus der Beta.<br />
WildSTar<br />
Anzeigen CMS Media Services GmbH, Dr.-Mack-Straße 83, 90762 Fürth<br />
Anzeigenleiter Gunnar Obermeier<br />
verantwortlich für Anzeigenteil, Adresse siehe Verlagsanschrift<br />
Anzeigenberatung Print<br />
Anne Müller Tel. +49 911 2872-251; anne.mueller@computec.de<br />
Alto Mair Tel. +49 911 2872-144; alto.mair@computec.de<br />
Bernhard Nusser Tel. +49 911 2872-254; bernhard.nusser@computec.de<br />
René Behme Tel.: +49 911 2872-152; rene.behme@computec.de<br />
Anzeigenberatung Online Ströer Digital Media GmbH<br />
Stresemannstraße 29<br />
22769 Hamburg<br />
www.stroeerdigitalmedia.de<br />
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Anzeigendisposition anzeigen@computec.de<br />
Datenübertragung via E-Mail: anzeigen@computec.de<br />
Es gelten die Mediadaten Nr. 27 vom 01.01.2014<br />
Abonnement<br />
http://shop.computec.de<br />
Die Abwicklung (Rechnungsstellung, Zahlungsabwicklung und Versand) erfolgt über unser<br />
Partnerunternehmen DPV Direct GmbH. Ansprechpartner für Reklamationen sowie Fragen zu<br />
Ihrem Abo in Deutschland, Österreich, Schweiz und weiteren Ländern ist Ihr Computec-Team unter:<br />
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Samstag 09.00–14.00 Uhr<br />
Österreich, Schweiz und weitere Länder<br />
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Support: Montag 07.00–20.00 Uhr, Dienstag–Freitag 07.30–20.00 Uhr,<br />
Samstag 09.00–14.00 Uhr<br />
(*14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, max. 0,42 €/Min. aus dem dt. Mobilfunk)<br />
Abonnementpreis für 6 Ausgaben:<br />
Inland: € 36,00; Österreich: € 41,00; Ausland: € 48,00<br />
Das Fantasy-SciFi-MMORPG von Ncsoft steht in den Startlöchern. Spannend<br />
wird insbesondere, wie sich Wildstar im Vergleich zu World of<br />
Warcraft und <strong>The</strong> <strong>Elder</strong> <strong>Scrolls</strong> Online schlagen wird. Letzteres erscheint<br />
fast zeitgleich. <strong>buffed</strong> berücksichtigt dabei alle Facetten des Spiels –<br />
vom Questing übers Housing bis hin zum PvP. Für wen ist Wildstar das<br />
perfekte Spiel, für wen TESO und wer sollte WoW treu bleiben?<br />
ISSN/Pressepost: <strong>buffed</strong> wurde folgendem Vertriebskennzeichen zugeteilt: ZKZ: 75731<br />
Vertrieb und Einzelverkauf: DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstr. 1-3, 20355 Hamburg<br />
Internet: dpv-network.de<br />
Druck: Quad/Graphics Europe, 120 Pultuska Street, 07-200 Krakau, Wyszków, Polen<br />
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für in Anzeigen dargestellte Produkte und Dienstleistungen. Die Veröffentlichung von Anzeigen setzt nicht<br />
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uns dies schriftlich mitzuteilen. Schreiben Sie unter Angabe des <strong>Magazin</strong>s, in dem die Anzeige erschienen ist,<br />
inkl. der Ausgabe und der Seitennummer an: CMS MEDIA SERVICES GmbH, Annett Heinze, Anschrift s.o.<br />
Einsendungen, Manuskripte und Programme: Mit der Einsendung von Manuskripten jeder Art gibt der Verfasser die<br />
Zustimmung zur Veröffentlichung in den von der Verlagsgruppe herausgegebenen Publikationen. Urheberrecht: Alle<br />
in <strong>buffed</strong> veröffentlichten Beiträge bzw. Datenträger sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche Reproduktion oder<br />
Nutzung bedarf der vorherigen, ausdrücklichen und schriftlichen Genehmigung des Verlags.<br />
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Bei allen Verlosungen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Eine Barauszahlung ist nicht möglich.<br />
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Deutschsprachige Titel:<br />
SFT, WIDESCREEN, PC GAMES, PC GAMES MMORE, PC GAMES HARDWARE, BUFFED,<br />
X3, PLAY 3, GAMES & MORE, GAMES AKTUELL, N-ZONE, XBG GAMES, PLAY BLU<br />
Internationale Zeitschriften:<br />
Polen: COSMOPOLITAN, JOY, SHAPE, HOT, PLAYBOY, CKM, VOYAGE; HARPER’S BAZAAR<br />
Ungarn: JOY, SHAPE, ÉVA, IN STYLE, PLAYBOY, CKM, MEN’S HEALTH
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Soundtrack<br />
von Chris<br />
Hülsbeck!<br />
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