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GASWÄRME International Messen, Steuern, Regeln + Automatisieren (Vorschau)

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02 I 2013<br />

SCHWERPUNKT<br />

<strong>Messen</strong> / <strong>Steuern</strong> / <strong>Regeln</strong> +<br />

<strong>Automatisieren</strong><br />

Zeitschrift für gasbeheizte Thermoprozesse<br />

4. Praxisseminar + Workshop + Ausstellung<br />

Effiziente<br />

BRENNERTECHNIK<br />

für Industrieöfen<br />

22.–24. April 2013<br />

www.gwi-brennertechnik.de<br />

ISSN 0020-9384 www.gaswaerme-online.de Vulkan-Verlag


6. Fachkongress<br />

smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen<br />

für die Energiewende<br />

29. – 30.04.2013, Essen • ATLANTIC Congress Hotel Essen • www.gwf-smart-energy.de<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Wann und Wo?<br />

Montag, 29.04.2013<br />

Dienstag, 30.04.2013<br />

Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierungsprozesse<br />

Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />

• Status Quo der Energiewende<br />

• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />

• Entwicklung der Netze<br />

• Smart Energy (Mess- und Gerätetechnik) in der EU: GB, I, F<br />

Themenblock 2 Zukünftige Anforderungen an die Netze<br />

• Konvergenz Gas-Strom – Status Quo aus Sicht der Stromindustrie<br />

• Konvergenz Gas-Strom – Status Quo aus Sicht der Gasindustrie<br />

• Konvergenz Gas-Strom – Auswirkungen auf die Gasbeschaffenheit<br />

Themenblock 3 Konsequenzen für die Komponenten- und Geräteindustrie<br />

• Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen auf Industrieprozesse<br />

• Harmonisierung des Wobbe Index in Europa: Chancen und Risiken<br />

• Biogaseinspeisesysteme – Schwerpunkt Gasbeschaffenheitsmessung<br />

• Trends in der Gasbeschaffenheitsmessung<br />

Workshop 1<br />

Smart Energy in der Praxis<br />

Moderation Dr. Norbert Burger<br />

• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />

• Kommunikationsanwendungen im Umfeld von Multi-Utility-Prozessen<br />

• Gasmessung: Neue Technologien und Kommunikation im häuslichen<br />

und gewerblichen Bereich<br />

• Dezentrale vernetzte Energiesysteme am Beispiel Mülheim<br />

• Effizienzverbesserung durch Lastmanagement in der häuslichen<br />

Energieversorgung<br />

Workshop 2<br />

Energiespeicherung – Power to Gas<br />

Moderation Dr. Hartmut Krause<br />

• Wirtschaftlicher Betrieb von PtG-Anlagen<br />

• Elektrolyse-Systeme für PtG-Anlagen<br />

• Methanisierung<br />

• Metrologie der H 2<br />

-Einspeisung am Beispiel des E.ON Power to Gas<br />

Projektes Falkenhagen<br />

• Audi-Projekt Werlte: Konzept und Status<br />

MIT ReFeRenTen vOn: BDEW, BnetzA, RWE, E.ON Ruhrgas, DBI, GWI, EBI, RMG,<br />

ELSTER, Itron, u.a.<br />

Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />

Thema:<br />

6. Fachkongress – smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />

Termin:<br />

• Montag, 29.04.2013,<br />

09:30 – 17:30 Uhr Tagung<br />

19:00 – 22:00 Uhr<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung<br />

• Dienstag, 30.04.2013,<br />

09:00 – 13:00 Uhr Tagung<br />

Ort:<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />

www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Energieversorgungs unternehmen,<br />

Verteilnetz betreibern, Softwareunternehmen<br />

und der Geräteindustrie<br />

Teilnahmegebühr:<br />

gwf-Abonnenten /<br />

figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />

Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />

sowie das Catering (4x Kaffee, 2x Mittagessen,<br />

Abendveranstaltung).<br />

Veranstalter<br />

+ Ausstellung<br />

im ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.gwf-smart-energy.de<br />

Fax-Anmeldung: 089 - 203 53 66-99 oder Online-Anmeldung: www.gwf-smart-energy.de<br />

Ich bin gwf-Abonnent<br />

Ich bin figawa-Mitglied<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />

Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />

Workshop 1 und Impulsreferate Smart Energy in der Praxis oder<br />

Workshop 2 und Impulsreferate Energiespeicherung – Power to Gas<br />

Vorname, Name<br />

Telefon<br />

Fax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


EDITORIAL<br />

Folgen schwankender Gasqualität<br />

Liebe Leser,<br />

die Gasbeschaffenheit wird in den nächsten Jahrzehnten<br />

vermehrt durch die Einspeisung von Biogas, LNG, Wasserstoff,<br />

SNG und die Konsequenzen zunehmender Lagerstättendiversifizierung<br />

geprägt werden. Hinzu kommt der Auftrag der<br />

Europäischen Kommission im Rahmen des Mandats M 400<br />

Normen zu entwickeln, die einen „möglichst breiten Bereich<br />

der Gasbeschaffenheit von H-Gas bei vertretbaren Kosten“<br />

abdecken.<br />

Das sich abzeichnende Szenario führt aktuell zu intensiven<br />

Diskussionen zwischen den Marktpartnern. So werden die<br />

Ergebnisse der ersten Phase des Projekts Gasqual in der Branche<br />

höchst unterschiedlich bewertet, wie die aktuellen Reaktionen<br />

auf eine im Februar veröffentlichte Grundsatzposition der<br />

Hersteller von Komponenten und Gasgeräten zeigen. Die gleiche<br />

Diskussion beginnt auf europäischer Ebene.<br />

Im Mittelpunkt steht hierbei die Frage, welche Auswirkungen<br />

eine kurzzyklisch stark schwankende Gasqualität auf den<br />

Gerätebestand in Europa hätte. Allein im domestic Bereich<br />

wären von kurzzyklischen Schwankungen mehr als 180 Mio.<br />

Gasgeräte im heutigen Bestand betroffen. Hinzu kommen<br />

mehrere Millionen Gasgeräte, die im gewerblichen, industriellen<br />

und öffentlichen Bereich im Einsatz sind: hierzu gehören<br />

unter anderem dezentrale Heizsysteme, Thermprozessanlagen,<br />

Turbinen und unterschiedliche Gasmotoren. So wurde seitens<br />

der Spitzenverbände BDH und figawa seit Beginn der Untersuchungen<br />

zum Mandat M 400 vergeblich kritisiert, dass unter<br />

dem Mandat bisher nur konventionelle Geräte aus dem haushaltlichen<br />

Bereich überprüft wurden.<br />

Vor entsprechenden Normungsentscheidungen ist die Einbeziehung<br />

der Produktgruppen des gewerblichen bzw. des<br />

industriellen Bereichs sowie neue Gastechnologien aus Sicht<br />

der Verbände zwingend erforderlich, da in diesen Feldern<br />

andere Nutzungsbedingungen gelten und Verbrennungstechnologien<br />

zum Einsatz kommen, die auf Schwankungen der<br />

Gasbeschaffenheit anders reagieren als Geräte unter dem<br />

Scope des Gas Quality Untersuchungsberichtes.<br />

Die Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

auf industrielle Gasanwendungen werden deshalb künftig<br />

einen Schwerpunkt der Diskussion stellen. Dabei müssen auch<br />

die Wechselwirkungen mit den parallelen Entscheidungen<br />

über die entsprechenden Lots der EU EcoDesign-Richtlinie<br />

beachtet werden. Hier werden Produkt und Systemanforderungen<br />

zur Energieeffizienz und zum Emissionsverhalten erarbeitet,<br />

die bei Schwankungen in der Gasbeschaffenheit immer<br />

schwieriger zu erfüllen sind.<br />

In Abhängigkeit von der konkreten industriellen Gasanwendung<br />

können geeignete Verfahren, Geräte und Methoden zur<br />

Messung und Kompensation von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

erforderlich werden. Für gasbeschaffenheitssensible<br />

Bereiche müssen weitere Maßnahmen gasseitig bzw. anwendungsseitig<br />

ergriffen werden wie z. B. Sauerstoffmesssonden<br />

im Abgas zur Luftbedarfskontrolle, Integration von Wobbe-<br />

Messgeräten in die Regelung oder die Nutzung der Gaschromatographie<br />

zur Kontrolle der Gaszusammensetzung.<br />

Vor vielen Jahren haben wir erstmals in dieser Reihe u.a.<br />

auch über die Nutzung des Ionisationssignals für die Luftzahlmessung<br />

in Gasgeräten (Scotverfahren) berichtet.<br />

Da ist es nur konsequent, die oben skizzierte Entwicklung in<br />

den gwi-Schwerpunktheften „<strong>Messen</strong>, <strong>Steuern</strong>, <strong>Regeln</strong>, <strong>Automatisieren</strong><br />

& Modernisieren“ zukünftig intensiv zu verfolgen.<br />

Seien Sie gespannt!<br />

Ihr<br />

Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />

Geschäftsführer Fachbereich Gas<br />

figawa e. V.<br />

2-2013 gaswärme international<br />

1


INHALT 2-2013<br />

6 FASZINATION TECHNIK<br />

Gleichmäßige Erwärmung von 250 mm-Brammen<br />

63 FACHBERICHT<br />

Energiemanagement in der Praxis<br />

Statement<br />

von Gotthard Graß, Norbert Burger, Andreas Lücke<br />

33 Projekt GASQUAL – Pilot-Studie Deutschland<br />

Grundsatzposition von BDH und figawa<br />

Fachberichte<br />

von Arnd Müller, Uwe Bonnet<br />

43 Komplettmodernisierung zweier Hubherdwagenöfen zum Glühen von Temperguss<br />

Overall modernisation of two elevating roller-hearth furnaces for heat treatment of malleable cast iron<br />

von Dirk Mäder, René Lohr, Octavio Schmiel Gamarra<br />

51 Praxistaugliche Brennerapplika tionen unter Berücksichtigung der DIN EN 746-2<br />

Burner applications for practical use, taking account of DIN EN 746, Part 2<br />

von Thomas Rücker<br />

57 Kostenreduktion durch busübergreifendes Datenmanagement und moderne<br />

Leistungselektronik<br />

Cost reduction through comprehensive bus system for data management and modern power management<br />

von Gerald Orlik, Thomas Reisz<br />

61 Energiemanagement – Doppelte Pflicht für Anlagenbetreiber<br />

Energy management – a dual obligation<br />

von Achim Zajc<br />

65 Trends in der gesetzlichen Gasbeschaffenheitsmessung<br />

Trends in custody transfer gas quality analysis<br />

von Anne Giese<br />

70 Gasbeschaffenheitsschwankungen – Mögliche Auswirkungen auf industrielle Anwendungen<br />

Variations in the chemical composition of natural gas – potential impact on industrial applications<br />

2 gaswärme international 2013-2


2-2013 INHALT<br />

51 FACHBERICHT<br />

Brennerapplikation unter DIN EN 746-2<br />

36 STATEMENT<br />

Pilot-Studie Gasbeschaffenheiten<br />

Nachrichten<br />

8 Wirtschaft und Unternehmen<br />

16 Veranstaltungen<br />

20 <strong>Messen</strong>/Kongresse/Tagungen<br />

22 Fortbildung<br />

25 Personalien<br />

28 GWI-Seminare<br />

28 Medien<br />

Technik Aktuell<br />

Jetzt anmelden:<br />

4. Praxisseminar + Workshop + Ausstellung<br />

Effiziente<br />

BRENNERTECHNIK<br />

für Industrieöfen<br />

22.–24. April 2013<br />

www.gwi-brennertechnik.de<br />

89 Gehörschutz mit Dämpfungsniveau bis 37 Dezibel<br />

89 Industriebrennerserie mit Freiflammtechnologie<br />

90 Infrarotkamera mit Mini-Industrie-PC zur Prozessoptimierung<br />

90 Restwärmenutzung zur Luftvorwärmung für Thermalölanlagen ab 300 kW<br />

91 Ionisationszündbrenner mit keramischem Flammrohr<br />

91 Mini-Datenlogger mit fünf Feuchtesensoren<br />

92 Druckmessumformer als SIL2-Version<br />

92 Reflow Tracker erstellt und analysiert Temperaturprofile<br />

92 Innovative Technologien für den Strukturguss<br />

93 Neuer Gusswerkstoff für den Tieftemperatureinsatz<br />

2-2013 gaswärme international<br />

3


INHALT 2-2013<br />

13 NACHRICHTEN<br />

Siemens modernisiert Walzwerk<br />

83 WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Flachpassmaschine Verkauf<br />

Nachgefragt<br />

79 Folge 12: Eckehard Specht<br />

„Der Gasanteil wird weiter zunehmen“<br />

Wirtschaft & Management<br />

83 Flachpassmaschine Verkauf<br />

Aus der Praxis<br />

87 Druckprüfkoffer für Gasrohrleitungen übertrifft Anforderungen der G 469<br />

Datenblatt<br />

78 Erdgas-Orientierungswerte<br />

Thermoprozess<br />

Bleiben Sie stets informiert und<br />

folgen Sie uns über Twitter<br />

Thermoprozess<br />

@Thermoprozess<br />

+++ www.gaswaerme-online.de +++ www.gaswaerme-online.de +++<br />

4 gaswärme international 2013-2


80 NACHGEFRAGT<br />

Folge 12: Eckehard Specht<br />

Firmenporträt<br />

116 MIB GmbH & Co. KG<br />

Marktübersicht<br />

96 I. Thermoprozessanlagen für individuelle<br />

Wärmebehandlungsverfahren<br />

101 II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />

Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

113 III. Beratung, Planung, Dienstleistungen,<br />

Engineering<br />

Sind<br />

Sie<br />

sicher?<br />

Komponenten gemäß SIL/PL<br />

Zur konsequenten Umsetzung der Sicherheitsfunktionen<br />

in industriellen Thermoprozessanlagen<br />

nach EN 746:2010.<br />

115 IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute<br />

und Organisationen<br />

115 V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung<br />

RUBRIKEN<br />

1 Editorial<br />

6 Faszination Technik<br />

94 Inserentenverzeichnis<br />

3. US Impressum<br />

Elster GmbH<br />

Postfach 2809<br />

49018 Osnabrück<br />

T +49 541 1214-0<br />

F +49 541 1214-370<br />

info@kromschroeder.com<br />

www.kromschroeder.com<br />

2-2013 gaswärme international<br />

Anz_PW2013_1_89x255_de_en.indd 1 02.04.13 16:47


FASZINATION TECHNIK<br />

6 gaswärme international 2012-5 2013-2


Manchmal muss es eben heiß sein! Eine optimale Warmumformung<br />

beginnt mit der Erwärmung.<br />

Eine gleichmäßig auf über 1.200 °C erwärmte Bramme von<br />

250 mm Dicke läuft zur Umformung in ein Warmwalzwerk ein.<br />

Am Ende des Walzprozesses entsteht ein Stahlband mit Dicken<br />

zwischen 1,2 – 20 mm und Längen von 100 m bis 2 km.<br />

(Quelle: SMS Siemag AG)<br />

5-2012 2-2013 gaswärme international<br />

7


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Schwank erhält Auszeichnung<br />

ÖKOPROFIT<br />

Die Schwank GmbH ist von Dr. Heinz<br />

Baues, Ministerialdirektor im Ministerium<br />

für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft,<br />

Natur- und Verbraucherschutz des<br />

Landes NRW, für die Umweltleistungen mit<br />

dem Umweltsiegel ÖKOPROFIT ausgezeichnet<br />

worden. Damit hat der Hersteller<br />

für energieeffiziente Hallenheizungen<br />

gezielte Maßnahmen die den nachhaltigen<br />

Umgang mit Ressourcen fördern und<br />

zu einem aktiven Beitrag die Umwelt entlasten,<br />

kompromisslos umgesetzt. ÖKO-<br />

PROFIT (Ökologisches Projekt für integrierte<br />

Umwelttechnik) ist ein Kooperationsprojekt<br />

zwischen Kommune und Wirtschaft.<br />

Ziel ist die nachhaltige ökonomische<br />

und ökologische Stärkung von<br />

Unternehmen. Durch gezielte Maßnahmen<br />

sollen Unternehmen Kosten senken und<br />

ihre Öko-Effizienz steigern. Zentrale Themen<br />

sind die Reduktion des Wasser- und<br />

Energieverbrauchs, die Abfallreduktion<br />

und Erhöhung der Materialeffizienz. ÖKO-<br />

PROFIT-Teilnehmer bekennen sich zum<br />

nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und<br />

zum aktiven Beitrag, die Umwelt zu entlasten<br />

und Energiekosten zu senken. Aktuell<br />

rechnet Schwank mit Einsparungen bei<br />

den Betriebskosten in Höhe von rund<br />

48.000 € jährlich. Außerdem verringerte<br />

sich durch die realisierten Maßnahmen der<br />

Ausstoß des Treibhausgases CO 2 um mehr<br />

als 162 t.<br />

Maschinenund<br />

Anlagenbau<br />

startet<br />

verhalten ins<br />

neue Jahr<br />

Der Auftragseingang im Maschinen-<br />

und Anlagenbau in<br />

Deutschland lag im Januar 2013 um<br />

real 2 % unter dem Ergebnis des<br />

Vorjahres. Das Inlandsgeschäft sank<br />

um 7 %, das Auslandsgeschäft lag<br />

um 1 % über dem Vorjahresniveau,<br />

teilte der Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA) mit. In dem von kurzfristigen<br />

Schwankungen weniger<br />

beeinflussten Dreimonatsvergleich<br />

November 2012 bis Januar 2013<br />

ergibt sich insgesamt eine Stagnation<br />

im Vorjahresvergleich. Die<br />

Inlandsaufträge lagen bei – 3 %, die<br />

Auslandsaufträge bei + 1 %.<br />

Haspelmodernisierung durch SMS Siemag<br />

bei Tata Steel IJmuiden<br />

Tata Steel hat SMS Siemag im Februar<br />

2013 die Abnahme für den Umbau des<br />

Haspels Nr. 3 im Warmbandwerk IJmuiden,<br />

Niederlande, erteilt. Dank der umfassenden<br />

Modernisierung kann der mehr als 25<br />

Jahre alte Haspel nun Warmband mit einer<br />

höheren Festigkeit in größeren Dicken<br />

wickeln. Ein wesentlicher Faktor für die<br />

geringen Investitionskosten war die Möglichkeit,<br />

die vorhandenen Haspeldorne<br />

nach Verstärkung in der SMS Siemag-Werkstatt<br />

weiterhin einzusetzen.<br />

Die Modernisierung durch SMS Siemag<br />

umfasste die technologische Auslegung<br />

des Haspels Nr. 3 an die neuen Anforderungen<br />

und den Einbau neuer Komponenten<br />

wie stärkere Getriebe für den Treiber<br />

und den Haspeldornantrieb, neue hydraulische<br />

Ventilstände sowie die Verstärkung<br />

des vorhandenen Haspeltreibers. Eine<br />

neue, hydraulisch geregelte Schachtklappenrolle<br />

unterstützt den Wickelvorgang<br />

bei hochfesten Stahlsorten.<br />

Außerdem beriet SMS Siemag, Tata<br />

Steel IJmuiden bei der Einführung einer<br />

Wickelstrategie für die hochfesten Bänder.<br />

Die vier Haspeldorne werden seit<br />

Ende 2011 nacheinander in der SMS Siemag-Werkstatt<br />

in Hilchenbach verstärkt.<br />

Basis sind FEM-Berechnungen, die detailliert<br />

über die Belastungen der verschiedenen<br />

Bauteile bei den höheren Kräften und<br />

Momenten Aufschluss geben. Der erste<br />

umgebaute Haspeldorn erreichte eine<br />

Standzeit von 2,5 Mio. t Warmband und<br />

soll zukünftig sogar bis 3 Mio. t Warmband<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Umbauten am Haspel 3 fanden im<br />

Februar 2012 statt. Die Anpassungen der<br />

Hydraulik hatte SMS Siemag schon vorher<br />

fertiggestellt, um eine möglichst kurze<br />

Umbaupause möglich zu machen.<br />

8 gaswärme international 2013-2


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Loesche GmbH baut Kompetenzen in Richtung Innovative<br />

Engineering aus<br />

Um der internationalen Kundschaft<br />

zukünftig optimierte Prozesse und<br />

Anlagen anbieten zu können, hat Loesche<br />

eine Mehrheit an den Ingenieurgesellschaften<br />

aixprocess und aixergee aus<br />

Aachen übernommen.<br />

Die aixprocess GmbH entwickelt<br />

Modelle und Werkzeuge zur Simulation<br />

komplexer verfahrenstechnischer und<br />

strömungstechnischer Prozesse und berät<br />

seit über 10 Jahren erfolgreich Kunden aus<br />

der Kraftwerks- und Prozesstechnik. Das<br />

Unternehmen hat sich durch führende<br />

Modellierungs- und Berechnungstechnologie<br />

international besonders im Bereich<br />

der reagierenden Mehrphasenströmungen<br />

einen guten Ruf erarbeitet.<br />

Die aixergee GmbH ist auf die Optimierung<br />

der Produktionsprozesse in der<br />

Zementindustrie spezialisiert und hat sich<br />

besonders in den Bereichen Sekundärbrennstofffeuerung,<br />

Leistungssteigerung,<br />

Emissionsminderung und Betriebsstabilisierung<br />

international etabliert. In den<br />

Optimierungskonzepten verbindet die<br />

aixergee GmbH branchenspezifische<br />

Kenntnisse mit speziell auf die Anforderungen<br />

der Zementindustrie angepassten<br />

numerischen Berechnungsmethoden.<br />

Die Kunden erhalten so herstellerunabhängige,<br />

rein technisch orientierte<br />

Lösungsvorschläge.<br />

2-2013 gaswärme international<br />

9


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

voestalpine errichtet Direktreduktionsanlage in Texas<br />

Die Standortentscheidung für die Direkt -<br />

reduktionsanlage des voestalpine-<br />

Konzerns in Nordamerika ist gefallen. Das<br />

Werk wird auf dem La Quinta Trade Gateway,<br />

San Patricio County, in unmittelbarer<br />

Nähe zur Stadt Corpus Christi (Texas, USA)<br />

errichtet. Zurzeit werden bei den zuständigen<br />

Behörden die Unterlagen zur Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

eingereicht. Die<br />

Verfahrensdauer wird auf etwa 15 Monate<br />

geschätzt. Die geplante Anlage ist auf eine<br />

Jahreskapazität von zwei Mio. t HBI (Hot<br />

Briquetted Iron) bzw. DRI (Direct Reduced<br />

Iron) ausgerichtet. Das Investitionsvolumen<br />

beträgt rund 550 Mio. €, die Anlage<br />

wird im operativen Betrieb rund 150 Mitarbeiter<br />

beschäftigen. Der Betriebsbeginn ist<br />

für Anfang 2016 geplant.<br />

Damit wird den österreichischen Stahlproduktionsstandorten<br />

in Linz und Donawitz<br />

Zugang zu kosten- und umweltfreundlichem<br />

Vormaterial auf HBI bzw. DRI-<br />

Basis ermöglicht und so die Konkurrenzfähigkeit<br />

langfristig abgesichert. Das Grundstück<br />

liegt strategisch günstig an der Bucht<br />

von Corpus Christi, umfasst eine Fläche von<br />

knapp zwei km 2 und verfügt über einen<br />

direkten Meereszugang. Die formelle Letztentscheidung<br />

zur Umsetzung des Projektes<br />

ist noch vor dem Sommer geplant,<br />

sofern die derzeit laufenden Detailverhandlungen<br />

mit den lokalen Behörden bis dahin<br />

erfolgreich abgeschlossen sind.<br />

Ausschreibung des 3M Safety Awards 2013<br />

Welche Maßnahmen ergreifen Sicherheitsingenieure,<br />

Meister, Facharbeiter und Auszubildende, um sich am<br />

Arbeitsplatz zu schützen? Mit dieser Frage ruft der Multi-Technologiekonzern<br />

3M gemeinsam mit den Fachmagazinen<br />

Sicherheitsingenieur und Sicherheitsbeauftragter nun zum<br />

zweiten Mal zur Bewerbung für den 3M Safety Award auf.<br />

Mitmachen können Beschäftigte aus Industrie und Handwerk.<br />

Dabei spielt es keine Rolle, ob sich diese alleine oder als<br />

Team bewerben. Im Vordergrund stehen die persönlichen<br />

Erlebnisse der Bewerber: Wie sieht der Arbeitsplatz konkret<br />

aus? Welche Schutzausrüstung wird getragen? Diese werden<br />

im Anschluss von einer fachkundigen Jury, bestehend aus<br />

Arbeitsschutz-Experten, bewertet. Die fünf besten Einreichungen<br />

werden mit einem Preisgeld von je 1.000 € belohnt.<br />

Zusätzlich gewinnt der Erstplatzierte den Dreh eines Imagevideos<br />

für sein Unternehmen. Die offizielle Verleihung des Safety<br />

Awards 2013 erfolgt schließlich im Rahmen der A+A in Düsseldorf.<br />

Die fünf Gewinner bilden gemeinsam das Safety Team<br />

2013, das in alle Kommunikationsmaßnahmen des 3M<br />

Geschäftsbereichs Arbeitsschutz eingebunden wird.<br />

Unter www.3marbeitsschutz.de/safetyaward können Interessenten<br />

bis zum 20. August 2013 von ihren Erfahrungen<br />

berichten.<br />

Andritz liefert Laserschweißanlagen<br />

für chinesische Automobil- und Stahlproduzenten<br />

Andritz Soutec, seit 2012 Teil des internationalen<br />

Technologiekonzerns Andritz,<br />

verzeichnete zwei wichtige Aufträge aus<br />

China: BAIC Motor, Peking, und PCMI Metal<br />

Product, Chongqing, orderten jeweils eine<br />

Laserschweißanlage für Tailored Blanks<br />

(Blechteile für Autokarosserien). Die Anlagen<br />

des Typs Soulas werden für lineare<br />

Schweißnähte eingesetzt und haben eine<br />

Kapazität von jeweils 1,2 Mio. Tailored<br />

Blanks pro Jahr. Die Inbetriebnahmen sind<br />

für das dritte Quartal 2013 geplant. Die<br />

Laserschweißanlage für BAIC Motor wird<br />

für die Produktion der Modelle C70G, C50E<br />

und C60F eingesetzt. BAIC Motor gehört<br />

zur Beijing Automotive Group, dem viertgrößten<br />

Automobilproduzenten Chinas,<br />

der 2012 rund 3,1 Mio. Fahrzeuge fertigte<br />

und an dem sich, wie kürzlich angekündigt,<br />

die Daimler AG, Deutschland, beteiligen<br />

wird. PCMI Metal Product gehört zu Panzhihua<br />

Iron and Steel, dem größten Stahlproduzenten<br />

Westchinas und dem größten<br />

Vanadium-Hersteller Chinas. PCMI Metal<br />

Product steigt mit der Bestellung der ersten<br />

Laserschweißanlage in den Tailored-<br />

Blanks-Markt ein.<br />

10 gaswärme international 2013-2


4. gwi-Praxistagung<br />

Effiziente<br />

BrEnnErtEcHnIk<br />

für Industrieöfen<br />

22.- 24. April 2013, Atlantic Congress Hotel, Essen • www.gwi-brennertechnik.de<br />

powered by<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Wann und Wo?<br />

Vorkurs<br />

Themenblock<br />

1<br />

Themenblock<br />

2<br />

Themenblock<br />

3<br />

Themenblock<br />

4<br />

Themenblock<br />

5<br />

Workshop<br />

1<br />

Workshop<br />

2<br />

Grundlagenseminar (22. April)<br />

• Einführung in die Verbrennungstechnik, Teil 1<br />

• Einführung in die Verbrennungstechnik, Teil 2<br />

• GWI-Arbeitsblätter in der Anwendung<br />

Hauptseminar (23. bis 24. April)<br />

Einführung<br />

• Einführung in die politische Relevanz der Brennertechnik<br />

Brennertechniken für Industrieöfen<br />

• Neue Brennertechnik mit innovativer Luftvorwärmung<br />

• Neue low-NO x<br />

-Lösungen für Hochgeschwindigkeitsbrenner<br />

• Status der OxyFuel-Verbrennung für Industrieöfen<br />

• Innovation in der regenerativen ultra-low-NO x<br />

-Brennertechnologie durch Energieoptimierung<br />

• Praxisbeispiel: Energetische Optimierung eines bestehenden Wärmebehandlungsofen<br />

Forschung und Entwicklung<br />

• Hitzebeständig bis 1.250 °C - Entwicklung neuer metallischer Werkstoffe<br />

• Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen auf industrielle Thermoprozessanlagen<br />

• Entwicklung der Brennertechnik für die Herstellung von Glas<br />

Betriebserfahrungen mit gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />

• Energetische und betriebliche Besonderheiten von Batchprozessen,<br />

am Beispiel zweier Herdwagenöfen<br />

• Erfahrungen bei der Umstellung von Kaltluftbrennern auf<br />

Regenerativbefeuerung am Beispiel eines Aluminiumschmelzofens<br />

Sicherheit und Normung<br />

• Verpflichtungen und Maßnahmen zur Gewährleistung und zum Erhalt der Betriebssicherheit<br />

über die Nutzungsdauer<br />

• Aktuelle Entwicklungen im Normungsumfeld der ISO/TC 244 und ErP<br />

Energiemanagement und Energieeffizienz<br />

Moderation Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner, Universität Duisburg-Essen<br />

• Effiziente Energiemanagementsysteme – Wie komme ich da hin?<br />

• Brennereffizienz beginnt beim Industrieofen<br />

Feuerfestmaterialien - Möglichkeiten und Grenzen<br />

Moderation: Dr. Thorsten Tonnesen, GHI, RWTH Aachen<br />

• Feuerfestmaterialien, Teil 1<br />

• Feuerfestmaterialien, Teil 2<br />

MIT REFERENTEN VON: Aichelin Ges.m.b.H., Bloom Engineering GmbH, DNV Germany Holding<br />

GmbH, Eclipse Combustion GmbH, Elster GmbH, EU-Parlament, Forschungsgemeinschaft Feuerfest e. V.,<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e. V., Hüttentechnische Vereinigung der deutschen Glasindustrie e. V.,<br />

Linde Gas, LOI Thermprocess GmbH, Rath GmbH, RWTH Aachen, Schmidt + Clemens GmbH + Co. KG,<br />

Trimet Aluminium AG, Vallourec & Mannesmann Tubes, VDMA e. V., WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />

Termin:<br />

• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />

Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 23.04.2013<br />

Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 24.04.2013<br />

Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />

www.atlantic-hotels.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von gasbeheizten<br />

Thermoprozessanlagen und Industrieöfen<br />

sowie Hersteller von Brennertechnik und<br />

Brennerkomponenten<br />

Teilnahmegebühr*:<br />

Seminarbesuch exklusive/inklusive<br />

Grundlagenkurs am 22. April<br />

• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 800 € | 1.000 €<br />

• regulärer Preis: 900 € | 1.100 €<br />

* Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt<br />

jeweils folgende Leistungen ein: Teilnahme an zwei/drei<br />

Tagen, Tagungsunterlagen, Mittagessen, Erfrischungen<br />

in den Pausen und Abendveranstaltung. Übernachtungspreise<br />

sind in der Teilnahmegebühr nicht enthalten. Nach<br />

Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />

möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und erhalten<br />

eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die<br />

vor Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen<br />

nach dem 01. April oder bei Nichterscheinen wird die volle<br />

Teilnahmegebühr berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer<br />

gestellt werden. Stornierungen vor diesem Termin<br />

werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand berechnet. Die<br />

Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />

Veranstalter<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.gwi-brennertechnik.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.gwi-brennertechnik.de<br />

Ich bin gwi-Abonnent<br />

Ich bin Gas- und Wärme-Institut Mitglied<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich nehme auch am Grundlagenseminar teil<br />

Ich komme auf Empfehlung von Firma: ........................................................................................................................................................<br />

Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />

Workshop 1 Energiemanagement und Energieeffizienz oder<br />

Workshop 2 Feuerfestmaterialien – Möglichkeiten und Grenzen<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

E.ON und DVGW übernehmen leitende Funktionen in der<br />

neuen ISO-Arbeitsgruppe CO 2 -Transport<br />

Das im August 2012 von der Bundesregierung erlassene<br />

Kohlendioxid-Speicherungsgesetz verweist auf das Energiewirtschaftsgesetz<br />

und somit auf das DVGW-Regelwerk. Der<br />

DVGW hat daher die Aufgabe, ein geeignetes Regelwerk für<br />

CO 2 zu erarbeiten. Dazu hat der DVGW den Koordinierungskreis<br />

CCS (KK CCS), bestehend aus Industriepartnern und Forschungsinstituten,<br />

ins Leben gerufen. Dieser Koordinationskreis<br />

befasst sich mit der Erstellung von Standards und technischen<br />

<strong>Regeln</strong> zum leitungsgebundenen Transport von CO 2 in<br />

Deutschland. Nach Regelwerken für Wasser (W-Reihe) und Gas<br />

(G-Reihe) entsteht somit ein neues Regelwerk für CO 2 , die<br />

sogenannte C-Reihe. Als Leiter des Koordinationskreises wurde<br />

Dr. Achim Hilgenstock von der E.ON New Build & Technology<br />

GmbH gewählt. Das Sekretariat wird von Dr. Claudia Werner<br />

vom DVGW gestellt.<br />

2012 hat ISO das Technische Komitee ISO TC 265: „Carbon<br />

Dioxide Capture, Transportation and Geological Storage” (Kohlendioxid-Abscheidung,<br />

-Transport und geologische Speicherung)<br />

gegründet.<br />

National werden die Aktivitäten vom DIN begleitet, der<br />

auch das Spiegelgremium für die internationalen Aktivitäten<br />

im Rahmen der ISO darstellt. Durch die Übernahme wichtiger<br />

Leitungs- und Steuerungsfunktionen in ISO (<strong>International</strong><br />

Standardization Organisation) werden die im DVGW geschaffenen<br />

Ansätze auch international etabliert.<br />

ISO TC 265 wird Standards erarbeiten, die die gesamte Prozesskette<br />

von CO 2 -Abscheidung, -Transport und -Speicherung<br />

abdecken, und darüber hinaus auch übergreifende Themen<br />

behandeln. Dafür wurden fünf Arbeitsgruppen (Working<br />

Groups – WGs) gegründet:<br />

WG1 Capture (Abscheidung)<br />

WG2 Transportation (Transport)<br />

WG3 Storage (Speicherung)<br />

WG4 Quantification and Verification (Quantifizierung und<br />

Verifizierung)<br />

WG5 Cross-Cutting Issues (Übergeordnete Themen)<br />

Auf der zweiten ISO TC 265 Sitzung am 4. und 5. Februar<br />

2013 in Madrid wurden die Leiter für die Arbeitsgruppen offiziell<br />

per Resolution benannt. Deutschland wird mit Dr. Achim<br />

Hilgenstock die „WG2 Transportation” leiten. Das Sekretariat<br />

wird von Dr. Claudia Werner vom DVGW übernommen. Diese<br />

ISO-Aktivitäten für den CO 2 -Transport werden von beiden<br />

auch auf die nationale Ebene in das DIN-Spiegelgremium<br />

kommuniziert. Somit ist sichergestellt, dass die in ISO und<br />

DVGW entwickelten Normen und Standards konsistent und<br />

national sowie international anerkannt werden.<br />

Demnächst wird ISO TC 265 die nationalen Normungsinstitute<br />

– für Deutschland also das Deutsche Institut für Normung<br />

e. V. (DIN) – auffordern, Experten für die Mitarbeit in den einzelnen<br />

Arbeitsgruppen zu benennen und zu einem ersten<br />

ISO TC 265 WG2-Treffen zum DVGW nach Bonn einladen.<br />

Bayerngas führt seismische Messungen in der Umgebung<br />

von Beeskow durch<br />

Bayerngas GmbH führt seismische<br />

2D-Messungen in der Lizenz Reudnitz<br />

nahe der Stadt Beeskow im Landkreis<br />

Oder-Spree, Brandenburg durch. Diese<br />

Messungen wurden vom Landesamt für<br />

Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR)<br />

des Landes Brandenburg genehmigt. Mit<br />

Hilfe der zweidimensionalen seismischen<br />

Messmethode soll die Größe und Ausdehnung<br />

der in der Gesteinsschicht „Rotliegend“<br />

vermuteten Gaslagerstätte ermittelt<br />

werden. Dadurch soll aus vergangenen<br />

Messungen vorhandenes Datenmaterial<br />

verdichtet und präzisiert werden. Hierfür<br />

muss nur ein Teilgebiet der Lizenz befahren<br />

werden. Lkw-große Fahrzeuge, die<br />

überwiegend Wirtschaftswege nutzen,<br />

senden jeweils für wenige Sekunden<br />

Schallwellen als langwellige Vibrationen in<br />

den Boden. Diese werden von den einzelnen<br />

Gesteinsschichten im Untergrund<br />

reflektiert und von Geophonen an der<br />

Oberfläche aufgenommen. Die so eingemessenen<br />

seismischen Profilschnitte vermitteln<br />

ein Abbild des Untergrunds bis in<br />

Tiefen von über 3 km.<br />

12 gaswärme international 2013-2


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Siemens modernisiert<br />

BGH-Langproduktewalzwerke in<br />

Deutschland und Polen<br />

Siemens Metals Technologies hat zwei Langproduktewalzwerke der BGH Edelstahlwerke<br />

GmbH mit neuer Antriebs- und Automatisierungstechnik ausgerüstet.<br />

Bei der BGH Edelstahl Freital GmbH am Standort Freital wurde die Stabstahl-<br />

Drahtstraße modernisiert und bei der BGH Polska Sp.z o.o. im polnischen Katowice<br />

wurde die Stabstahl-Linie auf den neuesten Stand der Technik gebracht.<br />

Damit verfügen nunmehr beide BGH-Werke über eine durchgängige Automatisierungslösung<br />

auf der Basis von Simatic S7 und Siroll LR. Dies vereinfacht die<br />

Bedienung und Instandhaltung der Anlagen und erhöht deren Verfügbarkeit. Die<br />

Modernisierungsprojekte wurden parallel innerhalb von nur zwölf Monaten durchgeführt,<br />

die Umbaumaßnahmen dauerten jeweils nur drei Wochen. Siemens war<br />

bei beiden Projekten für die Projektierung, Lieferung, Installation und Inbetriebnahme<br />

der neuen Ausrüstungen zuständig.<br />

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umfangreiches Produktprogramm an Feuerfest-<br />

und Wärmedämmmaterialien.<br />

Alle Promat-Produkte sind auf dem neuesten<br />

Stand der Technik. Sie können einzeln<br />

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Märkten und für unterschiedlichste<br />

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Die Promat-Kombination aus Materialangebot<br />

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13


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

BMWi beurteilt wirtschaftliche Lage<br />

Deutschlands im März 2013<br />

Die deutsche Wirtschaft befindet sich<br />

an der Schwelle zur Erholung. Nach<br />

der spürbaren Abschwächung der Wirtschaftsleistung<br />

im Jahresschlussquartal<br />

2012 um 0,6 % gegenüber dem Vorquartal<br />

gibt es Hinweise für eine beginnende Belebung<br />

voraussichtlich ab dem Frühjahr dieses<br />

Jahres. Hierauf deuten sowohl das<br />

etwas verbesserte weltwirtschaftliche<br />

Umfeld als auch die sich seit Monaten aufhellenden<br />

nationalen Stimmungsindikatoren<br />

hin.<br />

Die rezessiven Entwicklungen im<br />

Euroraum sind noch nicht überwunden, es<br />

gibt aber Anzeichen einer Stabilisierung. In<br />

der zweiten Jahreshälfte 2013 könnte eine<br />

allmähliche Erholung einsetzen. Um das<br />

Vertrauen weiter zu festigen, muss die<br />

Strategie wachstumsfreundlicher Haushaltskonsolidierung<br />

konsequent weiterverfolgt<br />

werden. Der erst als Lehre aus der Krise verbesserte<br />

europäische Stabilitäts- und<br />

Wachstumspakt darf nicht wieder aufgeweicht<br />

werden. Denn die Risiken sind<br />

weiterhin hoch und im Hinblick auf einzelne<br />

Länder wieder stärker in den Fokus gerückt.<br />

Die globale Wirtschaftsentwicklung<br />

scheint nach dem verhaltenen Jahresausklang<br />

wieder etwas Fahrt aufzunehmen.<br />

<strong>International</strong>e Konjunkturindikatoren senden<br />

vermehrt leicht positive Signale. Einigen<br />

größeren Schwellenländern dürfte<br />

hierbei erneut eine Vorreiterrolle zufallen.<br />

Die Vereinigten Staaten dürften trotz der<br />

selbst auferlegten automatischen Konsolidierung<br />

weiterhin auf moderatem Wachstumskurs<br />

bleiben. Dennoch bleibt die sich<br />

andeutende Belebung fragil.<br />

Die deutsche Wirtschaft ist trotz der<br />

Abschwächung der Wachstumsdynamik im<br />

Verlauf des vergangenen Jahres in recht<br />

guter Verfassung. Sie ist international wettbewerbsfähig.<br />

Der Beschäftigungsstand ist<br />

hoch und der Arbeitsmarkt robust. Die Stabilisierung<br />

des internationalen Umfelds<br />

sowohl auf den Finanzmärkten als auch in<br />

der Realwirtschaft hat Vertrauen von Wirtschaft<br />

und Verbrauchern zurückkehren lassen.<br />

Die Stimmungsindikatoren haben sich<br />

deutlich aufgehellt.<br />

Die realwirtschaftliche Bestätigung steht<br />

zwar noch aus, insgesamt bleibt eine<br />

Er holung der deutschen Wirtschaft ab dem<br />

Frühjahr aber wahrscheinlich.<br />

Auctus übernimmt<br />

Großanteil<br />

der StrikoWestofen<br />

Group<br />

Der Schmelz- und Dosieranlagen-<br />

Hersteller StrikoWestofen hat<br />

einen neuen Inhaber: Wie bekannt<br />

gegeben wurde, hat die Münchener<br />

Auctus Capital Partners AG im Februar<br />

die Mehrheit an der StrikoWestofen<br />

Group erworben. Das Unternehmen<br />

gehörte bisher mehrheitlich der BPE<br />

Fund Investors GmbH (Hamburg). Beim<br />

Verkauf der Anteile standen insbesondere<br />

die Fortführung der sehr<br />

positiven Geschäftsentwicklung aus<br />

den letzten Jahren sowie die Kontinuität<br />

in der Unternehmensführung im<br />

Vordergrund. So bleiben trotz der<br />

Änderung im Gesellschafterkreis alle<br />

Beschäftigungsverhältnisse unangetastet.<br />

Auch die bisherige Geschäftsführung<br />

bleibt in unveränderter Form<br />

im Unternehmen tätig.<br />

Eisenmann verkauft erste E-Shuttle Anlage nach Japan<br />

Kurz vor Jahresende gewann Eisenmann<br />

den Zuschlag für ein Millionenprojekt<br />

von Isuzu für eine Tauch-Vorbehandlungsanlage.<br />

Um zukünftig die Qualität seiner<br />

Fahrzeuge weiter zu verbessern, investiert<br />

der Konzern in die Tauchfördertechnik des<br />

Eisenmann E-Shuttle inklusive der Steuerungstechnik<br />

in Verbindung mit der neuen<br />

Vorbehandlungsanlage und kataphoretischen<br />

Tauchlackierung (KTL). Ausschlaggebend<br />

waren insbesondere die Flexibilität<br />

des Eisenmann Systems hinsichtlich individueller<br />

Eintauchkurven und idealer<br />

Geschwindigkeiten für jeden Fahrzeugtyp,<br />

selbst im Mixbetrieb. Damit setzte sich der<br />

süddeutsche Anlagenbauer gegen die<br />

Konkurrenz durch. Der japanische Fahrzeughersteller<br />

mit Sitz im Großraum Tokio,<br />

Japan, wird seine bestehende Anlage zur<br />

Lackierung des Fahrerhauses von Lkws<br />

schrittweise erneuern.<br />

Mit dem E-Shuttle, das aus den drei frei<br />

programmierbaren Fahr-, Hub- und Drehachsen<br />

besteht, können alle Karossentypen<br />

vom Pkw bis zum Lkw-Fahrerhaus mit<br />

einer individuellen, an die Bedürfnisse des<br />

Produktes angepassten Tauchkurve durch<br />

den Vorbehandlungs- und KTL-Prozess<br />

gefahren werden. Die Karosse kann so entweder<br />

mit Dach oben oder unten, oder in<br />

einem für die Qualität optimierten Winkel,<br />

ein- und ausgetaucht und durch die Bäder<br />

transportiert werden. Die komplexe Steuerung<br />

erfasst kontinuierlich die Positionen<br />

der Fahrbewegungen im gesamten System<br />

und koordiniert die Shuttles, um Kollisionen<br />

zu vermeiden.<br />

Auf der neuen Anlage wird Isuzu 50<br />

Einheiten pro Stunde produzieren und<br />

zunächst zwei verschiedene Fahrerhaustypen<br />

im Mix lackieren. Weitere Typen können<br />

zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt<br />

werden. Die Montage startet noch<br />

in diesem Jahr und die ersten Karossen<br />

werden im März 2014 über das Band laufen.<br />

Mit diesem Projekt wird das E-Shuttle<br />

erstmals auch von einem Automobilhersteller<br />

in Japan eingesetzt. Insgesamt sind<br />

derzeit 260 E-Shuttles dieses Typs in Asien,<br />

Europa sowie Nord- und Südamerika in<br />

Betrieb.<br />

14 gaswärme international 2013-2


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Bundesumweltminister<br />

Altmaier zu Gast bei Trimet<br />

Bei einer Werksbesichtigung der Trimet Aluminium AG in Essen<br />

informierte sich Bundesumweltminister Peter Altmaier gemeinsam<br />

mit weiteren Politikern über die Aluminiumproduktion und<br />

die aktuellen Entwicklungen des vielseitigen Werkstoffs. Mit dem<br />

Trimet Vorstandsvorsitzenden Dr. Martin Iffert und dem Trimet Leiter<br />

der Energiewirtschaft Heribert Hauck erörterten die Gäste die<br />

Herausforderungen der energieintensiven Industrie durch die<br />

Energiewende und den Beitrag, den das Unternehmen zu deren<br />

Gelingen leisten kann.<br />

In Zusammenarbeit mit internationalen Forschungsinstituten<br />

entwickelt Trimet derzeit ein Verfahren, das den Energiebedarf<br />

des Produktionsprozesses an eine schwankende Stromversorgung<br />

anpasst. Die Aluminiumhütte wird dabei zu einer virtuellen<br />

Batterie, die fluktuierende Strommengen aus erneuerbaren<br />

Energiequellen aufnimmt.<br />

Das Projekt gibt eine Antwort auf eine zentrale Herausforderung<br />

der Energiewende. Der steigende Anteil von Wind- und Solaranlagen<br />

führt zu schwankenden Erzeugungsmengen, die in das Stromnetz<br />

eingespeist werden. Es werden Stromspeicher benötigt, um<br />

gleichstarke Strommengen für Haushalt und Industrie zur Verfügung<br />

zu stellen. Mit der Flexibilisierung des Elektrolyseverfahrens<br />

kann der Produktionsbetrieb eine Pufferspeicherung zwischen<br />

Erneuerbarer Erzeugung und Haushaltsverbrauch übernehmen.<br />

Trimet will das neue Verfahren in den nächsten Monaten in einer<br />

Pilotanlage testen.<br />

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RWE beschließt Rückzug aus<br />

der Exploration und Förderung<br />

von Erdöl und Erdgas<br />

Der Vorstand der RWE Aktiengesellschaft hat den Rückzug<br />

aus der Exploration und Förderung von Erdöl und Erdgas<br />

beschlossen. RWE beabsichtigt daher, Optionen zu prüfen,<br />

sämtliche Anteile an der RWE Dea AG zu veräußern.<br />

Die geplante Veräußerung steht im Zusammenhang mit der<br />

strategischen Weiterentwicklung der RWE AG. Sie führt zudem<br />

zu einer erheblichen Entlastung des künftigen Investitionsvolumens<br />

und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung<br />

der Finanzkraft von RWE. Details und Durchführung einer Transaktion<br />

sind noch offen. Weitere wesentliche Entwicklungen<br />

werden zu gegebener Zeit in geeigneter Form bekannt<br />

gemacht.<br />

2-2013 gaswärme international<br />

15


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

Aluminium Middle East 2013 in Dubai<br />

Die Aluminium Middle East 2013 findet<br />

vom 23. bis 25. April in Dubai statt und<br />

wird von der aufstrebenden Aluminiumindustrie<br />

des mittleren Ostens mit Spannung<br />

erwartet. Vormals als Aluminium Dubai<br />

bekannt, stellt die umbenannte Messe des<br />

Veranstalters Reed Exhibitions auch 2013<br />

wieder einen Treffpunkt für die Aluminiumbranche<br />

der Golfregion dar. Das Dubai<br />

<strong>International</strong> Convention Center ist erneut<br />

Ort der Veranstaltung.<br />

Erwartet werden mehr als 3.500 Unternehmen<br />

(2011: 3.000) der herstellenden<br />

und verarbeitenden Industrien aus mehr<br />

als 70 Ländern – davon rund 200 Aussteller<br />

aus 30 Ländern. 2011 waren es noch insgesamt<br />

169 Aussteller aus 27 Ländern. Wie<br />

auch 2011 wird den Besuchern 2013 ein<br />

reichhaltiges Programm geboten, darunter<br />

diverse technische Seminare, Präsentationen<br />

und Fallstudien.<br />

In ihrer dritten Ausgabe als Fachmesse<br />

für Aluminiumprodukte, -technologien<br />

und -investitionen spiegelt die Messe die<br />

wachsende Rolle des Nahen Ostens in der<br />

globalen Aluminiumindustrie wider. Im<br />

Zentrum werden vor allem die Investitionspläne<br />

in neue Hüttenwerke und die<br />

Expansion von bestehenden Firmen aus<br />

den GCC-Ländern stehen, die das beständige<br />

Wachstum der Aluminiumindustrie<br />

im mittleren Osten repräsentieren. 2013<br />

haben diese Länder voraussichtlich einen<br />

Anteil von 13 % an der weltweiten Aluminium-Produktion.<br />

Bis 2015 soll eine Produktionsmenge<br />

von 5 Mio. t erreicht werden,<br />

während es 2011 noch 3,6 Mio.<br />

waren. Weitere Informationen finden Sie<br />

unter:<br />

www.aluminum-middleeast.com<br />

ISH mit Besucherplus aus wichtigen Wachstumsmärkten<br />

Die ISH ist erfolgreicher denn je – mit<br />

einem Plus bei zentralen Kenngrößen<br />

geht die weltgrößte Leistungsschau für<br />

innovatives Baddesign, energieeffiziente<br />

Heizungs- und Klimatechnik sowie erneuerbare<br />

Energien zu Ende. Vom 12. bis zum<br />

16. März 2013 zeigten 2.434 Aussteller (2011:<br />

2.382) auf einer Fläche von 258.000 m 2<br />

(2011: 255.900) erstmals ihre Weltneuheiten.<br />

Insgesamt rund 190.000 Besucher<br />

begutachteten während der fünf Messetage<br />

die Innovationen der weltweit führenden<br />

Hersteller.<br />

Die 27. Ausgabe der ISH stand ganz im<br />

Zeichen des effizienten Umgangs mit den<br />

Ressourcen Energie und Wasser. Diese Ausrichtung<br />

zog sich durch alle Produkte und<br />

Trendthemen der beiden Bereiche ISH<br />

Energy und Water. Im Bereich ISH Energy<br />

präsentierten die Hersteller marktreife und<br />

zukunftsweisende Lösungen rund um die<br />

Haus- und Gebäudetechnik. Mit effizienten<br />

und modernen Klimatisierungs-, Heizungsund<br />

Lüftungsprodukten lassen sich bis zu<br />

50 % des Energieverbrauchs einsparen.<br />

Investitionen in neue Technologien leisten<br />

damit nicht nur einen wichtigen Beitrag<br />

zur Energiewende, sondern amortisieren<br />

sich auch schnell. Ganz nebenbei erhöhen<br />

sich zudem Funktionalität, Komfort und<br />

Wohlbefinden.<br />

Auch in der Besucherstruktur spiegelt<br />

sich die Ausrichtung der ISH als Weltleitmesse<br />

für den Verbund von Energie und<br />

Wasser wider. Mit einem Besucheranteil<br />

von rund 35 % war das Handwerk wie<br />

schon in den Jahren zuvor die stärkste<br />

Besuchergruppe. Ähnlich hoch ist der<br />

Anteil der Besucher aus dem Ausland.<br />

Besonders in vielen Wachstumsmärkten<br />

war ein deutliches Plus zu verzeichnen.<br />

Dazu gehörten Osteuropa, Nordafrika,<br />

Südostasien, der Mittlere Osten und<br />

China.<br />

Gleichermaßen gut beurteilten Aussteller<br />

und Besucher die Qualität der diesjährigen<br />

ISH. Besonders positiv äußerten sich die<br />

deutschen Aussteller bei der Umfrage der<br />

Messe Frankurt über die aktuelle Branchenkonjunktur.<br />

94 % der Befragten bewerten<br />

diese mit gut oder befriedigend. Positiv war<br />

zudem die Beurteilung der Erreichung der<br />

Messebeteiligungsziele (85 %) und die Erreichung<br />

der Zielgruppen (76 %). Dies entspricht<br />

einem Zuwachs von zwei, beziehungsweise<br />

3 % im Vergleich zur Vorveranstaltung.<br />

Bei den ausländischen Ausstellern<br />

fiel ebenfalls die Bewertung der Messebeteiligungsziele<br />

(81 %) sowie das Gesamturteil<br />

(79 %) gut aus.<br />

16 gaswärme international 2013-2


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

dena startet Energy Efficiency Award 2013<br />

Ab sofort sind Unternehmen aus<br />

Industrie und produzierendem<br />

Gewerbe wieder dazu aufgerufen, sich<br />

mit vorbildlichen Energieeffizienzprojekten<br />

um den Energy Efficiency Award<br />

der Deutschen Energie-Agentur GmbH<br />

(dena) zu bewerben. Die Bewerbungsfrist<br />

endet am 30. Juni 2013. Den mit insgesamt<br />

30.000 € dotierten Preis vergibt<br />

die dena im Rahmen ihrer Initiative EnergieEffizienz<br />

mit freundlicher Unterstützung<br />

der Premium-Partner DZ BANK AG,<br />

Imtech Deutschland GmbH & Co. KG<br />

und Siemens AG. Schirmherr des Wettbewerbs<br />

ist Bundeswirtschaftsminister<br />

Dr. Philipp Rösler.<br />

Der international ausgeschriebene<br />

Wettbewerb steht für Projekte von<br />

Unternehmen jeder Größe und Branche<br />

offen – gerade auch für kleine und mittlere<br />

Betriebe. Voraussetzung ist, dass die<br />

Unternehmen erfolgreich Projekte zur<br />

Steigerung der Energieeffizienz im eigenen<br />

Betrieb durchgeführt haben. Die<br />

Bewertung und Auszeichnung erfolgt<br />

durch eine Jury mit Experten aus Politik,<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Medien.<br />

Erstmalig wird in diesem Jahr im September<br />

eine Liste von bis zu 15 Projekten<br />

veröffentlicht, die für den Energy<br />

Efficiency Award 2013 nominiert sind.<br />

Die Bekanntgabe der Preisträger und die<br />

Preisverleihung finden im November<br />

2013 auf dem dena-Energieeffizienzkongress<br />

statt.<br />

Alle Informationen zur Teilnahme finden<br />

interessierte Unternehmen unter:<br />

www.EnergyEfficiencyAward.de<br />

Energieeffizienz durch flammenlose<br />

Oxyfuel- Verbrennung.<br />

Diese innovative Technologie steigert die Kapazität und Flexibilität der Verbrennung,<br />

wobei Brennstoffverbrauch und Emissionen reduziert werden. Im Vergleich<br />

zur konventionellen Oxyfuel-Verbrennung wird die Flamme so stark mit Abgasen<br />

verdünnt, dass sie praktisch unsichtbar wird. Durch umfassendes Know-how bei<br />

Oxyfuel-Verfahren sichert Ihnen Linde entscheidende Wettbewerbsvorteile.<br />

Ihre Vorteile:<br />

→ Brennstoffeinsparung<br />

→ Deutlich verringerter Ausstoß von NO x und CO 2<br />

→ Homogene Temperaturverteilung<br />

→ Schnelles und gleichmäßiges Schmelzen und Erwärmen<br />

Linde – ideas become solutions.<br />

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Linde AG<br />

Gases Division, Linde Gas Deutschland, Seitnerstraße 70, 82049 Pullach<br />

Telefon 01803.85000-0*, Telefax 01803.85000-1*, www.linde-gas.de<br />

* 0,09 € pro Minute aus dem dt. Festnetz | Mobilfunk bis 0,42 € pro Minute. Zur Sicherstellung eines hohen Niveaus der<br />

Kundenbetreuung werden Daten unserer Kunden wie z. B. Telefonnummern elektronisch gespeichert und verarbeitet.<br />

17


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

Die 7. Fachtagung „Biogas 2013 – Energieträger der Zukunft“<br />

Biogas ist unter den erneuerbaren Energien<br />

einer der erfolgreichen Energieträger.<br />

Ende 2012 waren in Deutschland rund<br />

7.600 Biogasanlagen in Betrieb. Die zukünftige<br />

Rolle von Biogas bei der Umsetzung<br />

der Energiewende ist vor allem von den<br />

Kosten der Stromerzeugung aus Biogas<br />

abhängig. Wie lässt sich Biogas effizient<br />

und ökologisch bereitstellen und wirtschaftlicher<br />

verwerten? Diese und weitere<br />

Fragen beantworten Experten auf der 7.<br />

Fachtagung „Biogas 2013 – Energieträger<br />

der Zukunft“ am 12. und 13. Juni 2013 in<br />

Nürtingen.<br />

Unter der fachlichen Leitung von Prof.<br />

Dr. mont. Michael Nelles von der Universität<br />

Rostock und wissenschaftlicher<br />

Geschäftsführer des Deutschen Biomasseforschungszentrums<br />

(DBFZ) in Leipzig und<br />

Dr. sc. agr. Hans Oechsner von der Universität<br />

Hohenheim diskutieren Anlagenbauer,<br />

Betreiber, Planer und Entwickler, wie sich<br />

die Energiegewinnung aus Biogas optimieren<br />

lässt. Jan Liebetrau vom Deutschen<br />

Biomasseforschungszentrum analysiert die<br />

gesamte Prozesskette der Energiebereitstellung<br />

aus Biogas, benennt wesentliche<br />

Einflussfaktoren und präsentiert Optimierungspotenziale.<br />

Wie sich organische Reststoffe aus der<br />

industriellen Produktion wirtschaftlich verwertet<br />

lassen, thematisiert Michael Weiss<br />

von Voith Paper am Beispiel der Biogaserzeugung<br />

und -nutzung in der Papierindustrie.<br />

Des Weiteren gibt Bernd Wirth vom<br />

Kuratorium für Technik und Bauwesen in<br />

der Landwirtschaft, einen Überblick über<br />

den aktuellen Stand der Biogaswärmenutzung<br />

in Deutschland. Er stellt verschiedene<br />

Varianten zur externen Wärmenutzung vor<br />

und bewertet die Konzepte. Was Nachtstromtechniken<br />

zur Abwärmenutzung aus<br />

Biogas-BHKW in der Praxis leisten, präsentieren<br />

Hersteller von ORC, Dampf-Hubkolbenexpander<br />

und Turbo-Compounder.<br />

Fragen zu anlagenoptimierten Gesamtlösungen,<br />

der effektiven Wirkungsgradsteigerung<br />

und Wirtschaftlichkeit thematisieren<br />

Fachleute in der anschließenden Diskussionsrunde.<br />

Weitere interessante Vorträge zu den<br />

Themen Biogasaufbereitung und Powerto-Gas-Technik<br />

sowie dem Anlagenkonzept<br />

der BBE Blumendorf Bio-Energie zur<br />

bedarfsgerechten Stromproduktion runden<br />

das Programm ab.<br />

www.vdi.de/biogas<br />

BDEW Kongress 2013 – Märkte und Systeme im Umbruch<br />

Wie lassen sich die dynamisch wachsenden Erneuerbaren<br />

Energien wirtschaftlich in Märkte und Systeme integrieren?<br />

Wie können der Ausbau der Netze und der Ausbau der<br />

Erneuerbaren miteinander synchronisiert werden? Die Ausgestaltung<br />

eines neuen Marktdesigns steht an. Die Politik scheint<br />

den Prozess nur unzureichend zu lenken.<br />

Im Wahljahr 2013 stellt sich die Frage besonders: Wohin<br />

steuert die Energie- und Wasserpolitik? Die Energiebranche<br />

braucht marktorientierte Lösungen anstelle von regulatorischen<br />

Eingriffen. Doch wer steuert die Energiewende in<br />

Deutschland? Wer koordiniert die Bundes-, Länder- und kommunale<br />

Ebene? Und wer sorgt für die notwendige Verschränkung<br />

mit der europäischen Ebene?<br />

In der Wasserver- und Abwasserentsorgung sind ebenfalls<br />

effektive Branchenlösungen statt staatlicher Eingriffe gefragt.<br />

Auch die Wasserwirtschaft ist zudem von der Energiewende<br />

berührt: Zielkonflikte müssen identifiziert und gelöst werden.<br />

Der BDEW lädt zu spannenden Diskussionen ein:<br />

■■<br />

Governance der Energiewende: Wie erfolgt die Koordination<br />

der verschiedenen politischen Ebenen?<br />

■■<br />

Lösungsansätze für mehr Markt im Design der Energiewirtschaft<br />

■■<br />

Der Preis der Infrastruktur: Gemeinsame Herausforderungen<br />

für die Energie- und Wasserwirtschaft<br />

■■<br />

Investitionen in die Energiezukunft – wer finanziert die künftige<br />

Infrastruktur?<br />

■■<br />

Entwicklung der internationalen Energiemärkte<br />

■■<br />

Ein sicheres System? Systemverantwortung und Versorgungssicherheit<br />

■■<br />

Fördersystem für Erneuerbare Energien – wie und wie lange<br />

noch?<br />

■■<br />

Energiehandel: Müssen Energieversorger zu Banken werden?<br />

■■<br />

Herausforderungen im Wärmemarkt<br />

■■<br />

Geschäftsmodelle der Zukunft<br />

www.bdew.de<br />

18 gaswärme international 2013-2


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Verbrennungskennwerte | Gaseigenschaften | Berechnungen<br />

Die Arbeitsblätter des Gas- und Wärme-Instituts essen e.V. wurden über mehrere<br />

Jahre regelmäßig in der fachzeitschrift gaswärme international veröffentlicht. für<br />

diese Sonderpublikation erfuhren die Arbeitsblätter eine gründliche überarbeitung<br />

und ergänzung durch neue, bisher unveröffentlichte Arbeitsblätter zum Thema<br />

Oxyfuel. Weitere Themenbereiche sind Begriffe und einheiten, Brenngase, Luft,<br />

Zündung, Verbrennung, feuerungstechnik.<br />

Praktische Berechnungsbeispiele bieten dem Leser eine Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />

zur Verwendung der Arbeitsblätter. Der Datenträger beinhaltet, neben dem eBook,<br />

ein Programm u.a. zur Berechnung von charakteristischen Brenngasgrößen, der<br />

Abgaszusammensetzung und der adiabaten flammentemperatur und zur Bestimmung<br />

von Normdichte, Betriebsdichte und isobaren Wärmekapazitäten für Oxidator<br />

und Abgas.<br />

Die referenz für die technische Verbrennung in Industrie und Gewerbe.<br />

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Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, fax, e-Mail) oder durch rücksendung der Sache widerrufen. Die frist beginnt nach erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 essen.<br />

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nutzung personenbezogener Daten: für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

von DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per e-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

MESSEN/KONGRESSE/TAGUNGEN<br />

22.-24.<br />

April<br />

23.-24.<br />

April<br />

12.-16.<br />

Mai<br />

14.-15.<br />

Mai<br />

15.-16.<br />

Mai<br />

11.-12.<br />

Juni<br />

11.-13.<br />

Juni<br />

9.-10.<br />

Juli<br />

17.-19.<br />

Sept.<br />

17.-19.<br />

Sept.<br />

Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen<br />

4. gwi-Praxistagung mit Fachausstellung in Essen<br />

gaswärme international, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.<br />

Tel.: 0201-82002-91, Fax: 0201-82002-40<br />

a.froemgen@vulkan-verlag.de, www.gwi-brennertechnik.de<br />

Euro BioMAT – European Symposium on Biomaterials and Related Areas<br />

Konferenz mit Fachausstellung in Weimar<br />

Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />

Tel.: 069-75306-747, Fax: 069-75306-733<br />

biomat@dgm.de, www.dgm.de/dgm/biomat<br />

EnMat II – 2 nd <strong>International</strong> Conference on Materials for Energy<br />

2. <strong>International</strong>e Konferenz in Karlsruhe<br />

Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />

Tel.: 069-7564-129<br />

info@enmat.de, www.enmat.de<br />

Wärmeeinsatz zum Kühlen und Klimatisieren<br />

Fachkonferenz in Berlin<br />

VDI Wissensforum GmbH<br />

Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />

wissensforum@vdi.de, www.vdi.de/kaelte-klima<br />

MetallMesse-Mittelhessen<br />

2. Fachmesse in Wetzlar<br />

Nexxus Veranstaltungen GmbH<br />

Tel.: 0700-17177000, Fax: 07236-937493<br />

info@nexxus-veranstaltungen.de, www.metallmesse-mittelhessen.de<br />

Feuerung und Kessel – Beläge und Korrosion in Großfeuerungsanlagen<br />

12. Fachkonferenz in Köln<br />

VDI Wissensforum GmbH<br />

Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />

wissensforum@vdi.de, www.vdi.de/grossfeuerung<br />

BDEW Kongress 2013<br />

Kongress mit Fachausstellung in Berlin<br />

Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.<br />

Tel.: 030-260241-21, Fax: 030-260241-22<br />

kongress@bdew.de, www.bdew.de/kongress<br />

ITPS – <strong>International</strong> Thermprocess Summit<br />

<strong>International</strong>er Kongress mit Fachausstellung in Düsseldorf<br />

VDMA e.V., Messe Düsseldorf GmbH, heat processing<br />

info@itps-online.com, www.itps-online.com<br />

Composites Europe<br />

Messe in Stuttgart<br />

Reed Exhibitions Deutschland GmbH<br />

Tel.: 0211-90191-226, Fax: 0211-90191-244<br />

info@composites-europe.com, www.composites-europe.com<br />

Hybrid Expo 2013<br />

Messe in Stuttgart<br />

Reed Exhibitions Deutschland GmbH<br />

Tel.: 0211-90191-270, Fax: 0211-90191-275<br />

info@hybrid-expo.com, www.hybrid-expo.com<br />

2. Deutsch-<br />

Russische<br />

Energiekonferenz<br />

stärkt Austausch<br />

von Know-how und<br />

Technik<br />

Auf der 2. Deutsch-Russischen Energiekonferenz<br />

in Berlin kamen über 100<br />

Entscheider aus Wirtschaft und Politik beider<br />

Länder zusammen, um die Zusammenarbeit<br />

im Bereich Energieeffizienz weiterzuentwickeln<br />

– von Kraftwerken, Speichern<br />

und Netzen bis zu Wärmeversorgung<br />

und energieeffizienten Gebäuden.<br />

Der Schwerpunkt lag auf der Einführung<br />

innovativer Technik zur Modernisierung<br />

der russischen Energiewirtschaft. Veranstalter<br />

waren die Deutsch-Russische Wirtschaftsallianz<br />

e. V. (DRWA) und die Deutsche<br />

Energie-Agentur GmbH (dena).<br />

Die insgesamt zweitägige Konferenz<br />

stand unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

und des Ministeriums für Energie<br />

der Russischen Föderation. Zur Eröffnung<br />

sprachen der stellvertretende Minister für<br />

Energie der Russischen Föderation, Anton<br />

J. Injuzyn, und der Staatssekretär im Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie,<br />

Stefan Kapferer.<br />

Am Rande der Veranstaltung wurden<br />

auch mehrere Vereinbarungen geschlossen,<br />

unter anderem zur Erprobung deutscher<br />

Heiztechnik unter den besonderen<br />

klimatischen Bedingungen in Russland, zur<br />

Schulung von Mitarbeitern im Bereich<br />

Energieeffizienz und zum Einsatz von<br />

Kraft-Wärme-Kopplung.<br />

Thermoprozess<br />

Bleiben Sie stets informiert und<br />

folgen Sie uns über Twitter<br />

Thermoprozess<br />

@Thermoprozess<br />

20 gaswärme international 2013-2


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

Thermoprozessbranche steht in den Startlöchern zum ITPS 2013<br />

Die internationale Thermoprozessbranche<br />

fokussiert sich 2013 auf eine neue<br />

hochkarätig und international besetzte<br />

Konferenz. Der ITPS 2013, <strong>International</strong><br />

Thermprocess Summit, wird vom 9. bis 10.<br />

Juli kompetente Gesprächspartner und<br />

Referenten im Kongresscenter CCD Süd in<br />

Düsseldorf zusammenführen. Dabei zeichnet<br />

sich schon jetzt die hohe Qualität der<br />

Teilnehmer ab: Experten aus Deutschland,<br />

den USA, China, Indien oder auch Mexiko<br />

geben einen umfassenden Überblick über<br />

die neuesten Entwicklungen im Bereich<br />

der Industrieöfen. Großen Raum wird<br />

dabei natürlich der Bereich der Energieeffizienz<br />

einnehmen, aber auch neue<br />

Geschäftsmodelle für die Thermoprozessindustrie,<br />

aufstrebende, gigantische und<br />

neue Märkte in Asien, zukünftige Energiemodelle<br />

in den USA, Chinas Stahlindustrie,<br />

Entwicklungen in der weltweiten Automobilindustrie<br />

sowie die Innovationen in der<br />

Wärmebehandlung durch Windenergie<br />

stehen auf dem ITPS 2013 im Mittelpunkt<br />

des Interesses.<br />

Das umfassende Programm zu diesem<br />

internationalen Gipfel der Thermoprozessbranche<br />

mit kurzen Abhandlungen der<br />

Vorträge wird ab Ende April 2013 unter<br />

www.itps-online.com veröffentlicht, kontinuierlich<br />

aktualisiert und vervollständigt.<br />

Biografische Daten und Fotos der renommierten<br />

Referenten, unter ihnen befinden<br />

sich so bekannte Brancheninsider wie zum<br />

Beispiel Dr. Hermann Stumpp (Tenova Iron<br />

+ Steel), Dr. Andreas Seitzer (SMS Elotherm),<br />

Mark Mills vom Manhattan Institute oder<br />

auch ein hochrangiger Vertreter von Baosteel<br />

China, vervollständigen das Informationsangebot.<br />

Der ITPS 2013 startet am 9. Juli um 9.00<br />

Uhr mit der Begrüßung durch den Präsidenten<br />

des European Committee of Industrial<br />

Furnace and Heating Equipment Associations<br />

(CECOF), René Branders. Als Eröffnungsredner<br />

wird Dr. Hermann Stumpp<br />

einen ersten Überblick über die Thermoprozess<br />

Industrie geben. Der anschließende<br />

erste Abschnitt behandelt die innovativen<br />

Bereiche Energie und Ressourcen,<br />

eingeleitet von einem politischen Statement<br />

des EU-Umweltkommissars Janez<br />

Potočnik. Im zweiten Abschnitt stellen<br />

internationale Referenten die ökonomische<br />

Situation in den verschiedenen Märkten<br />

mit einem Schwerpunkt auf Asien vor.<br />

Am zweiten Tag des Gipfels stehen die<br />

Anwender von Wärmebehandlungstechnologie<br />

im Mittelpunkt: unter den Headlines<br />

„Thermoprozesstechnik – ein Motor<br />

für Innovation“ sowie „Technologischer<br />

Fortschritt durch Kundenwünsche“ drehen<br />

sich die Vorträge u.a. um neue Entwicklungen<br />

in der Anwendung von Wärmebehandlung<br />

in der Automobilindustrie oder<br />

um das große Feld der Elektrowärme.<br />

Durch die Veranstaltung führt die Konferenz-Moderatorin<br />

Cathy Smith, Belgien.<br />

Die Teilnahme an dem zweitägigen<br />

Summit kostet 1.500 Euro. Für schnell Entschlossene<br />

gibt es einen „Frühbucherrabatt“,<br />

je eher die Eintrittskarte über www.<br />

itps-online.com gebucht wird, desto geringer<br />

ist der Eintrittspreis.<br />

Führende Unternehmen der Thermoprozessbranche<br />

werden den ITPS 2013<br />

auch als attraktive Präsentationsplattform<br />

zwischen zwei THERMPROCESS-<strong>Messen</strong><br />

(die nächste THERMPROCESS wird vom 16.<br />

bis 20. Juni 2015 stattfinden) in Düsseldorf<br />

nutzen. <strong>International</strong>e Marktführer wie LOI<br />

Thermprocess GmbH, ABP Induction Systems<br />

GmbH, Seco/Warwick S.A. und SMS<br />

Elotherm GmbH treten als „Gold-“ bzw.<br />

„Silber-“Sponsoren auf und werden sich<br />

nicht nur an den zwei Veranstaltungstagen<br />

im Foyer des CCD Süd der Messe Düsseldorf<br />

präsentieren, sondern sind auch auf<br />

www.itps-online.de an prominenter Stelle<br />

vertreten.<br />

Veranstalter und Organisatoren des<br />

ITPS sind die Messe Düsseldorf, der<br />

VDMA-Fachverband Thermoprozesstechnik,<br />

Frankfurt, der europäische Thermoprozessverband<br />

CECOF, Frankfurt, sowie<br />

die Fachzeitschrift „heat processing“ aus<br />

dem Vulkan Verlag, Essen.<br />

www.itps-online.com<br />

2-2013 gaswärme international<br />

21


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

FORTBILDUNG<br />

22.-23.<br />

April<br />

23.-25.<br />

April<br />

Energiemanagementsysteme – Anwendung und Umsetzung in der Praxis<br />

VDI-Seminar in München<br />

Optische Messtechnik<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

24. April Investitionen in Biogas- und Biomasseanlagen – Planung, Bau und<br />

Vermarktung<br />

EW-Seminar in Erfurt<br />

24.-25.<br />

April<br />

Zuverlässigkeit und Sicherheit von Embedded Systems<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

7. Mai Geräuschexposition am Arbeitsplatz – Geräuschmessungen nach<br />

DIN EN ISO 9612<br />

DIN-Seminar in Dortmund<br />

14. Mai Aktuelle Themen der Biogaseinspeisung<br />

EW-Seminar in Würzburg<br />

14. Mai Maß-, Form- und Lagetoleranzen – für Konstruktion, Fertigung,<br />

Qualitätsprüfung, Aus- und Weiterbildung<br />

DIN-Seminar in Berlin<br />

14.-15.<br />

Mai<br />

15.-16.<br />

Mai<br />

23.-24.<br />

Mai<br />

Controlling kompakt – I<br />

EW-Seminar in Hannover<br />

Innovationsmanagement<br />

DGM-Seminar in Frankfurt am Main<br />

Praktische Umsetzung des Explosionsschutzes im Betrieb<br />

VDI-Seminar in Frankfurt am Main<br />

4. Juni Maschinen und Anlagen lärmoptimiert konstruieren und betreiben<br />

VDI-Seminar in Stuttgart<br />

6. Juni Bilanzkreismanagement Gas für den Gashandel<br />

EW-Seminar in Hannover<br />

11. Juni CE-Kennzeichnung für eigengenutzte modifizierte Maschinen<br />

DIN-Seminar in Ismaning<br />

11.-12.<br />

Juni<br />

3.-5.<br />

Juli<br />

Qualitätsmanagement<br />

DGM-Seminar in Frankfurt am Main<br />

Führen und Kommunizieren in Konstruktion und Entwicklung<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

4. Juli Basiswissen Normung<br />

DIN-Seminar in Berlin<br />

DGM – Deutsche Gesellschaft für<br />

Materialkunde e.V.<br />

Tel.: 069-75306-757, Fax: 069-75306-733<br />

np@dgm.de, www.dgm.de<br />

DIN-Akademie<br />

Tel.: 030-2601-2872, Fax: 030-2601-42216<br />

thomas.winter@beuth.de,<br />

www.beuth.de/de/thema/dinakademie<br />

EW Medien und Kongresse GmbH<br />

Tel.: 069-710-4687-552,<br />

Fax: 069-710-4687-9552<br />

anmeldung@ew-online.de,<br />

www.ew-online.de<br />

TAE – Technische Akademie Esslingen<br />

Tel.: 0711-34008-23, Fax: 0711-34008-27,-43<br />

anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />

VDI Wissensforum GmbH<br />

Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />

wissensforum@vdi.de,<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

Europäische Konferenz<br />

für Wärmebehandlung<br />

2013<br />

Um den Wissensaustausch um die Wärmebehandlung<br />

zwischen den europäischen<br />

Verbandsmitgliedern zu intensivieren,<br />

findet in jedem Frühjahr eine gemeinsame<br />

Konferenz zu einem bestimmten<br />

Themenbereich der Wärmebehandlung<br />

statt. Die Tagung am 25. und 26. April 2013<br />

in Luzern, Schweiz wird vom Schweizer<br />

Verband für Wärmebehandlung ausgerichtet<br />

zum Thema: Präzisionsmechanik –<br />

Werkstoffe und Wärmebehandlung. Der<br />

Begriff „Präzisionsmechanik“ wird im Allgemeinen<br />

weitgehend auf geometrische<br />

Aspekte beschränkt. Dem Material, seinen<br />

Eigenschaften und deren Beeinflussung<br />

durch die Wärmebehandlung wird dabei<br />

eine untergeordnete Bedeutung beigemessen.<br />

In vielen Fällen sind es aber<br />

gerade diese Elemente, die es ermöglichen,<br />

aus einem gewöhnlichen Bauteil ein<br />

Präzisionsteil zu erzeugen. Sie ermöglichen<br />

aber auch höhere Leistungen, die Reduktion<br />

von Energieverbräuchen und Schadstoffemissionen,<br />

und sie erhöhen zu guter<br />

Letzt auch den Komfort.<br />

Das Ziel dieser Tagung ist, die Frage der<br />

Präzisionsmechanik unter den Aspekten<br />

■■<br />

des Materials und seiner Qualitätsausprägungen<br />

■■<br />

der Wärmebehandlung, deren Steuerung<br />

und der damit erzielbaren Resultate<br />

■■<br />

der Messung von Eigenschaften und<br />

nicht zuletzt<br />

■■<br />

der zukünftigen Anforderungen<br />

durch Fachleute zu beleuchten. Weitere<br />

Informationen finden Sie unter:<br />

www.awt-online.org<br />

22 gaswärme international 2013-2


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

6. figawa-/gwf-Fachkongress „Smart Energy 2.0 – intelligente<br />

Lösungen für die Energiewende“<br />

Die Energiewende bedeutet für die<br />

Energiewirtschaft eine große Herausforderung.<br />

Die Einbindung erneuerbarer<br />

Energien in die bestehenden Netze erfordert<br />

innovative Konzepte. Die Steuerung<br />

volatiler Erzeugung und die effiziente Energiespeicherung<br />

sind Schlüssel zur erfolgreichen<br />

Integration von Wind- und Solarenergie.<br />

Die Konvergenz der Strom- und<br />

Gasnetze benötigt intelligente Lösungen.<br />

Der gemeinsam von figawa und gwf<br />

veranstaltete 6. Fachkongress „Smart<br />

Energy 2.0 – intelligente Lösungen für die<br />

Energiewende“ am 29.-30. April 2013 in<br />

Essen informiert über die Rahmenbedingungen<br />

für Smart Grids / Smart Energy in<br />

Deutschland und Europa. Lösungskonzepte<br />

der europäischen Energiewirtschaft<br />

und Power-to-Gas-Technologien werden<br />

vorgestellt. Auswirkungen der Konvergenz<br />

der Netze auf die Gasbeschaffenheit werden<br />

erläutert. In praxisorientierten Workshops<br />

werden Kommunikationslösungen<br />

thematisiert und Energiespeicherkonzepte<br />

vorgestellt. Eine begleitende Fachausstellung<br />

und eine Abendveranstaltung runden<br />

den Kongress ab.<br />

Zielgruppe sind Mitarbeiter von Energieversorgern,<br />

Stadtwerken, Netzbetreibern,<br />

Software-Unternehmen und der<br />

Geräteindustrie, die sich über den aktuellen<br />

Entwicklungsstand informieren und<br />

beispielhafte Lösungskonzepte kennenlernen<br />

wollen. Weitere Informationen finden<br />

Sie unter:<br />

www.gwf-smart-energy.de<br />

6. Fachkongress<br />

smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen<br />

für die Energiewende<br />

Termin:<br />

• Montag, 29.04.2013<br />

09:30 – 17:30 Uhr Tagung<br />

19:00 – 22:00 Gemeinsame<br />

Abendveranstaltung<br />

• Dienstag, 30.04.2013<br />

09:30 – 13:00 Uhr Tagung<br />

Ort:<br />

ATlAnTic congress Hotel Essen<br />

norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />

www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken, Energieversorgungs<br />

unternehmen, Verteilnetzbetreibern,<br />

Softwareunternehmen und der Geräteindustrie<br />

Mit begleitender Fachausstellung<br />

Mit Referenten von: BDEW, BnetzA, RWE,<br />

E.On Ruhrgas, DBi, GWi, EBi, RMG, ElSTER,<br />

itron, u.a.<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.gwf-smart-energy.de<br />

2-2013 gaswärme international<br />

23


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

EGATEC 2013 – European Gas Technology Conference<br />

Am 30. und 31. Mai 2013 findet die 2. EGATEC-Konferenz, diesmal<br />

unter dem Motto „Imagine gas innovation“ in Paris statt. Im Mittelpunkt<br />

der Konferenz steht Gas als eine der besten wettbewerbsfähigen<br />

und innovativen Optionen der rückerneuernden Energiewelt.<br />

■■<br />

Die Rolle von Gas in einem kohlenstoffarmen Energiemix,<br />

■■<br />

intelligente Energiemessung und Nachfragesteuerung,<br />

■■<br />

Energiemarkt und Energiesysteme,<br />

■■<br />

Energieeffizienz und Gasanwendung,<br />

■■<br />

sicherer Betrieb der Infrastrukturen,<br />

■■<br />

Mobilität, einschl. LNG als Kraftstoff,<br />

■■<br />

Biomethan und Ökogas,<br />

■■<br />

Power-to-Gas,<br />

■■<br />

Gasqualitäten.<br />

Eines der Highlights der Konferenz ist eine Info-Ausstellung zum<br />

Thema Innovation. Experten aus Europa und der ganzen Welt<br />

gewähren Einblicke in zukünftige Trends in einem sich schnell<br />

ändernden wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeld, in dem<br />

Energiequellen, darunter Gas, eine maßgebende Rolle spielen.<br />

<strong>International</strong>e Sachverständige präsentieren technische Entwicklungen.<br />

Für eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern sind Besichtigungen<br />

vor Ort für den 29. Mai 2013 angesetzt. Diese bieten eine<br />

gute Möglichkeit, innovative und energieeffiziente Dienstleistungen<br />

und Lösungen kennenzulernen, und das in ganz unterschiedlichen<br />

Gebäudetypen und für verschiedenste Anwendungs zwecke.<br />

Die Konferenz-Teilnehmer kommen u. a. aus dem europäischen<br />

Energiesektor, aus Forschungsorganisationen, von Hochschulen<br />

und aus Regierungskreisen. 2011 trafen sich bei der EGATEC über<br />

250 Teilnehmer aus der Gaswelt zum Austausch: Technologiemanager,<br />

Ingenieure und Forscher sowie Wirtschaftsfachleute.<br />

Die EGATEC 2013 wird gemeinsam von Marcogaz; GERG, GDF<br />

SUEZ – Research and Innovation Division – und AFG organisiert. In<br />

Kürze finden Sie weitere Informationen unter:<br />

www. egatec2013.com<br />

Industrie 4.0 – Eine (R)Evolution<br />

Nicht nur die Referenten auf dem<br />

Podium selbst, sondern auch die mehr<br />

als 230 Unternehmensvertreter und Wissenschaftler<br />

im Publikum waren auf dem<br />

VDI-Zukunftskongress „Industrie 4.0“ des<br />

VDI Wissensforums am 30. Januar 2013 von<br />

der industriellen Revolution überzeugt.<br />

Deutschland muss sich der globalen Wettbewerbssituation<br />

bewusst sein. Und nicht<br />

nur besonders gründlich, sondern auch<br />

vor allem schnell in der Umsetzung sein.<br />

Das ist ein entscheidender Aspekt.<br />

Bei einem sind sich alle Experten einig:<br />

nur gemeinsam und interdisziplinär kann aus<br />

den einzelnen Aktivitäten eine gesamtdeutsche<br />

Revolution entstehen. Viele Entwicklungen<br />

gehen bereits in die Richtung der Industrie<br />

4.0: Zahlreiche Unternehmen setzen<br />

Roboter als Helfer in<br />

der Produktion ein.<br />

Beispielsweise sortieren<br />

dem Rüssel<br />

eines Elefanten<br />

nachempfundene<br />

Greifer Überraschungseier<br />

bei Ferrero.<br />

Fast alle Prozesse<br />

in Unternehmen<br />

sind bereits<br />

computerunterstützt,<br />

doch meistens<br />

sind noch<br />

manuelle Tätigkeiten<br />

damit verbunden.<br />

Der nächste<br />

Schritt wird sein, physische Prototypen durch<br />

digitale Modelle zu ersetzen.<br />

Auch das Thema der IT Security ist noch<br />

ein Hindernis in der Umsetzung neuer Technologien.<br />

Die Verfügbarkeit der Informationen<br />

muss ebenso gewährleistet sein, wie<br />

die Vertraulichkeit von Daten und die rechtliche<br />

Absicherung. Dies gilt vor allem für die<br />

Auslagerung von Daten in die Cloud. Hier<br />

spielen noch ganz andere Fragen eine Rolle<br />

für den Produktionsstandort Deutschland.<br />

Die Intelligenz in technischen Systemen<br />

ist der wichtigste Wettbewerbsfaktor und<br />

Treiber der deutschen Wirtschaft. Doch die<br />

Innovationen entstehen in den Köpfen.<br />

Daher hat Dieter Westerkamp, Geschäftsführer<br />

der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und<br />

Automatisierungstechnik einen Arbeitskreis<br />

Industrie 4.0 initiiert, um das Thema<br />

weiterhin voranzubringen. Im nächsten<br />

Jahr treffen sich die Experten auf der VDI-<br />

Tagung „Industrie 4.0 – Update der neuen<br />

Technologien“ am 05. und 06. Februar 2014<br />

in Düsseldorf wieder und sehen, was von<br />

den Zukunftsvisionen bereits Realität ge -<br />

worden ist.<br />

24 gaswärme international 2013-2


Personalien www.gaswaerme-online.de NACHRICHTEN<br />

Jürgen Köhler wird<br />

neues Vorstandsmitglied<br />

in der SGL Carbon SE<br />

Der Aufsichtsrat der SGL Carbon SE hat Dr. Jürgen Köhler<br />

(52) mit Wirkung zum 1. Juni 2013 zum ordentlichen Mitglied<br />

des Vorstands bestellt. Im Vorstand wird Dr. Jürgen<br />

Köhler von Theodore H. Breyer (64) ab 1. Juni 2013 die Verantwortung<br />

für das Geschäftsfeld Carbon Fibers & Composites<br />

(CFC) übernehmen, dessen Mandat nach 14 Jahren im Vorstand<br />

am 31. Oktober 2013 endet. Dr. Jürgen Köhler war seit<br />

2002 für die SGL Group in verschiedenen Management-Positionen<br />

tätig und hat auch die beiden Geschäfte Graphitelektroden<br />

und Kathoden verantwortet. Zuletzt leitete er das<br />

Carbonfaser- und Verbundmaterialgeschäft. Der promovierte<br />

Verfahrensingenieur hat seine Karriere 1992 begonnen<br />

und arbeitete insgesamt über zehn Jahre bei der Hoechst AG<br />

sowie der Celanese AG, davon fast fünf Jahre in den USA.<br />

Theodore H. Breyer wird als stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />

der SGL Group bis zu seinem Ausscheiden aus dem<br />

Vorstand am 31. Oktober 2013 neben seiner Ressortzuständigkeit<br />

für Einkauf, EHSA und Ingenieurtechnik auch für das Nordamerikageschäft<br />

der SGL Group, inklusive HITCO, zuständig sein.<br />

Die Fachzeitschrift<br />

für gasbeheizte<br />

Thermoprozesse<br />

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Fundierte Berichterstattung über den effizienten Energieeinsatz<br />

im gasbeheizten Ofenbau und in der industriellen<br />

Wärmebehandlung.<br />

Mit Fachbeiträgen zur Optimierung des Wirkungsgrads<br />

und zur Verminderung von Schadstoffemissionen sowie<br />

dem technischen Sicherheits- und Energiemanagement.<br />

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Ulrich Lehner neuer<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

der ThyssenKrupp AG<br />

A<br />

nteilseigner und Arbeitnehmervertreter des Aufsichtsrats<br />

der ThyssenKrupp AG haben in einer Sondersitzung<br />

des Aufsichtsrats am 19. März 2013 Prof. Dr. Ulrich Lehner zum<br />

neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.<br />

Lehner, der dem Aufsichtsrat der ThyssenKrupp AG seit<br />

2008 angehört, hat bereits angekündigt, den Aufsichtsrat<br />

parallel zur Neuausrichtung des Konzerns neu aufzustellen<br />

und die Themen Corporate Governance und Compliance zu<br />

den inhaltlichen Schwerpunkten der künftigen Arbeit des<br />

Aufsichtsrats machen zu wollen.<br />

Prof. Dr. Ulrich Lehner ist Mitglied des Gesellschafterausschusses<br />

der Henkel KGaA und war bis 2008 Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung des Unternehmens. Er führt zudem den<br />

Aufsichtsratsvorsitz der Deutschen Telekom AG und ist Mitglied<br />

in anderen Aufsichtsräten und Beiräten. Lehner hatte<br />

angekündigt, im Falle seiner Wahl zum Vorsitzenden des<br />

Aufsichtsrats auf Mandate zu verzichten, die er bisher wahrgenommen<br />

hat, um sich der neuen Aufgabe widmen zu<br />

können.<br />

gwi - gaswärme international erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />

2-2013 gaswärme international<br />

25


NACHRICHTEN<br />

Personalien<br />

Wechsel in der Geschäftsführung der<br />

ASUE<br />

Seit 1. Februar 2013 ist Jürgen Stefan<br />

Kukuk in die Geschäftsführung der<br />

ASUE-Arbeitsgemeinschaft für sparsamen<br />

und umweltfreundlichen Energieverbrauch<br />

e.V. eingetreten. Der studierte Diplom-Bergingenieur<br />

blickt auf über 30 Jahre<br />

Erfahrung in der Energiewirtschaft zurück<br />

und verfügt über fundierte Kenntnisse<br />

sowohl der deutschen als auch der internationalen<br />

Gaswirtschaft. Er tritt die Nachfolge<br />

von Dr. Jochen Arthkamp an, der<br />

zum 1. Januar 2013 einen Lehrauftrag an<br />

der Fachhochschule des Mittelstands Tec-<br />

Rheinland in Pulheim angenommen hat<br />

und der ASUE auch in Zukunft unterstützend<br />

zur Seite stehen wird. Kukuk wird die<br />

Geschicke des Vereins gemeinsam mit<br />

Andrej Krocker leiten.<br />

Ralf Hartmann von Brötje verabschiedet<br />

sich<br />

Der langjährige Leiter der Unternehmenskommunikation<br />

der August<br />

Brötje GmbH, Ralf Hartmann (60), geht in<br />

den vorgezogenen Ruhestand. Fast 20<br />

Jahre war er für den Auftritt des Rasteder<br />

Traditionshauses in Sachen Heizung verantwortlich.<br />

Nach Stationen bei Hüppe Duschen im<br />

Marketingbereich und in leitender Funktion<br />

bei einer namhaften Werbeagentur<br />

führte er neun Jahre die Geschirrsparte<br />

bei Melitta als verantwortlicher Produktmanager<br />

mit Marketingfunktion.<br />

Zu seinem Aufgabenbereich bei Brötje<br />

zählte neben der Organisation zahlreicher<br />

<strong>Messen</strong> vor allem die stete Präsentation<br />

des Unternehmens im Hinblick auf seine<br />

Innovationskraft. Zudem begleitete Ralf<br />

Hartmann die Entwicklungsschritte<br />

der Marke in Richtung Systemanbieter<br />

bis hin zur regenerativen<br />

Wärmeerzeugung, abzulesen an<br />

vielfältigen Produkteinführungen.<br />

Darüber hinaus wurde der Slogan „Einfach<br />

näher dran“ unter seiner Ägide nachhaltig<br />

im Markt umgesetzt.<br />

Personelle Veränderungen<br />

in<br />

Aufsichtsrat und<br />

Vorstand der<br />

RWE AG<br />

Der Aufsichtsrat der RWE AG hat<br />

beschlossen, der kommenden<br />

Hauptversammlung Werner Brandt<br />

und Hans-Peter Keitel zur Wahl in<br />

den Aufsichtsrat vorzuschlagen. Sie<br />

sollen dort Paul Achleitner und<br />

Carl-Ludwig von Boehm-Bezing<br />

ersetzen, die ihr Mandat mit Wirkung<br />

zum 18. April 2013 niederlegen.<br />

Carl-Ludwig von Boehm-<br />

Bezing gehörte dem Aufsichtsrat<br />

seit 1997 an, Paul Achleitner seit<br />

dem Jahr 2000.<br />

Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat<br />

die Bestellung von Rolf<br />

Martin Schmitz im Vorstand der<br />

RWE AG um fünf Jahre bis zum 31.<br />

Januar 2019 verlängert. Rolf Martin<br />

Schmitz gehört dem Vorstand seit<br />

Mai 2009 an und ist seit dem 1. Juli<br />

2012 stellvertretender Vorstandsvorsitzender.<br />

Leonhard Birnbaum verzichtet<br />

auf die angebotene Verlängerung<br />

seines Vertrages und wird Ende<br />

September 2013 aus dem Unternehmen<br />

ausscheiden, um sich<br />

neuen Aufgaben zu stellen.<br />

Der Aufsichtsrat hat im Zuge<br />

dieser personellen Festlegungen<br />

entschieden, die Aufgaben des<br />

RWE-Vorstands künftig auf die verbleibenden<br />

vier Ressorts zu verteilen.<br />

Diese Entscheidung ist zugleich<br />

Ausdruck der Anstrengungen des<br />

Konzerns, im Rahmen des Programms<br />

„RWE 2015“ Strukturen<br />

weiter zu vereinfachen und den<br />

Konzern noch effizienter aufzustellen.<br />

26 gaswärme international 2013-2


Personalien<br />

NACHRICHTEN<br />

Thomas Hüwener neuer Geschäfts führer<br />

Technik bei Open Grid Europe<br />

Zum 1. März 2013 übernimmt Dr. Thomas Hüwener (41) kommissarisch<br />

die technische Geschäftsführung von Open Grid<br />

Europe von Heinz Watzka (55), der das Unternehmen aus persönlichen<br />

Gründen auf eigenen Wunsch zum 28. Februar 2013 verlässt.<br />

Hüwener studierte Maschinenbau in Bochum und College Station,<br />

USA und promovierte im Bereich Strömungsmaschinen an<br />

der Universität Essen. Von 2001 bis heute war Hüwener in verschiedenen<br />

technischen Führungsfunktionen bei der E.ON Ruhrgas<br />

und der Open Grid Europe tätig. Dort leitete er zuletzt den<br />

Bereich Leitungstechnik. Er ist Mitglied in verschiedenen Gremien<br />

der nationalen und internationalen Gaswirtschaft.<br />

Sein Vorgänger, Heinz Watzka, kam nach verschiedenen Stationen<br />

in der Ölindustrie Anfang 2002 als Regionalleiter Süd zur E.ON<br />

Ruhrgas, wo er nach verschiedenen weiteren Führungsaufgaben<br />

in 2010 in die Geschäftsführung der Open Grid Europe berufen<br />

wurde. In dieser Funktion war er maßgeblich an der Neuausrichtung<br />

und Strukturierung des Unternehmens hin zum Independent<br />

Transmission Operator (ITO) beteiligt.<br />

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The Key Event<br />

for Thermo Process Technology<br />

Congress Center<br />

Düsseldorf, Germany<br />

09-10 July 2013 www.itps-online.com<br />

2-2013 gaswärme international<br />

27


NACHRICHTEN<br />

Medien<br />

GWI-SEMINARE<br />

22.-23. April Störungen und Störungsbeseitigung an Gas-Druckregelanlagen<br />

22. April Effektive Durchführung sicherheitstechnischer Unterweisungen<br />

24.-25. April Weiterbildung von Sachkundigen im Bereich von Erdgastankstellen<br />

24.-25. April Sachkundige für Odorieranlagen – DVGW G 280<br />

29.-30. April Praxis der Gastechnik für Nichttechniker und spartenfremde Mitarbeiter<br />

30. April Einführung in die Gasabrechnung<br />

14.-15. Mai Prüfungen, Dokumentationen und Abnahmen von Gas-Druckregelanlagen<br />

bis 5 bar durch Sachkundige<br />

15.-16. Mai Organisation des Betriebs und Fachkunde für Erdgasanlagen auf<br />

Werksgelände und im Bereich industrieller Gasverwendung<br />

16. Mai Arbeiten an Gasleitungen bei unkontrollierter Gasausströmung –<br />

Schulung nach BGR 500 (gemäß BGV A1 / BGI 560) und Brandschutzunterweisung<br />

für Betriebspraktiker und Bereitschaftsdienste<br />

22.-23. Mai Qualitätssicherung in Gasinstallationen – DVGW-Arbeitsblatt G 1020<br />

3.-4. Juni Weiterbildung von Sachkundigen und technischen Führungskräften<br />

im Bereich von Gas-Druckregel- und -Messanlagen<br />

5.-6. Juni Gasgerätetechnik für Bereitschaftsdienste<br />

6.-7. Juni Sachkundigenschulung Instandhaltung von Gasleitungen aus Stahlrohren<br />

größer 5 bar gem. DVGW G 466-1<br />

13.-14. Juni Weiterbildung der Sachkundigen gemäß DVGW-Arbeitsblatt G 685<br />

17. Juni Organisation und Logistik der Gasrohrnetzüberprüfung<br />

18.-19. Juni Gasspüren und Gaskonzentrationsmessungen<br />

18.-19. Juni Instandhaltung von Gasrohrnetzen<br />

Studie „Der Markt<br />

für Energiemanagementsysteme<br />

bis 2020“<br />

Um den Erhalt der internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen<br />

Industrie zu gewährleisten, wurde im Rahmen<br />

des Stromsteuergesetzes der sogenannte<br />

Spitzenausgleich eingeführt. Durch<br />

diesen erhalten Unternehmen des Produzierenden<br />

Gewerbes unter bestimmten<br />

Voraussetzungen Steuerbegünstigungen.<br />

Doch durch das Inkrafttreten der novellierten<br />

Fassung des Stromsteuergesetzes ab<br />

dem Jahr 2013 steigen die Anforderung,<br />

diese Begünstigung zu erhalten. So sind<br />

energieintensive Unternehmen ab dem<br />

Jahr 2013 verpflichtet Energiemanagementsysteme<br />

einzuführen.<br />

Die aktuelle Studie „Der Markt für Energiemanagementsysteme<br />

bis 2020“ von<br />

trend:research untersucht, inwiefern dieser<br />

Markt durch die veränderten Rahmenbedingungen<br />

beeinflusst wird und wie er<br />

sich weiterentwickelt. Basis der Studie bildet<br />

ein umfangreiches Desk Research sowie<br />

100 Experteninterviews mit Energieversorgern,<br />

Energiedienstleistern / Contractoren,<br />

Industrieunternehmen, IT-Herstellern und<br />

-Dienstleistern sowie weiteren Experten.<br />

19.-20. Juni Sachkundige für Erdgastankstellen<br />

20.-21. Juni Sicherheitstraining zum Gaszählerwechsel<br />

24.-26. Juni Sachkundigenschulung Gas-Druckregel- und -Messanlagen im Netzbetrieb<br />

und in der Industrie<br />

25.-26. Juni Gasmessung und Gasabrechnung im liberalisierten Markt<br />

27. Juni Praxis des Bereitschaftsdienstes für Biogas<br />

10.-11. Juli Weiterbildung der Führungskräfte im Bereitschaftsdienst DVGW GW 1200<br />

10.-11. Juli Grundlagen, Praxis und Fachkunde von Gas-Druckregelanlagen nach<br />

DVGW G 491, G 495 und G 459-2<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Bildungswerk<br />

Tel.: 0201-3618-143, Fax: 0201-3618-146,<br />

bildungswerk@gwi-essen.de, www.gwi-essen.de<br />

INFO<br />

trend:research GmbH<br />

Institut für Trend- und Marktforschung<br />

Januar 2013, 800 Seiten, 4.800 Euro<br />

www.trendresearch.de<br />

28 gaswärme international 2013-2


Medien<br />

NACHRICHTEN<br />

Das BHKW-Vertriebshandbuch 2013<br />

Blockheizkraftwerke tragen durch den<br />

Einsatz der klimafreundlichen Kraft-<br />

Wärme-Kopplung aktiv zur Schonung von<br />

Ressourcen und dem Schutz der Umwelt<br />

bei. Ein großer Hemmschuh bei der Vermarktung<br />

und Verbreitung für einen flächendeckenden<br />

Einsatz dieser Technologie<br />

ist neben der technischen und rechtlichen<br />

Komplexität häufig fehlendes oder<br />

mangelhaftes Wissen um Zielgruppen,<br />

Branchenspezifika, Vertriebs Know-how.<br />

Genau hier setzt das BHKW-Vertriebshandbuch<br />

2013 an.<br />

Anders als viele Studien zu regulatorischen<br />

Themen oder übergreifenden<br />

Marktthemen ist das BHKW-Vertriebshandbuch<br />

2013 eine Informationsquelle aus<br />

dem täglichen Vertriebsgeschäft. Das als<br />

Leitfaden konzipierte Handbuch beinhaltet<br />

viele aktuelle Informationen über Zielgruppen<br />

und Marktpotenziale. Aber auch<br />

praxisorientierte Argumentationshilfen für<br />

den Vertrieb werden aufbereitet und erläutert.<br />

Darüber hinaus liefert das BHKW-Vertriebshandbuch<br />

2013 detaillierte Einblicke<br />

in die fünf Top-Branchen Hotellerie, Krankenhäuser,<br />

Pflegeheime, Hersteller von<br />

Nahrungs- und Futtermitteln mit dem<br />

Schwerpunkt Fleischverarbeitung sowie in<br />

die Getränkeindustrie mit besonderem<br />

Fokus auf Brauereien.<br />

Der inhaltliche Schwerpunkt liegt<br />

neben der Identifikation geeigneter Zielkunden<br />

in Tipps und Anmerkungen zu<br />

Kaufmotivation und Contracting-Affinität<br />

der Entscheider bis hin zur Darstellung<br />

bewährter Modelle einer erfolgreichen<br />

Kundenansprache.<br />

Die fünf genannten Top-Branchen werden<br />

in dem Handbuch besonders aufschlussreich<br />

betrachtet. Die Informationen<br />

reichen dabei von der spezifischen Detailbeschreibung<br />

jedes Sektors und der branchenspezifischen<br />

technischen Infrastruktur<br />

bis zum typischen Lastprofil (aufbereitete<br />

Werte für ein Jahr im csv-Format auf<br />

DVD) für Strom und Gas mit Angabe der<br />

Nutzungsstunden und Leistungsspitze<br />

sowie des thermischen Profils.<br />

INFO<br />

von CREAVIVA Dialogmarketing GmbH & Co. KG<br />

Rheine<br />

April 2013<br />

2.490,00 Euro/Einzellizenz zzgl. gesetzl. MwSt<br />

www.creaviva.de<br />

www.bhkw-vertriebshandbuch.de<br />

Verhandeln mit dem Teufel<br />

Das Harvard-Konzept für die fiesen Fälle<br />

Verhandeln oder nicht? Diese Entscheidung<br />

ist besonders schwierig, wenn<br />

man es mit Kontrahenten zu tun hat, die<br />

einem in der Vergangenheit bewusst Schaden<br />

zugefügt haben oder dies in Zukunft<br />

noch tun könnten. Robert H. Mnookin bietet<br />

pragmatischen Rat in komplizierten<br />

Verhandlungssituationen: Er zeigt, wann<br />

man mit seinem Gegner verhandeln sollte<br />

und wann man stattdessen kämpfen muss.<br />

Aus seiner langjährigen Beratungspraxis<br />

kennt Robert H. Mnookin Konflikte in allen<br />

Größenordnungen. In seinem Buch bietet<br />

er pragmatische Leitlinien für die schwierigen<br />

und moralisch komplizierten Verhandlungsfälle.<br />

Er zeigt, welch rationalen Überlegungen<br />

die Entscheidung „Will ich mit<br />

meinem Gegner verhandeln, oder muss<br />

ich meine persönlichen Grenzen verteidigen<br />

und kämpfen?“ begleiten sollte. Dazu<br />

gehört etwa, Kosten und Nutzen systematisch<br />

zu vergleichen, potenzielle Alternativen<br />

zu analysieren und das Verhältnis von<br />

moralischem Empfinden und Pragmatismus<br />

richtig zu gewichten.<br />

Der Autor bietet acht spannende Beispiele<br />

aus Politik, Wirtschaft und Privatleben,<br />

die zeigen, wie heiß Verhandlungen<br />

werden können. Von Churchills Weigerung,<br />

mit Hitler zu verhandeln, über den<br />

„Softwarekrieg“ zwischen IBM und Fujitsu<br />

bis hin zu einem vertrackten Erbschaftsstreit:<br />

Mnookin gelingt es auch die verfahrensten<br />

Situationen zu durchleuchten.<br />

INFO<br />

von Robert H. Mnookin<br />

Campus Verlag<br />

Aus dem Englischen<br />

von Jürgen Neubauer<br />

2012 kart.,<br />

ca. 352 Seiten,<br />

D 24,99 € / A 25,70 /<br />

CH 35,90 Fr.<br />

ISBN<br />

978-3-593-39364-3<br />

www.campus.de<br />

2-2013 gaswärme international<br />

29


NACHRICHTEN<br />

Medien<br />

INFO<br />

von M. Kaltschmitt, W.<br />

Streicher, A. Wiese,<br />

Springer Verlag<br />

5. Aufl. 2013.<br />

erweiterte, XXXII<br />

702 Seiten, Hardcover<br />

59,95 € (D)<br />

61,63 € (A), CHF 75.00<br />

www.springer.com<br />

Erneuerbare Energien<br />

Systemtechnik, Wirtschaftlichkeit,<br />

Umweltaspekte<br />

Dieses Standardwerk stellt die physikalisch-technischen<br />

Grundlagen und die<br />

aktuelle Systemtechnik für Anlagen zur Nutzung<br />

regenerativer Energien zur Strom- und<br />

Wärmebereitstellung dar. Außerdem gibt es<br />

einen umfassenden Überblick über die Charakteristik<br />

des erneuerbaren Energieangebots.<br />

Ausgehend davon werden Kennzahlen<br />

für eine ökonomische und ökologische<br />

Bewertung zugänglich gemacht und die<br />

Potenziale der regenerativen Energien und<br />

deren derzeitige Nutzung in Deutschland<br />

diskutiert. Im Einzelnen werden die folgenden<br />

Optionen zur Nutzung des regenerativen<br />

Energieangebots aufgezeigt:<br />

■■<br />

passive Solarenergienutzung,<br />

■■<br />

solarthermische Wärmebereitstellung,<br />

■■<br />

photovoltaische und solarthermische<br />

Stromerzeugung (u. a. Solarfarm- und<br />

Solarturmkraftwerke),<br />

■■<br />

Stromerzeugung aus Windenergie und<br />

Wasserkraft,<br />

■■<br />

Wärmebereitstellung mithilfe von Wärmepumpen<br />

aus Umgebungsluft und<br />

oberflächennaher Erdwärme,<br />

■■<br />

Strom- und Wärmebereitstellung aus<br />

der Energie des tiefen Untergrunds.<br />

Zusätzlich werden kursorisch die Möglichkeiten<br />

einer Nutzung der Meeresenergien<br />

dargestellt. Nicht diskutiert wird dagegen<br />

die Energiegewinnung aus Biomasse. Für<br />

die 5. Auflage wurden u. a. die photovoltaische<br />

Stromerzeugung vollständig aktualisiert,<br />

die passive und aktive solarthermische<br />

Wärmegewinnung umfassend überarbeitet,<br />

die Windkraftnutzung einschließlich<br />

der Offshore-Windstromerzeugung<br />

dem aktuellen Stand der Technik angepasst<br />

und die Möglichkeiten einer geothermischen<br />

Strom- und Wärmeerzeugung<br />

neu strukturiert dargestellt. Außerdem<br />

wurden die Grundlagen des regenerativen<br />

Energieangebots erweitert.<br />

INFO<br />

von AutomoTeam<br />

GmbH<br />

Whitepaper auf<br />

Deutsch<br />

kostenfrei<br />

www.automoteam.<br />

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Whitepaper: Leistungssteigerung<br />

von Aluminium<br />

Als europaweit erstes Entwicklungsunternehmen<br />

eröffnet AutomoTeam<br />

GmbH europäischen Unternehmen neue<br />

interessante Möglichkeiten für den industriellen<br />

Einsatz von Aluminium. Das in den<br />

letzten Jahren weiterentwickelte Micro Arc<br />

Oxidation Verfahren verwandelt Aluminiumoberflächen<br />

in Keramik mit besonderen<br />

Eigenschaften.<br />

Dank neuen Potenzialen und breiter<br />

Marktakzeptanz durchläuft das Micro Arc<br />

Oxidation Verfahren aktuell den Qualifizierungsprozess<br />

als neuer Industriestandard.<br />

Entscheidende Aspekte dabei sind Wirtschaftlichkeit,<br />

Leistungsfähigkeit, Umweltfreundlichkeit<br />

und Reproduzierbarkeit des<br />

Serienprozesses sowie die Oberflächenqualität.<br />

Durch die frühe Einbindung der Oberfläche<br />

als konstruktives Element in den Entwicklungs-<br />

und Produktentstehungsprozess,<br />

lassen sich neue Potenziale erschließen:<br />

Reduzierung von Gewicht und Materialkosten,<br />

Zeit- und Kosteneinsparung bei<br />

mechanischer Bearbeitung und Steigerung<br />

von Wirtschaftlichkeit und Gebrauchswert<br />

von Produkten.<br />

Aus diesen Gründen haben sich bereits<br />

mehrere renommierte, deutsche Unternehmen<br />

aus den Bereichen Automobilindustrie,<br />

Maschinenbau, Anlagenbau, Energie<br />

und Elektronik für AutomoTeam als<br />

Entwicklungspartner entschieden.<br />

Das Whitepaper in deutscher Sprache<br />

enthält weitere Informationen zum Thema<br />

Micro Arc Oxidation und ist erhältlich unter<br />

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30 gaswärme international 2013-2


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Prozesse optimieren mit<br />

Din en isO 50001 in der Praxis<br />

ein Leitfaden für Aufbau und Betrieb eines<br />

energiemanagementsystems<br />

Dieses fachbuch vermittelt erstmals das Grundwissen für den<br />

Aufbau von energiemanagementsystemen auf Basis der DIN eN<br />

ISO 50001.<br />

Die im April 2012 eingeführte Norm definiert die Anforderungen<br />

von energiemanagementsystemen und löst die DIN eN 16001<br />

aus dem Jahr 2009 ab. Neben technischen Grundlagen der<br />

Verbrauchsmessung und energieabrechnung erfahren die Leser<br />

in kompakter, transparenter form Methoden zur Datenerfassung<br />

und Datenanalyse sowie zur zielgerichteten<br />

Nutzung der gewonnenen ergebnisse. Die ergänzenden<br />

digitalen In halte bieten – gemeinsam mit dem eBook – zudem<br />

praktischen Nutzen für den mobilen einsatz.<br />

ein Werk für alle, die mit der Beschaffung und Bereitstellung<br />

von energie betraut sind und sich mit der Planung sowie mit<br />

der Umsetzung von effi zienzsteigernden Verfahren in Unternehmen<br />

befassen.<br />

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1. Auflage 2012, 303 Seiten mit DVD (inkl. eBook), Hardcover<br />

Inklusive<br />

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Brief, fax, e-Mail) oder durch rücksendung der Sache widerrufen. Die frist beginnt nach erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

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PADIN52012


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NACHRICHTEN<br />

Medien<br />

INFO<br />

von Gunter Dueck<br />

Campus Verlag GmbH<br />

Januar 2013<br />

geb. mit Schutzumschlag<br />

282 Seiten, inkl. E-Book<br />

D 24,99 € / A 25,70 € /<br />

CH 35,90 Fr.<br />

ISBN 978-3-593-39717-7<br />

www.campus.de<br />

Das Neue und seine Feinde<br />

Wie Ideen verhindert werden und wie sie<br />

sich trotzdem durchsetzen<br />

Worin besteht die Kunst der Innovation?<br />

Die Antwort von Wirtschaftsvordenker<br />

und Netzaktivist Gunter Dueck<br />

lautet: Es kommt nicht auf die Idee an, der<br />

Durchbruch ist das Entscheidende. Wie<br />

man Innovationen im Zeitalter des radikalen<br />

digitalen Wandels gegen Widerstände<br />

durchsetzt, zeigt Dueck in seinem<br />

zukunftsweisenden neuen Buch.<br />

Fast alle Neuerungen und Erfindungen<br />

treffen zunächst auf Widerstände, man<br />

denke nur an die ersten Reaktionen des<br />

Buchhandels auf E-Books, von Brockhaus<br />

auf Wikipedia oder von Banken auf Internetbanken.<br />

Unternehmen haben wie alle<br />

Systeme ein Immunsystem, das jede neue<br />

Idee zunächst wie eine Störung behandelt.<br />

Wie lassen sich solche strukturellen Hindernisse<br />

überwinden, um der Idee zum<br />

Durchbruch zu verhelfen und aus ihr ein<br />

Geschäft zu machen?<br />

Gunter Dueck zeigt, auf welche Faktoren<br />

es ankommt: Energie, Herzblut, Kampfgeist,<br />

eine glückliche Hand, ein tolles Gründerteam,<br />

verständnisvolle Investoren und<br />

Geduld. Der Autor beschreibt anschaulich,<br />

wie sich eine neue Businessidee überhaupt<br />

entfalten kann, welche Barrieren sie überwinden<br />

muss und auf welche Gegner sie<br />

trifft. Da sind etwa die Antagonisten, die<br />

alles Neue aktiv bekämpfen; die Close-<br />

Minds mit ihrer „braucht kein Mensch“-<br />

Haltung oder die OpenMinds, die eine<br />

Innovation immerhin gut fänden, wenn sie<br />

denn ausgereift wäre. Eine ganze Psychologie<br />

des Wandels stellt Dueck dem Leser<br />

vor. Konkret beschreibt er die Widerstände<br />

im Management, bei Geldgebern, in einzelnen<br />

Abteilungen, insbesondere in Marketing<br />

und Vertrieb. Damit müssen Innovatoren<br />

umgehen, sie müssen die Hindernisse<br />

bereits im Vorfeld der Innovation<br />

mitdenken, so der Autor. Sein Buch ist ein<br />

leidenschaftliches Plädoyer gegen herkömmliches<br />

Ideenmanagement und für<br />

wildes Denken: Innovation ist immer auch<br />

anarchisch. Und Dueck warnt: Wer sich im<br />

digitalen Zeitalter lustig macht über die<br />

„seltsamen“ Ideen der jungen Wilden, der<br />

wird verlieren.<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e. V. (Hrsg.)<br />

gwi-Arbeitsblätter<br />

Verbrennungskennwerte | Gaseigenschaften | Berechnungen<br />

INKLUSIVE<br />

eBook<br />

INFO<br />

1. Auflage 2013<br />

120 Seiten, Broschur<br />

mit eBook<br />

50,00 Euro<br />

ISBN:<br />

978-3-8027-5626-9<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

gwi-Arbeitsblätter: Verbrennungskennwerte<br />

– Gaseigenschaften – Berechnungen<br />

Die Arbeitsblätter des Gas- und Wärme-<br />

Instituts Essen e.V. wurden über mehrere<br />

Jahre regelmäßig in der Fachzeitschrift<br />

gaswärme international veröffentlicht. Für<br />

diese Sonderpublikation erfuhren die<br />

Arbeitsblätter eine gründliche Überarbeitung<br />

und Ergänzung durch neue, bisher<br />

unveröffentlichte Arbeitsblätter zum<br />

Thema Oxyfuel. Weitere Themenbereiche<br />

sind Begriffe und Einheiten, Brenngase,<br />

Luft, Zündung, Verbrennung, Feuerungstechnik.<br />

Praktische Berechnungsbeispiele bieten<br />

dem Leser eine Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />

zur Verwendung der Arbeitsblätter.<br />

Der Datenträger beinhaltet, neben dem<br />

eBook, ein Programm u.a. zur Berechnung<br />

von charakteristischen Brenngasgrößen,<br />

der Abgaszusammensetzung und der adiabaten<br />

Flammentemperatur und zur<br />

Bestimmung von Normdichte, Betriebsdichte<br />

und isobaren Wärmekapazitäten für<br />

Oxidator und Abgas.<br />

32 gaswärme international 2013-2


STATEMENT<br />

Projekt GASQUAL –<br />

Pilot-Studie Deutschland<br />

Grundsatzposition von BDH und figawa<br />

von Gotthard Graß, Norbert Burger, Andreas Lücke<br />

Dezentral eingespeistes Biogas, weltweiter Handel mit LNG, Shale Gas und aus Wind und Sonnenstrom synthetisch<br />

hergestelltes Gas werden den europäischen Gasbinnenmarkt in den nächsten Jahrzehnten prägen. Angesichts<br />

dieser Entwicklung hat die Europäische Kommission ein Mandat an CEN erteilt, Normung im Bereich der<br />

Gasbeschaffenheit zu beginnen unter der Maxime, Normen zu entwickeln, die einen „möglichst breiten Bereich<br />

der Gasbeschaffenheit von H-Gas bei vertretbaren Kosten“ abdecken. Diese Forderung führt aktuell zu intensiven<br />

Diskussionen zwischen den Marktpartnern. So werden die Ergebnisse und Folgerungen aus ersten hierzu erfolgten<br />

experimentellen Untersuchungen unter dem Projektnamen „Gasqual“ in der Branche höchst unterschiedlich<br />

bewertet.<br />

Mit der folgenden Grundsatzposition melden sich die Hersteller von Gasgeräten mit den beiden Spitzenverbänden<br />

BDH und figawa zu Wort. Im Mittelpunkt steht hierbei die Frage, welche Auswirkungen eine kurzfristig<br />

deutlich stärker schwankende Gasqualität auf die mehr als 180 Mio. Gasgeräte hätte, die heute in Europa im Einsatz<br />

sind.<br />

Experten beider Verbände haben die aktuelle Situation<br />

bezüglich des europäischen Projekts der Harmonisierung<br />

von Erdgas H analysiert und sehen die<br />

Notwendigkeit einer gemeinsamen grundsätzlichen<br />

Erklärung der deutschen Hersteller von Gasgeräten, um<br />

die Interessen und Gesichtspunkte der Hersteller zum<br />

Ausdruck zu bringen. Da die deutschen Hersteller eine<br />

hohe Exportquote ins europäische Ausland haben und<br />

die Produkte daher einen hohen Verbreitungsgrad haben,<br />

möchten wir hiermit auch diesen Aspekt unterstreichen.<br />

Das Projekt der europäischen Harmonisierung der<br />

Beschaffenheit von Erdgas H betrifft ca. 180 Millionen<br />

installierte Gasgeräte im Feld ebenso wie die Entwicklung<br />

zukünftiger Gasgerätetechnologien. Vertreter beider<br />

Verbände waren an der Phase I des unter dem Mandat<br />

M 400 organisierten Projekts „Gas Quality – Test<br />

Phase“ aktiv beteiligt. Auf Produktfeldern, die durch das<br />

Mandat M 400 nicht erfasst wurden, wurden sowohl auf<br />

Initiative der Gerätehersteller eigene Untersuchungen<br />

durchgeführt als auch aktive Mitarbeit im Rahmen von<br />

Untersuchungen gewährt, die durch die Gaswirtschaft<br />

angestrengt wurden. Alle gewonnenen Erkenntnisse und<br />

Ergebnisse wurden zusammengetragen und für die Diskussionen<br />

zur Harmonisierung der Gasqualitäten in<br />

Europa zur Verfügung gestellt, so Informationen von<br />

Prüfungen von Gasheizgeräten für gewerbliche und<br />

industrielle Gebäude, Gasfeuerungen in Gewerbe und<br />

Industrie.<br />

Kernpunkt einer zukünftigen Harmonisierung der Erdgasbeschaffenheit<br />

in Europa für die allermeisten stationären<br />

Anwendungen ist die Wobbe-Zahl-Bandbreite, mit<br />

der Gasgeräte betrieben werden sollen und in der die<br />

Wobbe-Zahl nach den bisherigen Aussagen der Gaswirtschaft<br />

rasch wechseln kann. Daneben ist der Schwefelgehalt<br />

des Brennstoffes wichtig. Für motorische Anwendungen<br />

ist ferner die Methanzahl von Bedeutung.<br />

Der Abschlussbericht des Projektes „Gas Quality<br />

Phase I“ liegt nun seit geraumer Zeit vor. Die Ergebnisse<br />

der Untersuchungen wurden in einem DVGW-Workshop<br />

im November 2011 in Karlsruhe vorgestellt. Eine detailliertere<br />

Diskussion zur Bewertung der vielschichtigen technischen<br />

Ergebnisse aus Phase I unter Beteiligung der<br />

Gerätehersteller hat bisher nicht stattgefunden. Damit<br />

fehlt auch eine belastbare Grundlage für die Pilotstudien<br />

2-2013 gaswärme international<br />

33


STATEMENT<br />

Bild 1: Quelle: © Wingas GmbH<br />

und nochmals mehr für einen Beginn einer Normungsarbeit.<br />

Die Ergebnisse einer Cost-Benefit-Analyse wurden in<br />

Ergänzung hierzu publiziert (Endbericht datiert von Juli<br />

2012). Darin wird die Wirtschaftlichkeit einer Versorgung<br />

mit wechselnden Gasqualitäten für die Gasversorger sehr<br />

positiv dargestellt. Diese Aussagen sind absolut konträr<br />

zu den Aussagen des Vorberichts von Juli 2011, der nur<br />

geringe positive Aspekte ausweist. Die Kehrtwendung in<br />

der wirtschaftlichen Beurteilung ist uns nicht transparent<br />

und nicht nachvollziehbar.<br />

Eine genaue Analyse des Endberichts zeigt jedoch auf,<br />

dass die in der Umfrage gegebenen Antworten der Hersteller<br />

von Gasgeräten offensichtlich nicht in die zusammenfassende<br />

Beurteilung eingeflossen sind. In fast allen<br />

Antworten wurde dargestellt, dass geänderte Gasqualitäten<br />

sich negativ auf die Sicherheit, auf die Effizienz und<br />

auf das Emissionsverhalten auswirken können. In der<br />

Zusammenfassung wird dahingehend jedoch nur von<br />

geringen Auswirkungen auf die Geräte gesprochen.<br />

Nun sind infolge des GasQual-Projektes und der Cost-<br />

Benefit-Analyse auf Initiative von Marcogaz und Easeegas<br />

zahlreiche Aktivitäten auf nationaler und europäischer<br />

Ebene gestartet worden – jeweils unter der Regie von<br />

Vertretern der Gasversorgungswirtschaft – und die einzelnen<br />

Vertreter der Gasgerätehersteller haben bisher nur<br />

die Möglichkeit, einzelne, kritische Punkte anzumerken<br />

oder ihre Bedenken anzumelden.<br />

BDH und figawa kritisieren diese Vorgehensweise und<br />

möchten die beteiligten deutschen Gasversorgungsunternehmen<br />

hiermit aufrufen, die Regelung der zukünftigen<br />

deutschen und europäischen Erdgasversorgung, die<br />

aufgrund neuer Erdgasbezugsquellen und der verstärkten<br />

Nutzung erneuerbarer Energien eine große Herausforderung<br />

darstellt, als gemeinsames Projekt anzugehen.<br />

Es kann nicht zielführend sein, durch die Einspeisung von<br />

Gas aus beliebigen Gasquellen ohne entsprechende Aufbereitung<br />

eine riesige Population von Gasgeräten in<br />

Europa dauerhaft mit stark fluktuierenden Gasqualitäten<br />

zu betreiben und dabei Aspekte der Sicherheit, der Energieeffizienz<br />

und des Umwelt- und Klimaschutzes zu vernachlässigen<br />

oder entsprechend kritische Hinweise zu<br />

negieren.<br />

Da eine Gesamtbewertung der technisch-wirtschaftlichen<br />

Ergebnisse der Phase I bisher nicht stattgefunden<br />

hat, kann die Phase II („Standardisation Phase“) nicht zielgerichtet<br />

angegangen werden. Entgegen veröffentlichten<br />

Erklärungen haben die normativen Arbeiten an einer harmonisierten<br />

Gasqualität jedoch schon begonnen, obwohl<br />

die beabsichtigten Pilotstudien noch gerade erst begonnen<br />

haben, die Finanzierung notwendiger Aktivitäten<br />

völlig unklar ist und obwohl die Gesamtbewertung der<br />

Phase I aussteht. Wir wenden uns mit diesem Papier<br />

gegen ein überstürztes Schaffen von Fakten, bei dem die<br />

Geräteindustrie spätere Probleme ausbügeln soll.<br />

Aus Sicht der unterzeichnenden Verbände besteht die<br />

Gefahr, dass durch unkoordiniertes Vorgehen bei der Harmonisierung<br />

von Erdgas H in Europa die Reputation von<br />

Erdgas als sichere, saubere, effiziente und verlässliche<br />

Energiequelle leidet – vor allem zugunsten des Systemwettbewerbers<br />

Strom.<br />

Ferner sollten Erkenntnisse aus verschiedenen Gasmärkten<br />

(USA, Niederlande) über den hier interessierenden<br />

Zusammenhang von Gasqualität und Gerätefunktion<br />

für die Gesamtbeurteilung herangezogen werden.<br />

Interessant sind in diesem Zusammenhang die Vorgehensweise<br />

und die Ergebnisse eines parallelen Projektes<br />

in den Niederlanden (dokumentiert im Dokument<br />

Netherlands Technical Agreement NTA 8837 vom Dezember<br />

2012), nach dem die Erdgasqualität in den Niederlanden<br />

– gespeist aus verschiedenen Quellen – zukünftig in<br />

einem engen Wobbe Zahlbereich von 4 % absolut aufbereitet<br />

wird.<br />

Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich im<br />

Wesentlichen auf die Auswirkungen unterschiedlicher<br />

Gasqualitäten auf den installierten Gerätebestand. Für die<br />

Zukunft werden die assoziierten Hersteller ihre Innovationsbereitschaft<br />

natürlich dafür einsetzen und in Zukunft<br />

Lösungen bei Neugeräten anbieten, die für breiter und<br />

rasch schwankende Gasqualitäten geeignet sind. Es ist<br />

allerdings absehbar, dass z.B. eine mögliche gasadaptive<br />

Verbrennungsregelung, die Gasqualitätsschwankungen<br />

ausgleichen könnte, nicht für alle Gastechnologien einsetzbar<br />

sein wird. Eine Nachrüstung von den Bestandsgeräten<br />

mit einer derartigen Regelung wird ferner auch nur<br />

in Ausnahmefällen möglich sein.<br />

34 gaswärme international 2013-2


STATEMENT<br />

ERGEBNISSE DER TEST-PHASE DES<br />

GAS-QUALITY-PROJEKTS<br />

Untersuchungsumfang Gasgeräte (Mandat M 400)<br />

Untersucht wurden fast 100 repräsentative Produkte von<br />

29 im Markt installierten konventionellen Gasgerätegruppen<br />

< 70 kW aus haushaltlichen (domestic) Anwendungen,<br />

die nach Gasgeräterichtlinie (GAD) zertifiziert wurden.<br />

Nicht untersucht wurden im Rahmen der Studie:<br />

■■Geräte vor Inkrafttreten der GAD, damit vor allem ältere<br />

Installationen vor 1995<br />

■■neuere Technologien wie Gaswärmepumpen und<br />

Micro-KWK-Anlagen, die in den letzten Jahren in<br />

Deutschland einen erheblichen Zuwachs verzeichnen<br />

■■Gasheizgeräte für den gewerblichen und industriellen<br />

Bereich; für den Bereich gasbetriebener dezentraler<br />

Hallenheizgeräte liegt ein Untersuchungsbericht der<br />

figawa mit beschränktem Untersuchungsumfang für<br />

Warmlufterzeuger, Hellstrahler und Dunkelstrahler vor.<br />

Nach Abschätzung der europäischen Herstellerverbände<br />

für Warmlufterzeuger EURO-AIR und Infrarotstrahler<br />

ELVHIS liegt die gesamteuropäische Population<br />

dieser Geräte bei ca. 2,0 Mio. Einheiten im Bestand.<br />

■■Gasbrenner größerer Leistung, insbesondere Brenner,<br />

die nach technischer Spezifikation mit einem Kessel<br />

oder sonstigen Wärmeerzeuger vor Ort zu einer Funktionseinheit<br />

kombiniert werden (Population Brenner ><br />

100 kW allein in DE ca. 300.000 Stück bei max. 36 MW<br />

Brennerleistung zusammen mit Industrie- und Prozessfeuerungen)<br />

■■Gasbrenner in Industriefeuerungen oder Prozessanlagen;<br />

hier liegen ebenfalls auf Eigeninitiative von Herstellern<br />

einige Untersuchungsergebnisse vor.<br />

STATEMENT 1:<br />

BDH/figawa halten die Einbeziehung der hier genannten<br />

Gerätearten und Brennertypen für zwingend erforderlich,<br />

da in diesen Feldern Randbedingungen gelten und Verbrennungstechnologien<br />

zum Einsatz kommen, die auf<br />

Schwankungen der Gasbeschaffenheit signifikant anders<br />

reagieren als Geräte unter dem Scope des Gas Quality<br />

Untersuchungsberichtes. Ferner kann der Bestand an Altgeräten<br />

installiert vor 1995 nicht einfach aus der Betrachtung<br />

ausgeklammert werden.<br />

STATUS DER UNTERSUCHTEN GERÄTE<br />

Unter dem Anwendungsbereich der GasQuality Studie<br />

wurden vor allem Neugeräte geprüft. Nur für einige<br />

wenige Geräte wurden Dauerversuche durchgeführt, die<br />

äquivalent dem Praxisbetrieb von 1,5 Jahren entsprechen.<br />

Damit fehlen in der Untersuchung (Final Report CEN/BT<br />

WG 197) systematisch Erkenntnisse aus dem üblichen<br />

Lebenszyklus von Gasgeräten, die die Sicherheit, Funktionalität<br />

und Effizienz bei Betrieb mit verschiedenen Gasqualitäten<br />

beeinflussen.<br />

■■Verschmutzung<br />

Mit relevanten Verschmutzungseffekten bezüglich der<br />

verbrennungstechnischen Funktionen durch Veränderung<br />

der Luftansaugung oder der Abgaswege ist insbesondere<br />

bei Geräten Art A und B zu rechnen. Starke<br />

Effekte sind zu erwarten in den Bereichen<br />

■■Haushalt: Herde, Umlaufwasserheizer, Kombiwasserheizer<br />

und Durchlaufwasserheizer bei Installationen<br />

in Küchen und Bädern, Werkräumen<br />

■■Nicht-Haushalt: alle A und B-Geräte in gewerblichen<br />

und industriellen Umgebungen<br />

■■Prozessfeuerungen: Anlagen etwa in Bäckereien,<br />

Wäschereien, Reinigungen etc.<br />

In der Regel führt die Verschmutzung der Luftansaugund<br />

Abgaswege zu einer Verringerung des Luftüberschusses<br />

der Verbrennung, damit zu höheren Verbrennungs-<br />

und Oberflächentemperaturen, ggf. zu höheren<br />

Schadstoffemissionen oder unvollständiger Verbrennung.<br />

Ebenso ist bei diesen Installationen mit<br />

Verschmutzung von Gasdüsen zu rechnen, die unterschiedliche<br />

Auswirkungen auf die Verbrennung haben<br />

können. Verschmutzungen im Bereich des Wärmeüberträgers<br />

etwa durch Kalkablagerungen bei hydraulischen<br />

Systemen oder durch Staub bei direkt befeuerten<br />

Geräten in gewerblichen und industriellen Anlagen<br />

führen i.d.R. lokal zu höheren Materialtemperaturen.<br />

Liegt ein solcher Zustand bei installierten Geräten<br />

vor, so muss bei Betrieb mit höherwobbigen Gasen<br />

ggf. mit höheren Materialausfällen und Verminderung<br />

der Betriebssicherheit gerechnet werden.<br />

■■Lebensdauereffekte / Verschleiß<br />

Der Verschleiß von Komponenten der Gasgeräte (wie<br />

Gasarmaturen, Gebläse, Motoren etc.) führt zu ähnlichen<br />

Effekten der Funktionalität der Gasgeräte wie die<br />

Verschmutzung. Durch Maßnahmen vor Ort (Reparaturen,<br />

Austausch von Teilen, Anpassungsmaßnahmen,<br />

Einstellungen) ist damit zu rechnen, dass der Zustand<br />

der Geräte nicht durchgängig einem neuwertigen<br />

Laborzustand entspricht. Bei der hier betrachteten<br />

Gerätepopulation und Zeitdauer ist auch damit zu<br />

rechnen, dass ein Teil der Geräte durch Eingriffe vor Ort<br />

nicht mehr in allen Punkten den Herstellervorgaben<br />

entspricht.<br />

■■Wartungszustand / Überprüfung<br />

Der Wartungszustand der Geräte beeinflusst Sicherheit,<br />

Funktionalität und Effizienz in erheblichem Maße. Hier<br />

ist insbesondere auf die ganz unterschiedliche zeitliche<br />

Dichte und Qualität von Wartungsvorgängen für verschiedene<br />

Gasgeräte in den europäischen Märkten<br />

hinzuweisen. Es ist beispielweise bekannt, dass etwa<br />

Durchlaufwasserheizer wie auch gewerbliche und<br />

2-2013 gaswärme international<br />

35


STATEMENT<br />

industrielle Heizgeräte vor allem in den nichtdeutschsprachigen<br />

Märkten nur sehr unbefriedigend gewartet<br />

werden. Die Durchführung einer turnusmäßigen Überprüfung<br />

durch Schornsteinfeger spielt hier eine<br />

wesentliche Rolle.<br />

STATEMENT 2:<br />

Die bisherigen Untersuchungen zum Verhalten von Gasgeräten<br />

bei unterschiedlichen Gasqualitäten müssen<br />

ergänzt werden um die Effekte des realen Praxisbetriebes<br />

wie Verschmutzung, Verschleiß, Lebensdauereffekte und<br />

Wartungszustand. Hierzu müssen alle verfügbaren empirischen<br />

Daten über den Praxisbetrieb von Gasgeräten<br />

auch aus dem gewerblichen und industriellen Sektor wie<br />

etwa Daten von den Kundendienstorganisationen der<br />

Hersteller und Statistiken des Schornsteinfegerhandwerks<br />

analysiert und ausgewertet werden.<br />

PRÜFBEDINGUNGEN<br />

Gegenstand der genannten Untersuchungen unter dem<br />

Mandat M 400 waren laborseitige Prüfungen unter normativ<br />

definierten Prüfaufbauten und Einstellungen. In<br />

der Praxis des Gerätebetriebes ist bei der Population von<br />

180 Mio. Geräten mit einer großen Bandbreite von realen<br />

Betriebsbedingungen und Einstellungen zu rechnen, die<br />

das verbrennungstechnische Verhalten der Geräte bei<br />

unterschiedlichen Gasqualitäten maßgeblich beeinflussen.<br />

Zu nennen sind hier insbesondere:<br />

■■Einfluss der Luft/Abgas-Installation<br />

Parameter: Länge und Ausführung von Luft/Abgas-<br />

Leitungen, Ausführung und Zustand des Abgassys-<br />

tems, Witterungseinflüsse auf die Funktion des Abgassystems,<br />

Einflüsse bei Mehrfachbelegung von Abgassystemen.<br />

In vielen europäischen Märkten sind die<br />

diesbezüglichen Regelwerke unvollständig und nicht<br />

auf einheitlichem Niveau.<br />

■■Einfluss des Aufstellungsortes<br />

Hier ist insbesondere an Geräte Art A und B bei Installation<br />

in Küchen und Bädern zu denken, deren Funktion<br />

durch bauliche Ausführung oder Änderung (etwa<br />

Dichtheit Türen und Fenster) beeinflusst wird. In südeuropäischen<br />

Märkten sind im Haushaltsbereich ferner<br />

Installationen in Innenhöfen, Fluren, Schächten oder<br />

auf Balkonen mit für deutsche Regelwerke unkonventionellen<br />

Abgaswegen üblich.<br />

■■Einfluss von Vor-Ort-Einstellungen<br />

Im Zuge von Wartungsarbeiten oder Reparaturen an<br />

den Einrichtungen und Komponenten eines Gasgerätes<br />

erfolgt in jedem Fall eine Vor-Ort-Einstellung. Durch<br />

solche technisch notwendigen oder in der Installationspraxis<br />

erfolgten Einstellmaßnahmen vor Ort ist<br />

damit zu rechnen, dass der Betriebszustand der Geräte<br />

in vielen Fällen nicht mehr der vom Hersteller ausgelieferten<br />

Werkseinstellung entspricht.<br />

STATEMENT 3:<br />

Die bisherigen Untersuchungen zum Verhalten von Gasgeräten<br />

bei unterschiedlichen Gasqualitäten müssen<br />

ergänzt werden um die Effekte unterschiedlicher Installationen<br />

und Einstellbedingungen, um die Verhältnisse des<br />

realen Praxisbetriebes zu erfassen. Auch hier sind die im<br />

gewerblichen und industriellen Bereich installierten Feuerungen<br />

mit zu berücksichtigen.<br />

Bild 2: Quelle: © Wingas GmbH<br />

PRÜFPARAMETER<br />

Bei der Untersuchung der Neugeräte des haushaltlichen<br />

Bereiches im Laborbetrieb im Rahmen der Phase I des<br />

Projektes wurden diverse Parameter nach einem standardisierten<br />

Verfahren aufgenommen. Dabei richteten<br />

sich die Prüfparameter nach der Gerätetechnologie. Die<br />

Bewertung unterschiedlicher Parameterergebnisse aus<br />

den Bereichen Sicherheit, Emissionen, Funktionalität<br />

und Handhabung aus einer Vielzahl unterschiedlicher<br />

Geräte stellt eine schwierige Aufgabe dar. In der Ergebniszusammenstellung<br />

des Projekts unter Mandat M 400<br />

findet dann eine starke Fokussierung auf einen einzelnen<br />

Parameter statt, die CO-Emissionen bei der Verbrennung.<br />

Durch die Beschränkung auf den Umfang von<br />

GAD-Geräten aus dem haushaltlichen Bereich und die<br />

Konzentrierung auf unmittelbare verbrennungstechnische<br />

Effekte fehlen in der Betrachtung folgende Parameter:<br />

36 gaswärme international 2013-2


STATEMENT<br />

■■Lebensdauereffekte durch den Anstieg von Oberflächentemperaturen<br />

bei dauerhaftem Betrieb mit<br />

höherwobbigen Gasen; hier ist insbesondere das Verhalten<br />

von Materialien, Oberflächen und Konstruktionen<br />

kritisch zu beachten, deren Temperaturen unmittelbar<br />

von der Verbrennungstemperatur beeinflusst<br />

wird, wie etwa Oberflächen von vollvormischenden<br />

Brennern, Wärmetauscher, Strahlflächen von direkt<br />

befeuerten Geräten wie Heizstrahler etc. Bei wirtschaftlicher<br />

Auslegung der Geräte ist damit zu rechnen, dass<br />

es durch thermische Überlastung zu häufigeren Funktionsfehlern,<br />

Ausfällen bis hin zu vorzeitigen Zerstörungen<br />

kommt.<br />

■■Verluste der Energieeffizienz / Vorgabewerte<br />

Die Veränderung der Energieeffizienz von Gasgeräten<br />

bei Betrieb mit wechselnden Gasqualitäten muss individuell<br />

pro Gerätetechnologie beurteilt werden. Generalisierend<br />

kann jedoch festgehalten werden, dass die<br />

Energieeffizienz von Wärmeerzeugern mit Gasverbrennungssystemen<br />

in jedem Fall von dem Grad der optimalen<br />

Gas/Luft-Einstellung abhängt. Eine Aufweitung<br />

der Bandbreite der Gasbeschaffenheit beim Betrieb<br />

von Gasgeräten geht daher bei allen Geräten ohne<br />

selbstadaptive Verbrennungsregelung mit einem Verlust<br />

der Energieeffizienz einher. Besonders zu beachten<br />

sind hier:<br />

■■Prozessfeuerungen mit engen Vorgabewerten (z.B.<br />

an Dampferzeugern, in der Glas- oder Papierindustrie<br />

und bei ähnlichen Anwendungen)<br />

■■Geräte, die durch ihre Auslegung nahe an gesetzlichen<br />

Grenzwerten liegen (beispielsweise Niedertemperaturkessel,<br />

Dunkelstrahler o.ä.), Verminderung<br />

der Effizienz bei Betrieb mit niederwobbigen Gasen,<br />

Probleme mit BImSchV-Grenzwerten des Abgasverlustes.<br />

Auch ohne konkrete Zahlen für eine große Gerätepopulation<br />

nennen zu können, kann festgestellt werden,<br />

dass eine Aufweitung der Bandbreite wechselnder<br />

Gasbeschaffenheiten im realen Betrieb zu einem merklichen<br />

Effizienzverlust von Gasanwendungen im<br />

Bestand führen würde – eine Entwicklung, die angesichts<br />

stetig steigender Effizienzanforderungen im Rahmen<br />

von Umwelt- und Klimaschutzanstrengungen<br />

(BImSchV, EnEV, Wirkungsgradrichtlinie, Ecodesign-<br />

Richtlinie etc.) äußerst kritisch betrachtet werden muss<br />

und Erdgas im Systemwettbewerb mit anderen Energieressourcen<br />

benachteiligen würde.<br />

■■Höhere Schadstoffemissionen / Vorgabewerte<br />

In der Auswertung der Versuchsergebnisse haushaltlicher<br />

Gasgeräte im Abschlussbericht Phase I wird ein<br />

Korridor von 500 bis 1.000 ppm Emission von Kohlenmonoxid<br />

als mäßig – und damit in der Zusammenfassung<br />

nicht entscheidungsrelevant eingestuft. Aus Sicht<br />

der Herstellerverbände macht es einen wesentlichen<br />

Unterschied aus, ob Millionen von Gasgeräten wie bisher<br />

in der Regel mit minimalen CO-Emissionen von 0<br />

bis 50 ppm arbeiten oder – schon unter Laborbedingungen<br />

– mit Schadstoffwerten nahe bzw. über den<br />

gesetzlichen Anforderungen. Auf der Seite der NO x -<br />

Emissionen sind die Auswirkungen eines Gerätebetriebes<br />

mit wechselnden Gasqualitäten aus Sicht der Herstellerverbände<br />

außerordentlich uneinheitlich und<br />

kaum zu verallgemeinern. Ein Betrieb mit Gasen mit<br />

höherem Wobbe-Index führt jedoch teilweise zu deutlich<br />

höheren NO x -Emissionen. Kritische Zustände bei<br />

wechselnden Gasqualitäten sind insbesondere zu<br />

erwarten bei Großbrennern und industriellen Prozessanlagen,<br />

bei denen der Hersteller fixe Garantiewerte<br />

(CO, NO x ) gewährleisten muss, die mit bisherigen Brennertechnologien<br />

nur bei der bisher üblichen, recht<br />

konstanten Gasbeschaffenheit sichergestellt werden<br />

können.<br />

■■Kritische Betriebszustände – Gefahr für Leib und<br />

Leben<br />

Kritische Zustände bei wechselnden Gasqualitäten<br />

sind insbesondere zu erwarten an Bestandsanlagen<br />

mit Großbrennern (Dampf- und Heißwasserkesselsystem)<br />

und industriellen Prozessanlagen. Bei diesen<br />

Bestandsanlagen ist üblicherweise ein Luftüberschuss<br />

eingestellt, um eine sichere Verbrennung (CO-freie<br />

bzw. vollständige Verbrennung) auch bei Änderung<br />

der Betriebsbedingungen (Dichteänderung der Luft<br />

durch schwankende Verbrennungslufttemperatur, Verschmutzung<br />

der Anlage, Gasdruckschwankungen etc.)<br />

über die Lebensdauer zu gewährleisten. Bei den avisierten<br />

starken Fluktuationen im Wobbe-Index reicht<br />

der eingestellte Luftüberschuss nicht aus, um eine<br />

sichere Verbrennung über die gesamte Schwankungsbreite<br />

der Gaszusammensetzung zu gewährleisten –<br />

unvollständige Verbrennung im Brennraum der Anlage<br />

kann die Folge sein. Im schlimmsten Fall kann eine<br />

Verpuffung (plötzliche Entzündung der unverbrannten<br />

Brennstoffe an heißen Oberflächen im Brennraum mit<br />

schlagartiger Volumenerweiterung) die Folge sein. Zur<br />

Verdeutlichung: Ein Dampfkessel, wie er in Großbäckereien<br />

oder Wäschereien genutzt wird, kann ein Energieäquivalent<br />

von bis zu 250 kg TNT aufweisen – Verpuffungen<br />

können fatale Zerstörungen mit Gefahr für<br />

Leib und Leben mit sich bringen. Aufgrund der hohen<br />

Sicherheitsstandards sind derartige Schadensbilder in<br />

Europa sehr selten. Jedoch wird die Gefahr derartiger<br />

Szenarien gerade an Bestandsanlagen deutlich ansteigen.<br />

■■Versottung / Mehrfachbelegung von Abgasanlagen<br />

Kritische Zustände bei dauerhaftem Betrieb mit niederwobbigem<br />

Gas sind bei Installationen von an Abgasanlagen<br />

gebundenen Geräten mit großem Leistungsbe-<br />

2-2013 gaswärme international<br />

37


STATEMENT<br />

reich sowie bei Mehrfachbelegungen von Abgasanlagen<br />

zu erwarten.<br />

■■Booster-Funktion Kombi-Umlaufwasserheizer<br />

Bei sog. Kombi-Umlaufwasserheizern (Wandgeräte zur<br />

gleichzeitigen Bereitstellung von Heizungswärme und<br />

Warmwasser) ist eine Booster-Funktion zur Warmwasserbereitung<br />

mit höherer Geräteleistung im Markt verbreitet.<br />

Bei der Bewertung des Betriebs dieser Geräte<br />

mit Gasen stark wechselnder Wobbe-Zahlen muss<br />

auch die länger andauernde verbrennungstechnische<br />

Booster-Funktion mit höherwobbigen Gasen und die<br />

Gebrauchstauglichkeit bei niederwobbigen Gasen<br />

beurteilt werden.<br />

■■Sicherheitsabstände Infrarotstrahler / Sicherheit<br />

gegen Brandgefahr<br />

Eine besondere Gefahrensituation kann auftreten bei<br />

direktbefeuerten Infrarotstrahlern (Hellstrahler und<br />

Dunkelstrahler) in gewerblichen oder industriellen<br />

Gebäuden, die länger andauernd mit höherwobbigen<br />

Gasen betrieben werden. In diesem Fall steigen die<br />

Oberflächentemperaturen der Strahlflächen und damit<br />

die erforderlichen Sicherheitsabstände der Strahler zu<br />

brennbaren Materialien wie Kartonagen, Kunststoffen,<br />

Kabelleitungen, evtl. Dachflächen etc. Die Sicherheitsabstände<br />

von Infrarotstrahlern (Vermeidung von<br />

Brandgefahr) werden nach harmonisierten europäischen<br />

Normen ebenso wie viele andere Funktionsmerkmale<br />

bei Nennwärmebelastung mit dem jeweiligen<br />

Referenzgas bestimmt. Eine Sicherheitsreserve für<br />

den dauerhaften Betrieb mit höherwobbigen Gasen ist<br />

nach einschlägigen Prüfnormen nicht vorgesehen.<br />

STATEMENT 4:<br />

Eine umfassende Bewertung des Verhaltens des europäischen<br />

Bestandes an Gasgeräten bei Betrieb mit wechselnden<br />

Gasqualitäten muss alle relevanten, teilweise geräteoder<br />

anwendungsspezifischen Anforderungen sowie<br />

auch Auswirkungen auf Lebensdauer, Sicherheit und<br />

Zuverlässigkeit der Geräte und Installation umfassen. Insbesondere<br />

die aufgezeigten Gefahren für Leib und Leben<br />

bedürfen einer umfassenden Analyse und Bewertung!<br />

ERDGASVERSORGUNG, REGELWERKE<br />

UND GERÄTEAUSLEGUNG IN<br />

DEUTSCHLAND<br />

DVGW Arbeitsblatt G 260<br />

Das technische Regelwerk für die Beschaffenheit der Erdgasversorgung<br />

sowie die Anforderungen an Brenngase<br />

der öffentlichen Versorgung in Deutschland bildet das<br />

DVGW Arbeitsblatt G 260 in seiner jeweils gültigen Fassung.<br />

Aktuell befindet sich dieses Arbeitsblatt in Überarbeitung.<br />

Die aktuelle Fassung der G 260 kennt im Bereich Erdgas<br />

zwei Gruppen und schreibt im Bereich der Gruppe H<br />

einen zulässigen Wobbe-Index-Gesamtbereich von 12,8<br />

bis 15,7 kWh/m³ mit einem Nennwert von 15,0 kWh/m³<br />

vor. Für den Einsatz in Deutschland im Bereich Erdgas H<br />

sind deshalb nur Gasgeräte verwendbar, die für die Prüfgasgruppe<br />

E geeignet sind 1 .<br />

Neben der Definition der Gruppen der Erdgasbeschaffenheit<br />

legt das DVGW-Arbeitsblatt G 260 schon seit der<br />

verbreiteten Einführung von Erdgasen in der öffentlichen<br />

Versorgung in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts<br />

(Ausgabe 1965) eine zulässige Schwankungsbreite im<br />

örtlichen Versorgungsgebiet fest. Als zulässige Schwankungsbreite<br />

des Wobbe-Index in der örtlichen Versorgung<br />

wird in der aktuellen Fassung des Regelwerkes ein<br />

Korridor von +0,7/-1,4 kWh/m³ genannt. Die Struktur dieser<br />

Anforderungen ist seit der ersten Fassung der G 260<br />

unverändert.<br />

In der aktuellen Entwurfsfassung der G 260 wird der<br />

zulässige Wobbe-Index-Gesamtbereich auf die Breite von<br />

13,6 bis 15,7 kWh/m³ eingeschränkt. Ferner finden sich<br />

unter den Überschriften „Einstellung von Gasgeräten“<br />

und „Einstellwert“ verschiedene Hinweise auf die in Teilbereichen<br />

gängige Praxis der Einstellung vor Ort auf den<br />

örtlichen Wobbe-Index und die damit verbundene Verpflichtung<br />

des Gasversorgers, den eingestellten Wert im<br />

Bereich Erdgas H um nicht mehr als 0,7 kWh/m³ zu überschreiten.<br />

Auch die aktuelle Entwurfsfassung der G 260<br />

geht also von der Philosophie einer örtlich relativ konstanten<br />

Gasqualität aus, die in bestimmten Grenzen eingehalten<br />

werden muss.<br />

Neben der Erfüllung der Anforderungen aus dem<br />

Arbeitsblatt G 260 dürfen Gasgeräte nur in Verkehr<br />

gebracht und in Betrieb genommen werden, wenn sie<br />

die nach Artikel 2 Absatz 2 der Gasgeräterichtlinie gemeldeten<br />

Daten erfüllen und insbesondere die umweltrechtlichen<br />

Anforderungen nach der 1. BImSchV einhalten. Das<br />

Energiewirtschaftsgesetz verpflichtet Gasnetzbetreiber<br />

im Ergebnis zur Einhaltung der in DVGW-Arbeitsblatt<br />

G 260 wiedergegebenen Gasqualitäten und ermöglicht<br />

ihnen grundsätzlich die Ausschöpfung der darin vorgegebenen<br />

Grenzen.<br />

Allerdings vertreten wir die Meinung, dass Anforderungen<br />

an Gasgeräte aus dem Bereich des Bau- und/oder<br />

BImSch-Rechts, die nur mit einer bestimmten Gasbeschaffenheit<br />

zu verwirklichen sind, Sperrwirkung für die<br />

Bandbreite an sich nach EnWG nutzbarer Gasqualitäten<br />

entfalten. Eine Ausschöpfung oder Ausweitung der<br />

Bandbreiten im Rahmen des Energiewirtschaftsrechts<br />

erscheint u. E. damit rechtlich kritisch.<br />

1<br />

In früheren Fassungen der G 260 wird ferner bezüglich des zulässigen<br />

Wobbe-Index zwischen einem „Hauptbereich“ und einem „Gesamtbereich“<br />

unterschieden.<br />

38 gaswärme international 2013-2


STATEMENT<br />

STATEMENT 5:<br />

Das Energiewirtschaftsgesetz verpflichtet Gasnetzbetreiber<br />

zur Einhaltung der in DVGW-Arbeitsblatt G 260 wiedergegebenen<br />

Gasqualitäten und ermöglicht ihnen<br />

grundsätzlich die Ausschöpfung der darin vorgegebenen<br />

Grenzen. Die mitgeltenden Rechtsverpflichtungen im Rahmen<br />

des Umweltrechts – z.B. 1. BImSchV – entfalten eine<br />

Sperrwirkung, die eine Ausschöpfung oder Ausweitung<br />

der Bandbreiten im Rahmen des Energiewirtschaftsrechts<br />

für unzulässig erscheinen lassen.<br />

Gasversorgung Erdgas H in Deutschland<br />

Die Erdgasversorgung in Deutschland wird von zahlreichen<br />

örtlichen Versorgungsunternehmen mit in der<br />

Regel langfristigen Lieferverträgen von Vorlieferanten<br />

sichergestellt. Aus überregionalen Netzen werden mehrere<br />

Erdgasqualitäten H aus verschiedenen Quellen an<br />

lokale Versorger und an Endkunden verteilt: Nordsee<br />

Erdgas, Russisches Erdgas, Verbundgas H, Mischgas H.<br />

Wie die langfristigen Statistiken der Gasversorgungswirtschaft<br />

zeigen, bleiben die Kenndaten der genannten<br />

Gasbezüge in Deutschland langfristig konstant mit nur<br />

geringen Veränderungen im Wobbe-Index. Dies gilt nach<br />

Kenntnis der Verbände bisher weitgehend auch für<br />

andere wichtige europäische Märkte (siehe Bild 3).<br />

Der reale Gerätebetrieb in der lokalen Versorgung mit<br />

Erdgas H in Deutschland erfolgt also seit mehr als 30 Jahren<br />

mit wenigen Ausnahmen 2 mit lokal nahezu gleichbleibender<br />

Beschaffenheit des Gases. Die örtlichen Gasqualitätsschwankungen<br />

im Wobbe-Index beliefen sich in<br />

aller Regel schon allein aus abrechnungstechnischen<br />

Notwendigkeiten (vgl. DVGW Arbeitsblatt G 685) im<br />

Bereich von +/- 1,5 %.<br />

STATEMENT 6:<br />

Das technische Regelwerk DVGW G 260 definiert in<br />

Deutschland die mögliche Beschaffenheit der Versorgung<br />

mit Erdgas H durch einen Bereich zulässiger Wobbe-Indizes<br />

und einen örtlich zulässigen Schwankungsbereich. Die<br />

reale Erdgasversorgung der Geräte vor Ort fand gleichzeitig<br />

über mehr als 30 Jahre – mit sehr wenigen Ausnahmen –<br />

mit sehr konstanten Gasqualitäten statt.<br />

Die langjährigen Praxiserfahrungen in Deutschland<br />

beziehen sich also auf einen Gerätebetrieb mit lokal<br />

2<br />

Ausnahmen von der Versorgung mit konstanter Gasqualität entstanden in<br />

wenigen Fällen a) durch den seltenen Wechsel der Gas-Vorlieferanten b) z.B.<br />

durch die zeitweise Einspeisung von dänischem Erdgas in Norddeutschland<br />

sowie temporär und lokal beschränkt durch die Flüssiggas-Luft-Zumischung<br />

auf Ortsebene zur Spitzenlastabdeckung.<br />

2-2013 gaswärme international<br />

Bild 3:<br />

Quelle: Präsentation „Pilot Studie, 1. Status Report Germany“, Dr. Altfeld, Oktober 2012<br />

unterschiedlichen, jedoch vor Ort langfristig gleichbleibenden<br />

Gasqualitäten. Hiermit wurde auch die hohe<br />

Betriebssicherheit in der Gasanwendung mit gewährleistet.<br />

Prüfungen und Prüfgase nach DIN EN 437<br />

Als gasseitige Prüfgrundlage für alle Baumusterprüfungen<br />

von Gasgeräten nach harmonisierten europäischen<br />

Normen dient die Europäische Norm DIN EN 437 „Prüfgase<br />

– Prüfdrücke – Gerätekategorien“. In der Folge veröffentlichen<br />

die Mitgliedsstaaten im Amtsblatt der Europäischen<br />

Union, welche Gaskategorien und welche<br />

Eingangsdrücke in ihrem Hoheitsgebiet zum Einsatz<br />

kommen. Nach dieser Grundlagennorm werden verbrennungstechnische<br />

und Funktionsprüfungen von<br />

Gasgeräten für die verschiedenen Gerätekategorien mit<br />

definierten Prüfgasen und Prüfdrücken sowie Einstellungen<br />

und Prüfanordnungen durchgeführt. Alle funktionsund<br />

sicherheitstechnischen Prüfungen (Temperaturen,<br />

Grund funktionen des Wärmeerzeugers, Sicherheitsabstände,<br />

Effizienz, Schadstoffemission etc.) werden im<br />

Bereich von Erdgas H mit dem Referenzgas G 20 bei Einstellung<br />

auf G 20 durchgeführt. Im Rahmen der Zulassungsprüfungen<br />

werden mit einem jeweiligen unteren<br />

Grenzgas (G 23 oder G 231) einzelne verbrennungstechnische<br />

Prüfungen auf Zündsicherheit und Flammenstabilität<br />

durchgeführt.<br />

Mit dem oberen Grenzgas G 21 werden einzelne verbrennungstechnische<br />

Prüfungen auf vollständige Verbrennung<br />

durchgeführt. Bei den Prüfungen mit Grenzgasen<br />

geht es jeweils um Kurzzeitprüfungen zu verbrennungstechnischen<br />

Einzelfunktionen im definierten<br />

Laborzustand. Alle zugelassenen Geräte erfüllen selbstverständlich<br />

diese verbrennungstechnischen Kurzprüfungen.<br />

39


STATEMENT<br />

Zulassungen Gasgebläsebrenner nach DIN EN 676<br />

Das Normenwerk DIN EN 437 wird gemäß ihres Punktes 1<br />

„Anwendungsbereich“ nicht oder nicht zwingend angewandt<br />

für Brenner > 300 kW sowie für Geräte, die durch<br />

Zusammenbau von Brenner und Wärmeerzeuger erst vor<br />

Ort erstellt werden sowie für Geräte, deren Endausführung<br />

durch den Benutzer beeinflusst wird.<br />

Die Baumusterprüfung von Gebläsebrennern erfolgt<br />

nach den Vorgaben der DIN EN 676. Dabei spielt es keine<br />

Rolle, ob der Gasgebläsebrenner an einem Prüfstand<br />

oder direkt am Einsatzort geprüft wird. Die Prüfung<br />

erfolgt durch eine unabhängige Prüfstelle (Notified<br />

Body). Dabei werden neben der Überprüfung sicherheitstechnischer<br />

Aspekte auch Emissionen (CO und NO x )<br />

ermittelt. Der Brenner darf dabei eine CO-Emission von<br />

100 mg/kWh nicht überschreiten, sofern die vom Brennerhersteller<br />

vorgegebene Betriebsspannung anliegt.<br />

Die Ermittlung der NO x -Emissionen erfolgt als arithmetischer<br />

Mittelwert der Messpunkte des Arbeitsfeldes, das<br />

Ergebnis wird anschließend einer NO x -Klasse (1-3) zugeordnet.<br />

Die gesamte Baumusterprüfung erfolgt mit dem vor<br />

Ort vorhandenen, leitungsgebundenen Erdgas. Eine Prüfung<br />

mit Brenngasen unterschiedlicher Wobbe-Zahlen<br />

erfolgt im größeren Leistungsbereich in der Regel nicht.<br />

Ein praktischer Grund liegt schon allein darin, dass die für<br />

die Prüfungen notwendigen Mengen an Prüfgas nicht<br />

bereitgestellt werden können.<br />

Selbstverständlich kann jeder baumustergeprüfte<br />

Gasgebläsebrenner mit einem konstanten Gas gemäß<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 260 betrieben werden, sofern er auf<br />

die entsprechende Gasqualität eingestellt wurde. In der<br />

Praxis wird jeder Gasgebläsebrenner vor Ort auf die örtliche<br />

Gasqualität einreguliert. Dieser Vorgang ist allein deshalb<br />

notwendig, da Kessel und Brenner (i.d.R. frei kombinierbar)<br />

auf die notwendige Leistung abgestimmt werden<br />

müssen. Dieser Vorgang ist durch die Kundenvorgabe<br />

notwendig und auch rechtlich Bestandteil des<br />

Kaufvertrages.<br />

Weiterhin werden neben den gesetzlichen Anforderungen<br />

(u.a. Emissionsvorgaben) auch die vertraglich<br />

zugesicherten Leistungen gegenüber dem Kunden vor<br />

Ort geprüft und nachgewiesen.<br />

Somit kann festgehalten werden, dass die seit Jahrzehnten<br />

gängige Praxis einer recht konstanten Gasqualität<br />

im örtlichen Versorgungsnetz nicht nur der Betriebsund<br />

Funktionssicherheit dient, sondern auch einen entscheidenden<br />

Beitrag zum Umweltschutz leistet.<br />

Bild 4: Quelle:<br />

© Linde Gas<br />

40 gaswärme international 2013-2


STATEMENT<br />

Näher präzisiert bedeutet dies, dass Gasgebläsebrenner<br />

im Anwendungsbereich für Großwasserraumkessel<br />

(Einzelfeuerungsleistung bis typischerweise über<br />

20 MW) und Wasserrohrkessel präzise die Leistungsabgabe<br />

auf +/- 2 % sicherstellen müssen. Bei dem Stand<br />

der Technik und ohne Gasqualitätssignal für zukünftige<br />

Technologien, kann dies bei einer Schwankungsbreite<br />

von 14 % in der gelieferten Wobbe-Indexzahl nicht<br />

gewährleistet werden. Daraus resultieren erhebliche<br />

Konsequenzen für die Lebensdauer von Kessel und<br />

Brenner, sowie die Prozessabläufe und Präzision von<br />

hocheffizienten Dampf- und Heißwasser-Wärmeerzeugern.<br />

In der EN 676 sind 9 % Sicherheitsreserve zwischen<br />

Arbeits- und Stabilitätsfeld gefordert, danach wird<br />

geprüft. Die Wobbetoleranz von 14 % bedingt dann ein<br />

mögliches Überfahren der Brennerleistung in den<br />

Bereich der unvollständigen Verbrennung. Damit arbeiten<br />

solche Brenner möglicherweise vor Ort nicht mehr<br />

im zertifizierten, sicheren Bereich. Aus diesem Grund hat<br />

CEN/TC 131 einstimmig TC 234 WG11 in einer Resolution<br />

gebeten, an diesen Sicherheitsfragen beratend mitzuarbeiten<br />

zu können. Dabei sind die Verschiedenheit der<br />

Gasqualitäten und die Konditionierung europäisch zu<br />

berücksichtigen.<br />

Auslegungspraxis Gerätehersteller<br />

Neben der Durchführung der verbrennungstechnischen<br />

Kurzprüfungen nach DIN EN 437 bzw.<br />

DIN EN 676 obliegt es der Verantwortung der Gerätehersteller,<br />

ihre Produktqualität zusätzlich abzusichern<br />

durch<br />

a) evtl. verbrennungstechnische Prüfungen in einem<br />

größeren Spektrum von Prüfgasen. Hier ist insbesondere<br />

bekannt, dass einige Hersteller ihre Produkte<br />

auch für Beimischungen von Flüssiggas/Luft-<br />

Mischungen zum Erdgas prüfen.<br />

b) Prüfungen in einem weiteren Spektrum von Randbedingungen.<br />

Hier ist z.B. bekannt, dass Hersteller<br />

ihre Geräte teilweise auch für extremere Umfeldbedingungen<br />

und Parameter als von der Norm gefordert<br />

(Außentemperaturen, Luftfeuchtigkeiten,<br />

Einstellungen, Verschmutzung, Spannungsschwankungen,<br />

Fertigungstoleranzen etc.) prüfen.<br />

c) Langzeitversuche zur Absicherung der Zuverlässigkeit<br />

und Lebensdauer der Produkte unter definierten<br />

Parametern. Nach allen vorliegenden Hersteller-<br />

Informationen werden diese Versuche mit dem<br />

jeweiligen Referenzgas unter Nennbedingungen<br />

sowie unter Berücksichtigung anzunehmender Fertigungs-,<br />

Montage- und Einstelltoleranzen durchgeführt.<br />

Es ist den beteiligten Verbänden aus der Praxis kein Fall<br />

bekannt, dass Hersteller ihre Produkte darüber hinaus<br />

in Langzeitversuchen in thermischen Überlast-Situationen<br />

etwa mit dem oberen Grenzgas bei Einstellung mit<br />

Referenzgas prüfen. Praktisch würde eine solche<br />

Absicherung auf eine systematische Überdimensionierung<br />

von Materialen und Komponenten von Wärmeerzeugern<br />

hinauslaufen, die wirtschaftlich am Markt<br />

nicht umzusetzen und bisher auch nicht normativ oder<br />

aus der Praxis gefordert ist.<br />

STATEMENT 7:<br />

Die Zulassungsprüfung von Gasgeräten mit den nach DIN<br />

EN 437 für die jeweilige Gaskategorie definierten Prüfgasen<br />

und Prüfdrücken sichert die kurzzeitige verbrennungstechnische<br />

Funktion in dem durch die Prüfgase aufgespannten<br />

Wobbezahlbereich ab. Sie stellt keine Absicherung<br />

für einen Praxisbetrieb mit dauerhafter Versorgung<br />

mit Gasen an der oberen oder unteren Grenze dieses<br />

Wobbezahlbereiches dar. Die Zulassungsprüfung von<br />

Gasgebläsebrennern nach DIN EN 676 im Bereich Erdgas<br />

erfolgt bei größeren Leistungen ausschließlich mit der<br />

jeweiligen örtlichen, leitungsgebundenen Gasqualität.<br />

Die herstellerinterne Absicherung der Geräte auf Funktionalität,<br />

Effizienz, Emissionen, Sicherheit und Lebensdauer<br />

erfolgt mit dem jeweiligen Referenzgas einer Gaskategorie<br />

bzw. Leitungsgas mit Nennbedingungen (Nennwärmebelastung)<br />

ggf. unter Berücksichtigung praxisrelevanter<br />

Geräte- und Einstelltoleranzen. Eine Auslegung etwa auf<br />

das obere Grenzgas einer Gaskategorie würde einer systematischen<br />

Überdimensionierung des Wärmeerzeugers<br />

gleichkommen, die am Markt unter den bisherigen technischen<br />

Regelwerken nicht umgesetzt werden kann.<br />

Praxis der Vor-Ort-Einstellung<br />

Die jahrzehntelange Erdgasversorgung und der Gerätebetrieb<br />

mit lokal konstanter Gasqualität ist in Deutschland<br />

(und nach Kenntnis der Verbände auch in den meisten<br />

Ländern Europas) die Basis für die Praxis (oder die<br />

Möglichkeit) der Einstellung des Gerätes auf den örtlichen<br />

Wobbe-Index. Bei Geräten großer Leistung und bei<br />

Gebläsebrennern, die erst mit dem Wärmeerzeuger zu<br />

einer Einheit verbaut werden, ist diese Vorgehensweise<br />

normativ vorgesehen und technisch zwingend.<br />

Auch bei gasbetriebenen Heizgeräten im nichthäuslichen<br />

Bereich (Hellstrahler, Dunkelstrahler, Warmlufterzeuger)<br />

ist die Einstellung auf den örtlichen Wobbe-<br />

Index zu 100 % Praxis und zwingend aus Gründen der<br />

Leistungsdarbietung.<br />

Bei Geräten im haushaltlichen Bereich gibt es nach<br />

Verbandskenntnissen unterschiedliche, teilweise nach<br />

Produktgruppen differenzierte Firmenphilosophien<br />

bezüglich der Frage, ob die Geräte nach ihren Technischen<br />

Manuals vor Ort eingestellt werden oder mit einer<br />

2-2013 gaswärme international<br />

41


STATEMENT<br />

Werkseinstellung auf Referenzgas betrieben werden.<br />

Durchgängig kann davon ausgegangen werden, dass bei<br />

Geräten, bei denen es auf die Erzielung der zugesicherten<br />

Leistung vor Ort ankommt (bspw. Warmwasserleistungen<br />

von Durchlaufwasserheizern oder Kombi-<br />

Umlaufwasserheizern), die Einstellung auf den örtlichen<br />

Wobbe-Index bevorzugte Praxis war bzw. ist.<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Wirt.-Ing Gotthard Graß<br />

Bundesvereinigung der Firmen im<br />

Gas- und Wasserfach e.V., Köln<br />

Tel.: 0221/ 37668-50<br />

grass@figawa.de<br />

STATEMENT 8:<br />

In den bisherigen Diskussionen wurde weder der Sachlage<br />

Rechnung getragen, dass Geräte bei der Installation vor<br />

Ort eingestellt werden, noch der Situation, dass nahezu<br />

alle Geräte im Falle der umfangreichen Wartung bzw.<br />

dem Austausch von Komponenten wieder eingestellt werden<br />

müssen. Diese Problematik stellt somit noch über<br />

lange Jahre eine Tatsache dar und darf daher als wichtiges<br />

Kriterium nicht vernachlässigt werden.<br />

Dr. rer nat. Norbert Burger<br />

Bundesvereinigung der Firmen im<br />

Gas- und Wasserfach e.V., Köln<br />

Tel.: 0221/ 37648-31<br />

dr.burger@figawa.de<br />

Andreas Lücke<br />

Bundesindustrieverband Deutschland<br />

Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V., Köln<br />

Tel.: 02203/ 93593-0<br />

andreas.luecke@bdh-koeln.de<br />

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FACHBERICHTE<br />

Komplettmodernisierung zweier<br />

Hubherdwagenöfen zum Glühen<br />

von Temperguss<br />

von Arnd Müller, Uwe Bonnet<br />

Es wird in diesem Beitrag von der grundsätzlichen Modernisierung zweier gasbeheizter Hubherdwagenöfen zur<br />

Wärmebehandlung verschiedener Gussteile aus Sicht der Industrieofentechnik berichtet. Das Ziel dieser vor<br />

sechs Jahren ausgeführten Aufgabe bestand darin, durch den Einsatz neuer Werkstoffe mit konstruktiv ausgereiften<br />

Bauelementen die Betriebskosten, einerseits drastisch zu senken und andererseits Qualität und Leistung der<br />

einzelnen Wärmebehandlungen deutlich zu steigern.<br />

Overall modernisation of two elevating roller-hearth<br />

furnaces for heat treatment of malleable cast iron<br />

This article reports from the industrial-furnace engineering viewpoint on the fundamental modernisation of two<br />

gas-heated elevating roller-hearth furnaces for the heat treatment of various castings. The aim of this project,<br />

implemented six years ago, was that of reducing operating costs drastically, on the one hand, and significantly<br />

increasing the quality and performance of the individual heat-treatment operations, on the other, via the installation<br />

of new materials and components of sophisticated, experience-based design.<br />

Seit 1839 wird in Schmiedeberg eine Eisengießerei<br />

betrieben. In der langen Firmengeschichte der heutigen<br />

Schmiedeberger Gießerei GmbH stellt das<br />

Unternehmen die unterschiedlichsten Gussteile aus Temperguss,<br />

Sphäroguss oder Grauguss für den Maschinenund<br />

Fahrzeugbau her.<br />

Für die Wärmebehandlung der Gussteile standen dem<br />

Betrieb seit 1995 u.a. zwei Hubherdwagenöfen (Bild 1)<br />

mit den in Tabelle 1 aufgeführten technischen Daten zur<br />

Verfügung. Vorzugsweise wurden beide Öfen zum Glühen<br />

von Temperguss GTW und GTS in den vergangenen<br />

zehn Jahren zwischen 1995 und 2005 eingesetzt.<br />

Die unverhältnismäßig hohen Betriebs- und Instandhaltungskosten<br />

für beide Öfen veranlassten den Betreiber<br />

2006 die Firma WAC in Chemnitz mit einer kompletten<br />

Sanierung zu beauftragen. Dabei sollten alle störanfälligen<br />

und kostenintensiven Baugruppen durch zeitgemäße<br />

Lösungen ersetzt werden. Im Zuge dieser Komplettmodernisierung<br />

war insbesondere auch der hohe<br />

Energieverbrauch mit über 6 kWh/kg beim Gastempern<br />

zu senken. Nicht zuletzt sind mit den modernisierten<br />

Öfen die technologischen Qualitätsanforderungen für<br />

die einzelnen Wärmebehandlungen aller Gussteile zwischen<br />

300 °C und 1.050 °C zu gewährleisten.<br />

SCHWERPUNKTE DER SANIERUNG<br />

■■Austausch der schweren feuerfesten Zustellung aus<br />

Feuerbeton durch eine bedeutend leichtere Zustellung.<br />

■■Herstellung gasdichter Ofengehäuse. Die im Originalzustand<br />

auf dem Ofengehäuse aufgeschraubte Ofendecke<br />

war ebenso undicht, wie die umlaufende Sandtasse,<br />

als Dichtung zwischen dem Hubherdwagen und<br />

dem Ofengehäuse. Durch das mit > 20 Vol % austretende<br />

CO-haltige Tempergas konnten die zulässigen<br />

Grenzwerte der toxischen Gasbestandteile im Bereich<br />

der Öfen nicht immer eingehalten werden.<br />

■■Einsatz geeigneter Heiz- und Kühlelemente zur Gewährleistung<br />

der vorgegebenen Wärmebehandlungen<br />

2-2013 gaswärme international<br />

43


FACHBERICHTE<br />

■■Auswahl und Einbau verschleißarmer Heißgas-Umwälzventilatoren<br />

■■Erneuerung der gesamten elektrischen Ausrüstung,<br />

einschließlich Prozessführung. Für die präzise Erfassung<br />

der Temperatur, des Druckes und der Gaszusammensetzung<br />

in den Öfen sind geeignete Messgeräte<br />

zu verwenden.<br />

Bild 1: Gesamtanlage<br />

Tabelle 1: Technische Daten - Hubherdwagenofen Baujahr 1995<br />

Max. Chargengewicht<br />

Herdwagengewicht<br />

Nutzmaße<br />

10.000 kg Brutto<br />

8.000 kg Netto<br />

13.000 kg<br />

Arbeitstemperatur 550–1.080 °C<br />

Aufheizgeschwindigkeit<br />

Abkühlgeschwindigkeit<br />

Anschlusswerte<br />

3.600 x 2.800 x 1.200 (LxBxH)<br />

~ 50 K/h<br />

– Erdgas H (10 kWh /m³) 130 m³ /h<br />

Schutzgase:<br />

< 50 K/h, ohne Regelung<br />

– Tempergas 30 m³ /h aus Luft und Wasser 60 °C<br />

– Stickstoff – nicht vorgesehen –<br />

Verbrennungs- und Kühlluft<br />

Abgas- und Tempergasableitung<br />

Elektroenergie<br />

Beheizung und Kühlung<br />

Ofengasumwälzung<br />

Prozessführung<br />

Ofengasmessung<br />

2.500 m³ /h, 80 mbar, 11 kW<br />

8.000 m³ /h, 7 mbar, 5.5 kW<br />

45 kVA<br />

10 Stück U - Strahlheizrohr<br />

∅ 200 x 2.520 mm, metallisch (IOB)<br />

mit BIO HB 700/650 Gasbrenner<br />

2 Stück Heißgasumwälzer á 3 kW<br />

Temperatur mit Programmregler<br />

Sauerstoffsonde mit Kc-Regelung<br />

Ofenraumdruckmessung – nicht vorgesehen –<br />

Verbrauchswerte<br />

– Gastempern (95 h/Charge) 6,6 kWh /kg ∧ = 5.935 m³ /Charge<br />

Masse der feuerfesten Zustellung<br />

40.000 kg<br />

ERLÄUTERUNGEN ZU MODERNISIERTEN<br />

OFENBAUGRUPPEN<br />

Mit dem Austausch der Feuerfestzustellung wird das<br />

Gewicht von rund 40.000 kg auf 4.000 kg, also um das<br />

10-fache reduziert (Bild 2).<br />

Bei dem vorliegenden, ausschließlich diskontinuierlichen<br />

Betrieb wirkt sich diese Masseänderung entscheidend<br />

auf den Wandverlust insbesondere durch die Minimierung<br />

des Speicherwärmeanteils aus. Als neue Zustellung<br />

wurden keramische Fasermodule in der Qualität<br />

1230 mit einem Raumgewicht von 190 kg/m³ eingesetzt.<br />

Eine zusätzliche Wärmedämmung aus 50 mm Glasfasermatten<br />

erhöht den Wärmeleitwiderstand s__ von 1,76 auf<br />

l<br />

2,25 m 2 K/W, womit Außenwandtemperaturen t a von 50<br />

bis 60 °C bei Ofentemperaturen von 1.050 °C im Beharrungszustand<br />

erreicht werden.<br />

Strahlheizrohre und Kühlrohre<br />

Der indirekten Beheizung und Kühlung dieser Öfen<br />

kommt bezüglich Auswahl und Einbau dieser Bauteile<br />

eine besondere Bedeutung zu.<br />

Einerseits ist die Dimensionierung und Anzahl verantwortlich<br />

für die Einhaltung der vorgegebenen Glühkurven.<br />

Andererseits sollte zunächst das Strahlheizrohr bei<br />

der überwiegenden Ofenraumtemperatur von 1.050 °C<br />

zusätzlich über folgende Eigenschaften verfügen:<br />

■■sehr gute Temperaturwechselbeständigkeit, keine<br />

Schädigungen beim plötzlichen Umschalten von Heizen<br />

auf Kühlen<br />

■■thermischer Wirkungsgrad > 80 %<br />

■■hohe Standzeit aller Bauteile, insbesondere Gasbrenner<br />

mit Rekuperator, Mantelrohr und Flammenrohr<br />

■■Gasdichtheit gegenüber dem Ofenraum<br />

■■geringer Wartungsaufwand.<br />

Die bisher eingesetzten metallischen U-Rohre (Bild 3)<br />

mit einem thermischen Wirkungsgrad von nur 60 % und<br />

einer Standzeit unter zwei Jahren waren für den vorliegenden<br />

Betrieb nicht geeignet. Es wurden vollkeramische<br />

Mantelstrahlheizrohre nach Bild 4 vorgesehen. Auf<br />

Funktion, Energieverbrauch und Standzeit dieser keramischen<br />

Strahlheizrohre erweist sich die Begrenzung der<br />

Leistung auf etwa 60 % der Nennleistung von 80 kW, als<br />

vorteilhaft.<br />

Die im Ein/Aus-Betrieb arbeitenden Mantelstrahlheizrohre<br />

erreichen dadurch deutlich höhere feuerungstech-<br />

44 gaswärme international 2013-2


FACHBERICHTE<br />

nische Wirkungsgrade gegenüber dem Betrieb mit<br />

Nennlast, weil eine größere Wärmeübertragungsfläche<br />

der SiSiC-Zackenrekuperatoren für die beiden Stoffströme<br />

Abgas und Verbrennungsluft zur Verfügung steht.<br />

Der bekannte Verschleiß an den metallischen Gasdüsen<br />

und Zündelektroden lässt sich mit Einhaltung des<br />

ständigen Kühlluftstromes für selbige sowie bei einem<br />

Restsauerstoff im Abgas von 4–5 Vol % ebenfalls günstig<br />

beeinflussen.<br />

Die mittels UV-Sonde bei diesem Einsatzfall gewählte<br />

Flammenüberwachung ist gegenüber dem Ionisationsprinzip<br />

deutlich betriebssicherer, da der Verschleiß der<br />

Überwachungselektrode entfällt.<br />

Um die geforderten Abkühlgeschwindigkeiten insbesondere<br />

beim Gastempern von 1.050 °C auf 760 °C zu<br />

Bild 2: Feuerfestzustellung Hubherdwagenofen<br />

Bild 3: Metallisches U-Rohr<br />

Bild 4: Keramisches Mantelstrahlheizrohr mit Rekubrenner<br />

Typ Rekumat® CX 200<br />

2-2013 gaswärme international<br />

45


FACHBERICHTE<br />

Bild 5: Kühlrohr Typ WAC<br />

erreichen, ist es erforderlich, neben den Mantelstrahlheizrohren,<br />

die auf Kühlbetrieb umschaltbar sind, noch<br />

zusätzliche Kühlrohre nach Bild 5, Typ WAC vorzusehen.<br />

Bei einem Luftdurchsatz von 300 m³/h und Kühlrohr<br />

beträgt die mittlere Kühlleistung etwa 25 kW/Rohr.<br />

Heißgasumwälzventilatoren<br />

Der Einsatz metallischer Ventilatoren zur Ofengasumwälzung<br />

bei Temperaturen über 1.000 °C erfordert besondere<br />

Fachkenntnisse, sofern mit ihnen vertretbare<br />

Instandhaltungskosten und Standzeiten erzielt werden<br />

sollen.<br />

Es sind drei Schwerpunkte zu beachten:<br />

Zunächst muss die Drehzahl vom Ventilator an die zulässigen<br />

Festigkeitswerte des Laufradwerkstoffes in Abhängigkeit<br />

zur Betriebstemperatur angepasst werden. Der<br />

frühzeitige Ausfall solcher Heißgasventilatoren ist in der<br />

Praxis häufig auf die Überschreitung der Zeitstandfestigkeit<br />

des Laufradwerkstoffes infolge zu hoher Drehzahlen<br />

bei Temperaturen über 750 °C zurückzuführen. Dies gilt<br />

sowohl für gegossene als auch geschweißte Laufräder.<br />

Um die zulässigen Festigkeitswerte auch bei Temperaturen<br />

> 1.000 °C nicht zu überschreiten, wird bei diesem<br />

Einsatzfall die Drehzahl mittels Frequenzumrichter auf<br />

1/3 der Nenndrehzahl, also 500 min -1, oberhalb 850 °C<br />

reduziert. Freiblasend beträgt dann die Umwälzmenge<br />

ohne zusätzliche Leiteinrichtungen noch etwa 5.000 m³/h.<br />

Die zweite wichtige Anforderung für einen störungsfreien<br />

Betrieb solcher Umwälzventilatoren ist eine sichere<br />

Lager- und Motorkühlung. Dabei kann aus Verschleißgründen<br />

die Luftkühlung gegenüber der Wasserkühlung<br />

günstiger sein. Im vorliegenden Fall wurde die Luftkühlung<br />

(Bild 6) mit Messung der Kühlluftmenge und Überwachung<br />

des Kühlluftdruckes an den Ventilatoren angewandt.<br />

Die Ofensteuerung sichert die Kühlluftversorgung<br />

der Ventilatoren bis < 100 °C Ofentemperatur mit<br />

ab. Durch zusätzliche Integration in die Notstromversorgung<br />

bleibt diese Sicherung auch bei Netzausfall<br />

gewährleistet.<br />

Als dritte wichtige Maßnahme ist auch, wie bei anderen<br />

Einsatzfällen, die permanente Überwachung des<br />

Betriebes und die vorbeugende Wartung des kompletten<br />

Heißgasventilators einzuhalten. Schwerpunkte sind<br />

dabei Laufräder, Lagerung, Dichtungen und Motoren mit<br />

deren Ist-Drehzahl.<br />

Bild 6: Heißgas-<br />

Umwälz-Ventilator Typ<br />

VM-LD 560/1050<br />

ELEKTRISCHE AUSRÜSTUNG MIT<br />

PROZESSFÜHRUNG<br />

Aufgrund der 10-jährigen Betriebszeit wurde im Rahmen<br />

der Modernisierung die gesamte E-Ausrüstung, nicht<br />

zuletzt aus Sicherheitsgründen, erneuert und für einen<br />

automatischen Betrieb beider Öfen ausgelegt. Hauptbestandteile<br />

sind für die Steuerung der Transportabläufe<br />

46 gaswärme international 2013-2


FACHBERICHTE<br />

sowie aller motorigen und hydraulischen Antriebe für<br />

jeden Ofen eine Siemens SPS S7-300. Die Prozessführung<br />

für die Wärmebehandlungsprogramme wird mit einem<br />

DEMIG - Prozessregler VX 4115 realisiert. Mit ihm wird die<br />

Ofenraumtemperatur, der Kc-Wert, die Schutzgaszusammensetzung<br />

und der Ofenraumdruck geregelt, visualisiert<br />

und überwacht.<br />

Für die kontinuierliche Erfassung der wesentlichen<br />

Prozessdaten wurden gegenüber dem Originalzustand<br />

die nachfolgenden Messgeräte verwendet:<br />

Temperaturmessung<br />

Aufgrund der frühzeitigen Alterung der bisher eingesetzten<br />

Thermoelemente vom Typ K bei Temperaturen<br />

> 850 °C wurden Thermoelemente vom Typ S vorgesehen.<br />

In der Regel wirkt sich die Alterung der Ni-CrNi Thermopaare<br />

auf eine Abnahme der Thermospannung aus.<br />

Eine daraus resultierende Fehlmessung führt häufig unerkannt<br />

zu deutlich höheren Temperaturen gegenüber der<br />

Sollvorgabe im Ofenraum.<br />

Messung der Ofengaszusammensetzung<br />

Anstelle bisher eingesetzter Sauerstoffsonden wird zur<br />

Erfassung der Gaszusammensetzung eine l-Sonde in<br />

Verbindung mit einem C-Pegel-Messumformer Typ<br />

CARBO 15 für die Darstellung des Kc-Wertes = CO : CO 2<br />

verwendet. Für die übliche Gaszusammensetzung beim<br />

Tempern:<br />

CO 2 ~ 8 bis 10 V%<br />

CO ~ 25 bis 30 V%<br />

H 2 ~ 15 bis 30 V%<br />

H 2 O ~ 10 bis 20 V%<br />

N 2 ~ Rest<br />

erscheint der Einsatz der wesentlich kostengünstigeren<br />

l-Sonde, insbesondere aufgrund des geringen Verschleißes<br />

zweckmäßiger, da thermische Beanspruchungen<br />

wegfallen.<br />

Bild 7: Hubherdwagenofen nach der Modernisierung<br />

Ofenraumdruck und Gasdichtheit<br />

Die bisher nicht vorhandene Messung vom Ofenraumdruck<br />

wird mit einem Differenzdruckmessumformer vom<br />

Typ 267 LD, Messbereich + 250 Pa, realisiert.<br />

Für die Einstellung des Ofenraumdruckes ist ein geringer<br />

Überdruck zwischen 5 bis 50 Pa mittels Handdrosselklappen<br />

in den Ofengas-Ableitungen vom Bedienungspersonal<br />

einzustellen.<br />

Der bisherige Betrieb ohne Kenntnis des Ofenraumdruckes<br />

kann zu unerwünschten Schwankungen der<br />

möglichst konstant zu haltenden Ofengaszusammensetzung<br />

(Kc = 3,1) während des Prozessablaufes und damit<br />

zur Qualitätsminderung am Einsatzgut führen.<br />

Beim Glühen von ferritischen Temperguss genügen<br />

bereits 10–15 m³/h Stickstoff um den erforderlichen Überdruck<br />

im Ofenraum (5–50 Pa) herzustellen. Die Gussteile<br />

können dann zunderarm geglüht werden.<br />

Die wesentliche Verbesserung der Gasdichtheit der<br />

Ofengehäuse wurde mit dem Dichtschweißen der neuen<br />

Ofendecke und einer speziellen Abdichtung, bestehend<br />

aus keramischen Fasermatten und zusätzlichen Sandtassen<br />

zwischen Hubherd und dem Ofengehäuse erzielt (Bild 7).<br />

BETRIEBSERGEBNISSE<br />

Schematisch ist der Hubherdwagenofen nach der Sanierung<br />

im Bild 7 dargestellt. Aus Tabelle 2 gehen die technischen<br />

Daten hervor. Die wesentlichen Ergebnisse lassen<br />

sich nach einer fünfjährigen Betriebszeit wie folgt<br />

zusammenfassen:<br />

Energieverbrauch<br />

Der Erdgasverbrauch ist mit dem Einsatz der leichten<br />

feuerfesten Zustellung und den keramischen Mantel-<br />

2-2013 gaswärme international<br />

47


FACHBERICHTE<br />

strahlheizrohren mit integriertem Rekubrenner auf etwa<br />

1/5 des bisherigen Verbrauches gesunken. Beim Gastempern<br />

beträgt die Erdgaseinsparung jährlich bei 45<br />

Wochen für beide Öfen VE Gas = 2 (5935 -1050) 45 ≈<br />

440.000 m³. Diese Einsparung entspricht dem jährlichen<br />

Erdgasverbrauch von etwa 300 Einfamilienhäuser.<br />

Instandhaltung<br />

Mit dem Einsatz der keramischen Strahlheizrohre anstelle<br />

der metallischen U-Rohre ist der Aufwand an Reparaturkosten<br />

und -zeiten bisher minimal. Nach der bisherigen<br />

Tabelle 2: Technische Daten - Hubherdwagenofen nach dem Umbau 2006<br />

Max. Chargengewicht<br />

Herdwagengewicht<br />

Nutzmaße<br />

Arbeitstemperatur<br />

10.000 kg Brutto<br />

8.000 kg Netto<br />

13.000 kg<br />

Aufheizgeschwindigkeit 100 K /h<br />

Abkühlgeschwindigkeit<br />

Anschlusswerte<br />

Erdgas H (10 kWh/m³) 80 m³ /h<br />

Schutzgase:<br />

3.300 x 2.500 x 1.200 (LxBxH)<br />

300 - 1.050 °C + 10 K<br />

< 100 K /h bis 550 °C, geregelt<br />

- Tempergas 20 m³ /h aus Luft und Wasser 60 °C<br />

- Stickstoff 20 m³ /h<br />

Verbrennungs- und Kühlluft<br />

Abgas- und Tempergasableitung<br />

Elektroenergie<br />

Beheizung und Kühlung<br />

Ofengasumwälzung<br />

Prozessführung<br />

Ofengasmessung<br />

Ofenraumdruckmessung<br />

Verbrauchswerte<br />

Erdgas Gastempern (75 h)<br />

2.500 m³ /h, 80 mbar, 11 kW<br />

8.000 m³ /h, 7 mbar, 5.5 kW<br />

50 kVA<br />

Stickstoff < 10 m³ /h<br />

Elektroenergie<br />

Masse der feuerfesten Zustellung<br />

(ohne Herdwagen)<br />

– 10 Stück Mantelstrahlheizrohr<br />

∅195 x 2.400 mm, keramisch (WS)<br />

– 6 Stück Kühlrohr ∅ 200 x 2.400 mm,<br />

metallisch (WAC)<br />

2 Stück Heißgasumwälzventilator<br />

5.000 m³ /h bei 1050 °C, Luftgekühlt<br />

Prozessregler DX 4115 (Demig)<br />

1 x Regelzone<br />

Ofenraumtemperatur: Kc-Wert<br />

L - Sonde mit C-Pegel-Messumformer<br />

Carbo 15 (Mesa)<br />

+ 250 Pa Messumformer<br />

1.2 kWh /kg ∧ = 1.050 m³ /Charge<br />

~ 30 kW<br />

4.000 kg<br />

Betriebszeit beschränkt sich die Instandhaltung auf eine<br />

jährliche Durchsicht aller wesentlichen Baugruppen<br />

durch einen Fachbetrieb. Dabei werden zweijährlich an<br />

den Strahlheizrohren die Zündelektroden und UV-Zellen<br />

erneuert. Keramische Mantelrohre und Rekubrenner<br />

befinden sich noch in gutem Zustand. Das Reinigen der<br />

keramischen Mantelrohre und der Aus- und Einbau der<br />

Flammrohre entfällt. Sichtkontrollen an den Gasbrennern,<br />

Flammrohren und Distanzkreuzen sind ausreichend.<br />

Ähnlich verhält es sich mit den metallischen Kühlrohren.<br />

Geringfügige Verformungen sind nach der fünfjährigen<br />

Betriebszeit vorhanden. Eine Erneuerung ist jedoch<br />

noch nicht notwendig. Bei den Heißgasumwälzventilatoren<br />

wurden Reparaturen an den verformten Laufrädern<br />

vom Hersteller mit Lagererneuerung (nach vierjährigem<br />

Betrieb) vorgenommen. Die Luftkühlung der Ventilatoren<br />

hat sich bisher gegenüber einer Wasserkühlung<br />

bewährt.<br />

An der neuen feuerfesten Zustellung sind noch keine<br />

Verschleißerscheinungen, weder infolge von Schwindungen<br />

der keramischen Fasermodule noch chemischer<br />

Reaktionen mit der H 2 -haltigen Ofengasatmosphäre vorhanden.<br />

Die Wärmedämmung der Öfen ist nach der bisherigen<br />

Betriebszeit unverändert gemäß vorstehend<br />

angegebenen Wärmeleitwiderstand.<br />

Der Verschleiß der eingesetzten Thermoelemente<br />

vom Typ S, welche jährlich in einem separaten Prüfofen<br />

hinsichtlich möglicher Abweichungen mit überprüft werden,<br />

ist gering. Bisher erfolgte ein Austausch dieser Elemente.<br />

Bei den l-Sonden sind Standzeiten von 2–3 Jahren<br />

unter den gegebenen Bedingungen üblich.<br />

EINHALTUNG DER TECHNOLOGISCHEN<br />

ANFORDERUNGEN<br />

In beiden Hubherdwagenöfen werden die verschiedensten<br />

Gussteile, vorzugsweise mit den in Bild 8 schematisch<br />

dargestellten Glühkurven wärmebehandelt. Dabei<br />

wird das ferritische Glühen in der Regel mit Schutzgas<br />

(N 2 ) durchgeführt um eine zunderfreie Oberfläche der<br />

meist in Körben eingelagerten Gussteile zu gewährleisten.<br />

Dem Bild 9 sind die Soll- und Istwerte für Temperatur,<br />

Kc-Wert und des Ofenraumdruckes beim Gastempern<br />

zu entnehmen.<br />

Grundsätzlich erfüllt das Regelungskonzept, u.a. mit<br />

einer Rundumsteuerung der zehn Strahlheizrohre beim<br />

Aufheizen und Halten, die jeweils programmierten Sollwerte.<br />

Dies gilt auch für die Einhaltung der Abkühlverläufe;<br />

Soll- und Istwerte stimmen überein. Der Ofenraumdruck<br />

lässt sich von Hand ausreichend genau für den<br />

Prozessablauf einstellen. 2011 durchgeführte Schleppelementmessungen<br />

mit und ohne Einsatz nach [3] belegen<br />

die vorgegebene Temperaturgleichmäßigkeit im Ofenraum.<br />

Zwischen 750 – 860 °C beträgt die Abweichung 7 K.<br />

Bei 1.050 °C verringert sich selbige am Einsatzgut mit fünf<br />

48 gaswärme international 2013-2


FACHBERICHTE<br />

Elementen gemessen auf 3 K. Nach [3] erfüllen die<br />

modernisierten Öfen damit die Güteklasse A. Die Prüfergebnisse<br />

der Werkstoff-Eigenschaften entsprechen den<br />

DIN-EN Normen [4].<br />

FAZIT<br />

An einer umfassend sanierten Ofenanlage für die Wärmebehandlung<br />

von Gussteilen, insbesondere Temperguss,<br />

wird nach mehrjährigem Betrieb aufgezeigt, in welchem<br />

Maß sich Qualität und Rentabilität solcher energieintensiven<br />

Anlagen nachhaltig verbessern lassen. Wesentlichen<br />

Anteil hat dabei der Einsatz moderner Ofenbauteile. Dies<br />

betrifft vor allem die vollkeramischen Mantelstrahlheizrohre<br />

für die Beheizung und Kühlung, die keramischen<br />

Fasermodule für die komplette feuerfeste Zustellung<br />

sowie die Heißgasumwälzventilatoren zur Umwälzung<br />

der Ofengase. Bei der vorliegenden diskontinuierlichen<br />

Betriebsweise dieser Öfen sind damit neben der deutlichen<br />

Senkung der Instandhaltungskosten erhebliche<br />

energetische Einsparungen zu erreichen. Die technologischen<br />

Anforderungen der Wärmebehandlungen werden<br />

im Einzelnen erfüllt.<br />

LITERATUR<br />

[1] Müller, H. : Gesteuerte Atmosphären beim Glühen von Temperguss;<br />

HTM 6/1961<br />

[2] Röhrig, K.: Taschenbuch der Gießerei-Praxis 1995, Verlag<br />

Schiele & Schön GmbH, Berlin<br />

[3] DIN 17052-1/2000: Wärmebehandlungsöfen. Anforderungen<br />

an die Temperaturgleichmäßigkeit<br />

Bild 8: Glühtechnologien<br />

[ 4 ] DIN 1562, 08/1997: Temperguss; Begriff, Eigenschaften<br />

AUTOREN<br />

Dr.- Ing. Arnd Müller<br />

WAC, Wärmetechnische Anlagen<br />

Chemnitz<br />

Tel.: 0371 / 426891<br />

wac-mueller@t-online.de<br />

Dipl.-Ing. Uwe Bonnet<br />

WS Wärmeprozesstechnik<br />

Renningen<br />

Tel.: 02302 / 2055699<br />

u.bonnet@flox.com<br />

Bild 9: Soll / Istverlauf beim Gastempern nach der Modernisierung<br />

2-2013 gaswärme international<br />

49


Handbook of<br />

thermoprocessing<br />

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✘<br />

Date, signature<br />

PAHBtt2013


FACHBERICHTE<br />

Praxistaugliche Brennerapplikationen<br />

unter Berücksichtigung<br />

der DIN EN 746-2<br />

von Dirk Mäder, René Lohr, Octavio Schmiel Gamarra<br />

Seit Oktober 2010 ist die neue Fassung der DIN EN 746-2, Ausgabe 2011-02 anzuwenden. Nach wie vor ist sie<br />

unentbehrlich für die Auslegung gasbeheizter Thermoprozessanlagen. Nicht nur für die Hersteller sondern auch<br />

für die Betreiber bietet sie wichtige Richtlinien und Hinweise. Neuerungen gab es beispielsweise bezüglich<br />

Themen wie der Startlastbegrenzung oder der Ausstattung jedes Brenners mit zwei Klasse A Ventilen. In dem<br />

folgenden Bericht werden praxisnahe Applikationen und Beispiele zur Erfüllung der gestiegenen Anforderungen<br />

vorgestellt und sowohl unter praktischen als auch sicherheitstechnischen Aspekten miteinander verglichen.<br />

Burner applications for practical use, taking account of<br />

DIN EN 746, Part 2<br />

The new edition of DIN EN 746, Part 2 (February 2011) has been mandatorily applicable since October 2010. This<br />

standard remains indispensable for the design of gas-heated thermal processing installations. It provides important<br />

guidelines and notes not only for manufacturers, but also for operators, however. There have, for example,<br />

been changes concerning topics such as starting-load limitation and the equipping of every burner with two Class<br />

A valves. The following report examines practice-orientated applications and examples for the fulfilment of the<br />

more demanding requirements, and these are compared with one another on both practical and safety criteria.<br />

Thermoprozessanlagen bergen aufgrund ihres Verwendungszwecks<br />

und der Anschlussmedien<br />

zwangsläufig eine nicht unerhebliche Anzahl von<br />

Gefährdungen. Obwohl insbesondere neuere Anlagen<br />

vergleichsweise sicher sind, kommt es dennoch immer<br />

wieder vereinzelt zu Personen- und Anlagenschäden.<br />

Daher ist es unumgänglich, die Sicherheitsstandards, auf<br />

den Erfahrungen der Vergangenheit basierend, zu optimieren.<br />

Moderne Brennerapplikationen bieten ein<br />

Höchstmaß an Sicherheit und Zuverlässigkeit. Bild 1 zeigt<br />

einen Rekuperatorbrenner inkl. Mantelstrahlrohr, jedoch<br />

ohne Sicherheits-Stellorgane im Schnittbild, wie er typischerweise<br />

in Ofenanlagen zur indirekten Beheizung eingesetzt<br />

wird. Nachfolgend werden einige Neuerungen<br />

der Norm erläutert und daraus resultierende praxisrelevante<br />

Brennerapplikationen abgeleitet.<br />

Bild 1: Schnittbild eines Rekuperatorbrenners inklusive<br />

Mantelstrahlrohr für indirekte Beheizung<br />

2-2013 gaswärme international<br />

51


FACHBERICHTE<br />

AUSRÜSTUNG DER BRENNER MIT ZWEI<br />

AUTOMATISCHEN ABSPERRVENTILEN<br />

Die Neufassung der DIN EN 746-2 besagt, dass die Gaszufuhr<br />

zu jedem Brenner oder einer Brennergruppe immer<br />

durch zwei in Reihe geschaltete automatische Absperrventile<br />

der Klasse A gemäß EN 161 in der Gaszuleitung<br />

abgesichert werden muss [1].<br />

Für Anlagen, die lediglich mit einem einzelnen Brenner<br />

beheizt werden und bereits mit einem solchen Gasventil<br />

am Brenner und einem Hauptgasventil in der Gasdruckregel-,<br />

Mess- und Sicherheitsstrecke ausgerüstet<br />

sind, ändert sich folglich nichts. Gleiches gilt für eine<br />

Anlage, die aus einer einzelnen Brennergruppe besteht,<br />

bei der alle Brenner gleichzeitig ein- und ausgeschaltet<br />

werden. In beiden Fällen muss jedoch das Hauptgasventil<br />

bei jeder Abschaltung eines einzelnen Brenners ebenfalls<br />

schließen. Nach der alten Fassung der Norm war es<br />

zulässig, ein Hauptgasventil und ein Ventil vor dem Brenner<br />

vorzusehen und im Falle eines Flammenausfalls, einer<br />

Abschaltung durch die Prozesssteuerung oder einer Störabschaltung<br />

nur Letzteres zu schließen.<br />

In der Praxis hat sich zur Erfüllung der Anforderung der<br />

Einsatz von Doppelventilen bewährt. Nicht selten wird<br />

vom Hersteller der Thermoprozessanlage statt einer Ein-<br />

Aus-Zonenregelung eine Rundum-Taktsteuerung bevorzugt,<br />

da somit eine höhere Temperaturgleichmäßigkeit<br />

im Ofenraum erzielt werden kann. Die Taktsteuerung<br />

birgt weitere Vorteile für die Zuführung der Versorgungsmedien<br />

zu den Brennern, da erfahrungsgemäß geringere<br />

Druckschwankungen in den Rohrleitungssystemen auftreten.<br />

Hinweis: Beim Einsatz von Doppelventilen erhöht sich<br />

der Wartungsaufwand bei der jährlich vorgeschriebenen<br />

Dichtheitsprüfung nicht zwangsläufig, da beide Ventile<br />

gleichzeitig auf innere und äußere Dichtheit geprüft werden<br />

können. Der unter Umständen höhere Druckverlust<br />

der beiden Ventilsitze ist bei der Auslegung der Beheizungseinrichtung<br />

entsprechend zu berücksichtigen.<br />

STARTLASTBEGRENZUNG<br />

Nach wie vor birgt das Zünden eines Brenners mit schnell<br />

öffnenden Ventilen besondere Vorteile. Diese zeigen sich<br />

insbesondere beim Gasverbrauch, den Emissionen, einer<br />

unkomplizierten Brennereinstellung sowie der Temperaturgleichmäßigkeit<br />

im Brennraum der Thermoprozessanlage<br />

[2], aber auch in der vergleichsweise einfach realisier-<br />

Bild 2: Standardapplikation<br />

ohne<br />

Startlastbegrenzung<br />

am Beispiel<br />

eines Hochgeschwindigkeitsbrenners<br />

NOXMAT<br />

HGBE (real und<br />

schematisch mit<br />

V·-t-Diagramm)<br />

52 gaswärme international 2013-2


FACHBERICHTE<br />

baren, in der Norm geforderten Überwachung der Volumenströme,<br />

da sie stets konstant sind.<br />

Doch nur beim Einsatz von Brennern mit einem<br />

besonders guten Zündverhalten lassen sich diese Vorteile<br />

überhaupt nutzen. Viele am Markt verfügbaren<br />

Industriebrenner können nur mit einer verminderten<br />

Startlast, also abgeregelt, gezündet werden. NOXMAT-<br />

Brenner sind mit einer patentierten, separat an der Drallscheibe<br />

angelegten Zündkammer ausgerüstet, in der<br />

beim Zünden exakt gleichbleibende Verhältnisse für<br />

einen problemlosen Zündvorgang sorgen, welcher<br />

innerhalb von Sekundenbruchteilen für eine kontrollierte<br />

Verbrennung in der gesamten Brennkammer, also dem<br />

Raum zwischen der Innenseite des Brennrohrs und der<br />

Außenseite der Drallscheibe im Brennerinneren sorgt.<br />

Diese Vorteile beim Zündverhalten machen sich besonders<br />

beim Kaltstart bemerkbar.<br />

STANDARDAPPLIKATION: SCHNELL<br />

ÖFFNENDE VENTILE AUF DER GAS- UND<br />

LUFTSEITE<br />

Bild 2 zeigt einen standardmäßig ausgeführten Kaltluftbrenner<br />

NOXMAT-HGBE inkl. Gas- und Luftzuführung<br />

sowie Brennersteuerung, links real (ohne Druckwächter)<br />

und rechts schematisch dargestellt. Darunter sind die<br />

resultierenden Volumenströme qualitativ in einem V·-t-<br />

Diagramm dargestellt. Diese Applikation eignet sich auch<br />

in gleicher Weise beim Einsatz von Rekuperatorbrennern.<br />

Nicht dargestellt, aber als Option verfügbar, kann die<br />

Brennereinheit mit einer zusätzlichen Kühlluftleitung und<br />

einem zusätzlichen Kühlluftmagnetventil ausgerüstet<br />

werden. Dadurch kann der Brenner auch als effektives<br />

Kühlaggregat betrieben werden. Die zugeführte Kühlluftmenge<br />

kann dabei deutlich höher als die eigentliche<br />

Verbrennungsluftmenge gewählt werden.<br />

Mit der Normenüberarbeitung wurde die direkte Zündung<br />

des Brenners bei voller Leistung auf maximal 120 kW<br />

begrenzt. Sofern gewisse Voraussetzungen erfüllt sind,<br />

können die o.g. Vorteile jedoch auch weiterhin darüber<br />

hinaus genutzt werden. In jedem Fall müssen die Brennkammer,<br />

der Nutzraum, die Abgaswege sowie das Leitungssystem<br />

so ausgelegt sein, dass der maximale Druckanstieg<br />

beim Zünden mit Volllast berücksichtigt wird [1].<br />

Der Nachweis ist vom Hersteller der Thermoprozessanlage<br />

zu erbringen. Die Höchstwerte der Sicherheitszeiten sind<br />

zu berücksichtigen.<br />

Sollte eine direkte Zündung bei voller Leistung nicht<br />

möglich sein, so bietet die Norm einige praxistaugliche<br />

Möglichkeiten zur Startlastbegrenzung. Diese wird durch<br />

entsprechende Variationen der Armaturen und Stellglieder<br />

realisiert.<br />

VARIANTE 1: GASMAGNETVENTIL:<br />

2-STUFIG; LUFTVENTIL: GEDÄMPFT<br />

Ein zweistufiges Gasmagnetventil bietet die Möglichkeit,<br />

zwei voreingestellte Leistungen stufenweise anzufahren,<br />

so dass bei größerer Brennerleistung mit einer Startleistung<br />

von max. 120 kW gezündet und nach Ablauf der<br />

Sicherheitszeit und erfolgreich erkannter Flamme die<br />

zweite Stufe und somit die maximale Leistung angefahren<br />

werden kann. Leider finden sich bei den Geräteherstellern<br />

kaum zweistufige Luftventile, bzw. sind diese<br />

vergleichsweise teuer, so dass die Auswahl häufig auf ein<br />

einstufiges Luftventil fällt. Die Ausführung des Luftventils<br />

Bild 3: Varianten zur Realisierung einer begrenzten Startlast (schematisch mit V·-t-Diagramm)<br />

2-2013 gaswärme international<br />

53


FACHBERICHTE<br />

Bild 4: Messblende<br />

NOXMAT<br />

MB mit angebautem<br />

Druckwächter<br />

kann sowohl gedämpft (Bild 3, Variante 1) als auch ungedämpft<br />

(nicht dargestellt) erfolgen. In beiden Fällen ist<br />

das Gas-Luft-Gemisch während des Startvorgangs zeitweise<br />

nicht optimal, dennoch werden die Anforderungen<br />

der Norm erfüllt. Dies führt im günstigsten Fall bei<br />

Brennern mit gutem Zündverhalten lediglich zu einer<br />

Erhöhung des Gasverbrauchs und zu einer unsauberen<br />

Verbrennung, im ungünstigsten Fall bei Brennern mit<br />

Zündschwierigkeiten sogar zu Störungen, da die Luftzahl<br />

λ extrem schwanken kann [3].<br />

VARIANTE 2: LANGSAM ÖFFNENDE<br />

VENTILE AUF DER GAS- UND LUFTSEITE<br />

Das langsame Öffnen wird seitens der Gerätehersteller in<br />

der Regel durch eine auf dem Magnetkörper des Ventils<br />

angebrachte, ölgefüllte Dämpfung realisiert. Unter<br />

gleichbleibenden Betriebsbedingungen und bei der<br />

Auswahl untereinander harmonierender Komponenten<br />

stellt dies eine vergleichsweise simple Variante dar, mit<br />

der die diesbezüglichen Anforderungen der Norm erfüllt<br />

werden können. Bei Verwendung eines schnell öffnenden<br />

Luftventils in Kombination mit einem langsam öffnenden<br />

Gasventil ist die Energieeffizienz beim Startvorgang<br />

ebenso wie bei Variante 1 jedoch nicht zufriedenstellend.<br />

Verfügen beide Ventile (gas- und luftseitig) über<br />

eine Dämpfung (Bild 3, Variante 2), so<br />

kann dieser Nachteil verringert, im<br />

günstigsten Fall komplett kompensiert<br />

werden. Optimal wäre es,<br />

dass die Volumenströme des<br />

Brenngases und der Verbrennungsluft<br />

mit konstanter Luftzahl<br />

auf ihren Sollwert ansteigen<br />

(in Bild 3, Variante 2 nicht<br />

dargestellt). Bei der Darstellung der<br />

Volumenströme öffnen die Ventile, wie<br />

häufig in der Praxis, nicht synchron.<br />

Daher birgt diese Variante eine<br />

gewisse Störungsanfälligkeit, insbesondere<br />

bei schwankenden Umgebungstemperaturen,<br />

da die Viskosität<br />

des Öls in der Dämpfung temperaturabhängig<br />

ist. Folglich<br />

öffnet ein solches<br />

Ventil bei höheren<br />

Umgebungstemperaturen<br />

z.T. deutlich<br />

schneller<br />

als bei niedrigen.<br />

Nicht selten<br />

treten bei<br />

einer solchen Variante<br />

Störungen auf,<br />

weil z.B. im Winterbe-<br />

trieb die Ventile derart langsam öffnen, dass keine ausreichende<br />

Gasmenge zum Zünden der betroffenen Brenner<br />

freigesetzt wird. Beim Einsatz von gedämpften Ventilen<br />

auf der Gas- als auch auf der Luftseite ist zudem keinesfalls<br />

gewährleistet, dass sich Temperaturunterschiede auf<br />

beide Ventiltypen gleichermaßen auswirken, d.h. dass<br />

das Gas-Luft-Verhältnis sich abhängig von der Außentemperatur<br />

z.T. extrem verändern kann.<br />

Eine bei niedrigen Umgebungstemperaturen<br />

gewählte Einstellungen der Dämpfung, mit der eine<br />

Startlastbegrenzung auf unter 120 kW realisiert wird, kann<br />

ohne weiteres im Sommerbetrieb derart variieren, dass<br />

die Brenner nicht mehr normkonform, d.h. mit Überlast<br />

gezündet werden, sofern keine entsprechende, in der<br />

Norm geforderte Überwachung durch ein Schutzsystem<br />

vorgesehen wurde.<br />

VARIANTE 3: GASSEITIGER VERHÄLTNIS-<br />

DRUCKREGLER MIT LUFTSEITIGEM<br />

STELLANTRIEB<br />

Die Wahl eines Verhältnisdruckreglers auf der Gasseite<br />

bietet im Gegensatz zum Gleichdruckregler auch bei<br />

Rekuperatorbrennern eine hervorragende Möglichkeit,<br />

leistungs- und prozesstemperaturunabhängig ein konstantes<br />

Gas-Luftgemisch zu realisieren. Luft ist Führungsgröße<br />

und wird durch eine motorisch angesteuerte Stellklappe<br />

geregelt. Variante 3 (Bild 3) zeigt eine solche Ausführung.<br />

Schwankende Gasanschlussdrücke, wie sie in<br />

der Praxis häufig vorkommen, können somit ebenfalls zu<br />

einem Großteil kompensiert werden. Allerdings ist es<br />

zwingend erforderlich, die Einstellung durch entsprechend<br />

geschultes Fachpersonal erfolgen zu lassen, da sie<br />

sich deutlich komplexer gestaltet als bei der Standardapplikation.<br />

Diese Applikation ermöglicht die meisten Regelungsvarianten,<br />

wie z.B. Ein-Aus (gedämpft), Groß-Klein-Aus,<br />

oder auch stetig, jeweils mit konstanter Luftzahl. Allerdings<br />

ist hierzu u.U. eine externe Ansteuerung des Stellantriebs<br />

erforderlich. Zudem stellt sie auch die vergleichsweise<br />

teuerste Variante dar.<br />

Deutlich günstiger ist die nicht dargestellte Variante,<br />

ein gedämpftes Luftventil (oder Stellantrieb) mit einem<br />

gasseitigen Gleichdruckregler zu kombinieren. Der Vorteil,<br />

dass auch bei variierender Öffnungsgeschwindigkeit<br />

des Luftstellgliedes zumindest das Gas-Luft-Gemisch<br />

annähernd konstant gehalten werden kann, tritt bei<br />

genauer Betrachtung nur bei der Verwendung von Kaltluftbrennern<br />

ein. Bei Rekuperatorbrennern, bei denen<br />

sich aufgrund der Luftvorwärmung die Gegendruckverhältnisse<br />

der Medien ändern, ist diese Variante nur<br />

bedingt einsetzbar, sofern man ein konstantes und damit<br />

energieeffizientes Gas-Luft-Gemisch realisieren möchte.<br />

Sie dient in diesem Fall lediglich der Erleichterung des<br />

Zündvorgangs.<br />

54 gaswärme international 2013-2


FACHBERICHTE<br />

ÜBERWACHUNG DER AUSREICHENDEN<br />

LUFTSTRÖMUNG<br />

(Pkt. 5.2.2.5.1) Die Norm stellt diesbezüglich ganz klare<br />

Forderungen. Demnach müssen Anlagen mit einer Einrichtung<br />

zur Überwachung einer ausreichenden Luftströmung<br />

sowohl während der Vorspülung, der Zündung<br />

und des Brennerbetriebes ausgerüstet sein [1]. Wenn die<br />

Luftströmung in allen Betriebszuständen unterschiedlich<br />

ist, wird dies entsprechend aufwändig. Am einfachsten<br />

zu erfüllen ist diese Forderung durch den Einsatz eines<br />

dynamischen Luftdruckwächters in Kombination mit<br />

einer Messblende, die in einer einstufig betriebenen Luftzuführung<br />

installiert wird. Die eigens von NOXMAT entwickelte<br />

Blendenreihe in den Nennweiten von DN 20 bis<br />

DN 65 (Bild 4) bietet zudem die Möglichkeit, den Differenzdruck<br />

während des Betriebes zu messen. In der Praxis<br />

ist oftmals ein statischer Druckwächter anzutreffen,<br />

der diese Aufgabe übernehmen soll. Statisch bedeutet,<br />

dass lediglich der Absolut-, nicht aber der Differenzdruck<br />

gemessen wird. Bei ungünstiger Anordnung, Fehleinstellung,<br />

-bedienung oder -funktion wird oftmals ein Luftmangel<br />

nicht erkannt. Einzig die dynamische Drucküberwachung<br />

bietet hier die entsprechende Sicherheit. Weiterhin<br />

eignet sie sich als Nachrüstvariante zur Volumenstrommessung<br />

und zur Überwachung der Vorspülung.<br />

FAZIT<br />

Trotz gestiegener Anforderungen durch die Novellierung<br />

der DIN EN 746-2 bietet die Praxis genügend Variationsmöglichkeiten<br />

zu deren Erfüllung. Die einfachste Variante<br />

bietet nach wie vor die Verwendung schnell öffnender,<br />

einstufiger Ventile in der Gas- und Luftzuführung. Nur<br />

wenige Brenner können diese Anforderungen jedoch<br />

erfüllen. Die genannte Standardapplikation mit schnell<br />

öffnenden Ventilen auf der Gas- und Luftseite erfüllt auf<br />

einfachste und sicherste Weise die geforderte Überwachung<br />

des ausreichenden Luftvolumenstroms in allen<br />

Betriebszuständen durch den Einsatz einer Messblende<br />

in Kombination mit einem Differenzdruckwächter. Auch<br />

oberhalb der Grenze von 120 kW lässt sich diese Variante<br />

verwirklichen, sofern gewisse Auflagen der Norm erfüllt<br />

werden.<br />

LITERATUR<br />

[1] DIN EN 746-2: Industrielle Thermoprozessanlagen – Sicherheitsanforderungen<br />

an Feuerungen und Brennstoffführungssysteme,<br />

Februar 2011<br />

[2] Mäder, D.; Rakette, R. und Schlager, S.: Prozessoptimierung<br />

an einem Herdwagenofen durch Einsatz keramischer Rekuperatorbrenner.<br />

Gaswärme <strong>International</strong>, Jahrgang 3/2007<br />

[3] Mäder, D.; Rakette, R. und Lohr, R.: Energieeffizienter<br />

Betrieb von Erdgasbrennern. Gaswärme <strong>International</strong>, Jahrgang<br />

5/2009<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Ing. (FH) Dirk Mäder<br />

NOXMAT GmbH<br />

Hagen<br />

Tel.: 02334/ 442358<br />

maeder@noxmat.de<br />

René Lohr<br />

NOXMAT GmbH<br />

Oederan<br />

Tel.: 037292/ 650343<br />

lohr@noxmat.de<br />

Octavio Schmiel Gamarra<br />

NOXMAT GmbH<br />

Oederan<br />

Tel.: 037292/ 650361<br />

schmiel@noxmat.de<br />

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Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

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Ort:<br />

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55


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FACHBERICHTE<br />

Kostenreduktion durch busübergreifendes<br />

Datenmanagement und<br />

moderne Leistungselektronik<br />

von Thomas Rücker<br />

Energieeffizienz und globale Qualitätsrichtlinien/-anforderungen bestimmen immer mehr die Erstellung und<br />

Modifikation von Anlagenkonzepte für Wärmebehandlungsanlagen. Dieser Fachartikel stellt die neuen Möglichkeiten<br />

von Invensys Eurotherm vor, die eine moderne Instrumentierung im industriellen Ethernet, den Einsatz<br />

von vorrausschauenden Thyristorstellern mit Energiemanagement und die richtige Wahl der Instrumentierung<br />

zur Optimierung der Regelgüte, Aufzeichnungsqualität und Rückverfolgbarkeit bietet. Zusammen helfen diese<br />

zur Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben, Normen und den Kundenanforderungen.<br />

Cost reduction through comprehensive bus system for<br />

data management and modern power management<br />

Energy efficency and global quality guidelines/requirements are more and more responsible for the creation and<br />

and modification of plant-concepts for heat treatment. This article informs about the new possibilities of Invensys<br />

Eurotherm. These are for example modern instrumentation within industrial Ethernet, provident thyristor units<br />

with energy-management and the right selection of instrumentation to optimize the quality of control, the quality<br />

of recording and the traceability. With this statutory requirements, industrial standards and customer requests<br />

can be settled.<br />

Nach wie vor ist die wichtigste Frage: Wie können<br />

bei der Anlagenplanung, dem Anlagenbetrieb<br />

sowie der Instandhaltung und Modernisierung<br />

Kosten eingespart werden?<br />

Schließlich sind Aspekte wie:<br />

■■Schnelle Installation und Verdrahtung<br />

■■Geringe Lagerhaltung<br />

■■Offenes Konzept für zukünftige Anpassungen<br />

■■Leichte Umrüstung / leichter Austausch von Altkomponenten<br />

■■Umfangreiche Prozessdaten zur Prozessoptimierung<br />

■■Verbrauchsmessdaten für ein sinnvolles Energiemanagement<br />

■■Hohe Prozessgenauigkeit<br />

■■Replizierbarkeit von Prozessen<br />

■■und letztlich die Nachvollziehbarkeit durch Archivierung<br />

von Prozessdaten<br />

wichtige Parameter für die Wirtschaftlichkeit und den<br />

Mehrwert einer Anlage. Gerade im Bereich der Wärmebehandlung<br />

und im Speziellen bei der Automobil- und<br />

Luftfahrtindustrie mit Regularien, wie der CQI-9 oder<br />

AMS 2750, besteht hier erhöhter Bedarf.<br />

Aber nicht nur für die Endkunden sind diese Aspekte<br />

sehr wichtig. Auch im OEM Bereich sollen Lösungen<br />

geboten werden, die zum einen einfach und überschaubar<br />

konzipiert, zum anderen flexibel und mit hoher<br />

Genauigkeit zu nutzen sind. Letztlich wollen Anbieter<br />

von Industrieanlagen dem Endkunden von vornherein<br />

eine optimale Lösung zur Vernetzung all dieser Punkte<br />

bieten. Hierbei sind die Hersteller/Lieferanten für Auto-<br />

2-2013 gaswärme international<br />

57


FACHBERICHTE<br />

matisierungslösungen gefragt, damit die richtigen<br />

Grundsteine für die Bewältigung dieser Aufgabe geboten<br />

werden. Dabei stellt sich die Frage, wie durch busübergreifendes<br />

Datenmanagement und moderne Leistungselektronik<br />

Kosten gespart werden können. Einige<br />

Punkte sind für den Maschinenbauer sowie für den Endkunden<br />

zu beachten:<br />

■■Zeiten für Projektierung und Verdrahtung,<br />

■■Einsparungen von Ein-/Ausgängen durch Verwendung<br />

von Feldbusunterstützten Anlagenkomponenten,<br />

■■Einheitliches Konzept zur Datenermittlung, -übertragung<br />

und -speicherung.<br />

Bild 1: Netzwerk<br />

Bild 2: Profinet-Anbindung an Siemens S7<br />

Bild 3: Deckenheizung mit Silizium-Karbid-Heizelementen<br />

BRÜCKENLÖSUNG MIT INDUSTRIELLEN<br />

ETHERNET<br />

Sicherlich sind moderne Bussysteme heute kaum noch<br />

aus Anlagen wegzudenken. Immer mehr Anlagen werden<br />

mit Ethernet ausgerüstet. Doch wie mit vielem, hat<br />

der Anlagenbetreiber hier weitere Auswahlmöglichkeiten,<br />

welches Protokoll verwendet werden soll. Sei es Profinet,<br />

Modbus TCP/IP oder Ethernet IP, um die wichtigsten<br />

Protokolle zu nennen. Alle Industriellen-Ethernet-Protokolle<br />

können rein physikalisch parallel im Ethernet betrieben<br />

werden und vertragen sich mit den herkömmlichen<br />

Strukturen (z.B. Firmen-Netzwerk). In Verbindung mit<br />

dem Aufbau eines industriellen Netzwerks werden in<br />

mittelständigen Betrieben immer wieder grundlegende<br />

Fehler gemacht. Die dafür notwendige Netzwerktopologie<br />

(Bild 1) sollte von IT-Spezialisten festgelegt und<br />

umgesetzt werden. Die Trennung vom Firmennetzwerk<br />

zum industriellen Ethernet-Netzwerk ist einer der wichtigsten<br />

Maßnahmen um Netzwerkstörungen vorzubeugen.<br />

Während viele kleine Hersteller auf die Anbindungsmöglichkeiten<br />

der großen Automatisierungsanbieter<br />

zugreifen, haben diese meist ihr favorisiertes Protokoll.<br />

Will man nun die Vorteile einzelner Hersteller nutzen,<br />

gleichzeitig aber eine einheitliche Datenanbindung und<br />

Archivierung gewährleisten, müssen Wege gefunden<br />

werden, die Systeme miteinander zu verbinden (Bild 2).<br />

Intelligente Datengateways sind verfügbar, müssen<br />

jedoch separat konfiguriert werden und sind somit mit<br />

Einschränkungen behaftet.<br />

Invensys Eurotherm ist hier einen neuen Weg gegangen<br />

und bietet dem Kunden mit einer fertigen S7 Bausteinbibliothek<br />

einen Modbus TCP/IP Treiber, über den<br />

die eigenen Produkte von z.B. einer S7-315PN angesprochen<br />

werden können. Für den Programmierer hat dies<br />

gleich mehrere Vorteile. Während zum einen zwei Protokolle<br />

problemlos parallel über das Netzwerk gefahren<br />

werden können und der Programmierer für die Busanbindung<br />

in der gewohnten Programmierumgebung bleiben<br />

kann, können die Modbus TCP/IP Geräte parallel konfiguriert<br />

bzw. Regelstrecken optimiert werden. Bei Bedarf<br />

58 gaswärme international 2013-2


FACHBERICHTE<br />

auch ganz aus der Ferne, über Remoteverbindung. Ein<br />

weiterer Vorteil ist der Datentransfer in beide Richtungen,<br />

was z.B. eine einfache Lösung zur fälschungssicheren<br />

Datenaufzeichnung wichtiger Prozessparameter aus beiden<br />

Welten schafft. Dies ist gerade dann wichtig, wenn<br />

eine Anlage AMS2750 bzw. CQI-9 konform aufgebaut<br />

werden soll, eine hohe Regelungsgüte verlangt wird und<br />

ebenfalls Daten aus der SPS mit aufgezeichnet werden<br />

sollen.<br />

LASTMANAGEMENTLÖSUNGEN<br />

Der Leistungssteller EPower (Bild 3) verfügt bereits seit<br />

seiner Einführung vor fünf Jahren über ein Lastmanagementsystem.<br />

Die verwendete Lastmanagementfunktion<br />

wird auch in Kürze in der neuen Produktserie EPack Leistungsteller<br />

verfügbar sein. Somit besteht jetzt die Möglichkeit,<br />

von kleinen bis zu großen Stromstärken eine<br />

effektive Kostenreduktion für bestehende Anlagen durch<br />

Umbau der Leistungssteller zu realisieren bzw. als Energiemanagementkonzept<br />

in Neuanlagen zu planen. Der<br />

Umfang der Anwendungen beginnt beim kompakten<br />

Einphasen-Leistungssteller ab 16 Ampere und endet erst<br />

im Hochstrombereich.<br />

Aber welchen Nutzen bringt die Lastmangementfunktion?<br />

Mit der Lastmanagementprognose (Invensys<br />

Eurotherm Patent) steht ein Werkzeug für die Reduzierung<br />

der Energiekosten in einem Werk zur Verfügung.<br />

Die Verteilung der Energie erfolgt mit verbessertem<br />

Management der verschiedenen Lasten der Anlagen,<br />

indem nach Priorität und ggf. mit Lastabsenkung reagiert<br />

wird. Die Thyristorsteller arbeiten dabei in einem Kommunikationsverbund<br />

mit einem Master-Slave-System. Die<br />

Intelligenz wird hierbei nicht durch eine SPS sondern via<br />

Treibereinheit der Thyristorsteller koordiniert.<br />

Die Verbrauchsdaten, wie z.B. Strom, Spannung Leistung,<br />

cos, phi werden mittels Bussystem (Modbus TCP/IP,<br />

Profinet, Ethernet IP, Profibus DP usw.) einer übergeordneten<br />

Station zur Verfügung gestellt.<br />

Neben der Energieeinsparung rückt dabei die Archivierung<br />

und Anzeige der wichtigsten Prozessparameter<br />

mit den Kenndaten jeder Anlage mit einem Schreiber<br />

und/oder Panel und/oder PC-Leitstand mit in den Vordergrund.<br />

Jede Anlage verfügt über ihre Kenndaten, welche<br />

bei Störungen direkt zur weiteren Diagnose herangezogen<br />

werden können.<br />

PLM, Lastmanagementprognose<br />

Der EPower Thyristorsteller verhindert eine Überschreitung<br />

der Nennleistung. So bleibt man innerhalb der<br />

Grenzen des Stromvertrags für die Anlage und verhindert<br />

eine Erhöhung des Strompreises (Bild 4) durch den Lieferanten.<br />

Im Gegensatz zu anderer Software, die derartige<br />

Funktionen bietet, sieht die Lastmanagement-Prognose<br />

von Invensys Eurotherm den Stromverbrauch (Bild 5)<br />

voraus, statt einfach zu reagieren, wenn bereits die Tarifobergrenze<br />

erreicht wurde.<br />

NEUE GENERATION DER THYRISTOR-<br />

STELLER IM KOMPAKTBEREICH<br />

EPack (Bild 6) ist ein Leistungsregler, der Funktionalität<br />

mit einfacher Bedienung und Setup kombiniert. Frei konfigurierbare<br />

Betriebsarten ermöglichen eine optimale<br />

Anpassung auf die Lastcharakteristik. EPack ist flexibel<br />

einstellbar und über einen Softwarekey können bei<br />

Bild 4: Stromverbrauch ohne Lastmanagement-Prognose<br />

Bild 5: Stromverbrauch mit Lastmanagement-Prognose<br />

2-2013 gaswärme international<br />

59


FACHBERICHTE<br />

Bild 6: EPack<br />

Leistungssteller<br />

wie z. B. die verzögerte Ansteuerung, ist der EPack Leistungsregler<br />

für diese Anwendung einsetzbar.<br />

Bedarf weitere Funktionen und Erweiterungen freigeschaltet<br />

werden.<br />

Die regelmäßige und präzise Aufzeichnung von Energiedaten<br />

erleichtert die Verbrauchsüberwachung und<br />

damit verbundene Kosteneinsparung sowie Reduzierung<br />

der CO-Emission. Der Leistungssteller beinhaltet einen<br />

Energiezähler für die Dokumentation des Verbrauchs. Der<br />

aktive Strom wird in Echtzeit gemessen und dargestellt.<br />

Die Auswertung dieser Daten bietet eine Grundlage zur<br />

Verbesserung der Prozesseffizienz.<br />

Energiedaten in Echtzeit können außerdem nützlich<br />

sein, um Fehler im Prozess frühzeitig zu erkennen, z.B.<br />

eine fehlerhafte Ofenisolierung. Es kann sofort reagiert<br />

werden und sobald der Fehler behoben ist, arbeitet die<br />

Anlage mit der gewohnten Effizienz.<br />

In Industrieöfen werden mehr und mehr Induktionsheizungen<br />

eingesetzt. Das hat folgende Vorteile:<br />

■■Schnelles Aufheizen des Ofens,<br />

■■Hohe Leistungsdichte,<br />

■■Gezielte Lokalisierung der Erwärmung,<br />

■■Hochtemperaturheizen,<br />

■■Bei hoher Frequenz wird die eingebrachte Energie auf<br />

die Metalloberfläche konzentriert.<br />

Das ist eine anpassungsfähige Methode, um die Metalloberfläche<br />

zu behandeln. Die hohe Induktion stellt spezielle<br />

Anforderungen an den Leistungsregler, um den Einschaltstrom<br />

zu begrenzen und die Effizienz der gelieferten<br />

Leistung zu gewährleisten. Mit dem fortschrittlichen<br />

Management der Betriebsarten, den verschiedenen, verfügbaren<br />

Regelmodi und den vielfältigen Funktionen,<br />

HOCHGENAUE MESSDATENERFASSUNG<br />

UND REGELUNG<br />

Die Wärmebehandlungsanlagen stehen heute und vor<br />

allem zukünftig immer mehr im Fokus der Qualitätssicherung.<br />

Dabei sind in verschiedenen globalen Normen und<br />

Kundenanforderungen Grundregeln für den Umgang<br />

mit einer Wärmebehandlungsanlage definiert. Die Hardware<br />

(Instrumentierung, Sensoren), Wartung und fälschungssichere<br />

Datenaufzeichnung sind hierbei als<br />

Hauptmerkmale definiert.<br />

Graphikschreiber bieten ein auf Kundenbedürfnisse<br />

und -wünsche anpassbares Mensch-Maschine Interface<br />

(MMI) mit der Fähigkeit Prozesstrends, Alarme, Nachrichten<br />

und Ereignisse anwenderspezifisch anzuzeigen. Es<br />

können elektronische Signale in jedem Prozessstadium<br />

hinzugefügt werden, um Ereignisse zu bestätigen. Weiterhin<br />

können Chargen über den Schreiber gesteuert<br />

und Auswertungen sowie Analysen nach der Fertigstellung<br />

der Anwendung erstellt werden. Die Graphikschreiber<br />

können an Ethernet Netzwerke angeschlossen werden.<br />

Somit wird sichergestellt, dass Manager, Techniker<br />

und Supervisor auch aus der Entfernung die Ofendarstellungen<br />

einsehen können.<br />

Die AMS2750 in der Luftfahrt sowie die CQI-9 in der<br />

Automobilindustrie definieren für die Wärmebehandlung<br />

Verfahrens- und Instandhaltungs-Anforderungen innerhalb<br />

vorgegebener Fristen und deren Nachweispflicht.<br />

Ein Scheitern bei der Einhaltung der Vorgaben kann zu<br />

weitreichenden Sanktionen, von Nachrüstprogrammen<br />

bis hin zu Rückrufaktionen führen. Die erfolgreiche<br />

Umsetzung eines Audits bedeutet für den Wärmebehandler<br />

kurzfristig zusätzliche Kosten, aber auf lange<br />

Sicht gesehen, wären die Kosten bei einem Misserfolg<br />

um einiges höher.<br />

Die Erfüllung der geforderten Toleranzen stehen im<br />

engen Zusammenhang mit der Genauigkeit der Prozesseingänge,<br />

Regelgüte eines Reglers, Driftverhalten. Die<br />

Wahl der einzusetzenden Geräte für den Wärmebehandler<br />

wird zu einer wichtigen und strategischen Entscheidung.<br />

Eine stärkere Investition in Geräte führt zwar neben<br />

Kosten auch zu einem höheren Konfigurationsaufwand,<br />

aber reduziert auf lange Sicht die Kosten.<br />

AUTOR<br />

Thomas Rücker<br />

Invensys Systems GmbH, Eurotherm<br />

Limburg<br />

Tel.: 06431/ 298-233<br />

thomas.ruecker@invensys.com<br />

60 gaswärme international 2013-2


FACHBERICHTE<br />

Energiemanagement – Doppelte<br />

Pflicht für Anlagenbetreiber<br />

von Gerald Orlik, Thomas Reisz<br />

Die Ausgangslage ist hinreichend bekannt: Energie ist nicht zuletzt durch deutliche Preisanstiege in den vergangenen<br />

Jahren zu einem unkalkulierbaren Kostenfaktor für Unternehmen und ganze Volkswirtschaften geworden.<br />

Und: Der Energieverbrauch ist seit Jahrzehnten gleichermaßen eine Belastung für das globale Klima. Es gibt also<br />

gute ökologische und ökonomische Gründe, den Verbrauch von Energie effizient zu gestalten. Energiemanagement<br />

ermöglicht durch strukturiertes Handeln die Implementierung eines zukunftsfähigen Verbraucherverhaltens.<br />

Energy management – a dual obligation<br />

The current situation is familiar to us all: as a result, not least of all, of significant price increases in recent years,<br />

energy has now become an incalculable cost factor for companies and even for entire national economies. And:<br />

the use of energy has, equally, for decades now constituted a serious burden on the global climate. There are<br />

therefore good ecological and economic reasons for making energy consumption as efficient as possible. Via<br />

structured action, energy management assures the achievement of consumer behaviour that will be sustainable<br />

for the future.<br />

Energiemanagementsysteme (EnMS) haben für<br />

Großverbraucher den außerordentlichen Charme,<br />

dass sie für Transparenz bei den Verbräuchen sorgen<br />

und sich auf dieser Basis die Potentiale einer Effizienzsteigerung<br />

identifizieren lassen. Gerade in der Produktion<br />

verstecken sich erhebliche Effizienzpotentiale,<br />

zum Beispiel in Querschnittstechnologien, in der Verminderung<br />

des Energieeinsatzes durch Optimierung von<br />

Materialströmen, in der Umsetzung energieeffizienter<br />

Produktinnovation und Dienstleistungen oder in der<br />

Nutzung verhaltensbedingter Einsparpotentiale. Europaweit<br />

wurden bereits positive Erfahrungen mit der Einführung<br />

von Energie-Management-Systeme gesammelt.<br />

Energiemanagement ist – zum Beispiel in Finnland,<br />

Österreich und der Schweiz – in Industrie- und Gewerbebetrieben<br />

inzwischen ein bewährtes Instrument zur Verbesserung<br />

der Energieeffizienz und damit zur Senkung<br />

der CO 2 -Emissionen.<br />

Energie-Managementsysteme haben spätestens seit<br />

der Verabschiedung des so genannten Meseberger Programms<br />

im August 2007 durch die Bundesregierung<br />

auch in Deutschland an Bedeutung gewonnen. Seitdem<br />

war absehbar, dass steuerliche Vergünstigungen für energieintensive<br />

Betriebe über kurz oder lang an die Umsetzung<br />

eines Energiemanagements gekoppelt sein werden.<br />

Grundsätzlich sind Unternehmen verpflichtet, nach dem<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die EEG-Umlage<br />

zusätzlich zur Stromsteuer zu entrichten. Diese Umlage<br />

wird sich nach Prognose der Übertragungsnetzbetreiber<br />

bis 2015 auf 4,862 ct/kWh steigern. Durch die Stromnetzentgeltverordnung<br />

(StromNEV) ist prinzipiell jeder<br />

Nutzer verpflichtet, Entgelte für die Stromnutzung zu<br />

entrichten. Zusätzlich zahlt jeder Verbraucher seit 2012<br />

eine Umlage, die sich aus § 19 StromNEV ergibt. Und last<br />

but not least: Gemäß dem „Gesetz für die Erhaltung, die<br />

Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung“<br />

(KWK-G) zahlen Stromverbraucher Aufschläge auf<br />

den Strompreis.<br />

Für die Industrie gelten Sonderregelungen: Zum Beispiel<br />

können Unternehmen des produzierenden Gewerbes<br />

eine Netzentgeltbefreiung bzw. -reduzierung und<br />

eine Umlagereduzierung ins Anspruch nehmen. Zur<br />

2-2013 gaswärme international<br />

61


FACHBERICHTE<br />

Inanspruchnahme der besonderen Ausgleichsregelung<br />

des EEG (reduzierte EEG-Umlage) müssen produzierende<br />

Unternehmen mit einem Stromverbrauch > 10 GWh<br />

neben einem Stromkostenanteil von 14 % an der Bruttowertschöpfung<br />

ein zertifiziertes Energiemanagementsystem<br />

oder ein vergleichbares Verfahren nachweisen.<br />

Unterhalb eines Verbrauchs von 10 GWh je Unternehmen<br />

ist kein EnMS erforderlich. Sollte der Stromverbrauch an<br />

mehreren Standorten zusammen mehr als 10 GWh betragen,<br />

ist für jeden Standort ein EnMS vorzuweisen.<br />

Um künftig den Spitzenausgleich nach StromStG und<br />

EnergieStG in Anspruch nehmen zu können, müssen<br />

produzierende Unternehmen, die nicht den KMU-Kriterien<br />

entsprechen, ebenfalls ein EnMS nach DIN EN ISO<br />

50001 einführen. Für KMU gilt, dass sie für die Inanspruchnahme<br />

des Spitzenausgleichs „alternative“ Systeme als<br />

Nachweis zur Verbesserung der Energieeffizienz nutzen<br />

sollten, die sich an der DIN EN 16247-1 ausrichten. Die DIN<br />

EN 16247-1 beschreibt die Merkmale und Anforderungen<br />

an ein Energieaudit, das im Rahmen einer Energieanalyse<br />

Möglichkeiten zur Energieeinsparung identifizieren soll.<br />

ENERGIEMANAGEMENT<br />

Ein EnMS bildet die Struktur für einen Ressourcen schonenden<br />

Energieeinsatz in einem Betrieb. Dieser Rahmen<br />

muss fortlaufend überwacht und regelmäßig bewertet<br />

werden, um die Energienutzung eines Betriebes wirkungsvoll<br />

an sich ändernde interne und externe Faktoren<br />

anzupassen (Tabelle 1). Ein effizientes EnMS ist daran<br />

geknüpft, dass ein Betrieb in der Lage ist, durch Analyse<br />

der Ist-Situation Potenziale für Einsparungen zu erkennen,<br />

den Energieverbrauch des Betriebes kontinuierlich zu<br />

überwachen und zu bewerten – und ggf. Korrektur- und<br />

Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten.<br />

Die praktische Umsetzung einer Energiesparstrategie<br />

im Unternehmen lässt sich anhand eines Vier-Stufen-Sys-<br />

tems verdeutlichen. Den Beginn machen zwei Planungsphasen<br />

(Stufen 1 und 2), die der Bestandsaufnahme und<br />

der Zusammenstellung von möglichen Maßnahmen<br />

dient. In der dritten Stufe sind die Vorschläge auf finanzielle<br />

und organisatorische Machbarkeit zu prüfen und<br />

daraufhin das Energiekonzept, die passenden Maßnahmen<br />

und Investitionen festzulegen. In der vierten Stufe<br />

erfolgt die Realisierung und Erfolgskontrolle.<br />

Am Anfang – Stufe 1 – steht die Ist-Analyse. Um die<br />

Ausgangssituation angemessen beurteilen zu können,<br />

müssen alle betrieblichen Energiedaten berücksichtigt<br />

werden. Die Bestandsaufnahme setzt sich sowohl aus<br />

den Leistungs- und Verbrauchsdaten aller Produktionsanlagen<br />

als auch aus den Daten aller Heizungs-, Kälte-,<br />

Klima- und Druckluftanlagen zusammen. Natürlich fließen<br />

auch Daten wie Strom- und Wasserverbrauch mit ein.<br />

Mithilfe der Rechnungen von den Energieversorgungsunternehmen,<br />

den Messprotokollen vom Schornsteinfeger<br />

und der Heizungswartung, den TÜV-Protokollen und<br />

den Angaben der Hersteller zum Leistungsbedarf der<br />

Maschinen können genaue Angaben über den Verbrauch<br />

zusammengestellt werden. Die jährlich erzeugten<br />

und verbrauchten Kilowattstunden Strom, Kubikmeter<br />

Gas und Liter Wasser sind zunächst aufzulisten. Zudem<br />

sollte der Energiebeauftragte oder die Arbeitsgruppe<br />

den jährlichen Verbrauch mit den dazugehörigen Lieferverträgen<br />

der Versorgungsunternehmen vergleichen. So<br />

besteht die Möglichkeit, ungünstige Tarifeinstufungen zu<br />

korrigieren und Spitzenverbräuche aufzuspüren.<br />

Bereits in dieser Phase der intensiven Beschäftigung<br />

mit den Zahlen und Werten des Verbrauchs sollten die<br />

Mitarbeiter des Betriebes einbezogen und über die<br />

Absicht einer energetischen Optimierung informiert werden.<br />

Es ist wichtig, sie über die Möglichkeiten aufzuklären,<br />

die sie haben, in ihrem Tätigkeitsbereich sparsamer mit<br />

Energie umzugehen. Denn ein bewusstes Nutzerverhalten<br />

trägt erheblich zum Erfolg von Energiesparmaßnahmen<br />

bei. Es lohnt sich, die Belegschaft zu motivieren, die<br />

betrieblichen Anstrengungen durch Eigeninitiative, Anregungen<br />

und Lösungsvorschläge zu unterstützen.<br />

Nach Ermittlung der verschiedenen Energiedaten<br />

werden in Stufe 2 die möglichen Schwachstellen untersucht.<br />

Diese sind abhängig von der Art des Standortes<br />

und den jeweils vorhandenen Produktionsanlagen.<br />

Schwachstellen können überall dort auftreten, wo Energie<br />

eingesetzt wird oder auch unkontrolliert entweichen<br />

kann, wie zum Beispiel durch Dächer, Fenster oder Kellerräume.<br />

Ganz besonders ist hierbei auf Wärmebrücken<br />

des Gebäudes zu achten, wie Ecken und Verbindungsteile<br />

von Bauelementen.<br />

Mit der dritten Stufe beginnt die eigentliche Umsetzungsphase.<br />

Der Energiebeauftragte fasst in einem Projektbericht<br />

die Ergebnisse der beiden vorangegangenen<br />

Stufen zusammen und erläutert eventuelle Sonderfälle. Er<br />

62 gaswärme international 2013-2


FACHBERICHTE<br />

zieht Schlussfolgerungen aus den bis dahin durchgeführten<br />

Untersuchungen und stellt der Unternehmensleitung<br />

die Vorschläge zur Verbesserung der betrieblichen Energiesituation<br />

dar. Daraufhin wird das Energiekonzept, die<br />

zugehörigen Maßnahmen und Investitionen festgelegt<br />

und verabschiedet. Bei aufwändigen Projekten sollten<br />

die Verantwortlichen überlegen, ob sie diese eventuell<br />

verschieben, wenn mittelfristig schon Sanierungs- und<br />

Ersatzbeschaffungsmaßnahmen auf dem gleichen<br />

Gebiet geplant sind.<br />

Nun geht es an die Realisierung der beschlossenen<br />

Maßnahmen und Investitionen (Stufe 4). Förderanträge<br />

sind zu stellen, Aufträge zu vergeben und Zeitpläne konkret<br />

festzulegen. Jede für die Umsetzung erforderliche<br />

Aufgabe sollte ausdrücklich formuliert, zugeteilt und die<br />

Bearbeitung genau dokumentiert werden.<br />

Nach erfolgter Umsetzung einzelner Maßnahmen ist<br />

die wirkliche Menge und Größe der Energie- und Kosteneinsparungen<br />

durch jeweilige Leistungsmessungen zu<br />

ermitteln. Denn es ist wichtig zu vergleichen, inwieweit<br />

die geplanten Zielvorgaben mit den erreichten Ergebnissen<br />

übereinstimmen. Die zusätzlichen Kosten für die<br />

Leistungsmessungen müssen in der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

berücksichtigt werden. Die Messungen sollten<br />

so durchgeführt werden, dass sie nicht nur die garantierten<br />

Werte nachweisen, sondern auch Aussagen über<br />

die jährlichen Einsparungen machen.<br />

PILOTPROJEKT: MODULARES<br />

ENERGIE-EFFIZIENZ-MODELL<br />

mod.EEM ist „Klimaschutz – made in NRW“: Das Pilotprojekt<br />

zur Einführung von Energiemanagementsystemen in<br />

Tabelle 1: Verfahrenstechnische Möglichkeiten zur Energiesubstitution und -einsparung im Unternehmen<br />

Art der<br />

Maßnahme<br />

Ziel der Maßnahme<br />

Energiesubstitution<br />

Energieeinsparung<br />

Austausch der Energieart<br />

Senkung der Einsatz- Energiemenge<br />

innerhalb betrieblicher<br />

Umwandlungsvorgänge<br />

Senkung der Energieverluste<br />

innerhalb des betrieblichen<br />

Energieflusses<br />

strukturell<br />

Erhöhung der Versorgungssicherheit<br />

(z.B.<br />

Multivalenz)<br />

Umstellung auf energiefreundliche<br />

Prozesse/Produkte<br />

(z.B. Recycling, BHKW)<br />

Anpassung der Energieversorgungs-<br />

und Rückgewinnungs-<br />

Infrastruktur<br />

(z.B. Ausbau Fernwärmenetze)<br />

organisatorisch<br />

Umstellung je nach Energie-<br />

/ Produktqualität /<br />

-quantität, Energiepreisen,<br />

Umweltauflagen,<br />

etc.<br />

modifizierte, energetisch günstigere<br />

Produktionsprogramme<br />

/ Betriebsfahrweisen<br />

Verhaltensänderung der Mitarbeiter<br />

(Information / Instruktion<br />

/ Dokumentation / Aktion)<br />

verstärkte Anlagenkontrollen /<br />

Regelmaßnahmen /<br />

Energie-Bilanzierungen, etc.<br />

Straffung der Betriebszeiten<br />

technisch<br />

Maßnahmen für direkten<br />

/ indirekten Energieaustausch<br />

Maßnahmen zur Wirkungsgrad-<br />

Verbesserung durch Prozessoptimierung<br />

/ Energie-<br />

Rückführung<br />

Maßnahmen zur Nutzungsgrad-<br />

Verbesserung der Energieversorgung<br />

/ zur Wirkungsgrad-<br />

Verbesserung der Rückgewinnung<br />

2-2013 gaswärme international<br />

63


FACHBERICHTE<br />

Unternehmen, mod.EEM, wurde 2012 auf alle 16 Bundesländer<br />

ausgedehnt. Bis dahin war mod.EEM (Modulares<br />

Energie-Effizienz-Modell), das im Auftrag des Bundesumweltministeriums<br />

und des nordrhein-westfälischen<br />

Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft,<br />

Natur- und Verbraucherschutz von der EnergieAgentur.<br />

NRW durchgeführt wird, auf Unternehmen in NRW<br />

beschränkt.<br />

Ziel ist die Entwicklung einer im Internet verfügbaren<br />

Anwendung, die von Unternehmen kostenfrei zur stufenweisen<br />

Einführung, Dokumentation und Aufrechterhaltung<br />

von Energiemanagement im Betrieb genutzt werden<br />

kann. In der Pilotphase sind derzeit rund 600 Unternehmen<br />

beteiligt, vom Kleinbetrieb bis zum global Player.<br />

Die Anwendung von mod.EEM erfolgt schrittweise<br />

durch Erarbeitung eines Basis-, Aufbau- und Vertiefungspaketes.<br />

Dem Anwender von mod.EEM stehen in jedem<br />

der einzelnen Pakete diverse Umsetzungs- und Dokumentationshilfsmittel<br />

zur Verfügung.<br />

Der modulare Aufbau von mod.EEM ermöglicht es<br />

Unternehmen ein auf ihre Erfordernisse und gewünschte<br />

Tiefe zugeschnittenes Energiemanagement einzuführen.<br />

mod.EEM entspricht den Anforderungen eines Energiemanagementsystems<br />

nach DIN EN 16001 / ISO 50001. Die<br />

Struktur von mod.EEM ist so ausgelegt, dass es in bestehende<br />

Managementsysteme, wie der ISO 9001, ISO 14001<br />

oder EMAS, integriert werden kann.<br />

Das System mod.EEM steht für Struktur, Visualisierung<br />

und Transparenz. Sein modularer Aufbau sorgt für einzelne<br />

Arbeitspakete, die nach und nach erarbeitet werden<br />

können. mod.EEM bietet Struktur, die Raum für<br />

eigene Kreativität lässt. Seine Ampelfunktion – rot, gelb<br />

und grün – signalisiert dem Nutzer den Stand des Bearbeitungsgrades<br />

einzelner Aufgaben. Das Tachometer<br />

von 0 bis 100 % gibt Auskunft über den Gesamteinführungsgrad<br />

des Energiemanagementsystems. Weitere<br />

Infos dazu unter www.modeem.de .<br />

FAZIT<br />

Die Einführung von Energiemanagement verändert Nutzerverhalten<br />

nachhaltig. Es ist nicht zuletzt deshalb<br />

ebenso angebracht, bei der Einführung von Energiemanagementsystem<br />

davon zu sprechen, dass Lernprozesse<br />

eingeleitet und eine Lernfähigkeit erworben wird. Lernpsychologisch<br />

betrachtet, ist Lernen unter anderem ein<br />

Prozess der relativ stabilen Veränderung des Verhaltens.<br />

Zu lernen ist für Menschen notwendige Voraussetzung,<br />

um sich wechselnden Lebensvoraussetzungen<br />

anpassen zu können, darin sinnvoll zu handeln und sie –<br />

sofern nötig – zu beeinflussen. Es ist letztlich kein Zufall,<br />

dass Energiemanagementsysteme wie mod.eem bis zu<br />

den Verbesserungszyklen nach dem plan-do-check-act<br />

Parallelen zum Beispiel zum Modell des expansiven Lernens<br />

aufweisen:<br />

1. Analyse der Ist-Situation<br />

2. Modellierung einer Lösungen<br />

3. Testen der Lösung<br />

4. Besprechung von Widersprüchen<br />

5. Reflexion des Prozesses<br />

6. Festigung einer neuen Praxis<br />

Zu lernen ist wiederum Voraussetzung für die Schaffung<br />

eines betriebsinternen, innovativen Milieus – und trägt<br />

auf diese Weise zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit bei.<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Ing. Gerald Orlik<br />

EnergieAgentur.NRW<br />

Wuppertal<br />

Tel.: 0202/ 24552-33<br />

orlik@energieagentur.nrw.de<br />

Dipl.-Pol.-Wiss. Thomas Reisz<br />

EnergieAgentur.NRW<br />

Wuppertal<br />

Tel.: 0202/ 24552-47<br />

reisz@energieagentur.nrw.de<br />

6. Fachkongress<br />

smart energy 2.0<br />

Jetzt anmelden: www.gwf-smart-energy.de<br />

64 gaswärme international 2013-2


FACHBERICHTE<br />

Trends in der gesetzlichen<br />

Gasbeschaffenheitsmessung<br />

von Achim Zajc<br />

Einleitend werden unterschiedliche Konzepte und deren Anwendungsgebiete für die Gasbeschaffenheitsmessung<br />

vorgestellt und diskutiert. Die Vor- und Nachteile bzw. die Grenzen der einzelnen Konzepte werden erläutert.<br />

Des Weiteren erfolgt ein Ausblick, wie der Autor die zukünftige Entwicklung der Gasbeschaffenheitsmessung<br />

einschätzt.<br />

Trends in custody transfer gas quality analysis<br />

Introductory concepts for the measurement of natural gas quality using the principle of the determination of the<br />

natural gas quality are discussed. The advantages and disadvantages of each method are described. Also an outlook<br />

is given at the end of the paper and is discussed too.<br />

Nach der Ablösung der Kalorimeter für die Bestimmung<br />

des Brennwertes von Erdgas durch den<br />

Prozessgaschromatographen war lange Jahre der<br />

Umfang der messenden chemischen Komponenten klar<br />

definiert. Hierbei wurden zur Ermittlung des Brennwertes<br />

folgende Komponenten durch den Prozessgaschromatographen<br />

gemessen:<br />

Stickstoff (N 2 ), Kohlenstoffdioxid (CO 2 ), Methan (CH 4 ),<br />

Ethan (C 2 H 6 ), Propan (C 3 H 8 ), n-Butan (n-C 4 H 10 ), iso-Butan<br />

(i-C 4 H 10 ), n-Pentan (n-C 5 H 12 ), iso-Pentan (i-C 5 H 12 ), neo-<br />

Pentan (neo-C 5 H 12 ), n-Hexan (C 6 H 14 ).<br />

Im November 2007 wurde von der Vollversammlung<br />

für das Eichwesen eine neue „Technische Richtlinie<br />

TRG 14: Einspeisung von Biogas in das Erdgasnetz“ verabschiedet<br />

[1]. Dadurch wurden die Anforderungen an die<br />

Gasbeschaffenheitsmessung stark verändert. Zu den<br />

oben genannten chemischen Komponenten kamen<br />

noch Wasserstoff (H 2 ) und Sauerstoff (O 2 ) dazu. Da in Biogas<br />

höher siedende Kohlenwasserstoffe wie Pentane und<br />

Hexane nicht vorkommen, ist es in diesem Falle nicht<br />

nötig diese Komponenten zu messen. Jedoch war es<br />

erforderlich bestehende Systeme der neuen Anforderung<br />

anzupassen.<br />

Durch die zunehmende Vermischung von Biogas mit<br />

Erdgas im Leitungsnetz über ganz Deutschland entstehen<br />

erneut neue Anforderungen an die Bestimmung<br />

des Brennwertes mittels Gaschromatographie. Nun müssen<br />

Wasserstoff (H 2 ) und Sauerstoff (O 2 ) und alle weiteren<br />

Komponenten wie: Stickstoff (N 2 ), Kohlenstoffdioxid<br />

(CO 2 ), Methan (CH 4 ), Ethan (C 2 H 6 ), Propan (C 3 H 8 ), n-Butan<br />

(n-C 4 H 10 ), iso-Butan (i-C4H10), n-Pentan (n-C 5 H 12 ), iso-<br />

Pentan (i-C 5 H 12 ), neo-Pentan (neo-C 5 H 12 ), n-Hexan<br />

(C 6 H 14 ) für die Brennwertbestimmung mit gemessen<br />

werden, da die REKO-Systeme die C 5 - und C 6 -Komponeten<br />

benötigen. Damit muss nun ein Prozessgaschromatograph<br />

in der Lage sein insgesamt 13 individuelle chemische<br />

Komponenten aufzutrennen und zu detektieren.<br />

Hierbei kommt ein weiterer Trend zum Tragen. Dieser<br />

Trend stellt die „Power to Gas“-Technologie dar [2, 3] und<br />

wirft die Frage auf, wie soll der Messbereich für Wasserstoff<br />

definiert werden, um den neuen Anforderungen<br />

gerecht zu werden.<br />

GASCHROMATOGRAPHISCHE METHODEN<br />

FÜR DIE GASBESCHAFFEN-<br />

HEITSMESSUNG VON ERDGAS<br />

Der heutige Stand der Brennwert-Bestimmung von<br />

Biogas mittels Prozessgaschromato graphie<br />

Wie bereits eingangs erläutert waren bis Ende 2007 für<br />

die Brennwertermittlung die elf zu messenden chemischen<br />

Komponenten eindeutig und für Jahre festgelegt.<br />

Mit der Einspeisung von Biogas hat sich das grundlegend<br />

2-2013 gaswärme international<br />

65


FACHBERICHTE<br />

geändert. Eine typische Zusammensetzung von Roh-<br />

Biogas und Biomethan ist in Tabelle 1 zusammengefasst.<br />

Daraus ergibt sich, dass bei Biogas-Einspeisungen<br />

keine Notwendigkeit besteht höher siedende Kohlenwasserstoffe,<br />

wie die Pentane und Hexane zu messen<br />

und zu quantifizieren. Gemäß diesen Erkenntnissen sind<br />

mittlerweile Prozessgaschromatographen aller bekannten<br />

Hersteller PTB-zugelassen auf dem Markt, die die<br />

Anforderungen für die gesetzliche Gasbeschaffenheitsmessung<br />

einer Biogas-Einspeisung erfüllen.<br />

Diese Anforderungen beinhaltet die separate Messung<br />

folgender chemischer Komponenten:<br />

■■Wasserstoff (H 2 )<br />

■■Sauerstoff (O 2 )<br />

■■Stickstoff (N 2 )<br />

■■Kohlenstoffdioxid (CO 2 )<br />

■■Methan (CH 4 )<br />

■■Ethan (C 2 H 6 )<br />

■■Propan (C 3 H 8 )<br />

■■n-Butan (n-C 4 H 10 )<br />

■■iso-Butan (i-C 4 H 10 ).<br />

Für die Trennung von Wasserstoff und Sauerstoff ist es<br />

notwendig eine Molekularsieb-Säule einzusetzen. Diese<br />

Applikation wurde bereits im Detail erläutert und es sei<br />

an dieser Stelle auf die Literatur verwiesen [5]. Aus der<br />

Tabelle 2 wird klar, dass Wasserstoff eigentlich das beste<br />

Trägergas zur Bestimmung aller Erdgas- bzw. Biogasbestandteile<br />

darstellt. Mit einer Ausnahme: der Wasserstoff.<br />

Es ist natürlich nicht möglich, Wasserstoff als Trägergas<br />

einzusetzen, wenn dieser auch ermittelt und quantifiziert<br />

werden soll. Aus diesem Dilemma bieten sich zwei<br />

Lösungsansätze an:<br />

■■Zwei Trägergase<br />

■■Argon als Trägergas für Wasserstoff<br />

■■Helium als Trägergas für alle anderen Komponenten<br />

■■Argon als Trägergas für alle Komponenten<br />

■■Helium als Trägergas für alle Komponenten<br />

(inklusive Wasserstoff).<br />

Der Einsatz von zwei Trägergasen stellt aus gerätetechnischer<br />

Sicht die optimale Lösung dar. Damit hat man für<br />

die Bestimmung jeder einzelnen Substanz die maximale<br />

Leitfähigkeitsdifferenz zum Trägergas und damit verbunden<br />

die beste Bestimmbarkeit jeder Substanz sichergestellt.<br />

Dem gegenüber steht natürlich ein erheblich höherer<br />

logistischer Aufwand zwei unterschiedliche Trägergase<br />

vorzuhalten, der Platzverbrauch ist wesentlich höher<br />

und nicht zuletzt gestaltet sich das Flaschengestell komplizierter<br />

(vier Trägergasflaschen anstelle von zwei Trägergasflaschen<br />

mit entsprechenden Umschaltsystemen).<br />

Die Verwendung von Argon als alleiniges Trägergas<br />

löst zwar das Problem den Wasserstoff optimal zu erfassen<br />

und zu bestimmen, jedoch zeigt die Tabelle deutlich,<br />

dass man bei allen anderen eine erheblich niedrigere<br />

Wärmeleitfähigkeitsdifferenz zwischen Trägergas und zu<br />

messender Substanz hat. Um diesen Effekt zu veranschaulichen<br />

ist ein Vergleich der Beträge der Leitfähigkeitsdifferenzen<br />

von Argon zu den zu messenden Komponenten<br />

wie Wasserstoff, Methan und Butan sehr hilfreich.<br />

Folgendes Ergebnis zeigt dieser Vergleich:<br />

■■Wärmeleitfähigkeitsdifferenz Argon zu Wasserstoff:<br />

162,5 W/m · K<br />

■■Wärmeleitfähigkeitsdifferenz Argon zu Methan:<br />

13,6 W/m · K<br />

■■<br />

Wärmeleitfähigkeitsdifferenz Argon zu Butan: 1,6 W/m · K<br />

Tabelle 1: Typische Zusammensetzung von Roh-Biogas und Biomethan [4]<br />

Substanz Chemische Formel Roh-Biogas Biomethan DVGW D260/262<br />

Methan CH 4 40–75 Vol.-% > 97 % > 96 % Erdgas-H<br />

> 90 % Erdgas-L<br />

Kohlendioxid CO 2 25–45 Vol.-% < 3 % ≤ 6 Vol.-%<br />

Wasser H 2 O 4-6 Vol.-% (mesophil)<br />

10–15 Vol.-%<br />

Schwefelwasserstoff H 2 S (thermophil)<br />

20–20 000 ppm<br />

(2 Vol.-%)<br />

Stickstoff<br />

(i.d.R. Ammoniak)<br />

< 0,03 g/m³ ≤ 50 mg/m³<br />

< 5 mg/m³ ≤ 5 mg/Nm³<br />

NH 3 < 100 mg/m³ < 100 mg/m³ Keine Höchstwerte<br />

≤ 3 Vol.-%<br />

(N. trocken)<br />

Sauerstoff O 2 < 2 Vol.-% < 0,5 Vol.-% ≤ 0,5 Vol.-%<br />

(N. feucht)<br />

Wasserstoff H 2 < 1 Vol.-% ≤ 5 Vol.-%<br />

Brennwert H S,M 6–7,5 kWh/m³ max. 11 kWh/m³ 8,4–13,1 kWh/m³<br />

66 gaswärme international 2013-2


FACHBERICHTE<br />

Somit ist sofort klar, dass die Genauigkeit der Gasbeschaffenheitsmessung<br />

stark eingeschränkt ist, wenn man<br />

Argon als alleiniges Trägergas einsetzt.<br />

Als guter Kompromiss bietet sich Helium als Trägergas<br />

an. Zum einen verzichtet man nicht auf die gewohnte<br />

Genauigkeit bei allen zu messenden Komponenten, bis<br />

auf der beim Wasserstoff, und zum anderen ist der logistische<br />

Aufwand minimiert. Bei dieser Lösung sind keine<br />

Änderungen am Flaschengestell notwendig. Dem steht<br />

als Nachteil die Anomalie vom Wasserstoff in Helium entgegen<br />

[6]. Jedoch ist Wasserstoff bis 5 % mit Helium analytisch<br />

messbar, um aber die Anforderungen der gesetzlichen<br />

Gasbeschaffenheitsmessung zu erfüllen wurde dieser<br />

Messbereich im Rahmen der Bauartzulassung des PGC<br />

9302 der Firma RMG auf 1,5 % beschränkt [7]. Da gemäß<br />

Tabelle 1 im Rohbiogas Wasserstoff < 1 % enthalten ist,<br />

stellt diese Einschränkung keine Beschränkung dar.<br />

Die zukünftige Lösung für die Gasbe scha fenheitsmessung<br />

von Erdgastransportnetzen unter<br />

Berücksichtigung der Einspeisung von Biogas<br />

Die Einspeisung von Biogas wird langfristig die Gasbeschaffenheit<br />

flächendeckend in Deutschland beeinflussen.<br />

Die Problematik bei der Biogas-Einspeisung kann als<br />

gelöst angesehen werden. Jedoch kann die „Biogas-<br />

Lösung“ nicht 1 : 1 auf die Gasbeschaffenheitsmessung<br />

der Transportnetze übertragen werden. Die „Biogas-<br />

Lösung“ kann nicht herangezogen werden, da bei der<br />

Biogas-Einspeisung keine höher siedenden Kohlenwasserstoffe<br />

wie die Pentane und Hexane vorkommen und<br />

damit nicht erfasst werden müssen. Diese höher siedenden<br />

Kohlenwasserstoffe kommen in Transportnetzen vor<br />

und müssen damit auch gemessen werden. Außerdem<br />

funktionieren die REKO-Systeme ohne die Information in<br />

welcher Konzentration die Pentane und Hexane vorliegen<br />

nicht.<br />

Somit muss ein Prozessgaschromtograph für diese<br />

Anwendung folgende chemische Komponenten messen:<br />

■■Wasserstoff (H 2 )<br />

■■Sauerstoff (O 2 )<br />

■■Stickstoff (N 2 )<br />

■■Kohlenstoffdioxid (CO 2 )<br />

■■Methan (CH 4 )<br />

■■Ethan (C 2 H 6 )<br />

■■Propan (C 3 H 8 )<br />

■■n-Butan (n-C 4 H 10 )<br />

■■iso-Butan (i-C 4 H 10 )<br />

■■neo-Pentan (neo-C 5 H 12 )<br />

■■n-Pentan (n-C 5 H 12 )<br />

■■iso-Pentan (i-C 5 H 12 )<br />

■■n-Hexan (n-C 6 H 14 ).<br />

Die einzige Frage stellt sich hier, wie der Messbereich für<br />

Wasserstoff ausgelegt werden soll. Aus der vorherigen<br />

2-2013 gaswärme international<br />

Tabelle 2: Wärmeleitfähigkeiten von verschiedenen chemischen<br />

Komponenten<br />

Substanz<br />

Chemische<br />

Formel<br />

Wasserstoff H 2 180,3<br />

Helium He 151,3<br />

Methan CH 4 34,1<br />

Sauerstoff O 2 26,6<br />

Stickstoff N 2 25,8<br />

Ethan C 2 H 6 21,2<br />

Propan C 3 H 8 18,0<br />

Argon Ar 17,8<br />

Kohlendioxid CO 2 16,8<br />

Butan C 4 H 10 16,2<br />

Diskussion ist klar, dass ein Messbereich für Wasserstoff<br />

> 2 % mit Helium als Trägergas mit den Anforderungen an<br />

die gesetzliche Gasbeschaffenheitsmessung technisch<br />

nicht zu realisieren ist. Durch die Überlegungen Wasserstoff<br />

aus dem „Power to Gas“-Prozess in das Erdgasnetz<br />

einzuspeisen, ist es auch möglich, dass der Messbereich<br />

von Wasserstoff bis auf 20 % ansteigen muss. In diesem<br />

Fall muss ein Prozessgaschromatograph mit zwei Trägergasen<br />

eingesetzt werden. Im Moment werden zwei Szenarien<br />

diskutiert:<br />

■■Wasserstoff-Einspeisung in das Erdgasnetz<br />

■■Umsetzung von Wasserstoff zu Methan (Methanisierung)<br />

und anschließende Einspeisung in das Erdgasnetz.<br />

Aus heutiger Sicht ist es komplett unklar, welche Technologie<br />

sich durchsetzt. Dies ist jedoch sehr entscheidend,<br />

wie die Gasbeschaffenheitsmessung zu konfigurieren ist.<br />

Für den Fall, dass Wasserstoff > 2 % zu messen ist, müssten<br />

dann alle Prozessgaschromatographen, die bereits<br />

installiert wurden, ersetzt werden und die Infrastruktur<br />

(Flaschengestell und verschiedene Trägergasflaschen<br />

bevorraten) würde ebenfalls komplexer werden.<br />

Sollte sich die Methanisierungs-Technologie durchsetzen,<br />

d. h. Wasserstoff nach einer chemischen Umwandlung<br />

zu Methan ins Erdgasnetz eingespeist werden, so<br />

halten sich die Investitionen im Rahmen und man könnte<br />

bereits heute die Prozessgaschromatographen so konfigurieren,<br />

dass diese auf die neuen Anforderungen angepasst<br />

werden können.<br />

Im Bild 1 ist das Messwerk des neuen Prozessgaschromatographen<br />

der Firma RMG abgebildet. Es ist deutlich<br />

zu erkennen, dass nun in dem Messwerk 3 gaschromatographische<br />

Module eingebaut werden können, aber<br />

nicht müssen. Für die klassische Gasbeschaffenheitsmessung<br />

von Erdgas für die elf Standard-Komponenten (kein<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

[W/m · K]<br />

67


FACHBERICHTE<br />

Wasserstoff und Sauerstoff) werden nur zwei Module<br />

benötigt und verbaut. Sollte sich der Anwendungsfall im<br />

nach hinein ändern, zum Beispiel eine zusätzliche Was-<br />

Bild 1: Schematische Darstellung des neuen<br />

Prozessgaschromatographen (PGC 930X) der Firma RMG<br />

Bild 2: Erster PTB zugelassener PGC-Kontroller der Firma RMG<br />

(GC 9300) basierend auf dem Betriebssystem WINDOWSTM der Firma<br />

Mircosoft [7]<br />

serstoff- und Sauerstoff-Messung, so kann das dafür<br />

benötigte Modul nachgerüstet werden. Nun bleibt noch<br />

die Frage der Wahl des Trägergases offen. Die Firma RMG<br />

strebt seit August 2012 eine PTB-Bauartzulassung für eine<br />

erweiterte Erdgasmessung (13. Komponenten) inklusive<br />

einer Wasserstoff-Messung von 0–2 % und in Verbindung<br />

mit der Verwendung von einem Trägergas (Helium) an.<br />

Der Messbereich von 0–2 % für Wasserstoff ist im Moment<br />

durch die Zulassung der Erdgastanks in Automobilen<br />

vorgegeben. Die Zulassung dieser Tanks ist zur Zeit auf<br />

2 % beschränkt und limitiert damit auch den Wasserstoffanteil<br />

im Erdgasnetz. Diese 2 %-Grenze ist, sofern sich die<br />

Methanisierungs-Technologie durchsetzt, nur durch das<br />

Einspeisen von Biogas nicht gefährdet.<br />

Die konsequente Weiterentwicklung der erfolgreichen<br />

PGC 9000 VC ermöglicht nun flexibel auf jeden<br />

Anwendungsfall zu reagieren und durch eine vorausschauende<br />

Planung des Aufbaus der Gasbeschaffenheitsmessung,<br />

ohne gleich das ganze System zu ersetzen,<br />

immer aktuell zu bleiben. Dieser Aspekt ist enorm wichtig,<br />

da zurzeit niemand voraussehen kann, wie die Politik<br />

sich entscheidet und welches der beiden beschriebenen<br />

Szenarien beschritten wird.<br />

Trends in der Gasbeschafenheitsmessung<br />

Ein Trend in Biogas-Einspeisungsanlagen ist sehr offensichtlich.<br />

Das Biogas muss vom Brennwert häufig dem<br />

Brennwert im Erdgastransportnetz angeglichen werden.<br />

Dies geschieht in sogenannten Konditionierungsanlagen.<br />

Hier wird entweder der Brennwert angehoben oder<br />

gesenkt. Im Falle der Brennwertanhebung wird dem Biogas<br />

Propan und/oder Butan zugemischt. Damit muss ein<br />

moderner Prozessgaschromatograph in der Lage sein im<br />

Rahmen einer gesetzlichen Gasbeschaffenheitsmessung<br />

Propan bis zu 9 % und iso- und n-Butan jeweils bis 4 %<br />

messen zu können. Der PGC 9302 von RMG ist der erste<br />

Prozessgaschromatograph, der diesem Trend folgt [7].<br />

In den letzten Monaten gerät immer mehr in den<br />

Fokus, dass Helium als Trägergas knapper und immer<br />

teurer wird. Damit steigen natürlich die Betriebskosten<br />

eines Gaschromatographen [8, 9]. Wenn man dann<br />

bedenkt, wieviele Prozessgaschromatographen in ganz<br />

Deutschland installiert sind, ist das ein erheblicher Faktor,<br />

der die Hersteller derartiger Messtechnik in näherer<br />

Zukunft stark beschäftigen wird. Eine Lösung könnte hier<br />

Wasserstoff sein. Wasserstoff ist aus chromatographischer<br />

Sichtweise sicherlich die beste Wahl, soll Wasserstoff in<br />

Erdgas bzw. Biogas gemessen werden, so kommt man<br />

dann nicht mehr um ein zweites Trägergas umhin. Dann<br />

stellt sich noch die Frage, ob der Wasserstoff als Trägergas<br />

aus Hochdruckgasflaschen oder elektrolytischen Generatoren<br />

vor Ort erzeugt zum Einsatz kommt. Hier ist klar<br />

abzuwarten, wie der Markt sich in den nächsten Monaten<br />

entwickelt.<br />

68 gaswärme international 2013-2


FACHBERICHTE<br />

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ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK<br />

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass aus heutiger<br />

Sicht die gesetzliche Gasbeschaffenheitsmessung als<br />

gelöst eingeschätzt werden kann. Die gesetzliche Gasbeschaffenheitsmessung<br />

für die Transportnetze ist noch<br />

klar im Umbruch und hier wird man abwarten müssen,<br />

wie sich die „Power to Gas“-Technology durchsetzt. Klar<br />

ist jedoch, dass im Bereich der Transportnetze der klassische<br />

11-Komponenten-Gaschromatograph ausgedient<br />

hat und durch einen 13-Komponenten-Gaschromatographen<br />

abgelöst wird. Hier ist nur noch die Frage offen, ob<br />

Wasserstoff mit 0–2 % oder mit 0–20 % gemessen werden<br />

muss. Diese Entscheidung hat, wie diskutiert, einen<br />

entscheidenden Einfluss auf das Gasbeschaffenheitssystem.<br />

Organized by<br />

INTERNATIONAL<br />

THERM<br />

PROCESS<br />

SUMMIT<br />

LITERATUR<br />

[1] Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Technische Richtlinie<br />

G14, Einspeisung von Biogas in das Erdgasnetz, Ausgabe<br />

11/07.<br />

[2] Pinchbeck, D., Altfeld, K.: Power to Gas, gas quality and the<br />

GERG hydrogen project, gas for energy 02, 2012, p. 28–31.<br />

[3] Jäschke, J., Müller-Syring, G. und Henel, M.: Power-to-Gas<br />

in Gasverteilnetzen, gwf-Gas|Erdgas 5, 2012, S. 336–338.<br />

[4] Rieke, S.: E.ON Avacon AG, Biogaseinspeisung aus Sicht<br />

eines Energie-DL, 06.04.2006.<br />

[5] Pöppl, H.: Flexibler Prozess-Gaschromatograph für die<br />

neuen Anforderungen and Gasanalysegeräte, gwf-<br />

Gas|Erdgas 6/7, 2011, S. 444–448.<br />

[6] Villalobos, R. and Nuss, G. R.: Measurement of Hydrogen in<br />

Process Streams by Gas Chromatography ISA Transactions<br />

4, 1965, p. 281–286.<br />

[7] PTB-BauArtzulassung PGC 9302, 7.614 12.73.<br />

[8] Gast, R.: Das unterschätzte Element, Spektrum.de,<br />

29.06.2012 http://www.spektrum.de/alias/inerte-gase/dasunterschaetzte-element/1155942.<br />

[9] Nobelpreisträger warnt vor weltweitem Helium-Mangel,<br />

Spiegel online, 24.08.2010, http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/edelgas-nobelpreistraeger-warnt-vor-weltweitem-helium-mangel-a-713535.html.<br />

The Key Event<br />

for Thermo Process<br />

Technology<br />

Congress Center<br />

Düsseldorf, Germany<br />

09-10 July 2013<br />

AUTOR<br />

Dr. Achim Zajc<br />

Honeywell Process Solutions<br />

RMG Messtechnik GmbH<br />

Butzbach<br />

Tel.: 06033/ 897-138<br />

achim.zajc@honeywell.com<br />

2-2013 gaswärme international<br />

www.itps-online.com<br />

69


FACHBERICHTE<br />

Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

– Mögliche Auswirkungen<br />

auf industrielle Anwendungen<br />

von Anne Giese<br />

Durch die Liberalisierung des deutschen Gasmarktes, neue Erdgasquellen, die Einspeisung von LNG sowie<br />

er neuerbaren Gasen (Biogas und der sogenannte „Wind-Wasserstoff“) werden in deutschen Gasnetzen zukünftig<br />

Gase mit unterschiedlichen und vor allem zeitlich schwankenden Gaszusammensetzungen verteilt. Die möglichen<br />

Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen auf industrielle Prozessfeuerungen sollen im Rahmen<br />

dieses Beitrages anhand von zwei Beispielen, einem Dampfkesselfeuerung und einer Glasschmelzwannenbefeuerung,<br />

näher erläutert werden.<br />

Variations in the chemical composition of natural gas –<br />

potential impact on industrial applications<br />

The liberalization of the German market for natural gas as well as the exploitation of new gas fields, increasing<br />

feed-in of LNG and gases from renewable sources (such as biogas or hydrogen produced by wind-powered electrolysis)<br />

will lead to greater variations of the chemical composition of natural gas in the public supply grid, both<br />

locally and temporally. This text describes the potential impact of such fuel gas variations on industrial combustion<br />

processes on two common applications, a steam boiler and a glass melting furnace.<br />

Durch die Liberalisierung des deutschen Gasmarktes,<br />

neue Erdgasquellen, die Einspeisung von LNG<br />

sowie er neuerbaren Gasen (Biogas und der sogenannte<br />

„Wind-Wasserstoff“) werden in deutschen Gasnetzen<br />

zukünftig Gase mit unterschiedlichen und vor<br />

allem zeitlich schwankenden Gaszusammensetzungen<br />

verteilt. Die aktuelle Verteilsituation und die Aufteilung<br />

nach den Herkunftsländern ist im Bild 1 dargestellt [1].<br />

Die Grenzen der zulässigen Gasschwankungen und Gaszusammensetzungen<br />

sind im DVGW-Regelwerk (G 260, G<br />

262) festgelegt [2, 3] und im Bild 2 nochmals verdeutlicht.<br />

Die Auswirkungen, Möglichkeiten und Grenzen von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

und die Einspeisung von<br />

Wasserstoff (z. B. aus P2G-Anlagen) in das Erdgasnetz auf<br />

die häusliche und gewerbliche Gasanwendung sind in<br />

zahlreichen Beiträgen beleuchtet und sehr unterschiedlich<br />

beurteilt worden. [4, 5] schätzen die Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

als eher unkritisch ein, wohingegen<br />

in [7] die Gasbeschaffenheitsschwankungen für die<br />

gewerbliche Nutzung als sehr kritisch angesehen werden.<br />

Für den industriellen Einsatz von Erdgas als Brennstoff,<br />

aber auch als Rohstoff, stellt sich der Sachverhalt etwas<br />

anders dar. In diversen Industrieanwendungen wird die<br />

Flamme als direktes und indirektes Werkzeug zum Erreichen<br />

eines Prozesszieles eingesetzt (z. B. Schmelzen von<br />

Glas, siehe Bild 3, Wärmebehandlung von Metallen,<br />

Erzeugung von Dampf) und bestimmt maßgeblich die<br />

Produktqualität.<br />

Beispielhaft seien hier die Keramik- und Glasindustrie,<br />

Stahl-, Eisen- und NE-Industrie, die chemische Industrie<br />

mit ihren zahlreichen Haupt- und Nebenprozessen, in<br />

denen unzählige Verbrennungsanwendungen zum Einsatz<br />

kommen, erwähnt. Im industriellen Bereich müssen<br />

70 gaswärme international 2013-2


FACHBERICHTE<br />

bei der Verbrennung neben einer optimalen Energieeffizienz<br />

(Wärmeübertragung) die Schadstoffgrenzwerte,<br />

die Belastungsgrenzen von Werkstoffen (Feuerfestmaterial,<br />

metallische Komponenten u. a.), die Aus- und Belastung<br />

von vor- und nachgeschalteten Aggregaten und<br />

Prozessschritten, die Abgasbehandlung und natürlich als<br />

oberste Prämisse die Produktqualität berücksichtigt werden.<br />

In vielen industriellen Anwendungen spielt der<br />

Wobbe-Index des Erdgases eine untergeordnete bis gar<br />

keine Rolle. Wichtiger sind hier vielmehr der Heizwert des<br />

Brennstoffes zur Auslegung der Verbrennungstechnik<br />

sowie zur Bilanzierung und zu einem nicht unerheblichen<br />

Teil die Gaszusammensetzung. Nachfolgend sollen<br />

einzelne Aspekte und Auswirkungen, die aufgrund einer<br />

zeitlich schwankenden Gaszusammensetzung im Verbrennungsprozess<br />

eine Rolle spielen können, näher<br />

betrachtet werden.<br />

AUSWIRKUNGEN AUF INDUSTRIELLE<br />

PROZESSE<br />

Wichtig bei der Auslegung eines Verbrennungsprozesses<br />

sind in erster Linie die benötigte Wärmeleistung für den<br />

Prozess (Brennstoffmenge) und die entsprechende Luftoder<br />

Oxidatormenge für eine meistens vollständige Verbrennung.<br />

Über die Auswahl geeigneter Brennertechnik<br />

werden Randbedingungen wie Wärmeübertragung,<br />

Schadstoffemissionen, Luftvorwärmung bzw. Wärmerückgewinnung,<br />

aber auch Größe des Brennraumes, mitberücksichtigt.<br />

Für die verschiedenen industriellen Prozesse<br />

wurden im Laufe der Zeit speziell auf die Bedürfnisse<br />

der einzelnen Branchen und Prozesse zugeschnittene<br />

Brennertechniken entwickelt und optimiert. Dabei<br />

haben ökologische und ökonomische Vorgaben immer<br />

größere Bedeutung. Für die Schonung unserer Umwelt<br />

werden die Grenzwerte für Schadstoffemissionen, wie z. B.<br />

NO x , CO und SO x , stetig abgesenkt. Durch steigende<br />

Brennstoffpreise und die Reduzierung von CO 2 -Emissionen<br />

wird der Brennstoffeinsatz immer weiter reduziert<br />

und die Anlagen effizienter betrieben, z. B. durch eine<br />

nahstöchiometrische Fahrweise und Luftvorwärmung<br />

durch Wärmerückgewinnung. Alle diese Bedingungen<br />

führen dazu, dass der Verbrennungsraum und die Brennertechnik<br />

optimal aufeinander abgestimmt sind und nur<br />

noch sehr wenig Raum für Schwankungen und Abweichungen<br />

zulassen. Treten nun z. B. Änderungen in der<br />

Gaszusammensetzung auf, so sind die Auswirkungen auf<br />

die jeweilige Brennertechnik und den jeweiligen Prozess<br />

sehr unterschiedlich. Manche Prozesse werden davon<br />

kaum berührt, bei manchen Industrieprozessen haben<br />

geringe Auswirkungen sehr große Folgen bis hin zur Minderung<br />

der Produktqualität und Produktionsausfall.<br />

Ausgehend von einem optimal eingestellten Brenner<br />

haben Schwankungen des Heizwertes und der Gaszusammensetzung<br />

folgende unmittelbaren Auswirkungen:<br />

2-2013 gaswärme international<br />

Bild 1: Einspeisepunkte und Herkunftsländer der deutschen<br />

Erdgasimporte<br />

Bild 2: Brennwert in Abhängigkeit vom Wobbe-Index unter Berücksichtigung<br />

der zulässigen Schwankungsbreiten für H- und L-Gase<br />

Bild 3:<br />

Flammenbild<br />

in einer querbefeuerten<br />

Glasschmelzwanne<br />

[6]<br />

71


FACHBERICHTE<br />

Bild 4:<br />

Abbildung eines<br />

Dreizugkessels<br />

im numerischen<br />

Modell und<br />

Bestimmung<br />

von Brennstoffkenndaten,<br />

der Feuerungsleistung,<br />

der<br />

Luftzahl und<br />

der CO-Konzentration<br />

im<br />

Abgas,<br />

(Referenzeinstellung<br />

ist<br />

Erdgas H,<br />

Volumenströme<br />

von Gas und<br />

Luft wurden<br />

konstant<br />

gehalten,<br />

Heizwert wurde<br />

angepasst)<br />

■ ■Änderung der Flammentemperatur<br />

■ ■Änderung des stöchiometrischen Luftbedarfs.<br />

Daraus können sich die nachfolgenden Einflüsse auf den<br />

Verbrennungsprozess ergeben:<br />

■ ■Änderung der Flammenform und -größe<br />

■ ■Einfluss auf die Wärmeübertragung, z. B. durch Verlagerung<br />

von Reaktionszonen in der Flamme<br />

■ ■Einfluss auf die Schadstoffbildung.<br />

Anhand von zwei industriellen Prozessen mit unterschiedlichen<br />

Randbedingungen, dem Glasschmelzprozess<br />

und der Dampferzeugung in einem Kessel, sollen die<br />

möglichen Auswirkungen näher beleuchtet werden.<br />

DAMPFERZEUGUNG<br />

In vielen industriellen Prozessen wird Dampf als Medium<br />

benötigt, z. B. Papiertrocknung, Desinfektionsprozesse,<br />

Textilindustrie. In Dampfkesseln ist im Gegensatz zu vielen<br />

industriellen Thermoprozessen der Verbrennungsraum<br />

von „kalten“ Wänden umgeben. Aufgrund von<br />

ökonomischen Aspekten wird der Sicherheitsfaktor für<br />

die Brennraumlänge immer knapper bemessen, und die<br />

Flammenlänge muss dementsprechend angepasst werden.<br />

Die angebotenen Brenner der verschiedenen Firmen<br />

sind für alle gängigen Gasqualitäten der G 260 ausgelegt<br />

und arbeiten nach erfolgter Einstellung zuverlässig<br />

und stabil. Bei der Inbetriebnahme vor Ort für den<br />

entsprechenden Einsatzfall werden die zugrundeliegenden<br />

Gasqualitäten berücksichtigt und der Brenner darauf<br />

gas- und luftseitig optimal eingestellt, um einerseits die<br />

Wärme bestmöglich an die Wasserdampfseite zu übertragen<br />

und andererseits die Schadstoffgrenzwerte für CO<br />

und NO x einzuhalten. Diese Brenner arbeiten in ihren<br />

Einstellungspunkten sehr zuverlässig, können aber bei<br />

Änderungen der Randbedingungen Stabilitätsprobleme<br />

bekommen, oder die Einhaltung von Grenzwerten kann<br />

nicht mehr gewährleistet werden. Sowohl Gespräche mit<br />

Vertretern aus der Branche als auch entsprechende Veröffentlichungen<br />

[7] bestätigen dies. Hier wird teilweise von<br />

einer Verdopplung bis Verdreifachung von garantierten<br />

NO x -Emissionswerten gesprochen. Solche Überschreitungen<br />

können den Anlagenbetreibern nicht nur Probleme<br />

mit der zuständigen Umweltbehörde einbringen,<br />

sondern auch Brennerherstellern Vertragsstreitigkeiten,<br />

da sie diese Grenzwerte garantieren.<br />

Ist der verwendete Brenner auf ein konstantes Brennstoff-Luft-Verhältnis<br />

eingestellt, d. h. Brennstoff- und Luftvolumenstrom<br />

werden bei Gasbeschaffenheitsänderungen<br />

nicht angepasst, kommt es bei Änderungen der<br />

Gaszusammensetzung durch Schwankungen im Verteilernetz<br />

zu Abweichungen der Feuerungsleistung, der<br />

Stöchiometrie und damit auch der Schadstoffgrenzwerte.<br />

Bild 4 zeigt dies anhand von Zahlenbeispielen. Die<br />

Bezeichnungen Erdgas „Rechts oben“ und „Links unten“<br />

kennzeichnen die entsprechenden Eckpunkte des<br />

Wobbe-Index-Diagramms (Bild 2) und stellen hier die<br />

Extremwerte dar. In der Realität sind solche Schwankungsbreiten<br />

nicht zulässig. Innerhalb der dargestellten<br />

Grenzen des DVGW-Regelwerkes können jedoch Leis-<br />

72 gaswärme international 2013-2


FACHBERICHTE<br />

tungsänderungen von über 20 % auftreten. Die zusammengestellten<br />

Zahlen verdeutlichen die angesprochene<br />

Problematik.<br />

Ändert sich die Feuerungsleistung in einem Dampfkessel,<br />

können beispielsweise folgende Auswirkungen<br />

auftreten:<br />

■■Brennerbetrieb außerhalb des zugelassenen und baumustergeprüften<br />

Bereiches<br />

➪➪im Volllastbetrieb Überlastung möglich<br />

➪➪in Grundlast Risiko einer unvollständiger Verbrennung<br />

und damit CO-Bildung (zulässiger Grenzwert<br />

der CO-Emissionen bei Feuerungsanlagen bis 50 MW<br />

nach TA Luft 50 mg/m³ bez. auf 3 Vol.-% O 2 im tr.<br />

Abgas)<br />

■■Überlastung und Beschädigung des Kessel aufgrund<br />

zu hoher Feuerraumbelastung<br />

■■bei sinkender Feuerungsleistung ➪ fehlende Dampfleistung<br />

für nachfolgende Prozessschritte<br />

■■Anstieg der Flammenlänge durch höhere Leistung und<br />

als Folge davon, Risiko einer Kesselbeschädigung sowie<br />

unvollständigem Ausbrand mit CO-Bildung<br />

■■Erhöhung der NO x -Emissionen [7].<br />

Auftretende Auswirkungen bei Änderung des Mindestluftbedarfs<br />

und damit der Luftzahl Lambda, wenn nicht<br />

nachgeregelt wird:<br />

■■Risiko der unvollständigen Verbrennung und damit<br />

CO-Bildung bei Erhöhung des Mindestluftbedarfs<br />

■■Vergrößerung der Flammenlänge aufgrund von zu<br />

geringerem Luftüberschuss und als Folge davon, Risiko<br />

der Kesselbeschädigung sowie unvollständiger Ausbrand<br />

mit CO-Bildung<br />

■■Absenkung der Flammentemperatur und damit absinkende<br />

Effizienz bei steigendem Luftüberschuss.<br />

GLASSCHMELZPROZESS<br />

Ein hochsensibler Industrieprozess ist das Herstellen und<br />

Schmelzen von Glas. 50 bis 80 % der eingebrachten Energie<br />

werden – abhängig von der Glasart und dem Herstellungsprozess<br />

– für den Schmelzvorgang aufgewendet.<br />

Im Bild 5 ist beispielhaft der Aufbau einer U-Flammenwanne<br />

dargestellt.<br />

Die notwendigen Temperaturen für den Glasschmelzprozess<br />

liegen bei > 1.400 °C und können meist nur durch<br />

intensive Luftvorwärmung von bis zu 1.350 °C, z. B. mit<br />

Hilfe von Regeneratoren, erreicht werden. Bei diesen<br />

Temperaturen spielt beim Wärmeübergang die Strahlung<br />

die dominierende Rolle und macht bis zu 90 % der Wärmeübertragung<br />

aus. Bei den im Abgas vorliegenden<br />

Komponenten sind maßgeblich H 2 O und CO 2 für die<br />

Wärmeübertragung durch Strahlung verantwortlich,<br />

Stickstoff ist als inert anzusehen. Ändert sich nun aufgrund<br />

der schwankenden Erdgaszusammensetzung dieser<br />

Anteil an CO 2 und H 2 O im Abgas, können sich die die<br />

Bild 5: Schematischer Aufbau einer U-Flammenwanne [9]<br />

Flammentemperaturen und damit die Wärmeübertragungsverhältnisse<br />

im Verbrennungsraum ändern. Im<br />

Schmelzprozess für Glas ist z. B. die Lage der maximalen<br />

Flammentemperatur bzw. Wärmeübertragung (genannt<br />

„hot spot“) maßgeblich für die Produktqualität verantwortlich,<br />

da Glas und die Glasschmelze semitransparente<br />

Medien sind, bei denen die Strahlungswärme nicht nur<br />

an der Oberfläche, sondern wellenlängenabhängig auch<br />

in tieferen Schichten absorbiert wird.<br />

Änderungen der Gaszusammensetzung können speziell<br />

bei der Glasherstellung folgende Auswirkungen<br />

haben. Bei Änderung der Stöchiometrie durch die Veränderung<br />

des minimalen Luftbedarfs:<br />

■ ■Abgastemperatur ändert sich: Wärmeeintrag durch<br />

Strahlung ins Gut ändert sich<br />

■ ■Zusammensetzung des Abgases ändert sich: Wechselwirkung<br />

mit Glasschmelze ändert sich bei direktem<br />

Kontakt (Auftreten von Redoxerscheinungen, d. h. Farbänderungen<br />

bzw. -schlieren im Glas)<br />

■ ■Verschleiß des feuerfesten Materials z. B. in den Regeneratoren,<br />

da es bei erhöhten CO-Konzentrationen<br />

durch Luftmangel zu Nachreaktionen im Regenerator<br />

beim Feuerwechsel kommen kann<br />

■ ■Erhöhung der NOx-Emissionen durch Luftüberschuss<br />

➪ Grenzwerte können nicht mehr eingehalten werden.<br />

Bei Änderungen des Wärmeintrages durch Änderung<br />

des Heizwertes:<br />

■ ■Flammentemperatur ändert sich ➪ Temperaturstabilität<br />

des Prozesses geht verloren<br />

■ ■Abgastemperatur ändert sich ➪ Vorwärmtemperatur<br />

der Luft ändert sich<br />

■ ■Zusammensetzung/Wärmekapazität des Abgases<br />

ändert sich ➪ Wärmeeintrag ins Gut ändert sich<br />

■ ■Flammenlänge und -breite ändern sich:<br />

2-2013 gaswärme international<br />

73


FACHBERICHTE<br />

Bild 6: Gemessene Gaszusammensetzung in der Erdgasversorgung einer<br />

Glasschmelzwanne im Zeitraum September bis Dezember 2011<br />

➪ ➪Auswirkung auf Flammenbedeckungsgrad der Glasschmelze<br />

➪ ➪Korrosion des feuerfesten Materials der Stirnwände<br />

und des Gewölbes ändert sich (+ 50 K doppelter Verschleiß).<br />

ERFAHRUNGEN AUS DER INDUSTRIELLEN<br />

PRAXIS<br />

Die hier aufgezeigten Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

auf industrielle Feuerungsprozesse<br />

sind keine theoretischen Überlegungen, sondern treten<br />

aktuell auf und wurden auch in der Vergangenheit beobachtet.<br />

Die Häufigkeit der Schwierigkeiten hat jedoch in<br />

jüngster Vergangenheit zugenommen und wird durch<br />

die oben beschriebene Liberalisierung des Erdgasmarktes<br />

in Zukunft noch zunehmen.<br />

Gespräche mit Vertretern aus verschiedenen Industriebranchen<br />

(Stahl, Keramik, Glas, Dampferzeugung, usw.)<br />

zeigten u. a. Probleme mit der Einhaltung von Schadstoff-<br />

Grenzwerten (NO x , CO und SO x ) und Produktqualitäten<br />

auf.<br />

Beispielsweise können bei der Herstellung von Keramiken<br />

einige Kelvin Unterschiede in der Flammentemperatur<br />

einen Umschlag der Farbe bewirken oder die Glasurqualität<br />

beeinträchtigen. Messungen bei Kesselinbetriebnahmen<br />

und -wartungen belegen, dass durch die<br />

Änderung der Gaszusammensetzung, die Leistung und<br />

die eingestellte Luftzahl nicht mehr den ursprünglichen<br />

Werten entsprechen, sondern der Sauerstoffgehalt im<br />

1 Die Umfrage wurde im Rahmen des DVGW-Forschungsprojektes „Untersuchungen<br />

der Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsänderungen auf industrielle<br />

und gewerbliche Anwendungen“ von der Hüttentechnischen Vereinigung<br />

der deutschen Glasindustrie (HVG) unter ihren Mitgliedern durchgeführt.<br />

Abgas abnimmt und dadurch die CO-Konzentrationen<br />

ansteigen.<br />

Eine Umfrage in der deutschen Glasindustrie 1 hat<br />

ergeben, dass über 50 % der Befragten die Frage, ob ein<br />

Einfluss der Brenngaszusammensetzung auf ihre Produktqualität<br />

erkennbar ist, mit ja beantwortet haben.<br />

Problematisch sind vor allem ältere Anlagen, die durch<br />

auftretende Alterungseffekte in ihrer Flexibilität schon<br />

beeinträchtigt sind und deren Alterungsprozess durch<br />

die auftretenden Gasbeschaffenheitsschwankungen weiter<br />

beschleunigt wird.<br />

Durch die auftretenden Schwierigkeiten werden von<br />

einigen Betreibern von Thermoprozessanlagen die aktuellen<br />

Gaszusammensetzungen mit Hilfe von Mikro-GC’s<br />

erfasst. Bild 6 zeigt die gemessene Gaszusammensetzung,<br />

die an einer Industrieanlage mit Prozessfeuerung in<br />

den Monaten September bis Dezember 2011 ermittelt<br />

wurde.<br />

HANDLUNGSBEDARF<br />

Die hier aufgezeigten Fragestellungen betreffen nicht die<br />

Gaszusammensetzung an sich. Ist diese bekannt und<br />

konstant, kann jeder Brenner und Verbrennungsprozess<br />

optimal darauf angepasst werden. Vielmehr bereiten die<br />

nicht vorhersehbaren, zeitlich sich immer öfter ändernden<br />

Gasbeschaffenheitsschwankungen die dargestellten<br />

Probleme.<br />

Um den Verbrennungsprozess einer Thermoprozessanlage<br />

effizient und schadstoffarm zu betreiben, sollten<br />

entsprechende Mess-, Überwachungs- und Regelungsmöglichkeiten<br />

vorhanden sein. Weiterhin sollte die vorhandene<br />

Verbrennungstechnik und angrenzende Peripherie<br />

regelmäßig geprüft und gewartet werden. Dies<br />

dient nicht nur der Sicherheit und Effizienz der Anlage,<br />

sondern vor allem auch der Sicherheit des Bedienpersonals.<br />

Vorteilhaft ist in jedem Fall die Erfassung des Sauerstoffgehaltes<br />

im Abgas (sofern die Zugänglichkeit gegeben<br />

ist) und die Möglichkeit, diesen in die Regelungstechnik<br />

einzubinden. Unterstützend sollten auch Messtechniken,<br />

die den Heizwert und den Wobbe-Index messen,<br />

eingesetzt werden. Diese Techniken arbeiten aber<br />

nicht in jedem Fall zuverlässig, da in einigen Geräten die<br />

Dichte bzw. die Zusammensetzung nicht explizit erfasst<br />

werden. Am zuverlässigsten ist die Erfassung der aktuellen<br />

Gaszusammensetzung. Sich einen Gaschromatographen<br />

(GC) anzuschaffen und zu betreiben, bedeutet<br />

jedoch nicht nur einen enormen finanziellen Aufwand,<br />

sondern auch die entsprechende Fachkenntnis und Möglichkeiten<br />

des Einsatzes. Die Einbindung in die vorhandene<br />

Regelungs- und Steuerungstechnik einer Thermoprozessanlage<br />

wiederum bedeutet nochmals einen nicht<br />

zu unterschätzenden Mehraufwand vor allem in finanzieller<br />

Hinsicht und ist auch nicht an jeder bestehenden<br />

Anlage möglich. In den letzten Jahren werden verstärkt<br />

74 gaswärme international 2013-2


FACHBERICHTE<br />

Mikro-GC angeboten, aber auch Messtechniken, die auf<br />

vereinfachende Weise die Zusammensetzungen erfassen<br />

können. Der Untersuchungsbedarf sowie der Nachweis<br />

der Effizienz und Zuverlässigkeit im Einsatzfall dieser<br />

Geräte sind aber noch sehr hoch, da sie noch nicht Stand<br />

der Technik sind (z. B. im Dampfkesselbereich) und die<br />

gesamte hier beschriebene Thematik erst allmählich in<br />

das Bewusstsein der industriellen Anlagenhersteller und<br />

-betreiber rückt [8].<br />

Das Gas- und Wärme-Institut Essen e. V. hat zur<br />

Beschaffenheitserkennung und Auswertung selbst ein<br />

Messprinzip entwickelt (patentiert) und arbeitet zurzeit<br />

an der Realisierung.<br />

Um die Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsänderungen<br />

auf industrielle Prozesse, die Möglichkeiten der<br />

vorhandenen Mess- und Regelungstechnik sowie sich daraus<br />

ergebender Handlungs- und Forschungsbedarf zu<br />

untersuchen, bearbeitet das Gas- und Wärme-Institut<br />

Essen e. V. gemeinsam mit den Projektpartnern, dem DBI<br />

Gas- und Umwelttechnik GmbH in Leipzig und der DVGW-<br />

Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut in Karlsruhe, das<br />

vom DVGW geförderte Forschungsprojekt „Untersuchungen<br />

der Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsänderungen<br />

auf industrielle und gewerbliche Anwendungen“. Die<br />

Arbeit im Rahmen des Projektes wird durch zahlreiche Vertreter<br />

aus der Industrie, von Energieversorgungsunternehmen<br />

und von Brancheninstituten maßgeblich unterstützt.<br />

Die Ergebnisse des genannten Forschungsprojektes<br />

sowie die Auswirkungen von Wasserstoffeinspeisung auf<br />

industrielle Verbrennungsprozesse werden in späteren<br />

Beiträgen behandelt.<br />

FAZIT<br />

Auf die Industrie entfallen ca. 35 % des Gesamterdgasverbrauchs<br />

in Deutschland. Diese Verbrauchergruppe<br />

erwirtschaftet aber den größten Teil des Bruttoinlandproduktes.<br />

Deshalb ist es von enormer Bedeutung, die möglichen<br />

Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

auf den Produktionsprozess frühzeitig zu erkennen<br />

und entsprechende Gegenmaßnahmen zu erarbeiten<br />

sowie umzusetzen. Der vorliegende Beitrag zeigt,<br />

dass im industriellen Bereich der Heizwert und die Gaszusammensetzungen<br />

des eingesetzten Brennstoffs einen<br />

nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Verbrennungsprozess<br />

und die zu erreichende Produktqualität<br />

haben. Mögliche Auswirkungen können Leistungsschwankungen,<br />

Änderungen im Flammen- und Wärmeübertragungsverhalten,<br />

Erhöhung der Schadstoffemissionen,<br />

erhöhter Materialverschleiß sowie Beeinflussungen<br />

von angrenzenden Aggregaten und nachgeschalteten<br />

Prozessschritten sein. Deshalb arbeitet das Gas- und<br />

Wärme-Institut Essen e. V. intensiv auf diesem Gebiet im<br />

Rahmen von verschiedenen Forschungsprojekten, um<br />

Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.<br />

DANKSAGUNG<br />

Die Autorin möchte sich bei all denjenigen bedanken, die<br />

durch die Bereitstellung von Daten, die Durchführung der<br />

Umfragen und vor allem die intensive Diskussion zu diesem<br />

Thema, diesen Beitrag möglich gemacht und somit<br />

auch für die notwendige Klarstellung der Fakten gesorgt<br />

haben.<br />

LITERATUR<br />

[1] Burmeister, F.: Gasbeschaffenheiten im Erdgasnetz. Vortrag<br />

auf dem HVG-DGG Symposium im Rahmen der glasstec<br />

2012, Düsseldorf (www.hvgdgg.de/download/kolloquium.<br />

html, Datum 16.01.2013)<br />

[2] Technische Regel - Arbeitsblatt DVGW G 260 (A), „Gasbeschaffenheit“.<br />

Bonn, Aktuelle Fassung Mai 2008 und<br />

Entwurf der Überarbeitung: Bonn, Januar 2012<br />

[3] Technische Regel – Arbeitsblatt DVGW G 262, „Nutzung von<br />

Gasen aus regenerativen Quellen in der öffentlichen Gasversorgung“.<br />

Bonn, September 2011<br />

[4] Nitschke-Kowsky, P.; Schenk, J.; Schley, P.; Altfeld, K.: Gasbeschaffenheiten<br />

in Deutschland. gaswärme <strong>International</strong>,<br />

2012, Heft 6, S. 55–60<br />

[5] Altfeld, K.; Schley, P.: Entwicklung der Erdgasbeschaffenheiten<br />

in Europa. gwf-Gas|Erdgas, 152 (2011), S. 544–550<br />

[6] www.glasstec.de/cache/pica/4/9/9/3/276981216114404/<br />

Maschinen_4_Bild_1_385.jpg<br />

[7] Slim, B. K.; Darmeveil, H.D.; Gersen, S.; Levinsky, H. B.: The<br />

combustion behaviour of forced-draught industrial burners<br />

when fired within the EASEE-gas range of Wobbe Index.<br />

Journal of Natural Gas Science and Engineering, 3 (2011), S.<br />

642–645<br />

[8] Spielmann, S.: Schwankungen im Erdgasnetz und die Auswirkungen<br />

auf industrielle Feuerungsanlagen. VIK-Mitteilungen<br />

3/2012, S. 17–19<br />

[9] C. P. Ross; G. L. Tincher; M. Rasmussen: Glass melting technology:<br />

a technical and economic assessment. Glass Manufacturing<br />

Industry Council, 2004<br />

[10] Burmeister, F.; Senner, J.; Brauner, J.; Albus, R.: Potentiale der<br />

Einspeisung von Wasserstoff ins Erdgasnetz – eine saisonale<br />

Betrachtung. DVGW energie I wasser-praxis, Heft<br />

06/2012, S. 52–57<br />

AUTORIN<br />

Dr.-Ing. Anne Giese<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e. V.<br />

Essen<br />

Tel.: 0201/ 3618-257<br />

a.giese@gwi-essen.de<br />

2-2013 gaswärme international<br />

75


FACHBERICHTE<br />

INTERNATIONAL<br />

THERM<br />

PROCESS<br />

SUMMIT<br />

„ITPS is a unique discussion<br />

platform for international<br />

thermo process experts worldwide!“<br />

www.itps-online.com<br />

Dr. Herman Stumpp<br />

President of THERMPROCESS 2011<br />

and Chief Technology Officer of<br />

TENOVA Iron & Steel Group<br />

76 gaswärme international 2013-2


Powered by<br />

FACHBERICHTE<br />

Organized by<br />

2-2013 gaswärme international<br />

77


DATENBLATT<br />

Erdgas - Orientierungswerte 2012 1)<br />

! Nicht für Abrechnungszwecke verwendbar !<br />

2)<br />

Erdgas H<br />

Erdgas L<br />

Benennung Nordsee Misch Russ. Holland Verbund Weser/Ems<br />

Analysenwerte<br />

Vol.-% 90,53 91,08 97,44 83,06 84,07 85,03<br />

CH 4 Methan<br />

Mol.-% 90,45 91,01 97,42 83,09 84,09 85,04<br />

N 2<br />

CO 2<br />

C 2 H 6<br />

C 3 H 8<br />

n-C 4 H 10<br />

i-C 4 H 10<br />

n-C 5 H 12<br />

i-C 5 H 12<br />

Stickstoff<br />

Kohlenstoffdioxid<br />

Ethan<br />

Propan<br />

n-Butane<br />

i-Butane<br />

n-Pentane<br />

i-Pentane<br />

Vol.-%<br />

Vol.-%<br />

Vol.-%<br />

Vol.-%<br />

Vol.-%<br />

Vol.-%<br />

Vol.-%<br />

Vol.-%<br />

0,91<br />

1,57<br />

5,55<br />

1,06<br />

0,14<br />

0,14<br />

0,03<br />

0,04<br />

1,27<br />

1,58<br />

5,06<br />

0,74<br />

0,10<br />

0,11<br />

0,02<br />

0,02<br />

0,78<br />

0,08<br />

1,23<br />

0,34<br />

0,06<br />

0,06<br />

0,01<br />

0,01<br />

11,44<br />

1,42<br />

3,24<br />

0,53<br />

0,10<br />

0,09<br />

0,03<br />

0,03<br />

11,19<br />

1,41<br />

2,68<br />

0,42<br />

0,08<br />

0,07<br />

0,02<br />

0,02<br />

11,14<br />

1,42<br />

1,97<br />

0,28<br />

0,05<br />

0,05<br />

0,01<br />

0,01<br />

Mol.-%<br />

Mol.-%<br />

Mol.-%<br />

Mol.-%<br />

Mol.-%<br />

Mol.-%<br />

Mol.-%<br />

Mol.-%<br />

0,91<br />

1,58<br />

5,59<br />

1,07<br />

0,15<br />

0,15<br />

0,03<br />

0,04<br />

1,27<br />

1,58<br />

5,10<br />

0,76<br />

0,10<br />

0,11<br />

0,02<br />

0,03<br />

0,78<br />

0,08<br />

1,23<br />

0,35<br />

0,06<br />

0,06<br />

0,01<br />

0,01<br />

11,47<br />

1,42<br />

3,22<br />

0,52<br />

0,10<br />

0,08<br />

0,02<br />

0,02<br />

11,21<br />

1,40<br />

2,66<br />

0,41<br />

0,08<br />

0,07<br />

0,02<br />

0,02<br />

11,16<br />

1,42<br />

1,96<br />

0,28<br />

0,05<br />

0,04<br />

0,01<br />

0,01<br />

neo-C 5 H 12 neo-Pentane<br />

C 6 +<br />

Hexane + höhere KWs<br />

S Gesamtschwefelgehalt 3) mg/m³<br />

Vol.-% < 0,00 < 0,00 < 0,00 < 0,00 < 0,00 < 0,00<br />

Mol.-% < 0,00 < 0,00 < 0,00 < 0,00 < 0,00 < 0,00<br />

Vol.-% 0,03 0,02 0,01 0,07 0,06 0,03<br />

Mol.-% 0,04 0,03 0,01 0,06 0,05 0,03<br />

< 30 < 30 < 30 < 30 < 30 < 30<br />

H 2 S Schwefelwasserstoff 3) mg/m³ < 5 < 5 < 5 < 5 < 5 < 5<br />

H 2 O Wasser 4) mg/m³ < 50 < 50 < 50 < 50 < 50 < 50<br />

Kennwerte Brenngas 5)<br />

Brennwert 6) H s,n kWh/m³ 11,55 11,38 11,17 10,08 10,03 9,92<br />

H s,n MJ/m³ 41,57 40,97 40,20 36,28 36,10 35,73<br />

Heizwert 6) H i,n kWh/m³ 10,43 10,28 10,07 9,10 9,05 8,95<br />

Heizwert 7) H i MJ/kg 46,98 46,73 49,15 39,46 39,62 39,60<br />

Verhältnis H i /H s - 0,903 0,903 0,902 0,903 0,902 0,902<br />

Normdichte kg/m³ 0,799 0,792 0,738 0,830 0,822 0,814<br />

Relative Dichte d - 0,618 0,612 0,570 0,642 0,636 0,630<br />

Wobbe-Index W s,n kWh/m³ 14,68 14,54 14,78 12,58 12,57 12,51<br />

Wobbe-Index W i,n kWh/m³ 13,26 13,13 13,33 11,35 11,35 11,28<br />

Methanzahl (+/- 2) MZ - 81 83 90 89 91 94<br />

Kennwerte Abgas 8)<br />

Mindestluftbedarf L min m³/m³ 9,98 9,84 9,65 8,71 8,67 8,58<br />

Zusammensetzung (feucht)<br />

- CO 2 Kohlenstoffdioxid Vol.-% 9,9 9,9 9,6 9,8 9,7 9,7<br />

- H 2 O Wasserdampf Vol.-% 17,5 17,5 17,8 17,4 17,5 17,5<br />

- N 2 Stickstoff Vol.-% 71,7 71,7 71,7 72,0 72,0 72,0<br />

spez. Abgasvolumen (feucht) m³/m³ 10,98 10,83 10,62 9,70 9,65 9,55<br />

Abgastaupunkt °C 58 59 59 58 58 59<br />

Zusammensetzung (trocken)<br />

- CO 2 Kohlenstoffdioxid Vol.-% 12,0 12,0 11,7 11,8 11,8 11,7<br />

- N 2 Stickstoff Vol.-% 86,9 87,0 87,2 87,2 87,2 87,2<br />

spez. Abgasvolumen (trocken) m³/m³ 8,98 8,85 8,66 7,94 7,90 7,81<br />

spez. CO 2 -Emissionsfaktor t/TJ 56,7 56,6 55,2 56,4 56,3 56,1<br />

t/GWh 204,2 203,7 198,6 203,0 202,6 202,0<br />

Zündtemperatur in Luft °C<br />

575 ... 640<br />

Flammentemperatur (ohne Diss.) °C<br />

2000 ... 2100<br />

Flammengeschwindigkeit<br />

m/s<br />

0,35 ... 0,45<br />

Zündgrenzen in Luft Z u Vol.-%<br />

4<br />

Vol.-%<br />

17<br />

Z o<br />

Einzelne Durchschnittwerte unterschiedlicher Gase dürfen nicht rechnerisch verknüpft werden.<br />

Die Kenndaten beziehen sich auf stöchiometrische Verbrennung.<br />

1) Jahresdurchschnittswerte typischer Erdgase im Netz der Open Grid Europe GmbH<br />

2) Analysenwerte < 0,01 Vol.-% werden bei der Berechnung nicht berücksichtigt. Eine Festlegung von Streubreiten bei den<br />

Einzelkomponenten ist nicht durchführbar.<br />

3) gemäß DVGW G260 - Gasbeschaffenheit<br />

4) < 50 mg/m³ Wasser entsprechen einem Taupunkt von < -11 °C bei einem Druck von 40 bar<br />

5) Berechnet aus der Gaszusammensetzung nach DIN EN ISO 6976<br />

6) Referenzbedingungen: Druck 1,01325 bar; Temperatur - Gaszustand 0°C; - Verbrennung 25°C<br />

7) Referenzbedingungen: Druck 1,01325 bar; Temperatur - Gaszustand 15°C; - Verbrennung 15°C<br />

8) Luftverhältnis = 1<br />

gasquality@open-grid-europe.com<br />

78 gaswärme international 2013-2


ECKEHARD SPECHT<br />

NACHGEFRAGT<br />

„Der Gasanteil wird weiter<br />

zunehmen“<br />

Prof. Dr.-Ing. Eckehard Specht, ist Professor des Lehrstuhls für Thermodynamik<br />

und Verbrennung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.<br />

Im Interview mit gaswärme international (gwi)* spricht er über die Zukunft<br />

der Energiewirtschaft, technologische Herausforderungen und verrät, was<br />

seine persönliche Energiespar-Leistung ist.<br />

Der Energiemix der Zukunft: Wagen Sie eine<br />

Prognose?<br />

Specht: Die fossilen Brennstoffe werden weltweit noch<br />

lange eine dominierende Rolle spielen, weil die Reserven<br />

und insbesondere die Ressourcen riesengroß sind. Daher<br />

wird der Preis nicht stark ansteigen, sodass die regenerativen<br />

Energien nur bedingt wettbewerbsfähig sind. Die<br />

Kernenergie wird weltweit ausgebaut werden, ihr Anteil<br />

an der steigenden Gesamtenergie wird jedoch geringer<br />

werden.<br />

Deutschland im Jahr 2020: Wie wird sich der Alltag<br />

der Menschen durch den Wandel der Energiewirtschaft<br />

verändert haben? Was tanken die Menschen?<br />

Wie heizen sie ihre Häuser? Wie erzeugen sie Licht?<br />

Wagen Sie ein Szenario!<br />

Specht: Der Anteil der Windenergie und Sonnenenergie<br />

wird bei der Stromerzeugung bis 2020 sicherlich stark<br />

ansteigen. Danach erwarte ich einen geringen Anstieg,<br />

da dann die hohen Strompreise und die Verspargelung<br />

der Landschaft durch die Windkrafträder keine Akzeptanz<br />

mehr finden. Es wird auch die Skepsis zunehmen, da<br />

die anderen Länder nicht mitziehen. Der Gasanteil bei<br />

den Haushaltsheizungen wird weiter zunehmen. Im Verkehr<br />

wird weiterhin Benzin und Diesel dominieren, das<br />

Elektroauto bleibt ein Nischenprodukt.<br />

Sonne, Wind, Wasser Erdwärme etc.: Welche regenerative<br />

Energiequelle halten Sie für die mit der größten<br />

Zukunft?<br />

Specht: Wind mit Offshore-Technik hat die größte<br />

Zukunft. Photovoltaik in Kombination mit Erdwärmepumpen<br />

und Fußbodenheizung kann eine autarke Wärmeversorgung<br />

privater Haushalte werden.<br />

In welche der aktuell sich entwickelnden Technologien<br />

würden Sie demnach heute investieren?<br />

Specht: Ich würde in Fracking investieren, jedoch nicht<br />

in Deutschland.<br />

Wie schätzen Sie die zukünftige Bedeutung fossiler<br />

Brennstoffe wie Öl, Kohle, Gas ein?<br />

Specht: Die fossilen Brennstoffe werden, wie eingangs<br />

schon erwähnt, die dominante Energiequelle bleiben.<br />

Die globale Erwärmung wird nicht so stark werden, wie in<br />

Horrorszenarien prognostiziert. Allerdings werden biogene<br />

Brenn- und Kraftstoffe zunehmen. Dazu haben wir<br />

viel Fläche zur Verfügung, die nicht zu Nahrungszwecken<br />

benötigt wird.<br />

Und Atomkraft? Welche Auswirkungen sind nach<br />

Deutschlands aktueller Stellungnahme zu erwarten?<br />

Specht: Die Kernenergie in Deutschland ist tot. Die jungen<br />

Studierenden sind mehrheitlich dagegen. In der<br />

* das Interview führte Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Chefredakteur der gaswärme international<br />

Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffentlicht die gaswärme international eine Interview-Reihe zum Thema „Energie“. Befragt werden Persönlichkeiten aus Unternehmen,<br />

Verbänden und Hochschulen, die eine wesentliche Rolle in der gasbeheizten Thermoprozesstechnik und in der industriellen Wärmebehandlung<br />

spielen.<br />

2-2013 gaswärme international<br />

79


NACHGEFRAGT Folge 12<br />

Bevölkerung herrscht Angst, da wir mit der Befürchtung<br />

eines atomaren Krieges auf deutschem Boden aufgewachsen<br />

sind. Während meines Studiums an der TU<br />

Clausthal wurden viele Forschungsarbeiten über die Auslegung<br />

von Atomschutzbunkern durchgeführt. Der Keller<br />

des Gebäudes, in dem ich jetzt an der Otto-von-Guericke-Universität<br />

Magdeburg arbeite, ist als Atomschutzbunker<br />

ausgelegt. Bei Angst kann man nicht mehr sachlich<br />

über die Sicherheit von Kernenergie diskutieren. Bei<br />

dem Unfall von Fukushima zum Beispiel, gab es im deutschen<br />

Fernsehen rund um die Uhr Sondersendungen wie<br />

bei einem Weltuntergang, obwohl bei dem Unfall selbst<br />

kein einziger Mensch ums Leben gekommen ist.<br />

Stichwort Energiewende: Welche Änderungen müssen<br />

sich auf politischer, auch welt-politischer, auf<br />

gesellschaftlicher und ökologischer Ebene ergeben,<br />

damit man realistisch von einer Wende sprechen<br />

kann?<br />

Specht: Die Verkündung der Energiewende war politisch<br />

notwendig, sonst hätte es in Deutschland jedes Wochenende<br />

vor einem Kernkraftwerk Bürgerkrieg gegeben. Die<br />

jetzt freien Kapazitäten der Kernkraftgegner werden leider<br />

gegen CCS und Fracking eingesetzt. Der Bürger muss<br />

erst schmerzlich spüren, dass eine Energiewende etwas<br />

kostet. Die Bereitschaft dafür zu zahlen, hängt vom Wohlstand<br />

in Deutschland ab. Daher muss die Wirtschaft von<br />

den steigenden Strompreisen entlastet bleiben. Nur bei<br />

steigender Wirtschaftskraft haben wir das notwendige<br />

Geld zur Finanzierung der Energiewende.<br />

Produktion just in time und zum Abbau von Speichern.<br />

Daher sollte eine Stromerzeugung nach Bedarf des Verbrauchers<br />

gefördert werden. Dazu gehört an erster Stelle<br />

ein Ausbau der Netze. Industrielle Großverbraucher an<br />

Strom, wie Elektrolysen von Aluminium und Kupfer sowie<br />

Elektroöfen sollten angebotsangepasster produzieren,<br />

was bisher politisch nicht gefördert wird. Wir brauchen<br />

neue konventionelle Kraftwerke, die nicht nur einen<br />

deutlich höheren Wirkungsgrad aufweisen, sondern vor<br />

allem schnell und flexibler regelbar sind.<br />

Die Erneuerbaren Energien haben mindestens zwei<br />

Probleme: die fehlende Infrastruktur und das Beharrungsvermögen<br />

der Etablierten auf herkömmlichen<br />

Energieformen. Ändert sich das in absehbarer Zeit?<br />

Specht: Das Problem der Infrastruktur ist erkannt und<br />

wird bald gelöst werden. Auch die Etablierten sind flexibel,<br />

wenn sie neue Einnahmequellen sehen.<br />

Unabhängig von der Energieform und Technologie,<br />

viele halten das Stichwort „Energieeffizienz“ für den<br />

Schlüssel zur Energiefrage der Zukunft. Wie schätzen<br />

Sie das Thema ein? Was halten Sie für die bedeutendste<br />

Entwicklung auf diesem Gebiet?<br />

Ihre Forderung an die Bundesregierung in diesem<br />

Zusammenhang?<br />

Specht: Die Bundesregierung muss flexiblere Rahmenbedingungen<br />

schaffen, und dabei die Industrie als Mitstreiter<br />

gewinnen anstatt sie als Übeltäter hinzustellen.<br />

Eine Förderung von Energiespeichern halte ich für altmodisch.<br />

Überall in der Wirtschaft geht der Trend hin zur<br />

„Ich würde in<br />

Fracking investieren,<br />

jedoch nicht in<br />

Deutschland.“<br />

80<br />

gaswärme international 2013-2


ECKEHARD SPECHT<br />

NACHGEFRAGT<br />

Specht: In der Industrie besteht ein hohes Einsparpotenzial<br />

durch Energieeffizienz. Die Herstellung von Stahl beispielsweise<br />

hat bezogen auf die Enthalpie zur Reduktion<br />

und zum Schmelzen eine Energieeffizienz von etwa 50 %.<br />

Bei den anderen Metallen ist dieser Wert noch kleiner. Bei<br />

vielen Industrieofenprozessen, z. B. zur Herstellung von<br />

keramischen Materialien und Metallwärmprozessen, liegt<br />

die Energieeffizienz im Bereich von 10 bis 50 %. In der<br />

Entwicklung der Effizienzsteigerung sehe ich eine große<br />

Herausforderung. Viele Verfahren der Effizienzsteigerung<br />

sind prinzipiell bekannt, diese müssen jetzt technologisch<br />

umgesetzt werden.<br />

Welche Vorteile bieten Ihrer Meinung nach elektrische<br />

Prozesswärmeverfahren?<br />

Specht: Bei elektrischen Prozesswärmeverfahren sehe<br />

ich keine Vorteile. Allerdings kann durch einen verstärkten<br />

Einsatz von Strom bei herkömmlichen Verfahren fossile<br />

Energie eingespart werden, z. B. durch Verwendung<br />

von Heißgasventilatoren zur Erhöhung des Wärmeübergangs<br />

sowie Mess- und Regelungstechnik.<br />

Wie beurteilen Sie die Entwicklung zur Effizienzsteigerung?<br />

Specht: Der Energieverbrauch der privaten Haushalte<br />

wird nicht nennenswert abnehmen,<br />

da die vermehrte Wärmedämmung<br />

der Häuser durch eine<br />

stetig zunehmende Wohnfläche<br />

und Heiztemperatur der immer<br />

älter werdenden Bevölkerung<br />

kompensiert wird. Im Verkehr wird<br />

der spezifische Kraftstoffverbrauch<br />

durch eine höhere Verkehrsleistung<br />

ausgeglichen.<br />

Lediglich in der Industrie wird, wie zuvor erläutert, eine<br />

Steigerung der Effizienz auch zu einer Senkung des Energieverbrauches<br />

führen. Die Diskussion über Energieeffizienz<br />

ist übrigens so alt wie die Menschheit selber. Seit<br />

Menschengedenken sind technische Maßnahmen zur<br />

Steigerung der Energieeffizienz entwickelt worden.<br />

Wie wird sich der Energieverbrauch Ihrer Meinung<br />

nach verändern?<br />

Specht: Der Energieverbrauch wird weltweit weiterhin<br />

stark ansteigen, was an sich kein Problem darstellt. Die<br />

Kohlendioxid-Emissionen müssen lediglich gesenkt<br />

werden.<br />

Was war/ist Ihre größte Energiespar-Leistung als Privatmann?<br />

Specht: Ich habe bei meinem Haus eine Wand gedämmt<br />

und einen Brennwertkessel mit Heizregelung nach<br />

Außentemperatur eingebaut, was insgesamt 30 % Ein-<br />

„Wind mit<br />

Offshore-Technik hat<br />

die größte Zukunft.“<br />

sparung gebracht hat. Kleinere Entfernungen fahre ich<br />

vermehrt mit dem Auto um Zeit einzusparen. Dafür verzichte<br />

ich bei größeren Entfernungen auf das Auto.<br />

Wie könnte man Ihren Umgang mit den Mitarbeiter/<br />

innen charakterisieren?<br />

Specht: Es macht Spaß stets mit<br />

jungen Menschen zusammenarbeiten<br />

zu können, die motiviert<br />

sind und die man für neue Dinge<br />

begeistern kann. Dabei ist es<br />

wichtig für mich, die Eigeninitiative<br />

und die Kreativität zu fördern.<br />

Dieses sehen meine vielen Doktoranden<br />

aus dem asiatischen und<br />

islamischen Raum als bedeutendsten<br />

Unterschied zur Arbeit in deren Heimatländern<br />

an, in denen ein hieratisches Denken noch sehr verbreitet<br />

ist.<br />

Was schätzt Ihr Umfeld besonders an Ihnen?<br />

Specht: Wertschätzung von Mitarbeitern und Kollegen,<br />

Toleranz sowie das offene Ansprechen von Problemen.<br />

Welche moralischen Werte sind für Sie besonders<br />

aktuell?<br />

Specht: Ehrlichkeit und Verlässlichkeit.<br />

Haben/hatten Sie Vorbilder?<br />

Specht: Mein wissenschaftliches Vorbild ist mein früherer<br />

Chef, Prof. Rudolf Jeschar, der es geschafft hat, komplizierte<br />

Zusammenhänge auf das Wesentliche zu vereinfachen<br />

und zu abstrahieren sowie wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse in der industriellen Anwendung umzusetzen.<br />

2-2013 gaswärme international<br />

81


NACHGEFRAGT Folge 12<br />

ZUR PERSON<br />

Wie wurden Sie erzogen?<br />

Specht: Sehr intolerant. Daher habe ich so früh wie möglich<br />

das Elternhaus verlassen.<br />

Wie sollten Kinder heute erzogen werden?<br />

Specht: Durch gutes Vormachen. Man entwickelt sich<br />

nur durch Nachahmung und Erfahrung.<br />

Prof. Dr.-Ing. Eckehard Specht<br />

Geb. 20.04.1952 auf Schalke<br />

Berufsausbildung<br />

1970 – 1977: Studium der Verfahrenstechnik an der TU Clausthal<br />

1977 – 1993: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Energieverfahrenstechnik<br />

und Industrieofenbau bei Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Rudolf Jeschar<br />

1983: Promotion über Kohleverbrennung<br />

1993: Habilitation über Hochtemperaturverfahrenstechnik<br />

seit 1993: Professur für Thermodynamik und Verbrennung an der Otto-von-<br />

Guericke-Universität Magdeburg<br />

seit 1993: Studiendekan<br />

2003: Ludwig-Mond-Preis der Institution of Mechanical Engineers, England<br />

Berufene Mitgliedschaften<br />

Forschungsgemeinschaft Industrieofenbau des Verbandes der Deutschen<br />

Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA)<br />

Fachausschuss Wärmetechnik der Deutschen Keramischen Gesellschaft<br />

(DKG)<br />

Ausschuss Thermoprozesstechnik des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute<br />

(VdEh)<br />

Fachausschuss Hochtemperaturtechnik der Gesellschaft für Verfahrenstechnik<br />

und Chemieingenieurwesen (Processnet)<br />

Fachausschuss Wärme- und Stoffübertragung (Processnet)<br />

Fachausschuss Strangguss der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde<br />

(DGM)<br />

Gutachter und stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft<br />

industrieller Forschungsgemeinschaften (AiF) für die Gruppe Verfahrensund<br />

Energietechnik<br />

Arbeitsgruppe Klimawandel des Landes Sachsen-Anhalt<br />

Was wünschen Sie der nächsten Generation?<br />

Specht: Ich wünsche der nächsten Generation, dass die<br />

Schere zwischen Arm und Reich nicht weiter auseinanderklafft,<br />

sodass der Boden für Kriminalität und Terrorismus<br />

nicht weiter genährt wird. Das ist die Basis für Demokratie<br />

und Frieden.<br />

Was ist Ihr Lebensmotto?<br />

Specht: Anerkennung der Leistung anderer und Freundlichkeit.<br />

Welches war in Ihren Augen die wichtigste Erfindung<br />

des 20. Jahrhunderts?<br />

Specht: Glasnost und Perestroika.<br />

Welche drei Wörter würden Sie am besten<br />

be schreiben?<br />

Specht: Ehrlichkeit, Optimismus, Fleiß.<br />

Wann denken Sie nicht an Ihre Arbeit?<br />

Specht: Wenn ich Sport treibe.<br />

Was hat Sie besonders geprägt?<br />

Specht: Das Studium an der TU Clausthal.<br />

Auf was können Sie ganz und gar nicht verzichten?<br />

Specht: Auf meine Frau und ein Glas Wein.<br />

Welchen Beruf würden Sie gerne ausüben, wenn Sie<br />

die Wahl hätten?<br />

Specht: Ich würde mit Leidenschaft wieder Hochschullehrer<br />

sein.<br />

Was wünschen Sie der Welt?<br />

Specht: Frieden.<br />

In welchem Land würden Sie gerne leben?<br />

Specht: Ich fühle mich in Deutschland am wohlsten,<br />

obwohl ich sehr gerne durch die Welt reise.<br />

Die Redaktion bedankt sich für das interessante und<br />

offene Gespräch.<br />

82 gaswärme international 2013-2


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Flachpassmaschine Verkauf<br />

von Christian Kalkbrenner<br />

Der FC Barcelona hat im Fußball bereits<br />

einen neuen Standard gesetzt: Er<br />

überrollt die anderen Clubs mit einer<br />

Unmenge an schnellen Pässen. Einen ähnlichen<br />

Standard können sich Unternehmen<br />

mit ihrem Verkauf setzen, wenn sie sich<br />

den Wandel dieses Clubs als Vorbild nehmen<br />

und ihren Verkauf neu organisieren.<br />

Es gibt sechs Stellschrauben, an denen<br />

gedreht werden kann, um aus dem Verkauf<br />

eine Flachpassmaschine für das Unternehmen<br />

zu generieren.<br />

Unabhängig von der konjunkturellen<br />

Situation, in der sich die Wirtschaft aktuell<br />

befindet, sollen die Damen und Herren im<br />

Verkauf möglichst nicht über den Preis,<br />

sondern vielmehr qualitativ und nutzenorientiert<br />

verkaufen. Dafür gibt es einen<br />

neuen Weg.<br />

DIE RAHMENBEDINGUNGEN<br />

ÄNDERN SICH<br />

Der Verkauf läuft heute um Nuancen<br />

anders als früher: Da die Erkenntnisse um<br />

das Verhalten der Menschen stärker in<br />

die Unternehmenswelt Einzug gehalten<br />

haben, verlaufen die Gespräche tiefgründiger.<br />

Die Verkäufer können besser zuhören,<br />

nehmen Gefühle genauer wahr, betonen<br />

individuelle Vorteile und argumentieren<br />

teilweise sogar limbisch, um die Reize zu<br />

stimulieren. Das Handwerkszeug ist filigraner<br />

geworden. Doch am Gespräch selbst<br />

führt kein Weg vorbei.<br />

Auch im Fußball hat sich in den letzten<br />

Jahren einiges verändert, wie z.B. die<br />

Beschaffenheit der Schuhe. Doch nach wie<br />

vor werden die Tore mit dem Fuß und dem<br />

Kopf geschossen. Radikal geändert hat sich<br />

die Organisation auf dem Platz und hinter<br />

den Kulissen, vom Training bis zur Ernährung,<br />

vom Betreuerstab bis hin zur Führung<br />

der Clubs.<br />

DER NEUE STANDARD IM<br />

FUSSBALL<br />

Über diesen strukturellen Wandel lässt sich<br />

der Weg zur Flachpassmaschine erklären:<br />

Während bei der WM 1974 rund 250 Pässe<br />

pro Spiel gespielt wurden, waren es bei der<br />

EM 1996 schon 400. Der FC Bayern München<br />

erreicht mittlerweile circa 600 pro<br />

Spiel und der FC Barcelona überrollte in<br />

der Champions-League Saison 2012 das<br />

Team von Bayer Leverkusen mit 840<br />

Pässen.<br />

Ein ähnlicher Wandel steht in den Verkaufsorganisationen<br />

an. Wer diesen orga-<br />

© Altmann/ Pixelio.de<br />

2-2013 gaswärme international<br />

83


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

nisatorischen Wandel nicht oder zu spät<br />

wahrnimmt, muss mit den gleichen bitteren<br />

Konsequenzen rechnen wie die Teams<br />

im Fußball: Andere Mannschaften bzw.<br />

Unternehmen ziehen an ihnen vorbei und,<br />

was noch dramatischer wiegt, die guten<br />

Spieler bzw. Vertriebsmitarbeiter gehen zu<br />

besseren Mannschaften bzw. Unternehmen.<br />

Auf diese Weise schwächen sich<br />

Unternehmen strukturell auf lange Zeit.<br />

Daher führt kein Weg daran vorbei, den<br />

eigenen Verkauf zur Flachpassmaschine zu<br />

machen.<br />

DER NEUE STANDARD IM<br />

VERKAUF<br />

Dabei reicht es nicht, dem Verkauf klare<br />

Ziele zu setzen, ansprechende Präsentationsunterlagen<br />

zu geben sowie zum Start<br />

noch ein Verkaufstraining der Extraklasse<br />

aufzubieten. Die gesamte Organisation<br />

des Verkaufs muss neu gestaltet werden.<br />

Dabei können folgende sechs Stationen<br />

die Flachpassmaschine in Gang bringen:<br />

1. Märkte neu segmentieren<br />

Um die Märkte neu zu ordnen ist ein<br />

besonders probates Mittel, den Markt nach<br />

seinen Gewohnheiten zu clustern: Anwendungsgewohnheiten,<br />

besondere Problemlösungsgewohnheiten,<br />

Kaufgewohnheiten<br />

etc.<br />

Denn auf diese Weise sehen Verkäufer<br />

ihre Kunden nicht nur in einem anderen<br />

Licht, die Verkaufsargumentation in der<br />

Neukundengewinnung wird schlagartig<br />

anders. Und für die Neukunden in der<br />

Regel auch attraktiver als alles, was sie bislang<br />

von Ihren Mitbewerbern gewohnt<br />

waren. Auf diese Weise verschafft sich der<br />

Verkäufer leichter Gehör und Zugang.<br />

2. Neukundengewinnung<br />

Jeder Verkäufer muss Neukunden gewinnen<br />

können. Dabei mag der eine vielleicht<br />

etwas erfolgreicher sein als der andere,<br />

aber jeder kann es und macht es, da alle ihr<br />

Handwerkszeug beherrschen.<br />

Und achten Sie darauf, dass jeder Ihrer<br />

Verkäufer mindestens ein Drittel seiner Zeit<br />

für Neukundengewinnung verwendet. Es<br />

ist für die Verkäufer natürlich einfacher, ein<br />

Schwätzchen mit den Stammkunden zu<br />

halten als Neukunden zu überzeugen. Und<br />

wenn hier der Chef nicht als Vorbild vorangeht<br />

oder es konsequent einfordert, schläft<br />

die Neukundengewinnung leicht wieder<br />

ein.<br />

3. Gemeinsame Telefontage<br />

Bei regelmäßigen gemeinsamen Telefontagen<br />

kann das ganze Team einen Tag nur<br />

Stammkunden hinterher telefonieren oder<br />

Neukundentermine vereinbaren. Das<br />

schweißt das Team noch enger zusammen,<br />

jeder kann sich vom anderen etwas<br />

abschauen, man pusht sich wechselseitig<br />

und hat nebenbei jede Menge Spaß – trotz<br />

schwieriger Zeiten.<br />

4. Jonglieren mit Durchschnitten<br />

Statt auf Umsatz und Stückzahlen, sollte<br />

auf das Arbeiten mit Durchschnittswerten<br />

gesetzt werden, um diese dann nach und<br />

nach zu steigern, beispielsweise:<br />

■■<br />

durchschnittlicher Umsatz pro Stammund<br />

Neukunde<br />

■■<br />

durchschnittliche Bestellmengen pro<br />

Kunde/ pro Verkäufer<br />

■■<br />

durchschnittliche Angebots- und Auftragswerte<br />

pro Kunde/ pro Verkäufer<br />

■■<br />

durchschnittliche Durchdringung pro<br />

Marktsegment pro Verkäufer<br />

■■<br />

durchschnittlicher Deckungsbeitrag pro<br />

Verkäufer/ Team<br />

■■<br />

Verhältnis Anrufe, Termine, Angebote,<br />

Aufträge und Auftragswerte pro Verkäufer/<br />

Team<br />

Nur über diese harten Fakten können sich<br />

Verkäufer und Team schrittweise trainieren<br />

und verbessern.<br />

5. Lernklima<br />

Der Erfahrungsaustausch muss gefördert<br />

werden, damit jeder von jedem lernen<br />

kann, um noch erfolgreicher zu werden.<br />

Wer hat mit welcher Argumentation den<br />

größten Erfolg gehabt? Bei welchem<br />

Marktsegment lassen sich die höchsten<br />

Aufträge erzielen? Wie kommt man am<br />

einfachsten zu Terminen? Wissen sollte<br />

systematisch und regelmäßig kommuniziert<br />

werden. Dabei kann der Anteil der<br />

Teamprämie, zu Lasten der Individualprämie<br />

erhöht werden.<br />

6. Zielerreichung visualisieren<br />

Der Erfolg von heute ist zwar morgen<br />

schon wieder Vergangenheit. Doch er ist<br />

ein Beitrag, um das Wochen-, Monats- und<br />

Jahresziel zu erreichen. Und um dies zu<br />

dokumentieren, eignet sich die tägliche<br />

Visualisierung. Möglichst großflächig und<br />

so, dass es auch Dritte sehen können.<br />

Schließlich hängt auch deren Arbeitsplatz<br />

vom Geschick und Leistungsvermögen<br />

des Verkaufs ab.<br />

Die bildliche Darstellung wirkt dabei<br />

häufig Wunder. Sowohl als Aushängeschild<br />

als auch als stille Aufforderung, ständig<br />

besser zu werden. Auch hier gilt, dass<br />

sowohl das Einzel- als auch das Teamergebnis<br />

visualisiert werden sollte. Ähnlich,<br />

wie es vielerorten in der Produktion selbstverständlich<br />

ist, wenn der Output von<br />

Mensch und Maschine angezeigt wird.<br />

DER VERKAUF WIRD<br />

SPIELERISCHER, DOCH DAS<br />

TEMPO ERHÖHT SICH<br />

Auch hier ist die Parallele zum Fußball nicht<br />

zu übersehen. Das Tempo, mit dem der<br />

Verkauf unterwegs ist, ist deutlich höher als<br />

es bisher der Fall war. Der Bogen reicht<br />

dabei von der Anzahl der Kundenbesuche<br />

über die Vielzahl an Angeboten, die es zu<br />

kalkulieren gilt, bis hin zu dem Engage-<br />

84 gaswärme international 2013-2


ment, das die Verkäufer für „ihre“ Kunden<br />

an den Tag legen.<br />

Dabei ist die grundsätzliche Vorgehensweise<br />

spielerisch. Verkaufen funktioniert<br />

selten linear. Es ist ein Prozess, in dem sich<br />

jeder die Chancen erarbeiten muss – je<br />

spielerischer und unverkrampfter dies<br />

gelingt, umso besser. Daher kommt in diesem<br />

Team auch der Spaßfaktor nicht zu<br />

kurz.<br />

Die Verkäufer erkennen, dass das<br />

Gemeinsame wichtiger ist als der Erfolg<br />

des Einzelnen. Jeder trägt seinen Teil dazu<br />

bei, dass der Verkauf als Ganzes seine Ziele<br />

erreicht. Die Egoismen des Einzelnen und<br />

die mitunter konfliktreichen Rivalitäten<br />

nehmen deutlich ab.<br />

VERKAUFEN OHNE<br />

ABSCHLUSS IST WIE<br />

FUSSBALL OHNE TORE<br />

Der Verkauf wird in dem neuen System<br />

zielorientierter. Ein Gespräch ohne Auftrag<br />

kann so gut gewesen sein, wie es mag. Es<br />

war nicht zielführend. Der Verkauf erkennt<br />

dies und fährt entsprechend die Schlagzahl,<br />

sprich die herausgespielten Chancen<br />

in die Höhe, um die Wahrscheinlichkeit des<br />

Abschlusses zu erhöhen.<br />

Und noch eine Eigenschaft wird beim<br />

Verkauf nun anders wahrgenommen als<br />

bislang: Selbstbewusstsein ohne Überheblichkeit.<br />

Den Verkäufern wird bewusst, dass<br />

hinter dem Erfolg ein ordentliches Stück<br />

Arbeit steckt. Sie wissen, dass sie erst<br />

erfolgreich werden mussten, um erfolgreich<br />

zu sein. Aber sie spüren auch, dass sie<br />

an etwas Neuem mitwirken, etwas Außergewöhnlichem,<br />

von dem sie überzeugt<br />

sind und auch ihre Kunden überzeugen<br />

wollen – nach dem Motto: Der Markt hat<br />

uns verdient.<br />

AUTOR<br />

Dipl.-Kfm.<br />

Christian Kalkbrenner<br />

2-2013 gaswärme international<br />

Kalkbrenner-Unternehmensberatung<br />

Lindau<br />

Tel.: 08382/ 409-301<br />

info@ub-kalkbrenner.de<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Montag, 29.04.2013<br />

Dienstag, 30.04.2013<br />

6. Fachkongress<br />

smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen<br />

für die Energiewende<br />

Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierungsprozesse<br />

Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />

• Status Quo der Energiewende<br />

• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />

• Entwicklung der Netze<br />

• Smart Energy (Mess- und Gerätetechnik) in der EU: GB, I, F<br />

Themenblock 2 Zukünftige Anforderungen an die Netze<br />

• Konvergenz Gas-Strom – Status Quo aus Sicht der Stromindustrie<br />

• Konvergenz Gas-Strom – Status Quo aus Sicht der Gasindustrie<br />

• Konvergenz Gas-Strom – Auswirkungen auf die Gasbeschaffenheit<br />

Themenblock 3 Konsequenzen für die Komponenten- und<br />

Geräteindustrie<br />

• Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen auf Industrieprozesse<br />

• Harmonisierung des Wobbe Index in Europa: Chancen und Risiken<br />

• Biogaseinspeisesysteme – Schwerpunkt Gasbeschaffenheitsmessung<br />

• Trends in der Gasbeschaffenheitsmessung<br />

Workshop 1<br />

Smart Energy in der Praxis<br />

Moderation Dr. Norbert Burger<br />

• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />

• Kommunikationsanwendungen im Umfeld von<br />

Multi-Utility-Prozessen<br />

• Gasmessung: Neue Technologien und Kommunikation im<br />

häuslichen und gewerblichen Bereich<br />

• Dezentrale vernetzte Energiesysteme am Beispiel Mülheim<br />

• Effizienzverbesserung durch Lastmanagement in der<br />

häuslichen Energieversorgung<br />

Workshop 2<br />

Energiespeicherung – Power to Gas<br />

Moderation Dr. Hartmut Krause<br />

• Wirtschaftlicher Betrieb von PtG-Anlagen<br />

• Elektrolyse-Systeme für PtG-Anlagen<br />

• Methanisierung<br />

• Metrologie der H 2<br />

-Einspeisung am Beispiel des E.ON<br />

Power to Gas Projektes Falkenhagen<br />

• Audi-Projekt Werlte: Konzept und Status<br />

MiT RefeRenTen vOn: BDEW, BnetzA, RWE, E.ON Ruhrgas, DBI,<br />

GWI, EBI, RMG, ELSTER, Itron, u.a.<br />

Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />

Wann und Wo?<br />

29. – 30.04.2013, Essen • ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

www.gwf-smart-energy.de<br />

+ Ausstellung<br />

im ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

Termin:<br />

• Montag, 29.04.2013,<br />

09:30 – 17:30 Uhr Tagung<br />

19:00 – 22:00 Uhr<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung<br />

• Dienstag, 30.04.2013, 09:00 – 13:00 Uhr Tagung<br />

Ort:<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen, Norbertstraße 2a, 45131 Essen,<br />

www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken, Energieversorgungs unternehmen,<br />

Verteilnetzbetreibern, Softwareunternehmen und der<br />

Geräteindustrie<br />

Teilnahmegebühr:<br />

Veranstalter<br />

gwf-Abonnenten /<br />

figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />

Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.gwf-smart-energy.de<br />

85


Referenzen der industriellen<br />

Verbrennungstechnik<br />

gwi-Arbeitsblätter<br />

Verbrennungskennwerte | Gaseigenschaften | Berechnungen<br />

Die Arbeitsblätter des Gas- und Wärme-Instituts essen e.V. wurden regelmäßig im fachmagazin gwi gaswärme<br />

international veröffentlicht. für diese Publikation wurden diese überarbeitet und durch bisher unveröffentlichte<br />

Arbeitsblätter zum Thema Oxyfuel ergänzt. Weitere Themenfelder sind Begriffe und einheiten,<br />

Brenngase, Luft, Zündung, Verbrennung und feuerungstechnik. Berechnungsbeispiele bieten den Lesern<br />

eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die praktische Verwendung. Neben nützlichen Programm-Tools enthält<br />

der Datenträger das vollständige eBook.<br />

Hrsg.: Gas- und Wärme- Institut essen e.V., 1. Auflage 2013, 120 Seiten in farbe mit Datenträger (inkl. eBook), Broschur<br />

Handbuch der Brennertechnik für industrieöfen<br />

Grundlagen | Brennertechniken | Anwendungen<br />

Die zweite Auflage dieses Werks erscheint farbig illustriert und wurde umfassend überarbeitet, um den<br />

aktuellen Stand der Technik wiederzugeben. Die Leser bekommen einen detaillierten überblick über<br />

theoretische Grundlagen, feuerungskonzepte, Schadstoffbildung, Wärmerückgewinnung und wesentliche<br />

Bauarten. für jeden, der beruflich mit der Befeuerung von Industrieöfen zu tun hat, ist dieses<br />

Buch mit seiner Informationsfülle ein unersetzliches Nachschlagewerk. Das Buch ist wahlweise mit Zusatzmaterial<br />

auf CD-rOM oder optional mit Zusatzmaterial und komplettem eBook auf DVD erhältlich.<br />

Hrsg.: J. G. Wünning / A. Milani, 2. Auflage 2011, 286 Seiten mit CD-rOM oder DVD (inkl. eBook), Hardcover<br />

10% gwi-Abonnenten<br />

Preisvorteil für<br />

normen-Handbuch industriebrenner<br />

Gasbrenner | Ölbrenner | Komponenten<br />

Industriebrenner werden als Komponenten von Thermoprozessanlagen oder -maschinen eingesetzt<br />

und den Anforderungen des verfahrenstechnischen Prozesses angepasst. Die Sicherheitsanforderungen<br />

an Komponenten sind für Industriebrenner (unabhängig von der Bauart) überwiegend gleich. Das<br />

Kompendium bietet Brenner- wie auch Anlagenherstellern eine Zusammenstellung der relevanten eN-<br />

Normen der Brennertechnik für Industriebrenner und deren Komponenten.<br />

Hrsg.: f. Beneke, 1. Auflage 2012, 944 Seiten, Broschur<br />

Wissen für DIe<br />

Zukunft<br />

Vorteilsanforderung per fax: +49 Deutscher 201 Industrieverlag 82002-34 GmbH | Arnulfstr. oder 124 abtrennen | 80636 München und im fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

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1. Auflage 2013 – ISBN: 978-3-8027-5626-9<br />

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___ ex. Handbuch der Brennertechnik für industrieöfen<br />

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2. Auflage 2011 mit CD-rOM – ISBN: 978-3-8027-2960-7<br />

für € 100,- für € 90,- für gwi-Abonnenten<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

2. Auflage 2011 mit DVD – ISBN: 978-3-8027-2961-4<br />

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1. Auflage 2012 – ISBN: 978-3-8027-2968-3<br />

für € 240,- für € 216,- für gwi-Abonnenten<br />

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Preise verstehen sich zzgl. Versand.<br />

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Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, fax, e-Mail) oder durch rücksendung der Sache widerrufen. Die frist beginnt nach erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 essen.<br />

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Ort, Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

nutzung personenbezogener Daten: für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per e-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

PArIVT2013


AUS DER PRAXIS<br />

Druckprüfkoffer für Gasrohrleitungen<br />

übertrifft Anforderungen der G 469<br />

Gasrohrleitungen müssen, bevor sie in<br />

Betrieb genommen werden, von Gasversorgungsunternehmen<br />

und Rohrleitungsbauern<br />

auf ihre Dichtheit überprüft<br />

werden. Deshalb werden Luftdruckmessungen<br />

durchgeführt, mit deren Hilfe sich<br />

Leckagen oder Einbaufehler aufspüren lassen.<br />

Hierfür hat die Esders GmbH den<br />

Druckprüfkoffer „DruckTest GT“ entwickelt,<br />

der die Anforderungen der Technischen<br />

Regel G 469 an Druckprüfverfahren nicht<br />

nur erfüllt, sondern sogar übertrifft. Denn<br />

das DruckTest GT kann für Leitungen und<br />

Hausanschlüsse bis 10 bar verwendet werden<br />

und misst durch einen externen Fühler<br />

gleichzeitig die Temperatur mit (Bild 1). Dies<br />

hat den Vorteil, dass Temperatureinflüsse<br />

auf den Druckverlauf erkannt werden. Falsche<br />

Bewertungen und unnötige Wiederholungsprüfungen<br />

werden so vermieden.<br />

Zwar fordert die G469 keine Temperaturmessung<br />

für die B3-Prüfung. Denn diese<br />

ist erst ab dem C3-Verfahren verpflichtend<br />

durchzuführen. „Wird die Temperatur allerdings<br />

nicht gemessen, ist es schwieriger zu<br />

beurteilen, ob Druckänderungen auf<br />

Temperaturschwankungen zurückzuführen<br />

sind oder die Leitung undicht ist“,<br />

erklärt Bernd Esders, Geschäftsführer der<br />

Esders GmbH. Vor allem bei langen Prüfzeiten,<br />

wie sie für hohe Rohrleitungsvolumina<br />

notwendig sind, oder bei einem prozentual<br />

großen Anteil an freiliegenden Leitungsabschnitten,<br />

sei Esders zufolge das Risiko<br />

hoch, dass sich die Wetterverhältnisse<br />

negativ auf das Messergebnis auswirken.<br />

„Durch die Messung der Temperatureinflüsse<br />

kann der Techniker sofort beurteilen,<br />

wie das Ergebnis zu werten ist. Dies spart<br />

die Wiederholung der Druckprüfung, die<br />

pro Kubikmeter Leitungsvolumen circa<br />

eine halbe Stunde dauert“, so Esders weiter.<br />

Deshalb verfügt das DruckTest GT über<br />

einen anschließbaren, externen Fühler, der<br />

den Temperaturverlauf erfasst.<br />

„Da die Dokumentation heute überwiegend<br />

papierlos gewünscht wird, haben wir<br />

2-2013 gaswärme international<br />

Bild 1: Das DruckTest GT ist nach G469 einsetzbar für Druckprüfungen an Gasleitungen<br />

und Hausanschlüssen. (Quelle: Esders GmbH)<br />

Bild 2: Das erstellte Prüfprotokoll umfasst alle Mess- und Baustellendaten sowie eine<br />

Grafik des Druck- und Temperaturverlaufs. (Quelle: Esders GmbH)<br />

87


AUS DER PRAXIS<br />

Bild 3: Temperaturanlagefühler, Druckprüfadapter, Kontrollmanometer und<br />

Anschlussschlauch gehören zum Zubehör. (Quelle: Esders GmbH)<br />

uns den internen Drucker beim DruckTest<br />

GT gespart, was einen erheblichen Preisvorteil<br />

mit sich bringt“, so Esders. „Der<br />

Datenaustausch zwischen Baustelle und<br />

Büro wird über eine USB-Schnittstelle in<br />

Verbindung mit einem Speicherstick<br />

ermöglicht.“ So können die Daten ohne<br />

Mitnahme des Koffers bequem in einen PC<br />

und damit in die entsprechende Software<br />

eingelesen werden. Außerdem verfügt das<br />

Gerät über eine Infrarotschnittstelle, mit<br />

deren Hilfe ein komplettes Messprotokoll<br />

auch direkt auf der Baustelle an einen<br />

externen Drucker gesendet und ausgedruckt<br />

werden kann. Das erstellte Prüfprotokoll<br />

umfasst alle Mess- und Baustellendaten<br />

sowie eine Grafik des Druck- und Temperaturverlaufs<br />

(Bild 2).<br />

Durch das Fehlen des Druckers bietet<br />

der geschlossen nach IP 68 geschützte Koffer<br />

Platz für Zubehör wie den Temperaturanlegefühler,<br />

der bis 30 °C auf 0,5 °C genau<br />

misst, den Druckprüfadapter, ein Kontrollmanometer<br />

und den Anschlussschlauch<br />

(Bild 3). Das Messgerät selbst ist bei –10 bis<br />

+40 °C und Drücken von 0 bis 10 bar einsetzbar,<br />

mit einer Abweichung von maximal<br />

10 mbar. Die Stromversorgung erfolgt<br />

über ein NiMH Akkupaket, das eine<br />

Betriebszeit von mehr als 72 Stunden<br />

gewährleistet (Bild 4). Der menügeführte<br />

Softwareablauf gewährleistet regelkonforme<br />

Druckprüfungen entsprechend der<br />

G 469 nach den Verfahren Hausanschluss<br />

und B3 inklusive der Aufzeichnung aller<br />

relevanten Messdaten. Aber auch unternehmensspezifische<br />

Vorgaben werden in<br />

speziellen Menüpunkten mit abgedeckt.<br />

Die komplette Dokumentation einschließlich<br />

der Bewertung des Ergebnisses, kann<br />

auf einem externen Drucker oder über die<br />

PC-Software PC1 ausgegeben werden.<br />

Bild 4: Der Koffer verfügt über ein NiMH Akkupaket, das das Prüfgerät mit Strom versorgt<br />

und eine Betriebszeit von mehr als 72 Stunden gewährleistet.<br />

(Quelle: Esders GmbH)<br />

Kontakt:<br />

Esders GmbH<br />

Haselünne<br />

Tel.: 05961/ 9565-0<br />

Fax: 05961/ 9565-15<br />

info@esders.de<br />

www.esders.de<br />

88 gaswärme international 2013-2


TECHNIK AKTUELL<br />

Gehörschutz mit Dämpfungsniveau bis 37 Dezibel<br />

Fünf neue Peltor Modelle präsentiert 3M<br />

in Sachen Lärmschutz. Um die Trageakzeptanz<br />

von Gehörschutz zu erhöhen,<br />

wurde bei der Entwicklung der neuen<br />

X-Serie ein besonderer Fokus auf die Komfortmerkmale<br />

gelegt. Alle Modelle bieten<br />

eine maximale Dämpfung – vom 3M Peltor<br />

X1 zum Schutz vor schwachem Lärm bis<br />

hin zum X5 für Arbeiten in extrem lärmbelasteter<br />

Umgebung. Fünf verschiedene<br />

Farbcodes kennzeichnen die unterschiedlichen<br />

Dämpfungsniveaus und vereinfachen<br />

so die Auswahl des passenden<br />

Gehörschutzes je nach Einsatzbereich. Ein<br />

neuer Dichtungsring aus hochentwickeltem<br />

Schaumstoff bei den Modell X3 bis X5<br />

sowie neu entwickelte Dämmkissen der<br />

Modelle X4 und X5 garantieren vor allem<br />

bei hoher Lärmbelastung maximalen<br />

Schutz. Im breiten Kopfbügel eingefasst<br />

befindet sich ein rostfreier Federstahlbügel,<br />

der auch bei der aktuellen Serie 3M<br />

Peltor Optime zum Einsatz kommt. Durch<br />

dieses Design sind die Stahlbügel elektrisch<br />

isoliert und der gesamte Gehörschutz<br />

robuster sowie leichter zu reinigen.<br />

Alle fünf 3M Peltor X Modelle sind kompatibel<br />

mit anderen 3M Arbeitsschutzprodukten,<br />

wie zum Beispiel Schutzbrillen und<br />

Atemschutzmasken. Darüber hinaus sind<br />

sie auch ohne Kopfbügel für die Befestigung<br />

am Schutzhelm erhältlich.<br />

3M<br />

www.3marbeitsschutz.de<br />

Industriebrennerserie mit Freiflammtechnologie<br />

Während die Typen Nextron 6 und 7 bereits für Gas-,<br />

Öl- und Zweistoffbetrieb am Markt erhältlich sind,<br />

zeigte elco auf der ISH erstmalig auch das Modelle Nextron<br />

8 als Gasbrenner. Bis Mitte des Jahres 2013 ist geplant alle<br />

Modelle von 6-9 in Gas, Öl und Zweistoffbetrieb am Markt<br />

platziert zu haben. Die elco-Freiflammtechnologie zeichnet<br />

sich dafür verantwortlich, dass trotz hoher Energieausbeute<br />

die Brenner emissionsarm feuern und alle Eigenschaften<br />

eines stickoxidarmen Brenners erfüllen. Bei der von elco<br />

paten tierten Frei flammtechnologie brennt die Flamme vor<br />

dem eigentlichen Brennkopf. Ein Teil des Abgases wird<br />

dabei der Flamme zur Kühlung wieder zugeführt, eine Art<br />

Rezirk ulation der Abgase. Das senkt die Flammentemperatur<br />

und den O 2 -Partialdruck. Da Flammrohr und Mischeinrichtung<br />

nicht direkt im Flammbereich liegen, werden<br />

sie auch nur gering belastet, was wiederum die Wartungsaufwendungen<br />

gering hält und die Lebensdauer verlängert.<br />

Auf einen separaten Schaltschrank können Kunden<br />

bei der Nextron Serie verzichten. Alle Mo delle der Brennerserie<br />

verfügen über integrierte Schalt- und Be dieneinheiten<br />

am Brenner gehäuse. Ob Drehzahlsteuerung, Luftüberschusssteuerung<br />

oder auch Einstellungen am Feu erungsautomat,<br />

menü geführt lassen sich alle wesent lichen Parameter<br />

einstellen. Über ein Kommunikationsmodul kann<br />

der Datenaustausch in alle gängigen Bussysteme realisiert<br />

werden.<br />

elco GmbH<br />

www.elco.de<br />

2-2013 gaswärme international<br />

89


TECHNIK AKTUELL<br />

Infrarotkamera mit Mini-Industrie-PC zur<br />

Prozessoptimierung<br />

Die optris® PI NetBox ist ein Miniatur-PC<br />

für die Infrarotkameras der PI-Serie. Sie<br />

erweitert die optris PI-Serie zu einer Stand-<br />

Alone-Lösung bzw. arbeitet als Umsetzer<br />

von USB auf Ethernet. Hierdurch werden<br />

größere Distanzen zwischen Prozess (PI-<br />

Kamera) und Prozessüberwachung (PC)<br />

ermöglicht. Speziell im Bereich von Hochtemperaturapplikationen<br />

zeigt sich ein<br />

Vorteil dieses Konzeptes: Die PI im Cooling-<br />

Jacket kann in Prozessnähe installiert werden<br />

und ist über ein bis zu 20 m langes<br />

Hochtemperatur-USB-Kabel mit der Netbox<br />

verbunden, welche dann außerhalb<br />

des heißen Bereiches als Umsetzer auf ein<br />

bis zu 100 m langes Ethernetkabel fungiert.<br />

Darüber hinaus kann der Anwender eigene<br />

Software integrieren und so die Prozessüberwachung<br />

individuell optimieren. Das<br />

System basiert auf einem COM-<br />

Express mini embedded board<br />

mit Intel ® AtomTM Z530-Prozessor,<br />

2GB SSD und 512 MB<br />

RAM. Verschiedene An -<br />

schlüsse stehen zur<br />

Auswahl: 3 x USB<br />

2.0, 1 x Mini USB<br />

im slave mode,<br />

VG A / V i d e o,<br />

Gigabit Ethernet,<br />

micro SD-<br />

Card (bis zu 32<br />

GB). Es hat mit<br />

8-48 VDC<br />

einen breiten<br />

Versorgungsspannungsbereich<br />

und wird mit<br />

dem Betriebssystem Windows XP Pro -<br />

fessional geliefert.<br />

Eine Versorgung<br />

über PoE ist<br />

ebenfalls möglich.<br />

Die optris®<br />

PI Net Box unterstützt<br />

eine Bildrate<br />

von bis zu 120<br />

Hz (PI 160), kann<br />

optional mit einem<br />

IP65-Schutzgehäuse<br />

geliefert werden und<br />

ist daher besonders für<br />

die Prozessüberwachung<br />

in der Automatisierung und<br />

für OEMs geeignet.<br />

Optris GmbH<br />

www.optris.de<br />

Restwärmenutzung zur Luftvorwärmung für<br />

Thermalölanlagen ab 300 kW<br />

Die HTT energy GmbH präsentiert eine Neuheit für die Nutzung<br />

der Restwärme in Kleinanlagen. Damit wird es erstmals<br />

möglich, die Vorwärmung der Verbrennungsluft auch für Anlagen<br />

ab einer Leistung von 300 kW einzusetzen. Das Verfahren als<br />

solches hat sich in größeren Anlagen seit langem bewährt. Dabei<br />

wird der bei der Prozesswärmeerzeugung entstehende Wärmeüberschuss<br />

zur Luftvorwärmung der Verbrennungsluft des Thermalölerhitzers<br />

genutzt. Der Arbeitskreislauf zur Gewinnung der<br />

Prozesswärme bleibt davon völlig unberührt. Zusätzlich zur Verbrennungsluftvorwärmung<br />

kann noch eine Wärmerückgewinnung<br />

zur Warmwassererzeugung installiert werden. Damit ist<br />

sichergestellt, dass nahezu die gesamte entstehende Wärme<br />

energetisch genutzt werden kann und auch die Wirkungsgrade<br />

in Kleinanlagen ein hohes Niveau erreichen. Entwicklungspartner<br />

von HTT war die Schwesterfirma HTA.<br />

HTT energy GmbH<br />

www.htt.de<br />

90 gaswärme international 2013-2


TECHNIK AKTUELL<br />

Ionisationszündbrenner mit<br />

keramischem Flammrohr<br />

Der ZMIC 28 ergänzt die metallische<br />

Baureihe ZMI von Elster um eine Variante<br />

mit keramischem Flammrohr aus<br />

SiSiC. Die Bauweise mit Keramikrohr zeichnet<br />

sich insbesondere durch eine extreme<br />

Thermostabilität aus. Bei hohen Temperaturen<br />

– wie man sie beispielsweise beim<br />

Einbau in einem Brennerstein vorfindet –<br />

ist der ZMIC deshalb deutlich langlebiger<br />

als der mit metallischem Flammrohr ausgestattete<br />

ZMI. Dank der eingezogenen<br />

Brennkammer bildet die Keramikvariante<br />

zudem eine vergleichsweise längere und<br />

straffere Flamme. Die stabilere Zünd-<br />

brenner-<br />

flamme ist<br />

vorteilhaft,<br />

denn sie verhindert eine mögliche Ablenkung<br />

oder Auskühlung durch den Hauptbrennerluftstrom.<br />

Erhältlich in unterschiedlichen<br />

Längenausführungen, ist der neue<br />

Ionisationszündbrenner ZMIC 28 vielseitig<br />

und flexibel einsetzbar. Für einen spannungsfreien<br />

Einbau stehen darüber hinaus<br />

Varianten mit Kompensator zur Verfügung.<br />

Mit einer Nennleistung von 3 kW können<br />

die Zündbrenner aus Keramik mit unterschiedlichen<br />

Gasarten betrieben werden.<br />

Werden sie als Zünd-Hauptbrennersystem<br />

eingesetzt, empfehlen sich für einen optimalen<br />

Betrieb insbesondere die Gasfeuerungsautomaten<br />

der Typen BCU 480 oder<br />

PFU 780 von Elster Kromschröder. Sämtliche<br />

Zündbrenner der Serie ZMI / ZMIC laufen<br />

im Einelektrodenbetrieb und garantieren<br />

das sichere Zünden von Gasbrennern.<br />

Sie eignen sich aber ebenfalls zur Verwendung<br />

als eigenständige Brenner.<br />

Elster GmbH<br />

www.kromschroeder.de<br />

Mini-Datenlogger mit fünf Feuchtesensoren<br />

Die neue Mehrfach-Wahl von bis<br />

zu fünf Sensoren derselben<br />

Messgröße ermöglicht dem Mini-<br />

Datenlogger MSR145 neue Einsatzgebiete.<br />

Zusätzlich zu Temperatur,<br />

Feuchte oder Druck kann der<br />

Anwender – je nachdem wie viele<br />

Kanäle bereits belegt wurden – wie<br />

bis anhin einen Beschleunigungssensor<br />

dazu wählen, oder er entscheidet<br />

sich für 2 oder 4 zusätzliche<br />

analoge Eingänge. Zur Druckerfassung<br />

von Flüssigkeiten wie Wasser oder Öl kann der MSR145 neu<br />

mit einem externen Drucksensor für einen Messbereich von wahlweise<br />

0...3000mbar absolut oder 0...30bar absolut ausgestattet<br />

werden. Ab sofort kann der Datenlogger auch für Anwendungen<br />

im Minusbereich bis -250°C eingesetzt werden, beispielsweise zur<br />

Überwachung von Kühltransporten. Dazu kann das Gerät mit<br />

einem externen Anschluss für entweder 1 oder 4 Thermoelemente<br />

(K-Typ) und für einen Messbereich von -250°C bis 1.200 °C<br />

ausgestattet werden.<br />

MSR Electronics GmbH<br />

www.msr.ch<br />

Powered by<br />

INTERNATIONAL<br />

THERM<br />

PROCESS<br />

SUMMIT<br />

Organized by<br />

The Key Event<br />

for Thermo Process Technology<br />

Congress Center Düsseldorf, Germany<br />

2-2013 gaswärme international<br />

09-10 July 2013 www.itps-online.com<br />

91


TECHNIK AKTUELL<br />

Druckmessumformer als SIL2-Version<br />

Gefran bietet seinen Druckmessumformer<br />

KS jetzt auch in einer vom TÜV<br />

zertifizierten Version mit SIL2 (Safety Integrity<br />

Level) gemäß IEC 61508/IEC61511 an.<br />

Speziell entwickelt für anspruchsvolle<br />

industrielle Hydraulik- und Pneumatikanwendungen,<br />

eignet sich der Druckmessumformer<br />

KS SIL2 insbesondere für die<br />

genaue Druckerfassung im Maschinenbau<br />

sowie zum Einsatz in Kompressoren, Pumpen<br />

und in der Mobilhydraulik. Der TÜV<br />

Rheinland testete ihn erfolgreich in den<br />

für den Sicherheitsintegritätslevel 2 erforderlichen<br />

Segmenten. Dazu zählen unter<br />

anderem die Gerätesicherheit über die<br />

gesamte Lebensdauer, Bewertung der<br />

Bauart und Evaluierung von quantifizierbaren<br />

sowie nicht quantifizierbaren<br />

Aspekten: Fehlerraten, β-Faktoren, SFF<br />

(Safe Failure Fraction), HFT (Hardware Fault<br />

Tolerance), Verhalten der Sicherheitsfunktion<br />

unter fehlerhaften Bedingungen, systematische<br />

Fehler und Umweltbedingungen<br />

etc. Der Sensor kann auch in intelligenten<br />

Überwachungssystemen und in<br />

Anwendungen eingesetzt werden, die die<br />

Fernübertragung des Signals verlangen.<br />

Der KS ist in den Schutzarten IP65 und<br />

IP67 und in drei verschiedenen Anschlusstypen<br />

lieferbar.<br />

Gefran Deutschland GmbH<br />

www.gefran.com<br />

Reflow Tracker erstellt und analysiert Temperaturprofile<br />

Datapaq stellt Temperaturmesssysteme<br />

für die Elektronikindustrie vor. Reflow<br />

Tracker werden beim Reflow-Löten, aber<br />

auch beim Wellen-, Dampfphasen- und<br />

Selektivlöten sowie an Reparaturplätzen<br />

eingesetzt, um den Ausschuss zu reduzieren<br />

und den Ertrag zu steigern. Eine genaue<br />

Temperaturregelung ist nötig, um das Lot<br />

Innovative Technologien für den Strukturguss<br />

Eine hochgenaue Dosierung der Metallmenge<br />

für Strukturgussteile erfordert es,<br />

das Dosiergewicht mehrmals am Tag anzupassen.<br />

Die neu entwickelte und zum Patent<br />

angemeldete Pressrestkorrektur von Striko-<br />

Westofen automatisiert diesen Vorgang: Sie<br />

passt das Dosiergewicht ständig und automatisch<br />

dem Gießprozess an, so dass die Pressreste<br />

innerhalb des individuell definierten<br />

Toleranzbandes verbleiben. In der Gießereipraxis<br />

wurden bereits Dosiergenauigkeiten<br />

von plus/minus 0,8 % erreicht.<br />

Je nach verarbeiteter Legierung können<br />

sich im Gießereibetrieb zudem Anhaftungen<br />

aus erkaltender Schmelze an der Kante des<br />

Steigrohres aufbauen. Diese lassen sich über<br />

die Pressrest-Korrektur kompensieren. Trotzdem<br />

müssen die Ablagerungen von Zeit zu<br />

Zeit entfernt werden, um eine stets genaue<br />

zu schmelzen, ohne die elektrischen Bauteile<br />

zu beschädigen, und dabei den Energieverbrauch<br />

zu optimieren. Die Systeme<br />

durchlaufen SMT-Prozesse mit den Platinen<br />

und liefern bei Bedarf über Funk Daten zur<br />

Echtzeitüberwachung. Die Temperaturverläufe<br />

von bis zu zwölf Thermoelementen je<br />

Datenlogger lassen sich mit der zugehörigen<br />

Software darstellen und analysieren.<br />

Anwenderfreundliche Tools unterstützen<br />

die Analyse, Ofeneinrichtung und Ermittlung<br />

der optimalen Ofenrezepte für einfache<br />

bis komplexe Bauteile.<br />

Datapaq Ltd.<br />

www.datapaq.com<br />

Dosierung zu gewährleisten. Bei dem zum<br />

Patent angemeldeten System bläst ein kurzer<br />

Druckluft-Impuls auf die Kante des Steigrohres<br />

und zertrennt den Aluminiumfaden. Die Einbindung<br />

der Steuerungs-Parameter in die Pro-<br />

Dos-Ofensteuerung garantiert eine hochgenaue<br />

Terminierung des Impulses. Da das Do -<br />

sierrohr ein Verschleißteil des Ofens ist, wurden<br />

die Düsen der Reinigungseinheit konstruktiv<br />

für eine einfache Montage und Demontage<br />

ausgelegt. Die Einstellparameter des Druckluftimpulses<br />

sind abhängig von Dosiermenge und<br />

-druck. Das System ist als optionale Erweiterung<br />

für alle Westomat-Dosierautomaten<br />

erhältlich und kann zusätzlich bei allen bestehenden<br />

Systemen nachgerüstet werden.<br />

StrikoWestofen Group<br />

www.strikowestofen.com<br />

92 gaswärme international 2013-2


TECHNIK AKTUELL<br />

Neuer Gusswerkstoff für den Tieftemperatureinsatz<br />

Anstatt auf austenitische setzt man bei Schmolz + Bickenbach<br />

Guss für Aufgaben im Tieftemperaturbereich seit neuestem auf<br />

martensitische Stähle – das ist das Ergebnis eines vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie geförderten umfangreichen<br />

Forschungsprojekts. Ergebnis dieser Versuchsreihe ist der neue kaltzähe<br />

Werkstoff DUX CRYO®. Er ist für alle Bereiche geeignet, in denen<br />

mit Temperaturen zwischen –100 °C und –196 °C gearbeitet wird, und<br />

damit z.B. überall dort, wo Kryogene wie Trockeneis oder flüssiger<br />

Sauer- und Stickstoff zum Einsatz kommen. Das gilt unter anderem<br />

für Luftverflüssigungs- und -zerlegungsanlagen, in denen Luftkomponenten<br />

durch thermische Trennverfahren getrennt werden, um<br />

Stickstoff, Sauerstoff, Argon und andere Edelgase in hochreiner Konzentration<br />

und in flüssiger Form sowie gasförmig zu gewinnen. Ein<br />

weiteres zukunftsträchtiges Einsatzfeld ist darüber hinaus die Erdgasverflüssigung:<br />

Hier wird das Erdgas in sogenannten LNG-Terminals<br />

auf bis zu –164 °C heruntergekühlt<br />

– entsprechend hoch<br />

sind auch die Anforderungen<br />

an die eingesetzten Komponenten.<br />

Ähnliches gilt für die<br />

Kaltvermahlung und das kryogene<br />

Recycling. Diese Verfahren<br />

werden z.B. in der Lebensmittelindustrie<br />

und im Bereich<br />

der Verbundstoffe genutzt.<br />

Schmolz + Bickenbach Guss<br />

GmbH<br />

www.guss.schmolzbickenbach.com<br />

Jetzt Preisvorteil sichern!<br />

Praxishandbuch Thermoprozesstechnik<br />

Band I: Grundlagen | Prozesse | Verfahren<br />

Band II: Anlagen | Komponenten | Sicherheit<br />

Das zweibändige Praxishandbuch Thermoprozesstechnik ist das Standardwerk<br />

für die Wärmebehandlungsbranche und Pflichtlektüre für jeden Ingenieur,Techniker<br />

und Planer, der mit der Projektierung oder dem Betrieb von<br />

Thermoprozessanlagen befasst ist.<br />

Das vollständige Werk gibt einen unter Praxisgesichtspunkten<br />

zusammengefassten, detaillierten Überblick der gesamten<br />

Thermo prozesstechnik. Im Band I werden die Grundlagen, Prozesse<br />

und Verfahren in der Thermoprozesstechnik behandelt,<br />

während sich der Band II den Themenbereichen Anlagen,<br />

Komponenten und Sicherheit widmet. Beide Bände sind<br />

leserfreundlich gestaltet und zahlreiche farbige Tabellen,<br />

Graphiken und Bilder visualisieren die beschriebene Prozessund<br />

Anlagentechnik. Das ideale Werk für Studenten, Berufseinsteiger<br />

und erfahrene Praktiker.<br />

Hrsg.: H. Pfeifer, B. Nacke, F. Beneke<br />

Band I: 2. Auflage 2009, 592 Seiten mit CD-ROM, Farbdruck, Hardcover<br />

Band II: 2. Auflage 2011, 1.063 Seiten mit CD-ROM, Farbdruck, Hardcover<br />

statt € 310,-<br />

€ 290,-<br />

Bestellung unter:<br />

Tel.: +49 201 82002-14<br />

Fax: +49 201 82002-34<br />

bestellung@vulkan-verlag.de<br />

2-2013 gaswärme international<br />

93


INSERENTENVERZEICHNIS 2-2013<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Firma<br />

Seite<br />

Firma<br />

Seite<br />

AVION Europa GmbH & Co. KG, Hagen 21<br />

BFI Automation GmbH, Ratingen<br />

Titelseite<br />

Elster GmbH, Osnabrück 5<br />

Hans Hennig GmbH, Ratingen 15<br />

Process-Electronic GmbH, Heiningen 9<br />

Promat GmbH Technische Wärmedämmung,<br />

Ratingen 13<br />

WS Wärmeprozesstechnik GmbH, Renningen 42<br />

ITPS 2013, Düsseldorf 27, 69,<br />

4. Umschlagseite<br />

Linde AG Gases Division,<br />

Linde Gas Deutschland, Pullach 17<br />

Marktübersicht 95 – 115<br />

Normen-Handbuch industriebrenner<br />

Gasbrenner | Ölbrenner | Komponenten<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Dieses Handbuch bietet Brenner- und Anlagenherstellern eine Sammlung<br />

der relevanten normen für die Brennertechnik. Komponentenherstellern<br />

erläutert es die Produktanforderungen im industriellen Einsatz.<br />

Hrsg.: F. Beneke<br />

1. Auflage 2012, ca. 944 Seiten, Broschur<br />

Jetzt bestellen!<br />

WisseN FüR DIE<br />

ZukuNFt<br />

Vorteilsanforderung per Fax: Deutscher +49 Industrieverlag 201 GmbH 82002-34 | Arnulfstr. 124 | oder 80636 abtrennen München und im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

Firma/Institution<br />

___ Ex.<br />

Normen-Handbuch industriebrenner<br />

1. Auflage 2012 – ISBn: 978-3-8027-2968-3<br />

für € 240,- (zzgl. Versand)<br />

Vorname, name des Empfängers<br />

Straße / Postfach, nr.<br />

Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />

mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

E-Mail<br />

Branche / Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform<br />

(z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser<br />

Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder<br />

der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />

Bankleitzahl<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

PAInDB2012<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert<br />

und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

94 gaswärme international 2012-3


Marktübersicht<br />

Einkaufsberater Thermoprozesstechnik<br />

2013<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle<br />

Wärmebehandlungsverfahren .................................................................................................................96<br />

II.<br />

III.<br />

IV.<br />

Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />

Betriebs- und Hilfsstoffe ................................................................................................................................ 101<br />

Beratung, Planung,<br />

Dienstleistungen, Engineering ...............................................................................................................113<br />

Fachverbände, Hochschulen,<br />

Institute und Organisationen ...................................................................................................................115<br />

V. Messegesellschaften,<br />

Aus- und Weiterbildung .................................................................................................................................115<br />

Kontakt:<br />

Jutta Zierold<br />

Telefon: +49 201 82002 22<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

www.gaswaerme-markt.de


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

thermische Gewinnung<br />

(erzeugen)<br />

schmelzen, Gießen<br />

Pulvermetallurgie<br />

Wärmen<br />

96 94 gaswärme international 2013-2


2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmebehandlung<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

2-2013 gaswärme international<br />

97 95


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmebehandlung<br />

98 96 gaswärme international 2013-2


2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

abkühlen und abschrecken<br />

Wärmerückgewinnung<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

2-2013 gaswärme international<br />

99 97


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Fügen<br />

Modernisierung von<br />

Wärmebehandlungsanlagen<br />

energieeffizienz<br />

recyceln<br />

100 98 gaswärme international 2013-2


2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

abschreckeinrichtungen<br />

Förder- und<br />

antriebstechnik<br />

industriebrenner<br />

armaturen<br />

Gasrohrleitungen / rohr-<br />

Durchführungen<br />

Gas-infrarot-strahler<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

2-2013 gaswärme international<br />

101 99


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

industriebrenner<br />

102 100 gaswärme international 2013-2


2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung von<br />

gwi – gaswärme international<br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

2-2013 gaswärme international<br />

103 101


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

industriebrenner<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung von<br />

gwi – gaswärme international<br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

104 102 gaswärme international 2013-2


2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

brenner-Zubehör<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

2-2013 gaswärme international<br />

105 103


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

brenner-Zubehör<br />

106 104 gaswärme international 2013-2


2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

brenner-anwendungen<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

2-2013 gaswärme international<br />

107 105


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

brenner-anwendungen<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung von<br />

gwi – gaswärme international<br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

108 106 gaswärme international 2013-2


2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

heizsysteme<br />

Mess-, steuer- und<br />

regeltechnik<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

2-2013 gaswärme international<br />

109 107


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Mess-, steuer- und<br />

regeltechnik<br />

110 108 gaswärme international 2013-2


2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Prozessautomatisierung<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

2-2013 gaswärme international<br />

111 109


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Prozessautomatisierung<br />

Wärmedämmung und<br />

Feuerfestbau<br />

112 110 gaswärme international 2013-2


III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung von<br />

gwi – gaswärme international<br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

2-2013 gaswärme international<br />

113 111


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />

III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

4. gwi-Praxistagung<br />

Effiziente<br />

BrEnnErtEchnIk<br />

für Industrieöfen<br />

Termin:<br />

• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />

Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 23.04.2013<br />

Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 24.04.2013<br />

Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />

www.atlantic-hotels.de<br />

powered by<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />

gasbeheizten Thermoprozessanlagen und<br />

Industrieöfen sowie Hersteller von<br />

Brennertechnik und Brennerkomponenten<br />

Veranstalter<br />

114 112 gaswärme international 2013-2<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.gwi-brennertechnik.de


2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute und Organisationen<br />

V. Messegesell schaften, Aus- und Weiterbildung<br />

2-2013 gaswärme international<br />

115 113


FIRMENPORTRÄT<br />

MIB GMBH & CO. KG<br />

MIB GmbH & Co. KG<br />

Firmenname / Ort:<br />

MIB GmbH & Co. KG<br />

Wacholderweg 7<br />

58791 Werdohl<br />

Geschäftsführung:<br />

Inhaber Michael Meister<br />

Geschichte:<br />

Das Unternehmen „MIB – Meister Industrielle Befeuerungen<br />

GmbH & Co. KG“ wurde im Jahre 2013 von Michael Meister<br />

gegründet, der seit Anfang der 1990iger Jahre die Meister Industriefeuerungen<br />

als Verkäufer und technischer Berater begleitete. In<br />

der „MIB“ fusionierten in 2013 die 1974 gegründete Buss Industriefeuerungen,<br />

und die 1977 gegründete Meister Industriefeuerungen<br />

GmbH. Die über Jahrzehnte gewonnenen Erfahrungen in<br />

Bau und Entwicklung innovativer industrieller Befeuerungstechnik<br />

beider Firmen, waren Anlass über eine Fusion beider Firmen<br />

nachzudenken, woraus die „MIB – Meister Industrielle Befeuerungen<br />

GmbH & Co. KG“ entstand. Der Mitarbeiterstamm beider Firmen<br />

wurde komplett übernommen und durch die Hinzunahme<br />

weiterer Fachkräfte ergänzt und damit verstärkt.<br />

Mitarbeiterzahl:<br />

Für das Unternehmen arbeiten ca. 10 Mitarbeiter.<br />

Exportquote:<br />

unterschiedlich<br />

Produktspektrum:<br />

Gas- und Ölbrenner für alle Industriebereiche, Einsatz in Schmelzbetrieben,<br />

Gießereien, TNV-Anlagen, kompletter Steuerungsbau,<br />

Montagen, Wartungen, Inbetriebnahmen und Reparaturen, Vertrieb<br />

von Ersatzteilen und Projektplanung.<br />

KONTAKT:<br />

Michael Meister<br />

Tel.: 02392/ 808663<br />

Fax: 02392/ 808682<br />

info@mib-online.net<br />

Produktion:<br />

Die Herstellung der Gas- und Ölbrenner sowie Rekuperatoren<br />

erfolgt in eigener Produktion. Luntenbrenner und Gas-Öl Lanzen<br />

mit und ohne Sauerstoff befinden sich in zahlreichen Betrieben<br />

auf der ganzen Welt im Einsatz.<br />

Wettbewerbsvorteile:<br />

Durch 50-jährige Erfahrung, kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

aus einer Mischung aus Tradition und Innovation, bietet das<br />

Unternehmen seinen Kunden maßgeschneiderte Lösungen aus<br />

einer Hand. Da Serienprodukte immer nur ein bestimmtes<br />

Anwendungsgebiet abdecken können, werden die Produkte einzeln<br />

auf die jeweilige Anlage angepasst.<br />

Zertifizierung:<br />

Alle Zertifizierungen sind unter www.mib-online.net einsehbar.<br />

Servicemöglichkeiten:<br />

Die Serviceleistungen umfassen die kompetente Beratung, Projektierung,<br />

Planung und Konstruktion, sowie die Durchführung<br />

von Tests und Versuchen, das termin- und leistungsgerechte Projektmanagement,<br />

als auch die Inbetriebnahme und Wartung. Das<br />

schließt die Lieferung von Verschleiß- und Ersatzteilen mit ein. Die<br />

„MIB – Meister Industrielle Befeuerungen GmbH & Co. KG“ ist ein<br />

international agierendes Unternehmen. Auf Kundenwunsch<br />

erhalten die Produkte der „MIB“ die passende Zertifizierung, auch<br />

für den Betrieb in Russland oder Kasachstan. Das Unternehmen<br />

bietet die gesamte Vielfalt von Kleinkomponenten, bis hin zur<br />

Serienproduktion. Im Besonderen liegt der Fokus aber auf kundenspezifischen<br />

Lösungen, vor allem wenn sie außerhalb der<br />

Norm liegen.<br />

Internet:<br />

www.mib-online.net<br />

116 gaswärme international 2013-2


2-2013 IMPRESSUM<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

62. Jahrgang · Heft 2 · April 2013<br />

Organ<br />

Zeitschrift für das gesamte Gebiet der Gasverwendung und der gasbeheizten Indu strie öfen; Organ des Gas- und Wärme-<br />

Instituts Essen e.V., des Bereichs Feuerungs technik des Engler-Bunte-Instituts der Universität Karls ruhe (TH), des Instituts<br />

für Industrieofenbau und Wärmetechnik im Hüttenwesen der Rhein.-Westf. Techn. Hochschule Aachen, des Instituts für<br />

Energieverfahrenstechnik des Lehrstuhls Hochtemperaturanlagen der Technischen Universität Clausthal, des Institutes für<br />

Wärmetechnik und Thermodynamik der TU Bergakademie, Freiberg und des Fachverbandes Thermoprozesstechnik (TPT) im<br />

Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) e.V., Frankfurt<br />

Herausgeber H. Berger, AICHELIN Ges.m.b.H., Mödling · Prof. Dr.-Ing. H. Bockhorn, Engler-Bunte-Institut der Universität Karlsruhe ·<br />

Dr.-Ing. R. Albus, Geschäftsführender Vorstand des Gas- und Wärme-Instituts Essen e.V. · M. Ruch, Mainova AG Frankfurt/Main ·<br />

Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für Hochtemperaturtechnik an der RWTH Aachen · Dr. H. Stumpp, Vorstandsvorsitzender<br />

der TPT im VDMA, Tenova Iron & Steel SpA · Prof. Dr.-Ing. D. Trimis, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Institut für<br />

Wärmetechnik und Thermodynamik, Lehrstuhl für Gas- und Wärmetechnische Anlagen Freiberg · Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c.<br />

G. Walter, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />

Redaktion Dr.-Ing. H. Altena · Dr.-Ing. F. Beneke · Dr. rer. nat. N. Burger · Dr.-Ing. A. Giese · Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. K. Görner ·<br />

Dr.-Ing. F. Kühn · Dipl.-Ing. G. Marx · Dipl.-Ing. A. Menze · Dipl.-Ing. R. Paul · Dr. C. Sprung · Dipl.-Ing. St. Schalm ·<br />

Dr.-Ing. P. Wendt · Dipl.-Ing. M. Wicker · Dr.-Ing. J. G. Wünning.<br />

Bezugsbedingungen<br />

Bezugspreise<br />

gaswärme international erscheint sechsmal pro Jahr.<br />

Jahresabonnement (Deutschland): € 260,- + € 18,- Versand<br />

Jahresabonnement (Ausland): € 260,- + € 21,- Versand<br />

Einzelheft (Deutschland): € 50,- + € 3,- Versand<br />

Einzelheft (Ausland): € 50,- + € 3,50 Versand<br />

ePaper: Die Bezugspreise entsprechen derjenigen der Printausgabe, abzüglich Versand.<br />

Abo Plus (Printausgabe + ePaper):<br />

Jahresabonnement (Deutschland): € 338,- + € 18,- Versand<br />

Jahresabonnement (Ausland): € 338,- + € 21,- Versand<br />

Studenten: 50% Ermäßigung auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />

Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />

beträgt acht Wochen zum Bezugsjahres ende.<br />

Chefredakteur Dipl.-Ing. Stephan Schalm (V.i.S.d.P.), Tel. 0201-82002-12,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsassistenz Sabrina Finke, Tel. 0201-82002-15,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.finke@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro Annamaria Frömgen, Tel. 0201-82002-91,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf Jutta Zierold, Tel. 0201-82002-22,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung Martina Mittermayer, Tel. 089-203 53 66-16,<br />

Fax 089-203 53 66-66, E-Mail: mittermayer@di-verlag.de<br />

Abonnements/<br />

Einzelheftbestellungen<br />

Druck<br />

Geschäftsführer<br />

Leserservice gaswärme international (gwi)<br />

Postfach 91 61 · 97091 Würzburg<br />

Tel.: 0931-4170-1616, Fax 0931-4170-492<br />

E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Bei träge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb<br />

der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere<br />

für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />

Systemen. Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, im Magnettonverfahren oder auf<br />

ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />

Jede im Bereich des gewerblichen Unternehmens hergestellte oder benützte Kopie dient gewerblichen Zwecken gem. § 54<br />

(2) UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49, 80336 München,<br />

von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />

Druckerei Chmielorz GmbH, Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

© 1952 Vulkan-Verlag GmbH · Huyssenallee 52-56 · 45128 Essen<br />

Telefon 0201/82002-0, Telefax 0201/82002-40 · www.vulkan-verlag.de<br />

Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

ISSN 0020-9384<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />

der Verbreitung von Werbeträgern<br />

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THERM<br />

PROCESS<br />

SUMMIT<br />

Organized by<br />

The Key Event<br />

for Thermo Process Technology<br />

Congress Center<br />

Düsseldorf, Germany<br />

09-10 July 2013<br />

www.itps-online.com

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