GASWÄRME International Messen, Steuern, Regeln + Automatisieren (Vorschau)
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02 I 2013<br />
SCHWERPUNKT<br />
<strong>Messen</strong> / <strong>Steuern</strong> / <strong>Regeln</strong> +<br />
<strong>Automatisieren</strong><br />
Zeitschrift für gasbeheizte Thermoprozesse<br />
4. Praxisseminar + Workshop + Ausstellung<br />
Effiziente<br />
BRENNERTECHNIK<br />
für Industrieöfen<br />
22.–24. April 2013<br />
www.gwi-brennertechnik.de<br />
ISSN 0020-9384 www.gaswaerme-online.de Vulkan-Verlag
6. Fachkongress<br />
smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen<br />
für die Energiewende<br />
29. – 30.04.2013, Essen • ATLANTIC Congress Hotel Essen • www.gwf-smart-energy.de<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Wann und Wo?<br />
Montag, 29.04.2013<br />
Dienstag, 30.04.2013<br />
Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierungsprozesse<br />
Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />
• Status Quo der Energiewende<br />
• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />
• Entwicklung der Netze<br />
• Smart Energy (Mess- und Gerätetechnik) in der EU: GB, I, F<br />
Themenblock 2 Zukünftige Anforderungen an die Netze<br />
• Konvergenz Gas-Strom – Status Quo aus Sicht der Stromindustrie<br />
• Konvergenz Gas-Strom – Status Quo aus Sicht der Gasindustrie<br />
• Konvergenz Gas-Strom – Auswirkungen auf die Gasbeschaffenheit<br />
Themenblock 3 Konsequenzen für die Komponenten- und Geräteindustrie<br />
• Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen auf Industrieprozesse<br />
• Harmonisierung des Wobbe Index in Europa: Chancen und Risiken<br />
• Biogaseinspeisesysteme – Schwerpunkt Gasbeschaffenheitsmessung<br />
• Trends in der Gasbeschaffenheitsmessung<br />
Workshop 1<br />
Smart Energy in der Praxis<br />
Moderation Dr. Norbert Burger<br />
• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />
• Kommunikationsanwendungen im Umfeld von Multi-Utility-Prozessen<br />
• Gasmessung: Neue Technologien und Kommunikation im häuslichen<br />
und gewerblichen Bereich<br />
• Dezentrale vernetzte Energiesysteme am Beispiel Mülheim<br />
• Effizienzverbesserung durch Lastmanagement in der häuslichen<br />
Energieversorgung<br />
Workshop 2<br />
Energiespeicherung – Power to Gas<br />
Moderation Dr. Hartmut Krause<br />
• Wirtschaftlicher Betrieb von PtG-Anlagen<br />
• Elektrolyse-Systeme für PtG-Anlagen<br />
• Methanisierung<br />
• Metrologie der H 2<br />
-Einspeisung am Beispiel des E.ON Power to Gas<br />
Projektes Falkenhagen<br />
• Audi-Projekt Werlte: Konzept und Status<br />
MIT ReFeRenTen vOn: BDEW, BnetzA, RWE, E.ON Ruhrgas, DBI, GWI, EBI, RMG,<br />
ELSTER, Itron, u.a.<br />
Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />
Thema:<br />
6. Fachkongress – smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />
Termin:<br />
• Montag, 29.04.2013,<br />
09:30 – 17:30 Uhr Tagung<br />
19:00 – 22:00 Uhr<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung<br />
• Dienstag, 30.04.2013,<br />
09:00 – 13:00 Uhr Tagung<br />
Ort:<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />
www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />
Zielgruppe:<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Energieversorgungs unternehmen,<br />
Verteilnetz betreibern, Softwareunternehmen<br />
und der Geräteindustrie<br />
Teilnahmegebühr:<br />
gwf-Abonnenten /<br />
figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />
Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />
sowie das Catering (4x Kaffee, 2x Mittagessen,<br />
Abendveranstaltung).<br />
Veranstalter<br />
+ Ausstellung<br />
im ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.gwf-smart-energy.de<br />
Fax-Anmeldung: 089 - 203 53 66-99 oder Online-Anmeldung: www.gwf-smart-energy.de<br />
Ich bin gwf-Abonnent<br />
Ich bin figawa-Mitglied<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />
Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />
Workshop 1 und Impulsreferate Smart Energy in der Praxis oder<br />
Workshop 2 und Impulsreferate Energiespeicherung – Power to Gas<br />
Vorname, Name<br />
Telefon<br />
Fax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift
EDITORIAL<br />
Folgen schwankender Gasqualität<br />
Liebe Leser,<br />
die Gasbeschaffenheit wird in den nächsten Jahrzehnten<br />
vermehrt durch die Einspeisung von Biogas, LNG, Wasserstoff,<br />
SNG und die Konsequenzen zunehmender Lagerstättendiversifizierung<br />
geprägt werden. Hinzu kommt der Auftrag der<br />
Europäischen Kommission im Rahmen des Mandats M 400<br />
Normen zu entwickeln, die einen „möglichst breiten Bereich<br />
der Gasbeschaffenheit von H-Gas bei vertretbaren Kosten“<br />
abdecken.<br />
Das sich abzeichnende Szenario führt aktuell zu intensiven<br />
Diskussionen zwischen den Marktpartnern. So werden die<br />
Ergebnisse der ersten Phase des Projekts Gasqual in der Branche<br />
höchst unterschiedlich bewertet, wie die aktuellen Reaktionen<br />
auf eine im Februar veröffentlichte Grundsatzposition der<br />
Hersteller von Komponenten und Gasgeräten zeigen. Die gleiche<br />
Diskussion beginnt auf europäischer Ebene.<br />
Im Mittelpunkt steht hierbei die Frage, welche Auswirkungen<br />
eine kurzzyklisch stark schwankende Gasqualität auf den<br />
Gerätebestand in Europa hätte. Allein im domestic Bereich<br />
wären von kurzzyklischen Schwankungen mehr als 180 Mio.<br />
Gasgeräte im heutigen Bestand betroffen. Hinzu kommen<br />
mehrere Millionen Gasgeräte, die im gewerblichen, industriellen<br />
und öffentlichen Bereich im Einsatz sind: hierzu gehören<br />
unter anderem dezentrale Heizsysteme, Thermprozessanlagen,<br />
Turbinen und unterschiedliche Gasmotoren. So wurde seitens<br />
der Spitzenverbände BDH und figawa seit Beginn der Untersuchungen<br />
zum Mandat M 400 vergeblich kritisiert, dass unter<br />
dem Mandat bisher nur konventionelle Geräte aus dem haushaltlichen<br />
Bereich überprüft wurden.<br />
Vor entsprechenden Normungsentscheidungen ist die Einbeziehung<br />
der Produktgruppen des gewerblichen bzw. des<br />
industriellen Bereichs sowie neue Gastechnologien aus Sicht<br />
der Verbände zwingend erforderlich, da in diesen Feldern<br />
andere Nutzungsbedingungen gelten und Verbrennungstechnologien<br />
zum Einsatz kommen, die auf Schwankungen der<br />
Gasbeschaffenheit anders reagieren als Geräte unter dem<br />
Scope des Gas Quality Untersuchungsberichtes.<br />
Die Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />
auf industrielle Gasanwendungen werden deshalb künftig<br />
einen Schwerpunkt der Diskussion stellen. Dabei müssen auch<br />
die Wechselwirkungen mit den parallelen Entscheidungen<br />
über die entsprechenden Lots der EU EcoDesign-Richtlinie<br />
beachtet werden. Hier werden Produkt und Systemanforderungen<br />
zur Energieeffizienz und zum Emissionsverhalten erarbeitet,<br />
die bei Schwankungen in der Gasbeschaffenheit immer<br />
schwieriger zu erfüllen sind.<br />
In Abhängigkeit von der konkreten industriellen Gasanwendung<br />
können geeignete Verfahren, Geräte und Methoden zur<br />
Messung und Kompensation von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />
erforderlich werden. Für gasbeschaffenheitssensible<br />
Bereiche müssen weitere Maßnahmen gasseitig bzw. anwendungsseitig<br />
ergriffen werden wie z. B. Sauerstoffmesssonden<br />
im Abgas zur Luftbedarfskontrolle, Integration von Wobbe-<br />
Messgeräten in die Regelung oder die Nutzung der Gaschromatographie<br />
zur Kontrolle der Gaszusammensetzung.<br />
Vor vielen Jahren haben wir erstmals in dieser Reihe u.a.<br />
auch über die Nutzung des Ionisationssignals für die Luftzahlmessung<br />
in Gasgeräten (Scotverfahren) berichtet.<br />
Da ist es nur konsequent, die oben skizzierte Entwicklung in<br />
den gwi-Schwerpunktheften „<strong>Messen</strong>, <strong>Steuern</strong>, <strong>Regeln</strong>, <strong>Automatisieren</strong><br />
& Modernisieren“ zukünftig intensiv zu verfolgen.<br />
Seien Sie gespannt!<br />
Ihr<br />
Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />
Geschäftsführer Fachbereich Gas<br />
figawa e. V.<br />
2-2013 gaswärme international<br />
1
INHALT 2-2013<br />
6 FASZINATION TECHNIK<br />
Gleichmäßige Erwärmung von 250 mm-Brammen<br />
63 FACHBERICHT<br />
Energiemanagement in der Praxis<br />
Statement<br />
von Gotthard Graß, Norbert Burger, Andreas Lücke<br />
33 Projekt GASQUAL – Pilot-Studie Deutschland<br />
Grundsatzposition von BDH und figawa<br />
Fachberichte<br />
von Arnd Müller, Uwe Bonnet<br />
43 Komplettmodernisierung zweier Hubherdwagenöfen zum Glühen von Temperguss<br />
Overall modernisation of two elevating roller-hearth furnaces for heat treatment of malleable cast iron<br />
von Dirk Mäder, René Lohr, Octavio Schmiel Gamarra<br />
51 Praxistaugliche Brennerapplika tionen unter Berücksichtigung der DIN EN 746-2<br />
Burner applications for practical use, taking account of DIN EN 746, Part 2<br />
von Thomas Rücker<br />
57 Kostenreduktion durch busübergreifendes Datenmanagement und moderne<br />
Leistungselektronik<br />
Cost reduction through comprehensive bus system for data management and modern power management<br />
von Gerald Orlik, Thomas Reisz<br />
61 Energiemanagement – Doppelte Pflicht für Anlagenbetreiber<br />
Energy management – a dual obligation<br />
von Achim Zajc<br />
65 Trends in der gesetzlichen Gasbeschaffenheitsmessung<br />
Trends in custody transfer gas quality analysis<br />
von Anne Giese<br />
70 Gasbeschaffenheitsschwankungen – Mögliche Auswirkungen auf industrielle Anwendungen<br />
Variations in the chemical composition of natural gas – potential impact on industrial applications<br />
2 gaswärme international 2013-2
2-2013 INHALT<br />
51 FACHBERICHT<br />
Brennerapplikation unter DIN EN 746-2<br />
36 STATEMENT<br />
Pilot-Studie Gasbeschaffenheiten<br />
Nachrichten<br />
8 Wirtschaft und Unternehmen<br />
16 Veranstaltungen<br />
20 <strong>Messen</strong>/Kongresse/Tagungen<br />
22 Fortbildung<br />
25 Personalien<br />
28 GWI-Seminare<br />
28 Medien<br />
Technik Aktuell<br />
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4. Praxisseminar + Workshop + Ausstellung<br />
Effiziente<br />
BRENNERTECHNIK<br />
für Industrieöfen<br />
22.–24. April 2013<br />
www.gwi-brennertechnik.de<br />
89 Gehörschutz mit Dämpfungsniveau bis 37 Dezibel<br />
89 Industriebrennerserie mit Freiflammtechnologie<br />
90 Infrarotkamera mit Mini-Industrie-PC zur Prozessoptimierung<br />
90 Restwärmenutzung zur Luftvorwärmung für Thermalölanlagen ab 300 kW<br />
91 Ionisationszündbrenner mit keramischem Flammrohr<br />
91 Mini-Datenlogger mit fünf Feuchtesensoren<br />
92 Druckmessumformer als SIL2-Version<br />
92 Reflow Tracker erstellt und analysiert Temperaturprofile<br />
92 Innovative Technologien für den Strukturguss<br />
93 Neuer Gusswerkstoff für den Tieftemperatureinsatz<br />
2-2013 gaswärme international<br />
3
INHALT 2-2013<br />
13 NACHRICHTEN<br />
Siemens modernisiert Walzwerk<br />
83 WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
Flachpassmaschine Verkauf<br />
Nachgefragt<br />
79 Folge 12: Eckehard Specht<br />
„Der Gasanteil wird weiter zunehmen“<br />
Wirtschaft & Management<br />
83 Flachpassmaschine Verkauf<br />
Aus der Praxis<br />
87 Druckprüfkoffer für Gasrohrleitungen übertrifft Anforderungen der G 469<br />
Datenblatt<br />
78 Erdgas-Orientierungswerte<br />
Thermoprozess<br />
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Thermoprozess<br />
@Thermoprozess<br />
+++ www.gaswaerme-online.de +++ www.gaswaerme-online.de +++<br />
4 gaswärme international 2013-2
80 NACHGEFRAGT<br />
Folge 12: Eckehard Specht<br />
Firmenporträt<br />
116 MIB GmbH & Co. KG<br />
Marktübersicht<br />
96 I. Thermoprozessanlagen für individuelle<br />
Wärmebehandlungsverfahren<br />
101 II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />
Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
113 III. Beratung, Planung, Dienstleistungen,<br />
Engineering<br />
Sind<br />
Sie<br />
sicher?<br />
Komponenten gemäß SIL/PL<br />
Zur konsequenten Umsetzung der Sicherheitsfunktionen<br />
in industriellen Thermoprozessanlagen<br />
nach EN 746:2010.<br />
115 IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute<br />
und Organisationen<br />
115 V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung<br />
RUBRIKEN<br />
1 Editorial<br />
6 Faszination Technik<br />
94 Inserentenverzeichnis<br />
3. US Impressum<br />
Elster GmbH<br />
Postfach 2809<br />
49018 Osnabrück<br />
T +49 541 1214-0<br />
F +49 541 1214-370<br />
info@kromschroeder.com<br />
www.kromschroeder.com<br />
2-2013 gaswärme international<br />
Anz_PW2013_1_89x255_de_en.indd 1 02.04.13 16:47
FASZINATION TECHNIK<br />
6 gaswärme international 2012-5 2013-2
Manchmal muss es eben heiß sein! Eine optimale Warmumformung<br />
beginnt mit der Erwärmung.<br />
Eine gleichmäßig auf über 1.200 °C erwärmte Bramme von<br />
250 mm Dicke läuft zur Umformung in ein Warmwalzwerk ein.<br />
Am Ende des Walzprozesses entsteht ein Stahlband mit Dicken<br />
zwischen 1,2 – 20 mm und Längen von 100 m bis 2 km.<br />
(Quelle: SMS Siemag AG)<br />
5-2012 2-2013 gaswärme international<br />
7
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Schwank erhält Auszeichnung<br />
ÖKOPROFIT<br />
Die Schwank GmbH ist von Dr. Heinz<br />
Baues, Ministerialdirektor im Ministerium<br />
für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft,<br />
Natur- und Verbraucherschutz des<br />
Landes NRW, für die Umweltleistungen mit<br />
dem Umweltsiegel ÖKOPROFIT ausgezeichnet<br />
worden. Damit hat der Hersteller<br />
für energieeffiziente Hallenheizungen<br />
gezielte Maßnahmen die den nachhaltigen<br />
Umgang mit Ressourcen fördern und<br />
zu einem aktiven Beitrag die Umwelt entlasten,<br />
kompromisslos umgesetzt. ÖKO-<br />
PROFIT (Ökologisches Projekt für integrierte<br />
Umwelttechnik) ist ein Kooperationsprojekt<br />
zwischen Kommune und Wirtschaft.<br />
Ziel ist die nachhaltige ökonomische<br />
und ökologische Stärkung von<br />
Unternehmen. Durch gezielte Maßnahmen<br />
sollen Unternehmen Kosten senken und<br />
ihre Öko-Effizienz steigern. Zentrale Themen<br />
sind die Reduktion des Wasser- und<br />
Energieverbrauchs, die Abfallreduktion<br />
und Erhöhung der Materialeffizienz. ÖKO-<br />
PROFIT-Teilnehmer bekennen sich zum<br />
nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und<br />
zum aktiven Beitrag, die Umwelt zu entlasten<br />
und Energiekosten zu senken. Aktuell<br />
rechnet Schwank mit Einsparungen bei<br />
den Betriebskosten in Höhe von rund<br />
48.000 € jährlich. Außerdem verringerte<br />
sich durch die realisierten Maßnahmen der<br />
Ausstoß des Treibhausgases CO 2 um mehr<br />
als 162 t.<br />
Maschinenund<br />
Anlagenbau<br />
startet<br />
verhalten ins<br />
neue Jahr<br />
Der Auftragseingang im Maschinen-<br />
und Anlagenbau in<br />
Deutschland lag im Januar 2013 um<br />
real 2 % unter dem Ergebnis des<br />
Vorjahres. Das Inlandsgeschäft sank<br />
um 7 %, das Auslandsgeschäft lag<br />
um 1 % über dem Vorjahresniveau,<br />
teilte der Verband Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA) mit. In dem von kurzfristigen<br />
Schwankungen weniger<br />
beeinflussten Dreimonatsvergleich<br />
November 2012 bis Januar 2013<br />
ergibt sich insgesamt eine Stagnation<br />
im Vorjahresvergleich. Die<br />
Inlandsaufträge lagen bei – 3 %, die<br />
Auslandsaufträge bei + 1 %.<br />
Haspelmodernisierung durch SMS Siemag<br />
bei Tata Steel IJmuiden<br />
Tata Steel hat SMS Siemag im Februar<br />
2013 die Abnahme für den Umbau des<br />
Haspels Nr. 3 im Warmbandwerk IJmuiden,<br />
Niederlande, erteilt. Dank der umfassenden<br />
Modernisierung kann der mehr als 25<br />
Jahre alte Haspel nun Warmband mit einer<br />
höheren Festigkeit in größeren Dicken<br />
wickeln. Ein wesentlicher Faktor für die<br />
geringen Investitionskosten war die Möglichkeit,<br />
die vorhandenen Haspeldorne<br />
nach Verstärkung in der SMS Siemag-Werkstatt<br />
weiterhin einzusetzen.<br />
Die Modernisierung durch SMS Siemag<br />
umfasste die technologische Auslegung<br />
des Haspels Nr. 3 an die neuen Anforderungen<br />
und den Einbau neuer Komponenten<br />
wie stärkere Getriebe für den Treiber<br />
und den Haspeldornantrieb, neue hydraulische<br />
Ventilstände sowie die Verstärkung<br />
des vorhandenen Haspeltreibers. Eine<br />
neue, hydraulisch geregelte Schachtklappenrolle<br />
unterstützt den Wickelvorgang<br />
bei hochfesten Stahlsorten.<br />
Außerdem beriet SMS Siemag, Tata<br />
Steel IJmuiden bei der Einführung einer<br />
Wickelstrategie für die hochfesten Bänder.<br />
Die vier Haspeldorne werden seit<br />
Ende 2011 nacheinander in der SMS Siemag-Werkstatt<br />
in Hilchenbach verstärkt.<br />
Basis sind FEM-Berechnungen, die detailliert<br />
über die Belastungen der verschiedenen<br />
Bauteile bei den höheren Kräften und<br />
Momenten Aufschluss geben. Der erste<br />
umgebaute Haspeldorn erreichte eine<br />
Standzeit von 2,5 Mio. t Warmband und<br />
soll zukünftig sogar bis 3 Mio. t Warmband<br />
eingesetzt werden.<br />
Die Umbauten am Haspel 3 fanden im<br />
Februar 2012 statt. Die Anpassungen der<br />
Hydraulik hatte SMS Siemag schon vorher<br />
fertiggestellt, um eine möglichst kurze<br />
Umbaupause möglich zu machen.<br />
8 gaswärme international 2013-2
Wirtschaft und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Loesche GmbH baut Kompetenzen in Richtung Innovative<br />
Engineering aus<br />
Um der internationalen Kundschaft<br />
zukünftig optimierte Prozesse und<br />
Anlagen anbieten zu können, hat Loesche<br />
eine Mehrheit an den Ingenieurgesellschaften<br />
aixprocess und aixergee aus<br />
Aachen übernommen.<br />
Die aixprocess GmbH entwickelt<br />
Modelle und Werkzeuge zur Simulation<br />
komplexer verfahrenstechnischer und<br />
strömungstechnischer Prozesse und berät<br />
seit über 10 Jahren erfolgreich Kunden aus<br />
der Kraftwerks- und Prozesstechnik. Das<br />
Unternehmen hat sich durch führende<br />
Modellierungs- und Berechnungstechnologie<br />
international besonders im Bereich<br />
der reagierenden Mehrphasenströmungen<br />
einen guten Ruf erarbeitet.<br />
Die aixergee GmbH ist auf die Optimierung<br />
der Produktionsprozesse in der<br />
Zementindustrie spezialisiert und hat sich<br />
besonders in den Bereichen Sekundärbrennstofffeuerung,<br />
Leistungssteigerung,<br />
Emissionsminderung und Betriebsstabilisierung<br />
international etabliert. In den<br />
Optimierungskonzepten verbindet die<br />
aixergee GmbH branchenspezifische<br />
Kenntnisse mit speziell auf die Anforderungen<br />
der Zementindustrie angepassten<br />
numerischen Berechnungsmethoden.<br />
Die Kunden erhalten so herstellerunabhängige,<br />
rein technisch orientierte<br />
Lösungsvorschläge.<br />
2-2013 gaswärme international<br />
9
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
voestalpine errichtet Direktreduktionsanlage in Texas<br />
Die Standortentscheidung für die Direkt -<br />
reduktionsanlage des voestalpine-<br />
Konzerns in Nordamerika ist gefallen. Das<br />
Werk wird auf dem La Quinta Trade Gateway,<br />
San Patricio County, in unmittelbarer<br />
Nähe zur Stadt Corpus Christi (Texas, USA)<br />
errichtet. Zurzeit werden bei den zuständigen<br />
Behörden die Unterlagen zur Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
eingereicht. Die<br />
Verfahrensdauer wird auf etwa 15 Monate<br />
geschätzt. Die geplante Anlage ist auf eine<br />
Jahreskapazität von zwei Mio. t HBI (Hot<br />
Briquetted Iron) bzw. DRI (Direct Reduced<br />
Iron) ausgerichtet. Das Investitionsvolumen<br />
beträgt rund 550 Mio. €, die Anlage<br />
wird im operativen Betrieb rund 150 Mitarbeiter<br />
beschäftigen. Der Betriebsbeginn ist<br />
für Anfang 2016 geplant.<br />
Damit wird den österreichischen Stahlproduktionsstandorten<br />
in Linz und Donawitz<br />
Zugang zu kosten- und umweltfreundlichem<br />
Vormaterial auf HBI bzw. DRI-<br />
Basis ermöglicht und so die Konkurrenzfähigkeit<br />
langfristig abgesichert. Das Grundstück<br />
liegt strategisch günstig an der Bucht<br />
von Corpus Christi, umfasst eine Fläche von<br />
knapp zwei km 2 und verfügt über einen<br />
direkten Meereszugang. Die formelle Letztentscheidung<br />
zur Umsetzung des Projektes<br />
ist noch vor dem Sommer geplant,<br />
sofern die derzeit laufenden Detailverhandlungen<br />
mit den lokalen Behörden bis dahin<br />
erfolgreich abgeschlossen sind.<br />
Ausschreibung des 3M Safety Awards 2013<br />
Welche Maßnahmen ergreifen Sicherheitsingenieure,<br />
Meister, Facharbeiter und Auszubildende, um sich am<br />
Arbeitsplatz zu schützen? Mit dieser Frage ruft der Multi-Technologiekonzern<br />
3M gemeinsam mit den Fachmagazinen<br />
Sicherheitsingenieur und Sicherheitsbeauftragter nun zum<br />
zweiten Mal zur Bewerbung für den 3M Safety Award auf.<br />
Mitmachen können Beschäftigte aus Industrie und Handwerk.<br />
Dabei spielt es keine Rolle, ob sich diese alleine oder als<br />
Team bewerben. Im Vordergrund stehen die persönlichen<br />
Erlebnisse der Bewerber: Wie sieht der Arbeitsplatz konkret<br />
aus? Welche Schutzausrüstung wird getragen? Diese werden<br />
im Anschluss von einer fachkundigen Jury, bestehend aus<br />
Arbeitsschutz-Experten, bewertet. Die fünf besten Einreichungen<br />
werden mit einem Preisgeld von je 1.000 € belohnt.<br />
Zusätzlich gewinnt der Erstplatzierte den Dreh eines Imagevideos<br />
für sein Unternehmen. Die offizielle Verleihung des Safety<br />
Awards 2013 erfolgt schließlich im Rahmen der A+A in Düsseldorf.<br />
Die fünf Gewinner bilden gemeinsam das Safety Team<br />
2013, das in alle Kommunikationsmaßnahmen des 3M<br />
Geschäftsbereichs Arbeitsschutz eingebunden wird.<br />
Unter www.3marbeitsschutz.de/safetyaward können Interessenten<br />
bis zum 20. August 2013 von ihren Erfahrungen<br />
berichten.<br />
Andritz liefert Laserschweißanlagen<br />
für chinesische Automobil- und Stahlproduzenten<br />
Andritz Soutec, seit 2012 Teil des internationalen<br />
Technologiekonzerns Andritz,<br />
verzeichnete zwei wichtige Aufträge aus<br />
China: BAIC Motor, Peking, und PCMI Metal<br />
Product, Chongqing, orderten jeweils eine<br />
Laserschweißanlage für Tailored Blanks<br />
(Blechteile für Autokarosserien). Die Anlagen<br />
des Typs Soulas werden für lineare<br />
Schweißnähte eingesetzt und haben eine<br />
Kapazität von jeweils 1,2 Mio. Tailored<br />
Blanks pro Jahr. Die Inbetriebnahmen sind<br />
für das dritte Quartal 2013 geplant. Die<br />
Laserschweißanlage für BAIC Motor wird<br />
für die Produktion der Modelle C70G, C50E<br />
und C60F eingesetzt. BAIC Motor gehört<br />
zur Beijing Automotive Group, dem viertgrößten<br />
Automobilproduzenten Chinas,<br />
der 2012 rund 3,1 Mio. Fahrzeuge fertigte<br />
und an dem sich, wie kürzlich angekündigt,<br />
die Daimler AG, Deutschland, beteiligen<br />
wird. PCMI Metal Product gehört zu Panzhihua<br />
Iron and Steel, dem größten Stahlproduzenten<br />
Westchinas und dem größten<br />
Vanadium-Hersteller Chinas. PCMI Metal<br />
Product steigt mit der Bestellung der ersten<br />
Laserschweißanlage in den Tailored-<br />
Blanks-Markt ein.<br />
10 gaswärme international 2013-2
4. gwi-Praxistagung<br />
Effiziente<br />
BrEnnErtEcHnIk<br />
für Industrieöfen<br />
22.- 24. April 2013, Atlantic Congress Hotel, Essen • www.gwi-brennertechnik.de<br />
powered by<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Wann und Wo?<br />
Vorkurs<br />
Themenblock<br />
1<br />
Themenblock<br />
2<br />
Themenblock<br />
3<br />
Themenblock<br />
4<br />
Themenblock<br />
5<br />
Workshop<br />
1<br />
Workshop<br />
2<br />
Grundlagenseminar (22. April)<br />
• Einführung in die Verbrennungstechnik, Teil 1<br />
• Einführung in die Verbrennungstechnik, Teil 2<br />
• GWI-Arbeitsblätter in der Anwendung<br />
Hauptseminar (23. bis 24. April)<br />
Einführung<br />
• Einführung in die politische Relevanz der Brennertechnik<br />
Brennertechniken für Industrieöfen<br />
• Neue Brennertechnik mit innovativer Luftvorwärmung<br />
• Neue low-NO x<br />
-Lösungen für Hochgeschwindigkeitsbrenner<br />
• Status der OxyFuel-Verbrennung für Industrieöfen<br />
• Innovation in der regenerativen ultra-low-NO x<br />
-Brennertechnologie durch Energieoptimierung<br />
• Praxisbeispiel: Energetische Optimierung eines bestehenden Wärmebehandlungsofen<br />
Forschung und Entwicklung<br />
• Hitzebeständig bis 1.250 °C - Entwicklung neuer metallischer Werkstoffe<br />
• Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen auf industrielle Thermoprozessanlagen<br />
• Entwicklung der Brennertechnik für die Herstellung von Glas<br />
Betriebserfahrungen mit gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />
• Energetische und betriebliche Besonderheiten von Batchprozessen,<br />
am Beispiel zweier Herdwagenöfen<br />
• Erfahrungen bei der Umstellung von Kaltluftbrennern auf<br />
Regenerativbefeuerung am Beispiel eines Aluminiumschmelzofens<br />
Sicherheit und Normung<br />
• Verpflichtungen und Maßnahmen zur Gewährleistung und zum Erhalt der Betriebssicherheit<br />
über die Nutzungsdauer<br />
• Aktuelle Entwicklungen im Normungsumfeld der ISO/TC 244 und ErP<br />
Energiemanagement und Energieeffizienz<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner, Universität Duisburg-Essen<br />
• Effiziente Energiemanagementsysteme – Wie komme ich da hin?<br />
• Brennereffizienz beginnt beim Industrieofen<br />
Feuerfestmaterialien - Möglichkeiten und Grenzen<br />
Moderation: Dr. Thorsten Tonnesen, GHI, RWTH Aachen<br />
• Feuerfestmaterialien, Teil 1<br />
• Feuerfestmaterialien, Teil 2<br />
MIT REFERENTEN VON: Aichelin Ges.m.b.H., Bloom Engineering GmbH, DNV Germany Holding<br />
GmbH, Eclipse Combustion GmbH, Elster GmbH, EU-Parlament, Forschungsgemeinschaft Feuerfest e. V.,<br />
Gas- und Wärme-Institut Essen e. V., Hüttentechnische Vereinigung der deutschen Glasindustrie e. V.,<br />
Linde Gas, LOI Thermprocess GmbH, Rath GmbH, RWTH Aachen, Schmidt + Clemens GmbH + Co. KG,<br />
Trimet Aluminium AG, Vallourec & Mannesmann Tubes, VDMA e. V., WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />
Termin:<br />
• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />
Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 23.04.2013<br />
Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 24.04.2013<br />
Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer von gasbeheizten<br />
Thermoprozessanlagen und Industrieöfen<br />
sowie Hersteller von Brennertechnik und<br />
Brennerkomponenten<br />
Teilnahmegebühr*:<br />
Seminarbesuch exklusive/inklusive<br />
Grundlagenkurs am 22. April<br />
• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/und<br />
auf Firmenempfehlung: 800 € | 1.000 €<br />
• regulärer Preis: 900 € | 1.100 €<br />
* Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt<br />
jeweils folgende Leistungen ein: Teilnahme an zwei/drei<br />
Tagen, Tagungsunterlagen, Mittagessen, Erfrischungen<br />
in den Pausen und Abendveranstaltung. Übernachtungspreise<br />
sind in der Teilnahmegebühr nicht enthalten. Nach<br />
Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />
möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und erhalten<br />
eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die<br />
vor Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen<br />
nach dem 01. April oder bei Nichterscheinen wird die volle<br />
Teilnahmegebühr berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer<br />
gestellt werden. Stornierungen vor diesem Termin<br />
werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand berechnet. Die<br />
Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />
Veranstalter<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.gwi-brennertechnik.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.gwi-brennertechnik.de<br />
Ich bin gwi-Abonnent<br />
Ich bin Gas- und Wärme-Institut Mitglied<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich nehme auch am Grundlagenseminar teil<br />
Ich komme auf Empfehlung von Firma: ........................................................................................................................................................<br />
Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />
Workshop 1 Energiemanagement und Energieeffizienz oder<br />
Workshop 2 Feuerfestmaterialien – Möglichkeiten und Grenzen<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
E.ON und DVGW übernehmen leitende Funktionen in der<br />
neuen ISO-Arbeitsgruppe CO 2 -Transport<br />
Das im August 2012 von der Bundesregierung erlassene<br />
Kohlendioxid-Speicherungsgesetz verweist auf das Energiewirtschaftsgesetz<br />
und somit auf das DVGW-Regelwerk. Der<br />
DVGW hat daher die Aufgabe, ein geeignetes Regelwerk für<br />
CO 2 zu erarbeiten. Dazu hat der DVGW den Koordinierungskreis<br />
CCS (KK CCS), bestehend aus Industriepartnern und Forschungsinstituten,<br />
ins Leben gerufen. Dieser Koordinationskreis<br />
befasst sich mit der Erstellung von Standards und technischen<br />
<strong>Regeln</strong> zum leitungsgebundenen Transport von CO 2 in<br />
Deutschland. Nach Regelwerken für Wasser (W-Reihe) und Gas<br />
(G-Reihe) entsteht somit ein neues Regelwerk für CO 2 , die<br />
sogenannte C-Reihe. Als Leiter des Koordinationskreises wurde<br />
Dr. Achim Hilgenstock von der E.ON New Build & Technology<br />
GmbH gewählt. Das Sekretariat wird von Dr. Claudia Werner<br />
vom DVGW gestellt.<br />
2012 hat ISO das Technische Komitee ISO TC 265: „Carbon<br />
Dioxide Capture, Transportation and Geological Storage” (Kohlendioxid-Abscheidung,<br />
-Transport und geologische Speicherung)<br />
gegründet.<br />
National werden die Aktivitäten vom DIN begleitet, der<br />
auch das Spiegelgremium für die internationalen Aktivitäten<br />
im Rahmen der ISO darstellt. Durch die Übernahme wichtiger<br />
Leitungs- und Steuerungsfunktionen in ISO (<strong>International</strong><br />
Standardization Organisation) werden die im DVGW geschaffenen<br />
Ansätze auch international etabliert.<br />
ISO TC 265 wird Standards erarbeiten, die die gesamte Prozesskette<br />
von CO 2 -Abscheidung, -Transport und -Speicherung<br />
abdecken, und darüber hinaus auch übergreifende Themen<br />
behandeln. Dafür wurden fünf Arbeitsgruppen (Working<br />
Groups – WGs) gegründet:<br />
WG1 Capture (Abscheidung)<br />
WG2 Transportation (Transport)<br />
WG3 Storage (Speicherung)<br />
WG4 Quantification and Verification (Quantifizierung und<br />
Verifizierung)<br />
WG5 Cross-Cutting Issues (Übergeordnete Themen)<br />
Auf der zweiten ISO TC 265 Sitzung am 4. und 5. Februar<br />
2013 in Madrid wurden die Leiter für die Arbeitsgruppen offiziell<br />
per Resolution benannt. Deutschland wird mit Dr. Achim<br />
Hilgenstock die „WG2 Transportation” leiten. Das Sekretariat<br />
wird von Dr. Claudia Werner vom DVGW übernommen. Diese<br />
ISO-Aktivitäten für den CO 2 -Transport werden von beiden<br />
auch auf die nationale Ebene in das DIN-Spiegelgremium<br />
kommuniziert. Somit ist sichergestellt, dass die in ISO und<br />
DVGW entwickelten Normen und Standards konsistent und<br />
national sowie international anerkannt werden.<br />
Demnächst wird ISO TC 265 die nationalen Normungsinstitute<br />
– für Deutschland also das Deutsche Institut für Normung<br />
e. V. (DIN) – auffordern, Experten für die Mitarbeit in den einzelnen<br />
Arbeitsgruppen zu benennen und zu einem ersten<br />
ISO TC 265 WG2-Treffen zum DVGW nach Bonn einladen.<br />
Bayerngas führt seismische Messungen in der Umgebung<br />
von Beeskow durch<br />
Bayerngas GmbH führt seismische<br />
2D-Messungen in der Lizenz Reudnitz<br />
nahe der Stadt Beeskow im Landkreis<br />
Oder-Spree, Brandenburg durch. Diese<br />
Messungen wurden vom Landesamt für<br />
Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR)<br />
des Landes Brandenburg genehmigt. Mit<br />
Hilfe der zweidimensionalen seismischen<br />
Messmethode soll die Größe und Ausdehnung<br />
der in der Gesteinsschicht „Rotliegend“<br />
vermuteten Gaslagerstätte ermittelt<br />
werden. Dadurch soll aus vergangenen<br />
Messungen vorhandenes Datenmaterial<br />
verdichtet und präzisiert werden. Hierfür<br />
muss nur ein Teilgebiet der Lizenz befahren<br />
werden. Lkw-große Fahrzeuge, die<br />
überwiegend Wirtschaftswege nutzen,<br />
senden jeweils für wenige Sekunden<br />
Schallwellen als langwellige Vibrationen in<br />
den Boden. Diese werden von den einzelnen<br />
Gesteinsschichten im Untergrund<br />
reflektiert und von Geophonen an der<br />
Oberfläche aufgenommen. Die so eingemessenen<br />
seismischen Profilschnitte vermitteln<br />
ein Abbild des Untergrunds bis in<br />
Tiefen von über 3 km.<br />
12 gaswärme international 2013-2
Wirtschaft und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Siemens modernisiert<br />
BGH-Langproduktewalzwerke in<br />
Deutschland und Polen<br />
Siemens Metals Technologies hat zwei Langproduktewalzwerke der BGH Edelstahlwerke<br />
GmbH mit neuer Antriebs- und Automatisierungstechnik ausgerüstet.<br />
Bei der BGH Edelstahl Freital GmbH am Standort Freital wurde die Stabstahl-<br />
Drahtstraße modernisiert und bei der BGH Polska Sp.z o.o. im polnischen Katowice<br />
wurde die Stabstahl-Linie auf den neuesten Stand der Technik gebracht.<br />
Damit verfügen nunmehr beide BGH-Werke über eine durchgängige Automatisierungslösung<br />
auf der Basis von Simatic S7 und Siroll LR. Dies vereinfacht die<br />
Bedienung und Instandhaltung der Anlagen und erhöht deren Verfügbarkeit. Die<br />
Modernisierungsprojekte wurden parallel innerhalb von nur zwölf Monaten durchgeführt,<br />
die Umbaumaßnahmen dauerten jeweils nur drei Wochen. Siemens war<br />
bei beiden Projekten für die Projektierung, Lieferung, Installation und Inbetriebnahme<br />
der neuen Ausrüstungen zuständig.<br />
Promat HPI bietet Ihnen ein außergewöhnlich<br />
umfangreiches Produktprogramm an Feuerfest-<br />
und Wärmedämmmaterialien.<br />
Alle Promat-Produkte sind auf dem neuesten<br />
Stand der Technik. Sie können einzeln<br />
oder kombiniert als kosten- und energieeffi<br />
ziente Wärmedämmlösungen in verschiedensten<br />
Märkten und für unterschiedlichste<br />
Anwendungen eingesetzt werden.<br />
Die Promat-Kombination aus Materialangebot<br />
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Was können wir für Sie tun?<br />
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2-2013 gaswärme international<br />
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13
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
BMWi beurteilt wirtschaftliche Lage<br />
Deutschlands im März 2013<br />
Die deutsche Wirtschaft befindet sich<br />
an der Schwelle zur Erholung. Nach<br />
der spürbaren Abschwächung der Wirtschaftsleistung<br />
im Jahresschlussquartal<br />
2012 um 0,6 % gegenüber dem Vorquartal<br />
gibt es Hinweise für eine beginnende Belebung<br />
voraussichtlich ab dem Frühjahr dieses<br />
Jahres. Hierauf deuten sowohl das<br />
etwas verbesserte weltwirtschaftliche<br />
Umfeld als auch die sich seit Monaten aufhellenden<br />
nationalen Stimmungsindikatoren<br />
hin.<br />
Die rezessiven Entwicklungen im<br />
Euroraum sind noch nicht überwunden, es<br />
gibt aber Anzeichen einer Stabilisierung. In<br />
der zweiten Jahreshälfte 2013 könnte eine<br />
allmähliche Erholung einsetzen. Um das<br />
Vertrauen weiter zu festigen, muss die<br />
Strategie wachstumsfreundlicher Haushaltskonsolidierung<br />
konsequent weiterverfolgt<br />
werden. Der erst als Lehre aus der Krise verbesserte<br />
europäische Stabilitäts- und<br />
Wachstumspakt darf nicht wieder aufgeweicht<br />
werden. Denn die Risiken sind<br />
weiterhin hoch und im Hinblick auf einzelne<br />
Länder wieder stärker in den Fokus gerückt.<br />
Die globale Wirtschaftsentwicklung<br />
scheint nach dem verhaltenen Jahresausklang<br />
wieder etwas Fahrt aufzunehmen.<br />
<strong>International</strong>e Konjunkturindikatoren senden<br />
vermehrt leicht positive Signale. Einigen<br />
größeren Schwellenländern dürfte<br />
hierbei erneut eine Vorreiterrolle zufallen.<br />
Die Vereinigten Staaten dürften trotz der<br />
selbst auferlegten automatischen Konsolidierung<br />
weiterhin auf moderatem Wachstumskurs<br />
bleiben. Dennoch bleibt die sich<br />
andeutende Belebung fragil.<br />
Die deutsche Wirtschaft ist trotz der<br />
Abschwächung der Wachstumsdynamik im<br />
Verlauf des vergangenen Jahres in recht<br />
guter Verfassung. Sie ist international wettbewerbsfähig.<br />
Der Beschäftigungsstand ist<br />
hoch und der Arbeitsmarkt robust. Die Stabilisierung<br />
des internationalen Umfelds<br />
sowohl auf den Finanzmärkten als auch in<br />
der Realwirtschaft hat Vertrauen von Wirtschaft<br />
und Verbrauchern zurückkehren lassen.<br />
Die Stimmungsindikatoren haben sich<br />
deutlich aufgehellt.<br />
Die realwirtschaftliche Bestätigung steht<br />
zwar noch aus, insgesamt bleibt eine<br />
Er holung der deutschen Wirtschaft ab dem<br />
Frühjahr aber wahrscheinlich.<br />
Auctus übernimmt<br />
Großanteil<br />
der StrikoWestofen<br />
Group<br />
Der Schmelz- und Dosieranlagen-<br />
Hersteller StrikoWestofen hat<br />
einen neuen Inhaber: Wie bekannt<br />
gegeben wurde, hat die Münchener<br />
Auctus Capital Partners AG im Februar<br />
die Mehrheit an der StrikoWestofen<br />
Group erworben. Das Unternehmen<br />
gehörte bisher mehrheitlich der BPE<br />
Fund Investors GmbH (Hamburg). Beim<br />
Verkauf der Anteile standen insbesondere<br />
die Fortführung der sehr<br />
positiven Geschäftsentwicklung aus<br />
den letzten Jahren sowie die Kontinuität<br />
in der Unternehmensführung im<br />
Vordergrund. So bleiben trotz der<br />
Änderung im Gesellschafterkreis alle<br />
Beschäftigungsverhältnisse unangetastet.<br />
Auch die bisherige Geschäftsführung<br />
bleibt in unveränderter Form<br />
im Unternehmen tätig.<br />
Eisenmann verkauft erste E-Shuttle Anlage nach Japan<br />
Kurz vor Jahresende gewann Eisenmann<br />
den Zuschlag für ein Millionenprojekt<br />
von Isuzu für eine Tauch-Vorbehandlungsanlage.<br />
Um zukünftig die Qualität seiner<br />
Fahrzeuge weiter zu verbessern, investiert<br />
der Konzern in die Tauchfördertechnik des<br />
Eisenmann E-Shuttle inklusive der Steuerungstechnik<br />
in Verbindung mit der neuen<br />
Vorbehandlungsanlage und kataphoretischen<br />
Tauchlackierung (KTL). Ausschlaggebend<br />
waren insbesondere die Flexibilität<br />
des Eisenmann Systems hinsichtlich individueller<br />
Eintauchkurven und idealer<br />
Geschwindigkeiten für jeden Fahrzeugtyp,<br />
selbst im Mixbetrieb. Damit setzte sich der<br />
süddeutsche Anlagenbauer gegen die<br />
Konkurrenz durch. Der japanische Fahrzeughersteller<br />
mit Sitz im Großraum Tokio,<br />
Japan, wird seine bestehende Anlage zur<br />
Lackierung des Fahrerhauses von Lkws<br />
schrittweise erneuern.<br />
Mit dem E-Shuttle, das aus den drei frei<br />
programmierbaren Fahr-, Hub- und Drehachsen<br />
besteht, können alle Karossentypen<br />
vom Pkw bis zum Lkw-Fahrerhaus mit<br />
einer individuellen, an die Bedürfnisse des<br />
Produktes angepassten Tauchkurve durch<br />
den Vorbehandlungs- und KTL-Prozess<br />
gefahren werden. Die Karosse kann so entweder<br />
mit Dach oben oder unten, oder in<br />
einem für die Qualität optimierten Winkel,<br />
ein- und ausgetaucht und durch die Bäder<br />
transportiert werden. Die komplexe Steuerung<br />
erfasst kontinuierlich die Positionen<br />
der Fahrbewegungen im gesamten System<br />
und koordiniert die Shuttles, um Kollisionen<br />
zu vermeiden.<br />
Auf der neuen Anlage wird Isuzu 50<br />
Einheiten pro Stunde produzieren und<br />
zunächst zwei verschiedene Fahrerhaustypen<br />
im Mix lackieren. Weitere Typen können<br />
zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt<br />
werden. Die Montage startet noch<br />
in diesem Jahr und die ersten Karossen<br />
werden im März 2014 über das Band laufen.<br />
Mit diesem Projekt wird das E-Shuttle<br />
erstmals auch von einem Automobilhersteller<br />
in Japan eingesetzt. Insgesamt sind<br />
derzeit 260 E-Shuttles dieses Typs in Asien,<br />
Europa sowie Nord- und Südamerika in<br />
Betrieb.<br />
14 gaswärme international 2013-2
Wirtschaft und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Bundesumweltminister<br />
Altmaier zu Gast bei Trimet<br />
Bei einer Werksbesichtigung der Trimet Aluminium AG in Essen<br />
informierte sich Bundesumweltminister Peter Altmaier gemeinsam<br />
mit weiteren Politikern über die Aluminiumproduktion und<br />
die aktuellen Entwicklungen des vielseitigen Werkstoffs. Mit dem<br />
Trimet Vorstandsvorsitzenden Dr. Martin Iffert und dem Trimet Leiter<br />
der Energiewirtschaft Heribert Hauck erörterten die Gäste die<br />
Herausforderungen der energieintensiven Industrie durch die<br />
Energiewende und den Beitrag, den das Unternehmen zu deren<br />
Gelingen leisten kann.<br />
In Zusammenarbeit mit internationalen Forschungsinstituten<br />
entwickelt Trimet derzeit ein Verfahren, das den Energiebedarf<br />
des Produktionsprozesses an eine schwankende Stromversorgung<br />
anpasst. Die Aluminiumhütte wird dabei zu einer virtuellen<br />
Batterie, die fluktuierende Strommengen aus erneuerbaren<br />
Energiequellen aufnimmt.<br />
Das Projekt gibt eine Antwort auf eine zentrale Herausforderung<br />
der Energiewende. Der steigende Anteil von Wind- und Solaranlagen<br />
führt zu schwankenden Erzeugungsmengen, die in das Stromnetz<br />
eingespeist werden. Es werden Stromspeicher benötigt, um<br />
gleichstarke Strommengen für Haushalt und Industrie zur Verfügung<br />
zu stellen. Mit der Flexibilisierung des Elektrolyseverfahrens<br />
kann der Produktionsbetrieb eine Pufferspeicherung zwischen<br />
Erneuerbarer Erzeugung und Haushaltsverbrauch übernehmen.<br />
Trimet will das neue Verfahren in den nächsten Monaten in einer<br />
Pilotanlage testen.<br />
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RWE beschließt Rückzug aus<br />
der Exploration und Förderung<br />
von Erdöl und Erdgas<br />
Der Vorstand der RWE Aktiengesellschaft hat den Rückzug<br />
aus der Exploration und Förderung von Erdöl und Erdgas<br />
beschlossen. RWE beabsichtigt daher, Optionen zu prüfen,<br />
sämtliche Anteile an der RWE Dea AG zu veräußern.<br />
Die geplante Veräußerung steht im Zusammenhang mit der<br />
strategischen Weiterentwicklung der RWE AG. Sie führt zudem<br />
zu einer erheblichen Entlastung des künftigen Investitionsvolumens<br />
und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung<br />
der Finanzkraft von RWE. Details und Durchführung einer Transaktion<br />
sind noch offen. Weitere wesentliche Entwicklungen<br />
werden zu gegebener Zeit in geeigneter Form bekannt<br />
gemacht.<br />
2-2013 gaswärme international<br />
15
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
Aluminium Middle East 2013 in Dubai<br />
Die Aluminium Middle East 2013 findet<br />
vom 23. bis 25. April in Dubai statt und<br />
wird von der aufstrebenden Aluminiumindustrie<br />
des mittleren Ostens mit Spannung<br />
erwartet. Vormals als Aluminium Dubai<br />
bekannt, stellt die umbenannte Messe des<br />
Veranstalters Reed Exhibitions auch 2013<br />
wieder einen Treffpunkt für die Aluminiumbranche<br />
der Golfregion dar. Das Dubai<br />
<strong>International</strong> Convention Center ist erneut<br />
Ort der Veranstaltung.<br />
Erwartet werden mehr als 3.500 Unternehmen<br />
(2011: 3.000) der herstellenden<br />
und verarbeitenden Industrien aus mehr<br />
als 70 Ländern – davon rund 200 Aussteller<br />
aus 30 Ländern. 2011 waren es noch insgesamt<br />
169 Aussteller aus 27 Ländern. Wie<br />
auch 2011 wird den Besuchern 2013 ein<br />
reichhaltiges Programm geboten, darunter<br />
diverse technische Seminare, Präsentationen<br />
und Fallstudien.<br />
In ihrer dritten Ausgabe als Fachmesse<br />
für Aluminiumprodukte, -technologien<br />
und -investitionen spiegelt die Messe die<br />
wachsende Rolle des Nahen Ostens in der<br />
globalen Aluminiumindustrie wider. Im<br />
Zentrum werden vor allem die Investitionspläne<br />
in neue Hüttenwerke und die<br />
Expansion von bestehenden Firmen aus<br />
den GCC-Ländern stehen, die das beständige<br />
Wachstum der Aluminiumindustrie<br />
im mittleren Osten repräsentieren. 2013<br />
haben diese Länder voraussichtlich einen<br />
Anteil von 13 % an der weltweiten Aluminium-Produktion.<br />
Bis 2015 soll eine Produktionsmenge<br />
von 5 Mio. t erreicht werden,<br />
während es 2011 noch 3,6 Mio.<br />
waren. Weitere Informationen finden Sie<br />
unter:<br />
www.aluminum-middleeast.com<br />
ISH mit Besucherplus aus wichtigen Wachstumsmärkten<br />
Die ISH ist erfolgreicher denn je – mit<br />
einem Plus bei zentralen Kenngrößen<br />
geht die weltgrößte Leistungsschau für<br />
innovatives Baddesign, energieeffiziente<br />
Heizungs- und Klimatechnik sowie erneuerbare<br />
Energien zu Ende. Vom 12. bis zum<br />
16. März 2013 zeigten 2.434 Aussteller (2011:<br />
2.382) auf einer Fläche von 258.000 m 2<br />
(2011: 255.900) erstmals ihre Weltneuheiten.<br />
Insgesamt rund 190.000 Besucher<br />
begutachteten während der fünf Messetage<br />
die Innovationen der weltweit führenden<br />
Hersteller.<br />
Die 27. Ausgabe der ISH stand ganz im<br />
Zeichen des effizienten Umgangs mit den<br />
Ressourcen Energie und Wasser. Diese Ausrichtung<br />
zog sich durch alle Produkte und<br />
Trendthemen der beiden Bereiche ISH<br />
Energy und Water. Im Bereich ISH Energy<br />
präsentierten die Hersteller marktreife und<br />
zukunftsweisende Lösungen rund um die<br />
Haus- und Gebäudetechnik. Mit effizienten<br />
und modernen Klimatisierungs-, Heizungsund<br />
Lüftungsprodukten lassen sich bis zu<br />
50 % des Energieverbrauchs einsparen.<br />
Investitionen in neue Technologien leisten<br />
damit nicht nur einen wichtigen Beitrag<br />
zur Energiewende, sondern amortisieren<br />
sich auch schnell. Ganz nebenbei erhöhen<br />
sich zudem Funktionalität, Komfort und<br />
Wohlbefinden.<br />
Auch in der Besucherstruktur spiegelt<br />
sich die Ausrichtung der ISH als Weltleitmesse<br />
für den Verbund von Energie und<br />
Wasser wider. Mit einem Besucheranteil<br />
von rund 35 % war das Handwerk wie<br />
schon in den Jahren zuvor die stärkste<br />
Besuchergruppe. Ähnlich hoch ist der<br />
Anteil der Besucher aus dem Ausland.<br />
Besonders in vielen Wachstumsmärkten<br />
war ein deutliches Plus zu verzeichnen.<br />
Dazu gehörten Osteuropa, Nordafrika,<br />
Südostasien, der Mittlere Osten und<br />
China.<br />
Gleichermaßen gut beurteilten Aussteller<br />
und Besucher die Qualität der diesjährigen<br />
ISH. Besonders positiv äußerten sich die<br />
deutschen Aussteller bei der Umfrage der<br />
Messe Frankurt über die aktuelle Branchenkonjunktur.<br />
94 % der Befragten bewerten<br />
diese mit gut oder befriedigend. Positiv war<br />
zudem die Beurteilung der Erreichung der<br />
Messebeteiligungsziele (85 %) und die Erreichung<br />
der Zielgruppen (76 %). Dies entspricht<br />
einem Zuwachs von zwei, beziehungsweise<br />
3 % im Vergleich zur Vorveranstaltung.<br />
Bei den ausländischen Ausstellern<br />
fiel ebenfalls die Bewertung der Messebeteiligungsziele<br />
(81 %) sowie das Gesamturteil<br />
(79 %) gut aus.<br />
16 gaswärme international 2013-2
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
dena startet Energy Efficiency Award 2013<br />
Ab sofort sind Unternehmen aus<br />
Industrie und produzierendem<br />
Gewerbe wieder dazu aufgerufen, sich<br />
mit vorbildlichen Energieeffizienzprojekten<br />
um den Energy Efficiency Award<br />
der Deutschen Energie-Agentur GmbH<br />
(dena) zu bewerben. Die Bewerbungsfrist<br />
endet am 30. Juni 2013. Den mit insgesamt<br />
30.000 € dotierten Preis vergibt<br />
die dena im Rahmen ihrer Initiative EnergieEffizienz<br />
mit freundlicher Unterstützung<br />
der Premium-Partner DZ BANK AG,<br />
Imtech Deutschland GmbH & Co. KG<br />
und Siemens AG. Schirmherr des Wettbewerbs<br />
ist Bundeswirtschaftsminister<br />
Dr. Philipp Rösler.<br />
Der international ausgeschriebene<br />
Wettbewerb steht für Projekte von<br />
Unternehmen jeder Größe und Branche<br />
offen – gerade auch für kleine und mittlere<br />
Betriebe. Voraussetzung ist, dass die<br />
Unternehmen erfolgreich Projekte zur<br />
Steigerung der Energieeffizienz im eigenen<br />
Betrieb durchgeführt haben. Die<br />
Bewertung und Auszeichnung erfolgt<br />
durch eine Jury mit Experten aus Politik,<br />
Wirtschaft, Wissenschaft und Medien.<br />
Erstmalig wird in diesem Jahr im September<br />
eine Liste von bis zu 15 Projekten<br />
veröffentlicht, die für den Energy<br />
Efficiency Award 2013 nominiert sind.<br />
Die Bekanntgabe der Preisträger und die<br />
Preisverleihung finden im November<br />
2013 auf dem dena-Energieeffizienzkongress<br />
statt.<br />
Alle Informationen zur Teilnahme finden<br />
interessierte Unternehmen unter:<br />
www.EnergyEfficiencyAward.de<br />
Energieeffizienz durch flammenlose<br />
Oxyfuel- Verbrennung.<br />
Diese innovative Technologie steigert die Kapazität und Flexibilität der Verbrennung,<br />
wobei Brennstoffverbrauch und Emissionen reduziert werden. Im Vergleich<br />
zur konventionellen Oxyfuel-Verbrennung wird die Flamme so stark mit Abgasen<br />
verdünnt, dass sie praktisch unsichtbar wird. Durch umfassendes Know-how bei<br />
Oxyfuel-Verfahren sichert Ihnen Linde entscheidende Wettbewerbsvorteile.<br />
Ihre Vorteile:<br />
→ Brennstoffeinsparung<br />
→ Deutlich verringerter Ausstoß von NO x und CO 2<br />
→ Homogene Temperaturverteilung<br />
→ Schnelles und gleichmäßiges Schmelzen und Erwärmen<br />
Linde – ideas become solutions.<br />
2-2013 gaswärme international<br />
Linde AG<br />
Gases Division, Linde Gas Deutschland, Seitnerstraße 70, 82049 Pullach<br />
Telefon 01803.85000-0*, Telefax 01803.85000-1*, www.linde-gas.de<br />
* 0,09 € pro Minute aus dem dt. Festnetz | Mobilfunk bis 0,42 € pro Minute. Zur Sicherstellung eines hohen Niveaus der<br />
Kundenbetreuung werden Daten unserer Kunden wie z. B. Telefonnummern elektronisch gespeichert und verarbeitet.<br />
17
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
Die 7. Fachtagung „Biogas 2013 – Energieträger der Zukunft“<br />
Biogas ist unter den erneuerbaren Energien<br />
einer der erfolgreichen Energieträger.<br />
Ende 2012 waren in Deutschland rund<br />
7.600 Biogasanlagen in Betrieb. Die zukünftige<br />
Rolle von Biogas bei der Umsetzung<br />
der Energiewende ist vor allem von den<br />
Kosten der Stromerzeugung aus Biogas<br />
abhängig. Wie lässt sich Biogas effizient<br />
und ökologisch bereitstellen und wirtschaftlicher<br />
verwerten? Diese und weitere<br />
Fragen beantworten Experten auf der 7.<br />
Fachtagung „Biogas 2013 – Energieträger<br />
der Zukunft“ am 12. und 13. Juni 2013 in<br />
Nürtingen.<br />
Unter der fachlichen Leitung von Prof.<br />
Dr. mont. Michael Nelles von der Universität<br />
Rostock und wissenschaftlicher<br />
Geschäftsführer des Deutschen Biomasseforschungszentrums<br />
(DBFZ) in Leipzig und<br />
Dr. sc. agr. Hans Oechsner von der Universität<br />
Hohenheim diskutieren Anlagenbauer,<br />
Betreiber, Planer und Entwickler, wie sich<br />
die Energiegewinnung aus Biogas optimieren<br />
lässt. Jan Liebetrau vom Deutschen<br />
Biomasseforschungszentrum analysiert die<br />
gesamte Prozesskette der Energiebereitstellung<br />
aus Biogas, benennt wesentliche<br />
Einflussfaktoren und präsentiert Optimierungspotenziale.<br />
Wie sich organische Reststoffe aus der<br />
industriellen Produktion wirtschaftlich verwertet<br />
lassen, thematisiert Michael Weiss<br />
von Voith Paper am Beispiel der Biogaserzeugung<br />
und -nutzung in der Papierindustrie.<br />
Des Weiteren gibt Bernd Wirth vom<br />
Kuratorium für Technik und Bauwesen in<br />
der Landwirtschaft, einen Überblick über<br />
den aktuellen Stand der Biogaswärmenutzung<br />
in Deutschland. Er stellt verschiedene<br />
Varianten zur externen Wärmenutzung vor<br />
und bewertet die Konzepte. Was Nachtstromtechniken<br />
zur Abwärmenutzung aus<br />
Biogas-BHKW in der Praxis leisten, präsentieren<br />
Hersteller von ORC, Dampf-Hubkolbenexpander<br />
und Turbo-Compounder.<br />
Fragen zu anlagenoptimierten Gesamtlösungen,<br />
der effektiven Wirkungsgradsteigerung<br />
und Wirtschaftlichkeit thematisieren<br />
Fachleute in der anschließenden Diskussionsrunde.<br />
Weitere interessante Vorträge zu den<br />
Themen Biogasaufbereitung und Powerto-Gas-Technik<br />
sowie dem Anlagenkonzept<br />
der BBE Blumendorf Bio-Energie zur<br />
bedarfsgerechten Stromproduktion runden<br />
das Programm ab.<br />
www.vdi.de/biogas<br />
BDEW Kongress 2013 – Märkte und Systeme im Umbruch<br />
Wie lassen sich die dynamisch wachsenden Erneuerbaren<br />
Energien wirtschaftlich in Märkte und Systeme integrieren?<br />
Wie können der Ausbau der Netze und der Ausbau der<br />
Erneuerbaren miteinander synchronisiert werden? Die Ausgestaltung<br />
eines neuen Marktdesigns steht an. Die Politik scheint<br />
den Prozess nur unzureichend zu lenken.<br />
Im Wahljahr 2013 stellt sich die Frage besonders: Wohin<br />
steuert die Energie- und Wasserpolitik? Die Energiebranche<br />
braucht marktorientierte Lösungen anstelle von regulatorischen<br />
Eingriffen. Doch wer steuert die Energiewende in<br />
Deutschland? Wer koordiniert die Bundes-, Länder- und kommunale<br />
Ebene? Und wer sorgt für die notwendige Verschränkung<br />
mit der europäischen Ebene?<br />
In der Wasserver- und Abwasserentsorgung sind ebenfalls<br />
effektive Branchenlösungen statt staatlicher Eingriffe gefragt.<br />
Auch die Wasserwirtschaft ist zudem von der Energiewende<br />
berührt: Zielkonflikte müssen identifiziert und gelöst werden.<br />
Der BDEW lädt zu spannenden Diskussionen ein:<br />
■■<br />
Governance der Energiewende: Wie erfolgt die Koordination<br />
der verschiedenen politischen Ebenen?<br />
■■<br />
Lösungsansätze für mehr Markt im Design der Energiewirtschaft<br />
■■<br />
Der Preis der Infrastruktur: Gemeinsame Herausforderungen<br />
für die Energie- und Wasserwirtschaft<br />
■■<br />
Investitionen in die Energiezukunft – wer finanziert die künftige<br />
Infrastruktur?<br />
■■<br />
Entwicklung der internationalen Energiemärkte<br />
■■<br />
Ein sicheres System? Systemverantwortung und Versorgungssicherheit<br />
■■<br />
Fördersystem für Erneuerbare Energien – wie und wie lange<br />
noch?<br />
■■<br />
Energiehandel: Müssen Energieversorger zu Banken werden?<br />
■■<br />
Herausforderungen im Wärmemarkt<br />
■■<br />
Geschäftsmodelle der Zukunft<br />
www.bdew.de<br />
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Jahre regelmäßig in der fachzeitschrift gaswärme international veröffentlicht. für<br />
diese Sonderpublikation erfuhren die Arbeitsblätter eine gründliche überarbeitung<br />
und ergänzung durch neue, bisher unveröffentlichte Arbeitsblätter zum Thema<br />
Oxyfuel. Weitere Themenbereiche sind Begriffe und einheiten, Brenngase, Luft,<br />
Zündung, Verbrennung, feuerungstechnik.<br />
Praktische Berechnungsbeispiele bieten dem Leser eine Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />
zur Verwendung der Arbeitsblätter. Der Datenträger beinhaltet, neben dem eBook,<br />
ein Programm u.a. zur Berechnung von charakteristischen Brenngasgrößen, der<br />
Abgaszusammensetzung und der adiabaten flammentemperatur und zur Bestimmung<br />
von Normdichte, Betriebsdichte und isobaren Wärmekapazitäten für Oxidator<br />
und Abgas.<br />
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45039 Essen<br />
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Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, fax, e-Mail) oder durch rücksendung der Sache widerrufen. Die frist beginnt nach erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 essen.<br />
Bankleitzahl<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
PAGWIA2012<br />
nutzung personenbezogener Daten: für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
von DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per e-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
MESSEN/KONGRESSE/TAGUNGEN<br />
22.-24.<br />
April<br />
23.-24.<br />
April<br />
12.-16.<br />
Mai<br />
14.-15.<br />
Mai<br />
15.-16.<br />
Mai<br />
11.-12.<br />
Juni<br />
11.-13.<br />
Juni<br />
9.-10.<br />
Juli<br />
17.-19.<br />
Sept.<br />
17.-19.<br />
Sept.<br />
Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen<br />
4. gwi-Praxistagung mit Fachausstellung in Essen<br />
gaswärme international, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.<br />
Tel.: 0201-82002-91, Fax: 0201-82002-40<br />
a.froemgen@vulkan-verlag.de, www.gwi-brennertechnik.de<br />
Euro BioMAT – European Symposium on Biomaterials and Related Areas<br />
Konferenz mit Fachausstellung in Weimar<br />
Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />
Tel.: 069-75306-747, Fax: 069-75306-733<br />
biomat@dgm.de, www.dgm.de/dgm/biomat<br />
EnMat II – 2 nd <strong>International</strong> Conference on Materials for Energy<br />
2. <strong>International</strong>e Konferenz in Karlsruhe<br />
Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />
Tel.: 069-7564-129<br />
info@enmat.de, www.enmat.de<br />
Wärmeeinsatz zum Kühlen und Klimatisieren<br />
Fachkonferenz in Berlin<br />
VDI Wissensforum GmbH<br />
Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />
wissensforum@vdi.de, www.vdi.de/kaelte-klima<br />
MetallMesse-Mittelhessen<br />
2. Fachmesse in Wetzlar<br />
Nexxus Veranstaltungen GmbH<br />
Tel.: 0700-17177000, Fax: 07236-937493<br />
info@nexxus-veranstaltungen.de, www.metallmesse-mittelhessen.de<br />
Feuerung und Kessel – Beläge und Korrosion in Großfeuerungsanlagen<br />
12. Fachkonferenz in Köln<br />
VDI Wissensforum GmbH<br />
Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />
wissensforum@vdi.de, www.vdi.de/grossfeuerung<br />
BDEW Kongress 2013<br />
Kongress mit Fachausstellung in Berlin<br />
Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.<br />
Tel.: 030-260241-21, Fax: 030-260241-22<br />
kongress@bdew.de, www.bdew.de/kongress<br />
ITPS – <strong>International</strong> Thermprocess Summit<br />
<strong>International</strong>er Kongress mit Fachausstellung in Düsseldorf<br />
VDMA e.V., Messe Düsseldorf GmbH, heat processing<br />
info@itps-online.com, www.itps-online.com<br />
Composites Europe<br />
Messe in Stuttgart<br />
Reed Exhibitions Deutschland GmbH<br />
Tel.: 0211-90191-226, Fax: 0211-90191-244<br />
info@composites-europe.com, www.composites-europe.com<br />
Hybrid Expo 2013<br />
Messe in Stuttgart<br />
Reed Exhibitions Deutschland GmbH<br />
Tel.: 0211-90191-270, Fax: 0211-90191-275<br />
info@hybrid-expo.com, www.hybrid-expo.com<br />
2. Deutsch-<br />
Russische<br />
Energiekonferenz<br />
stärkt Austausch<br />
von Know-how und<br />
Technik<br />
Auf der 2. Deutsch-Russischen Energiekonferenz<br />
in Berlin kamen über 100<br />
Entscheider aus Wirtschaft und Politik beider<br />
Länder zusammen, um die Zusammenarbeit<br />
im Bereich Energieeffizienz weiterzuentwickeln<br />
– von Kraftwerken, Speichern<br />
und Netzen bis zu Wärmeversorgung<br />
und energieeffizienten Gebäuden.<br />
Der Schwerpunkt lag auf der Einführung<br />
innovativer Technik zur Modernisierung<br />
der russischen Energiewirtschaft. Veranstalter<br />
waren die Deutsch-Russische Wirtschaftsallianz<br />
e. V. (DRWA) und die Deutsche<br />
Energie-Agentur GmbH (dena).<br />
Die insgesamt zweitägige Konferenz<br />
stand unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
und des Ministeriums für Energie<br />
der Russischen Föderation. Zur Eröffnung<br />
sprachen der stellvertretende Minister für<br />
Energie der Russischen Föderation, Anton<br />
J. Injuzyn, und der Staatssekretär im Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie,<br />
Stefan Kapferer.<br />
Am Rande der Veranstaltung wurden<br />
auch mehrere Vereinbarungen geschlossen,<br />
unter anderem zur Erprobung deutscher<br />
Heiztechnik unter den besonderen<br />
klimatischen Bedingungen in Russland, zur<br />
Schulung von Mitarbeitern im Bereich<br />
Energieeffizienz und zum Einsatz von<br />
Kraft-Wärme-Kopplung.<br />
Thermoprozess<br />
Bleiben Sie stets informiert und<br />
folgen Sie uns über Twitter<br />
Thermoprozess<br />
@Thermoprozess<br />
20 gaswärme international 2013-2
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Thermoprozessbranche steht in den Startlöchern zum ITPS 2013<br />
Die internationale Thermoprozessbranche<br />
fokussiert sich 2013 auf eine neue<br />
hochkarätig und international besetzte<br />
Konferenz. Der ITPS 2013, <strong>International</strong><br />
Thermprocess Summit, wird vom 9. bis 10.<br />
Juli kompetente Gesprächspartner und<br />
Referenten im Kongresscenter CCD Süd in<br />
Düsseldorf zusammenführen. Dabei zeichnet<br />
sich schon jetzt die hohe Qualität der<br />
Teilnehmer ab: Experten aus Deutschland,<br />
den USA, China, Indien oder auch Mexiko<br />
geben einen umfassenden Überblick über<br />
die neuesten Entwicklungen im Bereich<br />
der Industrieöfen. Großen Raum wird<br />
dabei natürlich der Bereich der Energieeffizienz<br />
einnehmen, aber auch neue<br />
Geschäftsmodelle für die Thermoprozessindustrie,<br />
aufstrebende, gigantische und<br />
neue Märkte in Asien, zukünftige Energiemodelle<br />
in den USA, Chinas Stahlindustrie,<br />
Entwicklungen in der weltweiten Automobilindustrie<br />
sowie die Innovationen in der<br />
Wärmebehandlung durch Windenergie<br />
stehen auf dem ITPS 2013 im Mittelpunkt<br />
des Interesses.<br />
Das umfassende Programm zu diesem<br />
internationalen Gipfel der Thermoprozessbranche<br />
mit kurzen Abhandlungen der<br />
Vorträge wird ab Ende April 2013 unter<br />
www.itps-online.com veröffentlicht, kontinuierlich<br />
aktualisiert und vervollständigt.<br />
Biografische Daten und Fotos der renommierten<br />
Referenten, unter ihnen befinden<br />
sich so bekannte Brancheninsider wie zum<br />
Beispiel Dr. Hermann Stumpp (Tenova Iron<br />
+ Steel), Dr. Andreas Seitzer (SMS Elotherm),<br />
Mark Mills vom Manhattan Institute oder<br />
auch ein hochrangiger Vertreter von Baosteel<br />
China, vervollständigen das Informationsangebot.<br />
Der ITPS 2013 startet am 9. Juli um 9.00<br />
Uhr mit der Begrüßung durch den Präsidenten<br />
des European Committee of Industrial<br />
Furnace and Heating Equipment Associations<br />
(CECOF), René Branders. Als Eröffnungsredner<br />
wird Dr. Hermann Stumpp<br />
einen ersten Überblick über die Thermoprozess<br />
Industrie geben. Der anschließende<br />
erste Abschnitt behandelt die innovativen<br />
Bereiche Energie und Ressourcen,<br />
eingeleitet von einem politischen Statement<br />
des EU-Umweltkommissars Janez<br />
Potočnik. Im zweiten Abschnitt stellen<br />
internationale Referenten die ökonomische<br />
Situation in den verschiedenen Märkten<br />
mit einem Schwerpunkt auf Asien vor.<br />
Am zweiten Tag des Gipfels stehen die<br />
Anwender von Wärmebehandlungstechnologie<br />
im Mittelpunkt: unter den Headlines<br />
„Thermoprozesstechnik – ein Motor<br />
für Innovation“ sowie „Technologischer<br />
Fortschritt durch Kundenwünsche“ drehen<br />
sich die Vorträge u.a. um neue Entwicklungen<br />
in der Anwendung von Wärmebehandlung<br />
in der Automobilindustrie oder<br />
um das große Feld der Elektrowärme.<br />
Durch die Veranstaltung führt die Konferenz-Moderatorin<br />
Cathy Smith, Belgien.<br />
Die Teilnahme an dem zweitägigen<br />
Summit kostet 1.500 Euro. Für schnell Entschlossene<br />
gibt es einen „Frühbucherrabatt“,<br />
je eher die Eintrittskarte über www.<br />
itps-online.com gebucht wird, desto geringer<br />
ist der Eintrittspreis.<br />
Führende Unternehmen der Thermoprozessbranche<br />
werden den ITPS 2013<br />
auch als attraktive Präsentationsplattform<br />
zwischen zwei THERMPROCESS-<strong>Messen</strong><br />
(die nächste THERMPROCESS wird vom 16.<br />
bis 20. Juni 2015 stattfinden) in Düsseldorf<br />
nutzen. <strong>International</strong>e Marktführer wie LOI<br />
Thermprocess GmbH, ABP Induction Systems<br />
GmbH, Seco/Warwick S.A. und SMS<br />
Elotherm GmbH treten als „Gold-“ bzw.<br />
„Silber-“Sponsoren auf und werden sich<br />
nicht nur an den zwei Veranstaltungstagen<br />
im Foyer des CCD Süd der Messe Düsseldorf<br />
präsentieren, sondern sind auch auf<br />
www.itps-online.de an prominenter Stelle<br />
vertreten.<br />
Veranstalter und Organisatoren des<br />
ITPS sind die Messe Düsseldorf, der<br />
VDMA-Fachverband Thermoprozesstechnik,<br />
Frankfurt, der europäische Thermoprozessverband<br />
CECOF, Frankfurt, sowie<br />
die Fachzeitschrift „heat processing“ aus<br />
dem Vulkan Verlag, Essen.<br />
www.itps-online.com<br />
2-2013 gaswärme international<br />
21
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
FORTBILDUNG<br />
22.-23.<br />
April<br />
23.-25.<br />
April<br />
Energiemanagementsysteme – Anwendung und Umsetzung in der Praxis<br />
VDI-Seminar in München<br />
Optische Messtechnik<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
24. April Investitionen in Biogas- und Biomasseanlagen – Planung, Bau und<br />
Vermarktung<br />
EW-Seminar in Erfurt<br />
24.-25.<br />
April<br />
Zuverlässigkeit und Sicherheit von Embedded Systems<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
7. Mai Geräuschexposition am Arbeitsplatz – Geräuschmessungen nach<br />
DIN EN ISO 9612<br />
DIN-Seminar in Dortmund<br />
14. Mai Aktuelle Themen der Biogaseinspeisung<br />
EW-Seminar in Würzburg<br />
14. Mai Maß-, Form- und Lagetoleranzen – für Konstruktion, Fertigung,<br />
Qualitätsprüfung, Aus- und Weiterbildung<br />
DIN-Seminar in Berlin<br />
14.-15.<br />
Mai<br />
15.-16.<br />
Mai<br />
23.-24.<br />
Mai<br />
Controlling kompakt – I<br />
EW-Seminar in Hannover<br />
Innovationsmanagement<br />
DGM-Seminar in Frankfurt am Main<br />
Praktische Umsetzung des Explosionsschutzes im Betrieb<br />
VDI-Seminar in Frankfurt am Main<br />
4. Juni Maschinen und Anlagen lärmoptimiert konstruieren und betreiben<br />
VDI-Seminar in Stuttgart<br />
6. Juni Bilanzkreismanagement Gas für den Gashandel<br />
EW-Seminar in Hannover<br />
11. Juni CE-Kennzeichnung für eigengenutzte modifizierte Maschinen<br />
DIN-Seminar in Ismaning<br />
11.-12.<br />
Juni<br />
3.-5.<br />
Juli<br />
Qualitätsmanagement<br />
DGM-Seminar in Frankfurt am Main<br />
Führen und Kommunizieren in Konstruktion und Entwicklung<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
4. Juli Basiswissen Normung<br />
DIN-Seminar in Berlin<br />
DGM – Deutsche Gesellschaft für<br />
Materialkunde e.V.<br />
Tel.: 069-75306-757, Fax: 069-75306-733<br />
np@dgm.de, www.dgm.de<br />
DIN-Akademie<br />
Tel.: 030-2601-2872, Fax: 030-2601-42216<br />
thomas.winter@beuth.de,<br />
www.beuth.de/de/thema/dinakademie<br />
EW Medien und Kongresse GmbH<br />
Tel.: 069-710-4687-552,<br />
Fax: 069-710-4687-9552<br />
anmeldung@ew-online.de,<br />
www.ew-online.de<br />
TAE – Technische Akademie Esslingen<br />
Tel.: 0711-34008-23, Fax: 0711-34008-27,-43<br />
anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />
VDI Wissensforum GmbH<br />
Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />
wissensforum@vdi.de,<br />
www.vdi-wissensforum.de<br />
Europäische Konferenz<br />
für Wärmebehandlung<br />
2013<br />
Um den Wissensaustausch um die Wärmebehandlung<br />
zwischen den europäischen<br />
Verbandsmitgliedern zu intensivieren,<br />
findet in jedem Frühjahr eine gemeinsame<br />
Konferenz zu einem bestimmten<br />
Themenbereich der Wärmebehandlung<br />
statt. Die Tagung am 25. und 26. April 2013<br />
in Luzern, Schweiz wird vom Schweizer<br />
Verband für Wärmebehandlung ausgerichtet<br />
zum Thema: Präzisionsmechanik –<br />
Werkstoffe und Wärmebehandlung. Der<br />
Begriff „Präzisionsmechanik“ wird im Allgemeinen<br />
weitgehend auf geometrische<br />
Aspekte beschränkt. Dem Material, seinen<br />
Eigenschaften und deren Beeinflussung<br />
durch die Wärmebehandlung wird dabei<br />
eine untergeordnete Bedeutung beigemessen.<br />
In vielen Fällen sind es aber<br />
gerade diese Elemente, die es ermöglichen,<br />
aus einem gewöhnlichen Bauteil ein<br />
Präzisionsteil zu erzeugen. Sie ermöglichen<br />
aber auch höhere Leistungen, die Reduktion<br />
von Energieverbräuchen und Schadstoffemissionen,<br />
und sie erhöhen zu guter<br />
Letzt auch den Komfort.<br />
Das Ziel dieser Tagung ist, die Frage der<br />
Präzisionsmechanik unter den Aspekten<br />
■■<br />
des Materials und seiner Qualitätsausprägungen<br />
■■<br />
der Wärmebehandlung, deren Steuerung<br />
und der damit erzielbaren Resultate<br />
■■<br />
der Messung von Eigenschaften und<br />
nicht zuletzt<br />
■■<br />
der zukünftigen Anforderungen<br />
durch Fachleute zu beleuchten. Weitere<br />
Informationen finden Sie unter:<br />
www.awt-online.org<br />
22 gaswärme international 2013-2
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
6. figawa-/gwf-Fachkongress „Smart Energy 2.0 – intelligente<br />
Lösungen für die Energiewende“<br />
Die Energiewende bedeutet für die<br />
Energiewirtschaft eine große Herausforderung.<br />
Die Einbindung erneuerbarer<br />
Energien in die bestehenden Netze erfordert<br />
innovative Konzepte. Die Steuerung<br />
volatiler Erzeugung und die effiziente Energiespeicherung<br />
sind Schlüssel zur erfolgreichen<br />
Integration von Wind- und Solarenergie.<br />
Die Konvergenz der Strom- und<br />
Gasnetze benötigt intelligente Lösungen.<br />
Der gemeinsam von figawa und gwf<br />
veranstaltete 6. Fachkongress „Smart<br />
Energy 2.0 – intelligente Lösungen für die<br />
Energiewende“ am 29.-30. April 2013 in<br />
Essen informiert über die Rahmenbedingungen<br />
für Smart Grids / Smart Energy in<br />
Deutschland und Europa. Lösungskonzepte<br />
der europäischen Energiewirtschaft<br />
und Power-to-Gas-Technologien werden<br />
vorgestellt. Auswirkungen der Konvergenz<br />
der Netze auf die Gasbeschaffenheit werden<br />
erläutert. In praxisorientierten Workshops<br />
werden Kommunikationslösungen<br />
thematisiert und Energiespeicherkonzepte<br />
vorgestellt. Eine begleitende Fachausstellung<br />
und eine Abendveranstaltung runden<br />
den Kongress ab.<br />
Zielgruppe sind Mitarbeiter von Energieversorgern,<br />
Stadtwerken, Netzbetreibern,<br />
Software-Unternehmen und der<br />
Geräteindustrie, die sich über den aktuellen<br />
Entwicklungsstand informieren und<br />
beispielhafte Lösungskonzepte kennenlernen<br />
wollen. Weitere Informationen finden<br />
Sie unter:<br />
www.gwf-smart-energy.de<br />
6. Fachkongress<br />
smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen<br />
für die Energiewende<br />
Termin:<br />
• Montag, 29.04.2013<br />
09:30 – 17:30 Uhr Tagung<br />
19:00 – 22:00 Gemeinsame<br />
Abendveranstaltung<br />
• Dienstag, 30.04.2013<br />
09:30 – 13:00 Uhr Tagung<br />
Ort:<br />
ATlAnTic congress Hotel Essen<br />
norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />
www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />
Zielgruppe:<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken, Energieversorgungs<br />
unternehmen, Verteilnetzbetreibern,<br />
Softwareunternehmen und der Geräteindustrie<br />
Mit begleitender Fachausstellung<br />
Mit Referenten von: BDEW, BnetzA, RWE,<br />
E.On Ruhrgas, DBi, GWi, EBi, RMG, ElSTER,<br />
itron, u.a.<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.gwf-smart-energy.de<br />
2-2013 gaswärme international<br />
23
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
EGATEC 2013 – European Gas Technology Conference<br />
Am 30. und 31. Mai 2013 findet die 2. EGATEC-Konferenz, diesmal<br />
unter dem Motto „Imagine gas innovation“ in Paris statt. Im Mittelpunkt<br />
der Konferenz steht Gas als eine der besten wettbewerbsfähigen<br />
und innovativen Optionen der rückerneuernden Energiewelt.<br />
■■<br />
Die Rolle von Gas in einem kohlenstoffarmen Energiemix,<br />
■■<br />
intelligente Energiemessung und Nachfragesteuerung,<br />
■■<br />
Energiemarkt und Energiesysteme,<br />
■■<br />
Energieeffizienz und Gasanwendung,<br />
■■<br />
sicherer Betrieb der Infrastrukturen,<br />
■■<br />
Mobilität, einschl. LNG als Kraftstoff,<br />
■■<br />
Biomethan und Ökogas,<br />
■■<br />
Power-to-Gas,<br />
■■<br />
Gasqualitäten.<br />
Eines der Highlights der Konferenz ist eine Info-Ausstellung zum<br />
Thema Innovation. Experten aus Europa und der ganzen Welt<br />
gewähren Einblicke in zukünftige Trends in einem sich schnell<br />
ändernden wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeld, in dem<br />
Energiequellen, darunter Gas, eine maßgebende Rolle spielen.<br />
<strong>International</strong>e Sachverständige präsentieren technische Entwicklungen.<br />
Für eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern sind Besichtigungen<br />
vor Ort für den 29. Mai 2013 angesetzt. Diese bieten eine<br />
gute Möglichkeit, innovative und energieeffiziente Dienstleistungen<br />
und Lösungen kennenzulernen, und das in ganz unterschiedlichen<br />
Gebäudetypen und für verschiedenste Anwendungs zwecke.<br />
Die Konferenz-Teilnehmer kommen u. a. aus dem europäischen<br />
Energiesektor, aus Forschungsorganisationen, von Hochschulen<br />
und aus Regierungskreisen. 2011 trafen sich bei der EGATEC über<br />
250 Teilnehmer aus der Gaswelt zum Austausch: Technologiemanager,<br />
Ingenieure und Forscher sowie Wirtschaftsfachleute.<br />
Die EGATEC 2013 wird gemeinsam von Marcogaz; GERG, GDF<br />
SUEZ – Research and Innovation Division – und AFG organisiert. In<br />
Kürze finden Sie weitere Informationen unter:<br />
www. egatec2013.com<br />
Industrie 4.0 – Eine (R)Evolution<br />
Nicht nur die Referenten auf dem<br />
Podium selbst, sondern auch die mehr<br />
als 230 Unternehmensvertreter und Wissenschaftler<br />
im Publikum waren auf dem<br />
VDI-Zukunftskongress „Industrie 4.0“ des<br />
VDI Wissensforums am 30. Januar 2013 von<br />
der industriellen Revolution überzeugt.<br />
Deutschland muss sich der globalen Wettbewerbssituation<br />
bewusst sein. Und nicht<br />
nur besonders gründlich, sondern auch<br />
vor allem schnell in der Umsetzung sein.<br />
Das ist ein entscheidender Aspekt.<br />
Bei einem sind sich alle Experten einig:<br />
nur gemeinsam und interdisziplinär kann aus<br />
den einzelnen Aktivitäten eine gesamtdeutsche<br />
Revolution entstehen. Viele Entwicklungen<br />
gehen bereits in die Richtung der Industrie<br />
4.0: Zahlreiche Unternehmen setzen<br />
Roboter als Helfer in<br />
der Produktion ein.<br />
Beispielsweise sortieren<br />
dem Rüssel<br />
eines Elefanten<br />
nachempfundene<br />
Greifer Überraschungseier<br />
bei Ferrero.<br />
Fast alle Prozesse<br />
in Unternehmen<br />
sind bereits<br />
computerunterstützt,<br />
doch meistens<br />
sind noch<br />
manuelle Tätigkeiten<br />
damit verbunden.<br />
Der nächste<br />
Schritt wird sein, physische Prototypen durch<br />
digitale Modelle zu ersetzen.<br />
Auch das Thema der IT Security ist noch<br />
ein Hindernis in der Umsetzung neuer Technologien.<br />
Die Verfügbarkeit der Informationen<br />
muss ebenso gewährleistet sein, wie<br />
die Vertraulichkeit von Daten und die rechtliche<br />
Absicherung. Dies gilt vor allem für die<br />
Auslagerung von Daten in die Cloud. Hier<br />
spielen noch ganz andere Fragen eine Rolle<br />
für den Produktionsstandort Deutschland.<br />
Die Intelligenz in technischen Systemen<br />
ist der wichtigste Wettbewerbsfaktor und<br />
Treiber der deutschen Wirtschaft. Doch die<br />
Innovationen entstehen in den Köpfen.<br />
Daher hat Dieter Westerkamp, Geschäftsführer<br />
der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und<br />
Automatisierungstechnik einen Arbeitskreis<br />
Industrie 4.0 initiiert, um das Thema<br />
weiterhin voranzubringen. Im nächsten<br />
Jahr treffen sich die Experten auf der VDI-<br />
Tagung „Industrie 4.0 – Update der neuen<br />
Technologien“ am 05. und 06. Februar 2014<br />
in Düsseldorf wieder und sehen, was von<br />
den Zukunftsvisionen bereits Realität ge -<br />
worden ist.<br />
24 gaswärme international 2013-2
Personalien www.gaswaerme-online.de NACHRICHTEN<br />
Jürgen Köhler wird<br />
neues Vorstandsmitglied<br />
in der SGL Carbon SE<br />
Der Aufsichtsrat der SGL Carbon SE hat Dr. Jürgen Köhler<br />
(52) mit Wirkung zum 1. Juni 2013 zum ordentlichen Mitglied<br />
des Vorstands bestellt. Im Vorstand wird Dr. Jürgen<br />
Köhler von Theodore H. Breyer (64) ab 1. Juni 2013 die Verantwortung<br />
für das Geschäftsfeld Carbon Fibers & Composites<br />
(CFC) übernehmen, dessen Mandat nach 14 Jahren im Vorstand<br />
am 31. Oktober 2013 endet. Dr. Jürgen Köhler war seit<br />
2002 für die SGL Group in verschiedenen Management-Positionen<br />
tätig und hat auch die beiden Geschäfte Graphitelektroden<br />
und Kathoden verantwortet. Zuletzt leitete er das<br />
Carbonfaser- und Verbundmaterialgeschäft. Der promovierte<br />
Verfahrensingenieur hat seine Karriere 1992 begonnen<br />
und arbeitete insgesamt über zehn Jahre bei der Hoechst AG<br />
sowie der Celanese AG, davon fast fünf Jahre in den USA.<br />
Theodore H. Breyer wird als stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />
der SGL Group bis zu seinem Ausscheiden aus dem<br />
Vorstand am 31. Oktober 2013 neben seiner Ressortzuständigkeit<br />
für Einkauf, EHSA und Ingenieurtechnik auch für das Nordamerikageschäft<br />
der SGL Group, inklusive HITCO, zuständig sein.<br />
Die Fachzeitschrift<br />
für gasbeheizte<br />
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Fundierte Berichterstattung über den effizienten Energieeinsatz<br />
im gasbeheizten Ofenbau und in der industriellen<br />
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und zur Verminderung von Schadstoffemissionen sowie<br />
dem technischen Sicherheits- und Energiemanagement.<br />
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Ulrich Lehner neuer<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
der ThyssenKrupp AG<br />
A<br />
nteilseigner und Arbeitnehmervertreter des Aufsichtsrats<br />
der ThyssenKrupp AG haben in einer Sondersitzung<br />
des Aufsichtsrats am 19. März 2013 Prof. Dr. Ulrich Lehner zum<br />
neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.<br />
Lehner, der dem Aufsichtsrat der ThyssenKrupp AG seit<br />
2008 angehört, hat bereits angekündigt, den Aufsichtsrat<br />
parallel zur Neuausrichtung des Konzerns neu aufzustellen<br />
und die Themen Corporate Governance und Compliance zu<br />
den inhaltlichen Schwerpunkten der künftigen Arbeit des<br />
Aufsichtsrats machen zu wollen.<br />
Prof. Dr. Ulrich Lehner ist Mitglied des Gesellschafterausschusses<br />
der Henkel KGaA und war bis 2008 Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung des Unternehmens. Er führt zudem den<br />
Aufsichtsratsvorsitz der Deutschen Telekom AG und ist Mitglied<br />
in anderen Aufsichtsräten und Beiräten. Lehner hatte<br />
angekündigt, im Falle seiner Wahl zum Vorsitzenden des<br />
Aufsichtsrats auf Mandate zu verzichten, die er bisher wahrgenommen<br />
hat, um sich der neuen Aufgabe widmen zu<br />
können.<br />
gwi - gaswärme international erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />
2-2013 gaswärme international<br />
25
NACHRICHTEN<br />
Personalien<br />
Wechsel in der Geschäftsführung der<br />
ASUE<br />
Seit 1. Februar 2013 ist Jürgen Stefan<br />
Kukuk in die Geschäftsführung der<br />
ASUE-Arbeitsgemeinschaft für sparsamen<br />
und umweltfreundlichen Energieverbrauch<br />
e.V. eingetreten. Der studierte Diplom-Bergingenieur<br />
blickt auf über 30 Jahre<br />
Erfahrung in der Energiewirtschaft zurück<br />
und verfügt über fundierte Kenntnisse<br />
sowohl der deutschen als auch der internationalen<br />
Gaswirtschaft. Er tritt die Nachfolge<br />
von Dr. Jochen Arthkamp an, der<br />
zum 1. Januar 2013 einen Lehrauftrag an<br />
der Fachhochschule des Mittelstands Tec-<br />
Rheinland in Pulheim angenommen hat<br />
und der ASUE auch in Zukunft unterstützend<br />
zur Seite stehen wird. Kukuk wird die<br />
Geschicke des Vereins gemeinsam mit<br />
Andrej Krocker leiten.<br />
Ralf Hartmann von Brötje verabschiedet<br />
sich<br />
Der langjährige Leiter der Unternehmenskommunikation<br />
der August<br />
Brötje GmbH, Ralf Hartmann (60), geht in<br />
den vorgezogenen Ruhestand. Fast 20<br />
Jahre war er für den Auftritt des Rasteder<br />
Traditionshauses in Sachen Heizung verantwortlich.<br />
Nach Stationen bei Hüppe Duschen im<br />
Marketingbereich und in leitender Funktion<br />
bei einer namhaften Werbeagentur<br />
führte er neun Jahre die Geschirrsparte<br />
bei Melitta als verantwortlicher Produktmanager<br />
mit Marketingfunktion.<br />
Zu seinem Aufgabenbereich bei Brötje<br />
zählte neben der Organisation zahlreicher<br />
<strong>Messen</strong> vor allem die stete Präsentation<br />
des Unternehmens im Hinblick auf seine<br />
Innovationskraft. Zudem begleitete Ralf<br />
Hartmann die Entwicklungsschritte<br />
der Marke in Richtung Systemanbieter<br />
bis hin zur regenerativen<br />
Wärmeerzeugung, abzulesen an<br />
vielfältigen Produkteinführungen.<br />
Darüber hinaus wurde der Slogan „Einfach<br />
näher dran“ unter seiner Ägide nachhaltig<br />
im Markt umgesetzt.<br />
Personelle Veränderungen<br />
in<br />
Aufsichtsrat und<br />
Vorstand der<br />
RWE AG<br />
Der Aufsichtsrat der RWE AG hat<br />
beschlossen, der kommenden<br />
Hauptversammlung Werner Brandt<br />
und Hans-Peter Keitel zur Wahl in<br />
den Aufsichtsrat vorzuschlagen. Sie<br />
sollen dort Paul Achleitner und<br />
Carl-Ludwig von Boehm-Bezing<br />
ersetzen, die ihr Mandat mit Wirkung<br />
zum 18. April 2013 niederlegen.<br />
Carl-Ludwig von Boehm-<br />
Bezing gehörte dem Aufsichtsrat<br />
seit 1997 an, Paul Achleitner seit<br />
dem Jahr 2000.<br />
Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat<br />
die Bestellung von Rolf<br />
Martin Schmitz im Vorstand der<br />
RWE AG um fünf Jahre bis zum 31.<br />
Januar 2019 verlängert. Rolf Martin<br />
Schmitz gehört dem Vorstand seit<br />
Mai 2009 an und ist seit dem 1. Juli<br />
2012 stellvertretender Vorstandsvorsitzender.<br />
Leonhard Birnbaum verzichtet<br />
auf die angebotene Verlängerung<br />
seines Vertrages und wird Ende<br />
September 2013 aus dem Unternehmen<br />
ausscheiden, um sich<br />
neuen Aufgaben zu stellen.<br />
Der Aufsichtsrat hat im Zuge<br />
dieser personellen Festlegungen<br />
entschieden, die Aufgaben des<br />
RWE-Vorstands künftig auf die verbleibenden<br />
vier Ressorts zu verteilen.<br />
Diese Entscheidung ist zugleich<br />
Ausdruck der Anstrengungen des<br />
Konzerns, im Rahmen des Programms<br />
„RWE 2015“ Strukturen<br />
weiter zu vereinfachen und den<br />
Konzern noch effizienter aufzustellen.<br />
26 gaswärme international 2013-2
Personalien<br />
NACHRICHTEN<br />
Thomas Hüwener neuer Geschäfts führer<br />
Technik bei Open Grid Europe<br />
Zum 1. März 2013 übernimmt Dr. Thomas Hüwener (41) kommissarisch<br />
die technische Geschäftsführung von Open Grid<br />
Europe von Heinz Watzka (55), der das Unternehmen aus persönlichen<br />
Gründen auf eigenen Wunsch zum 28. Februar 2013 verlässt.<br />
Hüwener studierte Maschinenbau in Bochum und College Station,<br />
USA und promovierte im Bereich Strömungsmaschinen an<br />
der Universität Essen. Von 2001 bis heute war Hüwener in verschiedenen<br />
technischen Führungsfunktionen bei der E.ON Ruhrgas<br />
und der Open Grid Europe tätig. Dort leitete er zuletzt den<br />
Bereich Leitungstechnik. Er ist Mitglied in verschiedenen Gremien<br />
der nationalen und internationalen Gaswirtschaft.<br />
Sein Vorgänger, Heinz Watzka, kam nach verschiedenen Stationen<br />
in der Ölindustrie Anfang 2002 als Regionalleiter Süd zur E.ON<br />
Ruhrgas, wo er nach verschiedenen weiteren Führungsaufgaben<br />
in 2010 in die Geschäftsführung der Open Grid Europe berufen<br />
wurde. In dieser Funktion war er maßgeblich an der Neuausrichtung<br />
und Strukturierung des Unternehmens hin zum Independent<br />
Transmission Operator (ITO) beteiligt.<br />
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Düsseldorf, Germany<br />
09-10 July 2013 www.itps-online.com<br />
2-2013 gaswärme international<br />
27
NACHRICHTEN<br />
Medien<br />
GWI-SEMINARE<br />
22.-23. April Störungen und Störungsbeseitigung an Gas-Druckregelanlagen<br />
22. April Effektive Durchführung sicherheitstechnischer Unterweisungen<br />
24.-25. April Weiterbildung von Sachkundigen im Bereich von Erdgastankstellen<br />
24.-25. April Sachkundige für Odorieranlagen – DVGW G 280<br />
29.-30. April Praxis der Gastechnik für Nichttechniker und spartenfremde Mitarbeiter<br />
30. April Einführung in die Gasabrechnung<br />
14.-15. Mai Prüfungen, Dokumentationen und Abnahmen von Gas-Druckregelanlagen<br />
bis 5 bar durch Sachkundige<br />
15.-16. Mai Organisation des Betriebs und Fachkunde für Erdgasanlagen auf<br />
Werksgelände und im Bereich industrieller Gasverwendung<br />
16. Mai Arbeiten an Gasleitungen bei unkontrollierter Gasausströmung –<br />
Schulung nach BGR 500 (gemäß BGV A1 / BGI 560) und Brandschutzunterweisung<br />
für Betriebspraktiker und Bereitschaftsdienste<br />
22.-23. Mai Qualitätssicherung in Gasinstallationen – DVGW-Arbeitsblatt G 1020<br />
3.-4. Juni Weiterbildung von Sachkundigen und technischen Führungskräften<br />
im Bereich von Gas-Druckregel- und -Messanlagen<br />
5.-6. Juni Gasgerätetechnik für Bereitschaftsdienste<br />
6.-7. Juni Sachkundigenschulung Instandhaltung von Gasleitungen aus Stahlrohren<br />
größer 5 bar gem. DVGW G 466-1<br />
13.-14. Juni Weiterbildung der Sachkundigen gemäß DVGW-Arbeitsblatt G 685<br />
17. Juni Organisation und Logistik der Gasrohrnetzüberprüfung<br />
18.-19. Juni Gasspüren und Gaskonzentrationsmessungen<br />
18.-19. Juni Instandhaltung von Gasrohrnetzen<br />
Studie „Der Markt<br />
für Energiemanagementsysteme<br />
bis 2020“<br />
Um den Erhalt der internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />
der deutschen<br />
Industrie zu gewährleisten, wurde im Rahmen<br />
des Stromsteuergesetzes der sogenannte<br />
Spitzenausgleich eingeführt. Durch<br />
diesen erhalten Unternehmen des Produzierenden<br />
Gewerbes unter bestimmten<br />
Voraussetzungen Steuerbegünstigungen.<br />
Doch durch das Inkrafttreten der novellierten<br />
Fassung des Stromsteuergesetzes ab<br />
dem Jahr 2013 steigen die Anforderung,<br />
diese Begünstigung zu erhalten. So sind<br />
energieintensive Unternehmen ab dem<br />
Jahr 2013 verpflichtet Energiemanagementsysteme<br />
einzuführen.<br />
Die aktuelle Studie „Der Markt für Energiemanagementsysteme<br />
bis 2020“ von<br />
trend:research untersucht, inwiefern dieser<br />
Markt durch die veränderten Rahmenbedingungen<br />
beeinflusst wird und wie er<br />
sich weiterentwickelt. Basis der Studie bildet<br />
ein umfangreiches Desk Research sowie<br />
100 Experteninterviews mit Energieversorgern,<br />
Energiedienstleistern / Contractoren,<br />
Industrieunternehmen, IT-Herstellern und<br />
-Dienstleistern sowie weiteren Experten.<br />
19.-20. Juni Sachkundige für Erdgastankstellen<br />
20.-21. Juni Sicherheitstraining zum Gaszählerwechsel<br />
24.-26. Juni Sachkundigenschulung Gas-Druckregel- und -Messanlagen im Netzbetrieb<br />
und in der Industrie<br />
25.-26. Juni Gasmessung und Gasabrechnung im liberalisierten Markt<br />
27. Juni Praxis des Bereitschaftsdienstes für Biogas<br />
10.-11. Juli Weiterbildung der Führungskräfte im Bereitschaftsdienst DVGW GW 1200<br />
10.-11. Juli Grundlagen, Praxis und Fachkunde von Gas-Druckregelanlagen nach<br />
DVGW G 491, G 495 und G 459-2<br />
Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Bildungswerk<br />
Tel.: 0201-3618-143, Fax: 0201-3618-146,<br />
bildungswerk@gwi-essen.de, www.gwi-essen.de<br />
INFO<br />
trend:research GmbH<br />
Institut für Trend- und Marktforschung<br />
Januar 2013, 800 Seiten, 4.800 Euro<br />
www.trendresearch.de<br />
28 gaswärme international 2013-2
Medien<br />
NACHRICHTEN<br />
Das BHKW-Vertriebshandbuch 2013<br />
Blockheizkraftwerke tragen durch den<br />
Einsatz der klimafreundlichen Kraft-<br />
Wärme-Kopplung aktiv zur Schonung von<br />
Ressourcen und dem Schutz der Umwelt<br />
bei. Ein großer Hemmschuh bei der Vermarktung<br />
und Verbreitung für einen flächendeckenden<br />
Einsatz dieser Technologie<br />
ist neben der technischen und rechtlichen<br />
Komplexität häufig fehlendes oder<br />
mangelhaftes Wissen um Zielgruppen,<br />
Branchenspezifika, Vertriebs Know-how.<br />
Genau hier setzt das BHKW-Vertriebshandbuch<br />
2013 an.<br />
Anders als viele Studien zu regulatorischen<br />
Themen oder übergreifenden<br />
Marktthemen ist das BHKW-Vertriebshandbuch<br />
2013 eine Informationsquelle aus<br />
dem täglichen Vertriebsgeschäft. Das als<br />
Leitfaden konzipierte Handbuch beinhaltet<br />
viele aktuelle Informationen über Zielgruppen<br />
und Marktpotenziale. Aber auch<br />
praxisorientierte Argumentationshilfen für<br />
den Vertrieb werden aufbereitet und erläutert.<br />
Darüber hinaus liefert das BHKW-Vertriebshandbuch<br />
2013 detaillierte Einblicke<br />
in die fünf Top-Branchen Hotellerie, Krankenhäuser,<br />
Pflegeheime, Hersteller von<br />
Nahrungs- und Futtermitteln mit dem<br />
Schwerpunkt Fleischverarbeitung sowie in<br />
die Getränkeindustrie mit besonderem<br />
Fokus auf Brauereien.<br />
Der inhaltliche Schwerpunkt liegt<br />
neben der Identifikation geeigneter Zielkunden<br />
in Tipps und Anmerkungen zu<br />
Kaufmotivation und Contracting-Affinität<br />
der Entscheider bis hin zur Darstellung<br />
bewährter Modelle einer erfolgreichen<br />
Kundenansprache.<br />
Die fünf genannten Top-Branchen werden<br />
in dem Handbuch besonders aufschlussreich<br />
betrachtet. Die Informationen<br />
reichen dabei von der spezifischen Detailbeschreibung<br />
jedes Sektors und der branchenspezifischen<br />
technischen Infrastruktur<br />
bis zum typischen Lastprofil (aufbereitete<br />
Werte für ein Jahr im csv-Format auf<br />
DVD) für Strom und Gas mit Angabe der<br />
Nutzungsstunden und Leistungsspitze<br />
sowie des thermischen Profils.<br />
INFO<br />
von CREAVIVA Dialogmarketing GmbH & Co. KG<br />
Rheine<br />
April 2013<br />
2.490,00 Euro/Einzellizenz zzgl. gesetzl. MwSt<br />
www.creaviva.de<br />
www.bhkw-vertriebshandbuch.de<br />
Verhandeln mit dem Teufel<br />
Das Harvard-Konzept für die fiesen Fälle<br />
Verhandeln oder nicht? Diese Entscheidung<br />
ist besonders schwierig, wenn<br />
man es mit Kontrahenten zu tun hat, die<br />
einem in der Vergangenheit bewusst Schaden<br />
zugefügt haben oder dies in Zukunft<br />
noch tun könnten. Robert H. Mnookin bietet<br />
pragmatischen Rat in komplizierten<br />
Verhandlungssituationen: Er zeigt, wann<br />
man mit seinem Gegner verhandeln sollte<br />
und wann man stattdessen kämpfen muss.<br />
Aus seiner langjährigen Beratungspraxis<br />
kennt Robert H. Mnookin Konflikte in allen<br />
Größenordnungen. In seinem Buch bietet<br />
er pragmatische Leitlinien für die schwierigen<br />
und moralisch komplizierten Verhandlungsfälle.<br />
Er zeigt, welch rationalen Überlegungen<br />
die Entscheidung „Will ich mit<br />
meinem Gegner verhandeln, oder muss<br />
ich meine persönlichen Grenzen verteidigen<br />
und kämpfen?“ begleiten sollte. Dazu<br />
gehört etwa, Kosten und Nutzen systematisch<br />
zu vergleichen, potenzielle Alternativen<br />
zu analysieren und das Verhältnis von<br />
moralischem Empfinden und Pragmatismus<br />
richtig zu gewichten.<br />
Der Autor bietet acht spannende Beispiele<br />
aus Politik, Wirtschaft und Privatleben,<br />
die zeigen, wie heiß Verhandlungen<br />
werden können. Von Churchills Weigerung,<br />
mit Hitler zu verhandeln, über den<br />
„Softwarekrieg“ zwischen IBM und Fujitsu<br />
bis hin zu einem vertrackten Erbschaftsstreit:<br />
Mnookin gelingt es auch die verfahrensten<br />
Situationen zu durchleuchten.<br />
INFO<br />
von Robert H. Mnookin<br />
Campus Verlag<br />
Aus dem Englischen<br />
von Jürgen Neubauer<br />
2012 kart.,<br />
ca. 352 Seiten,<br />
D 24,99 € / A 25,70 /<br />
CH 35,90 Fr.<br />
ISBN<br />
978-3-593-39364-3<br />
www.campus.de<br />
2-2013 gaswärme international<br />
29
NACHRICHTEN<br />
Medien<br />
INFO<br />
von M. Kaltschmitt, W.<br />
Streicher, A. Wiese,<br />
Springer Verlag<br />
5. Aufl. 2013.<br />
erweiterte, XXXII<br />
702 Seiten, Hardcover<br />
59,95 € (D)<br />
61,63 € (A), CHF 75.00<br />
www.springer.com<br />
Erneuerbare Energien<br />
Systemtechnik, Wirtschaftlichkeit,<br />
Umweltaspekte<br />
Dieses Standardwerk stellt die physikalisch-technischen<br />
Grundlagen und die<br />
aktuelle Systemtechnik für Anlagen zur Nutzung<br />
regenerativer Energien zur Strom- und<br />
Wärmebereitstellung dar. Außerdem gibt es<br />
einen umfassenden Überblick über die Charakteristik<br />
des erneuerbaren Energieangebots.<br />
Ausgehend davon werden Kennzahlen<br />
für eine ökonomische und ökologische<br />
Bewertung zugänglich gemacht und die<br />
Potenziale der regenerativen Energien und<br />
deren derzeitige Nutzung in Deutschland<br />
diskutiert. Im Einzelnen werden die folgenden<br />
Optionen zur Nutzung des regenerativen<br />
Energieangebots aufgezeigt:<br />
■■<br />
passive Solarenergienutzung,<br />
■■<br />
solarthermische Wärmebereitstellung,<br />
■■<br />
photovoltaische und solarthermische<br />
Stromerzeugung (u. a. Solarfarm- und<br />
Solarturmkraftwerke),<br />
■■<br />
Stromerzeugung aus Windenergie und<br />
Wasserkraft,<br />
■■<br />
Wärmebereitstellung mithilfe von Wärmepumpen<br />
aus Umgebungsluft und<br />
oberflächennaher Erdwärme,<br />
■■<br />
Strom- und Wärmebereitstellung aus<br />
der Energie des tiefen Untergrunds.<br />
Zusätzlich werden kursorisch die Möglichkeiten<br />
einer Nutzung der Meeresenergien<br />
dargestellt. Nicht diskutiert wird dagegen<br />
die Energiegewinnung aus Biomasse. Für<br />
die 5. Auflage wurden u. a. die photovoltaische<br />
Stromerzeugung vollständig aktualisiert,<br />
die passive und aktive solarthermische<br />
Wärmegewinnung umfassend überarbeitet,<br />
die Windkraftnutzung einschließlich<br />
der Offshore-Windstromerzeugung<br />
dem aktuellen Stand der Technik angepasst<br />
und die Möglichkeiten einer geothermischen<br />
Strom- und Wärmeerzeugung<br />
neu strukturiert dargestellt. Außerdem<br />
wurden die Grundlagen des regenerativen<br />
Energieangebots erweitert.<br />
INFO<br />
von AutomoTeam<br />
GmbH<br />
Whitepaper auf<br />
Deutsch<br />
kostenfrei<br />
www.automoteam.<br />
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Whitepaper: Leistungssteigerung<br />
von Aluminium<br />
Als europaweit erstes Entwicklungsunternehmen<br />
eröffnet AutomoTeam<br />
GmbH europäischen Unternehmen neue<br />
interessante Möglichkeiten für den industriellen<br />
Einsatz von Aluminium. Das in den<br />
letzten Jahren weiterentwickelte Micro Arc<br />
Oxidation Verfahren verwandelt Aluminiumoberflächen<br />
in Keramik mit besonderen<br />
Eigenschaften.<br />
Dank neuen Potenzialen und breiter<br />
Marktakzeptanz durchläuft das Micro Arc<br />
Oxidation Verfahren aktuell den Qualifizierungsprozess<br />
als neuer Industriestandard.<br />
Entscheidende Aspekte dabei sind Wirtschaftlichkeit,<br />
Leistungsfähigkeit, Umweltfreundlichkeit<br />
und Reproduzierbarkeit des<br />
Serienprozesses sowie die Oberflächenqualität.<br />
Durch die frühe Einbindung der Oberfläche<br />
als konstruktives Element in den Entwicklungs-<br />
und Produktentstehungsprozess,<br />
lassen sich neue Potenziale erschließen:<br />
Reduzierung von Gewicht und Materialkosten,<br />
Zeit- und Kosteneinsparung bei<br />
mechanischer Bearbeitung und Steigerung<br />
von Wirtschaftlichkeit und Gebrauchswert<br />
von Produkten.<br />
Aus diesen Gründen haben sich bereits<br />
mehrere renommierte, deutsche Unternehmen<br />
aus den Bereichen Automobilindustrie,<br />
Maschinenbau, Anlagenbau, Energie<br />
und Elektronik für AutomoTeam als<br />
Entwicklungspartner entschieden.<br />
Das Whitepaper in deutscher Sprache<br />
enthält weitere Informationen zum Thema<br />
Micro Arc Oxidation und ist erhältlich unter<br />
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energiemanagementsystems<br />
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Aufbau von energiemanagementsystemen auf Basis der DIN eN<br />
ISO 50001.<br />
Die im April 2012 eingeführte Norm definiert die Anforderungen<br />
von energiemanagementsystemen und löst die DIN eN 16001<br />
aus dem Jahr 2009 ab. Neben technischen Grundlagen der<br />
Verbrauchsmessung und energieabrechnung erfahren die Leser<br />
in kompakter, transparenter form Methoden zur Datenerfassung<br />
und Datenanalyse sowie zur zielgerichteten<br />
Nutzung der gewonnenen ergebnisse. Die ergänzenden<br />
digitalen In halte bieten – gemeinsam mit dem eBook – zudem<br />
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von energie betraut sind und sich mit der Planung sowie mit<br />
der Umsetzung von effi zienzsteigernden Verfahren in Unternehmen<br />
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Brief, fax, e-Mail) oder durch rücksendung der Sache widerrufen. Die frist beginnt nach erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
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PADIN52012
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NACHRICHTEN<br />
Medien<br />
INFO<br />
von Gunter Dueck<br />
Campus Verlag GmbH<br />
Januar 2013<br />
geb. mit Schutzumschlag<br />
282 Seiten, inkl. E-Book<br />
D 24,99 € / A 25,70 € /<br />
CH 35,90 Fr.<br />
ISBN 978-3-593-39717-7<br />
www.campus.de<br />
Das Neue und seine Feinde<br />
Wie Ideen verhindert werden und wie sie<br />
sich trotzdem durchsetzen<br />
Worin besteht die Kunst der Innovation?<br />
Die Antwort von Wirtschaftsvordenker<br />
und Netzaktivist Gunter Dueck<br />
lautet: Es kommt nicht auf die Idee an, der<br />
Durchbruch ist das Entscheidende. Wie<br />
man Innovationen im Zeitalter des radikalen<br />
digitalen Wandels gegen Widerstände<br />
durchsetzt, zeigt Dueck in seinem<br />
zukunftsweisenden neuen Buch.<br />
Fast alle Neuerungen und Erfindungen<br />
treffen zunächst auf Widerstände, man<br />
denke nur an die ersten Reaktionen des<br />
Buchhandels auf E-Books, von Brockhaus<br />
auf Wikipedia oder von Banken auf Internetbanken.<br />
Unternehmen haben wie alle<br />
Systeme ein Immunsystem, das jede neue<br />
Idee zunächst wie eine Störung behandelt.<br />
Wie lassen sich solche strukturellen Hindernisse<br />
überwinden, um der Idee zum<br />
Durchbruch zu verhelfen und aus ihr ein<br />
Geschäft zu machen?<br />
Gunter Dueck zeigt, auf welche Faktoren<br />
es ankommt: Energie, Herzblut, Kampfgeist,<br />
eine glückliche Hand, ein tolles Gründerteam,<br />
verständnisvolle Investoren und<br />
Geduld. Der Autor beschreibt anschaulich,<br />
wie sich eine neue Businessidee überhaupt<br />
entfalten kann, welche Barrieren sie überwinden<br />
muss und auf welche Gegner sie<br />
trifft. Da sind etwa die Antagonisten, die<br />
alles Neue aktiv bekämpfen; die Close-<br />
Minds mit ihrer „braucht kein Mensch“-<br />
Haltung oder die OpenMinds, die eine<br />
Innovation immerhin gut fänden, wenn sie<br />
denn ausgereift wäre. Eine ganze Psychologie<br />
des Wandels stellt Dueck dem Leser<br />
vor. Konkret beschreibt er die Widerstände<br />
im Management, bei Geldgebern, in einzelnen<br />
Abteilungen, insbesondere in Marketing<br />
und Vertrieb. Damit müssen Innovatoren<br />
umgehen, sie müssen die Hindernisse<br />
bereits im Vorfeld der Innovation<br />
mitdenken, so der Autor. Sein Buch ist ein<br />
leidenschaftliches Plädoyer gegen herkömmliches<br />
Ideenmanagement und für<br />
wildes Denken: Innovation ist immer auch<br />
anarchisch. Und Dueck warnt: Wer sich im<br />
digitalen Zeitalter lustig macht über die<br />
„seltsamen“ Ideen der jungen Wilden, der<br />
wird verlieren.<br />
Gas- und Wärme-Institut Essen e. V. (Hrsg.)<br />
gwi-Arbeitsblätter<br />
Verbrennungskennwerte | Gaseigenschaften | Berechnungen<br />
INKLUSIVE<br />
eBook<br />
INFO<br />
1. Auflage 2013<br />
120 Seiten, Broschur<br />
mit eBook<br />
50,00 Euro<br />
ISBN:<br />
978-3-8027-5626-9<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
gwi-Arbeitsblätter: Verbrennungskennwerte<br />
– Gaseigenschaften – Berechnungen<br />
Die Arbeitsblätter des Gas- und Wärme-<br />
Instituts Essen e.V. wurden über mehrere<br />
Jahre regelmäßig in der Fachzeitschrift<br />
gaswärme international veröffentlicht. Für<br />
diese Sonderpublikation erfuhren die<br />
Arbeitsblätter eine gründliche Überarbeitung<br />
und Ergänzung durch neue, bisher<br />
unveröffentlichte Arbeitsblätter zum<br />
Thema Oxyfuel. Weitere Themenbereiche<br />
sind Begriffe und Einheiten, Brenngase,<br />
Luft, Zündung, Verbrennung, Feuerungstechnik.<br />
Praktische Berechnungsbeispiele bieten<br />
dem Leser eine Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />
zur Verwendung der Arbeitsblätter.<br />
Der Datenträger beinhaltet, neben dem<br />
eBook, ein Programm u.a. zur Berechnung<br />
von charakteristischen Brenngasgrößen,<br />
der Abgaszusammensetzung und der adiabaten<br />
Flammentemperatur und zur<br />
Bestimmung von Normdichte, Betriebsdichte<br />
und isobaren Wärmekapazitäten für<br />
Oxidator und Abgas.<br />
32 gaswärme international 2013-2
STATEMENT<br />
Projekt GASQUAL –<br />
Pilot-Studie Deutschland<br />
Grundsatzposition von BDH und figawa<br />
von Gotthard Graß, Norbert Burger, Andreas Lücke<br />
Dezentral eingespeistes Biogas, weltweiter Handel mit LNG, Shale Gas und aus Wind und Sonnenstrom synthetisch<br />
hergestelltes Gas werden den europäischen Gasbinnenmarkt in den nächsten Jahrzehnten prägen. Angesichts<br />
dieser Entwicklung hat die Europäische Kommission ein Mandat an CEN erteilt, Normung im Bereich der<br />
Gasbeschaffenheit zu beginnen unter der Maxime, Normen zu entwickeln, die einen „möglichst breiten Bereich<br />
der Gasbeschaffenheit von H-Gas bei vertretbaren Kosten“ abdecken. Diese Forderung führt aktuell zu intensiven<br />
Diskussionen zwischen den Marktpartnern. So werden die Ergebnisse und Folgerungen aus ersten hierzu erfolgten<br />
experimentellen Untersuchungen unter dem Projektnamen „Gasqual“ in der Branche höchst unterschiedlich<br />
bewertet.<br />
Mit der folgenden Grundsatzposition melden sich die Hersteller von Gasgeräten mit den beiden Spitzenverbänden<br />
BDH und figawa zu Wort. Im Mittelpunkt steht hierbei die Frage, welche Auswirkungen eine kurzfristig<br />
deutlich stärker schwankende Gasqualität auf die mehr als 180 Mio. Gasgeräte hätte, die heute in Europa im Einsatz<br />
sind.<br />
Experten beider Verbände haben die aktuelle Situation<br />
bezüglich des europäischen Projekts der Harmonisierung<br />
von Erdgas H analysiert und sehen die<br />
Notwendigkeit einer gemeinsamen grundsätzlichen<br />
Erklärung der deutschen Hersteller von Gasgeräten, um<br />
die Interessen und Gesichtspunkte der Hersteller zum<br />
Ausdruck zu bringen. Da die deutschen Hersteller eine<br />
hohe Exportquote ins europäische Ausland haben und<br />
die Produkte daher einen hohen Verbreitungsgrad haben,<br />
möchten wir hiermit auch diesen Aspekt unterstreichen.<br />
Das Projekt der europäischen Harmonisierung der<br />
Beschaffenheit von Erdgas H betrifft ca. 180 Millionen<br />
installierte Gasgeräte im Feld ebenso wie die Entwicklung<br />
zukünftiger Gasgerätetechnologien. Vertreter beider<br />
Verbände waren an der Phase I des unter dem Mandat<br />
M 400 organisierten Projekts „Gas Quality – Test<br />
Phase“ aktiv beteiligt. Auf Produktfeldern, die durch das<br />
Mandat M 400 nicht erfasst wurden, wurden sowohl auf<br />
Initiative der Gerätehersteller eigene Untersuchungen<br />
durchgeführt als auch aktive Mitarbeit im Rahmen von<br />
Untersuchungen gewährt, die durch die Gaswirtschaft<br />
angestrengt wurden. Alle gewonnenen Erkenntnisse und<br />
Ergebnisse wurden zusammengetragen und für die Diskussionen<br />
zur Harmonisierung der Gasqualitäten in<br />
Europa zur Verfügung gestellt, so Informationen von<br />
Prüfungen von Gasheizgeräten für gewerbliche und<br />
industrielle Gebäude, Gasfeuerungen in Gewerbe und<br />
Industrie.<br />
Kernpunkt einer zukünftigen Harmonisierung der Erdgasbeschaffenheit<br />
in Europa für die allermeisten stationären<br />
Anwendungen ist die Wobbe-Zahl-Bandbreite, mit<br />
der Gasgeräte betrieben werden sollen und in der die<br />
Wobbe-Zahl nach den bisherigen Aussagen der Gaswirtschaft<br />
rasch wechseln kann. Daneben ist der Schwefelgehalt<br />
des Brennstoffes wichtig. Für motorische Anwendungen<br />
ist ferner die Methanzahl von Bedeutung.<br />
Der Abschlussbericht des Projektes „Gas Quality<br />
Phase I“ liegt nun seit geraumer Zeit vor. Die Ergebnisse<br />
der Untersuchungen wurden in einem DVGW-Workshop<br />
im November 2011 in Karlsruhe vorgestellt. Eine detailliertere<br />
Diskussion zur Bewertung der vielschichtigen technischen<br />
Ergebnisse aus Phase I unter Beteiligung der<br />
Gerätehersteller hat bisher nicht stattgefunden. Damit<br />
fehlt auch eine belastbare Grundlage für die Pilotstudien<br />
2-2013 gaswärme international<br />
33
STATEMENT<br />
Bild 1: Quelle: © Wingas GmbH<br />
und nochmals mehr für einen Beginn einer Normungsarbeit.<br />
Die Ergebnisse einer Cost-Benefit-Analyse wurden in<br />
Ergänzung hierzu publiziert (Endbericht datiert von Juli<br />
2012). Darin wird die Wirtschaftlichkeit einer Versorgung<br />
mit wechselnden Gasqualitäten für die Gasversorger sehr<br />
positiv dargestellt. Diese Aussagen sind absolut konträr<br />
zu den Aussagen des Vorberichts von Juli 2011, der nur<br />
geringe positive Aspekte ausweist. Die Kehrtwendung in<br />
der wirtschaftlichen Beurteilung ist uns nicht transparent<br />
und nicht nachvollziehbar.<br />
Eine genaue Analyse des Endberichts zeigt jedoch auf,<br />
dass die in der Umfrage gegebenen Antworten der Hersteller<br />
von Gasgeräten offensichtlich nicht in die zusammenfassende<br />
Beurteilung eingeflossen sind. In fast allen<br />
Antworten wurde dargestellt, dass geänderte Gasqualitäten<br />
sich negativ auf die Sicherheit, auf die Effizienz und<br />
auf das Emissionsverhalten auswirken können. In der<br />
Zusammenfassung wird dahingehend jedoch nur von<br />
geringen Auswirkungen auf die Geräte gesprochen.<br />
Nun sind infolge des GasQual-Projektes und der Cost-<br />
Benefit-Analyse auf Initiative von Marcogaz und Easeegas<br />
zahlreiche Aktivitäten auf nationaler und europäischer<br />
Ebene gestartet worden – jeweils unter der Regie von<br />
Vertretern der Gasversorgungswirtschaft – und die einzelnen<br />
Vertreter der Gasgerätehersteller haben bisher nur<br />
die Möglichkeit, einzelne, kritische Punkte anzumerken<br />
oder ihre Bedenken anzumelden.<br />
BDH und figawa kritisieren diese Vorgehensweise und<br />
möchten die beteiligten deutschen Gasversorgungsunternehmen<br />
hiermit aufrufen, die Regelung der zukünftigen<br />
deutschen und europäischen Erdgasversorgung, die<br />
aufgrund neuer Erdgasbezugsquellen und der verstärkten<br />
Nutzung erneuerbarer Energien eine große Herausforderung<br />
darstellt, als gemeinsames Projekt anzugehen.<br />
Es kann nicht zielführend sein, durch die Einspeisung von<br />
Gas aus beliebigen Gasquellen ohne entsprechende Aufbereitung<br />
eine riesige Population von Gasgeräten in<br />
Europa dauerhaft mit stark fluktuierenden Gasqualitäten<br />
zu betreiben und dabei Aspekte der Sicherheit, der Energieeffizienz<br />
und des Umwelt- und Klimaschutzes zu vernachlässigen<br />
oder entsprechend kritische Hinweise zu<br />
negieren.<br />
Da eine Gesamtbewertung der technisch-wirtschaftlichen<br />
Ergebnisse der Phase I bisher nicht stattgefunden<br />
hat, kann die Phase II („Standardisation Phase“) nicht zielgerichtet<br />
angegangen werden. Entgegen veröffentlichten<br />
Erklärungen haben die normativen Arbeiten an einer harmonisierten<br />
Gasqualität jedoch schon begonnen, obwohl<br />
die beabsichtigten Pilotstudien noch gerade erst begonnen<br />
haben, die Finanzierung notwendiger Aktivitäten<br />
völlig unklar ist und obwohl die Gesamtbewertung der<br />
Phase I aussteht. Wir wenden uns mit diesem Papier<br />
gegen ein überstürztes Schaffen von Fakten, bei dem die<br />
Geräteindustrie spätere Probleme ausbügeln soll.<br />
Aus Sicht der unterzeichnenden Verbände besteht die<br />
Gefahr, dass durch unkoordiniertes Vorgehen bei der Harmonisierung<br />
von Erdgas H in Europa die Reputation von<br />
Erdgas als sichere, saubere, effiziente und verlässliche<br />
Energiequelle leidet – vor allem zugunsten des Systemwettbewerbers<br />
Strom.<br />
Ferner sollten Erkenntnisse aus verschiedenen Gasmärkten<br />
(USA, Niederlande) über den hier interessierenden<br />
Zusammenhang von Gasqualität und Gerätefunktion<br />
für die Gesamtbeurteilung herangezogen werden.<br />
Interessant sind in diesem Zusammenhang die Vorgehensweise<br />
und die Ergebnisse eines parallelen Projektes<br />
in den Niederlanden (dokumentiert im Dokument<br />
Netherlands Technical Agreement NTA 8837 vom Dezember<br />
2012), nach dem die Erdgasqualität in den Niederlanden<br />
– gespeist aus verschiedenen Quellen – zukünftig in<br />
einem engen Wobbe Zahlbereich von 4 % absolut aufbereitet<br />
wird.<br />
Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich im<br />
Wesentlichen auf die Auswirkungen unterschiedlicher<br />
Gasqualitäten auf den installierten Gerätebestand. Für die<br />
Zukunft werden die assoziierten Hersteller ihre Innovationsbereitschaft<br />
natürlich dafür einsetzen und in Zukunft<br />
Lösungen bei Neugeräten anbieten, die für breiter und<br />
rasch schwankende Gasqualitäten geeignet sind. Es ist<br />
allerdings absehbar, dass z.B. eine mögliche gasadaptive<br />
Verbrennungsregelung, die Gasqualitätsschwankungen<br />
ausgleichen könnte, nicht für alle Gastechnologien einsetzbar<br />
sein wird. Eine Nachrüstung von den Bestandsgeräten<br />
mit einer derartigen Regelung wird ferner auch nur<br />
in Ausnahmefällen möglich sein.<br />
34 gaswärme international 2013-2
STATEMENT<br />
ERGEBNISSE DER TEST-PHASE DES<br />
GAS-QUALITY-PROJEKTS<br />
Untersuchungsumfang Gasgeräte (Mandat M 400)<br />
Untersucht wurden fast 100 repräsentative Produkte von<br />
29 im Markt installierten konventionellen Gasgerätegruppen<br />
< 70 kW aus haushaltlichen (domestic) Anwendungen,<br />
die nach Gasgeräterichtlinie (GAD) zertifiziert wurden.<br />
Nicht untersucht wurden im Rahmen der Studie:<br />
■■Geräte vor Inkrafttreten der GAD, damit vor allem ältere<br />
Installationen vor 1995<br />
■■neuere Technologien wie Gaswärmepumpen und<br />
Micro-KWK-Anlagen, die in den letzten Jahren in<br />
Deutschland einen erheblichen Zuwachs verzeichnen<br />
■■Gasheizgeräte für den gewerblichen und industriellen<br />
Bereich; für den Bereich gasbetriebener dezentraler<br />
Hallenheizgeräte liegt ein Untersuchungsbericht der<br />
figawa mit beschränktem Untersuchungsumfang für<br />
Warmlufterzeuger, Hellstrahler und Dunkelstrahler vor.<br />
Nach Abschätzung der europäischen Herstellerverbände<br />
für Warmlufterzeuger EURO-AIR und Infrarotstrahler<br />
ELVHIS liegt die gesamteuropäische Population<br />
dieser Geräte bei ca. 2,0 Mio. Einheiten im Bestand.<br />
■■Gasbrenner größerer Leistung, insbesondere Brenner,<br />
die nach technischer Spezifikation mit einem Kessel<br />
oder sonstigen Wärmeerzeuger vor Ort zu einer Funktionseinheit<br />
kombiniert werden (Population Brenner ><br />
100 kW allein in DE ca. 300.000 Stück bei max. 36 MW<br />
Brennerleistung zusammen mit Industrie- und Prozessfeuerungen)<br />
■■Gasbrenner in Industriefeuerungen oder Prozessanlagen;<br />
hier liegen ebenfalls auf Eigeninitiative von Herstellern<br />
einige Untersuchungsergebnisse vor.<br />
STATEMENT 1:<br />
BDH/figawa halten die Einbeziehung der hier genannten<br />
Gerätearten und Brennertypen für zwingend erforderlich,<br />
da in diesen Feldern Randbedingungen gelten und Verbrennungstechnologien<br />
zum Einsatz kommen, die auf<br />
Schwankungen der Gasbeschaffenheit signifikant anders<br />
reagieren als Geräte unter dem Scope des Gas Quality<br />
Untersuchungsberichtes. Ferner kann der Bestand an Altgeräten<br />
installiert vor 1995 nicht einfach aus der Betrachtung<br />
ausgeklammert werden.<br />
STATUS DER UNTERSUCHTEN GERÄTE<br />
Unter dem Anwendungsbereich der GasQuality Studie<br />
wurden vor allem Neugeräte geprüft. Nur für einige<br />
wenige Geräte wurden Dauerversuche durchgeführt, die<br />
äquivalent dem Praxisbetrieb von 1,5 Jahren entsprechen.<br />
Damit fehlen in der Untersuchung (Final Report CEN/BT<br />
WG 197) systematisch Erkenntnisse aus dem üblichen<br />
Lebenszyklus von Gasgeräten, die die Sicherheit, Funktionalität<br />
und Effizienz bei Betrieb mit verschiedenen Gasqualitäten<br />
beeinflussen.<br />
■■Verschmutzung<br />
Mit relevanten Verschmutzungseffekten bezüglich der<br />
verbrennungstechnischen Funktionen durch Veränderung<br />
der Luftansaugung oder der Abgaswege ist insbesondere<br />
bei Geräten Art A und B zu rechnen. Starke<br />
Effekte sind zu erwarten in den Bereichen<br />
■■Haushalt: Herde, Umlaufwasserheizer, Kombiwasserheizer<br />
und Durchlaufwasserheizer bei Installationen<br />
in Küchen und Bädern, Werkräumen<br />
■■Nicht-Haushalt: alle A und B-Geräte in gewerblichen<br />
und industriellen Umgebungen<br />
■■Prozessfeuerungen: Anlagen etwa in Bäckereien,<br />
Wäschereien, Reinigungen etc.<br />
In der Regel führt die Verschmutzung der Luftansaugund<br />
Abgaswege zu einer Verringerung des Luftüberschusses<br />
der Verbrennung, damit zu höheren Verbrennungs-<br />
und Oberflächentemperaturen, ggf. zu höheren<br />
Schadstoffemissionen oder unvollständiger Verbrennung.<br />
Ebenso ist bei diesen Installationen mit<br />
Verschmutzung von Gasdüsen zu rechnen, die unterschiedliche<br />
Auswirkungen auf die Verbrennung haben<br />
können. Verschmutzungen im Bereich des Wärmeüberträgers<br />
etwa durch Kalkablagerungen bei hydraulischen<br />
Systemen oder durch Staub bei direkt befeuerten<br />
Geräten in gewerblichen und industriellen Anlagen<br />
führen i.d.R. lokal zu höheren Materialtemperaturen.<br />
Liegt ein solcher Zustand bei installierten Geräten<br />
vor, so muss bei Betrieb mit höherwobbigen Gasen<br />
ggf. mit höheren Materialausfällen und Verminderung<br />
der Betriebssicherheit gerechnet werden.<br />
■■Lebensdauereffekte / Verschleiß<br />
Der Verschleiß von Komponenten der Gasgeräte (wie<br />
Gasarmaturen, Gebläse, Motoren etc.) führt zu ähnlichen<br />
Effekten der Funktionalität der Gasgeräte wie die<br />
Verschmutzung. Durch Maßnahmen vor Ort (Reparaturen,<br />
Austausch von Teilen, Anpassungsmaßnahmen,<br />
Einstellungen) ist damit zu rechnen, dass der Zustand<br />
der Geräte nicht durchgängig einem neuwertigen<br />
Laborzustand entspricht. Bei der hier betrachteten<br />
Gerätepopulation und Zeitdauer ist auch damit zu<br />
rechnen, dass ein Teil der Geräte durch Eingriffe vor Ort<br />
nicht mehr in allen Punkten den Herstellervorgaben<br />
entspricht.<br />
■■Wartungszustand / Überprüfung<br />
Der Wartungszustand der Geräte beeinflusst Sicherheit,<br />
Funktionalität und Effizienz in erheblichem Maße. Hier<br />
ist insbesondere auf die ganz unterschiedliche zeitliche<br />
Dichte und Qualität von Wartungsvorgängen für verschiedene<br />
Gasgeräte in den europäischen Märkten<br />
hinzuweisen. Es ist beispielweise bekannt, dass etwa<br />
Durchlaufwasserheizer wie auch gewerbliche und<br />
2-2013 gaswärme international<br />
35
STATEMENT<br />
industrielle Heizgeräte vor allem in den nichtdeutschsprachigen<br />
Märkten nur sehr unbefriedigend gewartet<br />
werden. Die Durchführung einer turnusmäßigen Überprüfung<br />
durch Schornsteinfeger spielt hier eine<br />
wesentliche Rolle.<br />
STATEMENT 2:<br />
Die bisherigen Untersuchungen zum Verhalten von Gasgeräten<br />
bei unterschiedlichen Gasqualitäten müssen<br />
ergänzt werden um die Effekte des realen Praxisbetriebes<br />
wie Verschmutzung, Verschleiß, Lebensdauereffekte und<br />
Wartungszustand. Hierzu müssen alle verfügbaren empirischen<br />
Daten über den Praxisbetrieb von Gasgeräten<br />
auch aus dem gewerblichen und industriellen Sektor wie<br />
etwa Daten von den Kundendienstorganisationen der<br />
Hersteller und Statistiken des Schornsteinfegerhandwerks<br />
analysiert und ausgewertet werden.<br />
PRÜFBEDINGUNGEN<br />
Gegenstand der genannten Untersuchungen unter dem<br />
Mandat M 400 waren laborseitige Prüfungen unter normativ<br />
definierten Prüfaufbauten und Einstellungen. In<br />
der Praxis des Gerätebetriebes ist bei der Population von<br />
180 Mio. Geräten mit einer großen Bandbreite von realen<br />
Betriebsbedingungen und Einstellungen zu rechnen, die<br />
das verbrennungstechnische Verhalten der Geräte bei<br />
unterschiedlichen Gasqualitäten maßgeblich beeinflussen.<br />
Zu nennen sind hier insbesondere:<br />
■■Einfluss der Luft/Abgas-Installation<br />
Parameter: Länge und Ausführung von Luft/Abgas-<br />
Leitungen, Ausführung und Zustand des Abgassys-<br />
tems, Witterungseinflüsse auf die Funktion des Abgassystems,<br />
Einflüsse bei Mehrfachbelegung von Abgassystemen.<br />
In vielen europäischen Märkten sind die<br />
diesbezüglichen Regelwerke unvollständig und nicht<br />
auf einheitlichem Niveau.<br />
■■Einfluss des Aufstellungsortes<br />
Hier ist insbesondere an Geräte Art A und B bei Installation<br />
in Küchen und Bädern zu denken, deren Funktion<br />
durch bauliche Ausführung oder Änderung (etwa<br />
Dichtheit Türen und Fenster) beeinflusst wird. In südeuropäischen<br />
Märkten sind im Haushaltsbereich ferner<br />
Installationen in Innenhöfen, Fluren, Schächten oder<br />
auf Balkonen mit für deutsche Regelwerke unkonventionellen<br />
Abgaswegen üblich.<br />
■■Einfluss von Vor-Ort-Einstellungen<br />
Im Zuge von Wartungsarbeiten oder Reparaturen an<br />
den Einrichtungen und Komponenten eines Gasgerätes<br />
erfolgt in jedem Fall eine Vor-Ort-Einstellung. Durch<br />
solche technisch notwendigen oder in der Installationspraxis<br />
erfolgten Einstellmaßnahmen vor Ort ist<br />
damit zu rechnen, dass der Betriebszustand der Geräte<br />
in vielen Fällen nicht mehr der vom Hersteller ausgelieferten<br />
Werkseinstellung entspricht.<br />
STATEMENT 3:<br />
Die bisherigen Untersuchungen zum Verhalten von Gasgeräten<br />
bei unterschiedlichen Gasqualitäten müssen<br />
ergänzt werden um die Effekte unterschiedlicher Installationen<br />
und Einstellbedingungen, um die Verhältnisse des<br />
realen Praxisbetriebes zu erfassen. Auch hier sind die im<br />
gewerblichen und industriellen Bereich installierten Feuerungen<br />
mit zu berücksichtigen.<br />
Bild 2: Quelle: © Wingas GmbH<br />
PRÜFPARAMETER<br />
Bei der Untersuchung der Neugeräte des haushaltlichen<br />
Bereiches im Laborbetrieb im Rahmen der Phase I des<br />
Projektes wurden diverse Parameter nach einem standardisierten<br />
Verfahren aufgenommen. Dabei richteten<br />
sich die Prüfparameter nach der Gerätetechnologie. Die<br />
Bewertung unterschiedlicher Parameterergebnisse aus<br />
den Bereichen Sicherheit, Emissionen, Funktionalität<br />
und Handhabung aus einer Vielzahl unterschiedlicher<br />
Geräte stellt eine schwierige Aufgabe dar. In der Ergebniszusammenstellung<br />
des Projekts unter Mandat M 400<br />
findet dann eine starke Fokussierung auf einen einzelnen<br />
Parameter statt, die CO-Emissionen bei der Verbrennung.<br />
Durch die Beschränkung auf den Umfang von<br />
GAD-Geräten aus dem haushaltlichen Bereich und die<br />
Konzentrierung auf unmittelbare verbrennungstechnische<br />
Effekte fehlen in der Betrachtung folgende Parameter:<br />
36 gaswärme international 2013-2
STATEMENT<br />
■■Lebensdauereffekte durch den Anstieg von Oberflächentemperaturen<br />
bei dauerhaftem Betrieb mit<br />
höherwobbigen Gasen; hier ist insbesondere das Verhalten<br />
von Materialien, Oberflächen und Konstruktionen<br />
kritisch zu beachten, deren Temperaturen unmittelbar<br />
von der Verbrennungstemperatur beeinflusst<br />
wird, wie etwa Oberflächen von vollvormischenden<br />
Brennern, Wärmetauscher, Strahlflächen von direkt<br />
befeuerten Geräten wie Heizstrahler etc. Bei wirtschaftlicher<br />
Auslegung der Geräte ist damit zu rechnen, dass<br />
es durch thermische Überlastung zu häufigeren Funktionsfehlern,<br />
Ausfällen bis hin zu vorzeitigen Zerstörungen<br />
kommt.<br />
■■Verluste der Energieeffizienz / Vorgabewerte<br />
Die Veränderung der Energieeffizienz von Gasgeräten<br />
bei Betrieb mit wechselnden Gasqualitäten muss individuell<br />
pro Gerätetechnologie beurteilt werden. Generalisierend<br />
kann jedoch festgehalten werden, dass die<br />
Energieeffizienz von Wärmeerzeugern mit Gasverbrennungssystemen<br />
in jedem Fall von dem Grad der optimalen<br />
Gas/Luft-Einstellung abhängt. Eine Aufweitung<br />
der Bandbreite der Gasbeschaffenheit beim Betrieb<br />
von Gasgeräten geht daher bei allen Geräten ohne<br />
selbstadaptive Verbrennungsregelung mit einem Verlust<br />
der Energieeffizienz einher. Besonders zu beachten<br />
sind hier:<br />
■■Prozessfeuerungen mit engen Vorgabewerten (z.B.<br />
an Dampferzeugern, in der Glas- oder Papierindustrie<br />
und bei ähnlichen Anwendungen)<br />
■■Geräte, die durch ihre Auslegung nahe an gesetzlichen<br />
Grenzwerten liegen (beispielsweise Niedertemperaturkessel,<br />
Dunkelstrahler o.ä.), Verminderung<br />
der Effizienz bei Betrieb mit niederwobbigen Gasen,<br />
Probleme mit BImSchV-Grenzwerten des Abgasverlustes.<br />
Auch ohne konkrete Zahlen für eine große Gerätepopulation<br />
nennen zu können, kann festgestellt werden,<br />
dass eine Aufweitung der Bandbreite wechselnder<br />
Gasbeschaffenheiten im realen Betrieb zu einem merklichen<br />
Effizienzverlust von Gasanwendungen im<br />
Bestand führen würde – eine Entwicklung, die angesichts<br />
stetig steigender Effizienzanforderungen im Rahmen<br />
von Umwelt- und Klimaschutzanstrengungen<br />
(BImSchV, EnEV, Wirkungsgradrichtlinie, Ecodesign-<br />
Richtlinie etc.) äußerst kritisch betrachtet werden muss<br />
und Erdgas im Systemwettbewerb mit anderen Energieressourcen<br />
benachteiligen würde.<br />
■■Höhere Schadstoffemissionen / Vorgabewerte<br />
In der Auswertung der Versuchsergebnisse haushaltlicher<br />
Gasgeräte im Abschlussbericht Phase I wird ein<br />
Korridor von 500 bis 1.000 ppm Emission von Kohlenmonoxid<br />
als mäßig – und damit in der Zusammenfassung<br />
nicht entscheidungsrelevant eingestuft. Aus Sicht<br />
der Herstellerverbände macht es einen wesentlichen<br />
Unterschied aus, ob Millionen von Gasgeräten wie bisher<br />
in der Regel mit minimalen CO-Emissionen von 0<br />
bis 50 ppm arbeiten oder – schon unter Laborbedingungen<br />
– mit Schadstoffwerten nahe bzw. über den<br />
gesetzlichen Anforderungen. Auf der Seite der NO x -<br />
Emissionen sind die Auswirkungen eines Gerätebetriebes<br />
mit wechselnden Gasqualitäten aus Sicht der Herstellerverbände<br />
außerordentlich uneinheitlich und<br />
kaum zu verallgemeinern. Ein Betrieb mit Gasen mit<br />
höherem Wobbe-Index führt jedoch teilweise zu deutlich<br />
höheren NO x -Emissionen. Kritische Zustände bei<br />
wechselnden Gasqualitäten sind insbesondere zu<br />
erwarten bei Großbrennern und industriellen Prozessanlagen,<br />
bei denen der Hersteller fixe Garantiewerte<br />
(CO, NO x ) gewährleisten muss, die mit bisherigen Brennertechnologien<br />
nur bei der bisher üblichen, recht<br />
konstanten Gasbeschaffenheit sichergestellt werden<br />
können.<br />
■■Kritische Betriebszustände – Gefahr für Leib und<br />
Leben<br />
Kritische Zustände bei wechselnden Gasqualitäten<br />
sind insbesondere zu erwarten an Bestandsanlagen<br />
mit Großbrennern (Dampf- und Heißwasserkesselsystem)<br />
und industriellen Prozessanlagen. Bei diesen<br />
Bestandsanlagen ist üblicherweise ein Luftüberschuss<br />
eingestellt, um eine sichere Verbrennung (CO-freie<br />
bzw. vollständige Verbrennung) auch bei Änderung<br />
der Betriebsbedingungen (Dichteänderung der Luft<br />
durch schwankende Verbrennungslufttemperatur, Verschmutzung<br />
der Anlage, Gasdruckschwankungen etc.)<br />
über die Lebensdauer zu gewährleisten. Bei den avisierten<br />
starken Fluktuationen im Wobbe-Index reicht<br />
der eingestellte Luftüberschuss nicht aus, um eine<br />
sichere Verbrennung über die gesamte Schwankungsbreite<br />
der Gaszusammensetzung zu gewährleisten –<br />
unvollständige Verbrennung im Brennraum der Anlage<br />
kann die Folge sein. Im schlimmsten Fall kann eine<br />
Verpuffung (plötzliche Entzündung der unverbrannten<br />
Brennstoffe an heißen Oberflächen im Brennraum mit<br />
schlagartiger Volumenerweiterung) die Folge sein. Zur<br />
Verdeutlichung: Ein Dampfkessel, wie er in Großbäckereien<br />
oder Wäschereien genutzt wird, kann ein Energieäquivalent<br />
von bis zu 250 kg TNT aufweisen – Verpuffungen<br />
können fatale Zerstörungen mit Gefahr für<br />
Leib und Leben mit sich bringen. Aufgrund der hohen<br />
Sicherheitsstandards sind derartige Schadensbilder in<br />
Europa sehr selten. Jedoch wird die Gefahr derartiger<br />
Szenarien gerade an Bestandsanlagen deutlich ansteigen.<br />
■■Versottung / Mehrfachbelegung von Abgasanlagen<br />
Kritische Zustände bei dauerhaftem Betrieb mit niederwobbigem<br />
Gas sind bei Installationen von an Abgasanlagen<br />
gebundenen Geräten mit großem Leistungsbe-<br />
2-2013 gaswärme international<br />
37
STATEMENT<br />
reich sowie bei Mehrfachbelegungen von Abgasanlagen<br />
zu erwarten.<br />
■■Booster-Funktion Kombi-Umlaufwasserheizer<br />
Bei sog. Kombi-Umlaufwasserheizern (Wandgeräte zur<br />
gleichzeitigen Bereitstellung von Heizungswärme und<br />
Warmwasser) ist eine Booster-Funktion zur Warmwasserbereitung<br />
mit höherer Geräteleistung im Markt verbreitet.<br />
Bei der Bewertung des Betriebs dieser Geräte<br />
mit Gasen stark wechselnder Wobbe-Zahlen muss<br />
auch die länger andauernde verbrennungstechnische<br />
Booster-Funktion mit höherwobbigen Gasen und die<br />
Gebrauchstauglichkeit bei niederwobbigen Gasen<br />
beurteilt werden.<br />
■■Sicherheitsabstände Infrarotstrahler / Sicherheit<br />
gegen Brandgefahr<br />
Eine besondere Gefahrensituation kann auftreten bei<br />
direktbefeuerten Infrarotstrahlern (Hellstrahler und<br />
Dunkelstrahler) in gewerblichen oder industriellen<br />
Gebäuden, die länger andauernd mit höherwobbigen<br />
Gasen betrieben werden. In diesem Fall steigen die<br />
Oberflächentemperaturen der Strahlflächen und damit<br />
die erforderlichen Sicherheitsabstände der Strahler zu<br />
brennbaren Materialien wie Kartonagen, Kunststoffen,<br />
Kabelleitungen, evtl. Dachflächen etc. Die Sicherheitsabstände<br />
von Infrarotstrahlern (Vermeidung von<br />
Brandgefahr) werden nach harmonisierten europäischen<br />
Normen ebenso wie viele andere Funktionsmerkmale<br />
bei Nennwärmebelastung mit dem jeweiligen<br />
Referenzgas bestimmt. Eine Sicherheitsreserve für<br />
den dauerhaften Betrieb mit höherwobbigen Gasen ist<br />
nach einschlägigen Prüfnormen nicht vorgesehen.<br />
STATEMENT 4:<br />
Eine umfassende Bewertung des Verhaltens des europäischen<br />
Bestandes an Gasgeräten bei Betrieb mit wechselnden<br />
Gasqualitäten muss alle relevanten, teilweise geräteoder<br />
anwendungsspezifischen Anforderungen sowie<br />
auch Auswirkungen auf Lebensdauer, Sicherheit und<br />
Zuverlässigkeit der Geräte und Installation umfassen. Insbesondere<br />
die aufgezeigten Gefahren für Leib und Leben<br />
bedürfen einer umfassenden Analyse und Bewertung!<br />
ERDGASVERSORGUNG, REGELWERKE<br />
UND GERÄTEAUSLEGUNG IN<br />
DEUTSCHLAND<br />
DVGW Arbeitsblatt G 260<br />
Das technische Regelwerk für die Beschaffenheit der Erdgasversorgung<br />
sowie die Anforderungen an Brenngase<br />
der öffentlichen Versorgung in Deutschland bildet das<br />
DVGW Arbeitsblatt G 260 in seiner jeweils gültigen Fassung.<br />
Aktuell befindet sich dieses Arbeitsblatt in Überarbeitung.<br />
Die aktuelle Fassung der G 260 kennt im Bereich Erdgas<br />
zwei Gruppen und schreibt im Bereich der Gruppe H<br />
einen zulässigen Wobbe-Index-Gesamtbereich von 12,8<br />
bis 15,7 kWh/m³ mit einem Nennwert von 15,0 kWh/m³<br />
vor. Für den Einsatz in Deutschland im Bereich Erdgas H<br />
sind deshalb nur Gasgeräte verwendbar, die für die Prüfgasgruppe<br />
E geeignet sind 1 .<br />
Neben der Definition der Gruppen der Erdgasbeschaffenheit<br />
legt das DVGW-Arbeitsblatt G 260 schon seit der<br />
verbreiteten Einführung von Erdgasen in der öffentlichen<br />
Versorgung in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts<br />
(Ausgabe 1965) eine zulässige Schwankungsbreite im<br />
örtlichen Versorgungsgebiet fest. Als zulässige Schwankungsbreite<br />
des Wobbe-Index in der örtlichen Versorgung<br />
wird in der aktuellen Fassung des Regelwerkes ein<br />
Korridor von +0,7/-1,4 kWh/m³ genannt. Die Struktur dieser<br />
Anforderungen ist seit der ersten Fassung der G 260<br />
unverändert.<br />
In der aktuellen Entwurfsfassung der G 260 wird der<br />
zulässige Wobbe-Index-Gesamtbereich auf die Breite von<br />
13,6 bis 15,7 kWh/m³ eingeschränkt. Ferner finden sich<br />
unter den Überschriften „Einstellung von Gasgeräten“<br />
und „Einstellwert“ verschiedene Hinweise auf die in Teilbereichen<br />
gängige Praxis der Einstellung vor Ort auf den<br />
örtlichen Wobbe-Index und die damit verbundene Verpflichtung<br />
des Gasversorgers, den eingestellten Wert im<br />
Bereich Erdgas H um nicht mehr als 0,7 kWh/m³ zu überschreiten.<br />
Auch die aktuelle Entwurfsfassung der G 260<br />
geht also von der Philosophie einer örtlich relativ konstanten<br />
Gasqualität aus, die in bestimmten Grenzen eingehalten<br />
werden muss.<br />
Neben der Erfüllung der Anforderungen aus dem<br />
Arbeitsblatt G 260 dürfen Gasgeräte nur in Verkehr<br />
gebracht und in Betrieb genommen werden, wenn sie<br />
die nach Artikel 2 Absatz 2 der Gasgeräterichtlinie gemeldeten<br />
Daten erfüllen und insbesondere die umweltrechtlichen<br />
Anforderungen nach der 1. BImSchV einhalten. Das<br />
Energiewirtschaftsgesetz verpflichtet Gasnetzbetreiber<br />
im Ergebnis zur Einhaltung der in DVGW-Arbeitsblatt<br />
G 260 wiedergegebenen Gasqualitäten und ermöglicht<br />
ihnen grundsätzlich die Ausschöpfung der darin vorgegebenen<br />
Grenzen.<br />
Allerdings vertreten wir die Meinung, dass Anforderungen<br />
an Gasgeräte aus dem Bereich des Bau- und/oder<br />
BImSch-Rechts, die nur mit einer bestimmten Gasbeschaffenheit<br />
zu verwirklichen sind, Sperrwirkung für die<br />
Bandbreite an sich nach EnWG nutzbarer Gasqualitäten<br />
entfalten. Eine Ausschöpfung oder Ausweitung der<br />
Bandbreiten im Rahmen des Energiewirtschaftsrechts<br />
erscheint u. E. damit rechtlich kritisch.<br />
1<br />
In früheren Fassungen der G 260 wird ferner bezüglich des zulässigen<br />
Wobbe-Index zwischen einem „Hauptbereich“ und einem „Gesamtbereich“<br />
unterschieden.<br />
38 gaswärme international 2013-2
STATEMENT<br />
STATEMENT 5:<br />
Das Energiewirtschaftsgesetz verpflichtet Gasnetzbetreiber<br />
zur Einhaltung der in DVGW-Arbeitsblatt G 260 wiedergegebenen<br />
Gasqualitäten und ermöglicht ihnen<br />
grundsätzlich die Ausschöpfung der darin vorgegebenen<br />
Grenzen. Die mitgeltenden Rechtsverpflichtungen im Rahmen<br />
des Umweltrechts – z.B. 1. BImSchV – entfalten eine<br />
Sperrwirkung, die eine Ausschöpfung oder Ausweitung<br />
der Bandbreiten im Rahmen des Energiewirtschaftsrechts<br />
für unzulässig erscheinen lassen.<br />
Gasversorgung Erdgas H in Deutschland<br />
Die Erdgasversorgung in Deutschland wird von zahlreichen<br />
örtlichen Versorgungsunternehmen mit in der<br />
Regel langfristigen Lieferverträgen von Vorlieferanten<br />
sichergestellt. Aus überregionalen Netzen werden mehrere<br />
Erdgasqualitäten H aus verschiedenen Quellen an<br />
lokale Versorger und an Endkunden verteilt: Nordsee<br />
Erdgas, Russisches Erdgas, Verbundgas H, Mischgas H.<br />
Wie die langfristigen Statistiken der Gasversorgungswirtschaft<br />
zeigen, bleiben die Kenndaten der genannten<br />
Gasbezüge in Deutschland langfristig konstant mit nur<br />
geringen Veränderungen im Wobbe-Index. Dies gilt nach<br />
Kenntnis der Verbände bisher weitgehend auch für<br />
andere wichtige europäische Märkte (siehe Bild 3).<br />
Der reale Gerätebetrieb in der lokalen Versorgung mit<br />
Erdgas H in Deutschland erfolgt also seit mehr als 30 Jahren<br />
mit wenigen Ausnahmen 2 mit lokal nahezu gleichbleibender<br />
Beschaffenheit des Gases. Die örtlichen Gasqualitätsschwankungen<br />
im Wobbe-Index beliefen sich in<br />
aller Regel schon allein aus abrechnungstechnischen<br />
Notwendigkeiten (vgl. DVGW Arbeitsblatt G 685) im<br />
Bereich von +/- 1,5 %.<br />
STATEMENT 6:<br />
Das technische Regelwerk DVGW G 260 definiert in<br />
Deutschland die mögliche Beschaffenheit der Versorgung<br />
mit Erdgas H durch einen Bereich zulässiger Wobbe-Indizes<br />
und einen örtlich zulässigen Schwankungsbereich. Die<br />
reale Erdgasversorgung der Geräte vor Ort fand gleichzeitig<br />
über mehr als 30 Jahre – mit sehr wenigen Ausnahmen –<br />
mit sehr konstanten Gasqualitäten statt.<br />
Die langjährigen Praxiserfahrungen in Deutschland<br />
beziehen sich also auf einen Gerätebetrieb mit lokal<br />
2<br />
Ausnahmen von der Versorgung mit konstanter Gasqualität entstanden in<br />
wenigen Fällen a) durch den seltenen Wechsel der Gas-Vorlieferanten b) z.B.<br />
durch die zeitweise Einspeisung von dänischem Erdgas in Norddeutschland<br />
sowie temporär und lokal beschränkt durch die Flüssiggas-Luft-Zumischung<br />
auf Ortsebene zur Spitzenlastabdeckung.<br />
2-2013 gaswärme international<br />
Bild 3:<br />
Quelle: Präsentation „Pilot Studie, 1. Status Report Germany“, Dr. Altfeld, Oktober 2012<br />
unterschiedlichen, jedoch vor Ort langfristig gleichbleibenden<br />
Gasqualitäten. Hiermit wurde auch die hohe<br />
Betriebssicherheit in der Gasanwendung mit gewährleistet.<br />
Prüfungen und Prüfgase nach DIN EN 437<br />
Als gasseitige Prüfgrundlage für alle Baumusterprüfungen<br />
von Gasgeräten nach harmonisierten europäischen<br />
Normen dient die Europäische Norm DIN EN 437 „Prüfgase<br />
– Prüfdrücke – Gerätekategorien“. In der Folge veröffentlichen<br />
die Mitgliedsstaaten im Amtsblatt der Europäischen<br />
Union, welche Gaskategorien und welche<br />
Eingangsdrücke in ihrem Hoheitsgebiet zum Einsatz<br />
kommen. Nach dieser Grundlagennorm werden verbrennungstechnische<br />
und Funktionsprüfungen von<br />
Gasgeräten für die verschiedenen Gerätekategorien mit<br />
definierten Prüfgasen und Prüfdrücken sowie Einstellungen<br />
und Prüfanordnungen durchgeführt. Alle funktionsund<br />
sicherheitstechnischen Prüfungen (Temperaturen,<br />
Grund funktionen des Wärmeerzeugers, Sicherheitsabstände,<br />
Effizienz, Schadstoffemission etc.) werden im<br />
Bereich von Erdgas H mit dem Referenzgas G 20 bei Einstellung<br />
auf G 20 durchgeführt. Im Rahmen der Zulassungsprüfungen<br />
werden mit einem jeweiligen unteren<br />
Grenzgas (G 23 oder G 231) einzelne verbrennungstechnische<br />
Prüfungen auf Zündsicherheit und Flammenstabilität<br />
durchgeführt.<br />
Mit dem oberen Grenzgas G 21 werden einzelne verbrennungstechnische<br />
Prüfungen auf vollständige Verbrennung<br />
durchgeführt. Bei den Prüfungen mit Grenzgasen<br />
geht es jeweils um Kurzzeitprüfungen zu verbrennungstechnischen<br />
Einzelfunktionen im definierten<br />
Laborzustand. Alle zugelassenen Geräte erfüllen selbstverständlich<br />
diese verbrennungstechnischen Kurzprüfungen.<br />
39
STATEMENT<br />
Zulassungen Gasgebläsebrenner nach DIN EN 676<br />
Das Normenwerk DIN EN 437 wird gemäß ihres Punktes 1<br />
„Anwendungsbereich“ nicht oder nicht zwingend angewandt<br />
für Brenner > 300 kW sowie für Geräte, die durch<br />
Zusammenbau von Brenner und Wärmeerzeuger erst vor<br />
Ort erstellt werden sowie für Geräte, deren Endausführung<br />
durch den Benutzer beeinflusst wird.<br />
Die Baumusterprüfung von Gebläsebrennern erfolgt<br />
nach den Vorgaben der DIN EN 676. Dabei spielt es keine<br />
Rolle, ob der Gasgebläsebrenner an einem Prüfstand<br />
oder direkt am Einsatzort geprüft wird. Die Prüfung<br />
erfolgt durch eine unabhängige Prüfstelle (Notified<br />
Body). Dabei werden neben der Überprüfung sicherheitstechnischer<br />
Aspekte auch Emissionen (CO und NO x )<br />
ermittelt. Der Brenner darf dabei eine CO-Emission von<br />
100 mg/kWh nicht überschreiten, sofern die vom Brennerhersteller<br />
vorgegebene Betriebsspannung anliegt.<br />
Die Ermittlung der NO x -Emissionen erfolgt als arithmetischer<br />
Mittelwert der Messpunkte des Arbeitsfeldes, das<br />
Ergebnis wird anschließend einer NO x -Klasse (1-3) zugeordnet.<br />
Die gesamte Baumusterprüfung erfolgt mit dem vor<br />
Ort vorhandenen, leitungsgebundenen Erdgas. Eine Prüfung<br />
mit Brenngasen unterschiedlicher Wobbe-Zahlen<br />
erfolgt im größeren Leistungsbereich in der Regel nicht.<br />
Ein praktischer Grund liegt schon allein darin, dass die für<br />
die Prüfungen notwendigen Mengen an Prüfgas nicht<br />
bereitgestellt werden können.<br />
Selbstverständlich kann jeder baumustergeprüfte<br />
Gasgebläsebrenner mit einem konstanten Gas gemäß<br />
DVGW-Arbeitsblatt G 260 betrieben werden, sofern er auf<br />
die entsprechende Gasqualität eingestellt wurde. In der<br />
Praxis wird jeder Gasgebläsebrenner vor Ort auf die örtliche<br />
Gasqualität einreguliert. Dieser Vorgang ist allein deshalb<br />
notwendig, da Kessel und Brenner (i.d.R. frei kombinierbar)<br />
auf die notwendige Leistung abgestimmt werden<br />
müssen. Dieser Vorgang ist durch die Kundenvorgabe<br />
notwendig und auch rechtlich Bestandteil des<br />
Kaufvertrages.<br />
Weiterhin werden neben den gesetzlichen Anforderungen<br />
(u.a. Emissionsvorgaben) auch die vertraglich<br />
zugesicherten Leistungen gegenüber dem Kunden vor<br />
Ort geprüft und nachgewiesen.<br />
Somit kann festgehalten werden, dass die seit Jahrzehnten<br />
gängige Praxis einer recht konstanten Gasqualität<br />
im örtlichen Versorgungsnetz nicht nur der Betriebsund<br />
Funktionssicherheit dient, sondern auch einen entscheidenden<br />
Beitrag zum Umweltschutz leistet.<br />
Bild 4: Quelle:<br />
© Linde Gas<br />
40 gaswärme international 2013-2
STATEMENT<br />
Näher präzisiert bedeutet dies, dass Gasgebläsebrenner<br />
im Anwendungsbereich für Großwasserraumkessel<br />
(Einzelfeuerungsleistung bis typischerweise über<br />
20 MW) und Wasserrohrkessel präzise die Leistungsabgabe<br />
auf +/- 2 % sicherstellen müssen. Bei dem Stand<br />
der Technik und ohne Gasqualitätssignal für zukünftige<br />
Technologien, kann dies bei einer Schwankungsbreite<br />
von 14 % in der gelieferten Wobbe-Indexzahl nicht<br />
gewährleistet werden. Daraus resultieren erhebliche<br />
Konsequenzen für die Lebensdauer von Kessel und<br />
Brenner, sowie die Prozessabläufe und Präzision von<br />
hocheffizienten Dampf- und Heißwasser-Wärmeerzeugern.<br />
In der EN 676 sind 9 % Sicherheitsreserve zwischen<br />
Arbeits- und Stabilitätsfeld gefordert, danach wird<br />
geprüft. Die Wobbetoleranz von 14 % bedingt dann ein<br />
mögliches Überfahren der Brennerleistung in den<br />
Bereich der unvollständigen Verbrennung. Damit arbeiten<br />
solche Brenner möglicherweise vor Ort nicht mehr<br />
im zertifizierten, sicheren Bereich. Aus diesem Grund hat<br />
CEN/TC 131 einstimmig TC 234 WG11 in einer Resolution<br />
gebeten, an diesen Sicherheitsfragen beratend mitzuarbeiten<br />
zu können. Dabei sind die Verschiedenheit der<br />
Gasqualitäten und die Konditionierung europäisch zu<br />
berücksichtigen.<br />
Auslegungspraxis Gerätehersteller<br />
Neben der Durchführung der verbrennungstechnischen<br />
Kurzprüfungen nach DIN EN 437 bzw.<br />
DIN EN 676 obliegt es der Verantwortung der Gerätehersteller,<br />
ihre Produktqualität zusätzlich abzusichern<br />
durch<br />
a) evtl. verbrennungstechnische Prüfungen in einem<br />
größeren Spektrum von Prüfgasen. Hier ist insbesondere<br />
bekannt, dass einige Hersteller ihre Produkte<br />
auch für Beimischungen von Flüssiggas/Luft-<br />
Mischungen zum Erdgas prüfen.<br />
b) Prüfungen in einem weiteren Spektrum von Randbedingungen.<br />
Hier ist z.B. bekannt, dass Hersteller<br />
ihre Geräte teilweise auch für extremere Umfeldbedingungen<br />
und Parameter als von der Norm gefordert<br />
(Außentemperaturen, Luftfeuchtigkeiten,<br />
Einstellungen, Verschmutzung, Spannungsschwankungen,<br />
Fertigungstoleranzen etc.) prüfen.<br />
c) Langzeitversuche zur Absicherung der Zuverlässigkeit<br />
und Lebensdauer der Produkte unter definierten<br />
Parametern. Nach allen vorliegenden Hersteller-<br />
Informationen werden diese Versuche mit dem<br />
jeweiligen Referenzgas unter Nennbedingungen<br />
sowie unter Berücksichtigung anzunehmender Fertigungs-,<br />
Montage- und Einstelltoleranzen durchgeführt.<br />
Es ist den beteiligten Verbänden aus der Praxis kein Fall<br />
bekannt, dass Hersteller ihre Produkte darüber hinaus<br />
in Langzeitversuchen in thermischen Überlast-Situationen<br />
etwa mit dem oberen Grenzgas bei Einstellung mit<br />
Referenzgas prüfen. Praktisch würde eine solche<br />
Absicherung auf eine systematische Überdimensionierung<br />
von Materialen und Komponenten von Wärmeerzeugern<br />
hinauslaufen, die wirtschaftlich am Markt<br />
nicht umzusetzen und bisher auch nicht normativ oder<br />
aus der Praxis gefordert ist.<br />
STATEMENT 7:<br />
Die Zulassungsprüfung von Gasgeräten mit den nach DIN<br />
EN 437 für die jeweilige Gaskategorie definierten Prüfgasen<br />
und Prüfdrücken sichert die kurzzeitige verbrennungstechnische<br />
Funktion in dem durch die Prüfgase aufgespannten<br />
Wobbezahlbereich ab. Sie stellt keine Absicherung<br />
für einen Praxisbetrieb mit dauerhafter Versorgung<br />
mit Gasen an der oberen oder unteren Grenze dieses<br />
Wobbezahlbereiches dar. Die Zulassungsprüfung von<br />
Gasgebläsebrennern nach DIN EN 676 im Bereich Erdgas<br />
erfolgt bei größeren Leistungen ausschließlich mit der<br />
jeweiligen örtlichen, leitungsgebundenen Gasqualität.<br />
Die herstellerinterne Absicherung der Geräte auf Funktionalität,<br />
Effizienz, Emissionen, Sicherheit und Lebensdauer<br />
erfolgt mit dem jeweiligen Referenzgas einer Gaskategorie<br />
bzw. Leitungsgas mit Nennbedingungen (Nennwärmebelastung)<br />
ggf. unter Berücksichtigung praxisrelevanter<br />
Geräte- und Einstelltoleranzen. Eine Auslegung etwa auf<br />
das obere Grenzgas einer Gaskategorie würde einer systematischen<br />
Überdimensionierung des Wärmeerzeugers<br />
gleichkommen, die am Markt unter den bisherigen technischen<br />
Regelwerken nicht umgesetzt werden kann.<br />
Praxis der Vor-Ort-Einstellung<br />
Die jahrzehntelange Erdgasversorgung und der Gerätebetrieb<br />
mit lokal konstanter Gasqualität ist in Deutschland<br />
(und nach Kenntnis der Verbände auch in den meisten<br />
Ländern Europas) die Basis für die Praxis (oder die<br />
Möglichkeit) der Einstellung des Gerätes auf den örtlichen<br />
Wobbe-Index. Bei Geräten großer Leistung und bei<br />
Gebläsebrennern, die erst mit dem Wärmeerzeuger zu<br />
einer Einheit verbaut werden, ist diese Vorgehensweise<br />
normativ vorgesehen und technisch zwingend.<br />
Auch bei gasbetriebenen Heizgeräten im nichthäuslichen<br />
Bereich (Hellstrahler, Dunkelstrahler, Warmlufterzeuger)<br />
ist die Einstellung auf den örtlichen Wobbe-<br />
Index zu 100 % Praxis und zwingend aus Gründen der<br />
Leistungsdarbietung.<br />
Bei Geräten im haushaltlichen Bereich gibt es nach<br />
Verbandskenntnissen unterschiedliche, teilweise nach<br />
Produktgruppen differenzierte Firmenphilosophien<br />
bezüglich der Frage, ob die Geräte nach ihren Technischen<br />
Manuals vor Ort eingestellt werden oder mit einer<br />
2-2013 gaswärme international<br />
41
STATEMENT<br />
Werkseinstellung auf Referenzgas betrieben werden.<br />
Durchgängig kann davon ausgegangen werden, dass bei<br />
Geräten, bei denen es auf die Erzielung der zugesicherten<br />
Leistung vor Ort ankommt (bspw. Warmwasserleistungen<br />
von Durchlaufwasserheizern oder Kombi-<br />
Umlaufwasserheizern), die Einstellung auf den örtlichen<br />
Wobbe-Index bevorzugte Praxis war bzw. ist.<br />
AUTOREN<br />
Dipl.-Wirt.-Ing Gotthard Graß<br />
Bundesvereinigung der Firmen im<br />
Gas- und Wasserfach e.V., Köln<br />
Tel.: 0221/ 37668-50<br />
grass@figawa.de<br />
STATEMENT 8:<br />
In den bisherigen Diskussionen wurde weder der Sachlage<br />
Rechnung getragen, dass Geräte bei der Installation vor<br />
Ort eingestellt werden, noch der Situation, dass nahezu<br />
alle Geräte im Falle der umfangreichen Wartung bzw.<br />
dem Austausch von Komponenten wieder eingestellt werden<br />
müssen. Diese Problematik stellt somit noch über<br />
lange Jahre eine Tatsache dar und darf daher als wichtiges<br />
Kriterium nicht vernachlässigt werden.<br />
Dr. rer nat. Norbert Burger<br />
Bundesvereinigung der Firmen im<br />
Gas- und Wasserfach e.V., Köln<br />
Tel.: 0221/ 37648-31<br />
dr.burger@figawa.de<br />
Andreas Lücke<br />
Bundesindustrieverband Deutschland<br />
Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V., Köln<br />
Tel.: 02203/ 93593-0<br />
andreas.luecke@bdh-koeln.de<br />
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FACHBERICHTE<br />
Komplettmodernisierung zweier<br />
Hubherdwagenöfen zum Glühen<br />
von Temperguss<br />
von Arnd Müller, Uwe Bonnet<br />
Es wird in diesem Beitrag von der grundsätzlichen Modernisierung zweier gasbeheizter Hubherdwagenöfen zur<br />
Wärmebehandlung verschiedener Gussteile aus Sicht der Industrieofentechnik berichtet. Das Ziel dieser vor<br />
sechs Jahren ausgeführten Aufgabe bestand darin, durch den Einsatz neuer Werkstoffe mit konstruktiv ausgereiften<br />
Bauelementen die Betriebskosten, einerseits drastisch zu senken und andererseits Qualität und Leistung der<br />
einzelnen Wärmebehandlungen deutlich zu steigern.<br />
Overall modernisation of two elevating roller-hearth<br />
furnaces for heat treatment of malleable cast iron<br />
This article reports from the industrial-furnace engineering viewpoint on the fundamental modernisation of two<br />
gas-heated elevating roller-hearth furnaces for the heat treatment of various castings. The aim of this project,<br />
implemented six years ago, was that of reducing operating costs drastically, on the one hand, and significantly<br />
increasing the quality and performance of the individual heat-treatment operations, on the other, via the installation<br />
of new materials and components of sophisticated, experience-based design.<br />
Seit 1839 wird in Schmiedeberg eine Eisengießerei<br />
betrieben. In der langen Firmengeschichte der heutigen<br />
Schmiedeberger Gießerei GmbH stellt das<br />
Unternehmen die unterschiedlichsten Gussteile aus Temperguss,<br />
Sphäroguss oder Grauguss für den Maschinenund<br />
Fahrzeugbau her.<br />
Für die Wärmebehandlung der Gussteile standen dem<br />
Betrieb seit 1995 u.a. zwei Hubherdwagenöfen (Bild 1)<br />
mit den in Tabelle 1 aufgeführten technischen Daten zur<br />
Verfügung. Vorzugsweise wurden beide Öfen zum Glühen<br />
von Temperguss GTW und GTS in den vergangenen<br />
zehn Jahren zwischen 1995 und 2005 eingesetzt.<br />
Die unverhältnismäßig hohen Betriebs- und Instandhaltungskosten<br />
für beide Öfen veranlassten den Betreiber<br />
2006 die Firma WAC in Chemnitz mit einer kompletten<br />
Sanierung zu beauftragen. Dabei sollten alle störanfälligen<br />
und kostenintensiven Baugruppen durch zeitgemäße<br />
Lösungen ersetzt werden. Im Zuge dieser Komplettmodernisierung<br />
war insbesondere auch der hohe<br />
Energieverbrauch mit über 6 kWh/kg beim Gastempern<br />
zu senken. Nicht zuletzt sind mit den modernisierten<br />
Öfen die technologischen Qualitätsanforderungen für<br />
die einzelnen Wärmebehandlungen aller Gussteile zwischen<br />
300 °C und 1.050 °C zu gewährleisten.<br />
SCHWERPUNKTE DER SANIERUNG<br />
■■Austausch der schweren feuerfesten Zustellung aus<br />
Feuerbeton durch eine bedeutend leichtere Zustellung.<br />
■■Herstellung gasdichter Ofengehäuse. Die im Originalzustand<br />
auf dem Ofengehäuse aufgeschraubte Ofendecke<br />
war ebenso undicht, wie die umlaufende Sandtasse,<br />
als Dichtung zwischen dem Hubherdwagen und<br />
dem Ofengehäuse. Durch das mit > 20 Vol % austretende<br />
CO-haltige Tempergas konnten die zulässigen<br />
Grenzwerte der toxischen Gasbestandteile im Bereich<br />
der Öfen nicht immer eingehalten werden.<br />
■■Einsatz geeigneter Heiz- und Kühlelemente zur Gewährleistung<br />
der vorgegebenen Wärmebehandlungen<br />
2-2013 gaswärme international<br />
43
FACHBERICHTE<br />
■■Auswahl und Einbau verschleißarmer Heißgas-Umwälzventilatoren<br />
■■Erneuerung der gesamten elektrischen Ausrüstung,<br />
einschließlich Prozessführung. Für die präzise Erfassung<br />
der Temperatur, des Druckes und der Gaszusammensetzung<br />
in den Öfen sind geeignete Messgeräte<br />
zu verwenden.<br />
Bild 1: Gesamtanlage<br />
Tabelle 1: Technische Daten - Hubherdwagenofen Baujahr 1995<br />
Max. Chargengewicht<br />
Herdwagengewicht<br />
Nutzmaße<br />
10.000 kg Brutto<br />
8.000 kg Netto<br />
13.000 kg<br />
Arbeitstemperatur 550–1.080 °C<br />
Aufheizgeschwindigkeit<br />
Abkühlgeschwindigkeit<br />
Anschlusswerte<br />
3.600 x 2.800 x 1.200 (LxBxH)<br />
~ 50 K/h<br />
– Erdgas H (10 kWh /m³) 130 m³ /h<br />
Schutzgase:<br />
< 50 K/h, ohne Regelung<br />
– Tempergas 30 m³ /h aus Luft und Wasser 60 °C<br />
– Stickstoff – nicht vorgesehen –<br />
Verbrennungs- und Kühlluft<br />
Abgas- und Tempergasableitung<br />
Elektroenergie<br />
Beheizung und Kühlung<br />
Ofengasumwälzung<br />
Prozessführung<br />
Ofengasmessung<br />
2.500 m³ /h, 80 mbar, 11 kW<br />
8.000 m³ /h, 7 mbar, 5.5 kW<br />
45 kVA<br />
10 Stück U - Strahlheizrohr<br />
∅ 200 x 2.520 mm, metallisch (IOB)<br />
mit BIO HB 700/650 Gasbrenner<br />
2 Stück Heißgasumwälzer á 3 kW<br />
Temperatur mit Programmregler<br />
Sauerstoffsonde mit Kc-Regelung<br />
Ofenraumdruckmessung – nicht vorgesehen –<br />
Verbrauchswerte<br />
– Gastempern (95 h/Charge) 6,6 kWh /kg ∧ = 5.935 m³ /Charge<br />
Masse der feuerfesten Zustellung<br />
40.000 kg<br />
ERLÄUTERUNGEN ZU MODERNISIERTEN<br />
OFENBAUGRUPPEN<br />
Mit dem Austausch der Feuerfestzustellung wird das<br />
Gewicht von rund 40.000 kg auf 4.000 kg, also um das<br />
10-fache reduziert (Bild 2).<br />
Bei dem vorliegenden, ausschließlich diskontinuierlichen<br />
Betrieb wirkt sich diese Masseänderung entscheidend<br />
auf den Wandverlust insbesondere durch die Minimierung<br />
des Speicherwärmeanteils aus. Als neue Zustellung<br />
wurden keramische Fasermodule in der Qualität<br />
1230 mit einem Raumgewicht von 190 kg/m³ eingesetzt.<br />
Eine zusätzliche Wärmedämmung aus 50 mm Glasfasermatten<br />
erhöht den Wärmeleitwiderstand s__ von 1,76 auf<br />
l<br />
2,25 m 2 K/W, womit Außenwandtemperaturen t a von 50<br />
bis 60 °C bei Ofentemperaturen von 1.050 °C im Beharrungszustand<br />
erreicht werden.<br />
Strahlheizrohre und Kühlrohre<br />
Der indirekten Beheizung und Kühlung dieser Öfen<br />
kommt bezüglich Auswahl und Einbau dieser Bauteile<br />
eine besondere Bedeutung zu.<br />
Einerseits ist die Dimensionierung und Anzahl verantwortlich<br />
für die Einhaltung der vorgegebenen Glühkurven.<br />
Andererseits sollte zunächst das Strahlheizrohr bei<br />
der überwiegenden Ofenraumtemperatur von 1.050 °C<br />
zusätzlich über folgende Eigenschaften verfügen:<br />
■■sehr gute Temperaturwechselbeständigkeit, keine<br />
Schädigungen beim plötzlichen Umschalten von Heizen<br />
auf Kühlen<br />
■■thermischer Wirkungsgrad > 80 %<br />
■■hohe Standzeit aller Bauteile, insbesondere Gasbrenner<br />
mit Rekuperator, Mantelrohr und Flammenrohr<br />
■■Gasdichtheit gegenüber dem Ofenraum<br />
■■geringer Wartungsaufwand.<br />
Die bisher eingesetzten metallischen U-Rohre (Bild 3)<br />
mit einem thermischen Wirkungsgrad von nur 60 % und<br />
einer Standzeit unter zwei Jahren waren für den vorliegenden<br />
Betrieb nicht geeignet. Es wurden vollkeramische<br />
Mantelstrahlheizrohre nach Bild 4 vorgesehen. Auf<br />
Funktion, Energieverbrauch und Standzeit dieser keramischen<br />
Strahlheizrohre erweist sich die Begrenzung der<br />
Leistung auf etwa 60 % der Nennleistung von 80 kW, als<br />
vorteilhaft.<br />
Die im Ein/Aus-Betrieb arbeitenden Mantelstrahlheizrohre<br />
erreichen dadurch deutlich höhere feuerungstech-<br />
44 gaswärme international 2013-2
FACHBERICHTE<br />
nische Wirkungsgrade gegenüber dem Betrieb mit<br />
Nennlast, weil eine größere Wärmeübertragungsfläche<br />
der SiSiC-Zackenrekuperatoren für die beiden Stoffströme<br />
Abgas und Verbrennungsluft zur Verfügung steht.<br />
Der bekannte Verschleiß an den metallischen Gasdüsen<br />
und Zündelektroden lässt sich mit Einhaltung des<br />
ständigen Kühlluftstromes für selbige sowie bei einem<br />
Restsauerstoff im Abgas von 4–5 Vol % ebenfalls günstig<br />
beeinflussen.<br />
Die mittels UV-Sonde bei diesem Einsatzfall gewählte<br />
Flammenüberwachung ist gegenüber dem Ionisationsprinzip<br />
deutlich betriebssicherer, da der Verschleiß der<br />
Überwachungselektrode entfällt.<br />
Um die geforderten Abkühlgeschwindigkeiten insbesondere<br />
beim Gastempern von 1.050 °C auf 760 °C zu<br />
Bild 2: Feuerfestzustellung Hubherdwagenofen<br />
Bild 3: Metallisches U-Rohr<br />
Bild 4: Keramisches Mantelstrahlheizrohr mit Rekubrenner<br />
Typ Rekumat® CX 200<br />
2-2013 gaswärme international<br />
45
FACHBERICHTE<br />
Bild 5: Kühlrohr Typ WAC<br />
erreichen, ist es erforderlich, neben den Mantelstrahlheizrohren,<br />
die auf Kühlbetrieb umschaltbar sind, noch<br />
zusätzliche Kühlrohre nach Bild 5, Typ WAC vorzusehen.<br />
Bei einem Luftdurchsatz von 300 m³/h und Kühlrohr<br />
beträgt die mittlere Kühlleistung etwa 25 kW/Rohr.<br />
Heißgasumwälzventilatoren<br />
Der Einsatz metallischer Ventilatoren zur Ofengasumwälzung<br />
bei Temperaturen über 1.000 °C erfordert besondere<br />
Fachkenntnisse, sofern mit ihnen vertretbare<br />
Instandhaltungskosten und Standzeiten erzielt werden<br />
sollen.<br />
Es sind drei Schwerpunkte zu beachten:<br />
Zunächst muss die Drehzahl vom Ventilator an die zulässigen<br />
Festigkeitswerte des Laufradwerkstoffes in Abhängigkeit<br />
zur Betriebstemperatur angepasst werden. Der<br />
frühzeitige Ausfall solcher Heißgasventilatoren ist in der<br />
Praxis häufig auf die Überschreitung der Zeitstandfestigkeit<br />
des Laufradwerkstoffes infolge zu hoher Drehzahlen<br />
bei Temperaturen über 750 °C zurückzuführen. Dies gilt<br />
sowohl für gegossene als auch geschweißte Laufräder.<br />
Um die zulässigen Festigkeitswerte auch bei Temperaturen<br />
> 1.000 °C nicht zu überschreiten, wird bei diesem<br />
Einsatzfall die Drehzahl mittels Frequenzumrichter auf<br />
1/3 der Nenndrehzahl, also 500 min -1, oberhalb 850 °C<br />
reduziert. Freiblasend beträgt dann die Umwälzmenge<br />
ohne zusätzliche Leiteinrichtungen noch etwa 5.000 m³/h.<br />
Die zweite wichtige Anforderung für einen störungsfreien<br />
Betrieb solcher Umwälzventilatoren ist eine sichere<br />
Lager- und Motorkühlung. Dabei kann aus Verschleißgründen<br />
die Luftkühlung gegenüber der Wasserkühlung<br />
günstiger sein. Im vorliegenden Fall wurde die Luftkühlung<br />
(Bild 6) mit Messung der Kühlluftmenge und Überwachung<br />
des Kühlluftdruckes an den Ventilatoren angewandt.<br />
Die Ofensteuerung sichert die Kühlluftversorgung<br />
der Ventilatoren bis < 100 °C Ofentemperatur mit<br />
ab. Durch zusätzliche Integration in die Notstromversorgung<br />
bleibt diese Sicherung auch bei Netzausfall<br />
gewährleistet.<br />
Als dritte wichtige Maßnahme ist auch, wie bei anderen<br />
Einsatzfällen, die permanente Überwachung des<br />
Betriebes und die vorbeugende Wartung des kompletten<br />
Heißgasventilators einzuhalten. Schwerpunkte sind<br />
dabei Laufräder, Lagerung, Dichtungen und Motoren mit<br />
deren Ist-Drehzahl.<br />
Bild 6: Heißgas-<br />
Umwälz-Ventilator Typ<br />
VM-LD 560/1050<br />
ELEKTRISCHE AUSRÜSTUNG MIT<br />
PROZESSFÜHRUNG<br />
Aufgrund der 10-jährigen Betriebszeit wurde im Rahmen<br />
der Modernisierung die gesamte E-Ausrüstung, nicht<br />
zuletzt aus Sicherheitsgründen, erneuert und für einen<br />
automatischen Betrieb beider Öfen ausgelegt. Hauptbestandteile<br />
sind für die Steuerung der Transportabläufe<br />
46 gaswärme international 2013-2
FACHBERICHTE<br />
sowie aller motorigen und hydraulischen Antriebe für<br />
jeden Ofen eine Siemens SPS S7-300. Die Prozessführung<br />
für die Wärmebehandlungsprogramme wird mit einem<br />
DEMIG - Prozessregler VX 4115 realisiert. Mit ihm wird die<br />
Ofenraumtemperatur, der Kc-Wert, die Schutzgaszusammensetzung<br />
und der Ofenraumdruck geregelt, visualisiert<br />
und überwacht.<br />
Für die kontinuierliche Erfassung der wesentlichen<br />
Prozessdaten wurden gegenüber dem Originalzustand<br />
die nachfolgenden Messgeräte verwendet:<br />
Temperaturmessung<br />
Aufgrund der frühzeitigen Alterung der bisher eingesetzten<br />
Thermoelemente vom Typ K bei Temperaturen<br />
> 850 °C wurden Thermoelemente vom Typ S vorgesehen.<br />
In der Regel wirkt sich die Alterung der Ni-CrNi Thermopaare<br />
auf eine Abnahme der Thermospannung aus.<br />
Eine daraus resultierende Fehlmessung führt häufig unerkannt<br />
zu deutlich höheren Temperaturen gegenüber der<br />
Sollvorgabe im Ofenraum.<br />
Messung der Ofengaszusammensetzung<br />
Anstelle bisher eingesetzter Sauerstoffsonden wird zur<br />
Erfassung der Gaszusammensetzung eine l-Sonde in<br />
Verbindung mit einem C-Pegel-Messumformer Typ<br />
CARBO 15 für die Darstellung des Kc-Wertes = CO : CO 2<br />
verwendet. Für die übliche Gaszusammensetzung beim<br />
Tempern:<br />
CO 2 ~ 8 bis 10 V%<br />
CO ~ 25 bis 30 V%<br />
H 2 ~ 15 bis 30 V%<br />
H 2 O ~ 10 bis 20 V%<br />
N 2 ~ Rest<br />
erscheint der Einsatz der wesentlich kostengünstigeren<br />
l-Sonde, insbesondere aufgrund des geringen Verschleißes<br />
zweckmäßiger, da thermische Beanspruchungen<br />
wegfallen.<br />
Bild 7: Hubherdwagenofen nach der Modernisierung<br />
Ofenraumdruck und Gasdichtheit<br />
Die bisher nicht vorhandene Messung vom Ofenraumdruck<br />
wird mit einem Differenzdruckmessumformer vom<br />
Typ 267 LD, Messbereich + 250 Pa, realisiert.<br />
Für die Einstellung des Ofenraumdruckes ist ein geringer<br />
Überdruck zwischen 5 bis 50 Pa mittels Handdrosselklappen<br />
in den Ofengas-Ableitungen vom Bedienungspersonal<br />
einzustellen.<br />
Der bisherige Betrieb ohne Kenntnis des Ofenraumdruckes<br />
kann zu unerwünschten Schwankungen der<br />
möglichst konstant zu haltenden Ofengaszusammensetzung<br />
(Kc = 3,1) während des Prozessablaufes und damit<br />
zur Qualitätsminderung am Einsatzgut führen.<br />
Beim Glühen von ferritischen Temperguss genügen<br />
bereits 10–15 m³/h Stickstoff um den erforderlichen Überdruck<br />
im Ofenraum (5–50 Pa) herzustellen. Die Gussteile<br />
können dann zunderarm geglüht werden.<br />
Die wesentliche Verbesserung der Gasdichtheit der<br />
Ofengehäuse wurde mit dem Dichtschweißen der neuen<br />
Ofendecke und einer speziellen Abdichtung, bestehend<br />
aus keramischen Fasermatten und zusätzlichen Sandtassen<br />
zwischen Hubherd und dem Ofengehäuse erzielt (Bild 7).<br />
BETRIEBSERGEBNISSE<br />
Schematisch ist der Hubherdwagenofen nach der Sanierung<br />
im Bild 7 dargestellt. Aus Tabelle 2 gehen die technischen<br />
Daten hervor. Die wesentlichen Ergebnisse lassen<br />
sich nach einer fünfjährigen Betriebszeit wie folgt<br />
zusammenfassen:<br />
Energieverbrauch<br />
Der Erdgasverbrauch ist mit dem Einsatz der leichten<br />
feuerfesten Zustellung und den keramischen Mantel-<br />
2-2013 gaswärme international<br />
47
FACHBERICHTE<br />
strahlheizrohren mit integriertem Rekubrenner auf etwa<br />
1/5 des bisherigen Verbrauches gesunken. Beim Gastempern<br />
beträgt die Erdgaseinsparung jährlich bei 45<br />
Wochen für beide Öfen VE Gas = 2 (5935 -1050) 45 ≈<br />
440.000 m³. Diese Einsparung entspricht dem jährlichen<br />
Erdgasverbrauch von etwa 300 Einfamilienhäuser.<br />
Instandhaltung<br />
Mit dem Einsatz der keramischen Strahlheizrohre anstelle<br />
der metallischen U-Rohre ist der Aufwand an Reparaturkosten<br />
und -zeiten bisher minimal. Nach der bisherigen<br />
Tabelle 2: Technische Daten - Hubherdwagenofen nach dem Umbau 2006<br />
Max. Chargengewicht<br />
Herdwagengewicht<br />
Nutzmaße<br />
Arbeitstemperatur<br />
10.000 kg Brutto<br />
8.000 kg Netto<br />
13.000 kg<br />
Aufheizgeschwindigkeit 100 K /h<br />
Abkühlgeschwindigkeit<br />
Anschlusswerte<br />
Erdgas H (10 kWh/m³) 80 m³ /h<br />
Schutzgase:<br />
3.300 x 2.500 x 1.200 (LxBxH)<br />
300 - 1.050 °C + 10 K<br />
< 100 K /h bis 550 °C, geregelt<br />
- Tempergas 20 m³ /h aus Luft und Wasser 60 °C<br />
- Stickstoff 20 m³ /h<br />
Verbrennungs- und Kühlluft<br />
Abgas- und Tempergasableitung<br />
Elektroenergie<br />
Beheizung und Kühlung<br />
Ofengasumwälzung<br />
Prozessführung<br />
Ofengasmessung<br />
Ofenraumdruckmessung<br />
Verbrauchswerte<br />
Erdgas Gastempern (75 h)<br />
2.500 m³ /h, 80 mbar, 11 kW<br />
8.000 m³ /h, 7 mbar, 5.5 kW<br />
50 kVA<br />
Stickstoff < 10 m³ /h<br />
Elektroenergie<br />
Masse der feuerfesten Zustellung<br />
(ohne Herdwagen)<br />
– 10 Stück Mantelstrahlheizrohr<br />
∅195 x 2.400 mm, keramisch (WS)<br />
– 6 Stück Kühlrohr ∅ 200 x 2.400 mm,<br />
metallisch (WAC)<br />
2 Stück Heißgasumwälzventilator<br />
5.000 m³ /h bei 1050 °C, Luftgekühlt<br />
Prozessregler DX 4115 (Demig)<br />
1 x Regelzone<br />
Ofenraumtemperatur: Kc-Wert<br />
L - Sonde mit C-Pegel-Messumformer<br />
Carbo 15 (Mesa)<br />
+ 250 Pa Messumformer<br />
1.2 kWh /kg ∧ = 1.050 m³ /Charge<br />
~ 30 kW<br />
4.000 kg<br />
Betriebszeit beschränkt sich die Instandhaltung auf eine<br />
jährliche Durchsicht aller wesentlichen Baugruppen<br />
durch einen Fachbetrieb. Dabei werden zweijährlich an<br />
den Strahlheizrohren die Zündelektroden und UV-Zellen<br />
erneuert. Keramische Mantelrohre und Rekubrenner<br />
befinden sich noch in gutem Zustand. Das Reinigen der<br />
keramischen Mantelrohre und der Aus- und Einbau der<br />
Flammrohre entfällt. Sichtkontrollen an den Gasbrennern,<br />
Flammrohren und Distanzkreuzen sind ausreichend.<br />
Ähnlich verhält es sich mit den metallischen Kühlrohren.<br />
Geringfügige Verformungen sind nach der fünfjährigen<br />
Betriebszeit vorhanden. Eine Erneuerung ist jedoch<br />
noch nicht notwendig. Bei den Heißgasumwälzventilatoren<br />
wurden Reparaturen an den verformten Laufrädern<br />
vom Hersteller mit Lagererneuerung (nach vierjährigem<br />
Betrieb) vorgenommen. Die Luftkühlung der Ventilatoren<br />
hat sich bisher gegenüber einer Wasserkühlung<br />
bewährt.<br />
An der neuen feuerfesten Zustellung sind noch keine<br />
Verschleißerscheinungen, weder infolge von Schwindungen<br />
der keramischen Fasermodule noch chemischer<br />
Reaktionen mit der H 2 -haltigen Ofengasatmosphäre vorhanden.<br />
Die Wärmedämmung der Öfen ist nach der bisherigen<br />
Betriebszeit unverändert gemäß vorstehend<br />
angegebenen Wärmeleitwiderstand.<br />
Der Verschleiß der eingesetzten Thermoelemente<br />
vom Typ S, welche jährlich in einem separaten Prüfofen<br />
hinsichtlich möglicher Abweichungen mit überprüft werden,<br />
ist gering. Bisher erfolgte ein Austausch dieser Elemente.<br />
Bei den l-Sonden sind Standzeiten von 2–3 Jahren<br />
unter den gegebenen Bedingungen üblich.<br />
EINHALTUNG DER TECHNOLOGISCHEN<br />
ANFORDERUNGEN<br />
In beiden Hubherdwagenöfen werden die verschiedensten<br />
Gussteile, vorzugsweise mit den in Bild 8 schematisch<br />
dargestellten Glühkurven wärmebehandelt. Dabei<br />
wird das ferritische Glühen in der Regel mit Schutzgas<br />
(N 2 ) durchgeführt um eine zunderfreie Oberfläche der<br />
meist in Körben eingelagerten Gussteile zu gewährleisten.<br />
Dem Bild 9 sind die Soll- und Istwerte für Temperatur,<br />
Kc-Wert und des Ofenraumdruckes beim Gastempern<br />
zu entnehmen.<br />
Grundsätzlich erfüllt das Regelungskonzept, u.a. mit<br />
einer Rundumsteuerung der zehn Strahlheizrohre beim<br />
Aufheizen und Halten, die jeweils programmierten Sollwerte.<br />
Dies gilt auch für die Einhaltung der Abkühlverläufe;<br />
Soll- und Istwerte stimmen überein. Der Ofenraumdruck<br />
lässt sich von Hand ausreichend genau für den<br />
Prozessablauf einstellen. 2011 durchgeführte Schleppelementmessungen<br />
mit und ohne Einsatz nach [3] belegen<br />
die vorgegebene Temperaturgleichmäßigkeit im Ofenraum.<br />
Zwischen 750 – 860 °C beträgt die Abweichung 7 K.<br />
Bei 1.050 °C verringert sich selbige am Einsatzgut mit fünf<br />
48 gaswärme international 2013-2
FACHBERICHTE<br />
Elementen gemessen auf 3 K. Nach [3] erfüllen die<br />
modernisierten Öfen damit die Güteklasse A. Die Prüfergebnisse<br />
der Werkstoff-Eigenschaften entsprechen den<br />
DIN-EN Normen [4].<br />
FAZIT<br />
An einer umfassend sanierten Ofenanlage für die Wärmebehandlung<br />
von Gussteilen, insbesondere Temperguss,<br />
wird nach mehrjährigem Betrieb aufgezeigt, in welchem<br />
Maß sich Qualität und Rentabilität solcher energieintensiven<br />
Anlagen nachhaltig verbessern lassen. Wesentlichen<br />
Anteil hat dabei der Einsatz moderner Ofenbauteile. Dies<br />
betrifft vor allem die vollkeramischen Mantelstrahlheizrohre<br />
für die Beheizung und Kühlung, die keramischen<br />
Fasermodule für die komplette feuerfeste Zustellung<br />
sowie die Heißgasumwälzventilatoren zur Umwälzung<br />
der Ofengase. Bei der vorliegenden diskontinuierlichen<br />
Betriebsweise dieser Öfen sind damit neben der deutlichen<br />
Senkung der Instandhaltungskosten erhebliche<br />
energetische Einsparungen zu erreichen. Die technologischen<br />
Anforderungen der Wärmebehandlungen werden<br />
im Einzelnen erfüllt.<br />
LITERATUR<br />
[1] Müller, H. : Gesteuerte Atmosphären beim Glühen von Temperguss;<br />
HTM 6/1961<br />
[2] Röhrig, K.: Taschenbuch der Gießerei-Praxis 1995, Verlag<br />
Schiele & Schön GmbH, Berlin<br />
[3] DIN 17052-1/2000: Wärmebehandlungsöfen. Anforderungen<br />
an die Temperaturgleichmäßigkeit<br />
Bild 8: Glühtechnologien<br />
[ 4 ] DIN 1562, 08/1997: Temperguss; Begriff, Eigenschaften<br />
AUTOREN<br />
Dr.- Ing. Arnd Müller<br />
WAC, Wärmetechnische Anlagen<br />
Chemnitz<br />
Tel.: 0371 / 426891<br />
wac-mueller@t-online.de<br />
Dipl.-Ing. Uwe Bonnet<br />
WS Wärmeprozesstechnik<br />
Renningen<br />
Tel.: 02302 / 2055699<br />
u.bonnet@flox.com<br />
Bild 9: Soll / Istverlauf beim Gastempern nach der Modernisierung<br />
2-2013 gaswärme international<br />
49
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Date, signature<br />
PAHBtt2013
FACHBERICHTE<br />
Praxistaugliche Brennerapplikationen<br />
unter Berücksichtigung<br />
der DIN EN 746-2<br />
von Dirk Mäder, René Lohr, Octavio Schmiel Gamarra<br />
Seit Oktober 2010 ist die neue Fassung der DIN EN 746-2, Ausgabe 2011-02 anzuwenden. Nach wie vor ist sie<br />
unentbehrlich für die Auslegung gasbeheizter Thermoprozessanlagen. Nicht nur für die Hersteller sondern auch<br />
für die Betreiber bietet sie wichtige Richtlinien und Hinweise. Neuerungen gab es beispielsweise bezüglich<br />
Themen wie der Startlastbegrenzung oder der Ausstattung jedes Brenners mit zwei Klasse A Ventilen. In dem<br />
folgenden Bericht werden praxisnahe Applikationen und Beispiele zur Erfüllung der gestiegenen Anforderungen<br />
vorgestellt und sowohl unter praktischen als auch sicherheitstechnischen Aspekten miteinander verglichen.<br />
Burner applications for practical use, taking account of<br />
DIN EN 746, Part 2<br />
The new edition of DIN EN 746, Part 2 (February 2011) has been mandatorily applicable since October 2010. This<br />
standard remains indispensable for the design of gas-heated thermal processing installations. It provides important<br />
guidelines and notes not only for manufacturers, but also for operators, however. There have, for example,<br />
been changes concerning topics such as starting-load limitation and the equipping of every burner with two Class<br />
A valves. The following report examines practice-orientated applications and examples for the fulfilment of the<br />
more demanding requirements, and these are compared with one another on both practical and safety criteria.<br />
Thermoprozessanlagen bergen aufgrund ihres Verwendungszwecks<br />
und der Anschlussmedien<br />
zwangsläufig eine nicht unerhebliche Anzahl von<br />
Gefährdungen. Obwohl insbesondere neuere Anlagen<br />
vergleichsweise sicher sind, kommt es dennoch immer<br />
wieder vereinzelt zu Personen- und Anlagenschäden.<br />
Daher ist es unumgänglich, die Sicherheitsstandards, auf<br />
den Erfahrungen der Vergangenheit basierend, zu optimieren.<br />
Moderne Brennerapplikationen bieten ein<br />
Höchstmaß an Sicherheit und Zuverlässigkeit. Bild 1 zeigt<br />
einen Rekuperatorbrenner inkl. Mantelstrahlrohr, jedoch<br />
ohne Sicherheits-Stellorgane im Schnittbild, wie er typischerweise<br />
in Ofenanlagen zur indirekten Beheizung eingesetzt<br />
wird. Nachfolgend werden einige Neuerungen<br />
der Norm erläutert und daraus resultierende praxisrelevante<br />
Brennerapplikationen abgeleitet.<br />
Bild 1: Schnittbild eines Rekuperatorbrenners inklusive<br />
Mantelstrahlrohr für indirekte Beheizung<br />
2-2013 gaswärme international<br />
51
FACHBERICHTE<br />
AUSRÜSTUNG DER BRENNER MIT ZWEI<br />
AUTOMATISCHEN ABSPERRVENTILEN<br />
Die Neufassung der DIN EN 746-2 besagt, dass die Gaszufuhr<br />
zu jedem Brenner oder einer Brennergruppe immer<br />
durch zwei in Reihe geschaltete automatische Absperrventile<br />
der Klasse A gemäß EN 161 in der Gaszuleitung<br />
abgesichert werden muss [1].<br />
Für Anlagen, die lediglich mit einem einzelnen Brenner<br />
beheizt werden und bereits mit einem solchen Gasventil<br />
am Brenner und einem Hauptgasventil in der Gasdruckregel-,<br />
Mess- und Sicherheitsstrecke ausgerüstet<br />
sind, ändert sich folglich nichts. Gleiches gilt für eine<br />
Anlage, die aus einer einzelnen Brennergruppe besteht,<br />
bei der alle Brenner gleichzeitig ein- und ausgeschaltet<br />
werden. In beiden Fällen muss jedoch das Hauptgasventil<br />
bei jeder Abschaltung eines einzelnen Brenners ebenfalls<br />
schließen. Nach der alten Fassung der Norm war es<br />
zulässig, ein Hauptgasventil und ein Ventil vor dem Brenner<br />
vorzusehen und im Falle eines Flammenausfalls, einer<br />
Abschaltung durch die Prozesssteuerung oder einer Störabschaltung<br />
nur Letzteres zu schließen.<br />
In der Praxis hat sich zur Erfüllung der Anforderung der<br />
Einsatz von Doppelventilen bewährt. Nicht selten wird<br />
vom Hersteller der Thermoprozessanlage statt einer Ein-<br />
Aus-Zonenregelung eine Rundum-Taktsteuerung bevorzugt,<br />
da somit eine höhere Temperaturgleichmäßigkeit<br />
im Ofenraum erzielt werden kann. Die Taktsteuerung<br />
birgt weitere Vorteile für die Zuführung der Versorgungsmedien<br />
zu den Brennern, da erfahrungsgemäß geringere<br />
Druckschwankungen in den Rohrleitungssystemen auftreten.<br />
Hinweis: Beim Einsatz von Doppelventilen erhöht sich<br />
der Wartungsaufwand bei der jährlich vorgeschriebenen<br />
Dichtheitsprüfung nicht zwangsläufig, da beide Ventile<br />
gleichzeitig auf innere und äußere Dichtheit geprüft werden<br />
können. Der unter Umständen höhere Druckverlust<br />
der beiden Ventilsitze ist bei der Auslegung der Beheizungseinrichtung<br />
entsprechend zu berücksichtigen.<br />
STARTLASTBEGRENZUNG<br />
Nach wie vor birgt das Zünden eines Brenners mit schnell<br />
öffnenden Ventilen besondere Vorteile. Diese zeigen sich<br />
insbesondere beim Gasverbrauch, den Emissionen, einer<br />
unkomplizierten Brennereinstellung sowie der Temperaturgleichmäßigkeit<br />
im Brennraum der Thermoprozessanlage<br />
[2], aber auch in der vergleichsweise einfach realisier-<br />
Bild 2: Standardapplikation<br />
ohne<br />
Startlastbegrenzung<br />
am Beispiel<br />
eines Hochgeschwindigkeitsbrenners<br />
NOXMAT<br />
HGBE (real und<br />
schematisch mit<br />
V·-t-Diagramm)<br />
52 gaswärme international 2013-2
FACHBERICHTE<br />
baren, in der Norm geforderten Überwachung der Volumenströme,<br />
da sie stets konstant sind.<br />
Doch nur beim Einsatz von Brennern mit einem<br />
besonders guten Zündverhalten lassen sich diese Vorteile<br />
überhaupt nutzen. Viele am Markt verfügbaren<br />
Industriebrenner können nur mit einer verminderten<br />
Startlast, also abgeregelt, gezündet werden. NOXMAT-<br />
Brenner sind mit einer patentierten, separat an der Drallscheibe<br />
angelegten Zündkammer ausgerüstet, in der<br />
beim Zünden exakt gleichbleibende Verhältnisse für<br />
einen problemlosen Zündvorgang sorgen, welcher<br />
innerhalb von Sekundenbruchteilen für eine kontrollierte<br />
Verbrennung in der gesamten Brennkammer, also dem<br />
Raum zwischen der Innenseite des Brennrohrs und der<br />
Außenseite der Drallscheibe im Brennerinneren sorgt.<br />
Diese Vorteile beim Zündverhalten machen sich besonders<br />
beim Kaltstart bemerkbar.<br />
STANDARDAPPLIKATION: SCHNELL<br />
ÖFFNENDE VENTILE AUF DER GAS- UND<br />
LUFTSEITE<br />
Bild 2 zeigt einen standardmäßig ausgeführten Kaltluftbrenner<br />
NOXMAT-HGBE inkl. Gas- und Luftzuführung<br />
sowie Brennersteuerung, links real (ohne Druckwächter)<br />
und rechts schematisch dargestellt. Darunter sind die<br />
resultierenden Volumenströme qualitativ in einem V·-t-<br />
Diagramm dargestellt. Diese Applikation eignet sich auch<br />
in gleicher Weise beim Einsatz von Rekuperatorbrennern.<br />
Nicht dargestellt, aber als Option verfügbar, kann die<br />
Brennereinheit mit einer zusätzlichen Kühlluftleitung und<br />
einem zusätzlichen Kühlluftmagnetventil ausgerüstet<br />
werden. Dadurch kann der Brenner auch als effektives<br />
Kühlaggregat betrieben werden. Die zugeführte Kühlluftmenge<br />
kann dabei deutlich höher als die eigentliche<br />
Verbrennungsluftmenge gewählt werden.<br />
Mit der Normenüberarbeitung wurde die direkte Zündung<br />
des Brenners bei voller Leistung auf maximal 120 kW<br />
begrenzt. Sofern gewisse Voraussetzungen erfüllt sind,<br />
können die o.g. Vorteile jedoch auch weiterhin darüber<br />
hinaus genutzt werden. In jedem Fall müssen die Brennkammer,<br />
der Nutzraum, die Abgaswege sowie das Leitungssystem<br />
so ausgelegt sein, dass der maximale Druckanstieg<br />
beim Zünden mit Volllast berücksichtigt wird [1].<br />
Der Nachweis ist vom Hersteller der Thermoprozessanlage<br />
zu erbringen. Die Höchstwerte der Sicherheitszeiten sind<br />
zu berücksichtigen.<br />
Sollte eine direkte Zündung bei voller Leistung nicht<br />
möglich sein, so bietet die Norm einige praxistaugliche<br />
Möglichkeiten zur Startlastbegrenzung. Diese wird durch<br />
entsprechende Variationen der Armaturen und Stellglieder<br />
realisiert.<br />
VARIANTE 1: GASMAGNETVENTIL:<br />
2-STUFIG; LUFTVENTIL: GEDÄMPFT<br />
Ein zweistufiges Gasmagnetventil bietet die Möglichkeit,<br />
zwei voreingestellte Leistungen stufenweise anzufahren,<br />
so dass bei größerer Brennerleistung mit einer Startleistung<br />
von max. 120 kW gezündet und nach Ablauf der<br />
Sicherheitszeit und erfolgreich erkannter Flamme die<br />
zweite Stufe und somit die maximale Leistung angefahren<br />
werden kann. Leider finden sich bei den Geräteherstellern<br />
kaum zweistufige Luftventile, bzw. sind diese<br />
vergleichsweise teuer, so dass die Auswahl häufig auf ein<br />
einstufiges Luftventil fällt. Die Ausführung des Luftventils<br />
Bild 3: Varianten zur Realisierung einer begrenzten Startlast (schematisch mit V·-t-Diagramm)<br />
2-2013 gaswärme international<br />
53
FACHBERICHTE<br />
Bild 4: Messblende<br />
NOXMAT<br />
MB mit angebautem<br />
Druckwächter<br />
kann sowohl gedämpft (Bild 3, Variante 1) als auch ungedämpft<br />
(nicht dargestellt) erfolgen. In beiden Fällen ist<br />
das Gas-Luft-Gemisch während des Startvorgangs zeitweise<br />
nicht optimal, dennoch werden die Anforderungen<br />
der Norm erfüllt. Dies führt im günstigsten Fall bei<br />
Brennern mit gutem Zündverhalten lediglich zu einer<br />
Erhöhung des Gasverbrauchs und zu einer unsauberen<br />
Verbrennung, im ungünstigsten Fall bei Brennern mit<br />
Zündschwierigkeiten sogar zu Störungen, da die Luftzahl<br />
λ extrem schwanken kann [3].<br />
VARIANTE 2: LANGSAM ÖFFNENDE<br />
VENTILE AUF DER GAS- UND LUFTSEITE<br />
Das langsame Öffnen wird seitens der Gerätehersteller in<br />
der Regel durch eine auf dem Magnetkörper des Ventils<br />
angebrachte, ölgefüllte Dämpfung realisiert. Unter<br />
gleichbleibenden Betriebsbedingungen und bei der<br />
Auswahl untereinander harmonierender Komponenten<br />
stellt dies eine vergleichsweise simple Variante dar, mit<br />
der die diesbezüglichen Anforderungen der Norm erfüllt<br />
werden können. Bei Verwendung eines schnell öffnenden<br />
Luftventils in Kombination mit einem langsam öffnenden<br />
Gasventil ist die Energieeffizienz beim Startvorgang<br />
ebenso wie bei Variante 1 jedoch nicht zufriedenstellend.<br />
Verfügen beide Ventile (gas- und luftseitig) über<br />
eine Dämpfung (Bild 3, Variante 2), so<br />
kann dieser Nachteil verringert, im<br />
günstigsten Fall komplett kompensiert<br />
werden. Optimal wäre es,<br />
dass die Volumenströme des<br />
Brenngases und der Verbrennungsluft<br />
mit konstanter Luftzahl<br />
auf ihren Sollwert ansteigen<br />
(in Bild 3, Variante 2 nicht<br />
dargestellt). Bei der Darstellung der<br />
Volumenströme öffnen die Ventile, wie<br />
häufig in der Praxis, nicht synchron.<br />
Daher birgt diese Variante eine<br />
gewisse Störungsanfälligkeit, insbesondere<br />
bei schwankenden Umgebungstemperaturen,<br />
da die Viskosität<br />
des Öls in der Dämpfung temperaturabhängig<br />
ist. Folglich<br />
öffnet ein solches<br />
Ventil bei höheren<br />
Umgebungstemperaturen<br />
z.T. deutlich<br />
schneller<br />
als bei niedrigen.<br />
Nicht selten<br />
treten bei<br />
einer solchen Variante<br />
Störungen auf,<br />
weil z.B. im Winterbe-<br />
trieb die Ventile derart langsam öffnen, dass keine ausreichende<br />
Gasmenge zum Zünden der betroffenen Brenner<br />
freigesetzt wird. Beim Einsatz von gedämpften Ventilen<br />
auf der Gas- als auch auf der Luftseite ist zudem keinesfalls<br />
gewährleistet, dass sich Temperaturunterschiede auf<br />
beide Ventiltypen gleichermaßen auswirken, d.h. dass<br />
das Gas-Luft-Verhältnis sich abhängig von der Außentemperatur<br />
z.T. extrem verändern kann.<br />
Eine bei niedrigen Umgebungstemperaturen<br />
gewählte Einstellungen der Dämpfung, mit der eine<br />
Startlastbegrenzung auf unter 120 kW realisiert wird, kann<br />
ohne weiteres im Sommerbetrieb derart variieren, dass<br />
die Brenner nicht mehr normkonform, d.h. mit Überlast<br />
gezündet werden, sofern keine entsprechende, in der<br />
Norm geforderte Überwachung durch ein Schutzsystem<br />
vorgesehen wurde.<br />
VARIANTE 3: GASSEITIGER VERHÄLTNIS-<br />
DRUCKREGLER MIT LUFTSEITIGEM<br />
STELLANTRIEB<br />
Die Wahl eines Verhältnisdruckreglers auf der Gasseite<br />
bietet im Gegensatz zum Gleichdruckregler auch bei<br />
Rekuperatorbrennern eine hervorragende Möglichkeit,<br />
leistungs- und prozesstemperaturunabhängig ein konstantes<br />
Gas-Luftgemisch zu realisieren. Luft ist Führungsgröße<br />
und wird durch eine motorisch angesteuerte Stellklappe<br />
geregelt. Variante 3 (Bild 3) zeigt eine solche Ausführung.<br />
Schwankende Gasanschlussdrücke, wie sie in<br />
der Praxis häufig vorkommen, können somit ebenfalls zu<br />
einem Großteil kompensiert werden. Allerdings ist es<br />
zwingend erforderlich, die Einstellung durch entsprechend<br />
geschultes Fachpersonal erfolgen zu lassen, da sie<br />
sich deutlich komplexer gestaltet als bei der Standardapplikation.<br />
Diese Applikation ermöglicht die meisten Regelungsvarianten,<br />
wie z.B. Ein-Aus (gedämpft), Groß-Klein-Aus,<br />
oder auch stetig, jeweils mit konstanter Luftzahl. Allerdings<br />
ist hierzu u.U. eine externe Ansteuerung des Stellantriebs<br />
erforderlich. Zudem stellt sie auch die vergleichsweise<br />
teuerste Variante dar.<br />
Deutlich günstiger ist die nicht dargestellte Variante,<br />
ein gedämpftes Luftventil (oder Stellantrieb) mit einem<br />
gasseitigen Gleichdruckregler zu kombinieren. Der Vorteil,<br />
dass auch bei variierender Öffnungsgeschwindigkeit<br />
des Luftstellgliedes zumindest das Gas-Luft-Gemisch<br />
annähernd konstant gehalten werden kann, tritt bei<br />
genauer Betrachtung nur bei der Verwendung von Kaltluftbrennern<br />
ein. Bei Rekuperatorbrennern, bei denen<br />
sich aufgrund der Luftvorwärmung die Gegendruckverhältnisse<br />
der Medien ändern, ist diese Variante nur<br />
bedingt einsetzbar, sofern man ein konstantes und damit<br />
energieeffizientes Gas-Luft-Gemisch realisieren möchte.<br />
Sie dient in diesem Fall lediglich der Erleichterung des<br />
Zündvorgangs.<br />
54 gaswärme international 2013-2
FACHBERICHTE<br />
ÜBERWACHUNG DER AUSREICHENDEN<br />
LUFTSTRÖMUNG<br />
(Pkt. 5.2.2.5.1) Die Norm stellt diesbezüglich ganz klare<br />
Forderungen. Demnach müssen Anlagen mit einer Einrichtung<br />
zur Überwachung einer ausreichenden Luftströmung<br />
sowohl während der Vorspülung, der Zündung<br />
und des Brennerbetriebes ausgerüstet sein [1]. Wenn die<br />
Luftströmung in allen Betriebszuständen unterschiedlich<br />
ist, wird dies entsprechend aufwändig. Am einfachsten<br />
zu erfüllen ist diese Forderung durch den Einsatz eines<br />
dynamischen Luftdruckwächters in Kombination mit<br />
einer Messblende, die in einer einstufig betriebenen Luftzuführung<br />
installiert wird. Die eigens von NOXMAT entwickelte<br />
Blendenreihe in den Nennweiten von DN 20 bis<br />
DN 65 (Bild 4) bietet zudem die Möglichkeit, den Differenzdruck<br />
während des Betriebes zu messen. In der Praxis<br />
ist oftmals ein statischer Druckwächter anzutreffen,<br />
der diese Aufgabe übernehmen soll. Statisch bedeutet,<br />
dass lediglich der Absolut-, nicht aber der Differenzdruck<br />
gemessen wird. Bei ungünstiger Anordnung, Fehleinstellung,<br />
-bedienung oder -funktion wird oftmals ein Luftmangel<br />
nicht erkannt. Einzig die dynamische Drucküberwachung<br />
bietet hier die entsprechende Sicherheit. Weiterhin<br />
eignet sie sich als Nachrüstvariante zur Volumenstrommessung<br />
und zur Überwachung der Vorspülung.<br />
FAZIT<br />
Trotz gestiegener Anforderungen durch die Novellierung<br />
der DIN EN 746-2 bietet die Praxis genügend Variationsmöglichkeiten<br />
zu deren Erfüllung. Die einfachste Variante<br />
bietet nach wie vor die Verwendung schnell öffnender,<br />
einstufiger Ventile in der Gas- und Luftzuführung. Nur<br />
wenige Brenner können diese Anforderungen jedoch<br />
erfüllen. Die genannte Standardapplikation mit schnell<br />
öffnenden Ventilen auf der Gas- und Luftseite erfüllt auf<br />
einfachste und sicherste Weise die geforderte Überwachung<br />
des ausreichenden Luftvolumenstroms in allen<br />
Betriebszuständen durch den Einsatz einer Messblende<br />
in Kombination mit einem Differenzdruckwächter. Auch<br />
oberhalb der Grenze von 120 kW lässt sich diese Variante<br />
verwirklichen, sofern gewisse Auflagen der Norm erfüllt<br />
werden.<br />
LITERATUR<br />
[1] DIN EN 746-2: Industrielle Thermoprozessanlagen – Sicherheitsanforderungen<br />
an Feuerungen und Brennstoffführungssysteme,<br />
Februar 2011<br />
[2] Mäder, D.; Rakette, R. und Schlager, S.: Prozessoptimierung<br />
an einem Herdwagenofen durch Einsatz keramischer Rekuperatorbrenner.<br />
Gaswärme <strong>International</strong>, Jahrgang 3/2007<br />
[3] Mäder, D.; Rakette, R. und Lohr, R.: Energieeffizienter<br />
Betrieb von Erdgasbrennern. Gaswärme <strong>International</strong>, Jahrgang<br />
5/2009<br />
AUTOREN<br />
Dipl.-Ing. (FH) Dirk Mäder<br />
NOXMAT GmbH<br />
Hagen<br />
Tel.: 02334/ 442358<br />
maeder@noxmat.de<br />
René Lohr<br />
NOXMAT GmbH<br />
Oederan<br />
Tel.: 037292/ 650343<br />
lohr@noxmat.de<br />
Octavio Schmiel Gamarra<br />
NOXMAT GmbH<br />
Oederan<br />
Tel.: 037292/ 650361<br />
schmiel@noxmat.de<br />
4. gwi-Praxistagung<br />
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Termin:<br />
• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />
Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 23.04.2013<br />
Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 24.04.2013<br />
Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
2-2013 gaswärme international<br />
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Diese erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
FACHBERICHTE<br />
Kostenreduktion durch busübergreifendes<br />
Datenmanagement und<br />
moderne Leistungselektronik<br />
von Thomas Rücker<br />
Energieeffizienz und globale Qualitätsrichtlinien/-anforderungen bestimmen immer mehr die Erstellung und<br />
Modifikation von Anlagenkonzepte für Wärmebehandlungsanlagen. Dieser Fachartikel stellt die neuen Möglichkeiten<br />
von Invensys Eurotherm vor, die eine moderne Instrumentierung im industriellen Ethernet, den Einsatz<br />
von vorrausschauenden Thyristorstellern mit Energiemanagement und die richtige Wahl der Instrumentierung<br />
zur Optimierung der Regelgüte, Aufzeichnungsqualität und Rückverfolgbarkeit bietet. Zusammen helfen diese<br />
zur Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben, Normen und den Kundenanforderungen.<br />
Cost reduction through comprehensive bus system for<br />
data management and modern power management<br />
Energy efficency and global quality guidelines/requirements are more and more responsible for the creation and<br />
and modification of plant-concepts for heat treatment. This article informs about the new possibilities of Invensys<br />
Eurotherm. These are for example modern instrumentation within industrial Ethernet, provident thyristor units<br />
with energy-management and the right selection of instrumentation to optimize the quality of control, the quality<br />
of recording and the traceability. With this statutory requirements, industrial standards and customer requests<br />
can be settled.<br />
Nach wie vor ist die wichtigste Frage: Wie können<br />
bei der Anlagenplanung, dem Anlagenbetrieb<br />
sowie der Instandhaltung und Modernisierung<br />
Kosten eingespart werden?<br />
Schließlich sind Aspekte wie:<br />
■■Schnelle Installation und Verdrahtung<br />
■■Geringe Lagerhaltung<br />
■■Offenes Konzept für zukünftige Anpassungen<br />
■■Leichte Umrüstung / leichter Austausch von Altkomponenten<br />
■■Umfangreiche Prozessdaten zur Prozessoptimierung<br />
■■Verbrauchsmessdaten für ein sinnvolles Energiemanagement<br />
■■Hohe Prozessgenauigkeit<br />
■■Replizierbarkeit von Prozessen<br />
■■und letztlich die Nachvollziehbarkeit durch Archivierung<br />
von Prozessdaten<br />
wichtige Parameter für die Wirtschaftlichkeit und den<br />
Mehrwert einer Anlage. Gerade im Bereich der Wärmebehandlung<br />
und im Speziellen bei der Automobil- und<br />
Luftfahrtindustrie mit Regularien, wie der CQI-9 oder<br />
AMS 2750, besteht hier erhöhter Bedarf.<br />
Aber nicht nur für die Endkunden sind diese Aspekte<br />
sehr wichtig. Auch im OEM Bereich sollen Lösungen<br />
geboten werden, die zum einen einfach und überschaubar<br />
konzipiert, zum anderen flexibel und mit hoher<br />
Genauigkeit zu nutzen sind. Letztlich wollen Anbieter<br />
von Industrieanlagen dem Endkunden von vornherein<br />
eine optimale Lösung zur Vernetzung all dieser Punkte<br />
bieten. Hierbei sind die Hersteller/Lieferanten für Auto-<br />
2-2013 gaswärme international<br />
57
FACHBERICHTE<br />
matisierungslösungen gefragt, damit die richtigen<br />
Grundsteine für die Bewältigung dieser Aufgabe geboten<br />
werden. Dabei stellt sich die Frage, wie durch busübergreifendes<br />
Datenmanagement und moderne Leistungselektronik<br />
Kosten gespart werden können. Einige<br />
Punkte sind für den Maschinenbauer sowie für den Endkunden<br />
zu beachten:<br />
■■Zeiten für Projektierung und Verdrahtung,<br />
■■Einsparungen von Ein-/Ausgängen durch Verwendung<br />
von Feldbusunterstützten Anlagenkomponenten,<br />
■■Einheitliches Konzept zur Datenermittlung, -übertragung<br />
und -speicherung.<br />
Bild 1: Netzwerk<br />
Bild 2: Profinet-Anbindung an Siemens S7<br />
Bild 3: Deckenheizung mit Silizium-Karbid-Heizelementen<br />
BRÜCKENLÖSUNG MIT INDUSTRIELLEN<br />
ETHERNET<br />
Sicherlich sind moderne Bussysteme heute kaum noch<br />
aus Anlagen wegzudenken. Immer mehr Anlagen werden<br />
mit Ethernet ausgerüstet. Doch wie mit vielem, hat<br />
der Anlagenbetreiber hier weitere Auswahlmöglichkeiten,<br />
welches Protokoll verwendet werden soll. Sei es Profinet,<br />
Modbus TCP/IP oder Ethernet IP, um die wichtigsten<br />
Protokolle zu nennen. Alle Industriellen-Ethernet-Protokolle<br />
können rein physikalisch parallel im Ethernet betrieben<br />
werden und vertragen sich mit den herkömmlichen<br />
Strukturen (z.B. Firmen-Netzwerk). In Verbindung mit<br />
dem Aufbau eines industriellen Netzwerks werden in<br />
mittelständigen Betrieben immer wieder grundlegende<br />
Fehler gemacht. Die dafür notwendige Netzwerktopologie<br />
(Bild 1) sollte von IT-Spezialisten festgelegt und<br />
umgesetzt werden. Die Trennung vom Firmennetzwerk<br />
zum industriellen Ethernet-Netzwerk ist einer der wichtigsten<br />
Maßnahmen um Netzwerkstörungen vorzubeugen.<br />
Während viele kleine Hersteller auf die Anbindungsmöglichkeiten<br />
der großen Automatisierungsanbieter<br />
zugreifen, haben diese meist ihr favorisiertes Protokoll.<br />
Will man nun die Vorteile einzelner Hersteller nutzen,<br />
gleichzeitig aber eine einheitliche Datenanbindung und<br />
Archivierung gewährleisten, müssen Wege gefunden<br />
werden, die Systeme miteinander zu verbinden (Bild 2).<br />
Intelligente Datengateways sind verfügbar, müssen<br />
jedoch separat konfiguriert werden und sind somit mit<br />
Einschränkungen behaftet.<br />
Invensys Eurotherm ist hier einen neuen Weg gegangen<br />
und bietet dem Kunden mit einer fertigen S7 Bausteinbibliothek<br />
einen Modbus TCP/IP Treiber, über den<br />
die eigenen Produkte von z.B. einer S7-315PN angesprochen<br />
werden können. Für den Programmierer hat dies<br />
gleich mehrere Vorteile. Während zum einen zwei Protokolle<br />
problemlos parallel über das Netzwerk gefahren<br />
werden können und der Programmierer für die Busanbindung<br />
in der gewohnten Programmierumgebung bleiben<br />
kann, können die Modbus TCP/IP Geräte parallel konfiguriert<br />
bzw. Regelstrecken optimiert werden. Bei Bedarf<br />
58 gaswärme international 2013-2
FACHBERICHTE<br />
auch ganz aus der Ferne, über Remoteverbindung. Ein<br />
weiterer Vorteil ist der Datentransfer in beide Richtungen,<br />
was z.B. eine einfache Lösung zur fälschungssicheren<br />
Datenaufzeichnung wichtiger Prozessparameter aus beiden<br />
Welten schafft. Dies ist gerade dann wichtig, wenn<br />
eine Anlage AMS2750 bzw. CQI-9 konform aufgebaut<br />
werden soll, eine hohe Regelungsgüte verlangt wird und<br />
ebenfalls Daten aus der SPS mit aufgezeichnet werden<br />
sollen.<br />
LASTMANAGEMENTLÖSUNGEN<br />
Der Leistungssteller EPower (Bild 3) verfügt bereits seit<br />
seiner Einführung vor fünf Jahren über ein Lastmanagementsystem.<br />
Die verwendete Lastmanagementfunktion<br />
wird auch in Kürze in der neuen Produktserie EPack Leistungsteller<br />
verfügbar sein. Somit besteht jetzt die Möglichkeit,<br />
von kleinen bis zu großen Stromstärken eine<br />
effektive Kostenreduktion für bestehende Anlagen durch<br />
Umbau der Leistungssteller zu realisieren bzw. als Energiemanagementkonzept<br />
in Neuanlagen zu planen. Der<br />
Umfang der Anwendungen beginnt beim kompakten<br />
Einphasen-Leistungssteller ab 16 Ampere und endet erst<br />
im Hochstrombereich.<br />
Aber welchen Nutzen bringt die Lastmangementfunktion?<br />
Mit der Lastmanagementprognose (Invensys<br />
Eurotherm Patent) steht ein Werkzeug für die Reduzierung<br />
der Energiekosten in einem Werk zur Verfügung.<br />
Die Verteilung der Energie erfolgt mit verbessertem<br />
Management der verschiedenen Lasten der Anlagen,<br />
indem nach Priorität und ggf. mit Lastabsenkung reagiert<br />
wird. Die Thyristorsteller arbeiten dabei in einem Kommunikationsverbund<br />
mit einem Master-Slave-System. Die<br />
Intelligenz wird hierbei nicht durch eine SPS sondern via<br />
Treibereinheit der Thyristorsteller koordiniert.<br />
Die Verbrauchsdaten, wie z.B. Strom, Spannung Leistung,<br />
cos, phi werden mittels Bussystem (Modbus TCP/IP,<br />
Profinet, Ethernet IP, Profibus DP usw.) einer übergeordneten<br />
Station zur Verfügung gestellt.<br />
Neben der Energieeinsparung rückt dabei die Archivierung<br />
und Anzeige der wichtigsten Prozessparameter<br />
mit den Kenndaten jeder Anlage mit einem Schreiber<br />
und/oder Panel und/oder PC-Leitstand mit in den Vordergrund.<br />
Jede Anlage verfügt über ihre Kenndaten, welche<br />
bei Störungen direkt zur weiteren Diagnose herangezogen<br />
werden können.<br />
PLM, Lastmanagementprognose<br />
Der EPower Thyristorsteller verhindert eine Überschreitung<br />
der Nennleistung. So bleibt man innerhalb der<br />
Grenzen des Stromvertrags für die Anlage und verhindert<br />
eine Erhöhung des Strompreises (Bild 4) durch den Lieferanten.<br />
Im Gegensatz zu anderer Software, die derartige<br />
Funktionen bietet, sieht die Lastmanagement-Prognose<br />
von Invensys Eurotherm den Stromverbrauch (Bild 5)<br />
voraus, statt einfach zu reagieren, wenn bereits die Tarifobergrenze<br />
erreicht wurde.<br />
NEUE GENERATION DER THYRISTOR-<br />
STELLER IM KOMPAKTBEREICH<br />
EPack (Bild 6) ist ein Leistungsregler, der Funktionalität<br />
mit einfacher Bedienung und Setup kombiniert. Frei konfigurierbare<br />
Betriebsarten ermöglichen eine optimale<br />
Anpassung auf die Lastcharakteristik. EPack ist flexibel<br />
einstellbar und über einen Softwarekey können bei<br />
Bild 4: Stromverbrauch ohne Lastmanagement-Prognose<br />
Bild 5: Stromverbrauch mit Lastmanagement-Prognose<br />
2-2013 gaswärme international<br />
59
FACHBERICHTE<br />
Bild 6: EPack<br />
Leistungssteller<br />
wie z. B. die verzögerte Ansteuerung, ist der EPack Leistungsregler<br />
für diese Anwendung einsetzbar.<br />
Bedarf weitere Funktionen und Erweiterungen freigeschaltet<br />
werden.<br />
Die regelmäßige und präzise Aufzeichnung von Energiedaten<br />
erleichtert die Verbrauchsüberwachung und<br />
damit verbundene Kosteneinsparung sowie Reduzierung<br />
der CO-Emission. Der Leistungssteller beinhaltet einen<br />
Energiezähler für die Dokumentation des Verbrauchs. Der<br />
aktive Strom wird in Echtzeit gemessen und dargestellt.<br />
Die Auswertung dieser Daten bietet eine Grundlage zur<br />
Verbesserung der Prozesseffizienz.<br />
Energiedaten in Echtzeit können außerdem nützlich<br />
sein, um Fehler im Prozess frühzeitig zu erkennen, z.B.<br />
eine fehlerhafte Ofenisolierung. Es kann sofort reagiert<br />
werden und sobald der Fehler behoben ist, arbeitet die<br />
Anlage mit der gewohnten Effizienz.<br />
In Industrieöfen werden mehr und mehr Induktionsheizungen<br />
eingesetzt. Das hat folgende Vorteile:<br />
■■Schnelles Aufheizen des Ofens,<br />
■■Hohe Leistungsdichte,<br />
■■Gezielte Lokalisierung der Erwärmung,<br />
■■Hochtemperaturheizen,<br />
■■Bei hoher Frequenz wird die eingebrachte Energie auf<br />
die Metalloberfläche konzentriert.<br />
Das ist eine anpassungsfähige Methode, um die Metalloberfläche<br />
zu behandeln. Die hohe Induktion stellt spezielle<br />
Anforderungen an den Leistungsregler, um den Einschaltstrom<br />
zu begrenzen und die Effizienz der gelieferten<br />
Leistung zu gewährleisten. Mit dem fortschrittlichen<br />
Management der Betriebsarten, den verschiedenen, verfügbaren<br />
Regelmodi und den vielfältigen Funktionen,<br />
HOCHGENAUE MESSDATENERFASSUNG<br />
UND REGELUNG<br />
Die Wärmebehandlungsanlagen stehen heute und vor<br />
allem zukünftig immer mehr im Fokus der Qualitätssicherung.<br />
Dabei sind in verschiedenen globalen Normen und<br />
Kundenanforderungen Grundregeln für den Umgang<br />
mit einer Wärmebehandlungsanlage definiert. Die Hardware<br />
(Instrumentierung, Sensoren), Wartung und fälschungssichere<br />
Datenaufzeichnung sind hierbei als<br />
Hauptmerkmale definiert.<br />
Graphikschreiber bieten ein auf Kundenbedürfnisse<br />
und -wünsche anpassbares Mensch-Maschine Interface<br />
(MMI) mit der Fähigkeit Prozesstrends, Alarme, Nachrichten<br />
und Ereignisse anwenderspezifisch anzuzeigen. Es<br />
können elektronische Signale in jedem Prozessstadium<br />
hinzugefügt werden, um Ereignisse zu bestätigen. Weiterhin<br />
können Chargen über den Schreiber gesteuert<br />
und Auswertungen sowie Analysen nach der Fertigstellung<br />
der Anwendung erstellt werden. Die Graphikschreiber<br />
können an Ethernet Netzwerke angeschlossen werden.<br />
Somit wird sichergestellt, dass Manager, Techniker<br />
und Supervisor auch aus der Entfernung die Ofendarstellungen<br />
einsehen können.<br />
Die AMS2750 in der Luftfahrt sowie die CQI-9 in der<br />
Automobilindustrie definieren für die Wärmebehandlung<br />
Verfahrens- und Instandhaltungs-Anforderungen innerhalb<br />
vorgegebener Fristen und deren Nachweispflicht.<br />
Ein Scheitern bei der Einhaltung der Vorgaben kann zu<br />
weitreichenden Sanktionen, von Nachrüstprogrammen<br />
bis hin zu Rückrufaktionen führen. Die erfolgreiche<br />
Umsetzung eines Audits bedeutet für den Wärmebehandler<br />
kurzfristig zusätzliche Kosten, aber auf lange<br />
Sicht gesehen, wären die Kosten bei einem Misserfolg<br />
um einiges höher.<br />
Die Erfüllung der geforderten Toleranzen stehen im<br />
engen Zusammenhang mit der Genauigkeit der Prozesseingänge,<br />
Regelgüte eines Reglers, Driftverhalten. Die<br />
Wahl der einzusetzenden Geräte für den Wärmebehandler<br />
wird zu einer wichtigen und strategischen Entscheidung.<br />
Eine stärkere Investition in Geräte führt zwar neben<br />
Kosten auch zu einem höheren Konfigurationsaufwand,<br />
aber reduziert auf lange Sicht die Kosten.<br />
AUTOR<br />
Thomas Rücker<br />
Invensys Systems GmbH, Eurotherm<br />
Limburg<br />
Tel.: 06431/ 298-233<br />
thomas.ruecker@invensys.com<br />
60 gaswärme international 2013-2
FACHBERICHTE<br />
Energiemanagement – Doppelte<br />
Pflicht für Anlagenbetreiber<br />
von Gerald Orlik, Thomas Reisz<br />
Die Ausgangslage ist hinreichend bekannt: Energie ist nicht zuletzt durch deutliche Preisanstiege in den vergangenen<br />
Jahren zu einem unkalkulierbaren Kostenfaktor für Unternehmen und ganze Volkswirtschaften geworden.<br />
Und: Der Energieverbrauch ist seit Jahrzehnten gleichermaßen eine Belastung für das globale Klima. Es gibt also<br />
gute ökologische und ökonomische Gründe, den Verbrauch von Energie effizient zu gestalten. Energiemanagement<br />
ermöglicht durch strukturiertes Handeln die Implementierung eines zukunftsfähigen Verbraucherverhaltens.<br />
Energy management – a dual obligation<br />
The current situation is familiar to us all: as a result, not least of all, of significant price increases in recent years,<br />
energy has now become an incalculable cost factor for companies and even for entire national economies. And:<br />
the use of energy has, equally, for decades now constituted a serious burden on the global climate. There are<br />
therefore good ecological and economic reasons for making energy consumption as efficient as possible. Via<br />
structured action, energy management assures the achievement of consumer behaviour that will be sustainable<br />
for the future.<br />
Energiemanagementsysteme (EnMS) haben für<br />
Großverbraucher den außerordentlichen Charme,<br />
dass sie für Transparenz bei den Verbräuchen sorgen<br />
und sich auf dieser Basis die Potentiale einer Effizienzsteigerung<br />
identifizieren lassen. Gerade in der Produktion<br />
verstecken sich erhebliche Effizienzpotentiale,<br />
zum Beispiel in Querschnittstechnologien, in der Verminderung<br />
des Energieeinsatzes durch Optimierung von<br />
Materialströmen, in der Umsetzung energieeffizienter<br />
Produktinnovation und Dienstleistungen oder in der<br />
Nutzung verhaltensbedingter Einsparpotentiale. Europaweit<br />
wurden bereits positive Erfahrungen mit der Einführung<br />
von Energie-Management-Systeme gesammelt.<br />
Energiemanagement ist – zum Beispiel in Finnland,<br />
Österreich und der Schweiz – in Industrie- und Gewerbebetrieben<br />
inzwischen ein bewährtes Instrument zur Verbesserung<br />
der Energieeffizienz und damit zur Senkung<br />
der CO 2 -Emissionen.<br />
Energie-Managementsysteme haben spätestens seit<br />
der Verabschiedung des so genannten Meseberger Programms<br />
im August 2007 durch die Bundesregierung<br />
auch in Deutschland an Bedeutung gewonnen. Seitdem<br />
war absehbar, dass steuerliche Vergünstigungen für energieintensive<br />
Betriebe über kurz oder lang an die Umsetzung<br />
eines Energiemanagements gekoppelt sein werden.<br />
Grundsätzlich sind Unternehmen verpflichtet, nach dem<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die EEG-Umlage<br />
zusätzlich zur Stromsteuer zu entrichten. Diese Umlage<br />
wird sich nach Prognose der Übertragungsnetzbetreiber<br />
bis 2015 auf 4,862 ct/kWh steigern. Durch die Stromnetzentgeltverordnung<br />
(StromNEV) ist prinzipiell jeder<br />
Nutzer verpflichtet, Entgelte für die Stromnutzung zu<br />
entrichten. Zusätzlich zahlt jeder Verbraucher seit 2012<br />
eine Umlage, die sich aus § 19 StromNEV ergibt. Und last<br />
but not least: Gemäß dem „Gesetz für die Erhaltung, die<br />
Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung“<br />
(KWK-G) zahlen Stromverbraucher Aufschläge auf<br />
den Strompreis.<br />
Für die Industrie gelten Sonderregelungen: Zum Beispiel<br />
können Unternehmen des produzierenden Gewerbes<br />
eine Netzentgeltbefreiung bzw. -reduzierung und<br />
eine Umlagereduzierung ins Anspruch nehmen. Zur<br />
2-2013 gaswärme international<br />
61
FACHBERICHTE<br />
Inanspruchnahme der besonderen Ausgleichsregelung<br />
des EEG (reduzierte EEG-Umlage) müssen produzierende<br />
Unternehmen mit einem Stromverbrauch > 10 GWh<br />
neben einem Stromkostenanteil von 14 % an der Bruttowertschöpfung<br />
ein zertifiziertes Energiemanagementsystem<br />
oder ein vergleichbares Verfahren nachweisen.<br />
Unterhalb eines Verbrauchs von 10 GWh je Unternehmen<br />
ist kein EnMS erforderlich. Sollte der Stromverbrauch an<br />
mehreren Standorten zusammen mehr als 10 GWh betragen,<br />
ist für jeden Standort ein EnMS vorzuweisen.<br />
Um künftig den Spitzenausgleich nach StromStG und<br />
EnergieStG in Anspruch nehmen zu können, müssen<br />
produzierende Unternehmen, die nicht den KMU-Kriterien<br />
entsprechen, ebenfalls ein EnMS nach DIN EN ISO<br />
50001 einführen. Für KMU gilt, dass sie für die Inanspruchnahme<br />
des Spitzenausgleichs „alternative“ Systeme als<br />
Nachweis zur Verbesserung der Energieeffizienz nutzen<br />
sollten, die sich an der DIN EN 16247-1 ausrichten. Die DIN<br />
EN 16247-1 beschreibt die Merkmale und Anforderungen<br />
an ein Energieaudit, das im Rahmen einer Energieanalyse<br />
Möglichkeiten zur Energieeinsparung identifizieren soll.<br />
ENERGIEMANAGEMENT<br />
Ein EnMS bildet die Struktur für einen Ressourcen schonenden<br />
Energieeinsatz in einem Betrieb. Dieser Rahmen<br />
muss fortlaufend überwacht und regelmäßig bewertet<br />
werden, um die Energienutzung eines Betriebes wirkungsvoll<br />
an sich ändernde interne und externe Faktoren<br />
anzupassen (Tabelle 1). Ein effizientes EnMS ist daran<br />
geknüpft, dass ein Betrieb in der Lage ist, durch Analyse<br />
der Ist-Situation Potenziale für Einsparungen zu erkennen,<br />
den Energieverbrauch des Betriebes kontinuierlich zu<br />
überwachen und zu bewerten – und ggf. Korrektur- und<br />
Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten.<br />
Die praktische Umsetzung einer Energiesparstrategie<br />
im Unternehmen lässt sich anhand eines Vier-Stufen-Sys-<br />
tems verdeutlichen. Den Beginn machen zwei Planungsphasen<br />
(Stufen 1 und 2), die der Bestandsaufnahme und<br />
der Zusammenstellung von möglichen Maßnahmen<br />
dient. In der dritten Stufe sind die Vorschläge auf finanzielle<br />
und organisatorische Machbarkeit zu prüfen und<br />
daraufhin das Energiekonzept, die passenden Maßnahmen<br />
und Investitionen festzulegen. In der vierten Stufe<br />
erfolgt die Realisierung und Erfolgskontrolle.<br />
Am Anfang – Stufe 1 – steht die Ist-Analyse. Um die<br />
Ausgangssituation angemessen beurteilen zu können,<br />
müssen alle betrieblichen Energiedaten berücksichtigt<br />
werden. Die Bestandsaufnahme setzt sich sowohl aus<br />
den Leistungs- und Verbrauchsdaten aller Produktionsanlagen<br />
als auch aus den Daten aller Heizungs-, Kälte-,<br />
Klima- und Druckluftanlagen zusammen. Natürlich fließen<br />
auch Daten wie Strom- und Wasserverbrauch mit ein.<br />
Mithilfe der Rechnungen von den Energieversorgungsunternehmen,<br />
den Messprotokollen vom Schornsteinfeger<br />
und der Heizungswartung, den TÜV-Protokollen und<br />
den Angaben der Hersteller zum Leistungsbedarf der<br />
Maschinen können genaue Angaben über den Verbrauch<br />
zusammengestellt werden. Die jährlich erzeugten<br />
und verbrauchten Kilowattstunden Strom, Kubikmeter<br />
Gas und Liter Wasser sind zunächst aufzulisten. Zudem<br />
sollte der Energiebeauftragte oder die Arbeitsgruppe<br />
den jährlichen Verbrauch mit den dazugehörigen Lieferverträgen<br />
der Versorgungsunternehmen vergleichen. So<br />
besteht die Möglichkeit, ungünstige Tarifeinstufungen zu<br />
korrigieren und Spitzenverbräuche aufzuspüren.<br />
Bereits in dieser Phase der intensiven Beschäftigung<br />
mit den Zahlen und Werten des Verbrauchs sollten die<br />
Mitarbeiter des Betriebes einbezogen und über die<br />
Absicht einer energetischen Optimierung informiert werden.<br />
Es ist wichtig, sie über die Möglichkeiten aufzuklären,<br />
die sie haben, in ihrem Tätigkeitsbereich sparsamer mit<br />
Energie umzugehen. Denn ein bewusstes Nutzerverhalten<br />
trägt erheblich zum Erfolg von Energiesparmaßnahmen<br />
bei. Es lohnt sich, die Belegschaft zu motivieren, die<br />
betrieblichen Anstrengungen durch Eigeninitiative, Anregungen<br />
und Lösungsvorschläge zu unterstützen.<br />
Nach Ermittlung der verschiedenen Energiedaten<br />
werden in Stufe 2 die möglichen Schwachstellen untersucht.<br />
Diese sind abhängig von der Art des Standortes<br />
und den jeweils vorhandenen Produktionsanlagen.<br />
Schwachstellen können überall dort auftreten, wo Energie<br />
eingesetzt wird oder auch unkontrolliert entweichen<br />
kann, wie zum Beispiel durch Dächer, Fenster oder Kellerräume.<br />
Ganz besonders ist hierbei auf Wärmebrücken<br />
des Gebäudes zu achten, wie Ecken und Verbindungsteile<br />
von Bauelementen.<br />
Mit der dritten Stufe beginnt die eigentliche Umsetzungsphase.<br />
Der Energiebeauftragte fasst in einem Projektbericht<br />
die Ergebnisse der beiden vorangegangenen<br />
Stufen zusammen und erläutert eventuelle Sonderfälle. Er<br />
62 gaswärme international 2013-2
FACHBERICHTE<br />
zieht Schlussfolgerungen aus den bis dahin durchgeführten<br />
Untersuchungen und stellt der Unternehmensleitung<br />
die Vorschläge zur Verbesserung der betrieblichen Energiesituation<br />
dar. Daraufhin wird das Energiekonzept, die<br />
zugehörigen Maßnahmen und Investitionen festgelegt<br />
und verabschiedet. Bei aufwändigen Projekten sollten<br />
die Verantwortlichen überlegen, ob sie diese eventuell<br />
verschieben, wenn mittelfristig schon Sanierungs- und<br />
Ersatzbeschaffungsmaßnahmen auf dem gleichen<br />
Gebiet geplant sind.<br />
Nun geht es an die Realisierung der beschlossenen<br />
Maßnahmen und Investitionen (Stufe 4). Förderanträge<br />
sind zu stellen, Aufträge zu vergeben und Zeitpläne konkret<br />
festzulegen. Jede für die Umsetzung erforderliche<br />
Aufgabe sollte ausdrücklich formuliert, zugeteilt und die<br />
Bearbeitung genau dokumentiert werden.<br />
Nach erfolgter Umsetzung einzelner Maßnahmen ist<br />
die wirkliche Menge und Größe der Energie- und Kosteneinsparungen<br />
durch jeweilige Leistungsmessungen zu<br />
ermitteln. Denn es ist wichtig zu vergleichen, inwieweit<br />
die geplanten Zielvorgaben mit den erreichten Ergebnissen<br />
übereinstimmen. Die zusätzlichen Kosten für die<br />
Leistungsmessungen müssen in der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />
berücksichtigt werden. Die Messungen sollten<br />
so durchgeführt werden, dass sie nicht nur die garantierten<br />
Werte nachweisen, sondern auch Aussagen über<br />
die jährlichen Einsparungen machen.<br />
PILOTPROJEKT: MODULARES<br />
ENERGIE-EFFIZIENZ-MODELL<br />
mod.EEM ist „Klimaschutz – made in NRW“: Das Pilotprojekt<br />
zur Einführung von Energiemanagementsystemen in<br />
Tabelle 1: Verfahrenstechnische Möglichkeiten zur Energiesubstitution und -einsparung im Unternehmen<br />
Art der<br />
Maßnahme<br />
Ziel der Maßnahme<br />
Energiesubstitution<br />
Energieeinsparung<br />
Austausch der Energieart<br />
Senkung der Einsatz- Energiemenge<br />
innerhalb betrieblicher<br />
Umwandlungsvorgänge<br />
Senkung der Energieverluste<br />
innerhalb des betrieblichen<br />
Energieflusses<br />
strukturell<br />
Erhöhung der Versorgungssicherheit<br />
(z.B.<br />
Multivalenz)<br />
Umstellung auf energiefreundliche<br />
Prozesse/Produkte<br />
(z.B. Recycling, BHKW)<br />
Anpassung der Energieversorgungs-<br />
und Rückgewinnungs-<br />
Infrastruktur<br />
(z.B. Ausbau Fernwärmenetze)<br />
organisatorisch<br />
Umstellung je nach Energie-<br />
/ Produktqualität /<br />
-quantität, Energiepreisen,<br />
Umweltauflagen,<br />
etc.<br />
modifizierte, energetisch günstigere<br />
Produktionsprogramme<br />
/ Betriebsfahrweisen<br />
Verhaltensänderung der Mitarbeiter<br />
(Information / Instruktion<br />
/ Dokumentation / Aktion)<br />
verstärkte Anlagenkontrollen /<br />
Regelmaßnahmen /<br />
Energie-Bilanzierungen, etc.<br />
Straffung der Betriebszeiten<br />
technisch<br />
Maßnahmen für direkten<br />
/ indirekten Energieaustausch<br />
Maßnahmen zur Wirkungsgrad-<br />
Verbesserung durch Prozessoptimierung<br />
/ Energie-<br />
Rückführung<br />
Maßnahmen zur Nutzungsgrad-<br />
Verbesserung der Energieversorgung<br />
/ zur Wirkungsgrad-<br />
Verbesserung der Rückgewinnung<br />
2-2013 gaswärme international<br />
63
FACHBERICHTE<br />
Unternehmen, mod.EEM, wurde 2012 auf alle 16 Bundesländer<br />
ausgedehnt. Bis dahin war mod.EEM (Modulares<br />
Energie-Effizienz-Modell), das im Auftrag des Bundesumweltministeriums<br />
und des nordrhein-westfälischen<br />
Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft,<br />
Natur- und Verbraucherschutz von der EnergieAgentur.<br />
NRW durchgeführt wird, auf Unternehmen in NRW<br />
beschränkt.<br />
Ziel ist die Entwicklung einer im Internet verfügbaren<br />
Anwendung, die von Unternehmen kostenfrei zur stufenweisen<br />
Einführung, Dokumentation und Aufrechterhaltung<br />
von Energiemanagement im Betrieb genutzt werden<br />
kann. In der Pilotphase sind derzeit rund 600 Unternehmen<br />
beteiligt, vom Kleinbetrieb bis zum global Player.<br />
Die Anwendung von mod.EEM erfolgt schrittweise<br />
durch Erarbeitung eines Basis-, Aufbau- und Vertiefungspaketes.<br />
Dem Anwender von mod.EEM stehen in jedem<br />
der einzelnen Pakete diverse Umsetzungs- und Dokumentationshilfsmittel<br />
zur Verfügung.<br />
Der modulare Aufbau von mod.EEM ermöglicht es<br />
Unternehmen ein auf ihre Erfordernisse und gewünschte<br />
Tiefe zugeschnittenes Energiemanagement einzuführen.<br />
mod.EEM entspricht den Anforderungen eines Energiemanagementsystems<br />
nach DIN EN 16001 / ISO 50001. Die<br />
Struktur von mod.EEM ist so ausgelegt, dass es in bestehende<br />
Managementsysteme, wie der ISO 9001, ISO 14001<br />
oder EMAS, integriert werden kann.<br />
Das System mod.EEM steht für Struktur, Visualisierung<br />
und Transparenz. Sein modularer Aufbau sorgt für einzelne<br />
Arbeitspakete, die nach und nach erarbeitet werden<br />
können. mod.EEM bietet Struktur, die Raum für<br />
eigene Kreativität lässt. Seine Ampelfunktion – rot, gelb<br />
und grün – signalisiert dem Nutzer den Stand des Bearbeitungsgrades<br />
einzelner Aufgaben. Das Tachometer<br />
von 0 bis 100 % gibt Auskunft über den Gesamteinführungsgrad<br />
des Energiemanagementsystems. Weitere<br />
Infos dazu unter www.modeem.de .<br />
FAZIT<br />
Die Einführung von Energiemanagement verändert Nutzerverhalten<br />
nachhaltig. Es ist nicht zuletzt deshalb<br />
ebenso angebracht, bei der Einführung von Energiemanagementsystem<br />
davon zu sprechen, dass Lernprozesse<br />
eingeleitet und eine Lernfähigkeit erworben wird. Lernpsychologisch<br />
betrachtet, ist Lernen unter anderem ein<br />
Prozess der relativ stabilen Veränderung des Verhaltens.<br />
Zu lernen ist für Menschen notwendige Voraussetzung,<br />
um sich wechselnden Lebensvoraussetzungen<br />
anpassen zu können, darin sinnvoll zu handeln und sie –<br />
sofern nötig – zu beeinflussen. Es ist letztlich kein Zufall,<br />
dass Energiemanagementsysteme wie mod.eem bis zu<br />
den Verbesserungszyklen nach dem plan-do-check-act<br />
Parallelen zum Beispiel zum Modell des expansiven Lernens<br />
aufweisen:<br />
1. Analyse der Ist-Situation<br />
2. Modellierung einer Lösungen<br />
3. Testen der Lösung<br />
4. Besprechung von Widersprüchen<br />
5. Reflexion des Prozesses<br />
6. Festigung einer neuen Praxis<br />
Zu lernen ist wiederum Voraussetzung für die Schaffung<br />
eines betriebsinternen, innovativen Milieus – und trägt<br />
auf diese Weise zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit bei.<br />
AUTOREN<br />
Dipl.-Ing. Gerald Orlik<br />
EnergieAgentur.NRW<br />
Wuppertal<br />
Tel.: 0202/ 24552-33<br />
orlik@energieagentur.nrw.de<br />
Dipl.-Pol.-Wiss. Thomas Reisz<br />
EnergieAgentur.NRW<br />
Wuppertal<br />
Tel.: 0202/ 24552-47<br />
reisz@energieagentur.nrw.de<br />
6. Fachkongress<br />
smart energy 2.0<br />
Jetzt anmelden: www.gwf-smart-energy.de<br />
64 gaswärme international 2013-2
FACHBERICHTE<br />
Trends in der gesetzlichen<br />
Gasbeschaffenheitsmessung<br />
von Achim Zajc<br />
Einleitend werden unterschiedliche Konzepte und deren Anwendungsgebiete für die Gasbeschaffenheitsmessung<br />
vorgestellt und diskutiert. Die Vor- und Nachteile bzw. die Grenzen der einzelnen Konzepte werden erläutert.<br />
Des Weiteren erfolgt ein Ausblick, wie der Autor die zukünftige Entwicklung der Gasbeschaffenheitsmessung<br />
einschätzt.<br />
Trends in custody transfer gas quality analysis<br />
Introductory concepts for the measurement of natural gas quality using the principle of the determination of the<br />
natural gas quality are discussed. The advantages and disadvantages of each method are described. Also an outlook<br />
is given at the end of the paper and is discussed too.<br />
Nach der Ablösung der Kalorimeter für die Bestimmung<br />
des Brennwertes von Erdgas durch den<br />
Prozessgaschromatographen war lange Jahre der<br />
Umfang der messenden chemischen Komponenten klar<br />
definiert. Hierbei wurden zur Ermittlung des Brennwertes<br />
folgende Komponenten durch den Prozessgaschromatographen<br />
gemessen:<br />
Stickstoff (N 2 ), Kohlenstoffdioxid (CO 2 ), Methan (CH 4 ),<br />
Ethan (C 2 H 6 ), Propan (C 3 H 8 ), n-Butan (n-C 4 H 10 ), iso-Butan<br />
(i-C 4 H 10 ), n-Pentan (n-C 5 H 12 ), iso-Pentan (i-C 5 H 12 ), neo-<br />
Pentan (neo-C 5 H 12 ), n-Hexan (C 6 H 14 ).<br />
Im November 2007 wurde von der Vollversammlung<br />
für das Eichwesen eine neue „Technische Richtlinie<br />
TRG 14: Einspeisung von Biogas in das Erdgasnetz“ verabschiedet<br />
[1]. Dadurch wurden die Anforderungen an die<br />
Gasbeschaffenheitsmessung stark verändert. Zu den<br />
oben genannten chemischen Komponenten kamen<br />
noch Wasserstoff (H 2 ) und Sauerstoff (O 2 ) dazu. Da in Biogas<br />
höher siedende Kohlenwasserstoffe wie Pentane und<br />
Hexane nicht vorkommen, ist es in diesem Falle nicht<br />
nötig diese Komponenten zu messen. Jedoch war es<br />
erforderlich bestehende Systeme der neuen Anforderung<br />
anzupassen.<br />
Durch die zunehmende Vermischung von Biogas mit<br />
Erdgas im Leitungsnetz über ganz Deutschland entstehen<br />
erneut neue Anforderungen an die Bestimmung<br />
des Brennwertes mittels Gaschromatographie. Nun müssen<br />
Wasserstoff (H 2 ) und Sauerstoff (O 2 ) und alle weiteren<br />
Komponenten wie: Stickstoff (N 2 ), Kohlenstoffdioxid<br />
(CO 2 ), Methan (CH 4 ), Ethan (C 2 H 6 ), Propan (C 3 H 8 ), n-Butan<br />
(n-C 4 H 10 ), iso-Butan (i-C4H10), n-Pentan (n-C 5 H 12 ), iso-<br />
Pentan (i-C 5 H 12 ), neo-Pentan (neo-C 5 H 12 ), n-Hexan<br />
(C 6 H 14 ) für die Brennwertbestimmung mit gemessen<br />
werden, da die REKO-Systeme die C 5 - und C 6 -Komponeten<br />
benötigen. Damit muss nun ein Prozessgaschromatograph<br />
in der Lage sein insgesamt 13 individuelle chemische<br />
Komponenten aufzutrennen und zu detektieren.<br />
Hierbei kommt ein weiterer Trend zum Tragen. Dieser<br />
Trend stellt die „Power to Gas“-Technologie dar [2, 3] und<br />
wirft die Frage auf, wie soll der Messbereich für Wasserstoff<br />
definiert werden, um den neuen Anforderungen<br />
gerecht zu werden.<br />
GASCHROMATOGRAPHISCHE METHODEN<br />
FÜR DIE GASBESCHAFFEN-<br />
HEITSMESSUNG VON ERDGAS<br />
Der heutige Stand der Brennwert-Bestimmung von<br />
Biogas mittels Prozessgaschromato graphie<br />
Wie bereits eingangs erläutert waren bis Ende 2007 für<br />
die Brennwertermittlung die elf zu messenden chemischen<br />
Komponenten eindeutig und für Jahre festgelegt.<br />
Mit der Einspeisung von Biogas hat sich das grundlegend<br />
2-2013 gaswärme international<br />
65
FACHBERICHTE<br />
geändert. Eine typische Zusammensetzung von Roh-<br />
Biogas und Biomethan ist in Tabelle 1 zusammengefasst.<br />
Daraus ergibt sich, dass bei Biogas-Einspeisungen<br />
keine Notwendigkeit besteht höher siedende Kohlenwasserstoffe,<br />
wie die Pentane und Hexane zu messen<br />
und zu quantifizieren. Gemäß diesen Erkenntnissen sind<br />
mittlerweile Prozessgaschromatographen aller bekannten<br />
Hersteller PTB-zugelassen auf dem Markt, die die<br />
Anforderungen für die gesetzliche Gasbeschaffenheitsmessung<br />
einer Biogas-Einspeisung erfüllen.<br />
Diese Anforderungen beinhaltet die separate Messung<br />
folgender chemischer Komponenten:<br />
■■Wasserstoff (H 2 )<br />
■■Sauerstoff (O 2 )<br />
■■Stickstoff (N 2 )<br />
■■Kohlenstoffdioxid (CO 2 )<br />
■■Methan (CH 4 )<br />
■■Ethan (C 2 H 6 )<br />
■■Propan (C 3 H 8 )<br />
■■n-Butan (n-C 4 H 10 )<br />
■■iso-Butan (i-C 4 H 10 ).<br />
Für die Trennung von Wasserstoff und Sauerstoff ist es<br />
notwendig eine Molekularsieb-Säule einzusetzen. Diese<br />
Applikation wurde bereits im Detail erläutert und es sei<br />
an dieser Stelle auf die Literatur verwiesen [5]. Aus der<br />
Tabelle 2 wird klar, dass Wasserstoff eigentlich das beste<br />
Trägergas zur Bestimmung aller Erdgas- bzw. Biogasbestandteile<br />
darstellt. Mit einer Ausnahme: der Wasserstoff.<br />
Es ist natürlich nicht möglich, Wasserstoff als Trägergas<br />
einzusetzen, wenn dieser auch ermittelt und quantifiziert<br />
werden soll. Aus diesem Dilemma bieten sich zwei<br />
Lösungsansätze an:<br />
■■Zwei Trägergase<br />
■■Argon als Trägergas für Wasserstoff<br />
■■Helium als Trägergas für alle anderen Komponenten<br />
■■Argon als Trägergas für alle Komponenten<br />
■■Helium als Trägergas für alle Komponenten<br />
(inklusive Wasserstoff).<br />
Der Einsatz von zwei Trägergasen stellt aus gerätetechnischer<br />
Sicht die optimale Lösung dar. Damit hat man für<br />
die Bestimmung jeder einzelnen Substanz die maximale<br />
Leitfähigkeitsdifferenz zum Trägergas und damit verbunden<br />
die beste Bestimmbarkeit jeder Substanz sichergestellt.<br />
Dem gegenüber steht natürlich ein erheblich höherer<br />
logistischer Aufwand zwei unterschiedliche Trägergase<br />
vorzuhalten, der Platzverbrauch ist wesentlich höher<br />
und nicht zuletzt gestaltet sich das Flaschengestell komplizierter<br />
(vier Trägergasflaschen anstelle von zwei Trägergasflaschen<br />
mit entsprechenden Umschaltsystemen).<br />
Die Verwendung von Argon als alleiniges Trägergas<br />
löst zwar das Problem den Wasserstoff optimal zu erfassen<br />
und zu bestimmen, jedoch zeigt die Tabelle deutlich,<br />
dass man bei allen anderen eine erheblich niedrigere<br />
Wärmeleitfähigkeitsdifferenz zwischen Trägergas und zu<br />
messender Substanz hat. Um diesen Effekt zu veranschaulichen<br />
ist ein Vergleich der Beträge der Leitfähigkeitsdifferenzen<br />
von Argon zu den zu messenden Komponenten<br />
wie Wasserstoff, Methan und Butan sehr hilfreich.<br />
Folgendes Ergebnis zeigt dieser Vergleich:<br />
■■Wärmeleitfähigkeitsdifferenz Argon zu Wasserstoff:<br />
162,5 W/m · K<br />
■■Wärmeleitfähigkeitsdifferenz Argon zu Methan:<br />
13,6 W/m · K<br />
■■<br />
Wärmeleitfähigkeitsdifferenz Argon zu Butan: 1,6 W/m · K<br />
Tabelle 1: Typische Zusammensetzung von Roh-Biogas und Biomethan [4]<br />
Substanz Chemische Formel Roh-Biogas Biomethan DVGW D260/262<br />
Methan CH 4 40–75 Vol.-% > 97 % > 96 % Erdgas-H<br />
> 90 % Erdgas-L<br />
Kohlendioxid CO 2 25–45 Vol.-% < 3 % ≤ 6 Vol.-%<br />
Wasser H 2 O 4-6 Vol.-% (mesophil)<br />
10–15 Vol.-%<br />
Schwefelwasserstoff H 2 S (thermophil)<br />
20–20 000 ppm<br />
(2 Vol.-%)<br />
Stickstoff<br />
(i.d.R. Ammoniak)<br />
< 0,03 g/m³ ≤ 50 mg/m³<br />
< 5 mg/m³ ≤ 5 mg/Nm³<br />
NH 3 < 100 mg/m³ < 100 mg/m³ Keine Höchstwerte<br />
≤ 3 Vol.-%<br />
(N. trocken)<br />
Sauerstoff O 2 < 2 Vol.-% < 0,5 Vol.-% ≤ 0,5 Vol.-%<br />
(N. feucht)<br />
Wasserstoff H 2 < 1 Vol.-% ≤ 5 Vol.-%<br />
Brennwert H S,M 6–7,5 kWh/m³ max. 11 kWh/m³ 8,4–13,1 kWh/m³<br />
66 gaswärme international 2013-2
FACHBERICHTE<br />
Somit ist sofort klar, dass die Genauigkeit der Gasbeschaffenheitsmessung<br />
stark eingeschränkt ist, wenn man<br />
Argon als alleiniges Trägergas einsetzt.<br />
Als guter Kompromiss bietet sich Helium als Trägergas<br />
an. Zum einen verzichtet man nicht auf die gewohnte<br />
Genauigkeit bei allen zu messenden Komponenten, bis<br />
auf der beim Wasserstoff, und zum anderen ist der logistische<br />
Aufwand minimiert. Bei dieser Lösung sind keine<br />
Änderungen am Flaschengestell notwendig. Dem steht<br />
als Nachteil die Anomalie vom Wasserstoff in Helium entgegen<br />
[6]. Jedoch ist Wasserstoff bis 5 % mit Helium analytisch<br />
messbar, um aber die Anforderungen der gesetzlichen<br />
Gasbeschaffenheitsmessung zu erfüllen wurde dieser<br />
Messbereich im Rahmen der Bauartzulassung des PGC<br />
9302 der Firma RMG auf 1,5 % beschränkt [7]. Da gemäß<br />
Tabelle 1 im Rohbiogas Wasserstoff < 1 % enthalten ist,<br />
stellt diese Einschränkung keine Beschränkung dar.<br />
Die zukünftige Lösung für die Gasbe scha fenheitsmessung<br />
von Erdgastransportnetzen unter<br />
Berücksichtigung der Einspeisung von Biogas<br />
Die Einspeisung von Biogas wird langfristig die Gasbeschaffenheit<br />
flächendeckend in Deutschland beeinflussen.<br />
Die Problematik bei der Biogas-Einspeisung kann als<br />
gelöst angesehen werden. Jedoch kann die „Biogas-<br />
Lösung“ nicht 1 : 1 auf die Gasbeschaffenheitsmessung<br />
der Transportnetze übertragen werden. Die „Biogas-<br />
Lösung“ kann nicht herangezogen werden, da bei der<br />
Biogas-Einspeisung keine höher siedenden Kohlenwasserstoffe<br />
wie die Pentane und Hexane vorkommen und<br />
damit nicht erfasst werden müssen. Diese höher siedenden<br />
Kohlenwasserstoffe kommen in Transportnetzen vor<br />
und müssen damit auch gemessen werden. Außerdem<br />
funktionieren die REKO-Systeme ohne die Information in<br />
welcher Konzentration die Pentane und Hexane vorliegen<br />
nicht.<br />
Somit muss ein Prozessgaschromtograph für diese<br />
Anwendung folgende chemische Komponenten messen:<br />
■■Wasserstoff (H 2 )<br />
■■Sauerstoff (O 2 )<br />
■■Stickstoff (N 2 )<br />
■■Kohlenstoffdioxid (CO 2 )<br />
■■Methan (CH 4 )<br />
■■Ethan (C 2 H 6 )<br />
■■Propan (C 3 H 8 )<br />
■■n-Butan (n-C 4 H 10 )<br />
■■iso-Butan (i-C 4 H 10 )<br />
■■neo-Pentan (neo-C 5 H 12 )<br />
■■n-Pentan (n-C 5 H 12 )<br />
■■iso-Pentan (i-C 5 H 12 )<br />
■■n-Hexan (n-C 6 H 14 ).<br />
Die einzige Frage stellt sich hier, wie der Messbereich für<br />
Wasserstoff ausgelegt werden soll. Aus der vorherigen<br />
2-2013 gaswärme international<br />
Tabelle 2: Wärmeleitfähigkeiten von verschiedenen chemischen<br />
Komponenten<br />
Substanz<br />
Chemische<br />
Formel<br />
Wasserstoff H 2 180,3<br />
Helium He 151,3<br />
Methan CH 4 34,1<br />
Sauerstoff O 2 26,6<br />
Stickstoff N 2 25,8<br />
Ethan C 2 H 6 21,2<br />
Propan C 3 H 8 18,0<br />
Argon Ar 17,8<br />
Kohlendioxid CO 2 16,8<br />
Butan C 4 H 10 16,2<br />
Diskussion ist klar, dass ein Messbereich für Wasserstoff<br />
> 2 % mit Helium als Trägergas mit den Anforderungen an<br />
die gesetzliche Gasbeschaffenheitsmessung technisch<br />
nicht zu realisieren ist. Durch die Überlegungen Wasserstoff<br />
aus dem „Power to Gas“-Prozess in das Erdgasnetz<br />
einzuspeisen, ist es auch möglich, dass der Messbereich<br />
von Wasserstoff bis auf 20 % ansteigen muss. In diesem<br />
Fall muss ein Prozessgaschromatograph mit zwei Trägergasen<br />
eingesetzt werden. Im Moment werden zwei Szenarien<br />
diskutiert:<br />
■■Wasserstoff-Einspeisung in das Erdgasnetz<br />
■■Umsetzung von Wasserstoff zu Methan (Methanisierung)<br />
und anschließende Einspeisung in das Erdgasnetz.<br />
Aus heutiger Sicht ist es komplett unklar, welche Technologie<br />
sich durchsetzt. Dies ist jedoch sehr entscheidend,<br />
wie die Gasbeschaffenheitsmessung zu konfigurieren ist.<br />
Für den Fall, dass Wasserstoff > 2 % zu messen ist, müssten<br />
dann alle Prozessgaschromatographen, die bereits<br />
installiert wurden, ersetzt werden und die Infrastruktur<br />
(Flaschengestell und verschiedene Trägergasflaschen<br />
bevorraten) würde ebenfalls komplexer werden.<br />
Sollte sich die Methanisierungs-Technologie durchsetzen,<br />
d. h. Wasserstoff nach einer chemischen Umwandlung<br />
zu Methan ins Erdgasnetz eingespeist werden, so<br />
halten sich die Investitionen im Rahmen und man könnte<br />
bereits heute die Prozessgaschromatographen so konfigurieren,<br />
dass diese auf die neuen Anforderungen angepasst<br />
werden können.<br />
Im Bild 1 ist das Messwerk des neuen Prozessgaschromatographen<br />
der Firma RMG abgebildet. Es ist deutlich<br />
zu erkennen, dass nun in dem Messwerk 3 gaschromatographische<br />
Module eingebaut werden können, aber<br />
nicht müssen. Für die klassische Gasbeschaffenheitsmessung<br />
von Erdgas für die elf Standard-Komponenten (kein<br />
Wärmeleitfähigkeit<br />
[W/m · K]<br />
67
FACHBERICHTE<br />
Wasserstoff und Sauerstoff) werden nur zwei Module<br />
benötigt und verbaut. Sollte sich der Anwendungsfall im<br />
nach hinein ändern, zum Beispiel eine zusätzliche Was-<br />
Bild 1: Schematische Darstellung des neuen<br />
Prozessgaschromatographen (PGC 930X) der Firma RMG<br />
Bild 2: Erster PTB zugelassener PGC-Kontroller der Firma RMG<br />
(GC 9300) basierend auf dem Betriebssystem WINDOWSTM der Firma<br />
Mircosoft [7]<br />
serstoff- und Sauerstoff-Messung, so kann das dafür<br />
benötigte Modul nachgerüstet werden. Nun bleibt noch<br />
die Frage der Wahl des Trägergases offen. Die Firma RMG<br />
strebt seit August 2012 eine PTB-Bauartzulassung für eine<br />
erweiterte Erdgasmessung (13. Komponenten) inklusive<br />
einer Wasserstoff-Messung von 0–2 % und in Verbindung<br />
mit der Verwendung von einem Trägergas (Helium) an.<br />
Der Messbereich von 0–2 % für Wasserstoff ist im Moment<br />
durch die Zulassung der Erdgastanks in Automobilen<br />
vorgegeben. Die Zulassung dieser Tanks ist zur Zeit auf<br />
2 % beschränkt und limitiert damit auch den Wasserstoffanteil<br />
im Erdgasnetz. Diese 2 %-Grenze ist, sofern sich die<br />
Methanisierungs-Technologie durchsetzt, nur durch das<br />
Einspeisen von Biogas nicht gefährdet.<br />
Die konsequente Weiterentwicklung der erfolgreichen<br />
PGC 9000 VC ermöglicht nun flexibel auf jeden<br />
Anwendungsfall zu reagieren und durch eine vorausschauende<br />
Planung des Aufbaus der Gasbeschaffenheitsmessung,<br />
ohne gleich das ganze System zu ersetzen,<br />
immer aktuell zu bleiben. Dieser Aspekt ist enorm wichtig,<br />
da zurzeit niemand voraussehen kann, wie die Politik<br />
sich entscheidet und welches der beiden beschriebenen<br />
Szenarien beschritten wird.<br />
Trends in der Gasbeschafenheitsmessung<br />
Ein Trend in Biogas-Einspeisungsanlagen ist sehr offensichtlich.<br />
Das Biogas muss vom Brennwert häufig dem<br />
Brennwert im Erdgastransportnetz angeglichen werden.<br />
Dies geschieht in sogenannten Konditionierungsanlagen.<br />
Hier wird entweder der Brennwert angehoben oder<br />
gesenkt. Im Falle der Brennwertanhebung wird dem Biogas<br />
Propan und/oder Butan zugemischt. Damit muss ein<br />
moderner Prozessgaschromatograph in der Lage sein im<br />
Rahmen einer gesetzlichen Gasbeschaffenheitsmessung<br />
Propan bis zu 9 % und iso- und n-Butan jeweils bis 4 %<br />
messen zu können. Der PGC 9302 von RMG ist der erste<br />
Prozessgaschromatograph, der diesem Trend folgt [7].<br />
In den letzten Monaten gerät immer mehr in den<br />
Fokus, dass Helium als Trägergas knapper und immer<br />
teurer wird. Damit steigen natürlich die Betriebskosten<br />
eines Gaschromatographen [8, 9]. Wenn man dann<br />
bedenkt, wieviele Prozessgaschromatographen in ganz<br />
Deutschland installiert sind, ist das ein erheblicher Faktor,<br />
der die Hersteller derartiger Messtechnik in näherer<br />
Zukunft stark beschäftigen wird. Eine Lösung könnte hier<br />
Wasserstoff sein. Wasserstoff ist aus chromatographischer<br />
Sichtweise sicherlich die beste Wahl, soll Wasserstoff in<br />
Erdgas bzw. Biogas gemessen werden, so kommt man<br />
dann nicht mehr um ein zweites Trägergas umhin. Dann<br />
stellt sich noch die Frage, ob der Wasserstoff als Trägergas<br />
aus Hochdruckgasflaschen oder elektrolytischen Generatoren<br />
vor Ort erzeugt zum Einsatz kommt. Hier ist klar<br />
abzuwarten, wie der Markt sich in den nächsten Monaten<br />
entwickelt.<br />
68 gaswärme international 2013-2
FACHBERICHTE<br />
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ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK<br />
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass aus heutiger<br />
Sicht die gesetzliche Gasbeschaffenheitsmessung als<br />
gelöst eingeschätzt werden kann. Die gesetzliche Gasbeschaffenheitsmessung<br />
für die Transportnetze ist noch<br />
klar im Umbruch und hier wird man abwarten müssen,<br />
wie sich die „Power to Gas“-Technology durchsetzt. Klar<br />
ist jedoch, dass im Bereich der Transportnetze der klassische<br />
11-Komponenten-Gaschromatograph ausgedient<br />
hat und durch einen 13-Komponenten-Gaschromatographen<br />
abgelöst wird. Hier ist nur noch die Frage offen, ob<br />
Wasserstoff mit 0–2 % oder mit 0–20 % gemessen werden<br />
muss. Diese Entscheidung hat, wie diskutiert, einen<br />
entscheidenden Einfluss auf das Gasbeschaffenheitssystem.<br />
Organized by<br />
INTERNATIONAL<br />
THERM<br />
PROCESS<br />
SUMMIT<br />
LITERATUR<br />
[1] Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Technische Richtlinie<br />
G14, Einspeisung von Biogas in das Erdgasnetz, Ausgabe<br />
11/07.<br />
[2] Pinchbeck, D., Altfeld, K.: Power to Gas, gas quality and the<br />
GERG hydrogen project, gas for energy 02, 2012, p. 28–31.<br />
[3] Jäschke, J., Müller-Syring, G. und Henel, M.: Power-to-Gas<br />
in Gasverteilnetzen, gwf-Gas|Erdgas 5, 2012, S. 336–338.<br />
[4] Rieke, S.: E.ON Avacon AG, Biogaseinspeisung aus Sicht<br />
eines Energie-DL, 06.04.2006.<br />
[5] Pöppl, H.: Flexibler Prozess-Gaschromatograph für die<br />
neuen Anforderungen and Gasanalysegeräte, gwf-<br />
Gas|Erdgas 6/7, 2011, S. 444–448.<br />
[6] Villalobos, R. and Nuss, G. R.: Measurement of Hydrogen in<br />
Process Streams by Gas Chromatography ISA Transactions<br />
4, 1965, p. 281–286.<br />
[7] PTB-BauArtzulassung PGC 9302, 7.614 12.73.<br />
[8] Gast, R.: Das unterschätzte Element, Spektrum.de,<br />
29.06.2012 http://www.spektrum.de/alias/inerte-gase/dasunterschaetzte-element/1155942.<br />
[9] Nobelpreisträger warnt vor weltweitem Helium-Mangel,<br />
Spiegel online, 24.08.2010, http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/edelgas-nobelpreistraeger-warnt-vor-weltweitem-helium-mangel-a-713535.html.<br />
The Key Event<br />
for Thermo Process<br />
Technology<br />
Congress Center<br />
Düsseldorf, Germany<br />
09-10 July 2013<br />
AUTOR<br />
Dr. Achim Zajc<br />
Honeywell Process Solutions<br />
RMG Messtechnik GmbH<br />
Butzbach<br />
Tel.: 06033/ 897-138<br />
achim.zajc@honeywell.com<br />
2-2013 gaswärme international<br />
www.itps-online.com<br />
69
FACHBERICHTE<br />
Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />
– Mögliche Auswirkungen<br />
auf industrielle Anwendungen<br />
von Anne Giese<br />
Durch die Liberalisierung des deutschen Gasmarktes, neue Erdgasquellen, die Einspeisung von LNG sowie<br />
er neuerbaren Gasen (Biogas und der sogenannte „Wind-Wasserstoff“) werden in deutschen Gasnetzen zukünftig<br />
Gase mit unterschiedlichen und vor allem zeitlich schwankenden Gaszusammensetzungen verteilt. Die möglichen<br />
Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen auf industrielle Prozessfeuerungen sollen im Rahmen<br />
dieses Beitrages anhand von zwei Beispielen, einem Dampfkesselfeuerung und einer Glasschmelzwannenbefeuerung,<br />
näher erläutert werden.<br />
Variations in the chemical composition of natural gas –<br />
potential impact on industrial applications<br />
The liberalization of the German market for natural gas as well as the exploitation of new gas fields, increasing<br />
feed-in of LNG and gases from renewable sources (such as biogas or hydrogen produced by wind-powered electrolysis)<br />
will lead to greater variations of the chemical composition of natural gas in the public supply grid, both<br />
locally and temporally. This text describes the potential impact of such fuel gas variations on industrial combustion<br />
processes on two common applications, a steam boiler and a glass melting furnace.<br />
Durch die Liberalisierung des deutschen Gasmarktes,<br />
neue Erdgasquellen, die Einspeisung von LNG<br />
sowie er neuerbaren Gasen (Biogas und der sogenannte<br />
„Wind-Wasserstoff“) werden in deutschen Gasnetzen<br />
zukünftig Gase mit unterschiedlichen und vor<br />
allem zeitlich schwankenden Gaszusammensetzungen<br />
verteilt. Die aktuelle Verteilsituation und die Aufteilung<br />
nach den Herkunftsländern ist im Bild 1 dargestellt [1].<br />
Die Grenzen der zulässigen Gasschwankungen und Gaszusammensetzungen<br />
sind im DVGW-Regelwerk (G 260, G<br />
262) festgelegt [2, 3] und im Bild 2 nochmals verdeutlicht.<br />
Die Auswirkungen, Möglichkeiten und Grenzen von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />
und die Einspeisung von<br />
Wasserstoff (z. B. aus P2G-Anlagen) in das Erdgasnetz auf<br />
die häusliche und gewerbliche Gasanwendung sind in<br />
zahlreichen Beiträgen beleuchtet und sehr unterschiedlich<br />
beurteilt worden. [4, 5] schätzen die Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />
als eher unkritisch ein, wohingegen<br />
in [7] die Gasbeschaffenheitsschwankungen für die<br />
gewerbliche Nutzung als sehr kritisch angesehen werden.<br />
Für den industriellen Einsatz von Erdgas als Brennstoff,<br />
aber auch als Rohstoff, stellt sich der Sachverhalt etwas<br />
anders dar. In diversen Industrieanwendungen wird die<br />
Flamme als direktes und indirektes Werkzeug zum Erreichen<br />
eines Prozesszieles eingesetzt (z. B. Schmelzen von<br />
Glas, siehe Bild 3, Wärmebehandlung von Metallen,<br />
Erzeugung von Dampf) und bestimmt maßgeblich die<br />
Produktqualität.<br />
Beispielhaft seien hier die Keramik- und Glasindustrie,<br />
Stahl-, Eisen- und NE-Industrie, die chemische Industrie<br />
mit ihren zahlreichen Haupt- und Nebenprozessen, in<br />
denen unzählige Verbrennungsanwendungen zum Einsatz<br />
kommen, erwähnt. Im industriellen Bereich müssen<br />
70 gaswärme international 2013-2
FACHBERICHTE<br />
bei der Verbrennung neben einer optimalen Energieeffizienz<br />
(Wärmeübertragung) die Schadstoffgrenzwerte,<br />
die Belastungsgrenzen von Werkstoffen (Feuerfestmaterial,<br />
metallische Komponenten u. a.), die Aus- und Belastung<br />
von vor- und nachgeschalteten Aggregaten und<br />
Prozessschritten, die Abgasbehandlung und natürlich als<br />
oberste Prämisse die Produktqualität berücksichtigt werden.<br />
In vielen industriellen Anwendungen spielt der<br />
Wobbe-Index des Erdgases eine untergeordnete bis gar<br />
keine Rolle. Wichtiger sind hier vielmehr der Heizwert des<br />
Brennstoffes zur Auslegung der Verbrennungstechnik<br />
sowie zur Bilanzierung und zu einem nicht unerheblichen<br />
Teil die Gaszusammensetzung. Nachfolgend sollen<br />
einzelne Aspekte und Auswirkungen, die aufgrund einer<br />
zeitlich schwankenden Gaszusammensetzung im Verbrennungsprozess<br />
eine Rolle spielen können, näher<br />
betrachtet werden.<br />
AUSWIRKUNGEN AUF INDUSTRIELLE<br />
PROZESSE<br />
Wichtig bei der Auslegung eines Verbrennungsprozesses<br />
sind in erster Linie die benötigte Wärmeleistung für den<br />
Prozess (Brennstoffmenge) und die entsprechende Luftoder<br />
Oxidatormenge für eine meistens vollständige Verbrennung.<br />
Über die Auswahl geeigneter Brennertechnik<br />
werden Randbedingungen wie Wärmeübertragung,<br />
Schadstoffemissionen, Luftvorwärmung bzw. Wärmerückgewinnung,<br />
aber auch Größe des Brennraumes, mitberücksichtigt.<br />
Für die verschiedenen industriellen Prozesse<br />
wurden im Laufe der Zeit speziell auf die Bedürfnisse<br />
der einzelnen Branchen und Prozesse zugeschnittene<br />
Brennertechniken entwickelt und optimiert. Dabei<br />
haben ökologische und ökonomische Vorgaben immer<br />
größere Bedeutung. Für die Schonung unserer Umwelt<br />
werden die Grenzwerte für Schadstoffemissionen, wie z. B.<br />
NO x , CO und SO x , stetig abgesenkt. Durch steigende<br />
Brennstoffpreise und die Reduzierung von CO 2 -Emissionen<br />
wird der Brennstoffeinsatz immer weiter reduziert<br />
und die Anlagen effizienter betrieben, z. B. durch eine<br />
nahstöchiometrische Fahrweise und Luftvorwärmung<br />
durch Wärmerückgewinnung. Alle diese Bedingungen<br />
führen dazu, dass der Verbrennungsraum und die Brennertechnik<br />
optimal aufeinander abgestimmt sind und nur<br />
noch sehr wenig Raum für Schwankungen und Abweichungen<br />
zulassen. Treten nun z. B. Änderungen in der<br />
Gaszusammensetzung auf, so sind die Auswirkungen auf<br />
die jeweilige Brennertechnik und den jeweiligen Prozess<br />
sehr unterschiedlich. Manche Prozesse werden davon<br />
kaum berührt, bei manchen Industrieprozessen haben<br />
geringe Auswirkungen sehr große Folgen bis hin zur Minderung<br />
der Produktqualität und Produktionsausfall.<br />
Ausgehend von einem optimal eingestellten Brenner<br />
haben Schwankungen des Heizwertes und der Gaszusammensetzung<br />
folgende unmittelbaren Auswirkungen:<br />
2-2013 gaswärme international<br />
Bild 1: Einspeisepunkte und Herkunftsländer der deutschen<br />
Erdgasimporte<br />
Bild 2: Brennwert in Abhängigkeit vom Wobbe-Index unter Berücksichtigung<br />
der zulässigen Schwankungsbreiten für H- und L-Gase<br />
Bild 3:<br />
Flammenbild<br />
in einer querbefeuerten<br />
Glasschmelzwanne<br />
[6]<br />
71
FACHBERICHTE<br />
Bild 4:<br />
Abbildung eines<br />
Dreizugkessels<br />
im numerischen<br />
Modell und<br />
Bestimmung<br />
von Brennstoffkenndaten,<br />
der Feuerungsleistung,<br />
der<br />
Luftzahl und<br />
der CO-Konzentration<br />
im<br />
Abgas,<br />
(Referenzeinstellung<br />
ist<br />
Erdgas H,<br />
Volumenströme<br />
von Gas und<br />
Luft wurden<br />
konstant<br />
gehalten,<br />
Heizwert wurde<br />
angepasst)<br />
■ ■Änderung der Flammentemperatur<br />
■ ■Änderung des stöchiometrischen Luftbedarfs.<br />
Daraus können sich die nachfolgenden Einflüsse auf den<br />
Verbrennungsprozess ergeben:<br />
■ ■Änderung der Flammenform und -größe<br />
■ ■Einfluss auf die Wärmeübertragung, z. B. durch Verlagerung<br />
von Reaktionszonen in der Flamme<br />
■ ■Einfluss auf die Schadstoffbildung.<br />
Anhand von zwei industriellen Prozessen mit unterschiedlichen<br />
Randbedingungen, dem Glasschmelzprozess<br />
und der Dampferzeugung in einem Kessel, sollen die<br />
möglichen Auswirkungen näher beleuchtet werden.<br />
DAMPFERZEUGUNG<br />
In vielen industriellen Prozessen wird Dampf als Medium<br />
benötigt, z. B. Papiertrocknung, Desinfektionsprozesse,<br />
Textilindustrie. In Dampfkesseln ist im Gegensatz zu vielen<br />
industriellen Thermoprozessen der Verbrennungsraum<br />
von „kalten“ Wänden umgeben. Aufgrund von<br />
ökonomischen Aspekten wird der Sicherheitsfaktor für<br />
die Brennraumlänge immer knapper bemessen, und die<br />
Flammenlänge muss dementsprechend angepasst werden.<br />
Die angebotenen Brenner der verschiedenen Firmen<br />
sind für alle gängigen Gasqualitäten der G 260 ausgelegt<br />
und arbeiten nach erfolgter Einstellung zuverlässig<br />
und stabil. Bei der Inbetriebnahme vor Ort für den<br />
entsprechenden Einsatzfall werden die zugrundeliegenden<br />
Gasqualitäten berücksichtigt und der Brenner darauf<br />
gas- und luftseitig optimal eingestellt, um einerseits die<br />
Wärme bestmöglich an die Wasserdampfseite zu übertragen<br />
und andererseits die Schadstoffgrenzwerte für CO<br />
und NO x einzuhalten. Diese Brenner arbeiten in ihren<br />
Einstellungspunkten sehr zuverlässig, können aber bei<br />
Änderungen der Randbedingungen Stabilitätsprobleme<br />
bekommen, oder die Einhaltung von Grenzwerten kann<br />
nicht mehr gewährleistet werden. Sowohl Gespräche mit<br />
Vertretern aus der Branche als auch entsprechende Veröffentlichungen<br />
[7] bestätigen dies. Hier wird teilweise von<br />
einer Verdopplung bis Verdreifachung von garantierten<br />
NO x -Emissionswerten gesprochen. Solche Überschreitungen<br />
können den Anlagenbetreibern nicht nur Probleme<br />
mit der zuständigen Umweltbehörde einbringen,<br />
sondern auch Brennerherstellern Vertragsstreitigkeiten,<br />
da sie diese Grenzwerte garantieren.<br />
Ist der verwendete Brenner auf ein konstantes Brennstoff-Luft-Verhältnis<br />
eingestellt, d. h. Brennstoff- und Luftvolumenstrom<br />
werden bei Gasbeschaffenheitsänderungen<br />
nicht angepasst, kommt es bei Änderungen der<br />
Gaszusammensetzung durch Schwankungen im Verteilernetz<br />
zu Abweichungen der Feuerungsleistung, der<br />
Stöchiometrie und damit auch der Schadstoffgrenzwerte.<br />
Bild 4 zeigt dies anhand von Zahlenbeispielen. Die<br />
Bezeichnungen Erdgas „Rechts oben“ und „Links unten“<br />
kennzeichnen die entsprechenden Eckpunkte des<br />
Wobbe-Index-Diagramms (Bild 2) und stellen hier die<br />
Extremwerte dar. In der Realität sind solche Schwankungsbreiten<br />
nicht zulässig. Innerhalb der dargestellten<br />
Grenzen des DVGW-Regelwerkes können jedoch Leis-<br />
72 gaswärme international 2013-2
FACHBERICHTE<br />
tungsänderungen von über 20 % auftreten. Die zusammengestellten<br />
Zahlen verdeutlichen die angesprochene<br />
Problematik.<br />
Ändert sich die Feuerungsleistung in einem Dampfkessel,<br />
können beispielsweise folgende Auswirkungen<br />
auftreten:<br />
■■Brennerbetrieb außerhalb des zugelassenen und baumustergeprüften<br />
Bereiches<br />
➪➪im Volllastbetrieb Überlastung möglich<br />
➪➪in Grundlast Risiko einer unvollständiger Verbrennung<br />
und damit CO-Bildung (zulässiger Grenzwert<br />
der CO-Emissionen bei Feuerungsanlagen bis 50 MW<br />
nach TA Luft 50 mg/m³ bez. auf 3 Vol.-% O 2 im tr.<br />
Abgas)<br />
■■Überlastung und Beschädigung des Kessel aufgrund<br />
zu hoher Feuerraumbelastung<br />
■■bei sinkender Feuerungsleistung ➪ fehlende Dampfleistung<br />
für nachfolgende Prozessschritte<br />
■■Anstieg der Flammenlänge durch höhere Leistung und<br />
als Folge davon, Risiko einer Kesselbeschädigung sowie<br />
unvollständigem Ausbrand mit CO-Bildung<br />
■■Erhöhung der NO x -Emissionen [7].<br />
Auftretende Auswirkungen bei Änderung des Mindestluftbedarfs<br />
und damit der Luftzahl Lambda, wenn nicht<br />
nachgeregelt wird:<br />
■■Risiko der unvollständigen Verbrennung und damit<br />
CO-Bildung bei Erhöhung des Mindestluftbedarfs<br />
■■Vergrößerung der Flammenlänge aufgrund von zu<br />
geringerem Luftüberschuss und als Folge davon, Risiko<br />
der Kesselbeschädigung sowie unvollständiger Ausbrand<br />
mit CO-Bildung<br />
■■Absenkung der Flammentemperatur und damit absinkende<br />
Effizienz bei steigendem Luftüberschuss.<br />
GLASSCHMELZPROZESS<br />
Ein hochsensibler Industrieprozess ist das Herstellen und<br />
Schmelzen von Glas. 50 bis 80 % der eingebrachten Energie<br />
werden – abhängig von der Glasart und dem Herstellungsprozess<br />
– für den Schmelzvorgang aufgewendet.<br />
Im Bild 5 ist beispielhaft der Aufbau einer U-Flammenwanne<br />
dargestellt.<br />
Die notwendigen Temperaturen für den Glasschmelzprozess<br />
liegen bei > 1.400 °C und können meist nur durch<br />
intensive Luftvorwärmung von bis zu 1.350 °C, z. B. mit<br />
Hilfe von Regeneratoren, erreicht werden. Bei diesen<br />
Temperaturen spielt beim Wärmeübergang die Strahlung<br />
die dominierende Rolle und macht bis zu 90 % der Wärmeübertragung<br />
aus. Bei den im Abgas vorliegenden<br />
Komponenten sind maßgeblich H 2 O und CO 2 für die<br />
Wärmeübertragung durch Strahlung verantwortlich,<br />
Stickstoff ist als inert anzusehen. Ändert sich nun aufgrund<br />
der schwankenden Erdgaszusammensetzung dieser<br />
Anteil an CO 2 und H 2 O im Abgas, können sich die die<br />
Bild 5: Schematischer Aufbau einer U-Flammenwanne [9]<br />
Flammentemperaturen und damit die Wärmeübertragungsverhältnisse<br />
im Verbrennungsraum ändern. Im<br />
Schmelzprozess für Glas ist z. B. die Lage der maximalen<br />
Flammentemperatur bzw. Wärmeübertragung (genannt<br />
„hot spot“) maßgeblich für die Produktqualität verantwortlich,<br />
da Glas und die Glasschmelze semitransparente<br />
Medien sind, bei denen die Strahlungswärme nicht nur<br />
an der Oberfläche, sondern wellenlängenabhängig auch<br />
in tieferen Schichten absorbiert wird.<br />
Änderungen der Gaszusammensetzung können speziell<br />
bei der Glasherstellung folgende Auswirkungen<br />
haben. Bei Änderung der Stöchiometrie durch die Veränderung<br />
des minimalen Luftbedarfs:<br />
■ ■Abgastemperatur ändert sich: Wärmeeintrag durch<br />
Strahlung ins Gut ändert sich<br />
■ ■Zusammensetzung des Abgases ändert sich: Wechselwirkung<br />
mit Glasschmelze ändert sich bei direktem<br />
Kontakt (Auftreten von Redoxerscheinungen, d. h. Farbänderungen<br />
bzw. -schlieren im Glas)<br />
■ ■Verschleiß des feuerfesten Materials z. B. in den Regeneratoren,<br />
da es bei erhöhten CO-Konzentrationen<br />
durch Luftmangel zu Nachreaktionen im Regenerator<br />
beim Feuerwechsel kommen kann<br />
■ ■Erhöhung der NOx-Emissionen durch Luftüberschuss<br />
➪ Grenzwerte können nicht mehr eingehalten werden.<br />
Bei Änderungen des Wärmeintrages durch Änderung<br />
des Heizwertes:<br />
■ ■Flammentemperatur ändert sich ➪ Temperaturstabilität<br />
des Prozesses geht verloren<br />
■ ■Abgastemperatur ändert sich ➪ Vorwärmtemperatur<br />
der Luft ändert sich<br />
■ ■Zusammensetzung/Wärmekapazität des Abgases<br />
ändert sich ➪ Wärmeeintrag ins Gut ändert sich<br />
■ ■Flammenlänge und -breite ändern sich:<br />
2-2013 gaswärme international<br />
73
FACHBERICHTE<br />
Bild 6: Gemessene Gaszusammensetzung in der Erdgasversorgung einer<br />
Glasschmelzwanne im Zeitraum September bis Dezember 2011<br />
➪ ➪Auswirkung auf Flammenbedeckungsgrad der Glasschmelze<br />
➪ ➪Korrosion des feuerfesten Materials der Stirnwände<br />
und des Gewölbes ändert sich (+ 50 K doppelter Verschleiß).<br />
ERFAHRUNGEN AUS DER INDUSTRIELLEN<br />
PRAXIS<br />
Die hier aufgezeigten Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />
auf industrielle Feuerungsprozesse<br />
sind keine theoretischen Überlegungen, sondern treten<br />
aktuell auf und wurden auch in der Vergangenheit beobachtet.<br />
Die Häufigkeit der Schwierigkeiten hat jedoch in<br />
jüngster Vergangenheit zugenommen und wird durch<br />
die oben beschriebene Liberalisierung des Erdgasmarktes<br />
in Zukunft noch zunehmen.<br />
Gespräche mit Vertretern aus verschiedenen Industriebranchen<br />
(Stahl, Keramik, Glas, Dampferzeugung, usw.)<br />
zeigten u. a. Probleme mit der Einhaltung von Schadstoff-<br />
Grenzwerten (NO x , CO und SO x ) und Produktqualitäten<br />
auf.<br />
Beispielsweise können bei der Herstellung von Keramiken<br />
einige Kelvin Unterschiede in der Flammentemperatur<br />
einen Umschlag der Farbe bewirken oder die Glasurqualität<br />
beeinträchtigen. Messungen bei Kesselinbetriebnahmen<br />
und -wartungen belegen, dass durch die<br />
Änderung der Gaszusammensetzung, die Leistung und<br />
die eingestellte Luftzahl nicht mehr den ursprünglichen<br />
Werten entsprechen, sondern der Sauerstoffgehalt im<br />
1 Die Umfrage wurde im Rahmen des DVGW-Forschungsprojektes „Untersuchungen<br />
der Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsänderungen auf industrielle<br />
und gewerbliche Anwendungen“ von der Hüttentechnischen Vereinigung<br />
der deutschen Glasindustrie (HVG) unter ihren Mitgliedern durchgeführt.<br />
Abgas abnimmt und dadurch die CO-Konzentrationen<br />
ansteigen.<br />
Eine Umfrage in der deutschen Glasindustrie 1 hat<br />
ergeben, dass über 50 % der Befragten die Frage, ob ein<br />
Einfluss der Brenngaszusammensetzung auf ihre Produktqualität<br />
erkennbar ist, mit ja beantwortet haben.<br />
Problematisch sind vor allem ältere Anlagen, die durch<br />
auftretende Alterungseffekte in ihrer Flexibilität schon<br />
beeinträchtigt sind und deren Alterungsprozess durch<br />
die auftretenden Gasbeschaffenheitsschwankungen weiter<br />
beschleunigt wird.<br />
Durch die auftretenden Schwierigkeiten werden von<br />
einigen Betreibern von Thermoprozessanlagen die aktuellen<br />
Gaszusammensetzungen mit Hilfe von Mikro-GC’s<br />
erfasst. Bild 6 zeigt die gemessene Gaszusammensetzung,<br />
die an einer Industrieanlage mit Prozessfeuerung in<br />
den Monaten September bis Dezember 2011 ermittelt<br />
wurde.<br />
HANDLUNGSBEDARF<br />
Die hier aufgezeigten Fragestellungen betreffen nicht die<br />
Gaszusammensetzung an sich. Ist diese bekannt und<br />
konstant, kann jeder Brenner und Verbrennungsprozess<br />
optimal darauf angepasst werden. Vielmehr bereiten die<br />
nicht vorhersehbaren, zeitlich sich immer öfter ändernden<br />
Gasbeschaffenheitsschwankungen die dargestellten<br />
Probleme.<br />
Um den Verbrennungsprozess einer Thermoprozessanlage<br />
effizient und schadstoffarm zu betreiben, sollten<br />
entsprechende Mess-, Überwachungs- und Regelungsmöglichkeiten<br />
vorhanden sein. Weiterhin sollte die vorhandene<br />
Verbrennungstechnik und angrenzende Peripherie<br />
regelmäßig geprüft und gewartet werden. Dies<br />
dient nicht nur der Sicherheit und Effizienz der Anlage,<br />
sondern vor allem auch der Sicherheit des Bedienpersonals.<br />
Vorteilhaft ist in jedem Fall die Erfassung des Sauerstoffgehaltes<br />
im Abgas (sofern die Zugänglichkeit gegeben<br />
ist) und die Möglichkeit, diesen in die Regelungstechnik<br />
einzubinden. Unterstützend sollten auch Messtechniken,<br />
die den Heizwert und den Wobbe-Index messen,<br />
eingesetzt werden. Diese Techniken arbeiten aber<br />
nicht in jedem Fall zuverlässig, da in einigen Geräten die<br />
Dichte bzw. die Zusammensetzung nicht explizit erfasst<br />
werden. Am zuverlässigsten ist die Erfassung der aktuellen<br />
Gaszusammensetzung. Sich einen Gaschromatographen<br />
(GC) anzuschaffen und zu betreiben, bedeutet<br />
jedoch nicht nur einen enormen finanziellen Aufwand,<br />
sondern auch die entsprechende Fachkenntnis und Möglichkeiten<br />
des Einsatzes. Die Einbindung in die vorhandene<br />
Regelungs- und Steuerungstechnik einer Thermoprozessanlage<br />
wiederum bedeutet nochmals einen nicht<br />
zu unterschätzenden Mehraufwand vor allem in finanzieller<br />
Hinsicht und ist auch nicht an jeder bestehenden<br />
Anlage möglich. In den letzten Jahren werden verstärkt<br />
74 gaswärme international 2013-2
FACHBERICHTE<br />
Mikro-GC angeboten, aber auch Messtechniken, die auf<br />
vereinfachende Weise die Zusammensetzungen erfassen<br />
können. Der Untersuchungsbedarf sowie der Nachweis<br />
der Effizienz und Zuverlässigkeit im Einsatzfall dieser<br />
Geräte sind aber noch sehr hoch, da sie noch nicht Stand<br />
der Technik sind (z. B. im Dampfkesselbereich) und die<br />
gesamte hier beschriebene Thematik erst allmählich in<br />
das Bewusstsein der industriellen Anlagenhersteller und<br />
-betreiber rückt [8].<br />
Das Gas- und Wärme-Institut Essen e. V. hat zur<br />
Beschaffenheitserkennung und Auswertung selbst ein<br />
Messprinzip entwickelt (patentiert) und arbeitet zurzeit<br />
an der Realisierung.<br />
Um die Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsänderungen<br />
auf industrielle Prozesse, die Möglichkeiten der<br />
vorhandenen Mess- und Regelungstechnik sowie sich daraus<br />
ergebender Handlungs- und Forschungsbedarf zu<br />
untersuchen, bearbeitet das Gas- und Wärme-Institut<br />
Essen e. V. gemeinsam mit den Projektpartnern, dem DBI<br />
Gas- und Umwelttechnik GmbH in Leipzig und der DVGW-<br />
Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut in Karlsruhe, das<br />
vom DVGW geförderte Forschungsprojekt „Untersuchungen<br />
der Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsänderungen<br />
auf industrielle und gewerbliche Anwendungen“. Die<br />
Arbeit im Rahmen des Projektes wird durch zahlreiche Vertreter<br />
aus der Industrie, von Energieversorgungsunternehmen<br />
und von Brancheninstituten maßgeblich unterstützt.<br />
Die Ergebnisse des genannten Forschungsprojektes<br />
sowie die Auswirkungen von Wasserstoffeinspeisung auf<br />
industrielle Verbrennungsprozesse werden in späteren<br />
Beiträgen behandelt.<br />
FAZIT<br />
Auf die Industrie entfallen ca. 35 % des Gesamterdgasverbrauchs<br />
in Deutschland. Diese Verbrauchergruppe<br />
erwirtschaftet aber den größten Teil des Bruttoinlandproduktes.<br />
Deshalb ist es von enormer Bedeutung, die möglichen<br />
Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />
auf den Produktionsprozess frühzeitig zu erkennen<br />
und entsprechende Gegenmaßnahmen zu erarbeiten<br />
sowie umzusetzen. Der vorliegende Beitrag zeigt,<br />
dass im industriellen Bereich der Heizwert und die Gaszusammensetzungen<br />
des eingesetzten Brennstoffs einen<br />
nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Verbrennungsprozess<br />
und die zu erreichende Produktqualität<br />
haben. Mögliche Auswirkungen können Leistungsschwankungen,<br />
Änderungen im Flammen- und Wärmeübertragungsverhalten,<br />
Erhöhung der Schadstoffemissionen,<br />
erhöhter Materialverschleiß sowie Beeinflussungen<br />
von angrenzenden Aggregaten und nachgeschalteten<br />
Prozessschritten sein. Deshalb arbeitet das Gas- und<br />
Wärme-Institut Essen e. V. intensiv auf diesem Gebiet im<br />
Rahmen von verschiedenen Forschungsprojekten, um<br />
Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.<br />
DANKSAGUNG<br />
Die Autorin möchte sich bei all denjenigen bedanken, die<br />
durch die Bereitstellung von Daten, die Durchführung der<br />
Umfragen und vor allem die intensive Diskussion zu diesem<br />
Thema, diesen Beitrag möglich gemacht und somit<br />
auch für die notwendige Klarstellung der Fakten gesorgt<br />
haben.<br />
LITERATUR<br />
[1] Burmeister, F.: Gasbeschaffenheiten im Erdgasnetz. Vortrag<br />
auf dem HVG-DGG Symposium im Rahmen der glasstec<br />
2012, Düsseldorf (www.hvgdgg.de/download/kolloquium.<br />
html, Datum 16.01.2013)<br />
[2] Technische Regel - Arbeitsblatt DVGW G 260 (A), „Gasbeschaffenheit“.<br />
Bonn, Aktuelle Fassung Mai 2008 und<br />
Entwurf der Überarbeitung: Bonn, Januar 2012<br />
[3] Technische Regel – Arbeitsblatt DVGW G 262, „Nutzung von<br />
Gasen aus regenerativen Quellen in der öffentlichen Gasversorgung“.<br />
Bonn, September 2011<br />
[4] Nitschke-Kowsky, P.; Schenk, J.; Schley, P.; Altfeld, K.: Gasbeschaffenheiten<br />
in Deutschland. gaswärme <strong>International</strong>,<br />
2012, Heft 6, S. 55–60<br />
[5] Altfeld, K.; Schley, P.: Entwicklung der Erdgasbeschaffenheiten<br />
in Europa. gwf-Gas|Erdgas, 152 (2011), S. 544–550<br />
[6] www.glasstec.de/cache/pica/4/9/9/3/276981216114404/<br />
Maschinen_4_Bild_1_385.jpg<br />
[7] Slim, B. K.; Darmeveil, H.D.; Gersen, S.; Levinsky, H. B.: The<br />
combustion behaviour of forced-draught industrial burners<br />
when fired within the EASEE-gas range of Wobbe Index.<br />
Journal of Natural Gas Science and Engineering, 3 (2011), S.<br />
642–645<br />
[8] Spielmann, S.: Schwankungen im Erdgasnetz und die Auswirkungen<br />
auf industrielle Feuerungsanlagen. VIK-Mitteilungen<br />
3/2012, S. 17–19<br />
[9] C. P. Ross; G. L. Tincher; M. Rasmussen: Glass melting technology:<br />
a technical and economic assessment. Glass Manufacturing<br />
Industry Council, 2004<br />
[10] Burmeister, F.; Senner, J.; Brauner, J.; Albus, R.: Potentiale der<br />
Einspeisung von Wasserstoff ins Erdgasnetz – eine saisonale<br />
Betrachtung. DVGW energie I wasser-praxis, Heft<br />
06/2012, S. 52–57<br />
AUTORIN<br />
Dr.-Ing. Anne Giese<br />
Gas- und Wärme-Institut Essen e. V.<br />
Essen<br />
Tel.: 0201/ 3618-257<br />
a.giese@gwi-essen.de<br />
2-2013 gaswärme international<br />
75
FACHBERICHTE<br />
INTERNATIONAL<br />
THERM<br />
PROCESS<br />
SUMMIT<br />
„ITPS is a unique discussion<br />
platform for international<br />
thermo process experts worldwide!“<br />
www.itps-online.com<br />
Dr. Herman Stumpp<br />
President of THERMPROCESS 2011<br />
and Chief Technology Officer of<br />
TENOVA Iron & Steel Group<br />
76 gaswärme international 2013-2
Powered by<br />
FACHBERICHTE<br />
Organized by<br />
2-2013 gaswärme international<br />
77
DATENBLATT<br />
Erdgas - Orientierungswerte 2012 1)<br />
! Nicht für Abrechnungszwecke verwendbar !<br />
2)<br />
Erdgas H<br />
Erdgas L<br />
Benennung Nordsee Misch Russ. Holland Verbund Weser/Ems<br />
Analysenwerte<br />
Vol.-% 90,53 91,08 97,44 83,06 84,07 85,03<br />
CH 4 Methan<br />
Mol.-% 90,45 91,01 97,42 83,09 84,09 85,04<br />
N 2<br />
CO 2<br />
C 2 H 6<br />
C 3 H 8<br />
n-C 4 H 10<br />
i-C 4 H 10<br />
n-C 5 H 12<br />
i-C 5 H 12<br />
Stickstoff<br />
Kohlenstoffdioxid<br />
Ethan<br />
Propan<br />
n-Butane<br />
i-Butane<br />
n-Pentane<br />
i-Pentane<br />
Vol.-%<br />
Vol.-%<br />
Vol.-%<br />
Vol.-%<br />
Vol.-%<br />
Vol.-%<br />
Vol.-%<br />
Vol.-%<br />
0,91<br />
1,57<br />
5,55<br />
1,06<br />
0,14<br />
0,14<br />
0,03<br />
0,04<br />
1,27<br />
1,58<br />
5,06<br />
0,74<br />
0,10<br />
0,11<br />
0,02<br />
0,02<br />
0,78<br />
0,08<br />
1,23<br />
0,34<br />
0,06<br />
0,06<br />
0,01<br />
0,01<br />
11,44<br />
1,42<br />
3,24<br />
0,53<br />
0,10<br />
0,09<br />
0,03<br />
0,03<br />
11,19<br />
1,41<br />
2,68<br />
0,42<br />
0,08<br />
0,07<br />
0,02<br />
0,02<br />
11,14<br />
1,42<br />
1,97<br />
0,28<br />
0,05<br />
0,05<br />
0,01<br />
0,01<br />
Mol.-%<br />
Mol.-%<br />
Mol.-%<br />
Mol.-%<br />
Mol.-%<br />
Mol.-%<br />
Mol.-%<br />
Mol.-%<br />
0,91<br />
1,58<br />
5,59<br />
1,07<br />
0,15<br />
0,15<br />
0,03<br />
0,04<br />
1,27<br />
1,58<br />
5,10<br />
0,76<br />
0,10<br />
0,11<br />
0,02<br />
0,03<br />
0,78<br />
0,08<br />
1,23<br />
0,35<br />
0,06<br />
0,06<br />
0,01<br />
0,01<br />
11,47<br />
1,42<br />
3,22<br />
0,52<br />
0,10<br />
0,08<br />
0,02<br />
0,02<br />
11,21<br />
1,40<br />
2,66<br />
0,41<br />
0,08<br />
0,07<br />
0,02<br />
0,02<br />
11,16<br />
1,42<br />
1,96<br />
0,28<br />
0,05<br />
0,04<br />
0,01<br />
0,01<br />
neo-C 5 H 12 neo-Pentane<br />
C 6 +<br />
Hexane + höhere KWs<br />
S Gesamtschwefelgehalt 3) mg/m³<br />
Vol.-% < 0,00 < 0,00 < 0,00 < 0,00 < 0,00 < 0,00<br />
Mol.-% < 0,00 < 0,00 < 0,00 < 0,00 < 0,00 < 0,00<br />
Vol.-% 0,03 0,02 0,01 0,07 0,06 0,03<br />
Mol.-% 0,04 0,03 0,01 0,06 0,05 0,03<br />
< 30 < 30 < 30 < 30 < 30 < 30<br />
H 2 S Schwefelwasserstoff 3) mg/m³ < 5 < 5 < 5 < 5 < 5 < 5<br />
H 2 O Wasser 4) mg/m³ < 50 < 50 < 50 < 50 < 50 < 50<br />
Kennwerte Brenngas 5)<br />
Brennwert 6) H s,n kWh/m³ 11,55 11,38 11,17 10,08 10,03 9,92<br />
H s,n MJ/m³ 41,57 40,97 40,20 36,28 36,10 35,73<br />
Heizwert 6) H i,n kWh/m³ 10,43 10,28 10,07 9,10 9,05 8,95<br />
Heizwert 7) H i MJ/kg 46,98 46,73 49,15 39,46 39,62 39,60<br />
Verhältnis H i /H s - 0,903 0,903 0,902 0,903 0,902 0,902<br />
Normdichte kg/m³ 0,799 0,792 0,738 0,830 0,822 0,814<br />
Relative Dichte d - 0,618 0,612 0,570 0,642 0,636 0,630<br />
Wobbe-Index W s,n kWh/m³ 14,68 14,54 14,78 12,58 12,57 12,51<br />
Wobbe-Index W i,n kWh/m³ 13,26 13,13 13,33 11,35 11,35 11,28<br />
Methanzahl (+/- 2) MZ - 81 83 90 89 91 94<br />
Kennwerte Abgas 8)<br />
Mindestluftbedarf L min m³/m³ 9,98 9,84 9,65 8,71 8,67 8,58<br />
Zusammensetzung (feucht)<br />
- CO 2 Kohlenstoffdioxid Vol.-% 9,9 9,9 9,6 9,8 9,7 9,7<br />
- H 2 O Wasserdampf Vol.-% 17,5 17,5 17,8 17,4 17,5 17,5<br />
- N 2 Stickstoff Vol.-% 71,7 71,7 71,7 72,0 72,0 72,0<br />
spez. Abgasvolumen (feucht) m³/m³ 10,98 10,83 10,62 9,70 9,65 9,55<br />
Abgastaupunkt °C 58 59 59 58 58 59<br />
Zusammensetzung (trocken)<br />
- CO 2 Kohlenstoffdioxid Vol.-% 12,0 12,0 11,7 11,8 11,8 11,7<br />
- N 2 Stickstoff Vol.-% 86,9 87,0 87,2 87,2 87,2 87,2<br />
spez. Abgasvolumen (trocken) m³/m³ 8,98 8,85 8,66 7,94 7,90 7,81<br />
spez. CO 2 -Emissionsfaktor t/TJ 56,7 56,6 55,2 56,4 56,3 56,1<br />
t/GWh 204,2 203,7 198,6 203,0 202,6 202,0<br />
Zündtemperatur in Luft °C<br />
575 ... 640<br />
Flammentemperatur (ohne Diss.) °C<br />
2000 ... 2100<br />
Flammengeschwindigkeit<br />
m/s<br />
0,35 ... 0,45<br />
Zündgrenzen in Luft Z u Vol.-%<br />
4<br />
Vol.-%<br />
17<br />
Z o<br />
Einzelne Durchschnittwerte unterschiedlicher Gase dürfen nicht rechnerisch verknüpft werden.<br />
Die Kenndaten beziehen sich auf stöchiometrische Verbrennung.<br />
1) Jahresdurchschnittswerte typischer Erdgase im Netz der Open Grid Europe GmbH<br />
2) Analysenwerte < 0,01 Vol.-% werden bei der Berechnung nicht berücksichtigt. Eine Festlegung von Streubreiten bei den<br />
Einzelkomponenten ist nicht durchführbar.<br />
3) gemäß DVGW G260 - Gasbeschaffenheit<br />
4) < 50 mg/m³ Wasser entsprechen einem Taupunkt von < -11 °C bei einem Druck von 40 bar<br />
5) Berechnet aus der Gaszusammensetzung nach DIN EN ISO 6976<br />
6) Referenzbedingungen: Druck 1,01325 bar; Temperatur - Gaszustand 0°C; - Verbrennung 25°C<br />
7) Referenzbedingungen: Druck 1,01325 bar; Temperatur - Gaszustand 15°C; - Verbrennung 15°C<br />
8) Luftverhältnis = 1<br />
gasquality@open-grid-europe.com<br />
78 gaswärme international 2013-2
ECKEHARD SPECHT<br />
NACHGEFRAGT<br />
„Der Gasanteil wird weiter<br />
zunehmen“<br />
Prof. Dr.-Ing. Eckehard Specht, ist Professor des Lehrstuhls für Thermodynamik<br />
und Verbrennung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.<br />
Im Interview mit gaswärme international (gwi)* spricht er über die Zukunft<br />
der Energiewirtschaft, technologische Herausforderungen und verrät, was<br />
seine persönliche Energiespar-Leistung ist.<br />
Der Energiemix der Zukunft: Wagen Sie eine<br />
Prognose?<br />
Specht: Die fossilen Brennstoffe werden weltweit noch<br />
lange eine dominierende Rolle spielen, weil die Reserven<br />
und insbesondere die Ressourcen riesengroß sind. Daher<br />
wird der Preis nicht stark ansteigen, sodass die regenerativen<br />
Energien nur bedingt wettbewerbsfähig sind. Die<br />
Kernenergie wird weltweit ausgebaut werden, ihr Anteil<br />
an der steigenden Gesamtenergie wird jedoch geringer<br />
werden.<br />
Deutschland im Jahr 2020: Wie wird sich der Alltag<br />
der Menschen durch den Wandel der Energiewirtschaft<br />
verändert haben? Was tanken die Menschen?<br />
Wie heizen sie ihre Häuser? Wie erzeugen sie Licht?<br />
Wagen Sie ein Szenario!<br />
Specht: Der Anteil der Windenergie und Sonnenenergie<br />
wird bei der Stromerzeugung bis 2020 sicherlich stark<br />
ansteigen. Danach erwarte ich einen geringen Anstieg,<br />
da dann die hohen Strompreise und die Verspargelung<br />
der Landschaft durch die Windkrafträder keine Akzeptanz<br />
mehr finden. Es wird auch die Skepsis zunehmen, da<br />
die anderen Länder nicht mitziehen. Der Gasanteil bei<br />
den Haushaltsheizungen wird weiter zunehmen. Im Verkehr<br />
wird weiterhin Benzin und Diesel dominieren, das<br />
Elektroauto bleibt ein Nischenprodukt.<br />
Sonne, Wind, Wasser Erdwärme etc.: Welche regenerative<br />
Energiequelle halten Sie für die mit der größten<br />
Zukunft?<br />
Specht: Wind mit Offshore-Technik hat die größte<br />
Zukunft. Photovoltaik in Kombination mit Erdwärmepumpen<br />
und Fußbodenheizung kann eine autarke Wärmeversorgung<br />
privater Haushalte werden.<br />
In welche der aktuell sich entwickelnden Technologien<br />
würden Sie demnach heute investieren?<br />
Specht: Ich würde in Fracking investieren, jedoch nicht<br />
in Deutschland.<br />
Wie schätzen Sie die zukünftige Bedeutung fossiler<br />
Brennstoffe wie Öl, Kohle, Gas ein?<br />
Specht: Die fossilen Brennstoffe werden, wie eingangs<br />
schon erwähnt, die dominante Energiequelle bleiben.<br />
Die globale Erwärmung wird nicht so stark werden, wie in<br />
Horrorszenarien prognostiziert. Allerdings werden biogene<br />
Brenn- und Kraftstoffe zunehmen. Dazu haben wir<br />
viel Fläche zur Verfügung, die nicht zu Nahrungszwecken<br />
benötigt wird.<br />
Und Atomkraft? Welche Auswirkungen sind nach<br />
Deutschlands aktueller Stellungnahme zu erwarten?<br />
Specht: Die Kernenergie in Deutschland ist tot. Die jungen<br />
Studierenden sind mehrheitlich dagegen. In der<br />
* das Interview führte Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Chefredakteur der gaswärme international<br />
Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffentlicht die gaswärme international eine Interview-Reihe zum Thema „Energie“. Befragt werden Persönlichkeiten aus Unternehmen,<br />
Verbänden und Hochschulen, die eine wesentliche Rolle in der gasbeheizten Thermoprozesstechnik und in der industriellen Wärmebehandlung<br />
spielen.<br />
2-2013 gaswärme international<br />
79
NACHGEFRAGT Folge 12<br />
Bevölkerung herrscht Angst, da wir mit der Befürchtung<br />
eines atomaren Krieges auf deutschem Boden aufgewachsen<br />
sind. Während meines Studiums an der TU<br />
Clausthal wurden viele Forschungsarbeiten über die Auslegung<br />
von Atomschutzbunkern durchgeführt. Der Keller<br />
des Gebäudes, in dem ich jetzt an der Otto-von-Guericke-Universität<br />
Magdeburg arbeite, ist als Atomschutzbunker<br />
ausgelegt. Bei Angst kann man nicht mehr sachlich<br />
über die Sicherheit von Kernenergie diskutieren. Bei<br />
dem Unfall von Fukushima zum Beispiel, gab es im deutschen<br />
Fernsehen rund um die Uhr Sondersendungen wie<br />
bei einem Weltuntergang, obwohl bei dem Unfall selbst<br />
kein einziger Mensch ums Leben gekommen ist.<br />
Stichwort Energiewende: Welche Änderungen müssen<br />
sich auf politischer, auch welt-politischer, auf<br />
gesellschaftlicher und ökologischer Ebene ergeben,<br />
damit man realistisch von einer Wende sprechen<br />
kann?<br />
Specht: Die Verkündung der Energiewende war politisch<br />
notwendig, sonst hätte es in Deutschland jedes Wochenende<br />
vor einem Kernkraftwerk Bürgerkrieg gegeben. Die<br />
jetzt freien Kapazitäten der Kernkraftgegner werden leider<br />
gegen CCS und Fracking eingesetzt. Der Bürger muss<br />
erst schmerzlich spüren, dass eine Energiewende etwas<br />
kostet. Die Bereitschaft dafür zu zahlen, hängt vom Wohlstand<br />
in Deutschland ab. Daher muss die Wirtschaft von<br />
den steigenden Strompreisen entlastet bleiben. Nur bei<br />
steigender Wirtschaftskraft haben wir das notwendige<br />
Geld zur Finanzierung der Energiewende.<br />
Produktion just in time und zum Abbau von Speichern.<br />
Daher sollte eine Stromerzeugung nach Bedarf des Verbrauchers<br />
gefördert werden. Dazu gehört an erster Stelle<br />
ein Ausbau der Netze. Industrielle Großverbraucher an<br />
Strom, wie Elektrolysen von Aluminium und Kupfer sowie<br />
Elektroöfen sollten angebotsangepasster produzieren,<br />
was bisher politisch nicht gefördert wird. Wir brauchen<br />
neue konventionelle Kraftwerke, die nicht nur einen<br />
deutlich höheren Wirkungsgrad aufweisen, sondern vor<br />
allem schnell und flexibler regelbar sind.<br />
Die Erneuerbaren Energien haben mindestens zwei<br />
Probleme: die fehlende Infrastruktur und das Beharrungsvermögen<br />
der Etablierten auf herkömmlichen<br />
Energieformen. Ändert sich das in absehbarer Zeit?<br />
Specht: Das Problem der Infrastruktur ist erkannt und<br />
wird bald gelöst werden. Auch die Etablierten sind flexibel,<br />
wenn sie neue Einnahmequellen sehen.<br />
Unabhängig von der Energieform und Technologie,<br />
viele halten das Stichwort „Energieeffizienz“ für den<br />
Schlüssel zur Energiefrage der Zukunft. Wie schätzen<br />
Sie das Thema ein? Was halten Sie für die bedeutendste<br />
Entwicklung auf diesem Gebiet?<br />
Ihre Forderung an die Bundesregierung in diesem<br />
Zusammenhang?<br />
Specht: Die Bundesregierung muss flexiblere Rahmenbedingungen<br />
schaffen, und dabei die Industrie als Mitstreiter<br />
gewinnen anstatt sie als Übeltäter hinzustellen.<br />
Eine Förderung von Energiespeichern halte ich für altmodisch.<br />
Überall in der Wirtschaft geht der Trend hin zur<br />
„Ich würde in<br />
Fracking investieren,<br />
jedoch nicht in<br />
Deutschland.“<br />
80<br />
gaswärme international 2013-2
ECKEHARD SPECHT<br />
NACHGEFRAGT<br />
Specht: In der Industrie besteht ein hohes Einsparpotenzial<br />
durch Energieeffizienz. Die Herstellung von Stahl beispielsweise<br />
hat bezogen auf die Enthalpie zur Reduktion<br />
und zum Schmelzen eine Energieeffizienz von etwa 50 %.<br />
Bei den anderen Metallen ist dieser Wert noch kleiner. Bei<br />
vielen Industrieofenprozessen, z. B. zur Herstellung von<br />
keramischen Materialien und Metallwärmprozessen, liegt<br />
die Energieeffizienz im Bereich von 10 bis 50 %. In der<br />
Entwicklung der Effizienzsteigerung sehe ich eine große<br />
Herausforderung. Viele Verfahren der Effizienzsteigerung<br />
sind prinzipiell bekannt, diese müssen jetzt technologisch<br />
umgesetzt werden.<br />
Welche Vorteile bieten Ihrer Meinung nach elektrische<br />
Prozesswärmeverfahren?<br />
Specht: Bei elektrischen Prozesswärmeverfahren sehe<br />
ich keine Vorteile. Allerdings kann durch einen verstärkten<br />
Einsatz von Strom bei herkömmlichen Verfahren fossile<br />
Energie eingespart werden, z. B. durch Verwendung<br />
von Heißgasventilatoren zur Erhöhung des Wärmeübergangs<br />
sowie Mess- und Regelungstechnik.<br />
Wie beurteilen Sie die Entwicklung zur Effizienzsteigerung?<br />
Specht: Der Energieverbrauch der privaten Haushalte<br />
wird nicht nennenswert abnehmen,<br />
da die vermehrte Wärmedämmung<br />
der Häuser durch eine<br />
stetig zunehmende Wohnfläche<br />
und Heiztemperatur der immer<br />
älter werdenden Bevölkerung<br />
kompensiert wird. Im Verkehr wird<br />
der spezifische Kraftstoffverbrauch<br />
durch eine höhere Verkehrsleistung<br />
ausgeglichen.<br />
Lediglich in der Industrie wird, wie zuvor erläutert, eine<br />
Steigerung der Effizienz auch zu einer Senkung des Energieverbrauches<br />
führen. Die Diskussion über Energieeffizienz<br />
ist übrigens so alt wie die Menschheit selber. Seit<br />
Menschengedenken sind technische Maßnahmen zur<br />
Steigerung der Energieeffizienz entwickelt worden.<br />
Wie wird sich der Energieverbrauch Ihrer Meinung<br />
nach verändern?<br />
Specht: Der Energieverbrauch wird weltweit weiterhin<br />
stark ansteigen, was an sich kein Problem darstellt. Die<br />
Kohlendioxid-Emissionen müssen lediglich gesenkt<br />
werden.<br />
Was war/ist Ihre größte Energiespar-Leistung als Privatmann?<br />
Specht: Ich habe bei meinem Haus eine Wand gedämmt<br />
und einen Brennwertkessel mit Heizregelung nach<br />
Außentemperatur eingebaut, was insgesamt 30 % Ein-<br />
„Wind mit<br />
Offshore-Technik hat<br />
die größte Zukunft.“<br />
sparung gebracht hat. Kleinere Entfernungen fahre ich<br />
vermehrt mit dem Auto um Zeit einzusparen. Dafür verzichte<br />
ich bei größeren Entfernungen auf das Auto.<br />
Wie könnte man Ihren Umgang mit den Mitarbeiter/<br />
innen charakterisieren?<br />
Specht: Es macht Spaß stets mit<br />
jungen Menschen zusammenarbeiten<br />
zu können, die motiviert<br />
sind und die man für neue Dinge<br />
begeistern kann. Dabei ist es<br />
wichtig für mich, die Eigeninitiative<br />
und die Kreativität zu fördern.<br />
Dieses sehen meine vielen Doktoranden<br />
aus dem asiatischen und<br />
islamischen Raum als bedeutendsten<br />
Unterschied zur Arbeit in deren Heimatländern<br />
an, in denen ein hieratisches Denken noch sehr verbreitet<br />
ist.<br />
Was schätzt Ihr Umfeld besonders an Ihnen?<br />
Specht: Wertschätzung von Mitarbeitern und Kollegen,<br />
Toleranz sowie das offene Ansprechen von Problemen.<br />
Welche moralischen Werte sind für Sie besonders<br />
aktuell?<br />
Specht: Ehrlichkeit und Verlässlichkeit.<br />
Haben/hatten Sie Vorbilder?<br />
Specht: Mein wissenschaftliches Vorbild ist mein früherer<br />
Chef, Prof. Rudolf Jeschar, der es geschafft hat, komplizierte<br />
Zusammenhänge auf das Wesentliche zu vereinfachen<br />
und zu abstrahieren sowie wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse in der industriellen Anwendung umzusetzen.<br />
2-2013 gaswärme international<br />
81
NACHGEFRAGT Folge 12<br />
ZUR PERSON<br />
Wie wurden Sie erzogen?<br />
Specht: Sehr intolerant. Daher habe ich so früh wie möglich<br />
das Elternhaus verlassen.<br />
Wie sollten Kinder heute erzogen werden?<br />
Specht: Durch gutes Vormachen. Man entwickelt sich<br />
nur durch Nachahmung und Erfahrung.<br />
Prof. Dr.-Ing. Eckehard Specht<br />
Geb. 20.04.1952 auf Schalke<br />
Berufsausbildung<br />
1970 – 1977: Studium der Verfahrenstechnik an der TU Clausthal<br />
1977 – 1993: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Energieverfahrenstechnik<br />
und Industrieofenbau bei Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Rudolf Jeschar<br />
1983: Promotion über Kohleverbrennung<br />
1993: Habilitation über Hochtemperaturverfahrenstechnik<br />
seit 1993: Professur für Thermodynamik und Verbrennung an der Otto-von-<br />
Guericke-Universität Magdeburg<br />
seit 1993: Studiendekan<br />
2003: Ludwig-Mond-Preis der Institution of Mechanical Engineers, England<br />
Berufene Mitgliedschaften<br />
Forschungsgemeinschaft Industrieofenbau des Verbandes der Deutschen<br />
Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA)<br />
Fachausschuss Wärmetechnik der Deutschen Keramischen Gesellschaft<br />
(DKG)<br />
Ausschuss Thermoprozesstechnik des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute<br />
(VdEh)<br />
Fachausschuss Hochtemperaturtechnik der Gesellschaft für Verfahrenstechnik<br />
und Chemieingenieurwesen (Processnet)<br />
Fachausschuss Wärme- und Stoffübertragung (Processnet)<br />
Fachausschuss Strangguss der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde<br />
(DGM)<br />
Gutachter und stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft<br />
industrieller Forschungsgemeinschaften (AiF) für die Gruppe Verfahrensund<br />
Energietechnik<br />
Arbeitsgruppe Klimawandel des Landes Sachsen-Anhalt<br />
Was wünschen Sie der nächsten Generation?<br />
Specht: Ich wünsche der nächsten Generation, dass die<br />
Schere zwischen Arm und Reich nicht weiter auseinanderklafft,<br />
sodass der Boden für Kriminalität und Terrorismus<br />
nicht weiter genährt wird. Das ist die Basis für Demokratie<br />
und Frieden.<br />
Was ist Ihr Lebensmotto?<br />
Specht: Anerkennung der Leistung anderer und Freundlichkeit.<br />
Welches war in Ihren Augen die wichtigste Erfindung<br />
des 20. Jahrhunderts?<br />
Specht: Glasnost und Perestroika.<br />
Welche drei Wörter würden Sie am besten<br />
be schreiben?<br />
Specht: Ehrlichkeit, Optimismus, Fleiß.<br />
Wann denken Sie nicht an Ihre Arbeit?<br />
Specht: Wenn ich Sport treibe.<br />
Was hat Sie besonders geprägt?<br />
Specht: Das Studium an der TU Clausthal.<br />
Auf was können Sie ganz und gar nicht verzichten?<br />
Specht: Auf meine Frau und ein Glas Wein.<br />
Welchen Beruf würden Sie gerne ausüben, wenn Sie<br />
die Wahl hätten?<br />
Specht: Ich würde mit Leidenschaft wieder Hochschullehrer<br />
sein.<br />
Was wünschen Sie der Welt?<br />
Specht: Frieden.<br />
In welchem Land würden Sie gerne leben?<br />
Specht: Ich fühle mich in Deutschland am wohlsten,<br />
obwohl ich sehr gerne durch die Welt reise.<br />
Die Redaktion bedankt sich für das interessante und<br />
offene Gespräch.<br />
82 gaswärme international 2013-2
WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
Flachpassmaschine Verkauf<br />
von Christian Kalkbrenner<br />
Der FC Barcelona hat im Fußball bereits<br />
einen neuen Standard gesetzt: Er<br />
überrollt die anderen Clubs mit einer<br />
Unmenge an schnellen Pässen. Einen ähnlichen<br />
Standard können sich Unternehmen<br />
mit ihrem Verkauf setzen, wenn sie sich<br />
den Wandel dieses Clubs als Vorbild nehmen<br />
und ihren Verkauf neu organisieren.<br />
Es gibt sechs Stellschrauben, an denen<br />
gedreht werden kann, um aus dem Verkauf<br />
eine Flachpassmaschine für das Unternehmen<br />
zu generieren.<br />
Unabhängig von der konjunkturellen<br />
Situation, in der sich die Wirtschaft aktuell<br />
befindet, sollen die Damen und Herren im<br />
Verkauf möglichst nicht über den Preis,<br />
sondern vielmehr qualitativ und nutzenorientiert<br />
verkaufen. Dafür gibt es einen<br />
neuen Weg.<br />
DIE RAHMENBEDINGUNGEN<br />
ÄNDERN SICH<br />
Der Verkauf läuft heute um Nuancen<br />
anders als früher: Da die Erkenntnisse um<br />
das Verhalten der Menschen stärker in<br />
die Unternehmenswelt Einzug gehalten<br />
haben, verlaufen die Gespräche tiefgründiger.<br />
Die Verkäufer können besser zuhören,<br />
nehmen Gefühle genauer wahr, betonen<br />
individuelle Vorteile und argumentieren<br />
teilweise sogar limbisch, um die Reize zu<br />
stimulieren. Das Handwerkszeug ist filigraner<br />
geworden. Doch am Gespräch selbst<br />
führt kein Weg vorbei.<br />
Auch im Fußball hat sich in den letzten<br />
Jahren einiges verändert, wie z.B. die<br />
Beschaffenheit der Schuhe. Doch nach wie<br />
vor werden die Tore mit dem Fuß und dem<br />
Kopf geschossen. Radikal geändert hat sich<br />
die Organisation auf dem Platz und hinter<br />
den Kulissen, vom Training bis zur Ernährung,<br />
vom Betreuerstab bis hin zur Führung<br />
der Clubs.<br />
DER NEUE STANDARD IM<br />
FUSSBALL<br />
Über diesen strukturellen Wandel lässt sich<br />
der Weg zur Flachpassmaschine erklären:<br />
Während bei der WM 1974 rund 250 Pässe<br />
pro Spiel gespielt wurden, waren es bei der<br />
EM 1996 schon 400. Der FC Bayern München<br />
erreicht mittlerweile circa 600 pro<br />
Spiel und der FC Barcelona überrollte in<br />
der Champions-League Saison 2012 das<br />
Team von Bayer Leverkusen mit 840<br />
Pässen.<br />
Ein ähnlicher Wandel steht in den Verkaufsorganisationen<br />
an. Wer diesen orga-<br />
© Altmann/ Pixelio.de<br />
2-2013 gaswärme international<br />
83
WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
nisatorischen Wandel nicht oder zu spät<br />
wahrnimmt, muss mit den gleichen bitteren<br />
Konsequenzen rechnen wie die Teams<br />
im Fußball: Andere Mannschaften bzw.<br />
Unternehmen ziehen an ihnen vorbei und,<br />
was noch dramatischer wiegt, die guten<br />
Spieler bzw. Vertriebsmitarbeiter gehen zu<br />
besseren Mannschaften bzw. Unternehmen.<br />
Auf diese Weise schwächen sich<br />
Unternehmen strukturell auf lange Zeit.<br />
Daher führt kein Weg daran vorbei, den<br />
eigenen Verkauf zur Flachpassmaschine zu<br />
machen.<br />
DER NEUE STANDARD IM<br />
VERKAUF<br />
Dabei reicht es nicht, dem Verkauf klare<br />
Ziele zu setzen, ansprechende Präsentationsunterlagen<br />
zu geben sowie zum Start<br />
noch ein Verkaufstraining der Extraklasse<br />
aufzubieten. Die gesamte Organisation<br />
des Verkaufs muss neu gestaltet werden.<br />
Dabei können folgende sechs Stationen<br />
die Flachpassmaschine in Gang bringen:<br />
1. Märkte neu segmentieren<br />
Um die Märkte neu zu ordnen ist ein<br />
besonders probates Mittel, den Markt nach<br />
seinen Gewohnheiten zu clustern: Anwendungsgewohnheiten,<br />
besondere Problemlösungsgewohnheiten,<br />
Kaufgewohnheiten<br />
etc.<br />
Denn auf diese Weise sehen Verkäufer<br />
ihre Kunden nicht nur in einem anderen<br />
Licht, die Verkaufsargumentation in der<br />
Neukundengewinnung wird schlagartig<br />
anders. Und für die Neukunden in der<br />
Regel auch attraktiver als alles, was sie bislang<br />
von Ihren Mitbewerbern gewohnt<br />
waren. Auf diese Weise verschafft sich der<br />
Verkäufer leichter Gehör und Zugang.<br />
2. Neukundengewinnung<br />
Jeder Verkäufer muss Neukunden gewinnen<br />
können. Dabei mag der eine vielleicht<br />
etwas erfolgreicher sein als der andere,<br />
aber jeder kann es und macht es, da alle ihr<br />
Handwerkszeug beherrschen.<br />
Und achten Sie darauf, dass jeder Ihrer<br />
Verkäufer mindestens ein Drittel seiner Zeit<br />
für Neukundengewinnung verwendet. Es<br />
ist für die Verkäufer natürlich einfacher, ein<br />
Schwätzchen mit den Stammkunden zu<br />
halten als Neukunden zu überzeugen. Und<br />
wenn hier der Chef nicht als Vorbild vorangeht<br />
oder es konsequent einfordert, schläft<br />
die Neukundengewinnung leicht wieder<br />
ein.<br />
3. Gemeinsame Telefontage<br />
Bei regelmäßigen gemeinsamen Telefontagen<br />
kann das ganze Team einen Tag nur<br />
Stammkunden hinterher telefonieren oder<br />
Neukundentermine vereinbaren. Das<br />
schweißt das Team noch enger zusammen,<br />
jeder kann sich vom anderen etwas<br />
abschauen, man pusht sich wechselseitig<br />
und hat nebenbei jede Menge Spaß – trotz<br />
schwieriger Zeiten.<br />
4. Jonglieren mit Durchschnitten<br />
Statt auf Umsatz und Stückzahlen, sollte<br />
auf das Arbeiten mit Durchschnittswerten<br />
gesetzt werden, um diese dann nach und<br />
nach zu steigern, beispielsweise:<br />
■■<br />
durchschnittlicher Umsatz pro Stammund<br />
Neukunde<br />
■■<br />
durchschnittliche Bestellmengen pro<br />
Kunde/ pro Verkäufer<br />
■■<br />
durchschnittliche Angebots- und Auftragswerte<br />
pro Kunde/ pro Verkäufer<br />
■■<br />
durchschnittliche Durchdringung pro<br />
Marktsegment pro Verkäufer<br />
■■<br />
durchschnittlicher Deckungsbeitrag pro<br />
Verkäufer/ Team<br />
■■<br />
Verhältnis Anrufe, Termine, Angebote,<br />
Aufträge und Auftragswerte pro Verkäufer/<br />
Team<br />
Nur über diese harten Fakten können sich<br />
Verkäufer und Team schrittweise trainieren<br />
und verbessern.<br />
5. Lernklima<br />
Der Erfahrungsaustausch muss gefördert<br />
werden, damit jeder von jedem lernen<br />
kann, um noch erfolgreicher zu werden.<br />
Wer hat mit welcher Argumentation den<br />
größten Erfolg gehabt? Bei welchem<br />
Marktsegment lassen sich die höchsten<br />
Aufträge erzielen? Wie kommt man am<br />
einfachsten zu Terminen? Wissen sollte<br />
systematisch und regelmäßig kommuniziert<br />
werden. Dabei kann der Anteil der<br />
Teamprämie, zu Lasten der Individualprämie<br />
erhöht werden.<br />
6. Zielerreichung visualisieren<br />
Der Erfolg von heute ist zwar morgen<br />
schon wieder Vergangenheit. Doch er ist<br />
ein Beitrag, um das Wochen-, Monats- und<br />
Jahresziel zu erreichen. Und um dies zu<br />
dokumentieren, eignet sich die tägliche<br />
Visualisierung. Möglichst großflächig und<br />
so, dass es auch Dritte sehen können.<br />
Schließlich hängt auch deren Arbeitsplatz<br />
vom Geschick und Leistungsvermögen<br />
des Verkaufs ab.<br />
Die bildliche Darstellung wirkt dabei<br />
häufig Wunder. Sowohl als Aushängeschild<br />
als auch als stille Aufforderung, ständig<br />
besser zu werden. Auch hier gilt, dass<br />
sowohl das Einzel- als auch das Teamergebnis<br />
visualisiert werden sollte. Ähnlich,<br />
wie es vielerorten in der Produktion selbstverständlich<br />
ist, wenn der Output von<br />
Mensch und Maschine angezeigt wird.<br />
DER VERKAUF WIRD<br />
SPIELERISCHER, DOCH DAS<br />
TEMPO ERHÖHT SICH<br />
Auch hier ist die Parallele zum Fußball nicht<br />
zu übersehen. Das Tempo, mit dem der<br />
Verkauf unterwegs ist, ist deutlich höher als<br />
es bisher der Fall war. Der Bogen reicht<br />
dabei von der Anzahl der Kundenbesuche<br />
über die Vielzahl an Angeboten, die es zu<br />
kalkulieren gilt, bis hin zu dem Engage-<br />
84 gaswärme international 2013-2
ment, das die Verkäufer für „ihre“ Kunden<br />
an den Tag legen.<br />
Dabei ist die grundsätzliche Vorgehensweise<br />
spielerisch. Verkaufen funktioniert<br />
selten linear. Es ist ein Prozess, in dem sich<br />
jeder die Chancen erarbeiten muss – je<br />
spielerischer und unverkrampfter dies<br />
gelingt, umso besser. Daher kommt in diesem<br />
Team auch der Spaßfaktor nicht zu<br />
kurz.<br />
Die Verkäufer erkennen, dass das<br />
Gemeinsame wichtiger ist als der Erfolg<br />
des Einzelnen. Jeder trägt seinen Teil dazu<br />
bei, dass der Verkauf als Ganzes seine Ziele<br />
erreicht. Die Egoismen des Einzelnen und<br />
die mitunter konfliktreichen Rivalitäten<br />
nehmen deutlich ab.<br />
VERKAUFEN OHNE<br />
ABSCHLUSS IST WIE<br />
FUSSBALL OHNE TORE<br />
Der Verkauf wird in dem neuen System<br />
zielorientierter. Ein Gespräch ohne Auftrag<br />
kann so gut gewesen sein, wie es mag. Es<br />
war nicht zielführend. Der Verkauf erkennt<br />
dies und fährt entsprechend die Schlagzahl,<br />
sprich die herausgespielten Chancen<br />
in die Höhe, um die Wahrscheinlichkeit des<br />
Abschlusses zu erhöhen.<br />
Und noch eine Eigenschaft wird beim<br />
Verkauf nun anders wahrgenommen als<br />
bislang: Selbstbewusstsein ohne Überheblichkeit.<br />
Den Verkäufern wird bewusst, dass<br />
hinter dem Erfolg ein ordentliches Stück<br />
Arbeit steckt. Sie wissen, dass sie erst<br />
erfolgreich werden mussten, um erfolgreich<br />
zu sein. Aber sie spüren auch, dass sie<br />
an etwas Neuem mitwirken, etwas Außergewöhnlichem,<br />
von dem sie überzeugt<br />
sind und auch ihre Kunden überzeugen<br />
wollen – nach dem Motto: Der Markt hat<br />
uns verdient.<br />
AUTOR<br />
Dipl.-Kfm.<br />
Christian Kalkbrenner<br />
2-2013 gaswärme international<br />
Kalkbrenner-Unternehmensberatung<br />
Lindau<br />
Tel.: 08382/ 409-301<br />
info@ub-kalkbrenner.de<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Montag, 29.04.2013<br />
Dienstag, 30.04.2013<br />
6. Fachkongress<br />
smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen<br />
für die Energiewende<br />
Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierungsprozesse<br />
Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />
• Status Quo der Energiewende<br />
• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />
• Entwicklung der Netze<br />
• Smart Energy (Mess- und Gerätetechnik) in der EU: GB, I, F<br />
Themenblock 2 Zukünftige Anforderungen an die Netze<br />
• Konvergenz Gas-Strom – Status Quo aus Sicht der Stromindustrie<br />
• Konvergenz Gas-Strom – Status Quo aus Sicht der Gasindustrie<br />
• Konvergenz Gas-Strom – Auswirkungen auf die Gasbeschaffenheit<br />
Themenblock 3 Konsequenzen für die Komponenten- und<br />
Geräteindustrie<br />
• Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen auf Industrieprozesse<br />
• Harmonisierung des Wobbe Index in Europa: Chancen und Risiken<br />
• Biogaseinspeisesysteme – Schwerpunkt Gasbeschaffenheitsmessung<br />
• Trends in der Gasbeschaffenheitsmessung<br />
Workshop 1<br />
Smart Energy in der Praxis<br />
Moderation Dr. Norbert Burger<br />
• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />
• Kommunikationsanwendungen im Umfeld von<br />
Multi-Utility-Prozessen<br />
• Gasmessung: Neue Technologien und Kommunikation im<br />
häuslichen und gewerblichen Bereich<br />
• Dezentrale vernetzte Energiesysteme am Beispiel Mülheim<br />
• Effizienzverbesserung durch Lastmanagement in der<br />
häuslichen Energieversorgung<br />
Workshop 2<br />
Energiespeicherung – Power to Gas<br />
Moderation Dr. Hartmut Krause<br />
• Wirtschaftlicher Betrieb von PtG-Anlagen<br />
• Elektrolyse-Systeme für PtG-Anlagen<br />
• Methanisierung<br />
• Metrologie der H 2<br />
-Einspeisung am Beispiel des E.ON<br />
Power to Gas Projektes Falkenhagen<br />
• Audi-Projekt Werlte: Konzept und Status<br />
MiT RefeRenTen vOn: BDEW, BnetzA, RWE, E.ON Ruhrgas, DBI,<br />
GWI, EBI, RMG, ELSTER, Itron, u.a.<br />
Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />
Wann und Wo?<br />
29. – 30.04.2013, Essen • ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
www.gwf-smart-energy.de<br />
+ Ausstellung<br />
im ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
Termin:<br />
• Montag, 29.04.2013,<br />
09:30 – 17:30 Uhr Tagung<br />
19:00 – 22:00 Uhr<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung<br />
• Dienstag, 30.04.2013, 09:00 – 13:00 Uhr Tagung<br />
Ort:<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen, Norbertstraße 2a, 45131 Essen,<br />
www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />
Zielgruppe:<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken, Energieversorgungs unternehmen,<br />
Verteilnetzbetreibern, Softwareunternehmen und der<br />
Geräteindustrie<br />
Teilnahmegebühr:<br />
Veranstalter<br />
gwf-Abonnenten /<br />
figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />
Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />
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85
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nutzung personenbezogener Daten: für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per e-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />
PArIVT2013
AUS DER PRAXIS<br />
Druckprüfkoffer für Gasrohrleitungen<br />
übertrifft Anforderungen der G 469<br />
Gasrohrleitungen müssen, bevor sie in<br />
Betrieb genommen werden, von Gasversorgungsunternehmen<br />
und Rohrleitungsbauern<br />
auf ihre Dichtheit überprüft<br />
werden. Deshalb werden Luftdruckmessungen<br />
durchgeführt, mit deren Hilfe sich<br />
Leckagen oder Einbaufehler aufspüren lassen.<br />
Hierfür hat die Esders GmbH den<br />
Druckprüfkoffer „DruckTest GT“ entwickelt,<br />
der die Anforderungen der Technischen<br />
Regel G 469 an Druckprüfverfahren nicht<br />
nur erfüllt, sondern sogar übertrifft. Denn<br />
das DruckTest GT kann für Leitungen und<br />
Hausanschlüsse bis 10 bar verwendet werden<br />
und misst durch einen externen Fühler<br />
gleichzeitig die Temperatur mit (Bild 1). Dies<br />
hat den Vorteil, dass Temperatureinflüsse<br />
auf den Druckverlauf erkannt werden. Falsche<br />
Bewertungen und unnötige Wiederholungsprüfungen<br />
werden so vermieden.<br />
Zwar fordert die G469 keine Temperaturmessung<br />
für die B3-Prüfung. Denn diese<br />
ist erst ab dem C3-Verfahren verpflichtend<br />
durchzuführen. „Wird die Temperatur allerdings<br />
nicht gemessen, ist es schwieriger zu<br />
beurteilen, ob Druckänderungen auf<br />
Temperaturschwankungen zurückzuführen<br />
sind oder die Leitung undicht ist“,<br />
erklärt Bernd Esders, Geschäftsführer der<br />
Esders GmbH. Vor allem bei langen Prüfzeiten,<br />
wie sie für hohe Rohrleitungsvolumina<br />
notwendig sind, oder bei einem prozentual<br />
großen Anteil an freiliegenden Leitungsabschnitten,<br />
sei Esders zufolge das Risiko<br />
hoch, dass sich die Wetterverhältnisse<br />
negativ auf das Messergebnis auswirken.<br />
„Durch die Messung der Temperatureinflüsse<br />
kann der Techniker sofort beurteilen,<br />
wie das Ergebnis zu werten ist. Dies spart<br />
die Wiederholung der Druckprüfung, die<br />
pro Kubikmeter Leitungsvolumen circa<br />
eine halbe Stunde dauert“, so Esders weiter.<br />
Deshalb verfügt das DruckTest GT über<br />
einen anschließbaren, externen Fühler, der<br />
den Temperaturverlauf erfasst.<br />
„Da die Dokumentation heute überwiegend<br />
papierlos gewünscht wird, haben wir<br />
2-2013 gaswärme international<br />
Bild 1: Das DruckTest GT ist nach G469 einsetzbar für Druckprüfungen an Gasleitungen<br />
und Hausanschlüssen. (Quelle: Esders GmbH)<br />
Bild 2: Das erstellte Prüfprotokoll umfasst alle Mess- und Baustellendaten sowie eine<br />
Grafik des Druck- und Temperaturverlaufs. (Quelle: Esders GmbH)<br />
87
AUS DER PRAXIS<br />
Bild 3: Temperaturanlagefühler, Druckprüfadapter, Kontrollmanometer und<br />
Anschlussschlauch gehören zum Zubehör. (Quelle: Esders GmbH)<br />
uns den internen Drucker beim DruckTest<br />
GT gespart, was einen erheblichen Preisvorteil<br />
mit sich bringt“, so Esders. „Der<br />
Datenaustausch zwischen Baustelle und<br />
Büro wird über eine USB-Schnittstelle in<br />
Verbindung mit einem Speicherstick<br />
ermöglicht.“ So können die Daten ohne<br />
Mitnahme des Koffers bequem in einen PC<br />
und damit in die entsprechende Software<br />
eingelesen werden. Außerdem verfügt das<br />
Gerät über eine Infrarotschnittstelle, mit<br />
deren Hilfe ein komplettes Messprotokoll<br />
auch direkt auf der Baustelle an einen<br />
externen Drucker gesendet und ausgedruckt<br />
werden kann. Das erstellte Prüfprotokoll<br />
umfasst alle Mess- und Baustellendaten<br />
sowie eine Grafik des Druck- und Temperaturverlaufs<br />
(Bild 2).<br />
Durch das Fehlen des Druckers bietet<br />
der geschlossen nach IP 68 geschützte Koffer<br />
Platz für Zubehör wie den Temperaturanlegefühler,<br />
der bis 30 °C auf 0,5 °C genau<br />
misst, den Druckprüfadapter, ein Kontrollmanometer<br />
und den Anschlussschlauch<br />
(Bild 3). Das Messgerät selbst ist bei –10 bis<br />
+40 °C und Drücken von 0 bis 10 bar einsetzbar,<br />
mit einer Abweichung von maximal<br />
10 mbar. Die Stromversorgung erfolgt<br />
über ein NiMH Akkupaket, das eine<br />
Betriebszeit von mehr als 72 Stunden<br />
gewährleistet (Bild 4). Der menügeführte<br />
Softwareablauf gewährleistet regelkonforme<br />
Druckprüfungen entsprechend der<br />
G 469 nach den Verfahren Hausanschluss<br />
und B3 inklusive der Aufzeichnung aller<br />
relevanten Messdaten. Aber auch unternehmensspezifische<br />
Vorgaben werden in<br />
speziellen Menüpunkten mit abgedeckt.<br />
Die komplette Dokumentation einschließlich<br />
der Bewertung des Ergebnisses, kann<br />
auf einem externen Drucker oder über die<br />
PC-Software PC1 ausgegeben werden.<br />
Bild 4: Der Koffer verfügt über ein NiMH Akkupaket, das das Prüfgerät mit Strom versorgt<br />
und eine Betriebszeit von mehr als 72 Stunden gewährleistet.<br />
(Quelle: Esders GmbH)<br />
Kontakt:<br />
Esders GmbH<br />
Haselünne<br />
Tel.: 05961/ 9565-0<br />
Fax: 05961/ 9565-15<br />
info@esders.de<br />
www.esders.de<br />
88 gaswärme international 2013-2
TECHNIK AKTUELL<br />
Gehörschutz mit Dämpfungsniveau bis 37 Dezibel<br />
Fünf neue Peltor Modelle präsentiert 3M<br />
in Sachen Lärmschutz. Um die Trageakzeptanz<br />
von Gehörschutz zu erhöhen,<br />
wurde bei der Entwicklung der neuen<br />
X-Serie ein besonderer Fokus auf die Komfortmerkmale<br />
gelegt. Alle Modelle bieten<br />
eine maximale Dämpfung – vom 3M Peltor<br />
X1 zum Schutz vor schwachem Lärm bis<br />
hin zum X5 für Arbeiten in extrem lärmbelasteter<br />
Umgebung. Fünf verschiedene<br />
Farbcodes kennzeichnen die unterschiedlichen<br />
Dämpfungsniveaus und vereinfachen<br />
so die Auswahl des passenden<br />
Gehörschutzes je nach Einsatzbereich. Ein<br />
neuer Dichtungsring aus hochentwickeltem<br />
Schaumstoff bei den Modell X3 bis X5<br />
sowie neu entwickelte Dämmkissen der<br />
Modelle X4 und X5 garantieren vor allem<br />
bei hoher Lärmbelastung maximalen<br />
Schutz. Im breiten Kopfbügel eingefasst<br />
befindet sich ein rostfreier Federstahlbügel,<br />
der auch bei der aktuellen Serie 3M<br />
Peltor Optime zum Einsatz kommt. Durch<br />
dieses Design sind die Stahlbügel elektrisch<br />
isoliert und der gesamte Gehörschutz<br />
robuster sowie leichter zu reinigen.<br />
Alle fünf 3M Peltor X Modelle sind kompatibel<br />
mit anderen 3M Arbeitsschutzprodukten,<br />
wie zum Beispiel Schutzbrillen und<br />
Atemschutzmasken. Darüber hinaus sind<br />
sie auch ohne Kopfbügel für die Befestigung<br />
am Schutzhelm erhältlich.<br />
3M<br />
www.3marbeitsschutz.de<br />
Industriebrennerserie mit Freiflammtechnologie<br />
Während die Typen Nextron 6 und 7 bereits für Gas-,<br />
Öl- und Zweistoffbetrieb am Markt erhältlich sind,<br />
zeigte elco auf der ISH erstmalig auch das Modelle Nextron<br />
8 als Gasbrenner. Bis Mitte des Jahres 2013 ist geplant alle<br />
Modelle von 6-9 in Gas, Öl und Zweistoffbetrieb am Markt<br />
platziert zu haben. Die elco-Freiflammtechnologie zeichnet<br />
sich dafür verantwortlich, dass trotz hoher Energieausbeute<br />
die Brenner emissionsarm feuern und alle Eigenschaften<br />
eines stickoxidarmen Brenners erfüllen. Bei der von elco<br />
paten tierten Frei flammtechnologie brennt die Flamme vor<br />
dem eigentlichen Brennkopf. Ein Teil des Abgases wird<br />
dabei der Flamme zur Kühlung wieder zugeführt, eine Art<br />
Rezirk ulation der Abgase. Das senkt die Flammentemperatur<br />
und den O 2 -Partialdruck. Da Flammrohr und Mischeinrichtung<br />
nicht direkt im Flammbereich liegen, werden<br />
sie auch nur gering belastet, was wiederum die Wartungsaufwendungen<br />
gering hält und die Lebensdauer verlängert.<br />
Auf einen separaten Schaltschrank können Kunden<br />
bei der Nextron Serie verzichten. Alle Mo delle der Brennerserie<br />
verfügen über integrierte Schalt- und Be dieneinheiten<br />
am Brenner gehäuse. Ob Drehzahlsteuerung, Luftüberschusssteuerung<br />
oder auch Einstellungen am Feu erungsautomat,<br />
menü geführt lassen sich alle wesent lichen Parameter<br />
einstellen. Über ein Kommunikationsmodul kann<br />
der Datenaustausch in alle gängigen Bussysteme realisiert<br />
werden.<br />
elco GmbH<br />
www.elco.de<br />
2-2013 gaswärme international<br />
89
TECHNIK AKTUELL<br />
Infrarotkamera mit Mini-Industrie-PC zur<br />
Prozessoptimierung<br />
Die optris® PI NetBox ist ein Miniatur-PC<br />
für die Infrarotkameras der PI-Serie. Sie<br />
erweitert die optris PI-Serie zu einer Stand-<br />
Alone-Lösung bzw. arbeitet als Umsetzer<br />
von USB auf Ethernet. Hierdurch werden<br />
größere Distanzen zwischen Prozess (PI-<br />
Kamera) und Prozessüberwachung (PC)<br />
ermöglicht. Speziell im Bereich von Hochtemperaturapplikationen<br />
zeigt sich ein<br />
Vorteil dieses Konzeptes: Die PI im Cooling-<br />
Jacket kann in Prozessnähe installiert werden<br />
und ist über ein bis zu 20 m langes<br />
Hochtemperatur-USB-Kabel mit der Netbox<br />
verbunden, welche dann außerhalb<br />
des heißen Bereiches als Umsetzer auf ein<br />
bis zu 100 m langes Ethernetkabel fungiert.<br />
Darüber hinaus kann der Anwender eigene<br />
Software integrieren und so die Prozessüberwachung<br />
individuell optimieren. Das<br />
System basiert auf einem COM-<br />
Express mini embedded board<br />
mit Intel ® AtomTM Z530-Prozessor,<br />
2GB SSD und 512 MB<br />
RAM. Verschiedene An -<br />
schlüsse stehen zur<br />
Auswahl: 3 x USB<br />
2.0, 1 x Mini USB<br />
im slave mode,<br />
VG A / V i d e o,<br />
Gigabit Ethernet,<br />
micro SD-<br />
Card (bis zu 32<br />
GB). Es hat mit<br />
8-48 VDC<br />
einen breiten<br />
Versorgungsspannungsbereich<br />
und wird mit<br />
dem Betriebssystem Windows XP Pro -<br />
fessional geliefert.<br />
Eine Versorgung<br />
über PoE ist<br />
ebenfalls möglich.<br />
Die optris®<br />
PI Net Box unterstützt<br />
eine Bildrate<br />
von bis zu 120<br />
Hz (PI 160), kann<br />
optional mit einem<br />
IP65-Schutzgehäuse<br />
geliefert werden und<br />
ist daher besonders für<br />
die Prozessüberwachung<br />
in der Automatisierung und<br />
für OEMs geeignet.<br />
Optris GmbH<br />
www.optris.de<br />
Restwärmenutzung zur Luftvorwärmung für<br />
Thermalölanlagen ab 300 kW<br />
Die HTT energy GmbH präsentiert eine Neuheit für die Nutzung<br />
der Restwärme in Kleinanlagen. Damit wird es erstmals<br />
möglich, die Vorwärmung der Verbrennungsluft auch für Anlagen<br />
ab einer Leistung von 300 kW einzusetzen. Das Verfahren als<br />
solches hat sich in größeren Anlagen seit langem bewährt. Dabei<br />
wird der bei der Prozesswärmeerzeugung entstehende Wärmeüberschuss<br />
zur Luftvorwärmung der Verbrennungsluft des Thermalölerhitzers<br />
genutzt. Der Arbeitskreislauf zur Gewinnung der<br />
Prozesswärme bleibt davon völlig unberührt. Zusätzlich zur Verbrennungsluftvorwärmung<br />
kann noch eine Wärmerückgewinnung<br />
zur Warmwassererzeugung installiert werden. Damit ist<br />
sichergestellt, dass nahezu die gesamte entstehende Wärme<br />
energetisch genutzt werden kann und auch die Wirkungsgrade<br />
in Kleinanlagen ein hohes Niveau erreichen. Entwicklungspartner<br />
von HTT war die Schwesterfirma HTA.<br />
HTT energy GmbH<br />
www.htt.de<br />
90 gaswärme international 2013-2
TECHNIK AKTUELL<br />
Ionisationszündbrenner mit<br />
keramischem Flammrohr<br />
Der ZMIC 28 ergänzt die metallische<br />
Baureihe ZMI von Elster um eine Variante<br />
mit keramischem Flammrohr aus<br />
SiSiC. Die Bauweise mit Keramikrohr zeichnet<br />
sich insbesondere durch eine extreme<br />
Thermostabilität aus. Bei hohen Temperaturen<br />
– wie man sie beispielsweise beim<br />
Einbau in einem Brennerstein vorfindet –<br />
ist der ZMIC deshalb deutlich langlebiger<br />
als der mit metallischem Flammrohr ausgestattete<br />
ZMI. Dank der eingezogenen<br />
Brennkammer bildet die Keramikvariante<br />
zudem eine vergleichsweise längere und<br />
straffere Flamme. Die stabilere Zünd-<br />
brenner-<br />
flamme ist<br />
vorteilhaft,<br />
denn sie verhindert eine mögliche Ablenkung<br />
oder Auskühlung durch den Hauptbrennerluftstrom.<br />
Erhältlich in unterschiedlichen<br />
Längenausführungen, ist der neue<br />
Ionisationszündbrenner ZMIC 28 vielseitig<br />
und flexibel einsetzbar. Für einen spannungsfreien<br />
Einbau stehen darüber hinaus<br />
Varianten mit Kompensator zur Verfügung.<br />
Mit einer Nennleistung von 3 kW können<br />
die Zündbrenner aus Keramik mit unterschiedlichen<br />
Gasarten betrieben werden.<br />
Werden sie als Zünd-Hauptbrennersystem<br />
eingesetzt, empfehlen sich für einen optimalen<br />
Betrieb insbesondere die Gasfeuerungsautomaten<br />
der Typen BCU 480 oder<br />
PFU 780 von Elster Kromschröder. Sämtliche<br />
Zündbrenner der Serie ZMI / ZMIC laufen<br />
im Einelektrodenbetrieb und garantieren<br />
das sichere Zünden von Gasbrennern.<br />
Sie eignen sich aber ebenfalls zur Verwendung<br />
als eigenständige Brenner.<br />
Elster GmbH<br />
www.kromschroeder.de<br />
Mini-Datenlogger mit fünf Feuchtesensoren<br />
Die neue Mehrfach-Wahl von bis<br />
zu fünf Sensoren derselben<br />
Messgröße ermöglicht dem Mini-<br />
Datenlogger MSR145 neue Einsatzgebiete.<br />
Zusätzlich zu Temperatur,<br />
Feuchte oder Druck kann der<br />
Anwender – je nachdem wie viele<br />
Kanäle bereits belegt wurden – wie<br />
bis anhin einen Beschleunigungssensor<br />
dazu wählen, oder er entscheidet<br />
sich für 2 oder 4 zusätzliche<br />
analoge Eingänge. Zur Druckerfassung<br />
von Flüssigkeiten wie Wasser oder Öl kann der MSR145 neu<br />
mit einem externen Drucksensor für einen Messbereich von wahlweise<br />
0...3000mbar absolut oder 0...30bar absolut ausgestattet<br />
werden. Ab sofort kann der Datenlogger auch für Anwendungen<br />
im Minusbereich bis -250°C eingesetzt werden, beispielsweise zur<br />
Überwachung von Kühltransporten. Dazu kann das Gerät mit<br />
einem externen Anschluss für entweder 1 oder 4 Thermoelemente<br />
(K-Typ) und für einen Messbereich von -250°C bis 1.200 °C<br />
ausgestattet werden.<br />
MSR Electronics GmbH<br />
www.msr.ch<br />
Powered by<br />
INTERNATIONAL<br />
THERM<br />
PROCESS<br />
SUMMIT<br />
Organized by<br />
The Key Event<br />
for Thermo Process Technology<br />
Congress Center Düsseldorf, Germany<br />
2-2013 gaswärme international<br />
09-10 July 2013 www.itps-online.com<br />
91
TECHNIK AKTUELL<br />
Druckmessumformer als SIL2-Version<br />
Gefran bietet seinen Druckmessumformer<br />
KS jetzt auch in einer vom TÜV<br />
zertifizierten Version mit SIL2 (Safety Integrity<br />
Level) gemäß IEC 61508/IEC61511 an.<br />
Speziell entwickelt für anspruchsvolle<br />
industrielle Hydraulik- und Pneumatikanwendungen,<br />
eignet sich der Druckmessumformer<br />
KS SIL2 insbesondere für die<br />
genaue Druckerfassung im Maschinenbau<br />
sowie zum Einsatz in Kompressoren, Pumpen<br />
und in der Mobilhydraulik. Der TÜV<br />
Rheinland testete ihn erfolgreich in den<br />
für den Sicherheitsintegritätslevel 2 erforderlichen<br />
Segmenten. Dazu zählen unter<br />
anderem die Gerätesicherheit über die<br />
gesamte Lebensdauer, Bewertung der<br />
Bauart und Evaluierung von quantifizierbaren<br />
sowie nicht quantifizierbaren<br />
Aspekten: Fehlerraten, β-Faktoren, SFF<br />
(Safe Failure Fraction), HFT (Hardware Fault<br />
Tolerance), Verhalten der Sicherheitsfunktion<br />
unter fehlerhaften Bedingungen, systematische<br />
Fehler und Umweltbedingungen<br />
etc. Der Sensor kann auch in intelligenten<br />
Überwachungssystemen und in<br />
Anwendungen eingesetzt werden, die die<br />
Fernübertragung des Signals verlangen.<br />
Der KS ist in den Schutzarten IP65 und<br />
IP67 und in drei verschiedenen Anschlusstypen<br />
lieferbar.<br />
Gefran Deutschland GmbH<br />
www.gefran.com<br />
Reflow Tracker erstellt und analysiert Temperaturprofile<br />
Datapaq stellt Temperaturmesssysteme<br />
für die Elektronikindustrie vor. Reflow<br />
Tracker werden beim Reflow-Löten, aber<br />
auch beim Wellen-, Dampfphasen- und<br />
Selektivlöten sowie an Reparaturplätzen<br />
eingesetzt, um den Ausschuss zu reduzieren<br />
und den Ertrag zu steigern. Eine genaue<br />
Temperaturregelung ist nötig, um das Lot<br />
Innovative Technologien für den Strukturguss<br />
Eine hochgenaue Dosierung der Metallmenge<br />
für Strukturgussteile erfordert es,<br />
das Dosiergewicht mehrmals am Tag anzupassen.<br />
Die neu entwickelte und zum Patent<br />
angemeldete Pressrestkorrektur von Striko-<br />
Westofen automatisiert diesen Vorgang: Sie<br />
passt das Dosiergewicht ständig und automatisch<br />
dem Gießprozess an, so dass die Pressreste<br />
innerhalb des individuell definierten<br />
Toleranzbandes verbleiben. In der Gießereipraxis<br />
wurden bereits Dosiergenauigkeiten<br />
von plus/minus 0,8 % erreicht.<br />
Je nach verarbeiteter Legierung können<br />
sich im Gießereibetrieb zudem Anhaftungen<br />
aus erkaltender Schmelze an der Kante des<br />
Steigrohres aufbauen. Diese lassen sich über<br />
die Pressrest-Korrektur kompensieren. Trotzdem<br />
müssen die Ablagerungen von Zeit zu<br />
Zeit entfernt werden, um eine stets genaue<br />
zu schmelzen, ohne die elektrischen Bauteile<br />
zu beschädigen, und dabei den Energieverbrauch<br />
zu optimieren. Die Systeme<br />
durchlaufen SMT-Prozesse mit den Platinen<br />
und liefern bei Bedarf über Funk Daten zur<br />
Echtzeitüberwachung. Die Temperaturverläufe<br />
von bis zu zwölf Thermoelementen je<br />
Datenlogger lassen sich mit der zugehörigen<br />
Software darstellen und analysieren.<br />
Anwenderfreundliche Tools unterstützen<br />
die Analyse, Ofeneinrichtung und Ermittlung<br />
der optimalen Ofenrezepte für einfache<br />
bis komplexe Bauteile.<br />
Datapaq Ltd.<br />
www.datapaq.com<br />
Dosierung zu gewährleisten. Bei dem zum<br />
Patent angemeldeten System bläst ein kurzer<br />
Druckluft-Impuls auf die Kante des Steigrohres<br />
und zertrennt den Aluminiumfaden. Die Einbindung<br />
der Steuerungs-Parameter in die Pro-<br />
Dos-Ofensteuerung garantiert eine hochgenaue<br />
Terminierung des Impulses. Da das Do -<br />
sierrohr ein Verschleißteil des Ofens ist, wurden<br />
die Düsen der Reinigungseinheit konstruktiv<br />
für eine einfache Montage und Demontage<br />
ausgelegt. Die Einstellparameter des Druckluftimpulses<br />
sind abhängig von Dosiermenge und<br />
-druck. Das System ist als optionale Erweiterung<br />
für alle Westomat-Dosierautomaten<br />
erhältlich und kann zusätzlich bei allen bestehenden<br />
Systemen nachgerüstet werden.<br />
StrikoWestofen Group<br />
www.strikowestofen.com<br />
92 gaswärme international 2013-2
TECHNIK AKTUELL<br />
Neuer Gusswerkstoff für den Tieftemperatureinsatz<br />
Anstatt auf austenitische setzt man bei Schmolz + Bickenbach<br />
Guss für Aufgaben im Tieftemperaturbereich seit neuestem auf<br />
martensitische Stähle – das ist das Ergebnis eines vom Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie geförderten umfangreichen<br />
Forschungsprojekts. Ergebnis dieser Versuchsreihe ist der neue kaltzähe<br />
Werkstoff DUX CRYO®. Er ist für alle Bereiche geeignet, in denen<br />
mit Temperaturen zwischen –100 °C und –196 °C gearbeitet wird, und<br />
damit z.B. überall dort, wo Kryogene wie Trockeneis oder flüssiger<br />
Sauer- und Stickstoff zum Einsatz kommen. Das gilt unter anderem<br />
für Luftverflüssigungs- und -zerlegungsanlagen, in denen Luftkomponenten<br />
durch thermische Trennverfahren getrennt werden, um<br />
Stickstoff, Sauerstoff, Argon und andere Edelgase in hochreiner Konzentration<br />
und in flüssiger Form sowie gasförmig zu gewinnen. Ein<br />
weiteres zukunftsträchtiges Einsatzfeld ist darüber hinaus die Erdgasverflüssigung:<br />
Hier wird das Erdgas in sogenannten LNG-Terminals<br />
auf bis zu –164 °C heruntergekühlt<br />
– entsprechend hoch<br />
sind auch die Anforderungen<br />
an die eingesetzten Komponenten.<br />
Ähnliches gilt für die<br />
Kaltvermahlung und das kryogene<br />
Recycling. Diese Verfahren<br />
werden z.B. in der Lebensmittelindustrie<br />
und im Bereich<br />
der Verbundstoffe genutzt.<br />
Schmolz + Bickenbach Guss<br />
GmbH<br />
www.guss.schmolzbickenbach.com<br />
Jetzt Preisvorteil sichern!<br />
Praxishandbuch Thermoprozesstechnik<br />
Band I: Grundlagen | Prozesse | Verfahren<br />
Band II: Anlagen | Komponenten | Sicherheit<br />
Das zweibändige Praxishandbuch Thermoprozesstechnik ist das Standardwerk<br />
für die Wärmebehandlungsbranche und Pflichtlektüre für jeden Ingenieur,Techniker<br />
und Planer, der mit der Projektierung oder dem Betrieb von<br />
Thermoprozessanlagen befasst ist.<br />
Das vollständige Werk gibt einen unter Praxisgesichtspunkten<br />
zusammengefassten, detaillierten Überblick der gesamten<br />
Thermo prozesstechnik. Im Band I werden die Grundlagen, Prozesse<br />
und Verfahren in der Thermoprozesstechnik behandelt,<br />
während sich der Band II den Themenbereichen Anlagen,<br />
Komponenten und Sicherheit widmet. Beide Bände sind<br />
leserfreundlich gestaltet und zahlreiche farbige Tabellen,<br />
Graphiken und Bilder visualisieren die beschriebene Prozessund<br />
Anlagentechnik. Das ideale Werk für Studenten, Berufseinsteiger<br />
und erfahrene Praktiker.<br />
Hrsg.: H. Pfeifer, B. Nacke, F. Beneke<br />
Band I: 2. Auflage 2009, 592 Seiten mit CD-ROM, Farbdruck, Hardcover<br />
Band II: 2. Auflage 2011, 1.063 Seiten mit CD-ROM, Farbdruck, Hardcover<br />
statt € 310,-<br />
€ 290,-<br />
Bestellung unter:<br />
Tel.: +49 201 82002-14<br />
Fax: +49 201 82002-34<br />
bestellung@vulkan-verlag.de<br />
2-2013 gaswärme international<br />
93
INSERENTENVERZEICHNIS 2-2013<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Firma<br />
Seite<br />
Firma<br />
Seite<br />
AVION Europa GmbH & Co. KG, Hagen 21<br />
BFI Automation GmbH, Ratingen<br />
Titelseite<br />
Elster GmbH, Osnabrück 5<br />
Hans Hennig GmbH, Ratingen 15<br />
Process-Electronic GmbH, Heiningen 9<br />
Promat GmbH Technische Wärmedämmung,<br />
Ratingen 13<br />
WS Wärmeprozesstechnik GmbH, Renningen 42<br />
ITPS 2013, Düsseldorf 27, 69,<br />
4. Umschlagseite<br />
Linde AG Gases Division,<br />
Linde Gas Deutschland, Pullach 17<br />
Marktübersicht 95 – 115<br />
Normen-Handbuch industriebrenner<br />
Gasbrenner | Ölbrenner | Komponenten<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Dieses Handbuch bietet Brenner- und Anlagenherstellern eine Sammlung<br />
der relevanten normen für die Brennertechnik. Komponentenherstellern<br />
erläutert es die Produktanforderungen im industriellen Einsatz.<br />
Hrsg.: F. Beneke<br />
1. Auflage 2012, ca. 944 Seiten, Broschur<br />
Jetzt bestellen!<br />
WisseN FüR DIE<br />
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Vorteilsanforderung per Fax: Deutscher +49 Industrieverlag 201 GmbH 82002-34 | Arnulfstr. 124 | oder 80636 abtrennen München und im Fensterumschlag einsenden<br />
Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
Firma/Institution<br />
___ Ex.<br />
Normen-Handbuch industriebrenner<br />
1. Auflage 2012 – ISBn: 978-3-8027-2968-3<br />
für € 240,- (zzgl. Versand)<br />
Vorname, name des Empfängers<br />
Straße / Postfach, nr.<br />
Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />
mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
E-Mail<br />
Branche / Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform<br />
(z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser<br />
Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder<br />
der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />
Bankleitzahl<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
PAInDB2012<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert<br />
und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />
94 gaswärme international 2012-3
Marktübersicht<br />
Einkaufsberater Thermoprozesstechnik<br />
2013<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle<br />
Wärmebehandlungsverfahren .................................................................................................................96<br />
II.<br />
III.<br />
IV.<br />
Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />
Betriebs- und Hilfsstoffe ................................................................................................................................ 101<br />
Beratung, Planung,<br />
Dienstleistungen, Engineering ...............................................................................................................113<br />
Fachverbände, Hochschulen,<br />
Institute und Organisationen ...................................................................................................................115<br />
V. Messegesellschaften,<br />
Aus- und Weiterbildung .................................................................................................................................115<br />
Kontakt:<br />
Jutta Zierold<br />
Telefon: +49 201 82002 22<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
www.gaswaerme-markt.de
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
thermische Gewinnung<br />
(erzeugen)<br />
schmelzen, Gießen<br />
Pulvermetallurgie<br />
Wärmen<br />
96 94 gaswärme international 2013-2
2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
Wärmebehandlung<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
2-2013 gaswärme international<br />
97 95
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
Wärmebehandlung<br />
98 96 gaswärme international 2013-2
2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
abkühlen und abschrecken<br />
Wärmerückgewinnung<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
2-2013 gaswärme international<br />
99 97
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
Fügen<br />
Modernisierung von<br />
Wärmebehandlungsanlagen<br />
energieeffizienz<br />
recyceln<br />
100 98 gaswärme international 2013-2
2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
abschreckeinrichtungen<br />
Förder- und<br />
antriebstechnik<br />
industriebrenner<br />
armaturen<br />
Gasrohrleitungen / rohr-<br />
Durchführungen<br />
Gas-infrarot-strahler<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
2-2013 gaswärme international<br />
101 99
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
industriebrenner<br />
102 100 gaswärme international 2013-2
2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Ihr „Draht“<br />
zur Anzeigenabteilung von<br />
gwi – gaswärme international<br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201-82002-22<br />
Fax 0201-82002-40<br />
j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
2-2013 gaswärme international<br />
103 101
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
industriebrenner<br />
Ihr „Draht“<br />
zur Anzeigenabteilung von<br />
gwi – gaswärme international<br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201-82002-22<br />
Fax 0201-82002-40<br />
j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
104 102 gaswärme international 2013-2
2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
brenner-Zubehör<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
2-2013 gaswärme international<br />
105 103
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
brenner-Zubehör<br />
106 104 gaswärme international 2013-2
2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
brenner-anwendungen<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
2-2013 gaswärme international<br />
107 105
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
brenner-anwendungen<br />
Ihr „Draht“<br />
zur Anzeigenabteilung von<br />
gwi – gaswärme international<br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201-82002-22<br />
Fax 0201-82002-40<br />
j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
108 106 gaswärme international 2013-2
2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
heizsysteme<br />
Mess-, steuer- und<br />
regeltechnik<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
2-2013 gaswärme international<br />
109 107
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Mess-, steuer- und<br />
regeltechnik<br />
110 108 gaswärme international 2013-2
2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Prozessautomatisierung<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
2-2013 gaswärme international<br />
111 109
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Prozessautomatisierung<br />
Wärmedämmung und<br />
Feuerfestbau<br />
112 110 gaswärme international 2013-2
III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />
2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
Ihr „Draht“<br />
zur Anzeigenabteilung von<br />
gwi – gaswärme international<br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201-82002-22<br />
Fax 0201-82002-40<br />
j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
2-2013 gaswärme international<br />
113 111
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 2-2013<br />
III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />
4. gwi-Praxistagung<br />
Effiziente<br />
BrEnnErtEchnIk<br />
für Industrieöfen<br />
Termin:<br />
• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />
Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 23.04.2013<br />
Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 24.04.2013<br />
Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
powered by<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />
gasbeheizten Thermoprozessanlagen und<br />
Industrieöfen sowie Hersteller von<br />
Brennertechnik und Brennerkomponenten<br />
Veranstalter<br />
114 112 gaswärme international 2013-2<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.gwi-brennertechnik.de
2-2013 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute und Organisationen<br />
V. Messegesell schaften, Aus- und Weiterbildung<br />
2-2013 gaswärme international<br />
115 113
FIRMENPORTRÄT<br />
MIB GMBH & CO. KG<br />
MIB GmbH & Co. KG<br />
Firmenname / Ort:<br />
MIB GmbH & Co. KG<br />
Wacholderweg 7<br />
58791 Werdohl<br />
Geschäftsführung:<br />
Inhaber Michael Meister<br />
Geschichte:<br />
Das Unternehmen „MIB – Meister Industrielle Befeuerungen<br />
GmbH & Co. KG“ wurde im Jahre 2013 von Michael Meister<br />
gegründet, der seit Anfang der 1990iger Jahre die Meister Industriefeuerungen<br />
als Verkäufer und technischer Berater begleitete. In<br />
der „MIB“ fusionierten in 2013 die 1974 gegründete Buss Industriefeuerungen,<br />
und die 1977 gegründete Meister Industriefeuerungen<br />
GmbH. Die über Jahrzehnte gewonnenen Erfahrungen in<br />
Bau und Entwicklung innovativer industrieller Befeuerungstechnik<br />
beider Firmen, waren Anlass über eine Fusion beider Firmen<br />
nachzudenken, woraus die „MIB – Meister Industrielle Befeuerungen<br />
GmbH & Co. KG“ entstand. Der Mitarbeiterstamm beider Firmen<br />
wurde komplett übernommen und durch die Hinzunahme<br />
weiterer Fachkräfte ergänzt und damit verstärkt.<br />
Mitarbeiterzahl:<br />
Für das Unternehmen arbeiten ca. 10 Mitarbeiter.<br />
Exportquote:<br />
unterschiedlich<br />
Produktspektrum:<br />
Gas- und Ölbrenner für alle Industriebereiche, Einsatz in Schmelzbetrieben,<br />
Gießereien, TNV-Anlagen, kompletter Steuerungsbau,<br />
Montagen, Wartungen, Inbetriebnahmen und Reparaturen, Vertrieb<br />
von Ersatzteilen und Projektplanung.<br />
KONTAKT:<br />
Michael Meister<br />
Tel.: 02392/ 808663<br />
Fax: 02392/ 808682<br />
info@mib-online.net<br />
Produktion:<br />
Die Herstellung der Gas- und Ölbrenner sowie Rekuperatoren<br />
erfolgt in eigener Produktion. Luntenbrenner und Gas-Öl Lanzen<br />
mit und ohne Sauerstoff befinden sich in zahlreichen Betrieben<br />
auf der ganzen Welt im Einsatz.<br />
Wettbewerbsvorteile:<br />
Durch 50-jährige Erfahrung, kontinuierliche Weiterentwicklung<br />
aus einer Mischung aus Tradition und Innovation, bietet das<br />
Unternehmen seinen Kunden maßgeschneiderte Lösungen aus<br />
einer Hand. Da Serienprodukte immer nur ein bestimmtes<br />
Anwendungsgebiet abdecken können, werden die Produkte einzeln<br />
auf die jeweilige Anlage angepasst.<br />
Zertifizierung:<br />
Alle Zertifizierungen sind unter www.mib-online.net einsehbar.<br />
Servicemöglichkeiten:<br />
Die Serviceleistungen umfassen die kompetente Beratung, Projektierung,<br />
Planung und Konstruktion, sowie die Durchführung<br />
von Tests und Versuchen, das termin- und leistungsgerechte Projektmanagement,<br />
als auch die Inbetriebnahme und Wartung. Das<br />
schließt die Lieferung von Verschleiß- und Ersatzteilen mit ein. Die<br />
„MIB – Meister Industrielle Befeuerungen GmbH & Co. KG“ ist ein<br />
international agierendes Unternehmen. Auf Kundenwunsch<br />
erhalten die Produkte der „MIB“ die passende Zertifizierung, auch<br />
für den Betrieb in Russland oder Kasachstan. Das Unternehmen<br />
bietet die gesamte Vielfalt von Kleinkomponenten, bis hin zur<br />
Serienproduktion. Im Besonderen liegt der Fokus aber auf kundenspezifischen<br />
Lösungen, vor allem wenn sie außerhalb der<br />
Norm liegen.<br />
Internet:<br />
www.mib-online.net<br />
116 gaswärme international 2013-2
2-2013 IMPRESSUM<br />
www.gaswaerme-online.de<br />
62. Jahrgang · Heft 2 · April 2013<br />
Organ<br />
Zeitschrift für das gesamte Gebiet der Gasverwendung und der gasbeheizten Indu strie öfen; Organ des Gas- und Wärme-<br />
Instituts Essen e.V., des Bereichs Feuerungs technik des Engler-Bunte-Instituts der Universität Karls ruhe (TH), des Instituts<br />
für Industrieofenbau und Wärmetechnik im Hüttenwesen der Rhein.-Westf. Techn. Hochschule Aachen, des Instituts für<br />
Energieverfahrenstechnik des Lehrstuhls Hochtemperaturanlagen der Technischen Universität Clausthal, des Institutes für<br />
Wärmetechnik und Thermodynamik der TU Bergakademie, Freiberg und des Fachverbandes Thermoprozesstechnik (TPT) im<br />
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) e.V., Frankfurt<br />
Herausgeber H. Berger, AICHELIN Ges.m.b.H., Mödling · Prof. Dr.-Ing. H. Bockhorn, Engler-Bunte-Institut der Universität Karlsruhe ·<br />
Dr.-Ing. R. Albus, Geschäftsführender Vorstand des Gas- und Wärme-Instituts Essen e.V. · M. Ruch, Mainova AG Frankfurt/Main ·<br />
Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für Hochtemperaturtechnik an der RWTH Aachen · Dr. H. Stumpp, Vorstandsvorsitzender<br />
der TPT im VDMA, Tenova Iron & Steel SpA · Prof. Dr.-Ing. D. Trimis, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Institut für<br />
Wärmetechnik und Thermodynamik, Lehrstuhl für Gas- und Wärmetechnische Anlagen Freiberg · Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c.<br />
G. Walter, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />
Redaktion Dr.-Ing. H. Altena · Dr.-Ing. F. Beneke · Dr. rer. nat. N. Burger · Dr.-Ing. A. Giese · Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. K. Görner ·<br />
Dr.-Ing. F. Kühn · Dipl.-Ing. G. Marx · Dipl.-Ing. A. Menze · Dipl.-Ing. R. Paul · Dr. C. Sprung · Dipl.-Ing. St. Schalm ·<br />
Dr.-Ing. P. Wendt · Dipl.-Ing. M. Wicker · Dr.-Ing. J. G. Wünning.<br />
Bezugsbedingungen<br />
Bezugspreise<br />
gaswärme international erscheint sechsmal pro Jahr.<br />
Jahresabonnement (Deutschland): € 260,- + € 18,- Versand<br />
Jahresabonnement (Ausland): € 260,- + € 21,- Versand<br />
Einzelheft (Deutschland): € 50,- + € 3,- Versand<br />
Einzelheft (Ausland): € 50,- + € 3,50 Versand<br />
ePaper: Die Bezugspreise entsprechen derjenigen der Printausgabe, abzüglich Versand.<br />
Abo Plus (Printausgabe + ePaper):<br />
Jahresabonnement (Deutschland): € 338,- + € 18,- Versand<br />
Jahresabonnement (Ausland): € 338,- + € 21,- Versand<br />
Studenten: 50% Ermäßigung auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis<br />
Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />
Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />
beträgt acht Wochen zum Bezugsjahres ende.<br />
Chefredakteur Dipl.-Ing. Stephan Schalm (V.i.S.d.P.), Tel. 0201-82002-12,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsassistenz Sabrina Finke, Tel. 0201-82002-15,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.finke@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsbüro Annamaria Frömgen, Tel. 0201-82002-91,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf Jutta Zierold, Tel. 0201-82002-22,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung Martina Mittermayer, Tel. 089-203 53 66-16,<br />
Fax 089-203 53 66-66, E-Mail: mittermayer@di-verlag.de<br />
Abonnements/<br />
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Leserservice gaswärme international (gwi)<br />
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Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />
ISSN 0020-9384<br />
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