Flight! Magazin NextGen – für den Flight Simulator (Vorschau)

17. Ausgabe ¦ Deutschland 5,50 € ¦ Österreich: 5,90 € ¦ Benelux: 5,90 € ¦ Schweiz: 8,90 CHF
Das Original! Monatlich neu!
FLUGSIMULATION AUF DEM PC
CRJ
Series
08 ¦ Juli/August 2012
NextGen – für den Flight Simulator
Hong Kong Calling
Teneriffa Süd
Sharm El-Sheikh

Der Sonne hinterher
Der Sommer scheint sich auch dieses Jahr wieder
frühzeitig abgemeldet zu haben, Dauerregen
und ein trüber Himmel lassen wohl so machen Simulator-Fan
schon an die Hauptsaison, den Herbst und
Winter denken. Wo ist er hin der Sommer? Nutzen wir
das schlechte Wetter doch einfach und begeben uns auf
die Suche. Diese Ausgabe steckt voller traumhafter Urlaubsziele,
Sonne und Erholung garantiert. Passend zur
Saison führt uns die Reise auf die Kanaren, nach Teneriffa
oder für Liebhaber antiker Kulturen nach Ägypten,
wo uns Aerosoft mit einer lang erwarteten Umsetzung
von Sharm El-Sheikh überrascht. Wen das Fernweh allerdings
noch weiter weg treibt, ist mit den Destinationen
in Fernost wohl bestens bedient: Ob nach Brunei
oder die traumhaften Strände Phukets, hier kann man
die Gedanken baumeln lassen und den tristen, verregneten
Alltag in Deutschland einfach mal vergessen.
Doch auch für die, denen es nie kalt genug sein
kann ist etwas dabei: Mit Yekaterinburg verschlägt es
uns in kältere Gebiete. Wer hoch hinauswill, für den
ist Lhasa-Gonggar eine Reise wert: 3600 Meter über
dem Meeresspiegel gelegen, ist er einer der höchsten
Verkehrsflughäfen weltweit, der je nach Wetter auch
schon einmal den ein oder anderen Piloten zum
Verzweifeln bringt, in Angst die Triebwerke könnten
unter diesen extremen Bedingungen nicht ihr Nötigstes
tun um die Maschine gen Himmel zu bringen.
Auch auf dem Gebiet der Simulatoren ist einiges
geboten, unser Partnermagazin Computer Pilot hat
sich die neue Version des AeroflyFS genauer angesehen.
Das Review gibt es auch in dieser Ausgabe der Flight!
zu lesen.
Für alle Fans des mobilen Spielevergnügens haben wir
ein Auge auf Infinite Flight geworfen, einem Simulator
für mobile Endgeräte, der in der neuesten Version
nicht nur Apples IPad samt Retina-Display unterstützt,
sondern sogar einige Funktionen mitbringt, die man in
einer „App“ nicht erwarten würde.
Für alle Wissenshungrigen gibt es in dieser Ausgabe
ein Anflug-Tutorial auf den Flughafen Samos, mit
allen Tricks und Tipps, wie der Anflug realitätsgetreu
gemeistert werden kann, sowie einen Nachflieger von
Frankfurt nach Hong Kong mit der Königin der Lüfte,
wenn auch in der nun nichtmehr neuesten Version 747-
400.
Neuerungen gab es auch hier beim Magazin, einige
Positionen wurden neu besetzt: Oliver Hahn, Einige
werden ihn noch aus alten Zeiten kennen, übernimmt
seit der vergangen Ausgabe wieder die Gestaltung des
Layouts und ich bin froh ihn wieder hier im Team
begrüßen zu dürfen. Ich selbst bin seit zwei Jahren
dabei, in denen ich viel dazu gelernt habe und freue,
dass mir die Möglichkeit gegeben wurde, den Posten
des stellvertretenden Chefredakteurs einzunehmen.
Vielen Dank für das Vertrauen und hoffe auf eine
gute Zeit, in der wir das Magazin weiter gestalten und
verbessern können!
Florian Schlund
Der direkte Draht: redaktion@flightm.com

12
20 22 26
Wilco CRJ NextGen
Skysoft Lhasa-Gonggar
Auf nach Brunei
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flightmcom
Aboservice
Flight! Leserservice
Postfach 10 41 39
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Tel: +49 211 690 789 940
Fax: +49 211 690 789 50
E-mail: abo@flightm.com
Web: abo.flightm.com
Editorial
3: Der Sonne hinterher
Notams
6: Pariser Fototapete für VFR-Flieger
7: Konkurrenz zu Wilco?
8: Erste RJ100-Bilder der QW Avro/BAE
9: Aerosofts Dash 8 Q400 veröffentlicht
10: Kairo bekommt ein Update
11: Next Stop – Die Bermudas
Flugzeuge
12: Wilco CRJ NextGen
Szenerie
18: Aerosoft Yekaterinburg
22: Skysoft Lhasa-Gonggar
26: Auf nach Brunei
30: Chiang Mai
34: Phuket
39: Hetzleser Berg
44: LatinVFR Montevideo Carrasco Intl
48: Teneriffa Süd
52: Sharm El-Sheikh 2012
Neuer Flugsimulator
54: AeroflyFS
60: Infinite Flight
Wissen
64: VOR/DME-Anflug auf Samos
70: Hong Kong Calling
Community
76: Ein Traumberuf: virtueller Pilot
Service:
42: Poster
78: Best of Liste
81: Service und Impressum
82: Vorschau

34
44
48
Phuket
LatinVFR Montevideo Carrasco
Teneriffa Süd
54 70
76
AeroflyFS
Hong Kong Calling
Ein Traumberuf: virtueller Pilot
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Skysoft Simulation kündigt
weiteren chinesischen Airport an
Der chinesische Entwickler Skysoft
Simulation hat vor einiger Zeit
bekanntgegeben, dass er an einer
Freeware-Version des südchinesischen
Airports Nantong arbeitet.
Nantong liegt am nördlichen Rand
von Schanghai, am Ufer des Flusses
Jangtsekiang. Die Stadt ist ein Zentrum
der Textilindustrie und der
Lebensmittelindustrie. Der Flughafen
an sich liegt östlich der Stadt
in Nord-Süd-Ausrichtung. Er befindet
sich 120 Kilometer nördlich des
Schanghaier Stadtzentrums und
dient einigen chinesischen Airlines
als Trainingszentrum, besonders
für Anflüge, die dort gut geübt wer-
den können. Dies ist dadurch bedingt,
dass die Runway 2400 Meter
lang ist, was bedeutet, dass man mit
allen Flugzeugen dort landen kann,
solange sie nicht stark beladen sind.
NOTAMS
Pariser Fototapete für VFR-Flieger
Der Entwickler TABURET bietet
bei simMarket eine fotorealistische
Szenerie von Paris für X-Plane 10
an. Diese Szenerie umfasst den
Großraum Paris mit einer Detailtreue
von 2 px/m. Hierbei wurden
von Hand platzierte Autogene verwendet,
um die Szenerie noch realistischer
zu gestalten. Die Szenerie
soll eine perfekte Vorbereitung auf
einen VFR-Flug über Paris sein, da
alle wichtigen Merkmale in der Szenerie
enthalten sind.
6 Flight!

Tägliche Meldungen finden Sie unter
www.flightm.de
Konkurrenz zu Wilco? Enigma Simulations
arbeitet an der 737 Classic
Der noch relativ neue Developer
Enigma Simulations ließ mit fortgeschrittenen
Bildern einer 737 Classic
die Szene erbeben. Diese Bilder
zeigen die Boeing 737 in den klassischen
Varianten -300/400/500.
EnigmaSim arbeitet an diesem
Projekt schon seit November 2011,
konnte aber, bedingt durch eine
interne Umstrukturierung, eine
Zeit lang nicht an diesem Projekt
arbeiten. Doch nun konzentriert
sich das Team vollends auf dieses
Projekt. Die in diesem Paket enthaltenen
Flugzeuge werden seit 1984
produziert, insgesamt 1988 Stück.
Die längste Variante ist die -400 mit
36,40 Metern, die kürzeste Ausführung
ist die -500 mit 31,10 Metern,
so lang wie eine Boeing 737-200.
Dazwischen liegt die -300er-Version
mit 33,40 Metern. Alle drei
Flugzeuge liegen in Frachter-/
Wingletversionen vor, die auch
von EnigmaSim realisiert werden.
Weiters hat EnigmaSim bekanntgegeben,
dass alle wichtigen und
nennenswerten Funktionen eingebaut
worden sind. Das Modell soll
beim Verkaufsstart eine hervorragende
Systemtiefe besitzen, und
außerdem werden auch die Bildwiederholungsraten
berücksichtigt.
Inwieweit dieses Produkt eine
Konkurrenz zur Wilco 737 Classic
darstellen wird, kann derzeit noch
nicht beurteilt werden. Wir sind gespannt!
Die Bilder und mehr Infos
gibt es auf enigmasim.com.
X-Plane in der Version 10.10:
die Veränderungen und Verbesserungen
Der Entwickler Laminar Research
hat im Developerblog des X-Plane
weitere Informationen über die
neue Version des X-Plane 10 herausgegeben.
Diese trägt die Bezeichnung
10.10 und wird einige
Veränderungen und Anpassungen
für X-Plane 10 liefern. Hier einige
Auszüge aus den Veränderungen
und auch Verbesserungen, die die
Entwickler von Laminar Research
vorgenommen haben:
- Hin und wieder gab es das Problem,
dass Straßen mitten in der
Luft aufgetaucht sind. Dies wurde
nun verbessert, es war anscheinend
kein Datenfehler, sondern vom Simulator
selbst verursacht. Man ist
nun der Meinung, dass es auch den
ganzen Sim stabiler macht.
- Es wurde eine weitere Eigenschaft
implementiert, die es
X-Plane ermöglicht, einen automatischen
Crash-Report zu senden.
Dies nimmt dem User die elendige
Arbeit ab, immer wieder neue Bug-
Reports zu schreiben. Des Weiteren
bekommt Laminar Research direkt
die ganze Fehlermeldung und nicht
nur einen Ausschnitt.
- Die neue Version 10.10 wird im
Vergleich zu 10.05 hinsichtlich
eines stabileren Systems verbessert
werden. Das bedeutet, dass man
auf längeren Flügen eine bessere
Stabilität erreicht. Besonders bei
Mac-Usern war es immer wieder
vorgekommen, dass nicht mehr genügend
Arbeitsspeicher vorhanden
war und dadurch X-Plane beendet
werden musste.
Die genauen Details und auch
Hinweise zum bald erscheinenden
Betatest der neuen Version gibt es
im Developerblog von X-Plane auf
www.developer.x-plane.com.
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Erste RJ100-Bilder der QW Avro/BAE für den FSX
Im QualityWings-Forum wurden
neue Bilder der Avro RJ100 eingestellt.
Die Ultimate 146 Collection
umfasste bisher die Flugzeuge Avro
RJ 70/85/100, wird aber später noch
durch ein Update um die früheren
Modelle BAe 146/100/200/300 er-
gänzt. Das bisherige Paket wird
momentan nur für den FS9 ausgeliefert,
es wurde aber schon angekündigt,
eine FSX-Version als kostenloses
Update später zur Verfügung
zu stellen. Die Bilder gibt es direkt
auf der Website von QualityWings.
NOTAMS
Die englische Karibik – Grenada X
Grenada ist ein Teil des Commonwealth
of Nations, des Staatenbunds
der ehemaligen Kolonien
Großbritanniens. Der größte Airport
der Insel ist der Maurice Bishop
International Airport, über
ihn läuft der internationale Tou-
rismus nach Grenada. Die Flieger
kommen aus den USA, der Karibik
und Europa, dort hauptsächlich aus
England. Der Airport verfügt über
eine asphaltierte Start- und Landebahn
mit einer Länge von 2744
Metern. Im FS-Developerforum
wurden bereits die ersten Bilder des
Projektes veröffentlicht. Näheres
unter www.fsdeveloper.com.
8 Flight!

Aerosofts Dash 8 Q400 veröffentlicht
Die heiß erwartete Dash 8 Q400
wurde seitens Aerosoft zum Kauf
freigegeben. Das X-Plane-10-Addon
unterstützt neben einem toll
nachgebildeten virtuellen Cockpit
auch noch unzählige Extrafunktionen
wie zum Beispiel einen Load
Manager, der das Beladen und Betanken
der Dash 8 vereinfachen
soll. Weiters wurde eine Soundkulisse
verwendet, die direkt in einer
Dash aufgenommen wurde. Dies
garantiert dem virtuellen Piloten
ein äußerst authentisches Modell,
natürlich wie schon fast Standard
mit High-Definition-Texturen.
Auch die Flugdynamik wurde mit
Hilfe von echten Piloten so real wie
möglich gestaltet. Zu kaufen gibt es
dieses X-Plane-Add-on bei Aerosoft
für 29,95 Euro.
www.computerpilot.com

Heraklion X bringt bald eine weitere
griechische Insel in den FS
NOTAMS
Aerosofts Entwickler Emil hat vor
einem halben Jahr mit der Entwicklung
des griechischen Airports
Heraklion (IATA: HER, ICAO:
LGIR) begonnen. Nun befindet
sich die Szenerie in den letzten
Stadien vor Verkaufsbeginn. Der
Entwickler dieses Platzes hat im
Forum von Aerosoft immer wieder
neue Bilder in unterschiedlichen
Entwicklungsständen hochgeladen.
Die gesamten Lichter sind
stimmig zur Umgebung, ebenso
die Bodentexturen. Doch nicht nur
das: Alle Gebäude sind originalgetreu
nachempfunden, wenn nicht
sogar exakt gleich. Und es ist in
dieser Szenerie nicht so, dass nur
der Flughafen, aber nichts an der
Umgebung modelliert wurde. Ae-
Ibrahim Nassef, Leiter der Sim Design
Group hat angekündigt, dass
sich eine Überarbeitung des in die
Tage gekommenen Flughafen Kairo
in Entwicklung befindet. Bisher
präsentiert sich der Flughafen mit
einer eher trostlosen Umgebung,
eintönigen Gebäuden und einem
pixeligem Luftbild. Dies wird sich
mit der kommenden Version 1.1
allerdings ändern. Der Entwickler
plant eine komplette Neuentwick-
rosoft hat angekündigt, dass Teile
der Stadt modelliert werden, über
die man im Anflug fliegt. Vielleicht
wird sogar die ganze Stadt umgesetzt.
Die Szenerie soll, trotz ihres
wundervollen Aussehens, nicht der
enormste FPS-Schlucker sein.
Kairo bekommt ein Update für den FS9
lung, so kann sich also auf neue
Gebäude und neue Bodentexturen
gefreut werden. Das Update wird
in den kommenden Wochen erscheinen.
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Die ersten Kleinflugplätze im XPlane10
Als einer der ersten Entwickler hat
Truscenery eine Szenerie entwickelt,
welche erstens NUR für den
XPlane10 lauffähig ist und desweiteren
auch einen eher kleineren,
unscheinbaren General Aviation
Flugplatz im Süden von Finnland
nahe Helsinki darstellt. Der Flughafen
Hyvinkää befindet sich nahe
der gleichnamigen Stadt, welche
von mit ihren rund 45.000 Einwohnern
das klassische finnische Flair
bietet. Weite Landschaften mit
unzähligen Bäumen und Seen, die
ebenfalls in der Simulationsvariante
teilweise umgesetzt wurden.
Ebenfalls wurden die Gebäude alle
von Hand modelliert, was einen hohen
Qualitätswert und das richtige
Flair aufkommen lässt. Zu kaufen
gibt es das AddOn für den Xplane10
im SimMarket um €19,30.
Aerosoft´sche Neuigkeiten aus Italien
Der deutsche AddOn Entwickler
und Publisher wartet mit neuen
Screenshots des kommenden Projektes
“Mega Airport Rom Fiumicino”
in deren Preview Forum auf.
Darauf gibt es klar zu erkennen,
dass nur noch wenige Handgriffe
notwendig sind bis Käufer das Produkt
in den Händen halten können.
Das AddOn welches für den FSX
und FS9 erscheint, wird selbstverständlich
auch zu dem von Oliver
Papst entwickelten “AES” und AI-
Traffic kompatibel sein. Weitere
Features wie eine 3D Beleuchtung
oder ein hochaufgelöstes Luftbild
gehören bei Aerosoft ja bereits zum
guten Ton.
Next Stop – Die Bermudas
Der Szenerie-Entwickler LatinVFR,
bekannt aus den Projekten “Airport
Montevideo” sowie “Caracas”, präsentiert
uns bereits jetzt einen Einblick
in die kommende Szenerie.
Dieses Mal geht es in den Pazifik.
Genauer gesagt auf die Bermudas.
Als beliebtes Tauchziel und Urlaubsparadies
wird diese Inselgruppe
von Touristen regelrecht torpediert.
Dies liegt auch an der geringen
Flugzeit. So erreicht man Ber-
muda schon nach 7h von London
aus und in unter 2h aus New York.
Die Szenerie lässt bereits jetzt staunen,
so wird die Käufer Golfplätze,
traumhafte Strandabschnitte und
sagenhaft modellierte Gebäude erwarten.
Die Szenerie wird für den
FS9 sowie für den FSX erscheinen.
Ein Release-Datum steht allerdings
noch in den Sternen.
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Wilco CRJ NextGen
Ein besseres Ende?
Er zählt zu den erfolgreichsten Regionaljets weltweit und ist mittlerweile
nicht mehr aus der Kranich-Flotte wegzudenken: der Canadair
Regional Jet, kurz CRJ. Besonders auf kurzen Strecken flexibel
einsetzbar, dabei auch noch sparsam und dennoch relativ geräumig.
Eigentlich ist es verwunderlich, dass es noch keine wirkliche Umsetzung
für den FSX gibt, scheint die Maschine in der Realität doch so beliebt
zu sein. Und tatsächlich, die Forderungen der Community nach
einem ordentlichen CRJ werden immer lauter. Viel wurde da versprochen,
mit Screenshots und Feature-Listen gelockt. Doch außer großen
Tönen blieb relativ wenig übrig vom Aerosoft-CRJ – scheinbar wurde
die Maschine in der hintersten Ecke des virtuellen Hangars abgestellt
und dort vergessen. Der einzige Hersteller, der es bisher geschafft hat,
eine Umsetzung des CRJ herauszubringen, die mehr umfasst als nur
ein Außenmodell, ist Wilco Publishing.
SEHR GUT
12 Flight!
Im Test: Wilco CRJ NextGen
Ausgabe: Juli/August 2012
www.flightm.com

FLIGHT!
Review
Alleine bei diesem Namen werden einige Simulatorfans wahrscheinlich
die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, doch die Kombination
mit dem CRJ wird wohl noch dunklere Erinnerungen wecken.
In den Anfangszeiten des FSX warf der Hersteller eine Umsetzung des
Canadair-Jets auf den Markt, die für den damaligen Stand einen außergewöhnlich
großen Umfang an Modellen und Lackierungen besaß.
Doch Quantität und Qualität sind eben ein Paar unterschiedliche Stiefel.
Optisch konnte die Maschine nicht wirklich überzeugen und die
suggerierte Systemtiefe lag nur knapp über der des Standardfliegers.
Was hilft ein FMC, das keine SID-, STAR- oder gar Airway-Navigation
beherrscht? Selbst als Feierabendflieger taugte der CRJ nur für blutige
Anfänger.
Und nun, im Jahre 2012, versucht
sich Wilco erneut am
Regionaljet. Dass man in der Vergangenheit
nicht nur Rückschläge
in diesem Bereich erlitten hatte,
zeigte die Embraer-Serie mit
guter Systemtiefe und einem ansprechenden
Außenmodell. Doch
Hochmut kommt bekanntlich vor
dem Fall. Beim „neuen“ CRJ wird
viel versprochen, ob er es auch halten
kann und ob er wirklich besser
ist als der unbeliebte Vorgänger,
werden wir in Kürze wissen.
Der Wilcopub CRJ NextGen wird
aktuell ausschließlich als Download
für knapp 37 Euro angeboten.
Enthalten sind die Modelle 700, 900
und 1000 – in zahlreichen Airline-
Lackierungen. Nach der Bezahlung
können die entsprechenden
www.flightm.com 13

Dateien im Kundenkonto von Wilcopub
heruntergeladen werden,
ebenso kann die Seriennummer abgelesen
werden.
Die Installation verläuft über den
Wilco-typischen Installer, diesmal
allerdings mit Internetaktivierung
(!). Eine aktive Netzwerkverbindung
ist deshalb also Voraussetzung
für die Nutzung des Produkts.
Hier verläuft jedoch wie gewohnt
alles ohne Probleme.
Nachdem die Installation abgeschlossen
ist, begebe ich mich auf
die Suche nach einem Konfigurationsprogramm
sowie den meist
zahlreichen Handbüchern des Herstellers.
Doch hier die erste Enttäuschung:
Ein Konfigurationsprogramm
wie bei den Airbus- oder
Boeing-Produkten fehlt, das Handbuch
ist mehr eine Quickstart-
Anleitung, in der dem virtuellen
Piloten auf mageren fünfzehn Seiten
die wichtigsten Funktionen des
Flugzeugs vermittelt werden sollen.
Eine Checkliste oder Ähnliches
fehlt vollkommen. Meiner Meinung
nach ungenügend für einen
angeblich komplexeren Flieger. Da
bleibt einem dann wohl nichts anderes
übrig als Learning by Doing.
14 Flight!

FLIGHT!
Review
Doch dass dieser Lernaufwand viel
geringer ausfallen würde als zuerst
gedacht, war nur eine der Überraschungen,
die Wilco zu bieten hat.
Doch der Reihe nach. Aktuell steht
unsere CRJ-900 der Lufthansa Cityline
auf dem Vorfeld des Münchner
Flughafens. Das Cockpit befindet
sich im „Cold and Dark“-Modus,
allerdings erst nachdem ich die
Standard-Cessna vorgeladen, in
diesen Zustand versetzt habe und
danach in den CRJ gewechselt bin.
Ohne Vorkonfiguration muss eben
improvisiert werden. Da einen der
Hersteller leider auch in Sachen
Flow-Charts alleine lässt, gehen wir
nach einem Flow-Chart aus dem
Internet vor. Das funktioniert auch
recht gut, schnell sind die Displays
in Betrieb und eine Warnung nach
der anderen verschwindet vom
ECAM.
Weiter geht es mit der Flugvorbereitung
im FMC. Hier folgt die
nächste Überraschung im CRJ, und
zwar eine positive: Man scheint aus
den Fehlern des Vorgängers gelernt
zu haben. Sowohl Airways als auch
SID- und STAR-Anflüge mit sämtlichen
Transitions werden vom
Bordcomputer akzeptiert und richtig
im Navigationsdisplay dargestellt.
Voraussetzung ist natürlich
eine aktuelle Navigationsdatenbank,
die beispielsweise bei www.
navigraph.com bezogen werden
kann. Doch wer keinen Wert auf
monatlich aktualisierte Navigation
legt, oder hauptsächlich offline
www.flightm.com 15

fliegt, ist mit den mitgelieferten
Daten bestens bedient. Diese sind
mit dem Stand Mai 2012 noch recht
aktuell.
So weit, so gut. Nachdem die Flugvorbereitung
abgeschlossen ist, holen
wir unsere Rollfreigabe ein und
begeben uns auf den Weg zur Startbahn.
Am Boden reagiert der CRJ
gut auf die Eingaben mittels Saitek
Rudder Pedals, deutlich besser als
der Vorgänger.
Auf der Startbahn noch schnell
die Landelichter und Strobelights
angeschaltet und die Startkonfiguration
überprüft. Doch bevor die
Schubhebel ihren Weg nach vorne
antreten, nutzen wir die Gelegenheit
noch kurz, um die Maschine
einmal von außen zu betrachten.
Schönheit liegt ja bekanntlich im
Auge des Betrachters, mir gefällt
der CRJ allgemein nicht besonders.
Doch im Vergleich zur älteren Version
sind die Außenmodelle doch
ein ganzes Stück „schöner“ geworden,
nicht mehr nur eine Röhre
mit zwei Flügeln, die vorne spitz
zuläuft.
Zurück im Cockpit, beim Wilco
CRJ sowohl als 2D-Panel als auch
als 3D-Version umgesetzt, machen
wir uns bereit zum Start. Das 2D-
Panel ist übersichtlich, aber selbst
für mich als Freund der platten Avionik
irgendwie nicht ansprechend.
Das 3D-Cockpit vermittelt hier
schon viel mehr Atmosphäre, fast
alle Schalter sind modelliert, wenn
Als der Flieger die Startbahn hinun-
terbeschleunigt, fällt mir etwas auf:
Es ruckelt nicht. Bisher liefen iFly-
& Wilco-Airbus zufriedenstellend
auf meinem System, an größeren
Airports kam es aller-
dings hin und wieder
zu leichteren Ruck-
auch nicht immer funktionsfähig.
Nur an den Texturen mangelt
es etwas, so ist es beispielsweise
schwierig, die Beschriftung des Autopiloten
abzulesen, da diese recht
verschwommen und verpixelt ist.
Etwas gewöhnungsbedürftig, aber
in der Grundidee doch recht interessant
ist die Cockpitscheibe des
CRJ. Die virtuelle Pilotenbrille darf
man hier getrost im Etui lassen, hat
Wilco doch Front- und Seitenscheiben
eingefärbt. Am Anfang sind die
Farben etwas gewöhnungsbedürftig
bis störend, doch mit der Zeit
erscheint die getrübte Sicht nach
draußen schon fast als normal. Viel-
leicht ein kleines bisschen übertrie-
ben, dennoch ein guter Ansatz.
16 Flight!

Zurück Gate und nach einem mehr
oder weniger „sauberen“ Shutdown
der Maschine ist es Zeit ein Fazit
über Wilcos neuestes Produkt zu
ziehen. Der Wilco CRJ NextGen
ist ganz klar besser als sein unbeliebter
Vorgänger, die neuen Funktionen
sind einfach unersetzbar.
Allerdings hat das Produkt auch
die eine oder andere Macke; in Sachen
Systemtiefe kann sich der Regionaljet
keinesfalls mit den großen
Konkurrenten oder Produkten aus
dem eigenen Haus messen. Für
Feierabendpiloten, die einfach einmal
auf der Kurzstrecke den Alltag
vergessen wollen, ist der CRJ aber
durchaus eine Empfehlung wert,
besonders da man nicht erst unzählige
Handbücher wälzen muss, um
das Flugzeug in die Luft zu kriegen.
Florian Schlund
Review
FLIGHT!
lern in der Bildwiederholungsrate,
die jedoch zu verkraften waren.
Doch der Wilco CRJ scheint es hier
besser zu machen, komplett flüssig
geht es also in die Lüfte. Dies mag
sicherlich an der deutlich niedrigeren
Systemtiefe im Vergleich zu
anderen Produkten liegen, oder an
den sparsamen Texturen.
Vom Flugverhalten hat der Wilco
CRJ im Vergleich zum Vorgänger
deutlich zugelegt. Das konnte ich
besonders gut feststellen, als ausgerechnet
im Abflug der Autopilot
nach wenigen Sekunden aussetzte
und scheinbar in den Dauerstreik
ging. Nachdem also die SID-Route
manuell abgeflogen war, ging es
auch schon wieder zurück in den
Anflug auf München. Der Autopilot
entschied sich zum Glück doch
dazu der Route aus dem FMC zu
folgen und hielt den CRJ ohne Probleme
auf dem Anflugpfad. Die
Landung erfolgte wieder manuell,
hier ließ sich der CRJ gut steuern.
Wilco CRJ NextGen
Entwickler: Wilcopub
Kompatibilität: FSX
Web: www.wilcopub.com
Vertrieb: www.wilcopub.com
Download: www.wilcopub.com
Preis: 36,95 EUR
Pro & Contra:
FMC mit neuen Funktionen
Gut für Einsteiger
Texturen im Panel
Autopilot mit Aussetzern
Fehlende Systemtiefe
Installation
Flugdynamik
Avionik
Systemtiefe
Außenmodell
Steuercharakteristik
Visuelles VC
Frames
Sound
Preis/Leistung:
Bewertung:
7,9
sehr gut
9/10
8/10
7/10
7/10
8/10
7/10
8/10
9/10
8/10
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Eiskalter Osten
Aerosoft
Yekaterinburg X
Russland zählt paywaremäßig eher weniger zu den besser bestückten Regionen der virtuellen Welt. Schade
eigentlich, wo es doch so viele schöne und interessante Plätze in dieser Region gibt. Evgeny Baturin
veröffentlichte unter dem Publisher Aerosoft kürzlich den Flughafen von Jekaterinburg (so die deutsche
Schreibweise) für den FS2004; Versionen für FSX und Prepar3D waren bei Redaktionsschluss angekündigt.
Zeit, sich diesen Flughafen einmal näher anzusehen.
SEHR GUT
18 Flight!
Im Test: Aerosoft Yekaterinburg X
Ausgabe: Juli/August 2012
www.flightm.com

FLIGHT!
Review
Der Flughafen Kolzowo
in der Realität
Der internationale Flughafen von
Jekaterinburg liegt im mittleren
Ural Russlands, etwa 20 Kilometer
südöstlich vom Stadtzentrum
gelegen. Bereits 1943 wurde er als
Militärflugplatz gegründet, erste zivile
Nutzungen erfolgten seit 1963.
Die ansässige Fluggesellschaft Ural
Airlines bedient mit ihrer reinen
Airbus-Flotte gegenwärtig hauptsächlich
innerrussische Ziele, international
angebunden ist der
Flughafen jedoch bereits seit den
frühen 90er Jahren mit Zielen wie
Deutschland, Finnland, Großbritannien,
Thailand oder Dubai.
Aktuell: Kurz vor
Drucktermin ist auch
die FSX Version der
Szenerie erschienen.
Infrastrukturell hat SVX eher weniger
zu bieten, seine beiden Pisten
verlaufen in Ost-West-Richtung
und sind knapp 2500 und 3000 Meter
lang. Auch mit größerem Gerät
könnte hier also prinzipiell gelandet
werden. Für den Passagiertransfer
sorgen unter anderem zwei Buslinien
sowie eine Anbindung an die
Transsibirische Eisenbahn, die unweit
der Stadt verläuft.
Kauf, Installation
und Handbuch
Yekaterinburg X ist beispielsweise
auf der hauseigenen Website von
Aerosoft für knapp 18 Euro käuflich
zu erwerben. Die Installation nach
dem Download des 180 MB großen
Installers für den FS9 funktioniert
– wie von Aerosoft gewohnt – problemlos
und umstandslos. Die zusätzliche
Installation des oft diskutierten
Launchers ist optional.
Das Handbuch fällt etwas mager
aus. Auf insgesamt zwölf Seiten
finden sich einige Daten zum realen
Airport, die jedoch nur an
der Oberfläche kratzen und nicht
ins Detail gehen. Des Weiteren ist
noch ein Satz Charts beigelegt.
Yekaterinburg X im Flugsimulator
Wer an Russland – oder genauer
gesagt an das Uralgebirge – denkt,
hat wahrscheinlich als Erstes kalte
Temperaturen und eine Menge
Schnee im Sinn. Jekaterinburgs
www.flightm.com 19

harte und lange Winter mit bis zu
sechs Monaten Dauer und -50 °C
auf dem Thermometer sprechen da
auch eindeutig für sich. Dennoch
sind hier im Sommer auch Temperaturen
bis zu 30 °C möglich, was
die Jahresdurchschnittstemperatur
von -1 °C erklärt.
Beide Pisten in alle vier Betriebsrichtungen
sind jeweils mit einem
ILS ausgerüstet, wir entscheiden
uns heute für einen Anflug auf die
26R. Auffallend gut gelungen ist
dieses Mal das Luftbild, das schon
bei so vielen Entwicklerschmieden
kritisiert wurde. Hier ist auf den ersten
Blick alles stimmig, die Optik
passt und der Betrachter kann sich
freuen. Dies ändert sich auch bei
zunehmender Annäherung nicht
und setzt sich bei den Run- und
Taxiwaytexturen fort. Abnutzungsspuren
sind ebenfalls dezent aufgetragen
und tragen zu einem realistischen
Flair und Aussehen bei.
Ebenso sehr positiv überzeugt bin
ich von der Modellierung der Terminals
und Gebäude. Hier lassen
sich Genauigkeit und Detailtreue
erkennen, Glasflächen sind durchsichtig
gestaltet und die Texturen
sind auch hier mehr als ordentlich
gelungen.
Dennoch wirkt der Airport etwas
leer und ausgestorben, hie und da
steht zwar (schön modelliertes)
Serviceequipment herum, aber
vom versprochenen dynamischen
Verkehr konnte ich nichts entdecken
– schade! Hier wird wieder
etwas beworben, das nicht vorhanden
ist. Landseitig sind noch weitere
Gebäude sowie ein Parkplatz
umgesetzt, im Großen und Ganzen
gefällt mir das Gesamtbild außerordentlich
gut.
Reale Daten:
Name:
IATA Code:
ICAO Code:
Höhe:
Kolzowo
SVX
USSS
233 m ASL
Passagiere: 2.529.395 (2008)
Luftfracht: 17.142t
Flugbewegungen: 16407
Start- und Landebahn:
08R/26L 3025 m × 53 m
08L/26R 2497 m × 45 m
20 Flight!

Auch im Winter kann Yekaterinburg
X überzeugen, die weißen Texturen
passen sich wunderbar an das
Gesamtbild an, einige Schneehäufchen
bevölkern sogar die Ränder
der Taxiways und auf dem Apron
sind die Reifenspuren der Flugzeuge
im Schnee zu sehen – sehr
schön gemacht. Nachts finde ich die
Verglasung etwas unschön grün
geraten, dies ist aber Geschmackssache
und sollte von jedem selbst
beurteilt werden. Ansonsten gibt
es auch hier nichts zu meckern,
das Vorfeld ist dezent und realistisch
be- und nicht überleuchtet.
Review
FLIGHT!
Fazit
Käufer von Yekaterinburg X erhalten
für knapp 18 Euro ein solides
und überzeugendes Produkt weit
außerhalb der gewohnten Breitengrade.
Russlandliebhabern kann ich
diese toll designte Szenerie nur ans
Herz legen und die volle Kaufempfehlung
aussprechen. Für Mitteleuropaflieger
und Amerikafanatiker
spielt Jekaterinburg wohl eher eine
kleine Rolle, denn die Flugzeit ab
Deutschland beträgt immerhin gut
sechs Stunden, weshalb ein Kauf in
Ruhe überlegt sein sollte.
Florian Venus
Aerosoft Yekaterinburg X
Entwickler: Evgeny Baturin
Kompatibilität: FS9 / FSX & P3D ausstehend
Web: www.aerosoft.com
Vertrieb: Aerosoft
Download: FS9: 180 MB
Preis: 17,95 EUR
Pro & Contra:
überzeugendes Gesamtbild
endlich mal ein scharfes Luftbild
tolle Modellierung der Gebäude
viele kleine Eyecatcher
kein dynamischer Verkehr, obwohl auf der
Website beworben
Bewertung:
8,0
Modellierung
Texturen
Luftbild
Nachttexturen
Objekte
Frames
Umgebung
Details
Handbuch
9/10
9/10
9/10
8/10
7/10
9/10
8/10
8/10
7/10
Preis/Leistung:
sehr gut
www.flightm.com 21

Höhenrausch Teil 1:
Fliegen im autonomen Gebiet Tibet
Skysoft Lhasa-Gonggar
Meine (virtuelle) fliegerische Karriere begann ich als Grundschulkind
noch auf dem FS2000 – im Gegensatz zu manch anderen Urgesteinen ist
das nicht sonderlich lange her, dennoch gibt es auf meiner imaginären
Landkarte voller Stecknadeln mit Flughäfen, die ich schon angeflogen
habe, noch viele weiße Flecken. Eine dieser unbereisten Gegenden ist
das autonome Gebiet Tibet. Mitten im mystischen Himalaya gelegen,
blieb mir die fliegerische Gegenwart dieses Hochlands bis vor kurzem
verborgen. Skysoft veröffentlichte kürzlich die Version 2012 des Flughafens
Lhasa-Gonggar in Tibets Hauptstadt, dieser werden wir uns
nun widmen.
Lhasa-Gonggar in
der Realität
Rund 45 Kilometer südlich der
Hauptstadt Lhasa gelegen, war der
Flughafen nicht immer allzu einfach
zu erreichen. Rund 100 Kilometer
mussten Reisende auf einer
gebirgigen Straße zurücklegen, um
von der Innenstadt bis zum Airport
zu gelangen. Dieser Umstand besserte
sich erst, als für umgerechnet
175 Millionen US-Dollar eine etwa
halb so lange Straße gebaut wurde,
auf der sich die Fahrzeit von andert-
halb Stunden auf in etwa die Hälfte
reduzierte. Für den internationalen
Luftverkehr ist Lhasa eher uninteressant,
die einzigen Verbindungen
bestehen nach China und Nepal –
immerhin ist der Flughafen mit seiner
4000 Meter langen Hauptlandebahn
zumindest theoretisch in der
Lage, Flugzeuge größeren Kalibers
aufzunehmen. Neben der angesprochenen
Piste besteht noch eine
250 Meter kürzere Parallelbahn, die
heute jedoch nur noch als Rollweg
benutzt wird.
Kauf, Installation
und Handbuch
Besucher Tibets können die Szenerie
beispielsweise bei simMarket
für knapp 19 € erstehen, im Gegenzug
erhält man eine 76 MB große
Installationsdatei, welche ausschließlich
für den FS9 ausgelegt
ist. Käufer des Skysoft-Produkts
„Linzhi Milin Airport“ erhalten
eine Upgrademöglichkeit für 8,99
€; wer beide Produkte zusammen
kauft, muss lediglich 12,49 € pro
Version bezahlen. Wie üblich gibt
es hier nach simMarket-Manier keine
Probleme, ebenso ist die Installation
unaufwändig und schnell,
es wird lediglich die Eingabe eines
Keys verlangt. Ebenso hat der Kunde
die Möglichkeit, fotorealistische
Bodentexturen zu installieren, falls
er das möchte.
22 Flight!

FLIGHT!
Review
Das Handbuch ist relativ unspektakulär
und bietet zweisprachig (Chinesisch
und Englisch) dem Leser
auf sieben Seiten einige Informationen
über den realen Flughafen sowie
einige Flughafencharts.
Virtuelle Höhenluft
Das Besondere an ZULS, so der
ICAO Code, ist, dass er mit knapp
3600 Metern über dem Meeresspiegel
zu einem der höchstgelegenen
Flughäfen der Welt gehört. Hieraus
resultieren natürlich die bekannten
Performanceprobleme, die auch
durch die 4000 Meter lange Piste bei
hohen Temperaturen nur teilweise
ausgeglichen werden können.
Im Anflug auf die 09L fallen als
Erstes die fotorealistischen Bodentexturen
auf. Diese enden leider
abrupt und stören somit das
Gesamtbild enorm, ebenso ist die
Qualität eher unterdurchschnittlich.
Dies merkt man vor allem
in geringeren Höhen, hier fängt
der Boden schon ordentlich an zu
verwaschen. Bei der fotorealen
Untergrundtapete des Flughafens
selbst ist dies zwar auch anzumerken,
jedoch in einem geringeren
Ausmaß als bei der Umgebung.
Bei der Gestaltung der Run- und
Taxiways hingegen lässt sich nicht
allzu viel bemängeln, hier und da
sind die Markierungen bei nahem
Heranzoomen etwas unscharf, im
Großen und Ganzen überwiegt
www.flightm.com 23

hier jedoch eine Qualität, die man
von einer Payware-Szenerie auf
diesem Preisniveau erwarten darf.
Die Modellierung der Terminals
und Gebäude ist größtenteils
überzeugend, hier findet man
keine groben Schnitzer und das
Gesamtbild ist durchaus schön
anzusehen. Genauso wie die Texturierung
der Gebäude ist diese
zwar nicht auf Topniveau, dennoch
würde ich beides als ausreichend
und akzeptabel bezeichnen.
Was mir an einem Flughafen immer
wichtig ist, sind auf jeden Fall
die Dynamik und ein gewisser
Wow-Effekt, der mir das Add-on
in Erinnerung behält. Beides kann
ich bei Lhasa nicht unbedingt entdecken,
zwar gibt es hier und da
viele Servicefahrzeuge und Flughafenequipment,
jedoch sind diese
größtenteils sehr eckig modelliert
und stehen auch nur bewegungslos
am Vorfeld herum. Hier habe ich
natürlich hohe Erwartungen, aber
angesichts des Kaufpreises und des
heutigen Stands des Möglichen sind
diese meiner Meinung nach auch
völlig berechtigt. Landseitig bietet
der Flughafen noch einige Gebäude
und Werbeplakate, jedoch stört
auch hier das ziemlich unscharfe
Luftbild das Gesamtbild deutlich.
Wenden wir uns nun den Nachttexturen
zu. Wintertexturen sind
nicht mit im Paket enthalten, dies
mag jedoch eventuell auch mit realen
Begebenheiten zusammenhängen.
Bei Dunkelheit sticht der
Flughafen sehr aus der Umgebung
heraus, die umliegende fotoreale
Tapete wurde nicht mit Nachttexturen
versehen und bleibt deshalb
einfach dunkel. Ob dies damit zusammenhängt,
dass das Gebiet in
der Realität nicht bewohnt ist, kann
ich leider nicht beurteilen. Die Vorfeldbeleuchtung
wirkt für mich an
manchen Stellen zu extrem, dies ist
aber Ansichtssache und wird nicht
als störend empfunden. Anzumer-
24 Flight!

ken ist allerdings, dass das Terminal
nahezu dunkel bleibt und unbeleuchtet
wirkt. Beim Rollen am
Boden ist nachts Vorsicht geboten,
denn die Taxiways sind nur spärlich
beleuchtet und der Runway fehlt die
Centerline-Befeuerung, dies mag
indes ebenfalls durchaus real sein.
Review
FLIGHT!
Fazit
Lhasa-Gonggar von Skysoft ist für
mich ein solides Produkt der Mittelklasse,
das jedoch nicht in allen
Bereichen überzeugend herüberkommt.
Besonders die angesprochene
Luftbildproblematik stört
das Gesamtbild und wäre besser
lösbar gewesen, auch wenn dieses
ohnehin nur freiwillig zur Installation
steht. Grobe Schnitzer gibt
es allerdings keine, lediglich einige
optische Unschönheiten wie zum
Beispiel die Verbindungsstraße, die
plötzlich im Berg endet.
Freunde Tibets und virtuelle Piloten,
die gerne mal etwas Abwechslung
mögen, dürfen bei
ZULS zugreifen – für alle anderen
wird sich dieses Produkt eher nicht
lohnen.
Skysoft Lhasa-Gonggar
Entwickler: Skysoft
Kompatibilität: FS9
Vertrieb: Simmarket
Web: www.skysoftsimulation.com
Download: 76 MB
Preis: 19,03 EUR
Pro & Contra:
Interessante und anspruchsvolle Umgebung
Modellierung auf annehmbaren Niveau
unscharfes, abrupt endendes Luftbild
Keine Dynamik
teilweise eckige Detailmodellierung
Bewertung:
6,4
Florian Venus
Modellierung
Texturen
Luftbild
Nachttexturen
Objekte
Frames
Umgebung
Details
Handbuch
7/10
7/10
4/10
7/10
6/10
9/10
7/10
5/10
6/10
Preis/Leistung:
mangelhaft
www.flightm.com 25

Freeware
Langstrecke gefällig?
Auf nach Brunei
Als ich eine E-Mail mit dem Auftrag bekam, ein Review über diese
Freeware zu schreiben, wollte ich sie zuerst löschen. Im Betreff stand
„Kostenlos ins reiche Sultanat Brunei“ und ich vermutete, dass mich
ein reicher Scheich dazu einladen will, mein hart erspartes Geld in ihn
und seine Geschäfte zu investieren. Aber nein, es handelt sich um eine
neue Freeware, die uns in das Sultanat entführt.
Brunei Airport in real
Brunei liegt nahe Vietnam und
Singapur und ist ein recht kleiner
Staat. Am nordöstlichen Zipfel
des Landes, fast direkt am Meer,
liegt der internationale Flughafen
Bruneis, der Lapangan Terbang
Antarabangsa Brunei, in Kurzform
auch Brunei International Airport
genannt. Der ICAO-Code lautet
WBSB, der IATA-Code BWN. Drei
Terminals besitzt der Flughafen,
eines für Passagiere, das bis zu 2
Millionen im Jahr abfertigen kann,
eines für Fracht mit einer Kapazität
von 50.000 Tonnen im Jahr und ein
besonderes Terminal für seine Majestät,
den Sultan von Brunei. Die
Jets starten und landen auf einer
3650 Meter langen Bahn, allerdings
nicht direkt aus Deutschland.
Eine Erweiterung des Cargoterminals
und des Passagierterminals soll
2013 fertiggestellt werden. Bis 2020
soll ein ganz neues Passagierterminal
entstehen.
26 Flight!

FLIGHT!
Review
Verbindungsmöglichkeiten bestehen
via London, Singapur, Dubai
oder Hongkong, bedient von Royal
Brunei Airlines und von Singapore
Airlines. Von Brunei besteht
die Möglichkeit, nach ganz Asien,
Ostafrika und Australien zu fliegen.
Installation
Die Installation ist keine Hexerei
– einfach in den Add-on-Scenery-
Ordner schieben und aktivieren.
Im Handbuch werden noch Hinweise
für die Einstellungen gegeben.
Damit man auf dem Flughafen
überhaupt Gebäude sieht, muss die
Szenerienkomplexität im FSX entweder
auf sehr dicht oder extrem
dicht stehen. Ob dadurch die Ablaufgeschwindigkeit
stark beeinflusst
wird, klären wir später.
Kein Geld zu investieren?
Nachdem ich von dem leckeren Essen
beim Scheich zurückgekehrt
bin und festgestellt habe, dass es
sich nicht wirklich lohnen würde,
mein Geld hier zu investieren,
steige ich virtuell zurück in den
Flieger, denn immerhin spendiert
mir der Herrscher noch einen kleinen
Urlaub in dem Sultanat, daher
schaue ich es mir zuerst einmal virtuell
aus der Luft an.
Auf dem Flughafen gibt es drei
Vorfelder, passend zu den drei Terminals.
Das größte von allen liegt
am Terminal, das die Gäste zu Gesicht
bekommen, hier gibt es ein
www.flightm.com 27

großes Hauptgebäude und einen
Anbau mit den Gates 6, 7 und 8.
Das Terminal ist sternförmig erbaut,
der Anbau kastenförmig. Einige
Außengates gibt es auch, gut
beleuchtet von vielen Lichtmasten.
Am Ende des Aprons stehen der Tower
und eine Feuerwache, die offen
gestaltet ist und sehr gut aussieht.
Leicht versetzt auf der anderen
Seite des Runways ist offensichtlich
der Frachtbereich positioniert,
hier stehen zwei recht große Hallen.
Leider wird hier die betonierte
Fläche nur durch das Luftbild angedeutet,
eine durch Texturen bedeckte
Fläche fehlt. Das gleiche
Bild zeigt sich bei fast allen Hallen,
die zu dem Flughafen gehören. Ein
Taxiway führt in die Richtung dieser,
auf dem Luftbild ist auch eine
Fläche davor zu erkennen, ein im
FS einprogrammierter Apron fehlt
allerdings. Anders ist es bei einer
kleineren Fläche neben dem Hauptgebäude,
hier stehen zwei Hangars
und zwei Hallen neben ein paar Abstellplätzen,
vermutlich das Privatterminal
des Scheichs. Leider fehlt
auch dort – wenn man dem Luftbild
traut – ein Gebäude am Rand
des Flughafens, obwohl ich den FSX
auf den höchsten Einstellungen
laufen habe. Sonst passen die Gebäude
und das Layout allerdings
zu dem Luftbild, ich konnte keine
weiteren Fehler finden. Ansonsten
ist das Luftbild vergleichbar mit denen
von VFR Germany, eine recht
große Fläche wird abgedeckt, eine
kleine Platzrunde lässt sich fliegen,
ohne das Gebiet zu verlassen.
Die Texturen sind nicht die Crème
de la Crème, aber auch kein Matsch.
Sie unterscheiden sich ebenfalls
von Gebäude zu Gebäude, was relativ
schade ist. An den Hauptgebäuden
sind sie relativ gut, wirken
dennoch plastisch. Viele Objekte
wie Hallen sind auch einfach nur
die Standardobjekte des FSX, daher
kann man dort von den Texturen
auch nicht zu viel erwarten.
Dafür lässt die Objektdichte nichts
zu wünschen übrig, ein dichter Palmenwald
um den Flughafen wird
gut dargestellt, die Zufahrtsstraße
28 Flight!

dazwischen lässt sich kaum erkennen.
Und diese beeinträchtigen
die Frames kaum, auch wenn der
FSX auf höchsten Einstellungen
läuft und nicht nur auf dem Flughafengelände
viele Objekte stehen,
durchgängig limitierte 30 Bilder in
der Sekunde, ohne einen Ruckler.
Auch in der Nacht das gleiche Bild:
Kein Stocken, die Nachttexturen
sind gut, allerdings wirkt mir das
Luftbild zu gelblich und jede Lichtquelle
zu blau, seien es Lampen auf
dem Vorfeld oder die Beleuchtung
der Gebäude. Die Texturen halten
ihre Qualität, wirken aber immer
noch plastisch.
Fazit
Insgesamt hat der französische Entwickler
Christoph Bouville eine
souveräne Arbeit geleistet; es gibt
deutlich bessere oder schlechtere
Freeware-Szenerien, diese hier ist
gutes Mittelmaß. Die Texturen sind
relativ gut, das Luftbild auch. Ein
stimmiges Gesamtbild wurde abgeliefert.
Für Fans von Fernost oder
Langstreckenflügen ist es sicherlich
die eine oder andere Reise wert, vor
allem da Asien free -und paywaretechnisch
sowieso eher dünn besiedelt
ist.
Max Mertznisch
Review
FLIGHT!
Brunei
Entwickler: Christoph Bouville
Kompatibilität: FSX
Webseite: Avsim
Download: flightm.com , 21 MB
Downloadcode: bru0812
Preis: Freeware
www.flightm.com 29

Freeware
Willkommen zurück im Land des Lächelns. Nachdem wir uns bereits
in einer der letzten Ausgaben nach Thailand begeben und die
Insel Koh Samui mit ihrem doch exotischen Airport besucht haben,
verschlägt es uns in dieser Ausgabe in den touristisch nicht so sehr
erschlossenen und noch sehr ursprünglichen Norden. Genauer in die
Stadt Chiang Mai, die auch als das „Tor des Nordens“ bezeichnet wird.
Die bereits für ihre umfangreichen FS2004-Szenerien bekannte Gruppe
„Thaiflight“ hat nun eine erste FSX-Version des Flughafens von
Chiang Mai veröffentlicht.
Gut 70 Minuten dauert der
Flug von der Landeshauptstadt
Bangkok Richtung Norden
nach Chiang Mai. Über 3 Millionen
Passagiere fertigt der Flughafen
pro Jahr ab. Neben einer 3100 Meter
langen Start- und Landebahn
stehen den Flugzeugen fünf Fluggastbrücken
zur Verfügung. Platzhirsch
ist Thai Airways, die nach
Chiang Mai das gesamte Repertoire
ihrer Flotte von der Boeing 737-400
über den Airbus A300 bis zur Boeing
777-300 einsetzt. Ebenso stark
vertreten sind Bangkok Airways
und Nok Air in Chiang Mai. Thai
Air Asia betreibt am Airport einen
kleinen Hub. Aber auch etliche
ausländische Airlines landen regelmäßig
in Chiang Mai. Nach der
temporären Schließung des Flughafens
Bangkok Suvarnabhumi im
Jahr 2008 diente der Airport von
Chiang Mai für China Airlines als
Ausweichlandeplatz auf ihren Flügen
von Europa nach Taipei. Ebenso
nutze Swiss den Airport als Ausweichflughafen
auf ihren Flügen
von Zürich nach Singapur.
Die Szenerie ist zurzeit nur über
das Forum von Thaiflight zu beziehen.
Die Installation ist denkbar
30 Flight!

Anflug die rund um den Flughafen
führenden Straßen zu erkennen.
Hat man den FSX-eigenen Straßenverkehr
aktiviert, wird auf diesen
Straßen auch richtig Leben zu sehen
sein. Nach der Landung wird
dem Piloten sehr positiv die gut leserliche
Beschilderung des Airports
auffallen. Ebenso weisen die fotorealen
Bodentexturen reale Abnutzungsspuren
auf, dies gilt auch für
die gelben Führungslinien. Sämtliche
Navigationseinrichtungen am
Airport von Chiang Mai sind in 3D
platziert worden und sind teilweise
animiert, was zum sehr stimmigen
Gesamtbild weiter beiträgt. Den
neuen und alten Teil des Terminals
erkennt man beispielsweise
sehr gut an verschiedenen Gates
und Rampen. Daneben sind noch
verschiedene Fracht- und Technikgebäude
am Airport vorhanden.
Insgesamt stehen dem virtuellen
Piloten fünf Gates zur Verfügung.
Die Texturen aller Gebäude sind
sehr vorbildlich und auch noch von
Nahem sehr scharf. Lediglich ein
paar Servicefahrzeuge fehlen zum
hundertprozentig stimmigen Gesamtbild
auf dem Vorfeld. Auch an
die Landseite wurde gedacht; vor
dem Terminal ist der Parkplatz gut
gefüllt und feine künstlich angelegte
Seen mit aktiven Springbrunnen
sind zu erkennen.
Review
FLIGHT!
einfach – den Ordner einfach in den
Add-on-Szenerie-Ordner des FSX
kopieren und die Szenerie manuell
anmelden.
Für meinen Besuch in Chiang Mai
wähle ich mir eine Boeing 747-200
der Thai aus und werde mich dem
Norden von Thailand von Bangkok
kommend nähern. Der Anflug auf
Chiang Mai läuft parallel zu einer
Bergkette. Schön zu erkennen sind
die fotorealen Bodentexturen, die
dieser Szenerie beigefügt wurden.
Diese fügen sich sehr gut in die
Standardwelt des FSX ein und die
Übergänge sind sehr weich. Neben
dem Airport wurde auch die direkte
Umgebung angepasst, Autogenobjekte
wurden neu gesetzt sowie
Tempelanlagen mit ihren typischen
goldenen Dächern und Spitzen in
die virtuelle Welt hinzugefügt. Hotels
und Teile der alten Stadtmauer
sowie rauchende Schornsteine
sind ebenfalls zu erkennen. Eine
eigene Landclass-Datei passt die
Ausmaße der Stadt und der durch
sie hindurchfließenden Flüsse sehr
stimmig an. Ebenso sind bereits im
www.flightm.com 31

Rund um den Flughafen sind riesige
Werbetafeln angebracht worden,
die unter anderem dem thailändischen
Präsidenten huldigen.
Beim Anflug auf Chiang Mai sollte
der virtuelle Pilot allerdings ganz
genau auf den richtigen Anflugwinkel
und die Höhe achten. Denn in
Richtung Landebahn 18 liegt gleich
hinter der Landebahnschwelle und
dem Flughafenzaun eine Mautstation
und beim Anflug auf die
Landebahn 36 liegt gleich hinter
der Schwelle und dem Zaun ein
Supermarktzentrum. Egal aus welcher
Richtung man seine Landung
beginnt: Wer zu tief fliegt, riskiert
eine Kollision, bestenfalls fegt es
die Dächer vom Supermarkt oder
der Mautstation ab.
Wirklich sehr akkurat wurde beim
AFCAD, das den virtuellen Verkehr
regelt, gearbeitet. Die AI-Flugzeuge
rollen perfekt auf den Führungslinien
auf dem Vorfeld. Ebenso gut
wurde bei den Unterstellboxen für
die Flugzeuge der General Aviation
gearbeitet. Piper, Cessna und Co.
parken perfekt in diesen Boxen.
Zusammenfassend kann ich den
Airport von Chiang Mai uneingeschränkt
empfehlen. Hier bekommt
der virtuelle Pilot ein tolles Produkt
mit viel Flair eines thailändischen
Airports in Paywarequalität als
Freeware. Unbedingt zugreifen!
Chiang Mai
Entwickler: TIC- Thaiflight
Kompatibilität: FSX
Web: www.thaiflight.com/mach/modules.
php?name=Forums&file=viewtopic&t=50313
Vertrieb: 89 MB Downloadlink im Forum von
Thailflight bzw. in deren Downloadbereich
Preis: Freeware
Pro & Contra:
Airport und Umgebung umgesetzt
landestypische Servicefahrzeuge
Liebe zum Detail
Christoph Schipke
32 Flight!

Review
Nehmen Sie in diesem Sommer Kurs auf die Aerosoft
Geheimtipps und erleben Sie viele spannende und
herausfordernde Flüge!
FLIGHT!
Mit etwa 6,5 Millionen Fluggästen ist er
der sechstgrößte Flughafen des Landes und
dient als Werksflughafen für Airbus und ATR.
Der Toulouse-Blagnac Airport ist geprägt von
einigen historischen Momenten der Luftfahrt.
Preis: 19,99 €.
Der Flughafen fasziniert mit einem der
schönsten Anflüge der Welt. Anflüge auf die
01 führen über den malerischen Luganer
See, der besonders durch die neuen Reflektionen
und Schattenberechnungen in X-Plane
10 Global einen atemberaubenden Anflug
verspricht. Preis: 19,99 €.
Das vorliegende Buch vermittelt
die wichtigsten Grundlagen für
einen erfolgreichen Einstieg in
den Flugsimulator X-Plane 10.
Sie lernen dabei alle relevanten
Programmfunktionen kennen,
damit bei den ersten Flugstunden
kein Frust aufkommt.
Preis: 24,80 €.
In Kürze können Sie auch den Airport
Amsterdam in einer noch nie da gewesenen
Qualität ansteuern. Der internationale
Flughafen der Stadt Amsterdam in den
Niederlanden zählt zu den bedeutendsten
Flughäfen Europas. Preis: 25,99 €.
Der Flughafen Zürich ist der größte Flughafen
der Schweiz und liegt etwa 13 km nördlich
vom Zentrum der Stadt Zürich entfernt.
Der Flughafen verfügt über drei Start- und
Landebahnen, von denen sich zwei kreuzen.
Preis: 25,99 € .
www.xplane10.de
www.aerosoft.de
www.flightm.com 33

Willkommen auf der Sonnenseite
Phuket
Das Land des Lächelns und der Elefanten beschäftigt uns auch in dieser
Ausgabe. Thailand scheint es aktuell den Entwicklern sehr angetan
zu haben. Kaum ein Airport dieses Landes ist bisher nicht für den
aktuellen Flugsimulator umgesetzt worden. Nachdem wir uns in den
letzten Ausgaben bereits mit den teils sehr exotischen Airports befasst
haben, folgt in dieser Ausgabe das Tor zu Asiens südlichen Ferienhochburgen.
Genauer verschlägt es uns nach Thailand.
Die Jungs von „A_A Sceneries“
waren mal wieder aktiv und
haben den zweitwichtigsten Airport
des Landes – Phuket International
– für den FSX in gewohnt
guter Qualität umgesetzt. Kaufen
kann man das neuste Werk im sim-
Market zum Preis von 14,28 Euro.
Dort sind auch etliche Bilder und
sogar eine Videopräsentation des
Produkts vorhanden. Weitere Informationen
liefert auch die Facebook-Seite
der Entwickler. Der
Download ist mit 23 MB angenehm
klein, was aber in keiner Art und
Weise auf die Qualität der Szenerie
schließen lässt. Neu ist, dass die
Szenerie bei simMarket online aktiviert
werden muss, was bei unserer
Version auch gleich nicht funktionierte.
Doch hier sei die vorbildliche
und schnelle Hilfe von sim-
Market lobend erwähnt, und dass
wir nicht die Einzigen mit diesem
Problem waren, zeigen zahlreiche
Facebook-Einträge. Ein erstes Update
ist auch bereits erschienen und
wird beim Kauf der Szenerie gleich
mitgeliefert. Es behebt einige klei-
34 Flight!

FLIGHT!
Review
ne Textur- und Landschaftsfehler
der Szenerie und fügt für alle Hubschrauberpiloten
noch einen Hubschrauberlandeplatz
in der Nähe
des Airports (ca. 5 Kilometer entfernt)
samt Hangarhallen und Serviceequipment
hinzu.
Nach erfolgreicher Installation ist
die Szenerie bereits automatisch
hinzugefügt worden und Phuket
International im FSX ist ab sofort
einsatzbereit. Doch bevor wir uns
die Umsetzung von Phuket genauer
anschauen, erst einmal ein
paar Fakten zum Airport. Phuket
verfügt über eine 3000 x 45 Meter
lange Start- und Landebahn, auf ihr
wird der aufmerksame Pilot Flugzeugtypen
von der Saab 340 bis hin
zur Boeing 747-400 und 777-300 antreffen.
Die Abfertigungsgebäude
erstrecken sich über zwei Terminals,
Terminal 1 wird rein für den
nationalen Verkehr benutzt, während
sich alle internationalen Fluggesellschaften
im Terminal 2 befinden.
Betrieben von der „Airport
of Thailand“-Gesellschaft fertigte
Phuket 2011 gut 8,5 Millionen Passagiere
ab und ist damit der zweitwichtigste
Airport in Thailand. Von
Deutschland aus fliegt nur noch
Condor nonstop und saisonbedingt
nach Phuket, die bisher ebenfalls
nonstop durchgeführten Flüge der
Air Berlin werden seit der Beteiligung
der Ethiad via Abu Dhabi
geführt beziehungsweise wurden
ganz eingestellt. Ansonsten ist am
Airport so ziemlich alles vertreten,
was in dieser Region Rang und
Namen hat. Allen voran Thai Airways,
gefolgt von Bangkok Airways
sowie Thai Air Asia, Orient Thai,
Singapore Airlines, Transaero und
vielen weiteren. Doch schauen wir
uns nun die Umsetzung im FSX genauer
an.
Der Flughafen ist mit einer fotorealen
Bodentextur und einem angepasstem
Höhenmodell ausgestattet.
Die Küstenlinien der gesamten
Insel sind vom Designer ebenfalls
www.flightm.com 35

an die der Realität angepasst worden.
Besonders der lange Strandabschnitt
am Airport ist phänomenal
umgesetzt worden. Tiefweißer
Strand und ein blau-grünliches
Wasser, auf dem genüsslich die
Wellen dem Strand entgegenrollen,
bieten dem virtuellen Piloten eine
unglaublich stimmige Umgebung.
Schon im Anflug fällt auf, dass sich
Phuket gut in die Umgebung einfügt
und von dichter Bewaldung
umgeben ist. Je nachdem, von welcher
Himmelsrichtung man den
Anflug auf Phuket beginnt, ist man
kurz vor dem Aufsetzen gezwungen
tief über einen gut sichtbaren
Strandabschnitt zu fliegen. Einige
Leser werden sich jetzt sicher an etliche
Bilder aus dem Netz erinnern,
die von diesem Strand aus gemacht
wurden. Bereits beim Ausrollen
meiner Maschine auf der Landebahn
fällt auf, dass die Beschilderung
wieder sehr gut gelungen ist,
die Schilder sind in 3D angefertigt
und bereits von weitem gut lesbar.
Der Tower von Phuket thront etwas
abseits auf einem Berg. Von
hier haben die Losten beste Sicht
auf das Vorfeld und die an- und
abfliegenden Maschinen. Diese
Besonderheit von Phuket ist auch
in der FSX-Umsetzung sehr gut gelungen.
Die Form des dargestellten
Bergs ist nach Abgleich mit realen
Bildern sehr stimmig. Dass die verwendeten
Texturen an den Gebäuden
zum größten Teil fotoreal sind,
dürfte den meisten aufmerksamen
Lesern und Kunden von „AA Sceneries“
bereits klar sein. Am Terminal
2 – dem internationalen – angekommen,
schwenke ich auf meine
36 Flight!

FLIGHT!
Review
Parkposition direkt am Terminal
ein, eine digitale Dockinghilfe registriert
mich sofort und startet ihren
Dienst, sehr akkurat komme
ich am Terminal zum Stehen. Nun
hat der Käufer von Phuket die Qual
der Wahl. Wahlweise kann er mit
STRG + J die Gates zum Leben erwecken
und an das Flugzeug andocken
lassen. Es liegen aber im Ordner
von Phuket auch bgl-Dateien
bereit, die die Gates rein statisch
in der Szenerie darstellen lassen.
Wie man die Gates von statisch in
dynamisch und umgekehrt ändert,
ist umfassend im kurz und bündig
gehaltenen Handbuch in englischer
Sprache vermerkt. Weiterhin wurde
mit der aktuellen Version des
Tools AES auch Phuket in die Liste
der zu unterstützenden Airports
aufgenommen. Auch das Servicetool
GSX vom FSDreamTeam funktioniert
in Phuket ohne Probleme.
Besonderen Wert legen die Entwickler
auf an die Realität angepasste
Servicefahrzeuge vor Ort.
Hier wird nicht etwa auf Standardfahrzeuge
zurückgegriffen, sondern
für jede Szenerie werden individuelle
und in der Realität vor Ort
anzutreffende Fahrzeuge erstellt.
Es versteht sich von selbst, dass
diese dann auch die fotorealen Texturen
der realen Vorbilder tragen.
In der Nachbildung von Phuket ist
alles an Servicefahrzeugen vertreten,
was zum Abfertigen eines Flugzeugs
benötigt wird. Von Cateringfahrzeugen
und Gepäckfahrzeugen
über Vorfeldbusse bis hin zu Cargoloadern
und Treppenfahrzeugen ist
alles in ausreichender Zahl vorhanden
und das nicht nur statisch, sondern
auch in ausreichender Form
dynamisch. Dies trägt deutlich
zur Betriebsamkeit des Airports
bei. Doch auch auf der Landseite
haben die Entwickler gute Arbeit
geleistet: Straßen, Straßenschilder,
Zufahrten zu den verschiedenen
Eben, Schranken etc. – alles wurde
sehr gut umgesetzt. Selbst auf die
so typischen großen Werbeplakate
mit original thailändischer Werbung
wurde nicht verzichtet. Der
Parkplatz wird von unzähligen Autos,
die typisch für Asien und Thailand
sind, bevölkert, ebenso fehlt es
nicht an Touristenbussen, die ihre
Gäste in die unzähligen Resorts in
der Umgebung transportieren.
Die Autogenobjekte in der direkten
Umgebung wurden ebenfalls angepasst
und neu platziert. Hier wird
der virtuelle Pilot jetzt landestypische
Häuser vorfinden. Des Weiteren
haben die Designer unzählige
neue Bäume rund um den Airport
gesetzt, die sich sogar teilweise im
Wind bewegen, und wer genau hin-
www.flightm.com 37

schaut, wird hie und da auch Vögel
fliegen sehen. Dadurch wird auch
die dichte Bewaldung wie in der Realität
in der Umgebung im FSX sehr
gut dargestellt. Wer jetzt glaubt,
dass durch die vielen Objekte in der
Umgebung die Bildwiederholungsrate
einbricht, der irrt. Hier konnte
kein Einbruch verzeichnet werden,
Phuket läuft sehr flüssig. 3D-Gras
auf den Grünflächen des Airports
rundet das gute Gesamtbild ab.
Diese Szenerie von „AA Sceneries“
kann dem virtuellen Piloten und
Asienfreund wärmstens empfohlen
werden. Phuket bietet nicht nur
dem Langstreckenpiloten eine tolle
Destination. Auch Kurzstreckenpiloten
kommen hier auf ihre Kosten,
denn die asiatischen Zentren wie
Bangkok, Kuala Lumpur (ist bei
„AA Sceneries“ in der Entwicklung)
und Singapur sind nur wenige Flugstunden
entfernt. Fotoreale Texturen
am Boden und an den Gebäuden,
die akkurate Platzierung aller
Objekte, landestypische Fahrzeuge,
3D-Gras, gute 3D-Beschilderung,
die dynamische Szenerie und vieles
mehr tragen zu einem extrem stimmigen
Gesamtbild bei. Wer Thailand
und Asien kennt, wird den
hohen Wiedererkennungswert von
Phuket im FSX begrüßen und sich
hier wirklich wohlfühlen.
Christoph Schipke
Phuket
Entwickler: A_A Sceneries
Kompatibilität: FSX
Download: www.simmarket.com
Preis: 14,28 Euro
Pro & Contra:
ganze Insel wird aufgewertet
perfekte Umsetzung des Airports Phuket mit tollen
fotorealen Bodentexturen
Scharfes Luftbild
landestypische Servicefahrzeuge
Liebe zum Detail
Bewertung:
7,6
Modellierung
Texturen
Luftbild
Nachttexturen
Objekte
Frames
Umgebung
Details
Handbuch
8/10
8/10
8/10
8/10
8/10
9/10
7/10
7/10
6/10
Preis/Leistung:
gut
38 Flight!

Freeware
Hetzleser Berg
Die Perle bei Erlangen
Review
FLIGHT!
Auf einem Höhenrücken nur wenige Kilometer nördlich von Nürnberg
liegt der kleine, aber feine Sonderlandeplatz Hetzleser Berg.
Dieser trägt den ICAO-Code EDQX und wurde jetzt von Andreas Jennerwein
umgesetzt, der in unserem Forum auch unter dem Namen
„Anderl“ bekannt ist. Den kostenlosen Download finden Sie auf unserer
Website.
Der Flugplatz in der
Realität
Der Platz wird von den Fliegerclubs
Nürnberg und Erlangen betrieben.
Er verfügt über eine 538 Meter lange
und 7 Meter breite Asphaltpiste,
auf der Segelflugzeuge, Ultraleichtflugzeuge
und Motorflugzeuge mit
einem maximalen Gewicht von
2000 Kilogramm starten dürfen.
Schwer zu finden ist die Szenerie
nicht, sie liegt nämlich direkt auf
einer Lichtung auf einem Bergrücken.
Falls diese Infos noch nicht
reichen: Das Erlangen VOR liegt
nur eine Meile nordwestlich des Geländes,
sogar innerhalb der Platzrunde.
Auf dem Flughafen gibt es
einen Hangar mit Kapazitäten für
bis zu 14 Flugzeuge, auch existiert
eine große Hütte, das „Frauenhaus“,
wo übernachtet und gekocht
werden kann.
Installation und
Handbuch
Der Ordner muss zuerst entpackt
werden, dann kann man diesen
in die Szenerienbibliothek schieben.
Ebenso kommt ein Readme
auf Deutsch und Englisch auf den
PC, in diesem wird noch einmal
die Installation beschrieben und
nützliche Tipps gegeben. Für eine
richtige Darstellung muss die Mes-
Download: www.flightm.com/downloads
Code: BERG0812
www.flightm.com 39

hauflösung unbedingt auf 1 Meter
gestellt werden. Falls Probleme auftreten,
wird noch ein Patch mitgeliefert.
Auf in den Segler
Um einen Überblick über den Platz
zu bekommen, schnappe ich mir
den Discus von Aerosoft und hebe
mittels Windenstart ab. Um nicht
erst eine Thermik suchen zu müssen,
fahre ich den kleinen Motor
aus und drehe ein paar Platzrunden.
Aus der Luft ist der Unterschied
zwischen dem verhältnismäßig
großen Luftbild und den Standardtexturen
kaum zu erkennen. Auch
passt sich der Flughafen gut in das
Gelände ein, was auch daran liegen
könnte, dass Andreas das Gelände
etwas angepasst hat. Nach einer geglückten
Landung, bei der man auf
beiden Seiten verdächtig nah an die
Baumwipfel kommt, steige ich aus
und erkundige den Flugplatz genauer.
Was sofort auffällt, sind die
toll platzierten und modellierten
Objekte. Diese verfügen auch über
scharfe Texturen, was alles perfekt
macht. Danach nähere ich mich
dem Hangar, die Texturen der
Halle sind zweidimensional aufgetragen.
Die Lage im Hang wurde
sehr gut simuliert, die Rückseite
des Hangars liegt auf einem Fundament,
das etwa einen Meter höher
liegt als der Hang. Auf dem Vorfeld,
das man eher als Wiese bezeichnen
könnte, stehen noch einige Anhänger
für Segelflieger und Autos, wie
auch auf einem Parkplatz vor den
zwei Hangars. Auch diese sehen
wieder sehr gut aus und sind detailreich.
Ebenso der Tower.
Generell überzeugt mich der Detailreichtum
am Platz. Vor den Hallen
stehen Tische und Bänke, vom
Tower zieht sich ein Zaun in Richtung
eines kleinen Gartens. Viel
mehr gibt es allerdings auch nicht
zu sehen.
40 Flight!

FLIGHT!
Review
Fazit
Ich würde mir wünschen, dass
Andreas Jennerwein mal größere
Plätze umsetzen würde, da die kleinen
Plätze, die er umgesetzt hat,
eine großartige Qualität haben, vor
allem in Anbetracht der Tatsache,
dass sie kostenlos erhältlich sind.
Es ist auf jeden Fall die Zeit wert,
sich die Szenerie anzuschauen und
seinen Spaß an ihr zu haben. Klare
Downloadempfehlung!
Max Mertznich
Hetzleser Berg
Kompatibilität: FSX
Download: www.flightm.com/downloads
Downloadcode: BERG0812
Preis: Freeware
Pro & Contra:
Große Detailgenauigkeit
Tolle Modellierung und Texturen
Scharfes Luftbild
www.flightm.com 41

Foto: Daniel Kleef

Fliegen unter der Sonne
Südamerikas Teil 2:
LatinVFR Montevideo Carrasco Intl
Vor kurzer Zeit haben wir Ihnen ja bereits den Flughafen Caracas aus
dem Hause LatinVFR vorgestellt, der in unserem Test recht passabel
abschnitt. Während wir noch Lob und Kritik für SVMI sammelten,
veröffentlichte die bekannte Entwicklertruppe bereits Ende Mai ihr
neues Werk. Geografisch bleiben wir in Südamerika, fliegen jedoch
südlich einmal über Brasilien hinweg, um schließlich auf dem Flughafen
Carrasco der uruguayischen Hauptstadt Montevideo zu landen.
Der Aeropuerto Internacional
de Carrasco
in der Realität
Der Name sagt es bereits: In Uruguay
wird Spanisch gesprochen. Ebenso
spanisch kommt es einem vor,
wenn der als „wichtigste Flughafen
des Landes“ deklarierte Airport
gerade einmal 1,2 Millionen Passagiere
im Jahr abfertigt. Dennoch
befindet er sich im Ranking des US-
Reiseportals Frommer’s unter den
besten zehn Flughäfen der Welt.
Mit seinen zwei aktiven Pisten und
dem 2009 eröffneten neuen Terminal
besitzt MVD jedoch eine Kapazität
von drei bis vier Millionen Passagieren
pro Jahr und ist demnach
weiter wachstumsfähig. Carrasco
beheimatet unter anderem die heimische
Fluglinie PLUNA und ist
von Europa aus lediglich mit Iberia
ab Madrid zu erreichen. Weitere
Verbindungen existieren beispielsweise
nach Buenos Aires, Panama
City, Lima oder Miami.
44 Flight!

FLIGHT!
Review
Kauf, Installation
und Handbuch
Der Kauf geschieht einmal mehr
problemlos über simMarket und
schlägt mit knapp 18 Euro für beide
Versionen zu Buche. Ebenso
einfach ist die Installation, die wie
gewohnt lediglich die Eingabe der
E-Mail-Adresse und des Registrierungsschlüssels
erfordert. Das
Handbuch ist wenig auffällig, beschreibt
nüchtern auf zehn Seiten
den realen Flughafen und gibt weiterhin
Tipps für das virtuelle Fliegen.
Positiv anzumerken ist, dass
zusätzlich noch ein dreizehnseitiges
Chartpackage beiliegt.
Das virtuelle Montevideo
Montevideo verfügt über zwei Instrumentenanflugsysteme,
eines
in Richtung 24 und eines in Richtung
19. Wir bekommen heute die
längere der beiden Pisten zugeteilt
und planen den Anflug auf den
Hauptstadtairport. Bereits im Final
ist die Fototapete auffallend, die
großzügig um den Flughafen angesiedelt
wurde. Leider sieht man die
Abgrenzung zur Standardszenerie
recht deutlich, sowohl farblich als
auch durch den abrupten Übergang.
Je mehr man sich dem Boden
nähert, desto verwaschener und
verschwommener wird das Luftbild.
Hier wäre noch einiges mehr
möglich gewesen. Kurz vor dem
Aufsetzen überfliegen wir noch
die schön modellierte Landebahnbefeuerung
und werden von nun
an auch mit schöneren Texturen
verwöhnt – zumindest sehen die
Run- und Taxiways deutlich besser
aus als der Grünteil des Flughafens.
www.flightm.com 45

Dies gilt auch für die Markierungen
und Beschilderungen, hier gibt es
nichts zu meckern. Erbsenzählern
werden jedoch Kleinigkeiten auffallen,
die PAPI-Lichter beispielsweise
schweben frei einige Meter
neben ihrem Gehäuse.
Die Modellierung der Terminals
und Gebäude ist solide und anschaulich,
aber auch unspektakulär
und ohne Überraschungen. Bei
der Texturierung hingegen wären
meiner Meinung nach noch Verbesserungen
möglich gewesen, so wirken
beispielsweise die Glasflächen
nicht gänzlich realistisch und eher
wie eine blaue Wand. Auf den Parkpositionen
finden sich kleine Details
wie Verschmutzungen und herumstehendes
Serviceequipment,
die den Betrachter zwar durchaus
erfreuen, aber den langweiligen
Gesamteindruck dennoch nicht
vollständig überdecken können.
Fehlender dynamischer Verkehr
sowohl land- als auch airportseitig
erzeugen einfach eine gewisse Leblosigkeit,
was ich sehr schade finde.
Nachts ist Montevideo etwas
schwierig zu finden, dies nicht zuletzt
aufgrund der fehlenden Mittellinienbefeuerung
auf den Pisten.
Die Taxiways besitzen ebenfalls
nur Edge-Beleuchtungen und lassen
das Rollen zu einer Herausforderung
für sich werden. Die Aprons
wirken dezent beleuchtet und heben
sich vom restlichen Flughafen
ab, der nahezu in der Dunkelheit
verschwindet. Die landseitige
Nachtbeleuchtung sieht nahe dem
neuen Terminal ziemlich komisch
aus, irgendwie erinnert es mich
an Farbspiele und moderne Kunst,
aber keinesfalls an eine Nachtbeleuchtung
eines Flughafens.
46 Flight!

Reale Daten:
Name:
IATA Code:
ICAO Code:
Aeropuerto Internacional de Carrasco
MVD
SUMU
Review
Höhe:
32 m ASL
Passagiere: 1.102.299 (2006)
Luftfracht: 24.459 t (2006)
FLIGHT!
Flugbewegungen: 19.457 (2006)
Start- und Landebahn: 01/19 2250 m × 45 m
06/24 3200 m × 45 m
LatinVFR Montevideo Carrasco Intl SUMU
Fazit
LatinVFR Montevideo ist ein größtenteils
solides und anschauliches
Produkt, mit dem jeder Südamerikafreund
auf seine Kosten kommt.
Bis auf die teilweise unstimmige
Nachtbeleuchtung und das verbesserungswürdige
Luftbild gibt es
nur Kleinigkeiten, an denen ich etwas
auszusetzen habe. Etwas Dynamik
hätte dem Flughafen sicherlich
gut getan, im Allgemeinen wirkt er
so aber eher brachliegend und sogar
etwas öde. Dennoch: Wer dem
Alltagseuropa einmal virtuell entfliehen
will, macht zwar bei einem
Kauf der Szenerie nichts falsch, darf
aber auch keine Wunder erwarten.
Florian Venus
Entwickler: LatinVFR
Web: www.latinvfr.com
Vertrieb: Simmarket
Download: FS9: 64 MB, FSX: 288 MB
Preis: 19,03 EUR
Pro & Contra:
netter Gesamteindruck
schöne Texturierung der Run- und Taxiways
ein weiterer „weißer Fleck“ weniger
Luftbild unscharf
kleinere Ungereimtheiten
Nachtbeleuchtung teilweise unstimmig
Modellierung
Texturen
Luftbild
Nachttexturen
Objekte
Frames
Umgebung
Details
Handbuch
Bewertung:
7,3
8/10
7/10
5/10
7/10
8/10
9/10
7/10
7/10
8/10
Preis/Leistung:
ausreichend
www.flightm.com 47

Zwischen Meer und Vulkan
Teneriffa Süd
Es ist ein typisch kalter und verregneter Tag außerhalb des wohlig
warmen Büros. Doch plötzlich dringt ein altbekanntes Lied ins Hörzentrum.
Ist es? Ja definitiv, es ist „Ab in den Süden“ von Buddy. Sofort
befindet man sich am Strand samt Cocktail und verspürt das Rauschen
des Meeres, allerdings leider nur im Kopfkino. Nach guten drei Minuten
befindet man sich wieder am Boden der Realität, doch der Gedanke
an den Süden lässt nicht los. Ein Grund mehr sich genau dahin zu
begeben - wenn auch virtuell - so hat doch Simbreeze eine Umsetzung
des Aeropuerto de Tenerife Sur Reina Sofia, zu Deutsch Teneriffa Süd
(ICAO: GCTS, IATA: TFS) veröffentlicht, welche den gesamten besagten
Flughafen abdeckt. Doch dazu später mehr.
Der Flughafen Teneriffa Süd
liegt, wie der Name schon
sagt, im südlichen Teil der Insel.
Neben Teneriffa Nord ist dieser
der zweite Flughafen der Kanarischen
Insel, die zugleich mit 80
Kilometern Länge und 50 Kilometern
Breite auch die größte Insel der
Kanaren bildet. Entstanden ist diese
Insel durch die hohe vulkanische
Aktivität vor etwa 12 Millionen Jahren.
Heute ist der Vulkan in der In-
48 Flight!

FLIGHT!
Review
selmitte jedoch erloschen und ragt
mit seinen 3718 Metern als höchster
Berg Spaniens empor. Geografisch
liegen die Kanarischen Inseln bereits
auf dem afrikanischen Kontinent,
was natürlich auch eine
längere Flugzeit mit sich bringt.
So ist Teneriffa rund 1300 Kilometern
vom spanischen Festland entfernt.
Mit durchschnittlich nur 30
Regentagen pro Jahr erfreut sich
die Urlaubsinsel über einen starken
Zustrom der Touristen, von denen
etwa 5 Millionen pro Jahr auf diese
Insel pilgern. Nicht schlecht für
eine Insel dieser Größe. Demnach
muss natürlich auch der Flughafen
ausgestattet sein. Doch nun tauchen
wir in die virtuelle Welt ein
und werden sehen was uns bei dieser
Szenerie erwartet.
Erstmals benötigen wir die besagte
Szenerie, welche bei SimMarket als
Download erworben werden kann.
Der knapp 27MB große Installer
kommt mit einer Breitbandanbindung
dementsprechend schnell auf
den heimischen Rechner. Gleich darauf
erhält man die Registrierungsdaten
zur Aktivierung der Szenerie,
wofür allerdings eine aktive Internetverbindung
vorausgesetzt ist.
Die Installation erfolgt reibungslos,
auch das FSX-Verzeichnis wird automatisch
erkannt und ausgewählt.
Nach Abschluss der Installation erfolgt
die erste Bestandsaufnahme
und zugleich die erste Ernüchterung.
Bis auf die bereits installierte
Szenerie herrscht gähnende Leere.
Weder ein Handbuch noch die erforderlichen
Charts hat der Entwickler
Simbreeze beigelegt, hier
muss man selbst auf Suche im Internet
gehen. Umso größer die Freude,
dass die Szenerie bereits im FSX
angemeldet ist und nicht per Hand
hinzugefügt werden muss.
www.flightm.com 49

Los geht’s: Wir starten unseren
kleinen Übersichtsrundlug auf
einem der Gates mit Passagierbrücke,
dank GSX wird unser parkender
Airbus getankt und beladen.
Aerosoft´s AES wird zum Zeitpunkt
des Tests noch nicht unterstützt.
Neben uns stehen noch weitere
AI-Flugzeuge, denn Simbreeze
hat auch an eine Implementierung
von AI-Traffic AddOns gedacht. Die
Texturen sind leider etwas missraten,
so sind wir doch schon besseres
gewohnt. Durch die schlechte
Auflösung wirkt alles ein wenig
pixelig und unreal. Dies zieht sich
durch das gesamte Flughafenareal,
welches neben der 3200 Meter langen
Runway auch noch das Terminal
für Passagiere und Fracht sowie
den gesamten Vorfeldbereich inklusive
dem General Aviation Terminal
umfasst. Das Vorfeld wirkt durch
Abriebsspuren sehr authentisch,
jedoch wiederholen sich diese auf
jedem Parkfeld. Hinter dem Terminal
befinden sich noch Parkplätze,
das Treibstofflager auf einer Anhöhe
und eine Tankstelle. Speziell
der hintere Bereich fällt durch die
vielen, von Hand platzieren Autos
und Busse auf. Ansonsten befinden
sich auf dem kargen Flughafenareal
wie auch in der Realität lediglich
ein paar Palmen und Bäume. Die
Gebirgsauflösung entspricht nicht
ganz dem Original und das beigefügte
Luftbild ist aus Sicht der aktuellen
Standards verbesserungswürdig.
Aus etwas größerer Höhe mag
dies dennoch halbwegs attraktiv
wirken, spätestens bei der Landung
wird einem allerdings klar, sofern
es nicht Nacht ist, hier ist definitiv
kein Hauch von einem hochaufgelösten
Luftbild zu spüren. Wer
eine Freeware-Fotoszenerie oder
beispielsweise UltimateTerrainX
benutzt wird feststellen, dass sich
das mitgelieferte Luftbild nahezu
perfekt eingliedert. Wer diese
jedoch nicht besitzen sollte, dem
wird lediglich Wüstensand geboten,
denn mehr als das Flughafenareal
samt dahinterliegendem
Parkplatz wurde nicht umgesetzt.
Die Nachtbeleuchtung am Vorfeld
kann sich dafür sehen lassen. Diese
wurde wirklich detailgetreu umgesetzt
und jeder Leuchtmast enthält
mehrere Lichtquellen die auf das
Vorfeld gerichtet sind. Die Runwaybefeuerung
ist hingegen etwas
dürftig. Auf unserem Testrechner
50 Flight!

konnte man diese auch mit abgeschalteten
enb-Mod nur schwer
erkennen. Wer AddOns wie REX
oder ähnliches benutzt kann hierbei
allerdings Abhilfe schaffen. Der
Parkbereich sowie die Tankstelle
werden ebenfalls beleuchtet. Dies
erweckt dann doch ein wenig den
Eindruck als bemühe man sich um
Realität.
Review
FLIGHT!
Mit der Payware-Szenerie von Simbreeze
wurde eine große Lücke
unter den FSX-AddOns geschlossen.
Die Umsetzung besitzt Potential,
welches allerdings noch deutlich
besser ausgeschöpft werden
könnte. Häufig lassen sich kleine
Fehler finden – für 17,33 € hätte
man sicherlich mehr erwarten dürfen.
Wehrmutstropfen ist die gute
Performance der Szenerie. Diese
ist nicht wesentlich schlechter als
die der Default Szenerie. In Verbin-
dung mit einer Freeware Fotoszenerie
ist der Airport wirklich. Für
eingefleischte Kanaren-Liebhaber
ist dieser Flughafen ein Muss in der
Szeneriebibliothek und als einzige
TFS-Umsetzung und mit den nötigen
AddOns auch klar eine Empfehlung
wert.
Nicolas Hoffmann
Simbreeze Tenerife South
Entwickler: Simbreeze
Vertrieb: simbreeze.de
Kompatibilität: FSX
Download: simmarket.com
Preis: 17,33 EUR
Reale Daten:
Name:
IATA Code:
ICAO Code:
Aeropuerto de Tenerife Sur Reina Sofia
TFS
GCTS
Pro & Contra:
Erste Umsetzung von GCTS für den FSX
Gute Performance
GSX kompatibel
Implementierung von AI-Traffic
Mit Freeware kombinierbar
Kein Handbuch bzw. Charts
Unscharfes Luftbild
Runwaybeleuchtung zu schwach
Teils unscharfe und verpixelte Texturen
Keine Umgebungsdetails
Höhe:
64m über Meer
Betreiber:
AENA
Passagiere: 8656480
Luftfracht: 4878
Flugbewegungen: 58093
Modellierung
Texturen
Luftbild
Objekte
Frames
Umgebung
Details
Bewertung:
6,0
8/10
5/10
4/10
7/10
9/10
2/10
7/10
Start- und Landebahn:
Beton 3200m x 45m
Preis/Leistung:
mangelhaft
www.flightm.com 51

Die Bucht des Scheichs
Sharm El-Sheikh 2012
Hitze, Meer, wüstenähnliche Umgebung und eine Menge Tourismus.
Sharm El-Sheikh ist eines der zahlreichen Urlaubsgebiete in Nordafrika,
die sich beständiger Zufriedenheit der europäischen Touristen erfreuen.
Mitte Juli veröffentlichten die FlightSim Development Group
(FSDG) und 29Palms ihre Umsetzung des internationalen Flughafens.
Sharm El-Sheikh in
der Realität
An der Südspitze der Sinai-Halbinsel
gelegen bietet das ehemalige
Fischerdörfchen Sharm El-Sheikh
Touristen ganzjährig warme Temperaturen.
Der Flughafen selbst
war ursprünglich ein Luftwaffenstützpunkt
Israels und liegt heute
mit jährlich über sieben Millionen
abgefertigten Passagieren auf
Platz zwei der größten Flughäfen
Ägyptens. Der Abfertigung dienen
zwei Pisten zu je knapp 3100 Metern
Länge, von denen aber nur die
Hauptbetriebspiste 04L über ein
ILS verfügt, sowie zwei Terminals.
Verbindungen bestehen innerägyptisch
nach Kairo, Luxor und Alexandria
sowie im Charterverkehr
nach ganz Europa, beispielsweise
auch nach Deutschland mit Air Berlin
oder TUIfly.
Kauf, Installation
und Handbuch
17,95€ werden vom Konto des Käufers
auf der Website von Aerosoft
für Sharm El-Sheikh 2012 abgebucht,
die Produktseite wirbt unter
anderem mit einer komplexen Szenerie,
fotorealistischen Bodentexturen
und revolutionärer Nachtbeleuchtung.
Die Installation erfolgt
wie gewohnt problemlos, der Aerosoft
Launcher wird optional mitgeliefert.
Das Handbuch beschreibt nüchtern
auf lediglich neun Seiten einige
Details zum Airport, Charts oder
dergleichen sind nicht enthalten -
es wird lediglich darauf verwiesen
dass diese frei im Internet zu Verfügung
stehen.
Virtuelle Bucht
des Scheichs
Nach meinem realen Besuch
2008 auf der Sinai-Halbinsel warte
ich bereits seit längerer Zeit
auf diese Szenerie und installierte
sie mit großer Vorfreude
auf das, was mich erwartet.
Nach fünf Stunden Flug nähern wir
uns dem Zielort und bereiten die
Landung auf der Piste 04L vor. Urlaubsflair
kommt im Anflug noch
nicht auf, zumindest nicht in der
FS2004 Version. Im Gegensatz zur
FSX Variante gibt es hier weder ein
Luftbild noch Autogenobjekte. Sehr
schade, was wäre ein Tourismusgebiet
ohne Hotels? Mit diversen Freewaresceneries
oder Ground Envi-
52 Flight!

onment Pro kann man sich aber
notfalls auch selbst versorgen, zumindest
was das Autogen betrifft.
Das am Flughafengelände beginnende
Luftbild ist unspektakulär
und mittelmäßig bis durchschnittlich,
leider fehlt auch hier die oftmals
bemängelnde Schärfe. Die
Texturen der Run- und Taxiways
sind okay, wirken jedoch teilweise
künstlich und etwas unrealistisch.
Wirklich gut hingegen gefallen
mir die Beschilderung und die modellierte
Randbefeuerung der Rollwege,
diese wirken authentisch und
lockern den Flughafen etwas auf.
Die Modellierung der Gebäude
wirkt zeitgemäß und meist schön,
lediglich die Palmen auf der Landseite
stechen eher negativ ins
Auge. Allgemein gefällt mir der
öffentliche Bereich dennoch gut,
Parkplätze und Zufahrtsstraßen
sind ansehlich modelliert und machen
die Szenerie interessant. Bei
den Texturen besteht teilweise
noch Verbesserungsbedarf, einige
sehen noch zu comicartig aus,
an anderen Stellen können sie jedoch
überzeugen und vermitteln
ein realistisches Bild der Gebäude.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die
Leblosigkeit. AES Lite hätte dem
Flughafen sehr gut getan, leider
wirkt hier alles relativ ausgestorben
und langweilig. Hier und da stehen
zwar ein paar Fahrzeuge herum,
aber die Dynamik fehlt einfach.
auch hier halte ich nichts für revolutionär.
Die Landseite ist ebenfalls
beleuchtet und macht einen realistischen
Eindruck.
Fazit
Schade - hier wäre wieder mal
mehr möglich gewesen. Teilweise
überzeugt Sharm El-Sheikh 2012,
teilweise bin ich etwas enttäuscht.
FS2004 Nutzer bekommen für 18
Euro gerade einmal den Airport,
Sharm El-Sheikh 2012
Entwickler: FSDG / 29Palms
Kompatibilität: FS9 / FSX
Vertrieb: Aerosoft
Web: www.aerosoft.com
Download: FS9: 113 MB, FSX: 267 MB
Preis: 17,95 EUR
Pro & Contra:
schöner Gesamteindruck
zeitgemäße Modellierung
teilweise unstimmige Texturierung
triste Umgebung in der FS2004 Version
keine Dynamik
FSX Nutzer haben wenigstens noch
ein Umgebungsluftbild und Hotelanlagen.
Die Texturierung ist teilweise
okay, teilweise unter Standardniveau,
dafür kann aber die
Modellierung überzeugen.
Als ein Must-Have würde ich die
Szenerie nicht bezeichnen, Ägypten
Fans werden jedoch auf ihre
Kosten kommen.
Florian Venus
Review
FLIGHT!
Nachts verwandelt sich der Airport
in ein beleuchtetes, großes etwas,
das aus der Dunkelheit der Wüste
und der spärlich erhellten Umgebung
heraussticht. Von der revolutionären
Technik für die Nachtbeleuchtung
konnte ich nichts
entdecken, es sei denn es ist damit
der Apron gemeint, der irgendwie
wirkt als würde er auf wundersame
Weise von selbst ein bisschen leuchten.
Die 3D-Effekte an den Flutlichtern
sind nett anzusehen, aber
Modellierung
Texturen
Luftbild
Nachttexturen
Objekte
Frames
Umgebung
Details
Handbuch
Preis/Leistung:
Bewertung:
6,6
mangelhaft
8/10
6/10
5/10
7/10
7/10
7/10
7/10
7/10
6/10
www.flightm.com 53

AeroflyFS
und die Rückkehr einer Bergziege
Der neue Flugsimulator
Diese Bergziege werde wohl ich sein, schon seit ich denken kann, bin
ich ein Bergwanderer und Bergliebhaber. Falls du denkst, hier ein
normales Review über einen Flugsimulator zu lesen, denk nochmal
nach. Vielleicht sollte ich dir erzählen, dass ich die Schweiz als das
Land meiner Jugend betrachte, jeden Sommerurlaub habe ich dort verbracht,
16 Jahre hintereinander, vielleicht verstehst du das jetzt. Die
Schweiz verbinde ich mit vielen Erinnerungen, vielen intensiven Erinnerungen.
Das Wort „Schweiz“ allein lässt mein Gehirn schon viele
Reaktionen auslösen.
Ich rieche das frisch gemähte Gras
und das Heu auf dem Hang unter
unserem Chalet, das heiße Öl und
den Dampf der Brienzer Rothorn
Bahn, den Asphalt unter uns,
schmelzend in der heißen Julisonne,
den Teer und das Öl von dem alten
Dampfschiff, das über den Thuner
See fährt. Ich höre das Quietschen
HERVORRAGEND
Im Test: AeroflyFS
Ausgabe: Juli/August 2012
www.flightm.com
des alten eisernen Sesselliftes, das
Rattern der Rollen auf den Stützen.
Das Hecheln, als wir auf das 2000
Meter hohe Niederhorn klettern,
das x-te Mal, das Pfeifen des Zuges,
welcher den Interlakener Bahnhof
verlässt, wie die Jets über das Heimwehfluh
donnern, in Richtung der
Spitze Niesen, und wie sie dann
im blauen Dunst verschwinden.
Wenn ich meine Augen schließe
und an das Berner Oberland denke,
sehe ich klar und deutlich Eiger,
Mönch und Jungfrau, diese drei
majestätischen Berge, die wir uns
all die Jahre von unserem Balkon
angesehen haben. Auch sehe ich die
Steile Klamm von Lauterbrunnen,
das Schloss von Thun, Vaters alten
Rucksack, die Spielsachen und die
Sandfläche neben unserem Haus …
Aber was hat diese persönliche und
private Reise mit dem AeroflyFS zu
tun, oder mit allem in einem Flugsimulator-Magazin?
Was kümmern
euch die Gerüche, Geräusche, Aussichten
und Gefühle eines kleinen
Jungen vor 45 Jahren?
54 Flight!

FLIGHT!
Review
aktualisierte Version
des Flugsimulators!
Na ja, AeroflyFS wird auch dich in
manche dieser Ausblicke bringen,
und das, wenn du in deinem Wohnzimmer,
Schlafzimmer oder Büro
sitzt, wo immer du auch deinen
Flugsimulator aufgebaut hast.
Ja, das ist spektakulär!
Die Bilder sind so unglaublich
scharf und die Bewegung deines
Flugzeugs so fließend. Der kleine
Zähler in der Ecke meines Bildschirms
blinkt „135 fps“ (frames
per second). Beim Hochfliegen des
Berghangs von Interlaken in einer
Cessna erkennt man jede Straße,
jeden Weg, jedes Haus und sogar jeden
Stein, genau wie ich mich an sie
erinnere, ausgelassen einige neue
Hotels. Und was verrückt ist: Wenn
ich dort langfliege, kommen in
meinem Kopf direkt diese Namen
auf, die Namen, die ich für dreißig
Jahre vergessen habe!
Ich sehe Beatenberg, das Niederhorn,
das Gemmenalphorn, das Birrenfluh
sowie das Justis-Tal. Unter
mir sehe ich Unterseen, Spiez auf
der anderen Seite des Sees, die Straße,
die durch Leisigen führt, und
die Bahnschienen, die dieser folgen.
Aber ich muss mich gar nicht
an diese Namen erinnern, denn
AeroflyFS hat ein schlaues Extra,
versteckt hinter der Tastenkombination
Shift + F. Dies lässt dich alle
Namen auf dem Bildschirm sehen.
Jede Stadt, jedes Dorf und jeder
Gipfel hat seinen Namen und wird
angezeigt.
Ich will mehr!
So fliege ich also mit der F18-
Hornet mit dem vertrauten weißen
Kreuz mit der roten Flagge auf
dem Heck hinauf zum Eiger. Der
Aletsch-Gletscher liegt schon hinter
mir, weiter ins Rhone-Tal. Alles
ist da. Ich kann der Passstraße hoch
nach Grimsel folgen, die Seen auf
dem Pass sehen, in der grauen und
weich polierten Landschaft sehen,
typisch Grimsel halt. Ich sehe in das
Rhone-Tal in Richtung Sion auf der
rechten Seite und links den Furka-
Pass und den Rhone-Gletscher.
Sogar das Hotel und den Parkplatz
nahe dem Gletscher kann man
leicht erkennen. Wir haben dort
unser Motorrad geparkt, das ist nur
zwei Jahre her!
Was ist AeroflyFS?
Es ist im Grunde ein neuer Flugsimulator,
entwickelt von der deutschen
Firma Ikarus aus Schramberg-
Waldmössingen im Schwarzwald,
irgendwo auf halber Strecke zwischen
Stuttgart und dem Bodensee.
Aber er ist nicht so neu, wie manche
denken werden, da der Besitzer
der Firma, Norbert Grüntjens,
seine „RC Flight School“ schon in
den 70er Jahren startete. Seitdem
entwickelten sie ein Programm,
das helfen sollte zu lernen, wie man
www.flightm.com 55

ein RC-Modell fliegt, und dieses
Programm nennt sich Aerofly (es
befindet sich jetzt schon in der fünften
Version). Eine spezielle Website
dafür lässt sich hier finden:
http://www.aerofly.com/index.
html.
AeroflyFS ist teilweise eine Ableitung
von diesem, zielt aber jetzt auf
den Markt der Flugsimulator-Fans
ab, statt auf den der RC-Fans. Der
Simulator deckt die ganze Schweiz,
mit extrem hoch aufgelösten Mesh
und sehr tollen fotorealistischen
Texturen, basierend auf Luftaufnahmen.
Mit einem beinhalteten
Flugzeug darüber zu fliegen macht
Spaß, vor allem wenn du auch
weißt, was du dir gerade anguckst!
Und wo wir gerade über die beinhalteten
Flieger reden … das ist es,
was man für 39,99 Euro bekommt:
Cessna 172 Skyhawk
Jodel Robin DR 400 / 140 B Major
Pitts S-2B
Extra 300 LX
Discus bM Motorsegler
Swift S1 Segelflieger
McDonnel Douglas F/A-18 Hornet
Sopwith F1 Camel
Drei davon mag ich besonders: die
Robin, weil ich sie selbst geflogen
habe und ich sie oft in Frankreich
sehe (wo wir in den Sommermonaten
leben), die F/A-18 Hornet, weil
es ein guter Weg ist, große Distanzen
zurückzulegen und trotzdem
alles scharf zu sehen, und den Motorsegler!
Dieser verspricht eigentlich
den meisten Spaß im „Simulator“,
da du auch noch was anderes
tun musst, außer über die Landschaft
zu fliegen und sie sich anzusehen.
Denn dies ist einer der Nachteile
von AeroflyFS (wie eigentlich
auch vom MS Flight). Man muss
nicht viel anderes machen, als das
Flugzeug über die tolle Schweizer
Landschaft zu bewegen.
Und dies bringt mich direkt zum
nächsten Punkt: Wie viel Simulator
ist es eigentlich?
Die Flugmodelle sind gut, soweit
ich (und andere Piloten) dies beurteilen
können. Das Team von Ikarus
hatte nicht das Ziel, ein Spiel zu
erstellen, sie wollten einen Simulator
machen.
56 Flight!

Aber ohne ein Set von funktionierenden
Instrumenten und ohne
die Möglichkeit, diese Instrumente
(und Schalter) auch wirklich zu nutzen,
haben sie noch einige Wege in
die „richtige“ Simulation offen. Sie
versicherten mir allerdings, dass
das Programm bestimmte „Hacken“
hatte, welche weitere Erweiterungen
möglich machen sollen.
Mehr Instrumente, mehr Funktionen,
andere Flugzeuge und, natürlich,
neue Regionen. Das ist gut.
In der Welt bewegt sich nichts, keine
AI-Flieger, dies erinnert mich
an den MS Flight, dort bewegt sich
auch nichts. Auch keine Bodenfahrzeuge.
Und kein ATC. Das ist
langweilig. Es gibt Autogen und
3D-Objekte auf dem Boden, und einige
Flughäfen sind detailliert dargestellt,
aber nicht alle. AeroflyFS
hat ein großes Potenzial, das noch
nicht ausgeschöpft ist.
Wie man ihn benutzt
Das Hauptproblem bei diesem Simulator
ist zurzeit, dass man nicht
viel zu tun hat. Das entstammt natürlich
der Sicht eines eingefleischten
Simmers. Ein „realer“ Flug ist
so noch nicht wirklich möglich.
AeroflyFS ist (bisher) nicht darauf
ausgerichtet, eher ist es ein Simulator,
um schnell in die Luft zu kommen
und die Schönheit der Schweiz
zu erkunden, mit etwas Spaß, ohne
viel über das Fliegen zu wissen.
Das wirklich einfach gehaltene Benutzerhandbuch
unterstreicht diese
Vermutung.
Mit „etwas Spaß“ meine ich drei
Dinge:
Das Erste spricht wohl eher die jungen
und ungeduldigen Leute an.
Man nimmt sich die F18, drückt
den Gashebel nach vorne durch,
bis der Nachbrenner anzieht, und
schon fliegt man durch die Täler
der Schweizer Alpen, in einer völlig
gewissenlosen Art. Das Tolle an der
Spielengine ist, dass alles scharf und
im Fokus bleibt, anders als wenn
man das Gleiche mit einer Hornet
im FSX macht. Leider kann man
nicht in Formation fliegen oder
schießen, aber hey.
Der andere, schon ernstere Teil des
Spaßes ist, in eine Pitts oder Extra
zu steigen und für haarsträubende
Akrobatik abzuheben. Die Flugmodelle
sind gut, und man kann viele
der realen Manöver nachfliegen,
mit den gleichen Folgen, wenn man
etwas falsch macht.
Es gibt auch einen Abschnitt, der
mit „Herausforderungen“ benannt
wurde. Dort lassen sich einige
„Übungen“ finden, bei denen man
durch grüne Tore gesteuert wird.
Aber an was erinnert mich das?
Als Letztes ist da noch das Segelfliegen.
Das ist meiner Meinung
nach das „Simulierteste“. Es gibt
den Windenstart oder den direkten
Start in der Luft. Es gibt auch einen
Extraknopf, um den Flieger in der
Luft zu positionieren. Auch kann
man wählen, ob man die Thermik
sehen möchte (angezeigt durch
kleine Pfeile, die zeigen, wo der
Wind weht) oder ob man sich lieber
mit dem Variometer auf die Suche
nach Thermik begeben möchte.
Nicht einfach!
Eine der tollsten Sachen im gesamten
Paket ist der Motorsegler. In real
bin ich nie einen geflogen, aber ich
würde es gerne einmal tun. Stell dir
die Freiheit des Segelns ohne Triebwerk
und die hinzugekommene
Freiheit vor, nur das Triebwerk auszufahren,
wenn man keine Ther-
Review
FLIGHT!
www.flightm.com 57

mik mehr findet, und einfach in das
nächste Gebiet weiterzufliegen. Ich
hatte nur das Problem, keine Kontrolle
über den Propeller zu haben,
doch Ikarus hat versprochen, dort
das Handbuch zu verbessern.
Noch ein Tipp
Es hat mich Stunden gekostet, herauszufinden,
wie die Spoiler bei
den Seglern funktionieren. Letztendlich
habe ich entdeckt, dass sie
mit dem Gashebel verbunden sind!
Ich bin nicht sicher, ob ich es so eingestellt
habe oder es von Anfang
an so war, aber so ist es. Bei Vollgas
sind die Spoiler eingefahren,
im Leerlauf geöffnet! Also bin ich
immer mit ausgefahrenen Spoilern
gestartet!
Das Triebwerk reagiert auf eine Taste,
die man selbst einstellen kann.
Dann reagiert es auf jeden Tastendruck.
Einmal drücken – Triebwerk
fährt aus. Dann mehrmals
hintereinander drücken – Drehzahl
erhöht sich. Zum Einfahren ist es
genau andersherum. Ich hatte ein
bisschen Probleme herauszufinden,
wie man die Tasten einstellt
und den verschiedenen Optionen
zuzuordnen, bis ich entdeckt habe,
dass man in der linken oder rechten
Spalte klicken kann! Hier könnten
58 Flight!

FLIGHT!
Review
Also, ist AeroflyFS ein Simulator?
Ich würde sagen, in einigen
Aspekten schon, aber es kann bestimmt
noch ein „richtiger“ werden.
Aber bitte vergleicht es nicht
mit dem FS2004, X-Plane oder
FSX. Trotz des Protests von Ikarus
würde ich es mit dem MS Flight
vergleichen. Ein begrenztes Gebiet
(zur Zeit der Verfassung viel
Größer als das von MS Flight), nur
eine begrenzte Anzahl von Flugzeugen
(auch hier wieder mehr als
beim MS Flight), und es gibt nicht
viel außer unser eigenes Flugzeug
zu sehen. Aber, und das ist wichtig,
falls Ikarus weitermacht und
den AeroflyFS stetig verbessert,
wie seine Hauptprodukte, dann
wird er wahrscheinlich zu einem
wundervollen Produkt werden, das
wir unserer Sammlung hinzufügen
könnten. Vielleicht kein Ersatz für
den FSX, aber bestimmt etwas, was
man haben muss!
Ich für meinen Teil hatte richtig
Spaß über meine geliebte Schweiz
zu fliegen und habe viel Zeit verbracht
Thermik für meinen Segler
zu finden! Meine Beschreibung für
das Produkt ist daher: Zukunftsträchtig!
Franois A. Dumas
Übersetzung: Max Mertznich
auch die Anweisungen im Handbuch
optimiert werden. Ikarus
versprach auch das zu verbessern.
Vielleicht war ich auch einfach zu
ungeschickt.
Mein Fazit
Als Erstes, bitte nehmt zur Kenntnis,
dass ich ein großer Fan der
Schweizer Landschaft bin, vor
allem von deren gebirgigem Teil.
So bin ich etwas voreingenommen.
Allerdings nur leicht, da ich ja jetzt
auch schon seit etwa 38 Jahren Benutzer
von Flugsimulatoren bin.
Ich weiß, was ich an einem Sim
mag, was ich einen Sim nenne und
was ich ein Spiel nenne, und ich
hoffe, dass ich weiß, was ihr Leser
haben wollt. Auch das variiert in
einem gewissen Umfang.
AeroflyFS
Entwickler: Ikarus, Deutschland
Kompatibilität: PC und Mac
Web: www.aeroflyfs.com/index.php/en/
everything- about-aereoflyfs/features
Preis: 49,99 Euro
Pro & Contra:
Super für VFR über der Schweiz
Klasse, scharfe, fotorealistische Landschaft
Gute Framerate, keine Stotterer
Gute Segel-Simulation
Spaßiges Stunt-Fliegen
TrackIR Support, auch mit Maus möglich
Für PC und Mac
Keine interaktiven Cockpits
Nur Basisinstrumente dargestellt
Kein AI-Traffic oder Verkehr
Kein ATC
Keine Nacht oder Jahreszeiten
Kein Multiplayer
Preis/Leistung:
hervorragend
www.flightm.com 59

Infinite Flight
Der handliche Flugsimulator
Dadurch, dass ich ständig wegen meinem Beruf ständig auf Reisen
bin, liebe ich die Idee eines Flugsimulators auf jedem meiner Mobilen
Geräte. Flying Development Studio erfüllt diesen Traum mit der iOS
Version von Infinite Flight (bekannt als IF). IF ist ebenso für Windows
Phone 7 erhältlich, ursprünglich wurde es nämlich basierend auf
dem „Windows Operating System“ entwickelt.
Dieser Artikel konzentriert sich
auf die iPad Version, weil diese
durch den enorm großen Bildschirm
und der faszinierenden Retina
Grafik am beliebtesten ist. Ich
möchte dazu anmerken, dass ich
diese App nur wegen diesem Review
gekauft hab. Völlig richtig,
von meinem eigens verdientem
Geld.
Was ist in der iOS-Version von IF
enthalten? Insgesamt werden 11
Flugzeuge und zwei Szenerien
mitgeliefert. Ebenfalls bietet sich
die Möglichkeit für die Flugplanung,
interaktive Flugstunden, ein
Autopilot, 4 verschiedene Zeiteinstellungen,
das bekannte ILS Verfahren,
verschiedene Kamera
Perspektiven, ein Log Buch, Auszeichnungen
sowie vieles mehr.
In anderen Worten: Vergleichbar
mitin einem kompletten Desktop
Simulator, nur verkleinert wegen
der limitierten Ressourcen
des jeweiligen Mobilen Gerätes.
Bereit zum ersten Flug
Während man die App lädt, erscheint
folgender Willkommensbildschirm.
Von da an kann man eine Flugstunde
auswählen. Dies zahlt sich auf
jeden Fall aus, selbst wenn man ein
erfahrener Simmer ist, weil diese
wichtige Tricks und Vorschläge beinhaltet.
Sollte man jedoch einfach
drauf los starten wollen, so ist diese
Option selbstverständlich möglich.
Hier kann man das gewünschte
Flugzeug auswählen:
Szenerie-Auswahl: Hier kann man
eine Vielfalt an verschiedenen Flughäfen
als Start- oder Landeszenario
festlegen.
Das Wetter:
Tageszeit aufgeteilt in Sonnenaufgang,
Mittag, Sonnenuntergang sowie
Nacht.
Sobald man die Kamera Perspektive
ausgewählt hat, wird es Zeit den
„Fly Button“ zu drücken. Basierend
auf den zuvor gesetzten Einstellungen,
befindet man sich entweder
auf der Landebahn zum Starten
oder in der Luft zum Landen.
Das Erste was einem auffällt, ist die
wunderbare Grafik, sollte man am
iPad spielen. Das erste Release von
IF unterstütze das Retina Display
nicht vollkommen und die Verbesserungvon
damals zu jetzt ist erstaunlich.
Dies zeigt schon den ersten
Unterschied zwischen IF und
X-Plane, wobei X-Plane noch nicht
Retina unterstützend ist. Jedoch
denke ich, dass dies ebenfalls bald
der Fall ist.
60 Flight!

SEHR GUT
Im Test: Infinite Flight
Ausgabe: Juli/August 2012
www.flightm.com
Review
Das Zweite was einem auffällt,
sollte man das Lande Szenario ausgewählt
haben, ist die extrem kurze
Entfernung zur Landebahn, sodass
man nur noch wenig Zeit hat
sich auf den Abfangvorgang vorzubereiten.
Ich finde es wäre eine
bessere Option wenn man etwas
weiter von der Landebahn entfernt
wäre. Doch mit der Zeit gewöhnt
man sich daran, und kann die Anflüge
ohne Probleme meistern. Ich
empfehle die komfortablere Variante,
und zwar das Start-Szenario
auszuwählen damit man direkt
auf der Startbahn beginnt. Für die
ersten paar Flüge ist dies ohnehin
die beste Entscheidung, hiermit hat
meine genügend Zeit um sich einzuleben
und zu wissen was man als
nächsten vor hat.
Fliegen in Infinite Flight
Sobald man gestartet ist und das erstaunliche
Performance und das exzellente
Handling bewundert hat,
wird es Zeit die anderen Sichten
auszuprobieren.
• Cockpit
• Virtuelles Cockpit (Qualitativ
fragwürdig)
In „Locked Follow“ sowie „Follow“
kann man mit den Finger über das
Display fahren um das Flugzeug
FLIGHT!
Eine Sache, welche ebenfalls empfehlenswert
ist, wäre das man sich
die kleine On-Board Karte ansieht
(sie verdeckt nicht den ganzen
Bildschirm, ein Teil bleibt für den
Simulator frei, um jegliche schwierige
Situation zu vermeiden.) Auf
der Karte selbst kann man einen
Flughafen oder NAV-Punkt antippen,
um diesen entweder zu der
Flugroute hinzufügen zu können
oder einen Direct-To Trip auszuüben.
Dies fügt sofort eine Route
ein zu diesem Flughafen bzw. NAV-
Punkt, welche man in der Cockpit
Sicht auf der Haupt- oder Minikarte
sehen kann. Das macht es extrem
einfach um zu Navigieren und ist
eines meiner Lieblingsfeatures der
App.
Man muss erwähnen, dass kein
richtiges Cockpit verfügbar ist, lediglich
ein HUD aus der Cockpit
Sicht, wie unten sehen zu ist. Aber
dies funktioniert sehr gut.
Bevor man die Ansicht wechselt
sollte allerdings der Autopilot aktiviert
werden . Dafür muss man einfach
den Autopilot Knopf antippen,
sowie die Funktionen, die dieser
nun übernehmen soll.
Sobald man damit fertig ist kann
man folgende Sichten bestaunen:
• Locked Follow
• Follow
• Fly -by
• Airport (Tower)
von jeder Seite zu sehen. Es ist
ebenfalls möglich mit zwei Finger
rein und raus zu Zoomen. Nochmals:
das sind alles Merkmale eines
Desktop-Simulators, diese hier in
einem Simulator für Mobilgeräte zu
finden ist ein absoluter Pluspunkt.
In jeder Sicht wird ein virtuelles,
durchsichtiges Yoke angezeigt.
Dies macht das Fliegen um vieles
einfacher, sollte der Autopilot ausgeschaltet
sein. Das Yoke lässt sich
per Knopfdruck auch an- oder ausblenden.
www.flightm.com 61

Einstellungen im Flug
Ein weiteres nettes Feature ist die
Möglichkeit, Einstellungen zu
verändern ohne einen neuen Flug
starten zu müssen. Mit einem einfachen
Tippen auf den Menü Knopf
kann man Wetter sowie Zeit verstellen.
Schön ist, dass die unnötigen
Knöpfe nach einiger Zeit ausgeblendet
werden, damit die Sicht
zum Fliegen nicht eingeschränkt
wird.
Es wird Zeit zu landen
Schließlich wird es Zeit, sich wieder
zum Boden zu begeben. Sobald
man die Landebahn gefunden hat,
sei es über die Karte oder durch eigene
Sicht, kann man sich für eine
manuelle oder automatische Landung
entscheiden, sprich ILS. Nicht
jeder Flughafen verfügt über ein
ILS. Die ILS Landung funktioniert
einwandfrei, persönlich könnte
ich nichts Störendes feststellen.
Die manuelle Landung wird durch
Rechtecke erleichtert um ein sicheres
Landen zu garantieren. Man
muss nur die Rechtecke durchfliegen,
welche einen auf dem besten
Pfad zur Landebahn leiten. Selbstverständlich
kann diese Funktion
auch ausgeschaltet werden. Sollte
man die Landung nicht erfolgreich
abschließen können, kann man
durch Zurückspulen von 20 Sekunden
einen zweiten Versuch starten.
Extras
IF besitzt spaßige Extras wie Auszeichnungen.
Wie der Name bereits
sagt, werden diese freigeschaltet sobald
man ein bestimmtes Level erreicht,
wie Kunstflugformationen
oder das Fliegen auf verschiedenen
Höhen. Diese lassen sich via Log
Buch auf einen Blick anzeigen.
Infinite Flight
Entwickler: Flying Development Studio LLC
Kompatibilität: iOS
Download: www.flightm.com
Preis: 4,99 USD
Pro & Contra:
Der Simulator sieht absolut wunderbar aus,
auch dank Retina Display.
Eine gute Auswahl an Flugzeugen,
von Leichtflugzeugen bis Jets sowie Heavies
Das Handling der Flugzeuge
Gute Performance
Liebe zum Detail
Reguläre Updates erscheinen auf dem Markt
Es macht einfach Spaß!
Exzellenter Preis. 2.99 $ für eine App auf iPad und
iPhone, besser geht es nicht.
Der Sound hat kleinere Fehler. Abhängig von der
jeweiligen Szenerie kann es zu kurzen Aussetzern
kommen.
Wie bereits erwähnt, die Lande-Szenarios sollten
überarbeitet werden (Entfernung, Geschwindigkeit,
Höhe)
Es gibt keine Animation bezüglich Fahrwerk oder
anderen Extras außerhalb. Diese sind entweder
eingefahren oder ausgefahren.
Preis/Leistung:
sehr gut
62 Flight!

Fazit
Es gibt natürlich Parallelen
zwischen Infinite Flight und
X-Plane. IF hat weniger Flugzeuge
und Szenerien zur Verfügung
gestellt. Jedoch ist es
um einiges billiger und sieht
auf dem Retina Display um
ein ganzes Stück besser aus.
Es scheint auch als würde IF
mehrere und schneller Updates
bekommen, sprich dies
wird hoffentlich die Anzahl
an Flugzeugen und Szenerien
verbessern. Matthieu Laban
und Philippe Rollin - die Entwickler
von IF - haben bereits
mit dem nächsten Update
eine Vielzahl an Erweiterungen
veröffentlicht, welche
neue Flugzeuge, Mission und
bessere Landebahn Texturen
enthalten.
Ich besitze beides, X-Plane sowie
IF. Jedoch verwende ich
IF häufiger. Es ist nicht nur
die Grafik, sondern mir gefällt
die Kartenstruktur und
Einfachheit des Autopilots
besser. Das ganze Packet ist
meiner Meinung nach besser.
IF läuft auch auf älteren iOs
Modellen, jedoch nicht auf
dem iPhone 3G, 3GS oder
den iPod Touch der dritten
Generation. Ich habe dies nur
auf dem iPhone 4S und dem
neuen iPad getestet.
Mark Avey
Übersetzung:
Laurenz Patocka
Termin-Update Stand: 15.07.2012 laufend aktualisiert auf: www.flightandfun.de
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Review
FLIGHT!

VOR/DME-Anflug auf Samos
Visual Circling in
seiner schönsten Form
Es ist Sommer und auf Europas Flughäfen startet neben den üblichen Linienflügen wieder eine große Anzahl
von Chartermaschinen, die sonnenhungrige Touristen in den Süden des Kontinents fliegen. Eine reizvolle
Destination ist dabei stets – selbst in Zeiten der Eurokrise – die griechische Ägäis mit ihren hunderten
von geschichtsträchtigen und sonnenverwöhnten Inseln. Samos ist eine davon und rangiert flächenmäßig
im griechischen Gesamtvergleich an achter Stelle.
Die rund 35 000 Einwohner zählende Insel liegt in
der östlichen Ägäis und wird von einer nur 1,7
Kilometer breiten Meerenge vom türkischen Festland
getrennt. Samos ist eine sehr beliebte Ferieninsel insbesondere
für Touristen aus Deutschland, Großbritannien
und den skandinavischen Staaten. Die recht
karge Landschaft der Insel ist sehr hügelig mit Erhebungen
bis zu 900 Metern und macht zusammen mit
der schwierigen Luftraumsituation aufgrund der Nähe
zum nicht immer geliebten Nachbarn Türkei den Anflug
zu einem besonders spannenden Erlebnis. Wie so
häufig in Griechenland ist die bodenseitige Navigationsinfrastruktur
des Flughafens Samos-Aristarchos
(ICAO-Code: LGSM; IATA-Code: SMI) eher mager
und weist lediglich eine VOR/DME-Station und ein
NDB auf. Ein ILS sucht man hier ebenso vergeblich
wie alternative RNAV-Verfahren, die andernorts so
manche Infrastrukturlücke am Boden gut mit satellitengestützten
oder DME/DME-Verfahren schließen
können. Zudem ist die einzige Runway des Flughafens
(RWY 09/27) mit 2044 Metern eher kurz für einen internationalen
Flughafen. Dazu kommt eine Gebirgskette
im Westen und Norden des Platzes sowie die
politisch motivierte Notwendigkeit des Vermeidens
vom türkischen Luftraum im Osten – alles in allem
also kein Kinderspiel. Die herausfordernde Situation
der Anflugverfahren auf Samos wird allerdings durch
einen Umstand abgefedert: das – zumindest zu den
Spitzenzeiten des Urlaubsverkehrs – größtenteils gute
Wetter mit komfortablen Sichtweiten und geringer Bewölkung.
Allerdings kann es schon ab und an zu Dunst
oder auch schwierigen CB-Lagen kommen, die dann
natürlich eine zusätzliche Herausforderung darstellen.
Der Flug, den wir heute nach Samos fliegen, ist GXL121
aus Nürnberg, eine 737-800 (PMDG NGX) der Fluggesellschaft
XL Airways Germany. Es gibt hierfür auf
Avsim.com eine schöne Sonderbemalung als Logojet
für ITS Reisen (D-AXLD). Die entsprechenden Karten
von Samos gibt es mit kostenlosem Account von der
Eurocontrol-EAD-Seite (European AIS Database) und
eine schöne FSX-Freeware-Szenerie findet sich ebenfalls
auf Avsim.
Nach dem Start in Nürnberg führt uns unsere Route
über Österreich, Kroatien, Serbien und Bulgarien
in den griechischen Luftraum und von dort direkt in
Richtung Samos. Die Gesamtflugzeit ist mit 2:25 berechnet,
der Reiseflug findet auf FL330 statt und unser
letzter Waypoint auf dem ATS-Streckennetz ist UR-
NIL, so dass wir die URNIL1C als STAR für den Sinkflug
auf Samos auswählen. Das FMS errechnet damit
den Top of Descent rund 120 nm vor LGSM. Der erste
Blick auf die Charts bei der Vorbereitung des Anflugs
überrascht doch ein wenig. Ein VOR/DME-Approach
ist der hochwertigste Anflug, der hier zur Verfügung
steht und führt von Süden auf den Flughafen zu, also
im 90-Grad-Winkel zur Piste 09/27. Der Missed Approach
Point (MAPt) liegt genau über dem Platz und
wird über das Samos VOR/DME (SAM 111.6) definiert.
Das Fehlanflugverfahren führt vom MAPt zunächst
direkt nach Norden und schreibt nach Erreichen von
3000 Fuß einen Right Turn zurück zum Samos VOR/
DME vor, wobei eine Geschwindigkeit von 185 kts
nicht überschritten werden darf (auch im Norden hebt
sich nämlich das Gelände) und weiter bis auf 6000 Fuß
gestiegen werden soll.
64 Flight!

neue Serie
Wissen
VOR/DME-Approach RWY 09/27 LGSM
So weit so gut, aber es bleibt die Frage, wie man bei
ausreichender Sicht über der OCA (Obstacle Clearance
Altitude) überhaupt von einer der beiden Seiten
auf die Piste kommt, da man ja erstaunlicherweise
im 90-Grad-Winkel von Süden auf den Flughafen zufliegt.
Nun, genau genommen ist das Gesamtverfahren
eben ein VOR/DME-Anflug mit anschließendem
Visual Circling, das heißt, spätestens wenn die OCA
erreicht ist, wird man sozusagen zum Sichtflieger, der
nach visueller Bodenreferenz im Kurvenflug auf die
entsprechend von ATC freigegebene Pistenrichtung
anfliegt. Da es sich hier nicht mehr um ein explizites
IFR-Verfahren handelt (dieses ist über den Hinweis
auf Visual Circling auf der Anflugkarte abgedeckt), ist
der Pilot hier theoretisch frei in
seiner Anfluggestaltung. Die meisten
Airlines verlautbaren hierzu
allerdings intern eigene Verfahren,
die der Crew als Referenz
für den Visual Part des Anfluges
dienen. Auf der Seite pilotsbriefingroom.com
wird der Anflug auf
Samos besprochen (http://pilotsbriefingroom.com/2011/09/06/
samos-greece-smilgsm/) und unter
anderem das übliche Visual-
Circling-Verfahren der Airlines
gezeigt. Hier geht es auf dem Anflug
von Süden bei ausreichender
Sicht über der OCA bei 4 nm vor
dem Samos VOR (4DME SAM) je
nach Anflugrichtung entweder 35
Grad nach links für RWY 09 oder
40 Grad nach rechts für RWY 27.
Mit Sichtkontakt zur Piste dreht
dann der Flieger jeweils auf einen
recht kurzen Endanflug ein. Kritisch
ist hier das richtige Handling
des Fliegers in Bezug auf
Klappen, Fahrwerk, Checklisten
usw., da hier durch den manuellen
Sichtflug natürlich die Arbeitsbelastung
spürbar ansteigt. Die
Airline-Verfahren unterstützen
hier die Crew durch eine Empfehlung
von Flap Settings sowie das
Einzeichnen visueller Referenzpunkte
und Höhen.
Es sei noch angemerkt, dass die OCA, die vor visuellem
Kontakt zur Runway per Definition nicht unterschritten
werden darf (zumeist schlagen Airlines sogar
noch eine Sicherheitsmarge darauf und veröffentlichen
eine eigene MDA – Minimum Descend Altitude), für
Samos eben eine „Circling OCA“ ist. Die sonst übliche
„Straight-in Approach OCA“ ist ausdrücklich auf der
Karte mit „not authorized“ versehen, was bedeutet,
dass kein Straight-in-Verfahren zur Verfügung steht.
Nun stellt sich noch die Frage, welche OCA wir verwenden,
da diese in Abhängigkeit zur ICAO Aircraft
Approach Speed Category veröffentlicht wird. Welche
Kategorie gilt nun für uns?
FLIGHT!
www.flightm.com 65

Die 737-800 ist bekanntermaßen ein „Borderline-Flieger“,
wenn es um die Approach Speed Category geht.
Hier ist sie an der oberen Grenze von CAT C (Vref
zwischen 121 kts und 140 kts) und CAT D (Vref zwischen
141 kts und 165 kts). Diese Speed-Kategorien
nach ICAO werden beim Design der Anflugverfahren
zugrunde gelegt, so dass entsprechende Minima und
Kurvenradien kategorienabhängig berechnet und veröffentlicht
werden. Als konservative Flugplaner (insbesondere
für einen so „speziellen“ Anflug wie in Samos)
sehen wir die Boeing als Category D Aircraft an, was
uns die höchste MDA (Minimum Descend Altitude)
von 2100 ft gibt.
Mittlerweile befinden wir uns auf der STAR URNIL1C
kurz hinter dem Waypoint URNIL im Sinkflug auf
7000 Fuß. Der Flieger folgt hier einem DME Arc von
14 nm Radius zum Samos VOR/DME und das Endfix
der STAR ist DELOX, was zugleich das IAF (Initial
Approach Fix) unseres VOR/DME-Anflugs ist. Wir
setzen nacheinander die Flap Settings 1-5 und das Autothrottle-System
passt entsprechend der vorherigen
Berechnung für den Approach-Modus beim aktuellen
Gewicht von 136 000 lbs (= 61,7 t) die Geschwindigkeiten
an. Der vom Tower gemeldete Wind am Platz
bläst aus 320 Grad mit 14 Knoten und die Pistenrichtung
27 ist in Betrieb. Der VOR/DME-Approach ist auf
der Anflugkarte unabhängig von der Pistenrichtung
verlautbart, da uns ja erst das Visual Circling zur gewünschten
Anflugrichtung bringt und der Anfangsteil
für beide Richtungen gleich ist. Es gibt mehrere mögliche
IAFs für den Beginn des Anflugs, so zum Beispiel
das Samos VOR selbst. Hiervon würde man dann über
den Flughafen nach Süden fliegen, um anschließend
über einen sogenannten Procedure Turn auf das Inbound
Radial von 359 Grad zum Samos VOR zu kommen
und den Anflug bis zum Visual Circling auf Nordkurs
fortzusetzen.
Unser Initial Approach Fix DELOX liegt jedoch im
Südwesten des Platzes, so dass wir von dort aus auf
einem östlichen Heading zum Intermediate Fix (IF)
fliegen, der bei 14 DME auf dem 179-Grad-Radial des
Samos VOR (DME14 SAM R179) liegt. Es bietet sich bei
der 737-800 an, hier im FMS unter der Fix-Page einen
DME14-Ring sowie die später relevanten DME9- und
DME4-Ringe um das VOR Samos herum zur Anzeige
auf dem Navigation Display auszuwählen. Auch wenn
der Weg zum IF nun de facto eine Fortsetzung des
DME14 Arc der STAR ist, steuern wir diesen im Heading-Select-Modus
an, um anschließend durch Linksdrehen
auf ein 45-Grad-Heading das Anflugradial von
359 Grad inbound zum Samos VOR (R359 SAM) anzuschneiden
und es im VOR/LOC-Modus abzufliegen.
Ein solches „Anschneiden“ hilft dem Autopiloten einen
sauberen „Intercept“ zu fliegen. Nach Verlassen der
STAR bei DELOX und Beginn des Anflugs setzen wir
auch den Sinkflug fort und zwar bis auf 3000 Fuß, wie
auf der Anflugkarte zwischen IAF und IF angegeben.
Nach dem Eindrehen auf das R359 SAM setzen wir den
Sinkflug mit Blick auf Samos
66 Flight!

FLIGHT!
Wissen
Beim Visual Circling vor Samos
Sinkflug weiter fort und zwar bis zur Cat D OCA (Circling)
von 2100 Fuß. Da der VNAV-Modus verlassen
wurde und wir manuell eine Sinkrate wählen müssen,
bieten sich hier 1400 Fuß/min an, um einigermaßen
die Speed zu halten. Diese liegt nun bei 168 kts, was
vorher noch vom FMS für das aktuelle Klappensetting
5 errechnet wurde. Wir verzögern im Speed-Select-
Modus auf 150 Knoten und setzen die Klappenstellung
15 vor Erreichen von 9DME SAM. Auch das Fahrwerk
fahren wir schon aus. Wir selektieren jetzt bereits das
Heading von 040 vor, um bei 4DME SAM im Heading-
Modus die Linkskurve des Visual-Teils einzuleiten.
Ungefähr 7 nm vor dem Samos VOR erreichen wir die
OCA und die Sicht ist schon lange sehr gut und lässt
sowohl den Flughafen als auch den Küstenort Pythagoreio
mit Hafen deutlich erkennen. Der Anflug kann
also problemlos fortgesetzt werden und wir sinken auf
1850 Fuß, die vom Airline-Verfahren als Überflughöhe
von 4DME SAM empfohlen werden. Jetzt beginnt
der Visual-Teil des Anfluges und bei 4DME drücken
wir den Heading Select Button und die Boeing dreht
nach links auf 040 Grad. Die Vref 30 von 143 (inklusive
eines 5 kts Puffers für Böen) ist am Speed Selector
vorgewählt und mittlerweile sind wir auch in der finalen
Klappenstellung von 30 Grad, die Anfluglichter
sind an, Autobreak steht auf „max“ (man erinnere sich
an die kurze Piste!) und die Speedbrakes sind „armed“,
kurzum, der Flieger ist in Landekonfiguration.
www.flightm.com 67

Final Turn mit Kreuzfahrtschiff
Nun liegt die ganze Aufmerksamkeit beim Blick nach
draußen. Wer die Zeit hat, kann noch das Radial R120
SAM einstellen und den Flieger bis zum Crossing des
Radials auf eine Altitude von 900 Fuß mit selektierter
Vertical Speed durch den Autopiloten sinken lassen,
da hier laut dem Airline-Verfahren die letzte Kurve
zum Endanflug auf die Piste 27 beginnt. Spätestens bei
Erreichen von R120 SAM ist es Zeit den Autopiloten
auszuschalten und von Hand die 130-Grad-Linkskurve
Richtung Landebahn zu fliegen – bei jedem, der das
manuelle Fliegen mag, kommt hier Freude auf.
Und tatsächlich, mit nur leichtem Versatz nach rechts
liegt bei Erreichen vom Heading 270 Grad die Piste 27
nun rund 1,5 nm vor uns, rechts gleitet der Hafen von
Pythagoreio an uns vorbei (zum Blick auf die schönen
Schiffe bleibt leider keine Zeit) und die letzten Korrekturen
werden gemacht, um den Flieger mit der Piste
auszurichten. Nun spürt man deutlich den Nordostwind
und leichte Turbulenzen, doch mit nach rechts
hängender Fläche lässt sich das Ganze gut ausgleichen.
Im kurzen Endanflug auf RWY 27 in LGSM
68 Flight!

FLIGHT!
Wissen
Bei 50 Fuß über Grund schalten wir den Autothrottle
aus und nach einem kurzen Tritt ins linke Seitenruder
setzt die Boeing 737-800 – zugegebenermaßen etwas
ruppig – auf. Sofort macht sich die maximal selektierte
Autobreak-Funktion bemerkbar, die wir mit zusätzlichem
Gegenschub noch unterstützen. Nach dem
Ausrollen und Wenden am „runway turn pad“ müssen
wir noch ein Backtracking durchführen, um dann über
einen kleinen Taxiway zum Terminal zu rollen. Nachdem
die APU läuft, die Parkbremse gesetzt ist und die
Triebwerke abgeschaltet wurden, ist endlich Zeit für
einen Blick ringsherum. Karge Berge unter einer gleißenden
Sonne zur einen Seite und weißgetünchte Gebäude
mit blauem Meer und Schiffen zur anderen – das
sieht ganz nach Urlaub aus. Willkommen auf Samos.
Daniel Schaad
Der Autor leitet den Bereich Procedure Design
einer europäischen Flugsicherung, hat eine FAA
PPL und ist in seiner Freizeit leidenschaftlicher
Simulator-Flieger.
Willkommen im Urlaub – Landung auf Samos
www.flightm.com 69

Hong Kong Calling
CX288 Frankfurt - Hong Kong
70 Flight!
Ich frage mich, wie lange ich wohl schon nicht mehr am Strand gelegen habe. Der warme Sand unter
meinen Füßen, das blaue Meer vor meinen Augen und ein lauer Wind um meine Nase. Ich schließe meine
Augen und holte tief Luft. In der Ferne klingelt mein Wecker. Moment, schießt es mir durch den Kopf. Ich
drehe mich zur Seite, schlage die Augen auf und stoppe das nervtötende Geräusch meines Handys mit einer
unsanften Geste über das Display. Ich versenke mein Gesicht im Kissen und versuche mir meinen Traum
vom Strand wieder zurückzurufen. Aber es gelingt mir nicht. Schade, wäre ja auch zu schön, murmle ich
noch etwas verschlafen in mich hinein und wälze mich etwas träge aus dem Bett. Ein langer Tag steht an,
aber bevor ich euch daran teilhaben lasse, möchte ich mich kurz vorstellen.
Mein Name ist Alan Dunne, ich bin 46 Jahre alt
und bin Pilot bei Cathay Pacific Airways. Es
kommt oft vor, dass mich Kinder und manchmal auch
Erwachsene auf meinen Flügen im Cockpit begleiten
wollen. Aber leider sind diese Besuche immer schwieriger
geworden und übrig bleiben lediglich Fotos, die
ich von meinen Flügen zeigen kann. Deshalb möchte
ich euch an meinem Arbeitsalltag im Cockpit der Boeing
747 teilhaben lassen.
Meine Uhr zeigt schon kurz vor zehn, als ich meinen
Trolley aus dem Zimmer rolle. Zügig checke ich aus
dem Hotel aus und treffe auf meine Crew. Der Bus
bringt uns zum Terminal und wir begeben uns sofort
an die Arbeit, um unseren heutigen Flug zu planen.
Aus dem schönen Frankfurt, von dem wir bei unserem
kurzen Aufenthalt nicht allzu viel gesehen haben, geht

FLIGHT!
Wissen
es in etwa drei Stunden wieder zurück nach Hongkong.
In der Vorbereitung für diesen Flug werde ich
mir den Operational Flight Plan aus unserem System
herunterladen, die Wetterdaten mit den aktuellen Prognosen
abgleichen und zusammen mit meiner Crew
die Beladung unserer Maschine überwachen.
Unser Flug wird heute etwa 10 Stunden und 20 Minuten
dauern und uns zunächst über Polen, Litauen
und Weißrussland südlich vorbei an Moskau nach
Kasachstan führen. Von dort aus fliegen wir in den
chinesischen Luftraum ein und steuern in südöstlicher
Richtung unser Ziel Hongkong an. Unser ATC-
Flugplan enthält mehrere Stepclimbs, mit denen wir
unsere Reiseflughöhe am Optimum halten werden.
Unser Flugzeug wird eine Boeing 747-400 mit Pratt-
&-Whitney-Triebwerken sein, Registrierung B-HKU,
Baujahr 1993.
www.flightm.com 71

Wir werden heute bei einer Zuladung von 60,8 Tonnen
ein Zero Fuel Weight (ZFW) von 239,6 Tonnen haben.
Zusammen mit der berechneten Treibstoffmenge von
122,2 Tonnen wiegen wir beim Start also 361,8 Tonnen
und sind damit noch weit unter dem Maximum
von 396,9 Tonnen. Nach meiner Berechnung werden
bei unserer Landung noch zwischen 14 und 15 Tonnen
Treibstoff in den Tanks sein.
Wir besprechen kurz die Werte, bestellen 122 Tonnen
Treibstoff und gehen dann gemeinsam Richtung Gate.
Und da steht sie auch schon, die Königin der Lüfte.
Die Bodencrew ist bereits mit der Verladung des Caterings
beschäftigt. Im Cockpit sind die Systeme noch heruntergefahren
und alle Bildschirme sind noch dunkel.
Wir beginnen damit die Systeme aus dem Schlaf zu holen
und alignen das IRS. Während mein Kollege den
Bordcomputer mit Daten füttert und die Checklisten
abarbeitet, mache ich den Walkaround und beobachte
den Tankvorgang.
72 Flight!

FLIGHT!
Wissen
Zurück im Cockpit zücke ich Stift und Papier und berechne
die Geschwindigkeiten für unseren Take-off
von der Startbahn 18.
Laut Wetter-Briefing werden wir auf der 18 acht Knoten
Rückenwind haben, was bei einer Bahnlänge von
4000 Metern aber keine Probleme macht. Bei Flaps 20
und TO1-Konfiguration ergibt sich bei einer Außentemperatur
von 13 Grad eine Rotationsgeschwindig-
keit von 163 Knoten. Zu diesem Zeitpunkt werden wir
noch 510 Meter Startbahn vor uns haben.
Das Briefing ist schnell abgeschlossen und nachdem
das Boarding beendet ist, beantragen wir den Pushback.
Auf meiner Uhr ist es jetzt bereits 14 Uhr. Wir
kommen also pünktlich los.
Unsere Taxiroute führt uns über November vorbei an
den Terminals und der Frachtrampe bis zum Holdingpoint
der Runway 18.
Nach dem Start fliegen wir die TOBAK2R Departure
südlich um den Frankfurter Flughafen herum. Mit einer
Linkskurve auf 118 Grad passieren wir das Radial
220 des FFM VORs bei mindestens 2500 Fuß und drehen
dann auf 89 Grad in Richtung TUKRU ein, von wo
aus wir über das MTR VOR TOBAK ansteuern. Die
Wahl dieser Departure ist eigentlich etwas ungewöhnlich
bei unserer Route, bei unserem heutigen Gewicht
aber problemlos machbar.
Nachdem der Pushback abgeschlossen ist, starten wir
unsere Triebwerke und rollen los.
www.flightm.com 73

Wir haben Glück und bekommen
ohne weitere Verzögerung unsere
Startfreigabe. „Cathay 288, surface
wind 310 with 9 knots, you are
cleared for takeoff runway 18“.
Ein kurzes „Cleared for takeoff,
runway 18, Cathay 288“ und
schon schiebe ich die vier hebel nach
Schubvorne.
Die Triebwerke heulen auf und ihr Schub drückt mich
in den Sitz. „80!“, ruft mein Kollege von der Seite und
ich bestätige. „V1!“, und ich nehme die Hand von den
Schubhebeln. Ab jetzt wird gestartet. Der Speed Indicator
passiert die 163 Knoten Rotationsgeschwindigkeit,
die ich mit einem „Vr!“ bemerke, und ich ziehe
leicht am Yoke. Mit Leichtigkeit erhebt sich unsere 361
Tonnen schwere Queen in die Luft.
Das Fahrwerk fährt ein und der Controller leitet uns
an Langen Radar weiter.
Auf 3000 Fuß übernimmt der Auto-
pilot und fliegt die Route mit einer
leichten Linkskurve ab, während wir
unsere Geschwindigkeit auf 220 Kno-
ten erhöhen. Einen kurzen Moment er-
innere ich mich an meinen Traum von
heute Morgen und muss in mich hinein-
grinsen, denn ich fühle mich gerade genauso
glücklich. Der Lotse gibt uns auf FL110 frei
und ich drehe die neue Höhe in den Autopilot.
Kurze Zeit später passieren wir 10.000 Fuß, fahren die
Klappen vollständig ein und beobachten, wie die Geschwindigkeit
unserer Boeing weiter ansteigt. Links
unter uns verschwindet Frankfurt unter den Wolken.
Wir klettern weiter auf 31.000 Fuß, unsere erste Reiseflughöhe,
und genießen kurz darauf den ersten Kaffee.
Jetzt beginnt der gemütliche Teil unseres langen Flugs.
Über Litauen nähert sich die Sonne bereits dem
Horizont.
Die Nacht verläuft ruhig und wir steigen weiter bis auf
37.100 Fuß im metrischen Luftraum über China. Der
Sonnenaufgang in dieser Höhe ist immer wieder atem-
beraubend. Wir haben noch wenige hundert Meilen
bis Hongkong und leiten das Arrival Briefing ein.
Wir erwarten in Hongkong die Landebahn 07L mit
Wind aus 180 Grad und 10 Knoten, ein paar Wolken
auf 1400 Fuß und einer durchbrochenen Wolkendecke
auf 2500 Fuß.
74 Flight!

FLIGHT!
Wissen
Für unsere Landing Performance bedeutet das 2 Knoten
Rückenwind. Der Computer spuckt eine Referenzgeschwindigkeit
von 150 Knoten aus, mit der wir bei
manuellem Bremsen noch reichlich Bahn übrig haben
werden.
Wir bekommen die Freigabe zum Sinkflug und werden
Richtung Hongkong gelotst. Bald darauf kann ich
schon die inselreiche Küste erblicken. Wir schneiden
das ILS der Landebahn 07L an und sinken auf dem
Gleitpfad, während wir die Geschwindigkeit weiter reduzieren
und die Klappen ausfahren. Und da liegt er
schon, der Flughafen von Hongkong.
Die automatischen Callouts verkünden unsere Höhe.
„Minimum“, ertönt die Ansage. Die Bahn ist frei und
wir haben unsere Landefreigabe, es geht also weiter.
Ich schalte den Autopiloten und den Autothrust ab und
übernehme die Maschine per Hand zur Landung.
Der Wind kommt mit wenigen Knoten von rechts, bei
40 Fuß beginne ich das Flugzeug abzufangen, nehme
den Schub zurück und setze das Fahrwerk vorsichtig
auf den Boden. Die Schubumkehr wird aktiviert und
die Störklappen halten uns auf dem Boden.
Willkommen in Hongkong!
Drei Minuten schneller, als in unserem Flugplan berechnet,
rolle ich die Maschine von der Bahn zum
Terminal.
Über die Rollwege A, WB und W1 rollen wir zu unserem
zugewiesenen Gate.
Und da wären wir. An einem sonnigen Sonntagmorgen
docken die Passagierbrücken an unsere 747 und
die Passagiere können jetzt endlich von Bord gehen.
Im Cockpit fülle ich die Logbücher, während mein
Kollege die Systeme herunterfährt. Viel Pause wird
unsere Königin der Lüfte aber nicht haben, denn in
knapp drei Stunden geht es für sie weiter nach Taipeh.
Glücklicherweise aber nicht mit uns, denn wir haben
jetzt erst einmal ein bisschen freie Zeit.
Ich verabschiede mich von der Crew und meinen Kollegen
und schnappe mir am Terminal das nächste Taxi,
das mich direkt nach Hause bringt. Ein bisschen Schlaf
werde ich jetzt gut gebrauchen können, bis der nächste
Flug auf mich wartet, den ich hoffentlich wieder
pünktlich an sein Ziel bringen darf. Aber vorher begebe
ich mich ins Land der Träume und, wer weiß, vielleicht
lande ich ja wieder an einem Strand.
Euer Alan
www.flightm.com 75

Ein Traumberuf:
virtueller Pilot
Die Karriere im Blick, die Flüge im heimischen Arbeitszimmer. Virtuelle
Fluggesellschaften erfreuen sich seit nunmehr fünfzehn Jahren
erhöhter Beliebtheit. Anfangs nur durch einfache, lokal gespeicherte
Logbücher, bis hin zu den heutigen sehr gut ausgedachten Buchungssystemen.
Die Laufbahn der virtuellen Fluggesellschaften ist vielseitig
und sehr erfolgreich. In der Flight!-Sonderausgabe werden wir uns
des Themas genauer annehmen und die verschiedenen Gruppierungen
vorstellen, die Frage nach der Legalität von virtuellen Markennamen
beantworten und die realen Fluggesellschaften zu Wort kommen lassen.
Das Sonderheft erhält jeder Abonnent bequem nach Hause in den
Briefkasten, für Kioskleser wird die Ausgabe im Einzelverkauf auf unserer
Website zu finden sein.
Mit Freunden unterwegs
Die VAs (Virtual Airlines) erfreuen
sich großer Beliebtheit wegen der
Gemeinschaft an Freunden, die das
gleiche Hobby ausleben. Durch die
Kollegen kommt man auf diese Art
in Kontakt mit Gleichgesinnten,
unterhält sich im VA-Forum, trifft
sich bei den realen Pilotentreffen
und skypt locker nach Feierabend.
Die meisten VAs sind mehr als nur
Kollegen, inzwischen sind viele
Freundschaften entstanden und
es finden regelmäßig Treffen statt,
inklusive Flughafenrundfahrten,
Spottermeetings und netter Abende
im Biergarten.
76 Flight!
Die Sonderausgabe können
Sie auf www.flightm.com
vorbestellen

Du willst deine VAs in der
Sonderausgabe vorstellen:
redaktion@flightm.com
Ohne Fluglizenz geht nichts! Auf
diese Idee setzen so manche Vertreter
der VAs und bauen somit einen
realistischen Karrieremodus nach.
Die Piloten müssen in ihrer Laufbahn
so manche Tests ablegen und
geflogen wird nur mit gültigem
Type Rating, das ständig erneuert
werden muss.
Community
FLIGHT!
Koordiniertes Fliegen und
die Aufträge
Das Logbuch zählt zum Standard
in jeder virtuellen Fluggesellschaft,
dort werden die absolvierten Flüge
aufgezeichnet und verrechnet.
Inzwischen haben zahlreiche Programmierer
diese Systeme noch
weiter ausgebaut und entwickelt, so
dass einige Buchungsmöglichkeiten
sehr nah an die realen Vorbilder herankommen.
Es bestehen klare Unterschiede
zwischen den einzelnen
Fluggesellschaften, so gibt es solche,
die eher auf die normale Flugbuchung
setzen, und andere wiederum,
die detaillierte Flüge planen
und alle Details mit ins Logbuch
schreiben. Ein großer Unterschied
zwischen den einzelnen Philosophien
ist, ob sich der Pilot die Flüge
selbst aussuchen kann oder eher das
System vorgibt, welche zu fliegen
sind. Wie auch in der realen Laufbahn
kann der Pilot nicht selbst
auswählen, welche Strecke heute
geflogen wird. Dazu haben sich
einige VAs ausgetüftelte Systeme
ausgedacht. Einige fliegen mit einer
Hybridlösung: Zwischen Auftrag
und frei wählbarer Strecke kann
der Pilot dann selbst entscheiden,
wie er heute seinen Dienst antritt.
Illegal und doch egal?
Die Community der virtuellen
Fluggesellschaften gerät wegen der
Verletzung von Markenrechten oft
in die Kritik. In unserer Sonderausgabe
werden wir uns genauer anschauen,
wie die Rechtslage ist, wie
die realen Vorbilder zu ihren virtuellen
Ablegern stehen, und lassen
die Betreiber dieser virtuellen Fluggesellschaften
zu Wort kommen.
In den letzten Jahren hat der Ruf
der VAs unter diesen Verletzungen
der Markenrechte gelitten, zahlreiche
Fluggesellschaften sehen
deshalb heute eher Probleme als
den positiven Effekt, in der Flugsimulation
vertreten zu sein. Wie
sieht dies außerhalb von Deutschland
aus? Wie reagieren die Global
Player der Luftfahrt und welche
virtuellen Fluggesellschaften findet
man in anderen Ländern? Mehr
dazu ab September in unserer Sonderausgabe.
Marc Goergen
www.flightm.com 77

Die Best of Liste!
Flugzeug
Kategorie Produkt Ausgabe Bewertung Testurteil Preis
Flugzeug
PMDG Boeing 737 NGX
*Best Product Award 2011*
März 2012 9,5 Hervorragend 59,99 €
Flugzeug Katana 4X (Marcel Felde) Juni 2011 9,0 Hervorragend 29,95 €
Flugzeug Flight1 Ult. Airliner Collection: Super 80 Juni 2011 9,0 Hervorragend 49,99 €
Flugzeug A2A Wings of POWER II: B17 August 2011 8,9 Hervorragend 32,99 $
Flugzeug iFly 737 NG FSX Juli 2011 8,9 Hervorragend 49,95 €
Flugzeug ORBX Lancair IV-P März 2011 8,9 Sehr gut 34,95 €
Flugzeug Carenado Malibu Jetprop März 2012 8,8 Sehr gut 37,95 $
Flugzeug Cessna 337 Skymaster Okt. 2011 8,8 Sehr gut 34,95 $
Flugzeug Wilga X Januar 2012 8,6 Sehr gut 17,95 €
Flugzeug iFly 737 NG FS9 März 2011 8,6 Sehr gut 49,95 €
Flugzeug Aerosoft H36 DimonaX Juli 2011 8,6 Sehr gut 24,95 €
Flugzeug Carenado Cessna CT210M Centurion II Sept. 2011 8,6 Sehr gut 34,95 $
Flugzeug DC-6B - Legends of Flight April 2012 8,5 Hervorragend 29,95 €
Flugzeug Flight1 DC-2 Juni 2011 8,4 Sehr gut 39,90 €
Flugzeug Aerospool WT9 Dynamic Juni 2011 8,4 Gut 21,50 €
Flugzeug Embraer E-Jets v.2 175 and 195 März 2011 8,4 Sehr gut 39,95 €
Flugzeug Wilco Airbus Series Evolution Vol. 1 April 2011 8,3 Sehr gut 59,95 €
Flugzeug Captain Sim Boeing 707 Base Pack Mai 2011 8,3 Sehr gut 29,99 €
Flugzeug AirSimmer A320 Basic Edition (FS9) Mai 2011 8,3 Gut ab 35,90 €
Flugeug D******** Rafale Nov. 2011 8,2 Sehr gut 26,18 €
Flugzeug Aerosoft Airbus X April 2011 8,2 Gut ab 37,95 €
Flugzeug Harrier Jump Jet Juli 2011 8,1 Sehr gut ab 27,95 €
Flugzeug Iris C-27J Spartan Nov. 2011 8,0 Gut 40,.46 €
Flugzeug Carenado Cessna 340 April 2011 8,0 Gut 21,50 €
Flugzeug Wilco CRJ NextGen August 2012 7,9 Sehr gut 36,95 €
Flugzeug Just Flight Comet Jetliner August 2011 7,9 Gut 31,60 €
Flugzeug Carenado Beechcraft Bonanza V35 (XPlane) April 2012 7,8 Sehr gut 26,95 $
Flugzeug Just Flight 757 Freemium Januar 2012 7.8 Hervorragend kostenlos
Flugzeug JustFlight DC-3 Legends of Flight April 2011 7,8 Sehr gut 25,50 €
Flugzeug Just Flight Vickers Viscount Januar 2012 7,7 Gut 25,50 €
Flugzeug Embraer Phenom Novemb. 11 7,7 Mangelhaft 39,90 €
Flugzeug 737 Pilot in Command Evolution (Wilco) Feb 2012 7,3 Sehr gut 39,95 €
Flugzeug Consolidated PBY Catalina April 2012 7,2 Gut 23,03 €
Flugzeug Just Flight A320 Jetliner Mai 2011 6,4 Ausreichend ab 19,35 €
Flugzeug AFS Design A320Neo Feb 2012 2,4 Finger weg! 19,98 €
Flugzeug 737 Pilot in Command Evolution (Wilco) Feb 2012 7,3 Sehr gut 39,95 €

Mitten in
Berlin

Die Best of Liste!
Szenerie
Kategorie Produkt Ausgabe Bewertung Testurteil Preis
Szenerie German Airports Team - Friedrichshafen X März 2012 9,2 Hervorragend 14,95 €
Szenerie simwings - Gibraltar X 9,1 Hervorragend 19,95 €
Szenerie
Mega Airport München 2011
*Best Product Award 2011*
9,1 Hervorragend ab 24,95 €
Szenerie ORBX – Cairns Intl. Airport 9,1 Hervorragend ab 24 €
Szenerie Lugano X Flylogic Mai 2012 9,1 Hervorragend 25,95 €
Szenerie Bern-Belp X FlyLogic 9,1 Sehr gut 25,99 €
Szenerie ORBX – Cushman Meadows 9,1 Hervorragend 24,00 €
Szenerie ORBX – FTX- NA WA56 & WA79 9,1 Sehr gut 24,95 $
Szenerie ORBX - Essendon Airport 9,1 Hervorragend 32,95 AUD
Szenerie ORBX - Port Macquarie Airport 9,1 Hervorragend 23,95 $
Szenerie Altenrhein X 9,1 Hervorragend 25,99 €
Szenerie ORBX – Fall City und Diamond Point 9,1 Hervorragend 29,95 €
Szenerie flyTampa - flyAthens FS9/FSX 9,0 Hervorragend 26,18 €
Szenerie ORBX - Melbourne Intl. V2 9,0 Hervorragend 29,95 €
Szenerie ORBX – Brisbane Intl. V1.2 9,0 Hervorragend 29,95 €
Szenerie Sim-wings Anchorage X 8,9 Hervorragend 24,95 €
Szenerie Aerosoft – Frankfurt Hahn X April 2012 8,8 Hervorragend 15,95 €
Szenerie ORBX New Zealand – Southern Islands März 2012 8,8 Sehr gut 39,95 €
Szenerie Corfu X 8,7 Sehr gut 17,95 €
Szenerie Antarctica X 8,6 Sehr gut 34,99 €
Szenerie German Airfields 11 Südbayern 8,6 Sehr gut 27,95 €
Szenerie UK2000 London City Xtreme 8,6 Gut 22,10 €
Szenerie Zürich Live X 8,5 Hervorragend 16,06 €
Szenerie Drzewiecki Design Krakow Balice 8,4 Sehr gut 20 €
Szenerie LimeSim Airfields & German Airfields Free 8,4 Sehr gut 5,95 €
Szenerie Mega Airport Zürich X 8,4 Sehr gut ab 24,95 €
Szenerie FlyTampa Chicago Midway 8,4 Sehr gut 23,50 €
Szenerie Maastricht-Aachen X März 2012 8,4 Sehr gut 14,95 €
Szenerie German Airports 1 - Stuttgart X 8,2
Gut (Box: Ausgezeichnet)
ab 17,95 €

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Ende September
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Prepar3D Teil 3
History - die Juli/August-Themen - 1999 bis 2012

HIGHLIGHTS
Bombardier CRJ-700/900/1000
Efficient ‘clean-view’ 2D cockpit
Detailed 3D Interactive ‘Glass’ cockpit
Flight dynamics tested by active CRJ pilots
Detailed animations : pilots,
windshield wipers, stairs,...
Numerous systems simulated
Immersive audio experience
High resolution liveries (HD)
Realistic Flight Management Computer
Worldwide Navigraph database(SID & STAR)
TCAS & GPWS
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