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BoxSport WAHNSINN! Russen ködern Klitschko (Vorschau)

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Boxsport . Mai 2013<br />

Nr. 5 . Mai 2013 . € 4,20 . spanien € 5,30 . Österreich € 4,85 . Schweiz sfr. 8,40<br />

www.box-sport.de<br />

89. Jahrgang 1882<br />

sport<br />

DAS MAGAZIN: alles Über PROFIS UND AMATEURE<br />

Europameister Jürgen Brähmer<br />

knockte Tony Averlant aus<br />

Nach seinem Leberhaken-K.o.<br />

So wird Brähmer wieder<br />

Weltmeister<br />

Skandal-Urteil<br />

gegen Culcay<br />

Wladimir <strong>Klitschko</strong> muss seine<br />

WM-Titel in Moskau gegen<br />

Alexander Povetkin<br />

verteidigen.<br />

Ersteigert<br />

haben den<br />

Kampf<br />

Promoter<br />

Hrunov und<br />

Oligarch<br />

Ryabinsky<br />

WM-Kampf gegen Povetkin am 31. August in Moskau<br />

Dirk Dzemski<br />

Die neue Trainer-Rakete<br />

WAhnsinn! <strong>Russen</strong><br />

<strong>ködern</strong> <strong>Klitschko</strong><br />

mit 17,2 Mio. Dollar<br />

Arthur Abraham<br />

7Arthur Abraham und Fritz Sdunek im Interview<br />

EM-<strong>Vorschau</strong>: DBV erwartet zwei Medaillen<br />

Alles über die U19-Jugend-Meisterschaften<br />

Hanau nach dem Aufstieg: Greifen Velbert an 3<br />

Hanau-Präsident Ulrich Bittner


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Hans Reski<br />

Wegner: Sorgen mit den Paradepferden<br />

<strong>Klitschko</strong>: Dollar-Regen aus Moskau<br />

„Der Ruhm lässt keinen Menschen unberührt.<br />

Er hat einige zerstört und andere verkrüppelt.“<br />

Diesen Spruch eines unbekannten Amerikaners<br />

liest Ulli Wegner an jedem zweiten Tag seinen Boxern<br />

vor.<br />

Der am 26. April 71 Jahre alte gewordene Boxtrainer<br />

will sie warnen, die jungen Sportler, die schnell zu<br />

Ruhm und Reichtum gekommen sind. Sicherlich schon<br />

mehrmals haben seine Paradepferde Arthur Abraham<br />

und Marco Huck diesen Spruch gehört. Vor allem sie<br />

sollten laut Wegner dem Schicksal danken, denn sie<br />

sind ohne große Ausbildung in den Sport-Olymp geschossen,<br />

Weltmeister und Millionäre geworden. Ihrer<br />

Schlagstärke und ihrer Raffinesse haben sie es zu verdanken,<br />

aber auch ihrem eisenharten Trainer, der sie<br />

immer wieder antrieb,<br />

pushte und vor der Aufgabe<br />

bewahrte.<br />

Roland Bebak, Manager<br />

von Felix Sturm und<br />

bestimmt kein feuriger<br />

Anhänger der rustikalen<br />

Art des Altmeisters, sagte<br />

mal: „Es ist nicht alles<br />

gut, was Ulli macht, aber<br />

er treibt wie kein anderer<br />

seine Boxer nach vorn<br />

und holt das letzte aus<br />

ihnen heraus.“<br />

Nach seinem Jubiläumsjahr<br />

2012 mit einer grandiosen<br />

Fete zu seinem<br />

70. Geburtstag ist das Jahr 2013 bisher ein wahres<br />

Seuchen-Jahr für Wegner. Die Paradepferde Huck<br />

und Abraham laufen dem General aus der Spur. Dazu<br />

kommen die Verletzungssorgen mit den Musterschülern<br />

Hernandez und Helenius. Zwei weitere, nämlich<br />

Britsch und Gutknecht, werden nach Wegners Meinung<br />

von der Stallregie falsch eingeschätzt.<br />

Aber Wegner, der alte Seemann, glaubt, dass er bald<br />

wieder in ruhigeren Gewässern fahren kann. Solange<br />

er die Pratzen noch halten kann, will er weitermachen.<br />

Schließlich läuft sein Vertrag noch drei Jahre<br />

und er ist überzeugt, dass er in dieser Zeit auch seine<br />

Enfants terribles wieder auf den Boden der Tatsachen<br />

zurückführen wird.<br />

2013 war bisher für das gesamte deutsche Profiboxen<br />

ein eher mageres Jahr. Die großen Kracher haben wir<br />

bisher noch nicht erlebt. Das änderte sich schlagartig<br />

am Dienstag, dem 23. April, als in Panama eine Bombe<br />

platzte. Bei der Versteigerung der WBA für den WM-<br />

Kampf von Wladimir <strong>Klitschko</strong> und Alexander Povetkin<br />

legte der Russe Vlad Hrunov einen Umschlag im<br />

Wert von 23,23 Millionen Dollar auf den Tisch. Das<br />

bedeuten allein 17,2 Millionen für Wladimir, die ihm<br />

als Superchampion zustehen.<br />

Der dreifache Weltmeister muss sich langsam wie<br />

Dagobert Duck fühlen, nachdem er schließlich schon<br />

einige Millionen für den Kampf gegen Pianeta und<br />

den Werbevertrag mit dem Jeans-Hersteller H.I.S einstecken<br />

konnte.<br />

Rätselraten herrscht in der Branche, wie die russischen<br />

Oligarchen diesen Wahnsinns-Coup refinanzieren<br />

wollen. Vielleicht haben sie einen Business-<br />

Plan, vielleicht gönnen<br />

sie sich auch nur eine<br />

Box-Party zum Geburtstag,<br />

die sie aus der Portokasse<br />

bezahlen können.<br />

Was für den deutschen<br />

Boxfan am wichtigsten<br />

ist: Welcher TV-Sender<br />

überträgt den Fight? Ich<br />

vermute, der Kampf wird<br />

bei RTL zu sehen sein.<br />

Bei der ARD glaubt man<br />

nicht, dass es dafür die finanziellen<br />

Möglichkeiten<br />

gibt. Dies ließ der ARD-<br />

Sportkoordinator Axel<br />

Balkausky schon durchblicken.<br />

Möglich ist aber auch, dass der Bezahlsender<br />

Sky in dieses Geschäft einsteigt wie weiland beim Duell<br />

der britischen Bösewichte Haye und Chisora. Dies<br />

wird sich alles in den nächsten Wochen entscheiden.<br />

Man sollte auf jeden Fall den 31. August schon mal<br />

fürs Boxen „live aus Moskau“ reservieren.<br />

Der nächste <strong>BoxSport</strong> erscheint wegen des WM-Fights<br />

von Marco Huck gegen Ola Afolabi in Berlin und der<br />

EM im olympischen Boxen in Minsk erst am 13. Juni<br />

– dann allerdings als Doppelausgabe mit 84 Seiten.<br />

Aber erstmal viel Spaß bei der Lektüre dieser Ausgabe.<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

3


INHALT<br />

Namen, Nachrichten, Termine............................................. 6<br />

Brähmer bereit für WM gegen Cleverly............................... 8<br />

Skandal-Urteil bei Culcay-Kampf....................................... 10<br />

Firat Arslan schon fit für WM-Kampf................................. 11<br />

Siege für Kölling und Zeuge – Pleite für Dirks................... 12<br />

Trainer Banks bei <strong>Klitschko</strong> eine Bank............................... 14<br />

Marcos Nader ist Österreichs neuer Box-Held.................. 41<br />

Ina Menzer: Abschied im Hockey-Stadion......................... 42<br />

Ex-Playboy-Model keine Gegnerin für Cecilia Braekhus.... 43<br />

Christina Hammer erobert die nächste Gewichtsklasse.... 44<br />

Trotz Sieg: Andreas Sidon boxt weiter............................... 46<br />

Wird Macao das neue Las Vegas?..................................... 48<br />

23,23 Millionen Dollar für <strong>Klitschko</strong>-Povetkin................... 16<br />

Weltmeister Cleverly zu clever für Krasniqi....................... 18<br />

Dzemski die neue Trainer-Rakete....................................... 20<br />

Steinforth: Aufstieg auch ohne großen TV-Sender ........... 23<br />

Das große Interview mit Arthur Abraham.......................... 24<br />

Endet mit Huck gegen Afolabi Wegners Seuchen-Jahr?... 27<br />

Karo Murat kämpft gegen Box-Legende Hopkins.............. 28<br />

Weltmeistermacher Fritz Sdunek redet Klartext................ 30<br />

Die <strong>BoxSport</strong>-Weltrangliste............................................... 34<br />

Wer gewinnt den Rückkampf: Kessler oder Froch?............ 36<br />

Zeitgleich mit<br />

dem Finale in<br />

der Champions<br />

League steigt am<br />

25. Mai in London<br />

auch ein wahrer<br />

Box-Kracher: Das<br />

Rematch der<br />

beiden Weltmeister<br />

Mikkel Kessler<br />

(links) und Carl<br />

Froch<br />

Seite 36<br />

Martinez vor dem K.o. – Erdei greift wieder an................. 38<br />

Neuer Ausscheidungskampf für Felix Sturm...................... 39<br />

Alle haben Angst vor Gennady Golovkin............................ 40<br />

Olympiasieger Zou<br />

Shiming ist der<br />

erste Box-Held<br />

Chinas. Er soll<br />

nicht der einzige<br />

bleiben. Die Profi-<br />

Promoter drängen<br />

in das riesige Reich,<br />

Macao soll schon<br />

bald das neue Las<br />

Vegas werden<br />

Seite 48<br />

Der DBV rechnet bei der EM mit zwei Medaillen............... 50<br />

World Series: Kasachstan und Ukraine im Finale ............. 52<br />

2. Bundesliga: Seelze souveräner Meister........................ 54<br />

2. Bundesliga: Hanau will jetzt Velbert angreifen.............. 56<br />

U19-Meisterschaften: Perry der Held von Neckarsulm ..... 58<br />

Ergebnisse und Termine..................................................... 60<br />

Aus den Verbänden............................................................ 62<br />

Abraham ehrte den MMA-Champion................................ 64<br />

Lesen Sie nächsten Monat................................................ 66<br />

4 <strong>BoxSport</strong>


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4Champion


Namen Nachrichten<br />

Boxen<br />

Im fernsehen<br />

Samstag, 04. Mai 2013, RTL, ca. 22.15 Uhr –<br />

live aus Mannheim – IBF-WBO-WBA-WM<br />

im Schwergewicht: Wladimir <strong>Klitschko</strong> vs.<br />

Francesco Pianeta<br />

Samstag, 08. Juni 2013, ARD, ca. 22.30 Uhr<br />

– live aus Berlin - WBO-WM im Cruisergewicht:<br />

Marco Huck vs. Ola Afolabi<br />

Ein Prosit auf den 70. Geburtstag: Jürgen Blin stößt mit<br />

seinem Sohn Frank an<br />

Jürgen Blin: 70 Jahre<br />

und kein bisschen müde<br />

n Jürgen Blin rief und alle kamen.<br />

Der frühere Europameister<br />

im Schwergewicht feierte seinen<br />

70. Geburtstag mit rund 100 Gästen<br />

bei seinem Sohn Frank im<br />

Hamburger Hofbräuhaus. Mit<br />

dabei unter anderen Ex-Universum-Boss<br />

Klaus-Peter Kohl. Seine<br />

eigene Kneipe im Hamburger<br />

Hauptbahnhof hat Blin dagegen<br />

nicht mehr. „Sie wollten keinen<br />

Rauch und keinen Alkohol-Geruch<br />

mehr in der Passage“, sagt<br />

Blin, der 40 Jahre lang hinterm<br />

Tresen stand.<br />

Der Ex-Profi treibt noch immer<br />

täglich Sport – es ist ihm<br />

anzusehen. „Ich jogge dreimal<br />

die Woche zwischen sieben und<br />

zehn Kilometer, mache regelmäßig<br />

Treppenläufe. Ich fühle mich<br />

gut in Schuss und habe auch fast<br />

noch mein Kampfgewicht von<br />

rund 85 Kilogramm“, erzählt<br />

Blin. Der Hamburger erfreut sich<br />

bester Gesundheit – im Gegensatz<br />

zu seinem einst übermächtigen<br />

Gegner. Sieben Runden<br />

gegen Muhammad Ali am 26.<br />

Dezember 1971 in Zürich hatten<br />

Blin berühmt gemacht. Blin: „Es<br />

war mein 43. Profikampf, und es<br />

war der einzige Kampf in meiner<br />

Karriere, bei dem ich vorher<br />

wusste, dass ich null Chancen<br />

habe. Nur wenn sich Ali selbst<br />

umgehauen hätte oder über sei-<br />

Mike Tyson kämpft für Jack Johnson<br />

n Der ehemalige Schwergewichts-Weltmeister<br />

Mike Tyson<br />

hat sich in einer Petition<br />

an US-Präsident Barack Obama<br />

gewandt. Tyson bittet Obama<br />

darin um die Rehabilitierung<br />

der Boxlegende Jack Johnson.<br />

Johnson war zwischen 1908<br />

und 1915 der erste dunkelhäutige<br />

Boxweltmeister im Schwergewicht.<br />

Aufgrund einer rassistisch<br />

motivierten und juristisch<br />

zweifelhaften Anklage war er<br />

1913 zu einer Gefängnisstrafe<br />

verurteilt worden. John Arthur<br />

Johnson, genannt „Jack”, boxte<br />

am 26. Dezember 1908 als erster<br />

Schwarzer um die Weltmeisterschaft<br />

im Schwergewicht gegen<br />

den Kanadier Tommy Burns.<br />

Johnsons eindeutiger Sieg wurde<br />

seinerzeit von vielen weißen<br />

Amerikanern als Schmach<br />

empfunden. Doch Johnson verteidigte<br />

seinen Titel 1910 auch<br />

gegen den zuvor ungeschlagenen<br />

Jim Jeffries, was in den USA<br />

zu schweren Unruhen führte.<br />

1913 wurde Johnson aufgrund<br />

ne flinken Beine<br />

gestolpert wäre,<br />

hätte der Ringrichter<br />

meinen<br />

Arm heben<br />

können. Ali traf<br />

mich mit seiner<br />

Rechten<br />

am<br />

Kinn. Das Ding<br />

schlug ein wie<br />

ein Blitz, die<br />

Knie knickten<br />

mir weg, das<br />

war‘s.“<br />

180.000<br />

Mark „Schmerzensgeld“<br />

bekam Blin damals.<br />

Blin: „Die höchste Börse meiner<br />

Karriere. Aber auch gegen Ali geboxt<br />

zu haben, bleibt unvergesslich<br />

und macht mich stolz. Ihn<br />

aber heute so krank zu sehen,<br />

tut mir sehr weh. Er vegetiert ja<br />

nur noch dahin. Für mich wäre<br />

das kein Leben.“<br />

Airich gewinnt Box-<br />

Turnier in Bulgarien<br />

n Schwergewichtler Konstantin<br />

Airich hat das Bigger‘s-Better-<br />

Turnier von Bulgarien gewonnen.<br />

Der Wahlhamburger setzte<br />

Ex-Weltmeister<br />

Mike Tyson<br />

des „Man Acts” zu einem Jahr<br />

Gefängnis verurteilt. Der „Man<br />

Act” stellte es unter Strafe, mit<br />

einer Frau über Bundesstaatsgrenzen<br />

zu reisen, wenn dies<br />

eine „unmoralische” Beziehung<br />

sei. Als „unmoralisch” wurde<br />

von der Jury Johnsons einvernehmliche<br />

Beziehung mit der<br />

weißen Lucille Cameron gewertet.<br />

„Diese ungerechtfertigte<br />

Verfolgung hat das Andenken<br />

an Jack Johnson beschädigt”,<br />

schrieb Tyson.<br />

Roman Belaev (rechts) war zu stark für<br />

den Argentinier Nelson Pilotti<br />

sich in Varna in insgesamt drei<br />

Kämpfen gegen die Konkurrenz<br />

durch. Im Viertelfinale schlug<br />

Airich den Rumänen Claudiu<br />

George Dinu bereits in der ersten<br />

Runde k.o. Auch der Pole<br />

Wieslaw Kwasnieswki hielt im<br />

Halbfinale nicht länger gegen<br />

den Puncher aus Deutschland<br />

durch. Im Finale schließlich<br />

zeigte Airich, dass er nicht nur<br />

hauen kann. Den Griechen Vlasis<br />

Apostolakis punktete er über<br />

drei Runden aus.<br />

Belaev neuer Junioren-<br />

Weltmeister der IBF<br />

n Roman Belaev ist neuer IBF-<br />

Junioren-Weltmeister im Weltergewicht.<br />

Der Russe, der bei<br />

8M Box-Promotion unter Vertrag<br />

steht, gewann im Maritim-Hotel<br />

Halle durch technischen K.o.<br />

in der vierten Runde über den<br />

Argentinier Nelson Pilotti. Belaev<br />

setzte von Beginn an klare<br />

Wirkungstreffer und bestimmte<br />

das Tempo des Kampfes. In<br />

der vierten Runde warf Pilottis<br />

Trainer das Handtuch. Der elfte<br />

Sieg im elften Kampf für Belaev,<br />

der von Hans-Jürgen Witte trainiert<br />

wird. „Der Kampf war eine<br />

Härteprüfung und das Zünglein<br />

an der Waage, um den Sprung<br />

nach Übersee zu schaffen“,<br />

sagte 8M-Box-Promotion-Chef<br />

René Müller. „Es gibt bereits<br />

konkrete Anfragen aus den<br />

USA.“<br />

Spiering macht Enad<br />

Licina zum Wikinger<br />

n Enad Licina geht unter die<br />

Wikinger. Der Berliner Promoter<br />

Winne Spiering will den<br />

Frankfurter, der 2011 gegen<br />

Weltmeister Steve Cunningham<br />

verlor, zum neuen Aushänge-<br />

6 <strong>BoxSport</strong>


Termine<br />

Kohl und Kluch<br />

einigten sich<br />

Universum-<br />

Gründer<br />

Klaus-<br />

Peter Kohl<br />

n Überraschende Wende im<br />

Streit zwischen Waldemar<br />

Kluch, Geschäftsführer des insolventen<br />

Profiboxstalls Universum,<br />

und Firmengründer Klaus-<br />

Peter Kohl, der das Geschäft im<br />

Sommer 2011 an Kluch übergeben<br />

hatte. Weil Kluch die ausstehende<br />

Kaufsumme beglichen<br />

hat, hat Kohls Rechtsanwalt<br />

Peter Wulf die Zwangsversteigerung<br />

des Universum-Trainingsgeländes<br />

im Hamburger<br />

Stadtteil Lohbrügge abgesagt.<br />

„Wir sind uns bei der Summe<br />

entgegengekommen. Nachdem<br />

Herr Kluch das Geld überwiesen<br />

hatte, haben wir die Zwangsversteigerung<br />

zurückgenommen.<br />

Ich bin froh, dass das Thema<br />

endlich erledigt ist und ich meine<br />

Ruhe habe“, sagte Kohl.<br />

Der 68 Jahre alte Kaufmann<br />

hatte die Zwangsversteigerung<br />

angestrengt, weil er damit die<br />

schild seines Wiking-Boxstalls<br />

machen, für den früher auch<br />

der ehemalige Mittelgewichts-<br />

Weltmeister Sebastian Sylvester<br />

kämpfte. „Enad ist ein feiner<br />

Kerl, der in der Vergangenheit<br />

viel Pech gehabt und nicht die<br />

rechte Unterstützung erfahren<br />

hat“, sagt Spiering. „Wir heben<br />

ihn jetzt auf den Schild und machen<br />

ihn zum Super-Wikinger.<br />

Er hat das Zeug zum Weltmeister.<br />

Wir werden ihm dabei helfen.“<br />

Beim Weltverband IBF ist<br />

Licina derzeit die Nummer vier<br />

der Weltrangliste. Weltmeister<br />

ist der deutsche Kubaner Yoan<br />

Pablo Hernandez aus dem Sauerland-Stall.<br />

ausstehende Kaufsumme von<br />

rund 1,5 Millionen Euro eintreiben<br />

wollte. Wie hoch die<br />

Summe ist, die Kluch an Kohl<br />

überwiesen hat, und woher das<br />

Geld plötzlich stammt, wurde<br />

nicht bekannt. Ob Kluch nun<br />

auch über die finanziellen Mittel<br />

verfügt, um die Außenstände<br />

in Höhe von rund 4,1 Millionen<br />

Euro zu begleichen, die zur<br />

Insolvenz geführt hatten, ist<br />

ebenso unklar. Kluch hatte zuletzt<br />

mehrfach angekündigt, an<br />

einer Lösung für den Neustart<br />

zu arbeiten. Unter anderem soll<br />

der von Kluchs Sohn Felix gemanagte<br />

Cruisergewichtler Rachim<br />

Chakhkiev am 22. Juni in<br />

Moskau gegen den polnischen<br />

WBC-Weltmeister Krzysztof<br />

Wlodarczyk antreten. Kohl bekräftigte<br />

dagegen einmal mehr,<br />

mit dem Boxen nichts mehr zu<br />

tun haben zu wollen.<br />

Cunningham geht gegen<br />

den Riesen Fury k.o.<br />

n Box-Riese Tyson Fury hat auch<br />

bei seinem US-Debüt Schwächen<br />

offenbart. Der Schwergewichtler<br />

bleibt aber weiter ungeschlagen<br />

und den <strong>Klitschko</strong>s auf den Fersen.<br />

Der 2,06 Meter große Brite<br />

besiegte den früheren Cruisergewichts-Weltmeister<br />

Steve Cunningham<br />

(USA) in New York<br />

durch K.o. in der siebten Runde.<br />

Im zweiten Durchgang war Fury<br />

selbst nach einem harten Treffer<br />

zu Boden gegangen. Mehrfach<br />

wirkte der Gigant gegen den<br />

nicht gerade als harten Schläger<br />

deutsche termine<br />

04. Mai 2013, Mannheim (K2)<br />

IBF-WBO-WBA-WM im Schwergewicht: Wladimir <strong>Klitschko</strong> vs. Francesco<br />

Pianeta<br />

WBO-WBF-WM im Supermittelgewicht: Zita Zatyko vs. Christina Hammer<br />

11. Mai 2013, Karlsruhe (WGL)<br />

Kampf im Schwergewicht: Timo Hoffmann vs. Alexander Petkovic<br />

11. Mai 2013, Koblenz (FLP)<br />

Kampf im Cruisergewicht mit Dennis Ronert<br />

11. Mai 2013, Weißwasser (Pelk)<br />

Kampf im Weltergewicht mit Matthias Pelk<br />

11. Mai 2013, Berlin (Kety)<br />

Kampf im Halbmittelgewicht mit Ronny Mittag<br />

18. Mai 2013, Kassel (Rasuli)<br />

Kampf im Leichtgewicht mit Osama Hadifi<br />

01. Juni 2013, Essen (Shala)<br />

GBC-WM im Superbantamgewicht mit Elina Tissen<br />

01. Juni 2013, Offenbach (Schmidt)<br />

Kampf im Schwergewicht: Fatih Yildiz vs. Juri Zizer<br />

08. Juni 2013, Berlin (Sauerland)<br />

WBO-WM im Cruisergewicht: Marco Huck vs. Ola Afolabi<br />

internationale termine<br />

04. Mai 2013, Las Vegas (USA)<br />

WBC-WM im Weltergewicht: Floyd Mayweather Jr. vs. Robert Guerrero<br />

WBC-WM im Federgewicht: Daniel Ponce De Leon vs. Abner Mares<br />

17. Mai 2013, Moskau (Russland)<br />

WBA-WM im Schwergewicht: Alexander Povetkin vs. Andrzej Wawrzyk<br />

WBA-WM im Cruisergewicht: Denis Lebedev vs. Guillermo Jones<br />

18. Mai 2013, Atlantic City (USA)<br />

IBF-WM im Weltergewicht: Devon Alexander vs. Lee Purdy<br />

18. Mai 2013, Cancun (Mexiko)<br />

Kampf im Weltergewicht: Shane Mosley vs. Pablo Cesar Cano<br />

25. Mai 2013, London (England)<br />

WBA-IBF-WM im Supermittelgewicht: Mikkel Kessler vs. Carl Froch<br />

08. Juni 2013, Montreal (Kanada)<br />

WBC-WM im Halbschwergewicht: Chad Dawson vs. Adonis Stevenson<br />

Kampf im Leichtgewicht: Yuriorkis Gamboa vs. Darley Perez<br />

bekannten Cunningham angeschlagen.<br />

Dann erdrückte Fury<br />

seinen körperlich unterlegenen<br />

Gegner aber förmlich.<br />

Stiverne Herausforderer<br />

von Vitali <strong>Klitschko</strong><br />

n Bermane Stiverne ist der<br />

neue Pflichtherausforderer von<br />

Vitali <strong>Klitschko</strong>. Der auf Haiti<br />

geborene Kanadier gewann den<br />

WBC-Ausscheidungskampf im<br />

Schwergewicht gegen den Amerikaner<br />

Chris Arreola in Ontario<br />

im US-Bundesstaat Kalifornien<br />

deutlich nach Punkten (118-109,<br />

117-110, 117-110). Der 34 Jahre<br />

alte Stiverne gewann bislang<br />

23 von 25 Profikämpfen. Arreola<br />

war bereits 2009 an Vitali<br />

<strong>Klitschko</strong> gescheitert.<br />

Rigondeaux neuer<br />

Doppelweltmeister<br />

n Guillermo Rigondeaux hat<br />

den Superfight im Superbantamgewicht<br />

gewonnen. Der<br />

WBA-Champion aus Kuba entthronte<br />

in der historischen Radio<br />

City Music Hall von New<br />

York WBO-Weltmeister Nonito<br />

Donaire (Philippinen). Nach<br />

zwölf überraschend ereignisarmen<br />

Runden siegte der zweimalige<br />

Oympiasieger Rigondeaux<br />

einstimmig nach Punkten<br />

(116-111, 115-112, 114-113).<br />

Die von den Boxfans erwartete<br />

Ringschlacht wurde das Duell<br />

der beiden Ausnahmeboxer<br />

nicht. Der unbesiegte Rigondeaux,<br />

der nach der Flucht aus<br />

seiner Heimat mittlerweile in<br />

Miami lebt, feierte in seinem<br />

erst zwölften Profikampf seinen<br />

bislang größten Triumph.<br />

Donaire, für viele Experten der<br />

Boxer des Jahres 2012, verlor<br />

dagegen zum zweiten Mal im<br />

33. Kampf - und zum ersten Mal<br />

seit zwölf Jahren.<br />

Nick Klappert siegt<br />

in Panama<br />

n In der nach Box-Legende<br />

Robert Duran benannten Box-<br />

Arena von Panama-Stadt feierte<br />

Nick Klappert seinen bislang<br />

größten Sieg. Der Halbmittelgewichtler<br />

aus Bad Saarow siegte<br />

durch Disqualifikation in der<br />

siebten Runde über den Kolumbianer<br />

Edinson Garcia. Der 16.<br />

Sieg im 17. Profikampf für den<br />

30 Jahre alten Brandenburger.<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

7


Nach beeindruckendem Leberhak<br />

Brähmer bereit für WM ge<br />

Trainer Röwer sah seinen Schützling bei 80 Prozent<br />

Könner: Jürgen Brähmer<br />

(rechts) zeigte gegen<br />

Tony Averlant, dass er<br />

von seiner Boxkunst<br />

noch nichts verlernt<br />

hat – auch dank seiner<br />

Meidbewegungen<br />

Da war es auch schon wieder vorbei:<br />

Jürgen Brähmer hat Tony Averlant mit<br />

dem Leberhaken erwischt, der Franzose<br />

wird ausgezählt<br />

Dass er ein Mann ist, der<br />

wenigstens in großen<br />

Teilen sein Wort hält,<br />

das konnte Jürgen Brähmer<br />

in der Sporthalle Hamburg<br />

beweisen. „Der Franzose kriegt<br />

hier auf die Hose“, hatte der<br />

Europameister im Halbschwergewicht<br />

vor seiner Titelverteidigung<br />

gegen Tony Averlant in<br />

einem launigen Beitrag für die<br />

ARD gereimt. Im übertragenen<br />

Sinne stimmte das zwar, dennoch<br />

war es gut, dass Brähmer<br />

nach 2:36 Minuten der zweiten<br />

Runde rund 30 Zentimeter höher<br />

zielte als auf das Beinkleid seines<br />

französischen Herausforderers.<br />

Mit einem blitzsauberen,<br />

fast ansatzlos geschlagenen linken<br />

Haken auf die Leber knockte<br />

der 34-Jährige seinen fünf Jahre<br />

jüngeren Kontrahenten aus.<br />

Zwar bemühte sich dessen Berater<br />

Alessandro Ferrarini auf<br />

der offiziellen Pressekonferenz,<br />

den Treffer auf die Rippe zu verlegen,<br />

die sogar möglicherweise<br />

gebrochen sei. Doch wer die für<br />

einen Leberhaken typische Zeitverzögerung<br />

sah, mit der Averlant<br />

in die Knie ging und auch<br />

nicht mehr rechtzeitig aufstehen<br />

konnte, weil der Schmerz zu heftig<br />

war, der konnte nur den Hut<br />

ziehen vor dieser Aktion Brähmers.<br />

Knockouts durch Kopftreffer<br />

kann jeder Boxer mit Glück<br />

schaffen. Knockouts am Körper<br />

schaffen nur Könner.<br />

Nun wäre es sicherlich verkehrt,<br />

aus nicht einmal zwei<br />

Runden gegen einen durchschnittlich<br />

begabten Boxer wie<br />

Averlant, der im 28. Kampf bereits<br />

die achte Niederlage einstecken<br />

musste, zu viel herauslesen<br />

zu wollen. Aber die Art und Weise,<br />

wie Brähmer die 336 Sekunden<br />

im Ring dominierte, wie agil<br />

er sich bewegte, wie er fintierte,<br />

konterte und sofort Druck ausübte,<br />

all das darf durchaus Mut<br />

machen für die Aufgaben, die vor<br />

dem Ex-Weltmeister aus Schwerin<br />

liegen, der im 42. Kampf den<br />

40. Sieg feierte.<br />

Klar ist: So schnell wie möglich<br />

soll Brähmer seine nächste<br />

8 <strong>BoxSport</strong>


en-K.o. gegen Averlant<br />

gen Cleverly<br />

seines Leistungsvermögens<br />

Jürgen Brähmer bleibt<br />

Europameister – bald will er<br />

wieder als Weltmeister jubeln<br />

WM-Chance bekommen. Die<br />

WBO hat laut Chris Meyer, Geschäftsführer<br />

von Brähmers neuem<br />

Promoter Sauerland Event,<br />

festgelegt, dass ihr walisischer<br />

Weltmeister Nathan Cleverly<br />

seinen Titel gegen Brähmer verteidigen<br />

muss. Dieses Duell war<br />

schon einmal angesetzt, im Mai<br />

2011, als der Vater einer Tochter<br />

noch für den Hamburger<br />

Universum-Stall kämpfte. Damals<br />

wäre Brähmer Titelverteidiger<br />

gewesen, sagte den Kampf<br />

aber wegen einer mysteriösen<br />

Augenverletzung ab und verlor<br />

den Gürtel deshalb kampflos.<br />

In Wahrheit hatte er sich mit<br />

Universum nicht<br />

über die finanziellen<br />

Modalitäten<br />

einigen können.<br />

Zwei Jahre<br />

später scheint<br />

Brähmer bereit<br />

für die Herausforderung<br />

Cleverly.<br />

„Wir sind<br />

noch nicht da,<br />

wo wir sein wollen,<br />

aber wir sind<br />

auf einem guten<br />

Weg. Ich denke,<br />

dass ich mit dem<br />

Ergebnis heute<br />

durchaus zufrieden<br />

sein darf“,<br />

resümierte er.<br />

Trainer Karsten<br />

Röwer sieht seinen<br />

Schützling<br />

bei 80 Prozent seines Leistungsvermögens.<br />

„Wir hätten gern<br />

länger geboxt, aber der schnelle<br />

Sieg wird ihm vor allem Selbstvertrauen<br />

geben, und das ist<br />

auch wichtig. Was mich gefreut<br />

hat, ist die Tatsache, dass wir<br />

heute keinen Killer oder Pitbull<br />

im Ring gesehen haben, als den<br />

viele Jürgen einschätzen. Heute<br />

hat der Ästhet gewonnen. Viel<br />

besser kann man einen Körperhaken<br />

nicht schlagen.“<br />

Promoter Kalle Sauerland<br />

wollte seine Begeisterung über<br />

den Mann, den er im vergangenen<br />

Jahr aus dem vorzeitigen<br />

Ruhestand verpflichtet hatte, gar<br />

nicht verbergen: „Wenn das 80<br />

Prozent waren, dann möchte ich<br />

keinem Gegner wünschen, dass<br />

Jürgen mal 100 Prozent abruft.<br />

Ich fand seine Leistung sensationell,<br />

er hatte den Kampf in<br />

jeder Sekunde unter Kontrolle.<br />

Das war genau<br />

das Signal an Cleverly,<br />

das wir gebraucht haben.“,<br />

jubelte er.<br />

Averlant, dessen<br />

Vater und Ehefrau<br />

nach dem Kampf<br />

vor Aufregung<br />

kollabierten,<br />

aber schnell wieder<br />

zu Kräften<br />

kamen, zeigte<br />

Sie wollen gemeinsam<br />

auf den WM-Thron:<br />

Promoter Kalle Sauerland,<br />

Trainer Karsten Röwer,<br />

Europameister Jürgen<br />

Brähmer und Berater<br />

Peter Hanraths (von links)<br />

sich als fairer Verlierer. „Meine<br />

Vorbereitung war exzellent,<br />

umso enttäuschter bin ich über<br />

meine Leistung. Jürgen hat seine<br />

Chancen sofort genutzt und war<br />

der klar bessere Mann“, sagte er.<br />

Dieser bessere Mann wollte in<br />

die Lobeshymnen nicht weiter<br />

einstimmen. Vielmehr freute er<br />

sich schon auf eine besondere<br />

Siegprämie, die ihm sein Berater<br />

Peter Hanraths versprochen hatte.<br />

Gemeinsam mit ihm flog er<br />

am Montag zum Halbfinalrückspiel<br />

des FC Bayern München<br />

in der Champions League beim<br />

FC Barcelona. Bei seinen Boxern<br />

war Hanraths schon immer ein<br />

Mann, der sein Wort hält.<br />

Schauspieler Ben Becker, hier mit<br />

ARD-Moderatorin Mareile Höppner,<br />

entwickelt sich immer mehr zum<br />

Stammgast am Boxring – Becker<br />

lässt kaum noch eine<br />

Veranstaltung aus<br />

Aus Hamburg<br />

berichten<br />

Björn Jensen,<br />

Andreas Hardt und<br />

Manfred Hönel<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

9


Jack Culcays erste Niederlage<br />

Sauerländer und Sdunek<br />

empört über Skandal-Urteil<br />

Manager Klatten: „Wir wollen das Rematch so schnell wie möglich“<br />

Es gibt Abende, an denen<br />

man die Boxwelt im<br />

Allgemeinen und einige<br />

Punktrichter im Besonderen<br />

nicht mehr verstehen<br />

kann. Was den Belgier Philippe<br />

Verbeke veranlasste, den Argentinier<br />

Guido Nicolas Pitto in der<br />

Nacht zum Sonntag in der Sporthalle<br />

Hamburg im Kampf gegen<br />

Jack Culcay 8:4 Runden im Vorteil<br />

zu sehen, war schon fast unmöglich<br />

zu begreifen. Aber als<br />

Culcays Promoter Kalle Sauerland<br />

erzählte, dass Verbeke von<br />

den ersten sechs Durchgängen,<br />

die Culcay dominiert hatte, vier<br />

an den Südamerikaner gegeben<br />

hatte, musste man ernsthaft am<br />

Geisteszustand des Mannes aus<br />

dem Land der 400 Biere bangen.<br />

Entsprechende Worte musste er<br />

sich noch am Ring von Sauerland<br />

anhören.<br />

Geschockt waren Culcay,<br />

sein Trainer Fritz Sdunek und<br />

sein Manager Moritz Klatten<br />

auch noch eineinhalb Stunden<br />

nach dem Kampf, als sie das Urteil<br />

der drei Punktrichter kommentieren<br />

sollten, die Pitto mit<br />

2:1 (116:112, 115:113, 113:115)<br />

im Vorteil gesehen hatten. „Ich<br />

Promoter Kalle Sauerland (rechts) und<br />

sein Bruder Nisse verstanden nach dem<br />

Urteil die Welt nicht mehr – vor allem<br />

aber empörte sie die hohe Wertung des<br />

belgischen Punktrichters zugunsten des<br />

argentinischen Herausforderers<br />

habe wirklich kein Problem damit<br />

zuzugeben, wenn ich verloren<br />

habe. Aber diesen Kampf habe<br />

ich nicht verloren. Ich kann es<br />

nicht glauben und bin sehr enttäuscht“,<br />

sagte der 26 Jahre alte<br />

Halbmittelgewichtler,<br />

der im<br />

15. Profikampf<br />

seine erste Niederlage<br />

einstecken<br />

musste.<br />

Sdunek, der<br />

die Betreuung<br />

des Amateurweltmeisters<br />

von 2009 erst<br />

wenige Wochen<br />

zuvor übernommen<br />

hatte,<br />

da Culcays bisheriger<br />

Coach<br />

Ismael Salas<br />

aus Zeitgründen<br />

absagen<br />

musste, wurde deutlicher. „Ich<br />

kann nicht mehr verstehen, wie<br />

das Boxen heutzutage bewertet<br />

wird. Es zählt nur noch die<br />

Aktivität, auch wenn die Hälfte<br />

der Schläge in die Luft geht, und<br />

nicht mehr die klaren Treffer. Ein<br />

Mann wie Graciano Rocchigiani,<br />

der aus einer Doppeldeckung<br />

heraus agiert hat, könnte heute<br />

gar nicht mehr gewinnen. Vielleicht<br />

muss ich mich in Zukunft<br />

komplett umstellen und meine<br />

Boxer anders einstellen“, sagte<br />

er. Sdunek ist ein gebranntes<br />

Kind, zuletzt verloren auch seine<br />

Schützlinge Felix Sturm und<br />

Zsolt Erdei Kämpfe, in denen sie<br />

die klareren Treffer gesetzt, ihre<br />

Gegner jedoch mehr geschlagen<br />

hatten.<br />

Kalle Sauerland musste sich<br />

auch auf der Pressekonferenz<br />

noch bremsen, um nicht ausfallend<br />

zu werden. „Ich kann nicht<br />

Jack Culcay (links) landete gegen Guido<br />

Nicolas Pitto die klareren Treffer, der<br />

Argentinier schlug dafür häufiger<br />

verstehen, warum Jack der Sieg<br />

genommen wurde. Für mich ist<br />

das alles andere als fair“, zürnte<br />

er. In einer Sache musste man<br />

dem Juniorchef allerdings widersprechen.<br />

Die „Superleistung“,<br />

die er gesehen haben wollte, hatte<br />

der 27-Jährige nicht gebracht.<br />

Culcay zeigte zwar technisch<br />

ansprechendes Boxen und war<br />

der eindeutig höher veranlagte<br />

Mann, versäumte es aber, aus<br />

dieser Überlegenheit das nötige<br />

Kapital zu schlagen. Er fand<br />

gegen den unbequemen Argentinier,<br />

der mit seinen langen Armen<br />

immer wieder die Distanz<br />

aufrechterhielt, nie die Stabilität<br />

und die Lücke, einen seiner gefährlichen<br />

Körperhaken ins Ziel<br />

zu bringen. So konnte sich der<br />

25 Jahre alte Herausforderer,<br />

der im 19. Kampf den 18. Sieg<br />

schaffte, immer wieder befreien<br />

und seinerseits Aktionen star-<br />

10 <strong>BoxSport</strong>


ten, die die Punktrichter letztlich<br />

überzeugten.<br />

„Der Kampf war viel härter,<br />

als ich ihn erwartet hatte,<br />

nachdem ich Jack auf Videos<br />

gesehen hatte“, war Pittos recht<br />

selbstbewusste Einschätzung.<br />

Dass er an einem Cut an der<br />

linken Augenbraue genäht werden<br />

musste und noch auf der<br />

Pressekonferenz aus der Nase<br />

blutete, waren dagegen Zeichen<br />

der Überlegenheit seines Gegners.<br />

Berater Alessandro Ferrarini<br />

gestand ein, „dass das Urteil<br />

auch andersherum hätte ausfallen<br />

können“. Man sei zu einem<br />

Rückkampf bereit, wann immer<br />

Sauerland diesen wolle.<br />

Dass er ihn am liebsten sofort<br />

will, daran ließ Culcay, dessen<br />

Vater wegen eines Termins<br />

in seiner Heimat Darmstadt<br />

erstmals einen Profikampf seines<br />

Sohnes verpasste, keinen<br />

Gute Vorstellung nach nur vier Wochen Vorbereitung<br />

Firat Arslan<br />

konnte sich zehn<br />

Runden lang<br />

abarbeiten an<br />

Varol Vekiloglu<br />

Firat Arslan schon<br />

fit für WM-Kampf<br />

Guido Nicolas Pitto wird zum Sieger<br />

erklärt, Jack Culcay muss es hilflos<br />

mit ansehen<br />

Zweifel. „Meinetwegen könnten<br />

wir schon morgen wieder boxen“,<br />

sagte er. Manager Klatten<br />

sagte: „Wir wollen das Rematch<br />

so schnell wie möglich, um zu<br />

beweisen, dass es ein Fehlurteil<br />

war.“ Und Kalle Sauerland sagte:<br />

„Wir bauen weiter auf Jack,<br />

er ist ein ganz wichtiger Teil<br />

unserer Zukunftsstrategie, und<br />

wir werden ihn auch weiter als<br />

Lokalmatador in Hamburg aufbauen.“<br />

Nach der Sommerpause<br />

soll das vertraglich vereinbarte<br />

Rematch ausgetragen werden.<br />

Ob Sdunek dann noch in Culcays<br />

Ecke sitzen wird, bleibt abzuwarten.<br />

Die Zusammenarbeit<br />

war bislang nur auf einen Kampf<br />

ausgelegt, der Weltmeistercoach<br />

muss nun sehen, ob er die Zeit<br />

hat, Culcay dauerhaft zu trainieren.<br />

„Ausschließen werde ich es<br />

sicherlich nicht“, sagte er, „aber<br />

Wunder kann ich auch nicht<br />

vollbringen.“ Dazu braucht es<br />

schon Punktrichter wie Philippe<br />

Verbeke.<br />

Vier Wochen hatte<br />

Firat Arslan (42) zur<br />

Vorbereitung auf sein<br />

Debüt als Kämpfer<br />

bei Sauerland. „Normalerweise<br />

bereite ich mich zehn bis zwölf<br />

Wochen auf einen Kampf vor“,<br />

sagte der Cruisergewichtler aus<br />

Süßen nach seiner erfolgreichen<br />

Premiere für den Berliner Stall,<br />

„deshalb bin ich sehr zufrieden.“<br />

Für Trainer Dieter Wittmann<br />

war die Leistung seines<br />

Schützlings „grandios. Er hätte<br />

heute schon um die WM boxen<br />

können.“<br />

Im fünften Kampf stieg Arslan<br />

in Hamburg in den Ring.<br />

Noch kein Hauptkämpfer, aber<br />

immerhin ließ die ARD für die<br />

Aufzeichnung des Fights schon<br />

Sprecher Roman Röll in den Ring<br />

klettern, auch die Nummerngirls<br />

hielten ihre Rundenschilder<br />

in die Luft. Klare Hinweise<br />

auf das, was in Zukunft von Arslan<br />

erwartet wird. Nämlich ein<br />

TV-Boxer zu sein.<br />

Gegner Varol Vekiloglu aus<br />

Berlin war ein guter Test. Boxerisch<br />

zwar limitiert, jemand, der<br />

Arslan nicht wirklich gefährlich<br />

werden konnte, aber zäh und<br />

mit dem großen Willen, sich<br />

anständig aus der Affäre zu ziehen.<br />

„Der Junge war sehr stark,<br />

er hat viel weggesteckt“, lobte<br />

Ex-Weltmeister Arslan seinen<br />

29 Jahre alten Gegner.<br />

Der Kampf nahm den von<br />

allen erwarteten Verlauf. Firat<br />

Arslan marschierte hinter seiner<br />

geschlossenen Doppeldeckung<br />

nach vorne. Er stellte Vekiloglu<br />

am Ring und schlug seine Aufwärtshaken.<br />

Selbst getroffen<br />

wurde er kaum. In der dritten<br />

Runde brachte Arslan den Berliner<br />

erstmals richtig mit seinen<br />

Haken in Bedrängnis, das Gesicht<br />

des Gegners rötete sich zusehends.<br />

„Schnellerer Ansatz“<br />

forderte Wittmann dennoch.<br />

Nach einer explosiven Hakenserie<br />

in der fünften Runde blutete<br />

die Nase von Vekiloglu, der zuvor<br />

vier von 25 Profikämpfen<br />

verloren hatte.<br />

Nach der siebten Runde<br />

drehte sich Vekiloglu kurz seitlich<br />

weg und schien etwas die<br />

Kontrolle verloren zu haben.<br />

Nach dem Gong musste er<br />

schwer pumpen. In der neunten<br />

Runde verlor der Berliner<br />

seinen Mundschutz und blutete<br />

aus der Nase. Trotzdem raffte er<br />

sich zu einem Schlussspurt auf<br />

und zeigte seinerseits Offensivaktionen.<br />

Am Ende war er aber<br />

vor allem froh, über die Distanz<br />

gekommen zu sein. Nach dem<br />

Schlussgong fielen sich beide<br />

Kämpfer lächelnd in die Arme.<br />

Beide waren zufrieden, jeder<br />

hatte das für ihn Mögliche geleistet.<br />

98:92, 99:92 und 99:91<br />

urteilten die Punktrichter.<br />

Arslans Blick geht nun natürlich<br />

voraus. Er ist der offizielle<br />

Herausforderer des Siegers<br />

des dritten Duells zwischen<br />

Marco Huck und Ola Afolabi<br />

um den WBO-Gürtel, das am 8.<br />

Juni in Berlin steigt. Damit hat<br />

Sauerland auch in dem nicht<br />

ausgeschlossenen Fall einer<br />

Niederlage von Huck noch ein<br />

WM-Eisen im Feuer. „Ich drücke<br />

Marco die Daumen, weil ich ein<br />

Rematch möchte“, sagte Arslan.<br />

Der Kampf kann im September<br />

oder Oktober steigen. „Mein<br />

Ziel ist es, wieder Weltmeister<br />

zu werden“, erklärte der Veteran<br />

und begründete damit seine<br />

Unterschrift bei Sauerland: „Er<br />

ist der einzige, der mich dahin<br />

bringen kann.“<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

11


Kalle Sauerland mit seinen beiden Jungprofis zufrieden<br />

Wieder Siege für Kölling und Zeuge<br />

Promoter Kalle Sauerland<br />

war zufrieden mit seinen<br />

Perspektiv-Boxern.<br />

Die Berliner Tyron Zeuge<br />

und Enrico Kölling bestritten<br />

weitere Prüfungen auf ihrem<br />

Weg als Profis und sammelten<br />

dabei wertvolle Erfahrungen<br />

mit äußerst unangenehmen und<br />

teilweise unsauberen Gegnern.<br />

Im Halbschwergewicht setzte<br />

sich Kölling über acht Runden<br />

einstimmig nach Punkten gegen<br />

Leo Tchoula (Kamerun)<br />

durch. Im Supermittelgewicht<br />

bezwang Zeuge ebenso einstimmig<br />

über acht Runden den<br />

US-Amerikaner Mike Guy. „Beide<br />

haben ein gutes Zeichen für<br />

die Zukunft gesetzt“, freute sich<br />

Sauerland.<br />

Olympiaboxer Kölling konnte<br />

erneut nicht vorzeitig gewinnen.<br />

Der 23-Jährige hatte zwar<br />

stets die Kontrolle über seinen<br />

Gegner, der von elf Kämpfen<br />

immerhin neun gewinnen<br />

ausschließlich lange Einzelschläge.<br />

Tchoula machte einen<br />

guten Job, war zäh und mutig,<br />

Tyron Zeuge musste sich gegen Mike Guy mit einem Punktsieg begnügen<br />

konnte, in ernsthafte Bedrängnis<br />

brachte er ihn aber nie. Köl-<br />

sich als guter Prüfstein für den<br />

schlug auch zurück und erwies<br />

ling verzichtete fast völlig auf derzeitigen Karriere-Zeitpunkt<br />

den Jab, sondern brachte fast des Berliner Jungprofis. Offenbar<br />

fehlt es Kölling jedoch noch<br />

an Schlagkraft und Dynamik.<br />

Auch der erst 20 Jahre alte<br />

Zeuge hatte in seinem siebten<br />

Profikampf eine schwierige<br />

Aufgabe zu bewältigen. Gegner<br />

Guy kämpfte unsauber, sprang<br />

immer wieder mit dem Kopf voraus<br />

in den Infight. Mehrmals<br />

reagierte Zeuge sichtbar genervt.<br />

„Es war ein anstrengender<br />

Kampf“, sagte der Jungprofi<br />

anschließend, „es war eklig, ich<br />

musste sehr aufpassen.“ Spaß<br />

habe es ihm trotzdem gemacht,<br />

sagte er nach dem einstimmigen<br />

Punktsieg über die längere Distanz:<br />

„Es war immerhin mein<br />

erster Acht-Runden-Kampf. Ich<br />

bin zufrieden.“<br />

Wie der Chef eben auch:<br />

„Wir sind bei jungen deutschen<br />

Boxern mit den beiden gut aufgestellt“,<br />

sagte Kalle Sauerland.<br />

Rätselraten um Sonnyboy Dirks<br />

Konditionsmängel: In der zehnten Runde warf Trainer Ramin das Handtuch<br />

Was war da los? Dustin<br />

Dirks war mit Basecup<br />

und lockerem<br />

Laufstil in den Ring<br />

gestürmt. Er wollte gegen den<br />

Ukrainer Alexander Tscherwijak<br />

(32) den WBA-Intercontititel<br />

verteidigen. Doch was war das?<br />

Dustin stand vom ersten Moment<br />

des Kampfes gegen den Boxer<br />

aus dem K2-Stall der <strong>Klitschko</strong>-<br />

Brüder neben sich. Er versuchte,<br />

sich hinter einer Doppeldeckung<br />

zu verstecken und bekam in der<br />

zweiten Runde dennoch einen<br />

harten Schlag an den Kopf. Ringrichter<br />

Ingo Barrabas rettete den<br />

Berliner durch Zeitlupenzählen<br />

vor dem schnellen Knockout. Es<br />

half nicht. Dirks wirkte im Ring<br />

wie ein Anfänger. Er fand zu<br />

dem kleineren Ukrainer einfach<br />

keine Einstellung. Dabei hatte<br />

Dustins Manager Harald Lange<br />

vor dem Fight noch frohlockt:<br />

„Dustin hat jetzt 27 Kämpfe und<br />

20 davon durch K.o. gewonnen.<br />

Jetzt muss ein Titelkampf mindestens<br />

um die Europameisterschaft<br />

her.“ Der ist nun ziemlich<br />

in die Ferne gerückt. Trainer Otto<br />

Ramin warf in der zehnten Runde<br />

sogar das Handtuch. Aus der<br />

Traum. Ein wütender Promoter<br />

Wilfried Sauerland schimpfte:<br />

„Man kann einen Kampf verlieren.<br />

Aber so nicht. Dustin hatte<br />

ja bereits in der zweiten Runde<br />

keine Kondition mehr. Der<br />

kommt mir erst wieder in den<br />

Ring, wenn er konditionell auf<br />

der Höhe ist.“ Ein völlig ratloser<br />

Trainer Otto Ramin bestätigte<br />

seinen Arbeitgeber: „Dustin hat<br />

große Konditionsmängel. Ich<br />

weiß nicht, warum.“ Wer aber<br />

soll es wissen, wenn nicht der<br />

Trainer?<br />

Selbst Startrainer Ulli Wegner<br />

konnte sich keinen Reim auf<br />

die Niederlage machen: „Wir<br />

wussten alles über den Ukrainer.<br />

Videos lagen vor. Er hat vor<br />

zwei Jahren gegen Eduard Gutknecht<br />

geboxt. Otto Ramin ist<br />

ein erfahrener Trainer. Ich bin<br />

völlig überrascht. Dustin gehört<br />

bei uns zu den großen Hoffnungen.“<br />

Die Hoffnung stirbt zum<br />

Glück zuletzt.<br />

Dustin Dirks hängt in den Seilen, schwer getroffen von<br />

Alexander Tscherwijak<br />

12 <strong>BoxSport</strong>


Nach dem Tod der Legende Emanuel Steward<br />

Trainer Banks<br />

Trainer-Legende Emanuel<br />

Steward verstarb im<br />

vergangenen Jahr im Alter<br />

von 68 Jahren<br />

bei <strong>Klitschko</strong> eine Bank<br />

Wladimir: „Ich brauche Johnathon in erster Linie für die Strategie“<br />

Ein Morgen im Camp<br />

mit Wladimir <strong>Klitschko</strong><br />

beginnt für Johnathon<br />

Banks immer gleich.<br />

Wenn er die Trainingshalle betritt,<br />

bekommt er von David<br />

Williams einen Schokoriegel<br />

überreicht. Williams ist seit acht<br />

Jahren Camp-Manager bei den<br />

<strong>Klitschko</strong>s, und er hat Wladimirs<br />

Cheftrainer immer ein Snickers<br />

mitgebracht. Bis zum 25. Oktober<br />

2012 hieß dieser Cheftrainer<br />

Emanuel Steward. Er starb im Alter<br />

von 68 Jahren an Darmkrebs,<br />

sein plötzliches Ableben schockte<br />

die Boxwelt im Allgemeinen und<br />

das Team <strong>Klitschko</strong> im Besonderen.<br />

Doch sein Geist lebt weiter<br />

im Trainingslager, sagen sie gern,<br />

und Williams will manch alte<br />

Gewohnheit im Gedenken an die<br />

„Hall of Fame“-Trainerlegende<br />

beibehalten. Deshalb bekommt<br />

also jetzt Banks jeden Morgen<br />

eine Schokoladenration.<br />

Rundenpause beim WM-<br />

Kampf gegen Mariusz<br />

Wach in Hamburg:<br />

Johnathon Banks,<br />

Wladimir und Vitali<br />

<strong>Klitschko</strong> (von links)<br />

Hielten Hof im Trainingslager in Going: Weltmeister<br />

Wladimir <strong>Klitschko</strong> und sein Trainer Johnathon Banks<br />

Ob dem 30 Jahre alten US-<br />

Amerikaner dieser Brauch gefällt<br />

oder nicht, das ist schwer<br />

herauszufinden. Banks ist kein<br />

Mann der großen Worte oder<br />

Emotionen, er sagt das, was gesagt<br />

werden muss, „aber ich halte<br />

keine langen Reden“. Aber er<br />

ist jetzt der Cheftrainer, und so<br />

spielt er eben mit, weil ihm alles,<br />

was an seinen langjährigen<br />

Mentor erinnert, heilig ist. Als<br />

Steward starb und ein Ersatzmann<br />

gesucht wurde, der drei<br />

Wochen später zur Titelverteidigung<br />

gegen den Polen Mariusz<br />

Wach in <strong>Klitschko</strong>s Ecke stehen<br />

konnte, fiel die Wahl auf Banks,<br />

weil dieser nicht nur Stewards<br />

Ziehsohn war, sondern auch<br />

weil er Wladimir <strong>Klitschko</strong> seit<br />

neun Jahren aus dem gemeinsamen<br />

Training kannte. Doch<br />

nicht wenige glaubten, dass der<br />

Schwergewichtler aus Detroit lediglich<br />

eine Interimslösung sein<br />

konnte.<br />

Banks selbst zweifelte jedoch<br />

zu keiner Zeit daran, dass<br />

ihm die Chance seines Lebens<br />

geboten werden würde. Schon<br />

als Teenager hatte er damit begonnen,<br />

anderen Jugendlichen<br />

sein erworbenes Boxwissen<br />

weiterzugeben. „Ich habe schon<br />

früh gedacht wie ein Trainer und<br />

gehandelt wie ein Trainer“, sagt<br />

er. Deshalb habe er die Wahl<br />

<strong>Klitschko</strong>s auch als logisch empfunden,<br />

„denn ich war derjenige,<br />

der im Camp die meiste Zeit mit<br />

ihm verbracht hat“. Dennoch gibt<br />

er gern zu, dass er sich bisweilen<br />

noch immer kneifen muss, um<br />

zu realisieren, was ihm da gerade<br />

widerfährt. „Es fühlt sich jeden<br />

Tag unwirklich an, dass ich<br />

jetzt den besten Schwergewichtler<br />

der Welt trainieren darf. Es<br />

gibt so viele Trainer, und sie alle<br />

träumen davon, mal mit einem<br />

Schwergewichts-Champion zu<br />

arbeiten. Und ich darf das gleich<br />

zum Einstieg in den Trainerjob<br />

14 <strong>BoxSport</strong>


Früher stiegen sie zum Sparring gegeneinander in den Ring, heute hält<br />

Johnathon Banks als Trainer Wladimir <strong>Klitschko</strong> die Pratzen<br />

machen. Das ist doch verrückt“,<br />

sagt er.<br />

Wladimir <strong>Klitschko</strong> findet<br />

das ganz und gar nicht verrückt.<br />

Der 37-Jährige, der am 4. Mai in<br />

Mannheim seine Titel nach Version<br />

von WBA, IBF und WBO<br />

gegen den Deutsch-Italiener<br />

Francesco Pianeta vom Magdeburger<br />

SES-Stall verteidigt, hat in<br />

dem stillen US-Amerikaner das<br />

gefunden, was er gesucht hat:<br />

Einen Analytiker, der sich nicht<br />

zum Bestimmer aufspielt, sondern<br />

der ihm hilft, eine Strategie<br />

zu entwickeln. „Ich hatte auch<br />

mit Emanuel nicht das klassische<br />

Trainer-Sportler-Verhältnis,<br />

in dem der Coach sagt, was getan<br />

werden muss. Ich habe mich immer<br />

selbst trainiert und brauchte<br />

Emanuel für die Strategie. Darin<br />

war er ein Genie, und Johnathon<br />

hat ähnliche Anlagen. Er überrascht<br />

mich mit dem, was ihm<br />

auffällt. Er hilft mir, die Kleinigkeiten<br />

zu verbessern, die am Ende<br />

den Unterschied ausmachen“,<br />

sagt er.<br />

„Johnathon hat die Gabe,<br />

sehr analytisch zu denken. Er<br />

sieht das große Ganze und gibt<br />

Wladimir dadurch wichtige Impulse“,<br />

sagt <strong>Klitschko</strong>-Manager<br />

Bernd Bönte. Das höchste Lob<br />

aber kommt von Wladimirs älterem<br />

Bruder Vitali. Der sagte nach<br />

dem Wach-Kampf: „Alle Fehler,<br />

die ich gesehen habe und in den<br />

Pausen ansprechen wollte, hatte<br />

Johnathon auch gesehen und auf<br />

den Punkt gebracht, ehe ich etwas<br />

sagen konnte. Das hat mir<br />

imponiert!“<br />

Wladimir <strong>Klitschko</strong> ist<br />

überzeugt davon, dass es sehr<br />

schwierig ist, ihm noch etwas<br />

beizubringen. Er meint das nicht<br />

überheblich, sondern einfach<br />

ehrlich, und Johnathon Banks<br />

ist sich dessen bewusst. Deshalb<br />

sieht er seine wichtigere Rolle<br />

auch darin, dem Champion weiterhin<br />

ein guter Freund zu sein.<br />

„Einen neuen Trainer findet man<br />

schnell, aber einen guten Freund<br />

nicht“, sagt er. Banks kennt das<br />

Sprichwort von den Augen als<br />

Spiegel der Seele, das die <strong>Klitschko</strong>s<br />

so gern benutzen. Er glaubt,<br />

in Wladimirs Augen vor allem<br />

Ehrlichkeit lesen zu können. „Er<br />

sagt, was er denkt, er ist kein<br />

Schauspieler. Deshalb verstehen<br />

wir uns auch so gut“, sagt<br />

er. Den Altersunterschied von<br />

sieben Jahren sehen beide nicht<br />

als Problem an. „Wir haben uns<br />

als Kämpfer kennengelernt, deshalb<br />

ist der gegenseitige Respekt<br />

da, und nur darauf kommt es<br />

an“, sagt Banks. Und <strong>Klitschko</strong><br />

bestätigt das. „Es geht nicht ums<br />

Alter, sondern nur um Qualität,<br />

und die hat Johnathon.“<br />

Ein Thema gibt es jedoch,<br />

das die beiden zwar schon oft in<br />

ihren Köpfen bewegt haben, aber<br />

dennoch lieber verdrängen. Theoretisch<br />

könnte es passieren, dass<br />

sie sich im Ring gegenübertreten<br />

müssten. Banks hat seine Ambitionen,<br />

Weltmeister im Schwergewicht<br />

zu werden, noch nicht<br />

aufgegeben. Am 22. Juni tritt er<br />

in New York zum Rematch gegen<br />

seinen Landsmann Seth Mitchell<br />

an, den er im November ausgeknockt<br />

hatte. Siegt er, könnte er<br />

bald schon als Pflichtherausforderer<br />

für einen der <strong>Klitschko</strong>s<br />

gelistet werden. „Ein Kampf gegen<br />

einen der Brüder ist für mich<br />

derzeit nicht vorstellbar“, sagt<br />

er, „eher sehe ich meine Chance,<br />

wenn Vitali zurücktritt und der<br />

WBC-Titel frei wird.“ Wladimir<br />

<strong>Klitschko</strong> sagt: „Der Gedanke<br />

Auch als Boxer steht Johnathon Banks kurz<br />

vor einem WM-Kampf – am 22. Juni steigt das<br />

Rematch gegen Seth Mitchell in New York<br />

daran, dass Johnathon mein<br />

Gegner sein könnte, ist sehr komisch.<br />

Aktuell ist das für mich<br />

nicht denkbar. Aber wir haben<br />

schon öfters darüber gescherzt.“<br />

Die Pläne, die die beiden<br />

Freunde miteinander haben,<br />

sind andere. Noch mindestens<br />

dreieinhalb Jahre will <strong>Klitschko</strong><br />

boxen, sein Traum von einer<br />

Teilnahme an den Olympischen<br />

Sommerspielen 2016 in<br />

Rio de Janeiro lebt, sofern der<br />

Amateur-Weltverband AIBA die<br />

Voraussetzungen für eine Starterlaubnis<br />

für Profis schafft. In<br />

dieser Zeit soll Johnathon Banks<br />

ihm helfen, alle Herausforderungen<br />

zu bestehen. Banks hat für<br />

seine eigene aktive Karriere keinen<br />

Zeitplan, er will gucken, was<br />

noch geht, und dann den Weg<br />

einschlagen, auf dem er jetzt die<br />

ersten Schritte macht.<br />

Ob er nicht in ein tiefes<br />

Loch fallen wird, wenn Wladimir<br />

<strong>Klitschko</strong> einst aufhört,<br />

weil alles, was nach dem besten<br />

Schwergewichtler der Welt<br />

kommt, mindestens eine Klasse<br />

tiefer einzustufen ist? Die Antwort,<br />

die er darauf gibt, sagt<br />

viel über den Menschen Johnathon<br />

Banks aus. „Es ist egal, auf<br />

welchem Level einer ist, den ich<br />

trainiere. Ob Weltmeister oder<br />

Anfänger, entscheidend ist nur,<br />

auf welches Level ich ihn bringen<br />

kann.“ Als Trainer könnte<br />

er es weit bringen mit so einer<br />

Einstellung.<br />

BJÖRN JENSEN<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

15


Beide Sender haben nun noch<br />

die Chance, mit den Moskauer<br />

Veranstaltern ins Geschäft zu<br />

kommen.<br />

Das russische Gebot war für<br />

beide Lager der Boxer eine absolute<br />

Überraschung. Bernd Bönte<br />

bezeichnete es als „absurd“. Lediglich<br />

zwei Kämpfe der Boxgeschichte<br />

wurden für noch mehr<br />

Geld versteigert. 1991 ersteigerte<br />

Promoter Dan Duva die WM im<br />

Schwergewicht zwischen Evander<br />

Holyfield und Pflichtherausforderer<br />

Mike Tyson für 50,1<br />

Millionen Dollar. Tyson verletzte<br />

sich allerdings und musste wenig<br />

später wegen Vergewaltigung ins<br />

Gefängnis. Der Kampf kam erst<br />

fünf Jahre später zustande. Und<br />

1990 hatte Casino-Mogul Steve<br />

Wynn für 32,1 Millionen Dollar<br />

den WM-Kampf von Tyson-Bezwinger<br />

Buster Douglas gegen<br />

Holyfield ersteigert.<br />

Christian Meyer, seit 17 Jahren<br />

Geschäftsführer bei Sauerland,<br />

hat ein solches Gebot noch<br />

nie erlebt. Man kenne sich aus<br />

bei Sauerland und der KMG,<br />

und 23,23 Millionen Dollar, da<br />

ist Meyer sicher, „kann aus dem<br />

Markt heraus kein Mensch refinanzieren“.<br />

Wahnsinns-<br />

Versteigerung<br />

Er drehte das<br />

Millionen-Ding von<br />

Panama: Vlad Hrunov<br />

mit seinem früheren<br />

Schützling Alexander<br />

Povetkin<br />

Ein Boxer beschäftigt<br />

sich gemeinhin vor dem<br />

nächsten nicht so gern<br />

schon mit dem übernächsten<br />

Kampf. Wenn dann<br />

etwas schief geht, müsste er sich<br />

ja vorwerfen, nicht seine ganze<br />

Konzentration dem anstehenden<br />

Duell gewidmet zu haben.<br />

Schwergewichts-Weltmeister<br />

Wladimir <strong>Klitschko</strong> war daher<br />

nicht begeistert, dass die WBA<br />

das „Purse Bid“ für das Duell<br />

23,23<br />

des ukrainischen<br />

Superchampions<br />

gegen den<br />

russischen<br />

Weltmeister<br />

Alexander Povetkin<br />

noch<br />

vor seiner<br />

freiwilligen<br />

Titelverteidigung<br />

am 4.<br />

Mai in Mannheim<br />

gegen<br />

den Gelsenkirchener<br />

Francesco Pianeta<br />

und vor<br />

dem nächsten<br />

Kampf<br />

Povetkins am<br />

17. Mai in Moskau gegen den Polen<br />

Andrzej Wawrzyk angesetzt<br />

hatte. Als den 37-Jährigen dann<br />

in seinem Trainingslager beim<br />

Stanglwirt im österreichischen<br />

Going die Nachricht vom Ausgang<br />

des Bieterverfahrens erreichte,<br />

konnte er sich ein Grinsen<br />

allerdings nicht verkneifen.<br />

Plötzlich hat er Aussicht auf die<br />

Rekordbörse von 17,25 Millionen<br />

Dollar (rund 13,25 Mio. Euro).<br />

Für einen einzigen Kampf.<br />

Millionen Doll<br />

<strong>Russen</strong> sorgen für Se<br />

Davon konnte auch Wladimir<br />

<strong>Klitschko</strong> bislang nur träumen.<br />

Alexander Povetkins ehemaliger<br />

Manager Vlad Hrunov, inzwischen<br />

als Promoter in Moskau<br />

aktiv, hat die Rechte an dem<br />

durchaus brisanten Duell für<br />

23,23 Millionen US-Dollar (rund<br />

17,84 Mio. Euro) ersteigert. 75<br />

Prozent dieser Summe, so die<br />

Regel, gehen als Börse an <strong>Klitschko</strong>.<br />

25 Prozent, also noch immer<br />

5,75 US-Dollar (4,42 Mio. Euro),<br />

erhält Povetkin. Wenn Hrunov<br />

den Kampf tatsächlich wie geplant<br />

am 31. August in Moskau<br />

auf die Beine gestellt bekommt.<br />

<strong>Klitschko</strong>-Manager Bernd Bönte<br />

hat bereits vorsorglich verlangt,<br />

dass die Börsen vor dem Kampf<br />

auf einem Notar-Anderkonto<br />

hinterlegt werden. Dieser Forderung<br />

muss der russische Veranstalter<br />

nachkommen, sonst<br />

könnte er sich ja im Nachhinein<br />

als zahlungsunfähig erweisen.<br />

Die Boxställe der beiden<br />

Kämpfer hatten auch für das<br />

Duell geboten: <strong>Klitschko</strong>s Firma<br />

KMG mit Fernsehpartner RTL<br />

im Rücken wollte 7,1 Millionen<br />

Dollar zahlen, Povetkins Berliner<br />

Sauerland-Stall, Partner der<br />

ARD, gut eine Million weniger.<br />

Er zieht die Fäden im Hintergrund: Baulöwe Andrei Ryabinsky mit Cruisergewichts-<br />

Weltmeister Denis Lebedev, Don King und Ex-Weltmeister Guillermo Jones (von rechts)<br />

16 <strong>BoxSport</strong>


ar für <strong>Klitschko</strong>-Povetkin<br />

nsation – Allein 17,25 Millionen für Wladimir<br />

Was also ist passiert? Haben<br />

die <strong>Russen</strong> sich grandios verzockt?<br />

Oder war ihnen ganz einfach<br />

egal, wie hoch die üblichen<br />

Preise sind und was die Konkurrenz<br />

bieten würde? So, wie es<br />

Madonna wahrscheinlich egal<br />

ist, wenn sie ein Paar Schuhe für<br />

1000 Dollar ersteht, obwohl sie<br />

dasselbe Modell im Laden nebenan<br />

auch für 300 bekommen<br />

könnte. Christian Meyer weiß es<br />

nicht. Was er weiß, ist: „Die <strong>Russen</strong><br />

zahlen manchmal Sachen,<br />

nur weil sie sie haben wollen.“<br />

Im Betriebswirtschaftsjargon sei<br />

dann von „Liebhaberei“ anstatt<br />

einer „Gewinnerzielungsabsicht“<br />

die Rede. Wer in Deutschland<br />

so wirtschaftet, etwa um<br />

Steuern zu sparen, bekommt es<br />

mit dem Finanzamt zu tun.<br />

Vielleicht wollen die Moskauer<br />

Veranstalter in diesem<br />

Fall mit dem Duell der beiden<br />

in Russland überaus bekannten<br />

Amateur-Olympiasieger<br />

(<strong>Klitschko</strong> 1996, Povetkin 2004)<br />

schlicht Eindruck schinden, Geschäftspartner<br />

begeistern, sich<br />

am Markt bekanntmachen. Vielleicht<br />

zahlen sie die 23 Millionen<br />

Dollar aus der Portokasse ihrer<br />

Werbeabteilung. „Wie willst du<br />

Marketingeffekte bewerten?“,<br />

sagt dazu Bönte.<br />

Purse Bids sind ja im Boxen<br />

nicht ungewöhnlich. Auch, dass<br />

ein nicht mit den Kämpfern verbandelter<br />

Promoter die Rechte<br />

ersteigert, kommt vor. Zuletzt<br />

hat der Amerikaner Don King<br />

Sauerland beim Purse Bid zum<br />

Duell Marco Huck gegen Ola<br />

Afolabi überboten. Die Differenz<br />

betrug allerdings nur eine halbe<br />

und nicht 16 Millionen Dollar.<br />

„King wollte mit diesem Kampf<br />

Geld verdienen“, sagt Meyer,<br />

„aber er hat sich verkalkuliert.“<br />

Er fand keinen Fernsehpartner,<br />

der bereit war, genug zu zahlen,<br />

und verlor das Interesse an der<br />

Ausrichtung des Duells. Inzwischen<br />

sind die Rechte an den<br />

Sauerland-Stall gefallen, der das<br />

zweithöchste Gebot abgegeben<br />

hatte (siehe Seite 27).<br />

Don King kostete sein Fehler<br />

150.000 Dollar. Denn: Damit<br />

sich bei den Purse Bids niemand<br />

ärgerliche Scherze erlaubt, muss<br />

der Bieter zehn Prozent der gebotenen<br />

Summe zur Versteigerung<br />

mitbringen. Sollte er seine<br />

Pläne nicht verwirklichen können,<br />

ist er diese Summe los. Im<br />

Fall des Duells <strong>Klitschko</strong> gegen<br />

Am 31. August<br />

soll Wladimir<br />

<strong>Klitschko</strong>s<br />

Gegner Alexander<br />

Povetkin nicht<br />

mehr nur aus<br />

Pappe sein<br />

Powetkin, erklärt Bönte, bedeute<br />

das: „2,3 Millionen Dollar sind<br />

weg, wenn der russische Veranstalter<br />

das nicht hinbekommt.“<br />

Für Meyer ein klares Indiz, dass<br />

die <strong>Russen</strong> die 23 Millionen tatsächlich<br />

haben: „Wer hinterlegt<br />

denn 2,3 Millionen Dollar, wenn<br />

er es nicht ernst meint?“<br />

Zweimal war das Duell<br />

<strong>Klitschko</strong> gegen Povetkin schon<br />

angesetzt, 2008 und 2010. Beim<br />

ersten Mal verletzte sich Povetkin<br />

im Vorfeld. Beim zweiten Mal<br />

kam er nicht zur obligatorischen<br />

Pressekonferenz, woraufhin<br />

ihm auf Drängen des <strong>Klitschko</strong>-<br />

Lagers das Pflichtherausforderungsrecht<br />

entzogen wurde.<br />

Bei diesem dritten Anlauf, so<br />

viel scheint sicher, werden Wladimir<br />

<strong>Klitschko</strong> und Alexander<br />

Povetkin zu den aktuellen Bedingungen<br />

tunlichst vermeiden,<br />

den Kampf noch einmal platzen<br />

zu lassen.<br />

Der Oligarch im Hintergrund<br />

Ein Baulöwe aus Moskau<br />

zahlt die große Box-Party<br />

Vlad Hrunov hatte bei der Versteigerung<br />

einen Scheck über 2,3 Millionen<br />

Dollar im Gepäck – zehn Prozent<br />

der gebotenen Summe müssen<br />

beim Weltverband als Sicherheit hinterlegt<br />

werden. „Der Scheck war von einer<br />

amerikanischen Bank ausgestellt und nicht<br />

von irgendeiner unseriösen russischen“, berichtete<br />

Hagen Doering, der für den Sauerland-Stall<br />

bei der Versteigerung vor Ort war.<br />

Hrunov gab wenig später zu, dass er nur mit<br />

der Hilfe von Andrei Ryabinsky eine derartige<br />

Summe aufbieten konnte. Der reiche<br />

Oligarch aus Moskau ist nicht nur Vizepräsident<br />

des russischen Box-Verbandes, sondern<br />

auch Hrunovs Geschäftspartner. Gemeinsam<br />

veranstalten die beiden am 17. Mai die<br />

WBA-WM im Cruisergewicht zwischen Hrunovs<br />

Boxer Denis Lebedev und Don Kings<br />

Guillermo Jones. Auch diesen Kampf hatte<br />

Ryabinsky mit seinem Geld ersteigert.<br />

Ryabinsky ist Vorstandsvorsitzender eines<br />

russischen Bauprojektentwicklers und<br />

macht weltweit gigantische Baugeschäfte.<br />

„Wir zusammen haben diesen Traum erfüllt“,<br />

sagte Hrunov über den Coup beim<br />

Purse Bid von Panama. Und Hrunov ist<br />

überzeugt, dass er und Ryabinsky trotz der<br />

astronomischen Summe sogar noch Gewinn<br />

machen. Hrunov: „Das ist ein faires Angebot<br />

und gerechtfertigt, weil das Interesse an<br />

diesem Kampf so groß ist. Ich bin mir sicher,<br />

dass er die Kosten wieder einspielen wird<br />

und sogar noch mehr. Wir waren es Alexander<br />

Povetkin schuldig, dass er bestimmen<br />

kann, wo der Kampf stattfindet.“<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

17


Cleverly zu clever<br />

Trotz Niederlage: Steinforth stolz auf seinen tapferen Boxer<br />

Tapfer gekämpft und<br />

doch verloren – für<br />

Robin Krasniqi ist der<br />

Traum vom Weltmeister-Gürtel<br />

im ersten Anlauf unerfüllt<br />

geblieben. Der 26 Jahre<br />

alte Münchner musste sich in<br />

der Londoner Wembley Arena<br />

im Kampf um die WBO-Krone<br />

im Halbschwergewicht Titelverteidiger<br />

Nathan Cleverly aus<br />

Wales einstimmig nach Punkten<br />

(109:119, 108:120, 108:120)<br />

geschlagen geben. Aber weil<br />

Krasniqi gegen Ausnahmetalent<br />

Cleverly gut mithielt, ihn in der<br />

siebten Runde sogar kurzzeitig<br />

in Verlegenheit brachte, gab es<br />

nach der ersten Enttäuschung<br />

im Lager des Magdeburger SES-<br />

Boxstalls schon wieder Aufbruchstimmung.<br />

Promoter Ulf<br />

Steinforth: „Wer Robin kennt,<br />

der wird wissen, dass der Junge<br />

nun weiter alles gibt, um sich seinen<br />

Traum vom Weltmeistertitel<br />

zu erfüllen. Und wir, das gesamte<br />

SES-Team, glauben daran!“<br />

Schließlich trainiert Krasniqi,<br />

der eigentlich Haxhi Krasniqi<br />

heißt und einst aus dem Kosovo<br />

nach München übersiedelte, erst<br />

seit drei Jahren in Magdeburg bei<br />

SES-Coach Dirk Dzemski unter<br />

professionellen Bedingungen.<br />

Als Amateur war er kaum in den<br />

Ring gestiegen und früh Profi<br />

geworden. Krasniqi: „Natürlich<br />

bin ich todtraurig, hatte mir so<br />

viel vorgenommen und wollte<br />

meinen Traum vom WM-Gürtel<br />

in London gleich im ersten WM-<br />

Kampf umsetzen. Aber ehrlich,<br />

Nathan Cleverly war noch eine<br />

,halbe Schuhgröße’ zu groß für<br />

mich. Einfach abgezockter im<br />

Ring. Trotz dieser Niederlage<br />

habe ich unheimlich viele Erfahrungen<br />

mitgenommen und werde<br />

jetzt weiter hart an meinem<br />

Traum arbeiten, den WM-Gürtel<br />

zu erobern.“ Krasniqi musste die<br />

dritte Niederlage in seinem 42.<br />

Profikampf einstecken. Cleverly<br />

dagegen blieb auch im 26. Fight<br />

seiner Karriere ungeschlagen.<br />

Trotz des deutlichen Punkturteils<br />

präsentierte sich Krasniqi<br />

in London als Gegner auf<br />

Augenhöhe. Mit einer für das<br />

Halbschwergewicht sehr hohen<br />

Schlagfrequenz hatten sich<br />

Cleverly und sein deutscher<br />

Herausforderer ein spannendes<br />

Duell geliefert. Die erste Hälfte<br />

bestimmte der Waliser Cleverly<br />

mit seinen schnellen Händen<br />

und guten Kombinationen. Mit<br />

hängenden Armen feuerte der<br />

Titelverteidiger blitzschnelle<br />

Hände aus der Hüfte zum Kopf<br />

und Körper des Herausforderers<br />

aus dem Magdeburger SES-<br />

Weltmeister Nathan Cleverly<br />

(rechts) stellt Robin Krasniqi in<br />

der Ringecke und trifft ihn mit<br />

der rechten Schlaghand<br />

Robin Krasniqi trauert nach der<br />

Urteilsverkündung der verpassten<br />

Chance hinterher; Trainer Dirk Dzemski<br />

und Promoter Ulf Steinforth versuchen<br />

zu trösten<br />

Team ab. Besonders oft und hart<br />

ging er dabei mit seinem linken<br />

Haken in Richtung Leber, was<br />

Krasniqi erstaunlicherweise unbeeindruckt<br />

wegsteckte. Auch<br />

Gegendarstellung<br />

In der Ausgabe Nr. 4 April<br />

2013, 89. Jahrgang des Magazins<br />

Boxsport wurden auf Seite<br />

18 in dem Artikel „Rätselraten<br />

um Kings Poker um Marco<br />

Huck“ in Bezug auf meine Person<br />

unrichtige Behauptungen<br />

aufgestellt, die ich wie folgt<br />

richtig stelle:<br />

Unwahr ist, dass ich Geschäftsführer<br />

von Ahmet Öners<br />

Arena-Boxpromotion war.<br />

Wahr ist, dass ich nie Geschäftsführer<br />

von Ahmet Öners<br />

Arena Boxpromotion war.<br />

Unwahr ist, dass ich mit<br />

Arena eine Insolvenz erlitten<br />

habe.<br />

Wahr ist, dass ich zu keinem<br />

Zeitpunkt Geschäftsführer<br />

einer insolventen Firma<br />

war und dies auch heute nicht<br />

bin.<br />

Hamburg, den 02.04.2013<br />

Malte Müller-Michaelis<br />

***<br />

Hinweis der Redaktion:<br />

Ahmet Öner legt Wert auf die<br />

Feststellung, dass seine Firma<br />

Arena-Boxpromotion nie insolvent<br />

war.<br />

18 <strong>BoxSport</strong>


für Robin Krasniqi<br />

Ein Duell auf hohem<br />

Niveau: Nathan Cleverly<br />

(rechts) punktet Robin<br />

Krasniqi aus<br />

der Jab Cleverlys traf beinahe<br />

nach Belieben. Der Waliser lernte<br />

einst bei seinem Landsmann<br />

Joe Calzaghe, von dem er sich offenbar<br />

die hohe Schlagfrequenz<br />

abgeschaut hat. Calzaghe lobte<br />

nach dem Kampf: „Von Nathan<br />

kann noch sehr viel kommen. Er<br />

hat unheimlich viel Potenzial.“<br />

Erst als Cleverly von der<br />

sechsten Runde an das Tempo<br />

etwas herausnahm, konnte<br />

auch Krasniqi mit harten Treffern<br />

zum Kopf des Weltmeisters<br />

durchkommen. Im letzten Drittel<br />

setzte Krasniqi, nach Punkten<br />

hoffnungslos zurückliegend, alles<br />

auf eine Karte und versuchte<br />

den entscheidenden Schlag ins<br />

Ziel zu bringen. Doch Cleverly<br />

hielt den Münchner mit seinen<br />

langen Händen geschickt auf<br />

Distanz und gewann am Ende<br />

deutlich nach Punkten.<br />

„Ich bin stolz auf Robin,<br />

er hat tapfer gekämpft und nie<br />

aufgegeben“, meinte Promoter<br />

Steinforth dennoch. „Man hat<br />

gesehen, dass Cleverly seinem<br />

Namen alle Ehre gemacht hat.<br />

Cleverly war einfach geschickter,<br />

cooler in den Aktionen und<br />

hat sich mit seiner Erfahrung<br />

aus über zehn Titelkämpfen<br />

im Ring sehr souverän als ungeschlagener<br />

Weltmeister präsentiert.“<br />

„Ich bin überrascht, dass er<br />

über die Zeit gekommen ist. Ich<br />

habe ihn früh mit der Rechten<br />

getroffen und dachte, früher<br />

oder später würde er fallen.<br />

Aber Robin war zäh“, sagte<br />

Weltmeister Cleverly, der schon<br />

vor dem Duell mit Pflichtherausforderer<br />

Krasniqi den nächsten<br />

Gegner im Sinn hatte: Boxlegende<br />

Bernard Hopkins. „Ich lerne<br />

Stück für Stück immer noch dazu.<br />

Aber ich glaube, ich bin bereit<br />

für ihn“, sagte Cleverly. Der<br />

Amerikaner Hopkins hält den<br />

IBF-Gürtel und ist mit seinen<br />

48 Jahren ältester aktiver Weltmeister<br />

der Box-Geschichte.<br />

Hopkins trifft zunächst jedoch<br />

in einer Pflichtverteidigung am<br />

27. Juli in den USA auf Karo<br />

Murat aus dem Berliner Sauerlandstall<br />

(siehe Seite 28).<br />

SES-Talent<br />

Dario Bredicean<br />

Zwei Siege für<br />

Schulz-Ami<br />

Zwei Siege in einer Woche: SES-Youngster<br />

Dario Bredicean feierte seine Profisiege zwei<br />

und drei. Zuerst haute der von Axel Schulz<br />

gemanagte und von Ulf Steinforth promotete<br />

Amerikaner, der mittlerweile in Magdeburg<br />

lebt und trainiert, in Berlin Emre Süre in einer<br />

Runde um. Dann punktete der 19 Jahre alte<br />

Supermittelgewichtler im Hallenser Maritim-<br />

Hotel den Ungarn Gabor Zsalek über vier Runden aus. Für den<br />

Youngster war der Fight ein echter Prüfstein. Der erfahrene<br />

Ungar verstand es ganz gut, die Strategie des Schützlings von<br />

Trainer und Ex-Profi Kai Kurzawa zu durchkreuzen. „Das war<br />

ein harter Hund und eine wichtige Erfahrung für mich”, sagte<br />

Bredicean und düste nach dem Sieg ab zum Heimaturlaub<br />

nach Florida in die Sonne.<br />

Skandalboxer<br />

Dereck Chisora<br />

Chisora haut<br />

Gaucho um<br />

Im Vorprogramm von Nathan Cleverly<br />

schlug ein alter Bekannter erstmals nach<br />

14 Monaten wieder mit britischer Box-<br />

Lizenz zu: Skandalboxer Dereck Chisora. Im<br />

Kampf gegen den argentinischen Gaucho<br />

Hector Alfredo Avila gewann der 29-jährige<br />

Schwergewichtler durch technischen K.o.<br />

nach zwei Minuten und 49 Sekunden der neunten Runde.<br />

Damit siegte der Brite, einst Herausforderer von Vitali<br />

<strong>Klitschko</strong> um die WM-Krone, erstmals nach drei Niederlagen<br />

in Folge wieder. Zuletzt hatte Chisora vorzeitig gegen<br />

seinen Landsmann David Haye verloren, ausgestattet mit<br />

luxemburgischer Lizenz. Außerdem haute der frühere WBO-<br />

Cruisergewichts-Weltmeister Enzo Maccarinelli aus Wales in<br />

London Carl Wild in der sechsten Runde um.<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

19


Dirk Dzemski<br />

Schreihals: Dirk<br />

Dzemski brüllt nach<br />

dem Sieg mit Robert<br />

Stieglitz über Arthur<br />

Abraham seine Freude<br />

heraus<br />

Mit 40 Jahren<br />

Strahlende Gesichter nach<br />

dem Coup von Mageburg:<br />

Weltmeister Robert Stieglitz<br />

mit seinem Trainer Dirk<br />

Dzemski<br />

Die Trainer-Rakete am d<br />

Den Tschechen Lukas Konecny führte Dirk Dzemski zum<br />

Interims-WM-Titel im Halbmittelgewicht<br />

Die Niederländerin Esther Schouten war<br />

Weltmeisterin im Superbantamgewicht<br />

Bam“. „Bambam.<br />

„Bam“.<br />

Trockene,<br />

kurze Schläge<br />

hallen durch das<br />

SES-Gym im Magdeburger<br />

Plattenbauviertel<br />

Olvenstedt.<br />

Immer und immer<br />

wieder. Dazwischen<br />

hört man es pusten<br />

und schnaufen. Es<br />

riecht förmlich nach<br />

harter Arbeit. Cheftrainer<br />

Dirk Dzemski<br />

hat in diesen Tagen<br />

alle Hände voll<br />

zu tun. Und das im<br />

wahrsten Sinne des<br />

Wortes. Der 40-Jährige,<br />

der als Chefcoach<br />

beim Magdeburger<br />

Boxstall für neun Athleten die<br />

sportliche Verantwortung trägt,<br />

tanzt durch den Ring. Dzemski<br />

hält seine Pratzen hin. Rechts,<br />

links, unten, links oben. Er<br />

muss sichtlich dagegenhalten.<br />

Die Adern an den Armen treten<br />

bläulich hervor. In den Pausen<br />

schüttelt er wiederholt die<br />

Hände aus und atmet tief durch.<br />

Dass ihn die Serien genauso<br />

anstrengen wie SES-Youngster<br />

Moritz Stahl, lässt er sich nicht<br />

anmerken. Doch die Schweißperlen<br />

auf der Stirn verraten<br />

ihn. Dzemski, der bereits die<br />

Trainingsrunden mit den WM-<br />

Herausforderern Francesco<br />

Pianeta und Robin Krasniqi in<br />

den Knochen hat, muss in sich<br />

hineinlächeln. Das Geräusch,<br />

den der „Bumms“ des sachsenanhaltischen<br />

Eigengewächses<br />

beim Aufprall auf die Pratzen<br />

erzeugt, ist (Zukunfts-)Musik<br />

in den Ohren des Trainers: „Ich<br />

habe noch nie jemanden gehabt,<br />

der so hart und trocken<br />

schlagen kann wie Moritz. Das<br />

ist unfassbar. An dem Jungen<br />

werden wir noch unsere wahre<br />

Freude haben.“<br />

Doch auch in der Gegenwart<br />

hat der Ex-Weltmeister im<br />

Mittelgewicht (NBA-Verband)<br />

gut lachen. Zwar verlor Dzemski<br />

gerade mit Robin Krasniqi<br />

den WM-Kampf von London<br />

gegen Champion Nathan Cleverly.<br />

Aber zuvor war ihm ein<br />

Paukenschlag gelungen, der die<br />

Boxwelt zumindest in Deutschland<br />

in ihren Grundfesten erschütterte.<br />

Und der den erfolgsverwöhnten<br />

Sauerland-Boxstall<br />

schmerzhaft in der Magengrube<br />

getroffen haben dürfte. Der<br />

spektakuläre t.K.o-Sieg von<br />

SES-Star Robert Stieglitz über<br />

Arthur Abraham in Magdeburg<br />

hat aus dem Jung-Trainer den<br />

„Weltmeister-Trainer“ gemacht.<br />

Dirk Dzemski ist aus dem lange<br />

Zeit überdimensional groß<br />

erscheinenden Schatten von<br />

Trainer-Legende Ulli Wegner<br />

herausgetreten. Das Rampenlicht<br />

gehört auf einmal ihm.<br />

Und er genoss es offensichtlich,<br />

auch wenn der gebürtige Hallenser<br />

im Nachhinein behaup-<br />

20<strong>BoxSport</strong>


schon ein Weltmeister-Macher<br />

Mit dem Slowenen Jan Zaveck holte Dirk<br />

Dzemski in Südafrika den Weltmeistertitel<br />

im Weltergewicht<br />

eutschen Box-Himmel<br />

tet: „Ich brauche das Rampenlicht<br />

nicht, um glücklich zu sein<br />

oder zu wissen, was ich kann.“<br />

Außerdem gebühre der Lorbeer<br />

nicht ihm allein. „Roberts Sieg<br />

war eine echte Teamleistung.<br />

Da hat ein Rädchen ins andere<br />

gegriffen – und genau das ist<br />

unser Erfolgsgeheimnis.“<br />

Und doch! Dass der im Hinkampf<br />

nach Punkten unterlegene<br />

Stieglitz den Spieß umdrehen<br />

konnte, dass die Revanche<br />

geglückt und der WBO-Titel<br />

zurück nach Magdeburg geholt<br />

wurde, ist sehr wohl auch ein<br />

Verdienst des Cheftrainers. Der<br />

Sie beharkten sich vor dem<br />

Kampf, hinterher vertrugen<br />

sie sich wieder: Dirk Dzemski<br />

und Ulli Wegner<br />

Mit Spaß bei der Arbeit: Dirk Dzemski mit seinen Boxern Jan Zaveck,<br />

Robert Stieglitz, Denis Simcic und Robin Krasniqi (v.r.) im Trainingslager<br />

wurde wenige Tage vorher noch<br />

vom gegnerischen Lager belächelt,<br />

als er von einer „coolen<br />

Taktik“ und einem „geilen Plan“<br />

sprach, mit dem man Abraham,<br />

den Weltmeister auf Zeit, überlisten<br />

wolle. Das Lachen ist ihnen –<br />

wie man heute weiß – gründlich<br />

vergangen. Von Genie-Streich<br />

und taktischer Glanzleistung<br />

Dzemskis war hinterher die<br />

Rede. Und der vor Stolz fast<br />

platzende SES-Promoter Ulf Steinforth<br />

lobte seinen sportlichen<br />

Leiter über den grünen Klee:<br />

„Robert war perfekt eingestellt.<br />

Was Dirk da geleistet hat, war der<br />

pure Wahnsinn. Aber so, wie ich<br />

immer an Robert geglaubt habe,<br />

habe ich auch an Dirk und seine<br />

Fähigkeiten als Trainer geglaubt.<br />

Er ist ein Guter!“<br />

Dabei war Dzemski dem<br />

alten und neuen Weltmeister<br />

einst nicht gut genug. Aus den<br />

anfänglichen Problemen mit seinem<br />

heute besten Pferd im Stall<br />

macht der Trainer kein Geheimnis.<br />

Denn Stieglitz war nach dem<br />

Rauswurf von SES-Trainer Werner<br />

Kirsch 2007 der Einzige, bei<br />

dem Nachfolger Dzemski nicht<br />

erste Wahl war. Sondern Torsten<br />

Schmitz. Erst als dieser quasi<br />

über Nacht SES verließ und bei<br />

Sauerland anheuerte, änderte<br />

der Champion seine Meinung.<br />

Dzemski: „Es hat ein wenig gedauert,<br />

bis wir uns zusammengerauft<br />

haben. Aber heute funken<br />

wir auf einer Wellenlänge.“<br />

Wie perfekt das Team inzwischen<br />

harmoniert, zeigt das<br />

Beispiel Abraham. Den sonst<br />

so schlagstarken „King“ Arthur<br />

zur Aufgabe gezwungen zu haben,<br />

das betrachteten viele Box-<br />

Fans, aber auch einige Experten<br />

als „das Meisterstück“ von Dirk<br />

Dzemski als Trainer. Doch der<br />

wiegelt bescheiden ab: „Das<br />

hat vielleicht die Öffentlichkeit<br />

so gesehen, weil ich das erste<br />

Mal so richtig im Fokus stand.<br />

Aber ich habe davor ja schon<br />

einige andere zu Weltmeistern<br />

gemacht: Jan Zaveck zum Beispiel,<br />

oder auch Lukas Konecny<br />

und Esther Schouten.“<br />

Dass der einstige Amateur<br />

(240 Kämpfe/190 Siege) und im<br />

Jahr 2000 ins Magdeburger Profilager<br />

gewechselte Boxer überhaupt<br />

die Rollen getauscht hat,<br />

„war mehr Zufall als geplant gewesen“,<br />

blickt Dzemski auf seine<br />

Anfänge als Trainer zurück.<br />

Der Görziger hat zwar sämtliche<br />

Stufen der DDR-Boxsportschule<br />

durchlaufen, noch 1990 die B-<br />

Lizenz als Amateurtrainer erworben<br />

– und sie bis heute alle<br />

zwei Jahre neu verlängern lassen.<br />

Doch die Nachfolger von<br />

Werner Kirsch als Cheftrainer der<br />

SES-Profis trat er eigentlich nur<br />

an, „weil ich zur rechten Zeit am<br />

rechten Ort war“. Trainerfuchs<br />

Kirsch, der Dzemski 2002 als<br />

ersten Magdeburger Berufsbo-<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

21


Der NBA-<br />

Weltmeister im<br />

Mittelgewicht<br />

Dirk Dzemski<br />

jubelt 2002<br />

nach seinem<br />

Sieg über John<br />

Tshabalala<br />

Den Südafrikaner Tshabala besiegte<br />

Dzemski in Magdeburg einstimmig<br />

nach Punkten<br />

xer zu Weltmeisterehren führte,<br />

war im März 2007 von Steinforth<br />

aufs Altenteil abgeschoben worden.<br />

Vorausgegangen war der<br />

Entlassung die t.K.o.-Niederlage<br />

von Stieglitz im Kampf um den<br />

vakanten IBF-Titel gegen Alejandro<br />

Berrio (Kolumbien). „Ich<br />

hatte meine damalige Verletzungszeit<br />

sinnvoll genutzt und<br />

Werner als Co-Trainer zur Seite<br />

gestanden. Und auf einmal sollte<br />

‚Kirsche‘ weg, und Ulf kam zu<br />

mir und sagte: Du übernimmst<br />

das Ruder.“<br />

Das tat der zweifache Familienvater.<br />

Mit viel Eifer, Ehrgeiz<br />

und großer Motivation. Aber ohne<br />

jeglichen Vertrag. Und das ist,<br />

man mag es kaum glauben, auch<br />

heute noch der Fall. „Es gibt keine<br />

schriftlichen Vereinbarungen<br />

mit Ulf. Das brauche ich nicht.<br />

Das brauchen wir beide nicht.<br />

Uns reicht ein Handschlag.“<br />

Beide würden sich blind verstehen,<br />

versichert er, und SES<br />

sei mehr Familienbetrieb als ein<br />

wirtschaftliches Unternehmen.<br />

„Unsere Basis ist grenzenloses<br />

Vertrauen und gegenseitige<br />

Achtung. Das unterscheidet die<br />

Zusammenarbeit mit Ulf ja auch<br />

so angenehm von den schwarzen<br />

Schafen in dem Geschäft“,<br />

beteuert Dzemski, der mit seiner<br />

Ehefrau Anja und den Söhnen<br />

Marlon (10) und Tom (16) in<br />

Görzig bei Halle lebt und dort ein<br />

Sonnenstudio sowie ein Transportunternehmen<br />

betreibt. Als<br />

selbständiger Unternehmer beziehe<br />

er kein festes Gehalt von<br />

SES. „Ich stelle Ulf Rechnungen<br />

aus. Das hat bis jetzt immer<br />

wunderbar funktioniert. Und<br />

wenn er eines Tages mit meiner<br />

Arbeit nicht mehr zufrieden ist,<br />

dann ist das halt so und ich muss<br />

gehen.“<br />

Von seinen drei Standbeinen<br />

ist das des Box-Trainers das<br />

Am Tag nach dem<br />

WM-Triumph mit<br />

Robert Stieglitz<br />

führte Dirk<br />

Dzemski seinen<br />

Sohn Tom zum<br />

Landesmeistertitel<br />

von Sachsen-Anhalt<br />

„sicherste und stärkste“. Das<br />

Rüstzeug für den Trainerjob hat<br />

sich der gelernte KfZ-Mechaniker<br />

mehr oder weniger durch<br />

„learning by doing“ erworben.<br />

„Natürlich habe ich mich mit<br />

Trainingslehre, -methodik oder<br />

Leistungsdiagnostik beschäftigt.<br />

Aber ich bin keiner, der stundenlang<br />

über Trainingsplänen<br />

brütet. Oder Tag und Nacht Bücher<br />

liest und studiert. Vieles<br />

mache ich aus dem Bauch heraus.<br />

Ich glaube, ich bin ein guter<br />

Beobachter, reagiere aus der<br />

Situation heraus. Und ich klaue<br />

mir sozusagen viel mit den Augen,<br />

schaue mir von den guten<br />

Trainern das Beste ab.“ Ein super<br />

Lehrmeister sei Werner Kirsch<br />

gewesen. „Von ihm habe ich sehr<br />

viel gelernt. Und auch von Fritz<br />

Sdunek halte ich viel. Er ist in<br />

vielem mein Vorbild. Vor allem,<br />

was den Umgang mit den Athleten<br />

betrifft und seine Ansprache<br />

während der Ringpause.<br />

Zudem kam Dzemski, der es<br />

für „äußerst bedenklich“ hält,<br />

dass sich „jeder im Profilager<br />

Trainer schimpfen kann, der<br />

die entsprechende Lizenz vom<br />

BDB gekauft hat“, natürlich der<br />

reiche Fundus an Erfahrungen<br />

entgegen, den er in seiner aktiven<br />

Laufbahn gesammelt hat.<br />

Dass er das Box-ABC zu DDR-<br />

Zeiten bei den Amateuren gelernt<br />

hat und sich in der Kinderund<br />

Jugendsportschule in Halle<br />

buchstäblich durch- und nach<br />

oben boxen musste, sei für die<br />

berufliche Karriere „Gold wert“<br />

gewesen. „Klar gehen heute<br />

viele den direkten Weg zu den<br />

Profis, aber für mich sind diese<br />

Erfahrungen bei den Amateuren<br />

unbezahlbar“, so Dzemski, den<br />

es freut, dass seine beiden Jungs<br />

in seine Fußstapfen treten. „Ich<br />

befördere das, solange ich nicht<br />

ihr Trainer bin.“<br />

Und als solcher habe er trotz<br />

der ersten durchschlagenden<br />

Erfolge „natürlich noch längst<br />

nicht ausgelernt. Ich bin ja erst<br />

40 und stehe immer noch am<br />

Anfang meiner Karriere und<br />

lerne jeden Tag etwas dazu“,<br />

betont Dirk Dzemski, der sich<br />

als „durchaus kritikfähig“ bezeichnet<br />

und sich deshalb auch<br />

nicht schwer damit tut, Fehler<br />

einzugestehen. Und so räumt er<br />

ein, „den wohl bisher größten“<br />

ausgerechnet bei seinem Musterschüler<br />

gemacht zu haben:<br />

„Dass ich Robert überhaupt im<br />

August letzten Jahres gegen<br />

Abraham habe boxen lassen,<br />

konnte ich mir lange selbst nicht<br />

verzeihen. Unter den gegebenen<br />

Umständen, mit der verletzten<br />

Schlaghand und dem ganzen<br />

privaten Stress, den er wegen<br />

der Scheidung hatte, das konnte<br />

eigentlich gar nicht gutgehen.“<br />

Die ungeschminkte Wahrheit<br />

musste er sich unter anderem<br />

auch von seinem Vater<br />

Dittmar anhören. Der war und<br />

ist nicht nur Ansprechpartner<br />

Nummer eins, sondern auch<br />

als Kritiker stets willkommen.<br />

„Schließlich war er ja auch<br />

mein Trainer der ersten Stunde.“<br />

Ohnehin bezeichnet sich Dirk<br />

Dzemski, der eigenen Aussagen<br />

zufolge „Hummeln im Hintern<br />

hat und für den Relaxen Stress<br />

bedeutet, als Teamplayer. „Anders<br />

würde es meiner Meinung<br />

auch gar nicht funktionieren.<br />

Der Trainingsprozess ist ein<br />

Geben und Nehmen. Und das<br />

nicht nur zwischen Trainer und<br />

Athlet, sondern auch zwischen<br />

mir, dem Promoter, Mentalcoach<br />

und unserer medizinischen Betreuern.<br />

Und ganz ehrlich, ohne<br />

meine Co-Trainer Kai Kurzawa<br />

und René Friese wäre ich aufgeschmissen.<br />

Alleine könnte ich<br />

den Berg von Arbeit gar nicht<br />

stemmen. Deswegen bekommen<br />

nach solchen Erfolgen wie dem<br />

von Robert auch alle immer ein<br />

Stück vom großen Kuchen ab.“<br />

Janette Beck<br />

22 <strong>BoxSport</strong>


Ulf Steinforth<br />

SES-Chef<br />

Ulf Steinforth<br />

Ulf Steinforth ist dieser<br />

Tage ständig auf Achse.<br />

Nach dem Kampf<br />

seines Boxers Jan Zaveck<br />

in New York düste er zu<br />

Robin Krasniqis WM-Kampf<br />

nach London, dann<br />

stand auch schon der<br />

Kampf um die Krone<br />

im Schwergewicht<br />

zwischen seinem Boxer<br />

Francesco Pianeta<br />

und Superchampion<br />

Wladimir <strong>Klitschko</strong> in<br />

Mannheim an. Zwischendrin<br />

kümmert<br />

sich der Unternehmer<br />

um seine Geschäfte<br />

im heimischen Magdeburg.<br />

Steinforth hat<br />

mit seinem SES-Stall<br />

einen erstaunlichen<br />

Aufstieg hingelegt.<br />

Obwohl er in Sport1<br />

lediglich einen Spartensender<br />

als TV-Partner<br />

hat, während die<br />

Konkurrenz vor einem<br />

Millionenpublikum im<br />

Programm von ARD<br />

und RTL boxt. Steinforth:<br />

„Wir haben gute<br />

Boxer, deshalb konnten<br />

wir auch schon mit<br />

Robert Stieglitz in der<br />

ARD und mit Francesco<br />

Pianeta bei RTL boxen.<br />

Wir sind breit aufgestellt<br />

und veranstalten<br />

in verschiedenen Ländern.<br />

Dort erhalten wir natürlich<br />

auch Fernsehgelder. HBO hat für<br />

den Kampf in New York mit unserem<br />

Jan Zaveck gut bezahlt.“<br />

Promoter Steinforth arbeitet<br />

quasi nach dem Kuckucks-Prinzip<br />

und legt seine Eier in fremde<br />

Nester, lässt sie dort ausbrüten<br />

und kassiert ab. „Der Vergleich<br />

ist gar nicht schlecht. Obwohl<br />

man das auch negativ verstehen<br />

kann, denke ich da positiv“, sagt<br />

der Magdeburger. „Wir arbeiten<br />

fleißig und nutzen die Möglichkeiten,<br />

die uns im Profiboxen in<br />

Aufstieg – auch ohne<br />

großen TV-Sender<br />

Magdeburger Box-Promoter arbeitet<br />

nach dem Kuckucks-Prinzip<br />

Deutschland auch ohne großen<br />

TV-Vertrag geboten werden.“<br />

Acht Kampfabende planen<br />

Steinforth und Sport1 im Boxjahr<br />

Juni 2013 bis Juni 2014.<br />

Den Anfang macht Junioren-<br />

Weltmeister Dominic Bösel Anfang<br />

Juni in seiner Heimatstadt<br />

Freyburg an der Unstrut. Steinforth:<br />

„Wenn er boxt, folgen ihm<br />

immer große Fangruppen bis<br />

zu 300 Personen. Diesen treuen<br />

Fans wollen wir einmal entgegenkommen<br />

und vor ihrer Haustür<br />

veranstalten. Da zum Profiboxen<br />

auch ein bisschen Show<br />

gehört, wollen wir in der großen<br />

Halle der Rotkäppchen-Sektkellerei<br />

boxen. Unterstützung<br />

erhoffen wir uns von Dominics<br />

Mutter, die bei Rotkäppchen im<br />

Vorstand ist.“ Unter der Marke<br />

„Team Deutschland“ will Steinforth<br />

seine jungen Boxer künftig<br />

in den Ring schicken. Dazu<br />

zählt neben dem Bösel, dem Koblenzer<br />

Dennis Ronert und dem<br />

Hallenser Moritz Stahl künftig<br />

auch der unbesiegte Schwergewichtler<br />

Michael Wallisch, den<br />

Steinforth gerade unter Vertrag<br />

genommen hat.<br />

Steinforths Boxer Nummer<br />

eins bleibt aber Robert Stieglitz.<br />

Der Magdeburger holte sich gerade<br />

die WM-Krone von Arthur<br />

Abraham wieder zurück. Der<br />

entthronte „King Arthur“ möchte<br />

sofort ein drittes Mal gegen<br />

Stieglitz boxen. Steinforth aber<br />

hat andere Pläne. Der Promoter:<br />

„Im Grunde habe ich nichts gegen<br />

einen dritten Kampf Stieglitz<br />

gegen Abraham. Doch jetzt<br />

wird Robert erst einmal zwei<br />

freiwillige Titelverteidigungen<br />

austragen. Wir müssen auch<br />

Geld verdienen. Ob dann ein<br />

Francesco Pianeta (rechts) quälte sich gemeinsam mit Robin Krasniqi im Trainingslager an der Ostsee für seinen WM-Kampf gegen Wladimir<br />

<strong>Klitschko</strong> am 4. Mai in Mannheim<br />

Duell mit Abraham folgt, wird<br />

davon abhängen, wie Arthur<br />

die nächsten Kämpfe gestaltet.<br />

Er muss beweisen, dass er auf<br />

dem Weltmeister-Level wieder<br />

konkurrenzfähig ist.“ Abrahams<br />

Trainer Ulli Wegner würde gerne<br />

seinen Boxer Dominik Britsch<br />

auf Stieglitz hetzen – der Ringfuchs<br />

ist überzeugt davon, dass<br />

Britsch gewinnt. „Das ist lächerlich“,<br />

sagt Steinforth. „Davon<br />

höre ich zum ersten Mal. Britsch<br />

gehört gar nicht in diese Liga.“<br />

MANFRED HÖNEL<br />

<strong>BoxSport</strong> 23


Das<br />

sport<br />

INTERVIEW<br />

Hans Reski und Arne Leyenberg<br />

mit Arthur Abraham<br />

Seine Fans haben ihn nicht fallen gelassen. Einen Monat<br />

nach der überraschenden Niederlage gegen Robert<br />

Stieglitz schrieb sich Arthur Abraham bei der Kölner Fitness-Messe<br />

FIBO am Stand von Nahrungsergänzungsmittel-Hersteller<br />

Olimp mehr als drei Stunden lang die Finger<br />

wund – sein erster öffentlicher Auftritt nach dem Verlust<br />

des WM-Gürtels. Anschließend sprach Arthur Abraham im<br />

<strong>BoxSport</strong>-Interview über die Gründe seiner Niederlage und<br />

seine Zukunftspläne.<br />

Arthur<br />

Abraham<br />

(rechts) im Gespräch mit<br />

den <strong>BoxSport</strong>-Redakteuren Hans Reski<br />

(links) und Arne Leyenberg<br />

• Beim Abbruch dachte ich, der Kampf würde „No Contest“ gewertet<br />

• Ich will die Revanche so schnell wie möglich<br />

Nichts ging mehr: Wegen dieses zugeschwollenen Auges wurde Arthur<br />

• Wenn ich noch einmal verliere, höre ich auf<br />

Abraham im Rematch mit Robert Stieglitz aus dem Kampf genommen<br />

Die Niederlage gegen Stieglitz war w<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wie sehr haben<br />

Sie sich nach der Niederlage<br />

gegen Robert Stieglitz geärgert –<br />

auch über sich selbst?<br />

Abraham: Natürlich habe<br />

ich mich geärgert. Das ist ganz<br />

normal, wenn ich verliere. Aber<br />

mein Auge ist mir viel wichtiger.<br />

Gefragt wie eh und je: Arthur Abraham bei seiner Autogrammstunde auf der Kölner<br />

Fitness-Messe FIBO<br />

<strong>BoxSport</strong>: Sind Sie mit der<br />

falschen Taktik in den Kampf<br />

gegangen?<br />

Abraham: Falsch würde ich<br />

nicht sagen. Stieglitz hat sehr<br />

schnell angefangen. Aber ich<br />

war ganz entspannt und habe<br />

mir gesagt: lass ihn so schnell<br />

anfangen, später wird er automatisch<br />

müde. Oder wir stellen<br />

ihn ruhig. Dass mein Auge zuschwillt,<br />

ist mir eben noch nie<br />

passiert.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wann und wie<br />

ist die Verletzung an Ihrem Auge<br />

denn entstanden?<br />

Abraham: Ich habe in der<br />

zweiten Runde einen Schlag mit<br />

der Rechten abbekommen. Ich<br />

habe gleich gemerkt, irgendetwas<br />

ist in mein Auge gekommen<br />

– wahrscheinlich der Daumen.<br />

Ich habe sofort geklammert.<br />

Aber durch das Adrenalin im<br />

Körper habe ich nicht gespürt,<br />

dass das Auge zugeschwollen<br />

ist.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Ab wann konnten<br />

Sie auf dem linken Auge<br />

nichts mehr sehen?<br />

Abraham: Ich habe das<br />

nicht gemerkt. Ich dachte, ich<br />

sehe mit beiden Augen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Fanden Sie den<br />

Abbruch vor der vierten Runde<br />

in Ordnung?<br />

Abraham: Ich hätte weitergeboxt,<br />

weil ich es nicht gespürt<br />

habe. Aber wenn der Doktor und<br />

der Trainer sagen, es sei gefährlich,<br />

ist es besser aufzuhören.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Viele haben sich<br />

nach dem Kampf gewundert,<br />

dass jemand, der einst zehn<br />

Runden lang mit doppelt gebrochenem<br />

Kiefer geboxt hat, wegen<br />

eines geschwollenen Auges aufhören<br />

muss.<br />

Abraham: Mich hat das<br />

auch nicht erschrocken. Aber<br />

Trainer und Doktor haben den<br />

Kampf gestoppt. Das Augenlicht<br />

ist schon sehr wichtig.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Sie haben aber<br />

auch keine Anstalten gemacht,<br />

weiterboxen zu wollen.<br />

Abraham: Was soll ich denn<br />

machen? Schreien?<br />

<strong>BoxSport</strong>: Manuel Charr ist<br />

nach dem Abbruch gegen Vitali<br />

<strong>Klitschko</strong> in Moskau beispielsweise<br />

durch den Ring getobt und<br />

wollte unbedingt weiterboxen.<br />

Abraham: Der Doktor hat<br />

zu mir gesagt, dein Auge ist zu,<br />

so kann ich dich nicht boxen lassen.<br />

Was soll ich machen?<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wenn der Ringarzt<br />

und Ihr Trainer also nicht<br />

abgebrochen hätten, hätten sie<br />

weitergeboxt?<br />

Abraham: Zu hundert Prozent.<br />

Allerdings hatte ich auch<br />

gedacht, wenn der Kampf aufgrund<br />

einer Verletzung bis zur<br />

vierten Runde abgebrochen<br />

wird, wird er als „No Contest“<br />

gewertet. Im Nachhinein sind<br />

alle schlauer.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Glauben Sie<br />

auch, dass Ihr Trainer anders<br />

24 <strong>BoxSport</strong>


entschieden hätte, wäre der Vorfall<br />

mit dem Kieferbruch nicht<br />

gewesen? Er wurde ja stark dafür<br />

kritisiert, damals den Kampf<br />

nicht abgebrochen zu haben.<br />

Abraham: Ich glaube<br />

schon.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Sind Sie überzeugt<br />

davon, dass Sie Stieglitz<br />

noch besiegt hätten, wäre der<br />

Kampf nicht abgebrochen worden?<br />

Abraham: Viele haben gegen<br />

mich stark angefangen – später<br />

dann lagen sie am Boden. Ich<br />

lasse alle so schnell anfangen,<br />

das stört mich nicht. Ich fange<br />

ganz ruhig und entspannt an.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Aber in früheren<br />

Kämpfen haben Sie trotz Ihrer<br />

abwartenden Haltung in der<br />

Doppeldeckung auch eigene Attacken<br />

gestartet. Die kamen dieses<br />

Mal gegen Stieglitz nicht.<br />

Abraham: Die waren dieses<br />

Mal auch da. Zwischendurch<br />

habe ich schon geschlagen. Ich<br />

habe gespürt, dass er ein paar<br />

harte Treffer kassiert hat. Er hat<br />

dann gleich geklammert.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Aber die anderen<br />

Gegner haben nicht so viel getroffen<br />

wie Stieglitz.<br />

Abraham: Ich habe keine<br />

harten Treffer bekommen, muss<br />

ich ehrlich sagen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Hatten Sie Stieglitz<br />

so mutig und so offensiv erwartet?<br />

Abraham: Wir wussten,<br />

dass er offensiv anfangen und<br />

sein Tempo gehen würde.<br />

Denn er ist ein Tempoboxer, er<br />

schlägt nicht hart, sondern viel.<br />

Das war für mich keine Überraschung.<br />

Mich hat nur überrascht,<br />

dass mein Auge zuging.<br />

Eigentlich haben wir doch gar<br />

nicht geboxt. Drei Runden – das<br />

ist doch kein Boxkampf! Die<br />

Leute tun so, als hätte er mich<br />

zwölf Runden lang verprügelt<br />

und dominiert. Auf einmal ist er<br />

ein Held. Ein Kampf fängt doch<br />

ab der sechsten Runde erst an.<br />

In unserem ersten Kampf habe<br />

ich ihn zwölf Runden lang vernichtet.<br />

Das war Boxen. Ist das<br />

alles so schnell vergessen? Das<br />

war ein Unglück für mich. Vergleichbar<br />

mit einer Reifenpanne<br />

bei der Formel 1. Das passiert.<br />

Es ist traurig für mich.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Viele Experten<br />

sahen Sie nach dem Kampf aber<br />

schon am Ende. Weil Sie die<br />

ersten drei Runden eigentlich<br />

gar nichts gemacht haben. Ihr<br />

Trainer hat gesagt, bei den Amateuren<br />

wären Sie wegen Passivität<br />

aus dem Kampf genommen<br />

worden.<br />

Abraham: Die wichtigen<br />

Dinge habe ich zwischendrin<br />

schon gemacht.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Diese Niederlage<br />

nagt also nicht an Ihrem Selbstbewusstsein?<br />

Abraham: Hundertprozentig<br />

nicht. Das war nur ein Unfall.<br />

ie eine Reifenpanne in der Formel 1<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wie soll dieser<br />

Unfall nun repariert werden?<br />

Abraham: Am besten ganz<br />

schnell.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Stieglitz-Manager<br />

Ulf Steinforth sagt aber, Sie<br />

müssten erst einmal unter Beweis<br />

stellen, dass Sie noch ein<br />

würdiger Herausforderer um die<br />

WM-Krone sind.<br />

Abraham: Das werde ich<br />

beweisen, wenn wir zum dritten<br />

Mal boxen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Möchten Sie direkt<br />

wieder gegen Stieglitz boxen,<br />

oder zuerst einen Aufbaukampf<br />

machen?<br />

Abraham: Das ist mir egal.<br />

Am liebsten würde ich sofort<br />

wieder gegen Stieglitz boxen.<br />

Die deutschen Boxfans wollen<br />

den Kampf sehen. Das ist der<br />

entscheidende, im Moment steht<br />

es 1:1. Aber daran glaube ich<br />

nicht. Stieglitz wird sicherlich<br />

noch eine freiwillige Titelverteidigung<br />

machen. Aber das ist<br />

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Typische Szenen aus den beiden Stieglitz-Kämpfen: Beim ersten Duell in der<br />

Berliner O2-World boxte Arthur Abraham viel offensiver und punktete den<br />

Techniker Stieglitz aus (Bild oben). Beim Rückkampf in Magdeburg allerdings<br />

verharrte Abraham nur in der Doppeldeckung, während Robert Stieglitz auf ihn<br />

einprügelte (Bild unten)<br />

kein Problem. Wir müssen nicht<br />

sofort boxen. Wir boxen dann,<br />

wenn es Sinn macht.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Die Niederlage<br />

hat Sie viel Geld gekostet, oder?<br />

Abraham: Sehr viel Geld.<br />

Aufbaukämpfe bringen viel weniger<br />

Geld als eine WM. Aber ich<br />

mache das alles wieder gut. Ich<br />

sorge dafür, dass das Geld, das<br />

wir verloren haben, wieder zurückkommt.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Eigentlich wollten<br />

Sie nach einem Sieg über<br />

Stieglitz ja die Revanchen gegen<br />

Ihre anderen Bezwinger Andre<br />

Ward und Carl Froch angehen.<br />

Abraham: Das ist jetzt alles<br />

aufgeschoben.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Schaffen Sie das<br />

in Ihrem Boxerleben denn überhaupt<br />

noch?<br />

Abraham: Ich bin doch erst<br />

33 Jahre alt. Schauen Sie sich Vitali<br />

<strong>Klitschko</strong> an, der ist 41. Warum<br />

soll ich das nicht schaffen?<br />

<strong>BoxSport</strong>: Es kommt immer<br />

wieder der Vorwurf auf, Sie seien<br />

nicht mehr hungrig genug. Deshalb<br />

passierten die Niederlagen.<br />

Abraham: Ich lebe für meinen<br />

Sport. Ich tue alles dafür. Ich<br />

bin hungrig genug.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Es gibt aber Menschen,<br />

die behaupten, Sie hätten<br />

nebenbei 100 Berufe.<br />

Abraham: Das ist nur der<br />

Trainer. Wenn ich mich über seine<br />

Frisur lustig mache, dann behauptet<br />

er, ich sei Frisör. Wenn<br />

ich über das Essen schimpfe,<br />

meint er ich sei Koch. So ist der<br />

Trainer. Er macht Spaß.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wie enttäuscht<br />

war der Trainer nach der Niederlage<br />

gegen Stieglitz?<br />

Abraham: Enttäuscht und<br />

sauer sind wir alle. Der Trainer,<br />

ich, das Management. Wer freut<br />

sich über eine Niederlage? Aber<br />

es ist ein Unfall passiert. Man<br />

darf nicht so tun, als hätte Stieglitz<br />

zwölf Runden lang eine Box-<br />

Demonstration abgeliefert.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Glauben Sie, dass<br />

der Sauerland-Stall immer weiter<br />

zu Ihnen hält? Was passiert,<br />

wenn Sie noch einmal verlieren?<br />

Abraham: Wenn ich noch<br />

einmal verliere, dann ist es natürlich<br />

aus. Hundertprozentig.<br />

Aber ich habe, wie gesagt, nicht<br />

boxerisch verloren. Es ist ein<br />

Unfall passiert. Ich konnte nicht<br />

mehr weitermachen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Die Niederlage<br />

gegen Stieglitz beurteilen Sie<br />

also anders als die gegen Ward<br />

und Froch?<br />

Abraham: Das waren richtige<br />

Niederlagen, die ich selbstverständlich<br />

auch akzeptiere.<br />

Ich habe in diesen Kämpfen sehr<br />

schlecht geboxt und daraus gelernt.<br />

<strong>BoxSport</strong>: War die Teilnahme<br />

am Super-Six-Turnier rückblickend<br />

ein Fehler?<br />

Abraham: Das Turnier kam<br />

zu früh. Ich hatte zu wenig Erfahrung,<br />

ich hätte taktisch anders<br />

boxen müssen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wie stark ist<br />

Stieglitz im Vergleich zu den<br />

anderen Supermittelgewichts-<br />

Weltmeistern Ward, Froch und<br />

Mikkel Kessler?<br />

Abraham: Er ist deutlich<br />

schwächer. Stieglitz ist nicht<br />

stark. Der beste ist Ward. Er ist<br />

technisch gut, und dazu noch<br />

sehr unsauber. Dann kommt<br />

Kessler, der Froch jetzt wieder<br />

schlagen wird.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Glauben Sie, dass<br />

Ihr Promoter Sauerland auch<br />

deswegen an Ihnen festhält, weil<br />

Sie derzeit der einzige große Quotenbringer<br />

in seinem Stall sind?<br />

Abraham: Nein, wir haben<br />

auch andere Boxer im Stall, die<br />

eine gute Quote bringen, vielleicht<br />

eine halbe Million oder<br />

eine Million weniger als ich.<br />

Ich bin nicht der einzige. Sauerland<br />

hat gute Jungs mit Perspektive.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Marco Huck hätte<br />

sich beinahe ins Abseits manövriert,<br />

zumindest hat er den ganzen<br />

Terminkalender Ihres Boxstalls<br />

durcheinandergebracht.<br />

Abraham: Marco ist alt genug.<br />

Er weiß, was er macht, da<br />

darf man sich nicht einmischen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Hat Ihr Trainingsgefährte<br />

Karo Murat eine Chance<br />

gegen Bernard Hopkins?<br />

Abraham: Auf jeden Fall.<br />

Hopkins hat viel Erfahrung, aber<br />

er wird Murat ganz sicher unterschätzen.<br />

Karo kann sehr gefährlich<br />

werden, wenn er kämpft. Er<br />

ist sehr stark.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wie beurteilen<br />

Sie die allgemeine Entwicklung<br />

im deutschen Boxen?<br />

Abraham: Momentan ist sie<br />

nicht so gut. Früher, zu Zeiten<br />

von Maske, Michalczewski, Rocchigiani,<br />

Ottke, Beyer, Schulz<br />

gab es richtig gutes Boxen. Heute<br />

ist es nicht mehr so.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Haben Sie immer<br />

noch Interesse an einem Kampf<br />

gegen Felix Sturm?<br />

Abraham: Sehr großes Interesse.<br />

Von mir aus jederzeit.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wenn im Boxen<br />

alles schief läuft für Sie, was<br />

machen Sie dann?<br />

Abraham: Ich kann von<br />

heute auf morgen aufhören. Ich<br />

habe während meiner Karriere<br />

genug getan für die Zukunft.<br />

Aber ich liebe meinen Sport. Ich<br />

liebe es, mich zu quälen, ich liebe<br />

die Boxwelt. Geld kommt von<br />

alleine. Sport ist mein Leben.<br />

Das ist kein Beruf.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Aber was machen<br />

Sie, wenn Sie nicht mehr boxen?<br />

Abraham: Das weiß ich<br />

nicht. Das wird sehr schwer.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Gibt es nichts,<br />

das Ihnen Spaß macht und auch<br />

noch Geld bringt?<br />

Abraham: Nein. Nur Boxen.<br />

Ich habe meine Fluglinie, eine<br />

Immobilienfirma. Aber das läuft<br />

automatisch, ich habe Angestellte,<br />

die sich darum kümmern, ich<br />

schaue einmal im Monat auf die<br />

Zahlen. Das ist keine Beschäftigung<br />

wie Boxen, nicht das, was<br />

ich suche im Leben. Boxen ist etwas<br />

Besonderes: Du quälst dich,<br />

du hast Ziele, du schwitzt, du<br />

blutest, nachts denkst du an den<br />

Kampf, morgens, mittags.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wie lange wollen<br />

Sie noch boxen, wenn es optimal<br />

läuft?<br />

Abraham: Bis Ende 35. Ich<br />

habe einen Dreijahresvertrag bei<br />

Sauerland. Wenn der zu Ende<br />

geht, ist Schluss. Dann reicht es<br />

auch.<br />

26 <strong>BoxSport</strong>


Huck-Afolabi steigt jetzt am 8. Juni in Berlin<br />

Endet dann<br />

auch Wegners<br />

Seuchenjahr?<br />

Ein Erfolgsgespann nicht<br />

ohne Reibereien: Ulli<br />

Wegner und Weltmeister<br />

Marco Huck<br />

Viel Pech mit Hernandez, Helenius und Gutknecht<br />

Da schluckte Weltmeister<br />

Marco Huck. „Komm<br />

her, hol deine Klamotten<br />

und flieg nach England“,<br />

wetterte Trainer Ulli Wegner<br />

am Telefon. „Trainer, so war<br />

das nicht gemeint“, stammelte<br />

Huck. Wegner war sauer, weil<br />

sich der Champion nicht nur<br />

mit David Hayes Trainer Adam<br />

Booth ablichten ließ, sondern<br />

auch etwas von Trainerwechsel<br />

gefaselt hatte. Jetzt hat sich<br />

der Sturm längst wieder gelegt.<br />

Marco unterschrieb einen neuen<br />

Vertrag bis 2014 beim Sauerland-<br />

Stall „und trainiert für den Titelkampf<br />

gegen Ola Afolabi wie<br />

ein Teufel“, grinst Wegner. Das<br />

dritte Duell mit dem Briten Afolabi<br />

– einmal siegte Huck knapp<br />

nach Punkten, ein Kampf endete<br />

unentschieden – steigt nun<br />

am 8. Juni in der Berliner Max-<br />

Schmeling-Halle. Sauerland<br />

Zum dritten Mal stehen sie<br />

sich gegenüber: Marco Huck<br />

und sein Herausforderer<br />

Ola Afolabi<br />

veranstaltet, obwohl Don King<br />

den WBO-WM-Kampf im Cruisergewicht<br />

eigentlich ersteigert<br />

hatte. Der berüchtigte Promoter<br />

hatte beim „Purse Bid“ in Miami<br />

überraschend 1,5 Millionen Dollar<br />

geboten und damit Sauerland<br />

und Afolabis Promoter K2 ausgestochen.<br />

Aber King hätte den<br />

Fight spätestens 90 Tage nach<br />

der Versteigerung veranstalten<br />

müssen. Ursprünglich hatte er<br />

die Austragung für den 11. Mai in<br />

Hannover angekündigt und bereits<br />

eine Promoter-Lizenz beim<br />

Bund Deutscher Berufsboxer beantragt.<br />

Weil King jedoch keinen<br />

deutschen Fernsehsender fand,<br />

der den Kampf übertragen und<br />

somit finanzieren wollte, gab er<br />

ihn zurück.<br />

„Als Trainer musst du einmal<br />

ein Machtwort sprechen<br />

und auf den Tisch hauen, sonst<br />

verlierst du schnell den Respekt“,<br />

begründet Wegner seine<br />

konsequente Haltung im Fall<br />

Huck. Der 71-Jährige will schon<br />

Kumpel sein. „Aber wenn dich<br />

die Boxer loben, was du für<br />

ein netter Kerl beim Training<br />

bist, dann machst du kaum<br />

Weltmeister aus ihnen. Leistungssport<br />

ist hart, daran lässt<br />

sich nichts ändern“, verliert<br />

der Star-Trainer klare Worte.<br />

Wegner gibt unumwunden zu:<br />

„Arthur Abrahams Niederlage<br />

gegen Robert Stieglitz war die<br />

schwerste sportliche Niederlage<br />

meines Lebens. Ich bin<br />

nicht an Niederlagen gewöhnt,<br />

deshalb kaue ich immer noch<br />

daran.“ Damit Arthur gar nicht<br />

auf dumme Gedanken kommt,<br />

verriet „General“ Wegner: „Ich<br />

fühle mich noch fit, halte das<br />

Pratzentraining weiterhin gut<br />

durch. Ich habe deshalb locker<br />

bis 2015 unterschrieben.“<br />

Dabei gesteht der Box-Lehrer<br />

ohne Umschweife: „Arthur<br />

ist ein reicher Mann geworden.<br />

Dadurch lässt er sich jetzt etwas<br />

schwerer trainieren.“ Ulli Wegner<br />

trägt aus diesem Grund den<br />

Spruch eines unbekannten Amerikaners<br />

in der Brieftasche. Fast<br />

jeden zweiten Tag liest er diesen<br />

Spruch seinen Boxern vor: „Der<br />

Ruhm lässt keinen Menschen<br />

unberührt. Er hat einige zerstört<br />

und einige verkrüppelt.“ Der<br />

Meistermacher mahnt: „Also<br />

immer schön auf dem Teppich<br />

bleiben, dann schnappst du<br />

auch im Siegrausch nicht über.“<br />

Wegner will mit Abraham unbedingt<br />

das dritte Duell gegen<br />

Stieglitz: „Ich denke mal, SES-<br />

Manager Ulf Steinforth ist so fair<br />

und bietet uns die Chance. Wir<br />

boxen auch gern wieder in Magdeburg.<br />

In der alten Boxstadt<br />

verfügen die Fans über richtig<br />

gutes Fachwissen. Da macht ein<br />

Boxabend Spaß.“<br />

Für Wegner ist dieses 2013<br />

ein Seuchenjahr. Yoan Pablo<br />

Hernandez hat sich zum zweiten<br />

Mal die Hand gebrochen, Robert<br />

Helenius zog sich eine Sehnenverletzung<br />

an der rechten<br />

Schlaghand zu. Dazu kommt der<br />

so unglücklich verlorene Kampf<br />

von Europameister Eduard Gutknecht<br />

gegen Jürgen Brähmer.<br />

Doch Wegner schwört: „Wir<br />

geben nicht auf. Die Verletzten<br />

müssen sich auskurieren. Dominik<br />

Britsch und Gutknecht sind<br />

Spitze im Training. Das wird sich<br />

bald auch im Ring niederschlagen.<br />

Ich bin fest überzeugt, die<br />

beiden Jungs bringen es noch zu<br />

Titeln.“ MANFRED HÖNEL<br />

<strong>BoxSport</strong> 27


Trainer Wegner: „Eine größere Chance kann ein Sportler nic<br />

Karo Murat boxt gege<br />

Legende Hopkins um<br />

Der Kampf soll am 27. Juli in New York steigen<br />

Die Nachricht kam mitten<br />

in der Nacht. Aus Amerika.<br />

Und sie sorgte im<br />

zuletzt vom Pech verfolgten<br />

Sauerland-Stall für neue<br />

Motivation. Einer der Ihren darf<br />

gegen eine lebende Box-Legende<br />

kämpfen. Karo Murat aus Kitzingen<br />

bei Würzburg fordert am 27.<br />

Juli in New York City Rekord-<br />

Champion Bernard Hopkins<br />

heraus. „Eine größere Chance<br />

kann ein Sportler in seinem Leben<br />

gar nicht bekommen“, sagte<br />

Murats Trainer Ulli Wegner, als<br />

ihn die Nachricht aus Übersee<br />

beim Frühstück erreichte. Murat<br />

selbst jubelte: „Meine Freude<br />

war riesig, als ich davon erfahren<br />

habe. Ich habe dadurch einen<br />

riesigen Motivationsschub<br />

erhalten.“<br />

Nach dem überraschenden<br />

Verlust des WM-Titels von Arthur<br />

Abraham, dem Hickhack<br />

um Cruisergewichts-Champion<br />

Marco Huck und den Verletzungen<br />

von Weltmeister Yoan<br />

Pablo Hernandez und Schwergewichts-Talent<br />

Robert Helenius<br />

schöpft der Sauerland-Stall<br />

neue Hoffnung. Der frühere<br />

Sauerland-Boxer Axel Schulz<br />

wurde mit seinem Kampf gegen<br />

Box-Legende George Foreman<br />

Den spanischen Ex-<br />

Weltmeister Gabriel<br />

Campillo konnte<br />

Karo Murat (links)<br />

einmal nach Punkten<br />

besiegen, das<br />

zweite Duell endete<br />

unentschieden<br />

1995 in Las Vegas über Nacht ein<br />

Volksheld in Deutschland. Wegner:<br />

„Karo muss einen tollen<br />

Kampf machen. Dann ist er im<br />

Gespräch.“ 1995 war Foreman<br />

der älteste Weltmeister der Box-<br />

Geschichte. Nun ist es Hopkins –<br />

der 48-Jährige stellte mit seinem<br />

Punktsieg über IBF-Halbschwergewichts-Champion<br />

Tavoris<br />

Cloud im März einen neuen Altersrekord<br />

auf. „Hopkins hat in<br />

diesem Kampf bewiesen, dass<br />

er noch nicht zum ‚alten Eisen’<br />

gehört“, weiß Murat. Wie einst<br />

Schulz hat auch Murat gegen<br />

den 19 Jahre älteren Amerikaner<br />

nur eine Außenseiterchance.<br />

„Aber die muss er nutzen“, fordert<br />

Trainer Wegner.<br />

Nach der Enttäuschung mit<br />

Abraham freut auch Wegner<br />

sich auf die Herausforderung<br />

Hopkins: „Karo, aber auch mir,<br />

konnte nichts Besseres passieren<br />

als dieser Kampf.“ Die richtige<br />

Taktik, um den Ringfuchs zu<br />

besiegen, trage er schon seit Jahren<br />

mit sich herum, sagt Wegner.<br />

Schließlich wollte er schon vor<br />

neun Jahren mit seinem einstigen<br />

Lieblingsschüler Sven Ottke<br />

gegen Hopkins boxen. Wegner:<br />

„Damit wollten wir ein Stadion<br />

füllen. Aber dann ist Sven leider<br />

in Magdeburg zurückgetreten.“<br />

Mit fast zehn Jahren Verspätung<br />

findet der Kampf nun doch noch<br />

statt.<br />

Ein Jahr lang hat Karo Murat,<br />

der 1983 unter seinem richtigen<br />

Namen Karapet Muratjan als Angehöriger<br />

der armenischen Minderheit<br />

im Irak geboren wurde<br />

und über Armenien mit seinen<br />

Eltern und Geschwistern nach<br />

Franken floh, auf seine Titelchance<br />

gewartet. So lange ist der<br />

frühere Europameister im Supermittelgewicht<br />

Pflichtherausforderer<br />

der IBF. Das Duell gegen<br />

Champion Cloud war bereits vor<br />

Monaten in Puerto Rico geplant.<br />

Doch dann ließ Murat Altmeister<br />

Hopkins gegen Bezahlung, das<br />

branchenübliche sogenannte<br />

„Step-aside-Money“, den Vortritt.<br />

Alles richtig gemacht: Denn<br />

nun bekommt er auch noch den<br />

bekannteren und lukrativeren<br />

Gegner vor die Fäuste.<br />

„Das ist ein Glück für uns.<br />

Dabei hatte ich nicht damit gerechnet,<br />

dass Hopkins gegen<br />

Cloud gewinnt“, sagt Hagen Doering,<br />

Sportdirektor des Sauerland-Stalls.<br />

Die Berliner gingen<br />

davon aus, dass Hopkins den<br />

WM-Gürtel lieber niederlegen<br />

als gegen den in den USA völlig<br />

unbekannten Murat boxen<br />

würde. Schließlich bleibt dem<br />

Box-Oldie nicht mehr viel Zeit<br />

für große Zahltage – denn mit<br />

50 will er nach eigenen Angaben<br />

nicht mehr im Ring stehen. Zunächst<br />

sah es auch ganz danach<br />

aus: Hopkins fragte offiziell bei<br />

der IBF an, die Pflichtverteidigung<br />

gegen Murat aufschieben<br />

zu können. Doch dann besann<br />

er sich eines Besseren. „Um den<br />

WM-Kampf gegen Cloud zu bekommen,<br />

musste ich garantieren,<br />

danach gegen Murat zu boxen“,<br />

erzählte Hopkins. „Jetzt,<br />

wo ich den Titel gewonnen habe,<br />

kann ich mich nicht einfach hinstellen<br />

und sagen, ich boxe ihn<br />

doch nicht. Dann würde mir die<br />

IBF den Titel abnehmen. Murat<br />

hat lange auf seine Chance gewartet.<br />

Ich werde jetzt meine<br />

Pflicht erfüllen und ihn aus dem<br />

Weg räumen. Danach mache ich<br />

die Superfights.“<br />

Hopkins schwebt ein Titelvereinigungskampf<br />

gegen den<br />

Waliser Nathan Cleverly vor,<br />

der seinen WBO-Gürtel gerade<br />

in London gegen den Münchner<br />

Robin Krasniqi verteidigte. Cleverly<br />

ist bislang der einzige Boxer,<br />

der Murat schlagen konnte.<br />

2010 wurde der Sauerland-Boxer<br />

in Birmingham gegen den Waliser<br />

in der zehnten Runde aus<br />

dem Kampf genommen. Bis auf<br />

ein Unentschieden gegen Ex-<br />

Weltmeister Gabriel Campillo<br />

aus Spanien konnte Murat alle<br />

übrigen 25 Profikämpfe gewinnen.<br />

„Karo ist sehr vielseitig und<br />

hat unheimliche Willensqualitäten“,<br />

sagt Wegner. „Jetzt muss er<br />

sich eine unheimliche Kondition<br />

erarbeiten. Die braucht er gegen<br />

Hopkins. Die nächsten Monate<br />

werden hart für Karo. Härter, als er<br />

sich das vorstellen kann. Ich nehme<br />

keine Rücksicht.“ „Ich werde<br />

alles tun, um für diesen Fight<br />

28 <strong>BoxSport</strong>


ht bekommen“<br />

n die<br />

WM<br />

Keine Angst vor Box-Legende<br />

Hopkins: Karo Murat und<br />

Trainer Ulli Wegner geben sich<br />

angriffslustig<br />

in Top-Form zu sein. Ich werde<br />

Hopkins weh tun.“, kündigt Murat<br />

an. Trainer Wegner will nach<br />

Ottke, Abraham, Huck, Markus<br />

Beyer und der Norwegerin Cecilia<br />

Braekhus mit Murat seinen<br />

sechsten Weltmeister hervorbringen.<br />

„Ich habe mit meinen Boxern<br />

schon viele Außenseiterchancen<br />

genutzt“, sagt Wegner, „aber auch<br />

schon mit Top-Favoriten verloren. Das ist<br />

nicht so oft passiert, aber das letzte Mal ist leider<br />

noch gar nicht so lange her.“ Am 27. Juli<br />

gibt es die Chance zur Wieder-<br />

gut-<br />

machung.<br />

ARNE<br />

LEYENBERG<br />

Bernard Hopkins ist der älteste<br />

Weltmeister der Box-Geschichte. Mit<br />

48 Jahren hält der ehemalige Sträfling<br />

aus Philadelphia den IBF-Titel im<br />

Halbschwergewicht<br />

<strong>BoxSport</strong> 29


Das<br />

sport<br />

INTERVIEW<br />

Björn jensen mit Fritz Sdunek<br />

Am 18. April feierte Fritz Sdunek seinen 66. Geburtstag. Nun wäre es<br />

vermessen zu sagen, dass sein Leben erst mit 66 Jahren anfängt, wie<br />

es Udo Jürgens in einem seiner Welthits sang. Dafür hat der Mecklenburger<br />

in seiner langen Karriere zu viel erlebt. An Ruhestand ist bei<br />

Sdunek jedoch auch nicht zu denken. Gerade kürzlich übernahm der<br />

Weltmeistertrainer mit Jack Culcay wieder einen der großen deutschen<br />

Hoffnungsträger. Was er sich davon verspricht, was er von seinen<br />

anderen Schützlingen erwartet und wie er die Entwicklung des<br />

Boxens in Deutschland und der Welt einschätzt, darüber sprach er im<br />

Interview mit dem <strong>BoxSport</strong>.<br />

• Jack Culcay kann es<br />

noch sehr weit bringen<br />

• Noch keine Entscheidung<br />

über Vitalis Zukunft<br />

• Felix Sturm kann auch<br />

Golovkin schlagen<br />

• Doping im Boxsport ist<br />

kreuzgefährlich<br />

• Huck verliert den dritten<br />

Kampf gegen Afolabi<br />

<strong>BoxSport</strong>: Herr Sdunek, Sie<br />

sind seit Ihrer Trennung von Universum<br />

im Jahr 2010 nun schon<br />

seit gut drei Jahren Ihr eigener<br />

Herr. Was hat sich in dieser Zeit<br />

am meisten verändert?<br />

Fritz Sdunek: Zunächst einmal<br />

muss ich klarstellen, dass<br />

ich schon immer mein eigener<br />

Herr war. Ich hatte auch zu meiner<br />

Zeit bei Universum keinen<br />

Vertrag mit der Firma, sondern<br />

nur mit meinen Boxern. Der Unterschied<br />

ist jedoch, dass ich mir<br />

heute aussuchen kann, wann,<br />

bekomme viele Anfragen<br />

von Boxern, die mit mir<br />

arbeiten möchten. Aber<br />

ich kann und will nicht alle<br />

annehmen. Mir gefällt<br />

auch, dass ich nicht mehr<br />

das komplette Programm<br />

anbieten muss, sondern<br />

die meisten Boxer, mit<br />

denen ich jetzt arbeite,<br />

mich nur für die spezifische<br />

Vorbereitung und die<br />

Arbeit in der Ecke haben<br />

wollen. Die haben meist<br />

eigene Athletik- und Er-<br />

Weltmeistermacher<br />

Fritz Sdunek: Auch<br />

mit 66 Jahren noch<br />

gut im Geschäft<br />

Der alte<br />

wo und mit wem ich arbeiten<br />

möchte. Das macht mir riesigen<br />

Spaß, es ist ein freieres Arbeiten<br />

als früher.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Würden Sie sagen,<br />

dass Sie jetzt Ihren Traum<br />

leben, dass Sie jetzt so arbeiten,<br />

wie Sie es sich immer gewünscht<br />

haben?<br />

Sdunek: Ich würde sagen,<br />

dass es mein Traumjob ist, aber<br />

die ersten Jahre bei Universum<br />

waren genauso ein Traum, das<br />

möchte ich nicht missen. Zum<br />

Ende hin wurde es zwar unerfreulich,<br />

dennoch werde ich die<br />

Zeit dort niemals vergessen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Sie hatten sich<br />

von Universum auch deswegen<br />

getrennt, weil Sie aus gesundheitlichen<br />

Gründen kürzer treten<br />

wollten. Hand aufs Herz: Ist<br />

Ihnen das gelungen?<br />

Sdunek: Ich denke schon.<br />

Ich mache zwar immer noch<br />

mehr, als ich eigentlich wollte.<br />

Aber ich habe gelernt,<br />

auch mal Nein zu sagen. Ich<br />

nährungscoaches. Mir gefällt<br />

diese Art des Arbeitens, weil<br />

ich das tun kann, was mir am<br />

besten liegt.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Ihr neuester<br />

Schützling ist Jack Culcay. Wie<br />

kam es zu der Zusammenarbeit?<br />

Sdunek: Jacks bisheriger<br />

Trainer Ismail Salas hatte nicht<br />

mehr die Zeit, mehrere Wochen<br />

vor dem Kampf nach Hamburg<br />

zu kommen. Da hat Jacks Manager<br />

Moritz Klatten bei mir<br />

angefragt. Ich hatte gerade Zeit,<br />

weil ich keinen anderen meiner<br />

Jungs vorbereiten musste, deshalb<br />

habe ich zugesagt. Es ist<br />

erst einmal nur für den Kampfabend<br />

in Hamburg gewesen. Jetzt<br />

müssen wir schauen, ob und wie<br />

wir weitermachen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: So kommen Sie<br />

auf Ihre alten Tage sogar noch<br />

dazu, auf Sauerland-Kampfabenden<br />

bei einem Sauerland-Boxer<br />

in der Ecke zu sitzen. Ist das<br />

nicht ein komisches Gefühl für<br />

einen ehemaligen Universum-<br />

Cheftrainer?<br />

Sdunek: Ach was, überhaupt<br />

nicht. So ist das Geschäft, heute<br />

hier, morgen dort. Außerdem<br />

war das nichts Neues für mich,<br />

ich hatte das ja schon erlebt, als<br />

die <strong>Klitschko</strong>s nach ihrer Trennung<br />

von Universum kurzzeitig<br />

mit Sauerland gearbeitet haben.<br />

Das ist wirklich überhaupt kein<br />

Problem für mich.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wie ist denn Ihr<br />

Eindruck von Jack Culcay? Ist er<br />

so stark, wie Sauerland ihn sich<br />

wünscht und früher auch Universum<br />

ihn gesehen hat?<br />

Sdunek: Jack ist trotz der<br />

Niederlage gegen den Argentinier<br />

Pitto, die für mich keine war,<br />

ein großes Talent. Er ist sehr ehrgeizig,<br />

hat alle Anlagen, um es<br />

weit zu bringen. Vor allem will er<br />

ständig dazulernen und ist sehr<br />

offen für Anregungen. Meine<br />

Aufgabe war es ja nicht, seinen<br />

Stil zu verändern, sondern zu<br />

verfeinern. Ich denke, er kann<br />

seine Führhand noch viel besser<br />

einsetzen, die ist eine Waffe,<br />

die er noch zu selten nutzt. Und<br />

der Leichtsinn im Infight, dass<br />

er da die Deckung fallen lässt,<br />

den muss er abstellen. In der<br />

Distanz ist das völlig okay, aber<br />

am Mann ist es gefährlich. Er hat<br />

das alles aber sehr gut angenommen.<br />

Deswegen sage ich: Es wäre<br />

schon reizvoll, weiter mit ihm<br />

zu arbeiten.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Ihre klare Nummer<br />

eins, das haben Sie immer<br />

betont, ist Vitali <strong>Klitschko</strong>. Die<br />

Frage ist: Wann müssen Sie sich<br />

eine neue Nummer eins suchen?<br />

Wann hört er auf?<br />

Sdunek: Diese Frage kann<br />

ich nicht beantworten, und zwar<br />

aus einem einfachen Grund: Vitali<br />

hat sie selbst noch nicht beantwortet.<br />

Er trainiert jeden Tag<br />

für sich, er fühlt sich fit. Aber er<br />

kann immer noch nicht absehen,<br />

ob ihm sein politisches Amt die<br />

Zeit für ein wochenlanges Trainingscamp<br />

lässt. Deshalb ist die<br />

30<strong>BoxSport</strong>


Entscheidung, ob und wann er<br />

noch einmal kämpft, nicht gefallen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wie lange kann<br />

ein Spitzensportler in Vitalis Alter<br />

pausieren, bevor eine Rückkehr<br />

zur Gefahr für die Gesundheit<br />

wird?<br />

Sdunek: Gerade Vitali hat<br />

doch bewiesen, dass ihm lange<br />

Pausen eher gut tun. Ich glaube,<br />

dass er bis zu zwei Jahre ohne<br />

Kampf gut überstehen könnte.<br />

Aber natürlich wird es schwieriger,<br />

je länger die Pause ist, denn<br />

umso länger müsste die Vorbereitung<br />

sein, und wenn Vitali<br />

eins nicht hat, dann ist es Zeit.<br />

Aber warten wir es ab. Ich bin<br />

genauso gespannt wie alle Fans,<br />

wie er sich entscheidet.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Ihr zweiter Topmann<br />

ist Felix Sturm, der zuletzt<br />

eine schwierige Phase durchstehen<br />

musste. Warum glauben Sie,<br />

dass er den Weg an die Weltspitze<br />

noch einmal schaffen wird?<br />

Sdunek: Weil er den Ehrgeiz<br />

und das Zeug dazu hat. Wir müssen<br />

und werden einiges in der<br />

Trainingsarbeit umstellen, damit<br />

er wieder das umsetzt, was ihn<br />

früher stark gemacht hat. Aber<br />

ich bin fest davon überzeugt,<br />

dass er wieder Weltmeister<br />

wird.<br />

Sdunek: Unsinn, sonst wäre<br />

ich nicht mehr bei ihm. Wir haben<br />

die Gründe dafür analysiert<br />

und die Ursachen entdeckt, aber<br />

das bleibt unter uns. Felix nimmt<br />

das, was ich sage, an. Er konzentriert<br />

sich wieder mehr auf den<br />

Sport, hat sein Team professionalisiert<br />

und kümmert sich nicht<br />

mehr um alles selbst.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Seine Schelte für<br />

die Weltverbände, die ihm angeblich<br />

Böses wollen, war dennoch<br />

unglücklich.<br />

Sdunek: Ja, das stimmt. Fakt<br />

ist, dass die Kontakte zu den Verbänden<br />

besser werden müssen,<br />

damit Urteile wie die, die es zuletzt<br />

gab, sich nicht wiederholen.<br />

Aber das weiß Felix.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Glauben Sie auch<br />

an diese Verschwörung?<br />

Sdunek: Ich würde es nicht<br />

Verschwörung nennen. Was ich<br />

beobachte, ist ein Trend dahin,<br />

die Aktivität wesentlich höher<br />

zu bewerten als die klaren Treffer.<br />

Nehmen wir den letzten<br />

Kampf gegen Soliman. Der war<br />

zwar wesentlich aktiver, hat<br />

mehr geschlagen, aber auch<br />

viel auf die Deckung gehauen.<br />

Felix hatte meines Erachtens<br />

die klareren Treffer. Trotzdem<br />

haben die Punktrichter ihn hinten<br />

gesehen. Daraus muss er<br />

In Jack Culcay hat<br />

Fritz Sdunek gerade<br />

erst wieder ein<br />

hoffnungsvolles<br />

Talent übernommen<br />

er seine Schnelligkeit einsetzt,<br />

dann kann ihn keiner schlagen.<br />

Auch Gennady Golovkin nicht.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Diesen Kampf<br />

würden viele Boxfans gern sehen.<br />

Es gibt aber viele, die zweifeln,<br />

dass Sturm dazu bereit ist.<br />

Sdunek: Auch das ist Unsinn,<br />

ich habe mit Felix darüber<br />

gesprochen, und er würde ihn<br />

auf jeden Fall boxen. Ich kenne<br />

Gennady gut, er ist ein starker<br />

Mann, aber er hat auch Schwächen.<br />

Allerdings braucht Felix<br />

ein oder zwei Aufbaukämpfe,<br />

um sich für Golovkin vorzubereiten.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Ist es denn richtig,<br />

dass er im Mittelgewicht<br />

im Boxen kreuzgefährlich ist,<br />

weil es dem Sportler ermöglicht,<br />

nach schweren Treffern weiterzumachen<br />

und immer noch Gas<br />

zu geben, obwohl es gesundheitsgefährdend<br />

ist. Das ist in<br />

meinen Augen eine große Gefahr,<br />

deshalb halte ich Doping im<br />

Boxen für absolut kontraproduktiv.<br />

Abgesehen davon, dass ich<br />

Betrug grundsätzlich ablehne.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wird denn in<br />

Deutschland ausreichend getestet?<br />

Es gibt einige, die mehr unangemeldete<br />

Trainingskontrollen<br />

fordern.<br />

Sdunek: Ich glaube, dass in<br />

Deutschland viel getan wird, um<br />

Doping einzudämmen. Was mich<br />

<strong>BoxSport</strong>: In seinen letzten<br />

Kämpfen wirkte er nicht fit, er<br />

hat zu sehr abgebaut und konnte<br />

seine Stärken nicht mehr zur<br />

Geltung bringen. Er steht zu viel<br />

und schlägt zu wenig. Das haben<br />

Sie schon mehrfach moniert, geändert<br />

hat sich nichts. Ist er untrainierbar?<br />

Fritz Sduneks Nummer eins: Aber<br />

boxt Schwergewichts-Weltmeister<br />

Vitali <strong>Klitschko</strong> überhaupt weiter?<br />

lernen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Was?<br />

Sdunek: Dass er wieder<br />

zwölf Runden lang heiß ist und<br />

den Kampf diktiert. Er muss<br />

nicht zwölf Runden powern,<br />

aber er muss immer bereit sein,<br />

sich dem Kampf zu entziehen<br />

und dann zu kontern. Wenn<br />

Fritz redet Klartext<br />

bleibt? Zuletzt wirkte es so, als<br />

sei das Gewichtmachen das, was<br />

ihm seine Kraft für den Kampf<br />

raubt.<br />

Sdunek: Daran werden wir<br />

arbeiten. Felix ist ein sehr guter<br />

Mittelgewichtler, und bevor<br />

er an einen Aufstieg ins Supermittelgewicht<br />

denkt, soll er erst<br />

einmal wieder die Nummer eins<br />

in seiner ursprünglichen Klasse<br />

werden. Wenn er jetzt hochgeht,<br />

sieht das so aus, als würde<br />

er flüchten. Und das hat er nun<br />

wirklich nicht nötig.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Sie sprachen Solimans<br />

Dopingvergehen an. Dieser<br />

Fall und auch der des letzten<br />

Gegners von Wladimir <strong>Klitschko</strong>,<br />

Mariusz Wach, der ebenfalls gedopt<br />

war, haben die Diskussion<br />

neu befeuert, ob das Boxen ein<br />

Dopingproblem hat. Sie standen<br />

immer auf dem Standpunkt,<br />

dass Doping im Boxen nichts<br />

nutzt.<br />

Sdunek: Das ist nicht ganz<br />

richtig. Ich glaube, dass Doping<br />

stört ist vielmehr, dass weltweit<br />

nicht einheitlich getestet wird.<br />

Dass in den USA beispielsweise<br />

nicht nach Wettkämpfen getestet<br />

wird, ist Unsinn, denn dann<br />

kann man Substanzen, die während<br />

eines Kampfes verabreicht<br />

werden, nicht finden. Wenn<br />

überall so getestet würde wie in<br />

Deutschland, dann hätten Doper<br />

keine großen Chancen mehr.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Eine neue Chance<br />

soll Ihr Halbschwergewichtler<br />

Zsolt Erdei bekommen, der am<br />

30. März in Monte Carlo gegen<br />

den <strong>Russen</strong> Denis Gratchev seine<br />

erste Niederlage einstecken<br />

musste. Er ist auch schon fast 39<br />

Jahre alt. Was hat er noch für eine<br />

Perspektive?<br />

Sdunek: Ich bin absolut<br />

sicher, dass er noch einmal<br />

Weltmeister wird, ich halte ihn<br />

weiterhin für einen der besten<br />

Halbschwergewichtler der Welt.<br />

Die Leistung gegen Gratchev war<br />

sensationell, wenn man weiß,<br />

dass er mit angebrochener Rip-<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

31


pe gekämpft hat. Vor dem Kampf<br />

hat er eine Spritze gegen die<br />

Schmerzen bekommen, damit er<br />

überhaupt durchatmen konnte.<br />

Wir waren in großer Sorge, aber<br />

wie er sich durchgebissen hat,<br />

das kann nur ein echter Champion.<br />

Die meisten Beobachter hatten<br />

ihn als Sieger gesehen, aber<br />

auch da wurde wieder die Aktivität<br />

höher bewertet als die Treffer.<br />

Die Fürstenfamilie war aber so<br />

begeistert von ihm, dass sie ihn<br />

wiedersehen wollen. Zsolt wird<br />

auf jeden Fall weitermachen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Dann haben Sie<br />

mit Alexander Alekseev und<br />

Ola Afolabi noch zwei Cruisergewichtler,<br />

die Weltmeister werden<br />

wollen. Was ist von denen zu erwarten?<br />

Sdunek: Bei Alekseev bin ich<br />

behilflich, damit er in Bewegung<br />

bleibt. Was die Planung<br />

seiner Kämpfe angeht, ist<br />

sein Promoter Erol Ceylan<br />

zuständig, da hänge ich<br />

mich nicht rein. Was<br />

ich von ihm halte, weiß<br />

jeder: Technisch ist er<br />

Weltklasse, und ich hoffe<br />

sehr, dass der Kampf mit<br />

Yoan Pablo Hernandez<br />

bald kommt. Was Ola angeht,<br />

bin ich mir sicher,<br />

dass er Marco Huck im<br />

dritten Kampf schlagen<br />

wird. Ein erneutes Fehlurteil<br />

kann sich Sauerland<br />

nicht mehr leisten.<br />

Und Ola hatte schon im<br />

letzten Kampf bewiesen,<br />

dass er Huck schlagen<br />

kann. Wer in Deutschland<br />

ein Unentschieden gegen<br />

einen Weltmeister bekommt,<br />

der kann sicher sein, dass er den<br />

Kampf eigentlich gewonnen hat.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Herr Sdunek,<br />

das Boxen ist in einer Phase des<br />

Wandels. Der Amateur-Weltverband<br />

AIBA versucht, durch die<br />

Installation einer eigenen Profiserie<br />

den bestehenden Profiweltverbänden<br />

das Wasser abzugraben.<br />

Wie stehen Sie zu diesen<br />

Plänen?<br />

Sdunek: Ich glaube weiterhin,<br />

dass die Abwanderung<br />

von starken Amateuren zu den<br />

Profis nie ganz gestoppt werden<br />

kann. Aber wenn ein Sportler<br />

die Alternative hat, seine gesamte<br />

Karriere unter einem Dach zu<br />

absolvieren, halte ich das für eine<br />

gute Option. Wichtig ist, dass<br />

der Athlet abgesichert ist. Ich<br />

kann noch nicht durchschauen,<br />

wie die Finanzierung des AIBA-<br />

Projekts aussieht. Aber wenn die<br />

Organisation stimmt, dann halte<br />

ich das für einen guten Weg.<br />

Schon zweimal gab es dieses Duell, am 8. Juni kommt es zum dritten Kampf: Fritz Sdunek und Ola Afolabi<br />

Ich finde auch die Idee, mit der<br />

World Series eine Mischform aus<br />

Amateur- und Profiboxen anzubieten,<br />

durchaus gut. Das ist ein<br />

interessanter Einstieg für die, die<br />

Profi werden wollen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wird es in zehn<br />

Jahren in Deutschland noch das<br />

klassische System geben, in dem<br />

Promoter einen kompletten Stall<br />

betreiben und es TV-Sender gibt,<br />

die das finanzieren, oder geht<br />

die Entwicklung in Richtung des<br />

RTL-Modells, nur auf einzelne<br />

Topstars zu setzen, oder wie Sky<br />

nur einzelne Topkämpfe zu finanzieren?<br />

Sdunek: Ich kann die öffentlich-rechtlichen<br />

Sender nur warnen,<br />

aus einer Sportart wie dem<br />

Boxen komplett auszusteigen.<br />

Boxen fasziniert nach wie vor die<br />

Menschen, der Kampf Mann ge-<br />

wollen Marco Huck und Ulli Wegner entthronen (von links)<br />

gen Mann ist etwas, das die Leute<br />

sehen wollen. Deshalb hoffe ich<br />

sehr, dass das bestehende System<br />

nicht komplett zerschlagen wird,<br />

weil wir Promoter brauchen, die<br />

die großen TV-Verträge haben,<br />

das Geld aber in die Förderung<br />

der Boxer reinvestieren. Die Promoter<br />

wiederum müssen sehen,<br />

dass sie systematisch aufbauen,<br />

um den Sendern etwas bieten zu<br />

können. Nur so wird es gehen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: In Deutschland<br />

scheint das Profiboxen auf dem<br />

absteigenden Ast zu sein. Welche<br />

Nationen werden in der Zukunft<br />

dominieren?<br />

Sdunek: Ich sehe keinen<br />

Trend, welche Nation das sein<br />

könnte. Noch immer kommen<br />

viele starke Boxer aus den ehemaligen<br />

Sowjetrepubliken, aber<br />

die starten in so vielen Ländern,<br />

dass da kein Trend zu sehen ist.<br />

Generell glaube ich, dass Asien<br />

auch im Boxen ein Wachstumsmarkt<br />

ist, nicht nur, weil der<br />

AIBA-Präsident und seine Geldgeber<br />

aus Asien kommen. Das<br />

Potenzial dort ist riesig, einige<br />

große Promoter drängen beispielsweise<br />

nach China oder Indien.<br />

Aber wie lange das dauert,<br />

bis sich dort Großes entwickelt,<br />

kann ich nicht abschätzen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Dann blicken Sie<br />

doch bitte auf die deutsche Szene.<br />

Gibt es einen Sportler, dem<br />

Sie für 2013 eine Überraschung<br />

zutrauen?<br />

Sdunek: Ich glaube, dass sich<br />

in diesem Jahr alle die bestätigen<br />

werden, die sowieso schon vorne<br />

stehen. Robert Stieglitz wird<br />

sich stabilisieren, ich glaube, er<br />

würde einen dritten Kampf gegen<br />

Arthur Abraham gewinnen.<br />

Einen Mann, der das Potenzial<br />

hat, weiter oben anzugreifen,<br />

sehe ich nicht, außer Jack Culcay<br />

vielleicht, aber der ist ja auch<br />

keine Überraschung mehr.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Was ist mit Marco<br />

Huck? Oder Robert Woge?<br />

Sdunek: Huck halte ich für<br />

überschätzt, vor allem überschätzt<br />

er selbst sich sehr. Woge<br />

ist boxerisch zu schwach.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Und Jürgen Brähmer?<br />

Kann er noch einmal Weltmeister<br />

werden?<br />

Sdunek: Ich fürchte, dass<br />

er es nicht packt, dazu hat er in<br />

den vergangenen Kämpfen zu<br />

viele Schwächen gezeigt. Aber<br />

Mit Felix Sturm erlebte Fritz Sdunek Höhen und<br />

Tiefen – aber noch hat er den Ex-Weltmeister<br />

nicht abgeschrieben<br />

ich wünsche ihm, dass er es<br />

schafft, und ich wünsche es vor<br />

allem seinem Trainer Karsten<br />

Röwer.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Röwer ist einer<br />

derjenigen, die mal in Ulli Wegners<br />

und Ihre Fußstapfen treten<br />

könnte. Sehen Sie noch jemanden?<br />

Sdunek: Dirk<br />

Dzemski hat das Zeug<br />

zu einem Spitzentrainer.<br />

Und man sollte<br />

auch Torsten Schmitz<br />

nie unterschätzen,<br />

der macht auch einen<br />

guten Job.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Und in<br />

der Deutschen liebsten<br />

Gewichtsklasse,<br />

dem Schwergewicht?<br />

Ist da jemand, der<br />

den <strong>Klitschko</strong>s wenigstens<br />

einen spannenden<br />

Kampf auf<br />

Augenhöhe liefern<br />

kann?<br />

Sdunek: Was ich<br />

bislang von Kubrat<br />

Pulev gesehen habe,<br />

gefällt mir sehr gut, er boxt<br />

sehr geradlinig. Das könnte einer<br />

werden. Natürlich ist auch<br />

Denis Boytsov zu nennen, wenn<br />

er wieder richtig in Form kommt.<br />

Und man sollte auch Francesco<br />

Pianeta nicht unterschätzen, der<br />

ist hungrig und selbstbewusst.<br />

Dennoch glaube ich, dass an<br />

die <strong>Klitschko</strong>s niemand herankommt.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Glauben Sie, dass<br />

die Deutschen angesichts des<br />

Monopols der Brüder auch mal<br />

anderen Gewichtsklassen eine<br />

Chance geben?<br />

Sdunek: Natürlich, man hat<br />

das doch bei Dariusz Michalczewski,<br />

Sven Ottke oder Henry<br />

Maske gesehen. Wenn die<br />

Leistung stimmt und die Vermarktung<br />

gut ist, dann sind die<br />

Deutschen begeisterungsfähig.<br />

Und ich glaube, es werden immer<br />

wieder ein paar gute Leute<br />

nachkommen. Dann kommt es<br />

nur darauf an, sie zu entdecken<br />

und populär zu machen.<br />

32 <strong>BoxSport</strong>


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Robert Stieglitz (rechts) ließ Arthur<br />

Abraham mit seinen überfallartigen<br />

Attacken keine Chance<br />

Exklusiv-interview<br />

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So raubte Stieglitz<br />

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7Bernard Hopkins: Weltmeister mit 48<br />

Felix Sturm: Wieder im geschäft<br />

Vier deutsche Siege beim Chemiepokal<br />

René Weller: Der gezähmte Macho3<br />

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Die Weltrangliste des<br />

Durch die konkurrierenden Weltverbände<br />

WBA, WBC, IBF und WBO gibt es im Boxen<br />

mittlerweile vier Weltmeister pro Gewichtsklasse,<br />

teilweise sogar fünf: Denn<br />

mittelgewicht<br />

Superchamp: Sergio Martinez (Argentinien) WBC<br />

01. Gennady Golovkin (Kasachstan) WBA<br />

02. Daniel Geale (Australien) IBF<br />

03. Felix Sturm (Deutschland)<br />

04. Peter Quillin (USA) WBO<br />

05. Julio Cesar Chavez Jr. (Mexiko)<br />

06. Dmitry Pirog (Russland)<br />

07. Martin Murray (England)<br />

08. Matthew Macklin (Irland)<br />

09. Anthony Mundine(Australien)<br />

10. Lukas Konecny (Tschechien)<br />

Canelo Mania in Mexiko! Saul Alvarez, in seinem Heimatland besser bekannt als Canelo, ist auf dem besten<br />

Weg, Julio Cesar Chavez als Boxheld zu beerben. In San Antonio besiegte der 22-Jährige den US-Amerikaner<br />

Austin Trout einstimmig nach Punkten (118-109, 116-112, 115-112) und sicherte zu seinem WBC-Weltmeistertitel<br />

im Halbmittelgewicht auch noch Trouts WBA-Gürtel. Nun hat Canelo sein nächstes Opfer im Visier: Floyd<br />

Mayweather. Der derzeit beste Boxer der Welt muss aber zunächst am 4. Mai gegen Robert Guerrero bestehen.<br />

halbmittelgewicht<br />

Superchamp: Floyd Mayweather Jr. (USA) WBA-Super<br />

01. Saul Alvarez (Mexiko) WBC, WBA<br />

02. Austin Trout (USA)<br />

03. Miguel Cotto (Puerto Rico)<br />

04. Zaurbek Baysangurov (Russland) WBO<br />

05. Ishe Smith (USA) IBF<br />

06. Erislandy Lara (Kuba)<br />

07. Cornelius Bundrage (USA)<br />

08. Vanes Martirosyan (Armenien)<br />

09. James Kirkland (USA)<br />

10. Carlos Molina (Mexiko)<br />

Schwergewicht<br />

Superchamp: W. <strong>Klitschko</strong> (Ukraine) WBA-Super, IBF, WBO<br />

01. Vitali <strong>Klitschko</strong> (Ukraine) WBC<br />

02. David Haye (England)<br />

03. Alexander Povetkin (Russland) WBA<br />

04. Kubrat Pulev (Bulgarien)<br />

05. Robert Helenius (Finnland)<br />

06. Tomasz Adamek (Polen)<br />

07. Denis Boytsov (Russland)<br />

08. Tyson Fury (England)<br />

09. Tony Thompson (USA)<br />

10. Odlanier Solis (Kuba)<br />

leichtSchwergewicht (Cruiser)<br />

Superchamp: Yoan P. Hernandez (Deutschland) IBF<br />

01. Marco Huck (Deutschland) WBO<br />

02. Denis Lebedev (Russland) WBA<br />

03. Ola Afolabi (England)<br />

04. Krzysztof Wlodarczyk (Polen) WBC<br />

05. Troy Ross (Kanada)<br />

06. Firat Arslan (Deutschland)<br />

07. Mateusz Masternak (Polen)<br />

08. Antonio Tarver (USA)<br />

09. Lateef Kayode (Nigeria)<br />

10. Rakhim Chakhkiev (Russland)<br />

HalbSchwergewicht<br />

Superchamp: Chad Dawson (USA) WBC<br />

01. Bernard Hopkins (USA) IBF<br />

02. Nathan Cleverly (Wales) WBO<br />

03. Tavoris Cloud (USA)<br />

04. Beibut Shumenov (Kasachstan) WBA<br />

05. Jean Pascal (Kanada)<br />

06. Jürgen Brähmer (Deutschland)<br />

07. Lucian Bute (Kanada)<br />

08. Tony Bellew (England)<br />

09. Robin Krasniqi (Deutschland)<br />

10. Eduard Gutknecht (Deutschland)<br />

supermittelgewicht<br />

Superchamp: Andre Ward (USA) WBA-Super<br />

01. Carl Froch (England) IBF<br />

02. Mikkel Kessler (Dänemark) WBA<br />

03. Robert Stieglitz (Deutschland) WBO<br />

04. Arthur Abraham (Deutschland)<br />

05. Thomas Oosthuizen (Südafrika)<br />

06. George Groves (England)<br />

07. Adonis Stevenson (Kanada)<br />

08. James DeGale (England)<br />

09. Edwin Rodriguez (USA)<br />

10. Marco Antonio Rubio (Mexiko)<br />

weltergewicht<br />

Superchamp: Floyd Mayweather Jr. (USA) WBC<br />

01. Juan Manuel Marquez (Mexiko)<br />

02. Timothy Bradley (USA) WBO<br />

03. Manny Pacquiao (Philippinen)<br />

04. Robert Guerrero (USA)<br />

05. Kell Brook (England)<br />

06. Paulie Malignaggi (USA) WBA<br />

07. Devon Alexander (USA) IBF<br />

08. Keith Thurman (USA)<br />

09. Victor Ortiz (USA)<br />

10. Andre Berto (USA)<br />

halbweltergewicht<br />

Superchamp: Danny Garcia WBC, WBA-Super<br />

01. Juan Manuel Marquez (Mexiko) WBO<br />

02. Lucas Martin Matthysse (Argentinien)<br />

03. Lamont Peterson (USA) IBF<br />

04. Amir Khan (England)<br />

05. Khabib Allakhverdiev (Russland) WBA<br />

06. Zab Judah (USA)<br />

07. Brandon Rios (USA)<br />

08. Denis Shafikov (Russland)<br />

09. Mike Alvarado (USA)<br />

10. Ruslan Provodnikov (Russland)<br />

34 <strong>BoxSport</strong><br />

Die top-ten


BOXSPORT<br />

die WBA vergibt an Titelträger mit mehr<br />

als einem Gürtel auch noch den WBA-Super-Titel.<br />

Wer soll da noch den Überblick<br />

behalten? Die Redaktionen von <strong>BoxSport</strong><br />

und der amerikanischen Box-Bibel „The<br />

Ring" natürlich. Wir sagen Ihnen, wer der<br />

Superchampion in jeder Gewichtsklasse<br />

ist und wer „nur" die Nummer 10.<br />

Stand: April 2013<br />

leichtgewicht<br />

Superchamp: Adrien Broner (USA) WBC<br />

01. Ricky Burns (Schottland) WBO<br />

02. Miguel Vazquez (Mexiko) IBF<br />

03. Richard Abril (Kuba) WBA<br />

04. Antonio DeMarco (Mexiko)<br />

05. Sharif Bogere (Uganda)<br />

06. Gavin Rees (Wales)<br />

07. Raymundo Beltran (Mexiko)<br />

08. Daniel Estrada (Mexiko)<br />

09. Kevin Mitchell (England)<br />

10. John Molina (USA)<br />

superbantamgewicht<br />

Superchamp: Guillermo Rigondeaux (Kuba) WBA, WBO<br />

01. Abner Mares (Mexiko)<br />

02. Nonito Donaire (Philippinen)<br />

03. Jonathan Romero (Kolumbien) IBF<br />

04. Victor Terrazas (Mexiko) WBC<br />

05. Jeffrey Mathebula (Südafrika)<br />

06. Alexander Bakhtin (Russland)<br />

07. Carl Frampton (England)<br />

08. Tomoki Kameda (Japan)<br />

09. Hozumi Hasegawa (Japan)<br />

10. Vic Darchinyan (Armenien)<br />

bantamgewicht<br />

Superchamp: Shinsuke Yamanaka (Japan) WBC<br />

01. Anselmo Moreno (Panama) WBA-Super<br />

02. Leo Santa Cruz (Mexiko)<br />

03. Koki Kameda (Japan) WBA<br />

04. Paulus Ambunda (Namibia) WBO<br />

05. Malcolm Tunacao (Philippinen)<br />

06. Hugo Ruiz (Mexiko)<br />

07. Pungluang Sor Singyu (Thailand)<br />

08. Julio Ceja (Mexiko)<br />

09. Ryosuke Iwasa (Japan)<br />

10. Jamie McDonnell (England)<br />

superfedergewicht<br />

Superchamp: Yuriorkis Gamboa (Kuba)<br />

01. Takashi Uchiyama (Japan) WBA<br />

02. Argenis Mendez (Dom. Republik) IBF<br />

03. Roman Martinez (Puerto Rico) WBO<br />

04. Juan Carlos Salgado (Mexiko)<br />

05. Diego Magdaleno (Mexiko)<br />

06. Takashi Miura (Japan) WBC<br />

07. Juan Carlos Burgos (Mexiko)<br />

08. Takahiro Ao (Japan)<br />

09. Devis Boschiero (Italien)<br />

10. Sipho Taliwe (Südafrika)<br />

federgewicht<br />

Superchamp: Chris John (Indonesien) WBA-Super<br />

01. Miguel Garcia (USA) WBO<br />

02. Evgeny Gradovich (Russland) IBF<br />

03. Daniel Ponce De Leon (Mexiko) WBC<br />

04. Orlando Salido (Mexiko)<br />

05. Juan Manuel Lopez (Puerto Rico)<br />

06. Jhonny Gonzalez (Mexiko)<br />

07. Billy Dib (Australien)<br />

08. Nicholas Walters (Jamaika) WBA<br />

09. Javier Fortuna (Dom. Republik)<br />

10. Orlando Cruz (Puerto Rico)<br />

superfliegengewicht<br />

Superchamp: Omar Andres Narvaez (Argentinien) WBO<br />

01. Juan Carlos Sanchez (Mexiko) IBF<br />

02. Kohei Kono (Japan) WBA<br />

03. Tepparith Singwancha (Thailand)<br />

04. Yota Sato (Japan) WBC<br />

05. Suryan Sor Rungvisai (Thailand)<br />

06. Carlos Cuadras (Mexiko)<br />

07. Ryo Akaho (Japan)<br />

08. Rodel Mayol (Philippinen)<br />

09. Oleydong Sithsamerchai (Thailand)<br />

10. Rodrigo Guerrero (Mexiko)<br />

fliegengewicht<br />

Superchamp: Moruti Mthalane (Südafrika) IBF<br />

01. Juan F. Estrada (Mexiko) WBO, WBA-Super<br />

02. Brian Viloria (USA)<br />

03. Akira Yaegashi (Japan) WBC<br />

04. Toshyaki Igarashi (Japan)<br />

05. Hernan Marquez (Mexiko)<br />

06. Sonny Boy Jaro (Philippinnen)<br />

07. Milan Melindo (Philippinen)<br />

08. Rocky Fuentes (Philippinen)<br />

09. Juan Carlos Reveco (Argentinien) WBA<br />

10. Edgar Sosa (Mexiko)<br />

Die Gewichtsklassen:<br />

Schwergewicht über 90,720 kg, Cruisergewicht (- 90,720 kg) auch Leichtschwergewicht. Halbschwer (- 79,378<br />

kg), Supermittel (- 76,203 kg), Mittelgewicht (- 72,574 kg), Superwelter (- 69,853 kg) auch Junior- oder Halbmittelgewicht.<br />

Weltergewicht (- 66,678 kg) Halbwelter (63,503 kg). die Klasse wird auch Juniorwelter- oder Superleichtgewicht<br />

genannt. Leichtgewicht (-61,235 kg), Superfeder (- 58,967 kg), Feder (- 57,153 kg), Superbantam<br />

(- 55,338 kg), Bantam (- 53,524 kg), Superfliegen (- 52, 163 kg), Fliegengewicht (- 50,802 kg), Halbfliegen<br />

(- 48,988 kg) auch Juniorfliegengewicht. Strohgewicht (- 47,628 kg) auch Minifliegengewicht.<br />

Die Abkürzungen WBA, WBC, WBO und IBF hinter den Namen bezeichnen die Weltmeistertitel der jeweiligen Verbände.<br />

Der Wikinger aus Mexiko ist neuer Weltmeister im<br />

Superbantamgewicht. Victor Terrazas, Kampfname<br />

Wikinger, siegte in Mexiko-Stadt knapp nach Punkten<br />

über Ex-Weltmeister Cristian Mijares und sicherte sich<br />

den vakanten WBC-Titel. Der 30 Jahre alte Terrazas<br />

feierte in seinem 40. Profikampf den 37. Sieg – seinen<br />

größten.<br />

halbfliegengewicht<br />

Superchamp: Roman Gonzalez (Nica.) WBA-Super<br />

01. Adrien Hernandez (Mexiko) WBC<br />

02. Donnie Nietes (Philippinen) WBO<br />

03. Ulises Solis (Mexiko)<br />

04. Johnriel Casimero (Philippinen) IBF<br />

05. Kazuto Ioka (Japan) WBA<br />

06. Masayuki Kuroda (Japan)<br />

07. Kompayak Porpramook (Thailand)<br />

08. Ryoichi Taguchi (Japan)<br />

09. Alberto Rossel (Peru)<br />

10. Juan Palacios (Nicaragua)<br />

mini-fliegengewicht<br />

Superchamp: Mario Rodriguez (Mexiko) IBF<br />

01. Moises Fuentes (Mexiko) WBO<br />

02. Raul Garcia (Mexiko)<br />

03. Denver Cuello (Philippinen)<br />

04. Wanheng Menayothin (Thailand)<br />

05. Xiong Zhao Zhong (China) WBC<br />

06. Akira Yaegashi (Japan)<br />

07. Ryo Miyazaki (Japan) WBA<br />

08. Hekkie Budler (Südafrika)<br />

09. Carlos Buitrago (Nicaragua)<br />

10. Nkosinathi Joyi (Südafrika)<br />

<strong>BoxSport</strong> 35


Die Revanche von z<br />

Wer siegt diesmal: Der Viking Warrior oder die Cobra?<br />

Sie haben eine Schlacht angekündigt<br />

und sie werden Wort halten. Es<br />

wird Krieg geben. Denn Carl Froch<br />

und Mikkel Kessler können gar<br />

nicht anders. Weder der „Viking Warrior“,<br />

der Wikinger-Krieger aus Kopenhagen, noch<br />

die giftige Cobra aus Nottingham gehen einer<br />

ordentlichen Tracht Prügel aus dem Weg.<br />

„Zwei wahre Krieger“, sagt Kalle Sauerland,<br />

gemeinsam mit Eddie Hearn Veranstalter des<br />

Titelvereinigungskampfes im Supermittelgewicht<br />

am 25. Mai in London. Das Motto des<br />

Superfights: „Warriors‘ Call“ – „Der Ruf des<br />

Kriegers“.<br />

Den haben nicht nur die beiden Weltmeister<br />

gehört, sondern auch die Boxfans.<br />

Stell Dir vor, es gibt Krieg und alle gehen hin:<br />

Die 16.000 Zuschauer fassende O2 Arena im<br />

Süden Londons war nur Stunden nach Ankündigung<br />

des Duells um die WM-Kronen<br />

der IBF und WBA ausverkauft – 10.000 Tickets<br />

waren bereits nach 25 Minuten weg.<br />

Allein 5000 Dänen sollen die Reise auf die<br />

Insel auf sich nehmen. Sie haben schließlich<br />

das erste Duell noch in bester Erinnerung –<br />

eine tolle Ringschlacht mit dem besseren Ende<br />

für ihren Helden. Kessler fügte Froch 2010<br />

in Herning die erste Niederlage zu. Der Däne<br />

aus dem Sauerland-Stall siegte knapp nach<br />

Punkten. Weil er den Sieg das entscheidende<br />

Bisschen mehr wollte als Froch.<br />

Seitdem jedoch feierte der Brite große<br />

Siege: über die Ex-Weltmeister Arthur Abraham<br />

und Glen Johnson; den zuvor unbesiegten<br />

kanadischen Champion Lucian Bute<br />

überrollte er förmlich. Lediglich im Amerikaner<br />

Andre Ward fand Froch im Finale des<br />

Super-Six-Turniers von Atlantic City seinen<br />

Meister.<br />

Frochs Vorgänger als Boxheld auf der<br />

Insel glaubt an eine erfolgreiche Revanche.<br />

Ausgerechnet Joe Calzaghe, Froch bislang<br />

in gegenseitiger Abneigung verbunden,<br />

sprach dem 35 Jahre alten Engländer Mut<br />

zu. „Froch wird es dieses Mal schaffen“, sagte<br />

Calzaghe, der Kessler 2010 die erste Niederlage<br />

zugefügt hatte. „Er altert besser als<br />

Kessler. Mikkel ist nicht mehr so beweglich<br />

Nur Worte der Anerkennung. Froch: „Wenn<br />

ich mich nachts schlafen lege, denke ich<br />

noch immer über die Niederlage gegen Mikkel<br />

nach. Ich denke darüber nach, weil er mir<br />

meinen Titel weggenommen und meine Karriere<br />

einen Knick abbekommen hat. Ich habe<br />

mich seitdem rehabilitiert. Aber das war eine<br />

bittere Pille, die ich schlucken musste, und<br />

ich muss das jetzt richtigstellen. Mikkel ist<br />

ein ehrenhafter Mann, und ich danke ihm<br />

dafür, dass er für diesen epischen Kampf herüberkommt.<br />

Dieses Mal wird es ein anderes<br />

Ende geben, und zwar eines, das dem Dänen<br />

Bereits im April 2010 lieferten sich Mikkel Kessler und Carl Froch in Herning in Dänemark eine tolle<br />

Ringschlacht. Nach zwölf mitreißenden Runden gewann Kessler einstimmig nach Punkten und fügte dem<br />

damaligen WBC-Weltmeister Froch die erste Niederlage im 27. Profikampf zu. Nach dem Kampf waren sich<br />

alle einig: Es muss eine Revanche geben, dieses Mal in England. Am 25. Mai ist es soweit<br />

wie früher, er steht ziemlich plattfüßig<br />

da. Das kommt Froch entgegen. Carl<br />

hat Probleme mit beweglichen Boxern<br />

wie Ward. Aber wenn sie zum offenen<br />

Schlagabtausch vor ihm stehen, ist er<br />

schwer zu schlagen.“<br />

„Solche Kämpfe braucht der Boxsport!”,<br />

sagt Kalle Sauerland. „Das<br />

erste Duell ist in die Geschichtsbücher<br />

eingegangen. Ein echter Klassiker, der<br />

beste Kampf aller Zeiten auf dänischem<br />

Boden. Und das Rematch verspricht,<br />

noch besser zu werden. Mikkel und<br />

Carl sind zwei der besten Boxer aller<br />

Zeiten, zwei zukünftige Hall-of-Famer,<br />

und sie werden im Ring alles geben. ”<br />

Kessler und Froch selbst verweigern<br />

sich vor ihrem Rematch dem branchenüblichen<br />

Ballyhoo. Kein schlechtes<br />

Wort verlieren sie über ihren Gegner.<br />

nicht gefallen wird.“ Kessler dagegen meint:<br />

„Ich hatte Froch ein Rematch zugesagt und<br />

stehe zu meinem Wort. Wir sind uns beide<br />

sehr ähnlich. Carl ist ein großer Champion<br />

und hat schon überall auf der Welt gegen die<br />

Besten geboxt, genau wie ich. Bei unserem<br />

ersten Duell haben wir uns auf Biegen und<br />

Brechen bekämpft. Dieses Mal wird es genauso<br />

sein. Ich werde ganz Dänemark stolz<br />

machen. Meine Mutter ist Engländerin, ich<br />

habe also auch etwas britisches Blut in mir.<br />

Wenn man meinen dänischen Kampfgeist,<br />

meine Power und meine Fähigkeiten dazunimmt,<br />

weiß man, dass Froch in großen<br />

Schwierigkeiten stecken wird. Der ,Viking<br />

Warrior’ ist bereit für den Krieg und die<br />

,Cobra’ wird verlieren.” Da haben es Zwei<br />

nicht nötig, demütig aufzutreten. Denn jeder<br />

weiß, was sie können. Einen Krieg anzetteln.<br />

Am 25. Mai bricht er wieder aus.<br />

36 <strong>BoxSport</strong>


wei großen Kriegern<br />

Wenn sie ihre WM-<br />

Gürtel am 25. Mai<br />

in die 02 Arena von<br />

London tragen, wird<br />

die Halle randvoll sein:<br />

Mikkel Kessler (links)<br />

und Carl Froch<br />

Mikkel Kessler<br />

WBA-Weltmeister im Supermittelgewicht<br />

Carl Froch<br />

IBF-Weltmeister im Supermittelgewicht<br />

• Kampfname: Viking Warrior<br />

• Geboren am: 01. März 1979<br />

• Alter: 34<br />

• Größe: 1,85 Meter<br />

• Reichweite: 188 Zentimeter<br />

• Auslage: normal<br />

• Geburtsort: Kopenhagen, Dänemark<br />

• Wohnort: Kopenhagen, Dänemark<br />

• Familienstand: ledig<br />

• Kampfrekord als Amateur: 47 Kämpfe, 44 Siege, 3<br />

Niederlagen<br />

• Erfolge als Amateur:<br />

• Junioren-Europameister 1996<br />

• Dänischer Junioren-Meister 1996, 1997<br />

• Kampfrekord als Profi: 48 Kämpfe, 46 Siege (35 K.o.‘s), 2<br />

Niederlagen<br />

• Geboxte Runden als Profi: 258<br />

• K.o.-Quote: 72,92 Prozent<br />

• Erfolge als Profi:<br />

• WBA-Weltmeister im Supermittelgewicht seit 2012, 2008-<br />

2009, 2004-2007<br />

• WBC-Weltmeister im Supermittelgewicht 2010, 2006-2007<br />

• WBO-Europameister im Supermittelgewicht 2011<br />

• Kampfname: Cobra<br />

• Geboren am: 02. Juli 1977<br />

• Alter: 35<br />

• Größe: 1,85 Meter<br />

• Reichweite: 191 Zentimeter<br />

• Auslage: normal<br />

• Geburtsort: Nottingham,<br />

Großbritannien<br />

• Wohnort: Nottingham, Großbritannien<br />

• Familienstand: ledig, ein Sohn<br />

• Kampfrekord als Amateur: 96 Kämpfe, 88 Siege, 8<br />

Niederlagen<br />

• Erfolge als Amateur:<br />

• Bronzemedaillengewinner im Mittelgewicht der WM 2001<br />

• Britischer Meister im Mittelgewicht 1999 und 2001<br />

• Kampfrekord als Profi: 32 Kämpfe, 30 Siege (22 K.o.‘s), 2<br />

Niederlagen<br />

• Geboxte Runden als Profi: 219<br />

• K.o.-Quote: 68,75 Prozent<br />

• Erfolge als Profi:<br />

• IBF-Weltmeister im Supermittelgewicht seit 2012<br />

• WBC-Weltmeister im Supermittelgewicht 2010-2011, 2008-<br />

2010<br />

• Britischer Meister im Supermittelgewicht 2004-2007, 2003<br />

• Commonwealth-Champion im Supermittelgewicht 2004-<br />

2006<br />

<strong>BoxSport</strong> 37


Martinez knapp am K.o. vorbei<br />

Murray machte dem Weltmeister aus Argentinien das Leben schwer<br />

Mühevoller Sieg für<br />

Sergio Martinez. Bei<br />

seinem Heimkampf<br />

vor 50.000 Zuschauern<br />

im Jose-Amalfitani-Fußballstadion<br />

von Buenos Aires,<br />

in dem sonst der argentinische<br />

Erstligist Vélez Sársfield seine<br />

Heimspiele austrägt, konnte<br />

der Mittelgewichts-König nicht<br />

glänzen. Dabei wollte er seinen<br />

Landsleuten, die seine Kämpfe<br />

aus den USA sonst nur vor<br />

dem Fernseher sehen können,<br />

doch eine große Show bieten.<br />

Aber dafür hatte er sich im Briten<br />

Martin Murray, der schon<br />

Felix Sturm das Leben schwer<br />

gemacht und dem damaligen<br />

Weltmeister im Dezember 2011<br />

in Mannheim ein Unentschieden<br />

abgetrotzt hatte, den falschen<br />

Gegner ausgesucht.<br />

Der Puncher aus Argentinien<br />

musste gegen Murray nicht<br />

nur über die volle Distanz von<br />

zwölf Runden gehen – er konnte<br />

auch von Glück reden, mit<br />

einem einstimmigen Punktsieg<br />

(115-112, 115-112, 115-<br />

Martin Murray (rechts) lieferte WBC-Champion<br />

Sergio Martinez einen großen Kampf<br />

112) davongekommen zu sein.<br />

Schließlich war WBC-Weltmeister<br />

Martinez in der siebten<br />

Runde zu Boden gegangen und<br />

drei Durchgänge später noch<br />

einmal. Beim Niederschlag in<br />

der zehnten Runde allerdings<br />

entschied Ringrichter Massimo<br />

Barrovecchio auf einen Ausrutscher<br />

– ein Fehler, der Murray<br />

vielleicht den Sieg kostete.<br />

Aber wer wollte es dem<br />

Italiener Barrovecchio verdenken?<br />

Vor pechschwarzem<br />

Nachthimmel boxten Martinez<br />

und Murray, den ganzen Tag<br />

über hatte es wie aus Kübeln<br />

geregnet, schwere Windböen<br />

zogen über das Stadion. Der<br />

Kampf stand kurz vor der Absage,<br />

der Beginn war mehrfach<br />

in der vergeblichen Hoffnung<br />

auf Trockenheit hinausgezögert<br />

worden.<br />

Erdei greift noch einmal an<br />

Von Niederlage gegen Gratchev nicht entmutigt<br />

Er hätte gern auf diese Erfahrung<br />

verzichtet. Aber<br />

da Zsolt Erdei schon immer<br />

ein Mensch war, der<br />

das Positive sieht und die Chancen,<br />

die ihm das Leben bietet,<br />

hat er die erste Niederlage in seiner<br />

Karriere als Profiboxer längst<br />

abgehakt. „Ich habe das Beste<br />

geleistet, was möglich war“,<br />

sagt der ehemalige Hauptkämpfer<br />

des Hamburger Universum-<br />

Stalls, „und deshalb kann ich<br />

mit mir zufrieden sein.“<br />

Man muss die Umstände kennen,<br />

unter denen der 38 Jahre alte<br />

Halbschwergewichtler am 30.<br />

März in Monte Carlo gegen den<br />

<strong>Russen</strong> Denis Gratchev in den<br />

Ring stieg, um diese Aussage zu<br />

verstehen. Im Sparring hatte der<br />

ehemalige Weltmeister sich eine<br />

Rippe angebrochen. Der Kampf<br />

war nur möglich, weil er sich<br />

die Schmerzen wegspritzen ließ.<br />

„Ich konnte die Rechte nicht<br />

wie gewohnt einsetzen, weil ich<br />

meine Rippen nicht ungedeckt<br />

lassen durfte. Und ich konnte<br />

nicht tief durchatmen und hatte<br />

deshalb Probleme mit der<br />

Sauerstoffversorgung“, sagt er.<br />

Dennoch sei eine Absage nicht<br />

infrage gekommen, schließlich<br />

sollte der Sieger des Duells die<br />

Chance auf einen WM-Ausscheidungskampf<br />

bekommen.<br />

Erdei versuchte, durch cleveres<br />

taktisches Verhalten und<br />

den Einsatz seiner Schnelligkeit<br />

den Kampf an sich zu reißen,<br />

was ihm nach Meinung vieler<br />

Experten am Ring auch gelang.<br />

Gratchev schlug zwar wesentlich<br />

mehr, traf aber nicht so präzise<br />

wie der Ungar. „Nach acht<br />

Runden waren alle der Meinung,<br />

dass der Kampf ausgeglichen<br />

war“, sagt Erdeis Trainer<br />

Fritz Sdunek, der kein<br />

Verständnis dafür hatte,<br />

dass nach zehn Runden<br />

Gratchev durch Mehrheitsentscheid<br />

gewann. „Zsolt<br />

hat in meinen Augen die<br />

letzten beiden Runden klar<br />

dominiert, die Zuschauer<br />

hatten es auch so gesehen“,<br />

sagt Sdunek.<br />

Erdeis US-Promoter<br />

Lou DiBella, bei dem er<br />

nach seiner Trennung von<br />

Universum im Sommer<br />

2010 angeheuert hatte, deutete<br />

an, dass der Ungar möglicherweise<br />

schon am 13. Juli erneut<br />

im Fürstentum boxen könne.<br />

„Ich würde mich darüber freuen,<br />

denn nach der Leistung bin ich<br />

sicher, dass ich immer noch zu<br />

den Besten in meiner Gewichtsklasse<br />

zähle“, sagt Erdei.<br />

Ex-Weltmeister<br />

Zsolt Erdei könnte<br />

schon bald wieder in<br />

Monaco zuschlagen<br />

Trainer Sdunek sieht es genauso.<br />

„Ich sehe keinen Grund<br />

dafür, warum Zsolt jetzt aufhören<br />

sollte. Seine Fitness, seine<br />

Reflexe und seine Einstellung<br />

sind tadellos. Wenn er die Chance<br />

bekommt, wird er noch einmal<br />

Weltmeister werden“, sagt<br />

er.<br />

38<strong>BoxSport</strong>


Die IBF hat<br />

entschieden<br />

Felix Sturm<br />

bekommt seine zweite Chance<br />

Sam Soliman hat sich<br />

selbst überführt. Nach<br />

seiner positiven Dopingprobe<br />

aus dem<br />

WM-Ausscheidungskampf<br />

gegen Felix Sturm testete der<br />

Australier alles, was er in der<br />

Kampfvorbereitung zu sich genommen<br />

hatte. Und siehe da: er<br />

wurde fündig. Das Nahrungsergänzungsmittel<br />

„Black Bombs“,<br />

mit dem sich der Sportler nach<br />

eigenen Angaben regelmäßig<br />

einen Energy-Drink aus Koffein<br />

zur besseren Fettverbrennung<br />

angerührt hatte, enthielt das verbotene<br />

Amphetamin Oxilofrine.<br />

Soliman, in Düsseldorf gegen<br />

Sturm Sieger nach Punkten, hält<br />

sich für unschuldig, weil ihm sowohl<br />

Verkäufer als auch Hersteller<br />

versichert hätten, das Pulver<br />

enthalte keine verbotenen Substanzen.<br />

„Hat aber lange gedauert,<br />

bis das Team von Soliman<br />

eine Ausrede gefunden hat! Und<br />

dann noch so eine dumme....“,<br />

frotzelte Sturm, als er von der<br />

Nachricht aus Australien hörte.<br />

„Lächerlich. Gott sei Dank hat<br />

es jetzt endlich ein Ende mit der<br />

ganzen Lügerei.“<br />

Denn Soliman wird um eine<br />

Strafe nicht herumkommen.<br />

Der Bund Deutscher Berufsboxer<br />

(BDB) will den 39-Jährigen<br />

für neun Monate sperren –<br />

nur für neun Monate,<br />

weil BDB-Präsident<br />

beschäftigt, die durchfechten<br />

sollen, dass<br />

Thomas Pütz<br />

Oxilofrine in den<br />

dem Australier<br />

Statuten des<br />

glaubt, das Amphetamin<br />

Weltverbands<br />

un-<br />

nicht explizit<br />

wissentlich eigenommen<br />

verboten ist,<br />

zu<br />

haben. Zudem<br />

wird Pütz den<br />

Sieg über Sturm<br />

wie in solchen Fällen<br />

steht für Sturms<br />

Manager Roland<br />

Bebak fest: „Soliman<br />

war gedopt.<br />

Punkt. Aus.“ Auch<br />

üblich in „No<br />

IBF-Mann Tucker sagt:<br />

Contest“ umwandeln. Predrag Radosevic „Alle illegalen Substanzen<br />

„Wir werden der Entscheidung<br />

des BDB folgen. Wenn Soliman<br />

gesperrt wird und der Kampf als<br />

No Contest geführt wird, dann<br />

sind bei uns verboten.<br />

Sturm wird einen neuen Ausscheidungskampf<br />

bekommen.“<br />

Der soll am 6. Juli in der<br />

auch bei uns“, sagt Lindsey Tucker,<br />

Dortmunder Westfallenhalle<br />

Wettkampf-Chef des Welt-<br />

verbands IBF. Obwohl Soliman<br />

in Australien, Deutschland und<br />

den USA ein Heer von Anwälten<br />

steigen. Aber auch die Event-<br />

Arena am Nürburgring ist als<br />

Austragungsort noch nicht aus<br />

dem Rennen. Möglicher Gegner<br />

Felix Sturm ist bereits wieder<br />

im Training für den zweiten IBF-<br />

Ausscheidungskampf<br />

Sturms ist Predrag Radosevic.<br />

Der Montenegriner,<br />

nach<br />

Soliman derzeit<br />

der höchstplatzierte<br />

Boxer<br />

in der IBF-<br />

Weltrangliste,<br />

ist noch unbesiegt,<br />

aber eben<br />

auch ungeprüft.<br />

Sturms Fernsehpartner<br />

Sat.1 hält dem<br />

Kölner, der vor Soliman<br />

gegen den australischen IBF-<br />

Weltmeister Daniel Geale verloren<br />

hatte, weiter die Treue.<br />

„Die stehen fest zu uns“, sagt<br />

Bebak.<br />

Während der Boxer Sturm<br />

auf die Entscheidung der IBF<br />

wartete, wurde der Promoter<br />

Sturm aktiv. Für seinen Boxstall<br />

verpflichtete Sturm das<br />

Kölner Boxtalent<br />

Konni Konrad. Der<br />

27 Jahre alte frühere<br />

Junioren-<br />

Weltmeister<br />

verlor bislang<br />

in 19 Kämpfen<br />

lediglich gegen<br />

den späteren<br />

Weltmeister Denis<br />

Inkin aus Russland.<br />

Konrad soll in<br />

Konni Konrad Dortmund gegen den<br />

Kolumbianer Edison Miranda<br />

kämpfen, der Arthur Abraham<br />

2006 beim Blutkampf von Wetzlar<br />

den doppelten Kieferbruch<br />

zugefügt hatte. Auch Interims-<br />

Weltmeisterin Susi Kentikian<br />

soll am am 6. Juli in Sturms Vorprogramm<br />

wieder boxen.<br />

ARNE LEYENBERG<br />

<strong>BoxSport</strong> 39


Manager Loeffler: „Es ist leichter, für die <strong>Klitschko</strong>s einen Gegner zu finden“<br />

Alle haben<br />

Weltmeister<br />

Gennady<br />

Golovkin und<br />

sein Manager<br />

Tom Loeffler<br />

Angst vor<br />

K.o.-König<br />

Golovkin<br />

Sieg vor den<br />

Augen von<br />

Fürst Albert<br />

Was macht man, wenn<br />

man seinen Wunschgegner<br />

nicht vor die<br />

Fäuste bekommt?<br />

Ganz einfach: Man boxt einen<br />

ehemaligen Rivalen, mit dem<br />

dieser sich einst schwergetan<br />

hat, und versucht zu glänzen.<br />

Um der Welt zu zeigen: Seht her,<br />

ich bin besser. Deshalb nimmt<br />

sich Mittelgewichts-Weltmeister<br />

Gennady Golovkin am 29. Juni<br />

in New York den Iren Matthew<br />

Macklin vor. Gegen den hatte<br />

Felix Sturm im Juni 2011 in<br />

Köln knapp und umstritten nach<br />

Punkten gewonnen. Damals war<br />

Golovkin der Pflichtherausforderer<br />

von WBA-Superchampion<br />

Sturm. Dieses Duell kam aber<br />

nie zustande.<br />

Heute haben sich die Vorzeichen<br />

geändert. Der Kasache mit<br />

Wohnsitz Stuttgart ist mittlerweile<br />

der Titelträger der WBA,<br />

der Kölner Sturm muss sich eine<br />

WM-Chance erst wieder erarbeiten.<br />

Oder aber auf Golovkins Angebot<br />

eingehen. Denn der erneuerte<br />

nach seiner<br />

Titelvereidigung<br />

gegen den<br />

Japaner Nobuhiro<br />

Ishida seine Offerte<br />

an Sturm: „Mein großer<br />

Wunsch bleibt es, wieder<br />

einmal in Deutschland zu<br />

boxen. Am liebsten gegen Felix<br />

Sturm. Er darf Kampfort und Datum<br />

bestimmen. Ich boxe auch<br />

auf seinem TV-Sender Sat.1.<br />

Die Börse teilen wir uns gerecht<br />

50:50. Ich trage jetzt seinen WM-<br />

Gürtel. Ob er den nicht wieder<br />

haben möchte?“<br />

Im noblen Monaco hatte sich<br />

Golovkin vor den Augen des<br />

sportbegeisterten Fürsten Albert<br />

nicht lange mit Ishida aufhalten<br />

wollen. Der Japaner hatte die<br />

WM-Chance gegen Golovkin<br />

sportlich nicht verdient – aber<br />

immerhin hatte er zuvor gegen<br />

die Weltmeister Paul Williams<br />

und Dmitry Pirog jeweils nur<br />

nach Punkten verloren. Golovkin<br />

dagegen haute dem japanischen<br />

Eisenschädel in der dritten<br />

Fürst<br />

Albert<br />

von<br />

Monaco war<br />

begeistert von<br />

Gennady Golovkins<br />

WM-Sieg<br />

Runde derart eine Kombination<br />

an den Schädel, dass der zu Boden<br />

ging und ausgezählt wurde.<br />

Ein weiterer spektakulärer Sieg<br />

für Golovkin, der, ausgestattet<br />

mit einem lukrativen Vertrag des<br />

amerikanischen TV-Riesen HBO,<br />

auf dem besten Wege ist, in den<br />

USA ein Star zu werden.<br />

Golovkin hatte sich mit dem<br />

limitierten Ishida als Gegner begnügen<br />

müssen, weil kein anderer<br />

Herausforderer gegen den<br />

Puncher aus Kasachstan habe<br />

antreten wollen, erzählt Manager<br />

Tom Loeffler. Loeffler vertritt<br />

in den USA die Interessen<br />

der <strong>Klitschko</strong>s, er kümmert sich<br />

um die Boxer aus dem K2-Stall<br />

der Ukrainer. „Es ist leichter, für<br />

die <strong>Klitschko</strong>s Gegner zu finden,<br />

als für Golovkin“, sagt Loeffler.<br />

„Denn im Schwergewicht führt<br />

kein Weg an den <strong>Klitschko</strong>s<br />

vorbei. Aber im Mittelgewicht<br />

haben die Leute die Wahl. Sie<br />

können auch gegen Sergio Martinez<br />

(WBC-Weltmeister), Daniel<br />

Geale (IBF) oder Peter Quillin<br />

(WBO) um die Krone boxen.“<br />

Loeffler kann den Vorwurf,<br />

den auch Felix Sturm in der<br />

Vergangenheit immer wieder<br />

vorbrachte, Golovkin habe noch<br />

keine großen Namen geboxt,<br />

verstehen. Er und Gennady<br />

seien daran jedoch unschuldig.<br />

Loeffler: „Sie können mir jeden<br />

guten Mittelgewichtler nennen.<br />

Jede Wette, dass der Gennady<br />

an irgendeinem Punkt schon aus<br />

dem Weg gegangen ist. Sturm<br />

hat die Titelvereinigung gegen<br />

Geale gemacht, um nicht gegen<br />

Gennady zu boxen. Und Geale<br />

hat danach freiwillig den WBA-<br />

Titel niedergelegt.“<br />

Vielleicht aber muss Golovkin<br />

bald gegen einen bekannten<br />

Namen boxen. Die Nummer<br />

eins der WBA-Weltrangliste ist<br />

der Engländer Martin Murray,<br />

der gerade in Argentinien gegen<br />

Martinez um die WM-Krone gekämpft<br />

hat. Danach wartet ein<br />

gewisser Felix Sturm auf Weltmeister<br />

Golovkin.<br />

40<strong>BoxSport</strong>


Marcos Nader nach<br />

Sieg über Santos<br />

Marcos Nader, der erste EU-Champion aus Österreich<br />

Österreich hat einen<br />

neuen Box-Helden<br />

In Wien kamen auch Teper und Graf zu Siegen<br />

Im vierten Anlauf hat es doch<br />

noch geklappt, Roberto Santos<br />

zu schlagen. Zweimal war<br />

Dominik Britsch am Spanier<br />

gescheitert, auch Marcos Nader<br />

boxte zunächst nur unentschieden<br />

gegen Santos. Im Rückkampf<br />

entthronte der Österreicher den<br />

EU-Champion im Mittelgewicht<br />

nun – der Titel ist endlich im Berliner<br />

Sauerland-Stall. Sauerland-<br />

Schreck Santos musste sich im<br />

Multiversum Schwechat, nahe<br />

des Wiener Flughafens, vor 1800<br />

begeisterten Zuschauern Lokalmatador<br />

Nader einstimmig nach<br />

Punkten geschlagen geben (112-<br />

116, 112-116, 113:115).<br />

Der erste EU-Champion aus<br />

Österreich soll nun einen neuen<br />

Box-Boom in der Alpenrepublik<br />

auslösen. „Er bringt alles mit,<br />

um der neue österreichische Box-<br />

Held zu werden“, sagt Reporter-<br />

Legende Sigi Bergmann, der den<br />

Kampf für das österreichische<br />

Fernsehen kommentierte. Der<br />

75-jährige Bergmann berichtete<br />

von 20 Olympischen Spielen<br />

und mehr als 3000 Boxkämpfen.<br />

Der Journalist ist begeistert vom<br />

nun in 18 Kämpfen unbesiegten<br />

Nader, der vor 23 Jahren auf der<br />

Balearen-Insel Ibiza geboren wurde,<br />

ehe er mit seinen Eltern nach<br />

Wien übersiedelte. Bergmann:<br />

„Nader ist nicht nur sportlich auf<br />

der Höhe, sondern weiß sich auch<br />

in den Medien richtig darzustellen.<br />

Ich sehe ihn auf dem richtigen<br />

Weg. Ich denke an die Zeiten eines<br />

Hans Orsolics zurück. Dieser<br />

ist auch noch den jüngeren Boxsport-Begeisterten<br />

in Österreich<br />

ein Begriff. Im Vergleich zu Nader<br />

war er ein ganz anderer Typ Boxer,<br />

ein knallharter Puncher. Marcos<br />

ist hingegen ein feiner Techniker,<br />

der gleichwohl ein großes Kämpferherz<br />

besitzt. Ich hoffe, dass er<br />

Im Schwergewicht punktete Erkan<br />

Teper (rechts) den Usbeken Timur<br />

Musafarov aus<br />

ähnlich populär wie einst Orsolics<br />

werden kann. Das Rüstzeug dazu<br />

hat er jedenfalls.“<br />

Schon beim ersten Aufeinandertreffen<br />

mit Santos im November<br />

hatten die Experten am Ring<br />

Nader als Sieger gesehen. Dieses<br />

Mal lief es auch auf den Zetteln<br />

der Punktrichter besser für den<br />

Lokalmatador. „Die ersten Runden<br />

habe ich gut in den Griff bekommen,<br />

zum Ende wurde es dann<br />

aber noch mal eng“, sagte Nader.<br />

Nach Vorteilen in den ersten beiden<br />

Durchgängen für den 31 Jahre<br />

alten Titelverteidiger kam Nader<br />

in der dritten Runde auf.<br />

Vom Publikum lautstark angetrieben,<br />

zog der Österreicher<br />

das Tempo an und traf mit linken<br />

Haken und Führhänden. In der<br />

sechsten Runde kassierte Nader<br />

allerdings ein paar linke Hände<br />

des inzwischen häufiger im Vorwärtsgang<br />

agierenden Titelverteidigers,<br />

teilte aber auch kräftig<br />

aus. Im siebten Durchgang<br />

deckte Nader den „Tiger von Benidorm“<br />

an den Ringseilen sogar<br />

mit einem Schlaghagel ein und<br />

baute seine Führung aus. Roberto<br />

Santos wurde danach noch<br />

druckvoller. Doch Nader hielt<br />

dagegen und erkämpfte sich im<br />

zehnten Durchgang wieder deutliche<br />

Vorteile.<br />

In der elften Runde steckte<br />

der Österreicher einen krachenden<br />

linken Haken weg. Santos<br />

marschierte in den letzten drei<br />

Minuten konsequent nach vorn,<br />

um das Blatt noch zu wenden.<br />

Doch der von Otto Ramin trainierte<br />

Mittelgewichtler brachte<br />

den Sieg – auch wenn er dabei<br />

Marcos Nader<br />

(rechts) musste<br />

verbissen kämpfen<br />

für seinen<br />

einstimmigen<br />

Punktsieg<br />

ganz schön ins Wanken kam –<br />

verdient nach Hause.<br />

„Wie Marcos Nader mit dem<br />

Druck vor heimischer Kulisse umgegangen<br />

ist, der auf ihm lastete,<br />

das war schon beeindruckend“,<br />

sagte Sauerland-Geschäftsführer<br />

Frederick Ness.<br />

Im Vorprogramm feierte der<br />

Stuttgarter Cruisergewichtler<br />

David Graf den zehnten Sieg im<br />

zehnten Profikampf. Den Ungarn<br />

Jozsef Nagy schickte Graf in der<br />

zweiten Runde auf die Bretter.<br />

Erkan Teper musste dagegen<br />

härter um den Sieg kämpfen. Der<br />

Schwergewichtler aus Ahlen gewann<br />

knapp über acht Runden<br />

nach Punkten gegen Timur Musafarov.<br />

Der Usbeke aus Essen<br />

verlor in seinem siebten Profikampf<br />

zum ersten Mal. Teper, der<br />

sein Debüt auf einer Sauerland-<br />

Veranstaltung gab, siegte mit<br />

2:1-Richterstimmen: der zehnte<br />

Sieg im zehnten Kampf.<br />

<strong>BoxSport</strong> 41


Ina Menzer<br />

Box-Abschied im<br />

Hockey-Stadion<br />

Schlägerbraut:<br />

Ina Menzer nimmt<br />

am 24. August im<br />

Hockey-Stadion von<br />

Mönchengladbach<br />

Abschied aus dem<br />

Boxring<br />

Letzter WM-Kampf am 24. August<br />

mit Live-Musik in Mönchengladbach<br />

Der 24. August 2013 soll<br />

ein Datum werden, das<br />

Ina Menzer in ihrem<br />

Leben nicht mehr vergisst.<br />

An jenem Sonnabend wird<br />

sich die 32 Jahre alte Profiboxerin<br />

einen großen sportlichen<br />

Traum erfüllen und erstmals in<br />

ihrer Heimatstadt Mönchengladbach<br />

in den Ring steigen. Der<br />

32. Profikampf soll allerdings<br />

gleichzeitig ihr letzter sein. „Ich<br />

kann es nicht fassen, dass mein<br />

Traum tatsächlich wahr wird.<br />

Das ist der beste Abschluss der<br />

Karriere, den ich mir wünschen<br />

kann“, sagt Menzer, die ihre Pläne<br />

auf einer Pressekonferenz in<br />

Mönchengladbach vorstellte.<br />

Im Juli 2010 hatte Menzer,<br />

die als Zehnjährige aus Kasachstan<br />

nach Mönchengladbach<br />

übergesiedelt war und 2004 in<br />

Hamburg ihre Profikarriere gestartet<br />

hatte, ihre drei WM-Titel<br />

im Federgewicht an die Kanadierin<br />

Jeannine Garside verloren.<br />

Kurz darauf war der TV-Vertrag<br />

ihres damaligen Promoters Universum<br />

mit dem ZDF abgelaufen.<br />

Seitdem hat Menzer nur vier<br />

Aufbaukämpfe bestritten. Ihren<br />

Vertrag mit Universum hatte sie<br />

im vergangenen Jahr gekündigt,<br />

in diesem Mai wäre er sowieso<br />

ausgelaufen. Nun ist sie selbstständige<br />

Unternehmerin und<br />

kann ihren Abschiedskampf in<br />

Eigenregie planen. „Ich bin mit<br />

Universum im Guten auseinandergegangen<br />

und erwarte deshalb<br />

keinerlei rechtliche Probleme“,<br />

sagt sie.<br />

Mit im Team sind ihr Mann<br />

Denis Moos, ihre PR-Managerin<br />

Frauke Constantin und der frühere<br />

Universum-Mediendirektor<br />

Steffen Soltau. Schauplatz des<br />

Kampfabends soll der Warsteiner<br />

Hockey Park werden.<br />

Dessen Geschäftsführer, der<br />

frühere Hockey-Nationalspieler<br />

Michael Hilgers, steht seit Jahren<br />

mit Menzer in Kontakt und<br />

hatte schon mehrfach wegen<br />

eines Kampfes angefragt. Allerdings<br />

hatte das ZDF wegen<br />

der unsicheren Situation bei<br />

Open-Air-Events dies stets abgelehnt.<br />

Ob ihr Abschiedskampf<br />

live im TV zu sehen sein wird,<br />

ist noch unklar, Verhandlungen<br />

laufen. Auch die Gegnerin<br />

steht noch nicht fest, drei<br />

Kandidatinnen stehen zur Wahl.<br />

„Es wird auf jeden Fall ein WM-<br />

Kampf“, sagt Menzer. Die erhoffte<br />

Revanche gegen Garside,<br />

die ihr ihre einzige Niederlage<br />

zufügte, kommt allerdings nicht<br />

zu Stande. Die Kanadierin ist<br />

mittlerweile Mutter und hat ihre<br />

Karriere beendet.<br />

Weil sie in Mönchengladbach<br />

sehr beliebt ist, will Ina Menzer<br />

am 24. August „ein Programm für<br />

die ganze Familie“ anbieten. So<br />

soll es zwei Amateurboxkämpfe<br />

geben, eine Kickbox-WM, zudem<br />

auch ein Livekonzert, für<br />

das mit mehreren Bands verhandelt<br />

wird. Nach dem Kampf<br />

wird es eine Abschiedsparty mit<br />

professionellem DJ geben. „Unsere<br />

Idee ist, keinen<br />

klassischen Boxabend<br />

zu machen, sondern<br />

eine Veranstaltung, zu<br />

der auch Frauen und<br />

Jugendliche kommen<br />

mögen. Wir hoffen auf<br />

8000 Zuschauer“, sagt<br />

Menzer.<br />

Die 1,65 Meter große<br />

Athletin wird sich<br />

auf den letzten Profikampf<br />

ihres Lebens<br />

wieder mit Michael<br />

Timm vorbereiten. Ihr<br />

ehemaliger Trainer, der<br />

Universum im vergangenen<br />

Sommer verlassen<br />

hatte und nun am Bundesstützpunkt<br />

Schwerin mit den<br />

olympischen Boxern arbeitet, hat<br />

seine Bereitschaft bereits signalisiert.<br />

„Das freut mich besonders,<br />

denn er kennt mich am besten“,<br />

sagt Menzer. Ihr Lebensmittelpunkt<br />

nach der Karriere soll auf<br />

jeden Fall Hamburg bleiben.<br />

Das Projekt „Eventboxen“, das<br />

sie hier ins Leben gerufen hat,<br />

will sie dann weiter ausbauen.<br />

Zunächst jedoch denkt sie nur<br />

an das Datum, das sie niemals<br />

vergessen wird.<br />

BJÖRN JENSEN<br />

Ein Heimspiel als Abschied: Die doppelte Ina Menzer<br />

42<strong>BoxSport</strong>


In Norwegen ist Profiboxen<br />

verboten – das skandinavische<br />

Land befindet sich damit<br />

in guter Gesellschaft mit<br />

Nordkorea, dem Iran, Kuba und<br />

Island. So trägt Cecilia Braekhus,<br />

die norwegische Weltmeisterin<br />

aus dem Berliner Sauerland-Stall,<br />

ihre Heimkämpfe in Dänemark<br />

aus. Näher kommt sie ihrem Heimatland<br />

nicht. Ob ihr Sieg über<br />

das frühere Playboy-Model Mia<br />

St. John in Frederikshavn da eine<br />

gute Werbung für das Profiboxen<br />

war? Die 45-jährige Ex-Weltmeisterin<br />

war vom ersten Gong an völlig<br />

überfordert. Braekhus überrannte<br />

sie förmlich. Bereits in<br />

der zweiten Runde setzte die von<br />

Georg Bramowski bestens eingestellte<br />

Boxerin ihre Kontrahentin<br />

unter großen Druck und deckte<br />

sie mit ganzen Schlagserien ein.<br />

St. John wurde in die Ecke gedrängt<br />

und musste schwere Treffer<br />

nehmen. In der dritten Runde<br />

machte Braekhus dort weiter, wo<br />

sie in der zweiten aufgehört hatte<br />

und feuerte harte Kombinationen<br />

Rumms, da schlägt es ein bei Mia St. John (links); gegen<br />

Weltmeisterin Cecilia Braekhus war sie chancenlos<br />

Ex-Playboy-Model keine<br />

Gegnerin für die First Lady<br />

Sauerland-Pole Masternak weiter auf dem Weg zu einem WM-Kampf<br />

ab. Nach einer Minute und 38 Sekunden<br />

des Durchgangs nahm<br />

der Ringrichter die amerikanische<br />

Herausforderin aus dem<br />

Kampf. Für Braekhus war es der<br />

22. Sieg im 22. Kampf.<br />

Die früher von Don King gemanagte<br />

Herausforderin hatte einen<br />

ganz schwachen Eindruck in<br />

Dänemark hinterlassen. „Sie war<br />

schwächer, als ich dachte“, sagte<br />

auch Cecilia Breakhus, die ihre<br />

Weltmeistertitel der WBA, WBC<br />

und WBO im Weltergewicht verteidigte.<br />

„Wir haben uns von dem<br />

Status und dem großen Namen<br />

Mia St. John wohl etwas blenden<br />

lassen.“<br />

Braekhus wollte eigentlich<br />

unbedingt die Amerikanerin Holly<br />

Holm vor die Fäuste bekommen<br />

– die Weltmeisterin im Halbweltergewicht<br />

kündigte jedoch gerade<br />

ihren Rücktritt an. Braekhus:<br />

„Ich bin sehr enttäuscht. Es ist<br />

eine Schande, dass dieser Kampf<br />

nicht zustande kommt. Aber es<br />

ist nicht mein Fehler.“ Am 15.<br />

Mateusz Masternak (links)<br />

feierte gegen Sean Corbin<br />

den 30. Sieg im 30. Kampf<br />

Juni veranstaltet Nisse Sauerland<br />

die nächste „Nordic Fight Night“<br />

im dänischen Arhus. Dann vielleicht<br />

wieder mit „First Lady“<br />

Cecilia. Braekhus: „Dann aber<br />

auf jeden Fall mit einer besseren<br />

Gegnerin.“<br />

Auf dem Weg zu einem WM-<br />

Kampf im Cruisergewicht sicherte<br />

sich der Pole Mateusz Masternak<br />

in Frederikshavn den WBC-<br />

Silver-International-Titel. Der<br />

Europameister feierte gegen Sean<br />

Corbin aus Guyana den 30. Sieg<br />

im 30. Kampf. Masternak schickte<br />

Corbin in der achten Runde zu<br />

Boden und dann noch einmal in<br />

der neunten. Als Masternak weitere<br />

wuchtige Schläge landete,<br />

brach der Ringrichter den Kampf<br />

nach einer Minute und einer Sekunde<br />

der neunten Runde ab.<br />

Großer Erfolg auch für Erik<br />

Skoglund: Der Schützling von<br />

Trainer Karsten Röwer wurde<br />

in Frederikshavn neuer WBC-<br />

Junioren-Weltmeister. Gegen<br />

Luke Blackledge, der letztes Jahr<br />

den früheren dänischen Helden<br />

Mads Larsen geschlagen hatte,<br />

setzte sich Skoglund in einem<br />

spannenden Kampf nach Punkten<br />

durch. 97-93, 96-94 und 96-<br />

95 lautete das einstimmige Urteil<br />

der Punktrichter zugunsten des<br />

Schweden.<br />

<strong>BoxSport</strong>43


Weil der Frau mit dem<br />

Hammer im Mittelgewicht<br />

die Gegnerinnen<br />

ausgehen,<br />

will sie die nächste Gewichtsklasse<br />

erobern. Am 4. Mai in<br />

Mannheim fordert die 22-jährige<br />

Christina Hammer im Rahmen<br />

der Schwergewichts-WM<br />

zwischen Wladimir <strong>Klitschko</strong><br />

und Francesco Pianeta die ungeschlagene<br />

WBF-Supermittelgewichts-Weltmeisterin<br />

Zita<br />

Zatyko aus Ungarn heraus.<br />

Zudem steht die vakante Krone<br />

der WBO auf dem Spiel. Hammer:<br />

„Ich will Weltmeisterin<br />

aller Klassen werden. Diesen<br />

Titel beanspruche ich für mich.<br />

Ich werde allen zeigen, wo der<br />

Hammer hängt.“ Die zehn Jahre<br />

ältere Zita Zatyko ist aber<br />

nicht von Pappe – sie gewann<br />

von ihren fünfzehn Kämpfen elf<br />

durch K.o.<br />

Mit dem Boxen hatte Christina<br />

Hammer als 15-Jährige<br />

beim BC-Eschwege begonnen.<br />

Die Frau mi<br />

Christina will jetzt auch im Su<br />

Ihr heutiger Trainer Dimitry<br />

Kirnos sah das Talent auf einem<br />

Amateur-Turnier in Dortmund<br />

und war begeistert. Wenig später<br />

saß der Profitrainer mit ihren<br />

Eltern Irina und Viktor an<br />

einem Tisch. Er versprach den<br />

beiden, die Tochter innerhalb<br />

von zwei Jahren ganz nach<br />

oben zu führen. Kurz darauf<br />

zog Hammer von Eschwege zu<br />

ihm nach Dortmund.<br />

Hammer boxte sich nicht<br />

an die Weltspitze, sie erstürmte<br />

sie. Ihre ersten drei Kämpfe<br />

bestritt sie in nur drei Monaten,<br />

zwei davon gewann die damals<br />

19-Jährige vorzeitig. Anfang<br />

2010 unterschrieb sie einen<br />

Vertrag beim SES-Boxstall.<br />

Im Oktober 2010 nahm<br />

sie Teresa Perozzi den WBO-<br />

Titel ab. Es war ihr achter<br />

Kampf und der erste, in dem<br />

sie zehn Runden boxte.<br />

Drei Monate später stieß<br />

sie Diana Kiss vom WBF-<br />

Thron. Nach der siebten Runde<br />

hatte Kiss genug und<br />

gab den Kampf auf.<br />

Seitdem dominiert<br />

Hammer das Mittelgewicht<br />

wie ein Formel-1-Pilot, der das<br />

Starterfeld überrundet.<br />

Christina Hammer trainiert<br />

im Box-Leistungszentrum im<br />

Signal-Iduna-Park, wo Borussia<br />

Dortmund um Bundesliga-<br />

Punkte kämpft. In den Katakomben<br />

unterhalb der gigantischen<br />

Südtribüne, auf der Samstag für<br />

Samstag die besonders treuen<br />

Fans stehen, befinden sich die<br />

Trainingsräume. Hier bereitet<br />

Die Weltmeisterin in Aktion: In ihrem elften<br />

Profikampf verteidigte Christina Hammer (links)<br />

ihre Weltmeistertitel im Mittelgewicht nach<br />

Punkten gegen die Amerikanerin Vashon Living<br />

sie sich auf ihren Titelkampf<br />

am 4. Mai in Mannheim vor.<br />

Montags bis samstags stehen<br />

täglich zwei Einheiten auf dem<br />

Trainingsplan, sonntags ist<br />

frei.<br />

Im Sparring gibt Kirnos<br />

lautstark Anweisungen, denn<br />

er ist schwer zufriedenzustellen.<br />

Der 76-Jährige zeigt in den<br />

Pausen seiner Boxerin jeden<br />

noch so kleinen Fehler auf,<br />

Schwitzen für den Erfolg:<br />

Christina Hammer bereitet sich<br />

auf den WM-Kampf am 4. Mai in<br />

Mannheim vor<br />

Die Weltmeisterin mit ihrem Trainer und ihrer<br />

Sparringspartnerin Sara Schnell Dimitry Kirnos<br />

44<strong>BoxSport</strong>


t dem Hammer<br />

permittelgewicht Weltmeisterin werden<br />

„denn er will aus ihr eine<br />

Königin machen“, wie er<br />

sagt „und eine Königin ist<br />

technisch brillant“. Hammer<br />

beobachtet den <strong>Russen</strong> aufmerksam<br />

und saugt mit ihren<br />

Augen alles auf – wie ein<br />

Schwamm. Sie braucht seine<br />

Kritik als Ansporn, um noch<br />

besser zu werden.<br />

Im Mittelgewicht wollte<br />

Christina Hammer gegen Tori<br />

Nelson boxen. Sie ist die einzige<br />

Boxerin unter den besten<br />

vier der Weltrangliste, gegen<br />

die Hammer noch nicht gewonnen<br />

hat. Aber aus dem<br />

Kampf wird nichts, denn Nelson<br />

geht ihr aus dem Weg.<br />

Auch SES-Manager Ulf Steinforth<br />

sah, dass Christina<br />

sportlich in einer Sackgasse<br />

steckte und schickt seine<br />

Boxerin nun los, die nächste<br />

Gewichtsklasse zu erobern.<br />

Das ganz große Geld<br />

ließe sich allerdings nur in<br />

den USA verdienen. Amerika<br />

würde Christina Hammer<br />

lieben, denn mit dem ersten<br />

Gong setzt sie alles auf Sieg,<br />

gnadenlos und ohne Furcht,<br />

genau, was das US-Publikum<br />

von einer harten Boxerin erwartet.<br />

Wie es nach ihrer Karriere<br />

weitergehen soll, weiß<br />

Christina Hammer jetzt<br />

schon. Die 22-Jährige hat<br />

2012 ein Studium der Sportwissenschaften<br />

begonnen,<br />

denn sie würde gerne für<br />

einen der großen Verbände<br />

arbeiten, wenn einmal mit<br />

dem Boxen Schluss ist.<br />

WOLFGANG WYCISK<br />

Auch beim Foto-Shooting für ein Magdeburger<br />

Autohaus machte die Weltmeisterin Christina<br />

Hammer eine gute Figur<br />

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Carl-Zeiss-Straße 38-40<br />

<br />

24568 Kaltenkirchen<br />

<br />

Fon: +49-41 91-99 66 0<br />

Fax: +49-41 91-99 66 33 <br />

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<strong>BoxSport</strong>45


Nach dem „schönen A<br />

Sidon boxt jetzt doch<br />

Heirat in Las Vegas und Prozess gegen den BDB gewonnen<br />

Während die Zuschauer<br />

den Ring<br />

stürmten und sich<br />

mit dem Sieger fotografieren<br />

ließen, sprach Markus<br />

Beyer unten auf seinem Platz<br />

in der ersten Reihe aus, was offensichtlich<br />

war: „Das wäre ein<br />

schöner Abschied heute.“ Den<br />

Abgang des früheren Boxweltmeisters<br />

aus dem Ring vor fünf<br />

Jahren hatte eine Verletzung<br />

erzwungen – Andreas Sidon<br />

möge es doch jetzt bitte besser<br />

machen, so sein Wunsch. Augenblicke<br />

zuvor hatte der 50<br />

Jahre alte Sidon in seiner Heimatstadt<br />

Gießen den Kanadier<br />

Sheldon Hinton in der dritten<br />

Runde k.o. geschlagen. Damit<br />

war die Revanche perfekt: 2009<br />

war Sidon gegen den zehn Jahre<br />

jüngeren Hinton in Edmonton<br />

in ebenjener dritten Runde aus<br />

dem Kampf genommen worden.<br />

„Wie konnte ich nur gegen den<br />

Andreas Sidon (rechts) nimmt Maß, gleich schlägt es bei Sheldon<br />

Hinton ein<br />

In Las Vegas heiratete<br />

Andreas Sidon seine 13<br />

Jahre jüngere Freundin<br />

Nathalie. Die Deutsche<br />

lebt in der Zockerstadt<br />

verlieren?“, fragte sich nicht nur<br />

Sidon nach dem einseitigen Duell.<br />

Schon am Ende der ersten<br />

Runde war Hinton nach einer<br />

Rechten an die Schläfe zu Boden<br />

gegangen – nach einem weiteren<br />

Niederschlag im dritten Durchgang<br />

zählte ihn Ringrichter<br />

Heinrich Mühmert aus.<br />

„Besser kann man nicht aufhören“,<br />

sagte auch Ulli Wegner.<br />

Der Trainer, der Beyer, Sven Ottke,<br />

Arthur Abraham und Marco<br />

Huck zu Weltmeistern machte,<br />

war extra mit dem Auto aus Berlin<br />

angereist, um Sidon „die letzte<br />

Ehre zu erweisen. Ich hoffe, dass<br />

er das Boxen jetzt den Jüngeren<br />

überlässt.“ Als Wegner noch in<br />

Köln seine Champions formte,<br />

diente Sidon dort als Sparringspartner<br />

für Wegners Schwergewichtler<br />

Timo Hoffmann und<br />

Cengiz Koc. Wegner: „Ich habe<br />

große Hochachtung davor, wie<br />

Sidon trotz der Schicksalsschläge<br />

sein Leben gestaltet und<br />

wie er seine Kinder aufgezogen<br />

hat.“ Sidon hatte nicht nur seine<br />

Eltern, sondern später auch<br />

seine Lebensgefährtin bei Autounfällen<br />

verloren, seitdem ist<br />

er alleinerziehender Vater dreier<br />

Kinder. „Ich ziehe den Hut vor<br />

ihm“, sagte auch Ex-Weltmeister<br />

Beyer. „Er ist immer in Form<br />

geblieben. Aber jetzt sollte er so<br />

langsam etwas anderes machen.<br />

Mit 50 noch zu boxen ist grenzwertig.<br />

Irgendwann tut er sich<br />

selbst keinen Gefallen mehr.“<br />

Andreas Sidon dagegen<br />

wollte die Bühne, die er sich als<br />

Veranstalter selbst bereitet hatte,<br />

nicht zum Rücktritt nutzen. „Solche<br />

Gegner wie Hinton kann ich<br />

immer noch boxen. Ich bin noch<br />

fit.“ Der Kanadier hatte noch im<br />

Ring einen dritten Kampf eingefordert.<br />

„Es steht jetzt schließlich<br />

1:1 zwischen uns“, meinte<br />

Hinton.<br />

Als Veranstalter hatte Sidon<br />

seinen Gegner aus Kanada eingeflogen,<br />

ihn in den Tagen vor<br />

dem Kampf mit dem Familienkombi<br />

vom Frankfurter Flughafen<br />

abgeholt und in einem Gie-<br />

46<strong>BoxSport</strong>


schied“ –<br />

weiter!<br />

Die dritte Runde:<br />

Sheldon Hinton<br />

am Boden,<br />

Andreas Sidon<br />

obenauf<br />

ßener Hotel einquartiert – alles<br />

auf eigene Kosten. Weil rund 800<br />

Zuschauer in die Hessenhallen<br />

kamen, dürfte Sidon sogar einen<br />

kleinen finanziellen Gewinn gemacht<br />

haben.<br />

Nach dem Sieg düste Sidon<br />

nach Las Vegas und heiratete<br />

dort seine Freundin Nathalie, eine<br />

Deutsche, die in der Zockermetropole<br />

in der Wüste Nevadas<br />

lebt. Am 6. Juli will Sidon in<br />

Kentucky gegen den Amerikaner<br />

Larry Donald boxen.<br />

In Las Vegas erfuhr Sidon<br />

auch von seinem vielleicht wichtigsten<br />

Sieg. Vor dem Bundesgerichtshof<br />

in Karlsruhe gewann<br />

er die Klage gegen den Bund<br />

Deutscher Berufsboxer (BDB),<br />

der ihm 2007 nach seiner K.o.-<br />

Niederlage in der ersten Runde<br />

gegen Odlanier Solis wegen gesundheitlicher<br />

Bedenken die<br />

Lizenz entzogen hatte. Seitdem<br />

steigt Sidon ausgestattet mit lettischer<br />

Boxlizenz in den Ring.<br />

„Nach unserer Lesart ist damit<br />

festgestellt, dass Sidon noch<br />

eine Lizenz hat“, sagte Sidons<br />

Anwalt, Elmar Schuhmacher<br />

nach der Bekanntgabe des Urteils.<br />

„Damit ist auch der Weg<br />

frei für Schadensersatzansprüche<br />

wegen der ausgefallenen<br />

Kämpfe und sonstiger entgangener<br />

Einnahmen.“ Die juristischen<br />

Details sind vertrackt:<br />

Nachdem zwischenzeitlich der<br />

Berufungsausschuss des Verbands<br />

die Entscheidung über<br />

den Lizenzentzug wieder aufgehoben<br />

hatte, wollte der BDB<br />

vor Gericht feststellen lassen,<br />

dass die Lizenz zu Recht entzogen<br />

worden sei. Das lehnte der<br />

BGH nun in letzter Instanz ab.<br />

Die Box-Familie zu Gast in Gießen: Ex-Weltmeister<br />

Markus Beyer, Sauerland-Trainer Georg Bramowski,<br />

Andreas Sidon, Ulli Wegner und Walter Knieps, der<br />

Chef von Paffen Sport (von links)<br />

„Wir sehen den Schadensersatzansprüchen<br />

ganz gelassen<br />

entgegen“, sagt BDB-Präsident<br />

Thomas Pütz. „Dafür sind wir ja<br />

schließlich versichert.“<br />

Nun will Sidon ganz offiziell<br />

mit Lizenz weiterboxen. Dem<br />

Gießener war schließlich auch<br />

der Auftritt von Mark de Mori<br />

in seinem Rahmenprogramm<br />

nicht entgangen. Der Australier<br />

dürfte als Nummer 15 der WBA-<br />

Weltrangliste jederzeit um den<br />

Titel im Schwergewicht gegen<br />

Weltmeister Wladimir <strong>Klitschko</strong><br />

kämpfen. Der von Don King<br />

gemanagte de Mori wollte seine<br />

Hochzeitsreise durch Deutschland<br />

mit einem Sieg im Boxring<br />

krönen. Während die frisch Angetraute<br />

alles aus der ersten Reihe<br />

mit der Kamera für das Familienalbum<br />

festhielt, tat sich de<br />

Mori vier Runden lang schwer<br />

mit seinem Gegner Jonathan<br />

Pasi. Dann gab der Euskirchener<br />

wegen einer Schulterverletzung<br />

auf. De Mori, und das<br />

offenbart die ganze Misere des<br />

Schwergewichtsboxens, hätte<br />

in Gießen womöglich sogar gegen<br />

Sidon verloren. „Ich trainiere<br />

alleine für mich zu Hause in<br />

der Garage“, erzählte de Mori.<br />

„Ich möchte jetzt in Deutschland<br />

bleiben und von den Besten<br />

lernen.“ Im kommenden<br />

Jahr will er um die WM-Krone<br />

kämpfen.<br />

Innerhalb der Familie Sidon<br />

ist man sich trotz des Siegs über<br />

Hinton uneins, ob der Vater weiterboxen<br />

soll oder nicht. Sohn<br />

Albano rät schon lange zum<br />

Aufhören, Tochter Saskia dagegen<br />

will die Entscheidung ganz<br />

dem Vater überlassen: „Er ist ja<br />

schließlich alt genug.“<br />

ARNE LEYENBERG<br />

<strong>BoxSport</strong> 47


Macao auf den Spuren von Las Vegas<br />

Im gigantischen Venetian-Casino von Macao sollen künftig die großen<br />

Boxkämpfe stattfinden<br />

Autor Arne<br />

Leyenberg im<br />

Venetian<br />

in Macao<br />

Promoter Bob<br />

Arum will den<br />

chinesischen Markt<br />

erobern<br />

Box-Promoter Ar<br />

Beim Debüt von Olympiasieger Shiming guckten 300 Milli<br />

Man könnte sich glatt<br />

in Las Vegas wähnen.<br />

Die Sonne strahlt erbarmungslos<br />

vom<br />

Himmel, auf dem gigantischen<br />

See vor dem Venetian-Casino<br />

fahren Gondoliere ihre wohlhabenden<br />

Gäste umher und singen<br />

ihr falsches Italienisch, die<br />

goldene Fassade des luxuriösen<br />

Wynn glänzt weithin sichtbar,<br />

das MGM wirbt mit seinem<br />

wohlbekannten Löwen – und<br />

die Plakate an den Straßenecken<br />

machen Werbung für Weltklasseboxen<br />

am Samstagabend.<br />

Willkommen in China, willkommen<br />

in Macao!<br />

Während die frühere portugiesische<br />

Kolonie Las Vegas<br />

längst als weltweite Zockerstadt<br />

Nummer eins den Rang abgelaufen<br />

hat, kommt jetzt auch<br />

noch der Boxsport in die chine-<br />

sische Sonderverwaltungszone.<br />

Promoter Bob Arum brachte<br />

gerade seine Boxer nach Macao.<br />

Der 81-Jährige will China<br />

erobern. „Macao wird das neue<br />

Las Vegas“, schwärmt Arum.<br />

Brian Viloria verlor bei Arums<br />

Veranstaltung überraschend<br />

seine WBA- und WBO-Titel im<br />

Fliegengewicht nach Punkten<br />

an Juan Francisco Estrada, Roman<br />

Martinez verteidigte seinen<br />

WBO-Gürtel im Superfedergewicht<br />

knapp nach Punkten gegen<br />

Diego Magdaleno.<br />

Aber eigentlich ging es in der<br />

15.000 Zuschauer fassenden Cotai-Arena<br />

des gigantischen Venetian-Casinos<br />

nur um einen: um<br />

einen Profidebütanten. Um Zou<br />

Shiming, der in China bereits ein<br />

Star und Nationalheld ist, bevor<br />

er überhaupt einmal als Profi<br />

zugeschlagen hat. Shiming,<br />

zweimaliger Olympiasieger und<br />

dreimaliger Weltmeister im Fliegengewicht,<br />

ist der erste Boxheld<br />

des riesigen Reiches.<br />

Arum, der schon immer ein<br />

Gespür für das schnelle Geld<br />

und große Deals hatte, macht<br />

Shiming zum Profi, um sich einen<br />

neuen Markt zu erschließen.<br />

Er träumt davon, den 1,3 Milliarden<br />

Chinesen den Boxsport näherzubringen<br />

– und umgekehrt<br />

an die hart verdienten Renminbi<br />

der rasant wachsenden neuen<br />

kaufkräftigen Mittelschicht zu<br />

kommen. „Eine neue Ära des Boxens<br />

beginnt“, frohlockte Arum<br />

nach dem gelungenen Einstand<br />

Zimings. Im Fliegengewicht hatte<br />

der kleine Chinese den Mexikaner<br />

Eleaza Valenzuela klar<br />

nach Punkten besiegt. Und 300<br />

Millionen Chinesen sahen den<br />

Kampf im chinesischen Staatsfernsehen<br />

CCTV. Eine Traum-<br />

Einschaltquote für einen amerikanischen<br />

Veranstalter, dessen<br />

Kämpfe im Bezahlfernsehen<br />

48<strong>BoxSport</strong>


In London wurde der<br />

kleine Chinese Zou<br />

Shiming zum zweiten<br />

Mal Olympiasieger im<br />

Fliegengewicht (Bild<br />

ganz links).<br />

In Macao feierte er mit<br />

einem Punktsieg über<br />

den Mexikaner Eleaza<br />

Valenzuela sein Profidebüt<br />

(Bild oben).<br />

Shiming trainiert mittlerweile<br />

bei Star-Trainer Freddie Roach<br />

in Los Angeles<br />

um will China erobern<br />

onen zu – Auch das fünfte Duell Pacquiao-Marquez soll in Macao stattfinden<br />

normalerweise keine Million<br />

Zuschauer einschalten. „China<br />

ist ein fantastischer Markt“, jubelte<br />

Arum deshalb. „Bei so vielen<br />

Einwohnern gibt es nicht nur<br />

eine gigantische Anzahl möglicher<br />

Boxfans, sondern sicherlich<br />

auch unheimlich viele Talente.<br />

China wird bald der Markt Nummer<br />

eins für Boxen.“<br />

Das hat auch Ricky Hatton<br />

erkannt. Der ehemalige Weltmeister<br />

und heutige Promoter<br />

aus Manchester zog im vergangenen<br />

Dezember eine Boxveranstaltung<br />

im Hafen von Hongkong<br />

auf. Hatton hat einen Ableger<br />

seiner Promotion in Asien<br />

gegründet, der künftig weitere<br />

Box-Events in China aufziehen<br />

soll. Die Millionen-Metropole<br />

Hongkong liegt direkt gegenüber<br />

von Macao an der Südküste des<br />

riesigen Reichs – von hier fahren<br />

die Zocker per Schnellboot in<br />

einer Stunde in die Casinos der<br />

Spielerstadt. Und wohl künftig<br />

auch die Boxfans.<br />

Das große Talent Shiming<br />

startet nach einer langen Amateurkarriere<br />

erst mit 31 Jahren<br />

das Abenteuer Profiboxen.<br />

Schließlich ist das Berufsboxen<br />

im kommunistischen China, das<br />

sich erst allmählich dem Kapitalismus<br />

öffnet, bislang nicht eben<br />

hoch angesehen gewesen. Unter<br />

Staatsgründer Mao war es sogar<br />

ganz verboten – weil zu westlich<br />

und zu gewalttätig. Davon<br />

ist heute nichts mehr zu spüren.<br />

Shiming haben sie im Venetian,<br />

das größer ist als das identische<br />

Vorbild in Las Vegas, eigens ein<br />

Gym gebaut. Mit Star-Trainer<br />

Freddie Roach, bei dem Shiming<br />

sonst in Los Angeles trainiert,<br />

bereitete sich der kleine Chinese<br />

dort auf sein großes Debüt in der<br />

Heimat vor.<br />

„Er lernt sehr schnell. Bei<br />

seiner Erfahrung kann er schon<br />

bald um einen WM-Titel kämpfen“,<br />

sagt Roach. Davon ist<br />

auch Arum überzeugt: „Das ist<br />

wie bei den Kubanern, die aus<br />

ihrem Land abgehauen und<br />

dann Profis geworden sind. Sie<br />

konnten wegen ihrer Amateur-<br />

Ausbildung schon nach sieben,<br />

acht Profikämpfen um die Weltmeisterschaft<br />

boxen.“<br />

Auch Shiming will<br />

nicht unnötig Zeit<br />

verschwenden. Er hat<br />

schließlich eine Mission:<br />

„Boxen in China<br />

wächst sehr schnell.<br />

Ich will meinen Teil<br />

dazu beitragen.“<br />

Ende des Jahres<br />

will Arum nach Macao<br />

zurückkehren –<br />

mit einem Mega-Fight<br />

im Gepäck. Die fünfte<br />

Auflage des Duells<br />

Manny Pacquiao gegen<br />

Juan Manuel Marquez<br />

soll in Macao statt in Las<br />

Vegas steigen. „Manny will, dass<br />

der Kampf hier in Macao stattfindet,<br />

also arbeiten wir daran“,<br />

sagte Arum. Die Casinos, Zocker<br />

und Boxfans sind schließlich<br />

schon da. Fehlen eigentlich nur<br />

noch die großen Kämpfe.<br />

ARNE LEYENBERG<br />

Im Dezember lieferten sich Juan Manuel Marquez<br />

(links) und Manny Pacquiao eine mitreißende<br />

Ringschlacht. Pacquiao ging in der sechsten Runde<br />

schwer k.o. Die fünfte Auflage soll nun in Macao in<br />

China steigen<br />

<strong>BoxSport</strong> 49


Das EM-Trainingslager im italien<br />

Die DBV-Radgruppe: Philipp Gruner, Kevin Künzel, Emir<br />

Ahmatovic, DBV-Cheftrainer Michael Bastian und Serge<br />

Michel (von links)<br />

Spaß auf dem Rad: Erik Pfeifer (links)<br />

und Kevin Künzel<br />

Der DBV rechnet mit zw<br />

Härtel und Pfeifer gelten als Mitfavoriten<br />

Diese Europameisterschaften<br />

mögen nicht<br />

der ultimative Saisonhöhepunkt<br />

sein, markieren<br />

aber ein sporthistorisches<br />

Datum: Am 1. Juni beginnen<br />

die kontinentalen Titelkämpfe<br />

im weißrussischen Minsk. Und<br />

dort boxt die männliche Elite<br />

des Amateurboxens, darunter<br />

ein kompletter deutscher Kader,<br />

zumindest auf internationalem<br />

Parkett zum letzten Mal mit<br />

Kopfschutz.<br />

Bei den Weltmeisterschaften<br />

im Oktober in Kasachstan als<br />

dem diesjährigen Glanzlicht sollen<br />

die Teilnehmer erstmals bei<br />

einem Turnier des Weltverbandes<br />

AIBA ohne den seit seiner<br />

Einführung umstrittenen Helm<br />

in den Ring steigen. Ohne Kopfpolster<br />

zu punchen, das kennen<br />

die Kämpfer der semiprofessionellen<br />

Weltboxliga World Series<br />

of Boxing (WSB) schon seit 2010.<br />

Für die anderen ist es Neuland.<br />

Doch viele von ihnen stellen sich<br />

im Training bereits darauf ein.<br />

„Diese beginnende Umstellung<br />

auf das Boxen oben ohne<br />

könnte schon bei den EM Auswirkungen<br />

auf das Verhalten im<br />

Ring haben“, meint Jens Bussweiler<br />

vom Institut für Angewandte<br />

Trainingswissenschaften<br />

(IAT). „Es bleibt abzuwarten,<br />

in welchem Umfang das in<br />

Minsk zu beobachten sein wird<br />

und wie die Punktrichter damit<br />

umgehen“, erklärt der Leipziger<br />

Sportwissenschaftler.<br />

Ackern für die Europameisterschaft: Das DBV-Team beim Strandlauf in Italien<br />

Bussweiler hat im Dienst des<br />

Deutschen Boxsport-Verbandes<br />

(DBV) das Grundlagentraining<br />

des zehnköpfigen EM-Aufgebots<br />

und seiner ebenso vielen Ersatzleute<br />

im italienischen Sabaudia<br />

begleitet. Sein Fazit: „Das jetzige<br />

Team ist sehr fit und motiviert.“<br />

Diese Analyse bestätigt DBV-<br />

Cheftrainer Dr. Michael Bastian:<br />

„Alle haben guten Einsatz<br />

gezeigt. Es ist in Sabaudia sehr<br />

gut gelaufen.“ Für beide bleibt<br />

trotz der spürbar optimistischen<br />

Grundstimmung die Frage spannend,<br />

wie sich die gute Form im<br />

EM-Ring umsetzen lässt.<br />

Mit Expertentipps hielt<br />

sich Bussweiler jedenfalls zurück:<br />

„Da wäre ich vorsichtig.<br />

Es gibt bei diesen EM zu viele<br />

Unwägbarkeiten: Es ist allein im<br />

Superschwergewicht völlig unklar,<br />

wen Russland ins Rennen<br />

schickt, auch weil im Oktober<br />

die WM anstehen und das AIBA-<br />

Profiboxen vielleicht früher als<br />

geplant losgeht.“<br />

Klar ist dagegen, wer zu den<br />

voraussichtlichen EM-Startern<br />

mit dem Bundesadler auf der<br />

Trikotbrust zählt: Nominiert<br />

wurde, wer beim jüngsten Chemiepokalturnier<br />

in Halle an<br />

der Saale geglänzt hatte. Und<br />

einigen von ihnen ist auch eine<br />

EM-Medaille zuzutrauen. So<br />

zeigte sich „Fliege“ Ronny Beblik,<br />

der WM-Dritte von 2009,<br />

zuletzt wieder in ebenso guter<br />

Form wie der junge deutsche<br />

Leichtgewichtsmeister Kastriot<br />

Sopa, der auch in der World<br />

Series Spitzenleute schlagen<br />

konnte.<br />

50<strong>BoxSport</strong>


ischen Sabaudia<br />

Sowohl in Halle als auch<br />

im deutschen WSB-Team der<br />

„German Eagles“ hat sich nach<br />

Ansicht des Trainerstabs der<br />

halbschwere Serge Michel ebenso<br />

als EM-tauglich gezeigt. Als<br />

Olympiafünfter zählt vor allem<br />

Mittelgewichtler Stefan Härtel<br />

zum Kreis der EM-Favoriten. Mit<br />

etwas Glück sollte der Berliner<br />

Chemiepokalsieger und WSB-<br />

Fighter sogar ins EM-Finale einziehen<br />

können. Dies gilt auch für<br />

Cheftrainer Bastian im Gespräch<br />

mit dem <strong>BoxSport</strong>. Übrigens:<br />

Weitere DBV-Asse wie Kölns<br />

Leichtgewichtler Artur Bril, der<br />

wegen seines Abiturs weiterhin<br />

pausiert, sollen sich bei den<br />

deutschen Meisterschaften Ende<br />

August noch für die WM im<br />

Herbst empfehlen können.<br />

Für die EM-Starter geht<br />

es nach Sabaudia und dem<br />

Training an den Bundesstützpunkten<br />

mit der sogenannten<br />

den WM-Dritten Erik Pfeifer, der Unmittelbaren Wettkampfzwar<br />

bei Olympia enttäuscht,<br />

aber in der WSB vieles wieder<br />

gut gemacht hatte.<br />

Vorbereitung (UWV) ab 14.<br />

Mai in der Sportschule Hennef<br />

in die heiße Phase vor dem EM-<br />

„Eine Medaille für Pfeifer ist Start am 1. Juni: Nach einem<br />

ei Medaillen<br />

Die schweren Jungs vor dem Bad im Meer: Philipp Gruner, Erik Pfeifer,<br />

Serge Michel, Florian Schulz und Emir Ahmatovic (von links)<br />

als Zielvorstellung realistisch.<br />

Pfeifer hat sehr gut trainiert,<br />

seine Handverletzung ist auskuriert,<br />

und er weiß als künftiger<br />

Profiboxer mit AIBA-Vertrag, um<br />

was es geht.“ So schätzt Bastian<br />

den superschweren Hoffnungsträger<br />

ein. Aufgrund seiner Leistung<br />

bei den U22-EM in Kaliningrad<br />

darf man aber auch Weltergewichtler<br />

Arayk Marutjan<br />

Medaillenchancen einräumen.<br />

Dagegen dürften international<br />

noch unbeschriebene Blätter<br />

im DBV-Team wie Sergej Neumann,<br />

Omar El Hag und auch<br />

Emir Ahmatovic wohl vor allem<br />

Erfahrungen sammeln. Unterm<br />

Strich gilt: „Zwei Medaillen plus<br />

x sind ein realistisches Ziel, wobei<br />

ich mich bezüglich der Farbe<br />

des Edelmetalls nicht aus dem<br />

Fenster lehnen möchte“, sagt<br />

ersten Block mit Kraft- und<br />

Ausdauertraining sowie spezieller<br />

Athletik geht es dann im<br />

zweiten um bedingtes Sparring<br />

und internationale Trainingswettkämpfe<br />

unter Turnierbedingungen.<br />

Dazu werden auch<br />

wieder Gäste aus den Niederlanden,<br />

Dänemark, Schweden,<br />

Tschechien und Österreich erwartet.<br />

Doch auch der ein oder<br />

andere Ersatzmann im DBV-<br />

Aufgebot und eventuell der<br />

superschwere Florian Schulz,<br />

Dritter der U19-Weltmeisterschaften<br />

von 2012, könnte in<br />

Hennef zum Einsatz kommen.<br />

Noch offen ist die Teilnahme<br />

von russischen Athleten aus<br />

der zweiten und dritten Reihe<br />

dieser europäischen Box-<br />

Macht neben der Ukraine.<br />

Peter Jaschke<br />

Die EM-Tipps von<br />

Halbfliegen:<br />

1. David Ayrapetyan oder Belik Galanov (Russland)<br />

2. Patrick Barnes (Irland)<br />

3. Saiman Alizada (Aserbaidschan)<br />

4. Ferhat Pehlivan (Türkei)<br />

Fliegen:<br />

1. Andrew Selby (Wales)<br />

2. Misha Aloyan (Russland)<br />

3. Michael Conlan (Irland)<br />

4. Ronny Beblik (Deutschland)<br />

oder Vinzenco Picardi (Italien)<br />

Bantam:<br />

1. Dmitry Polyanski (Russland)<br />

2. Veaceslav Gojan (Moldawien)<br />

3. John Joe Nevin (Irland)<br />

4. Detelin Dalakliew (Bulgarien)<br />

Leicht:<br />

1. Vasyl Lomachenko (Ukraine)<br />

2. Evaldas Petrauskas (Litauen)<br />

3. Kastriot Sopa (Deutschland)<br />

4. Fatih Keles (Türkei)<br />

Halbwelter:<br />

1. Denis Berynchik (Ukraine)<br />

2. Gayabatulla Gadzhialieyev (Aserbaidschan)<br />

3. Ramond Moylette (Irland)<br />

4. Thomas Lee Stalker (England)<br />

Welter:<br />

1. Taras Shelestyuk (Ukraine)<br />

3. Freddie Evans (Wales)<br />

3. Andre Zamkovoy (Russland)<br />

4. Mahamed Nurudzinau (Weißrussland)<br />

oder Arayk Marutjan (Deutschland)<br />

Mittel:<br />

1. Ievgen Kythrov (Ukraine)<br />

2. Stefan Härtel (Deutschland)<br />

3. Adem Kilicci (Türkei)<br />

4. Darren O´Neill (Irland)<br />

Halbschwer:<br />

1. Egor Mekhontsev (Russland)<br />

2. Oleksandr Gvodzyk (Ukraine)<br />

3. Serge Michel (Deutschland)<br />

4. Joe Ward (Irland)<br />

Schwer:<br />

1. Oleksandr Osyk (Ukraine)<br />

2. Artur Beterbiev (Russland)<br />

3. Teymur Mammadov (Aserbaidschan)<br />

4. Siarhei Karneyeu (Weißrussland)<br />

Superschwer:<br />

1. Anthony Joshua (England)<br />

2. Magomed Omarov (Russland)<br />

3. Erik Pfeifer (Deutschland)<br />

4. Magomedrasul Medzhidov (Aserbaidschan)<br />

Das EM-Aufgebot<br />

Gewichtskl. 1. Besetzung 2. Besetzung<br />

49 Kg Sergej NEUMANN Dejan CAJIC<br />

52 Kg Ronny BEBLIK Hamza TOUBA<br />

56 Kg Omar EL HAG Denis MAKAROV<br />

60 Kg Kastriot SOPA Robert HARUTYUNYAN<br />

64 Kg Artem HARUTYUNYAN Eugen BURHARD<br />

69 Kg Arayk MARUTJAN Vjaceslaw KERBER<br />

75 Kg Stefan HÄRTEL Xhek PASKALI<br />

81 Kg Serge MICHEL Kevin KÜNZEL<br />

91 Kg Emir AHMATOVIC Artur MANN<br />

91+ Kg Erik PFEIFER Philipp GRUNER<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

51


Kasachstan winkt eine Million Dollar<br />

Der große Favorit auf den Titel in der World Series: Die Staffel der Astana Arlans aus Kasachstan<br />

Im Finale großer Favorit gegen die Ukraine<br />

Das Traumfinale der<br />

World Series of Boxing<br />

steht: Die Boxer aus Kasachstan<br />

und der Ukraine<br />

stehen im Endkampf um den<br />

Titel in der Amateur-Weltserie<br />

WSB. Dabei haben die Astana<br />

Arlans den Vorteil gegenüber<br />

den Otamans aus der Ukraine.<br />

Denn das Finale findet am 10.<br />

und 11. Mai in Astana in Kasachstan<br />

statt.<br />

Der enorme finanzielle Aufwand,<br />

den Kasachstan betreibt,<br />

um im Boxen ganz nach oben<br />

zu kommen, trägt nun offenbar<br />

Früchte. Souverän marschierte<br />

die WSB-Staffel aus Astana bis<br />

ins Finale durch. Das findet an<br />

zwei Abenden hintereinander<br />

im Radstadion Sarjarka Velodrome<br />

in der Hauptstadt des riesigen<br />

Reiches statt. Gerade lässt<br />

Kasachstan für 33 Millionen<br />

Dollar die erste Box-Akademie<br />

des Internationalen Amateurbox-Verbandes<br />

AIBA in Almaty<br />

bauen. Dort findet im Oktober<br />

auch die Weltmeisterschaft der<br />

Amateurboxer statt. Um den kasachischen<br />

Siegeszug im Boxen<br />

zu komplettieren fehlt also nur<br />

noch der Triumph in der World<br />

Series.<br />

Dass die in der Gruppenphase<br />

noch so souveränen Ukrainer<br />

überhaupt das WSB-Finale erreicht<br />

haben, grenzt dabei allerdings<br />

an ein kleines Wunder.<br />

Denn den Hinkampf gegen Titelverteidiger<br />

Italien hatten die<br />

Osteuropäer noch klar mit 1:4<br />

verloren. Die Italiener standen<br />

schon mit einem Bein im Finale.<br />

Dann aber drehten die Ukrainer<br />

im Rückkampf eine Woche später<br />

richtig auf. 5:0 fegten sie den<br />

Titelverteidiger aus dem Ring –<br />

das reichte, um doch noch ins<br />

Finale einzuziehen.<br />

Den Punkt im Auftaktduell<br />

im Bantamgewicht hatten die<br />

Italiener kampflos herschenken<br />

müssen. Daniele Limone konnte<br />

gegen Mykola Butsenko gar<br />

nicht erst antreten. Im Leichtgewicht<br />

punktete der ukrainische<br />

Superstar Vasyle Lomachenko<br />

den Italiener Domenico Valentino<br />

ganz souverän aus. Auch<br />

Dmytro Mytrofanov, Oleksandr<br />

Gvozdyk und Rostyslav Arkhypenko<br />

feierten deutliche Punktsiege.<br />

Der Titelverteidiger war<br />

gestürzt.<br />

Die Staffel aus Kasachstan<br />

dagegen musste nicht so lange<br />

um den Finaleinzug bangen.<br />

Denn schon den Hinkampf in<br />

Mexiko hatten die Asiaten mit<br />

3:2 für sich entschieden. Die<br />

Guerreros hatten aus ihrem<br />

Halbfinale ein Open-Air-Event<br />

in Mexiko-Stadt gemacht. Mitten<br />

auf dem zentralen Platz der<br />

Millionen-Metropole, dem El Zucalo,<br />

war der Boxring aufgebaut,<br />

die mexikanischen Boxer wurden<br />

von ihren begeisterten Fans<br />

nach vorne gepeitscht. Doch es<br />

nutzte nichts, der Favorit setzte<br />

sich knapp durch. Den Rückkampf<br />

in Almaty dann machten<br />

die Arlans zu einer ganz klaren<br />

Angelegenheit. Mit 5:0 schickten<br />

sie die Lateinamerikaner auf<br />

die lange Heimreise.<br />

Das deutsche Team war bei<br />

seiner zweiten Teilnahme an<br />

der World Series erneut in der<br />

Vorrunde ausgeschieden. Dabei<br />

blieben die „German Eagles“<br />

auswärts sieglos und verloren<br />

unter anderen bei Finalteilnehmer<br />

Kasachstan mit 1:4.<br />

In der dritten Auflage der<br />

WSB, die in der Vorrunde zwölf<br />

Mannschaften in zwei Gruppen<br />

umfasste, geht es um ein Preisgeld<br />

von einer Million Dollar.<br />

Gekämpft wird in fünf Gewichtsklassen<br />

(Bantam-, Leicht-, Mittel-,<br />

Halbschwer-, Schwergewicht).<br />

Anders als im Amateur-<br />

Wettkampfsystem, in dem dreimal<br />

drei Minuten geboxt wird,<br />

beträgt die Kampfzeit in der<br />

WSB fünfmal drei Minuten.<br />

Der Star der Ukraine: Olympiasieger und Weltmeister Vasyl Lomachenko (links)<br />

punktete den Italiener Domenico Valentino aus<br />

52 <strong>BoxSport</strong>


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2.<br />

BUNDESLIGA<br />

Das beste Team der Zweiten Bundesliga:<br />

Der BSK Hannover-Seelze feiert die Meisterschaft<br />

Seelze Meister – Mattheis<br />

„Aber der Aufstieg hängt noch am lieben Geld“<br />

Die BSK-Boxer<br />

lassen ihren<br />

Trainer und<br />

Manager Arthur<br />

Mattheis<br />

hochleben<br />

Feiern erlaubt – aber nur in<br />

Maßen. Arthur Mattheis,<br />

Trainer des BSK Hannover-<br />

Seelze, ließ seinen Boxern<br />

nach dem 15:7-Sieg über Hanse<br />

Wismar und der souveränen Zweitliga-Meisterschaft<br />

freien Lauf. Überglücklich<br />

und stolz stürmten sie den<br />

Ring und feierten ausgelassen mit<br />

ihren Fans den Titelgewinn. Dann<br />

aber bat Mattheis die BSK-Athleten<br />

schon wieder zum Training. Schließlich<br />

steht am 11. Mai schon wieder<br />

ein Vergleichskampf gegen eine niederländische<br />

Boxstaffel an. Und danach<br />

fällt die Entscheidung, ob Seelze<br />

tatsächlich den Gang in die Eliteliga<br />

antritt. „Natürlich möchten wir<br />

aufsteigen“, erklärt Mattheis. „Aber<br />

es hängt mal wieder am lieben Geld.<br />

Wir werden uns jetzt mit unseren<br />

Sponsoren zusammensetzen und<br />

schauen, was machbar ist.“<br />

Souveräner als die Niedersachsen<br />

kann man eine Saison nicht<br />

beenden. Sieben Siege sprangen in<br />

acht Begegnungen gegen Wismar<br />

heraus und ein Unentschieden.<br />

„Der Abend war ein voller Erfolg“,<br />

strahlte Mattheis. „Wir hatten ein<br />

Wahnsinnspublikum, das eine super<br />

Stimmung gemacht hat. Und<br />

unsere Truppe hat in jedem Kampf<br />

gezeigt, dass wir den Titel wirklich<br />

verdient haben.“ Insgesamt mussten<br />

die Seelzer in dieser Zweitligasaison<br />

nur zwei Niederlage einstecken<br />

– eine davon am vorletzten<br />

Kampftag in Hanau. „Die Saison<br />

war nicht einfach, die Konkurrenz<br />

war stark“, sagte Mattheis. „Aber<br />

wir haben seine sehr gute Mannschaft,<br />

die sehr gut funktioniert<br />

hat.“ „Seelze war in dieser Saison<br />

die qualitativ bessere Mannschaft“,<br />

erkannte auch Hanaus Präsident Ulrich<br />

Bittner an.<br />

Gleich zu Beginn des finalen<br />

Seelzer Heimkampfes gegen Wismar<br />

sahen die Zuschauer Boxen auf hohem<br />

Niveau. In der Gewichtsklasse<br />

bis 52 Kilogramm begegneten sich<br />

54<strong>BoxSport</strong>


Ali Kiydin eilt für Seelze von Sieg zu Sieg; auch der<br />

Wismarer Christian Lewandowski (rechts) hatte keine<br />

Chance gegen<br />

den Türken<br />

Hanau machte<br />

es spannend<br />

Serge Neumann und Tom Tran Diese Gewissheit gab Besir<br />

auf Augenhöhe, doch konnte Ay (bis 69 kg) im Kampf gegen<br />

den stabil boxenden Kevin<br />

Neumann sich mit flinken Beinen<br />

und schnell geschlagenen Knütter noch einmal reichlich<br />

Kombinationen einen knappen Motivation. Dank seines frechen,<br />

schnellen Boxstils konnte<br />

Punktevorsprung herausboxen.<br />

Noch deutlicher konnte sich das Seelzer Eigengewächs einen<br />

Neumanns Teamkollege Nver 17:12-Punktsieg feiern.<br />

Chilingaryan gegen Reso Toprack Einen technisch sehr hochwertigen<br />

Kampf lieferten sich<br />

behaupten. Chilingaryan setzte<br />

seinen Gegner von Anfang an in der Gewichtsklasse bis 75 kg<br />

unter Druck und schlug zahlreiche<br />

Serien. In der letzten Runde Gasselbach. Doch im Verlauf der<br />

Seelzes Jakob Deines und Viktor<br />

wurde der Wismarer schließlich Begegnung erwies sich Deines<br />

aufgrund einer Verletzung vom als der bessere Boxer und stellte<br />

insbesondere in der Schluss-<br />

Unparteiischen aus dem Kampf<br />

genommen. Zu diesem Zeitpunkt<br />

lag Chilingaryan bereits Beweis. Das 31:14-Endergebnis<br />

runde seine Überlegenheit unter<br />

mit 27:10-Punkten vorne. machte das mehr als deutlich.<br />

Nach einer längeren Pause Eine wahre Schlacht bekamen<br />

die Zuschauer bei der<br />

war Sergej Dudinski (bis 60 kg)<br />

wieder im Einsatz für den BSK. Begegnung zwischen Arthur<br />

im 7. Himmel<br />

In der Klasse bis 75 Kilogramm punktete Jakob<br />

Deines (rechts) den Wismarer Viktor Gasselbach<br />

aus<br />

Mit Arbian Zefay stand er einem<br />

ebenbürtigen Gegner gegenüber.<br />

Dennoch schaffte Dudinski<br />

es, sich auf den Zetteln der<br />

Punktrichter einen Vorsprung<br />

zu erkämpfen. Vor allem in der<br />

Schlussrunde drehte er noch<br />

einmal auf und baute seinen<br />

Vorsprung zu einem 16:9-Endergebnis<br />

aus.<br />

Da der BT Hanse Wismar<br />

die Gewichtsklasse bis 64 kg<br />

nicht besetzen konnte, hatten<br />

die Gastgeber vom BSK Seelze<br />

zu diesem Zeitpunkt bereits den<br />

Gesamtsieg und somit die Meisterschaft<br />

sicher.<br />

Reis (bis 81 kg) und Tony<br />

Witzke geboten. Zwar dominierte<br />

Reis zu Beginn<br />

noch mit harten, klaren<br />

Treffern, doch zeigte sein<br />

Kontrahent viel Kampfgeist.<br />

Insbesondere im<br />

Schlussdurchgang wurde<br />

es für den Seelzer, der zudem<br />

zwei Punktabzüge<br />

wegen Haltens hinnehmen<br />

musste, recht eng, da<br />

er mit Konditionsschwächen zu<br />

kämpfen hatte, während Witzke<br />

noch einmal einen Endspurt<br />

hinlegte. Am Ende trennten sich<br />

die beiden Athleten mit einem<br />

gerechten Unentschieden.<br />

Den letzten Kampf des<br />

Abends bestritt der „Seelzer Tyson“<br />

Ali Kiydin gegen Dennis<br />

Lewandowski. Trotz Klammerns<br />

konnte der BSK-Schwergewichtimmer<br />

wieder harte Treffer<br />

landen. In der zweiten Runde<br />

wurde die Unterlegenheit Lewandowskis<br />

nach zwei Niederschlägen<br />

derart deutlich, dass<br />

seine Ecke das Handtuch warf.<br />

Am vorletzten Kampftag<br />

hätte dem BSK<br />

Seelze schon einen<br />

Unentschieden gereicht<br />

– den Niedersachsen wäre<br />

die Zweitliga-Meisterschaft<br />

nicht mehr zu nehmen gewesen.<br />

Der Boxring Hanau allerdings,<br />

zu diesem Zeitpunkt zum Siegen<br />

verdammt, um überhaupt noch<br />

eine Chance auf den Aufstieg zu<br />

haben, wuchs über sich hinaus.<br />

13:11 siegten die Hessen – und<br />

machten die 2. Bundesliga bis<br />

zum letzten Kampftag spannend.<br />

Im ersten Kampf des Abends<br />

unterlag Serge Neumann (bis<br />

52 kg) deutlich mit 6:16 seinem<br />

Kontrahenten Hamza Touba.<br />

Knapper war es in der Gewichtsklasse<br />

bis 56 kg: Erik Sokolov besiegte<br />

Seelzes Nver Chilingaryan<br />

17:15. Unter seinen Möglichkeiten<br />

boxte Howik Barsegjan (bis<br />

60 kg). Dem schnellfüßigen Hafid<br />

Bouji unterlag er nach Punkten.<br />

Den ersten Zähler für den<br />

BSK holte Angelo Welp (bis<br />

64 kg) gegen Stipan Prtenjaca.<br />

Vjaceslaw Spomer (bis 69 kg)<br />

unterlag dagegen Rinat Karimov.<br />

Mehr Erfolg hatte Jakob Deines<br />

(bis 75 kg) gegen Alex Danilov.<br />

In der Gewichtsklasse bis 81 kg<br />

wurde Artur Reis gegen Igor Teziev<br />

disqualifiziert. Nach dieser<br />

Niederlage hatten die Seelzer<br />

keine Möglichkeit mehr, als Sieger<br />

oder zumindest mit einem<br />

Remis nach Hause zu fahren.<br />

ERGEBNISSE<br />

Ergebnisse vom 20.04.<br />

BSK Seelze - BT Hanse Wismar<br />

Ergebnisse vom 06.04.<br />

BT Hanse Wismar - Weimarer<br />

15:07 Z: 850<br />

BV 13:10 Z: 550<br />

52 Kg: Serge Neumann (BSK) - 19:17 PS ü.<br />

52 Kg: Tom Tran (BTH) - WO-S. ü. (WBV)<br />

56 Kg: Dias Kuzembaew (WBV) - 17:07 PS<br />

Tom Tran (BTH)<br />

ü. Reso Toprak (BTH)<br />

56 Kg: Nver Chilingaryan (BSK) - RSCI_S. 60 Kg: Amed Eminovic (WBV) - 17:07 PS ü.<br />

3.R ü. Reso Toprak (BTH)<br />

Chatschik Abramov (BTH)<br />

60 Kg: Sergej Dudinski (BSK) - 16:09 PS ü.<br />

Alban Zefay (BTH)<br />

64 Kg: Clemens Busse (BTH) - 12:08 PS ü.<br />

Christian Henze (WBV)<br />

64 Kg: Angelo Welp (BSK) - WO-S. ü. 69 Kg: Bilal Sayed (BTH) - 22:10 PS ü. Dennis<br />

Sochannyj (WBV)<br />

(BTH)<br />

75 Kg: Viktor Gasselbach (BTH) - 15:08 PS<br />

69 Kg: Besir Ay (BSK) - 17:12 PS ü. Kevin<br />

ü. Tobias Funke (WBV)<br />

Knütter (BTH)<br />

81 Kg: Ibo Bazuew (BTH) - 16:12 PS ü. Ivan<br />

75 Kg: Jakob Deines (BSK) - 31:14 PS ü. Bitjakov (WBV)<br />

Viktor Gasselbach (BTH)<br />

81 Kg: Artur Reis (BSK) - 26:16 remis g.<br />

Tony Witzke (BTH)<br />

+81Kg: Ali Kiydin (BSK) - Aufg.-S. 2.R.ü.<br />

Christian Lewandowski (BTH)<br />

+81Kg: Artur Mann (WBV) - 23:13 PS ü.<br />

Christian Lewandowski (BTH)<br />

BR Hanau - BSK Seelze 13:11<br />

Z: 3000<br />

52 Kg: Hamza Touba (BRH) - 16:06 PS ü.<br />

Serge Neumann (BSK)<br />

BR Hanau - BC Chemnitz 15:09<br />

56 Kg: Erik Sokolov (BRH) - 17:15 PS ü.<br />

Z: 600<br />

Nver Chilingaryan (BSK)<br />

52 Kg: Hamza Touba (BRH) - PS ü. Steven.<br />

Maleika (BCC)<br />

60 Kg: Hafid Bouji (BRH) - 14:11 PS ü. Howik<br />

Barsegjan (BSK)<br />

56 Kg: Raman Sharafa (BCC) - PS ü. Erik 64 Kg: Angelo Welp (BSK) - 19:14 PS ü.<br />

Sokolov (BRH)<br />

Stipan Prtenjaca (BRH)<br />

69 Kg: Rinat Karimov (BRH) - 14:06 PS ü.<br />

60 Kg: Hafid Bouji (BRH) - PS ü. Hagen<br />

Vjaceslaw Spomer (BSK)<br />

Borofka (BCC)<br />

75 Kg: Jakob. Deines (BSK) - 17:08 PS ü.<br />

64 Kg: L. Klinuku (BRH) - PS ü. Jan Ualikhanov<br />

Alex Danilov (BRH)<br />

(BCC)<br />

69 Kg: Rinat Karimov (BRH) - PS ü. Chris<br />

81 Kg: Igor Teziev (BRH) - Disqu.-S. 2.R. ü.<br />

Artur Reis (BSK)<br />

Förster (BCC)<br />

+81Kg: Ali Kiydin (BSK) - 20:13 PS ü. Can<br />

75 Kg: Asnaur Magomedov (BRH) - PS ü.<br />

Patir (BRH)<br />

Robin Zipper (BCC)<br />

Abschlusstabelle:<br />

81 Kg: Igor Teziev (BRH) - Aufg.-S. 3.R.ü.<br />

1. BSK Seelze 8 106:79 12-4<br />

2. BR Hanau 8 98:91 9-7<br />

Sven Dahl (BCC)<br />

3. BC Chemnitz 8 90:96 8-8<br />

+81Kg: Max Keller (BRH) - PS ü. Frank Leib 4. BT Hanse Wismar 8 89:96 7-9<br />

(BCC)<br />

5. BV Weimar 8 83:104 4-12<br />

<strong>BoxSport</strong> 55


Riesenjubel in Hanau na<br />

Asnaur Magomedov (links) punktete im<br />

Mittelgewicht den Chemnitzer Robin Zipper aus<br />

Ein Präsident<br />

außer Rand und<br />

Band: Ulrich<br />

Bittner bejubelt<br />

mit seinen<br />

Boxern den<br />

Aufstieg<br />

Bittner:<br />

Jetzt greifen wir<br />

Draußen auf dem See<br />

sorgte die frische Brise<br />

für Bewegung auf<br />

der Wasseroberfläche,<br />

drinnen im Festzelt am Hanauer<br />

Birkensee wurde die Welle<br />

gemacht. Ein Transparent dokumentierte,<br />

was es zu feiern galt:<br />

„1. Liga – wir sind dabei.“ Wir,<br />

das ist der Boxring Hanau, der<br />

nach zwei Jahren in der zweiten<br />

Bundesliga kommende Saison in<br />

der ersten Bundesliga angreifen<br />

will. Wir, das ist in erster Linie<br />

sein Präsident Wolfgang Bittner,<br />

der Serienmeister Velberter<br />

BC in der Stunde des Aufstiegs<br />

den Kampf um den Titel angekündigt<br />

hat. „So wie Borussia<br />

Dortmund zum Herausforderer<br />

des FC Bayern wurde“, wählte<br />

Bittner eine Parallele aus der<br />

Welt des Fußballs. „Wir wollen<br />

Velberts Gegenpol werden, das<br />

tut der Bundesliga gut.“<br />

Wie dort üblich, streiften<br />

sich die Hanauer Boxer nach dem<br />

15:9 über den BC Chemnitz T-<br />

Shirts über, die per Inschrift von<br />

der 1. Liga kündeten. Im Falle einer<br />

Niederlage, so Bittner, „hätte<br />

ich nicht mehr weitergemacht“.<br />

Er dreht halt liebend gern am<br />

großen Rad. „Wir wollten und<br />

wir mussten aufsteigen“, sieht<br />

er sich und seinen<br />

Klub am Etappenziel. Für Bittner<br />

ist es ein Schönheitsfehler, als<br />

Tabellenzweiter hinter der Staffel<br />

von BSK Seelze nur „Vizemeister“<br />

geworden zu sein. Trotz der<br />

starken Leistung schenkte Bittner<br />

seinen Boxern in der Stunde<br />

des Triumphs reinen Wein ein:<br />

„So schön und gut die Truppe ist,<br />

sie ist nicht ausreichend für die<br />

1. Liga. Wir brauchen eine neue<br />

Mannschaft.“ Mit einer Fußnote:<br />

Fliegengewichtler Hamza<br />

Touba und Weltergewichtler Rinat<br />

Karimov gelten als gesetzt,<br />

werden auch künftig zum Team<br />

zählen. Ebenfalls der ehemalige<br />

Weltklasse-Amateur René Weller<br />

als „unser Aushängeschild“, wie<br />

Bittner nicht müde wird zu betonen.<br />

Eventuell wird Bittner ein<br />

zweites Hanauer Team in einer<br />

unteren Liga starten lassen als<br />

„Unterbau für die erste Mannschaft.“<br />

Die Konkurrenz kann sich<br />

auf einen umtriebigen Mann gefasst<br />

machen, der seinen Worten<br />

Taten folgen zu lassen pflegt. Ein<br />

Macher, der an den Kampfabenden<br />

via Mikrophon wahlweise<br />

den Conférencier oder Anheizer<br />

gibt, die Musik bestimmt, die<br />

Fotografen dirigiert, Honneurs<br />

macht, um keinen noch so ausgefallenen<br />

Einfall verlegen ist,<br />

Hallen mit 3000 Zuschauern<br />

füllt. Mit Vizepräsident Norbert<br />

Schmalfuß, einem Golflehrer,<br />

hat er einen wohltemperierten<br />

Mitstreiter an seiner Seite, der<br />

zum Korrektiv des impulsiven<br />

Bittner taugt. Am letzten Kampftag<br />

wich dieser am Samstag in<br />

ein Festzelt am „Privat-See des<br />

Wassersport-Clubs Birkensee“<br />

aus, weil die angestammte August-Schärttner-Halle<br />

durch die<br />

deutsche Cheerleading-Meisterschaft<br />

besetzt war. „Wir haben<br />

das Boxen im Amateursport neu<br />

definiert“, bilanzierte Bittner vor<br />

vollem Haus bei der „Schlager-<br />

Fight-Night“, übertragen vom<br />

„Deutschen Musik-Fernsehen“.<br />

Bittner ist kein Leisetreter.<br />

Da gehört Klappern<br />

zum Handwerk.<br />

„Wir werden<br />

eine absolute<br />

Top-Mannschaft<br />

aufbieten, in der<br />

ersten Liga ein<br />

Wort mitreden“,<br />

nimmt der Hanauer<br />

Aufsteiger<br />

den deutschen<br />

Serienmeister aus<br />

Velbert ins Visier.<br />

Entsprechende Vorverträge<br />

mit Spitzenboxern seien schon<br />

unterschrieben. Bittner: „Wir<br />

werden uns mit erfahrenen Erstligaboxern<br />

und vielleicht noch<br />

einem Knaller aus dem Ausland<br />

verstärken.“<br />

Bittner findet es wunderbar,<br />

dass mit der neuen Saison auf<br />

den Kopfschutz für die Amateurboxer<br />

verzichtet wird: „Unsere<br />

Athleten bekommen endlich ein<br />

für die Zuschauer erkennbares<br />

Gesicht.“ Gesichter kommen<br />

und gehen. In Hanau ist der Präsident<br />

die prägende Figur. „Das<br />

letzte Wort ist noch nicht gesprochen“,<br />

sagt Ulrich Bittner gerne.<br />

Der Spruch taugt als Anspielung<br />

auf den Ausgang der Bundesliga-<br />

Saison 2013/2014.<br />

HANS-JOACHIM LEYENBERG<br />

Glückwünsche von der Präsidenten-Gattin:<br />

Frau Bittner gratuliert den Hanauer<br />

Boxern um Trainer René Weller<br />

56<strong>BoxSport</strong>


ch dem Aufstiegs-Sieg über Chemnitz<br />

Der Staffelkapitän ganz<br />

souverän: Hamza Touba (links)<br />

holte gegen Steven Maleika den<br />

ersten Sieg für Hanau<br />

Velbert an!<br />

Fußball-Trainer Dragoslav<br />

Stepanovic gratuliert Asnaur<br />

Magomedov zum Sieg: Box-Trainer<br />

Emil Freihaut (2. von links) und<br />

Kickers-Offenbach-Legende<br />

Hermann Nuber freuen sich mit<br />

Der Boxring Hanau bedankt sich bei allen Teams der 1. und 2. Bundesliga,<br />

dem Deutschen Boxsport-Verband, allen Zuschauern und Medienvertretern<br />

für die tolle Unterstützung und die Glückwünsche zum Aufstieg!<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

57


DM der U19: Sechs Titel für Baden-Württemberg<br />

Perry der<br />

Melvin Perry (links) bezwang in einem hochklassigen Kampf seinen bayerischen<br />

Finalgegner Igor Kolomentschikow<br />

Held von<br />

Neckarsulm<br />

Aber auch Baryshnik imponierte<br />

Großer Erfolg für den<br />

Boxverband Baden-<br />

Württemberg: Sechs<br />

Gold- und vier Bronzemedaillen<br />

sorgten bei den allseits<br />

hochgelobten 65. Deutschen<br />

Jugend-Meisterschaften für den<br />

Titel „Bester Landesverband“.<br />

Obendrein wurde mit dem überragenden<br />

halbschweren Melvin<br />

Perry ein Lokalmatador der örtlichen<br />

Sport-Union unter den<br />

neuen U19-Champions zum<br />

besten Techniker gekürt.<br />

Unter dem ohrenbetäubenden<br />

Jubel der rund 800<br />

Zuschauer hatte Perry seinem<br />

bayerischen Finalgegner Igor<br />

Kolomentschikow kaum eine<br />

Chance gelassen. Doch obwohl<br />

auch Nachwuchsbundestrainer<br />

Hansi Birka in der Neckarsulmer<br />

Ballei viele ähnlich niveauvolle<br />

Kämpfe beobachtet<br />

hatte, so lautete sein Bilanz am<br />

Ende: „Bis zu den Europameis-<br />

Wladislaw Baryshnik (rechts) bewies<br />

gegen Farukh Tursunov, dass er Dampf<br />

in den Fäusten hat<br />

terschaften im August ist noch<br />

einiges zu tun.“<br />

Neben dem Neckarsulmer<br />

Perry, dem Vize-Weltmeister<br />

der Junioren von 2011, hat Birka<br />

auch den neuen Schweriner<br />

Schwergewichtsmeister Albon<br />

Pervizaj auf der Rechnung für<br />

Rotterdam: „Es wird sehr schwer<br />

werden, aber ein oder zwei Medaillen<br />

könnten bei der EM drin<br />

sein“, meint Birka. Beim Brandenburg-Cup<br />

im Juni soll sich<br />

endgültig zeigen, wer außerdem<br />

EM-tauglich ist.<br />

Nicht nur im Halbweltergewicht<br />

hat Birka nämlich die<br />

Qual der Wahl: In Neckarsulm<br />

schlug Niedersachsens Agon<br />

Gashi (Lohne) in einem weiteren<br />

hochklassigen Finalkampf<br />

überraschend den leicht favorisierten<br />

Titelverteidiger Sahan<br />

Aybay (Oberhausen). Im Halbfliegen<br />

zähle neben dem Finalsieger<br />

Christos Chereakis (Ludwigsburg)<br />

auch der im Halbfinale<br />

ausgeschiedene Friedrich<br />

Kiel (Gronau) noch zu den Hoffnungsträgern.<br />

Im Mittelgewicht<br />

gebe es zwar Talente wie den<br />

Schwäbisch Gmünder Atanasios<br />

Kazakis, aber ebenso „noch viel<br />

Arbeit“, wie Birka erklärt.<br />

Noch sichtbar vorhandene<br />

konditionelle Mängel sollen bei<br />

einem U19-Lehrgang mit Alfred<br />

Seger in München abgestellt,<br />

fehlende internationale Erfahrung<br />

bei einem Turnier im Ausland<br />

gesammelt werden. Ziel<br />

ist es, möglichst eine komplette<br />

EM-Mannschaft zu stellen.<br />

Sein weiteres Augenmerk<br />

hat Birka auf die jüngeren U19-<br />

Jahrgänge der 1996 geborenen<br />

Boxer gerichtet: Aus diesem<br />

Kreis sollen Teilnehmer der<br />

Olympischen Spiele der Jugend<br />

2014 erwachsen. Weltergewichtler<br />

Artur Krischanowski, Vize-<br />

Europameister der Junioren von<br />

2012 aus Bayern, hat Birka in Neckarsulm<br />

„sehr gut gefallen“.<br />

Als ganz heißer Jugendolympia-Kandidat<br />

erwies sich<br />

im DM-Finale von Neckarsulm<br />

aber ebenso der EM-Dritte Wladislaw<br />

Baryshnik. Den Sieg des<br />

16-jährigen Leichtgewichtlers<br />

aus dem baden-württembergischen<br />

Backnang gegen den Berliner<br />

Farukh Tursunov erklärte<br />

die Jury nicht ohne Grund zum<br />

besten Kampf des Turniers.<br />

Baryshnik wandelt mit seinem<br />

Mordsbums in den Fäusten auf<br />

den Spuren seines Verbandskameraden<br />

Kastriot Sopa (Neckargartach),<br />

des amtierenden<br />

deutschen Männermeisters und<br />

Weltligakämpfers der German<br />

Eagles.<br />

„Baden-Württemberg ist so<br />

stark, weil der Verband auf eigene<br />

Rechnung eine internationale<br />

Förderung betreibt. Diese<br />

Erfahrung merkst du den Jungs<br />

an“, erklärte Birka. „Wir haben<br />

durchweg gute Kämpfe gesehen,<br />

auch wenn nicht jede Gewichtsklasse<br />

gleich stark war“, sagte<br />

Chefbundestrainer Dr. Michael<br />

Bastian und fügte hinzu: „Dass<br />

der gastgebende Landesverband<br />

allein sechs Athleten ins Finale<br />

gebracht hat, zeigt, welche gute<br />

Nachwuchsarbeit in Baden-<br />

Württemberg geleistet wird.“<br />

„Hochzufrieden“ zeigte sich<br />

der Vater des sportlichen Erfolgs,<br />

Baden-Württembergs Landestrainer<br />

Oliver Vlcek, zugleich<br />

sportlicher Leiter des Bundesstützpunkts<br />

Heidelberg: „Alle<br />

Jungs haben bei dieser DM einen<br />

Entwicklungsschritt gemacht.<br />

Unser Gesamtkonzept stimmt<br />

einfach.“ Verbandspräsident<br />

Jürgen Wiedemann sieht angesichts<br />

der zehn Medaillenträger<br />

gar einen „historischen Erfolg“<br />

für Baden-Württemberg, das<br />

als Landesverband ja erst 2011<br />

durch eine Fusion aus Württemberg<br />

und Baden entstanden war.<br />

Bei der Jugend-DM im Vorjahr<br />

war man Vierter geworden, hinter<br />

dem damaligen Sieger Nordrhein-Westfalen,<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern und Berlin.<br />

„Überglücklich“ äußerte sich<br />

Tony La Rocca, der Heimtrainer<br />

der beiden Titelträger Melvin<br />

Perry und Simon Brocilo (Superschwer,<br />

beide Neckarsulm):<br />

58<strong>BoxSport</strong>


Simon habe den wesentlich erfahreneren<br />

Wormser Yunus Sen<br />

gekonnt zermürbt, und Melvin<br />

sei und bleibe einfach ein exzellenter<br />

Techniker. Übrigens war<br />

Melvin Perrys Vater 1994 Dritter<br />

der deutschen Männermeisterschaften.<br />

Apropos Väter: Mit Neckarsulms<br />

Oberbürgermeister Joachim<br />

Scholz war der Sohn von<br />

Lothar Scholz, einem Box-Urgestein<br />

von Germania Stuttgart,<br />

einer der Finalgäste, darunter<br />

auch Deutschlands WM-Dritter<br />

Erik Pfeifer samt Familie aus<br />

Heidelberg. Starker Südwesten:<br />

Während die Stuttgarter Germanen<br />

einst den Olympiadritten<br />

Vitali Tajbert hervor gebracht<br />

hatten, erlernte bei der Neckarsulmer<br />

Sport-Union bis 2006 der<br />

heutige Sauerland-Profi Dominik<br />

Britsch das Box-ABC.<br />

Peter Jaschke<br />

49 Kg: 7 Teilnehmer<br />

Hagen Hamel Agon Hamburg -21:16 PS ü.<br />

Ali Wahab PSV Frankfurt/M<br />

Christos Chereakis MBC Ludwigsburg<br />

-Aufg.-S. 3.R.ü. Mirco Best TG Worms<br />

Friedrich Kiel BSV Gronau -21:07 PS ü. Lorenzo<br />

Ruddies ESG Halle/Saale<br />

Hagen Hamel Agon Hamburg -16:12 PS ü.<br />

Denis Weber UBV Schwedt<br />

Christos Chereakis MBC Ludwigsburg<br />

-15:12 PS ü. Friedrich Kiel BSV Gronau<br />

Christos Chereakis MBC Ludwigsburg<br />

-12:07 PS ü. Hagen Hamel Agon Hamburg<br />

52 Kg: 4 Teilnehmer<br />

Stephan Nikitin BR Schwenningen -15:13<br />

PS ü. Chris-Paul Krüger BC Frankfurt/O<br />

Dominik Hirsch LV Niedersachsen -21:15<br />

PS ü. Berkan Merdivan BC Erle<br />

Stephan Nikitin BR Schwenningen -18:11<br />

PS ü. Dominik Hirsch LV Niedersachsen<br />

56 Kg: 6 Teilnehmer<br />

Andrej Degalcev Bushido Delmenhorst<br />

-15:06 PS ü. Ali Rashid SG Blankenburg<br />

Murat Yildirim Berliner TSC -20:14 PS ü.<br />

Dior Gainullin VfL Neckargartach<br />

Alexander Kvaktusin Hattinger BSV -14:06<br />

PS ü. Slavojub Cajic CP Ravensburg<br />

Murat Yildirim Berliner TSC -12:06 PS ü.<br />

Andrej Deglacev Bushido Delmenhorst<br />

Murat Yildirim Berliner TSC -15:08 PS ü.<br />

Alexander Kvaktusin Hattinger BSV<br />

60 Kg: 13 Teilnehmer<br />

German Steinle Gold Blau Stuttgart -18:13<br />

PS ü. Yasim Kocer BC Tiger Salzgitter<br />

Nenand Stancic TV Fischbeck -21:16 PS ü.<br />

Harun Aktas-Beyer Mühlheim<br />

Joserf Coskunoglu BC Bielefeld -30:16 PS<br />

ü. Oswald Buchmiller Neuwied<br />

Wladislaw Baryshnik KSC Backnang -26:11<br />

PS ü. Rudi Kafli BC Straubing<br />

Cihan Ince Traktor Schwerin -16:12 PS ü.<br />

Tony Kloß SV BW Könnern<br />

Farukh Tursunov Berliner TSC -+15:15 PS<br />

ü.Abdulsamet Ekici TG Hanau<br />

German Steinle Gold Blau Stuttgart -27:24<br />

PS ü. Batu Coskun Motor Babelsberg<br />

Nenand Stancic TV Fischbeck -16:11 PS ü.<br />

Joserf Coskunoglu BC Bielefeld<br />

Wladislaw Baryshnik KSC Backnang -21:10<br />

PS ü. Cihan Ince Traktor Schwerin<br />

Die zehn Finalsieger von Neckarsulm, vordere Reihe von links: Chereakis, Nikitin, Yildirim, Baryshnik und Gashi;<br />

hintere Reihe von links: Landestrainer Oliver Vlcek, Krischanowski, Kazakis, Perry, Pervizay und Brocilo<br />

Farukh Tursunov Berliner TSC -RSC-S.<br />

2.R.ü. German Steinle Gold Blau Stuttgart<br />

Wladislaw Baryshnik KSC Backnang -20:14<br />

PS ü. Nenand Stancic TV Fischbeck<br />

Wladislaw Baryshnik KSC Backnang -18:13<br />

PS ü. Farukh Tursunov Berliner TSC<br />

64 Kg: 14 Teilnehmer<br />

Sebastian Wirtz ABC Oberursel -27:08 PS ü.<br />

Jonny Perdomo BR Atlas Leipzig<br />

Sahan Aybay BC Oberhausen -22:12 PS ü.<br />

Jonas Grohmann ABC Freyburg<br />

Brian Hellwig Preußen Frankfurt/O -21:13<br />

PS ü. Daniel Judt BC Frankenthal<br />

Ivan Kischenko BR Schwenningen -16:13<br />

PS ü. Erem Aggül Berliner TSC<br />

Agon Gashi BW Lohne -18:05 PS ü. Kevin<br />

Dieker Wittener BC<br />

Mert Dural BC Fürstenfeldbruck -11:09 PS<br />

ü. Dennis Steinborn 1.SSV Saalfeld<br />

Wladimir Frühsorger SC 06 Colonia Köln<br />

-26:12 PS ü. Daniel Kornmeier BSV Freiburg<br />

Sahan Aybay BC Oberhausen -27:19 PS ü.<br />

Sebastian Wirtz ABC Oberursel<br />

Brian Hellwig Preußen Frankfurt/O 23:08 PS<br />

ü. Ivan Kischenko BR Schwenningen<br />

Agon Gashi BW Lohne -15:03 PS ü. Mert<br />

Dural BC Fürstenfeldbruck<br />

Sahan Aybay BC Oberhausen -18:15 PS ü.<br />

Wladimir Frühsorger Colonia Köln<br />

Agon Gashi BW Lohne -14:12 PS ü. Brian<br />

Hellwig Preußen Frrankfurt/O<br />

Agon Gashi BW Lohne -12:08 PS ü. Sahan<br />

Aybay BC Oberhausen<br />

69 Kg: 11 Teilnehmer<br />

John Weller SC Spremberg -26:15 PS ü.<br />

Tristan Kock SV Mutzschen<br />

Daniel Hofmann TV Bad Mergentheim<br />

-19:16 PS ü. Tom Kurpchereit BR Demmin<br />

Cem Korkmaz BC Wesel -21:09 PS ü. Amon<br />

Kornmeier BSV Freiburg<br />

Issa Charif ESC Leinefelde -Aufg.-S. 2.R. ü.<br />

Apti Sulimanov ESG Halle<br />

Hasan Özer BSK Seelze -17:15 PS ü. Nathanael<br />

Lukoki SC Colonia Köln<br />

Artur Krischanowski BC Kaufbeuren -25:05<br />

PS ü. John Weller SC Spremberg<br />

Cem Korkmaz BC Wesel -16:11 PS ü. Daniel<br />

Hofmann Bad Mergentheim<br />

Hasan Özer BSK Seelze -21:10 PS ü. Issa<br />

alle ERGEBNISSE<br />

Charif ESC Leinefelde<br />

Artur Krischanowski BC Kaufbeuren -14:08<br />

PS ü. Cem Korkmaz BC Wesel<br />

Artur Krischanowski BC Kaufbeuren -17:11<br />

PS ü. Hasan Özer BSK Seelze<br />

75 Kg: 11 Teilnehmer<br />

Taron Hanesjan BSK Seelze -RSCI-S. 3.R. ü.<br />

Max Gryzik ABV Wellesweiler<br />

Atanasios Kazakis DABC Schw. Gmünd<br />

-19:08 PS ü. Christoph Graefer SV Halle<br />

Thomas Ens TSV Erbach -Aufg.-S. 2.R. ü.<br />

Dominik Freitag RW Koblenz<br />

Marcel Ciss BC Haan Augsburg -21:13 PS .<br />

Metin Kaynak BC Kamp-Lintfort<br />

Meriton Rexhepi TH Eilbeck -18:17 PS ü.<br />

Dimitar Tilev BC Bielefeld<br />

Taron Hanesjan BSK Seelze -12:07 PS ü.<br />

Benjamin Lühr PSV Bergen<br />

Atanasios Kazakis DABC Schw. Gmünd<br />

-15:12 PS ü. Thomas Ens TSV Erbach<br />

Meriton Rexhepi TH Eilbeck -15:11 PS ü.<br />

Marcel Ciss BC Haan Augsburg<br />

Atanasios Kazakis DABC Schw. Gmünd<br />

-15:13 PS ü. Taron Hanesian BSK Seelze<br />

Atanasios Kazakis DABC Schw. Gmünd<br />

-17:10 PS ü. Meriton Rexhepi TV Eilbeck<br />

81 Kg: 7 Teilnehmer<br />

Melvin Perry SU Neckarsulm -25:07 PS ü.<br />

Mucahit Ögdü BC Dinslaken<br />

Daniel Lokstein BC Wetzlar -Aufg.-S. 1.R. ü.<br />

Roman Kurz BC Bielefeld<br />

Igor Kolomentschikow BC Haan Augsburg<br />

-20:11 PS ü. Alexander Pilz PTSV Aachen<br />

Melvin Perry SU Neckarsulm -19:10 PS ü.<br />

Omakel Padmann FLEXX Isenbüttel<br />

Igor Kolomentschikow BC Haan Augsburg<br />

-RSC-S. 3.R.ü. Daniel Lokstein BC Wetzlar<br />

Melvin Perry SU Neckarsulm -27:12 PS ü.<br />

Igor Kolomentschikow Haan Augsburg<br />

91 Kg: 3 Teilnehmer<br />

Dominik Thiemke SV Lichtenberg 47 -26:08<br />

PS ü. Orkun Tuncer SU Neckarsulm<br />

Albon Pervizej BC Traktor Schwerin -WO-S.<br />

ü. Orkun Tuncer SU Neckarsulm<br />

Albon Pervizej BC Traktor Schwerin -22:11<br />

PS ü. Dominik Thiemke SV Lichtenberg<br />

+91 Kg: 4 Teilnehmer<br />

Yanus Sen TG Worms -14:11 PS ü. Onur Sen<br />

BC Wangen<br />

Simon Brocilo SU Neckarsulm -16:09 PS ü.<br />

David Gogilaschwili Eintracht Berlin<br />

Simon Brocilo SU Neckarsulm -21:09 PS ü.<br />

Yanus Sen TG Worms<br />

Bester Landesverband Baden/Württemberg<br />

6 Deutsche Meister<br />

Bester Verein SU Neckarsulm 2 Deutsche<br />

Meister<br />

Bester Techniker Melvin Perry SU Neckarsulm<br />

Bester Kampf des Finales Wlasislaw<br />

Baryshnik (KSC Backnang) - Farukh Tursunov<br />

(Berlin)<br />

Medaillenspiegel<br />

Rang: Team: Gold: Silber: Bronze: Gesamt:<br />

01 Baden/Württemberg 6 - 4 10<br />

02 Niedersachsen 1 2 3 6<br />

03 Berlin 1 2 1 4<br />

04 Bayern 1 1 1 3<br />

05 Mecklenburg/Vorp: 1 - - 1<br />

06 Nordrhein/Westf. - 2 4 6<br />

07 Hamburg - 2 1 3<br />

08 Südwest - 1 - 1<br />

09 Brandenburg - - 3 3<br />

10 Rheinland - - 1 1<br />

10 Thüringen - - 1 1<br />

Total 10 10 19 39<br />

<strong>BoxSport</strong> 59


ALLE KÄMPFE -- alle sieger -- ALLE<br />

BAYERN<br />

Schwäbische Meisterschaft in<br />

Königsbrunn<br />

Halbfinale, Kadetten, B: Erdle (BC<br />

Haan Augsburg) PS über Becker<br />

(Königsbrunn);<br />

Männer, HS (A): Göttmann (Leipheim)<br />

RSC-S.3.R. über Lichtner<br />

(Haan); Lutzenberger (Haan) Aufg.-<br />

S.2.R. über Semin (Neu-Ulm);<br />

Finale, Schüler, Pap. 32: Sürücü<br />

(Königsbrunn) PS über Kelemci<br />

(Königsbrunn); Pap. 38: Grubinka<br />

(Kaufbeuren) PS über Bleibinhaus<br />

(Immenstadt); Kadetten, Pap. 44:<br />

Hardok (Haan) PS über Malkevik<br />

(Kaufbeuren); Pap. 46: Nikoforov<br />

(PSV Augsburg) PS über Aratemur<br />

(Haan); B: Kurchak (KC<br />

Memmingen) Aufg.-S.3.R. (Verl.)<br />

über Erdle (Haan); Junioren, Pap.<br />

42: Sidorec (Neu-Ulm) PS über<br />

Witt (Haan); F (A): Weber (Haan)<br />

PS über Melnyk (Haan); F (B):<br />

Ulusoy (KC Memmingen) PS über<br />

Faizi Shadab (Immenstadt); HW:<br />

Faizi Sohrab (Immenstadt) PS über<br />

Galstian (Kempten); HM: Flehman<br />

(Haan) PS über Cukur (Shogun<br />

Memmingen); Jugend, B (weibl.):<br />

Fuhrmann (KC Memmingen) PS<br />

über Budäus (Neu-Ulm); HW:<br />

Grosjan (Haan) RSC-S.2.R. über<br />

Karpov (Königsbrunn); W: Reo (Königsbrunn)<br />

Aufg.-S.3.R. über Basaran<br />

(Shogun); Männer/Frauen, L<br />

(weibl.): Waldbüsser (Neu-Ulm)<br />

PS über Schütz (TV Kempten); W<br />

(A): Kiselev (TV Kempten) PS über<br />

Benz (Haan); W (B): Ritscher (Neu-<br />

Ulm) PS über Erbek (Shogun); M<br />

(A): Bana (KC Memmingen) PS<br />

über Husain (TV Kempten); M (B):<br />

Hein (Haan) PS über Dornhäuser<br />

(Lindenberg); HS (A): Hardok (Haan)<br />

PS über Reinhard (Haan); HS<br />

(B): Mohamad (Schwaben Augsburg)<br />

ÜS über Stahl (BR Iller Senden);<br />

S (A): Göttmann (Leipheim)<br />

w.o. (Verl.) über Lutzenberger<br />

(Haan); S (B): Schwarz (Shogun)<br />

RSC-S.2.R. über Grünauer (PSV);<br />

SSchwer: Uz (KC Memmingen) PS<br />

über Thamm (Königsbrunn).<br />

Pokal bester Techniker: Weber Andreas,<br />

1. BC Haan Augsburg<br />

Pokal erfolgreichster Verein: 1. BC<br />

Haan Augsburg<br />

Mannschaftsvergleich SC Bavaria<br />

Landshut - SC Colonia Köln 8:12<br />

Junioren, HW: Shala Florit (L) PS<br />

über Ertas (K); Männer/Frauen, F:<br />

Plank (K) PS über Siller (L); HW: Bril<br />

(K) PS über Golpira (L); M: Flamur<br />

(L) ue. Herrmann (K); M: Gutkowski<br />

(L) ue. Maleklo (K); M: Radovan (K)<br />

PS über Cukur (L); M: Moray (K) PS<br />

über Biscombe (L); M: Harun (K) PS<br />

über Hackinger (L); S: Gorst (L) PS<br />

über Keller (K); S: Husovic (L)<br />

Ostbayerische Meisterschaft in<br />

Regensburg<br />

Schüler, Pap. 30: Kiseler (Landau)<br />

Aufg.-S.2.R. über Bock (Boxfit Regensburg);<br />

Pap. 40: Beyze (Cham)<br />

PS über Jusopov (Pfarrkirchen);<br />

HFl: Gorst (Pocking) PS über Hohenthanner<br />

(Köfering); Fl: Habler<br />

Samuel (Cham) PS über Meinhard<br />

(Köfering); HW: Becker (Boxfit) PS<br />

über Malterer Christoph (Straubing);<br />

Kadetten, Pap. 42: Bondarenko<br />

Dennis (Pocking) PS über Murselji<br />

(Landshut); HFl: Mühlbauer (KKV<br />

Regensburg) PS über Frank (Boxfit);<br />

Junioren, W: Scherer (Burglengenfeld)<br />

PS über Bondarenko Andreas<br />

(Pocking); M (A): Shala Florit<br />

(Landshut) PS über Wasischew<br />

(Pocking); M (B): Ehsani (Amberg)<br />

PS über Malterer Tobias (Straubing);<br />

Jugend, B (weibl.): Eller<br />

(Boxfit) PS über Siller (Landshut);<br />

M: Schlögl (Weiding) PS über Ziegler<br />

(Sulzbach-Rosenberg); Männer/Frauen,<br />

HW: Demmy (Boxfit)<br />

PS über Prochorov (Jahn Regensburg);<br />

W (weibl.): Schmieder (KKV)<br />

Aufg.-S.2.R. über Häusler (Boxfit);<br />

M (A): Mehmeti (Straubing) RSC-<br />

S.1.R. über Wiest (KKV); M (B):<br />

Biscombe (Landshut) PS über Minarik<br />

(Weiding); M (C): Weiz (Jahn)<br />

Aufg.-S.2.R. über Eder (Pfarrkirchen);<br />

HS: Gutkowski (Landshut)<br />

PS über Schinabeck (Weiding); S<br />

(A): Hezer (Jahn) Aufg.-S.1.R. über<br />

Lekiqi (Pfarrkirchen); S (B): Kramer<br />

(Sulzbach) RSC-S.1.R. über Nascimento<br />

(Pfarrkirchen); SSchwer:<br />

Damisch (Simbach) PS über Mukhachov<br />

(Burglengenfeld).<br />

PS über Malenko (K).<br />

Mannschaftsvergleich BC Landau<br />

- BC Sulzbach-Rosenberg 10:10<br />

Junioren, W: Dykun (S) RSC-S.2.R.<br />

über Tichonow (L); Jugend, M:<br />

Vascenko (L) PS über Schlögl (S);<br />

Schwer: Pohl (S) PS über Miehling<br />

(L); SSchwer: Shala (L) PS über<br />

Angles (S); Männer/Frauen, B<br />

(weibl): Slobodjanikov (L) PS über<br />

Loichinger (S); W: Horn (S) PS<br />

über Sinani (S); M: Biscombe (L)<br />

PS über Krieger (S); M: Wiest (S)<br />

PS über Schinabeck (L); SSchwer:<br />

Kramer (S) RSC-S.2.R. über Kurz<br />

(L); SSchwer: Damisch (L) PS über<br />

Ntegirmentsi (S).<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Westdeutsche Meisterschaft U19<br />

in Übach Palenberg (Halbfinale)<br />

52Kg, Berkan Merivan, BC Erle,<br />

Aufgabesieger 3. Rd. über Elvin Sulimnovski,<br />

BF Bottrop; 60Kg, Josef<br />

Coskunoglu BC Bielefeld, über<br />

Muhammed Aksala, BF Bottrop;<br />

64Kg, Jamal Temur, BR Hilden, PS<br />

über Luigi Hamidovic, FK Köln Kalk;<br />

69Kg, Jurik Babajan, BC Bielefeld,<br />

PS über Emre Yavuz, Bayer Leverkusen;<br />

69Kg, Nathan Lokoki, Colonia<br />

06, PS über Anthony Larbi, BV<br />

Soest; 75Kg, Anil Saglam, BC Erle,<br />

PS über Paul Martin, BR Essen;<br />

75Kg, Eduard Ganemann, TV Paderborn,<br />

PS über Sean Coleman,<br />

BC Lengerich; 75Kg, Metin Kaynak,<br />

Kamp-Lintfort, PS über Zaki<br />

El-Fahri, Unser Fritz; 81Kg, Roman<br />

Kurz, BC Bielefeld, PS über Alexander<br />

Pilz, PTSV Aachen.<br />

Westdeutsche Meisterschaft U19<br />

in Übach Palenberg (Finale)<br />

51Kg, (Frauen) Selin Kormaz, Wesler<br />

BC, PS über Lucia Langer, BSK<br />

Ahlen; 52Kg, Berkan Merdivan,<br />

BC Erle, PS über Tarik Ibraim, BC<br />

Münster; 56Kg, Alexander Kvaktusin,<br />

Hattinger BSV, PS über Zülfikar<br />

Güler, BF Bottrop; 60Kg (int),<br />

Temur Temur, BR Hilden, PS über<br />

Elias Ben Seddik, Colonia 06;<br />

60Kg, Harun Aktas-Beier, BC Mülheim,<br />

PS über Josef Coskunoglu,<br />

BC Bielefeld; 64Kg (int), Hamlet<br />

Babajan, BC Bielefeld, PS über Jamal<br />

Temur, BR Hilden; 64Kg, Kevin<br />

Dieker, Wittener BC, PS über Murat<br />

Ertas, Bayer Leverkusen; 69Kg<br />

(int), Jurik Babajan, BC Bielefeld,<br />

PS über Mohammed Bölükbas,<br />

Sportwerk Düsseldorf; 69Kg, Cem<br />

Korkmaz, Weseler BC, PS über<br />

Nathan Lokoki, Colonia 06; 75Kg<br />

(int), Anil Saglam, BC Erle, PS über<br />

Eduard Ganemann, TV Paderborn;<br />

75Kg, Metin Kaynak, Kamp Lintfort,<br />

PS über Artur Patt, Bayer Leverkusen;<br />

81Kg Mücahit Ögdü, BuS Dinslaken,<br />

PS über Robert Kurz, BC<br />

Bielefeld; 91Kg (int), Emre Birekul,<br />

Köln Kalk, PS über Mirlind, Hasaj,<br />

ATV Bad Honnef.<br />

EUREGIONAAL Boksgala in<br />

Maastricht<br />

50Kg/Fr. Heleen Hellinga, Verbon,<br />

PS über Michelle Heyens, Boksteam<br />

Vargas; 57Kg/Fr. Gina Hofman,<br />

SCM Maastricht, PS über<br />

Josefoen Groot, Boksteam Vargas;<br />

60Kg/Ju. Jan Vroomen, Heerlen,<br />

OW geg. Asadual Alizada, BC Aachen<br />

; 60Kg/Fr. Mirthe Velders,<br />

Boksteam Vargas PS über Denise<br />

Maes, Verheagen; 60Kg/Fr. Michaela<br />

Helmesova, SCM Maastricht<br />

PS über Agnes Fortuna, BC Köln;<br />

69Kg/Ju. Mark Dufornee, QS Tilborg,<br />

PS über Mohammed Djan,<br />

DBM; 69Kg/Ma. Lars Koevoets,<br />

Verheagen PS über Mehdi Laouji,<br />

Verbon; 69Kg/Ma. Narek Manukjan,<br />

SCM Maastricht, unent. geg.<br />

Freek Theunisse, Limburgia; 81Kg/<br />

Ma. Dominic Hoogendijk, Ver. Benthuizen,<br />

PS über Timo Rost, SG<br />

Kaarst; 60Kg/Ma. Umat Aydin, QS<br />

Tilburg, PS über Narek Antonian,<br />

SCM Maastricht; 75Kg/Ma. Alaige<br />

Camara, NABA, PS über Mohammed<br />

Khaloua, Leverkusen; 75Kg/<br />

Ma. Farid Yousif, Leverkusen, PS<br />

über Samad Benrane, Verheagen;<br />

81kg/Ma. Frank van Boxtel, QS Tilburg,<br />

RSC-I Rd. 3 über Ali Akceylan,<br />

BR Düren; 75Kg.Ma. Soufian Touba,<br />

SG Kaarst, PS über Thomas<br />

Heijens, SCM Maastricht ; 91Kg/<br />

Ma. Ricardo Snijders, Heerlen,<br />

RSC-H Rd. 2 über Daan Colberts,<br />

Verheagen; +91Kg/Ma. Max Pilz,<br />

PTSV Aachen, PS über Hannes<br />

Terlinde, SCM Maastricht.<br />

Landesmeisterschaften der<br />

Junioren in Kamp-Lintfort<br />

57Kg nat. Ibragim Gunaev, BC Minden,<br />

PS über Marvin-Peter Kurth,<br />

SSV Bornheim; 44Kg nat. Salah<br />

Ibrahim, BC Münster, PS über Kevin<br />

Stein, Telekom Münster; 46Kg<br />

int. Jamal Magomedov, FK Düren,<br />

PS über Ibragim Arsenov BC Gütersloh;<br />

50Kg int. Konstantin Hellwich,<br />

TuS Gerresheim, RSC Rd.2<br />

über Miktad Teke, Bonner BC; 50Kg<br />

nat. Daniel Berger, BC Gahmen, PS<br />

über Louis Abeltah, Telekom Münster;<br />

52Kg nat. Abdulhakim Salim-<br />

Yeslim, PS über Ozan Ulucan,<br />

Bayer Leverkusen; 54Kg int. Bilal<br />

Yamaldelen, FK Köln Kalk, PS über<br />

Drilon Musafi, Bayer Leverkusen;<br />

54Kg nat. Iljas Asanov, SV Brackwede,<br />

PS über Youssef Fares, TuS<br />

Gerresheim; 57Kg int. Steward<br />

Nasrat, BR Essen, Aufgabesieger<br />

Rd. 1 über Hüseyin Tunc, Dortmund<br />

BC 20/50; 60Kg int. Tayfun Kardas,<br />

BC Bielefeld, RSC Rd. 3 über Daniel<br />

Albrecht, TV Vreden; 60Kg nat.<br />

Ibrahim Lawand, SSV Bornheim,<br />

PS über Kai Rempel, BC Güterloh;<br />

63Kg nat. Alexander Kupreenko,<br />

BF Bottrop, PS über Rene Kubicki,<br />

BSV Mengende; 66Kg nat. Oliver<br />

Ginkel, FK MG PS über Jonathan<br />

Zumbe, Colonia 06; 75Kg int. Suleym<br />

Hankarov, BC Kohlscheid, PS<br />

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 01. Juni 2013<br />

60 <strong>BoxSport</strong>


KÄMPFE -- alle sieger -- ALLE KÄMPFE<br />

über Alexander Golon, Wittener BC;<br />

+80Kg int. Tim Sauerbach, Weseler<br />

BC, PS über Emre Fidan, BC Berg.<br />

Gladbach.<br />

ABCC Apeldoorn – Boxring Hilden<br />

11:7<br />

52Kg, Jun. Hendrik van der Vaart,<br />

Apeldoorn, PS über Ali Cem Koc,<br />

Hilden; 69Kg, Man. Xhavier Köhlen,<br />

Apeldoorn, PS über Fulvio Menone,<br />

Hilden; 81Kg, Man. Florian Kluge,<br />

Hilden, Unentschieden gegen Gijs<br />

Onstenk, Apeldoorn; 75Kg, Man.<br />

Gianluca Taccia, Hilden, PS über<br />

Remco Hofstede, Apeldoorn; 75Kg,<br />

Man. Ahmet Calik, Apeldoorn, PS<br />

über Shahin Mohammadi, Hilden;<br />

69Kg, Man. Wouter Djokic, Apeldoorn,<br />

PS über Dimitry Zazdravnykh,<br />

Hilden; 64Kg, Man. Vitaly<br />

Gavurov, Hilden,Unentschieden<br />

gegen Malke Buyukaya, Apeldoorn;<br />

75Kg, Man. Arthur Gerzen, Hilden,<br />

PS über Elaige Camara, Apeldoorn;<br />

81Kg, Man. Marco Oelze, Hilden<br />

Unentschieden gegen Ben Tingen,<br />

Apeldoorn.<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Landesjugendmeisterschaften<br />

in Elmshorn<br />

LM-Halbfinale: Kad.: -54 kg: Sinkinov,<br />

Niko (ACE Elmshorn) 14:12-<br />

PS ü. Eckey, Derek (Marne); Jun.:<br />

-70 kg: Schmidt, Felix (Eckernförde)<br />

5:14-PN gegen Uzuev, Akbulat<br />

(ACE).<br />

LM-Finale: Schüler: -36,5 kg: Lieske,<br />

Erik (Ma.) 16:7-PS ü. Barts, Daniel<br />

(Geesthacht); Kad.: -38,5 kg:<br />

Schulz, Antony (Raisdorf) 7:9-PN<br />

gegen Ismail, Hiwa (Plön); -44,5 kg:<br />

Levinski, Pavel (Brunsbüttel) RSC-<br />

S. 2. R. ü. Ognjuk, Dennis (PSV Heide);<br />

-54 kg: Sinkinov, Niko (ACE)<br />

12:14-PN gegen Müller, Bjarne<br />

(Ma.); Jun.: -44 kg: Vartanov, Henry<br />

(Pl.) 15:8-PS ü. Weih, Dominik<br />

(Ma.); -60 kg: Akram, Jonas (Gaarden)<br />

6:10-PN gegen Sükmen, Metin<br />

(ACE); -63 kg: Wojczak, Tom-Willy<br />

(Ma.) 12:5-PS ü. Ahmed, Yasin (Pl.);<br />

-70 kg: Uzuev, Akbulat (ACE) 10:12-<br />

PN gegen Nasarjan, Vardges (Ma.);<br />

Jugend: -60 kg: Zakir, Hussein (Pl.)<br />

14:16-PN gegen Semmou, Kasim<br />

(Pl.); -69 kg: Al Saadi, Ahmet (Kaltenkirchen)<br />

15:21-PN gegen Daschyan,<br />

Samvel (Rendsburg);-75 kg:<br />

Schwichtenberg, Jan-Ole (Kadg.<br />

Heide) 13:30-PN gegen Gordasch,<br />

Alexander (PSV Heide).<br />

„Youngster-Cup“-Halbfinale:<br />

Jun.: -63 kg: Djafa, Endrit (Eck.)<br />

RSC-S. 2. R. ü. Hajuzade, Rowschan<br />

(Schleswig); -75 kg/1: Oyuzyani,<br />

Jawid (Pl.) Aufg.-S. 2. R.<br />

ü. Voss, Kevin (Kadg.), Steinweg,<br />

Eike (Pl.) 10:11-PN gegen Özdemir,<br />

Volkan (ACE).<br />

„Youngster-Cup“-Finale: Kad.:<br />

-44,5 kg: Kunz, Philipp (PSV H.)<br />

16:20-PN gegen Godje, Achrat<br />

(Eck.); -56 kg: Ucak, Ferhat (Eck.)<br />

12:13-PN gegen Tatscharyan,<br />

Misak (RD); -59 kg: Ibragimov,<br />

Imali (Pl.) 5:4-PS ü. Kober, Alexander<br />

(BC Itzehoe); -62 kg: Balalaev,<br />

Mark (Geesth.) 10:13-PN gegen<br />

Dahlke, Pascal (SgG Lübeck); -68<br />

kg: Gajensky, Dennis (Pl.) 29:9-<br />

PS ü. Lindner, Alexander (PSV<br />

Kiel); Jun.: -75 kg/2 Hölting, Lukas<br />

(Kadg. H.) 14:11-PS ü. Manykian,<br />

Azat (PSV H.); -75 kg/1: Özdemir,<br />

Volkan (ACE) Aufg.-N. 2. R. gegen<br />

Oyuzyani, Jawid (Pl.); Jgd.: -56 kg:<br />

Haldari, Ali (Pl.) 9:13-PN gegen Yildiz,<br />

Serhat (Itz.); -69 kg: Martynovych,<br />

Yavgeniy (Geesth.) 8:11-PN<br />

gegen Wöhl, Kevin (Kadg.); -75 kg:<br />

Martinovic, Antonio (Pl.) 12:4-PS ü.<br />

Bernstein, Brian (Gaa.).<br />

Rahmenkämpfe: Jun.: -54 kg: Paul<br />

Guschakowski (PSV H.) 3:14-PN<br />

gegen Demirel, Müslim (Pl.); -57<br />

kg: Ersoy, Murat (ACE) Aufg.-N. 1.<br />

R. gegen Musaev, Ali (Pl.); wElite:<br />

-69 kg: Szarko, Patrycja (Gaa.)<br />

18:16-PS ü. Quintern, Sarah (Eck.);<br />

Elite: -75 kg: Jakuschenko, Bogdan<br />

(Eck.) 9:10-PN gegen Fousekis,<br />

Evangelos (Kadg.).<br />

SÜDWEST<br />

1. Christian-Regenauer-<br />

Gedächtnispokal des<br />

AV 03 Speyer<br />

Männer: Halbweltergewicht:<br />

Michele Lo Curto (AV 03 Speyer)<br />

Punktsieger über Michael Citverer<br />

(ASC Dudweiler); Welter: Alberto<br />

Arlindo (Karlsruher SC) PS über<br />

Marcel Zahn (BC Schwetzingen);<br />

Halbschwer: Timo Glessmann<br />

(AC Weinheim) PS über David Harutjunian<br />

(BR Limburg), Dimitri Wasiltschuk<br />

(BC Schwetzingen) PS<br />

über Michael Seitz (1. FC Kaiserslautern);<br />

Schwer: Eugen Frank (BC<br />

Mingolsheim-Kronau) - Christian<br />

Müller (BC Schwetzingen) unentschieden;<br />

Superschwer: Enver<br />

Kaya (BC Schifferstadt) PS über<br />

Johann Frank (BC Mingolsheim-<br />

Kronau); Jugend (U 19): Mittel:<br />

Waldemar Drozd (AV 03 Speyer) -<br />

Jan-Gero Michel (BR Limburg) unentschieden,<br />

Saleh Barmani (AV 03<br />

Speyer) PS über Alexander Lorch<br />

(ASC Dudweiler); Halbschwer:<br />

Andreas Ort (AV 03 Speyer) PS<br />

über Emmanuele Adu Frimpong (1.<br />

FC Kaiserslautern), Thomas Ens<br />

(BV Erbach) PS über Dardan Tahiri<br />

(ASV Landau); Schwer: Armed Osmani<br />

(1. FC Kaiserslautern) PS über<br />

Moritz Hierold (TuS Niederkirchen);<br />

Kadetten (U 15): Papier: Hakan<br />

Cabucak (1. BC Neustadt) PS über<br />

John Gerhauser (VT Frankenthal);<br />

Bantam: Jessy Sell (VT Frankenthal)<br />

PS über Richard Rossbach<br />

(AV 03 Speyer).; Welter: Ozan Cabucak<br />

(1. BC Neustadt) PS über Kai<br />

Schneider (Karlsruher SC);<br />

Frauen: Feder: Sarah-Isabell<br />

Häusler (1. BC Speyer) PS über<br />

Anna-Katharina Blanche (BR Limburg);<br />

Welter: Anna Mayer (AC<br />

Weinheim) Aufgabesiegerin 1. Runde<br />

über Kathrin Rippel (ASC Dudweiler);<br />

Juniorinnen (U 17): Leicht:<br />

Noemi Lo Curto (AV 03 Speyer) PS<br />

über Madeleine Mohrhardt (Karlsruher<br />

SC).<br />

Christian-Regenauer-Wanderpokal<br />

für erfolgreichsten Verein: AV<br />

03 Speyer, 2. 1. BC Neustadt, 3. AC<br />

Weinheim.<br />

BAYERN<br />

Oberbayerische Meisterschaft<br />

2013<br />

n Samstag/Sonntag, 04./05. Mai<br />

2013, 15:00/11:00 Uhr, Sporthalle<br />

Säbener Straße, 81547 München.<br />

Mannschaftsvergleich<br />

BC Straubing - Landesauswahl<br />

Hamburg<br />

n Sonntag, 05. Mai 2013, 10:00<br />

Uhr, Festzelt Frühlingsfest, 94467<br />

Deggendorf.<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Boxring 46 Kirchweyhe<br />

n Samstag, 04. Mai 2013, 16:00<br />

Uhr, Turnhalle der Grundschule Leeste,<br />

Boxveranstaltung.<br />

TERMINKALENDER DER AMATEURE<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

NABV-Meisterschaften<br />

n Samstag, 04. Mai 2013, 16:00<br />

Uhr, NABV Männer Vorrunde, Boxhalle<br />

der Faustkämpfer MG, Am Ringerberg<br />

11, 41068 Mönchengladbach.<br />

n Samstag, 11. Mai 2013, 16:00<br />

Uhr, NABV Männer (Halbfinale)<br />

ENNI-Sportpark, Am Sportzentrum<br />

47445 Moers.<br />

n Samstag, 18. Mai 2013, 16:00<br />

Uhr, NABV Männer (Finale), Stadtwerke<br />

Hilden Arena, Grünstrasse 4,<br />

40723 Hilden.<br />

MABV-Meisterschaften<br />

n Samstag, 04. Mai 2013, 17:00<br />

Uhr, MABV Männer/Frauen 1.<br />

Halbfinale, Mehrzweckhalle Gymnasium,<br />

Dr.-Ruben-Straße, 41836<br />

Hückelhoven.<br />

n Sonntag, 05. Mai 2013, 11:00<br />

Uhr, MABV Männer/Frauen 2. Halbfinale,<br />

Kultur- und Medienzentrum,<br />

Steinstr. 15, 50259 Pulheim.<br />

WABV-Meisterschaften<br />

n Sonntag, 05. Mai 2013, 15:00<br />

Uhr, WABV Männer/Frauen Finale,<br />

Sporthalle Ernst-Barlach-Schule,<br />

Graf-Kanitz-Str., 32049 Herford.<br />

Kevelaer<br />

n Sonntag, 12. Mai 2013, Offene<br />

Stadtmeisterschaft der Stadt Kevelaer,<br />

Festzelt, 47623 Kevelaer<br />

Stadtmitte.<br />

WBC-Duisburg<br />

n Sonntag, 12. Mai 2013, 13:00<br />

Uhr, Boxveranstaltung des WBC-<br />

Duisburg, Dreifachturnhalle Duisburg-Walsum,<br />

Beckersloh 13,<br />

47179 Duisburg.<br />

TuS Gerresheim<br />

n Samstag, 25. Mai 2013, 16:00<br />

Uhr, Boxveranstaltung, Boxhalle<br />

d. TuS Gerresheim, Heyestr. 61,<br />

40625 Düsseldorf.<br />

NRW-Meisterschaften<br />

n Samstag, 25. Mai 2013, NRW<br />

Kadetten/Schüler (Vorrunde), in<br />

Gronau.<br />

n Sonntag, 26. Mai 2013, NRW Kadetten/Schüler<br />

(Finale), in Gronau.<br />

Duisburg<br />

n Samstag, 25. Mai 2013, 10:00<br />

Uhr, Mitgliederversammlung des<br />

Boxsport- Verbandes NRW, Sportschule<br />

Wedau, Friedrich Alfred Str.<br />

15, 47055 Duisburg.<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

61


AUS DEN VERBÄNDEN<br />

BREMEN<br />

Amtliche Mitteilung<br />

Der Sportverein Tura Bremen<br />

ist nicht Mitglied in unserem<br />

Landesverband und damit<br />

auch nicht im Deutschen Boxsport-Verband<br />

existent. Gleiches<br />

trifft für die Vereine: Polizei-SV<br />

Bremen, Flamingo Gym<br />

Bremen, SAV Bremen-Vegesack<br />

zu. Boxsportler/innen, die dem<br />

niedersächsischen Box-Club<br />

Verden angehören, sollen unter<br />

dem Namen Tura Bremen<br />

an Meisterschaften teilgenommen<br />

haben bzw. sollen sogar<br />

im Trikot von Tura Bremen,<br />

statt Verden, im Ring aufgetreten,<br />

vorgestellt worden sein.<br />

Wir bitten den DBSV darauf zu<br />

achten, dass sich solche Vorgänge<br />

in Zukunft nicht mehr<br />

ergeben.<br />

gez. Albert Fahlbusch, Präsident<br />

BrABV<br />

HESSEN<br />

Mannschaftsmeisterschaft<br />

bleibt spannend<br />

Bei der zweiten Veranstaltung<br />

der Hessischen Mannschaftsmeisterschaft<br />

2013 in<br />

Aschaffenburg präsentierten<br />

sich die Gastgeber bärenstark.<br />

Vedat Saritag und Ruslan Hoffmann<br />

(beide Männerklasse)<br />

gewannen ihre Kämpfe nach<br />

Punkten. Ebenfalls als Sieger<br />

verließen die Lokalmatadoren<br />

Nick Bajdullaev (Kadetten),<br />

Oleg Bajdullaev (Jugend), Celine<br />

Manthey (Juniorinnen)<br />

und Alex Trupp (Jugend) den<br />

Ring. Bei einem Ausscheidungskampf<br />

zur Deutschen<br />

Männermeisterschaft konnte<br />

sich der Marburger Waldemar<br />

Adler nach gutem Kampf gegen<br />

den hoch motivierten Arwid<br />

Schneider (Limburg) verdient<br />

nach Punkten durchsetzen.<br />

Anschließend wurden als beste<br />

Kämpfer Ruslan Hoffmann<br />

und Rafal Cisczewski ausgezeichnet.<br />

Viktor Vitulin erhielt<br />

den Pokal für den besten Nachwuchsboxer,<br />

bester Techniker<br />

wurde Waldemar Adler. In<br />

der Gesamtwertung bleibt es<br />

spannend, die derzeit besten<br />

hessischen Boxteams, Aschaffenburg-Leider<br />

und Marburg,<br />

liegen punktgleich an der Tabellenspitze.<br />

Dahinter lauern<br />

Nordend Offenbach, Box Gym<br />

Kesselstadt, der letztjährige<br />

Sieger PSV Frankfurt und die<br />

starken Wölfersheimer.<br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

Heinz Lepczyk gestorben<br />

In Heinz Lepczyk ist einer der<br />

bekanntesten und erfolgreichsten<br />

Wismarer Boxsportler nach<br />

schwerer Krankheit im Alter von<br />

73 Jahren verstorben. Lepczyk<br />

war 1963 vom ASK Vorwärts<br />

Kühlungsborn zur Ligastaffel<br />

der SG Dynamo Wismar gewechselt.<br />

Achtmal gewann er<br />

in begeisternden Finalkämpfen<br />

den Titel „Meister des Bezirkes<br />

Rostock“ im Schwergewicht. In<br />

insgesamt 125 Kämpfen stand<br />

Lepczyk mit vielen nationalen<br />

Meistern im Ring, unter anderem<br />

mehrfach in Polen und der<br />

Tschechoslowakei. Unvergessen<br />

der Kampf 1964 im Halbfinale<br />

der Einzelmeisterschaft, als er<br />

dem EM-Dritten vom SC Traktor<br />

Schwerin, Karl Degenhardt,<br />

einen großen Kampf lieferte, nur<br />

nach Punkten unterlag und die<br />

Bronzedemaille für die Hansestadt<br />

erkämpfte. Lepczyk gehörte<br />

im gleichen Jahr zur Wismarer<br />

Ligastaffel, die unter ihrem Trainer<br />

Fiete von Thien den Aufstieg<br />

in die 1. DBV-Liga schaffte.<br />

NIEDERSACHSEN<br />

„Heini“ Hamann verstorben<br />

Nach<br />

langer<br />

schwerer<br />

Krankheit<br />

ist „Heini“<br />

Heinrich<br />

Hamann<br />

im Alter<br />

von 77<br />

Jahren gestorben.<br />

„Heini“ Heinrich<br />

Hamann<br />

Von 1948 bis ins Jahr 1965 absolvierte<br />

er 178 Kämpfe für den<br />

VfB Oldenburg. Seine Kampfbilanz<br />

mit 154 Siegen sucht heute<br />

noch ihresgleichen. Bereits 1959<br />

übernahm Hamann das Amt<br />

des Trainers im VfB und füllte<br />

dieses Ehrenamt bis 2007 aus.<br />

Große Namen wie z.B. Andreas<br />

Schnieders gehörten zu seinen<br />

Schützlingen. Heini war stets<br />

mit seinem Fachwissen gefragt<br />

und stand immer zur Verfügung,<br />

wenn er gebraucht wurde.<br />

Als Jugendwart des damaligen<br />

NABV und heutigen NBSV begleitete<br />

er vielen Jugendliche,<br />

die teilweise heute noch aktiv<br />

sind. Heinrich Hamann erhielt<br />

viele hohe Auszeichnungen,<br />

u.a. das Bundesverdienstkreuz<br />

und blieb seinem Boxsport bis<br />

zuletzt verbunden.<br />

Boxring Kirchweyhe gegen<br />

Rassismus und Gewalt<br />

Der Boxring 46 Kirchweyhe will<br />

mit einer Boxveranstaltung ein<br />

Zeichen gegen Rassismus und<br />

Gewalt setzen. Kirchweyhe war<br />

zuletzt bundesweit in den Schlagzeilen,<br />

weil dort ein Jugendlicher<br />

zu Tode geprügelt worden war.<br />

„Die schrecklichen Ereignisse<br />

der letzten Zeit, in der ein junger<br />

Mensch zu Tode gekommen ist,<br />

wurden auch im BR46 thematisiert“,<br />

erklärte der 1. Vorsitzende<br />

des Klubs, Rüdiger Förster.<br />

„Die Trainer sprachen mit ihren<br />

Schützlingen, um sie auch für unseren<br />

Sport zu sensibilisieren. Wir<br />

sehen uns als seriöse Sportart, in<br />

der der Respekt vor dem Gegner<br />

eine große Rolle spielt. Junge<br />

Leute wollen ihre Kräfte messen,<br />

sollen sie auch, aber bei uns. Bei<br />

uns gibt es das nicht, wenn einer<br />

schon besiegt ist, noch feige<br />

nachzutreten.“ Der Eintritt zur<br />

Kirchweyher Boxveranstaltung<br />

am 4. Mai in der Turnhalle der<br />

Grundschule Leeste ist frei.<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Neue Oberliga startet<br />

im September<br />

Nun ist es amtlich: Von September<br />

an wird es in Nordrhein-<br />

Westfalen wieder Oberliga-Boxen<br />

geben. Anfang April klärten<br />

die teilnehmenden Teams letzte<br />

Details. Eine faustdicke Überraschung<br />

gibt es auch. Die als stark<br />

eingeschätzte Kampfgemeinschaft<br />

Leverkusen/Köln wird<br />

in der Saison 2013 nicht an den<br />

Start gehen. Sie wird durch das<br />

niederländische Windmill Team<br />

ersetzt. Neben den Niederländern<br />

starten die folgenden Mannschaften:<br />

Boxteam Nordrhein,<br />

MBR Hamm, Kampfgemeinschaft<br />

„Unser Fritz/Marl-Hüls“,<br />

sowie der Bonner BC. Düsseldorf<br />

und der Boxring Hilden bilden<br />

ebenfalls ein Team. Man hat sich<br />

darauf verständigt, dass Boxer,<br />

die in der 1. oder 2. Liga antreten,<br />

in der Oberliga nicht starten<br />

dürfen. Los geht es am 14.<br />

September. Dann hat das Team<br />

Nordrhein die Niederländer zu<br />

Gast und die KG „Unser Fritz/<br />

Marl-Hüls“ trifft auf Düsseldorf/<br />

Hilden. Alle Termine im Internet<br />

auf www.boxnrw.de.<br />

Westfalen räumen bei<br />

Landesmeisterschaft ab<br />

Der NRW-Jugendwart Josef<br />

Gottfried war sichtlich zufrieden<br />

mit den Leistungen der Junioren<br />

bei der Landesmeisterschaft in<br />

Kamp-Lintfort. Gottfried ist sich<br />

sicher, dass seine Boxer auch bei<br />

der Titelvergabe bei der deutschen<br />

Meisterschaft vorn mit<br />

dabei sein werden. Einer dieser<br />

Athleten ist Konstantin Hellwich<br />

vom TuS Gerresheim. In der Gewichtsklasse<br />

bis 50 Kg besiegte<br />

er den Bonner Miktad Teke durch<br />

Abbruch in der zweiten Runde.<br />

Auch Alexander Kupreenko<br />

hat das Ticket für die deutsche<br />

Meisterschaft gelöst. Der 15-jährige<br />

Bottroper ging drei Runden<br />

lang Vollgas gegen Rene Kubicki<br />

aus Mengede und gewann<br />

im Halbwelter nach Punkten.<br />

Der erfolgreichste Boxbezirk in<br />

NRW wurde Westfalen mit sechs<br />

Titeln, vor dem Mittelrhein mit<br />

fünf und dem Niederrhein mit<br />

vier Titeln.<br />

Drei NRW-Boxer<br />

siegen in Mastricht<br />

Verbissener Kampf im Schwergewicht:<br />

Max Pilz (links) muss sich nach<br />

Fehlurteil in Mastricht Lokalmatador<br />

Haanes Terlinde geschlagen geben<br />

Organisator Frank Rademakers<br />

war froh, dass er nicht jedem seiner<br />

Gäste bei der „EUREGION-<br />

AAL Boksgala“ die Hand schütteln<br />

musste. Der Chef des SCM<br />

Maastricht hätte sonst das Ende<br />

der Gala wahrscheinlich nicht<br />

mitbekommen. Über 1200 Zuschauer<br />

waren in die „De Geuselt<br />

Sporthalle“ gekommen, um bei<br />

einem wahren Boxspektakel dabei<br />

zu sein. 16 Amateurkämpfe<br />

standen auf dem Programm, davon<br />

acht mit NRW-Beteiligung.<br />

Timo Rost zeigte im Halbschwer-<br />

Der Kaarster Mittelgewichtler Soufian<br />

Touba besiegte Thomas Heijens vom<br />

SCM Maastricht<br />

62 <strong>BoxSport</strong>


gewicht gegen Dominic Hoogendijk<br />

aus Benthuizen eine tolle erste<br />

Runde. Danach war der Kaarster<br />

völlig von der Rolle und verlor<br />

den Kampf. Es sah ein wenig wie<br />

David gegen Goliath aus, als in<br />

der Königsklasse der hochaufgeschossene<br />

Max Pilz und der gedrungene<br />

Lokalmatador Haanes<br />

Terlinde im Ring standen. Nach<br />

der Urteilsverkündung schnappte<br />

sich Haanes den Siegerpokal,<br />

und gratulierte damit Max zum<br />

Sieg. Eine tolle Geste des fairen<br />

Sportsmanns aus Maastricht.<br />

Stadt Düsseldorf<br />

ehrt Renate Eßer<br />

Für herausragende Dienste um<br />

den Sport ist<br />

Renate Eßer<br />

mit der goldenen<br />

Ehrennadel<br />

der<br />

Renate Eßer wurde<br />

von der Stadt<br />

Düsseldorf mit der<br />

goldenen Ehrennadel<br />

ausgezeichnet<br />

Stadt Düsseldorfer<br />

ausgezeichnet<br />

worden.<br />

Mit großem<br />

Engagement<br />

vertritt Frau<br />

Eßer die Interessen<br />

der Boxer im Sportausschuss.<br />

Darüber hinaus führt sie<br />

als Geschäftsführerin die Geschicke<br />

des rührigen Fördervereins<br />

Düsseldorfer-Box-Vereine. Das<br />

ist aber längst nicht alles. Als Geschäftsführerin<br />

ist sie die rechte<br />

Hand von NABV-Präsident Erich<br />

Dreke, auf Boxveranstaltungen<br />

ist sie als Punktrichterin im Einsatz<br />

und in ihrem Verein, dem<br />

Sportring Garath, ist sie seit fast<br />

30 Jahren Kassiererin.<br />

Bärbel und Uwe Ottehenning<br />

ausgezeichnet<br />

Auf dem NABV-Verbandstag gab<br />

es gleich zwei Ehrungen. Präsident<br />

Erich Dreke überreichte<br />

Bärbel Ottehenning die Ehrennadel<br />

des DBV in Gold. Für ihren<br />

Ehemann Uwe gab es die silberne<br />

Verdienstehrennadel des<br />

DBV. Damit würdigte Dreke die<br />

langjährige Tätigkeit der beiden<br />

im Boxsport. Die Ottehennings<br />

verantworten als Vorstandsmitglieder<br />

die Geschicke des Kreises<br />

Rhein-Ruhr-Wupper. Zudem<br />

sind sie mit dem Boxring Hilden<br />

erfolgreich. Auch hier sind sie im<br />

Vorstand aktiv.<br />

Boxring Hilden verliert<br />

in Apeldoorn<br />

Auf einer Boxveranstaltung zu<br />

seinem 50. Geburtstag besiegte<br />

Der Hildener Halbschwergewichtler<br />

Florian Kluge (links) holte in Apeldoorn<br />

gegen Gijs Onstenk ein Unentschieden<br />

der Niederländische ABCC Apeldoorn<br />

den Boxring Hilden mit<br />

11:7. Trotz der Niederlage war<br />

Hildens Coach Uwe Ottehenning<br />

zufrieden mit den Leistungen<br />

seiner Boxer, denn die befürchtete<br />

Riesenklatsche blieb aus.<br />

Mit seinem Unentschieden holte<br />

Halbschwergewichtler Florian<br />

Kluge gegen Gijs Onstenk den<br />

ersten Punkt für den Boxring. Gianluca<br />

Taccias Punktsieg gegen<br />

Remco Hofstede war einstimmig.<br />

Arthur Gerzen zeigte gegen<br />

den Holländer Elaige Camara eine<br />

hervorragende Leistung und<br />

siegte nach Punkten. In einem<br />

technisch brillanten Kampf boxte<br />

Vitali Gavurov gegen Malke<br />

Buyukaya. Jedes anderes Urteil<br />

als unentschieden wäre dem<br />

Kampfverlauf nicht gerecht geworden,<br />

denn wenn der Hildener<br />

angriff, konterte Buyukaya. Griff<br />

Buyukaya an, konterte Gavurov.<br />

SAARLAND<br />

Einstimmigkeit in<br />

der Box-Union<br />

In der Hermann-Neuberger-<br />

Sportschule in Saarbrücken<br />

fand derDelegiertentag der Saarländischen<br />

Box-Union statt. Alle<br />

zehn saarländischen Vereine<br />

waren anwesend und hatten 35<br />

Delegierte benannt. Zunächst<br />

gedachte man Albert Karb (SV<br />

09 Fraulautern), der 1957 der<br />

1. saarländische deutsche (Junioren-)<br />

Meister wurde und im<br />

Alter von 72 Jahren verstorben<br />

war. Stolz präsentierte Präsident<br />

Neu in Sarah Ali (Neunkirchen),<br />

Mirco Martin (Elversberg) und<br />

Max Gryzek (Neunkirchen) die<br />

Erst-, Zweit- und Drittplatzierten<br />

der deutschen Meisterschaften<br />

2012. Die Vorstandswahlen verliefen<br />

allesamt einstimmig. Neu<br />

in den Vorstand gewählt wurde<br />

Roland Henzel (Homburg), der<br />

das vakante Amt des Schriftführers<br />

übernimmt. In den Vorstand<br />

zurückgekehrt ist der ehemalige<br />

Präsident und Kampfrichterobmann<br />

Bernd Roth (Völklingen),<br />

der wieder zum KO gewählt<br />

wurden. Bei den anderen Positionen<br />

erfolgte die einstimmige<br />

Wiederwahl. Wiedergewählt<br />

wurden auch nach 26 (!) Jahren<br />

Schatzmeisterin Helma Schäfer<br />

(Dudweiler) und Sportwart<br />

Gerd Riedel (Saarlouis). Weiterhin<br />

im Amt bleiben Präsident<br />

Karl Heinz Neu, Vizepräsident<br />

D. Michael Arndt (beide Wellesweiler)<br />

und Jugendwart David<br />

Kühn (Homburg).<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Nord-Titel für<br />

Elmshorner Sinkinov<br />

Die in Dorf Mecklenburg bei<br />

Wismar ausgetragene norddeutsche<br />

Meisterschaft der Schüler,<br />

Kadetten, Junioren und Jugend<br />

brachte die Boxer aus Schleswig-<br />

Holstein und Mecklenburg-Vorpommern<br />

zusammen. Vom AC<br />

Einigkeit Elmshorn (ACE) standen<br />

Semih und Eda Öztürk, Niko<br />

Sinkinov und Metin Sükmen<br />

bereit. Semih Öztürk blieb von<br />

vornherein ohne Gegner und<br />

nimmt nun als Nordbester an<br />

den deutschen Meisterschaften<br />

teil. Niko Sinkinov (12) trat wegen<br />

der verpatzten Landesmeisterschaft<br />

eine Gewichtsklasse<br />

tiefer an. Dort setzte er sich<br />

gegen den bisher ungeschlagenen<br />

Greifswalder Dennis Korth<br />

Die erfolgreichen Elmshorner Boxer bei<br />

der norddeutschen Meisterschaft in Dorf<br />

Mecklenburg: Eda Öztürk, ACE-Trainer Zekeriye<br />

Yücel, Niko Sinkinov und Metin Sükmen (von<br />

links)<br />

in besserer Form als zuletzt in<br />

Elmshorn nach Punkten durch.<br />

Metin Sükmen (15) reiste umsonst<br />

an. Sein vorgesehener Gegner<br />

war nicht zur Stelle, womit<br />

Sükmen kampflos zum Meister<br />

gekürt wurde. Eda Öztürk (15)<br />

war dagegen froh, mit der Stralsunderin<br />

Dominique Görlich<br />

eine Gegnerin gefunden zu haben.<br />

„Eda boxte im Vergleich zu<br />

ihren letzten Kämpfen variabler<br />

und besser, allerdings war die<br />

Gegnerin noch einen Tick besser<br />

und siegte verdient“, berichtete<br />

ACE-Trainer Zekeriye Yücel.<br />

SÜDWEST<br />

Bundestrainer staunte<br />

über Südwest-Meister<br />

Die Ersatzveranstaltung für die<br />

vom Deutschen Boxsport-Verband<br />

(DBV) abgeschafften überregionalen<br />

Gruppentitelkämpfe<br />

geriet zum Volltreffer. „Ich bin<br />

begeistert“, urteilte Bundestrainer<br />

Roland Kubath über die erste<br />

internationale Nachwuchs-Südwestmeisterschaft<br />

der Landesverbände<br />

Südwest, Baden-Württemberg<br />

und Hessen beim 1. BC<br />

Speyer. Kubath, im Olympiazentrum<br />

Rhein-Neckar auch regionaler<br />

Sichtungstrainer, staunte<br />

vor allem über eines: Nämlich,<br />

dass der von internen Querelen<br />

gestresste Südwestdeutsche<br />

Amateur-Box-Verband (SWABV)<br />

in den Altersklassen Jugend (U<br />

19), Junioren (U 17) und Kadetten<br />

(U 15) Anschluss an die<br />

Nachbarverbände hält. Obwohl<br />

die meisten Nachwuchsboxer<br />

aus Baden-Württemberg und<br />

Hessen weitaus mehr Kampferfahrung<br />

haben, gingen sieben<br />

Titel an den SWABV.<br />

Gelungene Premiere<br />

des Regenauer-Pokals<br />

Besser hätte die Premiere des<br />

Christian-Regenauer-Gedächtnispokals<br />

für den AV 03 Speyer<br />

nicht verlaufen können: 17 überwiegend<br />

passable<br />

Boxduelle, fünf Siege<br />

der sieben Speyerer<br />

Teilnehmer, immerhin<br />

120 Zuschauer im<br />

Athletenheim und zudem<br />

bleibt die Wandertrophäe<br />

für den<br />

erfolgreichsten Verein<br />

zumindest ein Jahr<br />

beim Veranstalter. Zufrieden<br />

wie AV-Abteilungsleiter<br />

Hans Diehl<br />

und Trainer Robert<br />

Sotnikov äußerte sich<br />

auch Bundestrainer<br />

Roland Kubath: „Da war recht<br />

Ordentliches dabei.“ Er meinte<br />

damit nicht nur die Junioren-Nationalboxerin<br />

Noemi Lo Curto.<br />

Mangels „passender“ Gegnerin<br />

erneut nicht im Feder-, sondern<br />

im (schwereren) Leichtgewicht,<br />

bot die 16-Jährige mit der Karlsruherin<br />

Madeleine Mohrhardt<br />

ein geradezu knallhartes, auch<br />

technisch gutes Gefecht, das die<br />

Speyerer „Sportlerin des Jahres<br />

2012“ nach Punkten gewann.<br />

Den Vereins-Wanderpokal zum<br />

Andenken an ihren Vater überreichte<br />

Jasmin Regenauer.<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

63


Im Würgegriff: Stefan Hoss<br />

besiegt Robert Westermann<br />

Abraham ehrte den<br />

MMA-Champion<br />

Arthur Abraham war<br />

begeistert. „Toll, was<br />

diese Sportler leisten“,<br />

sagte der ehemalige<br />

Box-Weltmeister, der in Dormagen<br />

zum ersten Mal eine Veranstaltung<br />

im Mixed Martial Arts<br />

Ex-Weltmeister Arthur Abraham<br />

legte Djamil Chan den Gürtel um<br />

(MMA), den<br />

kombinierten Kampfkünsten,<br />

besucht hatte. Abraham legte<br />

Djamil Chan den Siegergürtel<br />

um – Chan hatte sich bei der 9.<br />

Auflage der Veranstaltungsreihe<br />

„Respect.FC“ den Titel im<br />

Weltergewicht gesichert. Der<br />

Niederländer hatte seinen Gegner<br />

David Zawada durch K.o.<br />

in der ersten Runde<br />

besiegt. Nicht durch<br />

einen klassischen<br />

K.o.-Schlag, mit dem<br />

Abraham im Boxring<br />

seine Gegner bezwingt,<br />

sondern mit<br />

Kniestößen. Denn<br />

beim MMA werden<br />

die Kampfsportelemente<br />

aus dem Boxen,<br />

Kickboxen und<br />

Ringen miteinander<br />

kombiniert.<br />

Auch im Hauptkampf<br />

des Abends<br />

siegte Marcin Naruszczka<br />

dank seiner<br />

Kniestöße. In<br />

der zweiten Runde<br />

musste Nicolas Penzer<br />

im Duell um den<br />

vakanten Respect-<br />

Mittelgewichtstitel<br />

aus dem Kampf genommen<br />

werden.<br />

In einem mitreißenden<br />

Gefecht im<br />

Bantamgewicht krönte sich Stefan<br />

Hoss zum neuen Champion.<br />

Nach zwei ausgeglichenen<br />

Runden gegen Robert Westermann<br />

gewann Hoss im dritten<br />

Durchgang die Oberhand. Westermann<br />

musste schließlich den<br />

Kampf aufgeben – er steckte aussichtslos<br />

im Würgegriff seines<br />

Gegners, dem sogenannten Rear<br />

Naked Choke. Der Ritterschlag<br />

folgte für den neuen Titelträger<br />

jedoch erst nach dem Sieg.<br />

Kampfsportlegende Wanderlei<br />

Silva, der am Nachmittag im<br />

benachbarten Köln gemeinsam<br />

mit Arthur Abraham am Stand<br />

des Nahrungsergänzungsmittel-<br />

Herstellers Olimp Autogramme<br />

geschrieben hatte, legte Hoss<br />

den Respect-Gürtel um die schmale<br />

Taille. Der Brasilianer Silva,<br />

dank seiner spektakulären<br />

Knockouts in den Veranstaltungsreihen<br />

Pride in Japan und<br />

Ultimate Fighting Championship<br />

(UFC) in den USA ein Star<br />

der Branche, war eigens aus Las<br />

Vegas eingeflogen worden.<br />

Im Federgewicht musste der<br />

neue Champion über die Runden<br />

gehen. Und sah nach dem<br />

einstimmigen Punktsieg schwer<br />

gezeichnet aus. Max Coga aus<br />

dem Frankfurter Gym „MMA<br />

Spirit“ und der Niederländer<br />

Duane van Helvoirt setzten<br />

sich vier Runden lang zu. Coga<br />

Bernd Czabaun von Hauptsponsor Olimp<br />

mit Halbschwergewichts-Champion<br />

Stephan Pütz<br />

musste sich mit einem Sieg nach<br />

Punkten zufrieden geben – ihm<br />

wird es Recht gewesen sein.<br />

Im Halbschwergewicht setzte<br />

Stephan Pütz abermals das<br />

Knie erfolgreich ein – die Taktik<br />

des Abends funktionierte auch<br />

gegen Alexander Neufang. Nach<br />

drei Minuten und 21 Sekunden<br />

war Neufang k.o. und Pütz der<br />

neue Champion.<br />

Am 28. September steigt die<br />

Jubiläums-Auflage Respect 10 in<br />

Wuppertal.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.respectfc.de<br />

Kampfsport-Legende Wanderlei<br />

Silva ehrte Stefan Hoss<br />

64<strong>BoxSport</strong>


Lesen Sie in der nächsten Ausgabe<br />

24 Runden lang haben<br />

sich Marco Huck (rechts)<br />

und Ola Afolabi bereits<br />

geprügelt. Wer von<br />

beiden nun wirklich der<br />

Bessere ist, wissen wir<br />

immer noch nicht. Am<br />

8. Juni stehen weitere<br />

zwölf Runden zwischen<br />

Weltmeister Huck und<br />

Fritz Sduneks Boxer<br />

Afolabi an. Vielleicht<br />

fällt ja einer mal um…<br />

Nächster<br />

Erscheinungstermin ist<br />

für Abonnenten<br />

der 13. Juni,<br />

ab dem 15. Juni<br />

im Handel<br />

Achtung: große<br />

Doppelausgabe<br />

Auf Stefan Härtel<br />

ruhen die Hoffnungen<br />

der deutschen<br />

Amateurboxer. Der<br />

Mittelgewichtler aus<br />

Berlin soll bei der<br />

Europameisterschaft in<br />

Minsk eine Medaille für<br />

den DBV holen<br />

Huck-Afolabi Teil III<br />

Einmal boxten sie unentschieden, einmal siegte<br />

Marco Huck knapp nach Punkten. Am 8. Juni trifft der<br />

Cruisergewichts-Champion erneut auf Herausforderer<br />

Ola Afolabi. Gibt es dieses Mal einen klaren Sieger?<br />

Die <strong>Klitschko</strong>s<br />

Vor ihrem Megakampf von Moskau müssen Wladimir<br />

<strong>Klitschko</strong> und Alexander Povetkin ihre Herausforderer<br />

Francesco Pianeta und Andrzej Wawrzyk aus dem Weg<br />

räumen. Und Vitali <strong>Klitschko</strong> fällt die Entscheidung, ob<br />

er überhaupt weiterboxt.<br />

Felix Sturm<br />

Der Ex-Weltmeister im Interview: Wie er sich wieder<br />

an die Spitze kämpfen will, welche Pläne er mit seinem<br />

Herausgeber und Chefredakteur: Hans Reski (0221-2587-260/261/334)<br />

Redaktion: Arne Leyenberg<br />

Ständige Mitarbeiter: Tobias Drews, Manfred Hönel, Peter Jaschke, Björn<br />

Jensen, Bertram Job, Matthias Kerber, Hans-Joachim Leyenberg, Jörg Lubrich,<br />

Alexander Mazur, Gunnar Meinhardt, Susanne Rohlfing, Hartmut Scherzer,<br />

Wolfgang Wycisk<br />

Fotos in dieser Ausgabe: ap, Bastian, Bittner, dpa, Frevert, H.I.S, Mausolf,<br />

Metelmann, Marianne Müller, Olimp, Sauerland Event, SES, Sidon, WBC, Wende,<br />

WSB<br />

Layout: Katharina Büchner, Michael Rosenstein, Bernd Schulte zur Wissen<br />

Internet: www.sportverlag.de<br />

E-Mail der Redaktion: boxsport@sportverlag.de<br />

Verlag: DSV Deutscher Sportverlag GmbH, Friesenplatz 16, 50672 Köln<br />

Tel.: (0221) 2587-0, Fax: (0221) 2587-200<br />

Verlagsleitung: Lutz Bandte<br />

Vertriebsleitung: Tobias Weidmann<br />

Boxstall hat.<br />

IMPRESSUM<br />

Internationales Boxen<br />

Alles über den Superfight von London, Mikkel Kessler<br />

gegen Carl Froch, sowie die Titelverteidigungen von<br />

Floyd Mayweather und Denis Lebedev.<br />

Die Europameisterschaft von Minsk<br />

Ausführliche Berichte und Analysen von der<br />

Europameisterschaft der Amateure in Minsk. Wie<br />

haben sich die deutschen Boxer auf dem Weg zu<br />

Olympia in Rio geschlagen?<br />

Die AIBA-Pläne<br />

Was der Weltverband mit seiner Profisparte vorhat.<br />

Dazu alles über das Finale in der World Series.<br />

Anzeigenverwaltung: Nele Niebaum. Tel. (0221) 2587-261.<br />

E-Mail: boxsport@sportverlag.de.<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom 1.1.2012.<br />

Abonnement: DSV Deutscher Sportverlag GmbH, Friesenplatz 11, 50672 Köln,<br />

Telefon (0221) 2587-243, E-Mail: service@sportverlag.de.<br />

Einzelverkauf: Partner Medienservices GmbH,<br />

Postfach 81 06 40, 70523 Stuttgart, Fax.: (0711) 7252320<br />

Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co KG, Frankfurter Str. 168, 34121 Kassel<br />

BOXSPORT erscheint monatlich, Einzelpreis: € 4,20. Jahresabonnementpreis<br />

(12 Ausgaben): € 45,60. Abonnementkündigungen sind sechs Wochen vor Ablauf<br />

des berechneten Zeitraums dem Abonnement-Vertrieb schriftlich bekannt zu<br />

geben. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche<br />

Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses<br />

Verbot fällt insbesondere auch die Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in<br />

elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM. Der Verlag haftet<br />

nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte, Unterlagen und Fotos.<br />

66 <strong>BoxSport</strong>


Marcos Nader, Dustin Dirks, Kubrat Pulev, Harald Lange und Boris Töppe (von links)<br />

Halle<br />

Frankfurt<br />

„Boxen statt Gewalt“<br />

breitet sich aus<br />

Eintracht Berlin breitet sich aus. Im Mai konnten wir mit Unterstützung von<br />

Boris Töppe, WoWi-Geschäftsführer, bereits den fünften Jahrestag vom SC<br />

Eintracht in Frankfurt/Oder feiern. Die Zweigstelle unseres SC Eintracht Berlin<br />

wird immer stärker. Die Sauerland-Profis Kubrat Pulev und Marcos Nader<br />

bereicherten die Frankfurter Geburtstagsfeier mit einer Autogrammstunde.<br />

Wann und wo kann man sich anmelden?<br />

Anmeldung für alle Altersklassen jeweils Montag bis Freitag 15–19 Uhr<br />

in der Robert-Havemann-Straße 7.<br />

Auch der SC Eintracht Berlin wartet auf weitere Boxer in Berlin-Marzahn,<br />

Eisenacher Straße 123 und Berlin-Hohenschönhausen, Wustrower Straße 26<br />

(Halle 3). Telefon mobil: 0178-600 5555

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