Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Boxsport . Mai 2013<br />
Nr. 5 . Mai 2013 . € 4,20 . spanien € 5,30 . Österreich € 4,85 . Schweiz sfr. 8,40<br />
www.box-sport.de<br />
89. Jahrgang 1882<br />
sport<br />
DAS MAGAZIN: alles Über PROFIS UND AMATEURE<br />
Europameister Jürgen Brähmer<br />
knockte Tony Averlant aus<br />
Nach seinem Leberhaken-K.o.<br />
So wird Brähmer wieder<br />
Weltmeister<br />
Skandal-Urteil<br />
gegen Culcay<br />
Wladimir <strong>Klitschko</strong> muss seine<br />
WM-Titel in Moskau gegen<br />
Alexander Povetkin<br />
verteidigen.<br />
Ersteigert<br />
haben den<br />
Kampf<br />
Promoter<br />
Hrunov und<br />
Oligarch<br />
Ryabinsky<br />
WM-Kampf gegen Povetkin am 31. August in Moskau<br />
Dirk Dzemski<br />
Die neue Trainer-Rakete<br />
WAhnsinn! <strong>Russen</strong><br />
<strong>ködern</strong> <strong>Klitschko</strong><br />
mit 17,2 Mio. Dollar<br />
Arthur Abraham<br />
7Arthur Abraham und Fritz Sdunek im Interview<br />
EM-<strong>Vorschau</strong>: DBV erwartet zwei Medaillen<br />
Alles über die U19-Jugend-Meisterschaften<br />
Hanau nach dem Aufstieg: Greifen Velbert an 3<br />
Hanau-Präsident Ulrich Bittner
GESUCHT:<br />
Handelsvertreter<br />
Handelsagentur<br />
Distributor<br />
Ansprechpartner: Geurt Schotsman,<br />
g.schotsman@punch-gmbh.de<br />
T 02131 229900 M 0174 3344277<br />
Punch GmbH, Im Taubental 15a, 41468 Neuss T 02131-229900 E info@punch-gmbh.de
Hans Reski<br />
Wegner: Sorgen mit den Paradepferden<br />
<strong>Klitschko</strong>: Dollar-Regen aus Moskau<br />
„Der Ruhm lässt keinen Menschen unberührt.<br />
Er hat einige zerstört und andere verkrüppelt.“<br />
Diesen Spruch eines unbekannten Amerikaners<br />
liest Ulli Wegner an jedem zweiten Tag seinen Boxern<br />
vor.<br />
Der am 26. April 71 Jahre alte gewordene Boxtrainer<br />
will sie warnen, die jungen Sportler, die schnell zu<br />
Ruhm und Reichtum gekommen sind. Sicherlich schon<br />
mehrmals haben seine Paradepferde Arthur Abraham<br />
und Marco Huck diesen Spruch gehört. Vor allem sie<br />
sollten laut Wegner dem Schicksal danken, denn sie<br />
sind ohne große Ausbildung in den Sport-Olymp geschossen,<br />
Weltmeister und Millionäre geworden. Ihrer<br />
Schlagstärke und ihrer Raffinesse haben sie es zu verdanken,<br />
aber auch ihrem eisenharten Trainer, der sie<br />
immer wieder antrieb,<br />
pushte und vor der Aufgabe<br />
bewahrte.<br />
Roland Bebak, Manager<br />
von Felix Sturm und<br />
bestimmt kein feuriger<br />
Anhänger der rustikalen<br />
Art des Altmeisters, sagte<br />
mal: „Es ist nicht alles<br />
gut, was Ulli macht, aber<br />
er treibt wie kein anderer<br />
seine Boxer nach vorn<br />
und holt das letzte aus<br />
ihnen heraus.“<br />
Nach seinem Jubiläumsjahr<br />
2012 mit einer grandiosen<br />
Fete zu seinem<br />
70. Geburtstag ist das Jahr 2013 bisher ein wahres<br />
Seuchen-Jahr für Wegner. Die Paradepferde Huck<br />
und Abraham laufen dem General aus der Spur. Dazu<br />
kommen die Verletzungssorgen mit den Musterschülern<br />
Hernandez und Helenius. Zwei weitere, nämlich<br />
Britsch und Gutknecht, werden nach Wegners Meinung<br />
von der Stallregie falsch eingeschätzt.<br />
Aber Wegner, der alte Seemann, glaubt, dass er bald<br />
wieder in ruhigeren Gewässern fahren kann. Solange<br />
er die Pratzen noch halten kann, will er weitermachen.<br />
Schließlich läuft sein Vertrag noch drei Jahre<br />
und er ist überzeugt, dass er in dieser Zeit auch seine<br />
Enfants terribles wieder auf den Boden der Tatsachen<br />
zurückführen wird.<br />
2013 war bisher für das gesamte deutsche Profiboxen<br />
ein eher mageres Jahr. Die großen Kracher haben wir<br />
bisher noch nicht erlebt. Das änderte sich schlagartig<br />
am Dienstag, dem 23. April, als in Panama eine Bombe<br />
platzte. Bei der Versteigerung der WBA für den WM-<br />
Kampf von Wladimir <strong>Klitschko</strong> und Alexander Povetkin<br />
legte der Russe Vlad Hrunov einen Umschlag im<br />
Wert von 23,23 Millionen Dollar auf den Tisch. Das<br />
bedeuten allein 17,2 Millionen für Wladimir, die ihm<br />
als Superchampion zustehen.<br />
Der dreifache Weltmeister muss sich langsam wie<br />
Dagobert Duck fühlen, nachdem er schließlich schon<br />
einige Millionen für den Kampf gegen Pianeta und<br />
den Werbevertrag mit dem Jeans-Hersteller H.I.S einstecken<br />
konnte.<br />
Rätselraten herrscht in der Branche, wie die russischen<br />
Oligarchen diesen Wahnsinns-Coup refinanzieren<br />
wollen. Vielleicht haben sie einen Business-<br />
Plan, vielleicht gönnen<br />
sie sich auch nur eine<br />
Box-Party zum Geburtstag,<br />
die sie aus der Portokasse<br />
bezahlen können.<br />
Was für den deutschen<br />
Boxfan am wichtigsten<br />
ist: Welcher TV-Sender<br />
überträgt den Fight? Ich<br />
vermute, der Kampf wird<br />
bei RTL zu sehen sein.<br />
Bei der ARD glaubt man<br />
nicht, dass es dafür die finanziellen<br />
Möglichkeiten<br />
gibt. Dies ließ der ARD-<br />
Sportkoordinator Axel<br />
Balkausky schon durchblicken.<br />
Möglich ist aber auch, dass der Bezahlsender<br />
Sky in dieses Geschäft einsteigt wie weiland beim Duell<br />
der britischen Bösewichte Haye und Chisora. Dies<br />
wird sich alles in den nächsten Wochen entscheiden.<br />
Man sollte auf jeden Fall den 31. August schon mal<br />
fürs Boxen „live aus Moskau“ reservieren.<br />
Der nächste <strong>BoxSport</strong> erscheint wegen des WM-Fights<br />
von Marco Huck gegen Ola Afolabi in Berlin und der<br />
EM im olympischen Boxen in Minsk erst am 13. Juni<br />
– dann allerdings als Doppelausgabe mit 84 Seiten.<br />
Aber erstmal viel Spaß bei der Lektüre dieser Ausgabe.<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
3
INHALT<br />
Namen, Nachrichten, Termine............................................. 6<br />
Brähmer bereit für WM gegen Cleverly............................... 8<br />
Skandal-Urteil bei Culcay-Kampf....................................... 10<br />
Firat Arslan schon fit für WM-Kampf................................. 11<br />
Siege für Kölling und Zeuge – Pleite für Dirks................... 12<br />
Trainer Banks bei <strong>Klitschko</strong> eine Bank............................... 14<br />
Marcos Nader ist Österreichs neuer Box-Held.................. 41<br />
Ina Menzer: Abschied im Hockey-Stadion......................... 42<br />
Ex-Playboy-Model keine Gegnerin für Cecilia Braekhus.... 43<br />
Christina Hammer erobert die nächste Gewichtsklasse.... 44<br />
Trotz Sieg: Andreas Sidon boxt weiter............................... 46<br />
Wird Macao das neue Las Vegas?..................................... 48<br />
23,23 Millionen Dollar für <strong>Klitschko</strong>-Povetkin................... 16<br />
Weltmeister Cleverly zu clever für Krasniqi....................... 18<br />
Dzemski die neue Trainer-Rakete....................................... 20<br />
Steinforth: Aufstieg auch ohne großen TV-Sender ........... 23<br />
Das große Interview mit Arthur Abraham.......................... 24<br />
Endet mit Huck gegen Afolabi Wegners Seuchen-Jahr?... 27<br />
Karo Murat kämpft gegen Box-Legende Hopkins.............. 28<br />
Weltmeistermacher Fritz Sdunek redet Klartext................ 30<br />
Die <strong>BoxSport</strong>-Weltrangliste............................................... 34<br />
Wer gewinnt den Rückkampf: Kessler oder Froch?............ 36<br />
Zeitgleich mit<br />
dem Finale in<br />
der Champions<br />
League steigt am<br />
25. Mai in London<br />
auch ein wahrer<br />
Box-Kracher: Das<br />
Rematch der<br />
beiden Weltmeister<br />
Mikkel Kessler<br />
(links) und Carl<br />
Froch<br />
Seite 36<br />
Martinez vor dem K.o. – Erdei greift wieder an................. 38<br />
Neuer Ausscheidungskampf für Felix Sturm...................... 39<br />
Alle haben Angst vor Gennady Golovkin............................ 40<br />
Olympiasieger Zou<br />
Shiming ist der<br />
erste Box-Held<br />
Chinas. Er soll<br />
nicht der einzige<br />
bleiben. Die Profi-<br />
Promoter drängen<br />
in das riesige Reich,<br />
Macao soll schon<br />
bald das neue Las<br />
Vegas werden<br />
Seite 48<br />
Der DBV rechnet bei der EM mit zwei Medaillen............... 50<br />
World Series: Kasachstan und Ukraine im Finale ............. 52<br />
2. Bundesliga: Seelze souveräner Meister........................ 54<br />
2. Bundesliga: Hanau will jetzt Velbert angreifen.............. 56<br />
U19-Meisterschaften: Perry der Held von Neckarsulm ..... 58<br />
Ergebnisse und Termine..................................................... 60<br />
Aus den Verbänden............................................................ 62<br />
Abraham ehrte den MMA-Champion................................ 64<br />
Lesen Sie nächsten Monat................................................ 66<br />
4 <strong>BoxSport</strong>
PROTEIN<br />
ECSTASY<br />
Wenn deine Muskeln im Training alles geben,<br />
haben sie sich dieses Protein verdient.<br />
NUR TOPPRODUKTE<br />
GARANTIEREN ERFOLG !!!!!<br />
Darum Olimp – wo Topqualität selbstverständlich<br />
ist und der Preis stimmt.<br />
ACHTUNG!<br />
Jetzt mit neuer Rezeptur und neuen leckeren<br />
Geschmacksrichtungen<br />
Ultragefiltertes Whey<br />
Protein Concentrate +<br />
Cross flow Microfiltrated<br />
Isolate CFM.<br />
Wählen Sie zwischen 6<br />
Geschmacksrichtungen:<br />
Vanille<br />
Erdbeere<br />
Schoko<br />
Cocos<br />
Ice Coffee<br />
Pinacolada<br />
neues<br />
Design<br />
- times Fitness World<br />
4Champion
Namen Nachrichten<br />
Boxen<br />
Im fernsehen<br />
Samstag, 04. Mai 2013, RTL, ca. 22.15 Uhr –<br />
live aus Mannheim – IBF-WBO-WBA-WM<br />
im Schwergewicht: Wladimir <strong>Klitschko</strong> vs.<br />
Francesco Pianeta<br />
Samstag, 08. Juni 2013, ARD, ca. 22.30 Uhr<br />
– live aus Berlin - WBO-WM im Cruisergewicht:<br />
Marco Huck vs. Ola Afolabi<br />
Ein Prosit auf den 70. Geburtstag: Jürgen Blin stößt mit<br />
seinem Sohn Frank an<br />
Jürgen Blin: 70 Jahre<br />
und kein bisschen müde<br />
n Jürgen Blin rief und alle kamen.<br />
Der frühere Europameister<br />
im Schwergewicht feierte seinen<br />
70. Geburtstag mit rund 100 Gästen<br />
bei seinem Sohn Frank im<br />
Hamburger Hofbräuhaus. Mit<br />
dabei unter anderen Ex-Universum-Boss<br />
Klaus-Peter Kohl. Seine<br />
eigene Kneipe im Hamburger<br />
Hauptbahnhof hat Blin dagegen<br />
nicht mehr. „Sie wollten keinen<br />
Rauch und keinen Alkohol-Geruch<br />
mehr in der Passage“, sagt<br />
Blin, der 40 Jahre lang hinterm<br />
Tresen stand.<br />
Der Ex-Profi treibt noch immer<br />
täglich Sport – es ist ihm<br />
anzusehen. „Ich jogge dreimal<br />
die Woche zwischen sieben und<br />
zehn Kilometer, mache regelmäßig<br />
Treppenläufe. Ich fühle mich<br />
gut in Schuss und habe auch fast<br />
noch mein Kampfgewicht von<br />
rund 85 Kilogramm“, erzählt<br />
Blin. Der Hamburger erfreut sich<br />
bester Gesundheit – im Gegensatz<br />
zu seinem einst übermächtigen<br />
Gegner. Sieben Runden<br />
gegen Muhammad Ali am 26.<br />
Dezember 1971 in Zürich hatten<br />
Blin berühmt gemacht. Blin: „Es<br />
war mein 43. Profikampf, und es<br />
war der einzige Kampf in meiner<br />
Karriere, bei dem ich vorher<br />
wusste, dass ich null Chancen<br />
habe. Nur wenn sich Ali selbst<br />
umgehauen hätte oder über sei-<br />
Mike Tyson kämpft für Jack Johnson<br />
n Der ehemalige Schwergewichts-Weltmeister<br />
Mike Tyson<br />
hat sich in einer Petition<br />
an US-Präsident Barack Obama<br />
gewandt. Tyson bittet Obama<br />
darin um die Rehabilitierung<br />
der Boxlegende Jack Johnson.<br />
Johnson war zwischen 1908<br />
und 1915 der erste dunkelhäutige<br />
Boxweltmeister im Schwergewicht.<br />
Aufgrund einer rassistisch<br />
motivierten und juristisch<br />
zweifelhaften Anklage war er<br />
1913 zu einer Gefängnisstrafe<br />
verurteilt worden. John Arthur<br />
Johnson, genannt „Jack”, boxte<br />
am 26. Dezember 1908 als erster<br />
Schwarzer um die Weltmeisterschaft<br />
im Schwergewicht gegen<br />
den Kanadier Tommy Burns.<br />
Johnsons eindeutiger Sieg wurde<br />
seinerzeit von vielen weißen<br />
Amerikanern als Schmach<br />
empfunden. Doch Johnson verteidigte<br />
seinen Titel 1910 auch<br />
gegen den zuvor ungeschlagenen<br />
Jim Jeffries, was in den USA<br />
zu schweren Unruhen führte.<br />
1913 wurde Johnson aufgrund<br />
ne flinken Beine<br />
gestolpert wäre,<br />
hätte der Ringrichter<br />
meinen<br />
Arm heben<br />
können. Ali traf<br />
mich mit seiner<br />
Rechten<br />
am<br />
Kinn. Das Ding<br />
schlug ein wie<br />
ein Blitz, die<br />
Knie knickten<br />
mir weg, das<br />
war‘s.“<br />
180.000<br />
Mark „Schmerzensgeld“<br />
bekam Blin damals.<br />
Blin: „Die höchste Börse meiner<br />
Karriere. Aber auch gegen Ali geboxt<br />
zu haben, bleibt unvergesslich<br />
und macht mich stolz. Ihn<br />
aber heute so krank zu sehen,<br />
tut mir sehr weh. Er vegetiert ja<br />
nur noch dahin. Für mich wäre<br />
das kein Leben.“<br />
Airich gewinnt Box-<br />
Turnier in Bulgarien<br />
n Schwergewichtler Konstantin<br />
Airich hat das Bigger‘s-Better-<br />
Turnier von Bulgarien gewonnen.<br />
Der Wahlhamburger setzte<br />
Ex-Weltmeister<br />
Mike Tyson<br />
des „Man Acts” zu einem Jahr<br />
Gefängnis verurteilt. Der „Man<br />
Act” stellte es unter Strafe, mit<br />
einer Frau über Bundesstaatsgrenzen<br />
zu reisen, wenn dies<br />
eine „unmoralische” Beziehung<br />
sei. Als „unmoralisch” wurde<br />
von der Jury Johnsons einvernehmliche<br />
Beziehung mit der<br />
weißen Lucille Cameron gewertet.<br />
„Diese ungerechtfertigte<br />
Verfolgung hat das Andenken<br />
an Jack Johnson beschädigt”,<br />
schrieb Tyson.<br />
Roman Belaev (rechts) war zu stark für<br />
den Argentinier Nelson Pilotti<br />
sich in Varna in insgesamt drei<br />
Kämpfen gegen die Konkurrenz<br />
durch. Im Viertelfinale schlug<br />
Airich den Rumänen Claudiu<br />
George Dinu bereits in der ersten<br />
Runde k.o. Auch der Pole<br />
Wieslaw Kwasnieswki hielt im<br />
Halbfinale nicht länger gegen<br />
den Puncher aus Deutschland<br />
durch. Im Finale schließlich<br />
zeigte Airich, dass er nicht nur<br />
hauen kann. Den Griechen Vlasis<br />
Apostolakis punktete er über<br />
drei Runden aus.<br />
Belaev neuer Junioren-<br />
Weltmeister der IBF<br />
n Roman Belaev ist neuer IBF-<br />
Junioren-Weltmeister im Weltergewicht.<br />
Der Russe, der bei<br />
8M Box-Promotion unter Vertrag<br />
steht, gewann im Maritim-Hotel<br />
Halle durch technischen K.o.<br />
in der vierten Runde über den<br />
Argentinier Nelson Pilotti. Belaev<br />
setzte von Beginn an klare<br />
Wirkungstreffer und bestimmte<br />
das Tempo des Kampfes. In<br />
der vierten Runde warf Pilottis<br />
Trainer das Handtuch. Der elfte<br />
Sieg im elften Kampf für Belaev,<br />
der von Hans-Jürgen Witte trainiert<br />
wird. „Der Kampf war eine<br />
Härteprüfung und das Zünglein<br />
an der Waage, um den Sprung<br />
nach Übersee zu schaffen“,<br />
sagte 8M-Box-Promotion-Chef<br />
René Müller. „Es gibt bereits<br />
konkrete Anfragen aus den<br />
USA.“<br />
Spiering macht Enad<br />
Licina zum Wikinger<br />
n Enad Licina geht unter die<br />
Wikinger. Der Berliner Promoter<br />
Winne Spiering will den<br />
Frankfurter, der 2011 gegen<br />
Weltmeister Steve Cunningham<br />
verlor, zum neuen Aushänge-<br />
6 <strong>BoxSport</strong>
Termine<br />
Kohl und Kluch<br />
einigten sich<br />
Universum-<br />
Gründer<br />
Klaus-<br />
Peter Kohl<br />
n Überraschende Wende im<br />
Streit zwischen Waldemar<br />
Kluch, Geschäftsführer des insolventen<br />
Profiboxstalls Universum,<br />
und Firmengründer Klaus-<br />
Peter Kohl, der das Geschäft im<br />
Sommer 2011 an Kluch übergeben<br />
hatte. Weil Kluch die ausstehende<br />
Kaufsumme beglichen<br />
hat, hat Kohls Rechtsanwalt<br />
Peter Wulf die Zwangsversteigerung<br />
des Universum-Trainingsgeländes<br />
im Hamburger<br />
Stadtteil Lohbrügge abgesagt.<br />
„Wir sind uns bei der Summe<br />
entgegengekommen. Nachdem<br />
Herr Kluch das Geld überwiesen<br />
hatte, haben wir die Zwangsversteigerung<br />
zurückgenommen.<br />
Ich bin froh, dass das Thema<br />
endlich erledigt ist und ich meine<br />
Ruhe habe“, sagte Kohl.<br />
Der 68 Jahre alte Kaufmann<br />
hatte die Zwangsversteigerung<br />
angestrengt, weil er damit die<br />
schild seines Wiking-Boxstalls<br />
machen, für den früher auch<br />
der ehemalige Mittelgewichts-<br />
Weltmeister Sebastian Sylvester<br />
kämpfte. „Enad ist ein feiner<br />
Kerl, der in der Vergangenheit<br />
viel Pech gehabt und nicht die<br />
rechte Unterstützung erfahren<br />
hat“, sagt Spiering. „Wir heben<br />
ihn jetzt auf den Schild und machen<br />
ihn zum Super-Wikinger.<br />
Er hat das Zeug zum Weltmeister.<br />
Wir werden ihm dabei helfen.“<br />
Beim Weltverband IBF ist<br />
Licina derzeit die Nummer vier<br />
der Weltrangliste. Weltmeister<br />
ist der deutsche Kubaner Yoan<br />
Pablo Hernandez aus dem Sauerland-Stall.<br />
ausstehende Kaufsumme von<br />
rund 1,5 Millionen Euro eintreiben<br />
wollte. Wie hoch die<br />
Summe ist, die Kluch an Kohl<br />
überwiesen hat, und woher das<br />
Geld plötzlich stammt, wurde<br />
nicht bekannt. Ob Kluch nun<br />
auch über die finanziellen Mittel<br />
verfügt, um die Außenstände<br />
in Höhe von rund 4,1 Millionen<br />
Euro zu begleichen, die zur<br />
Insolvenz geführt hatten, ist<br />
ebenso unklar. Kluch hatte zuletzt<br />
mehrfach angekündigt, an<br />
einer Lösung für den Neustart<br />
zu arbeiten. Unter anderem soll<br />
der von Kluchs Sohn Felix gemanagte<br />
Cruisergewichtler Rachim<br />
Chakhkiev am 22. Juni in<br />
Moskau gegen den polnischen<br />
WBC-Weltmeister Krzysztof<br />
Wlodarczyk antreten. Kohl bekräftigte<br />
dagegen einmal mehr,<br />
mit dem Boxen nichts mehr zu<br />
tun haben zu wollen.<br />
Cunningham geht gegen<br />
den Riesen Fury k.o.<br />
n Box-Riese Tyson Fury hat auch<br />
bei seinem US-Debüt Schwächen<br />
offenbart. Der Schwergewichtler<br />
bleibt aber weiter ungeschlagen<br />
und den <strong>Klitschko</strong>s auf den Fersen.<br />
Der 2,06 Meter große Brite<br />
besiegte den früheren Cruisergewichts-Weltmeister<br />
Steve Cunningham<br />
(USA) in New York<br />
durch K.o. in der siebten Runde.<br />
Im zweiten Durchgang war Fury<br />
selbst nach einem harten Treffer<br />
zu Boden gegangen. Mehrfach<br />
wirkte der Gigant gegen den<br />
nicht gerade als harten Schläger<br />
deutsche termine<br />
04. Mai 2013, Mannheim (K2)<br />
IBF-WBO-WBA-WM im Schwergewicht: Wladimir <strong>Klitschko</strong> vs. Francesco<br />
Pianeta<br />
WBO-WBF-WM im Supermittelgewicht: Zita Zatyko vs. Christina Hammer<br />
11. Mai 2013, Karlsruhe (WGL)<br />
Kampf im Schwergewicht: Timo Hoffmann vs. Alexander Petkovic<br />
11. Mai 2013, Koblenz (FLP)<br />
Kampf im Cruisergewicht mit Dennis Ronert<br />
11. Mai 2013, Weißwasser (Pelk)<br />
Kampf im Weltergewicht mit Matthias Pelk<br />
11. Mai 2013, Berlin (Kety)<br />
Kampf im Halbmittelgewicht mit Ronny Mittag<br />
18. Mai 2013, Kassel (Rasuli)<br />
Kampf im Leichtgewicht mit Osama Hadifi<br />
01. Juni 2013, Essen (Shala)<br />
GBC-WM im Superbantamgewicht mit Elina Tissen<br />
01. Juni 2013, Offenbach (Schmidt)<br />
Kampf im Schwergewicht: Fatih Yildiz vs. Juri Zizer<br />
08. Juni 2013, Berlin (Sauerland)<br />
WBO-WM im Cruisergewicht: Marco Huck vs. Ola Afolabi<br />
internationale termine<br />
04. Mai 2013, Las Vegas (USA)<br />
WBC-WM im Weltergewicht: Floyd Mayweather Jr. vs. Robert Guerrero<br />
WBC-WM im Federgewicht: Daniel Ponce De Leon vs. Abner Mares<br />
17. Mai 2013, Moskau (Russland)<br />
WBA-WM im Schwergewicht: Alexander Povetkin vs. Andrzej Wawrzyk<br />
WBA-WM im Cruisergewicht: Denis Lebedev vs. Guillermo Jones<br />
18. Mai 2013, Atlantic City (USA)<br />
IBF-WM im Weltergewicht: Devon Alexander vs. Lee Purdy<br />
18. Mai 2013, Cancun (Mexiko)<br />
Kampf im Weltergewicht: Shane Mosley vs. Pablo Cesar Cano<br />
25. Mai 2013, London (England)<br />
WBA-IBF-WM im Supermittelgewicht: Mikkel Kessler vs. Carl Froch<br />
08. Juni 2013, Montreal (Kanada)<br />
WBC-WM im Halbschwergewicht: Chad Dawson vs. Adonis Stevenson<br />
Kampf im Leichtgewicht: Yuriorkis Gamboa vs. Darley Perez<br />
bekannten Cunningham angeschlagen.<br />
Dann erdrückte Fury<br />
seinen körperlich unterlegenen<br />
Gegner aber förmlich.<br />
Stiverne Herausforderer<br />
von Vitali <strong>Klitschko</strong><br />
n Bermane Stiverne ist der<br />
neue Pflichtherausforderer von<br />
Vitali <strong>Klitschko</strong>. Der auf Haiti<br />
geborene Kanadier gewann den<br />
WBC-Ausscheidungskampf im<br />
Schwergewicht gegen den Amerikaner<br />
Chris Arreola in Ontario<br />
im US-Bundesstaat Kalifornien<br />
deutlich nach Punkten (118-109,<br />
117-110, 117-110). Der 34 Jahre<br />
alte Stiverne gewann bislang<br />
23 von 25 Profikämpfen. Arreola<br />
war bereits 2009 an Vitali<br />
<strong>Klitschko</strong> gescheitert.<br />
Rigondeaux neuer<br />
Doppelweltmeister<br />
n Guillermo Rigondeaux hat<br />
den Superfight im Superbantamgewicht<br />
gewonnen. Der<br />
WBA-Champion aus Kuba entthronte<br />
in der historischen Radio<br />
City Music Hall von New<br />
York WBO-Weltmeister Nonito<br />
Donaire (Philippinen). Nach<br />
zwölf überraschend ereignisarmen<br />
Runden siegte der zweimalige<br />
Oympiasieger Rigondeaux<br />
einstimmig nach Punkten<br />
(116-111, 115-112, 114-113).<br />
Die von den Boxfans erwartete<br />
Ringschlacht wurde das Duell<br />
der beiden Ausnahmeboxer<br />
nicht. Der unbesiegte Rigondeaux,<br />
der nach der Flucht aus<br />
seiner Heimat mittlerweile in<br />
Miami lebt, feierte in seinem<br />
erst zwölften Profikampf seinen<br />
bislang größten Triumph.<br />
Donaire, für viele Experten der<br />
Boxer des Jahres 2012, verlor<br />
dagegen zum zweiten Mal im<br />
33. Kampf - und zum ersten Mal<br />
seit zwölf Jahren.<br />
Nick Klappert siegt<br />
in Panama<br />
n In der nach Box-Legende<br />
Robert Duran benannten Box-<br />
Arena von Panama-Stadt feierte<br />
Nick Klappert seinen bislang<br />
größten Sieg. Der Halbmittelgewichtler<br />
aus Bad Saarow siegte<br />
durch Disqualifikation in der<br />
siebten Runde über den Kolumbianer<br />
Edinson Garcia. Der 16.<br />
Sieg im 17. Profikampf für den<br />
30 Jahre alten Brandenburger.<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
7
Nach beeindruckendem Leberhak<br />
Brähmer bereit für WM ge<br />
Trainer Röwer sah seinen Schützling bei 80 Prozent<br />
Könner: Jürgen Brähmer<br />
(rechts) zeigte gegen<br />
Tony Averlant, dass er<br />
von seiner Boxkunst<br />
noch nichts verlernt<br />
hat – auch dank seiner<br />
Meidbewegungen<br />
Da war es auch schon wieder vorbei:<br />
Jürgen Brähmer hat Tony Averlant mit<br />
dem Leberhaken erwischt, der Franzose<br />
wird ausgezählt<br />
Dass er ein Mann ist, der<br />
wenigstens in großen<br />
Teilen sein Wort hält,<br />
das konnte Jürgen Brähmer<br />
in der Sporthalle Hamburg<br />
beweisen. „Der Franzose kriegt<br />
hier auf die Hose“, hatte der<br />
Europameister im Halbschwergewicht<br />
vor seiner Titelverteidigung<br />
gegen Tony Averlant in<br />
einem launigen Beitrag für die<br />
ARD gereimt. Im übertragenen<br />
Sinne stimmte das zwar, dennoch<br />
war es gut, dass Brähmer<br />
nach 2:36 Minuten der zweiten<br />
Runde rund 30 Zentimeter höher<br />
zielte als auf das Beinkleid seines<br />
französischen Herausforderers.<br />
Mit einem blitzsauberen,<br />
fast ansatzlos geschlagenen linken<br />
Haken auf die Leber knockte<br />
der 34-Jährige seinen fünf Jahre<br />
jüngeren Kontrahenten aus.<br />
Zwar bemühte sich dessen Berater<br />
Alessandro Ferrarini auf<br />
der offiziellen Pressekonferenz,<br />
den Treffer auf die Rippe zu verlegen,<br />
die sogar möglicherweise<br />
gebrochen sei. Doch wer die für<br />
einen Leberhaken typische Zeitverzögerung<br />
sah, mit der Averlant<br />
in die Knie ging und auch<br />
nicht mehr rechtzeitig aufstehen<br />
konnte, weil der Schmerz zu heftig<br />
war, der konnte nur den Hut<br />
ziehen vor dieser Aktion Brähmers.<br />
Knockouts durch Kopftreffer<br />
kann jeder Boxer mit Glück<br />
schaffen. Knockouts am Körper<br />
schaffen nur Könner.<br />
Nun wäre es sicherlich verkehrt,<br />
aus nicht einmal zwei<br />
Runden gegen einen durchschnittlich<br />
begabten Boxer wie<br />
Averlant, der im 28. Kampf bereits<br />
die achte Niederlage einstecken<br />
musste, zu viel herauslesen<br />
zu wollen. Aber die Art und Weise,<br />
wie Brähmer die 336 Sekunden<br />
im Ring dominierte, wie agil<br />
er sich bewegte, wie er fintierte,<br />
konterte und sofort Druck ausübte,<br />
all das darf durchaus Mut<br />
machen für die Aufgaben, die vor<br />
dem Ex-Weltmeister aus Schwerin<br />
liegen, der im 42. Kampf den<br />
40. Sieg feierte.<br />
Klar ist: So schnell wie möglich<br />
soll Brähmer seine nächste<br />
8 <strong>BoxSport</strong>
en-K.o. gegen Averlant<br />
gen Cleverly<br />
seines Leistungsvermögens<br />
Jürgen Brähmer bleibt<br />
Europameister – bald will er<br />
wieder als Weltmeister jubeln<br />
WM-Chance bekommen. Die<br />
WBO hat laut Chris Meyer, Geschäftsführer<br />
von Brähmers neuem<br />
Promoter Sauerland Event,<br />
festgelegt, dass ihr walisischer<br />
Weltmeister Nathan Cleverly<br />
seinen Titel gegen Brähmer verteidigen<br />
muss. Dieses Duell war<br />
schon einmal angesetzt, im Mai<br />
2011, als der Vater einer Tochter<br />
noch für den Hamburger<br />
Universum-Stall kämpfte. Damals<br />
wäre Brähmer Titelverteidiger<br />
gewesen, sagte den Kampf<br />
aber wegen einer mysteriösen<br />
Augenverletzung ab und verlor<br />
den Gürtel deshalb kampflos.<br />
In Wahrheit hatte er sich mit<br />
Universum nicht<br />
über die finanziellen<br />
Modalitäten<br />
einigen können.<br />
Zwei Jahre<br />
später scheint<br />
Brähmer bereit<br />
für die Herausforderung<br />
Cleverly.<br />
„Wir sind<br />
noch nicht da,<br />
wo wir sein wollen,<br />
aber wir sind<br />
auf einem guten<br />
Weg. Ich denke,<br />
dass ich mit dem<br />
Ergebnis heute<br />
durchaus zufrieden<br />
sein darf“,<br />
resümierte er.<br />
Trainer Karsten<br />
Röwer sieht seinen<br />
Schützling<br />
bei 80 Prozent seines Leistungsvermögens.<br />
„Wir hätten gern<br />
länger geboxt, aber der schnelle<br />
Sieg wird ihm vor allem Selbstvertrauen<br />
geben, und das ist<br />
auch wichtig. Was mich gefreut<br />
hat, ist die Tatsache, dass wir<br />
heute keinen Killer oder Pitbull<br />
im Ring gesehen haben, als den<br />
viele Jürgen einschätzen. Heute<br />
hat der Ästhet gewonnen. Viel<br />
besser kann man einen Körperhaken<br />
nicht schlagen.“<br />
Promoter Kalle Sauerland<br />
wollte seine Begeisterung über<br />
den Mann, den er im vergangenen<br />
Jahr aus dem vorzeitigen<br />
Ruhestand verpflichtet hatte, gar<br />
nicht verbergen: „Wenn das 80<br />
Prozent waren, dann möchte ich<br />
keinem Gegner wünschen, dass<br />
Jürgen mal 100 Prozent abruft.<br />
Ich fand seine Leistung sensationell,<br />
er hatte den Kampf in<br />
jeder Sekunde unter Kontrolle.<br />
Das war genau<br />
das Signal an Cleverly,<br />
das wir gebraucht haben.“,<br />
jubelte er.<br />
Averlant, dessen<br />
Vater und Ehefrau<br />
nach dem Kampf<br />
vor Aufregung<br />
kollabierten,<br />
aber schnell wieder<br />
zu Kräften<br />
kamen, zeigte<br />
Sie wollen gemeinsam<br />
auf den WM-Thron:<br />
Promoter Kalle Sauerland,<br />
Trainer Karsten Röwer,<br />
Europameister Jürgen<br />
Brähmer und Berater<br />
Peter Hanraths (von links)<br />
sich als fairer Verlierer. „Meine<br />
Vorbereitung war exzellent,<br />
umso enttäuschter bin ich über<br />
meine Leistung. Jürgen hat seine<br />
Chancen sofort genutzt und war<br />
der klar bessere Mann“, sagte er.<br />
Dieser bessere Mann wollte in<br />
die Lobeshymnen nicht weiter<br />
einstimmen. Vielmehr freute er<br />
sich schon auf eine besondere<br />
Siegprämie, die ihm sein Berater<br />
Peter Hanraths versprochen hatte.<br />
Gemeinsam mit ihm flog er<br />
am Montag zum Halbfinalrückspiel<br />
des FC Bayern München<br />
in der Champions League beim<br />
FC Barcelona. Bei seinen Boxern<br />
war Hanraths schon immer ein<br />
Mann, der sein Wort hält.<br />
Schauspieler Ben Becker, hier mit<br />
ARD-Moderatorin Mareile Höppner,<br />
entwickelt sich immer mehr zum<br />
Stammgast am Boxring – Becker<br />
lässt kaum noch eine<br />
Veranstaltung aus<br />
Aus Hamburg<br />
berichten<br />
Björn Jensen,<br />
Andreas Hardt und<br />
Manfred Hönel<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
9
Jack Culcays erste Niederlage<br />
Sauerländer und Sdunek<br />
empört über Skandal-Urteil<br />
Manager Klatten: „Wir wollen das Rematch so schnell wie möglich“<br />
Es gibt Abende, an denen<br />
man die Boxwelt im<br />
Allgemeinen und einige<br />
Punktrichter im Besonderen<br />
nicht mehr verstehen<br />
kann. Was den Belgier Philippe<br />
Verbeke veranlasste, den Argentinier<br />
Guido Nicolas Pitto in der<br />
Nacht zum Sonntag in der Sporthalle<br />
Hamburg im Kampf gegen<br />
Jack Culcay 8:4 Runden im Vorteil<br />
zu sehen, war schon fast unmöglich<br />
zu begreifen. Aber als<br />
Culcays Promoter Kalle Sauerland<br />
erzählte, dass Verbeke von<br />
den ersten sechs Durchgängen,<br />
die Culcay dominiert hatte, vier<br />
an den Südamerikaner gegeben<br />
hatte, musste man ernsthaft am<br />
Geisteszustand des Mannes aus<br />
dem Land der 400 Biere bangen.<br />
Entsprechende Worte musste er<br />
sich noch am Ring von Sauerland<br />
anhören.<br />
Geschockt waren Culcay,<br />
sein Trainer Fritz Sdunek und<br />
sein Manager Moritz Klatten<br />
auch noch eineinhalb Stunden<br />
nach dem Kampf, als sie das Urteil<br />
der drei Punktrichter kommentieren<br />
sollten, die Pitto mit<br />
2:1 (116:112, 115:113, 113:115)<br />
im Vorteil gesehen hatten. „Ich<br />
Promoter Kalle Sauerland (rechts) und<br />
sein Bruder Nisse verstanden nach dem<br />
Urteil die Welt nicht mehr – vor allem<br />
aber empörte sie die hohe Wertung des<br />
belgischen Punktrichters zugunsten des<br />
argentinischen Herausforderers<br />
habe wirklich kein Problem damit<br />
zuzugeben, wenn ich verloren<br />
habe. Aber diesen Kampf habe<br />
ich nicht verloren. Ich kann es<br />
nicht glauben und bin sehr enttäuscht“,<br />
sagte der 26 Jahre alte<br />
Halbmittelgewichtler,<br />
der im<br />
15. Profikampf<br />
seine erste Niederlage<br />
einstecken<br />
musste.<br />
Sdunek, der<br />
die Betreuung<br />
des Amateurweltmeisters<br />
von 2009 erst<br />
wenige Wochen<br />
zuvor übernommen<br />
hatte,<br />
da Culcays bisheriger<br />
Coach<br />
Ismael Salas<br />
aus Zeitgründen<br />
absagen<br />
musste, wurde deutlicher. „Ich<br />
kann nicht mehr verstehen, wie<br />
das Boxen heutzutage bewertet<br />
wird. Es zählt nur noch die<br />
Aktivität, auch wenn die Hälfte<br />
der Schläge in die Luft geht, und<br />
nicht mehr die klaren Treffer. Ein<br />
Mann wie Graciano Rocchigiani,<br />
der aus einer Doppeldeckung<br />
heraus agiert hat, könnte heute<br />
gar nicht mehr gewinnen. Vielleicht<br />
muss ich mich in Zukunft<br />
komplett umstellen und meine<br />
Boxer anders einstellen“, sagte<br />
er. Sdunek ist ein gebranntes<br />
Kind, zuletzt verloren auch seine<br />
Schützlinge Felix Sturm und<br />
Zsolt Erdei Kämpfe, in denen sie<br />
die klareren Treffer gesetzt, ihre<br />
Gegner jedoch mehr geschlagen<br />
hatten.<br />
Kalle Sauerland musste sich<br />
auch auf der Pressekonferenz<br />
noch bremsen, um nicht ausfallend<br />
zu werden. „Ich kann nicht<br />
Jack Culcay (links) landete gegen Guido<br />
Nicolas Pitto die klareren Treffer, der<br />
Argentinier schlug dafür häufiger<br />
verstehen, warum Jack der Sieg<br />
genommen wurde. Für mich ist<br />
das alles andere als fair“, zürnte<br />
er. In einer Sache musste man<br />
dem Juniorchef allerdings widersprechen.<br />
Die „Superleistung“,<br />
die er gesehen haben wollte, hatte<br />
der 27-Jährige nicht gebracht.<br />
Culcay zeigte zwar technisch<br />
ansprechendes Boxen und war<br />
der eindeutig höher veranlagte<br />
Mann, versäumte es aber, aus<br />
dieser Überlegenheit das nötige<br />
Kapital zu schlagen. Er fand<br />
gegen den unbequemen Argentinier,<br />
der mit seinen langen Armen<br />
immer wieder die Distanz<br />
aufrechterhielt, nie die Stabilität<br />
und die Lücke, einen seiner gefährlichen<br />
Körperhaken ins Ziel<br />
zu bringen. So konnte sich der<br />
25 Jahre alte Herausforderer,<br />
der im 19. Kampf den 18. Sieg<br />
schaffte, immer wieder befreien<br />
und seinerseits Aktionen star-<br />
10 <strong>BoxSport</strong>
ten, die die Punktrichter letztlich<br />
überzeugten.<br />
„Der Kampf war viel härter,<br />
als ich ihn erwartet hatte,<br />
nachdem ich Jack auf Videos<br />
gesehen hatte“, war Pittos recht<br />
selbstbewusste Einschätzung.<br />
Dass er an einem Cut an der<br />
linken Augenbraue genäht werden<br />
musste und noch auf der<br />
Pressekonferenz aus der Nase<br />
blutete, waren dagegen Zeichen<br />
der Überlegenheit seines Gegners.<br />
Berater Alessandro Ferrarini<br />
gestand ein, „dass das Urteil<br />
auch andersherum hätte ausfallen<br />
können“. Man sei zu einem<br />
Rückkampf bereit, wann immer<br />
Sauerland diesen wolle.<br />
Dass er ihn am liebsten sofort<br />
will, daran ließ Culcay, dessen<br />
Vater wegen eines Termins<br />
in seiner Heimat Darmstadt<br />
erstmals einen Profikampf seines<br />
Sohnes verpasste, keinen<br />
Gute Vorstellung nach nur vier Wochen Vorbereitung<br />
Firat Arslan<br />
konnte sich zehn<br />
Runden lang<br />
abarbeiten an<br />
Varol Vekiloglu<br />
Firat Arslan schon<br />
fit für WM-Kampf<br />
Guido Nicolas Pitto wird zum Sieger<br />
erklärt, Jack Culcay muss es hilflos<br />
mit ansehen<br />
Zweifel. „Meinetwegen könnten<br />
wir schon morgen wieder boxen“,<br />
sagte er. Manager Klatten<br />
sagte: „Wir wollen das Rematch<br />
so schnell wie möglich, um zu<br />
beweisen, dass es ein Fehlurteil<br />
war.“ Und Kalle Sauerland sagte:<br />
„Wir bauen weiter auf Jack,<br />
er ist ein ganz wichtiger Teil<br />
unserer Zukunftsstrategie, und<br />
wir werden ihn auch weiter als<br />
Lokalmatador in Hamburg aufbauen.“<br />
Nach der Sommerpause<br />
soll das vertraglich vereinbarte<br />
Rematch ausgetragen werden.<br />
Ob Sdunek dann noch in Culcays<br />
Ecke sitzen wird, bleibt abzuwarten.<br />
Die Zusammenarbeit<br />
war bislang nur auf einen Kampf<br />
ausgelegt, der Weltmeistercoach<br />
muss nun sehen, ob er die Zeit<br />
hat, Culcay dauerhaft zu trainieren.<br />
„Ausschließen werde ich es<br />
sicherlich nicht“, sagte er, „aber<br />
Wunder kann ich auch nicht<br />
vollbringen.“ Dazu braucht es<br />
schon Punktrichter wie Philippe<br />
Verbeke.<br />
Vier Wochen hatte<br />
Firat Arslan (42) zur<br />
Vorbereitung auf sein<br />
Debüt als Kämpfer<br />
bei Sauerland. „Normalerweise<br />
bereite ich mich zehn bis zwölf<br />
Wochen auf einen Kampf vor“,<br />
sagte der Cruisergewichtler aus<br />
Süßen nach seiner erfolgreichen<br />
Premiere für den Berliner Stall,<br />
„deshalb bin ich sehr zufrieden.“<br />
Für Trainer Dieter Wittmann<br />
war die Leistung seines<br />
Schützlings „grandios. Er hätte<br />
heute schon um die WM boxen<br />
können.“<br />
Im fünften Kampf stieg Arslan<br />
in Hamburg in den Ring.<br />
Noch kein Hauptkämpfer, aber<br />
immerhin ließ die ARD für die<br />
Aufzeichnung des Fights schon<br />
Sprecher Roman Röll in den Ring<br />
klettern, auch die Nummerngirls<br />
hielten ihre Rundenschilder<br />
in die Luft. Klare Hinweise<br />
auf das, was in Zukunft von Arslan<br />
erwartet wird. Nämlich ein<br />
TV-Boxer zu sein.<br />
Gegner Varol Vekiloglu aus<br />
Berlin war ein guter Test. Boxerisch<br />
zwar limitiert, jemand, der<br />
Arslan nicht wirklich gefährlich<br />
werden konnte, aber zäh und<br />
mit dem großen Willen, sich<br />
anständig aus der Affäre zu ziehen.<br />
„Der Junge war sehr stark,<br />
er hat viel weggesteckt“, lobte<br />
Ex-Weltmeister Arslan seinen<br />
29 Jahre alten Gegner.<br />
Der Kampf nahm den von<br />
allen erwarteten Verlauf. Firat<br />
Arslan marschierte hinter seiner<br />
geschlossenen Doppeldeckung<br />
nach vorne. Er stellte Vekiloglu<br />
am Ring und schlug seine Aufwärtshaken.<br />
Selbst getroffen<br />
wurde er kaum. In der dritten<br />
Runde brachte Arslan den Berliner<br />
erstmals richtig mit seinen<br />
Haken in Bedrängnis, das Gesicht<br />
des Gegners rötete sich zusehends.<br />
„Schnellerer Ansatz“<br />
forderte Wittmann dennoch.<br />
Nach einer explosiven Hakenserie<br />
in der fünften Runde blutete<br />
die Nase von Vekiloglu, der zuvor<br />
vier von 25 Profikämpfen<br />
verloren hatte.<br />
Nach der siebten Runde<br />
drehte sich Vekiloglu kurz seitlich<br />
weg und schien etwas die<br />
Kontrolle verloren zu haben.<br />
Nach dem Gong musste er<br />
schwer pumpen. In der neunten<br />
Runde verlor der Berliner<br />
seinen Mundschutz und blutete<br />
aus der Nase. Trotzdem raffte er<br />
sich zu einem Schlussspurt auf<br />
und zeigte seinerseits Offensivaktionen.<br />
Am Ende war er aber<br />
vor allem froh, über die Distanz<br />
gekommen zu sein. Nach dem<br />
Schlussgong fielen sich beide<br />
Kämpfer lächelnd in die Arme.<br />
Beide waren zufrieden, jeder<br />
hatte das für ihn Mögliche geleistet.<br />
98:92, 99:92 und 99:91<br />
urteilten die Punktrichter.<br />
Arslans Blick geht nun natürlich<br />
voraus. Er ist der offizielle<br />
Herausforderer des Siegers<br />
des dritten Duells zwischen<br />
Marco Huck und Ola Afolabi<br />
um den WBO-Gürtel, das am 8.<br />
Juni in Berlin steigt. Damit hat<br />
Sauerland auch in dem nicht<br />
ausgeschlossenen Fall einer<br />
Niederlage von Huck noch ein<br />
WM-Eisen im Feuer. „Ich drücke<br />
Marco die Daumen, weil ich ein<br />
Rematch möchte“, sagte Arslan.<br />
Der Kampf kann im September<br />
oder Oktober steigen. „Mein<br />
Ziel ist es, wieder Weltmeister<br />
zu werden“, erklärte der Veteran<br />
und begründete damit seine<br />
Unterschrift bei Sauerland: „Er<br />
ist der einzige, der mich dahin<br />
bringen kann.“<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
11
Kalle Sauerland mit seinen beiden Jungprofis zufrieden<br />
Wieder Siege für Kölling und Zeuge<br />
Promoter Kalle Sauerland<br />
war zufrieden mit seinen<br />
Perspektiv-Boxern.<br />
Die Berliner Tyron Zeuge<br />
und Enrico Kölling bestritten<br />
weitere Prüfungen auf ihrem<br />
Weg als Profis und sammelten<br />
dabei wertvolle Erfahrungen<br />
mit äußerst unangenehmen und<br />
teilweise unsauberen Gegnern.<br />
Im Halbschwergewicht setzte<br />
sich Kölling über acht Runden<br />
einstimmig nach Punkten gegen<br />
Leo Tchoula (Kamerun)<br />
durch. Im Supermittelgewicht<br />
bezwang Zeuge ebenso einstimmig<br />
über acht Runden den<br />
US-Amerikaner Mike Guy. „Beide<br />
haben ein gutes Zeichen für<br />
die Zukunft gesetzt“, freute sich<br />
Sauerland.<br />
Olympiaboxer Kölling konnte<br />
erneut nicht vorzeitig gewinnen.<br />
Der 23-Jährige hatte zwar<br />
stets die Kontrolle über seinen<br />
Gegner, der von elf Kämpfen<br />
immerhin neun gewinnen<br />
ausschließlich lange Einzelschläge.<br />
Tchoula machte einen<br />
guten Job, war zäh und mutig,<br />
Tyron Zeuge musste sich gegen Mike Guy mit einem Punktsieg begnügen<br />
konnte, in ernsthafte Bedrängnis<br />
brachte er ihn aber nie. Köl-<br />
sich als guter Prüfstein für den<br />
schlug auch zurück und erwies<br />
ling verzichtete fast völlig auf derzeitigen Karriere-Zeitpunkt<br />
den Jab, sondern brachte fast des Berliner Jungprofis. Offenbar<br />
fehlt es Kölling jedoch noch<br />
an Schlagkraft und Dynamik.<br />
Auch der erst 20 Jahre alte<br />
Zeuge hatte in seinem siebten<br />
Profikampf eine schwierige<br />
Aufgabe zu bewältigen. Gegner<br />
Guy kämpfte unsauber, sprang<br />
immer wieder mit dem Kopf voraus<br />
in den Infight. Mehrmals<br />
reagierte Zeuge sichtbar genervt.<br />
„Es war ein anstrengender<br />
Kampf“, sagte der Jungprofi<br />
anschließend, „es war eklig, ich<br />
musste sehr aufpassen.“ Spaß<br />
habe es ihm trotzdem gemacht,<br />
sagte er nach dem einstimmigen<br />
Punktsieg über die längere Distanz:<br />
„Es war immerhin mein<br />
erster Acht-Runden-Kampf. Ich<br />
bin zufrieden.“<br />
Wie der Chef eben auch:<br />
„Wir sind bei jungen deutschen<br />
Boxern mit den beiden gut aufgestellt“,<br />
sagte Kalle Sauerland.<br />
Rätselraten um Sonnyboy Dirks<br />
Konditionsmängel: In der zehnten Runde warf Trainer Ramin das Handtuch<br />
Was war da los? Dustin<br />
Dirks war mit Basecup<br />
und lockerem<br />
Laufstil in den Ring<br />
gestürmt. Er wollte gegen den<br />
Ukrainer Alexander Tscherwijak<br />
(32) den WBA-Intercontititel<br />
verteidigen. Doch was war das?<br />
Dustin stand vom ersten Moment<br />
des Kampfes gegen den Boxer<br />
aus dem K2-Stall der <strong>Klitschko</strong>-<br />
Brüder neben sich. Er versuchte,<br />
sich hinter einer Doppeldeckung<br />
zu verstecken und bekam in der<br />
zweiten Runde dennoch einen<br />
harten Schlag an den Kopf. Ringrichter<br />
Ingo Barrabas rettete den<br />
Berliner durch Zeitlupenzählen<br />
vor dem schnellen Knockout. Es<br />
half nicht. Dirks wirkte im Ring<br />
wie ein Anfänger. Er fand zu<br />
dem kleineren Ukrainer einfach<br />
keine Einstellung. Dabei hatte<br />
Dustins Manager Harald Lange<br />
vor dem Fight noch frohlockt:<br />
„Dustin hat jetzt 27 Kämpfe und<br />
20 davon durch K.o. gewonnen.<br />
Jetzt muss ein Titelkampf mindestens<br />
um die Europameisterschaft<br />
her.“ Der ist nun ziemlich<br />
in die Ferne gerückt. Trainer Otto<br />
Ramin warf in der zehnten Runde<br />
sogar das Handtuch. Aus der<br />
Traum. Ein wütender Promoter<br />
Wilfried Sauerland schimpfte:<br />
„Man kann einen Kampf verlieren.<br />
Aber so nicht. Dustin hatte<br />
ja bereits in der zweiten Runde<br />
keine Kondition mehr. Der<br />
kommt mir erst wieder in den<br />
Ring, wenn er konditionell auf<br />
der Höhe ist.“ Ein völlig ratloser<br />
Trainer Otto Ramin bestätigte<br />
seinen Arbeitgeber: „Dustin hat<br />
große Konditionsmängel. Ich<br />
weiß nicht, warum.“ Wer aber<br />
soll es wissen, wenn nicht der<br />
Trainer?<br />
Selbst Startrainer Ulli Wegner<br />
konnte sich keinen Reim auf<br />
die Niederlage machen: „Wir<br />
wussten alles über den Ukrainer.<br />
Videos lagen vor. Er hat vor<br />
zwei Jahren gegen Eduard Gutknecht<br />
geboxt. Otto Ramin ist<br />
ein erfahrener Trainer. Ich bin<br />
völlig überrascht. Dustin gehört<br />
bei uns zu den großen Hoffnungen.“<br />
Die Hoffnung stirbt zum<br />
Glück zuletzt.<br />
Dustin Dirks hängt in den Seilen, schwer getroffen von<br />
Alexander Tscherwijak<br />
12 <strong>BoxSport</strong>
Nach dem Tod der Legende Emanuel Steward<br />
Trainer Banks<br />
Trainer-Legende Emanuel<br />
Steward verstarb im<br />
vergangenen Jahr im Alter<br />
von 68 Jahren<br />
bei <strong>Klitschko</strong> eine Bank<br />
Wladimir: „Ich brauche Johnathon in erster Linie für die Strategie“<br />
Ein Morgen im Camp<br />
mit Wladimir <strong>Klitschko</strong><br />
beginnt für Johnathon<br />
Banks immer gleich.<br />
Wenn er die Trainingshalle betritt,<br />
bekommt er von David<br />
Williams einen Schokoriegel<br />
überreicht. Williams ist seit acht<br />
Jahren Camp-Manager bei den<br />
<strong>Klitschko</strong>s, und er hat Wladimirs<br />
Cheftrainer immer ein Snickers<br />
mitgebracht. Bis zum 25. Oktober<br />
2012 hieß dieser Cheftrainer<br />
Emanuel Steward. Er starb im Alter<br />
von 68 Jahren an Darmkrebs,<br />
sein plötzliches Ableben schockte<br />
die Boxwelt im Allgemeinen und<br />
das Team <strong>Klitschko</strong> im Besonderen.<br />
Doch sein Geist lebt weiter<br />
im Trainingslager, sagen sie gern,<br />
und Williams will manch alte<br />
Gewohnheit im Gedenken an die<br />
„Hall of Fame“-Trainerlegende<br />
beibehalten. Deshalb bekommt<br />
also jetzt Banks jeden Morgen<br />
eine Schokoladenration.<br />
Rundenpause beim WM-<br />
Kampf gegen Mariusz<br />
Wach in Hamburg:<br />
Johnathon Banks,<br />
Wladimir und Vitali<br />
<strong>Klitschko</strong> (von links)<br />
Hielten Hof im Trainingslager in Going: Weltmeister<br />
Wladimir <strong>Klitschko</strong> und sein Trainer Johnathon Banks<br />
Ob dem 30 Jahre alten US-<br />
Amerikaner dieser Brauch gefällt<br />
oder nicht, das ist schwer<br />
herauszufinden. Banks ist kein<br />
Mann der großen Worte oder<br />
Emotionen, er sagt das, was gesagt<br />
werden muss, „aber ich halte<br />
keine langen Reden“. Aber er<br />
ist jetzt der Cheftrainer, und so<br />
spielt er eben mit, weil ihm alles,<br />
was an seinen langjährigen<br />
Mentor erinnert, heilig ist. Als<br />
Steward starb und ein Ersatzmann<br />
gesucht wurde, der drei<br />
Wochen später zur Titelverteidigung<br />
gegen den Polen Mariusz<br />
Wach in <strong>Klitschko</strong>s Ecke stehen<br />
konnte, fiel die Wahl auf Banks,<br />
weil dieser nicht nur Stewards<br />
Ziehsohn war, sondern auch<br />
weil er Wladimir <strong>Klitschko</strong> seit<br />
neun Jahren aus dem gemeinsamen<br />
Training kannte. Doch<br />
nicht wenige glaubten, dass der<br />
Schwergewichtler aus Detroit lediglich<br />
eine Interimslösung sein<br />
konnte.<br />
Banks selbst zweifelte jedoch<br />
zu keiner Zeit daran, dass<br />
ihm die Chance seines Lebens<br />
geboten werden würde. Schon<br />
als Teenager hatte er damit begonnen,<br />
anderen Jugendlichen<br />
sein erworbenes Boxwissen<br />
weiterzugeben. „Ich habe schon<br />
früh gedacht wie ein Trainer und<br />
gehandelt wie ein Trainer“, sagt<br />
er. Deshalb habe er die Wahl<br />
<strong>Klitschko</strong>s auch als logisch empfunden,<br />
„denn ich war derjenige,<br />
der im Camp die meiste Zeit mit<br />
ihm verbracht hat“. Dennoch gibt<br />
er gern zu, dass er sich bisweilen<br />
noch immer kneifen muss, um<br />
zu realisieren, was ihm da gerade<br />
widerfährt. „Es fühlt sich jeden<br />
Tag unwirklich an, dass ich<br />
jetzt den besten Schwergewichtler<br />
der Welt trainieren darf. Es<br />
gibt so viele Trainer, und sie alle<br />
träumen davon, mal mit einem<br />
Schwergewichts-Champion zu<br />
arbeiten. Und ich darf das gleich<br />
zum Einstieg in den Trainerjob<br />
14 <strong>BoxSport</strong>
Früher stiegen sie zum Sparring gegeneinander in den Ring, heute hält<br />
Johnathon Banks als Trainer Wladimir <strong>Klitschko</strong> die Pratzen<br />
machen. Das ist doch verrückt“,<br />
sagt er.<br />
Wladimir <strong>Klitschko</strong> findet<br />
das ganz und gar nicht verrückt.<br />
Der 37-Jährige, der am 4. Mai in<br />
Mannheim seine Titel nach Version<br />
von WBA, IBF und WBO<br />
gegen den Deutsch-Italiener<br />
Francesco Pianeta vom Magdeburger<br />
SES-Stall verteidigt, hat in<br />
dem stillen US-Amerikaner das<br />
gefunden, was er gesucht hat:<br />
Einen Analytiker, der sich nicht<br />
zum Bestimmer aufspielt, sondern<br />
der ihm hilft, eine Strategie<br />
zu entwickeln. „Ich hatte auch<br />
mit Emanuel nicht das klassische<br />
Trainer-Sportler-Verhältnis,<br />
in dem der Coach sagt, was getan<br />
werden muss. Ich habe mich immer<br />
selbst trainiert und brauchte<br />
Emanuel für die Strategie. Darin<br />
war er ein Genie, und Johnathon<br />
hat ähnliche Anlagen. Er überrascht<br />
mich mit dem, was ihm<br />
auffällt. Er hilft mir, die Kleinigkeiten<br />
zu verbessern, die am Ende<br />
den Unterschied ausmachen“,<br />
sagt er.<br />
„Johnathon hat die Gabe,<br />
sehr analytisch zu denken. Er<br />
sieht das große Ganze und gibt<br />
Wladimir dadurch wichtige Impulse“,<br />
sagt <strong>Klitschko</strong>-Manager<br />
Bernd Bönte. Das höchste Lob<br />
aber kommt von Wladimirs älterem<br />
Bruder Vitali. Der sagte nach<br />
dem Wach-Kampf: „Alle Fehler,<br />
die ich gesehen habe und in den<br />
Pausen ansprechen wollte, hatte<br />
Johnathon auch gesehen und auf<br />
den Punkt gebracht, ehe ich etwas<br />
sagen konnte. Das hat mir<br />
imponiert!“<br />
Wladimir <strong>Klitschko</strong> ist<br />
überzeugt davon, dass es sehr<br />
schwierig ist, ihm noch etwas<br />
beizubringen. Er meint das nicht<br />
überheblich, sondern einfach<br />
ehrlich, und Johnathon Banks<br />
ist sich dessen bewusst. Deshalb<br />
sieht er seine wichtigere Rolle<br />
auch darin, dem Champion weiterhin<br />
ein guter Freund zu sein.<br />
„Einen neuen Trainer findet man<br />
schnell, aber einen guten Freund<br />
nicht“, sagt er. Banks kennt das<br />
Sprichwort von den Augen als<br />
Spiegel der Seele, das die <strong>Klitschko</strong>s<br />
so gern benutzen. Er glaubt,<br />
in Wladimirs Augen vor allem<br />
Ehrlichkeit lesen zu können. „Er<br />
sagt, was er denkt, er ist kein<br />
Schauspieler. Deshalb verstehen<br />
wir uns auch so gut“, sagt<br />
er. Den Altersunterschied von<br />
sieben Jahren sehen beide nicht<br />
als Problem an. „Wir haben uns<br />
als Kämpfer kennengelernt, deshalb<br />
ist der gegenseitige Respekt<br />
da, und nur darauf kommt es<br />
an“, sagt Banks. Und <strong>Klitschko</strong><br />
bestätigt das. „Es geht nicht ums<br />
Alter, sondern nur um Qualität,<br />
und die hat Johnathon.“<br />
Ein Thema gibt es jedoch,<br />
das die beiden zwar schon oft in<br />
ihren Köpfen bewegt haben, aber<br />
dennoch lieber verdrängen. Theoretisch<br />
könnte es passieren, dass<br />
sie sich im Ring gegenübertreten<br />
müssten. Banks hat seine Ambitionen,<br />
Weltmeister im Schwergewicht<br />
zu werden, noch nicht<br />
aufgegeben. Am 22. Juni tritt er<br />
in New York zum Rematch gegen<br />
seinen Landsmann Seth Mitchell<br />
an, den er im November ausgeknockt<br />
hatte. Siegt er, könnte er<br />
bald schon als Pflichtherausforderer<br />
für einen der <strong>Klitschko</strong>s<br />
gelistet werden. „Ein Kampf gegen<br />
einen der Brüder ist für mich<br />
derzeit nicht vorstellbar“, sagt<br />
er, „eher sehe ich meine Chance,<br />
wenn Vitali zurücktritt und der<br />
WBC-Titel frei wird.“ Wladimir<br />
<strong>Klitschko</strong> sagt: „Der Gedanke<br />
Auch als Boxer steht Johnathon Banks kurz<br />
vor einem WM-Kampf – am 22. Juni steigt das<br />
Rematch gegen Seth Mitchell in New York<br />
daran, dass Johnathon mein<br />
Gegner sein könnte, ist sehr komisch.<br />
Aktuell ist das für mich<br />
nicht denkbar. Aber wir haben<br />
schon öfters darüber gescherzt.“<br />
Die Pläne, die die beiden<br />
Freunde miteinander haben,<br />
sind andere. Noch mindestens<br />
dreieinhalb Jahre will <strong>Klitschko</strong><br />
boxen, sein Traum von einer<br />
Teilnahme an den Olympischen<br />
Sommerspielen 2016 in<br />
Rio de Janeiro lebt, sofern der<br />
Amateur-Weltverband AIBA die<br />
Voraussetzungen für eine Starterlaubnis<br />
für Profis schafft. In<br />
dieser Zeit soll Johnathon Banks<br />
ihm helfen, alle Herausforderungen<br />
zu bestehen. Banks hat für<br />
seine eigene aktive Karriere keinen<br />
Zeitplan, er will gucken, was<br />
noch geht, und dann den Weg<br />
einschlagen, auf dem er jetzt die<br />
ersten Schritte macht.<br />
Ob er nicht in ein tiefes<br />
Loch fallen wird, wenn Wladimir<br />
<strong>Klitschko</strong> einst aufhört,<br />
weil alles, was nach dem besten<br />
Schwergewichtler der Welt<br />
kommt, mindestens eine Klasse<br />
tiefer einzustufen ist? Die Antwort,<br />
die er darauf gibt, sagt<br />
viel über den Menschen Johnathon<br />
Banks aus. „Es ist egal, auf<br />
welchem Level einer ist, den ich<br />
trainiere. Ob Weltmeister oder<br />
Anfänger, entscheidend ist nur,<br />
auf welches Level ich ihn bringen<br />
kann.“ Als Trainer könnte<br />
er es weit bringen mit so einer<br />
Einstellung.<br />
BJÖRN JENSEN<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
15
Beide Sender haben nun noch<br />
die Chance, mit den Moskauer<br />
Veranstaltern ins Geschäft zu<br />
kommen.<br />
Das russische Gebot war für<br />
beide Lager der Boxer eine absolute<br />
Überraschung. Bernd Bönte<br />
bezeichnete es als „absurd“. Lediglich<br />
zwei Kämpfe der Boxgeschichte<br />
wurden für noch mehr<br />
Geld versteigert. 1991 ersteigerte<br />
Promoter Dan Duva die WM im<br />
Schwergewicht zwischen Evander<br />
Holyfield und Pflichtherausforderer<br />
Mike Tyson für 50,1<br />
Millionen Dollar. Tyson verletzte<br />
sich allerdings und musste wenig<br />
später wegen Vergewaltigung ins<br />
Gefängnis. Der Kampf kam erst<br />
fünf Jahre später zustande. Und<br />
1990 hatte Casino-Mogul Steve<br />
Wynn für 32,1 Millionen Dollar<br />
den WM-Kampf von Tyson-Bezwinger<br />
Buster Douglas gegen<br />
Holyfield ersteigert.<br />
Christian Meyer, seit 17 Jahren<br />
Geschäftsführer bei Sauerland,<br />
hat ein solches Gebot noch<br />
nie erlebt. Man kenne sich aus<br />
bei Sauerland und der KMG,<br />
und 23,23 Millionen Dollar, da<br />
ist Meyer sicher, „kann aus dem<br />
Markt heraus kein Mensch refinanzieren“.<br />
Wahnsinns-<br />
Versteigerung<br />
Er drehte das<br />
Millionen-Ding von<br />
Panama: Vlad Hrunov<br />
mit seinem früheren<br />
Schützling Alexander<br />
Povetkin<br />
Ein Boxer beschäftigt<br />
sich gemeinhin vor dem<br />
nächsten nicht so gern<br />
schon mit dem übernächsten<br />
Kampf. Wenn dann<br />
etwas schief geht, müsste er sich<br />
ja vorwerfen, nicht seine ganze<br />
Konzentration dem anstehenden<br />
Duell gewidmet zu haben.<br />
Schwergewichts-Weltmeister<br />
Wladimir <strong>Klitschko</strong> war daher<br />
nicht begeistert, dass die WBA<br />
das „Purse Bid“ für das Duell<br />
23,23<br />
des ukrainischen<br />
Superchampions<br />
gegen den<br />
russischen<br />
Weltmeister<br />
Alexander Povetkin<br />
noch<br />
vor seiner<br />
freiwilligen<br />
Titelverteidigung<br />
am 4.<br />
Mai in Mannheim<br />
gegen<br />
den Gelsenkirchener<br />
Francesco Pianeta<br />
und vor<br />
dem nächsten<br />
Kampf<br />
Povetkins am<br />
17. Mai in Moskau gegen den Polen<br />
Andrzej Wawrzyk angesetzt<br />
hatte. Als den 37-Jährigen dann<br />
in seinem Trainingslager beim<br />
Stanglwirt im österreichischen<br />
Going die Nachricht vom Ausgang<br />
des Bieterverfahrens erreichte,<br />
konnte er sich ein Grinsen<br />
allerdings nicht verkneifen.<br />
Plötzlich hat er Aussicht auf die<br />
Rekordbörse von 17,25 Millionen<br />
Dollar (rund 13,25 Mio. Euro).<br />
Für einen einzigen Kampf.<br />
Millionen Doll<br />
<strong>Russen</strong> sorgen für Se<br />
Davon konnte auch Wladimir<br />
<strong>Klitschko</strong> bislang nur träumen.<br />
Alexander Povetkins ehemaliger<br />
Manager Vlad Hrunov, inzwischen<br />
als Promoter in Moskau<br />
aktiv, hat die Rechte an dem<br />
durchaus brisanten Duell für<br />
23,23 Millionen US-Dollar (rund<br />
17,84 Mio. Euro) ersteigert. 75<br />
Prozent dieser Summe, so die<br />
Regel, gehen als Börse an <strong>Klitschko</strong>.<br />
25 Prozent, also noch immer<br />
5,75 US-Dollar (4,42 Mio. Euro),<br />
erhält Povetkin. Wenn Hrunov<br />
den Kampf tatsächlich wie geplant<br />
am 31. August in Moskau<br />
auf die Beine gestellt bekommt.<br />
<strong>Klitschko</strong>-Manager Bernd Bönte<br />
hat bereits vorsorglich verlangt,<br />
dass die Börsen vor dem Kampf<br />
auf einem Notar-Anderkonto<br />
hinterlegt werden. Dieser Forderung<br />
muss der russische Veranstalter<br />
nachkommen, sonst<br />
könnte er sich ja im Nachhinein<br />
als zahlungsunfähig erweisen.<br />
Die Boxställe der beiden<br />
Kämpfer hatten auch für das<br />
Duell geboten: <strong>Klitschko</strong>s Firma<br />
KMG mit Fernsehpartner RTL<br />
im Rücken wollte 7,1 Millionen<br />
Dollar zahlen, Povetkins Berliner<br />
Sauerland-Stall, Partner der<br />
ARD, gut eine Million weniger.<br />
Er zieht die Fäden im Hintergrund: Baulöwe Andrei Ryabinsky mit Cruisergewichts-<br />
Weltmeister Denis Lebedev, Don King und Ex-Weltmeister Guillermo Jones (von rechts)<br />
16 <strong>BoxSport</strong>
ar für <strong>Klitschko</strong>-Povetkin<br />
nsation – Allein 17,25 Millionen für Wladimir<br />
Was also ist passiert? Haben<br />
die <strong>Russen</strong> sich grandios verzockt?<br />
Oder war ihnen ganz einfach<br />
egal, wie hoch die üblichen<br />
Preise sind und was die Konkurrenz<br />
bieten würde? So, wie es<br />
Madonna wahrscheinlich egal<br />
ist, wenn sie ein Paar Schuhe für<br />
1000 Dollar ersteht, obwohl sie<br />
dasselbe Modell im Laden nebenan<br />
auch für 300 bekommen<br />
könnte. Christian Meyer weiß es<br />
nicht. Was er weiß, ist: „Die <strong>Russen</strong><br />
zahlen manchmal Sachen,<br />
nur weil sie sie haben wollen.“<br />
Im Betriebswirtschaftsjargon sei<br />
dann von „Liebhaberei“ anstatt<br />
einer „Gewinnerzielungsabsicht“<br />
die Rede. Wer in Deutschland<br />
so wirtschaftet, etwa um<br />
Steuern zu sparen, bekommt es<br />
mit dem Finanzamt zu tun.<br />
Vielleicht wollen die Moskauer<br />
Veranstalter in diesem<br />
Fall mit dem Duell der beiden<br />
in Russland überaus bekannten<br />
Amateur-Olympiasieger<br />
(<strong>Klitschko</strong> 1996, Povetkin 2004)<br />
schlicht Eindruck schinden, Geschäftspartner<br />
begeistern, sich<br />
am Markt bekanntmachen. Vielleicht<br />
zahlen sie die 23 Millionen<br />
Dollar aus der Portokasse ihrer<br />
Werbeabteilung. „Wie willst du<br />
Marketingeffekte bewerten?“,<br />
sagt dazu Bönte.<br />
Purse Bids sind ja im Boxen<br />
nicht ungewöhnlich. Auch, dass<br />
ein nicht mit den Kämpfern verbandelter<br />
Promoter die Rechte<br />
ersteigert, kommt vor. Zuletzt<br />
hat der Amerikaner Don King<br />
Sauerland beim Purse Bid zum<br />
Duell Marco Huck gegen Ola<br />
Afolabi überboten. Die Differenz<br />
betrug allerdings nur eine halbe<br />
und nicht 16 Millionen Dollar.<br />
„King wollte mit diesem Kampf<br />
Geld verdienen“, sagt Meyer,<br />
„aber er hat sich verkalkuliert.“<br />
Er fand keinen Fernsehpartner,<br />
der bereit war, genug zu zahlen,<br />
und verlor das Interesse an der<br />
Ausrichtung des Duells. Inzwischen<br />
sind die Rechte an den<br />
Sauerland-Stall gefallen, der das<br />
zweithöchste Gebot abgegeben<br />
hatte (siehe Seite 27).<br />
Don King kostete sein Fehler<br />
150.000 Dollar. Denn: Damit<br />
sich bei den Purse Bids niemand<br />
ärgerliche Scherze erlaubt, muss<br />
der Bieter zehn Prozent der gebotenen<br />
Summe zur Versteigerung<br />
mitbringen. Sollte er seine<br />
Pläne nicht verwirklichen können,<br />
ist er diese Summe los. Im<br />
Fall des Duells <strong>Klitschko</strong> gegen<br />
Am 31. August<br />
soll Wladimir<br />
<strong>Klitschko</strong>s<br />
Gegner Alexander<br />
Povetkin nicht<br />
mehr nur aus<br />
Pappe sein<br />
Powetkin, erklärt Bönte, bedeute<br />
das: „2,3 Millionen Dollar sind<br />
weg, wenn der russische Veranstalter<br />
das nicht hinbekommt.“<br />
Für Meyer ein klares Indiz, dass<br />
die <strong>Russen</strong> die 23 Millionen tatsächlich<br />
haben: „Wer hinterlegt<br />
denn 2,3 Millionen Dollar, wenn<br />
er es nicht ernst meint?“<br />
Zweimal war das Duell<br />
<strong>Klitschko</strong> gegen Povetkin schon<br />
angesetzt, 2008 und 2010. Beim<br />
ersten Mal verletzte sich Povetkin<br />
im Vorfeld. Beim zweiten Mal<br />
kam er nicht zur obligatorischen<br />
Pressekonferenz, woraufhin<br />
ihm auf Drängen des <strong>Klitschko</strong>-<br />
Lagers das Pflichtherausforderungsrecht<br />
entzogen wurde.<br />
Bei diesem dritten Anlauf, so<br />
viel scheint sicher, werden Wladimir<br />
<strong>Klitschko</strong> und Alexander<br />
Povetkin zu den aktuellen Bedingungen<br />
tunlichst vermeiden,<br />
den Kampf noch einmal platzen<br />
zu lassen.<br />
Der Oligarch im Hintergrund<br />
Ein Baulöwe aus Moskau<br />
zahlt die große Box-Party<br />
Vlad Hrunov hatte bei der Versteigerung<br />
einen Scheck über 2,3 Millionen<br />
Dollar im Gepäck – zehn Prozent<br />
der gebotenen Summe müssen<br />
beim Weltverband als Sicherheit hinterlegt<br />
werden. „Der Scheck war von einer<br />
amerikanischen Bank ausgestellt und nicht<br />
von irgendeiner unseriösen russischen“, berichtete<br />
Hagen Doering, der für den Sauerland-Stall<br />
bei der Versteigerung vor Ort war.<br />
Hrunov gab wenig später zu, dass er nur mit<br />
der Hilfe von Andrei Ryabinsky eine derartige<br />
Summe aufbieten konnte. Der reiche<br />
Oligarch aus Moskau ist nicht nur Vizepräsident<br />
des russischen Box-Verbandes, sondern<br />
auch Hrunovs Geschäftspartner. Gemeinsam<br />
veranstalten die beiden am 17. Mai die<br />
WBA-WM im Cruisergewicht zwischen Hrunovs<br />
Boxer Denis Lebedev und Don Kings<br />
Guillermo Jones. Auch diesen Kampf hatte<br />
Ryabinsky mit seinem Geld ersteigert.<br />
Ryabinsky ist Vorstandsvorsitzender eines<br />
russischen Bauprojektentwicklers und<br />
macht weltweit gigantische Baugeschäfte.<br />
„Wir zusammen haben diesen Traum erfüllt“,<br />
sagte Hrunov über den Coup beim<br />
Purse Bid von Panama. Und Hrunov ist<br />
überzeugt, dass er und Ryabinsky trotz der<br />
astronomischen Summe sogar noch Gewinn<br />
machen. Hrunov: „Das ist ein faires Angebot<br />
und gerechtfertigt, weil das Interesse an<br />
diesem Kampf so groß ist. Ich bin mir sicher,<br />
dass er die Kosten wieder einspielen wird<br />
und sogar noch mehr. Wir waren es Alexander<br />
Povetkin schuldig, dass er bestimmen<br />
kann, wo der Kampf stattfindet.“<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
17
Cleverly zu clever<br />
Trotz Niederlage: Steinforth stolz auf seinen tapferen Boxer<br />
Tapfer gekämpft und<br />
doch verloren – für<br />
Robin Krasniqi ist der<br />
Traum vom Weltmeister-Gürtel<br />
im ersten Anlauf unerfüllt<br />
geblieben. Der 26 Jahre<br />
alte Münchner musste sich in<br />
der Londoner Wembley Arena<br />
im Kampf um die WBO-Krone<br />
im Halbschwergewicht Titelverteidiger<br />
Nathan Cleverly aus<br />
Wales einstimmig nach Punkten<br />
(109:119, 108:120, 108:120)<br />
geschlagen geben. Aber weil<br />
Krasniqi gegen Ausnahmetalent<br />
Cleverly gut mithielt, ihn in der<br />
siebten Runde sogar kurzzeitig<br />
in Verlegenheit brachte, gab es<br />
nach der ersten Enttäuschung<br />
im Lager des Magdeburger SES-<br />
Boxstalls schon wieder Aufbruchstimmung.<br />
Promoter Ulf<br />
Steinforth: „Wer Robin kennt,<br />
der wird wissen, dass der Junge<br />
nun weiter alles gibt, um sich seinen<br />
Traum vom Weltmeistertitel<br />
zu erfüllen. Und wir, das gesamte<br />
SES-Team, glauben daran!“<br />
Schließlich trainiert Krasniqi,<br />
der eigentlich Haxhi Krasniqi<br />
heißt und einst aus dem Kosovo<br />
nach München übersiedelte, erst<br />
seit drei Jahren in Magdeburg bei<br />
SES-Coach Dirk Dzemski unter<br />
professionellen Bedingungen.<br />
Als Amateur war er kaum in den<br />
Ring gestiegen und früh Profi<br />
geworden. Krasniqi: „Natürlich<br />
bin ich todtraurig, hatte mir so<br />
viel vorgenommen und wollte<br />
meinen Traum vom WM-Gürtel<br />
in London gleich im ersten WM-<br />
Kampf umsetzen. Aber ehrlich,<br />
Nathan Cleverly war noch eine<br />
,halbe Schuhgröße’ zu groß für<br />
mich. Einfach abgezockter im<br />
Ring. Trotz dieser Niederlage<br />
habe ich unheimlich viele Erfahrungen<br />
mitgenommen und werde<br />
jetzt weiter hart an meinem<br />
Traum arbeiten, den WM-Gürtel<br />
zu erobern.“ Krasniqi musste die<br />
dritte Niederlage in seinem 42.<br />
Profikampf einstecken. Cleverly<br />
dagegen blieb auch im 26. Fight<br />
seiner Karriere ungeschlagen.<br />
Trotz des deutlichen Punkturteils<br />
präsentierte sich Krasniqi<br />
in London als Gegner auf<br />
Augenhöhe. Mit einer für das<br />
Halbschwergewicht sehr hohen<br />
Schlagfrequenz hatten sich<br />
Cleverly und sein deutscher<br />
Herausforderer ein spannendes<br />
Duell geliefert. Die erste Hälfte<br />
bestimmte der Waliser Cleverly<br />
mit seinen schnellen Händen<br />
und guten Kombinationen. Mit<br />
hängenden Armen feuerte der<br />
Titelverteidiger blitzschnelle<br />
Hände aus der Hüfte zum Kopf<br />
und Körper des Herausforderers<br />
aus dem Magdeburger SES-<br />
Weltmeister Nathan Cleverly<br />
(rechts) stellt Robin Krasniqi in<br />
der Ringecke und trifft ihn mit<br />
der rechten Schlaghand<br />
Robin Krasniqi trauert nach der<br />
Urteilsverkündung der verpassten<br />
Chance hinterher; Trainer Dirk Dzemski<br />
und Promoter Ulf Steinforth versuchen<br />
zu trösten<br />
Team ab. Besonders oft und hart<br />
ging er dabei mit seinem linken<br />
Haken in Richtung Leber, was<br />
Krasniqi erstaunlicherweise unbeeindruckt<br />
wegsteckte. Auch<br />
Gegendarstellung<br />
In der Ausgabe Nr. 4 April<br />
2013, 89. Jahrgang des Magazins<br />
Boxsport wurden auf Seite<br />
18 in dem Artikel „Rätselraten<br />
um Kings Poker um Marco<br />
Huck“ in Bezug auf meine Person<br />
unrichtige Behauptungen<br />
aufgestellt, die ich wie folgt<br />
richtig stelle:<br />
Unwahr ist, dass ich Geschäftsführer<br />
von Ahmet Öners<br />
Arena-Boxpromotion war.<br />
Wahr ist, dass ich nie Geschäftsführer<br />
von Ahmet Öners<br />
Arena Boxpromotion war.<br />
Unwahr ist, dass ich mit<br />
Arena eine Insolvenz erlitten<br />
habe.<br />
Wahr ist, dass ich zu keinem<br />
Zeitpunkt Geschäftsführer<br />
einer insolventen Firma<br />
war und dies auch heute nicht<br />
bin.<br />
Hamburg, den 02.04.2013<br />
Malte Müller-Michaelis<br />
***<br />
Hinweis der Redaktion:<br />
Ahmet Öner legt Wert auf die<br />
Feststellung, dass seine Firma<br />
Arena-Boxpromotion nie insolvent<br />
war.<br />
18 <strong>BoxSport</strong>
für Robin Krasniqi<br />
Ein Duell auf hohem<br />
Niveau: Nathan Cleverly<br />
(rechts) punktet Robin<br />
Krasniqi aus<br />
der Jab Cleverlys traf beinahe<br />
nach Belieben. Der Waliser lernte<br />
einst bei seinem Landsmann<br />
Joe Calzaghe, von dem er sich offenbar<br />
die hohe Schlagfrequenz<br />
abgeschaut hat. Calzaghe lobte<br />
nach dem Kampf: „Von Nathan<br />
kann noch sehr viel kommen. Er<br />
hat unheimlich viel Potenzial.“<br />
Erst als Cleverly von der<br />
sechsten Runde an das Tempo<br />
etwas herausnahm, konnte<br />
auch Krasniqi mit harten Treffern<br />
zum Kopf des Weltmeisters<br />
durchkommen. Im letzten Drittel<br />
setzte Krasniqi, nach Punkten<br />
hoffnungslos zurückliegend, alles<br />
auf eine Karte und versuchte<br />
den entscheidenden Schlag ins<br />
Ziel zu bringen. Doch Cleverly<br />
hielt den Münchner mit seinen<br />
langen Händen geschickt auf<br />
Distanz und gewann am Ende<br />
deutlich nach Punkten.<br />
„Ich bin stolz auf Robin,<br />
er hat tapfer gekämpft und nie<br />
aufgegeben“, meinte Promoter<br />
Steinforth dennoch. „Man hat<br />
gesehen, dass Cleverly seinem<br />
Namen alle Ehre gemacht hat.<br />
Cleverly war einfach geschickter,<br />
cooler in den Aktionen und<br />
hat sich mit seiner Erfahrung<br />
aus über zehn Titelkämpfen<br />
im Ring sehr souverän als ungeschlagener<br />
Weltmeister präsentiert.“<br />
„Ich bin überrascht, dass er<br />
über die Zeit gekommen ist. Ich<br />
habe ihn früh mit der Rechten<br />
getroffen und dachte, früher<br />
oder später würde er fallen.<br />
Aber Robin war zäh“, sagte<br />
Weltmeister Cleverly, der schon<br />
vor dem Duell mit Pflichtherausforderer<br />
Krasniqi den nächsten<br />
Gegner im Sinn hatte: Boxlegende<br />
Bernard Hopkins. „Ich lerne<br />
Stück für Stück immer noch dazu.<br />
Aber ich glaube, ich bin bereit<br />
für ihn“, sagte Cleverly. Der<br />
Amerikaner Hopkins hält den<br />
IBF-Gürtel und ist mit seinen<br />
48 Jahren ältester aktiver Weltmeister<br />
der Box-Geschichte.<br />
Hopkins trifft zunächst jedoch<br />
in einer Pflichtverteidigung am<br />
27. Juli in den USA auf Karo<br />
Murat aus dem Berliner Sauerlandstall<br />
(siehe Seite 28).<br />
SES-Talent<br />
Dario Bredicean<br />
Zwei Siege für<br />
Schulz-Ami<br />
Zwei Siege in einer Woche: SES-Youngster<br />
Dario Bredicean feierte seine Profisiege zwei<br />
und drei. Zuerst haute der von Axel Schulz<br />
gemanagte und von Ulf Steinforth promotete<br />
Amerikaner, der mittlerweile in Magdeburg<br />
lebt und trainiert, in Berlin Emre Süre in einer<br />
Runde um. Dann punktete der 19 Jahre alte<br />
Supermittelgewichtler im Hallenser Maritim-<br />
Hotel den Ungarn Gabor Zsalek über vier Runden aus. Für den<br />
Youngster war der Fight ein echter Prüfstein. Der erfahrene<br />
Ungar verstand es ganz gut, die Strategie des Schützlings von<br />
Trainer und Ex-Profi Kai Kurzawa zu durchkreuzen. „Das war<br />
ein harter Hund und eine wichtige Erfahrung für mich”, sagte<br />
Bredicean und düste nach dem Sieg ab zum Heimaturlaub<br />
nach Florida in die Sonne.<br />
Skandalboxer<br />
Dereck Chisora<br />
Chisora haut<br />
Gaucho um<br />
Im Vorprogramm von Nathan Cleverly<br />
schlug ein alter Bekannter erstmals nach<br />
14 Monaten wieder mit britischer Box-<br />
Lizenz zu: Skandalboxer Dereck Chisora. Im<br />
Kampf gegen den argentinischen Gaucho<br />
Hector Alfredo Avila gewann der 29-jährige<br />
Schwergewichtler durch technischen K.o.<br />
nach zwei Minuten und 49 Sekunden der neunten Runde.<br />
Damit siegte der Brite, einst Herausforderer von Vitali<br />
<strong>Klitschko</strong> um die WM-Krone, erstmals nach drei Niederlagen<br />
in Folge wieder. Zuletzt hatte Chisora vorzeitig gegen<br />
seinen Landsmann David Haye verloren, ausgestattet mit<br />
luxemburgischer Lizenz. Außerdem haute der frühere WBO-<br />
Cruisergewichts-Weltmeister Enzo Maccarinelli aus Wales in<br />
London Carl Wild in der sechsten Runde um.<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
19
Dirk Dzemski<br />
Schreihals: Dirk<br />
Dzemski brüllt nach<br />
dem Sieg mit Robert<br />
Stieglitz über Arthur<br />
Abraham seine Freude<br />
heraus<br />
Mit 40 Jahren<br />
Strahlende Gesichter nach<br />
dem Coup von Mageburg:<br />
Weltmeister Robert Stieglitz<br />
mit seinem Trainer Dirk<br />
Dzemski<br />
Die Trainer-Rakete am d<br />
Den Tschechen Lukas Konecny führte Dirk Dzemski zum<br />
Interims-WM-Titel im Halbmittelgewicht<br />
Die Niederländerin Esther Schouten war<br />
Weltmeisterin im Superbantamgewicht<br />
Bam“. „Bambam.<br />
„Bam“.<br />
Trockene,<br />
kurze Schläge<br />
hallen durch das<br />
SES-Gym im Magdeburger<br />
Plattenbauviertel<br />
Olvenstedt.<br />
Immer und immer<br />
wieder. Dazwischen<br />
hört man es pusten<br />
und schnaufen. Es<br />
riecht förmlich nach<br />
harter Arbeit. Cheftrainer<br />
Dirk Dzemski<br />
hat in diesen Tagen<br />
alle Hände voll<br />
zu tun. Und das im<br />
wahrsten Sinne des<br />
Wortes. Der 40-Jährige,<br />
der als Chefcoach<br />
beim Magdeburger<br />
Boxstall für neun Athleten die<br />
sportliche Verantwortung trägt,<br />
tanzt durch den Ring. Dzemski<br />
hält seine Pratzen hin. Rechts,<br />
links, unten, links oben. Er<br />
muss sichtlich dagegenhalten.<br />
Die Adern an den Armen treten<br />
bläulich hervor. In den Pausen<br />
schüttelt er wiederholt die<br />
Hände aus und atmet tief durch.<br />
Dass ihn die Serien genauso<br />
anstrengen wie SES-Youngster<br />
Moritz Stahl, lässt er sich nicht<br />
anmerken. Doch die Schweißperlen<br />
auf der Stirn verraten<br />
ihn. Dzemski, der bereits die<br />
Trainingsrunden mit den WM-<br />
Herausforderern Francesco<br />
Pianeta und Robin Krasniqi in<br />
den Knochen hat, muss in sich<br />
hineinlächeln. Das Geräusch,<br />
den der „Bumms“ des sachsenanhaltischen<br />
Eigengewächses<br />
beim Aufprall auf die Pratzen<br />
erzeugt, ist (Zukunfts-)Musik<br />
in den Ohren des Trainers: „Ich<br />
habe noch nie jemanden gehabt,<br />
der so hart und trocken<br />
schlagen kann wie Moritz. Das<br />
ist unfassbar. An dem Jungen<br />
werden wir noch unsere wahre<br />
Freude haben.“<br />
Doch auch in der Gegenwart<br />
hat der Ex-Weltmeister im<br />
Mittelgewicht (NBA-Verband)<br />
gut lachen. Zwar verlor Dzemski<br />
gerade mit Robin Krasniqi<br />
den WM-Kampf von London<br />
gegen Champion Nathan Cleverly.<br />
Aber zuvor war ihm ein<br />
Paukenschlag gelungen, der die<br />
Boxwelt zumindest in Deutschland<br />
in ihren Grundfesten erschütterte.<br />
Und der den erfolgsverwöhnten<br />
Sauerland-Boxstall<br />
schmerzhaft in der Magengrube<br />
getroffen haben dürfte. Der<br />
spektakuläre t.K.o-Sieg von<br />
SES-Star Robert Stieglitz über<br />
Arthur Abraham in Magdeburg<br />
hat aus dem Jung-Trainer den<br />
„Weltmeister-Trainer“ gemacht.<br />
Dirk Dzemski ist aus dem lange<br />
Zeit überdimensional groß<br />
erscheinenden Schatten von<br />
Trainer-Legende Ulli Wegner<br />
herausgetreten. Das Rampenlicht<br />
gehört auf einmal ihm.<br />
Und er genoss es offensichtlich,<br />
auch wenn der gebürtige Hallenser<br />
im Nachhinein behaup-<br />
20<strong>BoxSport</strong>
schon ein Weltmeister-Macher<br />
Mit dem Slowenen Jan Zaveck holte Dirk<br />
Dzemski in Südafrika den Weltmeistertitel<br />
im Weltergewicht<br />
eutschen Box-Himmel<br />
tet: „Ich brauche das Rampenlicht<br />
nicht, um glücklich zu sein<br />
oder zu wissen, was ich kann.“<br />
Außerdem gebühre der Lorbeer<br />
nicht ihm allein. „Roberts Sieg<br />
war eine echte Teamleistung.<br />
Da hat ein Rädchen ins andere<br />
gegriffen – und genau das ist<br />
unser Erfolgsgeheimnis.“<br />
Und doch! Dass der im Hinkampf<br />
nach Punkten unterlegene<br />
Stieglitz den Spieß umdrehen<br />
konnte, dass die Revanche<br />
geglückt und der WBO-Titel<br />
zurück nach Magdeburg geholt<br />
wurde, ist sehr wohl auch ein<br />
Verdienst des Cheftrainers. Der<br />
Sie beharkten sich vor dem<br />
Kampf, hinterher vertrugen<br />
sie sich wieder: Dirk Dzemski<br />
und Ulli Wegner<br />
Mit Spaß bei der Arbeit: Dirk Dzemski mit seinen Boxern Jan Zaveck,<br />
Robert Stieglitz, Denis Simcic und Robin Krasniqi (v.r.) im Trainingslager<br />
wurde wenige Tage vorher noch<br />
vom gegnerischen Lager belächelt,<br />
als er von einer „coolen<br />
Taktik“ und einem „geilen Plan“<br />
sprach, mit dem man Abraham,<br />
den Weltmeister auf Zeit, überlisten<br />
wolle. Das Lachen ist ihnen –<br />
wie man heute weiß – gründlich<br />
vergangen. Von Genie-Streich<br />
und taktischer Glanzleistung<br />
Dzemskis war hinterher die<br />
Rede. Und der vor Stolz fast<br />
platzende SES-Promoter Ulf Steinforth<br />
lobte seinen sportlichen<br />
Leiter über den grünen Klee:<br />
„Robert war perfekt eingestellt.<br />
Was Dirk da geleistet hat, war der<br />
pure Wahnsinn. Aber so, wie ich<br />
immer an Robert geglaubt habe,<br />
habe ich auch an Dirk und seine<br />
Fähigkeiten als Trainer geglaubt.<br />
Er ist ein Guter!“<br />
Dabei war Dzemski dem<br />
alten und neuen Weltmeister<br />
einst nicht gut genug. Aus den<br />
anfänglichen Problemen mit seinem<br />
heute besten Pferd im Stall<br />
macht der Trainer kein Geheimnis.<br />
Denn Stieglitz war nach dem<br />
Rauswurf von SES-Trainer Werner<br />
Kirsch 2007 der Einzige, bei<br />
dem Nachfolger Dzemski nicht<br />
erste Wahl war. Sondern Torsten<br />
Schmitz. Erst als dieser quasi<br />
über Nacht SES verließ und bei<br />
Sauerland anheuerte, änderte<br />
der Champion seine Meinung.<br />
Dzemski: „Es hat ein wenig gedauert,<br />
bis wir uns zusammengerauft<br />
haben. Aber heute funken<br />
wir auf einer Wellenlänge.“<br />
Wie perfekt das Team inzwischen<br />
harmoniert, zeigt das<br />
Beispiel Abraham. Den sonst<br />
so schlagstarken „King“ Arthur<br />
zur Aufgabe gezwungen zu haben,<br />
das betrachteten viele Box-<br />
Fans, aber auch einige Experten<br />
als „das Meisterstück“ von Dirk<br />
Dzemski als Trainer. Doch der<br />
wiegelt bescheiden ab: „Das<br />
hat vielleicht die Öffentlichkeit<br />
so gesehen, weil ich das erste<br />
Mal so richtig im Fokus stand.<br />
Aber ich habe davor ja schon<br />
einige andere zu Weltmeistern<br />
gemacht: Jan Zaveck zum Beispiel,<br />
oder auch Lukas Konecny<br />
und Esther Schouten.“<br />
Dass der einstige Amateur<br />
(240 Kämpfe/190 Siege) und im<br />
Jahr 2000 ins Magdeburger Profilager<br />
gewechselte Boxer überhaupt<br />
die Rollen getauscht hat,<br />
„war mehr Zufall als geplant gewesen“,<br />
blickt Dzemski auf seine<br />
Anfänge als Trainer zurück.<br />
Der Görziger hat zwar sämtliche<br />
Stufen der DDR-Boxsportschule<br />
durchlaufen, noch 1990 die B-<br />
Lizenz als Amateurtrainer erworben<br />
– und sie bis heute alle<br />
zwei Jahre neu verlängern lassen.<br />
Doch die Nachfolger von<br />
Werner Kirsch als Cheftrainer der<br />
SES-Profis trat er eigentlich nur<br />
an, „weil ich zur rechten Zeit am<br />
rechten Ort war“. Trainerfuchs<br />
Kirsch, der Dzemski 2002 als<br />
ersten Magdeburger Berufsbo-<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
21
Der NBA-<br />
Weltmeister im<br />
Mittelgewicht<br />
Dirk Dzemski<br />
jubelt 2002<br />
nach seinem<br />
Sieg über John<br />
Tshabalala<br />
Den Südafrikaner Tshabala besiegte<br />
Dzemski in Magdeburg einstimmig<br />
nach Punkten<br />
xer zu Weltmeisterehren führte,<br />
war im März 2007 von Steinforth<br />
aufs Altenteil abgeschoben worden.<br />
Vorausgegangen war der<br />
Entlassung die t.K.o.-Niederlage<br />
von Stieglitz im Kampf um den<br />
vakanten IBF-Titel gegen Alejandro<br />
Berrio (Kolumbien). „Ich<br />
hatte meine damalige Verletzungszeit<br />
sinnvoll genutzt und<br />
Werner als Co-Trainer zur Seite<br />
gestanden. Und auf einmal sollte<br />
‚Kirsche‘ weg, und Ulf kam zu<br />
mir und sagte: Du übernimmst<br />
das Ruder.“<br />
Das tat der zweifache Familienvater.<br />
Mit viel Eifer, Ehrgeiz<br />
und großer Motivation. Aber ohne<br />
jeglichen Vertrag. Und das ist,<br />
man mag es kaum glauben, auch<br />
heute noch der Fall. „Es gibt keine<br />
schriftlichen Vereinbarungen<br />
mit Ulf. Das brauche ich nicht.<br />
Das brauchen wir beide nicht.<br />
Uns reicht ein Handschlag.“<br />
Beide würden sich blind verstehen,<br />
versichert er, und SES<br />
sei mehr Familienbetrieb als ein<br />
wirtschaftliches Unternehmen.<br />
„Unsere Basis ist grenzenloses<br />
Vertrauen und gegenseitige<br />
Achtung. Das unterscheidet die<br />
Zusammenarbeit mit Ulf ja auch<br />
so angenehm von den schwarzen<br />
Schafen in dem Geschäft“,<br />
beteuert Dzemski, der mit seiner<br />
Ehefrau Anja und den Söhnen<br />
Marlon (10) und Tom (16) in<br />
Görzig bei Halle lebt und dort ein<br />
Sonnenstudio sowie ein Transportunternehmen<br />
betreibt. Als<br />
selbständiger Unternehmer beziehe<br />
er kein festes Gehalt von<br />
SES. „Ich stelle Ulf Rechnungen<br />
aus. Das hat bis jetzt immer<br />
wunderbar funktioniert. Und<br />
wenn er eines Tages mit meiner<br />
Arbeit nicht mehr zufrieden ist,<br />
dann ist das halt so und ich muss<br />
gehen.“<br />
Von seinen drei Standbeinen<br />
ist das des Box-Trainers das<br />
Am Tag nach dem<br />
WM-Triumph mit<br />
Robert Stieglitz<br />
führte Dirk<br />
Dzemski seinen<br />
Sohn Tom zum<br />
Landesmeistertitel<br />
von Sachsen-Anhalt<br />
„sicherste und stärkste“. Das<br />
Rüstzeug für den Trainerjob hat<br />
sich der gelernte KfZ-Mechaniker<br />
mehr oder weniger durch<br />
„learning by doing“ erworben.<br />
„Natürlich habe ich mich mit<br />
Trainingslehre, -methodik oder<br />
Leistungsdiagnostik beschäftigt.<br />
Aber ich bin keiner, der stundenlang<br />
über Trainingsplänen<br />
brütet. Oder Tag und Nacht Bücher<br />
liest und studiert. Vieles<br />
mache ich aus dem Bauch heraus.<br />
Ich glaube, ich bin ein guter<br />
Beobachter, reagiere aus der<br />
Situation heraus. Und ich klaue<br />
mir sozusagen viel mit den Augen,<br />
schaue mir von den guten<br />
Trainern das Beste ab.“ Ein super<br />
Lehrmeister sei Werner Kirsch<br />
gewesen. „Von ihm habe ich sehr<br />
viel gelernt. Und auch von Fritz<br />
Sdunek halte ich viel. Er ist in<br />
vielem mein Vorbild. Vor allem,<br />
was den Umgang mit den Athleten<br />
betrifft und seine Ansprache<br />
während der Ringpause.<br />
Zudem kam Dzemski, der es<br />
für „äußerst bedenklich“ hält,<br />
dass sich „jeder im Profilager<br />
Trainer schimpfen kann, der<br />
die entsprechende Lizenz vom<br />
BDB gekauft hat“, natürlich der<br />
reiche Fundus an Erfahrungen<br />
entgegen, den er in seiner aktiven<br />
Laufbahn gesammelt hat.<br />
Dass er das Box-ABC zu DDR-<br />
Zeiten bei den Amateuren gelernt<br />
hat und sich in der Kinderund<br />
Jugendsportschule in Halle<br />
buchstäblich durch- und nach<br />
oben boxen musste, sei für die<br />
berufliche Karriere „Gold wert“<br />
gewesen. „Klar gehen heute<br />
viele den direkten Weg zu den<br />
Profis, aber für mich sind diese<br />
Erfahrungen bei den Amateuren<br />
unbezahlbar“, so Dzemski, den<br />
es freut, dass seine beiden Jungs<br />
in seine Fußstapfen treten. „Ich<br />
befördere das, solange ich nicht<br />
ihr Trainer bin.“<br />
Und als solcher habe er trotz<br />
der ersten durchschlagenden<br />
Erfolge „natürlich noch längst<br />
nicht ausgelernt. Ich bin ja erst<br />
40 und stehe immer noch am<br />
Anfang meiner Karriere und<br />
lerne jeden Tag etwas dazu“,<br />
betont Dirk Dzemski, der sich<br />
als „durchaus kritikfähig“ bezeichnet<br />
und sich deshalb auch<br />
nicht schwer damit tut, Fehler<br />
einzugestehen. Und so räumt er<br />
ein, „den wohl bisher größten“<br />
ausgerechnet bei seinem Musterschüler<br />
gemacht zu haben:<br />
„Dass ich Robert überhaupt im<br />
August letzten Jahres gegen<br />
Abraham habe boxen lassen,<br />
konnte ich mir lange selbst nicht<br />
verzeihen. Unter den gegebenen<br />
Umständen, mit der verletzten<br />
Schlaghand und dem ganzen<br />
privaten Stress, den er wegen<br />
der Scheidung hatte, das konnte<br />
eigentlich gar nicht gutgehen.“<br />
Die ungeschminkte Wahrheit<br />
musste er sich unter anderem<br />
auch von seinem Vater<br />
Dittmar anhören. Der war und<br />
ist nicht nur Ansprechpartner<br />
Nummer eins, sondern auch<br />
als Kritiker stets willkommen.<br />
„Schließlich war er ja auch<br />
mein Trainer der ersten Stunde.“<br />
Ohnehin bezeichnet sich Dirk<br />
Dzemski, der eigenen Aussagen<br />
zufolge „Hummeln im Hintern<br />
hat und für den Relaxen Stress<br />
bedeutet, als Teamplayer. „Anders<br />
würde es meiner Meinung<br />
auch gar nicht funktionieren.<br />
Der Trainingsprozess ist ein<br />
Geben und Nehmen. Und das<br />
nicht nur zwischen Trainer und<br />
Athlet, sondern auch zwischen<br />
mir, dem Promoter, Mentalcoach<br />
und unserer medizinischen Betreuern.<br />
Und ganz ehrlich, ohne<br />
meine Co-Trainer Kai Kurzawa<br />
und René Friese wäre ich aufgeschmissen.<br />
Alleine könnte ich<br />
den Berg von Arbeit gar nicht<br />
stemmen. Deswegen bekommen<br />
nach solchen Erfolgen wie dem<br />
von Robert auch alle immer ein<br />
Stück vom großen Kuchen ab.“<br />
Janette Beck<br />
22 <strong>BoxSport</strong>
Ulf Steinforth<br />
SES-Chef<br />
Ulf Steinforth<br />
Ulf Steinforth ist dieser<br />
Tage ständig auf Achse.<br />
Nach dem Kampf<br />
seines Boxers Jan Zaveck<br />
in New York düste er zu<br />
Robin Krasniqis WM-Kampf<br />
nach London, dann<br />
stand auch schon der<br />
Kampf um die Krone<br />
im Schwergewicht<br />
zwischen seinem Boxer<br />
Francesco Pianeta<br />
und Superchampion<br />
Wladimir <strong>Klitschko</strong> in<br />
Mannheim an. Zwischendrin<br />
kümmert<br />
sich der Unternehmer<br />
um seine Geschäfte<br />
im heimischen Magdeburg.<br />
Steinforth hat<br />
mit seinem SES-Stall<br />
einen erstaunlichen<br />
Aufstieg hingelegt.<br />
Obwohl er in Sport1<br />
lediglich einen Spartensender<br />
als TV-Partner<br />
hat, während die<br />
Konkurrenz vor einem<br />
Millionenpublikum im<br />
Programm von ARD<br />
und RTL boxt. Steinforth:<br />
„Wir haben gute<br />
Boxer, deshalb konnten<br />
wir auch schon mit<br />
Robert Stieglitz in der<br />
ARD und mit Francesco<br />
Pianeta bei RTL boxen.<br />
Wir sind breit aufgestellt<br />
und veranstalten<br />
in verschiedenen Ländern.<br />
Dort erhalten wir natürlich<br />
auch Fernsehgelder. HBO hat für<br />
den Kampf in New York mit unserem<br />
Jan Zaveck gut bezahlt.“<br />
Promoter Steinforth arbeitet<br />
quasi nach dem Kuckucks-Prinzip<br />
und legt seine Eier in fremde<br />
Nester, lässt sie dort ausbrüten<br />
und kassiert ab. „Der Vergleich<br />
ist gar nicht schlecht. Obwohl<br />
man das auch negativ verstehen<br />
kann, denke ich da positiv“, sagt<br />
der Magdeburger. „Wir arbeiten<br />
fleißig und nutzen die Möglichkeiten,<br />
die uns im Profiboxen in<br />
Aufstieg – auch ohne<br />
großen TV-Sender<br />
Magdeburger Box-Promoter arbeitet<br />
nach dem Kuckucks-Prinzip<br />
Deutschland auch ohne großen<br />
TV-Vertrag geboten werden.“<br />
Acht Kampfabende planen<br />
Steinforth und Sport1 im Boxjahr<br />
Juni 2013 bis Juni 2014.<br />
Den Anfang macht Junioren-<br />
Weltmeister Dominic Bösel Anfang<br />
Juni in seiner Heimatstadt<br />
Freyburg an der Unstrut. Steinforth:<br />
„Wenn er boxt, folgen ihm<br />
immer große Fangruppen bis<br />
zu 300 Personen. Diesen treuen<br />
Fans wollen wir einmal entgegenkommen<br />
und vor ihrer Haustür<br />
veranstalten. Da zum Profiboxen<br />
auch ein bisschen Show<br />
gehört, wollen wir in der großen<br />
Halle der Rotkäppchen-Sektkellerei<br />
boxen. Unterstützung<br />
erhoffen wir uns von Dominics<br />
Mutter, die bei Rotkäppchen im<br />
Vorstand ist.“ Unter der Marke<br />
„Team Deutschland“ will Steinforth<br />
seine jungen Boxer künftig<br />
in den Ring schicken. Dazu<br />
zählt neben dem Bösel, dem Koblenzer<br />
Dennis Ronert und dem<br />
Hallenser Moritz Stahl künftig<br />
auch der unbesiegte Schwergewichtler<br />
Michael Wallisch, den<br />
Steinforth gerade unter Vertrag<br />
genommen hat.<br />
Steinforths Boxer Nummer<br />
eins bleibt aber Robert Stieglitz.<br />
Der Magdeburger holte sich gerade<br />
die WM-Krone von Arthur<br />
Abraham wieder zurück. Der<br />
entthronte „King Arthur“ möchte<br />
sofort ein drittes Mal gegen<br />
Stieglitz boxen. Steinforth aber<br />
hat andere Pläne. Der Promoter:<br />
„Im Grunde habe ich nichts gegen<br />
einen dritten Kampf Stieglitz<br />
gegen Abraham. Doch jetzt<br />
wird Robert erst einmal zwei<br />
freiwillige Titelverteidigungen<br />
austragen. Wir müssen auch<br />
Geld verdienen. Ob dann ein<br />
Francesco Pianeta (rechts) quälte sich gemeinsam mit Robin Krasniqi im Trainingslager an der Ostsee für seinen WM-Kampf gegen Wladimir<br />
<strong>Klitschko</strong> am 4. Mai in Mannheim<br />
Duell mit Abraham folgt, wird<br />
davon abhängen, wie Arthur<br />
die nächsten Kämpfe gestaltet.<br />
Er muss beweisen, dass er auf<br />
dem Weltmeister-Level wieder<br />
konkurrenzfähig ist.“ Abrahams<br />
Trainer Ulli Wegner würde gerne<br />
seinen Boxer Dominik Britsch<br />
auf Stieglitz hetzen – der Ringfuchs<br />
ist überzeugt davon, dass<br />
Britsch gewinnt. „Das ist lächerlich“,<br />
sagt Steinforth. „Davon<br />
höre ich zum ersten Mal. Britsch<br />
gehört gar nicht in diese Liga.“<br />
MANFRED HÖNEL<br />
<strong>BoxSport</strong> 23
Das<br />
sport<br />
INTERVIEW<br />
Hans Reski und Arne Leyenberg<br />
mit Arthur Abraham<br />
Seine Fans haben ihn nicht fallen gelassen. Einen Monat<br />
nach der überraschenden Niederlage gegen Robert<br />
Stieglitz schrieb sich Arthur Abraham bei der Kölner Fitness-Messe<br />
FIBO am Stand von Nahrungsergänzungsmittel-Hersteller<br />
Olimp mehr als drei Stunden lang die Finger<br />
wund – sein erster öffentlicher Auftritt nach dem Verlust<br />
des WM-Gürtels. Anschließend sprach Arthur Abraham im<br />
<strong>BoxSport</strong>-Interview über die Gründe seiner Niederlage und<br />
seine Zukunftspläne.<br />
Arthur<br />
Abraham<br />
(rechts) im Gespräch mit<br />
den <strong>BoxSport</strong>-Redakteuren Hans Reski<br />
(links) und Arne Leyenberg<br />
• Beim Abbruch dachte ich, der Kampf würde „No Contest“ gewertet<br />
• Ich will die Revanche so schnell wie möglich<br />
Nichts ging mehr: Wegen dieses zugeschwollenen Auges wurde Arthur<br />
• Wenn ich noch einmal verliere, höre ich auf<br />
Abraham im Rematch mit Robert Stieglitz aus dem Kampf genommen<br />
Die Niederlage gegen Stieglitz war w<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie sehr haben<br />
Sie sich nach der Niederlage<br />
gegen Robert Stieglitz geärgert –<br />
auch über sich selbst?<br />
Abraham: Natürlich habe<br />
ich mich geärgert. Das ist ganz<br />
normal, wenn ich verliere. Aber<br />
mein Auge ist mir viel wichtiger.<br />
Gefragt wie eh und je: Arthur Abraham bei seiner Autogrammstunde auf der Kölner<br />
Fitness-Messe FIBO<br />
<strong>BoxSport</strong>: Sind Sie mit der<br />
falschen Taktik in den Kampf<br />
gegangen?<br />
Abraham: Falsch würde ich<br />
nicht sagen. Stieglitz hat sehr<br />
schnell angefangen. Aber ich<br />
war ganz entspannt und habe<br />
mir gesagt: lass ihn so schnell<br />
anfangen, später wird er automatisch<br />
müde. Oder wir stellen<br />
ihn ruhig. Dass mein Auge zuschwillt,<br />
ist mir eben noch nie<br />
passiert.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wann und wie<br />
ist die Verletzung an Ihrem Auge<br />
denn entstanden?<br />
Abraham: Ich habe in der<br />
zweiten Runde einen Schlag mit<br />
der Rechten abbekommen. Ich<br />
habe gleich gemerkt, irgendetwas<br />
ist in mein Auge gekommen<br />
– wahrscheinlich der Daumen.<br />
Ich habe sofort geklammert.<br />
Aber durch das Adrenalin im<br />
Körper habe ich nicht gespürt,<br />
dass das Auge zugeschwollen<br />
ist.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Ab wann konnten<br />
Sie auf dem linken Auge<br />
nichts mehr sehen?<br />
Abraham: Ich habe das<br />
nicht gemerkt. Ich dachte, ich<br />
sehe mit beiden Augen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Fanden Sie den<br />
Abbruch vor der vierten Runde<br />
in Ordnung?<br />
Abraham: Ich hätte weitergeboxt,<br />
weil ich es nicht gespürt<br />
habe. Aber wenn der Doktor und<br />
der Trainer sagen, es sei gefährlich,<br />
ist es besser aufzuhören.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Viele haben sich<br />
nach dem Kampf gewundert,<br />
dass jemand, der einst zehn<br />
Runden lang mit doppelt gebrochenem<br />
Kiefer geboxt hat, wegen<br />
eines geschwollenen Auges aufhören<br />
muss.<br />
Abraham: Mich hat das<br />
auch nicht erschrocken. Aber<br />
Trainer und Doktor haben den<br />
Kampf gestoppt. Das Augenlicht<br />
ist schon sehr wichtig.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Sie haben aber<br />
auch keine Anstalten gemacht,<br />
weiterboxen zu wollen.<br />
Abraham: Was soll ich denn<br />
machen? Schreien?<br />
<strong>BoxSport</strong>: Manuel Charr ist<br />
nach dem Abbruch gegen Vitali<br />
<strong>Klitschko</strong> in Moskau beispielsweise<br />
durch den Ring getobt und<br />
wollte unbedingt weiterboxen.<br />
Abraham: Der Doktor hat<br />
zu mir gesagt, dein Auge ist zu,<br />
so kann ich dich nicht boxen lassen.<br />
Was soll ich machen?<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wenn der Ringarzt<br />
und Ihr Trainer also nicht<br />
abgebrochen hätten, hätten sie<br />
weitergeboxt?<br />
Abraham: Zu hundert Prozent.<br />
Allerdings hatte ich auch<br />
gedacht, wenn der Kampf aufgrund<br />
einer Verletzung bis zur<br />
vierten Runde abgebrochen<br />
wird, wird er als „No Contest“<br />
gewertet. Im Nachhinein sind<br />
alle schlauer.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Glauben Sie<br />
auch, dass Ihr Trainer anders<br />
24 <strong>BoxSport</strong>
entschieden hätte, wäre der Vorfall<br />
mit dem Kieferbruch nicht<br />
gewesen? Er wurde ja stark dafür<br />
kritisiert, damals den Kampf<br />
nicht abgebrochen zu haben.<br />
Abraham: Ich glaube<br />
schon.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Sind Sie überzeugt<br />
davon, dass Sie Stieglitz<br />
noch besiegt hätten, wäre der<br />
Kampf nicht abgebrochen worden?<br />
Abraham: Viele haben gegen<br />
mich stark angefangen – später<br />
dann lagen sie am Boden. Ich<br />
lasse alle so schnell anfangen,<br />
das stört mich nicht. Ich fange<br />
ganz ruhig und entspannt an.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Aber in früheren<br />
Kämpfen haben Sie trotz Ihrer<br />
abwartenden Haltung in der<br />
Doppeldeckung auch eigene Attacken<br />
gestartet. Die kamen dieses<br />
Mal gegen Stieglitz nicht.<br />
Abraham: Die waren dieses<br />
Mal auch da. Zwischendurch<br />
habe ich schon geschlagen. Ich<br />
habe gespürt, dass er ein paar<br />
harte Treffer kassiert hat. Er hat<br />
dann gleich geklammert.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Aber die anderen<br />
Gegner haben nicht so viel getroffen<br />
wie Stieglitz.<br />
Abraham: Ich habe keine<br />
harten Treffer bekommen, muss<br />
ich ehrlich sagen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Hatten Sie Stieglitz<br />
so mutig und so offensiv erwartet?<br />
Abraham: Wir wussten,<br />
dass er offensiv anfangen und<br />
sein Tempo gehen würde.<br />
Denn er ist ein Tempoboxer, er<br />
schlägt nicht hart, sondern viel.<br />
Das war für mich keine Überraschung.<br />
Mich hat nur überrascht,<br />
dass mein Auge zuging.<br />
Eigentlich haben wir doch gar<br />
nicht geboxt. Drei Runden – das<br />
ist doch kein Boxkampf! Die<br />
Leute tun so, als hätte er mich<br />
zwölf Runden lang verprügelt<br />
und dominiert. Auf einmal ist er<br />
ein Held. Ein Kampf fängt doch<br />
ab der sechsten Runde erst an.<br />
In unserem ersten Kampf habe<br />
ich ihn zwölf Runden lang vernichtet.<br />
Das war Boxen. Ist das<br />
alles so schnell vergessen? Das<br />
war ein Unglück für mich. Vergleichbar<br />
mit einer Reifenpanne<br />
bei der Formel 1. Das passiert.<br />
Es ist traurig für mich.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Viele Experten<br />
sahen Sie nach dem Kampf aber<br />
schon am Ende. Weil Sie die<br />
ersten drei Runden eigentlich<br />
gar nichts gemacht haben. Ihr<br />
Trainer hat gesagt, bei den Amateuren<br />
wären Sie wegen Passivität<br />
aus dem Kampf genommen<br />
worden.<br />
Abraham: Die wichtigen<br />
Dinge habe ich zwischendrin<br />
schon gemacht.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Diese Niederlage<br />
nagt also nicht an Ihrem Selbstbewusstsein?<br />
Abraham: Hundertprozentig<br />
nicht. Das war nur ein Unfall.<br />
ie eine Reifenpanne in der Formel 1<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie soll dieser<br />
Unfall nun repariert werden?<br />
Abraham: Am besten ganz<br />
schnell.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Stieglitz-Manager<br />
Ulf Steinforth sagt aber, Sie<br />
müssten erst einmal unter Beweis<br />
stellen, dass Sie noch ein<br />
würdiger Herausforderer um die<br />
WM-Krone sind.<br />
Abraham: Das werde ich<br />
beweisen, wenn wir zum dritten<br />
Mal boxen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Möchten Sie direkt<br />
wieder gegen Stieglitz boxen,<br />
oder zuerst einen Aufbaukampf<br />
machen?<br />
Abraham: Das ist mir egal.<br />
Am liebsten würde ich sofort<br />
wieder gegen Stieglitz boxen.<br />
Die deutschen Boxfans wollen<br />
den Kampf sehen. Das ist der<br />
entscheidende, im Moment steht<br />
es 1:1. Aber daran glaube ich<br />
nicht. Stieglitz wird sicherlich<br />
noch eine freiwillige Titelverteidigung<br />
machen. Aber das ist<br />
Relaunch von box-sport.de<br />
Täglich <strong>BoxSport</strong> lesen – alle News im Web<br />
<strong>BoxSport</strong> rund um die Uhr! Lesen sie alle News, Stories und Kommentare aus der Welt des<br />
Profi- und Amateurboxens täglich im Internet. Dazu gibt es auf www.box-sport.de alle Termine:<br />
Wann wird in Deutschland geboxt, auf welchem TV-Sender, wo gibt es Tickets zu kaufen?<br />
><br />
><br />
Folgen Sie <strong>BoxSport</strong> bei Facebook: www.facebook.com/boxsportmagazin<br />
Folgen Sie <strong>BoxSport</strong> bei Twitter: www.twitter.com/boxsportmagazin<br />
www.box-sport.de
Typische Szenen aus den beiden Stieglitz-Kämpfen: Beim ersten Duell in der<br />
Berliner O2-World boxte Arthur Abraham viel offensiver und punktete den<br />
Techniker Stieglitz aus (Bild oben). Beim Rückkampf in Magdeburg allerdings<br />
verharrte Abraham nur in der Doppeldeckung, während Robert Stieglitz auf ihn<br />
einprügelte (Bild unten)<br />
kein Problem. Wir müssen nicht<br />
sofort boxen. Wir boxen dann,<br />
wenn es Sinn macht.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Die Niederlage<br />
hat Sie viel Geld gekostet, oder?<br />
Abraham: Sehr viel Geld.<br />
Aufbaukämpfe bringen viel weniger<br />
Geld als eine WM. Aber ich<br />
mache das alles wieder gut. Ich<br />
sorge dafür, dass das Geld, das<br />
wir verloren haben, wieder zurückkommt.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Eigentlich wollten<br />
Sie nach einem Sieg über<br />
Stieglitz ja die Revanchen gegen<br />
Ihre anderen Bezwinger Andre<br />
Ward und Carl Froch angehen.<br />
Abraham: Das ist jetzt alles<br />
aufgeschoben.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Schaffen Sie das<br />
in Ihrem Boxerleben denn überhaupt<br />
noch?<br />
Abraham: Ich bin doch erst<br />
33 Jahre alt. Schauen Sie sich Vitali<br />
<strong>Klitschko</strong> an, der ist 41. Warum<br />
soll ich das nicht schaffen?<br />
<strong>BoxSport</strong>: Es kommt immer<br />
wieder der Vorwurf auf, Sie seien<br />
nicht mehr hungrig genug. Deshalb<br />
passierten die Niederlagen.<br />
Abraham: Ich lebe für meinen<br />
Sport. Ich tue alles dafür. Ich<br />
bin hungrig genug.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Es gibt aber Menschen,<br />
die behaupten, Sie hätten<br />
nebenbei 100 Berufe.<br />
Abraham: Das ist nur der<br />
Trainer. Wenn ich mich über seine<br />
Frisur lustig mache, dann behauptet<br />
er, ich sei Frisör. Wenn<br />
ich über das Essen schimpfe,<br />
meint er ich sei Koch. So ist der<br />
Trainer. Er macht Spaß.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie enttäuscht<br />
war der Trainer nach der Niederlage<br />
gegen Stieglitz?<br />
Abraham: Enttäuscht und<br />
sauer sind wir alle. Der Trainer,<br />
ich, das Management. Wer freut<br />
sich über eine Niederlage? Aber<br />
es ist ein Unfall passiert. Man<br />
darf nicht so tun, als hätte Stieglitz<br />
zwölf Runden lang eine Box-<br />
Demonstration abgeliefert.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Glauben Sie, dass<br />
der Sauerland-Stall immer weiter<br />
zu Ihnen hält? Was passiert,<br />
wenn Sie noch einmal verlieren?<br />
Abraham: Wenn ich noch<br />
einmal verliere, dann ist es natürlich<br />
aus. Hundertprozentig.<br />
Aber ich habe, wie gesagt, nicht<br />
boxerisch verloren. Es ist ein<br />
Unfall passiert. Ich konnte nicht<br />
mehr weitermachen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Die Niederlage<br />
gegen Stieglitz beurteilen Sie<br />
also anders als die gegen Ward<br />
und Froch?<br />
Abraham: Das waren richtige<br />
Niederlagen, die ich selbstverständlich<br />
auch akzeptiere.<br />
Ich habe in diesen Kämpfen sehr<br />
schlecht geboxt und daraus gelernt.<br />
<strong>BoxSport</strong>: War die Teilnahme<br />
am Super-Six-Turnier rückblickend<br />
ein Fehler?<br />
Abraham: Das Turnier kam<br />
zu früh. Ich hatte zu wenig Erfahrung,<br />
ich hätte taktisch anders<br />
boxen müssen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie stark ist<br />
Stieglitz im Vergleich zu den<br />
anderen Supermittelgewichts-<br />
Weltmeistern Ward, Froch und<br />
Mikkel Kessler?<br />
Abraham: Er ist deutlich<br />
schwächer. Stieglitz ist nicht<br />
stark. Der beste ist Ward. Er ist<br />
technisch gut, und dazu noch<br />
sehr unsauber. Dann kommt<br />
Kessler, der Froch jetzt wieder<br />
schlagen wird.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Glauben Sie, dass<br />
Ihr Promoter Sauerland auch<br />
deswegen an Ihnen festhält, weil<br />
Sie derzeit der einzige große Quotenbringer<br />
in seinem Stall sind?<br />
Abraham: Nein, wir haben<br />
auch andere Boxer im Stall, die<br />
eine gute Quote bringen, vielleicht<br />
eine halbe Million oder<br />
eine Million weniger als ich.<br />
Ich bin nicht der einzige. Sauerland<br />
hat gute Jungs mit Perspektive.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Marco Huck hätte<br />
sich beinahe ins Abseits manövriert,<br />
zumindest hat er den ganzen<br />
Terminkalender Ihres Boxstalls<br />
durcheinandergebracht.<br />
Abraham: Marco ist alt genug.<br />
Er weiß, was er macht, da<br />
darf man sich nicht einmischen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Hat Ihr Trainingsgefährte<br />
Karo Murat eine Chance<br />
gegen Bernard Hopkins?<br />
Abraham: Auf jeden Fall.<br />
Hopkins hat viel Erfahrung, aber<br />
er wird Murat ganz sicher unterschätzen.<br />
Karo kann sehr gefährlich<br />
werden, wenn er kämpft. Er<br />
ist sehr stark.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie beurteilen<br />
Sie die allgemeine Entwicklung<br />
im deutschen Boxen?<br />
Abraham: Momentan ist sie<br />
nicht so gut. Früher, zu Zeiten<br />
von Maske, Michalczewski, Rocchigiani,<br />
Ottke, Beyer, Schulz<br />
gab es richtig gutes Boxen. Heute<br />
ist es nicht mehr so.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Haben Sie immer<br />
noch Interesse an einem Kampf<br />
gegen Felix Sturm?<br />
Abraham: Sehr großes Interesse.<br />
Von mir aus jederzeit.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wenn im Boxen<br />
alles schief läuft für Sie, was<br />
machen Sie dann?<br />
Abraham: Ich kann von<br />
heute auf morgen aufhören. Ich<br />
habe während meiner Karriere<br />
genug getan für die Zukunft.<br />
Aber ich liebe meinen Sport. Ich<br />
liebe es, mich zu quälen, ich liebe<br />
die Boxwelt. Geld kommt von<br />
alleine. Sport ist mein Leben.<br />
Das ist kein Beruf.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Aber was machen<br />
Sie, wenn Sie nicht mehr boxen?<br />
Abraham: Das weiß ich<br />
nicht. Das wird sehr schwer.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Gibt es nichts,<br />
das Ihnen Spaß macht und auch<br />
noch Geld bringt?<br />
Abraham: Nein. Nur Boxen.<br />
Ich habe meine Fluglinie, eine<br />
Immobilienfirma. Aber das läuft<br />
automatisch, ich habe Angestellte,<br />
die sich darum kümmern, ich<br />
schaue einmal im Monat auf die<br />
Zahlen. Das ist keine Beschäftigung<br />
wie Boxen, nicht das, was<br />
ich suche im Leben. Boxen ist etwas<br />
Besonderes: Du quälst dich,<br />
du hast Ziele, du schwitzt, du<br />
blutest, nachts denkst du an den<br />
Kampf, morgens, mittags.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie lange wollen<br />
Sie noch boxen, wenn es optimal<br />
läuft?<br />
Abraham: Bis Ende 35. Ich<br />
habe einen Dreijahresvertrag bei<br />
Sauerland. Wenn der zu Ende<br />
geht, ist Schluss. Dann reicht es<br />
auch.<br />
26 <strong>BoxSport</strong>
Huck-Afolabi steigt jetzt am 8. Juni in Berlin<br />
Endet dann<br />
auch Wegners<br />
Seuchenjahr?<br />
Ein Erfolgsgespann nicht<br />
ohne Reibereien: Ulli<br />
Wegner und Weltmeister<br />
Marco Huck<br />
Viel Pech mit Hernandez, Helenius und Gutknecht<br />
Da schluckte Weltmeister<br />
Marco Huck. „Komm<br />
her, hol deine Klamotten<br />
und flieg nach England“,<br />
wetterte Trainer Ulli Wegner<br />
am Telefon. „Trainer, so war<br />
das nicht gemeint“, stammelte<br />
Huck. Wegner war sauer, weil<br />
sich der Champion nicht nur<br />
mit David Hayes Trainer Adam<br />
Booth ablichten ließ, sondern<br />
auch etwas von Trainerwechsel<br />
gefaselt hatte. Jetzt hat sich<br />
der Sturm längst wieder gelegt.<br />
Marco unterschrieb einen neuen<br />
Vertrag bis 2014 beim Sauerland-<br />
Stall „und trainiert für den Titelkampf<br />
gegen Ola Afolabi wie<br />
ein Teufel“, grinst Wegner. Das<br />
dritte Duell mit dem Briten Afolabi<br />
– einmal siegte Huck knapp<br />
nach Punkten, ein Kampf endete<br />
unentschieden – steigt nun<br />
am 8. Juni in der Berliner Max-<br />
Schmeling-Halle. Sauerland<br />
Zum dritten Mal stehen sie<br />
sich gegenüber: Marco Huck<br />
und sein Herausforderer<br />
Ola Afolabi<br />
veranstaltet, obwohl Don King<br />
den WBO-WM-Kampf im Cruisergewicht<br />
eigentlich ersteigert<br />
hatte. Der berüchtigte Promoter<br />
hatte beim „Purse Bid“ in Miami<br />
überraschend 1,5 Millionen Dollar<br />
geboten und damit Sauerland<br />
und Afolabis Promoter K2 ausgestochen.<br />
Aber King hätte den<br />
Fight spätestens 90 Tage nach<br />
der Versteigerung veranstalten<br />
müssen. Ursprünglich hatte er<br />
die Austragung für den 11. Mai in<br />
Hannover angekündigt und bereits<br />
eine Promoter-Lizenz beim<br />
Bund Deutscher Berufsboxer beantragt.<br />
Weil King jedoch keinen<br />
deutschen Fernsehsender fand,<br />
der den Kampf übertragen und<br />
somit finanzieren wollte, gab er<br />
ihn zurück.<br />
„Als Trainer musst du einmal<br />
ein Machtwort sprechen<br />
und auf den Tisch hauen, sonst<br />
verlierst du schnell den Respekt“,<br />
begründet Wegner seine<br />
konsequente Haltung im Fall<br />
Huck. Der 71-Jährige will schon<br />
Kumpel sein. „Aber wenn dich<br />
die Boxer loben, was du für<br />
ein netter Kerl beim Training<br />
bist, dann machst du kaum<br />
Weltmeister aus ihnen. Leistungssport<br />
ist hart, daran lässt<br />
sich nichts ändern“, verliert<br />
der Star-Trainer klare Worte.<br />
Wegner gibt unumwunden zu:<br />
„Arthur Abrahams Niederlage<br />
gegen Robert Stieglitz war die<br />
schwerste sportliche Niederlage<br />
meines Lebens. Ich bin<br />
nicht an Niederlagen gewöhnt,<br />
deshalb kaue ich immer noch<br />
daran.“ Damit Arthur gar nicht<br />
auf dumme Gedanken kommt,<br />
verriet „General“ Wegner: „Ich<br />
fühle mich noch fit, halte das<br />
Pratzentraining weiterhin gut<br />
durch. Ich habe deshalb locker<br />
bis 2015 unterschrieben.“<br />
Dabei gesteht der Box-Lehrer<br />
ohne Umschweife: „Arthur<br />
ist ein reicher Mann geworden.<br />
Dadurch lässt er sich jetzt etwas<br />
schwerer trainieren.“ Ulli Wegner<br />
trägt aus diesem Grund den<br />
Spruch eines unbekannten Amerikaners<br />
in der Brieftasche. Fast<br />
jeden zweiten Tag liest er diesen<br />
Spruch seinen Boxern vor: „Der<br />
Ruhm lässt keinen Menschen<br />
unberührt. Er hat einige zerstört<br />
und einige verkrüppelt.“ Der<br />
Meistermacher mahnt: „Also<br />
immer schön auf dem Teppich<br />
bleiben, dann schnappst du<br />
auch im Siegrausch nicht über.“<br />
Wegner will mit Abraham unbedingt<br />
das dritte Duell gegen<br />
Stieglitz: „Ich denke mal, SES-<br />
Manager Ulf Steinforth ist so fair<br />
und bietet uns die Chance. Wir<br />
boxen auch gern wieder in Magdeburg.<br />
In der alten Boxstadt<br />
verfügen die Fans über richtig<br />
gutes Fachwissen. Da macht ein<br />
Boxabend Spaß.“<br />
Für Wegner ist dieses 2013<br />
ein Seuchenjahr. Yoan Pablo<br />
Hernandez hat sich zum zweiten<br />
Mal die Hand gebrochen, Robert<br />
Helenius zog sich eine Sehnenverletzung<br />
an der rechten<br />
Schlaghand zu. Dazu kommt der<br />
so unglücklich verlorene Kampf<br />
von Europameister Eduard Gutknecht<br />
gegen Jürgen Brähmer.<br />
Doch Wegner schwört: „Wir<br />
geben nicht auf. Die Verletzten<br />
müssen sich auskurieren. Dominik<br />
Britsch und Gutknecht sind<br />
Spitze im Training. Das wird sich<br />
bald auch im Ring niederschlagen.<br />
Ich bin fest überzeugt, die<br />
beiden Jungs bringen es noch zu<br />
Titeln.“ MANFRED HÖNEL<br />
<strong>BoxSport</strong> 27
Trainer Wegner: „Eine größere Chance kann ein Sportler nic<br />
Karo Murat boxt gege<br />
Legende Hopkins um<br />
Der Kampf soll am 27. Juli in New York steigen<br />
Die Nachricht kam mitten<br />
in der Nacht. Aus Amerika.<br />
Und sie sorgte im<br />
zuletzt vom Pech verfolgten<br />
Sauerland-Stall für neue<br />
Motivation. Einer der Ihren darf<br />
gegen eine lebende Box-Legende<br />
kämpfen. Karo Murat aus Kitzingen<br />
bei Würzburg fordert am 27.<br />
Juli in New York City Rekord-<br />
Champion Bernard Hopkins<br />
heraus. „Eine größere Chance<br />
kann ein Sportler in seinem Leben<br />
gar nicht bekommen“, sagte<br />
Murats Trainer Ulli Wegner, als<br />
ihn die Nachricht aus Übersee<br />
beim Frühstück erreichte. Murat<br />
selbst jubelte: „Meine Freude<br />
war riesig, als ich davon erfahren<br />
habe. Ich habe dadurch einen<br />
riesigen Motivationsschub<br />
erhalten.“<br />
Nach dem überraschenden<br />
Verlust des WM-Titels von Arthur<br />
Abraham, dem Hickhack<br />
um Cruisergewichts-Champion<br />
Marco Huck und den Verletzungen<br />
von Weltmeister Yoan<br />
Pablo Hernandez und Schwergewichts-Talent<br />
Robert Helenius<br />
schöpft der Sauerland-Stall<br />
neue Hoffnung. Der frühere<br />
Sauerland-Boxer Axel Schulz<br />
wurde mit seinem Kampf gegen<br />
Box-Legende George Foreman<br />
Den spanischen Ex-<br />
Weltmeister Gabriel<br />
Campillo konnte<br />
Karo Murat (links)<br />
einmal nach Punkten<br />
besiegen, das<br />
zweite Duell endete<br />
unentschieden<br />
1995 in Las Vegas über Nacht ein<br />
Volksheld in Deutschland. Wegner:<br />
„Karo muss einen tollen<br />
Kampf machen. Dann ist er im<br />
Gespräch.“ 1995 war Foreman<br />
der älteste Weltmeister der Box-<br />
Geschichte. Nun ist es Hopkins –<br />
der 48-Jährige stellte mit seinem<br />
Punktsieg über IBF-Halbschwergewichts-Champion<br />
Tavoris<br />
Cloud im März einen neuen Altersrekord<br />
auf. „Hopkins hat in<br />
diesem Kampf bewiesen, dass<br />
er noch nicht zum ‚alten Eisen’<br />
gehört“, weiß Murat. Wie einst<br />
Schulz hat auch Murat gegen<br />
den 19 Jahre älteren Amerikaner<br />
nur eine Außenseiterchance.<br />
„Aber die muss er nutzen“, fordert<br />
Trainer Wegner.<br />
Nach der Enttäuschung mit<br />
Abraham freut auch Wegner<br />
sich auf die Herausforderung<br />
Hopkins: „Karo, aber auch mir,<br />
konnte nichts Besseres passieren<br />
als dieser Kampf.“ Die richtige<br />
Taktik, um den Ringfuchs zu<br />
besiegen, trage er schon seit Jahren<br />
mit sich herum, sagt Wegner.<br />
Schließlich wollte er schon vor<br />
neun Jahren mit seinem einstigen<br />
Lieblingsschüler Sven Ottke<br />
gegen Hopkins boxen. Wegner:<br />
„Damit wollten wir ein Stadion<br />
füllen. Aber dann ist Sven leider<br />
in Magdeburg zurückgetreten.“<br />
Mit fast zehn Jahren Verspätung<br />
findet der Kampf nun doch noch<br />
statt.<br />
Ein Jahr lang hat Karo Murat,<br />
der 1983 unter seinem richtigen<br />
Namen Karapet Muratjan als Angehöriger<br />
der armenischen Minderheit<br />
im Irak geboren wurde<br />
und über Armenien mit seinen<br />
Eltern und Geschwistern nach<br />
Franken floh, auf seine Titelchance<br />
gewartet. So lange ist der<br />
frühere Europameister im Supermittelgewicht<br />
Pflichtherausforderer<br />
der IBF. Das Duell gegen<br />
Champion Cloud war bereits vor<br />
Monaten in Puerto Rico geplant.<br />
Doch dann ließ Murat Altmeister<br />
Hopkins gegen Bezahlung, das<br />
branchenübliche sogenannte<br />
„Step-aside-Money“, den Vortritt.<br />
Alles richtig gemacht: Denn<br />
nun bekommt er auch noch den<br />
bekannteren und lukrativeren<br />
Gegner vor die Fäuste.<br />
„Das ist ein Glück für uns.<br />
Dabei hatte ich nicht damit gerechnet,<br />
dass Hopkins gegen<br />
Cloud gewinnt“, sagt Hagen Doering,<br />
Sportdirektor des Sauerland-Stalls.<br />
Die Berliner gingen<br />
davon aus, dass Hopkins den<br />
WM-Gürtel lieber niederlegen<br />
als gegen den in den USA völlig<br />
unbekannten Murat boxen<br />
würde. Schließlich bleibt dem<br />
Box-Oldie nicht mehr viel Zeit<br />
für große Zahltage – denn mit<br />
50 will er nach eigenen Angaben<br />
nicht mehr im Ring stehen. Zunächst<br />
sah es auch ganz danach<br />
aus: Hopkins fragte offiziell bei<br />
der IBF an, die Pflichtverteidigung<br />
gegen Murat aufschieben<br />
zu können. Doch dann besann<br />
er sich eines Besseren. „Um den<br />
WM-Kampf gegen Cloud zu bekommen,<br />
musste ich garantieren,<br />
danach gegen Murat zu boxen“,<br />
erzählte Hopkins. „Jetzt,<br />
wo ich den Titel gewonnen habe,<br />
kann ich mich nicht einfach hinstellen<br />
und sagen, ich boxe ihn<br />
doch nicht. Dann würde mir die<br />
IBF den Titel abnehmen. Murat<br />
hat lange auf seine Chance gewartet.<br />
Ich werde jetzt meine<br />
Pflicht erfüllen und ihn aus dem<br />
Weg räumen. Danach mache ich<br />
die Superfights.“<br />
Hopkins schwebt ein Titelvereinigungskampf<br />
gegen den<br />
Waliser Nathan Cleverly vor,<br />
der seinen WBO-Gürtel gerade<br />
in London gegen den Münchner<br />
Robin Krasniqi verteidigte. Cleverly<br />
ist bislang der einzige Boxer,<br />
der Murat schlagen konnte.<br />
2010 wurde der Sauerland-Boxer<br />
in Birmingham gegen den Waliser<br />
in der zehnten Runde aus<br />
dem Kampf genommen. Bis auf<br />
ein Unentschieden gegen Ex-<br />
Weltmeister Gabriel Campillo<br />
aus Spanien konnte Murat alle<br />
übrigen 25 Profikämpfe gewinnen.<br />
„Karo ist sehr vielseitig und<br />
hat unheimliche Willensqualitäten“,<br />
sagt Wegner. „Jetzt muss er<br />
sich eine unheimliche Kondition<br />
erarbeiten. Die braucht er gegen<br />
Hopkins. Die nächsten Monate<br />
werden hart für Karo. Härter, als er<br />
sich das vorstellen kann. Ich nehme<br />
keine Rücksicht.“ „Ich werde<br />
alles tun, um für diesen Fight<br />
28 <strong>BoxSport</strong>
ht bekommen“<br />
n die<br />
WM<br />
Keine Angst vor Box-Legende<br />
Hopkins: Karo Murat und<br />
Trainer Ulli Wegner geben sich<br />
angriffslustig<br />
in Top-Form zu sein. Ich werde<br />
Hopkins weh tun.“, kündigt Murat<br />
an. Trainer Wegner will nach<br />
Ottke, Abraham, Huck, Markus<br />
Beyer und der Norwegerin Cecilia<br />
Braekhus mit Murat seinen<br />
sechsten Weltmeister hervorbringen.<br />
„Ich habe mit meinen Boxern<br />
schon viele Außenseiterchancen<br />
genutzt“, sagt Wegner, „aber auch<br />
schon mit Top-Favoriten verloren. Das ist<br />
nicht so oft passiert, aber das letzte Mal ist leider<br />
noch gar nicht so lange her.“ Am 27. Juli<br />
gibt es die Chance zur Wieder-<br />
gut-<br />
machung.<br />
ARNE<br />
LEYENBERG<br />
Bernard Hopkins ist der älteste<br />
Weltmeister der Box-Geschichte. Mit<br />
48 Jahren hält der ehemalige Sträfling<br />
aus Philadelphia den IBF-Titel im<br />
Halbschwergewicht<br />
<strong>BoxSport</strong> 29
Das<br />
sport<br />
INTERVIEW<br />
Björn jensen mit Fritz Sdunek<br />
Am 18. April feierte Fritz Sdunek seinen 66. Geburtstag. Nun wäre es<br />
vermessen zu sagen, dass sein Leben erst mit 66 Jahren anfängt, wie<br />
es Udo Jürgens in einem seiner Welthits sang. Dafür hat der Mecklenburger<br />
in seiner langen Karriere zu viel erlebt. An Ruhestand ist bei<br />
Sdunek jedoch auch nicht zu denken. Gerade kürzlich übernahm der<br />
Weltmeistertrainer mit Jack Culcay wieder einen der großen deutschen<br />
Hoffnungsträger. Was er sich davon verspricht, was er von seinen<br />
anderen Schützlingen erwartet und wie er die Entwicklung des<br />
Boxens in Deutschland und der Welt einschätzt, darüber sprach er im<br />
Interview mit dem <strong>BoxSport</strong>.<br />
• Jack Culcay kann es<br />
noch sehr weit bringen<br />
• Noch keine Entscheidung<br />
über Vitalis Zukunft<br />
• Felix Sturm kann auch<br />
Golovkin schlagen<br />
• Doping im Boxsport ist<br />
kreuzgefährlich<br />
• Huck verliert den dritten<br />
Kampf gegen Afolabi<br />
<strong>BoxSport</strong>: Herr Sdunek, Sie<br />
sind seit Ihrer Trennung von Universum<br />
im Jahr 2010 nun schon<br />
seit gut drei Jahren Ihr eigener<br />
Herr. Was hat sich in dieser Zeit<br />
am meisten verändert?<br />
Fritz Sdunek: Zunächst einmal<br />
muss ich klarstellen, dass<br />
ich schon immer mein eigener<br />
Herr war. Ich hatte auch zu meiner<br />
Zeit bei Universum keinen<br />
Vertrag mit der Firma, sondern<br />
nur mit meinen Boxern. Der Unterschied<br />
ist jedoch, dass ich mir<br />
heute aussuchen kann, wann,<br />
bekomme viele Anfragen<br />
von Boxern, die mit mir<br />
arbeiten möchten. Aber<br />
ich kann und will nicht alle<br />
annehmen. Mir gefällt<br />
auch, dass ich nicht mehr<br />
das komplette Programm<br />
anbieten muss, sondern<br />
die meisten Boxer, mit<br />
denen ich jetzt arbeite,<br />
mich nur für die spezifische<br />
Vorbereitung und die<br />
Arbeit in der Ecke haben<br />
wollen. Die haben meist<br />
eigene Athletik- und Er-<br />
Weltmeistermacher<br />
Fritz Sdunek: Auch<br />
mit 66 Jahren noch<br />
gut im Geschäft<br />
Der alte<br />
wo und mit wem ich arbeiten<br />
möchte. Das macht mir riesigen<br />
Spaß, es ist ein freieres Arbeiten<br />
als früher.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Würden Sie sagen,<br />
dass Sie jetzt Ihren Traum<br />
leben, dass Sie jetzt so arbeiten,<br />
wie Sie es sich immer gewünscht<br />
haben?<br />
Sdunek: Ich würde sagen,<br />
dass es mein Traumjob ist, aber<br />
die ersten Jahre bei Universum<br />
waren genauso ein Traum, das<br />
möchte ich nicht missen. Zum<br />
Ende hin wurde es zwar unerfreulich,<br />
dennoch werde ich die<br />
Zeit dort niemals vergessen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Sie hatten sich<br />
von Universum auch deswegen<br />
getrennt, weil Sie aus gesundheitlichen<br />
Gründen kürzer treten<br />
wollten. Hand aufs Herz: Ist<br />
Ihnen das gelungen?<br />
Sdunek: Ich denke schon.<br />
Ich mache zwar immer noch<br />
mehr, als ich eigentlich wollte.<br />
Aber ich habe gelernt,<br />
auch mal Nein zu sagen. Ich<br />
nährungscoaches. Mir gefällt<br />
diese Art des Arbeitens, weil<br />
ich das tun kann, was mir am<br />
besten liegt.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Ihr neuester<br />
Schützling ist Jack Culcay. Wie<br />
kam es zu der Zusammenarbeit?<br />
Sdunek: Jacks bisheriger<br />
Trainer Ismail Salas hatte nicht<br />
mehr die Zeit, mehrere Wochen<br />
vor dem Kampf nach Hamburg<br />
zu kommen. Da hat Jacks Manager<br />
Moritz Klatten bei mir<br />
angefragt. Ich hatte gerade Zeit,<br />
weil ich keinen anderen meiner<br />
Jungs vorbereiten musste, deshalb<br />
habe ich zugesagt. Es ist<br />
erst einmal nur für den Kampfabend<br />
in Hamburg gewesen. Jetzt<br />
müssen wir schauen, ob und wie<br />
wir weitermachen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: So kommen Sie<br />
auf Ihre alten Tage sogar noch<br />
dazu, auf Sauerland-Kampfabenden<br />
bei einem Sauerland-Boxer<br />
in der Ecke zu sitzen. Ist das<br />
nicht ein komisches Gefühl für<br />
einen ehemaligen Universum-<br />
Cheftrainer?<br />
Sdunek: Ach was, überhaupt<br />
nicht. So ist das Geschäft, heute<br />
hier, morgen dort. Außerdem<br />
war das nichts Neues für mich,<br />
ich hatte das ja schon erlebt, als<br />
die <strong>Klitschko</strong>s nach ihrer Trennung<br />
von Universum kurzzeitig<br />
mit Sauerland gearbeitet haben.<br />
Das ist wirklich überhaupt kein<br />
Problem für mich.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie ist denn Ihr<br />
Eindruck von Jack Culcay? Ist er<br />
so stark, wie Sauerland ihn sich<br />
wünscht und früher auch Universum<br />
ihn gesehen hat?<br />
Sdunek: Jack ist trotz der<br />
Niederlage gegen den Argentinier<br />
Pitto, die für mich keine war,<br />
ein großes Talent. Er ist sehr ehrgeizig,<br />
hat alle Anlagen, um es<br />
weit zu bringen. Vor allem will er<br />
ständig dazulernen und ist sehr<br />
offen für Anregungen. Meine<br />
Aufgabe war es ja nicht, seinen<br />
Stil zu verändern, sondern zu<br />
verfeinern. Ich denke, er kann<br />
seine Führhand noch viel besser<br />
einsetzen, die ist eine Waffe,<br />
die er noch zu selten nutzt. Und<br />
der Leichtsinn im Infight, dass<br />
er da die Deckung fallen lässt,<br />
den muss er abstellen. In der<br />
Distanz ist das völlig okay, aber<br />
am Mann ist es gefährlich. Er hat<br />
das alles aber sehr gut angenommen.<br />
Deswegen sage ich: Es wäre<br />
schon reizvoll, weiter mit ihm<br />
zu arbeiten.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Ihre klare Nummer<br />
eins, das haben Sie immer<br />
betont, ist Vitali <strong>Klitschko</strong>. Die<br />
Frage ist: Wann müssen Sie sich<br />
eine neue Nummer eins suchen?<br />
Wann hört er auf?<br />
Sdunek: Diese Frage kann<br />
ich nicht beantworten, und zwar<br />
aus einem einfachen Grund: Vitali<br />
hat sie selbst noch nicht beantwortet.<br />
Er trainiert jeden Tag<br />
für sich, er fühlt sich fit. Aber er<br />
kann immer noch nicht absehen,<br />
ob ihm sein politisches Amt die<br />
Zeit für ein wochenlanges Trainingscamp<br />
lässt. Deshalb ist die<br />
30<strong>BoxSport</strong>
Entscheidung, ob und wann er<br />
noch einmal kämpft, nicht gefallen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie lange kann<br />
ein Spitzensportler in Vitalis Alter<br />
pausieren, bevor eine Rückkehr<br />
zur Gefahr für die Gesundheit<br />
wird?<br />
Sdunek: Gerade Vitali hat<br />
doch bewiesen, dass ihm lange<br />
Pausen eher gut tun. Ich glaube,<br />
dass er bis zu zwei Jahre ohne<br />
Kampf gut überstehen könnte.<br />
Aber natürlich wird es schwieriger,<br />
je länger die Pause ist, denn<br />
umso länger müsste die Vorbereitung<br />
sein, und wenn Vitali<br />
eins nicht hat, dann ist es Zeit.<br />
Aber warten wir es ab. Ich bin<br />
genauso gespannt wie alle Fans,<br />
wie er sich entscheidet.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Ihr zweiter Topmann<br />
ist Felix Sturm, der zuletzt<br />
eine schwierige Phase durchstehen<br />
musste. Warum glauben Sie,<br />
dass er den Weg an die Weltspitze<br />
noch einmal schaffen wird?<br />
Sdunek: Weil er den Ehrgeiz<br />
und das Zeug dazu hat. Wir müssen<br />
und werden einiges in der<br />
Trainingsarbeit umstellen, damit<br />
er wieder das umsetzt, was ihn<br />
früher stark gemacht hat. Aber<br />
ich bin fest davon überzeugt,<br />
dass er wieder Weltmeister<br />
wird.<br />
Sdunek: Unsinn, sonst wäre<br />
ich nicht mehr bei ihm. Wir haben<br />
die Gründe dafür analysiert<br />
und die Ursachen entdeckt, aber<br />
das bleibt unter uns. Felix nimmt<br />
das, was ich sage, an. Er konzentriert<br />
sich wieder mehr auf den<br />
Sport, hat sein Team professionalisiert<br />
und kümmert sich nicht<br />
mehr um alles selbst.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Seine Schelte für<br />
die Weltverbände, die ihm angeblich<br />
Böses wollen, war dennoch<br />
unglücklich.<br />
Sdunek: Ja, das stimmt. Fakt<br />
ist, dass die Kontakte zu den Verbänden<br />
besser werden müssen,<br />
damit Urteile wie die, die es zuletzt<br />
gab, sich nicht wiederholen.<br />
Aber das weiß Felix.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Glauben Sie auch<br />
an diese Verschwörung?<br />
Sdunek: Ich würde es nicht<br />
Verschwörung nennen. Was ich<br />
beobachte, ist ein Trend dahin,<br />
die Aktivität wesentlich höher<br />
zu bewerten als die klaren Treffer.<br />
Nehmen wir den letzten<br />
Kampf gegen Soliman. Der war<br />
zwar wesentlich aktiver, hat<br />
mehr geschlagen, aber auch<br />
viel auf die Deckung gehauen.<br />
Felix hatte meines Erachtens<br />
die klareren Treffer. Trotzdem<br />
haben die Punktrichter ihn hinten<br />
gesehen. Daraus muss er<br />
In Jack Culcay hat<br />
Fritz Sdunek gerade<br />
erst wieder ein<br />
hoffnungsvolles<br />
Talent übernommen<br />
er seine Schnelligkeit einsetzt,<br />
dann kann ihn keiner schlagen.<br />
Auch Gennady Golovkin nicht.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Diesen Kampf<br />
würden viele Boxfans gern sehen.<br />
Es gibt aber viele, die zweifeln,<br />
dass Sturm dazu bereit ist.<br />
Sdunek: Auch das ist Unsinn,<br />
ich habe mit Felix darüber<br />
gesprochen, und er würde ihn<br />
auf jeden Fall boxen. Ich kenne<br />
Gennady gut, er ist ein starker<br />
Mann, aber er hat auch Schwächen.<br />
Allerdings braucht Felix<br />
ein oder zwei Aufbaukämpfe,<br />
um sich für Golovkin vorzubereiten.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Ist es denn richtig,<br />
dass er im Mittelgewicht<br />
im Boxen kreuzgefährlich ist,<br />
weil es dem Sportler ermöglicht,<br />
nach schweren Treffern weiterzumachen<br />
und immer noch Gas<br />
zu geben, obwohl es gesundheitsgefährdend<br />
ist. Das ist in<br />
meinen Augen eine große Gefahr,<br />
deshalb halte ich Doping im<br />
Boxen für absolut kontraproduktiv.<br />
Abgesehen davon, dass ich<br />
Betrug grundsätzlich ablehne.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wird denn in<br />
Deutschland ausreichend getestet?<br />
Es gibt einige, die mehr unangemeldete<br />
Trainingskontrollen<br />
fordern.<br />
Sdunek: Ich glaube, dass in<br />
Deutschland viel getan wird, um<br />
Doping einzudämmen. Was mich<br />
<strong>BoxSport</strong>: In seinen letzten<br />
Kämpfen wirkte er nicht fit, er<br />
hat zu sehr abgebaut und konnte<br />
seine Stärken nicht mehr zur<br />
Geltung bringen. Er steht zu viel<br />
und schlägt zu wenig. Das haben<br />
Sie schon mehrfach moniert, geändert<br />
hat sich nichts. Ist er untrainierbar?<br />
Fritz Sduneks Nummer eins: Aber<br />
boxt Schwergewichts-Weltmeister<br />
Vitali <strong>Klitschko</strong> überhaupt weiter?<br />
lernen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Was?<br />
Sdunek: Dass er wieder<br />
zwölf Runden lang heiß ist und<br />
den Kampf diktiert. Er muss<br />
nicht zwölf Runden powern,<br />
aber er muss immer bereit sein,<br />
sich dem Kampf zu entziehen<br />
und dann zu kontern. Wenn<br />
Fritz redet Klartext<br />
bleibt? Zuletzt wirkte es so, als<br />
sei das Gewichtmachen das, was<br />
ihm seine Kraft für den Kampf<br />
raubt.<br />
Sdunek: Daran werden wir<br />
arbeiten. Felix ist ein sehr guter<br />
Mittelgewichtler, und bevor<br />
er an einen Aufstieg ins Supermittelgewicht<br />
denkt, soll er erst<br />
einmal wieder die Nummer eins<br />
in seiner ursprünglichen Klasse<br />
werden. Wenn er jetzt hochgeht,<br />
sieht das so aus, als würde<br />
er flüchten. Und das hat er nun<br />
wirklich nicht nötig.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Sie sprachen Solimans<br />
Dopingvergehen an. Dieser<br />
Fall und auch der des letzten<br />
Gegners von Wladimir <strong>Klitschko</strong>,<br />
Mariusz Wach, der ebenfalls gedopt<br />
war, haben die Diskussion<br />
neu befeuert, ob das Boxen ein<br />
Dopingproblem hat. Sie standen<br />
immer auf dem Standpunkt,<br />
dass Doping im Boxen nichts<br />
nutzt.<br />
Sdunek: Das ist nicht ganz<br />
richtig. Ich glaube, dass Doping<br />
stört ist vielmehr, dass weltweit<br />
nicht einheitlich getestet wird.<br />
Dass in den USA beispielsweise<br />
nicht nach Wettkämpfen getestet<br />
wird, ist Unsinn, denn dann<br />
kann man Substanzen, die während<br />
eines Kampfes verabreicht<br />
werden, nicht finden. Wenn<br />
überall so getestet würde wie in<br />
Deutschland, dann hätten Doper<br />
keine großen Chancen mehr.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Eine neue Chance<br />
soll Ihr Halbschwergewichtler<br />
Zsolt Erdei bekommen, der am<br />
30. März in Monte Carlo gegen<br />
den <strong>Russen</strong> Denis Gratchev seine<br />
erste Niederlage einstecken<br />
musste. Er ist auch schon fast 39<br />
Jahre alt. Was hat er noch für eine<br />
Perspektive?<br />
Sdunek: Ich bin absolut<br />
sicher, dass er noch einmal<br />
Weltmeister wird, ich halte ihn<br />
weiterhin für einen der besten<br />
Halbschwergewichtler der Welt.<br />
Die Leistung gegen Gratchev war<br />
sensationell, wenn man weiß,<br />
dass er mit angebrochener Rip-<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
31
pe gekämpft hat. Vor dem Kampf<br />
hat er eine Spritze gegen die<br />
Schmerzen bekommen, damit er<br />
überhaupt durchatmen konnte.<br />
Wir waren in großer Sorge, aber<br />
wie er sich durchgebissen hat,<br />
das kann nur ein echter Champion.<br />
Die meisten Beobachter hatten<br />
ihn als Sieger gesehen, aber<br />
auch da wurde wieder die Aktivität<br />
höher bewertet als die Treffer.<br />
Die Fürstenfamilie war aber so<br />
begeistert von ihm, dass sie ihn<br />
wiedersehen wollen. Zsolt wird<br />
auf jeden Fall weitermachen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Dann haben Sie<br />
mit Alexander Alekseev und<br />
Ola Afolabi noch zwei Cruisergewichtler,<br />
die Weltmeister werden<br />
wollen. Was ist von denen zu erwarten?<br />
Sdunek: Bei Alekseev bin ich<br />
behilflich, damit er in Bewegung<br />
bleibt. Was die Planung<br />
seiner Kämpfe angeht, ist<br />
sein Promoter Erol Ceylan<br />
zuständig, da hänge ich<br />
mich nicht rein. Was<br />
ich von ihm halte, weiß<br />
jeder: Technisch ist er<br />
Weltklasse, und ich hoffe<br />
sehr, dass der Kampf mit<br />
Yoan Pablo Hernandez<br />
bald kommt. Was Ola angeht,<br />
bin ich mir sicher,<br />
dass er Marco Huck im<br />
dritten Kampf schlagen<br />
wird. Ein erneutes Fehlurteil<br />
kann sich Sauerland<br />
nicht mehr leisten.<br />
Und Ola hatte schon im<br />
letzten Kampf bewiesen,<br />
dass er Huck schlagen<br />
kann. Wer in Deutschland<br />
ein Unentschieden gegen<br />
einen Weltmeister bekommt,<br />
der kann sicher sein, dass er den<br />
Kampf eigentlich gewonnen hat.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Herr Sdunek,<br />
das Boxen ist in einer Phase des<br />
Wandels. Der Amateur-Weltverband<br />
AIBA versucht, durch die<br />
Installation einer eigenen Profiserie<br />
den bestehenden Profiweltverbänden<br />
das Wasser abzugraben.<br />
Wie stehen Sie zu diesen<br />
Plänen?<br />
Sdunek: Ich glaube weiterhin,<br />
dass die Abwanderung<br />
von starken Amateuren zu den<br />
Profis nie ganz gestoppt werden<br />
kann. Aber wenn ein Sportler<br />
die Alternative hat, seine gesamte<br />
Karriere unter einem Dach zu<br />
absolvieren, halte ich das für eine<br />
gute Option. Wichtig ist, dass<br />
der Athlet abgesichert ist. Ich<br />
kann noch nicht durchschauen,<br />
wie die Finanzierung des AIBA-<br />
Projekts aussieht. Aber wenn die<br />
Organisation stimmt, dann halte<br />
ich das für einen guten Weg.<br />
Schon zweimal gab es dieses Duell, am 8. Juni kommt es zum dritten Kampf: Fritz Sdunek und Ola Afolabi<br />
Ich finde auch die Idee, mit der<br />
World Series eine Mischform aus<br />
Amateur- und Profiboxen anzubieten,<br />
durchaus gut. Das ist ein<br />
interessanter Einstieg für die, die<br />
Profi werden wollen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wird es in zehn<br />
Jahren in Deutschland noch das<br />
klassische System geben, in dem<br />
Promoter einen kompletten Stall<br />
betreiben und es TV-Sender gibt,<br />
die das finanzieren, oder geht<br />
die Entwicklung in Richtung des<br />
RTL-Modells, nur auf einzelne<br />
Topstars zu setzen, oder wie Sky<br />
nur einzelne Topkämpfe zu finanzieren?<br />
Sdunek: Ich kann die öffentlich-rechtlichen<br />
Sender nur warnen,<br />
aus einer Sportart wie dem<br />
Boxen komplett auszusteigen.<br />
Boxen fasziniert nach wie vor die<br />
Menschen, der Kampf Mann ge-<br />
wollen Marco Huck und Ulli Wegner entthronen (von links)<br />
gen Mann ist etwas, das die Leute<br />
sehen wollen. Deshalb hoffe ich<br />
sehr, dass das bestehende System<br />
nicht komplett zerschlagen wird,<br />
weil wir Promoter brauchen, die<br />
die großen TV-Verträge haben,<br />
das Geld aber in die Förderung<br />
der Boxer reinvestieren. Die Promoter<br />
wiederum müssen sehen,<br />
dass sie systematisch aufbauen,<br />
um den Sendern etwas bieten zu<br />
können. Nur so wird es gehen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: In Deutschland<br />
scheint das Profiboxen auf dem<br />
absteigenden Ast zu sein. Welche<br />
Nationen werden in der Zukunft<br />
dominieren?<br />
Sdunek: Ich sehe keinen<br />
Trend, welche Nation das sein<br />
könnte. Noch immer kommen<br />
viele starke Boxer aus den ehemaligen<br />
Sowjetrepubliken, aber<br />
die starten in so vielen Ländern,<br />
dass da kein Trend zu sehen ist.<br />
Generell glaube ich, dass Asien<br />
auch im Boxen ein Wachstumsmarkt<br />
ist, nicht nur, weil der<br />
AIBA-Präsident und seine Geldgeber<br />
aus Asien kommen. Das<br />
Potenzial dort ist riesig, einige<br />
große Promoter drängen beispielsweise<br />
nach China oder Indien.<br />
Aber wie lange das dauert,<br />
bis sich dort Großes entwickelt,<br />
kann ich nicht abschätzen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Dann blicken Sie<br />
doch bitte auf die deutsche Szene.<br />
Gibt es einen Sportler, dem<br />
Sie für 2013 eine Überraschung<br />
zutrauen?<br />
Sdunek: Ich glaube, dass sich<br />
in diesem Jahr alle die bestätigen<br />
werden, die sowieso schon vorne<br />
stehen. Robert Stieglitz wird<br />
sich stabilisieren, ich glaube, er<br />
würde einen dritten Kampf gegen<br />
Arthur Abraham gewinnen.<br />
Einen Mann, der das Potenzial<br />
hat, weiter oben anzugreifen,<br />
sehe ich nicht, außer Jack Culcay<br />
vielleicht, aber der ist ja auch<br />
keine Überraschung mehr.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Was ist mit Marco<br />
Huck? Oder Robert Woge?<br />
Sdunek: Huck halte ich für<br />
überschätzt, vor allem überschätzt<br />
er selbst sich sehr. Woge<br />
ist boxerisch zu schwach.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Und Jürgen Brähmer?<br />
Kann er noch einmal Weltmeister<br />
werden?<br />
Sdunek: Ich fürchte, dass<br />
er es nicht packt, dazu hat er in<br />
den vergangenen Kämpfen zu<br />
viele Schwächen gezeigt. Aber<br />
Mit Felix Sturm erlebte Fritz Sdunek Höhen und<br />
Tiefen – aber noch hat er den Ex-Weltmeister<br />
nicht abgeschrieben<br />
ich wünsche ihm, dass er es<br />
schafft, und ich wünsche es vor<br />
allem seinem Trainer Karsten<br />
Röwer.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Röwer ist einer<br />
derjenigen, die mal in Ulli Wegners<br />
und Ihre Fußstapfen treten<br />
könnte. Sehen Sie noch jemanden?<br />
Sdunek: Dirk<br />
Dzemski hat das Zeug<br />
zu einem Spitzentrainer.<br />
Und man sollte<br />
auch Torsten Schmitz<br />
nie unterschätzen,<br />
der macht auch einen<br />
guten Job.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Und in<br />
der Deutschen liebsten<br />
Gewichtsklasse,<br />
dem Schwergewicht?<br />
Ist da jemand, der<br />
den <strong>Klitschko</strong>s wenigstens<br />
einen spannenden<br />
Kampf auf<br />
Augenhöhe liefern<br />
kann?<br />
Sdunek: Was ich<br />
bislang von Kubrat<br />
Pulev gesehen habe,<br />
gefällt mir sehr gut, er boxt<br />
sehr geradlinig. Das könnte einer<br />
werden. Natürlich ist auch<br />
Denis Boytsov zu nennen, wenn<br />
er wieder richtig in Form kommt.<br />
Und man sollte auch Francesco<br />
Pianeta nicht unterschätzen, der<br />
ist hungrig und selbstbewusst.<br />
Dennoch glaube ich, dass an<br />
die <strong>Klitschko</strong>s niemand herankommt.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Glauben Sie, dass<br />
die Deutschen angesichts des<br />
Monopols der Brüder auch mal<br />
anderen Gewichtsklassen eine<br />
Chance geben?<br />
Sdunek: Natürlich, man hat<br />
das doch bei Dariusz Michalczewski,<br />
Sven Ottke oder Henry<br />
Maske gesehen. Wenn die<br />
Leistung stimmt und die Vermarktung<br />
gut ist, dann sind die<br />
Deutschen begeisterungsfähig.<br />
Und ich glaube, es werden immer<br />
wieder ein paar gute Leute<br />
nachkommen. Dann kommt es<br />
nur darauf an, sie zu entdecken<br />
und populär zu machen.<br />
32 <strong>BoxSport</strong>
Ulli Wegner:<br />
Mein Leben<br />
in 13 Runden.<br />
Die spannende<br />
Biografie des<br />
Weltmeister-<br />
Trainers aus dem<br />
Sauerland-Stall<br />
12 Monate<br />
BOXSPORT-Magazin<br />
plus ein Box-Buch<br />
Ihrer Wahl!<br />
Boxsport . April 2013<br />
Nr. 4 . April 2013 . € 4,20 . spanien € 5,30 . Österreich € 4,85 . schweiz sfr. 8,40<br />
www.box-sport.de<br />
sport<br />
89. Jahrgang 1882<br />
DAS MAGAZIN: A lleS Über PrOFIS UND AMATe U re<br />
Hat der Boxsport ein<br />
Doping-proBlem?<br />
nADA-Chef gibt die Antworten<br />
Robert Stieglitz (rechts) ließ Arthur<br />
Abraham mit seinen überfallartigen<br />
Attacken keine Chance<br />
Exklusiv-interview<br />
mit Wladimir <strong>Klitschko</strong><br />
„Darum habe ich<br />
Respekt vor Pianeta“<br />
Ready to rumble<br />
Box-Boom<br />
Deutschland.<br />
Gunnar Meinhardt:<br />
88 Interviews mit<br />
Boxern, Trainern<br />
und Promotern<br />
aus aller Welt<br />
auf 800 Seiten<br />
Don King<br />
Der Millionen-Poker<br />
mit Marco Huck<br />
Das ging ins Auge<br />
ÜBerfall!<br />
So raubte Stieglitz<br />
King arthurs Krone<br />
7Bernard Hopkins: Weltmeister mit 48<br />
Felix Sturm: Wieder im geschäft<br />
Vier deutsche Siege beim Chemiepokal<br />
René Weller: Der gezähmte Macho3<br />
<br />
coupon<br />
Coupon ausschneiden und einsenden an:<br />
Leserservice <strong>BoxSport</strong><br />
Friesenplatz 16<br />
50672 Köln<br />
schneller gehts:<br />
per Telefon: 0221/2587-243<br />
per Telefax: 0221/2587-249<br />
per E-Mail:<br />
christian.hartmann@bva-bielefeld.de<br />
Ja, ich möchte <strong>BoxSport</strong> für ein Jahr plus das Buch<br />
Muhammad Ali: „ICH: Mein Leben. Meine Kämpfe“<br />
für € 45,60 per anno abonnieren!<br />
Meine Anschrift lautet:<br />
Name / Vorname<br />
Straße / Nr.<br />
PLZ / Ort<br />
Datum Unterschrift<br />
Den Betrag von € 45,60 (Auslandspreis siehe unten) zahle ich<br />
bequem per Bankeinzug per Rechnung<br />
Kontonummer BLZ Kreditinstitut<br />
Ready to rumble.<br />
Nach Ablauf des 1. Jahres kann ich mein Abo jederzeit kündigen, mit Geld-zurück-Garantie für schon bezahlte, aber noch<br />
nicht gelieferte Ausgaben. Der Auslandspreis beträgt € 51,60. Die Prämie erhalte ich nach Zahlungseingang per Post.<br />
Dieses Angebot ist gültig bis zum 03.03.2012.
Die Weltrangliste des<br />
Durch die konkurrierenden Weltverbände<br />
WBA, WBC, IBF und WBO gibt es im Boxen<br />
mittlerweile vier Weltmeister pro Gewichtsklasse,<br />
teilweise sogar fünf: Denn<br />
mittelgewicht<br />
Superchamp: Sergio Martinez (Argentinien) WBC<br />
01. Gennady Golovkin (Kasachstan) WBA<br />
02. Daniel Geale (Australien) IBF<br />
03. Felix Sturm (Deutschland)<br />
04. Peter Quillin (USA) WBO<br />
05. Julio Cesar Chavez Jr. (Mexiko)<br />
06. Dmitry Pirog (Russland)<br />
07. Martin Murray (England)<br />
08. Matthew Macklin (Irland)<br />
09. Anthony Mundine(Australien)<br />
10. Lukas Konecny (Tschechien)<br />
Canelo Mania in Mexiko! Saul Alvarez, in seinem Heimatland besser bekannt als Canelo, ist auf dem besten<br />
Weg, Julio Cesar Chavez als Boxheld zu beerben. In San Antonio besiegte der 22-Jährige den US-Amerikaner<br />
Austin Trout einstimmig nach Punkten (118-109, 116-112, 115-112) und sicherte zu seinem WBC-Weltmeistertitel<br />
im Halbmittelgewicht auch noch Trouts WBA-Gürtel. Nun hat Canelo sein nächstes Opfer im Visier: Floyd<br />
Mayweather. Der derzeit beste Boxer der Welt muss aber zunächst am 4. Mai gegen Robert Guerrero bestehen.<br />
halbmittelgewicht<br />
Superchamp: Floyd Mayweather Jr. (USA) WBA-Super<br />
01. Saul Alvarez (Mexiko) WBC, WBA<br />
02. Austin Trout (USA)<br />
03. Miguel Cotto (Puerto Rico)<br />
04. Zaurbek Baysangurov (Russland) WBO<br />
05. Ishe Smith (USA) IBF<br />
06. Erislandy Lara (Kuba)<br />
07. Cornelius Bundrage (USA)<br />
08. Vanes Martirosyan (Armenien)<br />
09. James Kirkland (USA)<br />
10. Carlos Molina (Mexiko)<br />
Schwergewicht<br />
Superchamp: W. <strong>Klitschko</strong> (Ukraine) WBA-Super, IBF, WBO<br />
01. Vitali <strong>Klitschko</strong> (Ukraine) WBC<br />
02. David Haye (England)<br />
03. Alexander Povetkin (Russland) WBA<br />
04. Kubrat Pulev (Bulgarien)<br />
05. Robert Helenius (Finnland)<br />
06. Tomasz Adamek (Polen)<br />
07. Denis Boytsov (Russland)<br />
08. Tyson Fury (England)<br />
09. Tony Thompson (USA)<br />
10. Odlanier Solis (Kuba)<br />
leichtSchwergewicht (Cruiser)<br />
Superchamp: Yoan P. Hernandez (Deutschland) IBF<br />
01. Marco Huck (Deutschland) WBO<br />
02. Denis Lebedev (Russland) WBA<br />
03. Ola Afolabi (England)<br />
04. Krzysztof Wlodarczyk (Polen) WBC<br />
05. Troy Ross (Kanada)<br />
06. Firat Arslan (Deutschland)<br />
07. Mateusz Masternak (Polen)<br />
08. Antonio Tarver (USA)<br />
09. Lateef Kayode (Nigeria)<br />
10. Rakhim Chakhkiev (Russland)<br />
HalbSchwergewicht<br />
Superchamp: Chad Dawson (USA) WBC<br />
01. Bernard Hopkins (USA) IBF<br />
02. Nathan Cleverly (Wales) WBO<br />
03. Tavoris Cloud (USA)<br />
04. Beibut Shumenov (Kasachstan) WBA<br />
05. Jean Pascal (Kanada)<br />
06. Jürgen Brähmer (Deutschland)<br />
07. Lucian Bute (Kanada)<br />
08. Tony Bellew (England)<br />
09. Robin Krasniqi (Deutschland)<br />
10. Eduard Gutknecht (Deutschland)<br />
supermittelgewicht<br />
Superchamp: Andre Ward (USA) WBA-Super<br />
01. Carl Froch (England) IBF<br />
02. Mikkel Kessler (Dänemark) WBA<br />
03. Robert Stieglitz (Deutschland) WBO<br />
04. Arthur Abraham (Deutschland)<br />
05. Thomas Oosthuizen (Südafrika)<br />
06. George Groves (England)<br />
07. Adonis Stevenson (Kanada)<br />
08. James DeGale (England)<br />
09. Edwin Rodriguez (USA)<br />
10. Marco Antonio Rubio (Mexiko)<br />
weltergewicht<br />
Superchamp: Floyd Mayweather Jr. (USA) WBC<br />
01. Juan Manuel Marquez (Mexiko)<br />
02. Timothy Bradley (USA) WBO<br />
03. Manny Pacquiao (Philippinen)<br />
04. Robert Guerrero (USA)<br />
05. Kell Brook (England)<br />
06. Paulie Malignaggi (USA) WBA<br />
07. Devon Alexander (USA) IBF<br />
08. Keith Thurman (USA)<br />
09. Victor Ortiz (USA)<br />
10. Andre Berto (USA)<br />
halbweltergewicht<br />
Superchamp: Danny Garcia WBC, WBA-Super<br />
01. Juan Manuel Marquez (Mexiko) WBO<br />
02. Lucas Martin Matthysse (Argentinien)<br />
03. Lamont Peterson (USA) IBF<br />
04. Amir Khan (England)<br />
05. Khabib Allakhverdiev (Russland) WBA<br />
06. Zab Judah (USA)<br />
07. Brandon Rios (USA)<br />
08. Denis Shafikov (Russland)<br />
09. Mike Alvarado (USA)<br />
10. Ruslan Provodnikov (Russland)<br />
34 <strong>BoxSport</strong><br />
Die top-ten
BOXSPORT<br />
die WBA vergibt an Titelträger mit mehr<br />
als einem Gürtel auch noch den WBA-Super-Titel.<br />
Wer soll da noch den Überblick<br />
behalten? Die Redaktionen von <strong>BoxSport</strong><br />
und der amerikanischen Box-Bibel „The<br />
Ring" natürlich. Wir sagen Ihnen, wer der<br />
Superchampion in jeder Gewichtsklasse<br />
ist und wer „nur" die Nummer 10.<br />
Stand: April 2013<br />
leichtgewicht<br />
Superchamp: Adrien Broner (USA) WBC<br />
01. Ricky Burns (Schottland) WBO<br />
02. Miguel Vazquez (Mexiko) IBF<br />
03. Richard Abril (Kuba) WBA<br />
04. Antonio DeMarco (Mexiko)<br />
05. Sharif Bogere (Uganda)<br />
06. Gavin Rees (Wales)<br />
07. Raymundo Beltran (Mexiko)<br />
08. Daniel Estrada (Mexiko)<br />
09. Kevin Mitchell (England)<br />
10. John Molina (USA)<br />
superbantamgewicht<br />
Superchamp: Guillermo Rigondeaux (Kuba) WBA, WBO<br />
01. Abner Mares (Mexiko)<br />
02. Nonito Donaire (Philippinen)<br />
03. Jonathan Romero (Kolumbien) IBF<br />
04. Victor Terrazas (Mexiko) WBC<br />
05. Jeffrey Mathebula (Südafrika)<br />
06. Alexander Bakhtin (Russland)<br />
07. Carl Frampton (England)<br />
08. Tomoki Kameda (Japan)<br />
09. Hozumi Hasegawa (Japan)<br />
10. Vic Darchinyan (Armenien)<br />
bantamgewicht<br />
Superchamp: Shinsuke Yamanaka (Japan) WBC<br />
01. Anselmo Moreno (Panama) WBA-Super<br />
02. Leo Santa Cruz (Mexiko)<br />
03. Koki Kameda (Japan) WBA<br />
04. Paulus Ambunda (Namibia) WBO<br />
05. Malcolm Tunacao (Philippinen)<br />
06. Hugo Ruiz (Mexiko)<br />
07. Pungluang Sor Singyu (Thailand)<br />
08. Julio Ceja (Mexiko)<br />
09. Ryosuke Iwasa (Japan)<br />
10. Jamie McDonnell (England)<br />
superfedergewicht<br />
Superchamp: Yuriorkis Gamboa (Kuba)<br />
01. Takashi Uchiyama (Japan) WBA<br />
02. Argenis Mendez (Dom. Republik) IBF<br />
03. Roman Martinez (Puerto Rico) WBO<br />
04. Juan Carlos Salgado (Mexiko)<br />
05. Diego Magdaleno (Mexiko)<br />
06. Takashi Miura (Japan) WBC<br />
07. Juan Carlos Burgos (Mexiko)<br />
08. Takahiro Ao (Japan)<br />
09. Devis Boschiero (Italien)<br />
10. Sipho Taliwe (Südafrika)<br />
federgewicht<br />
Superchamp: Chris John (Indonesien) WBA-Super<br />
01. Miguel Garcia (USA) WBO<br />
02. Evgeny Gradovich (Russland) IBF<br />
03. Daniel Ponce De Leon (Mexiko) WBC<br />
04. Orlando Salido (Mexiko)<br />
05. Juan Manuel Lopez (Puerto Rico)<br />
06. Jhonny Gonzalez (Mexiko)<br />
07. Billy Dib (Australien)<br />
08. Nicholas Walters (Jamaika) WBA<br />
09. Javier Fortuna (Dom. Republik)<br />
10. Orlando Cruz (Puerto Rico)<br />
superfliegengewicht<br />
Superchamp: Omar Andres Narvaez (Argentinien) WBO<br />
01. Juan Carlos Sanchez (Mexiko) IBF<br />
02. Kohei Kono (Japan) WBA<br />
03. Tepparith Singwancha (Thailand)<br />
04. Yota Sato (Japan) WBC<br />
05. Suryan Sor Rungvisai (Thailand)<br />
06. Carlos Cuadras (Mexiko)<br />
07. Ryo Akaho (Japan)<br />
08. Rodel Mayol (Philippinen)<br />
09. Oleydong Sithsamerchai (Thailand)<br />
10. Rodrigo Guerrero (Mexiko)<br />
fliegengewicht<br />
Superchamp: Moruti Mthalane (Südafrika) IBF<br />
01. Juan F. Estrada (Mexiko) WBO, WBA-Super<br />
02. Brian Viloria (USA)<br />
03. Akira Yaegashi (Japan) WBC<br />
04. Toshyaki Igarashi (Japan)<br />
05. Hernan Marquez (Mexiko)<br />
06. Sonny Boy Jaro (Philippinnen)<br />
07. Milan Melindo (Philippinen)<br />
08. Rocky Fuentes (Philippinen)<br />
09. Juan Carlos Reveco (Argentinien) WBA<br />
10. Edgar Sosa (Mexiko)<br />
Die Gewichtsklassen:<br />
Schwergewicht über 90,720 kg, Cruisergewicht (- 90,720 kg) auch Leichtschwergewicht. Halbschwer (- 79,378<br />
kg), Supermittel (- 76,203 kg), Mittelgewicht (- 72,574 kg), Superwelter (- 69,853 kg) auch Junior- oder Halbmittelgewicht.<br />
Weltergewicht (- 66,678 kg) Halbwelter (63,503 kg). die Klasse wird auch Juniorwelter- oder Superleichtgewicht<br />
genannt. Leichtgewicht (-61,235 kg), Superfeder (- 58,967 kg), Feder (- 57,153 kg), Superbantam<br />
(- 55,338 kg), Bantam (- 53,524 kg), Superfliegen (- 52, 163 kg), Fliegengewicht (- 50,802 kg), Halbfliegen<br />
(- 48,988 kg) auch Juniorfliegengewicht. Strohgewicht (- 47,628 kg) auch Minifliegengewicht.<br />
Die Abkürzungen WBA, WBC, WBO und IBF hinter den Namen bezeichnen die Weltmeistertitel der jeweiligen Verbände.<br />
Der Wikinger aus Mexiko ist neuer Weltmeister im<br />
Superbantamgewicht. Victor Terrazas, Kampfname<br />
Wikinger, siegte in Mexiko-Stadt knapp nach Punkten<br />
über Ex-Weltmeister Cristian Mijares und sicherte sich<br />
den vakanten WBC-Titel. Der 30 Jahre alte Terrazas<br />
feierte in seinem 40. Profikampf den 37. Sieg – seinen<br />
größten.<br />
halbfliegengewicht<br />
Superchamp: Roman Gonzalez (Nica.) WBA-Super<br />
01. Adrien Hernandez (Mexiko) WBC<br />
02. Donnie Nietes (Philippinen) WBO<br />
03. Ulises Solis (Mexiko)<br />
04. Johnriel Casimero (Philippinen) IBF<br />
05. Kazuto Ioka (Japan) WBA<br />
06. Masayuki Kuroda (Japan)<br />
07. Kompayak Porpramook (Thailand)<br />
08. Ryoichi Taguchi (Japan)<br />
09. Alberto Rossel (Peru)<br />
10. Juan Palacios (Nicaragua)<br />
mini-fliegengewicht<br />
Superchamp: Mario Rodriguez (Mexiko) IBF<br />
01. Moises Fuentes (Mexiko) WBO<br />
02. Raul Garcia (Mexiko)<br />
03. Denver Cuello (Philippinen)<br />
04. Wanheng Menayothin (Thailand)<br />
05. Xiong Zhao Zhong (China) WBC<br />
06. Akira Yaegashi (Japan)<br />
07. Ryo Miyazaki (Japan) WBA<br />
08. Hekkie Budler (Südafrika)<br />
09. Carlos Buitrago (Nicaragua)<br />
10. Nkosinathi Joyi (Südafrika)<br />
<strong>BoxSport</strong> 35
Die Revanche von z<br />
Wer siegt diesmal: Der Viking Warrior oder die Cobra?<br />
Sie haben eine Schlacht angekündigt<br />
und sie werden Wort halten. Es<br />
wird Krieg geben. Denn Carl Froch<br />
und Mikkel Kessler können gar<br />
nicht anders. Weder der „Viking Warrior“,<br />
der Wikinger-Krieger aus Kopenhagen, noch<br />
die giftige Cobra aus Nottingham gehen einer<br />
ordentlichen Tracht Prügel aus dem Weg.<br />
„Zwei wahre Krieger“, sagt Kalle Sauerland,<br />
gemeinsam mit Eddie Hearn Veranstalter des<br />
Titelvereinigungskampfes im Supermittelgewicht<br />
am 25. Mai in London. Das Motto des<br />
Superfights: „Warriors‘ Call“ – „Der Ruf des<br />
Kriegers“.<br />
Den haben nicht nur die beiden Weltmeister<br />
gehört, sondern auch die Boxfans.<br />
Stell Dir vor, es gibt Krieg und alle gehen hin:<br />
Die 16.000 Zuschauer fassende O2 Arena im<br />
Süden Londons war nur Stunden nach Ankündigung<br />
des Duells um die WM-Kronen<br />
der IBF und WBA ausverkauft – 10.000 Tickets<br />
waren bereits nach 25 Minuten weg.<br />
Allein 5000 Dänen sollen die Reise auf die<br />
Insel auf sich nehmen. Sie haben schließlich<br />
das erste Duell noch in bester Erinnerung –<br />
eine tolle Ringschlacht mit dem besseren Ende<br />
für ihren Helden. Kessler fügte Froch 2010<br />
in Herning die erste Niederlage zu. Der Däne<br />
aus dem Sauerland-Stall siegte knapp nach<br />
Punkten. Weil er den Sieg das entscheidende<br />
Bisschen mehr wollte als Froch.<br />
Seitdem jedoch feierte der Brite große<br />
Siege: über die Ex-Weltmeister Arthur Abraham<br />
und Glen Johnson; den zuvor unbesiegten<br />
kanadischen Champion Lucian Bute<br />
überrollte er förmlich. Lediglich im Amerikaner<br />
Andre Ward fand Froch im Finale des<br />
Super-Six-Turniers von Atlantic City seinen<br />
Meister.<br />
Frochs Vorgänger als Boxheld auf der<br />
Insel glaubt an eine erfolgreiche Revanche.<br />
Ausgerechnet Joe Calzaghe, Froch bislang<br />
in gegenseitiger Abneigung verbunden,<br />
sprach dem 35 Jahre alten Engländer Mut<br />
zu. „Froch wird es dieses Mal schaffen“, sagte<br />
Calzaghe, der Kessler 2010 die erste Niederlage<br />
zugefügt hatte. „Er altert besser als<br />
Kessler. Mikkel ist nicht mehr so beweglich<br />
Nur Worte der Anerkennung. Froch: „Wenn<br />
ich mich nachts schlafen lege, denke ich<br />
noch immer über die Niederlage gegen Mikkel<br />
nach. Ich denke darüber nach, weil er mir<br />
meinen Titel weggenommen und meine Karriere<br />
einen Knick abbekommen hat. Ich habe<br />
mich seitdem rehabilitiert. Aber das war eine<br />
bittere Pille, die ich schlucken musste, und<br />
ich muss das jetzt richtigstellen. Mikkel ist<br />
ein ehrenhafter Mann, und ich danke ihm<br />
dafür, dass er für diesen epischen Kampf herüberkommt.<br />
Dieses Mal wird es ein anderes<br />
Ende geben, und zwar eines, das dem Dänen<br />
Bereits im April 2010 lieferten sich Mikkel Kessler und Carl Froch in Herning in Dänemark eine tolle<br />
Ringschlacht. Nach zwölf mitreißenden Runden gewann Kessler einstimmig nach Punkten und fügte dem<br />
damaligen WBC-Weltmeister Froch die erste Niederlage im 27. Profikampf zu. Nach dem Kampf waren sich<br />
alle einig: Es muss eine Revanche geben, dieses Mal in England. Am 25. Mai ist es soweit<br />
wie früher, er steht ziemlich plattfüßig<br />
da. Das kommt Froch entgegen. Carl<br />
hat Probleme mit beweglichen Boxern<br />
wie Ward. Aber wenn sie zum offenen<br />
Schlagabtausch vor ihm stehen, ist er<br />
schwer zu schlagen.“<br />
„Solche Kämpfe braucht der Boxsport!”,<br />
sagt Kalle Sauerland. „Das<br />
erste Duell ist in die Geschichtsbücher<br />
eingegangen. Ein echter Klassiker, der<br />
beste Kampf aller Zeiten auf dänischem<br />
Boden. Und das Rematch verspricht,<br />
noch besser zu werden. Mikkel und<br />
Carl sind zwei der besten Boxer aller<br />
Zeiten, zwei zukünftige Hall-of-Famer,<br />
und sie werden im Ring alles geben. ”<br />
Kessler und Froch selbst verweigern<br />
sich vor ihrem Rematch dem branchenüblichen<br />
Ballyhoo. Kein schlechtes<br />
Wort verlieren sie über ihren Gegner.<br />
nicht gefallen wird.“ Kessler dagegen meint:<br />
„Ich hatte Froch ein Rematch zugesagt und<br />
stehe zu meinem Wort. Wir sind uns beide<br />
sehr ähnlich. Carl ist ein großer Champion<br />
und hat schon überall auf der Welt gegen die<br />
Besten geboxt, genau wie ich. Bei unserem<br />
ersten Duell haben wir uns auf Biegen und<br />
Brechen bekämpft. Dieses Mal wird es genauso<br />
sein. Ich werde ganz Dänemark stolz<br />
machen. Meine Mutter ist Engländerin, ich<br />
habe also auch etwas britisches Blut in mir.<br />
Wenn man meinen dänischen Kampfgeist,<br />
meine Power und meine Fähigkeiten dazunimmt,<br />
weiß man, dass Froch in großen<br />
Schwierigkeiten stecken wird. Der ,Viking<br />
Warrior’ ist bereit für den Krieg und die<br />
,Cobra’ wird verlieren.” Da haben es Zwei<br />
nicht nötig, demütig aufzutreten. Denn jeder<br />
weiß, was sie können. Einen Krieg anzetteln.<br />
Am 25. Mai bricht er wieder aus.<br />
36 <strong>BoxSport</strong>
wei großen Kriegern<br />
Wenn sie ihre WM-<br />
Gürtel am 25. Mai<br />
in die 02 Arena von<br />
London tragen, wird<br />
die Halle randvoll sein:<br />
Mikkel Kessler (links)<br />
und Carl Froch<br />
Mikkel Kessler<br />
WBA-Weltmeister im Supermittelgewicht<br />
Carl Froch<br />
IBF-Weltmeister im Supermittelgewicht<br />
• Kampfname: Viking Warrior<br />
• Geboren am: 01. März 1979<br />
• Alter: 34<br />
• Größe: 1,85 Meter<br />
• Reichweite: 188 Zentimeter<br />
• Auslage: normal<br />
• Geburtsort: Kopenhagen, Dänemark<br />
• Wohnort: Kopenhagen, Dänemark<br />
• Familienstand: ledig<br />
• Kampfrekord als Amateur: 47 Kämpfe, 44 Siege, 3<br />
Niederlagen<br />
• Erfolge als Amateur:<br />
• Junioren-Europameister 1996<br />
• Dänischer Junioren-Meister 1996, 1997<br />
• Kampfrekord als Profi: 48 Kämpfe, 46 Siege (35 K.o.‘s), 2<br />
Niederlagen<br />
• Geboxte Runden als Profi: 258<br />
• K.o.-Quote: 72,92 Prozent<br />
• Erfolge als Profi:<br />
• WBA-Weltmeister im Supermittelgewicht seit 2012, 2008-<br />
2009, 2004-2007<br />
• WBC-Weltmeister im Supermittelgewicht 2010, 2006-2007<br />
• WBO-Europameister im Supermittelgewicht 2011<br />
• Kampfname: Cobra<br />
• Geboren am: 02. Juli 1977<br />
• Alter: 35<br />
• Größe: 1,85 Meter<br />
• Reichweite: 191 Zentimeter<br />
• Auslage: normal<br />
• Geburtsort: Nottingham,<br />
Großbritannien<br />
• Wohnort: Nottingham, Großbritannien<br />
• Familienstand: ledig, ein Sohn<br />
• Kampfrekord als Amateur: 96 Kämpfe, 88 Siege, 8<br />
Niederlagen<br />
• Erfolge als Amateur:<br />
• Bronzemedaillengewinner im Mittelgewicht der WM 2001<br />
• Britischer Meister im Mittelgewicht 1999 und 2001<br />
• Kampfrekord als Profi: 32 Kämpfe, 30 Siege (22 K.o.‘s), 2<br />
Niederlagen<br />
• Geboxte Runden als Profi: 219<br />
• K.o.-Quote: 68,75 Prozent<br />
• Erfolge als Profi:<br />
• IBF-Weltmeister im Supermittelgewicht seit 2012<br />
• WBC-Weltmeister im Supermittelgewicht 2010-2011, 2008-<br />
2010<br />
• Britischer Meister im Supermittelgewicht 2004-2007, 2003<br />
• Commonwealth-Champion im Supermittelgewicht 2004-<br />
2006<br />
<strong>BoxSport</strong> 37
Martinez knapp am K.o. vorbei<br />
Murray machte dem Weltmeister aus Argentinien das Leben schwer<br />
Mühevoller Sieg für<br />
Sergio Martinez. Bei<br />
seinem Heimkampf<br />
vor 50.000 Zuschauern<br />
im Jose-Amalfitani-Fußballstadion<br />
von Buenos Aires,<br />
in dem sonst der argentinische<br />
Erstligist Vélez Sársfield seine<br />
Heimspiele austrägt, konnte<br />
der Mittelgewichts-König nicht<br />
glänzen. Dabei wollte er seinen<br />
Landsleuten, die seine Kämpfe<br />
aus den USA sonst nur vor<br />
dem Fernseher sehen können,<br />
doch eine große Show bieten.<br />
Aber dafür hatte er sich im Briten<br />
Martin Murray, der schon<br />
Felix Sturm das Leben schwer<br />
gemacht und dem damaligen<br />
Weltmeister im Dezember 2011<br />
in Mannheim ein Unentschieden<br />
abgetrotzt hatte, den falschen<br />
Gegner ausgesucht.<br />
Der Puncher aus Argentinien<br />
musste gegen Murray nicht<br />
nur über die volle Distanz von<br />
zwölf Runden gehen – er konnte<br />
auch von Glück reden, mit<br />
einem einstimmigen Punktsieg<br />
(115-112, 115-112, 115-<br />
Martin Murray (rechts) lieferte WBC-Champion<br />
Sergio Martinez einen großen Kampf<br />
112) davongekommen zu sein.<br />
Schließlich war WBC-Weltmeister<br />
Martinez in der siebten<br />
Runde zu Boden gegangen und<br />
drei Durchgänge später noch<br />
einmal. Beim Niederschlag in<br />
der zehnten Runde allerdings<br />
entschied Ringrichter Massimo<br />
Barrovecchio auf einen Ausrutscher<br />
– ein Fehler, der Murray<br />
vielleicht den Sieg kostete.<br />
Aber wer wollte es dem<br />
Italiener Barrovecchio verdenken?<br />
Vor pechschwarzem<br />
Nachthimmel boxten Martinez<br />
und Murray, den ganzen Tag<br />
über hatte es wie aus Kübeln<br />
geregnet, schwere Windböen<br />
zogen über das Stadion. Der<br />
Kampf stand kurz vor der Absage,<br />
der Beginn war mehrfach<br />
in der vergeblichen Hoffnung<br />
auf Trockenheit hinausgezögert<br />
worden.<br />
Erdei greift noch einmal an<br />
Von Niederlage gegen Gratchev nicht entmutigt<br />
Er hätte gern auf diese Erfahrung<br />
verzichtet. Aber<br />
da Zsolt Erdei schon immer<br />
ein Mensch war, der<br />
das Positive sieht und die Chancen,<br />
die ihm das Leben bietet,<br />
hat er die erste Niederlage in seiner<br />
Karriere als Profiboxer längst<br />
abgehakt. „Ich habe das Beste<br />
geleistet, was möglich war“,<br />
sagt der ehemalige Hauptkämpfer<br />
des Hamburger Universum-<br />
Stalls, „und deshalb kann ich<br />
mit mir zufrieden sein.“<br />
Man muss die Umstände kennen,<br />
unter denen der 38 Jahre alte<br />
Halbschwergewichtler am 30.<br />
März in Monte Carlo gegen den<br />
<strong>Russen</strong> Denis Gratchev in den<br />
Ring stieg, um diese Aussage zu<br />
verstehen. Im Sparring hatte der<br />
ehemalige Weltmeister sich eine<br />
Rippe angebrochen. Der Kampf<br />
war nur möglich, weil er sich<br />
die Schmerzen wegspritzen ließ.<br />
„Ich konnte die Rechte nicht<br />
wie gewohnt einsetzen, weil ich<br />
meine Rippen nicht ungedeckt<br />
lassen durfte. Und ich konnte<br />
nicht tief durchatmen und hatte<br />
deshalb Probleme mit der<br />
Sauerstoffversorgung“, sagt er.<br />
Dennoch sei eine Absage nicht<br />
infrage gekommen, schließlich<br />
sollte der Sieger des Duells die<br />
Chance auf einen WM-Ausscheidungskampf<br />
bekommen.<br />
Erdei versuchte, durch cleveres<br />
taktisches Verhalten und<br />
den Einsatz seiner Schnelligkeit<br />
den Kampf an sich zu reißen,<br />
was ihm nach Meinung vieler<br />
Experten am Ring auch gelang.<br />
Gratchev schlug zwar wesentlich<br />
mehr, traf aber nicht so präzise<br />
wie der Ungar. „Nach acht<br />
Runden waren alle der Meinung,<br />
dass der Kampf ausgeglichen<br />
war“, sagt Erdeis Trainer<br />
Fritz Sdunek, der kein<br />
Verständnis dafür hatte,<br />
dass nach zehn Runden<br />
Gratchev durch Mehrheitsentscheid<br />
gewann. „Zsolt<br />
hat in meinen Augen die<br />
letzten beiden Runden klar<br />
dominiert, die Zuschauer<br />
hatten es auch so gesehen“,<br />
sagt Sdunek.<br />
Erdeis US-Promoter<br />
Lou DiBella, bei dem er<br />
nach seiner Trennung von<br />
Universum im Sommer<br />
2010 angeheuert hatte, deutete<br />
an, dass der Ungar möglicherweise<br />
schon am 13. Juli erneut<br />
im Fürstentum boxen könne.<br />
„Ich würde mich darüber freuen,<br />
denn nach der Leistung bin ich<br />
sicher, dass ich immer noch zu<br />
den Besten in meiner Gewichtsklasse<br />
zähle“, sagt Erdei.<br />
Ex-Weltmeister<br />
Zsolt Erdei könnte<br />
schon bald wieder in<br />
Monaco zuschlagen<br />
Trainer Sdunek sieht es genauso.<br />
„Ich sehe keinen Grund<br />
dafür, warum Zsolt jetzt aufhören<br />
sollte. Seine Fitness, seine<br />
Reflexe und seine Einstellung<br />
sind tadellos. Wenn er die Chance<br />
bekommt, wird er noch einmal<br />
Weltmeister werden“, sagt<br />
er.<br />
38<strong>BoxSport</strong>
Die IBF hat<br />
entschieden<br />
Felix Sturm<br />
bekommt seine zweite Chance<br />
Sam Soliman hat sich<br />
selbst überführt. Nach<br />
seiner positiven Dopingprobe<br />
aus dem<br />
WM-Ausscheidungskampf<br />
gegen Felix Sturm testete der<br />
Australier alles, was er in der<br />
Kampfvorbereitung zu sich genommen<br />
hatte. Und siehe da: er<br />
wurde fündig. Das Nahrungsergänzungsmittel<br />
„Black Bombs“,<br />
mit dem sich der Sportler nach<br />
eigenen Angaben regelmäßig<br />
einen Energy-Drink aus Koffein<br />
zur besseren Fettverbrennung<br />
angerührt hatte, enthielt das verbotene<br />
Amphetamin Oxilofrine.<br />
Soliman, in Düsseldorf gegen<br />
Sturm Sieger nach Punkten, hält<br />
sich für unschuldig, weil ihm sowohl<br />
Verkäufer als auch Hersteller<br />
versichert hätten, das Pulver<br />
enthalte keine verbotenen Substanzen.<br />
„Hat aber lange gedauert,<br />
bis das Team von Soliman<br />
eine Ausrede gefunden hat! Und<br />
dann noch so eine dumme....“,<br />
frotzelte Sturm, als er von der<br />
Nachricht aus Australien hörte.<br />
„Lächerlich. Gott sei Dank hat<br />
es jetzt endlich ein Ende mit der<br />
ganzen Lügerei.“<br />
Denn Soliman wird um eine<br />
Strafe nicht herumkommen.<br />
Der Bund Deutscher Berufsboxer<br />
(BDB) will den 39-Jährigen<br />
für neun Monate sperren –<br />
nur für neun Monate,<br />
weil BDB-Präsident<br />
beschäftigt, die durchfechten<br />
sollen, dass<br />
Thomas Pütz<br />
Oxilofrine in den<br />
dem Australier<br />
Statuten des<br />
glaubt, das Amphetamin<br />
Weltverbands<br />
un-<br />
nicht explizit<br />
wissentlich eigenommen<br />
verboten ist,<br />
zu<br />
haben. Zudem<br />
wird Pütz den<br />
Sieg über Sturm<br />
wie in solchen Fällen<br />
steht für Sturms<br />
Manager Roland<br />
Bebak fest: „Soliman<br />
war gedopt.<br />
Punkt. Aus.“ Auch<br />
üblich in „No<br />
IBF-Mann Tucker sagt:<br />
Contest“ umwandeln. Predrag Radosevic „Alle illegalen Substanzen<br />
„Wir werden der Entscheidung<br />
des BDB folgen. Wenn Soliman<br />
gesperrt wird und der Kampf als<br />
No Contest geführt wird, dann<br />
sind bei uns verboten.<br />
Sturm wird einen neuen Ausscheidungskampf<br />
bekommen.“<br />
Der soll am 6. Juli in der<br />
auch bei uns“, sagt Lindsey Tucker,<br />
Dortmunder Westfallenhalle<br />
Wettkampf-Chef des Welt-<br />
verbands IBF. Obwohl Soliman<br />
in Australien, Deutschland und<br />
den USA ein Heer von Anwälten<br />
steigen. Aber auch die Event-<br />
Arena am Nürburgring ist als<br />
Austragungsort noch nicht aus<br />
dem Rennen. Möglicher Gegner<br />
Felix Sturm ist bereits wieder<br />
im Training für den zweiten IBF-<br />
Ausscheidungskampf<br />
Sturms ist Predrag Radosevic.<br />
Der Montenegriner,<br />
nach<br />
Soliman derzeit<br />
der höchstplatzierte<br />
Boxer<br />
in der IBF-<br />
Weltrangliste,<br />
ist noch unbesiegt,<br />
aber eben<br />
auch ungeprüft.<br />
Sturms Fernsehpartner<br />
Sat.1 hält dem<br />
Kölner, der vor Soliman<br />
gegen den australischen IBF-<br />
Weltmeister Daniel Geale verloren<br />
hatte, weiter die Treue.<br />
„Die stehen fest zu uns“, sagt<br />
Bebak.<br />
Während der Boxer Sturm<br />
auf die Entscheidung der IBF<br />
wartete, wurde der Promoter<br />
Sturm aktiv. Für seinen Boxstall<br />
verpflichtete Sturm das<br />
Kölner Boxtalent<br />
Konni Konrad. Der<br />
27 Jahre alte frühere<br />
Junioren-<br />
Weltmeister<br />
verlor bislang<br />
in 19 Kämpfen<br />
lediglich gegen<br />
den späteren<br />
Weltmeister Denis<br />
Inkin aus Russland.<br />
Konrad soll in<br />
Konni Konrad Dortmund gegen den<br />
Kolumbianer Edison Miranda<br />
kämpfen, der Arthur Abraham<br />
2006 beim Blutkampf von Wetzlar<br />
den doppelten Kieferbruch<br />
zugefügt hatte. Auch Interims-<br />
Weltmeisterin Susi Kentikian<br />
soll am am 6. Juli in Sturms Vorprogramm<br />
wieder boxen.<br />
ARNE LEYENBERG<br />
<strong>BoxSport</strong> 39
Manager Loeffler: „Es ist leichter, für die <strong>Klitschko</strong>s einen Gegner zu finden“<br />
Alle haben<br />
Weltmeister<br />
Gennady<br />
Golovkin und<br />
sein Manager<br />
Tom Loeffler<br />
Angst vor<br />
K.o.-König<br />
Golovkin<br />
Sieg vor den<br />
Augen von<br />
Fürst Albert<br />
Was macht man, wenn<br />
man seinen Wunschgegner<br />
nicht vor die<br />
Fäuste bekommt?<br />
Ganz einfach: Man boxt einen<br />
ehemaligen Rivalen, mit dem<br />
dieser sich einst schwergetan<br />
hat, und versucht zu glänzen.<br />
Um der Welt zu zeigen: Seht her,<br />
ich bin besser. Deshalb nimmt<br />
sich Mittelgewichts-Weltmeister<br />
Gennady Golovkin am 29. Juni<br />
in New York den Iren Matthew<br />
Macklin vor. Gegen den hatte<br />
Felix Sturm im Juni 2011 in<br />
Köln knapp und umstritten nach<br />
Punkten gewonnen. Damals war<br />
Golovkin der Pflichtherausforderer<br />
von WBA-Superchampion<br />
Sturm. Dieses Duell kam aber<br />
nie zustande.<br />
Heute haben sich die Vorzeichen<br />
geändert. Der Kasache mit<br />
Wohnsitz Stuttgart ist mittlerweile<br />
der Titelträger der WBA,<br />
der Kölner Sturm muss sich eine<br />
WM-Chance erst wieder erarbeiten.<br />
Oder aber auf Golovkins Angebot<br />
eingehen. Denn der erneuerte<br />
nach seiner<br />
Titelvereidigung<br />
gegen den<br />
Japaner Nobuhiro<br />
Ishida seine Offerte<br />
an Sturm: „Mein großer<br />
Wunsch bleibt es, wieder<br />
einmal in Deutschland zu<br />
boxen. Am liebsten gegen Felix<br />
Sturm. Er darf Kampfort und Datum<br />
bestimmen. Ich boxe auch<br />
auf seinem TV-Sender Sat.1.<br />
Die Börse teilen wir uns gerecht<br />
50:50. Ich trage jetzt seinen WM-<br />
Gürtel. Ob er den nicht wieder<br />
haben möchte?“<br />
Im noblen Monaco hatte sich<br />
Golovkin vor den Augen des<br />
sportbegeisterten Fürsten Albert<br />
nicht lange mit Ishida aufhalten<br />
wollen. Der Japaner hatte die<br />
WM-Chance gegen Golovkin<br />
sportlich nicht verdient – aber<br />
immerhin hatte er zuvor gegen<br />
die Weltmeister Paul Williams<br />
und Dmitry Pirog jeweils nur<br />
nach Punkten verloren. Golovkin<br />
dagegen haute dem japanischen<br />
Eisenschädel in der dritten<br />
Fürst<br />
Albert<br />
von<br />
Monaco war<br />
begeistert von<br />
Gennady Golovkins<br />
WM-Sieg<br />
Runde derart eine Kombination<br />
an den Schädel, dass der zu Boden<br />
ging und ausgezählt wurde.<br />
Ein weiterer spektakulärer Sieg<br />
für Golovkin, der, ausgestattet<br />
mit einem lukrativen Vertrag des<br />
amerikanischen TV-Riesen HBO,<br />
auf dem besten Wege ist, in den<br />
USA ein Star zu werden.<br />
Golovkin hatte sich mit dem<br />
limitierten Ishida als Gegner begnügen<br />
müssen, weil kein anderer<br />
Herausforderer gegen den<br />
Puncher aus Kasachstan habe<br />
antreten wollen, erzählt Manager<br />
Tom Loeffler. Loeffler vertritt<br />
in den USA die Interessen<br />
der <strong>Klitschko</strong>s, er kümmert sich<br />
um die Boxer aus dem K2-Stall<br />
der Ukrainer. „Es ist leichter, für<br />
die <strong>Klitschko</strong>s Gegner zu finden,<br />
als für Golovkin“, sagt Loeffler.<br />
„Denn im Schwergewicht führt<br />
kein Weg an den <strong>Klitschko</strong>s<br />
vorbei. Aber im Mittelgewicht<br />
haben die Leute die Wahl. Sie<br />
können auch gegen Sergio Martinez<br />
(WBC-Weltmeister), Daniel<br />
Geale (IBF) oder Peter Quillin<br />
(WBO) um die Krone boxen.“<br />
Loeffler kann den Vorwurf,<br />
den auch Felix Sturm in der<br />
Vergangenheit immer wieder<br />
vorbrachte, Golovkin habe noch<br />
keine großen Namen geboxt,<br />
verstehen. Er und Gennady<br />
seien daran jedoch unschuldig.<br />
Loeffler: „Sie können mir jeden<br />
guten Mittelgewichtler nennen.<br />
Jede Wette, dass der Gennady<br />
an irgendeinem Punkt schon aus<br />
dem Weg gegangen ist. Sturm<br />
hat die Titelvereinigung gegen<br />
Geale gemacht, um nicht gegen<br />
Gennady zu boxen. Und Geale<br />
hat danach freiwillig den WBA-<br />
Titel niedergelegt.“<br />
Vielleicht aber muss Golovkin<br />
bald gegen einen bekannten<br />
Namen boxen. Die Nummer<br />
eins der WBA-Weltrangliste ist<br />
der Engländer Martin Murray,<br />
der gerade in Argentinien gegen<br />
Martinez um die WM-Krone gekämpft<br />
hat. Danach wartet ein<br />
gewisser Felix Sturm auf Weltmeister<br />
Golovkin.<br />
40<strong>BoxSport</strong>
Marcos Nader nach<br />
Sieg über Santos<br />
Marcos Nader, der erste EU-Champion aus Österreich<br />
Österreich hat einen<br />
neuen Box-Helden<br />
In Wien kamen auch Teper und Graf zu Siegen<br />
Im vierten Anlauf hat es doch<br />
noch geklappt, Roberto Santos<br />
zu schlagen. Zweimal war<br />
Dominik Britsch am Spanier<br />
gescheitert, auch Marcos Nader<br />
boxte zunächst nur unentschieden<br />
gegen Santos. Im Rückkampf<br />
entthronte der Österreicher den<br />
EU-Champion im Mittelgewicht<br />
nun – der Titel ist endlich im Berliner<br />
Sauerland-Stall. Sauerland-<br />
Schreck Santos musste sich im<br />
Multiversum Schwechat, nahe<br />
des Wiener Flughafens, vor 1800<br />
begeisterten Zuschauern Lokalmatador<br />
Nader einstimmig nach<br />
Punkten geschlagen geben (112-<br />
116, 112-116, 113:115).<br />
Der erste EU-Champion aus<br />
Österreich soll nun einen neuen<br />
Box-Boom in der Alpenrepublik<br />
auslösen. „Er bringt alles mit,<br />
um der neue österreichische Box-<br />
Held zu werden“, sagt Reporter-<br />
Legende Sigi Bergmann, der den<br />
Kampf für das österreichische<br />
Fernsehen kommentierte. Der<br />
75-jährige Bergmann berichtete<br />
von 20 Olympischen Spielen<br />
und mehr als 3000 Boxkämpfen.<br />
Der Journalist ist begeistert vom<br />
nun in 18 Kämpfen unbesiegten<br />
Nader, der vor 23 Jahren auf der<br />
Balearen-Insel Ibiza geboren wurde,<br />
ehe er mit seinen Eltern nach<br />
Wien übersiedelte. Bergmann:<br />
„Nader ist nicht nur sportlich auf<br />
der Höhe, sondern weiß sich auch<br />
in den Medien richtig darzustellen.<br />
Ich sehe ihn auf dem richtigen<br />
Weg. Ich denke an die Zeiten eines<br />
Hans Orsolics zurück. Dieser<br />
ist auch noch den jüngeren Boxsport-Begeisterten<br />
in Österreich<br />
ein Begriff. Im Vergleich zu Nader<br />
war er ein ganz anderer Typ Boxer,<br />
ein knallharter Puncher. Marcos<br />
ist hingegen ein feiner Techniker,<br />
der gleichwohl ein großes Kämpferherz<br />
besitzt. Ich hoffe, dass er<br />
Im Schwergewicht punktete Erkan<br />
Teper (rechts) den Usbeken Timur<br />
Musafarov aus<br />
ähnlich populär wie einst Orsolics<br />
werden kann. Das Rüstzeug dazu<br />
hat er jedenfalls.“<br />
Schon beim ersten Aufeinandertreffen<br />
mit Santos im November<br />
hatten die Experten am Ring<br />
Nader als Sieger gesehen. Dieses<br />
Mal lief es auch auf den Zetteln<br />
der Punktrichter besser für den<br />
Lokalmatador. „Die ersten Runden<br />
habe ich gut in den Griff bekommen,<br />
zum Ende wurde es dann<br />
aber noch mal eng“, sagte Nader.<br />
Nach Vorteilen in den ersten beiden<br />
Durchgängen für den 31 Jahre<br />
alten Titelverteidiger kam Nader<br />
in der dritten Runde auf.<br />
Vom Publikum lautstark angetrieben,<br />
zog der Österreicher<br />
das Tempo an und traf mit linken<br />
Haken und Führhänden. In der<br />
sechsten Runde kassierte Nader<br />
allerdings ein paar linke Hände<br />
des inzwischen häufiger im Vorwärtsgang<br />
agierenden Titelverteidigers,<br />
teilte aber auch kräftig<br />
aus. Im siebten Durchgang<br />
deckte Nader den „Tiger von Benidorm“<br />
an den Ringseilen sogar<br />
mit einem Schlaghagel ein und<br />
baute seine Führung aus. Roberto<br />
Santos wurde danach noch<br />
druckvoller. Doch Nader hielt<br />
dagegen und erkämpfte sich im<br />
zehnten Durchgang wieder deutliche<br />
Vorteile.<br />
In der elften Runde steckte<br />
der Österreicher einen krachenden<br />
linken Haken weg. Santos<br />
marschierte in den letzten drei<br />
Minuten konsequent nach vorn,<br />
um das Blatt noch zu wenden.<br />
Doch der von Otto Ramin trainierte<br />
Mittelgewichtler brachte<br />
den Sieg – auch wenn er dabei<br />
Marcos Nader<br />
(rechts) musste<br />
verbissen kämpfen<br />
für seinen<br />
einstimmigen<br />
Punktsieg<br />
ganz schön ins Wanken kam –<br />
verdient nach Hause.<br />
„Wie Marcos Nader mit dem<br />
Druck vor heimischer Kulisse umgegangen<br />
ist, der auf ihm lastete,<br />
das war schon beeindruckend“,<br />
sagte Sauerland-Geschäftsführer<br />
Frederick Ness.<br />
Im Vorprogramm feierte der<br />
Stuttgarter Cruisergewichtler<br />
David Graf den zehnten Sieg im<br />
zehnten Profikampf. Den Ungarn<br />
Jozsef Nagy schickte Graf in der<br />
zweiten Runde auf die Bretter.<br />
Erkan Teper musste dagegen<br />
härter um den Sieg kämpfen. Der<br />
Schwergewichtler aus Ahlen gewann<br />
knapp über acht Runden<br />
nach Punkten gegen Timur Musafarov.<br />
Der Usbeke aus Essen<br />
verlor in seinem siebten Profikampf<br />
zum ersten Mal. Teper, der<br />
sein Debüt auf einer Sauerland-<br />
Veranstaltung gab, siegte mit<br />
2:1-Richterstimmen: der zehnte<br />
Sieg im zehnten Kampf.<br />
<strong>BoxSport</strong> 41
Ina Menzer<br />
Box-Abschied im<br />
Hockey-Stadion<br />
Schlägerbraut:<br />
Ina Menzer nimmt<br />
am 24. August im<br />
Hockey-Stadion von<br />
Mönchengladbach<br />
Abschied aus dem<br />
Boxring<br />
Letzter WM-Kampf am 24. August<br />
mit Live-Musik in Mönchengladbach<br />
Der 24. August 2013 soll<br />
ein Datum werden, das<br />
Ina Menzer in ihrem<br />
Leben nicht mehr vergisst.<br />
An jenem Sonnabend wird<br />
sich die 32 Jahre alte Profiboxerin<br />
einen großen sportlichen<br />
Traum erfüllen und erstmals in<br />
ihrer Heimatstadt Mönchengladbach<br />
in den Ring steigen. Der<br />
32. Profikampf soll allerdings<br />
gleichzeitig ihr letzter sein. „Ich<br />
kann es nicht fassen, dass mein<br />
Traum tatsächlich wahr wird.<br />
Das ist der beste Abschluss der<br />
Karriere, den ich mir wünschen<br />
kann“, sagt Menzer, die ihre Pläne<br />
auf einer Pressekonferenz in<br />
Mönchengladbach vorstellte.<br />
Im Juli 2010 hatte Menzer,<br />
die als Zehnjährige aus Kasachstan<br />
nach Mönchengladbach<br />
übergesiedelt war und 2004 in<br />
Hamburg ihre Profikarriere gestartet<br />
hatte, ihre drei WM-Titel<br />
im Federgewicht an die Kanadierin<br />
Jeannine Garside verloren.<br />
Kurz darauf war der TV-Vertrag<br />
ihres damaligen Promoters Universum<br />
mit dem ZDF abgelaufen.<br />
Seitdem hat Menzer nur vier<br />
Aufbaukämpfe bestritten. Ihren<br />
Vertrag mit Universum hatte sie<br />
im vergangenen Jahr gekündigt,<br />
in diesem Mai wäre er sowieso<br />
ausgelaufen. Nun ist sie selbstständige<br />
Unternehmerin und<br />
kann ihren Abschiedskampf in<br />
Eigenregie planen. „Ich bin mit<br />
Universum im Guten auseinandergegangen<br />
und erwarte deshalb<br />
keinerlei rechtliche Probleme“,<br />
sagt sie.<br />
Mit im Team sind ihr Mann<br />
Denis Moos, ihre PR-Managerin<br />
Frauke Constantin und der frühere<br />
Universum-Mediendirektor<br />
Steffen Soltau. Schauplatz des<br />
Kampfabends soll der Warsteiner<br />
Hockey Park werden.<br />
Dessen Geschäftsführer, der<br />
frühere Hockey-Nationalspieler<br />
Michael Hilgers, steht seit Jahren<br />
mit Menzer in Kontakt und<br />
hatte schon mehrfach wegen<br />
eines Kampfes angefragt. Allerdings<br />
hatte das ZDF wegen<br />
der unsicheren Situation bei<br />
Open-Air-Events dies stets abgelehnt.<br />
Ob ihr Abschiedskampf<br />
live im TV zu sehen sein wird,<br />
ist noch unklar, Verhandlungen<br />
laufen. Auch die Gegnerin<br />
steht noch nicht fest, drei<br />
Kandidatinnen stehen zur Wahl.<br />
„Es wird auf jeden Fall ein WM-<br />
Kampf“, sagt Menzer. Die erhoffte<br />
Revanche gegen Garside,<br />
die ihr ihre einzige Niederlage<br />
zufügte, kommt allerdings nicht<br />
zu Stande. Die Kanadierin ist<br />
mittlerweile Mutter und hat ihre<br />
Karriere beendet.<br />
Weil sie in Mönchengladbach<br />
sehr beliebt ist, will Ina Menzer<br />
am 24. August „ein Programm für<br />
die ganze Familie“ anbieten. So<br />
soll es zwei Amateurboxkämpfe<br />
geben, eine Kickbox-WM, zudem<br />
auch ein Livekonzert, für<br />
das mit mehreren Bands verhandelt<br />
wird. Nach dem Kampf<br />
wird es eine Abschiedsparty mit<br />
professionellem DJ geben. „Unsere<br />
Idee ist, keinen<br />
klassischen Boxabend<br />
zu machen, sondern<br />
eine Veranstaltung, zu<br />
der auch Frauen und<br />
Jugendliche kommen<br />
mögen. Wir hoffen auf<br />
8000 Zuschauer“, sagt<br />
Menzer.<br />
Die 1,65 Meter große<br />
Athletin wird sich<br />
auf den letzten Profikampf<br />
ihres Lebens<br />
wieder mit Michael<br />
Timm vorbereiten. Ihr<br />
ehemaliger Trainer, der<br />
Universum im vergangenen<br />
Sommer verlassen<br />
hatte und nun am Bundesstützpunkt<br />
Schwerin mit den<br />
olympischen Boxern arbeitet, hat<br />
seine Bereitschaft bereits signalisiert.<br />
„Das freut mich besonders,<br />
denn er kennt mich am besten“,<br />
sagt Menzer. Ihr Lebensmittelpunkt<br />
nach der Karriere soll auf<br />
jeden Fall Hamburg bleiben.<br />
Das Projekt „Eventboxen“, das<br />
sie hier ins Leben gerufen hat,<br />
will sie dann weiter ausbauen.<br />
Zunächst jedoch denkt sie nur<br />
an das Datum, das sie niemals<br />
vergessen wird.<br />
BJÖRN JENSEN<br />
Ein Heimspiel als Abschied: Die doppelte Ina Menzer<br />
42<strong>BoxSport</strong>
In Norwegen ist Profiboxen<br />
verboten – das skandinavische<br />
Land befindet sich damit<br />
in guter Gesellschaft mit<br />
Nordkorea, dem Iran, Kuba und<br />
Island. So trägt Cecilia Braekhus,<br />
die norwegische Weltmeisterin<br />
aus dem Berliner Sauerland-Stall,<br />
ihre Heimkämpfe in Dänemark<br />
aus. Näher kommt sie ihrem Heimatland<br />
nicht. Ob ihr Sieg über<br />
das frühere Playboy-Model Mia<br />
St. John in Frederikshavn da eine<br />
gute Werbung für das Profiboxen<br />
war? Die 45-jährige Ex-Weltmeisterin<br />
war vom ersten Gong an völlig<br />
überfordert. Braekhus überrannte<br />
sie förmlich. Bereits in<br />
der zweiten Runde setzte die von<br />
Georg Bramowski bestens eingestellte<br />
Boxerin ihre Kontrahentin<br />
unter großen Druck und deckte<br />
sie mit ganzen Schlagserien ein.<br />
St. John wurde in die Ecke gedrängt<br />
und musste schwere Treffer<br />
nehmen. In der dritten Runde<br />
machte Braekhus dort weiter, wo<br />
sie in der zweiten aufgehört hatte<br />
und feuerte harte Kombinationen<br />
Rumms, da schlägt es ein bei Mia St. John (links); gegen<br />
Weltmeisterin Cecilia Braekhus war sie chancenlos<br />
Ex-Playboy-Model keine<br />
Gegnerin für die First Lady<br />
Sauerland-Pole Masternak weiter auf dem Weg zu einem WM-Kampf<br />
ab. Nach einer Minute und 38 Sekunden<br />
des Durchgangs nahm<br />
der Ringrichter die amerikanische<br />
Herausforderin aus dem<br />
Kampf. Für Braekhus war es der<br />
22. Sieg im 22. Kampf.<br />
Die früher von Don King gemanagte<br />
Herausforderin hatte einen<br />
ganz schwachen Eindruck in<br />
Dänemark hinterlassen. „Sie war<br />
schwächer, als ich dachte“, sagte<br />
auch Cecilia Breakhus, die ihre<br />
Weltmeistertitel der WBA, WBC<br />
und WBO im Weltergewicht verteidigte.<br />
„Wir haben uns von dem<br />
Status und dem großen Namen<br />
Mia St. John wohl etwas blenden<br />
lassen.“<br />
Braekhus wollte eigentlich<br />
unbedingt die Amerikanerin Holly<br />
Holm vor die Fäuste bekommen<br />
– die Weltmeisterin im Halbweltergewicht<br />
kündigte jedoch gerade<br />
ihren Rücktritt an. Braekhus:<br />
„Ich bin sehr enttäuscht. Es ist<br />
eine Schande, dass dieser Kampf<br />
nicht zustande kommt. Aber es<br />
ist nicht mein Fehler.“ Am 15.<br />
Mateusz Masternak (links)<br />
feierte gegen Sean Corbin<br />
den 30. Sieg im 30. Kampf<br />
Juni veranstaltet Nisse Sauerland<br />
die nächste „Nordic Fight Night“<br />
im dänischen Arhus. Dann vielleicht<br />
wieder mit „First Lady“<br />
Cecilia. Braekhus: „Dann aber<br />
auf jeden Fall mit einer besseren<br />
Gegnerin.“<br />
Auf dem Weg zu einem WM-<br />
Kampf im Cruisergewicht sicherte<br />
sich der Pole Mateusz Masternak<br />
in Frederikshavn den WBC-<br />
Silver-International-Titel. Der<br />
Europameister feierte gegen Sean<br />
Corbin aus Guyana den 30. Sieg<br />
im 30. Kampf. Masternak schickte<br />
Corbin in der achten Runde zu<br />
Boden und dann noch einmal in<br />
der neunten. Als Masternak weitere<br />
wuchtige Schläge landete,<br />
brach der Ringrichter den Kampf<br />
nach einer Minute und einer Sekunde<br />
der neunten Runde ab.<br />
Großer Erfolg auch für Erik<br />
Skoglund: Der Schützling von<br />
Trainer Karsten Röwer wurde<br />
in Frederikshavn neuer WBC-<br />
Junioren-Weltmeister. Gegen<br />
Luke Blackledge, der letztes Jahr<br />
den früheren dänischen Helden<br />
Mads Larsen geschlagen hatte,<br />
setzte sich Skoglund in einem<br />
spannenden Kampf nach Punkten<br />
durch. 97-93, 96-94 und 96-<br />
95 lautete das einstimmige Urteil<br />
der Punktrichter zugunsten des<br />
Schweden.<br />
<strong>BoxSport</strong>43
Weil der Frau mit dem<br />
Hammer im Mittelgewicht<br />
die Gegnerinnen<br />
ausgehen,<br />
will sie die nächste Gewichtsklasse<br />
erobern. Am 4. Mai in<br />
Mannheim fordert die 22-jährige<br />
Christina Hammer im Rahmen<br />
der Schwergewichts-WM<br />
zwischen Wladimir <strong>Klitschko</strong><br />
und Francesco Pianeta die ungeschlagene<br />
WBF-Supermittelgewichts-Weltmeisterin<br />
Zita<br />
Zatyko aus Ungarn heraus.<br />
Zudem steht die vakante Krone<br />
der WBO auf dem Spiel. Hammer:<br />
„Ich will Weltmeisterin<br />
aller Klassen werden. Diesen<br />
Titel beanspruche ich für mich.<br />
Ich werde allen zeigen, wo der<br />
Hammer hängt.“ Die zehn Jahre<br />
ältere Zita Zatyko ist aber<br />
nicht von Pappe – sie gewann<br />
von ihren fünfzehn Kämpfen elf<br />
durch K.o.<br />
Mit dem Boxen hatte Christina<br />
Hammer als 15-Jährige<br />
beim BC-Eschwege begonnen.<br />
Die Frau mi<br />
Christina will jetzt auch im Su<br />
Ihr heutiger Trainer Dimitry<br />
Kirnos sah das Talent auf einem<br />
Amateur-Turnier in Dortmund<br />
und war begeistert. Wenig später<br />
saß der Profitrainer mit ihren<br />
Eltern Irina und Viktor an<br />
einem Tisch. Er versprach den<br />
beiden, die Tochter innerhalb<br />
von zwei Jahren ganz nach<br />
oben zu führen. Kurz darauf<br />
zog Hammer von Eschwege zu<br />
ihm nach Dortmund.<br />
Hammer boxte sich nicht<br />
an die Weltspitze, sie erstürmte<br />
sie. Ihre ersten drei Kämpfe<br />
bestritt sie in nur drei Monaten,<br />
zwei davon gewann die damals<br />
19-Jährige vorzeitig. Anfang<br />
2010 unterschrieb sie einen<br />
Vertrag beim SES-Boxstall.<br />
Im Oktober 2010 nahm<br />
sie Teresa Perozzi den WBO-<br />
Titel ab. Es war ihr achter<br />
Kampf und der erste, in dem<br />
sie zehn Runden boxte.<br />
Drei Monate später stieß<br />
sie Diana Kiss vom WBF-<br />
Thron. Nach der siebten Runde<br />
hatte Kiss genug und<br />
gab den Kampf auf.<br />
Seitdem dominiert<br />
Hammer das Mittelgewicht<br />
wie ein Formel-1-Pilot, der das<br />
Starterfeld überrundet.<br />
Christina Hammer trainiert<br />
im Box-Leistungszentrum im<br />
Signal-Iduna-Park, wo Borussia<br />
Dortmund um Bundesliga-<br />
Punkte kämpft. In den Katakomben<br />
unterhalb der gigantischen<br />
Südtribüne, auf der Samstag für<br />
Samstag die besonders treuen<br />
Fans stehen, befinden sich die<br />
Trainingsräume. Hier bereitet<br />
Die Weltmeisterin in Aktion: In ihrem elften<br />
Profikampf verteidigte Christina Hammer (links)<br />
ihre Weltmeistertitel im Mittelgewicht nach<br />
Punkten gegen die Amerikanerin Vashon Living<br />
sie sich auf ihren Titelkampf<br />
am 4. Mai in Mannheim vor.<br />
Montags bis samstags stehen<br />
täglich zwei Einheiten auf dem<br />
Trainingsplan, sonntags ist<br />
frei.<br />
Im Sparring gibt Kirnos<br />
lautstark Anweisungen, denn<br />
er ist schwer zufriedenzustellen.<br />
Der 76-Jährige zeigt in den<br />
Pausen seiner Boxerin jeden<br />
noch so kleinen Fehler auf,<br />
Schwitzen für den Erfolg:<br />
Christina Hammer bereitet sich<br />
auf den WM-Kampf am 4. Mai in<br />
Mannheim vor<br />
Die Weltmeisterin mit ihrem Trainer und ihrer<br />
Sparringspartnerin Sara Schnell Dimitry Kirnos<br />
44<strong>BoxSport</strong>
t dem Hammer<br />
permittelgewicht Weltmeisterin werden<br />
„denn er will aus ihr eine<br />
Königin machen“, wie er<br />
sagt „und eine Königin ist<br />
technisch brillant“. Hammer<br />
beobachtet den <strong>Russen</strong> aufmerksam<br />
und saugt mit ihren<br />
Augen alles auf – wie ein<br />
Schwamm. Sie braucht seine<br />
Kritik als Ansporn, um noch<br />
besser zu werden.<br />
Im Mittelgewicht wollte<br />
Christina Hammer gegen Tori<br />
Nelson boxen. Sie ist die einzige<br />
Boxerin unter den besten<br />
vier der Weltrangliste, gegen<br />
die Hammer noch nicht gewonnen<br />
hat. Aber aus dem<br />
Kampf wird nichts, denn Nelson<br />
geht ihr aus dem Weg.<br />
Auch SES-Manager Ulf Steinforth<br />
sah, dass Christina<br />
sportlich in einer Sackgasse<br />
steckte und schickt seine<br />
Boxerin nun los, die nächste<br />
Gewichtsklasse zu erobern.<br />
Das ganz große Geld<br />
ließe sich allerdings nur in<br />
den USA verdienen. Amerika<br />
würde Christina Hammer<br />
lieben, denn mit dem ersten<br />
Gong setzt sie alles auf Sieg,<br />
gnadenlos und ohne Furcht,<br />
genau, was das US-Publikum<br />
von einer harten Boxerin erwartet.<br />
Wie es nach ihrer Karriere<br />
weitergehen soll, weiß<br />
Christina Hammer jetzt<br />
schon. Die 22-Jährige hat<br />
2012 ein Studium der Sportwissenschaften<br />
begonnen,<br />
denn sie würde gerne für<br />
einen der großen Verbände<br />
arbeiten, wenn einmal mit<br />
dem Boxen Schluss ist.<br />
WOLFGANG WYCISK<br />
Auch beim Foto-Shooting für ein Magdeburger<br />
Autohaus machte die Weltmeisterin Christina<br />
Hammer eine gute Figur<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Carl-Zeiss-Straße 38-40<br />
<br />
24568 Kaltenkirchen<br />
<br />
Fon: +49-41 91-99 66 0<br />
Fax: +49-41 91-99 66 33 <br />
<br />
<br />
<strong>BoxSport</strong>45
Nach dem „schönen A<br />
Sidon boxt jetzt doch<br />
Heirat in Las Vegas und Prozess gegen den BDB gewonnen<br />
Während die Zuschauer<br />
den Ring<br />
stürmten und sich<br />
mit dem Sieger fotografieren<br />
ließen, sprach Markus<br />
Beyer unten auf seinem Platz<br />
in der ersten Reihe aus, was offensichtlich<br />
war: „Das wäre ein<br />
schöner Abschied heute.“ Den<br />
Abgang des früheren Boxweltmeisters<br />
aus dem Ring vor fünf<br />
Jahren hatte eine Verletzung<br />
erzwungen – Andreas Sidon<br />
möge es doch jetzt bitte besser<br />
machen, so sein Wunsch. Augenblicke<br />
zuvor hatte der 50<br />
Jahre alte Sidon in seiner Heimatstadt<br />
Gießen den Kanadier<br />
Sheldon Hinton in der dritten<br />
Runde k.o. geschlagen. Damit<br />
war die Revanche perfekt: 2009<br />
war Sidon gegen den zehn Jahre<br />
jüngeren Hinton in Edmonton<br />
in ebenjener dritten Runde aus<br />
dem Kampf genommen worden.<br />
„Wie konnte ich nur gegen den<br />
Andreas Sidon (rechts) nimmt Maß, gleich schlägt es bei Sheldon<br />
Hinton ein<br />
In Las Vegas heiratete<br />
Andreas Sidon seine 13<br />
Jahre jüngere Freundin<br />
Nathalie. Die Deutsche<br />
lebt in der Zockerstadt<br />
verlieren?“, fragte sich nicht nur<br />
Sidon nach dem einseitigen Duell.<br />
Schon am Ende der ersten<br />
Runde war Hinton nach einer<br />
Rechten an die Schläfe zu Boden<br />
gegangen – nach einem weiteren<br />
Niederschlag im dritten Durchgang<br />
zählte ihn Ringrichter<br />
Heinrich Mühmert aus.<br />
„Besser kann man nicht aufhören“,<br />
sagte auch Ulli Wegner.<br />
Der Trainer, der Beyer, Sven Ottke,<br />
Arthur Abraham und Marco<br />
Huck zu Weltmeistern machte,<br />
war extra mit dem Auto aus Berlin<br />
angereist, um Sidon „die letzte<br />
Ehre zu erweisen. Ich hoffe, dass<br />
er das Boxen jetzt den Jüngeren<br />
überlässt.“ Als Wegner noch in<br />
Köln seine Champions formte,<br />
diente Sidon dort als Sparringspartner<br />
für Wegners Schwergewichtler<br />
Timo Hoffmann und<br />
Cengiz Koc. Wegner: „Ich habe<br />
große Hochachtung davor, wie<br />
Sidon trotz der Schicksalsschläge<br />
sein Leben gestaltet und<br />
wie er seine Kinder aufgezogen<br />
hat.“ Sidon hatte nicht nur seine<br />
Eltern, sondern später auch<br />
seine Lebensgefährtin bei Autounfällen<br />
verloren, seitdem ist<br />
er alleinerziehender Vater dreier<br />
Kinder. „Ich ziehe den Hut vor<br />
ihm“, sagte auch Ex-Weltmeister<br />
Beyer. „Er ist immer in Form<br />
geblieben. Aber jetzt sollte er so<br />
langsam etwas anderes machen.<br />
Mit 50 noch zu boxen ist grenzwertig.<br />
Irgendwann tut er sich<br />
selbst keinen Gefallen mehr.“<br />
Andreas Sidon dagegen<br />
wollte die Bühne, die er sich als<br />
Veranstalter selbst bereitet hatte,<br />
nicht zum Rücktritt nutzen. „Solche<br />
Gegner wie Hinton kann ich<br />
immer noch boxen. Ich bin noch<br />
fit.“ Der Kanadier hatte noch im<br />
Ring einen dritten Kampf eingefordert.<br />
„Es steht jetzt schließlich<br />
1:1 zwischen uns“, meinte<br />
Hinton.<br />
Als Veranstalter hatte Sidon<br />
seinen Gegner aus Kanada eingeflogen,<br />
ihn in den Tagen vor<br />
dem Kampf mit dem Familienkombi<br />
vom Frankfurter Flughafen<br />
abgeholt und in einem Gie-<br />
46<strong>BoxSport</strong>
schied“ –<br />
weiter!<br />
Die dritte Runde:<br />
Sheldon Hinton<br />
am Boden,<br />
Andreas Sidon<br />
obenauf<br />
ßener Hotel einquartiert – alles<br />
auf eigene Kosten. Weil rund 800<br />
Zuschauer in die Hessenhallen<br />
kamen, dürfte Sidon sogar einen<br />
kleinen finanziellen Gewinn gemacht<br />
haben.<br />
Nach dem Sieg düste Sidon<br />
nach Las Vegas und heiratete<br />
dort seine Freundin Nathalie, eine<br />
Deutsche, die in der Zockermetropole<br />
in der Wüste Nevadas<br />
lebt. Am 6. Juli will Sidon in<br />
Kentucky gegen den Amerikaner<br />
Larry Donald boxen.<br />
In Las Vegas erfuhr Sidon<br />
auch von seinem vielleicht wichtigsten<br />
Sieg. Vor dem Bundesgerichtshof<br />
in Karlsruhe gewann<br />
er die Klage gegen den Bund<br />
Deutscher Berufsboxer (BDB),<br />
der ihm 2007 nach seiner K.o.-<br />
Niederlage in der ersten Runde<br />
gegen Odlanier Solis wegen gesundheitlicher<br />
Bedenken die<br />
Lizenz entzogen hatte. Seitdem<br />
steigt Sidon ausgestattet mit lettischer<br />
Boxlizenz in den Ring.<br />
„Nach unserer Lesart ist damit<br />
festgestellt, dass Sidon noch<br />
eine Lizenz hat“, sagte Sidons<br />
Anwalt, Elmar Schuhmacher<br />
nach der Bekanntgabe des Urteils.<br />
„Damit ist auch der Weg<br />
frei für Schadensersatzansprüche<br />
wegen der ausgefallenen<br />
Kämpfe und sonstiger entgangener<br />
Einnahmen.“ Die juristischen<br />
Details sind vertrackt:<br />
Nachdem zwischenzeitlich der<br />
Berufungsausschuss des Verbands<br />
die Entscheidung über<br />
den Lizenzentzug wieder aufgehoben<br />
hatte, wollte der BDB<br />
vor Gericht feststellen lassen,<br />
dass die Lizenz zu Recht entzogen<br />
worden sei. Das lehnte der<br />
BGH nun in letzter Instanz ab.<br />
Die Box-Familie zu Gast in Gießen: Ex-Weltmeister<br />
Markus Beyer, Sauerland-Trainer Georg Bramowski,<br />
Andreas Sidon, Ulli Wegner und Walter Knieps, der<br />
Chef von Paffen Sport (von links)<br />
„Wir sehen den Schadensersatzansprüchen<br />
ganz gelassen<br />
entgegen“, sagt BDB-Präsident<br />
Thomas Pütz. „Dafür sind wir ja<br />
schließlich versichert.“<br />
Nun will Sidon ganz offiziell<br />
mit Lizenz weiterboxen. Dem<br />
Gießener war schließlich auch<br />
der Auftritt von Mark de Mori<br />
in seinem Rahmenprogramm<br />
nicht entgangen. Der Australier<br />
dürfte als Nummer 15 der WBA-<br />
Weltrangliste jederzeit um den<br />
Titel im Schwergewicht gegen<br />
Weltmeister Wladimir <strong>Klitschko</strong><br />
kämpfen. Der von Don King<br />
gemanagte de Mori wollte seine<br />
Hochzeitsreise durch Deutschland<br />
mit einem Sieg im Boxring<br />
krönen. Während die frisch Angetraute<br />
alles aus der ersten Reihe<br />
mit der Kamera für das Familienalbum<br />
festhielt, tat sich de<br />
Mori vier Runden lang schwer<br />
mit seinem Gegner Jonathan<br />
Pasi. Dann gab der Euskirchener<br />
wegen einer Schulterverletzung<br />
auf. De Mori, und das<br />
offenbart die ganze Misere des<br />
Schwergewichtsboxens, hätte<br />
in Gießen womöglich sogar gegen<br />
Sidon verloren. „Ich trainiere<br />
alleine für mich zu Hause in<br />
der Garage“, erzählte de Mori.<br />
„Ich möchte jetzt in Deutschland<br />
bleiben und von den Besten<br />
lernen.“ Im kommenden<br />
Jahr will er um die WM-Krone<br />
kämpfen.<br />
Innerhalb der Familie Sidon<br />
ist man sich trotz des Siegs über<br />
Hinton uneins, ob der Vater weiterboxen<br />
soll oder nicht. Sohn<br />
Albano rät schon lange zum<br />
Aufhören, Tochter Saskia dagegen<br />
will die Entscheidung ganz<br />
dem Vater überlassen: „Er ist ja<br />
schließlich alt genug.“<br />
ARNE LEYENBERG<br />
<strong>BoxSport</strong> 47
Macao auf den Spuren von Las Vegas<br />
Im gigantischen Venetian-Casino von Macao sollen künftig die großen<br />
Boxkämpfe stattfinden<br />
Autor Arne<br />
Leyenberg im<br />
Venetian<br />
in Macao<br />
Promoter Bob<br />
Arum will den<br />
chinesischen Markt<br />
erobern<br />
Box-Promoter Ar<br />
Beim Debüt von Olympiasieger Shiming guckten 300 Milli<br />
Man könnte sich glatt<br />
in Las Vegas wähnen.<br />
Die Sonne strahlt erbarmungslos<br />
vom<br />
Himmel, auf dem gigantischen<br />
See vor dem Venetian-Casino<br />
fahren Gondoliere ihre wohlhabenden<br />
Gäste umher und singen<br />
ihr falsches Italienisch, die<br />
goldene Fassade des luxuriösen<br />
Wynn glänzt weithin sichtbar,<br />
das MGM wirbt mit seinem<br />
wohlbekannten Löwen – und<br />
die Plakate an den Straßenecken<br />
machen Werbung für Weltklasseboxen<br />
am Samstagabend.<br />
Willkommen in China, willkommen<br />
in Macao!<br />
Während die frühere portugiesische<br />
Kolonie Las Vegas<br />
längst als weltweite Zockerstadt<br />
Nummer eins den Rang abgelaufen<br />
hat, kommt jetzt auch<br />
noch der Boxsport in die chine-<br />
sische Sonderverwaltungszone.<br />
Promoter Bob Arum brachte<br />
gerade seine Boxer nach Macao.<br />
Der 81-Jährige will China<br />
erobern. „Macao wird das neue<br />
Las Vegas“, schwärmt Arum.<br />
Brian Viloria verlor bei Arums<br />
Veranstaltung überraschend<br />
seine WBA- und WBO-Titel im<br />
Fliegengewicht nach Punkten<br />
an Juan Francisco Estrada, Roman<br />
Martinez verteidigte seinen<br />
WBO-Gürtel im Superfedergewicht<br />
knapp nach Punkten gegen<br />
Diego Magdaleno.<br />
Aber eigentlich ging es in der<br />
15.000 Zuschauer fassenden Cotai-Arena<br />
des gigantischen Venetian-Casinos<br />
nur um einen: um<br />
einen Profidebütanten. Um Zou<br />
Shiming, der in China bereits ein<br />
Star und Nationalheld ist, bevor<br />
er überhaupt einmal als Profi<br />
zugeschlagen hat. Shiming,<br />
zweimaliger Olympiasieger und<br />
dreimaliger Weltmeister im Fliegengewicht,<br />
ist der erste Boxheld<br />
des riesigen Reiches.<br />
Arum, der schon immer ein<br />
Gespür für das schnelle Geld<br />
und große Deals hatte, macht<br />
Shiming zum Profi, um sich einen<br />
neuen Markt zu erschließen.<br />
Er träumt davon, den 1,3 Milliarden<br />
Chinesen den Boxsport näherzubringen<br />
– und umgekehrt<br />
an die hart verdienten Renminbi<br />
der rasant wachsenden neuen<br />
kaufkräftigen Mittelschicht zu<br />
kommen. „Eine neue Ära des Boxens<br />
beginnt“, frohlockte Arum<br />
nach dem gelungenen Einstand<br />
Zimings. Im Fliegengewicht hatte<br />
der kleine Chinese den Mexikaner<br />
Eleaza Valenzuela klar<br />
nach Punkten besiegt. Und 300<br />
Millionen Chinesen sahen den<br />
Kampf im chinesischen Staatsfernsehen<br />
CCTV. Eine Traum-<br />
Einschaltquote für einen amerikanischen<br />
Veranstalter, dessen<br />
Kämpfe im Bezahlfernsehen<br />
48<strong>BoxSport</strong>
In London wurde der<br />
kleine Chinese Zou<br />
Shiming zum zweiten<br />
Mal Olympiasieger im<br />
Fliegengewicht (Bild<br />
ganz links).<br />
In Macao feierte er mit<br />
einem Punktsieg über<br />
den Mexikaner Eleaza<br />
Valenzuela sein Profidebüt<br />
(Bild oben).<br />
Shiming trainiert mittlerweile<br />
bei Star-Trainer Freddie Roach<br />
in Los Angeles<br />
um will China erobern<br />
onen zu – Auch das fünfte Duell Pacquiao-Marquez soll in Macao stattfinden<br />
normalerweise keine Million<br />
Zuschauer einschalten. „China<br />
ist ein fantastischer Markt“, jubelte<br />
Arum deshalb. „Bei so vielen<br />
Einwohnern gibt es nicht nur<br />
eine gigantische Anzahl möglicher<br />
Boxfans, sondern sicherlich<br />
auch unheimlich viele Talente.<br />
China wird bald der Markt Nummer<br />
eins für Boxen.“<br />
Das hat auch Ricky Hatton<br />
erkannt. Der ehemalige Weltmeister<br />
und heutige Promoter<br />
aus Manchester zog im vergangenen<br />
Dezember eine Boxveranstaltung<br />
im Hafen von Hongkong<br />
auf. Hatton hat einen Ableger<br />
seiner Promotion in Asien<br />
gegründet, der künftig weitere<br />
Box-Events in China aufziehen<br />
soll. Die Millionen-Metropole<br />
Hongkong liegt direkt gegenüber<br />
von Macao an der Südküste des<br />
riesigen Reichs – von hier fahren<br />
die Zocker per Schnellboot in<br />
einer Stunde in die Casinos der<br />
Spielerstadt. Und wohl künftig<br />
auch die Boxfans.<br />
Das große Talent Shiming<br />
startet nach einer langen Amateurkarriere<br />
erst mit 31 Jahren<br />
das Abenteuer Profiboxen.<br />
Schließlich ist das Berufsboxen<br />
im kommunistischen China, das<br />
sich erst allmählich dem Kapitalismus<br />
öffnet, bislang nicht eben<br />
hoch angesehen gewesen. Unter<br />
Staatsgründer Mao war es sogar<br />
ganz verboten – weil zu westlich<br />
und zu gewalttätig. Davon<br />
ist heute nichts mehr zu spüren.<br />
Shiming haben sie im Venetian,<br />
das größer ist als das identische<br />
Vorbild in Las Vegas, eigens ein<br />
Gym gebaut. Mit Star-Trainer<br />
Freddie Roach, bei dem Shiming<br />
sonst in Los Angeles trainiert,<br />
bereitete sich der kleine Chinese<br />
dort auf sein großes Debüt in der<br />
Heimat vor.<br />
„Er lernt sehr schnell. Bei<br />
seiner Erfahrung kann er schon<br />
bald um einen WM-Titel kämpfen“,<br />
sagt Roach. Davon ist<br />
auch Arum überzeugt: „Das ist<br />
wie bei den Kubanern, die aus<br />
ihrem Land abgehauen und<br />
dann Profis geworden sind. Sie<br />
konnten wegen ihrer Amateur-<br />
Ausbildung schon nach sieben,<br />
acht Profikämpfen um die Weltmeisterschaft<br />
boxen.“<br />
Auch Shiming will<br />
nicht unnötig Zeit<br />
verschwenden. Er hat<br />
schließlich eine Mission:<br />
„Boxen in China<br />
wächst sehr schnell.<br />
Ich will meinen Teil<br />
dazu beitragen.“<br />
Ende des Jahres<br />
will Arum nach Macao<br />
zurückkehren –<br />
mit einem Mega-Fight<br />
im Gepäck. Die fünfte<br />
Auflage des Duells<br />
Manny Pacquiao gegen<br />
Juan Manuel Marquez<br />
soll in Macao statt in Las<br />
Vegas steigen. „Manny will, dass<br />
der Kampf hier in Macao stattfindet,<br />
also arbeiten wir daran“,<br />
sagte Arum. Die Casinos, Zocker<br />
und Boxfans sind schließlich<br />
schon da. Fehlen eigentlich nur<br />
noch die großen Kämpfe.<br />
ARNE LEYENBERG<br />
Im Dezember lieferten sich Juan Manuel Marquez<br />
(links) und Manny Pacquiao eine mitreißende<br />
Ringschlacht. Pacquiao ging in der sechsten Runde<br />
schwer k.o. Die fünfte Auflage soll nun in Macao in<br />
China steigen<br />
<strong>BoxSport</strong> 49
Das EM-Trainingslager im italien<br />
Die DBV-Radgruppe: Philipp Gruner, Kevin Künzel, Emir<br />
Ahmatovic, DBV-Cheftrainer Michael Bastian und Serge<br />
Michel (von links)<br />
Spaß auf dem Rad: Erik Pfeifer (links)<br />
und Kevin Künzel<br />
Der DBV rechnet mit zw<br />
Härtel und Pfeifer gelten als Mitfavoriten<br />
Diese Europameisterschaften<br />
mögen nicht<br />
der ultimative Saisonhöhepunkt<br />
sein, markieren<br />
aber ein sporthistorisches<br />
Datum: Am 1. Juni beginnen<br />
die kontinentalen Titelkämpfe<br />
im weißrussischen Minsk. Und<br />
dort boxt die männliche Elite<br />
des Amateurboxens, darunter<br />
ein kompletter deutscher Kader,<br />
zumindest auf internationalem<br />
Parkett zum letzten Mal mit<br />
Kopfschutz.<br />
Bei den Weltmeisterschaften<br />
im Oktober in Kasachstan als<br />
dem diesjährigen Glanzlicht sollen<br />
die Teilnehmer erstmals bei<br />
einem Turnier des Weltverbandes<br />
AIBA ohne den seit seiner<br />
Einführung umstrittenen Helm<br />
in den Ring steigen. Ohne Kopfpolster<br />
zu punchen, das kennen<br />
die Kämpfer der semiprofessionellen<br />
Weltboxliga World Series<br />
of Boxing (WSB) schon seit 2010.<br />
Für die anderen ist es Neuland.<br />
Doch viele von ihnen stellen sich<br />
im Training bereits darauf ein.<br />
„Diese beginnende Umstellung<br />
auf das Boxen oben ohne<br />
könnte schon bei den EM Auswirkungen<br />
auf das Verhalten im<br />
Ring haben“, meint Jens Bussweiler<br />
vom Institut für Angewandte<br />
Trainingswissenschaften<br />
(IAT). „Es bleibt abzuwarten,<br />
in welchem Umfang das in<br />
Minsk zu beobachten sein wird<br />
und wie die Punktrichter damit<br />
umgehen“, erklärt der Leipziger<br />
Sportwissenschaftler.<br />
Ackern für die Europameisterschaft: Das DBV-Team beim Strandlauf in Italien<br />
Bussweiler hat im Dienst des<br />
Deutschen Boxsport-Verbandes<br />
(DBV) das Grundlagentraining<br />
des zehnköpfigen EM-Aufgebots<br />
und seiner ebenso vielen Ersatzleute<br />
im italienischen Sabaudia<br />
begleitet. Sein Fazit: „Das jetzige<br />
Team ist sehr fit und motiviert.“<br />
Diese Analyse bestätigt DBV-<br />
Cheftrainer Dr. Michael Bastian:<br />
„Alle haben guten Einsatz<br />
gezeigt. Es ist in Sabaudia sehr<br />
gut gelaufen.“ Für beide bleibt<br />
trotz der spürbar optimistischen<br />
Grundstimmung die Frage spannend,<br />
wie sich die gute Form im<br />
EM-Ring umsetzen lässt.<br />
Mit Expertentipps hielt<br />
sich Bussweiler jedenfalls zurück:<br />
„Da wäre ich vorsichtig.<br />
Es gibt bei diesen EM zu viele<br />
Unwägbarkeiten: Es ist allein im<br />
Superschwergewicht völlig unklar,<br />
wen Russland ins Rennen<br />
schickt, auch weil im Oktober<br />
die WM anstehen und das AIBA-<br />
Profiboxen vielleicht früher als<br />
geplant losgeht.“<br />
Klar ist dagegen, wer zu den<br />
voraussichtlichen EM-Startern<br />
mit dem Bundesadler auf der<br />
Trikotbrust zählt: Nominiert<br />
wurde, wer beim jüngsten Chemiepokalturnier<br />
in Halle an<br />
der Saale geglänzt hatte. Und<br />
einigen von ihnen ist auch eine<br />
EM-Medaille zuzutrauen. So<br />
zeigte sich „Fliege“ Ronny Beblik,<br />
der WM-Dritte von 2009,<br />
zuletzt wieder in ebenso guter<br />
Form wie der junge deutsche<br />
Leichtgewichtsmeister Kastriot<br />
Sopa, der auch in der World<br />
Series Spitzenleute schlagen<br />
konnte.<br />
50<strong>BoxSport</strong>
ischen Sabaudia<br />
Sowohl in Halle als auch<br />
im deutschen WSB-Team der<br />
„German Eagles“ hat sich nach<br />
Ansicht des Trainerstabs der<br />
halbschwere Serge Michel ebenso<br />
als EM-tauglich gezeigt. Als<br />
Olympiafünfter zählt vor allem<br />
Mittelgewichtler Stefan Härtel<br />
zum Kreis der EM-Favoriten. Mit<br />
etwas Glück sollte der Berliner<br />
Chemiepokalsieger und WSB-<br />
Fighter sogar ins EM-Finale einziehen<br />
können. Dies gilt auch für<br />
Cheftrainer Bastian im Gespräch<br />
mit dem <strong>BoxSport</strong>. Übrigens:<br />
Weitere DBV-Asse wie Kölns<br />
Leichtgewichtler Artur Bril, der<br />
wegen seines Abiturs weiterhin<br />
pausiert, sollen sich bei den<br />
deutschen Meisterschaften Ende<br />
August noch für die WM im<br />
Herbst empfehlen können.<br />
Für die EM-Starter geht<br />
es nach Sabaudia und dem<br />
Training an den Bundesstützpunkten<br />
mit der sogenannten<br />
den WM-Dritten Erik Pfeifer, der Unmittelbaren Wettkampfzwar<br />
bei Olympia enttäuscht,<br />
aber in der WSB vieles wieder<br />
gut gemacht hatte.<br />
Vorbereitung (UWV) ab 14.<br />
Mai in der Sportschule Hennef<br />
in die heiße Phase vor dem EM-<br />
„Eine Medaille für Pfeifer ist Start am 1. Juni: Nach einem<br />
ei Medaillen<br />
Die schweren Jungs vor dem Bad im Meer: Philipp Gruner, Erik Pfeifer,<br />
Serge Michel, Florian Schulz und Emir Ahmatovic (von links)<br />
als Zielvorstellung realistisch.<br />
Pfeifer hat sehr gut trainiert,<br />
seine Handverletzung ist auskuriert,<br />
und er weiß als künftiger<br />
Profiboxer mit AIBA-Vertrag, um<br />
was es geht.“ So schätzt Bastian<br />
den superschweren Hoffnungsträger<br />
ein. Aufgrund seiner Leistung<br />
bei den U22-EM in Kaliningrad<br />
darf man aber auch Weltergewichtler<br />
Arayk Marutjan<br />
Medaillenchancen einräumen.<br />
Dagegen dürften international<br />
noch unbeschriebene Blätter<br />
im DBV-Team wie Sergej Neumann,<br />
Omar El Hag und auch<br />
Emir Ahmatovic wohl vor allem<br />
Erfahrungen sammeln. Unterm<br />
Strich gilt: „Zwei Medaillen plus<br />
x sind ein realistisches Ziel, wobei<br />
ich mich bezüglich der Farbe<br />
des Edelmetalls nicht aus dem<br />
Fenster lehnen möchte“, sagt<br />
ersten Block mit Kraft- und<br />
Ausdauertraining sowie spezieller<br />
Athletik geht es dann im<br />
zweiten um bedingtes Sparring<br />
und internationale Trainingswettkämpfe<br />
unter Turnierbedingungen.<br />
Dazu werden auch<br />
wieder Gäste aus den Niederlanden,<br />
Dänemark, Schweden,<br />
Tschechien und Österreich erwartet.<br />
Doch auch der ein oder<br />
andere Ersatzmann im DBV-<br />
Aufgebot und eventuell der<br />
superschwere Florian Schulz,<br />
Dritter der U19-Weltmeisterschaften<br />
von 2012, könnte in<br />
Hennef zum Einsatz kommen.<br />
Noch offen ist die Teilnahme<br />
von russischen Athleten aus<br />
der zweiten und dritten Reihe<br />
dieser europäischen Box-<br />
Macht neben der Ukraine.<br />
Peter Jaschke<br />
Die EM-Tipps von<br />
Halbfliegen:<br />
1. David Ayrapetyan oder Belik Galanov (Russland)<br />
2. Patrick Barnes (Irland)<br />
3. Saiman Alizada (Aserbaidschan)<br />
4. Ferhat Pehlivan (Türkei)<br />
Fliegen:<br />
1. Andrew Selby (Wales)<br />
2. Misha Aloyan (Russland)<br />
3. Michael Conlan (Irland)<br />
4. Ronny Beblik (Deutschland)<br />
oder Vinzenco Picardi (Italien)<br />
Bantam:<br />
1. Dmitry Polyanski (Russland)<br />
2. Veaceslav Gojan (Moldawien)<br />
3. John Joe Nevin (Irland)<br />
4. Detelin Dalakliew (Bulgarien)<br />
Leicht:<br />
1. Vasyl Lomachenko (Ukraine)<br />
2. Evaldas Petrauskas (Litauen)<br />
3. Kastriot Sopa (Deutschland)<br />
4. Fatih Keles (Türkei)<br />
Halbwelter:<br />
1. Denis Berynchik (Ukraine)<br />
2. Gayabatulla Gadzhialieyev (Aserbaidschan)<br />
3. Ramond Moylette (Irland)<br />
4. Thomas Lee Stalker (England)<br />
Welter:<br />
1. Taras Shelestyuk (Ukraine)<br />
3. Freddie Evans (Wales)<br />
3. Andre Zamkovoy (Russland)<br />
4. Mahamed Nurudzinau (Weißrussland)<br />
oder Arayk Marutjan (Deutschland)<br />
Mittel:<br />
1. Ievgen Kythrov (Ukraine)<br />
2. Stefan Härtel (Deutschland)<br />
3. Adem Kilicci (Türkei)<br />
4. Darren O´Neill (Irland)<br />
Halbschwer:<br />
1. Egor Mekhontsev (Russland)<br />
2. Oleksandr Gvodzyk (Ukraine)<br />
3. Serge Michel (Deutschland)<br />
4. Joe Ward (Irland)<br />
Schwer:<br />
1. Oleksandr Osyk (Ukraine)<br />
2. Artur Beterbiev (Russland)<br />
3. Teymur Mammadov (Aserbaidschan)<br />
4. Siarhei Karneyeu (Weißrussland)<br />
Superschwer:<br />
1. Anthony Joshua (England)<br />
2. Magomed Omarov (Russland)<br />
3. Erik Pfeifer (Deutschland)<br />
4. Magomedrasul Medzhidov (Aserbaidschan)<br />
Das EM-Aufgebot<br />
Gewichtskl. 1. Besetzung 2. Besetzung<br />
49 Kg Sergej NEUMANN Dejan CAJIC<br />
52 Kg Ronny BEBLIK Hamza TOUBA<br />
56 Kg Omar EL HAG Denis MAKAROV<br />
60 Kg Kastriot SOPA Robert HARUTYUNYAN<br />
64 Kg Artem HARUTYUNYAN Eugen BURHARD<br />
69 Kg Arayk MARUTJAN Vjaceslaw KERBER<br />
75 Kg Stefan HÄRTEL Xhek PASKALI<br />
81 Kg Serge MICHEL Kevin KÜNZEL<br />
91 Kg Emir AHMATOVIC Artur MANN<br />
91+ Kg Erik PFEIFER Philipp GRUNER<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
51
Kasachstan winkt eine Million Dollar<br />
Der große Favorit auf den Titel in der World Series: Die Staffel der Astana Arlans aus Kasachstan<br />
Im Finale großer Favorit gegen die Ukraine<br />
Das Traumfinale der<br />
World Series of Boxing<br />
steht: Die Boxer aus Kasachstan<br />
und der Ukraine<br />
stehen im Endkampf um den<br />
Titel in der Amateur-Weltserie<br />
WSB. Dabei haben die Astana<br />
Arlans den Vorteil gegenüber<br />
den Otamans aus der Ukraine.<br />
Denn das Finale findet am 10.<br />
und 11. Mai in Astana in Kasachstan<br />
statt.<br />
Der enorme finanzielle Aufwand,<br />
den Kasachstan betreibt,<br />
um im Boxen ganz nach oben<br />
zu kommen, trägt nun offenbar<br />
Früchte. Souverän marschierte<br />
die WSB-Staffel aus Astana bis<br />
ins Finale durch. Das findet an<br />
zwei Abenden hintereinander<br />
im Radstadion Sarjarka Velodrome<br />
in der Hauptstadt des riesigen<br />
Reiches statt. Gerade lässt<br />
Kasachstan für 33 Millionen<br />
Dollar die erste Box-Akademie<br />
des Internationalen Amateurbox-Verbandes<br />
AIBA in Almaty<br />
bauen. Dort findet im Oktober<br />
auch die Weltmeisterschaft der<br />
Amateurboxer statt. Um den kasachischen<br />
Siegeszug im Boxen<br />
zu komplettieren fehlt also nur<br />
noch der Triumph in der World<br />
Series.<br />
Dass die in der Gruppenphase<br />
noch so souveränen Ukrainer<br />
überhaupt das WSB-Finale erreicht<br />
haben, grenzt dabei allerdings<br />
an ein kleines Wunder.<br />
Denn den Hinkampf gegen Titelverteidiger<br />
Italien hatten die<br />
Osteuropäer noch klar mit 1:4<br />
verloren. Die Italiener standen<br />
schon mit einem Bein im Finale.<br />
Dann aber drehten die Ukrainer<br />
im Rückkampf eine Woche später<br />
richtig auf. 5:0 fegten sie den<br />
Titelverteidiger aus dem Ring –<br />
das reichte, um doch noch ins<br />
Finale einzuziehen.<br />
Den Punkt im Auftaktduell<br />
im Bantamgewicht hatten die<br />
Italiener kampflos herschenken<br />
müssen. Daniele Limone konnte<br />
gegen Mykola Butsenko gar<br />
nicht erst antreten. Im Leichtgewicht<br />
punktete der ukrainische<br />
Superstar Vasyle Lomachenko<br />
den Italiener Domenico Valentino<br />
ganz souverän aus. Auch<br />
Dmytro Mytrofanov, Oleksandr<br />
Gvozdyk und Rostyslav Arkhypenko<br />
feierten deutliche Punktsiege.<br />
Der Titelverteidiger war<br />
gestürzt.<br />
Die Staffel aus Kasachstan<br />
dagegen musste nicht so lange<br />
um den Finaleinzug bangen.<br />
Denn schon den Hinkampf in<br />
Mexiko hatten die Asiaten mit<br />
3:2 für sich entschieden. Die<br />
Guerreros hatten aus ihrem<br />
Halbfinale ein Open-Air-Event<br />
in Mexiko-Stadt gemacht. Mitten<br />
auf dem zentralen Platz der<br />
Millionen-Metropole, dem El Zucalo,<br />
war der Boxring aufgebaut,<br />
die mexikanischen Boxer wurden<br />
von ihren begeisterten Fans<br />
nach vorne gepeitscht. Doch es<br />
nutzte nichts, der Favorit setzte<br />
sich knapp durch. Den Rückkampf<br />
in Almaty dann machten<br />
die Arlans zu einer ganz klaren<br />
Angelegenheit. Mit 5:0 schickten<br />
sie die Lateinamerikaner auf<br />
die lange Heimreise.<br />
Das deutsche Team war bei<br />
seiner zweiten Teilnahme an<br />
der World Series erneut in der<br />
Vorrunde ausgeschieden. Dabei<br />
blieben die „German Eagles“<br />
auswärts sieglos und verloren<br />
unter anderen bei Finalteilnehmer<br />
Kasachstan mit 1:4.<br />
In der dritten Auflage der<br />
WSB, die in der Vorrunde zwölf<br />
Mannschaften in zwei Gruppen<br />
umfasste, geht es um ein Preisgeld<br />
von einer Million Dollar.<br />
Gekämpft wird in fünf Gewichtsklassen<br />
(Bantam-, Leicht-, Mittel-,<br />
Halbschwer-, Schwergewicht).<br />
Anders als im Amateur-<br />
Wettkampfsystem, in dem dreimal<br />
drei Minuten geboxt wird,<br />
beträgt die Kampfzeit in der<br />
WSB fünfmal drei Minuten.<br />
Der Star der Ukraine: Olympiasieger und Weltmeister Vasyl Lomachenko (links)<br />
punktete den Italiener Domenico Valentino aus<br />
52 <strong>BoxSport</strong>
# 8<br />
E m pfe hlu n g<br />
aR<br />
# 4<br />
2013<br />
TesT: Leichte Trekkingräder, Falträder | Ausprobiert: Idwowrx easy Rohler evo | TesT: sättel, Helme | RePORT: Besuch bei Dahon | ReIse: Römer-Lippe-Route, Lausitz, Ostbayern<br />
IM TesT<br />
Reise<br />
Thermenland Ostbayern<br />
Römer-Lippe-Route<br />
Lausitz<br />
April<br />
www.aktiv-radfahren.de<br />
4 2013<br />
powered by<br />
€ 4,90 • Österreich € 5,60 • Benelux € 5,80 • Italien € 6,60 • Griechenland € 7,50 • Spanien € 6,60 • Schweiz sfr 9,80 ISSN 0940-4929 • H 06768<br />
7 sportliche<br />
Trekkingräder<br />
Falt- und<br />
Kompakträder<br />
Nur beim ausgesuchten SIMPLON-Fachhandelspartner.<br />
Händlerverzeichnis unter: www.simplon.com<br />
Helme im Test<br />
Ausprobiert<br />
Idworx Easy Rohler Evo<br />
Pepperbike Red Cross<br />
RR<br />
RR<br />
# 1/2<br />
2013<br />
2012<br />
Neue ergonomie-serie<br />
Der richtige Sattel<br />
20 im Tes t<br />
Nur beim ausgesuchten SIMPLON-Fachhandelspartner.<br />
Händlerverzeichnis unter: www.simplon.com<br />
Oster-Gewinnspiel 8 räder<br />
im Gesamtwert von 15.000 euro!<br />
RennRad 2013<br />
DeutschlanD € 4,20 · Österreich € 4,80 · Benelux € 4,95 · italien € 5,65 · GriechenlanD € 4,60 · spanien € 5,65 · schweiz sfr 8,40 · issn 1861-2733<br />
RennRad<br />
Der Fall Armstrong | Functional Training | Trainingslagerziele | Rückblick auf die Jedermann-Saison | Test: Crosser, Thermohosen, Hometrainer, Lichter<br />
NEU 2013<br />
www.flyer.ch<br />
Biketec AG | Schwende 1 | CH-4950 Huttwil | Tel. +41 (0)62 959 55 55 | info@flyer.ch<br />
44<br />
Functional<br />
training<br />
Der Fall<br />
armstrong<br />
www.radsport-rennrad.de<br />
Winterteile<br />
im test • Cyclocrosser<br />
• Thermohosen • Hometrainer<br />
• Thermosflaschen • Lichter<br />
Für den ganzen Körper<br />
top 20 tools<br />
Für Die Werkstatt<br />
Balance im Hobby-sport<br />
Freude am<br />
Höhenflüge zu zweit<br />
Mit FLYER gemeinsam den Himmel berühren<br />
FLYER X-Serie: Jetzt auch in der Lady-Version<br />
Das vollgefederte Komfort-Rahmenkonzept ist als voll ausgestattetes Tourenund<br />
Alltagsrad und als echtes MTB mit tiefgezogenem Oberrohr erhältlich.<br />
Der gemeinsamen Abenteuerlust sind somit keine Grenzen mehr gesetzt.<br />
Das original Schweizer Elektrofahrrad FLYER gibt’s in 12<br />
verschie de nen Modellreihen. Testen Sie bei einer Probefahrt,<br />
mit welchem FLYER Sie glücklich werden.<br />
profi oder<br />
Jedermann<br />
TEST and SMILE<br />
Pure Laufruhe und Performance in einer neuen Dimension:<br />
29"-Laufräder kombiniert mit Simplon COMFORT CONCEPT<br />
Technologie für Rahmen und Sattelstütze ermöglichen<br />
Fahrleistungen und Komfortmerkmale eines Top-Racefully.<br />
Extrem robuste Carbon-Konstruktion, kürzester Radstand für<br />
agiles Fahrverhalten und Simplon VIBREX ® Technologien für<br />
perfekte Dämpfung. Plus: Ein ästhetisches Gesamtbild, das<br />
seines gleichen sucht. Keines ist wie ein SIMPLON.<br />
9<br />
ER<br />
# 1<br />
2013<br />
Jetzt Probefahren<br />
beim FLYER-Händler<br />
in Ihrer Nähe<br />
www.flyer.ch<br />
ElektroRad<br />
TEST 1/13: 63 Pedelecs, 6 Kategorien | EXKLUSIV: Ausprobiert AEG-Antrieb | REPORT: Besuch bei KTM & Bergamont | SERVICE: AKKUS & MOTOREN | WINTERJACKEN<br />
Bestellen Sie Ihre<br />
FLYER-Unterlagen!<br />
aktivRadfahren_ElektroRad_1.13_210x280.indd 1 24.01.13 16:36<br />
1|2<br />
REFERENZKLASSE HARDTAIL<br />
reiseZiele Fürs<br />
trainingslager<br />
Radfahren?<br />
Testen Sie uns!<br />
3 x Ihr Magazin<br />
+ ein RadClub-Multitool<br />
ElektroRad<br />
E-Motion genießen. Moderne Mobilität leben.<br />
gRössteR<br />
test eURo pa s<br />
63<br />
E-Räder<br />
der Saison 2013<br />
im Test<br />
exklusiv<br />
Weltweit erster<br />
Fahrtest: AEG-Antrieb<br />
bikesport<br />
RepoRtage<br />
Besuch bei<br />
KTM und<br />
Bergamont<br />
kaufbeRatung<br />
Elektrorad<br />
von A bis Z<br />
Winterbekleidung<br />
Graubünden: Bike & Bahn • Kärnten: Nocky Mountains • Mongolia Bike Challenge • Tests. Allmounatin-Fullys, Laufräder • Porträt: Maloja• Interview: Tune<br />
bikesport<br />
bikesport<br />
Mountainbiken. Flow fühlen. Spirit erleben.<br />
3_4/2013 · März/April 2013 · D 4,90 €<br />
TOP-THEMA<br />
3_4/2013<br />
Kärnten<br />
Sanfte Hügel in den<br />
„Nocky Mountains“<br />
Graubünden<br />
Mit Bike und Bahn<br />
die Gipfel stürmen<br />
Für alle Fälle<br />
• Allmountain-Fullys im Test<br />
• Leicht & günstig: 29“-Laufräder<br />
Nimm’s<br />
Leicht<br />
in der monGolei – mit tune –<br />
bei 24-Stunden-rennen<br />
Ja, ich möchte die …<br />
… gerne kennen lernen.<br />
Bitte schicken Sie mir drei<br />
aktuelle Hefte sowie das<br />
Begrüßungsgeschenk zum<br />
Aktionspreis von 9,80 €.<br />
Aus gefüllten Coupon schicken<br />
an:<br />
BVA BikeMedia GmbH<br />
Kundenservice<br />
Friesenplatz 16<br />
50672 Köln<br />
01/2013 · D 4,90 EUR<br />
Elektrorad-magazin.de<br />
Alles über<br />
Akkus und<br />
Motoren<br />
01/2013 • Deutschland EUR 4,90 • Österreich EUR 5,65 • Benelux EUR 5,80 • Italien EUR 6,60 • Griechenland EUR 7,50 • Spanien EUR 6,60 • Schweiz sfr 9,80 • ISSN 2193-9160<br />
6 Testsieger<br />
zu gewinnen!<br />
Gesamtwert 16.000 Euro<br />
Vorname, Nachname<br />
Straße, Hausnummer<br />
PLZ<br />
E-Mail Adresse<br />
Name der Bank<br />
3_4/2013 März/April • Deutschland € 4,90 • Österreich € 5,60 • Benelux € 5,80 • Italien € 6,60 • Griechenland € 7,50 • Spanien € 6,60 • Schweiz sfr 9,80 • ISSN 2193-410X<br />
aktivRadfahren<br />
ElektroRad<br />
Ort<br />
✁<br />
RennRad<br />
bikesport<br />
Hiermit bin ich damit einverstanden, dass ich durch den Rad-<br />
Club Newsletter kostenlos rund ums Rad informiert werde.<br />
Wenn ich 10 Tage nach Erhalt der<br />
zweiten Ausgabe nichts Gegenteiliges<br />
von mir hören lasse, hat mich die<br />
ausgewählte Zeitschrift überzeugt<br />
Kontonummer<br />
Bankleitzahl<br />
und ich bin damit einverstanden, sie<br />
für mindestens ein weiteres Jahr zu Datum<br />
Unterschrift<br />
beziehen.<br />
Tel. 0221 - 2587 248 • Fax 0221 - 2587 249 • E-mail service@bva-bikemedia.de
2.<br />
BUNDESLIGA<br />
Das beste Team der Zweiten Bundesliga:<br />
Der BSK Hannover-Seelze feiert die Meisterschaft<br />
Seelze Meister – Mattheis<br />
„Aber der Aufstieg hängt noch am lieben Geld“<br />
Die BSK-Boxer<br />
lassen ihren<br />
Trainer und<br />
Manager Arthur<br />
Mattheis<br />
hochleben<br />
Feiern erlaubt – aber nur in<br />
Maßen. Arthur Mattheis,<br />
Trainer des BSK Hannover-<br />
Seelze, ließ seinen Boxern<br />
nach dem 15:7-Sieg über Hanse<br />
Wismar und der souveränen Zweitliga-Meisterschaft<br />
freien Lauf. Überglücklich<br />
und stolz stürmten sie den<br />
Ring und feierten ausgelassen mit<br />
ihren Fans den Titelgewinn. Dann<br />
aber bat Mattheis die BSK-Athleten<br />
schon wieder zum Training. Schließlich<br />
steht am 11. Mai schon wieder<br />
ein Vergleichskampf gegen eine niederländische<br />
Boxstaffel an. Und danach<br />
fällt die Entscheidung, ob Seelze<br />
tatsächlich den Gang in die Eliteliga<br />
antritt. „Natürlich möchten wir<br />
aufsteigen“, erklärt Mattheis. „Aber<br />
es hängt mal wieder am lieben Geld.<br />
Wir werden uns jetzt mit unseren<br />
Sponsoren zusammensetzen und<br />
schauen, was machbar ist.“<br />
Souveräner als die Niedersachsen<br />
kann man eine Saison nicht<br />
beenden. Sieben Siege sprangen in<br />
acht Begegnungen gegen Wismar<br />
heraus und ein Unentschieden.<br />
„Der Abend war ein voller Erfolg“,<br />
strahlte Mattheis. „Wir hatten ein<br />
Wahnsinnspublikum, das eine super<br />
Stimmung gemacht hat. Und<br />
unsere Truppe hat in jedem Kampf<br />
gezeigt, dass wir den Titel wirklich<br />
verdient haben.“ Insgesamt mussten<br />
die Seelzer in dieser Zweitligasaison<br />
nur zwei Niederlage einstecken<br />
– eine davon am vorletzten<br />
Kampftag in Hanau. „Die Saison<br />
war nicht einfach, die Konkurrenz<br />
war stark“, sagte Mattheis. „Aber<br />
wir haben seine sehr gute Mannschaft,<br />
die sehr gut funktioniert<br />
hat.“ „Seelze war in dieser Saison<br />
die qualitativ bessere Mannschaft“,<br />
erkannte auch Hanaus Präsident Ulrich<br />
Bittner an.<br />
Gleich zu Beginn des finalen<br />
Seelzer Heimkampfes gegen Wismar<br />
sahen die Zuschauer Boxen auf hohem<br />
Niveau. In der Gewichtsklasse<br />
bis 52 Kilogramm begegneten sich<br />
54<strong>BoxSport</strong>
Ali Kiydin eilt für Seelze von Sieg zu Sieg; auch der<br />
Wismarer Christian Lewandowski (rechts) hatte keine<br />
Chance gegen<br />
den Türken<br />
Hanau machte<br />
es spannend<br />
Serge Neumann und Tom Tran Diese Gewissheit gab Besir<br />
auf Augenhöhe, doch konnte Ay (bis 69 kg) im Kampf gegen<br />
den stabil boxenden Kevin<br />
Neumann sich mit flinken Beinen<br />
und schnell geschlagenen Knütter noch einmal reichlich<br />
Kombinationen einen knappen Motivation. Dank seines frechen,<br />
schnellen Boxstils konnte<br />
Punktevorsprung herausboxen.<br />
Noch deutlicher konnte sich das Seelzer Eigengewächs einen<br />
Neumanns Teamkollege Nver 17:12-Punktsieg feiern.<br />
Chilingaryan gegen Reso Toprack Einen technisch sehr hochwertigen<br />
Kampf lieferten sich<br />
behaupten. Chilingaryan setzte<br />
seinen Gegner von Anfang an in der Gewichtsklasse bis 75 kg<br />
unter Druck und schlug zahlreiche<br />
Serien. In der letzten Runde Gasselbach. Doch im Verlauf der<br />
Seelzes Jakob Deines und Viktor<br />
wurde der Wismarer schließlich Begegnung erwies sich Deines<br />
aufgrund einer Verletzung vom als der bessere Boxer und stellte<br />
insbesondere in der Schluss-<br />
Unparteiischen aus dem Kampf<br />
genommen. Zu diesem Zeitpunkt<br />
lag Chilingaryan bereits Beweis. Das 31:14-Endergebnis<br />
runde seine Überlegenheit unter<br />
mit 27:10-Punkten vorne. machte das mehr als deutlich.<br />
Nach einer längeren Pause Eine wahre Schlacht bekamen<br />
die Zuschauer bei der<br />
war Sergej Dudinski (bis 60 kg)<br />
wieder im Einsatz für den BSK. Begegnung zwischen Arthur<br />
im 7. Himmel<br />
In der Klasse bis 75 Kilogramm punktete Jakob<br />
Deines (rechts) den Wismarer Viktor Gasselbach<br />
aus<br />
Mit Arbian Zefay stand er einem<br />
ebenbürtigen Gegner gegenüber.<br />
Dennoch schaffte Dudinski<br />
es, sich auf den Zetteln der<br />
Punktrichter einen Vorsprung<br />
zu erkämpfen. Vor allem in der<br />
Schlussrunde drehte er noch<br />
einmal auf und baute seinen<br />
Vorsprung zu einem 16:9-Endergebnis<br />
aus.<br />
Da der BT Hanse Wismar<br />
die Gewichtsklasse bis 64 kg<br />
nicht besetzen konnte, hatten<br />
die Gastgeber vom BSK Seelze<br />
zu diesem Zeitpunkt bereits den<br />
Gesamtsieg und somit die Meisterschaft<br />
sicher.<br />
Reis (bis 81 kg) und Tony<br />
Witzke geboten. Zwar dominierte<br />
Reis zu Beginn<br />
noch mit harten, klaren<br />
Treffern, doch zeigte sein<br />
Kontrahent viel Kampfgeist.<br />
Insbesondere im<br />
Schlussdurchgang wurde<br />
es für den Seelzer, der zudem<br />
zwei Punktabzüge<br />
wegen Haltens hinnehmen<br />
musste, recht eng, da<br />
er mit Konditionsschwächen zu<br />
kämpfen hatte, während Witzke<br />
noch einmal einen Endspurt<br />
hinlegte. Am Ende trennten sich<br />
die beiden Athleten mit einem<br />
gerechten Unentschieden.<br />
Den letzten Kampf des<br />
Abends bestritt der „Seelzer Tyson“<br />
Ali Kiydin gegen Dennis<br />
Lewandowski. Trotz Klammerns<br />
konnte der BSK-Schwergewichtimmer<br />
wieder harte Treffer<br />
landen. In der zweiten Runde<br />
wurde die Unterlegenheit Lewandowskis<br />
nach zwei Niederschlägen<br />
derart deutlich, dass<br />
seine Ecke das Handtuch warf.<br />
Am vorletzten Kampftag<br />
hätte dem BSK<br />
Seelze schon einen<br />
Unentschieden gereicht<br />
– den Niedersachsen wäre<br />
die Zweitliga-Meisterschaft<br />
nicht mehr zu nehmen gewesen.<br />
Der Boxring Hanau allerdings,<br />
zu diesem Zeitpunkt zum Siegen<br />
verdammt, um überhaupt noch<br />
eine Chance auf den Aufstieg zu<br />
haben, wuchs über sich hinaus.<br />
13:11 siegten die Hessen – und<br />
machten die 2. Bundesliga bis<br />
zum letzten Kampftag spannend.<br />
Im ersten Kampf des Abends<br />
unterlag Serge Neumann (bis<br />
52 kg) deutlich mit 6:16 seinem<br />
Kontrahenten Hamza Touba.<br />
Knapper war es in der Gewichtsklasse<br />
bis 56 kg: Erik Sokolov besiegte<br />
Seelzes Nver Chilingaryan<br />
17:15. Unter seinen Möglichkeiten<br />
boxte Howik Barsegjan (bis<br />
60 kg). Dem schnellfüßigen Hafid<br />
Bouji unterlag er nach Punkten.<br />
Den ersten Zähler für den<br />
BSK holte Angelo Welp (bis<br />
64 kg) gegen Stipan Prtenjaca.<br />
Vjaceslaw Spomer (bis 69 kg)<br />
unterlag dagegen Rinat Karimov.<br />
Mehr Erfolg hatte Jakob Deines<br />
(bis 75 kg) gegen Alex Danilov.<br />
In der Gewichtsklasse bis 81 kg<br />
wurde Artur Reis gegen Igor Teziev<br />
disqualifiziert. Nach dieser<br />
Niederlage hatten die Seelzer<br />
keine Möglichkeit mehr, als Sieger<br />
oder zumindest mit einem<br />
Remis nach Hause zu fahren.<br />
ERGEBNISSE<br />
Ergebnisse vom 20.04.<br />
BSK Seelze - BT Hanse Wismar<br />
Ergebnisse vom 06.04.<br />
BT Hanse Wismar - Weimarer<br />
15:07 Z: 850<br />
BV 13:10 Z: 550<br />
52 Kg: Serge Neumann (BSK) - 19:17 PS ü.<br />
52 Kg: Tom Tran (BTH) - WO-S. ü. (WBV)<br />
56 Kg: Dias Kuzembaew (WBV) - 17:07 PS<br />
Tom Tran (BTH)<br />
ü. Reso Toprak (BTH)<br />
56 Kg: Nver Chilingaryan (BSK) - RSCI_S. 60 Kg: Amed Eminovic (WBV) - 17:07 PS ü.<br />
3.R ü. Reso Toprak (BTH)<br />
Chatschik Abramov (BTH)<br />
60 Kg: Sergej Dudinski (BSK) - 16:09 PS ü.<br />
Alban Zefay (BTH)<br />
64 Kg: Clemens Busse (BTH) - 12:08 PS ü.<br />
Christian Henze (WBV)<br />
64 Kg: Angelo Welp (BSK) - WO-S. ü. 69 Kg: Bilal Sayed (BTH) - 22:10 PS ü. Dennis<br />
Sochannyj (WBV)<br />
(BTH)<br />
75 Kg: Viktor Gasselbach (BTH) - 15:08 PS<br />
69 Kg: Besir Ay (BSK) - 17:12 PS ü. Kevin<br />
ü. Tobias Funke (WBV)<br />
Knütter (BTH)<br />
81 Kg: Ibo Bazuew (BTH) - 16:12 PS ü. Ivan<br />
75 Kg: Jakob Deines (BSK) - 31:14 PS ü. Bitjakov (WBV)<br />
Viktor Gasselbach (BTH)<br />
81 Kg: Artur Reis (BSK) - 26:16 remis g.<br />
Tony Witzke (BTH)<br />
+81Kg: Ali Kiydin (BSK) - Aufg.-S. 2.R.ü.<br />
Christian Lewandowski (BTH)<br />
+81Kg: Artur Mann (WBV) - 23:13 PS ü.<br />
Christian Lewandowski (BTH)<br />
BR Hanau - BSK Seelze 13:11<br />
Z: 3000<br />
52 Kg: Hamza Touba (BRH) - 16:06 PS ü.<br />
Serge Neumann (BSK)<br />
BR Hanau - BC Chemnitz 15:09<br />
56 Kg: Erik Sokolov (BRH) - 17:15 PS ü.<br />
Z: 600<br />
Nver Chilingaryan (BSK)<br />
52 Kg: Hamza Touba (BRH) - PS ü. Steven.<br />
Maleika (BCC)<br />
60 Kg: Hafid Bouji (BRH) - 14:11 PS ü. Howik<br />
Barsegjan (BSK)<br />
56 Kg: Raman Sharafa (BCC) - PS ü. Erik 64 Kg: Angelo Welp (BSK) - 19:14 PS ü.<br />
Sokolov (BRH)<br />
Stipan Prtenjaca (BRH)<br />
69 Kg: Rinat Karimov (BRH) - 14:06 PS ü.<br />
60 Kg: Hafid Bouji (BRH) - PS ü. Hagen<br />
Vjaceslaw Spomer (BSK)<br />
Borofka (BCC)<br />
75 Kg: Jakob. Deines (BSK) - 17:08 PS ü.<br />
64 Kg: L. Klinuku (BRH) - PS ü. Jan Ualikhanov<br />
Alex Danilov (BRH)<br />
(BCC)<br />
69 Kg: Rinat Karimov (BRH) - PS ü. Chris<br />
81 Kg: Igor Teziev (BRH) - Disqu.-S. 2.R. ü.<br />
Artur Reis (BSK)<br />
Förster (BCC)<br />
+81Kg: Ali Kiydin (BSK) - 20:13 PS ü. Can<br />
75 Kg: Asnaur Magomedov (BRH) - PS ü.<br />
Patir (BRH)<br />
Robin Zipper (BCC)<br />
Abschlusstabelle:<br />
81 Kg: Igor Teziev (BRH) - Aufg.-S. 3.R.ü.<br />
1. BSK Seelze 8 106:79 12-4<br />
2. BR Hanau 8 98:91 9-7<br />
Sven Dahl (BCC)<br />
3. BC Chemnitz 8 90:96 8-8<br />
+81Kg: Max Keller (BRH) - PS ü. Frank Leib 4. BT Hanse Wismar 8 89:96 7-9<br />
(BCC)<br />
5. BV Weimar 8 83:104 4-12<br />
<strong>BoxSport</strong> 55
Riesenjubel in Hanau na<br />
Asnaur Magomedov (links) punktete im<br />
Mittelgewicht den Chemnitzer Robin Zipper aus<br />
Ein Präsident<br />
außer Rand und<br />
Band: Ulrich<br />
Bittner bejubelt<br />
mit seinen<br />
Boxern den<br />
Aufstieg<br />
Bittner:<br />
Jetzt greifen wir<br />
Draußen auf dem See<br />
sorgte die frische Brise<br />
für Bewegung auf<br />
der Wasseroberfläche,<br />
drinnen im Festzelt am Hanauer<br />
Birkensee wurde die Welle<br />
gemacht. Ein Transparent dokumentierte,<br />
was es zu feiern galt:<br />
„1. Liga – wir sind dabei.“ Wir,<br />
das ist der Boxring Hanau, der<br />
nach zwei Jahren in der zweiten<br />
Bundesliga kommende Saison in<br />
der ersten Bundesliga angreifen<br />
will. Wir, das ist in erster Linie<br />
sein Präsident Wolfgang Bittner,<br />
der Serienmeister Velberter<br />
BC in der Stunde des Aufstiegs<br />
den Kampf um den Titel angekündigt<br />
hat. „So wie Borussia<br />
Dortmund zum Herausforderer<br />
des FC Bayern wurde“, wählte<br />
Bittner eine Parallele aus der<br />
Welt des Fußballs. „Wir wollen<br />
Velberts Gegenpol werden, das<br />
tut der Bundesliga gut.“<br />
Wie dort üblich, streiften<br />
sich die Hanauer Boxer nach dem<br />
15:9 über den BC Chemnitz T-<br />
Shirts über, die per Inschrift von<br />
der 1. Liga kündeten. Im Falle einer<br />
Niederlage, so Bittner, „hätte<br />
ich nicht mehr weitergemacht“.<br />
Er dreht halt liebend gern am<br />
großen Rad. „Wir wollten und<br />
wir mussten aufsteigen“, sieht<br />
er sich und seinen<br />
Klub am Etappenziel. Für Bittner<br />
ist es ein Schönheitsfehler, als<br />
Tabellenzweiter hinter der Staffel<br />
von BSK Seelze nur „Vizemeister“<br />
geworden zu sein. Trotz der<br />
starken Leistung schenkte Bittner<br />
seinen Boxern in der Stunde<br />
des Triumphs reinen Wein ein:<br />
„So schön und gut die Truppe ist,<br />
sie ist nicht ausreichend für die<br />
1. Liga. Wir brauchen eine neue<br />
Mannschaft.“ Mit einer Fußnote:<br />
Fliegengewichtler Hamza<br />
Touba und Weltergewichtler Rinat<br />
Karimov gelten als gesetzt,<br />
werden auch künftig zum Team<br />
zählen. Ebenfalls der ehemalige<br />
Weltklasse-Amateur René Weller<br />
als „unser Aushängeschild“, wie<br />
Bittner nicht müde wird zu betonen.<br />
Eventuell wird Bittner ein<br />
zweites Hanauer Team in einer<br />
unteren Liga starten lassen als<br />
„Unterbau für die erste Mannschaft.“<br />
Die Konkurrenz kann sich<br />
auf einen umtriebigen Mann gefasst<br />
machen, der seinen Worten<br />
Taten folgen zu lassen pflegt. Ein<br />
Macher, der an den Kampfabenden<br />
via Mikrophon wahlweise<br />
den Conférencier oder Anheizer<br />
gibt, die Musik bestimmt, die<br />
Fotografen dirigiert, Honneurs<br />
macht, um keinen noch so ausgefallenen<br />
Einfall verlegen ist,<br />
Hallen mit 3000 Zuschauern<br />
füllt. Mit Vizepräsident Norbert<br />
Schmalfuß, einem Golflehrer,<br />
hat er einen wohltemperierten<br />
Mitstreiter an seiner Seite, der<br />
zum Korrektiv des impulsiven<br />
Bittner taugt. Am letzten Kampftag<br />
wich dieser am Samstag in<br />
ein Festzelt am „Privat-See des<br />
Wassersport-Clubs Birkensee“<br />
aus, weil die angestammte August-Schärttner-Halle<br />
durch die<br />
deutsche Cheerleading-Meisterschaft<br />
besetzt war. „Wir haben<br />
das Boxen im Amateursport neu<br />
definiert“, bilanzierte Bittner vor<br />
vollem Haus bei der „Schlager-<br />
Fight-Night“, übertragen vom<br />
„Deutschen Musik-Fernsehen“.<br />
Bittner ist kein Leisetreter.<br />
Da gehört Klappern<br />
zum Handwerk.<br />
„Wir werden<br />
eine absolute<br />
Top-Mannschaft<br />
aufbieten, in der<br />
ersten Liga ein<br />
Wort mitreden“,<br />
nimmt der Hanauer<br />
Aufsteiger<br />
den deutschen<br />
Serienmeister aus<br />
Velbert ins Visier.<br />
Entsprechende Vorverträge<br />
mit Spitzenboxern seien schon<br />
unterschrieben. Bittner: „Wir<br />
werden uns mit erfahrenen Erstligaboxern<br />
und vielleicht noch<br />
einem Knaller aus dem Ausland<br />
verstärken.“<br />
Bittner findet es wunderbar,<br />
dass mit der neuen Saison auf<br />
den Kopfschutz für die Amateurboxer<br />
verzichtet wird: „Unsere<br />
Athleten bekommen endlich ein<br />
für die Zuschauer erkennbares<br />
Gesicht.“ Gesichter kommen<br />
und gehen. In Hanau ist der Präsident<br />
die prägende Figur. „Das<br />
letzte Wort ist noch nicht gesprochen“,<br />
sagt Ulrich Bittner gerne.<br />
Der Spruch taugt als Anspielung<br />
auf den Ausgang der Bundesliga-<br />
Saison 2013/2014.<br />
HANS-JOACHIM LEYENBERG<br />
Glückwünsche von der Präsidenten-Gattin:<br />
Frau Bittner gratuliert den Hanauer<br />
Boxern um Trainer René Weller<br />
56<strong>BoxSport</strong>
ch dem Aufstiegs-Sieg über Chemnitz<br />
Der Staffelkapitän ganz<br />
souverän: Hamza Touba (links)<br />
holte gegen Steven Maleika den<br />
ersten Sieg für Hanau<br />
Velbert an!<br />
Fußball-Trainer Dragoslav<br />
Stepanovic gratuliert Asnaur<br />
Magomedov zum Sieg: Box-Trainer<br />
Emil Freihaut (2. von links) und<br />
Kickers-Offenbach-Legende<br />
Hermann Nuber freuen sich mit<br />
Der Boxring Hanau bedankt sich bei allen Teams der 1. und 2. Bundesliga,<br />
dem Deutschen Boxsport-Verband, allen Zuschauern und Medienvertretern<br />
für die tolle Unterstützung und die Glückwünsche zum Aufstieg!<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
57
DM der U19: Sechs Titel für Baden-Württemberg<br />
Perry der<br />
Melvin Perry (links) bezwang in einem hochklassigen Kampf seinen bayerischen<br />
Finalgegner Igor Kolomentschikow<br />
Held von<br />
Neckarsulm<br />
Aber auch Baryshnik imponierte<br />
Großer Erfolg für den<br />
Boxverband Baden-<br />
Württemberg: Sechs<br />
Gold- und vier Bronzemedaillen<br />
sorgten bei den allseits<br />
hochgelobten 65. Deutschen<br />
Jugend-Meisterschaften für den<br />
Titel „Bester Landesverband“.<br />
Obendrein wurde mit dem überragenden<br />
halbschweren Melvin<br />
Perry ein Lokalmatador der örtlichen<br />
Sport-Union unter den<br />
neuen U19-Champions zum<br />
besten Techniker gekürt.<br />
Unter dem ohrenbetäubenden<br />
Jubel der rund 800<br />
Zuschauer hatte Perry seinem<br />
bayerischen Finalgegner Igor<br />
Kolomentschikow kaum eine<br />
Chance gelassen. Doch obwohl<br />
auch Nachwuchsbundestrainer<br />
Hansi Birka in der Neckarsulmer<br />
Ballei viele ähnlich niveauvolle<br />
Kämpfe beobachtet<br />
hatte, so lautete sein Bilanz am<br />
Ende: „Bis zu den Europameis-<br />
Wladislaw Baryshnik (rechts) bewies<br />
gegen Farukh Tursunov, dass er Dampf<br />
in den Fäusten hat<br />
terschaften im August ist noch<br />
einiges zu tun.“<br />
Neben dem Neckarsulmer<br />
Perry, dem Vize-Weltmeister<br />
der Junioren von 2011, hat Birka<br />
auch den neuen Schweriner<br />
Schwergewichtsmeister Albon<br />
Pervizaj auf der Rechnung für<br />
Rotterdam: „Es wird sehr schwer<br />
werden, aber ein oder zwei Medaillen<br />
könnten bei der EM drin<br />
sein“, meint Birka. Beim Brandenburg-Cup<br />
im Juni soll sich<br />
endgültig zeigen, wer außerdem<br />
EM-tauglich ist.<br />
Nicht nur im Halbweltergewicht<br />
hat Birka nämlich die<br />
Qual der Wahl: In Neckarsulm<br />
schlug Niedersachsens Agon<br />
Gashi (Lohne) in einem weiteren<br />
hochklassigen Finalkampf<br />
überraschend den leicht favorisierten<br />
Titelverteidiger Sahan<br />
Aybay (Oberhausen). Im Halbfliegen<br />
zähle neben dem Finalsieger<br />
Christos Chereakis (Ludwigsburg)<br />
auch der im Halbfinale<br />
ausgeschiedene Friedrich<br />
Kiel (Gronau) noch zu den Hoffnungsträgern.<br />
Im Mittelgewicht<br />
gebe es zwar Talente wie den<br />
Schwäbisch Gmünder Atanasios<br />
Kazakis, aber ebenso „noch viel<br />
Arbeit“, wie Birka erklärt.<br />
Noch sichtbar vorhandene<br />
konditionelle Mängel sollen bei<br />
einem U19-Lehrgang mit Alfred<br />
Seger in München abgestellt,<br />
fehlende internationale Erfahrung<br />
bei einem Turnier im Ausland<br />
gesammelt werden. Ziel<br />
ist es, möglichst eine komplette<br />
EM-Mannschaft zu stellen.<br />
Sein weiteres Augenmerk<br />
hat Birka auf die jüngeren U19-<br />
Jahrgänge der 1996 geborenen<br />
Boxer gerichtet: Aus diesem<br />
Kreis sollen Teilnehmer der<br />
Olympischen Spiele der Jugend<br />
2014 erwachsen. Weltergewichtler<br />
Artur Krischanowski, Vize-<br />
Europameister der Junioren von<br />
2012 aus Bayern, hat Birka in Neckarsulm<br />
„sehr gut gefallen“.<br />
Als ganz heißer Jugendolympia-Kandidat<br />
erwies sich<br />
im DM-Finale von Neckarsulm<br />
aber ebenso der EM-Dritte Wladislaw<br />
Baryshnik. Den Sieg des<br />
16-jährigen Leichtgewichtlers<br />
aus dem baden-württembergischen<br />
Backnang gegen den Berliner<br />
Farukh Tursunov erklärte<br />
die Jury nicht ohne Grund zum<br />
besten Kampf des Turniers.<br />
Baryshnik wandelt mit seinem<br />
Mordsbums in den Fäusten auf<br />
den Spuren seines Verbandskameraden<br />
Kastriot Sopa (Neckargartach),<br />
des amtierenden<br />
deutschen Männermeisters und<br />
Weltligakämpfers der German<br />
Eagles.<br />
„Baden-Württemberg ist so<br />
stark, weil der Verband auf eigene<br />
Rechnung eine internationale<br />
Förderung betreibt. Diese<br />
Erfahrung merkst du den Jungs<br />
an“, erklärte Birka. „Wir haben<br />
durchweg gute Kämpfe gesehen,<br />
auch wenn nicht jede Gewichtsklasse<br />
gleich stark war“, sagte<br />
Chefbundestrainer Dr. Michael<br />
Bastian und fügte hinzu: „Dass<br />
der gastgebende Landesverband<br />
allein sechs Athleten ins Finale<br />
gebracht hat, zeigt, welche gute<br />
Nachwuchsarbeit in Baden-<br />
Württemberg geleistet wird.“<br />
„Hochzufrieden“ zeigte sich<br />
der Vater des sportlichen Erfolgs,<br />
Baden-Württembergs Landestrainer<br />
Oliver Vlcek, zugleich<br />
sportlicher Leiter des Bundesstützpunkts<br />
Heidelberg: „Alle<br />
Jungs haben bei dieser DM einen<br />
Entwicklungsschritt gemacht.<br />
Unser Gesamtkonzept stimmt<br />
einfach.“ Verbandspräsident<br />
Jürgen Wiedemann sieht angesichts<br />
der zehn Medaillenträger<br />
gar einen „historischen Erfolg“<br />
für Baden-Württemberg, das<br />
als Landesverband ja erst 2011<br />
durch eine Fusion aus Württemberg<br />
und Baden entstanden war.<br />
Bei der Jugend-DM im Vorjahr<br />
war man Vierter geworden, hinter<br />
dem damaligen Sieger Nordrhein-Westfalen,<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern und Berlin.<br />
„Überglücklich“ äußerte sich<br />
Tony La Rocca, der Heimtrainer<br />
der beiden Titelträger Melvin<br />
Perry und Simon Brocilo (Superschwer,<br />
beide Neckarsulm):<br />
58<strong>BoxSport</strong>
Simon habe den wesentlich erfahreneren<br />
Wormser Yunus Sen<br />
gekonnt zermürbt, und Melvin<br />
sei und bleibe einfach ein exzellenter<br />
Techniker. Übrigens war<br />
Melvin Perrys Vater 1994 Dritter<br />
der deutschen Männermeisterschaften.<br />
Apropos Väter: Mit Neckarsulms<br />
Oberbürgermeister Joachim<br />
Scholz war der Sohn von<br />
Lothar Scholz, einem Box-Urgestein<br />
von Germania Stuttgart,<br />
einer der Finalgäste, darunter<br />
auch Deutschlands WM-Dritter<br />
Erik Pfeifer samt Familie aus<br />
Heidelberg. Starker Südwesten:<br />
Während die Stuttgarter Germanen<br />
einst den Olympiadritten<br />
Vitali Tajbert hervor gebracht<br />
hatten, erlernte bei der Neckarsulmer<br />
Sport-Union bis 2006 der<br />
heutige Sauerland-Profi Dominik<br />
Britsch das Box-ABC.<br />
Peter Jaschke<br />
49 Kg: 7 Teilnehmer<br />
Hagen Hamel Agon Hamburg -21:16 PS ü.<br />
Ali Wahab PSV Frankfurt/M<br />
Christos Chereakis MBC Ludwigsburg<br />
-Aufg.-S. 3.R.ü. Mirco Best TG Worms<br />
Friedrich Kiel BSV Gronau -21:07 PS ü. Lorenzo<br />
Ruddies ESG Halle/Saale<br />
Hagen Hamel Agon Hamburg -16:12 PS ü.<br />
Denis Weber UBV Schwedt<br />
Christos Chereakis MBC Ludwigsburg<br />
-15:12 PS ü. Friedrich Kiel BSV Gronau<br />
Christos Chereakis MBC Ludwigsburg<br />
-12:07 PS ü. Hagen Hamel Agon Hamburg<br />
52 Kg: 4 Teilnehmer<br />
Stephan Nikitin BR Schwenningen -15:13<br />
PS ü. Chris-Paul Krüger BC Frankfurt/O<br />
Dominik Hirsch LV Niedersachsen -21:15<br />
PS ü. Berkan Merdivan BC Erle<br />
Stephan Nikitin BR Schwenningen -18:11<br />
PS ü. Dominik Hirsch LV Niedersachsen<br />
56 Kg: 6 Teilnehmer<br />
Andrej Degalcev Bushido Delmenhorst<br />
-15:06 PS ü. Ali Rashid SG Blankenburg<br />
Murat Yildirim Berliner TSC -20:14 PS ü.<br />
Dior Gainullin VfL Neckargartach<br />
Alexander Kvaktusin Hattinger BSV -14:06<br />
PS ü. Slavojub Cajic CP Ravensburg<br />
Murat Yildirim Berliner TSC -12:06 PS ü.<br />
Andrej Deglacev Bushido Delmenhorst<br />
Murat Yildirim Berliner TSC -15:08 PS ü.<br />
Alexander Kvaktusin Hattinger BSV<br />
60 Kg: 13 Teilnehmer<br />
German Steinle Gold Blau Stuttgart -18:13<br />
PS ü. Yasim Kocer BC Tiger Salzgitter<br />
Nenand Stancic TV Fischbeck -21:16 PS ü.<br />
Harun Aktas-Beyer Mühlheim<br />
Joserf Coskunoglu BC Bielefeld -30:16 PS<br />
ü. Oswald Buchmiller Neuwied<br />
Wladislaw Baryshnik KSC Backnang -26:11<br />
PS ü. Rudi Kafli BC Straubing<br />
Cihan Ince Traktor Schwerin -16:12 PS ü.<br />
Tony Kloß SV BW Könnern<br />
Farukh Tursunov Berliner TSC -+15:15 PS<br />
ü.Abdulsamet Ekici TG Hanau<br />
German Steinle Gold Blau Stuttgart -27:24<br />
PS ü. Batu Coskun Motor Babelsberg<br />
Nenand Stancic TV Fischbeck -16:11 PS ü.<br />
Joserf Coskunoglu BC Bielefeld<br />
Wladislaw Baryshnik KSC Backnang -21:10<br />
PS ü. Cihan Ince Traktor Schwerin<br />
Die zehn Finalsieger von Neckarsulm, vordere Reihe von links: Chereakis, Nikitin, Yildirim, Baryshnik und Gashi;<br />
hintere Reihe von links: Landestrainer Oliver Vlcek, Krischanowski, Kazakis, Perry, Pervizay und Brocilo<br />
Farukh Tursunov Berliner TSC -RSC-S.<br />
2.R.ü. German Steinle Gold Blau Stuttgart<br />
Wladislaw Baryshnik KSC Backnang -20:14<br />
PS ü. Nenand Stancic TV Fischbeck<br />
Wladislaw Baryshnik KSC Backnang -18:13<br />
PS ü. Farukh Tursunov Berliner TSC<br />
64 Kg: 14 Teilnehmer<br />
Sebastian Wirtz ABC Oberursel -27:08 PS ü.<br />
Jonny Perdomo BR Atlas Leipzig<br />
Sahan Aybay BC Oberhausen -22:12 PS ü.<br />
Jonas Grohmann ABC Freyburg<br />
Brian Hellwig Preußen Frankfurt/O -21:13<br />
PS ü. Daniel Judt BC Frankenthal<br />
Ivan Kischenko BR Schwenningen -16:13<br />
PS ü. Erem Aggül Berliner TSC<br />
Agon Gashi BW Lohne -18:05 PS ü. Kevin<br />
Dieker Wittener BC<br />
Mert Dural BC Fürstenfeldbruck -11:09 PS<br />
ü. Dennis Steinborn 1.SSV Saalfeld<br />
Wladimir Frühsorger SC 06 Colonia Köln<br />
-26:12 PS ü. Daniel Kornmeier BSV Freiburg<br />
Sahan Aybay BC Oberhausen -27:19 PS ü.<br />
Sebastian Wirtz ABC Oberursel<br />
Brian Hellwig Preußen Frankfurt/O 23:08 PS<br />
ü. Ivan Kischenko BR Schwenningen<br />
Agon Gashi BW Lohne -15:03 PS ü. Mert<br />
Dural BC Fürstenfeldbruck<br />
Sahan Aybay BC Oberhausen -18:15 PS ü.<br />
Wladimir Frühsorger Colonia Köln<br />
Agon Gashi BW Lohne -14:12 PS ü. Brian<br />
Hellwig Preußen Frrankfurt/O<br />
Agon Gashi BW Lohne -12:08 PS ü. Sahan<br />
Aybay BC Oberhausen<br />
69 Kg: 11 Teilnehmer<br />
John Weller SC Spremberg -26:15 PS ü.<br />
Tristan Kock SV Mutzschen<br />
Daniel Hofmann TV Bad Mergentheim<br />
-19:16 PS ü. Tom Kurpchereit BR Demmin<br />
Cem Korkmaz BC Wesel -21:09 PS ü. Amon<br />
Kornmeier BSV Freiburg<br />
Issa Charif ESC Leinefelde -Aufg.-S. 2.R. ü.<br />
Apti Sulimanov ESG Halle<br />
Hasan Özer BSK Seelze -17:15 PS ü. Nathanael<br />
Lukoki SC Colonia Köln<br />
Artur Krischanowski BC Kaufbeuren -25:05<br />
PS ü. John Weller SC Spremberg<br />
Cem Korkmaz BC Wesel -16:11 PS ü. Daniel<br />
Hofmann Bad Mergentheim<br />
Hasan Özer BSK Seelze -21:10 PS ü. Issa<br />
alle ERGEBNISSE<br />
Charif ESC Leinefelde<br />
Artur Krischanowski BC Kaufbeuren -14:08<br />
PS ü. Cem Korkmaz BC Wesel<br />
Artur Krischanowski BC Kaufbeuren -17:11<br />
PS ü. Hasan Özer BSK Seelze<br />
75 Kg: 11 Teilnehmer<br />
Taron Hanesjan BSK Seelze -RSCI-S. 3.R. ü.<br />
Max Gryzik ABV Wellesweiler<br />
Atanasios Kazakis DABC Schw. Gmünd<br />
-19:08 PS ü. Christoph Graefer SV Halle<br />
Thomas Ens TSV Erbach -Aufg.-S. 2.R. ü.<br />
Dominik Freitag RW Koblenz<br />
Marcel Ciss BC Haan Augsburg -21:13 PS .<br />
Metin Kaynak BC Kamp-Lintfort<br />
Meriton Rexhepi TH Eilbeck -18:17 PS ü.<br />
Dimitar Tilev BC Bielefeld<br />
Taron Hanesjan BSK Seelze -12:07 PS ü.<br />
Benjamin Lühr PSV Bergen<br />
Atanasios Kazakis DABC Schw. Gmünd<br />
-15:12 PS ü. Thomas Ens TSV Erbach<br />
Meriton Rexhepi TH Eilbeck -15:11 PS ü.<br />
Marcel Ciss BC Haan Augsburg<br />
Atanasios Kazakis DABC Schw. Gmünd<br />
-15:13 PS ü. Taron Hanesian BSK Seelze<br />
Atanasios Kazakis DABC Schw. Gmünd<br />
-17:10 PS ü. Meriton Rexhepi TV Eilbeck<br />
81 Kg: 7 Teilnehmer<br />
Melvin Perry SU Neckarsulm -25:07 PS ü.<br />
Mucahit Ögdü BC Dinslaken<br />
Daniel Lokstein BC Wetzlar -Aufg.-S. 1.R. ü.<br />
Roman Kurz BC Bielefeld<br />
Igor Kolomentschikow BC Haan Augsburg<br />
-20:11 PS ü. Alexander Pilz PTSV Aachen<br />
Melvin Perry SU Neckarsulm -19:10 PS ü.<br />
Omakel Padmann FLEXX Isenbüttel<br />
Igor Kolomentschikow BC Haan Augsburg<br />
-RSC-S. 3.R.ü. Daniel Lokstein BC Wetzlar<br />
Melvin Perry SU Neckarsulm -27:12 PS ü.<br />
Igor Kolomentschikow Haan Augsburg<br />
91 Kg: 3 Teilnehmer<br />
Dominik Thiemke SV Lichtenberg 47 -26:08<br />
PS ü. Orkun Tuncer SU Neckarsulm<br />
Albon Pervizej BC Traktor Schwerin -WO-S.<br />
ü. Orkun Tuncer SU Neckarsulm<br />
Albon Pervizej BC Traktor Schwerin -22:11<br />
PS ü. Dominik Thiemke SV Lichtenberg<br />
+91 Kg: 4 Teilnehmer<br />
Yanus Sen TG Worms -14:11 PS ü. Onur Sen<br />
BC Wangen<br />
Simon Brocilo SU Neckarsulm -16:09 PS ü.<br />
David Gogilaschwili Eintracht Berlin<br />
Simon Brocilo SU Neckarsulm -21:09 PS ü.<br />
Yanus Sen TG Worms<br />
Bester Landesverband Baden/Württemberg<br />
6 Deutsche Meister<br />
Bester Verein SU Neckarsulm 2 Deutsche<br />
Meister<br />
Bester Techniker Melvin Perry SU Neckarsulm<br />
Bester Kampf des Finales Wlasislaw<br />
Baryshnik (KSC Backnang) - Farukh Tursunov<br />
(Berlin)<br />
Medaillenspiegel<br />
Rang: Team: Gold: Silber: Bronze: Gesamt:<br />
01 Baden/Württemberg 6 - 4 10<br />
02 Niedersachsen 1 2 3 6<br />
03 Berlin 1 2 1 4<br />
04 Bayern 1 1 1 3<br />
05 Mecklenburg/Vorp: 1 - - 1<br />
06 Nordrhein/Westf. - 2 4 6<br />
07 Hamburg - 2 1 3<br />
08 Südwest - 1 - 1<br />
09 Brandenburg - - 3 3<br />
10 Rheinland - - 1 1<br />
10 Thüringen - - 1 1<br />
Total 10 10 19 39<br />
<strong>BoxSport</strong> 59
ALLE KÄMPFE -- alle sieger -- ALLE<br />
BAYERN<br />
Schwäbische Meisterschaft in<br />
Königsbrunn<br />
Halbfinale, Kadetten, B: Erdle (BC<br />
Haan Augsburg) PS über Becker<br />
(Königsbrunn);<br />
Männer, HS (A): Göttmann (Leipheim)<br />
RSC-S.3.R. über Lichtner<br />
(Haan); Lutzenberger (Haan) Aufg.-<br />
S.2.R. über Semin (Neu-Ulm);<br />
Finale, Schüler, Pap. 32: Sürücü<br />
(Königsbrunn) PS über Kelemci<br />
(Königsbrunn); Pap. 38: Grubinka<br />
(Kaufbeuren) PS über Bleibinhaus<br />
(Immenstadt); Kadetten, Pap. 44:<br />
Hardok (Haan) PS über Malkevik<br />
(Kaufbeuren); Pap. 46: Nikoforov<br />
(PSV Augsburg) PS über Aratemur<br />
(Haan); B: Kurchak (KC<br />
Memmingen) Aufg.-S.3.R. (Verl.)<br />
über Erdle (Haan); Junioren, Pap.<br />
42: Sidorec (Neu-Ulm) PS über<br />
Witt (Haan); F (A): Weber (Haan)<br />
PS über Melnyk (Haan); F (B):<br />
Ulusoy (KC Memmingen) PS über<br />
Faizi Shadab (Immenstadt); HW:<br />
Faizi Sohrab (Immenstadt) PS über<br />
Galstian (Kempten); HM: Flehman<br />
(Haan) PS über Cukur (Shogun<br />
Memmingen); Jugend, B (weibl.):<br />
Fuhrmann (KC Memmingen) PS<br />
über Budäus (Neu-Ulm); HW:<br />
Grosjan (Haan) RSC-S.2.R. über<br />
Karpov (Königsbrunn); W: Reo (Königsbrunn)<br />
Aufg.-S.3.R. über Basaran<br />
(Shogun); Männer/Frauen, L<br />
(weibl.): Waldbüsser (Neu-Ulm)<br />
PS über Schütz (TV Kempten); W<br />
(A): Kiselev (TV Kempten) PS über<br />
Benz (Haan); W (B): Ritscher (Neu-<br />
Ulm) PS über Erbek (Shogun); M<br />
(A): Bana (KC Memmingen) PS<br />
über Husain (TV Kempten); M (B):<br />
Hein (Haan) PS über Dornhäuser<br />
(Lindenberg); HS (A): Hardok (Haan)<br />
PS über Reinhard (Haan); HS<br />
(B): Mohamad (Schwaben Augsburg)<br />
ÜS über Stahl (BR Iller Senden);<br />
S (A): Göttmann (Leipheim)<br />
w.o. (Verl.) über Lutzenberger<br />
(Haan); S (B): Schwarz (Shogun)<br />
RSC-S.2.R. über Grünauer (PSV);<br />
SSchwer: Uz (KC Memmingen) PS<br />
über Thamm (Königsbrunn).<br />
Pokal bester Techniker: Weber Andreas,<br />
1. BC Haan Augsburg<br />
Pokal erfolgreichster Verein: 1. BC<br />
Haan Augsburg<br />
Mannschaftsvergleich SC Bavaria<br />
Landshut - SC Colonia Köln 8:12<br />
Junioren, HW: Shala Florit (L) PS<br />
über Ertas (K); Männer/Frauen, F:<br />
Plank (K) PS über Siller (L); HW: Bril<br />
(K) PS über Golpira (L); M: Flamur<br />
(L) ue. Herrmann (K); M: Gutkowski<br />
(L) ue. Maleklo (K); M: Radovan (K)<br />
PS über Cukur (L); M: Moray (K) PS<br />
über Biscombe (L); M: Harun (K) PS<br />
über Hackinger (L); S: Gorst (L) PS<br />
über Keller (K); S: Husovic (L)<br />
Ostbayerische Meisterschaft in<br />
Regensburg<br />
Schüler, Pap. 30: Kiseler (Landau)<br />
Aufg.-S.2.R. über Bock (Boxfit Regensburg);<br />
Pap. 40: Beyze (Cham)<br />
PS über Jusopov (Pfarrkirchen);<br />
HFl: Gorst (Pocking) PS über Hohenthanner<br />
(Köfering); Fl: Habler<br />
Samuel (Cham) PS über Meinhard<br />
(Köfering); HW: Becker (Boxfit) PS<br />
über Malterer Christoph (Straubing);<br />
Kadetten, Pap. 42: Bondarenko<br />
Dennis (Pocking) PS über Murselji<br />
(Landshut); HFl: Mühlbauer (KKV<br />
Regensburg) PS über Frank (Boxfit);<br />
Junioren, W: Scherer (Burglengenfeld)<br />
PS über Bondarenko Andreas<br />
(Pocking); M (A): Shala Florit<br />
(Landshut) PS über Wasischew<br />
(Pocking); M (B): Ehsani (Amberg)<br />
PS über Malterer Tobias (Straubing);<br />
Jugend, B (weibl.): Eller<br />
(Boxfit) PS über Siller (Landshut);<br />
M: Schlögl (Weiding) PS über Ziegler<br />
(Sulzbach-Rosenberg); Männer/Frauen,<br />
HW: Demmy (Boxfit)<br />
PS über Prochorov (Jahn Regensburg);<br />
W (weibl.): Schmieder (KKV)<br />
Aufg.-S.2.R. über Häusler (Boxfit);<br />
M (A): Mehmeti (Straubing) RSC-<br />
S.1.R. über Wiest (KKV); M (B):<br />
Biscombe (Landshut) PS über Minarik<br />
(Weiding); M (C): Weiz (Jahn)<br />
Aufg.-S.2.R. über Eder (Pfarrkirchen);<br />
HS: Gutkowski (Landshut)<br />
PS über Schinabeck (Weiding); S<br />
(A): Hezer (Jahn) Aufg.-S.1.R. über<br />
Lekiqi (Pfarrkirchen); S (B): Kramer<br />
(Sulzbach) RSC-S.1.R. über Nascimento<br />
(Pfarrkirchen); SSchwer:<br />
Damisch (Simbach) PS über Mukhachov<br />
(Burglengenfeld).<br />
PS über Malenko (K).<br />
Mannschaftsvergleich BC Landau<br />
- BC Sulzbach-Rosenberg 10:10<br />
Junioren, W: Dykun (S) RSC-S.2.R.<br />
über Tichonow (L); Jugend, M:<br />
Vascenko (L) PS über Schlögl (S);<br />
Schwer: Pohl (S) PS über Miehling<br />
(L); SSchwer: Shala (L) PS über<br />
Angles (S); Männer/Frauen, B<br />
(weibl): Slobodjanikov (L) PS über<br />
Loichinger (S); W: Horn (S) PS<br />
über Sinani (S); M: Biscombe (L)<br />
PS über Krieger (S); M: Wiest (S)<br />
PS über Schinabeck (L); SSchwer:<br />
Kramer (S) RSC-S.2.R. über Kurz<br />
(L); SSchwer: Damisch (L) PS über<br />
Ntegirmentsi (S).<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
Westdeutsche Meisterschaft U19<br />
in Übach Palenberg (Halbfinale)<br />
52Kg, Berkan Merivan, BC Erle,<br />
Aufgabesieger 3. Rd. über Elvin Sulimnovski,<br />
BF Bottrop; 60Kg, Josef<br />
Coskunoglu BC Bielefeld, über<br />
Muhammed Aksala, BF Bottrop;<br />
64Kg, Jamal Temur, BR Hilden, PS<br />
über Luigi Hamidovic, FK Köln Kalk;<br />
69Kg, Jurik Babajan, BC Bielefeld,<br />
PS über Emre Yavuz, Bayer Leverkusen;<br />
69Kg, Nathan Lokoki, Colonia<br />
06, PS über Anthony Larbi, BV<br />
Soest; 75Kg, Anil Saglam, BC Erle,<br />
PS über Paul Martin, BR Essen;<br />
75Kg, Eduard Ganemann, TV Paderborn,<br />
PS über Sean Coleman,<br />
BC Lengerich; 75Kg, Metin Kaynak,<br />
Kamp-Lintfort, PS über Zaki<br />
El-Fahri, Unser Fritz; 81Kg, Roman<br />
Kurz, BC Bielefeld, PS über Alexander<br />
Pilz, PTSV Aachen.<br />
Westdeutsche Meisterschaft U19<br />
in Übach Palenberg (Finale)<br />
51Kg, (Frauen) Selin Kormaz, Wesler<br />
BC, PS über Lucia Langer, BSK<br />
Ahlen; 52Kg, Berkan Merdivan,<br />
BC Erle, PS über Tarik Ibraim, BC<br />
Münster; 56Kg, Alexander Kvaktusin,<br />
Hattinger BSV, PS über Zülfikar<br />
Güler, BF Bottrop; 60Kg (int),<br />
Temur Temur, BR Hilden, PS über<br />
Elias Ben Seddik, Colonia 06;<br />
60Kg, Harun Aktas-Beier, BC Mülheim,<br />
PS über Josef Coskunoglu,<br />
BC Bielefeld; 64Kg (int), Hamlet<br />
Babajan, BC Bielefeld, PS über Jamal<br />
Temur, BR Hilden; 64Kg, Kevin<br />
Dieker, Wittener BC, PS über Murat<br />
Ertas, Bayer Leverkusen; 69Kg<br />
(int), Jurik Babajan, BC Bielefeld,<br />
PS über Mohammed Bölükbas,<br />
Sportwerk Düsseldorf; 69Kg, Cem<br />
Korkmaz, Weseler BC, PS über<br />
Nathan Lokoki, Colonia 06; 75Kg<br />
(int), Anil Saglam, BC Erle, PS über<br />
Eduard Ganemann, TV Paderborn;<br />
75Kg, Metin Kaynak, Kamp Lintfort,<br />
PS über Artur Patt, Bayer Leverkusen;<br />
81Kg Mücahit Ögdü, BuS Dinslaken,<br />
PS über Robert Kurz, BC<br />
Bielefeld; 91Kg (int), Emre Birekul,<br />
Köln Kalk, PS über Mirlind, Hasaj,<br />
ATV Bad Honnef.<br />
EUREGIONAAL Boksgala in<br />
Maastricht<br />
50Kg/Fr. Heleen Hellinga, Verbon,<br />
PS über Michelle Heyens, Boksteam<br />
Vargas; 57Kg/Fr. Gina Hofman,<br />
SCM Maastricht, PS über<br />
Josefoen Groot, Boksteam Vargas;<br />
60Kg/Ju. Jan Vroomen, Heerlen,<br />
OW geg. Asadual Alizada, BC Aachen<br />
; 60Kg/Fr. Mirthe Velders,<br />
Boksteam Vargas PS über Denise<br />
Maes, Verheagen; 60Kg/Fr. Michaela<br />
Helmesova, SCM Maastricht<br />
PS über Agnes Fortuna, BC Köln;<br />
69Kg/Ju. Mark Dufornee, QS Tilborg,<br />
PS über Mohammed Djan,<br />
DBM; 69Kg/Ma. Lars Koevoets,<br />
Verheagen PS über Mehdi Laouji,<br />
Verbon; 69Kg/Ma. Narek Manukjan,<br />
SCM Maastricht, unent. geg.<br />
Freek Theunisse, Limburgia; 81Kg/<br />
Ma. Dominic Hoogendijk, Ver. Benthuizen,<br />
PS über Timo Rost, SG<br />
Kaarst; 60Kg/Ma. Umat Aydin, QS<br />
Tilburg, PS über Narek Antonian,<br />
SCM Maastricht; 75Kg/Ma. Alaige<br />
Camara, NABA, PS über Mohammed<br />
Khaloua, Leverkusen; 75Kg/<br />
Ma. Farid Yousif, Leverkusen, PS<br />
über Samad Benrane, Verheagen;<br />
81kg/Ma. Frank van Boxtel, QS Tilburg,<br />
RSC-I Rd. 3 über Ali Akceylan,<br />
BR Düren; 75Kg.Ma. Soufian Touba,<br />
SG Kaarst, PS über Thomas<br />
Heijens, SCM Maastricht ; 91Kg/<br />
Ma. Ricardo Snijders, Heerlen,<br />
RSC-H Rd. 2 über Daan Colberts,<br />
Verheagen; +91Kg/Ma. Max Pilz,<br />
PTSV Aachen, PS über Hannes<br />
Terlinde, SCM Maastricht.<br />
Landesmeisterschaften der<br />
Junioren in Kamp-Lintfort<br />
57Kg nat. Ibragim Gunaev, BC Minden,<br />
PS über Marvin-Peter Kurth,<br />
SSV Bornheim; 44Kg nat. Salah<br />
Ibrahim, BC Münster, PS über Kevin<br />
Stein, Telekom Münster; 46Kg<br />
int. Jamal Magomedov, FK Düren,<br />
PS über Ibragim Arsenov BC Gütersloh;<br />
50Kg int. Konstantin Hellwich,<br />
TuS Gerresheim, RSC Rd.2<br />
über Miktad Teke, Bonner BC; 50Kg<br />
nat. Daniel Berger, BC Gahmen, PS<br />
über Louis Abeltah, Telekom Münster;<br />
52Kg nat. Abdulhakim Salim-<br />
Yeslim, PS über Ozan Ulucan,<br />
Bayer Leverkusen; 54Kg int. Bilal<br />
Yamaldelen, FK Köln Kalk, PS über<br />
Drilon Musafi, Bayer Leverkusen;<br />
54Kg nat. Iljas Asanov, SV Brackwede,<br />
PS über Youssef Fares, TuS<br />
Gerresheim; 57Kg int. Steward<br />
Nasrat, BR Essen, Aufgabesieger<br />
Rd. 1 über Hüseyin Tunc, Dortmund<br />
BC 20/50; 60Kg int. Tayfun Kardas,<br />
BC Bielefeld, RSC Rd. 3 über Daniel<br />
Albrecht, TV Vreden; 60Kg nat.<br />
Ibrahim Lawand, SSV Bornheim,<br />
PS über Kai Rempel, BC Güterloh;<br />
63Kg nat. Alexander Kupreenko,<br />
BF Bottrop, PS über Rene Kubicki,<br />
BSV Mengende; 66Kg nat. Oliver<br />
Ginkel, FK MG PS über Jonathan<br />
Zumbe, Colonia 06; 75Kg int. Suleym<br />
Hankarov, BC Kohlscheid, PS<br />
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 01. Juni 2013<br />
60 <strong>BoxSport</strong>
KÄMPFE -- alle sieger -- ALLE KÄMPFE<br />
über Alexander Golon, Wittener BC;<br />
+80Kg int. Tim Sauerbach, Weseler<br />
BC, PS über Emre Fidan, BC Berg.<br />
Gladbach.<br />
ABCC Apeldoorn – Boxring Hilden<br />
11:7<br />
52Kg, Jun. Hendrik van der Vaart,<br />
Apeldoorn, PS über Ali Cem Koc,<br />
Hilden; 69Kg, Man. Xhavier Köhlen,<br />
Apeldoorn, PS über Fulvio Menone,<br />
Hilden; 81Kg, Man. Florian Kluge,<br />
Hilden, Unentschieden gegen Gijs<br />
Onstenk, Apeldoorn; 75Kg, Man.<br />
Gianluca Taccia, Hilden, PS über<br />
Remco Hofstede, Apeldoorn; 75Kg,<br />
Man. Ahmet Calik, Apeldoorn, PS<br />
über Shahin Mohammadi, Hilden;<br />
69Kg, Man. Wouter Djokic, Apeldoorn,<br />
PS über Dimitry Zazdravnykh,<br />
Hilden; 64Kg, Man. Vitaly<br />
Gavurov, Hilden,Unentschieden<br />
gegen Malke Buyukaya, Apeldoorn;<br />
75Kg, Man. Arthur Gerzen, Hilden,<br />
PS über Elaige Camara, Apeldoorn;<br />
81Kg, Man. Marco Oelze, Hilden<br />
Unentschieden gegen Ben Tingen,<br />
Apeldoorn.<br />
SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Landesjugendmeisterschaften<br />
in Elmshorn<br />
LM-Halbfinale: Kad.: -54 kg: Sinkinov,<br />
Niko (ACE Elmshorn) 14:12-<br />
PS ü. Eckey, Derek (Marne); Jun.:<br />
-70 kg: Schmidt, Felix (Eckernförde)<br />
5:14-PN gegen Uzuev, Akbulat<br />
(ACE).<br />
LM-Finale: Schüler: -36,5 kg: Lieske,<br />
Erik (Ma.) 16:7-PS ü. Barts, Daniel<br />
(Geesthacht); Kad.: -38,5 kg:<br />
Schulz, Antony (Raisdorf) 7:9-PN<br />
gegen Ismail, Hiwa (Plön); -44,5 kg:<br />
Levinski, Pavel (Brunsbüttel) RSC-<br />
S. 2. R. ü. Ognjuk, Dennis (PSV Heide);<br />
-54 kg: Sinkinov, Niko (ACE)<br />
12:14-PN gegen Müller, Bjarne<br />
(Ma.); Jun.: -44 kg: Vartanov, Henry<br />
(Pl.) 15:8-PS ü. Weih, Dominik<br />
(Ma.); -60 kg: Akram, Jonas (Gaarden)<br />
6:10-PN gegen Sükmen, Metin<br />
(ACE); -63 kg: Wojczak, Tom-Willy<br />
(Ma.) 12:5-PS ü. Ahmed, Yasin (Pl.);<br />
-70 kg: Uzuev, Akbulat (ACE) 10:12-<br />
PN gegen Nasarjan, Vardges (Ma.);<br />
Jugend: -60 kg: Zakir, Hussein (Pl.)<br />
14:16-PN gegen Semmou, Kasim<br />
(Pl.); -69 kg: Al Saadi, Ahmet (Kaltenkirchen)<br />
15:21-PN gegen Daschyan,<br />
Samvel (Rendsburg);-75 kg:<br />
Schwichtenberg, Jan-Ole (Kadg.<br />
Heide) 13:30-PN gegen Gordasch,<br />
Alexander (PSV Heide).<br />
„Youngster-Cup“-Halbfinale:<br />
Jun.: -63 kg: Djafa, Endrit (Eck.)<br />
RSC-S. 2. R. ü. Hajuzade, Rowschan<br />
(Schleswig); -75 kg/1: Oyuzyani,<br />
Jawid (Pl.) Aufg.-S. 2. R.<br />
ü. Voss, Kevin (Kadg.), Steinweg,<br />
Eike (Pl.) 10:11-PN gegen Özdemir,<br />
Volkan (ACE).<br />
„Youngster-Cup“-Finale: Kad.:<br />
-44,5 kg: Kunz, Philipp (PSV H.)<br />
16:20-PN gegen Godje, Achrat<br />
(Eck.); -56 kg: Ucak, Ferhat (Eck.)<br />
12:13-PN gegen Tatscharyan,<br />
Misak (RD); -59 kg: Ibragimov,<br />
Imali (Pl.) 5:4-PS ü. Kober, Alexander<br />
(BC Itzehoe); -62 kg: Balalaev,<br />
Mark (Geesth.) 10:13-PN gegen<br />
Dahlke, Pascal (SgG Lübeck); -68<br />
kg: Gajensky, Dennis (Pl.) 29:9-<br />
PS ü. Lindner, Alexander (PSV<br />
Kiel); Jun.: -75 kg/2 Hölting, Lukas<br />
(Kadg. H.) 14:11-PS ü. Manykian,<br />
Azat (PSV H.); -75 kg/1: Özdemir,<br />
Volkan (ACE) Aufg.-N. 2. R. gegen<br />
Oyuzyani, Jawid (Pl.); Jgd.: -56 kg:<br />
Haldari, Ali (Pl.) 9:13-PN gegen Yildiz,<br />
Serhat (Itz.); -69 kg: Martynovych,<br />
Yavgeniy (Geesth.) 8:11-PN<br />
gegen Wöhl, Kevin (Kadg.); -75 kg:<br />
Martinovic, Antonio (Pl.) 12:4-PS ü.<br />
Bernstein, Brian (Gaa.).<br />
Rahmenkämpfe: Jun.: -54 kg: Paul<br />
Guschakowski (PSV H.) 3:14-PN<br />
gegen Demirel, Müslim (Pl.); -57<br />
kg: Ersoy, Murat (ACE) Aufg.-N. 1.<br />
R. gegen Musaev, Ali (Pl.); wElite:<br />
-69 kg: Szarko, Patrycja (Gaa.)<br />
18:16-PS ü. Quintern, Sarah (Eck.);<br />
Elite: -75 kg: Jakuschenko, Bogdan<br />
(Eck.) 9:10-PN gegen Fousekis,<br />
Evangelos (Kadg.).<br />
SÜDWEST<br />
1. Christian-Regenauer-<br />
Gedächtnispokal des<br />
AV 03 Speyer<br />
Männer: Halbweltergewicht:<br />
Michele Lo Curto (AV 03 Speyer)<br />
Punktsieger über Michael Citverer<br />
(ASC Dudweiler); Welter: Alberto<br />
Arlindo (Karlsruher SC) PS über<br />
Marcel Zahn (BC Schwetzingen);<br />
Halbschwer: Timo Glessmann<br />
(AC Weinheim) PS über David Harutjunian<br />
(BR Limburg), Dimitri Wasiltschuk<br />
(BC Schwetzingen) PS<br />
über Michael Seitz (1. FC Kaiserslautern);<br />
Schwer: Eugen Frank (BC<br />
Mingolsheim-Kronau) - Christian<br />
Müller (BC Schwetzingen) unentschieden;<br />
Superschwer: Enver<br />
Kaya (BC Schifferstadt) PS über<br />
Johann Frank (BC Mingolsheim-<br />
Kronau); Jugend (U 19): Mittel:<br />
Waldemar Drozd (AV 03 Speyer) -<br />
Jan-Gero Michel (BR Limburg) unentschieden,<br />
Saleh Barmani (AV 03<br />
Speyer) PS über Alexander Lorch<br />
(ASC Dudweiler); Halbschwer:<br />
Andreas Ort (AV 03 Speyer) PS<br />
über Emmanuele Adu Frimpong (1.<br />
FC Kaiserslautern), Thomas Ens<br />
(BV Erbach) PS über Dardan Tahiri<br />
(ASV Landau); Schwer: Armed Osmani<br />
(1. FC Kaiserslautern) PS über<br />
Moritz Hierold (TuS Niederkirchen);<br />
Kadetten (U 15): Papier: Hakan<br />
Cabucak (1. BC Neustadt) PS über<br />
John Gerhauser (VT Frankenthal);<br />
Bantam: Jessy Sell (VT Frankenthal)<br />
PS über Richard Rossbach<br />
(AV 03 Speyer).; Welter: Ozan Cabucak<br />
(1. BC Neustadt) PS über Kai<br />
Schneider (Karlsruher SC);<br />
Frauen: Feder: Sarah-Isabell<br />
Häusler (1. BC Speyer) PS über<br />
Anna-Katharina Blanche (BR Limburg);<br />
Welter: Anna Mayer (AC<br />
Weinheim) Aufgabesiegerin 1. Runde<br />
über Kathrin Rippel (ASC Dudweiler);<br />
Juniorinnen (U 17): Leicht:<br />
Noemi Lo Curto (AV 03 Speyer) PS<br />
über Madeleine Mohrhardt (Karlsruher<br />
SC).<br />
Christian-Regenauer-Wanderpokal<br />
für erfolgreichsten Verein: AV<br />
03 Speyer, 2. 1. BC Neustadt, 3. AC<br />
Weinheim.<br />
BAYERN<br />
Oberbayerische Meisterschaft<br />
2013<br />
n Samstag/Sonntag, 04./05. Mai<br />
2013, 15:00/11:00 Uhr, Sporthalle<br />
Säbener Straße, 81547 München.<br />
Mannschaftsvergleich<br />
BC Straubing - Landesauswahl<br />
Hamburg<br />
n Sonntag, 05. Mai 2013, 10:00<br />
Uhr, Festzelt Frühlingsfest, 94467<br />
Deggendorf.<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Boxring 46 Kirchweyhe<br />
n Samstag, 04. Mai 2013, 16:00<br />
Uhr, Turnhalle der Grundschule Leeste,<br />
Boxveranstaltung.<br />
TERMINKALENDER DER AMATEURE<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
NABV-Meisterschaften<br />
n Samstag, 04. Mai 2013, 16:00<br />
Uhr, NABV Männer Vorrunde, Boxhalle<br />
der Faustkämpfer MG, Am Ringerberg<br />
11, 41068 Mönchengladbach.<br />
n Samstag, 11. Mai 2013, 16:00<br />
Uhr, NABV Männer (Halbfinale)<br />
ENNI-Sportpark, Am Sportzentrum<br />
47445 Moers.<br />
n Samstag, 18. Mai 2013, 16:00<br />
Uhr, NABV Männer (Finale), Stadtwerke<br />
Hilden Arena, Grünstrasse 4,<br />
40723 Hilden.<br />
MABV-Meisterschaften<br />
n Samstag, 04. Mai 2013, 17:00<br />
Uhr, MABV Männer/Frauen 1.<br />
Halbfinale, Mehrzweckhalle Gymnasium,<br />
Dr.-Ruben-Straße, 41836<br />
Hückelhoven.<br />
n Sonntag, 05. Mai 2013, 11:00<br />
Uhr, MABV Männer/Frauen 2. Halbfinale,<br />
Kultur- und Medienzentrum,<br />
Steinstr. 15, 50259 Pulheim.<br />
WABV-Meisterschaften<br />
n Sonntag, 05. Mai 2013, 15:00<br />
Uhr, WABV Männer/Frauen Finale,<br />
Sporthalle Ernst-Barlach-Schule,<br />
Graf-Kanitz-Str., 32049 Herford.<br />
Kevelaer<br />
n Sonntag, 12. Mai 2013, Offene<br />
Stadtmeisterschaft der Stadt Kevelaer,<br />
Festzelt, 47623 Kevelaer<br />
Stadtmitte.<br />
WBC-Duisburg<br />
n Sonntag, 12. Mai 2013, 13:00<br />
Uhr, Boxveranstaltung des WBC-<br />
Duisburg, Dreifachturnhalle Duisburg-Walsum,<br />
Beckersloh 13,<br />
47179 Duisburg.<br />
TuS Gerresheim<br />
n Samstag, 25. Mai 2013, 16:00<br />
Uhr, Boxveranstaltung, Boxhalle<br />
d. TuS Gerresheim, Heyestr. 61,<br />
40625 Düsseldorf.<br />
NRW-Meisterschaften<br />
n Samstag, 25. Mai 2013, NRW<br />
Kadetten/Schüler (Vorrunde), in<br />
Gronau.<br />
n Sonntag, 26. Mai 2013, NRW Kadetten/Schüler<br />
(Finale), in Gronau.<br />
Duisburg<br />
n Samstag, 25. Mai 2013, 10:00<br />
Uhr, Mitgliederversammlung des<br />
Boxsport- Verbandes NRW, Sportschule<br />
Wedau, Friedrich Alfred Str.<br />
15, 47055 Duisburg.<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
61
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
BREMEN<br />
Amtliche Mitteilung<br />
Der Sportverein Tura Bremen<br />
ist nicht Mitglied in unserem<br />
Landesverband und damit<br />
auch nicht im Deutschen Boxsport-Verband<br />
existent. Gleiches<br />
trifft für die Vereine: Polizei-SV<br />
Bremen, Flamingo Gym<br />
Bremen, SAV Bremen-Vegesack<br />
zu. Boxsportler/innen, die dem<br />
niedersächsischen Box-Club<br />
Verden angehören, sollen unter<br />
dem Namen Tura Bremen<br />
an Meisterschaften teilgenommen<br />
haben bzw. sollen sogar<br />
im Trikot von Tura Bremen,<br />
statt Verden, im Ring aufgetreten,<br />
vorgestellt worden sein.<br />
Wir bitten den DBSV darauf zu<br />
achten, dass sich solche Vorgänge<br />
in Zukunft nicht mehr<br />
ergeben.<br />
gez. Albert Fahlbusch, Präsident<br />
BrABV<br />
HESSEN<br />
Mannschaftsmeisterschaft<br />
bleibt spannend<br />
Bei der zweiten Veranstaltung<br />
der Hessischen Mannschaftsmeisterschaft<br />
2013 in<br />
Aschaffenburg präsentierten<br />
sich die Gastgeber bärenstark.<br />
Vedat Saritag und Ruslan Hoffmann<br />
(beide Männerklasse)<br />
gewannen ihre Kämpfe nach<br />
Punkten. Ebenfalls als Sieger<br />
verließen die Lokalmatadoren<br />
Nick Bajdullaev (Kadetten),<br />
Oleg Bajdullaev (Jugend), Celine<br />
Manthey (Juniorinnen)<br />
und Alex Trupp (Jugend) den<br />
Ring. Bei einem Ausscheidungskampf<br />
zur Deutschen<br />
Männermeisterschaft konnte<br />
sich der Marburger Waldemar<br />
Adler nach gutem Kampf gegen<br />
den hoch motivierten Arwid<br />
Schneider (Limburg) verdient<br />
nach Punkten durchsetzen.<br />
Anschließend wurden als beste<br />
Kämpfer Ruslan Hoffmann<br />
und Rafal Cisczewski ausgezeichnet.<br />
Viktor Vitulin erhielt<br />
den Pokal für den besten Nachwuchsboxer,<br />
bester Techniker<br />
wurde Waldemar Adler. In<br />
der Gesamtwertung bleibt es<br />
spannend, die derzeit besten<br />
hessischen Boxteams, Aschaffenburg-Leider<br />
und Marburg,<br />
liegen punktgleich an der Tabellenspitze.<br />
Dahinter lauern<br />
Nordend Offenbach, Box Gym<br />
Kesselstadt, der letztjährige<br />
Sieger PSV Frankfurt und die<br />
starken Wölfersheimer.<br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
Heinz Lepczyk gestorben<br />
In Heinz Lepczyk ist einer der<br />
bekanntesten und erfolgreichsten<br />
Wismarer Boxsportler nach<br />
schwerer Krankheit im Alter von<br />
73 Jahren verstorben. Lepczyk<br />
war 1963 vom ASK Vorwärts<br />
Kühlungsborn zur Ligastaffel<br />
der SG Dynamo Wismar gewechselt.<br />
Achtmal gewann er<br />
in begeisternden Finalkämpfen<br />
den Titel „Meister des Bezirkes<br />
Rostock“ im Schwergewicht. In<br />
insgesamt 125 Kämpfen stand<br />
Lepczyk mit vielen nationalen<br />
Meistern im Ring, unter anderem<br />
mehrfach in Polen und der<br />
Tschechoslowakei. Unvergessen<br />
der Kampf 1964 im Halbfinale<br />
der Einzelmeisterschaft, als er<br />
dem EM-Dritten vom SC Traktor<br />
Schwerin, Karl Degenhardt,<br />
einen großen Kampf lieferte, nur<br />
nach Punkten unterlag und die<br />
Bronzedemaille für die Hansestadt<br />
erkämpfte. Lepczyk gehörte<br />
im gleichen Jahr zur Wismarer<br />
Ligastaffel, die unter ihrem Trainer<br />
Fiete von Thien den Aufstieg<br />
in die 1. DBV-Liga schaffte.<br />
NIEDERSACHSEN<br />
„Heini“ Hamann verstorben<br />
Nach<br />
langer<br />
schwerer<br />
Krankheit<br />
ist „Heini“<br />
Heinrich<br />
Hamann<br />
im Alter<br />
von 77<br />
Jahren gestorben.<br />
„Heini“ Heinrich<br />
Hamann<br />
Von 1948 bis ins Jahr 1965 absolvierte<br />
er 178 Kämpfe für den<br />
VfB Oldenburg. Seine Kampfbilanz<br />
mit 154 Siegen sucht heute<br />
noch ihresgleichen. Bereits 1959<br />
übernahm Hamann das Amt<br />
des Trainers im VfB und füllte<br />
dieses Ehrenamt bis 2007 aus.<br />
Große Namen wie z.B. Andreas<br />
Schnieders gehörten zu seinen<br />
Schützlingen. Heini war stets<br />
mit seinem Fachwissen gefragt<br />
und stand immer zur Verfügung,<br />
wenn er gebraucht wurde.<br />
Als Jugendwart des damaligen<br />
NABV und heutigen NBSV begleitete<br />
er vielen Jugendliche,<br />
die teilweise heute noch aktiv<br />
sind. Heinrich Hamann erhielt<br />
viele hohe Auszeichnungen,<br />
u.a. das Bundesverdienstkreuz<br />
und blieb seinem Boxsport bis<br />
zuletzt verbunden.<br />
Boxring Kirchweyhe gegen<br />
Rassismus und Gewalt<br />
Der Boxring 46 Kirchweyhe will<br />
mit einer Boxveranstaltung ein<br />
Zeichen gegen Rassismus und<br />
Gewalt setzen. Kirchweyhe war<br />
zuletzt bundesweit in den Schlagzeilen,<br />
weil dort ein Jugendlicher<br />
zu Tode geprügelt worden war.<br />
„Die schrecklichen Ereignisse<br />
der letzten Zeit, in der ein junger<br />
Mensch zu Tode gekommen ist,<br />
wurden auch im BR46 thematisiert“,<br />
erklärte der 1. Vorsitzende<br />
des Klubs, Rüdiger Förster.<br />
„Die Trainer sprachen mit ihren<br />
Schützlingen, um sie auch für unseren<br />
Sport zu sensibilisieren. Wir<br />
sehen uns als seriöse Sportart, in<br />
der der Respekt vor dem Gegner<br />
eine große Rolle spielt. Junge<br />
Leute wollen ihre Kräfte messen,<br />
sollen sie auch, aber bei uns. Bei<br />
uns gibt es das nicht, wenn einer<br />
schon besiegt ist, noch feige<br />
nachzutreten.“ Der Eintritt zur<br />
Kirchweyher Boxveranstaltung<br />
am 4. Mai in der Turnhalle der<br />
Grundschule Leeste ist frei.<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
Neue Oberliga startet<br />
im September<br />
Nun ist es amtlich: Von September<br />
an wird es in Nordrhein-<br />
Westfalen wieder Oberliga-Boxen<br />
geben. Anfang April klärten<br />
die teilnehmenden Teams letzte<br />
Details. Eine faustdicke Überraschung<br />
gibt es auch. Die als stark<br />
eingeschätzte Kampfgemeinschaft<br />
Leverkusen/Köln wird<br />
in der Saison 2013 nicht an den<br />
Start gehen. Sie wird durch das<br />
niederländische Windmill Team<br />
ersetzt. Neben den Niederländern<br />
starten die folgenden Mannschaften:<br />
Boxteam Nordrhein,<br />
MBR Hamm, Kampfgemeinschaft<br />
„Unser Fritz/Marl-Hüls“,<br />
sowie der Bonner BC. Düsseldorf<br />
und der Boxring Hilden bilden<br />
ebenfalls ein Team. Man hat sich<br />
darauf verständigt, dass Boxer,<br />
die in der 1. oder 2. Liga antreten,<br />
in der Oberliga nicht starten<br />
dürfen. Los geht es am 14.<br />
September. Dann hat das Team<br />
Nordrhein die Niederländer zu<br />
Gast und die KG „Unser Fritz/<br />
Marl-Hüls“ trifft auf Düsseldorf/<br />
Hilden. Alle Termine im Internet<br />
auf www.boxnrw.de.<br />
Westfalen räumen bei<br />
Landesmeisterschaft ab<br />
Der NRW-Jugendwart Josef<br />
Gottfried war sichtlich zufrieden<br />
mit den Leistungen der Junioren<br />
bei der Landesmeisterschaft in<br />
Kamp-Lintfort. Gottfried ist sich<br />
sicher, dass seine Boxer auch bei<br />
der Titelvergabe bei der deutschen<br />
Meisterschaft vorn mit<br />
dabei sein werden. Einer dieser<br />
Athleten ist Konstantin Hellwich<br />
vom TuS Gerresheim. In der Gewichtsklasse<br />
bis 50 Kg besiegte<br />
er den Bonner Miktad Teke durch<br />
Abbruch in der zweiten Runde.<br />
Auch Alexander Kupreenko<br />
hat das Ticket für die deutsche<br />
Meisterschaft gelöst. Der 15-jährige<br />
Bottroper ging drei Runden<br />
lang Vollgas gegen Rene Kubicki<br />
aus Mengede und gewann<br />
im Halbwelter nach Punkten.<br />
Der erfolgreichste Boxbezirk in<br />
NRW wurde Westfalen mit sechs<br />
Titeln, vor dem Mittelrhein mit<br />
fünf und dem Niederrhein mit<br />
vier Titeln.<br />
Drei NRW-Boxer<br />
siegen in Mastricht<br />
Verbissener Kampf im Schwergewicht:<br />
Max Pilz (links) muss sich nach<br />
Fehlurteil in Mastricht Lokalmatador<br />
Haanes Terlinde geschlagen geben<br />
Organisator Frank Rademakers<br />
war froh, dass er nicht jedem seiner<br />
Gäste bei der „EUREGION-<br />
AAL Boksgala“ die Hand schütteln<br />
musste. Der Chef des SCM<br />
Maastricht hätte sonst das Ende<br />
der Gala wahrscheinlich nicht<br />
mitbekommen. Über 1200 Zuschauer<br />
waren in die „De Geuselt<br />
Sporthalle“ gekommen, um bei<br />
einem wahren Boxspektakel dabei<br />
zu sein. 16 Amateurkämpfe<br />
standen auf dem Programm, davon<br />
acht mit NRW-Beteiligung.<br />
Timo Rost zeigte im Halbschwer-<br />
Der Kaarster Mittelgewichtler Soufian<br />
Touba besiegte Thomas Heijens vom<br />
SCM Maastricht<br />
62 <strong>BoxSport</strong>
gewicht gegen Dominic Hoogendijk<br />
aus Benthuizen eine tolle erste<br />
Runde. Danach war der Kaarster<br />
völlig von der Rolle und verlor<br />
den Kampf. Es sah ein wenig wie<br />
David gegen Goliath aus, als in<br />
der Königsklasse der hochaufgeschossene<br />
Max Pilz und der gedrungene<br />
Lokalmatador Haanes<br />
Terlinde im Ring standen. Nach<br />
der Urteilsverkündung schnappte<br />
sich Haanes den Siegerpokal,<br />
und gratulierte damit Max zum<br />
Sieg. Eine tolle Geste des fairen<br />
Sportsmanns aus Maastricht.<br />
Stadt Düsseldorf<br />
ehrt Renate Eßer<br />
Für herausragende Dienste um<br />
den Sport ist<br />
Renate Eßer<br />
mit der goldenen<br />
Ehrennadel<br />
der<br />
Renate Eßer wurde<br />
von der Stadt<br />
Düsseldorf mit der<br />
goldenen Ehrennadel<br />
ausgezeichnet<br />
Stadt Düsseldorfer<br />
ausgezeichnet<br />
worden.<br />
Mit großem<br />
Engagement<br />
vertritt Frau<br />
Eßer die Interessen<br />
der Boxer im Sportausschuss.<br />
Darüber hinaus führt sie<br />
als Geschäftsführerin die Geschicke<br />
des rührigen Fördervereins<br />
Düsseldorfer-Box-Vereine. Das<br />
ist aber längst nicht alles. Als Geschäftsführerin<br />
ist sie die rechte<br />
Hand von NABV-Präsident Erich<br />
Dreke, auf Boxveranstaltungen<br />
ist sie als Punktrichterin im Einsatz<br />
und in ihrem Verein, dem<br />
Sportring Garath, ist sie seit fast<br />
30 Jahren Kassiererin.<br />
Bärbel und Uwe Ottehenning<br />
ausgezeichnet<br />
Auf dem NABV-Verbandstag gab<br />
es gleich zwei Ehrungen. Präsident<br />
Erich Dreke überreichte<br />
Bärbel Ottehenning die Ehrennadel<br />
des DBV in Gold. Für ihren<br />
Ehemann Uwe gab es die silberne<br />
Verdienstehrennadel des<br />
DBV. Damit würdigte Dreke die<br />
langjährige Tätigkeit der beiden<br />
im Boxsport. Die Ottehennings<br />
verantworten als Vorstandsmitglieder<br />
die Geschicke des Kreises<br />
Rhein-Ruhr-Wupper. Zudem<br />
sind sie mit dem Boxring Hilden<br />
erfolgreich. Auch hier sind sie im<br />
Vorstand aktiv.<br />
Boxring Hilden verliert<br />
in Apeldoorn<br />
Auf einer Boxveranstaltung zu<br />
seinem 50. Geburtstag besiegte<br />
Der Hildener Halbschwergewichtler<br />
Florian Kluge (links) holte in Apeldoorn<br />
gegen Gijs Onstenk ein Unentschieden<br />
der Niederländische ABCC Apeldoorn<br />
den Boxring Hilden mit<br />
11:7. Trotz der Niederlage war<br />
Hildens Coach Uwe Ottehenning<br />
zufrieden mit den Leistungen<br />
seiner Boxer, denn die befürchtete<br />
Riesenklatsche blieb aus.<br />
Mit seinem Unentschieden holte<br />
Halbschwergewichtler Florian<br />
Kluge gegen Gijs Onstenk den<br />
ersten Punkt für den Boxring. Gianluca<br />
Taccias Punktsieg gegen<br />
Remco Hofstede war einstimmig.<br />
Arthur Gerzen zeigte gegen<br />
den Holländer Elaige Camara eine<br />
hervorragende Leistung und<br />
siegte nach Punkten. In einem<br />
technisch brillanten Kampf boxte<br />
Vitali Gavurov gegen Malke<br />
Buyukaya. Jedes anderes Urteil<br />
als unentschieden wäre dem<br />
Kampfverlauf nicht gerecht geworden,<br />
denn wenn der Hildener<br />
angriff, konterte Buyukaya. Griff<br />
Buyukaya an, konterte Gavurov.<br />
SAARLAND<br />
Einstimmigkeit in<br />
der Box-Union<br />
In der Hermann-Neuberger-<br />
Sportschule in Saarbrücken<br />
fand derDelegiertentag der Saarländischen<br />
Box-Union statt. Alle<br />
zehn saarländischen Vereine<br />
waren anwesend und hatten 35<br />
Delegierte benannt. Zunächst<br />
gedachte man Albert Karb (SV<br />
09 Fraulautern), der 1957 der<br />
1. saarländische deutsche (Junioren-)<br />
Meister wurde und im<br />
Alter von 72 Jahren verstorben<br />
war. Stolz präsentierte Präsident<br />
Neu in Sarah Ali (Neunkirchen),<br />
Mirco Martin (Elversberg) und<br />
Max Gryzek (Neunkirchen) die<br />
Erst-, Zweit- und Drittplatzierten<br />
der deutschen Meisterschaften<br />
2012. Die Vorstandswahlen verliefen<br />
allesamt einstimmig. Neu<br />
in den Vorstand gewählt wurde<br />
Roland Henzel (Homburg), der<br />
das vakante Amt des Schriftführers<br />
übernimmt. In den Vorstand<br />
zurückgekehrt ist der ehemalige<br />
Präsident und Kampfrichterobmann<br />
Bernd Roth (Völklingen),<br />
der wieder zum KO gewählt<br />
wurden. Bei den anderen Positionen<br />
erfolgte die einstimmige<br />
Wiederwahl. Wiedergewählt<br />
wurden auch nach 26 (!) Jahren<br />
Schatzmeisterin Helma Schäfer<br />
(Dudweiler) und Sportwart<br />
Gerd Riedel (Saarlouis). Weiterhin<br />
im Amt bleiben Präsident<br />
Karl Heinz Neu, Vizepräsident<br />
D. Michael Arndt (beide Wellesweiler)<br />
und Jugendwart David<br />
Kühn (Homburg).<br />
SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Nord-Titel für<br />
Elmshorner Sinkinov<br />
Die in Dorf Mecklenburg bei<br />
Wismar ausgetragene norddeutsche<br />
Meisterschaft der Schüler,<br />
Kadetten, Junioren und Jugend<br />
brachte die Boxer aus Schleswig-<br />
Holstein und Mecklenburg-Vorpommern<br />
zusammen. Vom AC<br />
Einigkeit Elmshorn (ACE) standen<br />
Semih und Eda Öztürk, Niko<br />
Sinkinov und Metin Sükmen<br />
bereit. Semih Öztürk blieb von<br />
vornherein ohne Gegner und<br />
nimmt nun als Nordbester an<br />
den deutschen Meisterschaften<br />
teil. Niko Sinkinov (12) trat wegen<br />
der verpatzten Landesmeisterschaft<br />
eine Gewichtsklasse<br />
tiefer an. Dort setzte er sich<br />
gegen den bisher ungeschlagenen<br />
Greifswalder Dennis Korth<br />
Die erfolgreichen Elmshorner Boxer bei<br />
der norddeutschen Meisterschaft in Dorf<br />
Mecklenburg: Eda Öztürk, ACE-Trainer Zekeriye<br />
Yücel, Niko Sinkinov und Metin Sükmen (von<br />
links)<br />
in besserer Form als zuletzt in<br />
Elmshorn nach Punkten durch.<br />
Metin Sükmen (15) reiste umsonst<br />
an. Sein vorgesehener Gegner<br />
war nicht zur Stelle, womit<br />
Sükmen kampflos zum Meister<br />
gekürt wurde. Eda Öztürk (15)<br />
war dagegen froh, mit der Stralsunderin<br />
Dominique Görlich<br />
eine Gegnerin gefunden zu haben.<br />
„Eda boxte im Vergleich zu<br />
ihren letzten Kämpfen variabler<br />
und besser, allerdings war die<br />
Gegnerin noch einen Tick besser<br />
und siegte verdient“, berichtete<br />
ACE-Trainer Zekeriye Yücel.<br />
SÜDWEST<br />
Bundestrainer staunte<br />
über Südwest-Meister<br />
Die Ersatzveranstaltung für die<br />
vom Deutschen Boxsport-Verband<br />
(DBV) abgeschafften überregionalen<br />
Gruppentitelkämpfe<br />
geriet zum Volltreffer. „Ich bin<br />
begeistert“, urteilte Bundestrainer<br />
Roland Kubath über die erste<br />
internationale Nachwuchs-Südwestmeisterschaft<br />
der Landesverbände<br />
Südwest, Baden-Württemberg<br />
und Hessen beim 1. BC<br />
Speyer. Kubath, im Olympiazentrum<br />
Rhein-Neckar auch regionaler<br />
Sichtungstrainer, staunte<br />
vor allem über eines: Nämlich,<br />
dass der von internen Querelen<br />
gestresste Südwestdeutsche<br />
Amateur-Box-Verband (SWABV)<br />
in den Altersklassen Jugend (U<br />
19), Junioren (U 17) und Kadetten<br />
(U 15) Anschluss an die<br />
Nachbarverbände hält. Obwohl<br />
die meisten Nachwuchsboxer<br />
aus Baden-Württemberg und<br />
Hessen weitaus mehr Kampferfahrung<br />
haben, gingen sieben<br />
Titel an den SWABV.<br />
Gelungene Premiere<br />
des Regenauer-Pokals<br />
Besser hätte die Premiere des<br />
Christian-Regenauer-Gedächtnispokals<br />
für den AV 03 Speyer<br />
nicht verlaufen können: 17 überwiegend<br />
passable<br />
Boxduelle, fünf Siege<br />
der sieben Speyerer<br />
Teilnehmer, immerhin<br />
120 Zuschauer im<br />
Athletenheim und zudem<br />
bleibt die Wandertrophäe<br />
für den<br />
erfolgreichsten Verein<br />
zumindest ein Jahr<br />
beim Veranstalter. Zufrieden<br />
wie AV-Abteilungsleiter<br />
Hans Diehl<br />
und Trainer Robert<br />
Sotnikov äußerte sich<br />
auch Bundestrainer<br />
Roland Kubath: „Da war recht<br />
Ordentliches dabei.“ Er meinte<br />
damit nicht nur die Junioren-Nationalboxerin<br />
Noemi Lo Curto.<br />
Mangels „passender“ Gegnerin<br />
erneut nicht im Feder-, sondern<br />
im (schwereren) Leichtgewicht,<br />
bot die 16-Jährige mit der Karlsruherin<br />
Madeleine Mohrhardt<br />
ein geradezu knallhartes, auch<br />
technisch gutes Gefecht, das die<br />
Speyerer „Sportlerin des Jahres<br />
2012“ nach Punkten gewann.<br />
Den Vereins-Wanderpokal zum<br />
Andenken an ihren Vater überreichte<br />
Jasmin Regenauer.<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
63
Im Würgegriff: Stefan Hoss<br />
besiegt Robert Westermann<br />
Abraham ehrte den<br />
MMA-Champion<br />
Arthur Abraham war<br />
begeistert. „Toll, was<br />
diese Sportler leisten“,<br />
sagte der ehemalige<br />
Box-Weltmeister, der in Dormagen<br />
zum ersten Mal eine Veranstaltung<br />
im Mixed Martial Arts<br />
Ex-Weltmeister Arthur Abraham<br />
legte Djamil Chan den Gürtel um<br />
(MMA), den<br />
kombinierten Kampfkünsten,<br />
besucht hatte. Abraham legte<br />
Djamil Chan den Siegergürtel<br />
um – Chan hatte sich bei der 9.<br />
Auflage der Veranstaltungsreihe<br />
„Respect.FC“ den Titel im<br />
Weltergewicht gesichert. Der<br />
Niederländer hatte seinen Gegner<br />
David Zawada durch K.o.<br />
in der ersten Runde<br />
besiegt. Nicht durch<br />
einen klassischen<br />
K.o.-Schlag, mit dem<br />
Abraham im Boxring<br />
seine Gegner bezwingt,<br />
sondern mit<br />
Kniestößen. Denn<br />
beim MMA werden<br />
die Kampfsportelemente<br />
aus dem Boxen,<br />
Kickboxen und<br />
Ringen miteinander<br />
kombiniert.<br />
Auch im Hauptkampf<br />
des Abends<br />
siegte Marcin Naruszczka<br />
dank seiner<br />
Kniestöße. In<br />
der zweiten Runde<br />
musste Nicolas Penzer<br />
im Duell um den<br />
vakanten Respect-<br />
Mittelgewichtstitel<br />
aus dem Kampf genommen<br />
werden.<br />
In einem mitreißenden<br />
Gefecht im<br />
Bantamgewicht krönte sich Stefan<br />
Hoss zum neuen Champion.<br />
Nach zwei ausgeglichenen<br />
Runden gegen Robert Westermann<br />
gewann Hoss im dritten<br />
Durchgang die Oberhand. Westermann<br />
musste schließlich den<br />
Kampf aufgeben – er steckte aussichtslos<br />
im Würgegriff seines<br />
Gegners, dem sogenannten Rear<br />
Naked Choke. Der Ritterschlag<br />
folgte für den neuen Titelträger<br />
jedoch erst nach dem Sieg.<br />
Kampfsportlegende Wanderlei<br />
Silva, der am Nachmittag im<br />
benachbarten Köln gemeinsam<br />
mit Arthur Abraham am Stand<br />
des Nahrungsergänzungsmittel-<br />
Herstellers Olimp Autogramme<br />
geschrieben hatte, legte Hoss<br />
den Respect-Gürtel um die schmale<br />
Taille. Der Brasilianer Silva,<br />
dank seiner spektakulären<br />
Knockouts in den Veranstaltungsreihen<br />
Pride in Japan und<br />
Ultimate Fighting Championship<br />
(UFC) in den USA ein Star<br />
der Branche, war eigens aus Las<br />
Vegas eingeflogen worden.<br />
Im Federgewicht musste der<br />
neue Champion über die Runden<br />
gehen. Und sah nach dem<br />
einstimmigen Punktsieg schwer<br />
gezeichnet aus. Max Coga aus<br />
dem Frankfurter Gym „MMA<br />
Spirit“ und der Niederländer<br />
Duane van Helvoirt setzten<br />
sich vier Runden lang zu. Coga<br />
Bernd Czabaun von Hauptsponsor Olimp<br />
mit Halbschwergewichts-Champion<br />
Stephan Pütz<br />
musste sich mit einem Sieg nach<br />
Punkten zufrieden geben – ihm<br />
wird es Recht gewesen sein.<br />
Im Halbschwergewicht setzte<br />
Stephan Pütz abermals das<br />
Knie erfolgreich ein – die Taktik<br />
des Abends funktionierte auch<br />
gegen Alexander Neufang. Nach<br />
drei Minuten und 21 Sekunden<br />
war Neufang k.o. und Pütz der<br />
neue Champion.<br />
Am 28. September steigt die<br />
Jubiläums-Auflage Respect 10 in<br />
Wuppertal.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.respectfc.de<br />
Kampfsport-Legende Wanderlei<br />
Silva ehrte Stefan Hoss<br />
64<strong>BoxSport</strong>
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe<br />
24 Runden lang haben<br />
sich Marco Huck (rechts)<br />
und Ola Afolabi bereits<br />
geprügelt. Wer von<br />
beiden nun wirklich der<br />
Bessere ist, wissen wir<br />
immer noch nicht. Am<br />
8. Juni stehen weitere<br />
zwölf Runden zwischen<br />
Weltmeister Huck und<br />
Fritz Sduneks Boxer<br />
Afolabi an. Vielleicht<br />
fällt ja einer mal um…<br />
Nächster<br />
Erscheinungstermin ist<br />
für Abonnenten<br />
der 13. Juni,<br />
ab dem 15. Juni<br />
im Handel<br />
Achtung: große<br />
Doppelausgabe<br />
Auf Stefan Härtel<br />
ruhen die Hoffnungen<br />
der deutschen<br />
Amateurboxer. Der<br />
Mittelgewichtler aus<br />
Berlin soll bei der<br />
Europameisterschaft in<br />
Minsk eine Medaille für<br />
den DBV holen<br />
Huck-Afolabi Teil III<br />
Einmal boxten sie unentschieden, einmal siegte<br />
Marco Huck knapp nach Punkten. Am 8. Juni trifft der<br />
Cruisergewichts-Champion erneut auf Herausforderer<br />
Ola Afolabi. Gibt es dieses Mal einen klaren Sieger?<br />
Die <strong>Klitschko</strong>s<br />
Vor ihrem Megakampf von Moskau müssen Wladimir<br />
<strong>Klitschko</strong> und Alexander Povetkin ihre Herausforderer<br />
Francesco Pianeta und Andrzej Wawrzyk aus dem Weg<br />
räumen. Und Vitali <strong>Klitschko</strong> fällt die Entscheidung, ob<br />
er überhaupt weiterboxt.<br />
Felix Sturm<br />
Der Ex-Weltmeister im Interview: Wie er sich wieder<br />
an die Spitze kämpfen will, welche Pläne er mit seinem<br />
Herausgeber und Chefredakteur: Hans Reski (0221-2587-260/261/334)<br />
Redaktion: Arne Leyenberg<br />
Ständige Mitarbeiter: Tobias Drews, Manfred Hönel, Peter Jaschke, Björn<br />
Jensen, Bertram Job, Matthias Kerber, Hans-Joachim Leyenberg, Jörg Lubrich,<br />
Alexander Mazur, Gunnar Meinhardt, Susanne Rohlfing, Hartmut Scherzer,<br />
Wolfgang Wycisk<br />
Fotos in dieser Ausgabe: ap, Bastian, Bittner, dpa, Frevert, H.I.S, Mausolf,<br />
Metelmann, Marianne Müller, Olimp, Sauerland Event, SES, Sidon, WBC, Wende,<br />
WSB<br />
Layout: Katharina Büchner, Michael Rosenstein, Bernd Schulte zur Wissen<br />
Internet: www.sportverlag.de<br />
E-Mail der Redaktion: boxsport@sportverlag.de<br />
Verlag: DSV Deutscher Sportverlag GmbH, Friesenplatz 16, 50672 Köln<br />
Tel.: (0221) 2587-0, Fax: (0221) 2587-200<br />
Verlagsleitung: Lutz Bandte<br />
Vertriebsleitung: Tobias Weidmann<br />
Boxstall hat.<br />
IMPRESSUM<br />
Internationales Boxen<br />
Alles über den Superfight von London, Mikkel Kessler<br />
gegen Carl Froch, sowie die Titelverteidigungen von<br />
Floyd Mayweather und Denis Lebedev.<br />
Die Europameisterschaft von Minsk<br />
Ausführliche Berichte und Analysen von der<br />
Europameisterschaft der Amateure in Minsk. Wie<br />
haben sich die deutschen Boxer auf dem Weg zu<br />
Olympia in Rio geschlagen?<br />
Die AIBA-Pläne<br />
Was der Weltverband mit seiner Profisparte vorhat.<br />
Dazu alles über das Finale in der World Series.<br />
Anzeigenverwaltung: Nele Niebaum. Tel. (0221) 2587-261.<br />
E-Mail: boxsport@sportverlag.de.<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom 1.1.2012.<br />
Abonnement: DSV Deutscher Sportverlag GmbH, Friesenplatz 11, 50672 Köln,<br />
Telefon (0221) 2587-243, E-Mail: service@sportverlag.de.<br />
Einzelverkauf: Partner Medienservices GmbH,<br />
Postfach 81 06 40, 70523 Stuttgart, Fax.: (0711) 7252320<br />
Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co KG, Frankfurter Str. 168, 34121 Kassel<br />
BOXSPORT erscheint monatlich, Einzelpreis: € 4,20. Jahresabonnementpreis<br />
(12 Ausgaben): € 45,60. Abonnementkündigungen sind sechs Wochen vor Ablauf<br />
des berechneten Zeitraums dem Abonnement-Vertrieb schriftlich bekannt zu<br />
geben. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche<br />
Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses<br />
Verbot fällt insbesondere auch die Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in<br />
elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM. Der Verlag haftet<br />
nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte, Unterlagen und Fotos.<br />
66 <strong>BoxSport</strong>
Marcos Nader, Dustin Dirks, Kubrat Pulev, Harald Lange und Boris Töppe (von links)<br />
Halle<br />
Frankfurt<br />
„Boxen statt Gewalt“<br />
breitet sich aus<br />
Eintracht Berlin breitet sich aus. Im Mai konnten wir mit Unterstützung von<br />
Boris Töppe, WoWi-Geschäftsführer, bereits den fünften Jahrestag vom SC<br />
Eintracht in Frankfurt/Oder feiern. Die Zweigstelle unseres SC Eintracht Berlin<br />
wird immer stärker. Die Sauerland-Profis Kubrat Pulev und Marcos Nader<br />
bereicherten die Frankfurter Geburtstagsfeier mit einer Autogrammstunde.<br />
Wann und wo kann man sich anmelden?<br />
Anmeldung für alle Altersklassen jeweils Montag bis Freitag 15–19 Uhr<br />
in der Robert-Havemann-Straße 7.<br />
Auch der SC Eintracht Berlin wartet auf weitere Boxer in Berlin-Marzahn,<br />
Eisenacher Straße 123 und Berlin-Hohenschönhausen, Wustrower Straße 26<br />
(Halle 3). Telefon mobil: 0178-600 5555