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GARTENBAHNEN Amerikanische Diesellok MK 5001 (Vorschau)

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02<br />

2013<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong><br />

ISSN 1433-0180 7,– [D] 7,30 [A] 7,30 [EU] sfr 12,50 E 45616<br />

GARTEN<br />

BAHNEN<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

Große Modelleisenbahnen mit Personenbeförderung<br />

<strong>Amerikanische</strong><br />

<strong>Diesellok</strong> <strong>MK</strong> <strong>5001</strong><br />

➜ Muldenkippwagen Ommi 51 F ➜ Ka 4986 der Deutschen Bundesbahn<br />

➜ Karlsruher Dampf- und Messe-Bilderbogen


GARTEN<br />

BAHNEN 02 / 13<br />

INHALT<br />

Porträt<br />

Erwin und Thorsten Niggemann<br />

schreiben über den Muldenkippwagen<br />

Ommi 51 F. Seite 8<br />

Lesen Sie ab<br />

Seite 18 den<br />

Bericht von<br />

Klaus Hess<br />

und Dr. Bernd<br />

Schmidt über<br />

“Die stärkste<br />

Dampflok<br />

der Welt“<br />

– die Y6b.<br />

Muldenkippwagen Ommi 51 F . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Erwin und Thorsten Niggemann<br />

Abenteuer Eisenbahn<br />

– aus OSTRAs Tagebuch – Teil 1. . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Das Lok-Porträt Nr. 3<br />

<strong>Amerikanische</strong> <strong>Diesellok</strong> Mk <strong>5001</strong><br />

im Maßstab 1:11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Alexander Rudin & Dr. Bernd Schmidt<br />

Das Lok-Porträt Nr. 4<br />

Y6b – „Die stärkste Dampflok der Welt“ . . . . . . . . 18<br />

Klaus Hess und Dr. Bernd Schmidt<br />

Ka 4986 der Deutschen Bundesbahn<br />

in Baugröße 12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Dr. Wolfgang Baierl<br />

Gartenbahn in Taiwan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Ulrich Ruess<br />

Ein amerikanischer Lokzug auf der privaten<br />

5˝ Gartenbahnanlage in der Schweiz. . . . . . . . . . 46<br />

Heinz Gerbig<br />

Pr axis<br />

Herstellung eines Dampfpfeifenventils . . . . . . . . . 29<br />

Lothar Breitner<br />

Puydorat Forest – Mein Switcher. . . . . . . . . . . . . 34<br />

Peter Bickel<br />

Rangiertritte und Trittstufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Wolfgang Rudolph<br />

Neues zum Thema Kugelsitz . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Rolf Lotz<br />

Rubriken<br />

Über „Mein<br />

Switcher“<br />

berichtet<br />

Peter Bickel.<br />

Seite 34<br />

Forum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

Poster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Börse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Termine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

<strong>Vorschau</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013<br />

1


Forum<br />

Editorial<br />

Forum<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser!<br />

Und schon sind wir mitten<br />

im Dampfjahr 2013 angekommen!<br />

Auch wenn das<br />

Wetter nicht immer mitgespielt<br />

hat, haben die ersten<br />

Gartenbahntreffen bereits<br />

stattgefunden. Auch in dieser<br />

Ausgabe haben wir wieder interessante Berichte für<br />

Sie zusammengestellt. Exemplarisch möchte ich hier<br />

auf die in der letzten <strong>Vorschau</strong> angekündigten Artikel<br />

hinweisen:<br />

Erwin und Thorsten Niggemann berichten über den<br />

Bau des Muldenkippwagens Omni 51 F. Im Lok-Porträt<br />

stellen Alexander Rudin und Dr. Bernd Schmitt die<br />

amerikanische <strong>Diesellok</strong> Mk <strong>5001</strong> im Maßstab 1:11 vor.<br />

In dem Artikel „Kleinlok auf großer Spur“ von Dr. Wolfgang<br />

Bairl wird über die Ka 4986 der Deutschen Bundesbahn<br />

in Baugröße 12 berichtet. Neben weiteren<br />

interessanten Beiträgen finden Sie in dieser Ausgabe<br />

auch Termininformationen, das Forum und die Börse.<br />

Die Zeitschrift <strong>GARTENBAHNEN</strong> lebt nicht nur von ihrer<br />

Redaktion, sondern vor allem von ihren guten Autoren.<br />

Wir würden uns darum sehr freuen, wenn weiterhin die<br />

bewährten <strong>GARTENBAHNEN</strong>-Autoren dieser Zeitschrift<br />

auch in Zukunft Beiträge zur Verfügung stellen können.<br />

Gerne möchte ich darauf aufmerksam machen, dass<br />

sich alle Leser aktiv an der Gestaltung der GARTEN-<br />

BAHNEN beteiligen können. Entweder Sie betätigen<br />

sich als Autor oder schicken uns einfach einige Fotos<br />

Ihrer Arbeiten. Die Redaktion hilft Ihnen gerne bei der<br />

Umsetzung Ihres Beitrages.<br />

Aufgrund unseres Bestrebens, die Qualität der GAR-<br />

TENBAHNEN zu sichern und zu steigern, haben wir<br />

für Anregungen und natürlich auch für Kritik offene Ohren.<br />

In der Hoffnung, dass in der vorliegenden Ausgabe<br />

wieder für jeden Leser etwas dabei ist, verbleibe ich mit<br />

freundlichen Grüßen und wünsche<br />

Leserbrief zum Artikel<br />

„Ein SKL für schmale Spur“<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 4/2012<br />

Laut dem 2. Absatz des o. g. Artikels nimmt sich niemand<br />

dieser Fahrzeugkategorie an. Ich habe bereits im Jahr<br />

2010 einen Kraftrottenzugwagen der Baureihe Klv 51 mit<br />

Anhänger Kla 01 der Firma Robel in 5 Zoll M. 1:10 gebaut.<br />

Das Fahrgestell ist aus Stahl mit kugelgelagerten Achsen.<br />

Das Fahrerhaus und der Motorvorbau sind aus Alu.<br />

Der Aufbau ist aus Holz. Der Kran (Alu) ist funktionstüchtig.<br />

Unter dem Fahrgestell (Boden unter Fahrerhaus und<br />

viel Spaß beim Lesen!<br />

Ihr Udo Mannek<br />

2 <strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


Forum<br />

Forum<br />

Karlsruher Dampf- und<br />

Messe-Bilderbogen<br />

zusammengestellt von Klaus Rabensdorf<br />

Lautes, geschäftiges Treiben herrschte wie eh und je in<br />

der Halle 2 auf der großen Spur 5-Anlage. Leider fehlte<br />

dieses Jahr die Fotorampe. War die Bewältigung der<br />

Steigung für manche Maschinisten in der Vergangenheit<br />

zum Problem geworden und führte dies nun zum Verzicht<br />

der ansonsten bei den Besuchern beliebten Attraktion?<br />

Nichtsdestotrotz, es wurde fleißig Eisenbahn<br />

gespielt, rangiert, Züge zusammengestellt, Wagen beund<br />

entladen, lange Züge geschleppt und komplett nach<br />

kurzem Halt an andere Zugloks übergeben. Wieder ein<br />

echter Hingucker und allerliebst inszeniert: die US-Waldbahnidylle<br />

vom Freundeskreis um Gerd Ziller. Herausstechende<br />

Einzelexponate waren der beeindruckende<br />

Dampfkran von Alberto Celot, die GS-4 „Daylight“ von<br />

Guiseppe da Rosa, die 52 100 von Adolf Trisko und das<br />

gewaltige und ausladende 1:11-Modell des 160 t-Krans<br />

„Goliath“ von Michael Baumann.<br />

Alberto Celot erklärt Details seines wunderschön in 1:11 gebauten<br />

Modells des Bucyrus Erie RR 250 t-Dampfkrans.<br />

Werkzeugkiste bzw. Sitzbank auf der Ladefläche) sind<br />

zwei kleine Lüftermotoren aus dem Automobilbau angebracht.<br />

Der Antrieb erfolgt über Kette mit Spannvorrichtung.<br />

Steuerung und Akku mussten aus Platzgründen im<br />

Container des Bedienwagens untergebracht werden. Das<br />

kleine und leichte Gefährt zieht in der Ebene zwei Personen<br />

und bei Steigungen eine Person.<br />

Das Fahrzeug war so schon zu sehen bei Veranstaltungen<br />

in Kürnbach, Bisingen, Plochingen, Roßdorf, Gustavsburg,<br />

Kaufungen, Brünn (CZ) und zu Hause auf der „Langenhainer-Garten-Bahn“<br />

(LGB).<br />

Viele Grüße aus Nordhessen Karl-Heinz Schäfer<br />

Nach Plänen und Gussteilen von SOB schuf Mike Ellis sein<br />

„Project Tigerli“ in 7¼˝ und heimste mit der wunderschön<br />

gebauten E3/3 #8527 prompt einen 2. Platz beim britischen<br />

Modellbauwettbewerb ein.<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 3


Forum<br />

Forum<br />

Gelöste Stimmung am Stand von Mini-Dampf-<br />

Tirol: Hans Girsberger, Klaus Rabensdorf und<br />

Günther Eckl in fröhlicher Gesprächsrunde.<br />

Hilfreich für viele Eisenbahnmodellbauer:<br />

Feinste Schilder in Ms oder Alu fertigt<br />

Schwarzer DF Kft genau nach Kundenwunsch<br />

an.<br />

Feinster Modellbau demonstriert von Günther<br />

Eckl: der Lyra-Bügel seiner 5 Zoll „Mittenwald“<br />

1060.001 der k.k.St.B.<br />

Eine weiterhin bemerkenswerte Bereicherung des Hallentreffens<br />

ist die erfreulich gute Präsenz von Vereinen,<br />

manche nehmen für die Teilnahme in Karlsruhe lange<br />

Anreisen in Kauf und transportieren dabei gewichtige<br />

Exponate. Insbesondere für die nicht in unmittelbarer<br />

Nähe zu Karlsruhe beheimateten Vereine ist die Teilnahme<br />

am Treffen in Karlsruhe mit erheblichen Kosten<br />

verbunden, das Gleiche gilt auch für die überwiegende<br />

Zahl der in Halle 2 aktiven Eisenbahner. Sicherlich, es<br />

mag zutreffen, dass bei keiner anderen Veranstaltung<br />

der Dampf- und Gartenbahnszene die selbst geschaffenen<br />

Schätze und das modellbauerische Können einem<br />

so großen Publikum vorgestellt werden können, aber der<br />

damit verbundene Aufwand an Zeit und Geld sollte auch<br />

nicht unter den Teppich gekehrt werden. Auch hier gilt:<br />

Die Veranstaltung oder besser gesagt, der Veranstalter,<br />

kann nur mit ausreichender Qualität bei von den Vereinen<br />

oder privaten Teilnehmern Gezeigtem auf ein entsprechend<br />

hohes Niveau und als Folge davon auf eine<br />

ausreichende Menge an Eintritt zahlenden Besuchern,<br />

insbesondere Schaulustigen und Familien hoffen.<br />

Wechseln wir nun zur Halle 1 und den hier austellenden<br />

gewerblichen Anbietern aller Güter und Waren, welche<br />

der angehende oder bereits ambitionierte Dampf- und<br />

Gartenbahner braucht und sich über aktuelle Angebote<br />

informieren möchte. Um nun die hier „gefühlte“<br />

Stimmung etwas einzufangen und zu bewerten sei mir<br />

gestattet, hierzu einen kleinen Ausflug zu Mutter Natur<br />

anzustellen:<br />

Wenn dem Spaziergänger bei einem winterlich-stürmischen<br />

Spaziergang der eisige Wind ins Gesicht bläst,<br />

spricht man von „gefühlter“ Kälte, die dann schon mal<br />

deutlich unter der tatsächlichen, an geschützter Stelle,<br />

gemessenen Temperatur liegt. In den USA, wo beileibe<br />

nicht alles nachahmenswert für uns sein sollte, wird<br />

dieses Empfinden in den Wetternachrichten sogar als<br />

Messgröße dargestellt – mit dem windchill factor. Egal<br />

ob mit oder ohne Faktor belegt – dieses Beispiel soll<br />

zeigen, dass sich eine vordergründig subjektive Wahrnehmung<br />

sehr wohl von den tatsächlichen Verhältnissen<br />

unterscheiden kann.<br />

Beim Gang durch die Halle 1 beim 17. Echtdampf-<br />

Hallentreffen vom 11. bis 13. Januar 2013 schlich sich,<br />

rein oberflächlich betrachtet, der Eindruck einer abnehmenden<br />

Präsentation der gewerblichen Aussteller ein.<br />

Das wäre – wenn es denn so zuträfe – eine sehr zu<br />

bedauernde Entwicklung. Aber wie oben angeführt, stimmungsgesteuerte<br />

Einschätzungen können täuschen!<br />

Lassen wir konkrete Zahlen sprechen: An gewerblichen,<br />

für unser Hobby – der Mitfahr-Gartenbahn – relevanten<br />

Ausstellern waren beim 17. Treffen vorhanden: 37 Firmen/Vereine.<br />

Ein Jahr zuvor, im Januar 2012 beim 16.<br />

Treffen, waren es 36. Somit ist die Vermutung nach einer<br />

zahlenmäßigen Abnahme gegenüber dem Jahr zuvor<br />

eindeutig entkräftet worden. Es wird wohl anderweitig<br />

eine Erklärung für die subjektiv negative Wahrnehmung<br />

einer Reduzierung herhalten müssen, so könnten z. B.<br />

einige Anbieter sich dieses Jahr mit kleineren Standflächen<br />

begnügt haben. Vergleicht man die Präsenz gewerblicher<br />

Aussteller/Vereine weiter zurückliegend, zum<br />

Beispiel mit dem 9. Treffen im Jahr 2005, also quasi dem<br />

Höhepunkt der Ära des Messeplatzes Sinsheim, ergeben<br />

sich interessante Vergleiche. Damals waren im Geschäftsfeld<br />

„Rollendes Material“ 19 Firmen präsent, 2013<br />

sind es deren noch 11. Das sieht auf den ersten Blick<br />

dramatisch aus, die Differenz von 8 Anbietern relativiert<br />

Schon ein gewaltiger Brocken, die 340 kg schwere BT-II in 7¼˝<br />

von SOB.<br />

Schweizer Präzisionsarbeit demonstriert Orbetech mit dem<br />

Drehgestell für die Loktypen Re 4/4 oder Re 420 für 5 Zoll Spur:<br />

Gleichstrommotor 750 W, 24 V, 3 Getriebestufen, Gewicht 35 kg.<br />

4 <strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


Forum<br />

Forum<br />

Am Stand von Mini-Dampf-Tirol: 5 Zoll-Modell<br />

der RAG Grubenlok #236, gebaut von Kurt<br />

Hämmerle in erstaunlich kurzen 6 Monaten.<br />

US Waldbahnidylle gekonnt in Szene gesetzt<br />

von G. Ziller und Freunden.<br />

Gelassene Ruhe herrscht bei der Lokbehandlung<br />

an der Drehscheibe.<br />

sich jedoch, wenn dahinter Geschäftsaufgaben oder Firmen<br />

aus GB standen. Ebenfalls abnehmende Tendenz<br />

im Vergleich zu 2005 sind in den Rubriken „Werkzeugmaschinen“<br />

und „Werkzeuge/Messmittel“ auszumachen,<br />

dagegen stieg die Teilnahme von Vereinen von 4 auf nun<br />

konstant 7 an.<br />

Was können wir aus diesen Betrachtungen und Vergleichen<br />

mit 2012 bzw. 2005 an Erkenntnissen für das<br />

Treffen 2013 gewinnen? Das Echtdampf-Hallentreffen ist<br />

unverändert eine unverzichtbare Veranstaltung und ein<br />

Gewinn für unser Hobby. Bis auf wenige, sicherlich bedauerliche,<br />

Absetzbewegungen auf den Gebieten Werkzeug<br />

und -maschinen, Zubehör, Halbzeuge und Metalle<br />

bietet das Echtdampf-Hallentreffen weiterhin die absolut<br />

beste Gelegenheit, um sich mit unserem Hobby zu beschäftigen<br />

oder sich darüber zu informieren. Nirgendwo<br />

sonst bekommt der an der Mitfahr-Gartenbahn interessierte<br />

Modellbauer solch eine umfassende, an einem<br />

Ort konzentrierte Übersicht und Einkaufsmöglichkeit. Wir<br />

alle müssen daran interessiert sein, dieses Treffen auch<br />

für die Zukunft zu bewahren: Für die Inhalte und Werte<br />

der Angebote und Präsentationen sind in erster Linie<br />

gemeinsam die Firmen/Anbieter, Vereine und aktiven<br />

Teilnehmer zuständig. Wenn hier ein entsprechend hoher<br />

Gegenwert offeriert wird, bleiben der Veranstaltung<br />

sowohl die Fachbesucher treu als auch die „Schauleute“<br />

in einer wirtschaftlich ausreichenden Zahl erhalten.<br />

Zum 17. Echtdampf-Hallentreffen kamen die nachfolgend<br />

aufgeführten Aussteller, welche in ihrem Angebot die für<br />

die Mitfahr-Gartenbahnen relevanten Güter wie rollendes<br />

Material, Werkzeuge, Ausrüstungen und Hilfsmittel anboten:<br />

Immer gut<br />

besucht: die<br />

Publikumsfahrten<br />

auf<br />

dem Spur<br />

7-Kurs entlang<br />

den Wänden<br />

der Halle 2.<br />

Alle Fotos: Klaus Rabensdorf<br />

Werkzeuge und Messmittel<br />

Hartmann<br />

Kaindl Reiling GmbH<br />

EMH<br />

Oliver Klein<br />

Rollendes Material<br />

Lok Waggonbau (Klaus Wagner)<br />

Balson AG/CH<br />

Der Lokbauer<br />

Garten- und Parkbahn/CH<br />

Haeger Waggonbau<br />

Knupfer<br />

Modellbau Fischer<br />

Orbetech/CH<br />

Schweizer Südostbahn/CH<br />

Konrad Thul<br />

Westerwälder Dampfeisenbahnfreunde<br />

Zimmermann<br />

Zubehör, Ausrüstteile,<br />

Halbzeuge und Metalle<br />

Atelier Burkhard/CH<br />

Ehrle<br />

Imech AG/CH<br />

MVD<br />

Schwarzer DF KT<br />

Yorkshire Model Engineer<br />

Supplies/GB<br />

Werkzeugmaschinen<br />

Blombach (Wabeco)<br />

Paulitschek<br />

Unimat Vertrieb<br />

RC Machines/L<br />

Fachliteratur/Modellbaupläne<br />

M. L. Breeze/GB<br />

Eisenbahn-Kurier<br />

Neckar-Verlag<br />

Stiletto<br />

vth Verlag<br />

Vereinspräsentationen<br />

großspurige Gartenbahnen)<br />

Dampfbahnclub Deutschland<br />

Dampfbahnfreunde Sindelfingen<br />

Dampflokfreunde Karlsruhe<br />

Eisenbahnfreunde Bad Schönborn<br />

Mini-Dampf-Tirol/A<br />

7¼ Gauge Society/GB<br />

Swiss Vapeur Parc/CH<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 5


Forum<br />

Forum<br />

Leserbrief zum Bericht<br />

„Güterwagenbau Teil 2“<br />

von Rolf Braun in<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 1/2013<br />

Leserbrief zum Bericht<br />

„Einfach genial“<br />

von Rudolf Erteld in<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 1/2013<br />

Werte Gartenbahner! Wer schon mal einen Zweiachser-<br />

Fg. aus einem Bausatz von Manfred Knupfer zusammengebaut<br />

hat, dem ist die Achslagerung und Federung<br />

nicht unbekannt. Vor der Achslagerblende, welche<br />

am Rahmenlängsträger befestigt ist, sind Achslagergehäuse,<br />

Blattfedern mit Aufhängungen (heute aus einem<br />

Guss) angebracht. Hinter der Achslagerblende wird das<br />

Käfiglager in einem Ms-Gehäuse zwischen zwei Winkeln<br />

mit etwas Spiel geführt. Für die Federung sind pro<br />

Lager jeweils drei Schraubenfedern mitgeliefert; im Ms-<br />

Gehäuse sind drei Aufnahmebohrungen vorgesehen. Je<br />

nach Fahrzeuggewicht kann man die Federung mit ein,<br />

zwei oder drei Federn anpassen. Ein leichtes Einfedern<br />

bei unbesetztem Wagen ist anzustreben, damit das jeweilige<br />

Rad bei Gleisunebenheiten ausfedern kann und<br />

somit ein Entgleisen ausgeschlossen wird. Bei Besetzung<br />

kommt das Lagergehäuse dann „auf Anschlag“.<br />

Das funktioniert. Jetzt noch kurz zur Lagerbezeichnung:<br />

2 RS bedeutet staubdicht beidseitig, 2 Z ist nur beidseitig<br />

abgedeckt, also nicht staubdicht. Und zum Schluss noch<br />

zu der Unteransicht mit der Fußraste: Gegen das Abrutschen<br />

könnte man zur Fahrsicherheit eine Schraube mit<br />

großem Bund vorsehen. Gute und entgleisungssichere<br />

Fahrt wünscht allen Ralf Lotz.<br />

Über die Rad- und Radsatzlagerung kann man ja geteilter<br />

Meinung sein; beides hat sein Für und Wider. Bei gelagertem<br />

Rad auf der Achse benötigt man halt doppelt so viele<br />

Lager. Dem Schnitt des Rades nach muss nach Fertigung<br />

des ersten Lagersitzes das Rad umgespannt werden, um<br />

den zweiten Lagersitz einzubringen. Da beide Lagersitze<br />

fluchten und rundlaufen müssen – und in den wenigsten<br />

Gartenbahnerwerkstätten neuwertige Drehbänke stehen,<br />

schlage ich vor, den Bund in der Nabe zu entfernen. So<br />

kann dann der Sitz für die Lager von einer Seite ausgeführt<br />

werden. Da der Bund nun als Anschlag für die Lageraußenringe<br />

fehlt, stechen wir zwei Seegerringnuten<br />

ein. Für das Einsetzen der Seegeringe benötigen wir eine<br />

Seegeringzange innen. Pro Rad genügen zwei einseitig<br />

abgedichtete Lager, den Zwischenraum füllen wir am besten<br />

zur Hälfte mit Getriebefließfett. Gute Fahrt wünscht<br />

allen Ralf Lotz!<br />

Leserbrief zum Bericht<br />

„Aufklärungsbedarf“<br />

von Siegfried Baum in<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 1/2013<br />

Leserbrief zum Bericht<br />

„Die umgebaute Bezin-Lötlampe“<br />

von Eberhard Schlegel in<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 1/2013<br />

Hallo Dampfbahner!<br />

Endlich ein Vorschlag, der das Nachfüllen mit Zylinderöl<br />

vereinfacht. Was aus meiner Sicht noch zu beachten ist:<br />

Vor anfallenden Lötarbeiten an der Lötlampe den Behälter<br />

gründlich ausdampfen – wegen möglicher Verpuffungsgefahr!<br />

Zum Bild selbst: Den Absperrhahn so weit wie<br />

möglich an den Ölaustritt platzieren und dort eventuell ein<br />

federbelastetes Kugelventil vorsehen (danach). Beides<br />

würde das lästige Nachtropfen (im schwäbischen als trielen<br />

bezeichnet) auf ein Minimum reduzieren. Es wird so<br />

manche „übrige“ Lötlampe hervorgeholt und einem sinnvollen<br />

Zweck zugeführt werden. Dem Verfasser sei gedankt!<br />

Rolf Lotz<br />

Ich bin seit Jahren Mitglied eines Englischen Modell Engineering<br />

Clubs und habe die dortige Prozedur der Kesselzertifizierung<br />

sehr oft miterlebt. Jeder selbstgebaute oder<br />

kommerziell gefertigte Kessel hat seine eigene Identifikationsnummer<br />

eingeschlagen und ein Kesselbuch, in dem<br />

die hydraulischen Tests (2 facher Überdruck – spätestens<br />

nach vier Jahren ungültig) festgehalten und die Dampftests<br />

(1,5 facher Überdruck, mindestens zwei unabhängige<br />

Pumpen, längstens 14 Monate gültig) aufgeführt<br />

sind. Der Test muss von einem Klubinspektor durchgeführt<br />

und von einem weiteren erfahrenen Modellbauer im<br />

Club beobachtet und bestätigt werden. Ist ein Injektor am<br />

Boiler, muss dieser funktionieren, sonst wird das Zertifikat<br />

versagt. Klubinspektoren dürfen übrigens nur Kupferkessel<br />

abnehmen, keine Stahl oder Nirokessel. Klubmitglieder<br />

sind automatisch versichert. Ohne Kesselpapiere<br />

keine Fahrt auf einer öffentlichen Klubanlage. Das sind<br />

keine Schikanen, denn dem Opfer eines Kesselzerknalls<br />

hilft die Haftpflichtversicherung nichts und der Schaden<br />

für das Hobby ist immens. Wie bei einem Auto ohne TÜV<br />

gilt in England: Bei einer gebrauchten Lok ohne Kesselpapiere<br />

ist der Kessel faktisch Schrott – jeder Klub wird so<br />

etwas Dubioses zum Testen ablehnen – und die Lok nur<br />

an Unwissende in betrügerischer Absicht verkaufen. Das<br />

6<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


Forum<br />

Forum<br />

„Selbstausstellen“ eines Zertifikats vom Erbauer selbst<br />

anstatt eines „unabhängigen Prüfers“ kann doch nicht als<br />

Lösung für einen öffentlichen Fahrtag oder eine Messe<br />

akzeptiert werden. Was hindert den DBC daran, ähnliche<br />

mehrsprachige Zertifikate und Regularien wie in England<br />

durchzusetzen? Wolfgang Zuckerer, Regensburg<br />

Buch-Rezension<br />

nen. Aber auch hier überwiegt wieder die klare Sprache<br />

die zum vollen Verständnis notwendigen Formeln. Viele<br />

Wege zu besseren Ergebnissen werden dem Modellbauer<br />

verständlich aufgezeigt.<br />

Insgesamt eine wirkliche Bereicherung und zudem ein<br />

gutes Nachschlagewerk für engagierte Modellbauer und<br />

die, die es werden wollen – nicht nur zum Bau von Modell-<br />

Dampflokomotiven!<br />

Wulf-Dieter Heinrich<br />

Anzeigen<br />

Das vorliegende Buch befasst sich auf eine ganz neue und<br />

spannende Art mit bereits vielfach in Standardwerken behandelten<br />

physikalischen Vorgängen. Es ist dem Verfasser<br />

gut gelungen, schwierige und selbst dem Ingenieur schwer<br />

zugängliche Themen aus Gebieten der Strömungstechnik<br />

und Thermodynamik klar und übersichtlich darzustellen.<br />

Es geht hierbei ausdrücklich um verständliche Anwendung<br />

physikalischer Grundlagen im Modellbau, auch für interessierte<br />

Leser ohne ingenieurmäßige Ausbildung. So sollte<br />

der Leser die weit verbreitete Abneigung gegen Formeln<br />

hier einmal ablegen und nicht dem Wahlspruch der Ingenieure<br />

folgen „Verschont uns mit Formeln!“. Lassen Sie sich<br />

durch die Themen führen und beginnen Sie z. B. mit dem<br />

für jeden Dampf-Modellbauer hilfreichen, gut verständlichen<br />

Kapitel 2.1.1 – „Düse“. Einfache Darstellungen wie<br />

Bild 2.2, S. 13 erläutern die Rechnungen.<br />

Die üblichen Größenordnungs-Gleichungen und „Fummelfaktoren“<br />

entfallen. Stattdessen sind durch die einheitliche<br />

Anwendung des MkS-Systems (Meter – kg –<br />

Sekunde) und Mitführen aller physikalischen Einheiten<br />

die Formeln und Ergebnisse nachvollziehbar. So werden<br />

auch komplizierte Zusammenhänge physikalisch sauber<br />

auf den Punkt gebracht.<br />

Dem leichteren Verständnis auch für Ungeübte dient Anhang<br />

5. Mit dem Wissen, dass 1 Nm (Newton x Meter)<br />

physikalisch gleich 1 Ws (Watt x Sekunde) ist, werden Sie<br />

auch die mechanischen Zusammenhänge besser verstehen<br />

können. Dies wird sehr deutlich in dem für Modellbauer<br />

besonders interessanten und praxisnahen Anhang 4! Mittels<br />

einfacher, schlüssiger Formel werden die wichtigsten<br />

Leistungsdaten anhand eines Beispiels nachgerechnet.<br />

Insbesondere die überzeugend hergeleitete einfache Formel<br />

zur Berechnung des spez. ind. Dampfverbrauchs di<br />

(A4.14, S. 154) verdient alle Beachtung.<br />

Und für den Leser, der immer schon wissen wollte, wie<br />

(und warum!) ein Injektor zur Kesselspeisung funktioniert,<br />

bietet das Kapitel 4 erschöpfende Auskunft. Fast eine Bauanleitung<br />

für diese nur scheinbar einfache Einrichtung …<br />

Das Kapitel 3 ist vorwiegend für Leser, die nun neugierig<br />

geworden sind, um es dann konzentriert angehen zu kön-<br />

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<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 7


Porträt<br />

Erwin und Thorsten Niggemann<br />

Muldenkippwagen Ommi 51 F<br />

D<br />

urch Zufall hat mein Sohn Thorsten vor einiger Zeit<br />

Originalkonstruktions-Zeichnungen von einem befreundeten<br />

Gartenbahnmodellbauer bekommen.<br />

Es handelte sich um den Muldenkippwagen Ommi 51 F-z 120.<br />

Mein Sohn hat in den vergangenen Jahren für mich als 5"<br />

Gartenbahnmodellbauer schon mehrere Lokomotiv- und<br />

Güterwagen sowie Personenzugwagen umgezeichnet.<br />

Seine Zeichnungssätze sind komplette Werkstattzeichnungen<br />

im Maßstab 1:11.<br />

Der Muldenkippwagen ist ein interessantes Objekt über<br />

das es sich lohnt, zu berichten. Der Originalzeichnungssatz<br />

war so umfangreich, dass es noch gut ein Jahr dauerte<br />

bis Thorsten einen kompletten Zeichnungssatz in 5“<br />

gezeichnet hatte. Dieser Muldenkippwagen war eine besondere<br />

Herausforderung was die Herstellung der über<br />

hundert Einzelteile betraf. Verschiedentlich musste ich mir<br />

Montagehilfen für die einzelnen Bauteile fertigen, damit<br />

ich sie zusammenlöten konnte. Das Besondere an diesem<br />

Waggon ist seine sehr offene Gitterträgerkonstruktion,<br />

und damit der freie Blick auf die Knorrbremse mit Bremszylinder,<br />

Luftbehälter, Steuerventil und Bremsgestänge.<br />

Nach den Bauplänen habe ich viele Blechteile z. B. die<br />

Muldenbehälter, die Kippmechanik und Bremgestängeteile<br />

lasern lassen.<br />

Was ein wenig kniffelig war, ist die Mechanik zum Kippen<br />

der einzelnen Mulden. Ich wollte unbedingt, dass diese<br />

Mechanik auch funktioniert. Mit dem Rahmen haben wir<br />

dann angefangen. Die umlaufenden U-Profile sowie die<br />

Pufferbohle des Rahmens sind aus Stahlprofil zusammengeschweißt.<br />

Das U-Profil kann man auch aus Blech kanten<br />

oder ein passendes Rechteck-Rohr längst aufschneiden.<br />

So erhält man einen steifen und robusten Rahmen,<br />

der sich auch bei den nachfolgenden Arbeiten nicht mehr<br />

verzieht. Die aufwendige innere Verrippung ist aus Messingprofilen<br />

hartgelötet. Das Löten hat den Vorteil, dass<br />

sehr feine Nähte gezogen werden können.<br />

Die Achsen<br />

Zu der Fertigung von Rad, Achse und Lagerung ist hier<br />

schon viel geschrieben worden. Dennoch will ich noch<br />

mal kurz erläutern wie ich es gemacht habe. Das Rad<br />

(Radkörper und Radkranz) sind aus dem „Vollen“ in VA-<br />

8<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


Ausfertigung gedreht, die Bohrung für die Achse ist mit d<br />

14 H7 toleriert. Die Achsen sind ebenfalls aus VA gefertigt<br />

und erhalten einen Presssitz, der mit d 14 m6 toleriert ist.<br />

Rad und Achse werden kalt miteinander verpresst. Für<br />

eine Wagenachse ist der Presssitz völlig ausreichend.<br />

Die Herstellung eines Achslagergehäuses war schon<br />

immer ein immenser Fertigungsaufwand. Aber da ich<br />

unsere Waggons immer mit standardisierten Industriekugellagern<br />

bestücke, komme ich um die selbst gebauten<br />

Achslagergehäuse nicht herum.<br />

Die Achslagergehäuse<br />

der bekannten Händler sind<br />

fast immer mit Gleitlagerbuchsen<br />

bestückt und bieten keine<br />

akzeptable Alternative zu unseren<br />

Achslagergehäusen. Für<br />

unsere ersten Waggons haben<br />

wir die Lagergehäuse noch aus<br />

dem Vollen gefräst. Jetzt haben<br />

wir aber eine Gießerei ausfindig<br />

gemacht, die auch kleine<br />

Mengen für uns Modellbauer<br />

zu einem akzeptablen Preis<br />

anbietet. Wir haben ein eigenes<br />

Modell des Lagergehäuses<br />

speziell zum Abgießen gefertigt<br />

und an die Gießerei geschickt.<br />

Die Gießerei kann mir nun von<br />

meinem Mastermodell beliebig<br />

viele Abgüsse in Messing<br />

fertigen. Bei dem gegossenen<br />

Gehäuse muss nur noch der<br />

Lagersitz ausgedreht werden<br />

und die markierten Bohrungen<br />

für die Befestigungsschrauben<br />

des Deckels gebohrt sowie das<br />

M2-Gewinde geschnitten werden.<br />

Anschließend wird noch<br />

die Spannaufnahme für das<br />

Futter der Drehbank abgestochen.<br />

Der Achslagergehäusedeckel<br />

hat die Aufgabe, die<br />

beiden Kugellager vorzuspannen,<br />

so dass sie im Betrieb<br />

nicht mehr verrutschen können.<br />

Beim Deckel werden<br />

die Funktionsflächen abgedreht<br />

und auf das Gehäuse<br />

mit Lagern angepasst.<br />

Zum Schluss wird noch der<br />

Spannzapfen, durch den der<br />

Deckel für die Bearbeitung<br />

im Spannfutter gehalten wurde,<br />

so abgestochen, dass<br />

noch 1 mm stehen bleibt.<br />

Die Blattfederung ist voll<br />

funktionstüchtig ausgeführt.<br />

Die einzelnen Federblätter<br />

haben wir als Meterware bezogen.<br />

Um die Federblätter<br />

nach dem Zuschnitt zu härten,<br />

werden diese mit einem<br />

Gasbrenner so lange erwärmt, bis sie kirschrot leuchten<br />

und dann im Altöl vom letzten Motorölwechsel gehärtet.<br />

Und fertig ist das Federpaket.<br />

Tragwerk<br />

Das Schwierigste beim Aufbau des Tragwerkes waren die<br />

diagonal im Raum stehenden Ständerwerke. Um die einzelnen<br />

Profile im richtigen Winkel zueinander im Tragwerk<br />

verlöten zu können, haben wir uns<br />

Schablonen aus dünnem Blech geschnitten.<br />

Die Bleche haben die Profile<br />

beim Verlöten auf Ihrer Position<br />

gehalten. Das ganze Tragwerk ist mit<br />

dem Rahmen nur verschraubt. Dies<br />

erleichtert nachfolgende Arbeiten, da<br />

man die Teile nachher noch einmal<br />

lösen kann.<br />

Die Ablaufbahnen<br />

Also wer viel Spaß an kleinen<br />

Fummel teilchen hat der bekommt<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 9


jetzt seine wahre Freude. Die eigentlichen<br />

fünf Mulden des Wagons werden<br />

später auf 4 mittlere und 2 stirnseitige<br />

Ablaufbahnen aufgelegt. Die einzelnen<br />

Ablaufbahnen werden zwischen das<br />

schon aufgebaute Tragwerk gebaut. Das<br />

ganze System muss auch zueinander<br />

ausgerichtet werden, da sonst die einzelnen<br />

Mulden nicht sauber abrollen.<br />

Da das Ganze eine ziemlich fummelige<br />

Angelegenheit ist, haben wir jede Ablaufbahnen<br />

separat auf einer Montagehilfe<br />

zusammengebaut und anschließend auf<br />

den Rahmen geschraubt. Mittig auf der<br />

Ablaufbahn ist ein kleiner Dorn aufgesetzt,<br />

in dem die Mulde zentriert, ist wenn<br />

sie aufrecht steht. Die Ablaufbahn hat je<br />

Seite drei Langlöcher. Die Mulde besitzt je Seite drei Zähne,<br />

die sich während des Kippvorgangs, beim Abrollen der<br />

Mulde auf der Ablaufbahn, in die Langlöcher eintauchen<br />

und so die Mulde führen. Zwischen den Ablaufbahnen befindet<br />

sich die Verriegelung jeder Mulde. Ein Zapfen taucht<br />

in eine Bohrung an der Seitenwand der Mulde ein und hält<br />

sie so in aufrechter Position. Zum Entriegeln wird nun der<br />

Hebel nach rechts oder links geschoben. Der Zapfen fährt<br />

zurück und rastet ein. Wenn die Mulde dann irgendwann<br />

zurückkippt wird automatisch die Verrastung gelöst und<br />

der Zapfen fährt wieder aus.<br />

Die Mulden lassen sich ganz oder teilweise entladen und<br />

werden durch die Fangeinrichtung in der Kippstellung gehalten.<br />

Nach dem Ausklinken der Verriegelung rollt dann<br />

die entleerte Mulde in die Normalstellung zurück. Um das<br />

spezielle Profil der Fangeinrichtung zu erhalten, haben wir<br />

uns einen einfachen Stempel gebaut.<br />

ersten Flachwagen steht eine große Holzkiste, die zum<br />

einen als Sitzkiste für den Lokführer dient und zum anderen<br />

einen kleinen 12-V-Kompressor, eine 12-V-Batterie<br />

sowie für einen kleinen Drucktank mit Druckschalter zur<br />

Steuerung des Kompressors beinhaltet. Über ein Steuerventil<br />

vor der Kiste kann die Bremsanlage mit Druckluft<br />

beaufschlagt werden und auch wieder entlüftet werden.<br />

Die Bremsanlage funktioniert im Gegensatz zum Original<br />

direkt, das heißt Druck auf der Haupt-Luft-Leitung, der<br />

Zylinder fährt aus, die Bremse legt an und bremst. Das<br />

Bremssteuerventil ist bei uns nur Attrappe. Das System<br />

arbeitet schon seit Jahren einwandfrei.<br />

Die Bremse<br />

Bevor ich noch was zu den Aufbauten schreibe, will ich<br />

mich noch einmal kurz zu unserer Bremsanlage äußern.<br />

Auch zu diesem Thema ist hier schon viel geschrieben<br />

worden. Wir haben nun schon einige Waggons gebaut,<br />

bei denen immer das gleiche Prinzip der Bremsanlage<br />

angewandt wurde und auch hier wieder Verwendung findet.<br />

Kurz zu unserer Lokgarnitur. Hinter unserer BR 64<br />

ist immer einen Flachwagen als Sitzwagen angehängt,<br />

danach folgten ein Kesselwagen und dann noch ein weiterer<br />

Flachwagen oder beliebige andere Wagons. Auf dem<br />

10<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


Den Muldenkippwagen gibt es mit und ohne Bremserbühne,<br />

wir haben uns für die Variante mit Bühne entschieden.<br />

Vor dem Kopf des Wagens befindet sich ein Handrad, mit<br />

dem die Bremse mechanisch angezogen werden kann<br />

(die Stange auf der rechten Seite) Die Stange der Handbremse<br />

besitzt am Ende ein Langloch, das dafür sorgt,<br />

dass die pneumatische Bremse arbeiten kann, wenn die<br />

Handbremse für den Fahrbetrieb gelöst wird.<br />

Die Mulde<br />

keine scharfen Ecken hat, sondern einen möglichst großen<br />

Radius, um das Reißen des Bleches beim Tiefziehen<br />

zu vermeiden. Auf der CNC-Maschine habe ich Viertelkreis-<br />

und Radiusfräser eingesetzt, um diese Rundungen<br />

nachzuahmen. Das Knifflige an der Klappe war, dass<br />

ich auch die Rückseite abbilden wollte. Nachdem nun<br />

die Vorderseite fertig gefräst war, habe ich den Rohling<br />

umgedreht, um die Rückseite zu fräsen. Dabei kann es<br />

passieren, dass man nicht genau die Referenzpunkte erwischt<br />

und einen Versatz von Vorder- und Rückseite hat.<br />

Auch wenn die Klappe von einer Maschine gefertigt wurde,<br />

habe ich mich dazu entschlossen, nur eine Klappe zu<br />

fertigen und diese als Mastermodell Herrn Barnhausen<br />

für die Herstellung einer Silikonform zu geben. Es lohnt<br />

sich nicht, jede Klappe zu fräsen. Der Kunststoffabguss ist<br />

Der Unterbau des Muldenkippwagens ist jetzt fertig. Als<br />

www.neckar-verlag.de<br />

Letztes werden noch die fünf Mulden gebaut. Die Seitenwand<br />

und der Zahnring habe ich ja lasern lassen. Das umlaufende<br />

Blech, das ist das Bodenblech der Mulde, wird<br />

zurecht geschnitten, gebogen und der Kontur der Seitenwand<br />

angepasst. Alles wird anschließend miteinander<br />

verschweißt.<br />

Jede Mulde des Waggons besitzt zwei Klappen, die sich<br />

beim Entladevorgang öffnen und das auslaufende Ladegut<br />

bremsen. Im Original besteht die Klappe aus einem<br />

tiefgezogenen Blech mit angeschweißten Laschen zur Befestigung<br />

an der Mulde. Um das tiefgezogene Blech möglichst<br />

realistisch nachzubilden, habe ich ein Mastermodell<br />

der Klappe auf einer CNC-Fräse gefertigt. Der Tiefziehprozess<br />

bedingt, dass das Blech in seinen Einbuchtungen<br />

einfach konkurrenzlos günstiger.<br />

Ein anderer Modellbaufreund, Erich Ninaus E-Mail: erich.<br />

ninaus@inod.at, vom Dampf-Bahn-Club Graz hat einen<br />

sehr günstigen Hersteller dieser Klappen gefunden. Seine<br />

Klappen werden aus Metall gedrückt. Ich habe das Untergestell<br />

in Farbe RAL 9005 gespritzt und den Aufbau<br />

in Farbe RAL 8012, und auch original beschriftet. So haben<br />

wir den Wagen auf dem Echtdampf-Hallentreffen im<br />

Januar 2012 in Karlsruhe präsentiert. Weitere Bilder sind<br />

auf unserer Homepage zu sehen. Homepage: www.mniggemann.com<br />

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Neckar-Verlag GmbH<br />

Villingen-Schwenningen<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 11


Porträt<br />

Abenteuer Eisenbahn<br />

– aus OSTRAs Tagebuch –<br />

Teil 1<br />

D<br />

Prolog<br />

iese heute nicht mehr sehr gebräuchliche Überschrift<br />

bedeutet für einen alten Menschen, der<br />

mit Neunzig noch auf den Brettern einer Theaterbühne<br />

steht, ganz simpel und einfach „Einleitung – Anfang“.<br />

Der „Anfang“ einer Erzählung über ein Thema, ein<br />

Abenteuer, das mich schon fast von „Kindesbeinen“ an<br />

in seinen Bann schlug, und heute noch immer<br />

nicht (ganz) loslässt: Die Eisenbahn – in<br />

ganz verschiedenen Facetten! Ich danke<br />

einem Freund, in dieser Zeitschrift<br />

kein unbekannter Autor, dass er sich<br />

der wahrlich nicht kleinen Mühe unterzog,<br />

und aus meinen umfangreichen<br />

handschriftlichen Aufzeichnungen,<br />

Kopien, unzähligen Zeitungsberichten<br />

u. Ä. diese Erzählung zusammengestellt<br />

und druckreif aufgearbeitet<br />

hat. Das Abenteuer<br />

Eisenbahn durchlebte ich in allen<br />

nur denkbaren „Größenordnungen“.<br />

Es reicht vom Original, das<br />

ich nicht nur „von außen“ bewundert<br />

und bestaunt habe, sondern zeitweise auf<br />

ihm sogar mein täglich Brot verdient habe, über die<br />

Modellbahn im Tischformat, über Eigenbauten – deutlich<br />

größer – bis zu den „Gartenbahn-Live-steam-Loks“, mit<br />

denen ich rund 25 Jahre über nahezu 800-mal mindestens<br />

einer viertel Million Kinder große Freude bereiten konnte.<br />

Vom „Prolog“ zum „ersten Akt“!<br />

„Wien, Wien – nur Du allein …“<br />

OSTRA als Ensemble-Mitglied des „Freien Werkstatt<br />

Theaters Köln“. Wie groß muss die Begeisterung<br />

für Theater und Eisenbahn sein, sich mit<br />

neunzig Jahren wegen einer Spielzeuglok auf den<br />

Boden zu legen? Repro aus einer Webseite des<br />

Theaters, das die Wiedergabe gerne erlaubt hat.<br />

Foto: Werner Meyer<br />

Sie, verehrte Leser, kennen den Anfang dieser sicher leicht<br />

schnulzigen Ode an „mein Wien“ und summen nun vielleicht<br />

die herrliche Melodie, mit der sich der unvergessene<br />

Richard Tauber in die Herzen seiner Zuhörer gesungen<br />

hat. Ja, Wien, das ist meine Geburtsstadt. Genau gesagt:<br />

Der 2. Wiener Bezirk, vielen vielleicht sogar mit dem „inoffiziellen“<br />

Namen „Leopoldstadt“ besser bekannt. Da wurde<br />

ich 1922 als Erstes von insgesamt vier Kindern geboren.<br />

Der Vater war Küster (Mesner) in der nahe gelegenen Karmeliterkirche.<br />

Wir bewohnten sogar eine „Dienstwohnung“,<br />

und zur Aufbesserung des schma len Kirchensalärs war es<br />

dringend geboten, dass sich die Mutter in ihrem erlernten<br />

Beruf als Schneiderin betätigte, was den großen Vorteil<br />

hatte, dass ihr Arbeitsplatz daheim war.<br />

Mit sechs Jahren, so mein Eindruck, bleiben auch für spätere<br />

Jahre schon eine Menge Dinge z. T. in guter Erinnerung.<br />

Auch mein Erinnerungsvermögen muss ungefähr<br />

in dieser Zeit seine „Speicherarbeit“ begonnen haben.<br />

Und zwar mit einem für meine spätere Passion ganz entscheidenden<br />

Erlebnis: Vater und Mutter gingen mit mir in<br />

den nicht weit entfernten Wiener Prater, der im „Wiener<br />

Jargon“ leicht verächtlich als „Wurschtlprater“ bezeichnet<br />

wurde. Es sei 1928 gewesen. Die Welt war (noch) in Ordnung.<br />

Niemand wusste, dass ein Jahr später der großen<br />

Bankenkrach und die nachfolgende Weltwirtschaftskrise<br />

nicht nur eine Menge Arbeitslose nach sich zogen, sondern<br />

das ganze Weltgeschehen einen Lauf nahm, das<br />

ohne den berüchtigten Oktober 1929 vielleicht in eine<br />

etwas friedlichere Richtung gegangen wäre. Zurück zum<br />

Prater: Wo lag für mich Steppke die Faszination? Es war<br />

nicht das große Riesenrad, es waren nicht die Würschtl-<br />

Buden und die anderen Vergnügungseinrichtungen, nein,<br />

es war die neue „Liliput-Eisenbahn“, die für mich kleinen<br />

Jungen zwar kleiner war als die „echte“ Eisenbahn, andererseits<br />

aber viel größer als alle Modellbahnen, die ich<br />

bisher in den Schaufenstern der damals noch sehr zahlreichen<br />

Spielwarengeschäfte entdeckt hatte. Die „Liliput-<br />

Bahn“ zog große Wagen hinter sich her, in denen man<br />

12 <strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


sitzen konnte, und – was die größte Sensation war: Sie<br />

wurde, wie die „Großen“, mit richtiger Kohle geheizt! Wer<br />

den Schulweg allein meistern musste, konnte sich in den<br />

„freien Stunden“ auch davonschleichen und dem Betrieb<br />

der Prater-Dampfbahn zusehen. Es müssen viele Stunden<br />

gewesen sein. „Warst wieder bei der Bahn?“ Wie oft<br />

musste ich mir diese Frage von Mutter anhören.<br />

Welch Wunder, dass ich mir in diesem Jahr zu Weihnachten<br />

auch eine Eisenbahn, eine Modellbahn wünschte und<br />

in den Adventswochen von Schaufenster zu Schaufenster<br />

schlich und nach „meiner“ Eisenbahn Ausschau hielt.<br />

Man müsste in den alten Katalogen nachsehen, was eine<br />

„Anfangspackung“ von MÄRKLIN mit Lok, Tender und drei<br />

Wagen damals gekostet hat. Ich konnte nicht wissen, dass<br />

Mutter viele Stunden zusätzlich nähen musste, um mir diesen<br />

Weihnachtswunsch tatsächlich zu erfüllen. Der kindliche<br />

Glaube, dass nicht Mutter, sondern das „Christkind“<br />

den großen Karton unter den Christbaum gelegt und so das<br />

Unmögliche wahr gemacht hatte, stand für mich „unerschütterlich“<br />

fest. Dass das Uhrwerk nur für ein paar Runden ausreichte<br />

und oft wieder aufgezogen werden musste, war damals<br />

„Standard“. Viel schlimmer war, dass Mutter glaubte,<br />

dem Schwergang des Uhrwerks mit ein paar Tropfen aus<br />

ihrem Ölkrug beizukommen. Bald drehte sich gar nichts<br />

mehr, und es bedurfte der Hilfe des freundlichen Herrn des<br />

Spielwarengeschäfts, um den Schaden zu beheben.<br />

Zwei Jahre später erhielt ich zu Weihnachten einen<br />

MÄRKLIN-Metallbaukasten. Es muss nicht die einfachste<br />

Ausführung gewesen sein, denn das gute Stück, das ich auf<br />

dem Foto in Händen halte, sei eine – Lokomotive gewesen!<br />

Das Foto entstand bei einem „fliegenden Fotografen“ während<br />

eines Praterbesuchs und zeigt die mittlerweile auf vier<br />

Köpfe angewachsene „Kinderschar“ der Straznickys. Weil<br />

die begrenzte Zahl von Bauteilen die Kreativität zu sehr einengte,<br />

versuchte ich mit allen Kräften, an Werkzeug zu kommen,<br />

mit welchem nach eigenem Gusto auch andere, nicht<br />

im Katalog gezeigte Dinge entstehen konnten. Die paar<br />

Schillinge aus meinem Dienst als Ministrant und Mutters<br />

Einsicht verhalfen in den nächsten Jahren zur ersten eigenen<br />

„Werkstatt“ in einer Ecke der elterlichen Wohnung. Ich<br />

wollte eine „große Bahn“ bauen, in der ich, wie der Lokführer<br />

im Prater, richtig sitzen konnte. Auf einem Schrottplatz<br />

hatte ich leere Benzinfässer entdeckt und rollte eines dieser<br />

„herrenlosen“ Dinger eines Tages Hunderte von Metern bis<br />

zu unserer Wohnung. Es sollte der Kessel meines Erstlingswerks<br />

werden. Bis Vater dem „Lokbauvorhaben“ mit einem<br />

Machtwort ein für allemal ein Ende bereitete.<br />

1936 – das junge Österreich scheint auch 18 Jahre nach<br />

Ende der Monarchie wirtschaftlich noch in so schlechter<br />

Verfassung gewesen zu sein, dass es keine Chance gab,<br />

eine Lehrstelle zu finden. Die Eltern schickten mich auf<br />

eine private Maschinenbauschule. Das Schulgeld musste<br />

sich die Familie buchstäblich „vom Munde absparen“.<br />

Meine nicht befriedigenden Leistungen in Mathematik<br />

und die finanziellen Belastungen waren Gründe, nach<br />

zwei Semes tern die Segel zu streichen. Im Metallhandwerk<br />

ließ sich unverändert kein Lehrplatz finden, so dass<br />

ich mich bei einem Elektromeister als Hilfskraft verdingte.<br />

Weil auch dessen Geschäftsgang alles andere als erfreulich<br />

war, hatte der Meister Zeit, meine handwerklichen Fähigkeiten<br />

„quasi im Privatunterricht“ zu fördern, indem er<br />

mir allerhand Handwerkskniffe und Fertigkeiten beibrach-<br />

D e r Weihnachtswunsch des Jahres 1928 –<br />

eine MÄRKLIN-Eisenbahn<br />

(diese und alle nachfolgenden Fotos: Sammlung Ostra)<br />

Als Neunjähriger mit Muttern und den drei Schwestern<br />

te. Welch’ Wunder, dass ich mich nun an den Selbstbau<br />

einer richtigen elektrischen Eisenbahn heranwagte.<br />

In meinem Tagebuch findet sich aus dieser Zeit auch ein<br />

Erlebnis, das mit Eisenbahn nichts zu tun hat, dass ich<br />

hier nicht ganz ausklammern, aber auch nicht ausbreiten<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 13


Das „Logo“ des Lehrmeisters<br />

möchte. Von einer jungen, attraktiven Kundin der Mutter<br />

bekam ich damals einen richtigen – Kuss!<br />

Bald schrieb man das Jahr 1938, und – Österreich hatte<br />

im April den Einmarsch des „großen Führers“ mit viel Tam-<br />

Tam zelebriert und damit den „Anschluss“ vollzogen. Und<br />

ich bekam eine Lehrstelle bei „Franz Waldmüller, Bürgerl.<br />

Bauschlosser“. Statt in Schillingen wurde fortan in Reichsmark<br />

gezahlt, und ich erhielt als Wochenlohn den „stolzen“<br />

Betrag von 3,30 Reichsmark! Wie der Name „Bauschlosserei“<br />

schon zu erkennen gibt, wurde in der verrauchten<br />

und verrußten Werkstatt alles gefertigt, was eben für einen<br />

(Neu)-Bau benötigt wurde. Das zweite „Frauenerlebnis“:<br />

Zwei Mädchen machten sich auffallend oft in einem<br />

der vielen Höfe bemerkbar. Aus dem anfänglichen Winken<br />

wurde ein Grüßen und sich Vorstellen und eines Tages<br />

hatte ich die hübschere der beiden als Partnerin für einen<br />

Tanzkurs gewinnen können!<br />

So toll das Tanzen und Flirten auch war: In Ermangelung<br />

eines Fahrrads musste die nicht geringe Entfernung zur<br />

Wohnung des Mädchens in der Lobau „per pedes“ bewältigt<br />

werden, womit zumindest der Rückweg allein doch viel Zeit<br />

in Anspruch nahm. Mädchen hin, Mädchen her, angesichts<br />

des vielen Eisens in der Werkstatt kam wieder der Wunsch<br />

nach einer Eisenbahn hoch! Es gibt keine Erklärung, weshalb<br />

ich auf eine Spurweite von 60 mm verfallen war. Statt<br />

Elektroantrieb sollte es diesmal richtiger Dampf sein, der<br />

mit einer Spiritusheizung erzeugt werden sollte. Dank des<br />

auf 12 Reichsmark gestiegenen Wochenlohns konnte ich<br />

sogar einzelne Armaturen käuflich erwerben. Leider lassen<br />

meine Aufzeichnungen nicht mehr erkennen, wie der Kessel<br />

zustande kam. Höchstwahrscheinlich doch schon aus Stahlblech,<br />

denn Autogen-Schweißen war in der „Bude“ gang<br />

und gäbe. An was es haperte, war der Bau der Steuerung,<br />

wozu mir auch der Meister keine Hilfe gewähren konnte, so<br />

dass anzunehmen ist, dass die Lok zwar „Dampfkochen“<br />

konnte, aber das Tagebuch lässt mich im Unklaren, ob sich<br />

die vielen Räder je mit Dampfkraft gedreht haben.<br />

Bald nach der Gesellenprüfung, die ich mit guter Note bestand,<br />

wurde ich 1941 als Neunzehnjähriger zum Militär<br />

eingezogen. Das Großdeutsche Reich, und damit auch die<br />

Ostmark, hatte mittlerweile auch Russland den Krieg erklärt,<br />

und so wurde ich nach der Grundausbildung in einer<br />

Wiener Kaserne im Frühjahr 1942 in einem sog. Ersatz-<br />

Heer nach Russland verfrachtet. Das Lokpersonal ließ<br />

mich sogar ein Stück auf dem Führerstand mitfahren. Ich<br />

will es kurz machen: Während der Monate dort verstarb unser<br />

Vater. An der Beerdigung auf dem Zentralfriedhof konnte<br />

ich in Uniform teilnehmen. Monate später starb auch<br />

die Mutter. Ihr „Gott behüt Dich, Bub“ beim Abschied im<br />

Treppenhaus konnte ich nicht vergessen. Doch ihr Wunsch<br />

für mein Wohlergehen ging in Erfüllung: Ich wurde zweimal<br />

nur leicht verletzt und wir wurden im Frühjahr 1944 an die<br />

Westfront verlegt. Wie viele Kameraden blieben auf den<br />

russischen Schlachtfeldern, wie viele gerieten dort in unsägliche<br />

Strapazen der Gefangenschaft? Wir kamen aus<br />

diesem „Schlamassel“ heil heraus und nach Südfrankreich,<br />

wo ich als Kradfahrer für Meldefahrten eingeteilt wurde.<br />

Die Invasion rollte auf den Westen des Reiches zu, so dass<br />

wir schon bald von Südfrankreich in Richtung Rheinland<br />

verlegt wurden. In eine Gegend, die mir ein paar Jahre später<br />

zur neuen Heimat werden sollte. Aber der Reihe nach.<br />

Im September 1944 erreichte unsere Kompanie den Bergarbeiterort<br />

Köttingen. Bei einem „Erkundungsgang“ durch<br />

den Ort entdeckten wir zwei „blutjunge“ Gören, die sich hinter<br />

den beiseite geschobenen Gardinen für uns Soldaten<br />

interessierten. Nach einem ersten Schwätzchen, bei dem<br />

sich die Gören über meinen Wiener Dialekt amüsierten,<br />

schlug eine der beiden mit Namen „Änne“ eine Einladung<br />

in das Soldatenkino kategorisch aus. Dafür gab es eine<br />

Einladung zu einem Essen in deren elterlicher Wohnung.<br />

Nach acht Tagen zogen wir weiter, bis der Tross nach einem<br />

Abstecher in die Ardennen seltsamerweise nochmals<br />

in diesem kleinen Bergarbeiterdorf strandete. Der neuerliche<br />

Abschied wurde vom Geschützdonner naher Gefechte<br />

überschattet. Beim endgültigen „Rückzug“ geriet ich in<br />

amerikanische Gefangenschaft und wurde in ein Lager<br />

nach Attichy und später nach Reims gebracht.<br />

Wie so oft, hatte ich wieder „Glück“, und der Lagerchef<br />

entdeckte mein handwerkliches Können, so dass ich fortan<br />

in einer „richtigen“ Werkstatt arbeiten musste, besser<br />

gesagt „durfte“. Wo auch mein mit einem besonderen Patentschloss<br />

versehener Koffer entstand, der noch heute<br />

Teil meines „Kuriositäten-Kabinetts“ ist.<br />

Entlassung<br />

Am 15. Dezember 1945 wurde unsere Entlassung verfügt.<br />

Wohin? Im Lager war durchgedrungen, dass Wien zum<br />

großen Teil von den Russen okkupiert worden war und es<br />

Wie viele Kriegsgefangene mussten z.T.<br />

Jahre träumen (und hoffen), bis sie dieses<br />

heißbegehrte Papier eines „Entlassungsscheins“<br />

in Händen halten konnten?<br />

14 <strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


Daheim bei ÄNNE<br />

Modellbau des Jahres 1947 –<br />

die Grubenlok der „Roddergrube“ mit Wagen<br />

daher nicht möglich war, als deutscher Kriegsgefangener<br />

nach dort entlassen zu werden. Was tun? Warum nicht<br />

nach Köttingen und erstmal zu Änne? Auf dem Entlassungsschein<br />

steht als „Heimatadresse“ Heerstraße 37,<br />

Köttingen, Kreis Euskirchen. Die „unwahre“ Adresse hatte<br />

mir drei weitere Monate Gefangenschaft erspart. Wie ein<br />

Lauffeuer sei’s durchs Dorf gegangen: „Otto ist aus der<br />

Gefangenschaft heimgekommen.“ Das Wörtchen „heimgekommen“<br />

steht zu Recht. Die Eltern von Änne nahmen<br />

mich fast wie ihren Sohn auf. Ich bekam unter dem Dach<br />

ein kleines Schlafkämmerlein und galt trotz der Kürze der<br />

Bekanntschaft fortan als einer der ihrigen! Das „Gott behüte<br />

Dich“ der Mutter wurde ein weiteres Mal Wirklichkeit!<br />

Ein Nachbar der Familie riet mir, mich bei der „Braunkohle“,<br />

der ehem. „Roddergrube“, später Rheinbraun zu bewerben.<br />

Schon im Januar 1946 konnte ich als Heizer auf einer Lok<br />

der Anschlussbahn anfangen. Das „Abenteuer Eisenbahn“<br />

erlangte eine neue Dimension! Wenn auch die Nachtschichten<br />

doch ganz schön anstrengend waren und auch das Hantieren<br />

mit der „Klüttengabel“, einer Art Kohlengabel für das<br />

Feuern mit der Braunkohle erst noch gelernt werden musste.<br />

Ich hatte Arbeit, bekam Lebensmittelmarken und Geld.<br />

Für einen Wechsel auf die rechte Führerstandsseite hätte<br />

ich zwei, evtl. sogar drei Jahre als Heizer schuften müssen.<br />

Im Frühjahr 1946 kündigte ich von einer Schicht auf die andere.<br />

Ich hatte erfahren, dass Wien auch für uns entlassene<br />

Soldaten wieder zugänglich sei. Ich wollte „heim“, wohl wissend,<br />

dass es dort kein Elternhaus mehr gab.<br />

Im Mai 1946 packte ich ein paar Habseligkeiten in einen<br />

Rucksack und als einziges Dokument meinen Entlassungsschein<br />

und – fuhr nach Wien. Doch, was fand ich dort? Die<br />

Schwestern hatten nach dem Tod des Vaters die kirchliche<br />

Dienstwohnung räumen müssen. In der kleinen Wohnung,<br />

wo sie seitdem mehr hausten als wohnten, konnte ich bestenfalls<br />

für ein paar Tage bleiben. Rascher als erwartet wurde<br />

zur Gewissheit: In Wien hatte ich kein Zuhause mehr.<br />

Dort konnte und wollte ich nicht bleiben. Aus dem früheren<br />

Werkzeugschrank, den der Schwager retten konnte, packte<br />

ich die wertvollsten Stücke in meinen Rucksack und kaufte<br />

eine Fahrkarte nach – Köln. Ich hatte erkannt, dass Änne<br />

und ihre Familie (hoffentlich) einen echten Ersatz für mein<br />

bisheriges „Zuhause“ bieten würde.<br />

Trotz der schlechten Nachrichtenlage muss bekannt gewesen<br />

sein, dass eine Reise für einen entlassenen Soldaten<br />

in Richtung Altreich ungemein schwerer und riskanter<br />

war, als in die andere Richtung. Statt an der Demarkationsgrenze<br />

aus einem ohnehin hoffnungslos überfüllten<br />

Zug geholt und abgeführt zu werden, blieb nur der Ausweg<br />

über die „grüne Grenze“, die ich damals irgendwo<br />

zwischen Mühlviertel und den Ausläufern des Bayer.<br />

Waldes ohne „Feindberührung“ in einem rund 60 Kilometer<br />

langen Fußmarsch glücklich überwinden konnte.<br />

Ungefähr 15 Kilometer von Passau entfernt erreichte ich<br />

bayerischen, von amerikanischen Truppen besetzten Boden.<br />

Einen Tag später stand ich wieder vor der bekannten<br />

Haustüre in Köttingen mit der seltsamen Drehklingel. Ich<br />

war ein zweites Mal „daheim“!<br />

Schon im Januar 1947 fand ich Arbeit als Reparaturschlosser<br />

in der ehemaligen Westdeutschen Maschinenfabrik<br />

Liblar, wo neben dem Bau von Weichen auch Dampflokomotiven<br />

der vielen privaten Bahnen repariert wurden. Wieder<br />

eine neue Form von Abenteuer Eisenbahn. In meinen<br />

Aufzeichnungen ist von „Pflegeeltern“ die Rede. Hatte ich<br />

mich anfänglich doch nur wegen Änne in diese Familie „geschlichen“,<br />

scheinen ihre Eltern mich so herzlich akzeptiert<br />

zu haben, dass ich mich getraute in mein Tagebuch das<br />

Wort Eltern zu schreiben. Als wir 1947 heirateten, änderte<br />

sich ihr Status in „Schwiegereltern“. Dass sie es auch so<br />

meinten, wird daran ersichtlich, dass man mir in einer Hofecke<br />

sogar Platz gewährte, einen „Werkplatz“ einzurichten<br />

und in den freien Stunden neuerlich das Projekt einer elektrischen<br />

Modellbahn in Angriff zu nehmen. Und wieder, wie<br />

vor Jahren in Wien, hatte ich nochmals eine Spurweite von<br />

60 mm festgelegt. Fast vor dem Haus gab es die Elektroloks<br />

der ehem. Roddergrube zu sehen, und eine solche,<br />

samt zwei Personenwagen, stand Pate für den Modellbau<br />

in meiner einfachen Werkstatt. Der Elektromotor aus einem<br />

ausgeschlachteten Plattenspieler wurde als Antriebsmotor<br />

umfunktioniert und für eine Beleuchtung sorgte ein alter<br />

Radiotransformator. Erstaunlich, dass es mir damals gelang,<br />

an 6-Volt-Fahrradbirnen zu kommen.<br />

Die zwei Personenwagen erhielten sogar Inneneinrichtung<br />

und eine Fensterverglasung. Nur – es gab kein Gleis. Zu<br />

gerne hätte ich es im Garten verlegt und damit eine „richtige<br />

Gartenbahn“ auf die Räder gestellt. Der Einspruch von<br />

„Mutter Paffendorf“, dass das bisschen Garten für Kartoffeln<br />

und Gemüse dringend benötigt werde, muss te respektiert<br />

werden. So blieb es bei einem Vitrinenmodell, das<br />

noch heute vorhanden ist!<br />

Fortsetzung folgt!<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 15


Porträt<br />

Lok-Porträt<br />

Das Lok-Porträt Nr. 3<br />

<strong>Amerikanische</strong><br />

<strong>Diesellok</strong> Mk <strong>5001</strong><br />

im Maßstab 1:11<br />

I<br />

Alexander Rudin &<br />

Dr. Bernd Schmidt<br />

ie Originallok ist ein Unikat und wurde von der Fa.<br />

Morrison Knudsen, Boise/Idaho zusammen mit der Fa.<br />

Sulzer Winterthur (Motorenlieferant) aus einer ex Union<br />

Pacific GP 9 # 278 (Hersteller war EMD in LaGrange)<br />

neu aufgebaut. Die Drehgestelle und der Grundrahmen<br />

wurden übernommen resp. an den neuen Sulzermotor<br />

angepasst, Führerhaus und Short Hood komplett neu hergestellt<br />

und der Long Hood entsprechend angepasst, da<br />

der Turbolader mit Abgaskamin beim Sulzermotor am anderen<br />

Ende als beim Original-EMD-Motor angebaut war.<br />

Offizielle Modellbezeichnung von <strong>MK</strong> ist TE50-4S.<br />

Diese Lok wurde an diverse Bahngesellschaften in USA und<br />

Canada zum Testen verleast, da Sulzer Winterthur als Motorenlieferant<br />

für so genannte „Rebuilt Locomotives“ in den<br />

US Markt einsteigen wollte. Nachdem Morrison Knudsen<br />

RR-Division insolvent wurde, verblieb die Lok bei der Nachfolgefirma<br />

Boise Locomotive Co. in Hornell/NY (ex Pullmann<br />

Fabrik) als Shopswitcher. Auch diese Firma machte Pleite<br />

und es entstand die Fa. MotivePower Inc., welche heutzutage<br />

sehr erfolgreich Commuterloks der Modelle MP36 &<br />

MP40 und „Low Emission Switchers“ baut und vertreibt.<br />

Die <strong>MK</strong> <strong>5001</strong> wurde dann 2005 von der Morristown & Erie<br />

RR gekauft, der Sulzermotor wurde im April 2006 ausgebaut<br />

und durch ein EMD Produkt ersetzt. Die Lok ist bis<br />

heute in Betrieb und hat die Betriebsnummer ME 22.<br />

Das 4-achsige Modell ist elektrisch angetrieben mit jeweils<br />

einem Motor von 70 Watt Leistung pro Achse. Antrieb<br />

über Stirnradgetriebe, wie Tatzlagerantrieb, jedoch<br />

mit Zwischenzahnrad. Zwei 40 Ah-Auto-Starterbatterien<br />

in Serie angeschlossen liefern den Strom und die Spannung<br />

von 24 Volt. Eine elektronische Steuerung mit Generatorbremse,<br />

Vortek-40/4QD, und ein selbstgebautes<br />

Handsteuergerät werden zum Fahren eingesetzt.<br />

Die Lok wurde aus Profileisen und Stahlblechen hergestellt,<br />

Schutzgas geschweißt sowie hartgelötet. Nach dem<br />

Sandstrahlen und Grundieren erfolgte die Lackierung.<br />

Zierstreifen, Logos und Beschriftungen sind Klebefolien,<br />

hergestellt von einer Firma, die auf Fahrzeugbeschriftungen<br />

spezialisiert ist. Die Bauzeit für diese Lok dauerte<br />

etwa 2 ½ Jahre. Abmessungen und Gewicht: Länge 1550<br />

mm, Breite 284 mm, Höhe 405 mm, Gewicht 108 kg.<br />

Der Erbauer und Besitzer der Lok, Alexander Rudin,<br />

Mitglied beim SEV Kürnbach, war selbst in das Sulzer<br />

Projekt in den USA involviert, so dass ihm Unterlagen<br />

zur Schaffung eines möglichst vorbildentsprechenden<br />

Modells dieses Unikats zur Verfügung standen.<br />

Diese Darstellung rechts läßt gut erkennen,<br />

welche Mühe sich die Sulzer<br />

Leute mit dem Erscheinungsbild des<br />

Originals gegeben haben – und dem<br />

steht das hier abgebildete Modell in<br />

Nichts nach.<br />

Im Bild unten ist die Lok fertig zum<br />

„rollout“, beim Original war das 1979,<br />

das Modell trat nach zweieinhalbjähriger<br />

Bauzeit am 25.10.2008 seine erste<br />

Fahrt an.<br />

Im Original wäre der Hauptrahmen für den Einbau<br />

des 1.700 HP Sulzermotors nebst EMD<br />

Generator bereit, im Modell dienen allerdings<br />

Batterien als Stromlieferanten.<br />

16 <strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


Neben der Lokomotive sind bereits etliche Wagen in Stahlbauweise<br />

entstanden, die stilistisch hervorragend zur <strong>MK</strong><br />

<strong>5001</strong> passen.<br />

Die Lok bewährt sich im Betrieb hervorragend,<br />

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt im Modell<br />

10,4 km/h, beim Original waren es 105 km/h.<br />

Die Drehgestelle sind sehr vorbildnah gestaltet.<br />

Wie im Original ist je ein Elektromotor pro Achse<br />

vorhanden, die Übersetzung beträgt 80:16.<br />

Die installierte Leistung von 70 Watt je Motor<br />

dürfte in etwa der auf 1:11 heruntergerechneten<br />

Leistung der Original-EMD-Motoren entsprechen,<br />

Umrechnungsfaktor 1:11³.<br />

Fotos: Alexander Rudin<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 17


Porträt<br />

Lok-Porträt<br />

Das Lok-Porträt Nr. 4<br />

Y6b — „Die stärkste Dampflok der<br />

Die Lok ist einfach für eine Heftseite zu lang! Mit dem 2012 vollendeten passenden Tender kommen die guten Proportionen<br />

der Maschine erst richtig zur Geltung. Bemerkenswert ist das kleine „Doghouse“ auf dem Tender, das der Zugführerkabine bei<br />

etlichen deutschen Loks der Baureihe 50 entspricht. Auf diesem Foto nur zu ahnen: Die Zwillingsdampfmaschine für den Stokerantrieb<br />

unter dem Führerhaus.<br />

2<br />

3<br />

Ein Blick auf die überwältigende Innenausrüstung des Führerhauses<br />

und den Clou der Y6b, den funktionsfähigen Stoker. Der<br />

Erbauer Wulf-Dieter Heinrich hat in einer früheren Ausgabe von<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> die Funktionsweise und den Bau ausführlich<br />

beschrieben, es bleibt zu wünschen, dass Wulf-Dieter in einem<br />

gesonderten Beitrag nochmals über die Besonderheiten und<br />

die Betriebserfahrungen berichtet.<br />

Die mit einer unter dem Führerhaus installierten Zwillingsdampfmaschine<br />

wie beim Vorbild mittels Kardan angetriebene<br />

Förderschnecke befördert die Kohle aus dem Tender durch<br />

einen Kohlenbrecher als Feinkohle zur Feuerbüchse, wo sie<br />

mittels Dampfstrahlen über die riesige Rostfläche verteilt wird.<br />

18<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


Welt“<br />

Klaus Hess und<br />

Dr. Bernd Schmidt<br />

Sehr interessant ist die Konstruktion der dreiachsigen Drehgestelle des Tenders, die<br />

aus jeweils zwei gelenkig verbundenen Teilen bestehen. Die Drehgestelle waren das<br />

letzte Werkstück und vollenden dieses Meisterwerk.<br />

Die Kraftumsteuerung und weitere Details des Triebwerkes lassen die perfekte Feinmechanik<br />

des Modells erahnen.<br />

4<br />

D<br />

ie Mallet-Lokomotive, in<br />

Europa von dem Schweizer<br />

Ingenieur Anatole<br />

Mallet erfunden, erreichte in den<br />

USA ihre leistungsstärkste Entwicklung.<br />

Bei diesen Vierzylinder-Verbundlokomotiven<br />

waren<br />

die beiden Niederdruckzylinder<br />

in einem beweglichen Hilfsrahmen<br />

– sozusagen als vorderes<br />

Drehgestell – untergebracht. In<br />

den USA waren beliebte Achsfolgen<br />

2-6-6-2 oder 2-8-8-2, die<br />

„Virginian“ 2-10-10-2 blieben mit<br />

nur zehn Loks eine Ausnahme.<br />

Als Mitte der zwanziger Jahre<br />

die Lokkonstrukteure die Versorgung<br />

des vorderen beweglichen<br />

Gestells mit Heißdampf unter<br />

vollem Kesseldruck beherrschten,<br />

wurde das Mallet-Verbundsystem<br />

bis etwa Anfang der dreißiger<br />

Jahre mit einer Ausnahme<br />

vollständig verlassen, und die<br />

Loks als „articulateds“ mit einfacher<br />

Dampfdehnung gebaut.<br />

Alle vier Zylinder wurden bei diesen<br />

Loks mit Frischdampf unter<br />

Kesseldruck versorgt. Berühmte<br />

Beispiele sind die 4-6-6-4 Loks<br />

der „Challenger“-Klasse oder<br />

4-8-8-4 „Big Boy“ der UP.<br />

Die erwähnte Ausnahme war die<br />

Reihe Y der Norfolk & Western.<br />

Bei diesen 2-8-8-2 Loks handelt<br />

es sich um echte Verbundlokomotiven<br />

im Sinne von Anatole<br />

Mallet. Die Y6b geht auf einen<br />

Entwurf der USRA (United States<br />

Railroad Administration)<br />

zurück. Nach Eintritt der USA<br />

in den Ersten Weltkrieg wurde<br />

dieses „Vereinheitlichungsbüro“<br />

für eine rationelle Lokproduktion<br />

geschaffen, dem die amerikanischen<br />

Eisenbahnen eine Reihe<br />

hervorragender Konstruktionen<br />

verdanken.<br />

Die ersten Loks wurden 1918<br />

und 1919 gebaut und an verschiedene<br />

US-Bahngesellschaften<br />

ausgeliefert, so auch an die<br />

Norfolk & Western. Diese reihte<br />

die Lok als Klasse Y3 ein. Nachbauten<br />

mit kleinen Verbesserungen<br />

wurden von ALCO 1923 und<br />

1927 geliefert und als Klasse<br />

Y3a und Y4 bezeichnet. Insgesamt<br />

besaß die Bahn 90 Loks<br />

dieser Typen. Die Maschinen<br />

bewährten sich hervorragend,<br />

so dass die N&W in den eigenen<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 19


5<br />

Das Gesicht der Y6b mit den Dampfleitungen der Niederdruckzylinder –<br />

imposanter kann eine Lok kaum aussehen.<br />

6<br />

Eher schlicht und wuchtig:<br />

Die Rückansicht des<br />

riesigen Tenders mit den<br />

feinen Nietendetails. Beachtenswert:<br />

Die „poling<br />

pockets“ zur Aufnahme<br />

der Rangierstange waren<br />

selbst bei dieser gewaltigen<br />

Lok vorhanden. Das<br />

Rückfahrlicht ist in den<br />

Tenderkasten integriert<br />

und wirkt ein wenig wie<br />

ein Schiffsbullauge.<br />

Werkstätten in Roanoke eine weiterentwickelte<br />

Version bauen ließ. Diese<br />

Loks kamen 1930 und 1932 als Y5 in<br />

den Bestand. Als ab 1936 schließlich<br />

die weiterentwickelte, deutlich schwerere<br />

und mit einem noch höherem<br />

Kesseldruck und noch größerer Zugkraft<br />

aufwartende Lok als Y6 von den<br />

eigenen Werkstätten ausgeliefert wurde,<br />

waren insgesamt 191 Giganten<br />

der Bauart Y im Bestand der N&W.<br />

Die zweite Serie wurde schließlich als<br />

Y6b geführt und war zweifellos die<br />

Krönung in der Entwicklung der Mallet-Lokomotive,<br />

möglicherweise die<br />

ultimative Entwicklung der Dampflok<br />

überhaupt. Die Loks konnten schwerste<br />

Züge mit 30 Meilen in der Stunde<br />

ziehen. Um die installierte Leistung<br />

überhaupt auf die Schienen zu bringen,<br />

wurden die sowieso sehr schweren<br />

Loks durch zusätzlichen Bleiballast<br />

im Rahmen auf 277 Tonnen ohne<br />

Tender gebracht, der solide Unterbau<br />

bei der N&W ließ das zu. Es ist interessant,<br />

dass auch beim Vorbild von<br />

der Möglichkeit der künstlichen Gewichtserhöhung<br />

zwecks Zugkraftsteigerung<br />

Gebrauch gemacht wurde, im<br />

Modellbau wird ja des Öfteren darauf<br />

zurückgegriffen. Die Y6b war mit einer<br />

Schleppleistung von 14.500 Tonnen in<br />

der Lage, einen Zug von 175 Hoppercars<br />

in der Ebene zu ziehen. Die Maschinen<br />

wurden auch gern im schweren<br />

Schiebedienst eingesetzt.<br />

Eine Innovation bei der Y6b betraf die<br />

Dampfverteilung auf die Zylinder. Bei<br />

normalem Betrieb wurden die ND-Zylinder<br />

– wie im Verbundsystem üblich – vom<br />

Abdampf der hinteren Hochdruckmaschine<br />

gespeist. Die Niederdruckzylinder<br />

waren dabei volumenmäßig mehr<br />

als doppelt so groß, um dieselbe Leistung<br />

mit niedrigerem Druck erbringen<br />

zu können. Beim Anfahren allerdings<br />

konnte Frischdampf über ein Reduzierventil<br />

in die Niederdruckzylinder eingespeist<br />

werden. Bei den älteren N&W<br />

Maschinen der Klasse Y war diese Einspeisung<br />

nur bis zu einer Geschwindigkeit<br />

von vier Meilen möglich. Bei der Y6b<br />

wurde das System weiterentwickelt, so<br />

dass bis zu einer Geschwindigkeit von<br />

zehn Meilen Frischdampf eingespeist<br />

werden konnte. Falls es sich als nötig<br />

erwies, konnte sogar bei noch höheren<br />

Geschwindigkeiten eine gewisse Menge<br />

Frischdampf zugeführt werden. Die<br />

Lokführer nannten dieses System einen<br />

„Booster“, und in einer gewissen Weise<br />

war es das auch!<br />

20<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


Wenn die Lokomotiven mit Booster gefahren wurden,<br />

konnte die Zugleistung von 126.838 lbs. (Verbundbetrieb)<br />

auf 152.206 lbs. gesteigert werden. „Big Boy“ wartete „nur“<br />

mit einer Zugkraft von 135.375 lbs. auf. Insofern war die<br />

Y6b die Lok mit der größten je auf die Gleise gebrachten<br />

Zugkraft und damit die stärkste Lok der Welt.<br />

Original<br />

Typ Y6b der Norfolk & Western RR<br />

Modell Maßstab 1:10<br />

Nr. 2172 für 5 Zoll Spur (127 mm)<br />

Baujahr<br />

Achsfolge<br />

Dienstgewicht<br />

Höchstgeschwindigkeit<br />

Länge ü. Kuppler<br />

Länge d. Lok<br />

Gr. Breite<br />

Gr. Höhe<br />

Nennleistung bei 25 mph<br />

Schleppleistung<br />

1948 – 1952<br />

2-8-8-2<br />

611.520<br />

50<br />

114´– 11˝<br />

67´ – 5˝<br />

11´ – 2˝<br />

15´ – 9˝<br />

5.600<br />

14.500<br />

Roanoke<br />

Mallet<br />

Ibs.<br />

mph<br />

feet-inch<br />

feet-inch<br />

feet-inch<br />

feet-inch<br />

HP<br />

tons (175<br />

hopper cars)<br />

Verbund<br />

(277 t) o. Tender<br />

(80 km/h)<br />

(35 m!) inkl. Tender<br />

(20,5 m)<br />

(3,40 m)<br />

(4,80 m)<br />

5.680 PSe<br />

am Zughaken<br />

i. d. Ebene<br />

Baubeginn 1998<br />

(1’ D)’ D 1’<br />

350 kg<br />

12 km/h<br />

3500 mm<br />

2050 mm<br />

340 mm<br />

480 mm<br />

ca. 2 PS<br />

> 10 t<br />

(11 Jahre Bauzeit)<br />

h4v Verbund<br />

o. Tender<br />

inkl. Tender<br />

am Zughaken<br />

i. d. Ebene<br />

Triebwerk Rahmen aus Vanadium-Stahlguss (GSC) Plattenrahmen, geschraubt<br />

Treibraddurchmesser<br />

Laufraddurchmesser<br />

Gr. Achslast<br />

Achslager<br />

Zyl. Druchmesser HD<br />

Zyl. Durchmesser ND<br />

Kolbenhub<br />

Steuerung<br />

Zugkraft (Verbund)<br />

Zugkraft (Single)<br />

Bremseinrichtung<br />

Kraftumsteuerung<br />

Schmierung<br />

58<br />

31<br />

68.563<br />

Timken<br />

25<br />

39<br />

32<br />

Baker<br />

126.838<br />

152.206<br />

Druckluft<br />

Ranklin<br />

Nathan<br />

inch<br />

inch<br />

Ibs.<br />

Kegelrollenlager<br />

inch<br />

inch<br />

inch<br />

Ibs.<br />

Ibs.<br />

Öl, Fett<br />

(1473 mm)<br />

(787 mm)<br />

(31 MP)<br />

(635 mm)<br />

(991 mm)<br />

(813 mm)<br />

(57,5 Mp)<br />

(69 Mp) bis 8 mph<br />

2 DV-Pumpen<br />

m. Druckluft<br />

verteilt<br />

147 mm<br />

80 mm<br />

40 kp<br />

Kugellager<br />

50 mm<br />

80 mm<br />

81 mm<br />

Baker<br />

90 kp<br />

140 kp<br />

Druckluft 3 bar<br />

Druckwasser<br />

4 Ölpumpen<br />

bis 6 km/h<br />

bis 2 km/h<br />

Modell funktionsfähig<br />

Modell funktionsfähig<br />

Kessel konventionell genietet und geschweißt Edelstahl 4571, WIG-geschweißt<br />

Kesseldruck<br />

Rostfläche<br />

Heizfläche, total<br />

Überhitzerheizfläche<br />

Verdampfungsleistung<br />

Stokerfeuerung HT<br />

Worthington-Vorwärmer<br />

Frischdampf-Injektor<br />

Generator/Beleuchtung<br />

300<br />

106.2<br />

4915<br />

1478<br />

> 50<br />

> 7<br />

6-SA<br />

Nathan<br />

Pyle National<br />

psi<br />

sq. ft.<br />

sq. ft.<br />

sq. ft.<br />

tons/h<br />

tons/h<br />

200 gal/min<br />

200 gal/min<br />

500 W<br />

(21 bar!)<br />

(9,7 m 2 )<br />

(457 m 2 )<br />

(137 m 2 )<br />

(46 t/h)<br />

(7 t/h) Steinkohle<br />

Mischvorwärmer<br />

(offen)<br />

(757 1/min)<br />

nichtsaugend<br />

8 bar<br />

8 dm 2<br />

1,35 m 2<br />

0.25 m 2<br />

75 kg/h<br />

> 10 kg/h<br />

100 1/h<br />

1,2 1/min<br />

10 W<br />

28 Rohre<br />

5 x 2 Rohre funktionsfähig<br />

Modell funktionsfähig<br />

Modell funktionsfähig<br />

nichtsaugend, 2 Stück<br />

Modell funktionsfähig<br />

Tender 2 x 3 achisge Buckeye Drehgestelle Bauzeit ca. 2 Jahre<br />

Wasservorrat<br />

Kohlevorrat<br />

Dienstgewicht<br />

22.000<br />

30<br />

378.580<br />

gal<br />

tons<br />

Ibs.<br />

(83 m 3 )<br />

(27 t)<br />

(172 t)<br />

40 l<br />

20 kg<br />

160 kg<br />

Erbauer: N+W Werkstätten in Roanoke USA<br />

Erbauer: Klaus Hess, Duisburg<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 21


7<br />

8<br />

Dieser Blick auf die Heizerseite des Führerstandes lässt im unteren<br />

Bereich die Bedienungselemente für den Betrieb des Stokers<br />

erkennen. Die imposante Ventilbatterie ganz unten regelt die<br />

Dampfstrahlen zur Verteilung der Feinkohle über den Feuerrost.<br />

Die Lokführerseite des Führerhauses lässt in puncto Vorbildtreue<br />

keine Wünsche mehr offen. Der Umsteuerhebel kann<br />

wie beim Original recht klein ausfallen, da die Maschine – wie<br />

alle größeren US-Loks – über eine Kraftumsteuerung als Servo<br />

verfügt. Die Feuertüre, die links noch zu erkennen ist, lässt<br />

sich mit wenigen Handgriffen gegen den Stoker austauschen.<br />

9 10<br />

Der maßstäblich gebaute Generator ist außerordentlich<br />

leistungsfähig und arbeitet sehr zuverlässig.<br />

Eine der Duplexpumpen der Y6b zeigt die Superdetaillierung<br />

des Modells.<br />

Text: Dr. B. Schmidt<br />

technische Informationen: Klaus Hess<br />

Foto 4 und 7: Christian Hess<br />

alle anderen Abbildungen: Michael Huser<br />

22<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


Borse<br />

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Privatanzeigen (private Inserenten, nicht gewerbliche Texte) können nur schriftlich,<br />

nicht telefonisch entgegengenommen werden.<br />

Der Einfachheit halber bitte möglichst den vorbereiteten Bestellschein verwenden,<br />

der in fast jedem Heft zu finden ist. Bitte auf jeden Fall deutlich und unmissverständlich<br />

schreiben. In eine Zeile passen durchschnittlich 34 Anschläge<br />

(Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen, erforderliche Zwischenräume = jeweils<br />

1 Anschlag).<br />

Anzeigenschluss ist am 07.01. für Ausgabe 1, am 05.04. für Ausgabe 2, am<br />

10.07. für Ausgabe 3 und am 08.10. für Ausgabe 4. Wenn Anzeigentext und<br />

Zahlung nach Anzeigenschluss eingehen, erfolgt die Veröffentlichung automatisch<br />

in der nächstfolgenden Ausgabe.<br />

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Poster-Aktion<br />

Das Poster in der Heftmitte der<br />

2/2013 stammt von Herrn Michael Huser.<br />

Wir bedanken uns sehr herzlich für die<br />

Einsendung.<br />

Haben auch Sie ein tolles Bild, das Sie<br />

uns zur Verfügung stellen können?<br />

Wenn Ihr Bild 2013 in den<br />

veröffentlicht wird, erhalten Sie ein<br />

kostenloses Jahres abonnement.<br />

Mitmachen lohnt sich!<br />

Bitte senden Sie Ihr Bild an unsere Redaktion:<br />

Neckar-Verlag GmbH<br />

Redaktion Gartenbahnen<br />

Klosterring 1<br />

78050 Villingen-Schwenningen<br />

oder per E-Mail an mannek@neckar-verlag.de<br />

Bitte beachten Sie, dass nur hochauflösende<br />

Bilder zum Druck geeignet sind.<br />

23


Foto: Michael Huser<br />

Das Modell der Y6b wurde von Klaus Hess mit größter Akribie im Maßstab 1:10 nachgebildet.<br />

Das Studium der Vergleichsmaße lässt ahnen, wie genau dieses Lokmodell dem Vorbild<br />

entspricht. Von den vielen funktionsfähigen Details seien nur die Kraftumsteuerung, der Generator,<br />

die Duplexpumpen und der Worthington-Vorwärmer erwähnt. Im Übrigen sprechen<br />

die Bilder für sich.<br />

Ein Unikat in der Baugröße 1:10 dürfte die funktionsfähige Stoker-Feuerung sein, gebaut<br />

in 500 Arbeitsstunden von Wulf-Dieter Heinrich. Die Stoker-Feuerung wurde vorab in einer<br />

stationären Versuchsanordnung erprobt und optimiert und im Juli 2012 in die Lok eingebaut,<br />

ein schönes Beispiel für Zusammenarbeit im Modellbau, wodurch diese einmalige Meisterleistung<br />

entstehen konnte.


Porträt<br />

Kleinlok auf großer Spur:<br />

Dr. Wolfgang Baierl<br />

Ka 4986 der<br />

Deutschen Bundesbahn<br />

in Baugröße 12<br />

K<br />

leinloks aus dem Bauprogramm der Deutschen<br />

Reichsbahn wurden ab den frühen Dreißigerjahren<br />

des 20. Jahrhunderts auf vielen Unterwegsbahnhöfen für<br />

den lokalen Güter-Verschubdienst stationiert. In dieser<br />

Aufgabe konnte sich die neue Antriebstechnik mit Verbrennungsmotor<br />

erstmals in größerem Umfang bewähren.<br />

Kleinloks mit simplem Benzinmotor wurden als Kb,<br />

mit Diesel- (Öl-) Motor als Kö bezeichnet. Als man das<br />

ursprüngliche Rädergetriebe durch die weich arbeitenden<br />

Flüssigkeitswandler (besser: Strömungsgetriebe) von<br />

Voith ersetzte, kam noch ein f im Namen dazu: Kbf und Köf<br />

waren geboren! Solche Fahrzeuge waren bedarfsorientiert<br />

schnell verfügbar, kamen ohne die aufwändige Infrastruktur<br />

der Dampflok aus, waren relativ wartungsarm und<br />

leicht bedienbar. Noch einfacher, noch sauberer, absolut<br />

laufruhig und leise versprach die neue Speichertechnologie<br />

zu werden: Brauchbare Stromspeicher auf Blei-/Säurebasis<br />

standen erstmals zur Verfügung. Diese, als Ks bezeichneten<br />

Loks haben sich dann ebenfalls hervorragend<br />

bewährt, einschließlich der Prototypen wurden immerhin<br />

46 Exemplare gebaut. Einziges, betriebsfähig erhaltenes<br />

Exemplar ist heute die Verschublok des AW Opladen,<br />

ex Ks 4984, die sogar noch den Umzug nach Dessau<br />

mitgemacht hat. Sowohl die arg gerupfte Spielplatzlok in<br />

Dorfen (ex Ks 4910) wie auch die rostige Ks 4909 im BEM<br />

Nördlingen führen dagegen ein kümmerliches Dasein.<br />

Aber wir wollen den Aktiven der Museumsszene nicht undankbar<br />

sein: Immerhin haben sie diese Meilensteine der<br />

Technikgeschichte in unser Jahrhundert herübergerettet.<br />

Und die Exponate sind zugänglich, man kann als Modellbauer<br />

dort hervorragend Maß nehmen!<br />

Warum die Akkulok als Vorbild? Ganz einfach: Meine<br />

Baugröße 12 erhebt den Anspruch einer ganz besonderen<br />

Vorbildnähe: Auch die Antriebsanlage des Originals soll<br />

im Modell getreu wiedergegeben werden! Ich habe das<br />

in meiner Fortsetzungsreihe<br />

„Der lange Weg<br />

zur richtigen <strong>Diesellok</strong>“<br />

in der alten GARTEN-<br />

BAHNEN schon ausführlich<br />

erläutert. Will man<br />

nun aber auch mal den<br />

bequemen, leisen und<br />

sauberen Antrieb, bleibt<br />

nur eine Speicherlok als<br />

Vorbild! So ist der Vorbau<br />

der Konstruktion komplett<br />

angefüllt mit den Akkumulatoren.<br />

Der Deckel<br />

wird nur aufgelegt, alles<br />

ist zum Laden und Warten<br />

gut zugänglich.<br />

Darunter, im Stahlblechrahmen, befindet sich der Antriebsblock<br />

aus zwei Gleichstrom-Elektromotoren<br />

24 V/750 W (Bosch-LKW-Lüfter), die diagonal gegenü-<br />

26<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


erliegend an ein zentrales Stirnradgetriebe angeflanscht<br />

sind. Beide Motorritzel wirken auf ein Großrad mit 120<br />

Zähnen. Dessen Welle steht beiderseits vom Gehäuse<br />

über und trägt dort je ein Kettenritzel, das in zweiter Getriebestufe<br />

auf das Kettenrad der vorderen bzw. hinteren<br />

Achse übersetzt!<br />

Die Position des Getriebeausgangs mit den zwei seitlichen<br />

Kettenritzeln war beim Vorbild übrigens identisch mit der<br />

der verbrennungsgetriebenen Varianten. Am Rahmen waren<br />

somit kaum Änderungen für die Akkuversion erforderlich!<br />

Blickt man in den Führerstand, fällt das Handrad für die<br />

Motorbedienung ins Auge. Es ist vorbildgetreu aus Eichenholz-Segmenten<br />

um einen Stern aus Stahlblech verleimt<br />

und wirkt auf die große, elektomechanische Schaltwalze<br />

im abgerundeten Aufbau des Führerstandes. Nein, Halt!<br />

Die große Spur<br />

12¼ Zoll macht<br />

es möglich:<br />

Funkgesteuert<br />

Lok führen, auf<br />

dem seitlichen<br />

Umlauf stehend!<br />

Beim Modell ist die<br />

letzte Aussage leider<br />

noch Zukunftsmusik!<br />

Vielleicht baue ich das<br />

irgendwann auch noch<br />

nach. Vorerst befindet<br />

sich jedoch ein elektronischer<br />

Motorregler für<br />

150 Ampere, Typ JETI,<br />

unter der Verkleidung.<br />

Neben dessen hochwirksamer<br />

elektrischer<br />

Bremse steht auch<br />

noch eine mechanische<br />

Feststellbremse<br />

mit vorbildentsprechender<br />

Anordnung<br />

der Bremsblöcke zur<br />

Verfügung. Für die<br />

12-V-Beleuchtung mit Autobirnen gibt es einen separaten,<br />

kleinen Bleigel-Akku. Bedient wird in mittlerweile bestens<br />

bewärter Weise drahtlos. Produkte der Firma FUTABA für<br />

eine störungsfreie Funkfernsteuerung mit 2,4-Gigaherz-<br />

Technik machen es möglich! Diese grenzenlose Freiheit<br />

für den Rangierlokführer möchte man eigentlich gar nicht<br />

mehr missen. Und es ist ja sicher auch viel bequemer, als<br />

immerzu die Hand im Führerstand, am Schaltrad!<br />

Was gibt es über die Bauphase zu berichten? Nun, die Erstellung<br />

der Bauplan-Unterlagen reicht zurück bis ins Jahr<br />

2005. Alle Abmessungen des Vorbildes einschließlich<br />

der Blechstärken wurden einfach im Maßstab eins zu 4,3<br />

übernommen. Es ergab sich eine LüP von rund 1500 mm.<br />

Die Getriebeübersetzung sah eine proportionale Umsetzung<br />

der Vorbildgeschwindigkeit von max. 25 km/h<br />

vor – mit etwas Zugabe! In der Folgezeit habe ich die<br />

Antriebsmotoren bei Bosch besorgt sowie die speziellen<br />

Blei/Säure-Traktionsbatterien 12 V/100 Ah, die aus Gabelstaplerbedarf<br />

stammen. So nach und nach wurden dann<br />

die erforderlichen Stahl-Halbfabrikate angeliefert und die<br />

Fertigung der Einzelteile konnte beginnen. Alle Komponenten<br />

einschließlich Radsätzen, Achsen und Getriebe<br />

entstanden in der eigenen Werkstatt, die zum Glück über<br />

die nötige Infrastruktur (Metallbandsäge, 2 Säulenbohrmaschinen,<br />

2 Drehbänken, Fräsmaschine, hydraulische<br />

Presse 50 t, Blechbearbeitung) verfügt. Einzige Fremdleistung<br />

waren das Härten der Federblätter für die Achslagerung<br />

und der Laserzuschnitt der Führerhausbleche. Ende<br />

2008 begann dann die Montage: Rahmen, Deckblech<br />

sowie Führerhaus als komplett verschweißte Einheit, lediglich<br />

Vorbau und Führerhausdach sind geschraubt und<br />

abnehmbar. Stirnzahnräder Modul 2 sowie die Elemente<br />

des Kettenantriebs mit 08-Teilung stammen von der Firma<br />

Mädler, alle Kugellager von SKF. Schon der reine Rahmenblock<br />

ohne Aufbauten wurde ab April 2009 ausführlichen<br />

Fahrtests unterzogen.<br />

Leider schlug dabei das reine Lustprinzip durch und die „Erprobungsphase“<br />

erstreckte sich letztendlich über 2 Jahre.<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 27


Der später noch mit den Aufbauten versehene, aber immer<br />

noch unlackierte „Erlkönig“ wurde umfangreich genutzt<br />

(an Aufträgen im Personen- und Güterverkehr fehlte es<br />

nicht!) und verbrachte zwei Winter draußen im eilig angefertigten,<br />

hölzernen Kleinlokschuppen. Aufgrund undichter<br />

Lötstellen in dessen Blechdach kam im Frühjahr 2011 nur<br />

noch die reine Rostlaube aus dem Schuppentor hervor! In<br />

Ermangelung einer anderen, richtig starken Lok für unsere<br />

Hausbahn störte uns aber auch das noch nicht. Erst als<br />

der Zweiwege-UNIMOG (vgl. Heft 1/2011 der Zeitschrift<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong>) zur Verfügung stand, konnte ich mich<br />

zur Zerlegung der Akkulok durchringen. Herbsturlaub und<br />

Weihnachten 2011 waren dann geprägt von Lackier- und<br />

Dekorarbeiten sowie dem mühsamen, erneuten Zusammenbau.<br />

Die Beschriftung wurde gemäß alter Handwerkstradition<br />

der Betriebs- und Ausbesserungswerke rein mit<br />

Farbe und Pinsel aufgebracht. Für die Herstellung der<br />

Schablonen können wir heute allerdings Computertechnik<br />

zu Hilfe nehmen! Wiedergegeben ist das Aussehen<br />

einer oberbayerischen Bahnhofs-Lokomotive in den frühen<br />

Sechzigerjahren der Deutschen Bundesbahn: als der<br />

Akkumulator im Sprachgebrauch aufgetaucht und das Ks<br />

in Ka abgeändert worden war. Ka 4986 wurde 1968 noch<br />

computergerecht in 381 013-2 umgenummert und war<br />

später als Rangierlok im Heizkraftwerk Rosenheim tätig.<br />

Auch diese Lok ist erhalten geblieben und kann heute im<br />

Bayerischen Moor- und Torfmuseum Rottau am Chiemsee<br />

besichtigt werden.<br />

Endgültiges Rollout war schließlich im eiskalten Januar<br />

2012, wo einige klare Sonnentage bei uns im Bayerischen<br />

Wald gleich sehr stimmungsvolle Fotos von den ersten<br />

Ausfahrten ermöglichten. In der prächtigen Farbwiedergabe<br />

unserer neuen Fachzeitschrift kann ich Ihnen diese<br />

Eindrücke näherbringen!<br />

Wir hatten aber auch den ganzen Sommer über viel Spaß<br />

mit unserer Kleinlok, die so an die ein- bis zweimal wöchentlich<br />

aus dem Schuppen geholt wird. Leider existiert<br />

als Anhängsel bislang nur der Güterwagen vom Typ O-10,<br />

der aber auch schon eine ganz ansehnliche Transportkapazität<br />

aufweist!<br />

Ein Schotterwagen und ein Güterzugbegleitwagen sind in<br />

Arbeit, sodass nächstes Jahr hoffentlich eine komplette,<br />

kleine Übergabegarnitur im Stil der Epoche III auf großer<br />

Spur zur Verfügung stehen wird!<br />

28<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


Pr axis<br />

Herstellung eines<br />

Dampfpfeifenventils<br />

F<br />

Lothar Breitner<br />

ür die Herstellung des von mir gebauten Ventils ist<br />

ein genaues Arbeiten erforderlich. Einen Kanonenbohrer<br />

mit einem Durchmesser von 5 mm oder eine Reibahle<br />

sollte man schon haben, wobei die Reibahle nicht so<br />

gut geeignet ist, da die meisten am Anfang leicht konisch<br />

ausgeführt sind.<br />

Als Erstes drehen wir das Teil 1 mit Bohrung und Gewinde,<br />

für Teil 2 brauchen wir einen Vierkant-Abschnitt von 10<br />

x 10 mm und ca. 35 mm Länge. In den Vierkant bringen<br />

wir nur die 6-mm-Querbohrung ein, in welche anschließend<br />

das Oberteil hart eingelötet wird.<br />

Den Vierkant von der 9-mm-Seite drehen und anschließend<br />

die Seite mit dem Innengewinde drehen. Die 3-mmund<br />

5-mm-Bohrung in einer Einstellung drehen und reiben;<br />

beide Bohrungen müssen spiegelglatt und mittig sein.<br />

Teil 3 kann aus einem oder zwei Teilen hergestellt werden.<br />

Ich habe die 3 mm aus VA und ein 6-mm-Rundstück aus<br />

Rotguss hart verlötet, anschließend auf das passende<br />

Maß gedreht. Der Hebel kann nach eigener Vorstellung<br />

gebaut werden; es ist aber ratsam eine Schablone aus<br />

dicker Pappe anzufertigen.<br />

Der Dampfeinstich kann auch erfolgen, wenn man alle<br />

Teile fertig hat, so können kleine Diverenzen ausgeglichen<br />

werden. Viel Spaß beim Bauen und ein gutes Gelingen.<br />

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<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 29


Porträt<br />

Gartenbahn<br />

in Taiwan<br />

Ulrich Ruess<br />

I<br />

n der Ausgabe<br />

2/2009 berichtete<br />

die GAR-<br />

TENBAHNEN über<br />

eine Bahn in einem<br />

Ausflugspark in der<br />

Nähe der Stadt Taichung,<br />

die von dem<br />

dort lebenden Ingenieur<br />

Peter Backfisch,<br />

mit dem ich<br />

seit vielen Jahren<br />

befreundet war, konstruiert<br />

und gebaut<br />

wurde.<br />

Die über einen echten<br />

Stangenantrieb<br />

angetriebene Lokomotive<br />

folgte einer<br />

alten Konstruktion der Rhätischen Bahn, dem RhB Traktor<br />

Te 72. Da eine Stromzuführung über Oberleitung in einem<br />

Freizeitpark aus verschiedenen Gründen nicht durchführbar<br />

ist, wurde der zum Betrieb nötige Strom von einem im<br />

letzten Wagen untergebrachten Generator geliefert. Der<br />

Umwelt zu Liebe würde man heutzutage wohl eher im letzten<br />

Wagen eine aufladbare Batterie einbauen und bei Bedarf<br />

den letzten Wagen gegen einen mit einer frisch geladenen<br />

Batterie austauschen.<br />

Peters Traum war es damals, in Taiwan – das während<br />

der japanischen Kolonialzeit ein gut ausgebautes Netz<br />

von Schmalspurbahnen für den Transport von Zuckerrohr<br />

hatte – ein generelles Interesse an Eisenbahnen wiederzuerwecken.<br />

Da sich in der Umgebung von Taichung viele<br />

gute Maschinenbauunternehmen befinden, wollte er eine<br />

Gruppe von Unternehmen um sich scharen, mit denen er<br />

den Weltmarkt mit speziell für Miniaturbahnen produzierten<br />

Produkten beliefern wollte. Leider ist Peter im Frühjahr<br />

2012 nach kurzer Krankheit unerwartet verstorben und seine<br />

Bahn deshalb „elternlos“ geworden.<br />

Peters Frau bat mich in der Zwischenzeit, ihr bei der Abwicklung<br />

des Bahngeschäfts zu helfen, da sie selbst nicht<br />

über entsprechende Kontakte verfügt. Da ich die Bahn nie<br />

im Einsatz gesehen hatte, entschloss ich mich, im Oktober<br />

dieses Jahres mir das Bahngelände einmal anzusehen. Seit<br />

meinem Einsatz nach dem großen Erdbeben im September<br />

1999 war ich nicht mehr in der dortigen Gegend gewesen<br />

und war daher überrascht wieviel dort neu gebaut worden<br />

war. Das meiste waren jedoch schnell errichtete Bauten in<br />

denen sich Restaurants befinden, in denen lokale Produkte,<br />

größtenteils Shiitake Pilze angeboten werden.<br />

Die Bahn befindet sich in einem Garten etwas abseits der<br />

Hauptstraße, in den Peter sie geschmackvoll integriert<br />

hatte. Vom hölzernen Bahnhof, der wegen der im Frühjahr<br />

dort blühenden Kirschbäume den Namen „Sakura Station“<br />

führt geht es an einem Teich mit Koi vorbei zu einem Tunnel,<br />

der nachts zur sicheren Verwahrung der Fahrzeuge<br />

dient. An den Tunnel schließt eine ebene Strecke an, die<br />

auf einer Seite von einer Stützmauer begrenzt wird und in<br />

einen – ebenfalls von Peter konstruierten Viadukt in Stahlskelettbauweise<br />

übergeht. Danach geht es über einen aufgeschütteten<br />

geschotterten Bahndamm in einer sanften<br />

Kurve zum Bahnhof zurück.<br />

Unglücklicherweise ist außerhalb der Kirschblütezeit die<br />

Bahn die einzige Attraktion des Gartens, was wohl der<br />

30 <strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


Grund ist, dass der Garten für seinen Besitzer<br />

kein geschäftlicher Erfolg wurde. Der Zug, der<br />

nur für eine Saison im Einsatz war, ist in sehr gutem<br />

Zustand und befindet sich in einem klimatisierten<br />

Lagerraum in Taichung. Da Peter nicht als<br />

reicher Mann gestorben ist, ist seine Witwe jetzt<br />

gezwungen, den Zug zu verkaufen. Interessenten<br />

mögen sich bitte bei mir melden. Kontakt über<br />

die Redaktion.<br />

Technische Daten des Modells:<br />

Spur:<br />

184 mm (7¼ Zoll)<br />

Länge über Puffer: 1360 mm<br />

Breite:<br />

600 mm<br />

Höhe:<br />

875 mm (Schienenoberkante/Dach)<br />

Gewicht:<br />

230 kg<br />

Zugleistung:<br />

1125 kg (15 x 75 kg)<br />

max. Steigung: 20 ‰<br />

Antrieb:<br />

3 x 220 V<br />

1,5 kW Drehstrom-Motor, IP54<br />

Achsen/Räder: 2/4<br />

max. Geschwindigkeit: 12 – 15 km/h<br />

Triebrad:<br />

235 Ø<br />

kleinster Radius: 8 m<br />

Wellenlagerung: wartungsfreie Wälzlager<br />

Kurbelzapfen: gehärtet und geschliffen<br />

Kuppelstangen: dauergeschmiert<br />

Luftbremse:<br />

Bremsschuhe<br />

Lampen: 12 V 3 Stück<br />

Signalhorn: 12 V Programmierbar<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 31


32<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


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BR 38 (pr. P8), o.T. 5 1:11 110,-<br />

Österr. U.1-7 5 1:6 80,-<br />

Solveig 5 1:11 88,-<br />

BR 70 (bay. Pt 2/3) 5 1:11 82,-<br />

BR 64 (Bubikopf) 5 1:11 88,-<br />

BR 24 (Steppenpferd) o.T. 5 1:11 88,-<br />

Tender 3 T 17 5 1:11 18,-<br />

Agamemnon 5 1:6 110,-<br />

BR 89.70 (pr. T3) 5 1:11 110,-<br />

BR 98.3 (bay.Ptl 2/2) Glask. 5 od. 6M 1:10 88,-<br />

BR 72.1 (bay. Pt 2/4) 5 1:11 93,-<br />

DTW 420 (Gepäcktriebw.) 5 1:11 93,-<br />

pr. T4 5 1:11 80,-<br />

Renee 5 1:5 78,-<br />

Vrenli (Schweiz. Werklok) o.T. 5 1:11 74,-<br />

Tender 2 T 5 5 1:11 18,-<br />

V-29 (Schmalspurdiesellok) 5 1:8 93,-<br />

BR 98.75 (bay. D VI) ’Berg’ 7 1:8 93,-<br />

Alberich (Straßenbahnlok) 3 1:11 68,-<br />

Samson 3 1:16 78,-<br />

Virginia 3 1:16 96,-<br />

Wiesel Ilm Ilm 1:22,5 82,-<br />

Felix IIm 1:22,5 82,-<br />

Herkules I 1:32 78,-<br />

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<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 33


Pr axis<br />

Mein<br />

Switcher<br />

Das Chassis<br />

Peter Bickel<br />

Im amerikanischen Eisenbahn-Englisch ist ein switch eine<br />

Weiche und ein switcher eine Rangierlok. Und weil ich ja<br />

an einer Waldbahn nach US-Vorbild baue, ist meine erste<br />

Lok logischer weise ein Switcher. Der sollte natürlich eine<br />

Dampflok sein, aber so weit bin ich noch lange nicht. Vielleicht<br />

als überübernächstes Projekt?<br />

Die Art, wie ich vorgegangen bin, ist möglicherweise etwas<br />

gewöhnungsbedürftig. Am Anfang standen weder ein<br />

Vorbild der großen Eisenbahn noch eine Vorstellung des<br />

fertigen Fahrzeugs, sondern schlicht zwei Elektromotoren:<br />

Nach einem Auffahrunfall mit meiner Camionette hielt ich<br />

zwei Ventilatormotoren in den Händen, wirklich wie gemacht<br />

zum Antrieb meiner ersten Lok: Sie leisten rund<br />

150 Watt bei 2800 min –1 .<br />

Für mich standen bei dieser Arbeit zwei Dinge im Vordergund:<br />

Einerseits wollte ich ein erstes, kleines Triebfahrzeug<br />

für meine Puydorat Forest [1] haben, zum anderen<br />

suchte ich Ideen und handwerkliche Erfahrungen. Herausgekommen<br />

ist ein wirklich brauchbarer Rangiertraktor<br />

mit – in meinen Augen – durchaus originellem Design. Sehen<br />

Sie selber!<br />

Dem Entwurf standen die<br />

Überlegungen zum Archbar-<br />

Drehgestell Pate: Es sollten immer<br />

alle vier Räder Schienen kontakt haben,<br />

denn es gibt nur dieses Rezept gegen Entgleisungen.<br />

Dafür kenne ich drei Lösungen: Federung,<br />

Ausgleichshebel oder Kippachse. Diese letzte kannte<br />

ich aus meinen H0-Zeiten, sie schien mir die einfachste,<br />

weil sie eine Achse samt Antrieb in einen Kipprahmen legt<br />

und ich auf eine Federung verzichten kann. Bild 1 zeigt,<br />

wie ich das realisiert habe: Oben links im Bild erkennen<br />

Sie die Kippachse, die Achse vorn ist fest im Rahmen.<br />

Über dieser Achse habe ich später den Sitz eingerichtet.<br />

Das Chassis machte seine Probefahrten (Bild 2) ohne Probleme.<br />

Der Zahnriemenantrieb lief total lautlos und war den<br />

Belastungen durchaus gewachsen, obwohl die Riemen<br />

sehr stark gespannt werden mussten, damit sie nicht hüpften.<br />

Die Sache hatte aber zwei entscheidende Fehler:<br />

1. Mit der einstufigen Untersetzung von 15:1 lief die Maschine<br />

wie ein TGV und nicht wie eine Waldbahn. Offenbar<br />

war ein zweistufiges Getriebe nötig.<br />

2. Der Kipprahmen machte das Aufsteigen zum Balanceakt.<br />

Wenn ich nicht genau zentral aufstieg, kippte das<br />

ganze Fahrzeug unter meinem Hintern weg. Der Kipprahmen<br />

hatte viel zuviel Freiheit, er durfte nur um zwei,<br />

drei Millimeter kippen, die Bewegung sollte vielleicht<br />

sogar abgefedert werden.<br />

Zwei neue Motoren<br />

1<br />

Ich sah keine Möglichkeit, an die beiden Ventilator-Motoren<br />

ein zweistufiges Getriebe zu bauen – sie waren einfach<br />

zu voluminös. Ich fand aber bei MatCon [2] Motoren<br />

für Elektro-Fahrräder, die in großen Stückzahlen hergestellt<br />

werden und darum sehr billig sind. Elektrisch gleichen<br />

sie den Ventilator-Motoren, sie sind aber viel schlanker.<br />

Ob sie sich im Dauerbetrieb bewähren, kann ich noch<br />

nicht beurteilen. Sie können sich aber auf der Webseite<br />

von MatCon davon überzeugen, dass sie in vielen Gartenbahn-Fahrzeugen<br />

laufen.<br />

Die Geschwindigkeit<br />

Sowohl die Ventilatormotoren aus meiner Camionette als<br />

auch die bei MatCon gekauften Fahrradmotoren drehen<br />

unter Last mit 2400 bis 2700 min –1 . Wie ich festgestellt<br />

habe, scheint diese Nenndrehzahl für solche Kollektormotoren<br />

weit verbreitet zu sein. Zwar bietet der Markt<br />

34<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


auch Motoren mit angeflansch tem Getriebe an,<br />

allerdings zu gesalzenen Preisen.<br />

Bei meinem Raddurchmesser von 90 mm<br />

ergeben 470 min –1 eine Geschwindigkeit<br />

von 8 km/h, was mir für so ein Fahrzeug<br />

angemessen erscheint. Die dafür nötige<br />

Untersetzung von 2800:470 = 6:1<br />

lässt sich aber mit einem einstufigen<br />

Getriebe nicht verwirklichen. So sind<br />

die auf den Bildern zu sehenden<br />

Getriebe mit den Untersetzungen<br />

40:16 und 60:25, insgesamt also<br />

die gewünschten 6:1 entstanden.<br />

Die Höchstgeschwindigkeit habe<br />

ich mangels Messeinrichtung nicht<br />

gemessen, sie ist gefühlt sehr<br />

angenehm und lässt sich mit der<br />

PWM-Steuerung wunderbar regeln.<br />

2<br />

Die Getriebe<br />

Für die Getriebe besorgte ich mir Acetalharz-Zahnräder<br />

Modul 1 (Conrad [3]<br />

Bestellnummer 23 73 88 – Zahnrad 50<br />

Zähne) und begann zwei Getriebe zu bauen,<br />

das eine mit Gleitlagern, das andere mit<br />

Kugellagern. Das Gleitlager-Getriebe (Bild 3)<br />

hat Wangen von 10 mm Dicke, in die ich mit der<br />

nötigen Genauigkeit die Lagerbohrungen schneiden<br />

sollte. Doch wie macht man so etwas, wo es doch<br />

auf Zehntelmillimeter ankommt? Genau nach Lehrbuch<br />

kommt sogar ein Anfänger zum Erfolg: Anreißen und körnern<br />

mit der Lupe, vorbohren mit 4 mm und aufbohren<br />

auf den gewünschten Durchmesser. Leider fehlte mir an<br />

dieser Stelle eine Reibahle, aber es ging auch mit Schleifpapier<br />

und Feile. Die Lager haben Bohrungen für das Öl,<br />

die Zahnräder öle ich mit dem Pinsel.<br />

Das Kugellager-Getriebe hat Wangen aus 2-mm-Blech,<br />

die Kugellager sitzen in Ringen, die ich von Gasrohren<br />

abgeschnitten und auf die Wangen geklebt habe. Das tönt<br />

vielleicht nicht vertrauenerweckend, aber es hält. Und es<br />

gab mir die Freiheit, den Achsabstand ohne viel Aufwand<br />

genau einzustellen.<br />

Kunststoff-Zahnräder laufen lautlos, so hatte ich erwartet.<br />

Aber die beiden Getriebe machen viel mehr Krach als<br />

der Zahnriemenantrieb, der schlicht flüsterleise lief. Ich<br />

werde wohl bei meinem nächsten Projekt wieder auf die<br />

Zahn riemen zurückgreifen. Sie brauchen allerdings – wie<br />

die Ketten – eine Spannvorrichtung, was die Sache auch<br />

kompliziert macht.<br />

3<br />

Die Karosserie<br />

Ich hatte eine zweiachsige Feldbahnlokomotive vor Augen.<br />

Gleichzeitig hörte ich von Klaus Rabensdorf den<br />

Satz, dass schließlich nicht die Antriebsleistung, sondern<br />

allein das Adhäsionsgewicht über die Steigfähigkeit entscheidet.<br />

Was lag also näher, als dieses alles entscheidende<br />

Gewicht um meine hundert Kilos Lebendgewicht<br />

zu ergänzen: Mein Platz ist auf der Lok und nicht im Begleitwagen!<br />

Einzige Schwierigkeit war es jetzt, ein geeignetes<br />

Design zu finden.<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 35


4<br />

5<br />

Just in diesem Augenblick hörte ich von der Bahn von<br />

Wolfdietrich Knoth (<strong>GARTENBAHNEN</strong> 1/2012) und seiner<br />

wunderbaren JUNG (Bild 4) – das war die Lösung. Da<br />

ich weder so schlank noch so beweglich wie Herr Knoth<br />

bin und mir auch so ein zeitloser Drehstuhl abgeht, habe<br />

ich meine eigene Lösung gesucht. Die Karosserie ist aus<br />

Brettern gebaut, die ich aus der hiesigen Sägerei beziehe,<br />

und mit einem Imprägnierungsmittel behandle. Sie<br />

besteht aus einem Stück und kann für Wartungsarbeiten<br />

problemlos vom Chassis abgehoben werden (Bild 5).<br />

Die Steuerung<br />

Die Geschwindigkeitssteuerung übernimmt ein PWM<br />

zwei-Quadrant-Regler von 4QD [4], ein Uni4 (24 V/40 A).<br />

Er erlaubt eine feinfühlige Regelung der Fahrgeschwindigkeit<br />

und kann im Gefälle auch bremsen, besitzt aber<br />

weder Umsteuerung noch Rekuperation. Er braucht darum<br />

für den Fahrt richtungswechsel einen Umpol schalter,<br />

den Sie aber auf keinen Fall unter Last betätigen dürfen.<br />

Wenn Sie ein wirklich disziplinierter Mensch sind, genügt<br />

ein kräftiger zweipoliger Kippschalter als Wendeschalter.<br />

In diesem Fall brauchen Sie auch diese Ausführungen zur<br />

Steuerung nicht zu lesen. Für den anderen Fall stelle ich<br />

Ihnen hier einen mitdenkenden Wendeschalter vor: Vier<br />

Relais schalten die Fahrtrichtung um, ein fünftes legt die<br />

Motoren in der Neutralstellung des Wendeschalters an einen<br />

Bremswiderstand.<br />

Bild 6 zeigt das Schaltbild. Dieses Schaltbild und den<br />

Verdrahtungsplan des Steuerteils können Sie von [1] im<br />

Format A4 herunterladen. Meine Steuerung besteht neben<br />

dem Akku aus zwei Baugruppen, der Handbox mit<br />

Wendeschal ter, Regler und optional einer Ladekontrolle,<br />

und dem eigentlichen Steuerteil mit der Uni4 und den Relais<br />

des Wendeschalters. Die beiden Teile sind über ein<br />

neunpoliges Kabel miteinander verbunden. Keinesfalls<br />

weglassen sollten Sie den Hauptschalter am Pluspol des<br />

Akkus, er dient zum Abtrennen des Akkus von der Steuerung,<br />

wenn Sie Ihr Fahrzeug abstellen, und schaltet in<br />

meinem Vorschlag auf einen Ladestecker um.<br />

Die Motorenstrom führenden Leitungen sind dick rot (2,5<br />

mm²), die Steuer leitungen des Wendeschalters dünn<br />

blau (0,5 mm²) gezeichnet. Das Potenziometer für die<br />

Geschwindigkeits regelung ist durch ein dreipoliges Kabel<br />

(rot-blau-grün) direkt mit der Uni4 verbunden. Die Betriebsspannung<br />

ist 24 V. Die beiden 12 V-Motoren sind in Serie<br />

geschaltet und laufen an zwei ebenfalls hinter einander<br />

geschalteten Autoakkus. Wenn Sie es wünschen, regelt<br />

die Steuerung die Beschleu nigung des Fahrzeugs selbsttätig,<br />

also unabhängig davon, wie schnell Sie den Regler<br />

öffnen. In meinen Augen ist das eine sehr praktische<br />

Einrichtung. Die zwei Trimmpotis auf der Platine erlauben<br />

eine Einstellung zwischen 0,3 und 7 Sekunden Beschleunigungszeit<br />

– ich bin mit 7 Sekunden sehr zufrieden, es<br />

könnte sogar noch geruhsamer zugehen. Für weitere Einstellmöglichkeiten<br />

verweise ich Sie auf das dem Kontroller<br />

beiliegende Instruction Manual.<br />

Denken Sie bei den Verdrahtungsarbeiten daran: Ihre Lok<br />

ist kein Auto! Verbinden Sie darum niemals den Minuspol<br />

des Akkus mit den Metall teilen des Fahrzeugs, sondern<br />

schließen Sie alle Verbraucher zweipolig an. Sie gehen<br />

damit vielen Gefahren aus dem Weg.<br />

Die Handbox<br />

Als Geschwindigkeitsregler für die Uni4 dient ein einfaches<br />

lineares Potenziometer von 10 kΩ (45 00 16), das Sie<br />

natürlich mit einem möglichst eindrucks vollen Drehknopf<br />

bestücken sollten. Wie Sie in Bild 7 sehen, habe ich einen<br />

Schieberegler verwendet (44 18 17), weil bei diesem die<br />

Stellung besser sichtbar ist. Als Wendeschalter habe ich<br />

einen großen Kippschalter mit drei Stellungen ausgesucht<br />

36<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


6<br />

Der Steuerteil<br />

Betrachten wir zuerst die Wendeschaltung.<br />

Sie besteht aus den vier Relais<br />

1a, 1b, 2a und 2b, die zusammen eine<br />

H-Brücke bilden. Sind die Relais 1a<br />

und 1b geschlossen, drehen die Motoren<br />

in die eine Richtung, sind 2a<br />

und 2b geschlossen, drehen sie in<br />

die andere Richtung. Der Kippschalter<br />

in der Handbox steuert diese vier<br />

Relais. Über die beiden Dioden ist bei<br />

Fahrt gleichzeitig das Relais 3 angezogen<br />

und öffnet den Bypass über den<br />

Brems widerstand R1.<br />

Geht der Wendeschalter in die Mittelstellung,<br />

fallen alle Relais ab, die Motoren<br />

werden stromlos und Relais 3<br />

schließt sie über den Bremswiderstand<br />

R1 kurz. Der Wendeschalter ist also<br />

gleichzeitig eine Art Notschalter: Er<br />

schaltet die Motoren aus und bremst<br />

sie ab. Dasselbe passiert natürlich<br />

auch bei Stromausfall. Der Wert des<br />

Bremswiderstands R1 liegt beim einbis<br />

dreifachen Wert der Ankerwiderstände,<br />

die typisch knapp 1 Ω betragen,<br />

und muss ausprobiert werden. 2<br />

bis 5 Ω sind ein guter Anfangswert. Je<br />

kleiner der Widerstand, desto größer<br />

die Bremswirkung. Diesen Widerstand<br />

können Sie aus Blumendraht selber<br />

herstellen (GARBA 4/2011) oder kaufen<br />

(z. B. 1 Ω/50 W: 42 15 45). Bild 7<br />

zeigt den Aufbau auf einem Brett von<br />

etwa 15 x 24 cm, das Sie irgendwo im<br />

Fahrzeug verstecken können. Vergessen<br />

Sie nicht, beim Prüfen des Aufbaus<br />

in die Plusleitung des Akkus zwei<br />

hintereinander geschaltete Autolampen<br />

(12 V/40 W) zu legen, sie schützen<br />

bei Kurzschluss.<br />

Die Bremse<br />

(70 11 65). Die drei Stellungen sind belegt mit den Funktionen:<br />

Fahrt vorwärts – Halt/Bremsen – Fahrt rückwärts.<br />

Die beiden Dioden bilden eine einfache ODER-Schaltung,<br />

sodass Relais 3 in beiden Stellungen des Wendeschalters<br />

anzieht, den Bremswiderstand also abschaltet. R2 (68 Ω/1<br />

W) lässt das 12 V-Relais unter 24 V arbeiten.<br />

Die Uni4 besitzt keinen Schutz vor Tiefentladung des<br />

Akkus. Damit ich dessen Ladezustand im Auge behalten<br />

kann, habe ich schließlich eine Ladekontrolle eingebaut.<br />

Sie arbeitet mit einer LED-Zeile und ist für den Alltag<br />

genügend genau. Sie finden eine Bauanleitung dazu<br />

auf meiner Webseite oder einen Bausatz (19 71 65) im<br />

Handel. Steuerteil und Handbox sind über ein neunpoliges<br />

Computerkabel miteinander verbunden. Solche Kabel<br />

wurden für die serielle PC-Schnittstelle gebraucht und liegen<br />

in jeder Bastelkiste herum. Die passenden Chassisstücke<br />

sind: ♀ 74 20 82 und ♂ 74 20 66.<br />

Auf Bild 3 nicht gut zu sehen: Fahrrad-Bremsgummis als<br />

Bremsklötze. Die Idee habe ich in Karlsruhe am Stand der<br />

7¼-Society geklaut. Der Erfinder war wohl der Herr, der<br />

7<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 37


den Stand betreute, leider kenne ich seinen Namen nicht.<br />

Der Rest ist kaum aufregend: Vom Hebel mit Rätsche wird<br />

die Kraft über ein Gestänge auf die Bremsklötze übertragen.<br />

Die Dekoration<br />

Auf den Bildern sehen Sie außer der Geländerstange keinerlei<br />

Dekoration. Ich möchte gelegentlich vier Radlager-<br />

Attrappen nachrüsten, auch ein Scheinwerfer und eine Glocke<br />

sollten noch kommen. Und natürlich überlege ich mir,<br />

wie ich zu bezahlbaren Puydorat Forest-Schildern kommen<br />

könnte. Funktionalität ist mir allerdings wichtiger als Dekoration<br />

– es kann also noch dauern mit der Schönheit.<br />

Fazit<br />

Jeder 7¼-Zöller weiß, dass das Ein- und Aussteigen bei<br />

diesen Fahrzeugen eine Turnübung ist: Der 1:1-Lokführer<br />

ist auch für ein 1:3-Fahrzeug einfach zu groß. Wie wir diesen<br />

Widerspruch abfedern, bleibt eine Herausforderung.<br />

Vielleicht ist ja mein Switcher eine Hilfe dabei. Die Idee mit<br />

dem Kipprahmen ist nicht schlecht, ich werde in meiner<br />

nächsten Konstruktion aber doch eher Ausgleichshebel<br />

wählen oder gleich eine Archbar-ähnliche Konstruktion.<br />

Ich erhoffe mir ein sorgenfreieres Aufsteigen, wenn das<br />

Fahrzeug nicht mehr seitlich kippen kann.<br />

Mein Switcher läuft dank der Dreipunktaufhängung sicher<br />

und entgleisungsfrei über meine Gleise. Die Fahrt ist etwas<br />

hart, man spürt die Unausgeglichenheit des Gleises<br />

sehr unmittelbar im Hintern, der vielleicht sensibler als jeder<br />

Gleismesswagen reagiert. Die Geschwindigkeit ist mit<br />

knapp 10 km/h mehr als genügend, es soll ja eine Waldund<br />

keine Schnellbahn sein.<br />

Die Motorisierung mit 2 x 150 Watt ist mehr als ausreichend.<br />

Klar ist das nicht einmal ein halbes Pferd, aber<br />

Gleichstrommotoren haben ja eine ganz andere Drehzahl/<br />

Drehmoment-Charakteristik als Dampfmaschinen oder<br />

Verbrennungsmotoren: Sie starten aus dem Stillstand mit<br />

ihrem größten Drehmoment.<br />

Zur Uni4 hat mich mein Hang zur Sparsamkeit geführt, ich<br />

werde das nächste Mal eine Vier-Quadrant-Variante wählen,<br />

obwohl sie mehr als doppelt so teuer ist. Sie macht<br />

die doch recht aufwendige Umsteuerung mit Relais überflüssig,<br />

erlaubt weiche Umsteuerung während der Fahrt<br />

und Rekuperation, was auf den Gefällestrecken meiner<br />

Anlage nur nützlich ist. Der Uni4 verträgt ohne Kühlung<br />

30 A Dauer- und 85 A Einminutenbelastung, meine Motoren<br />

brauchen maximal 12 A. Sie können also gern auf<br />

eine Kühlung des Kontrollers verzichten.<br />

Wenn Sie Ihr Fahrzeug vor Missbrauch schützen wollen,<br />

können Sie entweder die Handbox abnehmen oder für den<br />

Lade-/Fahrschalter einen Schlüsselschalter einbauen. Die<br />

Karosserie ist zugegebenerweise gewöhnungsbedürftig,<br />

es war aber nie meine Absicht, ein Vorbild der großen Eisenbahn<br />

zu kopieren. Ich mag das rohe Holz und kann auf<br />

Hochglanz und die mühsame Lackiererei gern verzichten.<br />

Ich werde also auch in Zukunft meinen eigenen – hölzernen<br />

– Weg gehen.<br />

Referenzen<br />

[1] http://GB.Puydorat.fr<br />

Meine Gartenbahn-Seite mit weiterführenden Angaben<br />

zu diesem Switcher-Projekt.<br />

Sie finden da auch Hinweise zum Bau der Ladestands-<br />

Anzeige.<br />

[2] http://shop.mat-con.net<br />

Gleichstrom-Motoren mit und ohne Getriebe, Steuerungen<br />

[3] http://conrad.de oder http://conrad.ch<br />

Elektrische, elektronische und mechanische Bauteile für<br />

dieses Projekt, die sechsstelligen Nummern in Klammern<br />

sind Conrad-Artikelnummern.<br />

[4] http://4qd.co.uk<br />

PWM-Steuerungen für Gleichstrom-Motoren; sehr informativ<br />

ist die FAQ-Seite mit Antworten auf fast alle Fragen<br />

rund um PWM-Steuerungen (englisch, auf meiner Webseite<br />

teilweise übersetzt).<br />

Vielen Dank an Herrn Knoth für das topaktuelle Winterbild<br />

vom Januar 2013.<br />

Anzeigen<br />

38 <strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


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T E R M I N<br />

PLZ 30000 – 39999<br />

MBC Kassel „Steinertseebahn“; Andampfen: 29.03. – 01.04.2013 Ostern,<br />

DBC-D Jahrestreffen: 16. – 18.08.2013. Kontakt: Norbert Faupel,<br />

Tel. +49(0)561/83181, Mobil: 0173/2836808<br />

Dampfbahn Gemeinschaft Lengede; Fahrtage 2013: 28.04. (Saisonbeginn),<br />

12.05., 26.05., 09.06., 23.06., 07.07., 21.07., 04.08., 18.08.,<br />

01.09., 15.09., 29.09., 13.10. jeweils ab ca. 14.00 Uhr. Abdampfen/<br />

Lichterkettenfahrt: 27.10. ab 15.00 Uhr. Kontakt: O. Waldbrunn: Tel.<br />

+49(0)5307/3018, E-Mail: olaf-waldbrunn@t-online.de; H. Kruse: Tel.<br />

+49(0)05174/1207. Homepage: www.Dampfbahn-Gemeinschaft-Lengede.de<br />

PLZ 70000 – 79999<br />

MEC-Balingen; Fahrtage 2013: 05.05., 02.06., 07.07., 04.08., 01.09.,<br />

06.10. jeweils von 10.00 – 17.30 Uhr auf der Vereinsanlage in Bisingen<br />

Bahnhofstr. 27. Für das leibliche Wohl ist auf allen Fahrtagen gesorgt.<br />

Gastfahrer sind immer herzlich willkommen. Am 04.08.2013 ist Teddybärenfahrtag.<br />

Alle Kinder, die einen Teddy mitbringen, fahren kostenlos.<br />

Homepage: www.mec-balingen.de. Dampfmodellbautreffen und<br />

Schwäbisches-schweizerisches Straßendampftreffen vom 20.07. bis<br />

21.07.2013. www.mec-balingen.de<br />

Dampfbahnfreunde Ötisheim; Fahrtermine für das Jahr 2013:<br />

Andampfen: 01.04.2013, Fahrtage: 21.04., 01.05., 09.05., 02.06.2013.<br />

Lichterfest: 29. – 30.06.2013, Fahrtage: 14.07., 22.09.2013; Abdampfen:<br />

13.10.2013, Fahrtag: 15.12.2013. Kontakt: Günter Hauke, Dampfbahnfreunde<br />

Ötisheim, Stuttgarter Str. 89, 75433 Maulbronn, Tel. +49(0)7043<br />

/900051, Privat: +49(0)7043/7591<br />

PLZ 80000 – 89999<br />

Ammersee-Dampfbahn; 21.07.2013 Dampftag und Ammersee-Dampfbahn,<br />

Betrieb auf der Mini Bahn von 11.00 – 17.00 Uhr. Weitere Termine<br />

der Mini Bahn Augsburg 2013 findet man auf der Homepage: www.minibahn-augsburg.de<br />

Parkbahn Neuötting e. V.; 24.03.3013 „Süddeutsches Expertentreffen“<br />

am Sonntag, den 24.03. 2013 mit Fahrzeugen auf der Anlage am<br />

Dultplatz, Landshuterstraße, 84524 Neuötting. Beginn 10.00 Uhr. Kontakt:<br />

www.parkbahn-neuoetting.de<br />

Die Bockerlbahner e. V.; Fahrtage 2013: Saisoneröffnung: 01.05.2013,<br />

Publikumsfahrtage: 05.05.2013, 19.05.2013, 02.06.2013, 16.06.2013,<br />

21.07.2013, 04.08.2013, 01.09.2013, 15.09.2013, 06.10.2013,<br />

20.10.2013, jeweils von 14.00 – 17.00 Uhr Publikumsfahrtag. 01.12.2013<br />

von 13.00 – 18.00 Uhr Weihnachtsmarkt. 31.12.2013 von 13.00 – 16.00<br />

Uhr Silvesterfahrt. Die Fahrtage finden nur bei trockenem Wetter statt.<br />

Änderungen der Termine behält sich der Verein vor. Aktuelles gibt es<br />

auf unserer Homepage www.diebockerlbahner.de, Sondertermine: Gerne<br />

sind wir für Sie da, z. B. Hochzeitsfahrten, Kindergeburtstage, Kindergartenfahrten,<br />

Sonderfahrten aller Art. Anfragen an: Benno Vogl, Tel.<br />

+49(0)8809/163030, Fax: +49(0)8809/922540, E-Mail: benno.vogl@diebockerlbahner.de<br />

oder Alfred Büschl, Tel. +49(0)8802/8285. Homepage:<br />

www.diebockerlbahner.de, E-Mail: info@diebockerlbahner.de, Bockerlbahn<br />

an der Tiefstollenhalle/Bergbaumuseum in 82380 Preißenberg.<br />

PLZ 90000 – 99999<br />

E<br />

Es<br />

Modellbauverein Naila – Parkeisenbahn Froschgrün e. V.; 09.06.2013<br />

Eisenbahnfest – Andampfen – im Froschgrüner Park in Naila ab 13.00<br />

Uhr; Anlage: Parkeisenbahn Froschgrün/Naila, Spuren: 5 Zoll; Beginn:<br />

12.05.2013, Ende: 06.10.2013, Zeiten: 14:00 – 17.00 Uhr. Fahrsaison:<br />

jeden Sonntag bei schönem Wetter. 12. u. 13.10.2013 Modellbauausstellung<br />

mit Modellbau-Flohmarkt im Saal der Turnhalle, Hofer Str. 31,<br />

95119 Naila, www.parkeisenbahn-naila.de. Kontakt: 1. Vors. Wilfried<br />

Zerb, Steiler Weg 2, 95119 Naila, Tel. +49(0)9282/8245, E-Mail: zerb@<br />

parkeisenbahn-naila.de. Schriftführer Hans-Jürgen Frank, Blumenstr.<br />

28, 95119 Naila, Tel. +49(0)9282/8004, Fax +49(0)9282/8039, frank@<br />

parkeisenbahn-naila.de<br />

wird empfohlen, sich vor Antritt einer längeren Anfahrt<br />

beim jeweiligen Veranstalter über evtl. Änderungen zu<br />

informieren!<br />

Stand 09.04.2013 – ohne Gewähr<br />

5˝ Team Kreiskleinbahn Kirchberg-Schönheide; Fahrplan 2013:<br />

09. u. 10.03.2013 Modellbauausstellung in Volkach (Mainschleifenhalle),<br />

13. u. 20.04.2013 Bahnmeisterei Kirchberg (Arbeitseinsatz), 28.04.2013<br />

Andampfen im BW Kirchberg, 09.05.2013 Güterzugtreffen auf der<br />

Kreiskleinbahn Kirchberg-Schönheide (Intern), 22.06.2013 Nachtdampf<br />

auf der Kreiskleinbahn mit Sonnwendfeuer (Helferessen), 21.07.2013<br />

5˝ Treffen und Sommerfest MBF, 10.08.2013 Ferienpass Stadt Volkach,<br />

07.09.2013 Besuch im Dampflokwerk Meiningen, 06.10.2013 Abdampfen<br />

im BW Kirchberg, 12.10.2013 Arbeitseinsatz Bahnmeisterei Kirchberg.<br />

Änderungen sind beim Dienststellenleiter des BW Kirchberg zu<br />

erfragen: Werner Weigel, Tel. +49(0)9386/616 Mobil: +49(0)173/6722584<br />

SCHWEIZ<br />

ATAF – Associazione Ticinese Amici della Ferrovia; Fahrplan 2013:<br />

19./31.03., 14./28.04., 12./26.05. und 09.06.: 14.30 – 17.30 Uhr, 23.06.,<br />

09./14./16./21.07., 04./06./11./13.08.: 20.00 – 21.30 Uhr, 25.08.,<br />

08./22.09., 06./20.10.: 14.30 – 17.30 Uhr, 08.12.: 14.00 – 16.30 Uhr, unsere<br />

Züge fahren nur bei schönem Wetter. Kontakt: ATAF, casella postale<br />

1005, 6648 Minusio, Homepage: www.ataf.ch<br />

Modelleisenbahn Club Einsiedeln (MECE); Öffentliche Fahrtage<br />

auf der Gartenbahnanlage „in der Blatten“ im bekannten Wallfahrtsort<br />

Einsiedeln in der Schweiz: 05.05., 12.05. (Muttertag), 02.06., 07.07.,<br />

03./04.08. (Sommerfest mit Lokgästen), 01.09., 06.10.2013. Fahrbetrieb<br />

ist bei trockenem Wetter von 11.00 – 16.00 Uhr. Das Mitfahren ist gratis!<br />

Ein kleiner Kiosk sorgt für das leibliche Wohl. Infos am Tag über Durchführung<br />

unter +41(0)794502330. Allgemeine Infos über den Club und die<br />

Anlage findet man auf der Homepage: www.mece.ch.<br />

ÖSTERREICH<br />

Mini Dampf Tirol; Gartenbahn – Barwies Mieming Tirol, Fahrplan der<br />

Saison 2013: 01., 05., 09., 12., 19., 20., 26., 30. Mai, 02., 09., 06., 23.,<br />

30. Juni, 07., 10., 14., 17., 21., 24., 28., 31. Juli, 04., 07., 11., 14., 15.,<br />

18., 21., 25., 28. August, 01., 08., 15., 22., 29. September, 06., 13., 20.,<br />

26. Oktober, Fahrbetrieb an Sonn- und Feiertagen von 11.00 – 18.00<br />

Uhr. Bei schlechter Witterung kein Fahrbetrieb. Kontakt: Tel. +43(0)699<br />

11329681, info@minidampftirol.at, Adresse: Barwies 345b, A-6414 Mieming,<br />

Homepage: www.minidampftirol.at<br />

Termine und Änderungen bitte melden an: mannek@neckar-verlag.de<br />

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Stahl - VA – Messing ab M 0,6<br />

Normteile: Schrauben ab M 1 Schlitz - Muttern<br />

U.Scheiben Kreuz Schlitz Nieten Inbus-Senk<br />

Zylinder Inbus Gewindestangen ab M 1 usw.<br />

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Werkzeuge: Gewindebohrer-Schneideisen usw.<br />

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Tel. 06103/603301 Fax: 603302<br />

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<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013<br />

41


Pr axis<br />

Wolfgang Rudolph<br />

Rangiertritte<br />

und Trittstufen<br />

N<br />

ahezu jedes Eisenbahnfahrzeug hat an der rechten<br />

Ecke einen Rangiertritt. Während es für dieses<br />

Teil ausgezeichnete Modelle bei führenden<br />

Gartenbahnzulieferern gibt, ist man beim Nachbau von<br />

Trittstufen an Personen- oder Triebwagen wegen der individuellen<br />

Abmessungen meist auf den Eigenbau angewiesen.<br />

Waren diese Bauteile zur Frühzeit des Eisenbahnbaus<br />

noch überwiegend aus Holz gefertigt, so ging man später<br />

auf metallene Tritte über, um die Rutschsicherheit zu<br />

verbessern. Es gab zunächst gewalzte Rautenbleche mit<br />

verschiedenen Mustern. Auch hier haben die Zulieferer<br />

einige Sorten im Programm. Darüber hinaus gibt es auch<br />

noch das sogenannte Streckmetall, welches durch Stanzen<br />

und nachfolgendes Strecken in Form gebracht wird.<br />

Wasser kann durch die Öffnungen abfließen und wegen<br />

seiner scharfen Kanten ist es am griffigsten. Auch dieses<br />

Material ist bei Metallhändlern zu bekommen. Ich hatte<br />

das Glück, auf einem Schrottplatz ein Stück mit geeigneter<br />

Rautengröße zu finden. Die Rauten haben eine Länge<br />

von 3,5 und eine Breite von 2 mm. Mein Streckmetall war<br />

aus Edelstahl und lässt sich somit schweißen. Es gibt das<br />

Material aber auch aus Messing und es kann weich oder<br />

hart gelötet werden.<br />

Die Trittstufen an unseren Modellen sind an sehr exponierten<br />

Stellen angebracht und haben leider manchmal<br />

Kontakt mit z. B. Weichenhebeln oder Bahnsteigkanten.<br />

Bei solchen Begegnungen sind Weich- oder Hartlötungen<br />

oft überfordert. Aus diesem Grund habe ich mich für das<br />

Schweißen entschieden, da hier mehr Stabilität gegeben<br />

ist, ohne dass gleich die Abmessungen vergrößert<br />

werden müssen. Gerade Edelstahl hat hier zwei positive<br />

Eigenschaften, die es für den Einsatz im Modellbau prädestinieren.<br />

Erstens: Es ist zäh und dehnbar, zweitens: Es<br />

lässt sich hervorragend mit Schutzgas schweißen.<br />

Der Wermutstropfen ist: Zum Schweißen benötigt man ein<br />

spezielles WIG-Schweißgerät (Wolfram-Inert-Gas). Diese<br />

Schweißgeräte kosten mehr als die Standard-MIG-MAG<br />

Geräte aus dem Baumarkt, aber sie eröffnen dem Modellbauer<br />

völlig neue Dimensionen und kosten dennoch<br />

weniger als eine Dreh- oder Fräsmaschine.<br />

Zum Modell<br />

Zunächst werden die vier Rahmenteile gefertigt. Hierzu<br />

gibt es mehrere Möglichkeiten: Mit einer Hebelblechschere<br />

geht das Schneiden am schnellsten. Wegen des gebogenen<br />

Schneidemessers kommt der Streifen aber gewunden<br />

heraus und muss nachträglich gerade gerichtet werden.<br />

Dies ist mühsam und kostet Zeit. Mit einer Bügelsäge geht<br />

es am genauesten und erfordert kaum Nachbearbeitung.<br />

Edelstahl ist, wie schon erwähnt, sehr zäh und stumpft<br />

Schneidwerkzeuge schnell ab. Es kostet Muskelkraft.<br />

Mit einer Trennscheibe von 1 mm Breite lassen sich die<br />

Streifen sehr schnell und relativ gerade abtrennen. Beim<br />

Freihandtrennen kann man nicht so enge Toleranzen wie<br />

42<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


eim Sägen einhalten. Eine Nachbearbeitung z. B. Fräsen<br />

oder Schleifen ist meist erforderlich.<br />

Nachdem alle vier Rahmenteile zusammengefügt sind,<br />

kommt der kniffeligste Arbeitsschritt an die Reihe, das<br />

Aufschweißen des Streckmetalls. Das Problem hierbei ist,<br />

das Gitter ist sehr dünn und hat wenig Masse im Vergleich<br />

zum Rahmen aus 2 mm Blech. Um zu verhindern, dass<br />

das Gitter gleich wegschmilzt, wenn die Flamme zu nahe<br />

kommt, wird es mit einer dicken Stahlplatte geschützt,<br />

die die Wärme absorbiert. Das Gitter wird zwischen den<br />

Rahmen und eine dicke Stahlplatte gelegt und in den<br />

Schraubstock gespannt. Dabei sollte es ca. 1 bis 2 mm<br />

über den Rahmen und die Stahlplatte hinausragen. Das<br />

überstehende Rautenende kann leicht Richtung Rahmen<br />

umgebogen werden. Dann wird die Flammenspitze auf<br />

den Rahmen gerichtet und langsam Richtung Gitter gezogen.<br />

Das Gittermetall schmilzt unter der Hitzeeinwirkung<br />

sofort zu einer kleinen Kugel zusammen, die Richtung<br />

Stahlplatte läuft. Da die dicke Stahlplatte kälter ist als das<br />

Gitter, wird das Weiterschmelzen gestoppt. Der Rahmen<br />

wird nun vorsichtig weiter erwärmt, bis die Kugel mit dem<br />

Rahmen verschmilzt. Dann wird der Brenner zur nächsten<br />

Raute weiterversetzt. Nachdem dieser Prozess an allen<br />

vier Seiten wiederholt wurde, hat man eine Trittstufe mit<br />

aufgeschweißtem Streckmetall.<br />

Technische Angaben zum Schweißen<br />

WIG-Schweißgerät, Einstellung Gleichspannung, max.<br />

Schweißstrom 20 A, Schutzgas Argon 4.6, Wolframelektrode<br />

grau, 1,6 mm, Keramikdüse 11,5 mm, Elektrodenspitze<br />

ca. 4 mm hervorstehend, kein Zusatzwerkstoff,<br />

Empfehlung: Verwendung eines Fußreglers.<br />

Wem dieser Vorschlag zu schwierig erscheint, weil er<br />

z. B. kein Schweißgerät besitzt und dieser Artikel keinen<br />

Kaufanreiz auslöst, der kann seinen vertrauten Methoden<br />

nachgehen und den Trittbelag entweder Löten oder Aufkleben.<br />

Es gibt immer mehrere Möglichkeiten.<br />

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<strong>GARTENBAHNEN</strong><br />

Neckar-Verlag<br />

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<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 43


Pr axis<br />

Rolf Lotz<br />

eues zum Thema Kugelsitz<br />

N<br />

W<br />

erte Gartenbahnfreunde, was Herr Siegfried Baum<br />

in der <strong>GARTENBAHNEN</strong> 3/2012 zum Thema Kugelsitz<br />

zu berichten wusste, hat sicher so manchen Dampflokbetreiber<br />

vor Ärger bewahrt. Zu diesem Thema möchte<br />

ich noch aus meiner Fahrpraxis berichten. Zu Anfang<br />

hatte ich ein Tigerli mit Achspumpe. Diese brachte beim<br />

Fahrbetrieb ausreichend Speisewasser. Bei längerem<br />

Halt hatte ich dann noch auf dem Bedienwagen vor mir<br />

eine Handspeisepumpe (bei Bedarf auch gut während der<br />

Fahrt zugänglich). Jeder kann die Verbindung nach seinen<br />

Möglichkeiten flexibel gestalten.<br />

Später kam dann noch eine Dampfpumpe samt Einbausatz<br />

vom gleichen Hersteller dazu. Es war alles nur<br />

Schraubarbeit, denn am Kessel war schon ein Anschluss<br />

vorgesehen, somit war nur der Stopfen zu entfernen und<br />

das Speiseventil mit integriertem Entlüfterhahn einzusetzen.<br />

Als alles am Platz war – die Pumpe ihre erste Ölung<br />

und der Kessel Druck hatte – Dampfhahn und Entlüftung<br />

auf; und die Pumpe lief an. Jetzt den Entlüfterhahn zu;<br />

und die Pumpe stand. Das wiederholte sich mehrmals!<br />

Der Übeltäter war das Speiseventil, wie sich herausstellte.<br />

Und was war die Ursache?<br />

Die Hubbegrenzung war zu lang geraten, somit wurde<br />

die Kugel dichtend auf ihren Sitz gedrückt und auch der<br />

Dichtring an die Verschlussschraube gepresst. Dieses<br />

zierliche Verschlußschräubchen wollte ich nicht zur Nacharbeit<br />

einspannen. Also ein passendes Röhrchen in die<br />

Spannzange der Drehbank genommen und der Abstich<br />

als zusätzliche Distanz unter die Dichtung gelegt; nun klickerte<br />

die Kugel beim Schütteln des Ventils in der Hand.<br />

Ab dann war während der Saison alles in Ordnung (bei<br />

sommerlichen Temperaturen). Das übliche Zylinderöl war,<br />

wie sich herausstellte, der Grund für Laufprobleme. Von<br />

Wilesco kannte ich das dünne Zylinderöl für die Wilesco-<br />

Dampfmaschinen. Dies war dann mein „Winteröl“ für die<br />

Herbstzeit. Für die Dampflok „Lukas“ (Spurweite 45 mm)<br />

bietet Wilesco ein etwas dickeres Zylinderöl. Dieses war<br />

zwar im Katalog nicht separat aufgeführt, konnte aber<br />

bestellt werden - und das war dann mein „Sommeröl“ für<br />

dieses Pümpchen. Mit diesem Öl lief die Pumpe ohne Probleme.<br />

Und nach der Fahrsaison kommt dann unweigerlich<br />

die Winterpause; womit wir zu rostenden Kugeln im<br />

Speiseventil kommen.<br />

Nach der winterlichen Zwangspause wollte die Kesselspeisung<br />

mit der Dampfpumpe nicht wie gewohnt funktionieren.<br />

Es lag an einer verrosteten „Nirokugel“. Sie wurde<br />

vom Magnet angezogen; durch eine Andere aus meinem<br />

Vorrat ersetzt (nach Magnettest). Mein Rat: Sollten Sie<br />

Die in blau eingefügten Änderungsvorschläge<br />

dienen zur Veranschaulichung<br />

und sind nicht maßstabsgerecht!<br />

44 <strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


Nirokugeln kaufen, nehmen Sie einen Magneten<br />

zur Überprüfung vor Ort mit.<br />

Für den Einsatz von Elastomere-Kugeln ist<br />

der „scharfe“ Sitz nicht geeignet. Ich habe mir<br />

erlaubt, in der Schnitt-Zeichnung von Herrn<br />

Baum (schwarz) entsprechende Abänderungen<br />

einzubringen (blau). In der Draufsicht<br />

von Schnitt A – B habe ich die drei Wasserkanäle<br />

skizziert. Diese erleichtern das Vorbeiströmen<br />

an der Kugel und verhindern sicher<br />

das angesprochene Torkeln der Kugel. Zum<br />

Einbringen der Wasserkanäle benötigen wir<br />

einen scharfen Fingerfräser. Dieser ist wegen<br />

der Bruchgefahr so kurz wie möglich zu halten.<br />

Von der Gehäuseoberseite ist dies schlecht möglich.<br />

Darum fertigen wir eine Buchse an und kleben diese ein.<br />

Und jetzt noch ein Augenmerk auf mechanisch angetriebene<br />

Speisepumpen. Vornehmlich bei Rangier- und<br />

Güterzugloks, welche schnelldrehende, kleine Räder besitzen,<br />

wo dann ein höherer Widerstand in der Speiseleitung<br />

entsteht und der mechanische Antrieb stark belastet<br />

wird (manchmal sogar hörbar). Um die Speisepumpe plus<br />

Antrieb zu schonen, bauen wir - angeschlossen über ein<br />

T-Stück an der Speiseleitung - ein Ausdehngefäß ein.<br />

Dieses Ausdehngefäß versehen wir oben mit einem Belüftungshahn<br />

und unten mit einem Entwässerungshahn.<br />

Mit der Zeit geht die dortige Luft unter Druck ins Wasser,<br />

darum müssen wir von Zeit zu Zeit dieses Gefäß entwässern<br />

und belüften.<br />

Und nun zum Schluss noch eine Anmerkung zur Kreuzkopfpumpe.<br />

Deren Zylinder ist starr an der Lok befestigt.<br />

Der Kreuzkopf aber bewegt sich von links nach rechts –<br />

verbunden mit der Treibstange zur gefederten Treibachse.<br />

Darum sollte der Pumpenplunger nicht starr am Kreuzkopf<br />

befestigt, sondern mit einer Kontermutter mit Spiel<br />

befestigt werden. Und nun: Wasser marsch!<br />

Fast hätte ich es vergessen: Die Sitzbearbeitung mittels<br />

Hammer. Sicher ein schneller Weg, einen schmalen, gut<br />

dichtenden Ventilsitz zu erreichen. Die Stahlkugel ist dann<br />

bestenfalls noch für die Anfertigung von Papierdichtungen<br />

zu gebrauchen. Meine vorgeschlagene Methode, ohne<br />

„Seele der Mechanik“:<br />

Eine Stahlkugel im Durchmesser gleich wie die dann eingesetzte<br />

Nirokugel wird auf ein restliches Metallröhrchen<br />

geklebt. Und in der KFZ-Werkstatt unseres Vertrauens<br />

erbitten wir uns zwei halbvolle Fingerhüte Ventileinschleifund<br />

Einläpp-Paste. Die Menge reicht vollkommen aus.<br />

Damit wird nacheinander die Kugelunterseite bestrichen<br />

und dann mittels des angeklebten Röhrchens hin- und<br />

hergedreht. Gelegentliches Anheben saugt die Paste auf<br />

den Sitz. Zeigt sich am Sitz ringsherum ein gleichmäßiges<br />

Tragbild, kann nach dem Reinigen der Zusammenbau des<br />

Speisekopfes erledigt werden.<br />

Ist mal während des Betriebs zwecks Reinigung eine Kugel<br />

rauszunehmen, dann nicht mit Wasser- oder Luftdruck<br />

nachhelfen, sonst ist die Kugel „verkauft“. Besser einen<br />

Schlauch an die Kugel gedrückt halten und mit dem Mund<br />

am anderen Ende saugen bringt den gewünschten Erfolg.<br />

Diesen Tipp bekam ich einst von Manfred Knupfer.<br />

Den abgerundeten Kugelsitz fertigt man am einfachsten<br />

mit einem Zentrierbohrer, bei dem der Übergang vom Anbohrzapfen<br />

zum Senkbohrerbereich nicht so scharfkantig<br />

(wie sonst üblich), sondern mit einem Radius ausgeführt<br />

ist. Auf dem Bild ist der Unterschied der nebeneinanderliegenden<br />

Zentrierbohrer gut zu erkennen.<br />

Und ist das Ventilgehäuse von der Stopfenseite bis zum<br />

Kugelsitz eventuell zu hoch, um mit dem relativ kurzen<br />

Zentrierbohrer an den Kugelsitz zu gelangen, schaffen wir<br />

uns eine Verlängerung. Dazu spannt man ein Rund-Ms in<br />

die Spannzange und setzt eine tiefere Zentrierbohrung, in<br />

welcher der Zentrierbohrer eingeklebt wird. Beim Setzen<br />

dieser Bohrung öfter mal zurückfahren, damit die Bohrspäne<br />

ausgeworfen werden können. So bleibt der Anbohrzapfen<br />

dran. Viel Erfolg!<br />

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Dampflokomotive der Schweizerischen Bundesbahnen, SBB, Typ E 4/4, Baujahr 1914 – 1915 der<br />

Schweizerische Lokomotiv und Maschinenfabrik, Winterthur.<br />

Es wurden im Jahr 1915 nur 8 Dampflokomotiven dieses Typs gebaut für den schweren<br />

Rangierdienst. Sie mussten in der Lage sein, Züge bis 1000 t über die Ablaufanlagen zu schieben.<br />

Die ersten zwei Lokomotiven 8801 und 8802 erhielten Nassdampf- die sechs Lokomotiven 8851-<br />

8856 Heissdampfausführung. Ihre Belastungsnorm betrug im Streckendienst 280 t für Personenzüge<br />

und 800 t für Güterzüge auf ebener Bahn, und auf 10‰ Steigung 240 t für Personenzüge und 400 t<br />

für Güterzüge.<br />

Alle Dampflokomotiven dieses Typs Nr. 8801 – 8802 und 8851 – 8856 wurden zwischen 1961 –<br />

1965 ausser Dienst gestellt und alle verschrottet. Kein Original ist mehr übrig geblieben.<br />

Wir bauen das Modell Nr. 8856, mit Doppelachspumpe, Dampfpumpe, Luftbremsen, Blattfederung<br />

mit Ausgleich.<br />

Daten zum Modell:<br />

Spurweite:<br />

5“ = 127 mm<br />

Massstab: 1:11<br />

Länge über Puffer: 968 mm<br />

Heizung:<br />

Kohle<br />

Kesselmaterial:<br />

Stahl<br />

Kesseldruck:<br />

8 bar<br />

Zylinderbohrung:<br />

Höhe ab Schienen:<br />

Kleinster Kurvenradius:<br />

Treib und Kuppelrad-Ø:<br />

Gewicht:<br />

42 mm<br />

392 mm<br />

6 m<br />

112 mm<br />

ca. 80 Kg<br />

Wir liefern auch Teilkomponenten:<br />

Zylinder mit Rundschieber,<br />

Sicherheitsventile,<br />

Wasserstandsanzeige, Kupplungen<br />

oder aber auch Baupläne.<br />

Fragen Sie uns an.<br />

Wir stellen aus am 17. Echtdampf-Hallentreffen in Karlsruhe, vom 11. – 13. Januar 2013<br />

Mehr Infos unter: www.orbetech.ch<br />

ORBETECH AG, Keltenweg 6, CH- 6312 Steinhausen<br />

Tel. 0041 41 743 02 72, Fax 0041 41 743 02 74, mail: info@orbetech.ch<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 45


Porträt<br />

Ein amerikanischer<br />

Lokzug auf der<br />

privaten 5 “ Gartenbahnanlage<br />

in der<br />

Schweiz<br />

Heinz Gerbig<br />

Der Konstrukteur und Erbauer<br />

Im aargauischen Lenzburg wohnt der diplomierte Maschineningenieur<br />

ETH Peter Weiss (Jahrgang 1938) in einem<br />

schmucken Einfamilienhaus mit der vermutlich größten,<br />

privaten 5 Zoll-Gartenbahnanlage in der Schweiz. Die<br />

Gleise sind in der Form eines „Hundeknochens“ über 380<br />

Meter verlegt. Von den 13 Weichen können 9 Weichen<br />

mittels Funk vom fahrenden Zug aus bedient werden. Ein<br />

dreigleisiger Bahnhof und ein Bahn-Betriebswerk runden<br />

die Anlage ab. Die Gleisführung ist auf Google gut einsehbar,<br />

siehe unter Lenzburg, Schweiz 47’23’13.56"N und<br />

8’11’40.24"O.<br />

Ausgebrochen ist sein Gartenbahnfieber vor 34 Jahren.<br />

Damals zog eine 55er Dampflokomotive von Zimmermann<br />

ihre Runden. Aus gesundheitlichen Gründen musste leider<br />

auf einen dauernden Dampfbetrieb verzichtet werden.<br />

Sein Erstlingswerk war der Bau einer elektrischen Lokomotive<br />

vom Typ Re 4/4 IV, die noch heute auf der Anlage<br />

eingesetzt wird und eine Laufleistung von gegen 3000 km<br />

aufweist.<br />

Die Idee<br />

Der Lokzug F7 in voller Länge<br />

Vor rund 20 Jahren reifte in seinem Kopf die Idee, einen<br />

vierteiligen, amerikanischen Lokzug vom Typ F7 zu bauen.<br />

Die meisten Hobbymodellbauer würden zum Antrieb<br />

eines solchen Zuges 12 oder 24 Volt Elektromotoren und<br />

entsprechende Akkus verwenden. Allenfalls noch eine<br />

Soundplatine einbauen, um das Geräusch eines Dieselmotors<br />

vorzutäuschen. Nicht so Peter Weiss, für ihn kam<br />

nur der echte dieselelektrische Antrieb in Frage, was natürlich<br />

um einiges komplizierter zu bewerkstelligen ist.<br />

Die Probleme beginnen schon bei der Beschaffung eines<br />

leistungsfähigen Dieselmotors, der in die knappen Abmessungen<br />

einer 5 Zoll Lokomotive passt. In die gleiche<br />

Einheit müssen noch der Dieselöltank, die Auspuffanlage<br />

und selbstverständlich der dazu passende Generator eingebaut<br />

werden. Peters Hirnzellen wurden echt strapaziert,<br />

weil es beim Bau vom Kraftpaket in der vordersten Einheit<br />

um Komponentenabstände im Millimeterbereich ging. Als<br />

Vorlage für die Planung hatte der Modellbauer lediglich<br />

ein Buch über dieselelektrische US-Lokomotiven mit einer<br />

Zeichnung im Maßstab 1:100 und ein Modell von Märklin<br />

in H0-Größe zur Verfügung.<br />

Das Original<br />

Von der amerikanischen, dieselelektrischen Lokomotive<br />

F7 wurden zwischen 1949 und 1953 insgesamt 3 849<br />

Ex emplare (2 366 A-Einheiten mit Führerstand und 1 483<br />

B-Einheiten ohne Führerstand) von General Motors Electro-Motive<br />

Division (EMD) gebaut. Die ursprünglich für<br />

Güterzüge auf Normalspur (1 435 mm) konzipierte Bo’Bo’-<br />

Lokomotive wurde vereinzelt auch für den Personenzugdienst<br />

eingesetzt, als „El Capitan“ bei der Santa Fe und<br />

A-Einheit Nr. 1 mit Dieselmotor und Generator<br />

B-Einheit Nr. 2 und 3 mit 750 Watt Elektromotor<br />

und Antrieb auf alle vier Achsen<br />

46 <strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


B-Einheit Nr. 4 mit<br />

Steuerung und Lokführer<br />

Heinz Gerbig<br />

Lokzug von vorne<br />

mit eingeschaltetem<br />

Frontlicht<br />

als „Empire Builder“ bei der Great Northern Railway. Die<br />

Länge einer Einheit über Puffer misst 15,55 Meter mit einer<br />

Dienstmasse von 104 Tonnen und die Stundenleistung<br />

von 1100 kW erlaubt eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 105 km/h.<br />

Peter Weiss, Vater<br />

des Lokzuges<br />

F7 in Spur 5“<br />

Das Modell<br />

Der von Peter Weiss realisierte F7-Lokzug ist für die Gartenbahn-Spurweite<br />

5 Zoll im Maßstab 1:10 gebaut und ergibt<br />

eine stattliche Länge von rund 6,35 Metern und einem<br />

Gesamtgewicht von rund 622 kg. Die vier Einheiten sind in<br />

Verkehrsorange RAL 2009 lackiert. Das Logo CBB steht<br />

für Christian’s Böhler Bahn. Christian Lüscher übernimmt<br />

von Peter Weiss Gleismaterial und Fahrzeuge. Die Anlage<br />

wird in seinem Wohnort Unterkulm neu aufgebaut. Der<br />

Böhler ist ein Pass im Schweizer Kanton Aargau und verbindet<br />

Unterkulm mit dem Suhrental.<br />

In der A-Einheit Nr. 1 mit Führerstand ist ein KUBOTA Industrie-Dieselmotor<br />

vom Typ EA200-N mit einer auf 1720<br />

U/min begrenzten Nenndrehzahl eingebaut. Dieser treibt<br />

einen Generator mit 3000 U/min und 50 Hz an, der 2 x 115<br />

Volt einphasig in Serie = 230 Volt an den Frequenzumformer<br />

mit 2,5 kW dreiphasig abgibt. Die beiden Frontlampen<br />

sind moderne LED-Leuchten. Das Gewicht der A-Einheit<br />

Nr. 1 beträgt stolze 195 kg.<br />

In den beiden B-Einheiten Nr. 2 und 3 befindet sich je ein<br />

Elektromotor mit 750 Watt, der über eine Kette jeweils alle<br />

vier Achsen der B-Einheit antreibt. Der Lokzug wird also<br />

über insgesamt 8 Achsen mit V max<br />

von 7,5 km/h bewegt!<br />

Die B-Einheiten Nr. 2 und 3 wiegen einzeln 145 kg.<br />

Die B-Einheit Nr. 4 mit einem Gewicht von 137 kg beinhaltet<br />

die elektronische Steuerung, das Armaturenbrett<br />

und einen Sitz für den Lokführer. Ein unsichtbares und<br />

markantes Lkw-Horn sorgt für freie Gleise. Da stimmt der<br />

frühere Werbeslogan der italienischen Firma für Signalhörner:<br />

„FIAMM Horn schafft Platz nach vorn!“<br />

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<strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013 47


GARTEN<br />

BAHNEN<br />

V O R S C H A U<br />

Pr axis<br />

Kugelsitz-Variante<br />

Eberhard Schlegel<br />

Pr axis<br />

Varianten der<br />

elektrischen<br />

Steuerung von<br />

Gartenbahnen<br />

Joachim Uhlig<br />

Deckel<br />

Kugelführung<br />

O-Ring<br />

Ventilkasten<br />

Auslass<br />

Ventilkörper<br />

zum Pumpenzylinder<br />

Impressum<br />

Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1,<br />

D-78050 Villingen-Schwenningen,<br />

Postfach 1820,<br />

D-78008 Villingen-Schwenningen,<br />

Telefon + 49 (0) 77 21 / 89 87-0,<br />

Telefax + 49 (0) 77 21/ 89 87-50,<br />

E-Mail: info@neckar-verlag.de,<br />

Internet: www.neckar-verlag.de<br />

• Commerzbank AG, VS-Villingen (BLZ 694 400 07) Konto-Nr.<br />

1570449 / IBAN: DE 13694400070157044900,<br />

BIC: COBA DE FF 694 • Sparkasse Schwarzwald-Baar<br />

(BLZ 694 500 65) Konto-Nr. 26197 • Volksbank eG,<br />

Villingen-Schwenningen (BLZ 694 900 00) Konto-Nr.<br />

8915 • Postbank Stuttgart (BLZ 600 100 70) Konto-Nr.<br />

9389701<br />

Herausgeber: Ruth Holtzhauer, Beate Holtzhauer<br />

Redaktion:<br />

Udo Mannek<br />

E-Mail: mannek@neckar-verlag.de<br />

Grafik und Layout: Jutta Schütz<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Aline Denkinger + 49 (0) 77 21 / 89 87-73<br />

Uwe Stockburger + 49 (0) 77 21 / 89 87-71<br />

E-Mail: anzeigen@neckar-verlag.de<br />

Es gilt Anzeigentarif Nr. 1 vom 01.01.2012<br />

Marketing:<br />

Rita Riedmüller<br />

Telefon + 49 (0) 77 21 / 89 87-44<br />

E-Mail: werbung@neckar-verlag.de<br />

Boden<br />

Einlass<br />

Vertrieb:<br />

Baupläne, Bücher sowie Zeitschriften<br />

Monika Fritschi<br />

Telefon + 49 (0) 77 21 / 89 87-37, -38 u. -48<br />

Telefax + 49 (0) 77 21 / 89 87-50<br />

E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de<br />

<strong>GARTENBAHNEN</strong> 3/2013<br />

erscheint am 23.08.2013<br />

Porträt<br />

Eine kleine<br />

Zahnraddampflok<br />

ganz groß –<br />

Zahnraddampflok<br />

EIGER in 7¼˝<br />

Marius Meier<br />

Inserentenverzeichnis<br />

(ohne Kleinanzeigen)<br />

Seite<br />

Burkhard. . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Balson. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U4<br />

Dampfshop . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Decker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Dorrington. . . . . . . . . . . . . . . . . U3<br />

Ehrle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

GarBa-Verlag . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

GreMa. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Haeger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U3<br />

Hotel Altora. . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

Live Steam Service. . . . . . . . . . 29<br />

Themenänderungen aus<br />

aktuellem Anlass behält sich<br />

die Redaktion vor.<br />

Seite<br />

Lok & Waggonbau . . . . . . . . . . U2<br />

Müller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

MVD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Orbetech. . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

Schlechtriem. . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Schwarzer. . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Wilms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Zimmermann . . . . . . . . . . . . . . U3<br />

Leider hat sich bei der Übernahme der<br />

Zeitschrift ein Druckfehler eingeschlichen.<br />

Der bisherige 12. Jahrgang muß richtig<br />

lauten: 17. Jahrgang!<br />

Druck:<br />

Kössinger AG, www.koessinger.de<br />

Fruehaufstraße 21, 84069 Schierling<br />

Die <strong>GARTENBAHNEN</strong> erscheint vierteljährlich (Februar,<br />

Mai, August und November).<br />

Einzelheft: Euro 7,– [D], Euro 7,30 [A], Euro 7,30 [B/I/L/<br />

NL], sfr 12,50; Jahresabonnement: Euro 26,– im Inland,<br />

Euro 28,– im Ausland. Eine Kündigung ist jederzeit<br />

möglich. Zu viel bezahlte Beträge für noch nicht<br />

erschienene Ausgaben werden vom Verlag zurückerstattet.<br />

Vertriebsbetreuung für das Grosso und den Babu:<br />

Wolfgang Sieling, Am spitzen Hey 19,<br />

D-38126 Braunschweig,<br />

Telefon: + 49 (0) 5 31 / 69 11 07<br />

Auslieferung für die Schweiz:<br />

WIESER Modellbau-Artikel<br />

Wieslergasse 10, CH-8049 Zürich-Höngg<br />

Telefon + 41 (0) 44 / 340 04 30<br />

Telefax + 41 (0) 44 / 340 04 31<br />

ISSN: 1433-0180<br />

© 2013 Neckar-Verlag GmbH<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung<br />

kann trotz sorgfältiger Prüfung vom Verlag und Herausgeber<br />

nicht übernommen werden. Namentlich<br />

gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die<br />

Meinung der Redaktion wieder. Der Verlag haftet nicht<br />

für unverlangt eingereichte Manuskripte und Fotos. Mit<br />

Übergabe der Manuskripte und Abbildungen erteilt der<br />

Verfasser dem Verlag das ausschließliche Verlagsrecht.<br />

Er versichert, dass es sich um Erstveröffentlichungen<br />

handelt und dass keine anderweitigen Copyright- oder<br />

Verlagsverpflichtungen bestehen. Honorierte Arbeiten<br />

gehen in das Verfügungsrecht des Verlags über. Produkt-<br />

und Warennamen werden ohne Gewährleistung<br />

einer freien Verwendbarkeit benutzt.<br />

Kein Teil dieser Publikation darf ohne zuvor erteilte,<br />

ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Verlags in<br />

irgendeiner Form reproduziert oder unter Verwendung<br />

elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder<br />

verbreitet werden. Die Nutzung der Inhalte ist nur zum<br />

Zweck der Fortbildung und zum persönlichen Gebrauch<br />

des Lesers gestattet.<br />

Anzeigen- und Redaktionsschluss ist der 10.07.2013<br />

für die Ausgabe 3/2013.<br />

17. Jahrgang<br />

48 <strong>GARTENBAHNEN</strong> 02/2013


Garteneisenbahnen<br />

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Vierachsiger Hochbordwagen der DB Typ: EAOS 106 für Spur 5 im<br />

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bis 1986 ca. 7.100 Wagen für den Transport von witterungsunempfindlichen<br />

Schüttgütern.<br />

Wagenkasten und Drehgestelle des Modells sind aus Edelstahl, braun<br />

lackiert und weiß beschriftet, LüP 1308 mm. Federpuffer und Schraubenkupplung.<br />

Vorbereitet zum nachträglichen Einbau einer Druckluftbremse.<br />

Gewicht ca. 30 kg. Preis (ohne Bremse): € 1.920,–<br />

Tel. 0511–8072444<br />

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3-achsiger Gepäckwagen – als Fahrwagen für Lokführer<br />

AB³, B³, BC³, C³: 3-achsige Personenwagen<br />

Fahrgestell:<br />

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- 1. und 2. Achse auf Drehschemel, die mit der 2ten verschiebbaren Achse, tangential eingestellt werden,<br />

dies gewährleistet das Befahren eines Radius von 6m problemlos.<br />

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Aufbau:<br />

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- am Ventil ist ein Halter mit Gewinde, für die Montage an der Führerhauswand<br />

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- Ausgangsdruck: ca 4.5 bar<br />

- Markierungen: Lösen / Bremsen<br />

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Details siehe unter: www.balson.ch / Zubehör oder rufen Sie uns an, wir sind für alle Fragen oder<br />

mehr Informationen für Sie da.

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