GASWÄRME International Energie - Prozesse - Umwelt (Vorschau)
gwi 06 I 2012 gaswärme international Zeitschrift für gasbeheizte Thermoprozesse SCHWERPUNKT Energie – Prozesse – Umwelt ISSN 0020-9384 www.gaswaerme-online.de Vulkan-Verlag
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gwi<br />
06 I 2012<br />
gaswärme<br />
international<br />
Zeitschrift für gasbeheizte Thermoprozesse<br />
SCHWERPUNKT<br />
<strong>Energie</strong> – <strong>Prozesse</strong> – <strong>Umwelt</strong><br />
ISSN 0020-9384 www.gaswaerme-online.de Vulkan-Verlag
4. Praxisseminar<br />
Effiziente<br />
BrEnnErtEcHnIk<br />
für Industrieöfen<br />
22.- 24. April 2013, Atlantic Congress Hotel Essen • www.gwi-brennertechnik.de<br />
powered by<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Wann und Wo?<br />
Vorkurs<br />
Themenblock<br />
1<br />
Themenblock<br />
2<br />
Themenblock<br />
3<br />
Themenblock<br />
4<br />
Themenblock<br />
5<br />
Workshop<br />
1<br />
Workshop<br />
2<br />
Grundlagenseminar (22. April)<br />
• Einführung in die Verbrennungstechnik, Teil 1<br />
• Grundlagen der Verbrennungstechnik, Teil 2<br />
• GWI-Arbeitsblätter in der Anwendung<br />
Hauptseminar (23. bis 24. April)<br />
Einführung<br />
• Einführung in die politische Relevanz der Brennertechnik<br />
Brennertechniken für Industrieöfen<br />
• Neue Brennertechnik mit innovativer Luftvorwärmung<br />
• Neue low-NOx-Lösungen für Hochgeschwindigkeitsbrenner<br />
• Status der OxyFuel-Verbrennung für Industrieöfen<br />
Forschung und Entwicklung<br />
• Hitzebeständig bis 1.250 °C - Entwicklung neuer metallischer Werkstoffe<br />
• Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen auf industrielle<br />
Thermoprozessanlagen<br />
Betriebserfahrungen mit gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />
• Energetische und betriebliche Besonderheiten von Batchprozessen,<br />
am Beispiel zweier Herdwagenöfen<br />
• Erfahrungen bei der Umstellung von Kaltluftbrennern auf<br />
Regenerativbefeuerung am Beispiel eines Aluminiumschmelzofens<br />
Sicherheit und Normung<br />
• Sicherer Betrieb von Thermoprozessanlagen – Verpflichtungen und Maßnahmen<br />
zur Gewährleistung und zum Erhalt der Betriebssicherheit über die Nutzungsdauer<br />
• Aktuelle Entwicklungen im Normungsumfeld der ISO/TC 244 und ErP<br />
<strong>Energie</strong>management und <strong>Energie</strong>effizienz<br />
Moderation Dr.-Ing Rolf Albus // Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner<br />
• Effiziente <strong>Energie</strong>managementsysteme – Wie komme ich da hin?<br />
• Brennereffizienz beginnt beim Industrieofen<br />
Feuerfestmaterialien - Möglichkeiten und Grenzen<br />
Moderation: Herr Dr. Thorsten Tonnesen, GHI, RWTH Aachen<br />
• Feuerfestmaterialien, Teil 1<br />
• Feuerfestmaterialien, Teil 2<br />
MIT REFERENTEN VON: WS Wärmeprozesstechnik GmbH, Elster GmbH, Linde Gas,<br />
BLOOM Engineering GmbH, Eclipse Combustion GmbH, Schmidt + Clemens GmbH,<br />
VM Tubes, Trimet Aluminium AG, Aichelin Ges.m.b.H, VDMA, DNV Germany Holding GmbH,<br />
LOI Thermprocess GmbH, Rath AG<br />
Termin:<br />
• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />
Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 23.04.2013<br />
Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 24.04.2013<br />
Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel Essen,<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer von gasbeheizten<br />
Thermoprozessanlagen und Industrieöfen<br />
Teilnahmegebühr:<br />
Seminarbesuch ohne<br />
„Grundlagen der Verbrennungstechnik“<br />
• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/und<br />
auf Firmenempfehlung: 800 €<br />
• regulärer Preis: 900 €<br />
Seminarbesuch inklusive<br />
Grundlagenkurs am Vortag<br />
• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/und<br />
auf Firmenempfehlung: 1.000 €<br />
• regulärer Preis: 1.100 €<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />
sowie das Catering (3 x bzw. 4 x Kaffee, 2 x<br />
Mittagessen, 1 Abendveranstaltung). Jeder<br />
Teilnehmer bekommt zudem das Fachbuch<br />
„gwi-Arbeitsblätter“ überreicht.<br />
Veranstalter<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.gwi-brennertechnik.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.gwi-brennertechnik.de<br />
Ich bin gwi-Abonnent<br />
Ich bin Gaswärme-Institut Mitglied<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich nehme auch am Grundlagenseminar teil<br />
Ich komme auf Empfehlung von Firma: ........................................................................................................................................................<br />
Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />
Workshop 1 <strong>Energie</strong>management und <strong>Energie</strong>effizienz oder<br />
Workshop 2 Feuerfestmaterialien - Möglichkeiten und Grenzen<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift
EDITORIAL<br />
Klimaschutz ist Fortschrittsmotor<br />
für Wirtschaft und <strong>Umwelt</strong><br />
Klimaschutz nimmt eine immer größere Rolle ein –<br />
nicht nur unter ökologischen Gesichtspunkten, sondern<br />
auch in ökonomischer Hinsicht. Die steigenden<br />
<strong>Energie</strong>preise zwingen Unternehmen und Privathaushalte<br />
zu einem effizienteren und nachhaltigeren<br />
Umgang mit Ressourcen. <strong>Energie</strong>- und ressourceneffizientes<br />
Handeln spart so nicht nur Kosten, sondern führt<br />
gleichzeitig zu einem verbesserten <strong>Umwelt</strong>- und Klimaschutz.<br />
Der Übergang zu einer veränderten Wirtschafts- und<br />
Lebensweise ist zwingend erforderlich. Unternehmen<br />
müssen diese notwendigen Transformationsprozesse als<br />
Startpunkt für neue Geschäftsmodelle und Produktionsabläufe<br />
verstehen. Das Stichwort heißt hier energiesparendes<br />
und ressourcenschonendes Wirtschaften. Damit<br />
wird Klimaschutz auch zum Wettbewerbsfaktor. Unternehmen<br />
müssen die Chance der Effizienz- und Einsparpotenziale<br />
bei der <strong>Energie</strong>anwendung zu nutzen wissen,<br />
um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Rohstoffund<br />
Materialeffizienz gehören zu einem modernen<br />
Unternehmen dazu, um sich auf dem Markt zu profilieren.<br />
Ein Wissenstransfer zwischen Unternehmen im<br />
Bereich energieeffizientes Wirtschaften ist wünschenswert,<br />
damit zum Beispiel effiziente Produktionsverfahren<br />
Nachahmer finden. Für nahezu jedes mittlere und kleinere<br />
Unternehmen besteht die Möglichkeit, Kosten zu<br />
reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Die<br />
<strong>Energie</strong>Agentur.NRW unterstützt die Unternehmen beim<br />
Finden dieser Einsparpotentiale sowie bei der wirtschaftlichen<br />
Erschließung. Mit einem sorgfältig geplanten, gut<br />
durchdachten Management lassen sich wirksame <strong>Energie</strong>sparmaßnahmen<br />
im Unternehmen umsetzen und<br />
dauerhafte Erfolge erzielen.<br />
Eine umfassende <strong>Energie</strong>wende schließt alle diese<br />
Gesichtspunkte mit ein: <strong>Energie</strong>effizienz und <strong>Energie</strong>einsparung,<br />
der Ausbau erneuerbarer <strong>Energie</strong>n und damit<br />
der Schutz von Natur und <strong>Umwelt</strong>. Es müssen Standards<br />
vereinbart werden und konkrete <strong>Umwelt</strong>- und Nachhaltigkeitsziele<br />
formuliert werden. Der ökologische Aufbruch<br />
ist auch notwendig, um ökonomische Ziele zu<br />
erreichen. Denn ein positiver Nebeneffekt dieser Entwicklung<br />
ist die Förderung von Arbeitsplätzen in der<br />
<strong>Energie</strong>branche. Damit ist Klimaschutz auch Wirtschaftsförderung<br />
von der Unternehmen, Kommunen und Bürger<br />
direkt profitieren. Klimaschutz ist eben nicht nur eine<br />
ökologische Herausforderung, sondern auch eine ökonomische<br />
Chance. Wird Klimaschutz zukünftig als Fortschrittsmotor<br />
für Wirtschaft und <strong>Umwelt</strong><br />
verstanden, kann eine große Anzahl<br />
verschiedener Akteure profitieren,<br />
weil sich die Nutzung erneuerbarer<br />
<strong>Energie</strong>n positiv auf die<br />
Wertschöpfungskette auswirkt.<br />
Der Weg dahin ist die<br />
Zusammenführung von Ökologie<br />
und Ökonomie.<br />
Dipl.-Ing. Gerd Marx<br />
<strong>Energie</strong>Agentur.NRW<br />
6-2012 gaswärme international<br />
1
INHALT 6-2012<br />
6 FASZINATION TECHNIK<br />
Erwärmung von Aluminiumbandbunden<br />
43 FACHBERICHT<br />
Neue Heizhaubengeneration im Einsatz<br />
Fachberichte<br />
von Frank Kleuser<br />
33 Wärmerückgewinnung bei feuchten und staubhaltigen Abluftströmungen<br />
Heat recovery on humid and dust loaded exhaust flows<br />
von Gerd Waning<br />
37 Neues Abkühlungs-Verfahren für Rollenherd-Durchlauföfen<br />
New cooling process for roller hearth continuous furnaces<br />
von Frank Maschler, Peter Wendt, Georg Velten, Jörg Wortmann, Andreas Heßler, Jörg Zumbrink<br />
41 Neue Heizhaubengeneration zur <strong>Energie</strong>-Einsparung und NO x -Reduzierung<br />
New heating hood generation for energy saving and NO x reduction<br />
von Alexander Vogel, Marius Adelt, Andrei Zschocke<br />
47 Herausforderungen und Innovationen der <strong>Energie</strong>speicherung – Fokus Power to Gas<br />
Challenges and Innovation in Energy Storage – Focus on Power to Gas<br />
von Petra Nitschke-Kowsky, Joachim Schenk, Peter Schley, Klaus Altfeld<br />
55 Gasbeschaffenheiten in Deutschland<br />
Gas quality in Germany<br />
Titelseite:<br />
Eclipse Combustion GmbH<br />
www.eclipsenet.com<br />
2 gaswärme international 2012-6
6-2012 INHALT<br />
INKLUSIVE<br />
eBook<br />
Gas- und Wärme-Institut Essen e. V. (Hrsg.)<br />
gwi-Arbeitsblätter<br />
Verbrennungskennwerte | Gaseigenschaften | Berechnungen<br />
Powered by:<br />
Buchcover-gwi-arbeitsblätter_NEU.indd 1 21.11.12 13:39<br />
50 FACHBERICHT<br />
Innovationen der <strong>Energie</strong>speicherung – Power to Gas<br />
29 FACHBUCH: gwi-ARBEITSBLÄTTER<br />
Die Referenz für die Verbrennungstechnik<br />
Nachrichten<br />
8 Wirtschaft und Unternehmen<br />
18 Messen/Kongresse/Tagungen<br />
19 Veranstaltungen<br />
20 Fortbildung<br />
24 GWI-Seminare<br />
27 Personalien<br />
29 Medien<br />
Technik Aktuell<br />
81 Schnellste und leistungsstärkste Beschichtungsanlage<br />
81 Vereinfachte SAP-Projektdisposition für alle Fachbereiche<br />
82 Gaswarnsensoren mit Wärmetönungs- und Infrarot-Technologie<br />
82 Gebläsebrennerserie PBG für Europa<br />
83 Datenlogger zum Auswerten von Beschichtungsprozessen<br />
83 Druckerhöhungssysteme für die Kunststoffindustrie<br />
84 Effizienter Wärmeleitfähigkeits-Analysator<br />
85 Dosieröfen ohne Temperaturschwankungen<br />
85 Neues Hauptstellendruckreglerset für Acetylen<br />
86 Neue Gesichts- und Gehörschutzkombination für die Industrie<br />
86 Neue Durchflussmesser für Druckluft und Gase<br />
87 Konfigurierbare Infrarot-Kamera-Plattform für thermische Anwendungen<br />
87 Verkürzte Totzonen für den Zylindereinbau<br />
Thermoprozess<br />
Bleiben Sie stets informiert und<br />
folgen Sie uns über Twitter<br />
Thermoprozess<br />
@Thermoprozess<br />
6-2012 gaswärme international<br />
3
INHALT 6-2012<br />
70 IM PROFIL<br />
VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH<br />
75 WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
Globales Geschäft: Gefragt sind interkulturelle Generalisten<br />
Nachgefragt<br />
61 Folge 10: Dipl.-Ing. Erik Míček<br />
„<strong>Energie</strong>effizienz ist der Schlüssel zur <strong>Energie</strong>frage der Zukunft“<br />
Jetzt anmelden:<br />
www.gwi-brennertechnik.de<br />
Im Profil<br />
67 Folge 12:<br />
VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH – <strong>Energie</strong>wirtschaft und Industrieofentechnik<br />
in der Stahlindustrie<br />
Wirtschaft & Management<br />
75 Geschäfte rund um den Globus: Gefragt sind interkulturelle Generalisten<br />
Aus der Praxis<br />
77 Regulierung verhindert Überschüsse in der Schutzgasproduktion<br />
79 Innovative Infrarotheizungstechnologie mit Restwärmenutzung<br />
+++ www.gaswaerme-online.de +++ www.gaswaerme-online.de +++<br />
4 gaswärme international 2012-6
62 NACHGEFRAGT<br />
Folge 10: Erik Míček<br />
Firmenporträt<br />
112 NOXMAT GmbH<br />
Marktübersicht<br />
90 I. Thermoprozessanlagen für individuelle<br />
Wärmebehandlungsverfahren<br />
96 II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />
Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
109 III. Beratung, Planung, Dienstleistungen,<br />
Engineering<br />
110 IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute<br />
und Organisationen<br />
111 V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung<br />
Sind<br />
Sie<br />
sicher?<br />
FCU 500<br />
Ofen Schutzsystem-Steuerung<br />
zur Überwachung<br />
und Steuerung<br />
von zentralen<br />
Sicherheitsfunktionen<br />
von Mehrbrenneranlagen<br />
an Industrieöfen.<br />
Setzt die Anforderungen<br />
der EN 746:2010<br />
konsequent um.<br />
RUBRIKEN<br />
1 Editorial<br />
6 Faszination Technik<br />
88 Inserentenverzeichnis<br />
3. US Impressum<br />
Informationen<br />
über die funktionale Sicherheit<br />
von Thermoprozessanlagen<br />
finden Sie hier: www.k-sil.de<br />
Elster GmbH<br />
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6-2012 gaswärme international<br />
5
FASZINATION TECHNIK<br />
6 gaswärme international 2012-6 2012-5
Neuentwicklungen für Aluminium-Walzwerke<br />
Erhebliche Einsparung von <strong>Energie</strong>kosten – Die Erwärmung von<br />
Aluminiumbandbunden in Echtzeit können mit einer Genauigkeit<br />
von besser als 1,5 % der Zieltemperatur berechnet werden.<br />
(Quelle: Otto Junker GmbH, ©Susanne Dobler)<br />
5-2012 6-2012 gaswärme international<br />
7
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Hammerer Aluminium nimmt Kammerhomogenisierungsanlage<br />
in Betrieb<br />
H<br />
ertwich Engineering aus Braunau,<br />
Österreich, hat bei Hammerer Aluminium<br />
Industries (HAI) aus Ranshofen,<br />
Österreich, eine weitere Kammerhomogenisierungsanlage<br />
in Betrieb<br />
genommen.<br />
Die neue Homogenisierungsanlage<br />
ist bereits die zweite ihrer Art in der HAI-<br />
Gießerei. Es können Barrendurchmesser<br />
von 153 bis 381 mm bei einer Barrenlänge<br />
bis zu 7 m erwärmt werden. Die<br />
Ofenkapazität beträgt 43 t. Die Auslegung<br />
für spezielle Homogenisierungsrezepturen<br />
für harte Legierungen beinhaltet<br />
eine präzise Temperaturführung<br />
und stufenweises Aufheizen.<br />
E.ON kommt bei Umwandlung in SE gut voran<br />
E<br />
.ON kommt bei der Umwandlung in<br />
eine Europäische Gesellschaft (SE) weiter<br />
gut voran. Deutlich vor Ablauf der<br />
gesetzlichen Frist konnte eine Vereinbarung<br />
über die Beteiligung der Arbeitnehmer<br />
in der künftigen E.ON SE geschlossen<br />
werden. Diese regelt die Mitbestimmung<br />
auf europäischer Ebene durch den künftigen<br />
SE-Betriebsrat sowie die Besetzung<br />
des Aufsichtsrates auf der Arbeitnehmerseite.<br />
Der Vereinbarung gingen konstruktive<br />
Gespräche zwischen dem so genannten<br />
Besonderen Verhandlungsgremium<br />
der Arbeitnehmerseite, bestehend aus 25<br />
Arbeitnehmervertretern aus 19 Ländern,<br />
und Unternehmensvertretern voraus.<br />
Die Vereinbarung sieht unter anderem<br />
vor, dass künftig Mitarbeiter aus allen europäischen<br />
Ländern, in denen E.ON aktiv ist,<br />
im SE-Betriebsrat vertreten sein werden.<br />
Die Anzahl der Vertreter richtet sich nach<br />
der Zahl der Mitarbeiter in den jeweiligen<br />
Ländern. Der SE-Betriebsrat ist bei allen<br />
grenzüberschreitenden Mitbestimmungsthemen<br />
zu informieren und anzuhören.<br />
Darüber hinaus bestimmt der SE-Betriebsrat<br />
die Arbeitnehmervertreter im SE-Aufsichtsrat.<br />
Dieser wird aus zwölf Mitgliedern<br />
bestehen, davon die Hälfte Arbeitnehmervertreter.<br />
Für die Arbeitnehmerseite werden<br />
Eugen Luha aus Rumänien, Willem Vis aus<br />
den Niederlanden sowie Gabriele Gratz,<br />
Erhard Ott, Klaus-Dieter Raschke und Eberhard<br />
Schomburg aus Deutschland Mitglieder<br />
des Aufsichtsrates. Der neue Vorsitzende<br />
des Konzernbetriebsrats Michael<br />
Mittmann wird spätestens 2014 Mitglied<br />
des Aufsichtsrats. Diese Besetzung folgt<br />
dem vereinbarten Grundsatz, dass Arbeitnehmervertreter<br />
im SE-Aufsichtsrat aus<br />
mindestens drei verschiedenen Ländern<br />
kommen müssen. Die Anteilseigner werden<br />
durch Baroness Denise Kingsmill,<br />
Ulrich Lehner, René Obermann, Karen de<br />
Segundo, Theo Siegert und Werner Wenning<br />
vertreten. Der Anteil der Frauen im<br />
künftigen SE-Aufsichtsrat liegt damit bei<br />
25 %. Die Aufsichtsratsmitglieder stammen<br />
aus vier verschiedenen Ländern. Es ist vorgesehen,<br />
dass die Arbeitnehmervertreter<br />
wie bisher auch einen stellvertretenden<br />
Aufsichtsratsvorsitzenden stellen.<br />
Für den Vorstandsvorsitzenden der<br />
E.ON AG, Johannes Teyssen, ist die Vereinbarung<br />
ein wesentlicher Meilenstein auf<br />
dem Weg zu einem noch europäischer<br />
ausgerichteten Unternehmen: „Wir haben<br />
unser Ziel erreicht, eine wahrhaft europäische<br />
Lösung für die Vertretung der Arbeitnehmer<br />
in der E.ON SE zu finden, die maßgeschneidert<br />
auf E.ON passt. Erstmals können<br />
jetzt Arbeitnehmer in ganz Europa<br />
darüber bestimmen, wer ihre Vertreter in<br />
unserem Aufsichtsrat sind. Dass in unserem<br />
verkleinerten Aufsichtsrat drei Frauen<br />
und vier Mitglieder aus dem Ausland vertreten<br />
sein werden, spiegelt die bei E.ON<br />
bestehende Vielfalt künftig auch in unserem<br />
obersten Gremium wider.“<br />
Die künftige E.ON SE wird ihren Sitz in<br />
Deutschland behalten. Die Geschäfte des<br />
Konzerns werden auch in Zukunft von<br />
Düsseldorf aus gesteuert.<br />
8 gaswärme international 2012-6
Wirtschaft und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Trimet öffnet Tore zur „Langen Nacht der Industrie Rhein-Ruhr“<br />
Trimet beteiligte sich wie im vergangenen<br />
Jahr an der „Langen Nacht der<br />
Industrie Rhein-Ruhr“. Rund 100 Interessierte<br />
aus der Region nutzten am 25. Oktober<br />
die Gelegenheit, um Industrieunternehmen<br />
ganz aus der Nähe zu besichtigen.<br />
Trimet führte ihre Gäste in kleinen<br />
Gruppen durch die Produktion und präsentierte<br />
ein zukunftsstarkes Unternehmen<br />
am Standort Deutschland. Zudem<br />
begrüßte der mittelständische Familienbetrieb<br />
als besonderen Besucher NRW-Wirtschaftsminister<br />
Garrelt Duin.<br />
Der Aluminiumproduzent hieß seine<br />
Gäste mit einer kurzen Unternehmenspräsentation<br />
willkommen, in der Vorstandsvorsitzender<br />
Dr. Martin Iffert über die Aktivitäten<br />
der Trimet berichtete. Zwei Besuchergruppen<br />
mit je 50 Personen konnten<br />
beim anschließenden Werksrundgang die<br />
Produktionsabläufe in der Elektrolyse und<br />
in der Gießerei unter fachkundiger Führung<br />
hautnah erleben. „Wir schätzen das<br />
große Interesse unserer Nachbarn in der<br />
Region und freuen uns über den direkten<br />
Austausch mit interessierten Mitbürgern.<br />
Wir sehen uns als Teil eines großen Ganzen<br />
in NRW und insbesondere im Ruhrgebiet,<br />
wo unsere Heimat ist und der<br />
Ursprung der Trimet liegt“, so Dr. Iffert.<br />
Die „Lange Nacht der Industrie Rhein-<br />
Ruhr“ fand mittlerweile zum zweiten Mal<br />
statt. 56 Unternehmen von Mönchengladbach<br />
über Duisburg bis Iserlohn<br />
haben interessierten Mitbürgern, potenziellen<br />
Mitarbeitern, Studenten und Schülern<br />
ihre Werkstore geöffnet. Ziel der Veranstaltung<br />
ist es, die Industriebetriebe und<br />
die Menschen in der Region stärker miteinander<br />
in Kontakt zu bringen. Bereits am 8.<br />
November öffnete Trimet im Rahmen der<br />
„Langen Nacht der Industrie“ am Standort<br />
Hamburg erneut ihre Werkstore und freute<br />
sich auf zahlreiche Besucher.<br />
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6-2012 gaswärme international<br />
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9
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Kübler erhält den Innovationspreis Rheinland-Pfalz 2012<br />
Bereits zum 25. Mal zeichnet das Ministerium<br />
für Wirtschaft, Klimaschutz, <strong>Energie</strong><br />
und Landesplanung gemeinsam mit<br />
den Arbeitsgemeinschaften den rheinland-pfälzischen<br />
Industrie- und Handelskammern<br />
sowie der Handwerkskammern<br />
besonders innovative Unternehmen mit<br />
dem Innovationspreis des Landes aus. Im<br />
Jubiläumsjahr erhält die Firma Kübler<br />
GmbH den begehrten Preis für ihr innovatives<br />
Hallenheizungssystem H.Y.B.R.I.D. mit<br />
integrierter Restwärmenutzung. Verliehen<br />
wurde der Preis am 7. Dezember 2012 in<br />
Düsseldorf.<br />
Der Innovationspreis Rheinland-Pfalz<br />
wurde in diesem Jahr an sechs Unternehmen<br />
und eine Hochschule verliehen, die<br />
mit Techniken, Produkten oder Dienstleistungen<br />
erfolgreich Neuland beschreiten.<br />
„Der Erfolg dieser Unternehmen ist eindrucksvoll.<br />
Es zeigt sich hier, wie sich mit<br />
Innovationen die Wettbewerbsfähigkeit<br />
stärken lässt“, stellte Dr. Joe Weingarten,<br />
Abteilungsleiter im Wirtschaftsministerium<br />
bei der Preisverleihung<br />
in Trier fest. „Das Land<br />
unterstützt deshalb in der Innovationspolitik<br />
als zentraler Teil<br />
der Wirtschaftspolitik vor allem<br />
Ideen und Initiativen, die zu<br />
neuen Produkten, Verfahren<br />
und Dienstleistungen führen.“<br />
Verliehen wurde der Preis in<br />
drei Kategorien sowie mit drei<br />
Sonderpreisen. Als Preisträger in<br />
der Kategorie Handwerk überzeugte<br />
Kübler <strong>Energie</strong>sparende<br />
Hallenheizungen mit dem System<br />
H.Y.B.R.I.D. Es ist das derzeit effizienteste<br />
Wärmekonzept von Kübler – die intelligente<br />
Verknüpfung aus des Ludwigshafener<br />
Hallenheizungsspezialisten hat eine<br />
neue Dimension in punkto energiesparender<br />
Hallenbeheizung eingeleitet. Im System<br />
ist es möglich, die Abwärme von Infrarotheizungen<br />
nutzbar zu machen, z.B. für<br />
die Warmwasseraufbereitung oder zur<br />
Beheizung angrenzender Büroräume. Bis<br />
zu 15 % Extraenergie können so nahezu<br />
kostenlos gewonnen werden. Ingesamt<br />
steigt der feuerungstechnische Wirkungsgrad<br />
im Gesamtsystem auf bis zu 108 %. Je<br />
nach Hallentyp und -dimension können<br />
damit 30 bis 70 % <strong>Energie</strong>einsparungen<br />
realisiert werden.<br />
ThyssenKrupp verkauft Tailored Blanks an WISCO<br />
Die ThyssenKrupp AG hat mit Wuhan<br />
Iron and Steel Corporation (WISCO)<br />
einen Kaufvertrag über den Verkauf ihrer<br />
Tochtergesellschaft ThyssenKrupp Tailored<br />
Blanks unterzeichnet, die maßgeschneiderte<br />
Platinen aus Stahlblech für die Automobilindustrie<br />
herstellt. Über den Kaufpreis<br />
wurde Stillschweigen vereinbart. Die<br />
Veräußerung steht unter dem Vorbehalt<br />
der Zustimmung durch die Aufsichtsgremien<br />
und die zuständigen Regulierungsbehörden.<br />
Sie ist ein weiterer Schritt bei<br />
der Optimierung des Portfolios, die der<br />
Konzern am 13. Mai 2011 als Bestandteil<br />
seiner strategischen Weiterentwicklung<br />
angekündigt hatte. Im Rahmen der Portfoliooptimierung<br />
trennt sich der Konzern<br />
von den Geschäften, für die alternative<br />
strategische Optionen tragfähiger sind.<br />
Dabei liegt ThyssenKrupp voll im Plan und<br />
hat nun für rund 95 % aller Geschäftsaktivitäten,<br />
von denen sich der Konzern trennen<br />
möchte, Verkaufsverträge unterzeichnet<br />
oder die Transaktion bereits abgeschlossen.<br />
ThyssenKrupp Tailored Blanks ist ein<br />
bedeutender Systempartner im Karosserie-<br />
und Fahrzeugbau für die Automobilindustrie.<br />
Zur Herstellung von sogenannten<br />
Tailored-Produkten werden einzelne<br />
Bleche verschiedener Stahlsorten oder<br />
-dicken und Oberflächenbeschichtungen<br />
zusammengesetzt und per Laser zu Platinen<br />
verschweißt.<br />
Die weltweit tätige ThyssenKrupp<br />
Tailored Blanks Gruppe mit Hauptsitz in<br />
Duisburg stellt seit 1985 solche maßgeschneiderten<br />
Platinen her und ist mit<br />
einem Marktanteil von weltweit rund<br />
40 % der führende Anbieter in diesem<br />
Produktsegment. Das Unternehmen verfügt<br />
über insgesamt 13 Werke in Deutschland,<br />
Schweden, Italien, der Türkei, den<br />
USA, Mexiko und China. Die rund 950<br />
Mitarbeiter fertigten im vergangenen<br />
Jahr etwa 58 Mio. Teile für die Automobilhersteller.<br />
Der Umsatz lag im Geschäftsjahr<br />
2010/2011 bei ca. 700 Mio. Euro.<br />
Wuhan Iron and Steel Corporation<br />
(WISCO) nahm 1958 die Fertigung auf<br />
und ist damit einer der traditionsreichsten<br />
Stahlproduzenten in China. Die international<br />
erfolgreiche und rasch wachsende<br />
Gruppe mit Sitz in Wuhan hat mehr als<br />
80.000 Mitarbeiter und verfügt über eine<br />
Kapazität von rund 40 Mio. t. WISCO<br />
erzielte 2011 einen Umsatz von etwa<br />
26 Mrd. Euro, produzierte fast 34 Mio. t<br />
und war damit der viertgrößte Hersteller<br />
in China. Das Unternehmen hat Tochtergesellschaften<br />
und Verkaufsbüros in über<br />
zehn Ländern. Im Fortune 500-Index<br />
nimmt WISCO im Jahr 2012 Rang 321 ein.<br />
10 gaswärme international 2012-6
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Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
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nutzung personenbezogener Daten: für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
von DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per e-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
SMS Concast bezieht neue<br />
Räumlichkeiten in Indien<br />
SMS Concast in Indien hat einen Vertrag<br />
zum Kauf eigener vier Wände in Pune<br />
(Maharashtra), Indien, unterschrieben. Von<br />
den neuen Räumlichkeiten aus möchte der<br />
Maschinen- und Anlagenbauer die steigende<br />
Nachfrage in Indien noch besser<br />
bedienen. Das zukünftige Büro von SMS<br />
Concast befindet sich auf der 5. Etage des<br />
„Down Town City Centres“ (DTC). Es können<br />
dort 180 bis 200 Menschen arbeiten.<br />
Der wirtschaftliche Ausblick für Indien<br />
ist vielversprechend. SMS Concast erwartet<br />
weiteres Wachstum auf dem indischen<br />
Subkontinent. Das aktuelle Büro bietet<br />
jedoch keinen Platz für weiteren Personalaufbau.<br />
SMS Concast hat daher das neue<br />
Büro in Pune als Rohbau gekauft. Es wird<br />
sechs bis acht Monate dauern bis die<br />
Inneneinrichtung fertig ist. Im Frühjahr<br />
2013 können die neuen Räumlichkeiten<br />
bezogen werden.<br />
1998 wurde die Filiale von SMS Concast<br />
in Indien gegründet. Elf Mitarbeiter unterstützten<br />
damals das Büro in Zürich bei der<br />
Abwicklung von Bestellungen aus der ganzen<br />
Welt. 2000 erhielt das Unternehmen in<br />
Indien erste eigene Aufträge. Schon bald<br />
führten die Mitarbeiter selbstständig Projekte<br />
aus.<br />
Andritz Maerz<br />
liefert Anodenöfen<br />
und Peirce-<br />
Smith-Konverter<br />
nach Sambia<br />
Der internationale Technologiekonzern<br />
Andritz erhielt den<br />
Auftrag zur Lieferung von zwei Anodenöfen<br />
und vier Peirce-Smith-Konvertern<br />
an Kansanshi Mining Plc.,<br />
einem Tochterunternehmen von<br />
First Quantum Minerals Ltd., Sambia.<br />
Die Inbetriebnahme ist für 2014<br />
geplant.<br />
Der Lieferumfang umfasst die<br />
neuesten Beheizungs- und Raffinationssysteme,<br />
Schlackenabsetzkammern,<br />
Antriebe und Steuerung<br />
sowie die Stahlkonstruktionen für<br />
die Öfen und Konverter. Mit den<br />
Öfen und Konvertern können aus<br />
Kupferstein jährlich mehr als 300.000 t<br />
Anodenkupfer erzeugt werden.<br />
Siemens installiert Schlackerückhaltesysteme bei<br />
ArcelorMittal in Belgien<br />
ArcelorMittal Belgium NV hat bei Siemens VAI Metals Technologies<br />
zwei Simetal Vaicon Stopper bestellt. Die Schlackerückhaltesysteme<br />
werden im ArcelorMittal Werk in Gent an<br />
zwei 300-Tonnen-LD-Konvertern installiert. Damit kann das<br />
Schlackemitlaufen auf ein Minimum reduziert werden. Dies<br />
verbessert die chemische Zusammensetzung und damit die<br />
Qualität des Stahls. Das Modernisierungsprojekt soll im ersten<br />
Quartal 2013 abgeschlossen sein.<br />
In seinem Werk in Gent setzt ArcelorMittal zur Stahlerzeugung<br />
LD (BOF)-Konverter mit einem Abstichgewicht von 300 t<br />
ein. Um ein Mitlaufen von Schlacke gegen Ende des Abstichs<br />
nahezu vollständig zu vermeiden, rüstet Siemens die Konverter<br />
mit je einem Schlackerückhaltesystem vom Typ Simetal<br />
Vaicon Stopper aus. Die Abdichtung des Abstichlochs erfolgt<br />
dabei pneumatisch mit Hilfe von Stickstoffgas. Dieses kontaktlose<br />
Verfahren sorgt für einen zuverlässigen Betrieb unabhängig<br />
von eventuellem Verschleiß des Abstichlochs. Die Schlackerückhaltsysteme<br />
lassen sich manuell oder automatisch<br />
betreiben. Mit ihrer Hilfe kann ArcelorMittal Gent den Schlackegehalt<br />
im Flüssigstahl auf unter 4 kg/t senken. Die Folge ist<br />
eine geringere Rephosphorisierung und Resulfurisierung des<br />
Stahls.<br />
Die integrierte Produktionsanlage von ArcelorMittal Gent<br />
gehört zur Division Flat Carbon Europe. Das Unternehmen<br />
erzeugt jährlich rund 5 Mio. t Flachstahl. Ab Ende 2012 modernisiert<br />
Siemens in Gent auch die Antriebstechnik in der Fertigstraße<br />
des Warmwalzwerks.<br />
12 gaswärme international 2012-6
Wirtschaft und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Loesche erhält Auftrag zur Lieferung eines Kohlemahl- und<br />
Trocknungssystems nach Südkorea<br />
Loesche hat einen Vertrag mit Doosan Heavy Industries & Construction<br />
für die Lieferung von zwei Loesche-Mühlen vom Typ<br />
LM 43.4D für ein kohlebasiertes Gas- und Dampf-Kombikraftwerk<br />
(IGCC, netto 1 x 300 MW) unterzeichnet, das in Taean, Südkorea,<br />
gebaut werden soll.<br />
Zum Lieferumfang gehört dabei die gesamte Ausstattung:<br />
Angefangen bei der Rohmaterialaufgabe bis hin zum Produktbeutelfilter<br />
sind auch die Mahlanlagen und der Heißgaserzeuger von<br />
Loesche sowie die Klappen, Lüfter, die elektrischen Antriebe und<br />
das Automationssystem von Loesche enthalten.<br />
Die Durchsatzleistung der mit vier Walzen ausgestatteten Wälzmühle<br />
vom Typ LM 43.4D von Loesche beläuft sich auf 95 t Kohle/h,<br />
basierend auf einem Feinheitsgrad von 10 % auf einem 90-Mikron-<br />
Sieb. In diesem Fall kann die Kohlenmühle vom Typ 43-4D von Loesche<br />
eine Mischung aus Kohle und Zusatzstoffen mit einem Feuchtigkeitsgehalt<br />
von mehr als 25 % gleichzeitig mahlen, trocknen und<br />
sortieren. Der Haupt-Mühlenantrieb hat eine Nennleistung von<br />
1.600 kW. Die erforderliche Prozesswärme stammt vom Heißgaserzeuger<br />
LF 36 von Loesche, der pro Mühle über eine maximale Heizleistung<br />
von 25 MW verfügt. Der Heißgaserzeuger wird sowohl mit<br />
Synthesegas als auch mit Erdgas betrieben.<br />
Das IGCC-Verfahren ist ein äußerst effizienter Prozess, bei dem<br />
ein Synthesegas, das vorwiegend aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid<br />
besteht, aus der Kohle extrahiert und als Brennstoff zur<br />
Stromerzeugung verwendet wird. Dieses Vergasungsverfahren ist<br />
so eine hochmoderne Technik, dass derzeit auf der ganzen Welt<br />
nur wenige Demonstrationsanlagen in Betrieb sind.<br />
Die komplette Lieferung FOB Nordseehafen ist für Mai 2013<br />
geplant, während die Inbetriebnahme im ersten Halbjahr 2014<br />
erfolgen soll.<br />
Mit Sicherheit langlebig.<br />
Die LOI Italimpianti<br />
HPH ® -Haubenglühtechnik.<br />
Die LOI Italimpianti HPH*-Haubenglühanlagen zeichnen<br />
sich nicht nur durch einzigartige Anlagensicherheit,<br />
sondern auch durch eine praktisch unbegrenzte Lebensdauer<br />
der LOI Italimpianti Glühsockel aus.<br />
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Die Konzeption der Grundplatte des Glühsockels mit<br />
Einzelstützen und lose aufgelegter Kapselung gewährleistet<br />
eine vollständige Gasdichtigkeit des Glühraums und garantiert<br />
eine unbeschränkte Lebensdauer ohne permanente Wartung.<br />
... und das bei über 2.500 HPH ® -Glühsockeln weltweit!<br />
6-2012 gaswärme international<br />
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13
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Frenzelit tritt EiiF-Stiftung in Schweiz bei<br />
Die Themen Nachhaltigkeit und<br />
<strong>Umwelt</strong>schutz sind bedeutsame Rahmenbedingungen<br />
für Europas Industrieunternehmen<br />
und häufig entscheidend<br />
für den Erfolg eines Unternehmens. Die<br />
Frenzelit Werke GmbH sind hier seit vielen<br />
Jahren ein starker Partner, wenn es darum<br />
geht, z.B. im Bereich der Isolierungen, die<br />
Industrie mit Hochtemperaturtextilien auszustatten.<br />
Konsequent ist Frenzelit deshalb<br />
mit dem Geschäftsbereich Technische Textilien<br />
der Stiftung EiiF (European Industrial<br />
Insulation Foundation) beigetreten.<br />
Die EiiF ist eine gemeinnützige, europäische<br />
Stiftung mit Sitz in der Schweiz. Sie<br />
engagiert sich europaweit für den Einsatz<br />
nachhaltiger Dämm- bzw. Isolationssysteme<br />
in Industrieanlagen und im industriellen<br />
Umfeld mit den Zielen, <strong>Energie</strong> zu<br />
sparen, die CO 2 -Emissionen zu reduzieren<br />
und die bestmöglichen Brand- und Lärmschutzsysteme<br />
zu etablieren. Hier steht<br />
Frenzelit als Spezialist für Hochtemperaturtextilien<br />
der EiiF ab sofort mit seinem Wissen<br />
und seinen Erfahrungen als lösungsorientierter<br />
Partner in der Praxis zur Seite.<br />
„Die Möglichkeiten der <strong>Energie</strong>einsparung<br />
durch effektive Dämmung müssen in<br />
der Industrie viel mehr Beachtung finden.<br />
Dafür setzen sich die EiiF und ihre Partner<br />
ein. Wir freuen uns, dass wir mit Frenzelit<br />
ein so breit aufgestelltes Unternehmen<br />
und einen anerkannten Experten im Hochtemperaturbereich<br />
als neues Mitglied<br />
gewinnen konnten“, so EiiF-Geschäftsführer<br />
Andreas Gürtler.<br />
Eine aktuelle Studie der EiiF und des<br />
Beratungsunternehmens Ecofys bescheinigt<br />
europäischen Industrieanlagen ein<br />
großes Einsparpotenzial durch energieeffiziente<br />
Dämmung und Isolierung. So<br />
könnte zum Beispiel der gesamte Brennstoffverbrauch<br />
der europäischen Industrie<br />
jährlich um 620 Petajoule und der CO 2 -<br />
Ausstoß um 49 Megatonnen (MT) gesenkt<br />
werden, wenn jedes Unternehmen auf<br />
optimale <strong>Energie</strong>effizienz setzen würde.<br />
Zur besseren Vorstellung: 620 Petajoule<br />
entsprechen etwa dem Jahresenergieverbrauch<br />
von 10 Mio. Haushalten und das<br />
Einsparpotenzial von 49 MT CO 2 dem von<br />
18 Mio. Autos. Dabei amortisieren sich<br />
Investitionen in Dämmungen in der Regel<br />
bereits nach weniger als einem Jahr.<br />
ZSW nimmt größte Power-to-Gas-Anlage in Betrieb<br />
Eine weitere Hürde auf dem Weg zur Marktfähigkeit der<br />
Power-to-Gas-Technologie ist überwunden: Am 30. Oktober<br />
2012 hat das Zentrum für Sonnenenergie-und Wasserstoff-<br />
Forschung Baden-Württemberg (ZSW) eine Forschungsanlage<br />
mit einer elektrischen Anschlussleistung von 250 kW eingeweiht.<br />
Die vom Bundesumweltministerium geförderte Anlage<br />
wandelt Ökostrom in Wasserstoff und Methan um. Mit einer<br />
möglichen Methanproduktion von bis zu 300 m 3 pro Tag ist sie<br />
die größte Anlage ihrer Art weltweit und zehnmal leistungsstärker<br />
als die drei Jahre zuvor am ZSW entstandene Versuchsanlage.<br />
Damit rücken die Wissenschaftler aus Stuttgart unmittelbar<br />
an die industrielle Anwendung der neuen Stromspeichertechnologie<br />
heran.<br />
Während des Betriebs wollen die ZSW-Forscher mit ihren<br />
Kollegen vom Fraunhofer IWES und der Firma SolarFuel die<br />
Technologie weiter optimieren. Das Hochskalieren künftiger<br />
Power-to-Gas-Anlagen im energiewirtschaftlich relevanten<br />
Bereich von 1 bis 20 MW soll dadurch erleichtert werden. Eine<br />
Bewertung des künftigen Speicherbedarfs ist ebenfalls Gegenstand<br />
der FuE-Arbeiten.<br />
Die 250 kW Anlage besteht aus einem alkalischen Druckelektrolyseur,<br />
einer Methanisierungseinheit sowie dem Prozessleitsystem<br />
für die Steuerung und Regelung. „Unsere Forschungsanlage<br />
arbeitet dynamisch und intermittierend. Im<br />
Gegensatz zur ersten Anlage kann sie flexibel auf das rasch<br />
wechselnde Stromangebot aus Wind und Sonne und auf<br />
plötzliche Unterbrechungen reagieren“, erklärt Dr. Michael<br />
Specht, Leiter des ZSW-Fachgebiets Regenerative <strong>Energie</strong>träger<br />
und Verfahren und einer der Väter der neuen Technologie.<br />
„Das ist eine Bedingung künftiger <strong>Energie</strong>systeme mit einem<br />
hohen Anteil erneuerbaren Stroms.“ Ein weiterer Vorteil für die<br />
Anwendung: Die Steuerungs- und Regelungstechnik entspricht<br />
der Technik künftiger industrieller Großanlagen.<br />
Das nächste Kapitel der Power-to-Gas-Erfolgsgeschichte<br />
soll 2013 im niedersächsischen Werlte aufgeschlagen werden.<br />
SolarFuel errichtet dort im Auftrag der Audi AG eine 6 MW<br />
Anlage, mit der die Stufe der industriellen Anwendung avisiert<br />
wird. Die Erfahrungen aus der 250er-Forschungsanlage des<br />
ZSW werden auch in das „e-gas-Projekt“ des Ingolstädter Konzerns<br />
einfließen. Der Ökostromanteil im deutschen Stromnetz<br />
wächst enorm. Das stellt das <strong>Energie</strong>system vor neue Aufgaben:<br />
Bei einem hohen Anteil von Wind- und Sonnenenergie<br />
schwankt die Strommenge je nach Wetterlage stark. Schon<br />
heute kann in manchen Regionen überschüssiger Ökostrom<br />
nicht mehr in das Stromnetz eingespeist werden. Zwischen<br />
2020 und 2030 sind deutschlandweit in bestimmten Jahreszeiten<br />
überschüssige Stromleistungen im Gigawattbereich zu<br />
erwarten.<br />
14 gaswärme international 2012-6
WISSEN für die<br />
ZUKUNFT<br />
WELTEC Biopower baut<br />
3-MW-Biogasanlage in Uruguay<br />
Ein Milchpulver-Produzent<br />
aus Uruguay hat WELETC<br />
Biopower mit dem Bau einer<br />
3-Megawatt-Biogasanlage<br />
beauftragt. Die Bauarbeiten<br />
nördlich von Montevideo<br />
beginnen im Januar 2013.<br />
WELTEC wird in der ersten<br />
Ausbaustufe eine 800 kW<br />
Anlage, elektrisch, errichten.<br />
Bis zum Jahr 2015 wird die<br />
volle Leistung von 3 MW installiert.<br />
Der Unternehmer, der<br />
seine Milchprodukte für den<br />
asiatischen Markt produziert,<br />
wird die Biogasanlage auch betreiben. Dabei kann er zukünftig<br />
den Strom und die anfallende Abwärme in seinem Herstellungs-<br />
und Verpackungsprozess einsetzen. Durch die Aufzucht<br />
von rund 8.000 Milchkühen und die Produktion von Futtermitteln<br />
deckt er wesentliche Teile der gesamten Wertschöpfungskette<br />
ab. Parallel zu den folgenden Ausbaustufen der Biogasanlage<br />
soll der Bestand an Milchkühen auf rund 14.000 aufgestockt<br />
werden, sodass ausreichend Rindergülle als Substrat für<br />
die Anlage zur Verfügung steht.<br />
Die Landwirtschaft in Uruguay verfügt insgesamt über ein<br />
großes Rohstoffpotenzial für die Bioenergie-Erzeugung. Und sie<br />
hat eine große Bedeutung für die Volkswirtschaft: Immerhin<br />
knapp 10 % trägt der Sektor zum Bruttoinlandsprodukt des<br />
3,5-Millionen-Einwohner-Staates bei. Aktuell stützt sich der Primärenergiebedarf<br />
Uruguays noch auf Erdöl. Mindestens die<br />
Hälfte des Bedarfs soll jedoch bis zum Jahr 2015 aus erneuerbaren<br />
Quellen stammen. Auch deshalb hat die Regierung in Montevideo<br />
das Ziel ausgegeben, mindestens ein Drittel des landwirtschaftlichen<br />
Abfalls energetisch zu nutzen.<br />
Dafür wurden im Jahr 2010 auch die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
geschaffen: Eine Einspeisevergütung soll bis 2030<br />
für eine Anlagenpopulation mit einer Kapazität von 200 MW<br />
sorgen. Seit Mitte des Jahres 2010 können Betreiber den grünen<br />
Strom in das Netz des staatlichen <strong>Energie</strong>versorgers UTE einspeisen<br />
oder direkt an UTE veräußern.<br />
Uruguays <strong>Energie</strong>politik ist wegen des wachsenden <strong>Energie</strong>bedarfs,<br />
der Klimaziele und der angestrebten Unabhängigkeit<br />
von <strong>Energie</strong>importen auf einen breiten <strong>Energie</strong>mix und die Einbindung<br />
einheimischer <strong>Energie</strong>ressourcen fokussiert. Die<br />
Umsetzung dieser Strategien in Verbindung mit dem investitionsfreundlichen<br />
Umfeld bietet Unternehmen günstige Bedingungen<br />
für die Beteiligung. Somit könnte das Projekt Referenzcharakter<br />
für das Land und den Kontinent bekommen.<br />
6-2012 gaswärme international 15<br />
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gwi - gaswärme international erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
DBK David & Baader –<br />
Industrieofenbau verdoppelt<br />
Fertigungskapazitäten<br />
Das in der Südpfalz ansässige mittelständische Unternehmen<br />
meldet nun eine Verdoppelung seiner Fertigungskapazitäten<br />
für die Sparte Ofenbau. Seinen<br />
Schwerpunkt sieht David & Baader bei Öfen und Sonderanlagen<br />
bis 750 °C, möglich sind alle gängigen Heizsysteme.<br />
Besonderes Augenmerk liegt auf sparsamem<br />
<strong>Energie</strong>einsatz im Betrieb, nahezu keinem Wartungsaufwand<br />
und einer extrem langen Lebensdauer.<br />
Industrieöfen als Standardlösung oder individuell<br />
konzipiert und gefertigt nach Anforderung des Kunden<br />
sind ein traditioneller Geschäftsbereich der DBK-Gruppe<br />
David & Baader. Rund um den Globus sind mehr als<br />
4.500 Öfen im Einsatz, mit beeindruckender Lebensdauer<br />
von mehr als 40 Jahren.<br />
Linde wird in den<br />
Dow Jones Sustainability Index<br />
aufgenommen<br />
D<br />
ie Linde AG wurde zum 24. September 2012 in den globalen Dow<br />
Jones Sustainability Index (DJSI World) aufgenommen. Damit<br />
belohnen die Analysten der Sustainable Asset Management Group<br />
(SAM) die kontinuierlichen Verbesserungen des Technologie-Konzerns<br />
auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit. Besondere Anerkennung erhielt<br />
Linde für seine Aktivitäten in den Bereichen Klimastrategie, <strong>Umwelt</strong>managementsysteme<br />
sowie Risiko- und Krisenmanagement.<br />
„Wir denken langfristig, deshalb richten wir unser Geschäftsmodell<br />
entschlossen auf Nachhaltigkeit und globale Megatrends aus. Diese<br />
strategische Ausrichtung wird nun auch durch die Aufnahme in den<br />
Dow Jones Sustainability Index gewürdigt“, sagte Prof. Dr.-Ing. Wolfgang<br />
Reitzle, Vorsitzender des Vorstands der Linde AG.<br />
Der international renommierte Aktien-Index für Nachhaltigkeit<br />
umfasst die führenden 10 % der 2.500 größten börsennotierten Unternehmen<br />
der Welt, die im Dow Jones Global Index gelistet sind. Für das<br />
Ranking bewerten Analysten von SAM die Unternehmen aus 58 Sektoren<br />
in einer Vielzahl von ökologischen, ökonomischen und sozialen<br />
Kriterien.<br />
Bayerngas ist neuer Partner der dena-Strategieplattform Power to Gas<br />
Die Bayerngas GmbH, München, ist<br />
neuer Partner der von Deutsche <strong>Energie</strong>-Agentur<br />
GmbH (dena) 2011 initiierten<br />
Strategieplattform Power to Gas. Dr. Thomas<br />
Rupprich, Geschäftsführer der Bayerngas<br />
GmbH, sieht in der Technologie Power<br />
to Gas erhebliches Potenzial. „Strom aus<br />
Wind und Sonne mittels Elektrolyse in Gas<br />
zu wandeln und in der Erdgas-Infrastruktur<br />
zu parken, ist bisher das einzige Konzept,<br />
elektrische <strong>Energie</strong> in großen Mengen zu<br />
speichern, will man nicht auf Pumpspeicherkraftwerke<br />
in Norwegen zurückgreifen.<br />
Hier ergibt sich für Bayerngas die<br />
Chance auf neue Geschäftsfelder. Mit der<br />
Zusammenarbeit auf der, von der dena<br />
errichteten, Strategieplattform können wir<br />
die Nutzbarmachung der Systemlösung<br />
Power to Gas weiter vorantreiben und<br />
unseren Beitrag zum Gelingen der <strong>Energie</strong>wende<br />
leisten.“<br />
Nach Rupprich bietet derzeit ausschließlich<br />
die Power to Gas-Technologie eine ganzheitliche<br />
Antwort auf die mit der <strong>Energie</strong>wende<br />
verbundenen Herausforderungen.<br />
„Power to Gas hat einen integrativen Aspekt:<br />
Durch die Nutzung des bestehenden Erdgasnetzes<br />
und der Vielzahl von Untertagespeichern<br />
kann regenerativ erzeugter Strom<br />
in die vorhandene <strong>Energie</strong>infrastruktur eingebunden<br />
werden. Außerdem mindert die<br />
Power to Gas-Technologie den Druck auf<br />
den notwendigen Ausbau des Stromnetzes,<br />
sowohl auf Fernleitungs- als auch auf Verteilnetzebene.“<br />
Regionale Überangebote an<br />
regenerativ erzeugtem Strom könnten via<br />
Power to Gas über das regionale Gasverteilnetz<br />
abtransportiert und dezentral in effizienten<br />
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />
genutzt werden.<br />
Dr. Jörg Grüner, Leiter Research & Development<br />
bei Bayerngas, weist auf einen<br />
weiteren wesentlichen Aspekt von Power<br />
to Gas hin: „Wir nutzen die Gasinfrastruktur<br />
damit für eine CO 2 -neutrale Gasversorgung<br />
der Zukunft. Das durch Kraftwerke<br />
und Biogasanlagen emittierte Treibhausgas<br />
CO 2 wird durch Elektrolyse und<br />
anschließende Methanisierung wieder<br />
sinnvoll dem CO 2 -Kreislauf zugefügt –<br />
anstelle der bisherigen Belastung der<br />
Atmosphäre.“<br />
2020 soll der Anteil erneuerbarer <strong>Energie</strong>n<br />
an der Stromerzeugung 38,6 % betragen.<br />
Spätestens bis dahin erachtet es Dr.<br />
Jörg Grüner als ökonomisch zwingend, praxistaugliche<br />
Verfahren zur Speicherung<br />
erneuerbaren Stroms entwickelt zu haben.<br />
Aus seiner Sicht ist es gesellschaftlich nicht<br />
vertretbar, EEG-geförderten erneuerbaren<br />
Strom ab dann in großen Mengen ungenutzt<br />
abzuregeln. Als Bayerngas Vertreter<br />
der Strategieplattform bekräftigt Grüner:<br />
„Zusammen mit der dena und den weiteren<br />
Partnern wollen wir die technologischen,<br />
wirtschaftlichen und regulatorischen Themen<br />
im Kontext der Systemlösung Power to<br />
Gas untersuchen, um einen Pfad zur Markteinführung<br />
skizzieren zu können.“<br />
16 gaswärme international 2012-6
Wirtschaft und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
SMS Siemag erhält Auftrag zum Umbau der Stranggießanlage<br />
in Duisburg-Beeckerwerth<br />
Nach dem Engineering-Auftrag im März<br />
2012 hat ThyssenKrupp Steel Europe<br />
den Lieferauftrag zum Umbau der Stranggießanlage<br />
Nr. 1 im Werk Duisburg-Beeckerwerth<br />
an SMS Siemag erteilt. Der Umbau<br />
wird im Jahr 2014 in einer geplanten Stillstandphase<br />
realisiert.<br />
„Schon bei den vergangenen Aufträgen<br />
haben wir sehr gute Erfahrungen mit SMS<br />
Siemag gemacht“, sagt Heinz Liebig, Leiter<br />
des Direktionsbereichs Rohstahl von ThyssenKrupp<br />
Steel Europe. „Die Ingenieure<br />
von SMS kennen die Anlage sehr gut und<br />
finden mit uns gemeinsam Lösungen, wie<br />
wir künftig eine noch bessere Stahlqualität<br />
erzeugen können.“<br />
Ziel des geplanten Umbaus der Zweistrang-Kreisbogenanlage<br />
ist die Verbesserung<br />
der Brammenqualität sowie die Erweiterung<br />
des Produktspektrums. Die Anlage<br />
ist für Brammen mit Breiten zwischen 1.000<br />
und 2.150 mm und einer Dicke von 257 mm<br />
ausgelegt. Die Stranggießanlage erhält<br />
eine Zweistoff-Kühlung mit einer einstellbaren<br />
breitenabhängigen Kühlzonenaufteilung<br />
(zehn Regelkreise pro Segment). Ab<br />
Segment 9 wird nach dem Umbau trocken<br />
gegossen. Eine Strangverlängerung (Segmente<br />
14 und 15) ist vorgesehen.<br />
Im Lieferumfang von SMS Siemag ist die<br />
Lieferung aller mechanischen Komponenten<br />
sowie die komplette X-Pact®-Elektrik<br />
und -Automation (Erweiterung der 5-kV-<br />
Anlage, Antriebstechnik, Level 0, das komplette<br />
Leitsystem, die technologischen<br />
Funktionen, Level 1, und die Prozessmodelle,<br />
Level 2) enthalten. Dazu gehören<br />
ebenso ein neuer Pfannendrehturm<br />
(S-Type) und eine 80 t Verteilerrinne inklusive<br />
Wagen mit hydraulischem Hub. SMS<br />
Siemag liefert die Kokille als Bogenkokille<br />
mit einer Delta Speed-Schmalseitenverstellung<br />
für schnelle Verstell-Geschwindigkeiten<br />
während des Gießens. Weiter gehören<br />
eine fünfreihige Durchbruchfrüherkennung<br />
mit Längsrisserkennung sowie die<br />
hydraulische Kokillenoszillation zum Lieferumfang.<br />
Die Segmente der SGA1 werden in<br />
Zukunft mit Lasertracker und dem von<br />
SMS Siemag entwickelten Messsystem vermessen.<br />
Im Lieferumfang von SMS Siemag<br />
enthalten sind ebenfalls die Schulung des<br />
Kundenpersonals und die Überwachung<br />
der Montage und Inbetriebnahme.<br />
SMS Siemag lieferte die Stranggießanlage<br />
Für unseren Bereich dentale CAD/CAMSysteme suchen wir<br />
ab sofort einen Ent wick ler für Hochtemperaturöfen (m/w).<br />
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• der Thermodynamik,<br />
• der Wärmeübertragung,<br />
• der Hochtemperaturmesstechnik,<br />
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Nr. 1 im Jahr 1974 und modernisierte sie in<br />
den Jahren 1985 und 1998. Produziert wird<br />
hier das hochwertige Vormaterial für Festigkeitsstahl,<br />
ULC und IF-Stähle sowie Weißblech,<br />
Feinblech, Rohrband und Quartogrobblech.<br />
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6-2012 gaswärme international<br />
17
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
MESSEN/KONGRESSE/TAGUNGEN<br />
5.-7. Feb. E-world energy & water<br />
Messe und Kongress in Essen<br />
con|energy agentur gmbh, Messe Essen GmbH<br />
Tel.: 0201-1022-210, Fax: 0201-1022-333<br />
mail@e-world-essen.com, www.e-world-2013.com<br />
19.-20.<br />
Feb.<br />
19.-20.<br />
Feb.<br />
12.-16.<br />
März<br />
26.-27.<br />
März<br />
8.-12.<br />
April<br />
22.-24.<br />
April<br />
23.-24.<br />
April<br />
15.-16.<br />
Mai<br />
11.-13.<br />
Juni<br />
Clean Gas and Coal<br />
<strong>International</strong>e Fachmesse und Konferenz in Bremen<br />
Freesen & Partner GmbH<br />
Tel.: 02802-948484-0, Fax: 02802-948484-3<br />
info@cgac.de, www.cgac.de<br />
waste to energy+recycling<br />
<strong>International</strong>e Fachmesse und Konferenz in Bremen<br />
Freesen & Partner GmbH<br />
Tel.: 02802-948484-0, Fax: 02802-948484-3<br />
info@wte-expo.de, www.wte-expo.de<br />
ISH 2013<br />
Messe in Frankfurt/Main<br />
Zentralverband Sanitär Heizung Klima, Messe Frankfurt GmbH<br />
Tel.: 069-7575-0, Fax: 069-7575-6433<br />
info@messefrankfurt.com, www.ish2013.com<br />
Induktives Erwärmen zum Härten und Schmieden<br />
2. Praxistagung mit Fachausstellung in Essen<br />
elektrowärme international, Institut für Elektroprozesstechnik der Leibniz<br />
Universität Hannover<br />
Tel.: 0201-82002-91, Fax: 0201-82002-40<br />
a.froemgen@vulkan-verlag.de, www.ewi-erwaermen.de<br />
Hannover Messe<br />
Messe in Hannover<br />
Deutsche Messe AG<br />
Tel: 0511-89-31146, Fax: 0511-89-31147<br />
info@messe.de, www.hannovermesse.de<br />
Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen<br />
4. Praxistagung mit Fachausstellung in Essen<br />
gaswärme international, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.<br />
Tel.: 0201-82002-91, Fax: 0201-82002-40<br />
a.froemgen@vulkan-verlag.de, www.gwi-brennertechnik.de<br />
Euro BioMAT – European Symposium on Biomaterials and Related Areas<br />
Konferenz mit Fachausstellung in Weimar<br />
Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />
Tel.: 069-75306-747, Fax: 069-75306-733<br />
biomat@dgm.de, www.dgm.de/dgm/biomat<br />
MetallMesse-Mittelhessen<br />
2. Fachmesse in Wetzlar<br />
Nexxus Veranstaltungen GmbH<br />
Tel.: 0700-17177000, Fax: 07236-937493<br />
info@nexxus-veranstaltungen.de, www.metallmesse-mittelhessen.de<br />
BDEW Kongress 2013<br />
Kongress mit begleitender Fachausstellung in Berlin<br />
Bundesverband der <strong>Energie</strong>- und Wasserwirtschaft e.V.<br />
Tel.: 030-260241-21, Fax: 030-260241-22<br />
kongress@bdew.de, www.bdew.de/kongress<br />
Honeywell erwirbt<br />
Mehrheitsanteil<br />
an Thomas<br />
Russel<br />
Honeywell gab am 1. Oktober<br />
bekannt, dass sein Geschäftszweig<br />
UOP eine Vereinbarung über den<br />
Erwerb eines 70 %-Anteils an der Thomas<br />
Russell Co., einem führenden Privatunternehmen<br />
für Technologie und<br />
Ausrüstung zur Erdgasförderung und<br />
-verarbeitung, unterzeichnet hat. UOP,<br />
Teil von Honeywell Performance Materials<br />
and Technologies, ist im Bereich<br />
der Verfahrenstechnologie sowie der<br />
Materialien und Ausrüstung für die<br />
Erdölraffinerie-, Petrochemie- und Gasverarbeitungsbranche<br />
Marktführer. Mit<br />
diesem Erwerb wird Honeywells UOP<br />
eine breite Palette an wichtigen Technologien<br />
und Produkten anbieten, die<br />
es Herstellern von Schiefergas und<br />
herkömmlichem Erdgas ermöglicht,<br />
Schadstoffe heraus zu filtern und<br />
damit hochwertige Erdgasflüssigkeiten<br />
für die Herstellung von Petrochemikalien<br />
und Kraftstoffen zu gewinnen.<br />
Gemäß der Vereinbarung wird<br />
Honeywells UOP für 525 Mio. US-Dollar<br />
einen 70 %-Anteil an Thomas Russel<br />
erwerben. Honeywells UOP hat das<br />
Recht, den verbleibenden 30 %-Anteil<br />
zu erwerben, und Thomas Russel wiederum<br />
ist berechtigt, diesen Unternehmensanteil<br />
an UOP zu einem Preis zu<br />
verkaufen, der sich auf Grundlage der<br />
Betriebseinnahmen berechnet. Die<br />
Vereinbarung unterliegt den üblichen<br />
rechtlichen Genehmigungsverfahren<br />
und soll bis Ende des vierten Quartals<br />
2012 abgeschlossen sein. Das Unternehmen<br />
geht davon aus, dass der<br />
Abschluss dieses Geschäfts seine voraussichtliche<br />
Gewinnspanne pro Aktie<br />
im Jahr 2012 nicht beeinträchtigen<br />
wird und erwartet, dass sich die Übernahme<br />
im Jahr 2013 ertragssteigernd<br />
auswirken wird.<br />
18 gaswärme international 2012-6
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Messe Düsseldorf, VDMA/<br />
CECOF und heat processing<br />
initiieren Thermoprozess-<br />
Gipfel ITPS<br />
Am 9. und 10. Juli 2013 trifft sich in Düsseldorf<br />
das Topmanagement der Thermoprozesstechnik-Branche<br />
zum <strong>International</strong><br />
Thermoprocess Summit.<br />
Mit einem Paukenschlag hatte im Juni<br />
vergangenen Jahres das Technologiemessen-Quartett<br />
GIFA, METEC, THERMPRO-<br />
CESS und NEWCAST in der Branche eingeschlagen.<br />
Mit 79.000 Besuchern aus 83<br />
Ländern und 1.958 Ausstellern bestätigten<br />
die vier Veranstaltungen eindrucksvoll ihre<br />
Stellung als Leitmessen ihrer Branche.<br />
Für die THERMPROCESS-Aussteller<br />
waren es vor allem die Fachleute aus Übersee,<br />
hier insbesondere aus Indien, die<br />
ihnen neue Absatzmärkte erschlossen. Da<br />
die Innovationszyklen in der Branche<br />
jedoch immer kürzer werden, initiieren<br />
Messe Düsseldorf, VDMA (mit dem Fachverband<br />
Thermoprozesstechnik, Frankfurt),<br />
der europäische Thermoprozessverband<br />
CECOF (European Committee of Industrial<br />
Furnace and Heating Equipment Associations,<br />
Frankfurt) sowie die Fachzeitschrift<br />
„heat processing“ des Vulkan-Verlags unter<br />
dem Namen ITPS einen <strong>International</strong>en<br />
Thermoprozess Gipfel (<strong>International</strong><br />
Thermprocess Summit), der am 9. und 10.<br />
Juli 2013 als hochkarätiger Kongress die<br />
Fachwelt nach<br />
Düsseldorf einlädt.<br />
Zielgruppe der<br />
Veranstaltung werden<br />
die CEOs und<br />
Führungskräfte aus<br />
den Abnehmerbranchen,<br />
den Schlüsselindustrien wie<br />
Metallproduktion und -verarbeitung, Automobilindustrie,<br />
Glas-, Keramik- und Zementindustrie<br />
sowie der chemischen und petrochemischen<br />
Bereiche sein. Messe-Director<br />
Friedrich-Georg Kehrer: „Unser Ziel ist es,<br />
hier ganz gezielt die Anwender mit den<br />
Anlagenherstellern zusammenzubringen<br />
und ihnen neben der Zeit für fachliche<br />
Gespräche noch ein hochqualifiziertes Vortragsprogramm<br />
zu bieten.“ Mit der idealen<br />
Kombination aus Networking und fachlichem<br />
Austausch hätte eine Teilnahme am<br />
ITPS für beide Seiten einen gewaltigen<br />
Zusatznutzen, ergänzt Kehrer.<br />
Das Programm des ITPS orientiert sich an<br />
den brennenden Fragen unserer Zeit rund<br />
um die Begriffe Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung<br />
und <strong>Energie</strong>effizienz. Aufgabenfelder,<br />
denen sich insbesondere die Vertreter<br />
der Schlüsselindustrien heute und in<br />
Zukunft stellen müssen. Beleuchtet wird<br />
erdgas-heizsysteme<br />
Modernisierung von Thermoprozessanlagen<br />
Wartung von Industriefeuerungen<br />
Wärmerückgewinnungsanlagen<br />
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unter anderem die Zukunft energieintensiver<br />
Industrien in Europa, die gegenwärtige<br />
wirtschaftliche Marktsituation, technische<br />
Entwicklungstrends in der Thermoprozesstechnik<br />
sowie unter dem Motto „Der Kunde<br />
als Motor der technologischen Innovation“,<br />
die Anforderungen, die von den Abnehmern<br />
an die Hersteller gestellt werden.<br />
Neben der Vortragsveranstaltung gibt<br />
es für interessierte Unternehmen die Möglichkeit<br />
als Sponsoren des ITPS aufzutreten<br />
und sich während des Gipfels im Foyer des<br />
Congress Center CCD Süd der Messe Düsseldorf<br />
zu präsentieren. Dabei begrenzt<br />
sich das Sponsoring nicht nur auf die zwei<br />
Veranstaltungstage, sondern umfasst auch<br />
den Auftritt auf www.itps-online.com. Der<br />
Eintritt für den ITPS beträgt 1.500 Euro –<br />
mit einem Bonus für Frühbucher. Weitere<br />
Informationen finden Sie unter:<br />
www.itps-online.com<br />
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6-2012 gaswärme international<br />
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for Thermo Process Technology<br />
Congress Center Düsseldorf, Germany<br />
09-10 July 2013 www.itps-online.com<br />
19
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
FORTBILDUNG<br />
16. Jan. Basiswissen Normung<br />
DIN-Seminar in Hamburg<br />
17.-18.<br />
Jan.<br />
Produktionsplanung und Supply Chain Management<br />
VDI-Seminar in Düsseldorf<br />
22. Jan. Sichere Steuerungen von Maschinen<br />
DIN-Seminar in Hamburg<br />
22.-23.<br />
Jan.<br />
28.-29.<br />
Jan.<br />
29.-30.<br />
Jan.<br />
29.-30.<br />
Jan.<br />
31. Jan.-<br />
1. Feb.<br />
13.-14.<br />
Feb.<br />
19.-20.<br />
Feb.<br />
Technische Dokumentation gestalten – visualisieren – formulieren<br />
VDI-Seminar in Frankfurt<br />
Unter Druck souverän bleiben<br />
EW-Seminar in Düsseldorf<br />
Blechgerechtes Konstruieren<br />
VDI-Seminar in Düsseldorf<br />
Schadensuntersuchungen an Aluminium-Bauteilen<br />
DGM-Seminar in Nürnberg<br />
Mitarbeiterführung in Fertigung, Montage und Lager<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
Schwingungstechnik und Maschinendynamik<br />
VDI-Seminar in Hannover<br />
Verkaufstechnik und -psychologie für Vertriebsingenieure<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
20. Feb. Maschinenrichtlinie in der Praxis<br />
DIN-Seminar in Berlin<br />
20.-22.<br />
Feb.<br />
21.-22.<br />
Feb.<br />
25.-26.<br />
Feb.<br />
26.-27.<br />
Feb.<br />
26.-27.<br />
Feb.<br />
Metallographische Untersuchungsmethoden, Teil A<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
Patentrecht und Patentstrategien für Ihre Praxis<br />
VDI-Seminar in Freising<br />
Betrieblicher Arbeitsschutz<br />
DGM-Seminar in Augsburg<br />
BWL in Kürze<br />
EW-Seminar in Berlin<br />
Material- und Rohstoffeffizienz<br />
DGM-Seminar in Köln<br />
DGM – Deutsche Gesellschaft für<br />
Materialkunde e.V.<br />
Tel.: 069-75306-757, Fax: 069-75306-733<br />
np@dgm.de, www.dgm.de<br />
DIN-Akademie<br />
Tel.: 030-2601-2872, Fax: 030-2601-42216<br />
thomas.winter@beuth.de, www.beuth.de<br />
EW Medien und Kongresse GmbH<br />
Tel.: 069-710-4687-552,<br />
Fax: 069-710-4687-9552<br />
anmeldung@ew-online.de,<br />
www.ew-online.de<br />
TAE – Technische Akademie Esslingen<br />
Tel.: 0711-34008-23,<br />
Fax: 0711-34008-27,-43<br />
anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />
VDI Wissensforum GmbH<br />
Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />
wissensforum@vdi.de,<br />
www.vdi-wissensforum.de<br />
findet 2013 erstmals<br />
in Stuttgart statt<br />
Mit der HYBRID Expo baut Reed Exhibitions<br />
sein Programm im Bereich der<br />
Materialmessen weiter aus. Die HYBRID<br />
Expo, Messe für hybride Werkstoffe, Bauteile<br />
und Technologie, wird im kommenden<br />
Jahr erstmals in Stuttgart stattfinden.<br />
„Mit der HYBRID Expo bieten wir der Industrie<br />
eine weitere leistungsstarke Messe im<br />
Zukunftsmarkt Leichtbau, die ideal zu den<br />
bestehenden Materialmessen passt“, so<br />
Hans-Joachim Erbel, Geschäftsführer der<br />
Reed Exhibitions Deutschland GmbH.<br />
Hybride Werkstoffe – wie beispielsweise<br />
Glare als Glasfaserverstärktes Aluminium,<br />
das speziell für den Flugzeugbau entwickelt<br />
wurde - verbinden unterschiedliche<br />
und gegensätzliche Materialeigenschaften<br />
wie Kunststoff, Keramik, Composites und<br />
Metall und nutzen additiv die kombinierten<br />
Vorteile der jeweiligen Materialien.<br />
Hauptabnehmer von Hybridbauteilen sind<br />
die Automobilindustrie, die Luft- und<br />
Raumfahrt sowie die Elektronikindustrie.<br />
„Hier liegen zentrale Schnittmengen zu<br />
den Industriezweigen, die bereits die COM-<br />
POSITES EUROPE und die ALUMINIUM nutzen“,<br />
so Hans-Joachim Erbel. Beide Messen<br />
zählen zusammen mehr als 20.000 Fachbesucher,<br />
davon 40 % aus dem Ausland.<br />
Analog zu beiden Veranstaltungen steht<br />
auch bei der HYBRID Expo die gesamte Fertigungs-<br />
und Wertschöpfungskette im Mittelpunkt:<br />
Von der Materialforschung und<br />
Technologie, über Fertigungs- und Verarbeitungsverfahren,<br />
Maschinen, Anlagen<br />
sowie Werkzeuge bis zum fertigen Bauteil.<br />
Zur Erstveranstaltung der HYBRID Expo,<br />
die vom 17. bis 19. September 2013 zeitgleich<br />
zur COMPOSITES EUROPE im Messegelände<br />
Stuttgart stattfindet, erwartet Reed<br />
Exhibitions 150 Aussteller und 6.000 Besucher.<br />
Insgesamt 5.000 m² Ausstellungsfläche<br />
stehen in Halle 2 zur Verfügung. Weitere<br />
Informationen finden Sie unter:<br />
www.hybrid-expo.com<br />
20 gaswärme international 2012-6
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Metallurgieschlacken – ein Beitrag der Stahlindustrie<br />
zur Ressourceneffizienz<br />
Am 23. Oktober 2012 fand das zweite<br />
Symposium „Schlacken aus der Metallurgie“<br />
in Meitingen statt, das den Schwerpunkt<br />
„Ressourceneffizienz und Stand der<br />
Technik“ hatte. Die ausgebuchte Tagung<br />
war ein voller Erfolg. Rund 160 Teilnehmer<br />
folgten der Einladung von Initiator Dr.<br />
Michael Heußen, technischer Geschäftsführer<br />
der Lech-Stahlwerke (LSW), und Dr.<br />
Heribert Motz, Geschäftsführer und Institutsleiter<br />
des FEhS – Institut für Baustoff-<br />
Forschung e.V., Duisburg.<br />
Unter den Teilnehmern waren alle wichtigen<br />
Stahlhersteller aus Deutschland und<br />
Österreich sowie Vertreter aus der Bauund<br />
Recyclingwirtschaft. Namhafte Referenten<br />
hatten zugesagt u.a. Hans Jürgen<br />
Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl und Vorsitzender des Stahlinstitutes<br />
VDEh, Claus Kumutat, Präsident des<br />
Bayerischen Landesamtes für <strong>Umwelt</strong>,<br />
Ministerialdirektor Dr. Helge Wendenburg,<br />
Bundesministerium für <strong>Umwelt</strong>, Naturschutz<br />
und Reaktorsicherheit sowie Martin<br />
Sailer, Landrat des Landkreises Augsburg.<br />
Leider fehlten erneut Vertreter der lokalen<br />
Bürgerinitiativen und Kritiker der Schlackenverwertung<br />
aus dem Umfeld der LSW.<br />
„Sicher haben wir Verständnis dafür, dass<br />
nicht jeder, der einer normalen Arbeit<br />
nachgeht, sich für eine solche Veranstaltung<br />
frei nehmen kann. Aber wir sind enttäuscht,<br />
dass niemand der lokalen Kritiker<br />
die Chance genutzt hat, sich hier wertvolle<br />
Informationen aus erster Hand zu besorgen<br />
oder sich aktiv an der Podiumsdiskussion<br />
zu beteiligen. Gerade mit dieser Veranstaltung<br />
wollen wir ja Öffentlichkeit herstellen“,<br />
so Dr. Michael Heußen. „Herr Landrat<br />
Sailer hat uns zwar erneut empfohlen,<br />
den eingeschlagenen Weg weiter zu<br />
gehen, Transparenz zu schaffen und durch<br />
Information aufzuklären – dann muss bei<br />
den Kritikern aber auch die Bereitschaft da<br />
sein, hieran mitzuwirken und diese Angebote<br />
tatsächlich wahrzunehmen.“<br />
Ziel des Symposiums war, über Herstellungs-<br />
und Aufbereitungsmethoden von<br />
Eisenhüttenschlacken sowie neuere Forschungsergebnisse<br />
zu deren <strong>Umwelt</strong>verhalten<br />
zu informieren und hierüber zu diskutieren.<br />
Darüber hinaus wurde über<br />
Gesetzesvorhaben und deren Auswirkungen<br />
auf die Industrie berichtet. Damit<br />
wurde dem Informationsbedürfnis von<br />
öffentlichen Auftraggebern, Fachbehörden<br />
des Bundes und der Länder sowie<br />
Bauunternehmen, ausschreibenden Ingenieurbüros<br />
und öffentlichen wie privaten<br />
Forschungsinstituten Rechnung getragen.<br />
Alle Beteiligten sind regelmäßig mit dem<br />
Nebenprodukt Eisenhüttenschlacken und<br />
dessen weiterer Verwendung befasst und<br />
sorgen dafür, dass Schlacken fachgerecht<br />
als Baustoff und Düngemittel eingesetzt<br />
werden. Damit bleibt das Ziel Ressourceneffizienz<br />
und -schonung nicht nur Theorie,<br />
sondern wird auch in der Praxis<br />
gelebt.<br />
4. Kölner Nacht der Technik bringt Unternehmen<br />
in Startposition<br />
Eine Nacht lang Technik zum Anfassen? Für kluge Köpfe von<br />
morgen und Menschen, die nie auslernen? Mit ansteckender<br />
Faszination für technologische Zusammenhänge? Bei „watch.<br />
ing“, der Kölner Nacht der Technik, bereits seit 2009 Programm.<br />
Am 14. Juni 2013 geht das Technikerlebnisevent in seine vierte<br />
Runde. Gesucht werden wieder Unternehmen und Institutionen<br />
– ob alte Bekannte oder Newcomer – die Ihr technisches<br />
Know-how einer breiten Öffentlichkeit präsentieren möchten.<br />
Gestartet als Experiment der Bezirksvereine der Ingenieur-<br />
Vereinigungen VDI und VDE etablierte sich die interaktive Veranstaltungsreihe<br />
in den vergangenen Jahren schnell als feste<br />
Institution der Rheinmetropole. Seitdem erforschten mehr als<br />
15.000 Besucher die Schaltzentralen hier ansässiger Wirtschaftsunternehmen,<br />
Institutionen der öffentlichen Hand<br />
sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen – und ließen<br />
sich von überraschenden Technologien, beeindruckenden<br />
Produktionsprozessen und spannenden Berufen begeistern.<br />
Auch die vierte Kölner Nacht der Technik am 14. Juli 2013 verspricht<br />
Spannung pur.<br />
Ob Innovationstreiber, Helden des technologischen Alltags<br />
oder Ausbildungsbetriebe im MINT (Mathematik, Informatik,<br />
Naturwissenschaft und Technik) Bereich. „Die NACHT DER<br />
TECHNIK bietet sowohl teilnehmenden Unternehmen die<br />
Gelegenheit, PR in eigener Sache zu machen als auch Schülern<br />
und Studierenden die Möglichkeit, sich über die vielfältigen<br />
Berufe rund um die Elektro- und Informationstechnik zu informieren“,<br />
bringt Dipl.-Ing. Frank Winheller, Vorsitzender des VDE<br />
Bezirk Köln e.V., die Zielsetzung der NACHT DER TECHNIK auf<br />
den Punkt. Die Anmeldefrist für Erstteilnehmer der 4. Nacht<br />
der Technik läuft bis zum 14. Dezember 2012. Registrierungsschluss<br />
ist der 28. Februar 2013. Weitere Informationen finden<br />
Sie unter:<br />
www.nacht-der-technik.de<br />
6-2012 gaswärme international<br />
21
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
Aichelin Instandhaltungsforum 2012<br />
Insgesamt 75 Instandhalter und Härtereileiter<br />
aus 38 verschiedenen Unternehmen<br />
sind der Einladung der AICHELIN Service<br />
GmbH zum Instandhaltungsforum<br />
2012 gefolgt. Das ausgebuchte Instandhaltungsforum<br />
fand am 24. Oktober im<br />
Abacco Hotel in Korntal-Münchingen statt.<br />
Den fachlichen Rahmen des Instandhaltungsforums<br />
bildeten fünf Vorträge zu<br />
aktuellen Instandhaltungsthemen, die<br />
durch instandhaltungsspezifische Marktplätze<br />
ergänzt wurden. Theorie und Praxis<br />
wurden so anschaulich und verständlich<br />
nebeneinander gestellt. „Mit unserem<br />
Instandhaltungsforum wollen wir der<br />
Instandhaltung einen Platz geben, der<br />
ihrer Bedeutung im Unternehmen auch<br />
gerecht wird“, so der Leiter und Moderator<br />
Dr. Hartmut Steck-Winter.<br />
Manfred Hiller, Geschäftsführer von<br />
Aichelin Service, analysierte im ersten Vortrag<br />
die aktuellen Trends in der Instandhaltung.<br />
„Mangelnde Personalressourcen und<br />
gestiegene Anforderungen machen<br />
Kooperationen mit qualifizierten Serviceanbietern<br />
zunehmend notwendig“, so eine<br />
seiner Analysen.<br />
Gastredner Peter Schiefer informierte<br />
die Teilnehmer aus erster Hand über die<br />
CQI-9 und die Anforderungen an die<br />
Instandhaltung in der Wärmebehandlung.<br />
Peter Schiefer ist Wärmebehandlungsspezialist<br />
für Ford in Europa. Er gehört zu den<br />
Mitwirkenden bei der Erstellung der 3. Edition<br />
der CQI-9.<br />
Jochen Schilcher nahm das Trendthema<br />
Kooperation auf: „Unter einer Kooperation<br />
in der Instandhaltung verstehen wir eine<br />
koordinierte langfristige Zusammenarbeit,<br />
in der jeder Partner seine Stärken einbringt<br />
und die vereinbarten Leistungen nach festgelegten<br />
Spielregeln erbracht werden“, so<br />
Jochen Schilcher. Dr. Axel Filounek führte<br />
den roten Faden seines Vorredners fort und<br />
berichtete in seinem Vortrag über den<br />
kooperativen kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />
in der Instandhaltung. Im<br />
abschließenden Vortrag „Sichere Thermoprozessanlagen“<br />
konzentrierte sich der<br />
Referent Dr. Frank Treptow aus der Perspektive<br />
der Betreiber auf die Verpflichtungen<br />
und Maßnahmen zum Erhalt der Betriebssicherheit<br />
über die Nutzungsdauer.<br />
Das Aichelin Instandhaltungsforum<br />
wurde sowohl vom Veranstalter insbesondere<br />
aber von den Teilnehmern als voller<br />
Erfolg bewertet und mit viel Lob bedacht.<br />
Manfred Hiller und Dr. Hartmut Steck-Winter<br />
zeigten sich davon überzeugt, dass es mit<br />
dem Instandhaltungsforum 2012 ein weiteres<br />
Mal gut gelungen ist, die Kompetenz des<br />
Aichelin After Sales für die Instandhaltung<br />
von Thermoprozessanlagen umfassend darzustellen<br />
und sich den Teilnehmern als guter<br />
verlässlicher Partner zu präsentieren.<br />
MetallMesse-Mittelhessen 2013<br />
startet zum zweiten Mal in Wetzlar<br />
Am 15. und 16. Mai 2013 findet in Wetzlar die 2. MetallMesse-Mittelhessen statt.<br />
Die Branchenmesse hat es sich zum Ziel gesetzt, die wirtschaftliche Kraft und<br />
Vielfalt der Region deutlich in den Mittelpunkt zu rücken. Die metallverarbeitende<br />
Industrie ist für Mittelhessen die starke Branche. Der Maschinen- und Anlagenbau,<br />
die Kunststoff-, Elektro- und Optikindustrie, Automobilzulieferer und -hersteller<br />
bieten knapp einem Viertel der Industriebeschäftigten einen Arbeitsplatz.<br />
Der Startschuss für das neue Industrie-Forum fiel im Sommer 2010 in der Rittal<br />
Arena Wetzlar. Die erfreuliche Bilanz: Bei der Premiere der Fachmesse präsentierten<br />
sich 170 Aussteller – nicht nur aus der Metall verarbeitenden Industrie. Rund<br />
2.300 Besucher informierten sich an den beiden Messetagen über das breite Leistungsangebot<br />
der heimischen Industrie.<br />
Bei der Fortsetzung der MetallMesse-Mittelhessen im Jahr 2013 stehen die Zeichen<br />
auf Wachstum: Die Fachmesse geht auf über 2.600 m 2 mit einer deutlich<br />
erweiterten Ausstellungsfläche an den Start. Das ermöglicht nicht nur mehr Ausstellern<br />
die Teilnahme am regionalen Branchentreff. Sondern insbesondere kleinere<br />
Flächeneinheiten bieten gerade jungen Unternehmen die Chancen, ihre Leistungen<br />
einem breiten Fachpublikum zu sehr günstigen Konditionen zu präsentieren.<br />
Insgesamt rechnet der Veranstalter für die 2. MetallMesse-Mittelhessen mit ca. 200<br />
Ausstellern und rund 2.500 Besuchern. Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.metallmesse-mittelhessen.de<br />
22 gaswärme international 2012-6
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
EuroBLECH 2012: Aussteller werten Branchenleitmesse als Erfolg<br />
Die 22. <strong>International</strong>e Technologiemesse für Blechbearbeitung ist in<br />
Hannover zu Ende gegangen. In den vergangenen fünf Messetagen<br />
zeigten 1.520 Aussteller aus 39 Ländern auf insgesamt 84.000 m 2<br />
Nettoausstellungsfläche ein hochklassiges Spektrum an innovativen<br />
Produkten für die gesamte Fertigungskette der Blechbearbeitung.<br />
Insgesamt 60.500 Fachbesucher aus aller Welt haben die EuroB-<br />
LECH 2012 besucht. Damit ist die Zahl der Fachbesucher gegenüber<br />
der vergangenen Veranstaltung quasi gleich geblieben, während<br />
die Ausstellerzahl um 5 % und die Fläche um 7 % gewachsen sind.<br />
Bei den Besuchern gab es laut der ersten Auswertung der Besucherumfrage<br />
nochmals eine deutliche Verschiebung zugunsten hochqualifizierter<br />
Fachbesucher: Rund drei Viertel der Fachbesucher kamen<br />
dieses Mal aus der Industrie, und der Anteil der Besucher aus Firmen mit<br />
mehr als 500 Mitarbeitern ist um 20 % angestiegen. Auch der Anteil an<br />
Besuchern aus dem Topmanagement ist leicht gestiegen. 40 % der<br />
Besucher kamen zur EuroBLECH 2012 mit einer konkreten Kaufabsicht.<br />
„Eine erste Messeanalyse auf der Ausstellerseite zeigt, dass die<br />
Ausstellerfirmen, trotz der weiter unsicheren Lage, sehr zufrieden<br />
sind mit dem Messegeschäft. Wobei die deutschen Aussteller die<br />
derzeitige Absatzlage deutlich positiver bewerten als die Ausstellerfirmen<br />
aus dem Ausland“, erklärt Nicola Hamann (Messedirektorin).<br />
56. INTERNATIONALES FEUERFEST-KOLLOQUIUM 2013<br />
25. und 26. September 2013 . EUROGRESS, Aachen, Germany<br />
CALL FOR PAPERS<br />
Vorrangiges Messeziel der Aussteller waren laut Ausstellerumfrage<br />
die Erschließung neuer Märkte, die Neukundengewinnung<br />
sowie die Präsentation von Produkten und Dienstleistungen. Die<br />
Aussteller haben diese Ziele erreicht und bewerteten ihre Messeteilnahme<br />
vor dem Hintergrund der derzeitigen Wirtschaftslage als<br />
äußerst erfolgreich.<br />
Vor allem mit der hohen Anzahl der auf der Messe vorgestellten<br />
Innovationen und der <strong>International</strong>ität der Veranstaltung waren die<br />
Aussteller wie die Besucher hochzufrieden. 48 % der Aussteller und<br />
36 % der Besucher kamen auf der diesjährigen EuroBLECH aus dem<br />
Ausland. Wichtigste Ausstellerländer, nach Deutschland, waren Italien,<br />
die Türkei, China, die Niederlande, die Schweiz, Österreich,<br />
Frankreich und die USA. Unter den Top-Besucherländern waren<br />
Österreich, die Niederlande, Schweden, die Schweiz, Großbritannien,<br />
Italien, Dänemark, die Tschechische Republik, Polen und Indien.<br />
In der Ausstellerumfrage gaben 70 % der Ausstellerfirmen spontan<br />
an, dass sie auch auf der nächsten EuroBLECH wieder ausstellen werden.<br />
Die EuroBLECH 2014 findet vom 21. bis 25. Oktober 2014 auf dem Messegelände<br />
in Hannover statt. Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.euroblech.de<br />
Feuerfeste Werkstoffe für den nichtmetallurgischen Einsatz<br />
• Glas • Chemie • Qualitätsmanagement<br />
• Zement/Kalk/Gips • Feuerfeste Rohstoffe<br />
• Verschleiß<br />
• Keramik<br />
• Geformte und ungeformte Werkstoffe • Recycling<br />
• Müllverbrennung • Zustellungen und Service • <strong>Umwelt</strong>schutz<br />
Die Anmeldungen für die Vorträge müssen bis zum 8. März 2013 eingegangen sein<br />
Für weitere Informationen nehmen Sie bitte Kontakt auf unter:<br />
6-2012 gaswärme international<br />
ECREF European Centre for Refractories gemeinnützige GmbH<br />
– Feuerfest-Kolloquium –<br />
Rheinstraße 58, 56203 Höhr-Grenzhausen, GERMANY<br />
Tel.: +49 2624 9433130, Fax: +49 2624 9433135<br />
E-Mail: events@ecref.eu, Internet: http://www.ecref.eu 23<br />
www.feuerfest-kolloquium.de
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
GWI-SEMINARE<br />
18.-19. Dez. Grundlagen, Praxis und Fachkunde von Gas-Druckregelanlagen nach<br />
DVGW G 491, G 495 und G 459-2<br />
18.-19. Dez. Sachkundige für Erdgastankstellen<br />
10.-11. Jan. Praxis der Ortsgasverteilung<br />
10.-11. Jan. Sicherheitstraining zum Gaszählerwechsel<br />
15. Jan. Praxistraining für den Bereitschaftsdienst Erdgas<br />
23.-24. Jan. Sachkundigenschulung Instandhaltung von Gasleitungen aus Stahlrohren<br />
größer 5bar gem. DVGW G 466-1<br />
25. Jan. Sicherheitstraining bei Bauarbeiten - BALSibau - DVGW GW 129<br />
29.-30. Jan. Praxis der Prüfung von Gas-Messanlagen nach dem DVGW-Arbeitsblatt<br />
G 492<br />
4.-5. Feb. Technik der Gasanwendung<br />
5. Feb. Arbeiten an Gasleitungen bei unkontrollierter Gasausströmung<br />
6.-7. Feb. Praxis der Gastechnik für Nichttechniker und spartenfremde Mitarbeiter<br />
7. Feb. Einführung in die Gasabrechnung<br />
13.-14. Feb. Befähigte Personen nach TRBS 1203 für Prüfungen von explosionsgefährdeten<br />
Anlagen im Bereich von Gasanlagen<br />
13.-14. Feb. Technische Regeln der Gasinstallation (TRGI) intensiv<br />
18.-20. Feb. Sachkundigenschulung Gasabrechnung gemäß DVGW G 685<br />
18.-20. Feb. Sachkundigenschulung GDRM-Anlagen im Netzbetrieb und in der<br />
Industrie<br />
22. Feb. Sicherheitstraining bei Bauarbeiten - BALSibau - DVGW GW 129<br />
25. Feb. Arbeiten an freiverlegten Gasrohrleitungen auf Werksgelände und im<br />
Bereich betrieblicher Gasverwendung gemäß DVGW G 614<br />
25.-26. Feb. Praxisseminar Gas-Druckregel- und Messanlagen<br />
27.-28. Feb. Sachkundigenschulung Durchleitungsdruckbehälter einschließlich<br />
Erdgas-Vorwärmanlagen nach DVGW G 498 und G 499<br />
4.-5. März Gasspüren und Gaskonzentrationsmessungen<br />
5.-6. März Sachkundige für Klärgas- und Biogasanlagen in der Abwasserbehandlung<br />
7. März Sicherheit im Gasfach<br />
11.-12.<br />
März<br />
Grundlagen, Praxis und Fachkunde von GDRM-Anlagen nach DVGW<br />
G 491, G 495 und G 459-2<br />
Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Bildungswerk<br />
Tel.: 0201-3618-143, Fax: 0201-3618-146,<br />
bildungswerk@gwi-essen.de, www.gwi-essen.de<br />
glasstec 2012 setzt<br />
deutliche Impulse<br />
D<br />
ie glasstec 2012 hat in einem wirtschaftlich<br />
ambivalenten Umfeld deutliche<br />
Zeichen gesetzt. So lautet der allgemeine<br />
Tenor der deutlichen Mehrheit der<br />
rund 43.000 Fachbesucher. Weit über die<br />
Hälfte dieser Fachleute schätzt die künftige<br />
wirtschaftliche Situation in der Branche<br />
als positiv ein. Die Rückmeldungen der<br />
1.162 Aussteller der weltweit bedeutendsten<br />
Messe der Glasbranche unterstreichen<br />
die gute Stimmung.<br />
Die Besucher aus den Bereichen Maschinenbau,<br />
Industrie, Handwerk, Architekten/<br />
(Fassaden-)Planer sowie Solar stellen der<br />
glasstec 2012 ein gutes Zeugnis aus. Neben<br />
der positiven Zukunftsbeurteilung fielen<br />
auch die Urteile über die Erreichung der<br />
Besuchsziele und die Bewertung des Messeangebotes<br />
hervorragend aus. Beide<br />
Kennzahlen liegen deutlich über 90 %. Die<br />
glasstec unterstreicht damit ihren<br />
Anspruch als weltweite Leitmesse mit<br />
einem konstant hohen Anteil an internationalen<br />
Besuchern, die weit mehr als die<br />
Hälfte ausmachen. Auf höchstem Niveau<br />
ist weiterhin der Anteil an Führungskräften<br />
aus dem mittleren und Top-Management,<br />
die mehr als zwei Drittel der glasstec-Besucher<br />
stellen. Dabei besonders auffällig: Die<br />
Investitionsbereitschaft bei den deutschen<br />
Führungskräften hat deutlich zugenommen.<br />
„Die glasstec 2012 hat ein klares positives<br />
Signal für die Branche in wirtschaftlich<br />
nicht einfach zu prognostizierenden Zeiten<br />
gesetzt und ihre Qualität als Innovationsschau<br />
und wichtigster Branchentreffpunkt<br />
unter Beweis gestellt“, urteilt Prof.<br />
Dr.-Ing. Udo Ungeheuer, Präsident der<br />
glasstec 2012 und Vorsitzender des Vorstandes<br />
der Schott AG.<br />
Das umfangreiche Rahmenprogramm<br />
der glasstec wurde von den Besuchern gut<br />
angenommen. Erneut zog vor allem die<br />
Sonderschau „glass technology live“ großes<br />
Interesse auf sich. Unter dem Motto<br />
„Innovative Glasfunktionen“ hatten Prof.<br />
Stefan Behling und sein Team des Instituts<br />
für Baukonstruktion der Universität Stutt-<br />
24 gaswärme international 2012-6
4. Praxisseminar<br />
Veranstaltungen NACHRICHTEN<br />
Effiziente<br />
BrEnnErtEcHnIk<br />
für Industrieöfen<br />
powered by<br />
22.- 24. April 2013, Atlantic Congress Hotel Essen<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Grundlagenseminar (22. April)<br />
Vorkurs<br />
Themenblock<br />
1<br />
• Einführung in die Verbrennungstechnik, Teil 1<br />
• Grundlagen der Verbrennungstechnik, Teil 2<br />
• GWI-Arbeitsblätter in der Anwendung<br />
Hauptseminar (23. bis 24. April)<br />
Einführung<br />
• Einführung in die politische Relevanz der Brennertechnik<br />
gart etliche Aufsehen erregende Exponate zusammen<br />
getragen, die Produkte der Praxis von morgen<br />
und übermorgen zeigen. Die „glass technology live“<br />
wurde an allen Messetagen von einem kostenlosen<br />
Symposium zu verschiedenen Themen begleitet,<br />
was von zahlreichen Besuchern wahrgenommen<br />
wurde.<br />
Komplettiert wurde das Angebot der Sonderschauen<br />
durch das Zentrum Handwerk, das mit<br />
dem Glashaus eindrucksvoll verdeutlichte, welche<br />
Handwerksleistungen mit Glas am und im Haus<br />
möglich sind, sowie die Glaskunstausstellung „glass<br />
art“. An Architekten, Bauingenieure und verwandte<br />
Professionen richteten sich die Konferenz „engineered<br />
transparency“ mit einem technischen Fokus auf<br />
den konstruktiven Glasbau und der Architekturkongress<br />
mit seinen international renommierten Referenten.<br />
Bereits einen Tag vor Messestart diskutierten<br />
hochkarätige Experten aus Glas- und Solarindustrie<br />
im Rahmen der Konferenz „Solar meets Glass –<br />
3 rd Industry Summit for Markets, Costs and Technology“<br />
ihre Schnittstellenthemen. Bereits 2013<br />
wird es dazu in Düsseldorf zur kommenden Auflage<br />
der Konferenz am 9. und 10. Oktober erneut<br />
Gelegenheit geben. „Wir möchten unseren Kunden<br />
mit dieser Plattform auch im glasstec-freien<br />
Jahr die Möglichkeit bieten, durch einen gezielten<br />
fachlichen Austausch voneinander zu profitieren.<br />
Abseits der aktuellen wirtschaftlichen Lage eröffnen<br />
sich der Glasindustrie so mittelfristig neue<br />
Absatzchancen, während die Solarindustrie auf<br />
dem Weg zu höheren Wirkungsgraden und Produktionskostensenkung<br />
das Know-how der Glasindustrie<br />
nutzen kann“, erläutert Hans Werner<br />
Reinhard. Die nächste glasstec/solarpeq findet im<br />
Oktober 2014 statt.<br />
Themenblock<br />
2<br />
Themenblock<br />
3<br />
Themenblock<br />
4<br />
Themenblock<br />
5<br />
Workshop<br />
1<br />
Workshop<br />
2<br />
Brennertechniken für Industrieöfen<br />
• Neue Brennertechnik mit innovativer Luftvorwärmung<br />
• Neue low-NOx-Lösungen für Hochgeschwindigkeitsbrenner<br />
• Status der OxyFuel-Verbrennung für Industrieöfen<br />
Forschung und Entwicklung<br />
• Hitzebeständig bis 1.250 °C - Entwicklung neuer metallischer Werkstoffe<br />
• Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen auf industrielle<br />
Thermoprozessanlagen<br />
Betriebserfahrungen mit gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />
• Energetische und betriebliche Besonderheiten von Batchprozessen,<br />
am Beispiel zweier Herdwagenöfen<br />
• Erfahrungen bei der Umstellung von Kaltluftbrennern auf<br />
Regenerativbefeuerung am Beispiel eines Aluminiumschmelzofens<br />
Sicherheit und Normung<br />
• Sicherer Betrieb von Thermoprozessanlagen – Verpflichtungen<br />
und Maßnahmen zur Gewährleistung und zum Erhalt der<br />
Betriebssicherheit über die Nutzungsdauer<br />
• Aktuelle Entwicklungen im Normungsumfeld der ISO/TC 244 und ErP<br />
<strong>Energie</strong>management und <strong>Energie</strong>effizienz<br />
Moderation Dr.-Ing Rolf Albus // Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner<br />
• Effiziente <strong>Energie</strong>managementsysteme – Wie komme ich da hin?<br />
• Brennereffizienz beginnt beim Industrieofen<br />
Feuerfestmaterialien - Möglichkeiten und Grenzen<br />
Moderation: Herr Dr. Thorsten Tonnesen, GHI, RWTH Aachen<br />
• Feuerfestmaterialien, Teil 1<br />
• Feuerfestmaterialien, Teil 2<br />
Wann und Wo?<br />
Termin:<br />
• Montag, 22.04.2013 (optional), Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 23.04.2013, Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 24.04.2013, Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel Essen, www.atlantic-hotels.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />
gasbeheizten Thermoprozessanlagen und Veranstalter<br />
Industrieöfen<br />
Teilnahmegebühr:<br />
Seminarbesuch ohne Grundlagenseminar<br />
• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/und<br />
auf Firmenempfehlung: 800 €<br />
• regulärer Preis: 900 €<br />
Seminarbesuch inklusive Grundlagenseminar<br />
• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/und<br />
auf Firmenempfehlung: 1.000 €<br />
• regulärer Preis: 1.100 €<br />
6-2012 gaswärme international<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.gwi-brennertechnik.de<br />
25
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
Aluminium glänzt mit neuen Bestmarken<br />
Für die Aluminium 2012, die nach dem<br />
Wechsel von der Ruhr an den Rhein<br />
erstmals in Düsseldorf stattfand, war es ein<br />
Auftakt nach Maß. Mit 961 Ausstellern aus<br />
51 Nationen (Vorveranstaltung: 872 aus 47<br />
Nationen) und 21.300 Besuchern (17.200)<br />
unterstrich die weltweit größte Branchenmesse<br />
der Aluminiumindustrie ihre Position<br />
als eine der erfolgreichsten Industriemessen.<br />
Der Wechsel von Essen, wo die<br />
Messe seit 1997 stattfand und zuletzt<br />
65.000 m² belegt hatte, war notwendig<br />
geworden, um den aktuellen Flächenbedarf<br />
von 78.000 m² zu decken.<br />
„Mit dem Wechsel nach Düsseldorf und<br />
dem damit verbundenen Ausbau der <strong>International</strong>ität<br />
hat sich die Aluminium endgültig<br />
in die 1. Liga der Industriemessen<br />
gespielt“, so Hans-Joachim Erbel, Ge -<br />
schäfts führer des Veranstalters, Reed Exhibitions.<br />
60 % der Aussteller und mehr als<br />
die Hälfte der Besucher reisten aus dem<br />
Ausland an; ein Drittel der internationalen<br />
Besucher kamen aus Ländern außerhalb<br />
Europas - ein Prädikatsmerkmal, das für die<br />
weiterhin wachsende Reichweite und<br />
Relevanz der Aluminium spricht. „In den<br />
Verbund der Metallmessen, für die der<br />
Messeplatz Düsseldorf weltweit bekannt<br />
ist, fügt sich eine Aluminium bestens ein“,<br />
so Markus M. Jessberger, Event Director der<br />
Leichtbaumesse.<br />
Von der gestiegenen <strong>International</strong>ität<br />
ging auch die im Vorfeld von vielen Unternehmen<br />
erhoffte Zugkraft für die gesamte<br />
Branche aus. Im Inland rechnet der<br />
Gesamtverband der Aluminiumindustrie<br />
(GDA) für das laufende Geschäftsjahr trotz<br />
leicht rückläufiger Produktion im ersten<br />
Halbjahr mit einem annähernd stabilen<br />
Gesamtjahr: „Mit einem Stillstand oder<br />
einer Rezession rechnen wir nicht“, so<br />
GDA-Geschäftsführer Christian Wellner, der<br />
von einer „beeindruckenden Messe“<br />
sprach. In Europa jedoch macht sich in Teilen<br />
die rückläufige Produktion in den Auftragsbüchern<br />
bemerkbar, so Patrick de<br />
Schrynmakers, Generalsekretär der Europä-<br />
ischen Aluminium Association. Wachstumsimpulse<br />
dagegen gehen derzeit in hohem<br />
Maße von außereuropäischen Ländern<br />
und Regionen aus. Speziell aus diesen<br />
Gebieten legte die diesjährige Aluminium<br />
besucherseitig besonders zu.<br />
Eine Marktsituation, die sich auch im<br />
Konjunkturindex widerspiegelt, der anlässlich<br />
der Aluminium von einem Marktforschungsunternehmen<br />
erhoben wird:<br />
Demnach erwarten aktuell jeweils ein Drittel<br />
der befragten Unternehmen leichte<br />
Zuwächse, eine annähernd gleich bleibende<br />
Entwicklung oder eine Abkühlung<br />
der Branchenkonjunktur. Mittelfristig<br />
jedoch erwarten mehr als 54 % der Unternehmen<br />
deutliche Zuwächse. Bis ins Jahr<br />
2030, so eine aktuelle Studie, wird sich<br />
allein im Automobilbau der Einsatz von<br />
Aluminium von heute 5 auf dann 15 Mio. t<br />
verdreifachen.<br />
Die kommende Aluminium, Weltmesse<br />
und Kongress, findet vom 7. bis 9. Oktober<br />
2014 in Düsseldorf statt.<br />
26 gaswärme international 2012-6
Personalien<br />
NACHRICHTEN<br />
Powered by<br />
Thomas Pfützenreuter<br />
wird Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung bei Air<br />
Liquide<br />
Mit Wirkung zum 1. November 2012 übernimmt Thomas<br />
Pfützenreuter den Vorsitz der Geschäftsführung der Air<br />
Liquide Deutschland GmbH. Thomas Pfützenreuter begann<br />
seine Karriere bei 3M Deutschland, wo er mehr als zehn Jahre<br />
verantwortungsvolle Positionen im Vertrieb und Marketing<br />
bekleidete. Anschließend war er auf Geschäftsführungsebene<br />
in verschiedenen internationalen Unternehmen tätig – so<br />
unter anderem bei der Saint-Gobain Rigips GmbH und der<br />
AkzoNobel GmbH. Der Diplom-Ökonom übernimmt ein für<br />
den Air-Liquide-Konzern wichtiges Geschäft: Von den über 14<br />
Mrd. Euro Gesamtumsatz werden rund 2 Mrd. Euro auf dem<br />
deutschen Markt erwirtschaftet.<br />
Thomas Pfützenreuter löst Markus Sieverding ab, der Air<br />
Liquide nach 20 Jahren erfolgreicher Tätigkeit, davon zwölf<br />
Jahre als Vorsitzender der Geschäftsführung, zum Jahresende<br />
auf eigenen Wunsch verlässt. Er hat die Entwicklung des<br />
Deutschlandgeschäfts für den Weltmarktführer bei Gasen für<br />
Industrie, Medizin und <strong>Umwelt</strong>schutz in diesen Jahren maßgeblich<br />
vorangetrieben: Bedeutende Meilensteine waren<br />
unter anderem die Integration der ostdeutschen Tochtergesellschaften<br />
nach der Wende sowie die Übernahme der deutschen<br />
Aktivitäten von BOC (1999) und der Messer Griesheim<br />
GmbH (2004).<br />
Organized by<br />
INTERNATIONAL<br />
THERM<br />
PROCESS<br />
SUMMIT<br />
The Key Event<br />
for Thermo Process<br />
Technology<br />
Dirk Mausbeck zum Aufsichtsratschef<br />
der GasVersorgung<br />
Süddeutschland gewählt<br />
Dr. Dirk Mausbeck, Mitglied des Vorstands der EnBW <strong>Energie</strong><br />
Baden-Württemberg AG, ist neuer Vorsitzender des<br />
Aufsichtsrates der GasVersorgung Süddeutschland GmbH<br />
(GVS), Stuttgart. Das Gremium wählte ihn einstimmig während<br />
seiner Sitzung am 10. Oktober 2012 in Stuttgart. Aufsichtsratsmitglied<br />
Mausbeck folgt in dieser Position Hans-Peter Villis,<br />
dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der EnBW. Neu im<br />
GVS-Aufsichtsgremium ist Markus Baumgärtner, Leiter Holding<br />
Konzernprojekte der EnBW.<br />
6-2012 gaswärme international<br />
Congress Center<br />
Düsseldorf, Germany<br />
09-10 July 2013<br />
www.itps-online.com<br />
27
NACHRICHTEN<br />
Personalien<br />
Daniel Strohmeyer wird Abteilungsleiter<br />
bei Loesche GmbH<br />
Ein Jahr nach seinem Weggang kehrt Dr.<br />
Daniel Strohmeyer zurück an den Rhein.<br />
Er ist seit September 2012 als Abteilungsleiter<br />
Process Technology (PT) bei der Loesche<br />
GmbH in Düsseldorf tätig.<br />
Mit noch mehr Erfahrung, mit neuem<br />
Engagement und hochmotiviert kehrt Dr.<br />
Strohmeyer nach einem Jahr zurück zur<br />
Loesche GmbH in Düsseldorf. Die<br />
Geschäftsführer Dr. Thomas Loesche und<br />
Dr. Joachim Kirchmann sowie das gesamte<br />
Loesche-Team begrüßen den versierten<br />
Vertriebsingenieur zurück in ihren Reihen.<br />
Dr. Daniel Strohmeyer wird sich als<br />
Abteilungsleiter den Aufgaben in der<br />
Abteilung Process Technology widmen.<br />
Gemeinsam mit seinem Team wird der<br />
40-jährige die F&E Projekte weiterentwickeln<br />
und die Loesche-Technik in den<br />
angestammten und neuen Anwendungsfeldern<br />
vorantreiben. Die Optimierung<br />
von Anlagenkomponenten und Schaltungen,<br />
mit dem Fokus auf den Eigenschaften<br />
der auf den Mahlanlagen hergestellten<br />
Produkte und der Anlagenperformance,<br />
sind weitere Aufgabenfelder der Abteilung<br />
PT.<br />
Das gesamte Loesche-Team wünscht<br />
Dr. Strohmeyer bei seiner neuen Tätigkeit<br />
viel Erfolg und freut sich auf eine erneute,<br />
gute Zusammenarbeit.<br />
Berthold Beitz<br />
wird 99 Jahre<br />
S<br />
eit 59 Jahren prägt Berthold Beitz<br />
mit Thyssen-Krupp einen der prominentesten<br />
Industriekonzerne der<br />
Republik. Am 26. September ist der<br />
erfahrene Wirtschaftsmann 99 Jahre<br />
alt geworden. 59 Jahre davon verbrachte<br />
er bislang im Dienste von<br />
Krupp. Anlass genug, die Erfolge, den<br />
Mut und die Zivilcourage dieses außergewöhnlichen<br />
Mannes zu würdigen.<br />
Der Vorsitzende der Krupp-Stiftung<br />
beherrscht noch immer den<br />
ThyssenKrupp-Konzern, häufig auch<br />
durch informelles Intervenieren. Sein<br />
wichtigster Mann im Konzern ist Aufsichtsratschef<br />
Gerhard Cromme, der<br />
unumschränkter Taktgeber im Unternehmen<br />
ist und früher schon Vorstandsvorsitzender<br />
von Krupp und<br />
ThyssenKrupp war.<br />
Eine überragende Position nimmt<br />
Herr Beitz in der Nazizeit ein. Er ist<br />
zwar kein Widerstandskämpfer, rettet<br />
aber - ähnlich wie Oskar Schindler<br />
- hunderten von Juden das Leben, in<br />
dem er sie als Direktor der Kapathen-<br />
Öl in Russland anstellt und somit vor<br />
dem Tod bewahrt.<br />
Thilo Lutz wird Vertriebsvorstand der<br />
ThyssenKrupp Steel Europe<br />
Dr. Jost A. Massenberg (56), langjähriger Vertriebsvorstand<br />
der ThyssenKrupp Steel Europe AG, verlässt das Unternehmen<br />
auf eigenen Wunsch, um sich einer neuen beruflichen<br />
Aufgabe zu stellen. Dr. Jost A. Massenberg wird zum 1. März<br />
2013 Vorsitzender der Geschäftsführung der Benteler Distribution<br />
<strong>International</strong> GmbH mit Sitz in Düsseldorf. Der Vorstand<br />
der ThyssenKrupp AG dankt Dr. Jost A. Massenberg für sein<br />
Engagement und seinen Einsatz für das Unternehmen in den<br />
zurückliegenden Jahren.<br />
Nachfolger von Dr. Jost A. Massenberg im Vorstand der<br />
ThyssenKrupp Steel Europe AG soll Thilo Lutz (44) werden. Bisher<br />
war Herr Lutz Leiter des Direktionsbereiches Vertrieb Auto<br />
bei der ThyssenKrupp Steel Europe AG. Thilo Lutz ist Maschinenbau-Ingenieur<br />
und bereits seit über sieben Jahren in verschiedenen<br />
Führungsfunktionen für Unternehmen der ThyssenKrupp<br />
AG tätig. Vor seinem Eintritt in das Unternehmen hat<br />
Lutz lange Jahre als Projektleiter für die Boston Consulting<br />
Group gearbeitet.<br />
28 gaswärme international 2012-6
Medien<br />
NACHRICHTEN<br />
Einführung in das <strong>Energie</strong>wirtschaftsrecht<br />
Das Buch führt in das 2011 erneut<br />
umfassend reformierte <strong>Energie</strong>wirtschaftsrecht<br />
ein. Ein Grundlagenteil erläutert<br />
die rechtlichen, politischen, technischen,<br />
historischen und ökonomischen<br />
Hintergründe des geltenden <strong>Energie</strong>wirtschaftsgesetzes<br />
(EnWG). Im Zentrum der<br />
Abhandlung steht das Ziel des europäischen<br />
und deutschen Gesetzgebers, auf<br />
den ehemals monopolistisch organisierten<br />
Märkten der leitungsgebundenen Elektrizitäts-<br />
und Gasversorgung wirksamen Wettbewerb<br />
zu schaffen und vorhandene<br />
Wettbewerbsdefizite weiter abzubauen.<br />
Das Hauptaugenmerk liegt auf dem<br />
<strong>Energie</strong>regulierungsrecht, dem <strong>Energie</strong>kartellrecht<br />
und dem Recht der <strong>Energie</strong>lieferverträge.<br />
Von diesen Schwerpunkten ausgehend<br />
werden die Bezüge zu anderen<br />
Teilgebieten des <strong>Energie</strong>rechts, insbesondere<br />
dem <strong>Energie</strong>umweltrecht oder auch<br />
dem <strong>Energie</strong>handelsrecht, hergestellt. Das<br />
Buch verknüpft die normativen Aspekte<br />
des <strong>Energie</strong>wirtschaftsrechts mit den aktuellen<br />
Entwicklungen in <strong>Energie</strong>politik und<br />
<strong>Energie</strong>wirtschaft und beleuchtet dabei<br />
insbesondere auch die 2011 von der Bundesregierung<br />
beschlossene <strong>Energie</strong>wende<br />
sowie den Stand ihrer Umsetzung. Auf<br />
diese Weise präsentiert das Buch das <strong>Energie</strong>wirtschaftsrecht<br />
als das, was es ist: ein<br />
überaus spannendes, vielseitiges und<br />
hochinteressantes Rechtsgebiet.<br />
Angesprochen sind neben Juristen<br />
auch Wirtschaftswissenschaftler und Studierende<br />
bzw. Angehörige technischer<br />
Disziplinen wie (Wirtschafts-) Ingenieure<br />
oder Elektrotechniker, die Interesse an<br />
energiewirtschaftsrechtlichen Fragestellungen<br />
haben.<br />
INFO<br />
von Andreas Klees<br />
Deutscher Fachverlag<br />
GmbH<br />
Frankfurt a. M.,<br />
Okt. 2012<br />
372 Seiten, kartoniert<br />
49,00 Euro<br />
ISBN: 978-3-8005-1529-5<br />
www.ruw.de<br />
Maucher und Malik über Management<br />
Maximen unternehmerischen Handelns<br />
Einem guten Manager geht es nie um<br />
sich selbst, sondern immer um das<br />
Unternehmen. Er ist ein Diener seiner Aufgabe<br />
und führt das Unternehmen mit dem<br />
Ziel, langfristig erfolgreich zu sein, und<br />
nicht als kurzfristige Gewinnerzielungsmaschine.<br />
So hat Helmut Maucher Nestlé zu<br />
einem starken, globalen Unternehmen<br />
gemacht, ohne sich von Modewellen verleiten<br />
zu lassen. Mit diesem Buch setzt<br />
Fredmund Malik dem früheren Nestlé-Chef<br />
ein Denkmal. Entstanden ist ein einmaliger<br />
Austausch zweier Managementvordenker<br />
über die Essenz ihrer Lehre.<br />
Prof. Dr. Fredmund Malik ist bekannt für<br />
sein präzises Denken, seine scharfsinnigen<br />
Analysen und seine klare Sprache. Seit<br />
mehr als 30 Jahren arbeitet der mehrfach<br />
ausgezeichnete Bestsellerautor, Managementwissenschaftler<br />
und Unternehmer an<br />
einem lehr- und lernbaren Berufsstandard<br />
für professionelles Management. Die ganzheitlichen<br />
Managementmodelle für das<br />
Funktionieren komplexer Systeme haben<br />
ihr Fundament in den Komplexitätswissenschaften<br />
Kybernetik, Systemik und Bionik.<br />
Helmut Maucher baute Nestlé zum<br />
größten Nahrungsmittelkonzern der Welt<br />
auf. Seit seinem Rücktritt ist er Ehrenpräsident<br />
der Nestlé AG.<br />
INFO<br />
von Fredmund Malik,<br />
Helmut Maucher,<br />
Farsam Farschtschian<br />
Campus Verlag GmbH,<br />
Frankfurt a. M.,<br />
Okt. 2012<br />
Hardcover gebunden<br />
24,99 Euro<br />
ISBN: 978-3-5933-9696-5<br />
www.campus.de<br />
6-2012 gaswärme international<br />
29
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Buchcover-gwi-arbeitsblätter_NEU.indd 1 21.11.12 13:39<br />
NACHRICHTEN<br />
Medien<br />
INFO<br />
Gas- und Wärme-Institut<br />
Essen e.V. (Hrsg.)<br />
Auflage 2012<br />
Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Essen<br />
96 Seiten, mit eBook<br />
50,00 Euro<br />
ISBN:978-3-8027-<br />
5626-9<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Gas- und Wärme-Institut Essen e. V. (Hrsg.)<br />
gwi-Arbeitsblätter<br />
Verbrennungskennwerte | Gaseigenschaften | Berechnungen<br />
INKLUSIVE<br />
eBook<br />
gwi-Arbeitsblätter: Verbrennungskennwerte,<br />
Gaseigenschaften,<br />
Berechnungen<br />
Die Arbeitsblätter des Gas- und Wärme-<br />
Instituts Essen e.V. wurden über mehrere<br />
Jahre regelmäßig in der Fachzeitschrift<br />
gaswärme international veröffentlicht. Für<br />
diese Sonderpublikation erfuhren die<br />
Arbeitsblätter eine gründliche Überarbeitung<br />
und Ergänzung durch neue, bisher<br />
unveröffentlichte Arbeitsblätter zum<br />
Thema Oxyfuel. Weitere Themenbereiche<br />
sind Begriffe und Einheiten, Brenngase,<br />
Luft, Zündung, Verbrennung, Feuerungstechnik.<br />
Praktische Berechnungsbeispiele bieten<br />
dem Leser eine Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />
zur Verwendung der Arbeitsblätter.<br />
Der Datenträger beinhaltet, neben dem<br />
eBook, ein Programm u.a. zur Berechnung<br />
von charakteristischen Brenngasgrößen,<br />
der Abgaszusammensetzung und der adiabaten<br />
Flammentemperatur und zur<br />
Bestimmung von Normdichte, Betriebsdichte<br />
und isobaren Wärmekapazitäten für<br />
Oxidator und Abgas.<br />
INFO<br />
von Elster<br />
Kromschröder<br />
iPad-App<br />
ASGA: Auswahlschieber<br />
für Gasarmaturen<br />
erhältlich im iTunes<br />
Store<br />
Sprachen: Deutsch,<br />
Englisch, Französisch<br />
App zur Berechnung von Nennweiten<br />
für Gasarmaturen<br />
Mobile Information und medialer Service:<br />
Das sind elementare Bedürfnisse<br />
des Marktes von heute. Elster Kromschröder<br />
offeriert seinen Kunden eine neue<br />
Anwendung für das iPad. Mit dieser App<br />
lassen sich zu jeder Zeit und an jedem Ort<br />
bequem und schnell Nennweiten für Gasarmaturen<br />
bestimmen.<br />
Vor allem Technikern in Ingenieurbüros<br />
oder im Ofenbau leistet das praktische<br />
Tool wertvolle Unterstützung, wenn gasbetriebene<br />
Thermoprozessanlagen bedarfsgerecht<br />
projektiert und geplant werden<br />
sollen. Ebenfalls profitieren Anlagenbetreiber<br />
von dieser neuen App. Sie bietet<br />
ihnen eine nützliche und rasche Orientierungshilfe<br />
bei der Auswahl der in Frage<br />
kommenden Produkte und ihrer Bestellung.<br />
Die Bezeichnung „ASGA“ der App<br />
bedeutet „Auswahlschieber für Gasarmaturen“.<br />
Der Name ist Programm, denn die<br />
kostenlos zum Download verfügbare<br />
Anwendung funktioniert ebenso einfach<br />
wie der gute alte Rechenschieber und<br />
erzielt auf diese Weise zuverlässig schnelle<br />
Ergebnisse: Um die Nennweiten zu bestimmen,<br />
wählt der Nutzer zunächst die Art<br />
des Gases sowie das gewünschte Produkt<br />
aus. Anschließend schiebt er den Volumenstrom<br />
auf den zulässigen Druckverlust.<br />
Die entsprechende Nennweite ist im<br />
Handumdrehen ausgewertet und kann bei<br />
der DN-Markierung abgelesen werden.<br />
Berechnet wird dann jeweils der nächst<br />
höhere Wert. Umgekehrt geht es genauso<br />
einfach: Der Kunde gibt lediglich die Nennweite<br />
ein und kann dann den Druckverlust<br />
bei verschiedenen Volumenströmen ablesen.<br />
„ASGA“ steht den Kunden über einen<br />
Button in den Sprachen Deutsch, Englisch<br />
und Französisch zur Verfügung und kann<br />
unter folgender Adresse im iTunes Store<br />
bezogen werden: http//itunes.apple.com/<br />
de/artist/elster-kromschroeder/<br />
id526331768.<br />
30 gaswärme international 2012-6
WISSEN für die<br />
ZUKUNFT<br />
Fachbuch mit<br />
vollständigem eBook<br />
auf Datenträger<br />
DIN EN ISO 50001 in der Praxis<br />
Ein Leitfaden für Aufbau und Betrieb eines<br />
<strong>Energie</strong>managementsystems<br />
Dieses Fachbuch vermittelt erstmals das Grundwissen für<br />
den Aufbau von <strong>Energie</strong>managementsystemen auf Basis<br />
der DIN EN ISO 50001.<br />
Die im April 2012 eingeführte Norm defi niert die Anforderungen<br />
von <strong>Energie</strong>managementsystemen und löst die DIN EN 16001<br />
aus dem Jahr 2009 ab. Neben technischen Grundlagen der Verbrauchsmessung<br />
und <strong>Energie</strong>abrechnung erfahren die Leser in<br />
kompakter, transparenter Form Methoden zur Datenerfassung und<br />
Datenanalyse sowie zur zielgerichteten Nutzung der gewonnenen<br />
Ergebnisse. Die ergänzenden digitalen Inhalte bieten – gemeinsam<br />
mit dem eBook – zudem praktischen Nutzen für den mobilen<br />
Einsatz.<br />
Ein Werk für alle, die mit der Beschaffung und Bereitstellung<br />
von <strong>Energie</strong> betraut sind und sich mit der Planung sowie mit der<br />
Umsetzung von effi zienzsteigernden Verfahren in Unternehmen<br />
befassen.<br />
K. Reese<br />
1. Aufl age 2012, 284 Seiten mit DVD, Hardcover<br />
VULKAN-VERLAG GMBH<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
QR-Code für Direktanforderung<br />
Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 201 / 82002-34 oder abtrennen und im Fensterumschlag einsenden<br />
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Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
___ Ex.<br />
DIN EN ISO 50001 in der Praxis<br />
1. Aufl age 2012 – ISBN: 978-3-8027-2382-7<br />
für € 90,- (zzgl. Versand)<br />
Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />
mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />
Firma/Institution<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
E-Mail<br />
Branche/Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Bankleitzahl<br />
Kontonummer<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in<br />
Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt<br />
dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs<br />
oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen. Ort, Datum, Unterschrift<br />
PADIN52012<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich<br />
mich damit einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifi sche Medien und<br />
Informationsangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
NACHRICHTEN<br />
Medien<br />
INFO<br />
von Franz Beneke<br />
Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Essen<br />
1. Auflage 2012<br />
944 Seiten, gebunden<br />
240,00 Euro<br />
ISBN: 978-3-8027-2968-3<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Normen-Handbuch Industriebrenner<br />
Industriebrenner werden als Komponenten<br />
einer Thermoprozessanlage / Ma -<br />
schine eingesetzt und den jeweiligen<br />
Anforderungen des verfahrenstechnischen<br />
<strong>Prozesse</strong>s angepasst. In der EN 746-2 sind<br />
die Sicherheitsanforderungen für Industriebrenner<br />
zusammengefasst. Werden so<br />
genannte Kompaktbrenner (Gasgebläsebzw.<br />
Ölzerstäubungsbrenner) eingesetzt,<br />
so sind die Sicherheitsanforderungen<br />
durch die EN 676 bzw. EN 267 gegeben.<br />
Die Sicherheitsanforderungen an Komponenten<br />
(z.B. Feuerungsautomaten, Si-<br />
cherheitsventile u. a.) sind für Industriebrenner,<br />
unabhängig von der Bauart,<br />
überwiegend gleich. In dieser Normensammlung<br />
sind die wesentlichen EN-Normen<br />
für Industriebrenner und deren Komponenten<br />
zusammengestellt.<br />
Das Fachbuch gibt sowohl dem Brennerhersteller<br />
und/oder Anlagenhersteller<br />
eine kompakte Zusammenstellung der für<br />
ihn relevanten Normen der Brennertechnik.<br />
Dem Komponentenhersteller zeigt es<br />
die Anforderungen an seine Produkte für<br />
den industriellen Einsatz auf.<br />
INFO<br />
kostenlose Online-Datenbank von der<br />
Deutschen <strong>Energie</strong>-Agentur GmbH<br />
(dena)<br />
www.energieeffizienz-online.info<br />
Datenbank für energieeffiziente<br />
Produkte<br />
Der neue „Marktplatz <strong>Energie</strong>effiziente<br />
Produkte“ der Deutschen <strong>Energie</strong>-<br />
Agentur GmbH (dena) unterstützt Einkäufer<br />
und Beschaffer bei der Suche nach<br />
energieeffizienten Produkten. Unter www.<br />
energieeffizienz-online.info gibt die kostenlose<br />
Online-Datenbank einen Überblick<br />
über besonders energiesparende Lampen,<br />
Nassläuferpumpen und Elektromotoren;<br />
weitere Produktgruppen wie zum Beispiel<br />
Ventilatoren werden folgen. Zusätzlich sind<br />
auch Datenbanken der dena für Büro-,<br />
Haushalts- und TV-Geräte eingebunden.<br />
Anhand des Anwendungsbereichs und<br />
zahlreicher weiterer Merkmale können<br />
Nutzer nach passenden Produkten suchen.<br />
Mit seiner Modellvielfalt und umfangreichen<br />
Zusatzinformationen richtet sich der<br />
Marktplatz vor allem an Einkäufer und<br />
Beschaffer aus Industrie und Gewerbe<br />
sowie öffentlichen Einrichtungen und<br />
Dienstleistungsunternehmen.<br />
Um in die Datenbank aufgenommen zu<br />
werden, müssen die Produkte klar definierte<br />
Anforderungen erfüllen, zum Beispiel<br />
an die Lichtausbeute bei Lampen<br />
oder an die Nenn-Mindesteffizienz bei<br />
Elektromotoren. Diese basieren zum Beispiel<br />
auf der EU-Ökodesign-Richtlinie.<br />
Zudem müssen die Produkte, soweit vorhanden,<br />
eine besonders hohe <strong>Energie</strong>effizienzklasse<br />
erreichen. Die Datenbank liefert<br />
neben Angaben zur <strong>Energie</strong>effizienz<br />
weitere Produktinformationen, etwa zum<br />
Anwendungsbereich bei allen Produktgruppen,<br />
zur Schaltfestigkeit von<br />
Leuchtmitteln oder zur Drehzahlregelung<br />
bei Elektromotoren. Damit bietet sie auch<br />
interessierten Privatverbrauchern Hilfe bei<br />
Detailfragen.<br />
Hersteller können sich kostenfrei für<br />
den Marktplatz registrieren und energieeffiziente<br />
Produkte melden. Diese durchlaufen<br />
dann den Prüfprozess. Die Datenbasis<br />
des Onlinetools wird fortlaufend erweitert.<br />
Der „Marktplatz <strong>Energie</strong>effiziente Produkte“<br />
ist eine Aktivität der dena im Rahmen<br />
der Kommunikationsplattform zur<br />
Unterstützung der nationalen Umsetzung<br />
der EU-<strong>Energie</strong>dienstleistungsrichtlinie<br />
(EDL-Richtlinie). Das Projekt wird gefördert<br />
vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie aufgrund eines Beschlusses<br />
des Deutschen Bundestages.<br />
32 gaswärme international 2012-6
FACHBERICHTE<br />
Wärmerückgewinnung bei<br />
feuchten und staubhaltigen<br />
Abluftströmungen<br />
von Frank Kleuser<br />
Bei modernen als auch alten Thermoprozessanlagen ist die <strong>Energie</strong>effizienz ein wesentliches Kriterium. Ein häufig<br />
vernächlässigter <strong>Energie</strong>träger bei Trocknungsanlagen ist die Abluft, die oft ungenutzt in die Atmosphäre<br />
geleitet wird, da die prozessbedingt hohe Dampf- und Staubbeladung bei vertretbarem Wartungsaufwand nur<br />
schwer zu beherrschen ist. Durch den Einsatz speziell ausgelegter Plattenwärmetauscher ist eine Wärmerückgewinnung<br />
dieser Abwärme technisch umsetzbar. Derartige Wärmetauscher erzielen einen Wirkungsgrad zwischen<br />
70 und 85 %, der durch Selbstreinigungseffekte mit minimalem Wartungsaufwand dauerhaft gehalten<br />
wird.<br />
Heat recovery on humid and dust loaded exhaust flows<br />
The energy efficiency in thermal processing is a very important criteria. Often the exhaust gases coming from drying<br />
processes are led into the atmosphere without any heat recovery. The high humidity and dust load make the<br />
recovery difficult at normal maintenance effort. A specially designed plate heat exchanger gives the possibility to<br />
use the exhaust gases, so that efficiency rates of 70 to 85% are possible, which can be kept nearly maintenance<br />
free by self cleaning effects.<br />
Industrielle Thermoprozessanlagen, wie z.B. Trocknungsanlagen,<br />
erfordern, bedingt durch die zu erzielende<br />
Produktqualität und die Größe der Anlagen,<br />
einen sehr großen <strong>Energie</strong>einsatz. Vor dem Hintergrund<br />
der immer weiter steigenden Kosten zur <strong>Energie</strong>versorgung<br />
lohnt es sich, Möglichkeiten zu betrachten, um die<br />
<strong>Energie</strong>effizienz an neuen und bestehenden Thermoprozessanlagen<br />
zu steigern.<br />
Gerade Altanlagen bergen ein hohes Potential, den<br />
<strong>Energie</strong>bedarf und so die Betriebskosten deutlich zu senken.<br />
Einige Beispiele:<br />
■■Die Wärmedämmung besitzt aufgrund von Alterungsprozessen<br />
nicht mehr die ursprüngliche Wärmedämmleistung,<br />
so dass die Wärmeverluste der Anlage über<br />
die Außenhülle erhöht sind.<br />
■■In der Anlage haben sich im Laufe des Betriebs<br />
Schmutz- und Oxidschichten abgesetzt, die z.B. an<br />
Wärmetauscherflächen für reduzierte Wärmeübergänge<br />
oder an Kanalinnenseiten für schlechtere Strömungsverhältnisse<br />
sorgen.<br />
■■Der Betriebspunkt der Anlage entspricht oft nicht mehr<br />
dem ursprünglichen Auslegungspunkt der Anlage, so<br />
dass sich die Anlage in einem Betriebszustand bewegt,<br />
der energetisch nicht mehr optimal ist.<br />
■■Die Führung der Stoffströme speziell der Prozessluft<br />
bei Trocknungsanlagen ist nicht optimal gewählt und<br />
entspricht nicht dem Stand der Technik.<br />
Auf die letztgenannten Punkte soll in diesem Artikel<br />
eingegangen werden, da besonders bei Trocknungsprozessen<br />
der Abluftluftstrom ein interessantes Potenzial zur<br />
Nutzung der vorhandenen sensiblen und latenten<br />
Wärme beinhaltet.<br />
6-2012 gaswärme international<br />
33
FACHBERICHTE<br />
ENERGIEEINSATZ AN TROCKNUNGS-<br />
ANLAGEN<br />
Viele industrielle Trocknungsprozesse haben das grundlegende<br />
Konzept des Konvektionstrockners gemeinsam,<br />
bei dem das zu trocknende Gut mit einem heißen trockenen<br />
Luftstrom überströmt wird. Die benötigte Wärmeleistung<br />
zum Erhitzen des Prozessluftstroms wird häufig<br />
von einem Gas(flächen-)brenner bereitgestellt, wobei<br />
sich die heißen Abgase des Brenners mit der kalten Prozessluft<br />
auf die richtige Prozesstemperatur vermischen.<br />
Die Prozessluft erwärmt das Trockengut, so dass die im<br />
Produkt vorhandene Feuchte ausgetrieben und verdampft<br />
werden kann. Gleichzeitig nimmt die Prozessluft<br />
den Wasserdampf auf und kühlt sich ab.<br />
Die einfachste Prozessführung besteht nun darin, die<br />
feuchte Prozessluft als Abluft über Dach zu leiten. Dieses<br />
Konzept ist energetisch natürlich äußerst mangelhaft, da<br />
die Beheizungseinrichtung ständig den kompletten Temperaturhub<br />
von der Umgebungstemperatur auf die<br />
Trocknungstemperatur leisten muss, die je nach Anwendung<br />
im Bereich von etwa 150 bis 300 °C liegen kann. Die<br />
in der Abluft und vor allem in der Feuchte noch vorhandene<br />
<strong>Energie</strong> wird nicht genutzt.<br />
Dieser Aufbau lässt sich relativ leicht dadurch optimieren,<br />
dass die feuchte Abluft zum Teil wieder in den Prozess<br />
eingekoppelt und so im Kreis gefahren wird. Derartige<br />
rezirkulierende Systeme kommen nicht ohne einen<br />
Frischluftanteil aus, weil sich sonst die Prozessluft in Hinsicht<br />
der transportierten Feuchte sättigen und somit<br />
keine Trocknung mehr stattfinden würde.<br />
Durch diese einfache Modifikation muss die Beheizung<br />
der Anlage nicht mehr von der Umgebungstemperatur,<br />
sondern einer höheren Temperatur auf die Prozesstemperatur<br />
erwärmen, so dass sich eine deutliche Verringerung<br />
des <strong>Energie</strong>bedarfs einstellt. Nach diesem Aufbau<br />
sind viele Konvektionstrockner grundlegend ausgeführt.<br />
BRÜDEN NUTZEN<br />
Der Abluftstrom, der bei rezirkulierenden Anlagen durch<br />
Frischluft ersetzt wird, besitzt einen großen Anteil an<br />
sensibler und latenter Wärme, der bei vielen Anlagen<br />
ungenutzt in die Atmosphäre geleitet wird. Die Temperatur<br />
der sogenannten Brüden liegt im Bereich von 150 bis<br />
200 °C bei einer relativen Luftfeuchte von nahezu 100 %.<br />
Außerdem ist bei vielen Trocknungsanlagen die Abluft<br />
staubbeladen. Dieser Partikelstrom ist auch ein Wärmeträger.<br />
Die Idee liegt nahe, diese Wärme durch Einsatz<br />
eines geeigneten Wärmetauschers wieder in den Prozess<br />
einzubinden.<br />
Bei einer gasbeheizten Anlage kann die rückgewonnene<br />
Wärme z.B. dazu benutzt werden, die Verbrennungsluft<br />
für den (die) Brenner vorzuwärmen. Eine weitere<br />
Möglichkeit besteht darin, bei einer rezirkulierenden<br />
Anlage, die notwendige Frischluft in der Temperatur<br />
anzuheben. In beiden Fällen kann eine große Menge an<br />
Brennstoff eingespart werden.<br />
Ein Bild einer derartig modifizierten Anlage, bei der<br />
über einen Wärmetauscher die Verbrennungsluft des<br />
Gasbrenners vorgewärmt wird, ist in Bild 1 dargestellt.<br />
Burner Control Unit<br />
Burner Control Unit<br />
combustion air (pre heated)<br />
Heat exchanger<br />
natural gas<br />
UV<br />
combustion chamber<br />
Bild 1: PID: Trocknerausrüstung<br />
mit Wärmetauscher<br />
zur Luftvorwärmung<br />
Combustion Air Fan<br />
PA<br />
L<br />
34 gaswärme international 2012-6
FACHBERICHTE<br />
In Bild 2 ist ein Wärmetauscher zu sehen, der an den<br />
beschriebenen Anlagen eingesetzt wird. Er ist als Plattenwärmetauscher<br />
ausgeführt. Die Abluft (Hot Air from<br />
Dryer) strömt von rechts an und wird senkrecht von oben<br />
nach unten in einem I-Durchgang durch die Tauscherplatten<br />
geleitet, während die Zuluft (Fresh Cold Air from<br />
Blower) U-förmig im Gegenstrom durch den Wärmetauscher<br />
strömt. Die Maße des Heißluftanschlusses betragen<br />
hier ca. 1200 x 1200 mm und des Kaltluftanschlusses<br />
1200 x 460 mm. Weil die Gasströme im Wärmetauscher<br />
durch die Erwärmung sehr groß werden können, werden<br />
die Kanalmaße entsprechend ausgelegt. Die Strömungsgeschwindigkeiten<br />
und somit die Druckverluste über<br />
den Wärmetauscher sollen klein bleiben. Trotzdem ist die<br />
Wärmetauschereinheit sehr kompakt ausgeführt.<br />
Beispielhafte Auslegungsdaten eines Wärmetauschers<br />
sind:<br />
Am Eintritt<br />
Abluftstrom: ca. 7.000 Nm 3 /h bei 165 °C<br />
Zuluftstrom: ca. 7.000 Nm 3 /h bei 20 °C<br />
Am Austritt<br />
Abluftstrom: 100 °C<br />
Zuluftstrom: 126 °C<br />
Bei diesem Beispiel kann eine Wärmeleistung von 272 kW<br />
rückgewonnen werden, was einer Effektivität von nahezu<br />
75 % entspricht. Der zuluftseitige Druckverlust beträgt<br />
2,1 mbar bzw. der abluftseitige 1,8 mbar.<br />
Bild 2: Wärmetauscher<br />
BETRIEBSPROBLEME<br />
Gegenüber den energetischen Vorteilen einer solchen<br />
Prozessführung stehen anlagenbedingte Schwierigkeiten:<br />
1. Die sehr hohe Dampfbeladung auf der Brüdenseite<br />
und die Unterschreitung des Taupunkts bei der Kühlung<br />
des Brüdenstroms führt zu einem hohen Anfall<br />
von Kondensat. Die anfallende Flüssigkeitsmenge<br />
muss abgeleitet bzw. in den Prozess rückgeführt werden.<br />
2. Vom heißen Luftstrom werden Partikel bei der Trocknung<br />
aus dem Trockengut gerissen, die zu einer hohen<br />
Beladungsmenge in der Prozessluft führen. Gerade im<br />
Bereich des Wärmetauscher führt diese Beladung zu<br />
Problemen. Die Umlenkungen in der Strömungsführung<br />
zur Erhöhung der Tauscherfläche am Wärmetauscher<br />
und die dadurch bedingten Druckverluste können<br />
bewirken, dass sich der Staub absetzt und zu Verstopfungen<br />
führt. Gleichzeitig setzt sich die Beladung<br />
auf der Tauscherfläche ab. Diese Schicht wirkt isolierend<br />
und verschlechtert den Wärmeübergang zwischen<br />
Zu- und Abluft (Fouling). Aus diesem Grund wird<br />
der Wirkungsgrad und somit die Wärmerückgewinnung<br />
des Wärmetauschers immer kleiner, wenn nicht<br />
ständig und regelmäßig gereinigt wird.<br />
DURCHDACHTES DESIGN<br />
Die Ausführung des Eclipse/Exothermics Dimple-Plate<br />
Wärmetauschers ist speziell an die genannte Problematik<br />
angepasst.<br />
Der Strömungsweg für die Abluft ist so gewählt, dass<br />
sie oben am Wärmetauscher eintritt und senkrecht nach<br />
unten strömt. Auf dem Weg nach unten kühlt sie sich<br />
immer weiter ab, so dass der Kondensatanfall nach unten<br />
immer größer wird. Der Wasserdampf kondensiert an<br />
den Tauscherflächen und strömt nach unten in den Kondensatsammler.<br />
Die Flüssigkeit spült bei diesem Vorgang<br />
die Tauscherfläche ab, so dass sich ein Selbstreinigungseffekt<br />
einstellt. Unterstützt wird dieser Effekt durch die<br />
von oben nach unten strömende Abluft, die Ablagerungen<br />
mitreißt. Der Wartungsaufwand ist aufgrund verschmutzter<br />
Oberflächen deutlich minimiert.<br />
WÄRMETAUSCHER IM<br />
REINIGUNGSMODUS<br />
Der Wärmetauscher hat am Wärmetauschereinlass der<br />
Abluft einen Anschluss, an den eine Spülwasserleitung<br />
angeschlossen wird. Falls die Selbstreinigung durch den<br />
Kondensatfluss nicht ausreichend und die Verschmutzung<br />
zu stark geworden ist, kann im Reinigungsmodus<br />
diese Leitung geöffnet werden. Spülwasser tritt über<br />
Düsen ein und durchspült die Tauscherflächen, so dass<br />
die Verschmutzung abgetragen wird. Am Fuß der Tauschereinheit<br />
befindet sich ein Abwasser/Schlammabfluss.<br />
Ein Wärmetauscher im Reinigungsmodus ist in Bild 3<br />
dargestellt.<br />
6-2012 gaswärme international<br />
35
FACHBERICHTE<br />
Bild 3: Wärmetauscher im Reinigungsmodus<br />
Bild 4: Blechpackung (Envelopes)<br />
DIMPLE DESIGN<br />
Die Platten sind im sogenannten Dimple-Design ausgeführt.<br />
D.h. die Bleche, die die Tauscherflächen bilden, sind<br />
nicht plangemäß ausgeführt, sondern verfügen über<br />
Noppen. Eine Blechpackung (Envelopes) ist in Bild 4 dargestellt.<br />
Durch dieses Design ergeben sich folgende Vorteile:<br />
■■Die Tauscherflächen werden durch die Noppen versteift,<br />
so dass sich eine höhere Stabilität einstellt. Außerdem<br />
werden sie weniger anfällig für Schwingungseinflüsse,<br />
was besonders bei Strömungsvorgängen wichtig<br />
ist.<br />
■■Die Tauscherfläche erhöht sich, wodurch die Wärmetauschereinheit<br />
kompakter gehalten werden kann.<br />
■■<br />
Wie in Bild 4 zu sehen ist, sind die Tauscherflächen so<br />
angeordnet, dass sich immer zwei Noppen gegenüber<br />
liegen. Diese Anordnung hat zur Folge, dass sich der Strömungsquerschnitt<br />
ständig verengt und wieder erweitert.<br />
Dadurch wird erreicht, dass die Strömung im turbulenten<br />
Bereich gehalten wird (die laminare Grenzschicht wird<br />
zuverlässig gestört) und auch die wandnahe Strömungsgeschwindigkeit<br />
hoch bleibt. Durch diese Maßnahme<br />
wird ein besserer konvektiver Wärmeübergang erreicht.<br />
Die relativ hohen Geschwindigkeiten sorgen gleichzeitig<br />
dafür, dass sich kaum Staubpartikel absetzen können. So<br />
wird eine Verschmutzung minimiert.<br />
An den Seiten der Wärmetauschereinheit sind Türen integriert,<br />
über die sehr leicht auf sein Innenleben zugegriffen<br />
werden kann. Diese Türen dienen dazu, eine Sichtprüfung<br />
zu ermöglichen und ggf. Fremdkörper aus dem<br />
Innenbereich zu entfernen. Die Anordnung der Türen ist<br />
in Bild 2 zu sehen.<br />
FAZIT<br />
Wärmetauscher in der oben beschriebenen Ausführung<br />
sind erfolgreich an verschiedenen Trockneranlagen eingesetzt<br />
worden.<br />
Die Wärmerückgewinnung ist bei einem Wirkungsgrad<br />
von 70 bis 85 % sehr effektiv, so dass die Gasbeheizung<br />
der Anlage weniger <strong>Energie</strong> einbringen muss und<br />
der Bedarf an Brennstoff deutlich reduziert wird.<br />
Durch das durchdachte Design der Wärmetauscher<br />
wird die Verschlechterung des Wirkungsgrads durch Verschmutzung<br />
(Fouling) weitgehend vermieden. Selbst der<br />
Einsatz dieser Wärmetauscherbauart in der Trocknung<br />
von Baustoffen (z.B. Gipskarton) oder in der Papierindustrie<br />
ist möglich. Die Praxis zeigt, dass keine zusätzliche<br />
Wartung zur Reinigung notwendig ist, obwohl die Abluft<br />
in diesen Industrien stark staubbeladen ist.<br />
Die Wärmetauscher sind sehr kompakt ausgelegt, so<br />
dass auch Altanlagen ggf. ohne zusätzliche bauliche<br />
Maßnahmen nachgerüstet werden können.<br />
LITERATUR<br />
Eclipse-Exothermics Dimple Plate Bulletin 536C<br />
AUTOR<br />
Dipl.-Ing. Frank Kleuser<br />
Eclipse Combustion GmbH<br />
Winnenden<br />
Tel.: 07195/ 9599-210<br />
info@eclipsenet.com<br />
36 gaswärme international 2012-6
FACHBERICHTE<br />
Neues Abkühlungs-Verfahren für<br />
Rollenherd-Durchlauföfen<br />
BEDEUTUNG DER KÜHLSTRECKE FÜR<br />
DIE OFEN-EFFIZIENZ<br />
Bisher wird die Kapazität einer Durchlaufofen-Anlage in<br />
der Regel durch die Kühlstrecke begrenzt (Bild 1). Um ein<br />
kalt verfestigtes Stahlrohr weich zu glühen oder zu normalisieren,<br />
muss das Werkstück während seiner Ofenvon<br />
Gerd Waning<br />
Bisher wird die Kapazität einer Rollenherd-Durchlaufofen-Anlage in der Regel durch die Kühlstrecke begrenzt. Ein<br />
neues Verfahren setzt dort an und steigert die Ofen-Effizienz nachhaltig um mindestens 10 %. Dabei wird das<br />
bislang im Ofenbereich eingespeiste Schutzgas im Rahmen eines Zonenbegasungskonzeptes zum größten Teil<br />
durch hochreinen Stickstoff ersetzt. Zusätzlich werden spezielle Düsen völlig neuartig angeordnet. Die so<br />
erzeugten Querströmungen vermeiden einen Wärmestau an der Tunneldecke.<br />
New cooling process for roller hearth<br />
continuous furnaces<br />
Up until now the capacity of a roller hearth continuous furnace system was usually limited by the cooling section.<br />
A new process solves this problem and boosts furnace efficiency in the long term by at least ten per cent. This is<br />
achieved by largely replacing the protective gas hitherto injected into the furnace with high-purity nitrogen in<br />
the context of a zone gassing concept. In addition, special nozzles have been arranged in an innovative manner.<br />
The cross-flows thus produced prevent a build-up of heat on the tunnel ceiling.<br />
Die neu entwickelte Düsentechnologie von Linde<br />
ermöglicht die Wärmebehandlung von<br />
geschweißten und kalt gezogenen Stahlrohren<br />
bedeutend schneller oder auf einer kürzeren Strecke.<br />
Die Innovationen bei der Wärmebehandlung<br />
geschweißter oder kalt gezogener Rohre konzentrierten<br />
sich in den letzten Jahren vor allem auf die Heizzone. Ein<br />
Beispiel dafür ist CARBOCAT®: Dieses patentierte Verfahren<br />
zur katalytischen Erzeugung eines Schutzgases innerhalb<br />
von Wärmebehandlungsöfen bietet beispielsweise<br />
eine leistungsfähige Alternative zum Einsatz von Exogas,<br />
Stickstoff-Methanol und Stickstoff-Erdgas beim Erhitzen.<br />
Entsprechend sind die Effizienz-Potenziale hier aktuell<br />
weitgehend ausgereizt.<br />
Bild 1: Durchlaufofen-Anlage<br />
6-2012 gaswärme international<br />
37
FACHBERICHTE<br />
Bild 2: CARBOCAT-Technologie zur Schutzgasversorgung<br />
von Rollenherddurchlauföfen<br />
Bild 3: CARBOCAT-Technologie zur Schutzgasversorgung von Rollenherddurchlauföfen<br />
reise auf eine Temperatur von bis zu 960 °C erhitzt werden.<br />
Die anschließende Abkühlung erfolgt in einer Kühlzone,<br />
die in etwa doppelt so lang wie die Heizzone ist.<br />
Die Wärme wird über Strahlung und natürliche Konvektion<br />
abgeführt. Kühlwasser in dem Doppelmantel dieser<br />
Strecke nimmt die <strong>Energie</strong> auf und gibt sie über einen<br />
externen Kühlturm wieder ab. Abhängig von der jeweiligen<br />
Legierung soll der Übergang von heiß nach kalt allmählich<br />
oder eher abrupt sein. Für das leichte Handling<br />
der Rohre wird eine Austrittstemperatur von 60 bis 150 °C<br />
angestrebt.<br />
Um den erreichten Gefügezustand beizubehalten,<br />
darf die Abkühlung wiederum nicht zu schnell erfolgen.<br />
Beim Austritt aus dem Ofen haben die Rohre je nach<br />
Wärmebehandlung noch eine Temperatur zwischen 800<br />
und 930 °C. Entsprechend folgt auf die Erwärmungszone<br />
in der Regel die Kühlzone. Dort wird die Wärme über<br />
wassergekühlte Wände abgeführt. Bei einer Erwärmungszone<br />
von 25 m mit anschließender Kühlstrecke<br />
von 60 m dauert der komplette Durchlauf je nach Rohrabmessung<br />
mehrere Stunden.<br />
Häufig ist von der Auslegung einer Ofenanlage her<br />
oder speziell durch Einbau neuer Brennertechnologie die<br />
Kühlstrecke der Engpass für die Produktionskapazität. Vor<br />
diesem Hintergrund wird ihre enorme Bedeutung für die<br />
Ofen-Effizienz deutlich. Gleichzeitig sind die Potenziale<br />
der Wasserkühlung im Wesentlichen ausgereizt. Andere<br />
Möglichkeiten wie beispielsweise der Einsatz von Ventilatoren<br />
über den gesamten Kühlstreckenbereich bergen<br />
durch Ansaugen von Umgebungsluft gewisse Risiken in<br />
Bezug auf Qualität und Sicherheit. Um die Abkühlung der<br />
Rohre bei gleichbleibender Qualität dennoch wirkungsvoll<br />
zu beschleunigen, setzte Linde deshalb an der<br />
Schutzgas-Atmosphäre an. Schutzgase werden im konventionellen<br />
Betrieb zur Vermeidung von Oxidationen<br />
sowie zur Beeinflussung des Randkohlenstoffgehaltes<br />
eingesetzt.<br />
ERKENNTNISSE ZUR ERHÖHUNG DES<br />
KÜHLEFFEKTES<br />
Beim Einsatz des CARBOCAT®-Verfahrens wird das bislang<br />
im Ofenbereich eingespeiste Schutzgas im Rahmen<br />
eines Zonenbegasungskonzeptes zum größten Teil<br />
durch hochreinen Stickstoff ersetzt (Bilder 2 und 3).<br />
Dieser wird hauptsächlich in die Kühlstrecke eingespeist;<br />
lediglich etwa 20 % des Gesamtschutzgasbedarfs werden<br />
in der Heizzone des Ofens als Endogas mittels<br />
Spaltretorten erzeugt. Der Vorteil: Anders als ein herkömmliches<br />
Schutzgas, braucht der Stickstoff im Ofen<br />
nicht energieintensiv erwärmt werden. Stattdessen wird<br />
er mit Raumtemperatur eingespeist und trägt selbst zur<br />
Abkühlung der Rohre bei, was die Leistung der Kühlstrecke<br />
verbessert. Das im Ofenraum erzeugte Endogas ist<br />
prozessbedingt bereits heiß und braucht nicht, wie<br />
sonst bei externen Anlagen notwendig, abgekühlt und<br />
wiedererwärmt zu werden. Im Ergebnis führt dies zur<br />
Steigerung der Effizienz des Gesamtsystems.<br />
In einem zweiten Schritt entwickelte Linde ein Verfahren,<br />
bei dem die Schutzgas-Atmosphäre am Ausgang der<br />
Kühlstrecke abgesaugt, rückgeführt und über Verdichter<br />
38 gaswärme international 2012-6
FACHBERICHTE<br />
Bild 4: Service<br />
bei Betrieb und<br />
Optimierung<br />
von Rollenh<br />
e r d d u r c h -<br />
lauföfen<br />
wieder in den Prozess eingebracht wird. Der zusätzliche<br />
Kühleffekt geht in diesem Fall auf die verstärkte Gasströmung<br />
längs der Kühlstrecke zurück. Dabei gilt: je höher die<br />
Strömungsgeschwindigkeit desto stärker die Kühlwirkung.<br />
NEUE LÖSUNG MIT SPEZIELLEN DÜSEN<br />
Bei der Entwicklung der jetzt vorgestellten neuen Lösung<br />
standen deshalb vor allem zwei Ziele im Fokus: hohe<br />
Strömungsgeschwindigkeiten bei konstanter Atmosphären-Qualität<br />
und ein optimales Zirkulationsverhalten.<br />
Möglich wird dies durch eine völlig neuartige Anordnung<br />
spezieller Düsen: Sie sitzen rechts und links in den Seitenwänden<br />
oder den Decken der Kühlstrecke. Die so erzeugten<br />
Querströmungen vermeiden einen Wärmestau an<br />
der Tunneldecke. Darüber hinaus entwickelt sich zwischen<br />
den gegenüberliegenden Austrittskegeln eine<br />
zusätzliche Saugwirkung, die für eine gleichmäßige Gasbewegung<br />
im gesamten Raum der Kühlzone sorgt. Einseitige<br />
Abkühlung und damit Verzug der Rohre wird so<br />
verhindert.<br />
Gegenüber anderen Verfahren bietet diese neue<br />
Lösung darüber hinaus den Vorteil, dass keine bewegten<br />
Teile mehr nötig sind, was zu weniger Verschleiß und<br />
Wartungskosten im gesamten Prozess führt. Im Ofeninneren<br />
entstehen zudem durch die weit gefächerte<br />
Anordnung der CARBOJET®-Düsen keine starken Unterdrücke<br />
wie bei früher verwendeten, so genannten „Jet-<br />
Kühlern“, das heißt: die Gefahr möglicher Leckagen wird<br />
minimiert und so ist die Sicherheit und die Qualität der<br />
Atmosphäre jederzeit gewährleistet.<br />
Die Technologie kann ohne großen Installationsaufwand<br />
und somit auch ohne nennenswerten Produktionsausfall<br />
in vorhandene Rollenherd-Durchlauföfen eingebaut<br />
werden. Die Herausforderung liegt vielmehr in<br />
der komplexen Berechnung der Düsenpositionen. Stehen<br />
diese fest, wird an den entsprechenden Stellen für<br />
jede einzelne Düse ein Loch in einen unkritischen Bereich<br />
der Kühlstrecke gebohrt. Die Lanze mit der Düse wird<br />
dann gasdicht eingepasst.<br />
Das System ist universell bei jeder Schutzgasart einsetzbar.<br />
Geeignet ist es sowohl für den Betrieb mit reinem<br />
Stickstoff als auch mit einer Kombination mit Exooder<br />
Monogas und Wasserstoff. Auch eine Kombination<br />
mit dem CARBOCAT®-Verfahren zur katalytischen Erzeugung<br />
von Schutzgas ist möglich.<br />
DEUTLICHE KAPAZITÄTS-<br />
STEIGERUNGEN<br />
Die Gasmengen bleiben mit dem neuen System gegenüber<br />
dem konventionellen Betrieb unverändert. Durch<br />
die wesentlich höhere Kühlwirkung ergeben sich jedoch<br />
deutliche Kapazitätssteigerungen. Das bedeutet konkret:<br />
Entweder der Kühlprozess bis zum Erreichen der bisherigen<br />
Temperatur am Ausgang läuft erheblich schneller ab<br />
oder die Austrittstemperatur der Rohre ist bei gleicher<br />
Durchlaufzeit niedriger. Eine seit knapp zwei Jahren laufende<br />
Installation bei dem Kunden Železiarne Podbrezová<br />
a.s. in der Slowakei hat die hohen Erwartungen erfüllt.<br />
Nach den bisherigen Erfahrungen von Linde liegen<br />
die Effizienzsteigerungen durch das neue Verfahren bei<br />
6-2012 gaswärme international<br />
39
FACHBERICHTE<br />
mindestens 10 %. Durch einfache Umbauten lässt sich<br />
dieser Wert verdoppeln, vorausgesetzt die Heizkapazität<br />
lässt dies zu. Abhängig von den Rohrdimensionen und<br />
der Legierung hat Linde in Einzelfällen auch schon 30 %<br />
realisiert. Legt man zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit<br />
einen Maschinenstundensatz von beispielsweise 500<br />
Euro bei einer Stundenleistung von 4 t zugrunde, ließen<br />
sich mit dem neuen Verfahren in derselben Zeit – und<br />
damit zum nahezu unveränderten Stundensatz – mindestens<br />
4,4 t produzieren. Lediglich die Mehrmenge an<br />
<strong>Energie</strong> zur Erwärmung des Materials wäre zur berücksichtigen.<br />
Ein weiterer Effekt dabei: der CO 2 -Ausstoß pro<br />
Tonne sinkt. Und neue Rollenherd-Durchlauföfen können<br />
kleiner – und damit platz- und materialsparender –<br />
dimensioniert werden.<br />
FAZIT<br />
Die Leistungsfähigkeit der Kühlstrecke birgt bisher ungenutzte<br />
Effizienzpotenziale bei Rollenherd-Durchlauföfen.<br />
Das neu entwickelte System mit alternierend angeordneten<br />
CARBOJET®-Düsen gewährleistet hier Kapazitätssteigerungen<br />
von mindestens 10 %. Die exakte Positionierung<br />
der CARBOJET®-Düsen setzt hohes technologisches<br />
Know-how voraus (Bild 4). Der Installations-Aufwand zur<br />
Umrüstung bestehender Öfen ist dagegen gering.<br />
AUTOR<br />
Gerd Waning<br />
Linde AG<br />
Bielefeld<br />
Tel.: 0521/ 3034-127<br />
gerd.waning@de.linde-gas.com<br />
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WS Inc.<br />
40 8301 West Erie Avenue · Lorain · OH 44053/USA · Tel.: +1 (440) 365 80 29 · Fax: +1 (440) 960 5454 · E-mail: wsinc@flox.com gaswärme international 2012-6
FACHBERICHTE<br />
Neue Heizhaubengeneration<br />
zur <strong>Energie</strong>-Einsparung und<br />
NO x -Reduzierung<br />
LÖSUNGSANSATZ<br />
Die Senkung der Abgasverluste erfolgt konventionell über<br />
die Vergrößerung der Rekuperator-Austauschfläche. Das<br />
Ziel bestand darin, bei Abgastemperaturen von 700 °C im<br />
Rekuperator-Eintritt, Warmlufttemperaturen von mindesvon<br />
Frank Maschler, Peter Wendt, Georg Velten, Jörg Wortmann, Andreas Heßler,<br />
Jörg Zumbrink<br />
Als Beitrag zur Reduzierung des <strong>Energie</strong>einsatzes in Industrieöfen wurde durch die LOI Thermprocess GmbH eine<br />
neue Heizhaubengeneration entwickelt. Diese Technik hat sich in einem mehr als einjährigem Produktionsbetrieb<br />
mit der Hoesch Hohenlimburg GmbH bewährt: Es konnten 12 % <strong>Energie</strong>einsparung durch deutlich erhöhte<br />
Luftvorwärmtemperaturen bei gleichzeitig niedrigsten NO x -Emissionen von 70 mg/m 3 nachgewiesen werden.<br />
Damit wurde erstmals erfolgreich die flammenlose Oxidation in Haubenglühanlagen eingesetzt.<br />
New heating hood generation for energy saving and<br />
NO x reduction<br />
As a contribution to the reduction of energy use in industrial furnaces, LOI Thermprocess GmbH has developed a<br />
new generation of heating hoods. The new technology has proved itself during one year of operation with<br />
Hoesch Hohenlimburg GmbH; it was possible to obtain 12 % energy saving using significantly increased air preheating<br />
temperatures at the same time as achieving very low NO x emissions of 70 mg/m³. This is the first time that<br />
flameless oxidation has been used in bell-type annealing plants.<br />
Normalerweise liegen bei Rekristallisationsglühungen<br />
von kaltgewalztem Stahlband die Abgastemperaturen<br />
nach dem Rekuperator bei ca. 450 °C<br />
und verursachen damit Abgasverluste von ca. 25 % und<br />
mehr, bezogen auf den gesamten <strong>Energie</strong>eintrag [1]. Aufgrund<br />
der niedrigen Preise für <strong>Energie</strong>träger gab es bisher<br />
kaum Anreize, diese Situation zu verbessern. In jüngster<br />
Vergangenheit sind jedoch Veränderungen für Haubenglühanlagen<br />
auf dem Markt erkennbar, vor allem in<br />
der Erwartungshaltung der Kunden.<br />
Es gibt ein Segment, in dem die Kunden minimale<br />
Investitionskosten erwarten und im Allgemeinen nicht<br />
bereit sind, für Maßnahmen zur Betriebskostensenkung<br />
zusätzliche Investitionskosten einzusetzen. Durch zahlreiche<br />
neue Wettbewerber besteht in diesem Segment ein<br />
enormer Preisdruck, der sich in der Zukunft noch verschärfen<br />
dürfte. Daneben entwickelt sich ein Segment, in<br />
dem die Kunden die langfristigen Betriebskosten den<br />
Investitionskosten hinzurechnen und die Gesamtkosten<br />
über die Lebensdauer der Anlage bewerten. Diese Kunden<br />
fordern offensiv energiesparende Lösungen und<br />
erwarten nicht die billigste, sondern die preiswerteste<br />
Anlagentechnik hinsichtlich der Investitions- und<br />
Betriebskosten. Der nachfolgende Artikel richtet sich<br />
hauptsächlich an diesen Kundenkreis und er beschreibt<br />
die erfolgreiche Einführung eines neuen, energiesparenden<br />
Heizhaubenkonzeptes bei der Firma Hoesch Hohenlimburg<br />
GmbH in Hagen-Hohenlimburg, wo bereits eine<br />
HPH®-Haubenglühanlage mit acht Glühsockeln seit mehreren<br />
Jahren in Betrieb ist (Bild 1).<br />
6-2012 gaswärme international<br />
41
FACHBERICHTE<br />
Bild 1: HPH ® -Haubenglühanlage mit acht Glühsockeln (Quelle: Hoesch<br />
Hohenlimburg GmbH)<br />
NOx @5%O 2 [mg/m ]<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
Haubenofen-Brenner mit Luftstufung : NOx-Emissionen auf dem Prüfstand<br />
500 mg/m : Grenze nach TA Luft für Walzwerksöfen<br />
250 .. 300 mg/m übliche Genehmigungspraxis in D<br />
100 mg/m : international schärfste Grenzwerte<br />
0<br />
200 250 300 350 400 450 500 550 600<br />
Bild 2: Thermische NO x -Bildung<br />
Warmluft-Temperatur [°C]<br />
Erdgas-Beheizung<br />
Feuerraumtemperatur 1000 °C<br />
Luftverhältnis 1,15<br />
Brenner A<br />
Brenner B<br />
Brenner C<br />
tens 550 °C zu erzeugen und damit den <strong>Energie</strong>verbrauch<br />
um mindestens 10 % zu senken. Das erfordert ungefähr<br />
eine Verdreifachung der heute üblichen Wärmetauscherfläche,<br />
die Verwendung geeigneter Werkstoffe für Warmluftleitungen<br />
und Brenner und vor allem Maßnahmen zur<br />
Reduzierung der thermischen NO x -Emissionen.<br />
Über NO x -mindernde Maßnahmen in Gasfeuerungen<br />
wurde schon häufig berichtet [2, 3]. Die Vermeidung von<br />
Temperaturspitzen bei der Verbrennung ist dabei unter<br />
den Bedingungen einer Haubenglühanlage am vielversprechendsten.<br />
Verschiedene Haubenofenbrenner wurden auf<br />
einem Prüfstand getestet und es wurde unter anderem<br />
die Abhängigkeit der NO x -Emission von der Warmlufttemperatur<br />
ermittelt (Bild 2). Die bisher üblicherweise<br />
verwendete NO x -Minderungsmaßnahme ist die Luftstufung.<br />
Für die drei Beispielbrenner kam eine zweistufige<br />
Luftzufuhr zum Einsatz, die verschieden stark<br />
gewählt worden ist. Je höher der Brennstoff-Überschuss<br />
in der Primärstufe ist, desto länger und weicher ist die<br />
Flamme und umso geringer ist die NOx-Emission. Dies<br />
kann so weit fortgesetzt werden, bis die CO-Bildung<br />
einsetzt.<br />
Da für die Feuerung nur ein relativ enger Ringspalt<br />
zwischen Heizhaube und Schutzhaube zur Verfügung<br />
steht, muss bei der Luftstufung Rücksicht auf Flammenlänge<br />
und Flammenform genommen werden. In einer<br />
Heizhaube sollte die Flamme daher eher kurz gehalten<br />
werden. Aus diesem Grund wird die Einstellung wahrscheinlich<br />
nicht NO x -optimal sein (Brenner A und B). Brenner<br />
C hat zwar die geringste NO x -Emission, ist aber hinsichtlich<br />
der Flammenform ungünstig.<br />
Als weitere Maßnahme wurde die Abgasrezirkulation<br />
untersucht, im ersten Schritt mit Beimischung von kaltem<br />
Abgas in die Verbrennungsluft. Im Praxistest wurden mit<br />
Rezirkulationsraten von ca. 10 % NO x -Reduzierungen von<br />
20 bis 25 % erreicht, die aber die Zielstellung von<br />
100 mg/m³ klar verfehlten und zudem den <strong>Energie</strong>verbrauch<br />
erhöhten, weil das beigemischte kalte Abgas<br />
einen thermischen Ballast darstellte.<br />
Dagegen ist das Prinzip der flammenlosen Oxidation<br />
eine Chance, den Zielkonflikt von hoher Verbrennungsluft-Vorwärmung<br />
und thermischer NO x -Bildung aufzulösen.<br />
Im ersten Schritt wurden im Jahr 2008 am Markt etablierte<br />
Hochgeschwindigkeitsbrenner mit Flammenlos-<br />
Technik an einer Heizhaube erprobt. Diese Brenner hatten<br />
im Auslegungspunkt sehr hohe Austrittsgeschwindigkeiten<br />
von ca. 160 m/s. Dabei stand zunächst die<br />
NO x -Minderung im Flammen-Modus im Vordergrund,<br />
weil zunächst angenommen wurde, dass die Temperaturen<br />
in der Heizhaube für einen längeren flammenlosen<br />
Betrieb zu gering seien. Erreicht wurden NO x -Werte zwischen<br />
130 und 150 mg/m³ (bezogen auf 5 % Sauerstoff),<br />
das waren gut 40 % weniger als im Ausgangszustand.<br />
Während der Versuche wurde festgestellt, dass entgegen<br />
der Erwartung die Temperaturen im Bereich der Abgas-<br />
Einsaugung in den Brennerstrahl über einen langen Zeitraum<br />
deutlich über 830 °C liegen. Damit konnte ein<br />
wesentlicher Teil einer typischen Glühreise im Flammenlos-Modus<br />
gefahren und zeitweise NO x -Emissionen von<br />
< 20 mg/m³ erreicht werden.<br />
Leider war die Faserzustellung der Heizhaube schon<br />
nach wenigen Glühreisen weitgehend zerstört. Daraufhin<br />
wurden Temperaturen und Gasgeschwindigkeiten<br />
auf der Oberfläche der Faserzustellung gemessen. Im<br />
Flammenbetrieb betrugen die Geschwindigkeiten min-<br />
42 gaswärme international 2012-6
FACHBERICHTE<br />
Bild 3: OH-Aufnahmen<br />
Bild 4: HPH ® -Flameless Heizhaube<br />
destens 50 m/s, im Flammenlos-Modus immerhin noch<br />
mindestens 35 m/s, bei Maximaltemperaturen zwischen<br />
1.350 und 1.400 °C.<br />
Um den Betrieb der Test-Heizhaube überhaupt weiterführen<br />
zu können, wurde der Brennerbereich mit<br />
Leichtsteinen ausgekleidet mit dem Nachteil eines höheren<br />
Gewichts, einer größeren thermischen Trägheit und<br />
eines höheren Preises. Als Standardlösung war das nicht<br />
akzeptabel.<br />
Schließlich wurden die Versuche mit den Hochgeschwindigkeitsbrennern<br />
aufgegeben und Alternativen<br />
gesucht, um die flammenlose Verbrennung angepasst an<br />
die Bedingungen einer Heizhaube eines HPH ® -<br />
Haubenofens zu realisieren:<br />
■■sicherer CO-freier Ausbrand, insbesondere ab der<br />
Sicherheitszündtemperatur von 750 °C<br />
■■Verringerung der Brenner-Austrittsgeschwindigkeit<br />
von 160 m/s auf unterhalb 60 m/s.<br />
Es wurden zwei nahezu gleichwertige Lösungen gefunden,<br />
die beide auf konventionellen Mittelgeschwindigkeitsbrennern<br />
basieren, die unterhalb einer Sicherheitstemperatur<br />
von 760 bis 830 °C im Flammenmodus arbeiten<br />
und oberhalb dieser Temperaturgrenze in die flammenlose<br />
Betriebsart geschaltet werden. Einzelheiten<br />
diesbezüglich werden wegen laufender Patentverfahren<br />
später veröffentlicht. Resultierend aus dieser Innovation<br />
können beim Betrieb der HPH ® -Flameless Heizhaube die<br />
bisherigen Abmessungen des ringspaltförmigen Brennraumes<br />
der Heizhaube und die standardmäßige Faserauskleidung<br />
beibehalten werden.<br />
Die Intensität der Verbrennungsreaktion kann durch<br />
eine Bildaufnahme im Strahlungsbereich der OH-Radikale<br />
(Bild 3) beurteilt werden: Zeigt der Flammenbetrieb<br />
eine intensive Reaktion direkt in der Flammenwurzel, gibt<br />
es im flammenlosen Betrieb nur ein schwach ausgeprägtes<br />
Maximum von ca. 400 bis 500 mm nach der Brennermündung.<br />
Die Verbrennung erfolgt diffus in einem<br />
räumlich weit größeren Gebiet. Das senkt Temperaturspitzen<br />
und führt zu einer drastischen Senkung der NO x -<br />
Emissionen.<br />
Für den Bau der Pilotanlage wurde mit der Hoesch<br />
Hohenlimburg GmbH ein Partner gefunden, der bereit<br />
war, die Neuentwicklung zu unterstützen und zu testen.<br />
In einer Zusammenarbeitsvereinbarung wurden folgende<br />
wesentliche Zielstellungen fixiert:<br />
■■eine <strong>Energie</strong>einsparung von 12 %, bezogen auf den<br />
Istzustand der bestehenden Heizhauben<br />
■■eine NO x -Emission im Chargenmittel von < 100 mg/m³,<br />
bezogen auf 5 % Sauerstoff im Abgas.<br />
Die Pilot-Heizhaube wurde im Mai 2011 in Betrieb genommen<br />
(Bild 4). Die Beheizung erfolgt durch sechs Brenner,<br />
angeordnet in zwei Ebenen zu jeweils drei Brennern mit<br />
je 240 kW thermischer Leistung. Die flammenlose Verbrennung<br />
mit deutlich niedrigeren Hot Spot-Temperaturen<br />
an der Schutzhaube ermöglichte die Halbierung der<br />
Brenneranzahl von vorher zwölf auf nunmehr sechs Brenner.<br />
Zusätzlich hilft der von 60° auf 120° vergrößerte Brennerabstand,<br />
dass die Temperatur der in den Brennerstrahl<br />
angesaugten Abgase geringer ausfällt und somit der<br />
NO x -Bildung entgegengewirkt wird.<br />
Zur Abgaswärmenutzung dienen zwei Rekuperatoren<br />
mit insgesamt 42 m² Übertragungsfläche. Dies verhilft<br />
einerseits zu einer symmetrischen Gewichtsverteilung<br />
und ermöglicht andererseits, die bisherige platzsparende<br />
Anordnung der Führungssäulen sehr nahe zum Sockel<br />
beizubehalten. Dadurch werden Umbauten an bestehenden<br />
Anlagen erleichtert.<br />
6-2012 gaswärme international<br />
43
FACHBERICHTE<br />
Bild 5: Referenzglühung<br />
Bild 6: Schutzhauben-Temperaturen<br />
ERGEBNISSE<br />
NO x -Emissionen<br />
In Bild 5 ist eine typische Referenzglühung dargestellt.<br />
Zugunsten der Vergleichbarkeit wurde ein von Hoesch<br />
Hohenlimburg häufig genutzter Standard-Zyklus ausgewählt,<br />
ein Stapel mit 71,9 t Masse gesetzt, mit Thermoelementen<br />
bestückt und für die Dauer des Probebetriebes<br />
auf dem Glühsockel belassen. Die Haltetemperatur<br />
betrug 710 °C und entspricht damit den Verhältnissen<br />
einer normalen Kaltbandglühung.<br />
Der Start der Glühung erfolgt im Flammenmodus und<br />
die NO x -Emissionen steigen auf knapp 200 mg/m³. Nach<br />
weniger als einer Stunde Betriebszeit beträgt die Temperatur<br />
am Umschalt-Thermoelement „Flamme-Flammenlos“<br />
bereits mehr als 830 °C und es wird in die flammenlose<br />
Betriebsart umgeschaltet. Im Flammenlos-Modus betragen<br />
die NO x -Emissionen zwischen 80 mg/m³ bei hoher<br />
Leistung und 10 mg/m³ im abgeregelten Zustand. Nach<br />
12,5 h werden die 830 °C erstmalig unterschritten, so dass<br />
in den Flammenmodus zurückgeschaltet werden muss.<br />
Nach ca. 15 h Glühzeit arbeitet die Heizhaube dauerhaft<br />
im Flammenmodus. Die NO x -Emissionen im Flammenmodus<br />
liegen zu Beginn bei ca. 160 mg/m³ und steigen zu<br />
Glühende auf Werte bis max. 230 mg/m³. Insgesamt ergibt<br />
sich für die Glühreise eine über den Brenngasstrom gemittelte<br />
NO x -Emission von ca. 70 mg/m³. Die CO-Emissionen<br />
bleiben in beiden Modi stets unter 10 ppm.<br />
Damit werden die weltweit schärfsten NO x -Grenzwerte<br />
von 100 mg/m³ sicher eingehalten. Es wird deutlich,<br />
dass selbst bei 710 °C Haltetemperatur am Sockelthermoelement<br />
mindestens 12 h lang ein flammenloser<br />
Betrieb realisiert werden kann.<br />
Schutzhaubentemperaturen<br />
In Bild 6 werden die Schutzhauben-Temperaturen einer<br />
konventionellen Heizhaube und der neu entwickelten<br />
HPH®-Flameless Heizhaube gegenübergestellt. Die konventionelle<br />
Heizhaube mit zwölf Brennern hat sechs Hot<br />
Spots an identischer Stelle wie die HPH®-Flameless Heizhaube.<br />
An diesen sechs Hot Spots auf der Schutzhaube<br />
wurden Thermoelemente fixiert und jeweils eine Glühung<br />
mit der HPH®-Flameless Heizhaube (dicke Linien)<br />
und der konventionellen Heizhaube (dünne Linien)<br />
gefahren.<br />
Obwohl die <strong>Energie</strong> nun durch sechs Brenner anstelle<br />
von zwölf Brennern eingebracht wird, sind im Vergleich<br />
zur konventionellen Heizhaube die Maximaltemperaturen<br />
auf der Schutzhaube um 50 K geringer. Dies erhöht<br />
tendenziell die Lebensdauer der Schutzhaube beim<br />
Betrieb einer HPH ® -Flameless Heizhaube.<br />
<strong>Energie</strong>verbräuche<br />
Es wurde eine Referenzcharge mit 71,9 t Stapelmasse<br />
genutzt. Diese wurde gemäß einem häufig genutzten<br />
Glühprogramm bei 710 °C Haltetemperatur einer Einformglühung<br />
von ca. 39 h Dauer unterzogen.<br />
Der Vergleich erfolgte anhand der Heizhaube 5, die<br />
aus der aktuell letzten Baustufe stammt. Die Heizhaube<br />
wurde vor den Tests vorschriftsmäßig eingestellt. Der<br />
<strong>Energie</strong>verbrauch Brenngas betrug mit der konventionellen<br />
Heizhaube 221,4 kWh/t.<br />
Unter identischen Bedingungen wurden mit der<br />
HPH ® -Flameless Heizhaube 194,5 kWh/t erreicht. Dies<br />
entspricht einer Senkung des <strong>Energie</strong>verbrauchs von<br />
mehr als 12 %. Daran hat, neben der gesteigerten Warmlufttemperatur,<br />
die Sauerstoffregelung einen wesentlichen<br />
Anteil. Im Bereich von 100 % bis kleiner 20 % Heizhauben-Stellgrad<br />
konnte der Sauerstoffgehalt im Abgas<br />
zwischen 1,3 und 2,5 % gehalten werden.<br />
44 gaswärme international 2012-6
FACHBERICHTE<br />
Bezogen auf eine typische Rekristallisationsglühung<br />
von Kaltband mit 680 °C Kerntemperatur und einer Glühdauer<br />
von 17,5 h lag der <strong>Energie</strong>verbrauch der HPH ® -<br />
Flameless Heizhaube bei 173 kWh/t. Bei Ansatz eines<br />
Wärmepreises von 0,033 Euro/kWh entspricht dies für die<br />
übliche Rekristallisationsglühung einer Einsparung pro<br />
Heizhaube von ca. 33.000 Euro/Jahr.<br />
FAZIT<br />
Die Eignung der flammenlosen Oxidation in Haubenglühanlagen<br />
bei Haltetemperaturen um 700 °C konnte<br />
bewiesen werden. Die Vorteile sind im folgenden kurz<br />
zusammengefasst:<br />
■■extrem niedrige NO x -Emissionen von ca. 70 mg/m³ im<br />
Mittel über die Glühreise, bezogen auf 5 % Sauerstoff<br />
■■eine Senkung des Erdgasverbrauches um ca. 12 %<br />
durch deutlich erhöhte Luftvorwärmtemperaturen von<br />
ca. 550 °C (Abgastemperaturen nach Reku: < 300 °C)<br />
■■um ca. 50 K niedrigere Hot-Spot-Temperaturen auf der<br />
Schutzhaube im Vergleich zur konventionellen Heizhaubentechnik<br />
(Flammenbetrieb).<br />
Die NO x -Grenzwerte in Deutschland ergeben sich aus dem<br />
Genehmigungsbescheid der zuständigen <strong>Umwelt</strong>behörde.<br />
Obwohl die TA Luft für Walzwerksöfen bis zu 500 mg/m³<br />
zulässt, ist die Behörde gehalten, für die Genehmigung<br />
auch den aktuellen Stand der Technik zu berücksich tigen.<br />
Der Stand der Technik für eine Haubenofen-Beheizung<br />
wird mit der gezeigten Lösung neu definiert.<br />
Derzeit werden im allgemeinen Emissionen von<br />
250 mg/m³ für eine erdgasbefeuerte Haubenofenanlage<br />
akzeptiert. <strong>International</strong> gibt es bereits wesentlich schärfere<br />
Grenzwerte von 100 mg/m³, z.B. in den Niederlanden<br />
und in Teilen der USA.<br />
Solange die NO x -Grenzwerte in Deutschland auf dem<br />
bisherigen Niveau verbleiben, kann eine Wirtschaftlichkeit<br />
nur aus einem verringerten Brenngasverbrauch<br />
abgeleitet werden. Die flammenlose Oxidation schafft<br />
nur die Voraussetzung für eine Verringerung der Abgasverluste.<br />
Die dafür notwendigen Kosten zur Vergrößerung<br />
der Rekuperatoren, die Maßnahmen an den Warmluftleitungen<br />
und an den Brennern müssen angemessen<br />
refinanziert werden. Bei heutigen Erdgaspreisen und<br />
einer Verbrauchssenkung um 12 % ist eine Rückflussdauer<br />
von deutlich unter drei Jahren darstellbar. Bei derartigen<br />
Überlegungen sollte auch die erwartete Steigerung<br />
der Erdgaspreise berücksichtigt werden.<br />
Eine zusätzliche Motivation kann sich aus dem Handel<br />
mit CO 2 -Zertifikaten ergeben. Weitere hinsichtlich der<br />
Wirtschaftlichkeit positive Effekte, wie z.B. die längere<br />
Lebensdauer der Schutzhauben, können noch nicht in<br />
Zahlen gefasst werden.<br />
Die Effekte sind durchweg positiv. Mit der flammenlosen<br />
Oxidation, kombiniert mit hoher Luftvorwärmung, ist<br />
eine Lösung darstellbar, die schon heute wirtschaftlich ist<br />
und die zusätzlich mit extrem geringen NO x -Emissionen<br />
Zukunftssicherheit garantiert.<br />
LITERATUR<br />
[1] Wendt, P.; Kühn, F.: Modernisierung und Effizienz von Thermoprozessanlagen,<br />
Gaswärme <strong>International</strong> 59 (2010) Heft<br />
6, S. 445-453<br />
[2] Wünning, J.A.; Wünning, J.G.: Brenner für die flammenlose<br />
Oxidation auch bei höchster Luftvorwärmung, Gaswärme<br />
<strong>International</strong> 41 (1992) Heft 10, S. 438-444<br />
[3] von Gersum, S.; Wicker, M.: Neue low-NO x -Lösung für Hochgeschwindigkeitsbrenner,<br />
gaswärme international 61<br />
(2012) Heft 5, S. 85-89<br />
AUTOREN<br />
Dipl.-Ing. Frank Maschler<br />
LOI Thermprocess GmbH<br />
Essen<br />
Tel.: 0201/1891-308<br />
frank.maschler@loi-italimpianti.de<br />
Dr.-Ing. Peter Wendt<br />
LOI Thermprocess GmbH<br />
Essen<br />
Tel.: 0201/ 1891-236<br />
peter.wendt@loi-italimpianti.de<br />
Georg Velten<br />
LOI Thermprocess GmbH<br />
Essen<br />
Tel.: 0201/1891-338<br />
georg.velten@loi-italimpianti.de<br />
Dipl.-Ing. Jörg Wortmann<br />
Hoesch Hohenlimburg GmbH<br />
Hagen<br />
Tel.: 02334/9122-00<br />
joerg.wortmann@thyssenkrupp.com<br />
Dipl.-Phys. Andreas Heßler<br />
Hoesch Hohenlimburg GmbH<br />
Hagen<br />
Tel.: 02334/9125-59<br />
andreas.hessler@thyssenkrupp.com<br />
Dipl.-Ing. Jörg Zumbrink<br />
Hoesch Hohenlimburg GmbH<br />
Hagen<br />
Tel.: 02334/9127-90<br />
joerg.zumbrink@thyssenkrupp.com<br />
6-2012 gaswärme international<br />
45
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FACHBERICHTE<br />
Herausforderungen und Innovationen<br />
der <strong>Energie</strong>speicherung –<br />
Fokus Power to Gas<br />
von Alexander Vogel, Marius Adelt, Andrei Zschocke<br />
Im Zusammenhang mit dem gesellschafts-, energie- und klimapolitisch geprägten Umbau des <strong>Energie</strong>systems<br />
wird der Ausbau von Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n vorangetrieben. Dies gilt insbesondere im Bereich der Stromerzeugung<br />
– hier sind die geplanten Zuwachsraten besonders hoch und sollen vor allem durch den Ausbau von Windund<br />
Solarenergie erreicht werden. In diesem Zusammenhang erscheint der Ausbau von <strong>Energie</strong>speichern als<br />
unerlässlich. Power to Gas ist dabei eine der innovativen Speichertechnologien, der großes Markt- und Entwicklungspotential<br />
zugesprochen wird. Der vorliegende Artikel analysiert daher den Stand der Technik von<br />
Power to Gas, stellt aber auch die derzeit gegebenen technischen und ökonomischen Herausforderungen dar.<br />
Gleichzeitig werden die mit Power to Gas – als bidirektionaler Kopplung von Strom- und Gasnetz – verbundenen<br />
technischen und systemischen Vorzüge bewertet. Darüber hinaus werden sowohl Handlungsfelder für die technische<br />
Weiterentwicklung von Power to Gas angesprochen, als auch die grundsätzlichen erforderlichen Rahmenbedingungen<br />
aufgezeigt, damit Speichertechnologien ihren Beitrag zur Transformation des <strong>Energie</strong>systems leisten<br />
können.<br />
Challenges and Innovation in Energy Storage –<br />
Focus on Power to Gas<br />
Expansion of renewable energies is a key element in the transformation of the energy system to meet social,<br />
energy and climate policy goals. A focus in this context is on power generation where particularly high growth<br />
rates have been set which are to be achieved above all with wind power and solar energy. Adding more energy<br />
storage options seems indispensable in this respect. Power to gas is considered a very promising innovative storage<br />
technology with high market and development potential. The article presents the state of the art in power to<br />
gas and presents the technology’s current economic and technical challenges. It also evaluates the technical and<br />
system benefits of power to gas as a way of implementing a bidirectional link between the power and gas networks.<br />
Moreover, the article describes fields of action for the improvement of power to gas as well as the conditions<br />
basically required for storage technologies to contribute to the transformation of the energy system.<br />
Im Zusammenhang mit dem gesellschafts-, energieund<br />
klimapolitisch geprägten Umbau des <strong>Energie</strong>systems<br />
wird der Ausbau von Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n vorangetrieben.<br />
Erneuerbare <strong>Energie</strong>n stellen heute bereits<br />
einen beachtlichen Teil der Strom-, Wärme- und Kraftstoffversorgung<br />
dar, der in 2010 entsprechend bei 20 %,<br />
10,4 % und 5,2 % im jeweiligen Endenergiesektor lag [1].<br />
Besonders ambitioniert sind die zukünftigen Ausbauraten<br />
im Strombereich, die im <strong>Energie</strong>konzept der Bundesregierung<br />
zur <strong>Energie</strong>wende [2] und weiteren <strong>Energie</strong>szenarien<br />
(u. a. [3, 4, 5]) skizziert sind. So soll sich die in<br />
Deutschland im Jahr 2011 installierte Erzeugungskapazi-<br />
6-2012 gaswärme international<br />
47
FACHBERICHTE<br />
Bewährte Technologien - Entwicklungspotenzial - Neue Technologien<br />
Verfügbarkeit, Spezifikation, Wirtschaftlichkeit, Akzeptanz, Dimension<br />
Bild 1: Heutige<br />
Stromspeicher<br />
und zukünftige<br />
Optionen<br />
Batterien<br />
Kondensatoren<br />
Pumpspeicher<br />
Druckluftspeicher<br />
Erdgas-/Wasserstoffspeicher<br />
Wärme<br />
Schwungräder<br />
tät von rund 65 GW Leistung bis 2050 auf 179 GW fast<br />
verdreifachen und der energetische Beitrag auf über<br />
80 % ansteigen. Den maßgeblichen Beitrag dazu sollen<br />
Wind- und Solarenergie leisten [1].<br />
Wind- und Sonnenenergie stehen allerdings nicht<br />
rund um die Uhr gleichmäßig – und v. a. nicht Last synchron<br />
– zur Verfügung. Die <strong>Energie</strong>mengen schwanken<br />
je nach Windaufkommen bzw. je nach Intensität und<br />
Dauer der Sonneneinstrahlung und richten sich naturgemäß<br />
nicht nach dem Bedarf des Kunden. Heute muss<br />
daher bei Flaute zum Ausgleich der Windenergie zusätzliche,<br />
thermische Kraftwerksleistung zugeschaltet werden,<br />
während bei zu geringer Last Windkraftanlagen abgeschaltet<br />
werden. Vielerorts überschreiten schon heute<br />
die Einspeisung erneuerbarer <strong>Energie</strong>n die Netzkapazitäten<br />
deutlich, so dass in Spitzenzeiten im großen Umfang<br />
erneuerbarer Strom abgeregelt werden muss. Dort könnten<br />
Speicher neben anderen Kompensationsmaßnahmen,<br />
wie Lastmanagement, Netzausbau, Freileitungsmonitoring<br />
oder Hochtemperaturbeseilung, nutzbringend<br />
eingesetzt werden [6].<br />
BEDEUTUNG DER ENERGIE-<br />
SPEICHERUNG WÄCHST<br />
Die bedarfsgerechte Integration der fluktuierenden<br />
Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n, so dass Erzeugung und Verbrauch<br />
in einer kosteneffizienten Balance sind, ist eine<br />
wesentliche Herausforderung der Zukunft. Neben dem<br />
Ausbau der Übertragungsnetze wird dem <strong>Energie</strong>system<br />
zukünftig generell mehr Flexibilität abverlangt werden.<br />
Ein erforderlicher Lösungsbeitrag ist daher der Ausbau<br />
von <strong>Energie</strong>speichern – auch unter Verwendung neuer<br />
Technologien. Grundsätzlich gilt: Je höher der Anteil<br />
Erneuerbaren werden soll, desto dringlicher wird die Notwendigkeit<br />
beispielsweise bei Windflauten die <strong>Energie</strong><br />
aus Speichern zu beziehen, die zuvor in Zeiten von Überangebot<br />
eingespeichert wurde. Stromspeicher werden<br />
aber nicht nur zur Überbrückung dieser Angebots- und<br />
Defizitphasen Erneuerbarer <strong>Energie</strong>n benötigt. Ihnen<br />
kommt zukünftig auch vermehrt die Aufgabe zu, Netzengpässe<br />
zu minimieren und die Netzstabilität zu<br />
sichern. Damit können Stromspeicher einen Beitrag leisten<br />
die wesentlichen Hemmnisse für den Ausbau der<br />
Kapazitäten Erneuerbarer <strong>Energie</strong>n zu beseitigen.<br />
Speichertechnologien<br />
Häufig werden Stromspeicher in Kurzzeit- und Langzeitspeicher<br />
unterschieden. Kurzzeitspeicher werden in erster<br />
Linie entwickelt, um einen Tag-/Nachtausgleich zu<br />
erzielen, wie er derzeit beispielsweise bei Photovoltaik-<br />
Anlagen diskutiert wird. Die Langzeitspeicherung zielt<br />
hingegen auf den Wochenbereich bis hin zu saisonalen<br />
Zeiträumen ab; dies hat v. a. in einem System mit sehr<br />
hohem Anteil fluktuierender Erneuerbarer <strong>Energie</strong>n eine<br />
besondere Bedeutung. Eine Übersicht zu heutigen und<br />
zukünftigen Speichertechnologien zeigt Bild 1.<br />
Derzeit finden sich mehrere innovative Ansätze zur<br />
Stromspeicherung in der Entwicklung, die sich hinsichtlich<br />
der gespeicherten <strong>Energie</strong>form (mechanische, chemische,<br />
thermische und elektrische <strong>Energie</strong>), der Leistungsgröße,<br />
des Entwicklungsstandes, der Kosten und vieler<br />
weiterer Kriterien unterscheiden und so in Zukunft am<br />
<strong>Energie</strong>markt unterschiedliche Dienste anbieten könnten.<br />
So werden Pumpspeicher im heutigen Strommarkt als<br />
48 gaswärme international 2012-6
FACHBERICHTE<br />
Stunde- oder Tagesspeicher im Megawatt-Maßstab kommerziell<br />
genutzt; innovative Druckluftspeicher – bisher als<br />
Schwarzstart-Kraftwerk errichtet – sind theoretisch in der<br />
Lage ähnliche Leistungen zu erbringen wie Pumpspeicher.<br />
Batterien werden derzeit in verschiedenen Pilotvorhaben<br />
hinsichtlich des Ausgleichs der tagszeitabhängigen<br />
PV-Erzeugung im Kilowattmaßstab erprobt.<br />
Trotz der technischen und ökonomischen Unterschiede<br />
derzeit diskutierter Speichertechnologien und<br />
-konzepte lässt sich noch kein eindeutiger „Königsweg“<br />
ableiteten, oder umgekehrt Speichertechnologien für<br />
einen Anwendung im zukünftigen <strong>Energie</strong>system grundsätzlich<br />
ausschließen. Für die meisten der derzeit diskutierten<br />
Ansätze zur <strong>Energie</strong>speicherung sind weitere<br />
Innovationen zu erwarten und auch erforderlich, damit<br />
Speicher ihrer Rolle als elementare Bestandteile zukunftsweisender<br />
und nachhaltiger <strong>Energie</strong>systeme einnehmen<br />
können. Dies gilt beispielsweise angefangen von der<br />
Lebensdauer und <strong>Energie</strong>dichte von Batterien über<br />
Untertagekonzepte bei Pumpspeichern, der Wärmeintegration<br />
bei Druckluftspeichern bis hin zur Lastwechseloptimierung<br />
von Power to Gas-Anlagen.<br />
Speicherbedarf<br />
Der Speicherbedarf resultiert aus einem wachsenden<br />
Bedarf an Flexibilität bei der Erzeugung, im Stromnetz<br />
und beim Verbraucher. In welchem Maße die jeweiligen<br />
Beiträge „zum Zuge“ kommen, hängt nicht nur vom<br />
Markt sonder auch von lokalen Rahmenbedingungen ab<br />
und nicht zuletzt von der weiteren Technologieentwicklung.<br />
So zeigt der in verschiedenen Studien [1, 7, 8, 9, 10]<br />
angegebenen Stromspeicherbedarf eine erhebliche<br />
Spannbreite auf. Unter der Annahme eines bedarfsgerechten<br />
Netzausbaus kann langfristig von einem<br />
Speicherbedarf im zweistelligen TWh-Bereich ausgegangen<br />
werden. Dabei sind voraussichtlich ab dem Jahr 2030<br />
– auch bei optionalem Stromnetzausbau – bei der derzeitigen<br />
Ausbaugeschwindigkeit der Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n<br />
signifikant steigende Stromüberschüsse zu erwarten,<br />
die nicht unmittelbar genutzt werden können. Unabhängig<br />
des exakten zukünftigen Speicherbedarfs gilt:<br />
über die Hälfte der derzeitigen Speicherkapazität in<br />
Deutschland entfällt auf Pumpspeicherwerke (rund 0,04<br />
TWh pro Zyklus), die an ganz bestimmte topografische<br />
Voraussetzungen gebunden und damit als zukünftig<br />
erforderlicher Langzeitspeicher nur örtlich, aber auch<br />
zeitlich begrenzt einsetzbar sind. Die Weiterentwicklung<br />
der großtechnischen Langzeitspeicherung von regenerativem<br />
Strom gilt daher als ein wesentlicher Schlüssel für<br />
den weiteren Ausbau der Erneuerbaren. Der mittelfristig<br />
(bis 2025) als auch langfristig (bis 2050) entstehende<br />
Bedarf an Flexibilität im <strong>Energie</strong>system kann dann unter<br />
anderem durch diese Technologien gedeckt werden.<br />
POWER TO GAS – KÖNIGSWEG DER<br />
SPEICHER, VISION ODER FIKTION<br />
Ein dahingehend innovativer Lösungsansatz bietet die<br />
Stromspeicherung im Erdgasnetz. Diese, als Power to Gas<br />
CO 2<br />
Bild 2: <strong>Energie</strong>speicherung<br />
durch<br />
Power to Gas-<br />
Technologie<br />
( W a s s e r s t o f f<br />
oder Methan)<br />
Wasserstoff –<br />
Einspeisung ins<br />
Erdgasnetz und<br />
Rückverstromung<br />
6-2012 gaswärme international<br />
49
FACHBERICHTE<br />
bezeichnete Technik, bedient sich der Elektrolyse von<br />
Wasser, die unter Einsatz von regenerativem Strom Wasserstoff<br />
und Sauerstoff erzeugt. Möglich ist als zusätzlicher<br />
Schritt die Reaktion des Wasserstoffes mit Kohlenstoffdioxid<br />
zu Methan (Methanisierung). Bild 2 stellt das<br />
Power to Gas-Konzept dar.<br />
Technische und systemische Vorzüge<br />
Power to Gas geht mit verschiedenen technischen und<br />
systemischen Vorteilen einher, die nachfolgend kurz<br />
angesprochen sind:<br />
Technische Vorteile<br />
Power to Gas ermöglicht durch die Umwandlung von<br />
Strom aus Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n in Wasserstoff eine<br />
planbare Abrufbarkeit der Stromerzeugung, die dem<br />
Windaufkommen und den Sonnenstunden folgt. Als Bindeglied<br />
zwischen Erzeugung und Verbrauch ermöglicht<br />
Power to Gas damit, die gespeicherte <strong>Energie</strong> bedarfsgerecht<br />
abzugeben, das heißt überschüssigen Strom über<br />
das bestehende Erdgasnetz einer zeitlich und örtlich<br />
entkoppelten Verwendung zuzuführen. Ein weiterer Vorteil<br />
der Umwandlung in Wasserstoff oder Methan ist die<br />
damit geschaffene Möglichkeit, große <strong>Energie</strong>mengen<br />
auch über lange Zeiträume zu speichern. Unter Berücksichtigung<br />
technischer Toleranzen kann der gewonnene<br />
Wasserstoff dem Erdgas in begrenztem Anteil beigemischt<br />
werden und hierdurch in bestehenden erdgasbasierten<br />
Anlagen zur Verwendung kommen. Auf die Einspeisegrenzen<br />
für Wasserstoff wird im Folgenden<br />
genauer eingegangen; wird aus dem Wasserstoff in der<br />
beschriebenen Reaktion mit CO 2 Methan gewonnen, so<br />
kann das Methan in beliebigem Anteil dem Erdgas beigemischt<br />
werden.<br />
Systemische Vorteile durch die Nutzung<br />
der Erdgas-Infrastruktur<br />
In der Vergangenheit wurden für Strom keine umfassenden<br />
Speicherkapazitäten benötigt, da die Versorgung<br />
über bestehende konventionelle Kraftwerke bedarfsgerecht<br />
bereitgestellt wurde. Anders bei Erdgas: Durch die<br />
hohen Importquoten vieler Länder aus weit entfernten<br />
Regionen existiert eine gut ausgebaute Speicher- und<br />
Transportinfrastruktur. Der in den kommenden Jahren<br />
steigende Anteil fluktuierender Stromeinspeisung be -<br />
findet sich größtenteils im Norden oder Nordosten<br />
Deutschlands. Strom muss somit über weite Strecken<br />
transportiert werden. Der weitere Ausbau kann jedoch<br />
nur dann volkswirtschaftlichen Nutzen bringen, wenn<br />
deren Integration in vorhandene <strong>Energie</strong>- und Infrastrukturen<br />
gelingt. Power to Gas kann zu dieser Integration<br />
beitragen, da zunächst überschüssiger Strom durch die<br />
Speicherung und Rückverstromung zu anderer Zeit mit<br />
Hilfe von Gaskraftwerken oder Kraft-Wärme-Kopplungs-<br />
Anlagen effizient genutzt wird (Bild 3). Zusätzlich kann<br />
dieses erneuerbare Gas im Wärme- und Verkehrssektor<br />
oder in der stofflichen Nutzung verwendet werden. Zum<br />
Transport des beigemischten Wasserstoffes oder des<br />
Methans können bestehende erdverlegte – und damit in<br />
der Landschaft „unsichtbare“ – Gasleitungssysteme zum<br />
Überlandleitung<br />
Gasleitung<br />
(0,6 m Durchmesser)<br />
Bild 3: Power to Gas ermöglicht Speicherung und Transport von erneuerbarem Strom (links) und optischer Größenvergleich der<br />
Leistungsbereitstellung von ca. 1 GW via Strom- oder 3 GW Gasnetz (rechts)<br />
50 gaswärme international 2012-6
FACHBERICHTE<br />
Einsatz kommen. Existierende Gasspeicher erlauben<br />
auch eine längerfristige Speicherung der gewonnenen<br />
<strong>Energie</strong>. Durch diese Möglichkeit zur Nutzung der bestehenden<br />
Gasinfrastruktur kann Power to Gas zudem dazu<br />
beitragen, die Stromnetze im Kontext des angestrebten<br />
Ausbaus der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n zu entlasten.<br />
Klimaschutz-Vorteile für die<br />
Erdgas-Infrastruktur<br />
Power to Gas macht Erneuerbare <strong>Energie</strong>n grundlastfähig,<br />
da eine zeitlich und örtlich bedarfsgerechte Rückverstromung<br />
der gewonnenen <strong>Energie</strong> über Gaskraftwerke<br />
oder dezentrale Erzeugungsinfrastruktur erfolgt. Der<br />
erzeugte Wasserstoff oder das erneuerbare Methan ist<br />
zudem weitgehend klimaneutral (insofern die Methanisierung<br />
klimaneutral erfolgt), da beim Einsatz von erneuerbarem<br />
Strom keine direkten CO 2 -Emissionen anfallen.<br />
Die Treibhausgas-Emissionen bezogen auf den <strong>Energie</strong>inhalt<br />
des Gases resultieren ausschließlich aus dem<br />
Materialeinsatz für den Anlagenbau, so dass – gegenüber<br />
Erdgas mit ca. 230 g CO 2 -Äq./kWh [11] – für erneuerbaren<br />
Wasserstoff ca. 40 g CO 2 -Äq./kWh anzunehmen sind [12].<br />
Anteilig dem Erdgas beigemischt verbessert er damit die<br />
Ökobilanz des <strong>Energie</strong>trägers Erdgas, welcher in den<br />
Bereichen Strom, Wärme oder Verkehr bei geringen<br />
Treibhausgasemissionen zum Einsatz kommen kann.<br />
Technische Grenzen<br />
Das Erdgasnetz, welches in Deutschland ein jährliches<br />
Leistungsvermögen für <strong>Energie</strong>transport und -speicherung<br />
von fast 1.000 Terawattstunden (Stand 2010) besitzt,<br />
kann für Power to Gas eine signifikante Speicher- und<br />
Transportkapazität darstellen [12]. Bei einer Beimischung<br />
von Wasserstoff zum Erdgas sind allerdings technische<br />
Toleranzen der Infrastruktur und Anwendungstechnik zu<br />
berücksichtigen [13]. So haben bisherige Untersuchungen<br />
gezeigt, dass ein Wasserstoffgehalt im einstelligen<br />
Prozentbereich im Erdgas in vielen Fällen unkritisch ist,<br />
wenn die brenntechnischen Kenndaten des DVGW-<br />
Arbeitsblatt G 260 eingehalten werden: Allerdings sind<br />
derzeit im Wesentlichen folgende Restriktionen zu<br />
beachten für:<br />
■■Tanks von Erdgasfahrzeugen und Erdgastankstellen<br />
(DIN 51624)<br />
■■Gasturbinen mit schadstoffarmen Vormischbrennern<br />
■■Prozessgaschromatographen<br />
■■Untertageporenspeicher.<br />
In Bezug auf die Wasserstoffverträglichkeit müssen<br />
daher v. a. Untersuchungen zur Festzulegung der Beimischgrenzen<br />
von Untertagespeichern, Maschineneinheiten<br />
und CNG-Fahrzeugtanks kontinuierliche voran<br />
getrieben werden. Im Falle der Methanisierung kann hingehen<br />
eine beliebig hohe Beimischung erfolgen – sofern<br />
die für die Einspeisung von Biogas gültigen Grenzwerte<br />
aus den entsprechenden Regelwerken eingehalten sind.<br />
Die Methanisierung wird damit unter der Voraussetzung<br />
einer geeigneten CO 2 -Quelle ihr Potential finden, sobald<br />
die lokale Grenze der Wasserstoffanteile im Erdgasnetz<br />
überschritten wird.<br />
Verfahrenstechnik und Entwicklungsbedarf<br />
Die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff oder<br />
Methan aus fluktuierendem Strom ist bisher Stand verschiedener<br />
Entwicklungsprojekte (siehe Beispiel unten).<br />
Die eingesetzte Technologie ist nachfolgend für die Elektrolyse<br />
und Methanisierung dargestellt:<br />
Elektrolyse<br />
Die Wasserelektrolyse stellt die wesentliche technische<br />
Kernkomponente für alle Power to Gas-Anwendungen<br />
dar. Elektrolyseure kommen seit Jahrzehnten großtechnisch<br />
zum Einsatz, beispielsweise zur Chlorerzeugung in<br />
der chemischen Industrie mit Wasserstoff als Nebenprodukt<br />
(Chlor-Alkalielektrolyse). Diese Anlagen sind in die<br />
chemische Prozesskette integriert und arbeiten daher<br />
im Wesentlichen im Dauerbetrieb. Im Unterschied dazu<br />
muss der Elektrolysebetrieb im Rahmen zukünftiger<br />
Power to Gas-Anlagen dem stark volatilen Stromangebot<br />
folgen, was eine dynamische Betriebsweise erfordert.<br />
Dieses stellt eine neue technische Herausforderung<br />
dar. Bei den Elektrolysetechnologien ist zu unterscheiden<br />
in:<br />
■■alkalische Elektrolyse (AEL) mit einem Flüssigelektrolyt<br />
(Kaliumhydroxid): diese stellt heute eine für hohe<br />
Kapazitäten bis zu 760 m³ H 2 /h pro Modul handelsüblich<br />
verfügbare und erprobte Technologie dar und<br />
wird daher als „1 st Generation Technology“ bezeichnet.<br />
Weitere Entwicklungen zielen auf die Anpassung für<br />
den regelbaren und abschaltbaren Betrieb bei hohem<br />
Systemdruck von 30 bis 60 bar sowie die Steigerung<br />
des Systemwirkungsgrades ab.<br />
■■PEM-Elektrolyse (PEMEL): hierbei handelt es sich um<br />
Elektrolysetechnik mit einem polymeren Festelektrolyt<br />
analog zu PEM-Brennstoffzelle. Diese Technik ist grundsätzlich<br />
für den dynamischen Betrieb unter Druck gut<br />
geeignet. Bisherige kommerzielle PEM-Elektrolyseure<br />
werden als Kleinanlagen mit einer Kapazität bis ca.<br />
30 m³ H 2 /h angeboten. Die Skalierung in den Megawatt-Maßstab<br />
stellt eine der Entwicklungsaufgaben<br />
dar. Die PEM, als aussichtsreiche Zukunftstechnologie,<br />
wird daher als „2 nd Generation Technology“ bezeichnet.<br />
■■Hochtemperatur-Elektrolyse (HTEL) basiert auf<br />
einem Festoxidelektrolyt und läuft bei ca. 800 °C ab. Ein<br />
Teil der <strong>Energie</strong> zur Wasserspaltung wird als Wärme<br />
zugeführt (überhitzter Dampf), so dass der spezifische<br />
Stromeinsatz sinkt und hohe (Strom bezogene) Wirkungsgrade<br />
erreichbar sind. Diese Technologie befin-<br />
6-2012 gaswärme international<br />
51
FACHBERICHTE<br />
Beide Varianten zeigen bisher – verglichen mit der<br />
Kernkomponente Elektrolysetechnik – einen relativ geringeren<br />
Entwicklungsstand; bisher ist keine CO 2 -basierte<br />
Technik kommerziell am Markt verfügbar; alle Aussagen<br />
zur technischen Machbarkeit basieren auf wenigen Erfahrungen<br />
aus der großtechnischen CO-Konvertierung<br />
sowie einer Versuchsanlage im Kilowatt-Maßstab und<br />
Laborversuchen zur CO 2 -Konvertierung [16, 17, 18, 19].<br />
Zur Methanisierung sollten vorrangig biogene, effizient<br />
erschließbare Kohlenstoffquellen (z. B. Kohlenstoffdioxid<br />
aus Biogas, Biomassevergasung oder aus Brauereien, Ethanolindustrie<br />
oder aus Klärgasen) herangezogen werden.<br />
Aber auch die Kombination mit CO 2 aus Industrieprozessen<br />
oder konventionellen Kraftwerken kann eine zukünftige<br />
Option zu CO 2 -Minderung im <strong>Energie</strong>system darstellen<br />
[18]. Die verfügbaren CO 2 -Potenziale für die Methaniserung<br />
(siehe u. a. [20]) erscheinen dabei insgesamt ausreichend<br />
für zukünftige Speicheraufgaben; allerdings ist<br />
können sich – je nach Art der CO 2 -Quelle – lokale Limitierung<br />
der Power to Gas-Anlagengröße ergeben.<br />
Vor dem Hintergrund des o. g. Entwicklungsstandes<br />
sind für die Methanisierung vor allem Aussagen zur<br />
Robustheit der unterschiedlichen, chemisch-katalytischen<br />
und biologischen Methanisierungsverfahren (z. B.<br />
Eignung verschiedener CO 2 -Quellen, Verkokungsneigung,<br />
biologische Stabilität etc.) sowie zur Dynamik/Prozessflexibilität<br />
(Lastwechsel, An/Abfahrverhalten etc.) erforderdet<br />
sich noch in der Entwicklung und ist kommerziell<br />
nicht verfügbar.<br />
Insgesamt besteht bei der Elektrolyse noch Bedarf zur<br />
Weiterentwicklung hinsichtlich Optimierung auf fluktuierenden<br />
Betrieb bzw. Reaktionszeit des gesamten Systems<br />
sowie offenen Fragen zu Standby- und Kaltstartfähigkeiten<br />
sowie Teil- und Überlastverhalten. Von zentraler<br />
Bedeutung ist es zudem, den spezifischen <strong>Energie</strong>bedarf<br />
der Elektrolyse zu reduzieren und somit den Systemwirkungsgrad<br />
bei gleichzeitiger Senkung der Kosten zu steigern.<br />
Große Alkali-Elektrolyseure (> 300 m³ H 2 /h) erreichen<br />
einen Systemwirkungsgrad von ca. 65 bis 67 % (Herstellerangaben<br />
NEL Hydrogen, ELT) und decken einen Teillastbereich<br />
von 20 bis 100 % ab. Ihre dynamischen Eigenschaften<br />
im Druckbetrieb müssen jedoch unter Praxisbedingungen<br />
untersucht werden, um die Grenzen des<br />
sicheren und wirtschaftlichen Betriebs zu ermitteln.<br />
Bisherige, kleine PEM-Elektrolyseure zeigen Wirkungsgrade<br />
von ca. 55 % (Angabe Proton Energy Systems), die<br />
jedoch mit den großen Alkali-Anlagen nicht direkt vergleichbar<br />
sind. Grundsätzlich versprechen die PEM-Systeme<br />
höhere Wirkungsgrade, bessere Modulierbarkeit<br />
(0 bis 100 %), Überlastfähigkeit (bis zu 300 %) und ein besseres<br />
Kaltstartverhalten als die Alkalielektrolyse. Diese Vorteile<br />
sind auf die wasserstoffseitige Druckerzeugung ohne<br />
Kompressor (alleine durch die Membranwirkung) und<br />
den Wegfall des Elektrolytkreislaufes zurückzuführen. Eine<br />
wesentliche Herausforderung auf dem Weg zu großen<br />
PEM-Elektrolyseuren ist die Vergrößerung der aktiven<br />
Stackfläche (Membranfläche) von heute ca. 300 cm² auf<br />
etwa 1 m² vergleichbar mit den großen Alkali-Anlagen.<br />
Insgesamt stellt die Elektrolyse heute nicht nur aufgrund<br />
der eingesetzten Materialien sondern auch aufgrund<br />
der Fertigungstechnik noch sehr hohen investiven<br />
Aufwand dar; hier müssen zukünftig kostenoptimierte<br />
Technologien zum Einsatz kommen.<br />
Methanisierung<br />
Aus Sicht des zukünftigen Potenzials von Power to Gas<br />
bietet nach der Elektrolyse zusätzliche Schritt einer<br />
Methanisierung bestimmte systemische Vorteile: unbegrenzte<br />
Beimischung zum Erdgas, Reduktion des Bedarfs<br />
zur Wasserstoffzwischenspeicherung etc. Allerdings ist<br />
die Methanisierung mit zusätzlichen energetischen Verlusten<br />
und Kosten auf Seiten der Power to Gas-Anlage<br />
verbunden. Darüber hinaus stellt die erforderliche CO 2 -<br />
Quelle eine zusätzliche Standortrestriktion dar.<br />
Technologisch kann unterschieden werden in:<br />
■■chemisch-katalytische Methanisierung: Die chemisch-katalytische<br />
Methanisierung von Synthesegas<br />
(Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff) ist Stand der<br />
Technik und wird weltweit an verschiedenen Standor-<br />
ten großtechnisch umgesetzt. Hingegen ist die Methanisierung<br />
basierend auf CO 2 bisher nur in zwei Testanlagen<br />
(Versuchszweck) umgesetzt [14]. Grundsätzlich<br />
können die in anderen Synthesen üblichen Reaktorsysteme<br />
(z. B. Röhrenreaktor, Wirbelschicht) zum Einsatz<br />
kommen. Je nach Einsatzzweck (z. B. Leistungsgröße<br />
der Methansisierung, Betriebsdynamik, Art der CO 2 -<br />
Quelle, Nutzung der Abwärme) sind diese mit unterschiedlichen<br />
Vor- und Nachteilen verbunden. Details<br />
sind u. a. [15] zu entnehmen.<br />
■■<br />
biologische Methanisierung: Eine Alternative zur<br />
chemisch-katalytischen Methaniserung stellt die biologische<br />
Methanisierung dar. Die dabei zu erwartenden<br />
Vorteile sind beispielsweise die geringeren Gasaufbereitungskosten<br />
vor der Methanisierung bzw. Robustheit<br />
gegenüber Spurenkomponenten (insb. Schwefel,<br />
Ammoniak) oder die geringere Reaktortemperatur<br />
(relevant bei sog. Hot-Standby). Bisher ist die Technik<br />
jedoch nur im Labormaßstab getestet. Erfahrungen zur<br />
Betriebsweise, Anforderungen an Eduktgase oder Gasqualitäten<br />
auf der Produktseite liegen daher nur eingeschränkt<br />
vor. Zur Verifizierung der kommerziellen Nutzungsmöglichkeit<br />
sowie die Evaluierung der Vor- und<br />
Nachteile möglicher Systemkonfigurationen (Reaktorsystem,<br />
mikrobiologische Stämme etc.) sind weitergehende<br />
Untersuchungen erforderlich.<br />
52 gaswärme international 2012-6
FACHBERICHTE<br />
lich. Weiterhin muss die Gasbeschaffenheit bzw. Kompatibilität<br />
mit dem Erdgasnetz verifiziert werden, d. h. mögliche<br />
Nebenprodukte sowie überschüs siger Wasserstoff im<br />
Produktgas sind zu ermitteln. Auf Basis entsprechender<br />
Untersuchungen lassen sich die technische Machbarkeit<br />
verschiedener Systemkombinationen (z. B. CO 2 -Quellen)<br />
einschließlich der zu erwartenden Betriebs- und Kapitalkosten<br />
bewerten und ggf. optimieren [18].<br />
Exkurs – Demonstrationsprojekt Falkenhagen<br />
E.ON errichtet im brandenburgischen Falkenhagen eine<br />
Pilotanlage zur Umwandlung überschüssiger Windenergie<br />
in Wasserstoff. Dieser wird über eine Anbindungsleitung<br />
in das Hochdruckerdgasnetz der ONTRAS/VNG eingespeist.<br />
Mit dem Projekt zeigt E.ON als eines der weltweit<br />
ersten Unternehmen, wie sich überschüssige <strong>Energie</strong> im<br />
Erdgasnetz speichern lässt, um so Erzeugung und Verbrauch<br />
zu entkoppeln. Die Speicheranlage in Falkenhagen<br />
soll dabei aus ca. 2 MWel Windkraft mittels Elek trolyse<br />
bis zu 360 m² i.N./h Wasserstoff erzeugen. Der Wasserstoff<br />
wird mit etwa 2 Vol. % bei einem maximalen Betriebsüberdruck<br />
von 55 bar in das Erdgasnetz eingespeist.<br />
Wenngleich mit der Elektrolyse auf diesem Standort<br />
eine bewährte Technologie zum Einsatz kommt, eignet<br />
sich dieses Projekt sehr gut, um die technischen und<br />
regulatorischen Herausforderungen beim Bau und<br />
Betrieb derartiger Anlagen auszuloten. Daneben kann E.<br />
ON mit diesem Vorhaben wertvolle Betriebserfahrung für<br />
zukünftige Groß- oder Mehrfachanlagen sammeln. Die<br />
Planungszeit für das Projekt beträgt zwei Jahre (Projektstart<br />
Mitte 2011), die Inbetriebnahme ist für Herbst 2013<br />
vorgesehen [21].<br />
FAZIT<br />
Der Transformationsprozess zu einem <strong>Energie</strong>system mit<br />
signifikantem Anteil Erneuerbarer <strong>Energie</strong>n ist mit zunehmender<br />
Komplexität des Zusammenspiels von Erzeugung,<br />
Transport und Verwendung von <strong>Energie</strong> verbunden.<br />
Um die Integration Erneuerbarer über das heutige<br />
Niveau hinaus auch künftig sicherzustellen, bedarf es<br />
neben dem Ausbau der Stromnetze auch innovativer<br />
Lösungsansätze zur Schaffung neuer Flexibilität im<br />
Stromsystem. Ein erforderlicher Lösungsbeitrag ist daher<br />
der Ausbau von <strong>Energie</strong>speichern auch unter Verwendung<br />
neuer Technologien.<br />
Das Power to Gas-Konzept verfolgt dabei das Ziel,<br />
zukünftig einen flexibel einsetzbaren Langfristspeicher<br />
zum Ausgleich der Fluktuation aus der erneuerbaren<br />
Stromerzeugung zu wirtschaftliche attraktiven Konditionen<br />
bereitzustellen. Dazu sind derzeit zwei Optionen in<br />
der Entwicklung: die Erzeugung von Wasserstoff sowie<br />
die anschließende Umwandlung in Methan zur anschließenden<br />
Einspeisung bzw. „Speicherung“ im vorhandenen<br />
Erdgasnetz.<br />
Für beide Optionen gilt: Die technische Machbarkeit<br />
einschließlich Dauerbetrieb entsprechender Gesamtanlagen<br />
unter kommerziellen Bedingungen ist heute noch<br />
nicht erprobt. Auf Basis verfügbarer Systemkomponenten,<br />
deren Weiterentwicklung einschließlich entsprechender<br />
Begleitforschung sollten sich jedoch in den<br />
nächsten Jahren unterschiedliche, geeignete Anlagenkonfiguration<br />
realisieren lassen. Es bestehen dabei derzeit<br />
noch vielfältige Herausforderungen bzw. Optimierungsmöglichkeiten<br />
bezüglich technischer und ökonomischer<br />
Fragen – beispielweise hinsichtlich der Verbesserung<br />
des Wirkungsgrades und der Reduktion von Anlagenkosten.<br />
Werden diese Herausforderungen im Rahmen von<br />
Demonstrationsvorhaben – wie es beispielsweise E.ON<br />
am Standort Falkenhagen umsetzt – gezielt angegangen,<br />
so lässt Power to Gas zukünftig die volkswirtschaftlich<br />
sinnvolle Nutzung bestehender Infrastrukturen (z. B. das<br />
über 400.000 km lange deutsche Erdgasnetz) erwarten.<br />
Power to Gas könnte damit als künftiger Teil der <strong>Energie</strong>versorgung<br />
weitere relevante Dienstleistungen im <strong>Energie</strong>system<br />
– angefangen vom Schwankungsausgleich im<br />
Stromnetz über die Erhöhung der Grundlastfähigkeit von<br />
Windstrom bis hin zur Glättung der Residuallast für konventionelle<br />
Kraftwerke – bieten.<br />
Unter der Voraussetzung einer Klarstellung der gesetzlichen<br />
Regelungen für <strong>Energie</strong>speicher – so auch für<br />
Power to Gas – sowie der Schaffung geeigneter wirtschaftlicher<br />
Grundlagen für den Bau und Betrieb von Speichern,<br />
kann Power to Gas – unter Nutzung der Konvergenz<br />
von Strom- und Gasnetz – wesentlich zur Integration weiterer<br />
Erzeugungskapazitäten Erneuerbarer <strong>Energie</strong>n beitragen<br />
[22].<br />
LITERATUR<br />
[1] Arbeitsgemeinschaft DLR, IWES, IFNE: Langfristszenarien<br />
und Strategien für den Ausbau der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n<br />
in Deutschland bei Berücksichtigung der Entwicklung in<br />
Europa und global („Leitstudie 2011), Schlussbericht BMU –<br />
FKZ 03MAP146.<br />
[2] Das <strong>Energie</strong>konzept der Bundesregierung 2010 und die<br />
<strong>Energie</strong>wende 2011, http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/energiekonzept_bundesregierung.<br />
pdf.<br />
[3] Deutschlands <strong>Energie</strong>wende – Ein Gemeinschaftswerk für<br />
die Zukunft vorgelegt von der Ethik-Kommission Sichere<br />
<strong>Energie</strong>versorgung.<br />
[4] Prognos AG, EWI, GWS: <strong>Energie</strong>szenarien 2011 (BMWiT), Juli<br />
2011.<br />
[5] Europäische Kommission, <strong>Energie</strong>fahrplan 2050, Mitteilung<br />
der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat,<br />
den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und<br />
den Ausschuss der Regionen, Dezember 2011.<br />
6-2012 gaswärme international<br />
53
FACHBERICHTE<br />
[6] dena-Netzstudie II. Integration erneuerbarer <strong>Energie</strong>n in<br />
die deutsche Stromversorgung im Zeitraum 2015 2020 mit<br />
Ausblick 2025.<br />
[7] Auer, J.: Moderne Stromspeicher, Unverzichtbare Bausteine<br />
der <strong>Energie</strong>wende, Deutsche Bank AG DB Research Frankfurt<br />
am Main, Januar 2012.<br />
[8] Schmid, J.: Interview der <strong>Energie</strong>wirtschaftlichen Tagesfragen<br />
mit Prof. Dr. Jürgen Schmid, Leiter des IWES in <strong>Energie</strong>wirtschaftliche<br />
Tagesfragen, 62. Jg., (2012) Heft 6, Seite<br />
41–43.<br />
[9] Klaus, T., et al. (2010): <strong>Energie</strong>ziel 2050: 100% Strom aus<br />
erneuerbaren Quellen, Deutsches <strong>Umwelt</strong>bundesamt,<br />
Dessau.<br />
[10] Sterner, M. et. al. (2011): <strong>Energie</strong>wirtschaftliche und ökologische<br />
Bewertung eines Windgas-Angebots, Fraunhofer<br />
IWES, Kassel.<br />
[11] Global Emissions-Model Integrierter Systeme GEMIS 4.7,<br />
Öko-Institut Darmstadt.<br />
[12] Köppel, W. et al.: Bewertung der <strong>Energie</strong>versorgung mit leitungsgebundenen<br />
gasförmigen Brennstoffen im Vergleich<br />
zu anderen <strong>Energie</strong>trägern (Teilprojekt I) G 5/04/09-TP1-A,<br />
Studie im Auftrag von DVGW, Januar 2011.<br />
[13] Nutzung von Gasen aus regenerativen Quellen in der öffentlichen<br />
Gasversorgung, Technische Regel – Arbeitsblatt<br />
DVGW G 262 (A), September 2011.<br />
[14] Specht, M.: Aktueller Stand der Power to Gas-Technologie,<br />
Tagung Power to Gas, Erdgasinfrastruktur als <strong>Energie</strong>speicher,<br />
Bundesnetzagentur/Fraunhofer IWES, 22.11.2011, Berlin.<br />
[15] Bajohr, S.: Dreiphasen-Methanisierung als innovatives Element<br />
der PtG-Prozesskette, gwf, Mai 2012, Seite 328–335.<br />
[16] Schmack, U.: Vortrag „Power to Gas: mikrobiologische<br />
Methanisierung Ein flexibles und energieeffizientes Verfahren“,<br />
Dena Abschlusskonferenz Power to Gas, 13.06.2012,<br />
Berlin.<br />
[17] Krajete, A.: Archaea Microorganisms for Biological Power<br />
Storage, 2. VDI-Fachkonferenz Stationäre <strong>Energie</strong>speicher<br />
für Erneuerbare <strong>Energie</strong>n, Karlsruhe 2012.<br />
[18] Dena, Thesenpapier: Technik und Technologieentwicklung,<br />
http://www.powertogas.info/thesen.html, download 21.<br />
August 2012.<br />
[19] Pengg-Bührlen, H.: Power to Gas: 100 % Erneuerbare sind<br />
möglich, 2. VDI-Fachkonferenz Stationäre <strong>Energie</strong>speicher<br />
für Erneuerbare <strong>Energie</strong>n, Karlsruhe 2012.<br />
[20] Specht, M.: Power to Gas-Speicherinnovation für erneuerbare<br />
<strong>Energie</strong>n, Dena Abschlusskonferenz, 13.06.2012, Berlin.<br />
[21] Schoof, R.: Windstromspeicherung im Erdgasnetz – ein<br />
E.ON „Power to Gas“-Projekt in Falkenhagen, Fachbeitrag in<br />
den <strong>Energie</strong>wirtschaftlichen Tagesfragen 2012, im Druck.<br />
[22] Dena, Eckpunkte einer Roadmap Power to Gas, http://www.<br />
powertogas.info/thesen.html, download 21. August 2012.<br />
AUTOREN<br />
Dr.-Ing. Alexander Vogel<br />
E.ON Ruhrgas AG<br />
Essen<br />
Tel.: 0201 184-8664<br />
alexander.vogel@eon-ruhrgas.com<br />
Dr. Marius Adelt<br />
E.ON Ruhrgas AG<br />
Essen<br />
Tel.: 0201 184-8619<br />
marius.adelt@eon-ruhrgas.com<br />
Dr. Andrei Zschocke<br />
E.ON Innovation Center Energy Storage<br />
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54 gaswärme international 2012-6
FACHBERICHTE<br />
Gasbeschaffenheiten<br />
in Deutschland<br />
von Petra Nitschke-Kowsky, Joachim Schenk, Peter Schley, Klaus Altfeld<br />
Die Gasbeschaffenheiten in Deutschland werden zukünftig regional und zeitlich stärker schwanken als bisher,<br />
dabei jedoch auch langfristig innerhalb der Grenzen der DVGW Richtlinie G 260 bleiben. Bereits heute sind Gasgeräte<br />
für diesen Bereich geprüft, dennoch müssen Brenner- und Gerätehersteller sowie Installateure sich auf die<br />
veränderte Situation vorbereiten. Geräte sollten für eine hohe Flexibilität bzgl. der Gase entwickelt sein und vor<br />
Ort in ihrer Grundeinstellung auf G20 verbleiben. Angepasste Verbrennungsregelungssysteme für verschiedenen<br />
Brenner- und Gerätetypen halten stets den optimalen Betriebspunkt konstant und ermöglichen so niedrigste<br />
Emissionen bei hoher Effizienz. Solche Geräte sollten vorrangig eingebaut werden.<br />
Gas quality in Germany<br />
The quality of gas in Germany will in future fluctuate regionally and chronologically more greatly than it has been<br />
the case up to now, but will in the long term remain within the limits set by DVGW (German Technical and Scientific<br />
Association for Gas and Water) Code G 260. Gas appliances for this gas-quality range have been tested and<br />
evaluated even now, but the burner and appliance manufacturers will need to prepare themselves for the new<br />
situation, as will installation and maintenance technicians. Appliances incorporating greater flexibility with<br />
respect to gas quality are said to have been developed, but remain with a basic in-situ setting of G20. Modified<br />
combustion-control systems for a range of burner and appliance types maintain a constant optimum operating<br />
point and assure minimum possible emissions and high efficiency at all times. Such systems should be installed<br />
preferentially.<br />
In diesem Fachartikel werden die Beschaffenheiten der<br />
in Deutschland verteilten H-Gase dargestellt und diskutiert.<br />
Auf die regionalen L-Gas-Gebiete wird nicht weiter<br />
eingegangen, da deren Bedeutung langfristig abnimmt<br />
und dort die Gasbeschaffenheiten recht konstant und<br />
unproblematisch sind.<br />
Bezüglich der H-Gase war die Situation in Deutschland<br />
über Jahrzehnte geprägt durch Nordseegase und Russengas.<br />
Während die Brennwerte sich um knapp 10 % unterscheiden<br />
konnten, waren die Unterschiede der wichtigen<br />
Verbrennungskenngröße „Wobbe-Index“ sehr gering<br />
(±2 % vom Mittelwert). An diese komfortablen Verhältnisse<br />
hatten sich einige Hersteller von Gasgeräten und auch<br />
Gaskunden gewöhnt und mehr und mehr außer Acht<br />
gelassen, dass sich die Situation auch ändern kann. Dies ist<br />
jetzt der Fall und es handelt sich um einen unumkehrbaren<br />
Prozess, der folgende wesentliche Ursachen hat:<br />
■■Verstärkter Transport von Nordseegas und Russengas<br />
quer durch die Republik und somit in Gebiete, in<br />
denen über viele Jahre nur ein und dasselbe Gas verteilt<br />
wurde<br />
■■Einspeisung von hochkalorischem Flüssigerdgas (LNG)<br />
mit z. T. hohem Wobbe-Index in Transportleitungen<br />
■■Lokale Einspeisung von unkonditioniertem Bioerdgas<br />
mit niedrigem Wobbe-Index.<br />
Über die Hintergründe der zunehmenden Gasbeschaffenheitsänderungen<br />
und die Auswirkung auf die relevanten<br />
Gaskennwerte wurde in dieser Zeitschrift bereits ausführlich<br />
berichtet [1]. Hinsichtlich der Versorgungssicherheit<br />
sind die unterschiedlichen „Gasquellen“ sehr zu begrüßen.<br />
Bei der Gasverwendung können allerdings Probleme auftreten,<br />
wenn die Brenner nur mangelhafte Flexibilität aufweisen.<br />
Darauf wird im Folgenden näher eingegangen.<br />
6-2012 gaswärme international<br />
55
FACHBERICHTE<br />
Brennwert HS in kWh/m³<br />
14<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
DER WOBBE-INDEX<br />
Bei der Verbrennung von Erdgas in haushaltlichen Gasgeräten,<br />
Industriebrennern etc. ist der Wobbe-Index die<br />
entscheidende verbrennungstechnische Kenngröße. Er<br />
ist ein Kennwert für die Austauschbarkeit von Gasen hinsichtlich<br />
der Wärmebelastung. Brenngase unterschiedlicher<br />
Zusammensetzung (also auch mit unterschiedlichen<br />
Brennwerten) zeigen bei gleichem Wobbe-Index<br />
unter gleichem Druck am Brenner eine annähernd gleiche<br />
Wärmebelastung (Leistung). Einfacher ausgedrückt:<br />
Bei gleichem Wobbe-Index ist trotz unterschiedlicher<br />
Brennwerte der Erdgase die Leistung des Brenners konstant.<br />
Der Wobbe-Index W s lässt sich wie folgt berechnen:<br />
W s = –H s<br />
––<br />
√d , mit dem Brennwert H s und der relativen<br />
r<br />
Dichte d = –––– n<br />
–– –– . rn ( Luft)<br />
Die genaue Bestimmung auf Basis der Gaszusammensetzung<br />
ist in Deutschland nach DIN EN ISO 6976 festgelegt.<br />
Regelwerk<br />
In dem DVGW Arbeitsblatt G 260 (Gasbeschaffenheit) war<br />
seit Jahrzehnten eine recht große Bandbreite für den<br />
36 39,6 43,2 46,8 50,4 54 57,6<br />
13,1<br />
relative Dichte<br />
d = 0,75<br />
8,4<br />
relative Dichte<br />
d = 0,55<br />
13,6 15,7<br />
13,0 13,5 14,0 14,5 15,0 15,5 16,0<br />
Wobbe-Index W S in kWh/m³<br />
Erdgase-H LNG Bioerdgas Bioerdgas+LPG<br />
50,4<br />
46,8<br />
43,2<br />
39,6<br />
36<br />
32,4<br />
28,8<br />
25,2<br />
Bild 1: Brennwert in Abhängigkeit des Wobbe-Index für verschiedene<br />
Erdgase, LNGes und Bioerdgase<br />
Brennwert HS in MJ/m³<br />
Wobbe-Index vorgegeben (Erdgas H: 12,8 bis 15,7 kWh/<br />
m³). Dieser Bereich wurde bei der 2011 erfolgten Überarbeitung<br />
etwas eingeschränkt (13,6 bis 15,7 kWh/m³).<br />
In Deutschland muss jedes Gasgerät so konstruiert<br />
sein, dass es alle Gase, die innerhalb dieses Wobbe-Index-<br />
Bereichs liegen, ordentlich verbrennt: sicher, mit niedrigen<br />
Emissionen und hohen Wirkungsgraden.<br />
Realität<br />
Wie sehen die realen Bandbreiten der H-Gase in Deutschland<br />
aus? Bis vor wenigen Jahren gab es im Wesentlichen<br />
H-Gase aus Russland und der Nordsee. Die Wobbe-Indizes<br />
lagen eng beieinander (14,7 bis 15,3 kWh/m³, also 15<br />
±2 %, siehe Bild 1). Auch gab es Regionen, die über Jahrzehnte<br />
mit immer dem gleichen Gas (z.B. Russengas) versorgt<br />
wurden und somit dort der Wobbe-Index praktisch<br />
konstant war. Diese komfortable Situation wurde von<br />
einigen Brennerherstellern und den örtlichen Installateuren<br />
und Handwerkern genutzt, um bei der Brennerkonstruktion<br />
und der lokalen Einstellung ein Minimum an<br />
Emissionen und ein Maximum an Effizienz zu erreichen.<br />
Eine solche Brennerkonstruktion und Einstellung kann die<br />
erforderliche Flexibilität (also die Fähigkeit, Gase mit<br />
unterschiedlichen Wobbe-Indizes ordentlich zu verbrennen)<br />
reduzieren und in Zukunft zu vermehrten Störungen<br />
führen.<br />
Seit wenigen Jahren ist eine Trendwende zu beobachten:<br />
zum einen dringt Nordseegas in Gebiete ein, in<br />
denen über Jahrzehnte nur Russengas vorhanden war.<br />
Dies ist allerdings meist unkritisch, da die Unterschiede<br />
der Wobbe-Indizes gering sind. Größere Unterschiede<br />
treten auf, wenn unkonditioniertes Bioerdgas (Wobbe-<br />
Index knapp 14 kWh/m³; siehe Tabelle 1) in das Regionalnetz<br />
eingespeist wird und im Sommer zu 100 % beim<br />
Kunden ansteht. In einem solchen Fall ist es durchaus<br />
möglich, dass z. B. im Winter der Wobbe-Index beim Kunden<br />
15,3 kWh/m³ beträgt („schweres“ Nordseegas) und<br />
im Sommer nur 13,9 kWh/m³ (100 % Bioerdgas mit 96 %<br />
Methan). Diese signifikante Änderung des Wobbe-Index<br />
liegt allerdings immer noch innerhalb der zulässigen<br />
Bandbreite nach G 260.<br />
Auch wenn Biogas heute in der Regel auf den im Netz<br />
vorherrschenden Brennwert konditioniert wird, so ist<br />
zukünftig eine vermehrte Einspeisung ohne Zumischung<br />
von Propan zu erwarten und unter ökonomischen und<br />
ökologischen Aspekten auch zu begrüßen. Dieses Bestreben<br />
wird so auch in der Gasnetzzugangsverordnung<br />
vom 3. Oktober 2010 formuliert.<br />
Es wird zudem erwartet, dass der Import von verflüssigtem<br />
Erdgas (LNG) nach Europa in den nächsten Jahren<br />
stetig zunimmt und dass LNG über die Transportnetze<br />
der benachbarten Länder auch vermehrt nach Deutschland<br />
gelangen wird. Das LNG-Terminal „Gate“ in Rotterdam<br />
mit einer Jahreskapazität von ca. 12 Mrd. Normku-<br />
56 gaswärme international 2012-6
FACHBERICHTE<br />
Tabelle 1: Gasbeschaffenheitsparameter verschiedener Erdgase, LNG und Bioerdgase<br />
Gaszusammensetzung<br />
Symbol Einheit Russland H Nordsee H Dänemark<br />
H<br />
Nigeria<br />
LNG<br />
Ägypten<br />
LNG<br />
Bioerdgas<br />
Methan CH 4 Mol% 96,96 88,71 90,07 91,28 97,70 96,15 90,94<br />
Stickstoff N 2 Mol% 0,86 0,82 0,28 0,08 0,08 0,75 0,69<br />
Kohlenstoffdioxid CO 2 Mol% 0,18 1,94 0,60 2,90 2,68<br />
Ethan C 2 H 6 Mol% 1,37 6,93 5,68 4,62 1,80<br />
Propan C 3 H 8 Mol% 0,45 1,25 2,19 2,62 0,22 5,00<br />
n-Butan n-C 4 H 10 Mol% 0,15 0,28 0,90 1,40 0,20 0,50<br />
n-Pentan n-C 5 H 12 Mol% 0,02 0,05 0,22<br />
n-Hexan n-C 6 H 14 Mol% 0,01 0,02 0,06<br />
Wasserstoff H 2 Mol%<br />
Sauerstoff O 2 Mol%<br />
Summe Mol% 100 100 100 100 100 100 100<br />
Brennwert H s MJ/M 3 40,3 41,9 43,7 44,0 40,7 38,3 41,9<br />
Brennwert H s kWh/m 3 11,2 11,6 12,1 12,2 11,3 10,6 11,6<br />
relative Dichte d – 0,574 0,629 0,630 0,624 0,569 0,587 0,641<br />
Wobbe Index W s MJ/m 3 53,1 52,9 55,0 55,7 53,9 50,0 52,3<br />
Wobbe Index W s kWh/m 3 14,8 14,7 15,3 15,5 15,0 13,9 14,5<br />
Methanzahl MZ – 952 79 73 71 92 103 77<br />
Bioerdgas<br />
+ LPG<br />
ZULASSUNGSTESTS BEI HAUS-<br />
HALTLICHEN GASGERÄTEN<br />
Alle haushaltlichen Gasgeräte mit Leistungen kleiner 300<br />
kW müssen nach ihrer jeweiligen Gerätenorm auch ein<br />
Prüfprogramm mit verschiedenen Prüfgasen nach EN437<br />
durchlaufen und dabei eine sichere Funktion, ausreichend<br />
hygienische Verbrennung sowie Zünd- und Rückschlagsicherheit<br />
nachweisen [2]. Dauertests mit den Prüfbikmetern<br />
wurde im September 2011 offiziell in Betrieb<br />
genommen.<br />
Tabelle 1 zeigt die Bandbreite verschiedener Erdgase,<br />
Bioerdgase und LNG-Sorten mit Angabe der Zusammensetzung<br />
und der relevanten Gasbeschaffenheitsparameter.<br />
Eine grafische Darstellung des Brennwertes in Abhängigkeit<br />
des Wobbe-Indexes für die verschiedenen Gase<br />
ist Bild 1 zu entnehmen. Zusätzlich ist in dem Bild der<br />
nach G260 zulässige Bereich markiert, der aus den festgelegten<br />
Grenzen für Brennwert, Wobbe-Index und relativer<br />
Dichte resultiert.<br />
Aus der Darstellung wird ersichtlich, dass mittelfristig<br />
in manchen Versorgungsgebieten eine relativ große<br />
Bandbreite des Wobbe-Index auftreten kann. Dabei<br />
zeichnet sich LNG aufgrund des niedrigen Inertanteils<br />
durch einen vergleichsweise hohen Wobbe-Index von<br />
bis zu 15,5 kWh aus, während unkonditioniertes Biogas<br />
mit einem Wobbe-Index von 13,9 kWh den unteren<br />
Bereich markiert. Jedoch bleiben alle Gase innerhalb der<br />
Grenzen der G260. Vereinfacht ist die Situation für den<br />
Wobbe-Index in Bild 2 zusammengefasst.<br />
Hochwertige Brenner, die zum Teil sogar mit Verbrennungsregelungen<br />
ausgestattet sind, haben mit derartigen<br />
Wobbe-Index-Änderungen allerdings kein Problem.<br />
Dafür sorgen auch umfangreiche Zulassungstests, die im<br />
Folgenden beschrieben werden.<br />
Bild 2: Entwicklung der zulässigen Wobbe-Index-Bereiche nach<br />
G260, reale Bereiche (Erdgas H), Bereiche der Testgase sowie der<br />
zukünftig in Deutschland zu erwartenden Erdgase (Erdgas H)<br />
6-2012 gaswärme international<br />
57
FACHBERICHTE<br />
Praxisbeispiele<br />
In der Praxis haben Produktionsabweichungen, Alterung,<br />
Wartungszustand, Nachjustierung/Einstellung,<br />
Installationsbedingungen und klimatische Verhältnisse<br />
einen zusätzlichen Einfluss auf die Abweichung von<br />
Belastung und Luftzahl am Brenner (Bild 3) und damit<br />
auf die Verbrennung (Emissionen) und Flammenstabilität.<br />
Darüber hinaus wurden manche ältere Brennertypen<br />
insbesondere zur NO x -Reduzierung so weit optimiert,<br />
dass die Flexibilität bezüglich der Gasbeschaffenheiten<br />
eingeschränkt ist. Die große Wobbe-Index-Bandbreite<br />
der Prüfgase berücksichtigt diese weiteren Einflüsse.<br />
Die Bandbreite der realen Gase, die mittelfristig<br />
zur Verteilung kommen (Bild 2), wird jedoch nach wie<br />
vor erheblich geringer sein, als die der Prüfgase und<br />
liegt deutlich innerhalb der Grenzen der DVGW Richtlinie<br />
G260.<br />
Ein Wechsel von russischem Erdgas (W s =14,8 kWh/m³)<br />
auf unkonditioniertes Bioerdgas (W s =13,9 kWh/m³) einerseits<br />
bzw. LNG (W s =15,5 kWh/m³) andererseits hat beigasen<br />
sind nicht vorgesehen. Für die in Deutschland<br />
notwendige Zulassung für die Erdgasgruppe E umfassen<br />
die Prüfgase eine Wobbe-Index-Bandbreite von 12,0 kWh/<br />
m³ bis 16,1 kWh/m³. Die Geräte werden zunächst auf<br />
100 % Methan (G20) eingestellt und ohne weitere Änderung<br />
mit den Prüfgasen G231 (W s =12,0 kWh/m³) und G21<br />
(W s =16,1 kWh/m³) zur Rückschlagprüfung mit G222<br />
(W s =14,3 kWh/m³), einem Prüfgas mit 23 % Wasserstoffgehalt,<br />
betrieben bzw. neu gestartet. In Bild 2 ist der<br />
Wobbe-Index-Bereich der Testgase dargestellt, außerdem<br />
die zulässige Bandbreite entsprechend der neuen<br />
G260 und die zukünftig zu erwartende Bandbreite.<br />
Ergebnisse experimenteller Untersuchungen mit den<br />
Prüfgasen im Labor der E.ON Ruhrgas zeigen beispielhaft<br />
in den Bildern 3 und 4 die praktischen Auswirkungen<br />
auf typische Brennwertkessel ohne Verbrennungsregelung:<br />
Mit steigendem Wobbe-Index steigt die Brennerbelastung<br />
und sinkt die für eine stabile und vollständige<br />
Verbrennung wichtige Luftzahl und umgekehrt (Bild 3).<br />
Gleichzeitig gibt es einen Wobbe-Index-Bereich stabiler<br />
und hygienischer Verbrennung mit niedrigen CO-Emissionen<br />
(Bild 4). Bei niedrigen Wobbe-Indizes zeigt die<br />
Flamme Abhebeneigung, bei hohen Wobbe-Indizes eine<br />
Neigung zur unvollständigen Verbrennung. Beides ist mit<br />
einem Anstieg der CO-Emissionen verbunden. Allerdings<br />
gibt es auch Brennwertgeräte, die ihren Auslegungspunkt<br />
offensichtlich nicht in die Mitte der „CO-Wanne“<br />
haben (Gerät A bei Volllast).<br />
Im europäischen Projekt „GasQual“ wurden haushaltliche<br />
Gasgeräte aus dem sehr vielschichtigen europäi-<br />
schen Gerätepark mit Prüfgasen und weiteren Testgasen<br />
untersucht. Auch hier zeigt sich bei einer Einstellung der<br />
Geräte auf G20 ein breiter Wobbe-Index-Bereich mit<br />
hoher Verbrennungsgüte. Allerdings wird eine Reduzierung<br />
der Verbrennungsstabilität bei einigen Gerätetypen<br />
schon ab einem Wobbe-Index von ca. 15,4 kWh/m³<br />
beobachtet. Insbesondere Gas-Durchlaufwasserheizer<br />
reagieren empfindlich, wenn zusätzlich der Netzdruck<br />
nach oben abweicht.<br />
Belastung in %<br />
120%<br />
110%<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
2,0<br />
1,8<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,2<br />
1,0<br />
0,8<br />
Luftzahl<br />
CO-Emissionen in mg/kWh<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50%<br />
11 12 13 14 15 16 17<br />
Wobbe-Index Wobbeindex in kWh/m³<br />
Gerät A Gerät B Gerät C Gerät A Gerät B Gerät C<br />
Bild 3: Brennerbelastung und Luftzahl bei Durchschaltung<br />
der Prüfgase an typischen Brennwertkesseln.<br />
Zusätzliche Abweichungen durch Umgebungsbedingungen,<br />
wie z.B. Änderungen der Verbrennungslufttemperatur<br />
sind mit gestrichelten Linien gekennzeichnet<br />
0,6<br />
50<br />
0<br />
11 12 13 14 15 16 17<br />
Wobbe-Index Wobbeindex in in kWh/m³<br />
Gerät A Gerät B Gerät C<br />
Bild 4: CO-Emissionen bei Durchschaltung der Prüfgase an typischen<br />
Brennwertkesseln. Die zukünftig zu erwartenden Gasbeschaffenheiten<br />
bewirken Änderungen des Betriebspunkts im hervorgehobenen<br />
Feld (Bereich der G260)<br />
58 gaswärme international 2012-6
FACHBERICHTE<br />
spielhaft eine Leistungsänderung von ca. ±6 % und eine<br />
Luftzahlvariation um ca. ±0,1 zur Folge.<br />
Auch wenn man zusätzliche Praxiseinflüsse annimmt,<br />
so kann man erwarten, dass haushaltliche Brenner und<br />
Gasgeräte in G20-Einstellung, die die oben beschriebenen<br />
Testprozeduren erfolgreich durchlaufen haben, mit<br />
den zu erwartenden Änderungen der Gasbeschaffenheiten<br />
in Deutschland wenig Probleme haben werden.<br />
Unbedingt ist jedoch folgendes zu beachten:<br />
■■Gasgeräte müssen grundsätzlich in ihrer Grundeinstellung<br />
auf G20 verbleiben bzw. wieder auf diesen Punkt<br />
eingestellt werden<br />
■■zusätzliche Einflüsse sollten, z.B. durch eine regelmäßige<br />
Wartung, möglichst klein gehalten werden.<br />
Strahlungsbrenner<br />
Gebläse<br />
Flamme<br />
SCOT-<br />
Elektrode<br />
Gewerblich und industrielle Gasgeräte bis 300 kW<br />
werden grundsätzlich mit den gleichen Prüfgasen getestet.<br />
Diese Brenner und Brenner größerer Leistung werden<br />
jedoch wesentlich häufiger vor Ort „auf den Punkt genau“<br />
eingestellt, so dass ihre Bandbreite eingeschränkt sein<br />
kann. Grundsätzlich sollten Geräte vorzugsweise in<br />
G20-Einstellung installiert und vor Ort nicht mehr eingestellt<br />
werden. Ist bei größeren Brennern eine Einstellung<br />
grundsätzlich vorgesehen, z.B. weil Brenner und Gerät<br />
erst vor Ort zusammengebaut werden, so sollten genaue<br />
Einstellvorschriften eine Grundeinstellung auch bei aktuell<br />
von G20 abweichenden Gasbeschaffenheiten ermöglichen.<br />
Hier gilt es die Entwickler, Hersteller, Installateure<br />
und Anwender für die zukünftigen Herausforderungen<br />
bzgl. der Gasversorgung zu sensibilisieren.<br />
MÖGLICHKEITEN DER<br />
VERBRENNUNGSREGELUNG<br />
Mit einer Verbrennungsregelung, die die Luftzahl und<br />
Belastung unabhängig vom Wobbe-Index des gerade<br />
verteilten Gases konstant hält, können beide Ziele, eine<br />
große Flexibilität und einen zuverlässigen Betrieb mit<br />
exakter Leistungseinstellung und niedrigen Emissionen,<br />
auf elegante Weise gleichzeitig erreicht werden. Für Vormischbrenner<br />
in Brennwertgeräten existieren unterschiedliche<br />
Methoden. Beispielsweise wird die SCOT–<br />
Verbrennungsregelung (Bild 5) bereits von vier Herstellern<br />
auf dem Markt angeboten – überwiegend in der<br />
Premiumgeräteklasse zu Mehrkosten von ca. 200 Euro.<br />
Untersuchungen bei E.ON Ruhrgas [3] und beim Gasund<br />
Wärme-Institut e.V. Essen (GWI) zeigen die hohe<br />
Wirksamkeit und gute Langzeitstabilität dieser Regelung.<br />
Insbesondere können die Emissionswerte von CO und<br />
NOx bei allen verteilten Gasen niedrig gehalten werden.<br />
Diese sehr effiziente Technik weist nicht nur für die Nutzer<br />
hohe Vorteile aus, sondern auch für die Gerätehersteller:<br />
Baugleiche Geräte können für die Gasbeschaffenheiten<br />
H und L in allen europäischen Ländern eingesetzt<br />
werden.<br />
6-2012 gaswärme international<br />
Luft<br />
Erdgas<br />
geregeltes<br />
Ventil<br />
Regler<br />
Bild 5: Prinzipskizze einer SCOT-Verbrennungsregelung für Vormischbrenner<br />
in Brennwertkesseln (links) und SCOT-Elektrode zur<br />
Regelung der Luftzahl (Verbrennungsregelung, rechts)<br />
Auch Gas-Gebläsebrenner für gewerbliche und industrielle<br />
Anwendungen können im Allgemeinen mit einer<br />
Verbrennungsregelung, die in diesem Fall als O 2 -Regelung<br />
ausgeführt wird, geliefert werden. Es entstehen je<br />
nach Anwendungsfall und Leistungsgröße Mehrkosten<br />
von bis zu 10.000 Euro. Ähnlich wie die Verbrennungsregelung<br />
bei Vormischbrennern wird mit der O 2 -Reglung<br />
stets der optimale Punkt bezüglich Effizienz und Emissionen<br />
eingehalten, was für gewerbliche und industrielle<br />
Anwendungen von noch größerer Bedeutung ist.<br />
Für bestehende Brennersysteme ist eine Umrüstung<br />
teilweise möglich, häufig würde aber schon eine Neujustierung<br />
auf G20 die nötige Flexibilität wieder herstellen.<br />
Dazu ist aber eine Kenntnis des Wobbe-Indexes des aktuell<br />
fließenden Gases und eine genaue Anleitung des<br />
Herstellers zur Brennerjustierung erforderlich.<br />
MITTELFRISTIGE ENTWICKLUNGEN<br />
Es ist zu erwarten, dass durch gesteigerten Import von<br />
LNG auch in einigen Regionen in Deutschland hochkalorisches<br />
Gas mit hohem Wobbe-Index (z.B. 15,5 kWh/m³)<br />
auftritt. Dieses Phänomen wird aber zeitlich begrenzt<br />
sein (z.B. einige Tage/wenige Wochen).<br />
Die hochkalorischen (schweren) LNG-Sorten haben<br />
auch eine geringe Methanzahl (65 bis 70). Die Methanzahl<br />
ist eine wichtige Kenngröße bei der motorischen<br />
Verbrennung in Gasmotoren (Blockheizkraftwerke und<br />
59
FACHBERICHTE<br />
Erdgasfahrzeuge). In der DIN 51624 (Erdgas als Kraftstoff)<br />
ist eine Mindestmethanzahl von 70 vorgegeben. Es kann<br />
davon ausgegangen werden, dass dieser Wert nur in sehr<br />
seltenen Fällen geringfügig unterschritten wird. In der<br />
Regel werden die Methanzahlen auch zukünftig zwischen<br />
70 und 100 liegen.<br />
Das untere Ende der Wobbe-Index-Bandbreite markiert<br />
unkonditioniertes Bioerdgas mit knapp 14 kWh/m³.<br />
Erfahrungsgemäß haben Erdgasbrenner mit derartigen<br />
Wobbe-Indizes keine Probleme.<br />
FAZIT<br />
Die Gasbeschaffenheiten in Deutschland unterliegen<br />
einem unumkehrbaren Veränderungsprozess – die beim<br />
Endkunden auftretenden Wobbe-Indizes haben sich<br />
deutlich verändert: War früher ein Bereich von 14,7 bis<br />
15,3 kWh/m³, wenn überhaupt, realistisch, so muss heute<br />
und insbesondere in der Zukunft mit einem Bereich von<br />
etwa 14 bis 15,5 kWh/m³ gerechnet werden. Somit gilt:<br />
Alle Gasgeräte, ob Gasherd, Kessel, MikroKWK, Gasturbine,<br />
Industrieofen oder Gasmotor, müssen flexibel sein und in<br />
dieser Wobbe-Index-Bandbreite einwandfrei arbeiten.<br />
Neben den Kriterien Wirkungsgrad und Schadstoffemissionen<br />
wird die Flexibilität ein entscheidendes Qualitätskriterium<br />
bei Gasgeräten sein. Bei Neuinstallation und Gerätetausch<br />
von Brennwertgeräten, aber auch von großen<br />
Gebläsebrennern sollten daher heute schon die Baureihen<br />
mit Verbrennungsregelung bevorzugt eingesetzt<br />
werden. Gerade für deutsche Hersteller hochwertiger<br />
Gasgeräte ist dies eine große Chance, zusätzliche Marktanteile<br />
zu erreichen.<br />
Für alle Gerätekonstruktionen ohne Verbrennungsregelung<br />
ist bei der Entwicklung auf eine hohe Flexibilität<br />
zu achten. Grundsätzlich sollten Geräte in der G20 Einstellung<br />
installiert werden. Ist eine Einstellung vor Ort nicht<br />
zu vermeiden, sollten in der Installationsanleitung<br />
genaue Anweisungen für eine saubere Grundeinstellung<br />
vor Ort bei den jeweils aktuell fließenden Gasen vorgesehen<br />
sein. In verschieden laufenden Forschungsvorhaben,<br />
auch im Kompetenzcenter Gastechnik der E.ON Ruhrgas,<br />
werden die Auswirkungen wechselnder Gasbeschaffenheiten<br />
auf den Brennerbetrieb für industrielle, gewerbli-<br />
che und haushaltliche Anwendungen untersucht. Insbesondere<br />
findet hier auch die zukünftig mögliche Wasserstoffeinspeisung<br />
Berücksichtigung.<br />
LITERATUR<br />
[1] Altfeld, K.; Schley, P.: Entwicklung der Erdgasbeschaffenheiten<br />
in Europa. gwf-Gas/Erdgas, 152 (2011), S. 544-550.<br />
[2] Nitschke-Kowsky, P.; Radtke, H.; Weßing, W.: Auswirkungen<br />
von Gasbeschaffenheitsänderungen auf den Brennerbetrieb<br />
in haushaltlichen Heizgeräte. Gas/Erdgas, 149 (2008),<br />
S. 396-411.<br />
[3] Nitschke-Kowsky, P.; Radtke, H.: Untersuchung von verbrennungsgeregelten<br />
Gasbrennwertgeräten aus der Praxis.<br />
Gas/Erdgas, 151 (2010), S. 858-866.<br />
AUTOREN<br />
Dr. Petra Nitschke-Kowsky<br />
E.ON Ruhrgas AG<br />
Essen<br />
Tel.: 0201/ 184-8775<br />
petra.nitschke-kowsky@eon-ruhrgas.com<br />
Dr. Joachim Schenk<br />
E.ON Ruhrgas AG<br />
Essen<br />
Tel.: 0 201/ 184-8406<br />
joachim.schenk@eon-ruhrgas.com<br />
Dr. Peter Schley<br />
E.ON Ruhrgas AG<br />
Essen<br />
Tel.: 0201/ 184-8323<br />
peter.schley@eon-ruhrgas.com<br />
Dr. Klaus Altfeld<br />
E.ON Ruhrgas AG<br />
Essen<br />
Tel.: 0201/ 184-8385<br />
klaus.altfeld@eon-ruhrgas.com<br />
60 gaswärme international 2012-6
Erik Míček<br />
NACHGEFRAGT<br />
„<strong>Energie</strong>effizienz ist der Schlüssel<br />
zur <strong>Energie</strong>frage der Zukunft“<br />
Dipl.-Ing. Erik Míček ist Geschäftsführer der LOI Thermprocess GmbH in Essen.<br />
Im Interview mit gaswärme international (gwi*) spricht der Unter nehmer<br />
über die Zukunft der <strong>Energie</strong>wirtschaft, technologische Herausforderungen<br />
und verrät, was seine persönliche <strong>Energie</strong>sparleistung ist.<br />
Der <strong>Energie</strong>mix der Zukunft: Wagen Sie eine<br />
Prognose?<br />
Míček: Das hängt vom Zeithorizont ab, im Laufe der Zeit<br />
verlagert sich der Anteil sicherlich immer mehr hin zu<br />
regenerativen <strong>Energie</strong>quellen. Allerdings werden weltweit<br />
die fossilen Brennstoffe und Kernenergie viel länger<br />
eine maßgebliche Rolle spielen, als wir es uns heute<br />
erhoffen.<br />
Deutschland im Jahr 2020: Wie wird sich der Alltag<br />
der Menschen durch den Wandel der <strong>Energie</strong>wirtschaft<br />
verändert haben? Was tanken die Menschen?<br />
Wie heizen sie ihre Häuser? Wie erzeugen sie Licht?<br />
Wagen Sie ein Szenario!<br />
Míček: Für 2020 erwarte ich für Deutschland keine großen<br />
Änderungen verglichen mit heute. Es werden mehr<br />
Hybridfahrzeuge unterwegs sein, aber getankt wird nach<br />
wie vor Diesel, Benzin und eventuell Wasserstoff. Geheizt<br />
wird hauptsächlich mit Erdgas, da erst heute viele Ölheizungen<br />
durch Brennwertkessel ersetzt werden. Die<br />
E-Mobilität und damit verbundene dezentrale Stromspeicherung<br />
in E-Autos der einzelnen Haushalte ist eine reizvolle<br />
Idee, aber eher für die Jahre nach 2030.<br />
Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme etc.: Welche regenerative<br />
<strong>Energie</strong>quelle halten Sie für die mit der größten<br />
Zukunft?<br />
Míček: In Deutschland tippe ich auf Windenergie. Europaweit<br />
gefällt mir das DESERTEC-Konzept ausgesprochen<br />
gut. Das Konzept könnte auch weltweit interessant sein,<br />
dann aber vielleicht über den Umweg der Wasserstofferzeugung<br />
und des Transports, anstatt großer Gleichstromleitungen.<br />
In welche der aktuell sich entwickelnden Technologien<br />
würden Sie demnach heute investieren?<br />
Míček: Da gibt es einige wirklich sehr interessante<br />
Ansätze. Allerdings investiere ich persönlich bevorzugt in<br />
Dividenden- und weniger in Wachstumstitel.<br />
Wie schätzen Sie die zukünftige Bedeutung fossiler<br />
Brennstoffe wie Öl, Kohle, Gas ein?<br />
Míček: Wie bereits erwähnt, gehe ich fest davon aus,<br />
dass dies die wichtigsten <strong>Energie</strong>quellen noch für viele<br />
Jahrzehnte bleiben werden.<br />
Ich empfehle jedem das Lesen des Romans „Ausgebrannt“<br />
von Andreas Eschbach. Demnach können wir es<br />
uns gar nicht leisten, Öl und Gas zu verbrennen, sondern<br />
dürfen es ausschließlich zur Herstellung wichtiger chemischer<br />
Stoffe verwenden.<br />
Und Atomkraft? Welche Auswirkungen sind nach<br />
Deutschlands aktueller Stellungnahme zu erwarten?<br />
* das Interview führten Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Chefredakteur der gaswärme international und Silvija Subasic<br />
Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffentlicht die gaswärme international eine neue Interview-Reihe zum Thema „<strong>Energie</strong>“. Befragt werden Persönlichkeiten aus<br />
Unternehmen, Verbänden und Hochschulen, die eine wesentliche Rolle in der gasbeheizten Thermoprozesstechnik und in der industriellen Wärmebehandlung<br />
spielen.<br />
6-2012 gaswärme international<br />
61
NACHGEFRAGT Folge 10<br />
Míček: Die Auswirkungen sind bereits da. Es geht auch<br />
ohne Kernenergie „Made in Germany“, kostet uns aber<br />
extra und wird die deutsche Industrie stark belasten.<br />
Weltweit wird man aus vielen Gründen noch Jahrzehnte<br />
auf Kernenergie nicht verzichten können bzw. wollen. Es<br />
wird spannend zu beobachten sein, welche Konsequenzen<br />
diese Zweiteilung mit sich bringen wird.<br />
Stichwort <strong>Energie</strong>wende: Welche Änderungen müssen<br />
sich auf politischer, auch welt-politischer, auf<br />
gesellschaftlicher und ökologischer Ebene ergeben,<br />
damit man realistisch von einer Wende sprechen<br />
kann?<br />
Míček: Die Wende ist mit dem Kernenergieausstieg<br />
zwangsweise eingeleitet worden. Der Ausstieg war überhastet<br />
und wird deswegen sicherlich auch zu unlogischen<br />
Entwicklungen führen. Wie schnell die Politik das in<br />
vernünftige Bahnen gelenkt bekommt und ein nachhaltiges<br />
Konzept entwickelt, ist eine sehr gute Frage.<br />
Ihre Forderung an die Bundesregierung in diesem<br />
Zusammenhang?<br />
Míček: Die Konsequenzen der <strong>Energie</strong>wende offen zu<br />
kommunizieren!<br />
Die Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n haben mindestens zwei<br />
Probleme: die fehlende Infrastruktur und das Beharrungsvermögen<br />
der Etablierten auf herkömmlichen<br />
<strong>Energie</strong>formen. Ändert sich das in absehbarer Zeit?<br />
Míček: Eine kurzfristige Änderung dieser Situation ist<br />
unwahrscheinlich.<br />
Unabhängig von der <strong>Energie</strong>form und Technologie,<br />
viele halten das Stichwort „<strong>Energie</strong>effizienz“ für den<br />
Schlüssel zur <strong>Energie</strong>frage der Zukunft. Wie schätzen<br />
Sie das Thema ein? Was halten Sie für die bedeutendste<br />
Entwicklung auf diesem Gebiet?<br />
Míček: <strong>Energie</strong>effizienz ist bei allen unseren Produkten<br />
seit einigen Jahren das Thema schlechthin. Mit steigenden<br />
<strong>Energie</strong>preisen wird es aber bald auch weniger energieintensive<br />
Bereiche durchdringen. Sie ist einer der<br />
Schlüssel zur <strong>Energie</strong>frage der Zukunft. Das Wichtigste ist,<br />
das richtige Bewusstsein dafür zu entwickeln.<br />
Welche Vorteile bieten Ihrer Meinung nach elektrische<br />
Prozesswärmeverfahren?<br />
Míček: Der Anteil der elektrischen Prozesswärmeverfahren<br />
an den gesamten industriellen Prozesswärmeverfahren<br />
ist sehr niedrig. Je nach Anwendung bringen sie<br />
hauptsächlich technologische Vorteile, weniger energetische.<br />
Und solange die Mehrheit des Stroms aus fossilen<br />
Brennstoffen erzeugt wird, wird sich daran wenig ändern.<br />
Wie stehen Sie der Branche der Wärmebehandlung<br />
gegenüber?<br />
Míček: Wir bieten Wärmebehandlungsanlagen für Stahl<br />
und Aluminium an und sind immer wieder fasziniert, welche<br />
Anwendungsgebiete mit der richtigen Wärmebehandlung<br />
dieser Materialien erschlossen werden können.<br />
Wir sehen in der Wärmebehandlung von Metallen eine<br />
große Zukunft.<br />
„<strong>Energie</strong>effizienz ist<br />
bei unseren<br />
Produkten das<br />
Thema schlechthin.“<br />
62 gaswärme international 2012-6
Erik Míček<br />
NACHGEFRAGT<br />
Wie beurteilen Sie die Entwicklung zur Effizienzsteigerung?<br />
Míček: Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sind schon<br />
immer in die Entwicklung unserer Produkte eingeflossen.<br />
In den letzten drei bis fünf Jahren sind jedoch teilweise<br />
sehr umfassende und komplexe Konzepte zur Effizienzsteigerung<br />
von unseren Kunden gefragt und mit uns<br />
realisiert worden. Allerdings ist diese Entwicklung weltweit<br />
noch stark länderabhängig.<br />
Wie wird sich der <strong>Energie</strong>verbrauch Ihrer Meinung<br />
nach verändern?<br />
Míček: Er wird trotz aller Effizienzmaßnahmen mit wachsender<br />
Weltbevölkerung weiterhin steigen.<br />
Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen heute auf dem<br />
<strong>Energie</strong>markt?<br />
Míček: Industrieöfen gehören in der Industrie zu den<br />
größten Verbrauchern fossiler Brennstoffe. Aktuellen Studien<br />
zur Folge wäre es nur in Europa möglich, mehrere<br />
hundert TWh/Jahr an <strong>Energie</strong> einzusparen, wenn alle<br />
Öfen dem aktuellen Stand der Technik entsprechen würden.<br />
Wir sehen unsere Aufgabe darin, die modernsten<br />
und effizientesten Industrieofenanlagen zu bauen bzw.<br />
entsprechende Umbaumaßnahmen an älteren Anlagen<br />
anzubieten.<br />
Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen auf dem <strong>Energie</strong>markt<br />
in 20 Jahren?<br />
Míček: Die Lebensdauer der meisten Industrieofenanlagen<br />
beträgt viele Jahrzehnte. Deswegen werden die Aufgaben<br />
ähnlich bleiben, während die gesetzlichen Forde-<br />
rungen und die technologischen Herausforderungen<br />
steigen werden.<br />
Was wird die wichtigste Innovation/ Projekt Ihres<br />
Unternehmens sein?<br />
Míček: Wir entwickeln komplexe Anlagen, um die Wärmebehandlung<br />
noch kontrollierter und effizienter zu<br />
gestalten und die gewünschten Produkteigenschaften<br />
noch genauer einzuhalten. Das betrifft aktuell insbesondere<br />
neue Entwicklungen im Bereich der Abkühlung mit<br />
Luft bzw. Schutzgas und Wasser für die Bereiche Transport<br />
(z.B. bei Rädern für Hochgeschwindigkeitszüge) und<br />
Automobilindustrie (z.B. Strukturbauteile aus Aluminium).<br />
Welche Herausforderungen sehen Sie auf sich<br />
zukommen (wirtschaftlich, technologisch, gesellschaftlich)?<br />
Míček: Unsere Kunden berichten uns bei vielen großen<br />
Projekten über Probleme mit der Finanzierung seitens<br />
der Banken. Viele Projekte verzögern sich dadurch unnötig<br />
bzw. werden zeitweilig ausgesetzt, wodurch die Komplexität<br />
steigt. Technologisch haben wir unsere führende<br />
Position bisher erfolgreich verteidigen können und versuchen,<br />
den Vorsprung noch weiter auszubauen.<br />
Wie beeinflussen die EU-Erweiterung und die Globalisierung<br />
Ihr Geschäft?<br />
Míček: Industrieofenbau ist ein globales Geschäft. Wir<br />
sind schon seit Jahrzehnten international erfolgreich tätig<br />
und waren als einer der ersten westlichen Ofenbauunternehmen<br />
in China aktiv. Als fester Bestandteil der Tenova<br />
und Techint Gruppe sind wir weltweit bestens aufgestellt.<br />
6-2012 gaswärme international<br />
63
NACHGEFRAGT Folge 10<br />
Wie wichtig ist ein Markenname für den Produkterfolg<br />
im industriellen Bereich?<br />
Míček: Wir halten den Markennamen für sehr wichtig.<br />
Unsere Kunden kennen uns weltweit nicht nur unter dem<br />
aktuellen Namen „LOI“, sondern erinnern sich auch immer<br />
noch an die Markennamen der Firmen, die schon vor vielen<br />
Jahren in LOI aufgegangen sind, wie z.B. „Nassheuer“<br />
und „Schmitz & Apelt“. Ich hoffe, dass mit den Jahren auch<br />
der relativ neue Markenname unserer Gruppe „Tenova“<br />
eine ähnlich gute Akzeptanz finden wird.<br />
Haben Sie wegen Fachkräftemangels Entwicklungen<br />
nicht oder nur verzögert in Deutschland durchführen<br />
können?<br />
Míček: Sie sprechen hier einen wichtigen Punkt an. Die<br />
Bereitschaft der jungen Ingenieure, Industrieofenbau zu<br />
studieren und auf diesem Gebiet zu arbeiten, ist nicht so<br />
hoch wie es nötig wäre. Wir<br />
stellen uns auf diese Situation<br />
mit eigener Ausbildung, Weiterbildung<br />
im Rahmen der<br />
„Tenova Academy“ und weiteren<br />
Weiterbildungsmaßnahmen<br />
ein.<br />
„Wir müssen sehr offen<br />
mit neuen Technologien<br />
umgehen.“<br />
Braucht eine Führungsmannschaft mehr Medienkompetenz,<br />
um Investoren und Anleger zu überzeugen?<br />
Míček: Die Techint Gruppe, zu der wir als LOI Italimpianti /<br />
Tenova gehören, ist mit über 50.000 Mitarbeitern weltweit<br />
ein durch die Familie Rocca privat geführtes Unternehmen.<br />
Insofern haben wir das Glück, mit unseren<br />
Shareholdern mindestens alle drei Monate persönlich zu<br />
sprechen, was wir sehr schätzen.<br />
Was würden Sie in Ihrem Unternehmen ändern<br />
wollen?<br />
Míček: Wir wollen uns weiterentwickeln. Innerhalb der<br />
Tenova Gruppe werden kontinuierlich neue Unternehmen<br />
akquiriert, die anschließend in die Gruppe integriert<br />
werden müssen. Dadurch ergeben sich für unser Unternehmen<br />
zusätzliche Chancen für das Produktportfolio<br />
sowie die geographische Präsenz.<br />
Wie wichtig sind Ihrem Unternehmen Expansionen<br />
im Ausland?<br />
Míček: Das Wachstum der Tenova Gruppe insbesondere<br />
in Wachstumsländern wird von unseren Shareholdern<br />
sehr stark unterstützt. Erst im letzten Jahr ist die Tenova<br />
Gruppe durch Akquisitionen um mehrere tausend Mitarbeiter<br />
gewachsen.<br />
Ist Ihr Unternehmen offen für Erneuerbare <strong>Energie</strong>n?<br />
Míček: Zur Beheizung der meisten Industrieofenanlagen<br />
wird Erdgas oder Koksofengas eingesetzt. Aus technologischen<br />
Gründen kommt bei einigen unseren Anlagen<br />
Induktionserwärmung zum Einsatz. Einigen Kunden bieten<br />
wir auch rein elektrisch beheizte Anlagen an. Insofern<br />
können wir nur indirekt erneuerbare <strong>Energie</strong>n einsetzen,<br />
falls dieser Strom aus regenerativen Quellen erzeugt wird.<br />
Nutzt Ihr Unternehmen bereits Erneuerbare<br />
<strong>Energie</strong>n?<br />
Míček: Wir sind ein reines Engineering Unternehmen<br />
ohne große Verbraucher. Wieviel der Anteil der erneuerbaren<br />
<strong>Energie</strong>n bei unserem Stromlieferanten ausmacht,<br />
müsste ich selbst erst nachschauen.<br />
Wie offen ist Ihr Unternehmen für neue<br />
Technologien?<br />
Míček: Entwicklung neuer Technologien und Anwendung<br />
der bekannten in neuen Einsatzgebieten ist unser<br />
Geschäftsmodell. Wir müssen sehr offen mit neuen Technologien<br />
umgehen, um insbesondere<br />
unsere Konkurrenz aus Asien<br />
auf Abstand zu halten. Aber es<br />
macht auch ganz einfach sehr viel<br />
Spaß, immer wieder etwas Neues<br />
zu realisieren.<br />
Was war/ist Ihre größte <strong>Energie</strong>spar-Leistung als<br />
Privatmann?<br />
Míček: In den letzten zwei Jahren haben wir in eine neue<br />
Dachdämmung und neue Fenster investiert. Weiterhin<br />
der Einsatz von <strong>Energie</strong>sparlampen sowie konsequentes<br />
Abschalten der E-Verbraucher und ähnliche Kleinigkeiten.<br />
Wie könnte man Ihren Umgang mit den Mitarbeiter/innen<br />
charakterisieren?<br />
64 gaswärme international 2012-6
Erik Míček<br />
NACHGEFRAGT<br />
Míček: Ich pflege einen sehr offenen und wertschätzenden<br />
Umgang mit unseren Mitarbeitern.<br />
Was schätzt Ihr Umfeld besonders an Ihnen?<br />
Míček: Vermutlich meinen bedingungslosen Einsatz für<br />
das Unternehmen LOI. Sie können unsere Mitarbeiter<br />
auch gerne selbst fragen.<br />
Welche moralischen Werte sind für Sie besonders<br />
aktuell?<br />
Míček: Ehrlichkeit und Fairness.<br />
Wie schaffen Sie es, Zeit für sich zu haben, nicht<br />
immer nur von internen und externen Herausforderungen<br />
in Anspruch genommen zu werden?<br />
Míček: Das schaffte ich bisher leider nur in Ansätzen –<br />
zumindest sieht das meine Familie so.<br />
Haben/hatten Sie Vorbilder?<br />
Míček: Ich hatte das Glück, viele interessante Persönlichkeiten<br />
aus unterschiedlichen Ländern kennenzulernen.<br />
Aber ein echtes Vorbild habe ich nicht. Jeder sollte seinen<br />
eigenen Weg gehen.<br />
Wie wurden Sie erzogen?<br />
Míček: Meine Eltern haben mir eine schöne Kindheit mit<br />
viel Freiheit und Verständnis ermöglicht. Dafür kann ich<br />
ihnen nicht genug danken.<br />
Wie sollten Kinder heute erzogen werden?<br />
Míček: Weltoffen und verantwortungsvoll.<br />
Was wünschen Sie der nächsten Generation?<br />
Míček: Demokratie und Frieden. Alles andere kann man<br />
dann selbst gestalten.<br />
Was ist Ihr Lebensmotto?<br />
Míček: Auch die schlimmste Erfahrung, Veränderung<br />
oder das schlimmste Ereignis ist immer für etwas gut.<br />
Welches war in Ihren Augen die wichtigste Erfindung<br />
des 20. Jahrhunderts?<br />
Míček: Internet, was sonst?<br />
Welche Charaktereigenschaften sind Ihnen persönlich<br />
wichtig?<br />
Míček: Toleranz, Offenheit und Zuverlässigkeit.<br />
Wann denken Sie nicht an Ihre Arbeit?<br />
Míček: Nur beim Sport.<br />
Wie lautet Ihr persönlicher Tipp an nächste Generationen?<br />
Míček: Man kann alles schaffen, man muss es nur wirklich<br />
wollen.<br />
Auf was können Sie ganz und gar nicht verzichten?<br />
Míček: Auf meine Familie.<br />
Was wünschen Sie der Welt?<br />
Míček: Mehr Vernunft!<br />
Die gwi-Redaktion bedankt sich für das interessante<br />
und offene Gespräch.<br />
ZUR PERSON<br />
Dipl.-Ing. Erik Míček<br />
Geburtsdatum: 23.03.1968<br />
Geburtsort: Košice, Tschechoslowakei<br />
verheiratet<br />
Studium<br />
1986 - 1991: TU Bergakademie Freiberg, Hauptfach: Heat Technology, Spezialisierung<br />
im Industrieofenbau, Deepening Electronic Data Processing<br />
and Automation<br />
Engineering<br />
21.02.1991: Abschluss Diplom-Ingenieur<br />
Beruflicher Werdegang<br />
1991-1994: Mitglied der Abteilung Zentrale Forschung und Entwicklung,<br />
LOI Thermprocess GmbH<br />
1994-1997: Mitglied der Abteilung Verfahrenstechnik, LOI Thermprocess<br />
GmbH<br />
1997-2001: Projekt- und Vertriebsingenieur für Haubenglühanlagen und<br />
Stahlbandöfen, LOI Thermprocess GmbH<br />
2001-2004: Leiter der Abteilung Haubenglühöfen für Draht und Nichteisen-Metall,<br />
LOI Thermprocess GmbH<br />
2004-2008: Leiter der Abteilung Verfahrenstechnik für Stahlband, LOI<br />
Thermprocess GmbH<br />
2008-2010: Geschäftsleiter für Wärmebehandlungsöfen für Stahlband, LOI<br />
Thermprocess GmbH<br />
Seit 1.07.2010: Geschäftsführer, LOI Thermprocess GmbH<br />
Seit 1.11.2011: Vorsitzender der Geschäftsführung, LOI Thermprocess<br />
GmbH<br />
Sprachen<br />
Slowakisch, Tschechisch, Englisch, Russisch<br />
6-2012 gaswärme international<br />
65
Handbook with<br />
additional media<br />
files and e-book<br />
on DVD<br />
Handbook of<br />
Thermoprocessing Technologies<br />
Volume 1: Fundamentals | Processes | Calculations<br />
This Handbook provides a detailed overview of the entire<br />
thermoprocessing sector, structured on practical criteria, and<br />
will be of particular assistance to manufacturers and users of<br />
thermoprocessing equipment.<br />
In Europe thermoprocessing is the third largest energy consumption<br />
sector with a very diversifi ed and complex structure. Therefore it is split<br />
into a large number of subdivisions, each having a high importance for<br />
the industrial economy. Accordingly we fi nd the application know-how<br />
for the design and the execution of respective equipment represented<br />
by a multitude of small but very specialized companies and their experts.<br />
So this second edition is based on the contribution of many highly<br />
experienced engineers working in this fi eld. The book’s main intention is<br />
the presentation of practical thermal processing for the improvement of<br />
materials and parts in industrial application. Additionally it offers a summary<br />
of respective thermal and material science fundamentals. Further<br />
it covers the basic fuel-related and electrical engineering knowledge and<br />
design aspects, components and safety requirements for the necessary<br />
heating installations.<br />
Editors: F. Beneke, B. Nacke, H. Pfeifer<br />
2 nd edition 2012, approx. 700 pages with additional media fi les and e-book<br />
on DVD, hardcover<br />
Vulkan-Verlag<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Order now by fax: +49 (0)931 / 4170-492 or send in a letter<br />
Yes, I place a fi rm order for the technical book. Please send<br />
___ copies of Handbook of Thermoprocessing Technologies 2 nd edition 2012 (ISBN: 978-3-8027-2966-9)<br />
at the price of € 200,- (plus postage and packing)<br />
___ copies of Handbook of Thermoprocessing Technologies 2 nd edition 2012 (ISBN: 978-3-8027-2966-9)<br />
at the special price of € 180,- (plus postage and packing) for subscribers of heat processing<br />
Company/institution<br />
First name and surname of recipient<br />
REPLY / ANTWORT<br />
Vulkan Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
GERMANY<br />
Please note: According to German law this request may be withdrawn within 14 days after order date in writing<br />
to Vulkan Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen, Germany.<br />
In order to accomplish your request and for communication purposes your personal data are being recorded and stored. It is approved that this data may also<br />
be used in commercial ways by mail, by phone, by fax, by email, none. This approval may be withdrawn at any time.<br />
Street/P.O. Box, No.<br />
Country, Postcode, Town<br />
Phone<br />
E-mail<br />
Line of business<br />
✘<br />
Date, signature<br />
Fax<br />
PAHTT12012
Folge 12<br />
IM PROFIL<br />
IN REGELMÄSSIGER FOLGE stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen<br />
im Bereich der industriellen Gasanwendungstechnik vor. In dieser Ausgabe zeigt sich das VDEh-<br />
Betriebsforschungsinstitut im Profil.<br />
VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH –<br />
<strong>Energie</strong>wirtschaft und Industrieofentechnik in<br />
der Stahlindustrie<br />
6-2012 gaswärme international<br />
Bild 1: Stahlzentrum in Düsseldorf<br />
Das<br />
VDEh-Betriebsforschungsinstitut<br />
(BFI) ist ein europaweit tätiges Institut<br />
für anwendungsnahe Forschung und Entwicklung<br />
auf dem Gebiet der Stahltechnologie.<br />
Mit etwa 140 Mitarbeitern, von denen<br />
mehr als 70 % über eine akademische<br />
Hochschulausbildung verfügen, werden<br />
anspruchsvolle Entwicklungsarbeiten auf<br />
höchstem Niveau durchgeführt. Eingebunden<br />
in das Stahl-Zentrum in Düsseldorf, wo<br />
unter einem Dach das Stahlinstitut VDEh,<br />
die Wirtschaftsvereinigung Stahl und weitere<br />
Forschungsinstitute zusammenarbeiten,<br />
hat das BFI seinen festen Sitz (Bild 1).<br />
Das BFI ist eine gemeinnützige GmbH<br />
mit dem Stahlinstitut VDEh als einzigen<br />
Gesellschafter. Gegründet wurde das BFI<br />
1968. Durch die stetige und enge Zusammenarbeit<br />
mit führenden Stahlunternehmen<br />
ist es seitdem ein wichtiges Bindeglied<br />
zwischen Grundlagenforschung und<br />
betrieblicher Anwendung in der Stahlindustrie.<br />
Insgesamt 13 Abteilungen, in den<br />
drei Fachbereichen „<strong>Energie</strong>- und Ressourcentechnik“,<br />
„Prozesstechnik“ und „Messund<br />
Automatisierungstechnik“ behandeln<br />
aktuelle Fragestellungen der Stahlindustrie<br />
(Bild 2).<br />
Dabei stehen die Steigerung und Verbesserung<br />
von Produktqualität, Produktivität,<br />
Ressourcen- und <strong>Energie</strong>effizienz,<br />
sowie Wirtschaftlichkeit bei der Stahlproduktion<br />
im Vordergrund. Durch seine<br />
breite fachliche Kompetenz liefert das BFI<br />
in allen Bereichen der Herstellung von<br />
Stahlprodukten wichtige Impulse bei der<br />
Entwicklung und Optimierung von Fertigungsverfahren<br />
und -prozessen.<br />
Die Entwicklung neuer, hocheffizienter<br />
Industriebrenner- und <strong>Energie</strong>managementsysteme<br />
für die Stahlindustrie erfolgt<br />
am BFI durch die Abteilungen „Industrieofen-<br />
und Verbrennungstechnik“ sowie<br />
„Gastechnik und <strong>Energie</strong>wirtschaft“. Das<br />
Tätigkeitsfeld dieser Abteilungen erstreckt<br />
sich über weite Teile der Prozessroute zur<br />
Herstellung von Stahlprodukten, welche<br />
schematisch in Bild 3 dargestellt ist.<br />
Bereits am Anfang der Prozessroute in<br />
den Winderhitzern der Hochöfen, den Sinteranlagen<br />
und den Koksöfen finden sich<br />
Brennersysteme. Im weiteren Verlauf der<br />
Prozessroute ist beispielsweise im Bereich<br />
der Sekundärmetallurgie und der Gießanlagen<br />
eine brennerbasierte Beheizung von<br />
Transportpfannen erforderlich. Zur Warmumformung<br />
in Walzwerken und Schmieden<br />
werden ebenso gasbeheizte Öfen eingesetzt<br />
wie bei der Oberflächenveredelung<br />
und Wärmebehandlung zur gezielten<br />
Einstellung der geforderten Produktqualität.<br />
Zudem entstehen bei einigen der Prozessschritte,<br />
wie etwa in den Koks- oder<br />
Hochöfen, Prozessgase, welche häufig bei<br />
den Erwärmungsprozessen als Brenngase<br />
genutzt werden.<br />
Die Entwicklung der dort eingesetzten<br />
Brenner- und Wärmerückgewinnungsanlagen<br />
sowie der <strong>Energie</strong>managementsysteme<br />
gehört zu den Kernaufgaben der o. g.<br />
Abteilungen und wird seit Jahren erfolgreich<br />
am BFI durchgeführt.<br />
Ziele der Entwicklungsarbeiten sind:<br />
■■<br />
Brennstoff-/Primärenergieeinsparung<br />
■■<br />
Verminderung von CO 2 -Freisetzung<br />
■■<br />
Senkung von Schadgasemissionen<br />
67
IM PROFIL Folge 12<br />
■■<br />
Steigerung der Produktivität<br />
■■<br />
Verkürzung von Behandlungs-/Liegezeiten<br />
■■<br />
Steigerung der Produktqualität.<br />
Eine Auswahl der aktuellen Forschungsarbeiten<br />
in den genannten Bereichen am BFI<br />
wird im Folgenden näher dargestellt. Eine<br />
vollständige Übersicht aller Arbeiten findet<br />
Bild 2: Organisation des BFI<br />
sich unter ww.bfi.de, inklusive Kontaktdaten<br />
der Ansprechpartner.<br />
SENKUNG VON ENERGIE-<br />
BEDARF UND SCHADSTOFF-<br />
FREISETZUNG AN KOKSÖFEN<br />
Der <strong>Energie</strong>bedarf zur Beheizung von Koksöfen<br />
beträgt rd. 3,4 GJ/tKoks und es werden<br />
u.a. NO x , SO 2 und Staub mit dem<br />
Abgas emittiert. Am BFI wurde im Rahmen<br />
eines Forschungsprojekts ein Modell eines<br />
Koksofenheizzuges entworfen und gebaut<br />
(Bild 4, links). Verschiedene Einflüsse (z.B.<br />
Vorwärmtemperatur, Verhältnis Brennluft/<br />
Brenngas, Abgasrezirkulation, Rohgasübertritt)<br />
auf die Abgaszusammensetzung und<br />
Temperaturverteilung im Koksofenheizzug<br />
wurden im Versuchsreaktor untersucht.<br />
Auch Verbrennungsanomalien, wie z.B. der<br />
Rohgasübertritt durch Risse in der Wand<br />
zwischen Kokskammer und Heizzug oder<br />
zugesetzte Brenngas- oder Brennluftdüsen,<br />
wurden im Versuchsreaktor nachgebildet.<br />
Darauf basierend wurden Verbrennungsparameter<br />
bestimmt, die eine schnelle Detektion<br />
von Verbrennungsanomalien bei der<br />
Koksofenbeheizung ermöglichen. Mit diesen<br />
Informationen und ergänzenden CFD-<br />
Simulationen, siehe Bild 4 rechts, das beispielhaft<br />
die Sauerstoffverteilung im Heizzug<br />
bei verschiedenen Rohgasübertritten<br />
zeigt, wurden Maßnahmen zur Optimierung<br />
der Koksofenbeheizung und Verringerung<br />
der Emissionen getroffen. Es wurde<br />
z.B. als Parameter zur Detektion eines unerwünschten<br />
Rohgasübertritts von der Kokskammer<br />
in den Heizzug ein erhöhter Sauerstoff-<br />
und Staubgehalt im Abgas<br />
bestimmt. Damit ist es möglich aus der<br />
Abgasanalyse exakte Rückschlüsse auf die<br />
Qualität der Koksofenbeheizung zu schließen<br />
und ggf. Verbesserungsmaßnahmen<br />
schnell einzuleiten.<br />
Bild 3: Prozessroute<br />
zur Herstellung<br />
von Stahlprodukten<br />
68 gaswärme international 2012-6
Folge 12<br />
IM PROFIL<br />
STEIGERUNG DER ENERGIE-<br />
EFFIZIENZ AN WINDER-<br />
HITZERN<br />
Zur Herstellung von Roheisen werden in<br />
einen Hochofen mittlerer Leistung rund<br />
250.000 m 3 i.N./h Heißwind mit einer Temperatur<br />
von rund 1.150 °C eingeblasen. Dies<br />
entspricht einem <strong>Energie</strong>einsatz von<br />
1,8 GJ/tRE. Winderhitzer erzeugen den<br />
Heißwind nach dem Regenerativ-Prinzip,<br />
wie in Bild 5 dargestellt. Als Brenngas wird<br />
üblicherweise Hochofengas eingesetzt,<br />
dessen relativ geringer Heizwert durch Beimischung<br />
hochkalorischer Brenngase<br />
(Koksofengas, Erdgas, etc.) angehoben wird.<br />
In der Regel werden drei bis vier Winderhitzer<br />
pro Hochofen eingesetzt, die zeitversetzt<br />
zwischen Heiz- und Windperiode<br />
wechseln. In einem laufenden Forschungsvorhaben<br />
werden in Zusammenarbeit mit<br />
verschiedenen Industrie- und Forschungspartnern<br />
Ansätze zur Steigerung der Effizienz<br />
untersucht und entwickelt. Arbeitspunkte<br />
sind hier unter anderem die Sauerstoffanreicherung<br />
der Brennluft und rekuperative<br />
Medienvorwärmung. Ein weiterer<br />
wichtiger Aspekt ist die Betrachtung der<br />
optimalen Kuppeltemperatur der Anlage<br />
in Abhängigkeit der Brenngas- und Oxidatorbeschaffenheit<br />
zur Steigerung der <strong>Energie</strong>effizienz.<br />
Es wird ein Prozessmodell zur<br />
Erstellung einer Best-Practice-Guideline<br />
entwickelt. Die Ergebnisse dienen als<br />
Grundlage für eine verbesserte Regelung<br />
der Winderhitzer.<br />
REGENERATIVE BRENNER-<br />
SYSTEME AN SCHMIEDEÖFEN<br />
Schmiede- und Walzwerksöfen arbeiten<br />
mit einer Prozesstemperatur von über<br />
1.200 °C. Durch die damit verbundene<br />
hohe Abgastemperatur besteht hier ein<br />
erhebliches <strong>Energie</strong>einsparpotential.<br />
Heute wird an diesen Öfen noch vorwiegend<br />
eine rekuperative Brennluftvorwärmung<br />
zur Wärmerückgewinnung eingesetzt,<br />
welche jedoch systembedingt<br />
Brennlufttemperaturwerte von lediglich<br />
ca. 400 °C erreicht.<br />
Zur Steigerung der <strong>Energie</strong>effizienz dieser<br />
Ofenanlagen wurde am BFI das kompakte<br />
Rohr-Regenerator-Brenner-System<br />
ROREBS entwickelt. Es beinhaltet einen<br />
thermischen Regenerator zur Brennluft-<br />
6-2012 gaswärme international<br />
vorwärmung auf bis zu 1.000 °C. In Kombination<br />
mit einem innovativen und hochtemperaturstabilen<br />
Flachflammenbrenner<br />
wird es bereits an mehreren Schmiedeöfen<br />
mit bis zu 250 t Einsatzgewicht erfolgreich<br />
eingesetzt (Bild 6).<br />
Zum Nachweis der erreichten <strong>Energie</strong>effizienzsteigerung<br />
wurden diese Öfen mit<br />
baugleichen aber konventionell rekuperativ<br />
beheizten Öfen auf Basis von Betriebs-<br />
messungen verglichen. Der spezifische<br />
Brenngasverbrauch der ROREBS-beheizten<br />
Öfen liegt im Durchschnitt etwa 30 %<br />
unter dem der rekuperativ beheizten Öfen.<br />
Die Temperaturgleichmäßigkeit und<br />
Qualität der neuen Beheizungstechnik ist<br />
dabei ebenso gut wie bei konventionellen<br />
Systemen und die Grenzwerte der TA-Luft<br />
werden eingehalten. Auch die Standzeiten<br />
sind vergleichbar. Weitere Vorteile des<br />
Bild 4: links: Modell eines Koksofenheizzugs an der BFI-Brennerversuchsanlage,<br />
rechts: Sauerstoffverteilung im Heizzug bei 0 %, 10 %, 75 % Rohgasübertritt<br />
Bild 5: Schematische (links) und fotografische (rechts) Darstellung von Winderhitzern<br />
69
IM PROFIL Folge 12<br />
Bild 6: Schmiedeofen mit regenerativer Wärmerückgewinnung<br />
des Temperaturniveaus von weniger als<br />
1.000 °C hat der konvektive Wärmeübergang<br />
an das Nutzgut hier einen maßgeblichen<br />
Einfluss auf die Effizienz der Erwärmung.<br />
Eine Erhöhung des konvektiven<br />
Wärmeübergangs an das Nutzgut führt<br />
daher zu einer Steigerung der Aufheizgeschwindigkeit,<br />
was sowohl die Anlagenleistung<br />
als auch deren energetische Effizienz<br />
nachhaltig verbessert. Da eine Konvektionserhöhung<br />
mithilfe von Umwälzgebläsen<br />
an solchen Öfen häufig nicht wirtschaftlich<br />
realisierbar ist, wird aktuell am<br />
BFI, und in Zusammenarbeit mit verschieneuen<br />
Systems gegenüber der konventionellen<br />
Technik sind der deutlich verringerte<br />
Druckverlust auf der Brennluftseite,<br />
der weitgehende Verzicht auf Kühl- und<br />
Spülluft sowie der umschaltfreie Brenner-<br />
Betrieb von Kalt- bis Heißluftbetrieb.<br />
ENERGIEEFFIZIENTE UND<br />
QUALITÄTSSTEIGERNDE<br />
BEHEIZUNG VON WÄRME-<br />
BEHANDLUNGSÖFEN<br />
Zur Wärmebehandlung hochwertiger<br />
Metall-Erzeugnisse werden in vielen Fällen<br />
direktbeheizte Öfen eingesetzt. Aufgrund<br />
Bild 7: Strömungsbild der numerischen Simulation eines Brennerkopfs<br />
denen Industriepartnern, ein neuartiger<br />
Hoch-Impuls-Brenner entwickelt.<br />
Dieser Brenner wird dabei auf einer, in<br />
diesem Bereich neuartigen Führung des<br />
Verbrennungsprozesses beruhen. Hierdurch<br />
können die Verbrennungsgase mit<br />
erheblich höherer Geschwindigkeit aus<br />
dem Brenner austreten als bei bisher verfügbaren<br />
Impuls-Brennern (Bild 7). Diese<br />
höhere Austrittsgeschwindigkeit führt,<br />
über eine entsprechende Anhebung der<br />
Ofenatmosphärenumwälzung, zu der<br />
angestrebten Konvektionserhöhung und<br />
damit zur Steigerung der Produktionsleistung<br />
und <strong>Energie</strong>effizienz der Anlage. Darüber<br />
hinaus soll durch die neue Prozessführung<br />
der Anteil der giftigen Stickoxide<br />
in den Verbrennungsabgasen auf ein Minimum<br />
reduziert werden.<br />
Universelles Brenngasmessgerät<br />
zur effizienten Brenngasnutzung<br />
An Anlagen verschiedener Industriezweige<br />
wie z.B. der Eisen- und Stahlindustrie, der<br />
chemischen Industrie und im Bereich der<br />
Biogaserzeugung werden Brenngase mit<br />
unterschiedlicher Qualität gewonnen.<br />
Diese, aber auch netzbezogene Erdgase<br />
unterliegen z.T. starken Veränderungen in<br />
der Zusammensetzung. Damit ändern sich<br />
die verbrennungstechnischen Eigenschaften<br />
wie z.B. Heizwert, Mindestluftbedarf,<br />
Wobbezahl und Abgasmenge kurzfristig.<br />
Für eine effiziente Nutzung der Brenngase<br />
ist die genaue Kenntnis der gesamten<br />
Eigenschaften notwendig. Hierfür werden<br />
üblicherweise Heizwertmessgeräte eingesetzt.<br />
Kommt es zu spontanen Änderungen<br />
in der Gasbeschaffenheit, sinkt jedoch<br />
die Genauigkeit dieser Messgeräte. In<br />
einem Forschungsvorhaben wurde am BFI<br />
ein Messsystem entwickelt, das durch<br />
Kombination bewährter Heizwertmesstechnik<br />
und preisgünstiger Gas-Analysatoren<br />
Änderungen in der Gasbeschaffenheit<br />
schnell erfasst. Mit Hilfe neuer Berechnungsalgorithmen<br />
werden die Änderungen<br />
zeitnah ermittelt. Der fertiggestellte<br />
Demonstrator (Bild 8) bestimmt sogar bei<br />
Gasgruppenwechsel (z.B. Koksofengas auf<br />
Gichtgas) die verbrennungstechnischen<br />
Eigenschaften mit einer relativen Messabweichung<br />
von unter 2 % und einer T90-<br />
Zeit von rund 8 s.<br />
70 gaswärme international 2012-6
Folge 12<br />
IM PROFIL<br />
Bild 8: Demonstrator des universellen<br />
Brenngasmessgerätes<br />
Bild 9: ORC-Anlage mit drei auf dem Dach montierten Verflüssigern<br />
STEIGERUNG DER ENERGIE-<br />
EFFIZIENZ AN SCHMIEDE-<br />
ÖFEN MITTELS ABWÄRME-<br />
VERSTROMUNG<br />
Die Abwärme aus industriellen Feuerungsanlagen<br />
wird nur teilweise in Wärmerückgewinnungssystemen<br />
oder gar nicht<br />
genutzt. Große Wärmemengen gehen<br />
ungenutzt an die Umgebung verloren.<br />
Diese ungenutzte Abwärme bietet großes<br />
Potential für die Nutzung zur Stromerzeugung<br />
z.B. mittels ORC-Anlagen (Bild 9).<br />
Aktuell wird am BFI in Kooperation mit<br />
einem Schmiedebetrieb an der Senkung<br />
des Fremdstrombezuges durch Abwärmenutzung<br />
einer Ofengruppe gearbeitet.<br />
Durch systematische Messungen wurden<br />
die Abwärmepotentiale ermittelt und<br />
<strong>Energie</strong>bilanzen zur Abschätzung der Wärmeströme<br />
in Abhängigkeit vom Betrieb<br />
der Öfen durchgeführt. Die rd. 500 °C heißen<br />
Abwärmeströme der Schmiedeöfen<br />
werden über eine Sammelleitung und<br />
einen Wärmeübertrager einer ORC-Anlage<br />
zugeführt und dort verstromt. Die maximale<br />
elektrische Leistung liegt bei 300 kW.<br />
Ergänzend wurde am BFI ein Ofenmanagementprogramm<br />
erstellt, das die Abwärmeströme<br />
in Abhängigkeit von der Produktionsplanung<br />
und die daraus zu erzielende<br />
Stromproduktion prognostiziert. Damit ist<br />
6-2012 gaswärme international<br />
es möglich die Ofenfahrweise so zu regeln,<br />
dass bei gleichbleibender Produktionsqualität<br />
und -quantität die Stromausbeute<br />
maximiert wird.<br />
WERKZEUGE UND DIEN-<br />
STLEISTUNGEN DES BFI<br />
Grundlage für die erfolgreich durchgeführten<br />
und hier exemplarisch beschriebenen<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten am<br />
BFI ist eine gekoppelte und problemorientierte<br />
Arbeitsweise. Durch die Kombination<br />
aus Betriebsuntersuchungen, experimentellen<br />
Untersuchungen im Technikum und<br />
numerischen Berechnungen können die<br />
wesentlichen Aspekte der ablaufenden<br />
<strong>Prozesse</strong> detailliert erfasst, berechnet und<br />
abgebildet werden. Hierzu stehen am BFI<br />
eine Wärmestelle, eine eigene moderne<br />
Brennerversuchsanlage sowie ein kompetentes<br />
CFD-Team zur Verfügung. Zudem ist<br />
das BFI vom DVGW als Sachverständigenstelle<br />
für industrielle Gasverwendung im<br />
Bereich der Erzeugung, Bearbeitung und<br />
Behandlung von Eisen, Stahl und Nicht-<br />
Eisen-Metallen anerkannt.<br />
WÄRMESTELLENARBEITEN<br />
Die Anforderungen an wärmetechnische<br />
Anlagen steigen kontinuierlich, besonders<br />
im Hinblick auf Fragen der rationellen<br />
<strong>Energie</strong>ausnutzung und Leistungssteigerung.<br />
Das BFI bietet in diesem Themenfeld<br />
eine Reihe von Dienstleistungen an, welche<br />
zudem Grundlage für jede problemorientierte<br />
Entwicklungsarbeit sind.<br />
Hierzu zählen beispielsweise:<br />
■■<br />
Studien für Schmelz-, Wärm- und Wärmebehandlungsöfen<br />
■■<br />
Erstellung von Wärmebilanzen<br />
■■<br />
Kalibrierung und Überprüfung der<br />
Betriebsmesseinrichtungen<br />
■■<br />
Messung der Nutzguttemperatur und<br />
Sondermessungen<br />
■■<br />
Ofenabnahmen.<br />
Zur Optimierung der Guterwärmung im<br />
Ofen ist beispielsweise die Kenntnis des<br />
örtlichen und zeitlichen Verlaufs der Temperatur<br />
im Nutzgut nötig. Das BFI setzt<br />
hierfür moderne Messtechnik ein, die auf<br />
den jeweiligen betrieblichen Einsatzfall<br />
abgestimmt wird. Bild 10 zeigt beispielhaft<br />
einen mit Thermoelementen bestückten<br />
Versuchsblock bei der Erwärmung im<br />
Ofen. Die gewonnenen Ergebnisse dienen<br />
als Ausgangspunkt für die Optimierung<br />
des Ofenbetriebs und stellen ein wichtiges<br />
Element im Qualitätsmanagement des<br />
Betriebs dar.<br />
Direkte Vorteile für den Betreiber liegen<br />
in einer verbesserten Prozesstransparenz<br />
71
IM PROFIL Folge 12<br />
Bild 10: Präparierter Block zur Durchwärmungsmessung<br />
und -effizienz. Hieraus resultieren <strong>Energie</strong>einsparungen<br />
und durch die verringerten<br />
Temperatur-Abweichungen im Nutzgut<br />
Qualitätsvorteile. Weiterhin sind diese Messungen<br />
ein wichtiges Element zur steten<br />
Überprüfung der zugesicherten und erforderlichen<br />
Eigenschaften von Thermoprozessanlagen.<br />
BRENNERVERSUCHSANLAGE<br />
Zur experimentellen Untersuchung von<br />
Industriebrennern betreibt das BFI eine<br />
eigene Brennerversuchsanlage (Bild 11).<br />
Bild 11: Brennerversuchsanlage des BFI<br />
Die zentrale Brennkammer der Anlage<br />
bietet durch ihre Größe die Möglichkeit,<br />
auch sehr leistungsstarke Industriebrenner,<br />
bis in den einstelligen Megawatt-Bereich<br />
hinein, zu testen. Die maximal zulässige<br />
Brennkammertemperatur beträgt dabei<br />
1.400 °C. Als Brenngas stehen Erd-, Koksofen-<br />
und Gichtgas zur Verfügung, jeweils<br />
mit einer heizwertbezogenen Leistung<br />
von zwei Megawatt. Die Gasversorgung<br />
erfolgt durch den direkten Anschluss an<br />
ein Hüttennetz, sodass zusätzlich auch<br />
eine Versorgung mit technischen Gasen<br />
wie Sauerstoff, Stickstoff und Luft gewährleistet<br />
ist. Weitere Gase können bei Bedarf<br />
über Flaschenbündel integriert werden.<br />
Neben einer Rein-Brenngasversorgung<br />
erlaubt die zentrale Medienversorgung<br />
auch eine kontrollierte Mischung der verfügbaren<br />
Gase. Außerdem kann sowohl<br />
die Brennluft, als auch das verwendete<br />
Brenngas definiert vorgewärmt werden.<br />
Hier die technischen Daten der Anlage<br />
im Überblick:<br />
■■<br />
Brennkammer: 2 m x 2 m x 6 m;<br />
T max = 1.400 °C<br />
■■<br />
Brenngase: Erd-, Koksofen-, Gichtgas;<br />
je 2 MW<br />
■■<br />
Technische Gase: Luft, Sauerstoff,<br />
Stickstoff<br />
■■<br />
Vorwärmung: Brennluft bis 1.000 °C,<br />
Brenngas bis 500 °C<br />
■■<br />
Lokale und globale Messung von Druck-,<br />
Temperatur-, Konzentrationswerten<br />
Die Anlage bietet damit die Möglichkeit<br />
reale Betriebsbedingungen im Technikum<br />
exakt nachzubilden. Für die Arbeiten des<br />
BFI im Bereich der Industriebrennerentwicklung<br />
ist sie daher ein unverzichtbares<br />
Hilfsmittel.<br />
NUMERISCHE SIMULATIONEN<br />
Ein wesentlicher Aspekt bei der Optimierung<br />
von Industrieöfen und deren Brennerund<br />
Beheizungstechnik ist die numerische<br />
Simulation. Die stetige Verbesserung der<br />
Modelle und die steigende Hardwarekapazität<br />
ermöglichen die Vorausberechnung<br />
von Gesamtanlagen und Anlagenteilen.<br />
Dadurch werden der experimentelle Aufwand<br />
und das Risiko beim betrieblichen<br />
Einsatz drastisch reduziert. Die Anwendung<br />
kommerzieller CFD- und FEM-Techniken<br />
am BFI ermöglicht es, die in den Öfen<br />
ablaufenden komplexen Strömungs-, Reaktions-<br />
und Wärmeübertragungsprozesse<br />
dreidimensional abzubilden, Optimierungsmaßnahmen<br />
abzuleiten und im Vorfeld<br />
einer Umsetzung zu überprüfen.<br />
Die Brenneroptimierung ist allgemein<br />
ein wichtiger Baustein vor allem in der<br />
Weiterentwicklung von Wärm- und Wärmebehandlungsöfen.<br />
Entscheidend für<br />
eine erfolgreiche energetische Optimierung<br />
ist jedoch auch die ganzheitliche<br />
Betrachtung der ablaufenden <strong>Prozesse</strong> in<br />
72 gaswärme international 2012-6
Folge 12<br />
IM PROFIL<br />
solchen Öfen. So spielt beispielsweise der<br />
Wärmeeintrag in das Nutzgut eine<br />
wesentliche Rolle bei der Einhaltung der<br />
geforderten Qualitätsmerkmale. Hier werden<br />
mit Hilfe der numerischen Simulation<br />
die Wärmeübertragung im Ofen aufgrund<br />
der Brenneranordnung zum Nutzgut<br />
oder durch die Brennereinstellungen,<br />
sowie die gegenseitige Beeinflussung der<br />
Nutzgüter bei Mehrfachbelegung im<br />
Modell abgebildet und somit als Grundlage<br />
für die Optimierung herangezogen.<br />
In Bild 12 sind beispielsweise Ringe als<br />
Nutzgut in einem Wärmofen zu sehen.<br />
Die Unterschiede im radiativen und konvektiven<br />
Wärmeübertragungsanteil sind<br />
deutlich erkennbar. Hier konnte eine Verbesserung<br />
der Ringerwärmung durch<br />
Erhöhung des konvektiven Wärmestromanteils<br />
erfolgen.<br />
FAZIT<br />
Die <strong>Energie</strong>effizienz in der Stahlindustrie<br />
hat sich in den letzten Jahren, auch durch<br />
die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten<br />
am BFI, bereits verbessert. Allerdings sind<br />
hier noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft.<br />
Die konsequente Entwicklung immer<br />
effizienterer Erwärmungsverfahren ist<br />
daher von zentraler Bedeutung. Neben der<br />
Schonung von Ressourcen und Primärenergieträgern<br />
trägt sie zu einer Reduzierung<br />
umweltbelastender Emissionen bei<br />
und stärkt darüber hinaus nachhaltig die<br />
Wettbewerbsfähigkeit der produzierenden<br />
Unternehmen.<br />
Bild 12: Radiativer und konvektiver Wärmestrom an Ringen<br />
Das BFI hat in enger Zusammenarbeit<br />
mit seinen Partnerunternehmen aus der<br />
Stahlindustrie in den letzten Jahren hierzu<br />
erfolgreich seinen Beitrag geleistet und<br />
wird dies auch in Zukunft weiterhin tun.<br />
Die Entwicklung energieeffizienterer<br />
Beheizungsanlagen am BFI ist jedoch<br />
nicht zwangsläufig ausschließlich für die<br />
Stahlindustrie von Relevanz. Auch die<br />
Keramik-, Aluminium- und NE-Metallsowie<br />
die Glas-Industrie können von den<br />
Entwicklungen profitieren. Da hier ebenfalls<br />
große <strong>Energie</strong>mengen für verfahrenstechnische<br />
Vorgänge bei hoher Prozesstemperatur<br />
umgesetzt werden, können<br />
viele energetische bzw. prozesstechnische<br />
Verbesserungen direkt nutzbringend<br />
auf diese Bereiche übertragen<br />
werden.<br />
Autoren:<br />
Dipl.-Ing. M. Velten<br />
Dr.-Ing. R. Giese<br />
Dipl.-Ing. S. Kotzich<br />
Dr.-Ing. F. Mintus<br />
Dr.-Ing. A. Queck<br />
Dipl.-Ing. B. Stranzinger<br />
Dipl.-Ing. W. Bender<br />
Kontakt:<br />
VDEh-Betriebsforschungsinstitut<br />
GmbH<br />
Sohnstraße 65<br />
40237 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211/6707-618<br />
marc.velten@bfi.de<br />
www.bfi.de<br />
4. Praxisseminar<br />
Effiziente<br />
BrEnnErtEchnIk<br />
für Industrieöfen<br />
Termin:<br />
• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />
Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 23.04.2013<br />
Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 24.04.2013<br />
Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel Essen,<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
6-2012 gaswärme international<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.gwi-brennertechnik.de<br />
powered by<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />
gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />
und Industrieöfen<br />
Veranstalter<br />
73
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ZUKUNFT<br />
Erhältlich<br />
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der Bezug um ein Jahr.<br />
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Land, PLZ, Ort<br />
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Leserservice gwi<br />
Postfach 91 61<br />
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Branche/Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
97091 Würzburg<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen<br />
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nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung<br />
des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice gwi, Postfach 91 61, 97091 Würzburg<br />
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werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung<br />
erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag<br />
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Ort, Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
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WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
Geschäfte rund um den Globus:<br />
Gefragt sind interkulturelle Generalisten<br />
von Barbara Dreifert<br />
Dienstleistungen und fachkompetente<br />
Führungskräfte und Mitarbeiter, sondern<br />
auch zunehmend Personal, das sich auf<br />
Geschäftspartner anderer Kulturkreise einstellen<br />
kann.<br />
Quelle: Carl Duisberg Centrum<br />
<strong>International</strong>e Zusammenarbeit in der<br />
Wirtschaft verlangt von Fach- und Führungskräften<br />
Sprachkenntnisse und eine<br />
intensive Vorbereitung auf die Kultur und<br />
Arbeitsweise anderer Länder. Beides ist entscheidend<br />
für den geschäftlichen Erfolg.<br />
Vielen Unternehmen ist das bewusst, aber<br />
sie tun noch zu wenig, um ihre Mitarbeiter<br />
zu qualifizieren.<br />
Einkäufer entscheiden, ob sie T-Shirts in<br />
Südamerika, Asien oder im mittleren Osten<br />
einkaufen, ein amerikanischer Vertriebsleiter<br />
in einem französischen Unternehmen<br />
verantwortet eine global passende Vertriebsstrategie,<br />
und ein deutsches IT-Unternehmen<br />
eröffnet eine Niederlassung in<br />
Amerika. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
mit anderen Ländern nimmt im Zuge<br />
der Globalisierung stetig zu. Laut einer<br />
6-2012 gaswärme international<br />
Umfrage des Deutschen Industrie- und<br />
Handelkammertages (DIHK) wollen zwei<br />
Drittel der bereits im Ausland aktiven<br />
Unternehmen ihre Auslandsgeschäfte in<br />
den nächsten Jahren weiter ausbauen.<br />
Mehr als jedes zweite Unternehmen plant<br />
in den nächsten fünf Jahren, sich insbesondere<br />
Asien zuzuwenden.<br />
Durch Verhandlungen, Geschäftsabschlüsse<br />
und Meetings rund um den Globus<br />
kommen Geschäftsleute aus den<br />
unterschiedlichsten Ländern und Kontinenten<br />
in Kontakt. Für weltweit operierende<br />
Unternehmen bedeutet dies, ihre<br />
Personalentwicklung auf die Herausforderungen<br />
der internationalen Geschäftswelt<br />
auszurichten. Unternehmen, die international<br />
erfolgreich sein wollen, brauchen nicht<br />
nur qualitativ hochwertige Produkte,<br />
INTERKULTURELLE UND<br />
FREMDSPRACHLICHE<br />
KOMPETENZ<br />
„Für einen in Europa tätigen Handels- und<br />
Touristikkonzern ist die interkulturelle und<br />
fremdsprachliche Kompetenz der Führungskräfte<br />
und Mitarbeiter ein integraler<br />
Bestandteil der <strong>International</strong>isierung. Führungskräfte<br />
und Mitarbeiter müssen bereit<br />
sein, die jeweiligen Kulturen des Gastlandes<br />
zu kennen und zu verstehen sowie in<br />
der Kultur sensibel zu agieren. Sie sollten<br />
sich auf das Land einlassen, sich integrieren<br />
und bereit sein, auch die Landessprache<br />
zu erlernen“, sagt Ursula Schütze-Kreilkamp,<br />
Leiterin Obere Führungskräfteentwicklung<br />
der Rewe Group. Der führende<br />
Handels- und Touristikkonzern in Europa<br />
beschäftigt mehr als 320.000 Mitarbeiter,<br />
davon 100.000 im Ausland, vorwiegend in<br />
den osteuropäischen Ländern.<br />
Für Schütze-Kreilkamp steht sprachliche<br />
Kompetenz an erster Stelle für die<br />
Tätigkeit im Ausland. Viele Firmen vernachlässigen<br />
die sprachliche Qualifikation.<br />
Laut einer Umfrage der EU-Kommission im<br />
europäischen Mittelstand gehen oft kleine<br />
und mittlere Unternehmen wegen mangelnder<br />
Sprachkenntnisse bei der Auftragsvergabe<br />
leer aus. Von 2.0
WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
reicht das Schulenglisch meist nicht aus“,<br />
sagt Dr. Kai B. Schnieders, Geschäftsführer<br />
der Carl Duisberg Centren. „Die Sprache<br />
richtig zu beherrschen bedeutet, in ihr<br />
denken zu können. Wer in seiner Muttersprache<br />
verhaftet bleibt und seine Gedanken<br />
zunächst ins Englische übersetzen<br />
muss, hat bei Verhandlungen oder Diskussionen<br />
schon verloren.“<br />
INTERKULTURELLE<br />
GENERALISTEN<br />
Seit 50 Jahren bereiten die Carl Duisberg<br />
Centren Fach- und Führungskräfte auf ihre<br />
internationalen Aufgaben vor. Der erfahrene<br />
Bildungsanbieter ist einer der ersten<br />
auf dem Markt, der mit einer interdisziplinären<br />
Kombination aus Management-<br />
Skills, internationalem Englisch und interkultureller<br />
Sensibilisierung für die Arbeit in<br />
multikulturellen Teams Führungskräfte<br />
und Mitarbeiter fit macht für die globalisierte<br />
Geschäftswelt. Teilnehmer lernen<br />
neben den gesellschaftlichen Hintergründen<br />
des jeweiligen Landes in erster Linie<br />
die unterschiedlichen Kommunikationsund<br />
Denkweisen kennen. So können sie<br />
Anfängerfehler im Umgang mit der anderen<br />
Kultur vermeiden.<br />
„Die Zeiten, in denen Firmen ein paar<br />
Spezialisten hatten, die für längere Zeit in<br />
ein bestimmtes Land entsandt wurden,<br />
und in denen vom Rest der Belegschaft<br />
keinerlei interkulturelle Fähigkeiten verlangt<br />
wurden, sind endgültig vorbei“, sagt<br />
Schnieders. Dies belegt eine Studie der<br />
Carl Duisberg Centren: Firmen pflegen<br />
heute Kontakt zu vielen verschiedenen<br />
ausländischen Partnern. Der Trend geht<br />
hin zum interkulturellen Generalisten. „Firmen<br />
brauchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
die eine hohe allgemeine Kompetenz<br />
haben, mit Menschen aus anderen<br />
Ländern zusammenzuarbeiten“, so Schnieders.<br />
und Konflikten. „Von daher ist es besonders<br />
zum Start von internationalen Projekten<br />
sinnvoll, die Projektmitarbeiter mit interkulturellen<br />
Trainings oder Sprachunterricht zu<br />
unterstützen“, sagt Sonja Kokoschka, Abteilungsleiterin<br />
Personalentwicklung bei der<br />
E-Plus Gruppe. „Vieles lernen sie allerdings<br />
erst mittendrin, wenn es zu dem einen<br />
oder anderen Missverständnis kommt.<br />
Dann ist die Kunst, damit offen umzugehen,<br />
sich mit den Kollegen darüber auszutauschen<br />
und es beim nächsten Mal besser<br />
zu machen. Um Learning on-the-job<br />
kommt man meist nicht herum – das geht<br />
den ausländischen Kollegen mit uns Deutschen<br />
umgekehrt schließlich genauso.“<br />
In vielen Fällen könnte es besser laufen<br />
und Konflikte von vorneherein vermieden<br />
werden, wenn Teams nicht nur zum Projektbeginn<br />
interkulturelle Trainings erhielten,<br />
so die Erfahrung von Susan Hoppe, die<br />
bei den Carl Duisberg Centren interkulturelle<br />
Trainings entwickelt und durchführt.<br />
Auf Folgetrainings verzichten viele Firmen,<br />
und Teammitglieder verschweigen Probleme,<br />
aus Angst das Gesicht zu verlieren.<br />
„Mangelnde Zeit ist das größte Hindernis<br />
für eine gute Vorbereitung“, so Hoppe. „Firmen<br />
sind bereit, maximal zwei Tage für<br />
länderspezifische Trainings ihrer Mitarbei-<br />
ter zu investieren. Gewünscht wird ein<br />
Rundumpaket für die Welt und das am<br />
besten in vier Stunden.“ Do’s and Don’ts zu<br />
vermitteln reicht nicht aus, so die gebürtige<br />
Amerikanerin. Es müssen auch die<br />
dahinter stehenden Werte sowohl der<br />
eigenen als auch der fremden Kultur deutlich<br />
gemacht werden.<br />
Unternehmen, die im internationalen<br />
Wettbewerb erfolgreich sein wollen, brauchen<br />
eine Geschäftskultur, die eine respektvolle<br />
und klare Kommunikation mit<br />
ihren Partnern aus anderen Kulturen pflegt.<br />
Langfristige Investitionen in die Beziehungspflege<br />
zahlen sich aus, auch für<br />
kleine und mittelständische Unternehmen,<br />
die zunehmend auf internationale Präsenz<br />
angewiesen sind.<br />
AUTOR<br />
Barbara Dreifert<br />
Journalistin und Texttrainerin<br />
Bonn<br />
b.dreifert@dreikomm.de<br />
Trainings helfen Konflikte zu<br />
vermeiden<br />
<strong>International</strong>e Begegnungen im Geschäftsleben<br />
gestalten sich oft schwierig. Das<br />
liegt nicht am fehlenden fachlichen Wissen,<br />
sondern an unterschiedlichen kulturell<br />
bedingten Wertevorstellungen und den<br />
daraus entstehenden Missverständnissen<br />
Quelle: Carl Duisberg Centrum<br />
76 gaswärme international 2012-6
AUS DER PRAXIS<br />
Regulierung verhindert Überschüsse in der<br />
Schutzgasproduktion<br />
Durch die steigenden <strong>Energie</strong>preise<br />
sind inzwischen viele Industriezweige<br />
gezwungen, althergebrachte Praktiken zu<br />
überdenken. Ein Beispiel dafür ist die Härtereibranche,<br />
in der die Schutzgasgeneratoren<br />
bislang meist durchgehend unter<br />
Volllast laufen und die anfallende Überproduktion<br />
einfach abgefackelt wird. Bei Erdgaspreisen<br />
von über 40 Cent werden so<br />
mitunter Zehntausende Euro pro Jahr verbrannt.<br />
Im Frühjahr ließ die Härterei Technotherm<br />
GmbH & Co. KG als erster in<br />
Deutschland einen sogenannten Endoinjector<br />
installieren. Die Anlage, die von der<br />
Avion Europa GmbH & Co. KG vertrieben<br />
wird, regelt die Gassynthese automatisch<br />
auf das jeweils erforderliche Maß. Mischverhältnis<br />
und Temperatur bleiben dabei<br />
erhalten. Mit nur einem umgerüsteten<br />
Generator spart Technotherm dadurch<br />
bereits rund 6 m³/h Erdgas und verringert<br />
seine CO 2 -Emissionen um über 100 t pro<br />
Jahr (Bild 1).<br />
Rund 650 t Stahlteile, wie etwa Getriebekomponenten,<br />
werden bei der Lohnhärterei<br />
in Göppingen jeden Monat wärmebehandelt,<br />
um dem Metall die vom Kunden<br />
gewünschten Eigenschaften zu verleihen.<br />
Als Schutzatmosphäre wird Endogas<br />
in die Öfen geleitet, das eine Oxidation<br />
verhindert und einen Teil des benötigten<br />
Kohlenstoffs in den Prozess einbringt. Im<br />
Werk 2 von Technotherm wurden dazu<br />
bisher für fünf Öfen drei Gasgeneratoren<br />
mit je 64 m³/h eingesetzt. Der redundante<br />
Aufbau sorgt dafür, dass der Bedarf zu<br />
jeder Zeit gedeckt werden kann, hat aber<br />
auch Nachteile: „Die Generatoren lieferten<br />
stets Maximalmengen. Bei geringerem<br />
Bedarf wurde deshalb ein Teil davon<br />
unwirtschaftlich abgefackelt“, berichtet<br />
Simon Schild, Beauftragter für <strong>Energie</strong>und<br />
<strong>Umwelt</strong>management bei Technotherm.<br />
Durchschnittlich mussten etwa<br />
15 m³/h an ungenutztem Endogas verbrannt<br />
werden – ein entscheidender Kostenpunkt<br />
bei den heutigen <strong>Energie</strong>preisen.<br />
6-2012 gaswärme international<br />
Als die Unternehmensleitung im Herbst<br />
2011 auf dem Härtereikolloquium vom<br />
Endoinjector hörte, wurde daher beschlossen,<br />
einen ersten Generator damit auszurüsten<br />
(Bild 2).<br />
AUTOMATISCHE REGULIE-<br />
RUNG DES GASGEMISCHES<br />
Bei der Anlage handelt es sich um eine vollautomatische<br />
Gasmisch- und Regulierungseinheit,<br />
die zum einen das festgelegte Verhältnis<br />
von Luft und Erdgas für die Endogassynthese<br />
sicherstellt und zum anderen<br />
die gesamte Gasproduktion gemessen an<br />
der tatsächlichen Abnahmemenge durch<br />
den Härtereiofen steuert. Das System verfügt<br />
dazu über eine hochsensible Sensorik,<br />
die Druckveränderungen und dadurch den<br />
jeweils aktuellen Gasverbrauch registriert<br />
und an die elektronische Regelung des<br />
Injectors weiterleitet. Diese reduziert oder<br />
erhöht entsprechend die erzeugte Menge<br />
an Endogas, so dass es weder zur Unterversorgung<br />
noch zu Überschüssen kommen<br />
kann. Zusätzlich übernimmt die Anlage<br />
auch die Funktion des Gebläses. Dank eines<br />
integrierten Frequenzumrichters kann so<br />
bei niedriger Gasproduktion selbst die<br />
Motordrehzahl des Ventilators gesenkt werden,<br />
um Strom zu sparen.<br />
Bedient wird das System über ein farbiges<br />
Touchpad, auf dem zusätzlich alle relevanten<br />
Werte grafisch dargestellt werden,<br />
so dass der Benutzer den Überblick über<br />
die aktuellen Parameter hat (Bild 3). Der<br />
Volumenstrom für die Verbrennungsluft<br />
kann hier zwischen 2,8 und 390 m³/h eingestellt<br />
werden, der mögliche Druckbereich<br />
reicht von 34 bis 500 mbar. Insgesamt<br />
kann die Gassynthese mit dieser Technik<br />
bis auf ein Fünftel des Volumens unter Volllast<br />
reduziert werden, bei niedrigeren Werten<br />
wird der Generator ganz abgeschaltet.<br />
Dabei sorgt die Steuerung des Endoinjectors<br />
dafür, dass die Gasproduktion bei<br />
Bedarf schnell und ohne langes Anfahren<br />
oder Einstellen wieder anläuft.<br />
Bild 1: Endogasgenerator mit<br />
E n d o i n j e c t o r<br />
(Quelle: AVION Europa GmbH & Co. KG)<br />
Bild 2: Installierter Injector übernimmt<br />
Funktionen des Durchflussmessers und<br />
des Gebläses<br />
(Quelle: AVION Europa GmbH & Co. KG)<br />
77
AUS DER PRAXIS<br />
Damit zu jeder Zeit das Mischverhältnis<br />
den geforderten Werten entspricht, wurde<br />
die Anlage mit einer präzisen Verhältnisregelung<br />
ausgestattet. Das System verwendet<br />
das Signal der meist vorhandenen<br />
Lambda- oder Sauerstoffsonde und regelt<br />
den Taupunkt kontinuierlich im vorher<br />
vom Anwender definierten Bereich. Über<br />
eine patentierte Einspritzung wird das<br />
Endogas dann in den Ofen eingebracht.<br />
Unabhängig von der Mengenregulierung<br />
wird so die Qualität des Schutzgases verbessert<br />
und Schäden an den Werkstücken<br />
Bild 4: Endoinjector als Stand-Alone-<br />
Lösung im Stahlrahmen<br />
(Quelle: AVION Europa GmbH & Co. KG)<br />
Bild 3: Touchpad<br />
– diverse Sensoren<br />
greifen Taupunkt,<br />
Temperatur,<br />
Mischverhältnis<br />
sowie<br />
Gas- und Luftvolumen<br />
ab.<br />
(Quelle: AVION<br />
Europa GmbH &<br />
Co. KG)<br />
durch eine falsche Justierung des Generators<br />
werden verhindert. Auch die Rußbildung<br />
wird so vermieden. Gleichzeitig kontrolliert<br />
ein anderes Messsystem dauerhaft<br />
die Temperatur, um auch hier die Einhaltung<br />
des konfigurierten Werts sicherzustellen.<br />
Darüber hinaus erfassen weitere<br />
Sensoren, darunter ein Luftmassenmesser<br />
und ein Gaszähler, alle wichtigen Parameter<br />
und speichern diese digital in einer<br />
Fünf-Jahres-Historie ab.<br />
NACHRÜSTUNG UNABHÄNGIG<br />
VON BAULICHEN GEGEBEN-<br />
HEITEN<br />
Der Einbau des Endoinjectors bei Technotherm<br />
ging sehr schnell von statten, wie<br />
Schild berichtet. Dies liegt unter anderem<br />
auch daran, dass die Konstruktion eigens<br />
auf die Nachrüstung bestehender Produktionsstätten<br />
ausgelegt wurde: Die Anlage<br />
wird einfach zwischen Ofen und Endogasgenerator<br />
an die Gasleitung angeschlossen<br />
(Bild 4). „Wir müssen für die Auswahl<br />
der passenden Leistungsstufe lediglich die<br />
vorhandenen Luft- und Gasdrücke sowie<br />
die Größe der Ventile und Anschlüsse wissen“,<br />
so Roland Wirth, Geschäftsführer von<br />
Avion Europa. An den bestehenden Generatoren<br />
muss nichts verändert werden,<br />
stattdessen wird die Bauform des Injectors<br />
an die Gegebenheiten angeglichen. So ist<br />
ein separat stehendes Gerät ebenso möglich,<br />
wie ein Einbau innerhalb des Schaltschranks.<br />
Bei Technotherm wurde das System<br />
an den Generator angebaut und<br />
ersetzt neben dem Motor des Gebläses<br />
auch die Durchflussmesser.<br />
ENERGIEERSPARNIS UND<br />
CO 2 -REDUKTION<br />
Die Einsparungsmöglichkeiten haben sich<br />
seit der Inbetriebnahme im April 2012 an<br />
dem umgerüsteten Endogasgenerator<br />
bereits deutlich gezeigt: „Wenn man eine<br />
durchschnittliche Produktion zugrunde<br />
legt, sparen wir jetzt etwa 6 m³/h Erdgas.<br />
Hochgerechnet auf ein Jahr sind das 580<br />
MWh“, erklärt Schild. Grund dafür ist die<br />
Regulierung der Gasgenerierung entsprechend<br />
der Abnahmemenge. Zudem<br />
wurde durch den Umbau das maximal lieferbare<br />
Gasvolumen erhöht, so dass auf<br />
den Parallelbetrieb eines zweiten Generators<br />
verzichtet werden kann. Ein weiterer<br />
wesentlicher Vorteil für Technotherm, die<br />
nach den <strong>Umwelt</strong>- und <strong>Energie</strong>managementnormen<br />
ISO 14001 und ISO 50001<br />
zertifiziert sind, war die damit verbundene<br />
CO 2 -Reduktion. Durch die Erdgas-Einsparung<br />
werden jetzt jährlich rund 102 t CO 2<br />
vermieden. „Mit Blick auf unsere Verantwortung<br />
für die <strong>Umwelt</strong> ist das für uns ein<br />
sehr wichtiger Faktor“, so der <strong>Energie</strong>- und<br />
<strong>Umwelt</strong>beauftragte.<br />
Inzwischen hat der Betrieb bereits weitere<br />
Endoinjectoren bestellt, um auch die<br />
restlichen Generatoren noch im Herbst<br />
2012 umzurüsten. Wie groß der Bedarf an<br />
einer effizienten Alternative zum Abfackeln<br />
geworden ist, zeigt auch die gestiegene<br />
Nachfrage bei Avion Europa, wie Wirth<br />
berichtet: „Technotherm war im April das<br />
erste Unternehmen mit dieser Technologie<br />
in Deutschland. Bis September sind inzwischen<br />
acht weitere hinzugekommen.“<br />
Kontakt:<br />
AVION Europa GmbH & Co. KG<br />
Hagen<br />
Tel: 02331/ 396345-0<br />
www.avion-europe.de<br />
Härterei Technotherm GmbH & Co. KG<br />
Göppingen<br />
Tel: 07161/ 98400-0<br />
www.haerterei-technotherm.de<br />
78 gaswärme international 2012-6
AUS DER PRAXIS<br />
Innovative Infrarotheizungstechnologie mit<br />
Restwärmenutzung<br />
<strong>Energie</strong>einsparung und CO 2 -Reduktion<br />
waren die zentralen Ziele der Modernisierungsprojekte<br />
bei der AZO Firmengruppe.<br />
AZO ist ein führendes Unternehmen<br />
in der Automation von Rohstoffen<br />
und Mischerbeschickung. Die guten Erfahrungen<br />
mit dem System H.Y.B.R.I.D. von<br />
Kübler im neu gebauten Montagezentrum<br />
gaben den Ausschlag für den Einsatz der<br />
innovativen Hallenheizungstechnologie –<br />
so auch beim folgenden Sanierungsprojekt<br />
weiterer Gebäude.<br />
Das Firmengelände der AZO Gruppe in<br />
Osterburken erstreckt sich über rund<br />
60.000 m². Seit der Erschließung 1963<br />
wurde ein Gebäudekomplex nach dem<br />
anderen errichtet. Neben den Verwaltungsgebäuden<br />
und dem hochmodernen<br />
in 2006 eingeweihten Kundencenter<br />
zählen sieben Fertigungs- und Lagerhallen.<br />
2007 fiel die Entscheidung der<br />
Geschäftsführung, die älteren Gebäudestrukturen<br />
schrittweise zu modernisieren,<br />
zu erweitern oder komplett zu ersetzen,<br />
um sich für zukünftiges Firmenwachstum<br />
zu rüsten.<br />
PROJEKT 1:<br />
DER HALLENNEUBAU 2010<br />
Die Montage- und Lagerhalle von 1963<br />
war das erste Modernisierungsprojekt. Die<br />
Shedhalle wurde abgerissen und 2010<br />
durch einen Neubau ersetzt. Gleichzeitig<br />
sollten der angrenzende Silobau erweitert<br />
und die Arbeitsplätze in der Lagerhalle<br />
beheizt werden. Mit diesen Modernisierungsmaßnahmen<br />
stellte sich für AZO die<br />
Heizungsfrage: Welche Technologie kann<br />
die zeitgemäßen Anforderungen an Funktionalität,<br />
Komfort, <strong>Umwelt</strong>freundlichkeit<br />
und Effizienz für die kommenden Jahre am<br />
besten erfüllen?<br />
Die Aufgabe<br />
Zunächst wollte man auf Bewährtes setzen.<br />
Die Hallen wurden bislang zentral<br />
durch eine ölbetriebene Warmluftanlage<br />
6-2012 gaswärme international<br />
Bild 1: Im neuen Montagezentrum wurden 15 Geräte der Hochleistungs-Infrarotheizungsserie<br />
mit einer Gesamtleistung von 466 kWh eingesetzt<br />
beheizt. Andererseits sollten jedoch die<br />
hohen <strong>Energie</strong>kosten deutlich gesenkt<br />
werden. Bislang verbrannte die 900 kW<br />
starke Kesselanlage in dem Hallenkomplex<br />
rund 73.000 l Heizöl und damit rund 62.000<br />
Euro pro Jahr. Diese Kosten sollten sich<br />
deutlich reduzieren. Neben den für Produktionshallen<br />
besonders wichtigen Faktoren,<br />
wie Zuverlässigkeit und gleichmäßige<br />
Wärmeverteilung, war eine möglichst<br />
hohe <strong>Energie</strong>effizienz die Hauptanforderung.<br />
„Die Entscheidung für die neue Hallenheizung<br />
sollte für uns weit in die<br />
Zukunft reichen“, so Robert Zimmermann,<br />
geschäftsführender Gesellschafter der<br />
AZO GmbH + Co. KG. Schon früh kam deshalb<br />
eine ganz andere Technologie ins<br />
Gespräch: die Infrarotheizungssysteme<br />
von Kübler.<br />
Die Entscheidungskriterien<br />
Nach eingehender Prüfung der Alternativen,<br />
erwies sich das Infrarotheizungskonzept<br />
von Kübler als die effizienteste und<br />
wirtschaftlichste Lösung. Neben den Vorteilen<br />
dieser Technologie überzeugte vor<br />
allem der zusätzliche Effizienzgewinn<br />
durch die innovative Restwärmenutzung<br />
O.P.U.S.X. Im Juli 2010 erfolgte der Auftrag<br />
an Kübler, die insgesamt 3.851 m² umfassenden<br />
Hallenflächen neu zu beheizen<br />
(Bild 1).<br />
PROJEKT 2:<br />
HEIZUNGSMODERNISIERUNG<br />
2011<br />
Das zweite Modernisierungsprojekt startete<br />
mit der Auftragsvergabe im Juni 2011.<br />
Die Fertigungshalle C 10 aus dem Jahr<br />
1980 sollte komplett neu beheizt werden.<br />
Ein Volumen von insgesamt 6.200 m² Hallenfläche<br />
zzgl. zwei Büroräumen. Aufgrund<br />
der guten Erfahrungen mit H.Y.B.R.I.D. im<br />
Neubauprojekt wurde das Heizkonzept<br />
überhaupt nicht mehr in Frage gestellt<br />
(Bild 2).<br />
DAS HEIZUNGSSYSTEM<br />
Das Wärmesystem H.Y.B.R.I.D. von Kübler<br />
ist in jeder Komponente auf ein Maximum<br />
79
AUS DER PRAXIS<br />
Bild 2: Bei der Heizungsmodernisierung wurden Infrarotheizungssysteme mit einer<br />
Gesamtleistung von 582 kW installiert<br />
Heizzone zusammengefasst. AZO kann<br />
den Heizbedarf jetzt höchst flexibel auf<br />
unterschiedliche Nutzungen und Hallenbelegungen<br />
anpassen, z.B. in den Ferienzeiten.<br />
Ein- und Ausschaltzeiten sowie die<br />
Temperatur lassen sich für jede Zone<br />
punktgenau an den Bedarf anpassen.<br />
Bedient wird die gesamte Heizungsanlage<br />
inklusive Restwärmenutzung von jedem<br />
beliebigen PC aus, auf dem sich der Verantwortliche<br />
einloggt. „Die Qualität unseres<br />
neuen Systems ist eigentlich überall<br />
spürbar. Beim Raumklima und bei der Heizkostenabrechnung,<br />
aber auch in Bezug auf<br />
den Bedienkomfort und die Möglichkeit,<br />
die Anlage bedarfsgerecht zu steuern“,<br />
schildert Harald Zimmermann, Hauptabteilungsleiter<br />
Investitionsplanung Produktion<br />
seine Erfahrungen.<br />
an Wirkungsgrad und damit auf höchste<br />
<strong>Energie</strong>effizienz ausgelegt. Passend für die<br />
unterschiedlichen Nutzungen und Gebäudestrukturen<br />
der Hallen, wurden bei AZO<br />
fast ausschließlich Geräte der energiesparenden<br />
Hochleistungsserie OPTIMA plus<br />
eingesetzt. Sie sorgen in den Arbeits- und<br />
Lagerbereichen unabhängig von den<br />
Außentemperaturen für ein gleichmäßiges<br />
zugfreies Klima bei definierten 18° C Raumtemperatur.<br />
Mit O.P.U.S.X nutzt AZO ein zusätzliches<br />
Plus an <strong>Energie</strong>effizienz. Über eine Sammelabgasführung<br />
wird die Abwärme der<br />
Infrarotheizungssysteme einem Wärmetauschersystem<br />
(Bild 3) zugeführt und<br />
nahezu kostenlos für die Warmwasser-Heizungen<br />
im Kundencenter und in den Büroräumen<br />
genutzt. Die Heizkosten für diese<br />
Räume konnten so in den Wintermonaten<br />
um bis zu 15 % reduziert werden.<br />
Steuerung der Heizungsanlage<br />
Gesteuert wird die gesamte Heizungsanlage<br />
via PC durch das Ressourcen optimierende<br />
Steuerungssystem R.O.S.S.Y mit<br />
<strong>Energie</strong>sparmodul SmarTec sowie Park-Off-<br />
Steuerung. Das Modul SmarTec sorgt dafür,<br />
dass die Anlage außentemperaturgesteuert<br />
erst zum spätest möglichen Zeitpunkt<br />
von Nachtabsenkung auf Tagtemperatur<br />
umstellt. Das Modul Park-off schaltet bei<br />
Verschattung durch Hallenkräne automatisch<br />
die Heizungen ab. AZO spart sich so<br />
unnötigen <strong>Energie</strong>verlust. Jeweils zwei<br />
Heizgeräte OPTIMA plus wurden zu einer<br />
NACHHALTIGE LÖSUNG<br />
FÜR UMWELT UND<br />
UNTERNEHMEN<br />
Mit der neuen Heizungstechnologie<br />
konnte der CO 2 -Ausstoß deutlich gesenkt<br />
werden. Ausgehend von den Verbrauchswerten<br />
der Altanlage berechnet sich die<br />
CO 2 -Emission vor der Modernisierungsmaßnahme<br />
auf ca. 226.400 kg pro Jahr. Das<br />
System H.Y.B.R.I.D. emittiert jährlich ca.<br />
79.800 kg. Daraus ergibt sich eine jährliche<br />
Einsparung von ca. 65 %.<br />
Auch für die Mitarbeiter ist die neue<br />
Heizung ein Gewinn. „Nicht nur weil die<br />
Zugerscheinungen weggefallen sind, wir<br />
haben jetzt auch viel weniger Staubbelastung.<br />
Ganz interessant ist auch, dass der<br />
Krankenstand jetzt deutlich zurückgegangen<br />
ist. Wohl wegen der geringeren Staubbelastung“,<br />
so Betriebsleiter Hartmut<br />
Eckert. Und Robert Zimmermann fasst<br />
zusammen: „Die Investition hat sich für uns<br />
absolut gelohnt und wir würden sie jederzeit<br />
wieder vornehmen.“<br />
Bild 3: Eingebauter<br />
Wärmetauscher<br />
Kontakt:<br />
Kübler GmbH<br />
Ludwigshafen am Rhein<br />
Tel.: 0621/ 57000-62<br />
www.kuebler-hallenheizungen.de<br />
80 gaswärme international 2012-6
TECHNIK AKTUELL<br />
Schnellste und leistungsstärkste Beschichtungsanlage<br />
Die derzeit größte Inline Paint Sektion<br />
(IPS) besteht aus einer Vorbehandlungssektion<br />
(entweder für Konversionsbeschichtungen<br />
oder Passivierungsbeschichtungen),<br />
gefolgt von zwei Sektionen für<br />
die organische Beschichtung für jeweils<br />
beidseitige Primer Beschichtung und<br />
Decklackbeschichtung und ist vergleichbar<br />
mit einer Beschichtungssektion einer<br />
kontinuierlichen Farbbeschichtungsanlage,<br />
außer dass sie mit einem vorherigen<br />
Verzinkungsprozess verknüpft ist.<br />
Die Produktionsgeschwindigkeit dieser<br />
Linie entspricht der maximalen Verzinkungsprozessgeschwindigkeit<br />
von 180 m/min, mit<br />
einer Produktionskapazität von 80 t/h oder<br />
bis zu 500,000 t/a organisch beschichteten<br />
lackierten verzinkten Stahlbändern. Somit ist<br />
dies die derzeit größte Anlage für organisch<br />
beschichtete Stahlbänder, die in einer Verzinkungsanlage<br />
integriert ist.<br />
Dank der adphosNIR ® basierten Trocknungs-<br />
und Vernetzungssysteme und den<br />
eingesetzten voll dynamisch arbeitenden<br />
Beschichtungsmaschinen der Firma Globus<br />
Engineering, ist diese IPS die erste und<br />
einzige voll integrierbare „on demand“<br />
Beschichtungsanlage.<br />
Die mögliche Vernetzungszeit von 5 s<br />
bei einer maximalen Geschwindigkeit von<br />
180 m/min für die verwendeten Beschichtungen<br />
mit 25 μm Schichtstärke wurden<br />
bereits erfolgreich in Produktionsläufen<br />
mit verschiedenen Farben (weiß, rot und<br />
braun) von diversen Lackherstellern getestet.<br />
Die IPS wurde in einem “förmigen<br />
Turm“ von ca. 30 x 30 x 30 m³, inklusive<br />
sämtlicher Nebenaggregate integriert,<br />
aber ausschließlich der 3-Kammern RTO,<br />
welche auf dem Boden neben dem Tower<br />
positioniert ist.<br />
Die adphosNIR ® basierte “on demand”<br />
Inline Paint Sektion kann bei Bedarf auch<br />
horizontal in eine Verzinkungsanlage integriert<br />
werden. Aufgrund des kompakten<br />
Designs ist ein Einbau der adphosNIR ® IPS<br />
in fast alle existierenden CGLs / EGLs möglich.<br />
adphos Thermal Processing GmbH (ATP)<br />
www.adphos.de<br />
Vereinfachte SAP-Projektdisposition für alle Fachbereiche<br />
Von der Herstellung bis zur Baustelle<br />
durchlaufen maschinentechnische<br />
Anlagen wie Rohstoffwälzmühlen oder<br />
Zementwerke viele Stationen. Bestellprozesse<br />
im Anlagenbau sind daher<br />
häufig sehr komplex und fordern die<br />
Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen.<br />
Wenn die Verzahnung zwischen Produktion,<br />
Einkauf, Vertrieb und Projektplanung<br />
nicht reibungslos läuft, können<br />
fehlerhafte Lieferungen die Folge sein,<br />
die termingebundene Bauprojekte unter<br />
Umständen gravierend verzögern. Dem<br />
lässt sich mit einer einheitlichen, abteilungsübergreifenden<br />
Abwicklung aller<br />
<strong>Prozesse</strong> in SAP entgegenwirken.<br />
Intelligente Add-Ons erweitern die<br />
Projektmanagementfunktionen um<br />
wichtige Komponenten und erleichtern<br />
das Arbeiten mit einer anschaulichen<br />
Web-Oberfläche. Seit einem Jahr<br />
ergänzt auch die Loesche GmbH die<br />
Nutzung von SAP über alle Fachbereiche<br />
hinweg durch zwei zusätzliche Tools<br />
aus dem Hause Milliarum für ein übersichtliches<br />
Progress Tracking des Bestellvorgangs<br />
und eine vereinfachte Projektdisposition.<br />
Loesche GmbH<br />
www.loesche.com<br />
6-2012 gaswärme international<br />
81
TECHNIK AKTUELL<br />
Gaswarnsensoren mit Wärmetönungs- und<br />
Infrarot-Technologie<br />
Gaswarnsysteme, die auf das Messprinzip<br />
der katalytischen Verbrennung<br />
(Wärmetönung) setzen, arbeiten je nach<br />
Anwendung wesentlich effizienter und<br />
effektiver als vergleichbare Infrarot-Systeme.<br />
Auf Basis dieser Praxiserfahrung präsentieren<br />
die Gaswarn-Experten der<br />
Bieler+Lang GmbH ihre Wärmetönungssensoren.<br />
Ob Methan, Propan oder Ethanol,<br />
explosive Gase und Dämpfe brennbarer<br />
Flüssigkeiten werden sowohl mit Wärmetönungs-<br />
als auch mit Infrarot-Technologie<br />
zuverlässig aufgespürt. Bieler+Lang GmbH<br />
besitzen entsprechendes Know-how für<br />
beide Systeme und können zur entsprechenden<br />
Anwendung passende Lösungen<br />
anbieten. Dabei zeigt sich, dass Wärmetönungssensoren<br />
oder Pellistoren im Allgemeinen<br />
erheblich preisgünstiger sind.<br />
Zudem können diese eine deutlich größere<br />
Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten<br />
abdecken. Neben der höheren Wirtschaftlichkeit<br />
überzeugt somit auch der Sicherheitsaspekt.<br />
So reagieren Pellistoren<br />
viel umfassender auf brennbare<br />
Gase und Dämpfe.<br />
Der Wärmetönungssensor<br />
wird auf das<br />
Gas kalibriert, welches<br />
das geringste<br />
Messsignal<br />
erzeugt. Andere vorhandene<br />
oder entstehende<br />
Gase lösen bereits<br />
zuvor einen Alarm aus.<br />
Infrarotsysteme erkennen<br />
nur eingeschränkt<br />
brennbare Gase. So könnte ein<br />
Infrarotfühler zwar beispielsweise Methan<br />
zuverlässig erkennen, im gleichen Raum<br />
vorkommender Wasserstoff kann jedoch<br />
mit Infrarot-Messtechnik nicht detektiert<br />
werden.<br />
In den für die Warnsysteme typischen<br />
Anwendungsbereichen wie in der Petrochemie,<br />
in Blockheizkraftwerken, Lackierereien,<br />
Druckereien, Stahlwerken oder an<br />
Gastankstellen ist es häufig möglich, dass<br />
mehrere explosive<br />
Gase oder Dämpfe<br />
vorkommen. Hier ist<br />
der Pellistor daher<br />
klar im Vorteil.<br />
Der ExDetector<br />
HC 100 zeigt<br />
sich beispielsweise<br />
als günstiger Allrounder,<br />
um Kohlenwasserstoffen<br />
aufzuspüren. Der<br />
vielseitig einsetzbare<br />
Messfühler eignet sich<br />
für Ex-Zone 1. Auch in<br />
Gesamtsicherheitssystemen, die<br />
nach Sicherheits-Integritätslevel (SIL) 1 eingestuft<br />
sind, ist HC 100 im Einsatz. Anwender<br />
loben neben der hohen Zuverlässigkeit<br />
vor allem den geringen Wartungsaufwand<br />
dieses Systems.<br />
Bieler+Lang GmbH<br />
www.bieler-lang.de<br />
Gebläsebrennerserie PBG für Europa<br />
Mit der Einführung einer neuen Gebläsebrennerserie<br />
erweitert Elster-Kromschröder<br />
sein Brennersortiment für den<br />
europäischen Markt. Erstmalig bietet Elster<br />
einen vormontierten Brenner mit angebautem<br />
Gebläse, Gassicherheits- und<br />
-regelstrecke sowie Feuerungsautomat.<br />
Im Rahmen der Brennerserie PBG sind<br />
insgesamt sieben Brennergrößen verfügbar,<br />
welche ein Leistungsspektrum von<br />
70 kW bis 1.100 kW abdecken. Konzipiert<br />
für industrielle Anwendungen, können die<br />
verschiedenen Brenner beispielsweise bei<br />
der Trocknung, der Warmlufterzeugung,<br />
der Abluftreinigung oder der Prozessgaserwärmung<br />
eingesetzt werden.<br />
Den individuellen Anforderungen der<br />
Industrie wird die Serie PBG mit zwei verschiedenen<br />
Regelungsmechanismen<br />
gerecht, die für sämtliche Brennergrößen<br />
verfügbar sind. Eine optimale Wärmenutzung<br />
des verwendeten Brennstoffes wird<br />
mittels der Gleichdruckregelung realisiert.<br />
Hierbei werden die Brenner über den kompletten<br />
Regelbereich mit einem nahestöchiometrischen<br />
Gas-Luft-Verhältnis betrieben.<br />
Durch eine Regelung nur der Gasmenge<br />
bei konstanter Luftmenge ist es<br />
alternativ möglich, sehr hohe thermische<br />
Regelbereiche und eine exakte Regelung<br />
im Niedertemperaturbereich zu erreichen.<br />
Die Ausrüstung des PBG ist speziell auf<br />
den europäischen Markt zugeschnitten<br />
und entspricht den Anforderungen der<br />
EN 746-2 für Thermoprozessanlagen. Im<br />
Lieferumfang enthalten sind der Brenner<br />
mit angebautem Ventilator, Luftdruckwächter<br />
DG und Luftklappe, die passende<br />
Gasregel- und Sicherheitsstrecke basierend<br />
auf der bewährten valvario-Ventilbaureihe<br />
sowie eine Brennersteuerung BCU<br />
370 für Gebläsebrenner. Die Brennereinheit<br />
ist komplett vorverkabelt und es wird nur<br />
eine einzige zentrale Spannungsversorgung<br />
benötigt, um sämtliche Komponenten<br />
zu versorgen.<br />
Das Gesamtpaket ermöglicht die Installation<br />
und Inbetriebnahme eines funktionstüchtigen<br />
Brennersystems bei minimalem<br />
Aufwand. Lediglich die Spannungsversorgung,<br />
die Regelsignale der Anlage<br />
und die Gasversorgung müssen noch an<br />
das Brennersystem angeschlossen werden,<br />
und schon sind die Brenner einsatzbereit.<br />
Elster GmbH<br />
www.kromschroeder.de<br />
82 gaswärme international 2012-6
TECHNIK AKTUELL<br />
Datenlogger zum Auswerten von Beschichtungsprozessen<br />
Oven Tracker XL2 von DATAPAQ, Hersteller<br />
von Temperaturprofilen, zeigt<br />
direkt am Ofenausgang auf einen Blick den<br />
Erfolg oder Misserfolg industrieller<br />
Beschichtungsverfahren an. Grüne und<br />
rote LEDs signalisieren, ob programmierte<br />
Prozesskriterien eingehalten wurden. Diese<br />
unmittelbare Qualitätsbewertung erlaubt<br />
es Anwendern, etwaige Probleme frühzeitig<br />
zu identifizieren und zu beheben und<br />
somit die Produktivität zu verbessern und<br />
die Kosten zu reduzieren. Dass die Datenlogger<br />
bis zu zehn aufeinanderfolgende<br />
Profilaufzeichnungen durchführen, ohne<br />
dass die Daten einzeln ausgelesen werden,<br />
spart Zeit und Aufwand bei vollständiger<br />
Transparenz für Qualitätssicherung und<br />
Dokumentation.<br />
Der innovative zweiteilige Datenlogger<br />
besteht aus einem 6- oder 8-kanaligen<br />
Messwertwandler, der über ein Schnittstellenmodul<br />
bis zu 16 Thermoelemente vom<br />
Typ K kontaktiert, und einem abnehmbaren<br />
MemoryPaq-Modul. Letzteres kann<br />
nicht nur komplette Temperaturprofile<br />
erstellen, sondern auch den Härtungsindex,<br />
den Zeitpunkt bei Erreichen einer Zieltemperatur<br />
oder die Höchsttemperatur<br />
überwachen sowie deren Übereinstimmung<br />
mit den Vorgaben über eine grüne<br />
oder rote LED anzeigen. Der Härtungsindex<br />
(oder „DATAPAQ-Wert“), den DATAPAQ<br />
basierend auf langjähriger praktischer<br />
Erfahrung entwickelt hat, ist ein eindeutiger<br />
Maßstab für die Oberflächengüte, die<br />
von verschiedensten Faktoren wie Schichtdicke,<br />
Wärmeleitfähigkeit, Ofenposition<br />
und Prozessgeschwindigkeit abhängt.<br />
Mit den Software-Paketen Insight Professional<br />
und Insight Basic können alle<br />
Nutzer vom technischen Experten bis zum<br />
Anlagenbediener Härtungsprozesse<br />
bewerten und kontrollieren und einen zertifizierten<br />
Profilreport (Qualicoat, ISO9000,<br />
CQI-12) erstellen. DATAPAQ bietet ein breites<br />
Programm an Hitzeschutzbehältern für<br />
vielfältigste Anwendungen in allen Branchen.<br />
Der XL2-Standardbehälter wurde<br />
speziell für Lackierprozesse in der Automobilindustrie<br />
entwickelt. Die patentierte silikonfreie<br />
Konstruktion verhindert Verunreinigungen<br />
sowie Lackierfehler und unterstützt<br />
die Umsetzung der geforderten<br />
hohen Qualität. Das XL2-System enthält<br />
außerdem eine umfassende Auswahl an<br />
Thermoelementen für alle <strong>Prozesse</strong> und<br />
Produkte. So lässt sich die Karosserietemperatur<br />
selbst an schwer zugänglichen<br />
Stellen komfortabel messen. Für <strong>Prozesse</strong><br />
mit höheren Temperaturen bietet DATA-<br />
PAQ glasfaser- und mineralisolierte<br />
Kabeloptionen.<br />
DATAPAQ<br />
www.datapaq.com<br />
Druckerhöhungssysteme für die Kunststoffindustrie<br />
Das weltweit aktive Gase- und Engineering-Unternehmen<br />
Linde Group<br />
kooperiert seit Jahren erfolgreich mit der<br />
MAXIMATOR GmbH. Das mittelständische<br />
Unternehmen mit Sitz in Nordhausen<br />
(Thüringen) ist ein spezialisierter Lieferant<br />
in der Hochdruck- und Prüftechnik, Hydraulik<br />
und Pneumatik. Ein Schwerpunkt der<br />
gemeinsamen Entwicklungsarbeit mit<br />
Linde liegt dabei in Hochdruck-Anwendungen<br />
für die Kunststoff verarbeitende<br />
Industrie.<br />
Beide Firmen zeigen ein neuartiges Verfahren<br />
der Gas-Innendruck-Technik mit<br />
Kohlendioxid (CO 2 ). Geht es um das Formen<br />
von Kunststoff-Hohlteilen im Spritzgussverfahren,<br />
hat sich Stickstoff (N 2 ) als<br />
Druckmedium vielfach bewährt. Doch<br />
eröffnet der Einsatz von Kohlendioxid ganz<br />
neue Perspektiven: So lässt sich die höhere<br />
Kühlwirkung von CO 2 zur Innenkühlung<br />
des Kunststoff-Hohlkörpers nutzen,<br />
wodurch die Zykluszeiten um bis zu 30 %<br />
reduziert werden können.<br />
Auch die aktuelle Produktreihe<br />
PRESUSTM von Linde, die verschiedene<br />
Druckerhöhungssysteme für die Kunststoffindustrie<br />
umfasst und von MAXIMA-<br />
TOR für Linde gebaut wird, reagiert auf<br />
diesen Trend: So stehen anwendungsspezifische<br />
Modelle sowohl für die Nutzung<br />
von CO 2 als auch von N 2 zur Verfügung.<br />
Unabhängig vom eingesetzten Gas zeichnet<br />
sich die gesamte Gerätefamilie durch<br />
eine hohe Zuverlässigkeit und <strong>Energie</strong>effizienz<br />
aus. Die Installation ist einfach und<br />
kostengünstig.<br />
Linde AG<br />
www.linde-gas.de<br />
6-2012 gaswärme international<br />
83
TECHNIK AKTUELL<br />
Effizienter Wärmeleitfähigkeits-Analysator<br />
Gaslieferanten garantieren dem Abnehmer<br />
lediglich den Heizwert des Gases<br />
– und diesen meist auch nur als Mittelwert.<br />
Das Verhältnis der vier Erdgas-Hauptkomponenten<br />
Methan, Kohlenwasserstoffe,<br />
Kohlendioxid und Stickstoff ändert sich<br />
geringfügig, aber dauernd. Dies verursacht<br />
drastische Folgen für den Erdgasverbrauch,<br />
sofern keine effiziente Steuerung<br />
gegeben ist. Für die optimale Brennersteuerung<br />
werden der Dichte-korrigierte Heizwert<br />
(Wobbezahl), sowie der ebenfalls<br />
Dichte-korrigierte stöchiometrische Luftbedarf<br />
in Echtzeit benötigt. AMS bietet mit<br />
dem FT-TC 1100 Analysator eine Lösung,<br />
die sich sehr schnell amortisiert.<br />
Üblicherweise werden die Temperatur<br />
im Ofenraum sowie der O 2 -Gehalt, gelegentlich<br />
auch der CO-Gehalt im Abgas<br />
gemessen. Die gewonnenen Messdaten<br />
sind jedoch das Resultat einer bereits<br />
erfolgten Verbrennung, so dass immer nur<br />
ein „Nachjustieren“ möglich ist. Viel wirksamer<br />
und CO 2 -Emissionen sparender ist<br />
eine schnelle „exante“ Regelung der Feuerung,<br />
also die sofortige Anpassung an die<br />
tatsächlich gegebene Gaszusammensetzung.<br />
Der Wärmeleitfähigkeits-Analysator<br />
FT-TC 1100 mit thermischer Modulation<br />
und Fourier-Transformation des Sensor-<br />
Signals charakterisiert Erdgas ganz einfach<br />
schnell. Das Gerät erfasst mit Luftbedarf,<br />
spezifischer Dichte und Wobbezahl die<br />
wichtigsten Größen für eine schnelle Brennersteuerung,<br />
um auch geringe Schwankungen<br />
der Gasqualität sofort ausgleichen<br />
zu können.<br />
Die klassische Messung der Wärmeleitfähigkeit<br />
von Gasen ist beschränkt auf<br />
binäre Gase. Das Messprinzip der temperaturmodulierten<br />
Wärmeleitfähigkeitsmessung<br />
mit Fourier-Transformation des Sensor-Signals<br />
erlaubt dagegen die gleichzeitige<br />
Messung von drei und vier Gaskomponenten.<br />
Diese neue Form der Wärmeleitfähigkeitsmessung<br />
konnte erst seit<br />
Verfügbarkeit miniaturisierter Sensoren mit<br />
extrem geringer thermischer Masse realisiert<br />
werden. Der Wärmeleitfähigkeits-Analysator<br />
FT-TC 1100 ist standardmäßig in<br />
einem Wandaufbaugehäuse der Schutzklasse<br />
IP 65 eingebaut. Die Bedienung für<br />
Kalibrierung und Wartung ist menügesteuert.<br />
Die Inbetriebnahme und Grundkalibrierung<br />
erfolgt über Software und PC, eine<br />
Nachkalibrierung ist bei optionalen Analogausgängen<br />
auch über die Gerätetastatur<br />
möglich. Integrierbare Automatisierungskomponenten<br />
wie die zeitgesteuerte Kalibrierung<br />
ermöglichen eine Fernüberwachung<br />
des Wärmeleitfähigkeits-Analysators<br />
FT-TC 1100 aus der Leitwarte. Geräteausführungen<br />
für Einsatz in Ex-Zone 1,<br />
ATEX 2G sind lieferbar.<br />
AMS Analysen-, Mess- und Systemtechnik<br />
GmbH<br />
www.ams-dielheim.com<br />
4. Praxisseminar<br />
Effiziente<br />
BrEnnErtEchnIk<br />
für Industrieöfen<br />
Termin:<br />
• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />
Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 23.04.2013<br />
Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 24.04.2013<br />
Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel Essen,<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
powered by<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />
gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />
und Industrieöfen<br />
Veranstalter<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.gwi-brennertechnik.de
TECHNIK AKTUELL<br />
Dosieröfen ohne Temperaturschwankungen<br />
Mit nur 8,1 kWh pro Betriebsstunde verbrauchen<br />
Westomat-Dosieröfen der<br />
Baugröße 1200 SL nur etwa ein Drittel der<br />
<strong>Energie</strong> konventioneller Warmhalteöfen<br />
mit automatischem Gießlöffel. In einem<br />
fünftägigen Testzyklus unter realen Gießereibedingungen<br />
wies StrikoWestofen<br />
außerdem die Effizienz bei der Verwertung<br />
des Einsatzmaterials nach. Das geschlossene<br />
Ofensystem erreicht Metallverluste<br />
von nur 0,06 % und übertrifft damit einen<br />
konventionellen Schöpflöffel um den Faktor<br />
fünf. Auch die Qualität der Schmelze<br />
konnte gegenüber dem Gießlöffel nachhaltig<br />
verbessert werden: Denn im Vergießprozess<br />
mit dem Gießlöffel gelangen<br />
häufig Oxide von der Badoberfläche in die<br />
Schmelze. Dies senkt die Metallqualität<br />
und erhöht die Ausschussrate.<br />
Der Eintrag von Oxiden in den Gießprozess<br />
ist bei unseren Westomat-Dosieröfen<br />
nahezu ausgeschlossen, da die Schmelze<br />
unterhalb des Badspiegels entnommen<br />
und zugeführt wird. Außerdem halten<br />
Westomat-Dosieröfen die Badtemperatur<br />
mit Abweichungen vom Sollwert um<br />
maximal 2 °C konstant.<br />
Neben den niedrigeren <strong>Energie</strong>kosten<br />
zeichnen sich Dosiersysteme vom Typ<br />
Westomat auch im täglichen Gebrauch<br />
durch ihre deutlich niedrigeren Wartungsund<br />
Instandhaltungskosten aus. Der Gießprozess<br />
muss während der Befüllung nicht<br />
unterbrochen werden, sondern kann<br />
ungehindert weiterlaufen. Ein Westomat-<br />
Dosierofen spielt die etwas höheren Investitionskosten<br />
– im Vergleich zu Löffelsystemen<br />
– bereits im zweiten Betriebsjahr wieder<br />
ein.<br />
StrikoWestofen Group<br />
www.strikowestofen.com<br />
Neues Hauptstellendruckreglerset für Acetylen<br />
Zur Druckminderung bei Acetylen-<br />
Anwendungen in thermischen <strong>Prozesse</strong>n<br />
oder dem autogenen Schweißen<br />
und Schneiden bietet Witt-Gasetechnik<br />
jetzt ein Sicherheitsset für höchste Anforderungen<br />
an.<br />
Das neue Hauptstellendruckreglerset<br />
eignet sich für Durchflussleistungen von<br />
30 bis 150 m 3 /h und Eingangsdrücke bis<br />
25 bar. Der Arbeitsdruck kann von 0 bis<br />
1,5 bar reguliert werden. Zentrales Bauteil<br />
der Komplettlösung ist der ADR 150. Dieser<br />
leistungsstarke Hauptstellendruckregler<br />
wird kombiniert mit der Schnellschlusseinrichtung<br />
HDS 17 und Kugelhahn im<br />
Gaseingang, der Sicherungsgruppe 645<br />
mit parallel geschalteten Sicherheitseinrichtungen<br />
im Gasausgang sowie<br />
Anschlussteilen. Die einzelnen Komponenten<br />
sind perfekt aufeinander abgestimmt<br />
und erfüllen laut Hersteller alle<br />
relevanten Standards und Normen, z.B.<br />
TRAC und DIN EN ISO 14114. Das kompakte<br />
Set wird einbaufertig geliefert.<br />
Schon bei geringen Durchflussmengen<br />
bietet die Witt-Lösungt<br />
eine hohe Kosteneffizienz, da durch<br />
das sehr niedrige Druckgefälle Flaschenbatterien<br />
und Bündelanlagen<br />
bestmöglich geleert werden. Seine<br />
besonderen Stärken kommen insbesondere<br />
bei Qualitätsanwendungen<br />
mit hoher Durchflussleistung zum Tragen.<br />
Denn der Domdruckregler zur Reduzierung<br />
von Hoch- auf Mitteldruck ist<br />
nach Werksangaben der weltweit einzige,<br />
der bis zu 150 m³/h Acetylendurchsatz<br />
mit höchster Druckkonstanz schafft.<br />
Im ADR 150 enthalten sind neben dem<br />
Domdruckregler bereits der Steuerdruckregler<br />
sowie ein Abblaseventil zum<br />
Schutz gegen Überdruck. Alternativ zum<br />
Domdruckregler, der den Leitungsdruck<br />
mittels eines Steuergaspolsters regelt, ist<br />
auch eine federbelastete Version erhältlich.<br />
Die Sicherungsgruppe 645 im Gasausgang<br />
bietet Schutz gegen Flammenrückschlag,<br />
Nachbrand sowie die Bildung<br />
zündfähiger Gemische durch Gasrücktritt.<br />
In dem Bauteil sind zwei bis vier einzelne<br />
WITT-Sicherheitseinrichtungen parallel<br />
geschaltet. Mit ihrer Flammensperre aus<br />
gesintertem Chrom-Nickel-Stahl löschen<br />
sie gefährliche Flammenrückschläge. Die<br />
ebenfalls enthaltene temperaturgesteuerte<br />
Nachströmsperre bekämpft Flammenrückbrände.<br />
Zum verlässlichen<br />
Schutz gegen Acetylenzerfall ergänzt im<br />
Gaseingang die Schnellschlusseinrichtung<br />
HDS 17 das Set.<br />
WITT-Gasetechnik GmbH & Co. KG<br />
www.wittgas.com<br />
6-2012 gaswärme international<br />
85
TECHNIK AKTUELL<br />
Neue Gesichts- und Gehörschutzkombination<br />
für die Industrie<br />
Leicht, robust und multifunktionell einsetzbar<br />
– die neue 3M Gesicht- und<br />
Gehörschutzkombination G500 ist der<br />
optimale Schutz für Arbeiten in anspruchsvollen<br />
Einsatzbereichen. Dank spezieller<br />
Gestaltungsmerkmale lässt sie sich ganz<br />
einfach mit anderen 3M Arbeitsschutzprodukten<br />
kombinieren.<br />
Das 3M Multisystem G500 für die Industrie<br />
verbindet hohen Schutz mit einem<br />
weiten Sichtfeld und einem hohen Tragekomfort.<br />
Es besteht aus einer robusten<br />
Kopfhalterung, einem klaren PC-Visier und<br />
dem 3M Peltor Optime I Kapselgehörschützer.<br />
Alternativ kann es auch mit anderen<br />
3M Arbeitsschutzlösungen kombiniert<br />
werden. Ob integrierte Schutzbrille, grünes<br />
PC-Visier, aktivem oder passivem Gehörschutz<br />
– die Kopfhalterung bietet zahlreiche<br />
Kombinationsmöglichkeiten.<br />
Die Kopfhalterung ist über eine Präzisionsratsche<br />
individuell einstellbar. Diese<br />
besteht aus thermoplastischem<br />
Elastomer und bietet<br />
so optimale Griffigkeit. Das<br />
ergonomisch gestaltete<br />
Nackenpolster garantiert<br />
bestmöglichen Komfort<br />
auch bei längerem Tragen.<br />
Zusätzlich lässt sich die<br />
Kopfhalterung in der Höhe<br />
verstellen und in acht Stufen<br />
auf die jeweilige Kopfgröße<br />
anpassen.<br />
Die robuste Frontplatte<br />
bietet sicheren Schutz vor<br />
frontalen und seitlichen Stößen.<br />
Belüftungsschlitze verhindern zudem,<br />
dass sich die Hitze darunter staut. Darüber<br />
hinaus zeichnet sich die gesamte Kombination<br />
durch eine lange Haltbarkeit aus.<br />
Dank der Reduzierung flexibler Materialien<br />
verringert sich die Gefahr einer Verformung<br />
und die Lebensdauer des Produktes<br />
steigt. Gleichzeitig<br />
wird eine optimale<br />
Schalldämmung beim Tragen<br />
in Kombination mit Kapselgehörschützern<br />
gewährleistet.<br />
3M<br />
www.3m.de<br />
Neue Durchflussmesser für Druckluft und Gase<br />
Nur die exakte Kenntnis der Druckluft<br />
und Prozessgaskosten erlaubt das Aufspüren<br />
von Sparpotential. Die neuen Thermischen<br />
Durchflussmesser von E+E Elektronik<br />
erfassen unabhängig von Druck und<br />
Temperatur den Massenstrom oder Normvolumenstrom<br />
im Versorgungsnetz und<br />
dies mit größter Genauigkeit. Gemessen<br />
werden kann z.B. der Verbrauch von Druckluft,<br />
Stickstoff, Helium, CO 2 oder Sauerstoff.<br />
Die Durchflussmesser EE771, EE772 und<br />
EE776 ermöglichen eine punktgenaue<br />
Auswertung im gesamten Leitungsnetz<br />
vom Kompressor bis zum Endverbraucher.<br />
Selbst kleinste Volumenströme werden<br />
genau erfasst - eine Voraussetzung für die<br />
exakte Abrechnung von Verbräuchen oder<br />
für das Auffinden von Leckagen. Gemessen<br />
werden kann dabei in Rohrleitungen<br />
von DN15 (1/2“) bis DN300 (12“) und einem<br />
Betriebsdruck bis 16 bzw. 40 bar.<br />
Auf die einfache, kostengünstige und<br />
vor allem sichere Montage der Durchflussmesser<br />
wurde bei der Entwicklung besonders<br />
geachtet. Der patentierte Rückschlagschutz<br />
des EE776 setzt dabei neue Maßstäbe<br />
in punkto Sicherheit. Die Wechselarmatur<br />
des EE772 und die Kugelhahn-Messarmatur<br />
des EE771 sorgen dafür, dass die<br />
Durchflussmesser im Betriebszustand sehr<br />
rasch Ein- und Ausgebaut werden können.<br />
Das ist ein nützliches Feature für die periodische<br />
Qualitätskontrolle und Kalibration.<br />
Bei Rohrleitungen ab DN40 (1 ½“) ist das<br />
sogar ohne Unterbrechung der Strömung<br />
in der Versorgungsleitung möglich.<br />
Die perfekte Anpassung des Durchflussmessers<br />
an seine Messaufgabe kann vom<br />
Kunden mit der im Lieferumfang enthaltenen<br />
Konfigurationssoftware einfach durchgeführt<br />
werden. Zur Ausgabe der Messwerte<br />
stehen zwei Signalausgänge zur Verfügung.<br />
Je nach Anwendung können diese<br />
als Analogausgang (Strom oder Spannung),<br />
als Schaltausgang oder als Impulsausgang<br />
zur Verbrauchsmessung konfiguriert werden.<br />
Optional sind die Durchflussmesser<br />
auch mit einem integrierten Busausgang,<br />
M-Bus oder Modbus RTU, erhältlich.<br />
E+E Elektronik GmbH<br />
www.epluse.com<br />
86 gaswärme international 2012-6
TECHNIK AKTUELL<br />
Konfigurierbare Infrarot-Kamera-Plattform für thermische<br />
Anwendungen<br />
LumaSense Technologies, Inc. hat eine<br />
neue Linie von konfigurierbaren Wärmebildkameras<br />
speziell für den Einsatz in<br />
rauen Umgebungen konzipiert. Die MC320<br />
Linie zeichnet sich durch eine einzigartig<br />
konfigurierte Optik und hochwertige<br />
Detektoren aus, die es ermöglichen, die<br />
Kameras an spezifische Infrarot Wellenlängen<br />
anzupassen, um eine optimale Leistung<br />
für die jeweilige Anwendung zu<br />
erzielen. Aufgrund dieser Flexibilität stellt<br />
die MC320-Plattform eine kostengünstige<br />
Lösung für eine breite Palette von Applikationen<br />
dar, einschließlich Prozesskontrolle<br />
und -optimierung, vorbeugende Wartung<br />
sowie der thermischen Überwachung von<br />
Kesselanlagen.<br />
Die sinnvolle Verknüpfung eines integrierten<br />
Ansatzes von Kamera-Design, Optik<br />
und Detektoren mit umfassender Software<br />
ermöglicht LumaSense eine Vielzahl<br />
von schlüsselfertigen Lösungen anzubieten,<br />
für Kunden in unterschiedlichen<br />
Branchen wie <strong>Energie</strong>,<br />
Stahl, Glas,<br />
Raffinerien und<br />
anderen.<br />
Die MC320-<br />
Plattform nutzt<br />
speziell abgestimmte<br />
VO x<br />
Detektoren, für<br />
applikations-spezifische<br />
Wellenlängenund<br />
Temperaturbereiche. Jedes Modell ist<br />
optimiert, um in den anspruchsvollsten<br />
industriellen Anwendungen die beste<br />
Empfindlichkeit und Bildqualität in dieser<br />
Preisklasse zu erzielen.<br />
Darüber hinaus ist LumaSense in der<br />
Lage, ein effizientes Temperaturüberwachungssystem<br />
aufzubauen.<br />
Durch die Kombination<br />
von MC320<br />
Wärmebildkameras<br />
mit Impac-Pyrometern<br />
in Verbindung<br />
mit maßgeschneiderter<br />
Software stellt<br />
dieses System eine geeignete<br />
Lösung für viele Prozessapplikationen<br />
dar, speziell bei der Herstellung und<br />
Verarbeitung von Metallen.<br />
LumaSense Technologies GmbH<br />
www.lumasenseinc.com<br />
Verkürzte Totzonen für den Zylindereinbau<br />
Nach der Einführung der neuen Serie<br />
ONP1-A mit Profilgehäuse und der<br />
Ausweitung der ONDA-Technologie auf die<br />
Serie MK4-A, setzt Gefran die patentierte<br />
Technologie nun auch bei den Wegaufnehmern<br />
in Stabbauform ein. Die magnetostriktiven<br />
Wegsensoren für den Zylindereinbau<br />
werden dabei deutlich verbessert.<br />
Die revolutionäre Optimierung der<br />
Stabbauformsensoren besteht in der<br />
Reduzierung der Totzonen: Der Sensor IK4<br />
hat identische Abmessungen und ist daher<br />
kompatibel mit der Vorgängerserie. Dies<br />
erleichtert den Austausch im Ersatzteilfall.<br />
Gleichzeitig ist die Totzone im Endbereich<br />
um 8,5 mm kürzer als beim Vorgängermodell.<br />
Zusätzlich ist ab sofort ein neuer Sensor<br />
mit verkürztem Totzonenbereich lieferbar,<br />
der SK4. Das Modell SK4 hat um 25 mm<br />
reduzierte Totzonen und gestattet dem<br />
Zylinderhersteller mehr Flexibilität bei der<br />
Montage.<br />
Die auf der Technologie ONDA basierten<br />
Serien IK4-A und SK4-A mit ihren richtungsweisenden<br />
Leistungsmerkmalen<br />
zeichnen sich auch durch einige exklusive<br />
mechanische Lösungen aus, wie z.B. den<br />
frei drehbaren Anschlusskopf, dank dem<br />
der Stecker entsprechend der Sensor-Montage<br />
optimal positioniert werden kann.<br />
Das unveränderte Gehäuse mit Schutzart<br />
IP67 des Wegaufnehmers bietet nun<br />
bei beiden Serien mehr Anschlussmöglichkeiten:<br />
Steckverbinder DIN 45322 6-polig,<br />
DIN 45326 8-polig, M12 5-polig oder<br />
8-polig sowie Kabelausgang mit PVC- oder<br />
PUR-Kabel verschiedener Längen.<br />
Auch die Genauigkeit garantiert das<br />
höchste Leistungsniveau: Ein maximaler<br />
Linearitätsfehler von ±0,02 % der Gesamtlänge<br />
und die absolute Wiederholbarkeit<br />
in der Größenordnung von einem hundertstel<br />
Millimeter garantieren die stets<br />
zuverlässige und hochgenaue Erfassung<br />
der Position. Alle Schnittstellen und Optionen<br />
sind für den gesamten Wegbereich<br />
von 50 bis 4.000 mm der Serie IK4-A bzw.<br />
von 50 bis 1.000 mm der Serie SK4-A erhältlich.<br />
Dank dieser Leistungsmerkmale sind<br />
die Serien IK4-A ONDA und SK4-A ONDA<br />
die ideale Lösung für die industriellen<br />
Anwendungen, die den Einbau des Wegaufnehmers<br />
in den Zylinder erfordern und<br />
zwar insbesondere bei beengten Platzverhältnissen:<br />
vom Spritzgießen von Kunststoff<br />
und Gummi über die Bearbeitung<br />
von Metallen und anderen Werkstoffen bis<br />
zu den aufwendigeren Anwendungen im<br />
Bereich der Hebe- und Fördertechnik.<br />
GEFRAN Deutschland GmbH<br />
www.gefran.com<br />
6-2012 gaswärme international<br />
87
INSERENTENVERZEICHNIS 6-2012<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Firma<br />
Seite<br />
Firma<br />
Seite<br />
56. <strong>International</strong>es Feuerfest-Kolloquium 2013,<br />
Aachen 23<br />
Eclipse Inc., Rockford, USA<br />
Elster GmbH, Osnabrück 5<br />
ITPS 2013, Düsseldorf<br />
Titelseite<br />
4. Umschlagseite<br />
Sirona Dental Systems GmbH‚ Bensheim Stellenanzeige 17<br />
WS Wärmeprozesstechnik GmbH, Renningen 40<br />
Marktübersicht 89 – 111<br />
LOI Thermprocess GmbH, Essen 13<br />
runkel GmbH & Co. KG, Wuppertal 19<br />
Schlager Industrieofenbau GmbH, Hagen 9<br />
Beilage:<br />
Jahres-Wandkalender 2013<br />
IHR KONTAKT ZU DEM TEAM DER<br />
<strong>GASWÄRME</strong> INTERNATIONAL!<br />
Chefredaktion:<br />
Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />
Telefon: +49 201 82002 12<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsbüro:<br />
Annamaria Frömgen<br />
Telefon: +49 201 82002 91<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Jutta Zierold<br />
Telefon: +49 201 82002 22<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Martina Mittermayer<br />
Telefon: +49 89 2035366 16<br />
Telefax: +49 89 2035366 66<br />
E-Mail: mittermayer@di-verlag.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Silvija Subasic<br />
Telefon: +49 201 82002 15<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />
www.gaswaerme-online.de<br />
88 gaswärme international 2012-3
Marktübersicht<br />
Einkaufsberater Thermoprozesstechnik<br />
2012<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle<br />
Wärmebehandlungsverfahren .................................................................................................................90<br />
II.<br />
III.<br />
IV.<br />
Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />
Betriebs- und Hilfsstoffe ...................................................................................................................................96<br />
Beratung, Planung,<br />
Dienstleistungen, Engineering ..............................................................................................................109<br />
Fachverbände, Hochschulen,<br />
Institute und Organisationen ...................................................................................................................110<br />
V. Messegesellschaften,<br />
Aus- und Weiterbildung .................................................................................................................................111<br />
Kontakt:<br />
Jutta Zierold<br />
Telefon: +49 201 82002 22<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
www.gaswaerme-markt.de
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
thermische Gewinnung<br />
(erzeugen)<br />
Wärmen<br />
schmelzen, Gießen<br />
Pulvermetallurgie<br />
90 gaswärme international 2012-6
6-2012 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
Wärmebehandlung<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
6-2012 gaswärme international<br />
91
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
Wärmebehandlung<br />
92 gaswärme international 2012-6
6-2012 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
6-2012 gaswärme international<br />
93
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
Wärmebehandlung<br />
abkühlen und abschrecken<br />
Wärmerückgewinnung<br />
94 gaswärme international 2012-6
6-2012 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
reinigen und trocknen<br />
energieeffizienz<br />
Fügen<br />
Modernisierung von<br />
Wärmebehandlungsanlagen<br />
recyceln<br />
6-2012 gaswärme international<br />
95
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
abschreckeinrichtungen<br />
Gasrohrleitungen /<br />
rohr-Durchführungen<br />
Gas-infrarot-strahler<br />
industriebrenner<br />
armaturen<br />
Förder- und<br />
antriebstechnik<br />
96 gaswärme international 2012-6
6-2012 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Ihr „Draht“<br />
zur Anzeigenabteilung<br />
von Gaswärme <strong>International</strong><br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201-82002-22<br />
Fax 0201-82002-40<br />
j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
6-2012 gaswärme international<br />
97
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
industriebrenner<br />
Ihr „Draht“<br />
zur Anzeigenabteilung<br />
von Gaswärme <strong>International</strong><br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201-82002-22<br />
Fax 0201-82002-40<br />
j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
98 gaswärme international 2012-6
6-2012 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
6-2012 gaswärme international<br />
99
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
industriebrenner<br />
brenner-Zubehör<br />
100 gaswärme international 2012-6
4. Praxisseminar<br />
Effiziente<br />
BrEnnErtEcHnIk<br />
für Industrieöfen<br />
22.- 24. April 2013, Atlantic Congress Hotel Essen • www.gwi-brennertechnik.de<br />
powered by<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Wann und Wo?<br />
Vorkurs<br />
Themenblock<br />
1<br />
Themenblock<br />
2<br />
Themenblock<br />
3<br />
Themenblock<br />
4<br />
Themenblock<br />
5<br />
Workshop<br />
1<br />
Workshop<br />
2<br />
Grundlagenseminar (22. April)<br />
• Einführung in die Verbrennungstechnik, Teil 1<br />
• Grundlagen der Verbrennungstechnik, Teil 2<br />
• GWI-Arbeitsblätter in der Anwendung<br />
Hauptseminar (23. bis 24. April)<br />
Einführung<br />
• Einführung in die politische Relevanz der Brennertechnik<br />
Brennertechniken für Industrieöfen<br />
• Neue Brennertechnik mit innovativer Luftvorwärmung<br />
• Neue low-NOx-Lösungen für Hochgeschwindigkeitsbrenner<br />
• Status der OxyFuel-Verbrennung für Industrieöfen<br />
Forschung und Entwicklung<br />
• Hitzebeständig bis 1.250 °C - Entwicklung neuer metallischer Werkstoffe<br />
• Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen auf industrielle<br />
Thermoprozessanlagen<br />
Betriebserfahrungen mit gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />
• Energetische und betriebliche Besonderheiten von Batchprozessen,<br />
am Beispiel zweier Herdwagenöfen<br />
• Erfahrungen bei der Umstellung von Kaltluftbrennern auf<br />
Regenerativbefeuerung am Beispiel eines Aluminiumschmelzofens<br />
Sicherheit und Normung<br />
• Sicherer Betrieb von Thermoprozessanlagen – Verpflichtungen und Maßnahmen<br />
zur Gewährleistung und zum Erhalt der Betriebssicherheit über die Nutzungsdauer<br />
• Aktuelle Entwicklungen im Normungsumfeld der ISO/TC 244 und ErP<br />
<strong>Energie</strong>management und <strong>Energie</strong>effizienz<br />
Moderation Dr.-Ing Rolf Albus // Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner<br />
• Effiziente <strong>Energie</strong>managementsysteme – Wie komme ich da hin?<br />
• Brennereffizienz beginnt beim Industrieofen<br />
Feuerfestmaterialien - Möglichkeiten und Grenzen<br />
Moderation: Herr Dr. Thorsten Tonnesen, GHI, RWTH Aachen<br />
• Feuerfestmaterialien, Teil 1<br />
• Feuerfestmaterialien, Teil 2<br />
MIT REFERENTEN VON: WS Wärmeprozesstechnik GmbH, Elster GmbH, Linde Gas,<br />
BLOOM Engineering GmbH, Eclipse Combustion GmbH, Schmidt + Clemens GmbH,<br />
VM Tubes, Trimet Aluminium AG, Aichelin Ges.m.b.H, VDMA, DNV Germany Holding GmbH,<br />
LOI Thermprocess GmbH, Rath AG<br />
Termin:<br />
• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />
Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 23.04.2013<br />
Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 24.04.2013<br />
Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel Essen,<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer von gasbeheizten<br />
Thermoprozessanlagen und Industrieöfen<br />
Teilnahmegebühr:<br />
Seminarbesuch ohne<br />
„Grundlagen der Verbrennungstechnik“<br />
• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/und<br />
auf Firmenempfehlung: 800 €<br />
• regulärer Preis: 900 €<br />
Seminarbesuch inklusive<br />
Grundlagenkurs am Vortag<br />
• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/und<br />
auf Firmenempfehlung: 1.000 €<br />
• regulärer Preis: 1.100 €<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />
sowie das Catering (3 x bzw. 4 x Kaffee, 2 x<br />
Mittagessen, 1 Abendveranstaltung). Jeder<br />
Teilnehmer bekommt zudem das Fachbuch<br />
„gwi-Arbeitsblätter“ überreicht.<br />
Veranstalter<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.gwi-brennertechnik.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.gwi-brennertechnik.de<br />
Ich bin gwi-Abonnent<br />
Ich bin Gaswärme-Institut Mitglied<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich nehme auch am Grundlagenseminar teil<br />
Ich komme auf Empfehlung von Firma: ........................................................................................................................................................<br />
Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />
Workshop 1 <strong>Energie</strong>management und <strong>Energie</strong>effizienz oder<br />
Workshop 2 Feuerfestmaterialien - Möglichkeiten und Grenzen<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
brenner-Zubehör<br />
102 gaswärme international 2012-6
6-2012 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
brenner-anwendungen<br />
Ihr „Draht“<br />
zur Anzeigenabteilung<br />
von Gaswärme <strong>International</strong><br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201-82002-22<br />
Fax 0201-82002-40<br />
j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
6-2012 gaswärme international<br />
103
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
brenner-anwendungen<br />
104 gaswärme international 2012-6
6-2012 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
heizsysteme<br />
Mess-, steuer- und<br />
regeltechnik<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
6-2012 gaswärme international<br />
105
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Mess-, steuer- und<br />
regeltechnik<br />
106 gaswärme international 2012-6
Prozessautomatisierung<br />
6-2012 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
6-2012 gaswärme international<br />
107
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Wärmedämmung und<br />
Feuerfestbau<br />
Ihr „Draht“<br />
zur Anzeigenabteilung<br />
von Gaswärme <strong>International</strong><br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201-82002-22<br />
Fax 0201-82002-40<br />
j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
108 gaswärme international 2012-6
III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />
6-2012 MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
Ihr „Draht“<br />
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von Gaswärme <strong>International</strong><br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201-82002-22<br />
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6-2012 gaswärme international<br />
109
MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />
III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />
IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute und Organisationen<br />
110 gaswärme international 2012-6
V. Messegesell schaften, Aus- und Weiterbildung<br />
6-2012 Marktübersicht<br />
WISSEN für die ZUKUNFT<br />
Praxishandbuch Feuerfeste Werkstoffe<br />
Aufbau · Eigenschaften · Prüfung<br />
Dieses Taschenbuch vermittelt einen detaillierten Überblick über<br />
Aufbau, Eigenschaften, Berechnungen, Begriffe und Prüfung<br />
feuerfester Werkstoffe und gibt wertvolle Tipps für die tägliche Arbeit.<br />
Hrsg. G. Routschka / H. Wuthnow<br />
5. Aufl age 2011, 500 Seiten mit vielen farbigen Abbildungen, DVD,<br />
Hardcover<br />
Vollständig<br />
überarbeitete<br />
und erweiterte<br />
Auflage<br />
Vulkan-Verlag<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 201 / 82002-34 oder im Fensterumschlag einsenden<br />
Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
___ Ex. Praxishandbuch Feuerfeste Werkstoffe + DVD<br />
5. Aufl age 2011 – ISBN: 978-3-8027-3161-7<br />
für € 100,- (zzgl. Versand)<br />
Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird mit<br />
einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />
Firma/Institution<br />
Vorname/Name des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Buch + DVD<br />
mit Zusatzinhalten und<br />
vollständigem e-Book<br />
Vulkan Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
E-Mail<br />
Branche/Tätigkeitsbereich<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail)<br />
oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt<br />
die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />
Nutzung personenbezogener 6-2012 gaswärme Daten: international<br />
Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene<br />
Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag<br />
oder vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante Fachangebote informiert und<br />
beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />
Bankleitzahl<br />
✘<br />
Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
111<br />
PAPFW52011
FIRMENPORTRÄT<br />
NOXMAT GMBH<br />
KONTAKT:<br />
Dipl.-Ing. Dirk Mäder<br />
maeder@noxmat.de<br />
NOXMAT GmbH<br />
Firmenname / Ort:<br />
NOXMAT GmbH<br />
Ringstraße 7, 09569 Oederan<br />
Geschäftsführung:<br />
Dr. Wolfgang Harbeck<br />
Geschichte:<br />
Vor 20 Jahren wurde die Firma NOXMAT GmbH als AICHELIN Entwicklungszentrum<br />
und Aggregatebau Gesellschaft mbH als selbständiges<br />
Tochterunternehmen der AICHELIN GmbH Industrieofenbau<br />
Korntal-Münchingen gegründet und ist seit 1993 in<br />
Oederan/Sachsen ansässig.<br />
Konzern<br />
NOXMAT GmbH ist ein Unternehmen der AICHELIN group, die<br />
unter dem Dach der AICHELIN Holding besteht..<br />
Beteiligungen:<br />
NOXMAT Energy Technique Beijing Co. Ltd. in China (75 %)<br />
Kooperation(en):<br />
Im Rahmen der Entwicklung wird mit Forschungsinstituten und<br />
Universitäten kooperiert.<br />
Mitarbeiterzahl:<br />
26<br />
Exportquote:<br />
direkter Export: 38 %<br />
Produktspektrum:<br />
■■<br />
Gasbrenner für direkte und indirekte Beheizung mit und ohne<br />
Rekuperator<br />
■■<br />
Hochgeschwindigkeits- und Flammenbrenner, Flachflammenbrenner<br />
■■<br />
Strahlrohre in Keramik und Stahl<br />
■■<br />
Brennersteuergeräte und Ofenkomponenten<br />
■■<br />
Ersatzteile, Wartung und Rekonstruktion<br />
Produktion:<br />
Im eigenen Haus finden Konstruktion, Projektierung und Endmontage<br />
aller Produkte inklusive Versand statt.<br />
Wettbewerbsvorteile:<br />
■■<br />
Forschung und Entwicklung im eigenen Haus mit eigenem<br />
umfangreich ausgestatteten Technikum<br />
■■<br />
Auf Kundenwunsch werden Brenner mit Anschlussleitungen,<br />
Regeleinrichtungen und Steuergerät komplett für den Neueinbau<br />
oder Austausch nahe der Betriebstemperatur voreingestellt<br />
geliefert<br />
■■<br />
Hohe Betriebszuverlässigkeit, problemlose Direktzündung mit<br />
sofortiger Brennstabilität beim Kaltstart der Brenner<br />
■■<br />
kompakter und modularer Aufbau der Brenner und Strahlrohre<br />
■■<br />
Brennerlieferant mit eigenem Service<br />
Zertifizierung:<br />
■■<br />
DVGW<br />
■■<br />
DIN GOST und RTN für Russland<br />
■■<br />
ČSN für Tschechien<br />
Servicemöglichkeiten:<br />
■■<br />
Unterstützung bei Inbetriebnahmen<br />
■■<br />
Umbau und Modernisierung kompletter Beheizungseinrichtungen<br />
■■<br />
Brennerwartungen, auch periodisch im Rahmen von Wartungsverträgen<br />
■■<br />
Brennerschulungen im eigenen Schulungszentrum oder beim<br />
Kunden<br />
■■<br />
Kalibrierung von Thermoelementen und Messsonden<br />
Internet:<br />
www.noxmat.com<br />
112 gaswärme international 2012-6
6-2012 IMPRESSUM<br />
www.gaswaerme-online.de<br />
61. Jahrgang · Heft 6 · September 2012<br />
Organ<br />
Zeitschrift für das gesamte Gebiet der Gasverwendung und der gasbeheizten Indu strie öfen; Organ des Gas- und Wärme-<br />
Instituts Essen e.V., des Bereichs Feuerungs technik des Engler-Bunte-Instituts der Universität Karls ruhe (TH), des Instituts<br />
für Industrieofenbau und Wärmetechnik im Hüttenwesen der Rhein.-Westf. Techn. Hochschule Aachen, des Instituts für<br />
<strong>Energie</strong>verfahrenstechnik des Lehrstuhls Hochtemperaturanlagen der Technischen Universität Clausthal, des Institutes für<br />
Wärmetechnik und Thermodynamik der TU Bergakademie, Freiberg und des Fachverbandes Thermoprozess- und Abfalltechnik<br />
(TPT) im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) e.V., Frankfurt<br />
Herausgeber H. Berger, AICHELIN Ges.m.b.H., Mödling · Prof. Dr.-Ing. H. Bockhorn, Engler-Bunte-Institut der Universität Karlsruhe ·<br />
Dr.-Ing. R. Albus, Geschäftsführender Vorstand des Gas- und Wärme-Instituts Essen e.V. · M. Ruch, Mainova AG Frankfurt/Main ·<br />
Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für Hochtemperaturtechnik an der RWTH Aachen · Dr. H. Stumpp, Vorstandsvorsitzender<br />
der TPT im VDMA, Vorsitzender der Geschäftsführung LOI Thermprocess GmbH, Essen · Prof. Dr.-Ing. D. Trimis, Technische<br />
Universität Bergakademie Freiberg, Institut für Wärmetechnik und Thermodynamik, Lehrstuhl für Gas- und Wärmetechnische<br />
Anlagen Freiberg · Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. G. Walter, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />
Redaktion Dr.-Ing. H. Altena · Dr.-Ing. F. Beneke · Dr. rer. nat. N. Burger · Dr.-Ing. A. Giese · Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. K. Görner ·<br />
Dr.-Ing. F. Kühn · Dipl.-Ing. G. Marx · Dipl.-Ing. A. Menze · Dipl.-Ing. R. Paul · Dr. C. Sprung · Dr.-Ing. D. Stirnberg ·<br />
Dipl.-Ing. St. Schalm · Dr.-Ing. P. Wendt · Dipl.-Ing. M. Wicker · Dr.-Ing. J. G. Wünning.<br />
Bezugsbedingungen<br />
Bezugspreise<br />
gaswärme international erscheint sechsmal pro Jahr.<br />
Jahresabonnement (Deutschland): € 255,- + € 18,- Versand<br />
Jahresabonnement (Ausland): € 255,- + € 21,- Versand<br />
Einzelheft (Deutschland): € 49,- + € 3,- Versand<br />
Einzelheft (Ausland): € 49,- + € 3,50 Versand<br />
ePaper: Die Bezugspreise entsprechen derjenigen der Printausgabe, abzüglich Versand.<br />
Abo Plus (Printausgabe + ePaper):<br />
Jahresabonnement (Deutschland): € 349,50 inklusive Versand<br />
Jahresabonnement (Ausland): € 352,50 inklusive Versand<br />
Studenten: 50% Ermäßigung auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis<br />
Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />
Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />
beträgt acht Wochen zum Bezugsjahres ende.<br />
Chefredakteur Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Tel. 0201-82002-12,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsassistenz Silvija Subasic, Tel. 0201-82002-15,<br />
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Redaktionsbüro Annamaria Frömgen, Tel. 0201-82002-91,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf Jutta Zierold, Tel. 0201-82002-22,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung Martina Mittermayer, Tel. 089-203 53 66-16,<br />
Fax 089-203 53 66-66, E-Mail: mittermayer@di-verlag.de<br />
Abonnements/<br />
Einzelheftbestellungen<br />
Druck<br />
Geschäftsführer<br />
Leserservice gaswärme international (gwi)<br />
Postfach 91 61 · 97091 Würzburg<br />
Tel.: 0931-4170-1616, Fax 0931-4170-492<br />
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Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Bei träge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb<br />
der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere<br />
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von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />
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Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />
ISSN 0020-9384<br />
Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />
der Verbreitung von Werbeträgern<br />
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for Thermo Process Technology<br />
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Düsseldorf, Germany<br />
09-10 July 2013<br />
www.itps-online.com