GASWÄRME International Energie - Prozesse - Umwelt (Vorschau)

26.02.2014 Aufrufe

gwi 06 I 2012 gaswärme international Zeitschrift für gasbeheizte Thermoprozesse SCHWERPUNKT EnergieProzesseUmwelt ISSN 0020-9384 www.gaswaerme-online.de Vulkan-Verlag

gwi<br />

06 I 2012<br />

gaswärme<br />

international<br />

Zeitschrift für gasbeheizte Thermoprozesse<br />

SCHWERPUNKT<br />

<strong>Energie</strong> – <strong>Prozesse</strong> – <strong>Umwelt</strong><br />

ISSN 0020-9384 www.gaswaerme-online.de Vulkan-Verlag


4. Praxisseminar<br />

Effiziente<br />

BrEnnErtEcHnIk<br />

für Industrieöfen<br />

22.- 24. April 2013, Atlantic Congress Hotel Essen • www.gwi-brennertechnik.de<br />

powered by<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Wann und Wo?<br />

Vorkurs<br />

Themenblock<br />

1<br />

Themenblock<br />

2<br />

Themenblock<br />

3<br />

Themenblock<br />

4<br />

Themenblock<br />

5<br />

Workshop<br />

1<br />

Workshop<br />

2<br />

Grundlagenseminar (22. April)<br />

• Einführung in die Verbrennungstechnik, Teil 1<br />

• Grundlagen der Verbrennungstechnik, Teil 2<br />

• GWI-Arbeitsblätter in der Anwendung<br />

Hauptseminar (23. bis 24. April)<br />

Einführung<br />

• Einführung in die politische Relevanz der Brennertechnik<br />

Brennertechniken für Industrieöfen<br />

• Neue Brennertechnik mit innovativer Luftvorwärmung<br />

• Neue low-NOx-Lösungen für Hochgeschwindigkeitsbrenner<br />

• Status der OxyFuel-Verbrennung für Industrieöfen<br />

Forschung und Entwicklung<br />

• Hitzebeständig bis 1.250 °C - Entwicklung neuer metallischer Werkstoffe<br />

• Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen auf industrielle<br />

Thermoprozessanlagen<br />

Betriebserfahrungen mit gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />

• Energetische und betriebliche Besonderheiten von Batchprozessen,<br />

am Beispiel zweier Herdwagenöfen<br />

• Erfahrungen bei der Umstellung von Kaltluftbrennern auf<br />

Regenerativbefeuerung am Beispiel eines Aluminiumschmelzofens<br />

Sicherheit und Normung<br />

• Sicherer Betrieb von Thermoprozessanlagen – Verpflichtungen und Maßnahmen<br />

zur Gewährleistung und zum Erhalt der Betriebssicherheit über die Nutzungsdauer<br />

• Aktuelle Entwicklungen im Normungsumfeld der ISO/TC 244 und ErP<br />

<strong>Energie</strong>management und <strong>Energie</strong>effizienz<br />

Moderation Dr.-Ing Rolf Albus // Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner<br />

• Effiziente <strong>Energie</strong>managementsysteme – Wie komme ich da hin?<br />

• Brennereffizienz beginnt beim Industrieofen<br />

Feuerfestmaterialien - Möglichkeiten und Grenzen<br />

Moderation: Herr Dr. Thorsten Tonnesen, GHI, RWTH Aachen<br />

• Feuerfestmaterialien, Teil 1<br />

• Feuerfestmaterialien, Teil 2<br />

MIT REFERENTEN VON: WS Wärmeprozesstechnik GmbH, Elster GmbH, Linde Gas,<br />

BLOOM Engineering GmbH, Eclipse Combustion GmbH, Schmidt + Clemens GmbH,<br />

VM Tubes, Trimet Aluminium AG, Aichelin Ges.m.b.H, VDMA, DNV Germany Holding GmbH,<br />

LOI Thermprocess GmbH, Rath AG<br />

Termin:<br />

• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />

Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 23.04.2013<br />

Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 24.04.2013<br />

Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel Essen,<br />

www.atlantic-hotels.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von gasbeheizten<br />

Thermoprozessanlagen und Industrieöfen<br />

Teilnahmegebühr:<br />

Seminarbesuch ohne<br />

„Grundlagen der Verbrennungstechnik“<br />

• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 800 €<br />

• regulärer Preis: 900 €<br />

Seminarbesuch inklusive<br />

Grundlagenkurs am Vortag<br />

• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 1.000 €<br />

• regulärer Preis: 1.100 €<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />

sowie das Catering (3 x bzw. 4 x Kaffee, 2 x<br />

Mittagessen, 1 Abendveranstaltung). Jeder<br />

Teilnehmer bekommt zudem das Fachbuch<br />

„gwi-Arbeitsblätter“ überreicht.<br />

Veranstalter<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.gwi-brennertechnik.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.gwi-brennertechnik.de<br />

Ich bin gwi-Abonnent<br />

Ich bin Gaswärme-Institut Mitglied<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich nehme auch am Grundlagenseminar teil<br />

Ich komme auf Empfehlung von Firma: ........................................................................................................................................................<br />

Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />

Workshop 1 <strong>Energie</strong>management und <strong>Energie</strong>effizienz oder<br />

Workshop 2 Feuerfestmaterialien - Möglichkeiten und Grenzen<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


EDITORIAL<br />

Klimaschutz ist Fortschrittsmotor<br />

für Wirtschaft und <strong>Umwelt</strong><br />

Klimaschutz nimmt eine immer größere Rolle ein –<br />

nicht nur unter ökologischen Gesichtspunkten, sondern<br />

auch in ökonomischer Hinsicht. Die steigenden<br />

<strong>Energie</strong>preise zwingen Unternehmen und Privathaushalte<br />

zu einem effizienteren und nachhaltigeren<br />

Umgang mit Ressourcen. <strong>Energie</strong>- und ressourceneffizientes<br />

Handeln spart so nicht nur Kosten, sondern führt<br />

gleichzeitig zu einem verbesserten <strong>Umwelt</strong>- und Klimaschutz.<br />

Der Übergang zu einer veränderten Wirtschafts- und<br />

Lebensweise ist zwingend erforderlich. Unternehmen<br />

müssen diese notwendigen Transformationsprozesse als<br />

Startpunkt für neue Geschäftsmodelle und Produktionsabläufe<br />

verstehen. Das Stichwort heißt hier energiesparendes<br />

und ressourcenschonendes Wirtschaften. Damit<br />

wird Klimaschutz auch zum Wettbewerbsfaktor. Unternehmen<br />

müssen die Chance der Effizienz- und Einsparpotenziale<br />

bei der <strong>Energie</strong>anwendung zu nutzen wissen,<br />

um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Rohstoffund<br />

Materialeffizienz gehören zu einem modernen<br />

Unternehmen dazu, um sich auf dem Markt zu profilieren.<br />

Ein Wissenstransfer zwischen Unternehmen im<br />

Bereich energieeffizientes Wirtschaften ist wünschenswert,<br />

damit zum Beispiel effiziente Produktionsverfahren<br />

Nachahmer finden. Für nahezu jedes mittlere und kleinere<br />

Unternehmen besteht die Möglichkeit, Kosten zu<br />

reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Die<br />

<strong>Energie</strong>Agentur.NRW unterstützt die Unternehmen beim<br />

Finden dieser Einsparpotentiale sowie bei der wirtschaftlichen<br />

Erschließung. Mit einem sorgfältig geplanten, gut<br />

durchdachten Management lassen sich wirksame <strong>Energie</strong>sparmaßnahmen<br />

im Unternehmen umsetzen und<br />

dauerhafte Erfolge erzielen.<br />

Eine umfassende <strong>Energie</strong>wende schließt alle diese<br />

Gesichtspunkte mit ein: <strong>Energie</strong>effizienz und <strong>Energie</strong>einsparung,<br />

der Ausbau erneuerbarer <strong>Energie</strong>n und damit<br />

der Schutz von Natur und <strong>Umwelt</strong>. Es müssen Standards<br />

vereinbart werden und konkrete <strong>Umwelt</strong>- und Nachhaltigkeitsziele<br />

formuliert werden. Der ökologische Aufbruch<br />

ist auch notwendig, um ökonomische Ziele zu<br />

erreichen. Denn ein positiver Nebeneffekt dieser Entwicklung<br />

ist die Förderung von Arbeitsplätzen in der<br />

<strong>Energie</strong>branche. Damit ist Klimaschutz auch Wirtschaftsförderung<br />

von der Unternehmen, Kommunen und Bürger<br />

direkt profitieren. Klimaschutz ist eben nicht nur eine<br />

ökologische Herausforderung, sondern auch eine ökonomische<br />

Chance. Wird Klimaschutz zukünftig als Fortschrittsmotor<br />

für Wirtschaft und <strong>Umwelt</strong><br />

verstanden, kann eine große Anzahl<br />

verschiedener Akteure profitieren,<br />

weil sich die Nutzung erneuerbarer<br />

<strong>Energie</strong>n positiv auf die<br />

Wertschöpfungskette auswirkt.<br />

Der Weg dahin ist die<br />

Zusammenführung von Ökologie<br />

und Ökonomie.<br />

Dipl.-Ing. Gerd Marx<br />

<strong>Energie</strong>Agentur.NRW<br />

6-2012 gaswärme international<br />

1


INHALT 6-2012<br />

6 FASZINATION TECHNIK<br />

Erwärmung von Aluminiumbandbunden<br />

43 FACHBERICHT<br />

Neue Heizhaubengeneration im Einsatz<br />

Fachberichte<br />

von Frank Kleuser<br />

33 Wärmerückgewinnung bei feuchten und staubhaltigen Abluftströmungen<br />

Heat recovery on humid and dust loaded exhaust flows<br />

von Gerd Waning<br />

37 Neues Abkühlungs-Verfahren für Rollenherd-Durchlauföfen<br />

New cooling process for roller hearth continuous furnaces<br />

von Frank Maschler, Peter Wendt, Georg Velten, Jörg Wortmann, Andreas Heßler, Jörg Zumbrink<br />

41 Neue Heizhaubengeneration zur <strong>Energie</strong>-Einsparung und NO x -Reduzierung<br />

New heating hood generation for energy saving and NO x reduction<br />

von Alexander Vogel, Marius Adelt, Andrei Zschocke<br />

47 Herausforderungen und Innovationen der <strong>Energie</strong>speicherung – Fokus Power to Gas<br />

Challenges and Innovation in Energy Storage – Focus on Power to Gas<br />

von Petra Nitschke-Kowsky, Joachim Schenk, Peter Schley, Klaus Altfeld<br />

55 Gasbeschaffenheiten in Deutschland<br />

Gas quality in Germany<br />

Titelseite:<br />

Eclipse Combustion GmbH<br />

www.eclipsenet.com<br />

2 gaswärme international 2012-6


6-2012 INHALT<br />

INKLUSIVE<br />

eBook<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e. V. (Hrsg.)<br />

gwi-Arbeitsblätter<br />

Verbrennungskennwerte | Gaseigenschaften | Berechnungen<br />

Powered by:<br />

Buchcover-gwi-arbeitsblätter_NEU.indd 1 21.11.12 13:39<br />

50 FACHBERICHT<br />

Innovationen der <strong>Energie</strong>speicherung – Power to Gas<br />

29 FACHBUCH: gwi-ARBEITSBLÄTTER<br />

Die Referenz für die Verbrennungstechnik<br />

Nachrichten<br />

8 Wirtschaft und Unternehmen<br />

18 Messen/Kongresse/Tagungen<br />

19 Veranstaltungen<br />

20 Fortbildung<br />

24 GWI-Seminare<br />

27 Personalien<br />

29 Medien<br />

Technik Aktuell<br />

81 Schnellste und leistungsstärkste Beschichtungsanlage<br />

81 Vereinfachte SAP-Projektdisposition für alle Fachbereiche<br />

82 Gaswarnsensoren mit Wärmetönungs- und Infrarot-Technologie<br />

82 Gebläsebrennerserie PBG für Europa<br />

83 Datenlogger zum Auswerten von Beschichtungsprozessen<br />

83 Druckerhöhungssysteme für die Kunststoffindustrie<br />

84 Effizienter Wärmeleitfähigkeits-Analysator<br />

85 Dosieröfen ohne Temperaturschwankungen<br />

85 Neues Hauptstellendruckreglerset für Acetylen<br />

86 Neue Gesichts- und Gehörschutzkombination für die Industrie<br />

86 Neue Durchflussmesser für Druckluft und Gase<br />

87 Konfigurierbare Infrarot-Kamera-Plattform für thermische Anwendungen<br />

87 Verkürzte Totzonen für den Zylindereinbau<br />

Thermoprozess<br />

Bleiben Sie stets informiert und<br />

folgen Sie uns über Twitter<br />

Thermoprozess<br />

@Thermoprozess<br />

6-2012 gaswärme international<br />

3


INHALT 6-2012<br />

70 IM PROFIL<br />

VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH<br />

75 WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Globales Geschäft: Gefragt sind interkulturelle Generalisten<br />

Nachgefragt<br />

61 Folge 10: Dipl.-Ing. Erik Míček<br />

„<strong>Energie</strong>effizienz ist der Schlüssel zur <strong>Energie</strong>frage der Zukunft“<br />

Jetzt anmelden:<br />

www.gwi-brennertechnik.de<br />

Im Profil<br />

67 Folge 12:<br />

VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH – <strong>Energie</strong>wirtschaft und Industrieofentechnik<br />

in der Stahlindustrie<br />

Wirtschaft & Management<br />

75 Geschäfte rund um den Globus: Gefragt sind interkulturelle Generalisten<br />

Aus der Praxis<br />

77 Regulierung verhindert Überschüsse in der Schutzgasproduktion<br />

79 Innovative Infrarotheizungstechnologie mit Restwärmenutzung<br />

+++ www.gaswaerme-online.de +++ www.gaswaerme-online.de +++<br />

4 gaswärme international 2012-6


62 NACHGEFRAGT<br />

Folge 10: Erik Míček<br />

Firmenporträt<br />

112 NOXMAT GmbH<br />

Marktübersicht<br />

90 I. Thermoprozessanlagen für individuelle<br />

Wärmebehandlungsverfahren<br />

96 II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />

Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

109 III. Beratung, Planung, Dienstleistungen,<br />

Engineering<br />

110 IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute<br />

und Organisationen<br />

111 V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung<br />

Sind<br />

Sie<br />

sicher?<br />

FCU 500<br />

Ofen Schutzsystem-Steuerung<br />

zur Überwachung<br />

und Steuerung<br />

von zentralen<br />

Sicherheitsfunktionen<br />

von Mehrbrenneranlagen<br />

an Industrieöfen.<br />

Setzt die Anforderungen<br />

der EN 746:2010<br />

konsequent um.<br />

RUBRIKEN<br />

1 Editorial<br />

6 Faszination Technik<br />

88 Inserentenverzeichnis<br />

3. US Impressum<br />

Informationen<br />

über die funktionale Sicherheit<br />

von Thermoprozessanlagen<br />

finden Sie hier: www.k-sil.de<br />

Elster GmbH<br />

Postfach 2809<br />

49018 Osnabrück<br />

T +49 541 1214-0<br />

F +49 541 1214-370<br />

info@kromschroeder.com<br />

www.kromschroeder.com<br />

6-2012 gaswärme international<br />

5


FASZINATION TECHNIK<br />

6 gaswärme international 2012-6 2012-5


Neuentwicklungen für Aluminium-Walzwerke<br />

Erhebliche Einsparung von <strong>Energie</strong>kosten – Die Erwärmung von<br />

Aluminiumbandbunden in Echtzeit können mit einer Genauigkeit<br />

von besser als 1,5 % der Zieltemperatur berechnet werden.<br />

(Quelle: Otto Junker GmbH, ©Susanne Dobler)<br />

5-2012 6-2012 gaswärme international<br />

7


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Hammerer Aluminium nimmt Kammerhomogenisierungsanlage<br />

in Betrieb<br />

H<br />

ertwich Engineering aus Braunau,<br />

Österreich, hat bei Hammerer Aluminium<br />

Industries (HAI) aus Ranshofen,<br />

Österreich, eine weitere Kammerhomogenisierungsanlage<br />

in Betrieb<br />

genommen.<br />

Die neue Homogenisierungsanlage<br />

ist bereits die zweite ihrer Art in der HAI-<br />

Gießerei. Es können Barrendurchmesser<br />

von 153 bis 381 mm bei einer Barrenlänge<br />

bis zu 7 m erwärmt werden. Die<br />

Ofenkapazität beträgt 43 t. Die Auslegung<br />

für spezielle Homogenisierungsrezepturen<br />

für harte Legierungen beinhaltet<br />

eine präzise Temperaturführung<br />

und stufenweises Aufheizen.<br />

E.ON kommt bei Umwandlung in SE gut voran<br />

E<br />

.ON kommt bei der Umwandlung in<br />

eine Europäische Gesellschaft (SE) weiter<br />

gut voran. Deutlich vor Ablauf der<br />

gesetzlichen Frist konnte eine Vereinbarung<br />

über die Beteiligung der Arbeitnehmer<br />

in der künftigen E.ON SE geschlossen<br />

werden. Diese regelt die Mitbestimmung<br />

auf europäischer Ebene durch den künftigen<br />

SE-Betriebsrat sowie die Besetzung<br />

des Aufsichtsrates auf der Arbeitnehmerseite.<br />

Der Vereinbarung gingen konstruktive<br />

Gespräche zwischen dem so genannten<br />

Besonderen Verhandlungsgremium<br />

der Arbeitnehmerseite, bestehend aus 25<br />

Arbeitnehmervertretern aus 19 Ländern,<br />

und Unternehmensvertretern voraus.<br />

Die Vereinbarung sieht unter anderem<br />

vor, dass künftig Mitarbeiter aus allen europäischen<br />

Ländern, in denen E.ON aktiv ist,<br />

im SE-Betriebsrat vertreten sein werden.<br />

Die Anzahl der Vertreter richtet sich nach<br />

der Zahl der Mitarbeiter in den jeweiligen<br />

Ländern. Der SE-Betriebsrat ist bei allen<br />

grenzüberschreitenden Mitbestimmungsthemen<br />

zu informieren und anzuhören.<br />

Darüber hinaus bestimmt der SE-Betriebsrat<br />

die Arbeitnehmervertreter im SE-Aufsichtsrat.<br />

Dieser wird aus zwölf Mitgliedern<br />

bestehen, davon die Hälfte Arbeitnehmervertreter.<br />

Für die Arbeitnehmerseite werden<br />

Eugen Luha aus Rumänien, Willem Vis aus<br />

den Niederlanden sowie Gabriele Gratz,<br />

Erhard Ott, Klaus-Dieter Raschke und Eberhard<br />

Schomburg aus Deutschland Mitglieder<br />

des Aufsichtsrates. Der neue Vorsitzende<br />

des Konzernbetriebsrats Michael<br />

Mittmann wird spätestens 2014 Mitglied<br />

des Aufsichtsrats. Diese Besetzung folgt<br />

dem vereinbarten Grundsatz, dass Arbeitnehmervertreter<br />

im SE-Aufsichtsrat aus<br />

mindestens drei verschiedenen Ländern<br />

kommen müssen. Die Anteilseigner werden<br />

durch Baroness Denise Kingsmill,<br />

Ulrich Lehner, René Obermann, Karen de<br />

Segundo, Theo Siegert und Werner Wenning<br />

vertreten. Der Anteil der Frauen im<br />

künftigen SE-Aufsichtsrat liegt damit bei<br />

25 %. Die Aufsichtsratsmitglieder stammen<br />

aus vier verschiedenen Ländern. Es ist vorgesehen,<br />

dass die Arbeitnehmervertreter<br />

wie bisher auch einen stellvertretenden<br />

Aufsichtsratsvorsitzenden stellen.<br />

Für den Vorstandsvorsitzenden der<br />

E.ON AG, Johannes Teyssen, ist die Vereinbarung<br />

ein wesentlicher Meilenstein auf<br />

dem Weg zu einem noch europäischer<br />

ausgerichteten Unternehmen: „Wir haben<br />

unser Ziel erreicht, eine wahrhaft europäische<br />

Lösung für die Vertretung der Arbeitnehmer<br />

in der E.ON SE zu finden, die maßgeschneidert<br />

auf E.ON passt. Erstmals können<br />

jetzt Arbeitnehmer in ganz Europa<br />

darüber bestimmen, wer ihre Vertreter in<br />

unserem Aufsichtsrat sind. Dass in unserem<br />

verkleinerten Aufsichtsrat drei Frauen<br />

und vier Mitglieder aus dem Ausland vertreten<br />

sein werden, spiegelt die bei E.ON<br />

bestehende Vielfalt künftig auch in unserem<br />

obersten Gremium wider.“<br />

Die künftige E.ON SE wird ihren Sitz in<br />

Deutschland behalten. Die Geschäfte des<br />

Konzerns werden auch in Zukunft von<br />

Düsseldorf aus gesteuert.<br />

8 gaswärme international 2012-6


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Trimet öffnet Tore zur „Langen Nacht der Industrie Rhein-Ruhr“<br />

Trimet beteiligte sich wie im vergangenen<br />

Jahr an der „Langen Nacht der<br />

Industrie Rhein-Ruhr“. Rund 100 Interessierte<br />

aus der Region nutzten am 25. Oktober<br />

die Gelegenheit, um Industrieunternehmen<br />

ganz aus der Nähe zu besichtigen.<br />

Trimet führte ihre Gäste in kleinen<br />

Gruppen durch die Produktion und präsentierte<br />

ein zukunftsstarkes Unternehmen<br />

am Standort Deutschland. Zudem<br />

begrüßte der mittelständische Familienbetrieb<br />

als besonderen Besucher NRW-Wirtschaftsminister<br />

Garrelt Duin.<br />

Der Aluminiumproduzent hieß seine<br />

Gäste mit einer kurzen Unternehmenspräsentation<br />

willkommen, in der Vorstandsvorsitzender<br />

Dr. Martin Iffert über die Aktivitäten<br />

der Trimet berichtete. Zwei Besuchergruppen<br />

mit je 50 Personen konnten<br />

beim anschließenden Werksrundgang die<br />

Produktionsabläufe in der Elektrolyse und<br />

in der Gießerei unter fachkundiger Führung<br />

hautnah erleben. „Wir schätzen das<br />

große Interesse unserer Nachbarn in der<br />

Region und freuen uns über den direkten<br />

Austausch mit interessierten Mitbürgern.<br />

Wir sehen uns als Teil eines großen Ganzen<br />

in NRW und insbesondere im Ruhrgebiet,<br />

wo unsere Heimat ist und der<br />

Ursprung der Trimet liegt“, so Dr. Iffert.<br />

Die „Lange Nacht der Industrie Rhein-<br />

Ruhr“ fand mittlerweile zum zweiten Mal<br />

statt. 56 Unternehmen von Mönchengladbach<br />

über Duisburg bis Iserlohn<br />

haben interessierten Mitbürgern, potenziellen<br />

Mitarbeitern, Studenten und Schülern<br />

ihre Werkstore geöffnet. Ziel der Veranstaltung<br />

ist es, die Industriebetriebe und<br />

die Menschen in der Region stärker miteinander<br />

in Kontakt zu bringen. Bereits am 8.<br />

November öffnete Trimet im Rahmen der<br />

„Langen Nacht der Industrie“ am Standort<br />

Hamburg erneut ihre Werkstore und freute<br />

sich auf zahlreiche Besucher.<br />

www.schlager-gmbh.de<br />

6-2012 gaswärme international<br />

Hohe Präzision durch 100% deutsches Know-how:<br />

Dadurch trägt SCHLAGER jeder technischen Anforderung<br />

von Wärmebehandlungsbetrieben Rechnung.<br />

SCHLAGER Industrieofenbau GmbH · Sudfeldstr. 29 - 31 · 58093 Hagen · Tel.: +49 (0) 23 31-5 70 87 - 00 · Fax: +49 (0) 23 31-5 70 87 - 99<br />

9


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Kübler erhält den Innovationspreis Rheinland-Pfalz 2012<br />

Bereits zum 25. Mal zeichnet das Ministerium<br />

für Wirtschaft, Klimaschutz, <strong>Energie</strong><br />

und Landesplanung gemeinsam mit<br />

den Arbeitsgemeinschaften den rheinland-pfälzischen<br />

Industrie- und Handelskammern<br />

sowie der Handwerkskammern<br />

besonders innovative Unternehmen mit<br />

dem Innovationspreis des Landes aus. Im<br />

Jubiläumsjahr erhält die Firma Kübler<br />

GmbH den begehrten Preis für ihr innovatives<br />

Hallenheizungssystem H.Y.B.R.I.D. mit<br />

integrierter Restwärmenutzung. Verliehen<br />

wurde der Preis am 7. Dezember 2012 in<br />

Düsseldorf.<br />

Der Innovationspreis Rheinland-Pfalz<br />

wurde in diesem Jahr an sechs Unternehmen<br />

und eine Hochschule verliehen, die<br />

mit Techniken, Produkten oder Dienstleistungen<br />

erfolgreich Neuland beschreiten.<br />

„Der Erfolg dieser Unternehmen ist eindrucksvoll.<br />

Es zeigt sich hier, wie sich mit<br />

Innovationen die Wettbewerbsfähigkeit<br />

stärken lässt“, stellte Dr. Joe Weingarten,<br />

Abteilungsleiter im Wirtschaftsministerium<br />

bei der Preisverleihung<br />

in Trier fest. „Das Land<br />

unterstützt deshalb in der Innovationspolitik<br />

als zentraler Teil<br />

der Wirtschaftspolitik vor allem<br />

Ideen und Initiativen, die zu<br />

neuen Produkten, Verfahren<br />

und Dienstleistungen führen.“<br />

Verliehen wurde der Preis in<br />

drei Kategorien sowie mit drei<br />

Sonderpreisen. Als Preisträger in<br />

der Kategorie Handwerk überzeugte<br />

Kübler <strong>Energie</strong>sparende<br />

Hallenheizungen mit dem System<br />

H.Y.B.R.I.D. Es ist das derzeit effizienteste<br />

Wärmekonzept von Kübler – die intelligente<br />

Verknüpfung aus des Ludwigshafener<br />

Hallenheizungsspezialisten hat eine<br />

neue Dimension in punkto energiesparender<br />

Hallenbeheizung eingeleitet. Im System<br />

ist es möglich, die Abwärme von Infrarotheizungen<br />

nutzbar zu machen, z.B. für<br />

die Warmwasseraufbereitung oder zur<br />

Beheizung angrenzender Büroräume. Bis<br />

zu 15 % Extraenergie können so nahezu<br />

kostenlos gewonnen werden. Ingesamt<br />

steigt der feuerungstechnische Wirkungsgrad<br />

im Gesamtsystem auf bis zu 108 %. Je<br />

nach Hallentyp und -dimension können<br />

damit 30 bis 70 % <strong>Energie</strong>einsparungen<br />

realisiert werden.<br />

ThyssenKrupp verkauft Tailored Blanks an WISCO<br />

Die ThyssenKrupp AG hat mit Wuhan<br />

Iron and Steel Corporation (WISCO)<br />

einen Kaufvertrag über den Verkauf ihrer<br />

Tochtergesellschaft ThyssenKrupp Tailored<br />

Blanks unterzeichnet, die maßgeschneiderte<br />

Platinen aus Stahlblech für die Automobilindustrie<br />

herstellt. Über den Kaufpreis<br />

wurde Stillschweigen vereinbart. Die<br />

Veräußerung steht unter dem Vorbehalt<br />

der Zustimmung durch die Aufsichtsgremien<br />

und die zuständigen Regulierungsbehörden.<br />

Sie ist ein weiterer Schritt bei<br />

der Optimierung des Portfolios, die der<br />

Konzern am 13. Mai 2011 als Bestandteil<br />

seiner strategischen Weiterentwicklung<br />

angekündigt hatte. Im Rahmen der Portfoliooptimierung<br />

trennt sich der Konzern<br />

von den Geschäften, für die alternative<br />

strategische Optionen tragfähiger sind.<br />

Dabei liegt ThyssenKrupp voll im Plan und<br />

hat nun für rund 95 % aller Geschäftsaktivitäten,<br />

von denen sich der Konzern trennen<br />

möchte, Verkaufsverträge unterzeichnet<br />

oder die Transaktion bereits abgeschlossen.<br />

ThyssenKrupp Tailored Blanks ist ein<br />

bedeutender Systempartner im Karosserie-<br />

und Fahrzeugbau für die Automobilindustrie.<br />

Zur Herstellung von sogenannten<br />

Tailored-Produkten werden einzelne<br />

Bleche verschiedener Stahlsorten oder<br />

-dicken und Oberflächenbeschichtungen<br />

zusammengesetzt und per Laser zu Platinen<br />

verschweißt.<br />

Die weltweit tätige ThyssenKrupp<br />

Tailored Blanks Gruppe mit Hauptsitz in<br />

Duisburg stellt seit 1985 solche maßgeschneiderten<br />

Platinen her und ist mit<br />

einem Marktanteil von weltweit rund<br />

40 % der führende Anbieter in diesem<br />

Produktsegment. Das Unternehmen verfügt<br />

über insgesamt 13 Werke in Deutschland,<br />

Schweden, Italien, der Türkei, den<br />

USA, Mexiko und China. Die rund 950<br />

Mitarbeiter fertigten im vergangenen<br />

Jahr etwa 58 Mio. Teile für die Automobilhersteller.<br />

Der Umsatz lag im Geschäftsjahr<br />

2010/2011 bei ca. 700 Mio. Euro.<br />

Wuhan Iron and Steel Corporation<br />

(WISCO) nahm 1958 die Fertigung auf<br />

und ist damit einer der traditionsreichsten<br />

Stahlproduzenten in China. Die international<br />

erfolgreiche und rasch wachsende<br />

Gruppe mit Sitz in Wuhan hat mehr als<br />

80.000 Mitarbeiter und verfügt über eine<br />

Kapazität von rund 40 Mio. t. WISCO<br />

erzielte 2011 einen Umsatz von etwa<br />

26 Mrd. Euro, produzierte fast 34 Mio. t<br />

und war damit der viertgrößte Hersteller<br />

in China. Das Unternehmen hat Tochtergesellschaften<br />

und Verkaufsbüros in über<br />

zehn Ländern. Im Fortune 500-Index<br />

nimmt WISCO im Jahr 2012 Rang 321 ein.<br />

10 gaswärme international 2012-6


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Jahre regelmäßig in der fachzeitschrift gaswärme international veröffentlicht. für<br />

diese Sonderpublikation erfuhren die Arbeitsblätter eine gründliche überarbeitung<br />

und ergänzung durch neue, bisher unveröffentlichte Arbeitsblätter zum Thema<br />

Oxyfuel. Weitere Themenbereiche sind Begriffe und einheiten, Brenngase, Luft,<br />

Zündung, Verbrennung, feuerungstechnik.<br />

Praktische Berechnungsbeispiele bieten dem Leser eine Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />

zur Verwendung der Arbeitsblätter. Der Datenträger beinhaltet, neben dem eBook,<br />

ein Programm u.a. zur Berechnung von charakteristischen Brenngasgrößen, der<br />

Abgaszusammensetzung und der adiabaten flammentemperatur und zur Bestimmung<br />

von Normdichte, Betriebsdichte und isobaren Wärmekapazitäten für Oxidator<br />

und Abgas.<br />

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Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, fax, e-Mail) oder durch rücksendung der Sache widerrufen. Die frist beginnt nach erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 essen.<br />

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Ort, Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

PAGWIA2012<br />

nutzung personenbezogener Daten: für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

von DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per e-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

SMS Concast bezieht neue<br />

Räumlichkeiten in Indien<br />

SMS Concast in Indien hat einen Vertrag<br />

zum Kauf eigener vier Wände in Pune<br />

(Maharashtra), Indien, unterschrieben. Von<br />

den neuen Räumlichkeiten aus möchte der<br />

Maschinen- und Anlagenbauer die steigende<br />

Nachfrage in Indien noch besser<br />

bedienen. Das zukünftige Büro von SMS<br />

Concast befindet sich auf der 5. Etage des<br />

„Down Town City Centres“ (DTC). Es können<br />

dort 180 bis 200 Menschen arbeiten.<br />

Der wirtschaftliche Ausblick für Indien<br />

ist vielversprechend. SMS Concast erwartet<br />

weiteres Wachstum auf dem indischen<br />

Subkontinent. Das aktuelle Büro bietet<br />

jedoch keinen Platz für weiteren Personalaufbau.<br />

SMS Concast hat daher das neue<br />

Büro in Pune als Rohbau gekauft. Es wird<br />

sechs bis acht Monate dauern bis die<br />

Inneneinrichtung fertig ist. Im Frühjahr<br />

2013 können die neuen Räumlichkeiten<br />

bezogen werden.<br />

1998 wurde die Filiale von SMS Concast<br />

in Indien gegründet. Elf Mitarbeiter unterstützten<br />

damals das Büro in Zürich bei der<br />

Abwicklung von Bestellungen aus der ganzen<br />

Welt. 2000 erhielt das Unternehmen in<br />

Indien erste eigene Aufträge. Schon bald<br />

führten die Mitarbeiter selbstständig Projekte<br />

aus.<br />

Andritz Maerz<br />

liefert Anodenöfen<br />

und Peirce-<br />

Smith-Konverter<br />

nach Sambia<br />

Der internationale Technologiekonzern<br />

Andritz erhielt den<br />

Auftrag zur Lieferung von zwei Anodenöfen<br />

und vier Peirce-Smith-Konvertern<br />

an Kansanshi Mining Plc.,<br />

einem Tochterunternehmen von<br />

First Quantum Minerals Ltd., Sambia.<br />

Die Inbetriebnahme ist für 2014<br />

geplant.<br />

Der Lieferumfang umfasst die<br />

neuesten Beheizungs- und Raffinationssysteme,<br />

Schlackenabsetzkammern,<br />

Antriebe und Steuerung<br />

sowie die Stahlkonstruktionen für<br />

die Öfen und Konverter. Mit den<br />

Öfen und Konvertern können aus<br />

Kupferstein jährlich mehr als 300.000 t<br />

Anodenkupfer erzeugt werden.<br />

Siemens installiert Schlackerückhaltesysteme bei<br />

ArcelorMittal in Belgien<br />

ArcelorMittal Belgium NV hat bei Siemens VAI Metals Technologies<br />

zwei Simetal Vaicon Stopper bestellt. Die Schlackerückhaltesysteme<br />

werden im ArcelorMittal Werk in Gent an<br />

zwei 300-Tonnen-LD-Konvertern installiert. Damit kann das<br />

Schlackemitlaufen auf ein Minimum reduziert werden. Dies<br />

verbessert die chemische Zusammensetzung und damit die<br />

Qualität des Stahls. Das Modernisierungsprojekt soll im ersten<br />

Quartal 2013 abgeschlossen sein.<br />

In seinem Werk in Gent setzt ArcelorMittal zur Stahlerzeugung<br />

LD (BOF)-Konverter mit einem Abstichgewicht von 300 t<br />

ein. Um ein Mitlaufen von Schlacke gegen Ende des Abstichs<br />

nahezu vollständig zu vermeiden, rüstet Siemens die Konverter<br />

mit je einem Schlackerückhaltesystem vom Typ Simetal<br />

Vaicon Stopper aus. Die Abdichtung des Abstichlochs erfolgt<br />

dabei pneumatisch mit Hilfe von Stickstoffgas. Dieses kontaktlose<br />

Verfahren sorgt für einen zuverlässigen Betrieb unabhängig<br />

von eventuellem Verschleiß des Abstichlochs. Die Schlackerückhaltsysteme<br />

lassen sich manuell oder automatisch<br />

betreiben. Mit ihrer Hilfe kann ArcelorMittal Gent den Schlackegehalt<br />

im Flüssigstahl auf unter 4 kg/t senken. Die Folge ist<br />

eine geringere Rephosphorisierung und Resulfurisierung des<br />

Stahls.<br />

Die integrierte Produktionsanlage von ArcelorMittal Gent<br />

gehört zur Division Flat Carbon Europe. Das Unternehmen<br />

erzeugt jährlich rund 5 Mio. t Flachstahl. Ab Ende 2012 modernisiert<br />

Siemens in Gent auch die Antriebstechnik in der Fertigstraße<br />

des Warmwalzwerks.<br />

12 gaswärme international 2012-6


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Loesche erhält Auftrag zur Lieferung eines Kohlemahl- und<br />

Trocknungssystems nach Südkorea<br />

Loesche hat einen Vertrag mit Doosan Heavy Industries & Construction<br />

für die Lieferung von zwei Loesche-Mühlen vom Typ<br />

LM 43.4D für ein kohlebasiertes Gas- und Dampf-Kombikraftwerk<br />

(IGCC, netto 1 x 300 MW) unterzeichnet, das in Taean, Südkorea,<br />

gebaut werden soll.<br />

Zum Lieferumfang gehört dabei die gesamte Ausstattung:<br />

Angefangen bei der Rohmaterialaufgabe bis hin zum Produktbeutelfilter<br />

sind auch die Mahlanlagen und der Heißgaserzeuger von<br />

Loesche sowie die Klappen, Lüfter, die elektrischen Antriebe und<br />

das Automationssystem von Loesche enthalten.<br />

Die Durchsatzleistung der mit vier Walzen ausgestatteten Wälzmühle<br />

vom Typ LM 43.4D von Loesche beläuft sich auf 95 t Kohle/h,<br />

basierend auf einem Feinheitsgrad von 10 % auf einem 90-Mikron-<br />

Sieb. In diesem Fall kann die Kohlenmühle vom Typ 43-4D von Loesche<br />

eine Mischung aus Kohle und Zusatzstoffen mit einem Feuchtigkeitsgehalt<br />

von mehr als 25 % gleichzeitig mahlen, trocknen und<br />

sortieren. Der Haupt-Mühlenantrieb hat eine Nennleistung von<br />

1.600 kW. Die erforderliche Prozesswärme stammt vom Heißgaserzeuger<br />

LF 36 von Loesche, der pro Mühle über eine maximale Heizleistung<br />

von 25 MW verfügt. Der Heißgaserzeuger wird sowohl mit<br />

Synthesegas als auch mit Erdgas betrieben.<br />

Das IGCC-Verfahren ist ein äußerst effizienter Prozess, bei dem<br />

ein Synthesegas, das vorwiegend aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid<br />

besteht, aus der Kohle extrahiert und als Brennstoff zur<br />

Stromerzeugung verwendet wird. Dieses Vergasungsverfahren ist<br />

so eine hochmoderne Technik, dass derzeit auf der ganzen Welt<br />

nur wenige Demonstrationsanlagen in Betrieb sind.<br />

Die komplette Lieferung FOB Nordseehafen ist für Mai 2013<br />

geplant, während die Inbetriebnahme im ersten Halbjahr 2014<br />

erfolgen soll.<br />

Mit Sicherheit langlebig.<br />

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HPH ® -Haubenglühtechnik.<br />

Die LOI Italimpianti HPH*-Haubenglühanlagen zeichnen<br />

sich nicht nur durch einzigartige Anlagensicherheit,<br />

sondern auch durch eine praktisch unbegrenzte Lebensdauer<br />

der LOI Italimpianti Glühsockel aus.<br />

*HPH: High Performance Hydrogen<br />

Die Konzeption der Grundplatte des Glühsockels mit<br />

Einzelstützen und lose aufgelegter Kapselung gewährleistet<br />

eine vollständige Gasdichtigkeit des Glühraums und garantiert<br />

eine unbeschränkte Lebensdauer ohne permanente Wartung.<br />

... und das bei über 2.500 HPH ® -Glühsockeln weltweit!<br />

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Am Lichtbogen 29 - 45141 Essen / Deutschland<br />

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13


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Frenzelit tritt EiiF-Stiftung in Schweiz bei<br />

Die Themen Nachhaltigkeit und<br />

<strong>Umwelt</strong>schutz sind bedeutsame Rahmenbedingungen<br />

für Europas Industrieunternehmen<br />

und häufig entscheidend<br />

für den Erfolg eines Unternehmens. Die<br />

Frenzelit Werke GmbH sind hier seit vielen<br />

Jahren ein starker Partner, wenn es darum<br />

geht, z.B. im Bereich der Isolierungen, die<br />

Industrie mit Hochtemperaturtextilien auszustatten.<br />

Konsequent ist Frenzelit deshalb<br />

mit dem Geschäftsbereich Technische Textilien<br />

der Stiftung EiiF (European Industrial<br />

Insulation Foundation) beigetreten.<br />

Die EiiF ist eine gemeinnützige, europäische<br />

Stiftung mit Sitz in der Schweiz. Sie<br />

engagiert sich europaweit für den Einsatz<br />

nachhaltiger Dämm- bzw. Isolationssysteme<br />

in Industrieanlagen und im industriellen<br />

Umfeld mit den Zielen, <strong>Energie</strong> zu<br />

sparen, die CO 2 -Emissionen zu reduzieren<br />

und die bestmöglichen Brand- und Lärmschutzsysteme<br />

zu etablieren. Hier steht<br />

Frenzelit als Spezialist für Hochtemperaturtextilien<br />

der EiiF ab sofort mit seinem Wissen<br />

und seinen Erfahrungen als lösungsorientierter<br />

Partner in der Praxis zur Seite.<br />

„Die Möglichkeiten der <strong>Energie</strong>einsparung<br />

durch effektive Dämmung müssen in<br />

der Industrie viel mehr Beachtung finden.<br />

Dafür setzen sich die EiiF und ihre Partner<br />

ein. Wir freuen uns, dass wir mit Frenzelit<br />

ein so breit aufgestelltes Unternehmen<br />

und einen anerkannten Experten im Hochtemperaturbereich<br />

als neues Mitglied<br />

gewinnen konnten“, so EiiF-Geschäftsführer<br />

Andreas Gürtler.<br />

Eine aktuelle Studie der EiiF und des<br />

Beratungsunternehmens Ecofys bescheinigt<br />

europäischen Industrieanlagen ein<br />

großes Einsparpotenzial durch energieeffiziente<br />

Dämmung und Isolierung. So<br />

könnte zum Beispiel der gesamte Brennstoffverbrauch<br />

der europäischen Industrie<br />

jährlich um 620 Petajoule und der CO 2 -<br />

Ausstoß um 49 Megatonnen (MT) gesenkt<br />

werden, wenn jedes Unternehmen auf<br />

optimale <strong>Energie</strong>effizienz setzen würde.<br />

Zur besseren Vorstellung: 620 Petajoule<br />

entsprechen etwa dem Jahresenergieverbrauch<br />

von 10 Mio. Haushalten und das<br />

Einsparpotenzial von 49 MT CO 2 dem von<br />

18 Mio. Autos. Dabei amortisieren sich<br />

Investitionen in Dämmungen in der Regel<br />

bereits nach weniger als einem Jahr.<br />

ZSW nimmt größte Power-to-Gas-Anlage in Betrieb<br />

Eine weitere Hürde auf dem Weg zur Marktfähigkeit der<br />

Power-to-Gas-Technologie ist überwunden: Am 30. Oktober<br />

2012 hat das Zentrum für Sonnenenergie-und Wasserstoff-<br />

Forschung Baden-Württemberg (ZSW) eine Forschungsanlage<br />

mit einer elektrischen Anschlussleistung von 250 kW eingeweiht.<br />

Die vom Bundesumweltministerium geförderte Anlage<br />

wandelt Ökostrom in Wasserstoff und Methan um. Mit einer<br />

möglichen Methanproduktion von bis zu 300 m 3 pro Tag ist sie<br />

die größte Anlage ihrer Art weltweit und zehnmal leistungsstärker<br />

als die drei Jahre zuvor am ZSW entstandene Versuchsanlage.<br />

Damit rücken die Wissenschaftler aus Stuttgart unmittelbar<br />

an die industrielle Anwendung der neuen Stromspeichertechnologie<br />

heran.<br />

Während des Betriebs wollen die ZSW-Forscher mit ihren<br />

Kollegen vom Fraunhofer IWES und der Firma SolarFuel die<br />

Technologie weiter optimieren. Das Hochskalieren künftiger<br />

Power-to-Gas-Anlagen im energiewirtschaftlich relevanten<br />

Bereich von 1 bis 20 MW soll dadurch erleichtert werden. Eine<br />

Bewertung des künftigen Speicherbedarfs ist ebenfalls Gegenstand<br />

der FuE-Arbeiten.<br />

Die 250 kW Anlage besteht aus einem alkalischen Druckelektrolyseur,<br />

einer Methanisierungseinheit sowie dem Prozessleitsystem<br />

für die Steuerung und Regelung. „Unsere Forschungsanlage<br />

arbeitet dynamisch und intermittierend. Im<br />

Gegensatz zur ersten Anlage kann sie flexibel auf das rasch<br />

wechselnde Stromangebot aus Wind und Sonne und auf<br />

plötzliche Unterbrechungen reagieren“, erklärt Dr. Michael<br />

Specht, Leiter des ZSW-Fachgebiets Regenerative <strong>Energie</strong>träger<br />

und Verfahren und einer der Väter der neuen Technologie.<br />

„Das ist eine Bedingung künftiger <strong>Energie</strong>systeme mit einem<br />

hohen Anteil erneuerbaren Stroms.“ Ein weiterer Vorteil für die<br />

Anwendung: Die Steuerungs- und Regelungstechnik entspricht<br />

der Technik künftiger industrieller Großanlagen.<br />

Das nächste Kapitel der Power-to-Gas-Erfolgsgeschichte<br />

soll 2013 im niedersächsischen Werlte aufgeschlagen werden.<br />

SolarFuel errichtet dort im Auftrag der Audi AG eine 6 MW<br />

Anlage, mit der die Stufe der industriellen Anwendung avisiert<br />

wird. Die Erfahrungen aus der 250er-Forschungsanlage des<br />

ZSW werden auch in das „e-gas-Projekt“ des Ingolstädter Konzerns<br />

einfließen. Der Ökostromanteil im deutschen Stromnetz<br />

wächst enorm. Das stellt das <strong>Energie</strong>system vor neue Aufgaben:<br />

Bei einem hohen Anteil von Wind- und Sonnenenergie<br />

schwankt die Strommenge je nach Wetterlage stark. Schon<br />

heute kann in manchen Regionen überschüssiger Ökostrom<br />

nicht mehr in das Stromnetz eingespeist werden. Zwischen<br />

2020 und 2030 sind deutschlandweit in bestimmten Jahreszeiten<br />

überschüssige Stromleistungen im Gigawattbereich zu<br />

erwarten.<br />

14 gaswärme international 2012-6


WISSEN für die<br />

ZUKUNFT<br />

WELTEC Biopower baut<br />

3-MW-Biogasanlage in Uruguay<br />

Ein Milchpulver-Produzent<br />

aus Uruguay hat WELETC<br />

Biopower mit dem Bau einer<br />

3-Megawatt-Biogasanlage<br />

beauftragt. Die Bauarbeiten<br />

nördlich von Montevideo<br />

beginnen im Januar 2013.<br />

WELTEC wird in der ersten<br />

Ausbaustufe eine 800 kW<br />

Anlage, elektrisch, errichten.<br />

Bis zum Jahr 2015 wird die<br />

volle Leistung von 3 MW installiert.<br />

Der Unternehmer, der<br />

seine Milchprodukte für den<br />

asiatischen Markt produziert,<br />

wird die Biogasanlage auch betreiben. Dabei kann er zukünftig<br />

den Strom und die anfallende Abwärme in seinem Herstellungs-<br />

und Verpackungsprozess einsetzen. Durch die Aufzucht<br />

von rund 8.000 Milchkühen und die Produktion von Futtermitteln<br />

deckt er wesentliche Teile der gesamten Wertschöpfungskette<br />

ab. Parallel zu den folgenden Ausbaustufen der Biogasanlage<br />

soll der Bestand an Milchkühen auf rund 14.000 aufgestockt<br />

werden, sodass ausreichend Rindergülle als Substrat für<br />

die Anlage zur Verfügung steht.<br />

Die Landwirtschaft in Uruguay verfügt insgesamt über ein<br />

großes Rohstoffpotenzial für die Bioenergie-Erzeugung. Und sie<br />

hat eine große Bedeutung für die Volkswirtschaft: Immerhin<br />

knapp 10 % trägt der Sektor zum Bruttoinlandsprodukt des<br />

3,5-Millionen-Einwohner-Staates bei. Aktuell stützt sich der Primärenergiebedarf<br />

Uruguays noch auf Erdöl. Mindestens die<br />

Hälfte des Bedarfs soll jedoch bis zum Jahr 2015 aus erneuerbaren<br />

Quellen stammen. Auch deshalb hat die Regierung in Montevideo<br />

das Ziel ausgegeben, mindestens ein Drittel des landwirtschaftlichen<br />

Abfalls energetisch zu nutzen.<br />

Dafür wurden im Jahr 2010 auch die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

geschaffen: Eine Einspeisevergütung soll bis 2030<br />

für eine Anlagenpopulation mit einer Kapazität von 200 MW<br />

sorgen. Seit Mitte des Jahres 2010 können Betreiber den grünen<br />

Strom in das Netz des staatlichen <strong>Energie</strong>versorgers UTE einspeisen<br />

oder direkt an UTE veräußern.<br />

Uruguays <strong>Energie</strong>politik ist wegen des wachsenden <strong>Energie</strong>bedarfs,<br />

der Klimaziele und der angestrebten Unabhängigkeit<br />

von <strong>Energie</strong>importen auf einen breiten <strong>Energie</strong>mix und die Einbindung<br />

einheimischer <strong>Energie</strong>ressourcen fokussiert. Die<br />

Umsetzung dieser Strategien in Verbindung mit dem investitionsfreundlichen<br />

Umfeld bietet Unternehmen günstige Bedingungen<br />

für die Beteiligung. Somit könnte das Projekt Referenzcharakter<br />

für das Land und den Kontinent bekommen.<br />

6-2012 gaswärme international 15<br />

Die Fachzeitschrift<br />

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NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

DBK David & Baader –<br />

Industrieofenbau verdoppelt<br />

Fertigungskapazitäten<br />

Das in der Südpfalz ansässige mittelständische Unternehmen<br />

meldet nun eine Verdoppelung seiner Fertigungskapazitäten<br />

für die Sparte Ofenbau. Seinen<br />

Schwerpunkt sieht David & Baader bei Öfen und Sonderanlagen<br />

bis 750 °C, möglich sind alle gängigen Heizsysteme.<br />

Besonderes Augenmerk liegt auf sparsamem<br />

<strong>Energie</strong>einsatz im Betrieb, nahezu keinem Wartungsaufwand<br />

und einer extrem langen Lebensdauer.<br />

Industrieöfen als Standardlösung oder individuell<br />

konzipiert und gefertigt nach Anforderung des Kunden<br />

sind ein traditioneller Geschäftsbereich der DBK-Gruppe<br />

David & Baader. Rund um den Globus sind mehr als<br />

4.500 Öfen im Einsatz, mit beeindruckender Lebensdauer<br />

von mehr als 40 Jahren.<br />

Linde wird in den<br />

Dow Jones Sustainability Index<br />

aufgenommen<br />

D<br />

ie Linde AG wurde zum 24. September 2012 in den globalen Dow<br />

Jones Sustainability Index (DJSI World) aufgenommen. Damit<br />

belohnen die Analysten der Sustainable Asset Management Group<br />

(SAM) die kontinuierlichen Verbesserungen des Technologie-Konzerns<br />

auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit. Besondere Anerkennung erhielt<br />

Linde für seine Aktivitäten in den Bereichen Klimastrategie, <strong>Umwelt</strong>managementsysteme<br />

sowie Risiko- und Krisenmanagement.<br />

„Wir denken langfristig, deshalb richten wir unser Geschäftsmodell<br />

entschlossen auf Nachhaltigkeit und globale Megatrends aus. Diese<br />

strategische Ausrichtung wird nun auch durch die Aufnahme in den<br />

Dow Jones Sustainability Index gewürdigt“, sagte Prof. Dr.-Ing. Wolfgang<br />

Reitzle, Vorsitzender des Vorstands der Linde AG.<br />

Der international renommierte Aktien-Index für Nachhaltigkeit<br />

umfasst die führenden 10 % der 2.500 größten börsennotierten Unternehmen<br />

der Welt, die im Dow Jones Global Index gelistet sind. Für das<br />

Ranking bewerten Analysten von SAM die Unternehmen aus 58 Sektoren<br />

in einer Vielzahl von ökologischen, ökonomischen und sozialen<br />

Kriterien.<br />

Bayerngas ist neuer Partner der dena-Strategieplattform Power to Gas<br />

Die Bayerngas GmbH, München, ist<br />

neuer Partner der von Deutsche <strong>Energie</strong>-Agentur<br />

GmbH (dena) 2011 initiierten<br />

Strategieplattform Power to Gas. Dr. Thomas<br />

Rupprich, Geschäftsführer der Bayerngas<br />

GmbH, sieht in der Technologie Power<br />

to Gas erhebliches Potenzial. „Strom aus<br />

Wind und Sonne mittels Elektrolyse in Gas<br />

zu wandeln und in der Erdgas-Infrastruktur<br />

zu parken, ist bisher das einzige Konzept,<br />

elektrische <strong>Energie</strong> in großen Mengen zu<br />

speichern, will man nicht auf Pumpspeicherkraftwerke<br />

in Norwegen zurückgreifen.<br />

Hier ergibt sich für Bayerngas die<br />

Chance auf neue Geschäftsfelder. Mit der<br />

Zusammenarbeit auf der, von der dena<br />

errichteten, Strategieplattform können wir<br />

die Nutzbarmachung der Systemlösung<br />

Power to Gas weiter vorantreiben und<br />

unseren Beitrag zum Gelingen der <strong>Energie</strong>wende<br />

leisten.“<br />

Nach Rupprich bietet derzeit ausschließlich<br />

die Power to Gas-Technologie eine ganzheitliche<br />

Antwort auf die mit der <strong>Energie</strong>wende<br />

verbundenen Herausforderungen.<br />

„Power to Gas hat einen integrativen Aspekt:<br />

Durch die Nutzung des bestehenden Erdgasnetzes<br />

und der Vielzahl von Untertagespeichern<br />

kann regenerativ erzeugter Strom<br />

in die vorhandene <strong>Energie</strong>infrastruktur eingebunden<br />

werden. Außerdem mindert die<br />

Power to Gas-Technologie den Druck auf<br />

den notwendigen Ausbau des Stromnetzes,<br />

sowohl auf Fernleitungs- als auch auf Verteilnetzebene.“<br />

Regionale Überangebote an<br />

regenerativ erzeugtem Strom könnten via<br />

Power to Gas über das regionale Gasverteilnetz<br />

abtransportiert und dezentral in effizienten<br />

Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />

genutzt werden.<br />

Dr. Jörg Grüner, Leiter Research & Development<br />

bei Bayerngas, weist auf einen<br />

weiteren wesentlichen Aspekt von Power<br />

to Gas hin: „Wir nutzen die Gasinfrastruktur<br />

damit für eine CO 2 -neutrale Gasversorgung<br />

der Zukunft. Das durch Kraftwerke<br />

und Biogasanlagen emittierte Treibhausgas<br />

CO 2 wird durch Elektrolyse und<br />

anschließende Methanisierung wieder<br />

sinnvoll dem CO 2 -Kreislauf zugefügt –<br />

anstelle der bisherigen Belastung der<br />

Atmosphäre.“<br />

2020 soll der Anteil erneuerbarer <strong>Energie</strong>n<br />

an der Stromerzeugung 38,6 % betragen.<br />

Spätestens bis dahin erachtet es Dr.<br />

Jörg Grüner als ökonomisch zwingend, praxistaugliche<br />

Verfahren zur Speicherung<br />

erneuerbaren Stroms entwickelt zu haben.<br />

Aus seiner Sicht ist es gesellschaftlich nicht<br />

vertretbar, EEG-geförderten erneuerbaren<br />

Strom ab dann in großen Mengen ungenutzt<br />

abzuregeln. Als Bayerngas Vertreter<br />

der Strategieplattform bekräftigt Grüner:<br />

„Zusammen mit der dena und den weiteren<br />

Partnern wollen wir die technologischen,<br />

wirtschaftlichen und regulatorischen Themen<br />

im Kontext der Systemlösung Power to<br />

Gas untersuchen, um einen Pfad zur Markteinführung<br />

skizzieren zu können.“<br />

16 gaswärme international 2012-6


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

SMS Siemag erhält Auftrag zum Umbau der Stranggießanlage<br />

in Duisburg-Beeckerwerth<br />

Nach dem Engineering-Auftrag im März<br />

2012 hat ThyssenKrupp Steel Europe<br />

den Lieferauftrag zum Umbau der Stranggießanlage<br />

Nr. 1 im Werk Duisburg-Beeckerwerth<br />

an SMS Siemag erteilt. Der Umbau<br />

wird im Jahr 2014 in einer geplanten Stillstandphase<br />

realisiert.<br />

„Schon bei den vergangenen Aufträgen<br />

haben wir sehr gute Erfahrungen mit SMS<br />

Siemag gemacht“, sagt Heinz Liebig, Leiter<br />

des Direktionsbereichs Rohstahl von ThyssenKrupp<br />

Steel Europe. „Die Ingenieure<br />

von SMS kennen die Anlage sehr gut und<br />

finden mit uns gemeinsam Lösungen, wie<br />

wir künftig eine noch bessere Stahlqualität<br />

erzeugen können.“<br />

Ziel des geplanten Umbaus der Zweistrang-Kreisbogenanlage<br />

ist die Verbesserung<br />

der Brammenqualität sowie die Erweiterung<br />

des Produktspektrums. Die Anlage<br />

ist für Brammen mit Breiten zwischen 1.000<br />

und 2.150 mm und einer Dicke von 257 mm<br />

ausgelegt. Die Stranggießanlage erhält<br />

eine Zweistoff-Kühlung mit einer einstellbaren<br />

breitenabhängigen Kühlzonenaufteilung<br />

(zehn Regelkreise pro Segment). Ab<br />

Segment 9 wird nach dem Umbau trocken<br />

gegossen. Eine Strangverlängerung (Segmente<br />

14 und 15) ist vorgesehen.<br />

Im Lieferumfang von SMS Siemag ist die<br />

Lieferung aller mechanischen Komponenten<br />

sowie die komplette X-Pact®-Elektrik<br />

und -Automation (Erweiterung der 5-kV-<br />

Anlage, Antriebstechnik, Level 0, das komplette<br />

Leitsystem, die technologischen<br />

Funktionen, Level 1, und die Prozessmodelle,<br />

Level 2) enthalten. Dazu gehören<br />

ebenso ein neuer Pfannendrehturm<br />

(S-Type) und eine 80 t Verteilerrinne inklusive<br />

Wagen mit hydraulischem Hub. SMS<br />

Siemag liefert die Kokille als Bogenkokille<br />

mit einer Delta Speed-Schmalseitenverstellung<br />

für schnelle Verstell-Geschwindigkeiten<br />

während des Gießens. Weiter gehören<br />

eine fünfreihige Durchbruchfrüherkennung<br />

mit Längsrisserkennung sowie die<br />

hydraulische Kokillenoszillation zum Lieferumfang.<br />

Die Segmente der SGA1 werden in<br />

Zukunft mit Lasertracker und dem von<br />

SMS Siemag entwickelten Messsystem vermessen.<br />

Im Lieferumfang von SMS Siemag<br />

enthalten sind ebenfalls die Schulung des<br />

Kundenpersonals und die Überwachung<br />

der Montage und Inbetriebnahme.<br />

SMS Siemag lieferte die Stranggießanlage<br />

Für unseren Bereich dentale CAD/CAM­Systeme suchen wir<br />

ab sofort einen Ent wick ler für Hochtemperaturöfen (m/w).<br />

Ihr Aufgabengebiet<br />

In dieser Funktion sind<br />

Sie verant wort lich für die<br />

Entwicklung von Hochtempe<br />

raturöfen zur Sinterung<br />

von Kera mi ken. Sie arbeiten<br />

von der Konzept fin dung bis<br />

zur Serienreife in enger Abstimmung<br />

mit Partnern aus<br />

Forschung, externen Technologiepartnern<br />

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erfahrenen Entwicklerteam<br />

zu sam men.<br />

Ihr Profil<br />

• Erfolgreich abgeschlossenes<br />

Studium der Ingenieurwissenschaften<br />

oder<br />

der Physik (Promotion<br />

vorteilhaft)<br />

• Fundierte Erfahrung in:<br />

• der Thermodynamik,<br />

• der Wärmeübertragung,<br />

• der Hochtemperaturmesstechnik,<br />

• dem Einsatz von<br />

Hochtempe ra turwerkstoffen<br />

Nr. 1 im Jahr 1974 und modernisierte sie in<br />

den Jahren 1985 und 1998. Produziert wird<br />

hier das hochwertige Vormaterial für Festigkeitsstahl,<br />

ULC und IF-Stähle sowie Weißblech,<br />

Feinblech, Rohrband und Quartogrobblech.<br />

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Es wird ein guter Tag.<br />

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kon zep tionelle Fähigkeiten<br />

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Wort und Schrift<br />

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der Kennziffer 12-059, des<br />

frühest möglichen Eintrittstermins<br />

und Ihrer Ge haltsvorstellung.<br />

Gerne nehmen wir Ihre Bewerbung<br />

auch per E-Mail entge gen.<br />

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unter anderem mit dem<br />

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Arbeitgebern des deutschen<br />

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6-2012 gaswärme international<br />

17


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

MESSEN/KONGRESSE/TAGUNGEN<br />

5.-7. Feb. E-world energy & water<br />

Messe und Kongress in Essen<br />

con|energy agentur gmbh, Messe Essen GmbH<br />

Tel.: 0201-1022-210, Fax: 0201-1022-333<br />

mail@e-world-essen.com, www.e-world-2013.com<br />

19.-20.<br />

Feb.<br />

19.-20.<br />

Feb.<br />

12.-16.<br />

März<br />

26.-27.<br />

März<br />

8.-12.<br />

April<br />

22.-24.<br />

April<br />

23.-24.<br />

April<br />

15.-16.<br />

Mai<br />

11.-13.<br />

Juni<br />

Clean Gas and Coal<br />

<strong>International</strong>e Fachmesse und Konferenz in Bremen<br />

Freesen & Partner GmbH<br />

Tel.: 02802-948484-0, Fax: 02802-948484-3<br />

info@cgac.de, www.cgac.de<br />

waste to energy+recycling<br />

<strong>International</strong>e Fachmesse und Konferenz in Bremen<br />

Freesen & Partner GmbH<br />

Tel.: 02802-948484-0, Fax: 02802-948484-3<br />

info@wte-expo.de, www.wte-expo.de<br />

ISH 2013<br />

Messe in Frankfurt/Main<br />

Zentralverband Sanitär Heizung Klima, Messe Frankfurt GmbH<br />

Tel.: 069-7575-0, Fax: 069-7575-6433<br />

info@messefrankfurt.com, www.ish2013.com<br />

Induktives Erwärmen zum Härten und Schmieden<br />

2. Praxistagung mit Fachausstellung in Essen<br />

elektrowärme international, Institut für Elektroprozesstechnik der Leibniz<br />

Universität Hannover<br />

Tel.: 0201-82002-91, Fax: 0201-82002-40<br />

a.froemgen@vulkan-verlag.de, www.ewi-erwaermen.de<br />

Hannover Messe<br />

Messe in Hannover<br />

Deutsche Messe AG<br />

Tel: 0511-89-31146, Fax: 0511-89-31147<br />

info@messe.de, www.hannovermesse.de<br />

Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen<br />

4. Praxistagung mit Fachausstellung in Essen<br />

gaswärme international, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.<br />

Tel.: 0201-82002-91, Fax: 0201-82002-40<br />

a.froemgen@vulkan-verlag.de, www.gwi-brennertechnik.de<br />

Euro BioMAT – European Symposium on Biomaterials and Related Areas<br />

Konferenz mit Fachausstellung in Weimar<br />

Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />

Tel.: 069-75306-747, Fax: 069-75306-733<br />

biomat@dgm.de, www.dgm.de/dgm/biomat<br />

MetallMesse-Mittelhessen<br />

2. Fachmesse in Wetzlar<br />

Nexxus Veranstaltungen GmbH<br />

Tel.: 0700-17177000, Fax: 07236-937493<br />

info@nexxus-veranstaltungen.de, www.metallmesse-mittelhessen.de<br />

BDEW Kongress 2013<br />

Kongress mit begleitender Fachausstellung in Berlin<br />

Bundesverband der <strong>Energie</strong>- und Wasserwirtschaft e.V.<br />

Tel.: 030-260241-21, Fax: 030-260241-22<br />

kongress@bdew.de, www.bdew.de/kongress<br />

Honeywell erwirbt<br />

Mehrheitsanteil<br />

an Thomas<br />

Russel<br />

Honeywell gab am 1. Oktober<br />

bekannt, dass sein Geschäftszweig<br />

UOP eine Vereinbarung über den<br />

Erwerb eines 70 %-Anteils an der Thomas<br />

Russell Co., einem führenden Privatunternehmen<br />

für Technologie und<br />

Ausrüstung zur Erdgasförderung und<br />

-verarbeitung, unterzeichnet hat. UOP,<br />

Teil von Honeywell Performance Materials<br />

and Technologies, ist im Bereich<br />

der Verfahrenstechnologie sowie der<br />

Materialien und Ausrüstung für die<br />

Erdölraffinerie-, Petrochemie- und Gasverarbeitungsbranche<br />

Marktführer. Mit<br />

diesem Erwerb wird Honeywells UOP<br />

eine breite Palette an wichtigen Technologien<br />

und Produkten anbieten, die<br />

es Herstellern von Schiefergas und<br />

herkömmlichem Erdgas ermöglicht,<br />

Schadstoffe heraus zu filtern und<br />

damit hochwertige Erdgasflüssigkeiten<br />

für die Herstellung von Petrochemikalien<br />

und Kraftstoffen zu gewinnen.<br />

Gemäß der Vereinbarung wird<br />

Honeywells UOP für 525 Mio. US-Dollar<br />

einen 70 %-Anteil an Thomas Russel<br />

erwerben. Honeywells UOP hat das<br />

Recht, den verbleibenden 30 %-Anteil<br />

zu erwerben, und Thomas Russel wiederum<br />

ist berechtigt, diesen Unternehmensanteil<br />

an UOP zu einem Preis zu<br />

verkaufen, der sich auf Grundlage der<br />

Betriebseinnahmen berechnet. Die<br />

Vereinbarung unterliegt den üblichen<br />

rechtlichen Genehmigungsverfahren<br />

und soll bis Ende des vierten Quartals<br />

2012 abgeschlossen sein. Das Unternehmen<br />

geht davon aus, dass der<br />

Abschluss dieses Geschäfts seine voraussichtliche<br />

Gewinnspanne pro Aktie<br />

im Jahr 2012 nicht beeinträchtigen<br />

wird und erwartet, dass sich die Übernahme<br />

im Jahr 2013 ertragssteigernd<br />

auswirken wird.<br />

18 gaswärme international 2012-6


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

Messe Düsseldorf, VDMA/<br />

CECOF und heat processing<br />

initiieren Thermoprozess-<br />

Gipfel ITPS<br />

Am 9. und 10. Juli 2013 trifft sich in Düsseldorf<br />

das Topmanagement der Thermoprozesstechnik-Branche<br />

zum <strong>International</strong><br />

Thermoprocess Summit.<br />

Mit einem Paukenschlag hatte im Juni<br />

vergangenen Jahres das Technologiemessen-Quartett<br />

GIFA, METEC, THERMPRO-<br />

CESS und NEWCAST in der Branche eingeschlagen.<br />

Mit 79.000 Besuchern aus 83<br />

Ländern und 1.958 Ausstellern bestätigten<br />

die vier Veranstaltungen eindrucksvoll ihre<br />

Stellung als Leitmessen ihrer Branche.<br />

Für die THERMPROCESS-Aussteller<br />

waren es vor allem die Fachleute aus Übersee,<br />

hier insbesondere aus Indien, die<br />

ihnen neue Absatzmärkte erschlossen. Da<br />

die Innovationszyklen in der Branche<br />

jedoch immer kürzer werden, initiieren<br />

Messe Düsseldorf, VDMA (mit dem Fachverband<br />

Thermoprozesstechnik, Frankfurt),<br />

der europäische Thermoprozessverband<br />

CECOF (European Committee of Industrial<br />

Furnace and Heating Equipment Associations,<br />

Frankfurt) sowie die Fachzeitschrift<br />

„heat processing“ des Vulkan-Verlags unter<br />

dem Namen ITPS einen <strong>International</strong>en<br />

Thermoprozess Gipfel (<strong>International</strong><br />

Thermprocess Summit), der am 9. und 10.<br />

Juli 2013 als hochkarätiger Kongress die<br />

Fachwelt nach<br />

Düsseldorf einlädt.<br />

Zielgruppe der<br />

Veranstaltung werden<br />

die CEOs und<br />

Führungskräfte aus<br />

den Abnehmerbranchen,<br />

den Schlüsselindustrien wie<br />

Metallproduktion und -verarbeitung, Automobilindustrie,<br />

Glas-, Keramik- und Zementindustrie<br />

sowie der chemischen und petrochemischen<br />

Bereiche sein. Messe-Director<br />

Friedrich-Georg Kehrer: „Unser Ziel ist es,<br />

hier ganz gezielt die Anwender mit den<br />

Anlagenherstellern zusammenzubringen<br />

und ihnen neben der Zeit für fachliche<br />

Gespräche noch ein hochqualifiziertes Vortragsprogramm<br />

zu bieten.“ Mit der idealen<br />

Kombination aus Networking und fachlichem<br />

Austausch hätte eine Teilnahme am<br />

ITPS für beide Seiten einen gewaltigen<br />

Zusatznutzen, ergänzt Kehrer.<br />

Das Programm des ITPS orientiert sich an<br />

den brennenden Fragen unserer Zeit rund<br />

um die Begriffe Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung<br />

und <strong>Energie</strong>effizienz. Aufgabenfelder,<br />

denen sich insbesondere die Vertreter<br />

der Schlüsselindustrien heute und in<br />

Zukunft stellen müssen. Beleuchtet wird<br />

erdgas-heizsysteme<br />

Modernisierung von Thermoprozessanlagen<br />

Wartung von Industriefeuerungen<br />

Wärmerückgewinnungsanlagen<br />

42275 Wuppertal Große Flurstr. 69 Tel.: 0202 25554-0<br />

www.hans-runkel.de info@hans-runkel.de<br />

unter anderem die Zukunft energieintensiver<br />

Industrien in Europa, die gegenwärtige<br />

wirtschaftliche Marktsituation, technische<br />

Entwicklungstrends in der Thermoprozesstechnik<br />

sowie unter dem Motto „Der Kunde<br />

als Motor der technologischen Innovation“,<br />

die Anforderungen, die von den Abnehmern<br />

an die Hersteller gestellt werden.<br />

Neben der Vortragsveranstaltung gibt<br />

es für interessierte Unternehmen die Möglichkeit<br />

als Sponsoren des ITPS aufzutreten<br />

und sich während des Gipfels im Foyer des<br />

Congress Center CCD Süd der Messe Düsseldorf<br />

zu präsentieren. Dabei begrenzt<br />

sich das Sponsoring nicht nur auf die zwei<br />

Veranstaltungstage, sondern umfasst auch<br />

den Auftritt auf www.itps-online.com. Der<br />

Eintritt für den ITPS beträgt 1.500 Euro –<br />

mit einem Bonus für Frühbucher. Weitere<br />

Informationen finden Sie unter:<br />

www.itps-online.com<br />

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INTERNATIONAL<br />

THERM<br />

PROCESS<br />

SUMMIT<br />

Organized by<br />

6-2012 gaswärme international<br />

The Key Event<br />

for Thermo Process Technology<br />

Congress Center Düsseldorf, Germany<br />

09-10 July 2013 www.itps-online.com<br />

19


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

FORTBILDUNG<br />

16. Jan. Basiswissen Normung<br />

DIN-Seminar in Hamburg<br />

17.-18.<br />

Jan.<br />

Produktionsplanung und Supply Chain Management<br />

VDI-Seminar in Düsseldorf<br />

22. Jan. Sichere Steuerungen von Maschinen<br />

DIN-Seminar in Hamburg<br />

22.-23.<br />

Jan.<br />

28.-29.<br />

Jan.<br />

29.-30.<br />

Jan.<br />

29.-30.<br />

Jan.<br />

31. Jan.-<br />

1. Feb.<br />

13.-14.<br />

Feb.<br />

19.-20.<br />

Feb.<br />

Technische Dokumentation gestalten – visualisieren – formulieren<br />

VDI-Seminar in Frankfurt<br />

Unter Druck souverän bleiben<br />

EW-Seminar in Düsseldorf<br />

Blechgerechtes Konstruieren<br />

VDI-Seminar in Düsseldorf<br />

Schadensuntersuchungen an Aluminium-Bauteilen<br />

DGM-Seminar in Nürnberg<br />

Mitarbeiterführung in Fertigung, Montage und Lager<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

Schwingungstechnik und Maschinendynamik<br />

VDI-Seminar in Hannover<br />

Verkaufstechnik und -psychologie für Vertriebsingenieure<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

20. Feb. Maschinenrichtlinie in der Praxis<br />

DIN-Seminar in Berlin<br />

20.-22.<br />

Feb.<br />

21.-22.<br />

Feb.<br />

25.-26.<br />

Feb.<br />

26.-27.<br />

Feb.<br />

26.-27.<br />

Feb.<br />

Metallographische Untersuchungsmethoden, Teil A<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

Patentrecht und Patentstrategien für Ihre Praxis<br />

VDI-Seminar in Freising<br />

Betrieblicher Arbeitsschutz<br />

DGM-Seminar in Augsburg<br />

BWL in Kürze<br />

EW-Seminar in Berlin<br />

Material- und Rohstoffeffizienz<br />

DGM-Seminar in Köln<br />

DGM – Deutsche Gesellschaft für<br />

Materialkunde e.V.<br />

Tel.: 069-75306-757, Fax: 069-75306-733<br />

np@dgm.de, www.dgm.de<br />

DIN-Akademie<br />

Tel.: 030-2601-2872, Fax: 030-2601-42216<br />

thomas.winter@beuth.de, www.beuth.de<br />

EW Medien und Kongresse GmbH<br />

Tel.: 069-710-4687-552,<br />

Fax: 069-710-4687-9552<br />

anmeldung@ew-online.de,<br />

www.ew-online.de<br />

TAE – Technische Akademie Esslingen<br />

Tel.: 0711-34008-23,<br />

Fax: 0711-34008-27,-43<br />

anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />

VDI Wissensforum GmbH<br />

Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />

wissensforum@vdi.de,<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

findet 2013 erstmals<br />

in Stuttgart statt<br />

Mit der HYBRID Expo baut Reed Exhibitions<br />

sein Programm im Bereich der<br />

Materialmessen weiter aus. Die HYBRID<br />

Expo, Messe für hybride Werkstoffe, Bauteile<br />

und Technologie, wird im kommenden<br />

Jahr erstmals in Stuttgart stattfinden.<br />

„Mit der HYBRID Expo bieten wir der Industrie<br />

eine weitere leistungsstarke Messe im<br />

Zukunftsmarkt Leichtbau, die ideal zu den<br />

bestehenden Materialmessen passt“, so<br />

Hans-Joachim Erbel, Geschäftsführer der<br />

Reed Exhibitions Deutschland GmbH.<br />

Hybride Werkstoffe – wie beispielsweise<br />

Glare als Glasfaserverstärktes Aluminium,<br />

das speziell für den Flugzeugbau entwickelt<br />

wurde - verbinden unterschiedliche<br />

und gegensätzliche Materialeigenschaften<br />

wie Kunststoff, Keramik, Composites und<br />

Metall und nutzen additiv die kombinierten<br />

Vorteile der jeweiligen Materialien.<br />

Hauptabnehmer von Hybridbauteilen sind<br />

die Automobilindustrie, die Luft- und<br />

Raumfahrt sowie die Elektronikindustrie.<br />

„Hier liegen zentrale Schnittmengen zu<br />

den Industriezweigen, die bereits die COM-<br />

POSITES EUROPE und die ALUMINIUM nutzen“,<br />

so Hans-Joachim Erbel. Beide Messen<br />

zählen zusammen mehr als 20.000 Fachbesucher,<br />

davon 40 % aus dem Ausland.<br />

Analog zu beiden Veranstaltungen steht<br />

auch bei der HYBRID Expo die gesamte Fertigungs-<br />

und Wertschöpfungskette im Mittelpunkt:<br />

Von der Materialforschung und<br />

Technologie, über Fertigungs- und Verarbeitungsverfahren,<br />

Maschinen, Anlagen<br />

sowie Werkzeuge bis zum fertigen Bauteil.<br />

Zur Erstveranstaltung der HYBRID Expo,<br />

die vom 17. bis 19. September 2013 zeitgleich<br />

zur COMPOSITES EUROPE im Messegelände<br />

Stuttgart stattfindet, erwartet Reed<br />

Exhibitions 150 Aussteller und 6.000 Besucher.<br />

Insgesamt 5.000 m² Ausstellungsfläche<br />

stehen in Halle 2 zur Verfügung. Weitere<br />

Informationen finden Sie unter:<br />

www.hybrid-expo.com<br />

20 gaswärme international 2012-6


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

Metallurgieschlacken – ein Beitrag der Stahlindustrie<br />

zur Ressourceneffizienz<br />

Am 23. Oktober 2012 fand das zweite<br />

Symposium „Schlacken aus der Metallurgie“<br />

in Meitingen statt, das den Schwerpunkt<br />

„Ressourceneffizienz und Stand der<br />

Technik“ hatte. Die ausgebuchte Tagung<br />

war ein voller Erfolg. Rund 160 Teilnehmer<br />

folgten der Einladung von Initiator Dr.<br />

Michael Heußen, technischer Geschäftsführer<br />

der Lech-Stahlwerke (LSW), und Dr.<br />

Heribert Motz, Geschäftsführer und Institutsleiter<br />

des FEhS – Institut für Baustoff-<br />

Forschung e.V., Duisburg.<br />

Unter den Teilnehmern waren alle wichtigen<br />

Stahlhersteller aus Deutschland und<br />

Österreich sowie Vertreter aus der Bauund<br />

Recyclingwirtschaft. Namhafte Referenten<br />

hatten zugesagt u.a. Hans Jürgen<br />

Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl und Vorsitzender des Stahlinstitutes<br />

VDEh, Claus Kumutat, Präsident des<br />

Bayerischen Landesamtes für <strong>Umwelt</strong>,<br />

Ministerialdirektor Dr. Helge Wendenburg,<br />

Bundesministerium für <strong>Umwelt</strong>, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit sowie Martin<br />

Sailer, Landrat des Landkreises Augsburg.<br />

Leider fehlten erneut Vertreter der lokalen<br />

Bürgerinitiativen und Kritiker der Schlackenverwertung<br />

aus dem Umfeld der LSW.<br />

„Sicher haben wir Verständnis dafür, dass<br />

nicht jeder, der einer normalen Arbeit<br />

nachgeht, sich für eine solche Veranstaltung<br />

frei nehmen kann. Aber wir sind enttäuscht,<br />

dass niemand der lokalen Kritiker<br />

die Chance genutzt hat, sich hier wertvolle<br />

Informationen aus erster Hand zu besorgen<br />

oder sich aktiv an der Podiumsdiskussion<br />

zu beteiligen. Gerade mit dieser Veranstaltung<br />

wollen wir ja Öffentlichkeit herstellen“,<br />

so Dr. Michael Heußen. „Herr Landrat<br />

Sailer hat uns zwar erneut empfohlen,<br />

den eingeschlagenen Weg weiter zu<br />

gehen, Transparenz zu schaffen und durch<br />

Information aufzuklären – dann muss bei<br />

den Kritikern aber auch die Bereitschaft da<br />

sein, hieran mitzuwirken und diese Angebote<br />

tatsächlich wahrzunehmen.“<br />

Ziel des Symposiums war, über Herstellungs-<br />

und Aufbereitungsmethoden von<br />

Eisenhüttenschlacken sowie neuere Forschungsergebnisse<br />

zu deren <strong>Umwelt</strong>verhalten<br />

zu informieren und hierüber zu diskutieren.<br />

Darüber hinaus wurde über<br />

Gesetzesvorhaben und deren Auswirkungen<br />

auf die Industrie berichtet. Damit<br />

wurde dem Informationsbedürfnis von<br />

öffentlichen Auftraggebern, Fachbehörden<br />

des Bundes und der Länder sowie<br />

Bauunternehmen, ausschreibenden Ingenieurbüros<br />

und öffentlichen wie privaten<br />

Forschungsinstituten Rechnung getragen.<br />

Alle Beteiligten sind regelmäßig mit dem<br />

Nebenprodukt Eisenhüttenschlacken und<br />

dessen weiterer Verwendung befasst und<br />

sorgen dafür, dass Schlacken fachgerecht<br />

als Baustoff und Düngemittel eingesetzt<br />

werden. Damit bleibt das Ziel Ressourceneffizienz<br />

und -schonung nicht nur Theorie,<br />

sondern wird auch in der Praxis<br />

gelebt.<br />

4. Kölner Nacht der Technik bringt Unternehmen<br />

in Startposition<br />

Eine Nacht lang Technik zum Anfassen? Für kluge Köpfe von<br />

morgen und Menschen, die nie auslernen? Mit ansteckender<br />

Faszination für technologische Zusammenhänge? Bei „watch.<br />

ing“, der Kölner Nacht der Technik, bereits seit 2009 Programm.<br />

Am 14. Juni 2013 geht das Technikerlebnisevent in seine vierte<br />

Runde. Gesucht werden wieder Unternehmen und Institutionen<br />

– ob alte Bekannte oder Newcomer – die Ihr technisches<br />

Know-how einer breiten Öffentlichkeit präsentieren möchten.<br />

Gestartet als Experiment der Bezirksvereine der Ingenieur-<br />

Vereinigungen VDI und VDE etablierte sich die interaktive Veranstaltungsreihe<br />

in den vergangenen Jahren schnell als feste<br />

Institution der Rheinmetropole. Seitdem erforschten mehr als<br />

15.000 Besucher die Schaltzentralen hier ansässiger Wirtschaftsunternehmen,<br />

Institutionen der öffentlichen Hand<br />

sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen – und ließen<br />

sich von überraschenden Technologien, beeindruckenden<br />

Produktionsprozessen und spannenden Berufen begeistern.<br />

Auch die vierte Kölner Nacht der Technik am 14. Juli 2013 verspricht<br />

Spannung pur.<br />

Ob Innovationstreiber, Helden des technologischen Alltags<br />

oder Ausbildungsbetriebe im MINT (Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaft und Technik) Bereich. „Die NACHT DER<br />

TECHNIK bietet sowohl teilnehmenden Unternehmen die<br />

Gelegenheit, PR in eigener Sache zu machen als auch Schülern<br />

und Studierenden die Möglichkeit, sich über die vielfältigen<br />

Berufe rund um die Elektro- und Informationstechnik zu informieren“,<br />

bringt Dipl.-Ing. Frank Winheller, Vorsitzender des VDE<br />

Bezirk Köln e.V., die Zielsetzung der NACHT DER TECHNIK auf<br />

den Punkt. Die Anmeldefrist für Erstteilnehmer der 4. Nacht<br />

der Technik läuft bis zum 14. Dezember 2012. Registrierungsschluss<br />

ist der 28. Februar 2013. Weitere Informationen finden<br />

Sie unter:<br />

www.nacht-der-technik.de<br />

6-2012 gaswärme international<br />

21


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

Aichelin Instandhaltungsforum 2012<br />

Insgesamt 75 Instandhalter und Härtereileiter<br />

aus 38 verschiedenen Unternehmen<br />

sind der Einladung der AICHELIN Service<br />

GmbH zum Instandhaltungsforum<br />

2012 gefolgt. Das ausgebuchte Instandhaltungsforum<br />

fand am 24. Oktober im<br />

Abacco Hotel in Korntal-Münchingen statt.<br />

Den fachlichen Rahmen des Instandhaltungsforums<br />

bildeten fünf Vorträge zu<br />

aktuellen Instandhaltungsthemen, die<br />

durch instandhaltungsspezifische Marktplätze<br />

ergänzt wurden. Theorie und Praxis<br />

wurden so anschaulich und verständlich<br />

nebeneinander gestellt. „Mit unserem<br />

Instandhaltungsforum wollen wir der<br />

Instandhaltung einen Platz geben, der<br />

ihrer Bedeutung im Unternehmen auch<br />

gerecht wird“, so der Leiter und Moderator<br />

Dr. Hartmut Steck-Winter.<br />

Manfred Hiller, Geschäftsführer von<br />

Aichelin Service, analysierte im ersten Vortrag<br />

die aktuellen Trends in der Instandhaltung.<br />

„Mangelnde Personalressourcen und<br />

gestiegene Anforderungen machen<br />

Kooperationen mit qualifizierten Serviceanbietern<br />

zunehmend notwendig“, so eine<br />

seiner Analysen.<br />

Gastredner Peter Schiefer informierte<br />

die Teilnehmer aus erster Hand über die<br />

CQI-9 und die Anforderungen an die<br />

Instandhaltung in der Wärmebehandlung.<br />

Peter Schiefer ist Wärmebehandlungsspezialist<br />

für Ford in Europa. Er gehört zu den<br />

Mitwirkenden bei der Erstellung der 3. Edition<br />

der CQI-9.<br />

Jochen Schilcher nahm das Trendthema<br />

Kooperation auf: „Unter einer Kooperation<br />

in der Instandhaltung verstehen wir eine<br />

koordinierte langfristige Zusammenarbeit,<br />

in der jeder Partner seine Stärken einbringt<br />

und die vereinbarten Leistungen nach festgelegten<br />

Spielregeln erbracht werden“, so<br />

Jochen Schilcher. Dr. Axel Filounek führte<br />

den roten Faden seines Vorredners fort und<br />

berichtete in seinem Vortrag über den<br />

kooperativen kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />

in der Instandhaltung. Im<br />

abschließenden Vortrag „Sichere Thermoprozessanlagen“<br />

konzentrierte sich der<br />

Referent Dr. Frank Treptow aus der Perspektive<br />

der Betreiber auf die Verpflichtungen<br />

und Maßnahmen zum Erhalt der Betriebssicherheit<br />

über die Nutzungsdauer.<br />

Das Aichelin Instandhaltungsforum<br />

wurde sowohl vom Veranstalter insbesondere<br />

aber von den Teilnehmern als voller<br />

Erfolg bewertet und mit viel Lob bedacht.<br />

Manfred Hiller und Dr. Hartmut Steck-Winter<br />

zeigten sich davon überzeugt, dass es mit<br />

dem Instandhaltungsforum 2012 ein weiteres<br />

Mal gut gelungen ist, die Kompetenz des<br />

Aichelin After Sales für die Instandhaltung<br />

von Thermoprozessanlagen umfassend darzustellen<br />

und sich den Teilnehmern als guter<br />

verlässlicher Partner zu präsentieren.<br />

MetallMesse-Mittelhessen 2013<br />

startet zum zweiten Mal in Wetzlar<br />

Am 15. und 16. Mai 2013 findet in Wetzlar die 2. MetallMesse-Mittelhessen statt.<br />

Die Branchenmesse hat es sich zum Ziel gesetzt, die wirtschaftliche Kraft und<br />

Vielfalt der Region deutlich in den Mittelpunkt zu rücken. Die metallverarbeitende<br />

Industrie ist für Mittelhessen die starke Branche. Der Maschinen- und Anlagenbau,<br />

die Kunststoff-, Elektro- und Optikindustrie, Automobilzulieferer und -hersteller<br />

bieten knapp einem Viertel der Industriebeschäftigten einen Arbeitsplatz.<br />

Der Startschuss für das neue Industrie-Forum fiel im Sommer 2010 in der Rittal<br />

Arena Wetzlar. Die erfreuliche Bilanz: Bei der Premiere der Fachmesse präsentierten<br />

sich 170 Aussteller – nicht nur aus der Metall verarbeitenden Industrie. Rund<br />

2.300 Besucher informierten sich an den beiden Messetagen über das breite Leistungsangebot<br />

der heimischen Industrie.<br />

Bei der Fortsetzung der MetallMesse-Mittelhessen im Jahr 2013 stehen die Zeichen<br />

auf Wachstum: Die Fachmesse geht auf über 2.600 m 2 mit einer deutlich<br />

erweiterten Ausstellungsfläche an den Start. Das ermöglicht nicht nur mehr Ausstellern<br />

die Teilnahme am regionalen Branchentreff. Sondern insbesondere kleinere<br />

Flächeneinheiten bieten gerade jungen Unternehmen die Chancen, ihre Leistungen<br />

einem breiten Fachpublikum zu sehr günstigen Konditionen zu präsentieren.<br />

Insgesamt rechnet der Veranstalter für die 2. MetallMesse-Mittelhessen mit ca. 200<br />

Ausstellern und rund 2.500 Besuchern. Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.metallmesse-mittelhessen.de<br />

22 gaswärme international 2012-6


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

EuroBLECH 2012: Aussteller werten Branchenleitmesse als Erfolg<br />

Die 22. <strong>International</strong>e Technologiemesse für Blechbearbeitung ist in<br />

Hannover zu Ende gegangen. In den vergangenen fünf Messetagen<br />

zeigten 1.520 Aussteller aus 39 Ländern auf insgesamt 84.000 m 2<br />

Nettoausstellungsfläche ein hochklassiges Spektrum an innovativen<br />

Produkten für die gesamte Fertigungskette der Blechbearbeitung.<br />

Insgesamt 60.500 Fachbesucher aus aller Welt haben die EuroB-<br />

LECH 2012 besucht. Damit ist die Zahl der Fachbesucher gegenüber<br />

der vergangenen Veranstaltung quasi gleich geblieben, während<br />

die Ausstellerzahl um 5 % und die Fläche um 7 % gewachsen sind.<br />

Bei den Besuchern gab es laut der ersten Auswertung der Besucherumfrage<br />

nochmals eine deutliche Verschiebung zugunsten hochqualifizierter<br />

Fachbesucher: Rund drei Viertel der Fachbesucher kamen<br />

dieses Mal aus der Industrie, und der Anteil der Besucher aus Firmen mit<br />

mehr als 500 Mitarbeitern ist um 20 % angestiegen. Auch der Anteil an<br />

Besuchern aus dem Topmanagement ist leicht gestiegen. 40 % der<br />

Besucher kamen zur EuroBLECH 2012 mit einer konkreten Kaufabsicht.<br />

„Eine erste Messeanalyse auf der Ausstellerseite zeigt, dass die<br />

Ausstellerfirmen, trotz der weiter unsicheren Lage, sehr zufrieden<br />

sind mit dem Messegeschäft. Wobei die deutschen Aussteller die<br />

derzeitige Absatzlage deutlich positiver bewerten als die Ausstellerfirmen<br />

aus dem Ausland“, erklärt Nicola Hamann (Messedirektorin).<br />

56. INTERNATIONALES FEUERFEST-KOLLOQUIUM 2013<br />

25. und 26. September 2013 . EUROGRESS, Aachen, Germany<br />

CALL FOR PAPERS<br />

Vorrangiges Messeziel der Aussteller waren laut Ausstellerumfrage<br />

die Erschließung neuer Märkte, die Neukundengewinnung<br />

sowie die Präsentation von Produkten und Dienstleistungen. Die<br />

Aussteller haben diese Ziele erreicht und bewerteten ihre Messeteilnahme<br />

vor dem Hintergrund der derzeitigen Wirtschaftslage als<br />

äußerst erfolgreich.<br />

Vor allem mit der hohen Anzahl der auf der Messe vorgestellten<br />

Innovationen und der <strong>International</strong>ität der Veranstaltung waren die<br />

Aussteller wie die Besucher hochzufrieden. 48 % der Aussteller und<br />

36 % der Besucher kamen auf der diesjährigen EuroBLECH aus dem<br />

Ausland. Wichtigste Ausstellerländer, nach Deutschland, waren Italien,<br />

die Türkei, China, die Niederlande, die Schweiz, Österreich,<br />

Frankreich und die USA. Unter den Top-Besucherländern waren<br />

Österreich, die Niederlande, Schweden, die Schweiz, Großbritannien,<br />

Italien, Dänemark, die Tschechische Republik, Polen und Indien.<br />

In der Ausstellerumfrage gaben 70 % der Ausstellerfirmen spontan<br />

an, dass sie auch auf der nächsten EuroBLECH wieder ausstellen werden.<br />

Die EuroBLECH 2014 findet vom 21. bis 25. Oktober 2014 auf dem Messegelände<br />

in Hannover statt. Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.euroblech.de<br />

Feuerfeste Werkstoffe für den nichtmetallurgischen Einsatz<br />

• Glas • Chemie • Qualitätsmanagement<br />

• Zement/Kalk/Gips • Feuerfeste Rohstoffe<br />

• Verschleiß<br />

• Keramik<br />

• Geformte und ungeformte Werkstoffe • Recycling<br />

• Müllverbrennung • Zustellungen und Service • <strong>Umwelt</strong>schutz<br />

Die Anmeldungen für die Vorträge müssen bis zum 8. März 2013 eingegangen sein<br />

Für weitere Informationen nehmen Sie bitte Kontakt auf unter:<br />

6-2012 gaswärme international<br />

ECREF European Centre for Refractories gemeinnützige GmbH<br />

– Feuerfest-Kolloquium –<br />

Rheinstraße 58, 56203 Höhr-Grenzhausen, GERMANY<br />

Tel.: +49 2624 9433130, Fax: +49 2624 9433135<br />

E-Mail: events@ecref.eu, Internet: http://www.ecref.eu 23<br />

www.feuerfest-kolloquium.de


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

GWI-SEMINARE<br />

18.-19. Dez. Grundlagen, Praxis und Fachkunde von Gas-Druckregelanlagen nach<br />

DVGW G 491, G 495 und G 459-2<br />

18.-19. Dez. Sachkundige für Erdgastankstellen<br />

10.-11. Jan. Praxis der Ortsgasverteilung<br />

10.-11. Jan. Sicherheitstraining zum Gaszählerwechsel<br />

15. Jan. Praxistraining für den Bereitschaftsdienst Erdgas<br />

23.-24. Jan. Sachkundigenschulung Instandhaltung von Gasleitungen aus Stahlrohren<br />

größer 5bar gem. DVGW G 466-1<br />

25. Jan. Sicherheitstraining bei Bauarbeiten - BALSibau - DVGW GW 129<br />

29.-30. Jan. Praxis der Prüfung von Gas-Messanlagen nach dem DVGW-Arbeitsblatt<br />

G 492<br />

4.-5. Feb. Technik der Gasanwendung<br />

5. Feb. Arbeiten an Gasleitungen bei unkontrollierter Gasausströmung<br />

6.-7. Feb. Praxis der Gastechnik für Nichttechniker und spartenfremde Mitarbeiter<br />

7. Feb. Einführung in die Gasabrechnung<br />

13.-14. Feb. Befähigte Personen nach TRBS 1203 für Prüfungen von explosionsgefährdeten<br />

Anlagen im Bereich von Gasanlagen<br />

13.-14. Feb. Technische Regeln der Gasinstallation (TRGI) intensiv<br />

18.-20. Feb. Sachkundigenschulung Gasabrechnung gemäß DVGW G 685<br />

18.-20. Feb. Sachkundigenschulung GDRM-Anlagen im Netzbetrieb und in der<br />

Industrie<br />

22. Feb. Sicherheitstraining bei Bauarbeiten - BALSibau - DVGW GW 129<br />

25. Feb. Arbeiten an freiverlegten Gasrohrleitungen auf Werksgelände und im<br />

Bereich betrieblicher Gasverwendung gemäß DVGW G 614<br />

25.-26. Feb. Praxisseminar Gas-Druckregel- und Messanlagen<br />

27.-28. Feb. Sachkundigenschulung Durchleitungsdruckbehälter einschließlich<br />

Erdgas-Vorwärmanlagen nach DVGW G 498 und G 499<br />

4.-5. März Gasspüren und Gaskonzentrationsmessungen<br />

5.-6. März Sachkundige für Klärgas- und Biogasanlagen in der Abwasserbehandlung<br />

7. März Sicherheit im Gasfach<br />

11.-12.<br />

März<br />

Grundlagen, Praxis und Fachkunde von GDRM-Anlagen nach DVGW<br />

G 491, G 495 und G 459-2<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Bildungswerk<br />

Tel.: 0201-3618-143, Fax: 0201-3618-146,<br />

bildungswerk@gwi-essen.de, www.gwi-essen.de<br />

glasstec 2012 setzt<br />

deutliche Impulse<br />

D<br />

ie glasstec 2012 hat in einem wirtschaftlich<br />

ambivalenten Umfeld deutliche<br />

Zeichen gesetzt. So lautet der allgemeine<br />

Tenor der deutlichen Mehrheit der<br />

rund 43.000 Fachbesucher. Weit über die<br />

Hälfte dieser Fachleute schätzt die künftige<br />

wirtschaftliche Situation in der Branche<br />

als positiv ein. Die Rückmeldungen der<br />

1.162 Aussteller der weltweit bedeutendsten<br />

Messe der Glasbranche unterstreichen<br />

die gute Stimmung.<br />

Die Besucher aus den Bereichen Maschinenbau,<br />

Industrie, Handwerk, Architekten/<br />

(Fassaden-)Planer sowie Solar stellen der<br />

glasstec 2012 ein gutes Zeugnis aus. Neben<br />

der positiven Zukunftsbeurteilung fielen<br />

auch die Urteile über die Erreichung der<br />

Besuchsziele und die Bewertung des Messeangebotes<br />

hervorragend aus. Beide<br />

Kennzahlen liegen deutlich über 90 %. Die<br />

glasstec unterstreicht damit ihren<br />

Anspruch als weltweite Leitmesse mit<br />

einem konstant hohen Anteil an internationalen<br />

Besuchern, die weit mehr als die<br />

Hälfte ausmachen. Auf höchstem Niveau<br />

ist weiterhin der Anteil an Führungskräften<br />

aus dem mittleren und Top-Management,<br />

die mehr als zwei Drittel der glasstec-Besucher<br />

stellen. Dabei besonders auffällig: Die<br />

Investitionsbereitschaft bei den deutschen<br />

Führungskräften hat deutlich zugenommen.<br />

„Die glasstec 2012 hat ein klares positives<br />

Signal für die Branche in wirtschaftlich<br />

nicht einfach zu prognostizierenden Zeiten<br />

gesetzt und ihre Qualität als Innovationsschau<br />

und wichtigster Branchentreffpunkt<br />

unter Beweis gestellt“, urteilt Prof.<br />

Dr.-Ing. Udo Ungeheuer, Präsident der<br />

glasstec 2012 und Vorsitzender des Vorstandes<br />

der Schott AG.<br />

Das umfangreiche Rahmenprogramm<br />

der glasstec wurde von den Besuchern gut<br />

angenommen. Erneut zog vor allem die<br />

Sonderschau „glass technology live“ großes<br />

Interesse auf sich. Unter dem Motto<br />

„Innovative Glasfunktionen“ hatten Prof.<br />

Stefan Behling und sein Team des Instituts<br />

für Baukonstruktion der Universität Stutt-<br />

24 gaswärme international 2012-6


4. Praxisseminar<br />

Veranstaltungen NACHRICHTEN<br />

Effiziente<br />

BrEnnErtEcHnIk<br />

für Industrieöfen<br />

powered by<br />

22.- 24. April 2013, Atlantic Congress Hotel Essen<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Grundlagenseminar (22. April)<br />

Vorkurs<br />

Themenblock<br />

1<br />

• Einführung in die Verbrennungstechnik, Teil 1<br />

• Grundlagen der Verbrennungstechnik, Teil 2<br />

• GWI-Arbeitsblätter in der Anwendung<br />

Hauptseminar (23. bis 24. April)<br />

Einführung<br />

• Einführung in die politische Relevanz der Brennertechnik<br />

gart etliche Aufsehen erregende Exponate zusammen<br />

getragen, die Produkte der Praxis von morgen<br />

und übermorgen zeigen. Die „glass technology live“<br />

wurde an allen Messetagen von einem kostenlosen<br />

Symposium zu verschiedenen Themen begleitet,<br />

was von zahlreichen Besuchern wahrgenommen<br />

wurde.<br />

Komplettiert wurde das Angebot der Sonderschauen<br />

durch das Zentrum Handwerk, das mit<br />

dem Glashaus eindrucksvoll verdeutlichte, welche<br />

Handwerksleistungen mit Glas am und im Haus<br />

möglich sind, sowie die Glaskunstausstellung „glass<br />

art“. An Architekten, Bauingenieure und verwandte<br />

Professionen richteten sich die Konferenz „engineered<br />

transparency“ mit einem technischen Fokus auf<br />

den konstruktiven Glasbau und der Architekturkongress<br />

mit seinen international renommierten Referenten.<br />

Bereits einen Tag vor Messestart diskutierten<br />

hochkarätige Experten aus Glas- und Solarindustrie<br />

im Rahmen der Konferenz „Solar meets Glass –<br />

3 rd Industry Summit for Markets, Costs and Technology“<br />

ihre Schnittstellenthemen. Bereits 2013<br />

wird es dazu in Düsseldorf zur kommenden Auflage<br />

der Konferenz am 9. und 10. Oktober erneut<br />

Gelegenheit geben. „Wir möchten unseren Kunden<br />

mit dieser Plattform auch im glasstec-freien<br />

Jahr die Möglichkeit bieten, durch einen gezielten<br />

fachlichen Austausch voneinander zu profitieren.<br />

Abseits der aktuellen wirtschaftlichen Lage eröffnen<br />

sich der Glasindustrie so mittelfristig neue<br />

Absatzchancen, während die Solarindustrie auf<br />

dem Weg zu höheren Wirkungsgraden und Produktionskostensenkung<br />

das Know-how der Glasindustrie<br />

nutzen kann“, erläutert Hans Werner<br />

Reinhard. Die nächste glasstec/solarpeq findet im<br />

Oktober 2014 statt.<br />

Themenblock<br />

2<br />

Themenblock<br />

3<br />

Themenblock<br />

4<br />

Themenblock<br />

5<br />

Workshop<br />

1<br />

Workshop<br />

2<br />

Brennertechniken für Industrieöfen<br />

• Neue Brennertechnik mit innovativer Luftvorwärmung<br />

• Neue low-NOx-Lösungen für Hochgeschwindigkeitsbrenner<br />

• Status der OxyFuel-Verbrennung für Industrieöfen<br />

Forschung und Entwicklung<br />

• Hitzebeständig bis 1.250 °C - Entwicklung neuer metallischer Werkstoffe<br />

• Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen auf industrielle<br />

Thermoprozessanlagen<br />

Betriebserfahrungen mit gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />

• Energetische und betriebliche Besonderheiten von Batchprozessen,<br />

am Beispiel zweier Herdwagenöfen<br />

• Erfahrungen bei der Umstellung von Kaltluftbrennern auf<br />

Regenerativbefeuerung am Beispiel eines Aluminiumschmelzofens<br />

Sicherheit und Normung<br />

• Sicherer Betrieb von Thermoprozessanlagen – Verpflichtungen<br />

und Maßnahmen zur Gewährleistung und zum Erhalt der<br />

Betriebssicherheit über die Nutzungsdauer<br />

• Aktuelle Entwicklungen im Normungsumfeld der ISO/TC 244 und ErP<br />

<strong>Energie</strong>management und <strong>Energie</strong>effizienz<br />

Moderation Dr.-Ing Rolf Albus // Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner<br />

• Effiziente <strong>Energie</strong>managementsysteme – Wie komme ich da hin?<br />

• Brennereffizienz beginnt beim Industrieofen<br />

Feuerfestmaterialien - Möglichkeiten und Grenzen<br />

Moderation: Herr Dr. Thorsten Tonnesen, GHI, RWTH Aachen<br />

• Feuerfestmaterialien, Teil 1<br />

• Feuerfestmaterialien, Teil 2<br />

Wann und Wo?<br />

Termin:<br />

• Montag, 22.04.2013 (optional), Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 23.04.2013, Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 24.04.2013, Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel Essen, www.atlantic-hotels.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />

gasbeheizten Thermoprozessanlagen und Veranstalter<br />

Industrieöfen<br />

Teilnahmegebühr:<br />

Seminarbesuch ohne Grundlagenseminar<br />

• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 800 €<br />

• regulärer Preis: 900 €<br />

Seminarbesuch inklusive Grundlagenseminar<br />

• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 1.000 €<br />

• regulärer Preis: 1.100 €<br />

6-2012 gaswärme international<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.gwi-brennertechnik.de<br />

25


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

Aluminium glänzt mit neuen Bestmarken<br />

Für die Aluminium 2012, die nach dem<br />

Wechsel von der Ruhr an den Rhein<br />

erstmals in Düsseldorf stattfand, war es ein<br />

Auftakt nach Maß. Mit 961 Ausstellern aus<br />

51 Nationen (Vorveranstaltung: 872 aus 47<br />

Nationen) und 21.300 Besuchern (17.200)<br />

unterstrich die weltweit größte Branchenmesse<br />

der Aluminiumindustrie ihre Position<br />

als eine der erfolgreichsten Industriemessen.<br />

Der Wechsel von Essen, wo die<br />

Messe seit 1997 stattfand und zuletzt<br />

65.000 m² belegt hatte, war notwendig<br />

geworden, um den aktuellen Flächenbedarf<br />

von 78.000 m² zu decken.<br />

„Mit dem Wechsel nach Düsseldorf und<br />

dem damit verbundenen Ausbau der <strong>International</strong>ität<br />

hat sich die Aluminium endgültig<br />

in die 1. Liga der Industriemessen<br />

gespielt“, so Hans-Joachim Erbel, Ge -<br />

schäfts führer des Veranstalters, Reed Exhibitions.<br />

60 % der Aussteller und mehr als<br />

die Hälfte der Besucher reisten aus dem<br />

Ausland an; ein Drittel der internationalen<br />

Besucher kamen aus Ländern außerhalb<br />

Europas - ein Prädikatsmerkmal, das für die<br />

weiterhin wachsende Reichweite und<br />

Relevanz der Aluminium spricht. „In den<br />

Verbund der Metallmessen, für die der<br />

Messeplatz Düsseldorf weltweit bekannt<br />

ist, fügt sich eine Aluminium bestens ein“,<br />

so Markus M. Jessberger, Event Director der<br />

Leichtbaumesse.<br />

Von der gestiegenen <strong>International</strong>ität<br />

ging auch die im Vorfeld von vielen Unternehmen<br />

erhoffte Zugkraft für die gesamte<br />

Branche aus. Im Inland rechnet der<br />

Gesamtverband der Aluminiumindustrie<br />

(GDA) für das laufende Geschäftsjahr trotz<br />

leicht rückläufiger Produktion im ersten<br />

Halbjahr mit einem annähernd stabilen<br />

Gesamtjahr: „Mit einem Stillstand oder<br />

einer Rezession rechnen wir nicht“, so<br />

GDA-Geschäftsführer Christian Wellner, der<br />

von einer „beeindruckenden Messe“<br />

sprach. In Europa jedoch macht sich in Teilen<br />

die rückläufige Produktion in den Auftragsbüchern<br />

bemerkbar, so Patrick de<br />

Schrynmakers, Generalsekretär der Europä-<br />

ischen Aluminium Association. Wachstumsimpulse<br />

dagegen gehen derzeit in hohem<br />

Maße von außereuropäischen Ländern<br />

und Regionen aus. Speziell aus diesen<br />

Gebieten legte die diesjährige Aluminium<br />

besucherseitig besonders zu.<br />

Eine Marktsituation, die sich auch im<br />

Konjunkturindex widerspiegelt, der anlässlich<br />

der Aluminium von einem Marktforschungsunternehmen<br />

erhoben wird:<br />

Demnach erwarten aktuell jeweils ein Drittel<br />

der befragten Unternehmen leichte<br />

Zuwächse, eine annähernd gleich bleibende<br />

Entwicklung oder eine Abkühlung<br />

der Branchenkonjunktur. Mittelfristig<br />

jedoch erwarten mehr als 54 % der Unternehmen<br />

deutliche Zuwächse. Bis ins Jahr<br />

2030, so eine aktuelle Studie, wird sich<br />

allein im Automobilbau der Einsatz von<br />

Aluminium von heute 5 auf dann 15 Mio. t<br />

verdreifachen.<br />

Die kommende Aluminium, Weltmesse<br />

und Kongress, findet vom 7. bis 9. Oktober<br />

2014 in Düsseldorf statt.<br />

26 gaswärme international 2012-6


Personalien<br />

NACHRICHTEN<br />

Powered by<br />

Thomas Pfützenreuter<br />

wird Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung bei Air<br />

Liquide<br />

Mit Wirkung zum 1. November 2012 übernimmt Thomas<br />

Pfützenreuter den Vorsitz der Geschäftsführung der Air<br />

Liquide Deutschland GmbH. Thomas Pfützenreuter begann<br />

seine Karriere bei 3M Deutschland, wo er mehr als zehn Jahre<br />

verantwortungsvolle Positionen im Vertrieb und Marketing<br />

bekleidete. Anschließend war er auf Geschäftsführungsebene<br />

in verschiedenen internationalen Unternehmen tätig – so<br />

unter anderem bei der Saint-Gobain Rigips GmbH und der<br />

AkzoNobel GmbH. Der Diplom-Ökonom übernimmt ein für<br />

den Air-Liquide-Konzern wichtiges Geschäft: Von den über 14<br />

Mrd. Euro Gesamtumsatz werden rund 2 Mrd. Euro auf dem<br />

deutschen Markt erwirtschaftet.<br />

Thomas Pfützenreuter löst Markus Sieverding ab, der Air<br />

Liquide nach 20 Jahren erfolgreicher Tätigkeit, davon zwölf<br />

Jahre als Vorsitzender der Geschäftsführung, zum Jahresende<br />

auf eigenen Wunsch verlässt. Er hat die Entwicklung des<br />

Deutschlandgeschäfts für den Weltmarktführer bei Gasen für<br />

Industrie, Medizin und <strong>Umwelt</strong>schutz in diesen Jahren maßgeblich<br />

vorangetrieben: Bedeutende Meilensteine waren<br />

unter anderem die Integration der ostdeutschen Tochtergesellschaften<br />

nach der Wende sowie die Übernahme der deutschen<br />

Aktivitäten von BOC (1999) und der Messer Griesheim<br />

GmbH (2004).<br />

Organized by<br />

INTERNATIONAL<br />

THERM<br />

PROCESS<br />

SUMMIT<br />

The Key Event<br />

for Thermo Process<br />

Technology<br />

Dirk Mausbeck zum Aufsichtsratschef<br />

der GasVersorgung<br />

Süddeutschland gewählt<br />

Dr. Dirk Mausbeck, Mitglied des Vorstands der EnBW <strong>Energie</strong><br />

Baden-Württemberg AG, ist neuer Vorsitzender des<br />

Aufsichtsrates der GasVersorgung Süddeutschland GmbH<br />

(GVS), Stuttgart. Das Gremium wählte ihn einstimmig während<br />

seiner Sitzung am 10. Oktober 2012 in Stuttgart. Aufsichtsratsmitglied<br />

Mausbeck folgt in dieser Position Hans-Peter Villis,<br />

dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der EnBW. Neu im<br />

GVS-Aufsichtsgremium ist Markus Baumgärtner, Leiter Holding<br />

Konzernprojekte der EnBW.<br />

6-2012 gaswärme international<br />

Congress Center<br />

Düsseldorf, Germany<br />

09-10 July 2013<br />

www.itps-online.com<br />

27


NACHRICHTEN<br />

Personalien<br />

Daniel Strohmeyer wird Abteilungsleiter<br />

bei Loesche GmbH<br />

Ein Jahr nach seinem Weggang kehrt Dr.<br />

Daniel Strohmeyer zurück an den Rhein.<br />

Er ist seit September 2012 als Abteilungsleiter<br />

Process Technology (PT) bei der Loesche<br />

GmbH in Düsseldorf tätig.<br />

Mit noch mehr Erfahrung, mit neuem<br />

Engagement und hochmotiviert kehrt Dr.<br />

Strohmeyer nach einem Jahr zurück zur<br />

Loesche GmbH in Düsseldorf. Die<br />

Geschäftsführer Dr. Thomas Loesche und<br />

Dr. Joachim Kirchmann sowie das gesamte<br />

Loesche-Team begrüßen den versierten<br />

Vertriebsingenieur zurück in ihren Reihen.<br />

Dr. Daniel Strohmeyer wird sich als<br />

Abteilungsleiter den Aufgaben in der<br />

Abteilung Process Technology widmen.<br />

Gemeinsam mit seinem Team wird der<br />

40-jährige die F&E Projekte weiterentwickeln<br />

und die Loesche-Technik in den<br />

angestammten und neuen Anwendungsfeldern<br />

vorantreiben. Die Optimierung<br />

von Anlagenkomponenten und Schaltungen,<br />

mit dem Fokus auf den Eigenschaften<br />

der auf den Mahlanlagen hergestellten<br />

Produkte und der Anlagenperformance,<br />

sind weitere Aufgabenfelder der Abteilung<br />

PT.<br />

Das gesamte Loesche-Team wünscht<br />

Dr. Strohmeyer bei seiner neuen Tätigkeit<br />

viel Erfolg und freut sich auf eine erneute,<br />

gute Zusammenarbeit.<br />

Berthold Beitz<br />

wird 99 Jahre<br />

S<br />

eit 59 Jahren prägt Berthold Beitz<br />

mit Thyssen-Krupp einen der prominentesten<br />

Industriekonzerne der<br />

Republik. Am 26. September ist der<br />

erfahrene Wirtschaftsmann 99 Jahre<br />

alt geworden. 59 Jahre davon verbrachte<br />

er bislang im Dienste von<br />

Krupp. Anlass genug, die Erfolge, den<br />

Mut und die Zivilcourage dieses außergewöhnlichen<br />

Mannes zu würdigen.<br />

Der Vorsitzende der Krupp-Stiftung<br />

beherrscht noch immer den<br />

ThyssenKrupp-Konzern, häufig auch<br />

durch informelles Intervenieren. Sein<br />

wichtigster Mann im Konzern ist Aufsichtsratschef<br />

Gerhard Cromme, der<br />

unumschränkter Taktgeber im Unternehmen<br />

ist und früher schon Vorstandsvorsitzender<br />

von Krupp und<br />

ThyssenKrupp war.<br />

Eine überragende Position nimmt<br />

Herr Beitz in der Nazizeit ein. Er ist<br />

zwar kein Widerstandskämpfer, rettet<br />

aber - ähnlich wie Oskar Schindler<br />

- hunderten von Juden das Leben, in<br />

dem er sie als Direktor der Kapathen-<br />

Öl in Russland anstellt und somit vor<br />

dem Tod bewahrt.<br />

Thilo Lutz wird Vertriebsvorstand der<br />

ThyssenKrupp Steel Europe<br />

Dr. Jost A. Massenberg (56), langjähriger Vertriebsvorstand<br />

der ThyssenKrupp Steel Europe AG, verlässt das Unternehmen<br />

auf eigenen Wunsch, um sich einer neuen beruflichen<br />

Aufgabe zu stellen. Dr. Jost A. Massenberg wird zum 1. März<br />

2013 Vorsitzender der Geschäftsführung der Benteler Distribution<br />

<strong>International</strong> GmbH mit Sitz in Düsseldorf. Der Vorstand<br />

der ThyssenKrupp AG dankt Dr. Jost A. Massenberg für sein<br />

Engagement und seinen Einsatz für das Unternehmen in den<br />

zurückliegenden Jahren.<br />

Nachfolger von Dr. Jost A. Massenberg im Vorstand der<br />

ThyssenKrupp Steel Europe AG soll Thilo Lutz (44) werden. Bisher<br />

war Herr Lutz Leiter des Direktionsbereiches Vertrieb Auto<br />

bei der ThyssenKrupp Steel Europe AG. Thilo Lutz ist Maschinenbau-Ingenieur<br />

und bereits seit über sieben Jahren in verschiedenen<br />

Führungsfunktionen für Unternehmen der ThyssenKrupp<br />

AG tätig. Vor seinem Eintritt in das Unternehmen hat<br />

Lutz lange Jahre als Projektleiter für die Boston Consulting<br />

Group gearbeitet.<br />

28 gaswärme international 2012-6


Medien<br />

NACHRICHTEN<br />

Einführung in das <strong>Energie</strong>wirtschaftsrecht<br />

Das Buch führt in das 2011 erneut<br />

umfassend reformierte <strong>Energie</strong>wirtschaftsrecht<br />

ein. Ein Grundlagenteil erläutert<br />

die rechtlichen, politischen, technischen,<br />

historischen und ökonomischen<br />

Hintergründe des geltenden <strong>Energie</strong>wirtschaftsgesetzes<br />

(EnWG). Im Zentrum der<br />

Abhandlung steht das Ziel des europäischen<br />

und deutschen Gesetzgebers, auf<br />

den ehemals monopolistisch organisierten<br />

Märkten der leitungsgebundenen Elektrizitäts-<br />

und Gasversorgung wirksamen Wettbewerb<br />

zu schaffen und vorhandene<br />

Wettbewerbsdefizite weiter abzubauen.<br />

Das Hauptaugenmerk liegt auf dem<br />

<strong>Energie</strong>regulierungsrecht, dem <strong>Energie</strong>kartellrecht<br />

und dem Recht der <strong>Energie</strong>lieferverträge.<br />

Von diesen Schwerpunkten ausgehend<br />

werden die Bezüge zu anderen<br />

Teilgebieten des <strong>Energie</strong>rechts, insbesondere<br />

dem <strong>Energie</strong>umweltrecht oder auch<br />

dem <strong>Energie</strong>handelsrecht, hergestellt. Das<br />

Buch verknüpft die normativen Aspekte<br />

des <strong>Energie</strong>wirtschaftsrechts mit den aktuellen<br />

Entwicklungen in <strong>Energie</strong>politik und<br />

<strong>Energie</strong>wirtschaft und beleuchtet dabei<br />

insbesondere auch die 2011 von der Bundesregierung<br />

beschlossene <strong>Energie</strong>wende<br />

sowie den Stand ihrer Umsetzung. Auf<br />

diese Weise präsentiert das Buch das <strong>Energie</strong>wirtschaftsrecht<br />

als das, was es ist: ein<br />

überaus spannendes, vielseitiges und<br />

hochinteressantes Rechtsgebiet.<br />

Angesprochen sind neben Juristen<br />

auch Wirtschaftswissenschaftler und Studierende<br />

bzw. Angehörige technischer<br />

Disziplinen wie (Wirtschafts-) Ingenieure<br />

oder Elektrotechniker, die Interesse an<br />

energiewirtschaftsrechtlichen Fragestellungen<br />

haben.<br />

INFO<br />

von Andreas Klees<br />

Deutscher Fachverlag<br />

GmbH<br />

Frankfurt a. M.,<br />

Okt. 2012<br />

372 Seiten, kartoniert<br />

49,00 Euro<br />

ISBN: 978-3-8005-1529-5<br />

www.ruw.de<br />

Maucher und Malik über Management<br />

Maximen unternehmerischen Handelns<br />

Einem guten Manager geht es nie um<br />

sich selbst, sondern immer um das<br />

Unternehmen. Er ist ein Diener seiner Aufgabe<br />

und führt das Unternehmen mit dem<br />

Ziel, langfristig erfolgreich zu sein, und<br />

nicht als kurzfristige Gewinnerzielungsmaschine.<br />

So hat Helmut Maucher Nestlé zu<br />

einem starken, globalen Unternehmen<br />

gemacht, ohne sich von Modewellen verleiten<br />

zu lassen. Mit diesem Buch setzt<br />

Fredmund Malik dem früheren Nestlé-Chef<br />

ein Denkmal. Entstanden ist ein einmaliger<br />

Austausch zweier Managementvordenker<br />

über die Essenz ihrer Lehre.<br />

Prof. Dr. Fredmund Malik ist bekannt für<br />

sein präzises Denken, seine scharfsinnigen<br />

Analysen und seine klare Sprache. Seit<br />

mehr als 30 Jahren arbeitet der mehrfach<br />

ausgezeichnete Bestsellerautor, Managementwissenschaftler<br />

und Unternehmer an<br />

einem lehr- und lernbaren Berufsstandard<br />

für professionelles Management. Die ganzheitlichen<br />

Managementmodelle für das<br />

Funktionieren komplexer Systeme haben<br />

ihr Fundament in den Komplexitätswissenschaften<br />

Kybernetik, Systemik und Bionik.<br />

Helmut Maucher baute Nestlé zum<br />

größten Nahrungsmittelkonzern der Welt<br />

auf. Seit seinem Rücktritt ist er Ehrenpräsident<br />

der Nestlé AG.<br />

INFO<br />

von Fredmund Malik,<br />

Helmut Maucher,<br />

Farsam Farschtschian<br />

Campus Verlag GmbH,<br />

Frankfurt a. M.,<br />

Okt. 2012<br />

Hardcover gebunden<br />

24,99 Euro<br />

ISBN: 978-3-5933-9696-5<br />

www.campus.de<br />

6-2012 gaswärme international<br />

29


Powered by:<br />

Buchcover-gwi-arbeitsblätter_NEU.indd 1 21.11.12 13:39<br />

NACHRICHTEN<br />

Medien<br />

INFO<br />

Gas- und Wärme-Institut<br />

Essen e.V. (Hrsg.)<br />

Auflage 2012<br />

Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Essen<br />

96 Seiten, mit eBook<br />

50,00 Euro<br />

ISBN:978-3-8027-<br />

5626-9<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e. V. (Hrsg.)<br />

gwi-Arbeitsblätter<br />

Verbrennungskennwerte | Gaseigenschaften | Berechnungen<br />

INKLUSIVE<br />

eBook<br />

gwi-Arbeitsblätter: Verbrennungskennwerte,<br />

Gaseigenschaften,<br />

Berechnungen<br />

Die Arbeitsblätter des Gas- und Wärme-<br />

Instituts Essen e.V. wurden über mehrere<br />

Jahre regelmäßig in der Fachzeitschrift<br />

gaswärme international veröffentlicht. Für<br />

diese Sonderpublikation erfuhren die<br />

Arbeitsblätter eine gründliche Überarbeitung<br />

und Ergänzung durch neue, bisher<br />

unveröffentlichte Arbeitsblätter zum<br />

Thema Oxyfuel. Weitere Themenbereiche<br />

sind Begriffe und Einheiten, Brenngase,<br />

Luft, Zündung, Verbrennung, Feuerungstechnik.<br />

Praktische Berechnungsbeispiele bieten<br />

dem Leser eine Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />

zur Verwendung der Arbeitsblätter.<br />

Der Datenträger beinhaltet, neben dem<br />

eBook, ein Programm u.a. zur Berechnung<br />

von charakteristischen Brenngasgrößen,<br />

der Abgaszusammensetzung und der adiabaten<br />

Flammentemperatur und zur<br />

Bestimmung von Normdichte, Betriebsdichte<br />

und isobaren Wärmekapazitäten für<br />

Oxidator und Abgas.<br />

INFO<br />

von Elster<br />

Kromschröder<br />

iPad-App<br />

ASGA: Auswahlschieber<br />

für Gasarmaturen<br />

erhältlich im iTunes<br />

Store<br />

Sprachen: Deutsch,<br />

Englisch, Französisch<br />

App zur Berechnung von Nennweiten<br />

für Gasarmaturen<br />

Mobile Information und medialer Service:<br />

Das sind elementare Bedürfnisse<br />

des Marktes von heute. Elster Kromschröder<br />

offeriert seinen Kunden eine neue<br />

Anwendung für das iPad. Mit dieser App<br />

lassen sich zu jeder Zeit und an jedem Ort<br />

bequem und schnell Nennweiten für Gasarmaturen<br />

bestimmen.<br />

Vor allem Technikern in Ingenieurbüros<br />

oder im Ofenbau leistet das praktische<br />

Tool wertvolle Unterstützung, wenn gasbetriebene<br />

Thermoprozessanlagen bedarfsgerecht<br />

projektiert und geplant werden<br />

sollen. Ebenfalls profitieren Anlagenbetreiber<br />

von dieser neuen App. Sie bietet<br />

ihnen eine nützliche und rasche Orientierungshilfe<br />

bei der Auswahl der in Frage<br />

kommenden Produkte und ihrer Bestellung.<br />

Die Bezeichnung „ASGA“ der App<br />

bedeutet „Auswahlschieber für Gasarmaturen“.<br />

Der Name ist Programm, denn die<br />

kostenlos zum Download verfügbare<br />

Anwendung funktioniert ebenso einfach<br />

wie der gute alte Rechenschieber und<br />

erzielt auf diese Weise zuverlässig schnelle<br />

Ergebnisse: Um die Nennweiten zu bestimmen,<br />

wählt der Nutzer zunächst die Art<br />

des Gases sowie das gewünschte Produkt<br />

aus. Anschließend schiebt er den Volumenstrom<br />

auf den zulässigen Druckverlust.<br />

Die entsprechende Nennweite ist im<br />

Handumdrehen ausgewertet und kann bei<br />

der DN-Markierung abgelesen werden.<br />

Berechnet wird dann jeweils der nächst<br />

höhere Wert. Umgekehrt geht es genauso<br />

einfach: Der Kunde gibt lediglich die Nennweite<br />

ein und kann dann den Druckverlust<br />

bei verschiedenen Volumenströmen ablesen.<br />

„ASGA“ steht den Kunden über einen<br />

Button in den Sprachen Deutsch, Englisch<br />

und Französisch zur Verfügung und kann<br />

unter folgender Adresse im iTunes Store<br />

bezogen werden: http//itunes.apple.com/<br />

de/artist/elster-kromschroeder/<br />

id526331768.<br />

30 gaswärme international 2012-6


WISSEN für die<br />

ZUKUNFT<br />

Fachbuch mit<br />

vollständigem eBook<br />

auf Datenträger<br />

DIN EN ISO 50001 in der Praxis<br />

Ein Leitfaden für Aufbau und Betrieb eines<br />

<strong>Energie</strong>managementsystems<br />

Dieses Fachbuch vermittelt erstmals das Grundwissen für<br />

den Aufbau von <strong>Energie</strong>managementsystemen auf Basis<br />

der DIN EN ISO 50001.<br />

Die im April 2012 eingeführte Norm defi niert die Anforderungen<br />

von <strong>Energie</strong>managementsystemen und löst die DIN EN 16001<br />

aus dem Jahr 2009 ab. Neben technischen Grundlagen der Verbrauchsmessung<br />

und <strong>Energie</strong>abrechnung erfahren die Leser in<br />

kompakter, transparenter Form Methoden zur Datenerfassung und<br />

Datenanalyse sowie zur zielgerichteten Nutzung der gewonnenen<br />

Ergebnisse. Die ergänzenden digitalen Inhalte bieten – gemeinsam<br />

mit dem eBook – zudem praktischen Nutzen für den mobilen<br />

Einsatz.<br />

Ein Werk für alle, die mit der Beschaffung und Bereitstellung<br />

von <strong>Energie</strong> betraut sind und sich mit der Planung sowie mit der<br />

Umsetzung von effi zienzsteigernden Verfahren in Unternehmen<br />

befassen.<br />

K. Reese<br />

1. Aufl age 2012, 284 Seiten mit DVD, Hardcover<br />

VULKAN-VERLAG GMBH<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

QR-Code für Direktanforderung<br />

Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 201 / 82002-34 oder abtrennen und im Fensterumschlag einsenden<br />

<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

___ Ex.<br />

DIN EN ISO 50001 in der Praxis<br />

1. Aufl age 2012 – ISBN: 978-3-8027-2382-7<br />

für € 90,- (zzgl. Versand)<br />

Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />

mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

E-Mail<br />

Branche/Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Bankleitzahl<br />

Kontonummer<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in<br />

Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt<br />

dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs<br />

oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen. Ort, Datum, Unterschrift<br />

PADIN52012<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich<br />

mich damit einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifi sche Medien und<br />

Informationsangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


NACHRICHTEN<br />

Medien<br />

INFO<br />

von Franz Beneke<br />

Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Essen<br />

1. Auflage 2012<br />

944 Seiten, gebunden<br />

240,00 Euro<br />

ISBN: 978-3-8027-2968-3<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Normen-Handbuch Industriebrenner<br />

Industriebrenner werden als Komponenten<br />

einer Thermoprozessanlage / Ma -<br />

schine eingesetzt und den jeweiligen<br />

Anforderungen des verfahrenstechnischen<br />

<strong>Prozesse</strong>s angepasst. In der EN 746-2 sind<br />

die Sicherheitsanforderungen für Industriebrenner<br />

zusammengefasst. Werden so<br />

genannte Kompaktbrenner (Gasgebläsebzw.<br />

Ölzerstäubungsbrenner) eingesetzt,<br />

so sind die Sicherheitsanforderungen<br />

durch die EN 676 bzw. EN 267 gegeben.<br />

Die Sicherheitsanforderungen an Komponenten<br />

(z.B. Feuerungsautomaten, Si-<br />

cherheitsventile u. a.) sind für Industriebrenner,<br />

unabhängig von der Bauart,<br />

überwiegend gleich. In dieser Normensammlung<br />

sind die wesentlichen EN-Normen<br />

für Industriebrenner und deren Komponenten<br />

zusammengestellt.<br />

Das Fachbuch gibt sowohl dem Brennerhersteller<br />

und/oder Anlagenhersteller<br />

eine kompakte Zusammenstellung der für<br />

ihn relevanten Normen der Brennertechnik.<br />

Dem Komponentenhersteller zeigt es<br />

die Anforderungen an seine Produkte für<br />

den industriellen Einsatz auf.<br />

INFO<br />

kostenlose Online-Datenbank von der<br />

Deutschen <strong>Energie</strong>-Agentur GmbH<br />

(dena)<br />

www.energieeffizienz-online.info<br />

Datenbank für energieeffiziente<br />

Produkte<br />

Der neue „Marktplatz <strong>Energie</strong>effiziente<br />

Produkte“ der Deutschen <strong>Energie</strong>-<br />

Agentur GmbH (dena) unterstützt Einkäufer<br />

und Beschaffer bei der Suche nach<br />

energieeffizienten Produkten. Unter www.<br />

energieeffizienz-online.info gibt die kostenlose<br />

Online-Datenbank einen Überblick<br />

über besonders energiesparende Lampen,<br />

Nassläuferpumpen und Elektromotoren;<br />

weitere Produktgruppen wie zum Beispiel<br />

Ventilatoren werden folgen. Zusätzlich sind<br />

auch Datenbanken der dena für Büro-,<br />

Haushalts- und TV-Geräte eingebunden.<br />

Anhand des Anwendungsbereichs und<br />

zahlreicher weiterer Merkmale können<br />

Nutzer nach passenden Produkten suchen.<br />

Mit seiner Modellvielfalt und umfangreichen<br />

Zusatzinformationen richtet sich der<br />

Marktplatz vor allem an Einkäufer und<br />

Beschaffer aus Industrie und Gewerbe<br />

sowie öffentlichen Einrichtungen und<br />

Dienstleistungsunternehmen.<br />

Um in die Datenbank aufgenommen zu<br />

werden, müssen die Produkte klar definierte<br />

Anforderungen erfüllen, zum Beispiel<br />

an die Lichtausbeute bei Lampen<br />

oder an die Nenn-Mindesteffizienz bei<br />

Elektromotoren. Diese basieren zum Beispiel<br />

auf der EU-Ökodesign-Richtlinie.<br />

Zudem müssen die Produkte, soweit vorhanden,<br />

eine besonders hohe <strong>Energie</strong>effizienzklasse<br />

erreichen. Die Datenbank liefert<br />

neben Angaben zur <strong>Energie</strong>effizienz<br />

weitere Produktinformationen, etwa zum<br />

Anwendungsbereich bei allen Produktgruppen,<br />

zur Schaltfestigkeit von<br />

Leuchtmitteln oder zur Drehzahlregelung<br />

bei Elektromotoren. Damit bietet sie auch<br />

interessierten Privatverbrauchern Hilfe bei<br />

Detailfragen.<br />

Hersteller können sich kostenfrei für<br />

den Marktplatz registrieren und energieeffiziente<br />

Produkte melden. Diese durchlaufen<br />

dann den Prüfprozess. Die Datenbasis<br />

des Onlinetools wird fortlaufend erweitert.<br />

Der „Marktplatz <strong>Energie</strong>effiziente Produkte“<br />

ist eine Aktivität der dena im Rahmen<br />

der Kommunikationsplattform zur<br />

Unterstützung der nationalen Umsetzung<br />

der EU-<strong>Energie</strong>dienstleistungsrichtlinie<br />

(EDL-Richtlinie). Das Projekt wird gefördert<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie aufgrund eines Beschlusses<br />

des Deutschen Bundestages.<br />

32 gaswärme international 2012-6


FACHBERICHTE<br />

Wärmerückgewinnung bei<br />

feuchten und staubhaltigen<br />

Abluftströmungen<br />

von Frank Kleuser<br />

Bei modernen als auch alten Thermoprozessanlagen ist die <strong>Energie</strong>effizienz ein wesentliches Kriterium. Ein häufig<br />

vernächlässigter <strong>Energie</strong>träger bei Trocknungsanlagen ist die Abluft, die oft ungenutzt in die Atmosphäre<br />

geleitet wird, da die prozessbedingt hohe Dampf- und Staubbeladung bei vertretbarem Wartungsaufwand nur<br />

schwer zu beherrschen ist. Durch den Einsatz speziell ausgelegter Plattenwärmetauscher ist eine Wärmerückgewinnung<br />

dieser Abwärme technisch umsetzbar. Derartige Wärmetauscher erzielen einen Wirkungsgrad zwischen<br />

70 und 85 %, der durch Selbstreinigungseffekte mit minimalem Wartungsaufwand dauerhaft gehalten<br />

wird.<br />

Heat recovery on humid and dust loaded exhaust flows<br />

The energy efficiency in thermal processing is a very important criteria. Often the exhaust gases coming from drying<br />

processes are led into the atmosphere without any heat recovery. The high humidity and dust load make the<br />

recovery difficult at normal maintenance effort. A specially designed plate heat exchanger gives the possibility to<br />

use the exhaust gases, so that efficiency rates of 70 to 85% are possible, which can be kept nearly maintenance<br />

free by self cleaning effects.<br />

Industrielle Thermoprozessanlagen, wie z.B. Trocknungsanlagen,<br />

erfordern, bedingt durch die zu erzielende<br />

Produktqualität und die Größe der Anlagen,<br />

einen sehr großen <strong>Energie</strong>einsatz. Vor dem Hintergrund<br />

der immer weiter steigenden Kosten zur <strong>Energie</strong>versorgung<br />

lohnt es sich, Möglichkeiten zu betrachten, um die<br />

<strong>Energie</strong>effizienz an neuen und bestehenden Thermoprozessanlagen<br />

zu steigern.<br />

Gerade Altanlagen bergen ein hohes Potential, den<br />

<strong>Energie</strong>bedarf und so die Betriebskosten deutlich zu senken.<br />

Einige Beispiele:<br />

■■Die Wärmedämmung besitzt aufgrund von Alterungsprozessen<br />

nicht mehr die ursprüngliche Wärmedämmleistung,<br />

so dass die Wärmeverluste der Anlage über<br />

die Außenhülle erhöht sind.<br />

■■In der Anlage haben sich im Laufe des Betriebs<br />

Schmutz- und Oxidschichten abgesetzt, die z.B. an<br />

Wärmetauscherflächen für reduzierte Wärmeübergänge<br />

oder an Kanalinnenseiten für schlechtere Strömungsverhältnisse<br />

sorgen.<br />

■■Der Betriebspunkt der Anlage entspricht oft nicht mehr<br />

dem ursprünglichen Auslegungspunkt der Anlage, so<br />

dass sich die Anlage in einem Betriebszustand bewegt,<br />

der energetisch nicht mehr optimal ist.<br />

■■Die Führung der Stoffströme speziell der Prozessluft<br />

bei Trocknungsanlagen ist nicht optimal gewählt und<br />

entspricht nicht dem Stand der Technik.<br />

Auf die letztgenannten Punkte soll in diesem Artikel<br />

eingegangen werden, da besonders bei Trocknungsprozessen<br />

der Abluftluftstrom ein interessantes Potenzial zur<br />

Nutzung der vorhandenen sensiblen und latenten<br />

Wärme beinhaltet.<br />

6-2012 gaswärme international<br />

33


FACHBERICHTE<br />

ENERGIEEINSATZ AN TROCKNUNGS-<br />

ANLAGEN<br />

Viele industrielle Trocknungsprozesse haben das grundlegende<br />

Konzept des Konvektionstrockners gemeinsam,<br />

bei dem das zu trocknende Gut mit einem heißen trockenen<br />

Luftstrom überströmt wird. Die benötigte Wärmeleistung<br />

zum Erhitzen des Prozessluftstroms wird häufig<br />

von einem Gas(flächen-)brenner bereitgestellt, wobei<br />

sich die heißen Abgase des Brenners mit der kalten Prozessluft<br />

auf die richtige Prozesstemperatur vermischen.<br />

Die Prozessluft erwärmt das Trockengut, so dass die im<br />

Produkt vorhandene Feuchte ausgetrieben und verdampft<br />

werden kann. Gleichzeitig nimmt die Prozessluft<br />

den Wasserdampf auf und kühlt sich ab.<br />

Die einfachste Prozessführung besteht nun darin, die<br />

feuchte Prozessluft als Abluft über Dach zu leiten. Dieses<br />

Konzept ist energetisch natürlich äußerst mangelhaft, da<br />

die Beheizungseinrichtung ständig den kompletten Temperaturhub<br />

von der Umgebungstemperatur auf die<br />

Trocknungstemperatur leisten muss, die je nach Anwendung<br />

im Bereich von etwa 150 bis 300 °C liegen kann. Die<br />

in der Abluft und vor allem in der Feuchte noch vorhandene<br />

<strong>Energie</strong> wird nicht genutzt.<br />

Dieser Aufbau lässt sich relativ leicht dadurch optimieren,<br />

dass die feuchte Abluft zum Teil wieder in den Prozess<br />

eingekoppelt und so im Kreis gefahren wird. Derartige<br />

rezirkulierende Systeme kommen nicht ohne einen<br />

Frischluftanteil aus, weil sich sonst die Prozessluft in Hinsicht<br />

der transportierten Feuchte sättigen und somit<br />

keine Trocknung mehr stattfinden würde.<br />

Durch diese einfache Modifikation muss die Beheizung<br />

der Anlage nicht mehr von der Umgebungstemperatur,<br />

sondern einer höheren Temperatur auf die Prozesstemperatur<br />

erwärmen, so dass sich eine deutliche Verringerung<br />

des <strong>Energie</strong>bedarfs einstellt. Nach diesem Aufbau<br />

sind viele Konvektionstrockner grundlegend ausgeführt.<br />

BRÜDEN NUTZEN<br />

Der Abluftstrom, der bei rezirkulierenden Anlagen durch<br />

Frischluft ersetzt wird, besitzt einen großen Anteil an<br />

sensibler und latenter Wärme, der bei vielen Anlagen<br />

ungenutzt in die Atmosphäre geleitet wird. Die Temperatur<br />

der sogenannten Brüden liegt im Bereich von 150 bis<br />

200 °C bei einer relativen Luftfeuchte von nahezu 100 %.<br />

Außerdem ist bei vielen Trocknungsanlagen die Abluft<br />

staubbeladen. Dieser Partikelstrom ist auch ein Wärmeträger.<br />

Die Idee liegt nahe, diese Wärme durch Einsatz<br />

eines geeigneten Wärmetauschers wieder in den Prozess<br />

einzubinden.<br />

Bei einer gasbeheizten Anlage kann die rückgewonnene<br />

Wärme z.B. dazu benutzt werden, die Verbrennungsluft<br />

für den (die) Brenner vorzuwärmen. Eine weitere<br />

Möglichkeit besteht darin, bei einer rezirkulierenden<br />

Anlage, die notwendige Frischluft in der Temperatur<br />

anzuheben. In beiden Fällen kann eine große Menge an<br />

Brennstoff eingespart werden.<br />

Ein Bild einer derartig modifizierten Anlage, bei der<br />

über einen Wärmetauscher die Verbrennungsluft des<br />

Gasbrenners vorgewärmt wird, ist in Bild 1 dargestellt.<br />

Burner Control Unit<br />

Burner Control Unit<br />

combustion air (pre heated)<br />

Heat exchanger<br />

natural gas<br />

UV<br />

combustion chamber<br />

Bild 1: PID: Trocknerausrüstung<br />

mit Wärmetauscher<br />

zur Luftvorwärmung<br />

Combustion Air Fan<br />

PA<br />

L<br />

34 gaswärme international 2012-6


FACHBERICHTE<br />

In Bild 2 ist ein Wärmetauscher zu sehen, der an den<br />

beschriebenen Anlagen eingesetzt wird. Er ist als Plattenwärmetauscher<br />

ausgeführt. Die Abluft (Hot Air from<br />

Dryer) strömt von rechts an und wird senkrecht von oben<br />

nach unten in einem I-Durchgang durch die Tauscherplatten<br />

geleitet, während die Zuluft (Fresh Cold Air from<br />

Blower) U-förmig im Gegenstrom durch den Wärmetauscher<br />

strömt. Die Maße des Heißluftanschlusses betragen<br />

hier ca. 1200 x 1200 mm und des Kaltluftanschlusses<br />

1200 x 460 mm. Weil die Gasströme im Wärmetauscher<br />

durch die Erwärmung sehr groß werden können, werden<br />

die Kanalmaße entsprechend ausgelegt. Die Strömungsgeschwindigkeiten<br />

und somit die Druckverluste über<br />

den Wärmetauscher sollen klein bleiben. Trotzdem ist die<br />

Wärmetauschereinheit sehr kompakt ausgeführt.<br />

Beispielhafte Auslegungsdaten eines Wärmetauschers<br />

sind:<br />

Am Eintritt<br />

Abluftstrom: ca. 7.000 Nm 3 /h bei 165 °C<br />

Zuluftstrom: ca. 7.000 Nm 3 /h bei 20 °C<br />

Am Austritt<br />

Abluftstrom: 100 °C<br />

Zuluftstrom: 126 °C<br />

Bei diesem Beispiel kann eine Wärmeleistung von 272 kW<br />

rückgewonnen werden, was einer Effektivität von nahezu<br />

75 % entspricht. Der zuluftseitige Druckverlust beträgt<br />

2,1 mbar bzw. der abluftseitige 1,8 mbar.<br />

Bild 2: Wärmetauscher<br />

BETRIEBSPROBLEME<br />

Gegenüber den energetischen Vorteilen einer solchen<br />

Prozessführung stehen anlagenbedingte Schwierigkeiten:<br />

1. Die sehr hohe Dampfbeladung auf der Brüdenseite<br />

und die Unterschreitung des Taupunkts bei der Kühlung<br />

des Brüdenstroms führt zu einem hohen Anfall<br />

von Kondensat. Die anfallende Flüssigkeitsmenge<br />

muss abgeleitet bzw. in den Prozess rückgeführt werden.<br />

2. Vom heißen Luftstrom werden Partikel bei der Trocknung<br />

aus dem Trockengut gerissen, die zu einer hohen<br />

Beladungsmenge in der Prozessluft führen. Gerade im<br />

Bereich des Wärmetauscher führt diese Beladung zu<br />

Problemen. Die Umlenkungen in der Strömungsführung<br />

zur Erhöhung der Tauscherfläche am Wärmetauscher<br />

und die dadurch bedingten Druckverluste können<br />

bewirken, dass sich der Staub absetzt und zu Verstopfungen<br />

führt. Gleichzeitig setzt sich die Beladung<br />

auf der Tauscherfläche ab. Diese Schicht wirkt isolierend<br />

und verschlechtert den Wärmeübergang zwischen<br />

Zu- und Abluft (Fouling). Aus diesem Grund wird<br />

der Wirkungsgrad und somit die Wärmerückgewinnung<br />

des Wärmetauschers immer kleiner, wenn nicht<br />

ständig und regelmäßig gereinigt wird.<br />

DURCHDACHTES DESIGN<br />

Die Ausführung des Eclipse/Exothermics Dimple-Plate<br />

Wärmetauschers ist speziell an die genannte Problematik<br />

angepasst.<br />

Der Strömungsweg für die Abluft ist so gewählt, dass<br />

sie oben am Wärmetauscher eintritt und senkrecht nach<br />

unten strömt. Auf dem Weg nach unten kühlt sie sich<br />

immer weiter ab, so dass der Kondensatanfall nach unten<br />

immer größer wird. Der Wasserdampf kondensiert an<br />

den Tauscherflächen und strömt nach unten in den Kondensatsammler.<br />

Die Flüssigkeit spült bei diesem Vorgang<br />

die Tauscherfläche ab, so dass sich ein Selbstreinigungseffekt<br />

einstellt. Unterstützt wird dieser Effekt durch die<br />

von oben nach unten strömende Abluft, die Ablagerungen<br />

mitreißt. Der Wartungsaufwand ist aufgrund verschmutzter<br />

Oberflächen deutlich minimiert.<br />

WÄRMETAUSCHER IM<br />

REINIGUNGSMODUS<br />

Der Wärmetauscher hat am Wärmetauschereinlass der<br />

Abluft einen Anschluss, an den eine Spülwasserleitung<br />

angeschlossen wird. Falls die Selbstreinigung durch den<br />

Kondensatfluss nicht ausreichend und die Verschmutzung<br />

zu stark geworden ist, kann im Reinigungsmodus<br />

diese Leitung geöffnet werden. Spülwasser tritt über<br />

Düsen ein und durchspült die Tauscherflächen, so dass<br />

die Verschmutzung abgetragen wird. Am Fuß der Tauschereinheit<br />

befindet sich ein Abwasser/Schlammabfluss.<br />

Ein Wärmetauscher im Reinigungsmodus ist in Bild 3<br />

dargestellt.<br />

6-2012 gaswärme international<br />

35


FACHBERICHTE<br />

Bild 3: Wärmetauscher im Reinigungsmodus<br />

Bild 4: Blechpackung (Envelopes)<br />

DIMPLE DESIGN<br />

Die Platten sind im sogenannten Dimple-Design ausgeführt.<br />

D.h. die Bleche, die die Tauscherflächen bilden, sind<br />

nicht plangemäß ausgeführt, sondern verfügen über<br />

Noppen. Eine Blechpackung (Envelopes) ist in Bild 4 dargestellt.<br />

Durch dieses Design ergeben sich folgende Vorteile:<br />

■■Die Tauscherflächen werden durch die Noppen versteift,<br />

so dass sich eine höhere Stabilität einstellt. Außerdem<br />

werden sie weniger anfällig für Schwingungseinflüsse,<br />

was besonders bei Strömungsvorgängen wichtig<br />

ist.<br />

■■Die Tauscherfläche erhöht sich, wodurch die Wärmetauschereinheit<br />

kompakter gehalten werden kann.<br />

■■<br />

Wie in Bild 4 zu sehen ist, sind die Tauscherflächen so<br />

angeordnet, dass sich immer zwei Noppen gegenüber<br />

liegen. Diese Anordnung hat zur Folge, dass sich der Strömungsquerschnitt<br />

ständig verengt und wieder erweitert.<br />

Dadurch wird erreicht, dass die Strömung im turbulenten<br />

Bereich gehalten wird (die laminare Grenzschicht wird<br />

zuverlässig gestört) und auch die wandnahe Strömungsgeschwindigkeit<br />

hoch bleibt. Durch diese Maßnahme<br />

wird ein besserer konvektiver Wärmeübergang erreicht.<br />

Die relativ hohen Geschwindigkeiten sorgen gleichzeitig<br />

dafür, dass sich kaum Staubpartikel absetzen können. So<br />

wird eine Verschmutzung minimiert.<br />

An den Seiten der Wärmetauschereinheit sind Türen integriert,<br />

über die sehr leicht auf sein Innenleben zugegriffen<br />

werden kann. Diese Türen dienen dazu, eine Sichtprüfung<br />

zu ermöglichen und ggf. Fremdkörper aus dem<br />

Innenbereich zu entfernen. Die Anordnung der Türen ist<br />

in Bild 2 zu sehen.<br />

FAZIT<br />

Wärmetauscher in der oben beschriebenen Ausführung<br />

sind erfolgreich an verschiedenen Trockneranlagen eingesetzt<br />

worden.<br />

Die Wärmerückgewinnung ist bei einem Wirkungsgrad<br />

von 70 bis 85 % sehr effektiv, so dass die Gasbeheizung<br />

der Anlage weniger <strong>Energie</strong> einbringen muss und<br />

der Bedarf an Brennstoff deutlich reduziert wird.<br />

Durch das durchdachte Design der Wärmetauscher<br />

wird die Verschlechterung des Wirkungsgrads durch Verschmutzung<br />

(Fouling) weitgehend vermieden. Selbst der<br />

Einsatz dieser Wärmetauscherbauart in der Trocknung<br />

von Baustoffen (z.B. Gipskarton) oder in der Papierindustrie<br />

ist möglich. Die Praxis zeigt, dass keine zusätzliche<br />

Wartung zur Reinigung notwendig ist, obwohl die Abluft<br />

in diesen Industrien stark staubbeladen ist.<br />

Die Wärmetauscher sind sehr kompakt ausgelegt, so<br />

dass auch Altanlagen ggf. ohne zusätzliche bauliche<br />

Maßnahmen nachgerüstet werden können.<br />

LITERATUR<br />

Eclipse-Exothermics Dimple Plate Bulletin 536C<br />

AUTOR<br />

Dipl.-Ing. Frank Kleuser<br />

Eclipse Combustion GmbH<br />

Winnenden<br />

Tel.: 07195/ 9599-210<br />

info@eclipsenet.com<br />

36 gaswärme international 2012-6


FACHBERICHTE<br />

Neues Abkühlungs-Verfahren für<br />

Rollenherd-Durchlauföfen<br />

BEDEUTUNG DER KÜHLSTRECKE FÜR<br />

DIE OFEN-EFFIZIENZ<br />

Bisher wird die Kapazität einer Durchlaufofen-Anlage in<br />

der Regel durch die Kühlstrecke begrenzt (Bild 1). Um ein<br />

kalt verfestigtes Stahlrohr weich zu glühen oder zu normalisieren,<br />

muss das Werkstück während seiner Ofenvon<br />

Gerd Waning<br />

Bisher wird die Kapazität einer Rollenherd-Durchlaufofen-Anlage in der Regel durch die Kühlstrecke begrenzt. Ein<br />

neues Verfahren setzt dort an und steigert die Ofen-Effizienz nachhaltig um mindestens 10 %. Dabei wird das<br />

bislang im Ofenbereich eingespeiste Schutzgas im Rahmen eines Zonenbegasungskonzeptes zum größten Teil<br />

durch hochreinen Stickstoff ersetzt. Zusätzlich werden spezielle Düsen völlig neuartig angeordnet. Die so<br />

erzeugten Querströmungen vermeiden einen Wärmestau an der Tunneldecke.<br />

New cooling process for roller hearth<br />

continuous furnaces<br />

Up until now the capacity of a roller hearth continuous furnace system was usually limited by the cooling section.<br />

A new process solves this problem and boosts furnace efficiency in the long term by at least ten per cent. This is<br />

achieved by largely replacing the protective gas hitherto injected into the furnace with high-purity nitrogen in<br />

the context of a zone gassing concept. In addition, special nozzles have been arranged in an innovative manner.<br />

The cross-flows thus produced prevent a build-up of heat on the tunnel ceiling.<br />

Die neu entwickelte Düsentechnologie von Linde<br />

ermöglicht die Wärmebehandlung von<br />

geschweißten und kalt gezogenen Stahlrohren<br />

bedeutend schneller oder auf einer kürzeren Strecke.<br />

Die Innovationen bei der Wärmebehandlung<br />

geschweißter oder kalt gezogener Rohre konzentrierten<br />

sich in den letzten Jahren vor allem auf die Heizzone. Ein<br />

Beispiel dafür ist CARBOCAT®: Dieses patentierte Verfahren<br />

zur katalytischen Erzeugung eines Schutzgases innerhalb<br />

von Wärmebehandlungsöfen bietet beispielsweise<br />

eine leistungsfähige Alternative zum Einsatz von Exogas,<br />

Stickstoff-Methanol und Stickstoff-Erdgas beim Erhitzen.<br />

Entsprechend sind die Effizienz-Potenziale hier aktuell<br />

weitgehend ausgereizt.<br />

Bild 1: Durchlaufofen-Anlage<br />

6-2012 gaswärme international<br />

37


FACHBERICHTE<br />

Bild 2: CARBOCAT-Technologie zur Schutzgasversorgung<br />

von Rollenherddurchlauföfen<br />

Bild 3: CARBOCAT-Technologie zur Schutzgasversorgung von Rollenherddurchlauföfen<br />

reise auf eine Temperatur von bis zu 960 °C erhitzt werden.<br />

Die anschließende Abkühlung erfolgt in einer Kühlzone,<br />

die in etwa doppelt so lang wie die Heizzone ist.<br />

Die Wärme wird über Strahlung und natürliche Konvektion<br />

abgeführt. Kühlwasser in dem Doppelmantel dieser<br />

Strecke nimmt die <strong>Energie</strong> auf und gibt sie über einen<br />

externen Kühlturm wieder ab. Abhängig von der jeweiligen<br />

Legierung soll der Übergang von heiß nach kalt allmählich<br />

oder eher abrupt sein. Für das leichte Handling<br />

der Rohre wird eine Austrittstemperatur von 60 bis 150 °C<br />

angestrebt.<br />

Um den erreichten Gefügezustand beizubehalten,<br />

darf die Abkühlung wiederum nicht zu schnell erfolgen.<br />

Beim Austritt aus dem Ofen haben die Rohre je nach<br />

Wärmebehandlung noch eine Temperatur zwischen 800<br />

und 930 °C. Entsprechend folgt auf die Erwärmungszone<br />

in der Regel die Kühlzone. Dort wird die Wärme über<br />

wassergekühlte Wände abgeführt. Bei einer Erwärmungszone<br />

von 25 m mit anschließender Kühlstrecke<br />

von 60 m dauert der komplette Durchlauf je nach Rohrabmessung<br />

mehrere Stunden.<br />

Häufig ist von der Auslegung einer Ofenanlage her<br />

oder speziell durch Einbau neuer Brennertechnologie die<br />

Kühlstrecke der Engpass für die Produktionskapazität. Vor<br />

diesem Hintergrund wird ihre enorme Bedeutung für die<br />

Ofen-Effizienz deutlich. Gleichzeitig sind die Potenziale<br />

der Wasserkühlung im Wesentlichen ausgereizt. Andere<br />

Möglichkeiten wie beispielsweise der Einsatz von Ventilatoren<br />

über den gesamten Kühlstreckenbereich bergen<br />

durch Ansaugen von Umgebungsluft gewisse Risiken in<br />

Bezug auf Qualität und Sicherheit. Um die Abkühlung der<br />

Rohre bei gleichbleibender Qualität dennoch wirkungsvoll<br />

zu beschleunigen, setzte Linde deshalb an der<br />

Schutzgas-Atmosphäre an. Schutzgase werden im konventionellen<br />

Betrieb zur Vermeidung von Oxidationen<br />

sowie zur Beeinflussung des Randkohlenstoffgehaltes<br />

eingesetzt.<br />

ERKENNTNISSE ZUR ERHÖHUNG DES<br />

KÜHLEFFEKTES<br />

Beim Einsatz des CARBOCAT®-Verfahrens wird das bislang<br />

im Ofenbereich eingespeiste Schutzgas im Rahmen<br />

eines Zonenbegasungskonzeptes zum größten Teil<br />

durch hochreinen Stickstoff ersetzt (Bilder 2 und 3).<br />

Dieser wird hauptsächlich in die Kühlstrecke eingespeist;<br />

lediglich etwa 20 % des Gesamtschutzgasbedarfs werden<br />

in der Heizzone des Ofens als Endogas mittels<br />

Spaltretorten erzeugt. Der Vorteil: Anders als ein herkömmliches<br />

Schutzgas, braucht der Stickstoff im Ofen<br />

nicht energieintensiv erwärmt werden. Stattdessen wird<br />

er mit Raumtemperatur eingespeist und trägt selbst zur<br />

Abkühlung der Rohre bei, was die Leistung der Kühlstrecke<br />

verbessert. Das im Ofenraum erzeugte Endogas ist<br />

prozessbedingt bereits heiß und braucht nicht, wie<br />

sonst bei externen Anlagen notwendig, abgekühlt und<br />

wiedererwärmt zu werden. Im Ergebnis führt dies zur<br />

Steigerung der Effizienz des Gesamtsystems.<br />

In einem zweiten Schritt entwickelte Linde ein Verfahren,<br />

bei dem die Schutzgas-Atmosphäre am Ausgang der<br />

Kühlstrecke abgesaugt, rückgeführt und über Verdichter<br />

38 gaswärme international 2012-6


FACHBERICHTE<br />

Bild 4: Service<br />

bei Betrieb und<br />

Optimierung<br />

von Rollenh<br />

e r d d u r c h -<br />

lauföfen<br />

wieder in den Prozess eingebracht wird. Der zusätzliche<br />

Kühleffekt geht in diesem Fall auf die verstärkte Gasströmung<br />

längs der Kühlstrecke zurück. Dabei gilt: je höher die<br />

Strömungsgeschwindigkeit desto stärker die Kühlwirkung.<br />

NEUE LÖSUNG MIT SPEZIELLEN DÜSEN<br />

Bei der Entwicklung der jetzt vorgestellten neuen Lösung<br />

standen deshalb vor allem zwei Ziele im Fokus: hohe<br />

Strömungsgeschwindigkeiten bei konstanter Atmosphären-Qualität<br />

und ein optimales Zirkulationsverhalten.<br />

Möglich wird dies durch eine völlig neuartige Anordnung<br />

spezieller Düsen: Sie sitzen rechts und links in den Seitenwänden<br />

oder den Decken der Kühlstrecke. Die so erzeugten<br />

Querströmungen vermeiden einen Wärmestau an<br />

der Tunneldecke. Darüber hinaus entwickelt sich zwischen<br />

den gegenüberliegenden Austrittskegeln eine<br />

zusätzliche Saugwirkung, die für eine gleichmäßige Gasbewegung<br />

im gesamten Raum der Kühlzone sorgt. Einseitige<br />

Abkühlung und damit Verzug der Rohre wird so<br />

verhindert.<br />

Gegenüber anderen Verfahren bietet diese neue<br />

Lösung darüber hinaus den Vorteil, dass keine bewegten<br />

Teile mehr nötig sind, was zu weniger Verschleiß und<br />

Wartungskosten im gesamten Prozess führt. Im Ofeninneren<br />

entstehen zudem durch die weit gefächerte<br />

Anordnung der CARBOJET®-Düsen keine starken Unterdrücke<br />

wie bei früher verwendeten, so genannten „Jet-<br />

Kühlern“, das heißt: die Gefahr möglicher Leckagen wird<br />

minimiert und so ist die Sicherheit und die Qualität der<br />

Atmosphäre jederzeit gewährleistet.<br />

Die Technologie kann ohne großen Installationsaufwand<br />

und somit auch ohne nennenswerten Produktionsausfall<br />

in vorhandene Rollenherd-Durchlauföfen eingebaut<br />

werden. Die Herausforderung liegt vielmehr in<br />

der komplexen Berechnung der Düsenpositionen. Stehen<br />

diese fest, wird an den entsprechenden Stellen für<br />

jede einzelne Düse ein Loch in einen unkritischen Bereich<br />

der Kühlstrecke gebohrt. Die Lanze mit der Düse wird<br />

dann gasdicht eingepasst.<br />

Das System ist universell bei jeder Schutzgasart einsetzbar.<br />

Geeignet ist es sowohl für den Betrieb mit reinem<br />

Stickstoff als auch mit einer Kombination mit Exooder<br />

Monogas und Wasserstoff. Auch eine Kombination<br />

mit dem CARBOCAT®-Verfahren zur katalytischen Erzeugung<br />

von Schutzgas ist möglich.<br />

DEUTLICHE KAPAZITÄTS-<br />

STEIGERUNGEN<br />

Die Gasmengen bleiben mit dem neuen System gegenüber<br />

dem konventionellen Betrieb unverändert. Durch<br />

die wesentlich höhere Kühlwirkung ergeben sich jedoch<br />

deutliche Kapazitätssteigerungen. Das bedeutet konkret:<br />

Entweder der Kühlprozess bis zum Erreichen der bisherigen<br />

Temperatur am Ausgang läuft erheblich schneller ab<br />

oder die Austrittstemperatur der Rohre ist bei gleicher<br />

Durchlaufzeit niedriger. Eine seit knapp zwei Jahren laufende<br />

Installation bei dem Kunden Železiarne Podbrezová<br />

a.s. in der Slowakei hat die hohen Erwartungen erfüllt.<br />

Nach den bisherigen Erfahrungen von Linde liegen<br />

die Effizienzsteigerungen durch das neue Verfahren bei<br />

6-2012 gaswärme international<br />

39


FACHBERICHTE<br />

mindestens 10 %. Durch einfache Umbauten lässt sich<br />

dieser Wert verdoppeln, vorausgesetzt die Heizkapazität<br />

lässt dies zu. Abhängig von den Rohrdimensionen und<br />

der Legierung hat Linde in Einzelfällen auch schon 30 %<br />

realisiert. Legt man zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit<br />

einen Maschinenstundensatz von beispielsweise 500<br />

Euro bei einer Stundenleistung von 4 t zugrunde, ließen<br />

sich mit dem neuen Verfahren in derselben Zeit – und<br />

damit zum nahezu unveränderten Stundensatz – mindestens<br />

4,4 t produzieren. Lediglich die Mehrmenge an<br />

<strong>Energie</strong> zur Erwärmung des Materials wäre zur berücksichtigen.<br />

Ein weiterer Effekt dabei: der CO 2 -Ausstoß pro<br />

Tonne sinkt. Und neue Rollenherd-Durchlauföfen können<br />

kleiner – und damit platz- und materialsparender –<br />

dimensioniert werden.<br />

FAZIT<br />

Die Leistungsfähigkeit der Kühlstrecke birgt bisher ungenutzte<br />

Effizienzpotenziale bei Rollenherd-Durchlauföfen.<br />

Das neu entwickelte System mit alternierend angeordneten<br />

CARBOJET®-Düsen gewährleistet hier Kapazitätssteigerungen<br />

von mindestens 10 %. Die exakte Positionierung<br />

der CARBOJET®-Düsen setzt hohes technologisches<br />

Know-how voraus (Bild 4). Der Installations-Aufwand zur<br />

Umrüstung bestehender Öfen ist dagegen gering.<br />

AUTOR<br />

Gerd Waning<br />

Linde AG<br />

Bielefeld<br />

Tel.: 0521/ 3034-127<br />

gerd.waning@de.linde-gas.com<br />

WS innovativ: Der neue WS rekumat® s<br />

mit Spaltstrom-Rekuperator.<br />

Ein leistungsstarker und hoch effizienter<br />

WS Gasbrenner der nächsten Generation:<br />

– Neue patentierte WS Brenner-Technologie.<br />

– Wirkungsgrad und Abgastemperaturen<br />

sind nahezu identisch mit Regenerativbrennern.<br />

– <strong>Energie</strong>einsparung von 10 bis 15% im Vergleich<br />

zu Brennern mit Rippenrekuperator.<br />

– Einsatzbereit für Strahlrohroder<br />

direkte Beheizung.<br />

Innovative WS Brenner-Technologie<br />

rekumat® s mit Spaltstrom-Rekuperator.<br />

WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />

Dornierstraße 14 · d-71272 Renningen / Germany · Tel.: +49 (71 59) 16 32-0 · Fax: +49 (71 59) 27 38 · E-mail: ws@flox.com<br />

WS Inc.<br />

40 8301 West Erie Avenue · Lorain · OH 44053/USA · Tel.: +1 (440) 365 80 29 · Fax: +1 (440) 960 5454 · E-mail: wsinc@flox.com gaswärme international 2012-6


FACHBERICHTE<br />

Neue Heizhaubengeneration<br />

zur <strong>Energie</strong>-Einsparung und<br />

NO x -Reduzierung<br />

LÖSUNGSANSATZ<br />

Die Senkung der Abgasverluste erfolgt konventionell über<br />

die Vergrößerung der Rekuperator-Austauschfläche. Das<br />

Ziel bestand darin, bei Abgastemperaturen von 700 °C im<br />

Rekuperator-Eintritt, Warmlufttemperaturen von mindesvon<br />

Frank Maschler, Peter Wendt, Georg Velten, Jörg Wortmann, Andreas Heßler,<br />

Jörg Zumbrink<br />

Als Beitrag zur Reduzierung des <strong>Energie</strong>einsatzes in Industrieöfen wurde durch die LOI Thermprocess GmbH eine<br />

neue Heizhaubengeneration entwickelt. Diese Technik hat sich in einem mehr als einjährigem Produktionsbetrieb<br />

mit der Hoesch Hohenlimburg GmbH bewährt: Es konnten 12 % <strong>Energie</strong>einsparung durch deutlich erhöhte<br />

Luftvorwärmtemperaturen bei gleichzeitig niedrigsten NO x -Emissionen von 70 mg/m 3 nachgewiesen werden.<br />

Damit wurde erstmals erfolgreich die flammenlose Oxidation in Haubenglühanlagen eingesetzt.<br />

New heating hood generation for energy saving and<br />

NO x reduction<br />

As a contribution to the reduction of energy use in industrial furnaces, LOI Thermprocess GmbH has developed a<br />

new generation of heating hoods. The new technology has proved itself during one year of operation with<br />

Hoesch Hohenlimburg GmbH; it was possible to obtain 12 % energy saving using significantly increased air preheating<br />

temperatures at the same time as achieving very low NO x emissions of 70 mg/m³. This is the first time that<br />

flameless oxidation has been used in bell-type annealing plants.<br />

Normalerweise liegen bei Rekristallisationsglühungen<br />

von kaltgewalztem Stahlband die Abgastemperaturen<br />

nach dem Rekuperator bei ca. 450 °C<br />

und verursachen damit Abgasverluste von ca. 25 % und<br />

mehr, bezogen auf den gesamten <strong>Energie</strong>eintrag [1]. Aufgrund<br />

der niedrigen Preise für <strong>Energie</strong>träger gab es bisher<br />

kaum Anreize, diese Situation zu verbessern. In jüngster<br />

Vergangenheit sind jedoch Veränderungen für Haubenglühanlagen<br />

auf dem Markt erkennbar, vor allem in<br />

der Erwartungshaltung der Kunden.<br />

Es gibt ein Segment, in dem die Kunden minimale<br />

Investitionskosten erwarten und im Allgemeinen nicht<br />

bereit sind, für Maßnahmen zur Betriebskostensenkung<br />

zusätzliche Investitionskosten einzusetzen. Durch zahlreiche<br />

neue Wettbewerber besteht in diesem Segment ein<br />

enormer Preisdruck, der sich in der Zukunft noch verschärfen<br />

dürfte. Daneben entwickelt sich ein Segment, in<br />

dem die Kunden die langfristigen Betriebskosten den<br />

Investitionskosten hinzurechnen und die Gesamtkosten<br />

über die Lebensdauer der Anlage bewerten. Diese Kunden<br />

fordern offensiv energiesparende Lösungen und<br />

erwarten nicht die billigste, sondern die preiswerteste<br />

Anlagentechnik hinsichtlich der Investitions- und<br />

Betriebskosten. Der nachfolgende Artikel richtet sich<br />

hauptsächlich an diesen Kundenkreis und er beschreibt<br />

die erfolgreiche Einführung eines neuen, energiesparenden<br />

Heizhaubenkonzeptes bei der Firma Hoesch Hohenlimburg<br />

GmbH in Hagen-Hohenlimburg, wo bereits eine<br />

HPH®-Haubenglühanlage mit acht Glühsockeln seit mehreren<br />

Jahren in Betrieb ist (Bild 1).<br />

6-2012 gaswärme international<br />

41


FACHBERICHTE<br />

Bild 1: HPH ® -Haubenglühanlage mit acht Glühsockeln (Quelle: Hoesch<br />

Hohenlimburg GmbH)<br />

NOx @5%O 2 [mg/m ]<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

Haubenofen-Brenner mit Luftstufung : NOx-Emissionen auf dem Prüfstand<br />

500 mg/m : Grenze nach TA Luft für Walzwerksöfen<br />

250 .. 300 mg/m übliche Genehmigungspraxis in D<br />

100 mg/m : international schärfste Grenzwerte<br />

0<br />

200 250 300 350 400 450 500 550 600<br />

Bild 2: Thermische NO x -Bildung<br />

Warmluft-Temperatur [°C]<br />

Erdgas-Beheizung<br />

Feuerraumtemperatur 1000 °C<br />

Luftverhältnis 1,15<br />

Brenner A<br />

Brenner B<br />

Brenner C<br />

tens 550 °C zu erzeugen und damit den <strong>Energie</strong>verbrauch<br />

um mindestens 10 % zu senken. Das erfordert ungefähr<br />

eine Verdreifachung der heute üblichen Wärmetauscherfläche,<br />

die Verwendung geeigneter Werkstoffe für Warmluftleitungen<br />

und Brenner und vor allem Maßnahmen zur<br />

Reduzierung der thermischen NO x -Emissionen.<br />

Über NO x -mindernde Maßnahmen in Gasfeuerungen<br />

wurde schon häufig berichtet [2, 3]. Die Vermeidung von<br />

Temperaturspitzen bei der Verbrennung ist dabei unter<br />

den Bedingungen einer Haubenglühanlage am vielversprechendsten.<br />

Verschiedene Haubenofenbrenner wurden auf<br />

einem Prüfstand getestet und es wurde unter anderem<br />

die Abhängigkeit der NO x -Emission von der Warmlufttemperatur<br />

ermittelt (Bild 2). Die bisher üblicherweise<br />

verwendete NO x -Minderungsmaßnahme ist die Luftstufung.<br />

Für die drei Beispielbrenner kam eine zweistufige<br />

Luftzufuhr zum Einsatz, die verschieden stark<br />

gewählt worden ist. Je höher der Brennstoff-Überschuss<br />

in der Primärstufe ist, desto länger und weicher ist die<br />

Flamme und umso geringer ist die NOx-Emission. Dies<br />

kann so weit fortgesetzt werden, bis die CO-Bildung<br />

einsetzt.<br />

Da für die Feuerung nur ein relativ enger Ringspalt<br />

zwischen Heizhaube und Schutzhaube zur Verfügung<br />

steht, muss bei der Luftstufung Rücksicht auf Flammenlänge<br />

und Flammenform genommen werden. In einer<br />

Heizhaube sollte die Flamme daher eher kurz gehalten<br />

werden. Aus diesem Grund wird die Einstellung wahrscheinlich<br />

nicht NO x -optimal sein (Brenner A und B). Brenner<br />

C hat zwar die geringste NO x -Emission, ist aber hinsichtlich<br />

der Flammenform ungünstig.<br />

Als weitere Maßnahme wurde die Abgasrezirkulation<br />

untersucht, im ersten Schritt mit Beimischung von kaltem<br />

Abgas in die Verbrennungsluft. Im Praxistest wurden mit<br />

Rezirkulationsraten von ca. 10 % NO x -Reduzierungen von<br />

20 bis 25 % erreicht, die aber die Zielstellung von<br />

100 mg/m³ klar verfehlten und zudem den <strong>Energie</strong>verbrauch<br />

erhöhten, weil das beigemischte kalte Abgas<br />

einen thermischen Ballast darstellte.<br />

Dagegen ist das Prinzip der flammenlosen Oxidation<br />

eine Chance, den Zielkonflikt von hoher Verbrennungsluft-Vorwärmung<br />

und thermischer NO x -Bildung aufzulösen.<br />

Im ersten Schritt wurden im Jahr 2008 am Markt etablierte<br />

Hochgeschwindigkeitsbrenner mit Flammenlos-<br />

Technik an einer Heizhaube erprobt. Diese Brenner hatten<br />

im Auslegungspunkt sehr hohe Austrittsgeschwindigkeiten<br />

von ca. 160 m/s. Dabei stand zunächst die<br />

NO x -Minderung im Flammen-Modus im Vordergrund,<br />

weil zunächst angenommen wurde, dass die Temperaturen<br />

in der Heizhaube für einen längeren flammenlosen<br />

Betrieb zu gering seien. Erreicht wurden NO x -Werte zwischen<br />

130 und 150 mg/m³ (bezogen auf 5 % Sauerstoff),<br />

das waren gut 40 % weniger als im Ausgangszustand.<br />

Während der Versuche wurde festgestellt, dass entgegen<br />

der Erwartung die Temperaturen im Bereich der Abgas-<br />

Einsaugung in den Brennerstrahl über einen langen Zeitraum<br />

deutlich über 830 °C liegen. Damit konnte ein<br />

wesentlicher Teil einer typischen Glühreise im Flammenlos-Modus<br />

gefahren und zeitweise NO x -Emissionen von<br />

< 20 mg/m³ erreicht werden.<br />

Leider war die Faserzustellung der Heizhaube schon<br />

nach wenigen Glühreisen weitgehend zerstört. Daraufhin<br />

wurden Temperaturen und Gasgeschwindigkeiten<br />

auf der Oberfläche der Faserzustellung gemessen. Im<br />

Flammenbetrieb betrugen die Geschwindigkeiten min-<br />

42 gaswärme international 2012-6


FACHBERICHTE<br />

Bild 3: OH-Aufnahmen<br />

Bild 4: HPH ® -Flameless Heizhaube<br />

destens 50 m/s, im Flammenlos-Modus immerhin noch<br />

mindestens 35 m/s, bei Maximaltemperaturen zwischen<br />

1.350 und 1.400 °C.<br />

Um den Betrieb der Test-Heizhaube überhaupt weiterführen<br />

zu können, wurde der Brennerbereich mit<br />

Leichtsteinen ausgekleidet mit dem Nachteil eines höheren<br />

Gewichts, einer größeren thermischen Trägheit und<br />

eines höheren Preises. Als Standardlösung war das nicht<br />

akzeptabel.<br />

Schließlich wurden die Versuche mit den Hochgeschwindigkeitsbrennern<br />

aufgegeben und Alternativen<br />

gesucht, um die flammenlose Verbrennung angepasst an<br />

die Bedingungen einer Heizhaube eines HPH ® -<br />

Haubenofens zu realisieren:<br />

■■sicherer CO-freier Ausbrand, insbesondere ab der<br />

Sicherheitszündtemperatur von 750 °C<br />

■■Verringerung der Brenner-Austrittsgeschwindigkeit<br />

von 160 m/s auf unterhalb 60 m/s.<br />

Es wurden zwei nahezu gleichwertige Lösungen gefunden,<br />

die beide auf konventionellen Mittelgeschwindigkeitsbrennern<br />

basieren, die unterhalb einer Sicherheitstemperatur<br />

von 760 bis 830 °C im Flammenmodus arbeiten<br />

und oberhalb dieser Temperaturgrenze in die flammenlose<br />

Betriebsart geschaltet werden. Einzelheiten<br />

diesbezüglich werden wegen laufender Patentverfahren<br />

später veröffentlicht. Resultierend aus dieser Innovation<br />

können beim Betrieb der HPH ® -Flameless Heizhaube die<br />

bisherigen Abmessungen des ringspaltförmigen Brennraumes<br />

der Heizhaube und die standardmäßige Faserauskleidung<br />

beibehalten werden.<br />

Die Intensität der Verbrennungsreaktion kann durch<br />

eine Bildaufnahme im Strahlungsbereich der OH-Radikale<br />

(Bild 3) beurteilt werden: Zeigt der Flammenbetrieb<br />

eine intensive Reaktion direkt in der Flammenwurzel, gibt<br />

es im flammenlosen Betrieb nur ein schwach ausgeprägtes<br />

Maximum von ca. 400 bis 500 mm nach der Brennermündung.<br />

Die Verbrennung erfolgt diffus in einem<br />

räumlich weit größeren Gebiet. Das senkt Temperaturspitzen<br />

und führt zu einer drastischen Senkung der NO x -<br />

Emissionen.<br />

Für den Bau der Pilotanlage wurde mit der Hoesch<br />

Hohenlimburg GmbH ein Partner gefunden, der bereit<br />

war, die Neuentwicklung zu unterstützen und zu testen.<br />

In einer Zusammenarbeitsvereinbarung wurden folgende<br />

wesentliche Zielstellungen fixiert:<br />

■■eine <strong>Energie</strong>einsparung von 12 %, bezogen auf den<br />

Istzustand der bestehenden Heizhauben<br />

■■eine NO x -Emission im Chargenmittel von < 100 mg/m³,<br />

bezogen auf 5 % Sauerstoff im Abgas.<br />

Die Pilot-Heizhaube wurde im Mai 2011 in Betrieb genommen<br />

(Bild 4). Die Beheizung erfolgt durch sechs Brenner,<br />

angeordnet in zwei Ebenen zu jeweils drei Brennern mit<br />

je 240 kW thermischer Leistung. Die flammenlose Verbrennung<br />

mit deutlich niedrigeren Hot Spot-Temperaturen<br />

an der Schutzhaube ermöglichte die Halbierung der<br />

Brenneranzahl von vorher zwölf auf nunmehr sechs Brenner.<br />

Zusätzlich hilft der von 60° auf 120° vergrößerte Brennerabstand,<br />

dass die Temperatur der in den Brennerstrahl<br />

angesaugten Abgase geringer ausfällt und somit der<br />

NO x -Bildung entgegengewirkt wird.<br />

Zur Abgaswärmenutzung dienen zwei Rekuperatoren<br />

mit insgesamt 42 m² Übertragungsfläche. Dies verhilft<br />

einerseits zu einer symmetrischen Gewichtsverteilung<br />

und ermöglicht andererseits, die bisherige platzsparende<br />

Anordnung der Führungssäulen sehr nahe zum Sockel<br />

beizubehalten. Dadurch werden Umbauten an bestehenden<br />

Anlagen erleichtert.<br />

6-2012 gaswärme international<br />

43


FACHBERICHTE<br />

Bild 5: Referenzglühung<br />

Bild 6: Schutzhauben-Temperaturen<br />

ERGEBNISSE<br />

NO x -Emissionen<br />

In Bild 5 ist eine typische Referenzglühung dargestellt.<br />

Zugunsten der Vergleichbarkeit wurde ein von Hoesch<br />

Hohenlimburg häufig genutzter Standard-Zyklus ausgewählt,<br />

ein Stapel mit 71,9 t Masse gesetzt, mit Thermoelementen<br />

bestückt und für die Dauer des Probebetriebes<br />

auf dem Glühsockel belassen. Die Haltetemperatur<br />

betrug 710 °C und entspricht damit den Verhältnissen<br />

einer normalen Kaltbandglühung.<br />

Der Start der Glühung erfolgt im Flammenmodus und<br />

die NO x -Emissionen steigen auf knapp 200 mg/m³. Nach<br />

weniger als einer Stunde Betriebszeit beträgt die Temperatur<br />

am Umschalt-Thermoelement „Flamme-Flammenlos“<br />

bereits mehr als 830 °C und es wird in die flammenlose<br />

Betriebsart umgeschaltet. Im Flammenlos-Modus betragen<br />

die NO x -Emissionen zwischen 80 mg/m³ bei hoher<br />

Leistung und 10 mg/m³ im abgeregelten Zustand. Nach<br />

12,5 h werden die 830 °C erstmalig unterschritten, so dass<br />

in den Flammenmodus zurückgeschaltet werden muss.<br />

Nach ca. 15 h Glühzeit arbeitet die Heizhaube dauerhaft<br />

im Flammenmodus. Die NO x -Emissionen im Flammenmodus<br />

liegen zu Beginn bei ca. 160 mg/m³ und steigen zu<br />

Glühende auf Werte bis max. 230 mg/m³. Insgesamt ergibt<br />

sich für die Glühreise eine über den Brenngasstrom gemittelte<br />

NO x -Emission von ca. 70 mg/m³. Die CO-Emissionen<br />

bleiben in beiden Modi stets unter 10 ppm.<br />

Damit werden die weltweit schärfsten NO x -Grenzwerte<br />

von 100 mg/m³ sicher eingehalten. Es wird deutlich,<br />

dass selbst bei 710 °C Haltetemperatur am Sockelthermoelement<br />

mindestens 12 h lang ein flammenloser<br />

Betrieb realisiert werden kann.<br />

Schutzhaubentemperaturen<br />

In Bild 6 werden die Schutzhauben-Temperaturen einer<br />

konventionellen Heizhaube und der neu entwickelten<br />

HPH®-Flameless Heizhaube gegenübergestellt. Die konventionelle<br />

Heizhaube mit zwölf Brennern hat sechs Hot<br />

Spots an identischer Stelle wie die HPH®-Flameless Heizhaube.<br />

An diesen sechs Hot Spots auf der Schutzhaube<br />

wurden Thermoelemente fixiert und jeweils eine Glühung<br />

mit der HPH®-Flameless Heizhaube (dicke Linien)<br />

und der konventionellen Heizhaube (dünne Linien)<br />

gefahren.<br />

Obwohl die <strong>Energie</strong> nun durch sechs Brenner anstelle<br />

von zwölf Brennern eingebracht wird, sind im Vergleich<br />

zur konventionellen Heizhaube die Maximaltemperaturen<br />

auf der Schutzhaube um 50 K geringer. Dies erhöht<br />

tendenziell die Lebensdauer der Schutzhaube beim<br />

Betrieb einer HPH ® -Flameless Heizhaube.<br />

<strong>Energie</strong>verbräuche<br />

Es wurde eine Referenzcharge mit 71,9 t Stapelmasse<br />

genutzt. Diese wurde gemäß einem häufig genutzten<br />

Glühprogramm bei 710 °C Haltetemperatur einer Einformglühung<br />

von ca. 39 h Dauer unterzogen.<br />

Der Vergleich erfolgte anhand der Heizhaube 5, die<br />

aus der aktuell letzten Baustufe stammt. Die Heizhaube<br />

wurde vor den Tests vorschriftsmäßig eingestellt. Der<br />

<strong>Energie</strong>verbrauch Brenngas betrug mit der konventionellen<br />

Heizhaube 221,4 kWh/t.<br />

Unter identischen Bedingungen wurden mit der<br />

HPH ® -Flameless Heizhaube 194,5 kWh/t erreicht. Dies<br />

entspricht einer Senkung des <strong>Energie</strong>verbrauchs von<br />

mehr als 12 %. Daran hat, neben der gesteigerten Warmlufttemperatur,<br />

die Sauerstoffregelung einen wesentlichen<br />

Anteil. Im Bereich von 100 % bis kleiner 20 % Heizhauben-Stellgrad<br />

konnte der Sauerstoffgehalt im Abgas<br />

zwischen 1,3 und 2,5 % gehalten werden.<br />

44 gaswärme international 2012-6


FACHBERICHTE<br />

Bezogen auf eine typische Rekristallisationsglühung<br />

von Kaltband mit 680 °C Kerntemperatur und einer Glühdauer<br />

von 17,5 h lag der <strong>Energie</strong>verbrauch der HPH ® -<br />

Flameless Heizhaube bei 173 kWh/t. Bei Ansatz eines<br />

Wärmepreises von 0,033 Euro/kWh entspricht dies für die<br />

übliche Rekristallisationsglühung einer Einsparung pro<br />

Heizhaube von ca. 33.000 Euro/Jahr.<br />

FAZIT<br />

Die Eignung der flammenlosen Oxidation in Haubenglühanlagen<br />

bei Haltetemperaturen um 700 °C konnte<br />

bewiesen werden. Die Vorteile sind im folgenden kurz<br />

zusammengefasst:<br />

■■extrem niedrige NO x -Emissionen von ca. 70 mg/m³ im<br />

Mittel über die Glühreise, bezogen auf 5 % Sauerstoff<br />

■■eine Senkung des Erdgasverbrauches um ca. 12 %<br />

durch deutlich erhöhte Luftvorwärmtemperaturen von<br />

ca. 550 °C (Abgastemperaturen nach Reku: < 300 °C)<br />

■■um ca. 50 K niedrigere Hot-Spot-Temperaturen auf der<br />

Schutzhaube im Vergleich zur konventionellen Heizhaubentechnik<br />

(Flammenbetrieb).<br />

Die NO x -Grenzwerte in Deutschland ergeben sich aus dem<br />

Genehmigungsbescheid der zuständigen <strong>Umwelt</strong>behörde.<br />

Obwohl die TA Luft für Walzwerksöfen bis zu 500 mg/m³<br />

zulässt, ist die Behörde gehalten, für die Genehmigung<br />

auch den aktuellen Stand der Technik zu berücksich tigen.<br />

Der Stand der Technik für eine Haubenofen-Beheizung<br />

wird mit der gezeigten Lösung neu definiert.<br />

Derzeit werden im allgemeinen Emissionen von<br />

250 mg/m³ für eine erdgasbefeuerte Haubenofenanlage<br />

akzeptiert. <strong>International</strong> gibt es bereits wesentlich schärfere<br />

Grenzwerte von 100 mg/m³, z.B. in den Niederlanden<br />

und in Teilen der USA.<br />

Solange die NO x -Grenzwerte in Deutschland auf dem<br />

bisherigen Niveau verbleiben, kann eine Wirtschaftlichkeit<br />

nur aus einem verringerten Brenngasverbrauch<br />

abgeleitet werden. Die flammenlose Oxidation schafft<br />

nur die Voraussetzung für eine Verringerung der Abgasverluste.<br />

Die dafür notwendigen Kosten zur Vergrößerung<br />

der Rekuperatoren, die Maßnahmen an den Warmluftleitungen<br />

und an den Brennern müssen angemessen<br />

refinanziert werden. Bei heutigen Erdgaspreisen und<br />

einer Verbrauchssenkung um 12 % ist eine Rückflussdauer<br />

von deutlich unter drei Jahren darstellbar. Bei derartigen<br />

Überlegungen sollte auch die erwartete Steigerung<br />

der Erdgaspreise berücksichtigt werden.<br />

Eine zusätzliche Motivation kann sich aus dem Handel<br />

mit CO 2 -Zertifikaten ergeben. Weitere hinsichtlich der<br />

Wirtschaftlichkeit positive Effekte, wie z.B. die längere<br />

Lebensdauer der Schutzhauben, können noch nicht in<br />

Zahlen gefasst werden.<br />

Die Effekte sind durchweg positiv. Mit der flammenlosen<br />

Oxidation, kombiniert mit hoher Luftvorwärmung, ist<br />

eine Lösung darstellbar, die schon heute wirtschaftlich ist<br />

und die zusätzlich mit extrem geringen NO x -Emissionen<br />

Zukunftssicherheit garantiert.<br />

LITERATUR<br />

[1] Wendt, P.; Kühn, F.: Modernisierung und Effizienz von Thermoprozessanlagen,<br />

Gaswärme <strong>International</strong> 59 (2010) Heft<br />

6, S. 445-453<br />

[2] Wünning, J.A.; Wünning, J.G.: Brenner für die flammenlose<br />

Oxidation auch bei höchster Luftvorwärmung, Gaswärme<br />

<strong>International</strong> 41 (1992) Heft 10, S. 438-444<br />

[3] von Gersum, S.; Wicker, M.: Neue low-NO x -Lösung für Hochgeschwindigkeitsbrenner,<br />

gaswärme international 61<br />

(2012) Heft 5, S. 85-89<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Ing. Frank Maschler<br />

LOI Thermprocess GmbH<br />

Essen<br />

Tel.: 0201/1891-308<br />

frank.maschler@loi-italimpianti.de<br />

Dr.-Ing. Peter Wendt<br />

LOI Thermprocess GmbH<br />

Essen<br />

Tel.: 0201/ 1891-236<br />

peter.wendt@loi-italimpianti.de<br />

Georg Velten<br />

LOI Thermprocess GmbH<br />

Essen<br />

Tel.: 0201/1891-338<br />

georg.velten@loi-italimpianti.de<br />

Dipl.-Ing. Jörg Wortmann<br />

Hoesch Hohenlimburg GmbH<br />

Hagen<br />

Tel.: 02334/9122-00<br />

joerg.wortmann@thyssenkrupp.com<br />

Dipl.-Phys. Andreas Heßler<br />

Hoesch Hohenlimburg GmbH<br />

Hagen<br />

Tel.: 02334/9125-59<br />

andreas.hessler@thyssenkrupp.com<br />

Dipl.-Ing. Jörg Zumbrink<br />

Hoesch Hohenlimburg GmbH<br />

Hagen<br />

Tel.: 02334/9127-90<br />

joerg.zumbrink@thyssenkrupp.com<br />

6-2012 gaswärme international<br />

45


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FACHBERICHTE<br />

Herausforderungen und Innovationen<br />

der <strong>Energie</strong>speicherung –<br />

Fokus Power to Gas<br />

von Alexander Vogel, Marius Adelt, Andrei Zschocke<br />

Im Zusammenhang mit dem gesellschafts-, energie- und klimapolitisch geprägten Umbau des <strong>Energie</strong>systems<br />

wird der Ausbau von Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n vorangetrieben. Dies gilt insbesondere im Bereich der Stromerzeugung<br />

– hier sind die geplanten Zuwachsraten besonders hoch und sollen vor allem durch den Ausbau von Windund<br />

Solarenergie erreicht werden. In diesem Zusammenhang erscheint der Ausbau von <strong>Energie</strong>speichern als<br />

unerlässlich. Power to Gas ist dabei eine der innovativen Speichertechnologien, der großes Markt- und Entwicklungspotential<br />

zugesprochen wird. Der vorliegende Artikel analysiert daher den Stand der Technik von<br />

Power to Gas, stellt aber auch die derzeit gegebenen technischen und ökonomischen Herausforderungen dar.<br />

Gleichzeitig werden die mit Power to Gas – als bidirektionaler Kopplung von Strom- und Gasnetz – verbundenen<br />

technischen und systemischen Vorzüge bewertet. Darüber hinaus werden sowohl Handlungsfelder für die technische<br />

Weiterentwicklung von Power to Gas angesprochen, als auch die grundsätzlichen erforderlichen Rahmenbedingungen<br />

aufgezeigt, damit Speichertechnologien ihren Beitrag zur Transformation des <strong>Energie</strong>systems leisten<br />

können.<br />

Challenges and Innovation in Energy Storage –<br />

Focus on Power to Gas<br />

Expansion of renewable energies is a key element in the transformation of the energy system to meet social,<br />

energy and climate policy goals. A focus in this context is on power generation where particularly high growth<br />

rates have been set which are to be achieved above all with wind power and solar energy. Adding more energy<br />

storage options seems indispensable in this respect. Power to gas is considered a very promising innovative storage<br />

technology with high market and development potential. The article presents the state of the art in power to<br />

gas and presents the technology’s current economic and technical challenges. It also evaluates the technical and<br />

system benefits of power to gas as a way of implementing a bidirectional link between the power and gas networks.<br />

Moreover, the article describes fields of action for the improvement of power to gas as well as the conditions<br />

basically required for storage technologies to contribute to the transformation of the energy system.<br />

Im Zusammenhang mit dem gesellschafts-, energieund<br />

klimapolitisch geprägten Umbau des <strong>Energie</strong>systems<br />

wird der Ausbau von Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n vorangetrieben.<br />

Erneuerbare <strong>Energie</strong>n stellen heute bereits<br />

einen beachtlichen Teil der Strom-, Wärme- und Kraftstoffversorgung<br />

dar, der in 2010 entsprechend bei 20 %,<br />

10,4 % und 5,2 % im jeweiligen Endenergiesektor lag [1].<br />

Besonders ambitioniert sind die zukünftigen Ausbauraten<br />

im Strombereich, die im <strong>Energie</strong>konzept der Bundesregierung<br />

zur <strong>Energie</strong>wende [2] und weiteren <strong>Energie</strong>szenarien<br />

(u. a. [3, 4, 5]) skizziert sind. So soll sich die in<br />

Deutschland im Jahr 2011 installierte Erzeugungskapazi-<br />

6-2012 gaswärme international<br />

47


FACHBERICHTE<br />

Bewährte Technologien - Entwicklungspotenzial - Neue Technologien<br />

Verfügbarkeit, Spezifikation, Wirtschaftlichkeit, Akzeptanz, Dimension<br />

Bild 1: Heutige<br />

Stromspeicher<br />

und zukünftige<br />

Optionen<br />

Batterien<br />

Kondensatoren<br />

Pumpspeicher<br />

Druckluftspeicher<br />

Erdgas-/Wasserstoffspeicher<br />

Wärme<br />

Schwungräder<br />

tät von rund 65 GW Leistung bis 2050 auf 179 GW fast<br />

verdreifachen und der energetische Beitrag auf über<br />

80 % ansteigen. Den maßgeblichen Beitrag dazu sollen<br />

Wind- und Solarenergie leisten [1].<br />

Wind- und Sonnenenergie stehen allerdings nicht<br />

rund um die Uhr gleichmäßig – und v. a. nicht Last synchron<br />

– zur Verfügung. Die <strong>Energie</strong>mengen schwanken<br />

je nach Windaufkommen bzw. je nach Intensität und<br />

Dauer der Sonneneinstrahlung und richten sich naturgemäß<br />

nicht nach dem Bedarf des Kunden. Heute muss<br />

daher bei Flaute zum Ausgleich der Windenergie zusätzliche,<br />

thermische Kraftwerksleistung zugeschaltet werden,<br />

während bei zu geringer Last Windkraftanlagen abgeschaltet<br />

werden. Vielerorts überschreiten schon heute<br />

die Einspeisung erneuerbarer <strong>Energie</strong>n die Netzkapazitäten<br />

deutlich, so dass in Spitzenzeiten im großen Umfang<br />

erneuerbarer Strom abgeregelt werden muss. Dort könnten<br />

Speicher neben anderen Kompensationsmaßnahmen,<br />

wie Lastmanagement, Netzausbau, Freileitungsmonitoring<br />

oder Hochtemperaturbeseilung, nutzbringend<br />

eingesetzt werden [6].<br />

BEDEUTUNG DER ENERGIE-<br />

SPEICHERUNG WÄCHST<br />

Die bedarfsgerechte Integration der fluktuierenden<br />

Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n, so dass Erzeugung und Verbrauch<br />

in einer kosteneffizienten Balance sind, ist eine<br />

wesentliche Herausforderung der Zukunft. Neben dem<br />

Ausbau der Übertragungsnetze wird dem <strong>Energie</strong>system<br />

zukünftig generell mehr Flexibilität abverlangt werden.<br />

Ein erforderlicher Lösungsbeitrag ist daher der Ausbau<br />

von <strong>Energie</strong>speichern – auch unter Verwendung neuer<br />

Technologien. Grundsätzlich gilt: Je höher der Anteil<br />

Erneuerbaren werden soll, desto dringlicher wird die Notwendigkeit<br />

beispielsweise bei Windflauten die <strong>Energie</strong><br />

aus Speichern zu beziehen, die zuvor in Zeiten von Überangebot<br />

eingespeichert wurde. Stromspeicher werden<br />

aber nicht nur zur Überbrückung dieser Angebots- und<br />

Defizitphasen Erneuerbarer <strong>Energie</strong>n benötigt. Ihnen<br />

kommt zukünftig auch vermehrt die Aufgabe zu, Netzengpässe<br />

zu minimieren und die Netzstabilität zu<br />

sichern. Damit können Stromspeicher einen Beitrag leisten<br />

die wesentlichen Hemmnisse für den Ausbau der<br />

Kapazitäten Erneuerbarer <strong>Energie</strong>n zu beseitigen.<br />

Speichertechnologien<br />

Häufig werden Stromspeicher in Kurzzeit- und Langzeitspeicher<br />

unterschieden. Kurzzeitspeicher werden in erster<br />

Linie entwickelt, um einen Tag-/Nachtausgleich zu<br />

erzielen, wie er derzeit beispielsweise bei Photovoltaik-<br />

Anlagen diskutiert wird. Die Langzeitspeicherung zielt<br />

hingegen auf den Wochenbereich bis hin zu saisonalen<br />

Zeiträumen ab; dies hat v. a. in einem System mit sehr<br />

hohem Anteil fluktuierender Erneuerbarer <strong>Energie</strong>n eine<br />

besondere Bedeutung. Eine Übersicht zu heutigen und<br />

zukünftigen Speichertechnologien zeigt Bild 1.<br />

Derzeit finden sich mehrere innovative Ansätze zur<br />

Stromspeicherung in der Entwicklung, die sich hinsichtlich<br />

der gespeicherten <strong>Energie</strong>form (mechanische, chemische,<br />

thermische und elektrische <strong>Energie</strong>), der Leistungsgröße,<br />

des Entwicklungsstandes, der Kosten und vieler<br />

weiterer Kriterien unterscheiden und so in Zukunft am<br />

<strong>Energie</strong>markt unterschiedliche Dienste anbieten könnten.<br />

So werden Pumpspeicher im heutigen Strommarkt als<br />

48 gaswärme international 2012-6


FACHBERICHTE<br />

Stunde- oder Tagesspeicher im Megawatt-Maßstab kommerziell<br />

genutzt; innovative Druckluftspeicher – bisher als<br />

Schwarzstart-Kraftwerk errichtet – sind theoretisch in der<br />

Lage ähnliche Leistungen zu erbringen wie Pumpspeicher.<br />

Batterien werden derzeit in verschiedenen Pilotvorhaben<br />

hinsichtlich des Ausgleichs der tagszeitabhängigen<br />

PV-Erzeugung im Kilowattmaßstab erprobt.<br />

Trotz der technischen und ökonomischen Unterschiede<br />

derzeit diskutierter Speichertechnologien und<br />

-konzepte lässt sich noch kein eindeutiger „Königsweg“<br />

ableiteten, oder umgekehrt Speichertechnologien für<br />

einen Anwendung im zukünftigen <strong>Energie</strong>system grundsätzlich<br />

ausschließen. Für die meisten der derzeit diskutierten<br />

Ansätze zur <strong>Energie</strong>speicherung sind weitere<br />

Innovationen zu erwarten und auch erforderlich, damit<br />

Speicher ihrer Rolle als elementare Bestandteile zukunftsweisender<br />

und nachhaltiger <strong>Energie</strong>systeme einnehmen<br />

können. Dies gilt beispielsweise angefangen von der<br />

Lebensdauer und <strong>Energie</strong>dichte von Batterien über<br />

Untertagekonzepte bei Pumpspeichern, der Wärmeintegration<br />

bei Druckluftspeichern bis hin zur Lastwechseloptimierung<br />

von Power to Gas-Anlagen.<br />

Speicherbedarf<br />

Der Speicherbedarf resultiert aus einem wachsenden<br />

Bedarf an Flexibilität bei der Erzeugung, im Stromnetz<br />

und beim Verbraucher. In welchem Maße die jeweiligen<br />

Beiträge „zum Zuge“ kommen, hängt nicht nur vom<br />

Markt sonder auch von lokalen Rahmenbedingungen ab<br />

und nicht zuletzt von der weiteren Technologieentwicklung.<br />

So zeigt der in verschiedenen Studien [1, 7, 8, 9, 10]<br />

angegebenen Stromspeicherbedarf eine erhebliche<br />

Spannbreite auf. Unter der Annahme eines bedarfsgerechten<br />

Netzausbaus kann langfristig von einem<br />

Speicherbedarf im zweistelligen TWh-Bereich ausgegangen<br />

werden. Dabei sind voraussichtlich ab dem Jahr 2030<br />

– auch bei optionalem Stromnetzausbau – bei der derzeitigen<br />

Ausbaugeschwindigkeit der Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n<br />

signifikant steigende Stromüberschüsse zu erwarten,<br />

die nicht unmittelbar genutzt werden können. Unabhängig<br />

des exakten zukünftigen Speicherbedarfs gilt:<br />

über die Hälfte der derzeitigen Speicherkapazität in<br />

Deutschland entfällt auf Pumpspeicherwerke (rund 0,04<br />

TWh pro Zyklus), die an ganz bestimmte topografische<br />

Voraussetzungen gebunden und damit als zukünftig<br />

erforderlicher Langzeitspeicher nur örtlich, aber auch<br />

zeitlich begrenzt einsetzbar sind. Die Weiterentwicklung<br />

der großtechnischen Langzeitspeicherung von regenerativem<br />

Strom gilt daher als ein wesentlicher Schlüssel für<br />

den weiteren Ausbau der Erneuerbaren. Der mittelfristig<br />

(bis 2025) als auch langfristig (bis 2050) entstehende<br />

Bedarf an Flexibilität im <strong>Energie</strong>system kann dann unter<br />

anderem durch diese Technologien gedeckt werden.<br />

POWER TO GAS – KÖNIGSWEG DER<br />

SPEICHER, VISION ODER FIKTION<br />

Ein dahingehend innovativer Lösungsansatz bietet die<br />

Stromspeicherung im Erdgasnetz. Diese, als Power to Gas<br />

CO 2<br />

Bild 2: <strong>Energie</strong>speicherung<br />

durch<br />

Power to Gas-<br />

Technologie<br />

( W a s s e r s t o f f<br />

oder Methan)<br />

Wasserstoff –<br />

Einspeisung ins<br />

Erdgasnetz und<br />

Rückverstromung<br />

6-2012 gaswärme international<br />

49


FACHBERICHTE<br />

bezeichnete Technik, bedient sich der Elektrolyse von<br />

Wasser, die unter Einsatz von regenerativem Strom Wasserstoff<br />

und Sauerstoff erzeugt. Möglich ist als zusätzlicher<br />

Schritt die Reaktion des Wasserstoffes mit Kohlenstoffdioxid<br />

zu Methan (Methanisierung). Bild 2 stellt das<br />

Power to Gas-Konzept dar.<br />

Technische und systemische Vorzüge<br />

Power to Gas geht mit verschiedenen technischen und<br />

systemischen Vorteilen einher, die nachfolgend kurz<br />

angesprochen sind:<br />

Technische Vorteile<br />

Power to Gas ermöglicht durch die Umwandlung von<br />

Strom aus Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n in Wasserstoff eine<br />

planbare Abrufbarkeit der Stromerzeugung, die dem<br />

Windaufkommen und den Sonnenstunden folgt. Als Bindeglied<br />

zwischen Erzeugung und Verbrauch ermöglicht<br />

Power to Gas damit, die gespeicherte <strong>Energie</strong> bedarfsgerecht<br />

abzugeben, das heißt überschüssigen Strom über<br />

das bestehende Erdgasnetz einer zeitlich und örtlich<br />

entkoppelten Verwendung zuzuführen. Ein weiterer Vorteil<br />

der Umwandlung in Wasserstoff oder Methan ist die<br />

damit geschaffene Möglichkeit, große <strong>Energie</strong>mengen<br />

auch über lange Zeiträume zu speichern. Unter Berücksichtigung<br />

technischer Toleranzen kann der gewonnene<br />

Wasserstoff dem Erdgas in begrenztem Anteil beigemischt<br />

werden und hierdurch in bestehenden erdgasbasierten<br />

Anlagen zur Verwendung kommen. Auf die Einspeisegrenzen<br />

für Wasserstoff wird im Folgenden<br />

genauer eingegangen; wird aus dem Wasserstoff in der<br />

beschriebenen Reaktion mit CO 2 Methan gewonnen, so<br />

kann das Methan in beliebigem Anteil dem Erdgas beigemischt<br />

werden.<br />

Systemische Vorteile durch die Nutzung<br />

der Erdgas-Infrastruktur<br />

In der Vergangenheit wurden für Strom keine umfassenden<br />

Speicherkapazitäten benötigt, da die Versorgung<br />

über bestehende konventionelle Kraftwerke bedarfsgerecht<br />

bereitgestellt wurde. Anders bei Erdgas: Durch die<br />

hohen Importquoten vieler Länder aus weit entfernten<br />

Regionen existiert eine gut ausgebaute Speicher- und<br />

Transportinfrastruktur. Der in den kommenden Jahren<br />

steigende Anteil fluktuierender Stromeinspeisung be -<br />

findet sich größtenteils im Norden oder Nordosten<br />

Deutschlands. Strom muss somit über weite Strecken<br />

transportiert werden. Der weitere Ausbau kann jedoch<br />

nur dann volkswirtschaftlichen Nutzen bringen, wenn<br />

deren Integration in vorhandene <strong>Energie</strong>- und Infrastrukturen<br />

gelingt. Power to Gas kann zu dieser Integration<br />

beitragen, da zunächst überschüssiger Strom durch die<br />

Speicherung und Rückverstromung zu anderer Zeit mit<br />

Hilfe von Gaskraftwerken oder Kraft-Wärme-Kopplungs-<br />

Anlagen effizient genutzt wird (Bild 3). Zusätzlich kann<br />

dieses erneuerbare Gas im Wärme- und Verkehrssektor<br />

oder in der stofflichen Nutzung verwendet werden. Zum<br />

Transport des beigemischten Wasserstoffes oder des<br />

Methans können bestehende erdverlegte – und damit in<br />

der Landschaft „unsichtbare“ – Gasleitungssysteme zum<br />

Überlandleitung<br />

Gasleitung<br />

(0,6 m Durchmesser)<br />

Bild 3: Power to Gas ermöglicht Speicherung und Transport von erneuerbarem Strom (links) und optischer Größenvergleich der<br />

Leistungsbereitstellung von ca. 1 GW via Strom- oder 3 GW Gasnetz (rechts)<br />

50 gaswärme international 2012-6


FACHBERICHTE<br />

Einsatz kommen. Existierende Gasspeicher erlauben<br />

auch eine längerfristige Speicherung der gewonnenen<br />

<strong>Energie</strong>. Durch diese Möglichkeit zur Nutzung der bestehenden<br />

Gasinfrastruktur kann Power to Gas zudem dazu<br />

beitragen, die Stromnetze im Kontext des angestrebten<br />

Ausbaus der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n zu entlasten.<br />

Klimaschutz-Vorteile für die<br />

Erdgas-Infrastruktur<br />

Power to Gas macht Erneuerbare <strong>Energie</strong>n grundlastfähig,<br />

da eine zeitlich und örtlich bedarfsgerechte Rückverstromung<br />

der gewonnenen <strong>Energie</strong> über Gaskraftwerke<br />

oder dezentrale Erzeugungsinfrastruktur erfolgt. Der<br />

erzeugte Wasserstoff oder das erneuerbare Methan ist<br />

zudem weitgehend klimaneutral (insofern die Methanisierung<br />

klimaneutral erfolgt), da beim Einsatz von erneuerbarem<br />

Strom keine direkten CO 2 -Emissionen anfallen.<br />

Die Treibhausgas-Emissionen bezogen auf den <strong>Energie</strong>inhalt<br />

des Gases resultieren ausschließlich aus dem<br />

Materialeinsatz für den Anlagenbau, so dass – gegenüber<br />

Erdgas mit ca. 230 g CO 2 -Äq./kWh [11] – für erneuerbaren<br />

Wasserstoff ca. 40 g CO 2 -Äq./kWh anzunehmen sind [12].<br />

Anteilig dem Erdgas beigemischt verbessert er damit die<br />

Ökobilanz des <strong>Energie</strong>trägers Erdgas, welcher in den<br />

Bereichen Strom, Wärme oder Verkehr bei geringen<br />

Treibhausgasemissionen zum Einsatz kommen kann.<br />

Technische Grenzen<br />

Das Erdgasnetz, welches in Deutschland ein jährliches<br />

Leistungsvermögen für <strong>Energie</strong>transport und -speicherung<br />

von fast 1.000 Terawattstunden (Stand 2010) besitzt,<br />

kann für Power to Gas eine signifikante Speicher- und<br />

Transportkapazität darstellen [12]. Bei einer Beimischung<br />

von Wasserstoff zum Erdgas sind allerdings technische<br />

Toleranzen der Infrastruktur und Anwendungstechnik zu<br />

berücksichtigen [13]. So haben bisherige Untersuchungen<br />

gezeigt, dass ein Wasserstoffgehalt im einstelligen<br />

Prozentbereich im Erdgas in vielen Fällen unkritisch ist,<br />

wenn die brenntechnischen Kenndaten des DVGW-<br />

Arbeitsblatt G 260 eingehalten werden: Allerdings sind<br />

derzeit im Wesentlichen folgende Restriktionen zu<br />

beachten für:<br />

■■Tanks von Erdgasfahrzeugen und Erdgastankstellen<br />

(DIN 51624)<br />

■■Gasturbinen mit schadstoffarmen Vormischbrennern<br />

■■Prozessgaschromatographen<br />

■■Untertageporenspeicher.<br />

In Bezug auf die Wasserstoffverträglichkeit müssen<br />

daher v. a. Untersuchungen zur Festzulegung der Beimischgrenzen<br />

von Untertagespeichern, Maschineneinheiten<br />

und CNG-Fahrzeugtanks kontinuierliche voran<br />

getrieben werden. Im Falle der Methanisierung kann hingehen<br />

eine beliebig hohe Beimischung erfolgen – sofern<br />

die für die Einspeisung von Biogas gültigen Grenzwerte<br />

aus den entsprechenden Regelwerken eingehalten sind.<br />

Die Methanisierung wird damit unter der Voraussetzung<br />

einer geeigneten CO 2 -Quelle ihr Potential finden, sobald<br />

die lokale Grenze der Wasserstoffanteile im Erdgasnetz<br />

überschritten wird.<br />

Verfahrenstechnik und Entwicklungsbedarf<br />

Die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff oder<br />

Methan aus fluktuierendem Strom ist bisher Stand verschiedener<br />

Entwicklungsprojekte (siehe Beispiel unten).<br />

Die eingesetzte Technologie ist nachfolgend für die Elektrolyse<br />

und Methanisierung dargestellt:<br />

Elektrolyse<br />

Die Wasserelektrolyse stellt die wesentliche technische<br />

Kernkomponente für alle Power to Gas-Anwendungen<br />

dar. Elektrolyseure kommen seit Jahrzehnten großtechnisch<br />

zum Einsatz, beispielsweise zur Chlorerzeugung in<br />

der chemischen Industrie mit Wasserstoff als Nebenprodukt<br />

(Chlor-Alkalielektrolyse). Diese Anlagen sind in die<br />

chemische Prozesskette integriert und arbeiten daher<br />

im Wesentlichen im Dauerbetrieb. Im Unterschied dazu<br />

muss der Elektrolysebetrieb im Rahmen zukünftiger<br />

Power to Gas-Anlagen dem stark volatilen Stromangebot<br />

folgen, was eine dynamische Betriebsweise erfordert.<br />

Dieses stellt eine neue technische Herausforderung<br />

dar. Bei den Elektrolysetechnologien ist zu unterscheiden<br />

in:<br />

■■alkalische Elektrolyse (AEL) mit einem Flüssigelektrolyt<br />

(Kaliumhydroxid): diese stellt heute eine für hohe<br />

Kapazitäten bis zu 760 m³ H 2 /h pro Modul handelsüblich<br />

verfügbare und erprobte Technologie dar und<br />

wird daher als „1 st Generation Technology“ bezeichnet.<br />

Weitere Entwicklungen zielen auf die Anpassung für<br />

den regelbaren und abschaltbaren Betrieb bei hohem<br />

Systemdruck von 30 bis 60 bar sowie die Steigerung<br />

des Systemwirkungsgrades ab.<br />

■■PEM-Elektrolyse (PEMEL): hierbei handelt es sich um<br />

Elektrolysetechnik mit einem polymeren Festelektrolyt<br />

analog zu PEM-Brennstoffzelle. Diese Technik ist grundsätzlich<br />

für den dynamischen Betrieb unter Druck gut<br />

geeignet. Bisherige kommerzielle PEM-Elektrolyseure<br />

werden als Kleinanlagen mit einer Kapazität bis ca.<br />

30 m³ H 2 /h angeboten. Die Skalierung in den Megawatt-Maßstab<br />

stellt eine der Entwicklungsaufgaben<br />

dar. Die PEM, als aussichtsreiche Zukunftstechnologie,<br />

wird daher als „2 nd Generation Technology“ bezeichnet.<br />

■■Hochtemperatur-Elektrolyse (HTEL) basiert auf<br />

einem Festoxidelektrolyt und läuft bei ca. 800 °C ab. Ein<br />

Teil der <strong>Energie</strong> zur Wasserspaltung wird als Wärme<br />

zugeführt (überhitzter Dampf), so dass der spezifische<br />

Stromeinsatz sinkt und hohe (Strom bezogene) Wirkungsgrade<br />

erreichbar sind. Diese Technologie befin-<br />

6-2012 gaswärme international<br />

51


FACHBERICHTE<br />

Beide Varianten zeigen bisher – verglichen mit der<br />

Kernkomponente Elektrolysetechnik – einen relativ geringeren<br />

Entwicklungsstand; bisher ist keine CO 2 -basierte<br />

Technik kommerziell am Markt verfügbar; alle Aussagen<br />

zur technischen Machbarkeit basieren auf wenigen Erfahrungen<br />

aus der großtechnischen CO-Konvertierung<br />

sowie einer Versuchsanlage im Kilowatt-Maßstab und<br />

Laborversuchen zur CO 2 -Konvertierung [16, 17, 18, 19].<br />

Zur Methanisierung sollten vorrangig biogene, effizient<br />

erschließbare Kohlenstoffquellen (z. B. Kohlenstoffdioxid<br />

aus Biogas, Biomassevergasung oder aus Brauereien, Ethanolindustrie<br />

oder aus Klärgasen) herangezogen werden.<br />

Aber auch die Kombination mit CO 2 aus Industrieprozessen<br />

oder konventionellen Kraftwerken kann eine zukünftige<br />

Option zu CO 2 -Minderung im <strong>Energie</strong>system darstellen<br />

[18]. Die verfügbaren CO 2 -Potenziale für die Methaniserung<br />

(siehe u. a. [20]) erscheinen dabei insgesamt ausreichend<br />

für zukünftige Speicheraufgaben; allerdings ist<br />

können sich – je nach Art der CO 2 -Quelle – lokale Limitierung<br />

der Power to Gas-Anlagengröße ergeben.<br />

Vor dem Hintergrund des o. g. Entwicklungsstandes<br />

sind für die Methanisierung vor allem Aussagen zur<br />

Robustheit der unterschiedlichen, chemisch-katalytischen<br />

und biologischen Methanisierungsverfahren (z. B.<br />

Eignung verschiedener CO 2 -Quellen, Verkokungsneigung,<br />

biologische Stabilität etc.) sowie zur Dynamik/Prozessflexibilität<br />

(Lastwechsel, An/Abfahrverhalten etc.) erforderdet<br />

sich noch in der Entwicklung und ist kommerziell<br />

nicht verfügbar.<br />

Insgesamt besteht bei der Elektrolyse noch Bedarf zur<br />

Weiterentwicklung hinsichtlich Optimierung auf fluktuierenden<br />

Betrieb bzw. Reaktionszeit des gesamten Systems<br />

sowie offenen Fragen zu Standby- und Kaltstartfähigkeiten<br />

sowie Teil- und Überlastverhalten. Von zentraler<br />

Bedeutung ist es zudem, den spezifischen <strong>Energie</strong>bedarf<br />

der Elektrolyse zu reduzieren und somit den Systemwirkungsgrad<br />

bei gleichzeitiger Senkung der Kosten zu steigern.<br />

Große Alkali-Elektrolyseure (> 300 m³ H 2 /h) erreichen<br />

einen Systemwirkungsgrad von ca. 65 bis 67 % (Herstellerangaben<br />

NEL Hydrogen, ELT) und decken einen Teillastbereich<br />

von 20 bis 100 % ab. Ihre dynamischen Eigenschaften<br />

im Druckbetrieb müssen jedoch unter Praxisbedingungen<br />

untersucht werden, um die Grenzen des<br />

sicheren und wirtschaftlichen Betriebs zu ermitteln.<br />

Bisherige, kleine PEM-Elektrolyseure zeigen Wirkungsgrade<br />

von ca. 55 % (Angabe Proton Energy Systems), die<br />

jedoch mit den großen Alkali-Anlagen nicht direkt vergleichbar<br />

sind. Grundsätzlich versprechen die PEM-Systeme<br />

höhere Wirkungsgrade, bessere Modulierbarkeit<br />

(0 bis 100 %), Überlastfähigkeit (bis zu 300 %) und ein besseres<br />

Kaltstartverhalten als die Alkalielektrolyse. Diese Vorteile<br />

sind auf die wasserstoffseitige Druckerzeugung ohne<br />

Kompressor (alleine durch die Membranwirkung) und<br />

den Wegfall des Elektrolytkreislaufes zurückzuführen. Eine<br />

wesentliche Herausforderung auf dem Weg zu großen<br />

PEM-Elektrolyseuren ist die Vergrößerung der aktiven<br />

Stackfläche (Membranfläche) von heute ca. 300 cm² auf<br />

etwa 1 m² vergleichbar mit den großen Alkali-Anlagen.<br />

Insgesamt stellt die Elektrolyse heute nicht nur aufgrund<br />

der eingesetzten Materialien sondern auch aufgrund<br />

der Fertigungstechnik noch sehr hohen investiven<br />

Aufwand dar; hier müssen zukünftig kostenoptimierte<br />

Technologien zum Einsatz kommen.<br />

Methanisierung<br />

Aus Sicht des zukünftigen Potenzials von Power to Gas<br />

bietet nach der Elektrolyse zusätzliche Schritt einer<br />

Methanisierung bestimmte systemische Vorteile: unbegrenzte<br />

Beimischung zum Erdgas, Reduktion des Bedarfs<br />

zur Wasserstoffzwischenspeicherung etc. Allerdings ist<br />

die Methanisierung mit zusätzlichen energetischen Verlusten<br />

und Kosten auf Seiten der Power to Gas-Anlage<br />

verbunden. Darüber hinaus stellt die erforderliche CO 2 -<br />

Quelle eine zusätzliche Standortrestriktion dar.<br />

Technologisch kann unterschieden werden in:<br />

■■chemisch-katalytische Methanisierung: Die chemisch-katalytische<br />

Methanisierung von Synthesegas<br />

(Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff) ist Stand der<br />

Technik und wird weltweit an verschiedenen Standor-<br />

ten großtechnisch umgesetzt. Hingegen ist die Methanisierung<br />

basierend auf CO 2 bisher nur in zwei Testanlagen<br />

(Versuchszweck) umgesetzt [14]. Grundsätzlich<br />

können die in anderen Synthesen üblichen Reaktorsysteme<br />

(z. B. Röhrenreaktor, Wirbelschicht) zum Einsatz<br />

kommen. Je nach Einsatzzweck (z. B. Leistungsgröße<br />

der Methansisierung, Betriebsdynamik, Art der CO 2 -<br />

Quelle, Nutzung der Abwärme) sind diese mit unterschiedlichen<br />

Vor- und Nachteilen verbunden. Details<br />

sind u. a. [15] zu entnehmen.<br />

■■<br />

biologische Methanisierung: Eine Alternative zur<br />

chemisch-katalytischen Methaniserung stellt die biologische<br />

Methanisierung dar. Die dabei zu erwartenden<br />

Vorteile sind beispielsweise die geringeren Gasaufbereitungskosten<br />

vor der Methanisierung bzw. Robustheit<br />

gegenüber Spurenkomponenten (insb. Schwefel,<br />

Ammoniak) oder die geringere Reaktortemperatur<br />

(relevant bei sog. Hot-Standby). Bisher ist die Technik<br />

jedoch nur im Labormaßstab getestet. Erfahrungen zur<br />

Betriebsweise, Anforderungen an Eduktgase oder Gasqualitäten<br />

auf der Produktseite liegen daher nur eingeschränkt<br />

vor. Zur Verifizierung der kommerziellen Nutzungsmöglichkeit<br />

sowie die Evaluierung der Vor- und<br />

Nachteile möglicher Systemkonfigurationen (Reaktorsystem,<br />

mikrobiologische Stämme etc.) sind weitergehende<br />

Untersuchungen erforderlich.<br />

52 gaswärme international 2012-6


FACHBERICHTE<br />

lich. Weiterhin muss die Gasbeschaffenheit bzw. Kompatibilität<br />

mit dem Erdgasnetz verifiziert werden, d. h. mögliche<br />

Nebenprodukte sowie überschüs siger Wasserstoff im<br />

Produktgas sind zu ermitteln. Auf Basis entsprechender<br />

Untersuchungen lassen sich die technische Machbarkeit<br />

verschiedener Systemkombinationen (z. B. CO 2 -Quellen)<br />

einschließlich der zu erwartenden Betriebs- und Kapitalkosten<br />

bewerten und ggf. optimieren [18].<br />

Exkurs – Demonstrationsprojekt Falkenhagen<br />

E.ON errichtet im brandenburgischen Falkenhagen eine<br />

Pilotanlage zur Umwandlung überschüssiger Windenergie<br />

in Wasserstoff. Dieser wird über eine Anbindungsleitung<br />

in das Hochdruckerdgasnetz der ONTRAS/VNG eingespeist.<br />

Mit dem Projekt zeigt E.ON als eines der weltweit<br />

ersten Unternehmen, wie sich überschüssige <strong>Energie</strong> im<br />

Erdgasnetz speichern lässt, um so Erzeugung und Verbrauch<br />

zu entkoppeln. Die Speicheranlage in Falkenhagen<br />

soll dabei aus ca. 2 MWel Windkraft mittels Elek trolyse<br />

bis zu 360 m² i.N./h Wasserstoff erzeugen. Der Wasserstoff<br />

wird mit etwa 2 Vol. % bei einem maximalen Betriebsüberdruck<br />

von 55 bar in das Erdgasnetz eingespeist.<br />

Wenngleich mit der Elektrolyse auf diesem Standort<br />

eine bewährte Technologie zum Einsatz kommt, eignet<br />

sich dieses Projekt sehr gut, um die technischen und<br />

regulatorischen Herausforderungen beim Bau und<br />

Betrieb derartiger Anlagen auszuloten. Daneben kann E.<br />

ON mit diesem Vorhaben wertvolle Betriebserfahrung für<br />

zukünftige Groß- oder Mehrfachanlagen sammeln. Die<br />

Planungszeit für das Projekt beträgt zwei Jahre (Projektstart<br />

Mitte 2011), die Inbetriebnahme ist für Herbst 2013<br />

vorgesehen [21].<br />

FAZIT<br />

Der Transformationsprozess zu einem <strong>Energie</strong>system mit<br />

signifikantem Anteil Erneuerbarer <strong>Energie</strong>n ist mit zunehmender<br />

Komplexität des Zusammenspiels von Erzeugung,<br />

Transport und Verwendung von <strong>Energie</strong> verbunden.<br />

Um die Integration Erneuerbarer über das heutige<br />

Niveau hinaus auch künftig sicherzustellen, bedarf es<br />

neben dem Ausbau der Stromnetze auch innovativer<br />

Lösungsansätze zur Schaffung neuer Flexibilität im<br />

Stromsystem. Ein erforderlicher Lösungsbeitrag ist daher<br />

der Ausbau von <strong>Energie</strong>speichern auch unter Verwendung<br />

neuer Technologien.<br />

Das Power to Gas-Konzept verfolgt dabei das Ziel,<br />

zukünftig einen flexibel einsetzbaren Langfristspeicher<br />

zum Ausgleich der Fluktuation aus der erneuerbaren<br />

Stromerzeugung zu wirtschaftliche attraktiven Konditionen<br />

bereitzustellen. Dazu sind derzeit zwei Optionen in<br />

der Entwicklung: die Erzeugung von Wasserstoff sowie<br />

die anschließende Umwandlung in Methan zur anschließenden<br />

Einspeisung bzw. „Speicherung“ im vorhandenen<br />

Erdgasnetz.<br />

Für beide Optionen gilt: Die technische Machbarkeit<br />

einschließlich Dauerbetrieb entsprechender Gesamtanlagen<br />

unter kommerziellen Bedingungen ist heute noch<br />

nicht erprobt. Auf Basis verfügbarer Systemkomponenten,<br />

deren Weiterentwicklung einschließlich entsprechender<br />

Begleitforschung sollten sich jedoch in den<br />

nächsten Jahren unterschiedliche, geeignete Anlagenkonfiguration<br />

realisieren lassen. Es bestehen dabei derzeit<br />

noch vielfältige Herausforderungen bzw. Optimierungsmöglichkeiten<br />

bezüglich technischer und ökonomischer<br />

Fragen – beispielweise hinsichtlich der Verbesserung<br />

des Wirkungsgrades und der Reduktion von Anlagenkosten.<br />

Werden diese Herausforderungen im Rahmen von<br />

Demonstrationsvorhaben – wie es beispielsweise E.ON<br />

am Standort Falkenhagen umsetzt – gezielt angegangen,<br />

so lässt Power to Gas zukünftig die volkswirtschaftlich<br />

sinnvolle Nutzung bestehender Infrastrukturen (z. B. das<br />

über 400.000 km lange deutsche Erdgasnetz) erwarten.<br />

Power to Gas könnte damit als künftiger Teil der <strong>Energie</strong>versorgung<br />

weitere relevante Dienstleistungen im <strong>Energie</strong>system<br />

– angefangen vom Schwankungsausgleich im<br />

Stromnetz über die Erhöhung der Grundlastfähigkeit von<br />

Windstrom bis hin zur Glättung der Residuallast für konventionelle<br />

Kraftwerke – bieten.<br />

Unter der Voraussetzung einer Klarstellung der gesetzlichen<br />

Regelungen für <strong>Energie</strong>speicher – so auch für<br />

Power to Gas – sowie der Schaffung geeigneter wirtschaftlicher<br />

Grundlagen für den Bau und Betrieb von Speichern,<br />

kann Power to Gas – unter Nutzung der Konvergenz<br />

von Strom- und Gasnetz – wesentlich zur Integration weiterer<br />

Erzeugungskapazitäten Erneuerbarer <strong>Energie</strong>n beitragen<br />

[22].<br />

LITERATUR<br />

[1] Arbeitsgemeinschaft DLR, IWES, IFNE: Langfristszenarien<br />

und Strategien für den Ausbau der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n<br />

in Deutschland bei Berücksichtigung der Entwicklung in<br />

Europa und global („Leitstudie 2011), Schlussbericht BMU –<br />

FKZ 03MAP146.<br />

[2] Das <strong>Energie</strong>konzept der Bundesregierung 2010 und die<br />

<strong>Energie</strong>wende 2011, http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/energiekonzept_bundesregierung.<br />

pdf.<br />

[3] Deutschlands <strong>Energie</strong>wende – Ein Gemeinschaftswerk für<br />

die Zukunft vorgelegt von der Ethik-Kommission Sichere<br />

<strong>Energie</strong>versorgung.<br />

[4] Prognos AG, EWI, GWS: <strong>Energie</strong>szenarien 2011 (BMWiT), Juli<br />

2011.<br />

[5] Europäische Kommission, <strong>Energie</strong>fahrplan 2050, Mitteilung<br />

der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat,<br />

den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und<br />

den Ausschuss der Regionen, Dezember 2011.<br />

6-2012 gaswärme international<br />

53


FACHBERICHTE<br />

[6] dena-Netzstudie II. Integration erneuerbarer <strong>Energie</strong>n in<br />

die deutsche Stromversorgung im Zeitraum 2015 2020 mit<br />

Ausblick 2025.<br />

[7] Auer, J.: Moderne Stromspeicher, Unverzichtbare Bausteine<br />

der <strong>Energie</strong>wende, Deutsche Bank AG DB Research Frankfurt<br />

am Main, Januar 2012.<br />

[8] Schmid, J.: Interview der <strong>Energie</strong>wirtschaftlichen Tagesfragen<br />

mit Prof. Dr. Jürgen Schmid, Leiter des IWES in <strong>Energie</strong>wirtschaftliche<br />

Tagesfragen, 62. Jg., (2012) Heft 6, Seite<br />

41–43.<br />

[9] Klaus, T., et al. (2010): <strong>Energie</strong>ziel 2050: 100% Strom aus<br />

erneuerbaren Quellen, Deutsches <strong>Umwelt</strong>bundesamt,<br />

Dessau.<br />

[10] Sterner, M. et. al. (2011): <strong>Energie</strong>wirtschaftliche und ökologische<br />

Bewertung eines Windgas-Angebots, Fraunhofer<br />

IWES, Kassel.<br />

[11] Global Emissions-Model Integrierter Systeme GEMIS 4.7,<br />

Öko-Institut Darmstadt.<br />

[12] Köppel, W. et al.: Bewertung der <strong>Energie</strong>versorgung mit leitungsgebundenen<br />

gasförmigen Brennstoffen im Vergleich<br />

zu anderen <strong>Energie</strong>trägern (Teilprojekt I) G 5/04/09-TP1-A,<br />

Studie im Auftrag von DVGW, Januar 2011.<br />

[13] Nutzung von Gasen aus regenerativen Quellen in der öffentlichen<br />

Gasversorgung, Technische Regel – Arbeitsblatt<br />

DVGW G 262 (A), September 2011.<br />

[14] Specht, M.: Aktueller Stand der Power to Gas-Technologie,<br />

Tagung Power to Gas, Erdgasinfrastruktur als <strong>Energie</strong>speicher,<br />

Bundesnetzagentur/Fraunhofer IWES, 22.11.2011, Berlin.<br />

[15] Bajohr, S.: Dreiphasen-Methanisierung als innovatives Element<br />

der PtG-Prozesskette, gwf, Mai 2012, Seite 328–335.<br />

[16] Schmack, U.: Vortrag „Power to Gas: mikrobiologische<br />

Methanisierung Ein flexibles und energieeffizientes Verfahren“,<br />

Dena Abschlusskonferenz Power to Gas, 13.06.2012,<br />

Berlin.<br />

[17] Krajete, A.: Archaea Microorganisms for Biological Power<br />

Storage, 2. VDI-Fachkonferenz Stationäre <strong>Energie</strong>speicher<br />

für Erneuerbare <strong>Energie</strong>n, Karlsruhe 2012.<br />

[18] Dena, Thesenpapier: Technik und Technologieentwicklung,<br />

http://www.powertogas.info/thesen.html, download 21.<br />

August 2012.<br />

[19] Pengg-Bührlen, H.: Power to Gas: 100 % Erneuerbare sind<br />

möglich, 2. VDI-Fachkonferenz Stationäre <strong>Energie</strong>speicher<br />

für Erneuerbare <strong>Energie</strong>n, Karlsruhe 2012.<br />

[20] Specht, M.: Power to Gas-Speicherinnovation für erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong>n, Dena Abschlusskonferenz, 13.06.2012, Berlin.<br />

[21] Schoof, R.: Windstromspeicherung im Erdgasnetz – ein<br />

E.ON „Power to Gas“-Projekt in Falkenhagen, Fachbeitrag in<br />

den <strong>Energie</strong>wirtschaftlichen Tagesfragen 2012, im Druck.<br />

[22] Dena, Eckpunkte einer Roadmap Power to Gas, http://www.<br />

powertogas.info/thesen.html, download 21. August 2012.<br />

AUTOREN<br />

Dr.-Ing. Alexander Vogel<br />

E.ON Ruhrgas AG<br />

Essen<br />

Tel.: 0201 184-8664<br />

alexander.vogel@eon-ruhrgas.com<br />

Dr. Marius Adelt<br />

E.ON Ruhrgas AG<br />

Essen<br />

Tel.: 0201 184-8619<br />

marius.adelt@eon-ruhrgas.com<br />

Dr. Andrei Zschocke<br />

E.ON Innovation Center Energy Storage<br />

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Tel.: 0201 94614-535<br />

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54 gaswärme international 2012-6


FACHBERICHTE<br />

Gasbeschaffenheiten<br />

in Deutschland<br />

von Petra Nitschke-Kowsky, Joachim Schenk, Peter Schley, Klaus Altfeld<br />

Die Gasbeschaffenheiten in Deutschland werden zukünftig regional und zeitlich stärker schwanken als bisher,<br />

dabei jedoch auch langfristig innerhalb der Grenzen der DVGW Richtlinie G 260 bleiben. Bereits heute sind Gasgeräte<br />

für diesen Bereich geprüft, dennoch müssen Brenner- und Gerätehersteller sowie Installateure sich auf die<br />

veränderte Situation vorbereiten. Geräte sollten für eine hohe Flexibilität bzgl. der Gase entwickelt sein und vor<br />

Ort in ihrer Grundeinstellung auf G20 verbleiben. Angepasste Verbrennungsregelungssysteme für verschiedenen<br />

Brenner- und Gerätetypen halten stets den optimalen Betriebspunkt konstant und ermöglichen so niedrigste<br />

Emissionen bei hoher Effizienz. Solche Geräte sollten vorrangig eingebaut werden.<br />

Gas quality in Germany<br />

The quality of gas in Germany will in future fluctuate regionally and chronologically more greatly than it has been<br />

the case up to now, but will in the long term remain within the limits set by DVGW (German Technical and Scientific<br />

Association for Gas and Water) Code G 260. Gas appliances for this gas-quality range have been tested and<br />

evaluated even now, but the burner and appliance manufacturers will need to prepare themselves for the new<br />

situation, as will installation and maintenance technicians. Appliances incorporating greater flexibility with<br />

respect to gas quality are said to have been developed, but remain with a basic in-situ setting of G20. Modified<br />

combustion-control systems for a range of burner and appliance types maintain a constant optimum operating<br />

point and assure minimum possible emissions and high efficiency at all times. Such systems should be installed<br />

preferentially.<br />

In diesem Fachartikel werden die Beschaffenheiten der<br />

in Deutschland verteilten H-Gase dargestellt und diskutiert.<br />

Auf die regionalen L-Gas-Gebiete wird nicht weiter<br />

eingegangen, da deren Bedeutung langfristig abnimmt<br />

und dort die Gasbeschaffenheiten recht konstant und<br />

unproblematisch sind.<br />

Bezüglich der H-Gase war die Situation in Deutschland<br />

über Jahrzehnte geprägt durch Nordseegase und Russengas.<br />

Während die Brennwerte sich um knapp 10 % unterscheiden<br />

konnten, waren die Unterschiede der wichtigen<br />

Verbrennungskenngröße „Wobbe-Index“ sehr gering<br />

(±2 % vom Mittelwert). An diese komfortablen Verhältnisse<br />

hatten sich einige Hersteller von Gasgeräten und auch<br />

Gaskunden gewöhnt und mehr und mehr außer Acht<br />

gelassen, dass sich die Situation auch ändern kann. Dies ist<br />

jetzt der Fall und es handelt sich um einen unumkehrbaren<br />

Prozess, der folgende wesentliche Ursachen hat:<br />

■■Verstärkter Transport von Nordseegas und Russengas<br />

quer durch die Republik und somit in Gebiete, in<br />

denen über viele Jahre nur ein und dasselbe Gas verteilt<br />

wurde<br />

■■Einspeisung von hochkalorischem Flüssigerdgas (LNG)<br />

mit z. T. hohem Wobbe-Index in Transportleitungen<br />

■■Lokale Einspeisung von unkonditioniertem Bioerdgas<br />

mit niedrigem Wobbe-Index.<br />

Über die Hintergründe der zunehmenden Gasbeschaffenheitsänderungen<br />

und die Auswirkung auf die relevanten<br />

Gaskennwerte wurde in dieser Zeitschrift bereits ausführlich<br />

berichtet [1]. Hinsichtlich der Versorgungssicherheit<br />

sind die unterschiedlichen „Gasquellen“ sehr zu begrüßen.<br />

Bei der Gasverwendung können allerdings Probleme auftreten,<br />

wenn die Brenner nur mangelhafte Flexibilität aufweisen.<br />

Darauf wird im Folgenden näher eingegangen.<br />

6-2012 gaswärme international<br />

55


FACHBERICHTE<br />

Brennwert HS in kWh/m³<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

DER WOBBE-INDEX<br />

Bei der Verbrennung von Erdgas in haushaltlichen Gasgeräten,<br />

Industriebrennern etc. ist der Wobbe-Index die<br />

entscheidende verbrennungstechnische Kenngröße. Er<br />

ist ein Kennwert für die Austauschbarkeit von Gasen hinsichtlich<br />

der Wärmebelastung. Brenngase unterschiedlicher<br />

Zusammensetzung (also auch mit unterschiedlichen<br />

Brennwerten) zeigen bei gleichem Wobbe-Index<br />

unter gleichem Druck am Brenner eine annähernd gleiche<br />

Wärmebelastung (Leistung). Einfacher ausgedrückt:<br />

Bei gleichem Wobbe-Index ist trotz unterschiedlicher<br />

Brennwerte der Erdgase die Leistung des Brenners konstant.<br />

Der Wobbe-Index W s lässt sich wie folgt berechnen:<br />

W s = –H s<br />

––<br />

√d , mit dem Brennwert H s und der relativen<br />

r<br />

Dichte d = –––– n<br />

–– –– . rn ( Luft)<br />

Die genaue Bestimmung auf Basis der Gaszusammensetzung<br />

ist in Deutschland nach DIN EN ISO 6976 festgelegt.<br />

Regelwerk<br />

In dem DVGW Arbeitsblatt G 260 (Gasbeschaffenheit) war<br />

seit Jahrzehnten eine recht große Bandbreite für den<br />

36 39,6 43,2 46,8 50,4 54 57,6<br />

13,1<br />

relative Dichte<br />

d = 0,75<br />

8,4<br />

relative Dichte<br />

d = 0,55<br />

13,6 15,7<br />

13,0 13,5 14,0 14,5 15,0 15,5 16,0<br />

Wobbe-Index W S in kWh/m³<br />

Erdgase-H LNG Bioerdgas Bioerdgas+LPG<br />

50,4<br />

46,8<br />

43,2<br />

39,6<br />

36<br />

32,4<br />

28,8<br />

25,2<br />

Bild 1: Brennwert in Abhängigkeit des Wobbe-Index für verschiedene<br />

Erdgase, LNGes und Bioerdgase<br />

Brennwert HS in MJ/m³<br />

Wobbe-Index vorgegeben (Erdgas H: 12,8 bis 15,7 kWh/<br />

m³). Dieser Bereich wurde bei der 2011 erfolgten Überarbeitung<br />

etwas eingeschränkt (13,6 bis 15,7 kWh/m³).<br />

In Deutschland muss jedes Gasgerät so konstruiert<br />

sein, dass es alle Gase, die innerhalb dieses Wobbe-Index-<br />

Bereichs liegen, ordentlich verbrennt: sicher, mit niedrigen<br />

Emissionen und hohen Wirkungsgraden.<br />

Realität<br />

Wie sehen die realen Bandbreiten der H-Gase in Deutschland<br />

aus? Bis vor wenigen Jahren gab es im Wesentlichen<br />

H-Gase aus Russland und der Nordsee. Die Wobbe-Indizes<br />

lagen eng beieinander (14,7 bis 15,3 kWh/m³, also 15<br />

±2 %, siehe Bild 1). Auch gab es Regionen, die über Jahrzehnte<br />

mit immer dem gleichen Gas (z.B. Russengas) versorgt<br />

wurden und somit dort der Wobbe-Index praktisch<br />

konstant war. Diese komfortable Situation wurde von<br />

einigen Brennerherstellern und den örtlichen Installateuren<br />

und Handwerkern genutzt, um bei der Brennerkonstruktion<br />

und der lokalen Einstellung ein Minimum an<br />

Emissionen und ein Maximum an Effizienz zu erreichen.<br />

Eine solche Brennerkonstruktion und Einstellung kann die<br />

erforderliche Flexibilität (also die Fähigkeit, Gase mit<br />

unterschiedlichen Wobbe-Indizes ordentlich zu verbrennen)<br />

reduzieren und in Zukunft zu vermehrten Störungen<br />

führen.<br />

Seit wenigen Jahren ist eine Trendwende zu beobachten:<br />

zum einen dringt Nordseegas in Gebiete ein, in<br />

denen über Jahrzehnte nur Russengas vorhanden war.<br />

Dies ist allerdings meist unkritisch, da die Unterschiede<br />

der Wobbe-Indizes gering sind. Größere Unterschiede<br />

treten auf, wenn unkonditioniertes Bioerdgas (Wobbe-<br />

Index knapp 14 kWh/m³; siehe Tabelle 1) in das Regionalnetz<br />

eingespeist wird und im Sommer zu 100 % beim<br />

Kunden ansteht. In einem solchen Fall ist es durchaus<br />

möglich, dass z. B. im Winter der Wobbe-Index beim Kunden<br />

15,3 kWh/m³ beträgt („schweres“ Nordseegas) und<br />

im Sommer nur 13,9 kWh/m³ (100 % Bioerdgas mit 96 %<br />

Methan). Diese signifikante Änderung des Wobbe-Index<br />

liegt allerdings immer noch innerhalb der zulässigen<br />

Bandbreite nach G 260.<br />

Auch wenn Biogas heute in der Regel auf den im Netz<br />

vorherrschenden Brennwert konditioniert wird, so ist<br />

zukünftig eine vermehrte Einspeisung ohne Zumischung<br />

von Propan zu erwarten und unter ökonomischen und<br />

ökologischen Aspekten auch zu begrüßen. Dieses Bestreben<br />

wird so auch in der Gasnetzzugangsverordnung<br />

vom 3. Oktober 2010 formuliert.<br />

Es wird zudem erwartet, dass der Import von verflüssigtem<br />

Erdgas (LNG) nach Europa in den nächsten Jahren<br />

stetig zunimmt und dass LNG über die Transportnetze<br />

der benachbarten Länder auch vermehrt nach Deutschland<br />

gelangen wird. Das LNG-Terminal „Gate“ in Rotterdam<br />

mit einer Jahreskapazität von ca. 12 Mrd. Normku-<br />

56 gaswärme international 2012-6


FACHBERICHTE<br />

Tabelle 1: Gasbeschaffenheitsparameter verschiedener Erdgase, LNG und Bioerdgase<br />

Gaszusammensetzung<br />

Symbol Einheit Russland H Nordsee H Dänemark<br />

H<br />

Nigeria<br />

LNG<br />

Ägypten<br />

LNG<br />

Bioerdgas<br />

Methan CH 4 Mol% 96,96 88,71 90,07 91,28 97,70 96,15 90,94<br />

Stickstoff N 2 Mol% 0,86 0,82 0,28 0,08 0,08 0,75 0,69<br />

Kohlenstoffdioxid CO 2 Mol% 0,18 1,94 0,60 2,90 2,68<br />

Ethan C 2 H 6 Mol% 1,37 6,93 5,68 4,62 1,80<br />

Propan C 3 H 8 Mol% 0,45 1,25 2,19 2,62 0,22 5,00<br />

n-Butan n-C 4 H 10 Mol% 0,15 0,28 0,90 1,40 0,20 0,50<br />

n-Pentan n-C 5 H 12 Mol% 0,02 0,05 0,22<br />

n-Hexan n-C 6 H 14 Mol% 0,01 0,02 0,06<br />

Wasserstoff H 2 Mol%<br />

Sauerstoff O 2 Mol%<br />

Summe Mol% 100 100 100 100 100 100 100<br />

Brennwert H s MJ/M 3 40,3 41,9 43,7 44,0 40,7 38,3 41,9<br />

Brennwert H s kWh/m 3 11,2 11,6 12,1 12,2 11,3 10,6 11,6<br />

relative Dichte d – 0,574 0,629 0,630 0,624 0,569 0,587 0,641<br />

Wobbe Index W s MJ/m 3 53,1 52,9 55,0 55,7 53,9 50,0 52,3<br />

Wobbe Index W s kWh/m 3 14,8 14,7 15,3 15,5 15,0 13,9 14,5<br />

Methanzahl MZ – 952 79 73 71 92 103 77<br />

Bioerdgas<br />

+ LPG<br />

ZULASSUNGSTESTS BEI HAUS-<br />

HALTLICHEN GASGERÄTEN<br />

Alle haushaltlichen Gasgeräte mit Leistungen kleiner 300<br />

kW müssen nach ihrer jeweiligen Gerätenorm auch ein<br />

Prüfprogramm mit verschiedenen Prüfgasen nach EN437<br />

durchlaufen und dabei eine sichere Funktion, ausreichend<br />

hygienische Verbrennung sowie Zünd- und Rückschlagsicherheit<br />

nachweisen [2]. Dauertests mit den Prüfbikmetern<br />

wurde im September 2011 offiziell in Betrieb<br />

genommen.<br />

Tabelle 1 zeigt die Bandbreite verschiedener Erdgase,<br />

Bioerdgase und LNG-Sorten mit Angabe der Zusammensetzung<br />

und der relevanten Gasbeschaffenheitsparameter.<br />

Eine grafische Darstellung des Brennwertes in Abhängigkeit<br />

des Wobbe-Indexes für die verschiedenen Gase<br />

ist Bild 1 zu entnehmen. Zusätzlich ist in dem Bild der<br />

nach G260 zulässige Bereich markiert, der aus den festgelegten<br />

Grenzen für Brennwert, Wobbe-Index und relativer<br />

Dichte resultiert.<br />

Aus der Darstellung wird ersichtlich, dass mittelfristig<br />

in manchen Versorgungsgebieten eine relativ große<br />

Bandbreite des Wobbe-Index auftreten kann. Dabei<br />

zeichnet sich LNG aufgrund des niedrigen Inertanteils<br />

durch einen vergleichsweise hohen Wobbe-Index von<br />

bis zu 15,5 kWh aus, während unkonditioniertes Biogas<br />

mit einem Wobbe-Index von 13,9 kWh den unteren<br />

Bereich markiert. Jedoch bleiben alle Gase innerhalb der<br />

Grenzen der G260. Vereinfacht ist die Situation für den<br />

Wobbe-Index in Bild 2 zusammengefasst.<br />

Hochwertige Brenner, die zum Teil sogar mit Verbrennungsregelungen<br />

ausgestattet sind, haben mit derartigen<br />

Wobbe-Index-Änderungen allerdings kein Problem.<br />

Dafür sorgen auch umfangreiche Zulassungstests, die im<br />

Folgenden beschrieben werden.<br />

Bild 2: Entwicklung der zulässigen Wobbe-Index-Bereiche nach<br />

G260, reale Bereiche (Erdgas H), Bereiche der Testgase sowie der<br />

zukünftig in Deutschland zu erwartenden Erdgase (Erdgas H)<br />

6-2012 gaswärme international<br />

57


FACHBERICHTE<br />

Praxisbeispiele<br />

In der Praxis haben Produktionsabweichungen, Alterung,<br />

Wartungszustand, Nachjustierung/Einstellung,<br />

Installationsbedingungen und klimatische Verhältnisse<br />

einen zusätzlichen Einfluss auf die Abweichung von<br />

Belastung und Luftzahl am Brenner (Bild 3) und damit<br />

auf die Verbrennung (Emissionen) und Flammenstabilität.<br />

Darüber hinaus wurden manche ältere Brennertypen<br />

insbesondere zur NO x -Reduzierung so weit optimiert,<br />

dass die Flexibilität bezüglich der Gasbeschaffenheiten<br />

eingeschränkt ist. Die große Wobbe-Index-Bandbreite<br />

der Prüfgase berücksichtigt diese weiteren Einflüsse.<br />

Die Bandbreite der realen Gase, die mittelfristig<br />

zur Verteilung kommen (Bild 2), wird jedoch nach wie<br />

vor erheblich geringer sein, als die der Prüfgase und<br />

liegt deutlich innerhalb der Grenzen der DVGW Richtlinie<br />

G260.<br />

Ein Wechsel von russischem Erdgas (W s =14,8 kWh/m³)<br />

auf unkonditioniertes Bioerdgas (W s =13,9 kWh/m³) einerseits<br />

bzw. LNG (W s =15,5 kWh/m³) andererseits hat beigasen<br />

sind nicht vorgesehen. Für die in Deutschland<br />

notwendige Zulassung für die Erdgasgruppe E umfassen<br />

die Prüfgase eine Wobbe-Index-Bandbreite von 12,0 kWh/<br />

m³ bis 16,1 kWh/m³. Die Geräte werden zunächst auf<br />

100 % Methan (G20) eingestellt und ohne weitere Änderung<br />

mit den Prüfgasen G231 (W s =12,0 kWh/m³) und G21<br />

(W s =16,1 kWh/m³) zur Rückschlagprüfung mit G222<br />

(W s =14,3 kWh/m³), einem Prüfgas mit 23 % Wasserstoffgehalt,<br />

betrieben bzw. neu gestartet. In Bild 2 ist der<br />

Wobbe-Index-Bereich der Testgase dargestellt, außerdem<br />

die zulässige Bandbreite entsprechend der neuen<br />

G260 und die zukünftig zu erwartende Bandbreite.<br />

Ergebnisse experimenteller Untersuchungen mit den<br />

Prüfgasen im Labor der E.ON Ruhrgas zeigen beispielhaft<br />

in den Bildern 3 und 4 die praktischen Auswirkungen<br />

auf typische Brennwertkessel ohne Verbrennungsregelung:<br />

Mit steigendem Wobbe-Index steigt die Brennerbelastung<br />

und sinkt die für eine stabile und vollständige<br />

Verbrennung wichtige Luftzahl und umgekehrt (Bild 3).<br />

Gleichzeitig gibt es einen Wobbe-Index-Bereich stabiler<br />

und hygienischer Verbrennung mit niedrigen CO-Emissionen<br />

(Bild 4). Bei niedrigen Wobbe-Indizes zeigt die<br />

Flamme Abhebeneigung, bei hohen Wobbe-Indizes eine<br />

Neigung zur unvollständigen Verbrennung. Beides ist mit<br />

einem Anstieg der CO-Emissionen verbunden. Allerdings<br />

gibt es auch Brennwertgeräte, die ihren Auslegungspunkt<br />

offensichtlich nicht in die Mitte der „CO-Wanne“<br />

haben (Gerät A bei Volllast).<br />

Im europäischen Projekt „GasQual“ wurden haushaltliche<br />

Gasgeräte aus dem sehr vielschichtigen europäi-<br />

schen Gerätepark mit Prüfgasen und weiteren Testgasen<br />

untersucht. Auch hier zeigt sich bei einer Einstellung der<br />

Geräte auf G20 ein breiter Wobbe-Index-Bereich mit<br />

hoher Verbrennungsgüte. Allerdings wird eine Reduzierung<br />

der Verbrennungsstabilität bei einigen Gerätetypen<br />

schon ab einem Wobbe-Index von ca. 15,4 kWh/m³<br />

beobachtet. Insbesondere Gas-Durchlaufwasserheizer<br />

reagieren empfindlich, wenn zusätzlich der Netzdruck<br />

nach oben abweicht.<br />

Belastung in %<br />

120%<br />

110%<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

2,0<br />

1,8<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

Luftzahl<br />

CO-Emissionen in mg/kWh<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50%<br />

11 12 13 14 15 16 17<br />

Wobbe-Index Wobbeindex in kWh/m³<br />

Gerät A Gerät B Gerät C Gerät A Gerät B Gerät C<br />

Bild 3: Brennerbelastung und Luftzahl bei Durchschaltung<br />

der Prüfgase an typischen Brennwertkesseln.<br />

Zusätzliche Abweichungen durch Umgebungsbedingungen,<br />

wie z.B. Änderungen der Verbrennungslufttemperatur<br />

sind mit gestrichelten Linien gekennzeichnet<br />

0,6<br />

50<br />

0<br />

11 12 13 14 15 16 17<br />

Wobbe-Index Wobbeindex in in kWh/m³<br />

Gerät A Gerät B Gerät C<br />

Bild 4: CO-Emissionen bei Durchschaltung der Prüfgase an typischen<br />

Brennwertkesseln. Die zukünftig zu erwartenden Gasbeschaffenheiten<br />

bewirken Änderungen des Betriebspunkts im hervorgehobenen<br />

Feld (Bereich der G260)<br />

58 gaswärme international 2012-6


FACHBERICHTE<br />

spielhaft eine Leistungsänderung von ca. ±6 % und eine<br />

Luftzahlvariation um ca. ±0,1 zur Folge.<br />

Auch wenn man zusätzliche Praxiseinflüsse annimmt,<br />

so kann man erwarten, dass haushaltliche Brenner und<br />

Gasgeräte in G20-Einstellung, die die oben beschriebenen<br />

Testprozeduren erfolgreich durchlaufen haben, mit<br />

den zu erwartenden Änderungen der Gasbeschaffenheiten<br />

in Deutschland wenig Probleme haben werden.<br />

Unbedingt ist jedoch folgendes zu beachten:<br />

■■Gasgeräte müssen grundsätzlich in ihrer Grundeinstellung<br />

auf G20 verbleiben bzw. wieder auf diesen Punkt<br />

eingestellt werden<br />

■■zusätzliche Einflüsse sollten, z.B. durch eine regelmäßige<br />

Wartung, möglichst klein gehalten werden.<br />

Strahlungsbrenner<br />

Gebläse<br />

Flamme<br />

SCOT-<br />

Elektrode<br />

Gewerblich und industrielle Gasgeräte bis 300 kW<br />

werden grundsätzlich mit den gleichen Prüfgasen getestet.<br />

Diese Brenner und Brenner größerer Leistung werden<br />

jedoch wesentlich häufiger vor Ort „auf den Punkt genau“<br />

eingestellt, so dass ihre Bandbreite eingeschränkt sein<br />

kann. Grundsätzlich sollten Geräte vorzugsweise in<br />

G20-Einstellung installiert und vor Ort nicht mehr eingestellt<br />

werden. Ist bei größeren Brennern eine Einstellung<br />

grundsätzlich vorgesehen, z.B. weil Brenner und Gerät<br />

erst vor Ort zusammengebaut werden, so sollten genaue<br />

Einstellvorschriften eine Grundeinstellung auch bei aktuell<br />

von G20 abweichenden Gasbeschaffenheiten ermöglichen.<br />

Hier gilt es die Entwickler, Hersteller, Installateure<br />

und Anwender für die zukünftigen Herausforderungen<br />

bzgl. der Gasversorgung zu sensibilisieren.<br />

MÖGLICHKEITEN DER<br />

VERBRENNUNGSREGELUNG<br />

Mit einer Verbrennungsregelung, die die Luftzahl und<br />

Belastung unabhängig vom Wobbe-Index des gerade<br />

verteilten Gases konstant hält, können beide Ziele, eine<br />

große Flexibilität und einen zuverlässigen Betrieb mit<br />

exakter Leistungseinstellung und niedrigen Emissionen,<br />

auf elegante Weise gleichzeitig erreicht werden. Für Vormischbrenner<br />

in Brennwertgeräten existieren unterschiedliche<br />

Methoden. Beispielsweise wird die SCOT–<br />

Verbrennungsregelung (Bild 5) bereits von vier Herstellern<br />

auf dem Markt angeboten – überwiegend in der<br />

Premiumgeräteklasse zu Mehrkosten von ca. 200 Euro.<br />

Untersuchungen bei E.ON Ruhrgas [3] und beim Gasund<br />

Wärme-Institut e.V. Essen (GWI) zeigen die hohe<br />

Wirksamkeit und gute Langzeitstabilität dieser Regelung.<br />

Insbesondere können die Emissionswerte von CO und<br />

NOx bei allen verteilten Gasen niedrig gehalten werden.<br />

Diese sehr effiziente Technik weist nicht nur für die Nutzer<br />

hohe Vorteile aus, sondern auch für die Gerätehersteller:<br />

Baugleiche Geräte können für die Gasbeschaffenheiten<br />

H und L in allen europäischen Ländern eingesetzt<br />

werden.<br />

6-2012 gaswärme international<br />

Luft<br />

Erdgas<br />

geregeltes<br />

Ventil<br />

Regler<br />

Bild 5: Prinzipskizze einer SCOT-Verbrennungsregelung für Vormischbrenner<br />

in Brennwertkesseln (links) und SCOT-Elektrode zur<br />

Regelung der Luftzahl (Verbrennungsregelung, rechts)<br />

Auch Gas-Gebläsebrenner für gewerbliche und industrielle<br />

Anwendungen können im Allgemeinen mit einer<br />

Verbrennungsregelung, die in diesem Fall als O 2 -Regelung<br />

ausgeführt wird, geliefert werden. Es entstehen je<br />

nach Anwendungsfall und Leistungsgröße Mehrkosten<br />

von bis zu 10.000 Euro. Ähnlich wie die Verbrennungsregelung<br />

bei Vormischbrennern wird mit der O 2 -Reglung<br />

stets der optimale Punkt bezüglich Effizienz und Emissionen<br />

eingehalten, was für gewerbliche und industrielle<br />

Anwendungen von noch größerer Bedeutung ist.<br />

Für bestehende Brennersysteme ist eine Umrüstung<br />

teilweise möglich, häufig würde aber schon eine Neujustierung<br />

auf G20 die nötige Flexibilität wieder herstellen.<br />

Dazu ist aber eine Kenntnis des Wobbe-Indexes des aktuell<br />

fließenden Gases und eine genaue Anleitung des<br />

Herstellers zur Brennerjustierung erforderlich.<br />

MITTELFRISTIGE ENTWICKLUNGEN<br />

Es ist zu erwarten, dass durch gesteigerten Import von<br />

LNG auch in einigen Regionen in Deutschland hochkalorisches<br />

Gas mit hohem Wobbe-Index (z.B. 15,5 kWh/m³)<br />

auftritt. Dieses Phänomen wird aber zeitlich begrenzt<br />

sein (z.B. einige Tage/wenige Wochen).<br />

Die hochkalorischen (schweren) LNG-Sorten haben<br />

auch eine geringe Methanzahl (65 bis 70). Die Methanzahl<br />

ist eine wichtige Kenngröße bei der motorischen<br />

Verbrennung in Gasmotoren (Blockheizkraftwerke und<br />

59


FACHBERICHTE<br />

Erdgasfahrzeuge). In der DIN 51624 (Erdgas als Kraftstoff)<br />

ist eine Mindestmethanzahl von 70 vorgegeben. Es kann<br />

davon ausgegangen werden, dass dieser Wert nur in sehr<br />

seltenen Fällen geringfügig unterschritten wird. In der<br />

Regel werden die Methanzahlen auch zukünftig zwischen<br />

70 und 100 liegen.<br />

Das untere Ende der Wobbe-Index-Bandbreite markiert<br />

unkonditioniertes Bioerdgas mit knapp 14 kWh/m³.<br />

Erfahrungsgemäß haben Erdgasbrenner mit derartigen<br />

Wobbe-Indizes keine Probleme.<br />

FAZIT<br />

Die Gasbeschaffenheiten in Deutschland unterliegen<br />

einem unumkehrbaren Veränderungsprozess – die beim<br />

Endkunden auftretenden Wobbe-Indizes haben sich<br />

deutlich verändert: War früher ein Bereich von 14,7 bis<br />

15,3 kWh/m³, wenn überhaupt, realistisch, so muss heute<br />

und insbesondere in der Zukunft mit einem Bereich von<br />

etwa 14 bis 15,5 kWh/m³ gerechnet werden. Somit gilt:<br />

Alle Gasgeräte, ob Gasherd, Kessel, MikroKWK, Gasturbine,<br />

Industrieofen oder Gasmotor, müssen flexibel sein und in<br />

dieser Wobbe-Index-Bandbreite einwandfrei arbeiten.<br />

Neben den Kriterien Wirkungsgrad und Schadstoffemissionen<br />

wird die Flexibilität ein entscheidendes Qualitätskriterium<br />

bei Gasgeräten sein. Bei Neuinstallation und Gerätetausch<br />

von Brennwertgeräten, aber auch von großen<br />

Gebläsebrennern sollten daher heute schon die Baureihen<br />

mit Verbrennungsregelung bevorzugt eingesetzt<br />

werden. Gerade für deutsche Hersteller hochwertiger<br />

Gasgeräte ist dies eine große Chance, zusätzliche Marktanteile<br />

zu erreichen.<br />

Für alle Gerätekonstruktionen ohne Verbrennungsregelung<br />

ist bei der Entwicklung auf eine hohe Flexibilität<br />

zu achten. Grundsätzlich sollten Geräte in der G20 Einstellung<br />

installiert werden. Ist eine Einstellung vor Ort nicht<br />

zu vermeiden, sollten in der Installationsanleitung<br />

genaue Anweisungen für eine saubere Grundeinstellung<br />

vor Ort bei den jeweils aktuell fließenden Gasen vorgesehen<br />

sein. In verschieden laufenden Forschungsvorhaben,<br />

auch im Kompetenzcenter Gastechnik der E.ON Ruhrgas,<br />

werden die Auswirkungen wechselnder Gasbeschaffenheiten<br />

auf den Brennerbetrieb für industrielle, gewerbli-<br />

che und haushaltliche Anwendungen untersucht. Insbesondere<br />

findet hier auch die zukünftig mögliche Wasserstoffeinspeisung<br />

Berücksichtigung.<br />

LITERATUR<br />

[1] Altfeld, K.; Schley, P.: Entwicklung der Erdgasbeschaffenheiten<br />

in Europa. gwf-Gas/Erdgas, 152 (2011), S. 544-550.<br />

[2] Nitschke-Kowsky, P.; Radtke, H.; Weßing, W.: Auswirkungen<br />

von Gasbeschaffenheitsänderungen auf den Brennerbetrieb<br />

in haushaltlichen Heizgeräte. Gas/Erdgas, 149 (2008),<br />

S. 396-411.<br />

[3] Nitschke-Kowsky, P.; Radtke, H.: Untersuchung von verbrennungsgeregelten<br />

Gasbrennwertgeräten aus der Praxis.<br />

Gas/Erdgas, 151 (2010), S. 858-866.<br />

AUTOREN<br />

Dr. Petra Nitschke-Kowsky<br />

E.ON Ruhrgas AG<br />

Essen<br />

Tel.: 0201/ 184-8775<br />

petra.nitschke-kowsky@eon-ruhrgas.com<br />

Dr. Joachim Schenk<br />

E.ON Ruhrgas AG<br />

Essen<br />

Tel.: 0 201/ 184-8406<br />

joachim.schenk@eon-ruhrgas.com<br />

Dr. Peter Schley<br />

E.ON Ruhrgas AG<br />

Essen<br />

Tel.: 0201/ 184-8323<br />

peter.schley@eon-ruhrgas.com<br />

Dr. Klaus Altfeld<br />

E.ON Ruhrgas AG<br />

Essen<br />

Tel.: 0201/ 184-8385<br />

klaus.altfeld@eon-ruhrgas.com<br />

60 gaswärme international 2012-6


Erik Míček<br />

NACHGEFRAGT<br />

„<strong>Energie</strong>effizienz ist der Schlüssel<br />

zur <strong>Energie</strong>frage der Zukunft“<br />

Dipl.-Ing. Erik Míček ist Geschäftsführer der LOI Thermprocess GmbH in Essen.<br />

Im Interview mit gaswärme international (gwi*) spricht der Unter nehmer<br />

über die Zukunft der <strong>Energie</strong>wirtschaft, technologische Herausforderungen<br />

und verrät, was seine persönliche <strong>Energie</strong>sparleistung ist.<br />

Der <strong>Energie</strong>mix der Zukunft: Wagen Sie eine<br />

Prognose?<br />

Míček: Das hängt vom Zeithorizont ab, im Laufe der Zeit<br />

verlagert sich der Anteil sicherlich immer mehr hin zu<br />

regenerativen <strong>Energie</strong>quellen. Allerdings werden weltweit<br />

die fossilen Brennstoffe und Kernenergie viel länger<br />

eine maßgebliche Rolle spielen, als wir es uns heute<br />

erhoffen.<br />

Deutschland im Jahr 2020: Wie wird sich der Alltag<br />

der Menschen durch den Wandel der <strong>Energie</strong>wirtschaft<br />

verändert haben? Was tanken die Menschen?<br />

Wie heizen sie ihre Häuser? Wie erzeugen sie Licht?<br />

Wagen Sie ein Szenario!<br />

Míček: Für 2020 erwarte ich für Deutschland keine großen<br />

Änderungen verglichen mit heute. Es werden mehr<br />

Hybridfahrzeuge unterwegs sein, aber getankt wird nach<br />

wie vor Diesel, Benzin und eventuell Wasserstoff. Geheizt<br />

wird hauptsächlich mit Erdgas, da erst heute viele Ölheizungen<br />

durch Brennwertkessel ersetzt werden. Die<br />

E-Mobilität und damit verbundene dezentrale Stromspeicherung<br />

in E-Autos der einzelnen Haushalte ist eine reizvolle<br />

Idee, aber eher für die Jahre nach 2030.<br />

Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme etc.: Welche regenerative<br />

<strong>Energie</strong>quelle halten Sie für die mit der größten<br />

Zukunft?<br />

Míček: In Deutschland tippe ich auf Windenergie. Europaweit<br />

gefällt mir das DESERTEC-Konzept ausgesprochen<br />

gut. Das Konzept könnte auch weltweit interessant sein,<br />

dann aber vielleicht über den Umweg der Wasserstofferzeugung<br />

und des Transports, anstatt großer Gleichstromleitungen.<br />

In welche der aktuell sich entwickelnden Technologien<br />

würden Sie demnach heute investieren?<br />

Míček: Da gibt es einige wirklich sehr interessante<br />

Ansätze. Allerdings investiere ich persönlich bevorzugt in<br />

Dividenden- und weniger in Wachstumstitel.<br />

Wie schätzen Sie die zukünftige Bedeutung fossiler<br />

Brennstoffe wie Öl, Kohle, Gas ein?<br />

Míček: Wie bereits erwähnt, gehe ich fest davon aus,<br />

dass dies die wichtigsten <strong>Energie</strong>quellen noch für viele<br />

Jahrzehnte bleiben werden.<br />

Ich empfehle jedem das Lesen des Romans „Ausgebrannt“<br />

von Andreas Eschbach. Demnach können wir es<br />

uns gar nicht leisten, Öl und Gas zu verbrennen, sondern<br />

dürfen es ausschließlich zur Herstellung wichtiger chemischer<br />

Stoffe verwenden.<br />

Und Atomkraft? Welche Auswirkungen sind nach<br />

Deutschlands aktueller Stellungnahme zu erwarten?<br />

* das Interview führten Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Chefredakteur der gaswärme international und Silvija Subasic<br />

Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffentlicht die gaswärme international eine neue Interview-Reihe zum Thema „<strong>Energie</strong>“. Befragt werden Persönlichkeiten aus<br />

Unternehmen, Verbänden und Hochschulen, die eine wesentliche Rolle in der gasbeheizten Thermoprozesstechnik und in der industriellen Wärmebehandlung<br />

spielen.<br />

6-2012 gaswärme international<br />

61


NACHGEFRAGT Folge 10<br />

Míček: Die Auswirkungen sind bereits da. Es geht auch<br />

ohne Kernenergie „Made in Germany“, kostet uns aber<br />

extra und wird die deutsche Industrie stark belasten.<br />

Weltweit wird man aus vielen Gründen noch Jahrzehnte<br />

auf Kernenergie nicht verzichten können bzw. wollen. Es<br />

wird spannend zu beobachten sein, welche Konsequenzen<br />

diese Zweiteilung mit sich bringen wird.<br />

Stichwort <strong>Energie</strong>wende: Welche Änderungen müssen<br />

sich auf politischer, auch welt-politischer, auf<br />

gesellschaftlicher und ökologischer Ebene ergeben,<br />

damit man realistisch von einer Wende sprechen<br />

kann?<br />

Míček: Die Wende ist mit dem Kernenergieausstieg<br />

zwangsweise eingeleitet worden. Der Ausstieg war überhastet<br />

und wird deswegen sicherlich auch zu unlogischen<br />

Entwicklungen führen. Wie schnell die Politik das in<br />

vernünftige Bahnen gelenkt bekommt und ein nachhaltiges<br />

Konzept entwickelt, ist eine sehr gute Frage.<br />

Ihre Forderung an die Bundesregierung in diesem<br />

Zusammenhang?<br />

Míček: Die Konsequenzen der <strong>Energie</strong>wende offen zu<br />

kommunizieren!<br />

Die Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n haben mindestens zwei<br />

Probleme: die fehlende Infrastruktur und das Beharrungsvermögen<br />

der Etablierten auf herkömmlichen<br />

<strong>Energie</strong>formen. Ändert sich das in absehbarer Zeit?<br />

Míček: Eine kurzfristige Änderung dieser Situation ist<br />

unwahrscheinlich.<br />

Unabhängig von der <strong>Energie</strong>form und Technologie,<br />

viele halten das Stichwort „<strong>Energie</strong>effizienz“ für den<br />

Schlüssel zur <strong>Energie</strong>frage der Zukunft. Wie schätzen<br />

Sie das Thema ein? Was halten Sie für die bedeutendste<br />

Entwicklung auf diesem Gebiet?<br />

Míček: <strong>Energie</strong>effizienz ist bei allen unseren Produkten<br />

seit einigen Jahren das Thema schlechthin. Mit steigenden<br />

<strong>Energie</strong>preisen wird es aber bald auch weniger energieintensive<br />

Bereiche durchdringen. Sie ist einer der<br />

Schlüssel zur <strong>Energie</strong>frage der Zukunft. Das Wichtigste ist,<br />

das richtige Bewusstsein dafür zu entwickeln.<br />

Welche Vorteile bieten Ihrer Meinung nach elektrische<br />

Prozesswärmeverfahren?<br />

Míček: Der Anteil der elektrischen Prozesswärmeverfahren<br />

an den gesamten industriellen Prozesswärmeverfahren<br />

ist sehr niedrig. Je nach Anwendung bringen sie<br />

hauptsächlich technologische Vorteile, weniger energetische.<br />

Und solange die Mehrheit des Stroms aus fossilen<br />

Brennstoffen erzeugt wird, wird sich daran wenig ändern.<br />

Wie stehen Sie der Branche der Wärmebehandlung<br />

gegenüber?<br />

Míček: Wir bieten Wärmebehandlungsanlagen für Stahl<br />

und Aluminium an und sind immer wieder fasziniert, welche<br />

Anwendungsgebiete mit der richtigen Wärmebehandlung<br />

dieser Materialien erschlossen werden können.<br />

Wir sehen in der Wärmebehandlung von Metallen eine<br />

große Zukunft.<br />

„<strong>Energie</strong>effizienz ist<br />

bei unseren<br />

Produkten das<br />

Thema schlechthin.“<br />

62 gaswärme international 2012-6


Erik Míček<br />

NACHGEFRAGT<br />

Wie beurteilen Sie die Entwicklung zur Effizienzsteigerung?<br />

Míček: Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sind schon<br />

immer in die Entwicklung unserer Produkte eingeflossen.<br />

In den letzten drei bis fünf Jahren sind jedoch teilweise<br />

sehr umfassende und komplexe Konzepte zur Effizienzsteigerung<br />

von unseren Kunden gefragt und mit uns<br />

realisiert worden. Allerdings ist diese Entwicklung weltweit<br />

noch stark länderabhängig.<br />

Wie wird sich der <strong>Energie</strong>verbrauch Ihrer Meinung<br />

nach verändern?<br />

Míček: Er wird trotz aller Effizienzmaßnahmen mit wachsender<br />

Weltbevölkerung weiterhin steigen.<br />

Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen heute auf dem<br />

<strong>Energie</strong>markt?<br />

Míček: Industrieöfen gehören in der Industrie zu den<br />

größten Verbrauchern fossiler Brennstoffe. Aktuellen Studien<br />

zur Folge wäre es nur in Europa möglich, mehrere<br />

hundert TWh/Jahr an <strong>Energie</strong> einzusparen, wenn alle<br />

Öfen dem aktuellen Stand der Technik entsprechen würden.<br />

Wir sehen unsere Aufgabe darin, die modernsten<br />

und effizientesten Industrieofenanlagen zu bauen bzw.<br />

entsprechende Umbaumaßnahmen an älteren Anlagen<br />

anzubieten.<br />

Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen auf dem <strong>Energie</strong>markt<br />

in 20 Jahren?<br />

Míček: Die Lebensdauer der meisten Industrieofenanlagen<br />

beträgt viele Jahrzehnte. Deswegen werden die Aufgaben<br />

ähnlich bleiben, während die gesetzlichen Forde-<br />

rungen und die technologischen Herausforderungen<br />

steigen werden.<br />

Was wird die wichtigste Innovation/ Projekt Ihres<br />

Unternehmens sein?<br />

Míček: Wir entwickeln komplexe Anlagen, um die Wärmebehandlung<br />

noch kontrollierter und effizienter zu<br />

gestalten und die gewünschten Produkteigenschaften<br />

noch genauer einzuhalten. Das betrifft aktuell insbesondere<br />

neue Entwicklungen im Bereich der Abkühlung mit<br />

Luft bzw. Schutzgas und Wasser für die Bereiche Transport<br />

(z.B. bei Rädern für Hochgeschwindigkeitszüge) und<br />

Automobilindustrie (z.B. Strukturbauteile aus Aluminium).<br />

Welche Herausforderungen sehen Sie auf sich<br />

zukommen (wirtschaftlich, technologisch, gesellschaftlich)?<br />

Míček: Unsere Kunden berichten uns bei vielen großen<br />

Projekten über Probleme mit der Finanzierung seitens<br />

der Banken. Viele Projekte verzögern sich dadurch unnötig<br />

bzw. werden zeitweilig ausgesetzt, wodurch die Komplexität<br />

steigt. Technologisch haben wir unsere führende<br />

Position bisher erfolgreich verteidigen können und versuchen,<br />

den Vorsprung noch weiter auszubauen.<br />

Wie beeinflussen die EU-Erweiterung und die Globalisierung<br />

Ihr Geschäft?<br />

Míček: Industrieofenbau ist ein globales Geschäft. Wir<br />

sind schon seit Jahrzehnten international erfolgreich tätig<br />

und waren als einer der ersten westlichen Ofenbauunternehmen<br />

in China aktiv. Als fester Bestandteil der Tenova<br />

und Techint Gruppe sind wir weltweit bestens aufgestellt.<br />

6-2012 gaswärme international<br />

63


NACHGEFRAGT Folge 10<br />

Wie wichtig ist ein Markenname für den Produkterfolg<br />

im industriellen Bereich?<br />

Míček: Wir halten den Markennamen für sehr wichtig.<br />

Unsere Kunden kennen uns weltweit nicht nur unter dem<br />

aktuellen Namen „LOI“, sondern erinnern sich auch immer<br />

noch an die Markennamen der Firmen, die schon vor vielen<br />

Jahren in LOI aufgegangen sind, wie z.B. „Nassheuer“<br />

und „Schmitz & Apelt“. Ich hoffe, dass mit den Jahren auch<br />

der relativ neue Markenname unserer Gruppe „Tenova“<br />

eine ähnlich gute Akzeptanz finden wird.<br />

Haben Sie wegen Fachkräftemangels Entwicklungen<br />

nicht oder nur verzögert in Deutschland durchführen<br />

können?<br />

Míček: Sie sprechen hier einen wichtigen Punkt an. Die<br />

Bereitschaft der jungen Ingenieure, Industrieofenbau zu<br />

studieren und auf diesem Gebiet zu arbeiten, ist nicht so<br />

hoch wie es nötig wäre. Wir<br />

stellen uns auf diese Situation<br />

mit eigener Ausbildung, Weiterbildung<br />

im Rahmen der<br />

„Tenova Academy“ und weiteren<br />

Weiterbildungsmaßnahmen<br />

ein.<br />

„Wir müssen sehr offen<br />

mit neuen Technologien<br />

umgehen.“<br />

Braucht eine Führungsmannschaft mehr Medienkompetenz,<br />

um Investoren und Anleger zu überzeugen?<br />

Míček: Die Techint Gruppe, zu der wir als LOI Italimpianti /<br />

Tenova gehören, ist mit über 50.000 Mitarbeitern weltweit<br />

ein durch die Familie Rocca privat geführtes Unternehmen.<br />

Insofern haben wir das Glück, mit unseren<br />

Shareholdern mindestens alle drei Monate persönlich zu<br />

sprechen, was wir sehr schätzen.<br />

Was würden Sie in Ihrem Unternehmen ändern<br />

wollen?<br />

Míček: Wir wollen uns weiterentwickeln. Innerhalb der<br />

Tenova Gruppe werden kontinuierlich neue Unternehmen<br />

akquiriert, die anschließend in die Gruppe integriert<br />

werden müssen. Dadurch ergeben sich für unser Unternehmen<br />

zusätzliche Chancen für das Produktportfolio<br />

sowie die geographische Präsenz.<br />

Wie wichtig sind Ihrem Unternehmen Expansionen<br />

im Ausland?<br />

Míček: Das Wachstum der Tenova Gruppe insbesondere<br />

in Wachstumsländern wird von unseren Shareholdern<br />

sehr stark unterstützt. Erst im letzten Jahr ist die Tenova<br />

Gruppe durch Akquisitionen um mehrere tausend Mitarbeiter<br />

gewachsen.<br />

Ist Ihr Unternehmen offen für Erneuerbare <strong>Energie</strong>n?<br />

Míček: Zur Beheizung der meisten Industrieofenanlagen<br />

wird Erdgas oder Koksofengas eingesetzt. Aus technologischen<br />

Gründen kommt bei einigen unseren Anlagen<br />

Induktionserwärmung zum Einsatz. Einigen Kunden bieten<br />

wir auch rein elektrisch beheizte Anlagen an. Insofern<br />

können wir nur indirekt erneuerbare <strong>Energie</strong>n einsetzen,<br />

falls dieser Strom aus regenerativen Quellen erzeugt wird.<br />

Nutzt Ihr Unternehmen bereits Erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong>n?<br />

Míček: Wir sind ein reines Engineering Unternehmen<br />

ohne große Verbraucher. Wieviel der Anteil der erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>n bei unserem Stromlieferanten ausmacht,<br />

müsste ich selbst erst nachschauen.<br />

Wie offen ist Ihr Unternehmen für neue<br />

Technologien?<br />

Míček: Entwicklung neuer Technologien und Anwendung<br />

der bekannten in neuen Einsatzgebieten ist unser<br />

Geschäftsmodell. Wir müssen sehr offen mit neuen Technologien<br />

umgehen, um insbesondere<br />

unsere Konkurrenz aus Asien<br />

auf Abstand zu halten. Aber es<br />

macht auch ganz einfach sehr viel<br />

Spaß, immer wieder etwas Neues<br />

zu realisieren.<br />

Was war/ist Ihre größte <strong>Energie</strong>spar-Leistung als<br />

Privatmann?<br />

Míček: In den letzten zwei Jahren haben wir in eine neue<br />

Dachdämmung und neue Fenster investiert. Weiterhin<br />

der Einsatz von <strong>Energie</strong>sparlampen sowie konsequentes<br />

Abschalten der E-Verbraucher und ähnliche Kleinigkeiten.<br />

Wie könnte man Ihren Umgang mit den Mitarbeiter/innen<br />

charakterisieren?<br />

64 gaswärme international 2012-6


Erik Míček<br />

NACHGEFRAGT<br />

Míček: Ich pflege einen sehr offenen und wertschätzenden<br />

Umgang mit unseren Mitarbeitern.<br />

Was schätzt Ihr Umfeld besonders an Ihnen?<br />

Míček: Vermutlich meinen bedingungslosen Einsatz für<br />

das Unternehmen LOI. Sie können unsere Mitarbeiter<br />

auch gerne selbst fragen.<br />

Welche moralischen Werte sind für Sie besonders<br />

aktuell?<br />

Míček: Ehrlichkeit und Fairness.<br />

Wie schaffen Sie es, Zeit für sich zu haben, nicht<br />

immer nur von internen und externen Herausforderungen<br />

in Anspruch genommen zu werden?<br />

Míček: Das schaffte ich bisher leider nur in Ansätzen –<br />

zumindest sieht das meine Familie so.<br />

Haben/hatten Sie Vorbilder?<br />

Míček: Ich hatte das Glück, viele interessante Persönlichkeiten<br />

aus unterschiedlichen Ländern kennenzulernen.<br />

Aber ein echtes Vorbild habe ich nicht. Jeder sollte seinen<br />

eigenen Weg gehen.<br />

Wie wurden Sie erzogen?<br />

Míček: Meine Eltern haben mir eine schöne Kindheit mit<br />

viel Freiheit und Verständnis ermöglicht. Dafür kann ich<br />

ihnen nicht genug danken.<br />

Wie sollten Kinder heute erzogen werden?<br />

Míček: Weltoffen und verantwortungsvoll.<br />

Was wünschen Sie der nächsten Generation?<br />

Míček: Demokratie und Frieden. Alles andere kann man<br />

dann selbst gestalten.<br />

Was ist Ihr Lebensmotto?<br />

Míček: Auch die schlimmste Erfahrung, Veränderung<br />

oder das schlimmste Ereignis ist immer für etwas gut.<br />

Welches war in Ihren Augen die wichtigste Erfindung<br />

des 20. Jahrhunderts?<br />

Míček: Internet, was sonst?<br />

Welche Charaktereigenschaften sind Ihnen persönlich<br />

wichtig?<br />

Míček: Toleranz, Offenheit und Zuverlässigkeit.<br />

Wann denken Sie nicht an Ihre Arbeit?<br />

Míček: Nur beim Sport.<br />

Wie lautet Ihr persönlicher Tipp an nächste Generationen?<br />

Míček: Man kann alles schaffen, man muss es nur wirklich<br />

wollen.<br />

Auf was können Sie ganz und gar nicht verzichten?<br />

Míček: Auf meine Familie.<br />

Was wünschen Sie der Welt?<br />

Míček: Mehr Vernunft!<br />

Die gwi-Redaktion bedankt sich für das interessante<br />

und offene Gespräch.<br />

ZUR PERSON<br />

Dipl.-Ing. Erik Míček<br />

Geburtsdatum: 23.03.1968<br />

Geburtsort: Košice, Tschechoslowakei<br />

verheiratet<br />

Studium<br />

1986 - 1991: TU Bergakademie Freiberg, Hauptfach: Heat Technology, Spezialisierung<br />

im Industrieofenbau, Deepening Electronic Data Processing<br />

and Automation<br />

Engineering<br />

21.02.1991: Abschluss Diplom-Ingenieur<br />

Beruflicher Werdegang<br />

1991-1994: Mitglied der Abteilung Zentrale Forschung und Entwicklung,<br />

LOI Thermprocess GmbH<br />

1994-1997: Mitglied der Abteilung Verfahrenstechnik, LOI Thermprocess<br />

GmbH<br />

1997-2001: Projekt- und Vertriebsingenieur für Haubenglühanlagen und<br />

Stahlbandöfen, LOI Thermprocess GmbH<br />

2001-2004: Leiter der Abteilung Haubenglühöfen für Draht und Nichteisen-Metall,<br />

LOI Thermprocess GmbH<br />

2004-2008: Leiter der Abteilung Verfahrenstechnik für Stahlband, LOI<br />

Thermprocess GmbH<br />

2008-2010: Geschäftsleiter für Wärmebehandlungsöfen für Stahlband, LOI<br />

Thermprocess GmbH<br />

Seit 1.07.2010: Geschäftsführer, LOI Thermprocess GmbH<br />

Seit 1.11.2011: Vorsitzender der Geschäftsführung, LOI Thermprocess<br />

GmbH<br />

Sprachen<br />

Slowakisch, Tschechisch, Englisch, Russisch<br />

6-2012 gaswärme international<br />

65


Handbook with<br />

additional media<br />

files and e-book<br />

on DVD<br />

Handbook of<br />

Thermoprocessing Technologies<br />

Volume 1: Fundamentals | Processes | Calculations<br />

This Handbook provides a detailed overview of the entire<br />

thermoprocessing sector, structured on practical criteria, and<br />

will be of particular assistance to manufacturers and users of<br />

thermoprocessing equipment.<br />

In Europe thermoprocessing is the third largest energy consumption<br />

sector with a very diversifi ed and complex structure. Therefore it is split<br />

into a large number of subdivisions, each having a high importance for<br />

the industrial economy. Accordingly we fi nd the application know-how<br />

for the design and the execution of respective equipment represented<br />

by a multitude of small but very specialized companies and their experts.<br />

So this second edition is based on the contribution of many highly<br />

experienced engineers working in this fi eld. The book’s main intention is<br />

the presentation of practical thermal processing for the improvement of<br />

materials and parts in industrial application. Additionally it offers a summary<br />

of respective thermal and material science fundamentals. Further<br />

it covers the basic fuel-related and electrical engineering knowledge and<br />

design aspects, components and safety requirements for the necessary<br />

heating installations.<br />

Editors: F. Beneke, B. Nacke, H. Pfeifer<br />

2 nd edition 2012, approx. 700 pages with additional media fi les and e-book<br />

on DVD, hardcover<br />

Vulkan-Verlag<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Order now by fax: +49 (0)931 / 4170-492 or send in a letter<br />

Yes, I place a fi rm order for the technical book. Please send<br />

___ copies of Handbook of Thermoprocessing Technologies 2 nd edition 2012 (ISBN: 978-3-8027-2966-9)<br />

at the price of € 200,- (plus postage and packing)<br />

___ copies of Handbook of Thermoprocessing Technologies 2 nd edition 2012 (ISBN: 978-3-8027-2966-9)<br />

at the special price of € 180,- (plus postage and packing) for subscribers of heat processing<br />

Company/institution<br />

First name and surname of recipient<br />

REPLY / ANTWORT<br />

Vulkan Verlag GmbH<br />

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45039 Essen<br />

GERMANY<br />

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to Vulkan Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen, Germany.<br />

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be used in commercial ways by mail, by phone, by fax, by email, none. This approval may be withdrawn at any time.<br />

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E-mail<br />

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✘<br />

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Fax<br />

PAHTT12012


Folge 12<br />

IM PROFIL<br />

IN REGELMÄSSIGER FOLGE stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen<br />

im Bereich der industriellen Gasanwendungstechnik vor. In dieser Ausgabe zeigt sich das VDEh-<br />

Betriebsforschungsinstitut im Profil.<br />

VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH –<br />

<strong>Energie</strong>wirtschaft und Industrieofentechnik in<br />

der Stahlindustrie<br />

6-2012 gaswärme international<br />

Bild 1: Stahlzentrum in Düsseldorf<br />

Das<br />

VDEh-Betriebsforschungsinstitut<br />

(BFI) ist ein europaweit tätiges Institut<br />

für anwendungsnahe Forschung und Entwicklung<br />

auf dem Gebiet der Stahltechnologie.<br />

Mit etwa 140 Mitarbeitern, von denen<br />

mehr als 70 % über eine akademische<br />

Hochschulausbildung verfügen, werden<br />

anspruchsvolle Entwicklungsarbeiten auf<br />

höchstem Niveau durchgeführt. Eingebunden<br />

in das Stahl-Zentrum in Düsseldorf, wo<br />

unter einem Dach das Stahlinstitut VDEh,<br />

die Wirtschaftsvereinigung Stahl und weitere<br />

Forschungsinstitute zusammenarbeiten,<br />

hat das BFI seinen festen Sitz (Bild 1).<br />

Das BFI ist eine gemeinnützige GmbH<br />

mit dem Stahlinstitut VDEh als einzigen<br />

Gesellschafter. Gegründet wurde das BFI<br />

1968. Durch die stetige und enge Zusammenarbeit<br />

mit führenden Stahlunternehmen<br />

ist es seitdem ein wichtiges Bindeglied<br />

zwischen Grundlagenforschung und<br />

betrieblicher Anwendung in der Stahlindustrie.<br />

Insgesamt 13 Abteilungen, in den<br />

drei Fachbereichen „<strong>Energie</strong>- und Ressourcentechnik“,<br />

„Prozesstechnik“ und „Messund<br />

Automatisierungstechnik“ behandeln<br />

aktuelle Fragestellungen der Stahlindustrie<br />

(Bild 2).<br />

Dabei stehen die Steigerung und Verbesserung<br />

von Produktqualität, Produktivität,<br />

Ressourcen- und <strong>Energie</strong>effizienz,<br />

sowie Wirtschaftlichkeit bei der Stahlproduktion<br />

im Vordergrund. Durch seine<br />

breite fachliche Kompetenz liefert das BFI<br />

in allen Bereichen der Herstellung von<br />

Stahlprodukten wichtige Impulse bei der<br />

Entwicklung und Optimierung von Fertigungsverfahren<br />

und -prozessen.<br />

Die Entwicklung neuer, hocheffizienter<br />

Industriebrenner- und <strong>Energie</strong>managementsysteme<br />

für die Stahlindustrie erfolgt<br />

am BFI durch die Abteilungen „Industrieofen-<br />

und Verbrennungstechnik“ sowie<br />

„Gastechnik und <strong>Energie</strong>wirtschaft“. Das<br />

Tätigkeitsfeld dieser Abteilungen erstreckt<br />

sich über weite Teile der Prozessroute zur<br />

Herstellung von Stahlprodukten, welche<br />

schematisch in Bild 3 dargestellt ist.<br />

Bereits am Anfang der Prozessroute in<br />

den Winderhitzern der Hochöfen, den Sinteranlagen<br />

und den Koksöfen finden sich<br />

Brennersysteme. Im weiteren Verlauf der<br />

Prozessroute ist beispielsweise im Bereich<br />

der Sekundärmetallurgie und der Gießanlagen<br />

eine brennerbasierte Beheizung von<br />

Transportpfannen erforderlich. Zur Warmumformung<br />

in Walzwerken und Schmieden<br />

werden ebenso gasbeheizte Öfen eingesetzt<br />

wie bei der Oberflächenveredelung<br />

und Wärmebehandlung zur gezielten<br />

Einstellung der geforderten Produktqualität.<br />

Zudem entstehen bei einigen der Prozessschritte,<br />

wie etwa in den Koks- oder<br />

Hochöfen, Prozessgase, welche häufig bei<br />

den Erwärmungsprozessen als Brenngase<br />

genutzt werden.<br />

Die Entwicklung der dort eingesetzten<br />

Brenner- und Wärmerückgewinnungsanlagen<br />

sowie der <strong>Energie</strong>managementsysteme<br />

gehört zu den Kernaufgaben der o. g.<br />

Abteilungen und wird seit Jahren erfolgreich<br />

am BFI durchgeführt.<br />

Ziele der Entwicklungsarbeiten sind:<br />

■■<br />

Brennstoff-/Primärenergieeinsparung<br />

■■<br />

Verminderung von CO 2 -Freisetzung<br />

■■<br />

Senkung von Schadgasemissionen<br />

67


IM PROFIL Folge 12<br />

■■<br />

Steigerung der Produktivität<br />

■■<br />

Verkürzung von Behandlungs-/Liegezeiten<br />

■■<br />

Steigerung der Produktqualität.<br />

Eine Auswahl der aktuellen Forschungsarbeiten<br />

in den genannten Bereichen am BFI<br />

wird im Folgenden näher dargestellt. Eine<br />

vollständige Übersicht aller Arbeiten findet<br />

Bild 2: Organisation des BFI<br />

sich unter ww.bfi.de, inklusive Kontaktdaten<br />

der Ansprechpartner.<br />

SENKUNG VON ENERGIE-<br />

BEDARF UND SCHADSTOFF-<br />

FREISETZUNG AN KOKSÖFEN<br />

Der <strong>Energie</strong>bedarf zur Beheizung von Koksöfen<br />

beträgt rd. 3,4 GJ/tKoks und es werden<br />

u.a. NO x , SO 2 und Staub mit dem<br />

Abgas emittiert. Am BFI wurde im Rahmen<br />

eines Forschungsprojekts ein Modell eines<br />

Koksofenheizzuges entworfen und gebaut<br />

(Bild 4, links). Verschiedene Einflüsse (z.B.<br />

Vorwärmtemperatur, Verhältnis Brennluft/<br />

Brenngas, Abgasrezirkulation, Rohgasübertritt)<br />

auf die Abgaszusammensetzung und<br />

Temperaturverteilung im Koksofenheizzug<br />

wurden im Versuchsreaktor untersucht.<br />

Auch Verbrennungsanomalien, wie z.B. der<br />

Rohgasübertritt durch Risse in der Wand<br />

zwischen Kokskammer und Heizzug oder<br />

zugesetzte Brenngas- oder Brennluftdüsen,<br />

wurden im Versuchsreaktor nachgebildet.<br />

Darauf basierend wurden Verbrennungsparameter<br />

bestimmt, die eine schnelle Detektion<br />

von Verbrennungsanomalien bei der<br />

Koksofenbeheizung ermöglichen. Mit diesen<br />

Informationen und ergänzenden CFD-<br />

Simulationen, siehe Bild 4 rechts, das beispielhaft<br />

die Sauerstoffverteilung im Heizzug<br />

bei verschiedenen Rohgasübertritten<br />

zeigt, wurden Maßnahmen zur Optimierung<br />

der Koksofenbeheizung und Verringerung<br />

der Emissionen getroffen. Es wurde<br />

z.B. als Parameter zur Detektion eines unerwünschten<br />

Rohgasübertritts von der Kokskammer<br />

in den Heizzug ein erhöhter Sauerstoff-<br />

und Staubgehalt im Abgas<br />

bestimmt. Damit ist es möglich aus der<br />

Abgasanalyse exakte Rückschlüsse auf die<br />

Qualität der Koksofenbeheizung zu schließen<br />

und ggf. Verbesserungsmaßnahmen<br />

schnell einzuleiten.<br />

Bild 3: Prozessroute<br />

zur Herstellung<br />

von Stahlprodukten<br />

68 gaswärme international 2012-6


Folge 12<br />

IM PROFIL<br />

STEIGERUNG DER ENERGIE-<br />

EFFIZIENZ AN WINDER-<br />

HITZERN<br />

Zur Herstellung von Roheisen werden in<br />

einen Hochofen mittlerer Leistung rund<br />

250.000 m 3 i.N./h Heißwind mit einer Temperatur<br />

von rund 1.150 °C eingeblasen. Dies<br />

entspricht einem <strong>Energie</strong>einsatz von<br />

1,8 GJ/tRE. Winderhitzer erzeugen den<br />

Heißwind nach dem Regenerativ-Prinzip,<br />

wie in Bild 5 dargestellt. Als Brenngas wird<br />

üblicherweise Hochofengas eingesetzt,<br />

dessen relativ geringer Heizwert durch Beimischung<br />

hochkalorischer Brenngase<br />

(Koksofengas, Erdgas, etc.) angehoben wird.<br />

In der Regel werden drei bis vier Winderhitzer<br />

pro Hochofen eingesetzt, die zeitversetzt<br />

zwischen Heiz- und Windperiode<br />

wechseln. In einem laufenden Forschungsvorhaben<br />

werden in Zusammenarbeit mit<br />

verschiedenen Industrie- und Forschungspartnern<br />

Ansätze zur Steigerung der Effizienz<br />

untersucht und entwickelt. Arbeitspunkte<br />

sind hier unter anderem die Sauerstoffanreicherung<br />

der Brennluft und rekuperative<br />

Medienvorwärmung. Ein weiterer<br />

wichtiger Aspekt ist die Betrachtung der<br />

optimalen Kuppeltemperatur der Anlage<br />

in Abhängigkeit der Brenngas- und Oxidatorbeschaffenheit<br />

zur Steigerung der <strong>Energie</strong>effizienz.<br />

Es wird ein Prozessmodell zur<br />

Erstellung einer Best-Practice-Guideline<br />

entwickelt. Die Ergebnisse dienen als<br />

Grundlage für eine verbesserte Regelung<br />

der Winderhitzer.<br />

REGENERATIVE BRENNER-<br />

SYSTEME AN SCHMIEDEÖFEN<br />

Schmiede- und Walzwerksöfen arbeiten<br />

mit einer Prozesstemperatur von über<br />

1.200 °C. Durch die damit verbundene<br />

hohe Abgastemperatur besteht hier ein<br />

erhebliches <strong>Energie</strong>einsparpotential.<br />

Heute wird an diesen Öfen noch vorwiegend<br />

eine rekuperative Brennluftvorwärmung<br />

zur Wärmerückgewinnung eingesetzt,<br />

welche jedoch systembedingt<br />

Brennlufttemperaturwerte von lediglich<br />

ca. 400 °C erreicht.<br />

Zur Steigerung der <strong>Energie</strong>effizienz dieser<br />

Ofenanlagen wurde am BFI das kompakte<br />

Rohr-Regenerator-Brenner-System<br />

ROREBS entwickelt. Es beinhaltet einen<br />

thermischen Regenerator zur Brennluft-<br />

6-2012 gaswärme international<br />

vorwärmung auf bis zu 1.000 °C. In Kombination<br />

mit einem innovativen und hochtemperaturstabilen<br />

Flachflammenbrenner<br />

wird es bereits an mehreren Schmiedeöfen<br />

mit bis zu 250 t Einsatzgewicht erfolgreich<br />

eingesetzt (Bild 6).<br />

Zum Nachweis der erreichten <strong>Energie</strong>effizienzsteigerung<br />

wurden diese Öfen mit<br />

baugleichen aber konventionell rekuperativ<br />

beheizten Öfen auf Basis von Betriebs-<br />

messungen verglichen. Der spezifische<br />

Brenngasverbrauch der ROREBS-beheizten<br />

Öfen liegt im Durchschnitt etwa 30 %<br />

unter dem der rekuperativ beheizten Öfen.<br />

Die Temperaturgleichmäßigkeit und<br />

Qualität der neuen Beheizungstechnik ist<br />

dabei ebenso gut wie bei konventionellen<br />

Systemen und die Grenzwerte der TA-Luft<br />

werden eingehalten. Auch die Standzeiten<br />

sind vergleichbar. Weitere Vorteile des<br />

Bild 4: links: Modell eines Koksofenheizzugs an der BFI-Brennerversuchsanlage,<br />

rechts: Sauerstoffverteilung im Heizzug bei 0 %, 10 %, 75 % Rohgasübertritt<br />

Bild 5: Schematische (links) und fotografische (rechts) Darstellung von Winderhitzern<br />

69


IM PROFIL Folge 12<br />

Bild 6: Schmiedeofen mit regenerativer Wärmerückgewinnung<br />

des Temperaturniveaus von weniger als<br />

1.000 °C hat der konvektive Wärmeübergang<br />

an das Nutzgut hier einen maßgeblichen<br />

Einfluss auf die Effizienz der Erwärmung.<br />

Eine Erhöhung des konvektiven<br />

Wärmeübergangs an das Nutzgut führt<br />

daher zu einer Steigerung der Aufheizgeschwindigkeit,<br />

was sowohl die Anlagenleistung<br />

als auch deren energetische Effizienz<br />

nachhaltig verbessert. Da eine Konvektionserhöhung<br />

mithilfe von Umwälzgebläsen<br />

an solchen Öfen häufig nicht wirtschaftlich<br />

realisierbar ist, wird aktuell am<br />

BFI, und in Zusammenarbeit mit verschieneuen<br />

Systems gegenüber der konventionellen<br />

Technik sind der deutlich verringerte<br />

Druckverlust auf der Brennluftseite,<br />

der weitgehende Verzicht auf Kühl- und<br />

Spülluft sowie der umschaltfreie Brenner-<br />

Betrieb von Kalt- bis Heißluftbetrieb.<br />

ENERGIEEFFIZIENTE UND<br />

QUALITÄTSSTEIGERNDE<br />

BEHEIZUNG VON WÄRME-<br />

BEHANDLUNGSÖFEN<br />

Zur Wärmebehandlung hochwertiger<br />

Metall-Erzeugnisse werden in vielen Fällen<br />

direktbeheizte Öfen eingesetzt. Aufgrund<br />

Bild 7: Strömungsbild der numerischen Simulation eines Brennerkopfs<br />

denen Industriepartnern, ein neuartiger<br />

Hoch-Impuls-Brenner entwickelt.<br />

Dieser Brenner wird dabei auf einer, in<br />

diesem Bereich neuartigen Führung des<br />

Verbrennungsprozesses beruhen. Hierdurch<br />

können die Verbrennungsgase mit<br />

erheblich höherer Geschwindigkeit aus<br />

dem Brenner austreten als bei bisher verfügbaren<br />

Impuls-Brennern (Bild 7). Diese<br />

höhere Austrittsgeschwindigkeit führt,<br />

über eine entsprechende Anhebung der<br />

Ofenatmosphärenumwälzung, zu der<br />

angestrebten Konvektionserhöhung und<br />

damit zur Steigerung der Produktionsleistung<br />

und <strong>Energie</strong>effizienz der Anlage. Darüber<br />

hinaus soll durch die neue Prozessführung<br />

der Anteil der giftigen Stickoxide<br />

in den Verbrennungsabgasen auf ein Minimum<br />

reduziert werden.<br />

Universelles Brenngasmessgerät<br />

zur effizienten Brenngasnutzung<br />

An Anlagen verschiedener Industriezweige<br />

wie z.B. der Eisen- und Stahlindustrie, der<br />

chemischen Industrie und im Bereich der<br />

Biogaserzeugung werden Brenngase mit<br />

unterschiedlicher Qualität gewonnen.<br />

Diese, aber auch netzbezogene Erdgase<br />

unterliegen z.T. starken Veränderungen in<br />

der Zusammensetzung. Damit ändern sich<br />

die verbrennungstechnischen Eigenschaften<br />

wie z.B. Heizwert, Mindestluftbedarf,<br />

Wobbezahl und Abgasmenge kurzfristig.<br />

Für eine effiziente Nutzung der Brenngase<br />

ist die genaue Kenntnis der gesamten<br />

Eigenschaften notwendig. Hierfür werden<br />

üblicherweise Heizwertmessgeräte eingesetzt.<br />

Kommt es zu spontanen Änderungen<br />

in der Gasbeschaffenheit, sinkt jedoch<br />

die Genauigkeit dieser Messgeräte. In<br />

einem Forschungsvorhaben wurde am BFI<br />

ein Messsystem entwickelt, das durch<br />

Kombination bewährter Heizwertmesstechnik<br />

und preisgünstiger Gas-Analysatoren<br />

Änderungen in der Gasbeschaffenheit<br />

schnell erfasst. Mit Hilfe neuer Berechnungsalgorithmen<br />

werden die Änderungen<br />

zeitnah ermittelt. Der fertiggestellte<br />

Demonstrator (Bild 8) bestimmt sogar bei<br />

Gasgruppenwechsel (z.B. Koksofengas auf<br />

Gichtgas) die verbrennungstechnischen<br />

Eigenschaften mit einer relativen Messabweichung<br />

von unter 2 % und einer T90-<br />

Zeit von rund 8 s.<br />

70 gaswärme international 2012-6


Folge 12<br />

IM PROFIL<br />

Bild 8: Demonstrator des universellen<br />

Brenngasmessgerätes<br />

Bild 9: ORC-Anlage mit drei auf dem Dach montierten Verflüssigern<br />

STEIGERUNG DER ENERGIE-<br />

EFFIZIENZ AN SCHMIEDE-<br />

ÖFEN MITTELS ABWÄRME-<br />

VERSTROMUNG<br />

Die Abwärme aus industriellen Feuerungsanlagen<br />

wird nur teilweise in Wärmerückgewinnungssystemen<br />

oder gar nicht<br />

genutzt. Große Wärmemengen gehen<br />

ungenutzt an die Umgebung verloren.<br />

Diese ungenutzte Abwärme bietet großes<br />

Potential für die Nutzung zur Stromerzeugung<br />

z.B. mittels ORC-Anlagen (Bild 9).<br />

Aktuell wird am BFI in Kooperation mit<br />

einem Schmiedebetrieb an der Senkung<br />

des Fremdstrombezuges durch Abwärmenutzung<br />

einer Ofengruppe gearbeitet.<br />

Durch systematische Messungen wurden<br />

die Abwärmepotentiale ermittelt und<br />

<strong>Energie</strong>bilanzen zur Abschätzung der Wärmeströme<br />

in Abhängigkeit vom Betrieb<br />

der Öfen durchgeführt. Die rd. 500 °C heißen<br />

Abwärmeströme der Schmiedeöfen<br />

werden über eine Sammelleitung und<br />

einen Wärmeübertrager einer ORC-Anlage<br />

zugeführt und dort verstromt. Die maximale<br />

elektrische Leistung liegt bei 300 kW.<br />

Ergänzend wurde am BFI ein Ofenmanagementprogramm<br />

erstellt, das die Abwärmeströme<br />

in Abhängigkeit von der Produktionsplanung<br />

und die daraus zu erzielende<br />

Stromproduktion prognostiziert. Damit ist<br />

6-2012 gaswärme international<br />

es möglich die Ofenfahrweise so zu regeln,<br />

dass bei gleichbleibender Produktionsqualität<br />

und -quantität die Stromausbeute<br />

maximiert wird.<br />

WERKZEUGE UND DIEN-<br />

STLEISTUNGEN DES BFI<br />

Grundlage für die erfolgreich durchgeführten<br />

und hier exemplarisch beschriebenen<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeiten am<br />

BFI ist eine gekoppelte und problemorientierte<br />

Arbeitsweise. Durch die Kombination<br />

aus Betriebsuntersuchungen, experimentellen<br />

Untersuchungen im Technikum und<br />

numerischen Berechnungen können die<br />

wesentlichen Aspekte der ablaufenden<br />

<strong>Prozesse</strong> detailliert erfasst, berechnet und<br />

abgebildet werden. Hierzu stehen am BFI<br />

eine Wärmestelle, eine eigene moderne<br />

Brennerversuchsanlage sowie ein kompetentes<br />

CFD-Team zur Verfügung. Zudem ist<br />

das BFI vom DVGW als Sachverständigenstelle<br />

für industrielle Gasverwendung im<br />

Bereich der Erzeugung, Bearbeitung und<br />

Behandlung von Eisen, Stahl und Nicht-<br />

Eisen-Metallen anerkannt.<br />

WÄRMESTELLENARBEITEN<br />

Die Anforderungen an wärmetechnische<br />

Anlagen steigen kontinuierlich, besonders<br />

im Hinblick auf Fragen der rationellen<br />

<strong>Energie</strong>ausnutzung und Leistungssteigerung.<br />

Das BFI bietet in diesem Themenfeld<br />

eine Reihe von Dienstleistungen an, welche<br />

zudem Grundlage für jede problemorientierte<br />

Entwicklungsarbeit sind.<br />

Hierzu zählen beispielsweise:<br />

■■<br />

Studien für Schmelz-, Wärm- und Wärmebehandlungsöfen<br />

■■<br />

Erstellung von Wärmebilanzen<br />

■■<br />

Kalibrierung und Überprüfung der<br />

Betriebsmesseinrichtungen<br />

■■<br />

Messung der Nutzguttemperatur und<br />

Sondermessungen<br />

■■<br />

Ofenabnahmen.<br />

Zur Optimierung der Guterwärmung im<br />

Ofen ist beispielsweise die Kenntnis des<br />

örtlichen und zeitlichen Verlaufs der Temperatur<br />

im Nutzgut nötig. Das BFI setzt<br />

hierfür moderne Messtechnik ein, die auf<br />

den jeweiligen betrieblichen Einsatzfall<br />

abgestimmt wird. Bild 10 zeigt beispielhaft<br />

einen mit Thermoelementen bestückten<br />

Versuchsblock bei der Erwärmung im<br />

Ofen. Die gewonnenen Ergebnisse dienen<br />

als Ausgangspunkt für die Optimierung<br />

des Ofenbetriebs und stellen ein wichtiges<br />

Element im Qualitätsmanagement des<br />

Betriebs dar.<br />

Direkte Vorteile für den Betreiber liegen<br />

in einer verbesserten Prozesstransparenz<br />

71


IM PROFIL Folge 12<br />

Bild 10: Präparierter Block zur Durchwärmungsmessung<br />

und -effizienz. Hieraus resultieren <strong>Energie</strong>einsparungen<br />

und durch die verringerten<br />

Temperatur-Abweichungen im Nutzgut<br />

Qualitätsvorteile. Weiterhin sind diese Messungen<br />

ein wichtiges Element zur steten<br />

Überprüfung der zugesicherten und erforderlichen<br />

Eigenschaften von Thermoprozessanlagen.<br />

BRENNERVERSUCHSANLAGE<br />

Zur experimentellen Untersuchung von<br />

Industriebrennern betreibt das BFI eine<br />

eigene Brennerversuchsanlage (Bild 11).<br />

Bild 11: Brennerversuchsanlage des BFI<br />

Die zentrale Brennkammer der Anlage<br />

bietet durch ihre Größe die Möglichkeit,<br />

auch sehr leistungsstarke Industriebrenner,<br />

bis in den einstelligen Megawatt-Bereich<br />

hinein, zu testen. Die maximal zulässige<br />

Brennkammertemperatur beträgt dabei<br />

1.400 °C. Als Brenngas stehen Erd-, Koksofen-<br />

und Gichtgas zur Verfügung, jeweils<br />

mit einer heizwertbezogenen Leistung<br />

von zwei Megawatt. Die Gasversorgung<br />

erfolgt durch den direkten Anschluss an<br />

ein Hüttennetz, sodass zusätzlich auch<br />

eine Versorgung mit technischen Gasen<br />

wie Sauerstoff, Stickstoff und Luft gewährleistet<br />

ist. Weitere Gase können bei Bedarf<br />

über Flaschenbündel integriert werden.<br />

Neben einer Rein-Brenngasversorgung<br />

erlaubt die zentrale Medienversorgung<br />

auch eine kontrollierte Mischung der verfügbaren<br />

Gase. Außerdem kann sowohl<br />

die Brennluft, als auch das verwendete<br />

Brenngas definiert vorgewärmt werden.<br />

Hier die technischen Daten der Anlage<br />

im Überblick:<br />

■■<br />

Brennkammer: 2 m x 2 m x 6 m;<br />

T max = 1.400 °C<br />

■■<br />

Brenngase: Erd-, Koksofen-, Gichtgas;<br />

je 2 MW<br />

■■<br />

Technische Gase: Luft, Sauerstoff,<br />

Stickstoff<br />

■■<br />

Vorwärmung: Brennluft bis 1.000 °C,<br />

Brenngas bis 500 °C<br />

■■<br />

Lokale und globale Messung von Druck-,<br />

Temperatur-, Konzentrationswerten<br />

Die Anlage bietet damit die Möglichkeit<br />

reale Betriebsbedingungen im Technikum<br />

exakt nachzubilden. Für die Arbeiten des<br />

BFI im Bereich der Industriebrennerentwicklung<br />

ist sie daher ein unverzichtbares<br />

Hilfsmittel.<br />

NUMERISCHE SIMULATIONEN<br />

Ein wesentlicher Aspekt bei der Optimierung<br />

von Industrieöfen und deren Brennerund<br />

Beheizungstechnik ist die numerische<br />

Simulation. Die stetige Verbesserung der<br />

Modelle und die steigende Hardwarekapazität<br />

ermöglichen die Vorausberechnung<br />

von Gesamtanlagen und Anlagenteilen.<br />

Dadurch werden der experimentelle Aufwand<br />

und das Risiko beim betrieblichen<br />

Einsatz drastisch reduziert. Die Anwendung<br />

kommerzieller CFD- und FEM-Techniken<br />

am BFI ermöglicht es, die in den Öfen<br />

ablaufenden komplexen Strömungs-, Reaktions-<br />

und Wärmeübertragungsprozesse<br />

dreidimensional abzubilden, Optimierungsmaßnahmen<br />

abzuleiten und im Vorfeld<br />

einer Umsetzung zu überprüfen.<br />

Die Brenneroptimierung ist allgemein<br />

ein wichtiger Baustein vor allem in der<br />

Weiterentwicklung von Wärm- und Wärmebehandlungsöfen.<br />

Entscheidend für<br />

eine erfolgreiche energetische Optimierung<br />

ist jedoch auch die ganzheitliche<br />

Betrachtung der ablaufenden <strong>Prozesse</strong> in<br />

72 gaswärme international 2012-6


Folge 12<br />

IM PROFIL<br />

solchen Öfen. So spielt beispielsweise der<br />

Wärmeeintrag in das Nutzgut eine<br />

wesentliche Rolle bei der Einhaltung der<br />

geforderten Qualitätsmerkmale. Hier werden<br />

mit Hilfe der numerischen Simulation<br />

die Wärmeübertragung im Ofen aufgrund<br />

der Brenneranordnung zum Nutzgut<br />

oder durch die Brennereinstellungen,<br />

sowie die gegenseitige Beeinflussung der<br />

Nutzgüter bei Mehrfachbelegung im<br />

Modell abgebildet und somit als Grundlage<br />

für die Optimierung herangezogen.<br />

In Bild 12 sind beispielsweise Ringe als<br />

Nutzgut in einem Wärmofen zu sehen.<br />

Die Unterschiede im radiativen und konvektiven<br />

Wärmeübertragungsanteil sind<br />

deutlich erkennbar. Hier konnte eine Verbesserung<br />

der Ringerwärmung durch<br />

Erhöhung des konvektiven Wärmestromanteils<br />

erfolgen.<br />

FAZIT<br />

Die <strong>Energie</strong>effizienz in der Stahlindustrie<br />

hat sich in den letzten Jahren, auch durch<br />

die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten<br />

am BFI, bereits verbessert. Allerdings sind<br />

hier noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft.<br />

Die konsequente Entwicklung immer<br />

effizienterer Erwärmungsverfahren ist<br />

daher von zentraler Bedeutung. Neben der<br />

Schonung von Ressourcen und Primärenergieträgern<br />

trägt sie zu einer Reduzierung<br />

umweltbelastender Emissionen bei<br />

und stärkt darüber hinaus nachhaltig die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der produzierenden<br />

Unternehmen.<br />

Bild 12: Radiativer und konvektiver Wärmestrom an Ringen<br />

Das BFI hat in enger Zusammenarbeit<br />

mit seinen Partnerunternehmen aus der<br />

Stahlindustrie in den letzten Jahren hierzu<br />

erfolgreich seinen Beitrag geleistet und<br />

wird dies auch in Zukunft weiterhin tun.<br />

Die Entwicklung energieeffizienterer<br />

Beheizungsanlagen am BFI ist jedoch<br />

nicht zwangsläufig ausschließlich für die<br />

Stahlindustrie von Relevanz. Auch die<br />

Keramik-, Aluminium- und NE-Metallsowie<br />

die Glas-Industrie können von den<br />

Entwicklungen profitieren. Da hier ebenfalls<br />

große <strong>Energie</strong>mengen für verfahrenstechnische<br />

Vorgänge bei hoher Prozesstemperatur<br />

umgesetzt werden, können<br />

viele energetische bzw. prozesstechnische<br />

Verbesserungen direkt nutzbringend<br />

auf diese Bereiche übertragen<br />

werden.<br />

Autoren:<br />

Dipl.-Ing. M. Velten<br />

Dr.-Ing. R. Giese<br />

Dipl.-Ing. S. Kotzich<br />

Dr.-Ing. F. Mintus<br />

Dr.-Ing. A. Queck<br />

Dipl.-Ing. B. Stranzinger<br />

Dipl.-Ing. W. Bender<br />

Kontakt:<br />

VDEh-Betriebsforschungsinstitut<br />

GmbH<br />

Sohnstraße 65<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211/6707-618<br />

marc.velten@bfi.de<br />

www.bfi.de<br />

4. Praxisseminar<br />

Effiziente<br />

BrEnnErtEchnIk<br />

für Industrieöfen<br />

Termin:<br />

• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />

Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 23.04.2013<br />

Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 24.04.2013<br />

Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel Essen,<br />

www.atlantic-hotels.de<br />

6-2012 gaswärme international<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.gwi-brennertechnik.de<br />

powered by<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />

gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />

und Industrieöfen<br />

Veranstalter<br />

73


WISSEN für die<br />

ZUKUNFT<br />

Erhältlich<br />

als Heft<br />

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Die Fachzeitschrift<br />

für gasbeheizte<br />

Thermoprozesse<br />

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<strong>Energie</strong>einsatz im gasbeheizten Ofenbau und in<br />

der industriellen Wärmebehandlung.<br />

Mit Fachbeiträgen zur Optimierung des Wirkungsgrads<br />

und zur Verminderung von Schadstoffemissionen<br />

sowie dem technischen Sicherheits- und<br />

<strong>Energie</strong>management.<br />

gwi - gaswärme international erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />

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www.vulkan-verlag.de<br />

Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 931 / 4170 - 492 oder abtrennen und im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich möchte gwi - gaswärme international regelmäßig lesen. Bitte schicken Sie mir<br />

das Fachjournal für zunächst ein Jahr (6 Ausgaben)<br />

als Heft für € 260,- zzgl. Versand (Deutschland: € 18,- / Ausland: € 31,-).<br />

als ePaper (PDF als Einzellizenz) für € 260,-.<br />

als Heft + ePaper (PDF als Einzellizenz) für € 356,- (Deutschland) / € 359,- (Ausland).<br />

Für Schüler Studenten (gegen Nachweis)<br />

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als ePaper (PDF als Einzellizenz) für € 130,-<br />

als Heft + ePaper (PDF als Einzellizenz) für € 187,- (Deutschland) / € 190,- (Ausland).<br />

Nur wenn ich nicht bis 8 Wochen vor Bezugsjahresende kündige, verlängert sich<br />

der Bezug um ein Jahr.<br />

Die sichere und bequeme Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer<br />

Gutschrift von € 20,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Antwort<br />

Leserservice gwi<br />

Postfach 91 61<br />

E-Mail<br />

Branche/Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

97091 Würzburg<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen<br />

in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt<br />

nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung<br />

des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice gwi, Postfach 91 61, 97091 Würzburg<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation<br />

werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung<br />

erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag<br />

per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert<br />

und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

Bank, Ort<br />

Bankleitzahl<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

PAGWIN0612


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Geschäfte rund um den Globus:<br />

Gefragt sind interkulturelle Generalisten<br />

von Barbara Dreifert<br />

Dienstleistungen und fachkompetente<br />

Führungskräfte und Mitarbeiter, sondern<br />

auch zunehmend Personal, das sich auf<br />

Geschäftspartner anderer Kulturkreise einstellen<br />

kann.<br />

Quelle: Carl Duisberg Centrum<br />

<strong>International</strong>e Zusammenarbeit in der<br />

Wirtschaft verlangt von Fach- und Führungskräften<br />

Sprachkenntnisse und eine<br />

intensive Vorbereitung auf die Kultur und<br />

Arbeitsweise anderer Länder. Beides ist entscheidend<br />

für den geschäftlichen Erfolg.<br />

Vielen Unternehmen ist das bewusst, aber<br />

sie tun noch zu wenig, um ihre Mitarbeiter<br />

zu qualifizieren.<br />

Einkäufer entscheiden, ob sie T-Shirts in<br />

Südamerika, Asien oder im mittleren Osten<br />

einkaufen, ein amerikanischer Vertriebsleiter<br />

in einem französischen Unternehmen<br />

verantwortet eine global passende Vertriebsstrategie,<br />

und ein deutsches IT-Unternehmen<br />

eröffnet eine Niederlassung in<br />

Amerika. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

mit anderen Ländern nimmt im Zuge<br />

der Globalisierung stetig zu. Laut einer<br />

6-2012 gaswärme international<br />

Umfrage des Deutschen Industrie- und<br />

Handelkammertages (DIHK) wollen zwei<br />

Drittel der bereits im Ausland aktiven<br />

Unternehmen ihre Auslandsgeschäfte in<br />

den nächsten Jahren weiter ausbauen.<br />

Mehr als jedes zweite Unternehmen plant<br />

in den nächsten fünf Jahren, sich insbesondere<br />

Asien zuzuwenden.<br />

Durch Verhandlungen, Geschäftsabschlüsse<br />

und Meetings rund um den Globus<br />

kommen Geschäftsleute aus den<br />

unterschiedlichsten Ländern und Kontinenten<br />

in Kontakt. Für weltweit operierende<br />

Unternehmen bedeutet dies, ihre<br />

Personalentwicklung auf die Herausforderungen<br />

der internationalen Geschäftswelt<br />

auszurichten. Unternehmen, die international<br />

erfolgreich sein wollen, brauchen nicht<br />

nur qualitativ hochwertige Produkte,<br />

INTERKULTURELLE UND<br />

FREMDSPRACHLICHE<br />

KOMPETENZ<br />

„Für einen in Europa tätigen Handels- und<br />

Touristikkonzern ist die interkulturelle und<br />

fremdsprachliche Kompetenz der Führungskräfte<br />

und Mitarbeiter ein integraler<br />

Bestandteil der <strong>International</strong>isierung. Führungskräfte<br />

und Mitarbeiter müssen bereit<br />

sein, die jeweiligen Kulturen des Gastlandes<br />

zu kennen und zu verstehen sowie in<br />

der Kultur sensibel zu agieren. Sie sollten<br />

sich auf das Land einlassen, sich integrieren<br />

und bereit sein, auch die Landessprache<br />

zu erlernen“, sagt Ursula Schütze-Kreilkamp,<br />

Leiterin Obere Führungskräfteentwicklung<br />

der Rewe Group. Der führende<br />

Handels- und Touristikkonzern in Europa<br />

beschäftigt mehr als 320.000 Mitarbeiter,<br />

davon 100.000 im Ausland, vorwiegend in<br />

den osteuropäischen Ländern.<br />

Für Schütze-Kreilkamp steht sprachliche<br />

Kompetenz an erster Stelle für die<br />

Tätigkeit im Ausland. Viele Firmen vernachlässigen<br />

die sprachliche Qualifikation.<br />

Laut einer Umfrage der EU-Kommission im<br />

europäischen Mittelstand gehen oft kleine<br />

und mittlere Unternehmen wegen mangelnder<br />

Sprachkenntnisse bei der Auftragsvergabe<br />

leer aus. Von 2.0


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

reicht das Schulenglisch meist nicht aus“,<br />

sagt Dr. Kai B. Schnieders, Geschäftsführer<br />

der Carl Duisberg Centren. „Die Sprache<br />

richtig zu beherrschen bedeutet, in ihr<br />

denken zu können. Wer in seiner Muttersprache<br />

verhaftet bleibt und seine Gedanken<br />

zunächst ins Englische übersetzen<br />

muss, hat bei Verhandlungen oder Diskussionen<br />

schon verloren.“<br />

INTERKULTURELLE<br />

GENERALISTEN<br />

Seit 50 Jahren bereiten die Carl Duisberg<br />

Centren Fach- und Führungskräfte auf ihre<br />

internationalen Aufgaben vor. Der erfahrene<br />

Bildungsanbieter ist einer der ersten<br />

auf dem Markt, der mit einer interdisziplinären<br />

Kombination aus Management-<br />

Skills, internationalem Englisch und interkultureller<br />

Sensibilisierung für die Arbeit in<br />

multikulturellen Teams Führungskräfte<br />

und Mitarbeiter fit macht für die globalisierte<br />

Geschäftswelt. Teilnehmer lernen<br />

neben den gesellschaftlichen Hintergründen<br />

des jeweiligen Landes in erster Linie<br />

die unterschiedlichen Kommunikationsund<br />

Denkweisen kennen. So können sie<br />

Anfängerfehler im Umgang mit der anderen<br />

Kultur vermeiden.<br />

„Die Zeiten, in denen Firmen ein paar<br />

Spezialisten hatten, die für längere Zeit in<br />

ein bestimmtes Land entsandt wurden,<br />

und in denen vom Rest der Belegschaft<br />

keinerlei interkulturelle Fähigkeiten verlangt<br />

wurden, sind endgültig vorbei“, sagt<br />

Schnieders. Dies belegt eine Studie der<br />

Carl Duisberg Centren: Firmen pflegen<br />

heute Kontakt zu vielen verschiedenen<br />

ausländischen Partnern. Der Trend geht<br />

hin zum interkulturellen Generalisten. „Firmen<br />

brauchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

die eine hohe allgemeine Kompetenz<br />

haben, mit Menschen aus anderen<br />

Ländern zusammenzuarbeiten“, so Schnieders.<br />

und Konflikten. „Von daher ist es besonders<br />

zum Start von internationalen Projekten<br />

sinnvoll, die Projektmitarbeiter mit interkulturellen<br />

Trainings oder Sprachunterricht zu<br />

unterstützen“, sagt Sonja Kokoschka, Abteilungsleiterin<br />

Personalentwicklung bei der<br />

E-Plus Gruppe. „Vieles lernen sie allerdings<br />

erst mittendrin, wenn es zu dem einen<br />

oder anderen Missverständnis kommt.<br />

Dann ist die Kunst, damit offen umzugehen,<br />

sich mit den Kollegen darüber auszutauschen<br />

und es beim nächsten Mal besser<br />

zu machen. Um Learning on-the-job<br />

kommt man meist nicht herum – das geht<br />

den ausländischen Kollegen mit uns Deutschen<br />

umgekehrt schließlich genauso.“<br />

In vielen Fällen könnte es besser laufen<br />

und Konflikte von vorneherein vermieden<br />

werden, wenn Teams nicht nur zum Projektbeginn<br />

interkulturelle Trainings erhielten,<br />

so die Erfahrung von Susan Hoppe, die<br />

bei den Carl Duisberg Centren interkulturelle<br />

Trainings entwickelt und durchführt.<br />

Auf Folgetrainings verzichten viele Firmen,<br />

und Teammitglieder verschweigen Probleme,<br />

aus Angst das Gesicht zu verlieren.<br />

„Mangelnde Zeit ist das größte Hindernis<br />

für eine gute Vorbereitung“, so Hoppe. „Firmen<br />

sind bereit, maximal zwei Tage für<br />

länderspezifische Trainings ihrer Mitarbei-<br />

ter zu investieren. Gewünscht wird ein<br />

Rundumpaket für die Welt und das am<br />

besten in vier Stunden.“ Do’s and Don’ts zu<br />

vermitteln reicht nicht aus, so die gebürtige<br />

Amerikanerin. Es müssen auch die<br />

dahinter stehenden Werte sowohl der<br />

eigenen als auch der fremden Kultur deutlich<br />

gemacht werden.<br />

Unternehmen, die im internationalen<br />

Wettbewerb erfolgreich sein wollen, brauchen<br />

eine Geschäftskultur, die eine respektvolle<br />

und klare Kommunikation mit<br />

ihren Partnern aus anderen Kulturen pflegt.<br />

Langfristige Investitionen in die Beziehungspflege<br />

zahlen sich aus, auch für<br />

kleine und mittelständische Unternehmen,<br />

die zunehmend auf internationale Präsenz<br />

angewiesen sind.<br />

AUTOR<br />

Barbara Dreifert<br />

Journalistin und Texttrainerin<br />

Bonn<br />

b.dreifert@dreikomm.de<br />

Trainings helfen Konflikte zu<br />

vermeiden<br />

<strong>International</strong>e Begegnungen im Geschäftsleben<br />

gestalten sich oft schwierig. Das<br />

liegt nicht am fehlenden fachlichen Wissen,<br />

sondern an unterschiedlichen kulturell<br />

bedingten Wertevorstellungen und den<br />

daraus entstehenden Missverständnissen<br />

Quelle: Carl Duisberg Centrum<br />

76 gaswärme international 2012-6


AUS DER PRAXIS<br />

Regulierung verhindert Überschüsse in der<br />

Schutzgasproduktion<br />

Durch die steigenden <strong>Energie</strong>preise<br />

sind inzwischen viele Industriezweige<br />

gezwungen, althergebrachte Praktiken zu<br />

überdenken. Ein Beispiel dafür ist die Härtereibranche,<br />

in der die Schutzgasgeneratoren<br />

bislang meist durchgehend unter<br />

Volllast laufen und die anfallende Überproduktion<br />

einfach abgefackelt wird. Bei Erdgaspreisen<br />

von über 40 Cent werden so<br />

mitunter Zehntausende Euro pro Jahr verbrannt.<br />

Im Frühjahr ließ die Härterei Technotherm<br />

GmbH & Co. KG als erster in<br />

Deutschland einen sogenannten Endoinjector<br />

installieren. Die Anlage, die von der<br />

Avion Europa GmbH & Co. KG vertrieben<br />

wird, regelt die Gassynthese automatisch<br />

auf das jeweils erforderliche Maß. Mischverhältnis<br />

und Temperatur bleiben dabei<br />

erhalten. Mit nur einem umgerüsteten<br />

Generator spart Technotherm dadurch<br />

bereits rund 6 m³/h Erdgas und verringert<br />

seine CO 2 -Emissionen um über 100 t pro<br />

Jahr (Bild 1).<br />

Rund 650 t Stahlteile, wie etwa Getriebekomponenten,<br />

werden bei der Lohnhärterei<br />

in Göppingen jeden Monat wärmebehandelt,<br />

um dem Metall die vom Kunden<br />

gewünschten Eigenschaften zu verleihen.<br />

Als Schutzatmosphäre wird Endogas<br />

in die Öfen geleitet, das eine Oxidation<br />

verhindert und einen Teil des benötigten<br />

Kohlenstoffs in den Prozess einbringt. Im<br />

Werk 2 von Technotherm wurden dazu<br />

bisher für fünf Öfen drei Gasgeneratoren<br />

mit je 64 m³/h eingesetzt. Der redundante<br />

Aufbau sorgt dafür, dass der Bedarf zu<br />

jeder Zeit gedeckt werden kann, hat aber<br />

auch Nachteile: „Die Generatoren lieferten<br />

stets Maximalmengen. Bei geringerem<br />

Bedarf wurde deshalb ein Teil davon<br />

unwirtschaftlich abgefackelt“, berichtet<br />

Simon Schild, Beauftragter für <strong>Energie</strong>und<br />

<strong>Umwelt</strong>management bei Technotherm.<br />

Durchschnittlich mussten etwa<br />

15 m³/h an ungenutztem Endogas verbrannt<br />

werden – ein entscheidender Kostenpunkt<br />

bei den heutigen <strong>Energie</strong>preisen.<br />

6-2012 gaswärme international<br />

Als die Unternehmensleitung im Herbst<br />

2011 auf dem Härtereikolloquium vom<br />

Endoinjector hörte, wurde daher beschlossen,<br />

einen ersten Generator damit auszurüsten<br />

(Bild 2).<br />

AUTOMATISCHE REGULIE-<br />

RUNG DES GASGEMISCHES<br />

Bei der Anlage handelt es sich um eine vollautomatische<br />

Gasmisch- und Regulierungseinheit,<br />

die zum einen das festgelegte Verhältnis<br />

von Luft und Erdgas für die Endogassynthese<br />

sicherstellt und zum anderen<br />

die gesamte Gasproduktion gemessen an<br />

der tatsächlichen Abnahmemenge durch<br />

den Härtereiofen steuert. Das System verfügt<br />

dazu über eine hochsensible Sensorik,<br />

die Druckveränderungen und dadurch den<br />

jeweils aktuellen Gasverbrauch registriert<br />

und an die elektronische Regelung des<br />

Injectors weiterleitet. Diese reduziert oder<br />

erhöht entsprechend die erzeugte Menge<br />

an Endogas, so dass es weder zur Unterversorgung<br />

noch zu Überschüssen kommen<br />

kann. Zusätzlich übernimmt die Anlage<br />

auch die Funktion des Gebläses. Dank eines<br />

integrierten Frequenzumrichters kann so<br />

bei niedriger Gasproduktion selbst die<br />

Motordrehzahl des Ventilators gesenkt werden,<br />

um Strom zu sparen.<br />

Bedient wird das System über ein farbiges<br />

Touchpad, auf dem zusätzlich alle relevanten<br />

Werte grafisch dargestellt werden,<br />

so dass der Benutzer den Überblick über<br />

die aktuellen Parameter hat (Bild 3). Der<br />

Volumenstrom für die Verbrennungsluft<br />

kann hier zwischen 2,8 und 390 m³/h eingestellt<br />

werden, der mögliche Druckbereich<br />

reicht von 34 bis 500 mbar. Insgesamt<br />

kann die Gassynthese mit dieser Technik<br />

bis auf ein Fünftel des Volumens unter Volllast<br />

reduziert werden, bei niedrigeren Werten<br />

wird der Generator ganz abgeschaltet.<br />

Dabei sorgt die Steuerung des Endoinjectors<br />

dafür, dass die Gasproduktion bei<br />

Bedarf schnell und ohne langes Anfahren<br />

oder Einstellen wieder anläuft.<br />

Bild 1: Endogasgenerator mit<br />

E n d o i n j e c t o r<br />

(Quelle: AVION Europa GmbH & Co. KG)<br />

Bild 2: Installierter Injector übernimmt<br />

Funktionen des Durchflussmessers und<br />

des Gebläses<br />

(Quelle: AVION Europa GmbH & Co. KG)<br />

77


AUS DER PRAXIS<br />

Damit zu jeder Zeit das Mischverhältnis<br />

den geforderten Werten entspricht, wurde<br />

die Anlage mit einer präzisen Verhältnisregelung<br />

ausgestattet. Das System verwendet<br />

das Signal der meist vorhandenen<br />

Lambda- oder Sauerstoffsonde und regelt<br />

den Taupunkt kontinuierlich im vorher<br />

vom Anwender definierten Bereich. Über<br />

eine patentierte Einspritzung wird das<br />

Endogas dann in den Ofen eingebracht.<br />

Unabhängig von der Mengenregulierung<br />

wird so die Qualität des Schutzgases verbessert<br />

und Schäden an den Werkstücken<br />

Bild 4: Endoinjector als Stand-Alone-<br />

Lösung im Stahlrahmen<br />

(Quelle: AVION Europa GmbH & Co. KG)<br />

Bild 3: Touchpad<br />

– diverse Sensoren<br />

greifen Taupunkt,<br />

Temperatur,<br />

Mischverhältnis<br />

sowie<br />

Gas- und Luftvolumen<br />

ab.<br />

(Quelle: AVION<br />

Europa GmbH &<br />

Co. KG)<br />

durch eine falsche Justierung des Generators<br />

werden verhindert. Auch die Rußbildung<br />

wird so vermieden. Gleichzeitig kontrolliert<br />

ein anderes Messsystem dauerhaft<br />

die Temperatur, um auch hier die Einhaltung<br />

des konfigurierten Werts sicherzustellen.<br />

Darüber hinaus erfassen weitere<br />

Sensoren, darunter ein Luftmassenmesser<br />

und ein Gaszähler, alle wichtigen Parameter<br />

und speichern diese digital in einer<br />

Fünf-Jahres-Historie ab.<br />

NACHRÜSTUNG UNABHÄNGIG<br />

VON BAULICHEN GEGEBEN-<br />

HEITEN<br />

Der Einbau des Endoinjectors bei Technotherm<br />

ging sehr schnell von statten, wie<br />

Schild berichtet. Dies liegt unter anderem<br />

auch daran, dass die Konstruktion eigens<br />

auf die Nachrüstung bestehender Produktionsstätten<br />

ausgelegt wurde: Die Anlage<br />

wird einfach zwischen Ofen und Endogasgenerator<br />

an die Gasleitung angeschlossen<br />

(Bild 4). „Wir müssen für die Auswahl<br />

der passenden Leistungsstufe lediglich die<br />

vorhandenen Luft- und Gasdrücke sowie<br />

die Größe der Ventile und Anschlüsse wissen“,<br />

so Roland Wirth, Geschäftsführer von<br />

Avion Europa. An den bestehenden Generatoren<br />

muss nichts verändert werden,<br />

stattdessen wird die Bauform des Injectors<br />

an die Gegebenheiten angeglichen. So ist<br />

ein separat stehendes Gerät ebenso möglich,<br />

wie ein Einbau innerhalb des Schaltschranks.<br />

Bei Technotherm wurde das System<br />

an den Generator angebaut und<br />

ersetzt neben dem Motor des Gebläses<br />

auch die Durchflussmesser.<br />

ENERGIEERSPARNIS UND<br />

CO 2 -REDUKTION<br />

Die Einsparungsmöglichkeiten haben sich<br />

seit der Inbetriebnahme im April 2012 an<br />

dem umgerüsteten Endogasgenerator<br />

bereits deutlich gezeigt: „Wenn man eine<br />

durchschnittliche Produktion zugrunde<br />

legt, sparen wir jetzt etwa 6 m³/h Erdgas.<br />

Hochgerechnet auf ein Jahr sind das 580<br />

MWh“, erklärt Schild. Grund dafür ist die<br />

Regulierung der Gasgenerierung entsprechend<br />

der Abnahmemenge. Zudem<br />

wurde durch den Umbau das maximal lieferbare<br />

Gasvolumen erhöht, so dass auf<br />

den Parallelbetrieb eines zweiten Generators<br />

verzichtet werden kann. Ein weiterer<br />

wesentlicher Vorteil für Technotherm, die<br />

nach den <strong>Umwelt</strong>- und <strong>Energie</strong>managementnormen<br />

ISO 14001 und ISO 50001<br />

zertifiziert sind, war die damit verbundene<br />

CO 2 -Reduktion. Durch die Erdgas-Einsparung<br />

werden jetzt jährlich rund 102 t CO 2<br />

vermieden. „Mit Blick auf unsere Verantwortung<br />

für die <strong>Umwelt</strong> ist das für uns ein<br />

sehr wichtiger Faktor“, so der <strong>Energie</strong>- und<br />

<strong>Umwelt</strong>beauftragte.<br />

Inzwischen hat der Betrieb bereits weitere<br />

Endoinjectoren bestellt, um auch die<br />

restlichen Generatoren noch im Herbst<br />

2012 umzurüsten. Wie groß der Bedarf an<br />

einer effizienten Alternative zum Abfackeln<br />

geworden ist, zeigt auch die gestiegene<br />

Nachfrage bei Avion Europa, wie Wirth<br />

berichtet: „Technotherm war im April das<br />

erste Unternehmen mit dieser Technologie<br />

in Deutschland. Bis September sind inzwischen<br />

acht weitere hinzugekommen.“<br />

Kontakt:<br />

AVION Europa GmbH & Co. KG<br />

Hagen<br />

Tel: 02331/ 396345-0<br />

www.avion-europe.de<br />

Härterei Technotherm GmbH & Co. KG<br />

Göppingen<br />

Tel: 07161/ 98400-0<br />

www.haerterei-technotherm.de<br />

78 gaswärme international 2012-6


AUS DER PRAXIS<br />

Innovative Infrarotheizungstechnologie mit<br />

Restwärmenutzung<br />

<strong>Energie</strong>einsparung und CO 2 -Reduktion<br />

waren die zentralen Ziele der Modernisierungsprojekte<br />

bei der AZO Firmengruppe.<br />

AZO ist ein führendes Unternehmen<br />

in der Automation von Rohstoffen<br />

und Mischerbeschickung. Die guten Erfahrungen<br />

mit dem System H.Y.B.R.I.D. von<br />

Kübler im neu gebauten Montagezentrum<br />

gaben den Ausschlag für den Einsatz der<br />

innovativen Hallenheizungstechnologie –<br />

so auch beim folgenden Sanierungsprojekt<br />

weiterer Gebäude.<br />

Das Firmengelände der AZO Gruppe in<br />

Osterburken erstreckt sich über rund<br />

60.000 m². Seit der Erschließung 1963<br />

wurde ein Gebäudekomplex nach dem<br />

anderen errichtet. Neben den Verwaltungsgebäuden<br />

und dem hochmodernen<br />

in 2006 eingeweihten Kundencenter<br />

zählen sieben Fertigungs- und Lagerhallen.<br />

2007 fiel die Entscheidung der<br />

Geschäftsführung, die älteren Gebäudestrukturen<br />

schrittweise zu modernisieren,<br />

zu erweitern oder komplett zu ersetzen,<br />

um sich für zukünftiges Firmenwachstum<br />

zu rüsten.<br />

PROJEKT 1:<br />

DER HALLENNEUBAU 2010<br />

Die Montage- und Lagerhalle von 1963<br />

war das erste Modernisierungsprojekt. Die<br />

Shedhalle wurde abgerissen und 2010<br />

durch einen Neubau ersetzt. Gleichzeitig<br />

sollten der angrenzende Silobau erweitert<br />

und die Arbeitsplätze in der Lagerhalle<br />

beheizt werden. Mit diesen Modernisierungsmaßnahmen<br />

stellte sich für AZO die<br />

Heizungsfrage: Welche Technologie kann<br />

die zeitgemäßen Anforderungen an Funktionalität,<br />

Komfort, <strong>Umwelt</strong>freundlichkeit<br />

und Effizienz für die kommenden Jahre am<br />

besten erfüllen?<br />

Die Aufgabe<br />

Zunächst wollte man auf Bewährtes setzen.<br />

Die Hallen wurden bislang zentral<br />

durch eine ölbetriebene Warmluftanlage<br />

6-2012 gaswärme international<br />

Bild 1: Im neuen Montagezentrum wurden 15 Geräte der Hochleistungs-Infrarotheizungsserie<br />

mit einer Gesamtleistung von 466 kWh eingesetzt<br />

beheizt. Andererseits sollten jedoch die<br />

hohen <strong>Energie</strong>kosten deutlich gesenkt<br />

werden. Bislang verbrannte die 900 kW<br />

starke Kesselanlage in dem Hallenkomplex<br />

rund 73.000 l Heizöl und damit rund 62.000<br />

Euro pro Jahr. Diese Kosten sollten sich<br />

deutlich reduzieren. Neben den für Produktionshallen<br />

besonders wichtigen Faktoren,<br />

wie Zuverlässigkeit und gleichmäßige<br />

Wärmeverteilung, war eine möglichst<br />

hohe <strong>Energie</strong>effizienz die Hauptanforderung.<br />

„Die Entscheidung für die neue Hallenheizung<br />

sollte für uns weit in die<br />

Zukunft reichen“, so Robert Zimmermann,<br />

geschäftsführender Gesellschafter der<br />

AZO GmbH + Co. KG. Schon früh kam deshalb<br />

eine ganz andere Technologie ins<br />

Gespräch: die Infrarotheizungssysteme<br />

von Kübler.<br />

Die Entscheidungskriterien<br />

Nach eingehender Prüfung der Alternativen,<br />

erwies sich das Infrarotheizungskonzept<br />

von Kübler als die effizienteste und<br />

wirtschaftlichste Lösung. Neben den Vorteilen<br />

dieser Technologie überzeugte vor<br />

allem der zusätzliche Effizienzgewinn<br />

durch die innovative Restwärmenutzung<br />

O.P.U.S.X. Im Juli 2010 erfolgte der Auftrag<br />

an Kübler, die insgesamt 3.851 m² umfassenden<br />

Hallenflächen neu zu beheizen<br />

(Bild 1).<br />

PROJEKT 2:<br />

HEIZUNGSMODERNISIERUNG<br />

2011<br />

Das zweite Modernisierungsprojekt startete<br />

mit der Auftragsvergabe im Juni 2011.<br />

Die Fertigungshalle C 10 aus dem Jahr<br />

1980 sollte komplett neu beheizt werden.<br />

Ein Volumen von insgesamt 6.200 m² Hallenfläche<br />

zzgl. zwei Büroräumen. Aufgrund<br />

der guten Erfahrungen mit H.Y.B.R.I.D. im<br />

Neubauprojekt wurde das Heizkonzept<br />

überhaupt nicht mehr in Frage gestellt<br />

(Bild 2).<br />

DAS HEIZUNGSSYSTEM<br />

Das Wärmesystem H.Y.B.R.I.D. von Kübler<br />

ist in jeder Komponente auf ein Maximum<br />

79


AUS DER PRAXIS<br />

Bild 2: Bei der Heizungsmodernisierung wurden Infrarotheizungssysteme mit einer<br />

Gesamtleistung von 582 kW installiert<br />

Heizzone zusammengefasst. AZO kann<br />

den Heizbedarf jetzt höchst flexibel auf<br />

unterschiedliche Nutzungen und Hallenbelegungen<br />

anpassen, z.B. in den Ferienzeiten.<br />

Ein- und Ausschaltzeiten sowie die<br />

Temperatur lassen sich für jede Zone<br />

punktgenau an den Bedarf anpassen.<br />

Bedient wird die gesamte Heizungsanlage<br />

inklusive Restwärmenutzung von jedem<br />

beliebigen PC aus, auf dem sich der Verantwortliche<br />

einloggt. „Die Qualität unseres<br />

neuen Systems ist eigentlich überall<br />

spürbar. Beim Raumklima und bei der Heizkostenabrechnung,<br />

aber auch in Bezug auf<br />

den Bedienkomfort und die Möglichkeit,<br />

die Anlage bedarfsgerecht zu steuern“,<br />

schildert Harald Zimmermann, Hauptabteilungsleiter<br />

Investitionsplanung Produktion<br />

seine Erfahrungen.<br />

an Wirkungsgrad und damit auf höchste<br />

<strong>Energie</strong>effizienz ausgelegt. Passend für die<br />

unterschiedlichen Nutzungen und Gebäudestrukturen<br />

der Hallen, wurden bei AZO<br />

fast ausschließlich Geräte der energiesparenden<br />

Hochleistungsserie OPTIMA plus<br />

eingesetzt. Sie sorgen in den Arbeits- und<br />

Lagerbereichen unabhängig von den<br />

Außentemperaturen für ein gleichmäßiges<br />

zugfreies Klima bei definierten 18° C Raumtemperatur.<br />

Mit O.P.U.S.X nutzt AZO ein zusätzliches<br />

Plus an <strong>Energie</strong>effizienz. Über eine Sammelabgasführung<br />

wird die Abwärme der<br />

Infrarotheizungssysteme einem Wärmetauschersystem<br />

(Bild 3) zugeführt und<br />

nahezu kostenlos für die Warmwasser-Heizungen<br />

im Kundencenter und in den Büroräumen<br />

genutzt. Die Heizkosten für diese<br />

Räume konnten so in den Wintermonaten<br />

um bis zu 15 % reduziert werden.<br />

Steuerung der Heizungsanlage<br />

Gesteuert wird die gesamte Heizungsanlage<br />

via PC durch das Ressourcen optimierende<br />

Steuerungssystem R.O.S.S.Y mit<br />

<strong>Energie</strong>sparmodul SmarTec sowie Park-Off-<br />

Steuerung. Das Modul SmarTec sorgt dafür,<br />

dass die Anlage außentemperaturgesteuert<br />

erst zum spätest möglichen Zeitpunkt<br />

von Nachtabsenkung auf Tagtemperatur<br />

umstellt. Das Modul Park-off schaltet bei<br />

Verschattung durch Hallenkräne automatisch<br />

die Heizungen ab. AZO spart sich so<br />

unnötigen <strong>Energie</strong>verlust. Jeweils zwei<br />

Heizgeräte OPTIMA plus wurden zu einer<br />

NACHHALTIGE LÖSUNG<br />

FÜR UMWELT UND<br />

UNTERNEHMEN<br />

Mit der neuen Heizungstechnologie<br />

konnte der CO 2 -Ausstoß deutlich gesenkt<br />

werden. Ausgehend von den Verbrauchswerten<br />

der Altanlage berechnet sich die<br />

CO 2 -Emission vor der Modernisierungsmaßnahme<br />

auf ca. 226.400 kg pro Jahr. Das<br />

System H.Y.B.R.I.D. emittiert jährlich ca.<br />

79.800 kg. Daraus ergibt sich eine jährliche<br />

Einsparung von ca. 65 %.<br />

Auch für die Mitarbeiter ist die neue<br />

Heizung ein Gewinn. „Nicht nur weil die<br />

Zugerscheinungen weggefallen sind, wir<br />

haben jetzt auch viel weniger Staubbelastung.<br />

Ganz interessant ist auch, dass der<br />

Krankenstand jetzt deutlich zurückgegangen<br />

ist. Wohl wegen der geringeren Staubbelastung“,<br />

so Betriebsleiter Hartmut<br />

Eckert. Und Robert Zimmermann fasst<br />

zusammen: „Die Investition hat sich für uns<br />

absolut gelohnt und wir würden sie jederzeit<br />

wieder vornehmen.“<br />

Bild 3: Eingebauter<br />

Wärmetauscher<br />

Kontakt:<br />

Kübler GmbH<br />

Ludwigshafen am Rhein<br />

Tel.: 0621/ 57000-62<br />

www.kuebler-hallenheizungen.de<br />

80 gaswärme international 2012-6


TECHNIK AKTUELL<br />

Schnellste und leistungsstärkste Beschichtungsanlage<br />

Die derzeit größte Inline Paint Sektion<br />

(IPS) besteht aus einer Vorbehandlungssektion<br />

(entweder für Konversionsbeschichtungen<br />

oder Passivierungsbeschichtungen),<br />

gefolgt von zwei Sektionen für<br />

die organische Beschichtung für jeweils<br />

beidseitige Primer Beschichtung und<br />

Decklackbeschichtung und ist vergleichbar<br />

mit einer Beschichtungssektion einer<br />

kontinuierlichen Farbbeschichtungsanlage,<br />

außer dass sie mit einem vorherigen<br />

Verzinkungsprozess verknüpft ist.<br />

Die Produktionsgeschwindigkeit dieser<br />

Linie entspricht der maximalen Verzinkungsprozessgeschwindigkeit<br />

von 180 m/min, mit<br />

einer Produktionskapazität von 80 t/h oder<br />

bis zu 500,000 t/a organisch beschichteten<br />

lackierten verzinkten Stahlbändern. Somit ist<br />

dies die derzeit größte Anlage für organisch<br />

beschichtete Stahlbänder, die in einer Verzinkungsanlage<br />

integriert ist.<br />

Dank der adphosNIR ® basierten Trocknungs-<br />

und Vernetzungssysteme und den<br />

eingesetzten voll dynamisch arbeitenden<br />

Beschichtungsmaschinen der Firma Globus<br />

Engineering, ist diese IPS die erste und<br />

einzige voll integrierbare „on demand“<br />

Beschichtungsanlage.<br />

Die mögliche Vernetzungszeit von 5 s<br />

bei einer maximalen Geschwindigkeit von<br />

180 m/min für die verwendeten Beschichtungen<br />

mit 25 μm Schichtstärke wurden<br />

bereits erfolgreich in Produktionsläufen<br />

mit verschiedenen Farben (weiß, rot und<br />

braun) von diversen Lackherstellern getestet.<br />

Die IPS wurde in einem “förmigen<br />

Turm“ von ca. 30 x 30 x 30 m³, inklusive<br />

sämtlicher Nebenaggregate integriert,<br />

aber ausschließlich der 3-Kammern RTO,<br />

welche auf dem Boden neben dem Tower<br />

positioniert ist.<br />

Die adphosNIR ® basierte “on demand”<br />

Inline Paint Sektion kann bei Bedarf auch<br />

horizontal in eine Verzinkungsanlage integriert<br />

werden. Aufgrund des kompakten<br />

Designs ist ein Einbau der adphosNIR ® IPS<br />

in fast alle existierenden CGLs / EGLs möglich.<br />

adphos Thermal Processing GmbH (ATP)<br />

www.adphos.de<br />

Vereinfachte SAP-Projektdisposition für alle Fachbereiche<br />

Von der Herstellung bis zur Baustelle<br />

durchlaufen maschinentechnische<br />

Anlagen wie Rohstoffwälzmühlen oder<br />

Zementwerke viele Stationen. Bestellprozesse<br />

im Anlagenbau sind daher<br />

häufig sehr komplex und fordern die<br />

Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen.<br />

Wenn die Verzahnung zwischen Produktion,<br />

Einkauf, Vertrieb und Projektplanung<br />

nicht reibungslos läuft, können<br />

fehlerhafte Lieferungen die Folge sein,<br />

die termingebundene Bauprojekte unter<br />

Umständen gravierend verzögern. Dem<br />

lässt sich mit einer einheitlichen, abteilungsübergreifenden<br />

Abwicklung aller<br />

<strong>Prozesse</strong> in SAP entgegenwirken.<br />

Intelligente Add-Ons erweitern die<br />

Projektmanagementfunktionen um<br />

wichtige Komponenten und erleichtern<br />

das Arbeiten mit einer anschaulichen<br />

Web-Oberfläche. Seit einem Jahr<br />

ergänzt auch die Loesche GmbH die<br />

Nutzung von SAP über alle Fachbereiche<br />

hinweg durch zwei zusätzliche Tools<br />

aus dem Hause Milliarum für ein übersichtliches<br />

Progress Tracking des Bestellvorgangs<br />

und eine vereinfachte Projektdisposition.<br />

Loesche GmbH<br />

www.loesche.com<br />

6-2012 gaswärme international<br />

81


TECHNIK AKTUELL<br />

Gaswarnsensoren mit Wärmetönungs- und<br />

Infrarot-Technologie<br />

Gaswarnsysteme, die auf das Messprinzip<br />

der katalytischen Verbrennung<br />

(Wärmetönung) setzen, arbeiten je nach<br />

Anwendung wesentlich effizienter und<br />

effektiver als vergleichbare Infrarot-Systeme.<br />

Auf Basis dieser Praxiserfahrung präsentieren<br />

die Gaswarn-Experten der<br />

Bieler+Lang GmbH ihre Wärmetönungssensoren.<br />

Ob Methan, Propan oder Ethanol,<br />

explosive Gase und Dämpfe brennbarer<br />

Flüssigkeiten werden sowohl mit Wärmetönungs-<br />

als auch mit Infrarot-Technologie<br />

zuverlässig aufgespürt. Bieler+Lang GmbH<br />

besitzen entsprechendes Know-how für<br />

beide Systeme und können zur entsprechenden<br />

Anwendung passende Lösungen<br />

anbieten. Dabei zeigt sich, dass Wärmetönungssensoren<br />

oder Pellistoren im Allgemeinen<br />

erheblich preisgünstiger sind.<br />

Zudem können diese eine deutlich größere<br />

Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten<br />

abdecken. Neben der höheren Wirtschaftlichkeit<br />

überzeugt somit auch der Sicherheitsaspekt.<br />

So reagieren Pellistoren<br />

viel umfassender auf brennbare<br />

Gase und Dämpfe.<br />

Der Wärmetönungssensor<br />

wird auf das<br />

Gas kalibriert, welches<br />

das geringste<br />

Messsignal<br />

erzeugt. Andere vorhandene<br />

oder entstehende<br />

Gase lösen bereits<br />

zuvor einen Alarm aus.<br />

Infrarotsysteme erkennen<br />

nur eingeschränkt<br />

brennbare Gase. So könnte ein<br />

Infrarotfühler zwar beispielsweise Methan<br />

zuverlässig erkennen, im gleichen Raum<br />

vorkommender Wasserstoff kann jedoch<br />

mit Infrarot-Messtechnik nicht detektiert<br />

werden.<br />

In den für die Warnsysteme typischen<br />

Anwendungsbereichen wie in der Petrochemie,<br />

in Blockheizkraftwerken, Lackierereien,<br />

Druckereien, Stahlwerken oder an<br />

Gastankstellen ist es häufig möglich, dass<br />

mehrere explosive<br />

Gase oder Dämpfe<br />

vorkommen. Hier ist<br />

der Pellistor daher<br />

klar im Vorteil.<br />

Der ExDetector<br />

HC 100 zeigt<br />

sich beispielsweise<br />

als günstiger Allrounder,<br />

um Kohlenwasserstoffen<br />

aufzuspüren. Der<br />

vielseitig einsetzbare<br />

Messfühler eignet sich<br />

für Ex-Zone 1. Auch in<br />

Gesamtsicherheitssystemen, die<br />

nach Sicherheits-Integritätslevel (SIL) 1 eingestuft<br />

sind, ist HC 100 im Einsatz. Anwender<br />

loben neben der hohen Zuverlässigkeit<br />

vor allem den geringen Wartungsaufwand<br />

dieses Systems.<br />

Bieler+Lang GmbH<br />

www.bieler-lang.de<br />

Gebläsebrennerserie PBG für Europa<br />

Mit der Einführung einer neuen Gebläsebrennerserie<br />

erweitert Elster-Kromschröder<br />

sein Brennersortiment für den<br />

europäischen Markt. Erstmalig bietet Elster<br />

einen vormontierten Brenner mit angebautem<br />

Gebläse, Gassicherheits- und<br />

-regelstrecke sowie Feuerungsautomat.<br />

Im Rahmen der Brennerserie PBG sind<br />

insgesamt sieben Brennergrößen verfügbar,<br />

welche ein Leistungsspektrum von<br />

70 kW bis 1.100 kW abdecken. Konzipiert<br />

für industrielle Anwendungen, können die<br />

verschiedenen Brenner beispielsweise bei<br />

der Trocknung, der Warmlufterzeugung,<br />

der Abluftreinigung oder der Prozessgaserwärmung<br />

eingesetzt werden.<br />

Den individuellen Anforderungen der<br />

Industrie wird die Serie PBG mit zwei verschiedenen<br />

Regelungsmechanismen<br />

gerecht, die für sämtliche Brennergrößen<br />

verfügbar sind. Eine optimale Wärmenutzung<br />

des verwendeten Brennstoffes wird<br />

mittels der Gleichdruckregelung realisiert.<br />

Hierbei werden die Brenner über den kompletten<br />

Regelbereich mit einem nahestöchiometrischen<br />

Gas-Luft-Verhältnis betrieben.<br />

Durch eine Regelung nur der Gasmenge<br />

bei konstanter Luftmenge ist es<br />

alternativ möglich, sehr hohe thermische<br />

Regelbereiche und eine exakte Regelung<br />

im Niedertemperaturbereich zu erreichen.<br />

Die Ausrüstung des PBG ist speziell auf<br />

den europäischen Markt zugeschnitten<br />

und entspricht den Anforderungen der<br />

EN 746-2 für Thermoprozessanlagen. Im<br />

Lieferumfang enthalten sind der Brenner<br />

mit angebautem Ventilator, Luftdruckwächter<br />

DG und Luftklappe, die passende<br />

Gasregel- und Sicherheitsstrecke basierend<br />

auf der bewährten valvario-Ventilbaureihe<br />

sowie eine Brennersteuerung BCU<br />

370 für Gebläsebrenner. Die Brennereinheit<br />

ist komplett vorverkabelt und es wird nur<br />

eine einzige zentrale Spannungsversorgung<br />

benötigt, um sämtliche Komponenten<br />

zu versorgen.<br />

Das Gesamtpaket ermöglicht die Installation<br />

und Inbetriebnahme eines funktionstüchtigen<br />

Brennersystems bei minimalem<br />

Aufwand. Lediglich die Spannungsversorgung,<br />

die Regelsignale der Anlage<br />

und die Gasversorgung müssen noch an<br />

das Brennersystem angeschlossen werden,<br />

und schon sind die Brenner einsatzbereit.<br />

Elster GmbH<br />

www.kromschroeder.de<br />

82 gaswärme international 2012-6


TECHNIK AKTUELL<br />

Datenlogger zum Auswerten von Beschichtungsprozessen<br />

Oven Tracker XL2 von DATAPAQ, Hersteller<br />

von Temperaturprofilen, zeigt<br />

direkt am Ofenausgang auf einen Blick den<br />

Erfolg oder Misserfolg industrieller<br />

Beschichtungsverfahren an. Grüne und<br />

rote LEDs signalisieren, ob programmierte<br />

Prozesskriterien eingehalten wurden. Diese<br />

unmittelbare Qualitätsbewertung erlaubt<br />

es Anwendern, etwaige Probleme frühzeitig<br />

zu identifizieren und zu beheben und<br />

somit die Produktivität zu verbessern und<br />

die Kosten zu reduzieren. Dass die Datenlogger<br />

bis zu zehn aufeinanderfolgende<br />

Profilaufzeichnungen durchführen, ohne<br />

dass die Daten einzeln ausgelesen werden,<br />

spart Zeit und Aufwand bei vollständiger<br />

Transparenz für Qualitätssicherung und<br />

Dokumentation.<br />

Der innovative zweiteilige Datenlogger<br />

besteht aus einem 6- oder 8-kanaligen<br />

Messwertwandler, der über ein Schnittstellenmodul<br />

bis zu 16 Thermoelemente vom<br />

Typ K kontaktiert, und einem abnehmbaren<br />

MemoryPaq-Modul. Letzteres kann<br />

nicht nur komplette Temperaturprofile<br />

erstellen, sondern auch den Härtungsindex,<br />

den Zeitpunkt bei Erreichen einer Zieltemperatur<br />

oder die Höchsttemperatur<br />

überwachen sowie deren Übereinstimmung<br />

mit den Vorgaben über eine grüne<br />

oder rote LED anzeigen. Der Härtungsindex<br />

(oder „DATAPAQ-Wert“), den DATAPAQ<br />

basierend auf langjähriger praktischer<br />

Erfahrung entwickelt hat, ist ein eindeutiger<br />

Maßstab für die Oberflächengüte, die<br />

von verschiedensten Faktoren wie Schichtdicke,<br />

Wärmeleitfähigkeit, Ofenposition<br />

und Prozessgeschwindigkeit abhängt.<br />

Mit den Software-Paketen Insight Professional<br />

und Insight Basic können alle<br />

Nutzer vom technischen Experten bis zum<br />

Anlagenbediener Härtungsprozesse<br />

bewerten und kontrollieren und einen zertifizierten<br />

Profilreport (Qualicoat, ISO9000,<br />

CQI-12) erstellen. DATAPAQ bietet ein breites<br />

Programm an Hitzeschutzbehältern für<br />

vielfältigste Anwendungen in allen Branchen.<br />

Der XL2-Standardbehälter wurde<br />

speziell für Lackierprozesse in der Automobilindustrie<br />

entwickelt. Die patentierte silikonfreie<br />

Konstruktion verhindert Verunreinigungen<br />

sowie Lackierfehler und unterstützt<br />

die Umsetzung der geforderten<br />

hohen Qualität. Das XL2-System enthält<br />

außerdem eine umfassende Auswahl an<br />

Thermoelementen für alle <strong>Prozesse</strong> und<br />

Produkte. So lässt sich die Karosserietemperatur<br />

selbst an schwer zugänglichen<br />

Stellen komfortabel messen. Für <strong>Prozesse</strong><br />

mit höheren Temperaturen bietet DATA-<br />

PAQ glasfaser- und mineralisolierte<br />

Kabeloptionen.<br />

DATAPAQ<br />

www.datapaq.com<br />

Druckerhöhungssysteme für die Kunststoffindustrie<br />

Das weltweit aktive Gase- und Engineering-Unternehmen<br />

Linde Group<br />

kooperiert seit Jahren erfolgreich mit der<br />

MAXIMATOR GmbH. Das mittelständische<br />

Unternehmen mit Sitz in Nordhausen<br />

(Thüringen) ist ein spezialisierter Lieferant<br />

in der Hochdruck- und Prüftechnik, Hydraulik<br />

und Pneumatik. Ein Schwerpunkt der<br />

gemeinsamen Entwicklungsarbeit mit<br />

Linde liegt dabei in Hochdruck-Anwendungen<br />

für die Kunststoff verarbeitende<br />

Industrie.<br />

Beide Firmen zeigen ein neuartiges Verfahren<br />

der Gas-Innendruck-Technik mit<br />

Kohlendioxid (CO 2 ). Geht es um das Formen<br />

von Kunststoff-Hohlteilen im Spritzgussverfahren,<br />

hat sich Stickstoff (N 2 ) als<br />

Druckmedium vielfach bewährt. Doch<br />

eröffnet der Einsatz von Kohlendioxid ganz<br />

neue Perspektiven: So lässt sich die höhere<br />

Kühlwirkung von CO 2 zur Innenkühlung<br />

des Kunststoff-Hohlkörpers nutzen,<br />

wodurch die Zykluszeiten um bis zu 30 %<br />

reduziert werden können.<br />

Auch die aktuelle Produktreihe<br />

PRESUSTM von Linde, die verschiedene<br />

Druckerhöhungssysteme für die Kunststoffindustrie<br />

umfasst und von MAXIMA-<br />

TOR für Linde gebaut wird, reagiert auf<br />

diesen Trend: So stehen anwendungsspezifische<br />

Modelle sowohl für die Nutzung<br />

von CO 2 als auch von N 2 zur Verfügung.<br />

Unabhängig vom eingesetzten Gas zeichnet<br />

sich die gesamte Gerätefamilie durch<br />

eine hohe Zuverlässigkeit und <strong>Energie</strong>effizienz<br />

aus. Die Installation ist einfach und<br />

kostengünstig.<br />

Linde AG<br />

www.linde-gas.de<br />

6-2012 gaswärme international<br />

83


TECHNIK AKTUELL<br />

Effizienter Wärmeleitfähigkeits-Analysator<br />

Gaslieferanten garantieren dem Abnehmer<br />

lediglich den Heizwert des Gases<br />

– und diesen meist auch nur als Mittelwert.<br />

Das Verhältnis der vier Erdgas-Hauptkomponenten<br />

Methan, Kohlenwasserstoffe,<br />

Kohlendioxid und Stickstoff ändert sich<br />

geringfügig, aber dauernd. Dies verursacht<br />

drastische Folgen für den Erdgasverbrauch,<br />

sofern keine effiziente Steuerung<br />

gegeben ist. Für die optimale Brennersteuerung<br />

werden der Dichte-korrigierte Heizwert<br />

(Wobbezahl), sowie der ebenfalls<br />

Dichte-korrigierte stöchiometrische Luftbedarf<br />

in Echtzeit benötigt. AMS bietet mit<br />

dem FT-TC 1100 Analysator eine Lösung,<br />

die sich sehr schnell amortisiert.<br />

Üblicherweise werden die Temperatur<br />

im Ofenraum sowie der O 2 -Gehalt, gelegentlich<br />

auch der CO-Gehalt im Abgas<br />

gemessen. Die gewonnenen Messdaten<br />

sind jedoch das Resultat einer bereits<br />

erfolgten Verbrennung, so dass immer nur<br />

ein „Nachjustieren“ möglich ist. Viel wirksamer<br />

und CO 2 -Emissionen sparender ist<br />

eine schnelle „exante“ Regelung der Feuerung,<br />

also die sofortige Anpassung an die<br />

tatsächlich gegebene Gaszusammensetzung.<br />

Der Wärmeleitfähigkeits-Analysator<br />

FT-TC 1100 mit thermischer Modulation<br />

und Fourier-Transformation des Sensor-<br />

Signals charakterisiert Erdgas ganz einfach<br />

schnell. Das Gerät erfasst mit Luftbedarf,<br />

spezifischer Dichte und Wobbezahl die<br />

wichtigsten Größen für eine schnelle Brennersteuerung,<br />

um auch geringe Schwankungen<br />

der Gasqualität sofort ausgleichen<br />

zu können.<br />

Die klassische Messung der Wärmeleitfähigkeit<br />

von Gasen ist beschränkt auf<br />

binäre Gase. Das Messprinzip der temperaturmodulierten<br />

Wärmeleitfähigkeitsmessung<br />

mit Fourier-Transformation des Sensor-Signals<br />

erlaubt dagegen die gleichzeitige<br />

Messung von drei und vier Gaskomponenten.<br />

Diese neue Form der Wärmeleitfähigkeitsmessung<br />

konnte erst seit<br />

Verfügbarkeit miniaturisierter Sensoren mit<br />

extrem geringer thermischer Masse realisiert<br />

werden. Der Wärmeleitfähigkeits-Analysator<br />

FT-TC 1100 ist standardmäßig in<br />

einem Wandaufbaugehäuse der Schutzklasse<br />

IP 65 eingebaut. Die Bedienung für<br />

Kalibrierung und Wartung ist menügesteuert.<br />

Die Inbetriebnahme und Grundkalibrierung<br />

erfolgt über Software und PC, eine<br />

Nachkalibrierung ist bei optionalen Analogausgängen<br />

auch über die Gerätetastatur<br />

möglich. Integrierbare Automatisierungskomponenten<br />

wie die zeitgesteuerte Kalibrierung<br />

ermöglichen eine Fernüberwachung<br />

des Wärmeleitfähigkeits-Analysators<br />

FT-TC 1100 aus der Leitwarte. Geräteausführungen<br />

für Einsatz in Ex-Zone 1,<br />

ATEX 2G sind lieferbar.<br />

AMS Analysen-, Mess- und Systemtechnik<br />

GmbH<br />

www.ams-dielheim.com<br />

4. Praxisseminar<br />

Effiziente<br />

BrEnnErtEchnIk<br />

für Industrieöfen<br />

Termin:<br />

• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />

Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 23.04.2013<br />

Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 24.04.2013<br />

Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel Essen,<br />

www.atlantic-hotels.de<br />

powered by<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />

gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />

und Industrieöfen<br />

Veranstalter<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.gwi-brennertechnik.de


TECHNIK AKTUELL<br />

Dosieröfen ohne Temperaturschwankungen<br />

Mit nur 8,1 kWh pro Betriebsstunde verbrauchen<br />

Westomat-Dosieröfen der<br />

Baugröße 1200 SL nur etwa ein Drittel der<br />

<strong>Energie</strong> konventioneller Warmhalteöfen<br />

mit automatischem Gießlöffel. In einem<br />

fünftägigen Testzyklus unter realen Gießereibedingungen<br />

wies StrikoWestofen<br />

außerdem die Effizienz bei der Verwertung<br />

des Einsatzmaterials nach. Das geschlossene<br />

Ofensystem erreicht Metallverluste<br />

von nur 0,06 % und übertrifft damit einen<br />

konventionellen Schöpflöffel um den Faktor<br />

fünf. Auch die Qualität der Schmelze<br />

konnte gegenüber dem Gießlöffel nachhaltig<br />

verbessert werden: Denn im Vergießprozess<br />

mit dem Gießlöffel gelangen<br />

häufig Oxide von der Badoberfläche in die<br />

Schmelze. Dies senkt die Metallqualität<br />

und erhöht die Ausschussrate.<br />

Der Eintrag von Oxiden in den Gießprozess<br />

ist bei unseren Westomat-Dosieröfen<br />

nahezu ausgeschlossen, da die Schmelze<br />

unterhalb des Badspiegels entnommen<br />

und zugeführt wird. Außerdem halten<br />

Westomat-Dosieröfen die Badtemperatur<br />

mit Abweichungen vom Sollwert um<br />

maximal 2 °C konstant.<br />

Neben den niedrigeren <strong>Energie</strong>kosten<br />

zeichnen sich Dosiersysteme vom Typ<br />

Westomat auch im täglichen Gebrauch<br />

durch ihre deutlich niedrigeren Wartungsund<br />

Instandhaltungskosten aus. Der Gießprozess<br />

muss während der Befüllung nicht<br />

unterbrochen werden, sondern kann<br />

ungehindert weiterlaufen. Ein Westomat-<br />

Dosierofen spielt die etwas höheren Investitionskosten<br />

– im Vergleich zu Löffelsystemen<br />

– bereits im zweiten Betriebsjahr wieder<br />

ein.<br />

StrikoWestofen Group<br />

www.strikowestofen.com<br />

Neues Hauptstellendruckreglerset für Acetylen<br />

Zur Druckminderung bei Acetylen-<br />

Anwendungen in thermischen <strong>Prozesse</strong>n<br />

oder dem autogenen Schweißen<br />

und Schneiden bietet Witt-Gasetechnik<br />

jetzt ein Sicherheitsset für höchste Anforderungen<br />

an.<br />

Das neue Hauptstellendruckreglerset<br />

eignet sich für Durchflussleistungen von<br />

30 bis 150 m 3 /h und Eingangsdrücke bis<br />

25 bar. Der Arbeitsdruck kann von 0 bis<br />

1,5 bar reguliert werden. Zentrales Bauteil<br />

der Komplettlösung ist der ADR 150. Dieser<br />

leistungsstarke Hauptstellendruckregler<br />

wird kombiniert mit der Schnellschlusseinrichtung<br />

HDS 17 und Kugelhahn im<br />

Gaseingang, der Sicherungsgruppe 645<br />

mit parallel geschalteten Sicherheitseinrichtungen<br />

im Gasausgang sowie<br />

Anschlussteilen. Die einzelnen Komponenten<br />

sind perfekt aufeinander abgestimmt<br />

und erfüllen laut Hersteller alle<br />

relevanten Standards und Normen, z.B.<br />

TRAC und DIN EN ISO 14114. Das kompakte<br />

Set wird einbaufertig geliefert.<br />

Schon bei geringen Durchflussmengen<br />

bietet die Witt-Lösungt<br />

eine hohe Kosteneffizienz, da durch<br />

das sehr niedrige Druckgefälle Flaschenbatterien<br />

und Bündelanlagen<br />

bestmöglich geleert werden. Seine<br />

besonderen Stärken kommen insbesondere<br />

bei Qualitätsanwendungen<br />

mit hoher Durchflussleistung zum Tragen.<br />

Denn der Domdruckregler zur Reduzierung<br />

von Hoch- auf Mitteldruck ist<br />

nach Werksangaben der weltweit einzige,<br />

der bis zu 150 m³/h Acetylendurchsatz<br />

mit höchster Druckkonstanz schafft.<br />

Im ADR 150 enthalten sind neben dem<br />

Domdruckregler bereits der Steuerdruckregler<br />

sowie ein Abblaseventil zum<br />

Schutz gegen Überdruck. Alternativ zum<br />

Domdruckregler, der den Leitungsdruck<br />

mittels eines Steuergaspolsters regelt, ist<br />

auch eine federbelastete Version erhältlich.<br />

Die Sicherungsgruppe 645 im Gasausgang<br />

bietet Schutz gegen Flammenrückschlag,<br />

Nachbrand sowie die Bildung<br />

zündfähiger Gemische durch Gasrücktritt.<br />

In dem Bauteil sind zwei bis vier einzelne<br />

WITT-Sicherheitseinrichtungen parallel<br />

geschaltet. Mit ihrer Flammensperre aus<br />

gesintertem Chrom-Nickel-Stahl löschen<br />

sie gefährliche Flammenrückschläge. Die<br />

ebenfalls enthaltene temperaturgesteuerte<br />

Nachströmsperre bekämpft Flammenrückbrände.<br />

Zum verlässlichen<br />

Schutz gegen Acetylenzerfall ergänzt im<br />

Gaseingang die Schnellschlusseinrichtung<br />

HDS 17 das Set.<br />

WITT-Gasetechnik GmbH & Co. KG<br />

www.wittgas.com<br />

6-2012 gaswärme international<br />

85


TECHNIK AKTUELL<br />

Neue Gesichts- und Gehörschutzkombination<br />

für die Industrie<br />

Leicht, robust und multifunktionell einsetzbar<br />

– die neue 3M Gesicht- und<br />

Gehörschutzkombination G500 ist der<br />

optimale Schutz für Arbeiten in anspruchsvollen<br />

Einsatzbereichen. Dank spezieller<br />

Gestaltungsmerkmale lässt sie sich ganz<br />

einfach mit anderen 3M Arbeitsschutzprodukten<br />

kombinieren.<br />

Das 3M Multisystem G500 für die Industrie<br />

verbindet hohen Schutz mit einem<br />

weiten Sichtfeld und einem hohen Tragekomfort.<br />

Es besteht aus einer robusten<br />

Kopfhalterung, einem klaren PC-Visier und<br />

dem 3M Peltor Optime I Kapselgehörschützer.<br />

Alternativ kann es auch mit anderen<br />

3M Arbeitsschutzlösungen kombiniert<br />

werden. Ob integrierte Schutzbrille, grünes<br />

PC-Visier, aktivem oder passivem Gehörschutz<br />

– die Kopfhalterung bietet zahlreiche<br />

Kombinationsmöglichkeiten.<br />

Die Kopfhalterung ist über eine Präzisionsratsche<br />

individuell einstellbar. Diese<br />

besteht aus thermoplastischem<br />

Elastomer und bietet<br />

so optimale Griffigkeit. Das<br />

ergonomisch gestaltete<br />

Nackenpolster garantiert<br />

bestmöglichen Komfort<br />

auch bei längerem Tragen.<br />

Zusätzlich lässt sich die<br />

Kopfhalterung in der Höhe<br />

verstellen und in acht Stufen<br />

auf die jeweilige Kopfgröße<br />

anpassen.<br />

Die robuste Frontplatte<br />

bietet sicheren Schutz vor<br />

frontalen und seitlichen Stößen.<br />

Belüftungsschlitze verhindern zudem,<br />

dass sich die Hitze darunter staut. Darüber<br />

hinaus zeichnet sich die gesamte Kombination<br />

durch eine lange Haltbarkeit aus.<br />

Dank der Reduzierung flexibler Materialien<br />

verringert sich die Gefahr einer Verformung<br />

und die Lebensdauer des Produktes<br />

steigt. Gleichzeitig<br />

wird eine optimale<br />

Schalldämmung beim Tragen<br />

in Kombination mit Kapselgehörschützern<br />

gewährleistet.<br />

3M<br />

www.3m.de<br />

Neue Durchflussmesser für Druckluft und Gase<br />

Nur die exakte Kenntnis der Druckluft<br />

und Prozessgaskosten erlaubt das Aufspüren<br />

von Sparpotential. Die neuen Thermischen<br />

Durchflussmesser von E+E Elektronik<br />

erfassen unabhängig von Druck und<br />

Temperatur den Massenstrom oder Normvolumenstrom<br />

im Versorgungsnetz und<br />

dies mit größter Genauigkeit. Gemessen<br />

werden kann z.B. der Verbrauch von Druckluft,<br />

Stickstoff, Helium, CO 2 oder Sauerstoff.<br />

Die Durchflussmesser EE771, EE772 und<br />

EE776 ermöglichen eine punktgenaue<br />

Auswertung im gesamten Leitungsnetz<br />

vom Kompressor bis zum Endverbraucher.<br />

Selbst kleinste Volumenströme werden<br />

genau erfasst - eine Voraussetzung für die<br />

exakte Abrechnung von Verbräuchen oder<br />

für das Auffinden von Leckagen. Gemessen<br />

werden kann dabei in Rohrleitungen<br />

von DN15 (1/2“) bis DN300 (12“) und einem<br />

Betriebsdruck bis 16 bzw. 40 bar.<br />

Auf die einfache, kostengünstige und<br />

vor allem sichere Montage der Durchflussmesser<br />

wurde bei der Entwicklung besonders<br />

geachtet. Der patentierte Rückschlagschutz<br />

des EE776 setzt dabei neue Maßstäbe<br />

in punkto Sicherheit. Die Wechselarmatur<br />

des EE772 und die Kugelhahn-Messarmatur<br />

des EE771 sorgen dafür, dass die<br />

Durchflussmesser im Betriebszustand sehr<br />

rasch Ein- und Ausgebaut werden können.<br />

Das ist ein nützliches Feature für die periodische<br />

Qualitätskontrolle und Kalibration.<br />

Bei Rohrleitungen ab DN40 (1 ½“) ist das<br />

sogar ohne Unterbrechung der Strömung<br />

in der Versorgungsleitung möglich.<br />

Die perfekte Anpassung des Durchflussmessers<br />

an seine Messaufgabe kann vom<br />

Kunden mit der im Lieferumfang enthaltenen<br />

Konfigurationssoftware einfach durchgeführt<br />

werden. Zur Ausgabe der Messwerte<br />

stehen zwei Signalausgänge zur Verfügung.<br />

Je nach Anwendung können diese<br />

als Analogausgang (Strom oder Spannung),<br />

als Schaltausgang oder als Impulsausgang<br />

zur Verbrauchsmessung konfiguriert werden.<br />

Optional sind die Durchflussmesser<br />

auch mit einem integrierten Busausgang,<br />

M-Bus oder Modbus RTU, erhältlich.<br />

E+E Elektronik GmbH<br />

www.epluse.com<br />

86 gaswärme international 2012-6


TECHNIK AKTUELL<br />

Konfigurierbare Infrarot-Kamera-Plattform für thermische<br />

Anwendungen<br />

LumaSense Technologies, Inc. hat eine<br />

neue Linie von konfigurierbaren Wärmebildkameras<br />

speziell für den Einsatz in<br />

rauen Umgebungen konzipiert. Die MC320<br />

Linie zeichnet sich durch eine einzigartig<br />

konfigurierte Optik und hochwertige<br />

Detektoren aus, die es ermöglichen, die<br />

Kameras an spezifische Infrarot Wellenlängen<br />

anzupassen, um eine optimale Leistung<br />

für die jeweilige Anwendung zu<br />

erzielen. Aufgrund dieser Flexibilität stellt<br />

die MC320-Plattform eine kostengünstige<br />

Lösung für eine breite Palette von Applikationen<br />

dar, einschließlich Prozesskontrolle<br />

und -optimierung, vorbeugende Wartung<br />

sowie der thermischen Überwachung von<br />

Kesselanlagen.<br />

Die sinnvolle Verknüpfung eines integrierten<br />

Ansatzes von Kamera-Design, Optik<br />

und Detektoren mit umfassender Software<br />

ermöglicht LumaSense eine Vielzahl<br />

von schlüsselfertigen Lösungen anzubieten,<br />

für Kunden in unterschiedlichen<br />

Branchen wie <strong>Energie</strong>,<br />

Stahl, Glas,<br />

Raffinerien und<br />

anderen.<br />

Die MC320-<br />

Plattform nutzt<br />

speziell abgestimmte<br />

VO x<br />

Detektoren, für<br />

applikations-spezifische<br />

Wellenlängenund<br />

Temperaturbereiche. Jedes Modell ist<br />

optimiert, um in den anspruchsvollsten<br />

industriellen Anwendungen die beste<br />

Empfindlichkeit und Bildqualität in dieser<br />

Preisklasse zu erzielen.<br />

Darüber hinaus ist LumaSense in der<br />

Lage, ein effizientes Temperaturüberwachungssystem<br />

aufzubauen.<br />

Durch die Kombination<br />

von MC320<br />

Wärmebildkameras<br />

mit Impac-Pyrometern<br />

in Verbindung<br />

mit maßgeschneiderter<br />

Software stellt<br />

dieses System eine geeignete<br />

Lösung für viele Prozessapplikationen<br />

dar, speziell bei der Herstellung und<br />

Verarbeitung von Metallen.<br />

LumaSense Technologies GmbH<br />

www.lumasenseinc.com<br />

Verkürzte Totzonen für den Zylindereinbau<br />

Nach der Einführung der neuen Serie<br />

ONP1-A mit Profilgehäuse und der<br />

Ausweitung der ONDA-Technologie auf die<br />

Serie MK4-A, setzt Gefran die patentierte<br />

Technologie nun auch bei den Wegaufnehmern<br />

in Stabbauform ein. Die magnetostriktiven<br />

Wegsensoren für den Zylindereinbau<br />

werden dabei deutlich verbessert.<br />

Die revolutionäre Optimierung der<br />

Stabbauformsensoren besteht in der<br />

Reduzierung der Totzonen: Der Sensor IK4<br />

hat identische Abmessungen und ist daher<br />

kompatibel mit der Vorgängerserie. Dies<br />

erleichtert den Austausch im Ersatzteilfall.<br />

Gleichzeitig ist die Totzone im Endbereich<br />

um 8,5 mm kürzer als beim Vorgängermodell.<br />

Zusätzlich ist ab sofort ein neuer Sensor<br />

mit verkürztem Totzonenbereich lieferbar,<br />

der SK4. Das Modell SK4 hat um 25 mm<br />

reduzierte Totzonen und gestattet dem<br />

Zylinderhersteller mehr Flexibilität bei der<br />

Montage.<br />

Die auf der Technologie ONDA basierten<br />

Serien IK4-A und SK4-A mit ihren richtungsweisenden<br />

Leistungsmerkmalen<br />

zeichnen sich auch durch einige exklusive<br />

mechanische Lösungen aus, wie z.B. den<br />

frei drehbaren Anschlusskopf, dank dem<br />

der Stecker entsprechend der Sensor-Montage<br />

optimal positioniert werden kann.<br />

Das unveränderte Gehäuse mit Schutzart<br />

IP67 des Wegaufnehmers bietet nun<br />

bei beiden Serien mehr Anschlussmöglichkeiten:<br />

Steckverbinder DIN 45322 6-polig,<br />

DIN 45326 8-polig, M12 5-polig oder<br />

8-polig sowie Kabelausgang mit PVC- oder<br />

PUR-Kabel verschiedener Längen.<br />

Auch die Genauigkeit garantiert das<br />

höchste Leistungsniveau: Ein maximaler<br />

Linearitätsfehler von ±0,02 % der Gesamtlänge<br />

und die absolute Wiederholbarkeit<br />

in der Größenordnung von einem hundertstel<br />

Millimeter garantieren die stets<br />

zuverlässige und hochgenaue Erfassung<br />

der Position. Alle Schnittstellen und Optionen<br />

sind für den gesamten Wegbereich<br />

von 50 bis 4.000 mm der Serie IK4-A bzw.<br />

von 50 bis 1.000 mm der Serie SK4-A erhältlich.<br />

Dank dieser Leistungsmerkmale sind<br />

die Serien IK4-A ONDA und SK4-A ONDA<br />

die ideale Lösung für die industriellen<br />

Anwendungen, die den Einbau des Wegaufnehmers<br />

in den Zylinder erfordern und<br />

zwar insbesondere bei beengten Platzverhältnissen:<br />

vom Spritzgießen von Kunststoff<br />

und Gummi über die Bearbeitung<br />

von Metallen und anderen Werkstoffen bis<br />

zu den aufwendigeren Anwendungen im<br />

Bereich der Hebe- und Fördertechnik.<br />

GEFRAN Deutschland GmbH<br />

www.gefran.com<br />

6-2012 gaswärme international<br />

87


INSERENTENVERZEICHNIS 6-2012<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Firma<br />

Seite<br />

Firma<br />

Seite<br />

56. <strong>International</strong>es Feuerfest-Kolloquium 2013,<br />

Aachen 23<br />

Eclipse Inc., Rockford, USA<br />

Elster GmbH, Osnabrück 5<br />

ITPS 2013, Düsseldorf<br />

Titelseite<br />

4. Umschlagseite<br />

Sirona Dental Systems GmbH‚ Bensheim Stellenanzeige 17<br />

WS Wärmeprozesstechnik GmbH, Renningen 40<br />

Marktübersicht 89 – 111<br />

LOI Thermprocess GmbH, Essen 13<br />

runkel GmbH & Co. KG, Wuppertal 19<br />

Schlager Industrieofenbau GmbH, Hagen 9<br />

Beilage:<br />

Jahres-Wandkalender 2013<br />

IHR KONTAKT ZU DEM TEAM DER<br />

<strong>GASWÄRME</strong> INTERNATIONAL!<br />

Chefredaktion:<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />

Telefon: +49 201 82002 12<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro:<br />

Annamaria Frömgen<br />

Telefon: +49 201 82002 91<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Jutta Zierold<br />

Telefon: +49 201 82002 22<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Martina Mittermayer<br />

Telefon: +49 89 2035366 16<br />

Telefax: +49 89 2035366 66<br />

E-Mail: mittermayer@di-verlag.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Silvija Subasic<br />

Telefon: +49 201 82002 15<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

88 gaswärme international 2012-3


Marktübersicht<br />

Einkaufsberater Thermoprozesstechnik<br />

2012<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle<br />

Wärmebehandlungsverfahren .................................................................................................................90<br />

II.<br />

III.<br />

IV.<br />

Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />

Betriebs- und Hilfsstoffe ...................................................................................................................................96<br />

Beratung, Planung,<br />

Dienstleistungen, Engineering ..............................................................................................................109<br />

Fachverbände, Hochschulen,<br />

Institute und Organisationen ...................................................................................................................110<br />

V. Messegesellschaften,<br />

Aus- und Weiterbildung .................................................................................................................................111<br />

Kontakt:<br />

Jutta Zierold<br />

Telefon: +49 201 82002 22<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

www.gaswaerme-markt.de


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

thermische Gewinnung<br />

(erzeugen)<br />

Wärmen<br />

schmelzen, Gießen<br />

Pulvermetallurgie<br />

90 gaswärme international 2012-6


6-2012 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmebehandlung<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

6-2012 gaswärme international<br />

91


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmebehandlung<br />

92 gaswärme international 2012-6


6-2012 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

6-2012 gaswärme international<br />

93


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmebehandlung<br />

abkühlen und abschrecken<br />

Wärmerückgewinnung<br />

94 gaswärme international 2012-6


6-2012 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

reinigen und trocknen<br />

energieeffizienz<br />

Fügen<br />

Modernisierung von<br />

Wärmebehandlungsanlagen<br />

recyceln<br />

6-2012 gaswärme international<br />

95


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

abschreckeinrichtungen<br />

Gasrohrleitungen /<br />

rohr-Durchführungen<br />

Gas-infrarot-strahler<br />

industriebrenner<br />

armaturen<br />

Förder- und<br />

antriebstechnik<br />

96 gaswärme international 2012-6


6-2012 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung<br />

von Gaswärme <strong>International</strong><br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

6-2012 gaswärme international<br />

97


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

industriebrenner<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung<br />

von Gaswärme <strong>International</strong><br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

98 gaswärme international 2012-6


6-2012 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

6-2012 gaswärme international<br />

99


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

industriebrenner<br />

brenner-Zubehör<br />

100 gaswärme international 2012-6


4. Praxisseminar<br />

Effiziente<br />

BrEnnErtEcHnIk<br />

für Industrieöfen<br />

22.- 24. April 2013, Atlantic Congress Hotel Essen • www.gwi-brennertechnik.de<br />

powered by<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Wann und Wo?<br />

Vorkurs<br />

Themenblock<br />

1<br />

Themenblock<br />

2<br />

Themenblock<br />

3<br />

Themenblock<br />

4<br />

Themenblock<br />

5<br />

Workshop<br />

1<br />

Workshop<br />

2<br />

Grundlagenseminar (22. April)<br />

• Einführung in die Verbrennungstechnik, Teil 1<br />

• Grundlagen der Verbrennungstechnik, Teil 2<br />

• GWI-Arbeitsblätter in der Anwendung<br />

Hauptseminar (23. bis 24. April)<br />

Einführung<br />

• Einführung in die politische Relevanz der Brennertechnik<br />

Brennertechniken für Industrieöfen<br />

• Neue Brennertechnik mit innovativer Luftvorwärmung<br />

• Neue low-NOx-Lösungen für Hochgeschwindigkeitsbrenner<br />

• Status der OxyFuel-Verbrennung für Industrieöfen<br />

Forschung und Entwicklung<br />

• Hitzebeständig bis 1.250 °C - Entwicklung neuer metallischer Werkstoffe<br />

• Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen auf industrielle<br />

Thermoprozessanlagen<br />

Betriebserfahrungen mit gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />

• Energetische und betriebliche Besonderheiten von Batchprozessen,<br />

am Beispiel zweier Herdwagenöfen<br />

• Erfahrungen bei der Umstellung von Kaltluftbrennern auf<br />

Regenerativbefeuerung am Beispiel eines Aluminiumschmelzofens<br />

Sicherheit und Normung<br />

• Sicherer Betrieb von Thermoprozessanlagen – Verpflichtungen und Maßnahmen<br />

zur Gewährleistung und zum Erhalt der Betriebssicherheit über die Nutzungsdauer<br />

• Aktuelle Entwicklungen im Normungsumfeld der ISO/TC 244 und ErP<br />

<strong>Energie</strong>management und <strong>Energie</strong>effizienz<br />

Moderation Dr.-Ing Rolf Albus // Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner<br />

• Effiziente <strong>Energie</strong>managementsysteme – Wie komme ich da hin?<br />

• Brennereffizienz beginnt beim Industrieofen<br />

Feuerfestmaterialien - Möglichkeiten und Grenzen<br />

Moderation: Herr Dr. Thorsten Tonnesen, GHI, RWTH Aachen<br />

• Feuerfestmaterialien, Teil 1<br />

• Feuerfestmaterialien, Teil 2<br />

MIT REFERENTEN VON: WS Wärmeprozesstechnik GmbH, Elster GmbH, Linde Gas,<br />

BLOOM Engineering GmbH, Eclipse Combustion GmbH, Schmidt + Clemens GmbH,<br />

VM Tubes, Trimet Aluminium AG, Aichelin Ges.m.b.H, VDMA, DNV Germany Holding GmbH,<br />

LOI Thermprocess GmbH, Rath AG<br />

Termin:<br />

• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />

Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 23.04.2013<br />

Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 24.04.2013<br />

Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel Essen,<br />

www.atlantic-hotels.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von gasbeheizten<br />

Thermoprozessanlagen und Industrieöfen<br />

Teilnahmegebühr:<br />

Seminarbesuch ohne<br />

„Grundlagen der Verbrennungstechnik“<br />

• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 800 €<br />

• regulärer Preis: 900 €<br />

Seminarbesuch inklusive<br />

Grundlagenkurs am Vortag<br />

• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 1.000 €<br />

• regulärer Preis: 1.100 €<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />

sowie das Catering (3 x bzw. 4 x Kaffee, 2 x<br />

Mittagessen, 1 Abendveranstaltung). Jeder<br />

Teilnehmer bekommt zudem das Fachbuch<br />

„gwi-Arbeitsblätter“ überreicht.<br />

Veranstalter<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.gwi-brennertechnik.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.gwi-brennertechnik.de<br />

Ich bin gwi-Abonnent<br />

Ich bin Gaswärme-Institut Mitglied<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich nehme auch am Grundlagenseminar teil<br />

Ich komme auf Empfehlung von Firma: ........................................................................................................................................................<br />

Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />

Workshop 1 <strong>Energie</strong>management und <strong>Energie</strong>effizienz oder<br />

Workshop 2 Feuerfestmaterialien - Möglichkeiten und Grenzen<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

brenner-Zubehör<br />

102 gaswärme international 2012-6


6-2012 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

brenner-anwendungen<br />

Ihr „Draht“<br />

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Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

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103


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

brenner-anwendungen<br />

104 gaswärme international 2012-6


6-2012 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

heizsysteme<br />

Mess-, steuer- und<br />

regeltechnik<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

6-2012 gaswärme international<br />

105


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Mess-, steuer- und<br />

regeltechnik<br />

106 gaswärme international 2012-6


Prozessautomatisierung<br />

6-2012 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

6-2012 gaswärme international<br />

107


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Wärmedämmung und<br />

Feuerfestbau<br />

Ihr „Draht“<br />

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108 gaswärme international 2012-6


III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

6-2012 MARKTÜBERSICHT<br />

Marktübersicht<br />

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6-2012 gaswärme international<br />

109


MARKTÜBERSICHT Marktübersicht 6-2012<br />

III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute und Organisationen<br />

110 gaswärme international 2012-6


V. Messegesell schaften, Aus- und Weiterbildung<br />

6-2012 Marktübersicht<br />

WISSEN für die ZUKUNFT<br />

Praxishandbuch Feuerfeste Werkstoffe<br />

Aufbau · Eigenschaften · Prüfung<br />

Dieses Taschenbuch vermittelt einen detaillierten Überblick über<br />

Aufbau, Eigenschaften, Berechnungen, Begriffe und Prüfung<br />

feuerfester Werkstoffe und gibt wertvolle Tipps für die tägliche Arbeit.<br />

Hrsg. G. Routschka / H. Wuthnow<br />

5. Aufl age 2011, 500 Seiten mit vielen farbigen Abbildungen, DVD,<br />

Hardcover<br />

Vollständig<br />

überarbeitete<br />

und erweiterte<br />

Auflage<br />

Vulkan-Verlag<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 201 / 82002-34 oder im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

___ Ex. Praxishandbuch Feuerfeste Werkstoffe + DVD<br />

5. Aufl age 2011 – ISBN: 978-3-8027-3161-7<br />

für € 100,- (zzgl. Versand)<br />

Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird mit<br />

einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Buch + DVD<br />

mit Zusatzinhalten und<br />

vollständigem e-Book<br />

Vulkan Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

E-Mail<br />

Branche/Tätigkeitsbereich<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail)<br />

oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt<br />

die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />

Nutzung personenbezogener 6-2012 gaswärme Daten: international<br />

Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene<br />

Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag<br />

oder vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante Fachangebote informiert und<br />

beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

Bankleitzahl<br />

✘<br />

Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

111<br />

PAPFW52011


FIRMENPORTRÄT<br />

NOXMAT GMBH<br />

KONTAKT:<br />

Dipl.-Ing. Dirk Mäder<br />

maeder@noxmat.de<br />

NOXMAT GmbH<br />

Firmenname / Ort:<br />

NOXMAT GmbH<br />

Ringstraße 7, 09569 Oederan<br />

Geschäftsführung:<br />

Dr. Wolfgang Harbeck<br />

Geschichte:<br />

Vor 20 Jahren wurde die Firma NOXMAT GmbH als AICHELIN Entwicklungszentrum<br />

und Aggregatebau Gesellschaft mbH als selbständiges<br />

Tochterunternehmen der AICHELIN GmbH Industrieofenbau<br />

Korntal-Münchingen gegründet und ist seit 1993 in<br />

Oederan/Sachsen ansässig.<br />

Konzern<br />

NOXMAT GmbH ist ein Unternehmen der AICHELIN group, die<br />

unter dem Dach der AICHELIN Holding besteht..<br />

Beteiligungen:<br />

NOXMAT Energy Technique Beijing Co. Ltd. in China (75 %)<br />

Kooperation(en):<br />

Im Rahmen der Entwicklung wird mit Forschungsinstituten und<br />

Universitäten kooperiert.<br />

Mitarbeiterzahl:<br />

26<br />

Exportquote:<br />

direkter Export: 38 %<br />

Produktspektrum:<br />

■■<br />

Gasbrenner für direkte und indirekte Beheizung mit und ohne<br />

Rekuperator<br />

■■<br />

Hochgeschwindigkeits- und Flammenbrenner, Flachflammenbrenner<br />

■■<br />

Strahlrohre in Keramik und Stahl<br />

■■<br />

Brennersteuergeräte und Ofenkomponenten<br />

■■<br />

Ersatzteile, Wartung und Rekonstruktion<br />

Produktion:<br />

Im eigenen Haus finden Konstruktion, Projektierung und Endmontage<br />

aller Produkte inklusive Versand statt.<br />

Wettbewerbsvorteile:<br />

■■<br />

Forschung und Entwicklung im eigenen Haus mit eigenem<br />

umfangreich ausgestatteten Technikum<br />

■■<br />

Auf Kundenwunsch werden Brenner mit Anschlussleitungen,<br />

Regeleinrichtungen und Steuergerät komplett für den Neueinbau<br />

oder Austausch nahe der Betriebstemperatur voreingestellt<br />

geliefert<br />

■■<br />

Hohe Betriebszuverlässigkeit, problemlose Direktzündung mit<br />

sofortiger Brennstabilität beim Kaltstart der Brenner<br />

■■<br />

kompakter und modularer Aufbau der Brenner und Strahlrohre<br />

■■<br />

Brennerlieferant mit eigenem Service<br />

Zertifizierung:<br />

■■<br />

DVGW<br />

■■<br />

DIN GOST und RTN für Russland<br />

■■<br />

ČSN für Tschechien<br />

Servicemöglichkeiten:<br />

■■<br />

Unterstützung bei Inbetriebnahmen<br />

■■<br />

Umbau und Modernisierung kompletter Beheizungseinrichtungen<br />

■■<br />

Brennerwartungen, auch periodisch im Rahmen von Wartungsverträgen<br />

■■<br />

Brennerschulungen im eigenen Schulungszentrum oder beim<br />

Kunden<br />

■■<br />

Kalibrierung von Thermoelementen und Messsonden<br />

Internet:<br />

www.noxmat.com<br />

112 gaswärme international 2012-6


6-2012 IMPRESSUM<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

61. Jahrgang · Heft 6 · September 2012<br />

Organ<br />

Zeitschrift für das gesamte Gebiet der Gasverwendung und der gasbeheizten Indu strie öfen; Organ des Gas- und Wärme-<br />

Instituts Essen e.V., des Bereichs Feuerungs technik des Engler-Bunte-Instituts der Universität Karls ruhe (TH), des Instituts<br />

für Industrieofenbau und Wärmetechnik im Hüttenwesen der Rhein.-Westf. Techn. Hochschule Aachen, des Instituts für<br />

<strong>Energie</strong>verfahrenstechnik des Lehrstuhls Hochtemperaturanlagen der Technischen Universität Clausthal, des Institutes für<br />

Wärmetechnik und Thermodynamik der TU Bergakademie, Freiberg und des Fachverbandes Thermoprozess- und Abfalltechnik<br />

(TPT) im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) e.V., Frankfurt<br />

Herausgeber H. Berger, AICHELIN Ges.m.b.H., Mödling · Prof. Dr.-Ing. H. Bockhorn, Engler-Bunte-Institut der Universität Karlsruhe ·<br />

Dr.-Ing. R. Albus, Geschäftsführender Vorstand des Gas- und Wärme-Instituts Essen e.V. · M. Ruch, Mainova AG Frankfurt/Main ·<br />

Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für Hochtemperaturtechnik an der RWTH Aachen · Dr. H. Stumpp, Vorstandsvorsitzender<br />

der TPT im VDMA, Vorsitzender der Geschäftsführung LOI Thermprocess GmbH, Essen · Prof. Dr.-Ing. D. Trimis, Technische<br />

Universität Bergakademie Freiberg, Institut für Wärmetechnik und Thermodynamik, Lehrstuhl für Gas- und Wärmetechnische<br />

Anlagen Freiberg · Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. G. Walter, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />

Redaktion Dr.-Ing. H. Altena · Dr.-Ing. F. Beneke · Dr. rer. nat. N. Burger · Dr.-Ing. A. Giese · Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. K. Görner ·<br />

Dr.-Ing. F. Kühn · Dipl.-Ing. G. Marx · Dipl.-Ing. A. Menze · Dipl.-Ing. R. Paul · Dr. C. Sprung · Dr.-Ing. D. Stirnberg ·<br />

Dipl.-Ing. St. Schalm · Dr.-Ing. P. Wendt · Dipl.-Ing. M. Wicker · Dr.-Ing. J. G. Wünning.<br />

Bezugsbedingungen<br />

Bezugspreise<br />

gaswärme international erscheint sechsmal pro Jahr.<br />

Jahresabonnement (Deutschland): € 255,- + € 18,- Versand<br />

Jahresabonnement (Ausland): € 255,- + € 21,- Versand<br />

Einzelheft (Deutschland): € 49,- + € 3,- Versand<br />

Einzelheft (Ausland): € 49,- + € 3,50 Versand<br />

ePaper: Die Bezugspreise entsprechen derjenigen der Printausgabe, abzüglich Versand.<br />

Abo Plus (Printausgabe + ePaper):<br />

Jahresabonnement (Deutschland): € 349,50 inklusive Versand<br />

Jahresabonnement (Ausland): € 352,50 inklusive Versand<br />

Studenten: 50% Ermäßigung auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />

Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />

beträgt acht Wochen zum Bezugsjahres ende.<br />

Chefredakteur Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Tel. 0201-82002-12,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsassistenz Silvija Subasic, Tel. 0201-82002-15,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro Annamaria Frömgen, Tel. 0201-82002-91,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf Jutta Zierold, Tel. 0201-82002-22,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung Martina Mittermayer, Tel. 089-203 53 66-16,<br />

Fax 089-203 53 66-66, E-Mail: mittermayer@di-verlag.de<br />

Abonnements/<br />

Einzelheftbestellungen<br />

Druck<br />

Geschäftsführer<br />

Leserservice gaswärme international (gwi)<br />

Postfach 91 61 · 97091 Würzburg<br />

Tel.: 0931-4170-1616, Fax 0931-4170-492<br />

E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Bei träge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb<br />

der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere<br />

für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />

Systemen. Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, im Magnettonverfahren oder auf<br />

ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />

Jede im Bereich des gewerblichen Unternehmens hergestellte oder benützte Kopie dient gewerblichen Zwecken gem. § 54<br />

(2) UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49, 80336 München,<br />

von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />

Druckerei Chmielorz GmbH, Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

© 1952 Vulkan-Verlag GmbH · Huyssenallee 52-56 · 45128 Essen<br />

Telefon 0201/82002-0, Telefax 0201/82002-40 · www.vulkan-verlag.de<br />

Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

ISSN 0020-9384<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />

der Verbreitung von Werbeträgern<br />

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PROCESS<br />

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Organized by<br />

The Key Event<br />

for Thermo Process Technology<br />

Congress Center<br />

Düsseldorf, Germany<br />

09-10 July 2013<br />

www.itps-online.com

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