26.02.2014 Aufrufe

BoxSport Arthur ist wieder der King (Vorschau)

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Boxsport . Januar 2013<br />

Nr. 1 . Januar 2013 . € 4,20 . spanien € 5,30 . Österreich € 4,85 . Schweiz sfr. 8,40<br />

www.box-sport.de<br />

89. Jahrgang 1882<br />

sport<br />

DAS MAGAZIN: alles Über PROFIS UND AMATEURE<br />

Klitschko-Gegner<br />

„Kinn Kong“ ein<br />

Doper und Betrüger?<br />

Wach: Handschuh manipuliert und<br />

Anabolika geschluckt<br />

Superstar Pacquiao<br />

am Ende<br />

<strong>Arthur</strong><br />

<strong>ist</strong> <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />

<strong>der</strong> <strong>King</strong><br />

2012 mit K.o.-Sieg gekrönt<br />

Der K.o. über<br />

den Franzosen<br />

Mehdi Bouadla<br />

war <strong>Arthur</strong><br />

Abrahams<br />

vierter Sieg im<br />

vierten Kampf<br />

2012<br />

World Series 2 Siege,<br />

2 Nie<strong>der</strong>lagen für die Eagles<br />

Der Mexikaner Juan Manuel<br />

Marquez (links) knockte<br />

Manny Pacquiao in Las<br />

Vegas schwer aus<br />

Interviews mt Felix Sturm,<br />

Klaus-Peter Kohl, Dirk<br />

Dzemski, Thomas Pütz<br />

und Jürgen Kyas


Vitali & Wladimir Klitschko<br />

sowie das komplette Team <strong>der</strong> Klitschko Management<br />

Group wünschen allen Lesern/-innen …<br />

… frohe Weihnachten und ein<br />

glückliches und gesundes<br />

neues Jahr !


Hans Reski<br />

Die tödliche Seite<br />

des wahren Lebens<br />

„Boxen <strong>ist</strong> mehr als nur Sport – es <strong>ist</strong> das<br />

wahre Leben!“ Mit diesem Satz wird sie vielfach<br />

zitiert, die amerikanische Schriftstellerin Joyce<br />

Carol Oates. So <strong>ist</strong> es auch. Aber <strong>der</strong>zeit scheint<br />

es, als dass es mehr wahres Leben als Boxen gäbe.<br />

Da wird in Frechen bei Köln <strong>der</strong> Profiboxer und<br />

Kampfsporttrainer Stefan Raaff mit sechs Schüssen<br />

regelrecht hingerichtet. Im fernen Detroit wird fast<br />

zur gleichen Zeit ein gewisser Leonard Banks bei<br />

einem Raubüberfall erschossen. Es <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Bru<strong>der</strong><br />

von Jonathon Banks, dem neuen Trainer von Wladimir<br />

Klitschko, dessen alter Coach Emanuel Steward<br />

gerade erst beerdigt wurde. Einige Wochen zuvor<br />

wurde in Pretoria (Südafrika)<br />

ein Ex-Boxer<br />

namens Corrie San<strong>der</strong>s<br />

erschossen – bei einem<br />

Raubüberfall. Er war<br />

es <strong>der</strong> 2003 Wladimir<br />

Klitschko die schwerste<br />

Nie<strong>der</strong>lage seiner Karriere<br />

beibrachte. Wladimir<br />

ging nach drei harten<br />

Nie<strong>der</strong>schlägen in Runde<br />

2 schwer k.o.<br />

Langsam bekommt man<br />

den Eindruck, als würde<br />

mehr geschossen als geboxt. P<strong>ist</strong>olen statt Fäuste!<br />

Aber auch die können zu tödlichen Waffen werden.<br />

Und <strong>wie<strong>der</strong></strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> arme Wladimir im Spiel. Es<br />

wurde eine Woche nach dem Fight gegen den polnischen<br />

Riesen Mariusz Wach publik, dass Wachs<br />

Handschuhe vor dem Kampf manipuliert wurden.<br />

Es wurde die Füllung entfernt. Zum Glück entdeckte<br />

Bru<strong>der</strong> Vitali den Betrug und ließ die Handschuhe<br />

austauschen. Erst als auch noch die Dopingprobe des<br />

Box-Riesen mit dem überproportionalen Schumacher-Kinn<br />

positiv war, machte Klitschko-Manager<br />

Bernd Bönte den Skandal publik. Er sprach von<br />

„brutalem Wahnsinn“. Zu Recht. Denn was in so<br />

einem Fall passieren kann, das lesen Sie auf Seite 18<br />

über den brutalsten Fight aller Zeiten 1983 zwischen<br />

Billy Collins jr. und Luis Resto. Der Sieger landete<br />

im Gefängnis, <strong>der</strong> Verlierer beging vermutlich<br />

Selbstmord.<br />

Die L<strong>ist</strong>e zum Thema „Mord und Totschlag“ <strong>ist</strong> im<br />

Jahr 2012 erschreckend lang. So wurde in Puerto<br />

Rico <strong>der</strong> ehemalige Weltme<strong>ist</strong>er Hector Camacho<br />

angeschossen und starb drei Tage später an den Folgen<br />

seiner Verletzungen. Todesschüsse auch im kroatischen<br />

Split. Ante Bilic, Europame<strong>ist</strong>er des Hamburger<br />

EC-Boxstalls, erschoss einen Drogendealer,<br />

<strong>der</strong> einst mal sein bester Freund gewesen war. Die<br />

Tat geschah zum gleichen Zeitpunkt als sein Manager<br />

Erol Ceylan Bilic bei<br />

<strong>der</strong> WBO einen WM-<br />

Kampf gegen den neuen<br />

Champion Peter Quillin<br />

besorgen wollte.<br />

Da bliebe noch <strong>der</strong> Fall<br />

des Robert Stieglitz,<br />

<strong>der</strong> seinem betrunkenen<br />

Schwiegervater, <strong>der</strong><br />

ihn bedrohte, ein Vierkantholz<br />

auf den Kopf<br />

schlug. Der Ex-Weltme<strong>ist</strong>er<br />

spricht von „Notwehr“.<br />

Es <strong>ist</strong> zu hoffen,<br />

dass die Richter es auch so sehen, und er 2013 sein<br />

Re-Match gegen den neuen Champion <strong>Arthur</strong> Abraham<br />

machen kann, <strong>der</strong> 2012 zum „Boxer des Jahres“<br />

gekürt wurde.<br />

Was haben wir nach dieser L<strong>ist</strong>e für einen Wunsch<br />

für das Jahr 2013? Mehr lebendige Boxkämpfe - und<br />

keine toten Boxer! Das wahre Leben hat nämlich<br />

auch seine schönen Seiten. Deswegen wünschen wir<br />

allen Boxsport-Freunden ein friedliches Weihnachtsfest.<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

3


INHALT<br />

Namen, Nachrichten, Termine............................................. 6<br />

Jetzt beginnt die neue Ära von <strong>King</strong> <strong>Arthur</strong>......................... 8<br />

„Jack kann in <strong>der</strong> Weltszene mitmischen.......................... 10<br />

Pole Masternak holte EM-Titel.......................................... 12<br />

Gutknecht will Brähmer in Rente schicken........................ 14<br />

Doping und Betrug: „Kinn Kong“ droht Sperre................... 16<br />

Price und Fury siegen weiter.............................................. 18<br />

Die brutalste Ring-Schlacht aller Zeiten............................ 19<br />

Vitali: Ali gekrönt und Tumulte im Parlament..................... 20<br />

David Haye nackt im Dschungel......................................... 21<br />

Banks: Trainer von Wladimir, Herausfor<strong>der</strong>er von Vitali.... 22<br />

Ist Susi noch die Killer-Queen?.......................................... 24<br />

Der linke Haken<br />

von Carina Moreno<br />

schlägt bei Susi<br />

Kentikian ein.<br />

Eigentlich hatte<br />

das einstige<br />

Aushängeschild<br />

des deutschen<br />

Boxens gegen die<br />

US-Ameriaknerin<br />

ihre WM-Gürtel<br />

zurückgewinnen<br />

wollen. Doch es kam<br />

an<strong>der</strong>s: Punktsieg<br />

für Moreno! Ist das<br />

das Ende <strong>der</strong> Killer-<br />

Queen?<br />

Seite 24<br />

Promoter Sturm: „Wir sind an zwei Krachern dran“.......... 26<br />

Universum pleite – Kluch macht dicht............................... 30<br />

Kohl: „Wir wollen mit Boxen nichts mehr zu tun haben“... 31<br />

SES: Fünf schwere Jungs als K.o.-Bomber........................ 32<br />

Dzemski: „Wir sin die Nr. 2 in Deutschland“...................... 34<br />

Das Ende des Pac-Man...................................................... 36<br />

Die <strong>BoxSport</strong>-Weltrangl<strong>ist</strong>e............................................... 38<br />

Froch und Kessler wollen Revanche.................................. 40<br />

Pütz: „BDB-Image im Ausland <strong>ist</strong> besser geworden“......... 42<br />

Jury wählte Firat – doch Fans machten <strong>Arthur</strong> zum <strong>King</strong>... 44<br />

10. Sieg – So klar gewann Ulli Wegner noch nie............... 46<br />

Die Jury brachte Härtel den hauchdünnen Sieg................. 48<br />

„First Lady“ gelingt <strong>der</strong> Hattrick......................................... 49<br />

Eagles: Pfeifers K.o. brachte ersten Sieg........................... 50<br />

Sopa <strong>der</strong> Star gegen die USA............................................. 52<br />

Joshua machte Musik und die Eagles stürzten ab............. 53<br />

U19-WM: 2x Bronze nach Pech und Pannen...................... 54<br />

Formella <strong>der</strong> Star von Nordhausen.................................... 56<br />

Seelze <strong>ist</strong> jetzt spitze......................................................... 58<br />

DM: Schellenberg <strong>der</strong> Größte nach Husarenstück............. 60<br />

Eine wahre<br />

Ringschlacht<br />

lieferten sich<br />

Eugen Schellenberg<br />

(links) und Ehmir<br />

Ahmatovic im<br />

Schwergewichtsfinale<br />

<strong>der</strong> deutschen<br />

Me<strong>ist</strong>erschaft.<br />

Schellenberg behielt<br />

die Oberhand, siegte<br />

den jüngeren, aber<br />

<strong>der</strong>zeit formstarken<br />

Ahamtovic nach<br />

Punkten<br />

Seite 60<br />

Alle Ergebnisse von Oldenburg.......................................... 62<br />

Kyas: „Oldenburg jetzt fester DM-Standort....................... 64<br />

Viva Colonia! Titel für Azize Nimani................................... 68<br />

Alle Kämpfer, alle Sieger................................................... 70<br />

Aus den Verbänden............................................................ 72<br />

Lesen Sie nächsten Monat................................................ 74<br />

4 <strong>BoxSport</strong>


Namen Nachrichten<br />

Box-Legende „Macho“<br />

Camacho ermordet<br />

n Der ehemalige Box-Weltme<strong>ist</strong>er<br />

Hector Camacho <strong>ist</strong> tot. Der<br />

50-Jährige verstarb in seiner<br />

Heimat Puerto Rico an den Folgen<br />

seiner bei einer Schießerei<br />

erlittenen Verletzungen. Camacho<br />

erlitt einen Herzstillstand,<br />

nachdem die lebenserhaltenden<br />

Maßnahmen auf Wunsch von<br />

Camachos Mutter abgeschaltet<br />

worden waren. Bereits drei Tage<br />

zuvor war sein Hirntod von den<br />

Ärzten festgestellt worden.<br />

Camacho befand sich in <strong>der</strong><br />

Kleinstadt Bayamon als Beifahrer<br />

in einem geparkten Auto, als<br />

ihn eine Kugel im Gesichts- und<br />

Halsbereich traf. Er wurde in eine<br />

Klinik in San Juan gebracht<br />

und erlitt kurz darauf einen<br />

Herzinfarkt. Der 49 Jahre alte<br />

Fahrer des Wagens wurde getötet.<br />

Ob es sich um einen gezielten<br />

Anschlag handelte, <strong>ist</strong><br />

unklar.<br />

Karl Mildenberger<br />

feierte 75.<br />

n „Mir geht es gut“, sagte unlängst<br />

Karl Mildenberger. Für einen<br />

Schwergewichts-Champion<br />

aus den 1960er Jahren <strong>ist</strong> diese<br />

Auskunft eine ungewöhnlich<br />

positive. Der Kaiserslauterer,<br />

von 1964 bis zu seinem Karriere-Ende<br />

1968 Europame<strong>ist</strong>er, als<br />

<strong>der</strong> Titel noch hohen Wert und<br />

Ansehen besaß, feierte gerade<br />

seinen 75. Geburtstag. Fast ein<br />

biblisches Alter seiner Generation.<br />

Die Gnade des 75.Geburtstag<br />

war den me<strong>ist</strong>en seiner Weltklasse-<br />

und EM-Gegner sowie<br />

den Weltme<strong>ist</strong>ern jener Epoche<br />

nicht vergönnt.<br />

Zur Legende wurde <strong>der</strong> Weltme<strong>ist</strong>erschaftskampf<br />

gegen Muhammad<br />

Ali am 10.September<br />

1966, als „Milde“ dem „Größten“<br />

zwölf Runden lang bis zum<br />

Abbruch durch den englischen<br />

Ringrichter Teddy Waltham tapferen<br />

Wi<strong>der</strong>stand le<strong>ist</strong>ete.<br />

Nachhilfe für<br />

BDF-Offizielle<br />

n Mehr als 20 Teilnehmer nahmen<br />

am zweiten Fortbildungsseminar<br />

des Bundes Deutscher<br />

Faustkämpfer (BDF) teil. „Wir<br />

freuen uns, dass so viele unserem<br />

Ruf gefolgt sind. Das spricht<br />

für die Qualität unseres Semi-<br />

Profiboxer Stefan Raaff auf<br />

offener Straße erschossen<br />

n Hinrichtung auf offener Straße: In Frechen bei<br />

Köln wurde Profiboxer Stefan Raaff erschossen.<br />

Kurz nach dem Aussteigen aus seinem Auto trafen<br />

den 45-Jährigen mehrere Schüsse und verletzten<br />

ihn tödlich, wie die Polizei mitteilte. Die Tat<br />

ereignete sich gegen 22 Uhr. Anwohner hörten die<br />

Schüsse und informierten die Polizei. Raaff lag<br />

neben seinem Auto, als die Beamten ihn fanden.<br />

Der Boxer erlag noch am Tatort seinen schweren<br />

Verletzungen.<br />

Der Tatort, so die Zeitung liege nahe an <strong>der</strong><br />

Wohnung von Raaf und seiner Freundin. Sechs<br />

Schüsse hatten den Boxer getroffen, <strong>der</strong> Täter<br />

hatte ihm offensichtlich aufgelauert, die Patronenhülsen<br />

hatte er anschließend mitgenommen.<br />

Raaff kam gerade vom Training im Kampfsportcenter<br />

Frechen.<br />

Vom Schützen fehlt bislang jede Spur. Auch<br />

die Hintergründe <strong>der</strong> Tat seien noch unklar, sagte<br />

ein Polizeisprecher. Eine Mordkommission hat<br />

die Ermittlungen aufgenommen. Kölner Medien<br />

spekulierten über eine Verbindung Raaffs ins Rockermilieu,<br />

was sich bislang jedoch nicht bestätigte.<br />

Raaff bestritt in seiner Karriere zehn Profikämpfe,<br />

BDF-Repräsentant für Norddeutschland,<br />

Jimmy Jamal Abboud, im Interview mit<br />

Sky-Reporterin Carolin Blüchel<br />

nars “, sagte Präsident Dr. Ottomar<br />

Sachse. Im Maritim-Hotel<br />

in Halle/Saale wurden künftige<br />

Ring- und Punktrichter sowie<br />

Zeitnehmer des BDF ausgebildet.<br />

Der BDF <strong>ist</strong> <strong>der</strong> jüngste <strong>der</strong><br />

Boxverbände in Deutschland.<br />

Das Geschehen wurde filmisch<br />

begleitet von einem Team des<br />

Pay-TV-Sen<strong>der</strong>s Sky Sport News<br />

HD. Das Seminar endete mit einem<br />

schriftlichen Test.<br />

Stefan Raaff<br />

vor seinem<br />

Kampf gegen<br />

Alexan<strong>der</strong><br />

Frenkel<br />

Hatton geht bei<br />

Comeback k.o.<br />

n Sein Gesicht passte so gar<br />

nicht zu seinen Worten. „Jetzt<br />

kann ich als glücklicher Mensch<br />

zurücktreten“, sagte Ricky Hatton<br />

– und schaute dabei aus<br />

verweinten, zugeschwollenen<br />

Augen. „Ich habe die Antworten<br />

erhalten, die ich brauchte.<br />

Ich wollte wissen, ob ich in<br />

<strong>der</strong> Weltspitze noch mithalten<br />

kann. Ich kann es nicht.“ Für<br />

diese Erkenntnis hatte sich Hatton<br />

dreieinhalb Jahre nach seiner<br />

schweren K.o.-Nie<strong>der</strong>lage<br />

gegen Manny Pacquiao noch ein<br />

letztes Mal in Form gebracht.<br />

Dreieinhalb Jahre hatte er sich<br />

gehen lassen, hatte maßlos<br />

gegessen, getrunken, gekokst,<br />

musste sich wegen Depressionen<br />

und Alkoholabhängigkeit<br />

behandeln lassen und hatte<br />

sogar an Selbstmord gedacht.<br />

Nun speckte er mehr als 20 Kilogramm<br />

ab und suchte sich in<br />

Ex-Weltme<strong>ist</strong>er Vyacheslav Senchenko<br />

aus <strong>der</strong> Ukraine einen<br />

von denen er sechs gewann. Vor vier Jahren holte<br />

er den WM-Titel nach Version des unbedeutenden<br />

Verbandes „Global Boxing Council“ (GBC). Mit<br />

Sauerland-Profi Alexan<strong>der</strong> Frenkel ging er 2006<br />

über die Runden, gegen den heutigen Weltme<strong>ist</strong>er<br />

Yoan Pablo Hernandez verlor er 2008 vorzeitig.<br />

Raaff gehörte zudem zur Besetzung mehrerer TV-<br />

Sendungen. Anfang 2010 war er auf ProSieben bei<br />

„4 kämpfen für dich“ zu sehen, außerdem spielte<br />

er in <strong>der</strong> RTL-Sendung „Mitten im Leben“ mit.<br />

Ein enttäuschter Ricky Hatton nach<br />

seiner Nie<strong>der</strong>lage<br />

starken Gegner. Und Senchenko<br />

geriet zum großen Spielver<strong>der</strong>ber.<br />

Senchenko traf den anstürmenden<br />

Briten in <strong>der</strong> neunten<br />

Runde mit einer Linken zur Leber<br />

– Hatton ging zu Boden und<br />

wurde von Ringrichter Victor<br />

Loughlin ausgezählt. Zum Zeitpunkt<br />

des Abbruchs lag Hatton<br />

auf den Zetteln <strong>der</strong> drei Punktrichter<br />

mit 78-74, 77-76, 77-76<br />

in Führung. „Mein Herz <strong>ist</strong> gebrochen“,<br />

sagte ein weinen<strong>der</strong><br />

Hatton nach seinem gescheiterten<br />

Comeback. „Ich wollte ein<br />

6 <strong>BoxSport</strong>


Termine<br />

deutsche termine<br />

21. Dezember 2012, Köln (Diamondboy)<br />

WBC-Baltic-Titel im Schwergewicht: Manuel Charr vs. Konstantin Airich<br />

12. Januar 2013, Neu-Ulm (El-Halabi)<br />

WIBA-WM im Leichtgewicht: Rola El-Halabi vs. Lucia Morelli<br />

internationale termine<br />

22. Dezember 2012, Bethlehem (USA)<br />

IBF-Nordamerikame<strong>ist</strong>erschaft im Schwergewicht: Tomasz Adamek vs. Steve<br />

Cunningham<br />

30. Dezember 2012, Moskau (Russland)<br />

Kampf im Schwergewicht: Oleg Maskaev vs. Owen Beck<br />

19. Januar 2013, New York (USA)<br />

WBA-WM im Mittelgewicht: Gennady Golovkin vs. Gabriel Rosado<br />

25. Januar 2013, Verona (USA)<br />

Kampf im Mittelgewicht: Sergej Dzinziruk vs. Brian Vera<br />

30. Januar 2013, Sydney (Australien)<br />

IBF-WM im Mittelgewicht: Daniel Geale vs. Anthony Mundine<br />

K.o.-Erfolg<br />

für Klitschkos<br />

„Rocky“-Musical<br />

n Großer Erfolg für das Klitschko-Musical:<br />

Deutschlands „Rocky“<br />

wurde nach <strong>der</strong> Weltpremiere<br />

in Hamburg als neuer<br />

Musical-Champion gefeiert.<br />

2Große Gefühle, großes Theater“,<br />

titelte das „Hamburger<br />

Abendblatt“ nach <strong>der</strong> Show<br />

im Operettenhaus auf <strong>der</strong> Reeperbahn,<br />

wo das legendäre<br />

Boxerdrama von 1976 erstmals<br />

als Musical auf die Bühne kam.<br />

„Rocky haut Hamburg um!“,<br />

meinte die „Bild“-Zeitung, und<br />

die „Hamburger Morgenpost“<br />

sprach vom „Triumph in Hamburg“.<br />

„Die Konkurrenz <strong>der</strong><br />

Singspiele <strong>ist</strong> hart, aber dieses<br />

Fighter-Epos kann gewinnen.<br />

Sicherer Punktsieg dank ausgefeilter<br />

Technik“, schrieb „Spiegel<br />

Online“. Neben Hollywood-<br />

Star Sylvester Stallone, <strong>der</strong> in<br />

sechs Filmen den Rocky Balboa<br />

gab, und den Box-Brü<strong>der</strong>n Wladimir<br />

und Vitali Klitschko waren<br />

zahlreiche Prominente zur<br />

Premiere gekommen. Rockmusiker<br />

Udo Lindenberg, Filmregisseur<br />

Sönke Wortmann und<br />

Profiboxerinnen wie Susi Kentikian<br />

und Ina Menzer waren dabei,<br />

als sich <strong>der</strong> Saal des Theaters,<br />

in dem zuletzt die Nonnen<br />

von „S<strong>ist</strong>er Act“ tanzten, in eine<br />

Box-Arena verwandelte.<br />

Ufer <strong>der</strong> Dahme, wo Uwe Gorecki<br />

in bester Lage das „Coepenicker-Boxgym“<br />

betreibt. Der<br />

44-Jährige Gorecki hat ein gewaltiges<br />

Boxzentrum aufgebaut.<br />

Es <strong>ist</strong> von <strong>der</strong> Fläche her das<br />

größte deutsche Boxgym überhaupt.<br />

Dort hat Trainer Hartmut<br />

Schrö<strong>der</strong>, <strong>der</strong> nach seinen großen<br />

Erfolgen mit Welt- und Europame<strong>ist</strong>er<br />

Sebastian Sylvester<br />

zwischenzeitlich von Hartz IV<br />

lebte, <strong>wie<strong>der</strong></strong> einen Job gefunden.<br />

Mitte November hatten die<br />

Köpenicker zu einem großen<br />

Boxabend mit zehn Profikämpfen<br />

eingeladen. Mit dem Halbschwergewichtler<br />

Fabian Raab<br />

schickte „Winne“ Spiering nach<br />

längerer Pause <strong>wie<strong>der</strong></strong> einen Wikinger<br />

in den Ring. „Der Junge<br />

<strong>ist</strong> erst ein paar Monate bei uns.<br />

Von dem werdet ihr noch hören.<br />

Fabian kommt aus Berlin und<br />

verfügt über einen sagenhaften<br />

Hammer. Ich bin überzeugt. Aus<br />

dem Burschen macht Hartmut<br />

einen Spitzenboxer“, schwärmt<br />

Spiering.<br />

Lesen Sie die große Story<br />

über das Comeback <strong>der</strong> Wikinger<br />

in <strong>der</strong> nächsten Box-<br />

Sport-Ausgabe.<br />

Amir Khan siegt mit<br />

neuem Trainer<br />

n Amir Khan <strong>ist</strong> zurück: Der<br />

frühere Weltme<strong>ist</strong>er aus Großbritannien<br />

hat sich fünf Monate<br />

nach seiner verheerenden K.o.-<br />

Nie<strong>der</strong>lage erfolgreich im Ring<br />

zurückgemeldet. In Los Angeles<br />

zwang <strong>der</strong> 26-Jährige den zuvor<br />

in 18 Kämpfen unbesiegten Amerikaner<br />

Carlos Molina zur Aufgabe<br />

in <strong>der</strong> zehnten Runde. Es war<br />

Khans erster Sieg mit Trainer<br />

Virgil Hunter in <strong>der</strong> Ecke. Khan<br />

hatte sich nach <strong>der</strong> vorzeitigen<br />

Nie<strong>der</strong>lage gegen Danny Garcia<br />

im Juli von Star-Trainer Freddie<br />

Roach getrennt und den Coach<br />

von Supermittelgewichts-Champion<br />

Andre Ward verpflichtet.<br />

Happy End, aber ich habe es<br />

nicht geschafft. Ich habe ein für<br />

allemal mit dem Boxen abgeschlossen.<br />

Ich muss ein Mann<br />

sein und erkennen: Das <strong>ist</strong> das<br />

Ende von Ricky Hatton.“<br />

Alesia Graf verteidigte<br />

WM-Titel erfolgreich<br />

n Die „Tigerin“ <strong>ist</strong> zurück in<br />

Deutschland – und siegt weiter.<br />

Nach einem Kampf in Mexiko<br />

und zwei Kämpfen in Australien,<br />

verteidigte Weltme<strong>ist</strong>erin<br />

Alesia Graf ihren WBF-Titel im<br />

Superbantamgewicht in ihrer<br />

Heimatstadt Stuttgart. Graf besiegte<br />

Herausfor<strong>der</strong>in Liliana<br />

Martinez aus <strong>der</strong> Dominikanischen<br />

Republik vorzeitig in <strong>der</strong><br />

sechsten Runde. Der 26. Sieg im<br />

29. Kampf für die Gräfin.<br />

Die Wikinger sind<br />

<strong>wie<strong>der</strong></strong> da<br />

n „Winfried „Winne“ Spiering<br />

und Hartmut Schrö<strong>der</strong> mischen<br />

<strong>wie<strong>der</strong></strong> mit. Die Macher des Berliner<br />

Wiking Box-Teams greifen<br />

noch einmal an. Aber nicht wie<br />

bislang im Friedrichshainer „Eisenhaus“,<br />

son<strong>der</strong>n direkt am<br />

Die Wikinger sind zurück (v.r.): Boxtrainer Hartmut Schrö<strong>der</strong>, Wiking-Chef Winfried<br />

„Winne“ Spiering, Boxer Fabian Raab und Cutman Heiko Hühr<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

7


Kalle Sauerland<br />

„Jetzt be<br />

<strong>Arthur</strong> Abraham schlägt<br />

den rechten Aufwärtshaken,<br />

Mehdi Bouadla geht in<br />

Deckung<br />

Haben <strong>wie<strong>der</strong></strong> Großes vor: Promoter Kalle Sauerland und sein Weltme<strong>ist</strong>er <strong>Arthur</strong> Abraham<br />

Vor zwölf<br />

Monaten noch<br />

galt er nach drei deklassierenden<br />

Nie<strong>der</strong>lagen<br />

als Auslaufmodell - jetzt <strong>ist</strong> er<br />

<strong>wie<strong>der</strong></strong> wer. <strong>Arthur</strong> Abraham <strong>ist</strong><br />

<strong>wie<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> „<strong>King</strong>“: „Vier Kämpfe,<br />

vier Siege,<br />

<strong>wie<strong>der</strong></strong> Weltme<strong>ist</strong>er<br />

geworden und Titel verteidigt –<br />

mehr geht nicht in einem Jahr“,<br />

bilanzierte Abraham überglücklich.<br />

„Ich wünsche mir, dass<br />

das nächste Jahr genauso erfolgreich<br />

wird.“ Zum Jahresabschluss<br />

in Nürnberg war keine<br />

Me<strong>ist</strong>er-, nur eine souveräne<br />

Durchschnittsle<strong>ist</strong>ung gefor<strong>der</strong>t,<br />

um den Weltme<strong>ist</strong>ertitel des Verbandes<br />

WBO im Supermittelgewicht<br />

gegen den mutigen, tapferen,<br />

sehr beweglichen Franzosen<br />

Mehdi Bouadla zu behalten.<br />

Eine blutende Verletzung auf<br />

dem rechten Augenlid, die nach<br />

Mitternacht im Krankenhaus genäht<br />

werden musste, führte zum<br />

Ende nach 2:11 Minuten <strong>der</strong> ach-<br />

Waldi: Tränen beim Abschied<br />

Trotz <strong>der</strong> allgegenwärtigen<br />

Zufriedenheit von<br />

Nürnberg flossen ganz<br />

zum Schluss auch noch<br />

einige Tränen. Dabei hatte sich<br />

Waldemar Hartmann (64) fest<br />

vorgenommen, keine feuchten<br />

Augen zu bekommen. Doch<br />

sein sentimentaler Abschied<br />

nach zwölf Jahren als Boxkommentator<br />

<strong>der</strong> ARD übermannte<br />

ihn <strong>der</strong>art, dass er nicht an<br />

sich halten konnte: „Das war<br />

einfach zu viel“, wisperte die<br />

bayerische Frohnatur, „das ging<br />

echt unter die Haut.“<br />

Erst huldigte Abraham ihm<br />

noch im Ring, anschließend<br />

überreichte Experte Henry<br />

Maske seinem Wegbegleiter einen<br />

speziell für ihn gefertigten<br />

Weltme<strong>ist</strong>ergürtel mit dessen<br />

Konterfei und dem Logo seines<br />

Dieses Bild wird es nicht mehr geben: Waldemar Hartmann in Nürnberg am ARD-Mikrofon, Experte Henry Maske wird<br />

noch aufgehübscht<br />

Sen<strong>der</strong>s, und zu guter Letzt ließ<br />

es sich Ulli Wegner nicht nehmen,<br />

„Waldi“ vor einem Millionenpublikum<br />

für seinen Job<br />

zu danken. „Darauf trinken wir<br />

heute einen“, kündigte <strong>der</strong> Erfolgstrainer<br />

an. Was sie auch taten,<br />

bis alle Tränen getrocknet<br />

waren.<br />

8 <strong>BoxSport</strong>


ginnt die neue Ära<br />

von <strong>King</strong> <strong>Arthur</strong>“<br />

Zufriedene Gesichter nach K.o.-Sieg über den Franzosen Bouadla<br />

ten Runde. Der amerikanische<br />

Ringrichter Mark Nelson brach<br />

den Kampf ab, als Bouadla nach<br />

einer harten Rechten schwer getroffen<br />

rücklings in die Seile taumelte.<br />

Zögern, Gesten und hilfesuchende<br />

Blicke des nach Punkten<br />

klar führenden Abrahams<br />

zum Referee deuteten an, dass<br />

nun Schluss sein müsse und es<br />

ihm schwer falle, weiter auf den<br />

Verletzten einzuprügeln.<br />

Für Promoter Kalle Sauerland<br />

war nach dem Sieg über Bouadla<br />

klar: „Von heute an beginnt eine<br />

neue Ära <strong>Arthur</strong> Abraham.“ Er<br />

glaubt fest daran, dass sie einen<br />

ähnlichen Verlauf nehmen wird<br />

wie einst eine Gewichtsklasse<br />

tiefer. Als Mittelgewichtler war<br />

<strong>der</strong> gebürtige Armenier unbesiegt.<br />

Seinen Weltme<strong>ist</strong>ertitel<br />

<strong>der</strong> International Boxing Fe<strong>der</strong>ation<br />

(IBF) konnte er zehnmal<br />

verteidigen, bevor er dann die<br />

Gewichtsklasse wechselte.<br />

Nach den bitteren Nie<strong>der</strong>lagen<br />

2010 und 2011 im Super-<br />

Six-Turnier gegen Andre Ward<br />

(USA), Carl Froch (England) und<br />

Andre Dirrell (USA) war „König<br />

<strong>Arthur</strong>“ so gut wie abgesetzt.<br />

Die geplante Rückkehr ins Mittelgewicht,<br />

in die Klasse, in <strong>der</strong><br />

er fünf Jahre lang IBF-Weltme<strong>ist</strong>er<br />

war, gab er wegen seiner Gewichtsprobleme<br />

bald <strong>wie<strong>der</strong></strong> auf<br />

und holte sich im Supermittelgewicht<br />

durch einen Punktsieg<br />

über den WBO-Champion Robert<br />

Stieglitz den verbliebenen<br />

vierten Titel in dieser höheren<br />

Klasse seiner so dominanten Bezwinger.<br />

Abraham gewann alle<br />

vier Kämpfe dieses Jahr. Der gebürtige<br />

Armenier hat seinen Stil<br />

geän<strong>der</strong>t und wirkt nach dem<br />

erlebten Tief bei seinem Comeback<br />

reifer, gelassener.<br />

Von <strong>der</strong> siebten Runde an<br />

war das Blut auf das rechte Auge<br />

Bouadlas getröpfelt und hatte<br />

die Sicht des Herausfor<strong>der</strong>ers<br />

<strong>Arthur</strong> Abraham stürmt auf<br />

Mehdi Bouadla ein<br />

behin<strong>der</strong>t. „Ich habe die Verantwortung<br />

für die Gesundheit des<br />

Boxers“, begründete Nelson, <strong>der</strong><br />

amerikanische Bankangestellte<br />

aus Minnesota als dritter Mann<br />

im Ring, den Abbruch. „Es war<br />

eine Mischung aus Verletzung<br />

und <strong>der</strong> schweren Treffer, die<br />

mich zu <strong>der</strong> Entscheidung veranlassten“,<br />

sagte <strong>der</strong> Ringrichter.<br />

Ringarzt Walter Wagner hatte<br />

beim „time out“ während <strong>der</strong><br />

siebten Runde die Wunde untersucht<br />

und den Kampf freigegeben.<br />

Die Franzosen akzeptierten<br />

ohne ein Wi<strong>der</strong>wort das Ende.<br />

War doch jedem <strong>der</strong> 7000 Zuschauer<br />

in <strong>der</strong> Nürnberger Arena<br />

bald klar, dass dieser Bouadla<br />

(30), rasierte Glatze, dünner<br />

Backen- und Schnurrbart, Sieger<br />

in 26 von 30 Kämpfen, bei allem<br />

Kampfge<strong>ist</strong> eher das Zeug zum<br />

Wie<strong>der</strong> schlägt eine Rechte<br />

von Weltme<strong>ist</strong>er Abraham am<br />

kahlen Schädel Bouadlas ein<br />

Aus Nürnberg<br />

berichten<br />

Hartmut Scherzer und<br />

Manfred Hönel<br />

Haus- als<br />

zum Weltme<strong>ist</strong>er<br />

besitzt.<br />

Abraham<br />

(32)<br />

verschanzte<br />

sich nicht<br />

wie einst hinter<br />

einer Doppeldeckung,<br />

son<strong>der</strong>n bestimmte<br />

offensiv mit einem guten linken<br />

Jab und explosivartigen Schlagserien<br />

den Kampf. Freilich schlug<br />

<strong>der</strong> Champion auch viele Luftlöcher.<br />

Das kostete Kraft. Einmal, in<br />

<strong>der</strong> dritten Runde, stürzte er von<br />

<strong>der</strong> Wucht so eines Fehlschlages<br />

zu Boden. „Ich bin zufrieden“,<br />

sagte Abraham auf seine angenehm<br />

ruhige, bescheidene Art.<br />

„Die ersten zwei, drei Runden<br />

waren noch nicht so gut. Da war<br />

ich noch verkrampft.<br />

Aber<br />

dann war ich<br />

drin im Kampf<br />

und alles war in<br />

Ordnung.“<br />

Auch für<br />

Trainer Ulli Wegner,<br />

von dem<br />

man aufgeregte<br />

Zwischenrufe<br />

und einen Redeschwall<br />

in den<br />

Pausen gewohnt<br />

<strong>ist</strong>. Diesmal blieb <strong>der</strong><br />

Siebzigjährige still<br />

wie selten. „Warum<br />

soll ich reinrufen,<br />

wenn <strong>Arthur</strong> alles<br />

richtig macht?“ Statt<br />

Schimpfe bekam Abraham<br />

„Streicheleinheiten“,<br />

wie <strong>der</strong> Boxer<br />

ironisch anmerkte. „Schön<br />

locker, das machst du wun<strong>der</strong>bar“,<br />

sagte Wegner vor <strong>der</strong> zweiten<br />

Runde, warnte vor <strong>der</strong> vierten:<br />

„Konzentriert bleiben. Der<br />

haut schon eine Schote.“<br />

Nach dem Kampf <strong>ist</strong> vor<br />

dem Kampf. Am Ring saß Robert<br />

Stieglitz. Im April, so die<br />

Ankündigung von Sauerland-<br />

Geschäftsführer Chr<strong>ist</strong>ian Meyer,<br />

muss sich <strong>Arthur</strong> Abraham<br />

zur vertraglich vereinbarten<br />

Revanche stellen. Die privaten,<br />

familiären Probleme mit schwebenden<br />

Verfahren des Magdeburgers<br />

sind kein Hin<strong>der</strong>ungsgrund.<br />

<strong>Arthur</strong> Abraham sagte,<br />

er freue sich auf den Rückkampf:<br />

„Deutsche-deutsche Duelle zwischen<br />

Boxern, die beide sehr<br />

stark sind, das wollen die Fans<br />

sehen.“ Stieglitz meinte: „Ich<br />

bin froh, dass <strong>Arthur</strong> gewonnen<br />

hat, jetzt kann ich mir wenigstens<br />

meinen Gürtel zurückholen.<br />

Und ich werde es tun“, kündigte<br />

Stieglitz an.<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

9


Chr<strong>ist</strong>ian Meyer<br />

Culcay: K.o.-Sieg in <strong>der</strong> 8. Runde<br />

„Jack kann in <strong>der</strong><br />

Weltszene mitmischen“<br />

Sauerland-Geschäftsführer<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Meyer<br />

Das Drumherum mit Nationalhymne,<br />

gespielt<br />

von einem weiblichen<br />

Streichquartett, Hymnen<br />

und Fahnen, gehalten von<br />

holden Schönen, glich bereits<br />

dem Brimborium einer Weltme<strong>ist</strong>erschaft.<br />

Dabei verteidigte<br />

„Golden“ Jack Culcay lediglich<br />

einen dieser Pseudotitel, in seinem<br />

Fall genannt „WBA Inter-<br />

Continental“. Immerhin erledigte<br />

<strong>der</strong> 27 Jahre alte Darmstädter<br />

mit Wurzeln in Ecuador seinen<br />

14. Profikampf im Stil eines Boxers,<br />

<strong>der</strong> durchaus eines Tages<br />

um einen wahrhaftigen Welttitel<br />

kämpfen kann. Der letzte<br />

deutsche Amateurweltme<strong>ist</strong>er<br />

(2009) besiegte in Nürnberg den<br />

Franzosen Jean Michel Hamilcaro,<br />

<strong>der</strong> den Gürtel „IBF International“<br />

besaß, durch Technischen<br />

K.o. nach 2:26 Minuten <strong>der</strong> fünften<br />

Runde. Der dänische Ringrichter<br />

Jan Chr<strong>ist</strong>ensen befreite<br />

den schwer angeschlagenen,<br />

taumelnden, wehrlosen Franzosen<br />

aus dem Bombardement<br />

und stoppte die Tracht Prügel<br />

für Hamilcaro.<br />

Mit einem nahezu perfekten<br />

rechten Konterschlag an den<br />

Kopf hatte <strong>der</strong> bis dahin schon<br />

überlegene, souverän agierende<br />

Hoffnungsträger des Sauerland-<br />

Boxstalls seinen Gegner so<br />

schwer getroffen, dass <strong>der</strong> rücklings<br />

in die Seile taumelte und<br />

wi<strong>der</strong>standslos dem Schlaghagel<br />

des aufs Ganze gehenden Jack<br />

Culcay ausgeliefert war. Es sei<br />

vermerkt, dass <strong>der</strong> 26 Jahre alte<br />

Hamilcaro in seinen 24 Kämpfen<br />

mit vier Nie<strong>der</strong>lagen noch<br />

nie vorzeitig verloren hatte. Was<br />

Culcay mit bescheidenem Stolz<br />

erfüllte. „Mein Trainer Ismael<br />

Salas hatte Video-Aufnahmen<br />

von ihm studiert und mir gesagt,<br />

mit einem rechten Haken würde<br />

ich immer treffen“, sagte Culcay.<br />

„Muy bien“, sehr gut, rief <strong>der</strong><br />

Kubaner bereits nach <strong>der</strong> ersten<br />

Schlagserie in den Ring.<br />

Culcay beeindruckte nicht<br />

nur mit seinen Schlagserien,<br />

son<strong>der</strong>n vor allem mit seiner<br />

Jack Culcay<br />

nimmt<br />

Maß, gleich<br />

schlägt es<br />

bei Jean<br />

Michel<br />

Hamilcaro<br />

ein<br />

Freude über den<br />

nächsten Sieg auf<br />

dem Weg nach ganz<br />

oben: Jack Culcay<br />

und Trainer Ismael<br />

Salas<br />

geschmeidigen Beweglichkeit,<br />

dem pendelnden Oberkörper,<br />

den tänzelnden Beinen. „Golden<br />

Jack“ als Gummimann, <strong>der</strong> nur<br />

sehr schwer zu treffen <strong>ist</strong>. „Jack<br />

boxt eben nicht wie ein Deutscher,<br />

son<strong>der</strong>n wie ein Weltbürger,<br />

und ich glaube auch,<br />

dass er das Zeug dazu hat, in<br />

<strong>der</strong> Weltszene mitzumischen“,<br />

sagte Sauerland-Geschäftsführer<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Meyer. Er mahnte<br />

aber gleichzeitig, es sei wichtig,<br />

dass Jack längere Kämpfe gegen<br />

ausdauernde Gegner bestreiten<br />

müsse, „um die Erfahrung für<br />

große Kämpfe zu besitzen, dass<br />

er auch über die Runden gehen<br />

kann“.<br />

Eine paradoxe Situation: Culcay<br />

will selbst, dass die Kämpfe<br />

länger dauern, haut aber Gegner<br />

vom Kaliber eines Hamilcaro<br />

schon frühzeitig um. Im Training,<br />

sagte Culcay, würde er mit<br />

von Runde zu Runde wechselnden<br />

Sparringspartnern die Zwölf-<br />

Runden-D<strong>ist</strong>anz durchstehen,<br />

wobei eine Runde bei ihm vier<br />

statt drei Minuten dauere. Aber<br />

Training <strong>ist</strong> kein Ernstfall. Und<br />

den strebt <strong>der</strong> Unbesiegte im<br />

nächsten Jahr an. Die Europame<strong>ist</strong>erschaft<br />

– Meyer bestätigte<br />

diese Planung bis zum Sommer<br />

2013 – <strong>ist</strong> das nächste Ziel. Ein<br />

richtiger Titel also.<br />

Die Pläne und Träume enden<br />

freilich nicht in Europa. „Das<br />

Ziel, die Zukunft, sind Kämpfe in<br />

Amerika gegen Mayweather und<br />

Pacquiao.“ Der charismatische<br />

Philippiner ging freilich gerade<br />

erst gegen den Mexikaner Marquez<br />

schwer k.o (siehe Seiten<br />

36/37). In Jack Culcays Halbmittelgewicht<br />

mit einem Limit 69,8<br />

Kilo tummeln sich in Amerika<br />

<strong>der</strong>zeit die besten Champions<br />

und stärksten Fighter <strong>der</strong> Boxszene<br />

überhaupt. Da wird es<br />

extrem schwer, Weltme<strong>ist</strong>er zu<br />

werden.<br />

10 <strong>BoxSport</strong>


Gerber<br />

von Sprott<br />

entzaubert<br />

Der zweiten Auflage wird<br />

wohl noch ein dritter<br />

Teil folgen: Denn Edmund<br />

Gerber kassierte<br />

in Nürnberg beim Rematch gegen<br />

Michael Sprott die erste Profi-Nie<strong>der</strong>lage.<br />

Das alte Schlachtross<br />

aus Großbritannien entzauberte<br />

das deutsche Talent. Nach<br />

22 Siegen in 22 Kämpfen musste<br />

sich <strong>der</strong> 24 Jahre alte Gerber seinem<br />

13 Jahre älteren Gegner geschlagen<br />

geben. Der Schweriner<br />

unterlag mit 95:95 und zweimal<br />

97:94 durch Mehrheitsentscheid<br />

über zehn Runden nach Punkten.<br />

Dabei hatte Gerber noch im<br />

September den 112 Kilogramm<br />

schweren Sprott klar auf die<br />

Bretter gelegt und gewonnen.<br />

Nach dem etwas frühen Abbruch<br />

hatte<br />

Sprott damals<br />

allerdings<br />

Ringrichter<br />

Gerhard Sigl<br />

zu Boden geschubst,<br />

weshalb<br />

es nun<br />

zum Rematch<br />

kam. Nun<br />

hatte Sigl als<br />

Punktrichter<br />

Sprott klar<br />

vorne.<br />

Nach <strong>der</strong><br />

sechsten Runde<br />

schwanden<br />

bei Gerber in<br />

Nürnberg die<br />

Kräfte und <strong>der</strong><br />

wuchtige Brite<br />

brachte einen<br />

Hammer nach<br />

dem an<strong>der</strong>en ins Ziel. Bei Gerber<br />

rann das Blut aus einer Wunde<br />

über <strong>der</strong> Nase, dadurch war er<br />

sichtbehin<strong>der</strong>t. Zudem hinterließen<br />

seine Schläge bei Sprott<br />

kaum Wirkung. Dementsprechend<br />

geplättet war Gerber nach<br />

dem Kampf: „ Ich muss in den<br />

nächsten Wochen überlegen, ob<br />

Eine blutige Angelegenheit: Edmund Gerber (rechts) verliert<br />

überraschend gegen Michael Sprott<br />

ich weiter boxe.“ Trainer Karsten<br />

Röwer glaubt jedoch nicht,<br />

dass ihm Gerber nach <strong>der</strong> ersten<br />

Nie<strong>der</strong>lage von <strong>der</strong> Fahne geht:<br />

„Edmund hat diesmal nicht gut<br />

genug geboxt. Er <strong>ist</strong> enttäuscht.<br />

Ich werde jetzt mit ihm reden.<br />

Ich denke, nach Weihnachten<br />

sieht die Welt schon <strong>wie<strong>der</strong></strong> an<strong>der</strong>s<br />

aus.“ Allerdings zog Röwer<br />

auch eine Soforterfahrung aus<br />

<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage: „Edmund hat<br />

in drei Monaten drei schwere<br />

Kämpfe bestritten. Das <strong>ist</strong> für einen<br />

jungen Schwergewichtler zu<br />

viel. Und eins <strong>ist</strong> auch klar: Im<br />

Training müssen wir noch einen<br />

Gang höher schalten.“<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

11


Diese Siege machten die Sauerlän<strong>der</strong> froh<br />

Masternak<br />

Pole<br />

holte den<br />

EM-Titel<br />

In einem Europame<strong>ist</strong>erschaftsfight<br />

im Cruisergewicht<br />

bekamen die über<br />

7000 Zuschauer in Nürnberg<br />

einen echten Weltklassekampf<br />

zu sehen. Der tapfere<br />

Finne Juho Haapoja traf auf<br />

den Polen Mateusz Masternak<br />

aus Breslau. Masternak glückte<br />

es zwar nicht, in seinem 29.<br />

Profikampf den Finnen auf die<br />

Bretter zu zwingen. Aber wie<br />

<strong>der</strong> Pole boxte, erinnerte vom<br />

Stil her nicht nur an Vitali<br />

Der neue<br />

Europame<strong>ist</strong>er<br />

Mateusz Masternak<br />

mit Kalle (links) und<br />

Wilfried Sauerland<br />

Klitschko, es bege<strong>ist</strong>erte auch<br />

die Zuschauer. Masternak gewann<br />

mit dreimal 120:108<br />

und erhielt damit von den<br />

Punktrichtern alle zwölf Runden<br />

zugesprochen. Masternak<br />

beerbte somit den Hamburger<br />

Alexan<strong>der</strong> Alekseev, dem <strong>der</strong><br />

EM-Titel aberkannt worden<br />

war. Wilfried Sauerland war<br />

nach dem Duell richtig aus dem<br />

Häuschen: „Masternak <strong>ist</strong> sensationell.<br />

Er <strong>ist</strong> ein kluger Boxer<br />

und wird mit seinen 25 Jahren<br />

in nächster Zeit ganz sicher<br />

weiter aufsteigen.“ Die Frage<br />

nach einem Duell mit Marco<br />

Huck überhörte <strong>der</strong> Box-Boss.<br />

Zeuge<br />

Blitz-K.o.<br />

in Runde 1<br />

Kölling wirkte nicht mehr so frisch<br />

Promoter Wilfried Sauerland<br />

hatte pünktlich in<br />

<strong>der</strong> Nürnberger Arena<br />

Platz genommen, als im<br />

ersten Kampf des Abends Enrico<br />

Kölling gegen den starken<br />

Ungarn Attila Baran in den Ring<br />

kletterte. „Kölling und Zeuge<br />

wollte ich unbedingt sehen. Das<br />

sind zwei Jungs für die Zukunft.“<br />

Was sich beson<strong>der</strong>s im Falle des<br />

erst 20 Jahre alten Tyron Zeuge<br />

bestätigte. Schon nach 2:55 Minuten<br />

<strong>der</strong> ersten Runde nahm<br />

<strong>der</strong> Ringrichter den Rumänen<br />

Vasile Dragomir aus dem Ring.<br />

Der Berliner zog damit eine gute<br />

Bilanz in seinem ersten Profijahr.<br />

Fünf Kämpfe, fünf Siege<br />

und vier davon durch Knockout.<br />

„Ich habe gleich auf den Körper<br />

geschlagen und sofort gemerkt,<br />

dass dem Rumänen die Rippen<br />

Tyron Zeuge trifft den Rumänen<br />

Vasile Dragomir am Körper<br />

wehgetan haben. Ich hätte gern<br />

länger geboxt, aber ein K.o.-<br />

Erfolg <strong>ist</strong> auch ganz schön“,<br />

freute sich Supermittelgewichtler<br />

Zeuge, <strong>der</strong> nur sportlich ein<br />

schönes Jahr hinter sich hat. Privat<br />

dagegen war es traurig. Im<br />

Frühjahr war Tyrons Vater bei<br />

einem Motorrad-Unfall tödlich<br />

verunglückt.<br />

„Wenn wir Tyron nicht groß<br />

kriegen, sind wir selbst schuld“,<br />

gesteht Trainer Karsten Röwer.<br />

Sauerland: „Als ich las, dass <strong>der</strong><br />

Rumäne Dragomir zwölf Jahre<br />

älter <strong>ist</strong> als Tyron und einen<br />

Kampfrekord von 29 Kämpfen<br />

mit 21 Siegen hat, fragte ich unseren<br />

Sportdirektor Hagen Döring:<br />

Ist <strong>der</strong> Rumäne im Moment<br />

nicht eine Nummer zu groß? Er<br />

war es nicht. Tyron hat mir bewiesen,<br />

auf welch gutem Weg er<br />

<strong>ist</strong>.“<br />

Im Halbschwergewicht triumphierte<br />

Enrico Kölling in<br />

seinem dritten Profikampf mit<br />

einem 3:0-Punktsieg über den<br />

beherzten Attila Baran. Der Ungar<br />

bestritt bereits den 15. Profikampf,<br />

Kölling den dritten. In<br />

Nürnberg wirkte er nicht ganz<br />

so frisch, wie bei seinen beiden<br />

vorherigen Profi-Auftritten. Für<br />

Trainer Röwer war das kein Wun<strong>der</strong>:<br />

„Enrico hat das ganze Jahr<br />

ohne Pause durchgeboxt, bei <strong>der</strong><br />

Olympia-Quali, in <strong>der</strong> Weltboxliga,<br />

dann bei Olympia in London<br />

und von dort aus gleich in den<br />

Profiring. Der Junge benötigt<br />

jetzt erst einmal eine Pause.“<br />

12 <strong>BoxSport</strong>


Bei <strong>der</strong> stallinternen EM in Berlin<br />

Gutknecht will<br />

Brähmer in<br />

Rente schicken<br />

Wegner gegen Röwer – ein interessanter Trainervergleich<br />

In <strong>der</strong> Berliner Max-Schmeling-Halle<br />

wird <strong>wie<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong><br />

Boxring aufgebaut. Am 2.<br />

Februar kreuzen die Halbschwergewichtler<br />

Jürgen Brähmer<br />

und Eduard Gutknecht die<br />

Fäuste. Das Duell um die Europame<strong>ist</strong>erschaft<br />

<strong>ist</strong> nicht nur<br />

wegen <strong>der</strong> Klasse bei<strong>der</strong> Profis<br />

interessant. Ein Hauch von Brisanz<br />

liegt über den zwölf angesetzten<br />

Runden auch deshalb,<br />

weil es sich um ein stallinternes<br />

Duell von Sauerland Event handelt.<br />

Im Ring stehen sich nicht<br />

nur die beiden Boxer als Konkurrenten<br />

gegenüber. In den jeweiligen<br />

Ringecken lauern zwei<br />

starke Trainer. Bei Gutknecht <strong>der</strong><br />

erfahrene Zampano Ulli Wegner<br />

und bei Brähmer <strong>der</strong> aufstrebende<br />

Boxtheoretiker Karsten Röwer.<br />

Bei den Trainern kratzt eine<br />

Nie<strong>der</strong>lage ihres Schützlings nur<br />

am Image. Für den geschlagenen<br />

Boxer aber wird es schwerer, einen<br />

neuen Anlauf zu starten.<br />

Ex-Weltme<strong>ist</strong>er Jürgen Brähmer<br />

(33) lässt das Gerede um das<br />

Stallduell von sich abtropfen. Er<br />

zeigt auch keine Zukunftsangst,<br />

denn er <strong>ist</strong> felsenfest überzeugt:<br />

„Ich freue mich auf den Kampf.<br />

Ich glaube, dieser EM-Kampf<br />

wird einer <strong>der</strong> interessantesten<br />

<strong>der</strong> letzten Zeit. Wenn zwei<br />

Klasseboxer aufeinan<strong>der</strong> treffen,<br />

springen me<strong>ist</strong> Spitzenkämpfe<br />

heraus. Ich lasse aber keinen<br />

Zweifel aufkommen, wer von<br />

uns beiden noch 2013 um den<br />

WBO-WM-Titel boxt. Das werde<br />

ich sein.“<br />

Eduard Gutknecht, <strong>der</strong> amtierende<br />

Europame<strong>ist</strong>er, steckt<br />

die rhetorische Gerade locker<br />

weg und kontert: „Jürgen <strong>ist</strong> ein<br />

K.o.-Schläger und hat schon 30<br />

Noch <strong>ist</strong> die Stimmung gut (v.l.):<br />

Karsten Röwer, Jürgen Brähmer,<br />

Eduard Gutknecht und Ulli Wegner<br />

Kämpfe vorzeitig gewonnen.<br />

Bei mir beißt er aber auf Granit.<br />

Jürgen hatte eine schöne Zeit als<br />

Boxer. Ich werde diese Zeit beenden<br />

und seine Rolle im Ring<br />

übernehmen.“ Trainer Ulli Wegner<br />

<strong>ist</strong> nicht ganz so euphorisch<br />

wie sein Schützling: „Eduard<br />

will den Kampf. Er hat eine Siegchance.<br />

Ich werde ihn deshalb<br />

bestens auf die Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

vorbereiten.“<br />

Jürgen Brähmer lässt die Ankündigung<br />

Ulli Wegners kalt. Im<br />

Gegenteil, er schwärmt von <strong>der</strong><br />

Chance, in <strong>der</strong> Max-Schmeling-<br />

Halle in das Seilquadrat klettern<br />

zu dürfen: „Berlin <strong>ist</strong> genau <strong>der</strong><br />

richtige Ort. Wir bieten einen<br />

Spitzenkampf und <strong>der</strong> gehört in<br />

die Hauptstadt. Ich fühle mich<br />

hier wohl und werde meinen<br />

Fans etwas bieten. Genau wegen<br />

<strong>der</strong> Möglichkeit eines Titelkampfes<br />

in Berlin habe ich im<br />

Sommer bei Sauerland Event<br />

unterschrieben.“<br />

Der abgezockte Halbschwergewichtler<br />

aus Schwerin hat<br />

sich in Berlin-Marzahn, ganz in<br />

In Berlin stehen sich die<br />

beiden Stallkollegen Jürgen Brähmer (links) und<br />

Eduard Gutknecht im Ring um die Europame<strong>ist</strong>erschaft gegenüber<br />

<strong>der</strong> Nähe des Gyms von Karsten<br />

Röwer, eine kleine Wohnung gesucht:<br />

„ Damit <strong>ist</strong> für mich ein<br />

optimales Training gesichert.<br />

An verkaufsoffenen Sonntagen<br />

kommt meine Freundin mit unserer<br />

Tochter Jasmin nach Berlin<br />

zum Shoppen. Das Training<br />

mit unserer Truppe macht Spaß.<br />

Manchmal fahren wir auch zum<br />

Gym in die Eisenacher Straße zu<br />

Otto Ramin, bei dem ich früher<br />

in Schwerin auch schon trainiert<br />

habe. Die direkte Vorbereitung<br />

führen wir dann ab Januar in<br />

Güstrow durch.“<br />

Natürlich legt auch Eduard<br />

Gutknecht die Hände nicht in<br />

den Schoß: „Mein Trainer lässt<br />

keine Luft an das Training. Ich<br />

bin schon die ganze Zeit am<br />

ackern, da ich bereits im November<br />

boxen sollte. Als <strong>der</strong> Kampf<br />

ausfiel, hat Herr Wegner das<br />

Training ein bisschen heruntergefahren.<br />

Inzwischen herrscht<br />

schon <strong>wie<strong>der</strong></strong> volle Power.“ Damit<br />

Brähmer nicht zu übermütig<br />

wird, stichelt <strong>der</strong> 30 Jahre alte<br />

Gutknecht: „Jürgen und ich waren<br />

bei Universum Kollegen. Ich<br />

boxte zum ersten Mal als Profi in<br />

einem Vorkampf des Duells Mario<br />

Veit gegen Brähmer. Damals<br />

hat Jürgen nach Punkten verloren.<br />

Vielleicht ein gutes Omen<br />

für mich.“<br />

Ganz auf das Profiboxen und<br />

die Millionen-Gagen eines Weltme<strong>ist</strong>ers<br />

will sich Gutknecht<br />

als zweifacher Familienvater<br />

nicht verlassen. Deshalb verrät<br />

er: „Ich kam mit 13 Jahren<br />

von <strong>der</strong> Halbinsel Sachalin nach<br />

Deutschland. Ich konnte zwar<br />

schon etwas Deutsch, sprach<br />

aber mit deutlichem Akzent. Das<br />

erste, was ich in Deutschland<br />

begriff – du musst die Sprache<br />

möglichst perfekt lernen. Durch<br />

das Boxen bekam ich einen speziellen<br />

Ausbildungsvertrag bei<br />

VW. Das war super. Ich war bei<br />

den Junioren-Vizeeuropame<strong>ist</strong>er<br />

und nahm an EM und WM teil.<br />

Durch VW konnte ich das Abitur<br />

ablegen. Jetzt studiere im vierten<br />

Semester in <strong>der</strong> FH Potsdam<br />

Gesundheits-Management.“<br />

Manfred Hönel<br />

14 <strong>BoxSport</strong>


Riesen-Skandal um Klitschko-Gegner Wach<br />

Doping und<br />

Betrug?<br />

„Kinn Kong“<br />

droht Sperre<br />

Vergeht Mariusz Wach, <strong>der</strong> wegen<br />

seines überdimensionalen Kinns „Kinn<br />

Kong“ genannt wird, bald das Lachen?<br />

Vitali entdeckte, dass die Füllung aus dem Handschuh genommen wurde<br />

Wütend<br />

wie selten:<br />

Klitschko-<br />

Manager<br />

Bernd Bönte<br />

Bernd Bönte war wütend wie<br />

selten. Als <strong>der</strong> Klitschko-<br />

Manager erfuhr, dass Mariusz<br />

Wachs Dopingprobe positiv<br />

war, machte er einen versuchten<br />

Betrug des polnischen Riesen öffentlich.<br />

Der polnische Schwergewichtler,<br />

<strong>der</strong> wegen seiner Größe und seinem<br />

ausgeprägten Kinn „Kinn Kong“ genannt<br />

wird, hatte aus seinem rechten<br />

Handschuh, also seiner Schlaghand,<br />

die Polsterung entfernen lassen. „Das<br />

<strong>ist</strong> brutal und Wahnsinn“, schimpfte<br />

Manager Bönte, <strong>der</strong> sich noch gut an<br />

die Folgen aus <strong>der</strong> Ringschlacht 1983<br />

erinnern konnte, bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> Puertoricaner<br />

Luis Resto ebenfalls zu diesem<br />

üblen Trick griff und den favorisierten<br />

US-Amerikaner Billy Collins<br />

Jr. so schwer verletzte, dass dieser<br />

nie mehr in den Ring steigen konnte.<br />

Resto wan<strong>der</strong>te für drei Jahre ins<br />

Gefängnis und bei Collins vermutete<br />

man bei seinem Tod neun Monate<br />

nach dem Kampf einen Selbstmord<br />

bei einem Autounfall (lesen Sie den<br />

Bericht auf Seite 18).<br />

Der Manipulationsversuch war<br />

vor dem Kampf nicht an die große<br />

Glocke gehängt worden, da Wladimirs<br />

Bru<strong>der</strong> Vitali bei <strong>der</strong> Kontrolle<br />

<strong>der</strong> Handschuhe diese austauschen<br />

ließ. Dabei war auch <strong>der</strong> BDB-Präsident<br />

Thomas Pütz, <strong>der</strong> um das Vorkommnis<br />

auch kein großes Aufsehen<br />

gemacht hatte, weil es rechtzeitig<br />

aufgedeckt worden war und keinerlei<br />

Einfluss auf den Kampfverlauf hatte.<br />

Allerdings hatte er sofort die Offiziellen<br />

<strong>der</strong> vier Weltverbände IBF, WBO,<br />

WBA und IBO verständigt. Pütz:<br />

„Den manipulierten Handschuh habe<br />

ich sofort Ringrichter Eddie Cotton<br />

überreicht, <strong>der</strong> ihn in die USA<br />

mitgenommen hat.“<br />

Inzwischen hat <strong>der</strong> BDB-Präsident<br />

Wach aufgefor<strong>der</strong>t, zu den Vorwürfen<br />

des Dopings Stellung zu nehmen.<br />

„Da <strong>ist</strong> aber bisher noch nichts<br />

gekommen“, erklärt Pütz, <strong>der</strong> weiter<br />

ausführt: „Er kann zwar die Öffnung<br />

<strong>der</strong> B-Probe verlangen, aber die wird<br />

nicht an<strong>der</strong>s sein.“ Erste Vermutungen,<br />

dass bei „Kinn Kong“ Doping im<br />

spiel war, kamen schon kurz nach<br />

dem Kampf auf, in dem er nicht k.o.<br />

ging, obwohl, wie laut Bild-Zeitung,<br />

425 mächtige Schläge bei ihm im Gesicht<br />

eingeschlagen waren. Während<br />

Pütz sicher <strong>ist</strong>, dass anabole Steroide<br />

bei dem Kampf im Spiel waren, erklärte<br />

Wach in <strong>der</strong> polnischen Presse:<br />

„Ich habe nichts genommen und<br />

von den Doping-Vorwürfen nur am<br />

Telefon erfahren. Ich bin am Boden<br />

zerstört.“<br />

16 <strong>BoxSport</strong>


Wachs Promoter,<br />

Mariusz Kolodziej,<br />

empörte sich über<br />

diese Anschuldigungen<br />

und wies sie<br />

vehement zurück.<br />

„Die Vorwürfe aus<br />

dem Klitschko-Camp<br />

sind absurd und bilden die<br />

Basis für eine Klage wegen Verleumdung.<br />

Die Deutschen um<br />

Klitschko wollen Wach verleumden<br />

und seine Karriere zerstören,<br />

ohne einen Beweis für ihre Vorwürfe<br />

zu haben.“ Darüber kann<br />

BDB-Chef Pütz nur lachen: „Die<br />

Beweise sind eindeutig. Der BDB<br />

wird Wach auf jeden Fall sperren.<br />

Und wir denken, die großen<br />

Weltverbände werden sich<br />

unserer Meinung anschließen.“<br />

Wegen des Dopings dürfte Wach<br />

für zwei Jahre aus dem Verkehr<br />

gezogen werden. Aber wenn<br />

er tatsächlich versucht haben<br />

sollte, mit manipulierten Handschuhen<br />

zu kämpfen, dann wird<br />

er zwar nicht wie Resto ins Gefängnis<br />

kommen, doch die Boxverbände<br />

sollten ihn nie mehr in<br />

den Ring lassen.<br />

Hans Reski<br />

Sieht Wach ganz klar als schuldig an: BDB-Präsident Thomas Pütz<br />

Dopingverdacht: Warum konnte Wach Schläge wie diese linke<br />

Gerade wegstecken, ohne umzukippen?<br />

Ich möchte mich bei allen <strong>BoxSport</strong>-Lesern<br />

und <strong>der</strong> Jury dafür bedanken, dass sie mich<br />

auch zum zehnten Mal mit großer Mehrheit<br />

zum Trainer des Jahres gewählt haben.<br />

Ich wünsche allen ein besinnliches<br />

Weihnachtsfest und ein<br />

glückliches neues Jahr.<br />

Hier noch ein kleiner Tipp für<br />

den Gabentisch !<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

17


Die brutalste Ring-Schlacht aller Zeiten fand 1983 statt<br />

„Die gottverdammten<br />

Handschuhe haben<br />

ja keine Füllung!“<br />

Dieser Kampf zerstörte<br />

gleich zwei Leben.<br />

Das des Verlierers, weil<br />

<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> unglaublichen<br />

Tracht Prügel nie <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />

boxen konnte, und das des Siegers,<br />

weil <strong>der</strong> nach den brutalen<br />

zehn Runden nie <strong>wie<strong>der</strong></strong> boxen<br />

durfte. Luis Resto und Billy Collins<br />

Jr. lieferten sich 1983 eine<br />

Ringschlacht, die als einer <strong>der</strong><br />

brutalsten Kämpfe aller Zeiten<br />

und als eine <strong>der</strong> schwärzesten<br />

Stunden in die Geschichte des<br />

Boxsports einging.<br />

Billy Collins Jr., <strong>der</strong> gutaussehende<br />

Junge aus <strong>der</strong> Country-<br />

Hochburg Nashville im US-Bundesstaat<br />

Tennessee, sollte zum<br />

neuen Stern im Weltergewicht<br />

aufgebaut werden. Collins Jr.,<br />

promotet vom mächtigen Bob<br />

Arum, war in 14 Kämpfen unbesiegt,<br />

als er am Abend des 16. Juni<br />

1983 in den Ring des berühmten<br />

New Yorker Madison Square<br />

Garden stieg. Im Hauptkampf<br />

for<strong>der</strong>te Box-Legende Roberto<br />

Duran, zwei Jahre zuvor selbst<br />

noch ein Weltergewicht, den<br />

WBA-Halbmittelgewichts-Weltme<strong>ist</strong>er<br />

Davey Moore heraus.<br />

Der TV-Sen<strong>der</strong> ABC übertrug<br />

neben Duran auch den Kampf<br />

von Collins live aus dem Garden.<br />

Dem jungen Amerikaner hatte<br />

man den zähen Puertoricaner<br />

Luis Resto aus <strong>der</strong> New Yorker<br />

Bronx vorgesetzt. Einen also,<br />

<strong>der</strong> ihn testen, ihm aber nicht<br />

allzu gefährlich werden sollte.<br />

Es kam alles ganz an<strong>der</strong>s.<br />

Von Beginn an bezog <strong>der</strong> Favorit<br />

fürchterliche Prügel. Immer<br />

<strong>wie<strong>der</strong></strong> schüttelte <strong>der</strong> 28 Jahre<br />

alte Resto seinen Gegner mit<br />

harten Kombinationen durch.<br />

Schwer gezeichnet:<br />

Billy Collins Jr. nach<br />

dem Fight gegen<br />

Resto<br />

Der Sieger Luis Resto musste drei Jahre ins Gefängnis –<br />

Selbstmordverdacht beim betrogenen Billy Collins Jr.<br />

Beide Augen des Amerikaners<br />

schwollen zu, Cuts öffneten<br />

sich. Collins steht zehn Runden<br />

lang durch – er verliert einstimmig<br />

nach Punkten. Die erste Nie<strong>der</strong>lage<br />

des großen Hoffnungsträgers,<br />

eine Sensation. Vater<br />

Collins, als Trainer in <strong>der</strong> Ecke<br />

seines Sohnes, geht zum Puertoricaner,<br />

um ihm zum Sieg zu gratulieren.<br />

Collins senior schüttelt<br />

Resto die rechte Hand, die noch<br />

immer im Boxhandschuh steckt.<br />

Und plötzlich schreit er laut<br />

durch den Ring: „Diese gottverdammten<br />

Handschuhe haben ja<br />

überhaupt keine Füllung!“ Ein<br />

Offizieller <strong>der</strong> New York State<br />

Athletic Commission beschlagnahmt<br />

Restos Handschuhe in<br />

<strong>der</strong> Umkleidekabine, eine Untersuchung<br />

wird eingeleitet.<br />

Wenig später steht fest: Aus beiden<br />

Handschuhen hat jemand<br />

einen Teil <strong>der</strong> Füllung entfernt.<br />

Die Sportbehörde von New York<br />

än<strong>der</strong>t das Urteil in No Contest<br />

um, Resto wird für ein Jahr gesperrt.<br />

Collins Jr. nützt das freilich<br />

wenig. Der Amerikaner trägt<br />

Antonio Margarito<br />

(rechts) hatte vor<br />

dem Kampf gegen<br />

Miguel Cotto<br />

seine Bandagen<br />

in Gips eingelegt<br />

und schlug seinen<br />

Gegner damit<br />

windelweich<br />

eine gerissene Netzhaut aus <strong>der</strong><br />

Tracht Prügel davon, er sieht<br />

nur noch verschwommen. An<br />

Boxen <strong>ist</strong> nicht mehr zu denken.<br />

Die so hoffungsvolle Karriere <strong>ist</strong><br />

vorbei. Neun Monate nach dem<br />

Kampf kommt Collins Jr. bei einem<br />

Autounfall in seiner Heimat<br />

ums Leben, betrunken und mit<br />

Drogen zugedröhnt steuert er<br />

sein Auto in einen Kanal. Vater<br />

Collins äußert sofort die Vermutung,<br />

es könnte sich um Selbstmord<br />

gehandelt haben.<br />

Resto und Trainer Panama<br />

Lewis müssen sich 1986 vor<br />

Gericht verantworten. Sie sind<br />

angeklagt wegen Körperverletzung,<br />

Verschwörung und unerlaubtem<br />

Waffenbesitz (Restos<br />

Fäuste). Lewis wan<strong>der</strong>t für sechs<br />

Jahre ins Gefängnis, Resto für<br />

drei. Geboxt hat er nie <strong>wie<strong>der</strong></strong>.<br />

Erst nach fast einem Vierteljahrhun<strong>der</strong>t<br />

des Leugnens gab<br />

Resto seine Schandtat endlich zu.<br />

In einer Fernsehdokumentation<br />

des Sen<strong>der</strong>s HBO mit dem Titel<br />

„Anschlag im Ring“ gestand er<br />

2009 zum ersten Mal, dass Lewis<br />

Luis Resto (rechts) bei einem seiner<br />

zahlreichen Treffer. HBO übertrug den<br />

Kampf<br />

mit Absicht das Futter <strong>der</strong> Handschuhe<br />

entfernte und sogar seine<br />

Bandagen in Gips einlegte,<br />

um sie härter zu machen. Einen<br />

Trick, den im gleichen Jahr <strong>der</strong><br />

Ausstrahlung <strong>der</strong> Mexikaner Antonio<br />

Margarito in seinem Kampf<br />

gegen Shane Mosley anwenden<br />

wollte. Mosleys Trainer Nazim<br />

Richardson fiel die weißliche<br />

Substanz an Margaritos Bandagen<br />

noch vor dem Kampf auf, sie<br />

wurden konfisziert. Margarito<br />

ging gegen Mosley k.o. – und die<br />

Untersuchung ergab, dass Margarito<br />

seine Bandagen in Gips<br />

eingelegt hatte.<br />

So erklärt sich wohl auch die<br />

unfassbare Tracht Prügel, die<br />

<strong>der</strong> Puertoricaner Miguel Cotto<br />

ein Jahr zuvor von Margarito<br />

bezogen hatte. Der Kopf des zuvor<br />

unbesiegten Cotto war nach<br />

dem Kampf deformiert. Cotto<br />

verbrachte die Nacht nach <strong>der</strong><br />

t.K.o.-Nie<strong>der</strong>lage im Krankenhaus<br />

von Las Vegas, er urinierte<br />

Blut. „Ich musste weinen und<br />

aus meinen Augen kam Blut“,<br />

erinnert sich Cotto. Cotto war<br />

nach seiner ersten Nie<strong>der</strong>lage<br />

nie <strong>wie<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong>selbe Boxer. Gerade<br />

verlor er gegen WBA-Halbmittelgewichtsweltme<strong>ist</strong>er<br />

Austin<br />

Trout nach Punkten – Cottos<br />

Karriere <strong>ist</strong> damit vorbei.<br />

ARNE LEYENBERG<br />

18 <strong>BoxSport</strong>


Auf dem Wege zu Klitschko<br />

Price & Fury<br />

siegen weiter<br />

Lewis for<strong>der</strong>t, sie sollen<br />

gegeneinan<strong>der</strong> boxen<br />

Arbeit erledigt: Matt Skelton kauert<br />

am Boden und wird ausgezählt, David<br />

Price marschiert zufrieden davon<br />

Zwei Riesen auf dem<br />

Weg nach oben. Tyson<br />

Fury und David Price,<br />

die beiden Box-Giganten<br />

aus Großbritannien, sind<br />

ihrem Traum von einem Kampf<br />

gegen die Klitschko-Brü<strong>der</strong> <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />

einen Sieg näher gekommen.<br />

Der 2,06 Meter große Fury siegte<br />

in Belfast einstimmig über<br />

zwölf Runden nach Punkten<br />

(119-108, 119-108, 119-110) über<br />

den Amerikaner Kevin Johnson.<br />

Der Weltverband WBC, dessen<br />

Titel Vitali Klitschko trägt, hatte<br />

das Duell zu einem WM-Ausscheidungskampf<br />

erklärt. Allerdings<br />

muss Fury noch einen<br />

finalen Kampf gewinnen, ehe<br />

er <strong>der</strong> offizielle Herausfor<strong>der</strong>er<br />

Klitschkos <strong>ist</strong>. Der 2,03 Meter<br />

große Price verteidigte seinen<br />

britischen Me<strong>ist</strong>ertitel und den<br />

Commonwealth-Gürtel in seiner<br />

Heimatstadt Liverpool gegen seinen<br />

alternden Landsmann Matt<br />

Skelton. Der ehemalige Schwergewichts-Weltme<strong>ist</strong>er<br />

Lennox<br />

Lewis hatte danach einen guten<br />

Rat für die beiden parat: „Sie<br />

sollten jetzt gegeneinan<strong>der</strong> boxen.“<br />

Denn Lewis <strong>ist</strong> überzeugt:<br />

„David Haye <strong>ist</strong> immer noch <strong>der</strong><br />

beste englische Schwergewichtler<br />

im Moment. Price und Fury<br />

sollten seinen Herausfor<strong>der</strong>er<br />

bestimmen.“<br />

Promoter Frank Maloney<br />

hat jedoch an<strong>der</strong>e Pläne mit seinem<br />

Riesen Price. Erst soll sich<br />

<strong>der</strong> Bronzemedaillengewinner<br />

<strong>der</strong> Olympischen Spiele von<br />

2004 gegen Wladimir Klitschkos<br />

früheren WM-Herausfor<strong>der</strong>er<br />

Tony Thompson (USA) bewähren.<br />

Dann soll <strong>der</strong> Kampf mit<br />

dem britischen Enfant terrible<br />

Dereck Chisora steigen. „Wenn<br />

alles glatt läuft Anfang nächsten<br />

Jahres, kämpfe ich Ende 2013<br />

um die Weltme<strong>ist</strong>erschaft“, sagt<br />

Price. Allerdings sollte er sich<br />

dann noch deutlich steigern.<br />

Gegen den mittlerweile 45 Jahre<br />

alten früheren Europame<strong>ist</strong>er<br />

Skelton, <strong>der</strong> 2008 in Düsseldorf<br />

gegen Ruslan Chagaev im Kampf<br />

um die WBA-WM verlor,<br />

tat sich Price in<br />

<strong>der</strong> ersten Runde<br />

schwer. Der Riese<br />

wirkte hilflos, beinahe<br />

ängstlich in <strong>der</strong><br />

Defensive. Skelton<br />

setzte ihm mit seinen<br />

überfallartigen<br />

Angriffen zu. In <strong>der</strong><br />

zweiten Runde dann<br />

teilte Price aus. Nach<br />

ein paar Volltreffern<br />

zu Kopf und Körper<br />

kauerte sich Skelton<br />

auf den Boden und<br />

ließ sich bereitwillig<br />

von Ringrichter Richard<br />

James Davies auszählen.<br />

Der 15. Sieg im 15.<br />

Kampf für den 29 Jahre alten<br />

Price. „Einerseits möchte<br />

ich die Klitschkos lieber früher<br />

als später boxen“, meinte Price,<br />

„weil sie nicht mehr ewig boxen<br />

werden. Aber ich muss noch<br />

lernen. Die zwei Kämpfe gegen<br />

Thompson und Chisora sind gute<br />

Tests für mich.“<br />

Tyson Fury <strong>ist</strong> schon einen<br />

Schritt weiter – <strong>der</strong> 24-Jährige<br />

hat Dereck Chisora bereits deutlich<br />

nach Punkten geschlagen,<br />

im Juli 2011. Nun punktete er<br />

in Kevin Johnson einen weiteren<br />

ehemaligen WM-Herausfor<strong>der</strong>er<br />

von Vitali Klitschko<br />

aus. Der Amerikaner hatte<br />

im Dezember 2009 in Bern<br />

nach Punkten gegen Vitali<br />

verloren – genauso deutlich<br />

musste er sich nun nach<br />

enttäuschen<strong>der</strong> Vorstellung<br />

auch Fury geschlagen geben.<br />

Der Brite mit dem für einen<br />

Boxer so klangvollen Vornamen<br />

<strong>ist</strong> nun in 20 Kämpfen unbesiegt.<br />

Gegen Johnson präsentierte sich<br />

Fury run<strong>der</strong>neuert. Der zuvor<br />

schwammige Körper des Riesen<br />

zeigte Konturen, Fury konnte<br />

zwölf Runden lang ohne Probleme<br />

marschieren. „Im Januar<br />

habe ich in den Spiegel gesehen<br />

und ein fettes, aufgedunsenes<br />

Schwein gesehen“, berichtete<br />

Fury. „Ich habe mir gesagt: Entwe<strong>der</strong><br />

du bringst dich in Form<br />

o<strong>der</strong> du hängst die Handschuhe<br />

an den Nagel.“ Gesagt, getan.<br />

Fury stellte sein Training um und<br />

sieht auf einmal tatsächlich aus<br />

wie ein Athlet. „Ich bin <strong>der</strong> beste<br />

Schwergewichtler seit Lennox<br />

Lewis“, tönte Fury mit neuem<br />

Selbstbewusstsein. „Jetzt will<br />

ich einen <strong>der</strong> Klitschkos. Ich<br />

werde sie zerschlagen. Vergesst<br />

David Haye und vergesst David<br />

Price, die sind nicht in meiner<br />

Liga. Ich bin erst 24 Jahre alt.<br />

Ich kann kämpfen, ich kann boxen,<br />

ich kann alles im Ring. Niemand<br />

kann da mithalten, nicht<br />

einmal die Klitschkos.“<br />

Der baumlange Tyson<br />

Fury <strong>ist</strong> in 20 Kämpfen<br />

unbesiegt


Krönung in Cancún: Vitali<br />

Klitschko setzt Muhammad Ali<br />

die Krone des Boxsports auf<br />

Ali gekrönt und<br />

Tumulte im Parlament<br />

Vitali<br />

Klitschko<br />

Die Krönung erfolgte<br />

im mexikanischen Urlaubsparadies<br />

Cancún:<br />

Vitali Klitschko setzte<br />

Muhammad Ali (70) eine Königskrone<br />

aus 24 Karat Gold auf. Die<br />

Krönung des auf erschütternde<br />

Weise an <strong>der</strong> Parkinson-Krankheit<br />

leidenden „Größten“ zum „König<br />

<strong>der</strong> Boxer“ durch den aktuellen<br />

Weltme<strong>ist</strong>er im Schwergewicht<br />

eröffnete die Feierlichkeiten zum<br />

50. Kongress des World Boxing<br />

Council (WBC). Vitali: „Er <strong>ist</strong><br />

<strong>der</strong> Größte in <strong>der</strong> gesamten Geschichte<br />

des Boxsports. Ich bin<br />

stolz darauf, den gleichen Titel<br />

zu haben wie Muhammad Ali.“<br />

Hun<strong>der</strong>te Teilnehmer feierten<br />

Ali. Argentiniens Mittelgewichts-<br />

Weltme<strong>ist</strong>er Sergio Martinez und<br />

WBC-Präsident Jose Sulaiman<br />

überreichten Ali eine rote Königsrobe<br />

und einen reich geschmückten<br />

Weltme<strong>ist</strong>er-Gürtel. Seinen<br />

WBC-Championsgürtel hat <strong>der</strong><br />

ältere <strong>der</strong> Klitschko-Brü<strong>der</strong> bei<br />

dieser Gelegenheit nicht zurückgegeben.<br />

Mit Beginn seiner politischen<br />

Karriere <strong>ist</strong> die sportliche<br />

des 41-Jährigen noch nicht zu<br />

Ende. Dem WBC-Präsidenten<br />

Sulaiman vertraute Klitschko an,<br />

er beabsichtige, nicht zurückzutreten,<br />

son<strong>der</strong>n seinen Titel noch<br />

einmal zu verteidigen.<br />

Damit erschien ein aktueller<br />

Boxchampion als Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> von ihm gegründeten Partei<br />

UDAR (Schlag) zur konstituierenden<br />

Sitzung des am 28.Oktober<br />

gewählten neuen ukrainischen<br />

Parlaments. Um 10 Uhr<br />

Ortszeit wurde Vitali Klitschko<br />

vereidigt.<br />

Als Chef <strong>der</strong> mit 40 von 450<br />

Sitzen drittstärksten Fraktion<br />

nach <strong>der</strong> „Partei <strong>der</strong> Regionen“<br />

von Präsident Viktor Janukowitsch<br />

(nur 185 Sitze, 226 sind<br />

zur Mehrheit nötig) und <strong>der</strong><br />

Vereinigten Opposition „Batkiwschtschina“<br />

(Vaterland) von<br />

Tumult im ukrainischen Parlament,<br />

aber Vitali Klitschko (rechts) hält sich<br />

fein raus<br />

Julija Timoschenko (103 Mandate)<br />

<strong>ist</strong> Vitali Klitschko nun in <strong>der</strong><br />

Werchchowna Rada das Gesicht<br />

<strong>der</strong> Opposition. Der Chefredakteur<br />

<strong>der</strong> „Kommersant Ukraine“,<br />

Valeriy Kalnysch, urteilt:<br />

„Es scheint mir, dass die Partei<br />

von Vitali Klitschko eine ‚dritte<br />

Macht‘ werden kann, die ruhig<br />

und rational agieren wird.“<br />

Das Gesicht <strong>der</strong> Ikone <strong>der</strong><br />

Opposition, Julija Timoschenko,<br />

<strong>ist</strong> hinter Gittern verbannt.<br />

Beide haben gegen offensichtliche<br />

Wahlfälschungen protestiert.<br />

Die inhaftierte ehemalige<br />

Min<strong>ist</strong>erpräsidentin mit einem<br />

zweieinhalbwöchigen Hungerstreik<br />

in einem Krankenhaus in<br />

Charkiw.<br />

Der Vorsitzende <strong>der</strong> Ukrainischen<br />

Demokratischen Allianz<br />

für Reformen (UDAR) eine<br />

Woche lang als Wortführer <strong>der</strong><br />

Demonstrationen vor dem Gebäude<br />

<strong>der</strong> Zentralen Wahlkommission<br />

in Kiew. Klitschko for<strong>der</strong>te<br />

Neuwahlen in mindestens<br />

fünf Bezirken. Mit Erfolg. In fünf<br />

Wahlkreisen wurden die Ergebnisse<br />

für ungültig erklärt und<br />

Neuwahlen angeordnet.<br />

Vitali Klitschko hat noch<br />

nicht offiziell verkündet, dass er<br />

2015 Viktor Janukowitsch (62)<br />

herausfor<strong>der</strong>n werde. Der autoritäre<br />

Staatspräsident <strong>ist</strong> mit<br />

1,93 Meter auch körperlich ein<br />

Schwergewicht. „Der Spiegel“<br />

wählte Anfang des Jahres für eine<br />

Geschichte über das international<br />

isolierte „Schmuddelkind“<br />

denn auch die Überschrift „Der<br />

Boxer aus Donezk“. Viktor Janukowitsch<br />

gegen Vitali Klitschko<br />

könnte zum „Kampf des Jahres<br />

2015“ werden - im politischen<br />

Ring.<br />

Gleichwohl: In <strong>der</strong> Werchowna<br />

Rada fliegen des öfteren auch<br />

wahrhaftig die Fäuste – wie<br />

gleich bei <strong>der</strong> ersten Sitzung.<br />

Klitschko hielt sich raus aus<br />

dem Tumult. Die Faust eines Boxers<br />

gelte nach amerikanischem<br />

Recht als Waffe, erklärte Klitschko,<br />

die Faust eines Weltme<strong>ist</strong>ers<br />

entspreche somit einer Atomwaffe.<br />

Der Champion wird sich<br />

selbst auch im prügelnden Parlament<br />

treu bleiben, „nie meine<br />

Fäuste außerhalb des Boxrings<br />

zu benutzen“.<br />

Hartmut Scherzer<br />

20<strong>BoxSport</strong>


David Haye<br />

nackt im<br />

Dschungelcamp<br />

Der Brite <strong>ist</strong> ganz heiß auf den<br />

Showdown mit Vitali Klitschko<br />

Showman und Selbstdarsteller:<br />

David Haye zeigt sich im britischen<br />

Dschungelcamp wie Gott ihn schuf<br />

Alles läuft auf den großen<br />

Showdown zum<br />

Abschied hinaus. Vitali<br />

Klitschko gegen<br />

Großmaul David Haye. Aber<br />

während <strong>der</strong> eine in <strong>der</strong> Ukraine<br />

Politik machte, zog <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

im Dschungelcamp blank.<br />

Klitschko hat sein letztes<br />

Hurra im Boxring für nächstes<br />

Jahr geplant. Die mehrfach angekündigte<br />

„Sportpressekonferenz“<br />

über seine Zukunft wurde<br />

mittlerweile auf das Frühjahr<br />

verschoben. Aktuell steht<br />

auf seiner Homepage bereits:<br />

„Nächster Kampf wird noch<br />

bekanntgegeben.“ Pflichtgemäß<br />

müsste Vitali seinen Titel gegen<br />

den Sieger <strong>der</strong> WBC-Endausscheidung<br />

Chris Arreola (USA)<br />

gegen Bermane Stiverne (Kanada)<br />

am 23. Februar in Los Angeles<br />

verteidigen.<br />

„Das sind keine Gegner<br />

für einen würdigen Abschiedskampf“,<br />

sagt Manager Bernd<br />

Bönte. Zumal Arreola von Vitali<br />

Klitschko vor drei Jahren in L.A.<br />

bereits <strong>der</strong>art verprügelt worden<br />

war, dass <strong>der</strong> Latino zur elften<br />

Runde nicht mehr antrat. Ein<br />

Mega-Event als letztes Hurra <strong>ist</strong><br />

geplant – gegen den exzentrischen<br />

Haye (32). Der von Wladimir<br />

Klitschko (36) vor an<strong>der</strong>thalb<br />

Jahren nach Punkten besiegte<br />

englische Rüpel inszenierte sich<br />

zuletzt im Dschungelcamp des<br />

englischen Fernsehsen<strong>der</strong>s ITV.<br />

Im australischen Urwald haute<br />

das Großmaul schon mal mächtig<br />

auf die Buschtrommel: „Ich<br />

schlage Vitali in <strong>der</strong> sechsten<br />

Runde k.o.!“ Obwohl Haye viel<br />

Haut zeigte, pausenlos oben<br />

ohne durch das Camp lief und<br />

beim Duschen vor den Kameras<br />

ganz blankzog, wurde er vor<br />

dem Finale von den Zuschauern<br />

herausgewählt. Danach meinte<br />

Haye: „Mich interessiert nur<br />

noch <strong>der</strong> Kampf gegen einen<br />

Klitschko. Da Wladimir nicht<br />

noch einmal gegen mich boxen<br />

wird, will ich unbedingt gegen<br />

Vitali in den Ring steigen. Das<br />

<strong>ist</strong>, nach <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage von<br />

Manny Pacquiao, zurzeit das<br />

größte Ding im Boxen.“<br />

Das Team von Paffen Sport Boxing wünscht<br />

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Jonathon Banks<br />

Trainer von Wladimir –<br />

Nach seinem K.o.-Sieg über die US-Schwergewichtshoffnung Mitchell darf<br />

Johnathon Banks musste drei schwere Aufgaben<br />

me<strong>ist</strong>ern – in <strong>der</strong> Summe eine fast unmögliche<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung. Zwei davon absolvierte er mit<br />

Bravour, die dritte wird vielleicht sogar ihn überfor<strong>der</strong>n.<br />

Denn nach dem Tod von Emanuel Steward<br />

<strong>ist</strong> Banks <strong>der</strong> letzte Boxer aus dem berühmten<br />

Kronk Gym von Detroit, das Box-Legenden wie<br />

Thomas Hearns und Lennox Lewis hervorbrachte.<br />

Nach dem Krebstod von Steward<br />

sprang Banks als Trainer ein und führte<br />

Schwergewichts-Weltme<strong>ist</strong>er Wladimir<br />

Klitschko in Hamburg zum Sieg über<br />

Herausfor<strong>der</strong>er Mariusz Wach. Nur<br />

eine Woche später stieg <strong>der</strong> Amerikaner<br />

selbst in den Ring und<br />

beendete die Hoffnungen <strong>der</strong><br />

zuvor größten US-Schwergewichtshoffnung<br />

Seth<br />

Mitchell mit einem krachenden<br />

K.o.-Sieg. Und<br />

in die Trainingslager von Lennox<br />

Lewis begleitet, er machte Sparring<br />

mit den ganz Großen des<br />

Boxsports. In den vergangenen<br />

Jahren war er zur rechten Hand<br />

Stewards aufgestiegen. „Ich habe<br />

viel Weisheit von Emanuel<br />

gelernt. Wir waren wie Vater und<br />

Sohn, wie zwei beste Freunde.<br />

Deshalb glaube ich, dass ich ein<br />

guter Trainer sein kann. Emanuel<br />

hat es geliebt, an<strong>der</strong>en etwas<br />

beizubringen und auch ich liebe<br />

es“, sagte Banks.<br />

Wladimir Klitschko kam<br />

gegen den Polen Wach zu einem<br />

ungefährdeten Punktsieg.<br />

Hinterher lobte er die professionelle<br />

Arbeit von Banks in <strong>der</strong><br />

Ecke. Noch hat <strong>der</strong> Weltme<strong>ist</strong>er<br />

US-Schwergewichtshoffnung Seth<br />

Mitchell ging gegen Banks k.o.<br />

For<strong>der</strong>t er bald Vitali<br />

Klitschko heraus?<br />

Jonathon Banks als<br />

Boxer<br />

Banks als Trainer von Wladimir Klitschko, nach<br />

dessen Sieg gegen den Polen Mariusz Wach<br />

schließlich will Banks das schon<br />

seit Jahren von <strong>der</strong> Schließung<br />

bedrohte Kronk Gym retten –<br />

nach dem Tod von Steward steht<br />

es vor dem Aus. Die Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

rauen Straßen von Detroit, zu<br />

denen einst auch Banks zählte,<br />

haben keinen Ort mehr, an dem<br />

sie die Tage verbringen können.<br />

„Ich muss einen neuen Platz für<br />

sie finden“, sagt Banks.<br />

Banks hatte das Kunststück<br />

fertig gebracht, im Trainingslager<br />

beim Stanglwirt in Tirol<br />

nicht nur sich selbst auf seinen<br />

Kampf gegen Mitchell son<strong>der</strong>n<br />

auch noch Wladimir Klitschko<br />

vorzubereiten. „Das war nicht<br />

einfach“, erzählte Banks. „Nachdem<br />

Wladimir fertig war, habe<br />

ich mein Programm absolviert.“<br />

Der erkrankte Steward selbst<br />

hatte seinen Musterschüler als<br />

Nachfolger in Klitschkos Ecke<br />

vorgeschlagen. Schließlich trainierte<br />

Steward seinen Schützling,<br />

seitdem <strong>der</strong> als 15-Jähriger<br />

einen Fuß in das Kronk Gym<br />

gesetzt hatte. Schon als Jugendlicher<br />

hatte Banks seinen Coach<br />

aber nicht entschieden, ob er<br />

Banks weiterhin als Trainer beschäftigt.<br />

Schließlich <strong>ist</strong> Banks<br />

selbst Boxer in <strong>der</strong> gleichen Gewichtsklasse<br />

– und steht kurz<br />

vor einem Kampf um die WM-<br />

Krone. Das Duell gegen den<br />

zuvor unbesiegten Mitchell in<br />

Atlantic City war ein Ausscheidungskampf<br />

des Weltverbandes<br />

WBC. Dort <strong>ist</strong> Wladimirs Bru<strong>der</strong><br />

Vitali Weltme<strong>ist</strong>er. Würde Banks<br />

gegen Vitali boxen? „Soll ich ehrlich<br />

sein?“, fragte Banks zurück.<br />

„Ich weiß es wirklich nicht.“<br />

Banks hatte mit seinem Sieg<br />

über den früheren NFL-Footballspieler<br />

Mitchell mal <strong>wie<strong>der</strong></strong> alle<br />

überrascht – dieses Mal positiv.<br />

Dreimal schickte er seinen<br />

Landsmann in zwei Runden zu<br />

Boden, dann war Schluss. In <strong>der</strong><br />

Ecke wurde Banks betreut von<br />

Stewards Neffen Sugar Hill. „Das<br />

war eine sehr emotionale Nacht.<br />

Wir mussten unsere Emotionen<br />

bis nach dem Kampf kontrollieren“,<br />

sagte Banks. „Den ganzen<br />

Kampf über musste ich an<br />

Emanuel denken, ohne ihn wäre<br />

22 <strong>BoxSport</strong>


Herausfor<strong>der</strong>er von Vitali<br />

er um die WBC-WM boxen und will das legendäre Kronk-Gym von Emanuel Steward retten<br />

ich nicht da, wo ich heute bin.“<br />

Denn Banks <strong>ist</strong> plötzlich <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />

obenauf. Lange Zeit galt er als<br />

große Hoffnung im Cruisergewicht,<br />

dann wurde er 2009 vom<br />

damaligen Weltme<strong>ist</strong>er Tomasz<br />

Adamek aus Polen auseinan<strong>der</strong>genommen.<br />

Im Anschluss stieg<br />

Banks ins Schwergewicht auf,<br />

hinterließ bei seinen Kämpfen<br />

allerdings keinen Eindruck. Sein<br />

K.o.-Sieg über Mitchell dagegen<br />

katapultierte ihn zurück in den<br />

Kreis <strong>der</strong> Schwergewichts-Hoffnungen.<br />

Das legendäre Kronk Gym in<br />

Detroit wurde unterdessen nur<br />

einen Tag nach Stewards Tod geräumt.<br />

Die Familie des Trainers<br />

holte Erinnerungsstücke ab, baute<br />

den Ring ab und verschloss<br />

die Tür. „Die Jugendlichen dort<br />

haben mich alle angerufen und<br />

gefragt, wo sie jetzt hin sollen“,<br />

erzählt Banks. „Ich war aber in<br />

Das legendäre Kronk-Gym in Detroit. Banks will es retten<br />

Europa und konnte ihnen<br />

nicht helfen.“ Das<br />

soll sich nun än<strong>der</strong>n.<br />

Banks: „Ich werde<br />

einen neuen Ort<br />

suchen, das <strong>ist</strong> genau<br />

das, was Emanuel<br />

gewollt hätte. Ich<br />

war selbst mal<br />

so ein Kind. Ich<br />

hätte Autos aufgebrochen<br />

o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>e Leute erschossen,<br />

wenn ich<br />

„Million-Dollar-Smile“:<br />

Emanuel Steward<br />

nicht das Kronk gehabt<br />

hätte.“ Banks weiß, wovon er<br />

spricht: Gerade erst wurde sein<br />

Bru<strong>der</strong> Leonard bei einem Raubüberfall<br />

in Detroit erschossen.<br />

„Diese Scheiße muss aufhören“,<br />

erklärte Banks. Er will seinen<br />

Teil dazu beitragen.<br />

Arne Leyenberg<br />

Box-Legenden bei Stewards Abschied<br />

Soul-Legende Aretha Franklin: „Er hatte dieses Millionen-Dollar-Lächeln“<br />

Box-Legenden nehmen Abschied (v.l.): Wladimir Klitschko, Lennox Lewis, Hilmer Kenty,<br />

Thomas Hearns und Evan<strong>der</strong> Holyfield<br />

ne Gedanken<br />

sind bei<br />

deiner<br />

Familie.<br />

Du wirst<br />

uns fehlen“,<br />

hatte<br />

Oscar De La Hoya geschrieben.<br />

„Ich kann es gar<br />

nicht in Worte fassen,<br />

was sein Tod<br />

für mich bedeutet“,<br />

meinte Aretha Franklin<br />

unter Tränen. „Er<br />

hatte dieses Millionen-Dollar-Lächeln<br />

und war ein Held<br />

für mich“, sagte die<br />

Soul-Legende, die zu<br />

Ehren Stewards den<br />

Song „I‘ll fly away“<br />

sang.<br />

Die Größten kamen, um einem ganz Großen die letzte Ehre<br />

zu erweisen. In Anwesenheit vieler ehemaliger und aktueller Star-<br />

Boxer <strong>ist</strong> Trainerlegende Emanuel Steward in Detroit beigesetzt<br />

worden. Wladimir Klitschko, Lennox Lewis, Evan<strong>der</strong> Holyfield,<br />

Sugar Ray Leonard, Michael Moorer, Roy Jones Junior und weitere<br />

Prominente – unter ihnen Soulsängerin Aretha Franklin – versammelten<br />

sich im Greater Grace Temple <strong>der</strong> Autostadt, um von ihrem<br />

Trainer, Mentor und Freund Abschied zu nehmen.<br />

Steward habe ihm Lektionen fürs Leben gelehrt, betonte Klitschko.<br />

Der Ukrainer wurde seit 2004 vom Amerikaner gecoacht und<br />

war wenige Tage nach seinem siegreichen WM-Kampf in Hamburg<br />

gegen den Polen Mariusz Wach nach Detroit geflogen. „Niemand<br />

hat einen Kampf verloren, wenn er sich an das gehalten hat, was<br />

Emanuel Steward ihm gesagt hat“, betonte Ex-Schwergewichts-<br />

Champion Holyfield. „Steward war <strong>der</strong> größte Trainer, <strong>der</strong> jemals<br />

gelebt hat“, meinte gar Lennox Lewis. Der britische Boxstar war einer<br />

von 41 Weltme<strong>ist</strong>ern, die Steward in seiner 41-jährigen<br />

Trainer-Karriere gecoacht hat.<br />

Der 68-Jährige war am 25. Oktober nach einer Darm-<br />

Operation gestorben. Er galt in Detroit als „Box-Ikone“<br />

(„Detroit Free Press“). Tausende Menschen drängten<br />

sich zur Trauerfeier in das Gotteshaus. Davor war ein<br />

überdimensionales Gemälde von Steward aufgestellt,<br />

umgeben von Blumen und Beleidsbekundungen. „Mei-<br />

Soul-Legende Aretha Franklin sang zu Ehren<br />

Stewards den Song „I’ll fly away“<br />

<strong>BoxSport</strong> 23


Riesen-Zoff und Tränen nach Kentikians<br />

Trost vom Papa:<br />

Vater Levon<br />

Kentikian hebt<br />

seine Tochter in<br />

die Luft<br />

Angefressen:<br />

Promoter Felix<br />

Sturm<br />

Aus Düsseldorf<br />

berichtet<br />

Arne Leyenberg<br />

Nach <strong>der</strong> Urteilsverkündung:<br />

Susi Kentikian kann es nicht<br />

fassen<br />

Ist Susi noch die Kil<br />

Promoter Sturm erbost über Urteil – WBA ordnet n<br />

Die Szene kam einem<br />

irgendwie vertraut<br />

vor. Susi Kentikian<br />

schüttelte ungläubig<br />

den Kopf, dann flossen Tränen,<br />

dann schimpfte sie. Sieben<br />

Monate nach ihrer ersten<br />

Nie<strong>der</strong>lage als Boxerin musste<br />

die Hamburgerin erneut eine<br />

Pleite einstecken. Wie<strong>der</strong> knapp<br />

nach Punkten, <strong>wie<strong>der</strong></strong> hatten<br />

die Beobachter rund um den<br />

Ring Kentikian als Siegerin gesehen.<br />

Aber eben nicht zwei von<br />

drei Punktrichtern , die jeweils<br />

96:94 für die Amerikanerin Carina<br />

Moreno stimmten. Lediglich<br />

<strong>der</strong> Pole Leszek Jankowiak hatte<br />

Kentikian mit 97:93 vorne. Eine<br />

Wertung, die am ehesten <strong>der</strong><br />

Wahrheit entsprach. „Ich hatte<br />

es auch 97:93 für Susi“, sagte<br />

Promoter Felix Sturm, <strong>der</strong> bei<br />

seiner ersten Veranstaltung als<br />

Promoter gleich eine herbe Nie<strong>der</strong>lage<br />

einstecken musste. „Susi<br />

hat nicht knapp gewonnen, son<strong>der</strong>n<br />

deutlich.“<br />

Susi Kentikian, die nach dem<br />

Aus des Universum-Boxstalls<br />

und dem kurzen Intermezzo<br />

beim Magdeburger SES-Team<br />

bei Felix Sturm einen Neuanfang<br />

wagte, wirkte ratlos. „Ich verstehe<br />

dieses Urteil nicht. Carina<br />

Carina Moreno erwischt Susi Kentikian mit einer Linken<br />

Moreno hat für mich nicht eine<br />

Runde gewonnen. Es schmerzt,<br />

ich bin einfach nur enttäuscht.<br />

Ich habe diesen Kampf gewonnen,<br />

und zwar nicht knapp, son<strong>der</strong>n<br />

einstimmig.<br />

Promoter Sturm war außer<br />

sich vor Wut über die drei Punktrichter<br />

<strong>der</strong> WBA, die Kentikians<br />

früheren Gürtel damit <strong>der</strong> Amerikanerin<br />

zusprachen: „Das <strong>ist</strong><br />

einfach lächerlich. Das <strong>ist</strong> nicht<br />

mit rechten Dingen zugegangen,<br />

da war etwas abgesprochen.<br />

Susi hat eine überragende Le<strong>ist</strong>ung<br />

gezeigt, sie hat ganz klar<br />

gewonnen.“ Sturm legte, wie<br />

auch <strong>der</strong> Bund Deutscher Berufsboxer<br />

(BDB), Protest beim<br />

Weltverband ein. Mit Erfolg: Die<br />

WBA ordnete einen Rückkampf<br />

an, <strong>der</strong> innerhalb von 90 Tagen<br />

stattfinden muss. Vielleicht<br />

schon am 2. Februar in Düsseldorf<br />

im Rahmen des Comebacks<br />

von Felix Sturm.<br />

Obwohl Kentikian den Sieg<br />

verdient gehabt hätte, muss sie<br />

sich auch selbst fragen: Steht da<br />

noch die alte „Killer Queen“ im<br />

Ring? Der Wirbelwind von einst,<br />

<strong>der</strong> die Gegnerinnen gleich reihenweise<br />

aus dem Ring gefegt<br />

hatte? Kentikians letzter K.o.-<br />

Sieg <strong>ist</strong> mittlerweile vier Jahre<br />

24 <strong>BoxSport</strong>


erneuter Nie<strong>der</strong>lage<br />

Susi Kentikian trifft Carina Moreno mit dem<br />

rechten Aufwärtshaken<br />

Keta: K.o.-<br />

Nie<strong>der</strong>lage<br />

in Runde eins<br />

her. Dabei war es einst dieser spektakuläre<br />

Boxstil, <strong>der</strong> die kleine Boxerin<br />

aus Hamburg so populär gemacht<br />

hatte. Nach ihrer ersten Nie<strong>der</strong>lage<br />

im Mai gegen die Amerikanerin<br />

Melissa McMorrow gestand<br />

Kentikian ein, sie sei wegen des<br />

Wechsels nach Magdeburg lustlos<br />

gewesen, fühlte sich abgeschoben.<br />

„Ich war mit <strong>der</strong> gesamten Situation<br />

unzufrieden und habe regelrecht<br />

bocklos gewirkt“, gibt sie zu.<br />

Statt im Programm von ProSieben<br />

boxte sie im Spartensen<strong>der</strong> Das<br />

Vierte, anstatt in ihrer Heimatstadt<br />

Hamburg in Frankfurt an <strong>der</strong> O<strong>der</strong>.<br />

„Meine Einstellung war vor ein<br />

paar Monaten komplett<br />

weg. Ich kam von ganz<br />

oben und fühlte mich<br />

an den Rand gedrängt“,<br />

erzählt Kentikian. Zudem<br />

war sie von ihrem Trainer<br />

Magomed Schaburow<br />

getrennt. Kentikian: „Magomed<br />

hat unter <strong>der</strong> Ungewissheit<br />

bei Universum und<br />

SES auch sehr gelitten, und<br />

die räumliche Trennung, als er<br />

schon bei Sturm in Köln war und<br />

ich noch in Hamburg o<strong>der</strong> Magdeburg,<br />

hat uns auch nicht gut<br />

getan.“<br />

Nun <strong>ist</strong> das Erfolgsgespann<br />

von einst <strong>wie<strong>der</strong></strong> vereint. In<br />

<strong>der</strong> Kölner Südstadt haben<br />

sie im Gym von Felix Sturm ein<br />

neues Zuhause gefunden. „ich fühle<br />

mich absolut wohl“, sagt Kentikian.<br />

Und dennoch reichte es gegen<br />

Moreno, die bereits Weltme<strong>ist</strong>erin<br />

im Minimumgewicht war, nicht<br />

zum Sieg. „Vielleicht verstehe ich<br />

nichts vom Boxen“, meinte Schaburow<br />

sarkastisch. „Aber ich war<br />

vom Ergebnis sehr überrascht.“<br />

ler Queen?<br />

ach Protest Rückkampf an<br />

„Ich habe Mitleid mit Susi. Sie <strong>ist</strong><br />

verarscht worden“, sagte Sturm.<br />

„Ich werde mich jetzt erst einmal<br />

erholen und mir dann Gedanken<br />

machen, wie es weitergeht“, kündigte<br />

Kentikian an.<br />

Promoter Sturm <strong>ist</strong> da schon<br />

einen Schritt weiter. Nach dem<br />

Rematch gegen Moreno will er<br />

auch noch die Rückkämpfe gegen<br />

McMorrow und gegen die deutsche<br />

Weltme<strong>ist</strong>erin Nadia Raoui<br />

aus Herne veranstalten, gegen die<br />

Kentikian im April 2010 umstritten<br />

nach Punkten gewonnen<br />

hatte. „An Gegnerinnen<br />

für das nächste<br />

Jahr mangelt es nicht“,<br />

meinte Sturm. Denn<br />

festhalten will er an<br />

seiner Boxerin auch<br />

weiterhin: „Susi<br />

<strong>ist</strong> meine Nummer<br />

eins.“<br />

Die stolze Weltme<strong>ist</strong>erin:<br />

Carina Moreno<br />

Felix Sturms Pech hatte nicht nur mit den Kampfabsagen<br />

von Ruslan Chagaev und Firat Arslan begonnen<br />

und mit <strong>der</strong> zweifelhaften Punktnie<strong>der</strong>lage von Susi<br />

Kentikian geendet. Es hatte auch beim Rahmenprogramm<br />

angehalten. Denn eigentlich sollte Sturms bester Kumpel<br />

Maurice Weber gegen den Bremer Ukrainer Andreas Reimer<br />

um die Deutsche Me<strong>ist</strong>erschaft im Superweltergewicht<br />

kämpfen. Weber<br />

zog sich jedoch<br />

in <strong>der</strong> Woche vor<br />

dem Kampfabend<br />

einen Muskelfaserriss<br />

zu. Der<br />

Münchner Mike<br />

Keta sprang ein.<br />

Und erlebte gegen<br />

Reimer sein blaues<br />

Wun<strong>der</strong>. Der<br />

32-Jährige, <strong>der</strong> bereits<br />

den Leipziger<br />

Oliver Güttel und<br />

den Euskirchener<br />

Baker Barakat Mike Keta am Boden. Mit einem Schlag war <strong>der</strong><br />

k.o. geschlagen Münchner k.o.<br />

hatte, demonstrierte auch gegen Keta eindrucksvoll seine<br />

Schlagkraft. Die ersten Sekunden des Kampfes marschierte<br />

Reimer wie teilnahmslos durch den Ring, ging Keta aus dem<br />

Weg, schaute Richtung Hallendach statt seinem Gegner in die<br />

Augen. Urplötzlich sprang Reimer mit einem linken Haken<br />

in den anstürmenden Keta hinein – <strong>der</strong> Münchner sank zu<br />

Boden und schaffte es nicht mehr rechtzeitig auf die Beine.<br />

Ringrichter Holger Wiemann war gnädig mit Keta und legte<br />

beim Zählen längere Pausen ein – doch es half alles nichts.<br />

Keta war vom ersten Schlag Reimers k.o. gegangen. Ein überraschen<strong>der</strong><br />

Erfolg, mit dem die Wenigsten gerechnet hatten.<br />

Maurice Weber wird vielleicht ganz froh gewesen sein, an<br />

diesem Abend nicht mit Andreas Reimer im Ring gestanden<br />

zu haben.<br />

Auch beim Kampf seines Freundes Patrick Dobroschi war<br />

Veranstalter Sturm im Pech. Der Bochumer Roman Javoev,<br />

zuvor in vier Kämpfen unbesiegt, hatte gut begonnen gegen<br />

den Kölner. Dann klaffte aber gegen Ende <strong>der</strong> ersten Runde ein<br />

tiefer Cut auf <strong>der</strong> Stirn über dem rechten Auge Javoevs. Ringarzt<br />

Adam Balogh brach den Kampf in <strong>der</strong> Pause zur zweiten<br />

Runde ab. Der 13. Sieg im 17. Kampf für Halbschwergewichtler<br />

Dobroschi.<br />

Der 20 Jahre alte Kölner Alex Born feierte in Düsseldorf<br />

sein Profidebüt. Born, <strong>der</strong> nach neun Amateurkämpfen einen<br />

Vertrag bei Promoter Sturm unterschrieb, musste mit dem Polen<br />

Piotr Tomaszek jedoch härter kämpfen als ihm lieb war.<br />

Schon von <strong>der</strong> ersten Runde an blutete <strong>der</strong> Kölner Supermittelgewichtler<br />

aus einem Cut am linken Auge, zudem brachte<br />

Tomaszek einige Volltreffer ins Ziel. Born jedoch noch mehr,<br />

er siegte einstimmig über vier Runden nach Punkten.<br />

Schwergewichtler Adnan Rezovic aus Bosnien-Herzegovina<br />

setzte sich einstimmig über sechs Runden nach Punkten<br />

gegen den Tschechen Ladislav Kovarik durch.<br />

<strong>BoxSport</strong> 25


Am 2. Februar nimmt Felix<br />

Sturm einen neuen Anlauf auf<br />

den WM-Thron. In Düsseldorf<br />

kämpft er gegen Sam Soliman<br />

um das Recht, zum zweiten Mal<br />

gegen IBF-Weltme<strong>ist</strong>er Daniel<br />

Geale, <strong>der</strong> den Kölner im September<br />

knapp nach Punkten<br />

besiegt hatte, zu boxen.<br />

Am gleichen Abend,<br />

wenn Sturm in Sat.1<br />

kämpft, überträgt<br />

die ARD die EM<br />

Gutknecht gegen<br />

Brähmer aus Berlin.<br />

„Ein an<strong>der</strong>er<br />

Abend kommt<br />

lei<strong>der</strong> nicht infrage“,<br />

sagt<br />

Sturms Manager<br />

Roland Bebak.<br />

In Düsseldorf war<br />

Sturm auch erstmals<br />

in<br />

<strong>der</strong> Rolle des Promoters aufgetreten,<br />

statt selbst in den Ring<br />

zu steigen. Dabei sagten erst<br />

die Ex-Weltme<strong>ist</strong>er Chagaev<br />

und Arslan kurzfr<strong>ist</strong>ig ab, dann<br />

verlor Hauptkämpferin Susi<br />

Kentikian ihren WM-Kampf auch<br />

noch äußerst umstritten<br />

nach Punkten. Bei<br />

Sat.1 wollten<br />

nur 1,54 Millionen<br />

Zus<br />

c h a u e r<br />

den Kampf<br />

s e h e n .<br />

Im Interview<br />

mit<br />

<strong>BoxSport</strong>-<br />

Redakteur<br />

A r n e<br />

Leyenberg<br />

zeigt sich<br />

Felix Sturm<br />

selbstkritisch.<br />

Nach dem Promote<br />

„Wir sind jetz<br />

Felix Sturm: Erst Sieg über<br />

<strong>BoxSport</strong>: Herr Sturm, was<br />

<strong>ist</strong> anstrengen<strong>der</strong>: selbst in den<br />

Ring zu steigen o<strong>der</strong> eine Veranstaltung<br />

als Promoter auf die<br />

Beine zu stellen?<br />

Felix Sturm: Ich hätte viel<br />

lieber selbst geboxt. Irre, um was<br />

man sich alles kümmern muss.<br />

Ich habe schon gesagt: Ich boxe<br />

lieber sechs Mal im Jahr selbst,<br />

als zu promoten. Wahnsinn, was<br />

in den letzten Tagen vor <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

abgelaufen <strong>ist</strong>. Wenn<br />

Sturm: Das war ein knapper<br />

Kampf. Ich war nicht gut drauf<br />

an diesem Abend, ich habe<br />

schlecht geboxt. Im Rückkampf<br />

schlage ich Geale. Lei<strong>der</strong> wollte<br />

Geale den direkten Rückkampf<br />

nicht. Jetzt werde ich mir das<br />

Recht auf den Kampf eben gegen<br />

Soliman erkämpfen. Ich werde<br />

es allen beweisen und den ersten<br />

Schritt zum nächsten WM-Titel<br />

machen. Diesmal wird nichts<br />

schiefgehen.<br />

Man sieht es, es ging<br />

einiges schief: Felix<br />

Sturm, <strong>der</strong> Promoter<br />

Kampfbekanntgabe in Düsseldorf: Felix Sturm, Fritz Sdunek, Mo<strong>der</strong>ator<br />

Alexan<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Groeben und PR-Manager Manfred Meier (v.l.)<br />

ich es nicht selbst<br />

erlebt hätte, würde<br />

ich es nicht<br />

glauben.<br />

B o x -<br />

Sport: Dann<br />

wird es also<br />

ein angenehmer<br />

Abend<br />

für Sie am<br />

2. Februar,<br />

wenn Sie im<br />

ISS Dome in<br />

Düsseldorf gegen<br />

Sam Soliman<br />

boxen?<br />

Sturm:<br />

Nein, ich muss<br />

höllisch aufpassen.<br />

Das wird ein<br />

Ausscheidungskampf<br />

<strong>der</strong> IBF. Ich<br />

will noch einmal<br />

gegen Daniel Geale<br />

boxen. Dafür muss ich<br />

gewinnen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Gegen den<br />

australischen IBF-Weltme<strong>ist</strong>er<br />

haben Sie am 1. September Ihren<br />

WBA-Gürtel nach Punkten<br />

verloren.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Gegen WBA-<br />

Weltme<strong>ist</strong>er Gennady Golovkin<br />

wollten Sie nicht boxen?<br />

Sturm: Der Kampf gegen<br />

Golovkin <strong>ist</strong> für mich uninteressant.<br />

Wirtschaftlich lohnt sich<br />

das nicht. Außerdem hat mir<br />

Golovkins Promoter K2 nie ein<br />

Angebot gemacht, wie sie immer<br />

behaupten. Das stimmt nicht.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Sie wurden von<br />

den WBA-Punktrichtern in letzter<br />

Zeit ja nicht gerade bevorteilt.<br />

Nun kam auch noch die<br />

zweifelhafte Nie<strong>der</strong>lage von Susi<br />

Kentikian dazu. Wie erklären<br />

Sie sich das?<br />

Sturm: Wir werden uns in<br />

Zukunft die Punktrichter genauer<br />

anschauen und auch mal einige<br />

ablehnen müssen. Wir werden<br />

mal ordentlich dazwischen<br />

hauen. Denn da sind wohl einige<br />

dabei, die sich von an<strong>der</strong>en<br />

Promotern beeinflussen lassen.<br />

Denn manche Leute arbeiten<br />

gegen uns, haben Angst davor,<br />

dass wir mächtig werden und<br />

ihnen Boxer abwerben.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Neben Susi<br />

Kentikian sollte in Düsseldorf<br />

26 <strong>BoxSport</strong>


-Debüt, bei dem vieles schiefging<br />

t an zwei Krachern dran!“<br />

Soliman – dann Revanche gegen Bezwinger Geale<br />

eigentlich Ruslan Chagaev den<br />

zweiten Hauptkampf bestreiten.<br />

Warum hat Chagev eigentlich<br />

abgesagt?<br />

Sturm: Das weiß nur er<br />

selbst. Ich habe persönlich nicht<br />

mit ihm gesprochen, ich konnte<br />

ihn nicht erreichen, sein Handy<br />

war tagelang aus. Man hört da<br />

wi<strong>der</strong>sprüchliche Aussagen. Mal<br />

hat er super in Amerika trainiert,<br />

mal <strong>ist</strong> er mit Übergewicht in<br />

Hamburg herumgelaufen. Keine<br />

Ahnung, was davon stimmt.<br />

Ich denke, nach <strong>der</strong> Absage von<br />

Mike Perez war die Luft für Chagaev<br />

raus. Dann hat er keine<br />

Lust mehr gehabt.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Ist das Thema<br />

Chagaev damit für Sie beendet?<br />

Sie hatten schließlich keinen<br />

Vertrag.<br />

Sturm: Die Tür <strong>ist</strong> noch nicht<br />

zu. Ich werde mich mit ihm zusammensetzen<br />

und dann klären<br />

wir, wie groß seine Motivation<br />

noch <strong>ist</strong>, was er noch vorhat.<br />

Wir können immer noch eine<br />

längerfr<strong>ist</strong>ige Zusammenarbeit<br />

fixieren.<br />

<strong>BoxSport</strong>: An<strong>der</strong>s sieht es<br />

wohl mit Firat Arslan aus.<br />

Sturm: Die Türen sind für<br />

immer zu. Da hat auch Sat.1<br />

keine Lust mehr drauf.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wir haben die<br />

Konstellation Sturm und Arslan<br />

für ideal gehalten. Schließlich<br />

dachte Arslan nach <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage<br />

gegen Marco Huck schon<br />

Der nächste Gegner<br />

Sam Soliman konnte bislang von 53 Profikämpfen 42 gewinnen,<br />

17 davon durch K.o. Der 39 Jahre alte Australier <strong>ist</strong> die<br />

Nummer eins <strong>der</strong> IBF-Weltrangl<strong>ist</strong>e, Felix Sturm die Nummer<br />

vier. Soliman stand zuletzt im August im Ring, punktete den früheren<br />

Sturm-Herausfor<strong>der</strong>er Giovanni Lorenzo aus <strong>der</strong> Dominikanischen<br />

Republik aus. Bei seiner bislang einzigen WM-Chance<br />

ging Soliman 2007<br />

gegen seinen<br />

Landsmann Anthony<br />

Mundine<br />

k.o. „Er <strong>ist</strong> ein<br />

typischer Australier,<br />

springt in<br />

den Mann wie ein<br />

Känguru“, sagte<br />

Sturms Trainer<br />

Fritz Sdunek, <strong>der</strong><br />

den Kölner bereits<br />

auf das Duell<br />

mit Soliman vorbereitet.<br />

„Dieses<br />

Mal kommt auch<br />

das Training von<br />

Vitali Klitschko<br />

nicht dazwischen.“<br />

„Ich bin<br />

beeindruckt von<br />

Sturm“, sagte<br />

Soliman. „Aber<br />

ich habe gute<br />

Erinnerungen<br />

an Deutschland.<br />

2000 habe ich in<br />

Frankfurt Jerry<br />

Elliott geschlagen.“<br />

Sie sagten ab<br />

Ruslan Chagaev<br />

ans Karriereende, weil er keinen<br />

Promoter und keinen Fernsehsen<strong>der</strong><br />

im Rücken hat. Mit Ihnen<br />

hatte er auf einmal <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />

eine Option.<br />

Sturm: Genau so <strong>ist</strong> es. Er<br />

hätte vor einem Millionenpublikum<br />

im Fernsehen geboxt,<br />

gegen einen Mann, den er auf<br />

jeden Fall geschlagen hätte. Er<br />

wäre mit einem Schlag <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />

im Gespräch gewesen. Was will<br />

er denn mehr?<br />

<strong>BoxSport</strong>: Mehr Geld wahrscheinlich.<br />

Sturm: Firat wollte unbedingt<br />

boxen. Er hat extra seinen<br />

Urlaub in <strong>der</strong> Türkei abgebrochen<br />

und <strong>ist</strong> mit seiner Mutter<br />

nach Deutschland geflogen. Er<br />

war schon hier in Düsseldorf im<br />

Hotel. Aber dann hat sein Berater<br />

davon Wind bekommen und<br />

war wohl beleidigt, dass wir direkt<br />

mit Firat gesprochen haben.<br />

Aber das mussten wir, die Zeit<br />

war so knapp.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Was macht Firat<br />

jetzt?<br />

Sturm: Sie setzen wohl alles<br />

daran, das Rematch gegen Huck<br />

zu bekommen. Mal schauen, ob<br />

das klappt. Wenn Huck allerdings<br />

seine Pflichtverteidigung<br />

gegen Ola Afolabi verliert, di er<br />

zuerst machen muss, sieht alles<br />

auf einmal ganz an<strong>der</strong>s aus.<br />

Aber noch einmal: An Firat lag<br />

Firat Arslan<br />

es nicht, er wollte unbedingt boxen,<br />

er <strong>ist</strong> ein echter Krieger. Wir<br />

wünschen ihm für die Zukunft<br />

alles Gute. Aber Firats Berater<br />

hat offenbar das letzte Wort und<br />

entscheidet. Firat hat sich bei<br />

mir entschuldigt. Es tut mir leid<br />

für ihn.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wird es jetzt<br />

nicht Zeit, Ihren Stall breiter<br />

aufzustellen, mehr Boxer zu<br />

verpflichten?<br />

Sturm: Sie können sich gar<br />

nicht vorstellen, wer alles bei mir<br />

anruft und für mich boxen will.<br />

Wir sind aktuell an zwei Krachern<br />

dran, die wahrscheinlich<br />

ab Januar für mich boxen werden.<br />

Wir sprechen <strong>der</strong>zeit mit<br />

vier, fünf sehr interessanten Boxern,<br />

auf die wir in <strong>der</strong> Zukunft<br />

bauen können. Unter ihnen <strong>ist</strong><br />

auch einer aus dem Amateurlager.<br />

Da wird noch viel passieren.<br />

Im März werde ich <strong>wie<strong>der</strong></strong> als<br />

Promoter veranstalten.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Trotz <strong>der</strong> Kampfabsagen<br />

von Chagaev und Arslan<br />

und <strong>der</strong> Punktnie<strong>der</strong>lage<br />

von Susi Kentikian: Wie fällt<br />

Ihr Fazit nach Ihrer ersten Veranstaltung<br />

als Promoter aus?<br />

Sturm: Wir sind zufrieden.<br />

Natürlich müssen wir besser<br />

werden, wir müssen an uns<br />

arbeiten. Aber aller Anfang <strong>ist</strong><br />

schwer. Es <strong>ist</strong> noch kein Me<strong>ist</strong>er<br />

vom Himmel gefallen.<br />

<strong>BoxSport</strong> 27


Frohe Feiertage<br />

✷ ✷ ✷✷<br />

Die Box-Abteilung Kaltenkirchener Turnerschaft e.V.<br />

und<br />

wünschen allen Geschäftspartnern, Sportlern,<br />

Sponsoren sowie Lesern, besinnliche<br />

Weihnachtsfeiertage und ein gesundes,<br />

erfolgreiches Jahr 2013.<br />

Ein ganz beson<strong>der</strong>er Dank geht an unsere<br />

Geschäftspartner:<br />

Erholsamer Schlaf<br />

nach dem Knock-Out!<br />

Schön, dass Sie da waren.<br />

Wir freuen uns auf Ihren nächsten Besuch.<br />

Wir sorgen für einen angenehmen<br />

Aufenthalt. Buchen Sie unter:<br />

Tel: 0221-27720 3500 o<strong>der</strong><br />

reservations.cologne@radissonblu.com<br />

Präsident: Dr. Ottomar Sachse<br />

Vizepräsident Sport: Artur Ellensohn<br />

Vizepräsident Verwaltung/Finanzen:<br />

Matthias Kranz<br />

www.bdf-boxen.de<br />

Frohe Weihnachten und<br />

einen guten Rutsch<br />

wünschen<br />

Denny & Peter Althof<br />

www.kampfsport-althof.de<br />

❄ ✷ ✷ ✷✷❄<br />

T<br />

Ein Frohes Weihnachtsfest und ein<br />

T<br />

glückliches, gesundes und erfolgreiches Jahr 2013<br />

wünscht allen Mitglie<strong>der</strong>n, Freunden, Aktiven und Veranstaltern<br />

<strong>der</strong> Bund Deutscher Faustkämpfer<br />

Bund Deutscher Faustkämpfer<br />

Mansfel<strong>der</strong> Str. 15<br />

D-06108 Halle/Saale<br />

Tel. 0345-4781904<br />

e-mail: info@bdf-boxen.de<br />

28 <strong>BoxSport</strong>


✷ ✷ ✷✷<br />

Frohe Weihnachten<br />

und ein erfolgreiches neues Jahr<br />

wünschen wir<br />

das Brunst & Partner Team<br />

Anna-Schnei<strong>der</strong>-Steig 1, 50678 Köln<br />

allen Boxsportaktiven und<br />

Boxsportbege<strong>ist</strong>erten<br />

Liebe Freunde des Boxsports,<br />

Liebe Freunde des Boxsports,<br />

in <strong>der</strong> Geborgenheit <strong>der</strong> Familie Weihnachten<br />

zu feiern, <strong>ist</strong> in <strong>der</strong> heutigen<br />

Zeit wohl das Schönste aller Geschenke.<br />

in permanent bewegten Zeiten<br />

wünsche ich Ihnen allen<br />

einen kleinen Moment<br />

des Innehaltens und <strong>der</strong> Besinnung<br />

an den Feiertagen.<br />

Dieses Glück wünsche ich Jedem.<br />

Frohe Weihnachten<br />

und Frohe ein Weihnachten<br />

gutes und ein neues gutes Jahr<br />

neues Jahr.<br />

Ihr<br />

Ex-Weltme<strong>ist</strong>er<br />

Ihr<br />

Maske<br />

Henry Maske<br />

DIE WIKINGER SIND WIEDER DA!<br />

Frohe Weihnachten und<br />

ein frohes Neues Jahr !<br />

<strong>BoxSport</strong> 29


Kluch macht den Laden dicht<br />

Universum pleite<br />

Zbik schuldet er noch 187.000€ – Erdei will 700.000€ von ihm<br />

Die Worte, die Waldemar<br />

Kluch im Maritim-Hotel<br />

am Hamburger Hauptbahnhof<br />

wählte, klangen<br />

nach Endgültigkeit. „Für<br />

mich <strong>ist</strong> das Kapitel Universum<br />

seit gestern abgeschlossen. In<br />

<strong>der</strong> jetzigen Form <strong>ist</strong> das Unternehmen<br />

nicht zu retten“, sagte<br />

<strong>der</strong> Geschäftsführer des Hamburger<br />

Prof<strong>ist</strong>alls Universum,<br />

um zu erklären, warum er einen<br />

Tag zuvor beim Amtsgericht<br />

einen Antrag auf Eröffnung eines<br />

Insolvenzverfahrens gegen<br />

die Universum Boxpromotion<br />

GmbH gestellt hatte.<br />

Mit dem Eingeständnis <strong>der</strong><br />

Zahlungsunfähigkeit endete<br />

eins <strong>der</strong> erfolgreichsten Kapitel<br />

deutscher Boxsport-Geschichte.<br />

Das 1984 von Klaus-Peter Kohl<br />

gegründete Unternehmen hatte<br />

sich Mitte <strong>der</strong> 90er-Jahre zu<br />

einem Stall mit Weltruf<br />

entwickelt. Sportler<br />

wie Vitali und Wladimir<br />

Klitschko,<br />

Dariusz Michalczewski<br />

o<strong>der</strong><br />

auch Regina<br />

Halmich sorgten<br />

für weltweit<br />

beachtete<br />

Kämpfe, die<br />

von 2002 bis<br />

2010 im ZDF live<br />

Ihm stehen noch 187.000 Euro<br />

Kampfbörse zu: Sebastian Zbik<br />

übertragen und von dem<br />

Sen<strong>der</strong> mit rund 20 Millionen<br />

Euro jährlich finanziert wurden.<br />

Mit Auslaufen des Vertrags<br />

verschlechterte sich die Lage<br />

rapide. Kohl übergab im Juni<br />

2011 die Geschäfte an Kluch,<br />

<strong>der</strong> ankündigte, mithilfe finanzstarker<br />

Investoren aus Osteuropa<br />

den Neuanfang zu starten.<br />

Doch daraus wurde nichts. Im<br />

Gegenteil: Der 54-Jährige hat in<br />

den 17 Monaten seines Wirkens<br />

viele neue Verbindlichkeiten angehäuft.<br />

Der härteste Fall <strong>ist</strong> <strong>der</strong><br />

des Mittelgewichtlers Sebastian<br />

Zbik, dem Kluch aus dem WM-<br />

Kampf gegen Felix Sturm im<br />

April noch rund 187.000 Euro<br />

Kampfbörse schuldet. Zbik hatte<br />

deshalb Ende Oktober einen<br />

Insolvenzantrag gegen Universum<br />

gestellt und Kluch zudem<br />

wegen Untreue angezeigt. Er<br />

könne beweisen, dass die Börse<br />

auf ein treuhän<strong>der</strong>isches Konto<br />

eingezahlt worden sei. Dieses<br />

Verfahren <strong>ist</strong> anhängig und wird<br />

sich noch Wochen hinziehen.<br />

Kluch sagte zur Begründung<br />

seines Schritts, es seien „künstliche<br />

Baustellen geschaffen worden“.<br />

Er verwies auf „eine Menge<br />

komischer Rechnungen, die in<br />

den vergangenen Tagen aufgetaucht<br />

sind, um Universum fertigzumachen“.<br />

Dass Gläubiger<br />

angesichts eines erfolgten Insolvenzantrags<br />

ihre For<strong>der</strong>ungen<br />

geltend machen, <strong>ist</strong> indes ein<br />

völlig normales Vorgehen.<br />

Eine Anwaltsrechnung über<br />

415.000 Euro aus den Jahren<br />

2007 bis 2009, die Kluch als<br />

Beleg vorwies und die erst am<br />

12. November eingegangen<br />

sein soll, war<br />

nach Boxsport-<br />

Informationen<br />

Inhalt des 2011<br />

mit Kohl geschlossenen<br />

Kaufvertrags.<br />

Auch ein<br />

anhängiger<br />

Rechtsstreit<br />

mit dem früheren<br />

Halbschwergewichts-Weltme<strong>ist</strong>er<br />

Zsolt Erdei,<br />

in dem es um rund 700.000<br />

Euro Schadenersatz geht, hätte<br />

Kluch - an<strong>der</strong>s als er es<br />

darstellte - nicht unbekannt<br />

sein dürfen,<br />

wenn er vor Vertragsabschluss<br />

eine eingehende<br />

Unternehmensprüfung<br />

veranlasst<br />

hätte.<br />

Mehrfach<br />

verstrickte sich<br />

Kluch in Wi<strong>der</strong>sprüche.<br />

So behauptete<br />

er zunächst, über<br />

die finanzielle Lage Universums<br />

keine Auskünfte geben zu<br />

können. Auf die Nachfrage, ob<br />

das Insolvenzverfahren mangels<br />

Masse überhaupt eröffnet werden<br />

könne, sagte er<br />

dann, er habe dafür<br />

gesorgt, dass ausreichend<br />

Masse vorhanden<br />

sei.<br />

Die Rolle, die<br />

Kluch in <strong>der</strong> Zukunft<br />

spielen will, <strong>ist</strong> unklar.<br />

Zunächst behauptete<br />

er, mit dem<br />

Boxen nichts mehr zu<br />

tun haben zu wollen,<br />

zuletzt gab er mehrfach<br />

an, dass er, sollte<br />

<strong>der</strong> Insolvenzverwalter<br />

Universum retten,<br />

zum Weitermachen<br />

bereit sei. Die Verträge<br />

<strong>der</strong> verbliebenen<br />

Boxer wie Ina Menzer,<br />

Dimitri Sartison<br />

o<strong>der</strong> Vitali Tajbert seien<br />

von <strong>der</strong> Insolvenz<br />

nicht berührt, er habe<br />

sie schon vor Monaten<br />

als Sicherheit für<br />

seine Darlehensgeber<br />

in vier Gesellschaften<br />

überführt. Dies fechten<br />

mehrere Boxer<br />

mittlerweile jur<strong>ist</strong>isch an. Mit<br />

den an<strong>der</strong>en Gesellschaften habe<br />

er nichts zu tun, sagte Kluch.<br />

Merkwürdig nur, dass bei zweien<br />

<strong>der</strong> Geschäftsführer Waldemar<br />

Kluch heißt, und dass Anfang<br />

November eine neue Firma gegründet<br />

wurde. Geschäftsführer<br />

soll dort Kluchs Sohn Felix sein.<br />

Der vorläufige Insolvenzverwalter<br />

Hendrik Rogge muss<br />

in den kommenden<br />

Wochen nun nicht<br />

nur prüfen, ob<br />

Werte beiseite<br />

geschafft wurden,<br />

son<strong>der</strong>n<br />

auch, ob <strong>der</strong><br />

Straftatbestand<br />

<strong>der</strong><br />

Insolvenzverschleppung<br />

gegen<br />

Zsolt Erdei for<strong>der</strong>t<br />

noch 700.000 Euro<br />

von Kluch<br />

Kluch geltend gemacht<br />

werden kann. Dieser allerdings<br />

<strong>ist</strong> sich keiner Schuld bewusst.<br />

„Alle Vorwürfe sind falsch“, sagte<br />

er.<br />

Universum-Geschäftsführer Waldemar<br />

Kluch macht den Laden dicht<br />

Er werde Verleumdungsklage<br />

gegen Zbik stellen, außerdem<br />

gegen die Zwangsversteigerung<br />

seines Dima-Sportcenters in<br />

Lohbrügge, mit <strong>der</strong> Kohl die offene<br />

Kaufsumme von 1,5 Millionen<br />

Euro eintreiben will, gerichtlich<br />

vorgehen. Weiter will er von<br />

Kohl rund zwei Millionen Euro<br />

zurückfor<strong>der</strong>n, die seine Investoren<br />

in Universum gesteckt hätten<br />

- und auf Rückabwicklung<br />

des Kaufvertrags klagen.<br />

Allerdings hat Kohl, so sein<br />

Anwalt Peter Wulf, einen vollstreckbaren<br />

Titel, sodass an <strong>der</strong><br />

For<strong>der</strong>ung keine jur<strong>ist</strong>ischen<br />

Zweifel bestehen. Anfang Dezember<br />

hatte ein Gutachter eine<br />

Begehung des Geländes in<br />

Lohbrügge durchgeführt. Die<br />

endgültige Bewertung und die<br />

Zwangsversteigerung könne<br />

sich, so Wulf, jedoch Monate<br />

hinziehen. Das Thema Universum<br />

dürfte also noch länger interessant<br />

bleiben.<br />

30<strong>BoxSport</strong>


„Wir wollen<br />

mit Boxen<br />

nichts mehr<br />

zu tun haben“<br />

„Mein Fehler war, dass ich nach dem ZDF-<br />

Ausstieg keinen Schlussstrich gezogen habe“<br />

Der einst so glanzvolle Universum-Boxstall <strong>ist</strong> Geschichte. Universum-Boss<br />

Waldemar Kluch musste für sein Unternehmen Insolvenz<br />

anmelden. Für Klaus-Peter Kohl (68), den einstigen Grün<strong>der</strong> von Universum,<br />

<strong>der</strong> seinen Stall zum größten und erfolgreichsten in Europa<br />

So kannte man sie:<br />

Klaus-Peter Kohl<br />

und Schwiegersohn<br />

Dietmar Poszwa<br />

gemeinsam am<br />

Boxring. Dieses Bild<br />

wird es wohl nicht<br />

mehr geben<br />

aufbaute, <strong>ist</strong> damit nicht nur sein Lebenswerk zusammengebrochen.<br />

Im <strong>BoxSport</strong>-Interview spricht <strong>der</strong> ehemalige Promoter über die<br />

Gründe des Nie<strong>der</strong>gangs von Universum und über die Gerüchte, er<br />

wolle mit einem neuen Stall angreifen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Herr Kohl, Ihr<br />

Nachfolger Waldemar Kluch<br />

behauptet, Sie bestechen Boxer,<br />

damit diese gegen Universum<br />

klagen.<br />

Klaus-Peter Kohl: Ich habe<br />

die Vorwürfe von Herrn Kluch<br />

zur Kenntnis genommen und<br />

mich sehr darüber geärgert.<br />

Nichts davon <strong>ist</strong> wahr, und das<br />

will ich hiermit ein für allemal<br />

klarstellen. We<strong>der</strong> gebe ich Boxern<br />

Geld, noch plane ich einen<br />

Wie<strong>der</strong>einstieg ins Boxen. Ein<br />

neuer Stall <strong>ist</strong> das Einzige, was<br />

ich mit Sicherheit nicht mehr<br />

machen werde. Und das gilt<br />

auch für meinen Schwiegersohn<br />

Dietmar Poszwa.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Beraten Sie Ihre<br />

früheren Boxer noch?<br />

Kohl: Wir beraten niemanden<br />

mehr, da wir nicht mehr<br />

in diesem Geschäft tätig sein<br />

wollen. Meine frühere Schwergewichtshoffnung<br />

Sascha Dimitrenko<br />

zum Beispiel hätte<br />

gern, dass ich ihm helfe. Aber<br />

ich habe ihm im September<br />

abgesagt und zahle ihm auch<br />

nicht, wie Kluch behauptet,<br />

seinen neuen Trainer Tommy<br />

Brooks. Den Managervertrag<br />

mit Schwergewichtler Denis<br />

Boytsov, von dem Kluch ja auch<br />

behauptet hat, Dietmar und ich<br />

würden ihn in die USA verkaufen<br />

wollen, haben wir ebenfalls<br />

im September gekündigt. Wir<br />

wollen mit Boxen nichts mehr<br />

zu tun haben.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wun<strong>der</strong>n Sie<br />

sich, dass viele Boxer, die am<br />

Ende Ihrer Ära schlecht über Sie<br />

geredet haben, jetzt auf einmal<br />

merken, wie gut sie es damals<br />

hatten?<br />

Kohl: Mir tut es leid, dass sie<br />

es jetzt nicht mehr so gut haben.<br />

Einige realisieren erst jetzt, dass<br />

sie damals ein Rundum-sorglos-<br />

Paket hatten. Das Geld kam immer<br />

pünktlich und auf den Cent<br />

Das<br />

sport<br />

INTERVIEW<br />

Björn Jensen mit Klaus-Peter Kohl<br />

genau aufs Konto. Aber ich war<br />

immer ein Mensch, <strong>der</strong> nur nach<br />

vorn schaut und nicht zurück.<br />

Nur eins: Genugtuung spüre ich<br />

jetzt sicher nicht, dafür <strong>ist</strong> die<br />

Situation viel zu traurig.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Es gab ja von<br />

vielen Seiten Vorwürfe, dass Sie<br />

sich nach dem Auslaufen des<br />

Vertrags mit dem ZDF im Sommer<br />

2010 nur noch halbherzig<br />

um Universum gekümmert<br />

haben. Werfen Sie sich das im<br />

Nachhinein vor?<br />

Kohl: Es stimmt einfach<br />

nicht, dass ich es halbherzig<br />

gemacht habe, es gibt nur ganz<br />

o<strong>der</strong> gar nicht für mich. Die Situation<br />

hatte sich geän<strong>der</strong>t. Viele<br />

Boxer wollten weg, als sie hörten,<br />

dass es mit dem ZDF nicht<br />

weitergeht. Das hat dann auch<br />

meine Lust geschmälert.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Das heißt, Sie<br />

haben keine Fehler gemacht,<br />

die dazu geführt haben, dass<br />

Universum heute vor dem Aus<br />

steht?<br />

Kohl: Nur <strong>der</strong>, <strong>der</strong> nichts<br />

macht, macht keine Fehler. Niemand<br />

<strong>ist</strong> fehlerlos. Ich war aber<br />

in je<strong>der</strong> Situation <strong>der</strong> Überzeugung,<br />

dass es richtig <strong>ist</strong>, was ich<br />

tue. Deshalb werfe ich mir im<br />

Rückblick eigentlich nur eins<br />

vor.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Das wäre?<br />

Kohl: Dass ich nicht im<br />

Sommer 2010 einen sauberen<br />

Schlussstrich gezogen und das<br />

Kapitel Universum beendet habe.<br />

Ich wollte eigentlich schon<br />

2009 Schluss machen, als wir<br />

25. Jubiläum gefeiert haben.<br />

Ich wusste, dass wir keinen so<br />

guten TV-Vertrag mehr bekommen<br />

würden. Aber ich wollte<br />

nicht, dass das Kapitel Universum<br />

so zu Ende geht, deshalb<br />

habe ich jemanden gesucht, <strong>der</strong><br />

es ordentlich weiterführt.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wieso haben Sie<br />

Kluch das zugetraut?<br />

Kohl: Er hatte von mir<br />

Spielhallen gekauft und alles<br />

ordnungsgemäß abgewickelt.<br />

Ich wusste, dass er Kontakte zu<br />

schwerreichen Unternehmern<br />

aus Osteuropa hat. Deshalb<br />

habe ich geglaubt, dass er es<br />

schafft. Wenn er nur ein Drittel<br />

von dem eingehalten hätte, was<br />

er versprochen hat, ginge es<br />

Universum heute gut. Ich hätte<br />

nie geglaubt, dass ich mich so<br />

blenden lassen würde.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Ist <strong>der</strong> deutsche<br />

Markt <strong>der</strong>zeit denn überhaupt<br />

noch offen für einen teuren<br />

Boxstall? Setzen die me<strong>ist</strong>en<br />

TV-Sen<strong>der</strong> nicht nur noch auf<br />

einzelne Kämpfer?<br />

Kohl: Wenn man es richtig<br />

macht, <strong>ist</strong> immer etwas möglich.<br />

Man braucht allerdings<br />

eine Lokomotive, mit <strong>der</strong> man<br />

Investoren und TV-Sen<strong>der</strong> bege<strong>ist</strong>ern<br />

kann, dann kann man<br />

auch Waggons anhängen. Aber<br />

bevor Sie jetzt fragen, wer das<br />

sein könnte und wie man es<br />

richtig machen muss: Ich habe<br />

1984 mit nichts angefangen<br />

und einen sehr erfolgreichen<br />

Stall aufgebaut. Jetzt habe ich<br />

keine Lust mehr, noch einmal<br />

neu anzufangen. Für mich <strong>ist</strong><br />

das Kapitel Boxen abgeschlossen,<br />

definitiv.<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

31


Fünf schwere Jungs vo<br />

Ein K.o.-Spektakel gab es<br />

bei <strong>der</strong> „Nacht <strong>der</strong> schweren<br />

Jungs“ im Magdeburger Maritim-Hotel<br />

zu sehen. Auf <strong>der</strong><br />

SES-Veranstaltung landeten<br />

gleich fünf Boxer aus dem Stall<br />

von Ulf Steinforth vorzeitige<br />

Siege. <strong>BoxSport</strong> stellt die fünf<br />

K.o.-Bomber vor. Zu denen will<br />

bald auch Dennis Ronert gehören,<br />

<strong>der</strong> ab sofort für SES in<br />

den Ring steigt. Der Cruisergewichtler<br />

war in Magdeburg<br />

nah dran an einem Knockout,<br />

schickte seinen Gegner Tamasz<br />

Bajzath zu Beginn <strong>der</strong> dritten<br />

Runde erstmals zu Boden. Doch<br />

<strong>der</strong> Ungar erwies sich als tapferer<br />

Kämpfer und rettete sich<br />

über die Runden. Am einstimmigen<br />

Punktsieg Ronerts gab<br />

es dennoch nichts zu makeln.<br />

Da stand er noch: Der<br />

Argentinier Nelson Dadio<br />

Dominguez (rechts) stürmt<br />

verzweifelt auf Francesco<br />

Pianeta zu…<br />

Francesco Pianeta<br />

(Schwergewicht)<br />

Der Italo-Germane lebt in<br />

Gelsenkirchen und hat seine<br />

Krebserkrankung überwunden.<br />

Der Schwergewichtler bestreit<br />

das Konditionstraining gemeinsam<br />

mit Krasniqi in München.<br />

Acht Wochen vor den<br />

Wettkämpfen begibt sich <strong>der</strong><br />

Schwergewichtler unter die Obhut<br />

von Trainer Dirk Dzemski.<br />

Gegen den Argentinier Dario<br />

Dominguez gewann er seinen<br />

15. Kampf durch Kockout. Nach<br />

2:31 <strong>der</strong> ersten Runde musste <strong>der</strong><br />

Argentinier aufgeben. Francesco<br />

Pianeta bezwang schon die Box-<br />

Urgesteine Francois Botha und<br />

Oliver McCall. Pianeta <strong>ist</strong> in allen<br />

Rangl<strong>ist</strong>en vorn. Für einen<br />

Europame<strong>ist</strong>ertitel-Kampf wäre<br />

Kubrat Pulev <strong>der</strong> Gegner. Trainer<br />

Dzemski: „Wenn Fancesco noch<br />

fleißiger und noch härter arbeitet,<br />

kann er nicht nur um die EM<br />

son<strong>der</strong>n sogar um die WM boxen.“<br />

Dominic Bösel<br />

(Halbschwergewicht)<br />

Keine drei<br />

Runden dauerte<br />

es, da fällte<br />

Dominic Bösel<br />

(rechts) den<br />

Ungarn Zoltan<br />

Kiss Junior<br />

mustergültig<br />

Zoltan Kiss Junior erwies<br />

sich in Magdeburg als zäher<br />

Gegner für Dominic Bösel. Der<br />

Ungar kann boxen. Der Freyburger<br />

gewann unterstützt von 150<br />

Mitglie<strong>der</strong>n seines Fan-Klubs<br />

durch K.o. nach 2:55 Minuten<br />

<strong>der</strong> dritten Runde. „Mit Dominic<br />

lasse ich mir Zeit. Den Jungen<br />

will ich ganz nach oben führen.<br />

Er <strong>ist</strong> erst 23 Jahre alt“,<br />

sagt Dirk Dzemski. Der Trainer<br />

gibt seinem Schützling aber<br />

trotzdem einen mit: „Dominic<br />

hat die Zügel etwas schleifen<br />

lassen und bei seinem vorletzten<br />

Kampf schlecht ausgesehen.<br />

Jetzt hat er begriffen, dass man<br />

…kurze Zeit später findet er sich im<br />

Ringstaub <strong>wie<strong>der</strong></strong> – K.o.-Sieg in Runde<br />

eins für das SES-Schwergewicht<br />

auch als Talent nur gut <strong>ist</strong>, wenn<br />

man hart arbeitet.“ Na dann,<br />

Prost! Ein Flasche Sekt steht immer<br />

kalt. Dominics Mutter sitzt<br />

im Vorstand <strong>der</strong> „Rotkäppchen<br />

Sektkellerei“ in Freyburg.<br />

Robin Krasniqi<br />

(Halbschwergewicht)<br />

Robin Krasniqi (25) <strong>ist</strong> wie<br />

Ex-Schwergewichtler Luan Kraniqi<br />

im Dorf Junik im Kosovo<br />

geboren. Beide sind aber nicht


n SES als K.o.-Bomber<br />

verwandt. Robin kam mit seinen<br />

Eltern nach Deutschland, wurde<br />

hier eingeschult und wuchs<br />

in München auf. Mit 17 Jahren<br />

begann er in <strong>der</strong> Münchner<br />

Boxfabrik als Boxer: „Ich war nie<br />

Amateur, son<strong>der</strong>n habe gleich<br />

als Profi meine Kämpfe bestritten.<br />

Dadurch komme ich auf<br />

die Zahl von 42 Profikämpfen,<br />

obwohl ich gerade 25 Jahre alt<br />

bin.“ Krasniqis Training bekam<br />

aber erst Systematik, als er sich<br />

vor drei Jahren dem Magdeburger<br />

SES-Stall anschloss. Inzwischen<br />

steht er auf Platz eins <strong>der</strong><br />

WBO-Weltrangl<strong>ist</strong>e und <strong>ist</strong> offizieller<br />

WM-Herausfor<strong>der</strong>er des<br />

Walisers Nathan Cleverly.<br />

Krasniqi lebt in München und<br />

in Magdeburg. „Mein Athletik-<br />

Trainig absolviere ich bei Alfred<br />

Segerer in München. Gerade jetzt<br />

im Dezember haben wir neben<br />

<strong>der</strong> Kraft viel Crosstraining gemacht<br />

und sind in die Berge zum<br />

Skilanglauf gefahren“, sagt Krasniqi.<br />

Der Halbschwergewichtler<br />

und WBO-Interconti-Titelträger<br />

setzte sich gegen den Amerikaner<br />

Max Heyman nach 2:45 Minuten<br />

<strong>der</strong> dritten Runde mit t.K.o.<br />

durch. Ringrichter Manfred<br />

Küchler hielt den Ami nicht mehr<br />

für kampffähig und brach das ungleich<br />

gewordene Duell ab.<br />

Bald ein WM-Fight: Robin Krasniqi (rechts) empfahl sich mit<br />

seinem K.o.-Sieg über Max Heyman für höhere Aufgaben<br />

den Tschechen Josef Obselo im<br />

Halbschwergewicht. Obselo<br />

musste trotzdem mehrfach auf<br />

die Bretter. Deshalb brach <strong>der</strong><br />

Ringrichter den Kampf nach<br />

1:42 <strong>der</strong> dritten Runde ab.<br />

Schon in <strong>der</strong> ersten Runde erwischte<br />

Markus Tomala (links)<br />

sein Gegenüber<br />

Istvan Ruszinsky:<br />

K.o. in Runde eins<br />

Grund zur Freude: SES-Boss Ulf Steinforth<br />

„Moritz habe ich in Halle an <strong>der</strong><br />

Saale aufgegabelt. Er <strong>ist</strong> kein<br />

unbeschriebenes Blatt. Er <strong>ist</strong><br />

mehrfacher Deutscher Me<strong>ist</strong>er<br />

bei den Junioren und schlug<br />

zuletzt den aktuellen Chemie-<br />

Pokal-Sieger Joe Ward aus Irland.<br />

Moritz sah in Halle bei den<br />

Amateuren keine Perspektive<br />

mehr, deshalb habe ich ihn zu<br />

SES geholt. Ich denke, wir werden<br />

an ihm noch unsere Freude<br />

haben“, hofft Trainer Dzemski.<br />

Markus Tomala<br />

(Schwergewicht)<br />

„Markus <strong>ist</strong> ein Juwel. Er<br />

kann im Schwergewicht vielleicht<br />

etwas werden. Ich bin<br />

jedenfalls froh, dass er zu uns<br />

gefunden hat“, sagt SES-Promoter<br />

Ulf Steinforth. Tomala<br />

stammt aus Düsseldorf und<br />

trainiert dort bei seinem Vater.<br />

Was <strong>der</strong> Papa ihm beigebracht<br />

hat, kann sich sehen lassen. Vor<br />

allem seine krachende Rechte<br />

wirkt wie ein Vorschlaghammer.<br />

Der Ungar Istvan Ruszinszky<br />

bekam es zu spüren.<br />

Schon in <strong>der</strong> ersten Minute<br />

<strong>der</strong> ersten Runde donnerte<br />

Tomala die Rechte an die Kinnspitze<br />

seines Gegners. Danach<br />

war Istvan nur noch <strong>der</strong> Taumler<br />

im Ring. „Ich konnte es<br />

nicht verantworten und habe<br />

den Ungarn nach 1:14 Minuten<br />

Kampfdauer <strong>der</strong> ersten Runde<br />

aus dem Ring genommen“, erklärte<br />

Referee Klaus Griesel aus<br />

Nordhausen.<br />

Moritz Stahl<br />

(Halbschwergewicht)<br />

Moritz Stahl bestritt in Magdeburg<br />

erst seinen zweiten Profikampf.<br />

Der Supermittelgewichtler<br />

boxte ausnahmsweise gegen<br />

Zweiter Kampf – zweiter K.o.-Sieg! Moritz Stahl (links) ließ Josef Obselo keine<br />

Chance, siegte durch t.K.o. in <strong>der</strong> dritten Runde<br />

<strong>BoxSport</strong> 33


Das<br />

sport<br />

gespräch<br />

Manfred Hönel mit Dirk Dzemski<br />

Wir sind<br />

die Nr. 2 in Deutschland!<br />

Der Physiotherapeut und ehemalige Boxprofi Dirk Dzemski (40), früherer<br />

Weltme<strong>ist</strong>er im Mittelgewicht nach Version <strong>der</strong> NBA, arbeitet<br />

seit fünf Jahren als Trainer beim SES-Boxstall in Magdeburg. Box-<br />

Sport unterhielt sich mit dem erfolgreichen Newcomer unter den<br />

deutschen Profiboxtrainern.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Ihre<br />

Veranstaltungen finden<br />

oft in gehobener<br />

Umgebung wie den<br />

Ballsälen verschiedener<br />

Maritim-Hotels<br />

o<strong>der</strong> in bekannten<br />

Sporthallen statt.<br />

Sie haben Welt- und<br />

Europame<strong>ist</strong>er und<br />

Weltklasse-Boxerinnen<br />

in ihrem Gym.<br />

Wie schaffen Sie das<br />

als Boxstall aus <strong>der</strong><br />

Provinz?<br />

Dirk Dzemski:<br />

Provinz–Boxstall finde<br />

ich gemein. Wir<br />

haben natürlich gegen<br />

Städte wie Berlin,<br />

Hamburg, München<br />

o<strong>der</strong> Köln Standort-<br />

Nachteile. Aber wo<br />

sind denn die angeblichen<br />

Macher geblieben?<br />

Alle weg. Nach<br />

Sauerland haben wir uns als<br />

zweitgrößter Boxstall etabliert.<br />

Wir veranstalten in Deutschland,<br />

Slowenien, Tschechien,<br />

Russland und <strong>der</strong> Ukraine. Wir<br />

boxen in den USA und Italien.<br />

Wir haben keinen großen Fernsehsen<strong>der</strong><br />

wie Sauerland mit <strong>der</strong><br />

ARD im Rücken. Unser Manager<br />

Ulf Steinforth und wir Trainer<br />

und Helfer versuchen, durch<br />

Einsatzbereitschaft fehlende Finanzkraft<br />

auszugleichen. Wir<br />

sind <strong>der</strong> einzige überregional bekannte<br />

Profi-Boxstall im Osten.<br />

<strong>BoxSport</strong>: SES hat jetzt<br />

schon mehrmals die „Nacht <strong>der</strong><br />

schweren Männer“ veranstaltet.<br />

Warum kommen die schweren<br />

Jungs gerade zu ihnen?<br />

Dzemski: Die Boxer-Dichte<br />

in den höheren Gewichtsklassen<br />

<strong>ist</strong> einfach größer. In Deutschland<br />

leben einfach mehr größere<br />

und schwere Menschen. Ich will<br />

mich aber damit nicht zufrieden<br />

geben, son<strong>der</strong>n in den unteren<br />

Gewichtsklassen nachlegen. Ich<br />

habe bereits zwei kleine Jungen<br />

entdeckt, die ich entwickeln<br />

will. Die unteren Gewichtsklassen<br />

sind durch ihre größere Beweglichkeit<br />

und die Schnelligkeit<br />

nämlich sehr attraktiv.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wie finden Sie<br />

die Talente für ihren Boxstall?<br />

Dzemski: Ich gucke mich<br />

viel bei kleineren Veranstaltungen<br />

und bei den Amateuren<br />

um. So habe ich zum Beispiel<br />

Dominic Bösel und Moritz Stahl<br />

entdeckt. Manchmal besuche<br />

ich auch Veranstaltungen <strong>der</strong><br />

Kickboxer. Ich habe festgestellt,<br />

dass dort gelegentlich bemerkenswerte<br />

Boxtalente agieren.<br />

Es hat sich inzwischen herumgesprochen,<br />

dass bei uns eine<br />

kameradschaftliche Atmosphäre<br />

herrscht und gute Arbeit gele<strong>ist</strong>et<br />

wird. Wir werden für junge<br />

Boxer attraktiv, auch wenn wir<br />

hauptsächlich in unserem Gym<br />

in Magdeburg trainieren und uns<br />

nur ganz selten ein Trainingslager<br />

le<strong>ist</strong>en können.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wie beurteilen<br />

Sie ihre Arbeits-Bedingungen in<br />

Erfolgreicher Boxtrainer: Dirk Dzemski mit seinem zurzeit besten Pferd im Stall, Robin Krasniqi, und SES-Chef<br />

Ulf Steinforth (v.l.)<br />

Magdeburg?<br />

Dzemski: Ich würde schon<br />

sagen, die sind ideal. Unser Gym<br />

hat alles, was man für ein Spitzentraining<br />

benötigt. Dazu greift<br />

uns bezüglich <strong>der</strong> Diagnostik<br />

und Sportmedizin <strong>der</strong> Magdeburger<br />

Olympiastützpunkt unter<br />

die Arme. Außerdem helfen uns<br />

bezüglich des Sportmaterials<br />

viele kleine Sponsoren. Wenn<br />

ein Boxer fleißig <strong>ist</strong>, kann er es<br />

bei uns wie Jan Zaveck, Robert<br />

Stieglitz o<strong>der</strong> Chr<strong>ist</strong>ina Hammer<br />

zu Spitzenle<strong>ist</strong>ungen schaffen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wie sind Sie Trainer<br />

geworden?<br />

Dzemski: Ich hatte den B-<br />

Schein, weil ich bei meinem<br />

Vater im Boxverein Görzig-Fruneland<br />

als Trainer mitgeholfen<br />

habe. Bei SES war ich Ass<strong>ist</strong>ent.<br />

Dann ging Werner Kirsch in Rente<br />

und Torsten Schmitz hatte bei<br />

Sauerland unterschrieben. Ich<br />

wurde gefragt, ob ich das Training<br />

übernehmen wollte. Jetzt<br />

bin ich schon fünf Jahre auf dem<br />

Posten.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Welche Ziele<br />

schweben ihnen vor?<br />

Dzemski: Zunächst wollen<br />

wir mit Robin Krasniqi<br />

gegen Nathan<br />

Cleverly um die WM<br />

boxen. Ich hoffe nicht,<br />

dass Cleverly kneift<br />

und den Titel freiwillig<br />

nie<strong>der</strong>legt. Der<br />

Englän<strong>der</strong> weiß aber<br />

auch, dass Robin ein<br />

starker Gegner <strong>ist</strong>. Robin<br />

hat aber noch keinen<br />

großen Namen,<br />

das <strong>ist</strong> für den Ruf des<br />

Weltme<strong>ist</strong>ers gefährlich.<br />

In <strong>der</strong> Zeitspanne<br />

von 90 Tagen ab dem<br />

30. November muss<br />

<strong>der</strong> Kampf nach den<br />

Regeln <strong>der</strong> WBO über<br />

die Bühne gegangen<br />

sein.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Robert<br />

Stieglitz hat Ärger<br />

mit seiner Noch-Frau,<br />

dem Schwiegervater<br />

und <strong>der</strong> Justiz. Werden<br />

wir Stieglitz noch einmal im<br />

Ring sehen?<br />

Dzemski: Warum nicht? Robert<br />

trainiert fleißig – wie immer.<br />

Seine privaten Probleme werden<br />

sich demnächst lösen. Ich gehe<br />

davon aus, dass Robert die<br />

Wahrheit gesagt hat und Recht<br />

bekommen wird. Anfang nächsten<br />

Jahres wird Robert einen<br />

Kampf bestreiten, damit er nicht<br />

aus dem Rhythmus kommt,<br />

dann bereiten wir das Rematch<br />

gegen <strong>Arthur</strong> Abraham vor.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wie denken Sie<br />

über die Welt-Box-Serie (WSB).<br />

Könnte das eine Konkurrenz für<br />

die Profis werden?<br />

Dzemski: Ich denke, das<br />

wird ein Rohkrepierer. Die Fans<br />

brauchen Lokalmatadore. Wer<br />

soll zum Boxen gehen, wenn<br />

zwei Rumänen für Deutschland<br />

boxen, <strong>der</strong>en Namen die Fans<br />

noch nie gehört haben? Wir<br />

brauchen im Boxen Zugpferde.<br />

34<strong>BoxSport</strong>


Schwere K.o.-Nie<strong>der</strong>lage des Superstars gegen d<br />

Das Ende des Pac-Man: Marquez<br />

dreht jubelnd ab, Manny Pacquiao<br />

liegt regungslos am Boden<br />

Das Ende<br />

Mit diesem rechten<br />

Hammer streckte<br />

Marquez den<br />

Champion von den<br />

Philippinen nie<strong>der</strong><br />

Sie hatten für<br />

die vierte Auflage<br />

einen K.o.<br />

angekündigt.<br />

Und tatsächlich: Das vierte Aufeinan<strong>der</strong>treffen<br />

zwischen Manny<br />

Pacquiao und Juan Manuel<br />

Marquez endete mit einem krachenden<br />

Knockout. Aber Pacquiao<br />

und sein Trainer Freddie<br />

Roach hatten sich das sicherlich<br />

ganz an<strong>der</strong>s vorgestellt, als sie<br />

Wochen vor dem Kampf verkündeten:<br />

nach einem Unentschieden<br />

und zwei fragwürdigen<br />

Punktsiegen des Philippiners sei<br />

es nun Zeit für einen K.o. Am<br />

Ende <strong>der</strong> sechsten Runde, <strong>der</strong><br />

insgesamt 42. zwischen Pacquiao<br />

und Marquez, lag <strong>der</strong> Superstar<br />

von den Philippinen mit<br />

dem Gesicht nach unten zwei<br />

lange, bange Minuten auf dem<br />

Ringboden im MGM Grand von<br />

Las Vegas. Und <strong>der</strong> Mexikaner<br />

des Pac-Man?<br />

Auf den Philippinen trug das<br />

ganze Land Trauer<br />

Marquez triumphierte<br />

im vierten Anlauf zum ersten<br />

Mal. Das bittere Ende des Pacman?<br />

Mit <strong>der</strong> schweren K.o.-Nie<strong>der</strong>lage<br />

platzten die Träume<br />

vom Megafight gegen den unbesiegten<br />

Floyd Mayweather Jr.<br />

Pacquiaos Promoter Bob Arum<br />

brachte zwar noch in <strong>der</strong> Stunde<br />

<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage einen fünften<br />

Kampf zwischen den beiden legendären<br />

Rivalen ins Spiel. Es<br />

kann aber gut sein, dass <strong>der</strong> mittlerweile<br />

39 Jahre alte Pacquiao,<br />

vor allem nach Studium des<br />

Kampfvideos, seine illustre Karriere<br />

beenden und sich künftig<br />

ganz um seine politische Laufbahn<br />

kümmern wird. Noch sitzt<br />

<strong>der</strong> frühere Weltme<strong>ist</strong>er in fünf<br />

verschiedenen Gewichtsklassen<br />

als Vertreter seiner eigenen Partei<br />

lediglich im philippinischen<br />

Kongress. Er wird jedoch, ähnlich<br />

wie Schwergewichtswelt-<br />

me<strong>ist</strong>er Vitali Klitschko in <strong>der</strong><br />

Ukraine, bereits als zukünftiger<br />

Präsident des Inselstaates gehandelt.<br />

Auch Mutter Dionisia<br />

drängt ihren Sohn zum Aufhören.<br />

In Las Vegas weinte Ehefrau<br />

Jinkee bittere Tränen, schrie und<br />

musste von Promoter Arum zur<br />

Ruhe gebracht werden, zu Hause<br />

auf den Philippinen trug ein<br />

ganzes Land Trauer. Wie immer,<br />

wenn <strong>der</strong> Volksheld boxt, ruhte<br />

auf den Inseln das Leben. Taxis<br />

standen still, Busse und Bahnen<br />

fuhren nicht mehr, auch das Militär<br />

fuhr keine Patrouillen mehr.<br />

Nach dem verheerenden Taifun<br />

mit mehreren Hun<strong>der</strong>t Toten<br />

wurde für die Übertragung von<br />

Pacquiaos Kampf sogar die Suche<br />

nach Überlebenden und die<br />

Bergung von Leichen eingestellt.<br />

Doch alles Daumendrücken vor<br />

den Fernsehgeräten war <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />

vergeblich. Hatte Pacquiao<br />

sich im Juni dem Amerikaner<br />

Timothy Bradley noch unverdient<br />

nach Punkten geschlagen<br />

geben müssen, gab es nun keinen<br />

Zweifel mehr: Pacquiao hat<br />

seine beste Zeit hinter sich. Er<br />

<strong>ist</strong> nicht mehr <strong>der</strong> Quell schier<br />

unerschöpflicher Energie, <strong>der</strong><br />

Wirbelwind, <strong>der</strong> seine Gegner<br />

überrollt.<br />

Marquez, <strong>der</strong> deutlich muskulöser<br />

als in den Kämpfen zuvor<br />

wirkte, konterte ihn wie bereits<br />

in den ersten drei Kämpfen aus,<br />

dieses Mal nur gnadenlos effektiv.<br />

Schon in <strong>der</strong> dritten Runde<br />

musste Pacquiao nach einer harten<br />

Rechten zur Schläfe zu Boden.<br />

Zwar kam <strong>der</strong> Philippiner<br />

noch einmal auf, in <strong>der</strong> fünften<br />

Runde schickte er Marquez zu<br />

Boden. Doch nur eine Runde<br />

später das gnadenlose Ende. In<br />

einen Angriff Pacquiaos schlug<br />

Marquez eine ansatzlose Rechte<br />

an die Kinnspitze des Philippi-<br />

36 <strong>BoxSport</strong>


en Mexikaner Marquez<br />

Bei <strong>der</strong> 50-Cent-Show<br />

ners. „Das war ein perfekter<br />

Schlag“, sagte Sieger Marquez<br />

hinterher. „Solch einen<br />

Schlag hatte ich nicht erwartet,<br />

er war sehr hart. Ich habe<br />

ihn nicht kommen sehen“, gestand<br />

<strong>der</strong> Verlierer. Pacquiao<br />

kippte vornüber, Ringrichter<br />

Kenny Bayless brauchte nicht<br />

einmal zu zählen. Pacquiao<br />

blieb bewusstlos, seine Frau<br />

Jinkee stand am Ring und<br />

weinte hemmungslos.<br />

Nach bangen Minuten<br />

konnte <strong>der</strong> gefallene Held, <strong>der</strong><br />

zum Zeitpunkt des Abbruchs<br />

Anlauf zum ersten Mal zu siegen.<br />

Vier Kämpfe zwischen<br />

denselben Boxern hatte es<br />

zuvor lediglich zwischen Sugar<br />

Ray Robinson und Gene<br />

Fullmer (1957-1961), Jersey<br />

Joe Walcott und Ezzard<br />

Charles (1949-1952) sowie<br />

Sandy Saddler und Willie Pep<br />

(1948-1951) gegeben. Sugar<br />

Ray Robinson und Jake La-<br />

Motta stiegen sogar sechsmal<br />

gegeneinan<strong>der</strong> in den Ring<br />

(1942-1951). „Vielleicht knacken<br />

wir diesen Rekord jetzt“,<br />

scherzte Arum.<br />

Bekannt für dekadente<br />

Bühnenshows: Rapper<br />

50 Cent<br />

Gamboa stand<br />

vor dem K.o.<br />

Ein ganzes Land trägt Trauer: die gebeutelten Bewohner <strong>der</strong> Philippinen<br />

können es nicht fassen<br />

auf allen drei Punktzetteln in<br />

Führung lag, <strong>wie<strong>der</strong></strong> aufstehen<br />

– dennoch wurde er zur<br />

Beobachtung ins Krankenhaus<br />

von Las Vegas gebracht.<br />

Nach einer unauffälligen<br />

Computertomographie durfte<br />

Pacquiao die Klinik <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />

verlassen. Eine Börse von<br />

mehr als 20 Millionen Dollar<br />

dürfte ihn jedenfalls ein wenig<br />

über die Nie<strong>der</strong>lage hinwegtrösten.<br />

Auf dem Spiel stand<br />

lediglich <strong>der</strong> unbedeutende,<br />

frisch erfundene Titel „Boxer<br />

des Jahrzehnts“ <strong>der</strong> WBO im<br />

Weltergewicht.<br />

„Er war <strong>der</strong> bessere Mann.<br />

Er wurde nur zu sorglos“, sagte<br />

Trainer-Legende Freddie<br />

Roach. „Ich kam gerade gut<br />

in den Kampf, dann wurde<br />

ich zu selbstsicher“, meinte<br />

Pacquiao.<br />

Der ebenfalls schon 39<br />

Jahre alte Marquez, <strong>der</strong> sich<br />

in allen drei Kämpfen zuvor<br />

von den Punktrichtern benachteiligt<br />

fühlte, brachte das<br />

Kunststück fertig, im vierten<br />

Nun könnte Marquez allerdings<br />

als Gegner für Mayweather<br />

interessant sein. Der<br />

ungeschlagene Superstar gab<br />

gerade bekannt, am 4. Mai<br />

und am 14. September 2013<br />

<strong>wie<strong>der</strong></strong> in den Ring steigen<br />

zu wollen. Mayweather hatte<br />

Marquez im September 2009<br />

zwar haushoch nach Punkten<br />

besiegt.<br />

Aber Marquez hat ja gerade<br />

unter Beweis gestellt, wie<br />

man sich in einer Neuauflage<br />

steigert – mit einem krachenden<br />

Knockout.<br />

Arne Leyenberg<br />

Die Revolution war fast<br />

schon <strong>wie<strong>der</strong></strong> beendet, bevor<br />

sie richtig begonnen<br />

hatte. US-Rapper und Multimillionär<br />

50 Cent, als Promoter<br />

angetreten die Boxwelt auf den Kopf<br />

zu stellen, hätte in seinem ersten<br />

Kampf in neuer Rolle beinahe eine<br />

Katastrophe erlebt. Sein Boxer Yuriorkis<br />

Gamboa stand gegen Michael<br />

Farenas kurz vor dem K.o. – am<br />

Ende wurde es doch noch ein deutlicher<br />

Punktsieg. Und 50 Cent darf<br />

weiter von <strong>der</strong> ganz großen Karriere<br />

als Box-Promoter träumen.<br />

Die Revolution begann mit einer<br />

mächtigen Show: 50 Cent ließ<br />

sich von <strong>der</strong> Decke im MGM Grand<br />

Casino von Las Vegas mitten hinein<br />

in den Ring abseilen, die Walk-In-<br />

Musik des Kubaners rappte er live.<br />

„Wir werden das Boxen in eine neue<br />

Zeitrechnung führen, wir sind die<br />

Zukunft“, hatte <strong>der</strong> Rapper vor seinem<br />

Debüt als Promoter angekündigt.<br />

Lauter, schneller, jünger soll<br />

das Boxen nach seiner Vorstellung<br />

werden, dafür macht er gemeinsame<br />

Sache mit dem alternden, aber<br />

immer noch mächtigen Bob Arum.<br />

Mit seinem einstmals besten Kumpel<br />

Floyd Mayweather Jr. hat sich 50<br />

Cent dagegen verkracht. Ursprünglich<br />

hatten die beiden die Promotion<br />

„Money Team“ gegründet und<br />

neben Gamboa weitere Boxer unter<br />

Kurz vor dem K.o. stand<br />

Yuriorkis Gamboa (unten)<br />

beim Fight gegen Michael<br />

Farenas<br />

Vertrag genommen, nun tritt 50 Cent<br />

unter dem Namen „SMS Audio“ auf<br />

– unter dieser Marke verkauft <strong>der</strong><br />

frühere Drogendealer, <strong>der</strong> mit richtigem<br />

Namen Curtis Jackson heißt,<br />

sonst Kopfhörer.<br />

Bei den großen Plänen geriet<br />

Gamboa, den 50 Cent für rund eine<br />

Million Dollar aus dem Vertrag mit<br />

dem Deutsch-Türken Ahmet Öner<br />

herausgekauft haben soll, beinahe<br />

zum Spielver<strong>der</strong>ber. Nach starkem<br />

Beginn im Vorprogramm von Manny<br />

Pacquiaos Nie<strong>der</strong>lage gegen Juan<br />

Manuel Marquez, bei dem <strong>der</strong><br />

Kubaner seine schnellen Hände<br />

hatte fliegen lassen, baute Gamboa<br />

deutlich ab. 15 Monate hatte er nicht<br />

im Ring gestanden – die Pause war<br />

ihm anzumerken. In <strong>der</strong> neunten<br />

Runde musste Gamboa nach einem<br />

schweren Konter zu Boden, sechs<br />

Runden zuvor hatte er den Philippiner<br />

Farenas noch in den Ringstaub<br />

geschickt. Gambo teilte aus, steckte<br />

jedoch auch viel von Farenas ein,<br />

<strong>der</strong> zuvor nicht durch außergewöhnliche<br />

Le<strong>ist</strong>ungen im Ring aufgefallen<br />

war. Gamboa brachte das<br />

Duell letztlich über die Runden und<br />

sicherte sich mit einem Punkturteil<br />

von 118-108, 117-109 und 118-107<br />

den Interims-Titel <strong>der</strong> WBA im Superfe<strong>der</strong>gewicht.<br />

„Das war ein richtig<br />

guter Kampf“, meinte 50 Cent.<br />

„Ich habe lange nicht gekämpft, ich<br />

brauchte wohl die Runden“, sagte<br />

Gamboa. „Ich denke, das war ein<br />

guter Kampf, er hat das Publikum<br />

unterhalten.“<br />

Für Gamboa und 50 Cent geht<br />

die Show weiter. Der Rapper hat<br />

seinem Ex-Kumpel Mayweather via<br />

Internet bereits den Krieg erklärt.<br />

„Gamboa wird dich jagen, ihm<br />

kannst du nicht davonlaufen“, twitterte<br />

50 Cent. Doch <strong>der</strong>zeit trennen<br />

die beiden noch rund zehn Kilogramm<br />

Gewichtsunterschied.<br />

<strong>BoxSport</strong> 37


Die Weltrangl<strong>ist</strong>e des<br />

Die Jury: Jean-Marcel Nartz, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Box-Event GmbH,<br />

Hagen Doering, Sport-Koordinator<br />

von Sauerland Event, <strong>der</strong> Box-Jour-<br />

mittelgewicht<br />

Superchamp: Sergio Martinez (Argentinien) WBC-Diamant<br />

01. Daniel Geale (Australien) IBF<br />

02. Gennady Golovkin (Kasachstan) WBA<br />

03. Peter Quillan (USA) WBO<br />

04. Felix Sturm (Deutschland)<br />

05. Dmitry Pirog (Russland)<br />

06. Avtandil Khurtsidze (Ukraine)<br />

07. Marco Antonio Rubio (Mexiko)<br />

08. Martin Murray (England)<br />

09. Brian Vera (USA)<br />

10. Sam Soliman(Australien)<br />

Es war ein Fight <strong>der</strong> Superlative in <strong>der</strong> Citizens Business Bank Arena in Ontario zwischen Robert Guerrero<br />

(rechts) und André Berto. Bei <strong>der</strong> WBC-Interims-WM im Weltergewicht zeigten die beiden US-Amerikaner einen<br />

offenen Schlagabtausch – mit klaren Vorteilen für Titelverteidiger Guerrero. Gleich zweimal, in <strong>der</strong> ersten<br />

und <strong>der</strong> zweiten Runde, ging Berto zu Boden, konnte sich danach aber fangen und über die Runden gehen. Das<br />

Ergebnis war dennoch klar: einstimmiger Punktsieg für Guerrero.<br />

halbmittelgewicht<br />

Superchamp: Floyd Mayweather jr. (USA) WBA-Super-Champion<br />

01. Cornelius Bundrage (USA) IBF<br />

02. Zaurbek Baysangurov (Ukraine) WBO<br />

03. Saul Alvarez (Mexiko) WBC<br />

04. Lukas Konecny (Tschechien)<br />

05. Austin Trout (USA) WBA<br />

06. Miguel Cotto (Puerto Rico)<br />

07. Vanes Martrosyan (Armenien)<br />

08. Sergey Rabchenko (Weissrussland)<br />

09. Jack Culcay (Deutschland)<br />

10. Anthony Mundine (Australien)<br />

Schwergewicht<br />

Superchamp: W. Klitschko (Ukraine) WBA-Super, IBF, WBO<br />

01. Vitali Klitschko (Ukraine) WBC<br />

02. David Haye (England)<br />

03. Alexan<strong>der</strong> Povetkin (Russland) WBA<br />

04. Odlanier Solis (Kuba)<br />

05. Kubrat Pulev (Bulgarien)<br />

06. Robert Helenius (Finnland)<br />

07. Tomasz Adamek (Polen)<br />

08. Denis Boytsov (Russland)<br />

09. David Price (England)<br />

10. Chris Arreola (USA)<br />

leichtSchwergewicht (Cruiser)<br />

Superchamp: Yoan Pablo Hernandez (Kuba) IBF<br />

01. Antonio Tarver (USA)<br />

02. Marco Huck (Deutschland) WBO<br />

03. Dennis Lebedev (Russland) WBA<br />

04. Krysztof Wlodarczyk (Polen) WBC<br />

05. Ola Afolabi (England)<br />

06. Firat Arslan (Deutschland)<br />

07. Alexan<strong>der</strong> Alexeev (Russland)<br />

08. Mateusz Masternak (Polen)<br />

09. B.J. Flores (USA)<br />

10. Lateef Kayode (Nigeria)<br />

HalbSchwergewicht<br />

Superchamp: Travoris Cloud (USA) IBF<br />

01. Bernard Hopkins (USA)<br />

02. Jean Pascal (Kanada)<br />

03. Chad Dawson (USA) WBC<br />

04. Isaac Chilemba (Malawi)<br />

05. Beibut Shumenov (Kasakhstan) WBA<br />

06. Nathan Cleverly (England) WBO<br />

07. Lucian Bute (Kanada)<br />

08. Eduard Gutknecht (Deutschland)<br />

09. Robin Krasniqi (Deutschland)<br />

10. Jürgen Brähmer (Deutschland)<br />

supermittelgewicht<br />

Superchamp: Andre Ward (USA) WBA-Super; WBC<br />

01. Carl Froch (Kanada) IBF<br />

02. Andre Dirrell (USA)<br />

03. <strong>Arthur</strong> Abraham (Deutschland) WBO<br />

04. Robert Stieglitz (Deutschland)<br />

05. Mikkel Kessler (Dänemark) WBA<br />

06. Kelly Pavlik (USA)<br />

07. James DeGale (England)<br />

08. Adonis Stevenson (Kanada)<br />

09. George Groves (England)<br />

10. Brian Magee (Irland)<br />

weltergewicht<br />

Superchamp: Juan Manuel Marquez (Mexiko)<br />

01. Timothy Bradley (USA) WBO<br />

02. Manny Pacquiao (Philippinnen)<br />

03. Victor Ortiz (USA)<br />

04. Devon Alexan<strong>der</strong>(USA) IBF<br />

05. Jan Zaveck (Slowenien)<br />

06. Paul Malignaggi (USA) WBA<br />

07. Jorge Paez Junior (Mexiko)<br />

08. Diegeo Gabriel Chaves (Argentinien)<br />

09. Robert Guerrero (USA) WBC<br />

10. Randall Bailey (USA)<br />

halbweltergewicht<br />

Superchamp: Danny Garcia WBC, WBA-Super<br />

01. Mike Alvarado (USA)<br />

02. Marcos Rene Maidana (Argentinien) WBA<br />

03. Lamont Peterson (USA) IBF<br />

04. Roberto Ortiz (Mexiko)<br />

05. Denis Shafikov (Russland)<br />

06. Khabib Allakhverdiev (Russland)<br />

07. Brandon Rios (USA)<br />

08. Lucas Martin Matthysse (Argentinien)<br />

09. Amir Khan (England)<br />

10. Ruslan Provodnikov (Russland)<br />

38 <strong>BoxSport</strong><br />

Die top-ten


BOXSPORT<br />

nal<strong>ist</strong> Hartmut Scherzer sowie die Redaktionen<br />

von <strong>BoxSport</strong> und The Ring<br />

(USA).<br />

Stand: Dezember 2012<br />

leichtgewicht<br />

Superchamp: Yuriorkis Gamboa (Kuba)<br />

01. Ricky Burns (Schottland) WBO<br />

02. Miguel Vazquez (Mexiko) IBF<br />

03. Adrien Broner (USA) WBC<br />

04. Sharif Bogere (Uganda)<br />

05. Abdiel Ramirez (Mexiko)<br />

06. Gavin Rees (Wales)<br />

07. Richar Abril (Kuba)<br />

08. Daniel Estrada (Mexiko)<br />

09. Antonio DeMarco (Mexiko)<br />

10. Raymundo Beltran (Mexiko)<br />

superbantamgewicht<br />

Superchamp: Nonito Donaire WBO, IBF<br />

01. Abner Mares (Mexiko) WBC<br />

02. Guillermo Rigondeaux (Kuba) WBA<br />

03 Celestino Caballero (Panama) WBA-Super<br />

03. Jeffrey Mathebula (Südafrika)<br />

04. Anselmo Moreno (Panama)<br />

05. Toshiaki Nishioka (Japan)<br />

07. Kiko Martinez (Spanien)<br />

08. Wilfredo Vasquez junior (Puerto Rico)<br />

09. Cr<strong>ist</strong>ian Mijares (Mexiko)<br />

10. Jorge Arce(Mexiko)<br />

bantamgewicht<br />

Superchamp: Leo Santa Cruz (Mexiko) IBF<br />

01. Shinsuke Yamanaka (Japan) WBC<br />

02. Koki Kameda (Japan) WBA<br />

03. Pungluang Sor Singyu (Thailand) WBO<br />

04. Lee Haskins (England)<br />

05. Alex John Banal (Philippinen)<br />

06. Gabutan D.Singwanchga (Thailand)<br />

07. Yonnhy Perez (Kolumbien)<br />

08. Hugo Ruiz (Mexiko)<br />

09. Scott Quigg (England)<br />

10. Tomoki Kameda (Japan)<br />

Mit Wucht schlägt <strong>der</strong> linke Aufwärtshaken von Austin<br />

Trout (rechts) am Schädel von Miguel Cotto ein. Bei <strong>der</strong><br />

WBA-WM im Halbmittelgewicht im New Yorker Madison<br />

Square Garden konnte Trout seinen Titel erfolgreich<br />

verteidigen. Am Ende stand ein glasklarer Punktsieg<br />

des US-Amerikaners über den Puertoricaner.<br />

superfe<strong>der</strong>gewicht<br />

Superchamp: Takashi Uchiyama (Japan) WBA<br />

01. Terdsak Jandaeng (Thailand)<br />

02. Roman Martinez (Puerto Rico) WBO<br />

03. Devis Boschiero (Italien)<br />

04. Gamaliel Diaz (Mexiko)<br />

05. Diego Magdalena (Mexiko)<br />

06. Juan Carlos Salgado (Mexiko) IBF<br />

07. Bryan Vazquez (Costa Rica)<br />

08. Juan Carlos Burgos (Mexiko)<br />

09. Edgar Puerta (Mexiko)<br />

10. Takahiro Aoh (Japan) WBC<br />

fe<strong>der</strong>gewicht<br />

Superchamp: Chris John (Indonesien) WBA-Super<br />

01. Orlando Salido (Mexiko) WBO<br />

02. Billy Dib (Australien) IBF<br />

03. Daniel Ponce de Leon (Mexiko) WBC<br />

04. Nicholas Walters (Jamaika) WBA<br />

05. Juan Manuel Lopez (Puerto Rico)<br />

06. Hozumi Hasegawa (Japan)<br />

07. Miguel Garcia (USA)<br />

08. Alexan<strong>der</strong> Miskirtchan (Georgien)<br />

09. Jhonny Gonzales (Mexiko)<br />

10. Hiroshige Osawa (Japan)<br />

superfliegengewicht<br />

Superchamp: Omar Andres Narvaez (Argentinien) WBO<br />

01. Juan Carlos Sanchez (Mexiko) IBF<br />

02. Tepparith Kokietgym (Thailand) WBA<br />

03. Yota Sato (Japan) WBC<br />

04. Daniel Rosa (Mexiko)<br />

05. Sylvester Lopez (Philippinen)<br />

06. Carlos Cuedras (Mexiko)<br />

07. Daiki Kameda (Japan)<br />

08. Liborio Solis (Venezuela)<br />

09. Suryan Sor Rungvisai (Thailand)<br />

10. Rodrigo Guerrero (Mexiko)<br />

fliegengewicht<br />

Superchamp: Moruti Mthalana (Südafrika) IBF<br />

01. Brian Viloria (USA) WBO, WBA-Super<br />

02. Toshyaki Igarashi (Japan) WBC<br />

03. Omar Soto (Mexiko)<br />

04. Rey Migreno (Philippinnen)<br />

05. Juan Carlos Reveco (Argentinien)<br />

06. Silvio Olteanu (Rumänien)<br />

07. Rocky Fuentes (Philippinen)<br />

08. Giovanni Segura (Mexiko)<br />

09. Edgar Sosa (Mexiko)<br />

10. Hernan Marquez (Mexiko)<br />

Die Gewichtsklassen:<br />

Schwergewicht über 90,720 kg, Cruisergewicht (- 90,720 kg) auch Leichtschwergewicht. Halbschwer (- 79,378<br />

kg), Supermittel (- 76,203 kg), Mittelgewicht (- 72,574 kg), Superwelter (- 69,853 kg) auch Junior- o<strong>der</strong> Halbmittelgewicht.<br />

Weltergewicht (- 66,678 kg) Halbwelter (63,503 kg). die Klasse wird auch Juniorwelter- o<strong>der</strong> Superleichtgewicht<br />

genannt. Leichtgewicht (-61,235 kg), Superfe<strong>der</strong> (- 58,967 kg), Fe<strong>der</strong> (- 57,153 kg), Superbantam<br />

(- 55,338 kg), Bantam (- 53,524 kg), Superfliegen (- 52, 163 kg), Fliegengewicht (- 50,802 kg), Halbfliegen<br />

(- 48,988 kg) auch Juniorfliegengewicht. Strohgewicht (- 47,628 kg) auch Minifliegengewicht.<br />

Die Abkürzungen WBA, WBC, WBO und IBF hinter den Namen bezeichnen die Weltme<strong>ist</strong>ertitel <strong>der</strong> jeweiligen Verbände.<br />

halbfliegengewicht<br />

Superchamp: Roman Gonzales (Nicaragua) WBA<br />

01. Adrien Hernandez (Mexiko) WBC<br />

02. Giovani Segura (Mexiko) WBA-SUPER<br />

03. Donnie Nietes (Philippinen) WBO<br />

04. Johnriel Casimero (Philippinen) IBF<br />

05. Jose Rodriguez (Mexiko)<br />

06. Kompayak Porpramook (Thailand)<br />

07. Ivan Cal<strong>der</strong>on (Puerto Rico)<br />

08. Kiong Zhao Zhong (China)<br />

09. Alberto Rossel (Peru)<br />

10. Ryo Miyazaki (Japan)<br />

mini-fliegengewicht<br />

Superchamp: Kazuto Ioka WBA<br />

01. Mario Rodriguez (Mexiko) IBF<br />

02. Moises Fuentes (Mexiko) WBO<br />

03. Akira Yaegashi (Japan)<br />

04. Hiong Zhao Zhong (China)<br />

05. Oleydong Sithsamerchai (Thailand)<br />

06. Nkosinathi Joyi (Südafrika)<br />

07 Denver Cuello (Philippinen)<br />

08. Ganigan Lopez (Mexiko)<br />

09. Carlos Buitrago (Nicaragua)<br />

10. Jesus Silvestre (Mexiko)<br />

<strong>BoxSport</strong> 39


Nach ihren souveränen K.o.-Siegen<br />

Kommt es bald zur Revanche? Mikkel Kessler (links)<br />

und Carl Froch vor ihrem letzten Fight 2010, den<br />

Kessler einstimmig nach Punkten gewann<br />

Froch und Kessler<br />

scharf auf groSSe Revanche<br />

Zwei Weltme<strong>ist</strong>er auf<br />

Kolissions-Kurs: Mikkel<br />

Kessler und Carl<br />

Froch stehen nach ihren<br />

Siegen kurz vor einer Neuauflage<br />

ihres tollen Kampfes<br />

vom April 2010. „Wir wollen<br />

Kessler! Lasst es uns tun“, meinte<br />

Frochs Manager Eddie Hearn<br />

nach dem vorzeitigen Sieg seines<br />

Boxers über den Amerikaner<br />

Yusaf Mack. „Es <strong>ist</strong> egal, gegen<br />

wen ich als nächstes boxe – ich<br />

kann jeden schlagen!“, erklärte<br />

Kessler, nachdem er sich in<br />

seiner Heimat mit einem t.K.o.-<br />

geschlagen geben müssen. „Ich<br />

habe dort so viele Fußballspiele<br />

gesehen. Dort selbst zu boxen,<br />

wäre phänomenal, das Beste<br />

meiner Karriere.“ Für den Weltme<strong>ist</strong>er<br />

aus Nottingham steht<br />

jedoch auch <strong>der</strong> Rückkampf mit<br />

Lucian Bute an sowie die Pflichtverteidigung<br />

seines IBF-Titels im<br />

Supermittelgewicht gegen Adonis<br />

Stevenson an.<br />

Froch fühlt sich mit 35 Jahren<br />

stark wie nie. Im vielleicht<br />

letzten Jahr seiner Karriere will<br />

er nur noch die ganz Großen<br />

boxen. „Ich habe keine Zeit zu<br />

Knockout: Carl Froch bei<br />

seinem Sieg über den<br />

Amerikaner Yusaf Mack<br />

Es sieht fast so aus, als wollte er<br />

seinen Gegner verhöhnen: Mikkel<br />

Kessler (rechts) grinst nach seinem<br />

K.o. über Brian Magee<br />

Sieg in <strong>der</strong> dritten Runde über<br />

den Nordiren Brian Magee den<br />

WBA-Weltme<strong>ist</strong>ertitel im Supermittelgewicht<br />

zurückgeholt<br />

hatte – zum dritten Mal. „Der<br />

erste Schritt <strong>ist</strong> getan“, sagte ein<br />

erleichterter Froch. „Hätte Magee<br />

gewonnen, hätte das unsere<br />

Pläne durcheinan<strong>der</strong>gewirbelt.<br />

Wir hatten gute Gespräche über<br />

einen Kampf im Frühjahr o<strong>der</strong><br />

Sommer 2013. Das <strong>ist</strong> <strong>der</strong> einzige<br />

Kampf, <strong>der</strong> Sinn macht.“<br />

Den Rückkampf will Froch<br />

im Fußballstadion von Nottingham<br />

Forest veranstalten. „Das<br />

wäre unglaublich“, schwärmte<br />

Froch, <strong>der</strong> sich dem Dänen aus<br />

dem Sauerland-Stall im ersten<br />

Kampf knapp nach Punkten hatte<br />

verlieren“, sagte Froch nach<br />

dem leichten Sieg über Mack in<br />

seiner Heimatstadt Nottingham.<br />

Mack musste schon in <strong>der</strong> ersten<br />

Runde zu Boden. Nach einer<br />

Rechten zum Körper war dann in<br />

<strong>der</strong> dritten Runde Schluss – <strong>der</strong><br />

30. Sieg im 32. Kampf für <strong>Arthur</strong>-<br />

Abraham-Bezwinger Froch.<br />

Weltme<strong>ist</strong>er Magee kam in<br />

Herning auch nicht über die<br />

dritte Runde hinaus. Schon im<br />

zweiten Durchgang musste er<br />

nach Körpertreffern zweimal<br />

zu Boden – nach einem weiteren<br />

Nie<strong>der</strong>schlag nach einer<br />

Rechten zum Körper war dann<br />

Schluss. Kesslers 46. Sieg im 48.<br />

Profikampf vor 10.000 bege<strong>ist</strong>erten<br />

Landsleuten. Dort, wo auch<br />

das erste Aufeinan<strong>der</strong>treffen mit<br />

Froch stattgefunden hatte.<br />

„Cobra“ Froch <strong>ist</strong> vertraglich<br />

verpflichtet, im März kommenden<br />

Jahres in Montreal noch<br />

einmal gegen Bute anzutreten.<br />

Der in Kanada lebende Rumäne<br />

hatte sich vor dem WM-Kampf<br />

im Mai, den er in <strong>der</strong> fünften<br />

Runde verlor, einen Rückkampf<br />

zusichern lassen. Doch Froch<br />

und Manager Hearn spekulieren<br />

noch immer darauf, dass Bute<br />

auf sein Recht auf ein Rematch<br />

verzichtet. Dafür war die Tracht<br />

Prügel von Froch zu deutlich und<br />

dafür offenbarte <strong>der</strong> Rumäne bei<br />

seinem Comeback-Sieg im November<br />

über Denis Grachev zu<br />

viele Unzulänglichkeiten. Obendrein<br />

wirkte Froch bei seiner ersten<br />

Titelverteidigung gegen den,<br />

zugegeben limitierten, Amerikaner<br />

Mack zu souverän.<br />

„Wir müssen im März nach<br />

Montreal“, sagte Hearn. „Aber<br />

ich weiß nicht, ob Bute diesen<br />

Kampf wirklich will.“ Sowohl<br />

Froch als auch Kessler wollen<br />

allerdings noch einmal probieren,<br />

den unbesiegten Supermittelgewichts-König<br />

Ward zu knacken.<br />

Kessler hatte schon zum<br />

Auftakt des Super-Six-Turniers<br />

seinen WBA-Titel an Ward verloren.<br />

Der Brite Froch musste<br />

sich im Finale deutlich nach<br />

Punkten geschlagen geben. Die<br />

klare Nie<strong>der</strong>lage belastet ihn bis<br />

heute. „Gegen Andre Ward hatte<br />

ich den Kampf schon vorher im<br />

Kopf verloren. Ich war mental<br />

nicht da und mein Körper war<br />

übertrainiert. Das wird mir nicht<br />

noch einmal passieren“, meinte<br />

Froch. Ward <strong>ist</strong> aber we<strong>der</strong> an<br />

dem einen noch an dem an<strong>der</strong>en<br />

Kampf interessiert. „Es <strong>ist</strong> besser,<br />

wenn <strong>der</strong> Kerl als Nottingham<br />

und <strong>der</strong> aus Kopenhagen<br />

jetzt gegeneinan<strong>der</strong> kämpfen“,<br />

erklärte Ward nun nach Kesslers<br />

Sieg. Der Amerikaner boxt<br />

am 23. Februar erst einmal gegen<br />

seinen Landsmann und Ex-<br />

Weltme<strong>ist</strong>er Kelly Pavlik. Zeit für<br />

Kessler und Froch, seinen Herausfor<strong>der</strong>er<br />

zu bestimmen.<br />

40<strong>BoxSport</strong>


Das<br />

sport<br />

gespräch<br />

Björn Jensen mit Thomas Pütz<br />

Thomas Pütz <strong>ist</strong> seit April 2010 Präsident des Bundes Deutscher<br />

Berufsboxer (BDB). Er hat den Verband finanziell run<strong>der</strong>neuert und<br />

einige Baustellen geschlossen, aber auch noch einige Vorhaben, die<br />

er bis zum Ende seiner Amtszeit im März 2015 umsetzen möchte.<br />

Darüber, über die Situation des Boxens in Deutschland und auch die<br />

Kritik an seiner Amtsführung spricht er im <strong>BoxSport</strong>-Interview.<br />

BDB-Image im Ausland<br />

<strong>ist</strong> besser geworden<br />

Wir brauchen mehr Veranstalter und gute Kämpfe<br />

<strong>BoxSport</strong>: Herr Pütz, die<br />

Quoten von Boxveranstaltungen<br />

im deutschen Fernsehen sinken,<br />

einst wichtige Promoter wie Universum<br />

brechen weg, starke Veranstalter<br />

wie die Klitschkos und<br />

Felix Sturm sind in ein paar Jahren<br />

Geschichte. Macht es noch<br />

Freude, im deutschen Profiboxen<br />

zu arbeiten?<br />

Thomas Pütz: Ich kann<br />

nur für mich sprechen, und<br />

mir macht die Aufgabe beim<br />

BDB noch immer großen Spaß.<br />

Viel mehr als zu Beginn meiner<br />

Amtszeit, denn ich habe das Gefühl,<br />

dass wir den BDB <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />

auf sehr solide Beine gestellt haben.<br />

Wir haben die Kosten minimiert<br />

und verfügen mittlerweile<br />

über ein Verbandskapital von<br />

rund 50.000 Euro. Das gibt uns<br />

die Freiheit, niemandem hinterherbetteln<br />

zu müssen. Und das<br />

Image des BDB im Ausland <strong>ist</strong><br />

deutlich besser geworden, wir<br />

werden als ein sauberer und korrekter<br />

Verband wahrgenommen,<br />

dessen Ziel es <strong>ist</strong>, für einen fairen<br />

und hochwertigen Sport zu<br />

kämpfen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Diese Sicht teilen<br />

nicht alle. Ihnen wird zum<br />

Beispiel vorgehalten, sich nicht<br />

ausreichend um kleine Veranstalter<br />

zu bemühen, son<strong>der</strong>n nur<br />

die großen Klitschkos o<strong>der</strong> Felix<br />

Sturm zu umgarnen.<br />

Pütz: Diese Vorwürfe halte<br />

ich für unangebracht. Ich vernachlässige<br />

keinen Promoter.<br />

Ich gebe aber zu, dass wir nicht<br />

mit jedem arbeiten wollen, da<br />

es Veranstalter gibt, die unsere<br />

hohen Mindeststandards, die<br />

wir an Kampfabende anlegen,<br />

nicht erfüllen wollen o<strong>der</strong> können.<br />

Zum Beispiel arbeite ich<br />

nicht mit <strong>der</strong> WBU, die ich nicht<br />

als Weltverband akzeptiere, weil<br />

das Niveau auf <strong>der</strong>en Veranstaltungen<br />

zu schwach <strong>ist</strong>. Dieses<br />

Recht behalten wir uns beim<br />

BDB vor, denn wir haben als<br />

ältester deutscher Profiboxverband<br />

einen Ruf zu wahren.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Müssen Sie nicht<br />

aber froh sein über jeden, <strong>der</strong><br />

überhaupt noch veranstaltet?<br />

Pütz: Um den BDB als Partner<br />

zu gewinnen, muss man<br />

gewisse Standards erfüllen. Wer<br />

das nicht kann – o<strong>der</strong> es nicht<br />

will, was ja auch vorkommt<br />

– <strong>der</strong> hat die Möglichkeit, mit<br />

einem an<strong>der</strong>en Verband zusammenzuarbeiten.<br />

Wir können es<br />

nicht jedem recht machen. Aber<br />

es <strong>ist</strong> gut, dass es Konkurrenz<br />

gibt, denn ohne Konkurrenz<br />

wird man arrogant und macht<br />

Fehler.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Sie sagen, Konkurrenz<br />

sei gut. Es gibt seit rund<br />

sechs Jahren die German Boxing<br />

Association (GBA) und seit kurzem<br />

auch den Bund Deutscher<br />

Faustkämpfer (BDF). Dessen<br />

Gründung haben Sie als unnötig<br />

abgetan. Warum?<br />

Pütz: Die Gründung des<br />

BDF <strong>ist</strong> totaler Quatsch, er <strong>ist</strong> ein<br />

Alleingang von frustrierten ehemaligen<br />

BDB-Funktionären, die<br />

sich ihre privaten Portemonnaies<br />

füllen wollen. Die GBA hat ihre<br />

Berechtigung, sie hat viele kleine<br />

Promoter als Partner. Mit ihr<br />

habe ich keine Probleme. Aber<br />

Lesen Sie in <strong>der</strong> nächsten Ausgabe eine heiße Diskussion, warum Thomas<br />

Pütz die Rückkehr von Sauerland in den BDB for<strong>der</strong>t sowie die Argumente<br />

des Sauerland-Stalls, beim Faustkämpfer-Verband Austria zu bleiben.<br />

Im <strong>BoxSport</strong>-Gespräch:<br />

BDB-Präsident<br />

Thomas Pütz<br />

wir brauchen in Deutschland<br />

sicherlich keine neuen Verbände,<br />

denn Titel haben wir mehr<br />

als genug. Wir brauchen mehr<br />

Veranstalter und gute Kämpfe.<br />

Denn daran leidet das Boxen in<br />

Deutschland seit Jahren: Wir<br />

haben Quantität, aber zu wenig<br />

Qualität. Und ich behaupte mal:<br />

Die, die in Deutschland etwas<br />

bewegen und die guten Kämpfe<br />

machen, die arbeiten mit uns.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Universum war<br />

früher <strong>der</strong> bestimmende Promoter<br />

beim BDB, ohne dessen Zustimmung<br />

nichts ging.<br />

Pütz: Das <strong>ist</strong> ja genau das,<br />

was ich meine. Wir haben den<br />

BDB so aufgestellt, dass er von<br />

keinem Promoter mehr abhängig<br />

<strong>ist</strong>. Nicht von den Klitschkos,<br />

nicht von Sturm. In <strong>der</strong> Ära von<br />

Klaus-Peter Kohl hatte Universum<br />

eine zu große Macht, weil<br />

<strong>der</strong> BDB eine Kostenstruktur<br />

hatte, die sich nur mit den Gel<strong>der</strong>n<br />

von Universum aufrecht erhalten<br />

ließ. Damals brauchte <strong>der</strong><br />

BDB Universum, um am Leben<br />

zu bleiben. Das <strong>ist</strong> heute an<strong>der</strong>s.<br />

Ich glaube auch, dass ich unter<br />

Kohl niemals so lange Präsident<br />

geblieben wäre. Ich bin keiner,<br />

<strong>der</strong> sich von einer Person sagen<br />

lässt, was er zu tun hat.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Dafür wirft man<br />

Ihnen vor, bisweilen Ihr Amt als<br />

BDB-Präsident mit Ihrem Hauptberuf<br />

als Leiter eines Sicherheitsunternehmens<br />

zu verquicken.<br />

Pütz: Diese Vorwürfe lassen<br />

mich kalt. Ich sponsere mit<br />

meiner Firma den BDB, und es<br />

stimmt, dass ich bei manchen<br />

Veranstaltungen, zum Beispiel<br />

bei Sturm, auch den Sicherheitsdienst<br />

übernehme. Aber da ich<br />

daran kein Geld verdiene, son<strong>der</strong>n<br />

Geld investiere, muss ich<br />

mir da keinerlei Vorwürfe gefallen<br />

lassen. Ich habe ja immer<br />

gesagt: Wenn es einen Besseren<br />

gibt als mich, dann soll er gern<br />

den Präsidentenjob übernehmen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: So lange das nicht<br />

passiert, haben Sie noch zweieinhalb<br />

Jahre Zeit. Was sind die<br />

dringendsten Aufgaben, die Sie<br />

erledigen wollen?<br />

Pütz: Ich möchte dringend<br />

die deutschen Me<strong>ist</strong>erschaften<br />

aufwerten. Mein Traum wäre,<br />

einen TV-Sen<strong>der</strong> dafür zu bege<strong>ist</strong>ern,<br />

dass wir die besten<br />

deutschen Boxer gegeneinan<strong>der</strong><br />

antreten lassen. Ich bin fest<br />

davon überzeugt, dass das viele<br />

Fans interessiert. Ich könnte<br />

mir sogar einen Ligenbetrieb im<br />

Profibereich vorstellen. Aber das<br />

geht eben nur mit Unterstützung<br />

des Fernsehens.<br />

42<strong>BoxSport</strong>


Liebe Freunde, Fans<br />

und Partner,<br />

mir kommt es vor, als wenn das Jahr<br />

2012 im Flug vorbei ging.<br />

Offenburg, Kiel, Berlin und<br />

Nürnberg hießen unsere<br />

Stationen.<br />

Es war für mich ein unglaubliches<br />

Jahr und<br />

ich weiß dass ich Dank<br />

Euch zu meiner alten<br />

Stärke zurückgefunden<br />

habe.<br />

Ich bedanke mich aus<br />

tiefsten Herzen bei<br />

Euch für Eure Treue und<br />

bedingungslose Unterstützung.<br />

Genießt die<br />

Weihnachtstage und kommt<br />

gut ins neue Jahr.<br />

Alles Liebe Euer <strong>Arthur</strong>


Die Jury wählte Firat – aber<br />

RANGLISTE<br />

<strong>Arthur</strong> Abraham<br />

877 + 2 Jury-Stimmen = 1077<br />

Firat Arslan<br />

521 + 5 Jury-Stimmen = 1021<br />

Wladimir<br />

Klitschko<br />

823 + 1 Jury-Stimmen = 923<br />

Marco Huck<br />

672 = 672<br />

Kubrat Pulev<br />

399 + 2 Jury-Stimmen<br />

Boxer des Jahres von 2002 bis 2012<br />

2002: Wladimir Klitschko<br />

2003: Sven Ottke<br />

2004: Felix Sturm<br />

2005: Markus Beyer<br />

2006: <strong>Arthur</strong> Abraham<br />

2007: <strong>Arthur</strong> Abraham<br />

2008: <strong>Arthur</strong> Abraham<br />

2009: <strong>Arthur</strong> Abraham<br />

2010: Vitali Klitschko<br />

2011: Wladimir Klitschko<br />

2012: <strong>Arthur</strong> Abraham<br />

Gegen Robert Stieglitz<br />

(rechts) holte sich<br />

<strong>Arthur</strong> Abraham den<br />

Weltme<strong>ist</strong>ertitel im<br />

Supermittelgewicht<br />

Firat Arslan (rechts) bei seinem tollen<br />

Kampf gegen Weltme<strong>ist</strong>er Marco Huck<br />

Markus<br />

Beyer<br />

(Ex-Weltme<strong>ist</strong>er)<br />

Sven<br />

Ottke<br />

(Ex-Weltme<strong>ist</strong>er)<br />

Henry<br />

Maske<br />

(Ex-Weltme<strong>ist</strong>er)<br />

Luan<br />

Krasniqi<br />

(Ex-Europame<strong>ist</strong>er)<br />

Regina<br />

Halmich<br />

(Ex-Weltme<strong>ist</strong>erin)<br />

Susanne<br />

Rohlfing<br />

(Kölner Stadt-Anzeiger)<br />

Björn<br />

Jensen<br />

(Hamburger Abendblatt)<br />

Hartmut<br />

Scherzer<br />

(Box-Experte)<br />

Hans<br />

Reski<br />

(<strong>BoxSport</strong>)<br />

Die Jury<br />

Zum fünften Mal wählte in diesem Jahr auch eine Experten-Jury ihre „Boxer des Jahres“. Ehemalige Box-Stars, fünf Box-Journal<strong>ist</strong>en<br />

und ein Schriftsteller votierten in allen Kategorien für ihre Favoriten. Die Wahl <strong>der</strong> <strong>BoxSport</strong>-Leser und die Wahl <strong>der</strong> Jury zählten in <strong>der</strong><br />

Endauswertung jeweils zu fünfzig Prozent. Ein Jury-Punkt wurde wie 100 Stimmen <strong>der</strong> Leser gewertet.<br />

Tobias<br />

Drews<br />

(RTL)<br />

44<strong>BoxSport</strong>


die Fans machten <strong>Arthur</strong> zum <strong>King</strong><br />

<strong>Arthur</strong> Abraham trägt <strong>wie<strong>der</strong></strong> Gürtel. Der WBO-<br />

Weltme<strong>ist</strong>er im Supermittelgewicht jubelt nach<br />

seinem Sieg über Robert Stieglitz<br />

<strong>Arthur</strong> Abraham <strong>ist</strong><br />

nicht nur zurück auf<br />

dem WM-Thron.<br />

Auch bei <strong>der</strong> großen<br />

Wahl zum „Boxer des Jahres“ <strong>ist</strong><br />

<strong>King</strong> <strong>Arthur</strong> <strong>wie<strong>der</strong></strong> ganz oben.<br />

Nach zwei Jahren Pause wurde<br />

Abraham <strong>wie<strong>der</strong></strong> zum besten Boxer<br />

Deutschlands gekürt – zum<br />

insgesamt fünften Mal. Dabei<br />

profitierte <strong>Arthur</strong> von seinen<br />

Fans, die <strong>der</strong> WBO-Weltme<strong>ist</strong>er<br />

im Supermittelgewicht <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />

aktivieren konnte. Denn die Jury<br />

sprach sich mit fünf Stimmen für<br />

Firat Arslan aus,<br />

Abraham erhielt<br />

lediglich zwei<br />

Punkte <strong>der</strong> Experten.<br />

Zweimal<br />

hatte sich<br />

Arslan 2012<br />

umstritten<br />

nach<br />

Punkten<br />

ge-<br />

schla-<br />

gen<br />

geben<br />

müssen<br />

– erst Europame<strong>ist</strong>er<br />

Alexan<strong>der</strong><br />

Alekseev, dann<br />

Weltme<strong>ist</strong>er<br />

Marco Huck. Für<br />

diese tollen Kämpfe<br />

belohnte ihn die<br />

Jury. Aber für die<br />

Der Schein trügt: Am<br />

Ende <strong>der</strong> „Tatort“-<br />

Folge erschießt<br />

Til Schweiger, <strong>der</strong><br />

Kommissar Nick<br />

Tschiller spielt, <strong>Arthur</strong><br />

Abraham, <strong>der</strong> einen<br />

Zuhälter mimt. „Ich<br />

bin <strong>der</strong> Anführer<br />

einer Männerbande<br />

und beschütze meine<br />

leichten Mädchen.<br />

Zwischen mir als<br />

Kiez-Größe und Til als<br />

Kommissar kommt es<br />

zum Streit, und das<br />

Ergebnis <strong>ist</strong>, dass Til<br />

mich nie<strong>der</strong>schießt“,<br />

erzählt Abraham.<br />

<strong>BoxSport</strong>-Leser war Abraham<br />

<strong>wie<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> König. 877 stimmten<br />

für den Berliner, 521 für Arslan.<br />

Damit setzte sich Abraham nach<br />

den vier Siegen in den Jahren<br />

2006 bis 2009 zum fünften Mal<br />

die Krone auf.<br />

Nach zwei enttäuschenden<br />

Jahren mit Pleiten im Rahmen<br />

des Super-Six-Turniers meldete<br />

sich <strong>der</strong> frühere Mittelgewichts-<br />

Weltme<strong>ist</strong>er Abraham 2012 erfolgreich<br />

im Ring zurück. Gegen<br />

den Argentinier Pablo Oscar Natalio<br />

Farias und den Polen Piotr<br />

Wilczewski siegte er souverän in<br />

Duellen um die Europame<strong>ist</strong>erschaft<br />

<strong>der</strong> WBO. Dann folgte Abrahams<br />

Me<strong>ist</strong>erstück. In Berlin<br />

punktete er Weltme<strong>ist</strong>er Robert<br />

Stieglitz aus Magdeburg klar aus<br />

– <strong>der</strong> Puncher boxte den Techniker<br />

aus. Auch vom Franzosen<br />

Mehdi Bouadla war Abraham bei<br />

seiner ersten Titelverteidigung<br />

nicht aufzuhalten.<br />

Das Leben <strong>ist</strong> <strong>wie<strong>der</strong></strong> schön<br />

für <strong>Arthur</strong> Abraham – das Leben<br />

als Weltme<strong>ist</strong>er. Werbekunden<br />

wie das Bekleidungsunternehmen<br />

Camp David wollen sich<br />

<strong>wie<strong>der</strong></strong> mit dem Champion<br />

schmücken, die Band „Boss<br />

Hoss“ spielte für Abraham den<br />

Walk-In-Song beim Kampf gegen<br />

Bouadla. Und mit Schauspieler<br />

Til Schweiger stand Abraham<br />

gerade vor <strong>der</strong> Kamera für Dreharbeiten<br />

zum „Tatort“. Der Weltme<strong>ist</strong>er<br />

spielt einen Zuhälter, <strong>der</strong><br />

von Schweiger erschossen wird.<br />

Die Folge wird wohl an Ostern<br />

ausgestrahlt. Abraham: „Wir<br />

kennen uns sehr gut. Ich hatte<br />

schon bei ,Kokowääh 2‘ eine<br />

Gastrolle. Und bei meinem letzten<br />

WM-Kampf in Berlin saß Til<br />

am Ring und fragte mich danach,<br />

ob ich in seinem ,Tatort‘ mitspielen<br />

möchte, ich hätte nämlich ein<br />

Schauspieler-Gesicht. Klar habe<br />

ich sofort zugesagt.“ Schweiger<br />

war angetan vom Schauspiel-Debüt<br />

des Boxers: „Es hat ihm Spaß<br />

gemacht. <strong>Arthur</strong> hat auf jeden<br />

Fall Talent. Er hat eine unglaubliche,<br />

unbezahlbare Fresse. Ein<br />

Schmaus für die Kamera.“<br />

Firat Arslan war Abraham<br />

wegen seiner fünf Jury-Punkte<br />

dicht auf den Fersen. Eine tolle<br />

Bestätigung für den tapferen<br />

Arslan, <strong>der</strong> zweimal nur unglücklich<br />

scheiterte und sich<br />

sowohl gegen Alekseev als auch<br />

gegen Huck um den Sieg betrogen<br />

fühlte. Damit landete <strong>der</strong><br />

Süssener sogar vor Titelverteidiger<br />

Wladimir Klitschko. Der<br />

Schwergewichts-König muss<br />

sich in diesem Jahr mit dem dritten<br />

Rang begnügen. Klitschko<br />

räumte 2012 die Herausfor<strong>der</strong>er<br />

Jean-Marc Mormeck, Tony<br />

Thompson und Mariusz Wach<br />

souverän aus dem Weg. Lediglich<br />

<strong>der</strong> gedopte Wach konnte<br />

dem Champion etwas entgegensetzen<br />

und schaffte es über die<br />

Runden. Mormeck und Thompson<br />

dagegen fielen früh um.<br />

Die Hauptgewinner <strong>der</strong><br />

Boxer des Jahres-Wahl<br />

1. Preis<br />

¬¬ Zwei VIP-Karten für die nächste<br />

Veranstaltung von <strong>Arthur</strong><br />

Abraham in Deutschland:<br />

Elke de Lausun<br />

Lübecker Strasse 13<br />

50858 Köln<br />

2. Preis<br />

¬¬ Box-Produkte <strong>der</strong> Firma Paffen<br />

Sport (Hooded „Vintage Logo“,<br />

„Coach Pro“-Trinkflasche und<br />

„Star“-Ballhandschuhe)<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Porte<strong>der</strong><br />

Aßmayergasse 29- 11-31<br />

A-1120 Wien<br />

3. - 10. Preis<br />

¬¬ 3x2 Karten für eine<br />

Veranstaltung von Sauerland<br />

Event in 2013<br />

Jörg Fischer<br />

En<strong>der</strong>str. 102<br />

01277 Dresden<br />

Heinz Roth<br />

Löbleinstr.5<br />

90409 Nürnberg<br />

Markus Hennig<br />

Raiffeisenstraße 13<br />

56220 Urmitz/Rhein<br />

¬¬ 3x2 Karten für eine<br />

Veranstaltung <strong>der</strong> Sturm-<br />

Boxpromotion in 2013<br />

Sinje Seeler<br />

Torstr. 191a<br />

10115 Berlin<br />

Günter Felten<br />

Neusserstr. 866<br />

50737 Köln<br />

Reiner Konschake<br />

Hollfel<strong>der</strong>weg 152<br />

91347 Aufsaß<br />

¬¬ 2x2 Karten für eine<br />

Veranstaltung <strong>der</strong> Klitschko<br />

Management Group in 2013<br />

Antje Krauße<br />

Hohe Str. 38<br />

99867 Gotha<br />

Annemarie Bergmann<br />

Poelchaustr. 6<br />

12681 Berlin<br />

<strong>BoxSport</strong>45


10. Sieg – So klar gewann<br />

Ulli Wegner noch nie<br />

Dieses Mal holte er auch bei <strong>der</strong> Jury die me<strong>ist</strong>en Punkte<br />

RANGLISTE<br />

Ulli Wegner<br />

2107 Stimmen + 8 Jurypunkte = 2907<br />

Fritz Sdunek<br />

433 Stimmen + 1 Jurypunkt = 533<br />

Dirk Dzemski<br />

180 Stimmen + 1 Jurypunkt = 280<br />

Otto Ramin<br />

51 Stimmen<br />

Michael Timm<br />

23 Stimmen<br />

Da hatten sie allen Grund<br />

zum Strahlen: Das Rematch<br />

gegen Steve Cunningham<br />

gewannen Yoan Pablo<br />

Hernandez und Trainer Ulli<br />

Wegner klar<br />

nach<br />

Punkten<br />

Dieser Trainer <strong>ist</strong> einfach<br />

nicht zu schlagen! Alle<br />

Jahre <strong>wie<strong>der</strong></strong>, wenn <strong>der</strong><br />

„Trainer des Jahres“<br />

gesucht wird, hat Ulli Wegner<br />

die Nase vorn. In diesem Jahr<br />

sogar zum zehnten Mal in Folge!<br />

Das <strong>ist</strong> ein Rekord für die Ewigkeit.<br />

Nicht einmal Dauerrivale<br />

Fritz Sdunek konnte Wegner in<br />

diesem Jahr gefährlich werden.<br />

War er ihm bei <strong>der</strong> Wahl 2011<br />

noch dicht auf den Fersen, war<br />

<strong>der</strong> Abstand zum „Alten Fritz“<br />

dieses Mal deutlich. 2107 Leser<br />

wählten Rekord-Wegner, dazu<br />

acht Experten aus <strong>der</strong> Jury, die<br />

im vergangenen Jahr noch Sdunek<br />

vorne sah – einsame Spitze.<br />

Noch nie gewann Wegner so<br />

deutlich.<br />

Dank seiner Asse <strong>Arthur</strong> Abraham,<br />

Marco Huck, Yoan Pablo<br />

Hernandez, aber auch Weltme<strong>ist</strong>erin<br />

Cecilia Braekhus, grüßt Ulli<br />

Wegner weiter von ganz oben.<br />

Seinen <strong>Arthur</strong> machte General<br />

Ulli <strong>wie<strong>der</strong></strong> zum „<strong>King</strong>“. Nach<br />

enttäuschenden Kämpfen 2010<br />

und 2011 meldete sich Abraham<br />

in diesem Jahr zurück. Zweimal<br />

siegte er im Kampf um die<br />

Europame<strong>ist</strong>erschaft <strong>der</strong> WBO<br />

– dann setzte er sich <strong>wie<strong>der</strong></strong> die<br />

Weltme<strong>ist</strong>erkrone auf. Im August<br />

punktete er Supermittelgewichts-Champion<br />

Robert<br />

Stieglitz aus Magdeburg<br />

deutlich aus.<br />

Dann verteidigte<br />

Abraham seinen<br />

WM-Gürtel<br />

im Dezember<br />

in Nürnberg<br />

gegen den<br />

Franzosen<br />

Mehdi Bouadla<br />

erfolgreich. Das<br />

Erfolgsgespann<br />

Wegner und Abraham<br />

<strong>ist</strong> <strong>wie<strong>der</strong></strong> da!<br />

Mit seinen Cruisergewichts-<br />

Weltme<strong>ist</strong>ern Marco Huck und<br />

Yoan Pablo Hernandez erlebte<br />

Wegner 2012 Licht und Schatten.<br />

Dabei hatte das Jahr so gut<br />

begonnen. Der Kubaner Hernandez<br />

verteidigte seinen IBF-Titel<br />

im Februar in Frankfurt nach<br />

tollem Kampf gegen Ex-Weltme<strong>ist</strong>er<br />

Steve Cunningham und<br />

krönte sich damit zum besten<br />

Boxer im Cruisergewicht. Und<br />

Marco Huck wäre beinahe drei<br />

Wochen später Wegners erster<br />

Weltme<strong>ist</strong>er im Schwergewicht<br />

geworden. Huck lieferte WBA-<br />

Champion Alexan<strong>der</strong> Povetkin in<br />

Stuttgart eine tolle Ringschlacht,<br />

musste sich jedoch knapp nach<br />

Punkten geschlagen geben. Zurück<br />

im Cruisergewicht musste<br />

sich WBO-Champion Huck dann<br />

aber gegen den Briten Ola<br />

Afolabi, mit Fritz Sdunek<br />

als Trainer in <strong>der</strong><br />

Ecke, mit einem<br />

Unentschieden<br />

begnügen. Und<br />

im November<br />

in Halle/Westfalen<br />

drückten<br />

die Punktrichter<br />

mehr als ein<br />

Fritz Sdunek, Trainer<br />

von Vitali Klitschko und<br />

Felix Sturm<br />

Auge zu, dass Huck<br />

seinen Weltme<strong>ist</strong>ergürtel<br />

gegen<br />

den deutschen<br />

Herausfor<strong>der</strong>er<br />

Firat Arslan<br />

behalten durfte.<br />

Hernandez<br />

schwächelte unterdessen<br />

in Bamberg<br />

gegen Pflich-<br />

Tief durchatmen: Nach<br />

dem Unentschieden<br />

gegen Ola Afolabi durfte<br />

Marco Huck seinen<br />

Weltme<strong>ist</strong>ertitel<br />

im<br />

Cruisergewicht<br />

behalten<br />

therausfor<strong>der</strong>er Troy<br />

Ross aus Kanada. Der Kubaner<br />

musste zu Boden, siegte am<br />

Ende aber nach Punkten.<br />

Fritz Sdunek erhielt 433<br />

Leser-Stimmen, aber nur für einen<br />

Experten war er <strong>der</strong> „Trainer<br />

des Jahres“. Mit seinem<br />

Schwergewichts-Weltme<strong>ist</strong>er<br />

Vitali Klitschko feierte Sdunek<br />

2012 zwei Siege. Im Februar verteidigte<br />

Klitschko seinen WBC-<br />

Titel nach Punkten gegen das<br />

britische enfant terrible Dereck<br />

Chisora. Im September besiegte<br />

Klitschko den Kölner Manuel<br />

Charr in Moskau vorzeitig. Mit<br />

Mittelgewichts-Champion Felix<br />

Sturm besiegte Sdunek zunächst<br />

im April seinen früheren<br />

Schützling Sebastian Zbik klar<br />

und deutlich. Dann aber verlor<br />

Sturm seinen WBA-Gürtel im<br />

September an den Australier Daniel<br />

Geale.<br />

Dirk Dzemski landete<br />

wie im Vorjahr<br />

auf Platz drei. Mit<br />

Robert Stieglitz<br />

feierte <strong>der</strong> Magdeburger<br />

Trainer<br />

2012 zunächst<br />

zwei Siege –<br />

dann verloren<br />

SES-Cheftrainer<br />

Dirk Dzemski<br />

sie ihren WM-Titel<br />

an <strong>Arthur</strong> Abraham. Mit<br />

Ex-Weltme<strong>ist</strong>er Jan Zaveck,<br />

Weltme<strong>ist</strong>erin Chr<strong>ist</strong>ina Hammer,<br />

sowie den beiden Talenten<br />

Robin Krasniqi und Francesco<br />

Pianeta eilte Dzemski dagegen<br />

von Sieg zu Sieg.<br />

46<strong>BoxSport</strong>


Die Jury brachte Härtel<br />

hauchdünnen Sieg<br />

So nahm er Bril den Titel ab<br />

Stefan Härtel holte<br />

sich mit knappem<br />

Vorsprung den Sieg<br />

bei <strong>der</strong> Boxerwahl<br />

Im Viertelfinale bei Olympia unterlag er nur<br />

knapp und umstritten dem Briten Anthony Ogogo<br />

RANGLISTE<br />

Stefan Härtel<br />

864 Stimmen + 4 Jurypunkte = 1264<br />

Artur Bril<br />

927 Stimmen + 3 Jurypunkte = 1227<br />

Erik Pfeifer<br />

421 Stimmen + 3 Jurypunkte = 721<br />

Enrico Kölling<br />

678 Stimmen<br />

Hamza Touba<br />

651 Stimmen<br />

Für Stefan Härtel ging im<br />

Jahr 2012 ein Lebenstraum<br />

in Erfüllung. Der<br />

24-jährige Mittelgewichtler<br />

nahm an den Olympischen<br />

Spielen in London teil und<br />

strotzte vor dem Turnier voller<br />

Selbstbewusstsein: „Mein Ziel<br />

<strong>ist</strong> ganz klar eine Medaille.“<br />

Dass es dafür letztlich nicht<br />

reichte, lag sicher auch an <strong>der</strong><br />

besseren Tagesform seines britischen<br />

Viertelfinalgegeners<br />

und späteren Bronzemedaillengewinners<br />

Anthony Ogogo, <strong>der</strong><br />

zudem noch von den Heimfans<br />

in <strong>der</strong> Londoner Halle zusätzlich<br />

motiviert wurde. Der Punktsieg<br />

Ogogos hatte dennoch einen<br />

faden Beigeschmack. Härtel:<br />

„Eventuell haben sich die Punktrichter<br />

genötigt gefühlt, Ogogo<br />

mehr Punkte zu geben als mir.<br />

Ich habe mich leicht vorne gesehen.“<br />

Vorjahressieger<br />

Artur Bril musste sich mit Platz zwei<br />

begnügen<br />

Doch dafür, dass das ansonsten<br />

so erfolgreiche Jahr 2012 des<br />

Berliners angemessen gewürdigt<br />

wird, sorgen zum Jahresende<br />

die Leser des <strong>BoxSport</strong>s. Bei <strong>der</strong><br />

Wahl zum „Boxer des Jahres<br />

2012“ holte sich Härtel die Goldmedaille<br />

und setzte sich in den<br />

letzten Zügen in einem Kopf-an-<br />

Kopf-Rennen mit dem<br />

Sieger <strong>der</strong> letzten<br />

zwei Jahre, Artur<br />

Bril, durch.<br />

Zwar lag <strong>der</strong><br />

Kölner Bril bei<br />

den Leserstimmen<br />

leicht<br />

vorn (927 zu<br />

864), die Jury<br />

votete jedoch<br />

klar für den Berliner<br />

Sportsoldaten<br />

und Lehramtsstudenten.<br />

Gleich vier Experten sahen<br />

Härtel als ihren „Amateurboxer<br />

des Jahres“ und honorierten<br />

neben <strong>der</strong> Olympia-<br />

Teilnahme damit auch den<br />

Sieg beim Chemiepokal sowie<br />

die starken Auftritte in <strong>der</strong> Bundesliga<br />

und <strong>der</strong> World Series.<br />

Hauchdünn, nämlich keine<br />

vierzig Stimmen dahinter, liegt<br />

Artur Bril. Zu den mehr als 900<br />

Leserstimmen kommen noch<br />

drei Jury-Punkte <strong>der</strong> Experten.<br />

Die bekam auch Super-Schwergewichtler<br />

Erik Pfeifer, <strong>der</strong> mit<br />

seinen Auftritten Leser und Experten<br />

überzeugte und auf Rang<br />

drei landete. Hoch im Kurs bei<br />

den Lesern lag auch Hamza Touba.<br />

Der Fliegengewichtler wurde<br />

beim Olympia-Qualifikationsturnier<br />

in Trabzon<br />

um die Teilnahme an<br />

dem Großereignis<br />

betrogen. Die Wahl<br />

in die Top 5-Amateurboxer<br />

2012 <strong>ist</strong><br />

ein kleiner Trost<br />

für den Neusser.<br />

Starkes Jahr mit<br />

Olympia-Teilnahme: Erik<br />

Pfeifers Erfolge brachten<br />

ihm den dritten Rang<br />

48<strong>BoxSport</strong>


„First Lady“<br />

RANGLISTE<br />

Cecilia Braekhus<br />

1823 Stimmen + 6 Jurypunkte = 2423<br />

Chr<strong>ist</strong>ina Hammer<br />

822 Stimmen + 2 Jurypunkte = 1022<br />

Rola El-Halabi<br />

224 Stimmen+ 1 Jurypunkt = 324<br />

Susi Kentikian<br />

156 Stimmen<br />

Nadia Raoui<br />

98 Stimmen<br />

Im Mega-Fight gegen Anne Sophie<br />

Mathis (links) setzte sich Cecilia<br />

klar mit Punkten durch<br />

gelingt <strong>der</strong><br />

Hattrick<br />

Die „First Lady“ krönt „Boxerin des Jahres“. Aber Cecilia<br />

verteidigte ihren Titel nicht<br />

sich zur „Triple Lady“:<br />

Cecilia Braekhus, die nur, sie baute ihren Vorsprung<br />

schöne Norwegerin aus deutlich aus: Mit 1823 Stimmen<br />

dem Berliner Sauerland-Stall, und sechs Punkten <strong>der</strong> Experten-Jury<br />

war <strong>der</strong> Sieg <strong>der</strong> <strong>ist</strong> zum dritten Mal in Folge die<br />

Dreifach-Weltme<strong>ist</strong>erin<br />

so deutlich<br />

wie noch nie. Im vergangenen<br />

Jahr hatte sie rund 700 Leser-<br />

Stimmen weniger erhalten und<br />

auch für zwei Experten war eine<br />

an<strong>der</strong>e Boxerin die beste des<br />

Jahres. Natürlich profitierte<br />

die 31 Jahre alte Braekhus bei<br />

ihrem Hattrick von <strong>der</strong> schwächelnden<br />

Konkurrenz und davon,<br />

dass das Frauenboxen in<br />

Deutschland noch immer nicht<br />

zu alter Stärke zurückgefunden<br />

hat - auch wenn es sich von <strong>der</strong><br />

Depression aus dem Vorjahr<br />

gerade <strong>wie<strong>der</strong></strong> erholt. Aber<br />

Braekhus fuhr 2012 zwei überzeugende<br />

Siege ein. Erst verteidigte<br />

sie ihre Weltme<strong>ist</strong>ertitel<br />

<strong>der</strong> Verbände WBA, WBC und<br />

Zum dritten<br />

Mal in Folge <strong>ist</strong><br />

die „First Lady”<br />

Cecilia Braekhus<br />

zur „Boxerin des<br />

Jahres” gewählt<br />

worden<br />

Souveräner Sieg vor<br />

Chr<strong>ist</strong>ina Hammer<br />

WBO im Juni in Dänemark gegen<br />

die starke Aachenerin Jessica<br />

Balogun deutlich nach<br />

Punkten. Dann punktete sie<br />

im September, abermals in<br />

Dänemark, die frühere<br />

Weltme<strong>ist</strong>erin Anne Sophie<br />

Mathis aus. Cecilia Braekhus<br />

<strong>ist</strong> nun in 21 Profikämpfen<br />

unbesiegt.<br />

Chr<strong>ist</strong>ina Hammer, die Weltme<strong>ist</strong>erin<br />

aus Dortmund, machte<br />

den größten Sprung bei <strong>der</strong> großen<br />

Wahl zur „Boxerin des Jahres“.<br />

Landete sie im vergangenen<br />

Jahr noch auf Platz fünf, schob<br />

sie sich nun bis auf Rang zwei<br />

vor. Mit 822 Leser-Stimmen und<br />

zwei Punkten <strong>der</strong> Experten-Jury<br />

war sie Cecilia Braekhus auf den<br />

Fersen. Wie die Norwegerin feierte<br />

auch die Mittelgewichtlerin<br />

aus dem Magdeburger SES-Boxstall<br />

zwei Siege im abgelaufenen<br />

Jahr. Im April besiegte die 22<br />

Jahre alte Hammer in Tschechien<br />

Herausfor<strong>der</strong>in<br />

Julie<br />

Tshabalala<br />

aus<br />

Südafrika<br />

einstimmig<br />

über zehn Runden<br />

nach Punkten.<br />

Dann verteidigte<br />

sie ihre<br />

WBO- und<br />

WBF-Weltme<strong>ist</strong>ertitel<br />

in<br />

Mülheim an<br />

<strong>der</strong> Ruhr gegen<br />

Yahaira<br />

Hernandez.<br />

Rola El-<br />

Halabi brachte<br />

das Kunststück<br />

fertig,<br />

nach Platz zwei<br />

im Vorjahr nun<br />

den dritten Rang bei<br />

<strong>der</strong> Wahl zur „Boxerin<br />

des Jahres“ zu<br />

belegen – und das,<br />

obwohl sie seit mehr<br />

als zwei Jahren<br />

keinen Kampf<br />

mehr bestritten<br />

hat.<br />

Aber die 27<br />

Jahre alte<br />

Ulmerin<br />

Platz zwei<br />

holte sich die<br />

Dortmun<strong>der</strong>in<br />

Chr<strong>ist</strong>ina Hammer<br />

hat eben eine ganz<br />

beson<strong>der</strong>e Geschichte<br />

zu erzählen. 2011 wurde sie in<br />

<strong>der</strong> Kabine vor ihrem geplanten<br />

Weltme<strong>ist</strong>erschaftskampf<br />

in Berlin gegen Irma Adler von<br />

ihrem Stiefvater brutal nie<strong>der</strong>geschossen.<br />

Aber Rola El-Halabi<br />

kämpfte sich zurück – nachdem<br />

unklar war, ob sie jemals <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />

boxen könnte, steht nun fest:<br />

sie kann! Am 12. Januar will sie<br />

sich in Neu-Ulm gegen die Offenburgerin<br />

Lucia Morelli ihren<br />

alten Weltme<strong>ist</strong>ertitel <strong>der</strong> WIBA<br />

im Leichtgewicht zurückholen.<br />

Diesen Ehrgeiz, diesen Mut belohnten<br />

die <strong>BoxSport</strong>-Leser mit<br />

324 Stimmen und Rang drei.<br />

<strong>BoxSport</strong> 49


Elegantes Ambiente beim Eagles-Heimdebüt im K<br />

Elegantes Ambiente: Der<br />

Kuppelsaal in Hannover<br />

erstrahlte beim Heimdebüt <strong>der</strong><br />

Eagles erstmals im „WSB-Glanz“<br />

Pfeifers K.o. brachte den<br />

Cheftrainer Silaghi jubelte: „Ein wun<strong>der</strong>barer<br />

Sieg und Nie<strong>der</strong>lage lagen<br />

für die German<br />

Eagles zum Auftakt<br />

<strong>der</strong> dritten Saison <strong>der</strong><br />

„World Series of Boxing“ ganz<br />

dicht beieinan<strong>der</strong>. Erst verlor<br />

das neue Team des Deutschen<br />

Boxsport-Verbandes (DBV) zum<br />

Auftakt bei Titelverteidiger Italia<br />

Thun<strong>der</strong> 2:3. Eine Woche später<br />

gewannen die Eagles mit dem<br />

gleichen Ergebnis über die Ukraine<br />

Otamans ihr Heimdebüt<br />

im noblen Kuppelsaal von Hannover<br />

vor knapp 1000 Zuschauern.<br />

Eagles-Cheftrainer Valentin<br />

Silaghi jubelte: „Es war wun<strong>der</strong>bar.<br />

Ich bin sehr zufrieden mit<br />

den Jungs.“<br />

Zu denen zählte in Hannover<br />

auch Redouane Asloum. Und <strong>der</strong><br />

<strong>ist</strong> damit ein ganz seltenes Exemplar.<br />

Als Amateur boxte er für<br />

Frankreich, dann wurde er Profi<br />

mit sporadischen Einsätzen, gewann<br />

neun seiner elf Kämpfe.<br />

Inzwischen <strong>ist</strong> <strong>der</strong> 31-Jährige<br />

<strong>wie<strong>der</strong></strong> Amateur und kämpft nun<br />

für Deutschland. Aber weiterhin<br />

mit freiem Oberkörper und ohne<br />

Kopfschutz – die World Series<br />

macht es möglich. Das Duell<br />

gegen den Ukrainer Alexan<strong>der</strong><br />

Riscan nach fünf Runden á drei<br />

Minuten verlor <strong>der</strong> Franzose allerdings<br />

nach Punkten.<br />

Der Franzose Asloum durfte<br />

im Bantam für die Adler ran,<br />

weil es hierzulande im Limit bis<br />

54 Kilogramm an Könnern fehlt.<br />

Den Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Eagles bilden rund<br />

zwanzig Boxer. Das Reglement<br />

erlaubt pro Staffel eine Auslän<strong>der</strong>quote<br />

von bis zu 40 Prozent,<br />

zwingend vorgeschrieben sind<br />

zehn Tage Pause zwischen den<br />

Auftritten in <strong>der</strong> WSB. Wer also<br />

in Mailand boxte, durfte deshalb<br />

frühestens <strong>wie<strong>der</strong></strong> beim zweiten<br />

Heimkampf in Göppingen gegen<br />

die USA Knockouts ran.<br />

Was die Amateure mit professionellem<br />

Anstrich von den<br />

konventionellen Veranstaltungen<br />

unterscheidet, war in Hannover<br />

zu besichtigen: Dank<br />

zehn exzellenten Spitzenboxern,<br />

die sich spannende Kämpfe in einem<br />

Ambiente ohne Turnhallenmief<br />

lieferten, auch einem neutralen<br />

Kampfgericht, das diesen<br />

Namen verdient. Die Herren mit<br />

<strong>der</strong> Fliege kamen aus Marokko,<br />

Schottland, <strong>der</strong> Slowakei und aus<br />

Der linke Haken fliegt:<br />

Kevin Künzel holte<br />

gegen Sergiy Lapin einen<br />

einstimmigen Punktsieg<br />

Der Kölner Artur Bril (links) entwickelt sich immer mehr vom Talent zum<br />

gestandenen Profi, schlug Pavlo Ishchenko einstimmig nach Punkten<br />

50<strong>BoxSport</strong>


uppelsaal von Hannover<br />

Erik Pfeifer knallt<br />

Anatoli Antoniuk einen<br />

linken Aufwärtshaken<br />

ans Kinn. Technischer<br />

Knockout in Runde<br />

fünf, das war die<br />

Entscheidung<br />

ersten Sieg<br />

Auftritt meiner Jungs“<br />

Wie bei<br />

den Profis:<br />

Erik Pfeifer<br />

marschiert<br />

flankiert von<br />

hübschen<br />

jungen Damen<br />

zum Ring<br />

Chancenlos: Gegen den<br />

italienischen Superstar<br />

Clemente Russo<br />

(rechts) hatte Philipp<br />

Gruner keinen Stich<br />

<strong>der</strong> Türkei, <strong>der</strong> Ringarzt aus Indien. Im letzten<br />

Duell des Abends unter Schwergewichten, als<br />

<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>sachse Erik Pfeifer dem Ukrainer<br />

Anatoli Antoniuk zusetzte, ertappte man sich<br />

beim Gedanken, dass <strong>der</strong> Ringrichter das immer<br />

ungleicher werdende Duell bei den Amateuren<br />

längst abgebrochen hätte. Dabei waren<br />

die Amateure ja unter sich! Für ein Mehr an<br />

Dramatik wird die Toleranzgrenze angepasst.<br />

Pfeifer <strong>ist</strong> ein Musterbeispiel für die duale<br />

Karriere eines Amateurs mit professionellem<br />

Anstrich: Die Rundumversorgung aus Mitteln<br />

des Bundesinnenmin<strong>ist</strong>eriums, Stiftung Deutsche<br />

Sporthilfe und Bundeswehr bleibt dem<br />

Ka<strong>der</strong>athleten erhalten, als Bonus kommen<br />

die Prämien in <strong>der</strong> WSB hinzu. Auftritte in<br />

<strong>der</strong> Bundesliga gehören zugunsten <strong>der</strong> Einsätze<br />

in <strong>der</strong> Champions<br />

League <strong>der</strong> Amateure<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit<br />

an. „Ich bin sehr froh, mich für die WSB entschieden<br />

zu haben. Das war heute ehrlicher<br />

Sport. Die WSB <strong>ist</strong> die Zukunft des Boxens“,<br />

sagte Pfeifer nach seinem vorzeitigen Sieg,<br />

<strong>der</strong> den Erfolg für die Eagles sicherstellte.<br />

Artur Bril hatte die Nie<strong>der</strong>lage des Franzosen<br />

Asloum im Auftaktkampf mit seinem Sieg im<br />

Leichtgewicht <strong>wie<strong>der</strong></strong> ausgeglichen. Der Kölner<br />

punktete Pavlo Ishchenko deutlich aus.<br />

Die Ukraine ging wenig später <strong>wie<strong>der</strong></strong> in Führung,<br />

weil sich Mittelgewichtler Xhek Paskali<br />

seinem Gegner Ivan Golum nach Punkten<br />

geschlagen geben musste. Kevin Künzel glich<br />

dann mit einem Punktsieg über Sergiy Lapin<br />

<strong>wie<strong>der</strong></strong> aus und gab Pfeifer damit die Chance,<br />

den Sieg für die Eagles herauszuboxen. Diese<br />

Gelegenheit ließ sich <strong>der</strong> Schwergewichtler,<br />

<strong>der</strong> bei Olympia in London noch so enttäuscht<br />

hatte, nicht entgehen.<br />

In Mailand hatte statt Pfeifer noch Schwergewichtler<br />

Philipp Gruner im Ring gestanden.<br />

Gruner verlor jedoch gegen den italienischen<br />

Star Clemente Russo, Weltme<strong>ist</strong>er 2007 und<br />

zweifacher Silbermedaillengewinner <strong>der</strong><br />

Olympischen Spiele, je<strong>der</strong> <strong>der</strong> fünf Runden.<br />

Auch die Eagles Robert Aramovic Harutyunyan<br />

und Vasilii Belous verloren in Mailand,<br />

Veaceslav Gojan und Serge Michel fuhren dagegen<br />

Punktsiege ein. „Wir haben die schwere<br />

Aufgabe bravourös gelöst“, bilanzierte<br />

Trainer Michael Bastian. „Von fünf Gegnern<br />

waren vier Olympia-Teilnehmer, zwei sogar<br />

Medaillengewinner.“<br />

die ERGEBNISSE<br />

German Eagles vs. Ukraine Otamans 3:2<br />

Bantamgewicht:<br />

Alexan<strong>der</strong> Riscan (Ukraine) einst. Punktsieger (50:45;<br />

49:46; 50:45) über Redouane Asloum (Eagles)<br />

Leichtgewicht:<br />

Artur Bril (Eagles) einst. Punktsieger (49:46; 49:46;<br />

49:46) über Pavlo Ishchenko (Ukraine)<br />

Mittelgewicht:<br />

Ivan Golub (Ukraine) einst. Punktsieger (48:47; 49:46;<br />

49:46) über Xhek Paskali (Eagles)<br />

Halbschwergewicht:<br />

Kevin Künzel (Eagles) einst. Punktsieger (48:47; 48:<br />

47; 48:47) über Sergiy Lapin (Ukraine)<br />

Schwergewicht:<br />

Erik Pfeifer (Eagles) t.K.o.-Sieger 5. Runde über Anatoli<br />

Antoniuk (Ukraine)<br />

Italia Thun<strong>der</strong> vs. German Eagles 3:2<br />

Bantamgewicht:<br />

Veaceslav Gojan (Eagles) 2:1-Punktsieger (48:74,<br />

47:48, 48:47) über Vincenzo Picardi (Italien)<br />

Leichtgewicht:<br />

Charly Suarez (Italien) 2:1-Punktsieger (49:46, 49:46,<br />

46:49) über Robert Aramovic Harutyunyan (Eagles)<br />

Mittelgewicht:<br />

Vincenzo Mangiacapre (Italien) einst. Punktsieger<br />

(50:45, 50:45, 49:46) über Vasilii Belous (Eagles)<br />

Halbschwergewicht:<br />

Serge Michel (Eagles) Punktsieger (48:46, 48:46,<br />

47:47) über Abdelhafid Benchabla (Italien)<br />

Schwergewicht:<br />

Clemente Russo (Italien) einst. Punktsieger (50:45,<br />

50:45, 50:45) über Philipp Gruner (Eagles)<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

51


Supergeil!“ Mit einem<br />

Wort hat <strong>der</strong> 20-jährige<br />

Deutsche Me<strong>ist</strong>er Kastriot<br />

Sopa den jüngsten<br />

gelungenen Kampfabend in <strong>der</strong><br />

Welt-Serie des Boxens (WSB)<br />

auf den Punkt gebracht. Über<br />

1000 Zuschauer, die trotz starken<br />

Schneefalls im gesamten Südwesten<br />

in die Göppinger EWS-<br />

Arena gekommen waren, sahen<br />

nicht nur eine professionell aufgezogene<br />

Veranstaltung, son<strong>der</strong>n<br />

auch einen klaren 5:0-Sieg<br />

<strong>der</strong> „German Eagles“ über die<br />

Knockouts aus den USA. Die<br />

Deutschen gewannen bei ihrem<br />

dritten WSB-Kampf in dieser<br />

Saison nach einer Nie<strong>der</strong>lage in<br />

Italien und einem 3:2-Sieg gegen<br />

Ukraine in Hannover erstmals<br />

alle fünf Kämpfe.<br />

Der Star des Abends:<br />

Kastriot Sopa (links)<br />

beim Sieg über Eric<br />

Fowler<br />

Sopa <strong>der</strong> Star gegen die USA<br />

Fünf Siege für die Eagles beim dritten Kampftag in Göppingen<br />

Und „Super-Sopa“ steuerte<br />

einen einstimmigen Punktsieg<br />

bei. „Kasi, Kasi!“ So lauteten die<br />

Sprechchöre zur Unterstützung<br />

des Lokalmatadors. Der aus<br />

dem nahegelegenen Stuttgart<br />

stammende Leichtgewichtler<br />

Sopa stand bei seinem WSB-<br />

Debüt gegen einen physisch<br />

starken Rechtsausleger im Ring.<br />

Doch schon nach gefühlten drei<br />

Sekunden traf Sopa mit einer<br />

krachenden linken Geraden.<br />

Der WSB-erfahrene Fowler, Dritter<br />

<strong>der</strong> US-Me<strong>ist</strong>erschaften von<br />

2009, wirkte überfor<strong>der</strong>t.<br />

In Runde zwei roch es kurz<br />

nach K.o., als ein rechter Haken<br />

Sopas am Kopf von Fowler<br />

einschlug. Der US-Boy steckte<br />

das aber weg, provozierte Kasi,<br />

spuckte vor ihm aus. Doch es half<br />

nichts: Fowler fand kein Mittel<br />

gegen „Super-Sopa“ in Topform.<br />

Klare Sache: Deutschland hat<br />

neben Artur Bril, <strong>der</strong> sich beim<br />

jüngsten WSB-Einsatz einen Cut<br />

zugezogen hatte, einen weiteren<br />

Spitzenmann im Leichtgewicht.<br />

„Seine Provokationen haben<br />

mich kalt gelassen. Konditionsmäßig<br />

hatte ich keine Probleme<br />

über fünf Runden zu gehen.“<br />

Kurz und knapp analysierte<br />

Sopa seinen Kampf. „Wir wussten<br />

von Kampfvideos her, dass<br />

Fowler solche Faxen macht“,<br />

ergänzte WSB-Coach Zoltan<br />

Lunka. „Für mich war das <strong>der</strong><br />

schönste Kampf des Abends“,<br />

sagte DBV-Chef Jürgen Kyas am<br />

Ende anerkennend.<br />

Dabei hatte danach <strong>der</strong><br />

22-jährige Deutsche Mittelgewicht-Vizeme<strong>ist</strong>er<br />

Xhek Paskali<br />

Dynamisch geht Xhek Paskali (rechts)<br />

auf William Carroll Williams los<br />

als weiterer Lokalmatador aus<br />

dem baden-württembergischen<br />

Ludwigsburg in seinem zweiten<br />

WSB-Einsatz sogar einen<br />

technischen Knockout in Runde<br />

drei gegen William Carroll Williams<br />

beigesteuert, <strong>der</strong> in seiner<br />

dritten WSB-Saison steht: Nach<br />

einem schweren rechten Haken<br />

von „Power-Paskali“ ging <strong>der</strong><br />

Ami zu Boden und kehrte wegen<br />

eines Cuts nach <strong>der</strong> zweiten<br />

Pause nicht mehr aus <strong>der</strong> Ecke<br />

zurück – Kampfabbruch.<br />

Der halbschwere Serge Michel<br />

traf mit dem schwedischen<br />

Me<strong>ist</strong>er von 2011, dem Rechtausleger<br />

Kennedy Katende, auf einen<br />

<strong>der</strong> schwersten Brocken<br />

dieses Abends: Doch dank <strong>der</strong><br />

Unterstützung durch eine ganze<br />

Reisebusladung an Fans aus dem<br />

bayrischen Traunreut gelang es<br />

dem etwas größer gewachsenen<br />

Michel zume<strong>ist</strong>, die gefährlichen<br />

Attacken<br />

des bulligen<br />

Schweden<br />

abzufangen,<br />

indem er<br />

geschickt aus<br />

<strong>der</strong> D<strong>ist</strong>anz<br />

boxte und mit<br />

Beweglichkeit<br />

glänzte.<br />

Den Auftakt<br />

bestritt<br />

Veaceslaw<br />

Gojan, <strong>der</strong><br />

moldawische Europame<strong>ist</strong>er<br />

(2011) und Olympiadritte im<br />

Bantam-Limit von 2008, optimal<br />

für die Eagles: Er traf Shawn<br />

Simpson (USA) mehrfach mit sehenswerten<br />

Leberhaken. Auch<br />

wenn Gojan in Runde vier konditionell<br />

zu schwächeln schien:<br />

Der einstimmige 50:45-Punktsieg<br />

des für Deutschland startenden<br />

Weltklasseroutiniers war<br />

verdient und sorgte auf Anhieb<br />

für gute Stimmung in <strong>der</strong> Halle.<br />

Zum krönenden Abschluss<br />

deckte <strong>der</strong> WM-Dritte und dreifache<br />

Deutsche Me<strong>ist</strong>er Erik<br />

Pfeifer aus dem nordbadischen<br />

Weinheim den ungarischen Vizeme<strong>ist</strong>er<br />

und EM-Viertelfinal<strong>ist</strong>en<br />

von 2011, Istvan Bernath, von<br />

Anfang an mit schweren Treffern<br />

ein. In <strong>der</strong> dritten und vierten<br />

Runde zählte <strong>der</strong> Ringrichter<br />

den „Knockouts“-Starter sogar<br />

an. Trotzdem blieb <strong>der</strong> Mann aus<br />

Ungarn stets gefährlich: Doch<br />

selbst einen Aufwärtshaken ans<br />

Kinn steckte Pfeifer weg und gewann<br />

klar.<br />

Alle fünf Adler haben sich<br />

ihre jeweils 3000 Euro an Siegprämie<br />

verdient. Mit drei Siegpunkten<br />

stehen nun insgesamt<br />

sieben Zähler auf dem Konto <strong>der</strong><br />

Eagles. „Der Sieg war für uns<br />

wichtig, weil wir damit <strong>der</strong> Qualifikation<br />

für das Viertelfinale<br />

ein ganzes Stück näher gerückt<br />

sind“, erklärte DBV-Sportdirektor<br />

Michael Müller. „Ich streue<br />

mir aber auch keinen Sand in<br />

die Augen. Unser Gegner heute<br />

Abend brachte nur bedingt<br />

Spitzenniveau.“ Euphorischer<br />

war DBV-Präsident Jürgen Kyas.<br />

Der schwärmte: „Hervorragend:<br />

1000 Zuschauer, toller Sport:<br />

Was wollen wir mehr?“<br />

Peter Jaschke<br />

German Eagles 5:0<br />

USA Knockouts<br />

Bantamgewicht<br />

Veaceslaw Gojan 3:0 Shawn Simpson<br />

Leichtgewicht<br />

Kastriot Sopa 3:0 Eric Michael Fowler<br />

Mittelgewicht<br />

Xhek Paskali 3:0 William Caroll Williams<br />

Halbschwergewicht<br />

Serge Michel 3:0 Kennedy Katende<br />

Schwergewicht<br />

Erik Pfeifer 3:0 Istvan Bernath<br />

52 <strong>BoxSport</strong>


Joshua machte<br />

Musik und<br />

die Eagles<br />

stürzten ab<br />

Goldmedaillengewinner<br />

Anthony Joshua (rechts)<br />

mit DJ Spoony an den<br />

Plattentellern<br />

1:4-Nie<strong>der</strong>lage in London<br />

Es hatte so gut begonnen<br />

für die German Eagles<br />

beim Auswärtskampf<br />

in England gegen die<br />

British Lionhearts. Im Leichtgewicht<br />

sorgte <strong>der</strong> irische Gastboxer<br />

David Oliver Joyce für einen<br />

verheißungsvollen Auftakt für<br />

die deutsche Staffel. Gegen den<br />

Briten Samuel Maxwell konnte<br />

Joyce nach einer klar verlorenen<br />

ersten Runde furios aufholen<br />

und sein Gegenüber ausboxen.<br />

ERGEBNISSE<br />

British Lionhearts 4:1 German Eagles<br />

Bantamgewicht<br />

Andrew Selby 3:0 Redouane Asloum<br />

Leichtgewicht<br />

Samuel Maxwell 0:3 David Oliver Joyce<br />

Mittelgewicht<br />

Freddie Evans 3:0 Slawa Kerber<br />

Halbschwergewicht<br />

Joe Ward 3:0 Satula Abdulai<br />

Schwergewicht<br />

Joseph Joyce 3:0 Philipp Gruner<br />

Doch dann kam es für die<br />

Eagles knüppeldick im Londoner<br />

„Earls Court“. Die Lionhearts<br />

um den Europame<strong>ist</strong>er und<br />

Olympiazweiten Freddie Evans<br />

(Mittelgewicht) entschieden anschließend<br />

alle Kämpfe für sich.<br />

Im Halbschwergewicht bekam<br />

Satula Abdulai den starken<br />

Joe Ward vor die Brust. Der irische<br />

Europame<strong>ist</strong>er und ehemalige<br />

Junioren-Weltme<strong>ist</strong>er lieferte<br />

sich mit dem für den verletzten<br />

Kevin Künzel eingesprungenen<br />

Abdulai ein tolles Duell.<br />

Ward sette jedoch die klareren<br />

Treffer, war insgesamt schneller<br />

und wacher und wurde dementsprechend<br />

zum klaren Punktsieger<br />

erklärt.<br />

Im Bantamgewicht stieg<br />

für die Eagles <strong>der</strong> französische<br />

Gastboxer Redouane Asloum<br />

in den Ring. Sein Gegner: <strong>der</strong><br />

britische Superstar und WM-<br />

Vizeweltme<strong>ist</strong>er Andrew Selby.<br />

Zwar hatte Asloum (31) mehr<br />

Erfahrung als <strong>der</strong> erst 23-jährige<br />

Selby. Doch die größere Klasse<br />

des „Lionheart“ machte sich<br />

deutlich bemerkbar. Mit seinem<br />

klaren Punktsieg brachte Selby<br />

die britischen Löwenherzen in<br />

Front.<br />

WSB-Debüt achtsam aus <strong>der</strong> Affäre<br />

Im Mittelgewicht musste sich<br />

<strong>der</strong> gute Slawa Kerber bei seinem<br />

WSB-Debüt dem britischen<br />

Teamkapitän Freddie Evans stellen.<br />

Evans, Europame<strong>ist</strong>er und<br />

Silbermedaillengewinner von<br />

London galt als Favorit, doch<br />

Kerber machte ihm das Leben<br />

schwer. Der Deutsche bewegte<br />

sich clever und ließ Evans nicht<br />

zu seinen Stärken finden. Doch<br />

in den letzten beiden Runden<br />

zeigte Evans glanzvolle Kombinationen<br />

und boxte Kerber klassisch<br />

aus. Eagles-Coach Valentin<br />

Einen tollen Kampf lieferten sich Slawa Kerber (links) und Freddie Evans im<br />

Mittelgewicht. Zwar siegte Evans am Ende klar, doch Kerber zog sich bei seinem<br />

Silaghi: „Kerber war bärenstark.<br />

Trotz <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage hat das<br />

Hoffnung für zukünftige Kämpfe<br />

gemacht.“<br />

Bemüht war auch Schwergewichtler<br />

Philipp Gruner im<br />

Duell mit Joseph Joyce. Gruner<br />

setzte einige klare Treffer, doch<br />

<strong>der</strong> größere Englän<strong>der</strong> hatte den<br />

Kampf je<strong>der</strong>zeit unter Kontrolle<br />

und hielt den Deutschen auf D<strong>ist</strong>anz.<br />

Mit <strong>der</strong> clever angebrachten<br />

rechten Führhand boxte sich<br />

Joyce zum klaren Punktsieg.<br />

„Wenn Joyce so weitermacht,<br />

kann er einer <strong>der</strong> großen WSB-<br />

Gewinner werden“, sagte Silaghi<br />

anerkennend. „Für Philipp war<br />

nichts zu holen.“ Dabei konnte<br />

Gruner sich noch glücklich<br />

schätzen, nicht auf den britischen<br />

Goldmedaillengewinner<br />

Anthony Joshua getroffen zu<br />

sein. Joshua nutzte die in <strong>der</strong><br />

WSB übliche Rotation für ein Intermezzo<br />

am DJ-Pult und legte<br />

in <strong>der</strong> Halle Musik auf.<br />

WSB auf einen Blick<br />

Gruppe A<br />

Mexiko 4:1 Polen<br />

Aserbaidschan 5:0 Argentinien<br />

Russland 5:0 Algerien<br />

Polen 3:2 Russland<br />

Argentinien 1:4 Mexiko<br />

Algerien 2:3 Aserbaidschan<br />

Argentinien 5:0 Polen<br />

Mexiko 3:2 Algerien<br />

Polen 3:2 Algerien<br />

Aserbaidschan 4:1 Mexiko<br />

Tabelle:<br />

Kämpfe Punkte<br />

Mexico Guerreros 4 9<br />

Aserbaidschan Baku Fires 3 9<br />

Hussars Poland 4 6<br />

Russland 2 4<br />

Argentina Condors 3 3<br />

Algeria Desert Hawks 4 1<br />

Gruppe B<br />

USA 1:4 England<br />

Ukraine 2:3 Kasachstan<br />

Italien 3:2 Deutschland<br />

Kasachstan 5:0 USA<br />

Deutschland 3:2 Ukraine<br />

England 4:1 Italien<br />

Deutschland 5:0 USA<br />

Kasachstan 5:0 England<br />

Italien 4:1 Ukraine<br />

Kasachstan 3:2 Italien<br />

Ukraine 4:1 USA<br />

England 4:1 Deutschland<br />

Tabelle:<br />

Astana Arlans (Kasachstan) 4 12<br />

British Lionhearts 4 9<br />

Dolce & Gabbana Italia Thun<strong>der</strong> 4 7<br />

German Eagles 4 6<br />

Ukraine Otamans 4 5<br />

USA Knockouts 4 1<br />

Durch die klare Nie<strong>der</strong>lage<br />

in England rutschen die Eagles<br />

auf Tabellenplatz vier ab und<br />

müssen weiterhin um die Viertelfinalteilnahme<br />

bangen. Die<br />

ersten Vier je<strong>der</strong> Sechsergruppe<br />

erreichen das Viertelfinale <strong>der</strong><br />

WSB. Nächster Gegner <strong>ist</strong> <strong>der</strong><br />

ungeschlagene Tabellenführer<br />

aus Kasachstan, die Astana Arlans,<br />

am 12. Januar.<br />

<strong>BoxSport</strong> 53


Magere Bilanz bei <strong>der</strong> U19-WM in Armenien<br />

2x Bronze nach<br />

Pech und Pannen<br />

El Hag und Schulz die Medaillengewinner<br />

Verletzungspech:<br />

Wegen einer Bizeps-<br />

Prellung konnte<br />

Omar El Hag nicht im<br />

Halbfinale antreten<br />

Mit zwei Bronzemedaillen <strong>ist</strong> die zehnköpfige deutsche Jugend-Nationalmannschaft<br />

aus Armenien zurückgekehrt: Der<br />

18-jährige Berliner Bantamgewichtler Omar El Hag musste<br />

nach einer starken Le<strong>ist</strong>ung von vier gewonnen Kämpfen wegen<br />

einer Bizeps-Prellung im Halbfinale passen.<br />

Pech auch für den Greifswal<strong>der</strong> Florian Schulz (18): Dabei hatte das<br />

superschwere Talent bereits in seinem Auftaktkampf den usbekischen<br />

Titelfavoriten Ulugbek Mubinov aus dem Weg geräumt. Mit dem Kubaner<br />

Yohandi Toirac traf er indes auf einen höchst unsauber boxenden<br />

Gegner, <strong>der</strong> dann auch wegen eines weit unter <strong>der</strong> Gürtellinie gelandeten<br />

Tiefschlags disqualifiziert wurde.<br />

Doch für Schulz war die WM damit ebenso gelaufen: Zunächst überraschend<br />

für die deutsche Delegation, wurde er als Sieger für zwei Tage<br />

gesperrt, durfte nicht gegen den zweifachen indischen Jugend-Me<strong>ist</strong>er<br />

und späteren Vize-Weltme<strong>ist</strong>er Naren<strong>der</strong> antreten. Doch das AIBA-Reglement<br />

sieht das aus gesundheitlichen Gründen genau so vor. Da half<br />

alles nichts.<br />

Insgesamt waren 367 Athleten aus 69 Nationen angetreten. Die offizielle<br />

Bilanz des nationalen Boxverbands: „Der DBV stellte eine komplette<br />

Mannschaft, die bei diesen Titelkämpfen einen hervorragenden<br />

Eindruck hinterließ und insgesamt elf gewonnene Kämpfe für sich verbuchen<br />

konnte.“<br />

Diesen Eindruck bestätigte <strong>der</strong> leitende Nachwuchsbundestrainer<br />

Hansi Birka nach <strong>der</strong> Ankunft aus Armenien nur bedingt: Nachdem<br />

Deutschland beim jüngsten Internationalen Brandenburg-Cup noch mit<br />

Russland gleichauf an <strong>der</strong> Spitze gelegen hatte, war das relativ magere<br />

Abschneiden bei <strong>der</strong> WM für Birka eine „Mischung aus Pech und Pannen“.<br />

Dazu kamen umstrittene Punktrichterurteile.<br />

Die Nationenwertung im Medaillenspiegel:<br />

Nation Gold Silber Bronze Summe<br />

01 Russland 2 2 1 5<br />

02 England 2 - 2 4<br />

03 Kuba 2 - 1 3<br />

04 China 1 - 1 2<br />

05 Usbek<strong>ist</strong>an 1 1 - 2<br />

05 Ukraine 1 1 - 2<br />

07 Armenien 1 - 1 2<br />

08 Indien - 1 2 3<br />

09 Puerto Rico - 1 1 2<br />

10 Mexiko - 1 - 1<br />

10 Guatemala - 1 - 1<br />

10 Schottland - 1 - 1<br />

10 Polen - 1 - 1<br />

14 Deutschland - - 2 2<br />

15 Irland - - 1 1<br />

15 Frankreich - - 1 1<br />

15 Venezuela - - 1 1<br />

15 Aserbaidschan - - 1 1<br />

15 Türkei - - 1 1<br />

15 Kasachstan - - 1 1<br />

15 Georgien - - - 1<br />

15 Australien - - - 1<br />

15 Philippinen - - - 1<br />

23 Nationen 10 10 20 40<br />

Wie Birka berichtet, hätten<br />

viele Kampfbeobachter beim<br />

Urteil gegen den Oberhausener<br />

Abass Baraou nach dessen drittem<br />

WM-Kampf im Weltergewicht<br />

„Bauchschmerzen gehabt“.<br />

Und den halbschweren Kölner<br />

Roman Fress habe man gleich in<br />

<strong>der</strong> ersten Runde „weggedrückt“,<br />

obwohl dieser seine Sache im<br />

zweiten Kampf gegen den Vize-<br />

Weltme<strong>ist</strong>er <strong>der</strong> Junioren aus <strong>der</strong><br />

Ukraine sehr gut gemacht habe.<br />

Auch <strong>der</strong> Schweriner Schwergewichtler<br />

Albon Pervizaj wurde<br />

ungerecht behandelt, wie Birka<br />

erläutert: Trotz einer Verwarnung<br />

wegen Tiefschlags gegen den<br />

Kubaner Ruiz Cordoba stand es<br />

am Ende unverständlicherweise<br />

15:15. Die Hilfspunktewertung<br />

fiel zugunsten des Kubaners aus.<br />

Peter Jaschke<br />

49 Kg: 37 Teilnehmer<br />

Dejan Cajic CB Ravensburg<br />

- 10:14 PN g. Jun Engkang<br />

INA<br />

52 Kg: 40 Teilnehmer<br />

Richard Goman Bay. Leverkusen<br />

- 11:16 PN g. Masaya<br />

Kobayashi JPN<br />

56 Kg: 49 Teilnehmer<br />

Omar El Hag TSC Berlin<br />

- 19:08 PS ü. Emma Nsubuga<br />

UGA<br />

Omar El Hag TSC Berlin<br />

- 14:12 PS ü. Vanja Bacic<br />

SRB<br />

Omar El Hag TSC Berlin<br />

- 12:07 PS ü. Norovbat Otgontumur<br />

MGL<br />

Omar El Hag TSC Berlin -<br />

19:08 PS ü. Hakan Dogan<br />

TUR<br />

Omar El Hag TSC Berlin -<br />

WO-NL g. Magomedrashid<br />

Dzhabrailov. RUS<br />

60 Kg: 45 Teilnehmer<br />

Sahan Aybay ABC Rheinkamp<br />

- 10:17 PN g. Mallek<br />

Montgomery USA<br />

64 Kg: 47 Teilnehmer<br />

Marcel Orsinger BR<br />

Schwenningen - 17:05 PS<br />

ü. John Kyalo KEN<br />

Marcel Orsinger BR<br />

Schwenningen - WO-S. ü.<br />

Akiva Finkelstein ISR<br />

Florian Schulz (rechts) holte Bronze<br />

Alle Ergebnisse <strong>der</strong> DBV-u19-Boxer<br />

bei <strong>der</strong> WM 2012 in eriwan<br />

Marcel Orsinger BR<br />

Schwenningen - 03:20 PN<br />

g. Parviz Baghirov AZE<br />

69 Kg: 35 Teilnehmer<br />

Abass Baraou RF Oberhausen<br />

- 22:14 PS ü. Yurik<br />

Mikayelyan ARM<br />

Abass Baraou RF Oberhausen<br />

- RSC-S. 2.R. ü. Manjeet<br />

Panghal IND<br />

Abass Baraou RF Oberhausen<br />

- 09:14 PN g. Osman<br />

Aydin TUR<br />

75 Kg: 35 Teilnehmer<br />

Abu Lubdeh Abdulraman<br />

Eintr. Berlin - 05:08 PN g.<br />

Artavazd Aroyan ARM<br />

81 Kg: 33 Teilnehmer<br />

Roman Fress SC Colonia<br />

Köln - 12:11 PS ü. Dadajon<br />

Tursunkulov UZB<br />

Roman Fress SC Colonia<br />

Köln - 08:16 PN g. Dilmurod<br />

Satybaldiev UKR<br />

91 Kg: 27 Teilnehmer<br />

Albon Pervizaj Traktor<br />

Schwerin - 15:15+ PN g.<br />

Ruiz Cordoba CUB<br />

91+ 19 Teilnehmer<br />

Florian Schulz BC Greifswald<br />

- 09:08 PS ü. Ulugbek<br />

Nubinov UZB<br />

Florian Schulz BC Greifswald<br />

- Disq.-S. 2.R.ü. Yohandi<br />

Ortega CUB<br />

Florian Schulz BC Greifswald<br />

- WO-NL g. Naren<strong>der</strong><br />

IND<br />

Die Ergebnisse des<br />

Finales<br />

49 Kg: LV Bin CHN - 11:08<br />

PS ü. Morodjon Akhmadaliev<br />

UZB<br />

52 Kg: Oliver Simpson ENG<br />

- +10:10 PS ü. Jeyvier Clintron<br />

PUR<br />

56 Kg: Alrxeis Guibert CUB<br />

- 12:08 PS ü. Magomed<br />

Dzhabrailov RUS<br />

60 Kg: Khusein Baisangurov<br />

RUS - 15:10 PS ü. Raul<br />

Curiel MEX<br />

64 Kg: Kevin Brown CUB -<br />

17:14 PS ü. Lester Martinez<br />

GUA<br />

69 Kg: Kosimov Akmazbek<br />

UZB - 17:07 PS ü. Artem<br />

Soloviov UKR<br />

75 Kg: Oleksabdr Khyzhniak<br />

UKR - 14:07 PS ü. Magomed<br />

Madiev RUS<br />

81 Kg: Nikol Arutyunov<br />

ARM - 13:o9 PS ü. Scott<br />

Forrest SCO<br />

91 Kg: Andrey Stotskiy RUS<br />

- 21:09 PS ü. Pawel Wierzbicki<br />

POL<br />

91+ Kg: Hughie Fury ENG -<br />

10:06 PS ü. Naren<strong>der</strong> IND<br />

54<strong>BoxSport</strong>


1.<br />

Formella <strong>der</strong> Held von<br />

BUNDESLIGA<br />

Beim 9:9 gegen den Favoriten aus Velbert<br />

Nordhausen<br />

Der Held von Nordhausen:<br />

Sebastian Formella<br />

holte dank einer starken<br />

Le<strong>ist</strong>ung einen Punktsieg<br />

gegen den Velberter<br />

Konstantin Buga<br />

Sensationeller Sieg gegen Me<strong>ist</strong>erboxer Buga<br />

Der Nordhäuser SV bleibt zu Hause ungeschlagen! Und das, obwohl <strong>der</strong> NSV<br />

gegen den haushohen Favoriten aus Velbert antreten musste. Mit einer tollen<br />

Le<strong>ist</strong>ung holte Nordhausen ein 9:9-Remis gegen die bergischen Löwen. In<br />

<strong>der</strong> Tabelle kann den Velbertern jedoch zurzeit niemand gefährlich werden.<br />

Nach dem klaren und dominanten Sieg zu Hause über Babelsberg (12:6) marschieren<br />

die Vorjahresme<strong>ist</strong>er <strong>der</strong> erfolgreichen Titelverteidigung entgegen.<br />

Durchwachsener dagegen die Le<strong>ist</strong>ung <strong>der</strong> Babelsberger: dem klaren Revanche-Sieg<br />

über den MBR Hamm folgte ein Unentschieden in Straubing. Lesen<br />

Sie hier die Kampfberichte!<br />

Nordhäuser SV –<br />

Velberter BC 9:9<br />

Starke Le<strong>ist</strong>ung vom Nordhäuser<br />

SV: Im Heimkampf<br />

gegen den Top-Favoriten aus<br />

Velbert holten die aufopferungsvoll<br />

kämpfenden Gastgeber ein<br />

9:9-Unentschieden. Box-Leiter<br />

Matthias Geidel: „Wir sind mehr<br />

als zufrieden und gehen überglücklich<br />

in die Weihnachtspause.“<br />

Der Held des Abends war<br />

Mittelgewichtler Sebastian Formella.<br />

Er hatte den bärenstarken<br />

Konstantin Buga vor <strong>der</strong> Brust.<br />

Nordhausens schwedischer Gastboxer<br />

Anthony Yigit (links) erwischte gegen<br />

Velberts Eugen Burhard einen Top-Tag und<br />

siegte deutlich nach<br />

Punkten<br />

Mit zwölf Treffern boxte <strong>der</strong> Un<strong>der</strong>dog<br />

den mehrfachen Me<strong>ist</strong>er<br />

und WM-Teilnehmer aus.<br />

Begonnen hatte <strong>der</strong> Abend<br />

mit dem Duell im Bantamgewicht<br />

zwischen Denis Makarov<br />

und Dieter Geier. Bis zur dritten<br />

Runde war das Gefecht offen,<br />

in <strong>der</strong> Schlussrunde drehte Makarov<br />

jedoch nochmals auf und<br />

holte den verdienten Punktsieg.<br />

Im anschließenden Halbweltergewicht<br />

stand dann <strong>der</strong> vom<br />

Publikum mit Spannung erwartete<br />

schwedische Me<strong>ist</strong>er Anthony<br />

Yigit für die Nordhäuser im<br />

Ring. Sein Gegenüber: Der vor<br />

zwei Wochen zum Deutschen<br />

Boxme<strong>ist</strong>er<br />

gekürte<br />

Eugen<br />

Burhard.<br />

Dank<br />

blitzschneller<br />

Aktionen boxte <strong>der</strong> Schwede<br />

seinen Gegner aus und holte einen<br />

klaren Punktsieg.<br />

Nordhausens erfahrener ungarischer<br />

Publikumsliebling Balazs<br />

Bacskai ließ die Nordhäuser<br />

sogar zwischenzeitlich auf den<br />

Sieg hoffen. Den deutschen Vize-Me<strong>ist</strong>er<br />

Vincenzo Gualtieri<br />

besiegte er vorzeitig.<br />

Nach dem Gala-Auftritt von<br />

Nordhausens Formella erkannten<br />

die Velberter jedoch die drohende<br />

Nie<strong>der</strong>lage und drehten<br />

noch einmal auf. Der Hollän<strong>der</strong><br />

Peter Mullenberg siegte vorzeitig<br />

über Steve Wasieleweski, <strong>der</strong><br />

kurzfr<strong>ist</strong>ig für den erkranken Leon<br />

Bunn eingesprungen war. Im<br />

letzten Kampf im Schwergewicht<br />

sicherte sich <strong>der</strong> Titelverteidiger<br />

dann das Remis: Gottlieb Weiss<br />

siegte über Marcus Finke vorzeitig.<br />

BC Straubing – SV<br />

Motor Babelsberg 9:9<br />

Damit hätte <strong>der</strong> Babelsberger<br />

Trainer Ralf Mantau wohl<br />

nicht gerechnet: nur 9:9 in Straubing!<br />

Vor Beginn <strong>der</strong> aufgrund<br />

<strong>der</strong> schlechten Wetterverhältnisse<br />

spärlich besuchten Veranstaltung<br />

sah es auf dem Papier<br />

eher nach einer Nie<strong>der</strong>lage für<br />

die Straubinger aus. Der erste<br />

Kampf bestätigte dieses Gefühl,<br />

denn Rewing Obaid hatte Atdhe<br />

Gashi überhaupt nichts entgegenzusetzen.<br />

Ein Ergebnis von<br />

44:8 Punkten vor dem RSC in<br />

<strong>der</strong> dritten Runde spricht eine<br />

klare Sprache. Aber Eugen Dahinten,<br />

<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> deutschen<br />

Me<strong>ist</strong>erschaft noch gegen Artjon<br />

Daschjan im Viertelfinale rausflog,<br />

konnte sich hier rächen.<br />

Fantastische Schlagkombinationen,<br />

rein in den Gegner, zuschlagen<br />

und raus sicherten ihm den<br />

hochverdienten Sieg.<br />

Im weiteren Verlauf setzte<br />

sich mal ein Straubinger, mal ein<br />

Babelsberger durch. Bitter für<br />

Ralf Mantau war die Disqualifikation<br />

von Jaroslav Minin. Zuerst<br />

wurde Minin in <strong>der</strong> dritten<br />

Runde wegen Sprechens verwarnt<br />

und konnte, noch bevor<br />

die Verwarnung ganz ausgesprochen<br />

war, seinen Mund trotzdem<br />

nicht halten. Für sein unsportliches<br />

Verhalten wurde er vom<br />

Ringrichter dann folgerichtig<br />

auch disqualifiziert. Romano<br />

Kujak machte Emir Ahmatovic<br />

56<strong>BoxSport</strong>


das Leben im Ring zwar schwer,<br />

aber wirklich ausrichten konnte<br />

er nichts. Für den Straubinger<br />

Trainer Hans Buchmeier <strong>ist</strong> das<br />

9:9 ein gefühlter Sieg. Für Babelsberg<br />

eine klare Nie<strong>der</strong>lage.<br />

Velberter BC – SV<br />

Motor Babelsberg 12:6<br />

Nichts zu holen gab es für<br />

die Babelsberger bei den haushoch<br />

favorisierten Boxern aus<br />

Velbert. Sechs klare Siege holten<br />

die bergischen Löwen in sechs<br />

Kämpfen und festigten damit ihre<br />

Tabellenführung<br />

Bantamgewichtler Denis Makarov<br />

leitete Velberts Triumphzug<br />

ein. Vier Runden jagte er<br />

Adthe Gashi durch den Ring und<br />

gewann gegen den völlig überfor<strong>der</strong>ten<br />

Babelsberger deutlich<br />

mit 22:9 Punkten.<br />

Im Mittelgewicht machte<br />

Konstantin Buga dann für seine<br />

Mannschaft alles klar. Buga zeigte<br />

hochklassiges Angriffsboxen<br />

gegen Josef Attajaoui. Immer<br />

<strong>wie<strong>der</strong></strong> krachte seine Rechte an<br />

den Kopf des Babelsbergers, aber<br />

<strong>der</strong> hielt bis zum Ende durch.<br />

MBR Hamm – SV<br />

Motor Babelsberg 6:12<br />

Nach den Turbulenzen aus<br />

dem Hinkampf kam es in Hamm<br />

zur großen Revanche zwischen<br />

dem Märkischen Boxring und<br />

Motor Babelsberg. Fast schon<br />

eine Sensation war<br />

<strong>der</strong> dominante<br />

12:6-Sieg <strong>der</strong> Brandenburger:<br />

SVM-<br />

Boss Ralph Mantau:<br />

„Das habe<br />

ich nicht erwartet.<br />

Wir wollten unserer<br />

Pflicht nachkommen<br />

und gute<br />

Kämpfe liefern.<br />

Dass <strong>der</strong> Sieg so<br />

deutlich ausfällt,<br />

freut mich umso<br />

mehr.“<br />

Im Ring gab<br />

es knappe Kämpfe<br />

und vielleicht wäre<br />

<strong>der</strong> Abend an<strong>der</strong>s<br />

ausgegangen, wäre<br />

Hamms Aytekin<br />

Yöreci im Halbweltergewicht<br />

gegen<br />

Artjom Daschjan<br />

nicht benachteiligt<br />

worden. Yöreci<br />

hatte klar gewonnen,<br />

jedoch wurde<br />

<strong>der</strong> Babelsberger<br />

zum 20:17-Punktsieger<br />

erklärt.<br />

Doch am Gesamtresultat<br />

gab<br />

es letztlich nichts zu rütteln.<br />

So holten Dima Döhl und Josef<br />

Attanajaoui in ihren Kämpfen<br />

vorzeitige Siege. Einen persönlichen<br />

Erfolg feierte Emir Ahmatovic<br />

im Schwergewicht gegen<br />

Eugen Schellenberg. Mit seinem<br />

17:11-Erfolg revanchierte er sich<br />

für die Nie<strong>der</strong>lage im DM-Finale<br />

eine Woche zuvor.<br />

Revanche gelungen! Babelsbergs Emir Ahmatovic (rechts) machte mit seinem Punktsieg im<br />

Kampf gegen Hamms Eugen Schellenberg die Nie<strong>der</strong>lage aus<br />

dem DM-Finale eine Woche zuvor vergessen<br />

Straubings Eugen Dahinten (rechts) und Artjom Daschjan<br />

aus Babelsberg zeigten einen technisch starken Fight.<br />

Dahinten behielt klar die Oberhand<br />

ERGEBNISSE<br />

Velberter BC - SV Motor Babelsberg 12:06 Z: 500<br />

58 Kg: Denis Makarov (VBC) - 22:09 PS ü. Atde Gashi (SVM)<br />

65 Kg: Artem Harutyunyan (VBC) - 24:08 PS ü. Artjom Dashyan (SVM)<br />

70 Kg: Patrick Wojcicki (VBC) - 18:12 PS ü. Dima Döhl (SVM)<br />

78 Kg: Konstantin Buga (VBC) - 22:08 PS ü. Josef Attanjaoui (SVM)<br />

82 Kg: Peter Mullenberg (VBC) - 21:05 PS ü. Jaroslav Minin (SVM)<br />

92 Kg: Stefan Sittner (VBC) - 22:09 PS ü. Vitalijus Subacius (SVM)<br />

MBR Hamm - SV Motor Babelsberg 06:12 Z: 500<br />

58 Kg: Adthe Gashi (SVM) - 34:29 PS ü. Bashir Hassan (HAM)<br />

65 Kg: Artjom Daschjan (SVM) – 20:17 PS ü. Aytekin Yöreci (HAM)<br />

70 Kg: Dima Döhl (SVM) – Aufg.-S. 1. R. ü. Ilhami Aydemir (HAM)<br />

78 Kg: Josef Attanjaoui (SVM) - Aufg.-S. 3. R. ü. Roman Lysun<br />

(HAM)<br />

82 Kg: Jaroslaw Minin (SVM) - 21:19 PS ü. Elvis Hetemi (HAM)<br />

92 Kg: Emir Ahmatovic (SVM) – 17:11 PS ü. Eugen Schellenberg<br />

(HAM)<br />

BC Straubing - SV Motor Babelsberg 09:09 Z: 180<br />

58 Kg: Adthe Gashi (SVM) - RSC-S 3.R. ü. Rewing Obaid (BCS)<br />

65 Kg: Eugen Dahinten (BCS) - 26:16 PS ü. Artjom Daschjan<br />

(SVM)<br />

70 Kg: Dima Döhl (SVM) - 28:16 PS ü. Borna Katalinic (BCS)<br />

78 Kg: Safet Avdimetaj (BCS) - 25:14 PS ü. Josef Attanjaoui (SVM)<br />

82 Kg: Anatoli Propp (BCS) - Disq.-S. 3.R. ü. Jaroslav Minin<br />

(SVM)<br />

92 Kg: Emir Ahmatovic (SVM) - 24:11 PS ü. Romano Kujak (BCS)<br />

Nordhäuser SV - Velberter BC 09:09 Z: 700<br />

58 Kg: Denis Makarov (VBC) - 20:18 PS ü. Dieter Geier (NSV)<br />

65 Kg: Anthony Yigit (NSV) - 28:12 PS ü. Eugen Burhard (VBC)<br />

70 Kg: Balazs Bacskai (NSV) - 18:06 PS ü. Vincenzo Gualtieri<br />

(VBC)<br />

78 Kg: Sebastian Formella (NSV) - 28:15 PS ü. Konstantin Buga<br />

(VBC)<br />

82 Kg: Peter Mullenberg (VBC) - RSC-S. 2.R. ü. Waselewski (NSV)<br />

92 Kg: Gottlieb Weiss (VBC) - KO-S. 1.R. ü. Marcus Finke (NSV)<br />

Tabelle:<br />

1. Velberter BC 22 4 42:30 7-1<br />

2. SV Motor Babelsberg 6 57:51 7-5<br />

3. Nordhäuser SV 5 46:44 5-5<br />

4. MBR Hamm 4 31:41 3-5<br />

5. BC Straubing 5 40:50 2-8<br />

Der nächste Kampf<br />

12.01.2013 MBR Hamm - Velberter BC 22<br />

<strong>BoxSport</strong> 57


BUNDESLIGA<br />

Nach dem 13:10-Erfolg<br />

Seelze <strong>ist</strong><br />

Sorgte mit seinem<br />

Punktsieg für die<br />

Entscheidung:<br />

Seelzes Artur Reis<br />

2.<br />

jetzt spitze<br />

Aber Hanaus Präsident Bittner spricht von „Skandal“<br />

Der BSK Hannover-Seelze<br />

konnte in <strong>der</strong> aktuellen<br />

Saison <strong>der</strong> Zweiten Box-<br />

Bundesliga vor vollem<br />

Hause und grandioser Stimmung<br />

seinen ersten Heimkampf gegen<br />

den BR Hanau siegreich gestalten.<br />

Der 13:10-Sieg über die starken<br />

Hessen war zudem die erste<br />

BSK-Veranstaltung im neuen<br />

„Wohnzimmer“, dem Autohaus<br />

Günther. Seelze-Manager <strong>Arthur</strong><br />

Mattheis: „Das war ein Auftakt<br />

nach Maß und hoffentlich <strong>der</strong><br />

Beginn einer neuen Ära in <strong>der</strong><br />

neuen Halle.“<br />

Dabei sah es zuerst gar nicht<br />

so gut für die Gastgeber aus: Im<br />

ersten Kampf des Abends musste<br />

Andrej Stoika (bis 52 kg) gegen<br />

den geschlossen nach vorne mar-<br />

ERGEBNISSE<br />

BSK Seelze - BR Hanau 13:10<br />

Z:900<br />

52 Kg: R. O Goman (BRH) - 16:09 PS ü.<br />

Andrej Stoika (BSK)<br />

56 Kg: Sergej Dudinski (BSK) - 19:19 remis<br />

g. Hafid Bouji (BRH)<br />

60 Kg: Howik Barsegian (BSK) - RSC-S.<br />

2.R. ü. Tobias Tatai (BRH)<br />

64 Kg: Angelo Welp (BSK) - Aufg.-S. 2.R.<br />

ü. Lividon Klinaku (BRH)<br />

69 Kg: Rinat Karimov (BRH) - 21:14 PS ü.<br />

Besir Ay (BSK)<br />

75 Kg: Jakob Deines (BSK) - RSC-S. 3.R.<br />

ü. Sergej Lerke (BRH)<br />

81 Kg: <strong>Arthur</strong> Reis (BSK) - 22:19 PS ü.<br />

Yasim Ogül (BRH)<br />

+81Kg: Ali Kiydin (BSK) - 29:25 PS ü. Max<br />

Keller (BRH)<br />

Tabelle:<br />

1. BSK Seelze 2 26:21 4-0<br />

2. BT Hanse Wismar 2 24:23 3-1<br />

3. BR Hanau 3 37:34 3-3<br />

4. BC Chemnitz 2 24:22 2-2<br />

5. BV Weimar 3 30:41 0-6<br />

Die nächsten Kämpfe:<br />

02.02.2013 BC Chemnitz - BR Hanau<br />

02.03.2013 BC Chemnitz - BSK Seelze<br />

23.03.2013 BC Chemnitz - BT Hanse<br />

Wismar<br />

schierenden Oliver Goman eine<br />

Punktnie<strong>der</strong>lage einstecken.<br />

Auch im zweiten Kampf des<br />

Abends reichte es nicht für einen<br />

Sieg. In <strong>der</strong> Gewichtsklasse<br />

bis 56 kg lieferten sich Seelzes<br />

Sergej Dudinski und Hafid Bouji<br />

ein extrem enges Gefecht. Dudinski<br />

lag bis wenige Sekunden vor<br />

dem Schlussgong nach Punkten<br />

zwar knapp vorne, doch konnte<br />

sein Hanauer Konkurrent in den<br />

letzten Sekunden noch aufholen,<br />

sodass ein für beide Seiten gerechtes<br />

Unentschieden gewertet<br />

wurde.<br />

In <strong>der</strong> folgenden Begegnung<br />

im Limit bis 60 Kg kam es dann<br />

zum Skandal. Wie Hanaus Präsident<br />

Ulrich Bittner berichtete, zog<br />

sich <strong>der</strong> klar in Führung liegende<br />

Tobias Tatai nach einem Kopfstoß<br />

mit Seelzes Howik Barsegian einen<br />

Cut zu. Der Ringarzt hatte<br />

jedoch keinen Notarztkoffer dabei,<br />

konnte Tatai nicht behandeln<br />

und beendete den Kampf. „Das<br />

war völlig überzogen“, so Bittner<br />

empört. Der mitgere<strong>ist</strong>e Hanauer<br />

Vereinsarzt Dr. Schilling versorgte<br />

den Athleten dann.<br />

Angelo Welp (bis 64 kg) und<br />

<strong>der</strong> Hanauer Lividon Klinaku<br />

lieferten sich zu Beginn ein wildes<br />

Gefecht, allerdings konnte<br />

Welp dabei mehr Druck erzeugen.<br />

Nachdem er Klinaku in <strong>der</strong><br />

zweiten Runde durch klare Treffer<br />

zweimal zu Boden geschickt<br />

hatte, warfen die Gäste das Handtuch.<br />

Damit konnte <strong>der</strong> BSK Hannover-Seelze<br />

mit einer knappen<br />

Führung in die Halbzeitpause<br />

gehen.<br />

Nach <strong>der</strong> Pause trat das Seelzer<br />

Eigengewächs Besir Ay (bis 69<br />

kg) gegen Rinat Karimov an. Karimov<br />

hatte zwar deutliche Reichweitenvorteile,<br />

doch Ay glich die-<br />

Gelungener Auftakt im Autohaus<br />

Günther: <strong>Arthur</strong> Mattheis führt den<br />

deutschen „Tyson“ Ali Kiydin in den<br />

Ring<br />

se mit einem starken Siegeswillen<br />

und einem offensiven Boxstil aus.<br />

Die beiden Kämpfer lieferten sich<br />

ein Duell auf Augenhöhe, dennoch<br />

wurde Karimov am Ende<br />

zum eindeutigen Punktsieger mit<br />

acht Punkten Vorsprung erklärt –<br />

eine Entscheidung, die von nicht<br />

wenigen Zuschauern mit Pfiffen<br />

quittiert wurde.<br />

Die erneute Führung für die<br />

Gastgeber holte Jakob Deines<br />

(bis 75 kg) gegen Sergej Lerke.<br />

Deines, amtieren<strong>der</strong> Deutscher<br />

Vizeme<strong>ist</strong>er, setzte von Anfang<br />

an die saubereren Treffer. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

am Ende des zweiten<br />

Durchgangs drehte er auf und<br />

deckte seinen Gegner mit einem<br />

wahren Schlaghagel ein. In <strong>der</strong><br />

dritten Runde wurde Lerke sogar<br />

zweimal angezählt, sodass <strong>der</strong><br />

Ringrichter die Begegnung zugunsten<br />

des Seelzers abbrach.<br />

In <strong>der</strong> Klasse bis 81 kg<br />

konnte <strong>Arthur</strong> Reis, Silbermedaillengewinner<br />

<strong>der</strong> Deutschen<br />

Me<strong>ist</strong>erschaft, im Kampf gegen<br />

Yasin Ogul für die Entscheidung<br />

sorgen. Beide Boxer gingen von<br />

Beginn an sehr aggressiv in den<br />

Kampf und lieferten sich einen<br />

extrem ausgeglichenen Fight.<br />

Moniert das skandalöse<br />

Ringarztverhalten: Hanaus Präsident<br />

Ulrich Bittner<br />

Im Schlussdurchgang wurden<br />

beide Kämpfer angezählt. Am<br />

Ende konnte sich Reis mit einem<br />

hauchdünnen Vorsprung durchsetzen.<br />

Damit war dem BSK Hannover-Seelze<br />

<strong>der</strong> Gesamtsieg des<br />

Abends bereits sicher.<br />

Im Schwergewicht standen<br />

sich schließlich Hanaus Max Keller<br />

und Ali Kiydin, <strong>der</strong> „deutsche<br />

Tyson“, gegenüber. Die beiden<br />

„schweren Jungs“ lieferten sich<br />

eine wahre Ringschlacht. Am<br />

Ende hatte Kiydin jedoch einige<br />

Hände mehr im Ziel gehabt und<br />

sorgte so mit seinem Punktsieg<br />

für das Sahnehäubchen des<br />

Abends.<br />

Der BSK Seelze setzte sich<br />

mit diesem Erfolg an die Tabellenspitze.<br />

Für Hanau war die<br />

Nie<strong>der</strong>lage ein herber Dämpfer<br />

auf <strong>der</strong> „Mission Erste Bundesliga“.<br />

Ulrich Bittner kämpferisch:<br />

„Ein Unentschieden wäre verdient<br />

gewesen. Aber wir sind zu<br />

Hause eine Macht und werden<br />

sicherlich noch das ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Wörtchen um den Aufstieg<br />

mitreden. Ich freue mich schon<br />

auf den Rückkampf.“<br />

58<strong>BoxSport</strong>


✷ ✷ ✷✷<br />

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Erleben Sie die 2. Bundesliga – LIVE –<br />

Begleiten Sie unser Box-Team mit René Weller zum Aufstieg!<br />

Spitzenbegegnung Wir wünschen allen am 15. Freunden Dezember und 2012 För<strong>der</strong>ern um 19.00 ein Uhr in Hannover<br />

frohes Fest und gutes neues Jahr<br />

BSK Seelze vs. Boxring Hanau<br />

Termine Boxring Hanau:<br />

2.2.2013 in Chemnitz<br />

16.2.2013 in Weimar<br />

16.3.2013 in Wismar<br />

6.4.2013 in Hanau<br />

Heimkampf<br />

vs. BSK Seelze<br />

Fanbus- und Kartenorganisation:<br />

ullrichbittner@yahoo.de<br />

Weitere Infos: www.boxring-hanau.de, Tel. 0171 / 9 27 23 28<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

59


Die DM in Oldenburg litt unter Absagen de<br />

Schellenberg <strong>der</strong> Größ<br />

Der Schwergewichtler aus Seelze wurde zum besten Boxer des Tur<br />

Es hätte heiß werden sollen<br />

bei den Titelkämpfen.<br />

Zum Beispiel im<br />

Schwergewicht. Doch<br />

die Luft schien schon vor dem ersten<br />

Ring-Glockenschlag heraus<br />

zu sein aus diesem Wettbewerb:<br />

Hatte sich doch <strong>der</strong> Titelverteidiger<br />

und EM-Dritte Johann Witt<br />

verletzt gemeldet, und musste<br />

Militär-Europame<strong>ist</strong>er Gottlieb<br />

Weiß wegen eines Bundeswehrlehrgangs<br />

passen. Damit fehlten<br />

<strong>der</strong> attraktiven Kampfklasse bis<br />

91 Kilogramm zwei Mitfavoriten<br />

bei den 90. DM in Oldenburg.<br />

Und damit war vielen schon von<br />

sein Husarenstück zum besten<br />

Turnierboxer gekürt.<br />

Auch im Leichtgewicht gab<br />

es wie bei den schweren Jungs<br />

Schwund. So konnte aber diesmal<br />

Baden-Württembergs Kastriot<br />

Sopa (Neckargartach) als<br />

neuer Me<strong>ist</strong>er und zugleich bester<br />

Kämpfer des Turniers uneingeschränkt<br />

glänzen, weil mit Artur<br />

Bril die Nummer eins fehlte:<br />

Der Kölner, <strong>der</strong> Sopa im Finale<br />

<strong>der</strong> U21-Me<strong>ist</strong>erschaften vor vier<br />

Wochen geschlagen hatte, konnte<br />

wegen eines Cuts am Auge,<br />

den er sich beim jüngsten Einsatz<br />

in <strong>der</strong> Weltboxliga (WSB)<br />

Der beste Techniker Denis Radovan (links) setzte sich im Halbfinale gegen den<br />

Hessen Mario Jassmann durch<br />

Anfang an klar, auf wen es am<br />

Ende wohl zulaufen würde: auf<br />

Emir Ahmatovic vom Box-Team<br />

Lahn. Doch es kam an<strong>der</strong>s.<br />

Im Kampf des Finalabends<br />

bezwang <strong>der</strong> 29-jährige Eugen<br />

Schellenberg, <strong>der</strong> Deutsche<br />

Me<strong>ist</strong>er von 2010 aus Seelze,<br />

den 25-jährigen Ahmatovic. Das<br />

kam für viele dann doch überraschend.<br />

Denn auch wenn dies<br />

die erste DM für den gerade erst<br />

eingebürgerten Newcomer aus<br />

Bosnien war, so eilte ihm doch<br />

aufgrund seiner anhaltenden<br />

Siegserie in <strong>der</strong> Bundesliga seit<br />

spätestens 2008 ein Ruf wie Donnerhall<br />

voraus. Deshalb <strong>ist</strong> Boxen<br />

für viele wie das Leben: Es<br />

kommt oft an<strong>der</strong>s als man denkt,<br />

und so wurde Schellenberg für<br />

zugezogen hatte, nicht bei den<br />

DM boxen.<br />

„Sehr viele junge Athleten<br />

haben auf sich aufmerksam gemacht“,<br />

fand denn auch DBV-<br />

Cheftrainer Valentin Silaghi<br />

und nannte außer Sopa unter<br />

an<strong>der</strong>em die neuen Deutschen<br />

Vizeme<strong>ist</strong>er Erik Sokolov, Xhek<br />

Paskali und Artur Reis. „Die<br />

Spannung war trotz <strong>der</strong> Absagen<br />

da, nur mit an<strong>der</strong>en Personen“,<br />

meint Silaghi. Dennoch, dieser<br />

Makel bleibt: In den unteren<br />

beiden Gewichtsklassen traten<br />

zusammen nur fünf Boxer an.<br />

Überhaupt nahmen an <strong>der</strong> ersten<br />

nationalen Standortbestimmung<br />

nach den Olympischen Spielen<br />

insgesamt lediglich 89 Boxer aus<br />

den 17 Landesverbänden des<br />

Der beste Boxer <strong>der</strong> deutschen Me<strong>ist</strong>erschaft: Eugen Schellenberg, links <strong>Arthur</strong><br />

Mattheis, Vorsitzen<strong>der</strong> und Trainer des BSK Seelze<br />

Deutschen Boxsportverbandes<br />

teil. Die für den ersten Kampftag<br />

geplante Nachmittagsveranstaltung<br />

fiel deshalb sogar aus.<br />

Dabei hieß das Motto doch<br />

„Tage <strong>der</strong> Entscheidung“. Es<br />

sollte aufgezeigt werden, wer<br />

Deutschland 2013 bei den EM<br />

im Mai o<strong>der</strong> bei den Weltme<strong>ist</strong>erschaften<br />

im Oktober vertritt.<br />

Doch es traten in den zehn Limits<br />

nur sechs Titelverteidiger<br />

an: Hamza Touba (Neuss), Denis<br />

Makarov (Bantam), Artem Harutyunan<br />

(Halbwelter), Dennis<br />

Radovan (Mittel), Kevin Künzel<br />

(Halbschwer) und Philipp Gruner<br />

(Superschwer). Vier siegten<br />

erneut im Finale, nämlich Touba,<br />

Makarov, Radovan und Künzel.<br />

Im Superschwer setzte sich<br />

diesmal freilich <strong>der</strong> WM-Dritte<br />

und Olympionike Erik Pfeifer<br />

(Lohne) durch, <strong>der</strong> 2011 bei den<br />

DM in Leipzig wegen eines Einsatzes<br />

in <strong>der</strong> WSB nicht angetreten<br />

war.<br />

Dieser Favoritenmangel hatte<br />

nur den Vorteil, dass sich die<br />

erweiterte Spitze in Szene setzen<br />

und teilweise glänzen konnte. Im<br />

Halbweltergewicht fand sogar<br />

Eine Bank im Superschwergewicht: Erik Pfeifer (links) besiegt Chr<strong>ist</strong>ian<br />

Lewandowski aus Greifswald<br />

60<strong>BoxSport</strong>


Asse – viele Junge nutzten ihre Chance<br />

te nach Husarenstück<br />

niers gewählt und Radovan vom SC Colonia zum besten Techniker<br />

Die neuen Deutschen Me<strong>ist</strong>er: DBV-Sportdirektor Michael Müller, Erik Peifer, Eugen Schellenberg, Kevin Künzel, Denis Radovan, Arayk Marutyan, Eugen Burhard,<br />

Kastriot Sopa, Denis Makarov und DBV-Präsident Jürgen Kyas (v.l.), vorne v.l. Hamza Touba und Sergej Neumann<br />

Der beste Kämpfer:<br />

Kastriot Sopa aus Ludwigsburg<br />

eine Wachablösung statt: Titelverteidiger Artem<br />

Harutyunyan scheiterte im Viertelfinale<br />

überraschend an Angelo Welp (23, Walsrode),<br />

den Silaghi ebenfalls hervorhob. Allerdings<br />

scheiterte <strong>der</strong> junge Welp im Finale<br />

dann am Osnabrücker Routinier Eugen<br />

Burhard, <strong>der</strong> ebenfalls vom Landesverband<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen kommt, und bei den<br />

1. DM in Oldenburg vor zwei Jahren Me<strong>ist</strong>er<br />

im Leichtgewicht geworden war.<br />

Vermisst wurden dagegen außerdem<br />

Asse wie „Fliege“ Ronny Beblik (Bundeswehrlehrgang)<br />

und Olympiateilnehmer<br />

Patrick Wojcicki (Nasenverletzung bei<br />

Bundesligakampf). Olympiateilnehmer<br />

Stefan Härtel war ebenfalls wegen eines<br />

Bundeswehrlehrgangs verhin<strong>der</strong>t. Zwar <strong>ist</strong><br />

die Bundeswehr mit ihren Sportför<strong>der</strong>gruppen<br />

einer <strong>der</strong> wichtigsten Arbeitgeber und<br />

löblicher Unterstützer <strong>der</strong> olympischen Boxer.<br />

Dennoch sah es mancher nur schwer ein, dass<br />

sich das nicht besser koordinieren lassen sollte.<br />

Aus Oldenburg<br />

berichtet<br />

Peter Jaschke<br />

Dennoch zeigte sich Cheforganisator Uwe Hamann<br />

weitgehend zufrieden: „Wir haben super<br />

Kämpfe gesehen. Die Sponsoren waren<br />

bege<strong>ist</strong>ert und sehr zufrieden. Wir haben<br />

sogar neue Unterstützer dazu gewonnen.<br />

Nur bei den Zuschauerzahlen müssen wir<br />

noch zulegen.“<br />

In <strong>der</strong> Tat: Selbst beim Finale, das allenfalls<br />

rund 500 Zuschauer sahen, ließ<br />

die Resonanz zu wünschen übrig. Um<br />

all solche Mängel bei den ansonsten reibungslos<br />

und professionell organisierten<br />

Me<strong>ist</strong>erschaften abzustellen, denkt man<br />

beim DBV über Verän<strong>der</strong>ungen nach, wie<br />

DBV-Präsident Jürgen Kyas dem <strong>BoxSport</strong><br />

im Interview erklärte. So sollen auf jeden<br />

Fall 2013 die DM erneut in <strong>der</strong> Oldenburger<br />

EWE-Arena stattfinden, aber dann schon im<br />

August. Und bereits im Frühjahr 2014 soll in<br />

Oldenburg die dritte DM in Folge stattfinden:<br />

Die Deutschen Me<strong>ist</strong>er sollen sich vor den internationalen<br />

Terminen bei DM dafür qualifizieren.<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

61


Edgar Walth: Der große Pechvogel<br />

Glück im Unglück: Kurz<br />

vor den Deutschen<br />

Me<strong>ist</strong>erschaften war<br />

Edgar Walth zusammengebrochen.<br />

Dies teilte Iris<br />

Ernst von Walths Heimatverein<br />

BC Straubing mit: „Beim Arztbesuch<br />

seiner Freundin verlor<br />

er das Bewusstsein. Er wurde<br />

sofort für Tests ins Bundeswehr-Krankenhaus<br />

nach Ulm<br />

gebracht.“ Alle Anzeichen<br />

49 Kg: 2 Teilnehmer<br />

Sergej Neumann BO Saterland - 22:05 PS ü.<br />

Mirco Martin BSC Elversberg<br />

52 Kg: 3 Teilnehmer<br />

Hamza Touba BR Neuss - 11:06 PS ü. Tom<br />

Tran Cottbuser TV<br />

Tom Tran Cottbuser TV 2010 - 13:04 PS ü.<br />

Andre Stoika Condor Limburg<br />

Hamza Touba BR Neuss - 15:09 PS ü. Tom<br />

Tran Cottbuser TV<br />

56 Kg: 10 Teilnehmer<br />

Erik Sokolov VfL Waldkraiburg - 20:09 PS ü.<br />

Manuel Campo SV Bautzen<br />

Hakan Erseker TV Schwanewede - 23:10 PS<br />

ü. Koray Bedir BR Dortmund<br />

Denis Makarow Velberter BC - 18:04 PS ü.<br />

Sako Mamedov Schlesw-Holstein<br />

Dias Kuzembaev KSV Schriesheim - 19:15<br />

PS ü. Sergej Dudinski BSK Seelze<br />

Hakan Erseker TV Schwanewede - 20:14 PS<br />

ü. Dieter Geier GB Stuttgart<br />

Denis Makarov Velberter BC - 13:05 PS ü.<br />

Dias Kuzembaew KSV Schriesheim<br />

Erik Sokolov VfL Waldkraiburg - 26:10 PS ü.<br />

Hakan Erseker TV Schwanewede<br />

Denis Makarov Velberter BC -16:06 PS ü.<br />

Erik Sokolov VfL Waldkraiburg<br />

60 Kg: 7 Teilnehmer<br />

Kastriot Sopa SV 07 Ludwigsburg - 21:10<br />

PS ü. Schafi Karimi PSV Wismar<br />

Ahmet Eminovic BSK Seelze - 20:13 PS ü.<br />

Atdhe Gashi Motor Babelsberg<br />

Tobias Tatai Colonia Köln - 19:13 PS ü. Hagen<br />

Worofka Eintracht Halle<br />

Kastriot Sopa SV 07 Ludwigsburg - 30:19<br />

PS ü. Suher Alshamari BSK Seelze<br />

Ahmet Eminovic BSK Seelze - 21:13 PS ü.<br />

Tobias Tatai Colonia Köln<br />

Kastriot Sopa SV 07 Ludwigsburg - 21:14<br />

PS ü. Ahmet Eminovic BSK Seelze<br />

64 Kg: 12 Teilnehmer<br />

Artem Harutyunyan TH Eilbeck - 20:10 PS ü.<br />

David Müller SSV Saalfeld<br />

Angelo Welp SZ Walsrode - 19:14 PS ü.<br />

Chris Förster Einh. Mutzschen<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Henze Punch. Magdeburg - 10:04<br />

PS ü. Dndar Yildiz LV Hessen<br />

Aytekin Yöreci BR Knielingen - 15:07 PS ü.<br />

Thul. Thuramalingan TV Schwanewede<br />

Eugen Burhard Raspo Osnabrück - RSCI-S.<br />

3.R. ü. Clemens Busse Mecklenburg-Vorp.<br />

Artjom Dashyan Cottbuser BV 2010 - 15:12<br />

PS ü. Eugen Dahinten TuS Traunreut<br />

Angelo Welp SZ Walsrode - 21:15 PS ü. Artem<br />

Harutyunyan TV Eilbeck<br />

Ayketin Yöreci BR Knielingen - 09:04 PS ü.<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Henze Punch. Magdeburg<br />

Eugen Burhard Raspo Osnabrück - +11:11<br />

PS ü. Artjom Dashyan Cottbuser BV<br />

deuteten auf Unterzuckerung,<br />

Stress und zu exzessives Training<br />

hin. Somit fand die 90.<br />

Deutsche Männer-Me<strong>ist</strong>erschaft<br />

ohne den DM-Dritten<br />

von 2011 im Bantamgewicht<br />

bis 56 Kilogramm statt. Dabei<br />

hatte sich <strong>der</strong> Sportsoldat und<br />

Militär-Europame<strong>ist</strong>er Walth<br />

nach seinem Bundesliga-Sieg<br />

gegen Titelverteidiger und Ex-<br />

Europame<strong>ist</strong>er Denis Makarov<br />

Hier trifft <strong>der</strong> Hamburger Sebastian<br />

Formella (links) seinen Gegner Xhek<br />

Paksali im Halbfinale mit einer<br />

krachenden Linken. Am Ende nützte es<br />

nichts: Paskali siegte klar nach Punkten<br />

Angelo Welp SZ Walsrode - 15:14 PS ü. Ayketin<br />

Yöreci BR Knielingen<br />

Eugen Burhard Raspo Osnabrück - 12:04 PS<br />

ü. Angelo Welp SZ Walsrode<br />

69 Kg: 16 Teilnehmer<br />

Arayk Marutyan Traktor Schwerin - 17:12 PS<br />

ü. Sebastian Knigge SG Blankenburg<br />

Steven Schwan Punching Magdeburg -<br />

16:14 PS ü. Maran Tharumalingham Wattenscheid<br />

Slawa Kerber BW Lohne - Aufg.-S. 3.R. ü.<br />

Arton Krasniqi Schleswig-Holst.<br />

Ilja Fiebig LV Thüringen - 15:10 PS ü. Kevin<br />

Knütter Mecklenburg<br />

Vincenzo Gualtieri ASV Wuppertal - 18:06<br />

PS ü. Jan Ualikhanov BT Oelsnitz<br />

Moh. Ali Karacuban Colonia Köln - 19:10 PS<br />

ü. Benjamin Gläser Hessen<br />

Phillip Nsingi Cottbuser BV 2010 - 18:11 PS<br />

ü. Serkan Oral Hamburg<br />

Dima Döhl BC Gifhorn - 24:16 PS ü. Vjaceslav<br />

Spomer VfL Neckargartach<br />

Aryk Marutyan Traktor Schwerin - 20:08 PS<br />

ü. Steven Schwan Punch. Magdeburg<br />

Slawa Kerber BW Lohne - 14:03 PS ü. Ilja<br />

Fiebig Thüringen<br />

Vincenzo Gualtieri ASV Wuppertal - WO-S.<br />

ü. Moh. Ali Karacuban Colonia Köln<br />

Dima Döhl BC Gifhorn - 21:11 PS ü. Phillip<br />

Nsingi Cottbuser BV 2010<br />

Arayk Marutyan Traktor Schwerin - 17:13 PS<br />

ü. Slawa Kerber BW Lohne<br />

Vincenco Gualtieri ASV Wuppertal - 13:09<br />

PS ü. Dima Döhl BC Gifhorn<br />

Arayk Marutyan Traktor Schwerin - 16:08 PS<br />

ü. Vincenco Gualtieri ASV Wuppertal<br />

75 Kg: 10 Teilnehmer<br />

Xhek Paskali MBC Ludwigsburg - 17:12 PS<br />

ü. Josef Attanjaoui Berlin<br />

Alfonso Fusco TSV München - 09:08 PS ü.<br />

Muhammed Bangaev (Hamburg)<br />

Denis Radovan Colonia Köln - 18:10 PS ü.<br />

Jacob Deines VfK Celle<br />

Mario Jassmann TSV Korbach - 18:13 PS ü.<br />

Robin Eickhorst Sachsen-Anhalt<br />

Sebastian Formella Hamburg - 19:07 PS ü.<br />

so große Hoffnungen auf den<br />

nationalen Titel 2012 machen<br />

dürfen. „Seit Juli bin ich voll<br />

im Training und hatte nicht die<br />

kleinste Pause. Erst die Europame<strong>ist</strong>erschaft,<br />

dann gleich<br />

Liga, dazwischen <strong>der</strong> Umzug.<br />

Und Papa werde ich ja auch!“,<br />

erklärte Walth. Irgendwie war<br />

das alles zusammen wohl zu<br />

viel für den Straubinger Ausnahmeboxer.<br />

Alle Ergebnisse von Oldenburg<br />

Dimitri Beck BR Dortmund<br />

Xhek Paskali MBC Ludwigsburg - 12:07 PS<br />

ü. Alfonso Fusco TSV München<br />

Denis Radovan Colonia Köln - 19:09 PS ü.<br />

Mario Jassmenn TSV Korbach<br />

Xhek Paskali MBC Ludwigsburg - 24:09 PS<br />

ü. Sebastian Formella Hamburg<br />

Denis Dadovan Colonia Köln - 17:11 PS ü.<br />

Xhek Paskali MBC Ludwigsburg<br />

81 Kg: 10 Teilnehmer<br />

Igor Teziew Fit Box Esslingen - 26:15 PS ü.<br />

Yasin Ogul Colonia Köln<br />

Artur Reis AKBC Wolfsburg - 13:12 PS ü.<br />

Roy Baumann UBV Schwedt<br />

Kevin Künzel MSV Buna Schkopau - 10:05<br />

PS ü. Elvis Hetemi MBR Hamm<br />

Tony Witzke Mecklenburg-Vorp. - 17:12 PS<br />

ü. Adam Deines Tigers Salzgitter<br />

Patrick Esther Thüringen - 13:03 PS ü. Alexan<strong>der</strong><br />

Becker ISK Halle<br />

<strong>Arthur</strong> Reis AKBC Wolfsburg - 21:17 PS ü.<br />

Igor Teziev FB Esslingen<br />

Kevin Künzel MSV Buna Schkopau - 14:02<br />

PS ü. Tony Witzke Mecklenburg<br />

<strong>Arthur</strong> Reis AKBC Wolfsburg - 16:10 PS ü.<br />

Patrick Esther Thüringen<br />

Kevin Künzel MSV Buna Schkopau - 14:08<br />

PS ü. <strong>Arthur</strong> Reis AKBC Wolfsburg<br />

91 Kg: 11 Teilnehmer<br />

Emir Ahmatovic BT Lahn - RSC-S. 2.R.ü.<br />

Avdi Asslani BV Überlingen<br />

<strong>Arthur</strong> Mann BC Gifhorn - 11:09 PS ü. Anatoli<br />

Popp Colonia Köln<br />

Stefan Sittner PSV Heide - Aufg.-S. 3.R. ü.<br />

Zu hartes Training? Der Straubinger<br />

Edgar Walth brach kurz vor den<br />

Titelkämpfen zusammen<br />

Andre Kinas LV Hessen<br />

Maik Fanselow Berlin - 15:07 PS ü. Roman<br />

Gorst SV Pocking<br />

Eugen Schellenberg BSK Seelze - 20:06 PS<br />

ü. Slatko Strauch Hamburg<br />

Emir Ahmatovic BT Lahn - Aufg.-S. 1.R. ü.<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Radtke Mecklenb.-Vorp.<br />

<strong>Arthur</strong> Mann BC Gifhorn - 11:10 PS ü. Stefan<br />

Sittner PSV Heide<br />

Eugen Schellenberg BSK Seelze - 15:08 PS<br />

ü. Maik Fanselow Berlin<br />

Emir Ahmatovic BT Lahn - 14:11 PS ü. <strong>Arthur</strong><br />

Mann BC Gifhorn<br />

Eugen Schellenberg BC Gifhorn - 13:11 PS<br />

ü. Emir Ahmatovic BT Lahn<br />

+91 Kg: 8 Teilnehmer<br />

Erik Pfeifer BW Lohne - Aufg.-S. 2.R. ü. Max<br />

Keller PTSV Aachen<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Lewandowski BC Greifswald -<br />

Aufg.-S. 2.R. ü. Jens Quittel WRK Meißen<br />

Philipp Gruner BC Chemnitz - 25:12 PS ü.<br />

Ali Kiydin ABC Oberursel<br />

Florian Unger WR Bremerhaven - 15:06 PS<br />

ü. Mohamad Nasser VfB Oldenburg<br />

Erik Pfeifer BW Lohne - Aufg.-S. 3.R. ü.<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Lewandowski Greifswald<br />

Philipp Gruner BC Chemnitz - WO-S. ü. Florian<br />

Unger WR Bremerhaven<br />

Erik Pfeifer BW Lohne - 21:10 PS ü. Philipp<br />

Gruner BC Chemnitz<br />

Bester Techniker: Denis Radovan<br />

(LV Nordrhein-Westfalen)<br />

Bester Kämpfer: Eugen Schellenberg<br />

(LV Nie<strong>der</strong>sachsen)<br />

Die Landesverbands-Wertung:<br />

Rang: Landesverband Gold Silber Bronze Summe<br />

01 Nie<strong>der</strong>sachsen 4 3 5 12<br />

02 Nordrhein-Westfalen 3 1 1 5<br />

03 Baden-Württemberg 1 1 2 4<br />

04 Mecklenburg-Vorpommern 1 - 2 3<br />

05 Sachsen-Anhalt 1 - - 1<br />

06 Brandenburg - 1 1 2<br />

07 Bayern - 1 - 1<br />

07 Sachsen - 1 - 1<br />

07 Rheinland - 1 - 1<br />

07 Saarland - 1 - 1<br />

11 Hessen - - 2 2<br />

12 Berlin - - 1 1<br />

12 Bremen - - 1 1<br />

12 Hamburg - - 1 1<br />

12 Thüringen - - 1 1<br />

Summe 15 LV 10 10 17 37<br />

62<strong>BoxSport</strong>


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Wir wünschen allen<br />

❆<br />

❆<br />

❆<br />

❄ ❄<br />

Freunden und För<strong>der</strong>ern<br />

ein frohes Weihnachtsfest<br />

und ein gesundes<br />

2013<br />

❆<br />

neues Jahr 2013!<br />

❆<br />

❄<br />

❄<br />

❆<br />

❆<br />

❄<br />

❄<br />

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Dieter<br />

Frohe Dieter Pfös<br />

Weihnachten Pfös und<br />

Vorstand Vorstand<br />

ein gutes Neues Jahr<br />

Geschäftstelle Geschäftstelle<br />

Neptunplatz wünscht<br />

Neptunplatz 21, 50823 allen<br />

21, Köln 50823<br />

Sportfans<br />

Köln<br />

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Trainingszeiten: Mo. u. Do., jeweils ab 19.00 Uhr, Boxhalle<br />

<strong>der</strong> Bundeswehr in Warendorf<br />

BOXCLUB WARENDORF<br />

Box-Club 72 Braunschweig<br />

Box - Club 72 e.V .<br />

Braunschweig<br />

wünscht all seinen Anhängern,<br />

Mitglie<strong>der</strong>n und Sponsoren ein<br />

frohes Weihnachtsfest und ein<br />

erfolgreiches Jahr 2013!<br />

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Wir wünschen ein frohes Fest<br />

und ein gesundes Jahr 2013<br />

Worthoff-Boxing Ltd.<br />

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<strong>BoxSport</strong> 63


Das<br />

sport<br />

INTERVIEW<br />

Peter Jaschke mit Jürgen Kyas<br />

Jürgen Kyas <strong>ist</strong> seit 2009 Präsident des Deutschen Boxsport-Verbandes<br />

(DBV). Kyas führt den DBV in aufregenden Zeiten: Das Amateurboxen<br />

steckt mittendrin in <strong>der</strong> Revolution. Der Kopfschutz soll<br />

wegfallen, ebenso die Punktmaschine und <strong>der</strong> Weltverband AIBA will<br />

künftig eigene Profis in den Ring stecken. Lesen Sie im <strong>BoxSport</strong>-<br />

Interview, was DBV-Präsident Kyas zu den Plänen <strong>der</strong> AIBA sagt, zum<br />

Abschneiden <strong>der</strong> German Eagles in <strong>der</strong> World Series und wie sein<br />

Fazit zu den Deutschen Me<strong>ist</strong>erschaften in Oldenburg ausfällt.<br />

Oldenburg jetzt fester<br />

Standort für die DM –<br />

Profi-Angebot für Bril<br />

<strong>BoxSport</strong>: Herr Kyas, „ihr“<br />

früherer Landesverband Nie<strong>der</strong>sachsen,<br />

dessen Ehrenpräsident<br />

Sie sind, hat von elf Halbfinal<strong>ist</strong>en<br />

sieben ins Finale <strong>der</strong><br />

90. DM von Oldenburg<br />

gebracht. Vier wurden<br />

Me<strong>ist</strong>er, Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

bester Verband. Freut<br />

Sie das nicht?<br />

Jürgen Kyas: Als<br />

DBV-Präsident habe<br />

ich das Neutralitätsgebot<br />

zu wahren. Insofern<br />

freue ich mich für den<br />

Landesverband, kommentiere<br />

das aber nicht<br />

weiter.<br />

Boxsport: Es wurde hier<br />

bekannt gegeben, dass die<br />

nächste DM schon Ende August<br />

2013 erneut in Oldenburg und<br />

auch 2014, dann aber bereits im<br />

Frühjahr, möglichst zum dritten<br />

Mal in Folge dort stattfinden<br />

soll. Warum?<br />

Kyas: Oldenburg hat ein Riesenumfeld.<br />

Ein fester Standort<br />

macht organisatorisch Sinn, das<br />

erspart uns und den örtlichen<br />

Machern um Uwe Hamann, <strong>der</strong><br />

sich unglaublich engagiert hat,<br />

im nächsten Jahr viel Arbeit.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Warum jahreszeitlich<br />

so früh?<br />

Kyas: Wir sind Getriebene<br />

des internationalen Terminkalen<strong>der</strong>s.<br />

Wenn beispielsweise<br />

die World Series Of Boxing<br />

(WSB) bereits gestartet <strong>ist</strong>, wie<br />

dieses Jahr, dann haben wir<br />

Jürgen Kyas, Präsident des Deutschen<br />

Boxsport-Verbandes seit 2009<br />

Verletzte, die für die DM nicht<br />

zur Verfügung stehen. Das <strong>ist</strong><br />

ärgerlich, denn erste Priorität<br />

hat <strong>der</strong> nationale Verband mit<br />

seinen Me<strong>ist</strong>erschaften und<br />

darauf aufbauend die internationalen<br />

Termine. Dem tragen<br />

wir Rechnung: Wir schalten die<br />

DM als Qualifikation zur Teilnahme<br />

vor die internationalen<br />

Termine.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Und 2014?<br />

Kyas: Auch dann wollen wir<br />

möglichst hier in Oldenburg <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />

zu Gast sein mit den DM. Es<br />

könnte durchaus möglich sein,<br />

dass wir dann sogar gleich im<br />

Anschluss an die WSB im April/<br />

Mai durchstarten mit dem nationalen<br />

Kalen<strong>der</strong>.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wie wahrscheinlich<br />

<strong>ist</strong> es, dass dann<br />

schon ohne Kopfschutz<br />

geboxt wird? Kampfrichterobmann<br />

Erich Dreke<br />

meint, dass <strong>der</strong> Helm<br />

zu 90 Prozent abgeschafft<br />

wird.<br />

Kyas: Die medizinische<br />

Kommission<br />

des IOC wird nach Auswertung<br />

<strong>der</strong> jetzt laufenden<br />

Saison <strong>der</strong> WSB<br />

voraussichtlich frühestens<br />

im Mai 2013 zu einer<br />

Entscheidung kommen. Ich<br />

gehe davon aus, wenn nichts<br />

Schlimmeres passiert, dass es<br />

dann heißt, wir lassen das zu.<br />

Das hieße, dass bei den DM 2013<br />

ohne Kopfschutz geboxt wird.<br />

Das betrifft aber nur die männlichen<br />

Eliteboxer.<br />

<strong>BoxSport</strong> Bei den 90. DM in<br />

Oldenburg, sie erwähnten es bereits,<br />

gab es viele Absagen durch<br />

Verletzungen und Bundeswehrlehrgänge.<br />

Nicht nur im Schwergewicht<br />

war doch die Luft etwas<br />

heraus aus dem Wettbewerb,<br />

o<strong>der</strong>?<br />

Kyas: Nein. Grundsätzlich<br />

bin ich mit <strong>der</strong> Qualität dieser<br />

DM sehr zufrieden. Wenn man<br />

die Le<strong>ist</strong>ungen in <strong>der</strong> Breite beobachtet,<br />

stellt man einen Aufschwung<br />

fest. Ganz schlechte<br />

Kämpfe habe ich hier nicht gesehen,<br />

im Gegenteil: Es gab sehr<br />

interessante Kämpfe. Das Niveau<br />

<strong>ist</strong> sehr gut gestiegen. Was<br />

die Absagen betrifft, gebe ich Ihnen<br />

Recht: Das <strong>ist</strong> ärgerlich. Und<br />

was die Besucherzahlen betrifft:<br />

Da arbeiten wir noch dran, auch<br />

wenn NDR, Lokalfernsehen und<br />

Radiosen<strong>der</strong> neben Printmedien<br />

stark präsent waren. Da wollen<br />

wir eine große Offensive starten,<br />

damit auch noch mehr Zuschauer<br />

kommen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Was will man außer<br />

<strong>der</strong> Terminverlegung gegen<br />

Absagen von Boxern noch tun?<br />

Kyas: Andreas Hahn von <strong>der</strong><br />

Bundeswehr hat mir in einem<br />

Gespräch vor einigen Wochen<br />

bereits zugesagt, dass er künftig<br />

einiges modifizieren will in <strong>der</strong><br />

Terminierung von Lehrgängen<br />

für die Sportsoldaten. Das <strong>ist</strong> ein<br />

altes Problem schon seit Jahren,<br />

das wir hoffentlich geregelt bekommen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Könnte es passieren,<br />

dass die WSB, wenn sie sich<br />

weiterhin so erfolgreich entwickelt,<br />

wie es momentan den Anschein<br />

hat, zusammen mit den<br />

attraktiven Bundesligakämpfen<br />

<strong>der</strong> etwas behäbigen mehrtägigen<br />

DM den Rang abläuft?<br />

Kyas: Nein, eben nicht. Wir<br />

werden alles dazu tun, dass die<br />

Athleten, die in <strong>der</strong> WSB boxen,<br />

auch bei DM starten. Deshalb<br />

wird ja auch <strong>der</strong> Termin <strong>der</strong> DM<br />

vorgezogen, damit das klappt.<br />

Ich betone nochmals: Diese DM<br />

<strong>ist</strong> eine Qualifikation für interna-<br />

64<strong>BoxSport</strong>


tionale Wettbewerbe, und dazu<br />

gehört auch die WSB. Das heißt,<br />

die DM gewinnt an Attraktivität.<br />

Es wird nicht je<strong>der</strong> Athlet von<br />

uns einen Vertrag für die WSB<br />

bekommen. Wir sind da doch<br />

schon wählerischer geworden<br />

und wissen genau, was wir wollen,<br />

denn die verdienen ja auch<br />

ganz gut.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wie viel denn?<br />

Kyas: Sie kriegen bei Sieg<br />

je<strong>der</strong> 3000 Euro netto, und bei<br />

Nie<strong>der</strong>lage immerhin noch 500<br />

Euro Schmerzensgeld. Außerdem<br />

erhalten alle WSB-Kämpfer<br />

im Team ein monatliches Fixum<br />

von 1000 Euro zusätzlich zu<br />

dem, was sie in ihrem Beruf o<strong>der</strong><br />

bei <strong>der</strong> Bundeswehr verdienen.<br />

Artur Bril, hier bei seinem Sieg über den Ukrainer Pavlo Ichchenko in<br />

<strong>der</strong> World Series, soll von <strong>der</strong> AIBA ein Profiangebot bekommen<br />

Das <strong>ist</strong> ein ganz gutes Zubrot,<br />

so sagen es mir die Jungs jedenfalls.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Lassen Sie uns<br />

bei dieser Gelegenheit auch über<br />

die Profibox-Sparte des Weltverbands<br />

AIBA reden, die 2013<br />

Uwe Hamann,<br />

Organisator<br />

<strong>der</strong> Deutschen<br />

Me<strong>ist</strong>erschaften in<br />

Oldenburg<br />

starten soll. Der superschwere<br />

WM-Dritte Erik Pfeifer <strong>ist</strong> <strong>der</strong><br />

erste Deutsche, <strong>der</strong> einen Vertrag<br />

unterzeichnet hat. Hat <strong>der</strong> DBV<br />

darauf Einfluss?<br />

Kyas: Wir haben einen sehr<br />

großen Einfluss, aber natürlich<br />

bestimmt vor allem die AIBA,<br />

wenn sie dafür haben möchte.<br />

Derzeit sieht es so aus, dass<br />

insgesamt fünf unserer augenblicklichen<br />

Spitzenathleten<br />

ein Angebot von <strong>der</strong> AIBA zur<br />

Teilnahme am APB-Wettbewerb<br />

(APB: AIBA-Profi-Boxing) erhalten<br />

werden.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Darf man Namen<br />

erfahren?<br />

Kyas: Ich möchte keine<br />

Pferde scheu machen und im<br />

Moment noch nichts sagen,<br />

außer dass <strong>der</strong> Kölner Leichtgewichtler<br />

Artur Bril definitiv dazu<br />

gehören wird, <strong>der</strong> beim Sieg<br />

<strong>der</strong> German Eagles in Hannover<br />

einen fantastische Le<strong>ist</strong>ung gezeigt<br />

hat.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Welche Folgen<br />

hat das?<br />

Kyas: Diese Athleten rutschen<br />

einmalig sofort unter die<br />

Topten ihrer Gewichtsklasse, die<br />

sich nicht über die nationalen<br />

und kontinentalen Wettbewerbe<br />

qualifizieren müssen. Wenn<br />

Die Schnei<strong>der</strong>s: 29 Mal bei <strong>der</strong> DM<br />

„Das <strong>ist</strong> die 29. DM, die wir besuchen. Uns gefällt Boxen einfach, denn Boxen <strong>ist</strong> wie das Leben“,<br />

sagt Rolf Schnei<strong>der</strong> (Hünxe). Ebenso wie seine Frau Doris - beide sind seit langem Mitglie<strong>der</strong><br />

im Kuratorium als dem För<strong>der</strong>verein des DBV - nahm Schnei<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Hand von DBV-Chef Jürgen<br />

Kyas im Boxring die Goldene Ehrennadel des Verbands entgegen. Die Silberne Verdienstnadel<br />

gab es für Heinz Nardmann (Heiligenberg): Beim Kuratoriumsvorsitzenden von 2001 bis 2010,<br />

damals war Schnei<strong>der</strong> sein Vize, bucht <strong>der</strong> DBV seit 40 Jahren alle Reisen zu Wettkämpfen. In den<br />

70er Jahren war Nardmann stellvertreten<strong>der</strong> Geschäftsführer beim Velberter BC. Außerdem ehrte<br />

<strong>der</strong> DBV mit Werner Kranz (Schriesheim) und Heinrich Carsten zwei verdiente Funktionäre.<br />

Als Gäste am Ring begrüßten die Organisatoren auch nationale Ex-Me<strong>ist</strong>er wie Andreas<br />

„Drago“ Schnie<strong>der</strong>s (Lingen bei Oldenburg), Thorsten Spürgin (Hamburg) und Bernd Schwab<br />

(Schwetzingen). Auch DBV-Aktivensprecher Stefan Härtel machte seine Aufwartung, um seine<br />

Kameraden ab dem Halbfinale zu beobachten und Interviews zu geben. Der Berliner Mittelgewichtler<br />

konnte wegen eines Bundeswehrlehrgangs nicht selbst an den Titelkämpfen teilnehmen,<br />

wurde am Finaltag für seine Le<strong>ist</strong>ungen und den fünften Platz bei den Olympischen Spielen in<br />

London gewürdigt.<br />

sie sich bewähren, bleiben sie<br />

in dem weltweiten Wettbewerb<br />

mit <strong>der</strong> Folge, dass die jungen<br />

Männer gutes Geld verdienen:<br />

Vier APB-Kämpfe pro Jahr zu<br />

je 25.000 Euro netto werden<br />

sichergestellt. Abgaben werden<br />

über das Management automatisch<br />

abgeführt. Das heißt, sie<br />

sind sozial abgesichert, sobald<br />

sie einmal aufhören zu boxen,<br />

und stehen nicht mit Schulden<br />

da, sofern sie ordentlich gespart<br />

haben.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Hat man denn<br />

inzwischen einen TV-Partner<br />

vorerst zumindest für die WSB<br />

gefunden?<br />

Kyas: Wir stehen in sehr<br />

guten Gesprächen. Dazu kann<br />

ich aber noch nichts Konkretes<br />

sagen: Diese Gespräche führen<br />

hierzulande die Sportrechtevermarkter<br />

Sportfive für die WSB.<br />

Das ZDF wird demnächst im<br />

Aktuellen Sportstudio samstags<br />

einen kompletten WSB-Kampf<br />

übertragen.<br />

Präsident Jürgen Kyas (rechts) zeichnete Doris<br />

und Rolf Schnei<strong>der</strong> in Oldenburg mit <strong>der</strong> Goldenen<br />

Ehrennadel des DBV aus<br />

<strong>BoxSport</strong> 65


Frohe Feiertage<br />

✷ ✷ ✷✷<br />

Deutscher Boxsport-Verband<br />

Wir wünschen den Sportkameraden in den Vereinen und Verbänden,<br />

allen Freunden, Gönnern und Sponsoren<br />

Ein frohes Weihnachtsfest und<br />

ein gutes erfolgreiches 2013<br />

DBV-Vorstand<br />

- Präsident Jürgen Kyas -<br />

Wir wünschen allen<br />

unseren Mitglie<strong>der</strong>n,<br />

Freunden und Gönnern ein<br />

schönes Weihnachtsfest<br />

und ein frohes neues Jahr!<br />

Box Club Straubing 1931 e. V.<br />

Der Bayerische Amateur-Box-Verband<br />

wünscht allen seinen Freunden ein<br />

frohes Weihnachtsfest und ein<br />

erfolgreiches neues Jahr 2013<br />

Heinz-Günter Deuster<br />

Präsident<br />

Allen Freunden des Faustkampfsports<br />

ein frohes Weihnachtsfest<br />

und ein glückliches neues Jahr<br />

DORTMUNDER BOXSPORT 20/50 e.V.<br />

Die Vorstandsmitglie<strong>der</strong><br />

Schumann, Kramer und Hellmich<br />

Anschrift: DBS 20/50, Dieter Schumann, Rotkehlchenweg 45<br />

44225 DORTMUND, Telefon 0231/71 33 54, www.dbs2050.de<br />

Der Berliner Box-Verband<br />

wünscht allen Freunden des Boxsports frohe und<br />

gesunde Festtage und ein erfolgreiches Jahr 2013<br />

BBV-Präsidium:<br />

Peter Miesner (Präsident), Peer Mock-Stümer (Vizepräsident),<br />

H.-Joachim Jobs (Schatzme<strong>ist</strong>er), Jürgen Neubauer (Geschäftsführer)<br />

Wir wünschen allen Boxsportfreunden,<br />

in nah und fern, ein schönes<br />

Weihnachtsfest und ein erfolgreiches<br />

Jahr 2013<br />

Abteilungsleiter: Dr. Marc Seekamp<br />

Geschäftsführer: Mario Gruben<br />

Trainerteam: Ahmet Gezgen,<br />

Jörg Heidenreich, Ergül Kaya,<br />

Otto Münsterer, Daniel Prosch<br />

Der Boxsport-Verband Nordrhein-Westfalen<br />

wünscht frohe Weihnachten<br />

und ein gesundes und erfolgreiches Jahr<br />

2013<br />

Im Namen des Vorstandes: Erich Dreke, Präsident<br />

❄✷ ✷ ✷ ❄ ✷<br />

Der Box-Verband Sachsen<br />

wünscht<br />

allen seinen Freunden<br />

frohe Weihnachten und ein<br />

erfolgreiches Jahr 2013<br />

Im Namen des Vorstandes<br />

Uwe Kretzschmar<br />

PRÄSIDENT<br />

Volker Lippmann<br />

1. VIZEPRÄSIDENT<br />

Olaf Leib Vizepräsident Org./Gst. Landestrainer<br />

66 <strong>BoxSport</strong>


✷ ✷ ✷✷<br />

S.C. Colonia 06 e.V.<br />

Ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches, glückliches neues Jahr wünscht allen<br />

Sportfreunden im In- und Ausland S.C. Colonia 06 Köln e.V.<br />

1. Vorsitzen<strong>der</strong> Markus Zehnpfennig . 2. Vorsitzen<strong>der</strong> Alexan<strong>der</strong> Flach Tel.-Auskunft:<br />

Ausrichter <strong>der</strong> Deutschen Jugend-Me<strong>ist</strong>erschaften vom 20.11.-24.11.2013<br />

in <strong>der</strong> Sporthalle-Süd (Südstadion), Vorgebirgstraße 50969 Köln<br />

0221/<br />

9384541<br />

Der AC Einigkeit Elmshorn<br />

dankt für die sportlichen Kontakte.<br />

Alles Gute für 2013!<br />

Tel.: 04121-93791, Fax: -7969170<br />

Email: hrexboxen@web.de<br />

www.ac-einigkeit.de<br />

Ein Dankeschön allen Fans und Gönnern,<br />

die uns unterstützen!<br />

Unser Motto: „Keinen Rost ansetzen!“<br />

Alles Gute für 2013<br />

wünscht die<br />

Abteilung Boxen im TSV Peißenberg<br />

S. Willberger, Alter Bahnhof 21, 82380 Peißenberg, T. u. F.: 0 88 03 / 37 61<br />

Ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2013 für alle<br />

Boxsportfreunde – das wünscht die Boxabteilung<br />

des TSV Wallenhorst sowie Edekamärkte Kuhlmann<br />

Horst Klose<br />

Allen Boxfreunden ein<br />

erfolgreiches Jahr 2013 wünschen<br />

Karl Ludwig „Menne“ Geier<br />

& Björn Geier<br />

Der Bundeslig<strong>ist</strong><br />

MBR 31/46 Hamm e.V.<br />

wünscht allen Freunden und Gönnern besinnliche<br />

Weihnachten und ein frohes neues Jahr!<br />

Bundesweite Planung, Montage und Service von:<br />

• Blindstromkompensationsanlagen<br />

• Transformatoren<br />

• Nie<strong>der</strong>- und Mittelspannungsverteilungen<br />

• Industrie-Elektromontagen<br />

Fritz-Heun-Weg 7<br />

35688 Dillenburg-Oberscheld<br />

Tel.: 02771 / 26532-0<br />

Fax: 02771 / 26532-20<br />

Märkersteig 18-22<br />

14974 Ludwigsfelde<br />

Tel.: 03378 / 820261<br />

Fax: 03378 / 820260<br />

www.trafo-fi t.de<br />

Unseren Freunden und<br />

Sponsoren wünschen wir<br />

ein frohes Weihnachtsfest<br />

und ein gesundes<br />

und erfolgreiches Jahr 2013.<br />

Ihr BSK Hannover-Seelze e.V.<br />

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✷<br />

✷ ✷<br />

❄<br />

✷<br />

nzeige_boxen_2013.indd 1 30.11.2012 12:43:54<br />

<strong>BoxSport</strong> 67


Bei den Frauenme<strong>ist</strong>erschaften in P<br />

Viva Colonia – Titel fü<br />

Lokalmatadorin Anna-Marie Stark stärkste Kämpferin<br />

Mit <strong>der</strong> erst 19-jährigen<br />

Ornella Wahner aus<br />

Berlin <strong>ist</strong> bei den 10.<br />

Deutschen Frauen-<br />

Me<strong>ist</strong>erschaften in Plön die<br />

Jugend-Weltme<strong>ist</strong>erin von 2011<br />

zur besten Technikerin gekürt<br />

geworden. Wahner, die 2011<br />

noch im Finale <strong>der</strong> Bantamklasse<br />

bis 54 Kilogramm Elena<br />

Walendzik (Seelze) unterlegen<br />

war, <strong>ist</strong> jetzt die neue nationale<br />

Championesse im Fe<strong>der</strong>gewicht<br />

bis 57 Kilogramm. Die mehrfache<br />

Bantam-Titelverteidigerin<br />

und Ka<strong>der</strong>athletin Walendzik<br />

hatte indes bereits im September<br />

mit 27 Jahren ihre sportliche<br />

zugunsten ihrer beruflichen Karriere<br />

als Zahnärztin beendet.<br />

In Wahners früherer Bantam-Gewichtsklasse<br />

wurde dagegen<br />

WM-Teilnehmerin Azize<br />

Nimani – erstmals für ihren neuen<br />

Verein SC Colonia Köln – zum<br />

zweiten Mal Deutsche Me<strong>ist</strong>erin<br />

<strong>der</strong> Frauen. 2010 hatte Nimani<br />

Jubel bei den Siegern <strong>der</strong> Frauen-Elite (v.l.): DBV-Sportwart Karl-Heinz Nitzsche, DBV-Sportdirektor Michael Müller, Chr<strong>ist</strong>ina<br />

Rupprecht, Maike Klüners, Ornella Wahner, Janine Bonorden, Nadine Apetz, Andrea Strohmaier. Kniend (v.l.): Anne-Marie Stark<br />

und Azize Nimani<br />

Stolz präsentieren die Siegerinnen <strong>der</strong> U19-Jugend ihre Pokale<br />

Auch die U17-Me<strong>ist</strong>erinnen freuten sich über ihre Pokale<br />

diesen Titel noch im Trikot von<br />

Boxring Eintracht Berlin geholt.<br />

Doch inzwischen <strong>ist</strong> sie mit ihrem<br />

Bru<strong>der</strong> Besar Nimani, <strong>der</strong><br />

als Profiboxer übrigens am Tag<br />

nach dem DM-Finale die IBF-Europame<strong>ist</strong>erschaft<br />

im Halbmittelgewicht<br />

gewann, aus Berlin<br />

ins nordrhein-westfälische Bielefeld<br />

zurückgekehrt, wo beide<br />

nach <strong>der</strong> Flucht <strong>der</strong> Familie aus<br />

dem Kosovo aufgewachsen waren.<br />

Als beste Kämpferin wurde<br />

Lokalmatadorin Annemarie<br />

Stark vom gastgebenden TSV<br />

Plön (Schleswig-Holstein) ausgezeichnet,<br />

die als Vorjahresfünfte<br />

<strong>der</strong> Frauen im Bantamlimit nun<br />

den Titel im leichteren Fliegengewicht<br />

holte. Stark bezwang im<br />

Finale die bayrische Vorjahresdritte<br />

Diana Loichinger (Regensburg).<br />

Fliegen-Titelverteidigerin<br />

Pinar Yilmaz (Wuppertal) fehlte<br />

diesmal krankheitsbedingt,<br />

und die Ex-Vizeme<strong>ist</strong>erin Diana<br />

Warnke (Frankfurt/O<strong>der</strong>) räumte<br />

Stark schon im Halbfinale<br />

ebenso aus dem Weg wie zuvor<br />

auch Kr<strong>ist</strong>ina Slobodjanikow<br />

68<strong>BoxSport</strong>


lön ging es um 25 Goldmedaillen<br />

r Azize Nimani!<br />

– Ornella Wahner beste Technikerin<br />

Gewohnt starke Le<strong>ist</strong>ung: Andrea Strohmaier (rechts)<br />

wurde erneut Deutsche Me<strong>ist</strong>erin<br />

Grund zur Freude:<br />

Azize Nimani<br />

(Kaufbeuren), die 2011 noch bei<br />

<strong>der</strong> Jugend (U19) so überragende<br />

Me<strong>ist</strong>erin im Bantamgewicht.<br />

Mit den international erfahrenen<br />

DBV-Ka<strong>der</strong>boxerinnen<br />

Maike Klüners (Leichtgewicht,<br />

neuer Klub: Colonia Köln), Janina<br />

Bonorden (Halbwelter,<br />

VfK Celle) und <strong>der</strong> früheren<br />

Augsburger WM-Teilnehmerin<br />

und Olympiahoffnung Andrea<br />

Strohmaier (Mittelgewicht, neuer<br />

Klub: BC Gifhorn) setzten<br />

sich dagegen weitere Favoritinnen<br />

durch. Doch warum fehlten<br />

Vorjahresme<strong>ist</strong>erin Julia Irmen<br />

(KKV Regensburg) und ihre Vize<br />

Tasheena Bugar (Karlsruher SC)<br />

im Leichtgewicht diesmal? Roland<br />

Kubath aus dem DBV-Bundestrainerteam<br />

weiß Antwort:<br />

„Bugar war ebenso wie Yilmaz<br />

und die Mecklenburgerin Sarah<br />

Scheurich erkrankt. Irmen <strong>ist</strong><br />

Profi-Kickboxerin geworden.“<br />

Kubaths Bilanz: „Das boxsportliche<br />

Niveau war erfreulicherweise<br />

<strong>wie<strong>der</strong></strong> recht hoch<br />

einzuschätzen und wir haben<br />

eine Reihe von spannenden<br />

Kämpfen gesehen.“ Beson<strong>der</strong>s<br />

angetan hatte es Kubath <strong>der</strong> Finalkampf<br />

zwischen <strong>der</strong> späteren<br />

Deutschen Jugend-Me<strong>ist</strong>erin<br />

und besten Kämpferin Maria<br />

Hamel aus Hamburg und Selin<br />

Korkmaz (Weseler BC) im U19-<br />

Fliegengewicht. „Diese Begegnung<br />

verdient auf Grund<br />

des hohen technischen<br />

Niveaus beson<strong>der</strong>e Erwähnung“,<br />

fand Kubath,<br />

<strong>der</strong> künftig<br />

nicht mehr für<br />

die Frauen, son<strong>der</strong>n<br />

allein für<br />

die weibliche<br />

U19 und U17<br />

verantwortlich<br />

zeichnet sowie<br />

als Wettkampfbeobachter<br />

und<br />

zusammen mit<br />

DBV-Diagnosetrainer<br />

Dr. Michael<br />

Bastian als<br />

Sichtungstrainer<br />

Beste Technikerin wurde die<br />

Frauen-Hoffnung Ornella Wahner<br />

im Bereich Männer und Frauen<br />

tätig <strong>ist</strong>. Neuer Frauen-Bundestrainer<br />

<strong>ist</strong> David Hoppstock,<br />

zugleich Landestrainer von Nie<strong>der</strong>sachsen.<br />

Insgesamt wurden in Plön<br />

Me<strong>ist</strong>erinnen in drei Altersgruppen<br />

ermittelt, nämlich außer in<br />

den Frauen- und Jugendklassen<br />

auch bei den Juniorinnen (U17).<br />

Die frischgebackenen Nach-<br />

wuchs-Euro-<br />

pame<strong>ist</strong>erin-<br />

nen waren jedoch<br />

nicht dabei: Darlene Jörling<br />

(TPSV Münster) fehlte wegen ihres<br />

bevorstehenden Abiturs und<br />

Irina Schönberger (PBG Bruchsal)<br />

musste verletzungsbedingt<br />

passen. Dafür sah man die weiteren<br />

EM-Teilnehmerinnen, die<br />

in Polen gut abgeschnitten hatten,<br />

alle<br />

siegen.<br />

Marie<br />

Maciejewskie<br />

(Traktor<br />

Schwerin) und<br />

Mandy Berg<br />

(Piccolo Fürstenfeldbruck)<br />

wurden<br />

zu den besten<br />

Juniorenboxerinnen<br />

gekürt.<br />

Von den<br />

insgesamt 25<br />

Goldmedaillen<br />

ergatterte sich<br />

<strong>der</strong> bei den<br />

Boxerinnen<br />

traditionell<br />

führende<br />

Landesverband<br />

Bayern<br />

diesmal fünf<br />

und zeigte<br />

sich vor allem<br />

bei den<br />

Juniorinnen<br />

stark.<br />

Allerdings<br />

stand mit<br />

„Halbfliege“<br />

Chr<strong>ist</strong>ina<br />

Rupprecht (Haan<br />

Augsburg) nur<br />

eine Bayerin<br />

auch bei den<br />

Frauen ganz<br />

oben auf dem<br />

Podest. Bei <strong>der</strong> Elite dominierte<br />

dagegen Nie<strong>der</strong>sachsen, in <strong>der</strong><br />

Jugendklasse Hamburg. Stark<br />

zeigten sich aber auch die Boxerinnen<br />

aus Nordrhein-Westfalen<br />

und Mecklenburg-Vorpommern<br />

mit insgesamt je drei Finalsiegen.<br />

Peter Jaschke<br />

Alle Ergebnisse finden Sie auf den Seiten 70/71<br />

<strong>BoxSport</strong> 69


ALLE KÄMPFE -- alle sieger -- ALLE<br />

BAYERN<br />

Medaillen-Open BC Piccolo<br />

Fürstenfeldbruck<br />

Schüler (U13): Pap. 34: Schäfer<br />

(Schwabach) PS über Morvisan Waliko<br />

(1. FC Nürnberg) Pap. 40: Herdt<br />

(Pocking) PS über Vollmann (Peißenberg)<br />

Pap. 40: Krotter (Bad Windsheim)<br />

PS über Bondarenko Dennis<br />

(Pocking) HFl: Morvisyan Arman<br />

(Nürnberg) PS über Habler Samuel<br />

(Cham) Fl: Stele (Traunstein) PS über<br />

Rott (Schwabach) Kadetten (U15):<br />

Pap. 44: Stiben (Windsheim) PS über<br />

Bekjiri (Happing) Fl: Weber (Haan<br />

Augsburg) Aufg.-S.3.R. über Jäger<br />

(Pfarrkirchen) B: Melnyk (Haan) Aufg.-<br />

S.2.R. über Habler Raphael (Cham)<br />

L: Steko (Fürstenfeldbruck) PS über<br />

Dadasios (1860 München) L: Utz<br />

(Fürstenfeldbruck) Aufg.-S.2.R. über<br />

Sarkisian (1860) W: Sinani (Fürstenfeldbruck)<br />

ue. Hoffmann (Peißenberg)<br />

M: Oje (Happing) PS über Konukcu<br />

(Hausham) Junioren (U17) F: Bessmel<br />

(1880 München) PS über Mangiagli<br />

(Tommy Würzburg) L: Ageev<br />

(Pocking) PS über Root (Windsheim)<br />

HW: Hoti (Fürstenfeldbruck) RSC-<br />

S.3.R. über Hotaki (1860) HW: Michel<br />

Albert (Traunreut) PS über Kocer (Fürstenfeldbruck)<br />

W: Daiker (Traunreut)<br />

Aufg.-S.3.R. über Wörmann (Peißenberg)<br />

W: Fischer (PSV Augsburg) PS<br />

über Georgiev (Fürstenfeldbruck) M:<br />

Filipovic (MTV München) Aufg.-S.1.R.<br />

über Habler Daniel (Cham) HS: Pala<br />

(Erding) PS über Reyes (Nürnberg)<br />

HS: Netschirwan (1860) PS über Karatepe<br />

(1880) S: Lutzenberger (Haan)<br />

PS über Habimana (Eichstätt) Jugend<br />

(U19): B: Bondarenko Aleks (Pocking)<br />

PS über Garber (Peißenberg) W: Dubber<br />

(Fürstenfeldbruck) RSC-S.2.R.(V)<br />

über Edes (Hausham) M: Fela (1860)<br />

PS über Dadaev (Tommy) Männer/<br />

Frauen: B: Obaid (Stadtwerke München)<br />

Aufg.-S.3.R. über Salim Omid<br />

(Reutlingen) F (weibl): Po<strong>der</strong>ovic<br />

(Fürstenfeldbruck) PS über Pflumm<br />

(Reutlingen) HW: Dübüs (Fürstenfeldbruck)<br />

PS über Geier (Windsheim) W:<br />

Denk (Happing) PS über Matjasch-<br />

Vlasenko (Schwabach) M: Radkov<br />

(Windsheim) PS über Lazic (BSC<br />

München) M: Frenz (Faust2Kampf<br />

München) PS über Seven (Team Becker<br />

Deggendorf) M: Ahmadzai (MTV)<br />

PS über Özer (Freising) M: Reschke<br />

(Haan) PS über Truong (BSC) HS: Berisha<br />

(Stadtwerke) Aufg.-S.3.R. über<br />

Petromarchuk (PSV) HS: Salim Salim<br />

(Reutlingen) PS über Hernandez<br />

(Freising) HS: Maudodi Ehsan (Haar)<br />

PS über Sengül (Eichstätt) HS: Hohlbeim<br />

(BSC München) PS über Grübl<br />

(Team Becker) S: Sharifi (Schwaben<br />

Augsburg) PS über Fabrice (Feuchtwangen)<br />

SSchwer: Schinzler (BSC)<br />

Aufg.-S.1.R. über Hartbauer (Tommy)<br />

BERLIN<br />

Landesme<strong>ist</strong>erschaft 2012<br />

Halbfinale: 64 kg: Nurlan Bekmagambetov<br />

(Spandauer BC 26) PS über<br />

Ramon Groth (Berliner TSC); Zeynel<br />

Elbir (Hertha BSC) PS über Mike Jäde<br />

(Reinickendorf 03); 69 kg: Ahmet Yasar<br />

(Tennis-Borussia) PS über Zaur Dzakaev<br />

(Lichtenberg 47), 69 kg B: Tarkan<br />

Özcoban (Tennis-Borussia) 2:1 PS<br />

über Firat Tekin (Spandauer BC 26),<br />

91 kg: Peter Waitschiess Aufg. 2. Rd.<br />

über Mansur Shukulov (Blau-Gelb).<br />

FINALE: Frauen 57 kg: Chr<strong>ist</strong>ine Barwick<br />

(Seitenwechsel) PS über Victoria<br />

Hinz (Union);<br />

Männer/Elite: 60 kg: Bilal Omeirat (Polizei<br />

SV) PS über Parviz Zabit (Neuköllner<br />

SF); 64 kg: Nurlan Bekmagambetov<br />

(Spandauer BC) PS über Zeynel<br />

Elbir (Hertha BSC); 69 kg: Neboscha<br />

Radosavjlevic (Neuköllner SF) PS über<br />

Ahmet Yasar (Tennis-Borussia); 69kg<br />

B: Tarkan Özcoban (Tennis-Borussia)<br />

PS über Oguz Eraslan (Chikara); 75<br />

kg: Marlon Tunger (Viktoria 71) PS<br />

über Michael Makosch (Olympia 75),<br />

75kg B: Daniel Regner (Spandauer<br />

BC) Aufg.1. Rd. über Gökhan Kuruncu<br />

(Chikara); 81 kg: Cem Akkus (Koryo)<br />

PS über Mateusz Okbi (Isigym); 91kg:<br />

Peter Waitschiess (BTSC) PS über<br />

Orkan Zafer (Hertha BSC); 81 kgB:<br />

Johannes Zokalo (Spandauer BC) PS<br />

über Edgars Lacinoglu (Olympia 75),<br />

91kg+: Eicke Lamprecht (Spandauer<br />

BC) PS über Hüseyin Usta (Chikara),<br />

91 kg B: Mohamed Sleiman (Hertha<br />

BSC) PS über Sinan Baran (Tennis-<br />

Borussia).<br />

32. Juliusturm-Pokalturnier in<br />

Spandau<br />

Finalergebnisse: Kad. 52 kg: M. Shakmurzaev<br />

(Eintracht) pS über J. Saidow<br />

(Berliner TSC); 48 kg: D. Schade<br />

(Spandauer BC) PS über C. Karakurt<br />

(Isigym); 50 kg: K. Todorovic (Isigym)<br />

PS über G. Wolf (Reinickendorf 03); 52<br />

kg: F. Okbi (Isigym) PS über A. Genza<br />

(BFC 80); 52 kg: J. El-Moussa (Olympia<br />

75) Aufg.1. R. über F. Toprak (Cottbuser<br />

SV); Jun. 57 kg: R. Jurczok (Eintracht)<br />

PS ü. M. Knaak (Stahl Schöneweide);<br />

63 kg: F. Rabih (Eintracht) RSC 2.Rd.<br />

ü. E. Mesic (Isigym); 66kg: H. Nesibov<br />

(Isigym) PS ü. B. Sprick (1. BSG<br />

76); 69 kg: M. Toure (PS über C. Yigit<br />

(olympia 75); 81 kg: Thomas Sperling<br />

WO über A. Karalioglu (Hertha BSC);<br />

69 kg. M. Zultigov (Neuköllner SF) PS<br />

über C. Cayir (Stahl Schöneweide); 75<br />

kg: Oskar Hollmann (1. BSG) PS über<br />

A. El-Hasan (Sparta 58); Jug. 75 kg:<br />

S. Horst (Eintracht) PS über Z. Kostic<br />

(Stahl Schöneweide); M 60 kg: P. Zabit<br />

(Neuköllner SF) PS über A. Miri (NSF);<br />

69 kg. O. Eraslan (Chikara) PS über T.<br />

Özcoban (Tennis-Borussia); 75 kg. Michael<br />

Makosch (Olympia 75) PS über<br />

A. Wozniak (Stahl Schöneweide), 81<br />

kg: M. Okbi (Isigym) RSC 2.Rd. über<br />

T. Yesilbag (Chikara), 91 kg +: E. Lamprecht<br />

(Spandauer BC 26) Disq.2. R.<br />

über R. Schrö<strong>der</strong> (Cottbuser SV).<br />

DBV<br />

Frauen-DM in Plön<br />

u17 Junioren 42 Kg: 2 Teilnehmerinnen<br />

Anika Scheuermann (BC<br />

Helbra) - RSC-S. 1.R. ü. Melissa<br />

Hoffesommer (BC Kella) 45 Kg: 2<br />

Teilnehmerinnen Bjondina Dermaku<br />

(SC Leinefelde) - 20:08 PS ü. Dominique<br />

Göhrlich (Stralsund) 48 Kg: 4<br />

Teilnehmerinnen Anna Steinsdorfer<br />

(BF Regensburg) - 19:14 PS ü. Johanna<br />

Göller (BC Offenbach) Marie<br />

Maciejewskie (PSV Stralsund) - 17:04<br />

PS ü. Ajshe Osmani (TG Nürtingen)<br />

Marie Maciejewskie (PSV Stralsund)<br />

- 21:02 PS ü. Anna Steinsdorfer (Regensburg)<br />

51 Kg: 7 Teilnehmerinnen<br />

Katharina Wünschmann (BC Fürstenwalde)<br />

- 19:03 PS ü. Sinem Koccasian<br />

(PBG Bruchsal) Justine Metzdorf<br />

(BR Cottbus) - Aufg,-S. 2.R. ü. Lina<br />

Kirchgesner (BSV Garrel) Romana<br />

Gräff (Condor Limburg) - 20:10 PS ü.<br />

Jamina Boultouang (Bremerhaven)<br />

Katharina Wünschmann (BC Fürstenwalde)-<br />

28:06 PS ü. Eda Öztürk<br />

(Elmshorn) Ramona Gräff (Condor<br />

Limburg) - 18:10 PS ü. Justine Metzdorf<br />

(BR Cottbus) Ramona Gräff (Condor<br />

Limburg) - 12:10 PS ü. Katharina<br />

Wünschmann (Fürstenw.) 54 Kg: 6<br />

Teilnehmerinnen Noemi Lo-Curto<br />

(AV 03 Speyer) - 07:06 PS ü. Chr<strong>ist</strong>ine<br />

Varkentin (Lüdenscheid) Mandy<br />

Berg (Fürstenfeldbruck) - RSC-S. 1.R.<br />

ü. Maria Friedrich (BC Suhl) Miriam<br />

Hoffmann (BC Suhl) - RSC-S. 1.R. ü.<br />

Sandra Siebecker (SSV Ulm) Mandy<br />

Berg (Fürstenfeldbruck) - 12:11 PS ü.<br />

Noemi Lo-Curto (AV Speyer) Mandy<br />

Berg (Fürstenfeldbruck) - RSC-S. 2.R.<br />

ü. Miriam Hoffmann (BC Suhl) 57 Kg:<br />

3 Teilnehmerinnen Elisabeth Wohlgemuth<br />

(PSV Wismar) - 17:12 PS ü.<br />

Jule Lacher (BT Langenargen) Jule<br />

Lacher (BT Langenargen) - RSC-S.<br />

1.R. ü. Paula Winterberg (Dortmund)<br />

Elisabeth Wohlgemuth (PSV Wismar)<br />

- 20:09 PS ü. Jule Lacher (BT Langenargen)<br />

63 Kg: 2 Teilnehmerinnen<br />

Elvira Alberti (BG Schwandorf) - 20:09<br />

PS ü. Anja Moskil (BC Köln) 66 Kg: 2<br />

Teilnehmerinnen Laura Zimmermann<br />

(BC Verden) - 16:09 PS ü. Mahmuti<br />

Valmire (Langenargen) 73 Kg: 2<br />

Teilnehmerinnen Ekaterina Stamatoglu<br />

(1880 München) - RSC-S. 2.R.<br />

ü. Jessica Kaufhold (BC Kella) ü77<br />

Kg: 2 Teilnehmerinnen Rihanna Sarah<br />

Ali (BC Neukirchen) - RSC-S.<br />

1.R. ü. Lana Wöll (BC Kella) Beste<br />

Technikerin: Marie Maciejewskie (LV<br />

Mecklenburg-Vorpommern) Beste<br />

Kämpferin: Mandy Berg (LV Bayern)<br />

u19 Jugend 48 Kg: 2 Teilnehmerinnen<br />

Felicitas Vogt (GB Stuttgart) - RSC-<br />

S. 2.R. ü. Gizem Gümüs (Elmshorn)<br />

51 Kg: 5 Teilnehmerinnen Franziska<br />

Eckstein (TG Karlstadt) - 21:10 PS ü.<br />

Sarah Bungert (TP Münster) Maria<br />

Hamel (Agon Hamburg) - (RSC-S.<br />

3.R. ü. Kimberly Klingelhöfer (Lahn)<br />

Selin Korkmaz (NRW) - 19:06 PS ü.<br />

Franziska Eckstein (TG Karlstadt)<br />

Maria Hamel (Agon Hamburg) - 20:14<br />

PS ü. Selin Korkmaz (NRW) 54 Kg: 3<br />

Teilnehmerinnen Diana Hörmann (CB<br />

Ravensburg) - 20:11 PS ü. Gabriele<br />

Hinz (Traktor Schwerin) Justine Mörl<br />

(Traktor Schwerin) - 18:03 PS ü. Gabriele<br />

Hinz (Traktor Schwerin) Justine<br />

Mörl (Traktor Schwerin) - RSC-S.<br />

2.R. ü. Diana Hörmann (Ravensburg)<br />

57 Kg: 2 Teilnehmerinnen Katharina<br />

Eckstein (TG Karlstadt) - 24:16 PS<br />

ü. Luise Hanl (SSV Saalfeld) 60 Kg:<br />

3 Teilnehmerinnen Angelina Heyken<br />

(BC Norden) - 23:07 PS ü. Lara-<br />

Sophie Dey (BC Magdeburg) Leyla<br />

Horn (BO Hamburg) - Aufg.-S. 3.R.<br />

ü. Lara-Sophie Dey (Magdeburg)<br />

Leyla Horn (BO Hamburg) - 21:11<br />

PS ü. Angelina Heyken BC Norden)<br />

69 Kg: 3 Teilnehmerinnen Carlota<br />

Hansen (BC Hanseat) - Aufg.-S. 4.R.<br />

ü. Hanna Sjudt (Marner TV) Medina<br />

Asanova (SV Backwede) - 21:14 PS<br />

ü. Hanna Sjudt (Marner TV) Medina<br />

Asanova (SV Backwede) - 12:11 PS<br />

ü. Carlota Hansen (BC Hanseat) 75<br />

Kg: 5 Teilnehmerinnen Viviane Slawik<br />

(TSV Korbach) - 27:03 PS ü. Fanny<br />

Schall (BC Suhl) Olivia Endale Maky<br />

(Berliner SG 76) - 25:09 PS ü. Roberta<br />

Jendretzke (Dortmund) Viviane<br />

Slawik (TSV Korbach) - 30:08 PS ü.<br />

Medina Ualikhanova (Oelsnitz) Viviane<br />

Slawik (TSV Korbach) - 15:10 PS<br />

ü. Olivia Endale Maky (Berliner SG)<br />

Beste Technikerin: Justine Mörl (LV<br />

Mecklenburg-Vorpommern) Beste<br />

Kämpferin: Maria Hamel (LV Hamburg)<br />

ü18 Frauen 48 Kg: 2 Teilnehmerinnen<br />

Chr<strong>ist</strong>ina Rupprecht (BC<br />

Haan Augsburg) - 16:12 PS ü. Sarah<br />

Bormann ((TG Hanau) 51 Kg: 5 Teilnehmerinnen<br />

Kr<strong>ist</strong>ina Slobodjanikow<br />

(BC Kaufbeuren) - 31-07 PS ü. Bentje<br />

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 14. Januar 2012<br />

70 <strong>BoxSport</strong>


KÄMPFE -- alle sieger -- ALLE KÄMPFE<br />

Andresen (TSV Plön) Diana Loichinger<br />

(Boxfit Regensburg) - 27:23 PS ü.<br />

Diuana Warnke (SVP Frankfurt/O) Annemarie<br />

Stark (TSV Plön) - 21:16 PS<br />

ü. Kr<strong>ist</strong>ina Slobodjanikow (Kaufbeur.)<br />

Annemarie Stark (TSV Plön) - 25:11<br />

PS ü. Diana Loichinger (Regensburg)<br />

54 Kg: 5 Teilnehmerinnen Natalia<br />

Bauer (BV Garrel) - +15:15 PS ü. Dragana<br />

Poz<strong>der</strong>ovic (Fürstenfeld) Azize<br />

Nimani (SC Colonia Köln) - Aufg.-S.<br />

3.R. ü. Elena Quente (BC Hanseat)<br />

Natalia Bauer (BV Garrel) - 35:06 PS<br />

ü. Tina Heimpold (BC Chemnitz) Azize<br />

Nimani (SC Colonia Köln) - 24:10 PS<br />

ü. Natalia Bauer (BV Garrel) 57 Kg: 7<br />

Teilnehmerinnen<br />

Melanie Milles (BC Weißenburg) -<br />

25:18 PS ü. Sandra Peczkowsli (Wolfsburg)<br />

Nina Meinke (BC Spandau)<br />

- KO-S. 1.R. ü. Victoria Hinz (Strausberg)<br />

Beata Blaszyk (BC Offenbach)<br />

- 25:19 PS ü. Sandra Atanassow (BR<br />

Leipzig) Ornella Wahner (Berliner<br />

TSC) - 25:06 PS ü. Melanie Milles (BC<br />

Weißenburg) Nina Meinke (BC Spandau)<br />

- 28:15 PS ü. Beata Blaszyk (BC<br />

Offenbach) Ornella Wahner (Berliner<br />

TSC) - 19:09 PS ü. Nina Meinke (BC<br />

Spandau) 60 Kg: 6 Teilnehmerinnen<br />

Maria Kazaki (TSV Plön) - 19:12 PS<br />

ü. Regina Slobodyanikow (Kaufbeur.)<br />

Miriam Aicher (TV Altötting) - 25:12<br />

PS ü. Chrissy Krüger (Rostock) Maike<br />

Klüners (SC Colonia Köln) - 23:05<br />

PS ü. Dilara Kocak (Hannover) Miriam<br />

Aicher (TV Altötting) - 18:11 PS ü. Maria<br />

Kazaki (TSV Plön) Maike Klüners<br />

(SC Colonia Köln) - 25:05 PS ü. Miriam<br />

Aicher (TV Altötting) 64 Kg: 6 Teilnehmerinnen<br />

Janina Bonorden (VfK<br />

Celle) - 24:08 PS ü. Sarah Ehrmann<br />

(BT Lahn) Nathalie Ramm (Agon<br />

Hamburg) - 25:11 PS ü. Romi Wiedenhöft<br />

(Strausberg) Cindy Rogge (Stahl<br />

Blankenburg) - 17:07 PS ü. Sandra<br />

Redegeld (Colon. Köln) Janina Bonorden<br />

(VfK Celle) - 18:14 PS ü. Nathalie<br />

Ramm (Agon Hamburg) Janina Bonorden<br />

(VfK Celle) - 11:10 PS ü. Cindy<br />

Rogge (Stahl Blankenburg) 69 Kg: 3<br />

Teilnehmerinnen Nadine Apetz (BV<br />

Verden) - WO-S. ü. Sabrina Neumann<br />

(BC Alsdorf) Janine Hofmann (SC Colonia<br />

Köln) - RSC-S. 3.R. ü. Sabrina<br />

Neumann (BC Alsdorf)<br />

Nadine Apetz (BV Verden) - 19:12 PS<br />

ü. Janine Hofmann (Colonia Köln) 75<br />

Kg: 2 Teilnehmerinnen Andrea Strohmaier<br />

(BC Gifhorn) - 26:03 PS ü. Cecilie<br />

Hector (Agon Hamburg) Beste<br />

Technikerin: Ornella Wahner (LV Berlin)<br />

Beste Kämpferin: Annemarie Stark<br />

(LV Schleswig-Holstein)<br />

U18-DM in Wittenburg<br />

49 Kg: Chris-Paul Krüger (BC<br />

Frankfurt/O) - RSC-S. 2.R.ü. Lorenzo<br />

Ruddies (ESG Halle)<br />

Dominik Hirsch (AKBC Wolfsburg)<br />

- 21:19 PS ü. Dennis Weber (UBV<br />

Schwedt) Chr<strong>ist</strong>os Cheereakis (MBC<br />

Ludwigsburg) - 16:12 PS ü. Hagen<br />

Hamel (Agon Hamburg) Friedrich Kiel<br />

(BSV Gronau) - RSC-S. 1.R. ü. Mirco<br />

Best (TG Worms) Dominik Hirsch<br />

(AKBC Wolfsburg) - 26:16 PS ü. Chris-<br />

Paul Krüger (BC Frankfurt/O) Friedrich<br />

Kiel (BSV Gronau) - 20:10 PS ü. Chr<strong>ist</strong>os<br />

Chereereakis (Ludwigsburg) Dominik<br />

Hirsch AKBC Wolfsburg) - 27:15<br />

PS ü. Friedrich Kiel (BSV Gronau)<br />

52 Kg: Stephan Nikitin (BR Schwenningen)<br />

- 23:18 PS ü. Ali Rashid (Stahl<br />

Blankenburg) Valtrim Hebibi (Preußen<br />

Frankfurt/O.) - Aufg. S. 3.R. ü. Ali Abdulameer<br />

(BC Erfurter Löwen) David<br />

Khachatryan (BR Eintracht Halle) -<br />

20:11 PS ü. Alberto Mstafi (BC Frankenthal)<br />

Stephan Nikitin (BR Schwenningen)<br />

- 24:09 PS ü. Valtrim Hebibi<br />

(Pr. Frankfurt/O) David Khachatryan<br />

(BR Eintracht Halle - Aufg.-S. 3.R. ü.<br />

Stephan Nikitin (BR Schwenningen)<br />

56 Kg: Murat Yildirim (Berliner TSC) -<br />

RSCI-S. 2.R. ü. Waldemar Maier (TSV<br />

Korbach) Batu Coskum (SV Motor Babelsberg)<br />

- 27:16 PS ü. Hadi Sultani<br />

(SC Colonia Köln) Dio Gainulin (SV<br />

Ludwigsburg) - 18:15 PS ü. Fabian<br />

Kumar (Weimarer BV)<br />

Andrej Delgacev (Bushido Delmenhorst)<br />

- 21:07 PS ü. Ali Musaew (TSV<br />

Plön) Murat Yil<strong>der</strong>im (Berliner TSC) -<br />

30:22 PS ü. Batu Coskum (Motor Babelsberg)<br />

Andrej Delgacev (Bushido<br />

Delmenhorst) - 19:09 PS ü. Dio Gainulin<br />

(SV Ludwigsburg) Murat Yil<strong>der</strong>im<br />

(Berliner TSC) - 12:06 PS ü. Andrej<br />

Delgacev (Bus. Delmenhorst) 60 Kg:<br />

Wladimir Frühsorger (SC Colonia 06<br />

Köln) - 22:17 PS ü. Georg Sultanyan<br />

(BSK Seelze) Hamlet Babayan (Vorwärts<br />

Bielefeld) - 22:12 PS ü. Faruk<br />

Tursunov (Berliner TSC) Cihan Ince<br />

(BC Traktor Schwerin) - 17:11 PS ü.<br />

Hassan Alias (BSV Magdeburg) Salah<br />

Jahel (BC Frankfurt/O) - 29:20 PS<br />

ü. Wladislaw Baryshnyk (KSC Backnang)<br />

Wladimir Frühsorger (SC Colonia<br />

06 Köln) - Aufg.-S. 3.R. ü. Oswald<br />

Buchmüller (BC Neuwied) Hamlet<br />

Babayan (Vorwärts Bielefeld) - 17:07<br />

PS ü. Cihan Ince (Traktor Schwerin)<br />

Wladimir Frühsorger (SC Colonia 06<br />

Köln) - 31:19 PS ü. Salah Jahel (BC<br />

Fraqnkfurt/O) Hamlet Babayan (Vorwärts<br />

Bielefeld) - 21:13 PS ü. Wladimir<br />

Frühsorger (SC Colonia Köln) 64<br />

Kg: Rudi Osso (BC Erfurter Löwen)<br />

- 19:14 PS ü. Musa Avdimetaj (VfL<br />

Waldkraiburg) Agon Gashi (TuS BW<br />

Lohne) - 21:08 PS ü. Din Navai (Agon<br />

Hamburg) Jurik Babayan (Vorwärts<br />

Bielefeld) - 21:11 PS ü. Sebastian<br />

Wirtz (ABC Oberursel) Brian Hellwig<br />

(Preußen Frankfurt/O) - 17:02 PS ü.<br />

Maximillian Kurschat (GFC Rostock)<br />

Agon Gashi (TuS BW Lohne) - 22:11<br />

PS ü. Rudi Osso (BC Erfurter Löwen)<br />

Jurik Babayan (Vorwärts Bielefeld) -<br />

23:08 PS ü. Brian Hellwig (Preußen<br />

Frankfurt/O) Agon Gashi (TuS BW<br />

Lohne) - +13:13 PS ü. Jurik Babayan<br />

(Vorwärts Bielefeld) 69 Kg: <strong>Arthur</strong><br />

Krischanowski (BC Kaufbeuren)<br />

- 25:11 PS ü. Hassan Özer (BSK<br />

Seelze) Ansor Magomedov (TSG<br />

Öhringen) - 28:11 PS ü. Narek Dawtjan<br />

(Weimerer BV) Kenan Spahiu (BC<br />

Straubing) - 18:10 PS ü. Thor-Gunnar<br />

Bratek (PSV Ribnitz) Ibragimo Diallo<br />

(1. BC Marburg) - 16:15 PS ü. Nathanael<br />

Lukjoki (SC Colonia Köln) John<br />

Weller (SC Spremberg) - 20:11 PS ü.<br />

Mats Berger (SV Lichtenberg) <strong>Arthur</strong><br />

Krischanowski (BC Kaufbeuren) -<br />

14:10 PS ü. Anson Magomedov (TSG<br />

Öhringen) Kenan Spahiu (BC Straubing)<br />

- 12:06 PS ü. Ibragimo Diallo (1.<br />

BC Marburg) Artur Krischanowski (BC<br />

Kaufbeuren) - 22:10 PS ü. John Weller<br />

(SC Spremberg) Kenan Spahiu (BC<br />

Straubing) - 17:10 PS ü. Artur Krischanowski<br />

(BC Kaufbeuren) 75 Kg: Thomas<br />

Ens (TSV Erbach) - 29:16 PS ü.<br />

Leon-Sharif Osman (Berliner TSC)<br />

Taron Hanesyan (BSK Seelze) - 21:10<br />

PS ü. Chr<strong>ist</strong>of Graefer (BW Halberstadt)<br />

Bodo Schöllhammer (SC Colonia<br />

Köln) - 13:12 PS ü. Meriton Rexhepi<br />

(TH Eilbeck) Atanasios Kazakis<br />

(DABC Schw. Gmünd) - RSC-S. 3.R.<br />

ü. Benjamin Lühr (PSV Bergen) Taron<br />

Hanesyan (BSK Seelze) - 14:10 PS ü.<br />

Thomas Ens (TSV Erbach) Atanasios<br />

Kazakis (ABC Schw. Gmünd) - 18:10<br />

PS ü. Bodo Schöllhammer (Colonia<br />

Köln) Taron Hanesyan (BSK Seelze) -<br />

18:07 PS ü. Atanasios Kazakis (Schw.<br />

Gmünd) 81 Kg: Daniel Lokstein (BC<br />

Wetzlar) - 26:07 PS ü. Kevin Gawza<br />

(HTB Hamburg)<br />

BAYERN<br />

Box-Club Straubing<br />

Einladungskämpfe; Termin: Samstag,<br />

12. Januar 2013 - 20.00 Uhr;<br />

Ort: Straubing, Boxerhalle an <strong>der</strong><br />

Trabrennbahn<br />

BC Eichstätt<br />

Nachwuchsveranstaltung; Termin:<br />

Samstag, 12. Januar 2013 - 14.00<br />

Uhr; Ort: Eichstätt, Boxerhalle, Am<br />

Sportplatz 16<br />

TV Kempten<br />

Nachwuchsveranstaltung; Termin:<br />

Samstag, 23. Februar 2013 - 13.00<br />

Dimitar Tilev (LV NRW) - Aufg.-S. 2.R.ü.<br />

Kay Greve (TSV Plön) Igor Kolomentschikow<br />

(BC Haan Augsburg) - 23:18<br />

PS ü. Adam Bazuew (Agon Hamburg)<br />

Dimitar Tilev (LV NRW) - 15:08 PS ü.<br />

Daniel Lokstein (BC Wetzlar) Dimitar<br />

Tilev (LV NRW) - 25:14 PS ü. Igor Kolomentschikow<br />

(Augsburg) 91 Kg: Emre<br />

Birekul (Kalk Köln) - Aufg.-S. 2.R. ü.<br />

Waldemar Patschinski (Bernburg)<br />

Domenik Thiemke (SV Lichtenberg<br />

47) - WO-S. ü. Waldemar Patschinski<br />

(Bernburg) Domenik Thiemke (SV<br />

Lichtenberg 47) - 27:10 PS ü. Emre Birekul<br />

(Kalk Köln) +91 Kg: Granit Shala<br />

(SC Bavaria Landshut) - 13:03 PS ü.<br />

Ahmed Öztürk (ABC Homberg) Ahmed<br />

Öztürk (ABC Homberg) - 13:10<br />

PS ü. Richard Heil (TuS Aschaffenburg)<br />

Granit Shala (SC Bavaria Landshut)<br />

- 22:06 PS ü. Ahmed Öztürk (ABC<br />

Homburg)<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Herbstturnier BR Hilden<br />

52Kg/Kad: Sinan Bayramovic, BC<br />

Mülh.-Dümpten, PS über Wesley Kosmoll,<br />

BC Hückelhoven; 48Kg/Kad: Antonyo<br />

Stefan, Westende Hamborn, PS<br />

über Ali Koc Cem, BR Hilden; 75Kg/<br />

Man: Gianluca Taccia, BR Hilden, Aufgabes.<br />

3. Rd über Youssef Haimani,<br />

BC Mülh.-Dümpten; 64Kg/Man: Tim<br />

Pham, FK Mönchengladbach Aufgabes.<br />

1. Rd über Anton Welker, BR<br />

Hilden; 69Kg/Jun: Temur Temur, BR<br />

Hilden, PS über Harun Aktas-Beier,<br />

BC Mülh.-Dümpten ; 63Kg/Jun: Oliver<br />

Ginkel, FK Mönchengladbach unent.<br />

gegen Jamal Temur, BR Hilden; 69Kg/<br />

Man: Dominik Deutscher, BR Hilden,<br />

PS über Yandim Barisch, Westende<br />

Hamborn<br />

TERMINKALENDER DER AMATEURE<br />

Uhr; Ort: Kempten, TVK-Halle, Aybühlweg<br />

67<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

NIEDERRHEIN-<br />

MEISTERSCHAFT<br />

Vorrunde: 20.01.2013, 16:00 -<br />

20:00 im Deich-Haus, , Grav-Insel<br />

1, 46487 Wesel<br />

Halbfinale: 26.01.2013, 16:00 -<br />

20:00 beim Boxring Duisburg, Kalthoffstr.<br />

50, 47166 Duisburg<br />

Halbfinale: 27.01.2013 16:00<br />

20:00, im ENNI-Sportpark, Am<br />

Sportzentrum, 47445 Moers<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

71


AUS DEN VERBÄNDEN<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Trauer um Heinz Birkle<br />

Große Verdienste um den<br />

deutschen Boxsport: Heinz Birkle<br />

Der Boxverband Baden-Württemberg<br />

trauert um sein Ehrenvorstandsmitglied<br />

Heinz Birkle<br />

(Karlsruher Sport-Club). Wie<br />

BVBW-Präsident Jürgen Wiedemann<br />

(Leonberg) mitteilte,<br />

verstarb <strong>der</strong> langjährige KSC-<br />

Boxabteilungsleiter Birkle in<br />

<strong>der</strong> Nacht zum 9. Dezember<br />

unerwartet. Birkle war von<br />

1943 bis 1962 aktiver Boxer,<br />

brachte es auf stolze 169<br />

Kämpfe und war vier Mal Deutscher<br />

Studentenme<strong>ist</strong>er. Nach<br />

seiner Laufbahn als Sportler<br />

wurde er Kampfrichter und<br />

schaffte es 1971 sogar Referee<br />

des Weltverbands AIBA zu<br />

werden. Zwölf Jahre lang, von<br />

1973 bis 1985, war Heinz Birkle<br />

DBV-Sportwart und danach<br />

bis 1997 DBV-Vizepräsident<br />

Sport. Von 1978 bis 1983 engagierte<br />

sich Birkle als Mitglied<br />

<strong>der</strong> Technischen Regel- und<br />

<strong>der</strong> Kampfrichterkommission<br />

des damaligen europäischen<br />

Boxdachverbands EABA sowie<br />

weiterer Kommissionen und<br />

von 1983 bis 1997 sowie von<br />

2002 bis 2006 als Mitglied des<br />

Exekutiv-Komittees <strong>der</strong> EA-<br />

BA. Zwischen 1990 und 1994<br />

wirkte Heinz Birkle als EABA-<br />

Vizepräsident. Von 1982 bis<br />

2006 betätigte er sich in <strong>der</strong><br />

technischen Regelkommission<br />

des Weltboxverbandes<br />

und von 1986 bis 1994 als außerordentliches<br />

Mitglied des<br />

Exekutiv-Komitees. In seiner<br />

langen Laufbahn als Sportler<br />

und internationaler Funktionär<br />

wurden ihm höchste Ehren<br />

zuteil. Heinz Birkle zeichnete<br />

sich durch seine stets kritische<br />

Betrachtungsweise aus.<br />

ASV Ebingen holt<br />

BW-Cup 2012<br />

Der diesjährige Gewinner des<br />

Teamwettbewerbs um den<br />

BW-Cup-Wan<strong>der</strong>pokal steht<br />

fest: Die Jungs vom Verein<br />

ASV Ebingen aus Albstadt um<br />

Trainer Thomas Fritschi und<br />

seine Frau Chr<strong>ist</strong>ina haben in<br />

Böblingen mit 101 Punkten<br />

den Pokal gewonnen und aus<br />

<strong>der</strong> Hand von „Matchmaker“<br />

Bernd Schwab (Schwetzingen)<br />

entgegengenommen. Da waren<br />

die Freude und <strong>der</strong> Stolz beim<br />

jungen Team sichtlich groß.<br />

„Wir sind baden-württembergischer<br />

Mannschaftsme<strong>ist</strong>er“,<br />

jubelte Fritschi. Das heißt:<br />

die beste Mannschaft unter 99<br />

Vereinen. Fritschi, mit seinem<br />

Verein schon länger Titelfavorit<br />

neben VfL Neckargartach,<br />

hatte bereits im Vorfeld zur<br />

örtlichen Tageszeitung Zollern-Alb-Kurier<br />

gesagt: „Die<br />

Jubel beim BW-Me<strong>ist</strong>er 2012, dem ASV Ebingen<br />

Nummer eins in Baden-Württemberg<br />

zu sein, wäre auf jeden<br />

Fall ein großes Erlebnis.“<br />

BAYERN<br />

SC Apollo aufgelöst!<br />

Den SC Apollo e.V. gibt es nicht<br />

mehr! Der 1901 gegründete Traditionsverein<br />

beschloss auf einer<br />

außerordentlichen Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

die Auflösung des<br />

Clubs. Gründe für die Auflösung<br />

snid unter an<strong>der</strong>em die geringe<br />

Teilnahme am Sportbetrieb, <strong>der</strong><br />

fehlende Nachwuchs sowie die<br />

Kündigung <strong>der</strong> Turnhallennutzung<br />

durch die Stadt München.<br />

Auf weitere gute<br />

Zusammenarbeit (v.l.):<br />

DBV-Vizepräsident Erich<br />

Dreke, DBV-Sportdirektor<br />

Michael Müller, Sportart3-<br />

Geschäftsführer Frank Koch<br />

und DBV-Präsident Jürgen Kyas<br />

DBV<br />

Ausrüstervertrag verlängert<br />

Die Deutschen Me<strong>ist</strong>erschaften<br />

<strong>der</strong> Männer (Elite) waren <strong>der</strong><br />

würdige Rahmen für die Vertragsunterzeichnung<br />

über die Verlängerung<br />

des Ausrüstungsvertrages<br />

um weitere vier Jahre zwischen<br />

Adidas und dem Deutschen Boxsport-Verband<br />

(DBV). Frank Koch<br />

(Geschäftsführer <strong>der</strong> Firma Sportart3),<br />

Jürgen Kyas (Präsident des<br />

DBV) und Erich Dreke (Vizepräsident<br />

des DBV) unterschrieben das<br />

Vertragswerk. Dies betrifft die Ausstattung<br />

<strong>der</strong> Nationalmannschaften,<br />

Bundesstützpunkte sowie das<br />

Olympische Boxen. Beide Seiten<br />

stellten die gute Zusammenarbeit<br />

heraus. Der Vertragsunterzeichnung<br />

gingen einige Gespräche und<br />

Verhandlungen voraus, die durch<br />

den DBV-Sportdirektor Michael<br />

Müller mit Adidas/Sportart3 geführt<br />

worden waren. Die Zusammenarbeit<br />

soll weiter intensiviert<br />

werden. Hierzu fand in Oldenburg<br />

ein Produktmeeting statt, an dem<br />

neben den Vertretern <strong>der</strong> Firma<br />

Adidas/Sportart3 auch einige Trainer<br />

des DBV teilnahmen. Bei dem<br />

Meeting wurden einige Produkte<br />

von Adidas neu vorgestellt und Erfahrungswerte<br />

besprochen. Diese<br />

Produktmeetings sollen künftig in<br />

regelmäßigen Abständen durchgeführt<br />

werden.<br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

Alles Gute, Willi!<br />

Höhepunkt Olympia 1988: Willi<br />

Kellermann (rechts) mit Gustav<br />

Baumgardt<br />

Der langjährige Kampfrichter-<br />

Obmann des DBV, Willi Kellermann,<br />

feierte seinen 80.<br />

Geburtstag. Die deutsche Boxsport-Ikone<br />

erfreut sich bester<br />

Gesundheit. Kellermann, sehr<br />

beliebt bei Freunden und Familie,<br />

amtierte bei zahlreichen<br />

Län<strong>der</strong>kämpfen, Europame<strong>ist</strong>erschaften<br />

und Weltme<strong>ist</strong>erschaften.<br />

Höhepunkt seiner Karriere<br />

waren die Olympischen Spiele<br />

1988 in Seoul, wo er als Kampfrichter<br />

mit von <strong>der</strong> Partie war.<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

räumt bei U18- DM ab<br />

Der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern<br />

war Gastgeber<br />

<strong>der</strong> deutschen U18-Boxme<strong>ist</strong>erschaft<br />

in Wittenburg,<br />

die bestens durch den DBV-<br />

Jugendwart Thomas Kross organisiert<br />

wurde. Der Andrang,<br />

sich mit dem Titel eines deutschen<br />

Me<strong>ist</strong>ers schmücken zu<br />

können, war groß, auch ging es<br />

darum zu beweisen, wie sich die<br />

Verbände le<strong>ist</strong>ungsmäßig entwickelt<br />

haben. Motiviert waren<br />

die jungen Athleten auch durch<br />

das enorme Zuschauerinteresse,<br />

boten durchweg technisches<br />

Boxen, denn beim Finale waren<br />

über 1300 Zuschauer in <strong>der</strong> Halle.<br />

Als bester Verband trug sich<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen in die Rangl<strong>ist</strong>e<br />

ein, das drei von den zehn Goldmedaillen<br />

für sich buchte (siehe<br />

unten). Je zwei erste Plätze<br />

erboxten Nordrhein-Westfalen,<br />

Bayern und Berlin. Die zehnte<br />

Goldmedaille ging schließlich<br />

an Sachsen-Anhalt.<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Hanesjan holt Gold<br />

für Seelze<br />

In Wittenburg fand sich die U18-<br />

Elite des Boxsports zur Internationalen<br />

Deutschen Me<strong>ist</strong>erschaft<br />

72 <strong>BoxSport</strong>


den Kampf gegen Vitali Schank<br />

aus Wolfsburg hochverdient.<br />

Auch Jakob Richter gewann seinen<br />

erst zweiten Kampf nach<br />

langer Verletzungspause mit einer<br />

souveränen Le<strong>ist</strong>ung gegen<br />

Ekin Bakir aus Hannover.<br />

Der Seelzener Taron Hanesjan (rechts)<br />

freut sich über seine Goldmedaille<br />

zusammen. Mit dabei: drei<br />

Nachwuchstalente vom BSK<br />

Hannover-Seelze. Taron Hanesjan<br />

holte sogar eine Goldmedaille<br />

für Seelze. Im Finale schlug er<br />

den Baden-Württemberger Atanasios<br />

Pazacis. Selbstbewusst<br />

und spritzig dominierte er von<br />

Anfang den Kampf und sicherte<br />

sich somit auch hier den Sieg<br />

nach Punkten und somit den<br />

Titel Internationaler Deutscher<br />

Me<strong>ist</strong>er 2012. Weniger erfolgreich<br />

verlief das Turnier für die<br />

Vereinskollegen des frischgebackenen<br />

Me<strong>ist</strong>ers, Georgi Sultanjan<br />

(bis 60 kg) und Hassan Özer<br />

(bis 69 kg). Sultanjan boxte gegen<br />

Vladimir Frühsorger (Landesverband<br />

Nordrhein-Westfalen) am<br />

Beginn zu passiv und schaffte es<br />

nicht, den Punktevorsprung des<br />

Kontrahenten noch aufzuholen.<br />

Ähnlich erging es Özer gegen<br />

den bayerischen Sportskameraden<br />

<strong>Arthur</strong> Crischtschanowski.<br />

War die erste Runde noch ausgeglichen,<br />

fand <strong>der</strong> Bayer in den<br />

folgenden Durchgängen besser<br />

in den Kampf hinein und konnte<br />

sich so den Erfolg nach Punkten<br />

sichern.<br />

Kozlov: Landestitel<br />

im Nachgang<br />

Beim Pokalturnier in Hannover<br />

starteten sieben Kämpfer des<br />

BC72 Braunschweig. Es wurde<br />

auch <strong>der</strong> Finalkampf <strong>der</strong> Landesme<strong>ist</strong>erschaft<br />

im Mittelgewicht<br />

nachträglich ausgetragen,<br />

in dem <strong>der</strong> Vorjahressieger Vitali<br />

Kozlov vom BC 72 antrat. Auch<br />

in diesem Jahr gewann Kozlov<br />

Erfolgreich: die Boxer des BC Braunschweig<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

„Champ“ Beyer zu<br />

Gast in Dortmung<br />

Beim 125. Prominenten-Stammtisch<br />

des DBS 20/50 gab es einen<br />

beson<strong>der</strong>en Ehrengast: Ex-Weltme<strong>ist</strong>er<br />

Markus Beyer war aus<br />

Schwarzenberg im Erzgebirge<br />

angere<strong>ist</strong>. Begleitet wurde Beyer<br />

von den beiden Weltme<strong>ist</strong>erinnen<br />

Goda Dailydaite und Chr<strong>ist</strong>ina<br />

Hammer aus Dortmund.<br />

Über 50 Gäste, unter ihnen<br />

Olympiasiegerin Ursula Happe,<br />

Ru<strong>der</strong>weltme<strong>ist</strong>er Toni Seifert,<br />

<strong>der</strong> Präsident des NRW-Boxverbandes<br />

Erich Dreke, wohnten<br />

dem Treffen bei. Der „Champ“<br />

plau<strong>der</strong>te aus dem Nähkästchen<br />

über seine Fights und die WBC-<br />

Weltme<strong>ist</strong>ertitel im Supermittelgewicht.<br />

Mit vielen Geschenken<br />

und einem dreifachen „Ring<br />

frei“ trat <strong>der</strong> neue Freund des<br />

DBS 20/50 seine Heimreise an.<br />

Birekul holt Silbermedaille<br />

Riesen-Erfolg für die Faustkämpfer<br />

Köln-<br />

Kalk! Vereinsmitglied<br />

Emre<br />

Birekul hat bei<br />

den U18-Me<strong>ist</strong>erschaften<br />

in<br />

Wittenburg die<br />

Silbermedaille<br />

gewonnen. In<br />

<strong>der</strong> Klasse bis<br />

91kg musste<br />

sich <strong>der</strong> Athlet<br />

aus dem Projekt<br />

„Kids for<br />

Future“ im Fi-<br />

Die erfolgreichen Teilnehmer des Ringarzt-Lehrgangs<br />

nale Domenik Thiemke aus schieden. In <strong>der</strong> Endabrechnung<br />

Lichtenberg geschlagen geben. setzte sich <strong>der</strong> Boxring Hilden<br />

„Kids for Future“ hat das Ziel, mit einem knappen 6:4 gegen<br />

sozial schwachen Kin<strong>der</strong>n eine seine Gäste durch.<br />

Alternative zu bieten. Pate <strong>ist</strong><br />

<strong>der</strong> Laureus-Botschafter Felix<br />

RHEINLAND<br />

Sturm.<br />

Goldene Nadel für Piwolinski<br />

Markus Beyer beim DBS 20/50, links Weltme<strong>ist</strong>erin Chr<strong>ist</strong>ina Hammer<br />

Der Boxring Hilden richtete sein<br />

traditionelles Herbstturnier aus.<br />

Geladen waren die besten Nachwuchsboxer<br />

vom Nie<strong>der</strong>rhein.<br />

Das Turnier war alles an<strong>der</strong>e als<br />

ein Spaziergang, denn auf Hildens<br />

Youngster warteten sehr<br />

schwere Aufgaben. Bevor es losging<br />

gab es eine Ehrung. Karl-<br />

Heinz Piwolinski, <strong>der</strong> Kampfrichterobmann<br />

des NABVs,<br />

erhielt für seine langjährige,<br />

ehrenamtliche Tätigkeit die goldene<br />

Ehrennadel und damit die<br />

höchste Auszeichnung des Verbands.<br />

Piwolinski konnte direkt<br />

im Ring bleiben, denn er leitete<br />

den ersten Kampf des Tages<br />

zwischen Sinan Bayramovic aus<br />

Mülheim und Wesley Kosmol<br />

aus Hückelhoven. Bayramovic<br />

holte einen Punktsieg. Boxsport<br />

vom Feinsten zeigten Oliver<br />

Ginkel aus Mönchengladbach<br />

und Jamal Temur. Beide zeigten<br />

rasantes Angriffsboxen mit bissigen<br />

Attacken und schnellen<br />

Kontern. Jedoch konnte sich keiner<br />

einen entscheidenden Vorteil<br />

erarbeiten. Deshalb wertete das<br />

Kampfgericht das Gefecht unent-<br />

BT Lahn bildet Ringärzte aus<br />

In Braunfels–Phillipstein fand<br />

<strong>der</strong> 21. Ringarztlehrgang statt.<br />

Dr. Heinrich Mannes, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Vereins „Ringärzte“,<br />

Vereinsarzt des Boxteam Lahn<br />

und zuständig für die Ringarztausbildung<br />

beim Deutschen<br />

Boxsportverband, organisierte<br />

und leitete diese von ihm ins<br />

Leben gerufene Veranstaltung.<br />

Am Ende des Lehrgangs fanden<br />

die Abschlussprüfung und die<br />

Aushändigung <strong>der</strong> Lehrgangsnachweise<br />

statt. Die Teilnehmer<br />

vereinbarten, nach diesem<br />

gelungenen Lehrgangswochenende<br />

die Zusammenarbeit zu<br />

intensivieren.<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Trauer um Erwin Pophal<br />

Trauer im Boxverband Schleswig-Holstein.<br />

Die Flensburger<br />

Boxlegende Erwin Pophal <strong>ist</strong><br />

verstorben. Pophal war über viele<br />

Jahre Trainer des DBK Sparta<br />

Flensburg.<br />

SÜDWEST<br />

Regenauer verstorben<br />

Zwei Monate, nachdem er sich<br />

als selbständiger Versicherungskaufmann<br />

in den Ruhestand begeben<br />

hatte, verstarb nach einer<br />

Operation in Palma de Mallorca<br />

<strong>der</strong> von 2000 bis 2006 als Vizepräsident<br />

des Südwestdeutschen<br />

Amateur-Box-Verbandes<br />

amtierende Chr<strong>ist</strong>ian Regenauer<br />

vom AV 03 Speyer. Der Leiter<br />

<strong>der</strong> Boxabteilung seines Vereins<br />

fungierte eine Zeitlang auch<br />

als Schriftführer, Pressewart<br />

und Rechnungsprüfer für den<br />

SWABV. Chr<strong>ist</strong>ian Regenauer<br />

wurde 60 Jahre alt.<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

73


Lesen Sie in <strong>der</strong> nächsten Ausgabe<br />

Bevor Wladimir<br />

Klitschko <strong>wie<strong>der</strong></strong> den<br />

Anzug gegen die<br />

Boxerhort tauschen<br />

muss, hat er Zeit, sich<br />

für wohltätige Zwecke<br />

einzusetzen. Gemeinsam<br />

mit seinem Bru<strong>der</strong> Vitali<br />

saß er bei <strong>der</strong> von Jörg<br />

Pilawa mo<strong>der</strong>ierten<br />

Spendengala „Ein<br />

Herz für Kin<strong>der</strong>“ am<br />

Spendentelefon. Dort<br />

berichtete Wladimir<br />

auch von seinem Besuch<br />

in Tschernobyl und<br />

zeigte Bil<strong>der</strong> aus <strong>der</strong><br />

verstrahlten Zone.<br />

Nächster<br />

Erscheinungstermin <strong>ist</strong><br />

für Abonnenten<br />

<strong>der</strong> 24. Januar,<br />

ab dem 26. Januar<br />

im Handel<br />

Trotz schwerster<br />

Handverletzungen, die<br />

sie vom Attentat ihres<br />

Stiefvaters davontrug,<br />

steigt Rola El-Halabi<br />

<strong>wie<strong>der</strong></strong> in den Ring.<br />

Gegen Lucia Morelli will<br />

sie erneut Weltme<strong>ist</strong>erin<br />

werden.<br />

Wladimir Klitschko<br />

Alexan<strong>der</strong> Povetkin, Kubrat Pulev, Robert<br />

Helenius: Bei Schwergewichts-Weltme<strong>ist</strong>er<br />

Wladimir Klitschko stehen die Herausfor<strong>der</strong>er<br />

Schlange. Wer darf als Erster gegen <strong>King</strong><br />

Wladimir ran?<br />

Ulli Wegner spricht Klartext<br />

Der Trainer des Jahrzehnts über das Boxen in<br />

Deutschland: Was sich bei den Profis und den<br />

Amateuren än<strong>der</strong>n muss.<br />

Manuel Charr<br />

Manuel Charr steigt nach <strong>der</strong> WM-Nie<strong>der</strong>lage<br />

gegen Vitali Klitschko <strong>wie<strong>der</strong></strong> in den Ring. Träumt<br />

<strong>der</strong> Koloss von Köln noch immer den Traum von<br />

Rocky Balboa?<br />

Herausgeber und Chefredakteur: Hans Reski (0221-2587-260/261/334)<br />

Redaktion: Gino Casale, Arne Leyenberg, Marianne Müller (Foto-Reportagen)<br />

Ständige Mitarbeiter: Tobias Drews, Manfred Hönel, Peter Jaschke, Björn Jensen,<br />

Bertram Job, Matthias Kerber, Joachim Leyenberg, Jörg Lubrich, Alexan<strong>der</strong><br />

Mazur, Gunnar Meinhardt, Susanne Rohlfing, Hartmut Scherzer,<br />

Fotos in dieser Ausgabe: actionpress, ap, DBV, dapd, dpa, Fototron, Sauerland<br />

Event, Schindler, SES, Universum, WBC, Wende<br />

Layout: Katharina Büchner, Michael Rosenstein, Bernd Schulte zur Wissen<br />

Internet: www.sportverlag.de<br />

E-Mail <strong>der</strong> Redaktion: boxsport@sportverlag.de<br />

Verlag: DSV Deutscher Sportverlag GmbH, Friesenplatz 16, 50672 Köln<br />

Tel.: (0221) 2587-0, Fax: (0221) 2587-200<br />

Verlagsleitung: Lutz Bandte<br />

Vertriebsleitung: Tobias Weidmann<br />

Anzeigen, Koordination: Gino Casale. Tel. (0221) 2587-261.<br />

E-Mail: boxsport@sportverlag.de.<br />

IMPRESSUM<br />

Das Comeback von Rola El-Halabi<br />

Nach dem Attentat ihres Stiefvaters war lange<br />

unklar, ob Rola El-Halabi jemals <strong>wie<strong>der</strong></strong> boxen<br />

könnte. Nun will sie nach mehr als zwei Jahren<br />

Pause gegen Lucia Morelli zurück auf den WM-<br />

Thron.<br />

Der starke Mann <strong>der</strong> Bundesliga<br />

Hans-Gerd Rosik <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Mann hinter den Erfolgen<br />

des Deutschen Serienme<strong>ist</strong>ers Velberter BC. Im<br />

Interview spricht Rosik über die Probleme <strong>der</strong><br />

Bundesliga nach Einführung <strong>der</strong> World Series.<br />

World Series<br />

Große Berichte und Analysen von den<br />

Kämpfen gegen Kasachstan und Italien in <strong>der</strong><br />

AIBA-Weltserie. Schaffen es die Eagles ins<br />

Viertelfinale?<br />

Es gilt die Anzeigenpreisl<strong>ist</strong>e Nr. 10 vom 1.1.2012.<br />

Abonnement: DSV Deutscher Sportverlag GmbH, Friesenplatz 11, 50672 Köln,<br />

Telefon (0221) 2587-243, E-Mail: service@sportverlag.de.<br />

Einzelverkauf: Partner Medienservices GmbH,<br />

Postfach 81 06 40, 70523 Stuttgart, Fax.: (0711) 7252320<br />

Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co KG, Frankfurter Str. 168, 34121 Kassel<br />

BOXSPORT erscheint monatlich, Einzelpreis: € 4,20. Jahresabonnementpreis<br />

(12 Ausgaben): € 45,60. Abonnementkündigungen sind sechs Wochen vor Ablauf<br />

des berechneten Zeitraums dem Abonnement-Vertrieb schriftlich bekannt zu<br />

geben. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche<br />

Genehmigung des Verlages vervielfältigt o<strong>der</strong> verbreitet werden. Unter dieses<br />

Verbot fällt insbeson<strong>der</strong>e auch die Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in<br />

elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM. Der Verlag haftet<br />

nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte, Unterlagen und Fotos.<br />

74 <strong>BoxSport</strong>


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