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Boxsport . Januar 2013<br />
Nr. 1 . Januar 2013 . € 4,20 . spanien € 5,30 . Österreich € 4,85 . Schweiz sfr. 8,40<br />
www.box-sport.de<br />
89. Jahrgang 1882<br />
sport<br />
DAS MAGAZIN: alles Über PROFIS UND AMATEURE<br />
Klitschko-Gegner<br />
„Kinn Kong“ ein<br />
Doper und Betrüger?<br />
Wach: Handschuh manipuliert und<br />
Anabolika geschluckt<br />
Superstar Pacquiao<br />
am Ende<br />
<strong>Arthur</strong><br />
<strong>ist</strong> <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />
<strong>der</strong> <strong>King</strong><br />
2012 mit K.o.-Sieg gekrönt<br />
Der K.o. über<br />
den Franzosen<br />
Mehdi Bouadla<br />
war <strong>Arthur</strong><br />
Abrahams<br />
vierter Sieg im<br />
vierten Kampf<br />
2012<br />
World Series 2 Siege,<br />
2 Nie<strong>der</strong>lagen für die Eagles<br />
Der Mexikaner Juan Manuel<br />
Marquez (links) knockte<br />
Manny Pacquiao in Las<br />
Vegas schwer aus<br />
Interviews mt Felix Sturm,<br />
Klaus-Peter Kohl, Dirk<br />
Dzemski, Thomas Pütz<br />
und Jürgen Kyas
Vitali & Wladimir Klitschko<br />
sowie das komplette Team <strong>der</strong> Klitschko Management<br />
Group wünschen allen Lesern/-innen …<br />
… frohe Weihnachten und ein<br />
glückliches und gesundes<br />
neues Jahr !
Hans Reski<br />
Die tödliche Seite<br />
des wahren Lebens<br />
„Boxen <strong>ist</strong> mehr als nur Sport – es <strong>ist</strong> das<br />
wahre Leben!“ Mit diesem Satz wird sie vielfach<br />
zitiert, die amerikanische Schriftstellerin Joyce<br />
Carol Oates. So <strong>ist</strong> es auch. Aber <strong>der</strong>zeit scheint<br />
es, als dass es mehr wahres Leben als Boxen gäbe.<br />
Da wird in Frechen bei Köln <strong>der</strong> Profiboxer und<br />
Kampfsporttrainer Stefan Raaff mit sechs Schüssen<br />
regelrecht hingerichtet. Im fernen Detroit wird fast<br />
zur gleichen Zeit ein gewisser Leonard Banks bei<br />
einem Raubüberfall erschossen. Es <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Bru<strong>der</strong><br />
von Jonathon Banks, dem neuen Trainer von Wladimir<br />
Klitschko, dessen alter Coach Emanuel Steward<br />
gerade erst beerdigt wurde. Einige Wochen zuvor<br />
wurde in Pretoria (Südafrika)<br />
ein Ex-Boxer<br />
namens Corrie San<strong>der</strong>s<br />
erschossen – bei einem<br />
Raubüberfall. Er war<br />
es <strong>der</strong> 2003 Wladimir<br />
Klitschko die schwerste<br />
Nie<strong>der</strong>lage seiner Karriere<br />
beibrachte. Wladimir<br />
ging nach drei harten<br />
Nie<strong>der</strong>schlägen in Runde<br />
2 schwer k.o.<br />
Langsam bekommt man<br />
den Eindruck, als würde<br />
mehr geschossen als geboxt. P<strong>ist</strong>olen statt Fäuste!<br />
Aber auch die können zu tödlichen Waffen werden.<br />
Und <strong>wie<strong>der</strong></strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> arme Wladimir im Spiel. Es<br />
wurde eine Woche nach dem Fight gegen den polnischen<br />
Riesen Mariusz Wach publik, dass Wachs<br />
Handschuhe vor dem Kampf manipuliert wurden.<br />
Es wurde die Füllung entfernt. Zum Glück entdeckte<br />
Bru<strong>der</strong> Vitali den Betrug und ließ die Handschuhe<br />
austauschen. Erst als auch noch die Dopingprobe des<br />
Box-Riesen mit dem überproportionalen Schumacher-Kinn<br />
positiv war, machte Klitschko-Manager<br />
Bernd Bönte den Skandal publik. Er sprach von<br />
„brutalem Wahnsinn“. Zu Recht. Denn was in so<br />
einem Fall passieren kann, das lesen Sie auf Seite 18<br />
über den brutalsten Fight aller Zeiten 1983 zwischen<br />
Billy Collins jr. und Luis Resto. Der Sieger landete<br />
im Gefängnis, <strong>der</strong> Verlierer beging vermutlich<br />
Selbstmord.<br />
Die L<strong>ist</strong>e zum Thema „Mord und Totschlag“ <strong>ist</strong> im<br />
Jahr 2012 erschreckend lang. So wurde in Puerto<br />
Rico <strong>der</strong> ehemalige Weltme<strong>ist</strong>er Hector Camacho<br />
angeschossen und starb drei Tage später an den Folgen<br />
seiner Verletzungen. Todesschüsse auch im kroatischen<br />
Split. Ante Bilic, Europame<strong>ist</strong>er des Hamburger<br />
EC-Boxstalls, erschoss einen Drogendealer,<br />
<strong>der</strong> einst mal sein bester Freund gewesen war. Die<br />
Tat geschah zum gleichen Zeitpunkt als sein Manager<br />
Erol Ceylan Bilic bei<br />
<strong>der</strong> WBO einen WM-<br />
Kampf gegen den neuen<br />
Champion Peter Quillin<br />
besorgen wollte.<br />
Da bliebe noch <strong>der</strong> Fall<br />
des Robert Stieglitz,<br />
<strong>der</strong> seinem betrunkenen<br />
Schwiegervater, <strong>der</strong><br />
ihn bedrohte, ein Vierkantholz<br />
auf den Kopf<br />
schlug. Der Ex-Weltme<strong>ist</strong>er<br />
spricht von „Notwehr“.<br />
Es <strong>ist</strong> zu hoffen,<br />
dass die Richter es auch so sehen, und er 2013 sein<br />
Re-Match gegen den neuen Champion <strong>Arthur</strong> Abraham<br />
machen kann, <strong>der</strong> 2012 zum „Boxer des Jahres“<br />
gekürt wurde.<br />
Was haben wir nach dieser L<strong>ist</strong>e für einen Wunsch<br />
für das Jahr 2013? Mehr lebendige Boxkämpfe - und<br />
keine toten Boxer! Das wahre Leben hat nämlich<br />
auch seine schönen Seiten. Deswegen wünschen wir<br />
allen Boxsport-Freunden ein friedliches Weihnachtsfest.<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
3
INHALT<br />
Namen, Nachrichten, Termine............................................. 6<br />
Jetzt beginnt die neue Ära von <strong>King</strong> <strong>Arthur</strong>......................... 8<br />
„Jack kann in <strong>der</strong> Weltszene mitmischen.......................... 10<br />
Pole Masternak holte EM-Titel.......................................... 12<br />
Gutknecht will Brähmer in Rente schicken........................ 14<br />
Doping und Betrug: „Kinn Kong“ droht Sperre................... 16<br />
Price und Fury siegen weiter.............................................. 18<br />
Die brutalste Ring-Schlacht aller Zeiten............................ 19<br />
Vitali: Ali gekrönt und Tumulte im Parlament..................... 20<br />
David Haye nackt im Dschungel......................................... 21<br />
Banks: Trainer von Wladimir, Herausfor<strong>der</strong>er von Vitali.... 22<br />
Ist Susi noch die Killer-Queen?.......................................... 24<br />
Der linke Haken<br />
von Carina Moreno<br />
schlägt bei Susi<br />
Kentikian ein.<br />
Eigentlich hatte<br />
das einstige<br />
Aushängeschild<br />
des deutschen<br />
Boxens gegen die<br />
US-Ameriaknerin<br />
ihre WM-Gürtel<br />
zurückgewinnen<br />
wollen. Doch es kam<br />
an<strong>der</strong>s: Punktsieg<br />
für Moreno! Ist das<br />
das Ende <strong>der</strong> Killer-<br />
Queen?<br />
Seite 24<br />
Promoter Sturm: „Wir sind an zwei Krachern dran“.......... 26<br />
Universum pleite – Kluch macht dicht............................... 30<br />
Kohl: „Wir wollen mit Boxen nichts mehr zu tun haben“... 31<br />
SES: Fünf schwere Jungs als K.o.-Bomber........................ 32<br />
Dzemski: „Wir sin die Nr. 2 in Deutschland“...................... 34<br />
Das Ende des Pac-Man...................................................... 36<br />
Die <strong>BoxSport</strong>-Weltrangl<strong>ist</strong>e............................................... 38<br />
Froch und Kessler wollen Revanche.................................. 40<br />
Pütz: „BDB-Image im Ausland <strong>ist</strong> besser geworden“......... 42<br />
Jury wählte Firat – doch Fans machten <strong>Arthur</strong> zum <strong>King</strong>... 44<br />
10. Sieg – So klar gewann Ulli Wegner noch nie............... 46<br />
Die Jury brachte Härtel den hauchdünnen Sieg................. 48<br />
„First Lady“ gelingt <strong>der</strong> Hattrick......................................... 49<br />
Eagles: Pfeifers K.o. brachte ersten Sieg........................... 50<br />
Sopa <strong>der</strong> Star gegen die USA............................................. 52<br />
Joshua machte Musik und die Eagles stürzten ab............. 53<br />
U19-WM: 2x Bronze nach Pech und Pannen...................... 54<br />
Formella <strong>der</strong> Star von Nordhausen.................................... 56<br />
Seelze <strong>ist</strong> jetzt spitze......................................................... 58<br />
DM: Schellenberg <strong>der</strong> Größte nach Husarenstück............. 60<br />
Eine wahre<br />
Ringschlacht<br />
lieferten sich<br />
Eugen Schellenberg<br />
(links) und Ehmir<br />
Ahmatovic im<br />
Schwergewichtsfinale<br />
<strong>der</strong> deutschen<br />
Me<strong>ist</strong>erschaft.<br />
Schellenberg behielt<br />
die Oberhand, siegte<br />
den jüngeren, aber<br />
<strong>der</strong>zeit formstarken<br />
Ahamtovic nach<br />
Punkten<br />
Seite 60<br />
Alle Ergebnisse von Oldenburg.......................................... 62<br />
Kyas: „Oldenburg jetzt fester DM-Standort....................... 64<br />
Viva Colonia! Titel für Azize Nimani................................... 68<br />
Alle Kämpfer, alle Sieger................................................... 70<br />
Aus den Verbänden............................................................ 72<br />
Lesen Sie nächsten Monat................................................ 74<br />
4 <strong>BoxSport</strong>
Namen Nachrichten<br />
Box-Legende „Macho“<br />
Camacho ermordet<br />
n Der ehemalige Box-Weltme<strong>ist</strong>er<br />
Hector Camacho <strong>ist</strong> tot. Der<br />
50-Jährige verstarb in seiner<br />
Heimat Puerto Rico an den Folgen<br />
seiner bei einer Schießerei<br />
erlittenen Verletzungen. Camacho<br />
erlitt einen Herzstillstand,<br />
nachdem die lebenserhaltenden<br />
Maßnahmen auf Wunsch von<br />
Camachos Mutter abgeschaltet<br />
worden waren. Bereits drei Tage<br />
zuvor war sein Hirntod von den<br />
Ärzten festgestellt worden.<br />
Camacho befand sich in <strong>der</strong><br />
Kleinstadt Bayamon als Beifahrer<br />
in einem geparkten Auto, als<br />
ihn eine Kugel im Gesichts- und<br />
Halsbereich traf. Er wurde in eine<br />
Klinik in San Juan gebracht<br />
und erlitt kurz darauf einen<br />
Herzinfarkt. Der 49 Jahre alte<br />
Fahrer des Wagens wurde getötet.<br />
Ob es sich um einen gezielten<br />
Anschlag handelte, <strong>ist</strong><br />
unklar.<br />
Karl Mildenberger<br />
feierte 75.<br />
n „Mir geht es gut“, sagte unlängst<br />
Karl Mildenberger. Für einen<br />
Schwergewichts-Champion<br />
aus den 1960er Jahren <strong>ist</strong> diese<br />
Auskunft eine ungewöhnlich<br />
positive. Der Kaiserslauterer,<br />
von 1964 bis zu seinem Karriere-Ende<br />
1968 Europame<strong>ist</strong>er, als<br />
<strong>der</strong> Titel noch hohen Wert und<br />
Ansehen besaß, feierte gerade<br />
seinen 75. Geburtstag. Fast ein<br />
biblisches Alter seiner Generation.<br />
Die Gnade des 75.Geburtstag<br />
war den me<strong>ist</strong>en seiner Weltklasse-<br />
und EM-Gegner sowie<br />
den Weltme<strong>ist</strong>ern jener Epoche<br />
nicht vergönnt.<br />
Zur Legende wurde <strong>der</strong> Weltme<strong>ist</strong>erschaftskampf<br />
gegen Muhammad<br />
Ali am 10.September<br />
1966, als „Milde“ dem „Größten“<br />
zwölf Runden lang bis zum<br />
Abbruch durch den englischen<br />
Ringrichter Teddy Waltham tapferen<br />
Wi<strong>der</strong>stand le<strong>ist</strong>ete.<br />
Nachhilfe für<br />
BDF-Offizielle<br />
n Mehr als 20 Teilnehmer nahmen<br />
am zweiten Fortbildungsseminar<br />
des Bundes Deutscher<br />
Faustkämpfer (BDF) teil. „Wir<br />
freuen uns, dass so viele unserem<br />
Ruf gefolgt sind. Das spricht<br />
für die Qualität unseres Semi-<br />
Profiboxer Stefan Raaff auf<br />
offener Straße erschossen<br />
n Hinrichtung auf offener Straße: In Frechen bei<br />
Köln wurde Profiboxer Stefan Raaff erschossen.<br />
Kurz nach dem Aussteigen aus seinem Auto trafen<br />
den 45-Jährigen mehrere Schüsse und verletzten<br />
ihn tödlich, wie die Polizei mitteilte. Die Tat<br />
ereignete sich gegen 22 Uhr. Anwohner hörten die<br />
Schüsse und informierten die Polizei. Raaff lag<br />
neben seinem Auto, als die Beamten ihn fanden.<br />
Der Boxer erlag noch am Tatort seinen schweren<br />
Verletzungen.<br />
Der Tatort, so die Zeitung liege nahe an <strong>der</strong><br />
Wohnung von Raaf und seiner Freundin. Sechs<br />
Schüsse hatten den Boxer getroffen, <strong>der</strong> Täter<br />
hatte ihm offensichtlich aufgelauert, die Patronenhülsen<br />
hatte er anschließend mitgenommen.<br />
Raaff kam gerade vom Training im Kampfsportcenter<br />
Frechen.<br />
Vom Schützen fehlt bislang jede Spur. Auch<br />
die Hintergründe <strong>der</strong> Tat seien noch unklar, sagte<br />
ein Polizeisprecher. Eine Mordkommission hat<br />
die Ermittlungen aufgenommen. Kölner Medien<br />
spekulierten über eine Verbindung Raaffs ins Rockermilieu,<br />
was sich bislang jedoch nicht bestätigte.<br />
Raaff bestritt in seiner Karriere zehn Profikämpfe,<br />
BDF-Repräsentant für Norddeutschland,<br />
Jimmy Jamal Abboud, im Interview mit<br />
Sky-Reporterin Carolin Blüchel<br />
nars “, sagte Präsident Dr. Ottomar<br />
Sachse. Im Maritim-Hotel<br />
in Halle/Saale wurden künftige<br />
Ring- und Punktrichter sowie<br />
Zeitnehmer des BDF ausgebildet.<br />
Der BDF <strong>ist</strong> <strong>der</strong> jüngste <strong>der</strong><br />
Boxverbände in Deutschland.<br />
Das Geschehen wurde filmisch<br />
begleitet von einem Team des<br />
Pay-TV-Sen<strong>der</strong>s Sky Sport News<br />
HD. Das Seminar endete mit einem<br />
schriftlichen Test.<br />
Stefan Raaff<br />
vor seinem<br />
Kampf gegen<br />
Alexan<strong>der</strong><br />
Frenkel<br />
Hatton geht bei<br />
Comeback k.o.<br />
n Sein Gesicht passte so gar<br />
nicht zu seinen Worten. „Jetzt<br />
kann ich als glücklicher Mensch<br />
zurücktreten“, sagte Ricky Hatton<br />
– und schaute dabei aus<br />
verweinten, zugeschwollenen<br />
Augen. „Ich habe die Antworten<br />
erhalten, die ich brauchte.<br />
Ich wollte wissen, ob ich in<br />
<strong>der</strong> Weltspitze noch mithalten<br />
kann. Ich kann es nicht.“ Für<br />
diese Erkenntnis hatte sich Hatton<br />
dreieinhalb Jahre nach seiner<br />
schweren K.o.-Nie<strong>der</strong>lage<br />
gegen Manny Pacquiao noch ein<br />
letztes Mal in Form gebracht.<br />
Dreieinhalb Jahre hatte er sich<br />
gehen lassen, hatte maßlos<br />
gegessen, getrunken, gekokst,<br />
musste sich wegen Depressionen<br />
und Alkoholabhängigkeit<br />
behandeln lassen und hatte<br />
sogar an Selbstmord gedacht.<br />
Nun speckte er mehr als 20 Kilogramm<br />
ab und suchte sich in<br />
Ex-Weltme<strong>ist</strong>er Vyacheslav Senchenko<br />
aus <strong>der</strong> Ukraine einen<br />
von denen er sechs gewann. Vor vier Jahren holte<br />
er den WM-Titel nach Version des unbedeutenden<br />
Verbandes „Global Boxing Council“ (GBC). Mit<br />
Sauerland-Profi Alexan<strong>der</strong> Frenkel ging er 2006<br />
über die Runden, gegen den heutigen Weltme<strong>ist</strong>er<br />
Yoan Pablo Hernandez verlor er 2008 vorzeitig.<br />
Raaff gehörte zudem zur Besetzung mehrerer TV-<br />
Sendungen. Anfang 2010 war er auf ProSieben bei<br />
„4 kämpfen für dich“ zu sehen, außerdem spielte<br />
er in <strong>der</strong> RTL-Sendung „Mitten im Leben“ mit.<br />
Ein enttäuschter Ricky Hatton nach<br />
seiner Nie<strong>der</strong>lage<br />
starken Gegner. Und Senchenko<br />
geriet zum großen Spielver<strong>der</strong>ber.<br />
Senchenko traf den anstürmenden<br />
Briten in <strong>der</strong> neunten<br />
Runde mit einer Linken zur Leber<br />
– Hatton ging zu Boden und<br />
wurde von Ringrichter Victor<br />
Loughlin ausgezählt. Zum Zeitpunkt<br />
des Abbruchs lag Hatton<br />
auf den Zetteln <strong>der</strong> drei Punktrichter<br />
mit 78-74, 77-76, 77-76<br />
in Führung. „Mein Herz <strong>ist</strong> gebrochen“,<br />
sagte ein weinen<strong>der</strong><br />
Hatton nach seinem gescheiterten<br />
Comeback. „Ich wollte ein<br />
6 <strong>BoxSport</strong>
Termine<br />
deutsche termine<br />
21. Dezember 2012, Köln (Diamondboy)<br />
WBC-Baltic-Titel im Schwergewicht: Manuel Charr vs. Konstantin Airich<br />
12. Januar 2013, Neu-Ulm (El-Halabi)<br />
WIBA-WM im Leichtgewicht: Rola El-Halabi vs. Lucia Morelli<br />
internationale termine<br />
22. Dezember 2012, Bethlehem (USA)<br />
IBF-Nordamerikame<strong>ist</strong>erschaft im Schwergewicht: Tomasz Adamek vs. Steve<br />
Cunningham<br />
30. Dezember 2012, Moskau (Russland)<br />
Kampf im Schwergewicht: Oleg Maskaev vs. Owen Beck<br />
19. Januar 2013, New York (USA)<br />
WBA-WM im Mittelgewicht: Gennady Golovkin vs. Gabriel Rosado<br />
25. Januar 2013, Verona (USA)<br />
Kampf im Mittelgewicht: Sergej Dzinziruk vs. Brian Vera<br />
30. Januar 2013, Sydney (Australien)<br />
IBF-WM im Mittelgewicht: Daniel Geale vs. Anthony Mundine<br />
K.o.-Erfolg<br />
für Klitschkos<br />
„Rocky“-Musical<br />
n Großer Erfolg für das Klitschko-Musical:<br />
Deutschlands „Rocky“<br />
wurde nach <strong>der</strong> Weltpremiere<br />
in Hamburg als neuer<br />
Musical-Champion gefeiert.<br />
2Große Gefühle, großes Theater“,<br />
titelte das „Hamburger<br />
Abendblatt“ nach <strong>der</strong> Show<br />
im Operettenhaus auf <strong>der</strong> Reeperbahn,<br />
wo das legendäre<br />
Boxerdrama von 1976 erstmals<br />
als Musical auf die Bühne kam.<br />
„Rocky haut Hamburg um!“,<br />
meinte die „Bild“-Zeitung, und<br />
die „Hamburger Morgenpost“<br />
sprach vom „Triumph in Hamburg“.<br />
„Die Konkurrenz <strong>der</strong><br />
Singspiele <strong>ist</strong> hart, aber dieses<br />
Fighter-Epos kann gewinnen.<br />
Sicherer Punktsieg dank ausgefeilter<br />
Technik“, schrieb „Spiegel<br />
Online“. Neben Hollywood-<br />
Star Sylvester Stallone, <strong>der</strong> in<br />
sechs Filmen den Rocky Balboa<br />
gab, und den Box-Brü<strong>der</strong>n Wladimir<br />
und Vitali Klitschko waren<br />
zahlreiche Prominente zur<br />
Premiere gekommen. Rockmusiker<br />
Udo Lindenberg, Filmregisseur<br />
Sönke Wortmann und<br />
Profiboxerinnen wie Susi Kentikian<br />
und Ina Menzer waren dabei,<br />
als sich <strong>der</strong> Saal des Theaters,<br />
in dem zuletzt die Nonnen<br />
von „S<strong>ist</strong>er Act“ tanzten, in eine<br />
Box-Arena verwandelte.<br />
Ufer <strong>der</strong> Dahme, wo Uwe Gorecki<br />
in bester Lage das „Coepenicker-Boxgym“<br />
betreibt. Der<br />
44-Jährige Gorecki hat ein gewaltiges<br />
Boxzentrum aufgebaut.<br />
Es <strong>ist</strong> von <strong>der</strong> Fläche her das<br />
größte deutsche Boxgym überhaupt.<br />
Dort hat Trainer Hartmut<br />
Schrö<strong>der</strong>, <strong>der</strong> nach seinen großen<br />
Erfolgen mit Welt- und Europame<strong>ist</strong>er<br />
Sebastian Sylvester<br />
zwischenzeitlich von Hartz IV<br />
lebte, <strong>wie<strong>der</strong></strong> einen Job gefunden.<br />
Mitte November hatten die<br />
Köpenicker zu einem großen<br />
Boxabend mit zehn Profikämpfen<br />
eingeladen. Mit dem Halbschwergewichtler<br />
Fabian Raab<br />
schickte „Winne“ Spiering nach<br />
längerer Pause <strong>wie<strong>der</strong></strong> einen Wikinger<br />
in den Ring. „Der Junge<br />
<strong>ist</strong> erst ein paar Monate bei uns.<br />
Von dem werdet ihr noch hören.<br />
Fabian kommt aus Berlin und<br />
verfügt über einen sagenhaften<br />
Hammer. Ich bin überzeugt. Aus<br />
dem Burschen macht Hartmut<br />
einen Spitzenboxer“, schwärmt<br />
Spiering.<br />
Lesen Sie die große Story<br />
über das Comeback <strong>der</strong> Wikinger<br />
in <strong>der</strong> nächsten Box-<br />
Sport-Ausgabe.<br />
Amir Khan siegt mit<br />
neuem Trainer<br />
n Amir Khan <strong>ist</strong> zurück: Der<br />
frühere Weltme<strong>ist</strong>er aus Großbritannien<br />
hat sich fünf Monate<br />
nach seiner verheerenden K.o.-<br />
Nie<strong>der</strong>lage erfolgreich im Ring<br />
zurückgemeldet. In Los Angeles<br />
zwang <strong>der</strong> 26-Jährige den zuvor<br />
in 18 Kämpfen unbesiegten Amerikaner<br />
Carlos Molina zur Aufgabe<br />
in <strong>der</strong> zehnten Runde. Es war<br />
Khans erster Sieg mit Trainer<br />
Virgil Hunter in <strong>der</strong> Ecke. Khan<br />
hatte sich nach <strong>der</strong> vorzeitigen<br />
Nie<strong>der</strong>lage gegen Danny Garcia<br />
im Juli von Star-Trainer Freddie<br />
Roach getrennt und den Coach<br />
von Supermittelgewichts-Champion<br />
Andre Ward verpflichtet.<br />
Happy End, aber ich habe es<br />
nicht geschafft. Ich habe ein für<br />
allemal mit dem Boxen abgeschlossen.<br />
Ich muss ein Mann<br />
sein und erkennen: Das <strong>ist</strong> das<br />
Ende von Ricky Hatton.“<br />
Alesia Graf verteidigte<br />
WM-Titel erfolgreich<br />
n Die „Tigerin“ <strong>ist</strong> zurück in<br />
Deutschland – und siegt weiter.<br />
Nach einem Kampf in Mexiko<br />
und zwei Kämpfen in Australien,<br />
verteidigte Weltme<strong>ist</strong>erin<br />
Alesia Graf ihren WBF-Titel im<br />
Superbantamgewicht in ihrer<br />
Heimatstadt Stuttgart. Graf besiegte<br />
Herausfor<strong>der</strong>in Liliana<br />
Martinez aus <strong>der</strong> Dominikanischen<br />
Republik vorzeitig in <strong>der</strong><br />
sechsten Runde. Der 26. Sieg im<br />
29. Kampf für die Gräfin.<br />
Die Wikinger sind<br />
<strong>wie<strong>der</strong></strong> da<br />
n „Winfried „Winne“ Spiering<br />
und Hartmut Schrö<strong>der</strong> mischen<br />
<strong>wie<strong>der</strong></strong> mit. Die Macher des Berliner<br />
Wiking Box-Teams greifen<br />
noch einmal an. Aber nicht wie<br />
bislang im Friedrichshainer „Eisenhaus“,<br />
son<strong>der</strong>n direkt am<br />
Die Wikinger sind zurück (v.r.): Boxtrainer Hartmut Schrö<strong>der</strong>, Wiking-Chef Winfried<br />
„Winne“ Spiering, Boxer Fabian Raab und Cutman Heiko Hühr<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
7
Kalle Sauerland<br />
„Jetzt be<br />
<strong>Arthur</strong> Abraham schlägt<br />
den rechten Aufwärtshaken,<br />
Mehdi Bouadla geht in<br />
Deckung<br />
Haben <strong>wie<strong>der</strong></strong> Großes vor: Promoter Kalle Sauerland und sein Weltme<strong>ist</strong>er <strong>Arthur</strong> Abraham<br />
Vor zwölf<br />
Monaten noch<br />
galt er nach drei deklassierenden<br />
Nie<strong>der</strong>lagen<br />
als Auslaufmodell - jetzt <strong>ist</strong> er<br />
<strong>wie<strong>der</strong></strong> wer. <strong>Arthur</strong> Abraham <strong>ist</strong><br />
<strong>wie<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> „<strong>King</strong>“: „Vier Kämpfe,<br />
vier Siege,<br />
<strong>wie<strong>der</strong></strong> Weltme<strong>ist</strong>er<br />
geworden und Titel verteidigt –<br />
mehr geht nicht in einem Jahr“,<br />
bilanzierte Abraham überglücklich.<br />
„Ich wünsche mir, dass<br />
das nächste Jahr genauso erfolgreich<br />
wird.“ Zum Jahresabschluss<br />
in Nürnberg war keine<br />
Me<strong>ist</strong>er-, nur eine souveräne<br />
Durchschnittsle<strong>ist</strong>ung gefor<strong>der</strong>t,<br />
um den Weltme<strong>ist</strong>ertitel des Verbandes<br />
WBO im Supermittelgewicht<br />
gegen den mutigen, tapferen,<br />
sehr beweglichen Franzosen<br />
Mehdi Bouadla zu behalten.<br />
Eine blutende Verletzung auf<br />
dem rechten Augenlid, die nach<br />
Mitternacht im Krankenhaus genäht<br />
werden musste, führte zum<br />
Ende nach 2:11 Minuten <strong>der</strong> ach-<br />
Waldi: Tränen beim Abschied<br />
Trotz <strong>der</strong> allgegenwärtigen<br />
Zufriedenheit von<br />
Nürnberg flossen ganz<br />
zum Schluss auch noch<br />
einige Tränen. Dabei hatte sich<br />
Waldemar Hartmann (64) fest<br />
vorgenommen, keine feuchten<br />
Augen zu bekommen. Doch<br />
sein sentimentaler Abschied<br />
nach zwölf Jahren als Boxkommentator<br />
<strong>der</strong> ARD übermannte<br />
ihn <strong>der</strong>art, dass er nicht an<br />
sich halten konnte: „Das war<br />
einfach zu viel“, wisperte die<br />
bayerische Frohnatur, „das ging<br />
echt unter die Haut.“<br />
Erst huldigte Abraham ihm<br />
noch im Ring, anschließend<br />
überreichte Experte Henry<br />
Maske seinem Wegbegleiter einen<br />
speziell für ihn gefertigten<br />
Weltme<strong>ist</strong>ergürtel mit dessen<br />
Konterfei und dem Logo seines<br />
Dieses Bild wird es nicht mehr geben: Waldemar Hartmann in Nürnberg am ARD-Mikrofon, Experte Henry Maske wird<br />
noch aufgehübscht<br />
Sen<strong>der</strong>s, und zu guter Letzt ließ<br />
es sich Ulli Wegner nicht nehmen,<br />
„Waldi“ vor einem Millionenpublikum<br />
für seinen Job<br />
zu danken. „Darauf trinken wir<br />
heute einen“, kündigte <strong>der</strong> Erfolgstrainer<br />
an. Was sie auch taten,<br />
bis alle Tränen getrocknet<br />
waren.<br />
8 <strong>BoxSport</strong>
ginnt die neue Ära<br />
von <strong>King</strong> <strong>Arthur</strong>“<br />
Zufriedene Gesichter nach K.o.-Sieg über den Franzosen Bouadla<br />
ten Runde. Der amerikanische<br />
Ringrichter Mark Nelson brach<br />
den Kampf ab, als Bouadla nach<br />
einer harten Rechten schwer getroffen<br />
rücklings in die Seile taumelte.<br />
Zögern, Gesten und hilfesuchende<br />
Blicke des nach Punkten<br />
klar führenden Abrahams<br />
zum Referee deuteten an, dass<br />
nun Schluss sein müsse und es<br />
ihm schwer falle, weiter auf den<br />
Verletzten einzuprügeln.<br />
Für Promoter Kalle Sauerland<br />
war nach dem Sieg über Bouadla<br />
klar: „Von heute an beginnt eine<br />
neue Ära <strong>Arthur</strong> Abraham.“ Er<br />
glaubt fest daran, dass sie einen<br />
ähnlichen Verlauf nehmen wird<br />
wie einst eine Gewichtsklasse<br />
tiefer. Als Mittelgewichtler war<br />
<strong>der</strong> gebürtige Armenier unbesiegt.<br />
Seinen Weltme<strong>ist</strong>ertitel<br />
<strong>der</strong> International Boxing Fe<strong>der</strong>ation<br />
(IBF) konnte er zehnmal<br />
verteidigen, bevor er dann die<br />
Gewichtsklasse wechselte.<br />
Nach den bitteren Nie<strong>der</strong>lagen<br />
2010 und 2011 im Super-<br />
Six-Turnier gegen Andre Ward<br />
(USA), Carl Froch (England) und<br />
Andre Dirrell (USA) war „König<br />
<strong>Arthur</strong>“ so gut wie abgesetzt.<br />
Die geplante Rückkehr ins Mittelgewicht,<br />
in die Klasse, in <strong>der</strong><br />
er fünf Jahre lang IBF-Weltme<strong>ist</strong>er<br />
war, gab er wegen seiner Gewichtsprobleme<br />
bald <strong>wie<strong>der</strong></strong> auf<br />
und holte sich im Supermittelgewicht<br />
durch einen Punktsieg<br />
über den WBO-Champion Robert<br />
Stieglitz den verbliebenen<br />
vierten Titel in dieser höheren<br />
Klasse seiner so dominanten Bezwinger.<br />
Abraham gewann alle<br />
vier Kämpfe dieses Jahr. Der gebürtige<br />
Armenier hat seinen Stil<br />
geän<strong>der</strong>t und wirkt nach dem<br />
erlebten Tief bei seinem Comeback<br />
reifer, gelassener.<br />
Von <strong>der</strong> siebten Runde an<br />
war das Blut auf das rechte Auge<br />
Bouadlas getröpfelt und hatte<br />
die Sicht des Herausfor<strong>der</strong>ers<br />
<strong>Arthur</strong> Abraham stürmt auf<br />
Mehdi Bouadla ein<br />
behin<strong>der</strong>t. „Ich habe die Verantwortung<br />
für die Gesundheit des<br />
Boxers“, begründete Nelson, <strong>der</strong><br />
amerikanische Bankangestellte<br />
aus Minnesota als dritter Mann<br />
im Ring, den Abbruch. „Es war<br />
eine Mischung aus Verletzung<br />
und <strong>der</strong> schweren Treffer, die<br />
mich zu <strong>der</strong> Entscheidung veranlassten“,<br />
sagte <strong>der</strong> Ringrichter.<br />
Ringarzt Walter Wagner hatte<br />
beim „time out“ während <strong>der</strong><br />
siebten Runde die Wunde untersucht<br />
und den Kampf freigegeben.<br />
Die Franzosen akzeptierten<br />
ohne ein Wi<strong>der</strong>wort das Ende.<br />
War doch jedem <strong>der</strong> 7000 Zuschauer<br />
in <strong>der</strong> Nürnberger Arena<br />
bald klar, dass dieser Bouadla<br />
(30), rasierte Glatze, dünner<br />
Backen- und Schnurrbart, Sieger<br />
in 26 von 30 Kämpfen, bei allem<br />
Kampfge<strong>ist</strong> eher das Zeug zum<br />
Wie<strong>der</strong> schlägt eine Rechte<br />
von Weltme<strong>ist</strong>er Abraham am<br />
kahlen Schädel Bouadlas ein<br />
Aus Nürnberg<br />
berichten<br />
Hartmut Scherzer und<br />
Manfred Hönel<br />
Haus- als<br />
zum Weltme<strong>ist</strong>er<br />
besitzt.<br />
Abraham<br />
(32)<br />
verschanzte<br />
sich nicht<br />
wie einst hinter<br />
einer Doppeldeckung,<br />
son<strong>der</strong>n bestimmte<br />
offensiv mit einem guten linken<br />
Jab und explosivartigen Schlagserien<br />
den Kampf. Freilich schlug<br />
<strong>der</strong> Champion auch viele Luftlöcher.<br />
Das kostete Kraft. Einmal, in<br />
<strong>der</strong> dritten Runde, stürzte er von<br />
<strong>der</strong> Wucht so eines Fehlschlages<br />
zu Boden. „Ich bin zufrieden“,<br />
sagte Abraham auf seine angenehm<br />
ruhige, bescheidene Art.<br />
„Die ersten zwei, drei Runden<br />
waren noch nicht so gut. Da war<br />
ich noch verkrampft.<br />
Aber<br />
dann war ich<br />
drin im Kampf<br />
und alles war in<br />
Ordnung.“<br />
Auch für<br />
Trainer Ulli Wegner,<br />
von dem<br />
man aufgeregte<br />
Zwischenrufe<br />
und einen Redeschwall<br />
in den<br />
Pausen gewohnt<br />
<strong>ist</strong>. Diesmal blieb <strong>der</strong><br />
Siebzigjährige still<br />
wie selten. „Warum<br />
soll ich reinrufen,<br />
wenn <strong>Arthur</strong> alles<br />
richtig macht?“ Statt<br />
Schimpfe bekam Abraham<br />
„Streicheleinheiten“,<br />
wie <strong>der</strong> Boxer<br />
ironisch anmerkte. „Schön<br />
locker, das machst du wun<strong>der</strong>bar“,<br />
sagte Wegner vor <strong>der</strong> zweiten<br />
Runde, warnte vor <strong>der</strong> vierten:<br />
„Konzentriert bleiben. Der<br />
haut schon eine Schote.“<br />
Nach dem Kampf <strong>ist</strong> vor<br />
dem Kampf. Am Ring saß Robert<br />
Stieglitz. Im April, so die<br />
Ankündigung von Sauerland-<br />
Geschäftsführer Chr<strong>ist</strong>ian Meyer,<br />
muss sich <strong>Arthur</strong> Abraham<br />
zur vertraglich vereinbarten<br />
Revanche stellen. Die privaten,<br />
familiären Probleme mit schwebenden<br />
Verfahren des Magdeburgers<br />
sind kein Hin<strong>der</strong>ungsgrund.<br />
<strong>Arthur</strong> Abraham sagte,<br />
er freue sich auf den Rückkampf:<br />
„Deutsche-deutsche Duelle zwischen<br />
Boxern, die beide sehr<br />
stark sind, das wollen die Fans<br />
sehen.“ Stieglitz meinte: „Ich<br />
bin froh, dass <strong>Arthur</strong> gewonnen<br />
hat, jetzt kann ich mir wenigstens<br />
meinen Gürtel zurückholen.<br />
Und ich werde es tun“, kündigte<br />
Stieglitz an.<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
9
Chr<strong>ist</strong>ian Meyer<br />
Culcay: K.o.-Sieg in <strong>der</strong> 8. Runde<br />
„Jack kann in <strong>der</strong><br />
Weltszene mitmischen“<br />
Sauerland-Geschäftsführer<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Meyer<br />
Das Drumherum mit Nationalhymne,<br />
gespielt<br />
von einem weiblichen<br />
Streichquartett, Hymnen<br />
und Fahnen, gehalten von<br />
holden Schönen, glich bereits<br />
dem Brimborium einer Weltme<strong>ist</strong>erschaft.<br />
Dabei verteidigte<br />
„Golden“ Jack Culcay lediglich<br />
einen dieser Pseudotitel, in seinem<br />
Fall genannt „WBA Inter-<br />
Continental“. Immerhin erledigte<br />
<strong>der</strong> 27 Jahre alte Darmstädter<br />
mit Wurzeln in Ecuador seinen<br />
14. Profikampf im Stil eines Boxers,<br />
<strong>der</strong> durchaus eines Tages<br />
um einen wahrhaftigen Welttitel<br />
kämpfen kann. Der letzte<br />
deutsche Amateurweltme<strong>ist</strong>er<br />
(2009) besiegte in Nürnberg den<br />
Franzosen Jean Michel Hamilcaro,<br />
<strong>der</strong> den Gürtel „IBF International“<br />
besaß, durch Technischen<br />
K.o. nach 2:26 Minuten <strong>der</strong> fünften<br />
Runde. Der dänische Ringrichter<br />
Jan Chr<strong>ist</strong>ensen befreite<br />
den schwer angeschlagenen,<br />
taumelnden, wehrlosen Franzosen<br />
aus dem Bombardement<br />
und stoppte die Tracht Prügel<br />
für Hamilcaro.<br />
Mit einem nahezu perfekten<br />
rechten Konterschlag an den<br />
Kopf hatte <strong>der</strong> bis dahin schon<br />
überlegene, souverän agierende<br />
Hoffnungsträger des Sauerland-<br />
Boxstalls seinen Gegner so<br />
schwer getroffen, dass <strong>der</strong> rücklings<br />
in die Seile taumelte und<br />
wi<strong>der</strong>standslos dem Schlaghagel<br />
des aufs Ganze gehenden Jack<br />
Culcay ausgeliefert war. Es sei<br />
vermerkt, dass <strong>der</strong> 26 Jahre alte<br />
Hamilcaro in seinen 24 Kämpfen<br />
mit vier Nie<strong>der</strong>lagen noch<br />
nie vorzeitig verloren hatte. Was<br />
Culcay mit bescheidenem Stolz<br />
erfüllte. „Mein Trainer Ismael<br />
Salas hatte Video-Aufnahmen<br />
von ihm studiert und mir gesagt,<br />
mit einem rechten Haken würde<br />
ich immer treffen“, sagte Culcay.<br />
„Muy bien“, sehr gut, rief <strong>der</strong><br />
Kubaner bereits nach <strong>der</strong> ersten<br />
Schlagserie in den Ring.<br />
Culcay beeindruckte nicht<br />
nur mit seinen Schlagserien,<br />
son<strong>der</strong>n vor allem mit seiner<br />
Jack Culcay<br />
nimmt<br />
Maß, gleich<br />
schlägt es<br />
bei Jean<br />
Michel<br />
Hamilcaro<br />
ein<br />
Freude über den<br />
nächsten Sieg auf<br />
dem Weg nach ganz<br />
oben: Jack Culcay<br />
und Trainer Ismael<br />
Salas<br />
geschmeidigen Beweglichkeit,<br />
dem pendelnden Oberkörper,<br />
den tänzelnden Beinen. „Golden<br />
Jack“ als Gummimann, <strong>der</strong> nur<br />
sehr schwer zu treffen <strong>ist</strong>. „Jack<br />
boxt eben nicht wie ein Deutscher,<br />
son<strong>der</strong>n wie ein Weltbürger,<br />
und ich glaube auch,<br />
dass er das Zeug dazu hat, in<br />
<strong>der</strong> Weltszene mitzumischen“,<br />
sagte Sauerland-Geschäftsführer<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Meyer. Er mahnte<br />
aber gleichzeitig, es sei wichtig,<br />
dass Jack längere Kämpfe gegen<br />
ausdauernde Gegner bestreiten<br />
müsse, „um die Erfahrung für<br />
große Kämpfe zu besitzen, dass<br />
er auch über die Runden gehen<br />
kann“.<br />
Eine paradoxe Situation: Culcay<br />
will selbst, dass die Kämpfe<br />
länger dauern, haut aber Gegner<br />
vom Kaliber eines Hamilcaro<br />
schon frühzeitig um. Im Training,<br />
sagte Culcay, würde er mit<br />
von Runde zu Runde wechselnden<br />
Sparringspartnern die Zwölf-<br />
Runden-D<strong>ist</strong>anz durchstehen,<br />
wobei eine Runde bei ihm vier<br />
statt drei Minuten dauere. Aber<br />
Training <strong>ist</strong> kein Ernstfall. Und<br />
den strebt <strong>der</strong> Unbesiegte im<br />
nächsten Jahr an. Die Europame<strong>ist</strong>erschaft<br />
– Meyer bestätigte<br />
diese Planung bis zum Sommer<br />
2013 – <strong>ist</strong> das nächste Ziel. Ein<br />
richtiger Titel also.<br />
Die Pläne und Träume enden<br />
freilich nicht in Europa. „Das<br />
Ziel, die Zukunft, sind Kämpfe in<br />
Amerika gegen Mayweather und<br />
Pacquiao.“ Der charismatische<br />
Philippiner ging freilich gerade<br />
erst gegen den Mexikaner Marquez<br />
schwer k.o (siehe Seiten<br />
36/37). In Jack Culcays Halbmittelgewicht<br />
mit einem Limit 69,8<br />
Kilo tummeln sich in Amerika<br />
<strong>der</strong>zeit die besten Champions<br />
und stärksten Fighter <strong>der</strong> Boxszene<br />
überhaupt. Da wird es<br />
extrem schwer, Weltme<strong>ist</strong>er zu<br />
werden.<br />
10 <strong>BoxSport</strong>
Gerber<br />
von Sprott<br />
entzaubert<br />
Der zweiten Auflage wird<br />
wohl noch ein dritter<br />
Teil folgen: Denn Edmund<br />
Gerber kassierte<br />
in Nürnberg beim Rematch gegen<br />
Michael Sprott die erste Profi-Nie<strong>der</strong>lage.<br />
Das alte Schlachtross<br />
aus Großbritannien entzauberte<br />
das deutsche Talent. Nach<br />
22 Siegen in 22 Kämpfen musste<br />
sich <strong>der</strong> 24 Jahre alte Gerber seinem<br />
13 Jahre älteren Gegner geschlagen<br />
geben. Der Schweriner<br />
unterlag mit 95:95 und zweimal<br />
97:94 durch Mehrheitsentscheid<br />
über zehn Runden nach Punkten.<br />
Dabei hatte Gerber noch im<br />
September den 112 Kilogramm<br />
schweren Sprott klar auf die<br />
Bretter gelegt und gewonnen.<br />
Nach dem etwas frühen Abbruch<br />
hatte<br />
Sprott damals<br />
allerdings<br />
Ringrichter<br />
Gerhard Sigl<br />
zu Boden geschubst,<br />
weshalb<br />
es nun<br />
zum Rematch<br />
kam. Nun<br />
hatte Sigl als<br />
Punktrichter<br />
Sprott klar<br />
vorne.<br />
Nach <strong>der</strong><br />
sechsten Runde<br />
schwanden<br />
bei Gerber in<br />
Nürnberg die<br />
Kräfte und <strong>der</strong><br />
wuchtige Brite<br />
brachte einen<br />
Hammer nach<br />
dem an<strong>der</strong>en ins Ziel. Bei Gerber<br />
rann das Blut aus einer Wunde<br />
über <strong>der</strong> Nase, dadurch war er<br />
sichtbehin<strong>der</strong>t. Zudem hinterließen<br />
seine Schläge bei Sprott<br />
kaum Wirkung. Dementsprechend<br />
geplättet war Gerber nach<br />
dem Kampf: „ Ich muss in den<br />
nächsten Wochen überlegen, ob<br />
Eine blutige Angelegenheit: Edmund Gerber (rechts) verliert<br />
überraschend gegen Michael Sprott<br />
ich weiter boxe.“ Trainer Karsten<br />
Röwer glaubt jedoch nicht,<br />
dass ihm Gerber nach <strong>der</strong> ersten<br />
Nie<strong>der</strong>lage von <strong>der</strong> Fahne geht:<br />
„Edmund hat diesmal nicht gut<br />
genug geboxt. Er <strong>ist</strong> enttäuscht.<br />
Ich werde jetzt mit ihm reden.<br />
Ich denke, nach Weihnachten<br />
sieht die Welt schon <strong>wie<strong>der</strong></strong> an<strong>der</strong>s<br />
aus.“ Allerdings zog Röwer<br />
auch eine Soforterfahrung aus<br />
<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage: „Edmund hat<br />
in drei Monaten drei schwere<br />
Kämpfe bestritten. Das <strong>ist</strong> für einen<br />
jungen Schwergewichtler zu<br />
viel. Und eins <strong>ist</strong> auch klar: Im<br />
Training müssen wir noch einen<br />
Gang höher schalten.“<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
11
Diese Siege machten die Sauerlän<strong>der</strong> froh<br />
Masternak<br />
Pole<br />
holte den<br />
EM-Titel<br />
In einem Europame<strong>ist</strong>erschaftsfight<br />
im Cruisergewicht<br />
bekamen die über<br />
7000 Zuschauer in Nürnberg<br />
einen echten Weltklassekampf<br />
zu sehen. Der tapfere<br />
Finne Juho Haapoja traf auf<br />
den Polen Mateusz Masternak<br />
aus Breslau. Masternak glückte<br />
es zwar nicht, in seinem 29.<br />
Profikampf den Finnen auf die<br />
Bretter zu zwingen. Aber wie<br />
<strong>der</strong> Pole boxte, erinnerte vom<br />
Stil her nicht nur an Vitali<br />
Der neue<br />
Europame<strong>ist</strong>er<br />
Mateusz Masternak<br />
mit Kalle (links) und<br />
Wilfried Sauerland<br />
Klitschko, es bege<strong>ist</strong>erte auch<br />
die Zuschauer. Masternak gewann<br />
mit dreimal 120:108<br />
und erhielt damit von den<br />
Punktrichtern alle zwölf Runden<br />
zugesprochen. Masternak<br />
beerbte somit den Hamburger<br />
Alexan<strong>der</strong> Alekseev, dem <strong>der</strong><br />
EM-Titel aberkannt worden<br />
war. Wilfried Sauerland war<br />
nach dem Duell richtig aus dem<br />
Häuschen: „Masternak <strong>ist</strong> sensationell.<br />
Er <strong>ist</strong> ein kluger Boxer<br />
und wird mit seinen 25 Jahren<br />
in nächster Zeit ganz sicher<br />
weiter aufsteigen.“ Die Frage<br />
nach einem Duell mit Marco<br />
Huck überhörte <strong>der</strong> Box-Boss.<br />
Zeuge<br />
Blitz-K.o.<br />
in Runde 1<br />
Kölling wirkte nicht mehr so frisch<br />
Promoter Wilfried Sauerland<br />
hatte pünktlich in<br />
<strong>der</strong> Nürnberger Arena<br />
Platz genommen, als im<br />
ersten Kampf des Abends Enrico<br />
Kölling gegen den starken<br />
Ungarn Attila Baran in den Ring<br />
kletterte. „Kölling und Zeuge<br />
wollte ich unbedingt sehen. Das<br />
sind zwei Jungs für die Zukunft.“<br />
Was sich beson<strong>der</strong>s im Falle des<br />
erst 20 Jahre alten Tyron Zeuge<br />
bestätigte. Schon nach 2:55 Minuten<br />
<strong>der</strong> ersten Runde nahm<br />
<strong>der</strong> Ringrichter den Rumänen<br />
Vasile Dragomir aus dem Ring.<br />
Der Berliner zog damit eine gute<br />
Bilanz in seinem ersten Profijahr.<br />
Fünf Kämpfe, fünf Siege<br />
und vier davon durch Knockout.<br />
„Ich habe gleich auf den Körper<br />
geschlagen und sofort gemerkt,<br />
dass dem Rumänen die Rippen<br />
Tyron Zeuge trifft den Rumänen<br />
Vasile Dragomir am Körper<br />
wehgetan haben. Ich hätte gern<br />
länger geboxt, aber ein K.o.-<br />
Erfolg <strong>ist</strong> auch ganz schön“,<br />
freute sich Supermittelgewichtler<br />
Zeuge, <strong>der</strong> nur sportlich ein<br />
schönes Jahr hinter sich hat. Privat<br />
dagegen war es traurig. Im<br />
Frühjahr war Tyrons Vater bei<br />
einem Motorrad-Unfall tödlich<br />
verunglückt.<br />
„Wenn wir Tyron nicht groß<br />
kriegen, sind wir selbst schuld“,<br />
gesteht Trainer Karsten Röwer.<br />
Sauerland: „Als ich las, dass <strong>der</strong><br />
Rumäne Dragomir zwölf Jahre<br />
älter <strong>ist</strong> als Tyron und einen<br />
Kampfrekord von 29 Kämpfen<br />
mit 21 Siegen hat, fragte ich unseren<br />
Sportdirektor Hagen Döring:<br />
Ist <strong>der</strong> Rumäne im Moment<br />
nicht eine Nummer zu groß? Er<br />
war es nicht. Tyron hat mir bewiesen,<br />
auf welch gutem Weg er<br />
<strong>ist</strong>.“<br />
Im Halbschwergewicht triumphierte<br />
Enrico Kölling in<br />
seinem dritten Profikampf mit<br />
einem 3:0-Punktsieg über den<br />
beherzten Attila Baran. Der Ungar<br />
bestritt bereits den 15. Profikampf,<br />
Kölling den dritten. In<br />
Nürnberg wirkte er nicht ganz<br />
so frisch, wie bei seinen beiden<br />
vorherigen Profi-Auftritten. Für<br />
Trainer Röwer war das kein Wun<strong>der</strong>:<br />
„Enrico hat das ganze Jahr<br />
ohne Pause durchgeboxt, bei <strong>der</strong><br />
Olympia-Quali, in <strong>der</strong> Weltboxliga,<br />
dann bei Olympia in London<br />
und von dort aus gleich in den<br />
Profiring. Der Junge benötigt<br />
jetzt erst einmal eine Pause.“<br />
12 <strong>BoxSport</strong>
Bei <strong>der</strong> stallinternen EM in Berlin<br />
Gutknecht will<br />
Brähmer in<br />
Rente schicken<br />
Wegner gegen Röwer – ein interessanter Trainervergleich<br />
In <strong>der</strong> Berliner Max-Schmeling-Halle<br />
wird <strong>wie<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong><br />
Boxring aufgebaut. Am 2.<br />
Februar kreuzen die Halbschwergewichtler<br />
Jürgen Brähmer<br />
und Eduard Gutknecht die<br />
Fäuste. Das Duell um die Europame<strong>ist</strong>erschaft<br />
<strong>ist</strong> nicht nur<br />
wegen <strong>der</strong> Klasse bei<strong>der</strong> Profis<br />
interessant. Ein Hauch von Brisanz<br />
liegt über den zwölf angesetzten<br />
Runden auch deshalb,<br />
weil es sich um ein stallinternes<br />
Duell von Sauerland Event handelt.<br />
Im Ring stehen sich nicht<br />
nur die beiden Boxer als Konkurrenten<br />
gegenüber. In den jeweiligen<br />
Ringecken lauern zwei<br />
starke Trainer. Bei Gutknecht <strong>der</strong><br />
erfahrene Zampano Ulli Wegner<br />
und bei Brähmer <strong>der</strong> aufstrebende<br />
Boxtheoretiker Karsten Röwer.<br />
Bei den Trainern kratzt eine<br />
Nie<strong>der</strong>lage ihres Schützlings nur<br />
am Image. Für den geschlagenen<br />
Boxer aber wird es schwerer, einen<br />
neuen Anlauf zu starten.<br />
Ex-Weltme<strong>ist</strong>er Jürgen Brähmer<br />
(33) lässt das Gerede um das<br />
Stallduell von sich abtropfen. Er<br />
zeigt auch keine Zukunftsangst,<br />
denn er <strong>ist</strong> felsenfest überzeugt:<br />
„Ich freue mich auf den Kampf.<br />
Ich glaube, dieser EM-Kampf<br />
wird einer <strong>der</strong> interessantesten<br />
<strong>der</strong> letzten Zeit. Wenn zwei<br />
Klasseboxer aufeinan<strong>der</strong> treffen,<br />
springen me<strong>ist</strong> Spitzenkämpfe<br />
heraus. Ich lasse aber keinen<br />
Zweifel aufkommen, wer von<br />
uns beiden noch 2013 um den<br />
WBO-WM-Titel boxt. Das werde<br />
ich sein.“<br />
Eduard Gutknecht, <strong>der</strong> amtierende<br />
Europame<strong>ist</strong>er, steckt<br />
die rhetorische Gerade locker<br />
weg und kontert: „Jürgen <strong>ist</strong> ein<br />
K.o.-Schläger und hat schon 30<br />
Noch <strong>ist</strong> die Stimmung gut (v.l.):<br />
Karsten Röwer, Jürgen Brähmer,<br />
Eduard Gutknecht und Ulli Wegner<br />
Kämpfe vorzeitig gewonnen.<br />
Bei mir beißt er aber auf Granit.<br />
Jürgen hatte eine schöne Zeit als<br />
Boxer. Ich werde diese Zeit beenden<br />
und seine Rolle im Ring<br />
übernehmen.“ Trainer Ulli Wegner<br />
<strong>ist</strong> nicht ganz so euphorisch<br />
wie sein Schützling: „Eduard<br />
will den Kampf. Er hat eine Siegchance.<br />
Ich werde ihn deshalb<br />
bestens auf die Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
vorbereiten.“<br />
Jürgen Brähmer lässt die Ankündigung<br />
Ulli Wegners kalt. Im<br />
Gegenteil, er schwärmt von <strong>der</strong><br />
Chance, in <strong>der</strong> Max-Schmeling-<br />
Halle in das Seilquadrat klettern<br />
zu dürfen: „Berlin <strong>ist</strong> genau <strong>der</strong><br />
richtige Ort. Wir bieten einen<br />
Spitzenkampf und <strong>der</strong> gehört in<br />
die Hauptstadt. Ich fühle mich<br />
hier wohl und werde meinen<br />
Fans etwas bieten. Genau wegen<br />
<strong>der</strong> Möglichkeit eines Titelkampfes<br />
in Berlin habe ich im<br />
Sommer bei Sauerland Event<br />
unterschrieben.“<br />
Der abgezockte Halbschwergewichtler<br />
aus Schwerin hat<br />
sich in Berlin-Marzahn, ganz in<br />
In Berlin stehen sich die<br />
beiden Stallkollegen Jürgen Brähmer (links) und<br />
Eduard Gutknecht im Ring um die Europame<strong>ist</strong>erschaft gegenüber<br />
<strong>der</strong> Nähe des Gyms von Karsten<br />
Röwer, eine kleine Wohnung gesucht:<br />
„ Damit <strong>ist</strong> für mich ein<br />
optimales Training gesichert.<br />
An verkaufsoffenen Sonntagen<br />
kommt meine Freundin mit unserer<br />
Tochter Jasmin nach Berlin<br />
zum Shoppen. Das Training<br />
mit unserer Truppe macht Spaß.<br />
Manchmal fahren wir auch zum<br />
Gym in die Eisenacher Straße zu<br />
Otto Ramin, bei dem ich früher<br />
in Schwerin auch schon trainiert<br />
habe. Die direkte Vorbereitung<br />
führen wir dann ab Januar in<br />
Güstrow durch.“<br />
Natürlich legt auch Eduard<br />
Gutknecht die Hände nicht in<br />
den Schoß: „Mein Trainer lässt<br />
keine Luft an das Training. Ich<br />
bin schon die ganze Zeit am<br />
ackern, da ich bereits im November<br />
boxen sollte. Als <strong>der</strong> Kampf<br />
ausfiel, hat Herr Wegner das<br />
Training ein bisschen heruntergefahren.<br />
Inzwischen herrscht<br />
schon <strong>wie<strong>der</strong></strong> volle Power.“ Damit<br />
Brähmer nicht zu übermütig<br />
wird, stichelt <strong>der</strong> 30 Jahre alte<br />
Gutknecht: „Jürgen und ich waren<br />
bei Universum Kollegen. Ich<br />
boxte zum ersten Mal als Profi in<br />
einem Vorkampf des Duells Mario<br />
Veit gegen Brähmer. Damals<br />
hat Jürgen nach Punkten verloren.<br />
Vielleicht ein gutes Omen<br />
für mich.“<br />
Ganz auf das Profiboxen und<br />
die Millionen-Gagen eines Weltme<strong>ist</strong>ers<br />
will sich Gutknecht<br />
als zweifacher Familienvater<br />
nicht verlassen. Deshalb verrät<br />
er: „Ich kam mit 13 Jahren<br />
von <strong>der</strong> Halbinsel Sachalin nach<br />
Deutschland. Ich konnte zwar<br />
schon etwas Deutsch, sprach<br />
aber mit deutlichem Akzent. Das<br />
erste, was ich in Deutschland<br />
begriff – du musst die Sprache<br />
möglichst perfekt lernen. Durch<br />
das Boxen bekam ich einen speziellen<br />
Ausbildungsvertrag bei<br />
VW. Das war super. Ich war bei<br />
den Junioren-Vizeeuropame<strong>ist</strong>er<br />
und nahm an EM und WM teil.<br />
Durch VW konnte ich das Abitur<br />
ablegen. Jetzt studiere im vierten<br />
Semester in <strong>der</strong> FH Potsdam<br />
Gesundheits-Management.“<br />
Manfred Hönel<br />
14 <strong>BoxSport</strong>
Riesen-Skandal um Klitschko-Gegner Wach<br />
Doping und<br />
Betrug?<br />
„Kinn Kong“<br />
droht Sperre<br />
Vergeht Mariusz Wach, <strong>der</strong> wegen<br />
seines überdimensionalen Kinns „Kinn<br />
Kong“ genannt wird, bald das Lachen?<br />
Vitali entdeckte, dass die Füllung aus dem Handschuh genommen wurde<br />
Wütend<br />
wie selten:<br />
Klitschko-<br />
Manager<br />
Bernd Bönte<br />
Bernd Bönte war wütend wie<br />
selten. Als <strong>der</strong> Klitschko-<br />
Manager erfuhr, dass Mariusz<br />
Wachs Dopingprobe positiv<br />
war, machte er einen versuchten<br />
Betrug des polnischen Riesen öffentlich.<br />
Der polnische Schwergewichtler,<br />
<strong>der</strong> wegen seiner Größe und seinem<br />
ausgeprägten Kinn „Kinn Kong“ genannt<br />
wird, hatte aus seinem rechten<br />
Handschuh, also seiner Schlaghand,<br />
die Polsterung entfernen lassen. „Das<br />
<strong>ist</strong> brutal und Wahnsinn“, schimpfte<br />
Manager Bönte, <strong>der</strong> sich noch gut an<br />
die Folgen aus <strong>der</strong> Ringschlacht 1983<br />
erinnern konnte, bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> Puertoricaner<br />
Luis Resto ebenfalls zu diesem<br />
üblen Trick griff und den favorisierten<br />
US-Amerikaner Billy Collins<br />
Jr. so schwer verletzte, dass dieser<br />
nie mehr in den Ring steigen konnte.<br />
Resto wan<strong>der</strong>te für drei Jahre ins<br />
Gefängnis und bei Collins vermutete<br />
man bei seinem Tod neun Monate<br />
nach dem Kampf einen Selbstmord<br />
bei einem Autounfall (lesen Sie den<br />
Bericht auf Seite 18).<br />
Der Manipulationsversuch war<br />
vor dem Kampf nicht an die große<br />
Glocke gehängt worden, da Wladimirs<br />
Bru<strong>der</strong> Vitali bei <strong>der</strong> Kontrolle<br />
<strong>der</strong> Handschuhe diese austauschen<br />
ließ. Dabei war auch <strong>der</strong> BDB-Präsident<br />
Thomas Pütz, <strong>der</strong> um das Vorkommnis<br />
auch kein großes Aufsehen<br />
gemacht hatte, weil es rechtzeitig<br />
aufgedeckt worden war und keinerlei<br />
Einfluss auf den Kampfverlauf hatte.<br />
Allerdings hatte er sofort die Offiziellen<br />
<strong>der</strong> vier Weltverbände IBF, WBO,<br />
WBA und IBO verständigt. Pütz:<br />
„Den manipulierten Handschuh habe<br />
ich sofort Ringrichter Eddie Cotton<br />
überreicht, <strong>der</strong> ihn in die USA<br />
mitgenommen hat.“<br />
Inzwischen hat <strong>der</strong> BDB-Präsident<br />
Wach aufgefor<strong>der</strong>t, zu den Vorwürfen<br />
des Dopings Stellung zu nehmen.<br />
„Da <strong>ist</strong> aber bisher noch nichts<br />
gekommen“, erklärt Pütz, <strong>der</strong> weiter<br />
ausführt: „Er kann zwar die Öffnung<br />
<strong>der</strong> B-Probe verlangen, aber die wird<br />
nicht an<strong>der</strong>s sein.“ Erste Vermutungen,<br />
dass bei „Kinn Kong“ Doping im<br />
spiel war, kamen schon kurz nach<br />
dem Kampf auf, in dem er nicht k.o.<br />
ging, obwohl, wie laut Bild-Zeitung,<br />
425 mächtige Schläge bei ihm im Gesicht<br />
eingeschlagen waren. Während<br />
Pütz sicher <strong>ist</strong>, dass anabole Steroide<br />
bei dem Kampf im Spiel waren, erklärte<br />
Wach in <strong>der</strong> polnischen Presse:<br />
„Ich habe nichts genommen und<br />
von den Doping-Vorwürfen nur am<br />
Telefon erfahren. Ich bin am Boden<br />
zerstört.“<br />
16 <strong>BoxSport</strong>
Wachs Promoter,<br />
Mariusz Kolodziej,<br />
empörte sich über<br />
diese Anschuldigungen<br />
und wies sie<br />
vehement zurück.<br />
„Die Vorwürfe aus<br />
dem Klitschko-Camp<br />
sind absurd und bilden die<br />
Basis für eine Klage wegen Verleumdung.<br />
Die Deutschen um<br />
Klitschko wollen Wach verleumden<br />
und seine Karriere zerstören,<br />
ohne einen Beweis für ihre Vorwürfe<br />
zu haben.“ Darüber kann<br />
BDB-Chef Pütz nur lachen: „Die<br />
Beweise sind eindeutig. Der BDB<br />
wird Wach auf jeden Fall sperren.<br />
Und wir denken, die großen<br />
Weltverbände werden sich<br />
unserer Meinung anschließen.“<br />
Wegen des Dopings dürfte Wach<br />
für zwei Jahre aus dem Verkehr<br />
gezogen werden. Aber wenn<br />
er tatsächlich versucht haben<br />
sollte, mit manipulierten Handschuhen<br />
zu kämpfen, dann wird<br />
er zwar nicht wie Resto ins Gefängnis<br />
kommen, doch die Boxverbände<br />
sollten ihn nie mehr in<br />
den Ring lassen.<br />
Hans Reski<br />
Sieht Wach ganz klar als schuldig an: BDB-Präsident Thomas Pütz<br />
Dopingverdacht: Warum konnte Wach Schläge wie diese linke<br />
Gerade wegstecken, ohne umzukippen?<br />
Ich möchte mich bei allen <strong>BoxSport</strong>-Lesern<br />
und <strong>der</strong> Jury dafür bedanken, dass sie mich<br />
auch zum zehnten Mal mit großer Mehrheit<br />
zum Trainer des Jahres gewählt haben.<br />
Ich wünsche allen ein besinnliches<br />
Weihnachtsfest und ein<br />
glückliches neues Jahr.<br />
Hier noch ein kleiner Tipp für<br />
den Gabentisch !<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
17
Die brutalste Ring-Schlacht aller Zeiten fand 1983 statt<br />
„Die gottverdammten<br />
Handschuhe haben<br />
ja keine Füllung!“<br />
Dieser Kampf zerstörte<br />
gleich zwei Leben.<br />
Das des Verlierers, weil<br />
<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> unglaublichen<br />
Tracht Prügel nie <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />
boxen konnte, und das des Siegers,<br />
weil <strong>der</strong> nach den brutalen<br />
zehn Runden nie <strong>wie<strong>der</strong></strong> boxen<br />
durfte. Luis Resto und Billy Collins<br />
Jr. lieferten sich 1983 eine<br />
Ringschlacht, die als einer <strong>der</strong><br />
brutalsten Kämpfe aller Zeiten<br />
und als eine <strong>der</strong> schwärzesten<br />
Stunden in die Geschichte des<br />
Boxsports einging.<br />
Billy Collins Jr., <strong>der</strong> gutaussehende<br />
Junge aus <strong>der</strong> Country-<br />
Hochburg Nashville im US-Bundesstaat<br />
Tennessee, sollte zum<br />
neuen Stern im Weltergewicht<br />
aufgebaut werden. Collins Jr.,<br />
promotet vom mächtigen Bob<br />
Arum, war in 14 Kämpfen unbesiegt,<br />
als er am Abend des 16. Juni<br />
1983 in den Ring des berühmten<br />
New Yorker Madison Square<br />
Garden stieg. Im Hauptkampf<br />
for<strong>der</strong>te Box-Legende Roberto<br />
Duran, zwei Jahre zuvor selbst<br />
noch ein Weltergewicht, den<br />
WBA-Halbmittelgewichts-Weltme<strong>ist</strong>er<br />
Davey Moore heraus.<br />
Der TV-Sen<strong>der</strong> ABC übertrug<br />
neben Duran auch den Kampf<br />
von Collins live aus dem Garden.<br />
Dem jungen Amerikaner hatte<br />
man den zähen Puertoricaner<br />
Luis Resto aus <strong>der</strong> New Yorker<br />
Bronx vorgesetzt. Einen also,<br />
<strong>der</strong> ihn testen, ihm aber nicht<br />
allzu gefährlich werden sollte.<br />
Es kam alles ganz an<strong>der</strong>s.<br />
Von Beginn an bezog <strong>der</strong> Favorit<br />
fürchterliche Prügel. Immer<br />
<strong>wie<strong>der</strong></strong> schüttelte <strong>der</strong> 28 Jahre<br />
alte Resto seinen Gegner mit<br />
harten Kombinationen durch.<br />
Schwer gezeichnet:<br />
Billy Collins Jr. nach<br />
dem Fight gegen<br />
Resto<br />
Der Sieger Luis Resto musste drei Jahre ins Gefängnis –<br />
Selbstmordverdacht beim betrogenen Billy Collins Jr.<br />
Beide Augen des Amerikaners<br />
schwollen zu, Cuts öffneten<br />
sich. Collins steht zehn Runden<br />
lang durch – er verliert einstimmig<br />
nach Punkten. Die erste Nie<strong>der</strong>lage<br />
des großen Hoffnungsträgers,<br />
eine Sensation. Vater<br />
Collins, als Trainer in <strong>der</strong> Ecke<br />
seines Sohnes, geht zum Puertoricaner,<br />
um ihm zum Sieg zu gratulieren.<br />
Collins senior schüttelt<br />
Resto die rechte Hand, die noch<br />
immer im Boxhandschuh steckt.<br />
Und plötzlich schreit er laut<br />
durch den Ring: „Diese gottverdammten<br />
Handschuhe haben ja<br />
überhaupt keine Füllung!“ Ein<br />
Offizieller <strong>der</strong> New York State<br />
Athletic Commission beschlagnahmt<br />
Restos Handschuhe in<br />
<strong>der</strong> Umkleidekabine, eine Untersuchung<br />
wird eingeleitet.<br />
Wenig später steht fest: Aus beiden<br />
Handschuhen hat jemand<br />
einen Teil <strong>der</strong> Füllung entfernt.<br />
Die Sportbehörde von New York<br />
än<strong>der</strong>t das Urteil in No Contest<br />
um, Resto wird für ein Jahr gesperrt.<br />
Collins Jr. nützt das freilich<br />
wenig. Der Amerikaner trägt<br />
Antonio Margarito<br />
(rechts) hatte vor<br />
dem Kampf gegen<br />
Miguel Cotto<br />
seine Bandagen<br />
in Gips eingelegt<br />
und schlug seinen<br />
Gegner damit<br />
windelweich<br />
eine gerissene Netzhaut aus <strong>der</strong><br />
Tracht Prügel davon, er sieht<br />
nur noch verschwommen. An<br />
Boxen <strong>ist</strong> nicht mehr zu denken.<br />
Die so hoffungsvolle Karriere <strong>ist</strong><br />
vorbei. Neun Monate nach dem<br />
Kampf kommt Collins Jr. bei einem<br />
Autounfall in seiner Heimat<br />
ums Leben, betrunken und mit<br />
Drogen zugedröhnt steuert er<br />
sein Auto in einen Kanal. Vater<br />
Collins äußert sofort die Vermutung,<br />
es könnte sich um Selbstmord<br />
gehandelt haben.<br />
Resto und Trainer Panama<br />
Lewis müssen sich 1986 vor<br />
Gericht verantworten. Sie sind<br />
angeklagt wegen Körperverletzung,<br />
Verschwörung und unerlaubtem<br />
Waffenbesitz (Restos<br />
Fäuste). Lewis wan<strong>der</strong>t für sechs<br />
Jahre ins Gefängnis, Resto für<br />
drei. Geboxt hat er nie <strong>wie<strong>der</strong></strong>.<br />
Erst nach fast einem Vierteljahrhun<strong>der</strong>t<br />
des Leugnens gab<br />
Resto seine Schandtat endlich zu.<br />
In einer Fernsehdokumentation<br />
des Sen<strong>der</strong>s HBO mit dem Titel<br />
„Anschlag im Ring“ gestand er<br />
2009 zum ersten Mal, dass Lewis<br />
Luis Resto (rechts) bei einem seiner<br />
zahlreichen Treffer. HBO übertrug den<br />
Kampf<br />
mit Absicht das Futter <strong>der</strong> Handschuhe<br />
entfernte und sogar seine<br />
Bandagen in Gips einlegte,<br />
um sie härter zu machen. Einen<br />
Trick, den im gleichen Jahr <strong>der</strong><br />
Ausstrahlung <strong>der</strong> Mexikaner Antonio<br />
Margarito in seinem Kampf<br />
gegen Shane Mosley anwenden<br />
wollte. Mosleys Trainer Nazim<br />
Richardson fiel die weißliche<br />
Substanz an Margaritos Bandagen<br />
noch vor dem Kampf auf, sie<br />
wurden konfisziert. Margarito<br />
ging gegen Mosley k.o. – und die<br />
Untersuchung ergab, dass Margarito<br />
seine Bandagen in Gips<br />
eingelegt hatte.<br />
So erklärt sich wohl auch die<br />
unfassbare Tracht Prügel, die<br />
<strong>der</strong> Puertoricaner Miguel Cotto<br />
ein Jahr zuvor von Margarito<br />
bezogen hatte. Der Kopf des zuvor<br />
unbesiegten Cotto war nach<br />
dem Kampf deformiert. Cotto<br />
verbrachte die Nacht nach <strong>der</strong><br />
t.K.o.-Nie<strong>der</strong>lage im Krankenhaus<br />
von Las Vegas, er urinierte<br />
Blut. „Ich musste weinen und<br />
aus meinen Augen kam Blut“,<br />
erinnert sich Cotto. Cotto war<br />
nach seiner ersten Nie<strong>der</strong>lage<br />
nie <strong>wie<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong>selbe Boxer. Gerade<br />
verlor er gegen WBA-Halbmittelgewichtsweltme<strong>ist</strong>er<br />
Austin<br />
Trout nach Punkten – Cottos<br />
Karriere <strong>ist</strong> damit vorbei.<br />
ARNE LEYENBERG<br />
18 <strong>BoxSport</strong>
Auf dem Wege zu Klitschko<br />
Price & Fury<br />
siegen weiter<br />
Lewis for<strong>der</strong>t, sie sollen<br />
gegeneinan<strong>der</strong> boxen<br />
Arbeit erledigt: Matt Skelton kauert<br />
am Boden und wird ausgezählt, David<br />
Price marschiert zufrieden davon<br />
Zwei Riesen auf dem<br />
Weg nach oben. Tyson<br />
Fury und David Price,<br />
die beiden Box-Giganten<br />
aus Großbritannien, sind<br />
ihrem Traum von einem Kampf<br />
gegen die Klitschko-Brü<strong>der</strong> <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />
einen Sieg näher gekommen.<br />
Der 2,06 Meter große Fury siegte<br />
in Belfast einstimmig über<br />
zwölf Runden nach Punkten<br />
(119-108, 119-108, 119-110) über<br />
den Amerikaner Kevin Johnson.<br />
Der Weltverband WBC, dessen<br />
Titel Vitali Klitschko trägt, hatte<br />
das Duell zu einem WM-Ausscheidungskampf<br />
erklärt. Allerdings<br />
muss Fury noch einen<br />
finalen Kampf gewinnen, ehe<br />
er <strong>der</strong> offizielle Herausfor<strong>der</strong>er<br />
Klitschkos <strong>ist</strong>. Der 2,03 Meter<br />
große Price verteidigte seinen<br />
britischen Me<strong>ist</strong>ertitel und den<br />
Commonwealth-Gürtel in seiner<br />
Heimatstadt Liverpool gegen seinen<br />
alternden Landsmann Matt<br />
Skelton. Der ehemalige Schwergewichts-Weltme<strong>ist</strong>er<br />
Lennox<br />
Lewis hatte danach einen guten<br />
Rat für die beiden parat: „Sie<br />
sollten jetzt gegeneinan<strong>der</strong> boxen.“<br />
Denn Lewis <strong>ist</strong> überzeugt:<br />
„David Haye <strong>ist</strong> immer noch <strong>der</strong><br />
beste englische Schwergewichtler<br />
im Moment. Price und Fury<br />
sollten seinen Herausfor<strong>der</strong>er<br />
bestimmen.“<br />
Promoter Frank Maloney<br />
hat jedoch an<strong>der</strong>e Pläne mit seinem<br />
Riesen Price. Erst soll sich<br />
<strong>der</strong> Bronzemedaillengewinner<br />
<strong>der</strong> Olympischen Spiele von<br />
2004 gegen Wladimir Klitschkos<br />
früheren WM-Herausfor<strong>der</strong>er<br />
Tony Thompson (USA) bewähren.<br />
Dann soll <strong>der</strong> Kampf mit<br />
dem britischen Enfant terrible<br />
Dereck Chisora steigen. „Wenn<br />
alles glatt läuft Anfang nächsten<br />
Jahres, kämpfe ich Ende 2013<br />
um die Weltme<strong>ist</strong>erschaft“, sagt<br />
Price. Allerdings sollte er sich<br />
dann noch deutlich steigern.<br />
Gegen den mittlerweile 45 Jahre<br />
alten früheren Europame<strong>ist</strong>er<br />
Skelton, <strong>der</strong> 2008 in Düsseldorf<br />
gegen Ruslan Chagaev im Kampf<br />
um die WBA-WM verlor,<br />
tat sich Price in<br />
<strong>der</strong> ersten Runde<br />
schwer. Der Riese<br />
wirkte hilflos, beinahe<br />
ängstlich in <strong>der</strong><br />
Defensive. Skelton<br />
setzte ihm mit seinen<br />
überfallartigen<br />
Angriffen zu. In <strong>der</strong><br />
zweiten Runde dann<br />
teilte Price aus. Nach<br />
ein paar Volltreffern<br />
zu Kopf und Körper<br />
kauerte sich Skelton<br />
auf den Boden und<br />
ließ sich bereitwillig<br />
von Ringrichter Richard<br />
James Davies auszählen.<br />
Der 15. Sieg im 15.<br />
Kampf für den 29 Jahre alten<br />
Price. „Einerseits möchte<br />
ich die Klitschkos lieber früher<br />
als später boxen“, meinte Price,<br />
„weil sie nicht mehr ewig boxen<br />
werden. Aber ich muss noch<br />
lernen. Die zwei Kämpfe gegen<br />
Thompson und Chisora sind gute<br />
Tests für mich.“<br />
Tyson Fury <strong>ist</strong> schon einen<br />
Schritt weiter – <strong>der</strong> 24-Jährige<br />
hat Dereck Chisora bereits deutlich<br />
nach Punkten geschlagen,<br />
im Juli 2011. Nun punktete er<br />
in Kevin Johnson einen weiteren<br />
ehemaligen WM-Herausfor<strong>der</strong>er<br />
von Vitali Klitschko<br />
aus. Der Amerikaner hatte<br />
im Dezember 2009 in Bern<br />
nach Punkten gegen Vitali<br />
verloren – genauso deutlich<br />
musste er sich nun nach<br />
enttäuschen<strong>der</strong> Vorstellung<br />
auch Fury geschlagen geben.<br />
Der Brite mit dem für einen<br />
Boxer so klangvollen Vornamen<br />
<strong>ist</strong> nun in 20 Kämpfen unbesiegt.<br />
Gegen Johnson präsentierte sich<br />
Fury run<strong>der</strong>neuert. Der zuvor<br />
schwammige Körper des Riesen<br />
zeigte Konturen, Fury konnte<br />
zwölf Runden lang ohne Probleme<br />
marschieren. „Im Januar<br />
habe ich in den Spiegel gesehen<br />
und ein fettes, aufgedunsenes<br />
Schwein gesehen“, berichtete<br />
Fury. „Ich habe mir gesagt: Entwe<strong>der</strong><br />
du bringst dich in Form<br />
o<strong>der</strong> du hängst die Handschuhe<br />
an den Nagel.“ Gesagt, getan.<br />
Fury stellte sein Training um und<br />
sieht auf einmal tatsächlich aus<br />
wie ein Athlet. „Ich bin <strong>der</strong> beste<br />
Schwergewichtler seit Lennox<br />
Lewis“, tönte Fury mit neuem<br />
Selbstbewusstsein. „Jetzt will<br />
ich einen <strong>der</strong> Klitschkos. Ich<br />
werde sie zerschlagen. Vergesst<br />
David Haye und vergesst David<br />
Price, die sind nicht in meiner<br />
Liga. Ich bin erst 24 Jahre alt.<br />
Ich kann kämpfen, ich kann boxen,<br />
ich kann alles im Ring. Niemand<br />
kann da mithalten, nicht<br />
einmal die Klitschkos.“<br />
Der baumlange Tyson<br />
Fury <strong>ist</strong> in 20 Kämpfen<br />
unbesiegt
Krönung in Cancún: Vitali<br />
Klitschko setzt Muhammad Ali<br />
die Krone des Boxsports auf<br />
Ali gekrönt und<br />
Tumulte im Parlament<br />
Vitali<br />
Klitschko<br />
Die Krönung erfolgte<br />
im mexikanischen Urlaubsparadies<br />
Cancún:<br />
Vitali Klitschko setzte<br />
Muhammad Ali (70) eine Königskrone<br />
aus 24 Karat Gold auf. Die<br />
Krönung des auf erschütternde<br />
Weise an <strong>der</strong> Parkinson-Krankheit<br />
leidenden „Größten“ zum „König<br />
<strong>der</strong> Boxer“ durch den aktuellen<br />
Weltme<strong>ist</strong>er im Schwergewicht<br />
eröffnete die Feierlichkeiten zum<br />
50. Kongress des World Boxing<br />
Council (WBC). Vitali: „Er <strong>ist</strong><br />
<strong>der</strong> Größte in <strong>der</strong> gesamten Geschichte<br />
des Boxsports. Ich bin<br />
stolz darauf, den gleichen Titel<br />
zu haben wie Muhammad Ali.“<br />
Hun<strong>der</strong>te Teilnehmer feierten<br />
Ali. Argentiniens Mittelgewichts-<br />
Weltme<strong>ist</strong>er Sergio Martinez und<br />
WBC-Präsident Jose Sulaiman<br />
überreichten Ali eine rote Königsrobe<br />
und einen reich geschmückten<br />
Weltme<strong>ist</strong>er-Gürtel. Seinen<br />
WBC-Championsgürtel hat <strong>der</strong><br />
ältere <strong>der</strong> Klitschko-Brü<strong>der</strong> bei<br />
dieser Gelegenheit nicht zurückgegeben.<br />
Mit Beginn seiner politischen<br />
Karriere <strong>ist</strong> die sportliche<br />
des 41-Jährigen noch nicht zu<br />
Ende. Dem WBC-Präsidenten<br />
Sulaiman vertraute Klitschko an,<br />
er beabsichtige, nicht zurückzutreten,<br />
son<strong>der</strong>n seinen Titel noch<br />
einmal zu verteidigen.<br />
Damit erschien ein aktueller<br />
Boxchampion als Vorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> von ihm gegründeten Partei<br />
UDAR (Schlag) zur konstituierenden<br />
Sitzung des am 28.Oktober<br />
gewählten neuen ukrainischen<br />
Parlaments. Um 10 Uhr<br />
Ortszeit wurde Vitali Klitschko<br />
vereidigt.<br />
Als Chef <strong>der</strong> mit 40 von 450<br />
Sitzen drittstärksten Fraktion<br />
nach <strong>der</strong> „Partei <strong>der</strong> Regionen“<br />
von Präsident Viktor Janukowitsch<br />
(nur 185 Sitze, 226 sind<br />
zur Mehrheit nötig) und <strong>der</strong><br />
Vereinigten Opposition „Batkiwschtschina“<br />
(Vaterland) von<br />
Tumult im ukrainischen Parlament,<br />
aber Vitali Klitschko (rechts) hält sich<br />
fein raus<br />
Julija Timoschenko (103 Mandate)<br />
<strong>ist</strong> Vitali Klitschko nun in <strong>der</strong><br />
Werchchowna Rada das Gesicht<br />
<strong>der</strong> Opposition. Der Chefredakteur<br />
<strong>der</strong> „Kommersant Ukraine“,<br />
Valeriy Kalnysch, urteilt:<br />
„Es scheint mir, dass die Partei<br />
von Vitali Klitschko eine ‚dritte<br />
Macht‘ werden kann, die ruhig<br />
und rational agieren wird.“<br />
Das Gesicht <strong>der</strong> Ikone <strong>der</strong><br />
Opposition, Julija Timoschenko,<br />
<strong>ist</strong> hinter Gittern verbannt.<br />
Beide haben gegen offensichtliche<br />
Wahlfälschungen protestiert.<br />
Die inhaftierte ehemalige<br />
Min<strong>ist</strong>erpräsidentin mit einem<br />
zweieinhalbwöchigen Hungerstreik<br />
in einem Krankenhaus in<br />
Charkiw.<br />
Der Vorsitzende <strong>der</strong> Ukrainischen<br />
Demokratischen Allianz<br />
für Reformen (UDAR) eine<br />
Woche lang als Wortführer <strong>der</strong><br />
Demonstrationen vor dem Gebäude<br />
<strong>der</strong> Zentralen Wahlkommission<br />
in Kiew. Klitschko for<strong>der</strong>te<br />
Neuwahlen in mindestens<br />
fünf Bezirken. Mit Erfolg. In fünf<br />
Wahlkreisen wurden die Ergebnisse<br />
für ungültig erklärt und<br />
Neuwahlen angeordnet.<br />
Vitali Klitschko hat noch<br />
nicht offiziell verkündet, dass er<br />
2015 Viktor Janukowitsch (62)<br />
herausfor<strong>der</strong>n werde. Der autoritäre<br />
Staatspräsident <strong>ist</strong> mit<br />
1,93 Meter auch körperlich ein<br />
Schwergewicht. „Der Spiegel“<br />
wählte Anfang des Jahres für eine<br />
Geschichte über das international<br />
isolierte „Schmuddelkind“<br />
denn auch die Überschrift „Der<br />
Boxer aus Donezk“. Viktor Janukowitsch<br />
gegen Vitali Klitschko<br />
könnte zum „Kampf des Jahres<br />
2015“ werden - im politischen<br />
Ring.<br />
Gleichwohl: In <strong>der</strong> Werchowna<br />
Rada fliegen des öfteren auch<br />
wahrhaftig die Fäuste – wie<br />
gleich bei <strong>der</strong> ersten Sitzung.<br />
Klitschko hielt sich raus aus<br />
dem Tumult. Die Faust eines Boxers<br />
gelte nach amerikanischem<br />
Recht als Waffe, erklärte Klitschko,<br />
die Faust eines Weltme<strong>ist</strong>ers<br />
entspreche somit einer Atomwaffe.<br />
Der Champion wird sich<br />
selbst auch im prügelnden Parlament<br />
treu bleiben, „nie meine<br />
Fäuste außerhalb des Boxrings<br />
zu benutzen“.<br />
Hartmut Scherzer<br />
20<strong>BoxSport</strong>
David Haye<br />
nackt im<br />
Dschungelcamp<br />
Der Brite <strong>ist</strong> ganz heiß auf den<br />
Showdown mit Vitali Klitschko<br />
Showman und Selbstdarsteller:<br />
David Haye zeigt sich im britischen<br />
Dschungelcamp wie Gott ihn schuf<br />
Alles läuft auf den großen<br />
Showdown zum<br />
Abschied hinaus. Vitali<br />
Klitschko gegen<br />
Großmaul David Haye. Aber<br />
während <strong>der</strong> eine in <strong>der</strong> Ukraine<br />
Politik machte, zog <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
im Dschungelcamp blank.<br />
Klitschko hat sein letztes<br />
Hurra im Boxring für nächstes<br />
Jahr geplant. Die mehrfach angekündigte<br />
„Sportpressekonferenz“<br />
über seine Zukunft wurde<br />
mittlerweile auf das Frühjahr<br />
verschoben. Aktuell steht<br />
auf seiner Homepage bereits:<br />
„Nächster Kampf wird noch<br />
bekanntgegeben.“ Pflichtgemäß<br />
müsste Vitali seinen Titel gegen<br />
den Sieger <strong>der</strong> WBC-Endausscheidung<br />
Chris Arreola (USA)<br />
gegen Bermane Stiverne (Kanada)<br />
am 23. Februar in Los Angeles<br />
verteidigen.<br />
„Das sind keine Gegner<br />
für einen würdigen Abschiedskampf“,<br />
sagt Manager Bernd<br />
Bönte. Zumal Arreola von Vitali<br />
Klitschko vor drei Jahren in L.A.<br />
bereits <strong>der</strong>art verprügelt worden<br />
war, dass <strong>der</strong> Latino zur elften<br />
Runde nicht mehr antrat. Ein<br />
Mega-Event als letztes Hurra <strong>ist</strong><br />
geplant – gegen den exzentrischen<br />
Haye (32). Der von Wladimir<br />
Klitschko (36) vor an<strong>der</strong>thalb<br />
Jahren nach Punkten besiegte<br />
englische Rüpel inszenierte sich<br />
zuletzt im Dschungelcamp des<br />
englischen Fernsehsen<strong>der</strong>s ITV.<br />
Im australischen Urwald haute<br />
das Großmaul schon mal mächtig<br />
auf die Buschtrommel: „Ich<br />
schlage Vitali in <strong>der</strong> sechsten<br />
Runde k.o.!“ Obwohl Haye viel<br />
Haut zeigte, pausenlos oben<br />
ohne durch das Camp lief und<br />
beim Duschen vor den Kameras<br />
ganz blankzog, wurde er vor<br />
dem Finale von den Zuschauern<br />
herausgewählt. Danach meinte<br />
Haye: „Mich interessiert nur<br />
noch <strong>der</strong> Kampf gegen einen<br />
Klitschko. Da Wladimir nicht<br />
noch einmal gegen mich boxen<br />
wird, will ich unbedingt gegen<br />
Vitali in den Ring steigen. Das<br />
<strong>ist</strong>, nach <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage von<br />
Manny Pacquiao, zurzeit das<br />
größte Ding im Boxen.“<br />
Das Team von Paffen Sport Boxing wünscht<br />
allen Kunden und Geschäftspartnern ...<br />
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… und einen guten Start ins neue Jahr 2013!<br />
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Jonathon Banks<br />
Trainer von Wladimir –<br />
Nach seinem K.o.-Sieg über die US-Schwergewichtshoffnung Mitchell darf<br />
Johnathon Banks musste drei schwere Aufgaben<br />
me<strong>ist</strong>ern – in <strong>der</strong> Summe eine fast unmögliche<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung. Zwei davon absolvierte er mit<br />
Bravour, die dritte wird vielleicht sogar ihn überfor<strong>der</strong>n.<br />
Denn nach dem Tod von Emanuel Steward<br />
<strong>ist</strong> Banks <strong>der</strong> letzte Boxer aus dem berühmten<br />
Kronk Gym von Detroit, das Box-Legenden wie<br />
Thomas Hearns und Lennox Lewis hervorbrachte.<br />
Nach dem Krebstod von Steward<br />
sprang Banks als Trainer ein und führte<br />
Schwergewichts-Weltme<strong>ist</strong>er Wladimir<br />
Klitschko in Hamburg zum Sieg über<br />
Herausfor<strong>der</strong>er Mariusz Wach. Nur<br />
eine Woche später stieg <strong>der</strong> Amerikaner<br />
selbst in den Ring und<br />
beendete die Hoffnungen <strong>der</strong><br />
zuvor größten US-Schwergewichtshoffnung<br />
Seth<br />
Mitchell mit einem krachenden<br />
K.o.-Sieg. Und<br />
in die Trainingslager von Lennox<br />
Lewis begleitet, er machte Sparring<br />
mit den ganz Großen des<br />
Boxsports. In den vergangenen<br />
Jahren war er zur rechten Hand<br />
Stewards aufgestiegen. „Ich habe<br />
viel Weisheit von Emanuel<br />
gelernt. Wir waren wie Vater und<br />
Sohn, wie zwei beste Freunde.<br />
Deshalb glaube ich, dass ich ein<br />
guter Trainer sein kann. Emanuel<br />
hat es geliebt, an<strong>der</strong>en etwas<br />
beizubringen und auch ich liebe<br />
es“, sagte Banks.<br />
Wladimir Klitschko kam<br />
gegen den Polen Wach zu einem<br />
ungefährdeten Punktsieg.<br />
Hinterher lobte er die professionelle<br />
Arbeit von Banks in <strong>der</strong><br />
Ecke. Noch hat <strong>der</strong> Weltme<strong>ist</strong>er<br />
US-Schwergewichtshoffnung Seth<br />
Mitchell ging gegen Banks k.o.<br />
For<strong>der</strong>t er bald Vitali<br />
Klitschko heraus?<br />
Jonathon Banks als<br />
Boxer<br />
Banks als Trainer von Wladimir Klitschko, nach<br />
dessen Sieg gegen den Polen Mariusz Wach<br />
schließlich will Banks das schon<br />
seit Jahren von <strong>der</strong> Schließung<br />
bedrohte Kronk Gym retten –<br />
nach dem Tod von Steward steht<br />
es vor dem Aus. Die Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
rauen Straßen von Detroit, zu<br />
denen einst auch Banks zählte,<br />
haben keinen Ort mehr, an dem<br />
sie die Tage verbringen können.<br />
„Ich muss einen neuen Platz für<br />
sie finden“, sagt Banks.<br />
Banks hatte das Kunststück<br />
fertig gebracht, im Trainingslager<br />
beim Stanglwirt in Tirol<br />
nicht nur sich selbst auf seinen<br />
Kampf gegen Mitchell son<strong>der</strong>n<br />
auch noch Wladimir Klitschko<br />
vorzubereiten. „Das war nicht<br />
einfach“, erzählte Banks. „Nachdem<br />
Wladimir fertig war, habe<br />
ich mein Programm absolviert.“<br />
Der erkrankte Steward selbst<br />
hatte seinen Musterschüler als<br />
Nachfolger in Klitschkos Ecke<br />
vorgeschlagen. Schließlich trainierte<br />
Steward seinen Schützling,<br />
seitdem <strong>der</strong> als 15-Jähriger<br />
einen Fuß in das Kronk Gym<br />
gesetzt hatte. Schon als Jugendlicher<br />
hatte Banks seinen Coach<br />
aber nicht entschieden, ob er<br />
Banks weiterhin als Trainer beschäftigt.<br />
Schließlich <strong>ist</strong> Banks<br />
selbst Boxer in <strong>der</strong> gleichen Gewichtsklasse<br />
– und steht kurz<br />
vor einem Kampf um die WM-<br />
Krone. Das Duell gegen den<br />
zuvor unbesiegten Mitchell in<br />
Atlantic City war ein Ausscheidungskampf<br />
des Weltverbandes<br />
WBC. Dort <strong>ist</strong> Wladimirs Bru<strong>der</strong><br />
Vitali Weltme<strong>ist</strong>er. Würde Banks<br />
gegen Vitali boxen? „Soll ich ehrlich<br />
sein?“, fragte Banks zurück.<br />
„Ich weiß es wirklich nicht.“<br />
Banks hatte mit seinem Sieg<br />
über den früheren NFL-Footballspieler<br />
Mitchell mal <strong>wie<strong>der</strong></strong> alle<br />
überrascht – dieses Mal positiv.<br />
Dreimal schickte er seinen<br />
Landsmann in zwei Runden zu<br />
Boden, dann war Schluss. In <strong>der</strong><br />
Ecke wurde Banks betreut von<br />
Stewards Neffen Sugar Hill. „Das<br />
war eine sehr emotionale Nacht.<br />
Wir mussten unsere Emotionen<br />
bis nach dem Kampf kontrollieren“,<br />
sagte Banks. „Den ganzen<br />
Kampf über musste ich an<br />
Emanuel denken, ohne ihn wäre<br />
22 <strong>BoxSport</strong>
Herausfor<strong>der</strong>er von Vitali<br />
er um die WBC-WM boxen und will das legendäre Kronk-Gym von Emanuel Steward retten<br />
ich nicht da, wo ich heute bin.“<br />
Denn Banks <strong>ist</strong> plötzlich <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />
obenauf. Lange Zeit galt er als<br />
große Hoffnung im Cruisergewicht,<br />
dann wurde er 2009 vom<br />
damaligen Weltme<strong>ist</strong>er Tomasz<br />
Adamek aus Polen auseinan<strong>der</strong>genommen.<br />
Im Anschluss stieg<br />
Banks ins Schwergewicht auf,<br />
hinterließ bei seinen Kämpfen<br />
allerdings keinen Eindruck. Sein<br />
K.o.-Sieg über Mitchell dagegen<br />
katapultierte ihn zurück in den<br />
Kreis <strong>der</strong> Schwergewichts-Hoffnungen.<br />
Das legendäre Kronk Gym in<br />
Detroit wurde unterdessen nur<br />
einen Tag nach Stewards Tod geräumt.<br />
Die Familie des Trainers<br />
holte Erinnerungsstücke ab, baute<br />
den Ring ab und verschloss<br />
die Tür. „Die Jugendlichen dort<br />
haben mich alle angerufen und<br />
gefragt, wo sie jetzt hin sollen“,<br />
erzählt Banks. „Ich war aber in<br />
Das legendäre Kronk-Gym in Detroit. Banks will es retten<br />
Europa und konnte ihnen<br />
nicht helfen.“ Das<br />
soll sich nun än<strong>der</strong>n.<br />
Banks: „Ich werde<br />
einen neuen Ort<br />
suchen, das <strong>ist</strong> genau<br />
das, was Emanuel<br />
gewollt hätte. Ich<br />
war selbst mal<br />
so ein Kind. Ich<br />
hätte Autos aufgebrochen<br />
o<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>e Leute erschossen,<br />
wenn ich<br />
„Million-Dollar-Smile“:<br />
Emanuel Steward<br />
nicht das Kronk gehabt<br />
hätte.“ Banks weiß, wovon er<br />
spricht: Gerade erst wurde sein<br />
Bru<strong>der</strong> Leonard bei einem Raubüberfall<br />
in Detroit erschossen.<br />
„Diese Scheiße muss aufhören“,<br />
erklärte Banks. Er will seinen<br />
Teil dazu beitragen.<br />
Arne Leyenberg<br />
Box-Legenden bei Stewards Abschied<br />
Soul-Legende Aretha Franklin: „Er hatte dieses Millionen-Dollar-Lächeln“<br />
Box-Legenden nehmen Abschied (v.l.): Wladimir Klitschko, Lennox Lewis, Hilmer Kenty,<br />
Thomas Hearns und Evan<strong>der</strong> Holyfield<br />
ne Gedanken<br />
sind bei<br />
deiner<br />
Familie.<br />
Du wirst<br />
uns fehlen“,<br />
hatte<br />
Oscar De La Hoya geschrieben.<br />
„Ich kann es gar<br />
nicht in Worte fassen,<br />
was sein Tod<br />
für mich bedeutet“,<br />
meinte Aretha Franklin<br />
unter Tränen. „Er<br />
hatte dieses Millionen-Dollar-Lächeln<br />
und war ein Held<br />
für mich“, sagte die<br />
Soul-Legende, die zu<br />
Ehren Stewards den<br />
Song „I‘ll fly away“<br />
sang.<br />
Die Größten kamen, um einem ganz Großen die letzte Ehre<br />
zu erweisen. In Anwesenheit vieler ehemaliger und aktueller Star-<br />
Boxer <strong>ist</strong> Trainerlegende Emanuel Steward in Detroit beigesetzt<br />
worden. Wladimir Klitschko, Lennox Lewis, Evan<strong>der</strong> Holyfield,<br />
Sugar Ray Leonard, Michael Moorer, Roy Jones Junior und weitere<br />
Prominente – unter ihnen Soulsängerin Aretha Franklin – versammelten<br />
sich im Greater Grace Temple <strong>der</strong> Autostadt, um von ihrem<br />
Trainer, Mentor und Freund Abschied zu nehmen.<br />
Steward habe ihm Lektionen fürs Leben gelehrt, betonte Klitschko.<br />
Der Ukrainer wurde seit 2004 vom Amerikaner gecoacht und<br />
war wenige Tage nach seinem siegreichen WM-Kampf in Hamburg<br />
gegen den Polen Mariusz Wach nach Detroit geflogen. „Niemand<br />
hat einen Kampf verloren, wenn er sich an das gehalten hat, was<br />
Emanuel Steward ihm gesagt hat“, betonte Ex-Schwergewichts-<br />
Champion Holyfield. „Steward war <strong>der</strong> größte Trainer, <strong>der</strong> jemals<br />
gelebt hat“, meinte gar Lennox Lewis. Der britische Boxstar war einer<br />
von 41 Weltme<strong>ist</strong>ern, die Steward in seiner 41-jährigen<br />
Trainer-Karriere gecoacht hat.<br />
Der 68-Jährige war am 25. Oktober nach einer Darm-<br />
Operation gestorben. Er galt in Detroit als „Box-Ikone“<br />
(„Detroit Free Press“). Tausende Menschen drängten<br />
sich zur Trauerfeier in das Gotteshaus. Davor war ein<br />
überdimensionales Gemälde von Steward aufgestellt,<br />
umgeben von Blumen und Beleidsbekundungen. „Mei-<br />
Soul-Legende Aretha Franklin sang zu Ehren<br />
Stewards den Song „I’ll fly away“<br />
<strong>BoxSport</strong> 23
Riesen-Zoff und Tränen nach Kentikians<br />
Trost vom Papa:<br />
Vater Levon<br />
Kentikian hebt<br />
seine Tochter in<br />
die Luft<br />
Angefressen:<br />
Promoter Felix<br />
Sturm<br />
Aus Düsseldorf<br />
berichtet<br />
Arne Leyenberg<br />
Nach <strong>der</strong> Urteilsverkündung:<br />
Susi Kentikian kann es nicht<br />
fassen<br />
Ist Susi noch die Kil<br />
Promoter Sturm erbost über Urteil – WBA ordnet n<br />
Die Szene kam einem<br />
irgendwie vertraut<br />
vor. Susi Kentikian<br />
schüttelte ungläubig<br />
den Kopf, dann flossen Tränen,<br />
dann schimpfte sie. Sieben<br />
Monate nach ihrer ersten<br />
Nie<strong>der</strong>lage als Boxerin musste<br />
die Hamburgerin erneut eine<br />
Pleite einstecken. Wie<strong>der</strong> knapp<br />
nach Punkten, <strong>wie<strong>der</strong></strong> hatten<br />
die Beobachter rund um den<br />
Ring Kentikian als Siegerin gesehen.<br />
Aber eben nicht zwei von<br />
drei Punktrichtern , die jeweils<br />
96:94 für die Amerikanerin Carina<br />
Moreno stimmten. Lediglich<br />
<strong>der</strong> Pole Leszek Jankowiak hatte<br />
Kentikian mit 97:93 vorne. Eine<br />
Wertung, die am ehesten <strong>der</strong><br />
Wahrheit entsprach. „Ich hatte<br />
es auch 97:93 für Susi“, sagte<br />
Promoter Felix Sturm, <strong>der</strong> bei<br />
seiner ersten Veranstaltung als<br />
Promoter gleich eine herbe Nie<strong>der</strong>lage<br />
einstecken musste. „Susi<br />
hat nicht knapp gewonnen, son<strong>der</strong>n<br />
deutlich.“<br />
Susi Kentikian, die nach dem<br />
Aus des Universum-Boxstalls<br />
und dem kurzen Intermezzo<br />
beim Magdeburger SES-Team<br />
bei Felix Sturm einen Neuanfang<br />
wagte, wirkte ratlos. „Ich verstehe<br />
dieses Urteil nicht. Carina<br />
Carina Moreno erwischt Susi Kentikian mit einer Linken<br />
Moreno hat für mich nicht eine<br />
Runde gewonnen. Es schmerzt,<br />
ich bin einfach nur enttäuscht.<br />
Ich habe diesen Kampf gewonnen,<br />
und zwar nicht knapp, son<strong>der</strong>n<br />
einstimmig.<br />
Promoter Sturm war außer<br />
sich vor Wut über die drei Punktrichter<br />
<strong>der</strong> WBA, die Kentikians<br />
früheren Gürtel damit <strong>der</strong> Amerikanerin<br />
zusprachen: „Das <strong>ist</strong><br />
einfach lächerlich. Das <strong>ist</strong> nicht<br />
mit rechten Dingen zugegangen,<br />
da war etwas abgesprochen.<br />
Susi hat eine überragende Le<strong>ist</strong>ung<br />
gezeigt, sie hat ganz klar<br />
gewonnen.“ Sturm legte, wie<br />
auch <strong>der</strong> Bund Deutscher Berufsboxer<br />
(BDB), Protest beim<br />
Weltverband ein. Mit Erfolg: Die<br />
WBA ordnete einen Rückkampf<br />
an, <strong>der</strong> innerhalb von 90 Tagen<br />
stattfinden muss. Vielleicht<br />
schon am 2. Februar in Düsseldorf<br />
im Rahmen des Comebacks<br />
von Felix Sturm.<br />
Obwohl Kentikian den Sieg<br />
verdient gehabt hätte, muss sie<br />
sich auch selbst fragen: Steht da<br />
noch die alte „Killer Queen“ im<br />
Ring? Der Wirbelwind von einst,<br />
<strong>der</strong> die Gegnerinnen gleich reihenweise<br />
aus dem Ring gefegt<br />
hatte? Kentikians letzter K.o.-<br />
Sieg <strong>ist</strong> mittlerweile vier Jahre<br />
24 <strong>BoxSport</strong>
erneuter Nie<strong>der</strong>lage<br />
Susi Kentikian trifft Carina Moreno mit dem<br />
rechten Aufwärtshaken<br />
Keta: K.o.-<br />
Nie<strong>der</strong>lage<br />
in Runde eins<br />
her. Dabei war es einst dieser spektakuläre<br />
Boxstil, <strong>der</strong> die kleine Boxerin<br />
aus Hamburg so populär gemacht<br />
hatte. Nach ihrer ersten Nie<strong>der</strong>lage<br />
im Mai gegen die Amerikanerin<br />
Melissa McMorrow gestand<br />
Kentikian ein, sie sei wegen des<br />
Wechsels nach Magdeburg lustlos<br />
gewesen, fühlte sich abgeschoben.<br />
„Ich war mit <strong>der</strong> gesamten Situation<br />
unzufrieden und habe regelrecht<br />
bocklos gewirkt“, gibt sie zu.<br />
Statt im Programm von ProSieben<br />
boxte sie im Spartensen<strong>der</strong> Das<br />
Vierte, anstatt in ihrer Heimatstadt<br />
Hamburg in Frankfurt an <strong>der</strong> O<strong>der</strong>.<br />
„Meine Einstellung war vor ein<br />
paar Monaten komplett<br />
weg. Ich kam von ganz<br />
oben und fühlte mich<br />
an den Rand gedrängt“,<br />
erzählt Kentikian. Zudem<br />
war sie von ihrem Trainer<br />
Magomed Schaburow<br />
getrennt. Kentikian: „Magomed<br />
hat unter <strong>der</strong> Ungewissheit<br />
bei Universum und<br />
SES auch sehr gelitten, und<br />
die räumliche Trennung, als er<br />
schon bei Sturm in Köln war und<br />
ich noch in Hamburg o<strong>der</strong> Magdeburg,<br />
hat uns auch nicht gut<br />
getan.“<br />
Nun <strong>ist</strong> das Erfolgsgespann<br />
von einst <strong>wie<strong>der</strong></strong> vereint. In<br />
<strong>der</strong> Kölner Südstadt haben<br />
sie im Gym von Felix Sturm ein<br />
neues Zuhause gefunden. „ich fühle<br />
mich absolut wohl“, sagt Kentikian.<br />
Und dennoch reichte es gegen<br />
Moreno, die bereits Weltme<strong>ist</strong>erin<br />
im Minimumgewicht war, nicht<br />
zum Sieg. „Vielleicht verstehe ich<br />
nichts vom Boxen“, meinte Schaburow<br />
sarkastisch. „Aber ich war<br />
vom Ergebnis sehr überrascht.“<br />
ler Queen?<br />
ach Protest Rückkampf an<br />
„Ich habe Mitleid mit Susi. Sie <strong>ist</strong><br />
verarscht worden“, sagte Sturm.<br />
„Ich werde mich jetzt erst einmal<br />
erholen und mir dann Gedanken<br />
machen, wie es weitergeht“, kündigte<br />
Kentikian an.<br />
Promoter Sturm <strong>ist</strong> da schon<br />
einen Schritt weiter. Nach dem<br />
Rematch gegen Moreno will er<br />
auch noch die Rückkämpfe gegen<br />
McMorrow und gegen die deutsche<br />
Weltme<strong>ist</strong>erin Nadia Raoui<br />
aus Herne veranstalten, gegen die<br />
Kentikian im April 2010 umstritten<br />
nach Punkten gewonnen<br />
hatte. „An Gegnerinnen<br />
für das nächste<br />
Jahr mangelt es nicht“,<br />
meinte Sturm. Denn<br />
festhalten will er an<br />
seiner Boxerin auch<br />
weiterhin: „Susi<br />
<strong>ist</strong> meine Nummer<br />
eins.“<br />
Die stolze Weltme<strong>ist</strong>erin:<br />
Carina Moreno<br />
Felix Sturms Pech hatte nicht nur mit den Kampfabsagen<br />
von Ruslan Chagaev und Firat Arslan begonnen<br />
und mit <strong>der</strong> zweifelhaften Punktnie<strong>der</strong>lage von Susi<br />
Kentikian geendet. Es hatte auch beim Rahmenprogramm<br />
angehalten. Denn eigentlich sollte Sturms bester Kumpel<br />
Maurice Weber gegen den Bremer Ukrainer Andreas Reimer<br />
um die Deutsche Me<strong>ist</strong>erschaft im Superweltergewicht<br />
kämpfen. Weber<br />
zog sich jedoch<br />
in <strong>der</strong> Woche vor<br />
dem Kampfabend<br />
einen Muskelfaserriss<br />
zu. Der<br />
Münchner Mike<br />
Keta sprang ein.<br />
Und erlebte gegen<br />
Reimer sein blaues<br />
Wun<strong>der</strong>. Der<br />
32-Jährige, <strong>der</strong> bereits<br />
den Leipziger<br />
Oliver Güttel und<br />
den Euskirchener<br />
Baker Barakat Mike Keta am Boden. Mit einem Schlag war <strong>der</strong><br />
k.o. geschlagen Münchner k.o.<br />
hatte, demonstrierte auch gegen Keta eindrucksvoll seine<br />
Schlagkraft. Die ersten Sekunden des Kampfes marschierte<br />
Reimer wie teilnahmslos durch den Ring, ging Keta aus dem<br />
Weg, schaute Richtung Hallendach statt seinem Gegner in die<br />
Augen. Urplötzlich sprang Reimer mit einem linken Haken<br />
in den anstürmenden Keta hinein – <strong>der</strong> Münchner sank zu<br />
Boden und schaffte es nicht mehr rechtzeitig auf die Beine.<br />
Ringrichter Holger Wiemann war gnädig mit Keta und legte<br />
beim Zählen längere Pausen ein – doch es half alles nichts.<br />
Keta war vom ersten Schlag Reimers k.o. gegangen. Ein überraschen<strong>der</strong><br />
Erfolg, mit dem die Wenigsten gerechnet hatten.<br />
Maurice Weber wird vielleicht ganz froh gewesen sein, an<br />
diesem Abend nicht mit Andreas Reimer im Ring gestanden<br />
zu haben.<br />
Auch beim Kampf seines Freundes Patrick Dobroschi war<br />
Veranstalter Sturm im Pech. Der Bochumer Roman Javoev,<br />
zuvor in vier Kämpfen unbesiegt, hatte gut begonnen gegen<br />
den Kölner. Dann klaffte aber gegen Ende <strong>der</strong> ersten Runde ein<br />
tiefer Cut auf <strong>der</strong> Stirn über dem rechten Auge Javoevs. Ringarzt<br />
Adam Balogh brach den Kampf in <strong>der</strong> Pause zur zweiten<br />
Runde ab. Der 13. Sieg im 17. Kampf für Halbschwergewichtler<br />
Dobroschi.<br />
Der 20 Jahre alte Kölner Alex Born feierte in Düsseldorf<br />
sein Profidebüt. Born, <strong>der</strong> nach neun Amateurkämpfen einen<br />
Vertrag bei Promoter Sturm unterschrieb, musste mit dem Polen<br />
Piotr Tomaszek jedoch härter kämpfen als ihm lieb war.<br />
Schon von <strong>der</strong> ersten Runde an blutete <strong>der</strong> Kölner Supermittelgewichtler<br />
aus einem Cut am linken Auge, zudem brachte<br />
Tomaszek einige Volltreffer ins Ziel. Born jedoch noch mehr,<br />
er siegte einstimmig über vier Runden nach Punkten.<br />
Schwergewichtler Adnan Rezovic aus Bosnien-Herzegovina<br />
setzte sich einstimmig über sechs Runden nach Punkten<br />
gegen den Tschechen Ladislav Kovarik durch.<br />
<strong>BoxSport</strong> 25
Am 2. Februar nimmt Felix<br />
Sturm einen neuen Anlauf auf<br />
den WM-Thron. In Düsseldorf<br />
kämpft er gegen Sam Soliman<br />
um das Recht, zum zweiten Mal<br />
gegen IBF-Weltme<strong>ist</strong>er Daniel<br />
Geale, <strong>der</strong> den Kölner im September<br />
knapp nach Punkten<br />
besiegt hatte, zu boxen.<br />
Am gleichen Abend,<br />
wenn Sturm in Sat.1<br />
kämpft, überträgt<br />
die ARD die EM<br />
Gutknecht gegen<br />
Brähmer aus Berlin.<br />
„Ein an<strong>der</strong>er<br />
Abend kommt<br />
lei<strong>der</strong> nicht infrage“,<br />
sagt<br />
Sturms Manager<br />
Roland Bebak.<br />
In Düsseldorf war<br />
Sturm auch erstmals<br />
in<br />
<strong>der</strong> Rolle des Promoters aufgetreten,<br />
statt selbst in den Ring<br />
zu steigen. Dabei sagten erst<br />
die Ex-Weltme<strong>ist</strong>er Chagaev<br />
und Arslan kurzfr<strong>ist</strong>ig ab, dann<br />
verlor Hauptkämpferin Susi<br />
Kentikian ihren WM-Kampf auch<br />
noch äußerst umstritten<br />
nach Punkten. Bei<br />
Sat.1 wollten<br />
nur 1,54 Millionen<br />
Zus<br />
c h a u e r<br />
den Kampf<br />
s e h e n .<br />
Im Interview<br />
mit<br />
<strong>BoxSport</strong>-<br />
Redakteur<br />
A r n e<br />
Leyenberg<br />
zeigt sich<br />
Felix Sturm<br />
selbstkritisch.<br />
Nach dem Promote<br />
„Wir sind jetz<br />
Felix Sturm: Erst Sieg über<br />
<strong>BoxSport</strong>: Herr Sturm, was<br />
<strong>ist</strong> anstrengen<strong>der</strong>: selbst in den<br />
Ring zu steigen o<strong>der</strong> eine Veranstaltung<br />
als Promoter auf die<br />
Beine zu stellen?<br />
Felix Sturm: Ich hätte viel<br />
lieber selbst geboxt. Irre, um was<br />
man sich alles kümmern muss.<br />
Ich habe schon gesagt: Ich boxe<br />
lieber sechs Mal im Jahr selbst,<br />
als zu promoten. Wahnsinn, was<br />
in den letzten Tagen vor <strong>der</strong> Veranstaltung<br />
abgelaufen <strong>ist</strong>. Wenn<br />
Sturm: Das war ein knapper<br />
Kampf. Ich war nicht gut drauf<br />
an diesem Abend, ich habe<br />
schlecht geboxt. Im Rückkampf<br />
schlage ich Geale. Lei<strong>der</strong> wollte<br />
Geale den direkten Rückkampf<br />
nicht. Jetzt werde ich mir das<br />
Recht auf den Kampf eben gegen<br />
Soliman erkämpfen. Ich werde<br />
es allen beweisen und den ersten<br />
Schritt zum nächsten WM-Titel<br />
machen. Diesmal wird nichts<br />
schiefgehen.<br />
Man sieht es, es ging<br />
einiges schief: Felix<br />
Sturm, <strong>der</strong> Promoter<br />
Kampfbekanntgabe in Düsseldorf: Felix Sturm, Fritz Sdunek, Mo<strong>der</strong>ator<br />
Alexan<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Groeben und PR-Manager Manfred Meier (v.l.)<br />
ich es nicht selbst<br />
erlebt hätte, würde<br />
ich es nicht<br />
glauben.<br />
B o x -<br />
Sport: Dann<br />
wird es also<br />
ein angenehmer<br />
Abend<br />
für Sie am<br />
2. Februar,<br />
wenn Sie im<br />
ISS Dome in<br />
Düsseldorf gegen<br />
Sam Soliman<br />
boxen?<br />
Sturm:<br />
Nein, ich muss<br />
höllisch aufpassen.<br />
Das wird ein<br />
Ausscheidungskampf<br />
<strong>der</strong> IBF. Ich<br />
will noch einmal<br />
gegen Daniel Geale<br />
boxen. Dafür muss ich<br />
gewinnen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Gegen den<br />
australischen IBF-Weltme<strong>ist</strong>er<br />
haben Sie am 1. September Ihren<br />
WBA-Gürtel nach Punkten<br />
verloren.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Gegen WBA-<br />
Weltme<strong>ist</strong>er Gennady Golovkin<br />
wollten Sie nicht boxen?<br />
Sturm: Der Kampf gegen<br />
Golovkin <strong>ist</strong> für mich uninteressant.<br />
Wirtschaftlich lohnt sich<br />
das nicht. Außerdem hat mir<br />
Golovkins Promoter K2 nie ein<br />
Angebot gemacht, wie sie immer<br />
behaupten. Das stimmt nicht.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Sie wurden von<br />
den WBA-Punktrichtern in letzter<br />
Zeit ja nicht gerade bevorteilt.<br />
Nun kam auch noch die<br />
zweifelhafte Nie<strong>der</strong>lage von Susi<br />
Kentikian dazu. Wie erklären<br />
Sie sich das?<br />
Sturm: Wir werden uns in<br />
Zukunft die Punktrichter genauer<br />
anschauen und auch mal einige<br />
ablehnen müssen. Wir werden<br />
mal ordentlich dazwischen<br />
hauen. Denn da sind wohl einige<br />
dabei, die sich von an<strong>der</strong>en<br />
Promotern beeinflussen lassen.<br />
Denn manche Leute arbeiten<br />
gegen uns, haben Angst davor,<br />
dass wir mächtig werden und<br />
ihnen Boxer abwerben.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Neben Susi<br />
Kentikian sollte in Düsseldorf<br />
26 <strong>BoxSport</strong>
-Debüt, bei dem vieles schiefging<br />
t an zwei Krachern dran!“<br />
Soliman – dann Revanche gegen Bezwinger Geale<br />
eigentlich Ruslan Chagaev den<br />
zweiten Hauptkampf bestreiten.<br />
Warum hat Chagev eigentlich<br />
abgesagt?<br />
Sturm: Das weiß nur er<br />
selbst. Ich habe persönlich nicht<br />
mit ihm gesprochen, ich konnte<br />
ihn nicht erreichen, sein Handy<br />
war tagelang aus. Man hört da<br />
wi<strong>der</strong>sprüchliche Aussagen. Mal<br />
hat er super in Amerika trainiert,<br />
mal <strong>ist</strong> er mit Übergewicht in<br />
Hamburg herumgelaufen. Keine<br />
Ahnung, was davon stimmt.<br />
Ich denke, nach <strong>der</strong> Absage von<br />
Mike Perez war die Luft für Chagaev<br />
raus. Dann hat er keine<br />
Lust mehr gehabt.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Ist das Thema<br />
Chagaev damit für Sie beendet?<br />
Sie hatten schließlich keinen<br />
Vertrag.<br />
Sturm: Die Tür <strong>ist</strong> noch nicht<br />
zu. Ich werde mich mit ihm zusammensetzen<br />
und dann klären<br />
wir, wie groß seine Motivation<br />
noch <strong>ist</strong>, was er noch vorhat.<br />
Wir können immer noch eine<br />
längerfr<strong>ist</strong>ige Zusammenarbeit<br />
fixieren.<br />
<strong>BoxSport</strong>: An<strong>der</strong>s sieht es<br />
wohl mit Firat Arslan aus.<br />
Sturm: Die Türen sind für<br />
immer zu. Da hat auch Sat.1<br />
keine Lust mehr drauf.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wir haben die<br />
Konstellation Sturm und Arslan<br />
für ideal gehalten. Schließlich<br />
dachte Arslan nach <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage<br />
gegen Marco Huck schon<br />
Der nächste Gegner<br />
Sam Soliman konnte bislang von 53 Profikämpfen 42 gewinnen,<br />
17 davon durch K.o. Der 39 Jahre alte Australier <strong>ist</strong> die<br />
Nummer eins <strong>der</strong> IBF-Weltrangl<strong>ist</strong>e, Felix Sturm die Nummer<br />
vier. Soliman stand zuletzt im August im Ring, punktete den früheren<br />
Sturm-Herausfor<strong>der</strong>er Giovanni Lorenzo aus <strong>der</strong> Dominikanischen<br />
Republik aus. Bei seiner bislang einzigen WM-Chance<br />
ging Soliman 2007<br />
gegen seinen<br />
Landsmann Anthony<br />
Mundine<br />
k.o. „Er <strong>ist</strong> ein<br />
typischer Australier,<br />
springt in<br />
den Mann wie ein<br />
Känguru“, sagte<br />
Sturms Trainer<br />
Fritz Sdunek, <strong>der</strong><br />
den Kölner bereits<br />
auf das Duell<br />
mit Soliman vorbereitet.<br />
„Dieses<br />
Mal kommt auch<br />
das Training von<br />
Vitali Klitschko<br />
nicht dazwischen.“<br />
„Ich bin<br />
beeindruckt von<br />
Sturm“, sagte<br />
Soliman. „Aber<br />
ich habe gute<br />
Erinnerungen<br />
an Deutschland.<br />
2000 habe ich in<br />
Frankfurt Jerry<br />
Elliott geschlagen.“<br />
Sie sagten ab<br />
Ruslan Chagaev<br />
ans Karriereende, weil er keinen<br />
Promoter und keinen Fernsehsen<strong>der</strong><br />
im Rücken hat. Mit Ihnen<br />
hatte er auf einmal <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />
eine Option.<br />
Sturm: Genau so <strong>ist</strong> es. Er<br />
hätte vor einem Millionenpublikum<br />
im Fernsehen geboxt,<br />
gegen einen Mann, den er auf<br />
jeden Fall geschlagen hätte. Er<br />
wäre mit einem Schlag <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />
im Gespräch gewesen. Was will<br />
er denn mehr?<br />
<strong>BoxSport</strong>: Mehr Geld wahrscheinlich.<br />
Sturm: Firat wollte unbedingt<br />
boxen. Er hat extra seinen<br />
Urlaub in <strong>der</strong> Türkei abgebrochen<br />
und <strong>ist</strong> mit seiner Mutter<br />
nach Deutschland geflogen. Er<br />
war schon hier in Düsseldorf im<br />
Hotel. Aber dann hat sein Berater<br />
davon Wind bekommen und<br />
war wohl beleidigt, dass wir direkt<br />
mit Firat gesprochen haben.<br />
Aber das mussten wir, die Zeit<br />
war so knapp.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Was macht Firat<br />
jetzt?<br />
Sturm: Sie setzen wohl alles<br />
daran, das Rematch gegen Huck<br />
zu bekommen. Mal schauen, ob<br />
das klappt. Wenn Huck allerdings<br />
seine Pflichtverteidigung<br />
gegen Ola Afolabi verliert, di er<br />
zuerst machen muss, sieht alles<br />
auf einmal ganz an<strong>der</strong>s aus.<br />
Aber noch einmal: An Firat lag<br />
Firat Arslan<br />
es nicht, er wollte unbedingt boxen,<br />
er <strong>ist</strong> ein echter Krieger. Wir<br />
wünschen ihm für die Zukunft<br />
alles Gute. Aber Firats Berater<br />
hat offenbar das letzte Wort und<br />
entscheidet. Firat hat sich bei<br />
mir entschuldigt. Es tut mir leid<br />
für ihn.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wird es jetzt<br />
nicht Zeit, Ihren Stall breiter<br />
aufzustellen, mehr Boxer zu<br />
verpflichten?<br />
Sturm: Sie können sich gar<br />
nicht vorstellen, wer alles bei mir<br />
anruft und für mich boxen will.<br />
Wir sind aktuell an zwei Krachern<br />
dran, die wahrscheinlich<br />
ab Januar für mich boxen werden.<br />
Wir sprechen <strong>der</strong>zeit mit<br />
vier, fünf sehr interessanten Boxern,<br />
auf die wir in <strong>der</strong> Zukunft<br />
bauen können. Unter ihnen <strong>ist</strong><br />
auch einer aus dem Amateurlager.<br />
Da wird noch viel passieren.<br />
Im März werde ich <strong>wie<strong>der</strong></strong> als<br />
Promoter veranstalten.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Trotz <strong>der</strong> Kampfabsagen<br />
von Chagaev und Arslan<br />
und <strong>der</strong> Punktnie<strong>der</strong>lage<br />
von Susi Kentikian: Wie fällt<br />
Ihr Fazit nach Ihrer ersten Veranstaltung<br />
als Promoter aus?<br />
Sturm: Wir sind zufrieden.<br />
Natürlich müssen wir besser<br />
werden, wir müssen an uns<br />
arbeiten. Aber aller Anfang <strong>ist</strong><br />
schwer. Es <strong>ist</strong> noch kein Me<strong>ist</strong>er<br />
vom Himmel gefallen.<br />
<strong>BoxSport</strong> 27
Frohe Feiertage<br />
✷ ✷ ✷✷<br />
Die Box-Abteilung Kaltenkirchener Turnerschaft e.V.<br />
und<br />
wünschen allen Geschäftspartnern, Sportlern,<br />
Sponsoren sowie Lesern, besinnliche<br />
Weihnachtsfeiertage und ein gesundes,<br />
erfolgreiches Jahr 2013.<br />
Ein ganz beson<strong>der</strong>er Dank geht an unsere<br />
Geschäftspartner:<br />
Erholsamer Schlaf<br />
nach dem Knock-Out!<br />
Schön, dass Sie da waren.<br />
Wir freuen uns auf Ihren nächsten Besuch.<br />
Wir sorgen für einen angenehmen<br />
Aufenthalt. Buchen Sie unter:<br />
Tel: 0221-27720 3500 o<strong>der</strong><br />
reservations.cologne@radissonblu.com<br />
Präsident: Dr. Ottomar Sachse<br />
Vizepräsident Sport: Artur Ellensohn<br />
Vizepräsident Verwaltung/Finanzen:<br />
Matthias Kranz<br />
www.bdf-boxen.de<br />
Frohe Weihnachten und<br />
einen guten Rutsch<br />
wünschen<br />
Denny & Peter Althof<br />
www.kampfsport-althof.de<br />
❄ ✷ ✷ ✷✷❄<br />
T<br />
Ein Frohes Weihnachtsfest und ein<br />
T<br />
glückliches, gesundes und erfolgreiches Jahr 2013<br />
wünscht allen Mitglie<strong>der</strong>n, Freunden, Aktiven und Veranstaltern<br />
<strong>der</strong> Bund Deutscher Faustkämpfer<br />
Bund Deutscher Faustkämpfer<br />
Mansfel<strong>der</strong> Str. 15<br />
D-06108 Halle/Saale<br />
Tel. 0345-4781904<br />
e-mail: info@bdf-boxen.de<br />
28 <strong>BoxSport</strong>
✷ ✷ ✷✷<br />
Frohe Weihnachten<br />
und ein erfolgreiches neues Jahr<br />
wünschen wir<br />
das Brunst & Partner Team<br />
Anna-Schnei<strong>der</strong>-Steig 1, 50678 Köln<br />
allen Boxsportaktiven und<br />
Boxsportbege<strong>ist</strong>erten<br />
Liebe Freunde des Boxsports,<br />
Liebe Freunde des Boxsports,<br />
in <strong>der</strong> Geborgenheit <strong>der</strong> Familie Weihnachten<br />
zu feiern, <strong>ist</strong> in <strong>der</strong> heutigen<br />
Zeit wohl das Schönste aller Geschenke.<br />
in permanent bewegten Zeiten<br />
wünsche ich Ihnen allen<br />
einen kleinen Moment<br />
des Innehaltens und <strong>der</strong> Besinnung<br />
an den Feiertagen.<br />
Dieses Glück wünsche ich Jedem.<br />
Frohe Weihnachten<br />
und Frohe ein Weihnachten<br />
gutes und ein neues gutes Jahr<br />
neues Jahr.<br />
Ihr<br />
Ex-Weltme<strong>ist</strong>er<br />
Ihr<br />
Maske<br />
Henry Maske<br />
DIE WIKINGER SIND WIEDER DA!<br />
Frohe Weihnachten und<br />
ein frohes Neues Jahr !<br />
<strong>BoxSport</strong> 29
Kluch macht den Laden dicht<br />
Universum pleite<br />
Zbik schuldet er noch 187.000€ – Erdei will 700.000€ von ihm<br />
Die Worte, die Waldemar<br />
Kluch im Maritim-Hotel<br />
am Hamburger Hauptbahnhof<br />
wählte, klangen<br />
nach Endgültigkeit. „Für<br />
mich <strong>ist</strong> das Kapitel Universum<br />
seit gestern abgeschlossen. In<br />
<strong>der</strong> jetzigen Form <strong>ist</strong> das Unternehmen<br />
nicht zu retten“, sagte<br />
<strong>der</strong> Geschäftsführer des Hamburger<br />
Prof<strong>ist</strong>alls Universum,<br />
um zu erklären, warum er einen<br />
Tag zuvor beim Amtsgericht<br />
einen Antrag auf Eröffnung eines<br />
Insolvenzverfahrens gegen<br />
die Universum Boxpromotion<br />
GmbH gestellt hatte.<br />
Mit dem Eingeständnis <strong>der</strong><br />
Zahlungsunfähigkeit endete<br />
eins <strong>der</strong> erfolgreichsten Kapitel<br />
deutscher Boxsport-Geschichte.<br />
Das 1984 von Klaus-Peter Kohl<br />
gegründete Unternehmen hatte<br />
sich Mitte <strong>der</strong> 90er-Jahre zu<br />
einem Stall mit Weltruf<br />
entwickelt. Sportler<br />
wie Vitali und Wladimir<br />
Klitschko,<br />
Dariusz Michalczewski<br />
o<strong>der</strong><br />
auch Regina<br />
Halmich sorgten<br />
für weltweit<br />
beachtete<br />
Kämpfe, die<br />
von 2002 bis<br />
2010 im ZDF live<br />
Ihm stehen noch 187.000 Euro<br />
Kampfbörse zu: Sebastian Zbik<br />
übertragen und von dem<br />
Sen<strong>der</strong> mit rund 20 Millionen<br />
Euro jährlich finanziert wurden.<br />
Mit Auslaufen des Vertrags<br />
verschlechterte sich die Lage<br />
rapide. Kohl übergab im Juni<br />
2011 die Geschäfte an Kluch,<br />
<strong>der</strong> ankündigte, mithilfe finanzstarker<br />
Investoren aus Osteuropa<br />
den Neuanfang zu starten.<br />
Doch daraus wurde nichts. Im<br />
Gegenteil: Der 54-Jährige hat in<br />
den 17 Monaten seines Wirkens<br />
viele neue Verbindlichkeiten angehäuft.<br />
Der härteste Fall <strong>ist</strong> <strong>der</strong><br />
des Mittelgewichtlers Sebastian<br />
Zbik, dem Kluch aus dem WM-<br />
Kampf gegen Felix Sturm im<br />
April noch rund 187.000 Euro<br />
Kampfbörse schuldet. Zbik hatte<br />
deshalb Ende Oktober einen<br />
Insolvenzantrag gegen Universum<br />
gestellt und Kluch zudem<br />
wegen Untreue angezeigt. Er<br />
könne beweisen, dass die Börse<br />
auf ein treuhän<strong>der</strong>isches Konto<br />
eingezahlt worden sei. Dieses<br />
Verfahren <strong>ist</strong> anhängig und wird<br />
sich noch Wochen hinziehen.<br />
Kluch sagte zur Begründung<br />
seines Schritts, es seien „künstliche<br />
Baustellen geschaffen worden“.<br />
Er verwies auf „eine Menge<br />
komischer Rechnungen, die in<br />
den vergangenen Tagen aufgetaucht<br />
sind, um Universum fertigzumachen“.<br />
Dass Gläubiger<br />
angesichts eines erfolgten Insolvenzantrags<br />
ihre For<strong>der</strong>ungen<br />
geltend machen, <strong>ist</strong> indes ein<br />
völlig normales Vorgehen.<br />
Eine Anwaltsrechnung über<br />
415.000 Euro aus den Jahren<br />
2007 bis 2009, die Kluch als<br />
Beleg vorwies und die erst am<br />
12. November eingegangen<br />
sein soll, war<br />
nach Boxsport-<br />
Informationen<br />
Inhalt des 2011<br />
mit Kohl geschlossenen<br />
Kaufvertrags.<br />
Auch ein<br />
anhängiger<br />
Rechtsstreit<br />
mit dem früheren<br />
Halbschwergewichts-Weltme<strong>ist</strong>er<br />
Zsolt Erdei,<br />
in dem es um rund 700.000<br />
Euro Schadenersatz geht, hätte<br />
Kluch - an<strong>der</strong>s als er es<br />
darstellte - nicht unbekannt<br />
sein dürfen,<br />
wenn er vor Vertragsabschluss<br />
eine eingehende<br />
Unternehmensprüfung<br />
veranlasst<br />
hätte.<br />
Mehrfach<br />
verstrickte sich<br />
Kluch in Wi<strong>der</strong>sprüche.<br />
So behauptete<br />
er zunächst, über<br />
die finanzielle Lage Universums<br />
keine Auskünfte geben zu<br />
können. Auf die Nachfrage, ob<br />
das Insolvenzverfahren mangels<br />
Masse überhaupt eröffnet werden<br />
könne, sagte er<br />
dann, er habe dafür<br />
gesorgt, dass ausreichend<br />
Masse vorhanden<br />
sei.<br />
Die Rolle, die<br />
Kluch in <strong>der</strong> Zukunft<br />
spielen will, <strong>ist</strong> unklar.<br />
Zunächst behauptete<br />
er, mit dem<br />
Boxen nichts mehr zu<br />
tun haben zu wollen,<br />
zuletzt gab er mehrfach<br />
an, dass er, sollte<br />
<strong>der</strong> Insolvenzverwalter<br />
Universum retten,<br />
zum Weitermachen<br />
bereit sei. Die Verträge<br />
<strong>der</strong> verbliebenen<br />
Boxer wie Ina Menzer,<br />
Dimitri Sartison<br />
o<strong>der</strong> Vitali Tajbert seien<br />
von <strong>der</strong> Insolvenz<br />
nicht berührt, er habe<br />
sie schon vor Monaten<br />
als Sicherheit für<br />
seine Darlehensgeber<br />
in vier Gesellschaften<br />
überführt. Dies fechten<br />
mehrere Boxer<br />
mittlerweile jur<strong>ist</strong>isch an. Mit<br />
den an<strong>der</strong>en Gesellschaften habe<br />
er nichts zu tun, sagte Kluch.<br />
Merkwürdig nur, dass bei zweien<br />
<strong>der</strong> Geschäftsführer Waldemar<br />
Kluch heißt, und dass Anfang<br />
November eine neue Firma gegründet<br />
wurde. Geschäftsführer<br />
soll dort Kluchs Sohn Felix sein.<br />
Der vorläufige Insolvenzverwalter<br />
Hendrik Rogge muss<br />
in den kommenden<br />
Wochen nun nicht<br />
nur prüfen, ob<br />
Werte beiseite<br />
geschafft wurden,<br />
son<strong>der</strong>n<br />
auch, ob <strong>der</strong><br />
Straftatbestand<br />
<strong>der</strong><br />
Insolvenzverschleppung<br />
gegen<br />
Zsolt Erdei for<strong>der</strong>t<br />
noch 700.000 Euro<br />
von Kluch<br />
Kluch geltend gemacht<br />
werden kann. Dieser allerdings<br />
<strong>ist</strong> sich keiner Schuld bewusst.<br />
„Alle Vorwürfe sind falsch“, sagte<br />
er.<br />
Universum-Geschäftsführer Waldemar<br />
Kluch macht den Laden dicht<br />
Er werde Verleumdungsklage<br />
gegen Zbik stellen, außerdem<br />
gegen die Zwangsversteigerung<br />
seines Dima-Sportcenters in<br />
Lohbrügge, mit <strong>der</strong> Kohl die offene<br />
Kaufsumme von 1,5 Millionen<br />
Euro eintreiben will, gerichtlich<br />
vorgehen. Weiter will er von<br />
Kohl rund zwei Millionen Euro<br />
zurückfor<strong>der</strong>n, die seine Investoren<br />
in Universum gesteckt hätten<br />
- und auf Rückabwicklung<br />
des Kaufvertrags klagen.<br />
Allerdings hat Kohl, so sein<br />
Anwalt Peter Wulf, einen vollstreckbaren<br />
Titel, sodass an <strong>der</strong><br />
For<strong>der</strong>ung keine jur<strong>ist</strong>ischen<br />
Zweifel bestehen. Anfang Dezember<br />
hatte ein Gutachter eine<br />
Begehung des Geländes in<br />
Lohbrügge durchgeführt. Die<br />
endgültige Bewertung und die<br />
Zwangsversteigerung könne<br />
sich, so Wulf, jedoch Monate<br />
hinziehen. Das Thema Universum<br />
dürfte also noch länger interessant<br />
bleiben.<br />
30<strong>BoxSport</strong>
„Wir wollen<br />
mit Boxen<br />
nichts mehr<br />
zu tun haben“<br />
„Mein Fehler war, dass ich nach dem ZDF-<br />
Ausstieg keinen Schlussstrich gezogen habe“<br />
Der einst so glanzvolle Universum-Boxstall <strong>ist</strong> Geschichte. Universum-Boss<br />
Waldemar Kluch musste für sein Unternehmen Insolvenz<br />
anmelden. Für Klaus-Peter Kohl (68), den einstigen Grün<strong>der</strong> von Universum,<br />
<strong>der</strong> seinen Stall zum größten und erfolgreichsten in Europa<br />
So kannte man sie:<br />
Klaus-Peter Kohl<br />
und Schwiegersohn<br />
Dietmar Poszwa<br />
gemeinsam am<br />
Boxring. Dieses Bild<br />
wird es wohl nicht<br />
mehr geben<br />
aufbaute, <strong>ist</strong> damit nicht nur sein Lebenswerk zusammengebrochen.<br />
Im <strong>BoxSport</strong>-Interview spricht <strong>der</strong> ehemalige Promoter über die<br />
Gründe des Nie<strong>der</strong>gangs von Universum und über die Gerüchte, er<br />
wolle mit einem neuen Stall angreifen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Herr Kohl, Ihr<br />
Nachfolger Waldemar Kluch<br />
behauptet, Sie bestechen Boxer,<br />
damit diese gegen Universum<br />
klagen.<br />
Klaus-Peter Kohl: Ich habe<br />
die Vorwürfe von Herrn Kluch<br />
zur Kenntnis genommen und<br />
mich sehr darüber geärgert.<br />
Nichts davon <strong>ist</strong> wahr, und das<br />
will ich hiermit ein für allemal<br />
klarstellen. We<strong>der</strong> gebe ich Boxern<br />
Geld, noch plane ich einen<br />
Wie<strong>der</strong>einstieg ins Boxen. Ein<br />
neuer Stall <strong>ist</strong> das Einzige, was<br />
ich mit Sicherheit nicht mehr<br />
machen werde. Und das gilt<br />
auch für meinen Schwiegersohn<br />
Dietmar Poszwa.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Beraten Sie Ihre<br />
früheren Boxer noch?<br />
Kohl: Wir beraten niemanden<br />
mehr, da wir nicht mehr<br />
in diesem Geschäft tätig sein<br />
wollen. Meine frühere Schwergewichtshoffnung<br />
Sascha Dimitrenko<br />
zum Beispiel hätte<br />
gern, dass ich ihm helfe. Aber<br />
ich habe ihm im September<br />
abgesagt und zahle ihm auch<br />
nicht, wie Kluch behauptet,<br />
seinen neuen Trainer Tommy<br />
Brooks. Den Managervertrag<br />
mit Schwergewichtler Denis<br />
Boytsov, von dem Kluch ja auch<br />
behauptet hat, Dietmar und ich<br />
würden ihn in die USA verkaufen<br />
wollen, haben wir ebenfalls<br />
im September gekündigt. Wir<br />
wollen mit Boxen nichts mehr<br />
zu tun haben.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wun<strong>der</strong>n Sie<br />
sich, dass viele Boxer, die am<br />
Ende Ihrer Ära schlecht über Sie<br />
geredet haben, jetzt auf einmal<br />
merken, wie gut sie es damals<br />
hatten?<br />
Kohl: Mir tut es leid, dass sie<br />
es jetzt nicht mehr so gut haben.<br />
Einige realisieren erst jetzt, dass<br />
sie damals ein Rundum-sorglos-<br />
Paket hatten. Das Geld kam immer<br />
pünktlich und auf den Cent<br />
Das<br />
sport<br />
INTERVIEW<br />
Björn Jensen mit Klaus-Peter Kohl<br />
genau aufs Konto. Aber ich war<br />
immer ein Mensch, <strong>der</strong> nur nach<br />
vorn schaut und nicht zurück.<br />
Nur eins: Genugtuung spüre ich<br />
jetzt sicher nicht, dafür <strong>ist</strong> die<br />
Situation viel zu traurig.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Es gab ja von<br />
vielen Seiten Vorwürfe, dass Sie<br />
sich nach dem Auslaufen des<br />
Vertrags mit dem ZDF im Sommer<br />
2010 nur noch halbherzig<br />
um Universum gekümmert<br />
haben. Werfen Sie sich das im<br />
Nachhinein vor?<br />
Kohl: Es stimmt einfach<br />
nicht, dass ich es halbherzig<br />
gemacht habe, es gibt nur ganz<br />
o<strong>der</strong> gar nicht für mich. Die Situation<br />
hatte sich geän<strong>der</strong>t. Viele<br />
Boxer wollten weg, als sie hörten,<br />
dass es mit dem ZDF nicht<br />
weitergeht. Das hat dann auch<br />
meine Lust geschmälert.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Das heißt, Sie<br />
haben keine Fehler gemacht,<br />
die dazu geführt haben, dass<br />
Universum heute vor dem Aus<br />
steht?<br />
Kohl: Nur <strong>der</strong>, <strong>der</strong> nichts<br />
macht, macht keine Fehler. Niemand<br />
<strong>ist</strong> fehlerlos. Ich war aber<br />
in je<strong>der</strong> Situation <strong>der</strong> Überzeugung,<br />
dass es richtig <strong>ist</strong>, was ich<br />
tue. Deshalb werfe ich mir im<br />
Rückblick eigentlich nur eins<br />
vor.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Das wäre?<br />
Kohl: Dass ich nicht im<br />
Sommer 2010 einen sauberen<br />
Schlussstrich gezogen und das<br />
Kapitel Universum beendet habe.<br />
Ich wollte eigentlich schon<br />
2009 Schluss machen, als wir<br />
25. Jubiläum gefeiert haben.<br />
Ich wusste, dass wir keinen so<br />
guten TV-Vertrag mehr bekommen<br />
würden. Aber ich wollte<br />
nicht, dass das Kapitel Universum<br />
so zu Ende geht, deshalb<br />
habe ich jemanden gesucht, <strong>der</strong><br />
es ordentlich weiterführt.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wieso haben Sie<br />
Kluch das zugetraut?<br />
Kohl: Er hatte von mir<br />
Spielhallen gekauft und alles<br />
ordnungsgemäß abgewickelt.<br />
Ich wusste, dass er Kontakte zu<br />
schwerreichen Unternehmern<br />
aus Osteuropa hat. Deshalb<br />
habe ich geglaubt, dass er es<br />
schafft. Wenn er nur ein Drittel<br />
von dem eingehalten hätte, was<br />
er versprochen hat, ginge es<br />
Universum heute gut. Ich hätte<br />
nie geglaubt, dass ich mich so<br />
blenden lassen würde.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Ist <strong>der</strong> deutsche<br />
Markt <strong>der</strong>zeit denn überhaupt<br />
noch offen für einen teuren<br />
Boxstall? Setzen die me<strong>ist</strong>en<br />
TV-Sen<strong>der</strong> nicht nur noch auf<br />
einzelne Kämpfer?<br />
Kohl: Wenn man es richtig<br />
macht, <strong>ist</strong> immer etwas möglich.<br />
Man braucht allerdings<br />
eine Lokomotive, mit <strong>der</strong> man<br />
Investoren und TV-Sen<strong>der</strong> bege<strong>ist</strong>ern<br />
kann, dann kann man<br />
auch Waggons anhängen. Aber<br />
bevor Sie jetzt fragen, wer das<br />
sein könnte und wie man es<br />
richtig machen muss: Ich habe<br />
1984 mit nichts angefangen<br />
und einen sehr erfolgreichen<br />
Stall aufgebaut. Jetzt habe ich<br />
keine Lust mehr, noch einmal<br />
neu anzufangen. Für mich <strong>ist</strong><br />
das Kapitel Boxen abgeschlossen,<br />
definitiv.<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
31
Fünf schwere Jungs vo<br />
Ein K.o.-Spektakel gab es<br />
bei <strong>der</strong> „Nacht <strong>der</strong> schweren<br />
Jungs“ im Magdeburger Maritim-Hotel<br />
zu sehen. Auf <strong>der</strong><br />
SES-Veranstaltung landeten<br />
gleich fünf Boxer aus dem Stall<br />
von Ulf Steinforth vorzeitige<br />
Siege. <strong>BoxSport</strong> stellt die fünf<br />
K.o.-Bomber vor. Zu denen will<br />
bald auch Dennis Ronert gehören,<br />
<strong>der</strong> ab sofort für SES in<br />
den Ring steigt. Der Cruisergewichtler<br />
war in Magdeburg<br />
nah dran an einem Knockout,<br />
schickte seinen Gegner Tamasz<br />
Bajzath zu Beginn <strong>der</strong> dritten<br />
Runde erstmals zu Boden. Doch<br />
<strong>der</strong> Ungar erwies sich als tapferer<br />
Kämpfer und rettete sich<br />
über die Runden. Am einstimmigen<br />
Punktsieg Ronerts gab<br />
es dennoch nichts zu makeln.<br />
Da stand er noch: Der<br />
Argentinier Nelson Dadio<br />
Dominguez (rechts) stürmt<br />
verzweifelt auf Francesco<br />
Pianeta zu…<br />
Francesco Pianeta<br />
(Schwergewicht)<br />
Der Italo-Germane lebt in<br />
Gelsenkirchen und hat seine<br />
Krebserkrankung überwunden.<br />
Der Schwergewichtler bestreit<br />
das Konditionstraining gemeinsam<br />
mit Krasniqi in München.<br />
Acht Wochen vor den<br />
Wettkämpfen begibt sich <strong>der</strong><br />
Schwergewichtler unter die Obhut<br />
von Trainer Dirk Dzemski.<br />
Gegen den Argentinier Dario<br />
Dominguez gewann er seinen<br />
15. Kampf durch Kockout. Nach<br />
2:31 <strong>der</strong> ersten Runde musste <strong>der</strong><br />
Argentinier aufgeben. Francesco<br />
Pianeta bezwang schon die Box-<br />
Urgesteine Francois Botha und<br />
Oliver McCall. Pianeta <strong>ist</strong> in allen<br />
Rangl<strong>ist</strong>en vorn. Für einen<br />
Europame<strong>ist</strong>ertitel-Kampf wäre<br />
Kubrat Pulev <strong>der</strong> Gegner. Trainer<br />
Dzemski: „Wenn Fancesco noch<br />
fleißiger und noch härter arbeitet,<br />
kann er nicht nur um die EM<br />
son<strong>der</strong>n sogar um die WM boxen.“<br />
Dominic Bösel<br />
(Halbschwergewicht)<br />
Keine drei<br />
Runden dauerte<br />
es, da fällte<br />
Dominic Bösel<br />
(rechts) den<br />
Ungarn Zoltan<br />
Kiss Junior<br />
mustergültig<br />
Zoltan Kiss Junior erwies<br />
sich in Magdeburg als zäher<br />
Gegner für Dominic Bösel. Der<br />
Ungar kann boxen. Der Freyburger<br />
gewann unterstützt von 150<br />
Mitglie<strong>der</strong>n seines Fan-Klubs<br />
durch K.o. nach 2:55 Minuten<br />
<strong>der</strong> dritten Runde. „Mit Dominic<br />
lasse ich mir Zeit. Den Jungen<br />
will ich ganz nach oben führen.<br />
Er <strong>ist</strong> erst 23 Jahre alt“,<br />
sagt Dirk Dzemski. Der Trainer<br />
gibt seinem Schützling aber<br />
trotzdem einen mit: „Dominic<br />
hat die Zügel etwas schleifen<br />
lassen und bei seinem vorletzten<br />
Kampf schlecht ausgesehen.<br />
Jetzt hat er begriffen, dass man<br />
…kurze Zeit später findet er sich im<br />
Ringstaub <strong>wie<strong>der</strong></strong> – K.o.-Sieg in Runde<br />
eins für das SES-Schwergewicht<br />
auch als Talent nur gut <strong>ist</strong>, wenn<br />
man hart arbeitet.“ Na dann,<br />
Prost! Ein Flasche Sekt steht immer<br />
kalt. Dominics Mutter sitzt<br />
im Vorstand <strong>der</strong> „Rotkäppchen<br />
Sektkellerei“ in Freyburg.<br />
Robin Krasniqi<br />
(Halbschwergewicht)<br />
Robin Krasniqi (25) <strong>ist</strong> wie<br />
Ex-Schwergewichtler Luan Kraniqi<br />
im Dorf Junik im Kosovo<br />
geboren. Beide sind aber nicht
n SES als K.o.-Bomber<br />
verwandt. Robin kam mit seinen<br />
Eltern nach Deutschland, wurde<br />
hier eingeschult und wuchs<br />
in München auf. Mit 17 Jahren<br />
begann er in <strong>der</strong> Münchner<br />
Boxfabrik als Boxer: „Ich war nie<br />
Amateur, son<strong>der</strong>n habe gleich<br />
als Profi meine Kämpfe bestritten.<br />
Dadurch komme ich auf<br />
die Zahl von 42 Profikämpfen,<br />
obwohl ich gerade 25 Jahre alt<br />
bin.“ Krasniqis Training bekam<br />
aber erst Systematik, als er sich<br />
vor drei Jahren dem Magdeburger<br />
SES-Stall anschloss. Inzwischen<br />
steht er auf Platz eins <strong>der</strong><br />
WBO-Weltrangl<strong>ist</strong>e und <strong>ist</strong> offizieller<br />
WM-Herausfor<strong>der</strong>er des<br />
Walisers Nathan Cleverly.<br />
Krasniqi lebt in München und<br />
in Magdeburg. „Mein Athletik-<br />
Trainig absolviere ich bei Alfred<br />
Segerer in München. Gerade jetzt<br />
im Dezember haben wir neben<br />
<strong>der</strong> Kraft viel Crosstraining gemacht<br />
und sind in die Berge zum<br />
Skilanglauf gefahren“, sagt Krasniqi.<br />
Der Halbschwergewichtler<br />
und WBO-Interconti-Titelträger<br />
setzte sich gegen den Amerikaner<br />
Max Heyman nach 2:45 Minuten<br />
<strong>der</strong> dritten Runde mit t.K.o.<br />
durch. Ringrichter Manfred<br />
Küchler hielt den Ami nicht mehr<br />
für kampffähig und brach das ungleich<br />
gewordene Duell ab.<br />
Bald ein WM-Fight: Robin Krasniqi (rechts) empfahl sich mit<br />
seinem K.o.-Sieg über Max Heyman für höhere Aufgaben<br />
den Tschechen Josef Obselo im<br />
Halbschwergewicht. Obselo<br />
musste trotzdem mehrfach auf<br />
die Bretter. Deshalb brach <strong>der</strong><br />
Ringrichter den Kampf nach<br />
1:42 <strong>der</strong> dritten Runde ab.<br />
Schon in <strong>der</strong> ersten Runde erwischte<br />
Markus Tomala (links)<br />
sein Gegenüber<br />
Istvan Ruszinsky:<br />
K.o. in Runde eins<br />
Grund zur Freude: SES-Boss Ulf Steinforth<br />
„Moritz habe ich in Halle an <strong>der</strong><br />
Saale aufgegabelt. Er <strong>ist</strong> kein<br />
unbeschriebenes Blatt. Er <strong>ist</strong><br />
mehrfacher Deutscher Me<strong>ist</strong>er<br />
bei den Junioren und schlug<br />
zuletzt den aktuellen Chemie-<br />
Pokal-Sieger Joe Ward aus Irland.<br />
Moritz sah in Halle bei den<br />
Amateuren keine Perspektive<br />
mehr, deshalb habe ich ihn zu<br />
SES geholt. Ich denke, wir werden<br />
an ihm noch unsere Freude<br />
haben“, hofft Trainer Dzemski.<br />
Markus Tomala<br />
(Schwergewicht)<br />
„Markus <strong>ist</strong> ein Juwel. Er<br />
kann im Schwergewicht vielleicht<br />
etwas werden. Ich bin<br />
jedenfalls froh, dass er zu uns<br />
gefunden hat“, sagt SES-Promoter<br />
Ulf Steinforth. Tomala<br />
stammt aus Düsseldorf und<br />
trainiert dort bei seinem Vater.<br />
Was <strong>der</strong> Papa ihm beigebracht<br />
hat, kann sich sehen lassen. Vor<br />
allem seine krachende Rechte<br />
wirkt wie ein Vorschlaghammer.<br />
Der Ungar Istvan Ruszinszky<br />
bekam es zu spüren.<br />
Schon in <strong>der</strong> ersten Minute<br />
<strong>der</strong> ersten Runde donnerte<br />
Tomala die Rechte an die Kinnspitze<br />
seines Gegners. Danach<br />
war Istvan nur noch <strong>der</strong> Taumler<br />
im Ring. „Ich konnte es<br />
nicht verantworten und habe<br />
den Ungarn nach 1:14 Minuten<br />
Kampfdauer <strong>der</strong> ersten Runde<br />
aus dem Ring genommen“, erklärte<br />
Referee Klaus Griesel aus<br />
Nordhausen.<br />
Moritz Stahl<br />
(Halbschwergewicht)<br />
Moritz Stahl bestritt in Magdeburg<br />
erst seinen zweiten Profikampf.<br />
Der Supermittelgewichtler<br />
boxte ausnahmsweise gegen<br />
Zweiter Kampf – zweiter K.o.-Sieg! Moritz Stahl (links) ließ Josef Obselo keine<br />
Chance, siegte durch t.K.o. in <strong>der</strong> dritten Runde<br />
<strong>BoxSport</strong> 33
Das<br />
sport<br />
gespräch<br />
Manfred Hönel mit Dirk Dzemski<br />
Wir sind<br />
die Nr. 2 in Deutschland!<br />
Der Physiotherapeut und ehemalige Boxprofi Dirk Dzemski (40), früherer<br />
Weltme<strong>ist</strong>er im Mittelgewicht nach Version <strong>der</strong> NBA, arbeitet<br />
seit fünf Jahren als Trainer beim SES-Boxstall in Magdeburg. Box-<br />
Sport unterhielt sich mit dem erfolgreichen Newcomer unter den<br />
deutschen Profiboxtrainern.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Ihre<br />
Veranstaltungen finden<br />
oft in gehobener<br />
Umgebung wie den<br />
Ballsälen verschiedener<br />
Maritim-Hotels<br />
o<strong>der</strong> in bekannten<br />
Sporthallen statt.<br />
Sie haben Welt- und<br />
Europame<strong>ist</strong>er und<br />
Weltklasse-Boxerinnen<br />
in ihrem Gym.<br />
Wie schaffen Sie das<br />
als Boxstall aus <strong>der</strong><br />
Provinz?<br />
Dirk Dzemski:<br />
Provinz–Boxstall finde<br />
ich gemein. Wir<br />
haben natürlich gegen<br />
Städte wie Berlin,<br />
Hamburg, München<br />
o<strong>der</strong> Köln Standort-<br />
Nachteile. Aber wo<br />
sind denn die angeblichen<br />
Macher geblieben?<br />
Alle weg. Nach<br />
Sauerland haben wir uns als<br />
zweitgrößter Boxstall etabliert.<br />
Wir veranstalten in Deutschland,<br />
Slowenien, Tschechien,<br />
Russland und <strong>der</strong> Ukraine. Wir<br />
boxen in den USA und Italien.<br />
Wir haben keinen großen Fernsehsen<strong>der</strong><br />
wie Sauerland mit <strong>der</strong><br />
ARD im Rücken. Unser Manager<br />
Ulf Steinforth und wir Trainer<br />
und Helfer versuchen, durch<br />
Einsatzbereitschaft fehlende Finanzkraft<br />
auszugleichen. Wir<br />
sind <strong>der</strong> einzige überregional bekannte<br />
Profi-Boxstall im Osten.<br />
<strong>BoxSport</strong>: SES hat jetzt<br />
schon mehrmals die „Nacht <strong>der</strong><br />
schweren Männer“ veranstaltet.<br />
Warum kommen die schweren<br />
Jungs gerade zu ihnen?<br />
Dzemski: Die Boxer-Dichte<br />
in den höheren Gewichtsklassen<br />
<strong>ist</strong> einfach größer. In Deutschland<br />
leben einfach mehr größere<br />
und schwere Menschen. Ich will<br />
mich aber damit nicht zufrieden<br />
geben, son<strong>der</strong>n in den unteren<br />
Gewichtsklassen nachlegen. Ich<br />
habe bereits zwei kleine Jungen<br />
entdeckt, die ich entwickeln<br />
will. Die unteren Gewichtsklassen<br />
sind durch ihre größere Beweglichkeit<br />
und die Schnelligkeit<br />
nämlich sehr attraktiv.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie finden Sie<br />
die Talente für ihren Boxstall?<br />
Dzemski: Ich gucke mich<br />
viel bei kleineren Veranstaltungen<br />
und bei den Amateuren<br />
um. So habe ich zum Beispiel<br />
Dominic Bösel und Moritz Stahl<br />
entdeckt. Manchmal besuche<br />
ich auch Veranstaltungen <strong>der</strong><br />
Kickboxer. Ich habe festgestellt,<br />
dass dort gelegentlich bemerkenswerte<br />
Boxtalente agieren.<br />
Es hat sich inzwischen herumgesprochen,<br />
dass bei uns eine<br />
kameradschaftliche Atmosphäre<br />
herrscht und gute Arbeit gele<strong>ist</strong>et<br />
wird. Wir werden für junge<br />
Boxer attraktiv, auch wenn wir<br />
hauptsächlich in unserem Gym<br />
in Magdeburg trainieren und uns<br />
nur ganz selten ein Trainingslager<br />
le<strong>ist</strong>en können.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie beurteilen<br />
Sie ihre Arbeits-Bedingungen in<br />
Erfolgreicher Boxtrainer: Dirk Dzemski mit seinem zurzeit besten Pferd im Stall, Robin Krasniqi, und SES-Chef<br />
Ulf Steinforth (v.l.)<br />
Magdeburg?<br />
Dzemski: Ich würde schon<br />
sagen, die sind ideal. Unser Gym<br />
hat alles, was man für ein Spitzentraining<br />
benötigt. Dazu greift<br />
uns bezüglich <strong>der</strong> Diagnostik<br />
und Sportmedizin <strong>der</strong> Magdeburger<br />
Olympiastützpunkt unter<br />
die Arme. Außerdem helfen uns<br />
bezüglich des Sportmaterials<br />
viele kleine Sponsoren. Wenn<br />
ein Boxer fleißig <strong>ist</strong>, kann er es<br />
bei uns wie Jan Zaveck, Robert<br />
Stieglitz o<strong>der</strong> Chr<strong>ist</strong>ina Hammer<br />
zu Spitzenle<strong>ist</strong>ungen schaffen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie sind Sie Trainer<br />
geworden?<br />
Dzemski: Ich hatte den B-<br />
Schein, weil ich bei meinem<br />
Vater im Boxverein Görzig-Fruneland<br />
als Trainer mitgeholfen<br />
habe. Bei SES war ich Ass<strong>ist</strong>ent.<br />
Dann ging Werner Kirsch in Rente<br />
und Torsten Schmitz hatte bei<br />
Sauerland unterschrieben. Ich<br />
wurde gefragt, ob ich das Training<br />
übernehmen wollte. Jetzt<br />
bin ich schon fünf Jahre auf dem<br />
Posten.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Welche Ziele<br />
schweben ihnen vor?<br />
Dzemski: Zunächst wollen<br />
wir mit Robin Krasniqi<br />
gegen Nathan<br />
Cleverly um die WM<br />
boxen. Ich hoffe nicht,<br />
dass Cleverly kneift<br />
und den Titel freiwillig<br />
nie<strong>der</strong>legt. Der<br />
Englän<strong>der</strong> weiß aber<br />
auch, dass Robin ein<br />
starker Gegner <strong>ist</strong>. Robin<br />
hat aber noch keinen<br />
großen Namen,<br />
das <strong>ist</strong> für den Ruf des<br />
Weltme<strong>ist</strong>ers gefährlich.<br />
In <strong>der</strong> Zeitspanne<br />
von 90 Tagen ab dem<br />
30. November muss<br />
<strong>der</strong> Kampf nach den<br />
Regeln <strong>der</strong> WBO über<br />
die Bühne gegangen<br />
sein.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Robert<br />
Stieglitz hat Ärger<br />
mit seiner Noch-Frau,<br />
dem Schwiegervater<br />
und <strong>der</strong> Justiz. Werden<br />
wir Stieglitz noch einmal im<br />
Ring sehen?<br />
Dzemski: Warum nicht? Robert<br />
trainiert fleißig – wie immer.<br />
Seine privaten Probleme werden<br />
sich demnächst lösen. Ich gehe<br />
davon aus, dass Robert die<br />
Wahrheit gesagt hat und Recht<br />
bekommen wird. Anfang nächsten<br />
Jahres wird Robert einen<br />
Kampf bestreiten, damit er nicht<br />
aus dem Rhythmus kommt,<br />
dann bereiten wir das Rematch<br />
gegen <strong>Arthur</strong> Abraham vor.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie denken Sie<br />
über die Welt-Box-Serie (WSB).<br />
Könnte das eine Konkurrenz für<br />
die Profis werden?<br />
Dzemski: Ich denke, das<br />
wird ein Rohkrepierer. Die Fans<br />
brauchen Lokalmatadore. Wer<br />
soll zum Boxen gehen, wenn<br />
zwei Rumänen für Deutschland<br />
boxen, <strong>der</strong>en Namen die Fans<br />
noch nie gehört haben? Wir<br />
brauchen im Boxen Zugpferde.<br />
34<strong>BoxSport</strong>
Schwere K.o.-Nie<strong>der</strong>lage des Superstars gegen d<br />
Das Ende des Pac-Man: Marquez<br />
dreht jubelnd ab, Manny Pacquiao<br />
liegt regungslos am Boden<br />
Das Ende<br />
Mit diesem rechten<br />
Hammer streckte<br />
Marquez den<br />
Champion von den<br />
Philippinen nie<strong>der</strong><br />
Sie hatten für<br />
die vierte Auflage<br />
einen K.o.<br />
angekündigt.<br />
Und tatsächlich: Das vierte Aufeinan<strong>der</strong>treffen<br />
zwischen Manny<br />
Pacquiao und Juan Manuel<br />
Marquez endete mit einem krachenden<br />
Knockout. Aber Pacquiao<br />
und sein Trainer Freddie<br />
Roach hatten sich das sicherlich<br />
ganz an<strong>der</strong>s vorgestellt, als sie<br />
Wochen vor dem Kampf verkündeten:<br />
nach einem Unentschieden<br />
und zwei fragwürdigen<br />
Punktsiegen des Philippiners sei<br />
es nun Zeit für einen K.o. Am<br />
Ende <strong>der</strong> sechsten Runde, <strong>der</strong><br />
insgesamt 42. zwischen Pacquiao<br />
und Marquez, lag <strong>der</strong> Superstar<br />
von den Philippinen mit<br />
dem Gesicht nach unten zwei<br />
lange, bange Minuten auf dem<br />
Ringboden im MGM Grand von<br />
Las Vegas. Und <strong>der</strong> Mexikaner<br />
des Pac-Man?<br />
Auf den Philippinen trug das<br />
ganze Land Trauer<br />
Marquez triumphierte<br />
im vierten Anlauf zum ersten<br />
Mal. Das bittere Ende des Pacman?<br />
Mit <strong>der</strong> schweren K.o.-Nie<strong>der</strong>lage<br />
platzten die Träume<br />
vom Megafight gegen den unbesiegten<br />
Floyd Mayweather Jr.<br />
Pacquiaos Promoter Bob Arum<br />
brachte zwar noch in <strong>der</strong> Stunde<br />
<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage einen fünften<br />
Kampf zwischen den beiden legendären<br />
Rivalen ins Spiel. Es<br />
kann aber gut sein, dass <strong>der</strong> mittlerweile<br />
39 Jahre alte Pacquiao,<br />
vor allem nach Studium des<br />
Kampfvideos, seine illustre Karriere<br />
beenden und sich künftig<br />
ganz um seine politische Laufbahn<br />
kümmern wird. Noch sitzt<br />
<strong>der</strong> frühere Weltme<strong>ist</strong>er in fünf<br />
verschiedenen Gewichtsklassen<br />
als Vertreter seiner eigenen Partei<br />
lediglich im philippinischen<br />
Kongress. Er wird jedoch, ähnlich<br />
wie Schwergewichtswelt-<br />
me<strong>ist</strong>er Vitali Klitschko in <strong>der</strong><br />
Ukraine, bereits als zukünftiger<br />
Präsident des Inselstaates gehandelt.<br />
Auch Mutter Dionisia<br />
drängt ihren Sohn zum Aufhören.<br />
In Las Vegas weinte Ehefrau<br />
Jinkee bittere Tränen, schrie und<br />
musste von Promoter Arum zur<br />
Ruhe gebracht werden, zu Hause<br />
auf den Philippinen trug ein<br />
ganzes Land Trauer. Wie immer,<br />
wenn <strong>der</strong> Volksheld boxt, ruhte<br />
auf den Inseln das Leben. Taxis<br />
standen still, Busse und Bahnen<br />
fuhren nicht mehr, auch das Militär<br />
fuhr keine Patrouillen mehr.<br />
Nach dem verheerenden Taifun<br />
mit mehreren Hun<strong>der</strong>t Toten<br />
wurde für die Übertragung von<br />
Pacquiaos Kampf sogar die Suche<br />
nach Überlebenden und die<br />
Bergung von Leichen eingestellt.<br />
Doch alles Daumendrücken vor<br />
den Fernsehgeräten war <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />
vergeblich. Hatte Pacquiao<br />
sich im Juni dem Amerikaner<br />
Timothy Bradley noch unverdient<br />
nach Punkten geschlagen<br />
geben müssen, gab es nun keinen<br />
Zweifel mehr: Pacquiao hat<br />
seine beste Zeit hinter sich. Er<br />
<strong>ist</strong> nicht mehr <strong>der</strong> Quell schier<br />
unerschöpflicher Energie, <strong>der</strong><br />
Wirbelwind, <strong>der</strong> seine Gegner<br />
überrollt.<br />
Marquez, <strong>der</strong> deutlich muskulöser<br />
als in den Kämpfen zuvor<br />
wirkte, konterte ihn wie bereits<br />
in den ersten drei Kämpfen aus,<br />
dieses Mal nur gnadenlos effektiv.<br />
Schon in <strong>der</strong> dritten Runde<br />
musste Pacquiao nach einer harten<br />
Rechten zur Schläfe zu Boden.<br />
Zwar kam <strong>der</strong> Philippiner<br />
noch einmal auf, in <strong>der</strong> fünften<br />
Runde schickte er Marquez zu<br />
Boden. Doch nur eine Runde<br />
später das gnadenlose Ende. In<br />
einen Angriff Pacquiaos schlug<br />
Marquez eine ansatzlose Rechte<br />
an die Kinnspitze des Philippi-<br />
36 <strong>BoxSport</strong>
en Mexikaner Marquez<br />
Bei <strong>der</strong> 50-Cent-Show<br />
ners. „Das war ein perfekter<br />
Schlag“, sagte Sieger Marquez<br />
hinterher. „Solch einen<br />
Schlag hatte ich nicht erwartet,<br />
er war sehr hart. Ich habe<br />
ihn nicht kommen sehen“, gestand<br />
<strong>der</strong> Verlierer. Pacquiao<br />
kippte vornüber, Ringrichter<br />
Kenny Bayless brauchte nicht<br />
einmal zu zählen. Pacquiao<br />
blieb bewusstlos, seine Frau<br />
Jinkee stand am Ring und<br />
weinte hemmungslos.<br />
Nach bangen Minuten<br />
konnte <strong>der</strong> gefallene Held, <strong>der</strong><br />
zum Zeitpunkt des Abbruchs<br />
Anlauf zum ersten Mal zu siegen.<br />
Vier Kämpfe zwischen<br />
denselben Boxern hatte es<br />
zuvor lediglich zwischen Sugar<br />
Ray Robinson und Gene<br />
Fullmer (1957-1961), Jersey<br />
Joe Walcott und Ezzard<br />
Charles (1949-1952) sowie<br />
Sandy Saddler und Willie Pep<br />
(1948-1951) gegeben. Sugar<br />
Ray Robinson und Jake La-<br />
Motta stiegen sogar sechsmal<br />
gegeneinan<strong>der</strong> in den Ring<br />
(1942-1951). „Vielleicht knacken<br />
wir diesen Rekord jetzt“,<br />
scherzte Arum.<br />
Bekannt für dekadente<br />
Bühnenshows: Rapper<br />
50 Cent<br />
Gamboa stand<br />
vor dem K.o.<br />
Ein ganzes Land trägt Trauer: die gebeutelten Bewohner <strong>der</strong> Philippinen<br />
können es nicht fassen<br />
auf allen drei Punktzetteln in<br />
Führung lag, <strong>wie<strong>der</strong></strong> aufstehen<br />
– dennoch wurde er zur<br />
Beobachtung ins Krankenhaus<br />
von Las Vegas gebracht.<br />
Nach einer unauffälligen<br />
Computertomographie durfte<br />
Pacquiao die Klinik <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />
verlassen. Eine Börse von<br />
mehr als 20 Millionen Dollar<br />
dürfte ihn jedenfalls ein wenig<br />
über die Nie<strong>der</strong>lage hinwegtrösten.<br />
Auf dem Spiel stand<br />
lediglich <strong>der</strong> unbedeutende,<br />
frisch erfundene Titel „Boxer<br />
des Jahrzehnts“ <strong>der</strong> WBO im<br />
Weltergewicht.<br />
„Er war <strong>der</strong> bessere Mann.<br />
Er wurde nur zu sorglos“, sagte<br />
Trainer-Legende Freddie<br />
Roach. „Ich kam gerade gut<br />
in den Kampf, dann wurde<br />
ich zu selbstsicher“, meinte<br />
Pacquiao.<br />
Der ebenfalls schon 39<br />
Jahre alte Marquez, <strong>der</strong> sich<br />
in allen drei Kämpfen zuvor<br />
von den Punktrichtern benachteiligt<br />
fühlte, brachte das<br />
Kunststück fertig, im vierten<br />
Nun könnte Marquez allerdings<br />
als Gegner für Mayweather<br />
interessant sein. Der<br />
ungeschlagene Superstar gab<br />
gerade bekannt, am 4. Mai<br />
und am 14. September 2013<br />
<strong>wie<strong>der</strong></strong> in den Ring steigen<br />
zu wollen. Mayweather hatte<br />
Marquez im September 2009<br />
zwar haushoch nach Punkten<br />
besiegt.<br />
Aber Marquez hat ja gerade<br />
unter Beweis gestellt, wie<br />
man sich in einer Neuauflage<br />
steigert – mit einem krachenden<br />
Knockout.<br />
Arne Leyenberg<br />
Die Revolution war fast<br />
schon <strong>wie<strong>der</strong></strong> beendet, bevor<br />
sie richtig begonnen<br />
hatte. US-Rapper und Multimillionär<br />
50 Cent, als Promoter<br />
angetreten die Boxwelt auf den Kopf<br />
zu stellen, hätte in seinem ersten<br />
Kampf in neuer Rolle beinahe eine<br />
Katastrophe erlebt. Sein Boxer Yuriorkis<br />
Gamboa stand gegen Michael<br />
Farenas kurz vor dem K.o. – am<br />
Ende wurde es doch noch ein deutlicher<br />
Punktsieg. Und 50 Cent darf<br />
weiter von <strong>der</strong> ganz großen Karriere<br />
als Box-Promoter träumen.<br />
Die Revolution begann mit einer<br />
mächtigen Show: 50 Cent ließ<br />
sich von <strong>der</strong> Decke im MGM Grand<br />
Casino von Las Vegas mitten hinein<br />
in den Ring abseilen, die Walk-In-<br />
Musik des Kubaners rappte er live.<br />
„Wir werden das Boxen in eine neue<br />
Zeitrechnung führen, wir sind die<br />
Zukunft“, hatte <strong>der</strong> Rapper vor seinem<br />
Debüt als Promoter angekündigt.<br />
Lauter, schneller, jünger soll<br />
das Boxen nach seiner Vorstellung<br />
werden, dafür macht er gemeinsame<br />
Sache mit dem alternden, aber<br />
immer noch mächtigen Bob Arum.<br />
Mit seinem einstmals besten Kumpel<br />
Floyd Mayweather Jr. hat sich 50<br />
Cent dagegen verkracht. Ursprünglich<br />
hatten die beiden die Promotion<br />
„Money Team“ gegründet und<br />
neben Gamboa weitere Boxer unter<br />
Kurz vor dem K.o. stand<br />
Yuriorkis Gamboa (unten)<br />
beim Fight gegen Michael<br />
Farenas<br />
Vertrag genommen, nun tritt 50 Cent<br />
unter dem Namen „SMS Audio“ auf<br />
– unter dieser Marke verkauft <strong>der</strong><br />
frühere Drogendealer, <strong>der</strong> mit richtigem<br />
Namen Curtis Jackson heißt,<br />
sonst Kopfhörer.<br />
Bei den großen Plänen geriet<br />
Gamboa, den 50 Cent für rund eine<br />
Million Dollar aus dem Vertrag mit<br />
dem Deutsch-Türken Ahmet Öner<br />
herausgekauft haben soll, beinahe<br />
zum Spielver<strong>der</strong>ber. Nach starkem<br />
Beginn im Vorprogramm von Manny<br />
Pacquiaos Nie<strong>der</strong>lage gegen Juan<br />
Manuel Marquez, bei dem <strong>der</strong><br />
Kubaner seine schnellen Hände<br />
hatte fliegen lassen, baute Gamboa<br />
deutlich ab. 15 Monate hatte er nicht<br />
im Ring gestanden – die Pause war<br />
ihm anzumerken. In <strong>der</strong> neunten<br />
Runde musste Gamboa nach einem<br />
schweren Konter zu Boden, sechs<br />
Runden zuvor hatte er den Philippiner<br />
Farenas noch in den Ringstaub<br />
geschickt. Gambo teilte aus, steckte<br />
jedoch auch viel von Farenas ein,<br />
<strong>der</strong> zuvor nicht durch außergewöhnliche<br />
Le<strong>ist</strong>ungen im Ring aufgefallen<br />
war. Gamboa brachte das<br />
Duell letztlich über die Runden und<br />
sicherte sich mit einem Punkturteil<br />
von 118-108, 117-109 und 118-107<br />
den Interims-Titel <strong>der</strong> WBA im Superfe<strong>der</strong>gewicht.<br />
„Das war ein richtig<br />
guter Kampf“, meinte 50 Cent.<br />
„Ich habe lange nicht gekämpft, ich<br />
brauchte wohl die Runden“, sagte<br />
Gamboa. „Ich denke, das war ein<br />
guter Kampf, er hat das Publikum<br />
unterhalten.“<br />
Für Gamboa und 50 Cent geht<br />
die Show weiter. Der Rapper hat<br />
seinem Ex-Kumpel Mayweather via<br />
Internet bereits den Krieg erklärt.<br />
„Gamboa wird dich jagen, ihm<br />
kannst du nicht davonlaufen“, twitterte<br />
50 Cent. Doch <strong>der</strong>zeit trennen<br />
die beiden noch rund zehn Kilogramm<br />
Gewichtsunterschied.<br />
<strong>BoxSport</strong> 37
Die Weltrangl<strong>ist</strong>e des<br />
Die Jury: Jean-Marcel Nartz, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Box-Event GmbH,<br />
Hagen Doering, Sport-Koordinator<br />
von Sauerland Event, <strong>der</strong> Box-Jour-<br />
mittelgewicht<br />
Superchamp: Sergio Martinez (Argentinien) WBC-Diamant<br />
01. Daniel Geale (Australien) IBF<br />
02. Gennady Golovkin (Kasachstan) WBA<br />
03. Peter Quillan (USA) WBO<br />
04. Felix Sturm (Deutschland)<br />
05. Dmitry Pirog (Russland)<br />
06. Avtandil Khurtsidze (Ukraine)<br />
07. Marco Antonio Rubio (Mexiko)<br />
08. Martin Murray (England)<br />
09. Brian Vera (USA)<br />
10. Sam Soliman(Australien)<br />
Es war ein Fight <strong>der</strong> Superlative in <strong>der</strong> Citizens Business Bank Arena in Ontario zwischen Robert Guerrero<br />
(rechts) und André Berto. Bei <strong>der</strong> WBC-Interims-WM im Weltergewicht zeigten die beiden US-Amerikaner einen<br />
offenen Schlagabtausch – mit klaren Vorteilen für Titelverteidiger Guerrero. Gleich zweimal, in <strong>der</strong> ersten<br />
und <strong>der</strong> zweiten Runde, ging Berto zu Boden, konnte sich danach aber fangen und über die Runden gehen. Das<br />
Ergebnis war dennoch klar: einstimmiger Punktsieg für Guerrero.<br />
halbmittelgewicht<br />
Superchamp: Floyd Mayweather jr. (USA) WBA-Super-Champion<br />
01. Cornelius Bundrage (USA) IBF<br />
02. Zaurbek Baysangurov (Ukraine) WBO<br />
03. Saul Alvarez (Mexiko) WBC<br />
04. Lukas Konecny (Tschechien)<br />
05. Austin Trout (USA) WBA<br />
06. Miguel Cotto (Puerto Rico)<br />
07. Vanes Martrosyan (Armenien)<br />
08. Sergey Rabchenko (Weissrussland)<br />
09. Jack Culcay (Deutschland)<br />
10. Anthony Mundine (Australien)<br />
Schwergewicht<br />
Superchamp: W. Klitschko (Ukraine) WBA-Super, IBF, WBO<br />
01. Vitali Klitschko (Ukraine) WBC<br />
02. David Haye (England)<br />
03. Alexan<strong>der</strong> Povetkin (Russland) WBA<br />
04. Odlanier Solis (Kuba)<br />
05. Kubrat Pulev (Bulgarien)<br />
06. Robert Helenius (Finnland)<br />
07. Tomasz Adamek (Polen)<br />
08. Denis Boytsov (Russland)<br />
09. David Price (England)<br />
10. Chris Arreola (USA)<br />
leichtSchwergewicht (Cruiser)<br />
Superchamp: Yoan Pablo Hernandez (Kuba) IBF<br />
01. Antonio Tarver (USA)<br />
02. Marco Huck (Deutschland) WBO<br />
03. Dennis Lebedev (Russland) WBA<br />
04. Krysztof Wlodarczyk (Polen) WBC<br />
05. Ola Afolabi (England)<br />
06. Firat Arslan (Deutschland)<br />
07. Alexan<strong>der</strong> Alexeev (Russland)<br />
08. Mateusz Masternak (Polen)<br />
09. B.J. Flores (USA)<br />
10. Lateef Kayode (Nigeria)<br />
HalbSchwergewicht<br />
Superchamp: Travoris Cloud (USA) IBF<br />
01. Bernard Hopkins (USA)<br />
02. Jean Pascal (Kanada)<br />
03. Chad Dawson (USA) WBC<br />
04. Isaac Chilemba (Malawi)<br />
05. Beibut Shumenov (Kasakhstan) WBA<br />
06. Nathan Cleverly (England) WBO<br />
07. Lucian Bute (Kanada)<br />
08. Eduard Gutknecht (Deutschland)<br />
09. Robin Krasniqi (Deutschland)<br />
10. Jürgen Brähmer (Deutschland)<br />
supermittelgewicht<br />
Superchamp: Andre Ward (USA) WBA-Super; WBC<br />
01. Carl Froch (Kanada) IBF<br />
02. Andre Dirrell (USA)<br />
03. <strong>Arthur</strong> Abraham (Deutschland) WBO<br />
04. Robert Stieglitz (Deutschland)<br />
05. Mikkel Kessler (Dänemark) WBA<br />
06. Kelly Pavlik (USA)<br />
07. James DeGale (England)<br />
08. Adonis Stevenson (Kanada)<br />
09. George Groves (England)<br />
10. Brian Magee (Irland)<br />
weltergewicht<br />
Superchamp: Juan Manuel Marquez (Mexiko)<br />
01. Timothy Bradley (USA) WBO<br />
02. Manny Pacquiao (Philippinnen)<br />
03. Victor Ortiz (USA)<br />
04. Devon Alexan<strong>der</strong>(USA) IBF<br />
05. Jan Zaveck (Slowenien)<br />
06. Paul Malignaggi (USA) WBA<br />
07. Jorge Paez Junior (Mexiko)<br />
08. Diegeo Gabriel Chaves (Argentinien)<br />
09. Robert Guerrero (USA) WBC<br />
10. Randall Bailey (USA)<br />
halbweltergewicht<br />
Superchamp: Danny Garcia WBC, WBA-Super<br />
01. Mike Alvarado (USA)<br />
02. Marcos Rene Maidana (Argentinien) WBA<br />
03. Lamont Peterson (USA) IBF<br />
04. Roberto Ortiz (Mexiko)<br />
05. Denis Shafikov (Russland)<br />
06. Khabib Allakhverdiev (Russland)<br />
07. Brandon Rios (USA)<br />
08. Lucas Martin Matthysse (Argentinien)<br />
09. Amir Khan (England)<br />
10. Ruslan Provodnikov (Russland)<br />
38 <strong>BoxSport</strong><br />
Die top-ten
BOXSPORT<br />
nal<strong>ist</strong> Hartmut Scherzer sowie die Redaktionen<br />
von <strong>BoxSport</strong> und The Ring<br />
(USA).<br />
Stand: Dezember 2012<br />
leichtgewicht<br />
Superchamp: Yuriorkis Gamboa (Kuba)<br />
01. Ricky Burns (Schottland) WBO<br />
02. Miguel Vazquez (Mexiko) IBF<br />
03. Adrien Broner (USA) WBC<br />
04. Sharif Bogere (Uganda)<br />
05. Abdiel Ramirez (Mexiko)<br />
06. Gavin Rees (Wales)<br />
07. Richar Abril (Kuba)<br />
08. Daniel Estrada (Mexiko)<br />
09. Antonio DeMarco (Mexiko)<br />
10. Raymundo Beltran (Mexiko)<br />
superbantamgewicht<br />
Superchamp: Nonito Donaire WBO, IBF<br />
01. Abner Mares (Mexiko) WBC<br />
02. Guillermo Rigondeaux (Kuba) WBA<br />
03 Celestino Caballero (Panama) WBA-Super<br />
03. Jeffrey Mathebula (Südafrika)<br />
04. Anselmo Moreno (Panama)<br />
05. Toshiaki Nishioka (Japan)<br />
07. Kiko Martinez (Spanien)<br />
08. Wilfredo Vasquez junior (Puerto Rico)<br />
09. Cr<strong>ist</strong>ian Mijares (Mexiko)<br />
10. Jorge Arce(Mexiko)<br />
bantamgewicht<br />
Superchamp: Leo Santa Cruz (Mexiko) IBF<br />
01. Shinsuke Yamanaka (Japan) WBC<br />
02. Koki Kameda (Japan) WBA<br />
03. Pungluang Sor Singyu (Thailand) WBO<br />
04. Lee Haskins (England)<br />
05. Alex John Banal (Philippinen)<br />
06. Gabutan D.Singwanchga (Thailand)<br />
07. Yonnhy Perez (Kolumbien)<br />
08. Hugo Ruiz (Mexiko)<br />
09. Scott Quigg (England)<br />
10. Tomoki Kameda (Japan)<br />
Mit Wucht schlägt <strong>der</strong> linke Aufwärtshaken von Austin<br />
Trout (rechts) am Schädel von Miguel Cotto ein. Bei <strong>der</strong><br />
WBA-WM im Halbmittelgewicht im New Yorker Madison<br />
Square Garden konnte Trout seinen Titel erfolgreich<br />
verteidigen. Am Ende stand ein glasklarer Punktsieg<br />
des US-Amerikaners über den Puertoricaner.<br />
superfe<strong>der</strong>gewicht<br />
Superchamp: Takashi Uchiyama (Japan) WBA<br />
01. Terdsak Jandaeng (Thailand)<br />
02. Roman Martinez (Puerto Rico) WBO<br />
03. Devis Boschiero (Italien)<br />
04. Gamaliel Diaz (Mexiko)<br />
05. Diego Magdalena (Mexiko)<br />
06. Juan Carlos Salgado (Mexiko) IBF<br />
07. Bryan Vazquez (Costa Rica)<br />
08. Juan Carlos Burgos (Mexiko)<br />
09. Edgar Puerta (Mexiko)<br />
10. Takahiro Aoh (Japan) WBC<br />
fe<strong>der</strong>gewicht<br />
Superchamp: Chris John (Indonesien) WBA-Super<br />
01. Orlando Salido (Mexiko) WBO<br />
02. Billy Dib (Australien) IBF<br />
03. Daniel Ponce de Leon (Mexiko) WBC<br />
04. Nicholas Walters (Jamaika) WBA<br />
05. Juan Manuel Lopez (Puerto Rico)<br />
06. Hozumi Hasegawa (Japan)<br />
07. Miguel Garcia (USA)<br />
08. Alexan<strong>der</strong> Miskirtchan (Georgien)<br />
09. Jhonny Gonzales (Mexiko)<br />
10. Hiroshige Osawa (Japan)<br />
superfliegengewicht<br />
Superchamp: Omar Andres Narvaez (Argentinien) WBO<br />
01. Juan Carlos Sanchez (Mexiko) IBF<br />
02. Tepparith Kokietgym (Thailand) WBA<br />
03. Yota Sato (Japan) WBC<br />
04. Daniel Rosa (Mexiko)<br />
05. Sylvester Lopez (Philippinen)<br />
06. Carlos Cuedras (Mexiko)<br />
07. Daiki Kameda (Japan)<br />
08. Liborio Solis (Venezuela)<br />
09. Suryan Sor Rungvisai (Thailand)<br />
10. Rodrigo Guerrero (Mexiko)<br />
fliegengewicht<br />
Superchamp: Moruti Mthalana (Südafrika) IBF<br />
01. Brian Viloria (USA) WBO, WBA-Super<br />
02. Toshyaki Igarashi (Japan) WBC<br />
03. Omar Soto (Mexiko)<br />
04. Rey Migreno (Philippinnen)<br />
05. Juan Carlos Reveco (Argentinien)<br />
06. Silvio Olteanu (Rumänien)<br />
07. Rocky Fuentes (Philippinen)<br />
08. Giovanni Segura (Mexiko)<br />
09. Edgar Sosa (Mexiko)<br />
10. Hernan Marquez (Mexiko)<br />
Die Gewichtsklassen:<br />
Schwergewicht über 90,720 kg, Cruisergewicht (- 90,720 kg) auch Leichtschwergewicht. Halbschwer (- 79,378<br />
kg), Supermittel (- 76,203 kg), Mittelgewicht (- 72,574 kg), Superwelter (- 69,853 kg) auch Junior- o<strong>der</strong> Halbmittelgewicht.<br />
Weltergewicht (- 66,678 kg) Halbwelter (63,503 kg). die Klasse wird auch Juniorwelter- o<strong>der</strong> Superleichtgewicht<br />
genannt. Leichtgewicht (-61,235 kg), Superfe<strong>der</strong> (- 58,967 kg), Fe<strong>der</strong> (- 57,153 kg), Superbantam<br />
(- 55,338 kg), Bantam (- 53,524 kg), Superfliegen (- 52, 163 kg), Fliegengewicht (- 50,802 kg), Halbfliegen<br />
(- 48,988 kg) auch Juniorfliegengewicht. Strohgewicht (- 47,628 kg) auch Minifliegengewicht.<br />
Die Abkürzungen WBA, WBC, WBO und IBF hinter den Namen bezeichnen die Weltme<strong>ist</strong>ertitel <strong>der</strong> jeweiligen Verbände.<br />
halbfliegengewicht<br />
Superchamp: Roman Gonzales (Nicaragua) WBA<br />
01. Adrien Hernandez (Mexiko) WBC<br />
02. Giovani Segura (Mexiko) WBA-SUPER<br />
03. Donnie Nietes (Philippinen) WBO<br />
04. Johnriel Casimero (Philippinen) IBF<br />
05. Jose Rodriguez (Mexiko)<br />
06. Kompayak Porpramook (Thailand)<br />
07. Ivan Cal<strong>der</strong>on (Puerto Rico)<br />
08. Kiong Zhao Zhong (China)<br />
09. Alberto Rossel (Peru)<br />
10. Ryo Miyazaki (Japan)<br />
mini-fliegengewicht<br />
Superchamp: Kazuto Ioka WBA<br />
01. Mario Rodriguez (Mexiko) IBF<br />
02. Moises Fuentes (Mexiko) WBO<br />
03. Akira Yaegashi (Japan)<br />
04. Hiong Zhao Zhong (China)<br />
05. Oleydong Sithsamerchai (Thailand)<br />
06. Nkosinathi Joyi (Südafrika)<br />
07 Denver Cuello (Philippinen)<br />
08. Ganigan Lopez (Mexiko)<br />
09. Carlos Buitrago (Nicaragua)<br />
10. Jesus Silvestre (Mexiko)<br />
<strong>BoxSport</strong> 39
Nach ihren souveränen K.o.-Siegen<br />
Kommt es bald zur Revanche? Mikkel Kessler (links)<br />
und Carl Froch vor ihrem letzten Fight 2010, den<br />
Kessler einstimmig nach Punkten gewann<br />
Froch und Kessler<br />
scharf auf groSSe Revanche<br />
Zwei Weltme<strong>ist</strong>er auf<br />
Kolissions-Kurs: Mikkel<br />
Kessler und Carl<br />
Froch stehen nach ihren<br />
Siegen kurz vor einer Neuauflage<br />
ihres tollen Kampfes<br />
vom April 2010. „Wir wollen<br />
Kessler! Lasst es uns tun“, meinte<br />
Frochs Manager Eddie Hearn<br />
nach dem vorzeitigen Sieg seines<br />
Boxers über den Amerikaner<br />
Yusaf Mack. „Es <strong>ist</strong> egal, gegen<br />
wen ich als nächstes boxe – ich<br />
kann jeden schlagen!“, erklärte<br />
Kessler, nachdem er sich in<br />
seiner Heimat mit einem t.K.o.-<br />
geschlagen geben müssen. „Ich<br />
habe dort so viele Fußballspiele<br />
gesehen. Dort selbst zu boxen,<br />
wäre phänomenal, das Beste<br />
meiner Karriere.“ Für den Weltme<strong>ist</strong>er<br />
aus Nottingham steht<br />
jedoch auch <strong>der</strong> Rückkampf mit<br />
Lucian Bute an sowie die Pflichtverteidigung<br />
seines IBF-Titels im<br />
Supermittelgewicht gegen Adonis<br />
Stevenson an.<br />
Froch fühlt sich mit 35 Jahren<br />
stark wie nie. Im vielleicht<br />
letzten Jahr seiner Karriere will<br />
er nur noch die ganz Großen<br />
boxen. „Ich habe keine Zeit zu<br />
Knockout: Carl Froch bei<br />
seinem Sieg über den<br />
Amerikaner Yusaf Mack<br />
Es sieht fast so aus, als wollte er<br />
seinen Gegner verhöhnen: Mikkel<br />
Kessler (rechts) grinst nach seinem<br />
K.o. über Brian Magee<br />
Sieg in <strong>der</strong> dritten Runde über<br />
den Nordiren Brian Magee den<br />
WBA-Weltme<strong>ist</strong>ertitel im Supermittelgewicht<br />
zurückgeholt<br />
hatte – zum dritten Mal. „Der<br />
erste Schritt <strong>ist</strong> getan“, sagte ein<br />
erleichterter Froch. „Hätte Magee<br />
gewonnen, hätte das unsere<br />
Pläne durcheinan<strong>der</strong>gewirbelt.<br />
Wir hatten gute Gespräche über<br />
einen Kampf im Frühjahr o<strong>der</strong><br />
Sommer 2013. Das <strong>ist</strong> <strong>der</strong> einzige<br />
Kampf, <strong>der</strong> Sinn macht.“<br />
Den Rückkampf will Froch<br />
im Fußballstadion von Nottingham<br />
Forest veranstalten. „Das<br />
wäre unglaublich“, schwärmte<br />
Froch, <strong>der</strong> sich dem Dänen aus<br />
dem Sauerland-Stall im ersten<br />
Kampf knapp nach Punkten hatte<br />
verlieren“, sagte Froch nach<br />
dem leichten Sieg über Mack in<br />
seiner Heimatstadt Nottingham.<br />
Mack musste schon in <strong>der</strong> ersten<br />
Runde zu Boden. Nach einer<br />
Rechten zum Körper war dann in<br />
<strong>der</strong> dritten Runde Schluss – <strong>der</strong><br />
30. Sieg im 32. Kampf für <strong>Arthur</strong>-<br />
Abraham-Bezwinger Froch.<br />
Weltme<strong>ist</strong>er Magee kam in<br />
Herning auch nicht über die<br />
dritte Runde hinaus. Schon im<br />
zweiten Durchgang musste er<br />
nach Körpertreffern zweimal<br />
zu Boden – nach einem weiteren<br />
Nie<strong>der</strong>schlag nach einer<br />
Rechten zum Körper war dann<br />
Schluss. Kesslers 46. Sieg im 48.<br />
Profikampf vor 10.000 bege<strong>ist</strong>erten<br />
Landsleuten. Dort, wo auch<br />
das erste Aufeinan<strong>der</strong>treffen mit<br />
Froch stattgefunden hatte.<br />
„Cobra“ Froch <strong>ist</strong> vertraglich<br />
verpflichtet, im März kommenden<br />
Jahres in Montreal noch<br />
einmal gegen Bute anzutreten.<br />
Der in Kanada lebende Rumäne<br />
hatte sich vor dem WM-Kampf<br />
im Mai, den er in <strong>der</strong> fünften<br />
Runde verlor, einen Rückkampf<br />
zusichern lassen. Doch Froch<br />
und Manager Hearn spekulieren<br />
noch immer darauf, dass Bute<br />
auf sein Recht auf ein Rematch<br />
verzichtet. Dafür war die Tracht<br />
Prügel von Froch zu deutlich und<br />
dafür offenbarte <strong>der</strong> Rumäne bei<br />
seinem Comeback-Sieg im November<br />
über Denis Grachev zu<br />
viele Unzulänglichkeiten. Obendrein<br />
wirkte Froch bei seiner ersten<br />
Titelverteidigung gegen den,<br />
zugegeben limitierten, Amerikaner<br />
Mack zu souverän.<br />
„Wir müssen im März nach<br />
Montreal“, sagte Hearn. „Aber<br />
ich weiß nicht, ob Bute diesen<br />
Kampf wirklich will.“ Sowohl<br />
Froch als auch Kessler wollen<br />
allerdings noch einmal probieren,<br />
den unbesiegten Supermittelgewichts-König<br />
Ward zu knacken.<br />
Kessler hatte schon zum<br />
Auftakt des Super-Six-Turniers<br />
seinen WBA-Titel an Ward verloren.<br />
Der Brite Froch musste<br />
sich im Finale deutlich nach<br />
Punkten geschlagen geben. Die<br />
klare Nie<strong>der</strong>lage belastet ihn bis<br />
heute. „Gegen Andre Ward hatte<br />
ich den Kampf schon vorher im<br />
Kopf verloren. Ich war mental<br />
nicht da und mein Körper war<br />
übertrainiert. Das wird mir nicht<br />
noch einmal passieren“, meinte<br />
Froch. Ward <strong>ist</strong> aber we<strong>der</strong> an<br />
dem einen noch an dem an<strong>der</strong>en<br />
Kampf interessiert. „Es <strong>ist</strong> besser,<br />
wenn <strong>der</strong> Kerl als Nottingham<br />
und <strong>der</strong> aus Kopenhagen<br />
jetzt gegeneinan<strong>der</strong> kämpfen“,<br />
erklärte Ward nun nach Kesslers<br />
Sieg. Der Amerikaner boxt<br />
am 23. Februar erst einmal gegen<br />
seinen Landsmann und Ex-<br />
Weltme<strong>ist</strong>er Kelly Pavlik. Zeit für<br />
Kessler und Froch, seinen Herausfor<strong>der</strong>er<br />
zu bestimmen.<br />
40<strong>BoxSport</strong>
Das<br />
sport<br />
gespräch<br />
Björn Jensen mit Thomas Pütz<br />
Thomas Pütz <strong>ist</strong> seit April 2010 Präsident des Bundes Deutscher<br />
Berufsboxer (BDB). Er hat den Verband finanziell run<strong>der</strong>neuert und<br />
einige Baustellen geschlossen, aber auch noch einige Vorhaben, die<br />
er bis zum Ende seiner Amtszeit im März 2015 umsetzen möchte.<br />
Darüber, über die Situation des Boxens in Deutschland und auch die<br />
Kritik an seiner Amtsführung spricht er im <strong>BoxSport</strong>-Interview.<br />
BDB-Image im Ausland<br />
<strong>ist</strong> besser geworden<br />
Wir brauchen mehr Veranstalter und gute Kämpfe<br />
<strong>BoxSport</strong>: Herr Pütz, die<br />
Quoten von Boxveranstaltungen<br />
im deutschen Fernsehen sinken,<br />
einst wichtige Promoter wie Universum<br />
brechen weg, starke Veranstalter<br />
wie die Klitschkos und<br />
Felix Sturm sind in ein paar Jahren<br />
Geschichte. Macht es noch<br />
Freude, im deutschen Profiboxen<br />
zu arbeiten?<br />
Thomas Pütz: Ich kann<br />
nur für mich sprechen, und<br />
mir macht die Aufgabe beim<br />
BDB noch immer großen Spaß.<br />
Viel mehr als zu Beginn meiner<br />
Amtszeit, denn ich habe das Gefühl,<br />
dass wir den BDB <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />
auf sehr solide Beine gestellt haben.<br />
Wir haben die Kosten minimiert<br />
und verfügen mittlerweile<br />
über ein Verbandskapital von<br />
rund 50.000 Euro. Das gibt uns<br />
die Freiheit, niemandem hinterherbetteln<br />
zu müssen. Und das<br />
Image des BDB im Ausland <strong>ist</strong><br />
deutlich besser geworden, wir<br />
werden als ein sauberer und korrekter<br />
Verband wahrgenommen,<br />
dessen Ziel es <strong>ist</strong>, für einen fairen<br />
und hochwertigen Sport zu<br />
kämpfen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Diese Sicht teilen<br />
nicht alle. Ihnen wird zum<br />
Beispiel vorgehalten, sich nicht<br />
ausreichend um kleine Veranstalter<br />
zu bemühen, son<strong>der</strong>n nur<br />
die großen Klitschkos o<strong>der</strong> Felix<br />
Sturm zu umgarnen.<br />
Pütz: Diese Vorwürfe halte<br />
ich für unangebracht. Ich vernachlässige<br />
keinen Promoter.<br />
Ich gebe aber zu, dass wir nicht<br />
mit jedem arbeiten wollen, da<br />
es Veranstalter gibt, die unsere<br />
hohen Mindeststandards, die<br />
wir an Kampfabende anlegen,<br />
nicht erfüllen wollen o<strong>der</strong> können.<br />
Zum Beispiel arbeite ich<br />
nicht mit <strong>der</strong> WBU, die ich nicht<br />
als Weltverband akzeptiere, weil<br />
das Niveau auf <strong>der</strong>en Veranstaltungen<br />
zu schwach <strong>ist</strong>. Dieses<br />
Recht behalten wir uns beim<br />
BDB vor, denn wir haben als<br />
ältester deutscher Profiboxverband<br />
einen Ruf zu wahren.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Müssen Sie nicht<br />
aber froh sein über jeden, <strong>der</strong><br />
überhaupt noch veranstaltet?<br />
Pütz: Um den BDB als Partner<br />
zu gewinnen, muss man<br />
gewisse Standards erfüllen. Wer<br />
das nicht kann – o<strong>der</strong> es nicht<br />
will, was ja auch vorkommt<br />
– <strong>der</strong> hat die Möglichkeit, mit<br />
einem an<strong>der</strong>en Verband zusammenzuarbeiten.<br />
Wir können es<br />
nicht jedem recht machen. Aber<br />
es <strong>ist</strong> gut, dass es Konkurrenz<br />
gibt, denn ohne Konkurrenz<br />
wird man arrogant und macht<br />
Fehler.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Sie sagen, Konkurrenz<br />
sei gut. Es gibt seit rund<br />
sechs Jahren die German Boxing<br />
Association (GBA) und seit kurzem<br />
auch den Bund Deutscher<br />
Faustkämpfer (BDF). Dessen<br />
Gründung haben Sie als unnötig<br />
abgetan. Warum?<br />
Pütz: Die Gründung des<br />
BDF <strong>ist</strong> totaler Quatsch, er <strong>ist</strong> ein<br />
Alleingang von frustrierten ehemaligen<br />
BDB-Funktionären, die<br />
sich ihre privaten Portemonnaies<br />
füllen wollen. Die GBA hat ihre<br />
Berechtigung, sie hat viele kleine<br />
Promoter als Partner. Mit ihr<br />
habe ich keine Probleme. Aber<br />
Lesen Sie in <strong>der</strong> nächsten Ausgabe eine heiße Diskussion, warum Thomas<br />
Pütz die Rückkehr von Sauerland in den BDB for<strong>der</strong>t sowie die Argumente<br />
des Sauerland-Stalls, beim Faustkämpfer-Verband Austria zu bleiben.<br />
Im <strong>BoxSport</strong>-Gespräch:<br />
BDB-Präsident<br />
Thomas Pütz<br />
wir brauchen in Deutschland<br />
sicherlich keine neuen Verbände,<br />
denn Titel haben wir mehr<br />
als genug. Wir brauchen mehr<br />
Veranstalter und gute Kämpfe.<br />
Denn daran leidet das Boxen in<br />
Deutschland seit Jahren: Wir<br />
haben Quantität, aber zu wenig<br />
Qualität. Und ich behaupte mal:<br />
Die, die in Deutschland etwas<br />
bewegen und die guten Kämpfe<br />
machen, die arbeiten mit uns.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Universum war<br />
früher <strong>der</strong> bestimmende Promoter<br />
beim BDB, ohne dessen Zustimmung<br />
nichts ging.<br />
Pütz: Das <strong>ist</strong> ja genau das,<br />
was ich meine. Wir haben den<br />
BDB so aufgestellt, dass er von<br />
keinem Promoter mehr abhängig<br />
<strong>ist</strong>. Nicht von den Klitschkos,<br />
nicht von Sturm. In <strong>der</strong> Ära von<br />
Klaus-Peter Kohl hatte Universum<br />
eine zu große Macht, weil<br />
<strong>der</strong> BDB eine Kostenstruktur<br />
hatte, die sich nur mit den Gel<strong>der</strong>n<br />
von Universum aufrecht erhalten<br />
ließ. Damals brauchte <strong>der</strong><br />
BDB Universum, um am Leben<br />
zu bleiben. Das <strong>ist</strong> heute an<strong>der</strong>s.<br />
Ich glaube auch, dass ich unter<br />
Kohl niemals so lange Präsident<br />
geblieben wäre. Ich bin keiner,<br />
<strong>der</strong> sich von einer Person sagen<br />
lässt, was er zu tun hat.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Dafür wirft man<br />
Ihnen vor, bisweilen Ihr Amt als<br />
BDB-Präsident mit Ihrem Hauptberuf<br />
als Leiter eines Sicherheitsunternehmens<br />
zu verquicken.<br />
Pütz: Diese Vorwürfe lassen<br />
mich kalt. Ich sponsere mit<br />
meiner Firma den BDB, und es<br />
stimmt, dass ich bei manchen<br />
Veranstaltungen, zum Beispiel<br />
bei Sturm, auch den Sicherheitsdienst<br />
übernehme. Aber da ich<br />
daran kein Geld verdiene, son<strong>der</strong>n<br />
Geld investiere, muss ich<br />
mir da keinerlei Vorwürfe gefallen<br />
lassen. Ich habe ja immer<br />
gesagt: Wenn es einen Besseren<br />
gibt als mich, dann soll er gern<br />
den Präsidentenjob übernehmen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: So lange das nicht<br />
passiert, haben Sie noch zweieinhalb<br />
Jahre Zeit. Was sind die<br />
dringendsten Aufgaben, die Sie<br />
erledigen wollen?<br />
Pütz: Ich möchte dringend<br />
die deutschen Me<strong>ist</strong>erschaften<br />
aufwerten. Mein Traum wäre,<br />
einen TV-Sen<strong>der</strong> dafür zu bege<strong>ist</strong>ern,<br />
dass wir die besten<br />
deutschen Boxer gegeneinan<strong>der</strong><br />
antreten lassen. Ich bin fest<br />
davon überzeugt, dass das viele<br />
Fans interessiert. Ich könnte<br />
mir sogar einen Ligenbetrieb im<br />
Profibereich vorstellen. Aber das<br />
geht eben nur mit Unterstützung<br />
des Fernsehens.<br />
42<strong>BoxSport</strong>
Liebe Freunde, Fans<br />
und Partner,<br />
mir kommt es vor, als wenn das Jahr<br />
2012 im Flug vorbei ging.<br />
Offenburg, Kiel, Berlin und<br />
Nürnberg hießen unsere<br />
Stationen.<br />
Es war für mich ein unglaubliches<br />
Jahr und<br />
ich weiß dass ich Dank<br />
Euch zu meiner alten<br />
Stärke zurückgefunden<br />
habe.<br />
Ich bedanke mich aus<br />
tiefsten Herzen bei<br />
Euch für Eure Treue und<br />
bedingungslose Unterstützung.<br />
Genießt die<br />
Weihnachtstage und kommt<br />
gut ins neue Jahr.<br />
Alles Liebe Euer <strong>Arthur</strong>
Die Jury wählte Firat – aber<br />
RANGLISTE<br />
<strong>Arthur</strong> Abraham<br />
877 + 2 Jury-Stimmen = 1077<br />
Firat Arslan<br />
521 + 5 Jury-Stimmen = 1021<br />
Wladimir<br />
Klitschko<br />
823 + 1 Jury-Stimmen = 923<br />
Marco Huck<br />
672 = 672<br />
Kubrat Pulev<br />
399 + 2 Jury-Stimmen<br />
Boxer des Jahres von 2002 bis 2012<br />
2002: Wladimir Klitschko<br />
2003: Sven Ottke<br />
2004: Felix Sturm<br />
2005: Markus Beyer<br />
2006: <strong>Arthur</strong> Abraham<br />
2007: <strong>Arthur</strong> Abraham<br />
2008: <strong>Arthur</strong> Abraham<br />
2009: <strong>Arthur</strong> Abraham<br />
2010: Vitali Klitschko<br />
2011: Wladimir Klitschko<br />
2012: <strong>Arthur</strong> Abraham<br />
Gegen Robert Stieglitz<br />
(rechts) holte sich<br />
<strong>Arthur</strong> Abraham den<br />
Weltme<strong>ist</strong>ertitel im<br />
Supermittelgewicht<br />
Firat Arslan (rechts) bei seinem tollen<br />
Kampf gegen Weltme<strong>ist</strong>er Marco Huck<br />
Markus<br />
Beyer<br />
(Ex-Weltme<strong>ist</strong>er)<br />
Sven<br />
Ottke<br />
(Ex-Weltme<strong>ist</strong>er)<br />
Henry<br />
Maske<br />
(Ex-Weltme<strong>ist</strong>er)<br />
Luan<br />
Krasniqi<br />
(Ex-Europame<strong>ist</strong>er)<br />
Regina<br />
Halmich<br />
(Ex-Weltme<strong>ist</strong>erin)<br />
Susanne<br />
Rohlfing<br />
(Kölner Stadt-Anzeiger)<br />
Björn<br />
Jensen<br />
(Hamburger Abendblatt)<br />
Hartmut<br />
Scherzer<br />
(Box-Experte)<br />
Hans<br />
Reski<br />
(<strong>BoxSport</strong>)<br />
Die Jury<br />
Zum fünften Mal wählte in diesem Jahr auch eine Experten-Jury ihre „Boxer des Jahres“. Ehemalige Box-Stars, fünf Box-Journal<strong>ist</strong>en<br />
und ein Schriftsteller votierten in allen Kategorien für ihre Favoriten. Die Wahl <strong>der</strong> <strong>BoxSport</strong>-Leser und die Wahl <strong>der</strong> Jury zählten in <strong>der</strong><br />
Endauswertung jeweils zu fünfzig Prozent. Ein Jury-Punkt wurde wie 100 Stimmen <strong>der</strong> Leser gewertet.<br />
Tobias<br />
Drews<br />
(RTL)<br />
44<strong>BoxSport</strong>
die Fans machten <strong>Arthur</strong> zum <strong>King</strong><br />
<strong>Arthur</strong> Abraham trägt <strong>wie<strong>der</strong></strong> Gürtel. Der WBO-<br />
Weltme<strong>ist</strong>er im Supermittelgewicht jubelt nach<br />
seinem Sieg über Robert Stieglitz<br />
<strong>Arthur</strong> Abraham <strong>ist</strong><br />
nicht nur zurück auf<br />
dem WM-Thron.<br />
Auch bei <strong>der</strong> großen<br />
Wahl zum „Boxer des Jahres“ <strong>ist</strong><br />
<strong>King</strong> <strong>Arthur</strong> <strong>wie<strong>der</strong></strong> ganz oben.<br />
Nach zwei Jahren Pause wurde<br />
Abraham <strong>wie<strong>der</strong></strong> zum besten Boxer<br />
Deutschlands gekürt – zum<br />
insgesamt fünften Mal. Dabei<br />
profitierte <strong>Arthur</strong> von seinen<br />
Fans, die <strong>der</strong> WBO-Weltme<strong>ist</strong>er<br />
im Supermittelgewicht <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />
aktivieren konnte. Denn die Jury<br />
sprach sich mit fünf Stimmen für<br />
Firat Arslan aus,<br />
Abraham erhielt<br />
lediglich zwei<br />
Punkte <strong>der</strong> Experten.<br />
Zweimal<br />
hatte sich<br />
Arslan 2012<br />
umstritten<br />
nach<br />
Punkten<br />
ge-<br />
schla-<br />
gen<br />
geben<br />
müssen<br />
– erst Europame<strong>ist</strong>er<br />
Alexan<strong>der</strong><br />
Alekseev, dann<br />
Weltme<strong>ist</strong>er<br />
Marco Huck. Für<br />
diese tollen Kämpfe<br />
belohnte ihn die<br />
Jury. Aber für die<br />
Der Schein trügt: Am<br />
Ende <strong>der</strong> „Tatort“-<br />
Folge erschießt<br />
Til Schweiger, <strong>der</strong><br />
Kommissar Nick<br />
Tschiller spielt, <strong>Arthur</strong><br />
Abraham, <strong>der</strong> einen<br />
Zuhälter mimt. „Ich<br />
bin <strong>der</strong> Anführer<br />
einer Männerbande<br />
und beschütze meine<br />
leichten Mädchen.<br />
Zwischen mir als<br />
Kiez-Größe und Til als<br />
Kommissar kommt es<br />
zum Streit, und das<br />
Ergebnis <strong>ist</strong>, dass Til<br />
mich nie<strong>der</strong>schießt“,<br />
erzählt Abraham.<br />
<strong>BoxSport</strong>-Leser war Abraham<br />
<strong>wie<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> König. 877 stimmten<br />
für den Berliner, 521 für Arslan.<br />
Damit setzte sich Abraham nach<br />
den vier Siegen in den Jahren<br />
2006 bis 2009 zum fünften Mal<br />
die Krone auf.<br />
Nach zwei enttäuschenden<br />
Jahren mit Pleiten im Rahmen<br />
des Super-Six-Turniers meldete<br />
sich <strong>der</strong> frühere Mittelgewichts-<br />
Weltme<strong>ist</strong>er Abraham 2012 erfolgreich<br />
im Ring zurück. Gegen<br />
den Argentinier Pablo Oscar Natalio<br />
Farias und den Polen Piotr<br />
Wilczewski siegte er souverän in<br />
Duellen um die Europame<strong>ist</strong>erschaft<br />
<strong>der</strong> WBO. Dann folgte Abrahams<br />
Me<strong>ist</strong>erstück. In Berlin<br />
punktete er Weltme<strong>ist</strong>er Robert<br />
Stieglitz aus Magdeburg klar aus<br />
– <strong>der</strong> Puncher boxte den Techniker<br />
aus. Auch vom Franzosen<br />
Mehdi Bouadla war Abraham bei<br />
seiner ersten Titelverteidigung<br />
nicht aufzuhalten.<br />
Das Leben <strong>ist</strong> <strong>wie<strong>der</strong></strong> schön<br />
für <strong>Arthur</strong> Abraham – das Leben<br />
als Weltme<strong>ist</strong>er. Werbekunden<br />
wie das Bekleidungsunternehmen<br />
Camp David wollen sich<br />
<strong>wie<strong>der</strong></strong> mit dem Champion<br />
schmücken, die Band „Boss<br />
Hoss“ spielte für Abraham den<br />
Walk-In-Song beim Kampf gegen<br />
Bouadla. Und mit Schauspieler<br />
Til Schweiger stand Abraham<br />
gerade vor <strong>der</strong> Kamera für Dreharbeiten<br />
zum „Tatort“. Der Weltme<strong>ist</strong>er<br />
spielt einen Zuhälter, <strong>der</strong><br />
von Schweiger erschossen wird.<br />
Die Folge wird wohl an Ostern<br />
ausgestrahlt. Abraham: „Wir<br />
kennen uns sehr gut. Ich hatte<br />
schon bei ,Kokowääh 2‘ eine<br />
Gastrolle. Und bei meinem letzten<br />
WM-Kampf in Berlin saß Til<br />
am Ring und fragte mich danach,<br />
ob ich in seinem ,Tatort‘ mitspielen<br />
möchte, ich hätte nämlich ein<br />
Schauspieler-Gesicht. Klar habe<br />
ich sofort zugesagt.“ Schweiger<br />
war angetan vom Schauspiel-Debüt<br />
des Boxers: „Es hat ihm Spaß<br />
gemacht. <strong>Arthur</strong> hat auf jeden<br />
Fall Talent. Er hat eine unglaubliche,<br />
unbezahlbare Fresse. Ein<br />
Schmaus für die Kamera.“<br />
Firat Arslan war Abraham<br />
wegen seiner fünf Jury-Punkte<br />
dicht auf den Fersen. Eine tolle<br />
Bestätigung für den tapferen<br />
Arslan, <strong>der</strong> zweimal nur unglücklich<br />
scheiterte und sich<br />
sowohl gegen Alekseev als auch<br />
gegen Huck um den Sieg betrogen<br />
fühlte. Damit landete <strong>der</strong><br />
Süssener sogar vor Titelverteidiger<br />
Wladimir Klitschko. Der<br />
Schwergewichts-König muss<br />
sich in diesem Jahr mit dem dritten<br />
Rang begnügen. Klitschko<br />
räumte 2012 die Herausfor<strong>der</strong>er<br />
Jean-Marc Mormeck, Tony<br />
Thompson und Mariusz Wach<br />
souverän aus dem Weg. Lediglich<br />
<strong>der</strong> gedopte Wach konnte<br />
dem Champion etwas entgegensetzen<br />
und schaffte es über die<br />
Runden. Mormeck und Thompson<br />
dagegen fielen früh um.<br />
Die Hauptgewinner <strong>der</strong><br />
Boxer des Jahres-Wahl<br />
1. Preis<br />
¬¬ Zwei VIP-Karten für die nächste<br />
Veranstaltung von <strong>Arthur</strong><br />
Abraham in Deutschland:<br />
Elke de Lausun<br />
Lübecker Strasse 13<br />
50858 Köln<br />
2. Preis<br />
¬¬ Box-Produkte <strong>der</strong> Firma Paffen<br />
Sport (Hooded „Vintage Logo“,<br />
„Coach Pro“-Trinkflasche und<br />
„Star“-Ballhandschuhe)<br />
Chr<strong>ist</strong>oph Porte<strong>der</strong><br />
Aßmayergasse 29- 11-31<br />
A-1120 Wien<br />
3. - 10. Preis<br />
¬¬ 3x2 Karten für eine<br />
Veranstaltung von Sauerland<br />
Event in 2013<br />
Jörg Fischer<br />
En<strong>der</strong>str. 102<br />
01277 Dresden<br />
Heinz Roth<br />
Löbleinstr.5<br />
90409 Nürnberg<br />
Markus Hennig<br />
Raiffeisenstraße 13<br />
56220 Urmitz/Rhein<br />
¬¬ 3x2 Karten für eine<br />
Veranstaltung <strong>der</strong> Sturm-<br />
Boxpromotion in 2013<br />
Sinje Seeler<br />
Torstr. 191a<br />
10115 Berlin<br />
Günter Felten<br />
Neusserstr. 866<br />
50737 Köln<br />
Reiner Konschake<br />
Hollfel<strong>der</strong>weg 152<br />
91347 Aufsaß<br />
¬¬ 2x2 Karten für eine<br />
Veranstaltung <strong>der</strong> Klitschko<br />
Management Group in 2013<br />
Antje Krauße<br />
Hohe Str. 38<br />
99867 Gotha<br />
Annemarie Bergmann<br />
Poelchaustr. 6<br />
12681 Berlin<br />
<strong>BoxSport</strong>45
10. Sieg – So klar gewann<br />
Ulli Wegner noch nie<br />
Dieses Mal holte er auch bei <strong>der</strong> Jury die me<strong>ist</strong>en Punkte<br />
RANGLISTE<br />
Ulli Wegner<br />
2107 Stimmen + 8 Jurypunkte = 2907<br />
Fritz Sdunek<br />
433 Stimmen + 1 Jurypunkt = 533<br />
Dirk Dzemski<br />
180 Stimmen + 1 Jurypunkt = 280<br />
Otto Ramin<br />
51 Stimmen<br />
Michael Timm<br />
23 Stimmen<br />
Da hatten sie allen Grund<br />
zum Strahlen: Das Rematch<br />
gegen Steve Cunningham<br />
gewannen Yoan Pablo<br />
Hernandez und Trainer Ulli<br />
Wegner klar<br />
nach<br />
Punkten<br />
Dieser Trainer <strong>ist</strong> einfach<br />
nicht zu schlagen! Alle<br />
Jahre <strong>wie<strong>der</strong></strong>, wenn <strong>der</strong><br />
„Trainer des Jahres“<br />
gesucht wird, hat Ulli Wegner<br />
die Nase vorn. In diesem Jahr<br />
sogar zum zehnten Mal in Folge!<br />
Das <strong>ist</strong> ein Rekord für die Ewigkeit.<br />
Nicht einmal Dauerrivale<br />
Fritz Sdunek konnte Wegner in<br />
diesem Jahr gefährlich werden.<br />
War er ihm bei <strong>der</strong> Wahl 2011<br />
noch dicht auf den Fersen, war<br />
<strong>der</strong> Abstand zum „Alten Fritz“<br />
dieses Mal deutlich. 2107 Leser<br />
wählten Rekord-Wegner, dazu<br />
acht Experten aus <strong>der</strong> Jury, die<br />
im vergangenen Jahr noch Sdunek<br />
vorne sah – einsame Spitze.<br />
Noch nie gewann Wegner so<br />
deutlich.<br />
Dank seiner Asse <strong>Arthur</strong> Abraham,<br />
Marco Huck, Yoan Pablo<br />
Hernandez, aber auch Weltme<strong>ist</strong>erin<br />
Cecilia Braekhus, grüßt Ulli<br />
Wegner weiter von ganz oben.<br />
Seinen <strong>Arthur</strong> machte General<br />
Ulli <strong>wie<strong>der</strong></strong> zum „<strong>King</strong>“. Nach<br />
enttäuschenden Kämpfen 2010<br />
und 2011 meldete sich Abraham<br />
in diesem Jahr zurück. Zweimal<br />
siegte er im Kampf um die<br />
Europame<strong>ist</strong>erschaft <strong>der</strong> WBO<br />
– dann setzte er sich <strong>wie<strong>der</strong></strong> die<br />
Weltme<strong>ist</strong>erkrone auf. Im August<br />
punktete er Supermittelgewichts-Champion<br />
Robert<br />
Stieglitz aus Magdeburg<br />
deutlich aus.<br />
Dann verteidigte<br />
Abraham seinen<br />
WM-Gürtel<br />
im Dezember<br />
in Nürnberg<br />
gegen den<br />
Franzosen<br />
Mehdi Bouadla<br />
erfolgreich. Das<br />
Erfolgsgespann<br />
Wegner und Abraham<br />
<strong>ist</strong> <strong>wie<strong>der</strong></strong> da!<br />
Mit seinen Cruisergewichts-<br />
Weltme<strong>ist</strong>ern Marco Huck und<br />
Yoan Pablo Hernandez erlebte<br />
Wegner 2012 Licht und Schatten.<br />
Dabei hatte das Jahr so gut<br />
begonnen. Der Kubaner Hernandez<br />
verteidigte seinen IBF-Titel<br />
im Februar in Frankfurt nach<br />
tollem Kampf gegen Ex-Weltme<strong>ist</strong>er<br />
Steve Cunningham und<br />
krönte sich damit zum besten<br />
Boxer im Cruisergewicht. Und<br />
Marco Huck wäre beinahe drei<br />
Wochen später Wegners erster<br />
Weltme<strong>ist</strong>er im Schwergewicht<br />
geworden. Huck lieferte WBA-<br />
Champion Alexan<strong>der</strong> Povetkin in<br />
Stuttgart eine tolle Ringschlacht,<br />
musste sich jedoch knapp nach<br />
Punkten geschlagen geben. Zurück<br />
im Cruisergewicht musste<br />
sich WBO-Champion Huck dann<br />
aber gegen den Briten Ola<br />
Afolabi, mit Fritz Sdunek<br />
als Trainer in <strong>der</strong><br />
Ecke, mit einem<br />
Unentschieden<br />
begnügen. Und<br />
im November<br />
in Halle/Westfalen<br />
drückten<br />
die Punktrichter<br />
mehr als ein<br />
Fritz Sdunek, Trainer<br />
von Vitali Klitschko und<br />
Felix Sturm<br />
Auge zu, dass Huck<br />
seinen Weltme<strong>ist</strong>ergürtel<br />
gegen<br />
den deutschen<br />
Herausfor<strong>der</strong>er<br />
Firat Arslan<br />
behalten durfte.<br />
Hernandez<br />
schwächelte unterdessen<br />
in Bamberg<br />
gegen Pflich-<br />
Tief durchatmen: Nach<br />
dem Unentschieden<br />
gegen Ola Afolabi durfte<br />
Marco Huck seinen<br />
Weltme<strong>ist</strong>ertitel<br />
im<br />
Cruisergewicht<br />
behalten<br />
therausfor<strong>der</strong>er Troy<br />
Ross aus Kanada. Der Kubaner<br />
musste zu Boden, siegte am<br />
Ende aber nach Punkten.<br />
Fritz Sdunek erhielt 433<br />
Leser-Stimmen, aber nur für einen<br />
Experten war er <strong>der</strong> „Trainer<br />
des Jahres“. Mit seinem<br />
Schwergewichts-Weltme<strong>ist</strong>er<br />
Vitali Klitschko feierte Sdunek<br />
2012 zwei Siege. Im Februar verteidigte<br />
Klitschko seinen WBC-<br />
Titel nach Punkten gegen das<br />
britische enfant terrible Dereck<br />
Chisora. Im September besiegte<br />
Klitschko den Kölner Manuel<br />
Charr in Moskau vorzeitig. Mit<br />
Mittelgewichts-Champion Felix<br />
Sturm besiegte Sdunek zunächst<br />
im April seinen früheren<br />
Schützling Sebastian Zbik klar<br />
und deutlich. Dann aber verlor<br />
Sturm seinen WBA-Gürtel im<br />
September an den Australier Daniel<br />
Geale.<br />
Dirk Dzemski landete<br />
wie im Vorjahr<br />
auf Platz drei. Mit<br />
Robert Stieglitz<br />
feierte <strong>der</strong> Magdeburger<br />
Trainer<br />
2012 zunächst<br />
zwei Siege –<br />
dann verloren<br />
SES-Cheftrainer<br />
Dirk Dzemski<br />
sie ihren WM-Titel<br />
an <strong>Arthur</strong> Abraham. Mit<br />
Ex-Weltme<strong>ist</strong>er Jan Zaveck,<br />
Weltme<strong>ist</strong>erin Chr<strong>ist</strong>ina Hammer,<br />
sowie den beiden Talenten<br />
Robin Krasniqi und Francesco<br />
Pianeta eilte Dzemski dagegen<br />
von Sieg zu Sieg.<br />
46<strong>BoxSport</strong>
Die Jury brachte Härtel<br />
hauchdünnen Sieg<br />
So nahm er Bril den Titel ab<br />
Stefan Härtel holte<br />
sich mit knappem<br />
Vorsprung den Sieg<br />
bei <strong>der</strong> Boxerwahl<br />
Im Viertelfinale bei Olympia unterlag er nur<br />
knapp und umstritten dem Briten Anthony Ogogo<br />
RANGLISTE<br />
Stefan Härtel<br />
864 Stimmen + 4 Jurypunkte = 1264<br />
Artur Bril<br />
927 Stimmen + 3 Jurypunkte = 1227<br />
Erik Pfeifer<br />
421 Stimmen + 3 Jurypunkte = 721<br />
Enrico Kölling<br />
678 Stimmen<br />
Hamza Touba<br />
651 Stimmen<br />
Für Stefan Härtel ging im<br />
Jahr 2012 ein Lebenstraum<br />
in Erfüllung. Der<br />
24-jährige Mittelgewichtler<br />
nahm an den Olympischen<br />
Spielen in London teil und<br />
strotzte vor dem Turnier voller<br />
Selbstbewusstsein: „Mein Ziel<br />
<strong>ist</strong> ganz klar eine Medaille.“<br />
Dass es dafür letztlich nicht<br />
reichte, lag sicher auch an <strong>der</strong><br />
besseren Tagesform seines britischen<br />
Viertelfinalgegeners<br />
und späteren Bronzemedaillengewinners<br />
Anthony Ogogo, <strong>der</strong><br />
zudem noch von den Heimfans<br />
in <strong>der</strong> Londoner Halle zusätzlich<br />
motiviert wurde. Der Punktsieg<br />
Ogogos hatte dennoch einen<br />
faden Beigeschmack. Härtel:<br />
„Eventuell haben sich die Punktrichter<br />
genötigt gefühlt, Ogogo<br />
mehr Punkte zu geben als mir.<br />
Ich habe mich leicht vorne gesehen.“<br />
Vorjahressieger<br />
Artur Bril musste sich mit Platz zwei<br />
begnügen<br />
Doch dafür, dass das ansonsten<br />
so erfolgreiche Jahr 2012 des<br />
Berliners angemessen gewürdigt<br />
wird, sorgen zum Jahresende<br />
die Leser des <strong>BoxSport</strong>s. Bei <strong>der</strong><br />
Wahl zum „Boxer des Jahres<br />
2012“ holte sich Härtel die Goldmedaille<br />
und setzte sich in den<br />
letzten Zügen in einem Kopf-an-<br />
Kopf-Rennen mit dem<br />
Sieger <strong>der</strong> letzten<br />
zwei Jahre, Artur<br />
Bril, durch.<br />
Zwar lag <strong>der</strong><br />
Kölner Bril bei<br />
den Leserstimmen<br />
leicht<br />
vorn (927 zu<br />
864), die Jury<br />
votete jedoch<br />
klar für den Berliner<br />
Sportsoldaten<br />
und Lehramtsstudenten.<br />
Gleich vier Experten sahen<br />
Härtel als ihren „Amateurboxer<br />
des Jahres“ und honorierten<br />
neben <strong>der</strong> Olympia-<br />
Teilnahme damit auch den<br />
Sieg beim Chemiepokal sowie<br />
die starken Auftritte in <strong>der</strong> Bundesliga<br />
und <strong>der</strong> World Series.<br />
Hauchdünn, nämlich keine<br />
vierzig Stimmen dahinter, liegt<br />
Artur Bril. Zu den mehr als 900<br />
Leserstimmen kommen noch<br />
drei Jury-Punkte <strong>der</strong> Experten.<br />
Die bekam auch Super-Schwergewichtler<br />
Erik Pfeifer, <strong>der</strong> mit<br />
seinen Auftritten Leser und Experten<br />
überzeugte und auf Rang<br />
drei landete. Hoch im Kurs bei<br />
den Lesern lag auch Hamza Touba.<br />
Der Fliegengewichtler wurde<br />
beim Olympia-Qualifikationsturnier<br />
in Trabzon<br />
um die Teilnahme an<br />
dem Großereignis<br />
betrogen. Die Wahl<br />
in die Top 5-Amateurboxer<br />
2012 <strong>ist</strong><br />
ein kleiner Trost<br />
für den Neusser.<br />
Starkes Jahr mit<br />
Olympia-Teilnahme: Erik<br />
Pfeifers Erfolge brachten<br />
ihm den dritten Rang<br />
48<strong>BoxSport</strong>
„First Lady“<br />
RANGLISTE<br />
Cecilia Braekhus<br />
1823 Stimmen + 6 Jurypunkte = 2423<br />
Chr<strong>ist</strong>ina Hammer<br />
822 Stimmen + 2 Jurypunkte = 1022<br />
Rola El-Halabi<br />
224 Stimmen+ 1 Jurypunkt = 324<br />
Susi Kentikian<br />
156 Stimmen<br />
Nadia Raoui<br />
98 Stimmen<br />
Im Mega-Fight gegen Anne Sophie<br />
Mathis (links) setzte sich Cecilia<br />
klar mit Punkten durch<br />
gelingt <strong>der</strong><br />
Hattrick<br />
Die „First Lady“ krönt „Boxerin des Jahres“. Aber Cecilia<br />
verteidigte ihren Titel nicht<br />
sich zur „Triple Lady“:<br />
Cecilia Braekhus, die nur, sie baute ihren Vorsprung<br />
schöne Norwegerin aus deutlich aus: Mit 1823 Stimmen<br />
dem Berliner Sauerland-Stall, und sechs Punkten <strong>der</strong> Experten-Jury<br />
war <strong>der</strong> Sieg <strong>der</strong> <strong>ist</strong> zum dritten Mal in Folge die<br />
Dreifach-Weltme<strong>ist</strong>erin<br />
so deutlich<br />
wie noch nie. Im vergangenen<br />
Jahr hatte sie rund 700 Leser-<br />
Stimmen weniger erhalten und<br />
auch für zwei Experten war eine<br />
an<strong>der</strong>e Boxerin die beste des<br />
Jahres. Natürlich profitierte<br />
die 31 Jahre alte Braekhus bei<br />
ihrem Hattrick von <strong>der</strong> schwächelnden<br />
Konkurrenz und davon,<br />
dass das Frauenboxen in<br />
Deutschland noch immer nicht<br />
zu alter Stärke zurückgefunden<br />
hat - auch wenn es sich von <strong>der</strong><br />
Depression aus dem Vorjahr<br />
gerade <strong>wie<strong>der</strong></strong> erholt. Aber<br />
Braekhus fuhr 2012 zwei überzeugende<br />
Siege ein. Erst verteidigte<br />
sie ihre Weltme<strong>ist</strong>ertitel<br />
<strong>der</strong> Verbände WBA, WBC und<br />
Zum dritten<br />
Mal in Folge <strong>ist</strong><br />
die „First Lady”<br />
Cecilia Braekhus<br />
zur „Boxerin des<br />
Jahres” gewählt<br />
worden<br />
Souveräner Sieg vor<br />
Chr<strong>ist</strong>ina Hammer<br />
WBO im Juni in Dänemark gegen<br />
die starke Aachenerin Jessica<br />
Balogun deutlich nach<br />
Punkten. Dann punktete sie<br />
im September, abermals in<br />
Dänemark, die frühere<br />
Weltme<strong>ist</strong>erin Anne Sophie<br />
Mathis aus. Cecilia Braekhus<br />
<strong>ist</strong> nun in 21 Profikämpfen<br />
unbesiegt.<br />
Chr<strong>ist</strong>ina Hammer, die Weltme<strong>ist</strong>erin<br />
aus Dortmund, machte<br />
den größten Sprung bei <strong>der</strong> großen<br />
Wahl zur „Boxerin des Jahres“.<br />
Landete sie im vergangenen<br />
Jahr noch auf Platz fünf, schob<br />
sie sich nun bis auf Rang zwei<br />
vor. Mit 822 Leser-Stimmen und<br />
zwei Punkten <strong>der</strong> Experten-Jury<br />
war sie Cecilia Braekhus auf den<br />
Fersen. Wie die Norwegerin feierte<br />
auch die Mittelgewichtlerin<br />
aus dem Magdeburger SES-Boxstall<br />
zwei Siege im abgelaufenen<br />
Jahr. Im April besiegte die 22<br />
Jahre alte Hammer in Tschechien<br />
Herausfor<strong>der</strong>in<br />
Julie<br />
Tshabalala<br />
aus<br />
Südafrika<br />
einstimmig<br />
über zehn Runden<br />
nach Punkten.<br />
Dann verteidigte<br />
sie ihre<br />
WBO- und<br />
WBF-Weltme<strong>ist</strong>ertitel<br />
in<br />
Mülheim an<br />
<strong>der</strong> Ruhr gegen<br />
Yahaira<br />
Hernandez.<br />
Rola El-<br />
Halabi brachte<br />
das Kunststück<br />
fertig,<br />
nach Platz zwei<br />
im Vorjahr nun<br />
den dritten Rang bei<br />
<strong>der</strong> Wahl zur „Boxerin<br />
des Jahres“ zu<br />
belegen – und das,<br />
obwohl sie seit mehr<br />
als zwei Jahren<br />
keinen Kampf<br />
mehr bestritten<br />
hat.<br />
Aber die 27<br />
Jahre alte<br />
Ulmerin<br />
Platz zwei<br />
holte sich die<br />
Dortmun<strong>der</strong>in<br />
Chr<strong>ist</strong>ina Hammer<br />
hat eben eine ganz<br />
beson<strong>der</strong>e Geschichte<br />
zu erzählen. 2011 wurde sie in<br />
<strong>der</strong> Kabine vor ihrem geplanten<br />
Weltme<strong>ist</strong>erschaftskampf<br />
in Berlin gegen Irma Adler von<br />
ihrem Stiefvater brutal nie<strong>der</strong>geschossen.<br />
Aber Rola El-Halabi<br />
kämpfte sich zurück – nachdem<br />
unklar war, ob sie jemals <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />
boxen könnte, steht nun fest:<br />
sie kann! Am 12. Januar will sie<br />
sich in Neu-Ulm gegen die Offenburgerin<br />
Lucia Morelli ihren<br />
alten Weltme<strong>ist</strong>ertitel <strong>der</strong> WIBA<br />
im Leichtgewicht zurückholen.<br />
Diesen Ehrgeiz, diesen Mut belohnten<br />
die <strong>BoxSport</strong>-Leser mit<br />
324 Stimmen und Rang drei.<br />
<strong>BoxSport</strong> 49
Elegantes Ambiente beim Eagles-Heimdebüt im K<br />
Elegantes Ambiente: Der<br />
Kuppelsaal in Hannover<br />
erstrahlte beim Heimdebüt <strong>der</strong><br />
Eagles erstmals im „WSB-Glanz“<br />
Pfeifers K.o. brachte den<br />
Cheftrainer Silaghi jubelte: „Ein wun<strong>der</strong>barer<br />
Sieg und Nie<strong>der</strong>lage lagen<br />
für die German<br />
Eagles zum Auftakt<br />
<strong>der</strong> dritten Saison <strong>der</strong><br />
„World Series of Boxing“ ganz<br />
dicht beieinan<strong>der</strong>. Erst verlor<br />
das neue Team des Deutschen<br />
Boxsport-Verbandes (DBV) zum<br />
Auftakt bei Titelverteidiger Italia<br />
Thun<strong>der</strong> 2:3. Eine Woche später<br />
gewannen die Eagles mit dem<br />
gleichen Ergebnis über die Ukraine<br />
Otamans ihr Heimdebüt<br />
im noblen Kuppelsaal von Hannover<br />
vor knapp 1000 Zuschauern.<br />
Eagles-Cheftrainer Valentin<br />
Silaghi jubelte: „Es war wun<strong>der</strong>bar.<br />
Ich bin sehr zufrieden mit<br />
den Jungs.“<br />
Zu denen zählte in Hannover<br />
auch Redouane Asloum. Und <strong>der</strong><br />
<strong>ist</strong> damit ein ganz seltenes Exemplar.<br />
Als Amateur boxte er für<br />
Frankreich, dann wurde er Profi<br />
mit sporadischen Einsätzen, gewann<br />
neun seiner elf Kämpfe.<br />
Inzwischen <strong>ist</strong> <strong>der</strong> 31-Jährige<br />
<strong>wie<strong>der</strong></strong> Amateur und kämpft nun<br />
für Deutschland. Aber weiterhin<br />
mit freiem Oberkörper und ohne<br />
Kopfschutz – die World Series<br />
macht es möglich. Das Duell<br />
gegen den Ukrainer Alexan<strong>der</strong><br />
Riscan nach fünf Runden á drei<br />
Minuten verlor <strong>der</strong> Franzose allerdings<br />
nach Punkten.<br />
Der Franzose Asloum durfte<br />
im Bantam für die Adler ran,<br />
weil es hierzulande im Limit bis<br />
54 Kilogramm an Könnern fehlt.<br />
Den Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Eagles bilden rund<br />
zwanzig Boxer. Das Reglement<br />
erlaubt pro Staffel eine Auslän<strong>der</strong>quote<br />
von bis zu 40 Prozent,<br />
zwingend vorgeschrieben sind<br />
zehn Tage Pause zwischen den<br />
Auftritten in <strong>der</strong> WSB. Wer also<br />
in Mailand boxte, durfte deshalb<br />
frühestens <strong>wie<strong>der</strong></strong> beim zweiten<br />
Heimkampf in Göppingen gegen<br />
die USA Knockouts ran.<br />
Was die Amateure mit professionellem<br />
Anstrich von den<br />
konventionellen Veranstaltungen<br />
unterscheidet, war in Hannover<br />
zu besichtigen: Dank<br />
zehn exzellenten Spitzenboxern,<br />
die sich spannende Kämpfe in einem<br />
Ambiente ohne Turnhallenmief<br />
lieferten, auch einem neutralen<br />
Kampfgericht, das diesen<br />
Namen verdient. Die Herren mit<br />
<strong>der</strong> Fliege kamen aus Marokko,<br />
Schottland, <strong>der</strong> Slowakei und aus<br />
Der linke Haken fliegt:<br />
Kevin Künzel holte<br />
gegen Sergiy Lapin einen<br />
einstimmigen Punktsieg<br />
Der Kölner Artur Bril (links) entwickelt sich immer mehr vom Talent zum<br />
gestandenen Profi, schlug Pavlo Ishchenko einstimmig nach Punkten<br />
50<strong>BoxSport</strong>
uppelsaal von Hannover<br />
Erik Pfeifer knallt<br />
Anatoli Antoniuk einen<br />
linken Aufwärtshaken<br />
ans Kinn. Technischer<br />
Knockout in Runde<br />
fünf, das war die<br />
Entscheidung<br />
ersten Sieg<br />
Auftritt meiner Jungs“<br />
Wie bei<br />
den Profis:<br />
Erik Pfeifer<br />
marschiert<br />
flankiert von<br />
hübschen<br />
jungen Damen<br />
zum Ring<br />
Chancenlos: Gegen den<br />
italienischen Superstar<br />
Clemente Russo<br />
(rechts) hatte Philipp<br />
Gruner keinen Stich<br />
<strong>der</strong> Türkei, <strong>der</strong> Ringarzt aus Indien. Im letzten<br />
Duell des Abends unter Schwergewichten, als<br />
<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>sachse Erik Pfeifer dem Ukrainer<br />
Anatoli Antoniuk zusetzte, ertappte man sich<br />
beim Gedanken, dass <strong>der</strong> Ringrichter das immer<br />
ungleicher werdende Duell bei den Amateuren<br />
längst abgebrochen hätte. Dabei waren<br />
die Amateure ja unter sich! Für ein Mehr an<br />
Dramatik wird die Toleranzgrenze angepasst.<br />
Pfeifer <strong>ist</strong> ein Musterbeispiel für die duale<br />
Karriere eines Amateurs mit professionellem<br />
Anstrich: Die Rundumversorgung aus Mitteln<br />
des Bundesinnenmin<strong>ist</strong>eriums, Stiftung Deutsche<br />
Sporthilfe und Bundeswehr bleibt dem<br />
Ka<strong>der</strong>athleten erhalten, als Bonus kommen<br />
die Prämien in <strong>der</strong> WSB hinzu. Auftritte in<br />
<strong>der</strong> Bundesliga gehören zugunsten <strong>der</strong> Einsätze<br />
in <strong>der</strong> Champions<br />
League <strong>der</strong> Amateure<br />
<strong>der</strong> Vergangenheit<br />
an. „Ich bin sehr froh, mich für die WSB entschieden<br />
zu haben. Das war heute ehrlicher<br />
Sport. Die WSB <strong>ist</strong> die Zukunft des Boxens“,<br />
sagte Pfeifer nach seinem vorzeitigen Sieg,<br />
<strong>der</strong> den Erfolg für die Eagles sicherstellte.<br />
Artur Bril hatte die Nie<strong>der</strong>lage des Franzosen<br />
Asloum im Auftaktkampf mit seinem Sieg im<br />
Leichtgewicht <strong>wie<strong>der</strong></strong> ausgeglichen. Der Kölner<br />
punktete Pavlo Ishchenko deutlich aus.<br />
Die Ukraine ging wenig später <strong>wie<strong>der</strong></strong> in Führung,<br />
weil sich Mittelgewichtler Xhek Paskali<br />
seinem Gegner Ivan Golum nach Punkten<br />
geschlagen geben musste. Kevin Künzel glich<br />
dann mit einem Punktsieg über Sergiy Lapin<br />
<strong>wie<strong>der</strong></strong> aus und gab Pfeifer damit die Chance,<br />
den Sieg für die Eagles herauszuboxen. Diese<br />
Gelegenheit ließ sich <strong>der</strong> Schwergewichtler,<br />
<strong>der</strong> bei Olympia in London noch so enttäuscht<br />
hatte, nicht entgehen.<br />
In Mailand hatte statt Pfeifer noch Schwergewichtler<br />
Philipp Gruner im Ring gestanden.<br />
Gruner verlor jedoch gegen den italienischen<br />
Star Clemente Russo, Weltme<strong>ist</strong>er 2007 und<br />
zweifacher Silbermedaillengewinner <strong>der</strong><br />
Olympischen Spiele, je<strong>der</strong> <strong>der</strong> fünf Runden.<br />
Auch die Eagles Robert Aramovic Harutyunyan<br />
und Vasilii Belous verloren in Mailand,<br />
Veaceslav Gojan und Serge Michel fuhren dagegen<br />
Punktsiege ein. „Wir haben die schwere<br />
Aufgabe bravourös gelöst“, bilanzierte<br />
Trainer Michael Bastian. „Von fünf Gegnern<br />
waren vier Olympia-Teilnehmer, zwei sogar<br />
Medaillengewinner.“<br />
die ERGEBNISSE<br />
German Eagles vs. Ukraine Otamans 3:2<br />
Bantamgewicht:<br />
Alexan<strong>der</strong> Riscan (Ukraine) einst. Punktsieger (50:45;<br />
49:46; 50:45) über Redouane Asloum (Eagles)<br />
Leichtgewicht:<br />
Artur Bril (Eagles) einst. Punktsieger (49:46; 49:46;<br />
49:46) über Pavlo Ishchenko (Ukraine)<br />
Mittelgewicht:<br />
Ivan Golub (Ukraine) einst. Punktsieger (48:47; 49:46;<br />
49:46) über Xhek Paskali (Eagles)<br />
Halbschwergewicht:<br />
Kevin Künzel (Eagles) einst. Punktsieger (48:47; 48:<br />
47; 48:47) über Sergiy Lapin (Ukraine)<br />
Schwergewicht:<br />
Erik Pfeifer (Eagles) t.K.o.-Sieger 5. Runde über Anatoli<br />
Antoniuk (Ukraine)<br />
Italia Thun<strong>der</strong> vs. German Eagles 3:2<br />
Bantamgewicht:<br />
Veaceslav Gojan (Eagles) 2:1-Punktsieger (48:74,<br />
47:48, 48:47) über Vincenzo Picardi (Italien)<br />
Leichtgewicht:<br />
Charly Suarez (Italien) 2:1-Punktsieger (49:46, 49:46,<br />
46:49) über Robert Aramovic Harutyunyan (Eagles)<br />
Mittelgewicht:<br />
Vincenzo Mangiacapre (Italien) einst. Punktsieger<br />
(50:45, 50:45, 49:46) über Vasilii Belous (Eagles)<br />
Halbschwergewicht:<br />
Serge Michel (Eagles) Punktsieger (48:46, 48:46,<br />
47:47) über Abdelhafid Benchabla (Italien)<br />
Schwergewicht:<br />
Clemente Russo (Italien) einst. Punktsieger (50:45,<br />
50:45, 50:45) über Philipp Gruner (Eagles)<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
51
Supergeil!“ Mit einem<br />
Wort hat <strong>der</strong> 20-jährige<br />
Deutsche Me<strong>ist</strong>er Kastriot<br />
Sopa den jüngsten<br />
gelungenen Kampfabend in <strong>der</strong><br />
Welt-Serie des Boxens (WSB)<br />
auf den Punkt gebracht. Über<br />
1000 Zuschauer, die trotz starken<br />
Schneefalls im gesamten Südwesten<br />
in die Göppinger EWS-<br />
Arena gekommen waren, sahen<br />
nicht nur eine professionell aufgezogene<br />
Veranstaltung, son<strong>der</strong>n<br />
auch einen klaren 5:0-Sieg<br />
<strong>der</strong> „German Eagles“ über die<br />
Knockouts aus den USA. Die<br />
Deutschen gewannen bei ihrem<br />
dritten WSB-Kampf in dieser<br />
Saison nach einer Nie<strong>der</strong>lage in<br />
Italien und einem 3:2-Sieg gegen<br />
Ukraine in Hannover erstmals<br />
alle fünf Kämpfe.<br />
Der Star des Abends:<br />
Kastriot Sopa (links)<br />
beim Sieg über Eric<br />
Fowler<br />
Sopa <strong>der</strong> Star gegen die USA<br />
Fünf Siege für die Eagles beim dritten Kampftag in Göppingen<br />
Und „Super-Sopa“ steuerte<br />
einen einstimmigen Punktsieg<br />
bei. „Kasi, Kasi!“ So lauteten die<br />
Sprechchöre zur Unterstützung<br />
des Lokalmatadors. Der aus<br />
dem nahegelegenen Stuttgart<br />
stammende Leichtgewichtler<br />
Sopa stand bei seinem WSB-<br />
Debüt gegen einen physisch<br />
starken Rechtsausleger im Ring.<br />
Doch schon nach gefühlten drei<br />
Sekunden traf Sopa mit einer<br />
krachenden linken Geraden.<br />
Der WSB-erfahrene Fowler, Dritter<br />
<strong>der</strong> US-Me<strong>ist</strong>erschaften von<br />
2009, wirkte überfor<strong>der</strong>t.<br />
In Runde zwei roch es kurz<br />
nach K.o., als ein rechter Haken<br />
Sopas am Kopf von Fowler<br />
einschlug. Der US-Boy steckte<br />
das aber weg, provozierte Kasi,<br />
spuckte vor ihm aus. Doch es half<br />
nichts: Fowler fand kein Mittel<br />
gegen „Super-Sopa“ in Topform.<br />
Klare Sache: Deutschland hat<br />
neben Artur Bril, <strong>der</strong> sich beim<br />
jüngsten WSB-Einsatz einen Cut<br />
zugezogen hatte, einen weiteren<br />
Spitzenmann im Leichtgewicht.<br />
„Seine Provokationen haben<br />
mich kalt gelassen. Konditionsmäßig<br />
hatte ich keine Probleme<br />
über fünf Runden zu gehen.“<br />
Kurz und knapp analysierte<br />
Sopa seinen Kampf. „Wir wussten<br />
von Kampfvideos her, dass<br />
Fowler solche Faxen macht“,<br />
ergänzte WSB-Coach Zoltan<br />
Lunka. „Für mich war das <strong>der</strong><br />
schönste Kampf des Abends“,<br />
sagte DBV-Chef Jürgen Kyas am<br />
Ende anerkennend.<br />
Dabei hatte danach <strong>der</strong><br />
22-jährige Deutsche Mittelgewicht-Vizeme<strong>ist</strong>er<br />
Xhek Paskali<br />
Dynamisch geht Xhek Paskali (rechts)<br />
auf William Carroll Williams los<br />
als weiterer Lokalmatador aus<br />
dem baden-württembergischen<br />
Ludwigsburg in seinem zweiten<br />
WSB-Einsatz sogar einen<br />
technischen Knockout in Runde<br />
drei gegen William Carroll Williams<br />
beigesteuert, <strong>der</strong> in seiner<br />
dritten WSB-Saison steht: Nach<br />
einem schweren rechten Haken<br />
von „Power-Paskali“ ging <strong>der</strong><br />
Ami zu Boden und kehrte wegen<br />
eines Cuts nach <strong>der</strong> zweiten<br />
Pause nicht mehr aus <strong>der</strong> Ecke<br />
zurück – Kampfabbruch.<br />
Der halbschwere Serge Michel<br />
traf mit dem schwedischen<br />
Me<strong>ist</strong>er von 2011, dem Rechtausleger<br />
Kennedy Katende, auf einen<br />
<strong>der</strong> schwersten Brocken<br />
dieses Abends: Doch dank <strong>der</strong><br />
Unterstützung durch eine ganze<br />
Reisebusladung an Fans aus dem<br />
bayrischen Traunreut gelang es<br />
dem etwas größer gewachsenen<br />
Michel zume<strong>ist</strong>, die gefährlichen<br />
Attacken<br />
des bulligen<br />
Schweden<br />
abzufangen,<br />
indem er<br />
geschickt aus<br />
<strong>der</strong> D<strong>ist</strong>anz<br />
boxte und mit<br />
Beweglichkeit<br />
glänzte.<br />
Den Auftakt<br />
bestritt<br />
Veaceslaw<br />
Gojan, <strong>der</strong><br />
moldawische Europame<strong>ist</strong>er<br />
(2011) und Olympiadritte im<br />
Bantam-Limit von 2008, optimal<br />
für die Eagles: Er traf Shawn<br />
Simpson (USA) mehrfach mit sehenswerten<br />
Leberhaken. Auch<br />
wenn Gojan in Runde vier konditionell<br />
zu schwächeln schien:<br />
Der einstimmige 50:45-Punktsieg<br />
des für Deutschland startenden<br />
Weltklasseroutiniers war<br />
verdient und sorgte auf Anhieb<br />
für gute Stimmung in <strong>der</strong> Halle.<br />
Zum krönenden Abschluss<br />
deckte <strong>der</strong> WM-Dritte und dreifache<br />
Deutsche Me<strong>ist</strong>er Erik<br />
Pfeifer aus dem nordbadischen<br />
Weinheim den ungarischen Vizeme<strong>ist</strong>er<br />
und EM-Viertelfinal<strong>ist</strong>en<br />
von 2011, Istvan Bernath, von<br />
Anfang an mit schweren Treffern<br />
ein. In <strong>der</strong> dritten und vierten<br />
Runde zählte <strong>der</strong> Ringrichter<br />
den „Knockouts“-Starter sogar<br />
an. Trotzdem blieb <strong>der</strong> Mann aus<br />
Ungarn stets gefährlich: Doch<br />
selbst einen Aufwärtshaken ans<br />
Kinn steckte Pfeifer weg und gewann<br />
klar.<br />
Alle fünf Adler haben sich<br />
ihre jeweils 3000 Euro an Siegprämie<br />
verdient. Mit drei Siegpunkten<br />
stehen nun insgesamt<br />
sieben Zähler auf dem Konto <strong>der</strong><br />
Eagles. „Der Sieg war für uns<br />
wichtig, weil wir damit <strong>der</strong> Qualifikation<br />
für das Viertelfinale<br />
ein ganzes Stück näher gerückt<br />
sind“, erklärte DBV-Sportdirektor<br />
Michael Müller. „Ich streue<br />
mir aber auch keinen Sand in<br />
die Augen. Unser Gegner heute<br />
Abend brachte nur bedingt<br />
Spitzenniveau.“ Euphorischer<br />
war DBV-Präsident Jürgen Kyas.<br />
Der schwärmte: „Hervorragend:<br />
1000 Zuschauer, toller Sport:<br />
Was wollen wir mehr?“<br />
Peter Jaschke<br />
German Eagles 5:0<br />
USA Knockouts<br />
Bantamgewicht<br />
Veaceslaw Gojan 3:0 Shawn Simpson<br />
Leichtgewicht<br />
Kastriot Sopa 3:0 Eric Michael Fowler<br />
Mittelgewicht<br />
Xhek Paskali 3:0 William Caroll Williams<br />
Halbschwergewicht<br />
Serge Michel 3:0 Kennedy Katende<br />
Schwergewicht<br />
Erik Pfeifer 3:0 Istvan Bernath<br />
52 <strong>BoxSport</strong>
Joshua machte<br />
Musik und<br />
die Eagles<br />
stürzten ab<br />
Goldmedaillengewinner<br />
Anthony Joshua (rechts)<br />
mit DJ Spoony an den<br />
Plattentellern<br />
1:4-Nie<strong>der</strong>lage in London<br />
Es hatte so gut begonnen<br />
für die German Eagles<br />
beim Auswärtskampf<br />
in England gegen die<br />
British Lionhearts. Im Leichtgewicht<br />
sorgte <strong>der</strong> irische Gastboxer<br />
David Oliver Joyce für einen<br />
verheißungsvollen Auftakt für<br />
die deutsche Staffel. Gegen den<br />
Briten Samuel Maxwell konnte<br />
Joyce nach einer klar verlorenen<br />
ersten Runde furios aufholen<br />
und sein Gegenüber ausboxen.<br />
ERGEBNISSE<br />
British Lionhearts 4:1 German Eagles<br />
Bantamgewicht<br />
Andrew Selby 3:0 Redouane Asloum<br />
Leichtgewicht<br />
Samuel Maxwell 0:3 David Oliver Joyce<br />
Mittelgewicht<br />
Freddie Evans 3:0 Slawa Kerber<br />
Halbschwergewicht<br />
Joe Ward 3:0 Satula Abdulai<br />
Schwergewicht<br />
Joseph Joyce 3:0 Philipp Gruner<br />
Doch dann kam es für die<br />
Eagles knüppeldick im Londoner<br />
„Earls Court“. Die Lionhearts<br />
um den Europame<strong>ist</strong>er und<br />
Olympiazweiten Freddie Evans<br />
(Mittelgewicht) entschieden anschließend<br />
alle Kämpfe für sich.<br />
Im Halbschwergewicht bekam<br />
Satula Abdulai den starken<br />
Joe Ward vor die Brust. Der irische<br />
Europame<strong>ist</strong>er und ehemalige<br />
Junioren-Weltme<strong>ist</strong>er lieferte<br />
sich mit dem für den verletzten<br />
Kevin Künzel eingesprungenen<br />
Abdulai ein tolles Duell.<br />
Ward sette jedoch die klareren<br />
Treffer, war insgesamt schneller<br />
und wacher und wurde dementsprechend<br />
zum klaren Punktsieger<br />
erklärt.<br />
Im Bantamgewicht stieg<br />
für die Eagles <strong>der</strong> französische<br />
Gastboxer Redouane Asloum<br />
in den Ring. Sein Gegner: <strong>der</strong><br />
britische Superstar und WM-<br />
Vizeweltme<strong>ist</strong>er Andrew Selby.<br />
Zwar hatte Asloum (31) mehr<br />
Erfahrung als <strong>der</strong> erst 23-jährige<br />
Selby. Doch die größere Klasse<br />
des „Lionheart“ machte sich<br />
deutlich bemerkbar. Mit seinem<br />
klaren Punktsieg brachte Selby<br />
die britischen Löwenherzen in<br />
Front.<br />
WSB-Debüt achtsam aus <strong>der</strong> Affäre<br />
Im Mittelgewicht musste sich<br />
<strong>der</strong> gute Slawa Kerber bei seinem<br />
WSB-Debüt dem britischen<br />
Teamkapitän Freddie Evans stellen.<br />
Evans, Europame<strong>ist</strong>er und<br />
Silbermedaillengewinner von<br />
London galt als Favorit, doch<br />
Kerber machte ihm das Leben<br />
schwer. Der Deutsche bewegte<br />
sich clever und ließ Evans nicht<br />
zu seinen Stärken finden. Doch<br />
in den letzten beiden Runden<br />
zeigte Evans glanzvolle Kombinationen<br />
und boxte Kerber klassisch<br />
aus. Eagles-Coach Valentin<br />
Einen tollen Kampf lieferten sich Slawa Kerber (links) und Freddie Evans im<br />
Mittelgewicht. Zwar siegte Evans am Ende klar, doch Kerber zog sich bei seinem<br />
Silaghi: „Kerber war bärenstark.<br />
Trotz <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage hat das<br />
Hoffnung für zukünftige Kämpfe<br />
gemacht.“<br />
Bemüht war auch Schwergewichtler<br />
Philipp Gruner im<br />
Duell mit Joseph Joyce. Gruner<br />
setzte einige klare Treffer, doch<br />
<strong>der</strong> größere Englän<strong>der</strong> hatte den<br />
Kampf je<strong>der</strong>zeit unter Kontrolle<br />
und hielt den Deutschen auf D<strong>ist</strong>anz.<br />
Mit <strong>der</strong> clever angebrachten<br />
rechten Führhand boxte sich<br />
Joyce zum klaren Punktsieg.<br />
„Wenn Joyce so weitermacht,<br />
kann er einer <strong>der</strong> großen WSB-<br />
Gewinner werden“, sagte Silaghi<br />
anerkennend. „Für Philipp war<br />
nichts zu holen.“ Dabei konnte<br />
Gruner sich noch glücklich<br />
schätzen, nicht auf den britischen<br />
Goldmedaillengewinner<br />
Anthony Joshua getroffen zu<br />
sein. Joshua nutzte die in <strong>der</strong><br />
WSB übliche Rotation für ein Intermezzo<br />
am DJ-Pult und legte<br />
in <strong>der</strong> Halle Musik auf.<br />
WSB auf einen Blick<br />
Gruppe A<br />
Mexiko 4:1 Polen<br />
Aserbaidschan 5:0 Argentinien<br />
Russland 5:0 Algerien<br />
Polen 3:2 Russland<br />
Argentinien 1:4 Mexiko<br />
Algerien 2:3 Aserbaidschan<br />
Argentinien 5:0 Polen<br />
Mexiko 3:2 Algerien<br />
Polen 3:2 Algerien<br />
Aserbaidschan 4:1 Mexiko<br />
Tabelle:<br />
Kämpfe Punkte<br />
Mexico Guerreros 4 9<br />
Aserbaidschan Baku Fires 3 9<br />
Hussars Poland 4 6<br />
Russland 2 4<br />
Argentina Condors 3 3<br />
Algeria Desert Hawks 4 1<br />
Gruppe B<br />
USA 1:4 England<br />
Ukraine 2:3 Kasachstan<br />
Italien 3:2 Deutschland<br />
Kasachstan 5:0 USA<br />
Deutschland 3:2 Ukraine<br />
England 4:1 Italien<br />
Deutschland 5:0 USA<br />
Kasachstan 5:0 England<br />
Italien 4:1 Ukraine<br />
Kasachstan 3:2 Italien<br />
Ukraine 4:1 USA<br />
England 4:1 Deutschland<br />
Tabelle:<br />
Astana Arlans (Kasachstan) 4 12<br />
British Lionhearts 4 9<br />
Dolce & Gabbana Italia Thun<strong>der</strong> 4 7<br />
German Eagles 4 6<br />
Ukraine Otamans 4 5<br />
USA Knockouts 4 1<br />
Durch die klare Nie<strong>der</strong>lage<br />
in England rutschen die Eagles<br />
auf Tabellenplatz vier ab und<br />
müssen weiterhin um die Viertelfinalteilnahme<br />
bangen. Die<br />
ersten Vier je<strong>der</strong> Sechsergruppe<br />
erreichen das Viertelfinale <strong>der</strong><br />
WSB. Nächster Gegner <strong>ist</strong> <strong>der</strong><br />
ungeschlagene Tabellenführer<br />
aus Kasachstan, die Astana Arlans,<br />
am 12. Januar.<br />
<strong>BoxSport</strong> 53
Magere Bilanz bei <strong>der</strong> U19-WM in Armenien<br />
2x Bronze nach<br />
Pech und Pannen<br />
El Hag und Schulz die Medaillengewinner<br />
Verletzungspech:<br />
Wegen einer Bizeps-<br />
Prellung konnte<br />
Omar El Hag nicht im<br />
Halbfinale antreten<br />
Mit zwei Bronzemedaillen <strong>ist</strong> die zehnköpfige deutsche Jugend-Nationalmannschaft<br />
aus Armenien zurückgekehrt: Der<br />
18-jährige Berliner Bantamgewichtler Omar El Hag musste<br />
nach einer starken Le<strong>ist</strong>ung von vier gewonnen Kämpfen wegen<br />
einer Bizeps-Prellung im Halbfinale passen.<br />
Pech auch für den Greifswal<strong>der</strong> Florian Schulz (18): Dabei hatte das<br />
superschwere Talent bereits in seinem Auftaktkampf den usbekischen<br />
Titelfavoriten Ulugbek Mubinov aus dem Weg geräumt. Mit dem Kubaner<br />
Yohandi Toirac traf er indes auf einen höchst unsauber boxenden<br />
Gegner, <strong>der</strong> dann auch wegen eines weit unter <strong>der</strong> Gürtellinie gelandeten<br />
Tiefschlags disqualifiziert wurde.<br />
Doch für Schulz war die WM damit ebenso gelaufen: Zunächst überraschend<br />
für die deutsche Delegation, wurde er als Sieger für zwei Tage<br />
gesperrt, durfte nicht gegen den zweifachen indischen Jugend-Me<strong>ist</strong>er<br />
und späteren Vize-Weltme<strong>ist</strong>er Naren<strong>der</strong> antreten. Doch das AIBA-Reglement<br />
sieht das aus gesundheitlichen Gründen genau so vor. Da half<br />
alles nichts.<br />
Insgesamt waren 367 Athleten aus 69 Nationen angetreten. Die offizielle<br />
Bilanz des nationalen Boxverbands: „Der DBV stellte eine komplette<br />
Mannschaft, die bei diesen Titelkämpfen einen hervorragenden<br />
Eindruck hinterließ und insgesamt elf gewonnene Kämpfe für sich verbuchen<br />
konnte.“<br />
Diesen Eindruck bestätigte <strong>der</strong> leitende Nachwuchsbundestrainer<br />
Hansi Birka nach <strong>der</strong> Ankunft aus Armenien nur bedingt: Nachdem<br />
Deutschland beim jüngsten Internationalen Brandenburg-Cup noch mit<br />
Russland gleichauf an <strong>der</strong> Spitze gelegen hatte, war das relativ magere<br />
Abschneiden bei <strong>der</strong> WM für Birka eine „Mischung aus Pech und Pannen“.<br />
Dazu kamen umstrittene Punktrichterurteile.<br />
Die Nationenwertung im Medaillenspiegel:<br />
Nation Gold Silber Bronze Summe<br />
01 Russland 2 2 1 5<br />
02 England 2 - 2 4<br />
03 Kuba 2 - 1 3<br />
04 China 1 - 1 2<br />
05 Usbek<strong>ist</strong>an 1 1 - 2<br />
05 Ukraine 1 1 - 2<br />
07 Armenien 1 - 1 2<br />
08 Indien - 1 2 3<br />
09 Puerto Rico - 1 1 2<br />
10 Mexiko - 1 - 1<br />
10 Guatemala - 1 - 1<br />
10 Schottland - 1 - 1<br />
10 Polen - 1 - 1<br />
14 Deutschland - - 2 2<br />
15 Irland - - 1 1<br />
15 Frankreich - - 1 1<br />
15 Venezuela - - 1 1<br />
15 Aserbaidschan - - 1 1<br />
15 Türkei - - 1 1<br />
15 Kasachstan - - 1 1<br />
15 Georgien - - - 1<br />
15 Australien - - - 1<br />
15 Philippinen - - - 1<br />
23 Nationen 10 10 20 40<br />
Wie Birka berichtet, hätten<br />
viele Kampfbeobachter beim<br />
Urteil gegen den Oberhausener<br />
Abass Baraou nach dessen drittem<br />
WM-Kampf im Weltergewicht<br />
„Bauchschmerzen gehabt“.<br />
Und den halbschweren Kölner<br />
Roman Fress habe man gleich in<br />
<strong>der</strong> ersten Runde „weggedrückt“,<br />
obwohl dieser seine Sache im<br />
zweiten Kampf gegen den Vize-<br />
Weltme<strong>ist</strong>er <strong>der</strong> Junioren aus <strong>der</strong><br />
Ukraine sehr gut gemacht habe.<br />
Auch <strong>der</strong> Schweriner Schwergewichtler<br />
Albon Pervizaj wurde<br />
ungerecht behandelt, wie Birka<br />
erläutert: Trotz einer Verwarnung<br />
wegen Tiefschlags gegen den<br />
Kubaner Ruiz Cordoba stand es<br />
am Ende unverständlicherweise<br />
15:15. Die Hilfspunktewertung<br />
fiel zugunsten des Kubaners aus.<br />
Peter Jaschke<br />
49 Kg: 37 Teilnehmer<br />
Dejan Cajic CB Ravensburg<br />
- 10:14 PN g. Jun Engkang<br />
INA<br />
52 Kg: 40 Teilnehmer<br />
Richard Goman Bay. Leverkusen<br />
- 11:16 PN g. Masaya<br />
Kobayashi JPN<br />
56 Kg: 49 Teilnehmer<br />
Omar El Hag TSC Berlin<br />
- 19:08 PS ü. Emma Nsubuga<br />
UGA<br />
Omar El Hag TSC Berlin<br />
- 14:12 PS ü. Vanja Bacic<br />
SRB<br />
Omar El Hag TSC Berlin<br />
- 12:07 PS ü. Norovbat Otgontumur<br />
MGL<br />
Omar El Hag TSC Berlin -<br />
19:08 PS ü. Hakan Dogan<br />
TUR<br />
Omar El Hag TSC Berlin -<br />
WO-NL g. Magomedrashid<br />
Dzhabrailov. RUS<br />
60 Kg: 45 Teilnehmer<br />
Sahan Aybay ABC Rheinkamp<br />
- 10:17 PN g. Mallek<br />
Montgomery USA<br />
64 Kg: 47 Teilnehmer<br />
Marcel Orsinger BR<br />
Schwenningen - 17:05 PS<br />
ü. John Kyalo KEN<br />
Marcel Orsinger BR<br />
Schwenningen - WO-S. ü.<br />
Akiva Finkelstein ISR<br />
Florian Schulz (rechts) holte Bronze<br />
Alle Ergebnisse <strong>der</strong> DBV-u19-Boxer<br />
bei <strong>der</strong> WM 2012 in eriwan<br />
Marcel Orsinger BR<br />
Schwenningen - 03:20 PN<br />
g. Parviz Baghirov AZE<br />
69 Kg: 35 Teilnehmer<br />
Abass Baraou RF Oberhausen<br />
- 22:14 PS ü. Yurik<br />
Mikayelyan ARM<br />
Abass Baraou RF Oberhausen<br />
- RSC-S. 2.R. ü. Manjeet<br />
Panghal IND<br />
Abass Baraou RF Oberhausen<br />
- 09:14 PN g. Osman<br />
Aydin TUR<br />
75 Kg: 35 Teilnehmer<br />
Abu Lubdeh Abdulraman<br />
Eintr. Berlin - 05:08 PN g.<br />
Artavazd Aroyan ARM<br />
81 Kg: 33 Teilnehmer<br />
Roman Fress SC Colonia<br />
Köln - 12:11 PS ü. Dadajon<br />
Tursunkulov UZB<br />
Roman Fress SC Colonia<br />
Köln - 08:16 PN g. Dilmurod<br />
Satybaldiev UKR<br />
91 Kg: 27 Teilnehmer<br />
Albon Pervizaj Traktor<br />
Schwerin - 15:15+ PN g.<br />
Ruiz Cordoba CUB<br />
91+ 19 Teilnehmer<br />
Florian Schulz BC Greifswald<br />
- 09:08 PS ü. Ulugbek<br />
Nubinov UZB<br />
Florian Schulz BC Greifswald<br />
- Disq.-S. 2.R.ü. Yohandi<br />
Ortega CUB<br />
Florian Schulz BC Greifswald<br />
- WO-NL g. Naren<strong>der</strong><br />
IND<br />
Die Ergebnisse des<br />
Finales<br />
49 Kg: LV Bin CHN - 11:08<br />
PS ü. Morodjon Akhmadaliev<br />
UZB<br />
52 Kg: Oliver Simpson ENG<br />
- +10:10 PS ü. Jeyvier Clintron<br />
PUR<br />
56 Kg: Alrxeis Guibert CUB<br />
- 12:08 PS ü. Magomed<br />
Dzhabrailov RUS<br />
60 Kg: Khusein Baisangurov<br />
RUS - 15:10 PS ü. Raul<br />
Curiel MEX<br />
64 Kg: Kevin Brown CUB -<br />
17:14 PS ü. Lester Martinez<br />
GUA<br />
69 Kg: Kosimov Akmazbek<br />
UZB - 17:07 PS ü. Artem<br />
Soloviov UKR<br />
75 Kg: Oleksabdr Khyzhniak<br />
UKR - 14:07 PS ü. Magomed<br />
Madiev RUS<br />
81 Kg: Nikol Arutyunov<br />
ARM - 13:o9 PS ü. Scott<br />
Forrest SCO<br />
91 Kg: Andrey Stotskiy RUS<br />
- 21:09 PS ü. Pawel Wierzbicki<br />
POL<br />
91+ Kg: Hughie Fury ENG -<br />
10:06 PS ü. Naren<strong>der</strong> IND<br />
54<strong>BoxSport</strong>
1.<br />
Formella <strong>der</strong> Held von<br />
BUNDESLIGA<br />
Beim 9:9 gegen den Favoriten aus Velbert<br />
Nordhausen<br />
Der Held von Nordhausen:<br />
Sebastian Formella<br />
holte dank einer starken<br />
Le<strong>ist</strong>ung einen Punktsieg<br />
gegen den Velberter<br />
Konstantin Buga<br />
Sensationeller Sieg gegen Me<strong>ist</strong>erboxer Buga<br />
Der Nordhäuser SV bleibt zu Hause ungeschlagen! Und das, obwohl <strong>der</strong> NSV<br />
gegen den haushohen Favoriten aus Velbert antreten musste. Mit einer tollen<br />
Le<strong>ist</strong>ung holte Nordhausen ein 9:9-Remis gegen die bergischen Löwen. In<br />
<strong>der</strong> Tabelle kann den Velbertern jedoch zurzeit niemand gefährlich werden.<br />
Nach dem klaren und dominanten Sieg zu Hause über Babelsberg (12:6) marschieren<br />
die Vorjahresme<strong>ist</strong>er <strong>der</strong> erfolgreichen Titelverteidigung entgegen.<br />
Durchwachsener dagegen die Le<strong>ist</strong>ung <strong>der</strong> Babelsberger: dem klaren Revanche-Sieg<br />
über den MBR Hamm folgte ein Unentschieden in Straubing. Lesen<br />
Sie hier die Kampfberichte!<br />
Nordhäuser SV –<br />
Velberter BC 9:9<br />
Starke Le<strong>ist</strong>ung vom Nordhäuser<br />
SV: Im Heimkampf<br />
gegen den Top-Favoriten aus<br />
Velbert holten die aufopferungsvoll<br />
kämpfenden Gastgeber ein<br />
9:9-Unentschieden. Box-Leiter<br />
Matthias Geidel: „Wir sind mehr<br />
als zufrieden und gehen überglücklich<br />
in die Weihnachtspause.“<br />
Der Held des Abends war<br />
Mittelgewichtler Sebastian Formella.<br />
Er hatte den bärenstarken<br />
Konstantin Buga vor <strong>der</strong> Brust.<br />
Nordhausens schwedischer Gastboxer<br />
Anthony Yigit (links) erwischte gegen<br />
Velberts Eugen Burhard einen Top-Tag und<br />
siegte deutlich nach<br />
Punkten<br />
Mit zwölf Treffern boxte <strong>der</strong> Un<strong>der</strong>dog<br />
den mehrfachen Me<strong>ist</strong>er<br />
und WM-Teilnehmer aus.<br />
Begonnen hatte <strong>der</strong> Abend<br />
mit dem Duell im Bantamgewicht<br />
zwischen Denis Makarov<br />
und Dieter Geier. Bis zur dritten<br />
Runde war das Gefecht offen,<br />
in <strong>der</strong> Schlussrunde drehte Makarov<br />
jedoch nochmals auf und<br />
holte den verdienten Punktsieg.<br />
Im anschließenden Halbweltergewicht<br />
stand dann <strong>der</strong> vom<br />
Publikum mit Spannung erwartete<br />
schwedische Me<strong>ist</strong>er Anthony<br />
Yigit für die Nordhäuser im<br />
Ring. Sein Gegenüber: Der vor<br />
zwei Wochen zum Deutschen<br />
Boxme<strong>ist</strong>er<br />
gekürte<br />
Eugen<br />
Burhard.<br />
Dank<br />
blitzschneller<br />
Aktionen boxte <strong>der</strong> Schwede<br />
seinen Gegner aus und holte einen<br />
klaren Punktsieg.<br />
Nordhausens erfahrener ungarischer<br />
Publikumsliebling Balazs<br />
Bacskai ließ die Nordhäuser<br />
sogar zwischenzeitlich auf den<br />
Sieg hoffen. Den deutschen Vize-Me<strong>ist</strong>er<br />
Vincenzo Gualtieri<br />
besiegte er vorzeitig.<br />
Nach dem Gala-Auftritt von<br />
Nordhausens Formella erkannten<br />
die Velberter jedoch die drohende<br />
Nie<strong>der</strong>lage und drehten<br />
noch einmal auf. Der Hollän<strong>der</strong><br />
Peter Mullenberg siegte vorzeitig<br />
über Steve Wasieleweski, <strong>der</strong><br />
kurzfr<strong>ist</strong>ig für den erkranken Leon<br />
Bunn eingesprungen war. Im<br />
letzten Kampf im Schwergewicht<br />
sicherte sich <strong>der</strong> Titelverteidiger<br />
dann das Remis: Gottlieb Weiss<br />
siegte über Marcus Finke vorzeitig.<br />
BC Straubing – SV<br />
Motor Babelsberg 9:9<br />
Damit hätte <strong>der</strong> Babelsberger<br />
Trainer Ralf Mantau wohl<br />
nicht gerechnet: nur 9:9 in Straubing!<br />
Vor Beginn <strong>der</strong> aufgrund<br />
<strong>der</strong> schlechten Wetterverhältnisse<br />
spärlich besuchten Veranstaltung<br />
sah es auf dem Papier<br />
eher nach einer Nie<strong>der</strong>lage für<br />
die Straubinger aus. Der erste<br />
Kampf bestätigte dieses Gefühl,<br />
denn Rewing Obaid hatte Atdhe<br />
Gashi überhaupt nichts entgegenzusetzen.<br />
Ein Ergebnis von<br />
44:8 Punkten vor dem RSC in<br />
<strong>der</strong> dritten Runde spricht eine<br />
klare Sprache. Aber Eugen Dahinten,<br />
<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> deutschen<br />
Me<strong>ist</strong>erschaft noch gegen Artjon<br />
Daschjan im Viertelfinale rausflog,<br />
konnte sich hier rächen.<br />
Fantastische Schlagkombinationen,<br />
rein in den Gegner, zuschlagen<br />
und raus sicherten ihm den<br />
hochverdienten Sieg.<br />
Im weiteren Verlauf setzte<br />
sich mal ein Straubinger, mal ein<br />
Babelsberger durch. Bitter für<br />
Ralf Mantau war die Disqualifikation<br />
von Jaroslav Minin. Zuerst<br />
wurde Minin in <strong>der</strong> dritten<br />
Runde wegen Sprechens verwarnt<br />
und konnte, noch bevor<br />
die Verwarnung ganz ausgesprochen<br />
war, seinen Mund trotzdem<br />
nicht halten. Für sein unsportliches<br />
Verhalten wurde er vom<br />
Ringrichter dann folgerichtig<br />
auch disqualifiziert. Romano<br />
Kujak machte Emir Ahmatovic<br />
56<strong>BoxSport</strong>
das Leben im Ring zwar schwer,<br />
aber wirklich ausrichten konnte<br />
er nichts. Für den Straubinger<br />
Trainer Hans Buchmeier <strong>ist</strong> das<br />
9:9 ein gefühlter Sieg. Für Babelsberg<br />
eine klare Nie<strong>der</strong>lage.<br />
Velberter BC – SV<br />
Motor Babelsberg 12:6<br />
Nichts zu holen gab es für<br />
die Babelsberger bei den haushoch<br />
favorisierten Boxern aus<br />
Velbert. Sechs klare Siege holten<br />
die bergischen Löwen in sechs<br />
Kämpfen und festigten damit ihre<br />
Tabellenführung<br />
Bantamgewichtler Denis Makarov<br />
leitete Velberts Triumphzug<br />
ein. Vier Runden jagte er<br />
Adthe Gashi durch den Ring und<br />
gewann gegen den völlig überfor<strong>der</strong>ten<br />
Babelsberger deutlich<br />
mit 22:9 Punkten.<br />
Im Mittelgewicht machte<br />
Konstantin Buga dann für seine<br />
Mannschaft alles klar. Buga zeigte<br />
hochklassiges Angriffsboxen<br />
gegen Josef Attajaoui. Immer<br />
<strong>wie<strong>der</strong></strong> krachte seine Rechte an<br />
den Kopf des Babelsbergers, aber<br />
<strong>der</strong> hielt bis zum Ende durch.<br />
MBR Hamm – SV<br />
Motor Babelsberg 6:12<br />
Nach den Turbulenzen aus<br />
dem Hinkampf kam es in Hamm<br />
zur großen Revanche zwischen<br />
dem Märkischen Boxring und<br />
Motor Babelsberg. Fast schon<br />
eine Sensation war<br />
<strong>der</strong> dominante<br />
12:6-Sieg <strong>der</strong> Brandenburger:<br />
SVM-<br />
Boss Ralph Mantau:<br />
„Das habe<br />
ich nicht erwartet.<br />
Wir wollten unserer<br />
Pflicht nachkommen<br />
und gute<br />
Kämpfe liefern.<br />
Dass <strong>der</strong> Sieg so<br />
deutlich ausfällt,<br />
freut mich umso<br />
mehr.“<br />
Im Ring gab<br />
es knappe Kämpfe<br />
und vielleicht wäre<br />
<strong>der</strong> Abend an<strong>der</strong>s<br />
ausgegangen, wäre<br />
Hamms Aytekin<br />
Yöreci im Halbweltergewicht<br />
gegen<br />
Artjom Daschjan<br />
nicht benachteiligt<br />
worden. Yöreci<br />
hatte klar gewonnen,<br />
jedoch wurde<br />
<strong>der</strong> Babelsberger<br />
zum 20:17-Punktsieger<br />
erklärt.<br />
Doch am Gesamtresultat<br />
gab<br />
es letztlich nichts zu rütteln.<br />
So holten Dima Döhl und Josef<br />
Attanajaoui in ihren Kämpfen<br />
vorzeitige Siege. Einen persönlichen<br />
Erfolg feierte Emir Ahmatovic<br />
im Schwergewicht gegen<br />
Eugen Schellenberg. Mit seinem<br />
17:11-Erfolg revanchierte er sich<br />
für die Nie<strong>der</strong>lage im DM-Finale<br />
eine Woche zuvor.<br />
Revanche gelungen! Babelsbergs Emir Ahmatovic (rechts) machte mit seinem Punktsieg im<br />
Kampf gegen Hamms Eugen Schellenberg die Nie<strong>der</strong>lage aus<br />
dem DM-Finale eine Woche zuvor vergessen<br />
Straubings Eugen Dahinten (rechts) und Artjom Daschjan<br />
aus Babelsberg zeigten einen technisch starken Fight.<br />
Dahinten behielt klar die Oberhand<br />
ERGEBNISSE<br />
Velberter BC - SV Motor Babelsberg 12:06 Z: 500<br />
58 Kg: Denis Makarov (VBC) - 22:09 PS ü. Atde Gashi (SVM)<br />
65 Kg: Artem Harutyunyan (VBC) - 24:08 PS ü. Artjom Dashyan (SVM)<br />
70 Kg: Patrick Wojcicki (VBC) - 18:12 PS ü. Dima Döhl (SVM)<br />
78 Kg: Konstantin Buga (VBC) - 22:08 PS ü. Josef Attanjaoui (SVM)<br />
82 Kg: Peter Mullenberg (VBC) - 21:05 PS ü. Jaroslav Minin (SVM)<br />
92 Kg: Stefan Sittner (VBC) - 22:09 PS ü. Vitalijus Subacius (SVM)<br />
MBR Hamm - SV Motor Babelsberg 06:12 Z: 500<br />
58 Kg: Adthe Gashi (SVM) - 34:29 PS ü. Bashir Hassan (HAM)<br />
65 Kg: Artjom Daschjan (SVM) – 20:17 PS ü. Aytekin Yöreci (HAM)<br />
70 Kg: Dima Döhl (SVM) – Aufg.-S. 1. R. ü. Ilhami Aydemir (HAM)<br />
78 Kg: Josef Attanjaoui (SVM) - Aufg.-S. 3. R. ü. Roman Lysun<br />
(HAM)<br />
82 Kg: Jaroslaw Minin (SVM) - 21:19 PS ü. Elvis Hetemi (HAM)<br />
92 Kg: Emir Ahmatovic (SVM) – 17:11 PS ü. Eugen Schellenberg<br />
(HAM)<br />
BC Straubing - SV Motor Babelsberg 09:09 Z: 180<br />
58 Kg: Adthe Gashi (SVM) - RSC-S 3.R. ü. Rewing Obaid (BCS)<br />
65 Kg: Eugen Dahinten (BCS) - 26:16 PS ü. Artjom Daschjan<br />
(SVM)<br />
70 Kg: Dima Döhl (SVM) - 28:16 PS ü. Borna Katalinic (BCS)<br />
78 Kg: Safet Avdimetaj (BCS) - 25:14 PS ü. Josef Attanjaoui (SVM)<br />
82 Kg: Anatoli Propp (BCS) - Disq.-S. 3.R. ü. Jaroslav Minin<br />
(SVM)<br />
92 Kg: Emir Ahmatovic (SVM) - 24:11 PS ü. Romano Kujak (BCS)<br />
Nordhäuser SV - Velberter BC 09:09 Z: 700<br />
58 Kg: Denis Makarov (VBC) - 20:18 PS ü. Dieter Geier (NSV)<br />
65 Kg: Anthony Yigit (NSV) - 28:12 PS ü. Eugen Burhard (VBC)<br />
70 Kg: Balazs Bacskai (NSV) - 18:06 PS ü. Vincenzo Gualtieri<br />
(VBC)<br />
78 Kg: Sebastian Formella (NSV) - 28:15 PS ü. Konstantin Buga<br />
(VBC)<br />
82 Kg: Peter Mullenberg (VBC) - RSC-S. 2.R. ü. Waselewski (NSV)<br />
92 Kg: Gottlieb Weiss (VBC) - KO-S. 1.R. ü. Marcus Finke (NSV)<br />
Tabelle:<br />
1. Velberter BC 22 4 42:30 7-1<br />
2. SV Motor Babelsberg 6 57:51 7-5<br />
3. Nordhäuser SV 5 46:44 5-5<br />
4. MBR Hamm 4 31:41 3-5<br />
5. BC Straubing 5 40:50 2-8<br />
Der nächste Kampf<br />
12.01.2013 MBR Hamm - Velberter BC 22<br />
<strong>BoxSport</strong> 57
BUNDESLIGA<br />
Nach dem 13:10-Erfolg<br />
Seelze <strong>ist</strong><br />
Sorgte mit seinem<br />
Punktsieg für die<br />
Entscheidung:<br />
Seelzes Artur Reis<br />
2.<br />
jetzt spitze<br />
Aber Hanaus Präsident Bittner spricht von „Skandal“<br />
Der BSK Hannover-Seelze<br />
konnte in <strong>der</strong> aktuellen<br />
Saison <strong>der</strong> Zweiten Box-<br />
Bundesliga vor vollem<br />
Hause und grandioser Stimmung<br />
seinen ersten Heimkampf gegen<br />
den BR Hanau siegreich gestalten.<br />
Der 13:10-Sieg über die starken<br />
Hessen war zudem die erste<br />
BSK-Veranstaltung im neuen<br />
„Wohnzimmer“, dem Autohaus<br />
Günther. Seelze-Manager <strong>Arthur</strong><br />
Mattheis: „Das war ein Auftakt<br />
nach Maß und hoffentlich <strong>der</strong><br />
Beginn einer neuen Ära in <strong>der</strong><br />
neuen Halle.“<br />
Dabei sah es zuerst gar nicht<br />
so gut für die Gastgeber aus: Im<br />
ersten Kampf des Abends musste<br />
Andrej Stoika (bis 52 kg) gegen<br />
den geschlossen nach vorne mar-<br />
ERGEBNISSE<br />
BSK Seelze - BR Hanau 13:10<br />
Z:900<br />
52 Kg: R. O Goman (BRH) - 16:09 PS ü.<br />
Andrej Stoika (BSK)<br />
56 Kg: Sergej Dudinski (BSK) - 19:19 remis<br />
g. Hafid Bouji (BRH)<br />
60 Kg: Howik Barsegian (BSK) - RSC-S.<br />
2.R. ü. Tobias Tatai (BRH)<br />
64 Kg: Angelo Welp (BSK) - Aufg.-S. 2.R.<br />
ü. Lividon Klinaku (BRH)<br />
69 Kg: Rinat Karimov (BRH) - 21:14 PS ü.<br />
Besir Ay (BSK)<br />
75 Kg: Jakob Deines (BSK) - RSC-S. 3.R.<br />
ü. Sergej Lerke (BRH)<br />
81 Kg: <strong>Arthur</strong> Reis (BSK) - 22:19 PS ü.<br />
Yasim Ogül (BRH)<br />
+81Kg: Ali Kiydin (BSK) - 29:25 PS ü. Max<br />
Keller (BRH)<br />
Tabelle:<br />
1. BSK Seelze 2 26:21 4-0<br />
2. BT Hanse Wismar 2 24:23 3-1<br />
3. BR Hanau 3 37:34 3-3<br />
4. BC Chemnitz 2 24:22 2-2<br />
5. BV Weimar 3 30:41 0-6<br />
Die nächsten Kämpfe:<br />
02.02.2013 BC Chemnitz - BR Hanau<br />
02.03.2013 BC Chemnitz - BSK Seelze<br />
23.03.2013 BC Chemnitz - BT Hanse<br />
Wismar<br />
schierenden Oliver Goman eine<br />
Punktnie<strong>der</strong>lage einstecken.<br />
Auch im zweiten Kampf des<br />
Abends reichte es nicht für einen<br />
Sieg. In <strong>der</strong> Gewichtsklasse<br />
bis 56 kg lieferten sich Seelzes<br />
Sergej Dudinski und Hafid Bouji<br />
ein extrem enges Gefecht. Dudinski<br />
lag bis wenige Sekunden vor<br />
dem Schlussgong nach Punkten<br />
zwar knapp vorne, doch konnte<br />
sein Hanauer Konkurrent in den<br />
letzten Sekunden noch aufholen,<br />
sodass ein für beide Seiten gerechtes<br />
Unentschieden gewertet<br />
wurde.<br />
In <strong>der</strong> folgenden Begegnung<br />
im Limit bis 60 Kg kam es dann<br />
zum Skandal. Wie Hanaus Präsident<br />
Ulrich Bittner berichtete, zog<br />
sich <strong>der</strong> klar in Führung liegende<br />
Tobias Tatai nach einem Kopfstoß<br />
mit Seelzes Howik Barsegian einen<br />
Cut zu. Der Ringarzt hatte<br />
jedoch keinen Notarztkoffer dabei,<br />
konnte Tatai nicht behandeln<br />
und beendete den Kampf. „Das<br />
war völlig überzogen“, so Bittner<br />
empört. Der mitgere<strong>ist</strong>e Hanauer<br />
Vereinsarzt Dr. Schilling versorgte<br />
den Athleten dann.<br />
Angelo Welp (bis 64 kg) und<br />
<strong>der</strong> Hanauer Lividon Klinaku<br />
lieferten sich zu Beginn ein wildes<br />
Gefecht, allerdings konnte<br />
Welp dabei mehr Druck erzeugen.<br />
Nachdem er Klinaku in <strong>der</strong><br />
zweiten Runde durch klare Treffer<br />
zweimal zu Boden geschickt<br />
hatte, warfen die Gäste das Handtuch.<br />
Damit konnte <strong>der</strong> BSK Hannover-Seelze<br />
mit einer knappen<br />
Führung in die Halbzeitpause<br />
gehen.<br />
Nach <strong>der</strong> Pause trat das Seelzer<br />
Eigengewächs Besir Ay (bis 69<br />
kg) gegen Rinat Karimov an. Karimov<br />
hatte zwar deutliche Reichweitenvorteile,<br />
doch Ay glich die-<br />
Gelungener Auftakt im Autohaus<br />
Günther: <strong>Arthur</strong> Mattheis führt den<br />
deutschen „Tyson“ Ali Kiydin in den<br />
Ring<br />
se mit einem starken Siegeswillen<br />
und einem offensiven Boxstil aus.<br />
Die beiden Kämpfer lieferten sich<br />
ein Duell auf Augenhöhe, dennoch<br />
wurde Karimov am Ende<br />
zum eindeutigen Punktsieger mit<br />
acht Punkten Vorsprung erklärt –<br />
eine Entscheidung, die von nicht<br />
wenigen Zuschauern mit Pfiffen<br />
quittiert wurde.<br />
Die erneute Führung für die<br />
Gastgeber holte Jakob Deines<br />
(bis 75 kg) gegen Sergej Lerke.<br />
Deines, amtieren<strong>der</strong> Deutscher<br />
Vizeme<strong>ist</strong>er, setzte von Anfang<br />
an die saubereren Treffer. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
am Ende des zweiten<br />
Durchgangs drehte er auf und<br />
deckte seinen Gegner mit einem<br />
wahren Schlaghagel ein. In <strong>der</strong><br />
dritten Runde wurde Lerke sogar<br />
zweimal angezählt, sodass <strong>der</strong><br />
Ringrichter die Begegnung zugunsten<br />
des Seelzers abbrach.<br />
In <strong>der</strong> Klasse bis 81 kg<br />
konnte <strong>Arthur</strong> Reis, Silbermedaillengewinner<br />
<strong>der</strong> Deutschen<br />
Me<strong>ist</strong>erschaft, im Kampf gegen<br />
Yasin Ogul für die Entscheidung<br />
sorgen. Beide Boxer gingen von<br />
Beginn an sehr aggressiv in den<br />
Kampf und lieferten sich einen<br />
extrem ausgeglichenen Fight.<br />
Moniert das skandalöse<br />
Ringarztverhalten: Hanaus Präsident<br />
Ulrich Bittner<br />
Im Schlussdurchgang wurden<br />
beide Kämpfer angezählt. Am<br />
Ende konnte sich Reis mit einem<br />
hauchdünnen Vorsprung durchsetzen.<br />
Damit war dem BSK Hannover-Seelze<br />
<strong>der</strong> Gesamtsieg des<br />
Abends bereits sicher.<br />
Im Schwergewicht standen<br />
sich schließlich Hanaus Max Keller<br />
und Ali Kiydin, <strong>der</strong> „deutsche<br />
Tyson“, gegenüber. Die beiden<br />
„schweren Jungs“ lieferten sich<br />
eine wahre Ringschlacht. Am<br />
Ende hatte Kiydin jedoch einige<br />
Hände mehr im Ziel gehabt und<br />
sorgte so mit seinem Punktsieg<br />
für das Sahnehäubchen des<br />
Abends.<br />
Der BSK Seelze setzte sich<br />
mit diesem Erfolg an die Tabellenspitze.<br />
Für Hanau war die<br />
Nie<strong>der</strong>lage ein herber Dämpfer<br />
auf <strong>der</strong> „Mission Erste Bundesliga“.<br />
Ulrich Bittner kämpferisch:<br />
„Ein Unentschieden wäre verdient<br />
gewesen. Aber wir sind zu<br />
Hause eine Macht und werden<br />
sicherlich noch das ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Wörtchen um den Aufstieg<br />
mitreden. Ich freue mich schon<br />
auf den Rückkampf.“<br />
58<strong>BoxSport</strong>
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Erleben Sie die 2. Bundesliga – LIVE –<br />
Begleiten Sie unser Box-Team mit René Weller zum Aufstieg!<br />
Spitzenbegegnung Wir wünschen allen am 15. Freunden Dezember und 2012 För<strong>der</strong>ern um 19.00 ein Uhr in Hannover<br />
frohes Fest und gutes neues Jahr<br />
BSK Seelze vs. Boxring Hanau<br />
Termine Boxring Hanau:<br />
2.2.2013 in Chemnitz<br />
16.2.2013 in Weimar<br />
16.3.2013 in Wismar<br />
6.4.2013 in Hanau<br />
Heimkampf<br />
vs. BSK Seelze<br />
Fanbus- und Kartenorganisation:<br />
ullrichbittner@yahoo.de<br />
Weitere Infos: www.boxring-hanau.de, Tel. 0171 / 9 27 23 28<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
59
Die DM in Oldenburg litt unter Absagen de<br />
Schellenberg <strong>der</strong> Größ<br />
Der Schwergewichtler aus Seelze wurde zum besten Boxer des Tur<br />
Es hätte heiß werden sollen<br />
bei den Titelkämpfen.<br />
Zum Beispiel im<br />
Schwergewicht. Doch<br />
die Luft schien schon vor dem ersten<br />
Ring-Glockenschlag heraus<br />
zu sein aus diesem Wettbewerb:<br />
Hatte sich doch <strong>der</strong> Titelverteidiger<br />
und EM-Dritte Johann Witt<br />
verletzt gemeldet, und musste<br />
Militär-Europame<strong>ist</strong>er Gottlieb<br />
Weiß wegen eines Bundeswehrlehrgangs<br />
passen. Damit fehlten<br />
<strong>der</strong> attraktiven Kampfklasse bis<br />
91 Kilogramm zwei Mitfavoriten<br />
bei den 90. DM in Oldenburg.<br />
Und damit war vielen schon von<br />
sein Husarenstück zum besten<br />
Turnierboxer gekürt.<br />
Auch im Leichtgewicht gab<br />
es wie bei den schweren Jungs<br />
Schwund. So konnte aber diesmal<br />
Baden-Württembergs Kastriot<br />
Sopa (Neckargartach) als<br />
neuer Me<strong>ist</strong>er und zugleich bester<br />
Kämpfer des Turniers uneingeschränkt<br />
glänzen, weil mit Artur<br />
Bril die Nummer eins fehlte:<br />
Der Kölner, <strong>der</strong> Sopa im Finale<br />
<strong>der</strong> U21-Me<strong>ist</strong>erschaften vor vier<br />
Wochen geschlagen hatte, konnte<br />
wegen eines Cuts am Auge,<br />
den er sich beim jüngsten Einsatz<br />
in <strong>der</strong> Weltboxliga (WSB)<br />
Der beste Techniker Denis Radovan (links) setzte sich im Halbfinale gegen den<br />
Hessen Mario Jassmann durch<br />
Anfang an klar, auf wen es am<br />
Ende wohl zulaufen würde: auf<br />
Emir Ahmatovic vom Box-Team<br />
Lahn. Doch es kam an<strong>der</strong>s.<br />
Im Kampf des Finalabends<br />
bezwang <strong>der</strong> 29-jährige Eugen<br />
Schellenberg, <strong>der</strong> Deutsche<br />
Me<strong>ist</strong>er von 2010 aus Seelze,<br />
den 25-jährigen Ahmatovic. Das<br />
kam für viele dann doch überraschend.<br />
Denn auch wenn dies<br />
die erste DM für den gerade erst<br />
eingebürgerten Newcomer aus<br />
Bosnien war, so eilte ihm doch<br />
aufgrund seiner anhaltenden<br />
Siegserie in <strong>der</strong> Bundesliga seit<br />
spätestens 2008 ein Ruf wie Donnerhall<br />
voraus. Deshalb <strong>ist</strong> Boxen<br />
für viele wie das Leben: Es<br />
kommt oft an<strong>der</strong>s als man denkt,<br />
und so wurde Schellenberg für<br />
zugezogen hatte, nicht bei den<br />
DM boxen.<br />
„Sehr viele junge Athleten<br />
haben auf sich aufmerksam gemacht“,<br />
fand denn auch DBV-<br />
Cheftrainer Valentin Silaghi<br />
und nannte außer Sopa unter<br />
an<strong>der</strong>em die neuen Deutschen<br />
Vizeme<strong>ist</strong>er Erik Sokolov, Xhek<br />
Paskali und Artur Reis. „Die<br />
Spannung war trotz <strong>der</strong> Absagen<br />
da, nur mit an<strong>der</strong>en Personen“,<br />
meint Silaghi. Dennoch, dieser<br />
Makel bleibt: In den unteren<br />
beiden Gewichtsklassen traten<br />
zusammen nur fünf Boxer an.<br />
Überhaupt nahmen an <strong>der</strong> ersten<br />
nationalen Standortbestimmung<br />
nach den Olympischen Spielen<br />
insgesamt lediglich 89 Boxer aus<br />
den 17 Landesverbänden des<br />
Der beste Boxer <strong>der</strong> deutschen Me<strong>ist</strong>erschaft: Eugen Schellenberg, links <strong>Arthur</strong><br />
Mattheis, Vorsitzen<strong>der</strong> und Trainer des BSK Seelze<br />
Deutschen Boxsportverbandes<br />
teil. Die für den ersten Kampftag<br />
geplante Nachmittagsveranstaltung<br />
fiel deshalb sogar aus.<br />
Dabei hieß das Motto doch<br />
„Tage <strong>der</strong> Entscheidung“. Es<br />
sollte aufgezeigt werden, wer<br />
Deutschland 2013 bei den EM<br />
im Mai o<strong>der</strong> bei den Weltme<strong>ist</strong>erschaften<br />
im Oktober vertritt.<br />
Doch es traten in den zehn Limits<br />
nur sechs Titelverteidiger<br />
an: Hamza Touba (Neuss), Denis<br />
Makarov (Bantam), Artem Harutyunan<br />
(Halbwelter), Dennis<br />
Radovan (Mittel), Kevin Künzel<br />
(Halbschwer) und Philipp Gruner<br />
(Superschwer). Vier siegten<br />
erneut im Finale, nämlich Touba,<br />
Makarov, Radovan und Künzel.<br />
Im Superschwer setzte sich<br />
diesmal freilich <strong>der</strong> WM-Dritte<br />
und Olympionike Erik Pfeifer<br />
(Lohne) durch, <strong>der</strong> 2011 bei den<br />
DM in Leipzig wegen eines Einsatzes<br />
in <strong>der</strong> WSB nicht angetreten<br />
war.<br />
Dieser Favoritenmangel hatte<br />
nur den Vorteil, dass sich die<br />
erweiterte Spitze in Szene setzen<br />
und teilweise glänzen konnte. Im<br />
Halbweltergewicht fand sogar<br />
Eine Bank im Superschwergewicht: Erik Pfeifer (links) besiegt Chr<strong>ist</strong>ian<br />
Lewandowski aus Greifswald<br />
60<strong>BoxSport</strong>
Asse – viele Junge nutzten ihre Chance<br />
te nach Husarenstück<br />
niers gewählt und Radovan vom SC Colonia zum besten Techniker<br />
Die neuen Deutschen Me<strong>ist</strong>er: DBV-Sportdirektor Michael Müller, Erik Peifer, Eugen Schellenberg, Kevin Künzel, Denis Radovan, Arayk Marutyan, Eugen Burhard,<br />
Kastriot Sopa, Denis Makarov und DBV-Präsident Jürgen Kyas (v.l.), vorne v.l. Hamza Touba und Sergej Neumann<br />
Der beste Kämpfer:<br />
Kastriot Sopa aus Ludwigsburg<br />
eine Wachablösung statt: Titelverteidiger Artem<br />
Harutyunyan scheiterte im Viertelfinale<br />
überraschend an Angelo Welp (23, Walsrode),<br />
den Silaghi ebenfalls hervorhob. Allerdings<br />
scheiterte <strong>der</strong> junge Welp im Finale<br />
dann am Osnabrücker Routinier Eugen<br />
Burhard, <strong>der</strong> ebenfalls vom Landesverband<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen kommt, und bei den<br />
1. DM in Oldenburg vor zwei Jahren Me<strong>ist</strong>er<br />
im Leichtgewicht geworden war.<br />
Vermisst wurden dagegen außerdem<br />
Asse wie „Fliege“ Ronny Beblik (Bundeswehrlehrgang)<br />
und Olympiateilnehmer<br />
Patrick Wojcicki (Nasenverletzung bei<br />
Bundesligakampf). Olympiateilnehmer<br />
Stefan Härtel war ebenfalls wegen eines<br />
Bundeswehrlehrgangs verhin<strong>der</strong>t. Zwar <strong>ist</strong><br />
die Bundeswehr mit ihren Sportför<strong>der</strong>gruppen<br />
einer <strong>der</strong> wichtigsten Arbeitgeber und<br />
löblicher Unterstützer <strong>der</strong> olympischen Boxer.<br />
Dennoch sah es mancher nur schwer ein, dass<br />
sich das nicht besser koordinieren lassen sollte.<br />
Aus Oldenburg<br />
berichtet<br />
Peter Jaschke<br />
Dennoch zeigte sich Cheforganisator Uwe Hamann<br />
weitgehend zufrieden: „Wir haben super<br />
Kämpfe gesehen. Die Sponsoren waren<br />
bege<strong>ist</strong>ert und sehr zufrieden. Wir haben<br />
sogar neue Unterstützer dazu gewonnen.<br />
Nur bei den Zuschauerzahlen müssen wir<br />
noch zulegen.“<br />
In <strong>der</strong> Tat: Selbst beim Finale, das allenfalls<br />
rund 500 Zuschauer sahen, ließ<br />
die Resonanz zu wünschen übrig. Um<br />
all solche Mängel bei den ansonsten reibungslos<br />
und professionell organisierten<br />
Me<strong>ist</strong>erschaften abzustellen, denkt man<br />
beim DBV über Verän<strong>der</strong>ungen nach, wie<br />
DBV-Präsident Jürgen Kyas dem <strong>BoxSport</strong><br />
im Interview erklärte. So sollen auf jeden<br />
Fall 2013 die DM erneut in <strong>der</strong> Oldenburger<br />
EWE-Arena stattfinden, aber dann schon im<br />
August. Und bereits im Frühjahr 2014 soll in<br />
Oldenburg die dritte DM in Folge stattfinden:<br />
Die Deutschen Me<strong>ist</strong>er sollen sich vor den internationalen<br />
Terminen bei DM dafür qualifizieren.<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
61
Edgar Walth: Der große Pechvogel<br />
Glück im Unglück: Kurz<br />
vor den Deutschen<br />
Me<strong>ist</strong>erschaften war<br />
Edgar Walth zusammengebrochen.<br />
Dies teilte Iris<br />
Ernst von Walths Heimatverein<br />
BC Straubing mit: „Beim Arztbesuch<br />
seiner Freundin verlor<br />
er das Bewusstsein. Er wurde<br />
sofort für Tests ins Bundeswehr-Krankenhaus<br />
nach Ulm<br />
gebracht.“ Alle Anzeichen<br />
49 Kg: 2 Teilnehmer<br />
Sergej Neumann BO Saterland - 22:05 PS ü.<br />
Mirco Martin BSC Elversberg<br />
52 Kg: 3 Teilnehmer<br />
Hamza Touba BR Neuss - 11:06 PS ü. Tom<br />
Tran Cottbuser TV<br />
Tom Tran Cottbuser TV 2010 - 13:04 PS ü.<br />
Andre Stoika Condor Limburg<br />
Hamza Touba BR Neuss - 15:09 PS ü. Tom<br />
Tran Cottbuser TV<br />
56 Kg: 10 Teilnehmer<br />
Erik Sokolov VfL Waldkraiburg - 20:09 PS ü.<br />
Manuel Campo SV Bautzen<br />
Hakan Erseker TV Schwanewede - 23:10 PS<br />
ü. Koray Bedir BR Dortmund<br />
Denis Makarow Velberter BC - 18:04 PS ü.<br />
Sako Mamedov Schlesw-Holstein<br />
Dias Kuzembaev KSV Schriesheim - 19:15<br />
PS ü. Sergej Dudinski BSK Seelze<br />
Hakan Erseker TV Schwanewede - 20:14 PS<br />
ü. Dieter Geier GB Stuttgart<br />
Denis Makarov Velberter BC - 13:05 PS ü.<br />
Dias Kuzembaew KSV Schriesheim<br />
Erik Sokolov VfL Waldkraiburg - 26:10 PS ü.<br />
Hakan Erseker TV Schwanewede<br />
Denis Makarov Velberter BC -16:06 PS ü.<br />
Erik Sokolov VfL Waldkraiburg<br />
60 Kg: 7 Teilnehmer<br />
Kastriot Sopa SV 07 Ludwigsburg - 21:10<br />
PS ü. Schafi Karimi PSV Wismar<br />
Ahmet Eminovic BSK Seelze - 20:13 PS ü.<br />
Atdhe Gashi Motor Babelsberg<br />
Tobias Tatai Colonia Köln - 19:13 PS ü. Hagen<br />
Worofka Eintracht Halle<br />
Kastriot Sopa SV 07 Ludwigsburg - 30:19<br />
PS ü. Suher Alshamari BSK Seelze<br />
Ahmet Eminovic BSK Seelze - 21:13 PS ü.<br />
Tobias Tatai Colonia Köln<br />
Kastriot Sopa SV 07 Ludwigsburg - 21:14<br />
PS ü. Ahmet Eminovic BSK Seelze<br />
64 Kg: 12 Teilnehmer<br />
Artem Harutyunyan TH Eilbeck - 20:10 PS ü.<br />
David Müller SSV Saalfeld<br />
Angelo Welp SZ Walsrode - 19:14 PS ü.<br />
Chris Förster Einh. Mutzschen<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Henze Punch. Magdeburg - 10:04<br />
PS ü. Dndar Yildiz LV Hessen<br />
Aytekin Yöreci BR Knielingen - 15:07 PS ü.<br />
Thul. Thuramalingan TV Schwanewede<br />
Eugen Burhard Raspo Osnabrück - RSCI-S.<br />
3.R. ü. Clemens Busse Mecklenburg-Vorp.<br />
Artjom Dashyan Cottbuser BV 2010 - 15:12<br />
PS ü. Eugen Dahinten TuS Traunreut<br />
Angelo Welp SZ Walsrode - 21:15 PS ü. Artem<br />
Harutyunyan TV Eilbeck<br />
Ayketin Yöreci BR Knielingen - 09:04 PS ü.<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Henze Punch. Magdeburg<br />
Eugen Burhard Raspo Osnabrück - +11:11<br />
PS ü. Artjom Dashyan Cottbuser BV<br />
deuteten auf Unterzuckerung,<br />
Stress und zu exzessives Training<br />
hin. Somit fand die 90.<br />
Deutsche Männer-Me<strong>ist</strong>erschaft<br />
ohne den DM-Dritten<br />
von 2011 im Bantamgewicht<br />
bis 56 Kilogramm statt. Dabei<br />
hatte sich <strong>der</strong> Sportsoldat und<br />
Militär-Europame<strong>ist</strong>er Walth<br />
nach seinem Bundesliga-Sieg<br />
gegen Titelverteidiger und Ex-<br />
Europame<strong>ist</strong>er Denis Makarov<br />
Hier trifft <strong>der</strong> Hamburger Sebastian<br />
Formella (links) seinen Gegner Xhek<br />
Paksali im Halbfinale mit einer<br />
krachenden Linken. Am Ende nützte es<br />
nichts: Paskali siegte klar nach Punkten<br />
Angelo Welp SZ Walsrode - 15:14 PS ü. Ayketin<br />
Yöreci BR Knielingen<br />
Eugen Burhard Raspo Osnabrück - 12:04 PS<br />
ü. Angelo Welp SZ Walsrode<br />
69 Kg: 16 Teilnehmer<br />
Arayk Marutyan Traktor Schwerin - 17:12 PS<br />
ü. Sebastian Knigge SG Blankenburg<br />
Steven Schwan Punching Magdeburg -<br />
16:14 PS ü. Maran Tharumalingham Wattenscheid<br />
Slawa Kerber BW Lohne - Aufg.-S. 3.R. ü.<br />
Arton Krasniqi Schleswig-Holst.<br />
Ilja Fiebig LV Thüringen - 15:10 PS ü. Kevin<br />
Knütter Mecklenburg<br />
Vincenzo Gualtieri ASV Wuppertal - 18:06<br />
PS ü. Jan Ualikhanov BT Oelsnitz<br />
Moh. Ali Karacuban Colonia Köln - 19:10 PS<br />
ü. Benjamin Gläser Hessen<br />
Phillip Nsingi Cottbuser BV 2010 - 18:11 PS<br />
ü. Serkan Oral Hamburg<br />
Dima Döhl BC Gifhorn - 24:16 PS ü. Vjaceslav<br />
Spomer VfL Neckargartach<br />
Aryk Marutyan Traktor Schwerin - 20:08 PS<br />
ü. Steven Schwan Punch. Magdeburg<br />
Slawa Kerber BW Lohne - 14:03 PS ü. Ilja<br />
Fiebig Thüringen<br />
Vincenzo Gualtieri ASV Wuppertal - WO-S.<br />
ü. Moh. Ali Karacuban Colonia Köln<br />
Dima Döhl BC Gifhorn - 21:11 PS ü. Phillip<br />
Nsingi Cottbuser BV 2010<br />
Arayk Marutyan Traktor Schwerin - 17:13 PS<br />
ü. Slawa Kerber BW Lohne<br />
Vincenco Gualtieri ASV Wuppertal - 13:09<br />
PS ü. Dima Döhl BC Gifhorn<br />
Arayk Marutyan Traktor Schwerin - 16:08 PS<br />
ü. Vincenco Gualtieri ASV Wuppertal<br />
75 Kg: 10 Teilnehmer<br />
Xhek Paskali MBC Ludwigsburg - 17:12 PS<br />
ü. Josef Attanjaoui Berlin<br />
Alfonso Fusco TSV München - 09:08 PS ü.<br />
Muhammed Bangaev (Hamburg)<br />
Denis Radovan Colonia Köln - 18:10 PS ü.<br />
Jacob Deines VfK Celle<br />
Mario Jassmann TSV Korbach - 18:13 PS ü.<br />
Robin Eickhorst Sachsen-Anhalt<br />
Sebastian Formella Hamburg - 19:07 PS ü.<br />
so große Hoffnungen auf den<br />
nationalen Titel 2012 machen<br />
dürfen. „Seit Juli bin ich voll<br />
im Training und hatte nicht die<br />
kleinste Pause. Erst die Europame<strong>ist</strong>erschaft,<br />
dann gleich<br />
Liga, dazwischen <strong>der</strong> Umzug.<br />
Und Papa werde ich ja auch!“,<br />
erklärte Walth. Irgendwie war<br />
das alles zusammen wohl zu<br />
viel für den Straubinger Ausnahmeboxer.<br />
Alle Ergebnisse von Oldenburg<br />
Dimitri Beck BR Dortmund<br />
Xhek Paskali MBC Ludwigsburg - 12:07 PS<br />
ü. Alfonso Fusco TSV München<br />
Denis Radovan Colonia Köln - 19:09 PS ü.<br />
Mario Jassmenn TSV Korbach<br />
Xhek Paskali MBC Ludwigsburg - 24:09 PS<br />
ü. Sebastian Formella Hamburg<br />
Denis Dadovan Colonia Köln - 17:11 PS ü.<br />
Xhek Paskali MBC Ludwigsburg<br />
81 Kg: 10 Teilnehmer<br />
Igor Teziew Fit Box Esslingen - 26:15 PS ü.<br />
Yasin Ogul Colonia Köln<br />
Artur Reis AKBC Wolfsburg - 13:12 PS ü.<br />
Roy Baumann UBV Schwedt<br />
Kevin Künzel MSV Buna Schkopau - 10:05<br />
PS ü. Elvis Hetemi MBR Hamm<br />
Tony Witzke Mecklenburg-Vorp. - 17:12 PS<br />
ü. Adam Deines Tigers Salzgitter<br />
Patrick Esther Thüringen - 13:03 PS ü. Alexan<strong>der</strong><br />
Becker ISK Halle<br />
<strong>Arthur</strong> Reis AKBC Wolfsburg - 21:17 PS ü.<br />
Igor Teziev FB Esslingen<br />
Kevin Künzel MSV Buna Schkopau - 14:02<br />
PS ü. Tony Witzke Mecklenburg<br />
<strong>Arthur</strong> Reis AKBC Wolfsburg - 16:10 PS ü.<br />
Patrick Esther Thüringen<br />
Kevin Künzel MSV Buna Schkopau - 14:08<br />
PS ü. <strong>Arthur</strong> Reis AKBC Wolfsburg<br />
91 Kg: 11 Teilnehmer<br />
Emir Ahmatovic BT Lahn - RSC-S. 2.R.ü.<br />
Avdi Asslani BV Überlingen<br />
<strong>Arthur</strong> Mann BC Gifhorn - 11:09 PS ü. Anatoli<br />
Popp Colonia Köln<br />
Stefan Sittner PSV Heide - Aufg.-S. 3.R. ü.<br />
Zu hartes Training? Der Straubinger<br />
Edgar Walth brach kurz vor den<br />
Titelkämpfen zusammen<br />
Andre Kinas LV Hessen<br />
Maik Fanselow Berlin - 15:07 PS ü. Roman<br />
Gorst SV Pocking<br />
Eugen Schellenberg BSK Seelze - 20:06 PS<br />
ü. Slatko Strauch Hamburg<br />
Emir Ahmatovic BT Lahn - Aufg.-S. 1.R. ü.<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Radtke Mecklenb.-Vorp.<br />
<strong>Arthur</strong> Mann BC Gifhorn - 11:10 PS ü. Stefan<br />
Sittner PSV Heide<br />
Eugen Schellenberg BSK Seelze - 15:08 PS<br />
ü. Maik Fanselow Berlin<br />
Emir Ahmatovic BT Lahn - 14:11 PS ü. <strong>Arthur</strong><br />
Mann BC Gifhorn<br />
Eugen Schellenberg BC Gifhorn - 13:11 PS<br />
ü. Emir Ahmatovic BT Lahn<br />
+91 Kg: 8 Teilnehmer<br />
Erik Pfeifer BW Lohne - Aufg.-S. 2.R. ü. Max<br />
Keller PTSV Aachen<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Lewandowski BC Greifswald -<br />
Aufg.-S. 2.R. ü. Jens Quittel WRK Meißen<br />
Philipp Gruner BC Chemnitz - 25:12 PS ü.<br />
Ali Kiydin ABC Oberursel<br />
Florian Unger WR Bremerhaven - 15:06 PS<br />
ü. Mohamad Nasser VfB Oldenburg<br />
Erik Pfeifer BW Lohne - Aufg.-S. 3.R. ü.<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Lewandowski Greifswald<br />
Philipp Gruner BC Chemnitz - WO-S. ü. Florian<br />
Unger WR Bremerhaven<br />
Erik Pfeifer BW Lohne - 21:10 PS ü. Philipp<br />
Gruner BC Chemnitz<br />
Bester Techniker: Denis Radovan<br />
(LV Nordrhein-Westfalen)<br />
Bester Kämpfer: Eugen Schellenberg<br />
(LV Nie<strong>der</strong>sachsen)<br />
Die Landesverbands-Wertung:<br />
Rang: Landesverband Gold Silber Bronze Summe<br />
01 Nie<strong>der</strong>sachsen 4 3 5 12<br />
02 Nordrhein-Westfalen 3 1 1 5<br />
03 Baden-Württemberg 1 1 2 4<br />
04 Mecklenburg-Vorpommern 1 - 2 3<br />
05 Sachsen-Anhalt 1 - - 1<br />
06 Brandenburg - 1 1 2<br />
07 Bayern - 1 - 1<br />
07 Sachsen - 1 - 1<br />
07 Rheinland - 1 - 1<br />
07 Saarland - 1 - 1<br />
11 Hessen - - 2 2<br />
12 Berlin - - 1 1<br />
12 Bremen - - 1 1<br />
12 Hamburg - - 1 1<br />
12 Thüringen - - 1 1<br />
Summe 15 LV 10 10 17 37<br />
62<strong>BoxSport</strong>
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Wir wünschen allen<br />
❆<br />
❆<br />
❆<br />
❄ ❄<br />
Freunden und För<strong>der</strong>ern<br />
ein frohes Weihnachtsfest<br />
und ein gesundes<br />
2013<br />
❆<br />
neues Jahr 2013!<br />
❆<br />
❄<br />
❄<br />
❆<br />
❆<br />
❄<br />
❄<br />
❄<br />
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Dieter<br />
Frohe Dieter Pfös<br />
Weihnachten Pfös und<br />
Vorstand Vorstand<br />
ein gutes Neues Jahr<br />
Geschäftstelle Geschäftstelle<br />
Neptunplatz wünscht<br />
Neptunplatz 21, 50823 allen<br />
21, Köln 50823<br />
Sportfans<br />
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<strong>der</strong> Bundeswehr in Warendorf<br />
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wünscht all seinen Anhängern,<br />
Mitglie<strong>der</strong>n und Sponsoren ein<br />
frohes Weihnachtsfest und ein<br />
erfolgreiches Jahr 2013!<br />
❄<br />
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und ein gesundes Jahr 2013<br />
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<strong>BoxSport</strong> 63
Das<br />
sport<br />
INTERVIEW<br />
Peter Jaschke mit Jürgen Kyas<br />
Jürgen Kyas <strong>ist</strong> seit 2009 Präsident des Deutschen Boxsport-Verbandes<br />
(DBV). Kyas führt den DBV in aufregenden Zeiten: Das Amateurboxen<br />
steckt mittendrin in <strong>der</strong> Revolution. Der Kopfschutz soll<br />
wegfallen, ebenso die Punktmaschine und <strong>der</strong> Weltverband AIBA will<br />
künftig eigene Profis in den Ring stecken. Lesen Sie im <strong>BoxSport</strong>-<br />
Interview, was DBV-Präsident Kyas zu den Plänen <strong>der</strong> AIBA sagt, zum<br />
Abschneiden <strong>der</strong> German Eagles in <strong>der</strong> World Series und wie sein<br />
Fazit zu den Deutschen Me<strong>ist</strong>erschaften in Oldenburg ausfällt.<br />
Oldenburg jetzt fester<br />
Standort für die DM –<br />
Profi-Angebot für Bril<br />
<strong>BoxSport</strong>: Herr Kyas, „ihr“<br />
früherer Landesverband Nie<strong>der</strong>sachsen,<br />
dessen Ehrenpräsident<br />
Sie sind, hat von elf Halbfinal<strong>ist</strong>en<br />
sieben ins Finale <strong>der</strong><br />
90. DM von Oldenburg<br />
gebracht. Vier wurden<br />
Me<strong>ist</strong>er, Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
bester Verband. Freut<br />
Sie das nicht?<br />
Jürgen Kyas: Als<br />
DBV-Präsident habe<br />
ich das Neutralitätsgebot<br />
zu wahren. Insofern<br />
freue ich mich für den<br />
Landesverband, kommentiere<br />
das aber nicht<br />
weiter.<br />
Boxsport: Es wurde hier<br />
bekannt gegeben, dass die<br />
nächste DM schon Ende August<br />
2013 erneut in Oldenburg und<br />
auch 2014, dann aber bereits im<br />
Frühjahr, möglichst zum dritten<br />
Mal in Folge dort stattfinden<br />
soll. Warum?<br />
Kyas: Oldenburg hat ein Riesenumfeld.<br />
Ein fester Standort<br />
macht organisatorisch Sinn, das<br />
erspart uns und den örtlichen<br />
Machern um Uwe Hamann, <strong>der</strong><br />
sich unglaublich engagiert hat,<br />
im nächsten Jahr viel Arbeit.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Warum jahreszeitlich<br />
so früh?<br />
Kyas: Wir sind Getriebene<br />
des internationalen Terminkalen<strong>der</strong>s.<br />
Wenn beispielsweise<br />
die World Series Of Boxing<br />
(WSB) bereits gestartet <strong>ist</strong>, wie<br />
dieses Jahr, dann haben wir<br />
Jürgen Kyas, Präsident des Deutschen<br />
Boxsport-Verbandes seit 2009<br />
Verletzte, die für die DM nicht<br />
zur Verfügung stehen. Das <strong>ist</strong><br />
ärgerlich, denn erste Priorität<br />
hat <strong>der</strong> nationale Verband mit<br />
seinen Me<strong>ist</strong>erschaften und<br />
darauf aufbauend die internationalen<br />
Termine. Dem tragen<br />
wir Rechnung: Wir schalten die<br />
DM als Qualifikation zur Teilnahme<br />
vor die internationalen<br />
Termine.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Und 2014?<br />
Kyas: Auch dann wollen wir<br />
möglichst hier in Oldenburg <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />
zu Gast sein mit den DM. Es<br />
könnte durchaus möglich sein,<br />
dass wir dann sogar gleich im<br />
Anschluss an die WSB im April/<br />
Mai durchstarten mit dem nationalen<br />
Kalen<strong>der</strong>.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie wahrscheinlich<br />
<strong>ist</strong> es, dass dann<br />
schon ohne Kopfschutz<br />
geboxt wird? Kampfrichterobmann<br />
Erich Dreke<br />
meint, dass <strong>der</strong> Helm<br />
zu 90 Prozent abgeschafft<br />
wird.<br />
Kyas: Die medizinische<br />
Kommission<br />
des IOC wird nach Auswertung<br />
<strong>der</strong> jetzt laufenden<br />
Saison <strong>der</strong> WSB<br />
voraussichtlich frühestens<br />
im Mai 2013 zu einer<br />
Entscheidung kommen. Ich<br />
gehe davon aus, wenn nichts<br />
Schlimmeres passiert, dass es<br />
dann heißt, wir lassen das zu.<br />
Das hieße, dass bei den DM 2013<br />
ohne Kopfschutz geboxt wird.<br />
Das betrifft aber nur die männlichen<br />
Eliteboxer.<br />
<strong>BoxSport</strong> Bei den 90. DM in<br />
Oldenburg, sie erwähnten es bereits,<br />
gab es viele Absagen durch<br />
Verletzungen und Bundeswehrlehrgänge.<br />
Nicht nur im Schwergewicht<br />
war doch die Luft etwas<br />
heraus aus dem Wettbewerb,<br />
o<strong>der</strong>?<br />
Kyas: Nein. Grundsätzlich<br />
bin ich mit <strong>der</strong> Qualität dieser<br />
DM sehr zufrieden. Wenn man<br />
die Le<strong>ist</strong>ungen in <strong>der</strong> Breite beobachtet,<br />
stellt man einen Aufschwung<br />
fest. Ganz schlechte<br />
Kämpfe habe ich hier nicht gesehen,<br />
im Gegenteil: Es gab sehr<br />
interessante Kämpfe. Das Niveau<br />
<strong>ist</strong> sehr gut gestiegen. Was<br />
die Absagen betrifft, gebe ich Ihnen<br />
Recht: Das <strong>ist</strong> ärgerlich. Und<br />
was die Besucherzahlen betrifft:<br />
Da arbeiten wir noch dran, auch<br />
wenn NDR, Lokalfernsehen und<br />
Radiosen<strong>der</strong> neben Printmedien<br />
stark präsent waren. Da wollen<br />
wir eine große Offensive starten,<br />
damit auch noch mehr Zuschauer<br />
kommen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Was will man außer<br />
<strong>der</strong> Terminverlegung gegen<br />
Absagen von Boxern noch tun?<br />
Kyas: Andreas Hahn von <strong>der</strong><br />
Bundeswehr hat mir in einem<br />
Gespräch vor einigen Wochen<br />
bereits zugesagt, dass er künftig<br />
einiges modifizieren will in <strong>der</strong><br />
Terminierung von Lehrgängen<br />
für die Sportsoldaten. Das <strong>ist</strong> ein<br />
altes Problem schon seit Jahren,<br />
das wir hoffentlich geregelt bekommen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Könnte es passieren,<br />
dass die WSB, wenn sie sich<br />
weiterhin so erfolgreich entwickelt,<br />
wie es momentan den Anschein<br />
hat, zusammen mit den<br />
attraktiven Bundesligakämpfen<br />
<strong>der</strong> etwas behäbigen mehrtägigen<br />
DM den Rang abläuft?<br />
Kyas: Nein, eben nicht. Wir<br />
werden alles dazu tun, dass die<br />
Athleten, die in <strong>der</strong> WSB boxen,<br />
auch bei DM starten. Deshalb<br />
wird ja auch <strong>der</strong> Termin <strong>der</strong> DM<br />
vorgezogen, damit das klappt.<br />
Ich betone nochmals: Diese DM<br />
<strong>ist</strong> eine Qualifikation für interna-<br />
64<strong>BoxSport</strong>
tionale Wettbewerbe, und dazu<br />
gehört auch die WSB. Das heißt,<br />
die DM gewinnt an Attraktivität.<br />
Es wird nicht je<strong>der</strong> Athlet von<br />
uns einen Vertrag für die WSB<br />
bekommen. Wir sind da doch<br />
schon wählerischer geworden<br />
und wissen genau, was wir wollen,<br />
denn die verdienen ja auch<br />
ganz gut.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie viel denn?<br />
Kyas: Sie kriegen bei Sieg<br />
je<strong>der</strong> 3000 Euro netto, und bei<br />
Nie<strong>der</strong>lage immerhin noch 500<br />
Euro Schmerzensgeld. Außerdem<br />
erhalten alle WSB-Kämpfer<br />
im Team ein monatliches Fixum<br />
von 1000 Euro zusätzlich zu<br />
dem, was sie in ihrem Beruf o<strong>der</strong><br />
bei <strong>der</strong> Bundeswehr verdienen.<br />
Artur Bril, hier bei seinem Sieg über den Ukrainer Pavlo Ichchenko in<br />
<strong>der</strong> World Series, soll von <strong>der</strong> AIBA ein Profiangebot bekommen<br />
Das <strong>ist</strong> ein ganz gutes Zubrot,<br />
so sagen es mir die Jungs jedenfalls.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Lassen Sie uns<br />
bei dieser Gelegenheit auch über<br />
die Profibox-Sparte des Weltverbands<br />
AIBA reden, die 2013<br />
Uwe Hamann,<br />
Organisator<br />
<strong>der</strong> Deutschen<br />
Me<strong>ist</strong>erschaften in<br />
Oldenburg<br />
starten soll. Der superschwere<br />
WM-Dritte Erik Pfeifer <strong>ist</strong> <strong>der</strong><br />
erste Deutsche, <strong>der</strong> einen Vertrag<br />
unterzeichnet hat. Hat <strong>der</strong> DBV<br />
darauf Einfluss?<br />
Kyas: Wir haben einen sehr<br />
großen Einfluss, aber natürlich<br />
bestimmt vor allem die AIBA,<br />
wenn sie dafür haben möchte.<br />
Derzeit sieht es so aus, dass<br />
insgesamt fünf unserer augenblicklichen<br />
Spitzenathleten<br />
ein Angebot von <strong>der</strong> AIBA zur<br />
Teilnahme am APB-Wettbewerb<br />
(APB: AIBA-Profi-Boxing) erhalten<br />
werden.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Darf man Namen<br />
erfahren?<br />
Kyas: Ich möchte keine<br />
Pferde scheu machen und im<br />
Moment noch nichts sagen,<br />
außer dass <strong>der</strong> Kölner Leichtgewichtler<br />
Artur Bril definitiv dazu<br />
gehören wird, <strong>der</strong> beim Sieg<br />
<strong>der</strong> German Eagles in Hannover<br />
einen fantastische Le<strong>ist</strong>ung gezeigt<br />
hat.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Welche Folgen<br />
hat das?<br />
Kyas: Diese Athleten rutschen<br />
einmalig sofort unter die<br />
Topten ihrer Gewichtsklasse, die<br />
sich nicht über die nationalen<br />
und kontinentalen Wettbewerbe<br />
qualifizieren müssen. Wenn<br />
Die Schnei<strong>der</strong>s: 29 Mal bei <strong>der</strong> DM<br />
„Das <strong>ist</strong> die 29. DM, die wir besuchen. Uns gefällt Boxen einfach, denn Boxen <strong>ist</strong> wie das Leben“,<br />
sagt Rolf Schnei<strong>der</strong> (Hünxe). Ebenso wie seine Frau Doris - beide sind seit langem Mitglie<strong>der</strong><br />
im Kuratorium als dem För<strong>der</strong>verein des DBV - nahm Schnei<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Hand von DBV-Chef Jürgen<br />
Kyas im Boxring die Goldene Ehrennadel des Verbands entgegen. Die Silberne Verdienstnadel<br />
gab es für Heinz Nardmann (Heiligenberg): Beim Kuratoriumsvorsitzenden von 2001 bis 2010,<br />
damals war Schnei<strong>der</strong> sein Vize, bucht <strong>der</strong> DBV seit 40 Jahren alle Reisen zu Wettkämpfen. In den<br />
70er Jahren war Nardmann stellvertreten<strong>der</strong> Geschäftsführer beim Velberter BC. Außerdem ehrte<br />
<strong>der</strong> DBV mit Werner Kranz (Schriesheim) und Heinrich Carsten zwei verdiente Funktionäre.<br />
Als Gäste am Ring begrüßten die Organisatoren auch nationale Ex-Me<strong>ist</strong>er wie Andreas<br />
„Drago“ Schnie<strong>der</strong>s (Lingen bei Oldenburg), Thorsten Spürgin (Hamburg) und Bernd Schwab<br />
(Schwetzingen). Auch DBV-Aktivensprecher Stefan Härtel machte seine Aufwartung, um seine<br />
Kameraden ab dem Halbfinale zu beobachten und Interviews zu geben. Der Berliner Mittelgewichtler<br />
konnte wegen eines Bundeswehrlehrgangs nicht selbst an den Titelkämpfen teilnehmen,<br />
wurde am Finaltag für seine Le<strong>ist</strong>ungen und den fünften Platz bei den Olympischen Spielen in<br />
London gewürdigt.<br />
sie sich bewähren, bleiben sie<br />
in dem weltweiten Wettbewerb<br />
mit <strong>der</strong> Folge, dass die jungen<br />
Männer gutes Geld verdienen:<br />
Vier APB-Kämpfe pro Jahr zu<br />
je 25.000 Euro netto werden<br />
sichergestellt. Abgaben werden<br />
über das Management automatisch<br />
abgeführt. Das heißt, sie<br />
sind sozial abgesichert, sobald<br />
sie einmal aufhören zu boxen,<br />
und stehen nicht mit Schulden<br />
da, sofern sie ordentlich gespart<br />
haben.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Hat man denn<br />
inzwischen einen TV-Partner<br />
vorerst zumindest für die WSB<br />
gefunden?<br />
Kyas: Wir stehen in sehr<br />
guten Gesprächen. Dazu kann<br />
ich aber noch nichts Konkretes<br />
sagen: Diese Gespräche führen<br />
hierzulande die Sportrechtevermarkter<br />
Sportfive für die WSB.<br />
Das ZDF wird demnächst im<br />
Aktuellen Sportstudio samstags<br />
einen kompletten WSB-Kampf<br />
übertragen.<br />
Präsident Jürgen Kyas (rechts) zeichnete Doris<br />
und Rolf Schnei<strong>der</strong> in Oldenburg mit <strong>der</strong> Goldenen<br />
Ehrennadel des DBV aus<br />
<strong>BoxSport</strong> 65
Frohe Feiertage<br />
✷ ✷ ✷✷<br />
Deutscher Boxsport-Verband<br />
Wir wünschen den Sportkameraden in den Vereinen und Verbänden,<br />
allen Freunden, Gönnern und Sponsoren<br />
Ein frohes Weihnachtsfest und<br />
ein gutes erfolgreiches 2013<br />
DBV-Vorstand<br />
- Präsident Jürgen Kyas -<br />
Wir wünschen allen<br />
unseren Mitglie<strong>der</strong>n,<br />
Freunden und Gönnern ein<br />
schönes Weihnachtsfest<br />
und ein frohes neues Jahr!<br />
Box Club Straubing 1931 e. V.<br />
Der Bayerische Amateur-Box-Verband<br />
wünscht allen seinen Freunden ein<br />
frohes Weihnachtsfest und ein<br />
erfolgreiches neues Jahr 2013<br />
Heinz-Günter Deuster<br />
Präsident<br />
Allen Freunden des Faustkampfsports<br />
ein frohes Weihnachtsfest<br />
und ein glückliches neues Jahr<br />
DORTMUNDER BOXSPORT 20/50 e.V.<br />
Die Vorstandsmitglie<strong>der</strong><br />
Schumann, Kramer und Hellmich<br />
Anschrift: DBS 20/50, Dieter Schumann, Rotkehlchenweg 45<br />
44225 DORTMUND, Telefon 0231/71 33 54, www.dbs2050.de<br />
Der Berliner Box-Verband<br />
wünscht allen Freunden des Boxsports frohe und<br />
gesunde Festtage und ein erfolgreiches Jahr 2013<br />
BBV-Präsidium:<br />
Peter Miesner (Präsident), Peer Mock-Stümer (Vizepräsident),<br />
H.-Joachim Jobs (Schatzme<strong>ist</strong>er), Jürgen Neubauer (Geschäftsführer)<br />
Wir wünschen allen Boxsportfreunden,<br />
in nah und fern, ein schönes<br />
Weihnachtsfest und ein erfolgreiches<br />
Jahr 2013<br />
Abteilungsleiter: Dr. Marc Seekamp<br />
Geschäftsführer: Mario Gruben<br />
Trainerteam: Ahmet Gezgen,<br />
Jörg Heidenreich, Ergül Kaya,<br />
Otto Münsterer, Daniel Prosch<br />
Der Boxsport-Verband Nordrhein-Westfalen<br />
wünscht frohe Weihnachten<br />
und ein gesundes und erfolgreiches Jahr<br />
2013<br />
Im Namen des Vorstandes: Erich Dreke, Präsident<br />
❄✷ ✷ ✷ ❄ ✷<br />
Der Box-Verband Sachsen<br />
wünscht<br />
allen seinen Freunden<br />
frohe Weihnachten und ein<br />
erfolgreiches Jahr 2013<br />
Im Namen des Vorstandes<br />
Uwe Kretzschmar<br />
PRÄSIDENT<br />
Volker Lippmann<br />
1. VIZEPRÄSIDENT<br />
Olaf Leib Vizepräsident Org./Gst. Landestrainer<br />
66 <strong>BoxSport</strong>
✷ ✷ ✷✷<br />
S.C. Colonia 06 e.V.<br />
Ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches, glückliches neues Jahr wünscht allen<br />
Sportfreunden im In- und Ausland S.C. Colonia 06 Köln e.V.<br />
1. Vorsitzen<strong>der</strong> Markus Zehnpfennig . 2. Vorsitzen<strong>der</strong> Alexan<strong>der</strong> Flach Tel.-Auskunft:<br />
Ausrichter <strong>der</strong> Deutschen Jugend-Me<strong>ist</strong>erschaften vom 20.11.-24.11.2013<br />
in <strong>der</strong> Sporthalle-Süd (Südstadion), Vorgebirgstraße 50969 Köln<br />
0221/<br />
9384541<br />
Der AC Einigkeit Elmshorn<br />
dankt für die sportlichen Kontakte.<br />
Alles Gute für 2013!<br />
Tel.: 04121-93791, Fax: -7969170<br />
Email: hrexboxen@web.de<br />
www.ac-einigkeit.de<br />
Ein Dankeschön allen Fans und Gönnern,<br />
die uns unterstützen!<br />
Unser Motto: „Keinen Rost ansetzen!“<br />
Alles Gute für 2013<br />
wünscht die<br />
Abteilung Boxen im TSV Peißenberg<br />
S. Willberger, Alter Bahnhof 21, 82380 Peißenberg, T. u. F.: 0 88 03 / 37 61<br />
Ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2013 für alle<br />
Boxsportfreunde – das wünscht die Boxabteilung<br />
des TSV Wallenhorst sowie Edekamärkte Kuhlmann<br />
Horst Klose<br />
Allen Boxfreunden ein<br />
erfolgreiches Jahr 2013 wünschen<br />
Karl Ludwig „Menne“ Geier<br />
& Björn Geier<br />
Der Bundeslig<strong>ist</strong><br />
MBR 31/46 Hamm e.V.<br />
wünscht allen Freunden und Gönnern besinnliche<br />
Weihnachten und ein frohes neues Jahr!<br />
Bundesweite Planung, Montage und Service von:<br />
• Blindstromkompensationsanlagen<br />
• Transformatoren<br />
• Nie<strong>der</strong>- und Mittelspannungsverteilungen<br />
• Industrie-Elektromontagen<br />
Fritz-Heun-Weg 7<br />
35688 Dillenburg-Oberscheld<br />
Tel.: 02771 / 26532-0<br />
Fax: 02771 / 26532-20<br />
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Fax: 03378 / 820260<br />
www.trafo-fi t.de<br />
Unseren Freunden und<br />
Sponsoren wünschen wir<br />
ein frohes Weihnachtsfest<br />
und ein gesundes<br />
und erfolgreiches Jahr 2013.<br />
Ihr BSK Hannover-Seelze e.V.<br />
❄<br />
✷<br />
✷ ✷<br />
❄<br />
✷<br />
nzeige_boxen_2013.indd 1 30.11.2012 12:43:54<br />
<strong>BoxSport</strong> 67
Bei den Frauenme<strong>ist</strong>erschaften in P<br />
Viva Colonia – Titel fü<br />
Lokalmatadorin Anna-Marie Stark stärkste Kämpferin<br />
Mit <strong>der</strong> erst 19-jährigen<br />
Ornella Wahner aus<br />
Berlin <strong>ist</strong> bei den 10.<br />
Deutschen Frauen-<br />
Me<strong>ist</strong>erschaften in Plön die<br />
Jugend-Weltme<strong>ist</strong>erin von 2011<br />
zur besten Technikerin gekürt<br />
geworden. Wahner, die 2011<br />
noch im Finale <strong>der</strong> Bantamklasse<br />
bis 54 Kilogramm Elena<br />
Walendzik (Seelze) unterlegen<br />
war, <strong>ist</strong> jetzt die neue nationale<br />
Championesse im Fe<strong>der</strong>gewicht<br />
bis 57 Kilogramm. Die mehrfache<br />
Bantam-Titelverteidigerin<br />
und Ka<strong>der</strong>athletin Walendzik<br />
hatte indes bereits im September<br />
mit 27 Jahren ihre sportliche<br />
zugunsten ihrer beruflichen Karriere<br />
als Zahnärztin beendet.<br />
In Wahners früherer Bantam-Gewichtsklasse<br />
wurde dagegen<br />
WM-Teilnehmerin Azize<br />
Nimani – erstmals für ihren neuen<br />
Verein SC Colonia Köln – zum<br />
zweiten Mal Deutsche Me<strong>ist</strong>erin<br />
<strong>der</strong> Frauen. 2010 hatte Nimani<br />
Jubel bei den Siegern <strong>der</strong> Frauen-Elite (v.l.): DBV-Sportwart Karl-Heinz Nitzsche, DBV-Sportdirektor Michael Müller, Chr<strong>ist</strong>ina<br />
Rupprecht, Maike Klüners, Ornella Wahner, Janine Bonorden, Nadine Apetz, Andrea Strohmaier. Kniend (v.l.): Anne-Marie Stark<br />
und Azize Nimani<br />
Stolz präsentieren die Siegerinnen <strong>der</strong> U19-Jugend ihre Pokale<br />
Auch die U17-Me<strong>ist</strong>erinnen freuten sich über ihre Pokale<br />
diesen Titel noch im Trikot von<br />
Boxring Eintracht Berlin geholt.<br />
Doch inzwischen <strong>ist</strong> sie mit ihrem<br />
Bru<strong>der</strong> Besar Nimani, <strong>der</strong><br />
als Profiboxer übrigens am Tag<br />
nach dem DM-Finale die IBF-Europame<strong>ist</strong>erschaft<br />
im Halbmittelgewicht<br />
gewann, aus Berlin<br />
ins nordrhein-westfälische Bielefeld<br />
zurückgekehrt, wo beide<br />
nach <strong>der</strong> Flucht <strong>der</strong> Familie aus<br />
dem Kosovo aufgewachsen waren.<br />
Als beste Kämpferin wurde<br />
Lokalmatadorin Annemarie<br />
Stark vom gastgebenden TSV<br />
Plön (Schleswig-Holstein) ausgezeichnet,<br />
die als Vorjahresfünfte<br />
<strong>der</strong> Frauen im Bantamlimit nun<br />
den Titel im leichteren Fliegengewicht<br />
holte. Stark bezwang im<br />
Finale die bayrische Vorjahresdritte<br />
Diana Loichinger (Regensburg).<br />
Fliegen-Titelverteidigerin<br />
Pinar Yilmaz (Wuppertal) fehlte<br />
diesmal krankheitsbedingt,<br />
und die Ex-Vizeme<strong>ist</strong>erin Diana<br />
Warnke (Frankfurt/O<strong>der</strong>) räumte<br />
Stark schon im Halbfinale<br />
ebenso aus dem Weg wie zuvor<br />
auch Kr<strong>ist</strong>ina Slobodjanikow<br />
68<strong>BoxSport</strong>
lön ging es um 25 Goldmedaillen<br />
r Azize Nimani!<br />
– Ornella Wahner beste Technikerin<br />
Gewohnt starke Le<strong>ist</strong>ung: Andrea Strohmaier (rechts)<br />
wurde erneut Deutsche Me<strong>ist</strong>erin<br />
Grund zur Freude:<br />
Azize Nimani<br />
(Kaufbeuren), die 2011 noch bei<br />
<strong>der</strong> Jugend (U19) so überragende<br />
Me<strong>ist</strong>erin im Bantamgewicht.<br />
Mit den international erfahrenen<br />
DBV-Ka<strong>der</strong>boxerinnen<br />
Maike Klüners (Leichtgewicht,<br />
neuer Klub: Colonia Köln), Janina<br />
Bonorden (Halbwelter,<br />
VfK Celle) und <strong>der</strong> früheren<br />
Augsburger WM-Teilnehmerin<br />
und Olympiahoffnung Andrea<br />
Strohmaier (Mittelgewicht, neuer<br />
Klub: BC Gifhorn) setzten<br />
sich dagegen weitere Favoritinnen<br />
durch. Doch warum fehlten<br />
Vorjahresme<strong>ist</strong>erin Julia Irmen<br />
(KKV Regensburg) und ihre Vize<br />
Tasheena Bugar (Karlsruher SC)<br />
im Leichtgewicht diesmal? Roland<br />
Kubath aus dem DBV-Bundestrainerteam<br />
weiß Antwort:<br />
„Bugar war ebenso wie Yilmaz<br />
und die Mecklenburgerin Sarah<br />
Scheurich erkrankt. Irmen <strong>ist</strong><br />
Profi-Kickboxerin geworden.“<br />
Kubaths Bilanz: „Das boxsportliche<br />
Niveau war erfreulicherweise<br />
<strong>wie<strong>der</strong></strong> recht hoch<br />
einzuschätzen und wir haben<br />
eine Reihe von spannenden<br />
Kämpfen gesehen.“ Beson<strong>der</strong>s<br />
angetan hatte es Kubath <strong>der</strong> Finalkampf<br />
zwischen <strong>der</strong> späteren<br />
Deutschen Jugend-Me<strong>ist</strong>erin<br />
und besten Kämpferin Maria<br />
Hamel aus Hamburg und Selin<br />
Korkmaz (Weseler BC) im U19-<br />
Fliegengewicht. „Diese Begegnung<br />
verdient auf Grund<br />
des hohen technischen<br />
Niveaus beson<strong>der</strong>e Erwähnung“,<br />
fand Kubath,<br />
<strong>der</strong> künftig<br />
nicht mehr für<br />
die Frauen, son<strong>der</strong>n<br />
allein für<br />
die weibliche<br />
U19 und U17<br />
verantwortlich<br />
zeichnet sowie<br />
als Wettkampfbeobachter<br />
und<br />
zusammen mit<br />
DBV-Diagnosetrainer<br />
Dr. Michael<br />
Bastian als<br />
Sichtungstrainer<br />
Beste Technikerin wurde die<br />
Frauen-Hoffnung Ornella Wahner<br />
im Bereich Männer und Frauen<br />
tätig <strong>ist</strong>. Neuer Frauen-Bundestrainer<br />
<strong>ist</strong> David Hoppstock,<br />
zugleich Landestrainer von Nie<strong>der</strong>sachsen.<br />
Insgesamt wurden in Plön<br />
Me<strong>ist</strong>erinnen in drei Altersgruppen<br />
ermittelt, nämlich außer in<br />
den Frauen- und Jugendklassen<br />
auch bei den Juniorinnen (U17).<br />
Die frischgebackenen Nach-<br />
wuchs-Euro-<br />
pame<strong>ist</strong>erin-<br />
nen waren jedoch<br />
nicht dabei: Darlene Jörling<br />
(TPSV Münster) fehlte wegen ihres<br />
bevorstehenden Abiturs und<br />
Irina Schönberger (PBG Bruchsal)<br />
musste verletzungsbedingt<br />
passen. Dafür sah man die weiteren<br />
EM-Teilnehmerinnen, die<br />
in Polen gut abgeschnitten hatten,<br />
alle<br />
siegen.<br />
Marie<br />
Maciejewskie<br />
(Traktor<br />
Schwerin) und<br />
Mandy Berg<br />
(Piccolo Fürstenfeldbruck)<br />
wurden<br />
zu den besten<br />
Juniorenboxerinnen<br />
gekürt.<br />
Von den<br />
insgesamt 25<br />
Goldmedaillen<br />
ergatterte sich<br />
<strong>der</strong> bei den<br />
Boxerinnen<br />
traditionell<br />
führende<br />
Landesverband<br />
Bayern<br />
diesmal fünf<br />
und zeigte<br />
sich vor allem<br />
bei den<br />
Juniorinnen<br />
stark.<br />
Allerdings<br />
stand mit<br />
„Halbfliege“<br />
Chr<strong>ist</strong>ina<br />
Rupprecht (Haan<br />
Augsburg) nur<br />
eine Bayerin<br />
auch bei den<br />
Frauen ganz<br />
oben auf dem<br />
Podest. Bei <strong>der</strong> Elite dominierte<br />
dagegen Nie<strong>der</strong>sachsen, in <strong>der</strong><br />
Jugendklasse Hamburg. Stark<br />
zeigten sich aber auch die Boxerinnen<br />
aus Nordrhein-Westfalen<br />
und Mecklenburg-Vorpommern<br />
mit insgesamt je drei Finalsiegen.<br />
Peter Jaschke<br />
Alle Ergebnisse finden Sie auf den Seiten 70/71<br />
<strong>BoxSport</strong> 69
ALLE KÄMPFE -- alle sieger -- ALLE<br />
BAYERN<br />
Medaillen-Open BC Piccolo<br />
Fürstenfeldbruck<br />
Schüler (U13): Pap. 34: Schäfer<br />
(Schwabach) PS über Morvisan Waliko<br />
(1. FC Nürnberg) Pap. 40: Herdt<br />
(Pocking) PS über Vollmann (Peißenberg)<br />
Pap. 40: Krotter (Bad Windsheim)<br />
PS über Bondarenko Dennis<br />
(Pocking) HFl: Morvisyan Arman<br />
(Nürnberg) PS über Habler Samuel<br />
(Cham) Fl: Stele (Traunstein) PS über<br />
Rott (Schwabach) Kadetten (U15):<br />
Pap. 44: Stiben (Windsheim) PS über<br />
Bekjiri (Happing) Fl: Weber (Haan<br />
Augsburg) Aufg.-S.3.R. über Jäger<br />
(Pfarrkirchen) B: Melnyk (Haan) Aufg.-<br />
S.2.R. über Habler Raphael (Cham)<br />
L: Steko (Fürstenfeldbruck) PS über<br />
Dadasios (1860 München) L: Utz<br />
(Fürstenfeldbruck) Aufg.-S.2.R. über<br />
Sarkisian (1860) W: Sinani (Fürstenfeldbruck)<br />
ue. Hoffmann (Peißenberg)<br />
M: Oje (Happing) PS über Konukcu<br />
(Hausham) Junioren (U17) F: Bessmel<br />
(1880 München) PS über Mangiagli<br />
(Tommy Würzburg) L: Ageev<br />
(Pocking) PS über Root (Windsheim)<br />
HW: Hoti (Fürstenfeldbruck) RSC-<br />
S.3.R. über Hotaki (1860) HW: Michel<br />
Albert (Traunreut) PS über Kocer (Fürstenfeldbruck)<br />
W: Daiker (Traunreut)<br />
Aufg.-S.3.R. über Wörmann (Peißenberg)<br />
W: Fischer (PSV Augsburg) PS<br />
über Georgiev (Fürstenfeldbruck) M:<br />
Filipovic (MTV München) Aufg.-S.1.R.<br />
über Habler Daniel (Cham) HS: Pala<br />
(Erding) PS über Reyes (Nürnberg)<br />
HS: Netschirwan (1860) PS über Karatepe<br />
(1880) S: Lutzenberger (Haan)<br />
PS über Habimana (Eichstätt) Jugend<br />
(U19): B: Bondarenko Aleks (Pocking)<br />
PS über Garber (Peißenberg) W: Dubber<br />
(Fürstenfeldbruck) RSC-S.2.R.(V)<br />
über Edes (Hausham) M: Fela (1860)<br />
PS über Dadaev (Tommy) Männer/<br />
Frauen: B: Obaid (Stadtwerke München)<br />
Aufg.-S.3.R. über Salim Omid<br />
(Reutlingen) F (weibl): Po<strong>der</strong>ovic<br />
(Fürstenfeldbruck) PS über Pflumm<br />
(Reutlingen) HW: Dübüs (Fürstenfeldbruck)<br />
PS über Geier (Windsheim) W:<br />
Denk (Happing) PS über Matjasch-<br />
Vlasenko (Schwabach) M: Radkov<br />
(Windsheim) PS über Lazic (BSC<br />
München) M: Frenz (Faust2Kampf<br />
München) PS über Seven (Team Becker<br />
Deggendorf) M: Ahmadzai (MTV)<br />
PS über Özer (Freising) M: Reschke<br />
(Haan) PS über Truong (BSC) HS: Berisha<br />
(Stadtwerke) Aufg.-S.3.R. über<br />
Petromarchuk (PSV) HS: Salim Salim<br />
(Reutlingen) PS über Hernandez<br />
(Freising) HS: Maudodi Ehsan (Haar)<br />
PS über Sengül (Eichstätt) HS: Hohlbeim<br />
(BSC München) PS über Grübl<br />
(Team Becker) S: Sharifi (Schwaben<br />
Augsburg) PS über Fabrice (Feuchtwangen)<br />
SSchwer: Schinzler (BSC)<br />
Aufg.-S.1.R. über Hartbauer (Tommy)<br />
BERLIN<br />
Landesme<strong>ist</strong>erschaft 2012<br />
Halbfinale: 64 kg: Nurlan Bekmagambetov<br />
(Spandauer BC 26) PS über<br />
Ramon Groth (Berliner TSC); Zeynel<br />
Elbir (Hertha BSC) PS über Mike Jäde<br />
(Reinickendorf 03); 69 kg: Ahmet Yasar<br />
(Tennis-Borussia) PS über Zaur Dzakaev<br />
(Lichtenberg 47), 69 kg B: Tarkan<br />
Özcoban (Tennis-Borussia) 2:1 PS<br />
über Firat Tekin (Spandauer BC 26),<br />
91 kg: Peter Waitschiess Aufg. 2. Rd.<br />
über Mansur Shukulov (Blau-Gelb).<br />
FINALE: Frauen 57 kg: Chr<strong>ist</strong>ine Barwick<br />
(Seitenwechsel) PS über Victoria<br />
Hinz (Union);<br />
Männer/Elite: 60 kg: Bilal Omeirat (Polizei<br />
SV) PS über Parviz Zabit (Neuköllner<br />
SF); 64 kg: Nurlan Bekmagambetov<br />
(Spandauer BC) PS über Zeynel<br />
Elbir (Hertha BSC); 69 kg: Neboscha<br />
Radosavjlevic (Neuköllner SF) PS über<br />
Ahmet Yasar (Tennis-Borussia); 69kg<br />
B: Tarkan Özcoban (Tennis-Borussia)<br />
PS über Oguz Eraslan (Chikara); 75<br />
kg: Marlon Tunger (Viktoria 71) PS<br />
über Michael Makosch (Olympia 75),<br />
75kg B: Daniel Regner (Spandauer<br />
BC) Aufg.1. Rd. über Gökhan Kuruncu<br />
(Chikara); 81 kg: Cem Akkus (Koryo)<br />
PS über Mateusz Okbi (Isigym); 91kg:<br />
Peter Waitschiess (BTSC) PS über<br />
Orkan Zafer (Hertha BSC); 81 kgB:<br />
Johannes Zokalo (Spandauer BC) PS<br />
über Edgars Lacinoglu (Olympia 75),<br />
91kg+: Eicke Lamprecht (Spandauer<br />
BC) PS über Hüseyin Usta (Chikara),<br />
91 kg B: Mohamed Sleiman (Hertha<br />
BSC) PS über Sinan Baran (Tennis-<br />
Borussia).<br />
32. Juliusturm-Pokalturnier in<br />
Spandau<br />
Finalergebnisse: Kad. 52 kg: M. Shakmurzaev<br />
(Eintracht) pS über J. Saidow<br />
(Berliner TSC); 48 kg: D. Schade<br />
(Spandauer BC) PS über C. Karakurt<br />
(Isigym); 50 kg: K. Todorovic (Isigym)<br />
PS über G. Wolf (Reinickendorf 03); 52<br />
kg: F. Okbi (Isigym) PS über A. Genza<br />
(BFC 80); 52 kg: J. El-Moussa (Olympia<br />
75) Aufg.1. R. über F. Toprak (Cottbuser<br />
SV); Jun. 57 kg: R. Jurczok (Eintracht)<br />
PS ü. M. Knaak (Stahl Schöneweide);<br />
63 kg: F. Rabih (Eintracht) RSC 2.Rd.<br />
ü. E. Mesic (Isigym); 66kg: H. Nesibov<br />
(Isigym) PS ü. B. Sprick (1. BSG<br />
76); 69 kg: M. Toure (PS über C. Yigit<br />
(olympia 75); 81 kg: Thomas Sperling<br />
WO über A. Karalioglu (Hertha BSC);<br />
69 kg. M. Zultigov (Neuköllner SF) PS<br />
über C. Cayir (Stahl Schöneweide); 75<br />
kg: Oskar Hollmann (1. BSG) PS über<br />
A. El-Hasan (Sparta 58); Jug. 75 kg:<br />
S. Horst (Eintracht) PS über Z. Kostic<br />
(Stahl Schöneweide); M 60 kg: P. Zabit<br />
(Neuköllner SF) PS über A. Miri (NSF);<br />
69 kg. O. Eraslan (Chikara) PS über T.<br />
Özcoban (Tennis-Borussia); 75 kg. Michael<br />
Makosch (Olympia 75) PS über<br />
A. Wozniak (Stahl Schöneweide), 81<br />
kg: M. Okbi (Isigym) RSC 2.Rd. über<br />
T. Yesilbag (Chikara), 91 kg +: E. Lamprecht<br />
(Spandauer BC 26) Disq.2. R.<br />
über R. Schrö<strong>der</strong> (Cottbuser SV).<br />
DBV<br />
Frauen-DM in Plön<br />
u17 Junioren 42 Kg: 2 Teilnehmerinnen<br />
Anika Scheuermann (BC<br />
Helbra) - RSC-S. 1.R. ü. Melissa<br />
Hoffesommer (BC Kella) 45 Kg: 2<br />
Teilnehmerinnen Bjondina Dermaku<br />
(SC Leinefelde) - 20:08 PS ü. Dominique<br />
Göhrlich (Stralsund) 48 Kg: 4<br />
Teilnehmerinnen Anna Steinsdorfer<br />
(BF Regensburg) - 19:14 PS ü. Johanna<br />
Göller (BC Offenbach) Marie<br />
Maciejewskie (PSV Stralsund) - 17:04<br />
PS ü. Ajshe Osmani (TG Nürtingen)<br />
Marie Maciejewskie (PSV Stralsund)<br />
- 21:02 PS ü. Anna Steinsdorfer (Regensburg)<br />
51 Kg: 7 Teilnehmerinnen<br />
Katharina Wünschmann (BC Fürstenwalde)<br />
- 19:03 PS ü. Sinem Koccasian<br />
(PBG Bruchsal) Justine Metzdorf<br />
(BR Cottbus) - Aufg,-S. 2.R. ü. Lina<br />
Kirchgesner (BSV Garrel) Romana<br />
Gräff (Condor Limburg) - 20:10 PS ü.<br />
Jamina Boultouang (Bremerhaven)<br />
Katharina Wünschmann (BC Fürstenwalde)-<br />
28:06 PS ü. Eda Öztürk<br />
(Elmshorn) Ramona Gräff (Condor<br />
Limburg) - 18:10 PS ü. Justine Metzdorf<br />
(BR Cottbus) Ramona Gräff (Condor<br />
Limburg) - 12:10 PS ü. Katharina<br />
Wünschmann (Fürstenw.) 54 Kg: 6<br />
Teilnehmerinnen Noemi Lo-Curto<br />
(AV 03 Speyer) - 07:06 PS ü. Chr<strong>ist</strong>ine<br />
Varkentin (Lüdenscheid) Mandy<br />
Berg (Fürstenfeldbruck) - RSC-S. 1.R.<br />
ü. Maria Friedrich (BC Suhl) Miriam<br />
Hoffmann (BC Suhl) - RSC-S. 1.R. ü.<br />
Sandra Siebecker (SSV Ulm) Mandy<br />
Berg (Fürstenfeldbruck) - 12:11 PS ü.<br />
Noemi Lo-Curto (AV Speyer) Mandy<br />
Berg (Fürstenfeldbruck) - RSC-S. 2.R.<br />
ü. Miriam Hoffmann (BC Suhl) 57 Kg:<br />
3 Teilnehmerinnen Elisabeth Wohlgemuth<br />
(PSV Wismar) - 17:12 PS ü.<br />
Jule Lacher (BT Langenargen) Jule<br />
Lacher (BT Langenargen) - RSC-S.<br />
1.R. ü. Paula Winterberg (Dortmund)<br />
Elisabeth Wohlgemuth (PSV Wismar)<br />
- 20:09 PS ü. Jule Lacher (BT Langenargen)<br />
63 Kg: 2 Teilnehmerinnen<br />
Elvira Alberti (BG Schwandorf) - 20:09<br />
PS ü. Anja Moskil (BC Köln) 66 Kg: 2<br />
Teilnehmerinnen Laura Zimmermann<br />
(BC Verden) - 16:09 PS ü. Mahmuti<br />
Valmire (Langenargen) 73 Kg: 2<br />
Teilnehmerinnen Ekaterina Stamatoglu<br />
(1880 München) - RSC-S. 2.R.<br />
ü. Jessica Kaufhold (BC Kella) ü77<br />
Kg: 2 Teilnehmerinnen Rihanna Sarah<br />
Ali (BC Neukirchen) - RSC-S.<br />
1.R. ü. Lana Wöll (BC Kella) Beste<br />
Technikerin: Marie Maciejewskie (LV<br />
Mecklenburg-Vorpommern) Beste<br />
Kämpferin: Mandy Berg (LV Bayern)<br />
u19 Jugend 48 Kg: 2 Teilnehmerinnen<br />
Felicitas Vogt (GB Stuttgart) - RSC-<br />
S. 2.R. ü. Gizem Gümüs (Elmshorn)<br />
51 Kg: 5 Teilnehmerinnen Franziska<br />
Eckstein (TG Karlstadt) - 21:10 PS ü.<br />
Sarah Bungert (TP Münster) Maria<br />
Hamel (Agon Hamburg) - (RSC-S.<br />
3.R. ü. Kimberly Klingelhöfer (Lahn)<br />
Selin Korkmaz (NRW) - 19:06 PS ü.<br />
Franziska Eckstein (TG Karlstadt)<br />
Maria Hamel (Agon Hamburg) - 20:14<br />
PS ü. Selin Korkmaz (NRW) 54 Kg: 3<br />
Teilnehmerinnen Diana Hörmann (CB<br />
Ravensburg) - 20:11 PS ü. Gabriele<br />
Hinz (Traktor Schwerin) Justine Mörl<br />
(Traktor Schwerin) - 18:03 PS ü. Gabriele<br />
Hinz (Traktor Schwerin) Justine<br />
Mörl (Traktor Schwerin) - RSC-S.<br />
2.R. ü. Diana Hörmann (Ravensburg)<br />
57 Kg: 2 Teilnehmerinnen Katharina<br />
Eckstein (TG Karlstadt) - 24:16 PS<br />
ü. Luise Hanl (SSV Saalfeld) 60 Kg:<br />
3 Teilnehmerinnen Angelina Heyken<br />
(BC Norden) - 23:07 PS ü. Lara-<br />
Sophie Dey (BC Magdeburg) Leyla<br />
Horn (BO Hamburg) - Aufg.-S. 3.R.<br />
ü. Lara-Sophie Dey (Magdeburg)<br />
Leyla Horn (BO Hamburg) - 21:11<br />
PS ü. Angelina Heyken BC Norden)<br />
69 Kg: 3 Teilnehmerinnen Carlota<br />
Hansen (BC Hanseat) - Aufg.-S. 4.R.<br />
ü. Hanna Sjudt (Marner TV) Medina<br />
Asanova (SV Backwede) - 21:14 PS<br />
ü. Hanna Sjudt (Marner TV) Medina<br />
Asanova (SV Backwede) - 12:11 PS<br />
ü. Carlota Hansen (BC Hanseat) 75<br />
Kg: 5 Teilnehmerinnen Viviane Slawik<br />
(TSV Korbach) - 27:03 PS ü. Fanny<br />
Schall (BC Suhl) Olivia Endale Maky<br />
(Berliner SG 76) - 25:09 PS ü. Roberta<br />
Jendretzke (Dortmund) Viviane<br />
Slawik (TSV Korbach) - 30:08 PS ü.<br />
Medina Ualikhanova (Oelsnitz) Viviane<br />
Slawik (TSV Korbach) - 15:10 PS<br />
ü. Olivia Endale Maky (Berliner SG)<br />
Beste Technikerin: Justine Mörl (LV<br />
Mecklenburg-Vorpommern) Beste<br />
Kämpferin: Maria Hamel (LV Hamburg)<br />
ü18 Frauen 48 Kg: 2 Teilnehmerinnen<br />
Chr<strong>ist</strong>ina Rupprecht (BC<br />
Haan Augsburg) - 16:12 PS ü. Sarah<br />
Bormann ((TG Hanau) 51 Kg: 5 Teilnehmerinnen<br />
Kr<strong>ist</strong>ina Slobodjanikow<br />
(BC Kaufbeuren) - 31-07 PS ü. Bentje<br />
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 14. Januar 2012<br />
70 <strong>BoxSport</strong>
KÄMPFE -- alle sieger -- ALLE KÄMPFE<br />
Andresen (TSV Plön) Diana Loichinger<br />
(Boxfit Regensburg) - 27:23 PS ü.<br />
Diuana Warnke (SVP Frankfurt/O) Annemarie<br />
Stark (TSV Plön) - 21:16 PS<br />
ü. Kr<strong>ist</strong>ina Slobodjanikow (Kaufbeur.)<br />
Annemarie Stark (TSV Plön) - 25:11<br />
PS ü. Diana Loichinger (Regensburg)<br />
54 Kg: 5 Teilnehmerinnen Natalia<br />
Bauer (BV Garrel) - +15:15 PS ü. Dragana<br />
Poz<strong>der</strong>ovic (Fürstenfeld) Azize<br />
Nimani (SC Colonia Köln) - Aufg.-S.<br />
3.R. ü. Elena Quente (BC Hanseat)<br />
Natalia Bauer (BV Garrel) - 35:06 PS<br />
ü. Tina Heimpold (BC Chemnitz) Azize<br />
Nimani (SC Colonia Köln) - 24:10 PS<br />
ü. Natalia Bauer (BV Garrel) 57 Kg: 7<br />
Teilnehmerinnen<br />
Melanie Milles (BC Weißenburg) -<br />
25:18 PS ü. Sandra Peczkowsli (Wolfsburg)<br />
Nina Meinke (BC Spandau)<br />
- KO-S. 1.R. ü. Victoria Hinz (Strausberg)<br />
Beata Blaszyk (BC Offenbach)<br />
- 25:19 PS ü. Sandra Atanassow (BR<br />
Leipzig) Ornella Wahner (Berliner<br />
TSC) - 25:06 PS ü. Melanie Milles (BC<br />
Weißenburg) Nina Meinke (BC Spandau)<br />
- 28:15 PS ü. Beata Blaszyk (BC<br />
Offenbach) Ornella Wahner (Berliner<br />
TSC) - 19:09 PS ü. Nina Meinke (BC<br />
Spandau) 60 Kg: 6 Teilnehmerinnen<br />
Maria Kazaki (TSV Plön) - 19:12 PS<br />
ü. Regina Slobodyanikow (Kaufbeur.)<br />
Miriam Aicher (TV Altötting) - 25:12<br />
PS ü. Chrissy Krüger (Rostock) Maike<br />
Klüners (SC Colonia Köln) - 23:05<br />
PS ü. Dilara Kocak (Hannover) Miriam<br />
Aicher (TV Altötting) - 18:11 PS ü. Maria<br />
Kazaki (TSV Plön) Maike Klüners<br />
(SC Colonia Köln) - 25:05 PS ü. Miriam<br />
Aicher (TV Altötting) 64 Kg: 6 Teilnehmerinnen<br />
Janina Bonorden (VfK<br />
Celle) - 24:08 PS ü. Sarah Ehrmann<br />
(BT Lahn) Nathalie Ramm (Agon<br />
Hamburg) - 25:11 PS ü. Romi Wiedenhöft<br />
(Strausberg) Cindy Rogge (Stahl<br />
Blankenburg) - 17:07 PS ü. Sandra<br />
Redegeld (Colon. Köln) Janina Bonorden<br />
(VfK Celle) - 18:14 PS ü. Nathalie<br />
Ramm (Agon Hamburg) Janina Bonorden<br />
(VfK Celle) - 11:10 PS ü. Cindy<br />
Rogge (Stahl Blankenburg) 69 Kg: 3<br />
Teilnehmerinnen Nadine Apetz (BV<br />
Verden) - WO-S. ü. Sabrina Neumann<br />
(BC Alsdorf) Janine Hofmann (SC Colonia<br />
Köln) - RSC-S. 3.R. ü. Sabrina<br />
Neumann (BC Alsdorf)<br />
Nadine Apetz (BV Verden) - 19:12 PS<br />
ü. Janine Hofmann (Colonia Köln) 75<br />
Kg: 2 Teilnehmerinnen Andrea Strohmaier<br />
(BC Gifhorn) - 26:03 PS ü. Cecilie<br />
Hector (Agon Hamburg) Beste<br />
Technikerin: Ornella Wahner (LV Berlin)<br />
Beste Kämpferin: Annemarie Stark<br />
(LV Schleswig-Holstein)<br />
U18-DM in Wittenburg<br />
49 Kg: Chris-Paul Krüger (BC<br />
Frankfurt/O) - RSC-S. 2.R.ü. Lorenzo<br />
Ruddies (ESG Halle)<br />
Dominik Hirsch (AKBC Wolfsburg)<br />
- 21:19 PS ü. Dennis Weber (UBV<br />
Schwedt) Chr<strong>ist</strong>os Cheereakis (MBC<br />
Ludwigsburg) - 16:12 PS ü. Hagen<br />
Hamel (Agon Hamburg) Friedrich Kiel<br />
(BSV Gronau) - RSC-S. 1.R. ü. Mirco<br />
Best (TG Worms) Dominik Hirsch<br />
(AKBC Wolfsburg) - 26:16 PS ü. Chris-<br />
Paul Krüger (BC Frankfurt/O) Friedrich<br />
Kiel (BSV Gronau) - 20:10 PS ü. Chr<strong>ist</strong>os<br />
Chereereakis (Ludwigsburg) Dominik<br />
Hirsch AKBC Wolfsburg) - 27:15<br />
PS ü. Friedrich Kiel (BSV Gronau)<br />
52 Kg: Stephan Nikitin (BR Schwenningen)<br />
- 23:18 PS ü. Ali Rashid (Stahl<br />
Blankenburg) Valtrim Hebibi (Preußen<br />
Frankfurt/O.) - Aufg. S. 3.R. ü. Ali Abdulameer<br />
(BC Erfurter Löwen) David<br />
Khachatryan (BR Eintracht Halle) -<br />
20:11 PS ü. Alberto Mstafi (BC Frankenthal)<br />
Stephan Nikitin (BR Schwenningen)<br />
- 24:09 PS ü. Valtrim Hebibi<br />
(Pr. Frankfurt/O) David Khachatryan<br />
(BR Eintracht Halle - Aufg.-S. 3.R. ü.<br />
Stephan Nikitin (BR Schwenningen)<br />
56 Kg: Murat Yildirim (Berliner TSC) -<br />
RSCI-S. 2.R. ü. Waldemar Maier (TSV<br />
Korbach) Batu Coskum (SV Motor Babelsberg)<br />
- 27:16 PS ü. Hadi Sultani<br />
(SC Colonia Köln) Dio Gainulin (SV<br />
Ludwigsburg) - 18:15 PS ü. Fabian<br />
Kumar (Weimarer BV)<br />
Andrej Delgacev (Bushido Delmenhorst)<br />
- 21:07 PS ü. Ali Musaew (TSV<br />
Plön) Murat Yil<strong>der</strong>im (Berliner TSC) -<br />
30:22 PS ü. Batu Coskum (Motor Babelsberg)<br />
Andrej Delgacev (Bushido<br />
Delmenhorst) - 19:09 PS ü. Dio Gainulin<br />
(SV Ludwigsburg) Murat Yil<strong>der</strong>im<br />
(Berliner TSC) - 12:06 PS ü. Andrej<br />
Delgacev (Bus. Delmenhorst) 60 Kg:<br />
Wladimir Frühsorger (SC Colonia 06<br />
Köln) - 22:17 PS ü. Georg Sultanyan<br />
(BSK Seelze) Hamlet Babayan (Vorwärts<br />
Bielefeld) - 22:12 PS ü. Faruk<br />
Tursunov (Berliner TSC) Cihan Ince<br />
(BC Traktor Schwerin) - 17:11 PS ü.<br />
Hassan Alias (BSV Magdeburg) Salah<br />
Jahel (BC Frankfurt/O) - 29:20 PS<br />
ü. Wladislaw Baryshnyk (KSC Backnang)<br />
Wladimir Frühsorger (SC Colonia<br />
06 Köln) - Aufg.-S. 3.R. ü. Oswald<br />
Buchmüller (BC Neuwied) Hamlet<br />
Babayan (Vorwärts Bielefeld) - 17:07<br />
PS ü. Cihan Ince (Traktor Schwerin)<br />
Wladimir Frühsorger (SC Colonia 06<br />
Köln) - 31:19 PS ü. Salah Jahel (BC<br />
Fraqnkfurt/O) Hamlet Babayan (Vorwärts<br />
Bielefeld) - 21:13 PS ü. Wladimir<br />
Frühsorger (SC Colonia Köln) 64<br />
Kg: Rudi Osso (BC Erfurter Löwen)<br />
- 19:14 PS ü. Musa Avdimetaj (VfL<br />
Waldkraiburg) Agon Gashi (TuS BW<br />
Lohne) - 21:08 PS ü. Din Navai (Agon<br />
Hamburg) Jurik Babayan (Vorwärts<br />
Bielefeld) - 21:11 PS ü. Sebastian<br />
Wirtz (ABC Oberursel) Brian Hellwig<br />
(Preußen Frankfurt/O) - 17:02 PS ü.<br />
Maximillian Kurschat (GFC Rostock)<br />
Agon Gashi (TuS BW Lohne) - 22:11<br />
PS ü. Rudi Osso (BC Erfurter Löwen)<br />
Jurik Babayan (Vorwärts Bielefeld) -<br />
23:08 PS ü. Brian Hellwig (Preußen<br />
Frankfurt/O) Agon Gashi (TuS BW<br />
Lohne) - +13:13 PS ü. Jurik Babayan<br />
(Vorwärts Bielefeld) 69 Kg: <strong>Arthur</strong><br />
Krischanowski (BC Kaufbeuren)<br />
- 25:11 PS ü. Hassan Özer (BSK<br />
Seelze) Ansor Magomedov (TSG<br />
Öhringen) - 28:11 PS ü. Narek Dawtjan<br />
(Weimerer BV) Kenan Spahiu (BC<br />
Straubing) - 18:10 PS ü. Thor-Gunnar<br />
Bratek (PSV Ribnitz) Ibragimo Diallo<br />
(1. BC Marburg) - 16:15 PS ü. Nathanael<br />
Lukjoki (SC Colonia Köln) John<br />
Weller (SC Spremberg) - 20:11 PS ü.<br />
Mats Berger (SV Lichtenberg) <strong>Arthur</strong><br />
Krischanowski (BC Kaufbeuren) -<br />
14:10 PS ü. Anson Magomedov (TSG<br />
Öhringen) Kenan Spahiu (BC Straubing)<br />
- 12:06 PS ü. Ibragimo Diallo (1.<br />
BC Marburg) Artur Krischanowski (BC<br />
Kaufbeuren) - 22:10 PS ü. John Weller<br />
(SC Spremberg) Kenan Spahiu (BC<br />
Straubing) - 17:10 PS ü. Artur Krischanowski<br />
(BC Kaufbeuren) 75 Kg: Thomas<br />
Ens (TSV Erbach) - 29:16 PS ü.<br />
Leon-Sharif Osman (Berliner TSC)<br />
Taron Hanesyan (BSK Seelze) - 21:10<br />
PS ü. Chr<strong>ist</strong>of Graefer (BW Halberstadt)<br />
Bodo Schöllhammer (SC Colonia<br />
Köln) - 13:12 PS ü. Meriton Rexhepi<br />
(TH Eilbeck) Atanasios Kazakis<br />
(DABC Schw. Gmünd) - RSC-S. 3.R.<br />
ü. Benjamin Lühr (PSV Bergen) Taron<br />
Hanesyan (BSK Seelze) - 14:10 PS ü.<br />
Thomas Ens (TSV Erbach) Atanasios<br />
Kazakis (ABC Schw. Gmünd) - 18:10<br />
PS ü. Bodo Schöllhammer (Colonia<br />
Köln) Taron Hanesyan (BSK Seelze) -<br />
18:07 PS ü. Atanasios Kazakis (Schw.<br />
Gmünd) 81 Kg: Daniel Lokstein (BC<br />
Wetzlar) - 26:07 PS ü. Kevin Gawza<br />
(HTB Hamburg)<br />
BAYERN<br />
Box-Club Straubing<br />
Einladungskämpfe; Termin: Samstag,<br />
12. Januar 2013 - 20.00 Uhr;<br />
Ort: Straubing, Boxerhalle an <strong>der</strong><br />
Trabrennbahn<br />
BC Eichstätt<br />
Nachwuchsveranstaltung; Termin:<br />
Samstag, 12. Januar 2013 - 14.00<br />
Uhr; Ort: Eichstätt, Boxerhalle, Am<br />
Sportplatz 16<br />
TV Kempten<br />
Nachwuchsveranstaltung; Termin:<br />
Samstag, 23. Februar 2013 - 13.00<br />
Dimitar Tilev (LV NRW) - Aufg.-S. 2.R.ü.<br />
Kay Greve (TSV Plön) Igor Kolomentschikow<br />
(BC Haan Augsburg) - 23:18<br />
PS ü. Adam Bazuew (Agon Hamburg)<br />
Dimitar Tilev (LV NRW) - 15:08 PS ü.<br />
Daniel Lokstein (BC Wetzlar) Dimitar<br />
Tilev (LV NRW) - 25:14 PS ü. Igor Kolomentschikow<br />
(Augsburg) 91 Kg: Emre<br />
Birekul (Kalk Köln) - Aufg.-S. 2.R. ü.<br />
Waldemar Patschinski (Bernburg)<br />
Domenik Thiemke (SV Lichtenberg<br />
47) - WO-S. ü. Waldemar Patschinski<br />
(Bernburg) Domenik Thiemke (SV<br />
Lichtenberg 47) - 27:10 PS ü. Emre Birekul<br />
(Kalk Köln) +91 Kg: Granit Shala<br />
(SC Bavaria Landshut) - 13:03 PS ü.<br />
Ahmed Öztürk (ABC Homberg) Ahmed<br />
Öztürk (ABC Homberg) - 13:10<br />
PS ü. Richard Heil (TuS Aschaffenburg)<br />
Granit Shala (SC Bavaria Landshut)<br />
- 22:06 PS ü. Ahmed Öztürk (ABC<br />
Homburg)<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
Herbstturnier BR Hilden<br />
52Kg/Kad: Sinan Bayramovic, BC<br />
Mülh.-Dümpten, PS über Wesley Kosmoll,<br />
BC Hückelhoven; 48Kg/Kad: Antonyo<br />
Stefan, Westende Hamborn, PS<br />
über Ali Koc Cem, BR Hilden; 75Kg/<br />
Man: Gianluca Taccia, BR Hilden, Aufgabes.<br />
3. Rd über Youssef Haimani,<br />
BC Mülh.-Dümpten; 64Kg/Man: Tim<br />
Pham, FK Mönchengladbach Aufgabes.<br />
1. Rd über Anton Welker, BR<br />
Hilden; 69Kg/Jun: Temur Temur, BR<br />
Hilden, PS über Harun Aktas-Beier,<br />
BC Mülh.-Dümpten ; 63Kg/Jun: Oliver<br />
Ginkel, FK Mönchengladbach unent.<br />
gegen Jamal Temur, BR Hilden; 69Kg/<br />
Man: Dominik Deutscher, BR Hilden,<br />
PS über Yandim Barisch, Westende<br />
Hamborn<br />
TERMINKALENDER DER AMATEURE<br />
Uhr; Ort: Kempten, TVK-Halle, Aybühlweg<br />
67<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
NIEDERRHEIN-<br />
MEISTERSCHAFT<br />
Vorrunde: 20.01.2013, 16:00 -<br />
20:00 im Deich-Haus, , Grav-Insel<br />
1, 46487 Wesel<br />
Halbfinale: 26.01.2013, 16:00 -<br />
20:00 beim Boxring Duisburg, Kalthoffstr.<br />
50, 47166 Duisburg<br />
Halbfinale: 27.01.2013 16:00<br />
20:00, im ENNI-Sportpark, Am<br />
Sportzentrum, 47445 Moers<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
71
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
Trauer um Heinz Birkle<br />
Große Verdienste um den<br />
deutschen Boxsport: Heinz Birkle<br />
Der Boxverband Baden-Württemberg<br />
trauert um sein Ehrenvorstandsmitglied<br />
Heinz Birkle<br />
(Karlsruher Sport-Club). Wie<br />
BVBW-Präsident Jürgen Wiedemann<br />
(Leonberg) mitteilte,<br />
verstarb <strong>der</strong> langjährige KSC-<br />
Boxabteilungsleiter Birkle in<br />
<strong>der</strong> Nacht zum 9. Dezember<br />
unerwartet. Birkle war von<br />
1943 bis 1962 aktiver Boxer,<br />
brachte es auf stolze 169<br />
Kämpfe und war vier Mal Deutscher<br />
Studentenme<strong>ist</strong>er. Nach<br />
seiner Laufbahn als Sportler<br />
wurde er Kampfrichter und<br />
schaffte es 1971 sogar Referee<br />
des Weltverbands AIBA zu<br />
werden. Zwölf Jahre lang, von<br />
1973 bis 1985, war Heinz Birkle<br />
DBV-Sportwart und danach<br />
bis 1997 DBV-Vizepräsident<br />
Sport. Von 1978 bis 1983 engagierte<br />
sich Birkle als Mitglied<br />
<strong>der</strong> Technischen Regel- und<br />
<strong>der</strong> Kampfrichterkommission<br />
des damaligen europäischen<br />
Boxdachverbands EABA sowie<br />
weiterer Kommissionen und<br />
von 1983 bis 1997 sowie von<br />
2002 bis 2006 als Mitglied des<br />
Exekutiv-Komittees <strong>der</strong> EA-<br />
BA. Zwischen 1990 und 1994<br />
wirkte Heinz Birkle als EABA-<br />
Vizepräsident. Von 1982 bis<br />
2006 betätigte er sich in <strong>der</strong><br />
technischen Regelkommission<br />
des Weltboxverbandes<br />
und von 1986 bis 1994 als außerordentliches<br />
Mitglied des<br />
Exekutiv-Komitees. In seiner<br />
langen Laufbahn als Sportler<br />
und internationaler Funktionär<br />
wurden ihm höchste Ehren<br />
zuteil. Heinz Birkle zeichnete<br />
sich durch seine stets kritische<br />
Betrachtungsweise aus.<br />
ASV Ebingen holt<br />
BW-Cup 2012<br />
Der diesjährige Gewinner des<br />
Teamwettbewerbs um den<br />
BW-Cup-Wan<strong>der</strong>pokal steht<br />
fest: Die Jungs vom Verein<br />
ASV Ebingen aus Albstadt um<br />
Trainer Thomas Fritschi und<br />
seine Frau Chr<strong>ist</strong>ina haben in<br />
Böblingen mit 101 Punkten<br />
den Pokal gewonnen und aus<br />
<strong>der</strong> Hand von „Matchmaker“<br />
Bernd Schwab (Schwetzingen)<br />
entgegengenommen. Da waren<br />
die Freude und <strong>der</strong> Stolz beim<br />
jungen Team sichtlich groß.<br />
„Wir sind baden-württembergischer<br />
Mannschaftsme<strong>ist</strong>er“,<br />
jubelte Fritschi. Das heißt:<br />
die beste Mannschaft unter 99<br />
Vereinen. Fritschi, mit seinem<br />
Verein schon länger Titelfavorit<br />
neben VfL Neckargartach,<br />
hatte bereits im Vorfeld zur<br />
örtlichen Tageszeitung Zollern-Alb-Kurier<br />
gesagt: „Die<br />
Jubel beim BW-Me<strong>ist</strong>er 2012, dem ASV Ebingen<br />
Nummer eins in Baden-Württemberg<br />
zu sein, wäre auf jeden<br />
Fall ein großes Erlebnis.“<br />
BAYERN<br />
SC Apollo aufgelöst!<br />
Den SC Apollo e.V. gibt es nicht<br />
mehr! Der 1901 gegründete Traditionsverein<br />
beschloss auf einer<br />
außerordentlichen Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
die Auflösung des<br />
Clubs. Gründe für die Auflösung<br />
snid unter an<strong>der</strong>em die geringe<br />
Teilnahme am Sportbetrieb, <strong>der</strong><br />
fehlende Nachwuchs sowie die<br />
Kündigung <strong>der</strong> Turnhallennutzung<br />
durch die Stadt München.<br />
Auf weitere gute<br />
Zusammenarbeit (v.l.):<br />
DBV-Vizepräsident Erich<br />
Dreke, DBV-Sportdirektor<br />
Michael Müller, Sportart3-<br />
Geschäftsführer Frank Koch<br />
und DBV-Präsident Jürgen Kyas<br />
DBV<br />
Ausrüstervertrag verlängert<br />
Die Deutschen Me<strong>ist</strong>erschaften<br />
<strong>der</strong> Männer (Elite) waren <strong>der</strong><br />
würdige Rahmen für die Vertragsunterzeichnung<br />
über die Verlängerung<br />
des Ausrüstungsvertrages<br />
um weitere vier Jahre zwischen<br />
Adidas und dem Deutschen Boxsport-Verband<br />
(DBV). Frank Koch<br />
(Geschäftsführer <strong>der</strong> Firma Sportart3),<br />
Jürgen Kyas (Präsident des<br />
DBV) und Erich Dreke (Vizepräsident<br />
des DBV) unterschrieben das<br />
Vertragswerk. Dies betrifft die Ausstattung<br />
<strong>der</strong> Nationalmannschaften,<br />
Bundesstützpunkte sowie das<br />
Olympische Boxen. Beide Seiten<br />
stellten die gute Zusammenarbeit<br />
heraus. Der Vertragsunterzeichnung<br />
gingen einige Gespräche und<br />
Verhandlungen voraus, die durch<br />
den DBV-Sportdirektor Michael<br />
Müller mit Adidas/Sportart3 geführt<br />
worden waren. Die Zusammenarbeit<br />
soll weiter intensiviert<br />
werden. Hierzu fand in Oldenburg<br />
ein Produktmeeting statt, an dem<br />
neben den Vertretern <strong>der</strong> Firma<br />
Adidas/Sportart3 auch einige Trainer<br />
des DBV teilnahmen. Bei dem<br />
Meeting wurden einige Produkte<br />
von Adidas neu vorgestellt und Erfahrungswerte<br />
besprochen. Diese<br />
Produktmeetings sollen künftig in<br />
regelmäßigen Abständen durchgeführt<br />
werden.<br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
Alles Gute, Willi!<br />
Höhepunkt Olympia 1988: Willi<br />
Kellermann (rechts) mit Gustav<br />
Baumgardt<br />
Der langjährige Kampfrichter-<br />
Obmann des DBV, Willi Kellermann,<br />
feierte seinen 80.<br />
Geburtstag. Die deutsche Boxsport-Ikone<br />
erfreut sich bester<br />
Gesundheit. Kellermann, sehr<br />
beliebt bei Freunden und Familie,<br />
amtierte bei zahlreichen<br />
Län<strong>der</strong>kämpfen, Europame<strong>ist</strong>erschaften<br />
und Weltme<strong>ist</strong>erschaften.<br />
Höhepunkt seiner Karriere<br />
waren die Olympischen Spiele<br />
1988 in Seoul, wo er als Kampfrichter<br />
mit von <strong>der</strong> Partie war.<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
räumt bei U18- DM ab<br />
Der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern<br />
war Gastgeber<br />
<strong>der</strong> deutschen U18-Boxme<strong>ist</strong>erschaft<br />
in Wittenburg,<br />
die bestens durch den DBV-<br />
Jugendwart Thomas Kross organisiert<br />
wurde. Der Andrang,<br />
sich mit dem Titel eines deutschen<br />
Me<strong>ist</strong>ers schmücken zu<br />
können, war groß, auch ging es<br />
darum zu beweisen, wie sich die<br />
Verbände le<strong>ist</strong>ungsmäßig entwickelt<br />
haben. Motiviert waren<br />
die jungen Athleten auch durch<br />
das enorme Zuschauerinteresse,<br />
boten durchweg technisches<br />
Boxen, denn beim Finale waren<br />
über 1300 Zuschauer in <strong>der</strong> Halle.<br />
Als bester Verband trug sich<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen in die Rangl<strong>ist</strong>e<br />
ein, das drei von den zehn Goldmedaillen<br />
für sich buchte (siehe<br />
unten). Je zwei erste Plätze<br />
erboxten Nordrhein-Westfalen,<br />
Bayern und Berlin. Die zehnte<br />
Goldmedaille ging schließlich<br />
an Sachsen-Anhalt.<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
Hanesjan holt Gold<br />
für Seelze<br />
In Wittenburg fand sich die U18-<br />
Elite des Boxsports zur Internationalen<br />
Deutschen Me<strong>ist</strong>erschaft<br />
72 <strong>BoxSport</strong>
den Kampf gegen Vitali Schank<br />
aus Wolfsburg hochverdient.<br />
Auch Jakob Richter gewann seinen<br />
erst zweiten Kampf nach<br />
langer Verletzungspause mit einer<br />
souveränen Le<strong>ist</strong>ung gegen<br />
Ekin Bakir aus Hannover.<br />
Der Seelzener Taron Hanesjan (rechts)<br />
freut sich über seine Goldmedaille<br />
zusammen. Mit dabei: drei<br />
Nachwuchstalente vom BSK<br />
Hannover-Seelze. Taron Hanesjan<br />
holte sogar eine Goldmedaille<br />
für Seelze. Im Finale schlug er<br />
den Baden-Württemberger Atanasios<br />
Pazacis. Selbstbewusst<br />
und spritzig dominierte er von<br />
Anfang den Kampf und sicherte<br />
sich somit auch hier den Sieg<br />
nach Punkten und somit den<br />
Titel Internationaler Deutscher<br />
Me<strong>ist</strong>er 2012. Weniger erfolgreich<br />
verlief das Turnier für die<br />
Vereinskollegen des frischgebackenen<br />
Me<strong>ist</strong>ers, Georgi Sultanjan<br />
(bis 60 kg) und Hassan Özer<br />
(bis 69 kg). Sultanjan boxte gegen<br />
Vladimir Frühsorger (Landesverband<br />
Nordrhein-Westfalen) am<br />
Beginn zu passiv und schaffte es<br />
nicht, den Punktevorsprung des<br />
Kontrahenten noch aufzuholen.<br />
Ähnlich erging es Özer gegen<br />
den bayerischen Sportskameraden<br />
<strong>Arthur</strong> Crischtschanowski.<br />
War die erste Runde noch ausgeglichen,<br />
fand <strong>der</strong> Bayer in den<br />
folgenden Durchgängen besser<br />
in den Kampf hinein und konnte<br />
sich so den Erfolg nach Punkten<br />
sichern.<br />
Kozlov: Landestitel<br />
im Nachgang<br />
Beim Pokalturnier in Hannover<br />
starteten sieben Kämpfer des<br />
BC72 Braunschweig. Es wurde<br />
auch <strong>der</strong> Finalkampf <strong>der</strong> Landesme<strong>ist</strong>erschaft<br />
im Mittelgewicht<br />
nachträglich ausgetragen,<br />
in dem <strong>der</strong> Vorjahressieger Vitali<br />
Kozlov vom BC 72 antrat. Auch<br />
in diesem Jahr gewann Kozlov<br />
Erfolgreich: die Boxer des BC Braunschweig<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
„Champ“ Beyer zu<br />
Gast in Dortmung<br />
Beim 125. Prominenten-Stammtisch<br />
des DBS 20/50 gab es einen<br />
beson<strong>der</strong>en Ehrengast: Ex-Weltme<strong>ist</strong>er<br />
Markus Beyer war aus<br />
Schwarzenberg im Erzgebirge<br />
angere<strong>ist</strong>. Begleitet wurde Beyer<br />
von den beiden Weltme<strong>ist</strong>erinnen<br />
Goda Dailydaite und Chr<strong>ist</strong>ina<br />
Hammer aus Dortmund.<br />
Über 50 Gäste, unter ihnen<br />
Olympiasiegerin Ursula Happe,<br />
Ru<strong>der</strong>weltme<strong>ist</strong>er Toni Seifert,<br />
<strong>der</strong> Präsident des NRW-Boxverbandes<br />
Erich Dreke, wohnten<br />
dem Treffen bei. Der „Champ“<br />
plau<strong>der</strong>te aus dem Nähkästchen<br />
über seine Fights und die WBC-<br />
Weltme<strong>ist</strong>ertitel im Supermittelgewicht.<br />
Mit vielen Geschenken<br />
und einem dreifachen „Ring<br />
frei“ trat <strong>der</strong> neue Freund des<br />
DBS 20/50 seine Heimreise an.<br />
Birekul holt Silbermedaille<br />
Riesen-Erfolg für die Faustkämpfer<br />
Köln-<br />
Kalk! Vereinsmitglied<br />
Emre<br />
Birekul hat bei<br />
den U18-Me<strong>ist</strong>erschaften<br />
in<br />
Wittenburg die<br />
Silbermedaille<br />
gewonnen. In<br />
<strong>der</strong> Klasse bis<br />
91kg musste<br />
sich <strong>der</strong> Athlet<br />
aus dem Projekt<br />
„Kids for<br />
Future“ im Fi-<br />
Die erfolgreichen Teilnehmer des Ringarzt-Lehrgangs<br />
nale Domenik Thiemke aus schieden. In <strong>der</strong> Endabrechnung<br />
Lichtenberg geschlagen geben. setzte sich <strong>der</strong> Boxring Hilden<br />
„Kids for Future“ hat das Ziel, mit einem knappen 6:4 gegen<br />
sozial schwachen Kin<strong>der</strong>n eine seine Gäste durch.<br />
Alternative zu bieten. Pate <strong>ist</strong><br />
<strong>der</strong> Laureus-Botschafter Felix<br />
RHEINLAND<br />
Sturm.<br />
Goldene Nadel für Piwolinski<br />
Markus Beyer beim DBS 20/50, links Weltme<strong>ist</strong>erin Chr<strong>ist</strong>ina Hammer<br />
Der Boxring Hilden richtete sein<br />
traditionelles Herbstturnier aus.<br />
Geladen waren die besten Nachwuchsboxer<br />
vom Nie<strong>der</strong>rhein.<br />
Das Turnier war alles an<strong>der</strong>e als<br />
ein Spaziergang, denn auf Hildens<br />
Youngster warteten sehr<br />
schwere Aufgaben. Bevor es losging<br />
gab es eine Ehrung. Karl-<br />
Heinz Piwolinski, <strong>der</strong> Kampfrichterobmann<br />
des NABVs,<br />
erhielt für seine langjährige,<br />
ehrenamtliche Tätigkeit die goldene<br />
Ehrennadel und damit die<br />
höchste Auszeichnung des Verbands.<br />
Piwolinski konnte direkt<br />
im Ring bleiben, denn er leitete<br />
den ersten Kampf des Tages<br />
zwischen Sinan Bayramovic aus<br />
Mülheim und Wesley Kosmol<br />
aus Hückelhoven. Bayramovic<br />
holte einen Punktsieg. Boxsport<br />
vom Feinsten zeigten Oliver<br />
Ginkel aus Mönchengladbach<br />
und Jamal Temur. Beide zeigten<br />
rasantes Angriffsboxen mit bissigen<br />
Attacken und schnellen<br />
Kontern. Jedoch konnte sich keiner<br />
einen entscheidenden Vorteil<br />
erarbeiten. Deshalb wertete das<br />
Kampfgericht das Gefecht unent-<br />
BT Lahn bildet Ringärzte aus<br />
In Braunfels–Phillipstein fand<br />
<strong>der</strong> 21. Ringarztlehrgang statt.<br />
Dr. Heinrich Mannes, Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des Vereins „Ringärzte“,<br />
Vereinsarzt des Boxteam Lahn<br />
und zuständig für die Ringarztausbildung<br />
beim Deutschen<br />
Boxsportverband, organisierte<br />
und leitete diese von ihm ins<br />
Leben gerufene Veranstaltung.<br />
Am Ende des Lehrgangs fanden<br />
die Abschlussprüfung und die<br />
Aushändigung <strong>der</strong> Lehrgangsnachweise<br />
statt. Die Teilnehmer<br />
vereinbarten, nach diesem<br />
gelungenen Lehrgangswochenende<br />
die Zusammenarbeit zu<br />
intensivieren.<br />
SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Trauer um Erwin Pophal<br />
Trauer im Boxverband Schleswig-Holstein.<br />
Die Flensburger<br />
Boxlegende Erwin Pophal <strong>ist</strong><br />
verstorben. Pophal war über viele<br />
Jahre Trainer des DBK Sparta<br />
Flensburg.<br />
SÜDWEST<br />
Regenauer verstorben<br />
Zwei Monate, nachdem er sich<br />
als selbständiger Versicherungskaufmann<br />
in den Ruhestand begeben<br />
hatte, verstarb nach einer<br />
Operation in Palma de Mallorca<br />
<strong>der</strong> von 2000 bis 2006 als Vizepräsident<br />
des Südwestdeutschen<br />
Amateur-Box-Verbandes<br />
amtierende Chr<strong>ist</strong>ian Regenauer<br />
vom AV 03 Speyer. Der Leiter<br />
<strong>der</strong> Boxabteilung seines Vereins<br />
fungierte eine Zeitlang auch<br />
als Schriftführer, Pressewart<br />
und Rechnungsprüfer für den<br />
SWABV. Chr<strong>ist</strong>ian Regenauer<br />
wurde 60 Jahre alt.<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
73
Lesen Sie in <strong>der</strong> nächsten Ausgabe<br />
Bevor Wladimir<br />
Klitschko <strong>wie<strong>der</strong></strong> den<br />
Anzug gegen die<br />
Boxerhort tauschen<br />
muss, hat er Zeit, sich<br />
für wohltätige Zwecke<br />
einzusetzen. Gemeinsam<br />
mit seinem Bru<strong>der</strong> Vitali<br />
saß er bei <strong>der</strong> von Jörg<br />
Pilawa mo<strong>der</strong>ierten<br />
Spendengala „Ein<br />
Herz für Kin<strong>der</strong>“ am<br />
Spendentelefon. Dort<br />
berichtete Wladimir<br />
auch von seinem Besuch<br />
in Tschernobyl und<br />
zeigte Bil<strong>der</strong> aus <strong>der</strong><br />
verstrahlten Zone.<br />
Nächster<br />
Erscheinungstermin <strong>ist</strong><br />
für Abonnenten<br />
<strong>der</strong> 24. Januar,<br />
ab dem 26. Januar<br />
im Handel<br />
Trotz schwerster<br />
Handverletzungen, die<br />
sie vom Attentat ihres<br />
Stiefvaters davontrug,<br />
steigt Rola El-Halabi<br />
<strong>wie<strong>der</strong></strong> in den Ring.<br />
Gegen Lucia Morelli will<br />
sie erneut Weltme<strong>ist</strong>erin<br />
werden.<br />
Wladimir Klitschko<br />
Alexan<strong>der</strong> Povetkin, Kubrat Pulev, Robert<br />
Helenius: Bei Schwergewichts-Weltme<strong>ist</strong>er<br />
Wladimir Klitschko stehen die Herausfor<strong>der</strong>er<br />
Schlange. Wer darf als Erster gegen <strong>King</strong><br />
Wladimir ran?<br />
Ulli Wegner spricht Klartext<br />
Der Trainer des Jahrzehnts über das Boxen in<br />
Deutschland: Was sich bei den Profis und den<br />
Amateuren än<strong>der</strong>n muss.<br />
Manuel Charr<br />
Manuel Charr steigt nach <strong>der</strong> WM-Nie<strong>der</strong>lage<br />
gegen Vitali Klitschko <strong>wie<strong>der</strong></strong> in den Ring. Träumt<br />
<strong>der</strong> Koloss von Köln noch immer den Traum von<br />
Rocky Balboa?<br />
Herausgeber und Chefredakteur: Hans Reski (0221-2587-260/261/334)<br />
Redaktion: Gino Casale, Arne Leyenberg, Marianne Müller (Foto-Reportagen)<br />
Ständige Mitarbeiter: Tobias Drews, Manfred Hönel, Peter Jaschke, Björn Jensen,<br />
Bertram Job, Matthias Kerber, Joachim Leyenberg, Jörg Lubrich, Alexan<strong>der</strong><br />
Mazur, Gunnar Meinhardt, Susanne Rohlfing, Hartmut Scherzer,<br />
Fotos in dieser Ausgabe: actionpress, ap, DBV, dapd, dpa, Fototron, Sauerland<br />
Event, Schindler, SES, Universum, WBC, Wende<br />
Layout: Katharina Büchner, Michael Rosenstein, Bernd Schulte zur Wissen<br />
Internet: www.sportverlag.de<br />
E-Mail <strong>der</strong> Redaktion: boxsport@sportverlag.de<br />
Verlag: DSV Deutscher Sportverlag GmbH, Friesenplatz 16, 50672 Köln<br />
Tel.: (0221) 2587-0, Fax: (0221) 2587-200<br />
Verlagsleitung: Lutz Bandte<br />
Vertriebsleitung: Tobias Weidmann<br />
Anzeigen, Koordination: Gino Casale. Tel. (0221) 2587-261.<br />
E-Mail: boxsport@sportverlag.de.<br />
IMPRESSUM<br />
Das Comeback von Rola El-Halabi<br />
Nach dem Attentat ihres Stiefvaters war lange<br />
unklar, ob Rola El-Halabi jemals <strong>wie<strong>der</strong></strong> boxen<br />
könnte. Nun will sie nach mehr als zwei Jahren<br />
Pause gegen Lucia Morelli zurück auf den WM-<br />
Thron.<br />
Der starke Mann <strong>der</strong> Bundesliga<br />
Hans-Gerd Rosik <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Mann hinter den Erfolgen<br />
des Deutschen Serienme<strong>ist</strong>ers Velberter BC. Im<br />
Interview spricht Rosik über die Probleme <strong>der</strong><br />
Bundesliga nach Einführung <strong>der</strong> World Series.<br />
World Series<br />
Große Berichte und Analysen von den<br />
Kämpfen gegen Kasachstan und Italien in <strong>der</strong><br />
AIBA-Weltserie. Schaffen es die Eagles ins<br />
Viertelfinale?<br />
Es gilt die Anzeigenpreisl<strong>ist</strong>e Nr. 10 vom 1.1.2012.<br />
Abonnement: DSV Deutscher Sportverlag GmbH, Friesenplatz 11, 50672 Köln,<br />
Telefon (0221) 2587-243, E-Mail: service@sportverlag.de.<br />
Einzelverkauf: Partner Medienservices GmbH,<br />
Postfach 81 06 40, 70523 Stuttgart, Fax.: (0711) 7252320<br />
Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co KG, Frankfurter Str. 168, 34121 Kassel<br />
BOXSPORT erscheint monatlich, Einzelpreis: € 4,20. Jahresabonnementpreis<br />
(12 Ausgaben): € 45,60. Abonnementkündigungen sind sechs Wochen vor Ablauf<br />
des berechneten Zeitraums dem Abonnement-Vertrieb schriftlich bekannt zu<br />
geben. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche<br />
Genehmigung des Verlages vervielfältigt o<strong>der</strong> verbreitet werden. Unter dieses<br />
Verbot fällt insbeson<strong>der</strong>e auch die Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in<br />
elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM. Der Verlag haftet<br />
nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte, Unterlagen und Fotos.<br />
74 <strong>BoxSport</strong>
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