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IM HEFT: ERNÄHRUNGS-GUTSCHEINKARTE IM WERT VON 12,50 €!<br />
GUT AUSSEHEN, GUT FÜHLEN<br />
mensfitness.de<br />
<strong>Fitness</strong> Ernährung Sport Lifestyle Abenteuer<br />
NR. 05/ 2013<br />
TOP-WORKOUT<br />
SIXPACK<br />
DELUXE<br />
HEAVY METAL<br />
MF BEIM<br />
STRONGMAN<br />
OUTDOOR<br />
EXTREM<br />
ULTRA-<br />
MARATHON<br />
IM DSCHUNGEL<br />
SPARTACUS<br />
FIT WIE EIN<br />
GLADIATOR<br />
IN 28<br />
TAGEN!<br />
KRÄFTIG &<br />
IMPOSANT<br />
DAS „VERGESSENE“<br />
MUSKELAUFBAU-TRAINING<br />
FETT-KILLER<br />
BAUCH WEG MIT DER<br />
„POWERKUGEL“<br />
ERNÄHRUNG<br />
CURRY-<br />
POWER<br />
TIPP<br />
DER BESTE SEINER ART<br />
SURVIVAL-IKONE<br />
BEAR GRYLLS<br />
Deutschland<br />
4,- EUR<br />
Luxemburg<br />
4,70 EUR<br />
Österreich<br />
4,60 EUR<br />
Schweiz<br />
7,80 CHF<br />
150 50 + + 50 50<br />
NEUE TIPPS MUSKEL-TRICKS FETT-WEG-GEHEIMNISSE ERNÄHRUNGSREGELN
MF INHALT<br />
Fit im Mai<br />
07 Fit Liste – Der passende Workout-Sound<br />
08 Drehmoment – Unser Tipp für eine gestärkte<br />
Stützmuskulatur<br />
10 Schnellstart – 5 Tipps für den perfekten Sprint<br />
12 Muskel-Balance – Hole das Maximum aus deinem<br />
Workout heraus<br />
14 Food-Tipp – Mehr Energie durch regelmäßige<br />
Mahlzeiten<br />
16 Der Move für „Sie“ – Die klassische Übung für mehr<br />
Kraft und Sex-Appeal<br />
18 For Men – Coole Düfte mit prägnanter Note<br />
10<br />
16<br />
20 Big Picture – Freestyle-Skifahren<br />
22 Michaels <strong>Fitness</strong>ecke – Deutschlands gefragtester<br />
Personaltrainer über die Welt der <strong>Fitness</strong><br />
26 Leserbriefe – Fragt unseren MF-Experten<br />
Dirk van der Klok<br />
34 91<br />
Expertentipps & Training<br />
27 Die Experten – Intro<br />
28 Muskelexperte Charles Poliquin – Das Erfolgsrezept<br />
der Champions<br />
30 Kardio-Experte Ben Titley – Der Weg zum Siegertypen<br />
32 Motivations-Experte Greg Searle – Der Weg zurück an<br />
die Spitze<br />
Features<br />
24 Gladiatoren-<strong>Fitness</strong> – „Spartacus“-Star Manu Bennett<br />
verrät seine <strong>Fitness</strong>tricks<br />
150 TOP FIT<br />
34 50 TOP-MUSKELTIPPS – Mehr Muskelmasse?<br />
Die besten Tipps für deine persönliche<br />
Muskelmission<br />
42 Lionel Messi, der Weg an die Weltspitze – MF sprach<br />
mit dem „Zauberer“ über Erfolg, Training und<br />
Überwindung sämtlicher Widrigkeiten<br />
48 MF - Wissen: Das fehlende Puzzleteil – Die Kraft der<br />
Hormone<br />
54 Fight & <strong>Fitness</strong> Teil XI – Mit MMA-Profi und<br />
MF-Fightexperte Franco de Leonardis<br />
CHECK<br />
OUT!<br />
MF ONLINE<br />
Infos • Workouts • Shop<br />
und mehr unter<br />
www.mensfitness.de<br />
&<br />
24<br />
27<br />
4/MAI 2013/mensfitness.de
MAI 2013<br />
42<br />
48<br />
Features<br />
62 <strong>Fitness</strong> Portrait – Seyit, Deutschlands härtester Personal<br />
Trainer<br />
66 MF-Leser-Report – Von Ost nach West:<br />
Der USA-<strong>Fitness</strong>center-Check<br />
71 Ultramarathon – Willkommen im Dschungel<br />
78 Bear Grylls, Schlamm, Schweiß & Tränen.<br />
MF sprach mit dem Survival-Experten und TV-Star aus<br />
„Ausgesetzt in der Wildnis“, und stellt sein neues<br />
Buch vor.<br />
130 Das letzte Wort – NBA-Star LeBron James<br />
112<br />
84 EAT FIT – Koffein vor dem Workout<br />
85 Natürliche Schlafmittel – 5 Lebensmittel für einen<br />
gesunden Schlaf<br />
86 Schnell & Gesund – Haferflocken: Schnell zubereitet,<br />
lecker und mit Power<br />
88 EF Wissen – Pute, die schlank macht<br />
90 Ergänzungsmittel – Mit Vitamin A das Immunsystem<br />
stärken<br />
91 50 TOP-ERNÄHRUNGSTIPPS – Diese Tipps helfen dir<br />
dabei, deinen gewünschten Körperbau zu erreichen<br />
Trainer<br />
97 Muskel-Tipp – Kniebeuge, Power aus der Tiefe<br />
NESS-TIPPS<br />
92<br />
121<br />
98 Echt heavy! – Strongman: Unser MF-Redakteur zeigt,<br />
was er drauf hat<br />
104 Rugby Drills – Das Power-Programm der Champions<br />
109 Must Do Move – WO für die hintere kinetische Kette<br />
112 50 TOP-FETTKILLER – Rücke dem Speck zu Leibe!<br />
Unsere Expertentipps helfen dir dabei, dein <strong>Sixpack</strong><br />
freizulegen<br />
118 Powerkugel – Explosive Kraft mithilfe des Medizinballs<br />
120 Wissen – Einseitige Übungen für gleichmäßigen<br />
Muskelzuwachs<br />
121 Top-Workout – 3 Workout-Einheiten für ein stahlhartes<br />
<strong>Sixpack</strong><br />
AUF<br />
DEM<br />
COVER<br />
S. 121<br />
S. 120<br />
S. 98<br />
S. 118<br />
S. 71<br />
S. 88<br />
78<br />
1121<br />
S. 24<br />
S. 34<br />
S. 78<br />
S. 91<br />
S. 112<br />
mensfitness.de/MAI 2013/5
Willkommen<br />
HERAUSGEBER Ultimate Guide Media<br />
REDAKTION<br />
CHEFREDAKTEUR Oliver Bloss<br />
GESCHÄFTSFÜHRER Nathan Berkley<br />
FINANZDIREKTOR Richard Layton<br />
ARTDIRECTOR Tony Mullock<br />
FOTOREDAKTION Caroline Berkley<br />
ENDREDAKTION Andrea Musah<br />
Liebe <strong>Fitness</strong>freunde,<br />
viele von Euch werden diese Ausgabe in Köln auf der FIBO 2013 (11. – 14. April), der weltweit<br />
größten <strong>Fitness</strong>-Messe, in Händen halten. Einem Event, dem viele entgegenfiebern, um sich<br />
über das Neueste auf dem <strong>Fitness</strong>markt zu erkunden, sich Inspirationen abzuholen und sich<br />
über die neuesten Trends & <strong>Fitness</strong>-Konzepte zu erkundigen. (Besucht uns: 4.2/E02 oder am<br />
Maxinutrition-Stand 8/C35: Dort könnt ihr Euer Antlitz auf dem MF-Cover verewigen!)<br />
Eines können wir mit Sicherheit vorab bestätigen: Der <strong>Fitness</strong>trend ist ungebrochen und es<br />
wird auch in den kommenden Jahren keine Langeweile aufkommen. Ob Jungs oder Mädls, ob<br />
Functional Training oder Gear-Workouts, ob Kardio oder Kraft – für alle Freunde der<br />
Körperertüchtigung gibt es unzählige Alternativen, seine jeweiligen persönlichen und<br />
körperlichen Ziele auf effiziente und abwechslungsreiche Art zu erreichen.<br />
Ein kleiner Tipp von mir – in erster Linie für Neueinsteiger und Erstbesucher der FIBO (gilt aber<br />
auch ganz allgemein): Überlegt Euch vorab, was Ihr genau machen, beziehungsweise<br />
körperlich erreichen möchtet. Oft sieht man „vor lauter Wald die Bäume nicht“. Heißt, es<br />
herrscht ein riesiges Angebot an Geräten, Konzepten und Philosophien der Hersteller vor Ort.<br />
Da kann man schon mal leicht die Übersicht verlieren. Fragt notfalls einen der (Auskunfts-)<br />
Experten vor Ort und Ihr werdet in die richtigen Bahnen gelenkt. Ihr spart Zeit und könnt Euch<br />
ganz auf Eure Wünsche konzentrieren. Anschließend hat man genügend Zeit, sich der<br />
Vielfältigkeit einer abwechslungsreichen und unterhaltsamen Show zu widmen. Wir<br />
wünschen Euch in jedem Fall viel Spaß!<br />
Viel Spaß und Abwechslung bietet auch diese Ausgabe. Mal alles auf einen Blick, hieß unsere<br />
Intension, die wir mit 150(!) informativen Tipps, aufgeteilt auf 18 Seiten, präsentieren. Jeweils<br />
50 Tipps zu den Themen Muskelaufbau, Fettreduzierung und Ernährung könnt Ihr im Heft<br />
nachlesen. Kompakt & informativ!<br />
Unser Top-Workout (ab Seite 121) sorgt für gepflegten Muskelaufbau, Fettverlust und ein<br />
gestähltes <strong>Sixpack</strong>. Hier heißt die Devise: Der Sommer kann kommen!<br />
Zwei absolute Meister Ihres Fachs gaben sich für Men’s <strong>Fitness</strong> ebenfalls die Ehre: Fußball-<br />
Genie Lionel Messi und Survival-Experte Bear Grylls. Wer könnte sein Metier besser vertreten,<br />
als diese beiden Ikonen? MF sprach mit beiden über Erfolg, Motivation und<br />
Trainingserfahrungen.<br />
Und nicht zu vergessen: Unser großer Report zum Thema Hormone & Konsorten (ab Seite 48).<br />
Nach dem Erfolg unseres Zusatzernährungs-Specials in der vorherigen Ausgabe, zeigen wir Euch,<br />
wie Ihr Eure Hormone zum Vorteil einsetzen, und Euren Power steigern könnt. Essentiell!<br />
Und was Ihr zum Thema <strong>Fitness</strong> noch wissen müsst…, Ihr wisst Bescheid!<br />
INTERNATIONAL<br />
Editor Jon Lipsey<br />
Deputy Editor Joe Warner<br />
Art Director Donovan Walker<br />
Managing Editor Chris Miller<br />
Features Editor Joel Snape<br />
Designer Rob Lavery<br />
Staff Writer Ben Ince<br />
Features Assistant Sam Rider<br />
Head of Digital Content Nick Hutchings<br />
Group Publisher Russell Blackman<br />
Group Managing Director Ian Westwood<br />
Managing Director of Advertising Julian Lloyd Evans<br />
Chief Operating Officer/ Chief Financial Officer Brett Reynolds<br />
Group Finance Director Ian Leggett<br />
Chief Executive Officer James Tye<br />
Chairman Felix Dennis<br />
Words: Jason Anderson, David Castle, Georgina Graham, Lisa James,<br />
Matt Hart, Rib Hicks, Charlie Norton, Sarah Schenker, Shelley Portet, Victoria Webb<br />
Pictures: Shutterstock, Getty, Eyevine, Danny Bird, Oliver Burston,<br />
Nathan Daniels, Barry Downard, Linda Doung, Mark Eilbeck, Pete Webb,<br />
foodanddrink.com, Timo Hebditch, Romilly Lockyer, Matt Herring, Stuart<br />
Holmes, Richie Hopson, Tom Miles, Duncan Nicholls, PSC Photography,<br />
Rui Ricardo, Glen Burrows, Action Images, Tom Warry, Martin Paldan.<br />
BÜRO DEUTSCHLAND<br />
Ultimate Guide Media<br />
Chilehaus A<br />
Fischertwiete 2<br />
20095 Hamburg<br />
Telefon: +49 (0) 40 32 00 54 61<br />
Fax: +49 (0) 40 32 00 52 00<br />
BÜRO UNITED KINGDOM<br />
Ultimate Guide Media<br />
Argyle House<br />
1 Dee Road<br />
Richmond<br />
Surrey<br />
TW9 2JN<br />
Company No. 06965305<br />
HOMEPAGE: www.mensfitness.de<br />
LESERFRAGEN: leserbriefe@mensfitness.de<br />
MARKETING & SALES MANAGER<br />
Thorsten Rebek<br />
thorsten.rebek@ultimateguide.de<br />
Tel: +49 40 797 69 037<br />
PRESSEVERTRIEB<br />
VU VERLAGSUNION KG<br />
AM KLINGENWEG 10<br />
65396 WALLUF<br />
TEL. + 49 612 3620 0<br />
BÜRO SPANIEN<br />
Ultimate Guide Media<br />
APDO de Correos 551<br />
03724 Moraira / Alicante<br />
SPAIN<br />
ABONNEMENTS<br />
IPS Pressevertrieb GmbH<br />
Ultimate Guide Abo-Service<br />
Postfach 1331<br />
53340 Meckenheim<br />
E-MAIL: abo-ugm@ips-d.de<br />
Telefon: +49 22 25/70 85-362<br />
Telefax: 0 22 25/70 85-399<br />
Homepage www.ips-d.de<br />
DRUCK UND BINDUNG:<br />
Quad/Winkowski Sp. z o.o.,<br />
ul. Pułtuska 120,<br />
07-200 Wyszków,<br />
Polen<br />
Das Papier, auf dem dieses Magazin gedruckt ist, besteht aus<br />
umweltverträglichen Fasern.<br />
HAFTUNG<br />
Dieses Magazin wurde mit Sorgfalt produziert. Der Verlag kann jedoch keine<br />
Haftung, Gewährleistung, Garantie oder Versicherung für Meinungen, Waren oder<br />
Dienstleistungen übernehmen, die in dieser Ausgabe veröffentlicht wurden. Der<br />
Herausgeber übernimmt außerdem keine Verantwortung für Inhalte von externen<br />
Webseiten, deren Adressen veröffentlicht werden.<br />
Oliver Bloss<br />
Chefredakteur<br />
DATENSCHUTZERKLÄRUNG<br />
Dieses Magazin wird unter der Lizenz und mit der Erlaubnis von © Dennis Publishing<br />
Limited herausgegeben. Alle Rechte an Material, Titel und Marke dieses Magazins sind<br />
Eigentum von Dennis Publishing Limited und dürfen weder im Ganzen noch teilweise<br />
ohne vorherige schriftliche Genehmigung reproduziert werden.<br />
MEN’S FITNESS ist ein Warenzeichen von Weider Publications LLC und darf ohne<br />
vorherige Erlaubnis von Weider Publications LLC werder verwendet noch in irgendeiner<br />
Form reproduziert werden.<br />
Cover-Foto: Noel Daganta (ndpix.com). Model: James Ellis.<br />
6/MAI 2013/mensfitness.de
Fit Liste<br />
DER COUNTDOWN ZUM FITTEREN LEBEN<br />
Richtig<br />
aufdrehen<br />
Bist auf der Suche nach einem Song mit dem perfekten Tempo für´s<br />
Workout? Mach dir darüber keine allzu großen Gedanken und nimm<br />
einfach deine Lieblingstracks. Deine Favoriten wirken sich während<br />
des Kardiotrainings positiv auf das subjektive Belastungsempfinden<br />
aus. Zudem verbessern sie die körperliche Leistungsfähigkeit bei<br />
explosiven Bewegungen wie etwa beim Bankdrücken. Diese<br />
Ergebnisse stammen aus einer Studie, die im „Journal Of Strength And<br />
Conditioning Research“ veröffentlicht wurde. Das heißt: Wenn dir die<br />
Musik gefällt, kannst du ihn jeder Hinsicht richtig aufdrehen.<br />
mensfitness.de/MAI 2013/7
Fit Liste<br />
Kräftiger<br />
Drehmoment<br />
Du willst deine Stützmuskulatur stärken?<br />
Mit unseren Tipps hast du schnell<br />
den Dreh raus!<br />
A<br />
OBERKÖRPERDREHUNG<br />
Sätze 4<br />
WH 12<br />
MUSKEL<br />
TIPP<br />
Kraft der<br />
Gedanken<br />
5Leg dich mit gebeugten Knien auf<br />
den Boden und heb den Rumpf an.<br />
Leg in dieser Position die geballten<br />
Fäuste aufeinander und dreh den<br />
Oberkörper auf eine Seite.<br />
Diese Übung beansprucht alle großen<br />
Muskelpartien des Core (der Halteund<br />
Stützmuskulatur des Rumpfes),<br />
einschließlich der schrägen Bauchmuskeln.<br />
Die langen, dünnen Muskeln bilden sozusagen<br />
den Rahmen des Waschbrettbauchs.<br />
Das Wichtigste ist, über den gesamten<br />
Bewegungsablauf hinweg die Spannung<br />
aufrechtzuerhalten – etwa so, wie in der oberen<br />
Position eines normalen Crunches. Genau diese<br />
durchgehende Anspannung der Zielmuskulatur<br />
fördert deren Wachstum und Definition.<br />
B5Anschließend die Bewegung umkehren und<br />
den Rumpf zur anderen Seite drehen. Die<br />
Bauchmuskeln bleiben während der gesamten<br />
Übung angespannt. Der komplette Durchlauf<br />
zählt als eine Wiederholung.<br />
Wenn dir die<br />
angegebene<br />
Wiederholungszahl<br />
leicht fällt, kannst du<br />
zusätzlich eine leichte<br />
Kurzhantel in die<br />
Hände nehmen.<br />
Wenn du dich bei jeder Wiederholung<br />
auf deine Bauchmuskeln konzentrierst<br />
und bewusst in die Dehnung und<br />
Beugung hineinspürst, wachsen die<br />
Muskeln schneller. Du verbesserst<br />
dadurch die Kommunikation<br />
zwischen Gehirn und Muskulatur.<br />
Das erlaubt es dir, die Bauchmuskeln<br />
stärker anzuspannen. Außerdem<br />
vermeidest du es dadurch,<br />
unnötig Schwung zu holen und<br />
bei den Übungen zu mogeln.<br />
SIXPACK-<br />
MYTHOS<br />
„Das tägliche<br />
Bauchmuskeltraining<br />
ist der<br />
beste<br />
Weg zum<br />
Waschbrettbauch.“<br />
Bist du der Meinung, dass du mit täglichem<br />
<strong>Sixpack</strong>-Training am schnellsten zum<br />
Waschbrettbauch kommst? Leider müssen wir<br />
dich da enttäuschen. Die Bauchmuskeln brauchen<br />
wie jede andere Muskelgruppe auch Zeit zur<br />
Regeneration, bevor sie wieder beansprucht werden<br />
können. Du musst ihnen zwischen den Einheiten<br />
48 Stunden Zeit lassen. Sonst werden die Muskeln<br />
letztendlich sogar schwächer und kleiner.<br />
8/MAI 2013/mensfitness.de
Fit Liste<br />
Volle Kraft voraus<br />
Schneller und fitter mit den Tipps des Trainers Joe Lightfoot<br />
ENTSPANNEN<br />
Beim Sprinten musst du eine<br />
gewaltige Menge an Energie<br />
aufbringen. Wenn du verspannst,<br />
wirst du allerdings nie dein<br />
Maximaltempo erreichen. Das<br />
wahre Geheimnis schneller<br />
Sprinter: Locker bleiben.<br />
GEWICHT<br />
VERLAGERN<br />
Um zu beschleunigen, musst du<br />
deinen Körperschwerpunkt nach<br />
vorn verlagern. Es reicht aber<br />
nicht, nur den Oberkörper nach<br />
vorne zu neigen.<br />
Auch das Becken musst du nach<br />
vorne schieben.<br />
AUF DIE HÄNDE<br />
KONZENTRIEREN<br />
Die Hände bewegen sich<br />
auf einer gedachten Linie<br />
zwischen den Pobacken und<br />
den Wangenknochen. Die Arme<br />
sollten um 90 Grad<br />
gebeugt sein.<br />
GROSSE<br />
SCHRITTE<br />
MACHEN<br />
Versuch, auf den ersten zehn bis<br />
20 Metern große Schritte zu<br />
machen und die Bewegungen<br />
voll durchzuziehen. Stoß dich<br />
dabei kräftig ab, um zu<br />
beschleunigen.<br />
DEN KÖRPER<br />
IN DER SPUR<br />
HALTEN<br />
Konzentrier dich auf die gerade<br />
Vor- und Rückwärtsbewegung<br />
von Armen und Beinen. Jegliche<br />
Seitwärtsbewegung bedeutet<br />
einen Energieverlust und<br />
bremst dich.<br />
10/MAI 2013/mensfitness.de
Fit Liste<br />
Muskel-Balance<br />
Nutze diese Trainingstipps, um das Maximum aus dem Workout herauszuholen.<br />
Um feste Muskelpakete zu bekommen, brauchst du<br />
ein schlaues, ausgewogenes Trainingsprogramm.<br />
Wenn du zu locker oder selten trainierst, müssen<br />
sich die Muskeln nicht anpassen. Das Wachstum<br />
bleibt dann aus. Bei zu häufigem oder zu schwerem<br />
Training riskierst du andererseits Verletzungen.<br />
Wir wollen dir verraten, wie du die richtige Balance<br />
findest. In einschlägigen Studien waren Hypertrophie<br />
(Muskelwachstum) und Kraftzuwächse bei 70 Prozent<br />
der Maximalkraft und Satzlängen zwischen drei und<br />
elf Wiederholungen am größten. Diese Ergebnisse<br />
stammen aus Untersuchungen an der amerikanischen<br />
Ohio University. Belegt werden sie durch eine dänische<br />
Studie, die im „Journal Of Applied Physiology“ erschien.<br />
Niedrige bis mittlere Satzlängen stellten sich als<br />
effektiver heraus als hohe Wiederholungszahlen<br />
(zwischen 20 und 28 WH). Gleichzeitig bewirkten<br />
schwerere Lasten von 70 Prozent der Maximalkraft<br />
größere muskuläre Anpassungsprozesse als<br />
die Arbeit bei 15,5 Prozent der Maximalkraft.<br />
ZINK GEGEN<br />
DIE ERKÄLTUNG<br />
Mit Vitamin C lässt sich keine Erkältung<br />
wirklich vermeiden – auch, wenn viele<br />
Menschen dies fälschlicherweise<br />
glauben. Bring in der Erkältungszeit dein<br />
Immunsystem statt mit Orangensaft<br />
lieber mit Zink auf Vordermann.<br />
Die empfohlene Tageszufuhr liegt bei 5,5<br />
bis 9,5 Milligramm pro Tag. Hier sind die<br />
besten Zinkquellen inklusive Zinkgehalt<br />
pro 100 Gramm.<br />
AUSTERN<br />
16.62 mg<br />
Nutze diese<br />
Erkenntnisse für deine<br />
Kniebeugen sowie fürs<br />
Kreuzheben, Bank- und<br />
Schulterdrücken.<br />
WILD<br />
8.5 mg<br />
Die Maximalkraft<br />
lässt sich nach<br />
gründlichem<br />
Aufwärmtraining<br />
schnell ermitteln.<br />
SESAMKÖRNER<br />
7.75 mg<br />
RIND<br />
5.2 mg<br />
MUSCHELN<br />
3 mg<br />
Morgensport<br />
Forschungsergebnissen im „Medicine &<br />
Science In Sports & Exercise“ zufolge kann<br />
ein zügiger, 45-minütiger Spaziergang am<br />
Morgen helfen, den Appetit zu zügeln. Die<br />
Testpersonen der zitierten Studie verspürten<br />
nicht den Drang, die verbrannten Kalorien wieder<br />
aufzunehmen. Sie aßen über den Tag gesehen<br />
genauso viel wie an trainingsfreien Tagen.<br />
SHIITAKE<br />
PILZE<br />
1.03 mg<br />
JOGHURT<br />
0.97 mg<br />
12/MAI 2013/mensfitness.de
Fit Liste<br />
Feste Essenszeiten<br />
Durch regelmäßige Mahlzeiten gut in Form und voller Energie durchs Leben<br />
DER TRICK<br />
Versuch, am Wochenende nicht zu lang zu<br />
schlafen. Setz dich stattdessen zur selben Zeit<br />
wie unter der Woche an den Frühstückstisch.<br />
STARKE<br />
VARIANTEN<br />
Mit kleinen Abwandlungen<br />
mehr aus dem Bankdrücken<br />
herausholen<br />
DIE WIRKUNG<br />
Die festen Essenszeiten helfen auch auf<br />
indirekte Art beim Abnehmen. Sie bringen<br />
nämlich den Stoffwechsel auf Trab, sodass<br />
zugeführtes Fett zwischen den Mahlzeiten zu<br />
Energie umgewandelt statt eingelagert wird.<br />
DIE STUDIE<br />
Israelische Wissenschaftler verglichen zwei<br />
Gruppen von Probanden. Die einen hielten sich<br />
an feste Essenspläne mit viel Fett, die anderen<br />
aßen unregelmäßig, dafür aber fettarm. Die<br />
Gesamtkalorienzahl war gleich. Bei ersterer<br />
Ernährungsstrategie war das Körpergewicht der<br />
Versuchspersonen am Ende des Testzeitraums<br />
niedriger. Dies deutet darauf hin, dass der Zeitpunkt<br />
der Nahrungszufuhr sogar wichtiger ist als der<br />
Fettgehalt. Am besten ist die Kombination aus festen<br />
Essenszeiten und frischen, gesunden Mahlzeiten<br />
mit Nährstoffen, die der Körper braucht.<br />
ENGER GRIFF<br />
Geh im etwas weniger<br />
als schulterbreiten<br />
Griff an die Stange.<br />
✘ Anfängerübung<br />
✔ Trizepsaufbau<br />
✘ Große Gewichte<br />
EXPLOSIVE AUSFÜHRUNG<br />
Drück das Gewicht<br />
explosiv aber<br />
kontrolliert nach oben.<br />
✔ Niedrige Wiederholungszahlen<br />
✘ Anfängerübung<br />
✔ Dynamikaufbau<br />
POSITIVE NEIGUNG<br />
Stell die Bank auf einen<br />
positiven Neigungswinkel<br />
von 30 bis 45 Grad ein.<br />
✔ Aufbau der oberen Brustmuskeln<br />
✔ Schulteraufbau<br />
✘ Große Gewichte<br />
NEGATIVE NEIGUNG<br />
Stell die Bank auf einen<br />
negativen Neigungswinkel<br />
von 30 bis 45 Grad ein.<br />
✔ Training mit Hilfestellung<br />
✔ Aufbau der unteren Brustmuskeln<br />
MÖRDERJOB<br />
Wer weniger arbeitet, lebt länger<br />
Ein bisschen harte Arbeit hat noch keinem geschadet,<br />
oder? Falsch! Zu lange Arbeitszeiten können das Risiko von<br />
Herzerkrankungen um 80 Prozent erhöhen. Zu diesem<br />
Ergebnis gelangte eine Studie am finnischen Institute of<br />
Occupational Health. Hier ein kleiner Vergleich der<br />
Durchschnitts-Arbeitszeiten in Deutschland, Dänemark<br />
und in der gesamten EU.<br />
NIEDRIGSTES<br />
RISIKO<br />
EU-<br />
Durchschnitt<br />
40,7<br />
HÖCHSTES<br />
RISIKO<br />
Dänemark<br />
(Tiefstwert)<br />
37,7<br />
Deutschland<br />
40,7<br />
✔ Aufbau des Latissimus<br />
KURZHANTELN<br />
Kurzhanteln ermöglichen<br />
die Arbeit über ein größeres<br />
Bewegungsausmaß hinweg.<br />
✔ Core-Aufbau<br />
✔ Größeres Bewegungsausmaß<br />
✘ Maximaler Muskelaufbau<br />
BODEN<br />
Das Drücken am Boden<br />
erlaubt es dir, dich auf Brust<br />
und Arme zu konzentrieren.<br />
✔ Große Gewichte<br />
✔ Trizepsaufbau<br />
✘ Größeres Bewegungsausmaß<br />
14/MAI 2013/mensfitness.de
Wie wichtig ein konstanter Blutzuckerspiegel seien kann, weiß spätestens<br />
derjenige, der sich erfolglos durch eine Diät quält und sich gezwungener<br />
Maßen mit den Prozessen in unserem Körper auseinandersetzt, um<br />
letztlich zu wissen, worin das Geheimnis einer funktionierenden Diät aber auch<br />
einem langfristigen Muskelaufbau liegt. Der Blutzuckerspiegel spielt hierbei eine<br />
maßgebliche Rolle. Er kann oft der Schlüssel zum Glück bzw. zur Traumfigur sein.<br />
Aber wie kann ich diesen konstant bzw. normal halten? FREY Nutrition® hat sich<br />
diesbezüglich Gedanken gemacht und reagierte kürzlich mit der Markteinführung<br />
eines innovativen Produkts, ALPHA-LIPONSÄURE, bestehend aus zwei optimal<br />
aufeinander abgestimmten Nährstoffen: Alpha-Liponsäure und Chrom. Der eine<br />
Baustein, Chrom, liefert die entscheidenden Vorteile, da er zu einem normalen<br />
Blutzuckerspiegel beiträgt. Der andere Baustein, Alpha-Liponsäure, gilt als starkes<br />
Antioxidanz. Wissenschaftliche Studien, bereits schon aus den 50er Jahren, weisen<br />
der schwefelhaltigen Fettsäure die Funktion des Co-Faktors bei der<br />
Energiebereitstellung zu. Die praktische Darreichungsform in Kapseln erleichtert die<br />
Einnahme der hochwertigen Kombination. ALPHA-LIPONSÄURE von FREY Nutrition®<br />
wird schon jetzt von gut informierten Hobby- aber auch Profisportlern gerne<br />
supplementiert. Übrigens: Die Nahrungsergänzungsmittelfirma FREY Nutrition®<br />
verzichtet bei der Herstellung auf synthetische Vitaminzusätze. Wer mehr über das<br />
Extreme-Line-Produkt ALPHA-LIPONSÄURE erfahren möchte, kann sich hierüber auf<br />
der offiziellen Webseite des Herstellers informieren: www.freynutrition.de<br />
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Ein konstanter Blutzuckerspiegel für den<br />
langfristigen Erfolg dank<br />
ALPHA-LIPONSÄURE<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 15
Fit Liste<br />
Sexy Kniebeugen<br />
Die klassische Übung für mehr Kraft, Gesundheit und Sex-Appeal<br />
AUF DIE<br />
KALORIEN<br />
Das steckt in den<br />
verschiedenen Drinks<br />
Kniebeugen eignen sich nicht nur hervorragend dazu, Kraft<br />
aufzubauen und Fett zu verbrennen. Sie sind daneben<br />
auch echte Lustmacher. Das liegt daran, dass sie die<br />
Testosteronkonzentration ansteigen lassen, was Frauen<br />
besonders attraktiv finden. Diese Forschungsergebnisse<br />
stammen von der britischen Abertay University in Dundee.<br />
Daneben gibt es eine Verbindung zwischen dem<br />
Sexhormon und der Widerstandsfähigkeit gegen<br />
Krankheiten. Bei der Studie wurde festgestellt,<br />
dass diejenigen Teilnehmer mit den höchsten<br />
Testosteronkonzentrationen und den besten<br />
Immunwerten von den 94 teilnehmenden Frauen<br />
auch als attraktivste Männer bewertet wurden.<br />
Aber was hat die Kniebeuge damit zu tun?<br />
Ganz einfach: Ganzkörperübungen lassen den<br />
Testosteronspiegel erwiesenermaßen am<br />
stärksten ansteigen, wie im „Sports Medicine New<br />
Zealand“ zu lesen war. Als besonders effektiv<br />
erwies sich das Ganzkörpertraining mit großen<br />
Lasten, hoher Intensität und kurzen Pausen.<br />
WODKA (25 ML) UND<br />
DIÄT-MIXGETRÄNKE<br />
54 Kalorien<br />
CHAMPAGNER<br />
(120 ML) 91 Kalorien<br />
HALTUNG<br />
Setze bei der Kniebeuge<br />
die Füße fest am Boden<br />
auf und achte darauf,<br />
dass die Schuhsohlen<br />
im Kontakt mit dem<br />
Boden bleiben.<br />
FORM<br />
Geh immer bis unter die<br />
horizontale Haltung der<br />
Oberschenkel hinaus<br />
und drück die Knie<br />
beim Hochkommen<br />
nach außen.<br />
DYNAMIK<br />
Atme im Stand tief<br />
ein und stoß die Luft<br />
kraftvoll aus, wenn du<br />
das Gewicht wieder<br />
nach oben katapultierst.<br />
ROTWEIN (175 ML)<br />
120 Kalorien<br />
Getrennt oder<br />
zusammen?<br />
Eine heikle Frage. Die Online-Dating-Plattform<br />
Parship führte hierzu eine Kundenbefragung<br />
mit den folgenden Ergebnissen durch:<br />
29,4 % sind<br />
der Meinung, der<br />
Mann solle sich um die<br />
Rechnung kümmern.<br />
16,7 % sprechen vorher<br />
ab, wer bezahlt.<br />
2,1 % sagen, es<br />
soll derjenige<br />
bezahlen, der die<br />
Rechnung bestellt.<br />
36,6 % ziehen es<br />
beim ersten Date<br />
vor, getrennt<br />
zu zahlen.<br />
14,9 % nehmen<br />
denjenigen in die<br />
Pflicht, von dem<br />
das Treffen oder die<br />
Einladung ausging.<br />
SAMBUCA 50ML<br />
181 Kalorien<br />
HELLES HALBER LITER<br />
240 Kalorien<br />
16/MAI 2013/mensfitness.de
Fit Liste<br />
Coole Düfte<br />
Aktuelle Aromen mit prägnanter Note<br />
1<br />
2<br />
1 Prada Luna Rossa<br />
Beim Luna Rossa treffen frische<br />
Minze und Salbei auf klassischen<br />
blumigen Lavendel, wie ihn schon<br />
Oma kannte. Allerdings ist dies<br />
kein Parfüm für alte Damen. Es<br />
handelt sich dabei vielmehr um ein<br />
lebendes, maskulines Dufterlebnis.<br />
ca. 60,- Euro für 50 ml<br />
(flaconi.de)<br />
2 Tom Ford Noir<br />
Der neue Duft von Ford bietet eine<br />
flotte Kopfnote, während würziger<br />
schwarzer Pfeffer, Muskatnuss<br />
und ein Rosenbukett die Nasen<br />
der Damenwelt betören.<br />
ca. 80,- Euro für<br />
50 ml (douglas.de)<br />
3<br />
4<br />
7<br />
3 Thierry Mugler A*Men<br />
Rubber Spray<br />
Eine kristallklare, kühle Note mit<br />
Bergamotte. Holzige Noten und<br />
Patchouli vermitteln das Gefühl<br />
von Freiheit und Abenteuer.<br />
ca. 50,- Euro für 50 ml<br />
(point-rouge.de)<br />
4 Joop! Homme Wild<br />
Der kontrastreiche und orientalische<br />
Duft wurde kreiert für den wilden,<br />
jungen Verführer, der in jedem<br />
Mann steckt. Also: aufgetragen<br />
und nichts wie ab auf die Piste!<br />
ca. 35,- Euro für<br />
75 ml (parfume.de)<br />
5<br />
Here are the reasons<br />
why Brits ditch their<br />
healthy-eating plans<br />
6<br />
5 Balmain Carbone<br />
Modern und zugleich klassisch<br />
dank des Buketts aus Moschus,<br />
Pfeffer, Weihrauch und Feige.<br />
Das perfekte Parfüm für heiße<br />
Dates an kühlen Abenden.<br />
ca. 70,- Euro für 100 ml<br />
(ausliebezumduft.de)<br />
5 Aramis Gentleman<br />
Im Laufe der Jahre hat Aramis<br />
eine ganze Reihe an Düften auf<br />
den Markt gebracht. Acht der<br />
beliebtesten Noten wurden neu<br />
aufgelegt und in der Gentleman's<br />
Collection zusammengefasst<br />
(Abbildung anders).<br />
ca. 70,- Euro für<br />
100 ml (douglas.de)<br />
7 Jean Paul Gaultier<br />
Le Male Collector’s Edition<br />
Das Seglerhemd wurde in<br />
dieser Sammleredition durch einen<br />
Metallpanzer ersetzt, der sich im<br />
Badezimmerregal noch besser<br />
macht. Der vertraute Mix aus<br />
Minze, Koriander und Sandelholz<br />
bleibt jedoch erhalten.<br />
ca. 75,- Euro für 100 ml<br />
(otto.de)<br />
59%<br />
2/3 der Besucher im <strong>Fitness</strong>center<br />
trainieren alleine und berauben sich damit selbst einer der größten Motivationsmöglichkeiten. Laut<br />
einer Studie im Wissenschaftsjournal „Obesity“ kann das Training im Team die Chancen einer deutlichen<br />
Gewichtsreduktion um 20 Prozent erhöhen. Wissenschaftler der amerikanischen Michigan State University<br />
haben auf einen weiteren Vorteil hingewiesen: Mit einem etwas fortgeschritteneren Trainingspartner<br />
zur Seite hielten die Testpersonen in der Studie zwei Mal so lang durch wie beim Einzeltraining.<br />
18/MAI 2013/mensfitness.de
DAS BIG<br />
PICTURE<br />
20/MAI 2013/mensfitness.de
Akrobatik auf<br />
Skiern<br />
Der Skilehrer Thomas Court mit einem<br />
eindrucksvollen Rückwärtssalto im<br />
Schneepark Les Arcs in den französischen<br />
Alpen. Beim Freestyle-Skifahren zeigen<br />
die Fahrer ähnliche Tricks wie die<br />
Snowboarder. Die Disziplin hat sich innerhalb<br />
des letzten Jahrzehnts zur Mainstream-<br />
Sportart und zum festen Bestandteil<br />
der Winter-X-Games entwickelt.<br />
Foto Mark Chilvers<br />
mensfitness.co.uk/AUGUST 2012/21
MF-KOLUMNE<br />
Und plötzlich<br />
ist der<br />
Sommer da…<br />
MICHAELS<br />
FITNESS-<br />
ECKE<br />
J<br />
aja, es kommt mir so vor, als wäre<br />
es gestern gewesen, als ich sagte<br />
„es wird Zeit, dass es wärmer wird“.<br />
Und jetzt, jetzt ist es schon der Mai im<br />
Anflug. Natürlich haben wir auch in der<br />
kalten Jahreszeit fleißig trainiert. Aber, wer<br />
von uns denkt denn im Dezember oder<br />
im Januar an die Formen und die Härte?<br />
Pumpen ist angesagt. Das macht Spaß und<br />
geht viel einfacher und schneller als die<br />
mühseligen langen, ausdauernden Sätze<br />
mit wenig Gewichten. Der Chrom-Gott<br />
lässt grüßen. Auf die Ernährung sollen<br />
wir in der Winterzeit achten? Quatsch!<br />
Wir haben doch noch so viel Zeit bis zum<br />
Sommer. Das passt schon. Das bisschen<br />
Fett haben wir ratzfatz wieder runter.<br />
Tja Freunde, Pustekuchen. Der Sommer<br />
steht vor der Tür und das Fett, vor allem<br />
das Bauchfett, ist immer noch da… Also<br />
überwinden wir uns und steigen aufs<br />
Laufband, den Crosstrainer oder aufs Rad,<br />
auch wenn wir absolut keine Lust dazu<br />
haben. Schließlich wollen wir am See nicht<br />
aussehen wie aufgequollene Schwämme.<br />
Bauchtraining – Jungs, wie wir das lieben….<br />
Aber so viel wir auch laufen, radeln und<br />
Sit-ups machen, das Fett will einfach nicht<br />
wirklich verschwinden. So ein Mist. Warum<br />
eigentlich nicht? Gibt es da einen Trick?<br />
Eigentlich ist es ganz einfach. Ich<br />
überlege mir gerade, ob ich es nicht<br />
für mich behalte und alleine am<br />
Strand eine gute Figur mache…<br />
Aber Spaß beiseite, natürlich<br />
möchte ich euch zeigen, wie ihr<br />
euch in Topform bringen könnt.<br />
Bei einem effizienten Bauchtraining<br />
trainieren wir vor allem die oberen<br />
beiden Kompartimente. Auch wenn ihr<br />
jetzt glaubt, ihr würdet auch den unteren<br />
Bereich intensiv trainieren, dort, wo das<br />
Fett im unteren Bereich des Bauchs noch<br />
vorhanden ist, tut ihr es nicht wirklich..<br />
Herkömmliche Sit-ups reichen nicht aus.<br />
Vor allem musst du Einroll-Übungen<br />
machen und die unteren schrägen<br />
Bauchmuskeln trainieren. Der obere Anteil der<br />
Bauchmuskulatur wird dann automatisch<br />
ausreichend mit trainiert. Tolle Übungen<br />
und Beispiele hierfür findet ihr auch auf der<br />
Men´s <strong>Fitness</strong> Internetseite. Und wenn euch<br />
das nicht reicht, dann schreibt mir einfach<br />
eine Email (bauer@personaltraining.de).<br />
Ich helfe euch gerne dabei, das Six- oder<br />
Eightpack eurer Träume zu bekommen.<br />
Sommersonnige Grüße,<br />
Euer<br />
Michael<br />
Also, das Bauchfett sitzt vor allem im<br />
unteren Bereich des Bauches. Im Bereich<br />
des dritten und vierten Kompartiments.<br />
Also im Six- und Eightpack-Segment. Um<br />
dieses Fett abzubauen, muss man sehr<br />
genau trainieren. Sicher habt ihr schon<br />
professionelle Top-Läufer gesehen, die<br />
dennoch einen Bauchansatz haben. Richtig,<br />
Ausdauertraining allein reicht nicht, um<br />
das viszerale Bauchfett los zu werden.<br />
Michael Bauer entwickelt seit mehr als 10 Jahren individuelle <strong>Fitness</strong>- und<br />
Gesundheitskonzepte für Schauspieler und Models, sowie für Vorstände,<br />
Politiker und Profisportler. Er gilt als Deutschlands gefragtester Personaltrainer.<br />
Bekannt wurde er durch seine nachhaltigen Abnehmkonzepte. Er ist<br />
Gründer und Geschäftsführer von The VIP Personaltraining Company und<br />
Begründer des Physio-Psychologischen Trainingskonzepts KKK.<br />
www.personaltraining.de / www.bauercoaching.de<br />
22/MAI 2013/mensfitness.de
PROMI FITNESS<br />
Action-<br />
Manu<br />
Der „Spartacus“-Schauspieler<br />
Manu Bennett verrät uns, wie ihm<br />
Rugby, Stehpaddeln und Ballett zum<br />
Gladiatorenkörper verholfen haben.<br />
STAR DES MONATS<br />
Manu Bennett<br />
c Bisherige Rollen: Crixus, Spartacus'<br />
Erzfeind und spätere rechte Hand in der<br />
TV-Reihe „Spartacus: Blood & Sand“<br />
sowie in der darauf folgenden Staffel<br />
„Spartacus: Vengeance“. Zu seinen<br />
bisherigen Kinostreifen zählen der<br />
Vampirhit „30 Days Of Night“ sowie der<br />
Actionthriller „Die Todeskandidaten“.<br />
c Neuste Rollen: Letzter Auftritt als<br />
Crixus in der Staffel „Spartacus:<br />
War Of The Damned“; Anführer<br />
des Orks-Heers in Peter Jacksons<br />
Filmadaptation „Der Hobbit“.<br />
c Wissenswertes: Bennett hat auf<br />
eine professionelle Rugby-Karriere<br />
verzichtet, um an der Universität<br />
Theater und Tanz zu studieren.<br />
Bennett führt sein Talent als<br />
Gladiatorendarsteller auf seinen<br />
breiten Erfahrungsschatz in den<br />
Bereichen Sport und Tanz zurück.<br />
24/MAI 2013/mensfitness.de
Promi <strong>Fitness</strong><br />
Manu Bennett<br />
„In den Kämpfen will<br />
ich immer 110 Prozent geben“, so<br />
Bennett.<br />
„Deshalb bin ich immer darauf<br />
eingestellt, dass es nicht ganz ohne<br />
Schmerzen über die Bühne geht.“<br />
Text Ben Ince<br />
Die Darstellung von Gladiatorenkämpfen erfordert<br />
viel Technik, Koordination und pure körperliche<br />
Kraft – so viel, dass manche Schauspieler schon beim<br />
Gedanken daran mit den Beinschienen schlackern.<br />
Nicht so Manu Bennett, der im TV-Hit „Spartacus“<br />
als Meistergladiator Crixus auftritt. Kaum zu glauben: Das nötige<br />
Selbstbewusstsein dafür gab ihm seine Erfahrung im Ballett.<br />
„Durch meine tänzerische Ausbildung habe ich auf jeden Fall<br />
einen Vorteil“, so der in Neuseeland geborene Schauspieler.<br />
„Es fällt mir dadurch leichter, die Kampfchoreografien<br />
einzustudieren und mich zusammen mit einem anderen<br />
Kämpfer flüssig über den Bildschirm zu bewegen. Schon<br />
große Kämpfer wie Bruce Lee und Mohammed Ali haben<br />
den Kampf mit einer Form des Tanzes verglichen.“<br />
Außer mit dem Ballett kennt sich Bennett noch mit diversen<br />
anderen Disziplinen wie Rugby, Leichtathletik, Stehpaddeln<br />
und natürlich dem <strong>Fitness</strong>training aus. Durch Letzteres hat er<br />
sich den beeindruckenden Körperbau erarbeitet, den er für die<br />
Rolle Crixus' benötigte. In der dritten „Spartacus“-Staffel sowie<br />
in Jacksons „Hobbit“-Verfilmung können die Zuschauer seine<br />
hervorragende Beinarbeit bewundern. In der Hobbit-Trilogie<br />
übernimmt er mit Azog, dem König der Orks, eine Schlüsselrolle.<br />
Die Rolle Crixus' ist körperlich äußerst anspruchsvoll. Wie viel<br />
Kampf- und Waffentraining war nötig, um sich vorzubereiten?<br />
Alle „Spartacus“-Schauspieler wurden durch Fachleute ins<br />
Waffentraining eingeführt. Dadurch, dass ich bereits vier Jahre lang<br />
bei den Drehs dabei war, fühlte ich mich in den Kampfszenen aber<br />
schon sehr sicher. Außerdem gab es jedes Jahr ein Gladiatoren-<br />
Trainingslager. Dabei wurden wir richtig gepusht, damit wir topfit<br />
werden und unsere Waffenkünste auf Vordermann bringen.<br />
Hattest du am Set schon mal Unfälle oder Verletzungen?<br />
Ich habe mir dieses Jahr bei einer Kampfszene drei Rippen<br />
gebrochen. In den Kämpfen will ich immer 110 Prozent<br />
geben. Deshalb bin ich immer darauf eingestellt, dass es<br />
nicht ganz ohne Schmerzen über die Bühne geht.<br />
Was war für dich die wichtigste Voraussetzung, um<br />
für die Rolle Crixus' in Form zu kommen?<br />
Ich bin über die Jahre mit vielen Sportarten und körperlichen Aktivitäten<br />
in Berührung gekommen – vom Rugby über die Leichtathletik<br />
bis hin zum Ballett und Stehpaddeln. Ich denke, diese Vielfalt hat<br />
Mehr Informationen<br />
zur kompletten<br />
Staffel von<br />
„Spartacus:<br />
Vengeance“ gibt es<br />
auf prosieben.de.<br />
mir bei der Entwicklung unterschiedlicher Bewegungsmuster<br />
und Fertigkeiten geholfen. Außerdem habe ich dadurch meine<br />
Athletik verbessert. All das ist sehr hilfreich für den Crixus-Part.<br />
Wie sieht dein wöchentliches Trainingsprogramm aus?<br />
Ich trainiere zweimal pro Woche im <strong>Fitness</strong>center – oder<br />
öfter, wenn ich ein bestimmtes Ziel erreichen will. Außerdem<br />
gehe ich zweimal wöchentlich zum Stehpaddeln oder<br />
Surfen. Dazu kommen in Filmperioden natürlich noch<br />
die täglichen Gladiatorenkämpfe am Drehort.<br />
Ich bin nicht mehr der Allerjüngste. [Er ist jetzt 43.] Daher achte ich<br />
beim <strong>Fitness</strong>training auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen<br />
Muskelaufbau und Flexibilitätstraining. Außerdem gehe ich sehr<br />
gern schwimmen, seitdem mir mein Chiropraktiker gesagt hat,<br />
er hätte noch nie einen Schwimmer als Patienten gehabt.<br />
Wie ernährst du dich, um Muskelmasse aufzubauen und zu halten?<br />
Wer Muskeln aufbauen will, kommt nicht drum herum, Eiweiß<br />
zu sich zu nehmen. Außerdem ist es wichtig, dem Körper die<br />
erforderliche Energie zu geben, damit er hart trainieren kann.<br />
Diese kommt aus komplexen Kohlenhydraten sowie einer<br />
gesunden Mischung an frischem Obst und Gemüse.<br />
Was nimmst du während eines normalen Tages zu dir?<br />
Morgens esse ich normalerweise Haferbrei. Dazu gönne ich mir immer<br />
etwas braunen Zucker und Sahne. Mittags gibt es in der Regel etwas<br />
Frisches und Nahrhaftes, wie Huhn oder Thunfischsalat oder auch<br />
Fleisch mit Reis. Das Abendessen lege ich in die Regenerationsphase<br />
nach dem Training. Dann fülle ich meine Energiereserven mit 300<br />
bis 500 Gramm Steak oder Huhn sowie gedünstetem Gemüse auf.<br />
Ist es nicht schwer, sich so gut in Form zu halten und gleichzeitig<br />
mehrere Monate hintereinander Aufnahmen zu machen?<br />
Manchmal ist am Set so viel los, dass es fast unmöglich erscheint,<br />
noch Zeit fürs <strong>Fitness</strong>training aufzubringen. Dann musst du dich<br />
wirklich zwingen, den inneren Schweinehund zu überwinden.<br />
„Ich gehe sehr gern schwimmen, seitdem mir<br />
mein Chiropraktiker gesagt hat, er hätte noch<br />
nie einen Schwimmer als Patienten gehabt.“<br />
mensfitness.de/MAI 2013/25
LESERBRIEFE<br />
Wir beantworten eure Fragen<br />
zum Thema <strong>Fitness</strong>!<br />
Unser MF-Experte und Personal Trainer DIRK VAN DER KLOK hilft euch, wenn Ihr<br />
Fragen zu den Themen <strong>Fitness</strong>, Workouts, Training und Ernährung habt.<br />
Einfach nur fit!<br />
F:<br />
Hallo Dirk, ich habe mal eine paar<br />
Fragen an die Dich. Ich mache jetzt<br />
seit ca. vier Monaten das gleiche Training.<br />
Nämlich ein Ganzkörper-Workout zweimal die<br />
Woche plus je 30 Minuten Crosstrainer, dass<br />
ich so auf 90 Minuten pro Einheit komme.<br />
Der Körper verändert sich nicht mehr und es<br />
macht auch absolut keinen Spaß mehr, immer<br />
wieder dasselbe zu tun. Ich habe mir jetzt zwei<br />
Trainingseinheiten zusammengestellt und hoffe,<br />
dass ich dadurch wieder etwas mehr Lust aufs<br />
Training bekomme. Ich ernähre mich nicht<br />
optimal, trotzdem gleiche ich durch den Sport<br />
viel aus. Ich möchte kein Kraftpaket werden<br />
sondern nur etwas athletischer und einfach<br />
nur fit. Ich rauche nicht und trinke keinen<br />
Alkohol. Einziges Laster sind Süßigkeiten. Hier<br />
mal kurz mein “entworfenes” Training. Ich<br />
trainiere ausschließlich an Geräten und nicht<br />
im Freihantelbereich, da mir einfach das Knowhow<br />
fehlt und er auch meistens überfüllt ist.<br />
Workout 1<br />
15 Minuten Crosstrainer (Intervall)<br />
Bankdrücken 20kg<br />
Rudern 20kg<br />
Schulterdrücken 15-20kg<br />
Bauch (Leg Pull-ups)<br />
Bizeps 20kg<br />
Bein Curls 20kg<br />
Beinheber 20kg<br />
Liegestütz<br />
15 Minuten Fahrrad<br />
10 Minuten Rudergerät<br />
1 Km Laufen/Sprinten<br />
Workout 2<br />
15 Minuten Crosstrainer (Intervall)<br />
Butterfly 40kg<br />
Lat-zug 40Kg (Maschine)<br />
Seitenheben 10Kg<br />
AB Cruncher 15kg<br />
Rückenbeuge<br />
Trizeps Dips (Maschine) 40kg<br />
Beinpress<br />
Liegestütz<br />
15 Minuten Fahrrad<br />
10 Minuten Rudergerät<br />
1 Km Laufen/Sprinten<br />
Hier meine Fragen: Ich versuche leicht CrossFitähnlich<br />
im Studio an Geräten kombiniert zu<br />
trainieren, da es mir in einem richtigen CrossFit-<br />
Studio zu teuer wird. Ich würde nicht fragen,<br />
wenn ich nicht langsam am verzweifeln wäre.<br />
Ist das Training einigermaßen ok? Mit den<br />
Gewichten bin ich mir nicht sicher, da ich nicht<br />
weiß, ob ich lieber 30 Wiederholungen oder je<br />
1 Minute trainieren soll? Pause ca. 30 Sekunden?<br />
Ist es ein Training, was ich die nächste Zeit<br />
ohne Veränderung der Gewichte durchführen<br />
kann? Ich finde leider keine Trainingspläne, die<br />
ungefähr meinen Vorstellungen entsprechen,<br />
wie z.B. nur an Geräten zu trainieren.Ich komme<br />
gerade nicht mehr weiter und ich würde<br />
mich freuen, wenn Du mir helfen könntest.<br />
Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße!<br />
Thorsten per Facebook<br />
A:<br />
Vielen Dank für die Zusendung Deines<br />
aktuellen Trainingsplans. Diesen zu<br />
„splitten“ ist generell völlig okay, jedoch solltest<br />
Du besonders bei den Brust- und Rückenmuskeln<br />
mehrere Geräte/Übungen einbeziehen. Wichtige<br />
Grundlage beim CrossFit ist stets die eigene<br />
Körperkraft. Daher gehören z.B. Klimmzüge,<br />
Dips, Liegestützen etc. immer zu Deinem<br />
Programm mit dazu. Du musst Dich auspowern,<br />
schwitzen und an Deine persönlichen Grenzen<br />
gehen. Nur dann wirst Du sichtbare Erfolge<br />
sehen. Ich würde Dir empfehlen Dein Training<br />
auf mindestens drei Tage auszuweiten. Tag 1<br />
mit komplexen Brusttraining, Trizepsübungen,<br />
Schulter und Bauch - Tag 2 intensives Lauf- oder<br />
Cardiotraining (Fatburning) kombiniert mit viel<br />
Bauchworkouts (+ Gewichten) - Tag 3 verstärkt<br />
Rückentraining mit Bizeps und Beinen. Runde<br />
Dein Training immer mit Eigenkraftübungen<br />
ab und versuche Maschinen-Übungen durch<br />
Freihantel-Übungen hier und da zu ersetzen.<br />
Merke Dir: Kraftmaschinen sind gut - besonders,<br />
wenn man mit seinem Training startet, jedoch<br />
macht es langfristig viel Sinn Kurz,- und<br />
Langhanteln zum Einsatz zu bringen, da Du<br />
dadurch viel mehr eigenen Körpereinsatz zeigst.<br />
Aus meiner Erfahrung zeigt es sich immer<br />
wieder, dass Du viel „spezieller“ in einzelne<br />
Muskeln trainieren kannst und Du dadurch auch<br />
eine interessante Abwechslung im Programm<br />
hast. Wenn Du Dir unsicher bist, wie Du einzelne<br />
Kraftmaschinen durch Hanteln ersetzen kannst,<br />
spreche einen Trainer an, oder schaue auf unsere<br />
MF-Homepage. Hier findest Du viele Fotos mit<br />
den unterschiedlichsten Übungen. Mein ganz<br />
persönlicher Tipp ist folgendes Buch, welches Dir<br />
sehr gut die Anatomie näher bringt und Du exakt<br />
sehen kannst, wie welcher Muskel arbeitet. Es<br />
heißt „Der neue Muskel Guide“. (Bei Amazon etc.<br />
erhältlich). Mit Hilfe dieses Buchs kannst Du Dein<br />
eigener Coach werden und Deinen Trainingsplan<br />
problemlos abwandeln. Zu Deiner Frage, was<br />
die richtige Wiederholungszahl ist, empfehle<br />
ich Dir auch hier die Gewichte nicht stets zu<br />
steigern, vielmehr die Wiederholungszahl.<br />
30 Wiederholungen sind okay, aber auch<br />
im 3-Satz mit max. 45-60 Sekunden Pause<br />
dazwischen. Kontrolliere Dich, ob Du wirklich<br />
„platt“ bist, wenn Du die Ausführungen machst.<br />
Das Thema Ernährung solltest Du auch nicht<br />
vernachlässigen: Süßigkeiten wirklich auf ein<br />
Minimum reduzieren oder am besten gleich<br />
ganz vom Speiseplan streichen! Teste doch<br />
mal ein intensives Workout mit disziplinierter<br />
Ernährung und Fatburning über einen Zeitraum<br />
von vier Wochen. Ich denke, dass Du erstaunt<br />
sein wirst, wie cool sich Dein Body verändern<br />
wird. Dann fällt Dir die Entscheidung denke ich<br />
leicht, weiter Süßes zu futtern oder lieber einen<br />
klasse Body zu pflegen. Ich hoffe, ich konnte<br />
Dir ein wenig „Linie“ in Dein Training bringen.<br />
Fett in Muskeln “umwandeln”<br />
F:<br />
Hallo! Ich bin 24 Jahre alt und wiege ca.<br />
80 kg. Mein Ziel ist es, mein überschüssiges<br />
Körperfett in Muskeln “umzuwandeln”. Da ich<br />
medizinisch vorbelastet bin, benötige ich einen<br />
speziellen Trainings-/Ernährungsplan. Ich habe<br />
einen angeborenen Herzfehler(Aortenisthmu<br />
sstenose) und dadurch auch Bluthochdruck.<br />
Gegen den Bluthochdruck nehme ich auch<br />
täglich Tabletten. Auf was sollte ich beim Training<br />
hauptsächlich achten um meine Gesundheit nicht<br />
zu gefährden? Ist es schädlich Proteinshakes<br />
oder dergleichen zu mir zu nehmen?<br />
Olli W. per Email<br />
A:<br />
Deinen Wunsch Körperfett durch<br />
Sport zu reduzieren kann ich mit<br />
einem sofortigen Ja beantworten.<br />
Gewinnung von Muskelzuwachs hat zur Folge,<br />
gleichzeitig Körperfett zu reduzieren. Auch ist<br />
eine Ernährung sehr wichtig, um Einfluss bei<br />
der Verbrennung zu nehmen. Da ich jedoch<br />
Dein genaues Krankheitsbild/Status aus der<br />
Ferne schwer diagnostizieren kann und darf,<br />
bitte ich Dich, auf jeden Fall hinsichtlich einer<br />
auf Dich abgestimmten Ernährungsplanung<br />
einen erfahrenen Ökotrophologen<br />
(Ernährungswissenschaftler) hinzuzuziehen.<br />
Dieser kennt sich aus und weiß genau welche<br />
Lebensmittel richtig für Dich sind. Bespreche all<br />
diese Schritte bitte mit Deinem behandelnden Arzt.<br />
Proteine sind in natürlichen Maßen gesund, aber<br />
auch hier ist der Zuspruch Deines Arztes wichtig.<br />
(Anmerkung: Die Redaktion behält sich<br />
das Recht vor, Inhalte der Leserbriefe<br />
themenorientiert zu kürzen)<br />
dirkvanderklok.de<br />
Solltet auch Ihr Fragen zum Thema<br />
<strong>Fitness</strong> haben, sendet eine Mail an<br />
leserbriefe@mensfitness.de<br />
26/MAI 2013/mensfitness.de
Die Experten<br />
Der beste Rat der größten <strong>Fitness</strong>-Spezialisten<br />
„Maschinen nutzen<br />
sich beim Gebrauch<br />
nur ab. Der<br />
menschliche Körper<br />
dagegen wird<br />
immer stärker und<br />
ausdauernder.“<br />
MUSKELEXPERTE S. 26<br />
Charles<br />
Poliquin<br />
WARUM DU IHM<br />
VERTRAUEN KANNST<br />
Er ist der weltweit<br />
führende Experte fürs<br />
Kraft- und<br />
<strong>Fitness</strong>training. Er hat in<br />
12 verschiedenen<br />
Sportarten<br />
Olympiateilnehmern<br />
geholfen, ihre Bestform<br />
zu erreichen.<br />
KARDIOEXPERTE S. 28<br />
Ben<br />
Titley<br />
WARUM DU IHM<br />
VERTRAUEN KANNST<br />
Er hat das britische<br />
Schwimmerteam<br />
in seiner erfolgreichsten<br />
Zeit begleitet: 2008<br />
holten sich die Briten<br />
sechs olympische<br />
Goldmedaillen.<br />
GASTEXPERTE S. 30<br />
Greg<br />
Searle<br />
WARUM DU IHM<br />
VERTRAUEN KANNST<br />
Er hat in London im Alter<br />
von 40 Jahren noch einmal<br />
ein Comeback gefeiert, das<br />
er mit einer Medaille<br />
krönte – 20 Jahre nach dem<br />
Gewinn von olympischem<br />
Gold in Barcelona.<br />
Words John doe Photography Jane doe<br />
mensfitness.de/MAI 2013/27
Die Experten<br />
Muskeln<br />
Von den Besten lernen<br />
Die erfolgreichen Athleten dieser Welt haben die unterschiedlichsten Lebensgeschichten.<br />
Doch es gibt fünf Punkte, in denen sie sich nicht voneinander unterscheiden, so Charles Poliquin.<br />
PIch arbeite nun schon seit fast drei<br />
Jahrzehnten als <strong>Fitness</strong>trainer. Über<br />
die Jahre bin ich vielen starken und<br />
äußerst erfolgreichen Athleten begegnet. Manche<br />
von ihnen mussten unvorstellbare Hindernisse<br />
überwinden, um ganz nach oben zu kommen. Andere<br />
wiederum scheinen einfach über eine hervorragende<br />
Veranlagung zu verfügen oder eine Abkürzung zum<br />
großen Erfolg gefunden zu haben. Aber ganz gleich,<br />
wie diese Sportler zu ihrer Stärke gefunden haben – die<br />
folgenden fünf Praktiken nutzen sie fast alle. Ich will<br />
euch verraten, was ich von diesem Athleten gelernt<br />
habe. Ihr könnt dieses Erfolgsrezept kopieren, um<br />
selbst im Nu das nächste <strong>Fitness</strong>niveau zu erreichen.<br />
L Pausen einlegen<br />
Ich habe mich vor Kurzem zum Abendessen mit<br />
Ed Coan getroffen, dem legendären Weltmeister<br />
im Powerlifting. Seine Erfolge? Er wurde im Alter<br />
von 21 Jahren in der 82-Kilo-Klasse Powerlifting-<br />
Weltmeister. Er gewann damals mit einem<br />
Vorsprung von 63 Kilo. Im Jahr 1991 (mit 100 kg)<br />
schaffte er insgesamt 1.090 kg (436 kg bei der<br />
Kniebeuge, 247 kg beim Bankdrücken, 409 kg beim<br />
Kreuzheben). Der Konkurrenz blieb beim Vergleich<br />
mit Ed Coan immer nur der Kampf um Platz zwei.<br />
Jetzt könnte man annehmen, Eds wichtigstes<br />
Trainingsprinzip bestünde darin, zu trainieren wie ein<br />
Wahnsinniger. Doch sein wahres Geheimnis ist das<br />
genaue Gegenteil: Er sagte, einer der wesentlichen<br />
Bestandteile seines Trainings seien die ausgiebigen<br />
Pausen, einschließlich seiner täglichen Siesta. Er legte<br />
mir keine wissenschaftlichen Publikationen vor, um diese<br />
These zu belegen. Für ihn war das einfach eine Frage<br />
des gesunden Menschenverstandes. Er meinte dazu nur:<br />
„Wer sich nicht erholt, kann sich nicht weiterentwickeln.“<br />
L Das machen, was funktioniert<br />
Ich habe schon Sportler auf vergleichbarem<br />
<strong>Fitness</strong>niveau gesehen, die völlig unterschiedliche<br />
Ansätze verfolgten. Manche schwören auf kurze<br />
Trainingszyklen, andere auf längere. Einige Athleten<br />
nutzen das Pyramidentraining, während andere<br />
mehrere Sätze mit Maximalkraft absolvieren.<br />
1<br />
NIMM DIR AUSZEITEN<br />
Viele denken, man müsste<br />
rund um die Uhr arbeiten,<br />
um voranzukommen. Dabei<br />
baut der Körper gerade<br />
in den Pausen Kraft auf.<br />
Prinzipien des Erfolgs<br />
Schnelle Tipps für große Fortschritte<br />
2<br />
HÖR AUF DEINEN KÖRPER<br />
Jeder Mensch ist einzigartig.<br />
Was beim Einen funktioniert,<br />
kann für den anderen nutzlos<br />
sein. Vertraue nur auf die<br />
Signale deines eigenen Körpers.<br />
„Das eine perfekte Standard-Workout gibt es<br />
nicht. Das Ausprobieren verschiedener Methoden<br />
ist ganz einfach Teil des Trainingsprozesses.“<br />
Trotz aller Unterschiede gibt es auch hier wieder<br />
eine Gemeinsamkeit: Alle diese Sportler hören auf<br />
ihren Körper. Funktioniert eine Trainingsmethode<br />
nicht, suchen sie so lange weiter, bis sie ein<br />
geeignetes individuelles System gefunden haben.<br />
Durch Versuch und Irrtum ermitteln sie die für<br />
ihre Muskulatur effektivsten Methoden.<br />
L Mit einem Mentor arbeiten<br />
Es kann eine große Hilfe sein, einem anderen<br />
erfolgreichen Sportler nachzueifern. Du willst ein<br />
Powerlifting-Champion werden? Dann hol dir den<br />
3<br />
BLEIB EXPERIMENTIERFREUDIG<br />
Gib einem neuen Trainingsprogramm<br />
die Chance, anzuschlagen. Wenn es<br />
aber nichts bringt, versuch dein Glück<br />
woanders. Sei umsichtig und beobachte<br />
genau, wie das Training wirkt.<br />
Rat eines Powerlifting-Gurus. Wenn es nicht möglich<br />
ist, persönlich mit einem Mentor zu sprechen und zu<br />
trainieren, kannst du immer noch dessen Bücher lesen.<br />
Der Erfolg der Meister ihres Faches spricht für sich.<br />
L Neue Wege gehen<br />
Ein Eliteathlet muss viel herumexperimentieren,<br />
um voranzukommen. Die natürliche Neugierde,<br />
Experimentierfreude und Risikobereitschaft ist<br />
etwas ganz Grundlegendes. Das eine perfekte<br />
Standard-Workout gibt es nicht. Jedes System<br />
hat seine Daseinsberechtigung, und manche<br />
funktionieren besser als andere. Das Ausprobieren<br />
verschiedener Methoden ist ganz einfach Teil des<br />
Trainingsprozesses. Es ist lächerlich, wenn ein Trainer<br />
oder eine Organisation für sich beanspruchen, das<br />
perfekte Workout-System gefunden zu haben.<br />
Das ist gelogen. Das Einzige, was dir wirklich hilft:<br />
Finde heraus, was dich persönlich weiterbringt.<br />
L Stress bewältigen<br />
Erfolgreiche Sportler betrachten Rückschläge und<br />
Hindernisse als Anlass, sich weiterzuentwickeln.<br />
Solche Erfahrungen werfen sie nicht gleich aus der<br />
Bahn. Oder mit den Worten Friedrich Nietzsches:<br />
„Was uns nicht umbringt, macht uns stärker.“<br />
28/MAI 2013/mensfitness.de
GUT AUSSEHEN, GUT FÜHLEN<br />
UNSER GEWINNER DER LESER-<br />
AKTION STELLT SICH VOR<br />
Kurzportrait Dirk Kröner:<br />
Hi Leute, hier ist der Dirk.<br />
Am Freitag habe ich erfahren, dass die Jury mich als<br />
Gewinner für den 10 Weeks BodyChange Lesertest<br />
der Men’s <strong>Fitness</strong> ausgewählt hat. Ich war richtig aus<br />
dem Häuschen als ich die Nachricht bekommen<br />
habe, dass ich in den nächsten 10 Wochen das<br />
BodyChange Programm testen und hier sogar mit<br />
einem eigenen Blog darüber berichten darf. Aber<br />
damit ihr wisst, wer ich eigentlich bin, hier ein paar<br />
Worte zu meiner Person.<br />
Geboren und aufgewachsen bin ich in Nordhorn.<br />
Ich bin 28 Jahre alt und habe vor etwas mehr als<br />
zwei Jahren den großen Schritt gewagt und bin in<br />
die bayerische Landeshauptstadt, nach München,<br />
gezogen. Ich arbeite dort bei einem großen<br />
Telefonanbieter.<br />
Als Ausgleich zum Job versuche ich regelmäßig Sport<br />
zu machen. Was - viele werden es kennen - nicht<br />
immer so hundertprozentig funktioniert. Wenn es<br />
mir mein Job erlaubt, spiele ich gerne Fußball oder<br />
gehe ins <strong>Fitness</strong>studio. Im Winter bin ich auch ab und<br />
zu in den nahen Bergen unterwegs. Ich bin gerade<br />
vom großen Brett auf die zwei schmalen Latten<br />
umgestiegen und habe mir ein paar Skier zugelegt.<br />
Macht echt Spaß, für den Weltcup wird’s aber wohl<br />
nicht mehr reichen ;)<br />
Mein großes Ziel ist es richtig fit zu werden und einen<br />
gesunden und athletischen Körper zu bekommen.<br />
Welcher Kerl träumt nicht von einem <strong>Sixpack</strong>?<br />
Ich freue mich riesig auf die kommenden Wochen<br />
mit dem 10 Weeks BodyChange Programm und bin<br />
sehr gespannt auf das, was da mit mir und meinem<br />
Körper passieren wird. Ich werde berichten.<br />
Euer Dirk<br />
ÜBER 10 WEEKS BODYCHANGE<br />
10 Weeks BodyChange ist das neue hochwirksame online Ernährungs- und <strong>Fitness</strong>-Programm. Das Konzept stellt sich zusammen aus gesunder Ernährung,<br />
kurzen Trainingseinheiten und Motivation. Über ihren Online-Zugang zum BodyChange-Portal und jeder Woche neu freigeschalteten Koch- und <strong>Fitness</strong>-Videos<br />
mit Detlef D! Soost erfahren die Teilnehmer wie sie am effektivsten abnehmen und ihr Gewicht dank Ernährungsumstellung halten.<br />
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Die Experten<br />
Kardio<br />
Im richtigen Fahrwasser<br />
Der ehemalige britische Schwimmtrainer Ben Titley erklärt dir, wie du sowohl im Wasser auch<br />
im Leben zum Siegertypen wirst.<br />
PDie britischen Schwimmer haben bei den<br />
Olympischen Spielen zuhause in London<br />
nicht so viele Goldmedaillen gewonnen<br />
wie die Radfahrer und Ruderer des Landes. Dennoch<br />
gab es bei den Briten viele Finalteilnehmer sowie Viertund<br />
Fünftplatzierte, die das olympische Gold nur um<br />
Hundertstelsekunden verpasst hatten. Ich war 2008 bei<br />
den Olympischen Spielen in Peking der leitende Trainer<br />
der Damen. In den 20 Jahren davor hatten wir bei den<br />
Olympischen Spielen meines Wissens nach nur vier<br />
weibliche Finalteilnehmerinnen. Im Jahr 2008 gab es dann<br />
14 britische Finalistinnen, die insgesamt fünf Medaillen<br />
gewannen. Das Wichtigste, was wir für den britischen<br />
Schwimmsport erreicht haben: Ein höheres Ansehen.<br />
Die Herausforderung für uns besteht jetzt<br />
darin, das Maximum aus den Sportlern des Landes<br />
herauszuholen. Dafür brauchen wir vor allem gute<br />
Trainer. In Großbritannien gibt es noch keine solche<br />
Siegermentalität wie im amerikanischen Team. Doch<br />
unsere Erfolge können sich durchaus sehen lassen. Den<br />
Umdenkprozess kann vom Elitesportler bis zum Amateur<br />
jeder für sich vollziehen: Du kannst alles erreichen, was<br />
du willst, ob im Schwimmbecken oder außerhalb.<br />
L Genieße die Herausforderung<br />
Alle Athleten, die ich bisher betreuen durfte, waren<br />
Kämpfernaturen. Kein Einziger von ihnen ist davor<br />
zurückgeschreckt, sich mit den Besten der Besten zu<br />
messen. Sie hatten alle eines gemeinsam: Ihre Leidenschaft<br />
für den Wettkampf und persönliche Herausforderungen.<br />
L Lebe gesund<br />
Am Anfang frage ich die Leute immer, ob sie wirklich den<br />
Antrieb und den Willen mitbringen, der nötig ist, um ganz<br />
nach oben zu kommen. Wenn jemand angibt, in seinem<br />
Sport der Beste werden zu wollen, darf er nicht jedes<br />
Wochenende auf Achse gehen und zehn Schoppen Bier in<br />
sich hineinschütten. Sonst wird das nämlich nie etwas.<br />
L Fühl dich wie ein Fisch im Wasser<br />
Unsere Schwimmer verbringen auch viel Trainingszeit<br />
außerhalb des Pools [siehe Kasten unten], wo sie an<br />
ihrer allgemeinen Athletik und Kraft arbeiten – allerdings<br />
nur, weil das Kurzhanteltraining unter Wasser einfach<br />
„Für die<br />
Trainingseinheiten<br />
im Wasser gibt es<br />
keinen Ersatz.“<br />
Titleys Trockentraining<br />
Liam Tancocks Übungen, die ihm den Rekord über 50 Meter Rücken einbrachten<br />
1BALLET<br />
„Ballett-Tänzer sind stark, haben<br />
eine tolle Core-Muskulatur<br />
und ein hervorragendes<br />
Körperbewusstsein“, so<br />
Tancock. „Auch als Schwimmer<br />
musst du dir der Position deiner<br />
Hände und Füsse bewusst sein.“<br />
2<br />
KLETTERN<br />
„Hierfür brauchst Kraft in<br />
den Unterarmen – genauso<br />
wie beim Armzug im Wasser.<br />
Nach einer Stunde Klettern<br />
brennen meine Unterarme<br />
wie Feuer. Danach springe ich<br />
ins Becken und schwimme.“<br />
3<br />
KICKBOXEN<br />
„Bei dieser Sportart geht es<br />
um Aggressionskontrolle und<br />
dynamische Bewegungen.<br />
Die Explosivität ist auch beim<br />
Schwimmen wichtig. Es gibt<br />
viele Parallelen zwischen den<br />
Sportarten. Durchs Crosstraining<br />
bleiben die Einheiten unterhaltsam<br />
und abwechslungsreich.“<br />
Das Verhalten außerhalb<br />
des Beckens kann deine<br />
Leistungen im<br />
Wasser stark beeinflussen.<br />
zu unpraktisch ist. Aber Spaß beiseite: Für die<br />
Trainingseinheiten im Wasser gibt es keinen Ersatz.<br />
Michael Phelps verbrachte als Kind die meiste Zeit im<br />
Schwimmbecken, weil ihm das einfach Spaß machte. Er<br />
trainierte damals nicht, sondern spielte nur. Er war sein<br />
ganzes Leben lang im Wasser oder in dessen Nähe. Die<br />
Besten der Welt erreichen ein so hohes Niveau, weil sie<br />
auf ihrem Spezialgebiet ganz in ihrem Element sind.<br />
L Sei respektvoll<br />
Elitesportler verfügen über besondere Fähigkeiten. Am<br />
Einfachsten lassen sich aber die unter ihnen trainieren,<br />
die dir freundlich und respektvoll begegnen. Dann<br />
freust du dich als Trainer, mit deinen Schützlingen<br />
Zeit verbringen zu dürfen. Mit dem Schwimmer<br />
Liam Tancock zum Beispiel kam ich gut aus. Deshalb<br />
funktionierten wir auch so gut als Team.<br />
L Vergeude nicht dein Talent<br />
Auf Eliteniveau erreichst du nie die Spitze, wenn<br />
Ernährung, Training und Regeneration nicht perfekt<br />
sind. In verhältnismäßig beliebten Sportarten wie im<br />
Schwimmen wird es immer Leute geben, die über<br />
genauso viel Talent verfügen wie du selbst. Worauf es<br />
wirklich ankommt, ist, was du aus dem Talent machst.<br />
30/MAI 2013/mensfitness.de
Die Experten<br />
Motivation<br />
Der Weg zurück an die Spitze<br />
Individuelles Training kann dabei helfen, Spitzenleistungen abzurufen – und zwar<br />
unabhängig vom Alter. Die olympische Ruderlegende Greg Searle spricht aus Erfahrung.<br />
PGreg Searle gewann bei den Olympischen Spielen<br />
1992 in Barcelona eine Goldmedaille und vier<br />
Jahre später in Atlanta Bronze. Im Jahr 2000 zog<br />
er sich aus dem Rudersport zurück. Zehn Jahre später, bei den<br />
Spielen 2012 in London, feierte er sein Comeback und gewann im<br />
Alter von 40 Jahren eine weitere Bronzemedaille. Er verrät dir, wie<br />
du nach einer langen Pause wieder zurück ins Training findest.<br />
L Ziele definieren<br />
Das Wichtigste ist, dass du ein Ziel verfolgst. Du brauchst einen<br />
guten Grund, um wieder ins Training einzusteigen. Das kann<br />
die Teilnahme an einem bestimmten Rennen oder die Vorgabe<br />
sein, beim Kleinfeldturnier die ganze Zeit unermüdlich über<br />
den Platz flitzen zu können. Nach den Olympischen Spielen<br />
setzte ich mich noch ein paar Mal auf die Rudermaschine.<br />
Ohne ein Ziel vor Augen war ich aber nicht so motiviert<br />
wie sonst und forderte mich auch nicht mehr so stark.<br />
L Mit der Zeit gehen<br />
Mach nicht den Fehler, an alten Gewohnheiten festzukleben.<br />
Was für dich in einem Alter von 20 bis 30 noch ein Erfolgsrezept<br />
war, kann ab 30 oder 40 schon überholt sein. Du musst<br />
bereit sein, mit der Zeit zu gehen und dich zu verändern.<br />
Als ich noch jünger war, verfolgte ich einen relativ<br />
traditionellen britischen Trainingsansatz. Damals hieß es<br />
„Das Training muss wehtun!“ Also ruderte ich die meiste<br />
Zeit über in Privatrennen gegen andere Sportler und<br />
versuchte, zu gewinnen. Dadurch wurde ich ein guter<br />
Wettkampfsportler. Allerdings war das Training auch in<br />
gewisser Weise unregelmäßig. Für mein Comeback musste<br />
ich mich von meinen alten Vorstellungen trennen, mein<br />
Ego zurücknehmen und mich auf kontrollierte längere<br />
Trainingseinheiten mit niedrigerer Intensität konzentrieren.<br />
L Gesund leben<br />
Als ich mich zum Comeback entschloss, wollte ich mit 40 wieder<br />
so fit werden, wie ich es mit 20 war. Also habe ich alles gemacht,<br />
um die Chance zu erhöhen, dass ich das auch schaffe. Ich habe<br />
mir meine Ernährung vorgenommen und darauf geachtet, nur<br />
Vollkornmüsli zum Frühstück sowie Obst und Gemüse zum<br />
Mittag- und Abendessen zu mir zu nehmen. Außerdem führte<br />
ich eine ausreichende Menge an Ergänzungsmitteln zu. Daneben<br />
verzichtete ich auf Koffein und Alkohol und sorgte dafür, dass ich<br />
jede Nacht acht Stunden Schlaf bekam. Je älter du wirst, umso<br />
wichtiger ist es, dass du dich um deinen Körper kümmerst.<br />
„Als älterer<br />
Sportler<br />
innerhalb einer<br />
Mannschaft<br />
musst du deine<br />
Erfahrung<br />
nutzen und mit<br />
gutem Beispiel<br />
vorangehen.“<br />
L Sich mit dem Schmerz anfreunden<br />
Es ist wichtig, immer positiv zu bleiben. Auch, wenn das Training<br />
wehtut – es ist zu deinem Besten. Die meisten Maschinen<br />
nutzen sich beim Gebrauch nur ab. Der menschliche Körper<br />
dagegen wird dabei immer stärker und ausdauernder. Die<br />
harte Arbeit ist auch eine gute Gelegenheit, sich selbst<br />
weiterzuentwickeln. Bei widrigen Voraussetzungen –<br />
beispielsweise beim Lauftraining im Regen – fühlst du<br />
dich am Ende umso besser, wenn du es geschafft hast.<br />
L Mit gutem Beispiel vorangehen<br />
Als älterer Sportler innerhalb einer Mannschaft ist es<br />
deine Pflicht, deine Erfahrung zu nutzen und mit gutem<br />
Beispiel voranzugehen. In meinem Fall hieß das, dass<br />
ich beim Training immer gut gelaunt war. Ich beruhigte<br />
meine Mannschaftskollegen, indem ich zugab, selbst<br />
auch nervös zu sein. Ich räumte eigene Schnitzer ein,<br />
statt ständig an meinem Team herumzukritisieren. Ich<br />
wollte ein gutes Vorbild sein und ihnen zeigen, dass<br />
man sich seine Fehler ruhig offen eingestehen darf.<br />
1<br />
SCHLAUES STRETCHING<br />
Ich habe mir immer genug Zeit fürs Warmup<br />
und Cool-down genommen – das war für<br />
mich noch nicht so wichtig, als ich jünger war.<br />
Speziell fürs Rudern bedeutet das: Dehnung der<br />
Oberschenkelrückseite, Pomuskulatur und Hüfte und<br />
Konzentration auf eine gute Haltung des Rückens.<br />
Regeln der Regeneration<br />
2<br />
RUDERRHYTHMUS<br />
Daneben kontrollierte ich meine Werte mehr als<br />
damals. Ich behielt meine Herzfrequenz im Blick, um<br />
sicherzustellen, dass sie sich in einem vernünftigen<br />
Bereich bewegt. Wenn der Puls die Grenze überschritt,<br />
passte ich das Training entsprechend an.<br />
3<br />
HYDRATISIERUNG<br />
Auch mein Körpergewicht<br />
überprüfte ich jeden Morgen. War das Gewicht<br />
niedrig, hieß das meist, dass ich dehydratisiert<br />
war. Dann stellte ich sicher, über den Tag hinweg<br />
mehr Flüssigkeit zu mir zu nehmen.<br />
32/MAI 2013/mensfitness.de
XXXXXXXX<br />
50<br />
TOP<br />
Muskeltipps<br />
Words John doe Photography Jane doe<br />
Du willst mehr Muskelmasse? Dann nimm die Muckis richtig in<br />
die Mangel und hilf ihnen danach bei der Regeneration. Hier<br />
sind die besten 50 Tipps für deine Muskelmission.<br />
Von Joel Snape<br />
34/MAI 2013/mensfitness.de
TOP 50 MUSKELTIPPS<br />
1<br />
Kreide verwenden<br />
Größere Gewichte bescheren dir<br />
größere Muskeln. Mit Kreide erreichst<br />
du genau dieses Ziel. „Damit hast du einen<br />
besseren Griff und kannst im<br />
Handumdrehen zehn Kilo mehr auflegen“,<br />
so der <strong>Fitness</strong>trainer Sean McPhillips. Falls<br />
in deinem Studio keine Kreide erlaubt ist,<br />
versuch es mit der flüssigen<br />
Variante – oder such dir ein neues<br />
<strong>Fitness</strong>center aus.<br />
Words John doe Photography Jane doe<br />
mensfitness.de/MAI 2013/35
XXXXXXXX<br />
Große Gewichte<br />
2<br />
Klotzen, nicht kleckern<br />
Ausladende Ganzkörperübungen wie die<br />
Kniebeuge, das Bankdrücken und das<br />
Kreuzheben sollten die Basis deines Programms<br />
bilden. In mehreren Studien hat sich gezeigt,<br />
dass derartige Übungen die Konzentration des<br />
Testosterons und der Wachstumshormone<br />
ansteigen lassen. Gleichzeitig werden dabei<br />
große Mengen an Muskelfasern miteinbezogen.<br />
All diese Punkte sind wichtig fürs Wachstum.<br />
3<br />
Volumen erhöhen<br />
Dies wirkt genauso gut wie die Erhöhung<br />
der Widerstände. Noch besser ist es, beide<br />
Maßnahmen gleichzeitig zu ergreifen. „Beginne jede<br />
Einheit mit schweren Gewichten und Satzlängen von<br />
einer bis drei Wiederholungen“, rät der <strong>Fitness</strong>trainer Ben<br />
Coker. „Senke bei den Zusatzübungen die Satzlängen<br />
auf sechs bis acht Wiederholungen. Konzentrier dich<br />
dabei stärker auf die Beschädigung der Muskelfasern<br />
und die Belastung des Stoffwechsels. Durch das schwere<br />
Training werden über alle Einheiten hinweg die schnellen<br />
Muskelfasern angesprochen.“ Versuch, das schwere<br />
Bankdrücken mit leichteren Versionen an den Kurzhanteln<br />
abzuwechseln. Dieser Ansatz verspricht tolle Ergebnisse.<br />
4<br />
Nervensystem ansprechen<br />
„Das Nervensystem zu aktivieren klingt wie<br />
ein schwieriges Unterfangen. Dabei ist es<br />
ganz einfach. „Mach eine Wiederholung bei 90 bis 95<br />
Prozent der Maximalkraft und schließ daran direkt den<br />
eigentlichen Satz an“, sagt Coker. „Dadurch sprichst<br />
du größere Mengen der schnellen Muskelfasern des<br />
Typs 2 an, die du anschließend während des Satzes<br />
ermüdest.“ So sorgst du für ein stärkeres Wachstum.<br />
5 Zusammenschieben<br />
Versuch, Sätze zu komprimieren, um das<br />
Trainingsvolumen zu erhöhen. „Sagen wir<br />
einmal, du schaffst vier Wiederholungen bei<br />
90 Prozent deiner Maximalkraft“, meint Coker. „Wenn<br />
du zwischendurch nur je zehn Sekunden Pause machst,<br />
ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du nächstes Mal<br />
sechs Wiederholungen schaffst. Über mehrere Sätze<br />
gesehen macht das einen gewaltigen Unterschied.“ Die<br />
Methode funktioniert besser bei Übungen mit geringer<br />
Vorbereitungsdauer. Sie eignet sich also besser fürs<br />
Kreuzheben statt für die Kniebeuge mit Rückenauflage.<br />
Optimiertes<br />
Warm-up<br />
6<br />
Den Körper wachrütteln<br />
Wenn du ordentlich aufgewärmt bist,<br />
kannst du später mehr Gewicht bewegen<br />
und besser Muskeln aufbauen. „Denk daran, was<br />
die Kernpunkte des Warm-ups sind: die Öffnung<br />
der Gelenke, die Dehnung der Sehnen und Bänder,<br />
die Erhöhung der Muskeltemperatur und das<br />
Wachrütteln des Nervensystems“, so McPhillips.<br />
„Hast du eine schwere Einheit geplant, fang mit<br />
einigen grundlegenden Eigengewichtsübungen<br />
an, um auf Betriebstemperatur zu kommen.“<br />
36/MAI 2013/mensfitness.de<br />
7<br />
Kugeln schwingen<br />
Erweitere das Aufwärmtraining um<br />
Kugelhantelübungen, um die Muskeln<br />
vorzubereiten. „Durch das Schwingen und Pressen<br />
der Gewichte kommst du richtig in Fahrt“, erklärt<br />
McPhillips. „Du schaffst dann später größere Gewichte<br />
und mehr Wiederholungen.“ Nebenbei erhöhst du<br />
dadurch auch ein wenig das Trainingsvolumen.<br />
8<br />
Schrittweise steigern<br />
Stürz dich nicht gleich auf das schwerste Gewicht,<br />
das du schaffen kannst. „Taste dich langsam<br />
ans Höchstgewicht und die Satzlänge von drei bis fünf<br />
Wiederholungen heran. Nutze dafür sieben Sätze mit<br />
immer leichteren Gewichten, um schon frühzeitig das<br />
Tempo zu steigern. Geh erst dann zu den schweren<br />
Gewichten über“, rät der <strong>Fitness</strong>trainer Joseph Lightfoot.<br />
„Dadurch hältst du gleichzeitig das Volumen auf einem<br />
hohen Niveau.“ Achte darauf, die Stange schnell zu<br />
bewegen, wenn du kleine Gewichte verwendest.<br />
Abwechslung<br />
9 Vorermüden<br />
Dies ist eine hoch effektive Technik zum<br />
Muskelaufbau. „Bei dieser Art von Training<br />
wird das Wachstum durch starke Ermüdung der<br />
beanspruchten Muskulatur erreicht“, so der Trainer Mike<br />
Campbell. „Such dir ein Gewicht aus, mit dem du zehn<br />
Wiederholungen schaffst. Mach damit aber nur acht<br />
Wiederholungen. Ruh dich 20 Sekunden lang aus und<br />
absolviere im Anschluss so viele Wiederholungen wie<br />
möglich. Pausiere erneut 20 Sekunden und wiederhol<br />
den Vorgang.“ Wenn deine Armmuskeln dann noch<br />
nicht brennen, hast du etwas falsch gemacht.<br />
10 Anspannen<br />
Beim Krafttraining absolvieren die<br />
Sportler oft Wiederholungen, ohne auf<br />
die Qualität der Bewegung zu achten. Ein Fehler,<br />
wenn die Muskelmasse zunehmen soll. „Leg in der<br />
oberen Position jeweils eine Pause ein und spann die<br />
Zielmuskulatur an“, empfiehlt der Personal Trainer<br />
Adam Gethin. „Diese Methode bezeichnet man<br />
als isometrische Kontraktion. Sie kann helfen, die<br />
maximale Zahl an Muskelfasern zu aktivieren.“<br />
11 Dropsätze<br />
Beim Dropsatz gehst du bis zum<br />
Muskelversagen, reduzierst dann das Gewicht<br />
und machst anschließend noch ein paar Wiederholungen<br />
mehr. Du solltest also relativ hoch einsteigen. „Am<br />
härtesten muss die Muskulatur arbeiten, wenn du mit<br />
schweren Gewichten anfängst und damit insgesamt etwa<br />
sechs Wiederholungen anstrebst“, so Coker. „Fang bei<br />
90 bis 95 Prozent deiner Maximalkraft an,<br />
absolviere damit zwei Wiederholungen, reduziere<br />
die Belastung, mach noch zwei Wiederholungen,<br />
geh erneut mit dem Gewicht nach unten und<br />
schließ die letzten zwei Wiederholungen an.<br />
Dabei beziehst du viele Muskelfasern mit ein.“<br />
12<br />
Mit der Technik spielen<br />
Statt das Gewicht zu senken, kannst du<br />
im Dropsatz die Bewegung auch einfach<br />
von der Technik her erleichtern. Bring beispielsweise<br />
einen Satz Kurzhantel-Curls mit akkurater Technik<br />
hinter dich und trainier im nächsten Satz Hammer-<br />
Curls bis zum Muskelversagen. Gib dann im letzten<br />
Satz dem Bizeps mit abgefälschten Curls den Rest.<br />
13<br />
Kontrasttraining einbauen<br />
„Beim Kontrasttraining folgt auf eine<br />
Kräftigungsübung eine explosive Bewegung.<br />
Ich nutze dafür gerne Sprünge, Würfe oder Sprints“,<br />
sagt der Trainer Jack Lovett. „Schließ beispielsweise<br />
an die normale Kniebeuge die Variante mit Sprung<br />
an, oder mach nach dem Bankdrücken explosive<br />
Liegestütze. Den besten Transfereffekt erreichst du mit<br />
zehn bis 20 Sekunden Pause zwischen den Übungen<br />
beziehungsweise drei Minuten zwischen den Sätzen.“<br />
14<br />
Training verteilen<br />
Du willst das Trainingsvolumen ohne<br />
großes Muskelbrennen erhöhen?<br />
Dann ist vielleicht die folgende, beim russischen<br />
Militär beliebte Trainingstechnik, das Richtige für<br />
dich: Absolviere über den Tag verteilt mehrere<br />
kurze Sätze mit Klimmzügen oder Liegestützen. Du<br />
kannst auch einfach morgens in einem Satz bis zur<br />
Erschöpfung gehen, vorzugsweise vor dem Duschen.<br />
15<br />
Satzlänge steigern<br />
„Beim Muskelaufbau solltest du dich auf<br />
die Erhöhung der Wiederholungszahlen<br />
und des Gewichts bei gleichzeitig abnehmender<br />
Erschöpfung konzentrieren“, erklärt Lightfoot.
TOP 50 MUSKELTIPPS<br />
18<br />
An den Ringen<br />
trainieren<br />
Es gibt einen guten Grund<br />
dafür, warum Turner wie Superhelden<br />
gebaut sind. „An den Ringen ist der<br />
Körper ständig unter Spannung – eine<br />
der Grundvoraussetzungen für den<br />
Muskelaufbau“, erklärt Lightfoot.<br />
„Versuch anfangs erst einmal, in die<br />
obere Position des Liegestütz zu<br />
kommen. Danach ist das Ziel, 20 bis 30<br />
Wiederholungen zu absolvieren und<br />
dabei den Körper gerade zu halten.“<br />
„Versuch es mit dem 2-3-5-System. Dabei machst du<br />
erst zwei, dann drei und dann fünf Wiederholungen.<br />
Anschließend fängst du wieder von vorne an.<br />
Wiederhol den Durchlauf vier bis sechs Mal. Selbst<br />
bei Gewichten, mit denen dir die fünf Wiederholungen<br />
schwerfallen, brauchst du vor dem Zweiersatz nur<br />
eine minimale Pause. So absolvierst du innerhalb<br />
sehr kurzer Zeit viele saubere Wiederholungen.“<br />
16Dips mit dem Treppenprinzip. Lightfoot<br />
Das Treppenprinzip nutzen<br />
Versuch es bei deinen Klimmzügen oder<br />
erklärt uns die Methode: „Dabei machst du zuerst eine<br />
Wiederholung, gefolgt von einer kurzen Pause, dann<br />
zwei, und so weiter. Fahr auf diese Art fort, bis du fünf<br />
oder zehn Wiederholungen erreicht hast. So arbeitest<br />
du dich sehr schnell auf hohe Wiederholungszahlen<br />
vor.“ Als zusätzliche Herausforderung kannst du die<br />
Satzlängen im Anschluss stufenweise wieder abbauen.<br />
17<br />
Pausen nutzen<br />
„Du hast eine schwache Rückenmuskulatur?<br />
Oder mickrige Arme? Dann solltest du<br />
mehr Klimmzüge und Liegestütze in dein Programm<br />
hineinpacken“, so der <strong>Fitness</strong>trainer Zoran Dubaic.<br />
„An einem Trainingstag mit normaler Intensität<br />
mache ich gern bis zu 20 Sätze mit jeweils fünf<br />
Klimmzügen.“ Besonders schnelle Ergebnisse<br />
erreichst du, wenn du an den Tagen an der<br />
Trainingsbank zwischen den Hauptübungen je<br />
einen Satz Klimmzüge oder Liegestütze mit fünf<br />
Wiederholungen absolvierst. So erreichst du mit<br />
minimalem Aufwand das größtmögliche Volumen.<br />
mensfitness.co.uk/AUGUST 2012/37
XXXXXXXX<br />
Actionstar-Muskeln<br />
20<br />
Über die Seite aufrichten<br />
Für seine Rollen in „Thor“ und „Avengers<br />
Assemble“ wärmte sich Chris Hemsworth durch<br />
das Aufrichten über die Seite mit schweren Gewichten auf. Bei<br />
dieser Übung lernt der Körper, sich als Einheit zu bewegen.<br />
Gleichzeitig werden die Stützmuskeln zum Wachstum gezwungen.<br />
Nimm die Bewegung mit ins Warm-up-Programm auf.<br />
21<br />
Trainingspartner schultern<br />
Bei den Drehs zu „Warrior“ hielt sich Tom<br />
Hardy dadurch in Form, dass er zwischendurch<br />
seinen Trainer im Rettungsgriff am Set herumtrug. Schliess<br />
dich mit einem Trainingspartner zusammen und tragt euch<br />
gegenseitig jeweils 30 Meter weit, bis einer von euch aufgibt.<br />
22<br />
Armmuskeln aufbauen<br />
Für die monumentalen Unterarme in beiden<br />
„Expendables“-Folgen bekam Sylvester Stallone<br />
von seinem Trainer Gunnar Peterson eine trickreiche Aufgabe<br />
gestellt. „Sly sollte erst das Kreuzheben und dann über dieselbe<br />
Wiederholungszahl hinweg das Schulterheben trainieren“,<br />
erinnert sich Peterson. „Das war ein Rundum-Training für die<br />
Po-, Waden- und Unterarmmuskulatur sowie die Griffkraft.“<br />
23<br />
Angriffswinkel variieren<br />
Für seine Rolle als Wolverine beanspruchte<br />
Hugh Jackman seine Muskeln immer wieder<br />
aus unterschiedlichen Angriffswinkeln. „Wir arbeiteten<br />
uns dabei von der Ganzkörper- zur Isolationsübung vor“,<br />
so sein Trainer Mike Ryan. „Ein tolles Beispiel ist der<br />
direkte Übergang vom Bankdrücken an der Langhantel<br />
zum Fly oder zum Kabelziehen über Kreuz.“<br />
Words John doe Photography Jane doe<br />
Komplett-Training<br />
24 Brust<br />
Fly am Ring<br />
Diese Übung ist auch mit einem TRX-Band<br />
möglich. Kombinier sie mit Liegestützen am Ring zu Supersätzen,<br />
um die Brustmuskulatur so richtig wachsen zu lassen.<br />
25 Trizeps<br />
Dip mit Zusatzgewicht<br />
Nimm ein Gewicht zwischen die<br />
Fußgelenke oder kauf dir einen Gewichtsgürtel.<br />
26 Bauchmuskeln<br />
Bauchmuskel-Roller<br />
Absolviere am Ende des Workouts fünf<br />
Sätze zu zehn Wiederholungen. Nähere dich Stück für<br />
Stück der Ausführung aus dem Stand heraus.<br />
27 Oberschenkel<br />
Kniebeugen mit Frontauflage<br />
Diese Variante erfordert etwas<br />
Übung, lohnt sich aber. Eine ebenfalls sehr gute<br />
Methode ist die halbseitige Kniebeuge.<br />
28 Oberschenkelrückseite<br />
Rumänisches Kreuzheben<br />
Das einfachste Mittel der Wahl für die<br />
Oberschenkel. Stärke deine Sprintkraft an den Tagen, an<br />
denen du ohnehin bereits das Kreuzheben trainierst.<br />
19 Negativ<br />
"denken"<br />
„Negative<br />
Wiederholungen können dir einen<br />
neuen Trainingsimpuls geben, weil<br />
sie die Muskelfasern noch stärker<br />
schädigen und auf die Art zwingen,<br />
stärker zu werden“, sagt McPhillips.<br />
Hol dir einen Trainingspartner,<br />
der dir beim Anheben hilft, oder<br />
spring beim Klimmzug in die<br />
obere Position. Lass dir dann zum<br />
Absenken fünf Sekunden lang Zeit.<br />
38/MAI 2013/mensfitness.de
TOP 50 MUSKELTIPPS<br />
29 Bizeps<br />
Klimmzug im engen Griff<br />
Durch den engen Griff übernimmt der<br />
Bizeps den Löwenanteil der Arbeit. Eine noch bessere<br />
Methode ist das Seilklettern, falls du Zugang dazu hast.<br />
30 Waden<br />
Wadenheben<br />
Schließ 100 Wiederholungen dieser<br />
Übung ans normale Beintraining an, wenn deine Waden<br />
Masse brauchen. Die besten Ergebnisse erzielst du,<br />
wenn du immer wieder die Fußposition wechselst.<br />
31 Pomuskeln<br />
Einbeiniges Hüftheben<br />
Damit lässt du nicht nur die Pomuskeln<br />
wachsen. Gleichzeitig beugt die Übung auch Verletzungen<br />
der Oberschenkelrückseite beim Sprint vor.<br />
32 Rücken<br />
Kreuzheben<br />
Es gibt Methoden, die deine Rückenmuskulatur<br />
direkter ansprechen. Doch bei keiner Übung kannst du<br />
so viel Gewicht bewegen wie mit diesem Klassiker.<br />
Kraft<br />
33<br />
Den Körper fordern<br />
„Wenn du Reifen herumwuchtest und<br />
Baumstämme stemmst, beanspruchst<br />
du die Muskeln auf eine Art, wie dies mit Kurz- und<br />
Langhanteln nicht möglich ist“, erläutert Lovett. „Diese<br />
Bewegungen sprechen mehrere Muskelgruppen<br />
gleichzeitig an und fordern noch stärker die tief liegende<br />
Halte- und Stützmuskulatur des Rumpfes, den Core.<br />
Damit kannst du richtig gut Muskeln aufbauen.“ Hast du<br />
keinen Zugang zum entsprechenden Equipment, kannst<br />
du mit dynamischem Umsetzen und Schulterdrücken<br />
denselben Effekt erreichen. Außerdem sehen diese<br />
Übungen im <strong>Fitness</strong>center einfach stark aus.<br />
34<br />
Schwer tragen<br />
Beim Koffertragen werden sämtliche Muskeln<br />
des Körpers angesprochen. Zusammen<br />
mit dem Bankdrücken ist die Übung eine sehr effektive<br />
Kombination. Lightfoot beschreibt die Abfolge: „Mach eine<br />
bis fünf Wiederholungen beim Bankdrücken, leg eine Minute<br />
Pause ein und trag dann ein Gewicht 30 Meter weit. Dein<br />
Ziel sollten fünf bis sechs Sätze sein. Arbeite dich bis zu<br />
einem Gewicht vor, das du gerade noch heben kannst.“<br />
35 Ziehen<br />
Eine weitere Strongman-Standardübung,<br />
die sämtliche Muskelgruppen des Körpers<br />
miteinbezieht, ist das Wagenziehen. „Dabei wird der ganze<br />
Körper gefordert. So wird die perfekte hormonelle Basis<br />
fürs Muskelwachstum geschaffen“, erklärt Campbell.<br />
„Wenn du nicht gerade ein Auto zum Ziehen oder Schieben<br />
übrig hast, tut es auch ein Schlitten. Versuch, am Ende<br />
des Workouts die maximale Distanz zurückzulegen.“<br />
Athletik<br />
36 Sprinten<br />
„Beim Sprinten entwickelst du an der<br />
Oberschenkelrückseite und am Po eine<br />
bombige Muskulatur. Gleichzeitig stellst du den Körper<br />
damit auf schwere Gewichtsübungen ein“, so Dubaic, der<br />
gleich im Anschluss zur Vorsicht mahnt: „Das Sprinten<br />
stellt für den Körper eine schwere Belastung dar. Du<br />
darfst es damit also nicht übertreiben. Gestalte das<br />
Training einfach und bau es langsam auf. Fang mit vier<br />
bis sechs Sprints über 15 Meter an. Ruh dich dazwischen<br />
so lange aus, dass du wieder voll erholt bist.“<br />
37<br />
Am Berg laufen<br />
Wenn du dich wirklich quälen willst, kannst<br />
du es mit Bergsprints versuchen. „Such dir<br />
dafür einen guten 30 bis 50 Meter langen Anstieg und<br />
sprinte ihn fünfmal hinauf. Den Weg nach unten kannst du<br />
im Schritttempo zurücklegen“, sagt Campbell. „Bei diesem<br />
Training müssen sämtliche Muskeln arbeiten. Die perfekte<br />
Hinführung zum anabolen Training.“ Ein weiterer Bonus:<br />
Du wirst noch Stunden danach Fettreserven verbrennen.<br />
38<br />
Explosiv trainieren<br />
Beim klassischen Workout mit 8 bis 12<br />
Wiederholungen kannst du die Muskeln<br />
durch explosive Bewegungen im Anschluss noch einmal<br />
richtig unter Druck setzen. „Weitsprünge aus dem Stand<br />
und das Medizinballschmettern setzen deinen Muskeln<br />
richtig zu, sodass sie gar keine andere Wahl haben, als zu<br />
wachsen“, meint Campbell. „Mach von beiden Übungen<br />
nach jedem Satz zwei oder drei Wiederholungen.“<br />
Harter Kern<br />
39<br />
Die Basis aufbauen<br />
„Beende dein Workout mit zwei Sätzen<br />
am Zugband bis zum Muskelversagen“,<br />
empfiehlt McPhillips. „Das Band beansprucht die Core-<br />
Muskulatur, lässt die Bauchmuskeln ordentlich arbeiten<br />
und schafft die Grundlagen für schwerere Übungen.“<br />
40 Rudern<br />
McPhillips rät zu einem Dropsatz am Band.<br />
„Absolviere am Ring oder am TRX-Band<br />
so viele Wiederholungen wie möglich. Geh dann in einen<br />
steileren Übungswinkel, um dir noch ein paar weitere<br />
Wiederholungen abzuringen. Mehr Minirisse in der Muskulatur<br />
sind gleichbedeutend mit mehr Muskelzuwächsen.“<br />
Nächste <strong>Fitness</strong>-Stufe<br />
41einer Methode namens<br />
Mit System trainieren<br />
Campbell hält viel von<br />
German Body Composition, einem Programm für<br />
Fortgeschrittene. „Such dir drei Übungen<br />
aus, welche dieselbe Muskelgruppe beanspruchen.<br />
Führ dann sechs Wiederholungen von der ersten, 12 von der<br />
zweiten und 25 von der dritten Übung aus. Anschließend<br />
folgen zwei Minuten Pause, bevor der Durchlauf<br />
wiederholt wird. Dies fördert die Ausschüttung anaboler<br />
Hormone und unterstützt das Muskelwachstum.“<br />
42<br />
Rhythmus ändern<br />
Campbell hält noch eine weitere Methode für<br />
uns bereit: „Bring Abwechslung in deinen<br />
Trainingsrhythmus, um die Muskeln stärker zu fordern.<br />
Ein guter Rhythmus ist das Trainingsschema 4110: vier<br />
Sekunden zum Absenken, eine Sekunde in der unteren<br />
mensfitness.de/MAI 2013/39
TOP 50 MUSKELTIPPS<br />
43 Bauch heraus<br />
Luft holen<br />
„Atme aus dem<br />
und spann die Core-Muskulatur<br />
beim Heben des Gewichts an“,<br />
empfiehlt Lovett. „Auf die Art<br />
stärkst du den Core. So erhöhst<br />
du deine Körperkraft und<br />
steigerst deine Muskelzuwächse.<br />
Eine falsche Atmung führt zu<br />
einer schlechten Haltung und<br />
erhöhtem Verletzungsrisiko.“<br />
Position, eine Sekunde anheben und keine Pause in<br />
der oberen Position. Teste in den Folgesätzen auch<br />
die Rhythmussysteme 2220, 2010 oder 6010.“<br />
44<br />
Am Griff arbeiten<br />
„Hol dir ein Paar FatGripz. Mit diesen<br />
Griffen kannst du den Umfang der<br />
Stange zusätzlich erhöhen. Nutze sie auf allen Lang- und<br />
Kurzhanteln, die du für deine Oberkörper-Workouts benutzt“,<br />
so Campbell. „Sie bewirken eine stärkere Aktivierung<br />
der Nerven und der Motorik. So wachsen deine Arm-,<br />
Schulter-, Brust- und Rückenmuskeln sehr schnell.“<br />
45<br />
Satzlängen erhöhen<br />
Das Training mit extrem hohen<br />
Wiederholungszahlen war lange außer<br />
Mode, kommt aber wieder. „Diese Trainingsform kann in<br />
den Fasern neues Wachstumspotenzial freisetzen, wenn<br />
sie entsprechend intensiv durchgezogen wird“, erläutert<br />
Gethin. Mach mit einer leeren Langhantel einen Satz Curls<br />
mit 30 Wiederholungen bis knapp vor dem Muskelversagen.<br />
46<br />
Dreiersätze nutzen<br />
Die Zusammenfassung von drei Übungen<br />
zu einem großen Satz zwingt die Muskeln,<br />
sich entsprechend anzupassen. Campbell schlägt uns<br />
den Klassiker für Brust und Schultern vor: „Versuch es<br />
mit sechs Wiederholungen beim Kurzhanteldrücken<br />
auf der um 75 Grad geneigten Bank, gefolgt von zehn<br />
Wiederholungen bei 45 Grad und 15 auf der Flachbank.<br />
Mach nach jeder Übung zehn Sekunden Pause. Die Pausen<br />
zwischen den Sätzen sollten zwei Minuten lang sein.“<br />
47 deiner Maximalkraft auf und absolviere<br />
Wachstumseffekt nutzen<br />
„Leg am Ende des Beintrainings 40 Prozent<br />
damit so viele Wiederholungen wie möglich. Falls nötig<br />
kannst du in der oberen Position eine Pause einlegen“, sagt<br />
Campbell. „Das Ziel sind 50 Wiederholungen. Die starke<br />
Beanspruchung der Muskulatur sowie die Ansammlung der<br />
Milchsäure bewirken einen enormen Wachstumseffekt.“<br />
Lebenswandel<br />
48<br />
Stress abbauen<br />
Zu viel Stress regt den Muskelabbau<br />
an. „Du solltest dich jeden Abend<br />
mindestens 30 Minuten lang vollständig entspannen“,<br />
rät Campbell. „Das heißt: kein Handy, keine sonstigen<br />
Geräte – nur ein Buch oder ein nettes Gespräch.“<br />
49<br />
Ausreichend schlafen<br />
Schlaf ist das beste Mittel zur Regeneration.<br />
„Achte darauf, immer deine acht Stunden<br />
Schlaf zu bekommen“, empfiehlt Campbell. „Und schalte<br />
alle elektrischen Geräte ab, bevor du dich schlafen legst.“<br />
50<br />
Mehr essen<br />
„Du musst den Muskeln ein Überangebot<br />
an Nahrung zur Verfügung stellen, damit<br />
sie wachsen können“, meint Campbell. Zwei Kilo Eiweiß<br />
pro Kilo Körpergewicht täglich sind ein guter Anfang.<br />
Auf Seite 91 findest du unsere 50 besten Ernährungstipps.<br />
40/MAI 2013/mensfitness.de
Words John doe Photography Jane doe<br />
For some great pull-up variations go to mensfitness.co.uk/links/pullups<br />
42/AUGUST 42/MAI 2013/mensfitness.de<br />
2012/mensfitness.co.uk
LIONEL MESSI<br />
Der<br />
Zauberer<br />
Bei Lionel Messi sieht immer alles so einfach aus.<br />
Dabei war der Weg an die Weltspitze alles andere als leicht.<br />
Er erzählt MF, wie er alle Widrigkeiten überwunden hat.<br />
Text Sam Rider, Thomas Unsworth<br />
For more meal plans to help you achieve your goals go to mensfitness.co.uk/tktktktktktktk<br />
Words John doe Photography Jane doe<br />
mensfitness.co.uk/AUGUST 2012/43
LIONEL MESSI<br />
Lionel Andrés Messi gehört<br />
mit seinen gerade einmal<br />
25 Jahren bereits zur Riege<br />
der besten Fußballspieler aller<br />
Zeiten. Seine Statur und der mutige<br />
Spielstil erinnern an seinen legendären<br />
argentinischen Landsmann Diego<br />
Maradona. Gleichzeitig verfügt er über<br />
eine tödliche Abschluss-Stärke, die<br />
mit der Pelés vergleichbar ist. Messi<br />
traf im letzten Jahr bei Pflichtspielen<br />
91 Mal und brach damit den 40 Jahre<br />
alten Rekord des Ex-Bayern-Stürmers<br />
Gerd Müller. Bereits jetzt ist er der<br />
Topscorer in der ewigen Bestenliste<br />
des FC Barcelona. Bei der Wahl zum<br />
Weltfußballer des Jahres gewann er<br />
diesen Januar zum vierten Mal den Titel.<br />
Trotz seines einzigartigen Talents<br />
war damals alles andere als sicher,<br />
dass es der junge Messi bis ganz nach<br />
oben schaffen würde. Bei seinem<br />
Heimatverein Grandoli verknotete<br />
er zwar den älteren Jungs die Beine.<br />
Nichtsdestotrotz war da die körperliche<br />
Unterlegenheit, die seine Chancen auf<br />
eine Profikarriere schmälerten. MF hat<br />
ihn interviewt, um herauszufinden, wie<br />
er das Blatt zu seinen Gunsten wendete<br />
und aus der Not eine Tugend machte.<br />
Außerdem wollten wir wissen, was ihn<br />
zu immer neuen Höhenflügen antreibt.<br />
„Es ist offensichtlich, dass<br />
viele Spieler mir gegenüber einen<br />
Größenvorteil haben“, meinte der 1,69<br />
Meter große Messi im Gespräch mit<br />
MF. Das Interview fand nur wenige<br />
Tage nach seinem Doppelpack gegen<br />
den Erzrivalen Real Madrid statt, mit<br />
dem er den eigenen Verein an der<br />
Tabellenspitze hielt. „Aber davon lasse<br />
ich mich nicht beeindrucken. Das Risiko<br />
einer Verletzung blende ich ganz aus.<br />
So schaffe ich es, dass mich auf dem<br />
Spielfeld jede Art von Zweikampf<br />
kalt lässt, sei er noch so hart. Meine<br />
Gegenspieler mögen mir körperlich<br />
überlegen sein – mental bin ich ihnen<br />
aber voll gewachsen.“<br />
Schritt für Schritt<br />
Messi brillierte in seiner Heimatstadt<br />
Rosario bereits in der Jugendmannschaft<br />
der Newell’s Old Boys, als Carles Rexach,<br />
der Sportdirektor von Barcelona, auf<br />
sein Talent aufmerksam wurde. Im<br />
Alter von acht Jahren war bei ihm ein<br />
Wachstumshormon-Defizit festgestellt<br />
worden. Das bedeutete nicht nur, dass<br />
er später nicht die normale Körpergröße<br />
erreichen würde. Gleichzeitig kann<br />
diese Krankheit auch die Entwicklung<br />
der Muskulatur und die Reifung der<br />
Knochen beeinträchtigen. Er musste<br />
sich Wachstumshormone im Wert<br />
von gut 750 Euro pro Monat spritzen<br />
lassen. „Ich weiß noch, dass ich jeden<br />
Abend auf meinem Bett saß und mir<br />
eine Spritze ins Bein geben lassen<br />
musste“, erinnert sich Messi. „Das war<br />
alles andere als schön, das könnt ihr<br />
mir glauben. Aber ich wollte unbedingt<br />
Fußballer werden, und das war es wert.“<br />
Mit 13 zeigte sich sein Talent<br />
schon sehr deutlich. Trotzdem<br />
zögerte Barcelona, ihm einen Vertrag<br />
anzubieten. Sein Vater Jorge setzte<br />
sich stark für ihn ein. „Er hat mich sehr<br />
beeinflusst“, so Messi. „Er arbeitete<br />
hart, um meine Hormoninjektionen in<br />
Argentinien bezahlen zu können. Er<br />
hatte zwei Jobs gleichzeitig, und die<br />
Spritzen waren unglaublich teuer. Als<br />
Barcelona anbot, die Medikamente<br />
zu bezahlen, war das eine schwere<br />
Entscheidung für ihn. Er musste mit<br />
der ganzen Familie umziehen. Aber<br />
er traf die Entscheidung für mich.“<br />
Während der zweijährigen Behandlung<br />
„Ich habe eine<br />
natürliche<br />
Begabung,<br />
hatte aber<br />
schon immer<br />
den Drang,<br />
besser zu<br />
werden.“<br />
wurde Messi größer und stärker. In<br />
dieser Zeit konnte er in Barcelonas<br />
Nachwuchsteam überzeugen.<br />
Neuanfang<br />
In der Jugendmannschaft der<br />
Katalanen im Förderzentrum La Masia<br />
(„das Bauernhaus“) trafen Messis<br />
Fähigkeiten auf die Vereinsphilosophie.<br />
So wurde er zu dem Spieler, der er<br />
heute ist. Dazu Messi: „Wenn man<br />
sich ansieht, welche Spieler La Masia<br />
hervorbringt, ist klar: Dort arbeiten<br />
große Fußballlehrer. Doch es steckt<br />
noch so viel mehr dahinter. Sie bringen<br />
wir dort Respekt, Bescheidenheit und<br />
Teamgeist bei. Das Förderzentrum<br />
ist der Grund, warum Barcelona<br />
heute so weit oben steht. Du lernst<br />
dort nicht nur das Fußballspielen<br />
– du lernst dort fürs Leben.“<br />
Messi feierte seine Premiere<br />
in der ersten Mannschaft in der<br />
44/MAI 2013/mensfitness.de
Natursports / Shutterstock.com<br />
In den letzten drei<br />
Spielzeiten<br />
hat Messi in 168<br />
Pflichtspielen<br />
173 Tore erzielt.<br />
Saison 2004/05. Nach seiner<br />
Einwechslung am Ende der Saison<br />
gegen den Verein Albacete erzielte<br />
er sein erstes Tor für den Verein – ein<br />
geschickter verdeckter Heber von der<br />
Strafraumgrenze aus. Sid Lowe, der in<br />
Spanien lebt und als Fußballjournalist<br />
für die renommierten Zeitungen<br />
und Zeitschriften „Guardian“,<br />
„FourFourTwo“ und „World Soccer“<br />
arbeitet, stach Messis Begabung<br />
sofort ins Auge. „Bei seinem<br />
ersten Auftritt in der A-Mannschaft<br />
war bereits klar, dass er ein ganz<br />
besonderer Spieler ist“, erklärt er MF<br />
gegenüber. „Die Ballkontrolle, das<br />
Tempo, sein Stil – all das war bereits<br />
da. Richtig eingeschlagen hat er aber<br />
beim Auswärtsspiel bei Real Madrid,<br />
das Barcelona mit 3:0 gewann.“<br />
Messi hatte das Pech, dass auf<br />
diesen Durchbruch im November<br />
2005 eine Reihe von Verletzungen<br />
folgten. Die schlimmsten davon<br />
waren ein Muskelfaserriss, der ihn<br />
bis zum Ende der Saison 2005/06<br />
außer Gefecht setzte (damals<br />
gewann Barcelona die Meisterschaft)<br />
sowie ein gebrochener Fuß, der ihn<br />
in der darauffolgenden Saison drei<br />
Monate lang lahmlegte. Deshalb<br />
dauerte es bis 2007, bis er eine<br />
feste Größe im Team Barças war.<br />
Laut Lowe ist die Vorstellung, dass<br />
Messi von heute auf morgen zum<br />
Superstar wurde, ein Mythos. Er<br />
war schon immer ein brillanter<br />
Spieler. Er musste nur richtig<br />
fit werden und die Gelegenheit<br />
haben, groß rauszukommen.“<br />
Richtig in den Mittelpunkt<br />
rückte ihn erst Pep Guardiola,<br />
als dieser 2008 zum Cheftrainer<br />
wurde. „Ich habe eine natürliche<br />
Begabung, hatte aber schon immer<br />
den Drang, besser zu werden“,<br />
erklärt Messi. „Ich habe das Glück,<br />
mit einigen der besten Spieler<br />
überhaupt zusammenarbeiten zu<br />
dürfen. Außerdem habe ich auf<br />
die Ratschläge vieler großer Leute<br />
in Barcelona gehört.“ Wie genau<br />
hat es der Verein angestellt, das<br />
Optimum aus Messi herauszuholen?<br />
Erfolgshunger<br />
Zuerst einmal wurde seine Ernährung<br />
umgestellt. Der Wendepunkt kam<br />
im März 2008, als er sich bei einem<br />
Champions-League-Spiel gegen<br />
Celtic einen Muskelfaserriss zuzog<br />
und unter Tränen das Spielfeld<br />
verlassen musste. Messi hatte schon<br />
zuvor wiederholt Probleme mit<br />
Muskelverspannungen gehabt. Das<br />
rief Barcelonas Vereinsführung auf<br />
den Plan. Es wurde ein Programm<br />
erstellt, das ihm bei der Ernährung,<br />
beim Schlaf und beim Stretching<br />
helfen sollte. Der <strong>Fitness</strong>- und<br />
Regenerationsexperte Juanjo<br />
Brau wurde Messi als eigener<br />
Personal Trainer zugewiesen.<br />
Er sollte darüber wachen, dass<br />
sich der Star nicht verletzt.<br />
Bis zu jenem Zeitpunkt hatte<br />
sich Messi nach der typischen<br />
argentinischen Küche ernährt:<br />
Er aß viel rotes Fleisch und<br />
Kohlenhydrate. Fortan bekam<br />
er Fisch und Gemüse verordnet.<br />
Durch die Veränderungen<br />
wurde er schlanker, stärker,<br />
regenerationsfähiger und vor allem<br />
weniger verletzungsanfällig. „Er ist<br />
kein solcher Bomber wie Maradona“,<br />
meint Lowe. „Wer sich Messi aber<br />
jetzt ansieht, dem werden seine<br />
starken Arme auffallen. Er hat den<br />
Körper eines Athleten. Extrem<br />
flink war er schon immer.“<br />
Eine Macht: Lionel Messi<br />
und der CF Barcelona.<br />
Verehrt wie ein Gott:<br />
An jeder Strassenecke zu<br />
finden.<br />
KLEINER MANN GANZ GROSS<br />
Verbreite unter deinen Gegnern genauso viel Angst und Schrecken wie Messi – ob mit oder ohne Ball.<br />
PASSTEMPO<br />
„Das Spiel ist heutzutage sehr schnell.<br />
Dem musst du dich als Spieler anpassen.<br />
Wir trainieren bei Barcelona sehr<br />
viel das direkte Kurzpass-Spiel. Das<br />
zwingt dich dazu, immer präsent zu<br />
sein, fix zu reagieren und schnelle<br />
Entscheidungen zu treffen.“<br />
SPIEL OHNE BALL<br />
„Viele Leute vergessen, wie wichtig<br />
das Spiel ohne Ball ist. Achte immer<br />
auf die Spieler um dich herum, bevor<br />
du an den Ball kommst. Dann bist du<br />
besser auf die Situation vorbereitet.“<br />
KONTROLLE<br />
„Beim Dribbeln brauchst du eine sehr<br />
enge Ballführung. Das solltest du<br />
auf sehr engem Raum üben. Der Ball<br />
sollte immer so nah am Körper sein<br />
wie möglich. Er muss dir förmlich<br />
am Fuß kleben. Das kannst du nur<br />
durch ständiges Üben erreichen.“<br />
Toniflap / Shutterstock.com<br />
mensfitness.de/MAI 2013/45
LIONEL MESSI<br />
Messi bei der<br />
WM 2010<br />
ABSCHLUSS<br />
STARK<br />
Erreiche mit Messis Schusstipps<br />
die Spitze der Torschützenliste<br />
1<br />
PRÄZISION<br />
„Konzentrier dich am Anfang erst<br />
einmal auf die Präzision. Versuch,<br />
aus verschiedenen Positionen<br />
am und im Strafraum zu schießen<br />
und ziel auf die Torwinkel. Wenn<br />
die Genauigkeit stimmt, kannst<br />
du die Schussstärke erhöhen.“<br />
2<br />
SCHUSSKRAFT<br />
„Die Körperhaltung ist sehr wichtig.<br />
Komm nicht in Rücklage, sonst drischst<br />
du den Ball über die Querlatte. Lehn<br />
dich über den Ball und versuche,<br />
ihn mit dem Vollspann zu treffen.“<br />
3<br />
EINS GEGEN EINS<br />
VOR DEM TOR<br />
„Hier kommt es aufs richtige Timing<br />
an. Du darfst weder zu früh noch zu<br />
spät schießen. Warte, bis der Torwart<br />
herausläuft, um den Ball mit der<br />
breiten Seite an ihm vorbeizulegen.“<br />
„Wenn ich auf den<br />
Beinen bleiben<br />
kann, dann mache<br />
ich das auch ... Das<br />
ist richtiger<br />
Fußball.“<br />
Keine Ablenkungen<br />
Guardiola, der ehemalige Kapitän<br />
Barças und Spaniens, übernahm<br />
ein talentiertes aber teilweise<br />
arrogantes Team, das hinter den<br />
Erwartungen zurückgeblieben war.<br />
Die Mannschaft hatte seit dem<br />
Double in der Meisterschaft und der<br />
Champions League im Jahr 2005/06<br />
nichts erreicht. Er überlegte sich die<br />
für ihn effektivste Art, diese negative<br />
Bilanz zu durchbrechen: ein System,<br />
in dem sich das Fußballwunder<br />
Messi frei entfalten konnte.<br />
Als Messi zum Team dazustieß,<br />
waren Ronaldinho und Deco seine<br />
besten Freunde. Der Coach schob<br />
die beiden aber schnell weiter. Sie<br />
führten ein Leben in Saus und Braus<br />
und behandelten Messi wie einen<br />
Bruder. Aus diesem Grund verehrte<br />
Messi die beiden. Die Bedenken,<br />
dass er auf Abwege geraten würde,<br />
konnte Guardiola nicht ignorieren.<br />
„Guardiola stellte ihn mehr oder<br />
weniger vor die Wahl: Wenn er der<br />
Beste werden wollte, musste er sich<br />
von ihnen distanzieren“, so Lowe. „Es<br />
hat nie Negativschlagzeilen über Messis<br />
Verhalten abseits des Spielfeldes<br />
gegeben. Aber die Verantwortlichen<br />
waren besorgt, dass er den falschen<br />
Weg einschlagen könnte.“<br />
Messi traf die für seine Karriere<br />
richtige Entscheidung, was er<br />
nie bereut hat. Er hat sämtliche<br />
Vereinspokale gewonnen, die es<br />
gibt, und in der spanischen Liga den<br />
Rekord von 15 Hattricks aufgestellt.<br />
Außerdem wurde er zum Kapitän<br />
seiner Nationalmannschaft gewählt.<br />
In den letzten drei kompletten<br />
Spielzeiten hat er in 168 Pflichtspielen<br />
sage und schreibe 173 Tore erzielt.<br />
Auf dem Spielfeld ist er einzigartig<br />
– nicht zuletzt, weil er sich nie durch<br />
Schauspielerei oder Schwalben einen<br />
Vorteil zu verschaffen versucht. „Mein<br />
Hauptziel besteht darin, zu gewinnen.<br />
Wenn ich auf den Beinen bleiben kann<br />
und vielleicht die Chance bekomme,<br />
einem meiner Teamkollegen ein Tor<br />
aufzulegen oder sogar selbst eines zu<br />
erzielen, dann mache ich das auch“,<br />
so seine Einstellung. „Du hast die<br />
Möglichkeit, richtig Fußball zu spielen<br />
oder zu schauspielern. In Barcelona<br />
wird richtig Fußball gespielt.“<br />
„Wir müssen immer daran denken,<br />
dass uns viele junge Leute als Vorbild<br />
haben. Schon deshalb tragen wir eine<br />
große Verantwortung. Allerdings habe<br />
ich nicht jeden Tag den Eindruck, ein<br />
großes Idol sein zu müssen. Ich führe<br />
ein einfaches Leben und genieße ganz<br />
einfach die Zeit mit meiner Familie<br />
und meinen Freunden. Ich bin ein ganz<br />
normaler Mensch, der eben zufällig<br />
mit dem Fußball sein Geld verdient.“<br />
Blick nach vorn<br />
Er hat große individuelle Erfolge,<br />
Rekorde, Medaillen und Trophäen<br />
erreicht – einschließlich des in<br />
Spanien bislang einmaligen Triples mit<br />
Barcelona in Liga, Pokal und Champions<br />
League im Jahr 2008/09. Messis<br />
Motivation und Erfolgshunger sind<br />
trotzdem immer noch ungebrochen.<br />
„Ich verdanke meine<br />
Erfolge meiner Familie, meinen<br />
Trainern und Teamkollegen ...<br />
ich selbst beschäftige mich nie<br />
mit vergangenen Titeln“, sagt er.<br />
„Wenn die letzte Saison besonders<br />
erfolgreich war, spielt das heute<br />
keine Rolle mehr. Ich schaue immer<br />
nach vorn und auf die Möglichkeiten<br />
der Zukunft. In Erinnerungen<br />
schwelgen kann ich immer noch,<br />
wenn meine Laufbahn zu Ende ist.“<br />
Trotz seiner glamourösen<br />
Karriere und der frühzeitigen<br />
Aufnahme in die Ruhmeshalle der<br />
beste Spieler aller Zeiten ist es<br />
wahrscheinlich nicht einmal seine<br />
spielerische Brillanz, die ihn so<br />
besonders macht. Jeder, der Messi<br />
kennt, weiß seine Fähigkeiten<br />
am Ball zu schätzen. Doch der<br />
wirklich bleibende Eindruck, den<br />
er hinterlässt, ist der eines fairen<br />
Spielers. Messi simuliert nicht,<br />
freut sich über die Erfolge seiner<br />
Mannschaftskollegen genauso viel<br />
wie über die eigenen und – was wohl<br />
am Wichtigsten ist – hat einfach<br />
unglaublichen Spaß am Fußball.<br />
„Ich liebe dieses Spiel heute<br />
noch genauso wie am Anfang“,<br />
so Messi. „Für mich hat sich nichts<br />
verändert. Ich freue mich einfach,<br />
wenn ich spielen darf. Und das<br />
hilft mir. Ich liebe meinen Job.“<br />
46/MAI 2013/mensfitness.de
DAS FEHLENDE<br />
PUZZLETEIL<br />
Das Training, die Ernährung und die Regeneration<br />
sind drei wesentliche <strong>Fitness</strong>-Faktoren. Wir<br />
möchten uns in diesem Artikel jedoch das<br />
fehlende vierte Puzzleteil anschauen. MF erklärt,<br />
wie du die Kraft der Hormone nutzen kannst.<br />
Von Joel Snape<br />
W<br />
er zumindest ab und zu ins <strong>Fitness</strong>center geht, wird<br />
schon das eine oder andere Trainingsgespräch<br />
mitbekommen haben. Vielleicht ist es darin<br />
um Ernährungsstrategien zum Muskelaufbau<br />
oder zum Abnehmen gegangen. Oder es<br />
war eine Unterhaltung über Methoden,<br />
mit denen sich die Regeneration beschleunigen lässt.<br />
Weniger weit verbreitet sind Gespräche über die Optimierung<br />
des Hormonhaushalts. Zwar diktieren die Hormone sämtliche<br />
Abläufe im Körper von der Stimmung bis hin zum Muskelwachstum,<br />
doch wird dieser Bereich bisher fast vollständig ausgeklammert.<br />
Unser Leitfaden stellt dir die wichtigsten Stationen der<br />
hormonellen Regelkreise vor. Mit diesem Wissen kannst<br />
du dein persönliches Trainingspuzzle vervollständigen.<br />
48/AUGUST 2012/mensfitness.co.uk
HORMONE<br />
Testosteron<br />
Beschreibung Männliches Geschlechtshormon<br />
Wirkung Steigerung der Muskelmasse, der<br />
Kraft und der Knochendichte, Verbesserung der<br />
Gehirnfunktionen und Schutz vor verschiedenen<br />
Krankheiten von Alzheimer bis Krebs<br />
Förderliche Maßnahmen Lebenswandel<br />
eines Neandertalers<br />
Verhaltensregeln „Eine einfache Art, die<br />
Testosteronausschüttung anzukurbeln, wäre ein<br />
Lebenswandel irgendwo zwischen einem Jäger<br />
und Sammler und einem Teilzeitpriester“, so der<br />
Ernährungsfachmann und Trainer Ben Coomber.<br />
„Dazu gehört viel Schlaf, vorzugsweise nach<br />
Sonnenzyklus, im Idealfall also zwischen 22 und<br />
sechs Uhr. Außerdem musst du viel Fleisch, Fett<br />
und natürliche Vollwertkost zu dir nehmen. Nutze im<br />
Workout Ganzkörperübungen mit etwa Sprint- und<br />
Sprungtraining und bau einige Spiele mit ein. Geh<br />
Alkoholexzessen aus dem Weg. Sie können die<br />
Testosteronproduktion bis zu zwei Tage lang stoppen.<br />
Das Glas Rotwein zwischendurch ist allerdings<br />
hilfreich. Trink außerdem viel Wasser – ideal für die<br />
meisten Männer sind zweieinhalb bis drei Liter am<br />
Tag. Vermeide es, nach 16 Uhr Kaffee zu trinken.<br />
Entspann dich außerdem, so oft du kannst. Dazu<br />
solltest du wenn möglich viel Sex machen.“ (Daher<br />
auch der Begriff „Teilzeitpriester“ weiter oben.)<br />
Wachstumshormon<br />
Beschreibung HGH, als Injektion ist es<br />
strengstens verschreibunspflichtig<br />
Wirkung Stimulation von Wachstum,<br />
Zellreproduktion und Regeneration<br />
Förderliche Maßnahmen Anpassung der Mahlzeiten<br />
Verhaltensregeln Was gut fürs Testosteron ist, hilft<br />
auch bei der Ausschüttung des Wachstumshormons.<br />
Ein weiterer Aspekt ist hierbei allerdings die<br />
Lebensmittelzufuhr. „Um die HGH-Ausschüttung<br />
nach oben zu treiben, musst du dich mit dem<br />
Essen nach deinen Trainingszeiten richten“, erklärt<br />
Coomber. „Wenn du frühmorgens trainierst, versuch<br />
es mit der Zufuhr von Koffein und verzweigtkettigen<br />
Aminosäuren (BCAAs). Trainier auf leeren Magen<br />
und iss dann 30 Minuten nach der Einheit. Die ersten<br />
zwei bis drei Workouts werden sich hart anfühlen. Das<br />
wird sich aber schnell ändern, wenn der Körper lernt,<br />
effektiver seine eigenen Energiereserven zu nutzen.“<br />
Beim Abendtraining sollte der „Motor“ hingegen<br />
nicht mit Koffein und BCAAs angekurbelt werden.<br />
„Die Vorgabe der Nährstoffzufuhr innerhalb von<br />
30 Minuten nach dem Workout bleibt bestehen.<br />
Allerdings sollte die Mahlzeit einfache Kohlenhydrate<br />
enthalten. Geeignet sind also Kartoffeln, weißer<br />
Reis oder Eiweiß-Pfannkuchen“, erläutert<br />
Coomber. „Diese Nahrungsmittel verkürzen die<br />
Regenerationszeit und lassen die Insulinwerte<br />
stärker ansteigen. Die hohen Blutzuckerwerte lassen<br />
allerdings etwa zwei Stunden später wieder nach,<br />
während die HGH-Konzentrationen ansteigen.“<br />
mensfitness.co.uk/AUGUST mensfitness.de/MAI 2013/49 2012/49
DHT<br />
Beschreibung Maskulines Hormon<br />
Wirkung Verbesserung der Stimmung,<br />
Körperkraft und der Libido<br />
Förderliche Maßnahmen Gesunde Fettsäuren<br />
aus Biofleisch oder Fleisch aus Freilandhaltung<br />
Verhaltensregeln Dihydrotestosteron (so der volle<br />
Name des Hormons) ist eine relativ unbekannte und<br />
doch sehr wichtige Zusammensetzung. Laut Ori<br />
Hofmekler, Schöpfer der Warrior Diet („Krieger-Diät“)<br />
ist es „der König der männlichen Hormone – zehnmal<br />
stärker als Testosteron.“ Anders als Testosteron<br />
lässt es sich auch nicht in Östrogen umwandeln.<br />
Wie kannst du den DHT-Spiegel steigern? „Die<br />
beste Methode besteht darin, über die Ernährung<br />
gesunde Fette zu sich zu nehmen“, so der Kraftund<br />
Konditionsexperte Mike Mahler. „Gute Quellen<br />
sind Kokosöl und Milch. Auch Magnesiumöl und<br />
Zink können helfen.“ Dazu sollte dein Fleisch aus<br />
Freilandhaltung kommen. Das Fleisch aus industriell<br />
geführten Bauernhöfen steckt laut Mahler voller<br />
Giftstoffe und Stresshormone. „Ungesunde Tiere<br />
produzieren auch ungesundes Fleisch. Je weniger<br />
Giftstoffe du zu dir nimmst, umso mehr Energie steht<br />
dir für die optimale Hormonproduktion zur Verfügung.“<br />
können Stress erzeugen. Du solltest dich daher<br />
auf das konzentrieren, was du tatsächlich<br />
ändern kannst und dir keine Gedanken über<br />
das machen, was sich nicht ändern lässt.<br />
Coombers bester Ratschlag hierzu: „Sieh dir die<br />
Stressfaktoren in deinem Leben genau an. Diese<br />
sind von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich.<br />
Verhält sich dein Boss wie ein kompletter Vollidiot?<br />
Dann sprich das Problem an. Übertreibst du es mit<br />
dem Kardiotraining? Dann tritt etwas langsamer,<br />
geh öfter an die Gewichte oder beschäftige<br />
dich mit therapeutischen Trainingsformen wie<br />
Yoga. Nimmst du zu viel Alkohol, künstliche<br />
Nahrungsmittel und andere ungesunde Sachen<br />
zu dir? Dann mach reinen Tisch. Bleibst du gern<br />
lange auf, um noch fernzusehen? Dann gewöhn<br />
dir an, 30 Minuten vor dem Schlafengehen noch<br />
ein wenig zu lesen. Setzt dich ein Familienmitglied<br />
oder ein Freund unter Stress? Dann sprich den<br />
Punkt direkt an, um den Konflikt zu lösen.“<br />
Neben der Problembehebung kann es auch helfen,<br />
seine Einstellung zu überprüfen. „Wenn du dich<br />
schnell selbst unter Stress setzt, solltest du an deiner<br />
inneren Haltung arbeiten. Betrachte die Situation<br />
aus einer anderen Perspektive“, rät Coomber.<br />
Insulin<br />
Kortisol<br />
Beschreibung Stresshormon<br />
Wirkung Freisetzung von Glukose fürs Gehirn und<br />
Umwandlung gespeicherter Reserven in Energie<br />
Förderliche Maßnahmen Innere<br />
Ruhe und sachliche Analyse<br />
Verhaltensregeln Ein stressfreies Leben ist<br />
heutzutage einfach nicht möglich. Sowohl die<br />
Arbeit, die Familie, die Liebe, das Essen, lustige<br />
Abende, Trinkexzesse als auch die Psyche<br />
Beschreibung Kohlenhydrat- und Fettregulator<br />
Wirkung Regulierung des Stoffwechsels und<br />
Unterstützung bei der Aufnahme von Glukose<br />
durch die Zellen zur Energiegewinnung<br />
Förderliche Maßnahmen Weitgehender<br />
Verzicht auf Brot und Müsli<br />
Verhaltensregeln Wahrscheinlich ist dir der Name<br />
schon einmal in Verbindung mit der Krankheit<br />
Diabetes begegnet. Beim Typ 1 kann das Hormon<br />
nicht produziert werden, während beim Typ 2 zu viel<br />
davon bereitgestellt wird, weil der Körper das Insulin<br />
nicht effektiv verwertet. Das Insulin ermöglicht den<br />
Nährstofftransport zu den Zellen. Dazu gehört auch<br />
Harmonischer<br />
Hormonhaushalt<br />
Wir haben bisher die einzelnen Hormone<br />
unabhängig voneinander betrachtet. In<br />
Wirklichkeit jedoch beeinflussen sie sich<br />
gegenseitig. Für ein gesünderes Leben ist<br />
es daher am besten, sich den gesamten<br />
Regelkreislauf anzusehen. So bringst du<br />
an nur einem Tag den Stein ins Rollen.<br />
Aufstehen<br />
Hast du Probleme,<br />
aus dem Bett zu<br />
kommen? Dann<br />
überleg dir die Anschaffung<br />
eines Lichtweckers. Das Gerät<br />
weckte dich mit nachgestelltem<br />
Tageslicht statt mit einem<br />
schrillen Klingen. So wird die<br />
Melatoninkonzentration im<br />
Körper morgens zunächst sanft<br />
reduziert, und es kommt nicht<br />
zum krassen Kortisolanstieg.<br />
Power-<br />
Shake<br />
Mische<br />
30–40 Gramm<br />
Molkeprotein mit einer<br />
Prise Muskatnuss und<br />
einer Handvoll Chiasamen.<br />
Dieser Shake bringt den<br />
Dopamin- und Leptinspiegel<br />
aufs richtige Niveau.<br />
Prioritäten<br />
Der Posteingang<br />
voller<br />
ungelesener<br />
E-Mails kann warten.<br />
Kümmere dich zuerst um<br />
deine wichtigste Aufgabe,<br />
nachdem du am Arbeitsplatz<br />
angekommen bist.<br />
50/MAI 2013/mensfitness.de
HORMONE<br />
die Versorgung des Gehirns mit Glukose. Du solltest es<br />
auf jeden Fall vermeiden, insulinresistent zu werden.<br />
„Am meisten stimulieren Kohlenhydrate<br />
die Insulinausschüttung“, sagt Mahler.<br />
„Eiweiß ist zwar ebenfalls ein leichter<br />
Stimulator, fördert aber gleichzeitig auch die<br />
Produktion des Insulin-Gegenspielers Glukagon.<br />
Zur Optimierung des Insulinspiegels solltest du<br />
den Körper mit Kohlenhydraten versorgen,<br />
die aus Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten<br />
mit einem niedrigen glykämischen Index<br />
stammen. Konzentrier dich auf<br />
gesunde Fettsäuren, wie sie in<br />
Nüssen, Körnern, Olivenöl, Kokosöl und<br />
Omega-3-Produkten vorkommen.<br />
Nimm daher zwei Stunden vor dem Workout<br />
einen Esslöffel Kokosöl zu dir.“<br />
Dopamin<br />
Beschreibung Glückshormon<br />
Wirkung Steigerung von Konzentration, Ausstrahlung<br />
und Selbstvertrauen, Schutz vor Suchtverhalten<br />
Förderliche Maßnahmen Austausch von<br />
Salz und Zucker gegen Gewürze<br />
Verhaltensregeln „Dopamin gibt dir den notwendigen<br />
Schub, um morgens aus dem Bett zu kommen<br />
und in den Tag zu starten“, erklärt Mahler. „ es<br />
spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation der<br />
Stimmung, der Motivation, der Konzentration<br />
und der Lernfähigkeit. Daneben steht es mit dem<br />
Suchtverhalten in Verbindung. Menschen mit niedriger<br />
Dopamin-Konzentration lassen sich oft schneller<br />
von kurzlebigen Genüssen verführen und werden<br />
schneller abhängig.“ Bist du demotiviert, müde und<br />
ausgebrannt, musst du beim Dopamin ansetzen.<br />
Versuch zunächst einmal, auf Lebensmittel<br />
zu verzichten, die die Konzentration des<br />
Hormons senken. „Zucker, Weißbrot, Nudeln<br />
sowie industriell verarbeitete Snacks bremsen<br />
die Dopaminproduktion“, sagt Mahler. „Um<br />
den Spiegel wieder nach oben zu treiben,<br />
kannst du es mit Vitamin B und L-Carnitin als<br />
Kaffee<br />
Koffein kann die<br />
Dopaminkonzentration<br />
ankurbeln.<br />
Du solltest aber nicht mehr als 200<br />
Milligramm pro Tag zu dir nehmen.<br />
Das entspricht etwa zwei Tassen<br />
Kaffee. Sonst schraubst du auch<br />
die Kortisolkonzentration mit nach<br />
oben. Gib noch etwas Zimt mit in<br />
den Kaffee, um den Blutzucker zu<br />
regulieren und die Insulinproduktion<br />
in der Spur zu halten.<br />
Eier<br />
Die gesättigten<br />
Fettsäuren des<br />
Eigelbs lassen die<br />
Testosteronwerte ansteigen.<br />
Eiweiß hilft indes bei der<br />
Regulierung der Insulin- und<br />
Leptinkonzentration. Das<br />
Eiergericht kannst du ganz<br />
einfach in der Mikrowelle<br />
der Büroküche mit einem<br />
Klecks Butter erhitzen.<br />
Meditieren<br />
im Park<br />
„Meditation ist eine<br />
tolle Maßnahme,<br />
um das Kortisol unter Kontrolle<br />
zu halten“, erläutert Coomber.<br />
„Das heißt aber nicht, dass<br />
du dich stundenlang in einen<br />
abgedunkelten Raum setzen<br />
musst. Bereits fünf Minuten der<br />
inneren Einkehr können reichen.“<br />
Ein sonniges Plätzchen ist ein<br />
zusätzlicher Vorteil, weil Vitamin<br />
D den Effekt noch steigert.<br />
Grüner Tee<br />
Den Tiefpunkt<br />
am Nachmittag<br />
überwindest du<br />
am besten mit einer Tasse<br />
grünem Tee. Dieser hilft bei<br />
der DHEA-Ausschüttung. Das<br />
Steroidhormon kontrolliert<br />
den Kortisolspiegel.<br />
Eine Zitronenscheibe<br />
hält zusätzlich die<br />
Insulinwerte flach.<br />
Gesunder<br />
Snack<br />
Paranüsse zählen<br />
zu den besten<br />
natürlichen Selenquellen.<br />
Das Spurenelement<br />
steigert bei Männern die<br />
Testosteronkonzentration.<br />
Daneben ist Selen ein<br />
effektives Antioxidans.<br />
mensfitness.de/MAI 2013/51
HORMONE<br />
Ergänzungsmitteln versuchen. Auch frische Gewürze<br />
helfen: Muskatnuss im morgendlichen Shake hebt<br />
die Laune. Auch Zimt, Basilikum, Kreuzkümmel und<br />
Kurkuma sind großartige Stimmungsmacher.“<br />
Leptin<br />
Beschreibung Appetithormon<br />
Wirkung Brücke zwischen Fettzellen und Gehirn<br />
Förderliche Maßnahmen Seltenere und dafür<br />
hochwertigere Nahrungsmittelaufnahme<br />
Verhaltensregeln „Leptin ist ein Hormon der<br />
Fettzellen, das Signale ans Gehirn schickt, um<br />
den Energieverbrauch zu bestimmen“, so Mike<br />
Mahler. „Wenn alles in Ordnung ist, übernimmt<br />
das Leptin die Funktion der Treibstoffanzeige.<br />
Es lässt uns wissen, wann wir genug Energie<br />
aufgenommen haben. Damit beugt es dem<br />
Nährstoffüberschuss und Fetteinlagerungen vor.“<br />
Mit der Konzentration des Hormons gibt es nur selten<br />
Probleme. Problematisch wird es nur, wenn es zur<br />
Leptinresistenz kommt. Dann kann das Gehirn die<br />
Signale nicht mehr richtig verarbeiten. Glücklicherweise<br />
kannst du in diesem Fall schnell Abhilfe schaffen.<br />
Mahlers Rat: „Verzichte auf Junkfood mit hohem<br />
Fruktosegehalt und halte dich an hochwertige<br />
Bioprodukte. Außerdem solltest du bei jeder Mahlzeit<br />
Eiweiß zu dir nehmen – vor allem zum Frühstück.<br />
Ich trinke gern einen Power-Shake mit 40 Gramm<br />
Eiweiß. Dazu mische ich einige Früchte mit niedrigem<br />
glykämischem Index wie Blaubeeren sowie essenzielle<br />
Fettsäuren.“ Um abzunehmen, empfehlen sich<br />
zumindest ein paar Mal pro Woche längere Wartezeiten<br />
zwischen den Mahlzeiten. An Trainingstagen ist<br />
es möglich, in kürzeren Abständen zu essen.<br />
Melatonin<br />
Beschreibung Schlafhormon<br />
Wirkung Regulierung der Schlafqualität<br />
und -quantität und dadurch Beeinflussung<br />
sämtlicher anderer Hormone<br />
Förderliche Maßnahmen Längerer<br />
und besserer Schlaf<br />
Verhaltensregeln „Das Melatonin wird im Gehirn durch<br />
die Zirbeldrüse ausgeschüttet. Der Hormonspiegel<br />
steigt bei Dunkelheit und sinkt bei Lichteinfall“,<br />
wie uns der <strong>Fitness</strong>trainer Phil Learney erklärt. „Es<br />
spielt eine zentrale Rolle bei der Schlafregulation.<br />
Ist die Produktion gestört, kann sich dies aufs<br />
Schlafverhalten und sämtliche Hormonkreisläufe<br />
auswirken. Ein Jetlag oder Nachtschichten<br />
beeinträchtigen oft die Produktion. Der Schlaf und die<br />
Regenerationsfähigkeit werden dadurch belastet.“<br />
Hier hilft eine gute Schlafhygiene. „Heutzutage ist<br />
es nicht mehr so, dass wir mit der Sonne aufstehen<br />
und uns bei Einbruch der Nacht ins Bett legen. Daher<br />
müssen wir künstlich für Dunkelheit sorgen, um<br />
gut schlafen zu können. Jede Lichtquelle kann den<br />
Schlafzyklus stören – das gilt auch für das LED-Licht<br />
am Wecker“, so Learney. Das heißt: abschalten!<br />
Bei einem Defizit können Ergänzungsmittel mit<br />
Melatonin verschrieben werden. Damit es erst gar nicht<br />
erst soweit kommt, kannst du Lebensmittel mit hohem<br />
Folsäure- und Vitamin-C-Gehalt zu dir nehmen. Hierzu<br />
gehören die meisten grünen Gemüsesorten. Auch<br />
Eiweiß aus Quellen wie Rind, Geflügel und Milch hilft.<br />
<strong>Fitness</strong>center<br />
Bring dich mit<br />
einem kurzen<br />
Ausschnitt aus<br />
einem Actionstreifen in Fahrt.<br />
In Studien hat sich gezeigt, dass<br />
Szenen mit aggressivem Inhalt<br />
die Testosteronwerte steigen<br />
lassen. Mach als erste Übung<br />
ein paar Kniebeugen, Sprünge<br />
oder Kreuzheben. Dadurch<br />
kurbelst du die Ausschüttung von<br />
Wachstumshormonen so richtig an.<br />
Hormonbombe<br />
Die hohen Zinkkonzentrationen<br />
in rotem Fleisch können<br />
helfen, den Testosteronspiegel<br />
anzuheben. Dasselbe gilt für gesättigte<br />
Fettsäuren. Achte darauf, hochwertiges<br />
Fleisch zu verzehren, um in den Genuss<br />
hoher DHT-Konzentrationen zu kommen.<br />
Gib etwas Brokkoli und Knoblauch dazu. Der<br />
Knoblauch reguliert den Kortisolspiegel,<br />
während Brokkoli die Östrogenwerte in<br />
Schach hält und weiteres Testosteron<br />
freisetzt. Wenn es ein Glas Alkohol sein<br />
muss, dann roter Wein. Das enthaltene<br />
Resveratrol erhöht die Insulinempfindlichkeit.<br />
Abschalten<br />
Schalte eine halbe<br />
Stunde vor dem<br />
Schlafengehen<br />
Laptop, iPad und Xbox aus. Ein<br />
heller Bildschirm kann nämlich<br />
die Kortisolwerte nach oben<br />
treiben. Lies besser ein Buch<br />
oder denk an deine wichtigste<br />
Aufgabe am nächsten Morgen.<br />
Ausschalten<br />
Im Schlafzimmer<br />
sollten keine Geräte<br />
im Stand-by-<br />
Modus laufen. Es sollte nichts<br />
leuchten, blinken oder summen.<br />
Jegliche Art von Lichtquelle<br />
kann die Melatoninproduktion<br />
beeinträchtigen. Hast du abends<br />
viel Wasser (oder vielleicht doch<br />
ein Bier zu viel) getrunken und<br />
musst nachts auf die Toilette?<br />
Dann lass das Licht aus, um die<br />
Kortisolwerte stabil zu halten.<br />
52/MAI 2013/mensfitness.de
<strong>Fitness</strong> <strong>Fitness</strong> World-24 World-24<br />
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Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 10:00–19:00 Uhr<br />
Sa. 10:00–16:00 Uhr<br />
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Fight & <strong>Fitness</strong><br />
Dehnen &<br />
Scretching<br />
TEIL XI<br />
Franco „Ortega“<br />
De Leonardis<br />
Ortega kämpfte selbst über zehn<br />
Jahre als internationaler MMA-<br />
Kämpfer in Ländern wie z.B. Brasilien,<br />
USA, England, Schweden oder<br />
Holland. Er war unter anderem<br />
2-facher Europameister im Grappling<br />
(UGC), sowie<br />
Leichtgewichtsweltmeister im MMA<br />
(Shidokan Japan). Seit ca. fünf Jahren<br />
betreut er international erfolgreiche<br />
MMA-Profikampfsportler beim<br />
funktionalen Krafttraining (“Gym<br />
Athletic”) und in Ernährungsfragen.<br />
Aktuell ist Franco Personaltrainer in<br />
der ARENA Aschaffenburg, wo er<br />
regelmäßig ein professionelles,<br />
kampfsportorientiertes Training für<br />
<strong>Fitness</strong>begeisterte gibt. Wie nur sehr<br />
wenige Personen, besitzt Ortega<br />
unter anderem den schwarzen Gürtel<br />
im brasilianischen Jiujitsu (BJJ) von<br />
Gracie Barra. Die Familie Gracie gilt<br />
als Erfinder der „Ultimate Fighting<br />
Championships“ (UFC), welche 1993<br />
von ihnen in den USA gegründet<br />
wurde. Heute ist die UFC die<br />
ultimative MMA Promotion auf der<br />
Welt.<br />
www.ortega777.de<br />
S<br />
ingularität ist der definierte Zustand vor der Entstehung des<br />
Universums. Nach dem Urknall dehnten sich Raum und Zeit aus und es<br />
entstand der heutige Zustand unserer Zeit.<br />
Der menschliche Körper mit all seinen Muskeln, Organen und Knochen<br />
verhält sich ähnlich - nach der Geburt wächst und entfaltet er sich, um dann<br />
in sich zu fallen und wieder dorthin zurück zu kehren, wo er hergekommen<br />
war.<br />
Von Franco de Leonardis<br />
54/Mai 2013/mensfitness.de
Fight & <strong>Fitness</strong><br />
Unter Dehnen (Scretching) im sportlichen Sinne versteht<br />
man eine Art Training, bei dem man Muskeln in eine künstlich<br />
vorgebrachte Zugspannung versetzt, um so eine verbesserte<br />
Beweglichkeit zu besitzen. Im Kampfsport dient das Dehnen<br />
der Verbesserung der Gelenkigkeit der einzelnen Körperteile,<br />
um seinen Körper perfekt beherrschen zu können. Durch die<br />
Veränderung der Umwelt kommt es heute nicht selten vor, dass<br />
Gelenke nicht ihre komplette Beweglichkeit nutzen und so das<br />
einzelne Gelenk nur eingeschränkt oder falsch beansprucht wird.<br />
Der Bewegungsradius der Gelenke und der Muskeln ist bei jedem<br />
Menschen unterschiedlich und durch die Genetik anatomischstrukturell<br />
vorgegeben. Man kann sich nicht nur bei der Arbeit<br />
oder im Alltag die Beweglichkeit rauben lassen, auch einseitige<br />
Sportarten oder Unfälle bzw. Verletzungen können durch<br />
Schonhaltungen zu einer Dysbalance der Muskeln und Gelenke<br />
führen. So wird Dehnen oft auch als eine Maßnahme benutzt,<br />
um die Genesung bei Muskelverkürzungen oder anderen<br />
Problemen voranzutreiben. Doch wie sieht Dehnen genau aus<br />
und was für Arten der Dehnung gibt es? Hier einige Beispiele:<br />
- Dynamisches Dehnen (Schwunggymnastik)<br />
Wie der deutsche Name schon sagt, wird in dieser Form<br />
des Dehnens mit der eigenen Schwungmasse des Körpers<br />
gearbeitet. Man fängt in einer bestimmten Dehnposition an,<br />
übt mit der eigenen Muskelkraft weiche Wippbewegungen<br />
aus und erweitert so die Grenzen der Beweglichkeit.<br />
- Statisches Dehnen (Permanentes Dehnen)<br />
In dieser Form des Dehnens harrt man in einer<br />
bestimmten Dehnposition aus. Es gibt Versionen, in<br />
denen ein Partner durch zusätzliche Krafteinwirkung zur<br />
Dehnung beisteuert. Doch dies ist sehr umstritten. Ziel<br />
ist es, durch das Vermeiden des Dehnungsreflexes die<br />
Dehnung mit entspannten Muskeln durchzuführen.<br />
- Postisometrisches Dehnen (Anspannungs-<br />
Entspannungs-Dehnen)<br />
Diese Art des Dehnens gehört eigentlich zum statischen Dehnen,<br />
allerdings führe ich es hier mal als eigene Art auf. Vor der<br />
eigentlichen Dehnung, wird die Muskelgruppe ohne Krafteinsatz<br />
von sich aus angespannt. Diese Spannung wird über einen gewissen<br />
Zeitraum gehalten, um anschließend statisch gedehnt zu werden.<br />
Bringt das Dehnen etwas? Das ist die wohl meist gestellte<br />
Frage und der Diskussionspunkt schlechthin.<br />
Es schwer, eine Antwort auf eine solche Frage zu geben<br />
und auch meine Antwort ist sehr unbefriedigend. Am<br />
liebsten würde man ein klares „ja“ oder „nein“ hören, doch<br />
die Antwort auf diese Frage lautet: „sowohl als auch“.<br />
Jeder Mensch ist anders, kommt mit verschiedenen<br />
Voraussetzungen ins Training und betreibt eine unterschiedliche<br />
Sportart mit einer jeweiligen Belastung. Man muss sich folgende<br />
Fragen stellen, um dieser Thematik gerecht zu werden:<br />
- Was erwarte ich vom Dehnen? Was soll es mir bringen?<br />
Will man einer Dysbalance durch einseitige Belastung vorbeugen<br />
oder diese beheben, scheint es in der Reha ein beliebtes<br />
Mittel zu sein, mit Dehntechniken zu arbeiten. Ausgiebiges<br />
Dehnen vor oder nach einer körperlichen Belastung zum<br />
Vorbeugen von Verletzungen ist nach neuesten Studien* nicht<br />
unbedingt gut und kann sogar zum Gegenteil führen. Auch<br />
ein Regenerationseffekt durch das Dehnen direkt nach einer<br />
Belastungstrainingseinheit ist nicht wirklich feststellbar. Es ist<br />
allerdings kaum umstritten, dass Dehnübungen zum Erhalt bzw.<br />
zur Verbesserung der Beweglichkeit hervorragend geeignet sind.<br />
- Wann und wie dehne ich mich?<br />
Die meisten Studien zeigen, dass die Zeit einer der wichtigsten<br />
Faktoren ist. Wann dehnt man sich also? Ein leichte<br />
Gymnastikeinheit für ein lockeres „Warm up“ wirkt sich komplett<br />
anders aus, als ausgiebiges Dehnen mit Isolationstraining<br />
verschiedener Muskelpartien vor einer Belastung. Die gleiche<br />
Dehnübung kann einen Tag später ein besseres Resultat auf die<br />
Regeneration haben, als unmittelbar nach der Trainingseinheit.<br />
Ist ausgiebiges Dehnen ein Bestandteil einer kompletten<br />
Trainingseinheit oder praktiziert man Bewegungsüben wie z.B<br />
Gymnastik, Yoga, TaiChi oder Qigong als eigenständige Einheit,<br />
ohne ein weiteres Training am gleichen Tag? Bei isoliertem<br />
Dehnen ist die Intensität von Natur aus stärker als z.B beim<br />
Yoga, bei dem sich die Wirkung erst durch das jahrelange,<br />
tägliche, geschmeidige Training richtig entfalten kann.<br />
Die Entscheidung liegt bei jedem selbst. Jeder muss für sich eine<br />
geeignete Form des Dehnens, sowie den richtigen Zeitpunkt finden.<br />
- Wer bin ich?<br />
Die gleiche Übung kann gut oder gefährlich sein. Es ist ein<br />
Unterschied, ob man ein unsportlicher Geschäftsmann ist, der<br />
seit Neuestem Sport betreibt oder ob man ein Profifußballer<br />
ist. Es macht sogar einen großen Unterschied aus, ob man<br />
Profifußballer oder Yogalehrer ist. Das Leben hat mit seinen<br />
Bewegungen den Körper geprägt. Die Intensität und die<br />
Übungen müssen sich diesen Voraussetzungen anpassen.<br />
Ich glaube es ist leicht nachzuvollziehen, dass jemand der<br />
nicht so sportlich ist, sich bei einer Kopfbrücke - wie von<br />
mir gezeigt – erheblichen Schaden zufügen kann.<br />
Die nächsten Übungen sollten auf gar keinen Fall alleine oder<br />
ohne sportliche Vorkenntnis praktiziert werden. Falsch ausgeführt<br />
oder ohne Aufsicht können manche Übungen schon beim<br />
ersten Mal Schäden und Verletzungen hervorrufen. Jeder der<br />
Interesse am Dehnen, bzw. Gymnastik hat, sollte sich vorher<br />
darüber Informieren und sich von einem Physiotherapeut,<br />
bzw. Personal Trainer beraten und betreuen lassen.<br />
* Quellen:<br />
• - D.E. Hartig, J.M. Henderson (1999). Increasing<br />
Hamstring Flexibility Decreases Lower Extremity<br />
Overuse Injuries in Military Basic Trainees.<br />
• - Herbert, R.D., Gabriel, M (2002). Effects of stretching<br />
before and after exercising on muscle soreness<br />
and risk of injury: systematic review.<br />
• - Johaness Gutenberg-Universität Mainz,Sportwissensc<br />
haft,Vorlesung:<strong>Fitness</strong> Training, Dozent PD Dr.Werner<br />
Steinmann,Referenten Großmarkus,Mallmannchristian<br />
• - Pope, R.P., Herbert, R.D., Kirwan, J.D.(1998). Effects of<br />
ankle dorsiflexion range and preexercise calf muscle<br />
stretching on injury risk in army recruits.<br />
mensfitness.de/Mai 2013/55
Fight & <strong>Fitness</strong><br />
1. Streckung mit Vorwärtsbeugung<br />
In der Ausgangsposition streckt man die Hände zur Decke und stellt sich auf die Zehenspitzen. Dies benötigt<br />
schon ein gewisses Maß an Gleichgewichtssinn. Zusätzlich wird die Wirbelsäule auf natürliche Weise<br />
entlastet. Aus dieser Position heraus geht man zurück in einen festen Stand und versucht, mit seinen Händen<br />
die Füße zu berühren. So dehnt man nicht nur die Wirbelsäule, sondern gleichzeitig auch die Beine.<br />
2. Schulterflexibilität<br />
Eine einfache Übung für die Oberarme und die oberen<br />
Schultern: mit einem Arm über dem Kopf erfasst man<br />
den Ellenbogen des anderes Armes und drückt diesen<br />
in Richtung Rücken. Man zieht den Ellenbogen langsam<br />
hinter den Kopf, um so die Dehnung hervorzurufen.<br />
Eine Übung, mit der man beide Schultern gleichzeitig<br />
trainieren kann. Man fasst beide Hände hinter dem<br />
Rücken zu einem Griff zusammen. Anschließend<br />
versucht man, dabei die Arme zu strecken. Es gibt<br />
Versionen, bei denen dann die gestreckten Arme zu<br />
wippen beginnen.<br />
56/Mai 2013/mensfitness.de
Fight & <strong>Fitness</strong><br />
3. Seitliches Strecken<br />
Diese Übung bringt die Hüfte auf die richtige Temperatur und eignet sich gut,<br />
um sich im Vorfeld z.B. auf Läufe (Sprints, Weitsprünge, etc.) vorzubereiten und<br />
aufzuwärmen. Hierbei wird die Hüfte mit gestrecktem Arm nach oben, nach links oder<br />
nach rechts locker gedehnt. Der andere Arm stützt sich dabei auf die Hüfte.<br />
4. Der Baum<br />
Der Baum zählt eigentlich mehr zu den<br />
Übungen für das innere Gleichgewicht.<br />
Vorrausetzung ist eine Grundgelenkigkeit der<br />
Beine und der Arme, um das Gleichgewicht<br />
in dieser Position besser halten zu können.<br />
Durch das Strecken der Arme nach oben<br />
und das Anwinkeln des Beines, muss der<br />
Körper permanent seine neue Körpermitte<br />
berechnen. Schließt man dabei die Augen,<br />
wird die Übung um ein Vielfaches schwerer.<br />
5. Ausfallschritt<br />
Mit dem Ausfallschritt dehnt man nicht<br />
nur die Hüftbeuge, sondern auch das<br />
angewinkelte und gestreckte Bein. Stehen<br />
beide Füsse auf einer virtuellen Linie,<br />
wird zusätzlich der Gleichgewichtssinn<br />
trainert. Wichtig dabei ist, dass der<br />
hintere Fuß gestreckt und das vordere<br />
Bein angewinkelt ist. Man kann in dieser<br />
Position verbleiben oder anfangen, die<br />
Hüfte in Richtung Boden zu wippen.<br />
6. Drehsitz<br />
Diese Übung fordert die Beweglichkeit der Wirbelsäule. Bei den meisten Übungen<br />
dehnt man die Wirbelsäule nach vorne oder hinten. Der Drehsitz hingegen dehnt die<br />
Wirbelsäule in einer Rotation. Dabei wird im Schneidersitz das rechte oder linke Bein<br />
über das andere gestellt, um sich anschließend gegen das aufgestellte Bein drehen zu<br />
können. Dabei schaut man nach hinten. Ein gerader Rücken und das richtige Ausatmen<br />
bei Belastung gehören zu einer<br />
korrekten Ausführung dieser Übung.<br />
58/Mai 2013/mensfitness.de
Fight & <strong>Fitness</strong><br />
7. Der Pflug<br />
Der Pflug dehnt in erster Linie den Rücken, die Halswirbelsäule und die Beine. Im<br />
Kampfsport ist diese Übung notwendig, um eine geeignete Flexibilität zu erreichen.<br />
Man kann die Füße gestreckt lassen oder versuchen, mit den Knien den Boden zu<br />
berühren. Möchte man diese Übung dynamisch gestalten, fängt man an, mit den<br />
Beinen Fahrrad zu fahren oder diese anders zu bewegen. Dies fördert die Koordination<br />
zwischen Ober- und Unterkörper. Desweiteren lernt man, unter Druck zu atmen.<br />
8. Diamantensitz und Kindsstellung<br />
Der Diamantensitz kräftigt die Bauchmuskeln<br />
und mobilisiert Knie, Knöchel, Hüfte und<br />
Wirbelsäule. Außerdem öffnet er den<br />
Brustraum. Es ist ein schwere Übung, die<br />
man sich antrainieren muss. Man liegt<br />
dabei auf seinen Beinen und berührt<br />
mit dem Rücken den Boden. Dabei ist<br />
man völlig weich und lässt den Körper in<br />
seiner natürlichen Spannung ruhen.<br />
Die Kindsstellung ist die Gegenübung zu<br />
dem Diamantensitz. Man löst die vorher<br />
ausgelöste Körperspannung und entspannt<br />
sich dabei tief. Die Arme werden soweit<br />
wie möglich nach vorne gestreckt. Die<br />
Hüfte sollte immer tiefer liegen als der<br />
Kopf und sich gegen den Boden pressen.<br />
mensfitness.de/Mai 2013/59
Fight & <strong>Fitness</strong><br />
5. Seitliches Schulterladen<br />
9.Butterfly<br />
Der Butterfly dient zum ausgiebigen Dehnen der Hüfte<br />
und des Beckens, sowie der Oberschenkel. Man kann diese<br />
Übung sowohl dynamisch, als auch isometrisch ausführen.<br />
Es gibt diverse Versionen, bei denen die eigenen Ellenbogen<br />
zusätzlich die Beine in Richtung Boden drücken.<br />
10. Brücke<br />
Die Brücke dient zum Dehnen von<br />
Oberschenkeln, Bauch, Brust und<br />
Schultern. Es gibt verschiedene<br />
Variationen, wobei manche<br />
umstritten sind. Man kann die<br />
Beine zusammen oder auseinander<br />
stellen. Der Oberkörper kann<br />
folgende Positionen einnehmen:<br />
Schulterbrücke<br />
Man verlagert das Gewicht auf die<br />
Schulter und hebt die Hüfte soweit<br />
wie möglich vom Boden weg.<br />
Entweder hält man diese Position<br />
oder man fängt an, leicht zu wippen.<br />
Kopfbrücke<br />
Die Schultern heben sich vom Boden<br />
ab und das eigene Gewicht wird auf<br />
den Kopf verlagert. Die Hände werden<br />
seitlich zur Stabilisation positioniert,<br />
damit der Kopf nicht “abknickt”.<br />
Ringerbrücke<br />
Man verlagert das Gewicht<br />
auf die Arme. Diese strecken<br />
sich aus, so dass der Kopf den<br />
Kontakt zum Boden verliert.<br />
11. Sitzende Vorwärtsbeuge<br />
Die “sitzende Vorwärtsbeuge” unterscheidet sich von der Positionierung des<br />
Oberkörpers kaum von der “stehenden Vorwärtsbeuge”. Sitzend kan man<br />
allerdings den Aspekt des “Gleichgewicht Haltens” völlig außer Acht lassen und<br />
sich viel intensiver Dehnen. Bei dieser Position ist es zudem möglich, dass ein<br />
Partner zusätzlich die Dehnung durch Drücken des Rückens verstärken kann.<br />
6.”Watching Dog” und Kobra<br />
Durch das Halten der “Watching Dog” Position stärkt man den Schultergürtel<br />
und den Core. Dabei werden zusätzlich noch die Hüfte und die Beine gedenht.<br />
Die Beine sind dabei gestreckt man blickt durch die Beine hindurch.<br />
Die Kobra ist die Gegenübung zum<br />
“Watching Dog” und dehnt Rücken-,<br />
Brust-, Bauch- sowie Kinnmuskulatur.<br />
Man kann dabei auch die Hände<br />
ausstrecken, um einen anderen<br />
Bereich der Wirbelsäule zu dehnen.<br />
www.facebook.com/deleonardis1; www.deutschegrapplingliga.de; www.groundandpound.de<br />
Fotos : Max Heidenfelder • www.maxheidenfelder.com<br />
60/Mai 2013/mensfitness.de
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Deutschlands härtester Personal Trainer<br />
HART,<br />
HÄRTER,<br />
SEYIT<br />
Seit frühester Jugend hat sich der sympathische gebürtige Hamburger Seyit Shobeiri<br />
der <strong>Fitness</strong>, und vor allem dem Kampfsport verschrieben. Tätig als <strong>Fitness</strong>trainer<br />
sowie Kraft- und Konditionstrainer für Profisportler, hat er seine Passion zum Beruf<br />
gemacht. Judo, Taekwondo, Boxen, Thaiboxen und weitere Verteidigungssysteme<br />
gehören ebenso zu seinem Repertoire, wie Studien über Krafttraining und Muskelaufbau.<br />
Viele Stunden hartes Training, Sparring, Kämpfe und Technik bis zum Umfallen hat Seyit<br />
auch im MMA-Bereich absolviert. Als erfolgreicher Geschäftsinhaber der Bodymanufactory,<br />
einem Unternehmen, das <strong>Fitness</strong>konzepte und TV-Formate für große Unternehmen erstellt,<br />
hat er sich ein erfolgreiches zweites Standbein aufgebaut.<br />
Welchen Stellenwert Sport und <strong>Fitness</strong> in seinem Leben<br />
darstellen, zeigt sein persönliches Credo: „Mein Sinn des<br />
Lebens ist Sport und Gesundheit, es macht mich jeden Tag<br />
stärker und bringt mir meine Lebensfreude.“ Dem gibt es<br />
nichts hinzuzufügen.<br />
Von Oliver Bloss<br />
Nicht was ein Mensch<br />
sagt, sondern was ein<br />
Mensch jeden Tag tut,<br />
zeigt uns, was ihm<br />
wirklich wichtig ist<br />
62/APRIL 62/MAI 2013 2013 / mensfitness.de<br />
/
FITNESS PORTRAIT<br />
Du bist bekannt als härtester<br />
<strong>Fitness</strong>trainer Deutschlands. Viele<br />
Promis und Profis stehen in der<br />
Warteliste bei dir. Was unterscheidet<br />
das Training zwischen Stars und<br />
„Normalos“?<br />
Es gibt keinen großen Unterschied zwischen<br />
Stars, Profis und „normalen“ Menschen. Ich<br />
trainiere mit vielen Prominenten nicht in der<br />
Öffentlichkeit, sondern an abgelegen Orten. Die<br />
Trainingsorte sind sehr unterschiedlich, von<br />
Strandhäusern bis hin zu Schrottplätzen. Es gab<br />
Prominente, die konnten nicht mal zehn<br />
Liegestütze, andererseits gibt es auch welche,<br />
mit denen trainiere ich wie mit den Profis auf<br />
einem sehr hohen Niveau. Einige kamen<br />
allerdings auch mit unrealistischen<br />
Vorstellungen zu mir. Mein Verständnis ist groß,<br />
denn viele Promis stehen im Rampenlicht und<br />
müssen immer gut aussehen und einen fitten<br />
Eindruck präsentieren. Es ist mir wichtig, dass<br />
der Mensch sein Herz am richtigen Fleck hat. Wir<br />
alle sind Menschen, die fit und gesund sein<br />
möchten, daher gibt es keine großen<br />
Unterschiede. Ob Prominent, Profi oder<br />
normaler Arbeiter, jeder hat sein eigenes<br />
<strong>Fitness</strong>level und für jedes Level gibt es ein<br />
Programm zur Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />
und für ein fitteres Aussehen.<br />
Was macht dich als <strong>Fitness</strong>trainer<br />
aus?<br />
Ich bin nicht nur Vollzeit-, sondern ebenfalls<br />
Vollblut-<strong>Fitness</strong>trainer. Folglich lebe und liebe<br />
ich meinen Beruf. Mein Anspruch ist es auch, mir<br />
selbst jeden Tag absolute Professionalität bei<br />
der Arbeit zu beweisen. Dabei setze ich die<br />
Messlatte sehr hoch, um meinen Kunden<br />
absolute Top-Qualität für Ihre Anliegen bieten zu<br />
können und den bestmöglichen Input<br />
weiterzugeben. Im Rahmen meiner Arbeit als<br />
Kraft- und Konditionstrainer von vielen Profis<br />
europaweit, sammelte ich in den letzten Jahren<br />
ausgiebig theoretische und praktische<br />
Erfahrungen. Weit über eintausend<br />
<strong>Fitness</strong>willige habe ich mit meinen Trainingsund<br />
Ernährungskonzepten bereits überzeugen<br />
können. Meine Arbeit als Personaltrainer führte<br />
Erholung ist die Würze<br />
der Arbeit und es ist<br />
unglaublich, wie viel<br />
Kraft die Seele dem<br />
Körper verleiht<br />
immer mehr dazu, mit Leistungssportlern, sowie<br />
bekannten Profis aus verschiedenen Sportarten<br />
zu arbeiten und zu trainieren. Dies lässt<br />
gleichzeitig meinen Erfahrungsschatz in der<br />
Leistungsoptimierung stetig steigern. Neueste<br />
Trainingsmethoden werden dabei getestet und<br />
bei entsprechend positiven Erkenntnissen<br />
natürlich in das Training meines gesamten<br />
Kundenkreises integriert. In meinen Augen sollte<br />
ein Trainer als Vorbild für Gesundheit fungieren<br />
und entsprechend fit und durchtrainiert sein.<br />
Daher trainiere ich intensiv meine Muskulatur,<br />
sowie Bewegungsmuster aus verschiedenen<br />
Sportarten. Das vielfältige Training macht mir<br />
nicht nur Spaß, sondern es ist auch extrem<br />
leistungsfördernd.<br />
Fotos: Tim Wendrich / info@timwendrich.com<br />
mensfitness.de/MAI 2013/63
FITNESS PORTRAIT<br />
Wie motivierst du dich jeden Tag aufs<br />
Neue?<br />
Eines sollte Jedem klar sein: Nicht was ein Mensch sagt,<br />
sondern was ein Mensch jeden Tag tut, zeigt uns, was<br />
ihm wirklich wichtig ist. Gesundheit ist nicht alles, aber<br />
ohne Gesundheit ist alles Nichts. Mich motiviert meine<br />
Vergangenheit. Ich stamme aus einer<br />
Immigrantenfamilie, die vor knapp 30 Jahren vom Iran<br />
nach Deutschland auswanderte. Meine Eltern haben in<br />
Deutschland bei null angefangen. Ich wurde<br />
dementsprechend erzogen. Ich kenne sehr viele<br />
Menschen die bei Erfolg sofort abheben und sich als<br />
etwas Besseres empfinden. Diese Empfindung würde<br />
bei mir nie zutreffen, denn wenn man von null anfängt,<br />
lernt man jeden noch so kleinen Erfolg zu schätzen. Ich<br />
wurde erzogen, dass ich niemals aufgebe. Meine Eltern<br />
haben immer gesagt: „Sohn nichts auf dieser Welt ist<br />
selbstverständlich, sogar für deine Gesundheit musst<br />
du etwas tun und Sie dir verdienen“. Es kommt auch<br />
sehr viel Motivation von außerhalb. Ich sehe jeden Tag,<br />
wie andere Menschen Ziele erreichen und Erfolge<br />
feiern, die ich ebenfalls erreichen möchte. Ich mache<br />
allerdings nicht den Fehler und vergeude meine Zeit<br />
mit Neid. Das bringt mich nicht weiter und es ist<br />
verschwendete Zeit. Ich respektiere diese Menschen<br />
und hole mir hilfreiche Tipps, wenn es möglich ist.<br />
Anschließend trainiere ich härter und verfolge meine<br />
Ziele noch intensiver.<br />
Was fasziniert Dich am Sport?<br />
Die Möglichkeit durch Sport so gut wie alles erreichen zu<br />
können und zu spüren wie man sich im eigenen Körper<br />
stärker und gleichzeitig wohler fühlt. Im Sport gibt es<br />
keine Grenzen. Sport gab es schon immer und wird es<br />
noch Jahrhunderte weiter geben. Durch Sport entwickeln<br />
sich neue Trainingsmethoden und diese lassen die<br />
Menschen immer aktiver werden. Sport ist und bleibt<br />
faszinierend!<br />
Gibt es Deiner Ansicht nach Menschen, die<br />
so unsportlich oder alt sind, dass es keinen<br />
Sinn macht, es auch nur zu versuchen?<br />
Nein! Es ist nie zu spät den Sport in sein Leben zu<br />
integrieren. Man sollte immer von seiner eigenen <strong>Fitness</strong><br />
ausgehen. Dementsprechend kann sich jeder seinen<br />
individuellen Trainingsplan nach Leistungslevel und Alter<br />
erstellen lassen. Meistens fehlt den Menschen nicht die<br />
Kraft Sport zu treiben, sondern der Wille und Glaube an<br />
sich selbst. Alles ist möglich im Leben, denn es gibt für<br />
jedes Ziel einen Weg.<br />
Was war dein größter Fehler, als du mit dem<br />
Training angefangen hast?<br />
Niemand sollte Angst vor Fehlern haben. Nur sollte sich<br />
jeder im Klaren sein, wer einen Fehler begeht und ihn nicht<br />
korrigiert, begeht einen zweiten. Mein größter Fehler<br />
waren die fehlerhaften Regenerationsphasen als<br />
Jugendlicher. Ich besaß damals nicht die Erfahrung und<br />
das notwendige Wissen. Regeneration und Übertraining<br />
sind sehr wichtige Themen für viele Sportler. Durch mein<br />
intensives Training über einen längeren Zeitraum war ich<br />
sehr oft im „Übertraining“. Erholung ist die Würze der<br />
Arbeit und es ist unglaublich, wie viel Kraft die Seele dem<br />
Körper verleiht. Man sollte sich merken, dass die Ruhe und<br />
Entspannung für den Menschen das ist, was das Aufziehen<br />
für die Uhr ist. Durch die Regenerationsphasen kann Ich<br />
meine Leistung stetig steigern und mein Verletzungsrisiko<br />
minimieren.<br />
Infos unter www.coachseyit.com<br />
Seyats Top-3-Lesertipps<br />
für einen gesunden<br />
fitten Körper?<br />
1. Haltet eure Trainingspläne vielseitig<br />
(Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit)<br />
2. Ernährt euch ausgewogen (Proteine,<br />
gesunde Kohlenhydrate in Maßen,<br />
gesunde Fette)<br />
3. Vergesst nie wer Ihr seid, im Training gibt<br />
es keine Grenzen.<br />
64/APRIL 64/MAI 2013 2013 / mensfitness.de<br />
/
STUDIO-CHECK USA<br />
FITNESS-CENTER DER<br />
UNBEGRENZTEN<br />
MÖGLICHKEITEN?<br />
Personal Trainer und MF-Leser Gary Schwarzer aus Braunschweig verwendet in<br />
seinem Studio „Bodymovements PT“ in erster Linie Trainingssysteme, die aus den<br />
Vereinigten Staaten stammen. Unter anderem folgt er dem Konzept des „New York<br />
Body Plan“ von Star-Trainer David Kirsch. Die Überlegung, sich die Quelle der<br />
Inspiration einmal live vor Ort anzusehen und auch mitzuerleben, endete für den<br />
gebürtigen Wiener letztendlich mit einem Trip quer durch die USA, mit den Stationen New<br />
York, Phoenix und Los Angeles, dem Mekka der amerikanischen Körperkultur. Welche<br />
Erfahrungen er machte, wo die Unterschiede zu deutschen Studios liegen, und welche<br />
Überraschungen er auf seinem ungewöhnlichen Studio-Trip erlebte, könnt ihr seinem<br />
folgenden Tour-Tagebuch entnehmen.<br />
Von Oliver Bloss, Gary Schwarzer<br />
Fotos: G. Schwarzer<br />
>> New York<br />
Angekommen im Big Apple, machte ich mir als erstes Gedanken über die<br />
Ernährung. Da ich eine kohlehydrat- sowie fettarme Ernährung verfolge, war<br />
es, wenn man Amerika als das Land des Fast Foods bezeichnet, eine<br />
„Mission Impossible“. Doch weit gefehlt. Es war ein riesiges Angebot an warmen<br />
Speisen, magerem Fleisch und Gemüse verfügbar. Frischen Salat gab es ebenfalls<br />
in allen Variationen. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass es zwar viele Fast<br />
Food Läden in Amerika gibt, wer aber möchte, kann sich sehr gesund ernähren.<br />
Dann stand auch schon der erste Studio-Check an: Studio Equinox am Columbus<br />
Circle - Equinox Studios sind eine Kette die sich über ganz Amerika zieht. Die<br />
Ausstattung ist gehoben und das Konzept durchdacht. Die Trainingseinrichtungen<br />
sind so angelegt, dass man jedes erdenkliches <strong>Fitness</strong>training bestreiten kann, ob<br />
Ausdauer, Free Motion, Functional Training, Kurse mit den neuesten Innovationen<br />
oder auch Personal Training. Es stehen kostenlos geeiste Handtücher in<br />
Kühlschränken auf der Trainingsfläche bereit. In jedem Fall empfehlenswert.<br />
Die Five Points Academy ist ein klassisches Kampfsportstudio. Es liegt dazu auch<br />
noch in einer Gegend, die man als Tourist eher nicht besuchen würde. Nach<br />
einigem Suchen fand ich die FPA dann im ersten Stock eines ehemaligen<br />
Lagerhauses, Tageskarte bezahlt und ab ging es zur Mui Thai-Stunde. Das Studio<br />
und die Einrichtung sind so ziemlich genau das Gegenteil von den Equinox Studios.<br />
Spinde aus Blech, grelle Neonbeleuchtung, Nassbereich-Matten. Nach einem<br />
persönlichen kurzen Warm up mit Seilspringen und leichtem Presstretching, ging<br />
es dann auch schon in die Stunde. Alle Teilnehmer waren voll ausgestattet mit<br />
Schonern an allen möglichen Körperteilen.<br />
In der Stunde lernte ich einige Fuß-/Armkombinationen, die ich mit einem<br />
66/MAI 2013 / mensfitness.de
LESER-REPORT<br />
Ney York<br />
Breakfast<br />
Sparringspartner ausprobieren durfte, der mir erst mal mit<br />
Sand gefüllt, und dann in menschlicher Gestalt gegenüber<br />
stand. Eine gute Stunde die vom Trainer sehr professionell<br />
angeleitet wurde und mit sehr viel Respekt ablief. Danach<br />
war Kettlebell Training an der Reihe. Der Trainer achtete bei<br />
mir darauf, dass meine Gewichte geringer waren als die der<br />
anderen männlichen Teilnehmer. Sehr gut, denn wir<br />
trainierten nach dem Intervalltrainingsprinzip, 30 Sekunden<br />
Belastung, 15 Sekunden Pause. Da wird es zum Ende hin<br />
schon sehr zäh.<br />
Danach Mittagessen im Whole Foods Store. Dies ist eine<br />
Supermarkt-Kette, die ausschließlich natürliche Produkte<br />
ohne Zusatzstoffe verkauft. Also kurz gestärkt und weiter<br />
ging es zu Yoga Vida, einem der angesagtesten Yoga Clubs in<br />
New York. Die Location ist echt kultig. Altes Haus mit hohen<br />
Decken, riesen Fenstern von denen man in die Straßen von<br />
Manhattan blickt. Da die New Yorker anscheinend eine<br />
andere Vorstellung von Einsteiger Kursen haben, lief mir bei<br />
über dreißig Grad Außentemperatur nach ca. 15 Minuten<br />
derart der Schweiß, wie ich es zu Hause noch nie erlebt hatte.<br />
Wir arbeiteten mit Rotationen, die ich so noch nie gesehen<br />
hatte. Die Kopfbrücke war mir zwar von Bildern bekannt,<br />
aber im Einsteigerkurs dann selbst auszuführen ist dann<br />
schon sehr herausfordernd. Da kam mir der Grashüpfer wie<br />
Erholung vor. Das Training dauerte 90 Minuten und ich war<br />
am Ende klitschnass, aber happy.<br />
New York<br />
Sports Clubs<br />
Auf der gegenüberliegenden Straßenseiten lag der New<br />
York Sports Club. Wenn ich schon mal hier bin, dann kann ich<br />
mir den auch mal ansehen. Das äußerst gut gelaunte Team<br />
lud mich zu einem Training ein, damit ich das Studio doch<br />
noch besser kennenlernen konnte. Die dritte Garnitur<br />
Sportklamotten angezogen und auf gings ins freie Training.<br />
Der Club ist in der Mittelklasse anzusiedeln und die<br />
Einrichtung ist klassisch <strong>Fitness</strong>studio. Genügend freie<br />
Gewichte mit dementsprechender Geräteausstattung, sowie<br />
einem gut ausgestattetem Cardiobereich. Ich absolvierte mit<br />
meinen letzten Kraftreserven ein klassisches Krafttraining<br />
und fühlte mich danach so richtig leer.<br />
Der nächste Morgen begann ohne Frühstück los, denn um<br />
6:30 war Treffpunkt am Central Park für das Boot Camp bei<br />
Stacy. Ihr ist es egal ob Sie 5, 7, oder 10 Personen malträtiert.<br />
Nach einer Stunde, mit gut 150 Liegestütz in allen<br />
Variationen, mindestens genau so vielen Sprüngen, sowie<br />
Kniebeugen, Klimmzügen, Krebsgang, etc. ging es<br />
anschließend auf die berühmte Joggingstrecke rund um den<br />
See im Central Park. Eine tolle Erfahrung - optisch wie<br />
körperlich.<br />
Der nächste Tag. Nach einer Stärkung ging es ins wohl<br />
exklusivste Studio der Equinox Kette. Ein Platin Studio an der<br />
3rd Avenue. Das Studio erstreckt sich über zwei Stockwerke<br />
in einer der teuersten Gegenden Manhattans, der Upper East<br />
Der Madison Square Club von David Kirsch (die<br />
ursprüngliche Idee der Reise) stand nun endlich auf dem<br />
Programm. Ich konnte nicht glauben, dass das Studio der<br />
New Yorker VIP´s in einem fast baufälligen Gebäude liegen<br />
sollte. Und tatsächlich, da am Klingelschild stand es: Madison<br />
Square Club Inc. Aber wo ist die Außenwerbung, der<br />
Glamour, die VIP Parkplätze und wie soll man in so einem<br />
schmalen Gebäude ein VIP-Studio integrieren? Nun gut, ich<br />
klingelte mehrere Male an beiden Knöpfen, keine Reaktion.<br />
Nachdem ich ca. 40 Minuten alles probiert hatte zog ich<br />
unverrichteter Dinge von dannen.<br />
Rauf aufs Bike und ins Manhattan Plaza. Da mich die<br />
Trainingseinheiten, sowie das kreuz und quer fahren mit dem<br />
Fahrrad viel Energie kosteten, wollte ich den kleinen Hunger<br />
stillen. Abhilfe holte ich mir in einem der vielzähligen<br />
Vitamine Stores. Dort gibt es alle erdenklichen Vitamine,<br />
Supplements und Nahrungsergänzungsmittel. Die kleinen<br />
mit Wasser angemixten Whey Protein-Eiweißdosen wurden<br />
zu einer meiner Hauptnahrungsquellen. Sie kosteten zwar<br />
pro Dose 2,50 Dollar, und zwei reichten für maximal zwei<br />
Stunden, aber sie schmeckten sehr lecker.<br />
„Um ganzheitliche <strong>Fitness</strong><br />
und einen ausgewogenen<br />
Körper zu erhalten, ist es<br />
besser, alle fünf Elemente<br />
des Sports (Koordination,<br />
Schnelligkeit, Kraft,<br />
Beweglichkeit und<br />
Ausdauer) im Einklang zu<br />
halten, als lediglich ein und<br />
demselben eintönigem<br />
Trainingsprogramm zu<br />
folgen.“<br />
Gary’s Trainingsphilosophie<br />
mensfitness.de/MAI 2013/67
LESER-REPORT<br />
Side. Ich besuchte erst eine Group Class: Cardio Sculpting. Die Stunde<br />
wurde von einer sehr agilen Trainerin mit Black Music abgehalten,<br />
welche in Großkonzertlautstärke auf mich eindröhnte. Die Stunde war<br />
anstregend, da viele Wiederholungen mit mittelmäßigen Gewichten und<br />
schnellen aneinandergereihten Abfolgen meinen Puls wieder nach oben<br />
trieben. Das persönliche Training bringt auch die Stimmung des Studios<br />
besser rüber, sodass ich nach einer weiteren Stunde Training mit einem<br />
guten Gefühl zur nächsten Trainingseinheit bei „Method Personal<br />
Training“ im Hilton fuhr. Zwischendurch wieder ein kurzer Stop im<br />
Vitamine Store und los geht’s.<br />
<strong>Fitness</strong> Hilton - Ich nahm eine klassische Personal Trainings-Stunde,<br />
welche im <strong>Fitness</strong> Studio des Hiltons ausgeführt wurde. Im Großen und<br />
Ganzen war es eine gute Stunde, jedoch kochen die auch nur mit Wasser.<br />
Das Studio ist fast vollständig aus Glas und man blickt während des<br />
Trainings auf die sehr imposanten Hochhäuser. Alleine für<br />
diesen Anblick war es die Stunde wert.<br />
Danach ging es quer durch Manhattan in das Equinox am<br />
Broadway. Auch hier sollte ich durch Training die<br />
Atmosphäre hautnah spüren. Rauf auf den Ergometer, nach<br />
kurzem Warm up runter, reinigen nicht vergessen, aber wo<br />
ist denn die Desinfektion und die Tücher? Während dieser<br />
kurzen Suchphase, kam schon ein Mitarbeiter des<br />
Reinigungspersonals und reinigte mein Fahrrad. Nun fiel<br />
mir auf, dass an allen Ecken und Enden Reinigungspersonal<br />
den Club sehr sauber und hygienisch hielten. Das nenn ich<br />
mal Dienstleistung. Das Training absolvierte ich<br />
hauptsächlich an dem Free Motion Zweiarm-Turm, sowie ein<br />
paar Geräten, die ich bei den anderen Trainingseinheiten<br />
noch nicht vorfand.<br />
Weiter ging es zu meiner letzten Station, dem Manhattan<br />
Plaza Sport Club. Ich fuhr nun bei strömenden Regen vom Broadway<br />
rüber zur Achten. Dort angelangt, lernte ich die riesige Kletterwand<br />
kennen, welche ich auch gleich ausprobierte. Anschließend begab ich<br />
mich in das Außenschwimmbad. Schwimmen zwischen den<br />
Hochhäusern von New York im klassisch kitschigen Filmregen. Danach<br />
ging es zur Massage. Ich buchte eine einstündige Ganzkörpermassage<br />
bei einem Mann, der mir nicht sehr muskulös erschien. Ich kann<br />
behaupten, dass ich in meinem Leben sicherlich noch nie eine bessere<br />
Massage erhalten hatte, in der genau die Punkte getroffen wurden, die<br />
nach meinem Trainingsmarathon nötig waren, um locker gemacht zu<br />
werden. Nach der Massage fühlte ich mich wie neu geboren.<br />
Den Abschluss des Tages bildete eine doppelte Portion Hähnchen mit<br />
gedünsteten Gemüse im Bakery Shop, welche mir die Energie<br />
zurückgab, meine Sachen zu packen um am nächsten Tag nach Phoenix<br />
ins Athletes Performance Center von Mark Verstegen zu fliegen.<br />
Mit AP - Instructors in<br />
Phoenix<br />
>> Phoenix<br />
Ich war mitten im Nirgendwo von Arizona gelandet, es war brüllend<br />
heiß und mein erstes Ziel war das Athletes Performance Center von<br />
Mark Verstegen. Der Tag fing mit einem Besuch von diversen Mega-<br />
Supermärkten an. Das Angebot ist mit dem hier erhältlichen nicht<br />
vergleichbar, denn es gab wieder feinste gebratene Hähnchenbrust,<br />
Gemüse zum Warmmachen in der Mikrowelle und Eiweißdrinks.<br />
Nebenan gab es ein <strong>Fitness</strong>center namens LA-Sports Club. Das Center<br />
war riesig, mit einer Unmenge an Trainingsgeräten und Möglichkeiten<br />
wie Racketball, Basketball, Spinning, Kursen, freiem Training usw. Ich<br />
absolvierte ein klassisches freies Training mit Warm Up, Training an Free<br />
Motion Geräten, sowie einer kurzen Bodeneinheit.<br />
Nach dem Mittagessen aus der Kühlbox, fuhr ich dann ins AP-Center.<br />
Hier kommt nur rein, wer eigentlich ein komplettes Paket an Training<br />
gebucht hatte. Ich war in den heiligen Hallen von Mark Verstegen und es<br />
ist noch beeindruckender als auf den Website-Fotos. Hier stimmt alles!<br />
Bevor es zum Training geht, wird dieses in Besprechungsräumen<br />
durchgenommen, dann geht es weiter zur Supplements-Theke. Hier<br />
stehen beschriftete Becher mit den dementsprechenden auf den<br />
Sportler abgestimmten Nahrungsergänzungen bereit. Dann ging es<br />
weiter zur Leistungstest-Station, gegenüberliegend die<br />
Behandlungsliegen zur exakten Einstellung des Athleten. Und dann die<br />
Trainingshalle. Gute 15 Meter hoch und vollklimatisiert. Danach ging es<br />
in den Außenbereich, der nicht minder imposant ist. Von einer Football<br />
Rasenfläche, bis zur überdachten Tartanbahn und dem Eisbecken<br />
(ca.12°C) ist alles vorhanden, was ein Profiathlet benötigt. Ich ergatterte<br />
einen Platz im Nachmittagstraining.<br />
Nach einem Warm Up, fing dann das<br />
Training mit den Übungen aus Mark<br />
Verstegens Buch Athletes Performance<br />
an. Von Mini-Band-Training über<br />
Movement Preperations,<br />
Schnellkraftübungen, sowie<br />
funktionalem Training, war alles dabei.<br />
Nachmittags besuchte ich das<br />
<strong>Fitness</strong>center, in dem ich ein Kraft-<br />
Ausdauer-Programm mit<br />
Regenerationselementen absolvierte.<br />
Den Rest des Nachmittags verbrachte<br />
ich regenerativ in einem der unzähligen<br />
Pools in dem Resort, mit ein paar<br />
Bahnen lockeren Schwimmens. Am<br />
nächsten Tag stand schon wieder die<br />
Abreise am Plan. Es ging mit<br />
Zwischenstopp Las Vegas Richtung Los<br />
Angeles.<br />
Mein erster<br />
Hardcore-Reifen im<br />
Body Maxx - LA<br />
68/MAI 2013 / mensfitness.de
LESER-REPORT<br />
>> Los Angeles<br />
Gleich nach der Ankunft stand die Besichtigung des Spectrum Athletic<br />
Centers in Hermosa Beach auf dem Plan. Es war das erste Mal, dass ich ein<br />
Center nicht mal besichtigen durfte. Ich sollte eine Tageskarte lösen, dann<br />
könne ich auch rein. Da das Studio auf der Website besser aussah als in echt,<br />
verzichtete ich auf den Eintrittspreis und fuhr erfolglos zu Trader Joe, kaufte mir<br />
Hähnchenbrust mit gedämpftem Gemüse und aß in meinem Apartment zu Abend.<br />
Am nächsten Morgen fuhr ich nach Beverly Hills. Dort informierte ich mich bei<br />
einem Trainingsstudio, das sich „Bar Method Beverly Hills“ nennt. Das Konzept<br />
hörte sich sehr interessant an. Ein Kursraum, Ballettstangen,<br />
kleine Gewichte, das war alles. Die Bewertungen für das Training<br />
im Netz waren hervorragend. Das Training findet in Classes statt,<br />
zu denen man sich anmelden muss. In Beverly Hills waren auf<br />
eine Woche lang alle Kurse restlos ausgebucht.<br />
Zum Glück lag nebenan das „Body Maxx Privat Training<br />
Studio“. Hier haben sich Gerard Butler und Brad Pitt auf ihre<br />
Filmrollen in 300 und Troja mit ihren Personal Trainern<br />
vorbereitete. Ich konnte eine Stunde mit der Leiterin des<br />
Personal Training Studios buchen. Das Studio ist eher kompakt<br />
gehalten und die Stunde war hervorragend. Nach einem kurzen<br />
Warm Up wurde ich konfrontiert mit allen möglichen Übungen<br />
an Gerätschaften, die ich bis dato nicht kannte. Dazu zählten der Bulgarian Bag,<br />
Battle Rope, viele ausgefallene Eigenkreationen, wie ein mit Wasser gefülltes drei<br />
Meter langes Rohr, sowie der Traktorreifen, den auch schon Gerard Butler bewegte.<br />
Nach Verlassen machte ich mich auf den Weg nach Pasadina im Nord-Osten Los<br />
Angeles. Dort besichtigte ich „Breakthru <strong>Fitness</strong>“, in dem Parisis School of Speed<br />
integriert ist. Parisi hat sich auf funktionales Training, für amerikanische Sportarten<br />
wie Football spezialisiert. Das Trainingszentrum hat integrierte Tartanbahnen,<br />
sowie sehr spezielle Trainingsgeräte, die nur für das Training in diesen Sportarten<br />
konzipiert wurden. Da auch hier alles in Classes abläuft, war außer einer<br />
Besichtigung nicht mehr drin. Ich fand aber, dass es hier sehr vergleichbar mit<br />
Mark Verstegens Athletes Performance Center war.<br />
Am Nachmittag stand dann wieder Training an. Ich besuchte das Equinox in<br />
Westwood. Das Studio liegt in einem sehr modernen Gebäude, vollverglast.<br />
Dementsprechend hat man im ganzen Trainingsraum einen Blick auf Beverly Hills.<br />
<strong>Fitness</strong>geräte suchte ich hier erst vergebens, denn das Training findet für die<br />
meisten mit ihrem eigenen Körper statt. In einer darunterliegenden Etage waren<br />
dann aber doch Technogym Geräte vorhanden. Ich absolvierte ein Cardio Training<br />
an einer der unzähligen Ausdauergeräte, danach beschäftigte ich mich intensiv mit<br />
der Kettlebell, sowie einem Training an Lang- und Kurzhantel. Zur Abrundung fügte<br />
ich eine Runde Box Jumps hinzu, sowie diverse Übungen auf der Power Plate.<br />
Den Abschluss des Tages bildete der Besuch des „Burn-<strong>Fitness</strong>-Clubs“ in Santa<br />
Monica. Hier hatte ich mir im Vorfeld einen drei Tages Trainingspass besorgt. Ich<br />
begnügte mich aber mit einer Besichtigung des zentral gelegenen, soliden<br />
ausgestatteten Studios, da mein Körper schon langsam anfing zu streiken. Meine<br />
Haut kam mir schwammig vor, da sie von der Sonne, dem Schweiß und dem Wasser<br />
beim Duschen andauernd belastet war.<br />
Am nächsten Morgen ging es weiter mit einer Trainingsstunde bei „Bar-Method<br />
Hermosa Beach“. Ich löste eine Tageskarte, betrat barfuß den mit Teppich<br />
ausgelegten Kursraum, nahm mir zwei kleine Hanteln, so wie alle anderen<br />
Teilnehmerinnen und suchte mir einen Platz an der Ballettstange. Bis zu dem<br />
Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, welche Schmerzen einem durch Übungen an der<br />
Ballettstange zugeführt werden können. Die Wiederholungszahlen lagen bei jeder<br />
Golds Gym<br />
Nicht so toll- Venice -<br />
Muscle Beach<br />
Übung im fast dreistelligen Bereich und ich verfluchte, dass ich mir die 2Kg-Hanteln<br />
genommen hatte und nicht die 1Kg. Nach der Stunde war jedoch alles wieder<br />
vergessen und es war sehr interessant, den Körper mal auf diese Weise an seine<br />
Grenzen zu bringen.<br />
Mittags ging es nach Santa Monica, denn das Mekka des Bodybuildings stand<br />
auf dem Programm: Das „Golds Gym Venice Beach“! Hier hat damals mit Arnie und<br />
seinen Mitstreitern alles begonnen. Die Trainingsräume sind riesig und es gibt zwei<br />
Innenbereiche sowie eine Außenbereich, der aber eher dem funktionalen Training<br />
gewidmet ist. An Trainingsmöglichkeiten bleiben keine Wünsche offen. Teilweise<br />
stehen hier auch noch Maschinen, an denen Arnie schon trainiert haben dürfte. In<br />
der zweiten Trainingshalle, in der auch die Cardiogeräte stehen, gibt es dann<br />
abermals eine Unmenge an Krafttrainingsmöglichkeiten. Da meine Kräfte nun<br />
wirklich schon am Ende waren, absolvierte ich ein Trainingsprogramm, dass die<br />
einzig schmerzfreien Muskeln zuließen: Wade, Latissimus und etwas Beinbeugen<br />
in sehr speziellen Maschinen, die noch mal einen anderen Trainingsreiz auf die<br />
Muskulatur setzten, als bis dato. Die Abrundung des Trainings bildete ein Stempel<br />
und eine Unterschrift des Gymleiters auf meiner Teilnahmeliste.<br />
Bevor es am nächsten Tag heimwärts ging, stand ein letzter wichtiger Punkt auf<br />
meinem Programm: Der Besuch des berühmten „Muscle Beach“ in Venice Beach.<br />
Auf einem Stückchen von ca. 50 Metern findet man das Muscle Beach Gym.<br />
Dahinter gibt es dann noch Skatebahnen, Ringe zum Turnen, eine Basketballarena<br />
und sonstige Freizeitbeschäftigungen. Bei genauerem Hinsehen verliert dieser Ort<br />
aber leider an Charme. Zum Trainieren im Freien ist es zu heiß und das Equipment<br />
ist in keinem wirklich gutem Zustand. Eine Tageskarte kostet hier 10 Dollar.<br />
Prinzipiell ist alles an Trainingsmöglichkeiten vorhanden, jedoch handelt es sich<br />
aus meiner Sicht eher um eine Touristenattraktion, als um eine echte<br />
Trainingsmöglichkeit.<br />
Nach der Besichtigung ging es als Friedensangebot für meinen Körper zu einer<br />
Massage, und zwar zu einer Foot-Shoulder-Neck Massage in einem original<br />
thailändischen Massagesalon. Die 40-minütige Massage war für 20 Dollar im Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis nicht zu toppen. Gewöhnungsbedürftig war aber die<br />
Massenszenerie und dass mit Textilien massiert wurde, d.h. für die Nackenmassage<br />
das T-Shirt anbehalten wurde.<br />
Nach der wohltuenden Entspannung hatte ich noch einen letzten Punkt auf<br />
meiner Reise. Ein original amerikanisches Buffett aufzusuchen. An diesem aß ich<br />
zum glorreichen Abschluß einen Schokokuchen, der in warmer Schokosauce<br />
schwamm und beendete mit meinem Abflug vier Stunden später meine<br />
Trainingsreise und sicherlich auch Kulturreise durch die USA.<br />
Resümierend lässt sich der Unterschied zwischen amerikanischem und<br />
mitteleuropäischem Training so beschreiben, dass in Amerika mehr<br />
Unterschiedliches ausprobiert wird, bei Erfolg beibehalten und bei<br />
ausbleibendem Erfolg einfach wieder gelassen wird.<br />
In Europa, speziell in Deutschland wird erst getestet, dann Erfahrung<br />
gesammelt, ein TÜV Zeichen drauf gebracht, Lehrgänge angeboten und<br />
dann ein totales Brimborium bei der Umsetzung gemacht.<br />
Das erklärt dann auch die anfängliche Frage, warum <strong>Fitness</strong>revolutionen<br />
in den meisten Fällen aus den USA stammen.<br />
Mehr über Gary: www.bodymovements.de<br />
Wir verlosen 3 Bücher „Der<br />
ultimative New York Body Plan“<br />
von David Kirsch<br />
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Verlosung, Stichwort „NEW YORK“, und<br />
gebt eure Kontaktdaten ein.<br />
Einsendeschluss ist der 6. Mai 2013. Wir<br />
wünschen viel Glück!<br />
70/MAI 2013 / mensfitness.de
door<br />
Leben auf der <strong>Fitness</strong>spur<br />
Tobias von MF (links) versucht,<br />
beim Ultramarathon<br />
im Dschungel nicht vom Weg<br />
abzukommen.<br />
ULTRAMARATHON<br />
WILLKOMMEN<br />
IM DSCHUNGEL<br />
Hitze, Feuchtigkeit, furchterregende Anstiege, bissige Bestien<br />
und falsche Schilder ... Tobias Mews kämpft beim 230 Kilometer<br />
langen Jungle Ultra mit diesen und anderen Widrigkeiten.<br />
as muss doch bald vorbei sein. Wie lang zieht sich dieser Berg<br />
D<br />
denn noch? Mein Herz pumpt wie das eines gejagten Tiers. Ich<br />
höre hinter mir ein Rasseln und sehe, wie einer der<br />
einheimischen peruanischen Läufer grinsend an mir vorbeizieht.<br />
Ich brumme in meinen Bart hinein: „Klar macht das ihm nicht aus<br />
– der lebt ja auch hier, verdammt.“ Ich hasse es, überholt zu<br />
werden. Aber noch einen Schritt schneller, und mir platzt die<br />
Lunge. Während ich mir den Schweiß von der Stirn wische, tanke ich<br />
mich weiter nach oben. Langsam bin ich mir sicher: Das ist der härteste<br />
Tag meines Lebens.<br />
PARADIESISCHE STADT<br />
Um die alte Stadt Cusco in Peru zu erreichen, musste ich verschiedene<br />
Flugzeuge, Züge und Fahrzeuge besteigen. In der historischen<br />
Hauptstadt des Inka-Imperiums treffe ich dann auf 16 weitere<br />
Läufer, von denen die Hälfte Briten sind. Sie sind alle hier, um den<br />
n<br />
mensfitness.de/MAI 2013/71
Es ist kalt im<br />
Wolkenwald,<br />
und die dünne Luft<br />
erschwert jede<br />
Bewegung.<br />
Jungle Ultra hinter sich zu bringen. Dabei handelt es sich um einen 230<br />
Kilometer langen, siebentägigen Ultramarathon über 230 Kilometer und<br />
sechs Etappen. Die Läufer sind für die eigene Verpflegung<br />
verantwortlich. Jeder muss ausreichend Lebensmittel für die ganze<br />
Woche sowie medizinische Vorräte mit sich führen. Ich habe außerdem<br />
noch eine vertrackte Hängematte dabei, die ich später noch richtig<br />
hassen werde.<br />
Wir werden von den hilfreichen Mitarbeitern der Exile Medics gewogen,<br />
gemessen und kurz psychologisch beurteilt. Danach geht es an den<br />
Start. Die erste 36 Kilometer lange Etappe beginnt auf 3.000<br />
Höhenmetern. Wir befinden uns im beeindruckenden wenn auch<br />
frostigen Wolkenwald der Anden im Manu-Nationalpark. Unter uns liegt<br />
in eine Wolkendecke gehüllt das Amazonasbecken. Unsere erste Etappe<br />
führt uns direkt ins Becken hinein. Der Abstieg geht über mörderische<br />
2.100 Höhenmeter. Allerdings erwartet uns unten hoffentlich wärmere<br />
Luft. Ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass ich hier im Dschungel<br />
meinen eigenen Atem sehen würde.<br />
Schon wenige Minuten nach dem Losmarschieren kann ich kaum noch<br />
atmen, geschweige denn einen Fuß vor den anderen setzen. Die dünne<br />
Luft hat eine vernichtende Wirkung auf mich. Es ist fast so, als würde<br />
einem jemand eine Plastiktüte über den Kopf stülpen und anschließend<br />
noch die Schnürsenkel zusammenknoten.<br />
Als ich nach nur sechs Kilometern den ersten Kontrollpunkt erreicht<br />
habe, bin ich bereits fix und fertig. Ich schaue mir den weiteren Verlauf<br />
der Strecke an. Mit Entsetzen stelle ich fest, dass sie auf der anderen<br />
Seite des Tales, in das ich soeben hinabgestiegen bin, wieder nach oben<br />
führt. Während ich belämmert auf den fast vertikalen 1.000 Meter<br />
hohen Anstieg vor mir starre, meint ein Einheimischer zu mir: „Ist okay,<br />
ja?“ Nein, verdammt. Gar nichts ist okay! Der vorherige Abstieg war<br />
schon schwierig, doch dieser Aufstieg ist gnadenlos – selbst, wenn ich<br />
außer Acht lasse, dass mir mit jedem Schritt das Atmen schwerer fällt.<br />
DER BEGLEITER<br />
Als ich zur zweiten 34 Kilometer langen Etappe an die Startlinie gehe,<br />
laufe ich wie John Wayne. Ich weiß nur nicht, ob das an den Strapazen<br />
der ersten Etappe oder meinen vergeblichen Bemühungen lag, nachts<br />
in einer Hängematte zu schlafen. Vor der Strecke habe ich noch mehr<br />
Tobias und sein neuer<br />
Kollege Guy Jennings<br />
sind froh, heil ins Ziel<br />
gekommen zu sein.<br />
72/MAI 2013/mensfitness.de<br />
„Die dünne Luft<br />
hat eine<br />
vernichtende<br />
Wirkung.<br />
Es ist fast so,<br />
als würde einem<br />
jemand eine<br />
Plastiktüte über<br />
den Kopf<br />
stülpen.“<br />
Respekt als gestern. Heute werden wir Läufer nicht nur die ersten Flüsse<br />
überqueren – wir werden auch die Bergkette oberhalb des<br />
Wolkenwaldes verlassen, um uns ins heiße feuchte Zentrum des<br />
Amazonas-Regenwalds zu begeben.<br />
Die Temperaturen steigen, und die stechende Sonne bricht durch die<br />
gelegentlichen Lücken im dichten Blätterwerk hindurch. In den Tiefen<br />
des Urwalds höre ich die Aras über mir kreischen. Als ich mir meinen<br />
Weg über einen feuchten und tückischen Steinweg nach unten suche,<br />
schließt ein südafrikanischer Läufer namens Guy Jennings zu mir auf.<br />
Wir freuen uns beide, eine Zeitlang nicht alleine laufen zu müssen und<br />
erreichen gemeinsam das Ziel der Etappe.<br />
Guy wird mein Begleiter für den gesamten Rest des Rennens. Wir<br />
gewöhnen uns an, nach jeder Etappe etwas zu essen und dann unsere<br />
Füße zu versorgen. Fußpflege ist etwas ganz Grundlegendes. Ich kann<br />
von Glück reden, dass ich keine Blasen habe. Zwei Läufer winden sich<br />
vor Schmerzen, während die Ärzte an ihren Füßen herumdoktern.<br />
WAHNSINN<br />
An die Hängematte gewöhne ich mich langsam, aber das Schlafen fällt<br />
mir aufgrund eines gewaltigen Regengusses trotzdem ziemlich schwer.<br />
Bevor wir die 5-Kilometer-Marke der dritten 34 Kilometer langen Etappe<br />
erreichen, müssen wir über einen Fluss kommen, den der Regen in<br />
einen reißenden Strom verwandelt hat. Aus Sicherheitsgründen werden<br />
wir per Seilbrücke auf die andere Seite transportiert. Ich klammere mich<br />
mit Guy ans Seil. Die anfängliche Heiterkeit ist schnell verflogen, als uns<br />
klar wird, wer uns da auf die andere Seite zieht: Es sind zwei<br />
Einheimische, die alt genug sein könnten, um unsere Großeltern zu sein.<br />
In jener Nacht schlafe ich etwas besser, da ich total erschöpft bin und<br />
mich bereits mehr an die Hängematte gewöhnt habe.<br />
Die vierte Etappe soll mit ihren 26 Kilometern eine der leichtesten sein.<br />
Sie erlaubt es uns, vor dem darauffolgenden 90-Kilometer-Brocken ein<br />
wenig neue Kräfte zu tanken. Unseren Berechnungen nach sollten wir in<br />
nicht mehr als vier Stunden im Ziel sein. Anfangs kommen wir auch gut<br />
voran, während wir über gewundene Wege und an majestätischen<br />
Wasserfällen vorbei laufen. Doch plötzlich verjüngt sich der Pfad zu<br />
einem Grat, der nur wenig breiter ist als ein Kinderschuh. Auf einer Seite<br />
geht es 30 Meter nach unten. Ich klammere mich an eine Baumwurzel<br />
und taste mich behutsam vorwärts. Dabei versuche ich, nicht nach<br />
unten zu sehen.<br />
Als Nächstes erwartet uns ein Hügel – oder besser ein Berg. Es gibt nur<br />
eine Möglichkeit ihn zu überwinden: Wir müssen klettern. Wir nehmen<br />
den Berg in Angriff. Die Strecke zieht sich ... und zieht sich ... Es ist fast so,<br />
als würde man in der falschen Richtung eine Rolltreppe hinauf laufen.<br />
Nach drei Stunden erreichen wir mit zermürbt den Gipfel und<br />
gleichzeitig das Ziel. Wir haben aufreibende sieben Stunden und 15<br />
Minuten gebraucht. Wie sich herausstellt, hat es einen Fehler bei der<br />
Ausschilderung gegeben. So haben wir 36 statt 20 Kilometer<br />
zurückgelegt.<br />
Das war nicht gerade die Vorbereitung, die wir uns erhofft hatten. Vor<br />
dem langen Tag haben alle Läufer Angst. Dankbarerweise wird die<br />
fünfte Etappe von 90 auf 63 Kilometer verkürzt – als<br />
Wiedergutmachung für den Fehler. Jubelgeschrei bricht keines aus,<br />
doch ich denke einmal, dass alle innerlich erleichtert sind. Ich auf<br />
jeden Fall bin es.<br />
n
door<br />
Tobias kämpft gegen die<br />
Luftfeuchtigkeit und<br />
Insekten,<br />
während er sich in den<br />
Amazon stürzt.<br />
Jungle Ultra<br />
Eventdaten<br />
Austragungsort Manu-Nationalpark,<br />
Amazonas-Regenwald, Peru<br />
Entfernung 230 km<br />
Disziplin Geländelauf<br />
Erforderliches<br />
<strong>Fitness</strong>niveau Hoch<br />
Nächstes Rennen 24. Mai–2. Juni 2013<br />
Siegerzeit 21 Std., 58 Min.<br />
Zeit des MF-Läufers 28 Std., 22 Min.<br />
Platzierung des MF-Läufers 2. Platz von 17<br />
Weitere Informationen beyondtheultimate.co.uk<br />
Zusatzinformationen Der Jungle Ultra gehört zur<br />
Rennserie, die auch den<br />
Mountain Ultra (220 km, USA),<br />
den Desert Ultra (250 km,<br />
Namibia) und den Ice Ultra<br />
(230 km, Schweden) mit<br />
einschließt.<br />
mensfitness.co.uk/DECEMBER 2012/73
door<br />
Die schweren Regenfälle<br />
haben den Fluss in einen<br />
reißenden Strom verwandelt, der zu<br />
Fuß nicht zu überqueren war.<br />
LOCKERES TEMPO<br />
Da diese Etappe mit 63 Kilometern trotzdem noch doppelt so lang ist<br />
wie die meisten anderen, gehen wir es anfangs locker an. Nach kurzer<br />
Zeit erreichen wir den Fluss, dessen Verlauf wir 30 Kilometer folgen<br />
sollen. Das Ufer besteht aus energiezehrendem Kies, auf dem es sich<br />
sehr schwer laufen lässt. Immer wieder überqueren wir den Flusslauf.<br />
Manchmal halten wir uns aneinander fest, um uns gegenseitig zu<br />
stützen, wenn die Strömung zu stark ist. Wir bewegen uns durch<br />
wunderbare Schluchten und können oft einfach nur stehenbleiben, um<br />
mit offenem Mund die Landschaft zu bewundern. Danach besinnen wir<br />
uns aber darauf, dass wir unbedingt vor Einbruch der Dunkelheit<br />
ankommen müssen. Der Dschungel ist kein guter Ort fürs nächtliche<br />
Lauftraining.<br />
Am vorletzten Tag dürfen wir uns ausruhen. Damit meine ich eine echte<br />
Ruhepause. Ich weiß schon fast nicht mehr, wie es ist, weder von einem<br />
Buch noch von einem Stift oder iPad abgelenkt zu werden. Es gibt nur<br />
drei Beschäftigungen: schlafen, entspannen und Moskitos töten. Am<br />
Abend versöhne ich mich endlich mit der Hängematte und falle in einen<br />
tiefen Schlaf. Eine sinnvolle Vorbereitung für den nächsten Tag: Um 5<br />
Uhr früh startet die sechste und letzte Etappe.<br />
Es ist noch dunkel, als wir im Licht unserer Kopflampen loslaufen. Es ist<br />
„Es ist wichtig,<br />
dass wir vor<br />
Einbruch der<br />
Dunkelheit<br />
ins Ziel<br />
kommen. Der<br />
Dschungel ist<br />
kein guter Ort<br />
fürs nächtliche<br />
Lauftraining.“<br />
nicht möglich, die vor uns liegende Strecke zu sehen, noch dazu wissen<br />
wir nicht, wie lang sie überhaupt ist. Wir wissen nur, dass sie über<br />
lediglich einen Checkpoint verfügt. Es wird also schon kein zu langes<br />
Monstrum sein. Die 200 Kilometer merken wir jetzt richtig in den<br />
Beinen – ganz zu schweigen von den vielen Hundert Höhenmetern.<br />
Nur eine Stunde nach dem Start sehen wir in der Stadt Pillcopata das<br />
Ziel. Es ist zwar erst sechs Uhr morgens. Doch scheint schon die ganze<br />
Stadt auf den Beinen zu sein, um uns im Ziel zu begrüßen. Ich belege<br />
mit einer Zeit von 28 Stunden und 20 Minuten den zweiten Platz. Guy<br />
landet direkt hinter mir auf Platz drei. Die Bewohner scharen sich<br />
jubelnd um uns und bitten uns um Fotos.<br />
In einer solchen Umgebung habe ich noch nie ein Rennen absolviert.<br />
Ich war zwar darauf vorbereitet, aufzugewachsenen Wegen durch den<br />
Dschungel zu laufen, durch Bäche, Flüsse und Sümpfe zu waten,<br />
Klippen hinaufzuklettern, per Seilbrücke Schluchten zu überqueren und<br />
gegen Insekten sowie die hohe Luftfeuchtigkeit zu kämpfen. Dass ich<br />
aber fast jeden Augenblick davon genießen würde, darauf war ich nicht<br />
eingestellt. Es gibt nichts Schöneres, als an einem Rennen am<br />
wahrscheinlich schönsten Ort der Erde teilzunehmen.<br />
Wir bedanken uns bei Tribesports.com.<br />
Artikel für den Amazonas<br />
Das ist die Ausrüstung, die du im dichten Dschungel brauchst.<br />
SALOMON S-LAB XT WINGS 4<br />
SOFTGROUND<br />
Diese hochwertigen Schuhe trägt mit Kílian<br />
Jornet und Ryan Sandes auch die Weltklasse des<br />
Ultramarathon. Die Hälfte der Läufer beim<br />
Jungle Ultra hatten dieses Modell – und das aus<br />
gutem Grund: Ich habe nicht eine einzige Blase<br />
bekommen.<br />
salomon.com/de<br />
ADIDAS EVIL EYE HALFRIM PRO<br />
Das Blattwerk bot zwar Schutz vor der<br />
stechenden Sonne, aber nicht vor den lästigen<br />
Insekten und Zweigen, die nichts lieber machen,<br />
als einem in die Augen zu stechen und zu<br />
fliegen. Wer mit intakten Augen über die Ziellinie<br />
laufen will, braucht eine Sonnenbrille. Und<br />
dieses robuste Modell hat sich als ideal<br />
erwiesen.<br />
bergzeit.de<br />
OMM CLASSIC 25L MARATHON<br />
Ich hatte diesen Rucksack schon zuvor bei<br />
mehreren Bergrennen und beim Marathon des<br />
Sables im Einsatz.<br />
Auch für dieses Rennen war er wieder die<br />
perfekte Lösung. Er ist schön<br />
geräumig und bietet mit seinen sicheren<br />
Außentaschen große Flexibilität.<br />
wiggle.co.uk<br />
SALOMON EXO S-LAB SS ZIP TECH TEE<br />
Das leichte, atmungsaktive und schnell<br />
trocknende Trikot ist ein echter Glücksfall. Die<br />
EXO-Reihe verbessert durch ihre<br />
Kompressionsfunktion die Leistung und<br />
Regeneration. Ich trug dazu auch die EXO-<br />
Shorts und -Radlerhosen von Salomon. So war<br />
ich besser gegen Schnitt- und Scheuerwunden<br />
geschützt. salomon.com/de<br />
74/MAI 2013/mensfitness.de
SPART<br />
9,- € !<br />
ABONNE<br />
12 AUSGABEN<br />
MEN’S FITNESS<br />
JAHRES-ABO<br />
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Abenteurer & Adrenalin-Junkie<br />
BEAR GRYLLS<br />
BIS AN DIE GRENZEN UND<br />
Fotos: G. Schwarzer<br />
DARÜBER HINAUS<br />
78/MAI 2013 / mensfitness.de
BEAR GRILLS<br />
SURVIVAL EXPERTE<br />
Seine Liebe zum Bergsteigen, sein<br />
Kampfsport-Training und seine Ausbildung<br />
beim SAS, einer der härtesten Spezialeinheiten<br />
weltweit, bilden den Grundstein für seine<br />
erfolgreiche Karriere als Survival-Experte. Seine<br />
Doku-Shows gehören weltweit zu den Sendungen mit den<br />
höchsten Einschaltquoten und wurden von etwa<br />
1,2 Milliarden Menschen in über 180 Ländern gesehen. Es<br />
scheint nichts zu geben, was den Mann mit dem eisernen<br />
Willen aufhalten kann. Er weiß, was es heißt, körperliche und mentale Grenzen bis<br />
zum Allerletzten auszuloten. MF fragte den sympathischen Briten nach seinen<br />
Trainings, und worauf es ankommt, wenn man seine persönlichen Ziele erreichen<br />
möchte.<br />
Von Oliver Bloss<br />
Bear, du warst Teil des Special Air Service (21 SAS), einem<br />
Regiment, das eine extrem harte und brutale Ausbildung<br />
erfordert, die nur die Wenigsten bestehen. Wie hat dich<br />
diese Erfahrung geprägt?<br />
Die Zeit beim SAS stärkte vor allem mein Selbstbewusstsein.<br />
Als ich mit 21 Jahren eintrat, war ich relativ orientierungslos<br />
und wusste nicht genau, wie meine Zukunft aussehen würde.<br />
Ich lernte in erster Linie Disziplin, die ich vor allem bei den<br />
extrem harten Trainingseinheiten benötigte und ich verstand,<br />
dass es sich lohnt Opfer zu bringen, um bestimmte Ziele zu<br />
erreichen. Die SAS möchte Selbstmotivation, Disziplin, aber<br />
auch Erniedrigung lehren, um in allen Extremsituationen<br />
bestens vorbereitet zu sein. Hinzu kommt auch, dass man<br />
auch mal über sich selbst lachen soll, um die Moral zu stärken.<br />
Über allem stand jedoch der Stolz, ein Bestandteil der Besten<br />
zu sein.<br />
Wie viel Zeit investierst du in dein <strong>Fitness</strong>-Training und<br />
deine Workouts pro Woche? Folgst du einem bestimmten<br />
Trainingsplan?<br />
Ich trainiere sechs Tage in der Woche. Allerdings verbringe ich<br />
nicht unzählige Stunden im <strong>Fitness</strong>center. Meine Workouts<br />
betragen 35 Minuten und ich trainiere sehr intensiv, vom Corebis<br />
zum Functional Training. Das Ganze ist ein Mix aus TRXorientiertem<br />
Balance-Krafttraining, wie Hebeübungen mit<br />
nach vorn gestrecktem Bein oder einbeinige Kniebeugen auf<br />
dem Power Plate. Einmal die Woche mache ich ein ausgiebiges<br />
Yoga-Training, was einen wichtigen Bestandteil meines<br />
Trainings darstellt.<br />
Wie wichtig ist Muskelmasse für dich und deinen Körper?<br />
In meinem Job geht es in erster Linie um Dynamik und<br />
funktionelle Stärken wie Reaktion und Ausdauer. Ich brauche<br />
keine Muskelberge, das ist in meinem Job eher<br />
kontraproduktiv. Sie müssen vorrangig schnell und<br />
geschmeidig sein.<br />
Deine Serie “Ausgesetzt in der Wildnis“ (DMAX; Anm. d.<br />
Red.) kennen viele unserer Leser. Wie bereitest du dich<br />
auf ein neues Abenteuer vor?<br />
Da gibt es im Grunde nicht viel, was ich vorab mache. Das ist<br />
für mich eigentlich Routine. Ich achte vor allem darauf, meine<br />
letzten Tage vor der Abreise mit Yoga und Entspannung zu<br />
verbringen. Man sollte vor dieser Art von Trips komplett<br />
ausgeruht sein.<br />
Was macht dir mehr zu schaffen? Extreme Kälte oder Hitze?<br />
Ich denke, es ist die Kälte. Nachdem ich mir bereits einige<br />
unangenehme Erfrierungen eingefangen habe, versuche ich,<br />
mich bei extremen Minustemperaturen mit harter Arbeit zu<br />
beschäftigen, um meine Finger warm zu halten.<br />
Mentale Stärke ist ein wichtiger Faktor für deinen Job. Wie<br />
bereitest du dich vor?<br />
Die mentale Stärke ist die Basis für den Erfolg. Beim Militär hat<br />
man mir den Unterschied zwischen gewöhnlich und<br />
außergewöhnlich beigebracht. Es geht darum, da<br />
weiterzumachen, wo sich andere bereits beschweren oder<br />
aufgeben. Es geht darum sich zu überwinden und<br />
weiterzumachen. Diese Einstellung hat mir in meinem Leben<br />
immer sehr geholfen.<br />
Wie kriegst du eigentlich immer deine „exquisiten“ Speisen,<br />
wie lebende Spinnen oder warme Innereien von toten Tieren<br />
runter?<br />
Du glaubst gar nicht, was man alles essen kann, wenn man<br />
wirklich hungrig ist! (lacht)<br />
Wie sieht denn deine tägliche Ernährung aus?<br />
Ich versuche wirklich, mich 80 Prozent der Zeit gesund zu<br />
ernähren. Das heißt, ich vermeide es Molkereiprodukte, gesättigte<br />
Fette, weißes Mehl oder Zucker zu mir zu nehmen. Stattdessen<br />
stehen Haferflocken, gute Öle, Nüsse, magerer Fisch, Avocados,<br />
Salate und ähnliches auf meinem Speiseplan. Meine einzige<br />
Schwäche sind Croissants, die ich mir einmal die Woche<br />
genehmige.<br />
Wie sehen deine kommenden Planungen aus?<br />
Nächste Woche (Interview fand Anfang März statt; Anm. d. Red.)<br />
beginnen wir mit den Dreharbeiten der neuen NBC-Show mit dem<br />
Titel „Get out alive“ (Lebendig herauskommen; Übers.). Dabei<br />
muss ich einen kompletten Monat Non-Stop in den Bergen<br />
verbringen und überleben. Des Weiteren drehe ich weitere<br />
Episoden von „Ausgesetzt..“, die mich wieder in die<br />
unfreundlichsten Wüsten und Dschungel dieser Erde führen<br />
werden. Ich freue mich allerdings am meisten auf meinen<br />
Osterurlaub, den ich zusammen mit meiner Familie beim Segeln<br />
in Mexico verbringen werde.<br />
Abschließend, dein Motto für unsere Leser?<br />
Train hard, fight easy!<br />
mensfitness.de/MAI 2013/79
SCHLAMM, SCHWEIß<br />
UND TRÄNEN<br />
In seinem gleichnamigen Buch beschreibt Bear Grylls, wie er zum Survival-Experten wurde.<br />
Unter anderem schreibt er über seine Ausbildung beim Special Air Service und dem<br />
schwersten Unfall seiner Karriere, den er bei einem Fallschirmsprung über Afrika erlitt.<br />
Hart & emotional: Eigenschaften, die beide auf den Outdoorspezialisten zutreffen.<br />
Auszüge aus seinem Buch könnt ihr hier nachlesen.<br />
Es gibt Dinge im Leben, auf die kann man sich so gut wie gar nicht<br />
vorbereiten. Ich war wahnsinnig nervös. Wir lagen alle<br />
zusammengequetscht hinten im Transporter: Vier total<br />
verschwitzte, mit Schlamm eingesaute Männer, mitsamt ihren<br />
Koppeltaschen, Gewehren und Rucksäcken – alles auf einem Haufen<br />
übereinandergestapelt; und das schwache Licht oben an der Decke im<br />
Laderaum flackerte bedenklich, während wir die Feldwege entlangrasten.<br />
Mein Kompass sagte mir, dass wir nicht nach Süden fuhren. Ich merkte<br />
instinktiv, dass etwas nicht stimmte.<br />
Was dann kam und sich bis zum folgenden Tag fortsetzte, war eine<br />
einzige Tortur, die uns an die Grenzen unserer körperlichen und<br />
psychischen Belastbarkeit brachte. Es war ein absolut traumatisches<br />
Erlebnis, das allein dem Zweck diente, jene Extrembelastung zu<br />
simulieren, der ein Soldat bei seiner Gefangennahme durch den Feind<br />
ausgesetzt ist, und diese spezielle Ausnahmesituation für uns auf sehr<br />
realistische Weise nachempfindbar zu machen. Ein extrem<br />
unangenehmes und extrem furchterregendes Erlebnis – allerdings ist es<br />
mir nicht gestattet, nähere Einzelheiten über diese Übung preiszugeben<br />
und zu erzählen, was wir tatsächlich durchlebt haben.<br />
Unser Ausbilder hatte uns am Tag, bevor unsere letzte Übung anstand,<br />
Mein allererster Sprung in der<br />
Eröffnungsfolge von<br />
Ausgesetzt in der Wildnis.<br />
sehr präzise Instruktionen gegeben.<br />
„Ihr dürft nicht eine einzige, noch so kleine Schwäche zeigen, denn jede<br />
Schwäche werden sie erbarmungslos ausnutzen. Seid clever. Bleibt trotz<br />
Schmerzen und Erschöpfung immer konzentriert. Ein winziger Fehler und<br />
Ihr seid erledigt. Und merkt Euch, dass keiner Euer Freund ist, bis zu<br />
jenem Augenblick, in dem ich hereinkomme mit einem weißen Kreuz auf<br />
dem Ärmel. Erst dann ist die Übung vorüber. Das Rote Kreuz ist nicht mein<br />
weißes Kreuz; das Kreuz eines Priesters ist nicht mein weißes Kreuz …,<br />
und wenn man Euch einen Schluck Tee und ein Rosinenbrötchen anbietet,<br />
das mit einem Kreuz aus weißem Zuckerguss verziert ist, dann ist das<br />
ebenfalls nicht mein weißes Kreuz. Habt Ihr das kapiert?“<br />
Er wiederholte es noch einmal. „Vermasselt es nicht – nicht, nachdem<br />
Ihr die SAS Selection so gut wie bestanden habt.“<br />
Die Taktiken dieser Typen waren brutal, aber äußerst effektiv. Doch<br />
keiner von denen sollte mir jetzt noch die Tour vermasseln. Ich stand so<br />
kurz davor, die SAS Selection zu bestehen. Ich war fest entschlossen,<br />
denen nicht die geringste Angriffsfläche zu bieten.<br />
Meine Gedanken überschlugen sich, aber dennoch wusste ich tief in<br />
meinem Innersten, dass ich auf keinen Fall die Kontrolle verlieren würde,<br />
ganz gleich was auf mich zukommt. Die Bastarde würden mich nicht<br />
kleinkriegen. In Gedanken sang ich Loblieder auf den Herrn und betete<br />
ununterbrochen. Lass mich stark bleiben.<br />
Noch nie zuvor hatte ich mich so kaputt und ausgelaugt gefühlt. Der<br />
dröhnende Schmerz in meinem Kopf wurde immer schlimmer und die<br />
Muskeln in meinem Rücken wurden von heftigen Krämpfen geschüttelt.<br />
Ich brach immer wieder zusammen. Ich war erschöpft, hungrig und<br />
durstig und ich fror entsetzlich in diesem kalten, unterirdischen Bunker.<br />
Die Minuten kamen mir vor wie Stunden und die Stunden wie eine<br />
Ewigkeit.<br />
War es Tag oder war es Nacht? Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren.<br />
Endlich, endlich wurde ich in diese winzige, dunkle Zelle geworfen. Dann<br />
war um mich herum plötzlich alles still. Doch ich spürte sofort, dass es<br />
wärmer war. Und unter dem Spalt meiner Augenbinde konnte ich grob die<br />
Umrisse des Raumes erkennen. Ich wartete. Zusammengekauert und vor<br />
Kälte zitternd saß ich halbnackt da, meine Tarnjacke hatte man mir<br />
heruntergerissen, sodass nur noch die untere Hälfte meines Rücken<br />
bedeckt war. Ich muss fürchterlich ausgesehen haben. Mein Gesicht war<br />
über und über mit Rotz verschmiert; ich konnte regelrecht schmecken,<br />
wie er sich seinen Weg bahnte. Eine Hand zog meine Augenbinde weg<br />
und ein Licht ging an.<br />
„Erkennst Du das, Bear?“, fragte eine sanfte Stimme. Ich blinzelte. Der<br />
Ausbilder zeigte auf ein weißes Kreuz auf seinem Arm. Ich reagierte nicht.<br />
Meine Gedanken überschlugen sich, aber<br />
dennoch wusste ich tief in meinem Innersten,<br />
dass ich auf keinen Fall die Kontrolle verlieren<br />
würde, ganz gleich was auf mich zukommt. Die<br />
Bastarde würden mich nicht kleinkriegen<br />
80/MAI 2013 / mensfitness.de
BEAR GRILLS<br />
SURVIVAL EXPERTE<br />
Bis zum Hals im Wüstensand eingegraben. Das war während einer simulierten<br />
Grundausbildung in der französischen Fremdenlegion in der Sahara.<br />
Ich musste das unbedingt in Gedanken noch einmal ganz genau überprüfen.<br />
„Das bedeutet, dass die Übung beendet ist – Schluss, Ende. Erinnerst Du Dich?“<br />
Ich erinnerte mich zwar, doch ich reagierte noch immer nicht darauf. Ich musste die<br />
Sache noch einmal in Gedanken durchgehen und überprüfen. Dann endlich nickte ich ihm<br />
kraftlos zu. Er antwortete mit einem Lächeln. Das war das Ende.<br />
„Gut gemacht, Kumpel. Jetzt setz Dich erst mal hin, entspann Dich und sieh zu, dass Du<br />
dieses Zeug hier trinkst. In ein paar Minuten kommt auch der Seelenklempner, um mit Dir<br />
zu sprechen.“<br />
Der Ausbilder legte mir eine Decke um die Schultern, dann verzogen sich meine<br />
Mundwinkel zu einem breiten Lächeln und ich spürte, wie mir eine Träne der Erleichterung<br />
über die Wange lief.<br />
Danach kam ein Psychiater, der eine ganze Stunde lang sehr ausführlich mit mir über<br />
dieses traumatische Erlebnis gesprochen hat. Er sagte mir, dass ich mich gut geschlagen<br />
und den Verhörtechniken erfolgreich widerstanden hätte. Ich war einfach nur erleichtert.<br />
Ich hätte diesen Psychiater glatt umarmen können.<br />
Diese Übung sollte im Prinzip zwei wichtige Dinge vermitteln: Zum einen, dass man sich<br />
intensiv auf seine eigenen Gedanken konzentrieren muss, damit man nicht manipuliert<br />
werden kann und zum anderen, dass man dem Feind erst gar nicht in die Hände fallen darf.<br />
Denn wie sagte der Ausbilder so treffend: „Denkt am Ende immer daran, dass diese<br />
Jungs auf Eurer Seite sind. Sie sind nämlich auch britische Landsleute und nicht Eure<br />
echten Feinde. Denn falls sie echte Feinde wären, dann würdet Ihr so richtig im Schlamassel<br />
sitzen. Also denkt dran: Lasst Euch nicht gefangen nehmen!“<br />
Diese Lektion habe ich nie vergessen, und das ist vermutlich auch der Grund dafür,<br />
warum ich im Laufe der Jahre eine ganz hervorragende Fähigkeit entwickelt habe, alle<br />
möglichen Gefahrensituationen relativ ungeschoren zu überstehen.<br />
„In fünf Minuten zum Appell antreten, Jungs, dann erfahrt Ihr die gute und die schlechte<br />
Nachricht. Die gute Nachricht ist, dass einige von Euch bestanden haben. Die schlechte<br />
Nachricht ist, … dreimal dürft Ihr raten.“ Mit diesen Worten verließ der Ausbilder den Raum.<br />
Mich überfiel so ein extrem beklemmendes Gefühl, dass ich womöglich einer derjenigen<br />
sein könnte, die an dieser letzten Hürde gescheitert waren. Ich versuchte, gegen dieses<br />
Gefühl anzukämpfen.<br />
Nicht, nachdem ich so weit gekommen war. Nicht so kurz vor dem Ziel.<br />
Der Ausbilder kam noch einmal zurück – er verlas dann eilig ein paar Namen und wies<br />
die Aufgerufenen an, ihm zu folgen. Mein Name wurde nicht aufgerufen. Die Minuten<br />
quälender Ungewissheit vergingen wie in Zeitlupe. Keiner sprach auch nur ein Wort.<br />
Dann ging die Tür auf und die anderen Jungs kamen wieder herein – mit gesenktem<br />
Kopf und ernstem Blick liefen sie an uns vorbei zu ihrer Ausrüstung. Sie fingen an<br />
zusammenzupacken. Ich kannte diesen Blick und ich kannte dieses Gefühl.<br />
Matt war einer von ihnen. Mein Kumpel, der mir auf dem „Long Drag“ – dem<br />
Horrormarsch in Phase 1 der SAS Selection – so wahnsinnig geholfen hatte. Er war<br />
durchgefallen, weil er dieser extremen Belastung durch die folterähnlichen<br />
Verhörtechniken nicht standgehalten hatte. Denn wenn man sich auch nur eine Minute<br />
lang nicht absolut hundertprozentig konzentriert, haben die Ausbilder mit ihren zahllosen<br />
Tricks und Taktiken leichtes Spiel.<br />
Regel Nummer 1: SAS-Soldaten müssen in der Lage sein, auch unter extremer Belastung<br />
klar und fokussiert zu denken und zu handeln. Matt drehte sich um, lächelte mir zu und<br />
ging hinaus. Ich habe ihn nie wiedergesehen.<br />
Im Sommer 1996 habe ich einen Monat lang in einem<br />
Wildreservat in der Republik Südafrika ausgeholfen,<br />
wo ich die Aufgabe hatte, den Rotwildbestand zu<br />
reduzieren und Empfehlungen abzugeben, wie man die<br />
Wilderer in Schach halten kann. Dabei habe ich jeden<br />
Tag Seite an Seite mit den Schwarzafrikanern<br />
zusammengearbeitet; es war mir eine Ehre, für die ich<br />
auch noch bezahlt wurde.<br />
Doch bevor ich wieder die Heimreise nach Großbritannien<br />
antrat, wollte ich zuerst noch ein wenig ausspannen, mich<br />
amüsieren und Spaß haben. Daher beschloss ich, mich in<br />
Richtung Norden nach Simbabwe aufzumachen, um dort<br />
einen Teil meines Soldes auf den Kopf zu hauen. Spaß<br />
haben hieß für mich, mit guten Freunden zum<br />
Fallschirmspringen zu gehen und mir abends ganz<br />
gepflegt ein paar Drinks zu genehmigen. Eben die schönen<br />
Dinge des Lebens genießen.<br />
Die grelle Sonne Afrikas verschwand langsam hinter dem<br />
Horizont und tauchte den Himmel in der<br />
Abenddämmerung in ein warmes leuchtendes Rot. Wir<br />
saßen so dicht zusammengedrängt in dem kleinen<br />
Flugzeug, dass meine Füße einschliefen und taub wurden.<br />
Deshalb versuchte ich die Muskeln anzuspannen, damit<br />
das Blut besser zirkulieren konnte.<br />
Während wir uns noch im Steigflug befanden, bis wir die<br />
Absprunghöhe in knapp 5.000 Metern erreicht hatten, gab<br />
es zwischen uns keinen Blickkontakt. Das ist sehr oft so,<br />
weil sich in diesen Augenblicken jeder in seine eigene<br />
kleine Welt zurückzieht und mit sich selbst und seinen<br />
Gedanken beschäftigt ist.<br />
Als das Flugzeug in den Horizontallug überging, waren die<br />
Jungs auf einmal wieder voll da und überprüften immer<br />
wieder ihre Ausrüstung. Einer von ihnen betätigte den<br />
Türhebel.<br />
Als sich die Tür öffnete und auf der Führungsschiene nach<br />
hinten glitt, wurde die Stille im Flugzeug durch den<br />
ohrenbetäubenden Lärm des Motors und den mit über<br />
110 Stundenkilometern vorbeirauschenden Slipstream –<br />
den vom Propeller verursachten kreisförmigen Luftstrom<br />
am Heck des Flugzeugs – jäh unterbrochen. Dann leuchtete<br />
das Signal „Rot – Fertigmachen zum Absprung“.<br />
Alle schienen außergewöhnlich gelassen zu sein, als wir<br />
vor uns die rote Lampe aufleuchten sahen.<br />
Dann wechselte sie auf Grün. „Alle Mann raus.“<br />
Die Jungs sprangen einer nach dem anderen aus dem<br />
Flugzeug und stürzten im freien Fall nach unten. Zuletzt<br />
war ich noch der Einzige im Laderaum des Flugzeugs. Ich<br />
schaute nach unten, holte wie gewohnt noch einmal tief<br />
Luft und schwang mich auch aus der Tür.<br />
Während des Falls konnte ich die Luftströmung dazu<br />
nutzen, um meine Körperposition beliebig zu verändern<br />
und so meine „Flugrichtung“ zu steuern. Wenn ich zum<br />
Beispiel eine Schulter gegen den Luftwiderstand nach<br />
unten gedrückt habe, drehte ich mich um meine eigene<br />
Achse und der Horizont log an meinen Augen vorbei.<br />
Dieses Gefühl nennt man auch „die Freiheit des Himmels“.<br />
Gerade konnte ich unter mir noch meine Kumpels im freien<br />
Fall als winzige Punkte erkennen, dann waren sie auf<br />
einmal in den Wolken verschwunden. Wenige Sekunden<br />
später bin auch ich in dieser Wolkenschicht verschwunden<br />
und spürte die feuchte Luft dieser Wolken in meinem<br />
Gesicht. Mann, wie ich dieses Gefühl liebte – durch diesen<br />
endlosen, nebelgrauen Raum hindurchzufallen.<br />
1.000 Meter. Zeit, den Fallschirm zu öffnen.<br />
Also griff ich an meine rechte Hüfte, um den Auslösegriff<br />
zu ziehen. Ich zog einmal kräftig daran und zunächst lief<br />
alles wie gewohnt. Die Schirmkappe öffnete sich mit einem<br />
Ruck und sofort verstummte dieses laute Pfeifen des<br />
mensfitness.de /81
BEAR GRILLS<br />
SURVIVAL EXPERTE<br />
Windstroms bei einer Geschwindigkeit von über 200 Stundenkilometern im<br />
freien Fall. Meine Fallgeschwindigkeit sank jetzt auf 40 Stundenkilometer.<br />
Dann schaute ich nach oben und merkte, dass irgendetwas nicht stimmte – ganz<br />
und gar nicht stimmte.<br />
Über mir schwebte nicht etwa ein glatter, gleichmäßiger Flächenfallschirm,<br />
sondern ein extrem deformiertes Etwas, das eher einem unförmig aufgeblähten<br />
Haufen Stoff glich als einem Fallschirm –doch das war eine echte Katastrophe,<br />
denn so ein Stoffhaufen lässt sich so gut wie gar nicht steuern.<br />
Ich zog mit aller Kraft an beiden Steuerleinen, um zu testen, ob ich dadurch<br />
die Vorwärtsgeschwindigkeit abbremsen und so meine Sinkgeschwindigkeit<br />
verringern könnte. Fehlanzeige. Dann stieg auf einmal Panik in mir hoch.<br />
Ich konnte sehen, wie der Wüstenboden immer näher kam und wie die<br />
kleinen Punkte da unten immer größer wurden und deutliche Konturen<br />
annahmen. Ich sank sehr schnell – viel zu schnell. Mir würde also nichts anderes<br />
übrig bleiben, als mit diesem Ding irgendwie zu landen.<br />
Und ehe ich mich versah, war es zu spät, um noch den Reservefallschirm<br />
auszulösen. Der Boden kam immer näher, und zwar immer schneller. Aus purer<br />
Angst hatte ich viel zu früh und viel zu unkontrolliert bis zum Stall-Punkt an<br />
beiden Steuerleinen gezogen, sodass die ohnehin schon deformierte<br />
Schirmkappe nun völlig zusammen sackte und es zu einem kompletten<br />
Strömungsabriss kam. Dadurch wurde mein Körper zunächst in die Horizontale<br />
katapultiert und danach fiel ich wie ein Stein vom Himmel und knallte auf den<br />
Wüstenboden.<br />
Ich, zusammen mit Soldaten<br />
meiner Kompanie des 21. SAS-<br />
Regiments in der Wüste in<br />
Nordafrika.<br />
Wie eine Stoffpuppe wurde mein Körper zu Boden geschleudert. Ich landete<br />
in einer Wolke aus Staub und Erde und lag nur da und stöhnte. Ich war direkt auf<br />
meinem Rücken gelandet, und zwar exakt auf dem fest gepackten<br />
Reservefallschirm, den ich als steinhartes quadratisches Kissen in der Mitte<br />
meines Gurtzeugs spürte. Als ich auf dem Boden aufschlug, fühlte sich das an,<br />
als wäre mir dieser steinharte Reserveschirm glatt durch meine Wirbelsäule<br />
geschossen worden. Ich konnte nicht aufstehen; ich konnte mich nur, vor<br />
Schmerzen stöhnend, auf dem staubigen Boden hin und her wälzen.<br />
Während ich so dalag und darauf wartete, dass meine Kumpels kommen und<br />
mir helfen, liefen mir die Tränen übers Gesicht – ich wusste einfach, dass ich es<br />
vermasselt hatte. Wir haben schließlich nur ein Leben, und in diesen qualvollen<br />
Augenblicken wurde mir schlagartig bewusst, dass ich die Sache vergeigt hatte<br />
– total vergeigt.<br />
Tief in meiner Magengrube spürte ich auf einmal diese unbändige Angst, dass<br />
mein Leben wohl nie wieder so sein würde, wie es einmal war.<br />
Ich lag am Boden, war halb wahnsinnig vor Schmerzen und verlor<br />
abwechselnd das Bewusstsein und kam wieder zu mir.<br />
Als die Jungs, mit denen ich zusammen gesprungen war, versuchten mir beim<br />
Aufstehen zu helfen, stöhnte ich laut vor Schmerzen. Ich litt Höllenqualen –<br />
meine Augen waren fest zusammengekniffen, mein Gesicht schmerzverzerrt.<br />
Ich konnte hören, wie einer von ihnen sagte, dass meine Schirmkappe einen<br />
großen Riss hatte. Das war die Ursache für das völlig unkontrollierte Verhalten<br />
meines Schirms, der sich ja kaum steuern ließ.<br />
Aber die Verhaltensregeln in einem solchen Fall sind im Prinzip ja ganz simpel<br />
und ich kannte sie auch: Wenn sich der Hauptschirm nicht richtig öffnet und sich<br />
dadurch nicht steuern lässt, muss man eben den fehlgeleiteten Hauptschirm<br />
abtrennen und abwerfen. Danach wieder in den freien Fall gehen und den<br />
Reserveschirm aktivieren.<br />
Das hatte ich nicht gemacht, Denn ich hatte geglaubt, dass ich den<br />
Hauptschirm doch noch unter Kontrolle bringe. Schwerer Irrtum.<br />
Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich in einen alten Land Rover<br />
verfrachtet wurde, der dann mit einem Affenzahn ins nächstgelegene<br />
Krankenhaus bretterte. Ich wurde hineingebracht und vorsichtig in einen<br />
Rollstuhl gesetzt.<br />
Jedes Mal, wenn man mich versuchte mich zu untersuchen, zuckte ich vor<br />
Schmerzen zusammen. Ich weiß noch, dass ich mich bei dem Arzt jedes Mal<br />
entschuldigt habe, wenn ich wieder zusammengezuckt bin. Ich weiß auch noch,<br />
dass er daraufhin mit einer großen Spritze herumfuchtelte und sie in mich<br />
hineinrammte. Der Schmerz hörte sofort auf und völlig vernebelt versuchte ich<br />
aufzustehen und zu gehen. Die Schwestern packten mich und legten mich<br />
wieder hin.<br />
Als ich auf dem Boden aufschlug,<br />
fühlte sich das an, als wäre mir dieser<br />
steinharte Reserveschirm glatt<br />
durch meine Wirbelsäule<br />
geschossen worden<br />
Als ich wieder wach wurde, bemerkte ich, dass ein Mann mit einem grünen<br />
Barett, aus dem eine grüne Feder herausragte, sich über mich gebeugt hatte. Ich<br />
muss wohl halluzinieren, dachte ich.<br />
„Wie geht es Ihnen, Soldat?“<br />
Es war die Stimme des Oberst, der für das British Military Advisory Team<br />
(BMAT) zuständig war. Er war gekommen, um zu sehen, welche Fortschritte<br />
meine Genesung machte.<br />
„Wir werden Sie bald nach Großbritannien ausfliegen“, sagte er mit einem<br />
Lächeln. „Halten Sie so lange die Stellung, Soldat.“<br />
An den Rückflug nach Großbritannien kann ich mich nur noch sehr<br />
verschwommen erinnern - ich lag ausgestreckt über drei Sitze im Heck des<br />
Flugzeugs. Auf einer Tragbahre hatte man mich in der sengenden Hitze Afrikas<br />
bis ans andere Ende des Rollfelds getragen; ich fühlte mich schrecklich hilflos<br />
und allein. Sobald ich sicher war, dass keiner es sah, ließ ich meinen Tränen<br />
freien Lauf.<br />
Schau dich doch an, Bear. Schau dich bloß mal an. Jetzt bist du echt am Arsch.<br />
Dann gingen bei mir die Lichter aus.<br />
Das Schicksal hatte mich verdammt hart getroffen, volle Breitseite aus<br />
heiterem Himmel, so hart, wie ich es mir niemals hätte vorstellen können. Solche<br />
Dinge passierten den anderen, nicht mir. Ich war doch immer ein Glückspilz.<br />
Doch meist sind es diese harten Schläge aus heiterem Himmel, die unser<br />
Leben entscheidend prägen.<br />
Quelle: Die Autobiographie „Bear Grylls – Schlamm, Schweiß und Tränen“<br />
PLASSEN Verlag (www.plassen.de)<br />
Wir verlosen 3 Bücher von<br />
Bear Gryll’s Autobiographie<br />
„Schlamm, Schweiß und Tränen“<br />
Klickt unter www.mensfitness.de auf<br />
Verlosung, Stichwort „Bear Grylls“.<br />
Kontaktdaten angeben und ihr seid dabei.<br />
Einsendeschluss ist der 6. Mai 2013.<br />
Wir wünschen viel Glück!<br />
Hier haben wir einen zweiminütigen<br />
Kurzfilm aufgenommen um das<br />
Konzept der Serie zu testen. Diesen<br />
Dreh haben wir nie bereut.<br />
82/MAI 2013 / mensfitness.de
AUFTANKEN<br />
Starke Bohne<br />
Wenn du beim Muskelaufbau nicht weiterkommst, versuch es<br />
mit einem koffeinhaltigen Getränk vor dem Workout. Schon seit<br />
längerer Zeit ist bekannt, dass Koffein die aerobe Leistungsfähigkeit<br />
steigert. Nun gibt es auch Belege für die Aufbauwirkung der<br />
aromatischen Bohnen im Gewichtstraining. Im „Journal Of Strength<br />
And Conditioning Research“ erschien hierzu eine neue Studie. Darin<br />
sollten die Probanden eine Stunde vor dem Sport 179 Milligramm<br />
Koffein zu sich nehmen. Die Testpersonen schafften danach beim<br />
Training bis zum Muskelversagen deutlich mehr Wiederholungen<br />
als die Kontrollgruppe, die ein Placebo erhalten hatte. Die Studie<br />
deckte eine große Bandbreite von Übungen wie das Bankdrücken,<br />
das Kreuzheben und die Kniebeuge mit Rückenauflage ab.<br />
KOFFEIN<br />
STATISTIK<br />
140 mg Durchschnittliche<br />
Tasse Filterkaffee<br />
100 mg Durchschnittliche<br />
Tasse löslicher Kaffee<br />
75 mg Durchschnittliche<br />
Tasse schwarzer Tee<br />
84/MAI 2013/mensfitness.de<br />
mensfitness.co.uk/AUGUST 2012/84
5<br />
Natürliche<br />
Schlafmittel<br />
Diese Lebensmittel lassen dich<br />
richtig gut schlafen<br />
Schnelle Tipps<br />
3<br />
MANDELN<br />
enthalten Tryptophan.<br />
Diese Aminosäure fördert<br />
die Ausschüttung des<br />
schlaffördernden<br />
Neurotransmitters<br />
Serotonin.<br />
1<br />
TRAUBEN<br />
weisen von Natur<br />
aus viel Melatonin<br />
auf. Dieses Hormon<br />
steuert den Schlaf-<br />
Wach-Rhythmus.<br />
2<br />
HAFERFLOCKEN<br />
und andere<br />
kohlenhydrathaltige<br />
Vollkornprodukte<br />
stimulieren die<br />
Serotoninausschüttung<br />
im Gehirn.<br />
5<br />
BANANEN<br />
sind reich an Magnesium,<br />
das bekanntermaßen die<br />
Muskeln entspannt und so<br />
die störenden<br />
Bewegungen der<br />
Extremitäten während des<br />
Schlafs reduziert.<br />
4<br />
MILCH<br />
ist eine hervorragende<br />
Kalziumquelle. Der Körper<br />
braucht diesen<br />
Mineralstoff, um in<br />
Verbindung mit Tryptophan<br />
Serotonin und Melatonin<br />
herzustellen.<br />
F + A Ernährung<br />
Laurent Bannock ist Sportwissenschaftler und auf den Leistungssport spezialisierter<br />
Ernährungsberater für Rugby-Profiteams und andere Elitesportler.<br />
Was sind die besten getreidefreien<br />
F Kohlenhydratquellen?<br />
Getreide bildet in der normalen westlichen Ernährung<br />
A den Löwenanteil der Kohlenhydratzufuhr. Doch der<br />
regelmäßige Verzehr vor allem industriell verarbeiteter<br />
Getreideprodukte kann eine Vielzahl gesundheitlicher Probleme<br />
nach sich ziehen – inklusive des Übergewichts.<br />
Glücklicherweise stecken auch in Obst und<br />
Gemüse viele Kohlenhydrate. Wenn du mit jeder<br />
Mahlzeit etwas davon zu dir nimmst,<br />
solltest du auch ohne Getreide ausreichend Energie für<br />
den Alltag haben. Verzehre zu den Hauptmahlzeiten<br />
stärkehaltiges Gemüse wie Süßkartoffeln. Wähl für die<br />
Zwischenmahlzeiten Früchte wie Äpfel und Bananen. All diese<br />
Lebensmittel sind reich an gesunden Kohlenhydraten.<br />
Küchengerät<br />
Tefal Turbomix<br />
Ca. 29,- €<br />
billiger.de<br />
Ein Mixer ist eine gute Art, die Ernährung um<br />
viel Obst und Gemüse zu bereichern.<br />
Schließlich kannst du damit gesunde<br />
Smoothies und nahrhafte Suppen<br />
zusammenmischen. Viele Mixer sind aber<br />
auch teuer, klobig und schwer zu reinigen.<br />
Hier kommt der Turbomix ins Spiel. Dieser<br />
Handmixer ist erschwinglich, kompakt und<br />
effizient.<br />
Der abnehmbare Plastikstab ist<br />
spülmaschinengeeignet und damit<br />
einfach zu reinigen. Die rostfreien<br />
Stahlklingen machen selbst<br />
mit dem härtesten Gemüse kurzen Prozess.<br />
mensfitness.de/MAI 2013/85
Schnelle Tipps<br />
Hafer-<br />
Power<br />
Starte mit diesem schnellen und leckeren<br />
Frühstücksrezept in den Tag.<br />
Fertigmüsli und Toast sind<br />
praktisch, aber nicht wirklich gut<br />
für die schlanke Linie. Haferbrei<br />
hingegen steckt voller Eiweiß<br />
und langsam verdaulicher<br />
Kohlenhydrate, die dich den<br />
ganzen Tag lang mit Energie<br />
versorgen. Was noch besser<br />
ist: Die Haferflocken sind fast<br />
genauso schnell zubereitet wie<br />
jedes Müsli. Sie können außerdem<br />
mit den verschiedensten<br />
köstlichen und gesunden<br />
Zutaten verfeinert werden.<br />
ZUTATEN<br />
50 g Haferflocken<br />
200 ml Milch<br />
1 EL Manuka-Honig<br />
2 EL Pekannüsse, halbiert<br />
Handvoll Blaubeeren<br />
ZUBEREITUNG<br />
l Die Milch zusammen<br />
mit den Haferflocken in<br />
eine Pfanne geben.<br />
l Bei mittlerer Hitze unter<br />
gelegentlichem Rühren acht<br />
bis zehn Minuten lang kochen.<br />
l Die übrigen Zutaten dazugeben<br />
und direkt servieren.<br />
MILCH<br />
steckt voller Eiweiß<br />
zum Muskelaufbau<br />
und Kalzium, das<br />
dem Körper hilft,<br />
Fett effektiver zu<br />
verbrennen.<br />
MANUKAHONIG<br />
enthält den antibakteriellen<br />
Wirkstoff<br />
Methylglyoxal.<br />
Dieser hilft dem Körper,<br />
Infektionen zu bekämpfen.<br />
PEKANNÜSSE<br />
weisen viel Eiweiß zum<br />
Muskelaufbau sowie<br />
einfach und mehrfach<br />
ungesättigte Fettsäuren<br />
auf, die gut fürs Herz sind.<br />
BLAUBEEREN<br />
sind Pterostilben-Lieferanten.<br />
Diese Zusammensetzung hilft<br />
dem Körper, Fett abzubauen<br />
und den Anteil des<br />
ungesunden LDL-Cholesterins<br />
zu senken.<br />
86/MAI 2013/mensfitness.de
Wissen<br />
Schlanke Pute<br />
Dieses würzige Gericht ist eine leckere Art, die Reste eines Truthahnbratens zu verwerten.<br />
Dieses gesunde Curryrezept steckt voller<br />
leckerer Gewürze und bringt den Stoffwechsel<br />
garantiert auf Trab. So kann der Körper<br />
überschüssige Kalorien verbrennen.<br />
Zubereitung<br />
ZUTATEN<br />
2 Portionen<br />
250 g Truthahnbraten, in Stücke geschnitten /<br />
1TL Olivenöl / 1 Zwiebel, gewürfelt /<br />
2 Knoblauchzehen, gepresst / 3 grüne Chilis,<br />
gewürfelt / 1 grüne Paprika, in Scheiben<br />
geschnitten / 2 cm frischer Ingwer, gerieben<br />
/ 1 TL Kreuzkümmel, gemahlen / 1 TL<br />
Koriander, gemahlen / 1 TL Kurkuma / ½ TL<br />
Garam masala / 1 TL Tomatenpüree / 400 g<br />
Dosentomaten, gehackt / 1 TL Zitronensaft /<br />
60 ml Wasser / 1 Handvoll frischer Koriander,<br />
gehackt / Salz und Pfeffer zum Abschmecken<br />
ZUBEREITUNG<br />
l Erhitze das Öl in der Pfanne.<br />
Knoblauch, Ingwer sowie<br />
die Zwiebel-, Chili- und<br />
Paprikastücke in die<br />
Pfanne geben und bei<br />
starker Hitze kochen.<br />
l Nach zwei Minuten die<br />
Temperatur zurückdrehen<br />
und sämtliche Gewürze<br />
dazugeben.<br />
l Nach weiteren zwei Minuten<br />
das Tomatenpüree, die<br />
gehackten Tomaten, den<br />
Zitronensaft und das Wasser<br />
hinzufügen. Die Mischung<br />
umrühren und 10 Minuten<br />
lang köcheln lassen.<br />
l Alles in einen Mixer geben<br />
und zur sämigen Sauce<br />
verarbeiten. Die Sauce wieder<br />
in die Pfanne gießen, den<br />
Truthahn hinzufügen und<br />
bei leichter Hitze kochen, bis<br />
das Fleisch richtig warm ist.<br />
l Den Koriander dazugeben<br />
und das Gericht auftragen.<br />
88/MAI 2013/mensfitness.de
Reste-Essen<br />
Sind vom Vortag noch andere Reste übrig,<br />
kannst du auch alles vermischen und in<br />
einer Bratpfanne erhitzen. Wenn nötig,<br />
kannst du noch etwas Kartoffelpüree<br />
dazugeben. Der Ernährungsexperte<br />
Chris Chapman erklärt uns, was in<br />
verschiedenen Zutaten noch drinsteckt.<br />
KARTOFFELN<br />
stecken voller<br />
Vitamin C, welches<br />
das Immunsystem<br />
ankurbelt und durch<br />
seinen Beitrag zum<br />
Kollagenaufbau<br />
auch eine wichtige<br />
Rolle bei der<br />
Proteinsynthese spielt.<br />
KAROTTEN<br />
sind eine hervorragende<br />
Vitamin-A-Quelle. Diese<br />
Vitaminart wird vor allem<br />
bei schlechtem Licht zur<br />
Verarbeitung optischer<br />
Eindrücke gebraucht. Möhren<br />
sind fettlöslich, werden also<br />
am leichtesten vom Körper<br />
aufgenommen, wenn die<br />
Mahlzeit etwas Fett enthält.<br />
ROSENKOHL<br />
ist ein toller Ballaststoff-<br />
Lieferant. Die essbaren<br />
Knospen beschäftigen damit<br />
die Bakterien in Magen und<br />
Darm. Dies kann die<br />
Nährstoffaufnahme<br />
verbessern, das<br />
Immunsystem auf Trab<br />
bringen und sogar den Anteil<br />
des ungesunden LDL-<br />
Cholesterins senken.<br />
KOHL<br />
weist hohe Glucosinolat-<br />
Konzentrationen auf und<br />
kann so vor bestimmten<br />
Krebsarten schützen. In<br />
Studien hat sich gezeigt,<br />
dass die Verbindung die<br />
Entstehung von Tumoren<br />
blockieren kann.<br />
TIPP<br />
„Zum Erhitzen der Reste empfiehlt<br />
sich Kokosöl, das auch bei hohen<br />
Temperaturen stabil bleibt“, erklärt<br />
Chris Chapman.<br />
mensfitness.de/MAI 2013/89
Ergänzungsmittel für den Sport<br />
Die Abwehrkraft stärken<br />
Kurbeln Sie mit dem entscheidenden Vitamin A das Immunsystem Ihres Körpers an<br />
1<br />
DAS PROBLEM<br />
Sie werden<br />
häufig krank.<br />
2<br />
DIE WISSENSCHAFT<br />
DIE LÖSUNG<br />
Nehmen Sie Vitamin A Präparate<br />
ein. Neben gesunder Haut und<br />
guter Sehkraft spielt Vitamin A,<br />
auch als Retinol bekannt, eine<br />
Schlüsselrolle im Immunsystem<br />
des Körpers und hilft ihm,<br />
Infektionen mit Bakterien, Viren<br />
und Parasiten zu bekämpfen.<br />
3<br />
Retinolsäure, die der Körper aus dem<br />
Vitamin A herstellt, begünstigt eine<br />
Reaktion des Immunsystems im frühen<br />
Stadium einer Infektion, wodurch<br />
Krankheiten schnell bekämpft werden<br />
können, wie Forscher des Nationalen<br />
Instituts für Allergie- und<br />
Infektionskrankheiten herausgefunden<br />
haben. Daraus schlossen sie, dass ein<br />
Mangel an Vitamin A die Immunreaktion<br />
des Körpers gefährdet und ihn dadurch<br />
anfälliger für Krankheiten macht.<br />
NIMM<br />
DIES<br />
MF’S MONATLICHER<br />
LEITFADEN ZU<br />
DEN RICHTIGEN<br />
PRÄPARATEN FÜR<br />
IHRE ZIELE<br />
ENERGIE-<br />
VERSTÄRKER<br />
% Vitamin B12<br />
Auch als Cobalamin<br />
bekannt wird Vitamin B12<br />
vom Körper verwendet,<br />
um Nahrung in den<br />
Energielieferanten Glukose<br />
umzuwandeln. Ein Defizit<br />
an Vitamin B12 kann einen<br />
Abfall der Produktion von<br />
roten Blutkörperchen im<br />
Körper bedingen, was zu<br />
Erschöpfungszuständen<br />
führt.<br />
% Vitamin B3<br />
Vitamin B3, oder Niacin,<br />
spielt ebenfalls eine<br />
Schlüsselrolle bei<br />
der Umwandlung von<br />
Nahrung in Energie.<br />
Ein Mangelzustand ist<br />
selten, aber selbst ein<br />
leichtes Defizit kann<br />
zu Depressionen und<br />
Erschöpfung führen. Niacin<br />
wird außerdem gebraucht,<br />
damit die endokrinen<br />
und neurologischen<br />
Systeme des Körpers<br />
richtig funktionieren.<br />
% Vitamin C<br />
Ihr Körper braucht diesen<br />
wasserlöslichen Nährstoff,<br />
um seinen Energiehaushalt<br />
aufrecht zu erhalten. Er<br />
spielt außerdem eine<br />
entscheidende Rolle<br />
dabei, ein gesundes<br />
Immunsystem zu stärken.<br />
% Guarana<br />
Dieses Heilkraut hat einen<br />
natürlich hohen Anteil<br />
an Koffein, welcher das<br />
neurologische System<br />
stimuliert und somit den<br />
Energiehaushalt verstärkt,<br />
wie eine amerikanische<br />
Studie belegt.<br />
F + A Ergänzungsmittel<br />
Aaron Deere ist fachlicher medizinischer Berater bei KX Gym London<br />
Funktionieren Fettverbrenner<br />
F eigentlich und, wenn ja,<br />
sollte ich sie nehmen?<br />
Appetit, um ein Kaloriendefizit<br />
A zu erzeugen. Es gibt<br />
Belege dafür, dass Grüner-Tee-<br />
Extrakt und Koffein, was oft<br />
in Fettverbrennern gefunden<br />
wird, eine Thermogenese und<br />
damit eine leichte Steigerung<br />
des Stoffwechselumsatzes<br />
anregen, wenn sie in der richtigen<br />
Dosierung eingenommen<br />
werden. Natürliche Heilkräuter<br />
wie Geranienwurzel-Extrakt<br />
und Meerträubel werden oft als<br />
Appetitzügler verwendet, aber<br />
sie haben meist unerwünschte<br />
Nebenwirkungen wie<br />
Schlaflosigkeit und einen erhöhten<br />
Blutdruck. Ein regelmäßiges<br />
Training in Kombination<br />
mit einer ausgewogenen,<br />
kalorienbewussten Ernährung,<br />
die reich an Eiweiß ist, hat einen<br />
viel höheren thermogenen<br />
Effekt und verstärkt somit den<br />
Fettverlust effektiver als jede<br />
Pille zur Fettverbrennung.<br />
90/MAI 2013/mensfitness.de
50 TOP ERNÄHRUNGSTIPPS<br />
50<br />
TOP<br />
Ernährungstipps<br />
Wenn du dich nicht richtig ernährst, wirst du nie den<br />
gewünschten Körperbau erreichen. Mit diesen Tipps bleibst du<br />
auf Erfolgskurs.<br />
Von Ben Ince<br />
1 Hochwertiges<br />
Messer<br />
In Studien hat sich gezeigt,<br />
dass das Gemüse mit einem<br />
scharfen Messer weniger<br />
gequetscht wird. So bleiben<br />
mehr Nährstoffe erhalten.<br />
Frühstückstipps<br />
2<br />
Gutes<br />
Frühstück<br />
„Untersuchungen belegen: Ein gutes<br />
Frühstück hilft dem Körper, das<br />
Energieniveau tagsüber aufrechtzuerhalten. So senkt<br />
es das Risiko der Fettleibigkeit“, erklärt der führende<br />
<strong>Fitness</strong>experte und MF-Muskelguru Charles Poliquin.<br />
3<br />
Verzicht auf Müsli<br />
„Die meisten Frühstücksmüslis stecken<br />
voller Zucker, Salz und künstlichen<br />
Süßstoffen“, meint Poliquin. „Die Süßungsmittel<br />
werden mit den verschiedensten gesundheitlichen<br />
Problemen in Verbindung gebracht – einschließlich<br />
der Fettleibigkeit und des Diabetes Typ 2.“<br />
mensfitness.de/MAI 2013/91
4 Eiweiß<br />
„Forschungen zufolge ist es sinnvoll, mit<br />
einem stark eiweißhaltigen Frühstück in<br />
den Tag zu starten. Es hilft, den Appetit besser im<br />
Griff zu behalten, das Sättigungsgefühl zu steigern<br />
und bei den anderen Mahlzeiten gesündere<br />
Entscheidungen zu treffen“, erläutert Poliquin.<br />
5Fleisch und Nüsse<br />
„Wenn dein Magen es verträgt, solltest du<br />
zum Frühstück Fleisch und Nüsse<br />
verzehren“, rät Poliquin. „Das Fleisch<br />
sorgt für einen langsamen und stetigen Anstieg des<br />
Blutzuckerspiegels, wären die Nüsse gesunde<br />
Fettsäuren enthalten, welche die Blutzuckerwerte<br />
länger stabil halten.“<br />
Die besten Lebensmittel<br />
für deine Ziele<br />
6<br />
Energie fürs Immunsystem<br />
Spinat und anderes grünes<br />
Blattgemüse enthält viel Vitamin A.<br />
Dieses stärkt das Immunsystem, indem es die<br />
Schleimhäute des Körpers unterstützt. Dort<br />
werden dann potenzielle Erreger aufgefangen,<br />
wenn sie in den Körper eindringen.<br />
7Schnelle Power<br />
Honig ist ein natürliches Süßmittel und eine<br />
reichhaltige Quelle schnell verdaulicher<br />
Kohlenhydrate. Diese bringen den Blutzuckerspiegel<br />
schneller zum Ansteigen. Dadurch lösen<br />
sie einen schnelleren Energieschub aus als<br />
Lebensmittel, die langsamer verdaulich sind.<br />
8 Knochenstärkung<br />
Milch weist hohe Kalziumkonzentrationen<br />
auf. Der Mineralstoff stärkt die<br />
Knochen und hilft, den Körper vor Krankheiten<br />
wie Osteoporose zu schützen.<br />
9Schutz vor Cholesterin<br />
Karotten sind eine reichhaltige Quelle<br />
des löslichen Ballaststoffs Pektin.<br />
Dieser wirkt nicht nur sättigend, sondern bindet<br />
im Körper auch Säuren. So reduziert er den<br />
Anteil des ungesunden LDL-Cholesterins.<br />
10 Gedächtnisleistung<br />
Äpfel stecken voller Bor,<br />
das Studien zufolge die<br />
Gedächtnisleistung um bis zu zehn<br />
Prozent steigern kann.<br />
11 Fettsäuren gefüllt. Diese tragen zur<br />
Schutz vor Entzündungen<br />
Lachs ist bis oben hin mit Omega-3-<br />
Entzündungshemmung bei, bringen daneben<br />
aber noch viele andere gesundheitliche Vorteile<br />
mit sich. Außerdem ist diese Fischsorte eine<br />
hervorragende Quelle muskelaufbauender Proteine.<br />
12 Testosteron<br />
Austern enthalten große Mengen Zink,<br />
welches die Testosteronkonzentration<br />
sowie die Spermienzahl ansteigen lässt. Der<br />
Körper kann diesen essenziellen Mineralstoff<br />
nicht speichern. Daher ist es wichtig, ihn<br />
über die Ernährung zuzuführen.<br />
Shake-Zutaten<br />
zur Regeneration<br />
13<br />
25 g Molkeprotein<br />
„Molkeprotein hilft, muskuläre<br />
Schäden sowie den Muskelkater<br />
in Schach zu halten“, sagt Laurent Bannock,<br />
Experte für Sporternährung. „Außerdem<br />
unterstützt es im Muskel den Aufbau<br />
von Volumen, Kraft und Dynamik.“<br />
92/MAI 2013/mensfitnessde
50 TOP ERNÄHRUNGSTIPPS<br />
14 organischen Verbindung:<br />
50 g Kohlenhydrate<br />
Bannock beschreibt den Nutzen der<br />
„Kohlenhydrate stimulieren die Hormonreaktion des<br />
Körpers aufs Insulin. Dadurch wird die Aufnahme der<br />
Molke durch die Muskeln verbessert. Sie tragen<br />
zudem zur Auffüllung der Glykogenreserven bei, die<br />
beim Sport angegriffen wurden.“<br />
15 5 g Kreatin<br />
„Dieser Stoff erhöht das<br />
Muskelvolumen, indem er zusätzliches<br />
Wasser in die Muskelzellen zieht und die<br />
Kreatinreserven der Muskulatur auffüllt“, so<br />
Bannock.<br />
16<br />
2-5g BCAAs<br />
„Die verzweigtkettigen Aminosäuren<br />
verbessern den regenerativen<br />
Effekt des Molkeproteins. Dadurch tragen sie<br />
zur Reparatur beschädigten Muskelgewebes bei<br />
und fördern das Wachstum“, sagt Bannock.<br />
17<br />
5-8 g L-Glutamin<br />
Laut Bannock ein weiterer<br />
Aminosäure-Kick, der bei der<br />
Regeneration hilft, beschädigtes Muskelgewebe<br />
stärkt und das Immunsystem in Schuss hält.<br />
18 Wasser<br />
„Die Flüssigkeit verbessert die<br />
Aufnahme der im Shake enthaltenen<br />
Nährstoffe und unterstützt den Transport durch das<br />
Verdauungssystem“, erklärt Bannock. „Erkundige dich<br />
auch über die Qualität des Wassers in deiner Region.“<br />
Nährstoffe für<br />
den <strong>Sixpack</strong><br />
19 Oliven<br />
enthalten viele einfach<br />
ungesättigte Fettsäuren.<br />
Diese können Forschungen zufolge den<br />
Körperfettanteil in der Körpermitte reduzieren.<br />
20 Rind<br />
stellt eine reichhaltige<br />
Protein- und Kreatinquelle dar.<br />
Dadurch steigert es die Muskelgröße, indem es<br />
zusätzliches Wasser in die Muskelzellen<br />
befördert, einschließlich in die der<br />
Bauchmuskeln.<br />
21 Cheddar<br />
wartet mit hohen Konzentrationen<br />
an Eiweiß und konjugierter<br />
Linolsäule auf (kurz CLA). Die natürliche<br />
Fettsäure trägt erwiesenermaßen zum<br />
Muskelaufbau und zur Reduzierung<br />
des Körperfettanteils bei.<br />
22 Eier<br />
versorgen den Körper<br />
mit allen Aminosäuren,<br />
die er zur Entwicklung schlanken<br />
Muskelgewebes am Bauch benötigt.<br />
Sie sind zudem eine hervorragende<br />
Zinkquelle. Dieser Nährstoff hilft dem<br />
Körper dabei, Testosteron zu produzieren.<br />
23 Erdnüsse<br />
helfen dir durch ein großes<br />
Angebot<br />
an Eiweiß und Tryptophan, deine Ziele zu<br />
erreichen. Ersteres dient dem Muskelaufbau,<br />
Letzteres steuert den Appetit und somit den<br />
Heißhunger auf Süßes.<br />
24 Thunfisch<br />
stellt eine hervorragende<br />
Quelle des<br />
testosteronfördernden Zinks dar. Zudem ist es<br />
reich an Selen, das schädliche freie Radikale<br />
abtötet, die das Muskelwachstum<br />
behindern.<br />
mensfitness.de/MAI 2013/93
Tagesrationen<br />
25 Gemüse<br />
8–10 Einheiten<br />
Chris Chapman bricht eine Lanze<br />
fürs Gemüse: „Diese Lebensmittelgruppe<br />
sollte einen Großteil der täglich zugeführten<br />
Kohlenhydrate ausmachen. Sie stellt dem Körper<br />
lebensnotwendige Vitamine und Mineralstoffe<br />
sowie gesunde pflanzliche Nährstoffe zur<br />
Verfügung. Dabei sollten hauptsächlich<br />
Gemüsesorten mit einem niedrigen glykämischen<br />
Index (kurz GI) gewählt werden. Hierzu zählen<br />
Paprikas, Spinat und Brokkoli. Ein Teil des Gemüses<br />
darf aber auch von stärkehaltigeren Gruppen<br />
wie Süßkartoffeln und roter Beete stammen.“<br />
26<br />
und Eier<br />
3–5 Einheiten<br />
Fleisch, Geflügel, Fisch<br />
„Als aktiver Mensch brauchst du<br />
zusätzliches Eiweiß zur Reparatur der Muskulatur.“<br />
Die besten natürlichen Quellen hierfür<br />
sind laut Chapman Fleisch, Geflügel, Fisch und Eier.<br />
„Da das Eiweiß auch eine große Sättigungswirkung<br />
hat, sollte sich mit einer größeren<br />
Proteinzufuhr auch der Snack zwischendurch besser<br />
vermeiden lassen.“<br />
27 Obst<br />
2–3 Einheiten<br />
„Obst enthält eine Vielzahl<br />
an Mikronährstoffen, allerdings auch eine Menge<br />
Fruktose, durch die der Insulinspiegel steigen und<br />
die Einlagerung von Fett begünstigt werden kann“,<br />
so Chapmans Erklärung. „Zum Abnehmen eigenen<br />
sich Obstsorten wie Melonen und Beeren, die einen<br />
niedrigen Fruktoseanteil aufweisen.“<br />
28<br />
Fette und Öle<br />
2–3 Einheiten<br />
„Essenzielle Öle kann der Körper<br />
nicht selbst herstellen. Das heißt, du musst<br />
sie über die Ernährung aufnehmen. Gesunde<br />
Fettsäuren indes sind ganz wichtig für die<br />
Vitaminaufnahme“, fährt Chapman fort. Beides<br />
findest du in Avocados, Oliven, Nüssen und Körnern.<br />
29<br />
Joghurt<br />
1–2 Einheiten<br />
Milch, Käse und<br />
„Manche Milchprodukte sind gute Eiweißquellen,<br />
können aber auch hohe Konzentrationen gesättigter<br />
Fette enthalten. So können sie einen rapiden Anstieg<br />
des Insulinspiegels verursachen. Achte also darauf,<br />
die Zufuhr zu begrenzen“, empfiehlt Chapman.<br />
30<br />
Getreide und<br />
Kartoffeln<br />
1–2 Einheiten<br />
„Zur optimalen Nährstoffaufnahme ist es weit<br />
besser, anstelle von Getreide als hauptsächliche<br />
Kohlenhydratquelle grünes Gemüse zu sich<br />
zu nehmen [siehe Punkt 25] “, rät Chapman.<br />
„Wenn du trotzdem Getreide essen möchtest,<br />
solltest du dich auf eine bis zwei Portionen<br />
Haferflocken oder Vollkornreis beschränken.“<br />
Die nötige Würze<br />
31 Kurkuma<br />
ist ein sehr effektives Antioxidans.<br />
Daneben hat das Gewürz starke krebsund<br />
entzündungshemmende Eigenschaften, wie<br />
zahlreiche Studien belegen. Es wird schon seit<br />
Jahrhunderten zur Behandlung verschiedenster<br />
Krankheiten eingesetzt. Der Ernährungsexperte und<br />
Autor Jules Clancy kennt auch eine gute Methode, es<br />
in die Ernährung einzubauen: „Streu zum Frühstück<br />
einfach ein wenig davon über das Rührei.“<br />
32 Chiliflocken<br />
sind bis oben hin mit Vitamin A<br />
und Capsaicin gefüllt. Sie<br />
unterstützen<br />
dadurch das Immunsystem, bringen<br />
den Stoffwechsel auf Trab und helfen dem Körper<br />
dadurch, mehr Kalorien zu verbrennen. „Chili<br />
bringt Pep in die verschiedensten Gerichte“, sagt<br />
Clancy. „Experimentiere ein wenig herum, um<br />
herauszufinden, welcher Schärfegrad dir am<br />
meisten zusagt.“<br />
33 Gemahlener<br />
Koriander<br />
trägt<br />
erwiesenermaßen zur Kontrolle der<br />
Blutzuckerwerte, des Cholesterins<br />
und der Produktion freier Radikale<br />
bei. „Streu beim Kochen ein wenig<br />
davon über den Fisch oder das<br />
Schweinefleisch“, empfiehlt Clancy.<br />
34 Paprika<br />
enthält große Mengen Vitamin C, das<br />
die Wundheilung und Eisenaufnahme<br />
fördert. Wie auch die Chili weist Paprika große<br />
Mengen an Capsaicin auf. Clancys Tipp: „Gib einfach<br />
Paprikagewürz aufs Huhn oder Tomatengericht.“<br />
35<br />
Schwarzer Pfeffer<br />
wartet mit einem hohen Mangananteil<br />
auf. Dieser unterstützt die Kontrolle<br />
des Blutzuckers sowie der Vitamin-K-Konzentration.<br />
Vitamin K verbessert in Kombination mit dem Mangan<br />
die Knochenstärke. „Nichts riecht und schmeckt<br />
besser als frisch gemahlener Pfeffer, mit dem sich<br />
nahezu jedes Gericht verfeinern lässt“, meint Clancy.<br />
Schlaue Alternativen<br />
36 Kaffee die Konzentration,<br />
Grüner Tee statt Kaffee<br />
Grüntee steigert ähnlich wie<br />
besitzt aber einen niedrigeren Koffeingehalt.<br />
Daneben bietet er eine höhere Polyphenol-<br />
94/MAI 2013/mensfitness.de
50 TOP ERNÄHRUNGSTIPPS<br />
XXXXXXXX<br />
Konzentration. Diese Antioxidantien helfen<br />
den Muskeln, sich schneller zu erholen.<br />
37<br />
Haferbrei statt Müsli<br />
Im Gegensatz zum normalen Fertigmüsli<br />
(siehe Tipp 3) steckt Haferbrei voller<br />
muskelfördernder Proteine, sättigender Ballaststoffe<br />
und Kohlenhydrate mit niedrigem GI. Letztere<br />
stabilisieren das Energieniveau über den ganzen<br />
Morgen hinweg.<br />
38<br />
Erdnussbutter statt<br />
Schokoaufstrich<br />
Erdnussbutter ist nicht minder lecker als<br />
Schokoaufstrich. Sie ist<br />
aber weitaus gesünder, weil sie große Mengen einfach<br />
ungesättigte Fette und Proteine enthält, die gut fürs<br />
Herz sind.<br />
39<br />
Süßkartoffeln statt<br />
normaler Kartoffeln<br />
Der GI der Süßkartoffel liegt unter dem<br />
der normalen Variante. Süßkartoffeln lassen den<br />
Blutzuckerspiegel um etwa 30 Prozent weniger<br />
ansteigen. Daneben sind sie auch reich an Vitamin A<br />
und Beta-Carotin.<br />
40<br />
Brauner statt weißer<br />
Reis<br />
Brauner Reis weist einen weitaus<br />
niedrigeren GI auf als weißer Reis. Außerdem enthält<br />
er dreimal soviel sättigende Ballaststoffe. Überdies ist<br />
er eine hervorragende Quelle zur Bereitstellung von<br />
energiereichem Magnesium und Vitamin B6, welches<br />
den Stoffwechsel ankurbelt.<br />
41<br />
Zartbitter statt<br />
Milchschokolade<br />
Dunkle Schokolade ist<br />
überraschend gesund. Sie enthält große<br />
Mengen an Antioxidantien und wichtiger<br />
Nährstoffe, wie etwa Tryptophan,<br />
Serotonin und Dopamin. Halte dich an<br />
hochwertige Produkte mit großem<br />
Kakao-Anteil und geh den billigen<br />
Zuckerbomben aus dem Weg.<br />
42 Konzentrationen der ungesunden<br />
Oliven- statt Gemüseöl<br />
Gemüseöle enthalten hohe<br />
gehärteten trans-Fette. Typische Bestandteile des<br />
Olivenöls sind indes gesunde ungesättigte Fette sowie<br />
Ölsäuren.<br />
Gute und schlechte<br />
Angewohnheiten<br />
43<br />
Gut: gesunde Fette<br />
Gesunde Fettsäuren machen nicht dick.<br />
Da die meisten Nährstoffe fettlöslich<br />
sind, ist es ganz hilfreich, mit jeder Mahlzeit gesunde<br />
einfach und mehrfach ungesättigte Fette zu sich zu<br />
nehmen.<br />
44<br />
Schlecht: stures<br />
Kalorienzählen<br />
Beim Abnehmen sind die<br />
Kalorienzahlen längst nicht mehr das Maß aller Dinge.<br />
Wichtiger ist es, die Qualität der Lebensmittel im Auge<br />
zu behalten.<br />
45<br />
Gut: Omega-3-Fette<br />
Omega-3-Fettsäuren, wie Sie in ölhaltigem<br />
Fisch vorkommen, können zur Gesundheit<br />
der Gelenke und des Herzens beitragen. Daneben können<br />
sie es vermeiden, dass Vorstufen der Fettzellen zu Fett<br />
umgewandelt werden.<br />
46<br />
Schlecht: künstliche<br />
Lebensmittel<br />
Industriell hergestellte Lebensmittel<br />
enthalten in der Regel raffinierte Zuckersorten und<br />
Kohlenhydrate sowie trans-Fette. Diese Stoffe gehören mit<br />
zu den größten Ursachen des Übergewichts.<br />
47<br />
Gut: Fleisch aus<br />
Freilandhaltung<br />
Fleisch und Fisch aus Freilandhaltung<br />
enthalten mehr Eiweiß und Omega-3-Fettsäuren.<br />
48<br />
Schlecht: große Portionen<br />
Vor allem nach einer harten Einheit ist die<br />
Versuchung groß, sich den Teller so richtig<br />
vollzupacken. Zum Abnehmen ist es aber wichtig, die<br />
Portionsgrößen zu kontrollieren – ganz gleich, um welche<br />
Lebensmittel es sich handelt.<br />
49<br />
Gut: viel Wasser<br />
Vor allem nach dem Training wird der<br />
Flüssigkeitsmangel oft mit Hunger verwechselt.<br />
Dies kann dazu führen, dass du zu viel isst. Trink über den Tag<br />
verteilt viel Wasser in kleinen Schlucken.<br />
50<br />
Schlecht: Alkoholexzesse<br />
Durch den Alkohol gelangen viele leere<br />
Kalorien ohne Nährwert in den Körper. Dies<br />
regt den Appetit an – und zwar genau dann, wenn du der<br />
Versuchung am schlechtesten widerstehen kannst.<br />
mensfitness.de/MAI 2013/95
DAS BESTE HERAUSHOLEN<br />
Heavy Metal: MF<br />
hebt einen Vauxhall<br />
Astra S. 98<br />
Rugby Drills<br />
Get fit for it!<br />
S. 104<br />
Schön schlank:<br />
50 Tipps, die du<br />
brauchst S.112<br />
Explosiv: das<br />
Turbo-Workout mit<br />
Medizinball S.118<br />
Stahlhart: Supersätze<br />
fürs <strong>Sixpack</strong><br />
S. 121<br />
Power aus<br />
der Tiefe<br />
Fürs Muskelwachstum ist es ganz wesentlich,<br />
wie tief du in die Kniebeuge hinuntergehst.<br />
Wer regelmäßig ins <strong>Fitness</strong>center geht, hat<br />
wahrscheinlich schon einmal die folgenden Worte<br />
gehört: „Geh bei der Kniebeuge nie weiter als bis<br />
in die Waagrechte.“ Das ist allerdings ein absolut<br />
verkehrter Ratschlag. Neuesten Forschungen zufolge<br />
spricht die Oberschenkelmuskulatur gut auf die tiefe<br />
Variante der klassischen Beinübung an. Im „Journal<br />
Of Strength And Conditioning Research“ wird von<br />
den folgenden Beobachtungen berichtet: Je tiefer<br />
der Sportler nach unten geht, umso mehr muss die<br />
Muskulatur an der Oberschenkelvorderseite arbeiten.<br />
Bei der Untersuchung stellte sich zudem heraus,<br />
dass dies auch bei relativ niedriger Intensität (50<br />
Prozent der Maximalkraft) zutraf. Der Vorteil greift<br />
also auch dann, wenn du dir bei der tiefen Kniebeuge<br />
nicht gern die Hantel bis zum Anschlag voll lädst.<br />
MF Tipp<br />
Behalte den Brustkorb<br />
angehoben, wenn du<br />
über die Waagrechte<br />
hinausgehst, um eine<br />
unnötige Belastung des<br />
Rückens zu vermeiden.<br />
For more meal plans to help you achieve your goals go to mensfitness.co.uk/tktktktktktktk<br />
Words John doe Photography Jane doe<br />
mensfitness.de/MAI 2013/97
Echt<br />
heavy<br />
Strongman-Wettkämpfe beschränken sich<br />
nicht mehr auf Teilnehmer, die ein Flugzeug<br />
hinter sich herziehen können. Joel Snape<br />
von MF zeigt, was er auf dem Kasten hat.<br />
98/MAI 2013/mensfitness.de
STRONGMAN<br />
L<br />
aut Herstellerangaben wiegt ein<br />
unbeladener Vauxhall Astra<br />
1.995 kg – also fast zwei Tonnen.<br />
Dazu kommen noch das<br />
Metallgestell, die Griffe und ein<br />
paar Plüschwürfel am Fenster. Selbst, wenn<br />
der Wagen auf einer Seite am Boden bleibt, ist<br />
klar: Wenn ich den Vauxhall beim Kreuzheben<br />
hochkriegen will, muss ich alles in die<br />
Waagschale werfen. Ich überprüfe zum dritten<br />
Mal meine Handgelenksbänder und warte auf<br />
den Startpfiff.<br />
Strongman-Wettkämpfe waren lange<br />
Zeit ein Privileg echter Giganten mit Armen<br />
wie Baumstämmen. Inzwischen ist der Sport<br />
allen <strong>Fitness</strong>niveaus zugänglich. Es gibt sogar<br />
schon Newcomer-Cups (weitere Informationen<br />
hierzu unter gfsa-strongman.de), was wenig<br />
überraschend ist. Die Aufgaben können nämlich<br />
auch ohne besonderes technisches Können<br />
bewältigt werden – anders als beispielsweise beim<br />
olympischen Gewichtheben. Außerdem klingt es<br />
einfach stark, ein ganzes Auto umherzuschleppen<br />
oder ein Bierfass über Kopf zu stemmen. Das ist<br />
das Alleinstellungsmerkmal dieser Sportart.<br />
Genauso wichtig ist die Tatsache, dass die<br />
meisten Wettkämpfe weniger als zwei Minuten<br />
dauern. Du kannst also den restlichen Tag über<br />
Eiweißshakes trinken, zum Bräunen in die Sonne<br />
gehen oder mit den anderen Teilnehmern<br />
plaudern. Außerdem sind die Wettbewerbe –<br />
wie ich feststellen durfte – eine tolle Ausrede,<br />
enorme Mengen an Grillfleisch zu verdrücken.<br />
Sport für jedermann<br />
Der Wettkampf, zu dem ich überredet wurde, trägt<br />
den Namen „Bigger, Stronger, Faster“ (zu Deutsch:<br />
größer, stärker, schneller). In Großbritannien ist<br />
es üblich, derartige Events auf dem Parkplatz<br />
eines Rugbyvereins auszutragen – in meinem<br />
Fall in East Grinstead in der englischen Grafschaft<br />
West Sussex im Süden Englands. Wie bei anderen<br />
modernen Veranstaltungen gibt es auch hier<br />
verschiedene Gewichtsklassen sowie Vergleiche<br />
für Frauen und Viererteams. Ich gehöre zu den<br />
leichteren Teilnehmern der Kategorie unter<br />
90 Kilo. Wir haben fünf Aufgaben zu bewältigen,<br />
von denen drei bereits vorher feststanden.<br />
Die beiden anderen sind Überraschungen.<br />
Zuerst müssen wir Stämme umsetzen und<br />
ausstoßen. Darauf habe ich mich vorbereitet,<br />
indem ich im <strong>Fitness</strong>center das Volumen<br />
beim Langhanteldrücken im Stand Stück für<br />
Stück gesteigert habe. Als Varianten habe<br />
ich sämtliche Übungen vom Kurzhantel-<br />
Schulterdrücken bis hin zum dynamischen<br />
Langhantel-Nackendrücken im Obergriff trainiert.<br />
(Letztere Ausführung ist auch als Klokow-<br />
Variante bekannt – frei nach dem russischen<br />
Titanen, der die Übung berühmt gemacht hat.)<br />
Realistisch gesehen kann dich allerdings selbst<br />
die beste Langhantelübung nicht 100-prozentig<br />
darauf vorbereiten, einen 70 Kilo schweren<br />
Stamm mit Metallrohr auf Brusthöhe und dann<br />
über den Kopf zu befördern. Dafür brauchst du<br />
Das Seilziehen im<br />
Turnierformat war eine<br />
der Überraschungsaufgaben.<br />
eine übertriebene Version des abgefälschten<br />
Curls, gefolgt von einer explosiven Variante des<br />
Frontdrückens. Ich hatte es zuvor nur einmal<br />
mit einem echten Stamm probiert, den ich kein<br />
einziges Mal weiter als bis auf Kopfhöhe bekam.<br />
Zum Wettkampf selbst bin ich gut ausgeruht<br />
erschienen. Dank Adrenalin und johlender<br />
Zuschauer schaffte ich (für meine Verhältnisse)<br />
unglaubliche acht Wiederholungen, bevor ich<br />
erschöpft am Boden zusammenklappte und<br />
merkte, dass mir die Anstrengung sämtliche<br />
Energie aus dem Körper gesaugt hatte. Während<br />
ich nach Luft rang, durfte ich noch beobachten,<br />
wie die Frauen mit 30 Kilo schweren Stämmen<br />
20 und mehr Wiederholungen schafften. Meine<br />
Freundin und Begleiterin („zur moralischen<br />
Unterstützung“) meinte nur: „Vielleicht sollte ich<br />
auch trainieren und nächstes Jahr mitmachen.“<br />
Autopilot<br />
Und jetzt stehe ich vor besagtem Auto, das ich<br />
beim Kreuzheben hochwuchten soll. Ich weiß<br />
nicht genau, ob ich mich auf die Prüfung freuen<br />
oder sie fürchten soll. Einerseits bin ich gut im<br />
Kreuzheben, andererseits handelt es sich hier<br />
immerhin um ein ganzes Auto. Die Teilnehmer<br />
„Ich weiß nicht genau, ob<br />
ich mich aufs Wagenheben<br />
freuen oder die Übung<br />
fürchten soll.“<br />
Das Langhanteltraining im<br />
<strong>Fitness</strong>center ist etwas anderes<br />
als das Umsetzen und Ausstoßen<br />
eines Baumstamms.<br />
beim „World’s Strongest Man“ absolvieren<br />
diese Übung normalerweise mit Last- und<br />
Geländewagen. Mir verlangt beim Testdurchlauf<br />
allerdings schon eine einzige Wiederholung am<br />
Astravan alles ab. Als ich in der Reihe bin, kann<br />
ich meine Freundin dazu überreden, mir einen<br />
aufmunternden Klaps auf den Hintern zu geben.<br />
Gegen ein bisschen Show ist schließlich nichts<br />
einzuwenden. Dann lege ich die Bänder an.<br />
Als der Pfiff ertönt, schalte ich auf Autopilot.<br />
mensfitness.de/MAI 2013/99
Joel von MF gibt beim<br />
Wagenheben alles.<br />
Mein erster Versuch wird als ungültig erklärt, weil<br />
ich die Hüfte nicht weit genug nach vorn bringe.<br />
Ich nehme mir fest vor, ab jetzt jede Wiederholung<br />
voll durchzuziehen. Danach spiele ich mechanisch<br />
meinen Ablauf durch: Brust raus, Fersen in den<br />
Boden stemmen, Zähne zusammenbeißen, pressen,<br />
aufs Signal des Kampfrichters warten, absenken,<br />
Kräfte sammeln und dann das Ganze von vorn.<br />
Nach etwa 30 Sekunden erscheint mir bereits<br />
der reine Gedanke an eine weitere Wiederholung<br />
wie eine Herkulesaufgabe. Dankbarerweise beginnt<br />
hier einer der Kampfrichter damit, mich durch die<br />
einzelnen Wiederholungen zu dirigieren. Ich muss<br />
mich also nur noch aufs Hochdrücken und Absenken<br />
konzentrieren. Mit wackligen Knien zittere ich mich<br />
durch meine elfte (gültige) Wiederholung. Als der<br />
Pfiff ertönt, merke ich, dass ich die Zuschauer<br />
komplett ausgeblendet habe. Das Publikum ist<br />
bereits seit einer Minute am Jubeln. Ich klatsche einen<br />
der Kampfrichter ab, umarme einen zweiten und<br />
muss aufpassen, dass ich nicht zusammenklappe.<br />
Es ist definitiv gut für mich gelaufen.<br />
Leichtgewicht<br />
Nach dem Wagenheben kommen mir die drei<br />
nächsten aufeinanderfolgenden Aufgaben des<br />
Wettkampfs fast unspektakulär vor. Beim Farmer’s<br />
Walk (dem Koffertragen) geht es darum, innerhalb<br />
von 75 Sekunden mit je 70 Kilo pro Hand so weit<br />
wie möglich zu laufen. Ich trete gegen Dominic<br />
Doyle an, einen Polizisten, der mit seiner Frau<br />
und seinen Töchtern extra für den Wettkampf<br />
angereist ist. Er hat nach einer langen Pause<br />
erst vor drei Monaten wieder mit dem Training<br />
begonnen. Er erzählt mir, dass er Mithilfe der<br />
Tipps des Mitorganisators Ben Coomber zehn Kilo<br />
abgenommen hat – das meiste davon Fett. Auf<br />
jeden Fall hat etwas richtig gemacht: Obwohl wir<br />
in den ersten beiden Runden um den Parkplatz<br />
fast gleichauf liegen, läuft er mir in den nächsten<br />
beiden Schritt für Schritt davon. Als der Schlusspfiff<br />
ertönt, hat er einen Vorsprung von gut vier Metern.<br />
100/MAI 2013/mensfitness.de
STRONGMAN<br />
Das Team ist ein Teil<br />
des gesamten Events.<br />
Joel bei der letzten<br />
Übungsreihe<br />
Überraschungspaket<br />
Bei der ersten Überraschungsdisziplin handelt es sich<br />
um ein Turnier im Seilziehen. Ich bringe weder viel<br />
„George, Direktor bei<br />
einem Energieversorger,<br />
kann mich fast nach<br />
Belieben umherziehen.“<br />
Erfahrung noch ein großes Gewicht auf die Matte.<br />
So kann mich George Mayhew, Direktor bei einem<br />
britischen Energieversorger, fast nach Belieben<br />
umherziehen. Der Mann trainiert bei Gym Jones,<br />
dem Team, das die Filmcrew für die Szenen mit<br />
den Spartanern in „300“ auf Vordermann gebracht<br />
hat. Auch von der letzten Übungskombination<br />
werde ich komplett überrumpelt. Die Aufgabe<br />
besteht aus einer Mischung aus Schlittenschieben,<br />
Entengang, Seilziehen und Sandsackstapeln.<br />
Allerdings erreichen wir beide eine ordentliche Zeit.<br />
Hauptsächlich aufgrund meiner vernichtenden<br />
Niederlage beim Seilziehen lande ich auf dem<br />
letzten Platz. Doch das Wichtigste für mich<br />
ist, dass mein Training angeschlagen hat.<br />
Abgesehen vom Seilziehen habe ich bei allen<br />
Aufgaben eine ordentliche Figur abgegeben. Am<br />
Baumstamm habe ich sogar meine persönliche<br />
Bestleistung überboten. Dazu habe ich neue<br />
Leute kennengelernt, bin etwas braun geworden<br />
und habe mich tapfer durch Unmengen von<br />
Schweinefleisch vom offenen Grill gekämpft.<br />
Am nächsten Tag fühle ich mich nicht viel<br />
schlechter als nach einem harten Workout-Tag.<br />
Noch einen Tag später bin ich schon wieder im<br />
<strong>Fitness</strong>center, um etwas an der Bank zu trainieren.<br />
Ich übe jetzt wieder Ziel gerichteter. Ich habe<br />
es zudem geschafft, meine eigenen Grenzen<br />
zu durchbrechen, ohne dafür 42 zermürbende<br />
Kilometer hinter mich zu bringen. Außerdem<br />
gibt es jetzt auf Facebook ein Bild von mir,<br />
auf dem ich ein Auto hochhebe. Wenn meine<br />
Freundin nächstes Jahr mitmachen will, hat sie<br />
außerdem schon einen Trainingspartner.<br />
mensfitness.de/MAI 2013/101
<strong>Fitness</strong>wunder<br />
Vor den Sevens World Series hat MF die englischen Starspieler Chris Cracknell und John Brake besucht. Sie haben uns<br />
gezeigt, welch harte Arbeit im <strong>Fitness</strong>center nötig ist, um bei der laufintensiven Rugbyvariante bestehen zu können.<br />
Um im Siebener-Rugby<br />
erfolgreich zu sein, muss<br />
der Spieler pfeilschnell,<br />
wieselflink, explosiv und<br />
vor allem ausdauernd wie<br />
ein Pferd sein. Diese Kombination setzt<br />
eine intensive Vorbereitung voraus.<br />
Das gesamte <strong>Fitness</strong>programm des<br />
Teams ist perfekt auf die Positionen<br />
der Einzelspieler abgestimmt.<br />
Im Turnier dauert jede Partie<br />
14 Minuten. Wie aber der Angreifer<br />
Chris Cracknell erklärt, verbringen<br />
die Spieler die Hälfte der Zeit damit,<br />
zwei oder drei Gegner hinter sich<br />
her zu schleifen. „Wir machen<br />
beispielsweise Trainingseinheiten<br />
am Schlitten, gefolgt von Seilziehen<br />
und Pendelläufen“, erklärt Cracknell.<br />
„Das ist eine Kombination aus<br />
Beinpressen, Kampf und 50-Meter-<br />
Sprints. Es sind also alle Abläufe<br />
abgedeckt, die im Spiel auftauchen<br />
können. Das Training ist bei uns<br />
nicht Selbstzweck. Es ist funktional<br />
und auf den Sport ausgerichtet.“<br />
Spielerpower<br />
„Alle unsere Übungen beziehen den<br />
ganzen Körper mit ein“, fügt Scrum-half<br />
John Brake hinzu. „Auf dem Rugbyfeld<br />
braucht der Spieler schließlich auch<br />
den ganzen Körper. Es kommt nie vor,<br />
dass ein Spieler auf dem Rasen sitzt<br />
und nur seine Arme gebraucht – es sei<br />
denn, etwas ist wirklich schief gelaufen.<br />
Es arbeitet immer der ganze Körper,<br />
und daran muss man sich gewöhnen.“<br />
Englands Kraft- und Konditionstrainer<br />
Brett Davison hat für jeden Spieler<br />
ein positionsspezifisches Programm<br />
entworfen. Es spiegelt genau die Arbeit,<br />
die der Spieler auf dem Feld verrichtet.<br />
Cracknells Spielweise konzentriert<br />
sich auf Dynamik, während für Brake<br />
die Ausdauer im Mittelpunkt steht.<br />
Die MF-Redaktion traf die beiden im<br />
Londoner Twickenham Stadium, der<br />
Heimat des englischen Rugbys, wo die<br />
Saison im Mai ihren krönenden Abschluss<br />
findet. Dort zeigten sie uns die speziell<br />
auf sie zugeschnitten Trainingseinheiten,<br />
die sie zum Sieg führen sollen.<br />
Siebener-Rugby Kurz erklärt<br />
Die Rugby-Variante wurde ins Programm<br />
der Olympischen Spiele 2016 in Rio de<br />
Janeiro aufgenommen. Das müssen<br />
Sie über diese Disziplin wissen:<br />
Die HSBC Sevens World Series existiert seit 1999.<br />
Die Ausscheidung umfasst insgesamt neun Turniere.<br />
Sie beginnt an der australischen Gold Coast und<br />
endet im englischen Stadion von Twickenham.<br />
Die Turniere dauern immer zwei Tage<br />
lang. Sie bestehen aus einer Gruppenrunde<br />
(mit vier Gruppen), gefolgt von den<br />
K.-o.-Spielen.<br />
Jedes Spiel umfasst zwei siebenminütige Halbzeiten<br />
mit einer einminütigen Pause. Nur im Finale sind die<br />
Spiele länger und gehen über zwei Mal zehn Minuten.<br />
Die Teams bestehen aus jeweils drei<br />
Angreifern und vier Verteidigern.<br />
Die Pokalsieger gewinnen 22 Punkte pro Turnier.<br />
Bei frühzeitigem Ausscheiden besteht auch<br />
die Möglichkeit, noch um andere Trophäen<br />
(Teller, Schüssel und Schild) zu spielen.<br />
CHRIS CRACKNELL<br />
Alter 27<br />
Größe 1.88 m<br />
Gewicht: 108 kg<br />
Was ist abgesehen vom Tempotraining<br />
dein Hauptziel im Studio?<br />
Das hängt von der Spielposition ab.<br />
Unser Kraft- und Konditionstrainer<br />
Brett Davies weiß, dass John und ich<br />
unterschiedliches Training brauchen. Die<br />
Flügelspieler Dan Norton und Nick Royle<br />
haben wieder ganz andere Trainingsziele.<br />
Für uns alle ist das Tempotraining<br />
wichtig. Doch die Trainingsgrundlagen<br />
werden je nach Rolle auf jedes<br />
Teammitglied einzeln abgestimmt.<br />
Was ist das Härteste am Training?<br />
Der <strong>Fitness</strong>test schmeckt mir am<br />
wenigsten. Manche können deswegen<br />
sogar nicht schlafen. Sie schauen<br />
in den Terminkalender und denken<br />
sich: „Oh mein Gott, die reine Hölle!<br />
Und das 12 Minuten lang.“ Anders<br />
kann man es nicht beschreiben.<br />
Wie hältst du dich während<br />
des laufenden Turniers fit?<br />
Manche der Jungs trainieren mit<br />
Bändern und Schlingen, damit der<br />
Körper in Schuss bleibt. Ansonsten<br />
ist es möglich, in drei Wochen Urlaub<br />
nur durchs Laufen und Rugbyspielen<br />
vier bis fünf Kilo abzunehmen.<br />
Es gibt mittlerweile einige neue<br />
Gesichter im englischen Team, während<br />
sich andere Spieler verabschiedet<br />
haben. Wie kann diese Mannschaft<br />
ihren Fußabdruck hinterlassen?<br />
In dieser Saison geht es darum, mit einer<br />
neuen Mannschaft voranzukommen.<br />
Es geht jetzt um diese Gruppe von<br />
Spielern. Und unseren Willen, so<br />
gut zu werden wie wir nur können.<br />
Wir wollen eine Trophäe und nach<br />
Möglichkeit sogar die Serie gewinnen.<br />
Der Trainer Ben Ryan hat in der<br />
Vergangenheit Rote-Bete-Saft, Red<br />
Bull und Folie zur Vorbereitung und<br />
Regeneration eingesetzt. Hat er<br />
wieder ein neues Ass im Ärmel?<br />
Wir versuchen immer, irgendwie die Nase<br />
vorne zu haben. Wir haben in letzter Zeit<br />
die Koffeinzufuhr heruntergefahren.<br />
So sorgen wir dafür, dass das Koffein<br />
beim Turnier stärker anschlägt. Der Red<br />
Bull-Kick kann wirkungslos verpuffen,<br />
wenn sich der Körper zu sehr daran<br />
gewöhnt hat. Rote-Bete-Saft trinke<br />
ich aber weiter, genau wie John. Er<br />
unterstützt den Sauerstofftransport zu<br />
den Muskeln. Das ist das beste natürliche<br />
Ergänzungsmittel, das es gibt.<br />
Dynamisches Reißen<br />
Sätze 2 Wiederholungen 4-6<br />
> Die Stange hochreißen, dabei die Hüfte<br />
dynamisch nach vorn drücken und<br />
das Gewicht über den Kopf heben.<br />
> Am Ende den Körper aufrichten. Die<br />
tiefe Stützmuskulatur des Rumpfes (der<br />
Core) ist die ganze Zeit über angespannt,<br />
damit die Stange stabil bleibt.<br />
Cracknells Kommentar „Diese Übung<br />
mache ich barfuß, weil ich dann ein<br />
besseres Gefühl für die Bewegung habe.<br />
Das Reißen ist eine tolle dynamische<br />
Kraftübung. Der Core muss dafür<br />
die ganze Zeit über arbeiten.“<br />
104/MAI 2013/mensfitness.de
RUGBY DRILLSTRAINER<br />
Chris Cracknells Power-Programm<br />
Umsetzen aus dem Hang<br />
und Ausstoßen<br />
Sätze 4 Wiederholungen 3-6<br />
> Eine Stange vor den<br />
Oberschenkeln festhalten<br />
und die Hüfte nach vorne<br />
stoßen, um das Gewicht auf<br />
die Schultern zu befördern.<br />
> Unter der Stange<br />
abtauchen und dann den<br />
Körper nach oben drücken,<br />
um die Stange über dem<br />
Kopf nach oben zu stemmen.<br />
Cracknells Kommentar<br />
„Diese Übung ist eine<br />
ausgezeichnete Vorbereitung<br />
auf die Gasse [eine Art<br />
Einwurf beim Rugby],<br />
wenn ich meinen Mitspieler<br />
hochheben und eine<br />
Zeitlang oben halten muss.<br />
Der leichte Ausfallschritt<br />
stabilisiert den Körper.“<br />
Schiefe Ebene<br />
Zeit 30-60 Sek .(zur Überbrückung zwischen den anderen Übungen)<br />
> Mit weit voneinander entfernten<br />
Füßen und gebeugten Knien<br />
die Unterarme auf einem<br />
Gymnastikball ablegen.<br />
> Die Core-Muskulatur anspannen<br />
und den Rücken gerade halten.<br />
Cracknells Kommentar „Diese<br />
Variation des Bretts simuliert<br />
genau die Körperhaltung, die ich im<br />
Gedränge brauche. Ein starker Core<br />
ist unverzichtbar, um im Gedränge<br />
die Oberhand zu behalten.“<br />
Schlittenschieben<br />
Sätze 6<br />
> Der Rücken muss gerade<br />
und der Core die ganze Zeit<br />
über angespannt sein.<br />
> Die Arme sind gerade, die Arbeit<br />
übernehmen die Füße und Beine.<br />
Auf diese Art mit gleichbleibender<br />
Intensität zehn Meter zurücklegen.<br />
Cracknells Kommentar „Ein<br />
brillantes aber auch schreckliches<br />
Trainingsgerät. Beim angeordneten<br />
und offenen Gedränge muss der<br />
Körper so tief wie möglich sein,<br />
während die Beine und die Hüfte<br />
schieben. Am Schlitten lässt sich<br />
das perfekt nachstellen. Ich lade<br />
in der Regel 85 Prozent meines<br />
Körpergewichts auf den Schlitten.“<br />
Vertikales Pressen<br />
Sätze 4 Wiederholungen 4-8<br />
> Anfangs die Arme am<br />
Körper anliegen lassen und<br />
den Core anspannen.<br />
> Die Bewegung aus den Beinen<br />
heraus einleiten, jedoch auch<br />
Brustkorb und Schultern<br />
einsetzen, um das Gewicht<br />
vom Körper wegzudrücken.<br />
Cracknells Kommentar „Es ist<br />
möglich, die Arme abzuwechseln<br />
oder mit beiden gleichzeitig<br />
zu drücken. Diese Übung zielt<br />
eher auf den Oberkörper ab.<br />
Sie hilft, um auf dem Feld<br />
mit den Armen ein Gedränge<br />
abzuwehren. Es ist auch möglich,<br />
die Übung mit einer Olympia-<br />
Langhantel auszuführen.“<br />
mensfitness.de/MAI 2013/105
JOHN BRAKE<br />
Alter 23<br />
Größe: 1.75 m<br />
Gewicht: 85 kg<br />
Gibt es spezielle Trainingstechniken, die<br />
du außerhalb des <strong>Fitness</strong>centers nutzt?<br />
Na ja, Chris und ich sind nicht gerade<br />
die größten Turbos im Team [lacht].<br />
Als Flügelspieler kann man aber gut<br />
Tempotraining machen, indem man<br />
bergab sprintet. Dabei geht es darum,<br />
die Füße so schnell wie möglich zu<br />
bewegen. Ansonsten landet man auf<br />
der Nase. Das Nervensystem stellt sich<br />
dann auf die schnellere Schrittfrequenz<br />
ein. Ich persönlich laufe lieber bergauf,<br />
weil ich damit Technik und Kraft beim<br />
Abstoßen der Beine verbessern kann.<br />
Erzähl uns von den <strong>Fitness</strong>tests,<br />
die das Team durchläuft.<br />
Wir gehen vom Liegestütz in den<br />
Unterarmstütz und wieder zurück, Sprinten<br />
vorwärts, trippeln rückwärts und sprinten<br />
dann 30 Meter mit Vollgas geradeaus. Das ist<br />
ein komplettes spezifisches Workout. Auch<br />
im Spiel ist es wichtig, schnell aufzustehen,<br />
in der Verteidigung tief unten zu bleiben und<br />
rückwärts zu trippeln, zum Angriff schnell<br />
herauszukommen und dann langgezogene<br />
Sprints zu machen, um durch die gegnerische<br />
Verteidigung zu durchbrechen. Jeder<br />
Durchlauf dauert etwa sechs Minuten, dann<br />
kommen 90 Sekunden Pause. Anschließend<br />
beginnt der ganze Spaß von vorn. Das ist<br />
eine tolle Mischung, wenn auch extrem hart.<br />
Inwiefern ist das vergleichbar<br />
mit dem, was beim Fünfzehner-<br />
Rugby trainiert wird?<br />
Die englische Nationalmannschaft macht<br />
diesen Zyklus einmal, wir zweimal. Es<br />
dauert also fast so lang wie ein komplettes<br />
Spiel im Siebener-Rugby. Es ist wichtig,<br />
nicht gleich voll Stoff zu geben. Ich habe<br />
das einmal gemacht und war dann in<br />
der nächsten Runde total ausgepumpt.<br />
Ich versuchte, mit den schnellen Leuten<br />
Schritt zu halten. Noch nie hat mir die<br />
Milchsäure in den Beinen so gebrannt. Keine<br />
Ahnung, wie es den anderen geht. Aber<br />
für mich sind das immer die schlimmsten<br />
12 Minuten des Jahres. Ich kann mir die<br />
Kraft einfach nicht einteilen. Dafür müsste<br />
ich mich selbst zu sehr ausbremsen.<br />
John Brakes Ausdauerprogramm<br />
106/MAI 2013/mensfitness.de
RUGBY DRILLSTRAINERDRILLS<br />
John Brakes Ausdauerprogramm (Forts.)<br />
Medizinball-Passen<br />
Zeit 30-60 Sek.<br />
> Einen Medizinball mit einem<br />
explosiven Brustpass einem gegenüber<br />
stehenden Partner zuwerfen.<br />
> Die Kraft kommt aus dem Core heraus,<br />
der durchweg angespannt bleibt.<br />
Brakes Kommentar „Die Übung<br />
eignet sich gut für einen Supersatz<br />
mit anderen Bewegungen wie das<br />
Brustpressen. So muss der Core<br />
weiterarbeiten – auch, wenn die Muskeln<br />
bereits müde sind. Machen Sie die<br />
Übung einhändig, um Spielsituationen<br />
nachzustellen, in denen Sie sich den<br />
Angreifer vom Leib halten müssen.“<br />
Tiefer Seitpass mit Medizinball<br />
Sätze 1 Wiederholungen 10 pro Seite<br />
> Im breiten Stand einen Medizinball an<br />
den Griffen neben dem Fuß festhalten.<br />
> Weit unten bleiben und den Ball<br />
kraftvoll vor dem Körper zur anderen<br />
Seite ziehen. Die Bewegung kommt<br />
aus dem hinteren Fuß heraus. Den<br />
Ball in der Endposition kurz mit<br />
gestreckten Armen festhalten.<br />
.<br />
Brakes Kommentar „Für mich ist das<br />
die Abschlussübung. Die spezifische<br />
Bewegung für den Scrum-half ist<br />
ein tolles Training für die Core-<br />
Muskulatur. Auf die Art gewöhne ich<br />
mich daran, in der tiefen Position<br />
einen festen Stand zu finden – die<br />
ideale Voraussetzung fürs offene<br />
Gedränge und zum Angreifen.<br />
Kurzhantel-<br />
Komplex und<br />
SkiErg<br />
Sätze 4 Wiederholungen 6<br />
anschließend 20 Sek. SkiErg<br />
> Auf Kurzhanteln einen<br />
Liegestütz ausführen, mit<br />
den Füßen nach vorn auf<br />
Höhe der Hanteln springen<br />
und in den Stand kommen<br />
> Die Hanteln im neutralen<br />
Griff auf Schulterhöhe<br />
hochziehen und dann<br />
über den Kopf pressen.<br />
Die Übung wiederholen.<br />
> Nach sechs<br />
Wiederholungen<br />
20 Sekunden lang explosiv<br />
am SkiErg trainieren.<br />
Brakes Kommentar<br />
„Dieser Zyklus verbessert<br />
die Ausdauer. Durch<br />
die Gewichte kommt<br />
gleichzeitig eine dynamische<br />
Komponente mit ins Spiel.<br />
Die Übung erhöht durch<br />
die schnellen, explosiven<br />
Bewegungen die Kraft<br />
im Unterkörper und das<br />
Tempo auf dem Feld.“<br />
Einseitiges<br />
Kurzhantelpressen auf<br />
dem Gymnastikball<br />
Sätze 4-5 Wiederholungen 5 pro Seite<br />
> Legen Sie sich mit dem Rücken<br />
auf einen Gymnastikball. Der Kopf<br />
muss aufliegen, während der Körper<br />
horizontal bleibt.<br />
> Jetzt die Gewichte einzeln nach<br />
oben stemmen. Hierbei kann ein<br />
Übungspartner sinnvoll sein.<br />
Brakes Kommentar „Die Übung<br />
ist nicht nur sehr hart für Brust und<br />
Schultern, sondern auch für den<br />
Core. Ist meine tiefe Stützmuskulatur<br />
zu schwach, ist es sinnlos, wenn ich<br />
starke Beine oder Arme habe.“<br />
mensfitness.de/MAI 2013/107
MUSTDO MOVE TRAINER<br />
Stabile<br />
Kette<br />
Stärke die hintere kinetische Kette,<br />
um einen kräftigeren und imposanteren<br />
Körper zu bekommen<br />
V<br />
iele Leute konzentrieren sich nur auf die<br />
Muskeln, die sie jeden Tag im Spiegel<br />
sehen. Schließlich sind dort schon die<br />
kleinsten Veränderungen sofort spürund<br />
sichtbar. Das fördert natürlich die<br />
Trainingsmotivation. Allerdings schränkst du dich auf<br />
die Art sehr ein – ganz davon abgesehen, dass<br />
einseitiges Training gefährlich sein kann.<br />
„Die Muskeln, die sich an der Körperrückseite<br />
vom Nacken bis zum Fußgelenk ziehen, werden auch<br />
als hintere kinetische Kette bezeichnet. Beschränkst<br />
du dich nur auf die vorderen Muskelgruppen,<br />
kommt es zu einem Muskelungleichgewicht. Dabei<br />
steigt nicht nur die Verletzungsgefahr. Du grenzt<br />
dadurch auch das Wachstumspotenzial sämtlicher<br />
Muskeln ein“, so der Trainer Nick Mitchell. „Das<br />
folgende Workout korrigiert diese Defizite. Es soll<br />
dir helfen, dein volles Potenzial zu erreichen.“<br />
NICK MITCHELL<br />
ist der Gründer der Personal-Training-<br />
Firma Ultimate Performance. Zu<br />
seinen Kunden zählen professionelle<br />
Bodybuilder, Rugbyspieler,<br />
Boxer und Fußballtrainer der<br />
Premier League. Hier teilt er mit<br />
uns das Wissen, das ihn zu einem der weltweit<br />
führenden Körperbau-Experten gemacht hat.<br />
Ich habe gehört, dass der Trainingsrhythmus<br />
F ein wesentlicher Bestandteil des Workouts<br />
ist. Kannst du mir die Hintergründe erklären und<br />
verraten, welcher Rhythmus der beste ist?<br />
Der Rhythmus bezieht sich auf die Zeit,<br />
A die du dir während der Wiederholungen<br />
zum Anheben und Absenken der Gewichte<br />
nimmst. Er bestimmt, wie lang die<br />
Zielmuskulatur gespannt bleibt. Die<br />
Anspannungsdauer ist ein Schlüsselfaktor<br />
für die Stimulation der Muskulatur.<br />
Dauert jeder Satz weniger als 20 Sekunden,<br />
geht das Training auf Kraft. Bei 20 bis 40<br />
Sekunden Satzlänge trainierst du sowohl<br />
deine Kraft als auch das Muskelvolumen.<br />
Satzperioden von 40 bis 70 Sekunden<br />
zielen rein auf die Ausdauer ab.<br />
Wähle den richtigen Rhythmus und hol während<br />
der Wiederholungen keinen Schwung. So stellst<br />
du sicher, dass du das Gewicht durch Muskelkraft<br />
bewegst und nicht nur die Energie umlenkst.<br />
Blättert um für mehr Workout Übungen<br />
mensfitness.de/MAI 2013/109
Workout für die hintere Kette<br />
SUPERSÄTZE<br />
(1a) Oberschenkel-Curl im Liegen (1B)<br />
Hüftheben mit Gewicht<br />
Sätze 4 c WH 5 c Rhythmus 5010 c Pause 45 Sek.<br />
Sätze 4 c WH 10 c Rhythmus 3011 c Pause 60 Sek.<br />
c Setz dich in die Maschine und<br />
folge der Anleitung, um den<br />
Körper in die korrekte und sichere<br />
Ausgangsposition zu bringen.<br />
c Das Polster befindet sich an<br />
der unteren Wadenmuskulatur.<br />
Heb nun das Gewicht<br />
durch Anspannung der<br />
Oberschenkelmuskulatur an.<br />
c Anschließend langsam in die<br />
Ausgangsposition zurückkehren.<br />
ZIELMUSKULATUR<br />
Waden<br />
Oberschenkelrückseite<br />
c Leg dich mit dem oberen Rücken<br />
auf eine Bank. Die Füße sitzen<br />
flach am Boden auf, die Knie sind<br />
gebeugt. Über der Hüfte liegt<br />
die Stange einer Langhantel.<br />
c Jetzt die Stützmuskulatur<br />
des Rumpfes (den Core)<br />
anspannen und die Hüfte<br />
zum Boden sinken lassen.<br />
c Die Pomuskulatur anspannen, um<br />
das Gewicht wieder nach oben in<br />
die Ausgangsposition zu bringen.<br />
ZIELMUSKULATUR<br />
Oberschenkelrückseite<br />
Pomuskulatur<br />
110/MAI 2013/mensfitness.de
MUSTDO MOVE<br />
So<br />
funktioniert<br />
dieses<br />
Workout<br />
c AUFWÄRMTRAINING<br />
Wärm dich mit einigen<br />
Kniebeugen ohne<br />
Zusatzgewicht und<br />
anschließend mit der<br />
leeren Langhantel auf.<br />
c SÄTZE UND WIEDERHOLUNGEN<br />
Reihe die Übungen 1A und 1B<br />
zum Supersatz aneinander.<br />
Halte die angegebenen<br />
Pausen ein. Fahr dann mit<br />
den Übungen 2 und 3 fort.<br />
c RHYTHMUS<br />
Für jede Übung gibt es eine vierstellige<br />
Rhythmusangabe. Die vier Zahlen<br />
stehen für: das Absenken, die Pause in<br />
der unteren Position, das Anheben<br />
sowie die Pause in der oberen Position.<br />
(2) Kreuzheben im breiten Obergriff (3)<br />
Sätze 3 c WH 10 c Rhythmus 4010 c Pause 90 Sek.<br />
Ausfallschritt aus dem Lauf<br />
Sätze 3 c WH 20 c Rhythmus 2010 c Pause 120 Sek.<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Die Langhantel liegt anfangs am Boden.<br />
Geh im breiten Oberbegriff (doppelte<br />
Schulterbreite), an die Stange. Die<br />
Core-Muskulatur ist angespannt, die<br />
Schultern sind zurückgezogen und<br />
befinden sich direkt oberhalb der<br />
Stange. Der Rücken ist gerade.<br />
Nun das Gewicht unter Einsatz der<br />
Pomuskulatur anheben. Die Fersen<br />
in dem Boden stemmen, um die<br />
Hantel nach oben zu treiben.<br />
Die Stange bewegt sich eng am Körper<br />
entlang. Schieb die Hüfte kräftig nach<br />
vorn, sobald sie sich auf Kniehöhe<br />
befindet. Am Ende das Gewicht<br />
wieder so weit absenken, dass es<br />
den Boden berührt. Anschließend<br />
die Bewegung wiederholen.<br />
ZIELMUSKULATUR<br />
Trapezmuskel<br />
Latissimus<br />
Rückenstrecker<br />
Pomuskulatur<br />
Oberschenkelrückseite<br />
c Nimm zu Beginn in jede Hand<br />
eine Kurzhantel. Vor dir sollte<br />
sich ein freier Korridor befinden.<br />
c Jetzt mit angespannter Core-<br />
Muskulatur einen großen<br />
Ausfallschritt nach vorn<br />
machen und so weit nach<br />
unten gehen, dass beide Knie<br />
um 90 Grad gebeugt sind.<br />
c Den Körper aus dem hinteren<br />
Bein heraus wieder nach oben<br />
drücken und die Bewegung beim<br />
nächsten Schritt nach vorn auf<br />
der anderen Seite wiederholen.<br />
ZIELMUSKULATUR<br />
Schenkelstrecker<br />
Oberschenkelrückseite<br />
Pomuskulatur<br />
Im nächsten<br />
Monat<br />
Bauchmuskeln<br />
mensfitness.de/MAI 2013/111
XXXXXXXX<br />
1 Sprints<br />
„Durch kurze, intensive<br />
anaerobe Belastung<br />
entsteht eine<br />
Sauerstoffschuld, die wieder<br />
ausgeglichen werden muss“,<br />
erklärt der Trainer Nick<br />
Mitchell. „Dabei wird der<br />
Stoffwechsel so angekurbelt,<br />
dass der Körper noch lange<br />
nach dem Training Fett<br />
verbrennt.“
50 TOP FETTKILLER<br />
50<br />
TOP<br />
Fettkiller<br />
Warum solltest du deine Muskeln unter einer<br />
Fettschicht verstecken? Rücke anhand<br />
unserer Expertentipps dem Speck zu Leibe.<br />
Von Joe Warner<br />
mensfitness.de/MAI 2013/113
Herz und Kreislauf<br />
2<br />
Keine Dauerläufe<br />
„Zum Abnehmen ist es wenig<br />
effektiv, stundenlang um die<br />
Häuser zu traben“, sagt Mitchell. „Wenn<br />
du weniger Bauchumfang willst, kann das<br />
sogar kontraproduktiv sein. Der Stress,<br />
dem der Körper bei Langstreckenläufer<br />
ausgesetzt ist, steigert nämlich die<br />
Ausschüttung von Kortisol. Das Hormon<br />
fördert die Einlagerung von Fett und<br />
baut schlanke Muskelmasse ab.“<br />
3<br />
Intensive Einheiten<br />
Eine gute Alternative ist das<br />
hochintensive Intervalltraining.<br />
Mitchell beschreibt die Methode<br />
folgendermaßen: „Wechsle nach dem<br />
Warm-up zwischen maximaler Intensität<br />
und Erholungsphasen mit mittlerer oder<br />
geringer Belastung. So muss sich der<br />
Körper immer wieder neu einstellen.“<br />
4 Hügelläufe<br />
„Such dir einen schönen<br />
steilen Hügel<br />
oder eine Treppe. Sprinte dann so schnell<br />
wie möglich nach oben. Kehr dann im Trab<br />
oder Schritttempo wieder nach unten<br />
zurück, um dabei zu regenerieren“, so der<br />
Trainer Pete Geracimo vom KX Gym.<br />
„Beim Anstieg solltest du zehn<br />
bis 15 Sekunden lang 100 Prozent<br />
geben. Trainiere insgesamt etwa<br />
zehn bis 15 Minuten lang.“<br />
5 Aquajogging<br />
„Die Bewegung im Wasser ist<br />
eine tolle Alternative, wenn du<br />
mehr Fett verbrennen und gleichzeitig<br />
die Gelenke schonen willst“, erklärt<br />
Geracimo. „Durch schnellere Abläufe<br />
steigerst du den Widerstand und die<br />
Intensität. Schließ an eine Sprintphase<br />
einen langsameren Übungsteil zur Erholung<br />
an.“ Mach dir außerdem keine Gedanken<br />
darüber, wie du dabei aussiehst.<br />
6<br />
Kurze Pausen<br />
Die Herzfrequenz muss hoch<br />
bleiben, und die Muskeln sollten<br />
durchgehend arbeiten. Nur so kannst du<br />
Fett verbrennen. Hierfür ist es wichtig,<br />
die Pausen zwischen den Sätzen und<br />
Übungen so kurz wie möglich zu halten.<br />
Dazu Mitchell: „Pausiere nur so lang, bis<br />
du dich wieder bereit für den nächsten<br />
Satz fühlst.“ „Wenn du länger aussetzt,<br />
nutzt du nicht dein volles Potenzial.“<br />
7<br />
Brennende Muskeln<br />
„Ist der Satz zu Ende, bevor du<br />
das Brennen in den Muskeln<br />
spürst, machst du entweder nicht<br />
genügend Wiederholungen, oder der<br />
Widerstand ist zu gering“, sagt Mitchell.<br />
„Du musst beim Training dafür sorgen,<br />
dass sich viel Milchsäure ansammelt.<br />
Dies veranlasst den Körper nämlich<br />
114/MAI 2013/mensfitness.de<br />
8Riesensätze ohne<br />
Absetzen<br />
Schnapp dir eine Langhantel<br />
und wuchte sie so lange herum, bis<br />
dir der Schweiß auf der Stirn steht.<br />
„Ein Riesensatz ohne Absetzen<br />
besteht aus mehreren Übungen, die<br />
ohne Ablegen des Trainingsgeräts<br />
aneinandergereiht werden“, so Mitchell.<br />
„Eine gute Abfolge wären Kniebeugen,<br />
Kreuzheben, vornübergebeugtes<br />
Rudern und Schulterdrücken.“<br />
dazu, weitere Wachstumshormone zur<br />
Fettverbrennung auszuschütten.“<br />
Gesunde<br />
Gewohnheiten<br />
9<br />
Keine Diäten<br />
„Es ist weit einfacher, die Ernährung<br />
umzustellen, als sich von heute<br />
auf morgen komplett anders zu ernähren“,<br />
meint der Gesundheitsbuch-Autor Jason<br />
Vale. „Versuch, deinen Kaffee oder Tee<br />
ohne Zucker zu trinken. Es dauert unter<br />
Umständen eine Woche lang, bis du dich<br />
daran gewöhnt hast. Danach wirst du dir<br />
aber gar nicht mehr vorstellen können, so ein<br />
pappsüßes Getränk in dich hineinzuschütten.<br />
Viele kleine Veränderungen können<br />
eine große Wirkung zeigen.“<br />
10<br />
Genug Schlaf<br />
„Durch gesunden Schlaf steigt<br />
die Melatoninproduktion.<br />
Dadurch sinkt die Konzentration eines<br />
weiteren Hormons, das Fetteinlagerungen<br />
begünstigt“, wie uns der Krafttrainer Mike<br />
Mahler erklärt. „Melatonin ist daneben<br />
auch ein effektives Antioxidans. Es wirkt<br />
der Ansammlung von Körperfett im<br />
Bauchbereich entgegen und erhöht die<br />
Insulin- und Leptinempfindlichkeit.“<br />
11<br />
Keine Versuchungen<br />
Hast du immer Weißbrot oder<br />
ein <strong>Sixpack</strong> Bier griffbereit,<br />
steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du<br />
auch tatsächlich zugreifst. „Steck das<br />
Brot in die Tiefkühltruhe und stell das Bier<br />
nicht direkt in den Kühlschrank, wo du es<br />
ständig siehst“, so der Rat des Trainers<br />
und Ernährungsexperten Scott Baptie. „So<br />
erschwerst du dir den Zugang zum Stück<br />
Weißbrot oder zum Fläschchen Bier.“<br />
Praktiziere Rituale bei Tisch.<br />
„Leg nach jedem Bissen Messer und<br />
Gabel zurück auf den Tisch. Das zwingt<br />
dich dazu, langsamer zu essen“, meint<br />
Baptie. „Das Gehirn hat dann länger Zeit,
50 TOP FETTKILLER<br />
XXXXXXXX<br />
auf die Sättigungssignale des Magens<br />
zu reagieren. Wenn du dein Essen in dich<br />
hineinschaufelst, besteht die Gefahr, dass<br />
das Gehirn nicht rechtzeitig bemerkt,<br />
dass du satt bist.“ Wenn du ohnehin kein<br />
Besteck verwendest, solltest du dir vielleicht<br />
einmal allgemein Gedanken machen.<br />
13<br />
Verzicht auf Kaffee<br />
„Übermäßige Koffeinmengen<br />
stimulieren die<br />
Insulinausschüttung. Dadurch wird der<br />
Körper dazu angeregt, Fett einzulagern,<br />
statt es zu verbrennen“, erläutert Mahler.<br />
Halte dich an die Vorgabe von einer bis<br />
zwei Tassen pro Tag – im Idealfall als<br />
leistungssteigernder Kick vor dem Training.<br />
14 Gewichtsmessung<br />
Stell dich jeden Tag auf die<br />
Waage, um dich besser auf<br />
deine Gewichtsziele zu konzentrieren.<br />
Bei einer amerikanischen Studie wurden<br />
3.500 Menschen beobachtet. Unter den<br />
Probanden, die am meisten abnahmen,<br />
stiegen 44 Prozent jeden Tag auf die Waage.<br />
15<br />
ein.<br />
Hilf deinem Körper durch lange<br />
Halte Essenspausen<br />
Pausen zwischen den Mahlzeiten, mehr<br />
Fett zu verbrennen. Mahler empfiehlt<br />
mindestens sechs Stunden. „Du kannst auch<br />
an Trainingstagen öfter und an trainingsfreien<br />
Tagen nur drei Mal pro Tag essen.“<br />
16 Vorverdauung<br />
„Wenn du jeden Bissen gut kaust,<br />
kann ihn der Körper anschließend<br />
nicht nur besser verdauen. Das Gehirn hat dann<br />
auch mehr Zeit, die Nahrungsmittelzufuhr<br />
richtig zu registrieren“, meint Mahler.<br />
17 Eier<br />
Wer ein Ei zum Frühstück<br />
verzehrt, nimmt laut einer<br />
amerikanischen Studie über den Tag<br />
verteilt weniger Kalorien zu sich.<br />
18 Handwechsel<br />
Versuch, mit der<br />
schwachen Hand zu essen.<br />
Wissenschaftler in den USA haben<br />
hierzu eine Untersuchung durchgeführt.<br />
Dabei aßen die Versuchspersonen<br />
weniger Popcorn, wenn sie nur die<br />
schwache Hand verwenden durften. Mit<br />
der starken Hand aßen die Probanden<br />
sogar dann mehr, wenn das Popcorn<br />
schon alt war. Das legt nahe, dass der<br />
Mensch einfach aus Gewohnheit isst –<br />
selbst, wenn es nicht mehr schmeckt.<br />
19<br />
Gehaltvoller Shake<br />
Deine Eiweißshakes sollten<br />
möglichst dickflüssig sein. Das<br />
erreichst du, indem du weniger Wasser<br />
verwendest. In einer Untersuchung der Purdue<br />
University in Amerika sank das Hungergefühl<br />
der Versuchspersonen nach dickflüssigeren<br />
Shakes spürbarer und über längere Dauer.<br />
20<br />
Mehr Milch<br />
Das Kalzium in Milch, Joghurt<br />
und Käse verhindert die<br />
Fettproduktion durch den Körper. Außerdem<br />
werden bestehende Fettzellen abgebaut. Zu<br />
diesen Ergebnissen gelangten Wissenschaftler<br />
an der amerikanischen University of Tennessee.<br />
Versuch, mithilfe von zwei Gläsern Milch,<br />
einem Becher Joghurt und ein wenig Käse<br />
jeden Tag 1.200 Milligramm zuzuführen.<br />
21<br />
Kein künstlicher<br />
Zucker<br />
Viele industriell verarbeitete<br />
Lebensmittel enthalten ungesunden<br />
Zuckerersatz. Der künstliche Zucker bringt den<br />
Insulinhaushalt des Körpers durcheinander:<br />
Das ausgeschüttete Insulin läuft dabei ins<br />
Leere, weil Süßstoff selbst ja keinen Blutzucker<br />
bereitstellt. Das Insulin greift dann die<br />
vorhandenen Zuckerreserven an. Die Folge:<br />
Der Spiegel sinkt, und du wirst hungrig.<br />
Abnehmen am<br />
Arbeitsplatz<br />
22<br />
Kein Stress<br />
„Bei ständigem beruflichem<br />
und partnerschaftlichem Stress,<br />
Schlafmangel und sonstigen Problemen<br />
entwickelt der Körper eine Adrenalinresistenz“,<br />
warnt Mahler. „Adrenalinrezeptoren sind vor<br />
allem in Bereichen vorhanden, in denen Fett<br />
gespeichert wird – wie etwa im Bauchbereich.<br />
Bei Adrenalinüberschuss nutzen sich diese<br />
Rezeptoren ab. Das Gehirn empfängt dann<br />
das Signal, dass in diesen Bereichen nicht<br />
genügend Energie zur Verfügung steht. In<br />
der Folge wird dort mehr Fett gespeichert.“<br />
23 Stil im Gehen, statt dich<br />
Meetings im Gehen<br />
Teste den modernen Meeting-<br />
stundenlang in ein Konferenzzimmer zu<br />
hocken. Eine australische Studie belegt: Bei<br />
über sechs Stunden pro Tag im Bürostuhl<br />
ist das Risiko des Übergewichts oder der<br />
Fettleibigkeit um 68 Prozent erhöht.<br />
24 Obstvorschuss<br />
Nach Verzehr eines Apfels<br />
vor dem Mittagessen nahmen<br />
die Teilnehmer einer Studie während der<br />
Mahlzeit selbst 187 Kalorien weniger zu sich<br />
(inklusive des Apfels). Die Kontrollgruppe<br />
aß vorher nichts oder nahm die gleiche<br />
Kalorienmenge in Form von Apfelsaft zu sich.<br />
Die Studie wurde an der amerikanischen<br />
Pennsylvania State University durchgeführt.<br />
25 Snack-Attacke<br />
Sind das Schokokügelchen?<br />
Oder ist es Kaninchenkot?<br />
Im „European Journal Of Social Psychology“<br />
wurde eine Studie veröffentlicht, bei der<br />
sich die Testpersonen bekannte Snacks in<br />
ungewöhnlichen Szenarien vorstellen sollten.<br />
Dabei sank der Heißhunger der Probanden.<br />
mensfitness.de/MAI 2013/115
26 Mandeln<br />
Die Steinfrucht kann aufgrund<br />
ihrer hohen Konzentrationen<br />
an einfach ungesättigten Fettsäuren für<br />
einen flachen Bauch sorgen. Laut einer<br />
Untersuchung am Londoner King's College<br />
wird das Fett der Mandeln fast vollständig<br />
durch den Körper absorbiert. Dies hilft,<br />
die Aufnahme des Fetts aus anderen<br />
Lebensmittelquellen zu reduzieren. Mehr<br />
als 20 Mandeln pro Zwischenmahlzeit<br />
sollten es allerdings nicht sein.<br />
27 ungesunde Mahlzeit pro<br />
Lizenz zum Mogeln<br />
„Du solltest dir eine<br />
Woche erlauben, bei der du essen kannst,<br />
was du willst“, empfiehlt der Trainer Jamie<br />
Baird. „Das stillt deinen Heißhunger und<br />
nimmt dir ein wenig den Druck von den<br />
Schultern.“ Wenn sich die ersten Ergebnisse<br />
bemerkbar machen, hast du ja vielleicht<br />
sogar gar keine Lust mehr auf Junkfood.<br />
Feineinstellungen<br />
29 Schlanke Gedanken<br />
Du kannst deine<br />
Erfolgschancen steigern, wenn du dich voll<br />
28 Liegestütz<br />
vor dem<br />
Essen<br />
Bring vor jeder Mahlzeit drei Sätze<br />
mit 20 normalen und<br />
10 Diamant-Liegestützen hinter<br />
dich. „So gelangt ein größerer Teil<br />
der aufgenommenen Energie in die<br />
Muskelzellen, um die verbrannten<br />
Vorräte wieder aufzufüllen“, erklärt<br />
Baptie.<br />
116/MAI 2013/mensfitness.de<br />
aufs Abnehmen konzentrierst. Zu diesem<br />
Schluss gelangte der Forscher BJ Fogg, der ein<br />
Buch zum Thema Selbstmotivation verfasst<br />
hat. Zu viele Herausforderungen auf einmal<br />
senken wiederum die Erfolgschancen.<br />
30 Ziele<br />
Baird gibt uns den folgenden<br />
Ratschlag: „Du musst ein<br />
erreichbares Ziel vor Augen haben und<br />
die einzelnen Schritte kennen, um dorthin<br />
zu gelangen. Die richtige Vorbereitung<br />
macht den Unterschied zwischen Erfolg<br />
und Misserfolg. Erstelle zwei Wochenpläne<br />
– einen für die Ernährung und einen fürs<br />
Training. Das ist eine tolle Art, dein Vorhaben<br />
in überschaubare Etappen zu unterteilen.“<br />
31 Utrecht in den Niederlanden<br />
Positive Gedanken<br />
Wissenschaftler der Universität<br />
empfehlen, Ziele positiv zu formulieren. So<br />
wird es leichter, stark fett- und zuckerhaltigen<br />
Lebensmitteln aus dem Weg zu gehen.<br />
Sag dir also nicht: „Heute darf ich keine<br />
Pizza essen.“ Besser ist die Formulierung:<br />
„Heute gibt es leckeres Steak mit Gemüse.“<br />
Durch die positive Verstärkung hast du<br />
nicht das Gefühl, etwas zu verpassen.<br />
32 beim Abnehmen steigen<br />
Gemeinsame Ziele<br />
Deine Erfolgschancen<br />
im Team. Dies belegen wissenschaftliche<br />
Untersuchungen an der britischen<br />
University of Leeds. Neben der zusätzlichen<br />
Motivation bringt dir ein Mitstreiter auch<br />
Verständnis für deine Ziele entgegen.<br />
33 Energietank<br />
Raffinierte Kohlenhydrate,<br />
Glukose und Fruktose sollten<br />
laut McClinton nur im Regenerationsfenster<br />
nach dem Training erlaubt sein, wenn die<br />
Glykogenreserven erschöpft sind. „Viele<br />
Sportler auf unterschiedlichen Niveaus<br />
trainieren hart und kämpfen dennoch mit<br />
einem hohen Körperfettanteil. Schuld<br />
daran sind oft ein falsches Timing beim<br />
Auffüllen der Energiereserven und<br />
schlechte Ernährungsgewohnheiten.“<br />
34 Appetitzügler<br />
Wenn du so richtig Heißhunger<br />
auf etwas Ungesundes hast,<br />
solltest du es dir nicht komplett verbieten.<br />
Nimm dir einfach nur vor, es auf später zu<br />
verschieben. Diese Verzögerungsstrategie<br />
hilft dir, die kritische Phase der Versuchung<br />
zu überwinden. Dieser Tipp stammt<br />
von der Psychologin Nicole Mead.<br />
35<br />
Zweiter Blick<br />
Vale hält eine weitere Strategie<br />
bereit: „Du kannst dir die Lust<br />
auf stark kalorienhaltiges Junkfood auch<br />
selbst nehmen, indem du dir die Inhaltsstoffe<br />
einmal genauer anschaust. Die Tafel<br />
Schokolade schmeckt einfach nicht mehr so<br />
gut, wenn man weiß, dass sie aus Kuhmilch,<br />
raffiniertem weißem Zucker, Gemüsefett<br />
und verschiedenen Chemikalien besteht.<br />
36 verzehren wir laut einer<br />
Kein TV-Dinner<br />
Vor der Flimmerkiste<br />
Untersuchung an der amerikanischen<br />
University of Massachusetts 288 Kalorien<br />
mehr als am Abendtisch. Belgische Forscher<br />
sind zu ähnlichen Ergebnissen gekommen:<br />
Sie haben festgestellt, dass der Mensch bis<br />
zu 71 Prozent mehr Lebensmittel zu sich<br />
nimmt, wenn er an der Mattscheibe klebt.<br />
37<br />
Grünes Gemüse<br />
Baptie rät zu mehr<br />
grünem Gemüse. „Diese<br />
Lebensmittelgruppe weist eine sehr niedrige<br />
Kaloriendichte auf. Du kannst dir davon also<br />
größere Portionen erlauben. Die enthaltenen<br />
Ballaststoffe machen indes schön satt.“<br />
38<br />
Blaue Teller<br />
Die Farbe Blau ist ein<br />
natürlicher Appetitzügler.<br />
Das liegt daran, dass der Mensch in der<br />
Evolutionsgeschichte gelernt hat, blauen<br />
Lebensmitteln gegenüber skeptisch<br />
zu sein. Diese deuten nämlich auf Gift<br />
oder Schimmel hin. Wissenschaftliche<br />
Untersuchungen belegen diese These.
50 TOP FETTKILLER<br />
XXXXXXXX<br />
39 Portionsgrößen um<br />
Kleinere Portionen<br />
Reduzier deine<br />
25 Prozent. Du nimmst dann zehn<br />
Prozent weniger Kalorien zu dir, ohne dich<br />
hungriger zu fühlen als sonst. Zu diesem<br />
Ergebnis sind Forscher der amerikanischen<br />
Pennsylvania State University gelangt.<br />
Gesündere<br />
Getränke<br />
40 sein muss, solltest du das<br />
Rotwein statt Bier<br />
Wenn es schon Alkohol<br />
Gläschen Rotwein dem Schoppen Bier<br />
vorziehen. Wein enthält weniger Kalorien<br />
und mehr Antioxidantien. Das gilt laut einer<br />
Studie an der University of California vor allem<br />
für die Sorten Merlot, Zinfandel und Syrah.<br />
41 Sprudel<br />
statt Cola<br />
Softdrinks sind bis oben hin<br />
mit Zucker gefüllt. Auch die Diätvariante<br />
ist keine Alternative. Bereits bei einer<br />
Dose am Tag kann das Schlaganfall- und<br />
Herzinfarktrisiko um 43 Prozent steigen.<br />
Darauf weist eine Untersuchung am Columbia<br />
University Medical Centre in New York<br />
hin. Ein guter Ersatz ist Sprudel mit einem<br />
Spritzer Zitronen- und Limettensaft.<br />
42<br />
Orangen statt Saft<br />
Wenn du die richtige Frucht<br />
isst, statt den Saft zu trinken,<br />
senkst du drastisch die aufgenommene<br />
Kalorienzahl. Gleichzeitig bekommt der<br />
Körper dadurch einen ordentlichen Schub an<br />
Vitaminen, Antioxidantien und Ballaststoffen.<br />
Kugelhantel-<br />
Training<br />
43<br />
Ganzkörpertraining<br />
„Kugelhanteln eignen sich perfekt zum<br />
Abnehmen, weil sie gleich mehrere<br />
Muskelgruppen gleichzeitig aktivieren“,<br />
so der Kugelhantelexperte Jamie Lloyd.<br />
„Der Einsatz des Unterkörpers bringt den<br />
Stoffwechsel in Schwung. So verbrennst<br />
du unter Umständen bis zu 48 Stunden<br />
nach dem Training Kalorien.“<br />
45 Morgentraining<br />
Leg deine Einheiten vors<br />
Frühstück. Lloyd verrät<br />
uns, warum: „Zu diesem Zeitpunkt sind<br />
die Glykogenreserven komplett erschöpft.<br />
Der Körper ist dann am meisten auf die<br />
Fettreserven angewiesen, um Energie<br />
herzustellen. Absolvier nach einer nächtlichen<br />
Essenspause von zehn bis 12 Stunden drei bis<br />
viermal pro Woche ein 15- bis 45-minütiges<br />
44 Parade- Disziplin<br />
Das Aufrichten über die Seite gehört<br />
Lloyd zufolge zu den besten<br />
Kalorienkillern, weil es den ganzen<br />
Körper fordert. „Es kurbelt in sämtlichen<br />
Muskelgruppen die Verbrennung an.<br />
Daneben lässt es die Stützmuskulatur<br />
des Rumpfes richtig hart arbeiten, was<br />
gut für´s <strong>Sixpack</strong> ist.“<br />
hochintensives Kugelhanteltraining. Das ist<br />
die beste Art, den Fettabbau anzukurbeln.“<br />
Diätlügen<br />
46<br />
„Es ist möglich,<br />
lokal Fett<br />
abzubauen“<br />
Wäre das wahr, wären Sit-ups tatsächlich der<br />
beste Weg zum <strong>Sixpack</strong>. Das ist aber nicht der<br />
Fall. Dazu Baptie: „Der Speck im Bauchbereich<br />
ist besonders hartnäckig. Die einzige<br />
Möglichkeit zur nachhaltigen Fettverbrennung<br />
besteht darin, den richtigen Trainings-, Diätund<br />
Ernährungsplan für sich zu finden.“<br />
47<br />
„Wer Sport treibt,<br />
isst mehr“<br />
Du hast Angst, dass durchs<br />
Training deine Nahrungsmittelzufuhr steigt?<br />
Das ist unbegründet. Untersuchungen<br />
zufolge isst der Mensch nach 20 Minuten<br />
Sport auch nicht mehr, als wenn er dieselbe<br />
Zeit über auf der Couch gesessen und nichts<br />
gemacht hätte. Der einzige Unterschied:<br />
Nach dem Workout schmeckt es besser.<br />
48<br />
„Spätes Essen<br />
macht dick“<br />
In einer Studie verbrannten<br />
die Testpersonen genau dieselbe Anzahl<br />
an Kalorien wie die Kontrollgruppe, wenn<br />
sie erst um 20 Uhr abends aßen.<br />
49<br />
„Es hilft,<br />
Mahlzeiten<br />
auszulassen“<br />
Auch hierzu wurde in Amerika eine Studie<br />
durchgeführt: Die Testpersonen verloren dabei<br />
übers Jahr gesehen sogar 3,6 Kilo weniger,<br />
wenn Sie einzelne Mahlzeiten übersprangen.<br />
Killer-Workout<br />
50<br />
Das 150er-<br />
Workout<br />
Der 150. Tipp dieses<br />
umfassenden dreiteiligen Leitfadens ist<br />
ein echter Fettkiller. Dieses Workout wird<br />
dir definitiv dabei helfen, den schlanken<br />
Körper zu bekommen, den du dir wünschst.<br />
Martin Rooney stellt es uns vor: „Es handelt<br />
sich hierbei um eine schnelle und doch<br />
hocheffektive Einheit mit 150 Wiederholungen.<br />
Mach zuerst einen Satz mit zehn Liegestützen,<br />
gefolgt von fünf Klimmzügen. Schließ daran<br />
eine Pause beliebiger Länge an, bevor du den<br />
Ablauf wiederholst. Fahr so lange fort, bis zu<br />
10 Sätze (sprich: 150 Wiederholungen) erreicht<br />
hast. Der Schlüssel zum Erfolg besteht darin,<br />
alle Wiederholungen in kürzestmöglicher<br />
Zeit zu absolvieren. Du kannst versuchen,<br />
jede Woche deine Bestzeit zu schlagen.<br />
Wenn du Probleme mit den Klimmzügen<br />
hast, kannst du stattdessen auch fünf<br />
Kniebeugen mit Eigengewicht ausführen.“<br />
mensfitness.de/MAI 2013/117
Powerkugel<br />
Durch Medizinball-Training explosive<br />
Kraft entwickeln<br />
TEIL 7<br />
MEDIZIN BALL<br />
M<br />
anche Workout-Utensilien machen einfach mehr<br />
Spaß als andere. Wenn du nicht gerade masochistisch<br />
veranlagt bist, bereitet dir wahrscheinlich der<br />
Tennisball für die Massage gegen muskuläre<br />
Verspannungen eher weniger Freude. Medizinbälle<br />
hingegen bringen wirklich Schwung ins Training. Dazu Personal Trainer<br />
Adam White: „Das ist wirklich ein tolles Trainingsgerät, das du richtig<br />
schön herumschleudern kannst. Es sind damit auch Übungen mit<br />
maximalem Krafteinsatz möglich, wie Würfe gegen die Wand oder das<br />
Schmettern auf den Boden. Dabei entwickelst du explosive Power.“<br />
Ein weiterer Trainingsnutzen besteht in der Weiterentwicklung<br />
der Stabilität. „Bei Bewegungen wie etwa dem Diamantliegestütz<br />
müssen die kleineren Stützmuskeln hart arbeiten, um<br />
den Körper in Position zu halten“, erläutert White.<br />
ANLEITUNG<br />
ZUM WORKOUT<br />
Einheiten pro Woche<br />
Länge der Einheiten<br />
Wiederholungen<br />
Dauer<br />
Pause<br />
ANFÄNGER MITTELSTUFE FORTGESCHRITTENE<br />
3<br />
15 Min<br />
12<br />
4<br />
2 Min<br />
4<br />
20 Min<br />
15<br />
4<br />
90 Sek<br />
4<br />
24 Min<br />
20<br />
5<br />
1 Min<br />
1<br />
Holzhammer<br />
c Halte anfangs den Ball zwischen den<br />
Beinen. Der Rücken ist dabei gerade.<br />
c Dann den Körper explosiv aufrichten,<br />
um den Ball über den Kopf zu führen.<br />
?<br />
Welches Gewicht?<br />
Anfänger 3 kg<br />
Mittelstufe 4 kg<br />
Fortgeschrittene 5 kg<br />
A B<br />
118/MAI 2013/mensfitness.de
ALLROUNDGERÄT TRAINER<br />
2<br />
Diamantliegestütz<br />
Wandwurf<br />
c Setz beide Hände auf den Ball und komm<br />
in die Ausgangsposition des Liegestütz.<br />
c Nun den Brustkorb zum Boden sinken lassen.<br />
Die Ellbogen bleiben dabei eng am Körper.<br />
3c Stell dich mit dem Ball in<br />
einer Hand vor eine Wand.<br />
c Wirf ihn anschließend mit<br />
einer explosiven Bewegung<br />
gegen die Wand.<br />
A B<br />
A<br />
B<br />
4<br />
Crunch Übergabe<br />
mit<br />
5<br />
Kniebeuge<br />
mit Wurf<br />
c Nimm anfangs den Ball in die<br />
Hände und halte ihn hinter<br />
dem Kopf in der Luft. Die Beine<br />
sind ebenfalls angehoben.<br />
c Jetzt den Rumpf und die<br />
Beine gleichzeitig nach oben<br />
führen, um den Ball an die<br />
Beine zu „übergeben“ und<br />
zwischen die Knie zu klemmen.<br />
Danach wieder nach unten<br />
in die Ausgangsposition<br />
zurückkehren. Bei der nächsten<br />
Wiederholung den Ball wieder<br />
in die Hände nehmen.<br />
A<br />
B<br />
c Halte den Ball auf Brusthöhe<br />
fest und geh in die Kniebeuge.<br />
c Stoß dich mit einer explosiven<br />
Bewegung nach oben, sodass die<br />
Füße den Boden verlassen. Wirf<br />
gleichzeitig den Ball in die Luft.<br />
A<br />
B<br />
mensfitness.de/MAI 2013/119
WISSEN<br />
Einer nach dem anderen<br />
Der Trainer Adam Gethin meint: Einseitige Übungen sind eine hervorragende Methode, um die Muskeln gleichmäßig<br />
wachsen zu lassen, die tief liegende Stützmuskulatur (den Core) zu beanspruchen und das Verletzungsrisiko zu minimieren.<br />
Was sind einseitige Übungen?<br />
Einseitige Übungen bestehen in einer<br />
Bewegung eines einzelnen Arms<br />
oder Beins gegen einen Widerstand<br />
von Punkt A zu Punkt B. Eine der<br />
beliebtesten ist der einarmige<br />
Bizeps-Curl an der Kurzhantel.<br />
Wozu sind solche Übungen gut?<br />
Diese Trainingsmethode bringt<br />
verschiedene Vorteile mit sich.<br />
Zunächst einmal ist da die bessere<br />
Isolation des Zielmuskels. Der<br />
Sportler kann sich auf die Art noch<br />
besser auf den gewünschten Bereich<br />
konzentrieren, den er stimulieren<br />
möchte. Außerdem erhöht sich bei<br />
dieser Trainingsform auch oft das<br />
Bewegungsausmaß. Das eröffnet<br />
dir die Möglichkeit zur verbesserten<br />
allgemeinen Muskelkontraktion – vor<br />
allem in der exzentrischen Phase der<br />
Wiederholung (beim Absenken).<br />
Welchen Nutzen hat die<br />
einseitige Ausführung noch?<br />
Sie verhilft dir zum festen <strong>Sixpack</strong>.<br />
Wend du dich in die Ausgangsposition<br />
einer Übung begibst, bemerkst du<br />
oft, wie sich die Core-Muskulatur<br />
angespannt, um den Körper stabil<br />
zu halten. Die Ausführung mit nur<br />
einem Arm oder Bein verstärkt<br />
diesen Effekt noch. Der Core muss<br />
bestimmte Muskelgruppen besser<br />
stabilisieren als bei der Variante<br />
mit beiden Extremitäten. Die<br />
einseitigen Varianten sind zudem<br />
eine hervorragende Methode, um<br />
eine ungleichmäßige Kraftverteilung<br />
zuungunsten einer Körperhälfte<br />
auszugleichen (siehe Kasten).<br />
Gibt es Übungen, die sich besser für<br />
diese Traingsart eignen als andere?<br />
Sicher. So ist es beispielsweise sehr<br />
schwer, den Körper beim einseitigen<br />
Kurzhanteldrücken auf der Flachbank<br />
richtig zu stabilisieren – vor allem mit<br />
einem schweren Gewicht. Deswegen<br />
ist dies eher eine weniger geeignete<br />
Übung. Das einarmige Kurzhantelrudern<br />
hingegen ist eine fantastische Variante,<br />
weil hier der Körper viel stabiler in<br />
Position gehalten werden kann.<br />
Das ist auch der Knackpunkt<br />
diese Übungsform: Der Körper<br />
muss sich immer in einer stabilen<br />
Position befinden. Andernfalls<br />
verschiebt sich der Fokus und mit<br />
ihm die Muskelspannung weg<br />
vom anvisierten Zielbereich.<br />
120/MAI 2013/mensfitness.de<br />
„Der Sportler kann sich mit einseitigen Übungen<br />
noch besser auf den gewünschten Bereich<br />
konzentrieren, den er stimulieren möchte.“<br />
Soll ich besser freie Gewichte,<br />
Eigengewichtsübungen oder<br />
Maschinen zum einseitigen<br />
Training verwenden?<br />
Kommt darauf an, welche Ziele<br />
du verfolgst. Es gibt nicht viele<br />
Eigengewichtsübungen, die der<br />
durchschnittliche <strong>Fitness</strong>sportler<br />
mit nur einer Hand oder einem<br />
Fuß beherrscht. Die Einbein-<br />
Kniebeuge ist wahrscheinlich noch<br />
die einfachste von ihnen. Allerdings<br />
würde ich diese Variante keinem<br />
empfehlen – es sei denn, es gibt<br />
einen bestimmten Grund dafür.<br />
Mir fallen jedoch ein paar fantastische<br />
Übungen an der Maschine ein, wie<br />
etwa das einseitige Beinpressen<br />
und bestimmte Variationen<br />
des Ruderns. Daneben gibt es<br />
auch viele tolle Übungen ohne<br />
Gewichte. Die Kombination aus<br />
freien Gewichten und Maschinen<br />
ist bei den einseitigen Varianten<br />
wohl das beste Mittel der Wahl.<br />
Wie sieht es mit dem Muskelaufund<br />
Fettabbau aus?<br />
Dafür ist das einseitige<br />
Training natürlich genauso gut<br />
geeignet. Muskelvolumen und<br />
Gewichtsreduktion hängen eher<br />
von der allgemeinen Umsetzung<br />
eines Trainingsplans ab als von<br />
der Übungsform. Wer diese Ziele<br />
erreichen will, kann problemlos die<br />
einseitigen Varianten mit in den<br />
Trainingsplan einfließen lassen.<br />
KRAFTAUSGLEICH<br />
Drei Punkte zum ausgewogenen<br />
Aufbau von Kraft und Volumen<br />
1<br />
Verwendet ein Sportler nur beidarmige und<br />
-beinige Übungsvarianten, kann dies zu<br />
einem Muskelungleichgewicht führen, da<br />
die stärkere Seite unter Umständen immer<br />
einen größeren Teil der Last übernimmt.<br />
2<br />
Die Folge können Verletzungen und<br />
Haltungsschäden sein. Außerdem kann<br />
dies die Steigerung des Trainingsgewichts<br />
bei schweren Übungen erschweren.<br />
3<br />
Jedes Workout sollte als vorbeugende<br />
Maßnahme gegen derartige Risiken<br />
einige einseitige Übungen beinhalten.<br />
So hat die schwächere Seite die<br />
Chance, Defizite auszugleichen.
TOPWORKOUT<br />
MUSKELN<br />
AUFBAUEN<br />
FETT<br />
VERBRENNEN<br />
SIXPACK<br />
FORMEN<br />
Stahlhartes <strong>Sixpack</strong><br />
Lass die Muskeln wachsen und die Fettreserven schrumpfen,<br />
damit der Waschbrettbauch richtig zum Vorschein kommt<br />
I<br />
m Mittelpunkt des Workouts fürs stahlharte<br />
<strong>Sixpack</strong> steht das intensive und regelmäßige<br />
Bauchmuskeltraining, das die verschiedenen<br />
Muskelfasern aus allen Winkeln<br />
beansprucht. Allerdings reicht das allein<br />
nicht aus, um die Muckis richtig herauszuarbeiten.<br />
Daneben brauchst du auch einen ordentlichen Schub<br />
körpereigener Wachstumshormone. Damit baust du<br />
Muskelpakete am ganzen Körper auf, die wiederum<br />
dem Körperfett so richtig einheizen – auch der<br />
Speckschicht über deinem neuen Waschbrettbauch.<br />
Der beste Weg zum beeindruckenden Bauch sind also<br />
Ganzkörperübungen, die mehrere Muskelgruppen<br />
gleichzeitig beanspruchen. Und genau darauf<br />
konzentriert sich das Workout des Monats.<br />
Die drei Einheiten dieses Programms sind in<br />
drei Abschnitte unterteilt. Den Anfang machen zwei<br />
Ganzkörperübungen, mit denen wir die großen<br />
Muskelgruppen aktivieren. Die Bauchmuskeln<br />
müssen dabei gleichzeitig den Körper stabilisieren.<br />
Im Anschluss folgt eine einzelne harte Übung<br />
für eine bestimmte Muskelgruppe, die jedoch<br />
immer die Bauchmuskeln miteinbezieht. Der<br />
abschließende Supersatz konzentriert sich<br />
dann voll auf den Bauch, um in diesem Bereich<br />
maximalen Muskelaufbau zu erreichen.<br />
SO FUNKTIONIERT DAS WORKOUT DES MONATS<br />
Wärm dich zu Beginn eines jeden Workouts anhand<br />
der zugehörigen Anleitung auf. Für je einen Satz der<br />
Übung 1A und 1B aus. Nach den Übungen jeweils über<br />
die angegebene Dauer hinweg pausieren. Wiederhole<br />
den Durchlauf, bis du alle Sätze der Übungen 1A<br />
und 1B ausgeführt hast. Mach anschließend mit der<br />
Übung 2 weiter. Absolvier am Ende die Übungen 3A<br />
und 3B in Form eines Supersatzes. Das bedeutet,<br />
dass zwischen 3A und 3B keine Pause liegen darf.<br />
Für das erste Workout bitte umblättern<br />
mensfitness.de/MAI 2013/121
(Workout_1_VON_3)<br />
Montag<br />
/c Wärm dich vor dem Beginn dieses Workout<br />
durch Kreuzheben und vornübergebeugtes<br />
Rudern an der leeren Stange gründlich auf.<br />
(1B)<br />
Vornübergebeugtes<br />
Rudern<br />
c Sätze 4 / WH 8 /<br />
Rhythmus 3010 / Pause 60 Sek.<br />
c Mit angespannter Core-Muskulatur, geradem<br />
Rücken und zurückgezogenen Schulterblättern<br />
im Obergriff an die Langhantel gehen.<br />
c Nun leicht in die Knie leicht gehen und aus der<br />
Hüfte heraus den Rumpf nach vorn beugen,<br />
sodass sich die Stange auf Kniehöhe befindet.<br />
c Die Stange zur Unterseite des Brustkorbs ziehen.<br />
Dabei die Schulterblätter zusammenpressen.<br />
Anschließend das Gewicht langsam wieder<br />
die Ausgangsposition sinken lassen.<br />
A<br />
B<br />
(1A) Kreuzheben<br />
c Sätze 4 / WH 8 /<br />
Rhythmus 2010 / Pause 60 Sek.<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Die Core-Muskulatur (die tief liegende Stützmuskulatur des<br />
Rumpfes) anspannen, die Schulterblättern zurückziehen<br />
und den Rücken gerade halten. Dann in die Kniebeuge<br />
kommen und im Wechselgriff an der Stange gehen.<br />
Das Gewicht unter Einsatz der Gesäßmuskulatur anheben.<br />
Anschließend die Fersen in den Boden stemmen, um<br />
es weiter nach oben zu befördern. Wenn die Stange<br />
Kniehöhe erreicht hat, die Hüfte nach vorne drücken.<br />
Das Gewicht wieder zum Boden sinken<br />
lassen und den Ablauf wiederholen.<br />
A<br />
B<br />
122/MAI 2013/mensfitnesde
TOPWORKOUT<br />
(2) Klimmzug<br />
c Sätze 3 / WH 8 /<br />
Rhythmus 4010 / Pause 90 Sek.<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Im Untergriff mit schulterbreit<br />
voneinander entfernten Händen an<br />
die Griffe oder die Stange gehen.<br />
Den Körper mit gestreckten<br />
Armen auspendeln lassen.<br />
Den Latissimus anspannen und den<br />
Körper nach oben ziehen.<br />
Wenn sich das Kinn oberhalb der Hände befindet,<br />
wieder in die Ausgangsposition zurückkommen.<br />
(3a)<br />
Crunch<br />
c Sätze 4 / WH 12 / Rhythmus 2010 / Pause 0 Sek.<br />
c Leg dich mit gebeugten Knien flach auf den Boden.<br />
c Den Schultergürtel durch Anspannen der Bauchmuskulatur<br />
anheben und den Oberkörper hoch zu den Knien führen.<br />
c Die obere Position kurz halten und dabei die Bauchmuskeln<br />
anspannen. Dann langsam in die Ausgangsposition zurückkehren.<br />
(3b)<br />
Unterarmstütz<br />
c Sätze 4 / Time 30-45 Sek. / Pause 60 Sek.<br />
c Der Körper bildet vom Kopf bis zu den Fersen eine gerade<br />
Linie. Die Ellbogen befinden sich direkt unterhalb der<br />
Schultern, der Blick ist zum Boden gerichtet.<br />
c Diese Position halten, ohne die Hüfte absacken zu lassen.<br />
mensfitness.de/MAI 2013/123
(Workout_2_VON_3)<br />
Mittwoch<br />
/c Wärm dich für dieses Workout durch<br />
Eigengewichts-Kniebeugen sowie Kniebeugen<br />
und Schulterdrücken an der leeren Stange auf.<br />
(1B) Schulterdrücken<br />
c Sätze 4 / WH 8 /<br />
Rhythmus 3010 / Pause 60 Sek.<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Die Füße schulterbreit auseinandernehmen<br />
und die Stange auf den oberen Brustkorb<br />
legen. Die Hände sind etwas weiter als<br />
schulterbreit voneinander entfernt.<br />
Den Brustkorb aufrecht halten und die<br />
Core-Muskulatur anspannen.<br />
Nun die Stange gerade nach oben<br />
führen, bis die Arme gestreckt sind.<br />
Beim Anheben den Core anspanen und<br />
die Hüfte nicht nach vorne schieben.<br />
Abschließend die Stange wieder zum Brustkorb<br />
sinken lassen und die Übung wiederholen.<br />
(1A) Kniebeuge<br />
c Sätze 4 / WH 8 /<br />
Rhythmus 3010 / Pause 60 Sek.<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Leg dir die Stange auf die Schulterrückseite (nicht<br />
in den Nacken!). Die Hände sind im Obergriff etwas<br />
weiter als schulterbreit voneinander entfernt. Die<br />
Ellbogen weisen während der Übung nach unten.<br />
Setz die Füße mit leicht nach außen weisenden Zehen<br />
etwas weiter als schulterbreit auseinander.<br />
Dann in die Kniebeuge gehen, bis die Oberschenkel<br />
mindestens parallel zum Boden laufen. Je<br />
tiefer du hinunterkommst, umso besser.<br />
Anschließend den Körper aus den Fersen<br />
heraus wieder nach oben drücken.<br />
A<br />
B<br />
A<br />
B<br />
124/MAI 2013/mensfitnesde
TOPWORKOUT<br />
(2) Klimmzug<br />
c Sätze 3 / WH 8 /<br />
Rhythmus 4010 / Pause 90 Sek.<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Im Obergriff mit schulterbreit<br />
voneinander entfernten Händen an<br />
die Griffe oder die Stange gehen.<br />
Den Körper mit gestreckten<br />
Armen auspendeln lassen.<br />
Den Latissimus anspannen und<br />
den Körper nach oben ziehen.<br />
Wenn sich das Kinn oberhalb der<br />
Hände befindet, wieder in die<br />
Ausgangsposition zurückkommen.<br />
(3a)<br />
Beinheben an<br />
der Stange<br />
c Sätze 4 /<br />
WH 12 /<br />
Rhythmus<br />
3010 /<br />
Pause 0 Sek.<br />
c Häng dich an eine<br />
Stange und lass den<br />
Körper auspendeln.<br />
c Halte die Beine so<br />
gerade wie möglich<br />
und zieh sie unter<br />
Einsatz der unteren<br />
Bauchmuskulatur<br />
so weit nach oben,<br />
dass sie parallel zum<br />
Boden verlaufen.<br />
(3b) Langhantel-Rollen<br />
c Sätze 4 / WH 6 / Rhythmus 3010 / Pause 60 Sek.<br />
c Komm in den Kniestand und<br />
geh mit gestreckten Armen<br />
im schulterbreiten Griff an die<br />
Langhantel, die vor dir am Boden liegt.<br />
c Nun die Langhantel langsam<br />
vom Körper weg nach vorne<br />
rollen. Der Core ist dabei<br />
durchgehend angespannt.<br />
c Streck dich so weit nach vorne,<br />
bis der Rumpf parallel zum Boden<br />
läuft. Dann die Bauchmuskeln<br />
anspannen, um die Stange wieder<br />
zurück in die Ausgangsposition<br />
vor dem Körper heranzuziehen.<br />
mensfitness.de/MAI 2013/125
(Workout_3_VON_3)<br />
MAIN WORKOUT<br />
Freitag/c Wärm dich vor diesem Workout mit Ausfallschritten an<br />
der leeren Stange und Diamant-Liegestützen auf.<br />
(1B) Trizeps-Dips<br />
c Sätze 4 / WH 8 /<br />
Rhythmus 3010 / Pause 60 Sek.<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Mit aufrechtem Körper an die Stangen gehen.<br />
Nun den Körper mit gerade nach hinten<br />
weisenden Ellbogen so weit absenken,<br />
wie es bequem und ohne übermäßige<br />
Belastung der Schultern möglich ist.<br />
Die Core-Muskulatur angespannt<br />
lassen und die Beine ruhig halten.<br />
Den Körper kräftig wieder nach oben<br />
drücken, ohne in der oberen Position die<br />
Ellbogen ganz durchzustrecken.<br />
A<br />
B<br />
(1A)<br />
Ausfallschritt mit<br />
Langhantel<br />
c Sätze 4 / WH 8 /<br />
Rhythmus 3010 / Pause 60 Sek.<br />
c<br />
c<br />
Stell dich aufrecht hin und leg dir die Langhantel auf<br />
die Schulterrückseite. Die Ellbogen dabei nach hinten<br />
ziehen, um die Schulterblätter zusammenzupressen.<br />
Den Rücken während der gesamten Übung aufrecht<br />
und die Core-Muskulatur angespannt halten.<br />
Jetzt einen großen Schritt nach vorn machen. Das Knie<br />
bleibt dabei auf den vorderen Fuß ausgerichtet. Es<br />
darf auf keinen Fall weiter als bis zur Fußspitze nach<br />
vorne wandern. Nun beide Knie um 90 Grad beugen.<br />
Am Ende den Körper mit dem vorderen Fuß wieder<br />
nach oben in die Ausgangsposition schieben.<br />
A<br />
B<br />
126/MAI 2013/mensfitnesde
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AUSGABE 2013<br />
SEITEN<br />
DER WEG ZUM BEEIN-<br />
DRUCKENDEN SIXPACK<br />
EXTRA<br />
30 SEITEN<br />
SCHLANK IN<br />
28 TAGEN<br />
Deutschland:<br />
EUR 9,90<br />
Öste reich: EUR<br />
11,-<br />
Schweiz:<br />
CHF 15,-
(Workout_3_VON_3)<br />
Freitag<br />
MAIN WORKOUT<br />
(2)<br />
Liegestütz<br />
mit Rudern<br />
c Sätze 3 / WH 12 /<br />
Rhythmus 2010 / Pause 90 Sek.<br />
c Stütz die Hände auf ein Paar Kurzhanteln, die<br />
schulterbreit voneinander entfernt am Boden liegen.<br />
Nimm die Grundposition des Liegestütz ein. Der Körper<br />
bildet vom Kopf bis zu den Zehen eine gerade Linie.<br />
c Anschließend den Rumpf so weit sinken lassen,<br />
dass der Brustkorb fast den Boden berührt.<br />
Danach den Körper wieder nach oben drücken.<br />
c Jetzt das Gewicht auf die linke Körperseite<br />
verlagern und die rechte Kurzhantel mit einer<br />
Ruderbewegung zur Hüfte heranziehen. Die Hantel<br />
dann wieder langsam zum Boden sinken lassen.<br />
c Die Ruderbewegung mit dem anderen Arm wiederholen.<br />
Der gesamte Ablauf zählt als eine Wiederholung.<br />
A B<br />
(3a)<br />
Liegestütz mit<br />
Drehung<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Sätze 4 / WH 12 / Rhythmus 2010 / Pause 0 Sek.<br />
Komm in die Grundposition des Liegestütz und lass den Brustkorb bis<br />
fast zum Boden sinken. Die Ellbogen bleiben dabei eng am Körper.<br />
Den Körper dann dynamisch wieder hochdrücken. In der oberen<br />
Position einen Arm anheben und den Rumpf so drehen, dass<br />
die Hand des ausgestreckten Arms zur Decke weist.<br />
In die Ausgangsposition zurückkehren und die Übung<br />
auf der anderen Seite wiederholen.<br />
(3b) Klappmesser<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Sätze 4 / WH 12 / Rhythmus 2 010 / Pause 60 Sek.<br />
Leg dich flach auf den Boden. Die Arme befinden sich hinter dem Kopf, die Füße<br />
sind geschlossen. Sowohl Arme als auch Beine sind leicht angehoben.<br />
Nun die Bauchmuskeln anspannen, um Hände und Füße nach oben zu<br />
führen, sodass sie sich oberhalb des Bauches in der Mitte treffen. Die Beine<br />
dabei so gerade wie möglich halten und die Bauchmuskulatur in der oberen<br />
Position stark anspannen. Danach langsam wieder nach unten kommen.<br />
128/MAI 2013/mensfitness.de
<strong>Vorschau</strong> Juni 2013<br />
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„MEIN NEUER BODY - DER<br />
WEG ZUM TRAUMKÖRPER“<br />
Teil 1: Muskel- und Kraftaufbautraining<br />
für eine fitte Basis<br />
ERNÄHRUNG<br />
27 SIXPACK-<br />
FOOD TIPPS<br />
SEX UP<br />
YOUR LIFE!<br />
WAS SIE ANMACHT<br />
WAS DICH FIT<br />
MACHT<br />
Hard Core – 4 Übungen für<br />
den Waschbrettbauch<br />
• Mit diesen vier einfachen Moves<br />
wird euer <strong>Sixpack</strong> gestählt<br />
Bauch weg! – Das 12-Minuten-<br />
Fett-Weg Workout<br />
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Core zu formen, ist eine Kugelhantel<br />
Michael Phelps –<br />
Der beste Athlet aller Zeiten<br />
• 1 Mann, 22 Medaillen!<br />
Der Rekordschwimmer über das<br />
Geheimnis seines Erfolges<br />
FITNESS-VORSCHAU-TELEGRAMM<br />
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komplette Workout unserer MF-Personaltrainer für Einsteiger -- Der Sprung von der Klippe:<br />
Von 27 Metern ins Nass. MF bei der World Cliff Diving Series -- Gear Test: Die besten Running<br />
Schuhe für den Asphalt -- Höllenberg: Mountainbike Downhill Rennen -- Ernährung: Die besten<br />
Tipps, Eier zuzubereiten -- ..und jede Menge Tipps & Workouts unserer MF-Experten --
DAS<br />
LETZTE<br />
WORT<br />
LeBron<br />
James<br />
Der NBA-Star über seine beiden<br />
olympischen Goldmedaillen, seine<br />
Siegermentalität und den Verzicht auf<br />
Burger zum Abendessen<br />
Du hast den unüblichen Weg vom Highschool-Basketball<br />
direkt in die NBA gewählt, ohne den Umweg über<br />
den College-Basketball. War das schwer?<br />
Ich habe seit ich denken kann eine gute Einstellung zum<br />
Training. Und ich wusste, dass ich härter an mir arbeiten<br />
muss als alle anderen, um den Sprung zu schaffen. Ich denke,<br />
es gibt drei Gründe, warum es so gut gelaufen ist: Mein<br />
Selbstvertrauen, mein natürliches Talent und die harte Arbeit.<br />
Du hast zweimal ein NBA-Finale verloren – 2007 im<br />
Kader der Cleveland Cavaliers und 2011 mit den Miami<br />
Heat. Was haben dir die Niederlagen gezeigt?<br />
Dass ich keine Niederlagen mag. Auch, wenn es platt klingt:<br />
Du kannst Misserfolge zu Erfolgen verwandeln. Wenn du auf<br />
dem Platz stehst, kannst du dich daran erinnern, wie du dich<br />
damals bei der Niederlage gefühlt hast. Das hilft dir, dich zu<br />
konzentrieren und entschlossener zu Werke zu gehen.<br />
Dass du auf eigene Regie nach Miami gewechselt bist, hat dir<br />
viele kritische Blicke und negative Schlagzeilen eingebracht.<br />
Hat dich das in irgendeiner Weise beeinträchtigt?<br />
Eine Weile schon. Aber dann habe ich gesehen, dass es für meine<br />
Familie und mich die richtige Entscheidung war. Ich lasse lieber meine<br />
Leistungen auf dem Platz für mich sprechen. Ich denke, mit dem NBA-<br />
Titel für Miami letztes Jahr habe ich allen gezeigt, wozu ich fähig bin.<br />
Im Jahr 2012 hast du außerdem deine zweite olympische<br />
Goldmedaille gewonnen. Wie hat sich das angefühlt?<br />
Es war toll, für mein Land in London Gold zu gewinnen.<br />
Das amerikanische Team nimmt das Olympiaturnier sehr<br />
ernst. Bei den Spielen in Rio 2016 bin ich 31. Wenn ich dann<br />
noch fit bin und der Trainer mich will, bin ich bereit. Drei<br />
Goldmedaillen wären schon wirklich etwas Besonderes.<br />
Wie entwickelt man eine Siegermentalität?<br />
Du musst an die Vorbereitung mit derselben Intensität und<br />
Leidenschaft rangehen wie ans Punktspiel. Ein Fehlwurf<br />
ist ein Fehlwurf – auch im Training. Wenn es dir egal ist,<br />
wie sollst du dann den Schalter umlegen, wenn es ums<br />
Ganze geht? Ganz gleich, in welcher Sportart: Du musst<br />
die Siegermentalität schon im Training kultivieren.<br />
Was gefällt dir am Training am besten?<br />
Am liebsten stehe ich natürlich auf dem Platz. Was das<br />
<strong>Fitness</strong>center angeht – dort gefällt mir der Heimtrainer am besten.<br />
Es gibt heutzutage so viele Möglichkeiten für Spitzenathleten,<br />
in Form zu kommen. Meiner Meinung nach funktionieren<br />
aber die einfachsten Sachen immer noch am besten. Das Rad<br />
gibt mir ein Workout, das ich nirgendwo sonst bekomme.<br />
„Was mir meine Finalniederlagen gezeigt<br />
haben? Dass ich keine Niederlagen mag.<br />
Das Gefühl kannst du mitnehmen und<br />
dazu nutzen, in Zukunft noch<br />
entschlossener an die Sache<br />
ranzugehen.“<br />
Was ist der ungewöhnlichste Aspekt deines Trainings?<br />
Das Merkwürdigste sind wohl die Kniebeugen auf der vibrierenden<br />
Plattform. Ehrlich gesagt war mir am Anfang der Sinn der Übung nicht<br />
ganz klar. Aber ich vertraue meinen Trainern zu<br />
100 Prozent. Durch die Vibrationen sollen mehr Muskelzellen<br />
aktiviert werden. Das bedeutet im Grunde genommen, dass du<br />
dabei stärker wirst, als es mit normalen Kniebeugen möglich wäre.<br />
Wie wichtig ist die Ernährung im Profi-Basketball?<br />
Talent reicht heutzutage nicht mehr aus, um es in die NBA<br />
zu schaffen. Es muss einfach alles stimmen. Du kannst der<br />
begabteste Spieler der Welt sein. Aber wenn du deine Ernährung<br />
nicht ernst nimmst, wirst du auf dem Platz vorgeführt. Klar<br />
würde ich gern jeden Abend Burger essen. Aber ich mache es<br />
nicht. Weil mir die NBA und olympisches Gold wichtiger sind.<br />
130/MAI 2013/mensfitness.de