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Men's Fitness Sixpack Deluxe (Vorschau)

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IM HEFT: ERNÄHRUNGS-GUTSCHEINKARTE IM WERT VON 12,50 €!<br />

GUT AUSSEHEN, GUT FÜHLEN<br />

mensfitness.de<br />

<strong>Fitness</strong> Ernährung Sport Lifestyle Abenteuer<br />

NR. 05/ 2013<br />

TOP-WORKOUT<br />

SIXPACK<br />

DELUXE<br />

HEAVY METAL<br />

MF BEIM<br />

STRONGMAN<br />

OUTDOOR<br />

EXTREM<br />

ULTRA-<br />

MARATHON<br />

IM DSCHUNGEL<br />

SPARTACUS<br />

FIT WIE EIN<br />

GLADIATOR<br />

IN 28<br />

TAGEN!<br />

KRÄFTIG &<br />

IMPOSANT<br />

DAS „VERGESSENE“<br />

MUSKELAUFBAU-TRAINING<br />

FETT-KILLER<br />

BAUCH WEG MIT DER<br />

„POWERKUGEL“<br />

ERNÄHRUNG<br />

CURRY-<br />

POWER<br />

TIPP<br />

DER BESTE SEINER ART<br />

SURVIVAL-IKONE<br />

BEAR GRYLLS<br />

Deutschland<br />

4,- EUR<br />

Luxemburg<br />

4,70 EUR<br />

Österreich<br />

4,60 EUR<br />

Schweiz<br />

7,80 CHF<br />

150 50 + + 50 50<br />

NEUE TIPPS MUSKEL-TRICKS FETT-WEG-GEHEIMNISSE ERNÄHRUNGSREGELN


MF INHALT<br />

Fit im Mai<br />

07 Fit Liste – Der passende Workout-Sound<br />

08 Drehmoment – Unser Tipp für eine gestärkte<br />

Stützmuskulatur<br />

10 Schnellstart – 5 Tipps für den perfekten Sprint<br />

12 Muskel-Balance – Hole das Maximum aus deinem<br />

Workout heraus<br />

14 Food-Tipp – Mehr Energie durch regelmäßige<br />

Mahlzeiten<br />

16 Der Move für „Sie“ – Die klassische Übung für mehr<br />

Kraft und Sex-Appeal<br />

18 For Men – Coole Düfte mit prägnanter Note<br />

10<br />

16<br />

20 Big Picture – Freestyle-Skifahren<br />

22 Michaels <strong>Fitness</strong>ecke – Deutschlands gefragtester<br />

Personaltrainer über die Welt der <strong>Fitness</strong><br />

26 Leserbriefe – Fragt unseren MF-Experten<br />

Dirk van der Klok<br />

34 91<br />

Expertentipps & Training<br />

27 Die Experten – Intro<br />

28 Muskelexperte Charles Poliquin – Das Erfolgsrezept<br />

der Champions<br />

30 Kardio-Experte Ben Titley – Der Weg zum Siegertypen<br />

32 Motivations-Experte Greg Searle – Der Weg zurück an<br />

die Spitze<br />

Features<br />

24 Gladiatoren-<strong>Fitness</strong> – „Spartacus“-Star Manu Bennett<br />

verrät seine <strong>Fitness</strong>tricks<br />

150 TOP FIT<br />

34 50 TOP-MUSKELTIPPS – Mehr Muskelmasse?<br />

Die besten Tipps für deine persönliche<br />

Muskelmission<br />

42 Lionel Messi, der Weg an die Weltspitze – MF sprach<br />

mit dem „Zauberer“ über Erfolg, Training und<br />

Überwindung sämtlicher Widrigkeiten<br />

48 MF - Wissen: Das fehlende Puzzleteil – Die Kraft der<br />

Hormone<br />

54 Fight & <strong>Fitness</strong> Teil XI – Mit MMA-Profi und<br />

MF-Fightexperte Franco de Leonardis<br />

CHECK<br />

OUT!<br />

MF ONLINE<br />

Infos • Workouts • Shop<br />

und mehr unter<br />

www.mensfitness.de<br />

&<br />

24<br />

27<br />

4/MAI 2013/mensfitness.de


MAI 2013<br />

42<br />

48<br />

Features<br />

62 <strong>Fitness</strong> Portrait – Seyit, Deutschlands härtester Personal<br />

Trainer<br />

66 MF-Leser-Report – Von Ost nach West:<br />

Der USA-<strong>Fitness</strong>center-Check<br />

71 Ultramarathon – Willkommen im Dschungel<br />

78 Bear Grylls, Schlamm, Schweiß & Tränen.<br />

MF sprach mit dem Survival-Experten und TV-Star aus<br />

„Ausgesetzt in der Wildnis“, und stellt sein neues<br />

Buch vor.<br />

130 Das letzte Wort – NBA-Star LeBron James<br />

112<br />

84 EAT FIT – Koffein vor dem Workout<br />

85 Natürliche Schlafmittel – 5 Lebensmittel für einen<br />

gesunden Schlaf<br />

86 Schnell & Gesund – Haferflocken: Schnell zubereitet,<br />

lecker und mit Power<br />

88 EF Wissen – Pute, die schlank macht<br />

90 Ergänzungsmittel – Mit Vitamin A das Immunsystem<br />

stärken<br />

91 50 TOP-ERNÄHRUNGSTIPPS – Diese Tipps helfen dir<br />

dabei, deinen gewünschten Körperbau zu erreichen<br />

Trainer<br />

97 Muskel-Tipp – Kniebeuge, Power aus der Tiefe<br />

NESS-TIPPS<br />

92<br />

121<br />

98 Echt heavy! – Strongman: Unser MF-Redakteur zeigt,<br />

was er drauf hat<br />

104 Rugby Drills – Das Power-Programm der Champions<br />

109 Must Do Move – WO für die hintere kinetische Kette<br />

112 50 TOP-FETTKILLER – Rücke dem Speck zu Leibe!<br />

Unsere Expertentipps helfen dir dabei, dein <strong>Sixpack</strong><br />

freizulegen<br />

118 Powerkugel – Explosive Kraft mithilfe des Medizinballs<br />

120 Wissen – Einseitige Übungen für gleichmäßigen<br />

Muskelzuwachs<br />

121 Top-Workout – 3 Workout-Einheiten für ein stahlhartes<br />

<strong>Sixpack</strong><br />

AUF<br />

DEM<br />

COVER<br />

S. 121<br />

S. 120<br />

S. 98<br />

S. 118<br />

S. 71<br />

S. 88<br />

78<br />

1121<br />

S. 24<br />

S. 34<br />

S. 78<br />

S. 91<br />

S. 112<br />

mensfitness.de/MAI 2013/5


Willkommen<br />

HERAUSGEBER Ultimate Guide Media<br />

REDAKTION<br />

CHEFREDAKTEUR Oliver Bloss<br />

GESCHÄFTSFÜHRER Nathan Berkley<br />

FINANZDIREKTOR Richard Layton<br />

ARTDIRECTOR Tony Mullock<br />

FOTOREDAKTION Caroline Berkley<br />

ENDREDAKTION Andrea Musah<br />

Liebe <strong>Fitness</strong>freunde,<br />

viele von Euch werden diese Ausgabe in Köln auf der FIBO 2013 (11. – 14. April), der weltweit<br />

größten <strong>Fitness</strong>-Messe, in Händen halten. Einem Event, dem viele entgegenfiebern, um sich<br />

über das Neueste auf dem <strong>Fitness</strong>markt zu erkunden, sich Inspirationen abzuholen und sich<br />

über die neuesten Trends & <strong>Fitness</strong>-Konzepte zu erkundigen. (Besucht uns: 4.2/E02 oder am<br />

Maxinutrition-Stand 8/C35: Dort könnt ihr Euer Antlitz auf dem MF-Cover verewigen!)<br />

Eines können wir mit Sicherheit vorab bestätigen: Der <strong>Fitness</strong>trend ist ungebrochen und es<br />

wird auch in den kommenden Jahren keine Langeweile aufkommen. Ob Jungs oder Mädls, ob<br />

Functional Training oder Gear-Workouts, ob Kardio oder Kraft – für alle Freunde der<br />

Körperertüchtigung gibt es unzählige Alternativen, seine jeweiligen persönlichen und<br />

körperlichen Ziele auf effiziente und abwechslungsreiche Art zu erreichen.<br />

Ein kleiner Tipp von mir – in erster Linie für Neueinsteiger und Erstbesucher der FIBO (gilt aber<br />

auch ganz allgemein): Überlegt Euch vorab, was Ihr genau machen, beziehungsweise<br />

körperlich erreichen möchtet. Oft sieht man „vor lauter Wald die Bäume nicht“. Heißt, es<br />

herrscht ein riesiges Angebot an Geräten, Konzepten und Philosophien der Hersteller vor Ort.<br />

Da kann man schon mal leicht die Übersicht verlieren. Fragt notfalls einen der (Auskunfts-)<br />

Experten vor Ort und Ihr werdet in die richtigen Bahnen gelenkt. Ihr spart Zeit und könnt Euch<br />

ganz auf Eure Wünsche konzentrieren. Anschließend hat man genügend Zeit, sich der<br />

Vielfältigkeit einer abwechslungsreichen und unterhaltsamen Show zu widmen. Wir<br />

wünschen Euch in jedem Fall viel Spaß!<br />

Viel Spaß und Abwechslung bietet auch diese Ausgabe. Mal alles auf einen Blick, hieß unsere<br />

Intension, die wir mit 150(!) informativen Tipps, aufgeteilt auf 18 Seiten, präsentieren. Jeweils<br />

50 Tipps zu den Themen Muskelaufbau, Fettreduzierung und Ernährung könnt Ihr im Heft<br />

nachlesen. Kompakt & informativ!<br />

Unser Top-Workout (ab Seite 121) sorgt für gepflegten Muskelaufbau, Fettverlust und ein<br />

gestähltes <strong>Sixpack</strong>. Hier heißt die Devise: Der Sommer kann kommen!<br />

Zwei absolute Meister Ihres Fachs gaben sich für Men’s <strong>Fitness</strong> ebenfalls die Ehre: Fußball-<br />

Genie Lionel Messi und Survival-Experte Bear Grylls. Wer könnte sein Metier besser vertreten,<br />

als diese beiden Ikonen? MF sprach mit beiden über Erfolg, Motivation und<br />

Trainingserfahrungen.<br />

Und nicht zu vergessen: Unser großer Report zum Thema Hormone & Konsorten (ab Seite 48).<br />

Nach dem Erfolg unseres Zusatzernährungs-Specials in der vorherigen Ausgabe, zeigen wir Euch,<br />

wie Ihr Eure Hormone zum Vorteil einsetzen, und Euren Power steigern könnt. Essentiell!<br />

Und was Ihr zum Thema <strong>Fitness</strong> noch wissen müsst…, Ihr wisst Bescheid!<br />

INTERNATIONAL<br />

Editor Jon Lipsey<br />

Deputy Editor Joe Warner<br />

Art Director Donovan Walker<br />

Managing Editor Chris Miller<br />

Features Editor Joel Snape<br />

Designer Rob Lavery<br />

Staff Writer Ben Ince<br />

Features Assistant Sam Rider<br />

Head of Digital Content Nick Hutchings<br />

Group Publisher Russell Blackman<br />

Group Managing Director Ian Westwood<br />

Managing Director of Advertising Julian Lloyd Evans<br />

Chief Operating Officer/ Chief Financial Officer Brett Reynolds<br />

Group Finance Director Ian Leggett<br />

Chief Executive Officer James Tye<br />

Chairman Felix Dennis<br />

Words: Jason Anderson, David Castle, Georgina Graham, Lisa James,<br />

Matt Hart, Rib Hicks, Charlie Norton, Sarah Schenker, Shelley Portet, Victoria Webb<br />

Pictures: Shutterstock, Getty, Eyevine, Danny Bird, Oliver Burston,<br />

Nathan Daniels, Barry Downard, Linda Doung, Mark Eilbeck, Pete Webb,<br />

foodanddrink.com, Timo Hebditch, Romilly Lockyer, Matt Herring, Stuart<br />

Holmes, Richie Hopson, Tom Miles, Duncan Nicholls, PSC Photography,<br />

Rui Ricardo, Glen Burrows, Action Images, Tom Warry, Martin Paldan.<br />

BÜRO DEUTSCHLAND<br />

Ultimate Guide Media<br />

Chilehaus A<br />

Fischertwiete 2<br />

20095 Hamburg<br />

Telefon: +49 (0) 40 32 00 54 61<br />

Fax: +49 (0) 40 32 00 52 00<br />

BÜRO UNITED KINGDOM<br />

Ultimate Guide Media<br />

Argyle House<br />

1 Dee Road<br />

Richmond<br />

Surrey<br />

TW9 2JN<br />

Company No. 06965305<br />

HOMEPAGE: www.mensfitness.de<br />

LESERFRAGEN: leserbriefe@mensfitness.de<br />

MARKETING & SALES MANAGER<br />

Thorsten Rebek<br />

thorsten.rebek@ultimateguide.de<br />

Tel: +49 40 797 69 037<br />

PRESSEVERTRIEB<br />

VU VERLAGSUNION KG<br />

AM KLINGENWEG 10<br />

65396 WALLUF<br />

TEL. + 49 612 3620 0<br />

BÜRO SPANIEN<br />

Ultimate Guide Media<br />

APDO de Correos 551<br />

03724 Moraira / Alicante<br />

SPAIN<br />

ABONNEMENTS<br />

IPS Pressevertrieb GmbH<br />

Ultimate Guide Abo-Service<br />

Postfach 1331<br />

53340 Meckenheim<br />

E-MAIL: abo-ugm@ips-d.de<br />

Telefon: +49 22 25/70 85-362<br />

Telefax: 0 22 25/70 85-399<br />

Homepage www.ips-d.de<br />

DRUCK UND BINDUNG:<br />

Quad/Winkowski Sp. z o.o.,<br />

ul. Pułtuska 120,<br />

07-200 Wyszków,<br />

Polen<br />

Das Papier, auf dem dieses Magazin gedruckt ist, besteht aus<br />

umweltverträglichen Fasern.<br />

HAFTUNG<br />

Dieses Magazin wurde mit Sorgfalt produziert. Der Verlag kann jedoch keine<br />

Haftung, Gewährleistung, Garantie oder Versicherung für Meinungen, Waren oder<br />

Dienstleistungen übernehmen, die in dieser Ausgabe veröffentlicht wurden. Der<br />

Herausgeber übernimmt außerdem keine Verantwortung für Inhalte von externen<br />

Webseiten, deren Adressen veröffentlicht werden.<br />

Oliver Bloss<br />

Chefredakteur<br />

DATENSCHUTZERKLÄRUNG<br />

Dieses Magazin wird unter der Lizenz und mit der Erlaubnis von © Dennis Publishing<br />

Limited herausgegeben. Alle Rechte an Material, Titel und Marke dieses Magazins sind<br />

Eigentum von Dennis Publishing Limited und dürfen weder im Ganzen noch teilweise<br />

ohne vorherige schriftliche Genehmigung reproduziert werden.<br />

MEN’S FITNESS ist ein Warenzeichen von Weider Publications LLC und darf ohne<br />

vorherige Erlaubnis von Weider Publications LLC werder verwendet noch in irgendeiner<br />

Form reproduziert werden.<br />

Cover-Foto: Noel Daganta (ndpix.com). Model: James Ellis.<br />

6/MAI 2013/mensfitness.de


Fit Liste<br />

DER COUNTDOWN ZUM FITTEREN LEBEN<br />

Richtig<br />

aufdrehen<br />

Bist auf der Suche nach einem Song mit dem perfekten Tempo für´s<br />

Workout? Mach dir darüber keine allzu großen Gedanken und nimm<br />

einfach deine Lieblingstracks. Deine Favoriten wirken sich während<br />

des Kardiotrainings positiv auf das subjektive Belastungsempfinden<br />

aus. Zudem verbessern sie die körperliche Leistungsfähigkeit bei<br />

explosiven Bewegungen wie etwa beim Bankdrücken. Diese<br />

Ergebnisse stammen aus einer Studie, die im „Journal Of Strength And<br />

Conditioning Research“ veröffentlicht wurde. Das heißt: Wenn dir die<br />

Musik gefällt, kannst du ihn jeder Hinsicht richtig aufdrehen.<br />

mensfitness.de/MAI 2013/7


Fit Liste<br />

Kräftiger<br />

Drehmoment<br />

Du willst deine Stützmuskulatur stärken?<br />

Mit unseren Tipps hast du schnell<br />

den Dreh raus!<br />

A<br />

OBERKÖRPERDREHUNG<br />

Sätze 4<br />

WH 12<br />

MUSKEL­<br />

TIPP<br />

Kraft der<br />

Gedanken<br />

5Leg dich mit gebeugten Knien auf<br />

den Boden und heb den Rumpf an.<br />

Leg in dieser Position die geballten<br />

Fäuste aufeinander und dreh den<br />

Oberkörper auf eine Seite.<br />

Diese Übung beansprucht alle großen<br />

Muskelpartien des Core (der Halteund<br />

Stützmuskulatur des Rumpfes),<br />

einschließlich der schrägen Bauchmuskeln.<br />

Die langen, dünnen Muskeln bilden sozusagen<br />

den Rahmen des Waschbrettbauchs.<br />

Das Wichtigste ist, über den gesamten<br />

Bewegungsablauf hinweg die Spannung<br />

aufrechtzuerhalten – etwa so, wie in der oberen<br />

Position eines normalen Crunches. Genau diese<br />

durchgehende Anspannung der Zielmuskulatur<br />

fördert deren Wachstum und Definition.<br />

B5Anschließend die Bewegung umkehren und<br />

den Rumpf zur anderen Seite drehen. Die<br />

Bauchmuskeln bleiben während der gesamten<br />

Übung angespannt. Der komplette Durchlauf<br />

zählt als eine Wiederholung.<br />

Wenn dir die<br />

angegebene<br />

Wiederholungszahl<br />

leicht fällt, kannst du<br />

zusätzlich eine leichte<br />

Kurzhantel in die<br />

Hände nehmen.<br />

Wenn du dich bei jeder Wiederholung<br />

auf deine Bauchmuskeln konzentrierst<br />

und bewusst in die Dehnung und<br />

Beugung hineinspürst, wachsen die<br />

Muskeln schneller. Du verbesserst<br />

dadurch die Kommunikation<br />

zwischen Gehirn und Muskulatur.<br />

Das erlaubt es dir, die Bauchmuskeln<br />

stärker anzuspannen. Außerdem<br />

vermeidest du es dadurch,<br />

unnötig Schwung zu holen und<br />

bei den Übungen zu mogeln.<br />

SIXPACK-<br />

MYTHOS<br />

„Das tägliche<br />

Bauchmuskeltraining<br />

ist der<br />

beste<br />

Weg zum<br />

Waschbrettbauch.“<br />

Bist du der Meinung, dass du mit täglichem<br />

<strong>Sixpack</strong>-Training am schnellsten zum<br />

Waschbrettbauch kommst? Leider müssen wir<br />

dich da enttäuschen. Die Bauchmuskeln brauchen<br />

wie jede andere Muskelgruppe auch Zeit zur<br />

Regeneration, bevor sie wieder beansprucht werden<br />

können. Du musst ihnen zwischen den Einheiten<br />

48 Stunden Zeit lassen. Sonst werden die Muskeln<br />

letztendlich sogar schwächer und kleiner.<br />

8/MAI 2013/mensfitness.de


Fit Liste<br />

Volle Kraft voraus<br />

Schneller und fitter mit den Tipps des Trainers Joe Lightfoot<br />

ENTSPANNEN<br />

Beim Sprinten musst du eine<br />

gewaltige Menge an Energie<br />

aufbringen. Wenn du verspannst,<br />

wirst du allerdings nie dein<br />

Maximaltempo erreichen. Das<br />

wahre Geheimnis schneller<br />

Sprinter: Locker bleiben.<br />

GEWICHT<br />

VERLAGERN<br />

Um zu beschleunigen, musst du<br />

deinen Körperschwerpunkt nach<br />

vorn verlagern. Es reicht aber<br />

nicht, nur den Oberkörper nach<br />

vorne zu neigen.<br />

Auch das Becken musst du nach<br />

vorne schieben.<br />

AUF DIE HÄNDE<br />

KONZENTRIEREN<br />

Die Hände bewegen sich<br />

auf einer gedachten Linie<br />

zwischen den Pobacken und<br />

den Wangenknochen. Die Arme<br />

sollten um 90 Grad<br />

gebeugt sein.<br />

GROSSE<br />

SCHRITTE<br />

MACHEN<br />

Versuch, auf den ersten zehn bis<br />

20 Metern große Schritte zu<br />

machen und die Bewegungen<br />

voll durchzuziehen. Stoß dich<br />

dabei kräftig ab, um zu<br />

beschleunigen.<br />

DEN KÖRPER<br />

IN DER SPUR<br />

HALTEN<br />

Konzentrier dich auf die gerade<br />

Vor- und Rückwärtsbewegung<br />

von Armen und Beinen. Jegliche<br />

Seitwärtsbewegung bedeutet<br />

einen Energieverlust und<br />

bremst dich.<br />

10/MAI 2013/mensfitness.de


Fit Liste<br />

Muskel-Balance<br />

Nutze diese Trainingstipps, um das Maximum aus dem Workout herauszuholen.<br />

Um feste Muskelpakete zu bekommen, brauchst du<br />

ein schlaues, ausgewogenes Trainingsprogramm.<br />

Wenn du zu locker oder selten trainierst, müssen<br />

sich die Muskeln nicht anpassen. Das Wachstum<br />

bleibt dann aus. Bei zu häufigem oder zu schwerem<br />

Training riskierst du andererseits Verletzungen.<br />

Wir wollen dir verraten, wie du die richtige Balance<br />

findest. In einschlägigen Studien waren Hypertrophie<br />

(Muskelwachstum) und Kraftzuwächse bei 70 Prozent<br />

der Maximalkraft und Satzlängen zwischen drei und<br />

elf Wiederholungen am größten. Diese Ergebnisse<br />

stammen aus Untersuchungen an der amerikanischen<br />

Ohio University. Belegt werden sie durch eine dänische<br />

Studie, die im „Journal Of Applied Physiology“ erschien.<br />

Niedrige bis mittlere Satzlängen stellten sich als<br />

effektiver heraus als hohe Wiederholungszahlen<br />

(zwischen 20 und 28 WH). Gleichzeitig bewirkten<br />

schwerere Lasten von 70 Prozent der Maximalkraft<br />

größere muskuläre Anpassungsprozesse als<br />

die Arbeit bei 15,5 Prozent der Maximalkraft.<br />

ZINK GEGEN<br />

DIE ERKÄLTUNG<br />

Mit Vitamin C lässt sich keine Erkältung<br />

wirklich vermeiden – auch, wenn viele<br />

Menschen dies fälschlicherweise<br />

glauben. Bring in der Erkältungszeit dein<br />

Immunsystem statt mit Orangensaft<br />

lieber mit Zink auf Vordermann.<br />

Die empfohlene Tageszufuhr liegt bei 5,5<br />

bis 9,5 Milligramm pro Tag. Hier sind die<br />

besten Zinkquellen inklusive Zinkgehalt<br />

pro 100 Gramm.<br />

AUSTERN<br />

16.62 mg<br />

Nutze diese<br />

Erkenntnisse für deine<br />

Kniebeugen sowie fürs<br />

Kreuzheben, Bank- und<br />

Schulterdrücken.<br />

WILD<br />

8.5 mg<br />

Die Maximalkraft<br />

lässt sich nach<br />

gründlichem<br />

Aufwärmtraining<br />

schnell ermitteln.<br />

SESAMKÖRNER<br />

7.75 mg<br />

RIND<br />

5.2 mg<br />

MUSCHELN<br />

3 mg<br />

Morgensport<br />

Forschungsergebnissen im „Medicine &<br />

Science In Sports & Exercise“ zufolge kann<br />

ein zügiger, 45-minütiger Spaziergang am<br />

Morgen helfen, den Appetit zu zügeln. Die<br />

Testpersonen der zitierten Studie verspürten<br />

nicht den Drang, die verbrannten Kalorien wieder<br />

aufzunehmen. Sie aßen über den Tag gesehen<br />

genauso viel wie an trainingsfreien Tagen.<br />

SHIITAKE­<br />

PILZE<br />

1.03 mg<br />

JOGHURT<br />

0.97 mg<br />

12/MAI 2013/mensfitness.de


Fit Liste<br />

Feste Essenszeiten<br />

Durch regelmäßige Mahlzeiten gut in Form und voller Energie durchs Leben<br />

DER TRICK<br />

Versuch, am Wochenende nicht zu lang zu<br />

schlafen. Setz dich stattdessen zur selben Zeit<br />

wie unter der Woche an den Frühstückstisch.<br />

STARKE<br />

VARIANTEN<br />

Mit kleinen Abwandlungen<br />

mehr aus dem Bankdrücken<br />

herausholen<br />

DIE WIRKUNG<br />

Die festen Essenszeiten helfen auch auf<br />

indirekte Art beim Abnehmen. Sie bringen<br />

nämlich den Stoffwechsel auf Trab, sodass<br />

zugeführtes Fett zwischen den Mahlzeiten zu<br />

Energie umgewandelt statt eingelagert wird.<br />

DIE STUDIE<br />

Israelische Wissenschaftler verglichen zwei<br />

Gruppen von Probanden. Die einen hielten sich<br />

an feste Essenspläne mit viel Fett, die anderen<br />

aßen unregelmäßig, dafür aber fettarm. Die<br />

Gesamtkalorienzahl war gleich. Bei ersterer<br />

Ernährungsstrategie war das Körpergewicht der<br />

Versuchspersonen am Ende des Testzeitraums<br />

niedriger. Dies deutet darauf hin, dass der Zeitpunkt<br />

der Nahrungszufuhr sogar wichtiger ist als der<br />

Fettgehalt. Am besten ist die Kombination aus festen<br />

Essenszeiten und frischen, gesunden Mahlzeiten<br />

mit Nährstoffen, die der Körper braucht.<br />

ENGER GRIFF<br />

Geh im etwas weniger<br />

als schulterbreiten<br />

Griff an die Stange.<br />

✘ Anfängerübung<br />

✔ Trizepsaufbau<br />

✘ Große Gewichte<br />

EXPLOSIVE AUSFÜHRUNG<br />

Drück das Gewicht<br />

explosiv aber<br />

kontrolliert nach oben.<br />

✔ Niedrige Wiederholungszahlen<br />

✘ Anfängerübung<br />

✔ Dynamikaufbau<br />

POSITIVE NEIGUNG<br />

Stell die Bank auf einen<br />

positiven Neigungswinkel<br />

von 30 bis 45 Grad ein.<br />

✔ Aufbau der oberen Brustmuskeln<br />

✔ Schulteraufbau<br />

✘ Große Gewichte<br />

NEGATIVE NEIGUNG<br />

Stell die Bank auf einen<br />

negativen Neigungswinkel<br />

von 30 bis 45 Grad ein.<br />

✔ Training mit Hilfestellung<br />

✔ Aufbau der unteren Brustmuskeln<br />

MÖRDERJOB<br />

Wer weniger arbeitet, lebt länger<br />

Ein bisschen harte Arbeit hat noch keinem geschadet,<br />

oder? Falsch! Zu lange Arbeitszeiten können das Risiko von<br />

Herzerkrankungen um 80 Prozent erhöhen. Zu diesem<br />

Ergebnis gelangte eine Studie am finnischen Institute of<br />

Occupational Health. Hier ein kleiner Vergleich der<br />

Durchschnitts-Arbeitszeiten in Deutschland, Dänemark<br />

und in der gesamten EU.<br />

NIEDRIGSTES<br />

RISIKO<br />

EU-<br />

Durchschnitt<br />

40,7<br />

HÖCHSTES<br />

RISIKO<br />

Dänemark<br />

(Tiefstwert)<br />

37,7<br />

Deutschland<br />

40,7<br />

✔ Aufbau des Latissimus<br />

KURZHANTELN<br />

Kurzhanteln ermöglichen<br />

die Arbeit über ein größeres<br />

Bewegungsausmaß hinweg.<br />

✔ Core-Aufbau<br />

✔ Größeres Bewegungsausmaß<br />

✘ Maximaler Muskelaufbau<br />

BODEN<br />

Das Drücken am Boden<br />

erlaubt es dir, dich auf Brust<br />

und Arme zu konzentrieren.<br />

✔ Große Gewichte<br />

✔ Trizepsaufbau<br />

✘ Größeres Bewegungsausmaß<br />

14/MAI 2013/mensfitness.de


Wie wichtig ein konstanter Blutzuckerspiegel seien kann, weiß spätestens<br />

derjenige, der sich erfolglos durch eine Diät quält und sich gezwungener<br />

Maßen mit den Prozessen in unserem Körper auseinandersetzt, um<br />

letztlich zu wissen, worin das Geheimnis einer funktionierenden Diät aber auch<br />

einem langfristigen Muskelaufbau liegt. Der Blutzuckerspiegel spielt hierbei eine<br />

maßgebliche Rolle. Er kann oft der Schlüssel zum Glück bzw. zur Traumfigur sein.<br />

Aber wie kann ich diesen konstant bzw. normal halten? FREY Nutrition® hat sich<br />

diesbezüglich Gedanken gemacht und reagierte kürzlich mit der Markteinführung<br />

eines innovativen Produkts, ALPHA-LIPONSÄURE, bestehend aus zwei optimal<br />

aufeinander abgestimmten Nährstoffen: Alpha-Liponsäure und Chrom. Der eine<br />

Baustein, Chrom, liefert die entscheidenden Vorteile, da er zu einem normalen<br />

Blutzuckerspiegel beiträgt. Der andere Baustein, Alpha-Liponsäure, gilt als starkes<br />

Antioxidanz. Wissenschaftliche Studien, bereits schon aus den 50er Jahren, weisen<br />

der schwefelhaltigen Fettsäure die Funktion des Co-Faktors bei der<br />

Energiebereitstellung zu. Die praktische Darreichungsform in Kapseln erleichtert die<br />

Einnahme der hochwertigen Kombination. ALPHA-LIPONSÄURE von FREY Nutrition®<br />

wird schon jetzt von gut informierten Hobby- aber auch Profisportlern gerne<br />

supplementiert. Übrigens: Die Nahrungsergänzungsmittelfirma FREY Nutrition®<br />

verzichtet bei der Herstellung auf synthetische Vitaminzusätze. Wer mehr über das<br />

Extreme-Line-Produkt ALPHA-LIPONSÄURE erfahren möchte, kann sich hierüber auf<br />

der offiziellen Webseite des Herstellers informieren: www.freynutrition.de<br />

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Ein konstanter Blutzuckerspiegel für den<br />

langfristigen Erfolg dank<br />

ALPHA-LIPONSÄURE<br />

mensfitness.de /JUNI 2012/ 15


Fit Liste<br />

Sexy Kniebeugen<br />

Die klassische Übung für mehr Kraft, Gesundheit und Sex-Appeal<br />

AUF DIE<br />

KALORIEN<br />

Das steckt in den<br />

verschiedenen Drinks<br />

Kniebeugen eignen sich nicht nur hervorragend dazu, Kraft<br />

aufzubauen und Fett zu verbrennen. Sie sind daneben<br />

auch echte Lustmacher. Das liegt daran, dass sie die<br />

Testosteronkonzentration ansteigen lassen, was Frauen<br />

besonders attraktiv finden. Diese Forschungsergebnisse<br />

stammen von der britischen Abertay University in Dundee.<br />

Daneben gibt es eine Verbindung zwischen dem<br />

Sexhormon und der Widerstandsfähigkeit gegen<br />

Krankheiten. Bei der Studie wurde festgestellt,<br />

dass diejenigen Teilnehmer mit den höchsten<br />

Testosteronkonzentrationen und den besten<br />

Immunwerten von den 94 teilnehmenden Frauen<br />

auch als attraktivste Männer bewertet wurden.<br />

Aber was hat die Kniebeuge damit zu tun?<br />

Ganz einfach: Ganzkörperübungen lassen den<br />

Testosteronspiegel erwiesenermaßen am<br />

stärksten ansteigen, wie im „Sports Medicine New<br />

Zealand“ zu lesen war. Als besonders effektiv<br />

erwies sich das Ganzkörpertraining mit großen<br />

Lasten, hoher Intensität und kurzen Pausen.<br />

WODKA (25 ML) UND<br />

DIÄT-MIXGETRÄNKE<br />

54 Kalorien<br />

CHAMPAGNER<br />

(120 ML) 91 Kalorien<br />

HALTUNG<br />

Setze bei der Kniebeuge<br />

die Füße fest am Boden<br />

auf und achte darauf,<br />

dass die Schuhsohlen<br />

im Kontakt mit dem<br />

Boden bleiben.<br />

FORM<br />

Geh immer bis unter die<br />

horizontale Haltung der<br />

Oberschenkel hinaus<br />

und drück die Knie<br />

beim Hochkommen<br />

nach außen.<br />

DYNAMIK<br />

Atme im Stand tief<br />

ein und stoß die Luft<br />

kraftvoll aus, wenn du<br />

das Gewicht wieder<br />

nach oben katapultierst.<br />

ROTWEIN (175 ML)<br />

120 Kalorien<br />

Getrennt oder<br />

zusammen?<br />

Eine heikle Frage. Die Online-Dating-Plattform<br />

Parship führte hierzu eine Kundenbefragung<br />

mit den folgenden Ergebnissen durch:<br />

29,4 % sind<br />

der Meinung, der<br />

Mann solle sich um die<br />

Rechnung kümmern.<br />

16,7 % sprechen vorher<br />

ab, wer bezahlt.<br />

2,1 % sagen, es<br />

soll derjenige<br />

bezahlen, der die<br />

Rechnung bestellt.<br />

36,6 % ziehen es<br />

beim ersten Date<br />

vor, getrennt<br />

zu zahlen.<br />

14,9 % nehmen<br />

denjenigen in die<br />

Pflicht, von dem<br />

das Treffen oder die<br />

Einladung ausging.<br />

SAMBUCA 50ML<br />

181 Kalorien<br />

HELLES HALBER LITER<br />

240 Kalorien<br />

16/MAI 2013/mensfitness.de


Fit Liste<br />

Coole Düfte<br />

Aktuelle Aromen mit prägnanter Note<br />

1<br />

2<br />

1 Prada Luna Rossa<br />

Beim Luna Rossa treffen frische<br />

Minze und Salbei auf klassischen<br />

blumigen Lavendel, wie ihn schon<br />

Oma kannte. Allerdings ist dies<br />

kein Parfüm für alte Damen. Es<br />

handelt sich dabei vielmehr um ein<br />

lebendes, maskulines Dufterlebnis.<br />

ca. 60,- Euro für 50 ml<br />

(flaconi.de)<br />

2 Tom Ford Noir<br />

Der neue Duft von Ford bietet eine<br />

flotte Kopfnote, während würziger<br />

schwarzer Pfeffer, Muskatnuss<br />

und ein Rosenbukett die Nasen<br />

der Damenwelt betören.<br />

ca. 80,- Euro für<br />

50 ml (douglas.de)<br />

3<br />

4<br />

7<br />

3 Thierry Mugler A*Men<br />

Rubber Spray<br />

Eine kristallklare, kühle Note mit<br />

Bergamotte. Holzige Noten und<br />

Patchouli vermitteln das Gefühl<br />

von Freiheit und Abenteuer.<br />

ca. 50,- Euro für 50 ml<br />

(point-rouge.de)<br />

4 Joop! Homme Wild<br />

Der kontrastreiche und orientalische<br />

Duft wurde kreiert für den wilden,<br />

jungen Verführer, der in jedem<br />

Mann steckt. Also: aufgetragen<br />

und nichts wie ab auf die Piste!<br />

ca. 35,- Euro für<br />

75 ml (parfume.de)<br />

5<br />

Here are the reasons<br />

why Brits ditch their<br />

healthy-eating plans<br />

6<br />

5 Balmain Carbone<br />

Modern und zugleich klassisch<br />

dank des Buketts aus Moschus,<br />

Pfeffer, Weihrauch und Feige.<br />

Das perfekte Parfüm für heiße<br />

Dates an kühlen Abenden.<br />

ca. 70,- Euro für 100 ml<br />

(ausliebezumduft.de)<br />

5 Aramis Gentleman<br />

Im Laufe der Jahre hat Aramis<br />

eine ganze Reihe an Düften auf<br />

den Markt gebracht. Acht der<br />

beliebtesten Noten wurden neu<br />

aufgelegt und in der Gentleman's<br />

Collection zusammengefasst<br />

(Abbildung anders).<br />

ca. 70,- Euro für<br />

100 ml (douglas.de)<br />

7 Jean Paul Gaultier<br />

Le Male Collector’s Edition<br />

Das Seglerhemd wurde in<br />

dieser Sammleredition durch einen<br />

Metallpanzer ersetzt, der sich im<br />

Badezimmerregal noch besser<br />

macht. Der vertraute Mix aus<br />

Minze, Koriander und Sandelholz<br />

bleibt jedoch erhalten.<br />

ca. 75,- Euro für 100 ml<br />

(otto.de)<br />

59%<br />

2/3 der Besucher im <strong>Fitness</strong>center<br />

trainieren alleine und berauben sich damit selbst einer der größten Motivationsmöglichkeiten. Laut<br />

einer Studie im Wissenschaftsjournal „Obesity“ kann das Training im Team die Chancen einer deutlichen<br />

Gewichtsreduktion um 20 Prozent erhöhen. Wissenschaftler der amerikanischen Michigan State University<br />

haben auf einen weiteren Vorteil hingewiesen: Mit einem etwas fortgeschritteneren Trainingspartner<br />

zur Seite hielten die Testpersonen in der Studie zwei Mal so lang durch wie beim Einzeltraining.<br />

18/MAI 2013/mensfitness.de


DAS BIG<br />

PICTURE<br />

20/MAI 2013/mensfitness.de


Akrobatik auf<br />

Skiern<br />

Der Skilehrer Thomas Court mit einem<br />

eindrucksvollen Rückwärtssalto im<br />

Schneepark Les Arcs in den französischen<br />

Alpen. Beim Freestyle-Skifahren zeigen<br />

die Fahrer ähnliche Tricks wie die<br />

Snowboarder. Die Disziplin hat sich innerhalb<br />

des letzten Jahrzehnts zur Mainstream-<br />

Sportart und zum festen Bestandteil<br />

der Winter-X-Games entwickelt.<br />

Foto Mark Chilvers<br />

mensfitness.co.uk/AUGUST 2012/21


MF-KOLUMNE<br />

Und plötzlich<br />

ist der<br />

Sommer da…<br />

MICHAELS<br />

FITNESS-<br />

ECKE<br />

J<br />

aja, es kommt mir so vor, als wäre<br />

es gestern gewesen, als ich sagte<br />

„es wird Zeit, dass es wärmer wird“.<br />

Und jetzt, jetzt ist es schon der Mai im<br />

Anflug. Natürlich haben wir auch in der<br />

kalten Jahreszeit fleißig trainiert. Aber, wer<br />

von uns denkt denn im Dezember oder<br />

im Januar an die Formen und die Härte?<br />

Pumpen ist angesagt. Das macht Spaß und<br />

geht viel einfacher und schneller als die<br />

mühseligen langen, ausdauernden Sätze<br />

mit wenig Gewichten. Der Chrom-Gott<br />

lässt grüßen. Auf die Ernährung sollen<br />

wir in der Winterzeit achten? Quatsch!<br />

Wir haben doch noch so viel Zeit bis zum<br />

Sommer. Das passt schon. Das bisschen<br />

Fett haben wir ratzfatz wieder runter.<br />

Tja Freunde, Pustekuchen. Der Sommer<br />

steht vor der Tür und das Fett, vor allem<br />

das Bauchfett, ist immer noch da… Also<br />

überwinden wir uns und steigen aufs<br />

Laufband, den Crosstrainer oder aufs Rad,<br />

auch wenn wir absolut keine Lust dazu<br />

haben. Schließlich wollen wir am See nicht<br />

aussehen wie aufgequollene Schwämme.<br />

Bauchtraining – Jungs, wie wir das lieben….<br />

Aber so viel wir auch laufen, radeln und<br />

Sit-ups machen, das Fett will einfach nicht<br />

wirklich verschwinden. So ein Mist. Warum<br />

eigentlich nicht? Gibt es da einen Trick?<br />

Eigentlich ist es ganz einfach. Ich<br />

überlege mir gerade, ob ich es nicht<br />

für mich behalte und alleine am<br />

Strand eine gute Figur mache…<br />

Aber Spaß beiseite, natürlich<br />

möchte ich euch zeigen, wie ihr<br />

euch in Topform bringen könnt.<br />

Bei einem effizienten Bauchtraining<br />

trainieren wir vor allem die oberen<br />

beiden Kompartimente. Auch wenn ihr<br />

jetzt glaubt, ihr würdet auch den unteren<br />

Bereich intensiv trainieren, dort, wo das<br />

Fett im unteren Bereich des Bauchs noch<br />

vorhanden ist, tut ihr es nicht wirklich..<br />

Herkömmliche Sit-ups reichen nicht aus.<br />

Vor allem musst du Einroll-Übungen<br />

machen und die unteren schrägen<br />

Bauchmuskeln trainieren. Der obere Anteil der<br />

Bauchmuskulatur wird dann automatisch<br />

ausreichend mit trainiert. Tolle Übungen<br />

und Beispiele hierfür findet ihr auch auf der<br />

Men´s <strong>Fitness</strong> Internetseite. Und wenn euch<br />

das nicht reicht, dann schreibt mir einfach<br />

eine Email (bauer@personaltraining.de).<br />

Ich helfe euch gerne dabei, das Six- oder<br />

Eightpack eurer Träume zu bekommen.<br />

Sommersonnige Grüße,<br />

Euer<br />

Michael<br />

Also, das Bauchfett sitzt vor allem im<br />

unteren Bereich des Bauches. Im Bereich<br />

des dritten und vierten Kompartiments.<br />

Also im Six- und Eightpack-Segment. Um<br />

dieses Fett abzubauen, muss man sehr<br />

genau trainieren. Sicher habt ihr schon<br />

professionelle Top-Läufer gesehen, die<br />

dennoch einen Bauchansatz haben. Richtig,<br />

Ausdauertraining allein reicht nicht, um<br />

das viszerale Bauchfett los zu werden.<br />

Michael Bauer entwickelt seit mehr als 10 Jahren individuelle <strong>Fitness</strong>- und<br />

Gesundheitskonzepte für Schauspieler und Models, sowie für Vorstände,<br />

Politiker und Profisportler. Er gilt als Deutschlands gefragtester Personaltrainer.<br />

Bekannt wurde er durch seine nachhaltigen Abnehmkonzepte. Er ist<br />

Gründer und Geschäftsführer von The VIP Personaltraining Company und<br />

Begründer des Physio-Psychologischen Trainingskonzepts KKK.<br />

www.personaltraining.de / www.bauercoaching.de<br />

22/MAI 2013/mensfitness.de


PROMI FITNESS<br />

Action-<br />

Manu<br />

Der „Spartacus“-Schauspieler<br />

Manu Bennett verrät uns, wie ihm<br />

Rugby, Stehpaddeln und Ballett zum<br />

Gladiatorenkörper verholfen haben.<br />

STAR DES MONATS<br />

Manu Bennett<br />

c Bisherige Rollen: Crixus, Spartacus'<br />

Erzfeind und spätere rechte Hand in der<br />

TV-Reihe „Spartacus: Blood & Sand“<br />

sowie in der darauf folgenden Staffel<br />

„Spartacus: Vengeance“. Zu seinen<br />

bisherigen Kinostreifen zählen der<br />

Vampirhit „30 Days Of Night“ sowie der<br />

Actionthriller „Die Todeskandidaten“.<br />

c Neuste Rollen: Letzter Auftritt als<br />

Crixus in der Staffel „Spartacus:<br />

War Of The Damned“; Anführer<br />

des Orks-Heers in Peter Jacksons<br />

Filmadaptation „Der Hobbit“.<br />

c Wissenswertes: Bennett hat auf<br />

eine professionelle Rugby-Karriere<br />

verzichtet, um an der Universität<br />

Theater und Tanz zu studieren.<br />

Bennett führt sein Talent als<br />

Gladiatorendarsteller auf seinen<br />

breiten Erfahrungsschatz in den<br />

Bereichen Sport und Tanz zurück.<br />

24/MAI 2013/mensfitness.de


Promi <strong>Fitness</strong><br />

Manu Bennett<br />

„In den Kämpfen will<br />

ich immer 110 Prozent geben“, so<br />

Bennett.<br />

„Deshalb bin ich immer darauf<br />

eingestellt, dass es nicht ganz ohne<br />

Schmerzen über die Bühne geht.“<br />

Text Ben Ince<br />

Die Darstellung von Gladiatorenkämpfen erfordert<br />

viel Technik, Koordination und pure körperliche<br />

Kraft – so viel, dass manche Schauspieler schon beim<br />

Gedanken daran mit den Beinschienen schlackern.<br />

Nicht so Manu Bennett, der im TV-Hit „Spartacus“<br />

als Meistergladiator Crixus auftritt. Kaum zu glauben: Das nötige<br />

Selbstbewusstsein dafür gab ihm seine Erfahrung im Ballett.<br />

„Durch meine tänzerische Ausbildung habe ich auf jeden Fall<br />

einen Vorteil“, so der in Neuseeland geborene Schauspieler.<br />

„Es fällt mir dadurch leichter, die Kampfchoreografien<br />

einzustudieren und mich zusammen mit einem anderen<br />

Kämpfer flüssig über den Bildschirm zu bewegen. Schon<br />

große Kämpfer wie Bruce Lee und Mohammed Ali haben<br />

den Kampf mit einer Form des Tanzes verglichen.“<br />

Außer mit dem Ballett kennt sich Bennett noch mit diversen<br />

anderen Disziplinen wie Rugby, Leichtathletik, Stehpaddeln<br />

und natürlich dem <strong>Fitness</strong>training aus. Durch Letzteres hat er<br />

sich den beeindruckenden Körperbau erarbeitet, den er für die<br />

Rolle Crixus' benötigte. In der dritten „Spartacus“-Staffel sowie<br />

in Jacksons „Hobbit“-Verfilmung können die Zuschauer seine<br />

hervorragende Beinarbeit bewundern. In der Hobbit-Trilogie<br />

übernimmt er mit Azog, dem König der Orks, eine Schlüsselrolle.<br />

Die Rolle Crixus' ist körperlich äußerst anspruchsvoll. Wie viel<br />

Kampf- und Waffentraining war nötig, um sich vorzubereiten?<br />

Alle „Spartacus“-Schauspieler wurden durch Fachleute ins<br />

Waffentraining eingeführt. Dadurch, dass ich bereits vier Jahre lang<br />

bei den Drehs dabei war, fühlte ich mich in den Kampfszenen aber<br />

schon sehr sicher. Außerdem gab es jedes Jahr ein Gladiatoren-<br />

Trainingslager. Dabei wurden wir richtig gepusht, damit wir topfit<br />

werden und unsere Waffenkünste auf Vordermann bringen.<br />

Hattest du am Set schon mal Unfälle oder Verletzungen?<br />

Ich habe mir dieses Jahr bei einer Kampfszene drei Rippen<br />

gebrochen. In den Kämpfen will ich immer 110 Prozent<br />

geben. Deshalb bin ich immer darauf eingestellt, dass es<br />

nicht ganz ohne Schmerzen über die Bühne geht.<br />

Was war für dich die wichtigste Voraussetzung, um<br />

für die Rolle Crixus' in Form zu kommen?<br />

Ich bin über die Jahre mit vielen Sportarten und körperlichen Aktivitäten<br />

in Berührung gekommen – vom Rugby über die Leichtathletik<br />

bis hin zum Ballett und Stehpaddeln. Ich denke, diese Vielfalt hat<br />

Mehr Informationen<br />

zur kompletten<br />

Staffel von<br />

„Spartacus:<br />

Vengeance“ gibt es<br />

auf prosieben.de.<br />

mir bei der Entwicklung unterschiedlicher Bewegungsmuster<br />

und Fertigkeiten geholfen. Außerdem habe ich dadurch meine<br />

Athletik verbessert. All das ist sehr hilfreich für den Crixus-Part.<br />

Wie sieht dein wöchentliches Trainingsprogramm aus?<br />

Ich trainiere zweimal pro Woche im <strong>Fitness</strong>center – oder<br />

öfter, wenn ich ein bestimmtes Ziel erreichen will. Außerdem<br />

gehe ich zweimal wöchentlich zum Stehpaddeln oder<br />

Surfen. Dazu kommen in Filmperioden natürlich noch<br />

die täglichen Gladiatorenkämpfe am Drehort.<br />

Ich bin nicht mehr der Allerjüngste. [Er ist jetzt 43.] Daher achte ich<br />

beim <strong>Fitness</strong>training auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen<br />

Muskelaufbau und Flexibilitätstraining. Außerdem gehe ich sehr<br />

gern schwimmen, seitdem mir mein Chiropraktiker gesagt hat,<br />

er hätte noch nie einen Schwimmer als Patienten gehabt.<br />

Wie ernährst du dich, um Muskelmasse aufzubauen und zu halten?<br />

Wer Muskeln aufbauen will, kommt nicht drum herum, Eiweiß<br />

zu sich zu nehmen. Außerdem ist es wichtig, dem Körper die<br />

erforderliche Energie zu geben, damit er hart trainieren kann.<br />

Diese kommt aus komplexen Kohlenhydraten sowie einer<br />

gesunden Mischung an frischem Obst und Gemüse.<br />

Was nimmst du während eines normalen Tages zu dir?<br />

Morgens esse ich normalerweise Haferbrei. Dazu gönne ich mir immer<br />

etwas braunen Zucker und Sahne. Mittags gibt es in der Regel etwas<br />

Frisches und Nahrhaftes, wie Huhn oder Thunfischsalat oder auch<br />

Fleisch mit Reis. Das Abendessen lege ich in die Regenerationsphase<br />

nach dem Training. Dann fülle ich meine Energiereserven mit 300<br />

bis 500 Gramm Steak oder Huhn sowie gedünstetem Gemüse auf.<br />

Ist es nicht schwer, sich so gut in Form zu halten und gleichzeitig<br />

mehrere Monate hintereinander Aufnahmen zu machen?<br />

Manchmal ist am Set so viel los, dass es fast unmöglich erscheint,<br />

noch Zeit fürs <strong>Fitness</strong>training aufzubringen. Dann musst du dich<br />

wirklich zwingen, den inneren Schweinehund zu überwinden.<br />

„Ich gehe sehr gern schwimmen, seitdem mir<br />

mein Chiropraktiker gesagt hat, er hätte noch<br />

nie einen Schwimmer als Patienten gehabt.“<br />

mensfitness.de/MAI 2013/25


LESERBRIEFE<br />

Wir beantworten eure Fragen<br />

zum Thema <strong>Fitness</strong>!<br />

Unser MF-Experte und Personal Trainer DIRK VAN DER KLOK hilft euch, wenn Ihr<br />

Fragen zu den Themen <strong>Fitness</strong>, Workouts, Training und Ernährung habt.<br />

Einfach nur fit!<br />

F:<br />

Hallo Dirk, ich habe mal eine paar<br />

Fragen an die Dich. Ich mache jetzt<br />

seit ca. vier Monaten das gleiche Training.<br />

Nämlich ein Ganzkörper-Workout zweimal die<br />

Woche plus je 30 Minuten Crosstrainer, dass<br />

ich so auf 90 Minuten pro Einheit komme.<br />

Der Körper verändert sich nicht mehr und es<br />

macht auch absolut keinen Spaß mehr, immer<br />

wieder dasselbe zu tun. Ich habe mir jetzt zwei<br />

Trainingseinheiten zusammengestellt und hoffe,<br />

dass ich dadurch wieder etwas mehr Lust aufs<br />

Training bekomme. Ich ernähre mich nicht<br />

optimal, trotzdem gleiche ich durch den Sport<br />

viel aus. Ich möchte kein Kraftpaket werden<br />

sondern nur etwas athletischer und einfach<br />

nur fit. Ich rauche nicht und trinke keinen<br />

Alkohol. Einziges Laster sind Süßigkeiten. Hier<br />

mal kurz mein “entworfenes” Training. Ich<br />

trainiere ausschließlich an Geräten und nicht<br />

im Freihantelbereich, da mir einfach das Knowhow<br />

fehlt und er auch meistens überfüllt ist.<br />

Workout 1<br />

15 Minuten Crosstrainer (Intervall)<br />

Bankdrücken 20kg<br />

Rudern 20kg<br />

Schulterdrücken 15-20kg<br />

Bauch (Leg Pull-ups)<br />

Bizeps 20kg<br />

Bein Curls 20kg<br />

Beinheber 20kg<br />

Liegestütz<br />

15 Minuten Fahrrad<br />

10 Minuten Rudergerät<br />

1 Km Laufen/Sprinten<br />

Workout 2<br />

15 Minuten Crosstrainer (Intervall)<br />

Butterfly 40kg<br />

Lat-zug 40Kg (Maschine)<br />

Seitenheben 10Kg<br />

AB Cruncher 15kg<br />

Rückenbeuge<br />

Trizeps Dips (Maschine) 40kg<br />

Beinpress<br />

Liegestütz<br />

15 Minuten Fahrrad<br />

10 Minuten Rudergerät<br />

1 Km Laufen/Sprinten<br />

Hier meine Fragen: Ich versuche leicht CrossFitähnlich<br />

im Studio an Geräten kombiniert zu<br />

trainieren, da es mir in einem richtigen CrossFit-<br />

Studio zu teuer wird. Ich würde nicht fragen,<br />

wenn ich nicht langsam am verzweifeln wäre.<br />

Ist das Training einigermaßen ok? Mit den<br />

Gewichten bin ich mir nicht sicher, da ich nicht<br />

weiß, ob ich lieber 30 Wiederholungen oder je<br />

1 Minute trainieren soll? Pause ca. 30 Sekunden?<br />

Ist es ein Training, was ich die nächste Zeit<br />

ohne Veränderung der Gewichte durchführen<br />

kann? Ich finde leider keine Trainingspläne, die<br />

ungefähr meinen Vorstellungen entsprechen,<br />

wie z.B. nur an Geräten zu trainieren.Ich komme<br />

gerade nicht mehr weiter und ich würde<br />

mich freuen, wenn Du mir helfen könntest.<br />

Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße!<br />

Thorsten per Facebook<br />

A:<br />

Vielen Dank für die Zusendung Deines<br />

aktuellen Trainingsplans. Diesen zu<br />

„splitten“ ist generell völlig okay, jedoch solltest<br />

Du besonders bei den Brust- und Rückenmuskeln<br />

mehrere Geräte/Übungen einbeziehen. Wichtige<br />

Grundlage beim CrossFit ist stets die eigene<br />

Körperkraft. Daher gehören z.B. Klimmzüge,<br />

Dips, Liegestützen etc. immer zu Deinem<br />

Programm mit dazu. Du musst Dich auspowern,<br />

schwitzen und an Deine persönlichen Grenzen<br />

gehen. Nur dann wirst Du sichtbare Erfolge<br />

sehen. Ich würde Dir empfehlen Dein Training<br />

auf mindestens drei Tage auszuweiten. Tag 1<br />

mit komplexen Brusttraining, Trizepsübungen,<br />

Schulter und Bauch - Tag 2 intensives Lauf- oder<br />

Cardiotraining (Fatburning) kombiniert mit viel<br />

Bauchworkouts (+ Gewichten) - Tag 3 verstärkt<br />

Rückentraining mit Bizeps und Beinen. Runde<br />

Dein Training immer mit Eigenkraftübungen<br />

ab und versuche Maschinen-Übungen durch<br />

Freihantel-Übungen hier und da zu ersetzen.<br />

Merke Dir: Kraftmaschinen sind gut - besonders,<br />

wenn man mit seinem Training startet, jedoch<br />

macht es langfristig viel Sinn Kurz,- und<br />

Langhanteln zum Einsatz zu bringen, da Du<br />

dadurch viel mehr eigenen Körpereinsatz zeigst.<br />

Aus meiner Erfahrung zeigt es sich immer<br />

wieder, dass Du viel „spezieller“ in einzelne<br />

Muskeln trainieren kannst und Du dadurch auch<br />

eine interessante Abwechslung im Programm<br />

hast. Wenn Du Dir unsicher bist, wie Du einzelne<br />

Kraftmaschinen durch Hanteln ersetzen kannst,<br />

spreche einen Trainer an, oder schaue auf unsere<br />

MF-Homepage. Hier findest Du viele Fotos mit<br />

den unterschiedlichsten Übungen. Mein ganz<br />

persönlicher Tipp ist folgendes Buch, welches Dir<br />

sehr gut die Anatomie näher bringt und Du exakt<br />

sehen kannst, wie welcher Muskel arbeitet. Es<br />

heißt „Der neue Muskel Guide“. (Bei Amazon etc.<br />

erhältlich). Mit Hilfe dieses Buchs kannst Du Dein<br />

eigener Coach werden und Deinen Trainingsplan<br />

problemlos abwandeln. Zu Deiner Frage, was<br />

die richtige Wiederholungszahl ist, empfehle<br />

ich Dir auch hier die Gewichte nicht stets zu<br />

steigern, vielmehr die Wiederholungszahl.<br />

30 Wiederholungen sind okay, aber auch<br />

im 3-Satz mit max. 45-60 Sekunden Pause<br />

dazwischen. Kontrolliere Dich, ob Du wirklich<br />

„platt“ bist, wenn Du die Ausführungen machst.<br />

Das Thema Ernährung solltest Du auch nicht<br />

vernachlässigen: Süßigkeiten wirklich auf ein<br />

Minimum reduzieren oder am besten gleich<br />

ganz vom Speiseplan streichen! Teste doch<br />

mal ein intensives Workout mit disziplinierter<br />

Ernährung und Fatburning über einen Zeitraum<br />

von vier Wochen. Ich denke, dass Du erstaunt<br />

sein wirst, wie cool sich Dein Body verändern<br />

wird. Dann fällt Dir die Entscheidung denke ich<br />

leicht, weiter Süßes zu futtern oder lieber einen<br />

klasse Body zu pflegen. Ich hoffe, ich konnte<br />

Dir ein wenig „Linie“ in Dein Training bringen.<br />

Fett in Muskeln “umwandeln”<br />

F:<br />

Hallo! Ich bin 24 Jahre alt und wiege ca.<br />

80 kg. Mein Ziel ist es, mein überschüssiges<br />

Körperfett in Muskeln “umzuwandeln”. Da ich<br />

medizinisch vorbelastet bin, benötige ich einen<br />

speziellen Trainings-/Ernährungsplan. Ich habe<br />

einen angeborenen Herzfehler(Aortenisthmu<br />

sstenose) und dadurch auch Bluthochdruck.<br />

Gegen den Bluthochdruck nehme ich auch<br />

täglich Tabletten. Auf was sollte ich beim Training<br />

hauptsächlich achten um meine Gesundheit nicht<br />

zu gefährden? Ist es schädlich Proteinshakes<br />

oder dergleichen zu mir zu nehmen?<br />

Olli W. per Email<br />

A:<br />

Deinen Wunsch Körperfett durch<br />

Sport zu reduzieren kann ich mit<br />

einem sofortigen Ja beantworten.<br />

Gewinnung von Muskelzuwachs hat zur Folge,<br />

gleichzeitig Körperfett zu reduzieren. Auch ist<br />

eine Ernährung sehr wichtig, um Einfluss bei<br />

der Verbrennung zu nehmen. Da ich jedoch<br />

Dein genaues Krankheitsbild/Status aus der<br />

Ferne schwer diagnostizieren kann und darf,<br />

bitte ich Dich, auf jeden Fall hinsichtlich einer<br />

auf Dich abgestimmten Ernährungsplanung<br />

einen erfahrenen Ökotrophologen<br />

(Ernährungswissenschaftler) hinzuzuziehen.<br />

Dieser kennt sich aus und weiß genau welche<br />

Lebensmittel richtig für Dich sind. Bespreche all<br />

diese Schritte bitte mit Deinem behandelnden Arzt.<br />

Proteine sind in natürlichen Maßen gesund, aber<br />

auch hier ist der Zuspruch Deines Arztes wichtig.<br />

(Anmerkung: Die Redaktion behält sich<br />

das Recht vor, Inhalte der Leserbriefe<br />

themenorientiert zu kürzen)<br />

dirkvanderklok.de<br />

Solltet auch Ihr Fragen zum Thema<br />

<strong>Fitness</strong> haben, sendet eine Mail an<br />

leserbriefe@mensfitness.de<br />

26/MAI 2013/mensfitness.de


Die Experten<br />

Der beste Rat der größten <strong>Fitness</strong>-Spezialisten<br />

„Maschinen nutzen<br />

sich beim Gebrauch<br />

nur ab. Der<br />

menschliche Körper<br />

dagegen wird<br />

immer stärker und<br />

ausdauernder.“<br />

MUSKEL­EXPERTE S. 26<br />

Charles<br />

Poliquin<br />

WARUM DU IHM<br />

VERTRAUEN KANNST<br />

Er ist der weltweit<br />

führende Experte fürs<br />

Kraft- und<br />

<strong>Fitness</strong>training. Er hat in<br />

12 verschiedenen<br />

Sportarten<br />

Olympiateilnehmern<br />

geholfen, ihre Bestform<br />

zu erreichen.<br />

KARDIO­EXPERTE S. 28<br />

Ben<br />

Titley<br />

WARUM DU IHM<br />

VERTRAUEN KANNST<br />

Er hat das britische<br />

Schwimmerteam<br />

in seiner erfolgreichsten<br />

Zeit begleitet: 2008<br />

holten sich die Briten<br />

sechs olympische<br />

Goldmedaillen.<br />

GAST­EXPERTE S. 30<br />

Greg<br />

Searle<br />

WARUM DU IHM<br />

VERTRAUEN KANNST<br />

Er hat in London im Alter<br />

von 40 Jahren noch einmal<br />

ein Comeback gefeiert, das<br />

er mit einer Medaille<br />

krönte – 20 Jahre nach dem<br />

Gewinn von olympischem<br />

Gold in Barcelona.<br />

Words John doe Photography Jane doe<br />

mensfitness.de/MAI 2013/27


Die Experten<br />

Muskeln<br />

Von den Besten lernen<br />

Die erfolgreichen Athleten dieser Welt haben die unterschiedlichsten Lebensgeschichten.<br />

Doch es gibt fünf Punkte, in denen sie sich nicht voneinander unterscheiden, so Charles Poliquin.<br />

PIch arbeite nun schon seit fast drei<br />

Jahrzehnten als <strong>Fitness</strong>trainer. Über<br />

die Jahre bin ich vielen starken und<br />

äußerst erfolgreichen Athleten begegnet. Manche<br />

von ihnen mussten unvorstellbare Hindernisse<br />

überwinden, um ganz nach oben zu kommen. Andere<br />

wiederum scheinen einfach über eine hervorragende<br />

Veranlagung zu verfügen oder eine Abkürzung zum<br />

großen Erfolg gefunden zu haben. Aber ganz gleich,<br />

wie diese Sportler zu ihrer Stärke gefunden haben – die<br />

folgenden fünf Praktiken nutzen sie fast alle. Ich will<br />

euch verraten, was ich von diesem Athleten gelernt<br />

habe. Ihr könnt dieses Erfolgsrezept kopieren, um<br />

selbst im Nu das nächste <strong>Fitness</strong>niveau zu erreichen.<br />

L Pausen einlegen<br />

Ich habe mich vor Kurzem zum Abendessen mit<br />

Ed Coan getroffen, dem legendären Weltmeister<br />

im Powerlifting. Seine Erfolge? Er wurde im Alter<br />

von 21 Jahren in der 82-Kilo-Klasse Powerlifting-<br />

Weltmeister. Er gewann damals mit einem<br />

Vorsprung von 63 Kilo. Im Jahr 1991 (mit 100 kg)<br />

schaffte er insgesamt 1.090 kg (436 kg bei der<br />

Kniebeuge, 247 kg beim Bankdrücken, 409 kg beim<br />

Kreuzheben). Der Konkurrenz blieb beim Vergleich<br />

mit Ed Coan immer nur der Kampf um Platz zwei.<br />

Jetzt könnte man annehmen, Eds wichtigstes<br />

Trainingsprinzip bestünde darin, zu trainieren wie ein<br />

Wahnsinniger. Doch sein wahres Geheimnis ist das<br />

genaue Gegenteil: Er sagte, einer der wesentlichen<br />

Bestandteile seines Trainings seien die ausgiebigen<br />

Pausen, einschließlich seiner täglichen Siesta. Er legte<br />

mir keine wissenschaftlichen Publikationen vor, um diese<br />

These zu belegen. Für ihn war das einfach eine Frage<br />

des gesunden Menschenverstandes. Er meinte dazu nur:<br />

„Wer sich nicht erholt, kann sich nicht weiterentwickeln.“<br />

L Das machen, was funktioniert<br />

Ich habe schon Sportler auf vergleichbarem<br />

<strong>Fitness</strong>niveau gesehen, die völlig unterschiedliche<br />

Ansätze verfolgten. Manche schwören auf kurze<br />

Trainingszyklen, andere auf längere. Einige Athleten<br />

nutzen das Pyramidentraining, während andere<br />

mehrere Sätze mit Maximalkraft absolvieren.<br />

1<br />

NIMM DIR AUSZEITEN<br />

Viele denken, man müsste<br />

rund um die Uhr arbeiten,<br />

um voranzukommen. Dabei<br />

baut der Körper gerade<br />

in den Pausen Kraft auf.<br />

Prinzipien des Erfolgs<br />

Schnelle Tipps für große Fortschritte<br />

2<br />

HÖR AUF DEINEN KÖRPER<br />

Jeder Mensch ist einzigartig.<br />

Was beim Einen funktioniert,<br />

kann für den anderen nutzlos<br />

sein. Vertraue nur auf die<br />

Signale deines eigenen Körpers.<br />

„Das eine perfekte Standard-Workout gibt es<br />

nicht. Das Ausprobieren verschiedener Methoden<br />

ist ganz einfach Teil des Trainingsprozesses.“<br />

Trotz aller Unterschiede gibt es auch hier wieder<br />

eine Gemeinsamkeit: Alle diese Sportler hören auf<br />

ihren Körper. Funktioniert eine Trainingsmethode<br />

nicht, suchen sie so lange weiter, bis sie ein<br />

geeignetes individuelles System gefunden haben.<br />

Durch Versuch und Irrtum ermitteln sie die für<br />

ihre Muskulatur effektivsten Methoden.<br />

L Mit einem Mentor arbeiten<br />

Es kann eine große Hilfe sein, einem anderen<br />

erfolgreichen Sportler nachzueifern. Du willst ein<br />

Powerlifting-Champion werden? Dann hol dir den<br />

3<br />

BLEIB EXPERIMENTIERFREUDIG<br />

Gib einem neuen Trainingsprogramm<br />

die Chance, anzuschlagen. Wenn es<br />

aber nichts bringt, versuch dein Glück<br />

woanders. Sei umsichtig und beobachte<br />

genau, wie das Training wirkt.<br />

Rat eines Powerlifting-Gurus. Wenn es nicht möglich<br />

ist, persönlich mit einem Mentor zu sprechen und zu<br />

trainieren, kannst du immer noch dessen Bücher lesen.<br />

Der Erfolg der Meister ihres Faches spricht für sich.<br />

L Neue Wege gehen<br />

Ein Eliteathlet muss viel herumexperimentieren,<br />

um voranzukommen. Die natürliche Neugierde,<br />

Experimentierfreude und Risikobereitschaft ist<br />

etwas ganz Grundlegendes. Das eine perfekte<br />

Standard-Workout gibt es nicht. Jedes System<br />

hat seine Daseinsberechtigung, und manche<br />

funktionieren besser als andere. Das Ausprobieren<br />

verschiedener Methoden ist ganz einfach Teil des<br />

Trainingsprozesses. Es ist lächerlich, wenn ein Trainer<br />

oder eine Organisation für sich beanspruchen, das<br />

perfekte Workout-System gefunden zu haben.<br />

Das ist gelogen. Das Einzige, was dir wirklich hilft:<br />

Finde heraus, was dich persönlich weiterbringt.<br />

L Stress bewältigen<br />

Erfolgreiche Sportler betrachten Rückschläge und<br />

Hindernisse als Anlass, sich weiterzuentwickeln.<br />

Solche Erfahrungen werfen sie nicht gleich aus der<br />

Bahn. Oder mit den Worten Friedrich Nietzsches:<br />

„Was uns nicht umbringt, macht uns stärker.“<br />

28/MAI 2013/mensfitness.de


GUT AUSSEHEN, GUT FÜHLEN<br />

UNSER GEWINNER DER LESER-<br />

AKTION STELLT SICH VOR<br />

Kurzportrait Dirk Kröner:<br />

Hi Leute, hier ist der Dirk.<br />

Am Freitag habe ich erfahren, dass die Jury mich als<br />

Gewinner für den 10 Weeks BodyChange Lesertest<br />

der Men’s <strong>Fitness</strong> ausgewählt hat. Ich war richtig aus<br />

dem Häuschen als ich die Nachricht bekommen<br />

habe, dass ich in den nächsten 10 Wochen das<br />

BodyChange Programm testen und hier sogar mit<br />

einem eigenen Blog darüber berichten darf. Aber<br />

damit ihr wisst, wer ich eigentlich bin, hier ein paar<br />

Worte zu meiner Person.<br />

Geboren und aufgewachsen bin ich in Nordhorn.<br />

Ich bin 28 Jahre alt und habe vor etwas mehr als<br />

zwei Jahren den großen Schritt gewagt und bin in<br />

die bayerische Landeshauptstadt, nach München,<br />

gezogen. Ich arbeite dort bei einem großen<br />

Telefonanbieter.<br />

Als Ausgleich zum Job versuche ich regelmäßig Sport<br />

zu machen. Was - viele werden es kennen - nicht<br />

immer so hundertprozentig funktioniert. Wenn es<br />

mir mein Job erlaubt, spiele ich gerne Fußball oder<br />

gehe ins <strong>Fitness</strong>studio. Im Winter bin ich auch ab und<br />

zu in den nahen Bergen unterwegs. Ich bin gerade<br />

vom großen Brett auf die zwei schmalen Latten<br />

umgestiegen und habe mir ein paar Skier zugelegt.<br />

Macht echt Spaß, für den Weltcup wird’s aber wohl<br />

nicht mehr reichen ;)<br />

Mein großes Ziel ist es richtig fit zu werden und einen<br />

gesunden und athletischen Körper zu bekommen.<br />

Welcher Kerl träumt nicht von einem <strong>Sixpack</strong>?<br />

Ich freue mich riesig auf die kommenden Wochen<br />

mit dem 10 Weeks BodyChange Programm und bin<br />

sehr gespannt auf das, was da mit mir und meinem<br />

Körper passieren wird. Ich werde berichten.<br />

Euer Dirk<br />

ÜBER 10 WEEKS BODYCHANGE<br />

10 Weeks BodyChange ist das neue hochwirksame online Ernährungs- und <strong>Fitness</strong>-Programm. Das Konzept stellt sich zusammen aus gesunder Ernährung,<br />

kurzen Trainingseinheiten und Motivation. Über ihren Online-Zugang zum BodyChange-Portal und jeder Woche neu freigeschalteten Koch- und <strong>Fitness</strong>-Videos<br />

mit Detlef D! Soost erfahren die Teilnehmer wie sie am effektivsten abnehmen und ihr Gewicht dank Ernährungsumstellung halten.<br />

Alle Infos unter www.10wbc.de und www.facebook.com/10wbc


Die Experten<br />

Kardio<br />

Im richtigen Fahrwasser<br />

Der ehemalige britische Schwimmtrainer Ben Titley erklärt dir, wie du sowohl im Wasser auch<br />

im Leben zum Siegertypen wirst.<br />

PDie britischen Schwimmer haben bei den<br />

Olympischen Spielen zuhause in London<br />

nicht so viele Goldmedaillen gewonnen<br />

wie die Radfahrer und Ruderer des Landes. Dennoch<br />

gab es bei den Briten viele Finalteilnehmer sowie Viertund<br />

Fünftplatzierte, die das olympische Gold nur um<br />

Hundertstelsekunden verpasst hatten. Ich war 2008 bei<br />

den Olympischen Spielen in Peking der leitende Trainer<br />

der Damen. In den 20 Jahren davor hatten wir bei den<br />

Olympischen Spielen meines Wissens nach nur vier<br />

weibliche Finalteilnehmerinnen. Im Jahr 2008 gab es dann<br />

14 britische Finalistinnen, die insgesamt fünf Medaillen<br />

gewannen. Das Wichtigste, was wir für den britischen<br />

Schwimmsport erreicht haben: Ein höheres Ansehen.<br />

Die Herausforderung für uns besteht jetzt<br />

darin, das Maximum aus den Sportlern des Landes<br />

herauszuholen. Dafür brauchen wir vor allem gute<br />

Trainer. In Großbritannien gibt es noch keine solche<br />

Siegermentalität wie im amerikanischen Team. Doch<br />

unsere Erfolge können sich durchaus sehen lassen. Den<br />

Umdenkprozess kann vom Elitesportler bis zum Amateur<br />

jeder für sich vollziehen: Du kannst alles erreichen, was<br />

du willst, ob im Schwimmbecken oder außerhalb.<br />

L Genieße die Herausforderung<br />

Alle Athleten, die ich bisher betreuen durfte, waren<br />

Kämpfernaturen. Kein Einziger von ihnen ist davor<br />

zurückgeschreckt, sich mit den Besten der Besten zu<br />

messen. Sie hatten alle eines gemeinsam: Ihre Leidenschaft<br />

für den Wettkampf und persönliche Herausforderungen.<br />

L Lebe gesund<br />

Am Anfang frage ich die Leute immer, ob sie wirklich den<br />

Antrieb und den Willen mitbringen, der nötig ist, um ganz<br />

nach oben zu kommen. Wenn jemand angibt, in seinem<br />

Sport der Beste werden zu wollen, darf er nicht jedes<br />

Wochenende auf Achse gehen und zehn Schoppen Bier in<br />

sich hineinschütten. Sonst wird das nämlich nie etwas.<br />

L Fühl dich wie ein Fisch im Wasser<br />

Unsere Schwimmer verbringen auch viel Trainingszeit<br />

außerhalb des Pools [siehe Kasten unten], wo sie an<br />

ihrer allgemeinen Athletik und Kraft arbeiten – allerdings<br />

nur, weil das Kurzhanteltraining unter Wasser einfach<br />

„Für die<br />

Trainingseinheiten<br />

im Wasser gibt es<br />

keinen Ersatz.“<br />

Titleys Trockentraining<br />

Liam Tancocks Übungen, die ihm den Rekord über 50 Meter Rücken einbrachten<br />

1BALLET<br />

„Ballett-Tänzer sind stark, haben<br />

eine tolle Core-Muskulatur<br />

und ein hervorragendes<br />

Körperbewusstsein“, so<br />

Tancock. „Auch als Schwimmer<br />

musst du dir der Position deiner<br />

Hände und Füsse bewusst sein.“<br />

2<br />

KLETTERN<br />

„Hierfür brauchst Kraft in<br />

den Unterarmen – genauso<br />

wie beim Armzug im Wasser.<br />

Nach einer Stunde Klettern<br />

brennen meine Unterarme<br />

wie Feuer. Danach springe ich<br />

ins Becken und schwimme.“<br />

3<br />

KICKBOXEN<br />

„Bei dieser Sportart geht es<br />

um Aggressionskontrolle und<br />

dynamische Bewegungen.<br />

Die Explosivität ist auch beim<br />

Schwimmen wichtig. Es gibt<br />

viele Parallelen zwischen den<br />

Sportarten. Durchs Crosstraining<br />

bleiben die Einheiten unterhaltsam<br />

und abwechslungsreich.“<br />

Das Verhalten außerhalb<br />

des Beckens kann deine<br />

Leistungen im<br />

Wasser stark beeinflussen.<br />

zu unpraktisch ist. Aber Spaß beiseite: Für die<br />

Trainingseinheiten im Wasser gibt es keinen Ersatz.<br />

Michael Phelps verbrachte als Kind die meiste Zeit im<br />

Schwimmbecken, weil ihm das einfach Spaß machte. Er<br />

trainierte damals nicht, sondern spielte nur. Er war sein<br />

ganzes Leben lang im Wasser oder in dessen Nähe. Die<br />

Besten der Welt erreichen ein so hohes Niveau, weil sie<br />

auf ihrem Spezialgebiet ganz in ihrem Element sind.<br />

L Sei respektvoll<br />

Elitesportler verfügen über besondere Fähigkeiten. Am<br />

Einfachsten lassen sich aber die unter ihnen trainieren,<br />

die dir freundlich und respektvoll begegnen. Dann<br />

freust du dich als Trainer, mit deinen Schützlingen<br />

Zeit verbringen zu dürfen. Mit dem Schwimmer<br />

Liam Tancock zum Beispiel kam ich gut aus. Deshalb<br />

funktionierten wir auch so gut als Team.<br />

L Vergeude nicht dein Talent<br />

Auf Eliteniveau erreichst du nie die Spitze, wenn<br />

Ernährung, Training und Regeneration nicht perfekt<br />

sind. In verhältnismäßig beliebten Sportarten wie im<br />

Schwimmen wird es immer Leute geben, die über<br />

genauso viel Talent verfügen wie du selbst. Worauf es<br />

wirklich ankommt, ist, was du aus dem Talent machst.<br />

30/MAI 2013/mensfitness.de


Die Experten<br />

Motivation<br />

Der Weg zurück an die Spitze<br />

Individuelles Training kann dabei helfen, Spitzenleistungen abzurufen – und zwar<br />

unabhängig vom Alter. Die olympische Ruderlegende Greg Searle spricht aus Erfahrung.<br />

PGreg Searle gewann bei den Olympischen Spielen<br />

1992 in Barcelona eine Goldmedaille und vier<br />

Jahre später in Atlanta Bronze. Im Jahr 2000 zog<br />

er sich aus dem Rudersport zurück. Zehn Jahre später, bei den<br />

Spielen 2012 in London, feierte er sein Comeback und gewann im<br />

Alter von 40 Jahren eine weitere Bronzemedaille. Er verrät dir, wie<br />

du nach einer langen Pause wieder zurück ins Training findest.<br />

L Ziele definieren<br />

Das Wichtigste ist, dass du ein Ziel verfolgst. Du brauchst einen<br />

guten Grund, um wieder ins Training einzusteigen. Das kann<br />

die Teilnahme an einem bestimmten Rennen oder die Vorgabe<br />

sein, beim Kleinfeldturnier die ganze Zeit unermüdlich über<br />

den Platz flitzen zu können. Nach den Olympischen Spielen<br />

setzte ich mich noch ein paar Mal auf die Rudermaschine.<br />

Ohne ein Ziel vor Augen war ich aber nicht so motiviert<br />

wie sonst und forderte mich auch nicht mehr so stark.<br />

L Mit der Zeit gehen<br />

Mach nicht den Fehler, an alten Gewohnheiten festzukleben.<br />

Was für dich in einem Alter von 20 bis 30 noch ein Erfolgsrezept<br />

war, kann ab 30 oder 40 schon überholt sein. Du musst<br />

bereit sein, mit der Zeit zu gehen und dich zu verändern.<br />

Als ich noch jünger war, verfolgte ich einen relativ<br />

traditionellen britischen Trainingsansatz. Damals hieß es<br />

„Das Training muss wehtun!“ Also ruderte ich die meiste<br />

Zeit über in Privatrennen gegen andere Sportler und<br />

versuchte, zu gewinnen. Dadurch wurde ich ein guter<br />

Wettkampfsportler. Allerdings war das Training auch in<br />

gewisser Weise unregelmäßig. Für mein Comeback musste<br />

ich mich von meinen alten Vorstellungen trennen, mein<br />

Ego zurücknehmen und mich auf kontrollierte längere<br />

Trainingseinheiten mit niedrigerer Intensität konzentrieren.<br />

L Gesund leben<br />

Als ich mich zum Comeback entschloss, wollte ich mit 40 wieder<br />

so fit werden, wie ich es mit 20 war. Also habe ich alles gemacht,<br />

um die Chance zu erhöhen, dass ich das auch schaffe. Ich habe<br />

mir meine Ernährung vorgenommen und darauf geachtet, nur<br />

Vollkornmüsli zum Frühstück sowie Obst und Gemüse zum<br />

Mittag- und Abendessen zu mir zu nehmen. Außerdem führte<br />

ich eine ausreichende Menge an Ergänzungsmitteln zu. Daneben<br />

verzichtete ich auf Koffein und Alkohol und sorgte dafür, dass ich<br />

jede Nacht acht Stunden Schlaf bekam. Je älter du wirst, umso<br />

wichtiger ist es, dass du dich um deinen Körper kümmerst.<br />

„Als älterer<br />

Sportler<br />

innerhalb einer<br />

Mannschaft<br />

musst du deine<br />

Erfahrung<br />

nutzen und mit<br />

gutem Beispiel<br />

vorangehen.“<br />

L Sich mit dem Schmerz anfreunden<br />

Es ist wichtig, immer positiv zu bleiben. Auch, wenn das Training<br />

wehtut – es ist zu deinem Besten. Die meisten Maschinen<br />

nutzen sich beim Gebrauch nur ab. Der menschliche Körper<br />

dagegen wird dabei immer stärker und ausdauernder. Die<br />

harte Arbeit ist auch eine gute Gelegenheit, sich selbst<br />

weiterzuentwickeln. Bei widrigen Voraussetzungen –<br />

beispielsweise beim Lauftraining im Regen – fühlst du<br />

dich am Ende umso besser, wenn du es geschafft hast.<br />

L Mit gutem Beispiel vorangehen<br />

Als älterer Sportler innerhalb einer Mannschaft ist es<br />

deine Pflicht, deine Erfahrung zu nutzen und mit gutem<br />

Beispiel voranzugehen. In meinem Fall hieß das, dass<br />

ich beim Training immer gut gelaunt war. Ich beruhigte<br />

meine Mannschaftskollegen, indem ich zugab, selbst<br />

auch nervös zu sein. Ich räumte eigene Schnitzer ein,<br />

statt ständig an meinem Team herumzukritisieren. Ich<br />

wollte ein gutes Vorbild sein und ihnen zeigen, dass<br />

man sich seine Fehler ruhig offen eingestehen darf.<br />

1<br />

SCHLAUES STRETCHING<br />

Ich habe mir immer genug Zeit fürs Warmup<br />

und Cool-down genommen – das war für<br />

mich noch nicht so wichtig, als ich jünger war.<br />

Speziell fürs Rudern bedeutet das: Dehnung der<br />

Oberschenkelrückseite, Pomuskulatur und Hüfte und<br />

Konzentration auf eine gute Haltung des Rückens.<br />

Regeln der Regeneration<br />

2<br />

RUDERRHYTHMUS<br />

Daneben kontrollierte ich meine Werte mehr als<br />

damals. Ich behielt meine Herzfrequenz im Blick, um<br />

sicherzustellen, dass sie sich in einem vernünftigen<br />

Bereich bewegt. Wenn der Puls die Grenze überschritt,<br />

passte ich das Training entsprechend an.<br />

3<br />

HYDRATISIERUNG<br />

Auch mein Körpergewicht<br />

überprüfte ich jeden Morgen. War das Gewicht<br />

niedrig, hieß das meist, dass ich dehydratisiert<br />

war. Dann stellte ich sicher, über den Tag hinweg<br />

mehr Flüssigkeit zu mir zu nehmen.<br />

32/MAI 2013/mensfitness.de


XXXXXXXX<br />

50<br />

TOP<br />

Muskeltipps<br />

Words John doe Photography Jane doe<br />

Du willst mehr Muskelmasse? Dann nimm die Muckis richtig in<br />

die Mangel und hilf ihnen danach bei der Regeneration. Hier<br />

sind die besten 50 Tipps für deine Muskelmission.<br />

Von Joel Snape<br />

34/MAI 2013/mensfitness.de


TOP 50 MUSKELTIPPS<br />

1<br />

Kreide verwenden<br />

Größere Gewichte bescheren dir<br />

größere Muskeln. Mit Kreide erreichst<br />

du genau dieses Ziel. „Damit hast du einen<br />

besseren Griff und kannst im<br />

Handumdrehen zehn Kilo mehr auflegen“,<br />

so der <strong>Fitness</strong>trainer Sean McPhillips. Falls<br />

in deinem Studio keine Kreide erlaubt ist,<br />

versuch es mit der flüssigen<br />

Variante – oder such dir ein neues<br />

<strong>Fitness</strong>center aus.<br />

Words John doe Photography Jane doe<br />

mensfitness.de/MAI 2013/35


XXXXXXXX<br />

Große Gewichte<br />

2<br />

Klotzen, nicht kleckern<br />

Ausladende Ganzkörperübungen wie die<br />

Kniebeuge, das Bankdrücken und das<br />

Kreuzheben sollten die Basis deines Programms<br />

bilden. In mehreren Studien hat sich gezeigt,<br />

dass derartige Übungen die Konzentration des<br />

Testosterons und der Wachstumshormone<br />

ansteigen lassen. Gleichzeitig werden dabei<br />

große Mengen an Muskelfasern miteinbezogen.<br />

All diese Punkte sind wichtig fürs Wachstum.<br />

3<br />

Volumen erhöhen<br />

Dies wirkt genauso gut wie die Erhöhung<br />

der Widerstände. Noch besser ist es, beide<br />

Maßnahmen gleichzeitig zu ergreifen. „Beginne jede<br />

Einheit mit schweren Gewichten und Satzlängen von<br />

einer bis drei Wiederholungen“, rät der <strong>Fitness</strong>trainer Ben<br />

Coker. „Senke bei den Zusatzübungen die Satzlängen<br />

auf sechs bis acht Wiederholungen. Konzentrier dich<br />

dabei stärker auf die Beschädigung der Muskelfasern<br />

und die Belastung des Stoffwechsels. Durch das schwere<br />

Training werden über alle Einheiten hinweg die schnellen<br />

Muskelfasern angesprochen.“ Versuch, das schwere<br />

Bankdrücken mit leichteren Versionen an den Kurzhanteln<br />

abzuwechseln. Dieser Ansatz verspricht tolle Ergebnisse.<br />

4<br />

Nervensystem ansprechen<br />

„Das Nervensystem zu aktivieren klingt wie<br />

ein schwieriges Unterfangen. Dabei ist es<br />

ganz einfach. „Mach eine Wiederholung bei 90 bis 95<br />

Prozent der Maximalkraft und schließ daran direkt den<br />

eigentlichen Satz an“, sagt Coker. „Dadurch sprichst<br />

du größere Mengen der schnellen Muskelfasern des<br />

Typs 2 an, die du anschließend während des Satzes<br />

ermüdest.“ So sorgst du für ein stärkeres Wachstum.<br />

5 Zusammenschieben<br />

Versuch, Sätze zu komprimieren, um das<br />

Trainingsvolumen zu erhöhen. „Sagen wir<br />

einmal, du schaffst vier Wiederholungen bei<br />

90 Prozent deiner Maximalkraft“, meint Coker. „Wenn<br />

du zwischendurch nur je zehn Sekunden Pause machst,<br />

ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du nächstes Mal<br />

sechs Wiederholungen schaffst. Über mehrere Sätze<br />

gesehen macht das einen gewaltigen Unterschied.“ Die<br />

Methode funktioniert besser bei Übungen mit geringer<br />

Vorbereitungsdauer. Sie eignet sich also besser fürs<br />

Kreuzheben statt für die Kniebeuge mit Rückenauflage.<br />

Optimiertes<br />

Warm-up<br />

6<br />

Den Körper wachrütteln<br />

Wenn du ordentlich aufgewärmt bist,<br />

kannst du später mehr Gewicht bewegen<br />

und besser Muskeln aufbauen. „Denk daran, was<br />

die Kernpunkte des Warm-ups sind: die Öffnung<br />

der Gelenke, die Dehnung der Sehnen und Bänder,<br />

die Erhöhung der Muskeltemperatur und das<br />

Wachrütteln des Nervensystems“, so McPhillips.<br />

„Hast du eine schwere Einheit geplant, fang mit<br />

einigen grundlegenden Eigengewichtsübungen<br />

an, um auf Betriebstemperatur zu kommen.“<br />

36/MAI 2013/mensfitness.de<br />

7<br />

Kugeln schwingen<br />

Erweitere das Aufwärmtraining um<br />

Kugelhantelübungen, um die Muskeln<br />

vorzubereiten. „Durch das Schwingen und Pressen<br />

der Gewichte kommst du richtig in Fahrt“, erklärt<br />

McPhillips. „Du schaffst dann später größere Gewichte<br />

und mehr Wiederholungen.“ Nebenbei erhöhst du<br />

dadurch auch ein wenig das Trainingsvolumen.<br />

8<br />

Schrittweise steigern<br />

Stürz dich nicht gleich auf das schwerste Gewicht,<br />

das du schaffen kannst. „Taste dich langsam<br />

ans Höchstgewicht und die Satzlänge von drei bis fünf<br />

Wiederholungen heran. Nutze dafür sieben Sätze mit<br />

immer leichteren Gewichten, um schon frühzeitig das<br />

Tempo zu steigern. Geh erst dann zu den schweren<br />

Gewichten über“, rät der <strong>Fitness</strong>trainer Joseph Lightfoot.<br />

„Dadurch hältst du gleichzeitig das Volumen auf einem<br />

hohen Niveau.“ Achte darauf, die Stange schnell zu<br />

bewegen, wenn du kleine Gewichte verwendest.<br />

Abwechslung<br />

9 Vorermüden<br />

Dies ist eine hoch effektive Technik zum<br />

Muskelaufbau. „Bei dieser Art von Training<br />

wird das Wachstum durch starke Ermüdung der<br />

beanspruchten Muskulatur erreicht“, so der Trainer Mike<br />

Campbell. „Such dir ein Gewicht aus, mit dem du zehn<br />

Wiederholungen schaffst. Mach damit aber nur acht<br />

Wiederholungen. Ruh dich 20 Sekunden lang aus und<br />

absolviere im Anschluss so viele Wiederholungen wie<br />

möglich. Pausiere erneut 20 Sekunden und wiederhol<br />

den Vorgang.“ Wenn deine Armmuskeln dann noch<br />

nicht brennen, hast du etwas falsch gemacht.<br />

10 Anspannen<br />

Beim Krafttraining absolvieren die<br />

Sportler oft Wiederholungen, ohne auf<br />

die Qualität der Bewegung zu achten. Ein Fehler,<br />

wenn die Muskelmasse zunehmen soll. „Leg in der<br />

oberen Position jeweils eine Pause ein und spann die<br />

Zielmuskulatur an“, empfiehlt der Personal Trainer<br />

Adam Gethin. „Diese Methode bezeichnet man<br />

als isometrische Kontraktion. Sie kann helfen, die<br />

maximale Zahl an Muskelfasern zu aktivieren.“<br />

11 Dropsätze<br />

Beim Dropsatz gehst du bis zum<br />

Muskelversagen, reduzierst dann das Gewicht<br />

und machst anschließend noch ein paar Wiederholungen<br />

mehr. Du solltest also relativ hoch einsteigen. „Am<br />

härtesten muss die Muskulatur arbeiten, wenn du mit<br />

schweren Gewichten anfängst und damit insgesamt etwa<br />

sechs Wiederholungen anstrebst“, so Coker. „Fang bei<br />

90 bis 95 Prozent deiner Maximalkraft an,<br />

absolviere damit zwei Wiederholungen, reduziere<br />

die Belastung, mach noch zwei Wiederholungen,<br />

geh erneut mit dem Gewicht nach unten und<br />

schließ die letzten zwei Wiederholungen an.<br />

Dabei beziehst du viele Muskelfasern mit ein.“<br />

12<br />

Mit der Technik spielen<br />

Statt das Gewicht zu senken, kannst du<br />

im Dropsatz die Bewegung auch einfach<br />

von der Technik her erleichtern. Bring beispielsweise<br />

einen Satz Kurzhantel-Curls mit akkurater Technik<br />

hinter dich und trainier im nächsten Satz Hammer-<br />

Curls bis zum Muskelversagen. Gib dann im letzten<br />

Satz dem Bizeps mit abgefälschten Curls den Rest.<br />

13<br />

Kontrasttraining einbauen<br />

„Beim Kontrasttraining folgt auf eine<br />

Kräftigungsübung eine explosive Bewegung.<br />

Ich nutze dafür gerne Sprünge, Würfe oder Sprints“,<br />

sagt der Trainer Jack Lovett. „Schließ beispielsweise<br />

an die normale Kniebeuge die Variante mit Sprung<br />

an, oder mach nach dem Bankdrücken explosive<br />

Liegestütze. Den besten Transfereffekt erreichst du mit<br />

zehn bis 20 Sekunden Pause zwischen den Übungen<br />

beziehungsweise drei Minuten zwischen den Sätzen.“<br />

14<br />

Training verteilen<br />

Du willst das Trainingsvolumen ohne<br />

großes Muskelbrennen erhöhen?<br />

Dann ist vielleicht die folgende, beim russischen<br />

Militär beliebte Trainingstechnik, das Richtige für<br />

dich: Absolviere über den Tag verteilt mehrere<br />

kurze Sätze mit Klimmzügen oder Liegestützen. Du<br />

kannst auch einfach morgens in einem Satz bis zur<br />

Erschöpfung gehen, vorzugsweise vor dem Duschen.<br />

15<br />

Satzlänge steigern<br />

„Beim Muskelaufbau solltest du dich auf<br />

die Erhöhung der Wiederholungszahlen<br />

und des Gewichts bei gleichzeitig abnehmender<br />

Erschöpfung konzentrieren“, erklärt Lightfoot.


TOP 50 MUSKELTIPPS<br />

18<br />

An den Ringen<br />

trainieren<br />

Es gibt einen guten Grund<br />

dafür, warum Turner wie Superhelden<br />

gebaut sind. „An den Ringen ist der<br />

Körper ständig unter Spannung – eine<br />

der Grundvoraussetzungen für den<br />

Muskelaufbau“, erklärt Lightfoot.<br />

„Versuch anfangs erst einmal, in die<br />

obere Position des Liegestütz zu<br />

kommen. Danach ist das Ziel, 20 bis 30<br />

Wiederholungen zu absolvieren und<br />

dabei den Körper gerade zu halten.“<br />

„Versuch es mit dem 2-3-5-System. Dabei machst du<br />

erst zwei, dann drei und dann fünf Wiederholungen.<br />

Anschließend fängst du wieder von vorne an.<br />

Wiederhol den Durchlauf vier bis sechs Mal. Selbst<br />

bei Gewichten, mit denen dir die fünf Wiederholungen<br />

schwerfallen, brauchst du vor dem Zweiersatz nur<br />

eine minimale Pause. So absolvierst du innerhalb<br />

sehr kurzer Zeit viele saubere Wiederholungen.“<br />

16Dips mit dem Treppenprinzip. Lightfoot<br />

Das Treppenprinzip nutzen<br />

Versuch es bei deinen Klimmzügen oder<br />

erklärt uns die Methode: „Dabei machst du zuerst eine<br />

Wiederholung, gefolgt von einer kurzen Pause, dann<br />

zwei, und so weiter. Fahr auf diese Art fort, bis du fünf<br />

oder zehn Wiederholungen erreicht hast. So arbeitest<br />

du dich sehr schnell auf hohe Wiederholungszahlen<br />

vor.“ Als zusätzliche Herausforderung kannst du die<br />

Satzlängen im Anschluss stufenweise wieder abbauen.<br />

17<br />

Pausen nutzen<br />

„Du hast eine schwache Rückenmuskulatur?<br />

Oder mickrige Arme? Dann solltest du<br />

mehr Klimmzüge und Liegestütze in dein Programm<br />

hineinpacken“, so der <strong>Fitness</strong>trainer Zoran Dubaic.<br />

„An einem Trainingstag mit normaler Intensität<br />

mache ich gern bis zu 20 Sätze mit jeweils fünf<br />

Klimmzügen.“ Besonders schnelle Ergebnisse<br />

erreichst du, wenn du an den Tagen an der<br />

Trainingsbank zwischen den Hauptübungen je<br />

einen Satz Klimmzüge oder Liegestütze mit fünf<br />

Wiederholungen absolvierst. So erreichst du mit<br />

minimalem Aufwand das größtmögliche Volumen.<br />

mensfitness.co.uk/AUGUST 2012/37


XXXXXXXX<br />

Actionstar-Muskeln<br />

20<br />

Über die Seite aufrichten<br />

Für seine Rollen in „Thor“ und „Avengers<br />

Assemble“ wärmte sich Chris Hemsworth durch<br />

das Aufrichten über die Seite mit schweren Gewichten auf. Bei<br />

dieser Übung lernt der Körper, sich als Einheit zu bewegen.<br />

Gleichzeitig werden die Stützmuskeln zum Wachstum gezwungen.<br />

Nimm die Bewegung mit ins Warm-up-Programm auf.<br />

21<br />

Trainingspartner schultern<br />

Bei den Drehs zu „Warrior“ hielt sich Tom<br />

Hardy dadurch in Form, dass er zwischendurch<br />

seinen Trainer im Rettungsgriff am Set herumtrug. Schliess<br />

dich mit einem Trainingspartner zusammen und tragt euch<br />

gegenseitig jeweils 30 Meter weit, bis einer von euch aufgibt.<br />

22<br />

Armmuskeln aufbauen<br />

Für die monumentalen Unterarme in beiden<br />

„Expendables“-Folgen bekam Sylvester Stallone<br />

von seinem Trainer Gunnar Peterson eine trickreiche Aufgabe<br />

gestellt. „Sly sollte erst das Kreuzheben und dann über dieselbe<br />

Wiederholungszahl hinweg das Schulterheben trainieren“,<br />

erinnert sich Peterson. „Das war ein Rundum-Training für die<br />

Po-, Waden- und Unterarmmuskulatur sowie die Griffkraft.“<br />

23<br />

Angriffswinkel variieren<br />

Für seine Rolle als Wolverine beanspruchte<br />

Hugh Jackman seine Muskeln immer wieder<br />

aus unterschiedlichen Angriffswinkeln. „Wir arbeiteten<br />

uns dabei von der Ganzkörper- zur Isolationsübung vor“,<br />

so sein Trainer Mike Ryan. „Ein tolles Beispiel ist der<br />

direkte Übergang vom Bankdrücken an der Langhantel<br />

zum Fly oder zum Kabelziehen über Kreuz.“<br />

Words John doe Photography Jane doe<br />

Komplett-Training<br />

24 Brust<br />

Fly am Ring<br />

Diese Übung ist auch mit einem TRX-Band<br />

möglich. Kombinier sie mit Liegestützen am Ring zu Supersätzen,<br />

um die Brustmuskulatur so richtig wachsen zu lassen.<br />

25 Trizeps<br />

Dip mit Zusatzgewicht<br />

Nimm ein Gewicht zwischen die<br />

Fußgelenke oder kauf dir einen Gewichtsgürtel.<br />

26 Bauchmuskeln<br />

Bauchmuskel-Roller<br />

Absolviere am Ende des Workouts fünf<br />

Sätze zu zehn Wiederholungen. Nähere dich Stück für<br />

Stück der Ausführung aus dem Stand heraus.<br />

27 Oberschenkel<br />

Kniebeugen mit Frontauflage<br />

Diese Variante erfordert etwas<br />

Übung, lohnt sich aber. Eine ebenfalls sehr gute<br />

Methode ist die halbseitige Kniebeuge.<br />

28 Oberschenkelrückseite<br />

Rumänisches Kreuzheben<br />

Das einfachste Mittel der Wahl für die<br />

Oberschenkel. Stärke deine Sprintkraft an den Tagen, an<br />

denen du ohnehin bereits das Kreuzheben trainierst.<br />

19 Negativ<br />

"denken"<br />

„Negative<br />

Wiederholungen können dir einen<br />

neuen Trainingsimpuls geben, weil<br />

sie die Muskelfasern noch stärker<br />

schädigen und auf die Art zwingen,<br />

stärker zu werden“, sagt McPhillips.<br />

Hol dir einen Trainingspartner,<br />

der dir beim Anheben hilft, oder<br />

spring beim Klimmzug in die<br />

obere Position. Lass dir dann zum<br />

Absenken fünf Sekunden lang Zeit.<br />

38/MAI 2013/mensfitness.de


TOP 50 MUSKELTIPPS<br />

29 Bizeps<br />

Klimmzug im engen Griff<br />

Durch den engen Griff übernimmt der<br />

Bizeps den Löwenanteil der Arbeit. Eine noch bessere<br />

Methode ist das Seilklettern, falls du Zugang dazu hast.<br />

30 Waden<br />

Wadenheben<br />

Schließ 100 Wiederholungen dieser<br />

Übung ans normale Beintraining an, wenn deine Waden<br />

Masse brauchen. Die besten Ergebnisse erzielst du,<br />

wenn du immer wieder die Fußposition wechselst.<br />

31 Pomuskeln<br />

Einbeiniges Hüftheben<br />

Damit lässt du nicht nur die Pomuskeln<br />

wachsen. Gleichzeitig beugt die Übung auch Verletzungen<br />

der Oberschenkelrückseite beim Sprint vor.<br />

32 Rücken<br />

Kreuzheben<br />

Es gibt Methoden, die deine Rückenmuskulatur<br />

direkter ansprechen. Doch bei keiner Übung kannst du<br />

so viel Gewicht bewegen wie mit diesem Klassiker.<br />

Kraft<br />

33<br />

Den Körper fordern<br />

„Wenn du Reifen herumwuchtest und<br />

Baumstämme stemmst, beanspruchst<br />

du die Muskeln auf eine Art, wie dies mit Kurz- und<br />

Langhanteln nicht möglich ist“, erläutert Lovett. „Diese<br />

Bewegungen sprechen mehrere Muskelgruppen<br />

gleichzeitig an und fordern noch stärker die tief liegende<br />

Halte- und Stützmuskulatur des Rumpfes, den Core.<br />

Damit kannst du richtig gut Muskeln aufbauen.“ Hast du<br />

keinen Zugang zum entsprechenden Equipment, kannst<br />

du mit dynamischem Umsetzen und Schulterdrücken<br />

denselben Effekt erreichen. Außerdem sehen diese<br />

Übungen im <strong>Fitness</strong>center einfach stark aus.<br />

34<br />

Schwer tragen<br />

Beim Koffertragen werden sämtliche Muskeln<br />

des Körpers angesprochen. Zusammen<br />

mit dem Bankdrücken ist die Übung eine sehr effektive<br />

Kombination. Lightfoot beschreibt die Abfolge: „Mach eine<br />

bis fünf Wiederholungen beim Bankdrücken, leg eine Minute<br />

Pause ein und trag dann ein Gewicht 30 Meter weit. Dein<br />

Ziel sollten fünf bis sechs Sätze sein. Arbeite dich bis zu<br />

einem Gewicht vor, das du gerade noch heben kannst.“<br />

35 Ziehen<br />

Eine weitere Strongman-Standardübung,<br />

die sämtliche Muskelgruppen des Körpers<br />

miteinbezieht, ist das Wagenziehen. „Dabei wird der ganze<br />

Körper gefordert. So wird die perfekte hormonelle Basis<br />

fürs Muskelwachstum geschaffen“, erklärt Campbell.<br />

„Wenn du nicht gerade ein Auto zum Ziehen oder Schieben<br />

übrig hast, tut es auch ein Schlitten. Versuch, am Ende<br />

des Workouts die maximale Distanz zurückzulegen.“<br />

Athletik<br />

36 Sprinten<br />

„Beim Sprinten entwickelst du an der<br />

Oberschenkelrückseite und am Po eine<br />

bombige Muskulatur. Gleichzeitig stellst du den Körper<br />

damit auf schwere Gewichtsübungen ein“, so Dubaic, der<br />

gleich im Anschluss zur Vorsicht mahnt: „Das Sprinten<br />

stellt für den Körper eine schwere Belastung dar. Du<br />

darfst es damit also nicht übertreiben. Gestalte das<br />

Training einfach und bau es langsam auf. Fang mit vier<br />

bis sechs Sprints über 15 Meter an. Ruh dich dazwischen<br />

so lange aus, dass du wieder voll erholt bist.“<br />

37<br />

Am Berg laufen<br />

Wenn du dich wirklich quälen willst, kannst<br />

du es mit Bergsprints versuchen. „Such dir<br />

dafür einen guten 30 bis 50 Meter langen Anstieg und<br />

sprinte ihn fünfmal hinauf. Den Weg nach unten kannst du<br />

im Schritttempo zurücklegen“, sagt Campbell. „Bei diesem<br />

Training müssen sämtliche Muskeln arbeiten. Die perfekte<br />

Hinführung zum anabolen Training.“ Ein weiterer Bonus:<br />

Du wirst noch Stunden danach Fettreserven verbrennen.<br />

38<br />

Explosiv trainieren<br />

Beim klassischen Workout mit 8 bis 12<br />

Wiederholungen kannst du die Muskeln<br />

durch explosive Bewegungen im Anschluss noch einmal<br />

richtig unter Druck setzen. „Weitsprünge aus dem Stand<br />

und das Medizinballschmettern setzen deinen Muskeln<br />

richtig zu, sodass sie gar keine andere Wahl haben, als zu<br />

wachsen“, meint Campbell. „Mach von beiden Übungen<br />

nach jedem Satz zwei oder drei Wiederholungen.“<br />

Harter Kern<br />

39<br />

Die Basis aufbauen<br />

„Beende dein Workout mit zwei Sätzen<br />

am Zugband bis zum Muskelversagen“,<br />

empfiehlt McPhillips. „Das Band beansprucht die Core-<br />

Muskulatur, lässt die Bauchmuskeln ordentlich arbeiten<br />

und schafft die Grundlagen für schwerere Übungen.“<br />

40 Rudern<br />

McPhillips rät zu einem Dropsatz am Band.<br />

„Absolviere am Ring oder am TRX-Band<br />

so viele Wiederholungen wie möglich. Geh dann in einen<br />

steileren Übungswinkel, um dir noch ein paar weitere<br />

Wiederholungen abzuringen. Mehr Minirisse in der Muskulatur<br />

sind gleichbedeutend mit mehr Muskelzuwächsen.“<br />

Nächste <strong>Fitness</strong>-Stufe<br />

41einer Methode namens<br />

Mit System trainieren<br />

Campbell hält viel von<br />

German Body Composition, einem Programm für<br />

Fortgeschrittene. „Such dir drei Übungen<br />

aus, welche dieselbe Muskelgruppe beanspruchen.<br />

Führ dann sechs Wiederholungen von der ersten, 12 von der<br />

zweiten und 25 von der dritten Übung aus. Anschließend<br />

folgen zwei Minuten Pause, bevor der Durchlauf<br />

wiederholt wird. Dies fördert die Ausschüttung anaboler<br />

Hormone und unterstützt das Muskelwachstum.“<br />

42<br />

Rhythmus ändern<br />

Campbell hält noch eine weitere Methode für<br />

uns bereit: „Bring Abwechslung in deinen<br />

Trainingsrhythmus, um die Muskeln stärker zu fordern.<br />

Ein guter Rhythmus ist das Trainingsschema 4110: vier<br />

Sekunden zum Absenken, eine Sekunde in der unteren<br />

mensfitness.de/MAI 2013/39


TOP 50 MUSKELTIPPS<br />

43 Bauch heraus<br />

Luft holen<br />

„Atme aus dem<br />

und spann die Core-Muskulatur<br />

beim Heben des Gewichts an“,<br />

empfiehlt Lovett. „Auf die Art<br />

stärkst du den Core. So erhöhst<br />

du deine Körperkraft und<br />

steigerst deine Muskelzuwächse.<br />

Eine falsche Atmung führt zu<br />

einer schlechten Haltung und<br />

erhöhtem Verletzungsrisiko.“<br />

Position, eine Sekunde anheben und keine Pause in<br />

der oberen Position. Teste in den Folgesätzen auch<br />

die Rhythmussysteme 2220, 2010 oder 6010.“<br />

44<br />

Am Griff arbeiten<br />

„Hol dir ein Paar FatGripz. Mit diesen<br />

Griffen kannst du den Umfang der<br />

Stange zusätzlich erhöhen. Nutze sie auf allen Lang- und<br />

Kurzhanteln, die du für deine Oberkörper-Workouts benutzt“,<br />

so Campbell. „Sie bewirken eine stärkere Aktivierung<br />

der Nerven und der Motorik. So wachsen deine Arm-,<br />

Schulter-, Brust- und Rückenmuskeln sehr schnell.“<br />

45<br />

Satzlängen erhöhen<br />

Das Training mit extrem hohen<br />

Wiederholungszahlen war lange außer<br />

Mode, kommt aber wieder. „Diese Trainingsform kann in<br />

den Fasern neues Wachstumspotenzial freisetzen, wenn<br />

sie entsprechend intensiv durchgezogen wird“, erläutert<br />

Gethin. Mach mit einer leeren Langhantel einen Satz Curls<br />

mit 30 Wiederholungen bis knapp vor dem Muskelversagen.<br />

46<br />

Dreiersätze nutzen<br />

Die Zusammenfassung von drei Übungen<br />

zu einem großen Satz zwingt die Muskeln,<br />

sich entsprechend anzupassen. Campbell schlägt uns<br />

den Klassiker für Brust und Schultern vor: „Versuch es<br />

mit sechs Wiederholungen beim Kurzhanteldrücken<br />

auf der um 75 Grad geneigten Bank, gefolgt von zehn<br />

Wiederholungen bei 45 Grad und 15 auf der Flachbank.<br />

Mach nach jeder Übung zehn Sekunden Pause. Die Pausen<br />

zwischen den Sätzen sollten zwei Minuten lang sein.“<br />

47 deiner Maximalkraft auf und absolviere<br />

Wachstumseffekt nutzen<br />

„Leg am Ende des Beintrainings 40 Prozent<br />

damit so viele Wiederholungen wie möglich. Falls nötig<br />

kannst du in der oberen Position eine Pause einlegen“, sagt<br />

Campbell. „Das Ziel sind 50 Wiederholungen. Die starke<br />

Beanspruchung der Muskulatur sowie die Ansammlung der<br />

Milchsäure bewirken einen enormen Wachstumseffekt.“<br />

Lebenswandel<br />

48<br />

Stress abbauen<br />

Zu viel Stress regt den Muskelabbau<br />

an. „Du solltest dich jeden Abend<br />

mindestens 30 Minuten lang vollständig entspannen“,<br />

rät Campbell. „Das heißt: kein Handy, keine sonstigen<br />

Geräte – nur ein Buch oder ein nettes Gespräch.“<br />

49<br />

Ausreichend schlafen<br />

Schlaf ist das beste Mittel zur Regeneration.<br />

„Achte darauf, immer deine acht Stunden<br />

Schlaf zu bekommen“, empfiehlt Campbell. „Und schalte<br />

alle elektrischen Geräte ab, bevor du dich schlafen legst.“<br />

50<br />

Mehr essen<br />

„Du musst den Muskeln ein Überangebot<br />

an Nahrung zur Verfügung stellen, damit<br />

sie wachsen können“, meint Campbell. Zwei Kilo Eiweiß<br />

pro Kilo Körpergewicht täglich sind ein guter Anfang.<br />

Auf Seite 91 findest du unsere 50 besten Ernährungstipps.<br />

40/MAI 2013/mensfitness.de


Words John doe Photography Jane doe<br />

For some great pull-up variations go to mensfitness.co.uk/links/pullups<br />

42/AUGUST 42/MAI 2013/mensfitness.de<br />

2012/mensfitness.co.uk


LIONEL MESSI<br />

Der<br />

Zauberer<br />

Bei Lionel Messi sieht immer alles so einfach aus.<br />

Dabei war der Weg an die Weltspitze alles andere als leicht.<br />

Er erzählt MF, wie er alle Widrigkeiten überwunden hat.<br />

Text Sam Rider, Thomas Unsworth<br />

For more meal plans to help you achieve your goals go to mensfitness.co.uk/tktktktktktktk<br />

Words John doe Photography Jane doe<br />

mensfitness.co.uk/AUGUST 2012/43


LIONEL MESSI<br />

Lionel Andrés Messi gehört<br />

mit seinen gerade einmal<br />

25 Jahren bereits zur Riege<br />

der besten Fußballspieler aller<br />

Zeiten. Seine Statur und der mutige<br />

Spielstil erinnern an seinen legendären<br />

argentinischen Landsmann Diego<br />

Maradona. Gleichzeitig verfügt er über<br />

eine tödliche Abschluss-Stärke, die<br />

mit der Pelés vergleichbar ist. Messi<br />

traf im letzten Jahr bei Pflichtspielen<br />

91 Mal und brach damit den 40 Jahre<br />

alten Rekord des Ex-Bayern-Stürmers<br />

Gerd Müller. Bereits jetzt ist er der<br />

Topscorer in der ewigen Bestenliste<br />

des FC Barcelona. Bei der Wahl zum<br />

Weltfußballer des Jahres gewann er<br />

diesen Januar zum vierten Mal den Titel.<br />

Trotz seines einzigartigen Talents<br />

war damals alles andere als sicher,<br />

dass es der junge Messi bis ganz nach<br />

oben schaffen würde. Bei seinem<br />

Heimatverein Grandoli verknotete<br />

er zwar den älteren Jungs die Beine.<br />

Nichtsdestotrotz war da die körperliche<br />

Unterlegenheit, die seine Chancen auf<br />

eine Profikarriere schmälerten. MF hat<br />

ihn interviewt, um herauszufinden, wie<br />

er das Blatt zu seinen Gunsten wendete<br />

und aus der Not eine Tugend machte.<br />

Außerdem wollten wir wissen, was ihn<br />

zu immer neuen Höhenflügen antreibt.<br />

„Es ist offensichtlich, dass<br />

viele Spieler mir gegenüber einen<br />

Größenvorteil haben“, meinte der 1,69<br />

Meter große Messi im Gespräch mit<br />

MF. Das Interview fand nur wenige<br />

Tage nach seinem Doppelpack gegen<br />

den Erzrivalen Real Madrid statt, mit<br />

dem er den eigenen Verein an der<br />

Tabellenspitze hielt. „Aber davon lasse<br />

ich mich nicht beeindrucken. Das Risiko<br />

einer Verletzung blende ich ganz aus.<br />

So schaffe ich es, dass mich auf dem<br />

Spielfeld jede Art von Zweikampf<br />

kalt lässt, sei er noch so hart. Meine<br />

Gegenspieler mögen mir körperlich<br />

überlegen sein – mental bin ich ihnen<br />

aber voll gewachsen.“<br />

Schritt für Schritt<br />

Messi brillierte in seiner Heimatstadt<br />

Rosario bereits in der Jugendmannschaft<br />

der Newell’s Old Boys, als Carles Rexach,<br />

der Sportdirektor von Barcelona, auf<br />

sein Talent aufmerksam wurde. Im<br />

Alter von acht Jahren war bei ihm ein<br />

Wachstumshormon-Defizit festgestellt<br />

worden. Das bedeutete nicht nur, dass<br />

er später nicht die normale Körpergröße<br />

erreichen würde. Gleichzeitig kann<br />

diese Krankheit auch die Entwicklung<br />

der Muskulatur und die Reifung der<br />

Knochen beeinträchtigen. Er musste<br />

sich Wachstumshormone im Wert<br />

von gut 750 Euro pro Monat spritzen<br />

lassen. „Ich weiß noch, dass ich jeden<br />

Abend auf meinem Bett saß und mir<br />

eine Spritze ins Bein geben lassen<br />

musste“, erinnert sich Messi. „Das war<br />

alles andere als schön, das könnt ihr<br />

mir glauben. Aber ich wollte unbedingt<br />

Fußballer werden, und das war es wert.“<br />

Mit 13 zeigte sich sein Talent<br />

schon sehr deutlich. Trotzdem<br />

zögerte Barcelona, ihm einen Vertrag<br />

anzubieten. Sein Vater Jorge setzte<br />

sich stark für ihn ein. „Er hat mich sehr<br />

beeinflusst“, so Messi. „Er arbeitete<br />

hart, um meine Hormoninjektionen in<br />

Argentinien bezahlen zu können. Er<br />

hatte zwei Jobs gleichzeitig, und die<br />

Spritzen waren unglaublich teuer. Als<br />

Barcelona anbot, die Medikamente<br />

zu bezahlen, war das eine schwere<br />

Entscheidung für ihn. Er musste mit<br />

der ganzen Familie umziehen. Aber<br />

er traf die Entscheidung für mich.“<br />

Während der zweijährigen Behandlung<br />

„Ich habe eine<br />

natürliche<br />

Begabung,<br />

hatte aber<br />

schon immer<br />

den Drang,<br />

besser zu<br />

werden.“<br />

wurde Messi größer und stärker. In<br />

dieser Zeit konnte er in Barcelonas<br />

Nachwuchsteam überzeugen.<br />

Neuanfang<br />

In der Jugendmannschaft der<br />

Katalanen im Förderzentrum La Masia<br />

(„das Bauernhaus“) trafen Messis<br />

Fähigkeiten auf die Vereinsphilosophie.<br />

So wurde er zu dem Spieler, der er<br />

heute ist. Dazu Messi: „Wenn man<br />

sich ansieht, welche Spieler La Masia<br />

hervorbringt, ist klar: Dort arbeiten<br />

große Fußballlehrer. Doch es steckt<br />

noch so viel mehr dahinter. Sie bringen<br />

wir dort Respekt, Bescheidenheit und<br />

Teamgeist bei. Das Förderzentrum<br />

ist der Grund, warum Barcelona<br />

heute so weit oben steht. Du lernst<br />

dort nicht nur das Fußballspielen<br />

– du lernst dort fürs Leben.“<br />

Messi feierte seine Premiere<br />

in der ersten Mannschaft in der<br />

44/MAI 2013/mensfitness.de


Natursports / Shutterstock.com<br />

In den letzten drei<br />

Spielzeiten<br />

hat Messi in 168<br />

Pflichtspielen<br />

173 Tore erzielt.<br />

Saison 2004/05. Nach seiner<br />

Einwechslung am Ende der Saison<br />

gegen den Verein Albacete erzielte<br />

er sein erstes Tor für den Verein – ein<br />

geschickter verdeckter Heber von der<br />

Strafraumgrenze aus. Sid Lowe, der in<br />

Spanien lebt und als Fußballjournalist<br />

für die renommierten Zeitungen<br />

und Zeitschriften „Guardian“,<br />

„FourFourTwo“ und „World Soccer“<br />

arbeitet, stach Messis Begabung<br />

sofort ins Auge. „Bei seinem<br />

ersten Auftritt in der A-Mannschaft<br />

war bereits klar, dass er ein ganz<br />

besonderer Spieler ist“, erklärt er MF<br />

gegenüber. „Die Ballkontrolle, das<br />

Tempo, sein Stil – all das war bereits<br />

da. Richtig eingeschlagen hat er aber<br />

beim Auswärtsspiel bei Real Madrid,<br />

das Barcelona mit 3:0 gewann.“<br />

Messi hatte das Pech, dass auf<br />

diesen Durchbruch im November<br />

2005 eine Reihe von Verletzungen<br />

folgten. Die schlimmsten davon<br />

waren ein Muskelfaserriss, der ihn<br />

bis zum Ende der Saison 2005/06<br />

außer Gefecht setzte (damals<br />

gewann Barcelona die Meisterschaft)<br />

sowie ein gebrochener Fuß, der ihn<br />

in der darauffolgenden Saison drei<br />

Monate lang lahmlegte. Deshalb<br />

dauerte es bis 2007, bis er eine<br />

feste Größe im Team Barças war.<br />

Laut Lowe ist die Vorstellung, dass<br />

Messi von heute auf morgen zum<br />

Superstar wurde, ein Mythos. Er<br />

war schon immer ein brillanter<br />

Spieler. Er musste nur richtig<br />

fit werden und die Gelegenheit<br />

haben, groß rauszukommen.“<br />

Richtig in den Mittelpunkt<br />

rückte ihn erst Pep Guardiola,<br />

als dieser 2008 zum Cheftrainer<br />

wurde. „Ich habe eine natürliche<br />

Begabung, hatte aber schon immer<br />

den Drang, besser zu werden“,<br />

erklärt Messi. „Ich habe das Glück,<br />

mit einigen der besten Spieler<br />

überhaupt zusammenarbeiten zu<br />

dürfen. Außerdem habe ich auf<br />

die Ratschläge vieler großer Leute<br />

in Barcelona gehört.“ Wie genau<br />

hat es der Verein angestellt, das<br />

Optimum aus Messi herauszuholen?<br />

Erfolgshunger<br />

Zuerst einmal wurde seine Ernährung<br />

umgestellt. Der Wendepunkt kam<br />

im März 2008, als er sich bei einem<br />

Champions-League-Spiel gegen<br />

Celtic einen Muskelfaserriss zuzog<br />

und unter Tränen das Spielfeld<br />

verlassen musste. Messi hatte schon<br />

zuvor wiederholt Probleme mit<br />

Muskelverspannungen gehabt. Das<br />

rief Barcelonas Vereinsführung auf<br />

den Plan. Es wurde ein Programm<br />

erstellt, das ihm bei der Ernährung,<br />

beim Schlaf und beim Stretching<br />

helfen sollte. Der <strong>Fitness</strong>- und<br />

Regenerationsexperte Juanjo<br />

Brau wurde Messi als eigener<br />

Personal Trainer zugewiesen.<br />

Er sollte darüber wachen, dass<br />

sich der Star nicht verletzt.<br />

Bis zu jenem Zeitpunkt hatte<br />

sich Messi nach der typischen<br />

argentinischen Küche ernährt:<br />

Er aß viel rotes Fleisch und<br />

Kohlenhydrate. Fortan bekam<br />

er Fisch und Gemüse verordnet.<br />

Durch die Veränderungen<br />

wurde er schlanker, stärker,<br />

regenerationsfähiger und vor allem<br />

weniger verletzungsanfällig. „Er ist<br />

kein solcher Bomber wie Maradona“,<br />

meint Lowe. „Wer sich Messi aber<br />

jetzt ansieht, dem werden seine<br />

starken Arme auffallen. Er hat den<br />

Körper eines Athleten. Extrem<br />

flink war er schon immer.“<br />

Eine Macht: Lionel Messi<br />

und der CF Barcelona.<br />

Verehrt wie ein Gott:<br />

An jeder Strassenecke zu<br />

finden.<br />

KLEINER MANN GANZ GROSS<br />

Verbreite unter deinen Gegnern genauso viel Angst und Schrecken wie Messi – ob mit oder ohne Ball.<br />

PASSTEMPO<br />

„Das Spiel ist heutzutage sehr schnell.<br />

Dem musst du dich als Spieler anpassen.<br />

Wir trainieren bei Barcelona sehr<br />

viel das direkte Kurzpass-Spiel. Das<br />

zwingt dich dazu, immer präsent zu<br />

sein, fix zu reagieren und schnelle<br />

Entscheidungen zu treffen.“<br />

SPIEL OHNE BALL<br />

„Viele Leute vergessen, wie wichtig<br />

das Spiel ohne Ball ist. Achte immer<br />

auf die Spieler um dich herum, bevor<br />

du an den Ball kommst. Dann bist du<br />

besser auf die Situation vorbereitet.“<br />

KONTROLLE<br />

„Beim Dribbeln brauchst du eine sehr<br />

enge Ballführung. Das solltest du<br />

auf sehr engem Raum üben. Der Ball<br />

sollte immer so nah am Körper sein<br />

wie möglich. Er muss dir förmlich<br />

am Fuß kleben. Das kannst du nur<br />

durch ständiges Üben erreichen.“<br />

Toniflap / Shutterstock.com<br />

mensfitness.de/MAI 2013/45


LIONEL MESSI<br />

Messi bei der<br />

WM 2010<br />

ABSCHLUSS­<br />

STARK<br />

Erreiche mit Messis Schusstipps<br />

die Spitze der Torschützenliste<br />

1<br />

PRÄZISION<br />

„Konzentrier dich am Anfang erst<br />

einmal auf die Präzision. Versuch,<br />

aus verschiedenen Positionen<br />

am und im Strafraum zu schießen<br />

und ziel auf die Torwinkel. Wenn<br />

die Genauigkeit stimmt, kannst<br />

du die Schussstärke erhöhen.“<br />

2<br />

SCHUSSKRAFT<br />

„Die Körperhaltung ist sehr wichtig.<br />

Komm nicht in Rücklage, sonst drischst<br />

du den Ball über die Querlatte. Lehn<br />

dich über den Ball und versuche,<br />

ihn mit dem Vollspann zu treffen.“<br />

3<br />

EINS GEGEN EINS<br />

VOR DEM TOR<br />

„Hier kommt es aufs richtige Timing<br />

an. Du darfst weder zu früh noch zu<br />

spät schießen. Warte, bis der Torwart<br />

herausläuft, um den Ball mit der<br />

breiten Seite an ihm vorbeizulegen.“<br />

„Wenn ich auf den<br />

Beinen bleiben<br />

kann, dann mache<br />

ich das auch ... Das<br />

ist richtiger<br />

Fußball.“<br />

Keine Ablenkungen<br />

Guardiola, der ehemalige Kapitän<br />

Barças und Spaniens, übernahm<br />

ein talentiertes aber teilweise<br />

arrogantes Team, das hinter den<br />

Erwartungen zurückgeblieben war.<br />

Die Mannschaft hatte seit dem<br />

Double in der Meisterschaft und der<br />

Champions League im Jahr 2005/06<br />

nichts erreicht. Er überlegte sich die<br />

für ihn effektivste Art, diese negative<br />

Bilanz zu durchbrechen: ein System,<br />

in dem sich das Fußballwunder<br />

Messi frei entfalten konnte.<br />

Als Messi zum Team dazustieß,<br />

waren Ronaldinho und Deco seine<br />

besten Freunde. Der Coach schob<br />

die beiden aber schnell weiter. Sie<br />

führten ein Leben in Saus und Braus<br />

und behandelten Messi wie einen<br />

Bruder. Aus diesem Grund verehrte<br />

Messi die beiden. Die Bedenken,<br />

dass er auf Abwege geraten würde,<br />

konnte Guardiola nicht ignorieren.<br />

„Guardiola stellte ihn mehr oder<br />

weniger vor die Wahl: Wenn er der<br />

Beste werden wollte, musste er sich<br />

von ihnen distanzieren“, so Lowe. „Es<br />

hat nie Negativschlagzeilen über Messis<br />

Verhalten abseits des Spielfeldes<br />

gegeben. Aber die Verantwortlichen<br />

waren besorgt, dass er den falschen<br />

Weg einschlagen könnte.“<br />

Messi traf die für seine Karriere<br />

richtige Entscheidung, was er<br />

nie bereut hat. Er hat sämtliche<br />

Vereinspokale gewonnen, die es<br />

gibt, und in der spanischen Liga den<br />

Rekord von 15 Hattricks aufgestellt.<br />

Außerdem wurde er zum Kapitän<br />

seiner Nationalmannschaft gewählt.<br />

In den letzten drei kompletten<br />

Spielzeiten hat er in 168 Pflichtspielen<br />

sage und schreibe 173 Tore erzielt.<br />

Auf dem Spielfeld ist er einzigartig<br />

– nicht zuletzt, weil er sich nie durch<br />

Schauspielerei oder Schwalben einen<br />

Vorteil zu verschaffen versucht. „Mein<br />

Hauptziel besteht darin, zu gewinnen.<br />

Wenn ich auf den Beinen bleiben kann<br />

und vielleicht die Chance bekomme,<br />

einem meiner Teamkollegen ein Tor<br />

aufzulegen oder sogar selbst eines zu<br />

erzielen, dann mache ich das auch“,<br />

so seine Einstellung. „Du hast die<br />

Möglichkeit, richtig Fußball zu spielen<br />

oder zu schauspielern. In Barcelona<br />

wird richtig Fußball gespielt.“<br />

„Wir müssen immer daran denken,<br />

dass uns viele junge Leute als Vorbild<br />

haben. Schon deshalb tragen wir eine<br />

große Verantwortung. Allerdings habe<br />

ich nicht jeden Tag den Eindruck, ein<br />

großes Idol sein zu müssen. Ich führe<br />

ein einfaches Leben und genieße ganz<br />

einfach die Zeit mit meiner Familie<br />

und meinen Freunden. Ich bin ein ganz<br />

normaler Mensch, der eben zufällig<br />

mit dem Fußball sein Geld verdient.“<br />

Blick nach vorn<br />

Er hat große individuelle Erfolge,<br />

Rekorde, Medaillen und Trophäen<br />

erreicht – einschließlich des in<br />

Spanien bislang einmaligen Triples mit<br />

Barcelona in Liga, Pokal und Champions<br />

League im Jahr 2008/09. Messis<br />

Motivation und Erfolgshunger sind<br />

trotzdem immer noch ungebrochen.<br />

„Ich verdanke meine<br />

Erfolge meiner Familie, meinen<br />

Trainern und Teamkollegen ...<br />

ich selbst beschäftige mich nie<br />

mit vergangenen Titeln“, sagt er.<br />

„Wenn die letzte Saison besonders<br />

erfolgreich war, spielt das heute<br />

keine Rolle mehr. Ich schaue immer<br />

nach vorn und auf die Möglichkeiten<br />

der Zukunft. In Erinnerungen<br />

schwelgen kann ich immer noch,<br />

wenn meine Laufbahn zu Ende ist.“<br />

Trotz seiner glamourösen<br />

Karriere und der frühzeitigen<br />

Aufnahme in die Ruhmeshalle der<br />

beste Spieler aller Zeiten ist es<br />

wahrscheinlich nicht einmal seine<br />

spielerische Brillanz, die ihn so<br />

besonders macht. Jeder, der Messi<br />

kennt, weiß seine Fähigkeiten<br />

am Ball zu schätzen. Doch der<br />

wirklich bleibende Eindruck, den<br />

er hinterlässt, ist der eines fairen<br />

Spielers. Messi simuliert nicht,<br />

freut sich über die Erfolge seiner<br />

Mannschaftskollegen genauso viel<br />

wie über die eigenen und – was wohl<br />

am Wichtigsten ist – hat einfach<br />

unglaublichen Spaß am Fußball.<br />

„Ich liebe dieses Spiel heute<br />

noch genauso wie am Anfang“,<br />

so Messi. „Für mich hat sich nichts<br />

verändert. Ich freue mich einfach,<br />

wenn ich spielen darf. Und das<br />

hilft mir. Ich liebe meinen Job.“<br />

46/MAI 2013/mensfitness.de


DAS FEHLENDE<br />

PUZZLETEIL<br />

Das Training, die Ernährung und die Regeneration<br />

sind drei wesentliche <strong>Fitness</strong>-Faktoren. Wir<br />

möchten uns in diesem Artikel jedoch das<br />

fehlende vierte Puzzleteil anschauen. MF erklärt,<br />

wie du die Kraft der Hormone nutzen kannst.<br />

Von Joel Snape<br />

W<br />

er zumindest ab und zu ins <strong>Fitness</strong>center geht, wird<br />

schon das eine oder andere Trainingsgespräch<br />

mitbekommen haben. Vielleicht ist es darin<br />

um Ernährungsstrategien zum Muskelaufbau<br />

oder zum Abnehmen gegangen. Oder es<br />

war eine Unterhaltung über Methoden,<br />

mit denen sich die Regeneration beschleunigen lässt.<br />

Weniger weit verbreitet sind Gespräche über die Optimierung<br />

des Hormonhaushalts. Zwar diktieren die Hormone sämtliche<br />

Abläufe im Körper von der Stimmung bis hin zum Muskelwachstum,<br />

doch wird dieser Bereich bisher fast vollständig ausgeklammert.<br />

Unser Leitfaden stellt dir die wichtigsten Stationen der<br />

hormonellen Regelkreise vor. Mit diesem Wissen kannst<br />

du dein persönliches Trainingspuzzle vervollständigen.<br />

48/AUGUST 2012/mensfitness.co.uk


HORMONE<br />

Testosteron<br />

Beschreibung Männliches Geschlechtshormon<br />

Wirkung Steigerung der Muskelmasse, der<br />

Kraft und der Knochendichte, Verbesserung der<br />

Gehirnfunktionen und Schutz vor verschiedenen<br />

Krankheiten von Alzheimer bis Krebs<br />

Förderliche Maßnahmen Lebenswandel<br />

eines Neandertalers<br />

Verhaltensregeln „Eine einfache Art, die<br />

Testosteronausschüttung anzukurbeln, wäre ein<br />

Lebenswandel irgendwo zwischen einem Jäger<br />

und Sammler und einem Teilzeitpriester“, so der<br />

Ernährungsfachmann und Trainer Ben Coomber.<br />

„Dazu gehört viel Schlaf, vorzugsweise nach<br />

Sonnenzyklus, im Idealfall also zwischen 22 und<br />

sechs Uhr. Außerdem musst du viel Fleisch, Fett<br />

und natürliche Vollwertkost zu dir nehmen. Nutze im<br />

Workout Ganzkörperübungen mit etwa Sprint- und<br />

Sprungtraining und bau einige Spiele mit ein. Geh<br />

Alkoholexzessen aus dem Weg. Sie können die<br />

Testosteronproduktion bis zu zwei Tage lang stoppen.<br />

Das Glas Rotwein zwischendurch ist allerdings<br />

hilfreich. Trink außerdem viel Wasser – ideal für die<br />

meisten Männer sind zweieinhalb bis drei Liter am<br />

Tag. Vermeide es, nach 16 Uhr Kaffee zu trinken.<br />

Entspann dich außerdem, so oft du kannst. Dazu<br />

solltest du wenn möglich viel Sex machen.“ (Daher<br />

auch der Begriff „Teilzeitpriester“ weiter oben.)<br />

Wachstumshormon<br />

Beschreibung HGH, als Injektion ist es<br />

strengstens verschreibunspflichtig<br />

Wirkung Stimulation von Wachstum,<br />

Zellreproduktion und Regeneration<br />

Förderliche Maßnahmen Anpassung der Mahlzeiten<br />

Verhaltensregeln Was gut fürs Testosteron ist, hilft<br />

auch bei der Ausschüttung des Wachstumshormons.<br />

Ein weiterer Aspekt ist hierbei allerdings die<br />

Lebensmittelzufuhr. „Um die HGH-Ausschüttung<br />

nach oben zu treiben, musst du dich mit dem<br />

Essen nach deinen Trainingszeiten richten“, erklärt<br />

Coomber. „Wenn du frühmorgens trainierst, versuch<br />

es mit der Zufuhr von Koffein und verzweigtkettigen<br />

Aminosäuren (BCAAs). Trainier auf leeren Magen<br />

und iss dann 30 Minuten nach der Einheit. Die ersten<br />

zwei bis drei Workouts werden sich hart anfühlen. Das<br />

wird sich aber schnell ändern, wenn der Körper lernt,<br />

effektiver seine eigenen Energiereserven zu nutzen.“<br />

Beim Abendtraining sollte der „Motor“ hingegen<br />

nicht mit Koffein und BCAAs angekurbelt werden.<br />

„Die Vorgabe der Nährstoffzufuhr innerhalb von<br />

30 Minuten nach dem Workout bleibt bestehen.<br />

Allerdings sollte die Mahlzeit einfache Kohlenhydrate<br />

enthalten. Geeignet sind also Kartoffeln, weißer<br />

Reis oder Eiweiß-Pfannkuchen“, erläutert<br />

Coomber. „Diese Nahrungsmittel verkürzen die<br />

Regenerationszeit und lassen die Insulinwerte<br />

stärker ansteigen. Die hohen Blutzuckerwerte lassen<br />

allerdings etwa zwei Stunden später wieder nach,<br />

während die HGH-Konzentrationen ansteigen.“<br />

mensfitness.co.uk/AUGUST mensfitness.de/MAI 2013/49 2012/49


DHT<br />

Beschreibung Maskulines Hormon<br />

Wirkung Verbesserung der Stimmung,<br />

Körperkraft und der Libido<br />

Förderliche Maßnahmen Gesunde Fettsäuren<br />

aus Biofleisch oder Fleisch aus Freilandhaltung<br />

Verhaltensregeln Dihydrotestosteron (so der volle<br />

Name des Hormons) ist eine relativ unbekannte und<br />

doch sehr wichtige Zusammensetzung. Laut Ori<br />

Hofmekler, Schöpfer der Warrior Diet („Krieger-Diät“)<br />

ist es „der König der männlichen Hormone – zehnmal<br />

stärker als Testosteron.“ Anders als Testosteron<br />

lässt es sich auch nicht in Östrogen umwandeln.<br />

Wie kannst du den DHT-Spiegel steigern? „Die<br />

beste Methode besteht darin, über die Ernährung<br />

gesunde Fette zu sich zu nehmen“, so der Kraftund<br />

Konditionsexperte Mike Mahler. „Gute Quellen<br />

sind Kokosöl und Milch. Auch Magnesiumöl und<br />

Zink können helfen.“ Dazu sollte dein Fleisch aus<br />

Freilandhaltung kommen. Das Fleisch aus industriell<br />

geführten Bauernhöfen steckt laut Mahler voller<br />

Giftstoffe und Stresshormone. „Ungesunde Tiere<br />

produzieren auch ungesundes Fleisch. Je weniger<br />

Giftstoffe du zu dir nimmst, umso mehr Energie steht<br />

dir für die optimale Hormonproduktion zur Verfügung.“<br />

können Stress erzeugen. Du solltest dich daher<br />

auf das konzentrieren, was du tatsächlich<br />

ändern kannst und dir keine Gedanken über<br />

das machen, was sich nicht ändern lässt.<br />

Coombers bester Ratschlag hierzu: „Sieh dir die<br />

Stressfaktoren in deinem Leben genau an. Diese<br />

sind von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich.<br />

Verhält sich dein Boss wie ein kompletter Vollidiot?<br />

Dann sprich das Problem an. Übertreibst du es mit<br />

dem Kardiotraining? Dann tritt etwas langsamer,<br />

geh öfter an die Gewichte oder beschäftige<br />

dich mit therapeutischen Trainingsformen wie<br />

Yoga. Nimmst du zu viel Alkohol, künstliche<br />

Nahrungsmittel und andere ungesunde Sachen<br />

zu dir? Dann mach reinen Tisch. Bleibst du gern<br />

lange auf, um noch fernzusehen? Dann gewöhn<br />

dir an, 30 Minuten vor dem Schlafengehen noch<br />

ein wenig zu lesen. Setzt dich ein Familienmitglied<br />

oder ein Freund unter Stress? Dann sprich den<br />

Punkt direkt an, um den Konflikt zu lösen.“<br />

Neben der Problembehebung kann es auch helfen,<br />

seine Einstellung zu überprüfen. „Wenn du dich<br />

schnell selbst unter Stress setzt, solltest du an deiner<br />

inneren Haltung arbeiten. Betrachte die Situation<br />

aus einer anderen Perspektive“, rät Coomber.<br />

Insulin<br />

Kortisol<br />

Beschreibung Stresshormon<br />

Wirkung Freisetzung von Glukose fürs Gehirn und<br />

Umwandlung gespeicherter Reserven in Energie<br />

Förderliche Maßnahmen Innere<br />

Ruhe und sachliche Analyse<br />

Verhaltensregeln Ein stressfreies Leben ist<br />

heutzutage einfach nicht möglich. Sowohl die<br />

Arbeit, die Familie, die Liebe, das Essen, lustige<br />

Abende, Trinkexzesse als auch die Psyche<br />

Beschreibung Kohlenhydrat- und Fettregulator<br />

Wirkung Regulierung des Stoffwechsels und<br />

Unterstützung bei der Aufnahme von Glukose<br />

durch die Zellen zur Energiegewinnung<br />

Förderliche Maßnahmen Weitgehender<br />

Verzicht auf Brot und Müsli<br />

Verhaltensregeln Wahrscheinlich ist dir der Name<br />

schon einmal in Verbindung mit der Krankheit<br />

Diabetes begegnet. Beim Typ 1 kann das Hormon<br />

nicht produziert werden, während beim Typ 2 zu viel<br />

davon bereitgestellt wird, weil der Körper das Insulin<br />

nicht effektiv verwertet. Das Insulin ermöglicht den<br />

Nährstofftransport zu den Zellen. Dazu gehört auch<br />

Harmonischer<br />

Hormonhaushalt<br />

Wir haben bisher die einzelnen Hormone<br />

unabhängig voneinander betrachtet. In<br />

Wirklichkeit jedoch beeinflussen sie sich<br />

gegenseitig. Für ein gesünderes Leben ist<br />

es daher am besten, sich den gesamten<br />

Regelkreislauf anzusehen. So bringst du<br />

an nur einem Tag den Stein ins Rollen.<br />

Aufstehen<br />

Hast du Probleme,<br />

aus dem Bett zu<br />

kommen? Dann<br />

überleg dir die Anschaffung<br />

eines Lichtweckers. Das Gerät<br />

weckte dich mit nachgestelltem<br />

Tageslicht statt mit einem<br />

schrillen Klingen. So wird die<br />

Melatoninkonzentration im<br />

Körper morgens zunächst sanft<br />

reduziert, und es kommt nicht<br />

zum krassen Kortisolanstieg.<br />

Power-<br />

Shake<br />

Mische<br />

30–40 Gramm<br />

Molkeprotein mit einer<br />

Prise Muskatnuss und<br />

einer Handvoll Chiasamen.<br />

Dieser Shake bringt den<br />

Dopamin- und Leptinspiegel<br />

aufs richtige Niveau.<br />

Prioritäten<br />

Der Posteingang<br />

voller<br />

ungelesener<br />

E-Mails kann warten.<br />

Kümmere dich zuerst um<br />

deine wichtigste Aufgabe,<br />

nachdem du am Arbeitsplatz<br />

angekommen bist.<br />

50/MAI 2013/mensfitness.de


HORMONE<br />

die Versorgung des Gehirns mit Glukose. Du solltest es<br />

auf jeden Fall vermeiden, insulinresistent zu werden.<br />

„Am meisten stimulieren Kohlenhydrate<br />

die Insulinausschüttung“, sagt Mahler.<br />

„Eiweiß ist zwar ebenfalls ein leichter<br />

Stimulator, fördert aber gleichzeitig auch die<br />

Produktion des Insulin-Gegenspielers Glukagon.<br />

Zur Optimierung des Insulinspiegels solltest du<br />

den Körper mit Kohlenhydraten versorgen,<br />

die aus Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten<br />

mit einem niedrigen glykämischen Index<br />

stammen. Konzentrier dich auf<br />

gesunde Fettsäuren, wie sie in<br />

Nüssen, Körnern, Olivenöl, Kokosöl und<br />

Omega-3-Produkten vorkommen.<br />

Nimm daher zwei Stunden vor dem Workout<br />

einen Esslöffel Kokosöl zu dir.“<br />

Dopamin<br />

Beschreibung Glückshormon<br />

Wirkung Steigerung von Konzentration, Ausstrahlung<br />

und Selbstvertrauen, Schutz vor Suchtverhalten<br />

Förderliche Maßnahmen Austausch von<br />

Salz und Zucker gegen Gewürze<br />

Verhaltensregeln „Dopamin gibt dir den notwendigen<br />

Schub, um morgens aus dem Bett zu kommen<br />

und in den Tag zu starten“, erklärt Mahler. „ es<br />

spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation der<br />

Stimmung, der Motivation, der Konzentration<br />

und der Lernfähigkeit. Daneben steht es mit dem<br />

Suchtverhalten in Verbindung. Menschen mit niedriger<br />

Dopamin-Konzentration lassen sich oft schneller<br />

von kurzlebigen Genüssen verführen und werden<br />

schneller abhängig.“ Bist du demotiviert, müde und<br />

ausgebrannt, musst du beim Dopamin ansetzen.<br />

Versuch zunächst einmal, auf Lebensmittel<br />

zu verzichten, die die Konzentration des<br />

Hormons senken. „Zucker, Weißbrot, Nudeln<br />

sowie industriell verarbeitete Snacks bremsen<br />

die Dopaminproduktion“, sagt Mahler. „Um<br />

den Spiegel wieder nach oben zu treiben,<br />

kannst du es mit Vitamin B und L-Carnitin als<br />

Kaffee<br />

Koffein kann die<br />

Dopaminkonzentration<br />

ankurbeln.<br />

Du solltest aber nicht mehr als 200<br />

Milligramm pro Tag zu dir nehmen.<br />

Das entspricht etwa zwei Tassen<br />

Kaffee. Sonst schraubst du auch<br />

die Kortisolkonzentration mit nach<br />

oben. Gib noch etwas Zimt mit in<br />

den Kaffee, um den Blutzucker zu<br />

regulieren und die Insulinproduktion<br />

in der Spur zu halten.<br />

Eier<br />

Die gesättigten<br />

Fettsäuren des<br />

Eigelbs lassen die<br />

Testosteronwerte ansteigen.<br />

Eiweiß hilft indes bei der<br />

Regulierung der Insulin- und<br />

Leptinkonzentration. Das<br />

Eiergericht kannst du ganz<br />

einfach in der Mikrowelle<br />

der Büroküche mit einem<br />

Klecks Butter erhitzen.<br />

Meditieren<br />

im Park<br />

„Meditation ist eine<br />

tolle Maßnahme,<br />

um das Kortisol unter Kontrolle<br />

zu halten“, erläutert Coomber.<br />

„Das heißt aber nicht, dass<br />

du dich stundenlang in einen<br />

abgedunkelten Raum setzen<br />

musst. Bereits fünf Minuten der<br />

inneren Einkehr können reichen.“<br />

Ein sonniges Plätzchen ist ein<br />

zusätzlicher Vorteil, weil Vitamin<br />

D den Effekt noch steigert.<br />

Grüner Tee<br />

Den Tiefpunkt<br />

am Nachmittag<br />

überwindest du<br />

am besten mit einer Tasse<br />

grünem Tee. Dieser hilft bei<br />

der DHEA-Ausschüttung. Das<br />

Steroidhormon kontrolliert<br />

den Kortisolspiegel.<br />

Eine Zitronenscheibe<br />

hält zusätzlich die<br />

Insulinwerte flach.<br />

Gesunder<br />

Snack<br />

Paranüsse zählen<br />

zu den besten<br />

natürlichen Selenquellen.<br />

Das Spurenelement<br />

steigert bei Männern die<br />

Testosteronkonzentration.<br />

Daneben ist Selen ein<br />

effektives Antioxidans.<br />

mensfitness.de/MAI 2013/51


HORMONE<br />

Ergänzungsmitteln versuchen. Auch frische Gewürze<br />

helfen: Muskatnuss im morgendlichen Shake hebt<br />

die Laune. Auch Zimt, Basilikum, Kreuzkümmel und<br />

Kurkuma sind großartige Stimmungsmacher.“<br />

Leptin<br />

Beschreibung Appetithormon<br />

Wirkung Brücke zwischen Fettzellen und Gehirn<br />

Förderliche Maßnahmen Seltenere und dafür<br />

hochwertigere Nahrungsmittelaufnahme<br />

Verhaltensregeln „Leptin ist ein Hormon der<br />

Fettzellen, das Signale ans Gehirn schickt, um<br />

den Energieverbrauch zu bestimmen“, so Mike<br />

Mahler. „Wenn alles in Ordnung ist, übernimmt<br />

das Leptin die Funktion der Treibstoffanzeige.<br />

Es lässt uns wissen, wann wir genug Energie<br />

aufgenommen haben. Damit beugt es dem<br />

Nährstoffüberschuss und Fetteinlagerungen vor.“<br />

Mit der Konzentration des Hormons gibt es nur selten<br />

Probleme. Problematisch wird es nur, wenn es zur<br />

Leptinresistenz kommt. Dann kann das Gehirn die<br />

Signale nicht mehr richtig verarbeiten. Glücklicherweise<br />

kannst du in diesem Fall schnell Abhilfe schaffen.<br />

Mahlers Rat: „Verzichte auf Junkfood mit hohem<br />

Fruktosegehalt und halte dich an hochwertige<br />

Bioprodukte. Außerdem solltest du bei jeder Mahlzeit<br />

Eiweiß zu dir nehmen – vor allem zum Frühstück.<br />

Ich trinke gern einen Power-Shake mit 40 Gramm<br />

Eiweiß. Dazu mische ich einige Früchte mit niedrigem<br />

glykämischem Index wie Blaubeeren sowie essenzielle<br />

Fettsäuren.“ Um abzunehmen, empfehlen sich<br />

zumindest ein paar Mal pro Woche längere Wartezeiten<br />

zwischen den Mahlzeiten. An Trainingstagen ist<br />

es möglich, in kürzeren Abständen zu essen.<br />

Melatonin<br />

Beschreibung Schlafhormon<br />

Wirkung Regulierung der Schlafqualität<br />

und -quantität und dadurch Beeinflussung<br />

sämtlicher anderer Hormone<br />

Förderliche Maßnahmen Längerer<br />

und besserer Schlaf<br />

Verhaltensregeln „Das Melatonin wird im Gehirn durch<br />

die Zirbeldrüse ausgeschüttet. Der Hormonspiegel<br />

steigt bei Dunkelheit und sinkt bei Lichteinfall“,<br />

wie uns der <strong>Fitness</strong>trainer Phil Learney erklärt. „Es<br />

spielt eine zentrale Rolle bei der Schlafregulation.<br />

Ist die Produktion gestört, kann sich dies aufs<br />

Schlafverhalten und sämtliche Hormonkreisläufe<br />

auswirken. Ein Jetlag oder Nachtschichten<br />

beeinträchtigen oft die Produktion. Der Schlaf und die<br />

Regenerationsfähigkeit werden dadurch belastet.“<br />

Hier hilft eine gute Schlafhygiene. „Heutzutage ist<br />

es nicht mehr so, dass wir mit der Sonne aufstehen<br />

und uns bei Einbruch der Nacht ins Bett legen. Daher<br />

müssen wir künstlich für Dunkelheit sorgen, um<br />

gut schlafen zu können. Jede Lichtquelle kann den<br />

Schlafzyklus stören – das gilt auch für das LED-Licht<br />

am Wecker“, so Learney. Das heißt: abschalten!<br />

Bei einem Defizit können Ergänzungsmittel mit<br />

Melatonin verschrieben werden. Damit es erst gar nicht<br />

erst soweit kommt, kannst du Lebensmittel mit hohem<br />

Folsäure- und Vitamin-C-Gehalt zu dir nehmen. Hierzu<br />

gehören die meisten grünen Gemüsesorten. Auch<br />

Eiweiß aus Quellen wie Rind, Geflügel und Milch hilft.<br />

<strong>Fitness</strong>center<br />

Bring dich mit<br />

einem kurzen<br />

Ausschnitt aus<br />

einem Actionstreifen in Fahrt.<br />

In Studien hat sich gezeigt, dass<br />

Szenen mit aggressivem Inhalt<br />

die Testosteronwerte steigen<br />

lassen. Mach als erste Übung<br />

ein paar Kniebeugen, Sprünge<br />

oder Kreuzheben. Dadurch<br />

kurbelst du die Ausschüttung von<br />

Wachstumshormonen so richtig an.<br />

Hormonbombe<br />

Die hohen Zinkkonzentrationen<br />

in rotem Fleisch können<br />

helfen, den Testosteronspiegel<br />

anzuheben. Dasselbe gilt für gesättigte<br />

Fettsäuren. Achte darauf, hochwertiges<br />

Fleisch zu verzehren, um in den Genuss<br />

hoher DHT-Konzentrationen zu kommen.<br />

Gib etwas Brokkoli und Knoblauch dazu. Der<br />

Knoblauch reguliert den Kortisolspiegel,<br />

während Brokkoli die Östrogenwerte in<br />

Schach hält und weiteres Testosteron<br />

freisetzt. Wenn es ein Glas Alkohol sein<br />

muss, dann roter Wein. Das enthaltene<br />

Resveratrol erhöht die Insulinempfindlichkeit.<br />

Abschalten<br />

Schalte eine halbe<br />

Stunde vor dem<br />

Schlafengehen<br />

Laptop, iPad und Xbox aus. Ein<br />

heller Bildschirm kann nämlich<br />

die Kortisolwerte nach oben<br />

treiben. Lies besser ein Buch<br />

oder denk an deine wichtigste<br />

Aufgabe am nächsten Morgen.<br />

Ausschalten<br />

Im Schlafzimmer<br />

sollten keine Geräte<br />

im Stand-by-<br />

Modus laufen. Es sollte nichts<br />

leuchten, blinken oder summen.<br />

Jegliche Art von Lichtquelle<br />

kann die Melatoninproduktion<br />

beeinträchtigen. Hast du abends<br />

viel Wasser (oder vielleicht doch<br />

ein Bier zu viel) getrunken und<br />

musst nachts auf die Toilette?<br />

Dann lass das Licht aus, um die<br />

Kortisolwerte stabil zu halten.<br />

52/MAI 2013/mensfitness.de


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Fight & <strong>Fitness</strong><br />

Dehnen &<br />

Scretching<br />

TEIL XI<br />

Franco „Ortega“<br />

De Leonardis<br />

Ortega kämpfte selbst über zehn<br />

Jahre als internationaler MMA-<br />

Kämpfer in Ländern wie z.B. Brasilien,<br />

USA, England, Schweden oder<br />

Holland. Er war unter anderem<br />

2-facher Europameister im Grappling<br />

(UGC), sowie<br />

Leichtgewichtsweltmeister im MMA<br />

(Shidokan Japan). Seit ca. fünf Jahren<br />

betreut er international erfolgreiche<br />

MMA-Profikampfsportler beim<br />

funktionalen Krafttraining (“Gym<br />

Athletic”) und in Ernährungsfragen.<br />

Aktuell ist Franco Personaltrainer in<br />

der ARENA Aschaffenburg, wo er<br />

regelmäßig ein professionelles,<br />

kampfsportorientiertes Training für<br />

<strong>Fitness</strong>begeisterte gibt. Wie nur sehr<br />

wenige Personen, besitzt Ortega<br />

unter anderem den schwarzen Gürtel<br />

im brasilianischen Jiujitsu (BJJ) von<br />

Gracie Barra. Die Familie Gracie gilt<br />

als Erfinder der „Ultimate Fighting<br />

Championships“ (UFC), welche 1993<br />

von ihnen in den USA gegründet<br />

wurde. Heute ist die UFC die<br />

ultimative MMA Promotion auf der<br />

Welt.<br />

www.ortega777.de<br />

S<br />

ingularität ist der definierte Zustand vor der Entstehung des<br />

Universums. Nach dem Urknall dehnten sich Raum und Zeit aus und es<br />

entstand der heutige Zustand unserer Zeit.<br />

Der menschliche Körper mit all seinen Muskeln, Organen und Knochen<br />

verhält sich ähnlich - nach der Geburt wächst und entfaltet er sich, um dann<br />

in sich zu fallen und wieder dorthin zurück zu kehren, wo er hergekommen<br />

war.<br />

Von Franco de Leonardis<br />

54/Mai 2013/mensfitness.de


Fight & <strong>Fitness</strong><br />

Unter Dehnen (Scretching) im sportlichen Sinne versteht<br />

man eine Art Training, bei dem man Muskeln in eine künstlich<br />

vorgebrachte Zugspannung versetzt, um so eine verbesserte<br />

Beweglichkeit zu besitzen. Im Kampfsport dient das Dehnen<br />

der Verbesserung der Gelenkigkeit der einzelnen Körperteile,<br />

um seinen Körper perfekt beherrschen zu können. Durch die<br />

Veränderung der Umwelt kommt es heute nicht selten vor, dass<br />

Gelenke nicht ihre komplette Beweglichkeit nutzen und so das<br />

einzelne Gelenk nur eingeschränkt oder falsch beansprucht wird.<br />

Der Bewegungsradius der Gelenke und der Muskeln ist bei jedem<br />

Menschen unterschiedlich und durch die Genetik anatomischstrukturell<br />

vorgegeben. Man kann sich nicht nur bei der Arbeit<br />

oder im Alltag die Beweglichkeit rauben lassen, auch einseitige<br />

Sportarten oder Unfälle bzw. Verletzungen können durch<br />

Schonhaltungen zu einer Dysbalance der Muskeln und Gelenke<br />

führen. So wird Dehnen oft auch als eine Maßnahme benutzt,<br />

um die Genesung bei Muskelverkürzungen oder anderen<br />

Problemen voranzutreiben. Doch wie sieht Dehnen genau aus<br />

und was für Arten der Dehnung gibt es? Hier einige Beispiele:<br />

- Dynamisches Dehnen (Schwunggymnastik)<br />

Wie der deutsche Name schon sagt, wird in dieser Form<br />

des Dehnens mit der eigenen Schwungmasse des Körpers<br />

gearbeitet. Man fängt in einer bestimmten Dehnposition an,<br />

übt mit der eigenen Muskelkraft weiche Wippbewegungen<br />

aus und erweitert so die Grenzen der Beweglichkeit.<br />

- Statisches Dehnen (Permanentes Dehnen)<br />

In dieser Form des Dehnens harrt man in einer<br />

bestimmten Dehnposition aus. Es gibt Versionen, in<br />

denen ein Partner durch zusätzliche Krafteinwirkung zur<br />

Dehnung beisteuert. Doch dies ist sehr umstritten. Ziel<br />

ist es, durch das Vermeiden des Dehnungsreflexes die<br />

Dehnung mit entspannten Muskeln durchzuführen.<br />

- Postisometrisches Dehnen (Anspannungs-<br />

Entspannungs-Dehnen)<br />

Diese Art des Dehnens gehört eigentlich zum statischen Dehnen,<br />

allerdings führe ich es hier mal als eigene Art auf. Vor der<br />

eigentlichen Dehnung, wird die Muskelgruppe ohne Krafteinsatz<br />

von sich aus angespannt. Diese Spannung wird über einen gewissen<br />

Zeitraum gehalten, um anschließend statisch gedehnt zu werden.<br />

Bringt das Dehnen etwas? Das ist die wohl meist gestellte<br />

Frage und der Diskussionspunkt schlechthin.<br />

Es schwer, eine Antwort auf eine solche Frage zu geben<br />

und auch meine Antwort ist sehr unbefriedigend. Am<br />

liebsten würde man ein klares „ja“ oder „nein“ hören, doch<br />

die Antwort auf diese Frage lautet: „sowohl als auch“.<br />

Jeder Mensch ist anders, kommt mit verschiedenen<br />

Voraussetzungen ins Training und betreibt eine unterschiedliche<br />

Sportart mit einer jeweiligen Belastung. Man muss sich folgende<br />

Fragen stellen, um dieser Thematik gerecht zu werden:<br />

- Was erwarte ich vom Dehnen? Was soll es mir bringen?<br />

Will man einer Dysbalance durch einseitige Belastung vorbeugen<br />

oder diese beheben, scheint es in der Reha ein beliebtes<br />

Mittel zu sein, mit Dehntechniken zu arbeiten. Ausgiebiges<br />

Dehnen vor oder nach einer körperlichen Belastung zum<br />

Vorbeugen von Verletzungen ist nach neuesten Studien* nicht<br />

unbedingt gut und kann sogar zum Gegenteil führen. Auch<br />

ein Regenerationseffekt durch das Dehnen direkt nach einer<br />

Belastungstrainingseinheit ist nicht wirklich feststellbar. Es ist<br />

allerdings kaum umstritten, dass Dehnübungen zum Erhalt bzw.<br />

zur Verbesserung der Beweglichkeit hervorragend geeignet sind.<br />

- Wann und wie dehne ich mich?<br />

Die meisten Studien zeigen, dass die Zeit einer der wichtigsten<br />

Faktoren ist. Wann dehnt man sich also? Ein leichte<br />

Gymnastikeinheit für ein lockeres „Warm up“ wirkt sich komplett<br />

anders aus, als ausgiebiges Dehnen mit Isolationstraining<br />

verschiedener Muskelpartien vor einer Belastung. Die gleiche<br />

Dehnübung kann einen Tag später ein besseres Resultat auf die<br />

Regeneration haben, als unmittelbar nach der Trainingseinheit.<br />

Ist ausgiebiges Dehnen ein Bestandteil einer kompletten<br />

Trainingseinheit oder praktiziert man Bewegungsüben wie z.B<br />

Gymnastik, Yoga, TaiChi oder Qigong als eigenständige Einheit,<br />

ohne ein weiteres Training am gleichen Tag? Bei isoliertem<br />

Dehnen ist die Intensität von Natur aus stärker als z.B beim<br />

Yoga, bei dem sich die Wirkung erst durch das jahrelange,<br />

tägliche, geschmeidige Training richtig entfalten kann.<br />

Die Entscheidung liegt bei jedem selbst. Jeder muss für sich eine<br />

geeignete Form des Dehnens, sowie den richtigen Zeitpunkt finden.<br />

- Wer bin ich?<br />

Die gleiche Übung kann gut oder gefährlich sein. Es ist ein<br />

Unterschied, ob man ein unsportlicher Geschäftsmann ist, der<br />

seit Neuestem Sport betreibt oder ob man ein Profifußballer<br />

ist. Es macht sogar einen großen Unterschied aus, ob man<br />

Profifußballer oder Yogalehrer ist. Das Leben hat mit seinen<br />

Bewegungen den Körper geprägt. Die Intensität und die<br />

Übungen müssen sich diesen Voraussetzungen anpassen.<br />

Ich glaube es ist leicht nachzuvollziehen, dass jemand der<br />

nicht so sportlich ist, sich bei einer Kopfbrücke - wie von<br />

mir gezeigt – erheblichen Schaden zufügen kann.<br />

Die nächsten Übungen sollten auf gar keinen Fall alleine oder<br />

ohne sportliche Vorkenntnis praktiziert werden. Falsch ausgeführt<br />

oder ohne Aufsicht können manche Übungen schon beim<br />

ersten Mal Schäden und Verletzungen hervorrufen. Jeder der<br />

Interesse am Dehnen, bzw. Gymnastik hat, sollte sich vorher<br />

darüber Informieren und sich von einem Physiotherapeut,<br />

bzw. Personal Trainer beraten und betreuen lassen.<br />

* Quellen:<br />

• - D.E. Hartig, J.M. Henderson (1999). Increasing<br />

Hamstring Flexibility Decreases Lower Extremity<br />

Overuse Injuries in Military Basic Trainees.<br />

• - Herbert, R.D., Gabriel, M (2002). Effects of stretching<br />

before and after exercising on muscle soreness<br />

and risk of injury: systematic review.<br />

• - Johaness Gutenberg-Universität Mainz,Sportwissensc<br />

haft,Vorlesung:<strong>Fitness</strong> Training, Dozent PD Dr.Werner<br />

Steinmann,Referenten Großmarkus,Mallmannchristian<br />

• - Pope, R.P., Herbert, R.D., Kirwan, J.D.(1998). Effects of<br />

ankle dorsiflexion range and preexercise calf muscle<br />

stretching on injury risk in army recruits.<br />

mensfitness.de/Mai 2013/55


Fight & <strong>Fitness</strong><br />

1. Streckung mit Vorwärtsbeugung<br />

In der Ausgangsposition streckt man die Hände zur Decke und stellt sich auf die Zehenspitzen. Dies benötigt<br />

schon ein gewisses Maß an Gleichgewichtssinn. Zusätzlich wird die Wirbelsäule auf natürliche Weise<br />

entlastet. Aus dieser Position heraus geht man zurück in einen festen Stand und versucht, mit seinen Händen<br />

die Füße zu berühren. So dehnt man nicht nur die Wirbelsäule, sondern gleichzeitig auch die Beine.<br />

2. Schulterflexibilität<br />

Eine einfache Übung für die Oberarme und die oberen<br />

Schultern: mit einem Arm über dem Kopf erfasst man<br />

den Ellenbogen des anderes Armes und drückt diesen<br />

in Richtung Rücken. Man zieht den Ellenbogen langsam<br />

hinter den Kopf, um so die Dehnung hervorzurufen.<br />

Eine Übung, mit der man beide Schultern gleichzeitig<br />

trainieren kann. Man fasst beide Hände hinter dem<br />

Rücken zu einem Griff zusammen. Anschließend<br />

versucht man, dabei die Arme zu strecken. Es gibt<br />

Versionen, bei denen dann die gestreckten Arme zu<br />

wippen beginnen.<br />

56/Mai 2013/mensfitness.de


Fight & <strong>Fitness</strong><br />

3. Seitliches Strecken<br />

Diese Übung bringt die Hüfte auf die richtige Temperatur und eignet sich gut,<br />

um sich im Vorfeld z.B. auf Läufe (Sprints, Weitsprünge, etc.) vorzubereiten und<br />

aufzuwärmen. Hierbei wird die Hüfte mit gestrecktem Arm nach oben, nach links oder<br />

nach rechts locker gedehnt. Der andere Arm stützt sich dabei auf die Hüfte.<br />

4. Der Baum<br />

Der Baum zählt eigentlich mehr zu den<br />

Übungen für das innere Gleichgewicht.<br />

Vorrausetzung ist eine Grundgelenkigkeit der<br />

Beine und der Arme, um das Gleichgewicht<br />

in dieser Position besser halten zu können.<br />

Durch das Strecken der Arme nach oben<br />

und das Anwinkeln des Beines, muss der<br />

Körper permanent seine neue Körpermitte<br />

berechnen. Schließt man dabei die Augen,<br />

wird die Übung um ein Vielfaches schwerer.<br />

5. Ausfallschritt<br />

Mit dem Ausfallschritt dehnt man nicht<br />

nur die Hüftbeuge, sondern auch das<br />

angewinkelte und gestreckte Bein. Stehen<br />

beide Füsse auf einer virtuellen Linie,<br />

wird zusätzlich der Gleichgewichtssinn<br />

trainert. Wichtig dabei ist, dass der<br />

hintere Fuß gestreckt und das vordere<br />

Bein angewinkelt ist. Man kann in dieser<br />

Position verbleiben oder anfangen, die<br />

Hüfte in Richtung Boden zu wippen.<br />

6. Drehsitz<br />

Diese Übung fordert die Beweglichkeit der Wirbelsäule. Bei den meisten Übungen<br />

dehnt man die Wirbelsäule nach vorne oder hinten. Der Drehsitz hingegen dehnt die<br />

Wirbelsäule in einer Rotation. Dabei wird im Schneidersitz das rechte oder linke Bein<br />

über das andere gestellt, um sich anschließend gegen das aufgestellte Bein drehen zu<br />

können. Dabei schaut man nach hinten. Ein gerader Rücken und das richtige Ausatmen<br />

bei Belastung gehören zu einer<br />

korrekten Ausführung dieser Übung.<br />

58/Mai 2013/mensfitness.de


Fight & <strong>Fitness</strong><br />

7. Der Pflug<br />

Der Pflug dehnt in erster Linie den Rücken, die Halswirbelsäule und die Beine. Im<br />

Kampfsport ist diese Übung notwendig, um eine geeignete Flexibilität zu erreichen.<br />

Man kann die Füße gestreckt lassen oder versuchen, mit den Knien den Boden zu<br />

berühren. Möchte man diese Übung dynamisch gestalten, fängt man an, mit den<br />

Beinen Fahrrad zu fahren oder diese anders zu bewegen. Dies fördert die Koordination<br />

zwischen Ober- und Unterkörper. Desweiteren lernt man, unter Druck zu atmen.<br />

8. Diamantensitz und Kindsstellung<br />

Der Diamantensitz kräftigt die Bauchmuskeln<br />

und mobilisiert Knie, Knöchel, Hüfte und<br />

Wirbelsäule. Außerdem öffnet er den<br />

Brustraum. Es ist ein schwere Übung, die<br />

man sich antrainieren muss. Man liegt<br />

dabei auf seinen Beinen und berührt<br />

mit dem Rücken den Boden. Dabei ist<br />

man völlig weich und lässt den Körper in<br />

seiner natürlichen Spannung ruhen.<br />

Die Kindsstellung ist die Gegenübung zu<br />

dem Diamantensitz. Man löst die vorher<br />

ausgelöste Körperspannung und entspannt<br />

sich dabei tief. Die Arme werden soweit<br />

wie möglich nach vorne gestreckt. Die<br />

Hüfte sollte immer tiefer liegen als der<br />

Kopf und sich gegen den Boden pressen.<br />

mensfitness.de/Mai 2013/59


Fight & <strong>Fitness</strong><br />

5. Seitliches Schulterladen<br />

9.Butterfly<br />

Der Butterfly dient zum ausgiebigen Dehnen der Hüfte<br />

und des Beckens, sowie der Oberschenkel. Man kann diese<br />

Übung sowohl dynamisch, als auch isometrisch ausführen.<br />

Es gibt diverse Versionen, bei denen die eigenen Ellenbogen<br />

zusätzlich die Beine in Richtung Boden drücken.<br />

10. Brücke<br />

Die Brücke dient zum Dehnen von<br />

Oberschenkeln, Bauch, Brust und<br />

Schultern. Es gibt verschiedene<br />

Variationen, wobei manche<br />

umstritten sind. Man kann die<br />

Beine zusammen oder auseinander<br />

stellen. Der Oberkörper kann<br />

folgende Positionen einnehmen:<br />

Schulterbrücke<br />

Man verlagert das Gewicht auf die<br />

Schulter und hebt die Hüfte soweit<br />

wie möglich vom Boden weg.<br />

Entweder hält man diese Position<br />

oder man fängt an, leicht zu wippen.<br />

Kopfbrücke<br />

Die Schultern heben sich vom Boden<br />

ab und das eigene Gewicht wird auf<br />

den Kopf verlagert. Die Hände werden<br />

seitlich zur Stabilisation positioniert,<br />

damit der Kopf nicht “abknickt”.<br />

Ringerbrücke<br />

Man verlagert das Gewicht<br />

auf die Arme. Diese strecken<br />

sich aus, so dass der Kopf den<br />

Kontakt zum Boden verliert.<br />

11. Sitzende Vorwärtsbeuge<br />

Die “sitzende Vorwärtsbeuge” unterscheidet sich von der Positionierung des<br />

Oberkörpers kaum von der “stehenden Vorwärtsbeuge”. Sitzend kan man<br />

allerdings den Aspekt des “Gleichgewicht Haltens” völlig außer Acht lassen und<br />

sich viel intensiver Dehnen. Bei dieser Position ist es zudem möglich, dass ein<br />

Partner zusätzlich die Dehnung durch Drücken des Rückens verstärken kann.<br />

6.”Watching Dog” und Kobra<br />

Durch das Halten der “Watching Dog” Position stärkt man den Schultergürtel<br />

und den Core. Dabei werden zusätzlich noch die Hüfte und die Beine gedenht.<br />

Die Beine sind dabei gestreckt man blickt durch die Beine hindurch.<br />

Die Kobra ist die Gegenübung zum<br />

“Watching Dog” und dehnt Rücken-,<br />

Brust-, Bauch- sowie Kinnmuskulatur.<br />

Man kann dabei auch die Hände<br />

ausstrecken, um einen anderen<br />

Bereich der Wirbelsäule zu dehnen.<br />

www.facebook.com/deleonardis1; www.deutschegrapplingliga.de; www.groundandpound.de<br />

Fotos : Max Heidenfelder • www.maxheidenfelder.com<br />

60/Mai 2013/mensfitness.de


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Deutschlands härtester Personal Trainer<br />

HART,<br />

HÄRTER,<br />

SEYIT<br />

Seit frühester Jugend hat sich der sympathische gebürtige Hamburger Seyit Shobeiri<br />

der <strong>Fitness</strong>, und vor allem dem Kampfsport verschrieben. Tätig als <strong>Fitness</strong>trainer<br />

sowie Kraft- und Konditionstrainer für Profisportler, hat er seine Passion zum Beruf<br />

gemacht. Judo, Taekwondo, Boxen, Thaiboxen und weitere Verteidigungssysteme<br />

gehören ebenso zu seinem Repertoire, wie Studien über Krafttraining und Muskelaufbau.<br />

Viele Stunden hartes Training, Sparring, Kämpfe und Technik bis zum Umfallen hat Seyit<br />

auch im MMA-Bereich absolviert. Als erfolgreicher Geschäftsinhaber der Bodymanufactory,<br />

einem Unternehmen, das <strong>Fitness</strong>konzepte und TV-Formate für große Unternehmen erstellt,<br />

hat er sich ein erfolgreiches zweites Standbein aufgebaut.<br />

Welchen Stellenwert Sport und <strong>Fitness</strong> in seinem Leben<br />

darstellen, zeigt sein persönliches Credo: „Mein Sinn des<br />

Lebens ist Sport und Gesundheit, es macht mich jeden Tag<br />

stärker und bringt mir meine Lebensfreude.“ Dem gibt es<br />

nichts hinzuzufügen.<br />

Von Oliver Bloss<br />

Nicht was ein Mensch<br />

sagt, sondern was ein<br />

Mensch jeden Tag tut,<br />

zeigt uns, was ihm<br />

wirklich wichtig ist<br />

62/APRIL 62/MAI 2013 2013 / mensfitness.de<br />

/


FITNESS PORTRAIT<br />

Du bist bekannt als härtester<br />

<strong>Fitness</strong>trainer Deutschlands. Viele<br />

Promis und Profis stehen in der<br />

Warteliste bei dir. Was unterscheidet<br />

das Training zwischen Stars und<br />

„Normalos“?<br />

Es gibt keinen großen Unterschied zwischen<br />

Stars, Profis und „normalen“ Menschen. Ich<br />

trainiere mit vielen Prominenten nicht in der<br />

Öffentlichkeit, sondern an abgelegen Orten. Die<br />

Trainingsorte sind sehr unterschiedlich, von<br />

Strandhäusern bis hin zu Schrottplätzen. Es gab<br />

Prominente, die konnten nicht mal zehn<br />

Liegestütze, andererseits gibt es auch welche,<br />

mit denen trainiere ich wie mit den Profis auf<br />

einem sehr hohen Niveau. Einige kamen<br />

allerdings auch mit unrealistischen<br />

Vorstellungen zu mir. Mein Verständnis ist groß,<br />

denn viele Promis stehen im Rampenlicht und<br />

müssen immer gut aussehen und einen fitten<br />

Eindruck präsentieren. Es ist mir wichtig, dass<br />

der Mensch sein Herz am richtigen Fleck hat. Wir<br />

alle sind Menschen, die fit und gesund sein<br />

möchten, daher gibt es keine großen<br />

Unterschiede. Ob Prominent, Profi oder<br />

normaler Arbeiter, jeder hat sein eigenes<br />

<strong>Fitness</strong>level und für jedes Level gibt es ein<br />

Programm zur Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />

und für ein fitteres Aussehen.<br />

Was macht dich als <strong>Fitness</strong>trainer<br />

aus?<br />

Ich bin nicht nur Vollzeit-, sondern ebenfalls<br />

Vollblut-<strong>Fitness</strong>trainer. Folglich lebe und liebe<br />

ich meinen Beruf. Mein Anspruch ist es auch, mir<br />

selbst jeden Tag absolute Professionalität bei<br />

der Arbeit zu beweisen. Dabei setze ich die<br />

Messlatte sehr hoch, um meinen Kunden<br />

absolute Top-Qualität für Ihre Anliegen bieten zu<br />

können und den bestmöglichen Input<br />

weiterzugeben. Im Rahmen meiner Arbeit als<br />

Kraft- und Konditionstrainer von vielen Profis<br />

europaweit, sammelte ich in den letzten Jahren<br />

ausgiebig theoretische und praktische<br />

Erfahrungen. Weit über eintausend<br />

<strong>Fitness</strong>willige habe ich mit meinen Trainingsund<br />

Ernährungskonzepten bereits überzeugen<br />

können. Meine Arbeit als Personaltrainer führte<br />

Erholung ist die Würze<br />

der Arbeit und es ist<br />

unglaublich, wie viel<br />

Kraft die Seele dem<br />

Körper verleiht<br />

immer mehr dazu, mit Leistungssportlern, sowie<br />

bekannten Profis aus verschiedenen Sportarten<br />

zu arbeiten und zu trainieren. Dies lässt<br />

gleichzeitig meinen Erfahrungsschatz in der<br />

Leistungsoptimierung stetig steigern. Neueste<br />

Trainingsmethoden werden dabei getestet und<br />

bei entsprechend positiven Erkenntnissen<br />

natürlich in das Training meines gesamten<br />

Kundenkreises integriert. In meinen Augen sollte<br />

ein Trainer als Vorbild für Gesundheit fungieren<br />

und entsprechend fit und durchtrainiert sein.<br />

Daher trainiere ich intensiv meine Muskulatur,<br />

sowie Bewegungsmuster aus verschiedenen<br />

Sportarten. Das vielfältige Training macht mir<br />

nicht nur Spaß, sondern es ist auch extrem<br />

leistungsfördernd.<br />

Fotos: Tim Wendrich / info@timwendrich.com<br />

mensfitness.de/MAI 2013/63


FITNESS PORTRAIT<br />

Wie motivierst du dich jeden Tag aufs<br />

Neue?<br />

Eines sollte Jedem klar sein: Nicht was ein Mensch sagt,<br />

sondern was ein Mensch jeden Tag tut, zeigt uns, was<br />

ihm wirklich wichtig ist. Gesundheit ist nicht alles, aber<br />

ohne Gesundheit ist alles Nichts. Mich motiviert meine<br />

Vergangenheit. Ich stamme aus einer<br />

Immigrantenfamilie, die vor knapp 30 Jahren vom Iran<br />

nach Deutschland auswanderte. Meine Eltern haben in<br />

Deutschland bei null angefangen. Ich wurde<br />

dementsprechend erzogen. Ich kenne sehr viele<br />

Menschen die bei Erfolg sofort abheben und sich als<br />

etwas Besseres empfinden. Diese Empfindung würde<br />

bei mir nie zutreffen, denn wenn man von null anfängt,<br />

lernt man jeden noch so kleinen Erfolg zu schätzen. Ich<br />

wurde erzogen, dass ich niemals aufgebe. Meine Eltern<br />

haben immer gesagt: „Sohn nichts auf dieser Welt ist<br />

selbstverständlich, sogar für deine Gesundheit musst<br />

du etwas tun und Sie dir verdienen“. Es kommt auch<br />

sehr viel Motivation von außerhalb. Ich sehe jeden Tag,<br />

wie andere Menschen Ziele erreichen und Erfolge<br />

feiern, die ich ebenfalls erreichen möchte. Ich mache<br />

allerdings nicht den Fehler und vergeude meine Zeit<br />

mit Neid. Das bringt mich nicht weiter und es ist<br />

verschwendete Zeit. Ich respektiere diese Menschen<br />

und hole mir hilfreiche Tipps, wenn es möglich ist.<br />

Anschließend trainiere ich härter und verfolge meine<br />

Ziele noch intensiver.<br />

Was fasziniert Dich am Sport?<br />

Die Möglichkeit durch Sport so gut wie alles erreichen zu<br />

können und zu spüren wie man sich im eigenen Körper<br />

stärker und gleichzeitig wohler fühlt. Im Sport gibt es<br />

keine Grenzen. Sport gab es schon immer und wird es<br />

noch Jahrhunderte weiter geben. Durch Sport entwickeln<br />

sich neue Trainingsmethoden und diese lassen die<br />

Menschen immer aktiver werden. Sport ist und bleibt<br />

faszinierend!<br />

Gibt es Deiner Ansicht nach Menschen, die<br />

so unsportlich oder alt sind, dass es keinen<br />

Sinn macht, es auch nur zu versuchen?<br />

Nein! Es ist nie zu spät den Sport in sein Leben zu<br />

integrieren. Man sollte immer von seiner eigenen <strong>Fitness</strong><br />

ausgehen. Dementsprechend kann sich jeder seinen<br />

individuellen Trainingsplan nach Leistungslevel und Alter<br />

erstellen lassen. Meistens fehlt den Menschen nicht die<br />

Kraft Sport zu treiben, sondern der Wille und Glaube an<br />

sich selbst. Alles ist möglich im Leben, denn es gibt für<br />

jedes Ziel einen Weg.<br />

Was war dein größter Fehler, als du mit dem<br />

Training angefangen hast?<br />

Niemand sollte Angst vor Fehlern haben. Nur sollte sich<br />

jeder im Klaren sein, wer einen Fehler begeht und ihn nicht<br />

korrigiert, begeht einen zweiten. Mein größter Fehler<br />

waren die fehlerhaften Regenerationsphasen als<br />

Jugendlicher. Ich besaß damals nicht die Erfahrung und<br />

das notwendige Wissen. Regeneration und Übertraining<br />

sind sehr wichtige Themen für viele Sportler. Durch mein<br />

intensives Training über einen längeren Zeitraum war ich<br />

sehr oft im „Übertraining“. Erholung ist die Würze der<br />

Arbeit und es ist unglaublich, wie viel Kraft die Seele dem<br />

Körper verleiht. Man sollte sich merken, dass die Ruhe und<br />

Entspannung für den Menschen das ist, was das Aufziehen<br />

für die Uhr ist. Durch die Regenerationsphasen kann Ich<br />

meine Leistung stetig steigern und mein Verletzungsrisiko<br />

minimieren.<br />

Infos unter www.coachseyit.com<br />

Seyats Top-3-Lesertipps<br />

für einen gesunden<br />

fitten Körper?<br />

1. Haltet eure Trainingspläne vielseitig<br />

(Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit)<br />

2. Ernährt euch ausgewogen (Proteine,<br />

gesunde Kohlenhydrate in Maßen,<br />

gesunde Fette)<br />

3. Vergesst nie wer Ihr seid, im Training gibt<br />

es keine Grenzen.<br />

64/APRIL 64/MAI 2013 2013 / mensfitness.de<br />

/


STUDIO-CHECK USA<br />

FITNESS-CENTER DER<br />

UNBEGRENZTEN<br />

MÖGLICHKEITEN?<br />

Personal Trainer und MF-Leser Gary Schwarzer aus Braunschweig verwendet in<br />

seinem Studio „Bodymovements PT“ in erster Linie Trainingssysteme, die aus den<br />

Vereinigten Staaten stammen. Unter anderem folgt er dem Konzept des „New York<br />

Body Plan“ von Star-Trainer David Kirsch. Die Überlegung, sich die Quelle der<br />

Inspiration einmal live vor Ort anzusehen und auch mitzuerleben, endete für den<br />

gebürtigen Wiener letztendlich mit einem Trip quer durch die USA, mit den Stationen New<br />

York, Phoenix und Los Angeles, dem Mekka der amerikanischen Körperkultur. Welche<br />

Erfahrungen er machte, wo die Unterschiede zu deutschen Studios liegen, und welche<br />

Überraschungen er auf seinem ungewöhnlichen Studio-Trip erlebte, könnt ihr seinem<br />

folgenden Tour-Tagebuch entnehmen.<br />

Von Oliver Bloss, Gary Schwarzer<br />

Fotos: G. Schwarzer<br />

>> New York<br />

Angekommen im Big Apple, machte ich mir als erstes Gedanken über die<br />

Ernährung. Da ich eine kohlehydrat- sowie fettarme Ernährung verfolge, war<br />

es, wenn man Amerika als das Land des Fast Foods bezeichnet, eine<br />

„Mission Impossible“. Doch weit gefehlt. Es war ein riesiges Angebot an warmen<br />

Speisen, magerem Fleisch und Gemüse verfügbar. Frischen Salat gab es ebenfalls<br />

in allen Variationen. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass es zwar viele Fast<br />

Food Läden in Amerika gibt, wer aber möchte, kann sich sehr gesund ernähren.<br />

Dann stand auch schon der erste Studio-Check an: Studio Equinox am Columbus<br />

Circle - Equinox Studios sind eine Kette die sich über ganz Amerika zieht. Die<br />

Ausstattung ist gehoben und das Konzept durchdacht. Die Trainingseinrichtungen<br />

sind so angelegt, dass man jedes erdenkliches <strong>Fitness</strong>training bestreiten kann, ob<br />

Ausdauer, Free Motion, Functional Training, Kurse mit den neuesten Innovationen<br />

oder auch Personal Training. Es stehen kostenlos geeiste Handtücher in<br />

Kühlschränken auf der Trainingsfläche bereit. In jedem Fall empfehlenswert.<br />

Die Five Points Academy ist ein klassisches Kampfsportstudio. Es liegt dazu auch<br />

noch in einer Gegend, die man als Tourist eher nicht besuchen würde. Nach<br />

einigem Suchen fand ich die FPA dann im ersten Stock eines ehemaligen<br />

Lagerhauses, Tageskarte bezahlt und ab ging es zur Mui Thai-Stunde. Das Studio<br />

und die Einrichtung sind so ziemlich genau das Gegenteil von den Equinox Studios.<br />

Spinde aus Blech, grelle Neonbeleuchtung, Nassbereich-Matten. Nach einem<br />

persönlichen kurzen Warm up mit Seilspringen und leichtem Presstretching, ging<br />

es dann auch schon in die Stunde. Alle Teilnehmer waren voll ausgestattet mit<br />

Schonern an allen möglichen Körperteilen.<br />

In der Stunde lernte ich einige Fuß-/Armkombinationen, die ich mit einem<br />

66/MAI 2013 / mensfitness.de


LESER-REPORT<br />

Ney York<br />

Breakfast<br />

Sparringspartner ausprobieren durfte, der mir erst mal mit<br />

Sand gefüllt, und dann in menschlicher Gestalt gegenüber<br />

stand. Eine gute Stunde die vom Trainer sehr professionell<br />

angeleitet wurde und mit sehr viel Respekt ablief. Danach<br />

war Kettlebell Training an der Reihe. Der Trainer achtete bei<br />

mir darauf, dass meine Gewichte geringer waren als die der<br />

anderen männlichen Teilnehmer. Sehr gut, denn wir<br />

trainierten nach dem Intervalltrainingsprinzip, 30 Sekunden<br />

Belastung, 15 Sekunden Pause. Da wird es zum Ende hin<br />

schon sehr zäh.<br />

Danach Mittagessen im Whole Foods Store. Dies ist eine<br />

Supermarkt-Kette, die ausschließlich natürliche Produkte<br />

ohne Zusatzstoffe verkauft. Also kurz gestärkt und weiter<br />

ging es zu Yoga Vida, einem der angesagtesten Yoga Clubs in<br />

New York. Die Location ist echt kultig. Altes Haus mit hohen<br />

Decken, riesen Fenstern von denen man in die Straßen von<br />

Manhattan blickt. Da die New Yorker anscheinend eine<br />

andere Vorstellung von Einsteiger Kursen haben, lief mir bei<br />

über dreißig Grad Außentemperatur nach ca. 15 Minuten<br />

derart der Schweiß, wie ich es zu Hause noch nie erlebt hatte.<br />

Wir arbeiteten mit Rotationen, die ich so noch nie gesehen<br />

hatte. Die Kopfbrücke war mir zwar von Bildern bekannt,<br />

aber im Einsteigerkurs dann selbst auszuführen ist dann<br />

schon sehr herausfordernd. Da kam mir der Grashüpfer wie<br />

Erholung vor. Das Training dauerte 90 Minuten und ich war<br />

am Ende klitschnass, aber happy.<br />

New York<br />

Sports Clubs<br />

Auf der gegenüberliegenden Straßenseiten lag der New<br />

York Sports Club. Wenn ich schon mal hier bin, dann kann ich<br />

mir den auch mal ansehen. Das äußerst gut gelaunte Team<br />

lud mich zu einem Training ein, damit ich das Studio doch<br />

noch besser kennenlernen konnte. Die dritte Garnitur<br />

Sportklamotten angezogen und auf gings ins freie Training.<br />

Der Club ist in der Mittelklasse anzusiedeln und die<br />

Einrichtung ist klassisch <strong>Fitness</strong>studio. Genügend freie<br />

Gewichte mit dementsprechender Geräteausstattung, sowie<br />

einem gut ausgestattetem Cardiobereich. Ich absolvierte mit<br />

meinen letzten Kraftreserven ein klassisches Krafttraining<br />

und fühlte mich danach so richtig leer.<br />

Der nächste Morgen begann ohne Frühstück los, denn um<br />

6:30 war Treffpunkt am Central Park für das Boot Camp bei<br />

Stacy. Ihr ist es egal ob Sie 5, 7, oder 10 Personen malträtiert.<br />

Nach einer Stunde, mit gut 150 Liegestütz in allen<br />

Variationen, mindestens genau so vielen Sprüngen, sowie<br />

Kniebeugen, Klimmzügen, Krebsgang, etc. ging es<br />

anschließend auf die berühmte Joggingstrecke rund um den<br />

See im Central Park. Eine tolle Erfahrung - optisch wie<br />

körperlich.<br />

Der nächste Tag. Nach einer Stärkung ging es ins wohl<br />

exklusivste Studio der Equinox Kette. Ein Platin Studio an der<br />

3rd Avenue. Das Studio erstreckt sich über zwei Stockwerke<br />

in einer der teuersten Gegenden Manhattans, der Upper East<br />

Der Madison Square Club von David Kirsch (die<br />

ursprüngliche Idee der Reise) stand nun endlich auf dem<br />

Programm. Ich konnte nicht glauben, dass das Studio der<br />

New Yorker VIP´s in einem fast baufälligen Gebäude liegen<br />

sollte. Und tatsächlich, da am Klingelschild stand es: Madison<br />

Square Club Inc. Aber wo ist die Außenwerbung, der<br />

Glamour, die VIP Parkplätze und wie soll man in so einem<br />

schmalen Gebäude ein VIP-Studio integrieren? Nun gut, ich<br />

klingelte mehrere Male an beiden Knöpfen, keine Reaktion.<br />

Nachdem ich ca. 40 Minuten alles probiert hatte zog ich<br />

unverrichteter Dinge von dannen.<br />

Rauf aufs Bike und ins Manhattan Plaza. Da mich die<br />

Trainingseinheiten, sowie das kreuz und quer fahren mit dem<br />

Fahrrad viel Energie kosteten, wollte ich den kleinen Hunger<br />

stillen. Abhilfe holte ich mir in einem der vielzähligen<br />

Vitamine Stores. Dort gibt es alle erdenklichen Vitamine,<br />

Supplements und Nahrungsergänzungsmittel. Die kleinen<br />

mit Wasser angemixten Whey Protein-Eiweißdosen wurden<br />

zu einer meiner Hauptnahrungsquellen. Sie kosteten zwar<br />

pro Dose 2,50 Dollar, und zwei reichten für maximal zwei<br />

Stunden, aber sie schmeckten sehr lecker.<br />

„Um ganzheitliche <strong>Fitness</strong><br />

und einen ausgewogenen<br />

Körper zu erhalten, ist es<br />

besser, alle fünf Elemente<br />

des Sports (Koordination,<br />

Schnelligkeit, Kraft,<br />

Beweglichkeit und<br />

Ausdauer) im Einklang zu<br />

halten, als lediglich ein und<br />

demselben eintönigem<br />

Trainingsprogramm zu<br />

folgen.“<br />

Gary’s Trainingsphilosophie<br />

mensfitness.de/MAI 2013/67


LESER-REPORT<br />

Side. Ich besuchte erst eine Group Class: Cardio Sculpting. Die Stunde<br />

wurde von einer sehr agilen Trainerin mit Black Music abgehalten,<br />

welche in Großkonzertlautstärke auf mich eindröhnte. Die Stunde war<br />

anstregend, da viele Wiederholungen mit mittelmäßigen Gewichten und<br />

schnellen aneinandergereihten Abfolgen meinen Puls wieder nach oben<br />

trieben. Das persönliche Training bringt auch die Stimmung des Studios<br />

besser rüber, sodass ich nach einer weiteren Stunde Training mit einem<br />

guten Gefühl zur nächsten Trainingseinheit bei „Method Personal<br />

Training“ im Hilton fuhr. Zwischendurch wieder ein kurzer Stop im<br />

Vitamine Store und los geht’s.<br />

<strong>Fitness</strong> Hilton - Ich nahm eine klassische Personal Trainings-Stunde,<br />

welche im <strong>Fitness</strong> Studio des Hiltons ausgeführt wurde. Im Großen und<br />

Ganzen war es eine gute Stunde, jedoch kochen die auch nur mit Wasser.<br />

Das Studio ist fast vollständig aus Glas und man blickt während des<br />

Trainings auf die sehr imposanten Hochhäuser. Alleine für<br />

diesen Anblick war es die Stunde wert.<br />

Danach ging es quer durch Manhattan in das Equinox am<br />

Broadway. Auch hier sollte ich durch Training die<br />

Atmosphäre hautnah spüren. Rauf auf den Ergometer, nach<br />

kurzem Warm up runter, reinigen nicht vergessen, aber wo<br />

ist denn die Desinfektion und die Tücher? Während dieser<br />

kurzen Suchphase, kam schon ein Mitarbeiter des<br />

Reinigungspersonals und reinigte mein Fahrrad. Nun fiel<br />

mir auf, dass an allen Ecken und Enden Reinigungspersonal<br />

den Club sehr sauber und hygienisch hielten. Das nenn ich<br />

mal Dienstleistung. Das Training absolvierte ich<br />

hauptsächlich an dem Free Motion Zweiarm-Turm, sowie ein<br />

paar Geräten, die ich bei den anderen Trainingseinheiten<br />

noch nicht vorfand.<br />

Weiter ging es zu meiner letzten Station, dem Manhattan<br />

Plaza Sport Club. Ich fuhr nun bei strömenden Regen vom Broadway<br />

rüber zur Achten. Dort angelangt, lernte ich die riesige Kletterwand<br />

kennen, welche ich auch gleich ausprobierte. Anschließend begab ich<br />

mich in das Außenschwimmbad. Schwimmen zwischen den<br />

Hochhäusern von New York im klassisch kitschigen Filmregen. Danach<br />

ging es zur Massage. Ich buchte eine einstündige Ganzkörpermassage<br />

bei einem Mann, der mir nicht sehr muskulös erschien. Ich kann<br />

behaupten, dass ich in meinem Leben sicherlich noch nie eine bessere<br />

Massage erhalten hatte, in der genau die Punkte getroffen wurden, die<br />

nach meinem Trainingsmarathon nötig waren, um locker gemacht zu<br />

werden. Nach der Massage fühlte ich mich wie neu geboren.<br />

Den Abschluss des Tages bildete eine doppelte Portion Hähnchen mit<br />

gedünsteten Gemüse im Bakery Shop, welche mir die Energie<br />

zurückgab, meine Sachen zu packen um am nächsten Tag nach Phoenix<br />

ins Athletes Performance Center von Mark Verstegen zu fliegen.<br />

Mit AP - Instructors in<br />

Phoenix<br />

>> Phoenix<br />

Ich war mitten im Nirgendwo von Arizona gelandet, es war brüllend<br />

heiß und mein erstes Ziel war das Athletes Performance Center von<br />

Mark Verstegen. Der Tag fing mit einem Besuch von diversen Mega-<br />

Supermärkten an. Das Angebot ist mit dem hier erhältlichen nicht<br />

vergleichbar, denn es gab wieder feinste gebratene Hähnchenbrust,<br />

Gemüse zum Warmmachen in der Mikrowelle und Eiweißdrinks.<br />

Nebenan gab es ein <strong>Fitness</strong>center namens LA-Sports Club. Das Center<br />

war riesig, mit einer Unmenge an Trainingsgeräten und Möglichkeiten<br />

wie Racketball, Basketball, Spinning, Kursen, freiem Training usw. Ich<br />

absolvierte ein klassisches freies Training mit Warm Up, Training an Free<br />

Motion Geräten, sowie einer kurzen Bodeneinheit.<br />

Nach dem Mittagessen aus der Kühlbox, fuhr ich dann ins AP-Center.<br />

Hier kommt nur rein, wer eigentlich ein komplettes Paket an Training<br />

gebucht hatte. Ich war in den heiligen Hallen von Mark Verstegen und es<br />

ist noch beeindruckender als auf den Website-Fotos. Hier stimmt alles!<br />

Bevor es zum Training geht, wird dieses in Besprechungsräumen<br />

durchgenommen, dann geht es weiter zur Supplements-Theke. Hier<br />

stehen beschriftete Becher mit den dementsprechenden auf den<br />

Sportler abgestimmten Nahrungsergänzungen bereit. Dann ging es<br />

weiter zur Leistungstest-Station, gegenüberliegend die<br />

Behandlungsliegen zur exakten Einstellung des Athleten. Und dann die<br />

Trainingshalle. Gute 15 Meter hoch und vollklimatisiert. Danach ging es<br />

in den Außenbereich, der nicht minder imposant ist. Von einer Football<br />

Rasenfläche, bis zur überdachten Tartanbahn und dem Eisbecken<br />

(ca.12°C) ist alles vorhanden, was ein Profiathlet benötigt. Ich ergatterte<br />

einen Platz im Nachmittagstraining.<br />

Nach einem Warm Up, fing dann das<br />

Training mit den Übungen aus Mark<br />

Verstegens Buch Athletes Performance<br />

an. Von Mini-Band-Training über<br />

Movement Preperations,<br />

Schnellkraftübungen, sowie<br />

funktionalem Training, war alles dabei.<br />

Nachmittags besuchte ich das<br />

<strong>Fitness</strong>center, in dem ich ein Kraft-<br />

Ausdauer-Programm mit<br />

Regenerationselementen absolvierte.<br />

Den Rest des Nachmittags verbrachte<br />

ich regenerativ in einem der unzähligen<br />

Pools in dem Resort, mit ein paar<br />

Bahnen lockeren Schwimmens. Am<br />

nächsten Tag stand schon wieder die<br />

Abreise am Plan. Es ging mit<br />

Zwischenstopp Las Vegas Richtung Los<br />

Angeles.<br />

Mein erster<br />

Hardcore-Reifen im<br />

Body Maxx - LA<br />

68/MAI 2013 / mensfitness.de


LESER-REPORT<br />

>> Los Angeles<br />

Gleich nach der Ankunft stand die Besichtigung des Spectrum Athletic<br />

Centers in Hermosa Beach auf dem Plan. Es war das erste Mal, dass ich ein<br />

Center nicht mal besichtigen durfte. Ich sollte eine Tageskarte lösen, dann<br />

könne ich auch rein. Da das Studio auf der Website besser aussah als in echt,<br />

verzichtete ich auf den Eintrittspreis und fuhr erfolglos zu Trader Joe, kaufte mir<br />

Hähnchenbrust mit gedämpftem Gemüse und aß in meinem Apartment zu Abend.<br />

Am nächsten Morgen fuhr ich nach Beverly Hills. Dort informierte ich mich bei<br />

einem Trainingsstudio, das sich „Bar Method Beverly Hills“ nennt. Das Konzept<br />

hörte sich sehr interessant an. Ein Kursraum, Ballettstangen,<br />

kleine Gewichte, das war alles. Die Bewertungen für das Training<br />

im Netz waren hervorragend. Das Training findet in Classes statt,<br />

zu denen man sich anmelden muss. In Beverly Hills waren auf<br />

eine Woche lang alle Kurse restlos ausgebucht.<br />

Zum Glück lag nebenan das „Body Maxx Privat Training<br />

Studio“. Hier haben sich Gerard Butler und Brad Pitt auf ihre<br />

Filmrollen in 300 und Troja mit ihren Personal Trainern<br />

vorbereitete. Ich konnte eine Stunde mit der Leiterin des<br />

Personal Training Studios buchen. Das Studio ist eher kompakt<br />

gehalten und die Stunde war hervorragend. Nach einem kurzen<br />

Warm Up wurde ich konfrontiert mit allen möglichen Übungen<br />

an Gerätschaften, die ich bis dato nicht kannte. Dazu zählten der Bulgarian Bag,<br />

Battle Rope, viele ausgefallene Eigenkreationen, wie ein mit Wasser gefülltes drei<br />

Meter langes Rohr, sowie der Traktorreifen, den auch schon Gerard Butler bewegte.<br />

Nach Verlassen machte ich mich auf den Weg nach Pasadina im Nord-Osten Los<br />

Angeles. Dort besichtigte ich „Breakthru <strong>Fitness</strong>“, in dem Parisis School of Speed<br />

integriert ist. Parisi hat sich auf funktionales Training, für amerikanische Sportarten<br />

wie Football spezialisiert. Das Trainingszentrum hat integrierte Tartanbahnen,<br />

sowie sehr spezielle Trainingsgeräte, die nur für das Training in diesen Sportarten<br />

konzipiert wurden. Da auch hier alles in Classes abläuft, war außer einer<br />

Besichtigung nicht mehr drin. Ich fand aber, dass es hier sehr vergleichbar mit<br />

Mark Verstegens Athletes Performance Center war.<br />

Am Nachmittag stand dann wieder Training an. Ich besuchte das Equinox in<br />

Westwood. Das Studio liegt in einem sehr modernen Gebäude, vollverglast.<br />

Dementsprechend hat man im ganzen Trainingsraum einen Blick auf Beverly Hills.<br />

<strong>Fitness</strong>geräte suchte ich hier erst vergebens, denn das Training findet für die<br />

meisten mit ihrem eigenen Körper statt. In einer darunterliegenden Etage waren<br />

dann aber doch Technogym Geräte vorhanden. Ich absolvierte ein Cardio Training<br />

an einer der unzähligen Ausdauergeräte, danach beschäftigte ich mich intensiv mit<br />

der Kettlebell, sowie einem Training an Lang- und Kurzhantel. Zur Abrundung fügte<br />

ich eine Runde Box Jumps hinzu, sowie diverse Übungen auf der Power Plate.<br />

Den Abschluss des Tages bildete der Besuch des „Burn-<strong>Fitness</strong>-Clubs“ in Santa<br />

Monica. Hier hatte ich mir im Vorfeld einen drei Tages Trainingspass besorgt. Ich<br />

begnügte mich aber mit einer Besichtigung des zentral gelegenen, soliden<br />

ausgestatteten Studios, da mein Körper schon langsam anfing zu streiken. Meine<br />

Haut kam mir schwammig vor, da sie von der Sonne, dem Schweiß und dem Wasser<br />

beim Duschen andauernd belastet war.<br />

Am nächsten Morgen ging es weiter mit einer Trainingsstunde bei „Bar-Method<br />

Hermosa Beach“. Ich löste eine Tageskarte, betrat barfuß den mit Teppich<br />

ausgelegten Kursraum, nahm mir zwei kleine Hanteln, so wie alle anderen<br />

Teilnehmerinnen und suchte mir einen Platz an der Ballettstange. Bis zu dem<br />

Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, welche Schmerzen einem durch Übungen an der<br />

Ballettstange zugeführt werden können. Die Wiederholungszahlen lagen bei jeder<br />

Golds Gym<br />

Nicht so toll- Venice -<br />

Muscle Beach<br />

Übung im fast dreistelligen Bereich und ich verfluchte, dass ich mir die 2Kg-Hanteln<br />

genommen hatte und nicht die 1Kg. Nach der Stunde war jedoch alles wieder<br />

vergessen und es war sehr interessant, den Körper mal auf diese Weise an seine<br />

Grenzen zu bringen.<br />

Mittags ging es nach Santa Monica, denn das Mekka des Bodybuildings stand<br />

auf dem Programm: Das „Golds Gym Venice Beach“! Hier hat damals mit Arnie und<br />

seinen Mitstreitern alles begonnen. Die Trainingsräume sind riesig und es gibt zwei<br />

Innenbereiche sowie eine Außenbereich, der aber eher dem funktionalen Training<br />

gewidmet ist. An Trainingsmöglichkeiten bleiben keine Wünsche offen. Teilweise<br />

stehen hier auch noch Maschinen, an denen Arnie schon trainiert haben dürfte. In<br />

der zweiten Trainingshalle, in der auch die Cardiogeräte stehen, gibt es dann<br />

abermals eine Unmenge an Krafttrainingsmöglichkeiten. Da meine Kräfte nun<br />

wirklich schon am Ende waren, absolvierte ich ein Trainingsprogramm, dass die<br />

einzig schmerzfreien Muskeln zuließen: Wade, Latissimus und etwas Beinbeugen<br />

in sehr speziellen Maschinen, die noch mal einen anderen Trainingsreiz auf die<br />

Muskulatur setzten, als bis dato. Die Abrundung des Trainings bildete ein Stempel<br />

und eine Unterschrift des Gymleiters auf meiner Teilnahmeliste.<br />

Bevor es am nächsten Tag heimwärts ging, stand ein letzter wichtiger Punkt auf<br />

meinem Programm: Der Besuch des berühmten „Muscle Beach“ in Venice Beach.<br />

Auf einem Stückchen von ca. 50 Metern findet man das Muscle Beach Gym.<br />

Dahinter gibt es dann noch Skatebahnen, Ringe zum Turnen, eine Basketballarena<br />

und sonstige Freizeitbeschäftigungen. Bei genauerem Hinsehen verliert dieser Ort<br />

aber leider an Charme. Zum Trainieren im Freien ist es zu heiß und das Equipment<br />

ist in keinem wirklich gutem Zustand. Eine Tageskarte kostet hier 10 Dollar.<br />

Prinzipiell ist alles an Trainingsmöglichkeiten vorhanden, jedoch handelt es sich<br />

aus meiner Sicht eher um eine Touristenattraktion, als um eine echte<br />

Trainingsmöglichkeit.<br />

Nach der Besichtigung ging es als Friedensangebot für meinen Körper zu einer<br />

Massage, und zwar zu einer Foot-Shoulder-Neck Massage in einem original<br />

thailändischen Massagesalon. Die 40-minütige Massage war für 20 Dollar im Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis nicht zu toppen. Gewöhnungsbedürftig war aber die<br />

Massenszenerie und dass mit Textilien massiert wurde, d.h. für die Nackenmassage<br />

das T-Shirt anbehalten wurde.<br />

Nach der wohltuenden Entspannung hatte ich noch einen letzten Punkt auf<br />

meiner Reise. Ein original amerikanisches Buffett aufzusuchen. An diesem aß ich<br />

zum glorreichen Abschluß einen Schokokuchen, der in warmer Schokosauce<br />

schwamm und beendete mit meinem Abflug vier Stunden später meine<br />

Trainingsreise und sicherlich auch Kulturreise durch die USA.<br />

Resümierend lässt sich der Unterschied zwischen amerikanischem und<br />

mitteleuropäischem Training so beschreiben, dass in Amerika mehr<br />

Unterschiedliches ausprobiert wird, bei Erfolg beibehalten und bei<br />

ausbleibendem Erfolg einfach wieder gelassen wird.<br />

In Europa, speziell in Deutschland wird erst getestet, dann Erfahrung<br />

gesammelt, ein TÜV Zeichen drauf gebracht, Lehrgänge angeboten und<br />

dann ein totales Brimborium bei der Umsetzung gemacht.<br />

Das erklärt dann auch die anfängliche Frage, warum <strong>Fitness</strong>revolutionen<br />

in den meisten Fällen aus den USA stammen.<br />

Mehr über Gary: www.bodymovements.de<br />

Wir verlosen 3 Bücher „Der<br />

ultimative New York Body Plan“<br />

von David Kirsch<br />

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Verlosung, Stichwort „NEW YORK“, und<br />

gebt eure Kontaktdaten ein.<br />

Einsendeschluss ist der 6. Mai 2013. Wir<br />

wünschen viel Glück!<br />

70/MAI 2013 / mensfitness.de


door<br />

Leben auf der <strong>Fitness</strong>spur<br />

Tobias von MF (links) versucht,<br />

beim Ultramarathon<br />

im Dschungel nicht vom Weg<br />

abzukommen.<br />

ULTRAMARATHON<br />

WILLKOMMEN<br />

IM DSCHUNGEL<br />

Hitze, Feuchtigkeit, furchterregende Anstiege, bissige Bestien<br />

und falsche Schilder ... Tobias Mews kämpft beim 230 Kilometer<br />

langen Jungle Ultra mit diesen und anderen Widrigkeiten.<br />

as muss doch bald vorbei sein. Wie lang zieht sich dieser Berg<br />

D<br />

denn noch? Mein Herz pumpt wie das eines gejagten Tiers. Ich<br />

höre hinter mir ein Rasseln und sehe, wie einer der<br />

einheimischen peruanischen Läufer grinsend an mir vorbeizieht.<br />

Ich brumme in meinen Bart hinein: „Klar macht das ihm nicht aus<br />

– der lebt ja auch hier, verdammt.“ Ich hasse es, überholt zu<br />

werden. Aber noch einen Schritt schneller, und mir platzt die<br />

Lunge. Während ich mir den Schweiß von der Stirn wische, tanke ich<br />

mich weiter nach oben. Langsam bin ich mir sicher: Das ist der härteste<br />

Tag meines Lebens.<br />

PARADIESISCHE STADT<br />

Um die alte Stadt Cusco in Peru zu erreichen, musste ich verschiedene<br />

Flugzeuge, Züge und Fahrzeuge besteigen. In der historischen<br />

Hauptstadt des Inka-Imperiums treffe ich dann auf 16 weitere<br />

Läufer, von denen die Hälfte Briten sind. Sie sind alle hier, um den<br />

n<br />

mensfitness.de/MAI 2013/71


Es ist kalt im<br />

Wolkenwald,<br />

und die dünne Luft<br />

erschwert jede<br />

Bewegung.<br />

Jungle Ultra hinter sich zu bringen. Dabei handelt es sich um einen 230<br />

Kilometer langen, siebentägigen Ultramarathon über 230 Kilometer und<br />

sechs Etappen. Die Läufer sind für die eigene Verpflegung<br />

verantwortlich. Jeder muss ausreichend Lebensmittel für die ganze<br />

Woche sowie medizinische Vorräte mit sich führen. Ich habe außerdem<br />

noch eine vertrackte Hängematte dabei, die ich später noch richtig<br />

hassen werde.<br />

Wir werden von den hilfreichen Mitarbeitern der Exile Medics gewogen,<br />

gemessen und kurz psychologisch beurteilt. Danach geht es an den<br />

Start. Die erste 36 Kilometer lange Etappe beginnt auf 3.000<br />

Höhenmetern. Wir befinden uns im beeindruckenden wenn auch<br />

frostigen Wolkenwald der Anden im Manu-Nationalpark. Unter uns liegt<br />

in eine Wolkendecke gehüllt das Amazonasbecken. Unsere erste Etappe<br />

führt uns direkt ins Becken hinein. Der Abstieg geht über mörderische<br />

2.100 Höhenmeter. Allerdings erwartet uns unten hoffentlich wärmere<br />

Luft. Ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass ich hier im Dschungel<br />

meinen eigenen Atem sehen würde.<br />

Schon wenige Minuten nach dem Losmarschieren kann ich kaum noch<br />

atmen, geschweige denn einen Fuß vor den anderen setzen. Die dünne<br />

Luft hat eine vernichtende Wirkung auf mich. Es ist fast so, als würde<br />

einem jemand eine Plastiktüte über den Kopf stülpen und anschließend<br />

noch die Schnürsenkel zusammenknoten.<br />

Als ich nach nur sechs Kilometern den ersten Kontrollpunkt erreicht<br />

habe, bin ich bereits fix und fertig. Ich schaue mir den weiteren Verlauf<br />

der Strecke an. Mit Entsetzen stelle ich fest, dass sie auf der anderen<br />

Seite des Tales, in das ich soeben hinabgestiegen bin, wieder nach oben<br />

führt. Während ich belämmert auf den fast vertikalen 1.000 Meter<br />

hohen Anstieg vor mir starre, meint ein Einheimischer zu mir: „Ist okay,<br />

ja?“ Nein, verdammt. Gar nichts ist okay! Der vorherige Abstieg war<br />

schon schwierig, doch dieser Aufstieg ist gnadenlos – selbst, wenn ich<br />

außer Acht lasse, dass mir mit jedem Schritt das Atmen schwerer fällt.<br />

DER BEGLEITER<br />

Als ich zur zweiten 34 Kilometer langen Etappe an die Startlinie gehe,<br />

laufe ich wie John Wayne. Ich weiß nur nicht, ob das an den Strapazen<br />

der ersten Etappe oder meinen vergeblichen Bemühungen lag, nachts<br />

in einer Hängematte zu schlafen. Vor der Strecke habe ich noch mehr<br />

Tobias und sein neuer<br />

Kollege Guy Jennings<br />

sind froh, heil ins Ziel<br />

gekommen zu sein.<br />

72/MAI 2013/mensfitness.de<br />

„Die dünne Luft<br />

hat eine<br />

vernichtende<br />

Wirkung.<br />

Es ist fast so,<br />

als würde einem<br />

jemand eine<br />

Plastiktüte über<br />

den Kopf<br />

stülpen.“<br />

Respekt als gestern. Heute werden wir Läufer nicht nur die ersten Flüsse<br />

überqueren – wir werden auch die Bergkette oberhalb des<br />

Wolkenwaldes verlassen, um uns ins heiße feuchte Zentrum des<br />

Amazonas-Regenwalds zu begeben.<br />

Die Temperaturen steigen, und die stechende Sonne bricht durch die<br />

gelegentlichen Lücken im dichten Blätterwerk hindurch. In den Tiefen<br />

des Urwalds höre ich die Aras über mir kreischen. Als ich mir meinen<br />

Weg über einen feuchten und tückischen Steinweg nach unten suche,<br />

schließt ein südafrikanischer Läufer namens Guy Jennings zu mir auf.<br />

Wir freuen uns beide, eine Zeitlang nicht alleine laufen zu müssen und<br />

erreichen gemeinsam das Ziel der Etappe.<br />

Guy wird mein Begleiter für den gesamten Rest des Rennens. Wir<br />

gewöhnen uns an, nach jeder Etappe etwas zu essen und dann unsere<br />

Füße zu versorgen. Fußpflege ist etwas ganz Grundlegendes. Ich kann<br />

von Glück reden, dass ich keine Blasen habe. Zwei Läufer winden sich<br />

vor Schmerzen, während die Ärzte an ihren Füßen herumdoktern.<br />

WAHNSINN<br />

An die Hängematte gewöhne ich mich langsam, aber das Schlafen fällt<br />

mir aufgrund eines gewaltigen Regengusses trotzdem ziemlich schwer.<br />

Bevor wir die 5-Kilometer-Marke der dritten 34 Kilometer langen Etappe<br />

erreichen, müssen wir über einen Fluss kommen, den der Regen in<br />

einen reißenden Strom verwandelt hat. Aus Sicherheitsgründen werden<br />

wir per Seilbrücke auf die andere Seite transportiert. Ich klammere mich<br />

mit Guy ans Seil. Die anfängliche Heiterkeit ist schnell verflogen, als uns<br />

klar wird, wer uns da auf die andere Seite zieht: Es sind zwei<br />

Einheimische, die alt genug sein könnten, um unsere Großeltern zu sein.<br />

In jener Nacht schlafe ich etwas besser, da ich total erschöpft bin und<br />

mich bereits mehr an die Hängematte gewöhnt habe.<br />

Die vierte Etappe soll mit ihren 26 Kilometern eine der leichtesten sein.<br />

Sie erlaubt es uns, vor dem darauffolgenden 90-Kilometer-Brocken ein<br />

wenig neue Kräfte zu tanken. Unseren Berechnungen nach sollten wir in<br />

nicht mehr als vier Stunden im Ziel sein. Anfangs kommen wir auch gut<br />

voran, während wir über gewundene Wege und an majestätischen<br />

Wasserfällen vorbei laufen. Doch plötzlich verjüngt sich der Pfad zu<br />

einem Grat, der nur wenig breiter ist als ein Kinderschuh. Auf einer Seite<br />

geht es 30 Meter nach unten. Ich klammere mich an eine Baumwurzel<br />

und taste mich behutsam vorwärts. Dabei versuche ich, nicht nach<br />

unten zu sehen.<br />

Als Nächstes erwartet uns ein Hügel – oder besser ein Berg. Es gibt nur<br />

eine Möglichkeit ihn zu überwinden: Wir müssen klettern. Wir nehmen<br />

den Berg in Angriff. Die Strecke zieht sich ... und zieht sich ... Es ist fast so,<br />

als würde man in der falschen Richtung eine Rolltreppe hinauf laufen.<br />

Nach drei Stunden erreichen wir mit zermürbt den Gipfel und<br />

gleichzeitig das Ziel. Wir haben aufreibende sieben Stunden und 15<br />

Minuten gebraucht. Wie sich herausstellt, hat es einen Fehler bei der<br />

Ausschilderung gegeben. So haben wir 36 statt 20 Kilometer<br />

zurückgelegt.<br />

Das war nicht gerade die Vorbereitung, die wir uns erhofft hatten. Vor<br />

dem langen Tag haben alle Läufer Angst. Dankbarerweise wird die<br />

fünfte Etappe von 90 auf 63 Kilometer verkürzt – als<br />

Wiedergutmachung für den Fehler. Jubelgeschrei bricht keines aus,<br />

doch ich denke einmal, dass alle innerlich erleichtert sind. Ich auf<br />

jeden Fall bin es.<br />

n


door<br />

Tobias kämpft gegen die<br />

Luftfeuchtigkeit und<br />

Insekten,<br />

während er sich in den<br />

Amazon stürzt.<br />

Jungle Ultra<br />

Eventdaten<br />

Austragungsort Manu-Nationalpark,<br />

Amazonas-Regenwald, Peru<br />

Entfernung 230 km<br />

Disziplin Geländelauf<br />

Erforderliches<br />

<strong>Fitness</strong>niveau Hoch<br />

Nächstes Rennen 24. Mai–2. Juni 2013<br />

Siegerzeit 21 Std., 58 Min.<br />

Zeit des MF-Läufers 28 Std., 22 Min.<br />

Platzierung des MF-Läufers 2. Platz von 17<br />

Weitere Informationen beyondtheultimate.co.uk<br />

Zusatzinformationen Der Jungle Ultra gehört zur<br />

Rennserie, die auch den<br />

Mountain Ultra (220 km, USA),<br />

den Desert Ultra (250 km,<br />

Namibia) und den Ice Ultra<br />

(230 km, Schweden) mit<br />

einschließt.<br />

mensfitness.co.uk/DECEMBER 2012/73


door<br />

Die schweren Regenfälle<br />

haben den Fluss in einen<br />

reißenden Strom verwandelt, der zu<br />

Fuß nicht zu überqueren war.<br />

LOCKERES TEMPO<br />

Da diese Etappe mit 63 Kilometern trotzdem noch doppelt so lang ist<br />

wie die meisten anderen, gehen wir es anfangs locker an. Nach kurzer<br />

Zeit erreichen wir den Fluss, dessen Verlauf wir 30 Kilometer folgen<br />

sollen. Das Ufer besteht aus energiezehrendem Kies, auf dem es sich<br />

sehr schwer laufen lässt. Immer wieder überqueren wir den Flusslauf.<br />

Manchmal halten wir uns aneinander fest, um uns gegenseitig zu<br />

stützen, wenn die Strömung zu stark ist. Wir bewegen uns durch<br />

wunderbare Schluchten und können oft einfach nur stehenbleiben, um<br />

mit offenem Mund die Landschaft zu bewundern. Danach besinnen wir<br />

uns aber darauf, dass wir unbedingt vor Einbruch der Dunkelheit<br />

ankommen müssen. Der Dschungel ist kein guter Ort fürs nächtliche<br />

Lauftraining.<br />

Am vorletzten Tag dürfen wir uns ausruhen. Damit meine ich eine echte<br />

Ruhepause. Ich weiß schon fast nicht mehr, wie es ist, weder von einem<br />

Buch noch von einem Stift oder iPad abgelenkt zu werden. Es gibt nur<br />

drei Beschäftigungen: schlafen, entspannen und Moskitos töten. Am<br />

Abend versöhne ich mich endlich mit der Hängematte und falle in einen<br />

tiefen Schlaf. Eine sinnvolle Vorbereitung für den nächsten Tag: Um 5<br />

Uhr früh startet die sechste und letzte Etappe.<br />

Es ist noch dunkel, als wir im Licht unserer Kopflampen loslaufen. Es ist<br />

„Es ist wichtig,<br />

dass wir vor<br />

Einbruch der<br />

Dunkelheit<br />

ins Ziel<br />

kommen. Der<br />

Dschungel ist<br />

kein guter Ort<br />

fürs nächtliche<br />

Lauftraining.“<br />

nicht möglich, die vor uns liegende Strecke zu sehen, noch dazu wissen<br />

wir nicht, wie lang sie überhaupt ist. Wir wissen nur, dass sie über<br />

lediglich einen Checkpoint verfügt. Es wird also schon kein zu langes<br />

Monstrum sein. Die 200 Kilometer merken wir jetzt richtig in den<br />

Beinen – ganz zu schweigen von den vielen Hundert Höhenmetern.<br />

Nur eine Stunde nach dem Start sehen wir in der Stadt Pillcopata das<br />

Ziel. Es ist zwar erst sechs Uhr morgens. Doch scheint schon die ganze<br />

Stadt auf den Beinen zu sein, um uns im Ziel zu begrüßen. Ich belege<br />

mit einer Zeit von 28 Stunden und 20 Minuten den zweiten Platz. Guy<br />

landet direkt hinter mir auf Platz drei. Die Bewohner scharen sich<br />

jubelnd um uns und bitten uns um Fotos.<br />

In einer solchen Umgebung habe ich noch nie ein Rennen absolviert.<br />

Ich war zwar darauf vorbereitet, aufzugewachsenen Wegen durch den<br />

Dschungel zu laufen, durch Bäche, Flüsse und Sümpfe zu waten,<br />

Klippen hinaufzuklettern, per Seilbrücke Schluchten zu überqueren und<br />

gegen Insekten sowie die hohe Luftfeuchtigkeit zu kämpfen. Dass ich<br />

aber fast jeden Augenblick davon genießen würde, darauf war ich nicht<br />

eingestellt. Es gibt nichts Schöneres, als an einem Rennen am<br />

wahrscheinlich schönsten Ort der Erde teilzunehmen.<br />

Wir bedanken uns bei Tribesports.com.<br />

Artikel für den Amazonas<br />

Das ist die Ausrüstung, die du im dichten Dschungel brauchst.<br />

SALOMON S-LAB XT WINGS 4<br />

SOFTGROUND<br />

Diese hochwertigen Schuhe trägt mit Kílian<br />

Jornet und Ryan Sandes auch die Weltklasse des<br />

Ultramarathon. Die Hälfte der Läufer beim<br />

Jungle Ultra hatten dieses Modell – und das aus<br />

gutem Grund: Ich habe nicht eine einzige Blase<br />

bekommen.<br />

salomon.com/de<br />

ADIDAS EVIL EYE HALFRIM PRO<br />

Das Blattwerk bot zwar Schutz vor der<br />

stechenden Sonne, aber nicht vor den lästigen<br />

Insekten und Zweigen, die nichts lieber machen,<br />

als einem in die Augen zu stechen und zu<br />

fliegen. Wer mit intakten Augen über die Ziellinie<br />

laufen will, braucht eine Sonnenbrille. Und<br />

dieses robuste Modell hat sich als ideal<br />

erwiesen.<br />

bergzeit.de<br />

OMM CLASSIC 25L MARATHON<br />

Ich hatte diesen Rucksack schon zuvor bei<br />

mehreren Bergrennen und beim Marathon des<br />

Sables im Einsatz.<br />

Auch für dieses Rennen war er wieder die<br />

perfekte Lösung. Er ist schön<br />

geräumig und bietet mit seinen sicheren<br />

Außentaschen große Flexibilität.<br />

wiggle.co.uk<br />

SALOMON EXO S-LAB SS ZIP TECH TEE<br />

Das leichte, atmungsaktive und schnell<br />

trocknende Trikot ist ein echter Glücksfall. Die<br />

EXO-Reihe verbessert durch ihre<br />

Kompressionsfunktion die Leistung und<br />

Regeneration. Ich trug dazu auch die EXO-<br />

Shorts und -Radlerhosen von Salomon. So war<br />

ich besser gegen Schnitt- und Scheuerwunden<br />

geschützt. salomon.com/de<br />

74/MAI 2013/mensfitness.de


SPART<br />

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Abenteurer & Adrenalin-Junkie<br />

BEAR GRYLLS<br />

BIS AN DIE GRENZEN UND<br />

Fotos: G. Schwarzer<br />

DARÜBER HINAUS<br />

78/MAI 2013 / mensfitness.de


BEAR GRILLS<br />

SURVIVAL EXPERTE<br />

Seine Liebe zum Bergsteigen, sein<br />

Kampfsport-Training und seine Ausbildung<br />

beim SAS, einer der härtesten Spezialeinheiten<br />

weltweit, bilden den Grundstein für seine<br />

erfolgreiche Karriere als Survival-Experte. Seine<br />

Doku-Shows gehören weltweit zu den Sendungen mit den<br />

höchsten Einschaltquoten und wurden von etwa<br />

1,2 Milliarden Menschen in über 180 Ländern gesehen. Es<br />

scheint nichts zu geben, was den Mann mit dem eisernen<br />

Willen aufhalten kann. Er weiß, was es heißt, körperliche und mentale Grenzen bis<br />

zum Allerletzten auszuloten. MF fragte den sympathischen Briten nach seinen<br />

Trainings, und worauf es ankommt, wenn man seine persönlichen Ziele erreichen<br />

möchte.<br />

Von Oliver Bloss<br />

Bear, du warst Teil des Special Air Service (21 SAS), einem<br />

Regiment, das eine extrem harte und brutale Ausbildung<br />

erfordert, die nur die Wenigsten bestehen. Wie hat dich<br />

diese Erfahrung geprägt?<br />

Die Zeit beim SAS stärkte vor allem mein Selbstbewusstsein.<br />

Als ich mit 21 Jahren eintrat, war ich relativ orientierungslos<br />

und wusste nicht genau, wie meine Zukunft aussehen würde.<br />

Ich lernte in erster Linie Disziplin, die ich vor allem bei den<br />

extrem harten Trainingseinheiten benötigte und ich verstand,<br />

dass es sich lohnt Opfer zu bringen, um bestimmte Ziele zu<br />

erreichen. Die SAS möchte Selbstmotivation, Disziplin, aber<br />

auch Erniedrigung lehren, um in allen Extremsituationen<br />

bestens vorbereitet zu sein. Hinzu kommt auch, dass man<br />

auch mal über sich selbst lachen soll, um die Moral zu stärken.<br />

Über allem stand jedoch der Stolz, ein Bestandteil der Besten<br />

zu sein.<br />

Wie viel Zeit investierst du in dein <strong>Fitness</strong>-Training und<br />

deine Workouts pro Woche? Folgst du einem bestimmten<br />

Trainingsplan?<br />

Ich trainiere sechs Tage in der Woche. Allerdings verbringe ich<br />

nicht unzählige Stunden im <strong>Fitness</strong>center. Meine Workouts<br />

betragen 35 Minuten und ich trainiere sehr intensiv, vom Corebis<br />

zum Functional Training. Das Ganze ist ein Mix aus TRXorientiertem<br />

Balance-Krafttraining, wie Hebeübungen mit<br />

nach vorn gestrecktem Bein oder einbeinige Kniebeugen auf<br />

dem Power Plate. Einmal die Woche mache ich ein ausgiebiges<br />

Yoga-Training, was einen wichtigen Bestandteil meines<br />

Trainings darstellt.<br />

Wie wichtig ist Muskelmasse für dich und deinen Körper?<br />

In meinem Job geht es in erster Linie um Dynamik und<br />

funktionelle Stärken wie Reaktion und Ausdauer. Ich brauche<br />

keine Muskelberge, das ist in meinem Job eher<br />

kontraproduktiv. Sie müssen vorrangig schnell und<br />

geschmeidig sein.<br />

Deine Serie “Ausgesetzt in der Wildnis“ (DMAX; Anm. d.<br />

Red.) kennen viele unserer Leser. Wie bereitest du dich<br />

auf ein neues Abenteuer vor?<br />

Da gibt es im Grunde nicht viel, was ich vorab mache. Das ist<br />

für mich eigentlich Routine. Ich achte vor allem darauf, meine<br />

letzten Tage vor der Abreise mit Yoga und Entspannung zu<br />

verbringen. Man sollte vor dieser Art von Trips komplett<br />

ausgeruht sein.<br />

Was macht dir mehr zu schaffen? Extreme Kälte oder Hitze?<br />

Ich denke, es ist die Kälte. Nachdem ich mir bereits einige<br />

unangenehme Erfrierungen eingefangen habe, versuche ich,<br />

mich bei extremen Minustemperaturen mit harter Arbeit zu<br />

beschäftigen, um meine Finger warm zu halten.<br />

Mentale Stärke ist ein wichtiger Faktor für deinen Job. Wie<br />

bereitest du dich vor?<br />

Die mentale Stärke ist die Basis für den Erfolg. Beim Militär hat<br />

man mir den Unterschied zwischen gewöhnlich und<br />

außergewöhnlich beigebracht. Es geht darum, da<br />

weiterzumachen, wo sich andere bereits beschweren oder<br />

aufgeben. Es geht darum sich zu überwinden und<br />

weiterzumachen. Diese Einstellung hat mir in meinem Leben<br />

immer sehr geholfen.<br />

Wie kriegst du eigentlich immer deine „exquisiten“ Speisen,<br />

wie lebende Spinnen oder warme Innereien von toten Tieren<br />

runter?<br />

Du glaubst gar nicht, was man alles essen kann, wenn man<br />

wirklich hungrig ist! (lacht)<br />

Wie sieht denn deine tägliche Ernährung aus?<br />

Ich versuche wirklich, mich 80 Prozent der Zeit gesund zu<br />

ernähren. Das heißt, ich vermeide es Molkereiprodukte, gesättigte<br />

Fette, weißes Mehl oder Zucker zu mir zu nehmen. Stattdessen<br />

stehen Haferflocken, gute Öle, Nüsse, magerer Fisch, Avocados,<br />

Salate und ähnliches auf meinem Speiseplan. Meine einzige<br />

Schwäche sind Croissants, die ich mir einmal die Woche<br />

genehmige.<br />

Wie sehen deine kommenden Planungen aus?<br />

Nächste Woche (Interview fand Anfang März statt; Anm. d. Red.)<br />

beginnen wir mit den Dreharbeiten der neuen NBC-Show mit dem<br />

Titel „Get out alive“ (Lebendig herauskommen; Übers.). Dabei<br />

muss ich einen kompletten Monat Non-Stop in den Bergen<br />

verbringen und überleben. Des Weiteren drehe ich weitere<br />

Episoden von „Ausgesetzt..“, die mich wieder in die<br />

unfreundlichsten Wüsten und Dschungel dieser Erde führen<br />

werden. Ich freue mich allerdings am meisten auf meinen<br />

Osterurlaub, den ich zusammen mit meiner Familie beim Segeln<br />

in Mexico verbringen werde.<br />

Abschließend, dein Motto für unsere Leser?<br />

Train hard, fight easy!<br />

mensfitness.de/MAI 2013/79


SCHLAMM, SCHWEIß<br />

UND TRÄNEN<br />

In seinem gleichnamigen Buch beschreibt Bear Grylls, wie er zum Survival-Experten wurde.<br />

Unter anderem schreibt er über seine Ausbildung beim Special Air Service und dem<br />

schwersten Unfall seiner Karriere, den er bei einem Fallschirmsprung über Afrika erlitt.<br />

Hart & emotional: Eigenschaften, die beide auf den Outdoorspezialisten zutreffen.<br />

Auszüge aus seinem Buch könnt ihr hier nachlesen.<br />

Es gibt Dinge im Leben, auf die kann man sich so gut wie gar nicht<br />

vorbereiten. Ich war wahnsinnig nervös. Wir lagen alle<br />

zusammengequetscht hinten im Transporter: Vier total<br />

verschwitzte, mit Schlamm eingesaute Männer, mitsamt ihren<br />

Koppeltaschen, Gewehren und Rucksäcken – alles auf einem Haufen<br />

übereinandergestapelt; und das schwache Licht oben an der Decke im<br />

Laderaum flackerte bedenklich, während wir die Feldwege entlangrasten.<br />

Mein Kompass sagte mir, dass wir nicht nach Süden fuhren. Ich merkte<br />

instinktiv, dass etwas nicht stimmte.<br />

Was dann kam und sich bis zum folgenden Tag fortsetzte, war eine<br />

einzige Tortur, die uns an die Grenzen unserer körperlichen und<br />

psychischen Belastbarkeit brachte. Es war ein absolut traumatisches<br />

Erlebnis, das allein dem Zweck diente, jene Extrembelastung zu<br />

simulieren, der ein Soldat bei seiner Gefangennahme durch den Feind<br />

ausgesetzt ist, und diese spezielle Ausnahmesituation für uns auf sehr<br />

realistische Weise nachempfindbar zu machen. Ein extrem<br />

unangenehmes und extrem furchterregendes Erlebnis – allerdings ist es<br />

mir nicht gestattet, nähere Einzelheiten über diese Übung preiszugeben<br />

und zu erzählen, was wir tatsächlich durchlebt haben.<br />

Unser Ausbilder hatte uns am Tag, bevor unsere letzte Übung anstand,<br />

Mein allererster Sprung in der<br />

Eröffnungsfolge von<br />

Ausgesetzt in der Wildnis.<br />

sehr präzise Instruktionen gegeben.<br />

„Ihr dürft nicht eine einzige, noch so kleine Schwäche zeigen, denn jede<br />

Schwäche werden sie erbarmungslos ausnutzen. Seid clever. Bleibt trotz<br />

Schmerzen und Erschöpfung immer konzentriert. Ein winziger Fehler und<br />

Ihr seid erledigt. Und merkt Euch, dass keiner Euer Freund ist, bis zu<br />

jenem Augenblick, in dem ich hereinkomme mit einem weißen Kreuz auf<br />

dem Ärmel. Erst dann ist die Übung vorüber. Das Rote Kreuz ist nicht mein<br />

weißes Kreuz; das Kreuz eines Priesters ist nicht mein weißes Kreuz …,<br />

und wenn man Euch einen Schluck Tee und ein Rosinenbrötchen anbietet,<br />

das mit einem Kreuz aus weißem Zuckerguss verziert ist, dann ist das<br />

ebenfalls nicht mein weißes Kreuz. Habt Ihr das kapiert?“<br />

Er wiederholte es noch einmal. „Vermasselt es nicht – nicht, nachdem<br />

Ihr die SAS Selection so gut wie bestanden habt.“<br />

Die Taktiken dieser Typen waren brutal, aber äußerst effektiv. Doch<br />

keiner von denen sollte mir jetzt noch die Tour vermasseln. Ich stand so<br />

kurz davor, die SAS Selection zu bestehen. Ich war fest entschlossen,<br />

denen nicht die geringste Angriffsfläche zu bieten.<br />

Meine Gedanken überschlugen sich, aber dennoch wusste ich tief in<br />

meinem Innersten, dass ich auf keinen Fall die Kontrolle verlieren würde,<br />

ganz gleich was auf mich zukommt. Die Bastarde würden mich nicht<br />

kleinkriegen. In Gedanken sang ich Loblieder auf den Herrn und betete<br />

ununterbrochen. Lass mich stark bleiben.<br />

Noch nie zuvor hatte ich mich so kaputt und ausgelaugt gefühlt. Der<br />

dröhnende Schmerz in meinem Kopf wurde immer schlimmer und die<br />

Muskeln in meinem Rücken wurden von heftigen Krämpfen geschüttelt.<br />

Ich brach immer wieder zusammen. Ich war erschöpft, hungrig und<br />

durstig und ich fror entsetzlich in diesem kalten, unterirdischen Bunker.<br />

Die Minuten kamen mir vor wie Stunden und die Stunden wie eine<br />

Ewigkeit.<br />

War es Tag oder war es Nacht? Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren.<br />

Endlich, endlich wurde ich in diese winzige, dunkle Zelle geworfen. Dann<br />

war um mich herum plötzlich alles still. Doch ich spürte sofort, dass es<br />

wärmer war. Und unter dem Spalt meiner Augenbinde konnte ich grob die<br />

Umrisse des Raumes erkennen. Ich wartete. Zusammengekauert und vor<br />

Kälte zitternd saß ich halbnackt da, meine Tarnjacke hatte man mir<br />

heruntergerissen, sodass nur noch die untere Hälfte meines Rücken<br />

bedeckt war. Ich muss fürchterlich ausgesehen haben. Mein Gesicht war<br />

über und über mit Rotz verschmiert; ich konnte regelrecht schmecken,<br />

wie er sich seinen Weg bahnte. Eine Hand zog meine Augenbinde weg<br />

und ein Licht ging an.<br />

„Erkennst Du das, Bear?“, fragte eine sanfte Stimme. Ich blinzelte. Der<br />

Ausbilder zeigte auf ein weißes Kreuz auf seinem Arm. Ich reagierte nicht.<br />

Meine Gedanken überschlugen sich, aber<br />

dennoch wusste ich tief in meinem Innersten,<br />

dass ich auf keinen Fall die Kontrolle verlieren<br />

würde, ganz gleich was auf mich zukommt. Die<br />

Bastarde würden mich nicht kleinkriegen<br />

80/MAI 2013 / mensfitness.de


BEAR GRILLS<br />

SURVIVAL EXPERTE<br />

Bis zum Hals im Wüstensand eingegraben. Das war während einer simulierten<br />

Grundausbildung in der französischen Fremdenlegion in der Sahara.<br />

Ich musste das unbedingt in Gedanken noch einmal ganz genau überprüfen.<br />

„Das bedeutet, dass die Übung beendet ist – Schluss, Ende. Erinnerst Du Dich?“<br />

Ich erinnerte mich zwar, doch ich reagierte noch immer nicht darauf. Ich musste die<br />

Sache noch einmal in Gedanken durchgehen und überprüfen. Dann endlich nickte ich ihm<br />

kraftlos zu. Er antwortete mit einem Lächeln. Das war das Ende.<br />

„Gut gemacht, Kumpel. Jetzt setz Dich erst mal hin, entspann Dich und sieh zu, dass Du<br />

dieses Zeug hier trinkst. In ein paar Minuten kommt auch der Seelenklempner, um mit Dir<br />

zu sprechen.“<br />

Der Ausbilder legte mir eine Decke um die Schultern, dann verzogen sich meine<br />

Mundwinkel zu einem breiten Lächeln und ich spürte, wie mir eine Träne der Erleichterung<br />

über die Wange lief.<br />

Danach kam ein Psychiater, der eine ganze Stunde lang sehr ausführlich mit mir über<br />

dieses traumatische Erlebnis gesprochen hat. Er sagte mir, dass ich mich gut geschlagen<br />

und den Verhörtechniken erfolgreich widerstanden hätte. Ich war einfach nur erleichtert.<br />

Ich hätte diesen Psychiater glatt umarmen können.<br />

Diese Übung sollte im Prinzip zwei wichtige Dinge vermitteln: Zum einen, dass man sich<br />

intensiv auf seine eigenen Gedanken konzentrieren muss, damit man nicht manipuliert<br />

werden kann und zum anderen, dass man dem Feind erst gar nicht in die Hände fallen darf.<br />

Denn wie sagte der Ausbilder so treffend: „Denkt am Ende immer daran, dass diese<br />

Jungs auf Eurer Seite sind. Sie sind nämlich auch britische Landsleute und nicht Eure<br />

echten Feinde. Denn falls sie echte Feinde wären, dann würdet Ihr so richtig im Schlamassel<br />

sitzen. Also denkt dran: Lasst Euch nicht gefangen nehmen!“<br />

Diese Lektion habe ich nie vergessen, und das ist vermutlich auch der Grund dafür,<br />

warum ich im Laufe der Jahre eine ganz hervorragende Fähigkeit entwickelt habe, alle<br />

möglichen Gefahrensituationen relativ ungeschoren zu überstehen.<br />

„In fünf Minuten zum Appell antreten, Jungs, dann erfahrt Ihr die gute und die schlechte<br />

Nachricht. Die gute Nachricht ist, dass einige von Euch bestanden haben. Die schlechte<br />

Nachricht ist, … dreimal dürft Ihr raten.“ Mit diesen Worten verließ der Ausbilder den Raum.<br />

Mich überfiel so ein extrem beklemmendes Gefühl, dass ich womöglich einer derjenigen<br />

sein könnte, die an dieser letzten Hürde gescheitert waren. Ich versuchte, gegen dieses<br />

Gefühl anzukämpfen.<br />

Nicht, nachdem ich so weit gekommen war. Nicht so kurz vor dem Ziel.<br />

Der Ausbilder kam noch einmal zurück – er verlas dann eilig ein paar Namen und wies<br />

die Aufgerufenen an, ihm zu folgen. Mein Name wurde nicht aufgerufen. Die Minuten<br />

quälender Ungewissheit vergingen wie in Zeitlupe. Keiner sprach auch nur ein Wort.<br />

Dann ging die Tür auf und die anderen Jungs kamen wieder herein – mit gesenktem<br />

Kopf und ernstem Blick liefen sie an uns vorbei zu ihrer Ausrüstung. Sie fingen an<br />

zusammenzupacken. Ich kannte diesen Blick und ich kannte dieses Gefühl.<br />

Matt war einer von ihnen. Mein Kumpel, der mir auf dem „Long Drag“ – dem<br />

Horrormarsch in Phase 1 der SAS Selection – so wahnsinnig geholfen hatte. Er war<br />

durchgefallen, weil er dieser extremen Belastung durch die folterähnlichen<br />

Verhörtechniken nicht standgehalten hatte. Denn wenn man sich auch nur eine Minute<br />

lang nicht absolut hundertprozentig konzentriert, haben die Ausbilder mit ihren zahllosen<br />

Tricks und Taktiken leichtes Spiel.<br />

Regel Nummer 1: SAS-Soldaten müssen in der Lage sein, auch unter extremer Belastung<br />

klar und fokussiert zu denken und zu handeln. Matt drehte sich um, lächelte mir zu und<br />

ging hinaus. Ich habe ihn nie wiedergesehen.<br />

Im Sommer 1996 habe ich einen Monat lang in einem<br />

Wildreservat in der Republik Südafrika ausgeholfen,<br />

wo ich die Aufgabe hatte, den Rotwildbestand zu<br />

reduzieren und Empfehlungen abzugeben, wie man die<br />

Wilderer in Schach halten kann. Dabei habe ich jeden<br />

Tag Seite an Seite mit den Schwarzafrikanern<br />

zusammengearbeitet; es war mir eine Ehre, für die ich<br />

auch noch bezahlt wurde.<br />

Doch bevor ich wieder die Heimreise nach Großbritannien<br />

antrat, wollte ich zuerst noch ein wenig ausspannen, mich<br />

amüsieren und Spaß haben. Daher beschloss ich, mich in<br />

Richtung Norden nach Simbabwe aufzumachen, um dort<br />

einen Teil meines Soldes auf den Kopf zu hauen. Spaß<br />

haben hieß für mich, mit guten Freunden zum<br />

Fallschirmspringen zu gehen und mir abends ganz<br />

gepflegt ein paar Drinks zu genehmigen. Eben die schönen<br />

Dinge des Lebens genießen.<br />

Die grelle Sonne Afrikas verschwand langsam hinter dem<br />

Horizont und tauchte den Himmel in der<br />

Abenddämmerung in ein warmes leuchtendes Rot. Wir<br />

saßen so dicht zusammengedrängt in dem kleinen<br />

Flugzeug, dass meine Füße einschliefen und taub wurden.<br />

Deshalb versuchte ich die Muskeln anzuspannen, damit<br />

das Blut besser zirkulieren konnte.<br />

Während wir uns noch im Steigflug befanden, bis wir die<br />

Absprunghöhe in knapp 5.000 Metern erreicht hatten, gab<br />

es zwischen uns keinen Blickkontakt. Das ist sehr oft so,<br />

weil sich in diesen Augenblicken jeder in seine eigene<br />

kleine Welt zurückzieht und mit sich selbst und seinen<br />

Gedanken beschäftigt ist.<br />

Als das Flugzeug in den Horizontallug überging, waren die<br />

Jungs auf einmal wieder voll da und überprüften immer<br />

wieder ihre Ausrüstung. Einer von ihnen betätigte den<br />

Türhebel.<br />

Als sich die Tür öffnete und auf der Führungsschiene nach<br />

hinten glitt, wurde die Stille im Flugzeug durch den<br />

ohrenbetäubenden Lärm des Motors und den mit über<br />

110 Stundenkilometern vorbeirauschenden Slipstream –<br />

den vom Propeller verursachten kreisförmigen Luftstrom<br />

am Heck des Flugzeugs – jäh unterbrochen. Dann leuchtete<br />

das Signal „Rot – Fertigmachen zum Absprung“.<br />

Alle schienen außergewöhnlich gelassen zu sein, als wir<br />

vor uns die rote Lampe aufleuchten sahen.<br />

Dann wechselte sie auf Grün. „Alle Mann raus.“<br />

Die Jungs sprangen einer nach dem anderen aus dem<br />

Flugzeug und stürzten im freien Fall nach unten. Zuletzt<br />

war ich noch der Einzige im Laderaum des Flugzeugs. Ich<br />

schaute nach unten, holte wie gewohnt noch einmal tief<br />

Luft und schwang mich auch aus der Tür.<br />

Während des Falls konnte ich die Luftströmung dazu<br />

nutzen, um meine Körperposition beliebig zu verändern<br />

und so meine „Flugrichtung“ zu steuern. Wenn ich zum<br />

Beispiel eine Schulter gegen den Luftwiderstand nach<br />

unten gedrückt habe, drehte ich mich um meine eigene<br />

Achse und der Horizont log an meinen Augen vorbei.<br />

Dieses Gefühl nennt man auch „die Freiheit des Himmels“.<br />

Gerade konnte ich unter mir noch meine Kumpels im freien<br />

Fall als winzige Punkte erkennen, dann waren sie auf<br />

einmal in den Wolken verschwunden. Wenige Sekunden<br />

später bin auch ich in dieser Wolkenschicht verschwunden<br />

und spürte die feuchte Luft dieser Wolken in meinem<br />

Gesicht. Mann, wie ich dieses Gefühl liebte – durch diesen<br />

endlosen, nebelgrauen Raum hindurchzufallen.<br />

1.000 Meter. Zeit, den Fallschirm zu öffnen.<br />

Also griff ich an meine rechte Hüfte, um den Auslösegriff<br />

zu ziehen. Ich zog einmal kräftig daran und zunächst lief<br />

alles wie gewohnt. Die Schirmkappe öffnete sich mit einem<br />

Ruck und sofort verstummte dieses laute Pfeifen des<br />

mensfitness.de /81


BEAR GRILLS<br />

SURVIVAL EXPERTE<br />

Windstroms bei einer Geschwindigkeit von über 200 Stundenkilometern im<br />

freien Fall. Meine Fallgeschwindigkeit sank jetzt auf 40 Stundenkilometer.<br />

Dann schaute ich nach oben und merkte, dass irgendetwas nicht stimmte – ganz<br />

und gar nicht stimmte.<br />

Über mir schwebte nicht etwa ein glatter, gleichmäßiger Flächenfallschirm,<br />

sondern ein extrem deformiertes Etwas, das eher einem unförmig aufgeblähten<br />

Haufen Stoff glich als einem Fallschirm –doch das war eine echte Katastrophe,<br />

denn so ein Stoffhaufen lässt sich so gut wie gar nicht steuern.<br />

Ich zog mit aller Kraft an beiden Steuerleinen, um zu testen, ob ich dadurch<br />

die Vorwärtsgeschwindigkeit abbremsen und so meine Sinkgeschwindigkeit<br />

verringern könnte. Fehlanzeige. Dann stieg auf einmal Panik in mir hoch.<br />

Ich konnte sehen, wie der Wüstenboden immer näher kam und wie die<br />

kleinen Punkte da unten immer größer wurden und deutliche Konturen<br />

annahmen. Ich sank sehr schnell – viel zu schnell. Mir würde also nichts anderes<br />

übrig bleiben, als mit diesem Ding irgendwie zu landen.<br />

Und ehe ich mich versah, war es zu spät, um noch den Reservefallschirm<br />

auszulösen. Der Boden kam immer näher, und zwar immer schneller. Aus purer<br />

Angst hatte ich viel zu früh und viel zu unkontrolliert bis zum Stall-Punkt an<br />

beiden Steuerleinen gezogen, sodass die ohnehin schon deformierte<br />

Schirmkappe nun völlig zusammen sackte und es zu einem kompletten<br />

Strömungsabriss kam. Dadurch wurde mein Körper zunächst in die Horizontale<br />

katapultiert und danach fiel ich wie ein Stein vom Himmel und knallte auf den<br />

Wüstenboden.<br />

Ich, zusammen mit Soldaten<br />

meiner Kompanie des 21. SAS-<br />

Regiments in der Wüste in<br />

Nordafrika.<br />

Wie eine Stoffpuppe wurde mein Körper zu Boden geschleudert. Ich landete<br />

in einer Wolke aus Staub und Erde und lag nur da und stöhnte. Ich war direkt auf<br />

meinem Rücken gelandet, und zwar exakt auf dem fest gepackten<br />

Reservefallschirm, den ich als steinhartes quadratisches Kissen in der Mitte<br />

meines Gurtzeugs spürte. Als ich auf dem Boden aufschlug, fühlte sich das an,<br />

als wäre mir dieser steinharte Reserveschirm glatt durch meine Wirbelsäule<br />

geschossen worden. Ich konnte nicht aufstehen; ich konnte mich nur, vor<br />

Schmerzen stöhnend, auf dem staubigen Boden hin und her wälzen.<br />

Während ich so dalag und darauf wartete, dass meine Kumpels kommen und<br />

mir helfen, liefen mir die Tränen übers Gesicht – ich wusste einfach, dass ich es<br />

vermasselt hatte. Wir haben schließlich nur ein Leben, und in diesen qualvollen<br />

Augenblicken wurde mir schlagartig bewusst, dass ich die Sache vergeigt hatte<br />

– total vergeigt.<br />

Tief in meiner Magengrube spürte ich auf einmal diese unbändige Angst, dass<br />

mein Leben wohl nie wieder so sein würde, wie es einmal war.<br />

Ich lag am Boden, war halb wahnsinnig vor Schmerzen und verlor<br />

abwechselnd das Bewusstsein und kam wieder zu mir.<br />

Als die Jungs, mit denen ich zusammen gesprungen war, versuchten mir beim<br />

Aufstehen zu helfen, stöhnte ich laut vor Schmerzen. Ich litt Höllenqualen –<br />

meine Augen waren fest zusammengekniffen, mein Gesicht schmerzverzerrt.<br />

Ich konnte hören, wie einer von ihnen sagte, dass meine Schirmkappe einen<br />

großen Riss hatte. Das war die Ursache für das völlig unkontrollierte Verhalten<br />

meines Schirms, der sich ja kaum steuern ließ.<br />

Aber die Verhaltensregeln in einem solchen Fall sind im Prinzip ja ganz simpel<br />

und ich kannte sie auch: Wenn sich der Hauptschirm nicht richtig öffnet und sich<br />

dadurch nicht steuern lässt, muss man eben den fehlgeleiteten Hauptschirm<br />

abtrennen und abwerfen. Danach wieder in den freien Fall gehen und den<br />

Reserveschirm aktivieren.<br />

Das hatte ich nicht gemacht, Denn ich hatte geglaubt, dass ich den<br />

Hauptschirm doch noch unter Kontrolle bringe. Schwerer Irrtum.<br />

Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich in einen alten Land Rover<br />

verfrachtet wurde, der dann mit einem Affenzahn ins nächstgelegene<br />

Krankenhaus bretterte. Ich wurde hineingebracht und vorsichtig in einen<br />

Rollstuhl gesetzt.<br />

Jedes Mal, wenn man mich versuchte mich zu untersuchen, zuckte ich vor<br />

Schmerzen zusammen. Ich weiß noch, dass ich mich bei dem Arzt jedes Mal<br />

entschuldigt habe, wenn ich wieder zusammengezuckt bin. Ich weiß auch noch,<br />

dass er daraufhin mit einer großen Spritze herumfuchtelte und sie in mich<br />

hineinrammte. Der Schmerz hörte sofort auf und völlig vernebelt versuchte ich<br />

aufzustehen und zu gehen. Die Schwestern packten mich und legten mich<br />

wieder hin.<br />

Als ich auf dem Boden aufschlug,<br />

fühlte sich das an, als wäre mir dieser<br />

steinharte Reserveschirm glatt<br />

durch meine Wirbelsäule<br />

geschossen worden<br />

Als ich wieder wach wurde, bemerkte ich, dass ein Mann mit einem grünen<br />

Barett, aus dem eine grüne Feder herausragte, sich über mich gebeugt hatte. Ich<br />

muss wohl halluzinieren, dachte ich.<br />

„Wie geht es Ihnen, Soldat?“<br />

Es war die Stimme des Oberst, der für das British Military Advisory Team<br />

(BMAT) zuständig war. Er war gekommen, um zu sehen, welche Fortschritte<br />

meine Genesung machte.<br />

„Wir werden Sie bald nach Großbritannien ausfliegen“, sagte er mit einem<br />

Lächeln. „Halten Sie so lange die Stellung, Soldat.“<br />

An den Rückflug nach Großbritannien kann ich mich nur noch sehr<br />

verschwommen erinnern - ich lag ausgestreckt über drei Sitze im Heck des<br />

Flugzeugs. Auf einer Tragbahre hatte man mich in der sengenden Hitze Afrikas<br />

bis ans andere Ende des Rollfelds getragen; ich fühlte mich schrecklich hilflos<br />

und allein. Sobald ich sicher war, dass keiner es sah, ließ ich meinen Tränen<br />

freien Lauf.<br />

Schau dich doch an, Bear. Schau dich bloß mal an. Jetzt bist du echt am Arsch.<br />

Dann gingen bei mir die Lichter aus.<br />

Das Schicksal hatte mich verdammt hart getroffen, volle Breitseite aus<br />

heiterem Himmel, so hart, wie ich es mir niemals hätte vorstellen können. Solche<br />

Dinge passierten den anderen, nicht mir. Ich war doch immer ein Glückspilz.<br />

Doch meist sind es diese harten Schläge aus heiterem Himmel, die unser<br />

Leben entscheidend prägen.<br />

Quelle: Die Autobiographie „Bear Grylls – Schlamm, Schweiß und Tränen“<br />

PLASSEN Verlag (www.plassen.de)<br />

Wir verlosen 3 Bücher von<br />

Bear Gryll’s Autobiographie<br />

„Schlamm, Schweiß und Tränen“<br />

Klickt unter www.mensfitness.de auf<br />

Verlosung, Stichwort „Bear Grylls“.<br />

Kontaktdaten angeben und ihr seid dabei.<br />

Einsendeschluss ist der 6. Mai 2013.<br />

Wir wünschen viel Glück!<br />

Hier haben wir einen zweiminütigen<br />

Kurzfilm aufgenommen um das<br />

Konzept der Serie zu testen. Diesen<br />

Dreh haben wir nie bereut.<br />

82/MAI 2013 / mensfitness.de


AUFTANKEN<br />

Starke Bohne<br />

Wenn du beim Muskelaufbau nicht weiterkommst, versuch es<br />

mit einem koffeinhaltigen Getränk vor dem Workout. Schon seit<br />

längerer Zeit ist bekannt, dass Koffein die aerobe Leistungsfähigkeit<br />

steigert. Nun gibt es auch Belege für die Aufbauwirkung der<br />

aromatischen Bohnen im Gewichtstraining. Im „Journal Of Strength<br />

And Conditioning Research“ erschien hierzu eine neue Studie. Darin<br />

sollten die Probanden eine Stunde vor dem Sport 179 Milligramm<br />

Koffein zu sich nehmen. Die Testpersonen schafften danach beim<br />

Training bis zum Muskelversagen deutlich mehr Wiederholungen<br />

als die Kontrollgruppe, die ein Placebo erhalten hatte. Die Studie<br />

deckte eine große Bandbreite von Übungen wie das Bankdrücken,<br />

das Kreuzheben und die Kniebeuge mit Rückenauflage ab.<br />

KOFFEIN­<br />

STATISTIK<br />

140 mg Durchschnittliche<br />

Tasse Filterkaffee<br />

100 mg Durchschnittliche<br />

Tasse löslicher Kaffee<br />

75 mg Durchschnittliche<br />

Tasse schwarzer Tee<br />

84/MAI 2013/mensfitness.de<br />

mensfitness.co.uk/AUGUST 2012/84


5<br />

Natürliche<br />

Schlafmittel<br />

Diese Lebensmittel lassen dich<br />

richtig gut schlafen<br />

Schnelle Tipps<br />

3<br />

MANDELN<br />

enthalten Tryptophan.<br />

Diese Aminosäure fördert<br />

die Ausschüttung des<br />

schlaffördernden<br />

Neurotransmitters<br />

Serotonin.<br />

1<br />

TRAUBEN<br />

weisen von Natur<br />

aus viel Melatonin<br />

auf. Dieses Hormon<br />

steuert den Schlaf-<br />

Wach-Rhythmus.<br />

2<br />

HAFERFLOCKEN<br />

und andere<br />

kohlenhydrathaltige<br />

Vollkornprodukte<br />

stimulieren die<br />

Serotoninausschüttung<br />

im Gehirn.<br />

5<br />

BANANEN<br />

sind reich an Magnesium,<br />

das bekanntermaßen die<br />

Muskeln entspannt und so<br />

die störenden<br />

Bewegungen der<br />

Extremitäten während des<br />

Schlafs reduziert.<br />

4<br />

MILCH<br />

ist eine hervorragende<br />

Kalziumquelle. Der Körper<br />

braucht diesen<br />

Mineralstoff, um in<br />

Verbindung mit Tryptophan<br />

Serotonin und Melatonin<br />

herzustellen.<br />

F + A Ernährung<br />

Laurent Bannock ist Sportwissenschaftler und auf den Leistungssport spezialisierter<br />

Ernährungsberater für Rugby-Profiteams und andere Elitesportler.<br />

Was sind die besten getreidefreien<br />

F Kohlenhydratquellen?<br />

Getreide bildet in der normalen westlichen Ernährung<br />

A den Löwenanteil der Kohlenhydratzufuhr. Doch der<br />

regelmäßige Verzehr vor allem industriell verarbeiteter<br />

Getreideprodukte kann eine Vielzahl gesundheitlicher Probleme<br />

nach sich ziehen – inklusive des Übergewichts.<br />

Glücklicherweise stecken auch in Obst und<br />

Gemüse viele Kohlenhydrate. Wenn du mit jeder<br />

Mahlzeit etwas davon zu dir nimmst,<br />

solltest du auch ohne Getreide ausreichend Energie für<br />

den Alltag haben. Verzehre zu den Hauptmahlzeiten<br />

stärkehaltiges Gemüse wie Süßkartoffeln. Wähl für die<br />

Zwischenmahlzeiten Früchte wie Äpfel und Bananen. All diese<br />

Lebensmittel sind reich an gesunden Kohlenhydraten.<br />

Küchengerät<br />

Tefal Turbomix<br />

Ca. 29,- €<br />

billiger.de<br />

Ein Mixer ist eine gute Art, die Ernährung um<br />

viel Obst und Gemüse zu bereichern.<br />

Schließlich kannst du damit gesunde<br />

Smoothies und nahrhafte Suppen<br />

zusammenmischen. Viele Mixer sind aber<br />

auch teuer, klobig und schwer zu reinigen.<br />

Hier kommt der Turbomix ins Spiel. Dieser<br />

Handmixer ist erschwinglich, kompakt und<br />

effizient.<br />

Der abnehmbare Plastikstab ist<br />

spülmaschinengeeignet und damit<br />

einfach zu reinigen. Die rostfreien<br />

Stahlklingen machen selbst<br />

mit dem härtesten Gemüse kurzen Prozess.<br />

mensfitness.de/MAI 2013/85


Schnelle Tipps<br />

Hafer-<br />

Power<br />

Starte mit diesem schnellen und leckeren<br />

Frühstücksrezept in den Tag.<br />

Fertigmüsli und Toast sind<br />

praktisch, aber nicht wirklich gut<br />

für die schlanke Linie. Haferbrei<br />

hingegen steckt voller Eiweiß<br />

und langsam verdaulicher<br />

Kohlenhydrate, die dich den<br />

ganzen Tag lang mit Energie<br />

versorgen. Was noch besser<br />

ist: Die Haferflocken sind fast<br />

genauso schnell zubereitet wie<br />

jedes Müsli. Sie können außerdem<br />

mit den verschiedensten<br />

köstlichen und gesunden<br />

Zutaten verfeinert werden.<br />

ZUTATEN<br />

50 g Haferflocken<br />

200 ml Milch<br />

1 EL Manuka-Honig<br />

2 EL Pekannüsse, halbiert<br />

Handvoll Blaubeeren<br />

ZUBEREITUNG<br />

l Die Milch zusammen<br />

mit den Haferflocken in<br />

eine Pfanne geben.<br />

l Bei mittlerer Hitze unter<br />

gelegentlichem Rühren acht<br />

bis zehn Minuten lang kochen.<br />

l Die übrigen Zutaten dazugeben<br />

und direkt servieren.<br />

MILCH<br />

steckt voller Eiweiß<br />

zum Muskelaufbau<br />

und Kalzium, das<br />

dem Körper hilft,<br />

Fett effektiver zu<br />

verbrennen.<br />

MANUKAHONIG<br />

enthält den antibakteriellen<br />

Wirkstoff<br />

Methylglyoxal.<br />

Dieser hilft dem Körper,<br />

Infektionen zu bekämpfen.<br />

PEKANNÜSSE<br />

weisen viel Eiweiß zum<br />

Muskelaufbau sowie<br />

einfach und mehrfach<br />

ungesättigte Fettsäuren<br />

auf, die gut fürs Herz sind.<br />

BLAUBEEREN<br />

sind Pterostilben-Lieferanten.<br />

Diese Zusammensetzung hilft<br />

dem Körper, Fett abzubauen<br />

und den Anteil des<br />

ungesunden LDL-Cholesterins<br />

zu senken.<br />

86/MAI 2013/mensfitness.de


Wissen<br />

Schlanke Pute<br />

Dieses würzige Gericht ist eine leckere Art, die Reste eines Truthahnbratens zu verwerten.<br />

Dieses gesunde Curryrezept steckt voller<br />

leckerer Gewürze und bringt den Stoffwechsel<br />

garantiert auf Trab. So kann der Körper<br />

überschüssige Kalorien verbrennen.<br />

Zubereitung<br />

ZUTATEN<br />

2 Portionen<br />

250 g Truthahnbraten, in Stücke geschnitten /<br />

1TL Olivenöl / 1 Zwiebel, gewürfelt /<br />

2 Knoblauchzehen, gepresst / 3 grüne Chilis,<br />

gewürfelt / 1 grüne Paprika, in Scheiben<br />

geschnitten / 2 cm frischer Ingwer, gerieben<br />

/ 1 TL Kreuzkümmel, gemahlen / 1 TL<br />

Koriander, gemahlen / 1 TL Kurkuma / ½ TL<br />

Garam masala / 1 TL Tomatenpüree / 400 g<br />

Dosentomaten, gehackt / 1 TL Zitronensaft /<br />

60 ml Wasser / 1 Handvoll frischer Koriander,<br />

gehackt / Salz und Pfeffer zum Abschmecken<br />

ZUBEREITUNG<br />

l Erhitze das Öl in der Pfanne.<br />

Knoblauch, Ingwer sowie<br />

die Zwiebel-, Chili- und<br />

Paprikastücke in die<br />

Pfanne geben und bei<br />

starker Hitze kochen.<br />

l Nach zwei Minuten die<br />

Temperatur zurückdrehen<br />

und sämtliche Gewürze<br />

dazugeben.<br />

l Nach weiteren zwei Minuten<br />

das Tomatenpüree, die<br />

gehackten Tomaten, den<br />

Zitronensaft und das Wasser<br />

hinzufügen. Die Mischung<br />

umrühren und 10 Minuten<br />

lang köcheln lassen.<br />

l Alles in einen Mixer geben<br />

und zur sämigen Sauce<br />

verarbeiten. Die Sauce wieder<br />

in die Pfanne gießen, den<br />

Truthahn hinzufügen und<br />

bei leichter Hitze kochen, bis<br />

das Fleisch richtig warm ist.<br />

l Den Koriander dazugeben<br />

und das Gericht auftragen.<br />

88/MAI 2013/mensfitness.de


Reste-Essen<br />

Sind vom Vortag noch andere Reste übrig,<br />

kannst du auch alles vermischen und in<br />

einer Bratpfanne erhitzen. Wenn nötig,<br />

kannst du noch etwas Kartoffelpüree<br />

dazugeben. Der Ernährungsexperte<br />

Chris Chapman erklärt uns, was in<br />

verschiedenen Zutaten noch drinsteckt.<br />

KARTOFFELN<br />

stecken voller<br />

Vitamin C, welches<br />

das Immunsystem<br />

ankurbelt und durch<br />

seinen Beitrag zum<br />

Kollagenaufbau<br />

auch eine wichtige<br />

Rolle bei der<br />

Proteinsynthese spielt.<br />

KAROTTEN<br />

sind eine hervorragende<br />

Vitamin-A-Quelle. Diese<br />

Vitaminart wird vor allem<br />

bei schlechtem Licht zur<br />

Verarbeitung optischer<br />

Eindrücke gebraucht. Möhren<br />

sind fettlöslich, werden also<br />

am leichtesten vom Körper<br />

aufgenommen, wenn die<br />

Mahlzeit etwas Fett enthält.<br />

ROSENKOHL<br />

ist ein toller Ballaststoff-<br />

Lieferant. Die essbaren<br />

Knospen beschäftigen damit<br />

die Bakterien in Magen und<br />

Darm. Dies kann die<br />

Nährstoffaufnahme<br />

verbessern, das<br />

Immunsystem auf Trab<br />

bringen und sogar den Anteil<br />

des ungesunden LDL-<br />

Cholesterins senken.<br />

KOHL<br />

weist hohe Glucosinolat-<br />

Konzentrationen auf und<br />

kann so vor bestimmten<br />

Krebsarten schützen. In<br />

Studien hat sich gezeigt,<br />

dass die Verbindung die<br />

Entstehung von Tumoren<br />

blockieren kann.<br />

TIPP<br />

„Zum Erhitzen der Reste empfiehlt<br />

sich Kokosöl, das auch bei hohen<br />

Temperaturen stabil bleibt“, erklärt<br />

Chris Chapman.<br />

mensfitness.de/MAI 2013/89


Ergänzungsmittel für den Sport<br />

Die Abwehrkraft stärken<br />

Kurbeln Sie mit dem entscheidenden Vitamin A das Immunsystem Ihres Körpers an<br />

1<br />

DAS PROBLEM<br />

Sie werden<br />

häufig krank.<br />

2<br />

DIE WISSENSCHAFT<br />

DIE LÖSUNG<br />

Nehmen Sie Vitamin A Präparate<br />

ein. Neben gesunder Haut und<br />

guter Sehkraft spielt Vitamin A,<br />

auch als Retinol bekannt, eine<br />

Schlüsselrolle im Immunsystem<br />

des Körpers und hilft ihm,<br />

Infektionen mit Bakterien, Viren<br />

und Parasiten zu bekämpfen.<br />

3<br />

Retinolsäure, die der Körper aus dem<br />

Vitamin A herstellt, begünstigt eine<br />

Reaktion des Immunsystems im frühen<br />

Stadium einer Infektion, wodurch<br />

Krankheiten schnell bekämpft werden<br />

können, wie Forscher des Nationalen<br />

Instituts für Allergie- und<br />

Infektionskrankheiten herausgefunden<br />

haben. Daraus schlossen sie, dass ein<br />

Mangel an Vitamin A die Immunreaktion<br />

des Körpers gefährdet und ihn dadurch<br />

anfälliger für Krankheiten macht.<br />

NIMM<br />

DIES<br />

MF’S MONATLICHER<br />

LEITFADEN ZU<br />

DEN RICHTIGEN<br />

PRÄPARATEN FÜR<br />

IHRE ZIELE<br />

ENERGIE-<br />

VERSTÄRKER<br />

% Vitamin B12<br />

Auch als Cobalamin<br />

bekannt wird Vitamin B12<br />

vom Körper verwendet,<br />

um Nahrung in den<br />

Energielieferanten Glukose<br />

umzuwandeln. Ein Defizit<br />

an Vitamin B12 kann einen<br />

Abfall der Produktion von<br />

roten Blutkörperchen im<br />

Körper bedingen, was zu<br />

Erschöpfungszuständen<br />

führt.<br />

% Vitamin B3<br />

Vitamin B3, oder Niacin,<br />

spielt ebenfalls eine<br />

Schlüsselrolle bei<br />

der Umwandlung von<br />

Nahrung in Energie.<br />

Ein Mangelzustand ist<br />

selten, aber selbst ein<br />

leichtes Defizit kann<br />

zu Depressionen und<br />

Erschöpfung führen. Niacin<br />

wird außerdem gebraucht,<br />

damit die endokrinen<br />

und neurologischen<br />

Systeme des Körpers<br />

richtig funktionieren.<br />

% Vitamin C<br />

Ihr Körper braucht diesen<br />

wasserlöslichen Nährstoff,<br />

um seinen Energiehaushalt<br />

aufrecht zu erhalten. Er<br />

spielt außerdem eine<br />

entscheidende Rolle<br />

dabei, ein gesundes<br />

Immunsystem zu stärken.<br />

% Guarana<br />

Dieses Heilkraut hat einen<br />

natürlich hohen Anteil<br />

an Koffein, welcher das<br />

neurologische System<br />

stimuliert und somit den<br />

Energiehaushalt verstärkt,<br />

wie eine amerikanische<br />

Studie belegt.<br />

F + A Ergänzungsmittel<br />

Aaron Deere ist fachlicher medizinischer Berater bei KX Gym London<br />

Funktionieren Fettverbrenner<br />

F eigentlich und, wenn ja,<br />

sollte ich sie nehmen?<br />

Appetit, um ein Kaloriendefizit<br />

A zu erzeugen. Es gibt<br />

Belege dafür, dass Grüner-Tee-<br />

Extrakt und Koffein, was oft<br />

in Fettverbrennern gefunden<br />

wird, eine Thermogenese und<br />

damit eine leichte Steigerung<br />

des Stoffwechselumsatzes<br />

anregen, wenn sie in der richtigen<br />

Dosierung eingenommen<br />

werden. Natürliche Heilkräuter<br />

wie Geranienwurzel-Extrakt<br />

und Meerträubel werden oft als<br />

Appetitzügler verwendet, aber<br />

sie haben meist unerwünschte<br />

Nebenwirkungen wie<br />

Schlaflosigkeit und einen erhöhten<br />

Blutdruck. Ein regelmäßiges<br />

Training in Kombination<br />

mit einer ausgewogenen,<br />

kalorienbewussten Ernährung,<br />

die reich an Eiweiß ist, hat einen<br />

viel höheren thermogenen<br />

Effekt und verstärkt somit den<br />

Fettverlust effektiver als jede<br />

Pille zur Fettverbrennung.<br />

90/MAI 2013/mensfitness.de


50 TOP ERNÄHRUNGSTIPPS<br />

50<br />

TOP<br />

Ernährungstipps<br />

Wenn du dich nicht richtig ernährst, wirst du nie den<br />

gewünschten Körperbau erreichen. Mit diesen Tipps bleibst du<br />

auf Erfolgskurs.<br />

Von Ben Ince<br />

1 Hochwertiges<br />

Messer<br />

In Studien hat sich gezeigt,<br />

dass das Gemüse mit einem<br />

scharfen Messer weniger<br />

gequetscht wird. So bleiben<br />

mehr Nährstoffe erhalten.<br />

Frühstückstipps<br />

2<br />

Gutes<br />

Frühstück<br />

„Untersuchungen belegen: Ein gutes<br />

Frühstück hilft dem Körper, das<br />

Energieniveau tagsüber aufrechtzuerhalten. So senkt<br />

es das Risiko der Fettleibigkeit“, erklärt der führende<br />

<strong>Fitness</strong>experte und MF-Muskelguru Charles Poliquin.<br />

3<br />

Verzicht auf Müsli<br />

„Die meisten Frühstücksmüslis stecken<br />

voller Zucker, Salz und künstlichen<br />

Süßstoffen“, meint Poliquin. „Die Süßungsmittel<br />

werden mit den verschiedensten gesundheitlichen<br />

Problemen in Verbindung gebracht – einschließlich<br />

der Fettleibigkeit und des Diabetes Typ 2.“<br />

mensfitness.de/MAI 2013/91


4 Eiweiß<br />

„Forschungen zufolge ist es sinnvoll, mit<br />

einem stark eiweißhaltigen Frühstück in<br />

den Tag zu starten. Es hilft, den Appetit besser im<br />

Griff zu behalten, das Sättigungsgefühl zu steigern<br />

und bei den anderen Mahlzeiten gesündere<br />

Entscheidungen zu treffen“, erläutert Poliquin.<br />

5Fleisch und Nüsse<br />

„Wenn dein Magen es verträgt, solltest du<br />

zum Frühstück Fleisch und Nüsse<br />

verzehren“, rät Poliquin. „Das Fleisch<br />

sorgt für einen langsamen und stetigen Anstieg des<br />

Blutzuckerspiegels, wären die Nüsse gesunde<br />

Fettsäuren enthalten, welche die Blutzuckerwerte<br />

länger stabil halten.“<br />

Die besten Lebensmittel<br />

für deine Ziele<br />

6<br />

Energie fürs Immunsystem<br />

Spinat und anderes grünes<br />

Blattgemüse enthält viel Vitamin A.<br />

Dieses stärkt das Immunsystem, indem es die<br />

Schleimhäute des Körpers unterstützt. Dort<br />

werden dann potenzielle Erreger aufgefangen,<br />

wenn sie in den Körper eindringen.<br />

7Schnelle Power<br />

Honig ist ein natürliches Süßmittel und eine<br />

reichhaltige Quelle schnell verdaulicher<br />

Kohlenhydrate. Diese bringen den Blutzuckerspiegel<br />

schneller zum Ansteigen. Dadurch lösen<br />

sie einen schnelleren Energieschub aus als<br />

Lebensmittel, die langsamer verdaulich sind.<br />

8 Knochenstärkung<br />

Milch weist hohe Kalziumkonzentrationen<br />

auf. Der Mineralstoff stärkt die<br />

Knochen und hilft, den Körper vor Krankheiten<br />

wie Osteoporose zu schützen.<br />

9Schutz vor Cholesterin<br />

Karotten sind eine reichhaltige Quelle<br />

des löslichen Ballaststoffs Pektin.<br />

Dieser wirkt nicht nur sättigend, sondern bindet<br />

im Körper auch Säuren. So reduziert er den<br />

Anteil des ungesunden LDL-Cholesterins.<br />

10 Gedächtnisleistung<br />

Äpfel stecken voller Bor,<br />

das Studien zufolge die<br />

Gedächtnisleistung um bis zu zehn<br />

Prozent steigern kann.<br />

11 Fettsäuren gefüllt. Diese tragen zur<br />

Schutz vor Entzündungen<br />

Lachs ist bis oben hin mit Omega-3-<br />

Entzündungshemmung bei, bringen daneben<br />

aber noch viele andere gesundheitliche Vorteile<br />

mit sich. Außerdem ist diese Fischsorte eine<br />

hervorragende Quelle muskelaufbauender Proteine.<br />

12 Testosteron<br />

Austern enthalten große Mengen Zink,<br />

welches die Testosteronkonzentration<br />

sowie die Spermienzahl ansteigen lässt. Der<br />

Körper kann diesen essenziellen Mineralstoff<br />

nicht speichern. Daher ist es wichtig, ihn<br />

über die Ernährung zuzuführen.<br />

Shake-Zutaten<br />

zur Regeneration<br />

13<br />

25 g Molkeprotein<br />

„Molkeprotein hilft, muskuläre<br />

Schäden sowie den Muskelkater<br />

in Schach zu halten“, sagt Laurent Bannock,<br />

Experte für Sporternährung. „Außerdem<br />

unterstützt es im Muskel den Aufbau<br />

von Volumen, Kraft und Dynamik.“<br />

92/MAI 2013/mensfitnessde


50 TOP ERNÄHRUNGSTIPPS<br />

14 organischen Verbindung:<br />

50 g Kohlenhydrate<br />

Bannock beschreibt den Nutzen der<br />

„Kohlenhydrate stimulieren die Hormonreaktion des<br />

Körpers aufs Insulin. Dadurch wird die Aufnahme der<br />

Molke durch die Muskeln verbessert. Sie tragen<br />

zudem zur Auffüllung der Glykogenreserven bei, die<br />

beim Sport angegriffen wurden.“<br />

15 5 g Kreatin<br />

„Dieser Stoff erhöht das<br />

Muskelvolumen, indem er zusätzliches<br />

Wasser in die Muskelzellen zieht und die<br />

Kreatinreserven der Muskulatur auffüllt“, so<br />

Bannock.<br />

16<br />

2-5g BCAAs<br />

„Die verzweigtkettigen Aminosäuren<br />

verbessern den regenerativen<br />

Effekt des Molkeproteins. Dadurch tragen sie<br />

zur Reparatur beschädigten Muskelgewebes bei<br />

und fördern das Wachstum“, sagt Bannock.<br />

17<br />

5-8 g L-Glutamin<br />

Laut Bannock ein weiterer<br />

Aminosäure-Kick, der bei der<br />

Regeneration hilft, beschädigtes Muskelgewebe<br />

stärkt und das Immunsystem in Schuss hält.<br />

18 Wasser<br />

„Die Flüssigkeit verbessert die<br />

Aufnahme der im Shake enthaltenen<br />

Nährstoffe und unterstützt den Transport durch das<br />

Verdauungssystem“, erklärt Bannock. „Erkundige dich<br />

auch über die Qualität des Wassers in deiner Region.“<br />

Nährstoffe für<br />

den <strong>Sixpack</strong><br />

19 Oliven<br />

enthalten viele einfach<br />

ungesättigte Fettsäuren.<br />

Diese können Forschungen zufolge den<br />

Körperfettanteil in der Körpermitte reduzieren.<br />

20 Rind<br />

stellt eine reichhaltige<br />

Protein- und Kreatinquelle dar.<br />

Dadurch steigert es die Muskelgröße, indem es<br />

zusätzliches Wasser in die Muskelzellen<br />

befördert, einschließlich in die der<br />

Bauchmuskeln.<br />

21 Cheddar<br />

wartet mit hohen Konzentrationen<br />

an Eiweiß und konjugierter<br />

Linolsäule auf (kurz CLA). Die natürliche<br />

Fettsäure trägt erwiesenermaßen zum<br />

Muskelaufbau und zur Reduzierung<br />

des Körperfettanteils bei.<br />

22 Eier<br />

versorgen den Körper<br />

mit allen Aminosäuren,<br />

die er zur Entwicklung schlanken<br />

Muskelgewebes am Bauch benötigt.<br />

Sie sind zudem eine hervorragende<br />

Zinkquelle. Dieser Nährstoff hilft dem<br />

Körper dabei, Testosteron zu produzieren.<br />

23 Erdnüsse<br />

helfen dir durch ein großes<br />

Angebot<br />

an Eiweiß und Tryptophan, deine Ziele zu<br />

erreichen. Ersteres dient dem Muskelaufbau,<br />

Letzteres steuert den Appetit und somit den<br />

Heißhunger auf Süßes.<br />

24 Thunfisch<br />

stellt eine hervorragende<br />

Quelle des<br />

testosteronfördernden Zinks dar. Zudem ist es<br />

reich an Selen, das schädliche freie Radikale<br />

abtötet, die das Muskelwachstum<br />

behindern.<br />

mensfitness.de/MAI 2013/93


Tagesrationen<br />

25 Gemüse<br />

8–10 Einheiten<br />

Chris Chapman bricht eine Lanze<br />

fürs Gemüse: „Diese Lebensmittelgruppe<br />

sollte einen Großteil der täglich zugeführten<br />

Kohlenhydrate ausmachen. Sie stellt dem Körper<br />

lebensnotwendige Vitamine und Mineralstoffe<br />

sowie gesunde pflanzliche Nährstoffe zur<br />

Verfügung. Dabei sollten hauptsächlich<br />

Gemüsesorten mit einem niedrigen glykämischen<br />

Index (kurz GI) gewählt werden. Hierzu zählen<br />

Paprikas, Spinat und Brokkoli. Ein Teil des Gemüses<br />

darf aber auch von stärkehaltigeren Gruppen<br />

wie Süßkartoffeln und roter Beete stammen.“<br />

26<br />

und Eier<br />

3–5 Einheiten<br />

Fleisch, Geflügel, Fisch<br />

„Als aktiver Mensch brauchst du<br />

zusätzliches Eiweiß zur Reparatur der Muskulatur.“<br />

Die besten natürlichen Quellen hierfür<br />

sind laut Chapman Fleisch, Geflügel, Fisch und Eier.<br />

„Da das Eiweiß auch eine große Sättigungswirkung<br />

hat, sollte sich mit einer größeren<br />

Proteinzufuhr auch der Snack zwischendurch besser<br />

vermeiden lassen.“<br />

27 Obst<br />

2–3 Einheiten<br />

„Obst enthält eine Vielzahl<br />

an Mikronährstoffen, allerdings auch eine Menge<br />

Fruktose, durch die der Insulinspiegel steigen und<br />

die Einlagerung von Fett begünstigt werden kann“,<br />

so Chapmans Erklärung. „Zum Abnehmen eigenen<br />

sich Obstsorten wie Melonen und Beeren, die einen<br />

niedrigen Fruktoseanteil aufweisen.“<br />

28<br />

Fette und Öle<br />

2–3 Einheiten<br />

„Essenzielle Öle kann der Körper<br />

nicht selbst herstellen. Das heißt, du musst<br />

sie über die Ernährung aufnehmen. Gesunde<br />

Fettsäuren indes sind ganz wichtig für die<br />

Vitaminaufnahme“, fährt Chapman fort. Beides<br />

findest du in Avocados, Oliven, Nüssen und Körnern.<br />

29<br />

Joghurt<br />

1–2 Einheiten<br />

Milch, Käse und<br />

„Manche Milchprodukte sind gute Eiweißquellen,<br />

können aber auch hohe Konzentrationen gesättigter<br />

Fette enthalten. So können sie einen rapiden Anstieg<br />

des Insulinspiegels verursachen. Achte also darauf,<br />

die Zufuhr zu begrenzen“, empfiehlt Chapman.<br />

30<br />

Getreide und<br />

Kartoffeln<br />

1–2 Einheiten<br />

„Zur optimalen Nährstoffaufnahme ist es weit<br />

besser, anstelle von Getreide als hauptsächliche<br />

Kohlenhydratquelle grünes Gemüse zu sich<br />

zu nehmen [siehe Punkt 25] “, rät Chapman.<br />

„Wenn du trotzdem Getreide essen möchtest,<br />

solltest du dich auf eine bis zwei Portionen<br />

Haferflocken oder Vollkornreis beschränken.“<br />

Die nötige Würze<br />

31 Kurkuma<br />

ist ein sehr effektives Antioxidans.<br />

Daneben hat das Gewürz starke krebsund<br />

entzündungshemmende Eigenschaften, wie<br />

zahlreiche Studien belegen. Es wird schon seit<br />

Jahrhunderten zur Behandlung verschiedenster<br />

Krankheiten eingesetzt. Der Ernährungsexperte und<br />

Autor Jules Clancy kennt auch eine gute Methode, es<br />

in die Ernährung einzubauen: „Streu zum Frühstück<br />

einfach ein wenig davon über das Rührei.“<br />

32 Chiliflocken<br />

sind bis oben hin mit Vitamin A<br />

und Capsaicin gefüllt. Sie<br />

unterstützen<br />

dadurch das Immunsystem, bringen<br />

den Stoffwechsel auf Trab und helfen dem Körper<br />

dadurch, mehr Kalorien zu verbrennen. „Chili<br />

bringt Pep in die verschiedensten Gerichte“, sagt<br />

Clancy. „Experimentiere ein wenig herum, um<br />

herauszufinden, welcher Schärfegrad dir am<br />

meisten zusagt.“<br />

33 Gemahlener<br />

Koriander<br />

trägt<br />

erwiesenermaßen zur Kontrolle der<br />

Blutzuckerwerte, des Cholesterins<br />

und der Produktion freier Radikale<br />

bei. „Streu beim Kochen ein wenig<br />

davon über den Fisch oder das<br />

Schweinefleisch“, empfiehlt Clancy.<br />

34 Paprika<br />

enthält große Mengen Vitamin C, das<br />

die Wundheilung und Eisenaufnahme<br />

fördert. Wie auch die Chili weist Paprika große<br />

Mengen an Capsaicin auf. Clancys Tipp: „Gib einfach<br />

Paprikagewürz aufs Huhn oder Tomatengericht.“<br />

35<br />

Schwarzer Pfeffer<br />

wartet mit einem hohen Mangananteil<br />

auf. Dieser unterstützt die Kontrolle<br />

des Blutzuckers sowie der Vitamin-K-Konzentration.<br />

Vitamin K verbessert in Kombination mit dem Mangan<br />

die Knochenstärke. „Nichts riecht und schmeckt<br />

besser als frisch gemahlener Pfeffer, mit dem sich<br />

nahezu jedes Gericht verfeinern lässt“, meint Clancy.<br />

Schlaue Alternativen<br />

36 Kaffee die Konzentration,<br />

Grüner Tee statt Kaffee<br />

Grüntee steigert ähnlich wie<br />

besitzt aber einen niedrigeren Koffeingehalt.<br />

Daneben bietet er eine höhere Polyphenol-<br />

94/MAI 2013/mensfitness.de


50 TOP ERNÄHRUNGSTIPPS<br />

XXXXXXXX<br />

Konzentration. Diese Antioxidantien helfen<br />

den Muskeln, sich schneller zu erholen.<br />

37<br />

Haferbrei statt Müsli<br />

Im Gegensatz zum normalen Fertigmüsli<br />

(siehe Tipp 3) steckt Haferbrei voller<br />

muskelfördernder Proteine, sättigender Ballaststoffe<br />

und Kohlenhydrate mit niedrigem GI. Letztere<br />

stabilisieren das Energieniveau über den ganzen<br />

Morgen hinweg.<br />

38<br />

Erdnussbutter statt<br />

Schokoaufstrich<br />

Erdnussbutter ist nicht minder lecker als<br />

Schokoaufstrich. Sie ist<br />

aber weitaus gesünder, weil sie große Mengen einfach<br />

ungesättigte Fette und Proteine enthält, die gut fürs<br />

Herz sind.<br />

39<br />

Süßkartoffeln statt<br />

normaler Kartoffeln<br />

Der GI der Süßkartoffel liegt unter dem<br />

der normalen Variante. Süßkartoffeln lassen den<br />

Blutzuckerspiegel um etwa 30 Prozent weniger<br />

ansteigen. Daneben sind sie auch reich an Vitamin A<br />

und Beta-Carotin.<br />

40<br />

Brauner statt weißer<br />

Reis<br />

Brauner Reis weist einen weitaus<br />

niedrigeren GI auf als weißer Reis. Außerdem enthält<br />

er dreimal soviel sättigende Ballaststoffe. Überdies ist<br />

er eine hervorragende Quelle zur Bereitstellung von<br />

energiereichem Magnesium und Vitamin B6, welches<br />

den Stoffwechsel ankurbelt.<br />

41<br />

Zartbitter statt<br />

Milchschokolade<br />

Dunkle Schokolade ist<br />

überraschend gesund. Sie enthält große<br />

Mengen an Antioxidantien und wichtiger<br />

Nährstoffe, wie etwa Tryptophan,<br />

Serotonin und Dopamin. Halte dich an<br />

hochwertige Produkte mit großem<br />

Kakao-Anteil und geh den billigen<br />

Zuckerbomben aus dem Weg.<br />

42 Konzentrationen der ungesunden<br />

Oliven- statt Gemüseöl<br />

Gemüseöle enthalten hohe<br />

gehärteten trans-Fette. Typische Bestandteile des<br />

Olivenöls sind indes gesunde ungesättigte Fette sowie<br />

Ölsäuren.<br />

Gute und schlechte<br />

Angewohnheiten<br />

43<br />

Gut: gesunde Fette<br />

Gesunde Fettsäuren machen nicht dick.<br />

Da die meisten Nährstoffe fettlöslich<br />

sind, ist es ganz hilfreich, mit jeder Mahlzeit gesunde<br />

einfach und mehrfach ungesättigte Fette zu sich zu<br />

nehmen.<br />

44<br />

Schlecht: stures<br />

Kalorienzählen<br />

Beim Abnehmen sind die<br />

Kalorienzahlen längst nicht mehr das Maß aller Dinge.<br />

Wichtiger ist es, die Qualität der Lebensmittel im Auge<br />

zu behalten.<br />

45<br />

Gut: Omega-3-Fette<br />

Omega-3-Fettsäuren, wie Sie in ölhaltigem<br />

Fisch vorkommen, können zur Gesundheit<br />

der Gelenke und des Herzens beitragen. Daneben können<br />

sie es vermeiden, dass Vorstufen der Fettzellen zu Fett<br />

umgewandelt werden.<br />

46<br />

Schlecht: künstliche<br />

Lebensmittel<br />

Industriell hergestellte Lebensmittel<br />

enthalten in der Regel raffinierte Zuckersorten und<br />

Kohlenhydrate sowie trans-Fette. Diese Stoffe gehören mit<br />

zu den größten Ursachen des Übergewichts.<br />

47<br />

Gut: Fleisch aus<br />

Freilandhaltung<br />

Fleisch und Fisch aus Freilandhaltung<br />

enthalten mehr Eiweiß und Omega-3-Fettsäuren.<br />

48<br />

Schlecht: große Portionen<br />

Vor allem nach einer harten Einheit ist die<br />

Versuchung groß, sich den Teller so richtig<br />

vollzupacken. Zum Abnehmen ist es aber wichtig, die<br />

Portionsgrößen zu kontrollieren – ganz gleich, um welche<br />

Lebensmittel es sich handelt.<br />

49<br />

Gut: viel Wasser<br />

Vor allem nach dem Training wird der<br />

Flüssigkeitsmangel oft mit Hunger verwechselt.<br />

Dies kann dazu führen, dass du zu viel isst. Trink über den Tag<br />

verteilt viel Wasser in kleinen Schlucken.<br />

50<br />

Schlecht: Alkoholexzesse<br />

Durch den Alkohol gelangen viele leere<br />

Kalorien ohne Nährwert in den Körper. Dies<br />

regt den Appetit an – und zwar genau dann, wenn du der<br />

Versuchung am schlechtesten widerstehen kannst.<br />

mensfitness.de/MAI 2013/95


DAS BESTE HERAUSHOLEN<br />

Heavy Metal: MF<br />

hebt einen Vauxhall<br />

Astra S. 98<br />

Rugby Drills<br />

Get fit for it!<br />

S. 104<br />

Schön schlank:<br />

50 Tipps, die du<br />

brauchst S.112<br />

Explosiv: das<br />

Turbo-Workout mit<br />

Medizinball S.118<br />

Stahlhart: Supersätze<br />

fürs <strong>Sixpack</strong><br />

S. 121<br />

Power aus<br />

der Tiefe<br />

Fürs Muskelwachstum ist es ganz wesentlich,<br />

wie tief du in die Kniebeuge hinuntergehst.<br />

Wer regelmäßig ins <strong>Fitness</strong>center geht, hat<br />

wahrscheinlich schon einmal die folgenden Worte<br />

gehört: „Geh bei der Kniebeuge nie weiter als bis<br />

in die Waagrechte.“ Das ist allerdings ein absolut<br />

verkehrter Ratschlag. Neuesten Forschungen zufolge<br />

spricht die Oberschenkelmuskulatur gut auf die tiefe<br />

Variante der klassischen Beinübung an. Im „Journal<br />

Of Strength And Conditioning Research“ wird von<br />

den folgenden Beobachtungen berichtet: Je tiefer<br />

der Sportler nach unten geht, umso mehr muss die<br />

Muskulatur an der Oberschenkelvorderseite arbeiten.<br />

Bei der Untersuchung stellte sich zudem heraus,<br />

dass dies auch bei relativ niedriger Intensität (50<br />

Prozent der Maximalkraft) zutraf. Der Vorteil greift<br />

also auch dann, wenn du dir bei der tiefen Kniebeuge<br />

nicht gern die Hantel bis zum Anschlag voll lädst.<br />

MF Tipp<br />

Behalte den Brustkorb<br />

angehoben, wenn du<br />

über die Waagrechte<br />

hinausgehst, um eine<br />

unnötige Belastung des<br />

Rückens zu vermeiden.<br />

For more meal plans to help you achieve your goals go to mensfitness.co.uk/tktktktktktktk<br />

Words John doe Photography Jane doe<br />

mensfitness.de/MAI 2013/97


Echt<br />

heavy<br />

Strongman-Wettkämpfe beschränken sich<br />

nicht mehr auf Teilnehmer, die ein Flugzeug<br />

hinter sich herziehen können. Joel Snape<br />

von MF zeigt, was er auf dem Kasten hat.<br />

98/MAI 2013/mensfitness.de


STRONGMAN<br />

L<br />

aut Herstellerangaben wiegt ein<br />

unbeladener Vauxhall Astra<br />

1.995 kg – also fast zwei Tonnen.<br />

Dazu kommen noch das<br />

Metallgestell, die Griffe und ein<br />

paar Plüschwürfel am Fenster. Selbst, wenn<br />

der Wagen auf einer Seite am Boden bleibt, ist<br />

klar: Wenn ich den Vauxhall beim Kreuzheben<br />

hochkriegen will, muss ich alles in die<br />

Waagschale werfen. Ich überprüfe zum dritten<br />

Mal meine Handgelenksbänder und warte auf<br />

den Startpfiff.<br />

Strongman-Wettkämpfe waren lange<br />

Zeit ein Privileg echter Giganten mit Armen<br />

wie Baumstämmen. Inzwischen ist der Sport<br />

allen <strong>Fitness</strong>niveaus zugänglich. Es gibt sogar<br />

schon Newcomer-Cups (weitere Informationen<br />

hierzu unter gfsa-strongman.de), was wenig<br />

überraschend ist. Die Aufgaben können nämlich<br />

auch ohne besonderes technisches Können<br />

bewältigt werden – anders als beispielsweise beim<br />

olympischen Gewichtheben. Außerdem klingt es<br />

einfach stark, ein ganzes Auto umherzuschleppen<br />

oder ein Bierfass über Kopf zu stemmen. Das ist<br />

das Alleinstellungsmerkmal dieser Sportart.<br />

Genauso wichtig ist die Tatsache, dass die<br />

meisten Wettkämpfe weniger als zwei Minuten<br />

dauern. Du kannst also den restlichen Tag über<br />

Eiweißshakes trinken, zum Bräunen in die Sonne<br />

gehen oder mit den anderen Teilnehmern<br />

plaudern. Außerdem sind die Wettbewerbe –<br />

wie ich feststellen durfte – eine tolle Ausrede,<br />

enorme Mengen an Grillfleisch zu verdrücken.<br />

Sport für jedermann<br />

Der Wettkampf, zu dem ich überredet wurde, trägt<br />

den Namen „Bigger, Stronger, Faster“ (zu Deutsch:<br />

größer, stärker, schneller). In Großbritannien ist<br />

es üblich, derartige Events auf dem Parkplatz<br />

eines Rugbyvereins auszutragen – in meinem<br />

Fall in East Grinstead in der englischen Grafschaft<br />

West Sussex im Süden Englands. Wie bei anderen<br />

modernen Veranstaltungen gibt es auch hier<br />

verschiedene Gewichtsklassen sowie Vergleiche<br />

für Frauen und Viererteams. Ich gehöre zu den<br />

leichteren Teilnehmern der Kategorie unter<br />

90 Kilo. Wir haben fünf Aufgaben zu bewältigen,<br />

von denen drei bereits vorher feststanden.<br />

Die beiden anderen sind Überraschungen.<br />

Zuerst müssen wir Stämme umsetzen und<br />

ausstoßen. Darauf habe ich mich vorbereitet,<br />

indem ich im <strong>Fitness</strong>center das Volumen<br />

beim Langhanteldrücken im Stand Stück für<br />

Stück gesteigert habe. Als Varianten habe<br />

ich sämtliche Übungen vom Kurzhantel-<br />

Schulterdrücken bis hin zum dynamischen<br />

Langhantel-Nackendrücken im Obergriff trainiert.<br />

(Letztere Ausführung ist auch als Klokow-<br />

Variante bekannt – frei nach dem russischen<br />

Titanen, der die Übung berühmt gemacht hat.)<br />

Realistisch gesehen kann dich allerdings selbst<br />

die beste Langhantelübung nicht 100-prozentig<br />

darauf vorbereiten, einen 70 Kilo schweren<br />

Stamm mit Metallrohr auf Brusthöhe und dann<br />

über den Kopf zu befördern. Dafür brauchst du<br />

Das Seilziehen im<br />

Turnierformat war eine<br />

der Überraschungsaufgaben.<br />

eine übertriebene Version des abgefälschten<br />

Curls, gefolgt von einer explosiven Variante des<br />

Frontdrückens. Ich hatte es zuvor nur einmal<br />

mit einem echten Stamm probiert, den ich kein<br />

einziges Mal weiter als bis auf Kopfhöhe bekam.<br />

Zum Wettkampf selbst bin ich gut ausgeruht<br />

erschienen. Dank Adrenalin und johlender<br />

Zuschauer schaffte ich (für meine Verhältnisse)<br />

unglaubliche acht Wiederholungen, bevor ich<br />

erschöpft am Boden zusammenklappte und<br />

merkte, dass mir die Anstrengung sämtliche<br />

Energie aus dem Körper gesaugt hatte. Während<br />

ich nach Luft rang, durfte ich noch beobachten,<br />

wie die Frauen mit 30 Kilo schweren Stämmen<br />

20 und mehr Wiederholungen schafften. Meine<br />

Freundin und Begleiterin („zur moralischen<br />

Unterstützung“) meinte nur: „Vielleicht sollte ich<br />

auch trainieren und nächstes Jahr mitmachen.“<br />

Autopilot<br />

Und jetzt stehe ich vor besagtem Auto, das ich<br />

beim Kreuzheben hochwuchten soll. Ich weiß<br />

nicht genau, ob ich mich auf die Prüfung freuen<br />

oder sie fürchten soll. Einerseits bin ich gut im<br />

Kreuzheben, andererseits handelt es sich hier<br />

immerhin um ein ganzes Auto. Die Teilnehmer<br />

„Ich weiß nicht genau, ob<br />

ich mich aufs Wagenheben<br />

freuen oder die Übung<br />

fürchten soll.“<br />

Das Langhanteltraining im<br />

<strong>Fitness</strong>center ist etwas anderes<br />

als das Umsetzen und Ausstoßen<br />

eines Baumstamms.<br />

beim „World’s Strongest Man“ absolvieren<br />

diese Übung normalerweise mit Last- und<br />

Geländewagen. Mir verlangt beim Testdurchlauf<br />

allerdings schon eine einzige Wiederholung am<br />

Astravan alles ab. Als ich in der Reihe bin, kann<br />

ich meine Freundin dazu überreden, mir einen<br />

aufmunternden Klaps auf den Hintern zu geben.<br />

Gegen ein bisschen Show ist schließlich nichts<br />

einzuwenden. Dann lege ich die Bänder an.<br />

Als der Pfiff ertönt, schalte ich auf Autopilot.<br />

mensfitness.de/MAI 2013/99


Joel von MF gibt beim<br />

Wagenheben alles.<br />

Mein erster Versuch wird als ungültig erklärt, weil<br />

ich die Hüfte nicht weit genug nach vorn bringe.<br />

Ich nehme mir fest vor, ab jetzt jede Wiederholung<br />

voll durchzuziehen. Danach spiele ich mechanisch<br />

meinen Ablauf durch: Brust raus, Fersen in den<br />

Boden stemmen, Zähne zusammenbeißen, pressen,<br />

aufs Signal des Kampfrichters warten, absenken,<br />

Kräfte sammeln und dann das Ganze von vorn.<br />

Nach etwa 30 Sekunden erscheint mir bereits<br />

der reine Gedanke an eine weitere Wiederholung<br />

wie eine Herkulesaufgabe. Dankbarerweise beginnt<br />

hier einer der Kampfrichter damit, mich durch die<br />

einzelnen Wiederholungen zu dirigieren. Ich muss<br />

mich also nur noch aufs Hochdrücken und Absenken<br />

konzentrieren. Mit wackligen Knien zittere ich mich<br />

durch meine elfte (gültige) Wiederholung. Als der<br />

Pfiff ertönt, merke ich, dass ich die Zuschauer<br />

komplett ausgeblendet habe. Das Publikum ist<br />

bereits seit einer Minute am Jubeln. Ich klatsche einen<br />

der Kampfrichter ab, umarme einen zweiten und<br />

muss aufpassen, dass ich nicht zusammenklappe.<br />

Es ist definitiv gut für mich gelaufen.<br />

Leichtgewicht<br />

Nach dem Wagenheben kommen mir die drei<br />

nächsten aufeinanderfolgenden Aufgaben des<br />

Wettkampfs fast unspektakulär vor. Beim Farmer’s<br />

Walk (dem Koffertragen) geht es darum, innerhalb<br />

von 75 Sekunden mit je 70 Kilo pro Hand so weit<br />

wie möglich zu laufen. Ich trete gegen Dominic<br />

Doyle an, einen Polizisten, der mit seiner Frau<br />

und seinen Töchtern extra für den Wettkampf<br />

angereist ist. Er hat nach einer langen Pause<br />

erst vor drei Monaten wieder mit dem Training<br />

begonnen. Er erzählt mir, dass er Mithilfe der<br />

Tipps des Mitorganisators Ben Coomber zehn Kilo<br />

abgenommen hat – das meiste davon Fett. Auf<br />

jeden Fall hat etwas richtig gemacht: Obwohl wir<br />

in den ersten beiden Runden um den Parkplatz<br />

fast gleichauf liegen, läuft er mir in den nächsten<br />

beiden Schritt für Schritt davon. Als der Schlusspfiff<br />

ertönt, hat er einen Vorsprung von gut vier Metern.<br />

100/MAI 2013/mensfitness.de


STRONGMAN<br />

Das Team ist ein Teil<br />

des gesamten Events.<br />

Joel bei der letzten<br />

Übungsreihe<br />

Überraschungspaket<br />

Bei der ersten Überraschungsdisziplin handelt es sich<br />

um ein Turnier im Seilziehen. Ich bringe weder viel<br />

„George, Direktor bei<br />

einem Energieversorger,<br />

kann mich fast nach<br />

Belieben umherziehen.“<br />

Erfahrung noch ein großes Gewicht auf die Matte.<br />

So kann mich George Mayhew, Direktor bei einem<br />

britischen Energieversorger, fast nach Belieben<br />

umherziehen. Der Mann trainiert bei Gym Jones,<br />

dem Team, das die Filmcrew für die Szenen mit<br />

den Spartanern in „300“ auf Vordermann gebracht<br />

hat. Auch von der letzten Übungskombination<br />

werde ich komplett überrumpelt. Die Aufgabe<br />

besteht aus einer Mischung aus Schlittenschieben,<br />

Entengang, Seilziehen und Sandsackstapeln.<br />

Allerdings erreichen wir beide eine ordentliche Zeit.<br />

Hauptsächlich aufgrund meiner vernichtenden<br />

Niederlage beim Seilziehen lande ich auf dem<br />

letzten Platz. Doch das Wichtigste für mich<br />

ist, dass mein Training angeschlagen hat.<br />

Abgesehen vom Seilziehen habe ich bei allen<br />

Aufgaben eine ordentliche Figur abgegeben. Am<br />

Baumstamm habe ich sogar meine persönliche<br />

Bestleistung überboten. Dazu habe ich neue<br />

Leute kennengelernt, bin etwas braun geworden<br />

und habe mich tapfer durch Unmengen von<br />

Schweinefleisch vom offenen Grill gekämpft.<br />

Am nächsten Tag fühle ich mich nicht viel<br />

schlechter als nach einem harten Workout-Tag.<br />

Noch einen Tag später bin ich schon wieder im<br />

<strong>Fitness</strong>center, um etwas an der Bank zu trainieren.<br />

Ich übe jetzt wieder Ziel gerichteter. Ich habe<br />

es zudem geschafft, meine eigenen Grenzen<br />

zu durchbrechen, ohne dafür 42 zermürbende<br />

Kilometer hinter mich zu bringen. Außerdem<br />

gibt es jetzt auf Facebook ein Bild von mir,<br />

auf dem ich ein Auto hochhebe. Wenn meine<br />

Freundin nächstes Jahr mitmachen will, hat sie<br />

außerdem schon einen Trainingspartner.<br />

mensfitness.de/MAI 2013/101


<strong>Fitness</strong>wunder<br />

Vor den Sevens World Series hat MF die englischen Starspieler Chris Cracknell und John Brake besucht. Sie haben uns<br />

gezeigt, welch harte Arbeit im <strong>Fitness</strong>center nötig ist, um bei der laufintensiven Rugbyvariante bestehen zu können.<br />

Um im Siebener-Rugby<br />

erfolgreich zu sein, muss<br />

der Spieler pfeilschnell,<br />

wieselflink, explosiv und<br />

vor allem ausdauernd wie<br />

ein Pferd sein. Diese Kombination setzt<br />

eine intensive Vorbereitung voraus.<br />

Das gesamte <strong>Fitness</strong>programm des<br />

Teams ist perfekt auf die Positionen<br />

der Einzelspieler abgestimmt.<br />

Im Turnier dauert jede Partie<br />

14 Minuten. Wie aber der Angreifer<br />

Chris Cracknell erklärt, verbringen<br />

die Spieler die Hälfte der Zeit damit,<br />

zwei oder drei Gegner hinter sich<br />

her zu schleifen. „Wir machen<br />

beispielsweise Trainingseinheiten<br />

am Schlitten, gefolgt von Seilziehen<br />

und Pendelläufen“, erklärt Cracknell.<br />

„Das ist eine Kombination aus<br />

Beinpressen, Kampf und 50-Meter-<br />

Sprints. Es sind also alle Abläufe<br />

abgedeckt, die im Spiel auftauchen<br />

können. Das Training ist bei uns<br />

nicht Selbstzweck. Es ist funktional<br />

und auf den Sport ausgerichtet.“<br />

Spielerpower<br />

„Alle unsere Übungen beziehen den<br />

ganzen Körper mit ein“, fügt Scrum-half<br />

John Brake hinzu. „Auf dem Rugbyfeld<br />

braucht der Spieler schließlich auch<br />

den ganzen Körper. Es kommt nie vor,<br />

dass ein Spieler auf dem Rasen sitzt<br />

und nur seine Arme gebraucht – es sei<br />

denn, etwas ist wirklich schief gelaufen.<br />

Es arbeitet immer der ganze Körper,<br />

und daran muss man sich gewöhnen.“<br />

Englands Kraft- und Konditionstrainer<br />

Brett Davison hat für jeden Spieler<br />

ein positionsspezifisches Programm<br />

entworfen. Es spiegelt genau die Arbeit,<br />

die der Spieler auf dem Feld verrichtet.<br />

Cracknells Spielweise konzentriert<br />

sich auf Dynamik, während für Brake<br />

die Ausdauer im Mittelpunkt steht.<br />

Die MF-Redaktion traf die beiden im<br />

Londoner Twickenham Stadium, der<br />

Heimat des englischen Rugbys, wo die<br />

Saison im Mai ihren krönenden Abschluss<br />

findet. Dort zeigten sie uns die speziell<br />

auf sie zugeschnitten Trainingseinheiten,<br />

die sie zum Sieg führen sollen.<br />

Siebener-Rugby Kurz erklärt<br />

Die Rugby-Variante wurde ins Programm<br />

der Olympischen Spiele 2016 in Rio de<br />

Janeiro aufgenommen. Das müssen<br />

Sie über diese Disziplin wissen:<br />

Die HSBC Sevens World Series existiert seit 1999.<br />

Die Ausscheidung umfasst insgesamt neun Turniere.<br />

Sie beginnt an der australischen Gold Coast und<br />

endet im englischen Stadion von Twickenham.<br />

Die Turniere dauern immer zwei Tage<br />

lang. Sie bestehen aus einer Gruppenrunde<br />

(mit vier Gruppen), gefolgt von den<br />

K.-o.-Spielen.<br />

Jedes Spiel umfasst zwei siebenminütige Halbzeiten<br />

mit einer einminütigen Pause. Nur im Finale sind die<br />

Spiele länger und gehen über zwei Mal zehn Minuten.<br />

Die Teams bestehen aus jeweils drei<br />

Angreifern und vier Verteidigern.<br />

Die Pokalsieger gewinnen 22 Punkte pro Turnier.<br />

Bei frühzeitigem Ausscheiden besteht auch<br />

die Möglichkeit, noch um andere Trophäen<br />

(Teller, Schüssel und Schild) zu spielen.<br />

CHRIS CRACKNELL<br />

Alter 27<br />

Größe 1.88 m<br />

Gewicht: 108 kg<br />

Was ist abgesehen vom Tempotraining<br />

dein Hauptziel im Studio?<br />

Das hängt von der Spielposition ab.<br />

Unser Kraft- und Konditionstrainer<br />

Brett Davies weiß, dass John und ich<br />

unterschiedliches Training brauchen. Die<br />

Flügelspieler Dan Norton und Nick Royle<br />

haben wieder ganz andere Trainingsziele.<br />

Für uns alle ist das Tempotraining<br />

wichtig. Doch die Trainingsgrundlagen<br />

werden je nach Rolle auf jedes<br />

Teammitglied einzeln abgestimmt.<br />

Was ist das Härteste am Training?<br />

Der <strong>Fitness</strong>test schmeckt mir am<br />

wenigsten. Manche können deswegen<br />

sogar nicht schlafen. Sie schauen<br />

in den Terminkalender und denken<br />

sich: „Oh mein Gott, die reine Hölle!<br />

Und das 12 Minuten lang.“ Anders<br />

kann man es nicht beschreiben.<br />

Wie hältst du dich während<br />

des laufenden Turniers fit?<br />

Manche der Jungs trainieren mit<br />

Bändern und Schlingen, damit der<br />

Körper in Schuss bleibt. Ansonsten<br />

ist es möglich, in drei Wochen Urlaub<br />

nur durchs Laufen und Rugbyspielen<br />

vier bis fünf Kilo abzunehmen.<br />

Es gibt mittlerweile einige neue<br />

Gesichter im englischen Team, während<br />

sich andere Spieler verabschiedet<br />

haben. Wie kann diese Mannschaft<br />

ihren Fußabdruck hinterlassen?<br />

In dieser Saison geht es darum, mit einer<br />

neuen Mannschaft voranzukommen.<br />

Es geht jetzt um diese Gruppe von<br />

Spielern. Und unseren Willen, so<br />

gut zu werden wie wir nur können.<br />

Wir wollen eine Trophäe und nach<br />

Möglichkeit sogar die Serie gewinnen.<br />

Der Trainer Ben Ryan hat in der<br />

Vergangenheit Rote-Bete-Saft, Red<br />

Bull und Folie zur Vorbereitung und<br />

Regeneration eingesetzt. Hat er<br />

wieder ein neues Ass im Ärmel?<br />

Wir versuchen immer, irgendwie die Nase<br />

vorne zu haben. Wir haben in letzter Zeit<br />

die Koffeinzufuhr heruntergefahren.<br />

So sorgen wir dafür, dass das Koffein<br />

beim Turnier stärker anschlägt. Der Red<br />

Bull-Kick kann wirkungslos verpuffen,<br />

wenn sich der Körper zu sehr daran<br />

gewöhnt hat. Rote-Bete-Saft trinke<br />

ich aber weiter, genau wie John. Er<br />

unterstützt den Sauerstofftransport zu<br />

den Muskeln. Das ist das beste natürliche<br />

Ergänzungsmittel, das es gibt.<br />

Dynamisches Reißen<br />

Sätze 2 Wiederholungen 4-6<br />

> Die Stange hochreißen, dabei die Hüfte<br />

dynamisch nach vorn drücken und<br />

das Gewicht über den Kopf heben.<br />

> Am Ende den Körper aufrichten. Die<br />

tiefe Stützmuskulatur des Rumpfes (der<br />

Core) ist die ganze Zeit über angespannt,<br />

damit die Stange stabil bleibt.<br />

Cracknells Kommentar „Diese Übung<br />

mache ich barfuß, weil ich dann ein<br />

besseres Gefühl für die Bewegung habe.<br />

Das Reißen ist eine tolle dynamische<br />

Kraftübung. Der Core muss dafür<br />

die ganze Zeit über arbeiten.“<br />

104/MAI 2013/mensfitness.de


RUGBY DRILLSTRAINER<br />

Chris Cracknells Power-Programm<br />

Umsetzen aus dem Hang<br />

und Ausstoßen<br />

Sätze 4 Wiederholungen 3-6<br />

> Eine Stange vor den<br />

Oberschenkeln festhalten<br />

und die Hüfte nach vorne<br />

stoßen, um das Gewicht auf<br />

die Schultern zu befördern.<br />

> Unter der Stange<br />

abtauchen und dann den<br />

Körper nach oben drücken,<br />

um die Stange über dem<br />

Kopf nach oben zu stemmen.<br />

Cracknells Kommentar<br />

„Diese Übung ist eine<br />

ausgezeichnete Vorbereitung<br />

auf die Gasse [eine Art<br />

Einwurf beim Rugby],<br />

wenn ich meinen Mitspieler<br />

hochheben und eine<br />

Zeitlang oben halten muss.<br />

Der leichte Ausfallschritt<br />

stabilisiert den Körper.“<br />

Schiefe Ebene<br />

Zeit 30-60 Sek .(zur Überbrückung zwischen den anderen Übungen)<br />

> Mit weit voneinander entfernten<br />

Füßen und gebeugten Knien<br />

die Unterarme auf einem<br />

Gymnastikball ablegen.<br />

> Die Core-Muskulatur anspannen<br />

und den Rücken gerade halten.<br />

Cracknells Kommentar „Diese<br />

Variation des Bretts simuliert<br />

genau die Körperhaltung, die ich im<br />

Gedränge brauche. Ein starker Core<br />

ist unverzichtbar, um im Gedränge<br />

die Oberhand zu behalten.“<br />

Schlittenschieben<br />

Sätze 6<br />

> Der Rücken muss gerade<br />

und der Core die ganze Zeit<br />

über angespannt sein.<br />

> Die Arme sind gerade, die Arbeit<br />

übernehmen die Füße und Beine.<br />

Auf diese Art mit gleichbleibender<br />

Intensität zehn Meter zurücklegen.<br />

Cracknells Kommentar „Ein<br />

brillantes aber auch schreckliches<br />

Trainingsgerät. Beim angeordneten<br />

und offenen Gedränge muss der<br />

Körper so tief wie möglich sein,<br />

während die Beine und die Hüfte<br />

schieben. Am Schlitten lässt sich<br />

das perfekt nachstellen. Ich lade<br />

in der Regel 85 Prozent meines<br />

Körpergewichts auf den Schlitten.“<br />

Vertikales Pressen<br />

Sätze 4 Wiederholungen 4-8<br />

> Anfangs die Arme am<br />

Körper anliegen lassen und<br />

den Core anspannen.<br />

> Die Bewegung aus den Beinen<br />

heraus einleiten, jedoch auch<br />

Brustkorb und Schultern<br />

einsetzen, um das Gewicht<br />

vom Körper wegzudrücken.<br />

Cracknells Kommentar „Es ist<br />

möglich, die Arme abzuwechseln<br />

oder mit beiden gleichzeitig<br />

zu drücken. Diese Übung zielt<br />

eher auf den Oberkörper ab.<br />

Sie hilft, um auf dem Feld<br />

mit den Armen ein Gedränge<br />

abzuwehren. Es ist auch möglich,<br />

die Übung mit einer Olympia-<br />

Langhantel auszuführen.“<br />

mensfitness.de/MAI 2013/105


JOHN BRAKE<br />

Alter 23<br />

Größe: 1.75 m<br />

Gewicht: 85 kg<br />

Gibt es spezielle Trainingstechniken, die<br />

du außerhalb des <strong>Fitness</strong>centers nutzt?<br />

Na ja, Chris und ich sind nicht gerade<br />

die größten Turbos im Team [lacht].<br />

Als Flügelspieler kann man aber gut<br />

Tempotraining machen, indem man<br />

bergab sprintet. Dabei geht es darum,<br />

die Füße so schnell wie möglich zu<br />

bewegen. Ansonsten landet man auf<br />

der Nase. Das Nervensystem stellt sich<br />

dann auf die schnellere Schrittfrequenz<br />

ein. Ich persönlich laufe lieber bergauf,<br />

weil ich damit Technik und Kraft beim<br />

Abstoßen der Beine verbessern kann.<br />

Erzähl uns von den <strong>Fitness</strong>tests,<br />

die das Team durchläuft.<br />

Wir gehen vom Liegestütz in den<br />

Unterarmstütz und wieder zurück, Sprinten<br />

vorwärts, trippeln rückwärts und sprinten<br />

dann 30 Meter mit Vollgas geradeaus. Das ist<br />

ein komplettes spezifisches Workout. Auch<br />

im Spiel ist es wichtig, schnell aufzustehen,<br />

in der Verteidigung tief unten zu bleiben und<br />

rückwärts zu trippeln, zum Angriff schnell<br />

herauszukommen und dann langgezogene<br />

Sprints zu machen, um durch die gegnerische<br />

Verteidigung zu durchbrechen. Jeder<br />

Durchlauf dauert etwa sechs Minuten, dann<br />

kommen 90 Sekunden Pause. Anschließend<br />

beginnt der ganze Spaß von vorn. Das ist<br />

eine tolle Mischung, wenn auch extrem hart.<br />

Inwiefern ist das vergleichbar<br />

mit dem, was beim Fünfzehner-<br />

Rugby trainiert wird?<br />

Die englische Nationalmannschaft macht<br />

diesen Zyklus einmal, wir zweimal. Es<br />

dauert also fast so lang wie ein komplettes<br />

Spiel im Siebener-Rugby. Es ist wichtig,<br />

nicht gleich voll Stoff zu geben. Ich habe<br />

das einmal gemacht und war dann in<br />

der nächsten Runde total ausgepumpt.<br />

Ich versuchte, mit den schnellen Leuten<br />

Schritt zu halten. Noch nie hat mir die<br />

Milchsäure in den Beinen so gebrannt. Keine<br />

Ahnung, wie es den anderen geht. Aber<br />

für mich sind das immer die schlimmsten<br />

12 Minuten des Jahres. Ich kann mir die<br />

Kraft einfach nicht einteilen. Dafür müsste<br />

ich mich selbst zu sehr ausbremsen.<br />

John Brakes Ausdauerprogramm<br />

106/MAI 2013/mensfitness.de


RUGBY DRILLSTRAINERDRILLS<br />

John Brakes Ausdauerprogramm (Forts.)<br />

Medizinball-Passen<br />

Zeit 30-60 Sek.<br />

> Einen Medizinball mit einem<br />

explosiven Brustpass einem gegenüber<br />

stehenden Partner zuwerfen.<br />

> Die Kraft kommt aus dem Core heraus,<br />

der durchweg angespannt bleibt.<br />

Brakes Kommentar „Die Übung<br />

eignet sich gut für einen Supersatz<br />

mit anderen Bewegungen wie das<br />

Brustpressen. So muss der Core<br />

weiterarbeiten – auch, wenn die Muskeln<br />

bereits müde sind. Machen Sie die<br />

Übung einhändig, um Spielsituationen<br />

nachzustellen, in denen Sie sich den<br />

Angreifer vom Leib halten müssen.“<br />

Tiefer Seitpass mit Medizinball<br />

Sätze 1 Wiederholungen 10 pro Seite<br />

> Im breiten Stand einen Medizinball an<br />

den Griffen neben dem Fuß festhalten.<br />

> Weit unten bleiben und den Ball<br />

kraftvoll vor dem Körper zur anderen<br />

Seite ziehen. Die Bewegung kommt<br />

aus dem hinteren Fuß heraus. Den<br />

Ball in der Endposition kurz mit<br />

gestreckten Armen festhalten.<br />

.<br />

Brakes Kommentar „Für mich ist das<br />

die Abschlussübung. Die spezifische<br />

Bewegung für den Scrum-half ist<br />

ein tolles Training für die Core-<br />

Muskulatur. Auf die Art gewöhne ich<br />

mich daran, in der tiefen Position<br />

einen festen Stand zu finden – die<br />

ideale Voraussetzung fürs offene<br />

Gedränge und zum Angreifen.<br />

Kurzhantel-<br />

Komplex und<br />

SkiErg<br />

Sätze 4 Wiederholungen 6<br />

anschließend 20 Sek. SkiErg<br />

> Auf Kurzhanteln einen<br />

Liegestütz ausführen, mit<br />

den Füßen nach vorn auf<br />

Höhe der Hanteln springen<br />

und in den Stand kommen<br />

> Die Hanteln im neutralen<br />

Griff auf Schulterhöhe<br />

hochziehen und dann<br />

über den Kopf pressen.<br />

Die Übung wiederholen.<br />

> Nach sechs<br />

Wiederholungen<br />

20 Sekunden lang explosiv<br />

am SkiErg trainieren.<br />

Brakes Kommentar<br />

„Dieser Zyklus verbessert<br />

die Ausdauer. Durch<br />

die Gewichte kommt<br />

gleichzeitig eine dynamische<br />

Komponente mit ins Spiel.<br />

Die Übung erhöht durch<br />

die schnellen, explosiven<br />

Bewegungen die Kraft<br />

im Unterkörper und das<br />

Tempo auf dem Feld.“<br />

Einseitiges<br />

Kurzhantelpressen auf<br />

dem Gymnastikball<br />

Sätze 4-5 Wiederholungen 5 pro Seite<br />

> Legen Sie sich mit dem Rücken<br />

auf einen Gymnastikball. Der Kopf<br />

muss aufliegen, während der Körper<br />

horizontal bleibt.<br />

> Jetzt die Gewichte einzeln nach<br />

oben stemmen. Hierbei kann ein<br />

Übungspartner sinnvoll sein.<br />

Brakes Kommentar „Die Übung<br />

ist nicht nur sehr hart für Brust und<br />

Schultern, sondern auch für den<br />

Core. Ist meine tiefe Stützmuskulatur<br />

zu schwach, ist es sinnlos, wenn ich<br />

starke Beine oder Arme habe.“<br />

mensfitness.de/MAI 2013/107


MUST­DO MOVE TRAINER<br />

Stabile<br />

Kette<br />

Stärke die hintere kinetische Kette,<br />

um einen kräftigeren und imposanteren<br />

Körper zu bekommen<br />

V<br />

iele Leute konzentrieren sich nur auf die<br />

Muskeln, die sie jeden Tag im Spiegel<br />

sehen. Schließlich sind dort schon die<br />

kleinsten Veränderungen sofort spürund<br />

sichtbar. Das fördert natürlich die<br />

Trainingsmotivation. Allerdings schränkst du dich auf<br />

die Art sehr ein – ganz davon abgesehen, dass<br />

einseitiges Training gefährlich sein kann.<br />

„Die Muskeln, die sich an der Körperrückseite<br />

vom Nacken bis zum Fußgelenk ziehen, werden auch<br />

als hintere kinetische Kette bezeichnet. Beschränkst<br />

du dich nur auf die vorderen Muskelgruppen,<br />

kommt es zu einem Muskelungleichgewicht. Dabei<br />

steigt nicht nur die Verletzungsgefahr. Du grenzt<br />

dadurch auch das Wachstumspotenzial sämtlicher<br />

Muskeln ein“, so der Trainer Nick Mitchell. „Das<br />

folgende Workout korrigiert diese Defizite. Es soll<br />

dir helfen, dein volles Potenzial zu erreichen.“<br />

NICK MITCHELL<br />

ist der Gründer der Personal-Training-<br />

Firma Ultimate Performance. Zu<br />

seinen Kunden zählen professionelle<br />

Bodybuilder, Rugbyspieler,<br />

Boxer und Fußballtrainer der<br />

Premier League. Hier teilt er mit<br />

uns das Wissen, das ihn zu einem der weltweit<br />

führenden Körperbau-Experten gemacht hat.<br />

Ich habe gehört, dass der Trainingsrhythmus<br />

F ein wesentlicher Bestandteil des Workouts<br />

ist. Kannst du mir die Hintergründe erklären und<br />

verraten, welcher Rhythmus der beste ist?<br />

Der Rhythmus bezieht sich auf die Zeit,<br />

A die du dir während der Wiederholungen<br />

zum Anheben und Absenken der Gewichte<br />

nimmst. Er bestimmt, wie lang die<br />

Zielmuskulatur gespannt bleibt. Die<br />

Anspannungsdauer ist ein Schlüsselfaktor<br />

für die Stimulation der Muskulatur.<br />

Dauert jeder Satz weniger als 20 Sekunden,<br />

geht das Training auf Kraft. Bei 20 bis 40<br />

Sekunden Satzlänge trainierst du sowohl<br />

deine Kraft als auch das Muskelvolumen.<br />

Satzperioden von 40 bis 70 Sekunden<br />

zielen rein auf die Ausdauer ab.<br />

Wähle den richtigen Rhythmus und hol während<br />

der Wiederholungen keinen Schwung. So stellst<br />

du sicher, dass du das Gewicht durch Muskelkraft<br />

bewegst und nicht nur die Energie umlenkst.<br />

Blättert um für mehr Workout Übungen<br />

mensfitness.de/MAI 2013/109


Workout für die hintere Kette<br />

SUPERSÄTZE<br />

(1a) Oberschenkel-Curl im Liegen (1B)<br />

Hüftheben mit Gewicht<br />

Sätze 4 c WH 5 c Rhythmus 5010 c Pause 45 Sek.<br />

Sätze 4 c WH 10 c Rhythmus 3011 c Pause 60 Sek.<br />

c Setz dich in die Maschine und<br />

folge der Anleitung, um den<br />

Körper in die korrekte und sichere<br />

Ausgangsposition zu bringen.<br />

c Das Polster befindet sich an<br />

der unteren Wadenmuskulatur.<br />

Heb nun das Gewicht<br />

durch Anspannung der<br />

Oberschenkelmuskulatur an.<br />

c Anschließend langsam in die<br />

Ausgangsposition zurückkehren.<br />

ZIELMUSKULATUR<br />

Waden<br />

Oberschenkelrückseite<br />

c Leg dich mit dem oberen Rücken<br />

auf eine Bank. Die Füße sitzen<br />

flach am Boden auf, die Knie sind<br />

gebeugt. Über der Hüfte liegt<br />

die Stange einer Langhantel.<br />

c Jetzt die Stützmuskulatur<br />

des Rumpfes (den Core)<br />

anspannen und die Hüfte<br />

zum Boden sinken lassen.<br />

c Die Pomuskulatur anspannen, um<br />

das Gewicht wieder nach oben in<br />

die Ausgangsposition zu bringen.<br />

ZIELMUSKULATUR<br />

Oberschenkelrückseite<br />

Pomuskulatur<br />

110/MAI 2013/mensfitness.de


MUST­DO MOVE<br />

So<br />

funktioniert<br />

dieses<br />

Workout<br />

c AUFWÄRMTRAINING<br />

Wärm dich mit einigen<br />

Kniebeugen ohne<br />

Zusatzgewicht und<br />

anschließend mit der<br />

leeren Langhantel auf.<br />

c SÄTZE UND WIEDERHOLUNGEN<br />

Reihe die Übungen 1A und 1B<br />

zum Supersatz aneinander.<br />

Halte die angegebenen<br />

Pausen ein. Fahr dann mit<br />

den Übungen 2 und 3 fort.<br />

c RHYTHMUS<br />

Für jede Übung gibt es eine vierstellige<br />

Rhythmusangabe. Die vier Zahlen<br />

stehen für: das Absenken, die Pause in<br />

der unteren Position, das Anheben<br />

sowie die Pause in der oberen Position.<br />

(2) Kreuzheben im breiten Obergriff (3)<br />

Sätze 3 c WH 10 c Rhythmus 4010 c Pause 90 Sek.<br />

Ausfallschritt aus dem Lauf<br />

Sätze 3 c WH 20 c Rhythmus 2010 c Pause 120 Sek.<br />

c<br />

c<br />

c<br />

Die Langhantel liegt anfangs am Boden.<br />

Geh im breiten Oberbegriff (doppelte<br />

Schulterbreite), an die Stange. Die<br />

Core-Muskulatur ist angespannt, die<br />

Schultern sind zurückgezogen und<br />

befinden sich direkt oberhalb der<br />

Stange. Der Rücken ist gerade.<br />

Nun das Gewicht unter Einsatz der<br />

Pomuskulatur anheben. Die Fersen<br />

in dem Boden stemmen, um die<br />

Hantel nach oben zu treiben.<br />

Die Stange bewegt sich eng am Körper<br />

entlang. Schieb die Hüfte kräftig nach<br />

vorn, sobald sie sich auf Kniehöhe<br />

befindet. Am Ende das Gewicht<br />

wieder so weit absenken, dass es<br />

den Boden berührt. Anschließend<br />

die Bewegung wiederholen.<br />

ZIELMUSKULATUR<br />

Trapezmuskel<br />

Latissimus<br />

Rückenstrecker<br />

Pomuskulatur<br />

Oberschenkelrückseite<br />

c Nimm zu Beginn in jede Hand<br />

eine Kurzhantel. Vor dir sollte<br />

sich ein freier Korridor befinden.<br />

c Jetzt mit angespannter Core-<br />

Muskulatur einen großen<br />

Ausfallschritt nach vorn<br />

machen und so weit nach<br />

unten gehen, dass beide Knie<br />

um 90 Grad gebeugt sind.<br />

c Den Körper aus dem hinteren<br />

Bein heraus wieder nach oben<br />

drücken und die Bewegung beim<br />

nächsten Schritt nach vorn auf<br />

der anderen Seite wiederholen.<br />

ZIELMUSKULATUR<br />

Schenkelstrecker<br />

Oberschenkelrückseite<br />

Pomuskulatur<br />

Im nächsten<br />

Monat<br />

Bauchmuskeln<br />

mensfitness.de/MAI 2013/111


XXXXXXXX<br />

1 Sprints<br />

„Durch kurze, intensive<br />

anaerobe Belastung<br />

entsteht eine<br />

Sauerstoffschuld, die wieder<br />

ausgeglichen werden muss“,<br />

erklärt der Trainer Nick<br />

Mitchell. „Dabei wird der<br />

Stoffwechsel so angekurbelt,<br />

dass der Körper noch lange<br />

nach dem Training Fett<br />

verbrennt.“


50 TOP FETTKILLER<br />

50<br />

TOP<br />

Fettkiller<br />

Warum solltest du deine Muskeln unter einer<br />

Fettschicht verstecken? Rücke anhand<br />

unserer Expertentipps dem Speck zu Leibe.<br />

Von Joe Warner<br />

mensfitness.de/MAI 2013/113


Herz und Kreislauf<br />

2<br />

Keine Dauerläufe<br />

„Zum Abnehmen ist es wenig<br />

effektiv, stundenlang um die<br />

Häuser zu traben“, sagt Mitchell. „Wenn<br />

du weniger Bauchumfang willst, kann das<br />

sogar kontraproduktiv sein. Der Stress,<br />

dem der Körper bei Langstreckenläufer<br />

ausgesetzt ist, steigert nämlich die<br />

Ausschüttung von Kortisol. Das Hormon<br />

fördert die Einlagerung von Fett und<br />

baut schlanke Muskelmasse ab.“<br />

3<br />

Intensive Einheiten<br />

Eine gute Alternative ist das<br />

hochintensive Intervalltraining.<br />

Mitchell beschreibt die Methode<br />

folgendermaßen: „Wechsle nach dem<br />

Warm-up zwischen maximaler Intensität<br />

und Erholungsphasen mit mittlerer oder<br />

geringer Belastung. So muss sich der<br />

Körper immer wieder neu einstellen.“<br />

4 Hügelläufe<br />

„Such dir einen schönen<br />

steilen Hügel<br />

oder eine Treppe. Sprinte dann so schnell<br />

wie möglich nach oben. Kehr dann im Trab<br />

oder Schritttempo wieder nach unten<br />

zurück, um dabei zu regenerieren“, so der<br />

Trainer Pete Geracimo vom KX Gym.<br />

„Beim Anstieg solltest du zehn<br />

bis 15 Sekunden lang 100 Prozent<br />

geben. Trainiere insgesamt etwa<br />

zehn bis 15 Minuten lang.“<br />

5 Aquajogging<br />

„Die Bewegung im Wasser ist<br />

eine tolle Alternative, wenn du<br />

mehr Fett verbrennen und gleichzeitig<br />

die Gelenke schonen willst“, erklärt<br />

Geracimo. „Durch schnellere Abläufe<br />

steigerst du den Widerstand und die<br />

Intensität. Schließ an eine Sprintphase<br />

einen langsameren Übungsteil zur Erholung<br />

an.“ Mach dir außerdem keine Gedanken<br />

darüber, wie du dabei aussiehst.<br />

6<br />

Kurze Pausen<br />

Die Herzfrequenz muss hoch<br />

bleiben, und die Muskeln sollten<br />

durchgehend arbeiten. Nur so kannst du<br />

Fett verbrennen. Hierfür ist es wichtig,<br />

die Pausen zwischen den Sätzen und<br />

Übungen so kurz wie möglich zu halten.<br />

Dazu Mitchell: „Pausiere nur so lang, bis<br />

du dich wieder bereit für den nächsten<br />

Satz fühlst.“ „Wenn du länger aussetzt,<br />

nutzt du nicht dein volles Potenzial.“<br />

7<br />

Brennende Muskeln<br />

„Ist der Satz zu Ende, bevor du<br />

das Brennen in den Muskeln<br />

spürst, machst du entweder nicht<br />

genügend Wiederholungen, oder der<br />

Widerstand ist zu gering“, sagt Mitchell.<br />

„Du musst beim Training dafür sorgen,<br />

dass sich viel Milchsäure ansammelt.<br />

Dies veranlasst den Körper nämlich<br />

114/MAI 2013/mensfitness.de<br />

8Riesensätze ohne<br />

Absetzen<br />

Schnapp dir eine Langhantel<br />

und wuchte sie so lange herum, bis<br />

dir der Schweiß auf der Stirn steht.<br />

„Ein Riesensatz ohne Absetzen<br />

besteht aus mehreren Übungen, die<br />

ohne Ablegen des Trainingsgeräts<br />

aneinandergereiht werden“, so Mitchell.<br />

„Eine gute Abfolge wären Kniebeugen,<br />

Kreuzheben, vornübergebeugtes<br />

Rudern und Schulterdrücken.“<br />

dazu, weitere Wachstumshormone zur<br />

Fettverbrennung auszuschütten.“<br />

Gesunde<br />

Gewohnheiten<br />

9<br />

Keine Diäten<br />

„Es ist weit einfacher, die Ernährung<br />

umzustellen, als sich von heute<br />

auf morgen komplett anders zu ernähren“,<br />

meint der Gesundheitsbuch-Autor Jason<br />

Vale. „Versuch, deinen Kaffee oder Tee<br />

ohne Zucker zu trinken. Es dauert unter<br />

Umständen eine Woche lang, bis du dich<br />

daran gewöhnt hast. Danach wirst du dir<br />

aber gar nicht mehr vorstellen können, so ein<br />

pappsüßes Getränk in dich hineinzuschütten.<br />

Viele kleine Veränderungen können<br />

eine große Wirkung zeigen.“<br />

10<br />

Genug Schlaf<br />

„Durch gesunden Schlaf steigt<br />

die Melatoninproduktion.<br />

Dadurch sinkt die Konzentration eines<br />

weiteren Hormons, das Fetteinlagerungen<br />

begünstigt“, wie uns der Krafttrainer Mike<br />

Mahler erklärt. „Melatonin ist daneben<br />

auch ein effektives Antioxidans. Es wirkt<br />

der Ansammlung von Körperfett im<br />

Bauchbereich entgegen und erhöht die<br />

Insulin- und Leptinempfindlichkeit.“<br />

11<br />

Keine Versuchungen<br />

Hast du immer Weißbrot oder<br />

ein <strong>Sixpack</strong> Bier griffbereit,<br />

steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du<br />

auch tatsächlich zugreifst. „Steck das<br />

Brot in die Tiefkühltruhe und stell das Bier<br />

nicht direkt in den Kühlschrank, wo du es<br />

ständig siehst“, so der Rat des Trainers<br />

und Ernährungsexperten Scott Baptie. „So<br />

erschwerst du dir den Zugang zum Stück<br />

Weißbrot oder zum Fläschchen Bier.“<br />

Praktiziere Rituale bei Tisch.<br />

„Leg nach jedem Bissen Messer und<br />

Gabel zurück auf den Tisch. Das zwingt<br />

dich dazu, langsamer zu essen“, meint<br />

Baptie. „Das Gehirn hat dann länger Zeit,


50 TOP FETTKILLER<br />

XXXXXXXX<br />

auf die Sättigungssignale des Magens<br />

zu reagieren. Wenn du dein Essen in dich<br />

hineinschaufelst, besteht die Gefahr, dass<br />

das Gehirn nicht rechtzeitig bemerkt,<br />

dass du satt bist.“ Wenn du ohnehin kein<br />

Besteck verwendest, solltest du dir vielleicht<br />

einmal allgemein Gedanken machen.<br />

13<br />

Verzicht auf Kaffee<br />

„Übermäßige Koffeinmengen<br />

stimulieren die<br />

Insulinausschüttung. Dadurch wird der<br />

Körper dazu angeregt, Fett einzulagern,<br />

statt es zu verbrennen“, erläutert Mahler.<br />

Halte dich an die Vorgabe von einer bis<br />

zwei Tassen pro Tag – im Idealfall als<br />

leistungssteigernder Kick vor dem Training.<br />

14 Gewichtsmessung<br />

Stell dich jeden Tag auf die<br />

Waage, um dich besser auf<br />

deine Gewichtsziele zu konzentrieren.<br />

Bei einer amerikanischen Studie wurden<br />

3.500 Menschen beobachtet. Unter den<br />

Probanden, die am meisten abnahmen,<br />

stiegen 44 Prozent jeden Tag auf die Waage.<br />

15<br />

ein.<br />

Hilf deinem Körper durch lange<br />

Halte Essenspausen<br />

Pausen zwischen den Mahlzeiten, mehr<br />

Fett zu verbrennen. Mahler empfiehlt<br />

mindestens sechs Stunden. „Du kannst auch<br />

an Trainingstagen öfter und an trainingsfreien<br />

Tagen nur drei Mal pro Tag essen.“<br />

16 Vorverdauung<br />

„Wenn du jeden Bissen gut kaust,<br />

kann ihn der Körper anschließend<br />

nicht nur besser verdauen. Das Gehirn hat dann<br />

auch mehr Zeit, die Nahrungsmittelzufuhr<br />

richtig zu registrieren“, meint Mahler.<br />

17 Eier<br />

Wer ein Ei zum Frühstück<br />

verzehrt, nimmt laut einer<br />

amerikanischen Studie über den Tag<br />

verteilt weniger Kalorien zu sich.<br />

18 Handwechsel<br />

Versuch, mit der<br />

schwachen Hand zu essen.<br />

Wissenschaftler in den USA haben<br />

hierzu eine Untersuchung durchgeführt.<br />

Dabei aßen die Versuchspersonen<br />

weniger Popcorn, wenn sie nur die<br />

schwache Hand verwenden durften. Mit<br />

der starken Hand aßen die Probanden<br />

sogar dann mehr, wenn das Popcorn<br />

schon alt war. Das legt nahe, dass der<br />

Mensch einfach aus Gewohnheit isst –<br />

selbst, wenn es nicht mehr schmeckt.<br />

19<br />

Gehaltvoller Shake<br />

Deine Eiweißshakes sollten<br />

möglichst dickflüssig sein. Das<br />

erreichst du, indem du weniger Wasser<br />

verwendest. In einer Untersuchung der Purdue<br />

University in Amerika sank das Hungergefühl<br />

der Versuchspersonen nach dickflüssigeren<br />

Shakes spürbarer und über längere Dauer.<br />

20<br />

Mehr Milch<br />

Das Kalzium in Milch, Joghurt<br />

und Käse verhindert die<br />

Fettproduktion durch den Körper. Außerdem<br />

werden bestehende Fettzellen abgebaut. Zu<br />

diesen Ergebnissen gelangten Wissenschaftler<br />

an der amerikanischen University of Tennessee.<br />

Versuch, mithilfe von zwei Gläsern Milch,<br />

einem Becher Joghurt und ein wenig Käse<br />

jeden Tag 1.200 Milligramm zuzuführen.<br />

21<br />

Kein künstlicher<br />

Zucker<br />

Viele industriell verarbeitete<br />

Lebensmittel enthalten ungesunden<br />

Zuckerersatz. Der künstliche Zucker bringt den<br />

Insulinhaushalt des Körpers durcheinander:<br />

Das ausgeschüttete Insulin läuft dabei ins<br />

Leere, weil Süßstoff selbst ja keinen Blutzucker<br />

bereitstellt. Das Insulin greift dann die<br />

vorhandenen Zuckerreserven an. Die Folge:<br />

Der Spiegel sinkt, und du wirst hungrig.<br />

Abnehmen am<br />

Arbeitsplatz<br />

22<br />

Kein Stress<br />

„Bei ständigem beruflichem<br />

und partnerschaftlichem Stress,<br />

Schlafmangel und sonstigen Problemen<br />

entwickelt der Körper eine Adrenalinresistenz“,<br />

warnt Mahler. „Adrenalinrezeptoren sind vor<br />

allem in Bereichen vorhanden, in denen Fett<br />

gespeichert wird – wie etwa im Bauchbereich.<br />

Bei Adrenalinüberschuss nutzen sich diese<br />

Rezeptoren ab. Das Gehirn empfängt dann<br />

das Signal, dass in diesen Bereichen nicht<br />

genügend Energie zur Verfügung steht. In<br />

der Folge wird dort mehr Fett gespeichert.“<br />

23 Stil im Gehen, statt dich<br />

Meetings im Gehen<br />

Teste den modernen Meeting-<br />

stundenlang in ein Konferenzzimmer zu<br />

hocken. Eine australische Studie belegt: Bei<br />

über sechs Stunden pro Tag im Bürostuhl<br />

ist das Risiko des Übergewichts oder der<br />

Fettleibigkeit um 68 Prozent erhöht.<br />

24 Obstvorschuss<br />

Nach Verzehr eines Apfels<br />

vor dem Mittagessen nahmen<br />

die Teilnehmer einer Studie während der<br />

Mahlzeit selbst 187 Kalorien weniger zu sich<br />

(inklusive des Apfels). Die Kontrollgruppe<br />

aß vorher nichts oder nahm die gleiche<br />

Kalorienmenge in Form von Apfelsaft zu sich.<br />

Die Studie wurde an der amerikanischen<br />

Pennsylvania State University durchgeführt.<br />

25 Snack-Attacke<br />

Sind das Schokokügelchen?<br />

Oder ist es Kaninchenkot?<br />

Im „European Journal Of Social Psychology“<br />

wurde eine Studie veröffentlicht, bei der<br />

sich die Testpersonen bekannte Snacks in<br />

ungewöhnlichen Szenarien vorstellen sollten.<br />

Dabei sank der Heißhunger der Probanden.<br />

mensfitness.de/MAI 2013/115


26 Mandeln<br />

Die Steinfrucht kann aufgrund<br />

ihrer hohen Konzentrationen<br />

an einfach ungesättigten Fettsäuren für<br />

einen flachen Bauch sorgen. Laut einer<br />

Untersuchung am Londoner King's College<br />

wird das Fett der Mandeln fast vollständig<br />

durch den Körper absorbiert. Dies hilft,<br />

die Aufnahme des Fetts aus anderen<br />

Lebensmittelquellen zu reduzieren. Mehr<br />

als 20 Mandeln pro Zwischenmahlzeit<br />

sollten es allerdings nicht sein.<br />

27 ungesunde Mahlzeit pro<br />

Lizenz zum Mogeln<br />

„Du solltest dir eine<br />

Woche erlauben, bei der du essen kannst,<br />

was du willst“, empfiehlt der Trainer Jamie<br />

Baird. „Das stillt deinen Heißhunger und<br />

nimmt dir ein wenig den Druck von den<br />

Schultern.“ Wenn sich die ersten Ergebnisse<br />

bemerkbar machen, hast du ja vielleicht<br />

sogar gar keine Lust mehr auf Junkfood.<br />

Feineinstellungen<br />

29 Schlanke Gedanken<br />

Du kannst deine<br />

Erfolgschancen steigern, wenn du dich voll<br />

28 Liegestütz<br />

vor dem<br />

Essen<br />

Bring vor jeder Mahlzeit drei Sätze<br />

mit 20 normalen und<br />

10 Diamant-Liegestützen hinter<br />

dich. „So gelangt ein größerer Teil<br />

der aufgenommenen Energie in die<br />

Muskelzellen, um die verbrannten<br />

Vorräte wieder aufzufüllen“, erklärt<br />

Baptie.<br />

116/MAI 2013/mensfitness.de<br />

aufs Abnehmen konzentrierst. Zu diesem<br />

Schluss gelangte der Forscher BJ Fogg, der ein<br />

Buch zum Thema Selbstmotivation verfasst<br />

hat. Zu viele Herausforderungen auf einmal<br />

senken wiederum die Erfolgschancen.<br />

30 Ziele<br />

Baird gibt uns den folgenden<br />

Ratschlag: „Du musst ein<br />

erreichbares Ziel vor Augen haben und<br />

die einzelnen Schritte kennen, um dorthin<br />

zu gelangen. Die richtige Vorbereitung<br />

macht den Unterschied zwischen Erfolg<br />

und Misserfolg. Erstelle zwei Wochenpläne<br />

– einen für die Ernährung und einen fürs<br />

Training. Das ist eine tolle Art, dein Vorhaben<br />

in überschaubare Etappen zu unterteilen.“<br />

31 Utrecht in den Niederlanden<br />

Positive Gedanken<br />

Wissenschaftler der Universität<br />

empfehlen, Ziele positiv zu formulieren. So<br />

wird es leichter, stark fett- und zuckerhaltigen<br />

Lebensmitteln aus dem Weg zu gehen.<br />

Sag dir also nicht: „Heute darf ich keine<br />

Pizza essen.“ Besser ist die Formulierung:<br />

„Heute gibt es leckeres Steak mit Gemüse.“<br />

Durch die positive Verstärkung hast du<br />

nicht das Gefühl, etwas zu verpassen.<br />

32 beim Abnehmen steigen<br />

Gemeinsame Ziele<br />

Deine Erfolgschancen<br />

im Team. Dies belegen wissenschaftliche<br />

Untersuchungen an der britischen<br />

University of Leeds. Neben der zusätzlichen<br />

Motivation bringt dir ein Mitstreiter auch<br />

Verständnis für deine Ziele entgegen.<br />

33 Energietank<br />

Raffinierte Kohlenhydrate,<br />

Glukose und Fruktose sollten<br />

laut McClinton nur im Regenerationsfenster<br />

nach dem Training erlaubt sein, wenn die<br />

Glykogenreserven erschöpft sind. „Viele<br />

Sportler auf unterschiedlichen Niveaus<br />

trainieren hart und kämpfen dennoch mit<br />

einem hohen Körperfettanteil. Schuld<br />

daran sind oft ein falsches Timing beim<br />

Auffüllen der Energiereserven und<br />

schlechte Ernährungsgewohnheiten.“<br />

34 Appetitzügler<br />

Wenn du so richtig Heißhunger<br />

auf etwas Ungesundes hast,<br />

solltest du es dir nicht komplett verbieten.<br />

Nimm dir einfach nur vor, es auf später zu<br />

verschieben. Diese Verzögerungsstrategie<br />

hilft dir, die kritische Phase der Versuchung<br />

zu überwinden. Dieser Tipp stammt<br />

von der Psychologin Nicole Mead.<br />

35<br />

Zweiter Blick<br />

Vale hält eine weitere Strategie<br />

bereit: „Du kannst dir die Lust<br />

auf stark kalorienhaltiges Junkfood auch<br />

selbst nehmen, indem du dir die Inhaltsstoffe<br />

einmal genauer anschaust. Die Tafel<br />

Schokolade schmeckt einfach nicht mehr so<br />

gut, wenn man weiß, dass sie aus Kuhmilch,<br />

raffiniertem weißem Zucker, Gemüsefett<br />

und verschiedenen Chemikalien besteht.<br />

36 verzehren wir laut einer<br />

Kein TV-Dinner<br />

Vor der Flimmerkiste<br />

Untersuchung an der amerikanischen<br />

University of Massachusetts 288 Kalorien<br />

mehr als am Abendtisch. Belgische Forscher<br />

sind zu ähnlichen Ergebnissen gekommen:<br />

Sie haben festgestellt, dass der Mensch bis<br />

zu 71 Prozent mehr Lebensmittel zu sich<br />

nimmt, wenn er an der Mattscheibe klebt.<br />

37<br />

Grünes Gemüse<br />

Baptie rät zu mehr<br />

grünem Gemüse. „Diese<br />

Lebensmittelgruppe weist eine sehr niedrige<br />

Kaloriendichte auf. Du kannst dir davon also<br />

größere Portionen erlauben. Die enthaltenen<br />

Ballaststoffe machen indes schön satt.“<br />

38<br />

Blaue Teller<br />

Die Farbe Blau ist ein<br />

natürlicher Appetitzügler.<br />

Das liegt daran, dass der Mensch in der<br />

Evolutionsgeschichte gelernt hat, blauen<br />

Lebensmitteln gegenüber skeptisch<br />

zu sein. Diese deuten nämlich auf Gift<br />

oder Schimmel hin. Wissenschaftliche<br />

Untersuchungen belegen diese These.


50 TOP FETTKILLER<br />

XXXXXXXX<br />

39 Portionsgrößen um<br />

Kleinere Portionen<br />

Reduzier deine<br />

25 Prozent. Du nimmst dann zehn<br />

Prozent weniger Kalorien zu dir, ohne dich<br />

hungriger zu fühlen als sonst. Zu diesem<br />

Ergebnis sind Forscher der amerikanischen<br />

Pennsylvania State University gelangt.<br />

Gesündere<br />

Getränke<br />

40 sein muss, solltest du das<br />

Rotwein statt Bier<br />

Wenn es schon Alkohol<br />

Gläschen Rotwein dem Schoppen Bier<br />

vorziehen. Wein enthält weniger Kalorien<br />

und mehr Antioxidantien. Das gilt laut einer<br />

Studie an der University of California vor allem<br />

für die Sorten Merlot, Zinfandel und Syrah.<br />

41 Sprudel<br />

statt Cola<br />

Softdrinks sind bis oben hin<br />

mit Zucker gefüllt. Auch die Diätvariante<br />

ist keine Alternative. Bereits bei einer<br />

Dose am Tag kann das Schlaganfall- und<br />

Herzinfarktrisiko um 43 Prozent steigen.<br />

Darauf weist eine Untersuchung am Columbia<br />

University Medical Centre in New York<br />

hin. Ein guter Ersatz ist Sprudel mit einem<br />

Spritzer Zitronen- und Limettensaft.<br />

42<br />

Orangen statt Saft<br />

Wenn du die richtige Frucht<br />

isst, statt den Saft zu trinken,<br />

senkst du drastisch die aufgenommene<br />

Kalorienzahl. Gleichzeitig bekommt der<br />

Körper dadurch einen ordentlichen Schub an<br />

Vitaminen, Antioxidantien und Ballaststoffen.<br />

Kugelhantel-<br />

Training<br />

43<br />

Ganzkörpertraining<br />

„Kugelhanteln eignen sich perfekt zum<br />

Abnehmen, weil sie gleich mehrere<br />

Muskelgruppen gleichzeitig aktivieren“,<br />

so der Kugelhantelexperte Jamie Lloyd.<br />

„Der Einsatz des Unterkörpers bringt den<br />

Stoffwechsel in Schwung. So verbrennst<br />

du unter Umständen bis zu 48 Stunden<br />

nach dem Training Kalorien.“<br />

45 Morgentraining<br />

Leg deine Einheiten vors<br />

Frühstück. Lloyd verrät<br />

uns, warum: „Zu diesem Zeitpunkt sind<br />

die Glykogenreserven komplett erschöpft.<br />

Der Körper ist dann am meisten auf die<br />

Fettreserven angewiesen, um Energie<br />

herzustellen. Absolvier nach einer nächtlichen<br />

Essenspause von zehn bis 12 Stunden drei bis<br />

viermal pro Woche ein 15- bis 45-minütiges<br />

44 Parade- Disziplin<br />

Das Aufrichten über die Seite gehört<br />

Lloyd zufolge zu den besten<br />

Kalorienkillern, weil es den ganzen<br />

Körper fordert. „Es kurbelt in sämtlichen<br />

Muskelgruppen die Verbrennung an.<br />

Daneben lässt es die Stützmuskulatur<br />

des Rumpfes richtig hart arbeiten, was<br />

gut für´s <strong>Sixpack</strong> ist.“<br />

hochintensives Kugelhanteltraining. Das ist<br />

die beste Art, den Fettabbau anzukurbeln.“<br />

Diätlügen<br />

46<br />

„Es ist möglich,<br />

lokal Fett<br />

abzubauen“<br />

Wäre das wahr, wären Sit-ups tatsächlich der<br />

beste Weg zum <strong>Sixpack</strong>. Das ist aber nicht der<br />

Fall. Dazu Baptie: „Der Speck im Bauchbereich<br />

ist besonders hartnäckig. Die einzige<br />

Möglichkeit zur nachhaltigen Fettverbrennung<br />

besteht darin, den richtigen Trainings-, Diätund<br />

Ernährungsplan für sich zu finden.“<br />

47<br />

„Wer Sport treibt,<br />

isst mehr“<br />

Du hast Angst, dass durchs<br />

Training deine Nahrungsmittelzufuhr steigt?<br />

Das ist unbegründet. Untersuchungen<br />

zufolge isst der Mensch nach 20 Minuten<br />

Sport auch nicht mehr, als wenn er dieselbe<br />

Zeit über auf der Couch gesessen und nichts<br />

gemacht hätte. Der einzige Unterschied:<br />

Nach dem Workout schmeckt es besser.<br />

48<br />

„Spätes Essen<br />

macht dick“<br />

In einer Studie verbrannten<br />

die Testpersonen genau dieselbe Anzahl<br />

an Kalorien wie die Kontrollgruppe, wenn<br />

sie erst um 20 Uhr abends aßen.<br />

49<br />

„Es hilft,<br />

Mahlzeiten<br />

auszulassen“<br />

Auch hierzu wurde in Amerika eine Studie<br />

durchgeführt: Die Testpersonen verloren dabei<br />

übers Jahr gesehen sogar 3,6 Kilo weniger,<br />

wenn Sie einzelne Mahlzeiten übersprangen.<br />

Killer-Workout<br />

50<br />

Das 150er-<br />

Workout<br />

Der 150. Tipp dieses<br />

umfassenden dreiteiligen Leitfadens ist<br />

ein echter Fettkiller. Dieses Workout wird<br />

dir definitiv dabei helfen, den schlanken<br />

Körper zu bekommen, den du dir wünschst.<br />

Martin Rooney stellt es uns vor: „Es handelt<br />

sich hierbei um eine schnelle und doch<br />

hocheffektive Einheit mit 150 Wiederholungen.<br />

Mach zuerst einen Satz mit zehn Liegestützen,<br />

gefolgt von fünf Klimmzügen. Schließ daran<br />

eine Pause beliebiger Länge an, bevor du den<br />

Ablauf wiederholst. Fahr so lange fort, bis zu<br />

10 Sätze (sprich: 150 Wiederholungen) erreicht<br />

hast. Der Schlüssel zum Erfolg besteht darin,<br />

alle Wiederholungen in kürzestmöglicher<br />

Zeit zu absolvieren. Du kannst versuchen,<br />

jede Woche deine Bestzeit zu schlagen.<br />

Wenn du Probleme mit den Klimmzügen<br />

hast, kannst du stattdessen auch fünf<br />

Kniebeugen mit Eigengewicht ausführen.“<br />

mensfitness.de/MAI 2013/117


Powerkugel<br />

Durch Medizinball-Training explosive<br />

Kraft entwickeln<br />

TEIL 7<br />

MEDIZIN BALL<br />

M<br />

anche Workout-Utensilien machen einfach mehr<br />

Spaß als andere. Wenn du nicht gerade masochistisch<br />

veranlagt bist, bereitet dir wahrscheinlich der<br />

Tennisball für die Massage gegen muskuläre<br />

Verspannungen eher weniger Freude. Medizinbälle<br />

hingegen bringen wirklich Schwung ins Training. Dazu Personal Trainer<br />

Adam White: „Das ist wirklich ein tolles Trainingsgerät, das du richtig<br />

schön herumschleudern kannst. Es sind damit auch Übungen mit<br />

maximalem Krafteinsatz möglich, wie Würfe gegen die Wand oder das<br />

Schmettern auf den Boden. Dabei entwickelst du explosive Power.“<br />

Ein weiterer Trainingsnutzen besteht in der Weiterentwicklung<br />

der Stabilität. „Bei Bewegungen wie etwa dem Diamantliegestütz<br />

müssen die kleineren Stützmuskeln hart arbeiten, um<br />

den Körper in Position zu halten“, erläutert White.<br />

ANLEITUNG<br />

ZUM WORKOUT<br />

Einheiten pro Woche<br />

Länge der Einheiten<br />

Wiederholungen<br />

Dauer<br />

Pause<br />

ANFÄNGER MITTELSTUFE FORTGESCHRITTENE<br />

3<br />

15 Min<br />

12<br />

4<br />

2 Min<br />

4<br />

20 Min<br />

15<br />

4<br />

90 Sek<br />

4<br />

24 Min<br />

20<br />

5<br />

1 Min<br />

1<br />

Holzhammer<br />

c Halte anfangs den Ball zwischen den<br />

Beinen. Der Rücken ist dabei gerade.<br />

c Dann den Körper explosiv aufrichten,<br />

um den Ball über den Kopf zu führen.<br />

?<br />

Welches Gewicht?<br />

Anfänger 3 kg<br />

Mittelstufe 4 kg<br />

Fortgeschrittene 5 kg<br />

A B<br />

118/MAI 2013/mensfitness.de


ALLROUND­GERÄT TRAINER<br />

2<br />

Diamantliegestütz<br />

Wandwurf<br />

c Setz beide Hände auf den Ball und komm<br />

in die Ausgangsposition des Liegestütz.<br />

c Nun den Brustkorb zum Boden sinken lassen.<br />

Die Ellbogen bleiben dabei eng am Körper.<br />

3c Stell dich mit dem Ball in<br />

einer Hand vor eine Wand.<br />

c Wirf ihn anschließend mit<br />

einer explosiven Bewegung<br />

gegen die Wand.<br />

A B<br />

A<br />

B<br />

4<br />

Crunch Übergabe<br />

mit<br />

5<br />

Kniebeuge<br />

mit Wurf<br />

c Nimm anfangs den Ball in die<br />

Hände und halte ihn hinter<br />

dem Kopf in der Luft. Die Beine<br />

sind ebenfalls angehoben.<br />

c Jetzt den Rumpf und die<br />

Beine gleichzeitig nach oben<br />

führen, um den Ball an die<br />

Beine zu „übergeben“ und<br />

zwischen die Knie zu klemmen.<br />

Danach wieder nach unten<br />

in die Ausgangsposition<br />

zurückkehren. Bei der nächsten<br />

Wiederholung den Ball wieder<br />

in die Hände nehmen.<br />

A<br />

B<br />

c Halte den Ball auf Brusthöhe<br />

fest und geh in die Kniebeuge.<br />

c Stoß dich mit einer explosiven<br />

Bewegung nach oben, sodass die<br />

Füße den Boden verlassen. Wirf<br />

gleichzeitig den Ball in die Luft.<br />

A<br />

B<br />

mensfitness.de/MAI 2013/119


WISSEN<br />

Einer nach dem anderen<br />

Der Trainer Adam Gethin meint: Einseitige Übungen sind eine hervorragende Methode, um die Muskeln gleichmäßig<br />

wachsen zu lassen, die tief liegende Stützmuskulatur (den Core) zu beanspruchen und das Verletzungsrisiko zu minimieren.<br />

Was sind einseitige Übungen?<br />

Einseitige Übungen bestehen in einer<br />

Bewegung eines einzelnen Arms<br />

oder Beins gegen einen Widerstand<br />

von Punkt A zu Punkt B. Eine der<br />

beliebtesten ist der einarmige<br />

Bizeps-Curl an der Kurzhantel.<br />

Wozu sind solche Übungen gut?<br />

Diese Trainingsmethode bringt<br />

verschiedene Vorteile mit sich.<br />

Zunächst einmal ist da die bessere<br />

Isolation des Zielmuskels. Der<br />

Sportler kann sich auf die Art noch<br />

besser auf den gewünschten Bereich<br />

konzentrieren, den er stimulieren<br />

möchte. Außerdem erhöht sich bei<br />

dieser Trainingsform auch oft das<br />

Bewegungsausmaß. Das eröffnet<br />

dir die Möglichkeit zur verbesserten<br />

allgemeinen Muskelkontraktion – vor<br />

allem in der exzentrischen Phase der<br />

Wiederholung (beim Absenken).<br />

Welchen Nutzen hat die<br />

einseitige Ausführung noch?<br />

Sie verhilft dir zum festen <strong>Sixpack</strong>.<br />

Wend du dich in die Ausgangsposition<br />

einer Übung begibst, bemerkst du<br />

oft, wie sich die Core-Muskulatur<br />

angespannt, um den Körper stabil<br />

zu halten. Die Ausführung mit nur<br />

einem Arm oder Bein verstärkt<br />

diesen Effekt noch. Der Core muss<br />

bestimmte Muskelgruppen besser<br />

stabilisieren als bei der Variante<br />

mit beiden Extremitäten. Die<br />

einseitigen Varianten sind zudem<br />

eine hervorragende Methode, um<br />

eine ungleichmäßige Kraftverteilung<br />

zuungunsten einer Körperhälfte<br />

auszugleichen (siehe Kasten).<br />

Gibt es Übungen, die sich besser für<br />

diese Traingsart eignen als andere?<br />

Sicher. So ist es beispielsweise sehr<br />

schwer, den Körper beim einseitigen<br />

Kurzhanteldrücken auf der Flachbank<br />

richtig zu stabilisieren – vor allem mit<br />

einem schweren Gewicht. Deswegen<br />

ist dies eher eine weniger geeignete<br />

Übung. Das einarmige Kurzhantelrudern<br />

hingegen ist eine fantastische Variante,<br />

weil hier der Körper viel stabiler in<br />

Position gehalten werden kann.<br />

Das ist auch der Knackpunkt<br />

diese Übungsform: Der Körper<br />

muss sich immer in einer stabilen<br />

Position befinden. Andernfalls<br />

verschiebt sich der Fokus und mit<br />

ihm die Muskelspannung weg<br />

vom anvisierten Zielbereich.<br />

120/MAI 2013/mensfitness.de<br />

„Der Sportler kann sich mit einseitigen Übungen<br />

noch besser auf den gewünschten Bereich<br />

konzentrieren, den er stimulieren möchte.“<br />

Soll ich besser freie Gewichte,<br />

Eigengewichtsübungen oder<br />

Maschinen zum einseitigen<br />

Training verwenden?<br />

Kommt darauf an, welche Ziele<br />

du verfolgst. Es gibt nicht viele<br />

Eigengewichtsübungen, die der<br />

durchschnittliche <strong>Fitness</strong>sportler<br />

mit nur einer Hand oder einem<br />

Fuß beherrscht. Die Einbein-<br />

Kniebeuge ist wahrscheinlich noch<br />

die einfachste von ihnen. Allerdings<br />

würde ich diese Variante keinem<br />

empfehlen – es sei denn, es gibt<br />

einen bestimmten Grund dafür.<br />

Mir fallen jedoch ein paar fantastische<br />

Übungen an der Maschine ein, wie<br />

etwa das einseitige Beinpressen<br />

und bestimmte Variationen<br />

des Ruderns. Daneben gibt es<br />

auch viele tolle Übungen ohne<br />

Gewichte. Die Kombination aus<br />

freien Gewichten und Maschinen<br />

ist bei den einseitigen Varianten<br />

wohl das beste Mittel der Wahl.<br />

Wie sieht es mit dem Muskelaufund<br />

Fettabbau aus?<br />

Dafür ist das einseitige<br />

Training natürlich genauso gut<br />

geeignet. Muskelvolumen und<br />

Gewichtsreduktion hängen eher<br />

von der allgemeinen Umsetzung<br />

eines Trainingsplans ab als von<br />

der Übungsform. Wer diese Ziele<br />

erreichen will, kann problemlos die<br />

einseitigen Varianten mit in den<br />

Trainingsplan einfließen lassen.<br />

KRAFTAUSGLEICH<br />

Drei Punkte zum ausgewogenen<br />

Aufbau von Kraft und Volumen<br />

1<br />

Verwendet ein Sportler nur beidarmige und<br />

-beinige Übungsvarianten, kann dies zu<br />

einem Muskelungleichgewicht führen, da<br />

die stärkere Seite unter Umständen immer<br />

einen größeren Teil der Last übernimmt.<br />

2<br />

Die Folge können Verletzungen und<br />

Haltungsschäden sein. Außerdem kann<br />

dies die Steigerung des Trainingsgewichts<br />

bei schweren Übungen erschweren.<br />

3<br />

Jedes Workout sollte als vorbeugende<br />

Maßnahme gegen derartige Risiken<br />

einige einseitige Übungen beinhalten.<br />

So hat die schwächere Seite die<br />

Chance, Defizite auszugleichen.


TOP­WORKOUT<br />

MUSKELN<br />

AUFBAUEN<br />

FETT<br />

VERBRENNEN<br />

SIXPACK<br />

FORMEN<br />

Stahlhartes <strong>Sixpack</strong><br />

Lass die Muskeln wachsen und die Fettreserven schrumpfen,<br />

damit der Waschbrettbauch richtig zum Vorschein kommt<br />

I<br />

m Mittelpunkt des Workouts fürs stahlharte<br />

<strong>Sixpack</strong> steht das intensive und regelmäßige<br />

Bauchmuskeltraining, das die verschiedenen<br />

Muskelfasern aus allen Winkeln<br />

beansprucht. Allerdings reicht das allein<br />

nicht aus, um die Muckis richtig herauszuarbeiten.<br />

Daneben brauchst du auch einen ordentlichen Schub<br />

körpereigener Wachstumshormone. Damit baust du<br />

Muskelpakete am ganzen Körper auf, die wiederum<br />

dem Körperfett so richtig einheizen – auch der<br />

Speckschicht über deinem neuen Waschbrettbauch.<br />

Der beste Weg zum beeindruckenden Bauch sind also<br />

Ganzkörperübungen, die mehrere Muskelgruppen<br />

gleichzeitig beanspruchen. Und genau darauf<br />

konzentriert sich das Workout des Monats.<br />

Die drei Einheiten dieses Programms sind in<br />

drei Abschnitte unterteilt. Den Anfang machen zwei<br />

Ganzkörperübungen, mit denen wir die großen<br />

Muskelgruppen aktivieren. Die Bauchmuskeln<br />

müssen dabei gleichzeitig den Körper stabilisieren.<br />

Im Anschluss folgt eine einzelne harte Übung<br />

für eine bestimmte Muskelgruppe, die jedoch<br />

immer die Bauchmuskeln miteinbezieht. Der<br />

abschließende Supersatz konzentriert sich<br />

dann voll auf den Bauch, um in diesem Bereich<br />

maximalen Muskelaufbau zu erreichen.<br />

SO FUNKTIONIERT DAS WORKOUT DES MONATS<br />

Wärm dich zu Beginn eines jeden Workouts anhand<br />

der zugehörigen Anleitung auf. Für je einen Satz der<br />

Übung 1A und 1B aus. Nach den Übungen jeweils über<br />

die angegebene Dauer hinweg pausieren. Wiederhole<br />

den Durchlauf, bis du alle Sätze der Übungen 1A<br />

und 1B ausgeführt hast. Mach anschließend mit der<br />

Übung 2 weiter. Absolvier am Ende die Übungen 3A<br />

und 3B in Form eines Supersatzes. Das bedeutet,<br />

dass zwischen 3A und 3B keine Pause liegen darf.<br />

Für das erste Workout bitte umblättern<br />

mensfitness.de/MAI 2013/121


(Workout_1_VON_3)<br />

Montag<br />

/c Wärm dich vor dem Beginn dieses Workout<br />

durch Kreuzheben und vornübergebeugtes<br />

Rudern an der leeren Stange gründlich auf.<br />

(1B)<br />

Vornübergebeugtes<br />

Rudern<br />

c Sätze 4 / WH 8 /<br />

Rhythmus 3010 / Pause 60 Sek.<br />

c Mit angespannter Core-Muskulatur, geradem<br />

Rücken und zurückgezogenen Schulterblättern<br />

im Obergriff an die Langhantel gehen.<br />

c Nun leicht in die Knie leicht gehen und aus der<br />

Hüfte heraus den Rumpf nach vorn beugen,<br />

sodass sich die Stange auf Kniehöhe befindet.<br />

c Die Stange zur Unterseite des Brustkorbs ziehen.<br />

Dabei die Schulterblätter zusammenpressen.<br />

Anschließend das Gewicht langsam wieder<br />

die Ausgangsposition sinken lassen.<br />

A<br />

B<br />

(1A) Kreuzheben<br />

c Sätze 4 / WH 8 /<br />

Rhythmus 2010 / Pause 60 Sek.<br />

c<br />

c<br />

c<br />

Die Core-Muskulatur (die tief liegende Stützmuskulatur des<br />

Rumpfes) anspannen, die Schulterblättern zurückziehen<br />

und den Rücken gerade halten. Dann in die Kniebeuge<br />

kommen und im Wechselgriff an der Stange gehen.<br />

Das Gewicht unter Einsatz der Gesäßmuskulatur anheben.<br />

Anschließend die Fersen in den Boden stemmen, um<br />

es weiter nach oben zu befördern. Wenn die Stange<br />

Kniehöhe erreicht hat, die Hüfte nach vorne drücken.<br />

Das Gewicht wieder zum Boden sinken<br />

lassen und den Ablauf wiederholen.<br />

A<br />

B<br />

122/MAI 2013/mensfitnesde


TOP­WORKOUT<br />

(2) Klimmzug<br />

c Sätze 3 / WH 8 /<br />

Rhythmus 4010 / Pause 90 Sek.<br />

c<br />

c<br />

c<br />

c<br />

Im Untergriff mit schulterbreit<br />

voneinander entfernten Händen an<br />

die Griffe oder die Stange gehen.<br />

Den Körper mit gestreckten<br />

Armen auspendeln lassen.<br />

Den Latissimus anspannen und den<br />

Körper nach oben ziehen.<br />

Wenn sich das Kinn oberhalb der Hände befindet,<br />

wieder in die Ausgangsposition zurückkommen.<br />

(3a)<br />

Crunch<br />

c Sätze 4 / WH 12 / Rhythmus 2010 / Pause 0 Sek.<br />

c Leg dich mit gebeugten Knien flach auf den Boden.<br />

c Den Schultergürtel durch Anspannen der Bauchmuskulatur<br />

anheben und den Oberkörper hoch zu den Knien führen.<br />

c Die obere Position kurz halten und dabei die Bauchmuskeln<br />

anspannen. Dann langsam in die Ausgangsposition zurückkehren.<br />

(3b)<br />

Unterarmstütz<br />

c Sätze 4 / Time 30-45 Sek. / Pause 60 Sek.<br />

c Der Körper bildet vom Kopf bis zu den Fersen eine gerade<br />

Linie. Die Ellbogen befinden sich direkt unterhalb der<br />

Schultern, der Blick ist zum Boden gerichtet.<br />

c Diese Position halten, ohne die Hüfte absacken zu lassen.<br />

mensfitness.de/MAI 2013/123


(Workout_2_VON_3)<br />

Mittwoch<br />

/c Wärm dich für dieses Workout durch<br />

Eigengewichts-Kniebeugen sowie Kniebeugen<br />

und Schulterdrücken an der leeren Stange auf.<br />

(1B) Schulterdrücken<br />

c Sätze 4 / WH 8 /<br />

Rhythmus 3010 / Pause 60 Sek.<br />

c<br />

c<br />

c<br />

c<br />

c<br />

Die Füße schulterbreit auseinandernehmen<br />

und die Stange auf den oberen Brustkorb<br />

legen. Die Hände sind etwas weiter als<br />

schulterbreit voneinander entfernt.<br />

Den Brustkorb aufrecht halten und die<br />

Core-Muskulatur anspannen.<br />

Nun die Stange gerade nach oben<br />

führen, bis die Arme gestreckt sind.<br />

Beim Anheben den Core anspanen und<br />

die Hüfte nicht nach vorne schieben.<br />

Abschließend die Stange wieder zum Brustkorb<br />

sinken lassen und die Übung wiederholen.<br />

(1A) Kniebeuge<br />

c Sätze 4 / WH 8 /<br />

Rhythmus 3010 / Pause 60 Sek.<br />

c<br />

c<br />

c<br />

c<br />

Leg dir die Stange auf die Schulterrückseite (nicht<br />

in den Nacken!). Die Hände sind im Obergriff etwas<br />

weiter als schulterbreit voneinander entfernt. Die<br />

Ellbogen weisen während der Übung nach unten.<br />

Setz die Füße mit leicht nach außen weisenden Zehen<br />

etwas weiter als schulterbreit auseinander.<br />

Dann in die Kniebeuge gehen, bis die Oberschenkel<br />

mindestens parallel zum Boden laufen. Je<br />

tiefer du hinunterkommst, umso besser.<br />

Anschließend den Körper aus den Fersen<br />

heraus wieder nach oben drücken.<br />

A<br />

B<br />

A<br />

B<br />

124/MAI 2013/mensfitnesde


TOP­WORKOUT<br />

(2) Klimmzug<br />

c Sätze 3 / WH 8 /<br />

Rhythmus 4010 / Pause 90 Sek.<br />

c<br />

c<br />

c<br />

c<br />

Im Obergriff mit schulterbreit<br />

voneinander entfernten Händen an<br />

die Griffe oder die Stange gehen.<br />

Den Körper mit gestreckten<br />

Armen auspendeln lassen.<br />

Den Latissimus anspannen und<br />

den Körper nach oben ziehen.<br />

Wenn sich das Kinn oberhalb der<br />

Hände befindet, wieder in die<br />

Ausgangsposition zurückkommen.<br />

(3a)<br />

Beinheben an<br />

der Stange<br />

c Sätze 4 /<br />

WH 12 /<br />

Rhythmus<br />

3010 /<br />

Pause 0 Sek.<br />

c Häng dich an eine<br />

Stange und lass den<br />

Körper auspendeln.<br />

c Halte die Beine so<br />

gerade wie möglich<br />

und zieh sie unter<br />

Einsatz der unteren<br />

Bauchmuskulatur<br />

so weit nach oben,<br />

dass sie parallel zum<br />

Boden verlaufen.<br />

(3b) Langhantel-Rollen<br />

c Sätze 4 / WH 6 / Rhythmus 3010 / Pause 60 Sek.<br />

c Komm in den Kniestand und<br />

geh mit gestreckten Armen<br />

im schulterbreiten Griff an die<br />

Langhantel, die vor dir am Boden liegt.<br />

c Nun die Langhantel langsam<br />

vom Körper weg nach vorne<br />

rollen. Der Core ist dabei<br />

durchgehend angespannt.<br />

c Streck dich so weit nach vorne,<br />

bis der Rumpf parallel zum Boden<br />

läuft. Dann die Bauchmuskeln<br />

anspannen, um die Stange wieder<br />

zurück in die Ausgangsposition<br />

vor dem Körper heranzuziehen.<br />

mensfitness.de/MAI 2013/125


(Workout_3_VON_3)<br />

MAIN WORKOUT<br />

Freitag/c Wärm dich vor diesem Workout mit Ausfallschritten an<br />

der leeren Stange und Diamant-Liegestützen auf.<br />

(1B) Trizeps-Dips<br />

c Sätze 4 / WH 8 /<br />

Rhythmus 3010 / Pause 60 Sek.<br />

c<br />

c<br />

c<br />

c<br />

Mit aufrechtem Körper an die Stangen gehen.<br />

Nun den Körper mit gerade nach hinten<br />

weisenden Ellbogen so weit absenken,<br />

wie es bequem und ohne übermäßige<br />

Belastung der Schultern möglich ist.<br />

Die Core-Muskulatur angespannt<br />

lassen und die Beine ruhig halten.<br />

Den Körper kräftig wieder nach oben<br />

drücken, ohne in der oberen Position die<br />

Ellbogen ganz durchzustrecken.<br />

A<br />

B<br />

(1A)<br />

Ausfallschritt mit<br />

Langhantel<br />

c Sätze 4 / WH 8 /<br />

Rhythmus 3010 / Pause 60 Sek.<br />

c<br />

c<br />

Stell dich aufrecht hin und leg dir die Langhantel auf<br />

die Schulterrückseite. Die Ellbogen dabei nach hinten<br />

ziehen, um die Schulterblätter zusammenzupressen.<br />

Den Rücken während der gesamten Übung aufrecht<br />

und die Core-Muskulatur angespannt halten.<br />

Jetzt einen großen Schritt nach vorn machen. Das Knie<br />

bleibt dabei auf den vorderen Fuß ausgerichtet. Es<br />

darf auf keinen Fall weiter als bis zur Fußspitze nach<br />

vorne wandern. Nun beide Knie um 90 Grad beugen.<br />

Am Ende den Körper mit dem vorderen Fuß wieder<br />

nach oben in die Ausgangsposition schieben.<br />

A<br />

B<br />

126/MAI 2013/mensfitnesde


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NEU ÜBERARBEITETE<br />

AUSGABE 2013<br />

SEITEN<br />

DER WEG ZUM BEEIN-<br />

DRUCKENDEN SIXPACK<br />

EXTRA<br />

30 SEITEN<br />

SCHLANK IN<br />

28 TAGEN<br />

Deutschland:<br />

EUR 9,90<br />

Öste reich: EUR<br />

11,-<br />

Schweiz:<br />

CHF 15,-


(Workout_3_VON_3)<br />

Freitag<br />

MAIN WORKOUT<br />

(2)<br />

Liegestütz<br />

mit Rudern<br />

c Sätze 3 / WH 12 /<br />

Rhythmus 2010 / Pause 90 Sek.<br />

c Stütz die Hände auf ein Paar Kurzhanteln, die<br />

schulterbreit voneinander entfernt am Boden liegen.<br />

Nimm die Grundposition des Liegestütz ein. Der Körper<br />

bildet vom Kopf bis zu den Zehen eine gerade Linie.<br />

c Anschließend den Rumpf so weit sinken lassen,<br />

dass der Brustkorb fast den Boden berührt.<br />

Danach den Körper wieder nach oben drücken.<br />

c Jetzt das Gewicht auf die linke Körperseite<br />

verlagern und die rechte Kurzhantel mit einer<br />

Ruderbewegung zur Hüfte heranziehen. Die Hantel<br />

dann wieder langsam zum Boden sinken lassen.<br />

c Die Ruderbewegung mit dem anderen Arm wiederholen.<br />

Der gesamte Ablauf zählt als eine Wiederholung.<br />

A B<br />

(3a)<br />

Liegestütz mit<br />

Drehung<br />

c<br />

c<br />

c<br />

c<br />

Sätze 4 / WH 12 / Rhythmus 2010 / Pause 0 Sek.<br />

Komm in die Grundposition des Liegestütz und lass den Brustkorb bis<br />

fast zum Boden sinken. Die Ellbogen bleiben dabei eng am Körper.<br />

Den Körper dann dynamisch wieder hochdrücken. In der oberen<br />

Position einen Arm anheben und den Rumpf so drehen, dass<br />

die Hand des ausgestreckten Arms zur Decke weist.<br />

In die Ausgangsposition zurückkehren und die Übung<br />

auf der anderen Seite wiederholen.<br />

(3b) Klappmesser<br />

c<br />

c<br />

c<br />

Sätze 4 / WH 12 / Rhythmus 2 010 / Pause 60 Sek.<br />

Leg dich flach auf den Boden. Die Arme befinden sich hinter dem Kopf, die Füße<br />

sind geschlossen. Sowohl Arme als auch Beine sind leicht angehoben.<br />

Nun die Bauchmuskeln anspannen, um Hände und Füße nach oben zu<br />

führen, sodass sie sich oberhalb des Bauches in der Mitte treffen. Die Beine<br />

dabei so gerade wie möglich halten und die Bauchmuskulatur in der oberen<br />

Position stark anspannen. Danach langsam wieder nach unten kommen.<br />

128/MAI 2013/mensfitness.de


<strong>Vorschau</strong> Juni 2013<br />

www.mensfitness.de<br />

Erhältlich ab dem 7. Mai 2013<br />

NEU! DIE 3-TEILIGE POWER-<br />

WORKOUT-SERIE IN MEN’S FITNESS<br />

„MEIN NEUER BODY - DER<br />

WEG ZUM TRAUMKÖRPER“<br />

Teil 1: Muskel- und Kraftaufbautraining<br />

für eine fitte Basis<br />

ERNÄHRUNG<br />

27 SIXPACK-<br />

FOOD TIPPS<br />

SEX UP<br />

YOUR LIFE!<br />

WAS SIE ANMACHT<br />

WAS DICH FIT<br />

MACHT<br />

Hard Core – 4 Übungen für<br />

den Waschbrettbauch<br />

• Mit diesen vier einfachen Moves<br />

wird euer <strong>Sixpack</strong> gestählt<br />

Bauch weg! – Das 12-Minuten-<br />

Fett-Weg Workout<br />

• Alles was ihr braucht, um euren gesamten<br />

Core zu formen, ist eine Kugelhantel<br />

Michael Phelps –<br />

Der beste Athlet aller Zeiten<br />

• 1 Mann, 22 Medaillen!<br />

Der Rekordschwimmer über das<br />

Geheimnis seines Erfolges<br />

FITNESS-VORSCHAU-TELEGRAMM<br />

-- Krav Maga, das Powertraining des israelischen Geheimdienst -- Von Null auf Hundert: Das<br />

komplette Workout unserer MF-Personaltrainer für Einsteiger -- Der Sprung von der Klippe:<br />

Von 27 Metern ins Nass. MF bei der World Cliff Diving Series -- Gear Test: Die besten Running<br />

Schuhe für den Asphalt -- Höllenberg: Mountainbike Downhill Rennen -- Ernährung: Die besten<br />

Tipps, Eier zuzubereiten -- ..und jede Menge Tipps & Workouts unserer MF-Experten --


DAS<br />

LETZTE<br />

WORT<br />

LeBron<br />

James<br />

Der NBA-Star über seine beiden<br />

olympischen Goldmedaillen, seine<br />

Siegermentalität und den Verzicht auf<br />

Burger zum Abendessen<br />

Du hast den unüblichen Weg vom Highschool-Basketball<br />

direkt in die NBA gewählt, ohne den Umweg über<br />

den College-Basketball. War das schwer?<br />

Ich habe seit ich denken kann eine gute Einstellung zum<br />

Training. Und ich wusste, dass ich härter an mir arbeiten<br />

muss als alle anderen, um den Sprung zu schaffen. Ich denke,<br />

es gibt drei Gründe, warum es so gut gelaufen ist: Mein<br />

Selbstvertrauen, mein natürliches Talent und die harte Arbeit.<br />

Du hast zweimal ein NBA-Finale verloren – 2007 im<br />

Kader der Cleveland Cavaliers und 2011 mit den Miami<br />

Heat. Was haben dir die Niederlagen gezeigt?<br />

Dass ich keine Niederlagen mag. Auch, wenn es platt klingt:<br />

Du kannst Misserfolge zu Erfolgen verwandeln. Wenn du auf<br />

dem Platz stehst, kannst du dich daran erinnern, wie du dich<br />

damals bei der Niederlage gefühlt hast. Das hilft dir, dich zu<br />

konzentrieren und entschlossener zu Werke zu gehen.<br />

Dass du auf eigene Regie nach Miami gewechselt bist, hat dir<br />

viele kritische Blicke und negative Schlagzeilen eingebracht.<br />

Hat dich das in irgendeiner Weise beeinträchtigt?<br />

Eine Weile schon. Aber dann habe ich gesehen, dass es für meine<br />

Familie und mich die richtige Entscheidung war. Ich lasse lieber meine<br />

Leistungen auf dem Platz für mich sprechen. Ich denke, mit dem NBA-<br />

Titel für Miami letztes Jahr habe ich allen gezeigt, wozu ich fähig bin.<br />

Im Jahr 2012 hast du außerdem deine zweite olympische<br />

Goldmedaille gewonnen. Wie hat sich das angefühlt?<br />

Es war toll, für mein Land in London Gold zu gewinnen.<br />

Das amerikanische Team nimmt das Olympiaturnier sehr<br />

ernst. Bei den Spielen in Rio 2016 bin ich 31. Wenn ich dann<br />

noch fit bin und der Trainer mich will, bin ich bereit. Drei<br />

Goldmedaillen wären schon wirklich etwas Besonderes.<br />

Wie entwickelt man eine Siegermentalität?<br />

Du musst an die Vorbereitung mit derselben Intensität und<br />

Leidenschaft rangehen wie ans Punktspiel. Ein Fehlwurf<br />

ist ein Fehlwurf – auch im Training. Wenn es dir egal ist,<br />

wie sollst du dann den Schalter umlegen, wenn es ums<br />

Ganze geht? Ganz gleich, in welcher Sportart: Du musst<br />

die Siegermentalität schon im Training kultivieren.<br />

Was gefällt dir am Training am besten?<br />

Am liebsten stehe ich natürlich auf dem Platz. Was das<br />

<strong>Fitness</strong>center angeht – dort gefällt mir der Heimtrainer am besten.<br />

Es gibt heutzutage so viele Möglichkeiten für Spitzenathleten,<br />

in Form zu kommen. Meiner Meinung nach funktionieren<br />

aber die einfachsten Sachen immer noch am besten. Das Rad<br />

gibt mir ein Workout, das ich nirgendwo sonst bekomme.<br />

„Was mir meine Finalniederlagen gezeigt<br />

haben? Dass ich keine Niederlagen mag.<br />

Das Gefühl kannst du mitnehmen und<br />

dazu nutzen, in Zukunft noch<br />

entschlossener an die Sache<br />

ranzugehen.“<br />

Was ist der ungewöhnlichste Aspekt deines Trainings?<br />

Das Merkwürdigste sind wohl die Kniebeugen auf der vibrierenden<br />

Plattform. Ehrlich gesagt war mir am Anfang der Sinn der Übung nicht<br />

ganz klar. Aber ich vertraue meinen Trainern zu<br />

100 Prozent. Durch die Vibrationen sollen mehr Muskelzellen<br />

aktiviert werden. Das bedeutet im Grunde genommen, dass du<br />

dabei stärker wirst, als es mit normalen Kniebeugen möglich wäre.<br />

Wie wichtig ist die Ernährung im Profi-Basketball?<br />

Talent reicht heutzutage nicht mehr aus, um es in die NBA<br />

zu schaffen. Es muss einfach alles stimmen. Du kannst der<br />

begabteste Spieler der Welt sein. Aber wenn du deine Ernährung<br />

nicht ernst nimmst, wirst du auf dem Platz vorgeführt. Klar<br />

würde ich gern jeden Abend Burger essen. Aber ich mache es<br />

nicht. Weil mir die NBA und olympisches Gold wichtiger sind.<br />

130/MAI 2013/mensfitness.de

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