CONNECTED HOME Automatisch mehr Komfort (Vorschau)

www.connected-home.net 

MÄRZ/APRIL 2/2013 

Überall-TV 

Sat-IP: Fernsehen 

per Netzwerk in 

jedem Zimmer 

HEIMVERNETZUNG FÜR ALLE 

AUTOMATISCH 

MEHR KOMFORT 

Fenster, Licht & Energie steuern 

Smart Home einfach nachrüsten 

Flexibel vernetzen mit Powerline 

SMARTER 

Heinzelmanns 

Nachfahren 

Waschen, föhnen & bügeln 

im Heimnetzwerk 

HÖREN 

TEST: 

Wireless 

Audio und 

AirPlay 

mit B&W 

Einbrecher 

STOPP! 

Videoüberwachung: 

Mehr Sicherheit für 

jedes Wohnhaus 

Österreich: € 6,70 / Schweiz: sfr 12,- / BeNeLux: € 7,-

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Macht jedes Heim zum Smart Home. 

Ob individuelle Lichtstimmungen, optimale Energieeffizienz oder mehr Sicherheit 

zuhause –mit digitalSTROM lässt sich alles komfortabel über Smartphones oder 

vorhandene Lichtschalter steuern. Denn das System vernetzt praktisch alle 

elektrischen 2 Geräteconnected-home.net über die bestehenden Stromleitungen und kann so überall einfach 

02.2011 

eingebaut werden. Machen Sie Ihr Heim zum Smart Home mit digitalstrom.com

Lebensgefühl 

L 

eben Sie smart? Seit einigen Jahren setzen Marketingstrategen 

dieses Attribut immer häufiger ein, um vor 

allem technischen Errungenschaften einen besonders 

emotionalen und innovativen Anstrich zu verleihen. Doch was ist 

darunter zu verstehen? 

Synonym-Lexika erklären den Begriff gern mit „klug“, „elegant“, 

„geschickt“ und „hübsch“. Nach der Ära des anfangs bekanntlich 

wenig smart eingeführten, gleichnamigen Daimler-Kleinwagens 

tauchte der Begriff zunächst bei den Mobiltelefonen auf, um die 

neuen Westentaschen-Computer von klassischen Handys zu unterscheiden. 

Das Smartphone war geboren. Der Smart TV ließ 

danach nicht lange auf sich warten, als die inzwischen vom Telefon 

bekannten Apps auch auf die neuen Flachbildschirme wanderten. 

Soweit, so klar. Doch wann ist nun eine Wohnung oder ein Haus 

ein Smart Home? 

Im Mittelpunkt des smarten Lebens steht zweifellos die Steigerung 

des Komforts. Klar, diese lässt sich auch schon über die Anschaffung 

eines weicheren Sofas erreichen. Doch richtig smart wird das 

traute Heim eben erst, wenn auch entsprechend kluge, geschickte 

und intelligente Technik zum Einsatz kommt. 

Doch was immer noch zu wenige wissen: Die Vielfalt der Möglichkeiten 

ist schon heute unvorstellbar groß. Das fängt an bei vernetztem 

Entertainment, etwa bei kabellos bespielbaren Lautsprechern, 

oder Fernsehern, die via Netzwerk Filme und Bilder von 

einem zentralen Server abrufen können. Und es zieht sich mittlerweile 

bis in die häufig eher unbeliebten Bereiche des Haushaltslebens: 

das Bügeln, Waschen und die Gartenarbeit. Auch werden 

Licht-, Energiesteuerung und Video-Überwachung Teil des „Smart 

Life“ und steigern den Wohlfühleffekt. 

Es gilt deshalb, das eigene Smart Home mit Bedacht und sorgfältiger 

Expertise so zu gestalten, dass nicht mehr Kabel, Schalter 

und Geräte den Alltag dominieren, sondern vielmehr ein neues, 

komfortables Lebensgefühl. 

ANDREAS STUMPTNER 

Chefredakteur 

astumptner@wekanet.de 

In diesem Sinne: Bleiben Sie smart! 

02.2013 connected-home.net 3

Inhalt 

NEWS & TRENDS 10 

IM FOKUS 

Smart-Home-Upgrade: Das offene 

System von digitalSTROM 14 

ENTERTAINMENT 

Ausblick: Das neue HbbTV 20 

Internet-Inhalte auf dem Fernseher: 

Smart-TV-Angebote im Vergleich 28 

Lautsprecher: B&W-AirPlay-Boxen 32 

Media-Player: Der Popcorn Hour 

A-400 bringt Kino ins Wohnzimmer 36 

Kabellos fernsehen: Sat over IP 40 

Smart TV: Die Internet-TV-Box-2 

von Hama im Test 46 

KNOW-HOW 

Internet aus der Steckdose: 

Alles zur Powerline-Technik 52 

Alleskönner: Online-Festplatte oder 

Netzbeschleuniger – die FRITZ!Box 60 

TV-Zentralen: 

NAS-Systeme als TV-Tuner 68 

Klang im ganzen Haus: 

Musik vom Medien-Server 76 

Apple TV: Filme auf dem Fernseher 80 

SMART LIFE 

Big Brother is watching you: 

Sicherheit durch Video-Überwachung 88 

Smarte Haustechnik im Alter: 

Mehr Lebensqualität für Senioren 94 

Heimvernetzung: Smart Home 

mit Elektro Hieber 98 

Kommunikation: Standard für 

Haushaltsgeräte 102 

Trends: SmartHome 2012 Congress 110 

SERVICE 

Editorial 3 

Impressum 107 

Kolumne: Die Glühbirnen-Posse 108 

Vorschau 114 

14 

Smart-Home- 

Upgrade 

20 

Die Hochzeit 

des Jahres 

Fernsehen und Internet finden 

immer mehr zusammen – so sieht 

die Zukunft von HbbTV aus. 

Der multifunktionale TV-Tuner 

von Synology versorgt das 

ganze Haus mit Fernsehen. 

68 Universale 

TV-Zentrale 

4 

connected-home.net 02.2013

digitalSTROM 

verspricht Smart- 

Home-Komfort 

für Neu- und 

Bestandsbauten. 

52 

Unter 

Strom 

Via Powerline 

lassen sich alle 

Geräte einfach 

über die Steckdose 

mit dem Internet 

verbinden. Was ist 

dabei zu beachten? 

88 

Big Brother überall 

Mehr Sicherheit durch Video-Überwachung? 

Wie sich Täter leichter überführen lassen. 

02.2013 connected-home.net 

5

BILDER DES MONATS 

Intelligent 

kombiniert 

In Weilersbach in der Fränkischen Schweiz 

hat Heiko Neundörfer ein intelligentes Haus 

gebaut: Das auf Anfrage besuchbare SmartHome kombiniert 

Lösungen verschiedener Hersteller aus der Gebäude- 

steuerung und Unterhaltungselektronik, basierend auf einem 

KNX/EIB-System und einem Gira HomeServer als Schnittstelle. 

6 



7

Bilder des monats 

8 


Licht aus, 

Twitter an! 

Die digitalSTROM-Technik im Live-Betrieb: Der 

Raumdesigner Thomas Riedl aus Roding (links) nutzt 

den digitalSTROM-Standard, um seine Leuchten ins 

rechte Licht zu rücken und sie durch verschiedene 

Stimmungen in Szene zu setzen. Und der twitternde 

Lichttaster (unten) beweist: Mithilfe von digitalSTROM 

(ab Seite 14) ist zu Hause beinahe alles vernetzbar. 


NEWS & TREN DS 

Messe für jeden 

Einst galt die CeBIT als Messe für Computerspezialisten. Doch da nun fast jeder einen 

kleinen Computer in der Hosentasche mit sich herumträgt, wird die Messe auch für 

Otto Normalverbraucher interessant. Lesen Sie, was uns dieses Jahr erwartet. 

D 

as Smartphone als Computer – auch auf der 

CeBIT wird sich dieses Jahr alles um das 

Thema Smartphone drehen. Vom 5. bis 9. 

März präsentieren die Aussteller ihre neusten Produkte 

der IT-Branche. Die CeBIT steht in diesem Jahr unter 

dem Motto „Shareconomy“: das Teilen von Daten, 

Wissen, Erfahrungen und Diensten im Netz. Musik- 

Streaming-Dienste, Miet-Software, Blogs oder Wikis 

sind nur einige Themenkomplexe dazu. 

Doch auch die Heimvernetzung rückt bei der CeBIT 

immer mehr in den Vordergrund. Dadurch, dass uns 

das Smartphone täglich begleitet, ergeben sich neue 

10 


Persönliche Kontrolle 

www.allure-energy.com // 350 US-Dollar 

Der intelligente Thermostat Eversense von Allure Energy 

kontrolliert die Temperatur im Eigenheim. Dank einer 

App am Smartphone wird der Bewohner geortet. Verlässt 

er das Haus, wird die Heizung abgeschaltet, 

kommt er wieder nach Hause, heizt Eversense automatisch 

vor. Im Sommer funktioniert das System auch 

als Klimaanlage. Zudem kann man von unterwegs auch 

einstellen, welches Lied man gerne hören möchte, 

sobald man wieder daheim ist. Auch das Wetter zeigt 

das System an. 

Möglichkeiten, den Stromverbrauch, die Heizung und 

die Jalousien von unterwegs zu steuern. Aber auch 

wenn wir zu Hause sind, können wir unsere Lieblingsmusik 

via Smartphone steuern oder Bilder aus dem 

Urlaub dank Tablet auf den Fernseher beamen. 

Unternehmen wie Bosch Software Innovations, Cuculus, 

digitalSTROM und die Z-Wave Alliance präsentieren 

vom 5. bis 9. März 2013 in der Halle 11 ihre 

aktuellen Smart-Home-Lösungen. Weitere Informationen 

rund um das Thema bietet das Smart Home 

Fachforum der CeBIT. Der High-Tech-Verband 

BITKOM richtet an drei Thementagen ein Programm 

zu den Themen „Smart Home meets Business“, 

„Smart Home meets Energy“ und „Smart Home 

meets Consumer“ aus. 

Spielzeug der Zukunft 

www.gosphero.com // 130 US-Dollar 

Früher ließ man Bälle einfach von Hand über den Fußboden 

rollen und stupste sie kurz mit dem Fuß an. Im 

Jahr 2013 lassen sich kleine Bälle via Smartphone fernsteuern 

und lenken. Der Hersteller Sphero stellte auf 

der CES das Spielzeug der nächsten Generation vor: 

einen kleinen Ball, der sich per Android-App vom 

Smartphone aus über Renn-Parcours steuern lässt. Es 

gibt fünf Spielmodi, unter anderem Sphero Golf und 

Sphero Multi Drive. Die Steuerung ist nicht ganz leicht 

und erfordert viel Fingerspitzengefühl. 


NEWS & TREN DS 

Smarte Idee 

www.tado.com // 99 Euro im Jahr 

Noch dauert die kalte Jahreszeit an 

und smartes Heizen ist angesagt. 

Der Hersteller tado bietet eine intelligente 

Heizungssteuerung für Privathaushalte 

an. Per Smartphone 

können Temperaturen von unterwegs 

geregelt werden – ohne dass 

man selbst aktiv sein muss. 

Wenn der letzte Bewohner das 

Haus verlassen hat, erkennt das 

System dies und regelt die Heizung 

herunter. Nähert sich der erste Bewohner 

abends wieder der Wohnung, 

wird geheizt. All dies geschieht 

über die tado App am 

Smartphone. 

Gesundheit auf dem 

Prüfstand 

www.ispo2.com // 250 US-Dollar 

Wer unterwegs Wert auf seine Gesundheit legt, kann nun ganz einfach seinen 

Puls, die Sauerstoffsättigung im Blut und seinen Leistungsindex überprüfen. 

Masimo von iSpO2 misst diese Daten mit rotem Licht und einem 

Sensor, der an den Ringfinger angeklemmt wird. Das Gerät wird zur Messung 

an iPod, iPhone oder iPad angeschlossen. Die Messergebnisse werden 

bereits nach wenigen Sekunden in der App angezeigt. 

Heimüberwachung 

www.trendnet.com // ab 100 Euro 

Mit den IP-Kameras TV-IP751WC und TV-IP751WIC von TRENDnet erleichtert 

der amerikanische Hersteller nun die smarte Heimüberwachung. Mit 

der mitgelieferten Installations-CD werden die Kameras einfach und schnell 

ins Heimnetzwerk integriert. Die Kamera wird über die Wireless-N-Technologie 

mit einem drahtlosen Netzwerk verbunden. Danach kann über den 

Webbrowser mit den Zugangsdaten auf die Kameras zugegriffen werden. 

Wer gerne von unterwegs beobachtet, was zu Hause vor sich geht, kann 

sich die Videos auch via Apps auf das Smartphone oder Tablet holen. 

12 


WLAN 

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IM FOKUS XXXXXXXXXXXX 

DIGITALSTROM 

Das Smart-Home- 

Upgrade 

digitalSTROM verspricht Smart-Home-Komfort für 

Neu- und Bestandsbauten. Für die Aizo-Entwicklung 

sind keine aufwendigen Kabelarbeiten nötig und sie 

kommt ohne Funktechnik aus. Nun nutzen auch 

unabhängige Programmierer das offene System. 

14 


E 

Von Markus Wölfel 

in schlichtes „Moin“ prangt auf dem zum 

Wand-Panel umfunktioniertem iPad im 

Büro der Software-Schmiede the peak 

lab. Ein Druck darauf lässt das Büro hochfahren: Die 

Lampen gehen an, die Wasserkocher starten und die 

Rechner bekommen Strom. Auf letzteren wurde die 

„Moin“-Software auch geschrieben. 

Die kleine Entwicklerbude aus Oldenburg entwirft 

Apps für Android- und iOS-Smartphones. Die „Moin“- 

App war bislang kein kommerzielles Produkt, sondern 

eher eine Bastelarbeit für die Programmierer. Sie wurde 

aus der Idee heraus geboren, die neu installierten digitalSTROM-Komponenten 

in den neuen Räumen effektiv 

einsetzen zu können. Laut Mitbegründer Jens 

Läkamp haben die Programmierer digitalSTROM entdeckt 

und für ihre Räume für gut befunden. Dank der 

offenen Programmierschnittstelle war es für die Experten 

ein Leichtes, die Anwendung dafür zu schreiben. 

Die App erfüllt gleich mehrere Aufgaben: Die Verbraucher 

können einzeln oder im Ganzen gesteuert werden. 

Darüber hinaus ist auch eine Energie-Ampel integriert, 

die jederzeit anzeigt, wie hoch der aktuelle Stromverbrauch 

ist. Läuft etwa der Wasserkocher, färbt sich die 

Ampel rot. Derzeit sind die Programmierer dabei, die 

App mit einer Jalousien-Steuerung nach dem jeweiligen 

Sonnenstand zu verfeinern. 

Steuersignale huckepack 

Doch wie funktioniert das System? digitalSTROM hat 

der Konkurrenz etwas voraus: Es kommt – im Gegensatz 

zu vielen anderen Nachrüst-Bussystemen – ohne 

Funk aus und es müssen gleichzeitig, wie bei den etablierten 

Standards, keine zusätzlichen Leitungen verlegt 

werden. Die Steuersignale für die einzelnen Schaltglieder 

oder Dimmer werden huckepack über die vorhandenen 

Stromkabel geschickt. Jeder Mitspieler im 

System hat eine individuelle Adresse, die ihn eindeutig 

identifiziert. Ein Filterbaustein sorgt dafür, dass die Datentelegramme 

nicht ins öffentliche Netz übertragen 

werden. Der Handwerker muss nur die Komponenten 

in die bestehende Hausinstallation einbauen. 

Und das geht so: Zunächst setzt er hinter jede Sicherung 

in die Unterverteilung ein Messmodul. Für die Anbindung 

ans lokale Netzwerk ist zusätzlich noch ein 

Server-Baustein nötig. Die eigentlichen Hauptakteure 

sind jedoch die Bausteine, die in Abzweigdosen oder 

Geräte selbst eingebaut werden: Die digitalSTROM- 

Klemmen, -Tasterklemmen und -Schnurdimmer. Die 

Klemmen werden unsichtbar in den Unterputzdosen 

verbaut. Damit sie auch später noch eindeutig zugewiesen 

werden können, hat jedes Gewerk seine eigene 

Farbe: Die Bausteine für Licht sind beispielsweise gelb. 

Rote Klemmen hingegen schalten sicherheitsrelevante 

Verbraucher. Dem Installateur stehen insgesamt acht 

Farben zur Verfügung. Abschließend muss der Einrichter 

nur noch die vorhandenen Schalter- gegen Tastereinsätze 

aus derselben Serie tauschen. Das war es 

schon mit der Hardware-Installation. Über eine Software 

programmiert der Elektriker die Komponenten, 

weist den Tastern die Verbraucher zu und legt deren 

Schaltverhalten fest. Einzelne Verbraucher fasst er als 

Gruppe zusammenfassen, um sie als Szenen anlegen 

zu können. 

Wie im Messlabor 

Der große Vorteil im laufenden Betrieb: Das System 

misst permanent den Stromverbrauch über alle Stränge. 

Dadurch entlarvt der digitalSTROM-Server sehr 

schnell unbekannte Stromfresser wie etwa die alte 

Kühltruhe im Keller. Darüber hinaus dienen die Messwerte 

auch dazu, Schaltvorgänge auszulösen. So merkt 

das System beispielsweise augenblicklich, ob der Benutzer 

den Fernseher eingeschaltet hat. Daraus ließe 

sich eine Schaltfolge programmieren, die im Raum das 

Licht dimmt, die Jalousien herunterfährt und die Lüftungsanlage 

drosselt. 

SCHLAUE 

KLEMME 

In den kleinen digital- 

STROM-Klemmen 

steckt eine intelligente 

Elektronik, die Strom 

schalten, dimmen und 

auch messen kann. 

Zudem lassen sich kleine 

Programme starten 

und Daten darauf speichern. 

Die dezentrale 

Struktur erlaubt pfiffige 

Anwendungen. 


15

IM FOKUS DIGITALSTROM 

Kooperationen mit Leuchtmittelherstellern sollen einen 

Lampenwechsel sogar noch einfacher machen. Durch 

das automatische Auslesen der EAN-Nummer einer 

angeschlossenen Leuchte weiß das System dann bereits 

nach dem Kauf, welche Lampenfassung verbaut 

wurde, wie hoch ihre maximale Leistung ist und welche 

Dimm-Charakteristik sie aufweist. 

HILFREICHE 

SOFTWARE 

Im Dim-Wizard kann der 

Kunde seine LED-Lampe 

auswählen. So wird 

sie stets mit der korrekten 

Dimm-Kurve angesteuert. 

NEUTRALES 

DESIGN 

Der Elektriker baut die 

Klemmen unter Putz in 

die Dosen der vorhandenen 

Taster und Steckdosen 

ein. So bleibt die 

Optik unverändert. 

Neue Dienste 

Der neueste Wurf aus dem Hause Aizo sind verschiedene 

Dienste, die bereits laufen oder auf der CeBIT 

vorgestellt werden. 

Da ist zunächst die Leuchtmittel-Datenbank Dim- 

Wizard (siehe den Screenshot oben). Da viele LED- 

Lampen ihre eigene Dimm-Charakteristik aufweisen, 

müssen sie unterschiedlich angesteuert werden. Der 

Dim-Wizard sorgt dafür, dass keine Fehler auftreten. 

Die Datenbank enthält die Ansteuerdaten für alle LED- 

Lampen, die mit den digitalSTROM-Dimmern zusammenarbeiten. 

Der Anwender wählt darin die gekaufte 

Lampe aus, und die passende Steuerkennlinie wird automatisch 

im System gespeichert. Eine App, die dem 

Anwender diese Arbeit abnimmt, ist bereits fertig. Sie 

erlaubt das Scannen des Barcodes auf der Lampen- 

Verpackung. In Aussicht steht auch eine App, die den 

Nachkauf einer defekten Lampe selbst in einem Web- 

Shop organisiert. 

Eine Plattform für weitere Dienste 

Martin Vesper, der Chef von digitalSTROM, sieht in 

dem Konzept eine unendliche Zahl von Anwendungen, 

die dank der Brücke zum internen Netzwerk und damit 

zu Tablet-PC oder Smartphone so einfach nachzukaufen 

sind wie eine App im Play Store. 

Nambu-Meter ist etwa ein Analyseprogramm für das 

Energie-Monitoring. Es sammelt Daten von den verschiedenen 

Messgeräten und wertet sie aus. Die grafische 

Oberfläche stellt Verluste des hauseigenen 

Stromverbrauchs den Gewinnen der Photovoltaik-Anlage 

gegenüber. Auch unter www.bidgely.com oder 

www.myeragy.com lassen sich Tools zur Visualisierung 

des eigenen Stromverbrauchs herunterladen. 

Angedacht sind auch weitere Dienste von Drittanbietern. 

Martin Vesper führt als Beispiel eine Hagelwarnungs-App 

an, die dafür sorgt, dass sich bei einsetzendem 

Unwetter das Licht automatisch einschaltet und 

die empfindlichen Jalousien hochfahren. 

Für Notfälle gerüstet 

Ebenso einfach könnte auch passende Hardware verkauft 

werden: ein Paniktaster etwa, der im Notfall alle 

Lichter einschaltet. Dabei würde der Händler den Taster 

bereits im Laden so vorkonfigurieren, dass der Kunde 

ihn nur noch zu Hause einstecken muss. Die Elektronik 

erkennt das neue Bauteil sofort und reagiert 

prompt auf Benutzereingaben. Die einzige Voraussetzung 

für einen reibungslosen Betrieb ist eine Verbindung 

zum Stromnetz. So wird die Stromsteckdose zur 

Datenschnittstelle. Und lässt sich selbst diese Verbindung 

nicht herstellen, wäre es immer noch möglich, 

sich per WLAN ins Netz einzuloggen. 

Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Trennung von Funktion 

und Anwendung. Ein Taster an der Haustür kann 

tagsüber als Klingelknopf seinen Dienst verrichten, 

während er in der Nacht zusätzlich die Gartenbeleuchtung 

einschaltet. Ebenso kann ein Bewegungsmelder 

im Regelbetrieb die Laufwege beleuchten und bei Abwesenheit 

als Alarmanlage dienen. 

16 


Besonders stolz ist der CEO von digitalSTROM auf den 

neuen Schnurdimmer, in dem jetzt auch Sensoren für 

Licht und Ton eingebaut sind. Registriert das Mikrofon 

keine Geräusche mehr im Raum, regelt der Schnurdimmer 

die Beleuchtung herunter. Genauso ließe sich 

durch Klatschen das Licht auch wieder einschalten. 

Noch komfortabler gelingt dies durch die Funktion 

Text-to-digitalSTROM. Sie beherrscht auch Sprachbefehle 

wie „Licht aus“ oder „heller“. Dabei haben die 

Entwickler darauf geachtet, die Befehle einfach zu halten, 

damit der Kunde keine Vokabeln lernen muss. 

Eine echte Hilfestellung 

Als weitereren Aspekt nennt Martin Vesper Ambient 

Assisted Living (AAL): Darunter versteht man die Unterstützung 

älterer oder gehandicapter Menschen 

durch moderne Technik, sodass sie ein selbst bestimmtes 

Leben führen können. Es beginnt damit, dass 

die Elektronik dem Bewohner regelmäßige Schaltfolgen 

abnimmt, wie etwa das automatische Einschalten 

der Außenbeleuchtung bei Dunkelheit. Darüber hinaus 

bietet gerade digitalSTROM eine Vielzahl nützlicher 

Helferlein. Ein steckbarer Taster könnte als Signalgeber 

für die Nachbarn dienen. Er ließe sich überall in der 

Wohnung einstecken und hätte stets dieselbe Funktion. 

Darüber hinaus könnten alle akustischen Signale, ob 

vom Telefon oder von der Haustürklingel, auch durch 

ein Blinken der Lampe angezeigt werden. Die Art und 

Weise, wie dies alles umgesetzt werden kann, hängt 

quasi nur von der Fantasie der Programmierer ab. 

Die Moin-App von the peak lab zeigt am Abend nur ein 

„bye“ auf dem iPad-Schirm an. Ein Druck darauf löscht 

alle Lichter und schaltet die Küche stromlos. 

„Ein schneller 

Markt“ 

IM INTERVIEW: 

MICHAEL SCHIDLACK [ BITKOM ] 

CONNECTED HOME: Welche Entwicklungen sehen Sie im 

Bereich Smart Home auf dem Vormarsch? 

Michael Schidlack: Universalität und Einfachheit in 

Bedienung und Nachrüstfähigkeit sind die Stichworte. 

Beispielsweise Lösungen, die auf dem IPV6-Standard 

aufsetzen und an handelsübliche Router angeschlossen 

werden können. Sie können drahtlos und drahtgebunden 

eingesetzt werden und beherrschen grundsätzlich die 

Kommunikation mit dem Internet, Smartphone, PC und 

Tablet. „Near-Field-Communication“ ist ein weiterer großer 

Trend. Das Prinzip ist, dass das Handy durch die Nähe zu 

anderen Geräten erkennt, was der Benutzer beabsichtigt. 

So reicht es aus, beim Verlassen der Wohnung das Handy 

mitzunehmen oder in die Nähe eines Sensors zu halten. 

Durch die symbolische Geste werden Sicherheitssysteme 

aktiviert, die Heizung gedrosselt und das Licht ausgeschaltet. 

CONNECTED HOME: Wo besteht Handlungsbedarf? 

Michael Schidlack: Erstens: Bei Neubauten und Kernsanierungen 

sollten künftig immer kabelgebundene Internet-Leitungen 

in jeden Raum gelegt werden. Zweitens: Wir 

brauchen mehr Nachrüstlösungen für bereits vorhandene 

Geräte. Drittens: Hochproprietäre Lösungen sollten im Sinne 

von Allianzen weichen – ähnlich wie das heute schon bei 

Multimedia-Lösungen auf DLNA-Basis der Fall ist. 

TRANSPARENTER 

STROMVERBAUCH 

Über die digitalSTROM-App hat 

der Benutzer die Hauselektrik 

unter Kontrolle. Licht, Verdunkelung, 

Sicherheit oder Klima kann 

er damit jederzeit steuern. Auch 

der Stromverbrauch ist permanent 

in Echtzeit abrufbar. 

CONNECTED HOME: Wie können Kunden vom intelligenten 

Haus überzeugt werden? 

Michael Schidlack: Privat bin ich selbst Smart-Home- 

Anwender und bin sehr beeindruckt, dass nicht nur der 

Komfortgewinn hoch ist, sondern auch die Energieersparnis. 

Durch die intelligente Steuerung von Strom und Heizung 

konnte ich bereits im ersten Jahr die Energiekosten um über 

25 Prozent senken. Das allein schon sollte auch für nichttechnik-affine 

Kunden interessant sein. 


ENTERTAINMENT NEWS & TRENDS 

20 

28 

Entertainment 

32 

Fotos, Filme und Musik abspielen, wann man will und wo man will: Mit der 

Heimvernetzung werden Träume wahr. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über 

36 

die vielfältigen Möglichkeiten der Vernetzung von Audio und Video. 

40 

46 

Internet und Fernsehen Seite 20 

Die Zukunft von HbbTV 

Intelligentes Fernsehen Seite 28 

Smart-TV-Angebote im Vergleich 

Test: Lautsprecherboxen Seite 32 

Bowers&Wilkins-AirPlay-Boxen 

Media-Player: Popcorn Hour Seite 36 

Kino-Feeling im Wohnzimmer 

Kabellos fernsehen Seite 40 

Sat over IP 

Smart-TV-Upgrade Seite 46 

Die Internet-TV-Box-2 von Hama 

Unsichtbarer Sound 

Der Luxushersteller Bang & Olufsen ist meist für seinen klaren Sound, kombiniert mit 

perfektem Design, bekannt. Mit seinem neuen Lautsprecherkonzept bieten die Dänen 

nun starken Sound, der nicht sichtbar ist. 

DEZENTER KLANG 

AUS DER WAND 

Die Einbaulautsprecher 

von Bang & Olufsen 

integrieren sich dezent 

in den Wohnraum. 

N 

icht jeder, der Wert auf guten Sound legt, will 

diesen auch auf den ersten Blick sehen. 

Meist sind Hi-Fi-Boxen groß und dunkel, ziehen 

Staub magnetisch an und bieten wegen vieler Kabel 

leichte Stolperfallen. Wer trotzdem nicht auf guten 

Sound verzichten will, kann zu Einbaulautsprechern 

greifen. Das Angebot hierfür ist in Deutschland noch 

gering, die Einbaumöglichkeiten gestalten 

sich kompliziert. 

Auf der CES 2013 stellte der dänische 

Luxushersteller Bang & Olufsen 

eine weitere unsichtbare Soundlösung 

vor und erweitert damit das Angebot 

für Endkunden. Sie setzt sich aus 

einem aktiven Zwei-Wege-Lautsprecherpaar (BeoLab 

15), einem leistungsstarken Subwoofer (BeoLab 16) 

und einem Verstärker (Amplifier 1) zusammen. Alle 

Komponenten wurden für den Einbau in die Wand oder 

Decke konzipiert. Dank der neuen Motorfunktion des 

BeoLab 15 können die Höhen und Mitten wunschgemäß 

ausgerichtet werden. Wird er ausgeschaltet, gleitet 

der BeoLab 15 zurück in die Ausgangsposition. Wer 

nicht genügend Raum zur Verfügung hat oder auf der 

Suche nach einer dezenten Lautsprecherlösung ist, ist 

mit dem System von Bang & Olufsen gut bedient. 

18 


Kompaktes Speichermedium 

www.seagate.com // Preis steht noch nicht fest 

Der Hersteller Seagate bringt eine neue Generation 

NAS auf den Markt. Die Seagate Central Shared Storage-Lösung 

ermöglicht es, Videos, Musik und Bilder 

zu speichern und über das Heimnetzwerk auf die Daten 

zuzugreifen. Sie ist mit zwei, drei oder vier TByte erhältlich. 

Wem dieser Speicher nicht ausreicht, der kann die 

Kapazität über die USB-3.0-Schnittstelle erweitern. 

Medientypen wie Videos, Bilder, Musik und Dokumente 

ordnet die Netzwerk-Festplatte automatisch, sobald sie 

auf ihr gespeichert sind. Zusätzlich gibt es für Androidund 

iOS-Smartphones Apps, die den Zugriff auf Mediendateien 

und Dokumente erlauben. 

Smarter Zuwachs 

www.humax-digital.de // 150 Euro 

HUMAX bringt die neuste Generation seiner Hybrid- 

Receiver, den HD NANO Conn@ct, auf den Markt. Im 

HUMAX TV-Portal stehen Nutzern zahlreiche Unterhaltungsdienste 

wie Mediatheken oder Video on Demand 

am TV-Bildschirm zur Verfügung. 

Aufrüsten erlaubt 

Wer keinen Smart TV besitzt, kann seinen Fernseher 

mit dem Amerry Android-Smart-TV-Stick 2.0 zu einem 

intelligenten TV aufrüsten. Über den HDMI-Eingang 

wird der Stick eingesteckt und ermöglicht damit die 

Verbindung mit dem Internet. Damit kann der Zuschauer 

auch mit einem älteren TV-Modell im Internet surfen, 

Videos ansehen und auf über 150.000 Apps aus dem 

Google Play Store zugreifen. 

www.elv.de // 90 Euro 


19

ENTERTAINMENT HBB TV 2.0 

Die Hochzeit 

des Jahres 

Fernsehen und Internet haben endgültig zueinander gefunden. Die Hochzeit 

der Kommunikationsgiganten birgt ein fast unerschöpfliches Potenzial. 

In diesem Jahr werden die Weichen für die Zukunft gestellt. 

20 


D 

Von Andreas Greil 

as Jahr 2013 könnte den ganz großen 

Durchbruch für HbbTV bringen. Im November 

2012 trafen sich die rund 65 Mitglieder 

des HbbTV-Konsortiums in stiller Runde und 

trugen eine Liste aus Wünschen und Notwendigkeiten 

zusammen. Ihr Ziel: Sie wollen den interaktiven Dienst 

Hybrid Broadcast Broadband TV, der Fernsehen und 

Internet zusammenführt, auf den allerneuesten Stand 

bringen. 

Schon vor Kurzem wurden neue Details in den Standard 

integriert. Adap tive Streaming als eines der wichtigsten 

sorgt nun dafür, dass sich die empfangene Datenmenge 

auto matisch an die Kapazität des jeweiligen 

Internet-Anschlusses anpasst. So sollen Aussetzer bei 

der Wiedergabe von Bewegtbildern oder die händische 

Eingabe der maximalen Auflösung für Bestellfilm-Services 

(Video on Demand) obsolet werden. 

Brandneue Dienste 

„HbbTV 2.0“ lautet das Stichwort für die TV-Zukunft. 

Die Liste des Konsortiums ist lang. Vieles davon wird 

jedoch nicht gleich umgesetzt werden können oder 

bedarf der Diskussion. 

Ganz oben auf der Agenda steht die Implementierung 

des offenen Internet-Formats HTML 5 mit dem Ziel, 

proprietäre Anwendungen auszuschließen. An gedacht 

sind außerdem Push-Dienste, die Nachrichten auf den 

TV-Bildschirm senden – beispielsweise zu Werbezwecken. 

Darüber hinaus soll sich in Zukunft über das Internet 

immer die Originalsprachfassung des im Fernsehen 

spielenden Films verschicken lassen. 

Möglich wird das alles, weil sich HbbTV im vergangenen 

Jahr endgültig als Standard etabliert hat. Das bestätigt 

Konsortiumsmitglied Klaus Merkel vom Institut 

für Rundfunktechnik (IRT). Bereits in diesem Jahr könnte 

HbbTV 2.0 verabschiedet werden und die Szene vorantreiben. 

Darüber hinaus sind schon jetzt neue Services 

auf dem Weg, die im Laufe des Jahres starten 


21


HBBTV-ZUKUNFT 

HbbTV App Gallery: 

Hersteller integrieren in 

ihre TVs App-Portale 

mit zum Teil proprietären 

technischen Modifikationen. 

Die von der 

EU geförderte offene 

App Gallery soll vergleichbare 

Dienste rein 

auf HbbTV basierend anbieten. Das Projekt FI-Content 

ist Teil der EU-Forschungsoffensive „Future Internet Public 

Private Partnerships“, die sich dem „europäischen 

Internet der Zukunft“ widmet. 

Lokal-TV-Portal: Das 

via Satellit übertragene 

Portal fördert die Auffindbarkeit 

und Verbreitung 

von Lokalsendern. 

Über die HbbTV-Anwendung 

ruft man sie 

für den TV-Empfang 

auf. Falls gerade kein 

Live-Programm ausgestrahlt wird, kann man alternativ 

den Internet-Weg wählen, über den man zusätzliche Lokalinfos 

erhält oder das bereits gezeigte Programm in 

der Mediathek nachträglich anschaut. 

Media Broadcast: Via 

DVB-T erreicht den 

HbbTV-Fern seher das 

Portal von Media Broadcast. 

Jedes gelistete 

Angebot führt per 

Knopfdruck ins Internet 

zum entsprechenden 

Web-TV-Kanal. 

Der Clou: Die Web-Sender lassen sich auf Wunsch wie 

die DVB-T-Kanäle bestimmten Platznummern der TV- 

Senderliste zuordnen. Ab da zappt man nahtlos vom 

DVB-T- ins Internet-Fernsehen. 

sollen. Die ersten Infos zu diesen Projekten finden Sie 

links unter „HbbTV-Zukunft“. 

In Arbeit sind zudem Ergänzungen zu bisherigen Angeboten. 

Die Sendergruppe ProSiebenSat.1 will ähnlich 

wie die öffentlich-rechtlichen Programme die eigene 

Mediathek forcieren und gleichzeitig ihr Bestellfilmangebot 

Maxdome integrieren. So bekommt der Begriff 

„Videocenter“ in der HbbTV-Startleiste eine völlig neue 

Dimension. 

Die ARD wiederum hat erst vor Kurzem ihre Mediathek 

attraktiver und funktionaler gestaltet. Und Tonmeister 

Dolby klopft bereits an die Tore der Programmanbieter 

mit der Frage, warum die Mediatheken nicht längst Surround-Sound 

übertragen. 

Second Screen 

Wie das moderne Fernsehen mit den Vorteilen des Internets 

sonst noch kombiniert werden kann, scheint für 

die Zukunft völlig offen zu sein. Neue Begriffe tauchen 

auf, die allerdings unterschiedlich verwendet werden. 

Allen voran: „Second Screen“. 

Gemeint ist dabei grundsätzlich, dass neben dem „ersten“ 

Bildschirm, dem Fernseher, noch ein zweiter zum 

Einsatz kommt. Angetrieben wird die se Entwicklung 

durch die beliebten Tablets und Smartphones. Das IRT 

hat in einer Konzeptpräsentation den HbbTV-Dienst 

rbbtext mit einem solchen Zweit-Screen verknüpft. Dabei 

greifen die Anwendungen mit ihren Funktionen direkt 

ineinander (siehe Beschreibung, Seite 25). 

Beim Sender ProSieben funktionieren die beiden 

Screens eher neben ein ander. Während eine Sendung 

läuft, bieten HbbTV-Einblendungen zusätzliche Unterhaltung 

und machen obendrein massiv auf ergänzende 

Angebote im Internet aufmerksam. Letztlich sollen die 

Fans am Fernsehschirm die Sendung verfolgen und 

gleichzeitig mit dem Tablet auf der zugehörigen, aufwendig 

gestalteten Internet-Seite chatten oder 

Zusatzinforma tionen einholen. 

Am einfachsten setzt schließlich RTL II den Second- 

Screen-Ansatz um. Am Fernseher selbst findet überhaupt 

keine Interaktivität statt. Auf einer speziellen 

Facebook-Seite und über eine Smartphone-App geht 

demgegenüber die Internet-Post ab. 

Social TV 

Chatten, weitere Fans einer Sendung finden, sich vielleicht 

zum Jubiläum einer TV-Serie treffen – ob via Second 

Screen oder HbbTV-Fernseher – in „Social TV“ 

22 



WERBUNG UND SPIELE 

Auch Spontaneität und Spaß soll HbbTV bringen, etwa 

beim TV-Shopping. Derzeit gibt es noch keine Möglichkeit, 

per einfachen Knopfdruck einzukaufen. Die Firma 

TEVEO ermöglicht dies samt persönlicher Ansprache 

(rechts). Spiele sind ebenfalls noch Mangelware. Pro- 

Sieben hat den ersten Schritt gemacht und fordert zum 

Memory-Knobeln auf, wenn „The Voice of Germany“ 

gerade Pause macht (unten links). Das Pong-Spiel der 

Firma Mineus (unten rechts) wirkt simpel, zeigt aber, 

dass Steuerbefehle ohne Verzögerung via HbbTV möglich 

sind und Spieler in Deutschland über HbbTV-Fernseher 

gegeneinander antreten können. 

Via HbbTV spielt TEVEO einen Code zu. Mit ihm meldet man sich einmalig 

über den Computer an. Nun sind TV und TV-Haushalt einander zugeordnet. 

Einkaufen per Knopfdruck und persönliche Ansprache werden möglich. 

Falls es mal nicht ganz so 

spannend im Fernsehen zugeht, 

können schon jetzt einfache, 

auf die jeweilige Sendung 

bezogene HbbTV-Spiele einspringen 

und den TV-Zuschauer 

am Schirm halten. 

Aus frühen Tagen der Computerspiele bekannt, ist Pong ein echter Oldie. 

HbbTV startet damit wie die damaligen Konsolen – und dürfte sich laut 

der Firma Mineus ähnlich rasant entwickeln. 

erkennen Programmanbieter sowie Werbetrei bende ein 

immenses Bedürfnis aktueller und kommender Zuschauergenerationen. 

Am PC ist der rege Austausch in 

Chat rooms, auf Fanseiten oder in Foren bereits für viele 

eine tägliche Lieblingsbeschäftigung. Es ist auch ein 

Trend erkennbar, am Fernseher über das laufende TV- 

Programm zu diskutieren und Freunden Hinweise auf 

weitere Sendungen zu geben. 

Axel Meiling, Unternehmensberater für New TV, fürchtet, 

dass HbbTV hier bereits den Anschluss verpasst 

hat. „Die Sender haben ihre Chance nicht genutzt und 

zu wenig kreative Kraft entfaltet“, lautet sein Urteil. Die 

Bedienung vereinfachende Ansätze wie das Second- 

Screen-Konzept des IRT seien gut gemeint, kommen 

aber zu spät – Social Media werde kein HbbTV-Phänomen, 

sondern bleibe Web-spezifisch. 

Dieser düsteren Prognose wollen sich die Programmanbieter 

nicht anschließen. Lars Friedrichs von ProSiebenSat.1 

sieht den Fernseher zwar noch im Nachteil, 

würde Techniken wie die vom IRT aber lieber heute als 

morgen einsetzen – sobald sie komplett ausgereift 

sind. Und selbst Nachzügler wie RTL II wollen im Laufe 

des Jahres HbbTV-Anwendungen mit Social-TV- 

Charakter starten. Zudem warten alle gespannt auf 

HbbTV 2.0. 

Der Social-TV-Trend bringt nicht nur Spaß, sondern 

lässt sich auch in bare Münze umsetzen. Eine Infratest- 

Studie, die in Zusammenarbeit mit Wirkstoff TV entstand, 

einem Zusammenschluss aus neun deutschen 

TV-Vermarktern, beleuchtete unlängst die Wirkung von 

Social TV. Das Ergebnis: Social-Media-Teilnehmer, die 

sich am TV oder via Second Screen über das Fernsehprogramm 

austauschen, bleiben länger am TV-Schirm 

und bei der jeweils ausgewählten Sendung. So wird 

Social TV auch ein wichtiger Schritt in Richtung individualisierte 

Werbung. 

Niko Steinkrauß, Managementberater Medien & Technologie, 

schwärmt für „Big Data“: Aus allen Kanälen 

sollen nach dem Vorbild der USA Nutzerdaten gesammelt 

und verknüpft werden. Social Media sowie die TV- 

Nutzung selbst sind dabei wichtige Quellen. Das Ergebnis 

führe schließlich zu „differenziertem Präsentieren 

von Inhalten und Werbung“, was der Kunde „letzlich 

gut findet und zu entsprechender Akzeptanz führt“. 

Stirbt das Fernsehen aus? 

Angesichts der neuen Angebote ver ändert sich das 

bekannte Fernsehen. Die Diskussion dreht sich zu- 

24 


SECOND SCREEN UND SOCIAL TV 

Am TV-Schirm erscheint ein Zufalls-QR-Code, den man mit dem Tablet oder 

Smartphone fotografiert. Er führt das HbbTV-Fernsehgerät und das Mobile Device 

über das Internet zusammen. 

Zweit-TV und Navigator: Das Institut für 

Rundfunktechnik (IRT) ist in der Lage, via 

Internet dem TV ein bestimmtes Tablet 

oder Smartphone zuzuordnen. Von da an 

darf man mit dem gepaarten Touch- 

Schirm den HbbTV-Dienst am TV steuern. 

Zudem lässt sich der Dienst auch ausschließlich 

auf dem Zweitschirm abbilden 

und weiter verfolgen, 

falls andere 

nur fernsehen 

möchten. 

Zweit-Internet: Der Sender ProSieben 

bietet HbbTV-Interaktivität, stimuliert aber 

parallel mit Einblendungen die Nutzung 

des Web-Angebots via PC, Tablet oder 

Smartphone. Hier tauschen sich Fans bestimmter 

Sendun gen detailliert aus. Umgekehrt 

wird im Web-Angebot auch das 

Live- oder vergangene Programm gestreamt. 

HbbTV-Dienste sind bei RTL II erst im Entstehen. Eine Smartphone-App verlinkt 

mit dem Programm. Als Social-Media-Plattform kommt Facebook via Smart-Gerät 

oder Computer zum Einsatz. 

Zweit-Plattform: RTL II bietet noch kein 

HbbTV. Social TV gibt‘s dennoch. Der 

Sender lockt die Freunde spezieller TV- 

Angebote auf Facebook als Forumsplattform. 

Auch hier ist der Plan, dass während 

und nach den Sendungen 

diskutiert wird. 

Eine Smartphone-App ergänzt 

Facebook und ermöglicht 

das Live-Streaming 

der Sendung, falls 

man nicht vor dem TV- 

Schirm sitzt. 

Fernsehen, HbbTV, 

Computer und Smart 

Devices bindet Pro- 

Sieben ins Second- 

Screen-Konzept ein. 

Die jewei ligen Medien 

verweisen dabei stetig 

aufeinander. 



„HbbTV dient allen“ 

IM INTERVIEW: LARS FRIEDRICHS 

[ Leiter Teletext und Hybrid-TV ProSiebenSat1.Digital ] 

CONNECTED HOME: Was bedeutet für ProSiebenSat.1 

Social TV? 

Lars Friedrichs: Mit Social TV binden wir unsere Zuschauer 

noch stärker an unser Programm. Wir bieten ihnen beispielsweise 

mit ProSieben Connect eine Plattform, auf der sie 

sich parallel zum Programm austauschen und so aktiv daran 

teilhaben können. Dieser Austausch fließt dann zurück ins 

TV. Prominentes Beispiel dafür ist „The Voice of Germany“. 

Das Abstimmungsverhalten der Connect-Nutzer wird hier als 

Live-Bauchbinde ins TV-Bild integriert. Man schaut gemeinsam 

fern, wobei man nicht unbedingt auf dem gleichen Sofa 

sitzen muss. 

CONNECTED HOME: Dient HbbTV eher der Information, 

dem Spaß oder am ehesten den Werbetreibenden? 

Lars Friedrichs: Es dient allen dreien. HbbTV kann situativ 

und dabei ganz nach Nutzungswunsch des Zuschauers ausgerichtet 

eingesetzt werden. Dabei dient interaktive Werbung 

dem Werbetreibenden, der HD-Text hat einen eindeutigen 

Informationscharakter, und das Videocenter sowie die sendeformatbezogenen 

Spiele bieten Spaß und Entertainment. 

CONNECTED HOME: Besteht die Gefahr, dass sich nur 

jüngere Zuschauer mit Internet-Anschluss, Interaktivität und 

„Second Screen“ zurechtfinden? 

Lars Friedrichs: Keinesfalls, es ist ebenso kinderleicht und 

intuitiv zu bedienen wie der klassische Teletext. Mit der 

einfachen Navigationsstruktur findet sich jeder zurecht. 

Dank DVD ist das Navigieren durch Menüs mit den Pfeiltasten 

der Fernbedienung inzwischen gelernt. Zudem 

erleichtert die stark ansteigende WLAN-Verbreitung den 

Anschluss. 

CONNECTED HOME: Lange war der Computer im 

Wohnzimmer verpönt. Nun verquickt man typische Internet- 

Dienste mit dem Fernsehkonsum. Wo liegt der Unterschied? 

Lars Friedrichs: HbbTV und Smart TV verbindet die 

Einfachheit des Fernsehens mit dem Angebot des Internets. 

Das ist der große Unterschied. Die einfachen 

Dienste werden erfolgreich sein. Mails auf dem Fernseher 

zu schreiben wird auch künftig eher die Ausnahme 

bleiben. 

CONNECTED HOME: Ist das normale TV-Programm ohne 

HbbTV und sonstige Internet-Dienste langweilig? 

Lars Friedrichs: Nein, aber mit diesen Diensten wird es 

noch interessanter. HbbTV ergänzt das Fernseherlebnis 

durch weiterführende Angebote wie zusätzliche Bildergalerien 

und Videos oder die Möglichkeit, das Programm 

zeitversetzt zu sehen. 

nehmend darum, ob das „lineare Fernsehen“ mit seinem 

vorgegebenen, am Stück präsentierten Programm 

ausstirbt. 

Hier gehen die Meinungen weit auseinander. Auf den 

Münchner Medientagen entbrannte unlängst eine heiße 

Diskussion. „Klar geht das Nutzerverhalten in Richtung 

non-lineare Rezeption“, meint Mirjam Laux, Managing 

Director Fox Channels. Marc Schröder, RTL-Geschäftsführer, 

sieht die non-lineare TV-Nutzung als Ergänzung 

zur klassischen, aber nicht als kompletten Ersatz. Arnd 

Benninghoff, Geschäftsführer ProSiebenSat.1 Digital, 

will möglichst viele „Beiboote“ schaffen, die das TV- 

Programm in seiner bekannten Form flankieren und 

neue Chancen für den Sender bieten. 

Sicher scheint, dass der moderne TV-Konsument nicht 

mehr einfach nur fernsieht. Er wird sich sein Abendprogramm 

etwa gezielt aus kostenpflichtigen Bestellfilmen 

zusammenstellen oder über Mediatheken das 

TV-Angebot des jeweiligen Senders nochmals abrufen. 

Welche weiteren Möglichkeiten HbbTV in Zukunft noch 

bieten wird, bleibt abzuwarten. Wir werden zu gegebener 

Zeit darüber berichten. 

26 


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Smarter fernsehen 

Wer Internet-Inhalte auf seinem Fernseher betrachten möchte, hat die Qual der Wahl unter 

den vielen Möglichkeiten. CONNECTED HOME gibt einen Überblick über Lösungen für Smart 

TV ab Werk oder zum Nachrüsten. 

S 

Von Hannes Rügheimer 

chon seit einigen Jahren zählen Internet- 

Funktionen zur Standardausstattung zumindest 

von höherpreisigen Fernsehgeräten. 

Damit tragen die Hersteller der Entwicklung 

Rechnung, dass TV-relevante Inhalte zunehmend 

auch im Internet zu finden sind – seien es die Mediatheken 

der Fernsehsender, Online-Videotheken à la 

Maxdome oder WATCHEVER und natürlich das schier 

unerschöpfliche Videoangebot auf Diensten wie You- 

Tube. Die TV-Hersteller reagieren mit diesen Smart-TV- 

Funktionen auch auf den Trend, dass vor allem jüngere 

Kunden deutlich mehr Zeit im Internet als vor klassisch 

ausgestrahltem Fernsehen verbringen. Laut der ARD/ 

ZDF-Online-Studie 2012 nutzten 14- bis 29-Jährige im 

Durchschnitt 150 Minuten pro Tag das Internet, schauten 

aber nur noch 138 Minuten lang klassisches Fernsehen. 

Da ist es den Herstellern von TVs natürlich lie- 

28 


er, ihre Geräte werden fürs Surfen 

und YouTube-Streaming gekauft, 

als dass diese Aktivitäten ausschließlich 

auf PC, Tablet und 

Smartphone stattfinden. 

Und tatsächlich bringt die Verbindung 

von Fernseher und Internet- 

Diensten auch den Zuschauern klare 

Vorteile: 

Aus den Mediatheken, welche 

die öffentlich-rechtlichen, aber 

auch viele private Sender anbieten, 

lassen sich verpasste Sendungen 

nachträglich abrufen. Dafür muss 

man nicht einmal daran gedacht 

haben, die Sendung vorher zur Aufnahme 

zu programmieren. 

Das von vielen Fernsehgeräten 

und einigen Sendern unterstützte 

HbbTV (Hybrid Broadcast Broadband 

TV) verknüpft von den TV- 

Sendern ausgestrahlte HTML-Infoseiten 

mit aus dem Internet 

nachgela denen Multimedia-Inhalten. 

Der Dienst gilt als moderner 

Nachfolger des Videotextes. 

Auch spezialisierte Web-TV-Angebote 

wie Audi.tv oder Bahn.tv 

finden über die Smart-TV-Menüs 

Zugang auf die TV-Geräte. 

Über Apps oder Portal-Seiten 

lassen sich weitere Content-Angebote 

auf dem Fernseher abrufen. 

Solche Inhalte kommen von Medienpartnern 

wie Bild.de oder TV Movie 

oder werden auch gezielt von 

TV-Sendern für die Smart-TV-Portale 

aufbereitet – wie die „Tagesschau 

in 100 Sekunden“ oder Clips 

aus „Welt der Wunder“. 

Außerdem unterstützen die 

meisten Smart-TV-Lösungen den 

Zugriff auf YouTube und Online- 

Bilderdienste wie Picasa oder 

Flickr. Das ist sinnvoll, um aus diesen 

Quellen stammende Videos 

oder Fotos auf dem großen TV- 

Bildschirm zu betrachten. 

Die meisten aktuellen TV-Geräte werden mit Internet-Features geliefert. 

Der Funktionsumfang ist aber ziemlich unterschiedlich. 

Z 

umindest ab der preislichen Mittelklasse 

geht es bei modernen Flach-TV-Geräten 

nicht mehr ohne „Smart“-Ausstattung. 

Was sich dahinter exakt verbirgt und welche Internet-Inhalte 

sich tatsächlich abrufen lassen, unterscheidet 

sich allerdings von Hersteller zu Hersteller. 

Ob Philips, Samsung, Sony, Toshiba, Panasonic 

oder Loewe – jeder kocht in puncto 

Bedienkonzept und Angebot sein eigenes Süppchen. 

Hinzu kommt, dass Hersteller ihr Glück in 

Apple TV 

M 

SMART AB WERK 

Aktuelle TV-Geräte unterstützen 

ab der Mittelklasse Internet-Funktionen. 

Smart TVs 

SCHLAUE BOX 

Apple TV verbindet die 

Apple-Welt mit dem TV. 

it der zweiten und der aktuellen dritten 

Generation seiner TV-Box nahm Apple 

eine Konzeptionsänderung vor: War das 

ursprüngliche Apple TV mit Festplatte noch eine 

Art iPod zum TV-Anschluss, sind die neuen Modelle 

(109 Euro) auf den Empfang von Filmen, 

exklusiven Content-Partnerschaften suchen. 

Während der Zugriff auf öffentlich-rechtliche Mediatheken, 

deren Videotext/Internet-Hybrid Hbb- 

TV und Webquellen wie YouTube und Picasa 

noch recht weit verbreitet ist, ist insbesondere die 

Möglichkeit, Filme aus Online-Videotheken zu 

mieten, meist auf exklusive Partnerschaften beschränkt. 

Wer sich ein neues TV-Gerät kauft und 

auf Smart TV Wert legt, sollte sich vorab informieren, 

was sein Traumgerät im Detail bietet. 

Obwohl Apple seine TV-Box nach wie vor als Hobby-Projekt bezeichnet, 

wächst das Content-Angebot auf dieser Plattform ständig. 

TV-Serien und Musik per Streaming ausgelegt. 

Sie laufen unter iOS, weshalb die neuesten Content-Angebote 

auf der ersten Boxen-Generation 

nicht mehr zur Verfügung stehen. Filme und Serien 

lassen sich im iTunes Store mieten oder kaufen, 

zum großen Teil sogar in HD-Auflösung. Zusätzlich 

können die Boxen auf Fotos, Musik und 

Videos zugreifen, die auf einem Rechner im 

Heimnetzwerk abgelegt sind. Inhalte, die auf einem 

iPhone, iPad oder iPod gespeichert sind, 

empfängt Apple TV per AirPlay. Neben Angeboten 

wie YouTube und Flickr ist das Video-on-Demand-Portal 

WATCHEVER (8,99 Euro/Monat) 

ein interessanter Neuzugang. 


29

ENTERTAINMENT LÖSUNGEN FÜR SMART TV 

VideoWeb TV 

Die Smart-TV-Nachrüstbox für 149 Euro überzeugt durch ein sehr 

breites Content-Angebot und sehr schnelle Reaktions- und Aufbauzeiten. 

W 

er seinem Fernseher Smart-TV-Funktionen 

beibringen möchte, ohne ein neues 

TV-Gerät zu kaufen, für den werden verschiedene 

Nachrüstboxen angeboten. Zu den 

anerkannt besten Lösungen in diesem Bereich 

zählt das für 149 Euro offerierte VideoWeb TV. 

Die Box unterstützt Content-Angebote über spezielle 

Apps, die von VideoWeb regelmäßig aktualisiert 

und erweitert werden. So unterstützt VideoWeb 

TV im Vergleich zu den Angeboten ein- 

GOOGLE TV 

À LA 2013 

Die Nachrüstbox von 

Archos bringt Google 

auf den Fernseher. 

er auf mobile Multimedia-Player spezialisierte 

Anbieter Archos stellte Anfang des 

Jahres seine Nachrüstbox TV connect 

vor. Das Gerät läuft unter Android OS 4.1 und 

stellt Google-Funktionen wie den Chrome-Browser 

sowie Zugriff auf YouTube oder Google+ auf 

dem Fernseher zur Verfügung. Auch fürs Leihen 

oder Kaufen von Filmen und TV-Serien aus dem 

Google play Store ist das Gerät gerüstet. Allerdings 

ist das Content-Angebot in den USA schon 

zelner TV-Hersteller das breiteste Sortiment an 

Diensten: alle per Smart TV erreichbaren Mediatheken, 

die von ProSiebenSat.1 betriebene Online-Videothek 

Max dome, das Internet-Fernsehen 

Zattoo und eine Vielzahl an Portalangeboten 

von Bild.de bis Welt Online; auch YouTube, Picasa 

und Flickr. Mit einer Android Viewer App empfängt 

die Box zudem Inhalte von Android-Smartphones. 

Das komplette Angebot lässt sich unter 

www.videoweb.de studieren. 

Archos TV connect 

SCHNELL UND 

VIELSEITIG 

VideoWeb TV ist eine 

ideale Nachrüstbox. 

Der Multimedia-Spezialist bringt mit seiner neuen Box vor allem 

Google-Funktionen auf den heimischen Fernseher. 

D 

weiter als hierzulande. Kommunikationsfunktionen 

wie Video Conferencing über die eingebaute 

Kamera, Unter stützung von Google Mail sowie 

DLNA-Zugriff auf Inhalte im Heimnetzwerk funktionieren 

aber weltweit. 

Clever ist die mit Tastatur, Joystick, Game Buttons 

und Touchpads vielseitig ausgelegte Fernbedienung. 

Das Empfangsteil der für 150 Euro 

erhältlichen Kombi hängt sich in Set-Top-Box- 

Tradition oben an den Rahmen flacher TVs. 

Einige Smart-TV-Lösungen bieten 

darüber hinaus auch Funktionen 

wie einen Web-Browser, E- 

Mail-Client oder Oberflächen für 

Facebook, Twitter und Co. Über die 

Sinnhaftigkeit solcher Funk 

tionen 

lässt sich allerdings streiten, denn 

Medienforscher verzeichnen einen 

Trend zum „Second Screen“: 

Viele Zuschauer sitzen heute mit 

Notebook oder Tablet vor dem 

Fernseher und erledigen darauf E- 

Mails und Social-Media-Postings, 

während sie sich vom klassischen 

TV-Angebot berieseln lassen. Laut 

einer Umfrage von SevenOneMedia 

(ProSiebenSat.1) aus dem Jahr 

2012 nutzen 32 Prozent der befragten 

14- bis 49-Jährigen häufig und 

weitere 27 Prozent zumindest 

manchmal oder selten para llel 

Fern sehen und Internet. 

Fernsehen à la Google 

Obwohl TV-Geräte wegen des rasanten 

technischen Fortschritts 

heute in kürzeren Intervallen gekauft 

werden, möchte nicht jeder 

seinen Fernseher sofort durch ein 

Internet-taugliches Modell ersetzen. 

Das ist auch nicht nötig. Unterschiedliche 

Hersteller bieten Zusatzboxen 

an, mit denen sich solche 

Talente bequem nachrüsten 

lassen. Allerdings sollte man zumindest 

einen HD-tauglichen Fernseher 

mit HDMI-Buchse besitzen, 

damit sich Web-Grafiken und HD- 

Inhalte in brauchbarer Qualität auf 

dem Bildschirm anzeigen lassen. 

Einen Überblick über die zur Wahl 

stehenden Lösungs arten finden Sie 

auf den vorliegenden vier Seiten. 

Mit den Nachrüstboxen machen 

sich Käufer zudem ein wenig unabhängig 

vom derzeit laufenden Wettstreit 

unterschiedlicher Content- 

Quellen. Neben den bereits aufge- 

30 


zählten Klassikern wie den 

Angeboten der öffentlich-rechtlichen 

und privaten deutschen TV- 

Sender sowie Internet-Größen wie 

YouTube buhlen mit Apple und 

Google weitere Schwergewichte 

über die Oberhoheit auf dem heimischen 

TV-Bildschirm. Google hat 

mit seinem Konzept Google TV bereits 

vor zwei Jahren einen entsprechenden 

Vorstoß unternommen, 

der aktuell allerdings ein wenig an 

Dynamik verloren hat. Die Vision 

bleibt aber vorhanden: Künftig findet 

der Internet-Suchdienst aus via 

Web-Streaming ausgestrahlten 

Live-TV-Sendungen, Web-TV-Angeboten 

und YouTube-Kanälen jeweils 

die Inhalte, die den Anwender 

am meisten interessieren. Aus den 

Funden präsentiert ihm Google eine 

individuell zugeschnittene persönliche 

Programm auswahl. 

Was plant Apple? 

Dass Apple auch daran arbeitet, 

nach dem Musik- und dem Smartphone-Markt 

auch das Fernsehen 

zu revolutionieren, hatte Apple- 

Gründer Steve Jobs auf seinem 

Sterbebett seinem Biographen 

Walter Isaacson anvertraut. Seither 

spekulieren Kunden, Analysten und 

Konkurrenten darüber, was dahinterstecken 

könnte. Als ziemlich sicher 

gilt, dass Apple sich stark auf 

Content-Streaming aus seinem 

iTunes Store stützen wird. Um dies 

in Richtung Live-Fernsehen zu erweitern, 

dürften allerdings viele 

Vier-Augen-Gespräche mit Hollywood 

und TV-Sendern erforderlich 

sein. Es ist unsicher, ob wir Ergebnisse 

noch 2013 zu sehen bekommen. 

Bis dahin können sich Apple- 

Fans aber mit der erhältlichen Box 

Apple TV schon mal auf Fernsehen 

à la Apple einstimmen. 

Blu-ray-Player 

Wer einen HD-Player kaufen will, kann seinen Fern seher so auch 

gleich mit Smart-TV-Talenten nachrüsten. 

W 

er keinen neuen Fernseher erstehen 

möchte, aber mit der Anschaffung eines 

Blu-ray- Players liebäugelt, findet Smart- 

TV-Funktionen auch in vielen dieser Geräte. Besser 

ausgestattete Player von Sony, Samsung, 

LG, Panasonic, Toshiba und Co. bieten fast die 

gleichen Smart-Funktionen, die auch in den TVs 

dieser Hersteller eingebaut sind. Mit Kaufpreisen 

von 120 bis 250 Euro sind die Player aber viel 

günstiger. Und sie spielen überdies hochauflö- 

MIRACAST-EMPFANG ANG 

NACHRÜSTEN 

PTV 3000 von Netgear (oben) oder 

Actiontec Screenbeam SBWD 100A 

(rechts), beide um 80 Euro 

Miracast-Boxen 

SCHON MIT 

MIRACAST 

Der neue Blu-ray-Player LG 

BP730 (Preis noch offen) 

sende Filme von Disc ab – je nach Player und 

angeschlossenem TV-Gerät auf Wunsch auch in 

3D. Viele aktuelle Blu-ray-Player der genannten 

Hersteller lassen sich überdies per Smartphone 

oder Tablet steuern. Ähnlich wie bei den TVs sind 

die konkret unterstützten Content-Angebote 

aber vom jeweiligen Gerätehersteller abhängig. 

Der neueste Trend: Der Player-Jahrgang 2013 

empfängt nun auch Video-Streaming von Android-Geräten 

via Miracast. 

Mit preiswerten Nachrüst boxen wird jeder HDMI-taugliche Fernseher 

kompatibel fürs Android-Streaming. 

S 

eit Version 4.2 unterstützt Android OS 

das Video- und Audio-Streaming Miracast. 

Dabei handelt es sich um ein Pendant 

zu Apples vergleichbarer Technik AirPlay. 

Wer auf diese Weise Videos, Fotos oder Musik 

von seinem Android-Smartphone oder -Tablet 

auf Fernseher und/oder Stereoanlage im Wohnzimmer 

streamen möchte, braucht dafür passende 

Empfangsgeräte. In einigen TV-Modellen und 

Blu-ray-Playern der Generation 2013 ist Miracast-Kompatibilität 

bereits eingebaut. Vorhandene 

Geräte lassen sich mit Nachrüstboxen für Miracast-Empfang 

ausstatten. Solche Lösungen 

bieten etwa Netgear mit dem Streaming-Adapter 

PTV 3000 oder die US-Firma Actiontec mit ihrem 

Wireless Display Adapter Screenbeam SBWD 

100A (beide um 80 Euro). Die Kästchen werden 

per HDMI am TV-Gerät angeschlossen, die 

Stromversorgung erfolgt per Netzteil oder über 

eine freie USB-Buchse des Fernsehers. 


ENTERTAINMENT AIRPLAY-LAUTSPRECHER 

AY- 

LAUTSPRECHER 

Das A-Team 

Großer Klang aus kleinen Boxen? 

Die AirPlay-Lautsprecher A5 und A7 

von Bowers & Wilkins wollen das 

Unmögliche möglich machen. Aber 

sprengt das exzellent verarbeitete Duo 

tatsächlich die Grenzen der Physik? 

F 

Von Frank-Oliver Grün 

ür „das A-Team“ ist nichts unmöglich. Die 

selbsternannten Helfer aus der gleichnamigen 

Fernsehserie sprengen regelmäßig 

die Grenzen der Physik. Sie lassen es richtig 

krachen und zeigen selbst nach halsbrecherischen 

Aktionen keine Anzeichen von Müdigkeit. 

Ähnliche Qualitäten dürfen Käufer auch von den neuen 

AirPlay-Lautsprechern A5 und A7 erwarten – nicht nur, 

weil sie den Buchstaben „A“ im Namen tragen. Der Hersteller 

Bowers & Wilkins hat bewiesen, dass er sich im 

physi kalischen Grenzbereich auskennt. Die Stereound 

Heimkino-Boxen aus dem südenglischen Wor thing 

genießen bei Hi-Fi-Fans einen fast schon legendären 

Ruf. Und die AirPlay-Premiere von B&W, der Zeppelin 

Air (ganz rechts), gilt bis heute als einer der am besten 

klingenden Docking-Lautsprecher auf dem Markt. 

Mit dem zigarrenförmigen Zeppelin haben A5 und A7 

wenig gemein – von der hochwertigen Verarbeitung abgesehen. 

B&W verzichtet bei seinem „A-Team“ auf den 

verchromten Metallarm mit Dock-Anschluss und Ladefunktion. 

Die neuen Lautsprecher sind kompakter – der 

kleinere A5 passt flachgelegt in einen Schuhkarton – 

und sind als rein rassige Streaming-Systeme konzipiert. 

Das heißt: Musik gelangt in erster Linie per Netzwerk 

zu den Boxen, entweder über ein WLAN oder die Ether- 

32 


DIE TESTKANDIDATEN 

Bowers & Wilkins A5 

499 Euro 

AirPlay-Lautsprecher ohne Dock, der per WLAN oder 

Netzwerkkabel Musik von Apple-Geräten empfängt 

Bowers & Wilkins A7 

799 Euro 

Der große Bruder des A5, mit zusätzlichen Anschlüssen 

für Computer und digitale Audiogeräte 

PER APP INS WLAN 

Damit sich AirPlay-Lautsprecher mit dem WLAN zu 

Hause verbinden können, müssen sie die Zugangsdaten 

des Funknetzes kennen. B&W erleichtert die 

Eingabe von Netzwerkname und Passwort mit einem 

kostenlosen Programm: Die Bowers & Wilkins AirPlay 

Setup App läuft auf iPod touch, iPad und iPhone 

(Abbildung rechts). Sie führt den Käufer eines A5, A7 

oder Zeppelin Air Schritt für Schritt durch den Installationsprozess. 

Dabei erzeugt der AirPlay-Lautsprecher 

zunächst ein eigenes Funknetz, mit dem sich die 

App verbinden kann. Nun wählt der Nutzer sein WLAN 

aus einer Liste verfügbarer Netze und gibt das Passwort 

ein. Die App schickt beide Informationen zum 

Lautsprecher, der neu startet und sich fortan automatisch 

im gewünschten Funknetz anmeldet. Wer kein 

mobiles Apple-Gerät besitzt, kann von der B&W- 

Homepage auch Setup-Programme für Mac- und 

Windows-Computer herunterladen. Denn AirPlay 

funktioniert ja nicht nur auf iPhone oder iPad, son dern 

auch mit iTunes vom heimischen Rechner aus. 

AIRPLAY- 

WIEDERGABE 

Der A5 

und der 

A7 

erscheinen automatisch 

im AirPlay-Menü von 

Apple-Geräten, sobald 

sie mit dem Heimnetzwerk 

verbunden sind. 

net-Buchse auf der Rückseite. Als Audioquellen kommen 

alle Apple-Geräte mit AirPlay in Frage, also iPhone 

(ab 3GS), iPod touch (ab der zweiten Generation) und 

iPad sowie Computer mit iTunes 10.2 oder neuer. 

Eine Android-App wie Twonky Beam bringt auch Smartphones 

und Tablets mit Google-Betriebssystem ins 

Spiel. Allerdings muss die WLAN-Verbindung der Box 

dann per Internet-Browser oder Einrichtungsprogramm 

am Computer geschehen (siehe Kasten oben). B&W 

bietet keine Setup-App für Android an. 

Grundsätzlich immer funktioniert der Direktanschluss 

eines Players über die Miniklinken-Buchse hinten am 

Gehäuse. Ein Tastendruck am Lautsprecher oder auf 

der Infrarot-Fernbedienung aktiviert den AUX-Eingang, 

die Geräte-LED leuchtet dann orange statt pink. 

Der A5 akzeptiert in dieser Betriebsart analoge Signale, 

wie sie MP3-Player und Smartphones am Kopfhörer-Anschluss 

ausgeben. Die Buchse am A7 versteht 

zusätzlich Digitalton, etwa von einem CD-Spieler oder 

Flat-TV. Der optische Lichtleiter wird dabei genauso angeschlossen 

wie ein analoges Klinkenkabel. Der A7 

erkennt das andere Signal und aktiviert zwei Digital/ 

Analog-Wandler, die den Datenstrom entschlüsseln. 

In den Genuss der hochwertigen D/A-Wandlung kommt 

auch, wer den A7 per USB mit einem Windows-PC oder 

Mac verbindet. Bei aktiviertem USB-Eingang leuch- 

GROSSER 

ÜBERFLIEGER 

Mit dem Zeppelin Air 

setzte B&W schon 2011 

Klangmaß stäbe. Auf das 

Dock der 64 Zentimeter 

breiten AirPlay-Box 

passen allerdings keine 

aktuellen Apple-Geräte. 


33

ENTERTAINMENT AIRPLAY-LAUTSPRECHER 

NUR DAS 

NÖTIGSTE 

Der A5 ist kompakt wie 

ein auf die Schmalseite 

gestellter Schuhkarton. 

Strom bezieht er von 

einem externen Netzteil 

über den 16-Volt-Anschluss 

(im Bild rechts). 

BOWERS & WILKINS A5 

www.bowers-wilkins.de 

499 Euro 

Kompakt-Lautsprecher, der ganze Wohnräume beschallen kann; 

für die Größe beeindruckender Klang, geringer Standby-Verbrauch 

Höhen klingen etwas zurückhaltend, vor allem bei Aufstellung deutlich 

ober- oder unterhalb des Hörplatzes (etwa auf einem Schrank) 

Testurteil: sehr gut 

tet die LED grün und der Computer erkennt den Lautsprecher 

als Soundkarte. So lassen sich sogar hochauflösende 

Tonsignale mit 96 kHz/24 Bit von entsprechenden 

Download-Portalen wiedergeben. 

Die Installation ist schnell erledigt. Selbst die Funkverbindung 

klappt dank App so einfach wie die Auswahl 

eines WLAN am iPhone. Allerdings unterstützen A5 und 

A7 (wie andere AirPlay-Lautsprecher auch) nur drahtlose 

Heimnetzwerke im Standard 802.11g. Wer ein Netz 

auf der Frequenz 5 GHz betreibt (802.11n), bekommt 

das WLAN nicht angezeigt und kann sich auch nicht 

damit verbinden. Wenn möglich, sollte man also den 

Router auf Hybrid-Betrieb (802.11g/n) einstellen, dann 

klappt‘s auch mit AirPlay. 

AUSSTATTUNG 

Hersteller Bowers & Wilkins Bowers & Wilkins Bowers & Wilkins 

Modell A5 A7 Zeppelin Air 

Preis 499 Euro 799 Euro 599 Euro 

Internet www.bowers-wilkins.de www.bowers-wilkins.de www.bowers-wilkins.de 

Technische Daten 

Frequenzgang 47 Hz - 22 kHz (± 3dB) 40 Hz - 36 kHz (± 3dB) 51 Hz - 36 kHz (± 3dB) 

Verstärkerleistung 80 Watt 150 Watt 150 Watt 

Hochtöner 2 x 2,5 cm 2 x 2,5 cm 2 x 2,5 cm 

Mittel-/Tieftöner 1 x 10 cm 2 x 7,5 cm/1 x 15 cm 2 x 7,5 cm/1 x 15 cm 

Leistungsaufnahme 48 Watt 100 Watt 100 Watt 

Standby WLAN an 2,8 Watt 6,6 Watt 6,7 Watt 

Standby WLAN aus 0,2 Watt 0,3 Watt 0,3 Watt 

Abmessungen (B x H x T) 30 cm x 18 cm x 12 cm 36 cm x 22 cm x 16 cm 64 cm x 17,3 cm x 20,8 cm 

Gewicht 3,6 kg 5,7 kg 6,2 kg 

Anschlüsse 

Ethernet (RJ45) ✔ ✔ ✔ 

WLAN ✔ ✔ ✔ 

Miniklinke 3,5 mm 

analog/optisch digital ✔ / – ✔ / ✔ ✔ / ✔ 

USB (Streaming) – ✔ ✔ 

iPod/iPhone-Dock 

(30-Pin-Anschluss) – – ✔ 

34 


ALLES DRIN, 

ALLES DRAN 

Im Gehäuse des A7 hat 

neben dem 15-Zentimeter-Subwoofer 

auch das 

komplette Netzteil Platz. 

Deshalb verfügt die Box 

über einen 230-Volt- 

BOWERS & WILKINS A7 

www.bowers-wilkins.de 799 Euro 

Sehr pegelfester und basskräftiger AirPlay-Lautsprecher, dank PC- 

Anschluss und optischem Digitaleingang überall einsetzbar 

Der voluminöse Bass geht bei manchen Musikprogrammen etwas auf 

Kosten der Natürlichkeit. Höherer Standby-Verbrauch als beim A5. 

Testurteil: überragend 

Anschluss (links im Bild). 

Die Wiedergabe übers Netzwerk funktioniert mit der für 

AirPlay typischen Geschmeidigkeit. A5 und A7 tauchen 

zuverlässig im Auswahlmenü auf (siehe Seite 35) und 

lassen sich mit einem Fingertipp aktivieren. Die mitgelieferte, 

eiförmige Fernbedienung mit Tasten für ein/ 

aus, Play/Pause (stumm), Lautstärke und die Wahl des 

Toneingangs (AUX, AirPlay, USB) steuert Basisfunktionen 

auch dann, wenn kein iOS-Gerät zur Hand ist. 

Wie üblich gilt: Um jederzeit bereit zu sein, müssen sich 

die Boxen im Standby-Betrieb mit aktiviertem WLAN 

befinden – von Bowers & Wilkins Sleep genannt. Nur 

dann sind sie als AirPlay-Empfänger im Netzwerk zu 

Dieses Bassgewitter 

übertönt selbst 

den Zeppelin Air 

erkennen und können bei Bedarf „aufgeweckt“ werden. 

Allerdings verbraucht der A7 während dieses Nickerchens 

ähnlich viel Strom wie der ältere Zeppelin Air 

(siehe Tabelle, Seite 34). Auch ohne Musik zu spielen 

summieren sich seine 6,6 Watt auf fast 15 Euro pro Jahr 

(0,25 Euro/kWh). Der A5 ist mit 2,8 Watt (rund 6 Euro) 

genügsamer. Noch mehr Energie spart, wer länger auf 

die Power-Taste drückt: Dann fallen beide Boxen in den 

Tiefschlaf, wo sie weniger als 0,5 Watt verbrauchen. 

Der eigentliche Spaß beginnt nach dem Aufwachen: 

Schon der kleine A5 beeindruckt mit kräftigem Klang. 

Derart tiefe und druckvolle Bässe sind kompakten 

Lautsprechern normalerweise nur mit Mühe und einem 

beherztem Griff zum Equalizer des iOS-Geräts zu entlocken. 

Dabei handelt sich der Musik fan oft Verzerrungen 

durch übersteuerte Lautsprecher ein. Der A5 meistert 

jedoch selbst höhere Pegel ohne Probleme. 

Im Vergleich zum A7 klingen Stimmen präsenter und 

Höhen etwas zurückhaltend. Die beiden Nautilus- 

Hochtöner mit B&Ws eigener Röhren-Technologie, die 

klangverfälschende Resonanzen reduzieren soll, geben 

Streichern nicht so viel Glanz wie im A7. 

Der große Bruder legt mit einem zusätzlichen Subwoofer 

und doppeltem Gehäusevolumen auch im Bass 

nochmals drauf. Wer dachte, ein einzelner Lautsprecher 

könne keine Party beschallen, 

der hat den A7 noch nicht gehört. 

Sein Tieftongewitter übertönt selbst 

den Zeppelin Air, der zum Vergleich 

im Hörtest mitlief. Ob als Aktivbox 

am PC, Sound-Booster für den Fernseher 

oder im AirPlay-Betrieb: Das 

Klangvolumen des A7 macht so manche Stereoanlage 

überflüssig. Wobei ein realistischer Stereoeffekt mit 

One-Box-Systemen kaum möglich ist: Die Hochtöner 

für den rechten und linken Kanal liegen zu nahe beieinander. 

Mit stattlichen 64 Zentimetern Gehäusebreite 

tut sich der Zeppelin Air hier leichter. Er klang im Vergleich 

zu den beiden neuen Kompaktboxen etwas natürlicher. 

Aber auch so leisten A5 und A7 Erstaunliches. 

Sie sind eben ein echtes A-Team. 


ENTERTAINMENT MEDIA-PLAYER 

Von Raphael Vogt 

Die Stunde 

des Popcorns 

Popcorn Hour heißt der neue Wunderabspieler von Syabas. Er genießt – wie seine 

Mitstreiter – einen hervorragenden Ruf. Der neue „Kleine“ kann jetzt noch mehr 

als seine Vorgänger – und das sogar lautlos. 

F 

ernseher, AV-Receiver, Spielkonsole, Media- 

Player, DVD-Player etc.: Jedes dieser Geräte 

bringt seine eigene Fernbedienung und sein 

eigenes Bedienschema mit; das Chaos auf dem Wohnzimmertisch 

ist damit vorprogrammiert. Wäre es nicht 

toll, wenn man einen Player für alle Medien besäße – mit 

nur einem Bedienschema und nur einer Fernbedienung? 

Solange es sich um reine Daten handelt, bieten 

die Modelle von Popcorn Hour genau dafür seit einigen 

Jahren die passende Lösung. 

36 


LAUTLOSE KUNST 

Serienmäßig bringt der A-400 

einen Schnellwechselrahmen für 

3,5-Zoll-SATA-Festplatten bis 

4 Terabyte mit. Die Festplatte 

ist das Einzige, das am Popcorn 

Hour ein Geräusch erzeugt. 

POPCORN HOUR A-400 

www.popcorn-hour.de 299 Euro 

klingt angenehm neutral, universeller 

Audio- und Video-Netzwerk-Player 

Design und Optik, Analog-Ausgang auf 

20 kHz limitiert 


Jetzt bringt der Hersteller Syabas mit dem Popcorn 

Hour A-400 die neueste Evolution seines kleinen Modells 

auf den Markt – mit Fähigkeiten, die größtenteils 

bereits jenseits des noch aktuellen Topmodells C-300 

(einen ausführlichen Test finden Sie in unserem 

Schwestermagazin stereoplay 4/12) liegen. Wir konnten 

dem deutschen Vertrieb die erste der Serie entsprechende 

Maschine – noch mit dem Aufkleber 

„Engineering Sample“ – entreißen und durften sie 

genauer unter die Lupe nehmen. Optisch ist der kleine 

schwarze Kasten eher unscheinbar und wird wohl 

nicht den besten Platz im Wohnzimmer bekommen. 

Doch was in ihm steckt, lässt fast keine technischen 

Wünsche mehr offen: Der zentrale Baustein auf der 

neuen, ultrakompakten High-Tech-Mutterplatine ist 

der Decoder-Chip Sigma Designs SMP 8911. Dieser 

ermöglicht eine Arbeitsgeschwindigkeit, die bislang 

unerreichbar schien, und decodiert erstmals alles, 

was aktuelle Blu-ray-Player ebenfalls abspielen – 

bis hin zu dreidimensionalen Bildern mit Full-HD- 

Auflösung. 

Auch in Sachen Audio verarbeitet der A-400 alles von 

MP3 bis zu hochauflösenden Formaten wie FLAC und 

WAV bis zu 192 Kilohertz Sampling-Rate und 24 Bit 

sowieso. All das darf auch mehr als zwei Kanäle besitzen 

und wird gapless (also ohne Pausen) für Klassik- 

und Livekonzert-Fans abgespielt. Springen und 

Suchlauf beherrscht der Player ohnehin. 

Das gilt auch für Videodateien: „Poppy“, wie er von 

seinen Fans liebevoll genannt wird, spielt alle gängigen 

Container (MOV, MKV, AVI, WMV und mehr) mit 

allen gängigen MPEG- und DivX-Derivaten und verarbeitet 

sogar ISO-Image-Dateien und Dateistrukturen 

von DVD und Blu-ray Disc, als läge eine Scheibe 

RASANTER 

AUSTAUSCH 

Im Querschnitt erkennt 

man die passive Kühlung 

für Prozessor (unten) 

und Festplatte 

(oben). Rasend schnellen 

Datenaustausch 

gewährleisten USB- 

3.0-, Gigabit-LAN- und 

eSATA-Anschlüsse. 


ENTERTAINMENT MEDIA-PLAYER 

OPTISCHE 

AUFMACHUNG 

Die integrierte Mediathek 

Networked Media 

Jukebox stellt gespeicherte 

Musik und Filme 

optisch dar, jetzt auch 

per iPad-App (links). Mit 

allen nur erdenklichen 

Protokollen liefert der 

Server Daten (rechts). 

im Laufwerk. Außer 2D-kompatiblen 3D-Videos im Side-by-Side-Format 

verdaut der Player nun auch Daten 

von 3D-Blu-ray. 

Sämtliche Daten können über alle nur erdenklichen 

Wege zum Media-Player kommen: von LAN, eSATA, 

USB, neuerdings USB 3.0 und SD-Karte. 

Der Popcorn Hour ist aber schon seit Beginn nicht nur 

Client, sondern auch Server. Hierfür lässt sich eine 

SATA-Festplatte seitlich einschieben, die bis zu vier 

Terabyte fasst. Angeschlossene Medien werden eingebunden 

und im Netzwerk bereitgestellt. 

Ein App Store erlaubt die Installation zusätzlicher Programmquellen 

und Funktionen wie zum Beispiel You- 

Tube über Mediatheken bis zu Internet-Radio. Die 

ebenfalls integrierte Media-Jukebox bereitet, eine gewisse 

Disziplin bei der Ordnung und Namensgebung 

vorausgesetzt, fast automatisch die eigene Mediathek 

auf. Grafisch chic gestylt, steht sie auch auf dem iPad 

per kostenloser App bereit. 

Ein Genuss war der passiv gekühlte A-400 im Hörraum. 

Er funktionierte schon mit der Beta-Firmware 

des Testgeräts stressarm. Dazu klang er präzise, musikalisch, 

etwas nüchtern, aber stets dynamisch. 

Die Bildqualität entsprach der von guten BD-Playern 

und überzeugte damit im gesamten Test. Fehlt nur 

noch das Popcorn für den gemütlichen Abend. 

EIN CHIP FÜR ALLE FORMATE 

Popcorn Hour-Hersteller Syabas kooperiert mit dem Chiphersteller 

Sigma De signs. Syabas wird exklusiv mit dem 

neuen Decoder-Chip SMP8911 (Bild) beliefert, der praktisch 

alle gängigen und alle High-End-Audio- und Videoformate 

beherrscht, und das auf der Audioseite bis 192 Kilohertz 

und in Surround und videoseitig auch die 3D-Techniken 

des digitalen Fernsehens: 

Side by Side und Blu-ray, Top- 

Bottom-Modus für 720p- 

Formate und eben auch H.264 

MVC (Multi Video Codec) für 

1080p-3D. Dazu muss er zwei 

vollständige Full-HD-Signale 

parallel verarbeiten können, 

was diese Multimedia-Chips 

bislang nicht beherrschten. 

Der SMP8911 leistet das als erster Decoder-Chip dank 

zweier 800-MHz-Prozessorkerne. Der Chip beinhaltet auch 

Sigmas hervorragendes VXP-Video-Processing, das sich 

insbesondere bei der Wiedergabe von geringer aufgelösten 

Videos (DVD, YouTube etc.) durch seine adaptiven Filter, 

superstabiles De-Interlacing und wunderbar scharfe 

Skalierung auszeichnet. Es war 

verblüffend zu sehen, welche 

Qualität insbesondere geringer 

aufgelöste Bilder auf der Leinwand 

zeigten: knackscharf, 

rauscharm und reich an Details, 

wie das selten zu bestaunen 

war – und ohne, dass es 

„glattgerechnet“ aussah, sondern 

einfach „besser“. Toll. 

38 


SMART 

HOME 

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SMART ENERGY 

CONNECTED HOME 

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ENTERTAINMENT XXXXXXXXXXXX 

SAT-IP-GERÄTE 

Das neue 

Überall-Fernsehen 

Von wegen nur im Wohnzimmer – die neue Sat-IP-Technik verteilt digitale Fernsehsignale im 

Bereich des gesamten Heimnetzwerkes und nutzt dabei wahlweise LAN-Kabel, Powerline oder 

WLAN-Funksignale. Wir haben die Technik mit allen lieferbaren Empfängern getestet. 

40 


DIE TESTKANDIDATEN 

Schwaiger DSR41 IP 

Telestar Digibit B1 

140 Euro 

140 Euro 

Der Sat-IP-Receiver und der baugleiche Telestar 

Digibit B1 holen Sat-IP auf den Fernseher. 

Elgato Sat-IP-App 0,89 / 0,99 Euro 

Die Apps empfangen Sat-IP via WLAN auf Apple 

iPhone, iPod und iPad sowie auf Android-Geräten. 

DVBViewer 

0,89 / 0,99 Euro 

PC-Programm für Digital-TV-Empfang, das neben 

Signalen einer DVB-Karte auch Sat-IP-TV empfängt. 

DLNA-Receiver unterschiedliche Preise 

Sat-IP-Server mit DLNA-Server-Funktion machen 

auch DLNA-Clients zu TV-Empfängern: etwa die PS3. 

N 

Von Reinhard Otter 

etworking hilft nicht nur im Berufsalltag, 

es macht auch zu Hause das Leben 

leichter – und flexibler. Es bringt zum 

Beispiel Live-Fernsehen nicht mehr nur in bestimmte 

Räume, sondern überall dorthin, wohin das heimische 

Datennetzwerk reicht. Die Technik, bei der nicht mehr 

Antennen-, sondern Netzwerkkabel die Reichweite des 

TV-Empfangs definieren, heißt Sat>IP (oder auch Sat- 

IP). Die Bezeichnung steht als Kurzform für ihre Methode: 

Digitale Sat-Empfangssignale werden Bit für Bit 

über das lokale IP-Netzwerk (LAN) an Sat-IP-fähige 

Receiver übertragen. 

In CONNECTED HOME 1/13 (ab Seite 88) haben wir die 

Sat-IP-Technik vorgestellt, jetzt haben wir alle verfügbaren 

Sat-IP-Geräte ausführlich getestet. Neben mehreren 

Sat-IP-Servern sind das einige wenige spezielle 

Sat-IP-Receiver, eine Sat-IP-App für iPhone, iPad und 

Android-Geräte sowie ein PC-Programm. Außerdem 

können – zusammen mit einem DLNA-fähigen Sat-IP- 

Server – fast alle Audio-Video-Geräte mit DLNA-Client-Funktion 

Sat-IP-Fernsehen empfangen. 

Installation und Setup 

Zunächst muss die Sat-IP-Anlage eingerichtet werden. 

Das bringt vor allem einiges an Netzwerk-Installation 

mit sich. Die Zentrale der Anlage ist ein sogenannter 

Sat-IP-Server. Man kann ihn auch als Sat-IP-Router 

oder -Multischalter bezeichnen, denn im Grunde erledigt 

er all diese Aufgaben. 

Die bislang lieferbaren Geräte MS41 IP von Schwaiger, 

Digibit R1 von Telestar und Multibox IDL 400 IP von Inverto 

– die beiden letzten sind baugleich – kosten jeweils 

um 300 Euro. In jedem der Geräte sind vier Sat- 

Tuner eingebaut, mit denen sie über Koax-Kabel mit 

dem LNB an der Sat-Schüssel verbunden werden. Die 

Geräte können wahlweise als Multischalter an einem 

Quattro-LNB fungieren. Alternativ lassen sie sich auch 

mit einem Quad-LNB oder einem separaten Multischalter 

verbinden. Wer keine vier Tuner benötigt, kann die 

ersten beiden Sat-Anschlüsse mit einem Twin-LNB verbinden. 

Dann lassen sich nur maximal zwei Sat-IP- 

Empfänger gleichzeitig mit TV-Signalen versorgen. 

Der zweite Anschluss des Sat-IP-Servers erfolgt per 

LAN-Kabel an den Router im lokalen Netzwerk. Über 

diese Verbindung gelangen die digitalen TV-Daten 

DOPPEL- 

EMPFÄNGER 

Der dLAN TV Sat Multituner 

von devolo soll 

demnächst auf den 

Markt kommen. Das 

Twin-Empfangsteil ist 

ebenfalls fit für Sat-IP- 

Netzwerk-Empfang. 


41

ENTERTAINMENT SAT-IP-GERÄTE 

Sat-IP-Receiver 

D 

erzeit gibt es zwei praktisch baugleiche Sat-IP-Receiver: den Schwaiger 

DSR41 IP und den Telestar Digibit B1. Die je rund 140 Euro teuren Geräte 

sind nur zehnmal 13 Zentimter groß und empfangen Fernsehen ausschließlich 

per Sat>IP. Der Empfang funktioniert recht einfach: Sind die Boxen ans Netzwerk 

angeschlossen, zappen sie problemlos durch ihre vorgefertigten Senderlisten. Ein 

Sendersuchlauf ist ebenso möglich wie die Umsortierung der Senderliste. Per USB- 

Anschluss lässt sich eine Festplatte für Aufnahmen anschließen. Besonders flexibel 

ist die Aufnahmefunktion aber nicht: Die Wiedergabe etwa ist während eines Mitschnittes 

nicht möglich, eine einfache Pause-Funktion (Timeshift) kennen die Geräte 

auch noch nicht. Letzteres soll aber durch ein baldiges Software-Update möglich 

werden. Neben Live- 

TV spielen die Geräte 

auch Medien-Inhalte 

von DLNA-/UPnP- 

Servern. 

Im Test gab es immer 

wieder Abstürze der 

beiden Sat-IP-Boxen, 

wenn die Tester 

Funktionen allzu schnell hintereinander aufrufen wollten. Dann half ihnen 

nur das Ziehen des Netzsteckers und ein 

Neustart. Wenn die Geräte liefen, dann boten SCHWAIGER DSR41 IP 

sie aber einwandfreie Bild- und Tonqualität bei www.schwaiger.de 

140 Euro 

kompaktes Gerät, lässt sich versteckt anbringen und per 

SD- und HDTV-Sendungen. Als Zapping-Boxen 

sind die Sat-IP-Boxen gut geeignet, für 

spartanischer EPG, einige Abstürze im Test, kein Time- 

IR-Auge fernbedienen, übersichtliche Menüs 

shifting, keine Wiedergabe während der USB-Aufnahme 

anspruchsvolle Zuschauer bieten sie aber 

Testurteil: befriedigend 

derzeit zu wenig Aufnahmekomfort. 

TELESTAR DIGIBIT B1 

www.telestar.de 

140 Euro 

kompakters Gerät, lässt sich versteckt anbringen und per 

IR-Auge fernbedienen, übersichtliche Menüs 

spartanischer EPG, einige Abstürze im Test, kein Timeshifting, 

keine Wiedergabe während der USB-Aufnahme 


VIERFACH 

VERBUNDEN 

Der Sat-IP-Server wird 

an den Multischalter, 

einen Quad- oder Quattro- 

LNB angeschlossen. 

via Netzwerk zu den Receivern. Sat-IP-Receiver und 

-Server teilen sich die Arbeit: Der Receiver schaltet auf 

einen Kanal, der Server schickt die Daten übers Netz. 

Eingestellt wird der Sat-IP-Server per Web-Interface 

am PC. Man kann bei den Geräten von Inverto und Telestar 

auch wählen, ob und welche Kanäle sie 

als DLNA-Server im 

Netzwerk bereitstellen. 

Im Test arbeiteten 

die Sat-IP-Server 

sehr gut. Am wichtigsten 

ist eine gute 

Netzwerk-Verbindung: 

Per LAN-Kabel mit einem „Gigabit“-Router verbunden, 

ließen sich mehrere TV-Kanäle parallel übertragen. Via 

WLAN oder Powerline kam es vor allem bei parallel laufenden 

HDTV-Kanälen zu Aussetzern. Das überrascht 

kaum: Ein HDTV-Kanal beansprucht meist mehr als 10 

Mbit/s. Wenn noch andere Geräte Bandbreite im Netzwerk 

benötigen, ist etwa ein WLAN schnell überlastet. 

Fazit 

Sat-IP erweitert das TV-Vergnügen auf einfache Weise. 

Vor allem Mobil-Apps und der Empfang am PC funktionierten 

gut. Das größte Manko sind derzeit die recht 

simplen Sat-IP-Receiver. Sie erfüllen nicht alle Erwartungen, 

wie Sie in diesen Tests nachlesen können. 

42 


Sat-IP-Apps 

D 

ie Sat-IP-Apps für Apple- und Android- 

Geräte kommen aus dem Hause Elgato. 

Sie kosten 89 Cent für Apple iOS und 

99 Cent für Android. Angesichts der Tatsache, 

dass mit den Apps und einer Sat-IP-Anlage alle 

Tablet-Computer und Smartphones zu Zweitoder 

Dritt-TVs werden, ist das ein echtes 

Schnäppchen. Sie empfangen per WLAN allerdings 

nur SD- und keine HDTV-Sendungen. HD- 

Sender werden dem entsprechend in der übersichtlichen 

Senderliste erst gar nicht gelistet. 

Man kann das Fernsehprogramm in den Apps 

auch pausieren und aufnehmen. Letzteres klappt 

allerdings nur direkt im laufenden Progamm, 

nicht aus dem sonst sehr übersichtlichen elektronischen 

Programm-Guide. TV-Aufnahmen 

lassen sich im Speicher der Mobilgeräte ablegen, 

in der App anschauen und auch exportieren – 

zum Beispiel von Apple-Geräten via iTunes auf 

den Computer. 

Die Sat-IP-App ließ sich im Test auf allen Geräten 

intuitiv und kinderleicht bedienen. Bild und Ton 

waren für SD-Qualität prima. So einfach war 

Fernsehen mit iPad & Co. bislang nur mit Speziallösungen 

wie den Netzwerk-Empfängern der 

EyeTV Netstream-Serie von Elgato – die ja eines 

der Vorbilder für die Sat-IP-Technik ist. 

ELGATO SAT-IP APP 

www.elgato.com 

0,89 (iOS) / 0,99 Euro (Android) 

einfache Bedienung, Timeshifting, TV-Aufnahme und 

-Export möglich, übersichtlicher EPG 

keine Aufnahmeprogrammierung im EPG, 

keine HDTV-Übertragung auf Mobilgeräte 


Sat-Komfort am PC 

D 

er DVBViewer ist nicht irgendein Sat-TV- 

Empfangsprogramm am PC, er ist sozusagen 

die „Eier legende Wollmilchsau“ 

der DVB-Software – inklusive automatischem 

Aufnahmemanager, extra komfortabler EPG- 

Suchfunktionen (rechts unten) und anderer Komfort-Features, 

die sich teils erst mit Zusatzprogrammen 

von der Homepage des Entwicklers 

aktivieren lassen. Das Programm kostet in seiner 

Grundversion 15 Euro, die vor allem für TV-Archivare 

mit XXL-Festplatten sehr gut angelegt sind. 

Sat-IP funktioniert derzeit nur mit der neuesten 

Beta-Version, die aber in unserem Test dauerhaft 

stabil lief. Der TV-Empfang über einen Sat-IP- 

Server muss in den Empfangseinstellungen etwas 

umständlich manuell konfiguriert werden. Ist 

das erledigt, bietet der DVBViewer aber derzeit 

die vielseitigsten TV-Funktionen via Sat>IP – 

inklusive einer Bedienoberfläche, die sich 

recht einfach per Fernbedienung am 

Fernseher steuern lässt (rechts). Die Software 

stellt auf Wunsch auch alle im Computer 

verbauten und betriebsbereiten DVB-S-Empfangsmodule 

als Sat-IP-Server bereit – und erweitert 

so das TV-Netzwerk. Eine abgespeckte 

Version des DVBViewer gibt es gratis bei Tele star. 

Sie läuft aber nur mit deren Sat>IP-Server. 

DVBVIEWER 

www.dvbviewer.com 

15 Euro 

DVB-Empfangs-Software mit EPG, Aufnahmeprogrammierung, 

Senderlistenmanager und Sat-IP-Serverfunktion 

Sat-IP-Funktion muss manuell konfiguriert werden, 

etwas komplexe Bedienung 



ENTERTAINMENT SAT-IP-GERÄTE 

Sat-IP via DLNA 

S 

at>IP macht die PlayStation 3, viele Bluray-Player 

und unzählige weitere DLNA- 

Receiver zu TV-Empfängern. Die Sat-IP- 

Server von Telestar und Inverto sowie – nach einem 

baldigen Software-Update – das Modell von 

Schwaiger haben eine Medienserver-Funktion. 

Ist die aktiviert, dann erkennen DLNA-Receiver 

die Sat-IP-Zentrale als DLNA-Server. Dessen Medienverzeichnis 

zeigt statt Video- oder Musikdateien 

eine Senderliste (siehe rechts). In dieser 

lässt sich der jeweilige TV-Sender genauso auswählen, 

wie man sonst eine Videodatei startet. 

Das Fernsehprogramm flimmert dann nach wenigen 

Sekunden über den Bildschirm. Umgeschaltet 

wird, indem man den laufenden Stream 

per Stop-Taste anhält und aus der Liste einen 

anderen Sender auswählt. Die Senderliste kann 

frei empfangbare SD- und HDTV-Sender 

enthalten, sie lässt sich über das 

Web-Interface des Sat-IP-Servers am Computer 

sortieren und ändern (rechts unten). 

TV-Mitschnitte und Timeshifting sind bei der 

DLNA-TV-Übertragung nicht möglich, zum laufenden 

Programm gibt es auch keine EPG-Infos. 

Das Ganze ist eine praktische Erweiterung des 

Sat-IP-Gerätepar ks, die aber nur Basisfunktionen 

des alltäglichen Fernsehens bietet. 

DLNA-RECEIVER 

www.dlna.org 

verschiedene Preise 

ermöglicht Live-TV auf jedem DLNA-Receiver, einfache 

Steuerung, HDTV-fähig, programmierbare Senderliste 

kein direktes Umschalten, keine Aufnahmen, kein 

Timeshifting, funktioniert nicht mit allen Sat-IP-Servern 


VERGLEICHSTABELLE SAT-IP-RECEIVER 

Sat-IP-Client Receiver Receiver PC-Programm App DLNA-Client 

Marke Schwaiger Telestar CMUV Hackbart Elgato verschiedene 

Modell DSR 41 IP Digibit B1 DVBViewer (Telestar) Sat>IP verschiedene 

Preis in Euro 140 140 gratis, Vollversion: 15 0,89 – 0,99 verschiedene 

Internet-Adresse www.schwaiger.de www.telestar.de www.dvb-viewer.com www.elgato.de www.dlna.org 

Voraussetzungen Sat-IP-Router Sat-IP-Router Sat-IP-Router, PC Sat-IP-Router, iOS- , Sat-IP-Router mit 

Android-Mobilgerät DLNA-Funktion 

Empfang 

Auto-Senderliste ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ (im Server definiert) 

Sendersuchlauf ✔ ✔ ✔ – – 

zeigt HD- / SD-Sender ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ – / ✔ ✔ / ✔ 

Umschaltzeit SD gleicher / anderer Transponder 2,3 / 2,3 Sek. 2,3 / 2,3 Sek. 3,6 / 3,6 Sek. 3,0 / 3,0 Sek. kein Zappen 

Umschaltzeit HD gleicher / anderer Transponder 2,3 / 2,3 Sek. 2,3 / 2,3 Sek. 3,6 / 3,6 Sek. – kein Zappen 

Aufnahme 

Aufnahmefunktion auf USB-HDD auf USB-HDD PC-Festplatte eingebauter Speicher – 

Timeshift / Direktaufnahme – / ✔ – / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ – / – 

Wiedergabe bei Aufnahme – – ✔ – – 

EPG-Quelle Internet / DVB-SI – / ✔ – / ✔ – / ✔ – / ✔ – / – 

Vorschau-Art / -Zeitraum Einzel / ca. 7 Tage Einzel / ca. 7 Tage Übersicht / ca. 7 Tage Übersicht / ca. 7 Tage – / – 

Aufnahmeprogrammierung im EPG ✔ ✔ ✔ – – 

Einzel / täglich / Wochentag / Wochenende / individuell ✔ / ✔ / ✔ / ✔ / – ✔ / ✔ / ✔ / ✔ / – ✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔ – – 

Besonderheiten Android 2.3 Android 2.3 macht PC-Sat-Karten 

zum Sat-IP-Server 

44 


GROSSE LESER-AKTION: 

JETZT 50 EURO SPAREN! 

Netgear XAUB2511 

Musik im 

ganzen Haus 

Netgears Powerline Music Extender XAUB2511 macht analoge Endgeräte fit für die AirPlay- 

Technologie von Apple. Damit ist es möglich, Musik vom Tablet, Smartphone oder Computer 

kabellos auf die Stereoanlage oder Aktivboxen zu streamen. 

U 

rlaubsfotos, Videos, Musik: Daten ganz ohne 

Kabel in der Wohnung zu übertragen ist eine 

feine Sache. Gerade das Streamen von Musik 

im Netzwerk ist inzwischen ein echter Trend – zahlreiche 

Endgeräte wie Dockingstationen oder Lautsprecher sind 

dazu mit der AirPlay-Technologie von Apple ausgerüstet. 

Und auch für Anwender, die nicht gleich ihr bestehendes 

Equipment aus dem Wohnzimmer verbannen wollen, gibt 

es eine Lösung: Mit dem Netgear Powerline Music 

Extender XAUB2511 lassen sich sowohl Daten kabellos 

über die Stromleitung als auch Musik vom Smartphone, 

Tablet und Computer auf Lautsprecher oder Stereoanlagen 

übertragen – und zwar im ganzen Haus. Das Endgerät 

muss lediglich über einen Cinch- oder Mini-Klinke- 

Anschluss verfügen. 

AirPlay-Aufrüstung leicht gemacht 

Der Powerline Music Extender wird einfach in eine bestehende 

Steckdose gesteckt. Um Musik drahtlos wiederzugeben, 

muss man lediglich die gewünschten 

Songs auf dem Mobilgerät oder Computer auswählen, 

ein mit einem Powerline Music Extender verbundenes 

Endgerät auswählen, und schon geht´s los. Bei Apple- 

Geräten wird das über AirPlay realisiert. Für den PC liefert 

Netgear eine Software mit, um den Music Extender 

bzw. die daran angeschlossene Anlage als Ausgabegerät 

auswählen zu können. Dies funktioniert unabhängig 

von der Anwendung, mit der die Musik abgespielt wird. 

Für Android-Geräte kommen verschiedene Apps von 

Drittanbietern in Frage, z.B. Twonky. 

Der Powerline Music 

Extender XAUB2511 

ist ein Adapter-Set, das 

Daten und Musik völlig 

kabellos über die vorhandene 

Stromleitung 

überträgt. 

SPEZIAL-ANGEBOT FÜR ALLE LESER 

Holen Sie sich den Powerline-Musik-Streaming-Adapter anstatt 

für 139 Euro für nur 89 Euro! Erhältlich in allen Expert-Filialen! 

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an der Kasse vorzeigen. 

Oder einfach ganz komfortabel per QR-Code: 


ENTERTAINMENT MEDIA-ROUTER 

Wer seine E-Mails am Fernseher nicht nur lesen, 

sondern auch beantworten möchte, wird Hamas 

Wireless Keyboard schnell schätzen lernen. 

Über ein optisches 

Kabel gelangt der Sound 

aus der Internet-TV-Box-2 in 

digitaler Qualität zur Musikanlage. 

Zu wenige HDMI-Eingänge am TV? Hamas HDMI- 

Umschalter verteilt einen HDMI-Anschluss auf bis zu 

vier Geräte. Statt Umstecken genügt ein Knopfdruck. 

Von Karl Kolschitzky 

Smartes TV 

ohne Smart TV 

Wer Filme von der Festplatte, Fotos aus dem Heimnetz, YouTube oder sein E-Mail-Postfach am 

Fernseher betrachten möchte, benötigt keinen Smart TV. Mit der Internet-TV-Box-2 deckt 

Hama alle Home-Entertainment-Wünsche ab – und denkt dabei auch an das nötige Zubehör. 

E 

in neuer Fernseher fürs Wohnzimmer ist für 

die meisten Haushalte eine Anschaffung für 

mehrere Jahre. Doch der Weg zum ultimativen 

Home-Entertainment-Erlebnis führt nicht zwangsweise 

über einen kostspieligen, neuen Fernseher. Der 

Hersteller Hama hat mit seiner neuen Internet-TV-Box-2 

einen leistungsfähigen Media-Player im Angebot, der 

jeden gewöhnlichen Fernseher in einen modernen 

Smart TV verwandelt. Ein weiterer, großer Vorteil der 

kleinen TV-Box: Im Gegensatz zu einem neuen Smart 

46 


TV lässt sich der handliche Hama-Player problemlos 

transportieren und kann somit auch an anderen TV- 

Geräten, zum Beispiel bei Freunden, zum Einsatz kommen 

– und bewundert werden. Denn das Gerät wartet 

mit einigen interessanten Funktionen auf, mit denen es 

sich von der überwiegenden Masse der im Handel erhältlichen 

(Multi-)Media-Player abhebt. 

Spaß mit Apps 

So läuft auf der Internet-TV-Box-2 das Betriebssystem 

Android in der aktuellen Version 4. Damit kann der Besitzer 

des Hama-Players aus einer riesigen Anzahl kostenloser 

und kommerzieller Anwendungen (Apps) wählen, 

sobald er sich einmalig bei einem App Store wie 

Android Pit oder SlideME registriert hat. Neben einer 

riesigen Auswahl an Spielen und Spaß-Apps wie dem 

beliebten Game Angry Birds stehen für den Player auch 

viele nützliche Apps zur Verfügung. Bereits in der Grundausstattung 

der Box sind einige nützliche Apps vorinstalliert: 

etwa Player-Apps zur Wiedergabe von Videos 

und Musik, ein Datei-Manager, ein Browser, Apps für 

Facebook, Skype und Messenger. 

Da zur Steuerung der TV-Box ja kein Touchscreen wie 

bei Android-Smartphones oder -Tablets zur Verfügung 

steht, liegt dem Gerät eine intuitive Infrarot-Fernbedienung 

bei, mit der sich ein Cursor oder Mauspfeil auf der 

Android-Oberfläche durch Gestensteuerung bewegen 

lässt – ähnlich etwa wie die Steuerung bei der Spielkonsole 

Wii. Für noch mehr Bedienkomfort bietet Hama 

zusätzlich eine kostengünstige, drahtlose Tastatur mit 

integriertem Trackball an. Die Tastatur ist sofort einsatzbereit, 

sobald man den winzigen USB-Adapter-Stick in 

einen freien USB-Port der TV-Box gesteckt hat. Wer 

schon einmal versucht hat, über eine eingeblendete 

Bildschirmtastatur seine E-Mails am Fernseher zu beantworten 

oder beim Surfen entsprechend Suchbegriffe 

und Web-Adressen mühsam eingetippt hat, wird 

eine solche echte Tastatur zu schätzen wissen. 

Ein echter Medienstar 

Darüber hinaus hat Hama seine Internet-TV-Box-2 mit 

modernsten Hardware-Komponenten ausgestattet. 

Das Herz des Players bildet ein leistungsfähiger Cortex-A9-Prozessor 

von Amlogic, dem ein üppiger Arbeitsspeicher 

von 1 GByte zur Verfügung steht. Derart 

gerüstet, sollte die Internet-TV-Box-2 selbst Full-HD- 

Videos in höchster Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) ohne 

Ruckler wiedergeben können. 

Dabei spielt es grundsätzlich keine Rolle, was für Filmdateien 

sich auf einem angeschlossenen USB-Stick 

oder der externen Festplatte befinden, denn laut Herstellerangaben 

unterstützt die Internet-TV-Box-2 so 

gut wie alle gebräuchlichen Videoformate: angefangen 

von AVI, MKV oder MOV über M2TS, ISO und IFO bis 

hin zu WMV oder FLV – um nur einige der wichtigsten 

zu nennen. Ähnliches gilt auch für die Wiedergabe von 

Musikdateien. Mit MP3, WMV, WAV, OGG und FLAC 

kommt der Player laut Hama mit allen relevanten Audioformaten 

zurecht. 

Für den Anschluss von Speichermedien stellt die Internet-TV-Box-2 

gleich drei USB-2.0-Hosts bereit. Zwei 

USB-Anschlüsse sind an der linken Geräteseite angebracht, 

der dritte Port befindet sich an der Rücksei- 

DAS UNTERNEHMEN 

Hama ist einer der führenden Zubehörspezialisten für 

die Produktbereiche Foto, Video, Audio, Computer und 

Telekommunikation. Aktuell beschäftigt Hama weltweit 

rund 2.500 Mitarbeiter. Das Unternehmen wurde 

1923 von Hanke Martin in Dresden gegründet 

und nach der Zerstörung im Zweiten 

Weltkrieg 1945 in der bayerischschwäbischen 

Kleinstadt Monheim 

neu aufgebaut, wo das 

Unternehmen bis heute seinen 

Stammsitz mit aktuell 

rund 1.500 Mitarbeitern hat. 

Das beeindruckende Portfolio des Unternehmens setzt 

sich aus rund 18.000 Produkten zusammen, die weltweit 

vertrieben werden. Neben den genannten Bereichen 

IT und Multimedia bedient Hama auch die Bereiche 

Schule und Haushalt. Wer sich zu Hause oder im 

Büro umsieht, wird schnell auf ein Produkt der Monheimer 

stoßen: Vom Fotoalbum über die Computermaus 

bis hin zu Wandhalterungen für Fernseher, TV-Verbindungskabel, 

die Tasche für das neueste Handy, aber 

auch Energiesparlampen oder Schulranzen für die 

Kleinsten gehören zum Sortiment. 


ENTERTAINMENT MEDIA-ROUTER 

DURCH DIE 

WAND 

Powerline-Adapter stellen 

die Heimnetz-Verbindung 

über die Stromleitung 

her. Im Gegensatz 

zu WLAN stellen 

Wände und Decken kein 

Hindernis dar. 

FLEXIBLER 

STECKER 

Dieses CAT6-Netzwerkkabel 

von Hama besitzt 

einen voll beweglichen 

Steckerkopf und eignet 

sich damit auch für 

Anschlüsse auf engstem 

Raum. 

te des Players. Praktisch: Die beiden seitlichen USB- 

Hosts sind mit großzügigem Abstand zueinander angebracht. 

Das hat den Vorteil, dass selbst ein breiter 

ausgelegter Speicherstick nicht immer gleich zwei 

USB-Ports am Abspielgerät blockiert. 

Selbst Speicherkarten von Digi-Cams oder anderen 

Aufnahmegeräten lassen sich direkt an die Box anschließen. 

Der SD-Card-Slot an der rechten Seite des 

Hama-Players unterstützt neben den klassischen SD- 

Card-Formaten auch SDHC-Speicherkarten mit bis zu 

32 GByte Speicherkapazität. Im Idealfall lässt sich damit 

der Datenspeicher aus der Digitalkamera direkt am 

Media-Player einstecken. 

Anschlüsse satt 

Trotz seiner handlichen 

Größe ist der Hama- 

Media-Player mit 

sämtlichen wichtigen 

Video- und 

Audio-Ausgängen 

ausgestattet. Somit 

kann die Box nicht 

nur am Flachbild-Fernseher 

betrieben werden, 

sondern sie arbeitet 

auch mit älteren Modellen 

gut zusammen, die beispielsweise noch nicht über 

digitale Eingänge verfügen. 

Der wohl am häufigsten eingesetzte Anschluss am Hama-Player 

dürfte der HDMI-Ausgang sein. Über HDMI 

können Video- und Tonsignale in hoher Qualität übertragen 

werden. Die Box gibt über HDMI Videosignale 

mit Auflösungen bis zu 1.920 x 1.080 Bildpunkten an 

den daran angeschlossenen Full-HD-Fernseher weiter. 

Über den HDMI-Ausgang und das mitgelieferte HDMI- 

Kabel lässt sich der Hama-Player somit entweder direkt 

an den Fernseher oder auch an einen modernen 

HDMI-fähigen AV-Receiver anschließen. Wer einen 

nicht ganz so aktuellen AV-Receiver besitzt, verwendet 

zur digitalen Weiterleitung der Tonspur den optischen 

oder S/PDIF-Ausgang an der TV-Box. In diesem Fall 

wird ein optisches Kabel benötigt, das häufig auch als 

Toslink-Kabel bezeichnet wird. Hama bietet entsprechende 

Kabel in verschiedenen Längen an. 

Sind am Fernseher schon alle HDMI-Eingänge belegt, 

bietet sich ein HDMI-Umschalter als elegante Lösung 

an. Dieser verteilt einen HDMI-Eingang auf mehrere 

Wiedergabegeräte. Die Umschaltung erfolgt komfortabel 

per Knopfdruck. 

Ältere Fernseher ohne HDMI besitzen unter Umständen 

einen analogen Komponenteneingang (YPbPr), den 

auch die Hama-Box über eine mitgelieferte Kabelpeitsche 

ausgeben kann. Allerdings werden bei Komponen- 

48 


DAS KOSTEN DIE PRODUKTE 

Internet-TV-Box-2 

Hamas kompakte Funktastatur „Entertainment“ 

179 Euro 

40 Euro 

Hama Verbindungskabel ODT (Toslink-)Stecker – 

ODT (Toslink-)Stecker, 1,5 m 

Hama CAT-6-Netzwerkkabel STP, Rotation, vergoldet, 2,0 m 

Hama Powerline 200 Mbps 11N WLAN-Starter-Set 

27 Euro 

20 Euro 

129 Euro 

Hama FlashPen „Valeus“, USB 3.0, 32 GByte, 150 MByte/s, 

Smaragdgrün 

67 Euro 

te nur die Videosignale und keine Tonsignale übertragen. 

In diesem Fall muss das Audiosignal über einen eigenen 

Anschluss laufen. 

Ab ins Heimnetz 

Damit die Internet-TV-Box-2 einen Zugang ins Internet 

erhält, muss man sie mit dem Heimnetz-Router verbinden. 

Steht sie in der Nähe des Routers, so genügt für 

die Verbindung zum Router meist ein 

gewöhnliches Netzwerkkabel. An 

schwer zugänglichen Stellen können 

sich hingegen Hamas Netzwerkkabel 

mit drehbarem Steckerkopf als 

praktisch erweisen. 

Alternativ kann die Hama-Box über 

WLAN mit dem Heimnetz-Router in Kontakt treten. Das 

ist vor allem dann von Vorteil, wenn man keine Netzwerkkabel 

quer durch den Raum verlegen möchte. Bei 

der Einrichtung der WLAN-Verbindung unterstützt das 

Android-4-Betriebssystem der Hama-Box auch die 

praktische Knopfdruckverbindung über WPS. Allerdings 

muss dann auch der WLAN-Router die Verbindung 

über WPS unterstützen. 

Anschluss über Strom 

In manchen Haushalten funktioniert die Einbindung eines 

neuen netzwerkfähigen Geräts jedoch weder mit 

Kabel noch über WLAN. Hier kann die Powerline-Technik 

als alternative Verbindungsmöglichkeit helfen. Powerline 

nutzt die Stromverkabelung im Haus als Übertragungsweg, 

wobei grundsätzlich jede Wandsteckdose 

im Haushalt als Schnittstelle genutzt werden kann. 

Die Einrichtung der Powerline-Technik ist einfach: Man 

benötigt zwei kompatible Powerline-Adapter. Auch Hama 

hat ein entsprechendes Starter-Set oder Kit im Angebot. 

Die Adapter sollten den Powerline-Standard 

HomePlug AV bei einer Übertragungsrate von mindestens 

200 MBit/s unterstützen. 

Die Installation ist einfach: Um etwa die Internet-TV- 

Box im Wohnzimmer mit dem DSL-Router in der Diele 

(siehe Abbildung oben) zu verbinden, wird der erste 

Adapter in eine Wandsteckdose beim Router gesteckt 

und per Netzwerkkabel mit einem freien LAN-Port am 

Router verbunden. Der zweite Adapter wird per Netz- 

Powerline: die Rettung, 

wenn Kabel und WLAN 

nicht funktionieren 

werkkabel mit dem LAN-Anschluss der Box im Wohnzimmer 

verbunden und ebenfalls in eine freie Steckdose 

gesteckt. Schon sind Media-Player und Router miteinander 

verbunden. Wer sich für Hamas Powerline 

Starter Set Wireless 11N entscheidet, kann noch zwei 

weitere Wohnzimmergeräte über den zweiten Adapter 

ins Heimnetz einbinden, da dieser gleich mit drei LAN- 

Ports ausgestattet ist. Ein ebenfalls im Stromadapter 

integrierter WLAN-Access-Point bietet zusätzlich auch 

noch via Smartphones, Tablets oder Notebooks im 

Wohnzimmer eine drahtlose Anbindung an den zu weit 

entfernten Router. 


KNOW-HOW NEWS & TRENDS 

52 

60 

Know-how 

LAN, Bus, Switch, Hub: Klingt kompliziert, ist es aber nicht. In der folgenden 

68 

Rubrik zeigen wir Ihnen, was Sie beim Aufbau eines Heimnetzwerks oder der 

Hausautomation beachten müssen. Und das ist weniger, als Sie vielleicht denken. 

76 

80 

Internet aus der Steckdose Seite 52 

Alles zur Powerline-Technik 

Alleskönner Seite 60 

Online-Festplatte oder 

Netzbeschleuniger – die FRITZ!Box 

TV-Zentralen Seite 68 

NAS-Systeme als TV-Tuner 

Klang im ganzen Haus Seite 76 

Musik vom Medien-Server 

So funktioniert Apple TV Seite 80 

Filme auf den Fernseher bringen 

Kabellos glücklich 

Den Bildschirm des Smartphones, Tablets oder PCs auf den TV spiegeln: Über Umwege 

ist das schon länger möglich. Doch mit dem neuen Standard Miracast soll das jetzt 

auch ganz einfach ohne Kabel funktionieren. 

D 

er große Fernseh-Bildschirm soll am besten 

jedem offen stehen: dem Smartphone, 

um die eigenen Fotos groß anzuzeigen, 

50 

dem Fußball-Live-Stream vom Laptop oder dem heruntergeladenen 

Film auf dem Tablet. Und für die 

Übertragung dorthin soll am besten kein Kabel nötig 

sein. Bislang funktionierte das nur mit herstellereigenen 

Lösungen (etwa via Air Video von Apple) oder 

mit ausgewählten Computern als Quelle. Aber dank 

des Übertragungsstandards Miracast soll jetzt auch 

der Bildschirminhalt des Samsung-Smartphones 

auf den LG-Fernseher wandern und umgekehrt. 

Größere Einschränkungen hinsichtlich der Bild- und 

Tonqualität muss man bei der Übertragung trotz der 

fehlenden Kabel nicht hinnehmen. 

Videosignale werden für die Drahtlos-Übertragung 

mit dem H.264-Codec komprimiert, der etwa auch 

bei Blu-rays zum Einsatz kommt. Für den Audioconnected-home.net 

02.2013

transport sind verlustlose Stereo-LPCM-Signale mit 

16 Bit/48 kHz optimal. Möglich ist auch 5.1-Ton im 

AAC- oder AC3-Format. Per HDMI- oder MHL-Kabel ist 

zwar eine noch bessere Bildqualität möglich, den Unterschied 

dürften allerdings meist nur Profis ausmachen 

können. 

Ein Standard für alle 

Miracast ist ein offener Standard der Wi-Fi Alliance – 

also von dem Verbund, der auch Wi-Fi-Produkte zertifiziert. 

Die Voraussetzung für Miracast ist, dass ein Gerät 

Wi-Fi-Direct-fähig ist: dass es also eine Punkt-zu- 

Punkt-WLAN-Verbindung mit einem anderen Gerät 

herstellen kann. Ein WLAN-Heimnetzwerk ist dagegen 

entbehrlich. Damit die Verbindung reibungslos klappt, 

müssen alle Geräte Miracast unterstützen. Ein Erkennungsmerkmal 

wie etwa ein Miracast-Logo soll es jedoch 

nicht geben. Dafür soll jedes Gerät, das künftig 

mit „Wi-Fi Certified“ gekennzeichnet ist, automatisch 

den Verbindungsstandard mitbringen. Derzeit sind Miracast-zertifizierte 

Produkte noch Mangelware. 

Das neue Google-Smartphone Nexus 4 unterstützt die 

Technologie jedoch bereits. Und Google will Miracast 

auf alle Mobilgeräte ab Android-Version 4.2 bringen. 

Nach einem Software-Update soll dann etwa auch das 

Samsung Galaxy SIII Miracast beherrschen. Kompatible 

Fernseher werden ebenfalls noch in diesem Jahr 

erwartet. Eine Übersicht über die für Miracast zertifizierten 

Produkte finden Sie auf der Webseite der Wi-Fi 

Alliance: www.wi-fi.org/. 

Wer noch einen älteren Fernseher besitzt, kann diesen 

auch mit Adaptern wie dem Netgear Push2TV (siehe 

Bild unten) aufrüsten. Der Netgear Push2TV 3000 

macht jeden Fernseher mittels HDMI-Eingang Miracast-fähig. 

Durch das Verbinden der kreditkartengroßen 

Upgrade-Box können also Bild und Ton drahtlos 

von Laptops, Smartphones und Tablets 

empfangen werden. Der Adapter 

soll laut 

Hersteller 

im Frühjahr 

2013 auf 

den Markt 

kommen, ein 

genaues Datum gibt es 

derzeit noch nicht. Der Preis liegt bei 79 Euro. Die kleine 

Upgrade-Box beherrscht neben Miracast auch Intel 

Wireless Display (WiDi). 

WLAN in jedem Raum 

www.devolo.de // Preis steht noch nicht fest 

Decken und Wände bremsen oftmals die Übertragung 

von WLAN in alle Räume aus. Damit nun in jedem Raum 

WLAN zur Verfügung steht, bietet der Hersteller devolo 

den dLAN 500 WiFi an: einen kleinen Adapter, der die 

Reichweite des WLAN-Netzes erhöhen soll. Im WLAN- 

Adapter sind ein LAN-Port und eine WLAN-Antenne 

integriert. Laut Hersteller können auch mehrere WLAN- 

Adapter in der Wohnung oder im Haus platziert werden, 

die dann miteinander kommunizieren und sich zu einem 

gesamten Netzwerk zusammen schließen. 

Reisebegleiter 

www.pearl.de // 50 Euro 

Pearl bietet mit dem 7Links 4in1-Mini-WLAN-Router 

CLD-400.travel einen funktionalen Begleiter auf Reisen. 

Zum einen können über ihn mobile Endgeräte wie 

Smartphones und Tablets geladen werden, zum 

anderen agiert er gleichzeitig als Router. Gibt 

es beispielsweise im Hotelzimmer nur ein 

Netzwerkkabel, kann man den Adapter 

von 7Links anschließen und hat damit 

die Möglichkeit, kabellos zu 

surfen. Ist eine externe Festplatte 

an dem Router angeschlossen, 

lassen sich Daten 

über WLAN auf andere 

Endgeräte wie Smartphones 

oder Tablets streamen. 


51

KNOW-HOW POWERLINE 

Unter Strom 

Die Steckdose als Datentankstelle: Powerline-Technik verwandelt die normale 

Elektro- Installationen in ein Heimnetzwerk. Lesen Sie, was es dabei zu beachten gibt. 

52 


O 

Von Frank-Oliver Grün 

hne ein Netzwerk geht im modernen 

Smart Home nichts. Computer benötigen 

es zum Surfen, das Küchenradio um Musik 

aus dem Internet abzuspielen und Fernseher, um 

Urlaubsfotos von der Festplatte im Arbeitszimmer zu 

zeigen. Die Liste vernetzter Geräte wird ständig länger: 

Smart TVs, Tablets, Spielkonsolen, AV-Receiver mit 

AirPlay, Überwachungskameras und neuerdings sogar 

fernbedienbare Lampen – sie alle brauchen Kontakt 

zum heimischen Router und zum Internet. 

Die drahtlose Verbindung per WLAN geht schnell und 

einfach, doch bremsen Mauern das Funksignal oft aus. 

Das Übertragungstempo reicht dann nicht mehr für anspruchsvolle 

Aufgaben wie HD-Streaming. Und LAN- 

Kabel in den Wänden zu verlegen ist auch keine Lösung: 

Schmutz, Aufwand und Kosten schrecken viele 

Wohnungsbesitzer ab. Für Mieter lohnen sich die aufwendigen 

Umbauarbeiten in der Regel ohnehin nicht. 

Vernetzung per Steckdose 

Seit mehr als zehn Jahren gibt es deshalb Powerline – 

eine Technologie, die Daten über vorhandene Elektro- 

Leitungen schickt (siehe Kasten, Seite 54). Ein Pionier 

auf dem Gebiet ist das deutsche Unternehmen devolo: 

„Wir haben mittlerweile 17 Millionen Adapter verkauft – 

mehr als jeder andere Hersteller”, berichtet Christoph 

Rösseler, Vice President Marketing & Public Relations 

beim Marktführer aus Aachen. Doch auch andere namhafte 

Firmen wie FRITZ!Box-Erfinder AVM oder die 

Netzwerk-Spezialisten D-Link, Netgear, TP-Link und 

Zyxel setzen auf Powerline. No-Name-Produkte aus 

China, die via Internet oder in Baumärkten angeboten 

werden, ergänzen das Angebot. Doch Vorsicht: 

Powerline ist nicht gleich Powerline! Was bei der Installation 

zu Hause zu beachten ist, erklärt CONNEC- 

TED HOME auf den folgenden Seiten. 

Einfaches Plug & Play 

So funktioniert der Anschluss bei Powerline-Adaptern: 

Eine Netzwerk-Buchse (Ethernet) am Gehäuse wird per 

LAN-Kabel mit dem gewünschten Gerät verbunden, 

der Adapter selbst kommt in eine freie Steckdose. Dort 

kommuniziert er mit seinem Gegenstück am Router 

und tauscht über die Stromleitung Daten aus. Erforderlich 

für den Betrieb sind also mindestens zwei Adapter. 

Eine Erweiterung des Netzwerks mit zusätzlichen Datensteckern 

ist jederzeit möglich. Allerdings setzt die 

Physik der Anzahl gewisse Grenzen, weil sich die 

Adapter immer auch gegenseitig beeinflussen. In unseren 

Tests funktionierten Installationen mit fünf oder 

sechs Geräten aber tadellos. 

Die erreichbaren Geschwindigkeiten hängen von mehreren 

Faktoren ab. Einen ganz entscheidenden kann 

der Powerline-Nutzer nicht selbst beeinflussen: die Leitungsführung 

in seinen Wänden. Denn die Daten reisen, 

mit einer sogenannten Trägerfrequenz aufmoduliert, 

quasi huckepack auf dem Wechselstrom von Raum zu 

Raum. Um sich in der Wohnung zu verbreiten, müssen 

sie von einer Leitung zur nächsten „überspringen”. 

Das geht gut, wenn die Stromversorgung der Räume 

ein Stück weit parallel verläuft – und weniger gut, 

VERNETZUNG 

NACH MASS 

Links: Powerline- 

Adapter gibt es mit einer 

oder mit mehreren 

Ethernet-Buchsen. In 

jede passt ein handelsübliches 

LAN-Kabel. 

Rechts: Die App dLAN 

Cockpit von devolo erlaubt 

die Fernüberwachung 

per Stromnetz. 

Sie zeigt Videobilder an, 

die die devolo dLAN 

LiveCam über Powerline 

ins Internet sendet. 


53


wenn der Elektriker die Zimmer oder Etagen auf unterschiedliche 

Phasen verteilt hat. Auch dreiphasige 

„Dreh strom”-Anschlüsse, wie sie gerne für Boiler, 

Kochfelder oder Elektroheizungen verwendet werden, 

erzwingen einen sogenannten Phasenübergang. 

Die Powerline-Hersteller haben in den vergangenen 

Jahren viel Aufwand betrieben, um diese Herausforderung 

zu meistern. Neue Chip-Generationen sorgen dafür, 

dass aktuelle Adapter unempfindlicher auf Störungen 

reagieren und höhere Datenraten erzielen als noch 

vor wenigen Jahren. Womit wir bei einem anderen Faktor 

wären, den der Käufer sehr wohl beeinflussen kann: 

die Übertragungsgeschwindigkeit seiner Adapter. 

SMART 

POWERLINE 

In Zukunft sollen Daten 

aus dem heimischen 

Netzwerk auch unterwegs 

per App abrufbar 

sein – zum Beispiel die 

Raumtemperatur oder 

der Energieverbrauch. 

200 oder 500 Megabit? 

Von anfänglich 14 Megabit pro Sekunde hat sich die 

Powerline-Technik über 85 und 200 auf 500 MBit/s 

hochgearbeitet. Vereinzelte 1000er-Adapter erreichen 

nur auf kurze Distanz eine höhere Datenrate. „Für so 

geringe Entfernungen können Sie auch gleich ein LAN- 

Kabel verwenden”, scherzt Gorden Haberla, Product 

Manager für Powerline bei AVM. Vor allem aber entsprechen 

die 1000-MBit-Modelle nicht dem internationalen 

Standard HomePlug AV (siehe Kasten rechts 

unten). Das heißt: Sie ignorieren Adapter von AVM, devolo, 

Netgear und Co. ganz einfach. 

Wer neu einsteigt, sollte am besten zur 500er-Klasse 

greifen. Vorhandene HomePlug-Adapter mit 200 MBit/s 

können weiterbenutzt werden, bremsen das Netzwerk 

im ungünstigsten Fall aber aus. 

Die tatsächliche Übertragungsgeschwindigkeit liegt 

immer unter den Herstellerangaben, weil die Anbieter 

mit der maximal erreichbaren Brutto-Datenrate wer- 

SO FUNKTIONIERT EIN POWERLINE-NETZWERK 

Bei der Stromvernetzung 

werden Daten durch die 

Elektroleitung geschickt 

(im Bild grau dargestellt). 

Die Verbindung zu den einzelnen 

Netzwerk-Geräten 

stellen Powerline-Adapter 

in den Steckdosen her. 

Das LAN-Kabel vom Gerät 

(rot) muss deshalb nur zur 

Steckdose reichen, nicht 

bis zum Router in einem 

anderen Raum. Manche 

Power line-Adapter besitzen 

eine WLAN-Funktion 

(blau). So können sich etwa 

Smartphones auch 

dort drahtlos verbinden, 

wo das Funksignal vom 

WLAN-Router bereits zu 

schwach ist. 

54 


STROMVERBRAUCH: ADAPTER IM VERGLEICH 

Jeder Powerline-Adapter verbraucht Strom, auch wenn er keine Daten überträgt. Viele aktuelle Modelle haben aber einen 

Ruhezustand, der den Energiebedarf auf unter 0,5 Watt senken soll. CONNECTED HOME hat nachgemessen (siehe Tabelle) 

und kann die Herstellerangaben bestätigen. Der Standby-Verbrauch dieser Adapter ist so gering, dass er von handelsüblichen 

Energiemessern für die Steckdose nicht mehr angezeigt wird. Bei Stromkosten von 25 Cent/kWh und angenommenen 

20 Stunden Standby pro Tag summieren sich 0,5 Watt auf 0,91 Euro pro Jahr. Die übrigen vier Stunden pro Tag 

schlagen je nach Modell 

Anbieter Modell Gemessener Verbrauch Gemessener Verbrauch 

mit knapp 1 bis 2 Euro 

(*Altgerät, nicht mehr im Handel) im Betrieb (Watt) im Standby (Watt) 

auf der Stromrechnung 

AVM FRITZ!Powerline 510E (500 MBit/s) 2,0 < 0,5 

zu Buche – macht etwa 

AVM FRITZ!Powerline 530E (500 MBit/s) 2,0 < 0,5 

2 bis 3 Euro pro Adapter 

devolo dLAN 200 AV* (200 MBit/s) 4,9 1,6 

und Jahr. Anders sieht 

devolo dLAN 200 AVduo (200 MBit/s) 2,0 < 0,5 

es aus, wenn Zusatzfunktionen 

devolo dLAN 500 AVplus (500 MBit/s) 4,4 < 0,5 

wie WLAN 

devolo dLAN 500 AV Wireless+ (WLAN aus) 4,5 1,7 

den Ruhezustand verhindern: 

devolo dLAN 500 AV Wireless+ (WLAN ein) 5,0 5,0 

Dann kann ein 

Netgear XAU 2511 (200 MBit/s) 2,6 2,6 

Powerline-Adap ter al lein 

Netgear XAV 1601 (200 MBit/s) 1,6 0,7 

zwischen 5 und 10 Euro 

Netgear XAV 5001 (500 MBit/s) 4,1 < 0,5 

Stromkosten im Jahr 

Netgear XAV 5004 (500 MBit/s) 4,4 3,5 

verursachen. 

HOMEPLUG AV: DER POWERLINE-STANDARD 

Praktisch alle großen Anbieter von Powerline-Adaptern nutzen 

den Standard HomePlug AV. Ähnlich wie im WLAN 

sorgt er dafür, dass sich Geräte unterschiedlicher Hersteller 

verstehen und miteinander im selben Netzwerk betrieben 

werden können. Das internationale Normungsgremium 

IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers) hat 

den Standard in der Norm IEEE P1901 ratifiziert und veröffentlicht. 

Sie gilt allerdings nur für Adapter mit 200 und 500 

Megabit pro Sekunde, die älteren HomePlug-Versionen mit 

14 und 85 MBit/s können sich nicht ins Netzwerk einklinken. 

Der Verbindungsaufbau und die Verschlüsselung per Tastendruck 

am Adapter funktioniert bei allen Geräten gleich. 

Für die Verwaltung größerer Netzwerke bieten die Hersteller 

kostenlose Programme an, die aber meist nur hauseigene 

Adapter anzeigen (siehe Netgear, rechts). Löbliche Ausnahme: 

das Programm FRITZ!Powerline (Bild oben rechts), das 

auch Zugriff auf Modelle anderer Hersteller gewährt. Es lässt 

sich von der AVM-Website herunterladen – für Windows und 

laut Hersteller in Kürze auch für Mac OS. 



SPEZIALISTEN: ADAPTER FÜR BESONDERE EINSÄTZE 

Heimkino-Zentrale: Der schnelle Netgear XAV5004 

(500 MBit/s) besitzt auf der Rückseite vier Ethernet-Buchsen 

für Smart TV, AV-Receiver, Blu-ray-Player und Co. Sein zwei 

Meter langes Netzkabel erleichtert die flexible Aufstellung in 

Schrankwänden und Regalen. Nur im Set mit einem Steckdosen-Adapter 

XAV5001 erhältlich (Preis: um 130 Euro). 

Sat-Receiver: Der devolo dLAN TV Sat 2400-CI+ holt 

Satelliten-Fernsehen ins Wohnzimmer – ganz ohne 

Kabelverlegen. Die Verbindung zur Antenne auf dem 

Dach stellt das Power line-Netzwerk her. Der eigentliche 

Tuner sitzt dabei in der Nähe der Schüssel und speist 

sein Signal per Steckdose ins Stromnetz ein. Das Set 

inklusive Powerline-Adapter kostet rund 400 Euro. 

Komplettlösung: Mit 15,2 cm x 7,6 cm x 4 cm Gehäusegröße 

zählt der dLAN 500 AV Wireless+ zu den gewaltigsten 

Vertretern seiner Art. Dafür hat devolo aber auch 

alles eingebaut, was man zum Netzwerken braucht: 500 

MBit/s, drei Ethernet-Buchsen und einen Access Point für 

WLAN-Verbindungen (802.11a/b/g/n mit 2,4 und 5 GHz). 

So lässt sich zum Beispiel die Entfernung zum DSL-Anschluss 

im Keller mit Powerline überbrücken und trotzdem 

in der Wohnung drahtlos surfen. Preis: knapp 110 Euro. 

Überwachungskamera: Die dLAN LiveCam von devolo 

(um 100 Euro) sendet ihre Aufnahmen über den 

Stromanschluss mit 200 MBit/s ins Powerline-Netzwerk 

und von dort ins Internet. Mit der kostenlosen App 

dLAN Cockpit für Apple und Android lassen sich die 

Live-Bilder der Kamera auch unterwegs abrufen. 

AirPlay-Empfänger: Der Netgear XAU2511 (200 MBit/s, 

um 100 Euro) bringt AirPlay-Musik von iPhone & Co. auf die 

Stereoanlage. Dazu wird sein USB-Anschluss per Adapterkabel 

mit der Anlage verbunden. Der XAU2511 lässt sich 

danach wie andere AirPlay-Geräte im Menü 

als externer Player auswählen (Bild). 

Sogar mit Android- 

Apps wie Twonky 

Beam klappt das 

Streaming – und 

mit aktueller Firmware 

(0.2.1.7) 

auch auch von 

iTunes 11 aus. 

Miniatur-Ausgabe: 

Sein kompaktes Gehäuse 

(5,8 cm x 6,8 cm x 

3,1 cm) macht den 

FRITZ!Powerline 510E 

zum Adapter für beengte 

Platzverhältnisse 

– etwa hinter Regalen 

oder zwischen Schreibtisch und Wand. Auch der Stromverbrauch 

fällt mit 2 Watt für ein Modell der 500-MBit/s- 

Klasse erfreulich niedrig aus. Dafür gibt’s nur eine Netzwerk-Buchse 

mit 100 MBit/s (Fast Ethernet), die aber 

fast immer ausreicht. Das 2er-Set kostet ca. 75 Euro. 

56 


WLAN-Router: Jedes Powerline-Netzwerk braucht einen 

Router, der den Datenverkehr regelt. Im DHP-1565 von 

D-Link (um 90 Euro) ist die Stromvernetzung mit 500 MBit/s 

gleich eingebaut. Ein externer Adapter zur Verbindung mit 

dem Powerline-Netz wird somit überflüssig. 

Wand-Steckdose: Ganz ohne Powerline-Adapter 

funktioniert die Netzwerkdose HomePlug AV vom 

Schalterspezialisten Gira (in ver schiedenen Designs erhältlich, 

Preis: ab etwa 103 Euro). Der Elektro installateur 

ersetzt einfach eine vorhandene Steckdose durch das 

200-MBit/s-Modell, und schon lassen sich Daten per 

Ethernet-Kabel direkt aus der Wand zapfen. 

Schalt-Steckdose: Der FRITZ!Powerline 546E von AVM 

kombiniert zwei Ethernet-Buchsen und WLAN (2,4 GHz) mit 

einer intelligenten Steckdose. Der 230-Volt-Anschluss lässt 

sich ferngesteuert ein- und ausschalten. Zudem zeichnet er 

den Stromverbrauch der angeschlossenen 

Geräte auf. Die Daten 

lassen sich per Internet- 

Browser anzeigen und auswerten. 

Die Steckdose soll Geräte 

bis 2.300 Watt und 10 Ampère 

verkraften, also auch Geschirr spüler, 

Mikrowellen oder große Side-by- 

Side-Kühlschränke. Der Preis stand 

bei Redaktionsschluss noch nicht fest. 

ben. Die Verwaltungsprogramme zu den Adap tern zeigen 

ebenfalls diesen theoretischen Wert an. Nach Erfahrungen 

der Redaktion und Messungen am Institut für 

Rundfunktechnik (IRT) sind in der Praxis etwa 70 bis 100 

MBit/s möglich. Das entspricht einem WLAN-Router mit 

der Funktechnik 802.11n – unter optimalen Bedingungen 

und wenn dieser nicht allzu weit entfernt steht. 

Auch im Powerline-Netzwerk nimmt die Leistung mit 

zunehmender Distanz ab – in diesem Fall mit der Leitungslänge. 

Das liegt an der natürlichen Dämpfung im 

Kupferkabel. Viele moderne Adapter zeigen die Qualität 

ihrer Verbindung mit dreifarbigen Leuchtdioden an: 

Grün steht für hohen Datendurchsatz, Gelb für reduziertes 

Tempo und Rot für ein lahmes Netzwerk. 

Störungen eliminieren 

Mitunter genügt schon ein Wechsel der Steckdose, um 

das Übertragungstempo zu steigern. In Tests von 

CONNECTED HOME schwankte die Datenrate innerhalb 

eines Raumes um mehr als das Doppelte – je 

nachdem, wo der Adapter saß. 

Ein Ver wal tungsprogramm wie devolo Cockpit oder 

FRITZ!Po wer line” (siehe Kasten, links) leistet dabei 

gute Dienste, weil es den Brutto-Datendurchsatz anzeigt 

– und zwar getrennt für Senden und Empfangen. 

So lässt sich mit etwas Herumprobieren derjenige 

Stromanschluss im Raum herausfinden, der für Abrufe 

von HD-Filmen aus Online-Videotheken am besten 

geeignet ist. 

Nach dem Umstecken empfiehlt es sich, einige Minuten 

zu warten, bis das Programm einen stabilen Wert zeigt. 

„Powerline ist selbstlernend, es pegelt sich ein”, erklärt 

AVM-Mann Gorden Haberla den Effekt. Und wenn der 

Durchsatz nicht überzeugt, sollte man die betreffende 

Steckdose meiden. Der Mix von 200- und 500-GByte- 

Adaptern stellte im Test kein Problem dar, solange die 

einfacheren Modelle nicht selbst an der Kommunikation 

beteiligt waren. Ein Dialog zwischen beiden Typen 

kann natürlich nur so schnell ablaufen, wie der langsamere 

Partner es zulässt. Und am Router sollte möglichst 

ein Modell mit 500 MBit/s sitzen, damit der Internet-Zugang 

nicht für alle zum Flaschenhals wird. 

Prinzipiell gilt: Powerline-Adapter gehören in die Wand 

und nicht in eine Mehrfach-Steckerleiste, wo sie den 

Störungen anderer Geräte schutzlos ausgeliefert sind. 

Soll auch der Fernseher oder Blu-ray-Player mit Strom 

versorgt werden, sollte man lieber einen Adapter mit 

integrierter Steckdose kaufen und die Steckerleiste 



STREAMING IN 

HD-QUALITÄT 

Das QOS-Protokoll 

(Quality of Service) im 

Powerline-Standard 

HomePlug AV sorgt 

dafür, dass Bild- und 

Tonsignale Vorrang vor 

anderen Daten haben. 

daran anschließen. Das hat noch einen anderen Vorteil: 

Die Adap ter-Steckdosen verfügen meist über einen 

Netz filter, der Impulse von Schaltnetzteilen, Ladegeräten 

oder Lampen-Dimmern zurückhält. Diese Entstörung 

kann die Datenübertragung weiter verbessern. 

Den Stromverbrauch senken 

Moderne HomePlug-Adapter brauchen wenig Strom. 

Eine Standby-Schaltung schickt sie in den Tiefschlaf, 

wenn das angeschlossene Gerät einige Minuten lang 

keine Daten mehr liefert oder angefordert hat. Es gibt 

allerdings Spezialisten, die keinen echten Ruhezustand 

Powerline ist ideal 

für junge Leute in 

alten Wohnungen 

kennen. Dazu gehören Modelle mit WLAN wie der devolo 

dLAN 500 AV Wireless+, die allzeit startbereit auf 

Funksignale warten, oder die Music Streaming Box 

XAU2511 von Netgear, mit der sich AirPlay-Signale von 

iTunes, iPad & Co. empfangen lassen. Ihr Plus an Komfort 

sorgt für zusätzlichen Stromverbrauch. Netgear 

stattet Modelle wie den XAU2511 oder den XAV5004 

deshalb mit einem mechanischen Schalter aus. Der 

trennt die Adapter bei Nichtgebrauch vom Netz. Ausstecken 

geht natürlich auch. 

Einen Bestwert für 500er-Adapter ohne Sonderfunktionen 

setzt AVM mit FRITZ!Powerline 510E und 530E. 

Beide nutzen den neuen Qualcomm-Chip Atheros AR 

7420. Der verfügt zwar nicht über Gigabit-Ethernet, sondern 

nur über die langsamere Fast-Ethernet-Schnittstelle 

(100 MBit), ermöglicht dafür aber im Betrieb einen 

Stromverbrauch von maximal zwei Watt und ist obendrein 

preisgünstig. 100 Megabit pro Sekunde reichen 

angesichts der Datenraten im Powerline-Netzwerk locker 

aus. Auch Marktführer devolo will in Kürze Produkte 

mit dem preiswerten Stromspar-Chip vorstellen, 

weitere Hersteller dürften folgen. 

Die Sicherheit erhöhen 

Bei aller Begeisterung fürs Vernetzen sollten Power line- 

Nutzer eines nicht vergessen: die Sicherheit. Alle Home- 

Plug-Adapter sind ab Werk verschlüsselt, häufig aber 

nur mit dem Standard-Passwort „HomePlug AV”. So 

kann der Nachbar ungewollt Zugriff bekommen: Die 

Stromleitungen im Mehrfamilienhaus müssen dazu nur 

eng nebeneinander in einem Kabelkanal verlaufen. Wenige 

Meter reichen dem Powerline-Signal aus, um von 

einer Wohnung auf die andere überzuspringen. 

Am besten das Netzwerk daher selbst verschlüsseln – 

per Software am PC oder über die Schlüsseltaste am 

Adapter selbst: Wird sie nacheinander an zwei Modellen 

gedrückt, einigen sich die beiden auf ein Zufallspasswort, 

das der Nachbar garantiert nicht kennt. Danach 

lassen sich die Adapter beliebig umstecken oder in ein 

neues Domi zil mitnehmen. Das geht mit eingemauerten 

LAN-Kabeln nicht, beim Umzug in den nächsten Altbau 

steht man wieder vor demselben Problem. Deshalb 

empfiehlt Christoph Rösseler die Technik auch vor allem 

für mobile Menschen, die häufig umziehen: „Power line 

ist ideal für junge Leute in alten Wohnungen”. 

58 


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KNOW-HOW FRITZ!BOX 

FON 1 – 3 

– Anrufbeantworter 

– Telefonanlage 

– Faxgerät 

USB-BUCHSE 

– Daten-Stick 

– Medienfestplatte 

Eine Box für alles 

AVMs FRITZ!Boxen sind mit Abstand die erfolgreichsten Modem-Router in deutschen 

Haushalten. Das ist kein Wunder, denn die Geräte weisen eine Vielzahl praktischer 

Sonderfunk tionen auf: Online-Festplatte, Medien-Streaming oder Netzbeschleuniger. 

D 

Von Michael Seemann 

er Name „FRITZ!Box“ hat sich schon seit 

Längerem als Markenzeichen für qualitativ 

hochwertige und innovative WLAN- 

Router im heimischen Netzwerk etabliert. Dabei heben 

sich die Geräte des deutschen Herstellers AVM von 

der Konkurrenz in mehreren wichtigen Punkten ab. 

So enthält eine FRITZ!Box neben Router, Switch und 

Access-Point grundsätzlich ein Modem für den entsprechenden 

Online-Zugang. Damit steckt die komplette 

Zugangs- und Heimnetz-Hardware platzsparend 

in einer Box. 

60 


LAN 1 – 4: 

– Video-Streaming 

– Music Box 

– Heimnetz 

– NAS und Backup 

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal sind die in vielen 

Modellen enthaltenen Telefonie-Funktionen für Festnetz- 

und Internet-Anschlüsse. Hinzu kommen bereitgestellte 

NAS-Funktionen, Print-Server, Medien-Server, 

eine ausgezeichnete, kontextsensitive Online-Hilfe 

im Router-Menü und die konsequente Versorgung mit 

Firmware-Updates, die fast immer neue, nützliche 

Funktionen für die FRITZ!Box bereitstellen. Aktuell gibt 

es für den Heimnetzbereich kein Gerät eines anderen 

Herstellers, das eine ähnlich umfassende Funktionalität 

besitzt wie die FRITZ!Box. 

Dabei ist die Bezeichnung FRITZ!Box nur ein Sammelbegriff 

für eine ganze Reihe verschiedener Router-Modelle 

mit unterschiedlichen Ausstattungs- und Leistungsmerkmalen. 

Die folgende Kaufberatung soll dabei 

helfen, die Suche nach der passenden FRITZ!Box einzugrenzen. 

Der Übersichtlichkeit halber wird dabei nur auf die aktuellen, 

als Neugeräte erhältlichen FRITZ!Box-Modelle 

eingegangen. Auch die unzähligen Sondermodelle, die 

AVM für diverse Zugangs-Provider fertigt und die – 

von Einzelverkäufen bei eBay einmal abgesehen – nicht 

offiziell im Handel verfügbar sind, haben wir nicht 

berücksichtigt. 

DSL, Kabel oder LTE? 

Die erste wichtige Entscheidung für ein AVM-Router- 

Modell fällt mit der Wahl der Online-Verbindungsart. Da 

FRITZ!Box-Geräte immer mit einem Modem ausgestattet 

sind, legt man sich beim Kauf einer FRITZ!Box auf 

einen bestimmten Internet-Zugang fest: DSL, Kabel 

oder LTE. Wer sich für einen Kabelanschluss entscheidet, 

ist bei der Auswahl eingeschränkt, zumal eine 

FRITZ!Box mit Kabelmodem im freien Handel nicht 


61


DIVERSE 

VARIANTEN 

Bei den DSL-FRITZ!Box- 

Routern kommt die 

Serie 7XXX mit Telefonie 

(Telefonanlage, VoIP 

etc.), die Serie 3XXX 

hingegen ohne Telefonie. 

Die Serie 68XX 

besitzt ein integriertes 

LTE-Modem, die hier 

nicht aufgeführte Serie 

63XX ein Kabelmodem. 

(Quelle: AVM) 

Für anspruchsvolle 

Kabelkunden empfehlen 

wir die große Box 

erhältlich ist. Das derzeit leistungsstärkste Modell ist 

die FRITZ!Box 6360 Cable, die unter anderem mit 

WLAN N300 (2,4 oder 5 GHz), einem 4-GBit-Switch, 

einer Telefonanlage mit VoIP-, ISDN- und Analog-Anschluss 

inklusive DECT-Basisstation ausgestattet ist. 

Manche Kabel-Provider bieten auch die abgespeckte 

FRITZ!Box 6340 Cable an, die jedoch nur für den interessant 

ist, der keinen USB-Port (inklusive NAS, Printund 

Medienserver) benötigt und auch die fehlende 

DECT-Basisstation nicht vermisst. Ansonsten empfehlen 

wir Kabelkunden die „große“ FRITZ!Box 6360. 

Bei den LTE-Router-Modellen von AVM sieht es ebenfalls 

übersichtlich aus. Im Handel verfügbar ist derzeit 

die FRITZ!Box 6840 LTE, deren LTE-Modem die beiden 

Frequenzbänder bei 800 MHz (Land) und 2.600 MHz 

(Ballungsräume) unterstützt. Darüber hinaus ist des 

Geräts bis auf den ISDN-Anschluss nahezu identisch 

ausgestattet wie die FRITZ!Box 6360. 

Eine deutlich kleinere LTE-Router-Variante ist die 

FRITZ!Box 6810. Das Gerät bietet WLAN N300 (2,4 

GHz), Internet-Telefonie und eine DECT-Basisstation, 

jedoch keinen analogen Telefonanschluss, keinen USB- 

Host und nur einen herkömmlichen LAN-Port (Fast 

Ethernet). Wer seinen LTE-Anschluss vornehmlich mit 

WLAN-Clients sowie DECT-Telefonen nutzt und keinen 

USB-Port mit Server-Funktionen benötigt, findet hier 

eine handliche und zudem stromsparende Heimnetzzentrale. 

Legt man besonderen Wert auf ein schnelles, 

multifunktionales Heimnetz, kommt man um das rund 

50 Euro teurere Modell 6840 nicht herum. 

Die größte Vielfalt an Modem-Routern besitzt AVM aber 

im DSL-Bereich, denn DSL ist der mit Abstand am häufigsten 

genutzte Breitbandzugang in Deutschland. 

AVM teilt seine DSL-Modelle in eine 7er-Serie und eine 

3er-Serie auf, wobei in die 3er-Serie keine Telefonfunktionen 

integriert sind. Wer also vornehmlich per Handy 

telefoniert oder die eigene Telefonanlage weiternutzen 

möchte, kann sich die Modelle 3370 und 3270 näher 

ansehen. Die FRITZ!Box 3370 unterstützt auch schnel- 

62 


FRAGEN ZUR FRITZ!BOX 

le VDSL-Anschlüsse bis zu 100 MBit/s und hat zudem 

AVMs schnellsten Access Point (450 MBit/s) an Bord. 

Das rund 50 Euro günstigere Modell 3270 bietet mit 

seinem ADSL2+-Modem maximal 16 MBit/s Online- 

Transfer und besitzt nur einen Fast-Ethernet-Switch. 

Die Kaufempfehlung liegt hier klar beim Modell 3370, 

da es mit seinem VDSL-Modem und dem integrierten 

Gigabit-Switch auch mittelfristig noch mithalten kann. 

Die 50 Euro mehr sind hier sinnvoll investiert. 

In der 7er-Serie besitzen alle Geräte WLAN N300, USB- 

Ports für Speicher und Drucker sowie umfangreiche 

Telefonie-Funktionen. Diese Geräte eignen sich für alle 

Nutzer, die auch weiterhin über Festnetztelefone kommunizieren 

möchten. Die beiden Modelle 7270 und 

7330 sind aufgrund des ADSL2+-Modems nicht zu 

empfehlen. Bei den verbleibenden beiden VDSL-Modellen 

7360 und 7390 fällt die Entscheidung noch leichter: 

Die 7360 kostet rund 175 Euro, spannt ein einfaches 

WLAN N300 (2,4 GHz) auf, besitzt keinen ISDN-Anschluss 

und nur einen halben Gigabit-Switch. Für nur 

30 Euro mehr gibt es den Top-Router 7390 mit echtem 

Dualband-WLAN, einem 4-Port-Gigabit-Switch und einen 

ISDN-Anschluss – eine klare Kaufempfehlung. 

Genügt ADSL2+? 

Wer mittelfristig denkt, sollte bei DSL-FRITZ!Box-Routern darauf achten, dass 

das integrierte Modem nur ADSL2+ (bis 16 MBit/s) oder zusätzlich auch VDSL 

(bis 100 MBit/s) unterstützt. 

2,4, 2,4/5 oder 2,4 + 5 GHz? 

Eine FRITZ!Box, deren Access Point entweder ein 2,4-GHz- oder ein 5-GHz- 

WLAN (2,4/5 GHz) aufspannen kann, bringt keine Vorteile gegenüber einem 

Router mit 2,4-GHz-WLAN (2,4 GHz). Einen Vorteil bringt nur ein echter Dualband-Router, 

der beide Frequenzbänder gleichzeitig bereitstellen kann (2,4 + 

5 GHz). 

USB-Port oder nicht? 

Ein (oder zwei) USB-Port(s) an einer FRITZ!Box sind praktisch, um Speicher 

und Drucker im Netzwerk verfügbar zu machen. Doch lassen sich inzwischen 

auch kostengünstige Drucker per WLAN ins Heimnetz einbinden – und fast 

jedes Heimnetz-NAS ist mit einem Media-Server ausgestattet. 

Mit oder ohne Telefonie? 

Wer fast ausschließlich per Handy telefoniert, benötigt keinen Festnetz-Anschluss. 

Doch Vorsicht: Nicht jeder Provider bietet einen reinen Internet-Tarif 

(ohne Telefonanschluss) an. 



Die FRITZ!Box als 

NAS & Medien-Server 

FRITZ!Box-Modelle mit USB-Ports machen herkömmliche externe Festplatten 

zum Netzwerkspeicher und stellen Fotos, Bilder und Videos als Medien-Server 

im Heimnetz bereit. 

E 

in FRITZ!Box-Router mit USB-Port lässt sich 

zugleich als Netzwerk-Festplatte und Medien-Server 

nutzen. Dazu muss man nur einen 

externen Speicher an den oder die USB-Ports des 

Routers anschließen – und schon ist der Inhalt des 

Speichers im Heimnetz verfügbar. 

Der Zugriff auf angeschlossene Speichermedien funktioniert 

im Heimnetz über SMB, HTTP und FTP. Für den 

SMB-Zugriff gibt man \\fritz.nas in die Adresszeile des 

Windows Explorer ein, und schon erscheint die gleichnamige 

Windows-Freigabe. Der Zugriff über HTTP 

funktioniert mit http://fritz.nas über den Browser. 

Im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Heimnetz-NAS 

bietet AVMs Netzwerkspeicher keine richtige Benutzerverwaltung, 

jedoch lässt sich der Zugriff im Heimnetz 

auf angeschlossene Speicher mit einem Kennwort 

schützen. Allerdings kann der Kennwortschutz nicht 

auf einzelne Verzeichnisse begrenzt werden. Das gilt 

auch für die Zugriffsrechte. 

Wer im Heimnetz schnell mit dem am NAS angeschlossenen 

Speicher arbeiten möchte, kann in der FRITZ!Box- 

Oberfläche unter Heimnetz/Speicher (NAS)/Sicherheit 

im Bereich Heimnetz auf einen Kennwortschutz verzichten. 

Die Zugriffsrechte sollten im Heimnetz auf lesen 

und schreiben gestellt sein. Wird die Internet-Freigabe 

genutzt, ist ein Kennwort erforderlich. 

Leider ist die USB-2.0-Schnittstelle an der FRITZ!Box 

nicht für das Übertragen größerer Datenmengen geeignet. 

Das Beschreiben über das Netzwerk läuft gemächlich 

mit etwa 2 MByte/s, die Lesegeschwindigkeit liegt 

bei 3 MByte/s. Hier sollte man das Laufwerk also besser 

vom Router abziehen und direkt an den Rechner 

anschließen. So kommt man auf die rund zehnfache 

Übertragungsgeschwindigkeit. Unabhängig von der 

geringen Übertragungsrate lässt sich der an die 

FRITZ!Box angeschlossene Speicher jedoch sehr gut 

als Medien-Server für Musikdateien, Fotos und Filme 

(Full HD nur eingeschränkt) verwenden. Die Medienbi- 

SOFTWARE 

IM ÜBERBLICK 

Links: Mit der FRITZ!App 

Media lässt sich Musik 

vom Medien-Server der 

FRITZ!Box am Smartphone 

oder an einem 

beliebigen DLNA-Renderer 

ausgeben. 

Rechts: Mit einem Klick 

auf den entsprechenden 

Link in der Spalte Datei- 

Index wird die Medienbibliothek 

des USB-Speichers 

aktualisiert. 

64 


liothek lässt sich von jedem beliebigen UPnP-AVoder 

DLNA-Client – auch Renderer oder Control Point 

genannt – abspielen oder auf weitere DLNA-Geräte 

umleiten. 

Der Medien-Server lässt sich in der FRITZ!Box-Oberfläche 

unter Heimnetz/Speicher (NAS)/Aktivierungen 

starten. Wer nicht automatisch alle an der FRITZ!Box 

angeschlossenen Speicher im Medien-Server freigeben 

möchte, kann die Medienfreigabe auch nur auf bestimmte 

Speichermedien beschränken. 

Achtung: Unter Umständen muss das Erstellen der Medienbibliothek 

eines angeschlossenen Speichers erst 

angestoßen werden. Dazu klickt man unter Heimnetz/ 

Speicher/Aktivierungen ganz oben in der Liste der angeschlossenen 

USB-Speicher auf den entsprechenden 

Link in der rechten Spalte unter Datei-Index. Wird hier 

nicht erstellt angezeigt, sollte man die Indexierung mit 

einem Klick darauf selbst anstoßen. Das gilt auch, wenn 

man neue Bilder, Musik oder Videos auf den USB-Speicher 

hochgeladen hat. 

Der Zugriff auf den FRITZ!Box-Medienserver funktioniert 

mit jedem UPnP-AV- oder DLNA-Client wie zum 

Beispiel einem Webradio, netzwerkfähigen Mediaund 

Blu-ray-Playern, Spielkonsolen, Smart TVs und 

natürlich auch vom Tablet oder Smartphone aus, falls 

man die entsprechende App installiert hat. AVM bietet 

für Android-Geräte das kostenlose FRITZ!App Media 

an. Damit lassen sich auf Smartphone und Tablet alle 

verfügbaren DLNA-Medien-Server im Heimnetz anzeigen 

und deren Inhalte abspielen. Hat man weitere 

DLNA-Wiedergabegeräte (Renderer) im Heimnetz, 

kann das gewünschte Ausgabegerät gewählt werden. 

Nun lässt sich das Android-Gerät wie eine Fernbedienung 

einsetzen. 

FRITZ!Box:Vernetzung 

und Fernzugriff 

Neben der Vernetzung über WLAN bieten aktuelle FRITZ!Box-Router einen 

komfortablen Zugriff via Online-Verbindung. Eine kostenlose Anmeldung 

beim AVM-Dienst Myfritz.net genügt. 

W 

er sein Heimnetz um zusätzliche Geräte erweitern 

möchte, kann bei FRITZ!Box-Routern 

auf das drahtlose WLAN oder das Netzwerkkabel 

zurückgreifen. Zusätzlich sind alle aktuellen 

FRITZ!Box-Modelle mit WLAN-n-Access-Point mit einem 

sogenannten Gastzugang ausgestattet. Ist dieser 

aktiviert, können Gäste und Besucher über einen eigenen, 

vom Heimnetz vollständig abgetrennten WLAN- 

Zugang ins Internet gehen. Auf diese Weise vermeidet 

man die unangenehme Situation, Gästen den vollen Zugriff 

auf das eigene Heimnetz und alle angeschlossenen 

Geräte geben zu müssen. Seit der Firmware-Version 

5.2x (auch FRITZ!OS genannt) lässt sich bei bestimmten 

FRITZ!Box-Routern auch ein LAN-Port (LAN 4) als 

Gastzugang einrichten. Jedes daran angeschlossene 

Gerät hat Zugang zum Internet, jedoch nicht auf das 

restliche Heimnetz, die FRITZ!Box-Oberfläche oder auf 

am USB-Port der Box angeschlossenen Speicher. 

An den Gäste-LAN-Port lassen sich mittels Switch, 

Access Point oder über einen Powerline-Adapter auch 

mehrere Netzwerkgeräte anschließen. Der eigene Online-Zugang 

lässt sich auf diese Weise auch mit einem 

Nachbarn teilen. Der Gästezugang über LAN wird nach 

aktuellem Firmware-Update derzeit von den meisten 

FRITZ!Box-Versionen mit 4-Port-Switch, darunter auch 

7390, 7270 (v2 und v3) oder 3270 unterstützt. 

Die Dualbandfähigkeit der FRITZ!Box 7390 lässt sich 

seit dem Update auf FRITZ!OS auch nutzen, um sich 

vorübergehend eine alternative Online-Verbindung per 

WLAN zu beschaffen. Dazu wählt man in der 



MEHRERE 

BOXEN 

Rechts: Unter einem 

MyFRITZ!-Konto lassen 

sich auch mehrere 

FRITZ!Boxen verwalten. 

Allerdings sollten sich 

die Internet-Passwörter 

der beiden Router unterscheiden. 

Unten: Für den komfortablen 

Zugriff von unterwegs 

bietet AVM den 

Fernzugriff auch in einer 

für Smartphones optimierten 

Ansicht an. 

Benutzer oberfläche unter Internet/Zugangsdaten/Internet-Anbieter 

im ersten Drop-down-Menü die Option 

Vorhandener Zugang über WLAN aus. Anschließend 

erscheint eine Liste mit verfügbaren Access Points in 

der Umgebung, deren Online-Zugang die FRITZ!Box, 

die sich nun selbst wie ein WLAN-Client verhält, mitnutzen 

kann. Hierzu muss der entsprechende WPA- 

Schlüssel des Access Points bekannt sein. 

Der Zugriff auf den FRITZ!NAS-Speicher aus dem Internet, 

ebenso wie die Fernwartung des AVM-Routers, 

ist schon seit Längerem möglich, jedoch musste man 

bisher auf die Zugangsdaten eines externen DynDNS- 

Anbieters zurückgreifen. Mit Einführung der neuen 

FRITZ!OS-Firmware bietet AVM nun auch einen eigenen 

Fernzugriffsdienst namens MyFRITZ! an. Diese 

neue Firmware ist aktuell für die FRITZ!Box-Modelle 

7390, 7360, 7330, 7320, 7312, 7270, 7240, 6360, 6840, 

3370 und 3270 erhältlich. Die Registrierung erfolgt dabei 

aus der Benutzeroberfläche der FRITZ!Box heraus 

unter Internet/MyFRITZ!. Als Benutzername wählt man 

eine gültige E-Mail-Adresse sowie ein Passwort. 

Nach erfolgreicher Registrierung bei MyFRITZ! lässt 

sich die eigene FRITZ!Box von jedem Rechner mit Internet-Zugang 

aufrufen. Nach Eingabe der beiden Kennwörter 

auf dem Portal MyFritz.net öffnet sich die 

MyFRITZ!-Oberfläche im Browser. Diese zeigt bei den 

Modellen mit Telefonfunktion die aktuelle Anrufliste sowie 

die Liste der auf dem Anrufbeantworter hinterlassenen 

Sprachnachrichten. Unter FRITZ!NAS erhält man 

außerdem Zugriff auf den oder die an der FRITZ!Box 

angeschlossenen USB-Speicher. So lassen sich beliebige 

Dateien aus dem Heimnetz auf jeden Online-Rechner 

herunterladen. Die Erlaubnis für den Fernzugriff stellt 

man in der Benutzeroberfläche unter Heimnetz/Speicher 

(NAS) ein. Hier lässt sich auswählen, welches Verzeichnis 

auf dem Datenträger man bereitstellen möchte. Unter 

Sicherheit sollte unbedingt noch ein zusätzliches NAS- 

Kennwort für den Zugriff aus dem Internet vergeben werden. 

Wer auch von der Ferne aus Dateien auf das Laufwerk 

übertragen möchte, muss unter Zugriffsrechte die 

Option lesen und schreiben aktivieren. 

Telefonanlage mit 

und ohne VoIP 

Die FRITZ!Box ist nicht zuletzt deshalb so beliebt, weil es AVM 

ge lungen ist, Telefonie-, Netzwerk- und Internet-Funktionen 

geschickt miteinander zu kombinieren. 

F 

ür diesen Beitrag haben wir einige besonders 

praktische Telefonie-Funktionen ausgewählt, 

die das Zusammenspiel der drei Bereiche 

Netzwerk, Internet und Telefonie unterstreichen. Einige 

finden sich allerdings nur in moderneren AVM-Routern, 

welche die neue Fritz-OS-Firmware unterstützen. 

Neben herkömmlichen Telefonen lassen sich in einer 

FRITZ!Box auch bis zu fünf Anrufbeantworter einrichten. 

Der dazu nötige Speicher kann bei Bedarf auch auf 

den externen USB-Datenträger ausgelagert werden. 

Ein Anrufbeantworter wird im Webmenü der FRITZ!Box 

unter Telefonie/Telefoniegeräte/Neues Gerät einrichten 

66 


angelegt. Um eine Nachricht nicht erst zu Hause abhören 

zu können, kann sich der Anwender diese auch 

direkt als Audio-Datei per E-Mail schicken lassen. Der 

Versand wird dabei vom Anrufbeantworter übernommen. 

Sobald man einen internen Anrufbeantworter eingerichtet 

hat, lässt sich in dessen Einstellungen im Reiter 

Merkmale die Option Nachrichten per E-Mal versenden 

aktivieren. Wer möchte, kann die versandten 

Nachrichten auch gleich löschen lassen. 

Wichtig: Für den Versand von E-Mails benötigt die 

FRITZ!Box die Zugangsdaten zu einem gültigen E-Mail- 

Konto samt Hostnamen des SMTP-Servers. Falls noch 

kein anderer Push-Service genutzt wird, werden diese 

Zugangsdaten einmalig abgefragt. 

Per Smartphone im WLAN telefonieren 

Mit der FRITZ!App Fon für iOS- und Android-Geräte 

lassen sich vom Smartphone aus Telefonate über einen 

beliebigen Telefonanschluss der FRITZ!Box führen. Die 

Sprachverbindung zwischen FRITZ!Box und Smartphone 

läuft dabei über die WLAN-Verbindung. Die Einrichtung 

oder Verbindung der FRITZ!App Fon mit der 

FRITZ!Box funktioniert fast automatisch. In diesem Fall 

sollte das Smartphone direkt per WLAN mit dem AVM- 

Router verbunden sein. 

Nach Installation der App gibt man nur das Zugangspasswort 

zur Router-Oberfläche ein und schon ist die 

App als eigenes Telefongerät in der FRITZ!Box eingerichtet. 

Dort lassen sich dann noch weitere Einstellungen 

(verwendeter Telefonanschluss, abgehende Rufnummer 

etc.) vornehmen. Sowohl die WLAN-Verbindung 

zur FRITZ!Box als auch die schon bestehende 

Verbindung des Telefonanschlusses in der FRITZ!Box 

werden oben in der Smartphone-App angezeigt. 

Seit der neuen FRITZ!OS-Firmware lassen sich neben 

dem Telefonbuch der FRITZ!Box auch externe Telefonbücher 

oder Kontakte mit Telefonnummern importieren. 

Hierzu wechselt man in der Router-Oberfläche in 

die Einstellung Telefonie/Telefonbuch und klickt unten 

auf die Schaltfläche Neues Telefonbuch. In der folgenden 

Seite geht man auf die Option im Internet und kann 

im Drop-down-Menü unter den Anbietern 1&1, GMX, 

Google und Web.de wählen. Nach Eingabe der Zugangsdaten 

wird das neue Telefonbuch importiert und 

steht nun auf allen kompatiblen DECT-Telefonen zur 

Verfügung – auch in der FRITZ!App Fon. Wurde der 

Online-Kontakte-Ordner um zusätzliche Einträge erweitert, 

empfiehlt sich im FRITZ!Box-Menü ein Klick 

auf die grüne Synchronisieren-Taste. 

Während das FRITZ!App Fon eine reine Heimnetz-Anwendung 

ist, bietet AVM mit FRITZ!App Ticker Widget 

auch eine nützliche Anwendung für unterwegs. Im 

Smartphone installiert und eingerichtet, präsentiert 

Ticker Widget immer die aktuelle Anrufliste. Zwar könnte 

man sich die Anrufliste auch über den MyFRITZ!- 

Fernzugang im Browser anzeigen lassen, doch das ist 

umständlich. Im Smartphone möchte man mit einem 

Blick informiert sein und keine Passwörter eingeben. 

Nach der Installation der App unter Android holt man 

sich das Widget aus dem Smartphone-Pool auf die 

Android-Oberfläche. Man scrollt unter Mehr/Einstellungen/FRITZ!Box-Fernwartung 

nach unten, wählt 

MyFRITZ!-Zugangsdaten, gibt das Zugangskennwort 

zur FRITZ!Box-Router-Oberfläche ein, und das Widget 

kopiert die MyFRITZ!-Adresse und den Benutzernamen. 

Unter Kennwort trägt man das FRITZ!Box-Internet-Kennwort 

(nicht das MyFRITZ!-Kennwort) ein – und 

schon ist das Widget einsatzbereit. 

KOMFORT- 

TELEFON 

Links: Der Versand von 

Sprachnachrichten per 

E-Mail lässt sich erst 

nach Anlage eines 

Anrufbeantworters in 

dessen Eigenschaften 

aktivieren. 

Rechts: Die Telefonbuchauswahl 

steht auch 

in allen kompatiblen 

Telefongeräten zur Verfügung. 

Dazu zählt zum 

Beispiel auch die 

FRITZ!App Fon. 


KNOW-HOW NAS-SYSTEME ALS TV-REKORDER 

Universale 

TV-Zentrale 

NAS-Systeme können heute weit mehr als nur Daten speichern und im Netzwerk anbieten. 

Synology macht seine neuen Home-Server zu multifunktionalen TV-Tunern, die das gesamte 

Haus mit Fernsehen versorgen. 

68 


oft so technisch aus, wie ihr Name vermuten lässt. Man 

will sie deshalb gern in Ecken verschwinden lassen. 

Mittlerweile kämpfen viele Hersteller – allen voran Synology 

– gegen dieses schlechte Image an. Zwar ist 

die DS213 auch keine Schönheit, doch mit ihrem 

schwarzen Gehäuse bleibt sie nahezu unauffällig. Studiert 

man dagegen ihr Datenblatt, gewinnt sie sofort an 

Attraktivität. Dort entdeckt man Begriffe wie TV-Rekorder, 

Audio-Station oder Smartphone-App, die sofort 

die Neugier bei Heimkino- und Hi-Fi-Fans weckt. 

S 

Von Andreas Frank 

tellt man Fernseher, Lautsprecher, Verstärker, 

Player und Netzwerk-Festplatte 

nebenein ander, erinnert man sich an die 

Geschichte vom hässlichen Entlein auf. Fernseher verzücken 

durch schlanke Formen und scharfe Bilder, die 

sie ins Wohnzimmer bringen. Lautsprecher werden oft 

aus edlen Hölzern gefertigt, sodass sie außer mit akustischen 

auch mit opti schen Reizen verführen. Nicht so 

charmant sind Verstärker und Player, doch auch sie 

werden durch feine Metallgehäuse zum Blickfang. 

Netzwerk-Festplatten, auch Home-Server oder NAS 

(Network Attached Storage) genannt, sehen dagegen 

Kein Computer mehr nötig 

Der Besitzer wird nicht enttäuscht, wenn er die DS213 

in Betrieb nimmt. Wenn er am Computer den Einrichtungsassistenten 

startet, begrüßen ihn ansehnliche 

und leicht verständliche Menüs: Der Besitzer öffnet den 

Synology Assistant, der die Festplatte im Netzwerk aufspürt 

und zum Kon figurationsmenü im Web-Browser 

führt. Dort findet er etwa das Paket-Zentrum. Bei den 

Paketen handelt es sich um Apps, wie man sie von 

Smart TVs, Smartphones und Tablets kennt, die den 

Funktionsumfang der NAS-Sys teme erweitern. 

Die Medienserver-App macht die DS213 zum zentralen 

Lieferanten von Videos, Fotos und Musik im 

Netzwerk für UPnP- und DLNA-Clients. Im Paket- 

Zentrum findet man die passende App fürs Medien- 

Streaming mit Apple TV, iTunes und iPhone. 

Wer mehr Komfort für sein Bildarchiv möchte, installiert 

die Photo Station. Über die entsprechende App 

DS photo+ für Smartphones und Tablets kann der 

Nutzer bequem auf seine Bilder zugreifen – auch von 

unterwegs. 

Für Musik gibt es entsprechende Anwendungen mit 

der Audio Station und DS audio. 

Die Smartphone-App DS finder durchforstet das 

Netzwerk nach dem NAS und öffnet eine mobile Version 

des Konfigurationsmenüs im Web-Browser. Für 

den alltäglichen Gebrauch des NAS-Systems ist also 

kein Computer mehr erforderlich. 

Schließlich gibt es ein Paket namens Video Station. 

Es verbessert zunächst die Fähigkeiten des NAS- 

Systems als UPnP-Server von Video-Inhalten. Die 

DS213 greift etwa auf das Internet zu, um Covers und 

Informationen zu Filmen und TV-Serien zu laden. Installiert 

man die entsprechende App DS video auf 

seinem iPad, iPhone oder iPod, kann man über die 

angezeigten Cover bequem seine Filmsammlung 

durchforsten. 


69


Simpel & komfortabel 

Synology macht nicht nur seine neuesten Modelle zu potenziellen 

TV-Tunern. Auch ältere Geräte, auf denen die Software 

Disk Station Manager (DSM) 4.1 installiert ist, lassen 

sich durch Anschließen eines kompatiblen DVB-T-Sticks 

aufrüsten. 

Das sind ausgewählte NAS-Systeme ab der 2009er-Modellreihe, 

erkenntlich an „09“ im Namen. Aber nicht alle DVB-T- 

Sticks funktionieren mit diesen Netzwerk-Festplatten. Eine 

Liste der kompatiblen Tuner – unter anderem Modelle von 

Hauppauge, TerraTec, PCTV oder Elgato – finden Sie auf 

der Website www.synology.com. 

Der EPG zeigt nicht nur Informationen zu den einzelnen Sendungen an. Der 

Nutzer kann so über den Web-Browser auch Aufnahmen programmieren. 

FERNSEHEN 

PER STICK 

DVB-T-Tuner im Taschenformat: 

Der EyeTV 

DTT von Elgato rüstet 

neben der Synology 

DS213 auch Computer 

zum TV-Empfänger auf. 

Für rund 60 Euro erhält 

man außerdem eine 

DVB-T-Antenne sowie 

eine Empfangs-Software 

für den Computer. 

Im Web-Browser lassen sich über das Paket-Zentrum zusätzliche Dienste 

installieren. Dazu zählt auch die Video Station, die das NAS-System zum 

TV-Rekorder macht. 

Der Nutzer kann über das Konfigurationsmenü im Web-Browser festlegen, 

wo die gespeicherten Aufnahmen auf der Festplatte abgelegt werden sollen. 

Wie bei einem ausgewachsenen TV-Rekorder ist es möglich, ganze 

Aufnahmereihen festzulegen, um etwa täglich eine TV-Serie aufzuzeichnen. 

Den Fernseher immer dabei: Über die App DS Video 

für Apple-Geräte lassen sich TV-Aufnahmen abrufen 

und Live-TV auf dem iPad oder iPhone genießen. 

70 


Maximale Freiheit 

Die DVBLink TV Server for Synology NAS für 25,21 Euro 

dient dazu, Satellitensignale zu empfangen. Die Installation 

erfolgt bequem über das Paket-Zentrum des Synology- 

NAS-Systems, das sich über den Web-Browser aufrufen 

lässt. Jedoch können nicht alle Synology-Festplatten mit 

DSM 4.1 mit diesem Paket aufgerüstet werden. Eine Ausnahme 

ist etwa die DS213+. 

Und leider funktioniert auch nicht jeder TV-Tuner. Ge naue 

Informationen dazu finden Sie im Internet auf den Websites 

von DVBLogic (www.dvblogic.com) und Synology (www. 

synology.com). 

Nichts für Laien: Jeder Empfänger muss manuell konfiguriert werden. Dafür 

unterstützt die Software auch DiSEqC und Unicable. 

Die Live-TV-Streams werden auf Netzwerk-Playern wie gewöhnliche Dateien 

angezeigt. Im Test nutzten wir etwa den Blu-ray-Player Panasonic DMP- 

BDT220 (im Bild). 

Der EPG ist unter anderem über den Web-Browser abrufbar. So lassen sich 

nicht nur zu Hause, sondern auch unterwegs Aufnahmen programmieren, 

wenn ein Internet-Zugang vorhanden ist. 

Der Nutzer besitzt vielfältige Einstellmöglichkeiten. Er kann etwa festlegen, 

welche Sender er nutzen will, und sie auch zu verschiedenen Gruppen 

zusammenfassen. 

Übersichtlicher und einfacher zu bedienen ist der EPG über die App DVBLink 

auf einem Tablet. In diesem Fall ist es ein iPad, über das sich auch Timer- 

Aufnahmen festlegen lassen. 



SAT-TV 

PER USB 

Dieser Winzling bringt 

HDTV per Satellit auf 

Computer und NAS- 

Systeme. Für 80 Euro 

wird der PCTV DVB-S2- 

Stick (460e) außerdem 

mit Fernbedienung, 

USB-Verlängerungskabel 

und externem 

Netzteil ausgeliefert. 

Mit der Video Station 

lässt sich 

auch fernsehen. 

Dafür verbindet 

man einen 

TV-Tuner- 

Stick per USB mit 

dem NAS. Derzeit ist jedoch 

nur der terrestrische Empfang per DVB- 

T möglich. Die Installation ist simpel: Man öffnet 

via Web-Browser das NAS-Konfigurationsmenü und 

darin die Video Station. Von dort aus startet man den 

Kanalsuchlauf, wie man es von Set-Top-Boxen kennt. 

Danach sind die TV-Sender im Netzwerk verfügbar. 

Den meisten Komfort gibt es über die DS video-App 

auf Smartphones und Tablets mit iOS-Betriebssystem. 

Dort lässt sich per Fingertipp ein TV-Programm auswählen. 

Da die Anwendung nicht selbst den Stream 

abspielen kann, ist eine zusätzliche Player-App nötig. 

Wir haben den kostenlos erhältlichen OPlayerHD Lite 

verwendet. Wenn man in DS video auf einen Fernsehsender 

tippt, wird auto matisch die 

Player-App und damit der TV-Stream 

gestartet. 

Außerdem ist eine Programmzeitschrift 

integriert. Sie hilft auch beim 

Programmieren von Aufnahmen, die 

einzeln oder als Aufnahmeserie angelegt 

werden können. Die aufgezeichneten Programme 

lassen sich im Anschluss über die App abrufen. 

Wer ein Smartphone oder ein Tablet mit Android-Betriebssystem 

besitzt, kommt bislang nur in den Genuss 

der Beta-Version der App DS video. Der Nutzer, der sichergehen 

will, verwendet den Web-Browser: Er gibt 

eine von Synology angebotene Web-Adresse ein und 

verfolgt das Live-TV-Programm. Es ist aber viel komplizierter. 

Ähnlich geht man an einem Computer vor. 

Live-TV für den Fernseher 

Für den Zugriff auf das Live-TV-Programm über einen 

Fernseher oder Blu-ray-Player ist die Synology Video 

Station allerdings nicht ausgelegt. Es lassen sich jedoch 

die TV-Aufzeichnungen abspielen, denn die 

DS213 stellt sie als UPnP-Server allen kom patiblen 

Clients zur Verfügung: also netzwerkfähigen TVs und 

Playern sowie Smartphones und Tablets. 

Wer über seinen Fernseher auch Live-TV streamen will, 

muss das Paket DVBLink TV Server for Synology NAS 

auf dem NAS installieren. Zum Preis von 25,21 Euro 

erhält der Besitzer zudem die Möglichkeit, neben 

DVB-T auch Satellitensignale in SD- und HD-Qualität 

im Netzwerk zu verteilen. 

Das niederländische Unternehmen DVB Logic bietet 

ähnliche Lösungen für Computer bereits seit mehreren 

Jahren an. Doch die Netzwerk-Festplatten von Synology 

sind die ersten ihrer Art, die von DVB Logic unterstützt 

werden. Laien in Sachen Netzwerktechnik sollten 

von der Lösung jedoch eher die Finger lassen oder jemanden 

kennen, der bei der Installation hilft. Es lohnt 

sich allerdings, etwas mehr Zeit in diese Lösung zu investieren. 

Bis zu vier TV-Tuner lassen sich mit dem 

DVBLogic-Paket betreiben, während die Synology-Lösung 

nur für einen Empfänger geeignet ist. 

Auch beim DVBLink TV Server beginnt die Installation 

im Web-Konfigurationsmenü des Synology-NAS. Sie 

führt jedoch anschließend zu den etwas unübersichtlichen 

Installationsmenüs von DVBLogic. Hier konfiguriert 

man nicht nur den TV-Empfänger, sondern kann 

auch zusätzliche, kostenpflichtige elektronische Pro- 

TV-Aufzeichnungen 

lassen sich auf TVs und 

Playern abspielen 

grammführer (EPGs) buchen. Am Ende der Installation 

werden dem Nutzer die verfügbaren TV-Sender präsentiert. 

Nach einer Weile sind die EPG-Daten ergänzt, 

und es lassen sich von hier aus Fernseh-Aufnahmen 

pro grammieren. 

Schaltet man jetzt seinen netzwerkfähigen Fernseher 

oder Player ein, erscheint unter den verfügbaren Netzwerk-Speichern 

auch der DVB Link DLNA TV Server. 

Nach dessen Auswahl werden im Ordner TV Channels 

die verfügbaren TV-Sender präsentiert: jeder Kanal 

als einzelne Datei. 

Nicht jeder Blu-ray-Player funktioniert 

Die Voraussetzung für die Wiedergabe: Der Fernseher 

oder Player muss das Dateiformat unterstützen. In unseren 

Tests funktionierten die beiden Blu-ray-Player 

Panasonic DMP-BDT220 und Samsung BD-E6100, 

nicht aber der LG BP620. Außer auf Live-TV lässt sich 

mit diesen UPnP-Clients auch auf TV-Aufzeichnungen 

zugreifen. Das Live-TV-Angebot und die Aufnahmen 

72 


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06.11.2012 15:30:37


Völlig multimedial 

Trotz ihrer Funktionsvielfalt lässt sich die Synology DS213 

einfach bedienen: Dabei hilft die mitgelieferte Installations- 

Software. So wird die Festplatte einfach im Netzwerk aufgespürt, 

wenn gewünscht als Netzwerk-Laufwerk am Rechner 

eingebunden oder das Konfigurationsmenü, genannt 

DiskStation Manager (DSM), geöffnet. Auf der DS213 ist die 

DSM-Version 4.1 installiert. Obwohl sich der DSM im Web- 

Browser öffnet, wirkt er wie ein Programm, das auf dem 

Computer installiert ist. Erfreulich sind die aufpoppenden 

Fernster, die sich beliebig verschieben lassen. 

Auch die Hardware der DS213 kann sich sehen lassen. Es 

sind zwei Einschübe für Festplatten integriert, die bei der 

Auslieferung jedoch leer bleiben. Sind sie mit zwei 3,5- oder 

2,5-Zoll-Festplatten bestückt, lassen sich die Daten für 

mehr Sicherheit spiegeln. Der eingebaute 2,0-GHz-Prozessor 

reicht für den Hausgebrauch aus, sodass es aufgrund 

des NAS-Systems nicht zu ruckelnden Filmen oder langen 

Zugriffszeiten kommen sollte. Mit einem Verbrauch von 17 

Watt im Betrieb sowie 0,3 Watt im Standby ist die DS213 

auch nicht übertrieben energiehungrig. 

Für den schnellen Datentransport auf den Home Server sind 

am Gerät Anlegestellen für die gängigsten Speicher medien 

vorhanden: für SD-Fotospeicherkarten, USB-2.0- und 

-3.0-Speicher sowie eSATA-Festplatten. Das Kunststoffgehäuse 

könnte jedoch etwas solider sein. 

Synology DS213 270 € 

GUT 

Über den Web-Browser kann der Nutzer Musik vom NAS 

abspielen, sie an den UPnP-Renderer schicken oder sich 

Titelinformationen anzeigen lassen. 

kann man ebenfalls über Smartphones oder Tablets 

nutzen, wenn man einen UPnP-Player installiert. Wir 

haben zum Beispiel die kostenlose App UPnPlay (nicht 

für iOS) benutzt. 

Fürs Programmieren von Aufnahmen existieren auch 

Apps für Apple-, Android- und Windows-Phone-Geräte. 

Diese lassen sich – wenn man sich ein wenig im 

Bereich Netzwerktechnik auskennt – auch außerhalb 

der eigenen Wohnung einsetzen. 

Trotz all dieser Freiheiten gibt es auch Einschränkungen: 

Es können derzeit keine Pay-TV-Sender per CI- 

Modul entschlüsselt werden. Der Nutzer muss sich auf 

eine Empfangsart festlegen. Außerdem kann bei einem 

installierten Tuner nur ein Client auf die TV-Streams 

zugreifen. 

Fazit 

Der TV-Empfänger muss heute nicht mehr neben dem 

Fernseher stehen, sondern kann sich überall im Heimnetz 

befinden. Das macht nicht nur lange Satelliten- 

Kabel überflüssig, sondern bringt auch Live-TV in die 

gesamte Wohnung. 

74 


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KNOW-HOW MUSIK-STREAMING 

Von Michael Seemann 

Lieferung 

frei Haus 

Musik von einem Medien-Server über das Heimnetz versorgt das ganze Haus oder die 

Wohnung mit dem Sound Ihrer Wahl. Der Aufwand für solche Lösungen ist gering und 

bringt maximalen Komfort für den Audio-Genuss zu Hause. 

L 

ange Zeit gehörte ein CD-Ständer zur Wohnzimmereinrichtung. 

Inzwischen passen der 

Inhalt der gesamten Sammlung und noch 

weitere Hundert Musikalben auf einen externen USB- 

Speicher oder in ein Verzeichnis auf der Notebook- 

Festplatte. Statt wie früher umständlich CD-Kopien 

zu brennen digitalisiert man die CDs einmal in der gewünschten 

Qualität und verstaut die Originale in einem 

Karton im Keller. 

Neue Alben oder einzelne Songs kauft man heute bei 

iTunes, Amazon oder Musicload. Dann stehen sie zum 

sofortigen Hörgenuss in bester Qualität und ohne Ko- 

76 


pierschutz zur Verfügung. Die Platz sparende Musiksammlung 

auf der Festplatte und auf dem Notebook ist 

praktisch, aber die Computer-Lautsprecher sind für 

den Genuss weniger geeignet. Wie Sie die Musik auf 

Ihre Anlage bekommen, lesen Sie hier. 

Die schnellste und einfachste Methode, seine Musik 

vom Computer oder von der Festplatte abzuspielen, ist 

der Direktanschluss an das Abspielgerät. Moderne 

Fernseher, Blu-ray-Player, Musikanlagen und andere 

aktuelle Wiedergabegeräte besitzen heute oft einen 

USB-Host-Anschluss für externe Datenträger. Darüber 

greifen die Geräte auf die digitale Musik zu und spielen 

diese ab. Allerdings muss der Datenspeicher am entsprechenden 

Gerät angeschlossen sein. Die Daten stehen 

dann explizit nur an diesem Gerät zur Verfügung. 

Steht die Musik hingegen im Heimnetz bereit, können 

auch mehrere Abspielgeräte gleichzeitig darauf zugreifen 

und das ständige Umstecken entfällt. 

Musik im Heimnetz abspielen 

Für das Abspielen von Musik im Netz zu Hause müssen 

bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Zunächst ist 

ein Medienserver notwendig: Er speichert alle Songs 

und indiziert das im Musikarchiv. Dann stellt der Server 

die Daten als Medienbibliothek im Heimnetz bereit. Alle 

vorhandenen Abspielgeräte, die auf die Musik im Medienserver 

zugreifen wollen, müssen mit dem Heimnetz 

verbunden sein. Das funktioniert über Netzwerkkabel, 

Powerline oder drahtlos über WLAN. 

Medienserver und Abspielgeräte verständigen sich 

über das Netzwerk über eine „Sprache“. Nur dann ist 

es möglich, dass ein Webradio in der Küche die Musiksammlung 

vom Medienserver abspielen kann. Hinsichtlich 

der Kommunikation für die Medienwiedergabe 

im Heimnetz hat sich UPnP AV und dessen kompatibler 

Nachfolger DLNA durchgesetzt. 

Der Media-Renderer gibt die vom Media-Server bereitgestellten 

Inhalte über die Netzwerk-Verbindung wieder. 

Dieser Vorgang wird als „Streaming“ bezeichnet. 

Typische Media-Renderer sind netzwerkfähige Abspielgeräte 

wie zum Beispiel Webradios, Smart TVs, 

Blu-ray- und HD-Media-Player. Smartphones oder 

Tablets und jeder beliebige Computer mit einem kompatiblen 

Media Player wie dem Windows Media Player 

spielen Inhalte aus dem Netz ab. Media-Renderer sind 

auch als „Streaming Clients“ bekannt. 

Die dritte wichtige UPnP-AV-Geräteklasse ist der 

Control Point. Er steuert Auswahl und Wiedergabe der 

Multimedia-Dateien zwischen Media-Server und Media-Renderer. 

Der Control Point ist in der Praxis die 

Fernbedienung. Der Anwender bestimmt damit, welche 

Musik von einem Media Server auf welchem Endgerät 

abgespielt wird. 

Medien-Server im Heimnetz 

Grundsätzlich kann jeder Windows-Rechner im Heimnetz 

mit installiertem Windows Media Player oder einer 

alternativen Medienserver-Software als Server dienen. 

Wie sich der Windows Media Player als UPnP-AV- 

Medienserver einrichten lässt, beschreibt der Mini- 

Workshop „Windows Media Player als Medien-Server“ 

auf Seite 78. Der Nachteil an dieser Media-Server-Variante: 

Der Rechner mit dem Server muss immer erst 

laufen, wenn man Musik hören möchte. 

Deutlich sinnvoller ist es hingegen, wenn der Medienserver 

in Geräten integriert ist, die sowieso ständig 

eingeschaltet sind. Das sind zum Beispiel Netzwerk- 

Festplatten oder auch viele aktuelle Router-Media- 

Server-Funktionen. Inzwischen ist in fast jeder Netzwerk-Festplatte 

fürs Heimnetz ein UPnP-AV- oder 

ZUGRIFF 

PER APPS 

UPnP-Apps für mobile 

Endgeräte helfen beim 

Zugriff und bei der 

Steuerung des Medien- 

Servers. Inhalte lassen 

sich auch zu anderen 

Abspielgeräten schicken. 

Was sind UPnP AV und DLNA? 

UPnP AV ist der Übertragungsstandard für Multime dia- 

Dateien (Videos, Musik und Fotos) im Netzwerk. 

UPnP AV steht als Abkürzung für „Universal Plug ‘n‘ 

Play Audio/Video“ und unterscheidet verschiedene virtuelle 

Gerätetypen, die über das Netzwerk miteinander 

in Verbindung treten. Der bereits genannte Medien- 

Server oder Media-Server stellt Multimedia-Dateien im 

Netzwerk bereit und legt eine nach verschiedenen Kriterien 

filterbare Zugriffsliste (Index oder Medienbibliothek) 

für die Dateien an. 


KNOW-HOW MUSIK-STREAMING 

MINI-WORKSHOP: 

WINDOWS MEDIA PLAYER 

ALS MEDIEN-SERVER 

Besonders einfach zu bedienen ist der Windows Media 

Player (WMP) ab Version 12. Er befindet sich auf jedem 

Windows-PC seit Windows Vista. 

1 

Starten Sie den Windows Media Player über 

Start/Alle Programme/Windows Media Play er. 

In den Grundeinstellungen sind in der Medienbibliothek 

links bereits drei Songs unter Musik abgelegt. Gehen 

Sie in der Kopfleiste auf die Schaltfläche Streamen und 

wählen Sie Automatische Wiedergabe der Medien 

durch Geräte zulassen. Im folgenden Fenster aktivieren 

Sie die Einstellung Automatisch alle Computer und Mediengeräte 

zulassen. 

2 

Gehen Sie nun auf die Kopfleisten-Schaltfläche 

Organisieren und im Untermenü auf Bibliotheken 

verwalten/Musik. Hier listet der WMP alle Verzeichnisse 

auf, die er nach Mediadateien absucht und in seinen 

UPnP-AV-Medienindex aufnimmt. Entweder Sie 

kopieren Ihr Musikarchiv über den Windows Explorer in 

einen dieser Ordner oder Sie legen mit Hinzufügen ein 

zusätzliches Verzeichnis an. 

3 

Sobald der WMP alle Medien indiziert und in 

seine Medienbibliothek aufgenommen hat, lassen 

sich die Musikdateien über einen beliebigen UPnP- 

AV-Client (Renderer oder Control Point) im Heimnetz 

aufrufen und abspielen. 

DLNA-Medien-Server integriert. So lässt sich neben 

Filmen und Fotos auch die gesamte Musiksammlung 

auf die Netzwerk-Festplatte kopieren und über den 

inte grierten Media Server für alle Abspielgeräte (UPnP- 

Renderer) im Heimnetz freigeben. 

Netzwerk-Festplatten werden auch NAS-Geräte (Network 

At tached Storage) genannt. Solche Geräte sind 

mit einem Energiesparmodus ausgestattet. Dieser 

versetzt das Laufwerk nach einer bestimmten Leerlaufzeit 

ohne Dateizugriff in einen Strom sparenden Ruhemodus. 

Sobald ein Abspielgerät über UPnP AV auf 

den Medienserver im Ruhezustand zugreift, erwacht 

der Netzwerkspeicher aus dem Ruhemodus und 

liefert die Daten aus. 

Wer seine Multimedia-Sammlung auf einer herkömmlichen 

USB-Festplatte gespeichert hat, kann diese an 

den passenden Port eines Heimnetz-Routers mit integriertem 

Medienserver anschließen. Diese Funktion 

bieten immer mehr Netzwerk-Hersteller in ihren neuen 

Modellen an. In der Regel startet der Router mit dem 

Erstellen der Medienbibliothek, sobald ein USB-Speicher 

angeschlossen wurde. Manchmal ist die explizite 

Aktivierung über das Webmenü des Medien-Servers 

durch den Anwender notwendig. 

Verschiedene Wiedergabegeräte 

Zum Abspielen der Musiksammlung vom Media Server 

gibt es inzwischen eine reichhaltige Auswahl an Geräten. 

Moderne Fernseher besitzen Wiedergabeoptionen 

für UPnP AV bzw. DLNA – man spricht von einem Renderer. 

Ist der TV über einen Router mit dem Heimnetz 

verbunden, greift er auf den Media-Server zu und spielt 

dessen Inhalte ab. Das Gleiche gilt für Blu-ray-Player, 

HD-Media-Player oder auch Spielkonsolen (wie die 

PlayStation 3). Für die Wiedergabe der Sound-Dateien 

muss das Abspielgerät mit einem entsprechenden 

Soundsystem (Receiver/Verstärker mit Boxen) verbunden 

sein. Webradios mit integriertem Lautsprecher und 

WLAN-Verbindung können hingegen überall in Reichweite 

des Heimnetz-WLANs aufgestellt werden und die 

auf dem Media Server gespeicherte Musik abspielen. 

Je nach Gerät und Hersteller sucht man im Gerätemenü 

nach Optionen wie Server -Liste oder Medien-Server. 

Ist der Medien-Server gefunden, kann der Player 

auf die Daten zugreifen. Dabei nutzt man freigegebene 

Verzeichnisse mit Dateien oder die Medienbibliothek. 

Letztere hat den Vorteil, dass der Anwender Tags wie 

zum Beispiel Interpret, Album oder Genre suchen und 

sortieren kann. Viele UPnP-AV-Abspielgeräte erlauben 

das Anlegen von Playlists oder auch das zufällige Abspielen 

aller Songs im Musikarchiv. 

Besonders praktisch: Auch Smartphones oder Tablets 

greifen mit passenden UPnP-AV- oder DLNA-Apps auf 

den Medien-Server im Heimnetz zu. Dabei lässt sich 

das Handgerät wie eine Fernbedienung (Control Point) 

nutzen. Dazu leitet die App die Musik vom Media Server 

mithilfe eines mobilen Endgeräts auf ein anderes 

UPnP-AV-Abspielgerät im Heimnetz um. So kann man 

auf dem Touchpad nach weiteren Songs suchen, die 

der gewählte Player im Heimnetz abspielt. 

78 


HEIMNETZ: GERÄTE FÜR DIE WIEDERGABE 

Webradios sind mit mindestens einem eigenen Lautsprecher 

ausgestattet und sofort einsatzbereit, wenn sie per WLAN mit 

dem Heimnetz verbunden sind. Hochwertige Geräte besitzen ein 

Farbdisplay mit Anzeige für Titel, Interpret und Album-Cover. 

Ein HD-Media-Player mit Netzwerk-Anschluss (LAN oder 

WLAN) spielt Musik, Fotos und Videos aus dem Heimnetz ab. 

Dazu müssen die Geräte aber entweder an einen Fernseher 

oder an den AV-Receiver der Heimkino-Anlage angeschlossen 

sein. 

Moderne Fernseher heißen heute Smart TVs und nutzen 

viele ihrer Funktionen erst über eine Verbindung 

mit dem Internet aus. Zusätzlich greifen Smart TVs als 

UPnP-AV-Renderer auch auf Medienserver im Heim - 

netz zu und spielen Medien von dort ab. 

Moderne AV-Receiver sind inzwischen häufig mit einem 

eigenen Netz-Client ausgestattet. Ist der Verstärker per 

Kabel oder WLAN ins Heimnetz integriert, lassen sich 

Songs vom Medienserver direkt über die angeschlossenen 

Boxen abspielen. 

Auch Tablets und Smartphones bieten über UPnP-AVoder 

DLNA-Apps die Möglichkeit, Musik von einem Medienserver 

abzuspielen. Zusätzlich ist die Weiterleitung der 

Songs auf andere mit dem Heimnetz verbundene Abspielgeräte 

machbar. 


KNOW-HOW APPLE-TV 

V 

Flüssig 

vernetzt 

Wenn Mac-User zu Hause Filme von ihren Geräten auf 

den Fernseher bringen wollen, haben sie dank Apple TV 

keine Probleme – aber wirklich viele Möglichkeiten. 

E 

Von Alexander Strobel 

igene Filme zu Hause vom Mac oder mobilen 

Apple-Gerät auch auf den Bildschirm 

des hochauflösenden Fernsehers 

zu bekommen ist kein Hexenwerk. Vorausgesetzt, man 

hält sich an die von Apple vorgegebenen Übertragungswege; 

die Zauberworte heißen iTunes, Apple TV 

und AirPlay. Einfach einzurichten und komfortabel zu 

nutzen – Apple eben. Aber nicht jeder kann oder will 

gleich auf das neue OS X Mountain Lion umsteigen 

oder den Speicherplatz seines Macs mit ein paar Hundert 

Filmen einer großen Sammlung belegen. Manche 

wollen Musik, Filme und Urlaubsbilder am liebsten auf 

einem NAS-Speicher im heimischen Netz liegen haben 

und darauf von unterwegs in Cloud-Manier zugreifen. 

Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, mit Filmmaterial 

umzugehen, wenn es nicht auf Silberscheiben 

gebrannt ist und Platz in Wohnzimmerregalen stiehlt. 

CONNECTED HOME hat sie zusammengetragen und 

in anschaulichen Grafiken skizziert. 

Bevor es allerdings losgeht, gilt es, etwas Basiswissen 

zu sammeln. Schon länger stellen die Software iTunes 

und das kleine Kästchen Apple TV die bequeme Verbindung 

zwischen Mac und Fernseher her. Apple TV 

80 


WISSENSWERTES 

AirParrot: Seit OS X Mountain Lion bringen Macs Bildschirminhalte 

per AirPlay auf den TV. Wer mit Snow 

Leopard, Lion oder einem PC unterwegs ist, findet Hilfe 

bei der Software AirParrot. 

NAS: Große Festplattenspeicher im Heimnetzwerk 

entlasten Notebooks & Co., wenn es um große Filmesammlungen 

geht, sichern Daten und beliefern 

den Fernseher auch über Apple TV. 

NAS-Apps: Apps wie Pogoplug, WD2GO oder LaCie 

MyNAS ermöglichen den mobilen Zugriff auf Speicherdaten, 

überzeugen aber auch zu Hause via Apple TV. 

FireCore aTV: Wer zur drahtlosen Filmübertragung 

vom NAS-System auf den Fernseher auf Apple- fremde 

Produkte verzichten will, muss sein Apple TV mit dieser 

Software weiterbilden. 

greift auf die iTunes-Mediathek des Rechners zu und 

bringt Filme, aber auch Musik und Bilder auf den großen 

Bildschirm. AirPlay bezeichnet vor allem bei 

iPhone, iPad und iPod touch die Möglichkeit, multimediale 

Inhalte direkt aufs Apple TV zu streamen. 

Das neue Apple-Betriebssystem OS X Mountain Lion 

liefert diesen Luxus gleich mit. Ein Klick auf das Kästchen 

mit dem Pfeil in der Kopfleiste – und der Bildschirminhalt, 

egal ob Dia shows oder die ARD-Mediathek, 

erscheint auf dem Fernseher. 

Wer kein Mountain Lion besitzt, hat andere Möglichkeiten. 

Man braucht hingegen etwas Know-how, um 

besagte Film-, Musik- und Bildersammlungen, die man 

aus Platzgründen lieber auf einem Netzwerkspeicher 

unterbringt als im Notebook, über Apple TV auf den 

Fernsehschirm zu beamen. Aber auch für solche Fälle 

gibt es gut funktionierende Hard- und Software, die 

selbst anspruchsvolle Apple-User zufriedenstellt. Wer 

darüber hinaus noch außer Haus Freunde mit Filmen 

von seinem heimischen NAS via iPhone überraschen 

will, erfährt in diesem Beitrag, wie das geht: von der 

einfachen Übertragung per HDMI-Kabel über drahtlose 

Varianten aus dem Nebenraum bis hin zum Software-Tuning 

der Apple TV-Fähigkeiten. 


81

KNOW-HOW APPLE TV 

Die AirPlay-Funktion 

von Macs mit 

OS X Mountain Lion 

ermöglicht es, den 

Bildschirminhalt 

samt Filmen und 

Bildern auf Knopfdruck 

drahtlos an 

Apple TV zu übertragen, 

ohne auf 

iTunes zurückgreifen 

zu müssen. 

Ganz ohne iTunes 

Seit OS X Mountain Lion steht in der Kopf leiste des 

Mac-Desktops ein kleines Rechteck mit Pfeil, über das 

sich Apple TV drahtlos ansteuern lässt. Der Mac überträgt 

die Bild signale dann per HDMI-Kabel an den 

Fern seher. Die mobilen Apple-Geräte beherrschen 

dieses Feature seit iOS 4.3. Mac-User, die nicht auf 

+ 

w 

ODER 

Mountain Lion umsteigen wollen oder können, bekommen 

dieses Feature über die Software AirParrot, die für 

9,99 US-Dollar als Download erhältlich ist und die Betriebssysteme 

von OS X 10.6.8 bis OS X Lion unterstützt. 

AirParrot liefert auch die Full-HD-Auflösung für 

Apple TV 3. 

Wer OS X Mountain Lion noch nicht installiert hat, der greift auf den Klassiker 

zurück: Die freigegebene iTunes-Mediathek auf dem Mac lässt sich von Apple 

TV direkt und drahtlos ansprechen. 

Die Mediathek 

ODER 

Der Übertragungsweg ist mit dem der AirPlay-Lösung 

identisch und endet nach drahtloser Bildversorgung 

des Apple TV über HDMI-Kabel am Fernseher. Der 

grundsätzliche Unterschied liegt darin, dass Apple TV 

nicht vom Mac aus angesprochen wird, sondern das 

aktive iTunes auf dem Mac über Apple TV. Außerdem 

ist die Bedienung weniger komfortabel: Multimediale 

Inhalte müssen in die Mediathek aufgenommen worden 

sein und lassen sich nicht von beliebigen Speicherorten 

aus abrufen. Desgleichen gibt es bei dieser Variante 

keine Desktop-Spiegelung, das heißt Bildschirm- 

Inhalte, wie der Desktop, lassen sich nicht auf 

Apple TV übertragen. 

+ ODER 

EINFACH 

PERFEKT 

Bis vor Kurzem 

lautete ein Apple- 

Credo, dass man 

Macs nicht so 

einfach über per 

HDMI- Kabel an den 

Fernseher 

anschließen kann. 

Seit dem neuen 

Mac Mini und dem 

Retina-MacBook 

Pro ist das anders. 

Mit Kabel 

Zugegeben: Apple TV nutzt schon 

immer den HDMI-Anschluss des 

Fernsehers. Die Anschlussnorm für 

hochaufgelöste Bildsignale und Ton 

ist ja auch Standard bei den flachen 

Fernsehern. Die Überlegung, mit einem 

direkt am TV angeschlossenen 

Mac Mini die gesamte multimediale 

Welt inklusive Internet ohne 

Komplikationen auf den großen 

Bildschirm zu bekommen, hat etwas 

Bestechendes. Denn der Kleine 

hat als erster Mac einen HDMI- 

Ausgang und findet problemlos Kabelkontakt. 

Jüngst gesellte sich 

noch das High-End-Macbook mit 

dem Retina-Display zu dieser Kategorie. 

Ansonsten heißt es: Adapter 

kaufen. 

82 


+ ODER 

iPhone an TV 

Ein Musikvideo, die neuesten Bilder oder gar ein Spiel: 

Wenn sich iPhone, iPod touch oder iPad im selben 

WLAN-Netz wie ein Apple TV aufhalten, erscheint ab 

iOS 4.3 das kleine weiße Kästchen mit Pfeil auf schwarzem 

Grund und signalisiert, dass man jetzt auch den 

großen Bildschirm drahtlos fürs kleine Mobilgerät 

nutzen kann. So lassen sich gespeicherte Filme in 

ansehnlicher Größe begutachten und viele Spiele ohne 

Lupenbrille genießen – zum Beispiel Real Racing 2, Fifa 

12 oder Modern Combat 3. Vor allem bei Filmen hilft 

das bevorzugte MP4-Format (H.264), mit dem es möglich 

ist, selbst hochauf lösende Bilder ohne allzu große 

Verluste zu komprimieren und in nur der Hälfte der ursprünglichen 

Größe zu übertragen. 

Je kleiner die Displays, 

desto größer 

der Wunsch, Bilder in 

eindrucksvoller Größe 

zu betrachten. Das 

war der Grund, warum 

die AirPlay-Funktion 

zuerst im Betriebssystem 

der 

mobilen Apple-Geräte 

eingeführt wurde. 

TIPP 

Wer seine Filmsammlung 

im 

Heimnetzwerk auf 

einem NAS untergebracht 

hat und 

sie drahtlos über 

Apple TV auf den 

Fernseher bringen 

möchte, muss tricksen 

– oder aus 

der Apple-Welt 

ausbrechen. 

ODER 

Tricks und Kniffe 

Da sitzt er nun, der Apple-User: Seine neue Cloud- 

Station von Buffalo versteht sich nicht mit Apple TV. 

Dabei hatte er die Buffalo gekauft, um die Festplatte 

seines MacBooks nicht mit der großen Filmsammlung 

zu belasten und um auch von unterwegs auf seine Daten 

zugreifen zu können. Natürlich könnte man sich für 

diesen Zweck eine günstige Alternative wie das WD TV 

ODER 

Live von Western Digital zulegen. Wer aber die Apple- 

Welt nicht verlassen will, wird zum Jailbreak gezwungen. 

FireCore Seas0nPass knackt den Widerstand und 

bringt Apple TV bei, auch andere Medien-Server zu 

erkennen. Die Software aTVFlash für 39,95 US-Dollar 

integriert die neuen Funktionen perfekt ins Apple-Menü. 

Die Apple-Garantie ist dann allerdings futsch. 


KNOW-HOW APPLE TV 

ODER 

+ + 

ODER 

Wer ohne Jailbreak 

vom NAS drahtlos 

auf sein Apple TV 

zugreifen möchte 

und im Besitz eines 

mobilen Apple- 

Gerätes ist, sollte 

sich diese etwas 

unkonven tionelle 

Lösung genau ansehen. 

Sie funktioniert! 

Umleitung 

Die meisten NAS-Anbieter, deren Produkte auch für den 

Online-Zugriff geeignet sind, haben spezielle Apps für 

Mobilgeräte im Programm, um das mobile Daten-Handling 

zu vereinfachen. Da aber nun ein iPhone auch Air- 

Play beherrscht und jeden Bildschirminhalt drahtlos an 

Apple TV überträgt, werden auch Filme, die über die 

Drittanbieter-App übers heimische WLAN-Netz gestreamt 

werden, an Apple TV weitergegeben. Perfekt 

funktioniert die von Buffalo für die Cloud-Station genutzte 

Pogoplug-App, die es sowohl fürs iPhone als auch 

fürs iPad gibt. Aber auch andere Anbieter wie Western 

Digital, Synology oder LaCie haben die kleinen Anwendungen 

in petto. Zugegeben: eine paradoxe Lösung für 

das allerdings ebenso paradoxe Manko von Apple TV. 

+ + 

ODER 

GENIAL 

Ich bin dann mal weg! 

Wenn zu Hause das NAS mit der Filmsammlung als private 

Cloud steht, lassen sich Filme unterwegs wunderten 

Sammlung abrufen. Ist nun ein Fernseher samt 

iPhones ins WLAN-Netz der Urlaubsfilm aus der privabar 

über das UMTS-Netz auch auf Handys streamen. Apple TV in der Nähe, genügt ein Druck auf den AirPlay- 

Apps wie Pogoplug, WD2GO oder LaCie MyNAS der Button – und der gewünschte Streifen wird vom iPhone 

NAS-Anbieter sorgen dafür. Zu Ende gedacht, lässt sich drahtlos auf den fremden Fernseher übertragen, selbst 

aber auch bei Freunden mit schnellem DSL-Internet-Zugang 

und WLAN-Router nach dem Einloggen des ten und Ihr NAS in Oberursel steht. 

wenn Sie sich gerade bei Freunden in Singapur aufhal- 

Klasse! 

Mit diesen Apps 

kann man Freunde 

in Erstaunen versetzen: 

Zu Hause 

gespeicherte Filme 

lassen sich unterwegs 

dank mobilem 

Apple-Gerät 

auf fremde Fernseher 

mit Apple TV 

bringen. 

84 


Home-Entertainment neu erleben! 

Jetzt im Handel!

SMART LIFE NEWS & TRENDS 

88 

94 

Smart Life 

In dieser Rubrik erfahren Sie alles über das Hausmanagement der Zukunft: 

98 

Themen, Nachrichten und Reportagen aus der Welt der Hausautomation 

und Haustechnik – von der Außenjalousie bis zur Zentralheizung. 

102 

110 

Big Brother is watching you Seite 88 

Bessere Sicherheit durch clevere 

Video-Überwachung 

Smarte Haustechnik im Alter Seite 94 

Mehr Lebensqualität für Senioren 

Heimvernetzung Seite 98 

Wir haben den Systemintegrator 

Elektro Hieber besucht. 

Vernetzte Haushaltsgeräte Seite 102 

Ein neuer Kommunikationsstandard 

macht Waschmaschine, Staubsauger 

und Backofen intelligenter. 

Trends Seite 110 

Mehr als 200 Experten beleuchten 

auf dem Smart Home 2012 Congress 

die Zukunft des intelligenten Heims – 

mit erfreulichen Ergebnissen. 

Ein System für alle 

Verschiedene Haussteuerungssyteme, die sich gemeimsam bequem nutzen lassen: Das 

möchte die Heimvernetzungs-Plattform QIVICON der Deutschen Telekom ermöglichen. 

Licht, Waschmaschine, Jalousien und Alarmanlage würden so zusammenarbeiten. 

STEUER- 

ZENTRALE 

Die QUIVICON Home 

Base vernetzt verschiedene 

Haussteuerungssysteme 

miteinander. 

G 

estartet ist die Initiative bereits auf der IFA 

2011. Doch in diesem Jahr sollen endgültig 

die ersten Produkte in den Handel kommen. 

Der große Vorteil dieser Lösung: Proprietäre Haussteuerungssysteme, 

die eigene Standards zur Übermittlung 

von Befehlen und Daten verwenden, können 

so zusammenarbeiten. Das Herzstück der Lösung ist 

die QIVICON Home Base, die als zentrale Schaltstelle 

zwischen den verschiedenen Geräten fungiert. Dabei 

unterstützt QIVICON Funktechnologien wie Zigbee 

oder HomeMatic; später sollen andere Systeme folgen 

wie etwa das kabelgebundene KNX/EIB. 

Da die Deutsche Telekom mit der QUIVICON Home 

Base nur die Plattform bereitstellt, kommt es vor allem 

auf die Partner an, um das System zum Erfolg zu führen. 

Schon jetzt sind aber zahlreiche Partner an Bord: 

Miele, EnBW, eQ-3 oder Samsung beispielsweise. Auf 

der CeBIT sollen weitere folgen. Dort gibt es auch die 

Möglichkeit, das System live zu erleben auf dem Stand 

der Deutschen Telekom. Gezeigt werden clevere Lösungen 

aus den Bereichen Komfort, Sicherheit, Energiesparen 

und Gesundheit. 

86 


„Der Smart-Home-Markt kann nur abheben, 

wenn es eine gemeinsame Plattform gibt“ 

IM INTERVIEW: 

HOLGER KNÖPKE [ Leiter Connected Home der Deutschen Telekom AG ] 

CONNECTED HOME: Wie entstand QIVICON und welche 

Idee steckt dahinter? 

Holger Knöpke: Wir sind überzeugt davon, dass zur Erschließung 

des Smart-Home-Massenmarktes qualitativ 

hochwertige Produkte zu attraktiven Preisen gebraucht 

werden. Jemand, der sich heute für Innovationen interessiert, 

über nicht so viel Zeit verfügt und mit einer kleineren 

Lösung einsteigen will, findet eigentlich kein richtiges Angebot. 

Was auch wichtig ist: Heute gibt es viele Einzellösungen, 

die letztendlich miteinander nicht kompatibel sind. 

Wir und unsere Partner sind überzeugt davon, dass es einer 

standardisierten Plattform bedarf, auf der herstellerübergreifende 

Lösungen angeboten werden. Dann ist es einfach für 

den Kunden: Er entscheidet sich einmal für die QIVICON 

Home Base, die mit jedem handelsüblichen Router kompatibel 

ist, und darauf funktionieren die unterschiedlichsten 

Lösungen. Die QIVICON Home Base kann mit jedem 

Breitbandanschluss betrieben werden und ist nicht auf einen 

Zugang der Deutschen Telekom beschränkt. 

CONNECTED HOME: Wann können Verbraucher ihren 

Haushalt mit QIVICON vernetzen? 

Holger Knöpke: Wir erwarten die ersten Produkte der 

Partner auf der QIVICON Plattform in diesem Jahr. Was wir 

sagen können, ist, dass die ersten Produkte aus den Themenfeldern 

Komfort, Sicherheit und Energiesparen kommen 

werden. Use Cases aus diesen Bereichen und dem Gesundheitssektor 

werden wir auf der CeBIT in Hannover demonstrieren. 

Die Produkte wird man über die klassischen Vertriebswege 

der Partner kaufen können. Darüber hinaus erwarten 

wir, dass das Elektrohandwerk QIVICON-basierte 

Lösungen verkaufen wird. Zudem wird der Kunde in ausgewählten 

T-Shops interessante QIVICON Produkte finden. 

Zusätzlich wird es einen QIVICON Online Shop geben. 

CONNECTED HOME: Der QIVICON-Verbund besteht aus 

namhaften Partnern. Werden weitere dazukommen? 

Holger Knöpke: Heute haben wir 21 Plattform-Partner, die 

QIVICON-kompatible Produkte und Lösungen anbieten 

werden, und die Familie wächst weiter. Weitere Partner 

werden wir voraussichtlich zur CeBIT ankündigen. 

CONNECTED HOME: Connected Home ist schon heute ein 

großes Thema. Wieso gab es bisher keinen großen Durchbruch? 

Holger Knöpke: Es haben sich die Rahmenbedingungen 

geändert, sodass dem Durchbruch heute nichts mehr im 

Wege steht. Das eine ist die Verbreitung von Smartphones 

und Tablets. Früher musste man die Steuerzentralen separat 

teuer kaufen. Menschen haben sich zudem daran gewöhnt, 

dass sie mit ihrem Smartphone oder Tablet ihre Umwelt 

steuern können. Ein weiterer großer Treiber ist die Breitbandversorgung. 

Mit LTE schließen wir jetzt die letzten 

Lücken. Viele Partner haben auch erkannt, dass der 

Smart-Home-Markt nur abheben kann, wenn es eine 

gemeinsame Plattform gibt. Und es existieren noch viele 

weitere Treiber: die Energiewende etwa, weshalb sich weit 

mehr Leute mit dem Thema Energie beschäftigen. Durch die 

Überalterung der Gesellschaft wollen zudem mehr Menschen 

länger zu Hause bleiben und benötigen deshalb 

entsprechende Unterstützung – hierbei können Smart- 

Home-Lösungen helfen. 

QIVICON 

VERNETZT 

Egal ob Waschmaschine, 

Beleuchtung, Küche 

oder Fernseher, QIVI- 

CON will alle Geräte 

über ihr System miteinander 

verbinden. Mehr 

Informationen unter 

www.qivicon.com 


87

SMART LIFE VIDEO-ÜBERWACHUNG 

Big Brother 

is watching you 

Auf Bahnhöfen und Spielplätzen, in Läden und Privathäusern sichern Kameras Hab und 

Gut und manchmal auch Leib und Leben. Kameras verhindern keine Straftaten, wie uns die 

TV-Nachrichten oft zeigen. Sie helfen aber, die Täter schnell und zuverlässig zu ermitteln. 

88 


V 

Geräte 

Von Günther Ohland 

ideo-Überwachung war bis vor wenigen 

Jahren noch nicht sehr verbreitet. Die 

Geräte waren mit einigen Tausend Euro 

zu teuer und die Installation mit speziell verlegtem Koaxialkabel 

zu aufwendig und unflexibel. Nur wer wirklich 

hohe Werte im Haus hatte, konnte bzw. musste sich 

Video-Überwachung leisten. Allein das Erscheinungsbild 

der Kameras hatte unterschwellig etwas von Hochsicherheitstrakt. 

Und wer möchte dort schon freiwillig 

wohnen? Leider ist die Hemmschwelle zur Ausübung 

von Gewalt gegen Sachen und Personen heute niedriger 

als noch vor zehn Jahren. 

Mittlerweile ist die Kamera-Entwicklung weiter fortgeschritten. 

Viele Kunden sind daran interessiert, ihren 

Carport, den Koi-Teich im Garten, den Wohnwagen 

oder die Ferienwohnung zu sichern. 

IP-Kameras und Webcams 

Hier kommen vor allem IP-Kameras, aber auch Webcams 

zum Einsatz. 

Webcams sind digitale Kameras, die per USB-Schnittstelle 

an einen PC angeschlossen werden oder im Laptop 

bereits eingebaut sind. Diese Kameras sind für Video-Chats 

geeignet. Auch lassen sie sich bei eingeschaltetem 

PC zur Arbeitsplatz-Überwachung nutzen. 

Man lässt sie aufzeichnen, während man nicht am PC 

sitzt. Hinterher kann man sich anschauen, wer einen 

Blick auf den PC oder in die Dateien geworfen hat. Um 

solche Maßnahmen zu rechtfertigen, müssen allerdings 

schwerwiegende Gründe vorliegen. 

Besser für häuslichen Sicherheitsaufgaben sind IP- 

Kameras geeignet. Das sind selbstständige Geräte, 

die unabhängig davon einsatzfähig sind, ob ein PC 

eingeschaltet ist. Sie kommunizieren per Internet-Protokoll 

über das lokale Netzwerk (LAN) und – wenn gewünscht 

– über das Internet. Ihre Bilder oder Vi - 

deos lassen sich überall dort speichern oder quasi 

in Echtzeit betrachten, wo ein Internet-Zugang vorhanden 

ist. Dies kann jeder PC mit Browser, aber auch 

ein Smartphone oder IP-Telefon sein. 


89


UNAUFFÄLLIG 

EINGEBAUT 

Outdoor-Kamera mit eigener 

schaltbarer LED-Lichtquelle 

SIEHT AUCH 

IN DER NACHT 

Mobotics „Eule“ mit 

einem Farbobjektiv für 

den Tagesbetrieb und 

einem Schwarzweiß- 

Objektiv für Infrarot- 

Nachtaufnahmen. In der 

Mitte befindet sich der 

Bewegungsmelder. 

VORSICHT, 

KAMERA! 

Dieses Piktogramm ist 

gesetzlich vorgeschrieben 

und informiert Besucher 

über Video- 

Aufzeichnungen. 

IP-Kameras gibt es schon für weniger als 100 Euro. 

Je nach Ausstattung, Sehvermögen bei wenig Licht 

oder bei Gegenlicht variieren die Kosten bis über 

1.000 Euro. Der Kunde hat die Wahl, sich die für die 

jeweilige Aufgabe passende Kamera auszusuchen. 

Drinnen oder draußen 

Wasser ist der natürliche Feind elektronischer Schaltungen. 

Indoor-IP-Kameras sollte man also lieber nicht 

im Freien benutzen. Selbst Bauwetterschutzgehäuse 

sind aus Qualitäts- und Kostengründen nicht sinnvoll. 

Es gibt ordentliche „Außendienst-geeignete“ Kameras 

und gute Wetterschutzgehäuse sogar mit Heizung, um 

ein Beschlagen der Frontscheibe zu verhindern. 

Eine sehr preiswerte Außenkamera ist die Instar IN- 

2907 für 150 Euro (mehr Infos finden Sie auf der Website 

www.instar.de). Wenn es nicht auf hohe Detailauflösung 

ankommt, ist diese Kamera gut geeignet. Sie 

löst mit 640 x 480 Pixeln auf. Neben dem Ethernet- 

LAN-Anschluss verfügt die Kamera auch über WLAN. 

Ob WLAN und Security zusammen möglich sind, ist ein 

Dauerstreit unter Experten. WLAN können Profis von 

außen stören, aber es vereinfacht zumindest die Installation. 

Die Kamera wird von allen Browsern unterstützt 

– auch von der beliebten Gratis-App IP Cam 

Viewer Lite für iOS, Android und BlackBerry. Instar 

bietet alle Ersatzteile und Austauschobjektive einzeln 

an. In vielen Tests hat die Kamera bewiesen, dass sie 

mehrere Winter, Herbststürme und heiße Sommer 

überstehen konnte. 

Wer mehr Auflösung haben will, muss mehr investieren. 

Der deutsche Hersteller Mobotics bietet eine Dualkamera 

mit hoher QXGA-Auflösung (2.048 x 1.536 Pixel) 

für drinnen und draußen mit zwei separaten Bildsensoren 

an: einen für Farbe und einen für Schwarzweiß. So 

garantiert sie beste Farbbildqualität am Tag und 

höchste Nachtempfindlichkeit. Selbst bei nur 0,1 Lux 

und einer Belichtungszeit von 1/60 Sekunde oder 0,005 

Lux bei einer Sekunde Belichtungszeit liefert die Kamera 

tolle Ergebnisse. Zudem wird die Bewegungserkennung 

nicht vom Bildinhalt abgeleitet, sondern die Kamera 

hat einen eigenen PIR-Sensor für Bewegungserkennung 

im Dunkeln. Das ist präziser und verhindert 

Fehlaufnahmen. 

Interessant sind auch das eingebaute Mikrofon und der 

Lautsprecher. Die Kamera lässt sich sogar als Video- 

Telefon per Voice over IP (VoIP) und SIP-Telefonie mit 

Video verwenden. Bei geeigneter Gegenstelle, beispielsweise 

SNOM- oder Grandstream-IP-Telefon, 

kann zwischen Kamera und Telefon eine Sprach- und 

Sichtverbindung aufgebaut werden. Mit der direkten 

Schaltfunktion lassen sich sogar elektrische Türen öffnen 

oder Licht einschalten. Sollte die Datenverbindung 

abbrechen, zeichnet die Kamera intern bis 32 Gigabyte 

auf. Im Internet werden für diese Kamera Preise zwischen 

900 Euro und 1.300 Euro verlangt. 

Fest oder beweglich 

Motorbetriebene Kameras haben etwas Faszinierendes. 

Aus der Ferne von Hand oder per Programm 

90 


schwenkt die Kamera die Grundstücksgrenze ab. Und 

was machen die „bösen Buben“? Sie warten, bis sie 

sich nicht mehr im Sichtbereich der Kamera befinden, 

und spurten dann los. So sieht man es in vielen Krimis. 

Schwenk-Neige-Kameras haben also durchaus auch 

ihre Problemzonen. Die Bewegungsfunktion ist allerdings 

hervorragend geeignet, um den Bildausschnitt 

einmalig optimal einzustellen. Die Kamera wird einfach 

bestmöglich platziert und fest montiert. Der Bildausschnitt 

wird später durch Schwenken, Drehen und Neigen 

eingestellt. 

Eine gute Alternative stellen sogenannte Fischaugenkameras 

dar. Sie überblicken 180 Grad. An die Wand 

montiert, zeigen sie alles, was sich vor der Wand befindet, 

ohne toten Winkel. Besonders gut eignen sich diese 

Kameras an Türen und Eingängen, weil sich niemand 

mehr neben oder unter der Kamera verstecken 

kann. Mobotics hat solch ein Objektiv in seine Türstation 

eingebaut. 

Wenn möglich, sollte man bei der Auswahl seiner Kamera 

auf bewegliche Teile verzichten. Motoren und Getriebe 

sind anfällig für Temperaturschwankungen, 

Schmutz und Feuchtigkeit. 

Produktauswahl 

Zwischen 100 und 1.500 Euro gibt es vielfältige Angebote. 

Bevor man sich auf die Suche nach einem geeigneten 

Produkt begibt, lohnt es sich, einen Fragenkatalog 

zu beantworten. 

Soll die Kamera drinnen oder draußen montiert werden? 

Man kann übrigens auch von drinnen nach 

draußen schauen, also aus dem geschützten, beheizten 

Bereich der Wohnung in den Garten oder auf 

die Auffahrt. 

Ist die Sicht nur tagsüber interessant? Wird der zu 

überwachende Bereich nachts durch Laternen ausgeleuchtet? 

Oder benötigt man eine nachtsichtfähige 

Kamera? Wenn ja, wie weit sollen bzw. müssen 

dann die Infrarotscheinwerfer reichen? 

Soll die Kamera schwenken und zoomen können? 

Ist der Aufstellungsort sicher vor Vandalen? Hoch 

genug, dass Unbefugte nicht heranreichen können, 

und niedrig genug, dass nicht nur Köpfe von oben, 

sondern auch Gesichter aufgezeichnet werden? 

Ist am Aufstellungsort Strom verfügbar oder einfach 

zu installieren? 

Ist am Aufstellungsort ein Netzwerk-Anschluss vorhanden? 

Und nicht zu vergessen sind schließlich die gesetzlichen 

Bestimmungen. Vereinfacht gesagt, darf die 

Kamera niemanden aufnehmen, der sich außerhalb 

des eigenen Grundstücks befindet – auch keine Autonummern. 

Aus den Antworten leiten sich dann schnell die Kri - 

terien zur Auswahl einer Kamera ab. 

Beobachten und aufzeichnen 

Es geht nicht darum, eine Sicherheitszentrale zu errichten. 

Wer eine Überwachungskamera installiert, 

möchte einfach nur die Beweismittel sammeln, falls 

doch einmal etwas passiert. Also ist Aufzeichnen wichtiger 

als das Live-Bild. Was können moderne IP-Kameras 

und ihre Software leisten? Sie übertragen das Video 

dauerhaft an einen Speicher im Netzwerk. 

Als Formate werden MPEG-4, JPG und Motion JPG 

(MJPG) angeboten. MPEG-4 ist das Verfahren, das am 

wenigsten Speicherplatz benötigt. Dafür muss allerdings 

eine Software (Codec) eingesetzt werden, die 

sich leider bei vielen Herstellern unterscheidet und zu 

Inkompatibilitäten führt. Billige Kameras verwenden 

kostenlose und oft nicht sehr leistungsfähige Codecs. 

Erst nach der Installation stellt man fest, dass man nun 

auf einen bestimmten Browser angewiesen ist oder zusätzliche 

Software kaufen muss. JPEG und MJPG unterstützt 

jeder Videobetrachter. Manchmal findet man 

erst am Ende des Handbuchs, welche kryptischen Zeichenfolgen 

in die Browser-Zeile einzutippen sind, damit 

ein MJPG-Bewegtbild sichtbar wird. 

EINSTEL- 

LUNGSSACHE 

Tagaufnahmen mit Infrarot-Objektiven 

verändern 

die Farben. 



PERFEKT 

ÜBERWACHT 

Bild einer hochauflösenden 

Mobotics-Kamera 

Um beispielsweise das Video der Kamera im Garten 

des Smart Home Paderborn zu sehen, müssen Sie 

http://87.245.2.218:1023/view/viewer_index.shtml? 

id=40 in die Adresszeile des Browsers eintippen. 

Einfacher, insbesondere bei mehreren Kameras verschiedener 

Hersteller, geht es mit speziellen Beobachtungsprogrammen. 

Unter www.deskshare.com/lang/ 

ge/ finden Sie eine geeignete kostenlose Software, allerdings 

ohne Speicherung. Der „Mercedes“ unter den 

Videokamera-Software-Produkten ist GO1984. 

Viele Hersteller bieten ordentliche Software, optimiert 

zu ihren Kameras, an. Diese sehen in der Regel auch 

das Speichern der Videos vor. Die von Panasonic mitgelieferte 

Software ist sehr umfangreich. Man kann 

Zeitzonen vorgeben, in denen aufgezeichnet wird. Die 

Aufzeichnungsverzeichnisse können endlos fortgeschrieben 

oder nach einer bestimmten Zeit überschrieben 

werden. Interessant sind sogenannte Events, die 

einen Aufzeichnungsvorgang auslösen. Als Event- 

Auslöser sind Erschütterungen an der Kamera ebenso 

vorgesehen wie die Erkennung von Bewegung im Bildinhalt 

oder ein Aufzeichnungsstart durch den Kontakt 

eines zusätzlichen Bewegungsmelders oder Klingelknopfes. 

Zum Sichern der Video-Informationen bieten die Kameras 

den Dienst FTP an. Dieser Transportdienst im 

Internet überträgt die Kamerabilder quasi ohne Verzögerung 

über das lokale Netzwerk ins Internet und dort 

auf einen Speicher. Das kann die bekannte Dropbox 

oder Google Drive sein. Dort sind die Daten vor Einbrechern 

und Feuer sicher. Sie können die Videos und 

Fotos aber auch auf dem eigenen PC oder dem Netzwerkspeicher 

sichern. Dann muss der PC allerdings 

24 Stunden am Tag laufen. 

Viele neue Internet-Router bieten eine NAS-Funktion 

per USB-Speicherstick an. Auch diese Möglichkeit 

sollte in Betracht gezogen werden. Wer es wirklich 

professionell möchte, greift auf spezielle Speichersysteme 

für IP-Kameras wie die von Plustek zurück. 

Ein besonderes Angebot macht die 1000eyes GmbH 

aus Berlin. 1000eyes besteht im Prinzip aus einem ex- 

PERFEKT VERNETZT 

Die Kameras liefern das Bild zu einem Server, der das Geschehen aufzeichnet. 

Auf diesen Server wiederum können PCs und mobile Geräte zugreifen. 

Envigil IP+4 

Site A Location 1 

8, 16 oder 32 Video & Audio 

Client PC 2 

Mobile Phone 

Wi-Fi 

LAN 

Secure VPN 

Remote Client PC 

Client PC 1 Network Attached Storage Remote Archiving 

92 


ternen Server, speziell modifizierter Kamera-Software 

und den zum Betrieb notwendigen 

Diensten. Die Installation von 

Kameras mit 1000eyes ist simpel. Die 

Daten sind sicher aufbewahrt und für Berechtigte 

jederzeit und überall abrufbar. So 

viel Service kostet natürlich eine monatliche 

Gebühr. Schauen Sie sich einmal die entsprechende 

Demo-Website an: www.1000eyes.de/ 

web/DemoLogin?user=democam&lang=de oder 

in Kurzform: http://tinyurl.com/cq3vp4o. 

Bewegungserkennung 

Fast alle IP-Kameras bieten integrierte Bewegungserkennung 

an. Die Qualität dieser Funktion ist allerdings 

sehr unterschiedlich. Dabei ist das Prinzip gleich. Ein 

Programm in der Kamera vergleicht zwei aufeinanderfolgend 

aufgenommene Bilder. Sind die Bilder nicht 

identisch, muss eine Bewegung stattgefunden haben. 

Solche einfachen Algorithmen alarmieren schon bei 

Regen. Jeder Regentropfen ändert irgendwo ein Pixel. 

Auch Sonne und Schatten sorgen für Änderungen des 

Bildinhaltes. Bessere Algorithmen mildern die Effekte 

ab. Es müssen dann schon größere Objekte und das 

für längere Zeit ins Bild kommen. Einzelne Pixel werden 

ausgeblendet. 

Ein Ast im Wind löst allerdings immer noch Bewegungsalarm 

aus. Deshalb lässt sich das Bild bei vielen 

Kameras maskieren. Man kann so die Bereiche im Bild 

festlegen, die zur Bewegungserkennung herangezogen 

werden sollen. Im übrigen Bereich kann irgendetwas 

passieren. Trotzdem akzeptieren die meisten professionellen 

Sicherheitsdienste Bewegungsalarm durch Kameras 

grundsätzlich nicht. Er kann aber hilfreich sein, 

um etwa darüber zu informieren, dass gerade der Postbote 

gekommen ist. 

Fazit 

Video-Überwachung verhindert Einbrüche durch Abschreckung. 

Kriminelle suchen sich leicht zu überwindende 

Häuser aus. Wenn jedoch ein Einbruch stattgefunden 

hat, helfen gute Videobeweise bei der Strafverfolgung. 

Auch billige Kameras um 100 Euro sind 

verwendbar. Mehr Bildqualität kostet mehr Geld. Der 

Persönlichkeitsschutz von Nachbarn und Passanten 

muss gewahrt bleiben. Der Sichtbereich der Kameras 

darf die Grundstücksgrenzen nicht überschreiten. Besucher 

müssen mit Hinweisschildern auf die Video- 

Überwachung hingewiesen werden. Kostenlos mitgelieferte 

Software ist verwendbar, solange man Kameras 

eines Herstellers nutzt. Sonst ist externe Software zu 

verwenden. 

Kameras lassen sich auch als Bewegungsmelder einsetzen, 

allerdings hängt die Qualität hierbei stark von 

den verwendeten Algorithmen und der Kamera-Umgebung 

ab. Viele Gebäudeautomationsprogramme beinhalten 

die Aufzeichnung und Visualisierung von Kamerabildern 

und Videos. Sie benachrichtigen auch per E- 

Mail und SMS bei Alarm und senden als Anhang ein 

Kurzvideo. 

FÜR INNEN 

UND AUSSEN 

Instar IN290-Outdoor- 

LAN/WLAN-Cam 

ÜBERWACHT 

VON OBEN 

Panasonic-Motorkamera 

für die Montage 

unter der Decke 


SMART LIFE INTELLIGENTE HAUSTECHNIK 

Lebensqualität 

durch Haustechnik 

Das intelligente Heim macht das tägliche Leben einfacher und sorgt für mehr Komfort. 

Mit steigender Lebenserwartung sind solche Lösungen speziell für ältere Menschen eine Hilfe, 

um simple Probleme im täglichen Leben zu meistern. 

94 


H 

Von Jörn-Erik Burkert 

ausautomation ist längst nicht mehr nur 

technische Spielerei für einige Begeisterte 

oder einfach nur ein Instrument, um 

Energie zu sparen. Lösungen für intelligente Wohnumgebungen 

helfen vielen Menschen, das tägliche Leben 

zu meistern. Dazu gehören beispielsweise Menschen 

mit körperlichen Einschränkungen oder Senioren. Betreutes 

Wohnen oder der Umzug in Pflegeeinrichtungen 

fällt vielen alten Menschen schwer. Die gewohnte 

Umgebung zu verlassen und eventuelle Abhängigkeit 

sind nicht einfach zu verkraften. Intelligente Haushalte 

helfen ihnen, den Alltag zu bestehen und länger zu 

Hause zu leben. 

Zu den bekannten Problemen gehören etwa das Öffnen 

und Schließen von Fenstern oder die Regelung der Heizung. 

Durch Fernsteuerungen und passende Schalter 

wird das Öffnen und Schließen von Fenstern einfach 

per Fernbedienung möglich. Ohne große Anstrengung 

lässt sich mit solch einem System die Wohnung lüften 

und die Temperatur einstellen. Das Raumklima wird 

besser, und es wird Schimmelbildung verhindert. 

Damit aber noch nicht genug: Ein nicht geschlossenes 

Fenster schließen Anlagen auf Wunsch automatisch. 

Bei HomeMatic von eQ-3 gibt es dafür Zeitschaltungen 

und Temperatursensoren. Sie schließen die Fenster 

nach einer bestimmten Zeit oder bei Temperaturabfall. 

Der Vorteil: Der Schließmechanismus lässt sich nachrüsten 

– dazu wird WinMatic einfach an einen Fensterflügel 

montiert. Die Inbetriebnahme ist laut Hersteller 

einfach und intuitiv. Die Einbindung in Heimnetze ist 

auch vorgesehen – deswegen gibt es sehr oft Erweiterungen 

für WLAN. Einstellungen und die Fernsteuerung 

erfolgen dann über Apps oder einen Computer. Automatisierte 

Fenstermechanismen lassen sich mit Heizungssteuerungen 

kombinieren und in ein bestehendes 

System integrieren. Fernbedienungen mit einfachem 

Design sind für technisch nicht so interessierte Anwender 

konzipiert. Mit wenig Aufwand kann jeder die 

Geräte in den Zimmern steuern. 

Auch bei Türen besteht ein großer Bedarf für Fernsteuerung 

– kombiniert mit Überwachungskameras 

werden Sicherheit und Komfort noch einmal erhöht. 

Auch hier haben Firmen wie eQ-3 Lösungen im Portfolio. 

Solche automatisierten Türschlösser liefern Informationen 

zum Status. Der Bewohner kann Türen aus 

der Ferne einfach öffnen, ohne umständlich bis zur Tür 

zu gehen. Diese Lösungen machen sich bei Perso- 


95

SMART LIFE INTELLIGENTE HAUSTECHNIK 

DESIGN UND 

TECHNIK 

Das Tiedge-Musterhaus 

vereinigt modernes 

Design und vernetzte 

Technik für mehr Lebensqualität. 

DAS BABY- 

IPHONE 

Belkin WeMo Baby 

und iPhone bzw. iPad 

fungieren als Babyphone 

im Heimnetz. 

nen mit Gehbehinderungen oder eingeschränkter Sicht 

bezahlt. Eine weitere nützliche Funktion bei solchen 

Schlössern: Es lassen sich Zugangsberechtigungen 

vergeben. Über eine Keycard oder einen Sicherheitscode 

bekommen Angehörige oder das Pflegepersonal 

Zutritt zur Wohnung oder zum Haus. 

Die Anbindung von Hausautomation ans Heimnetz und 

ans Internet eröffnet noch weitere Vorteile. Die Kontrolle 

und Einstellungen der Komponenten lassen sich damit 

praktisch von jedem Ort mit vorhandenem Internet- 

Zugang ausführen. Techniker oder Angehörige reagieren 

damit schnell auf Wünsche der Bewohner und 

passen die Einstellungen übers Netz an. Kleine 

Änderungen sind ohne Anfahrt schnell ausgeführt. 

Die Hersteller reagieren auf solche Entwicklungen 

und haben Schaltzentralen, die 

sich mit dem WLAN- 

Router verbinden. 

Barrierefreiheit und 

Wohnkomfort stehen 

auch beim Tiedge- 

SmartHome im Mittelpunkt. 

Dabei handelt 

es sich um ein 

Musterhaus in der 

Nähe von Magdeburg, 

das schon bei 

der Planung auf das Wohnen im Alter abgestimmt 

wurde. Der Einsatz von Somfy-Produkten für Außenjalousien, 

Alarmanlagen, Türschlösser und Beleuchtung 

sorgt schon heute für Komfort und soll in Zukunft den 

Bewohnern das tägliche Leben erleichtern. Das System 

kann der Besitzer an eigene Vorstellungen anpassen 

und jederzeit ausbauen. Die Bedienung erfolgt wahlweise 

über eine Fernbedienung, eine Steuerkonsole an 

der Wand oder ein mobiles Endgerät wie das iPhone 

oder ein Android-Smartphone. 

Noch mehr Flexibilität bei der automatisierten Haussteuerung 

schaffen Zeitautomatik und Voreinstellungen 

für bestimmte Räume. Dazu kommen Zeitplanung und 

die Steuerung abhängig von Licht, Temperatur oder 

Wetter. Die Haussteuerung wurde mit umweltfreundlichen 

Technologien kombiniert: Es existiert ein Schichtladespeicher 

zur Warmwasser-Aufbereitung, und auf 

dem Dach sind Sonnenkollektoren installiert. Für das 

zukunftsorientierte Projekt von Nicole Tiedge und Michael 

Deck gab es den zweiten Preis beim Smart Home 

Award Deutschland 2012. 

Überwachung und Sicherheit 

durch Heimvernetzung 

Das Bedürfnis nach Sicherheit wächst immer mehr – 

insbesondere bei Personen mit eingeschränktem Höroder 

Sehvermögen. Hier geht es nicht nur um Ein- 

96 


MODERN 

VERNETZT 

Moderne Lösungen zur 

Hausautomation verfügen 

über eine Schnittstelle 

für die Kontrolle 

über das Heimnetz. 

bruchssicherung, sondern auch um den Schutz vor 

Rauch oder Wasserschäden. Über Sensoren werden 

Gefahren in Bad, Küche oder Keller wahrgenommen 

und über akustische Signale den Bewohnern mitgeteilt. 

Zusätzlich gibt es Zusatzmodule, um solche Informationen 

per Internet an Angehörige, Rettungskräfte oder 

eine Sicherheitsfirma weiterzugeben. 

Fühlt sich der Nutzer nicht wohl oder stürzt, kommt der 

Panikknopf zum Einsatz. Das Gerät schickt die Informationen 

per Funk an einen Empfänger, der ins Heimnetz 

eingebunden ist. Per SMS, E-Mail oder App wird 

der Hilferuf digital verschickt. 

Ein vorhandenes Heimnetz mit WLAN-Router lässt sich 

aber auch mit einer Internet-Kamera schnell erweitern 

und zur Kontrolle verwenden. Die IP-Kamera sendet 

übers Internet Bilder und zeigt, ob Personen wohlauf 

sind. Solche Lösungen lassen sich auch zum Babyfon 

umfunktionieren – als Empfangsgerät dienen Smartphones 

oder Tablets. 

Als Alterna tive bietet sich hier das kürzlich angekündigte 

F8J007BG WeMo Baby von Belkin an. Für knapp 

90 US-Dollar können Eltern das Gerät in Kombination 

mit einem iPhone oder iPad für die Überwachung des 

Nachwuchses nutzen. Die Empfänger bekommen die 

Informationen per WLAN oder Mobilfunknetz. Das System 

unterstützt den Zugriff mit mehreren Geräten und 

übermittelt diese an das iPhone oder iPad. 

NACHRÜSTEN 

MIT EQ-3 

WinMatic von eQ-3: 

Das System erlaubt die 

Nachrüstung von Fensteröffnern, 

die sich per 

Fernbedienung oder 

Heimnetz steuern 

lassen. 

SORGENFREI 

IM ALLTAG 

Hausautomation vereinfacht 

das Leben von 

Senioren und erleichtert 

den Alltag mit der Fernsteuerung 

von Fenstern, 

Türen oder Heizung. 


SMART LIFE XXXXXXXXXXXX 

HÄUSER MIT KNX-STEUERUNG 

Integrator 

mit System 

Die elektrische Anlage eines Neubaus umspannt viele Gewerke. Beleuchtung, Beschattung, 

Alarmanlage, Heizung und Beschallung sollen nach Fertigstellung schließlich Hand in Hand 

arbeiten. Ein Besuch bei einem, der als System-Integrator dafür sorgt, dass es auch gelingt. 

98 


Schirm von Ausrüster Gira auf Gebäudetechnik spezialisiert 

sind. Elektro Hieber aus Schwabmünchen bei 

Augsburg arbeitet schon seit fast 90 Jahren in der 

Branche und ist zu einem Mittelständler mit 100 Mitarbeitern 

angewachsen. Neben Industrieanlagen bestückt 

das Familienunternehmen auch Häuser und 

Wohnungen. Bereits 1994 installierte es den ersten 

Feldbus. Inzwischen baut es jedes dritte Haus in Bustechnik 

auf – insgesamt rund 35 im Jahr. 

Als mittelständisches Unternehmen arbeitet Hieber oft 

mit Bauträgern zusammen und installiert grundsätzlich 

das, was gefordert wird – mit oder ohne Bus. Interessierten 

Kunden kalkuliert der engagierte Chef das geplante 

Objekt aber auch so um, dass es passt. Für ihn 

ist es nicht nur eine Frage des Anspruchs. Ausbaufähigkeit 

und Wiederverkaufswert der Immobilie stehen 

für Anton Hieber ebenso im Fokus. Zudem lassen sich 

viele Sonderwünsche ohne Bussystem erst gar nicht 

realisieren. Wer etwa eine Jalousien-Anlage betreibt, 

TEAMARBEIT 

SYSTEMISCH 

Im Gira Revox Studio 

Augsburg kann sich der 

geneigte Kunde Testinstallionen 

anschauen 

und sie ausprobieren. 

So findet er die Anlage 

für seine Ansprüche. 

W 

Von Markus Wölfel 

er heutzutage Wohneigentum bauen oder 

renovieren lässt, steht zwangsläufig irgendwann 

vor der Entscheidung, ob die 

Elektroinstallation konventionell oder als Bussystem 

aufgebaut werden soll. Vereinfacht ausgedrückt: entweder 

billig und schlicht oder teuer und komfortabel. 

Für Anton Hieber stellt sich diese Frage so nicht, denn 

er baut am liebsten „Bus-Häuser“. Gemeint sind Häuser, 

deren gesamte Elektrik über den etablierten KNX- 

Standard ganzheitlich gesteuert wird. 

Seine Firma Elektro Hieber ist einer von 120 zertifizierten 

Systemintegratoren in Deutschland, die unter dem 

PARTNER MIT 

SYSTEM 

Anton Hieber Junior 

plant und installiert mit 

seinen Mitarbeitern 

Häuser in KNX-Technik 

und führt Gewerke zusammen. 


SMART LIFE HÄUSER MIT KNX-STEUERUNG 

NATÜRLICH 

TECHNISCH 

Dank intelligenter Technik 

lässt sich das Holzhaus 

(siehe auch Titelmotiv) 

komplett steuern. 

Zudem produziert es 

mehr Strom, als es 

verbraucht. 

INTUITIV 

DEZENT 

Über das Steuer-Panel 

von Gira hat der Benutzer 

die Hi-Fi-Anlage 

komplett im Griff und 

kann mehrere Hundert 

Funktionen darüber 

ausführen. 

MOBILE 

VIELFALT 

Die App von Gira ist 

nahezu selbsterklärend. 

Die Oberfläche zeigt 

die verschiedenen Komponenten, 

die sich 

per Fingertipp regeln 

lassen. 

kommt laut Chef Hieber bereits günstiger weg, wenn er 

auf eine zentrale Steuerung setzt. 

Auch optisch hat das konventionelle Schalten für ihn 

Nachteile: Eine Armada aus Schaltern für Verdunkelung, 

Heizung oder Licht ließe sich durch ein einziges 

Bedien-Panel in KNX-Technik ersetzen. Dabei müsse 

der Kunde nicht einmal so tief in die Tasche greifen: 

Anton Hieber rechnet mit rund 5.000 Euro Aufpreis für 

eine ausbaufähige KNX-Installation. Ein kleines Objekt 

könne schon mit 15.000 bis 17.000 Euro in KNX-Technik 

umgesetzt werden. Angesichts des Gesamtvolumens 

eines üblichen Bauvorhabens für ihn eine geringe Investition, 

um für zukünftige Erweiterungen gerüstet zu 

sein. Dabei werden nur die Basics aufgebaut, aber das 

Haus wäre einfach aufrüstbar. Wenn schon mal die 

Rohre liegen, ließe sich ein Bus-Haus jederzeit erweitern. 

So könne – durch vorausschauendes Planen – 

auch Jahre später noch ein bereits verbauter Fensterkontakt 

über Leerrohre an den Bus angekoppelt werden. 

Er ließe sich in die Heizungssteuerung oder die 

Alarmanlage integrieren. Eine Visualisierung des Hauses 

– auch in 3D – wäre ebenfalls darüber möglich. Ein 

weiterer Vorteil für KNX aus Sicht des Unternehmers: 

Selbst wenn Gira Insolvenz anmelden müsste, könnte 

man dank der Standardisierung die KNX-Installation 

mit 30 anderen Firmen weiterführen. 

Oft scheitere der Aufbau am Wiederstand örtlicher 

Elektromeister, mit denen Elektro Hieber in der Bauausführung 

hin und wieder zusammenarbeite. Sie hätten 

oft kein Verständnis für Bussysteme. Hier habe das 

Handwerk vielerorts noch Nachholbedarf, so Hieber. 

Außerdem kritisiert er manche Architekten: Sie hätten 

mitunter noch rückständige Vorstellungen von der Elektroinstallation 

und würden die Kosten dafür pauschal 

auf fünf Prozent der Bausumme ansetzen – angesichts 

der Tatsache, dass sich Nutzerverhalten und Technik 

100 connected-home.net 02.2013

MONDÄNE 

AUSSTATTUNG 

Bei derart opulenter 

Ausstattung ist KNX 

Pflicht. Das Bussystem 

eignet sich auch schon 

für weniger umfangreiche 

Installationen. 

in den letzten Jahren massiv geändert hätten. Wer auf 

billig setze, bekomme auch nur billig, resümiert der Firmenchef 

angesichts der teilweise zu stark beschnittenen 

Elektro-Budgets. Wegen schlechter Erfahrungen 

habe er seine Verkaufsstrategie geändert: Er kalkuliere 

Wenn jemand einen 

Bus haben möchte, 

machen wir es möglich 

stets den Maximalausbau und zeige den Kunden, wie 

sich die Liste zusammenstreichen lasse. Im umgekehrten 

Fall habe er schon Lehrgeld zahlen müssen, weil 

durch Sonderwünsche des Kunden in der Bauphase 

die Abschlussrechnung deutlich höher ausfiel. 

Auch vor der Bauabnahme möchten die Schwabmünchener, 

dass alles glatt geht, wenngleich sie es wegen 

der vielen Variablen nicht garantieren wollen. Um sicherzugehen, 

bleibe Elektro Hieber bei den bewährten 

KNX-Komponenten. Aber selbst die erfordern eine permanente 

Fortbildung, denn das Innovationstempo sei 

enorm, so Anton Hieber. Hier favorisiert der KNX-Profi 

Komponenten, die sich perfekt ins System einbauen 

lassen. Sein Herz schlage im Home-Entertainment- 

Bereich vor allem für Revox. Die hochpreisigen Produkte 

würden sich ohne Erklärungsbedarf optimal vernetzen 

lassen. Wer weniger ausgeben wolle, dem baue er 

aber auch gerne Sonos-Komponenten ein. 

Richtig ärgerlich wird der Installateur schließlich beim 

Thema Pfusch: Powerline-Systeme 

ohne Bandsperren, Unterverteilungen 

ohne FI-Absicherung 

oder Funkschalter, die nur sporadisch 

arbeiten, sind dem Unternehmer 

ein Graus. Als bekennender 

Funkhasser hat er für 

halbgare Lösungen nichts übrig – nicht nur, weil er daran 

weniger verdiene, auch an Zuverlässigkeit mangele 

es manchen Funkkomponenten. Zudem sei die Fehleranalyse 

schwierig und der Störer nicht immer gleich 

auszumachen. Wer wird einem Mann der Praxis da 

schon wiedersprechen können? 

MUSIK 

SATT 

Das Revox M117 Entertainment-System 

beherrscht 

alle Spielarten 

der Musikberieselung. 

Es spielt CDs genauso 

ab wie Songs aus dem 

Speicher. 


SMART LIFE VERNETZTE HAUSHALTSGERÄTE 


Heinzelmännchen 

im Netz 

Die Heinzelmännchen waren der Sage nach Kölner Hausgeister. Sie verrichteten nachts, 

wenn die Bürger schliefen, deren Arbeit. Davon träumen wir auch heute noch. Ganz so 

weit ist die Technik noch nicht, aber wir kommen dem Ziel näher. 

D 

ie CECED (Conseil Européen de la Construction 

d’appareils Domestiques oder European 

Committee of Domestic Equipment Manufacturers) 

hat als europäischer Verband der Hausgerätehersteller 

mit CHAIN (CECED Home Appliances In- 

teroperating Network) einen Standard für die Kommunikation 

elektrischer Hausgeräte auf den Weg gebracht, 

der neue Maßstäbe im Bereich SmartHome setzen soll. 

Mitglieder sind unter anderem Unternehmen wie Bosch, 

Siemens, Electrolux, Candy, Indesit, Gorenje, Fagor, 

102 


Liebherr und Miele. CHAIN beschreibt ein Hersteller 

übergreifendes Protokoll zum Austausch von Daten 

und Steuerbefehlen für vernetzte Haushaltsgeräte und 

definiert den Datenaustausch zwischen einem Service 

Gateway und vernetzten Einzelgeräten wie Kühl- und 

Gefrierschränken, Waschmaschinen, Trocknern, Geschirrspülern 

und Backöfen. Das ermöglicht das Steuern 

und Überwachen von Schlüsselfunktionen, Energie- 

und Beladungsmanagement sowie die Fernbedienung 

von Geräten. Die Ferndiagnose von Fehlern, die 

automatische Wartung und das Aufspielen neuer Programmversionen 

erleichtern dem Service die Arbeit. 

Die einzelnen Geräte kommunizieren innerhalb des 

Hauses entweder über die Stromleitung per Powerline 

Communication oder Funkverbindungen. Eine Verlegung 

neuer Kabel entfällt somit. 

Miele@home – SmartGrid-ready 

Miele ist der erste Hersteller aus der CECED-Riege, der 

serienmäßig Geräte anbietet. Diese sind durch das 

Miele@home-Symbol gekennzeichnet. Aus jedem Bereich 

– also Kühlen, Kochen und Waschen – gibt es 

Modelle, die bereits mit der Zusatzelektronik ausgestattet 

oder nachrüstbar sind. Zusätzlich zu den vernetzbaren 

Haushaltsgeräten wird ein Gateway benötigt. 

Dieses „sammelt“ die Daten der einzelnen Geräte 

ein und bereitet sie für die Kommunikation mit dem 

Smartphone, PC oder Tablet auf. Umgekehrt wandelt 

das Gateway Befehle für einzelne Geräte, die etwa vom 

Handy ankommen, so um, dass das entsprechende 

Gerät sie versteht. Das Gateway benötigt deshalb eine 

Netzwerk-Verbindung (LAN) und kann prinzipiell überall 

im Haus untergebracht werden. 

Sie möchten wissen, ob die Wäsche schon trocken ist 

oder ob das Kühl-Gefrier-Gerät die Zieltemperatur 

+5°C für Kühlen und –18°C für Tiefkühlen hält? Sie 

möchten den bereits geladenen Trockner per Handy 

starten oder erfahren, wann der Geschirrspüler fertig 

ist? Mit Miele@home ist das kein Problem. InfoControl 

Plus nennt sich die dezentrale Überwachung und Steuerung 

von Hausgeräten bei Miele. Per Internet-Browser 

oder Smartphone App – leider derzeit nur für Apple- 

Geräte verfügbar – sind alle Geräte jederzeit zu 

NACH- 

GERÜSTET 

Viele höherwertige 

Haushaltsgeräte lassen 

sich mit dem Miele@ 

home-Netzwerk nachrüsten. 

Die schwarze 

Box hier im Backofen ist 

die Kommunikationsschnittstelle. 


SMART LIFE XXXXXXXXXXXX 

GEFAHR 

GEBANNT 

Bügeleisen müssen 

nicht vernetzt sein. Eingebaute 

Lagesensoren 

erkennen Gefahrensituationen 

und schalten ab. 

FALLBEISPIEL 

überblicken. Selbst einfache Funktionen lassen sich so 

starten. Schnellgefrieren schon im Supermarkt starten? 

Kein Problem: App oder Website aufrufen, Gerät 

auswählen und per Fingertipp einschalten. 

SuperVision 

SuperVision bietet die Übersicht über Miele@home- 

Geräte auf anderen vernetzten Hausgeräten in der Küche. 

Alle Geräteinformationen werden auf den Bedien- 

Displays der Geräte angezeigt. So ist es beispielsweise 

möglich, auf dem Backofen-Display den aktuellen Status 

des Waschautomaten abzulesen und im Bedarfsfall 

sofort zu reagieren, wenn die Kinder die Tür eines Kühlgerätes 

nicht richtig geschlossen haben. Das Ende eines 

Wasch-Programmablaufes wird akustisch und 

... für ein Einfamilienhaus mit einer Photovoltaik-Anlage bei Volleinspeisung, 

25% und 50% Eigenverbrauch. In unserer Photovoltaik-Berechnung gehen wir 

davon aus, dass die Solaranlage 4.000 kWh erzeugt. Wartungskosten und 

Versicherung wurden bei dieser Rechnung nicht berücksichtigt. 

kein Eigen- 25 % Eigen- 50 % Eigenverbrauch 

verbrauch verbrauch 

Produzierter Strom 4.000 kWh 4.000 kWh 4.000 kWh 

Einspeisung 4.000 kWh 3.000 kWh 2.000 kWh 

Photovoltaik-Einspeisevergütung 716,00 Euro 537,00 Euro 358,00 Euro 

17,90 ct/kWh 

Photovoltaik-Eigenverbrauch – 1.000 kWh 2.000 kWh 

Ersparnis durch Eigenverbrauch bei – 250,00 Euro 500,00 Euro 

einem Strompreis von 25 ct/kWh 

Gesamtertrag + eingesparte Kosten 716,00 Euro 787,00 Euro 858,00 Euro 

Fazit: Je höher der Eigenverbrauch des durch die Photovoltaik-Anlage 

produzierten Solarstroms, desto profitabler ist der Betrieb der Anlage. 

visuell auch am Dampfgarer gemeldet. Das erspart so 

manchen „Kontrollgang“ in den Waschkeller. 

SmartStart 

Die Energiewende ist eine der großen Herausforderungen 

der nächsten Jahre und Jahrzehnte. Strom wird 

nicht mehr kontinuierlich und zentral zu gleichen Konditionen 

erzeugt, sondern die Natur (Wind und Sonne) 

entscheidet, wann wir viel und wann wir wenig Strom 

haben. In Zeiten mit einem geringen Stromangebot wird 

dieser teuer sein, umgekehrt in Zeiten mit einem Überangebot 

billig. Schon heute tritt vereinzelt ein so starkes 

Überangebot auf, dass an der Strombörse in Leipzig 

Geld dafür gezahlt wird, wenn jemand Strom abnimmt. 

Das künftige bundesweite, intelligente Stromnetzwerk 

SmartGrid wird dafür sorgen, dass trotz der Abhängigkeit 

von Wind und Sonne immer genug elektrische 

Energie zur Verfügung steht. 

Besitzer von fernschaltbaren Hausgeräten haben künftig 

die Möglichkeit, Billigstromzeiten zu nutzen. Dazu 

senden Stromanbieter ihren Haushalten per Internet 

Signale, dass nun billiger Strom zur Verfügung steht. 

Smart Meters sorgen dann für eine Euro- und Centgenaue 

Abrechnung. Inwieweit sich die Mehrkosten 

der Haushaltsgeräte zur Nutzung günstiger Verbrauchszeiten 

für den Haushalt lohnen, ist derzeit noch fraglich. 

Die Leipziger Strombörse ermittelt den Strompreis im 

20-Minuten-Takt. Ein Wasch-, ein Spül- und ein Trocknungsgang 

dauern aber wesentlich länger. Was bringt 

es, in einer Billigphase zu starten und 20 Minuten später 

in einen teuren Zeitabschnitt zu geraten? 

Anders sieht es aus, wenn der Haushalt über ein Windrad 

oder eine Photovoltaik-Anlage verfügt und selbst 

Stromerzeuger ist. Das neue Energie-Einspeisegesetz 

belohnt „Selbstverbraucher“. Man bekommt für den erzeugten 

Strom eine gesetzlich festgelegte Vergütung 

und kann den Strom auch noch selbst verbrauchen. 

Bügeleisen, die sich selbst abschalten 

Sicherheit und Automation geht manchmal viel einfacher, 

als man denkt. Immer wieder findet man in Smart 

Homes besondere Bügeleisen-Steckdosen, die mit einem 

Bewegungsmelder verbunden sind. Bügelt niemand 

mehr – findet also keine Bewegung mehr statt –, 

wird die Steckdose abgeschaltet. Das funktioniert gut, 

aber nur genau an der einen Stelle. Philips hat nun ein 

Bügeleisen auf den Markt gebracht, das selbst erkennt, 

ob es bewegt wird oder umgefallen ist. Dann schaltet 

104 


der eingebaute Lagesensor einfach den Strom ab. Das 

Ergebnis ist das gleiche, nur funktioniert diese Sicherheitslogik 

an jeder Steckdose im Haus. 

Der vernetzte Föhn 

Auf die Idee, die Föhnsteckdose schaltbar zu machen, 

kam eine Testbewohnerin im SmartHome Paderborn. 

Sie beklagte sich, dass sie den Gong von der Haustür 

nicht hören könne, während der Fön nicht nur heiße Luft 

auf die Haare, sondern auch jede Menge Lärm auf die 

Ohren schickt. Da haben die Techniker die Fönsteckdose 

im Bad mit der Haustürklingel verbunden. Drückt nun 

ein Besucher an der Tür den Klingelknopf, beginnt der 

Fön zu „stottern“. Im Sekundenrhythmus schaltet die 

Steckdose ein und aus. Das ist eine tolle Idee, die sich 

leicht realisieren lässt. So lassen sich auch Frauen für 

smarte Technik begeistern: Man spricht von einem hohen 

„Women Acceptance Factor“ (WAF). 

Staubsaugroboter 

Das Staubsaugen gilt als lästige Arbeit. Doch fast alle 

Haushaltsgerätehersteller bieten entsprechende „Heinzelmännchen“ 

an, die einem diese Aufgabe abnehmen. 

Am bekanntesten ist wohl der iRobot. Während Roomba 

nur saugt, kann Scooba sogar feucht wischen. 

Schon 2002 kam der Roomba auf den Markt und wurde 

anfangs als nutzloses Spielzeug belächelt. Seitdem 

wurde er ständig verbessert. Der Hersteller ist bekannt 

für seine Industrieroboter, die überall auf der Welt in 

Krisengebieten und bei Umweltkatastrophen eingesetzt 

werden. Diese Erfahrungen sind auch in den Haushaltsroboter 

eingeflossen. Der Roomba arbeitet völlig selbstständig. 

Er saugt oder wischt die Böden in der Wohnung 

gründlich und vollautomatisch. Er stürzt keine Treppen 

hinunter, klettert allerdings auch keine hinauf. Er sucht 

sich seinen Weg und weicht Hindernissen aus. Wird der 

Akku leer, fährt er selbstständig zur Basis zurück und 

lässt sich wieder aufladen. Hunde und Katzen fühlen 

sich selten gestört von dem neuen nützlichen „Haustier“. 

Ein YouTube-Video (siehe unter www.youtube. 

com/watch?v=LQ-jv8g1YVI) zeigt, wie eine Katze 

„Roomba“ fährt. 

Eines sollte man allerdings beachten: Die Staubbehälter 

sind nicht sehr groß und müssen häufiger geleert 

werden als beim herkömmlichen Staubsauger. Und 

man sollte den Putzteufel niemals nachts starten, denn 

der Geräuschpegel ist erheblich. Idealerweise schaltet 

man das Gerät ein, wenn man das Haus verlässt. 

EIGENVERBRAUCH 

Die Volleinspeisung von Solarstrom ist nicht mehr zu 

empfehlen, sondern ein möglichst hoher Photovoltaik- 

Eigenverbrauch. Es ist sinnvoll, den Trockner dann zu 

starten, wenn die eigene Photovoltaik-Anlage Strom erzeugt. 

Der Solarenergie-Förderverein Deutschland stellt 

auf seiner Website (www.sfv.de/eigenverbrauchrechner/eigenverbrauch-rechner.html) 

einen Eigenverbrauchsrechner 

zur Verfügung. 

Die Industrie bietet bereits sogenannte Eigenverbrauchsmonitore 

an, die teilweise auch Verbraucher 

entsprechend schalten können. Jede gute Gebäudeautomationslösung 

ist in der Lage, die Aufgabe zu bewältigen. 

Zuerst muss gemessen werden, wie viel Strom 

erzeugt wird. Dazu gibt es seit vielen Jahren Strommesser. 

Dann muss ermittelt werden, ob Verbraucher im 

Standby-Betrieb sind, um gestartet zu werden. Dies 

setzt voraus, dass eine fernsteuerbare Waschmaschine 

wie die Miele@home-SmartGrid-ready-Geräte mit Wäsche 

und Pulver geladen und auf Fremdstart geschaltet 

sind. Die Logik der Gebäudeautomation schaltet nun 

bei entsprechendem Angebot die Waschmaschine ein, 

indem sie das Kommando über das Netzwerk an das 

Miele@home Gateway sendet. 

Die schon in früheren Ausgaben dieses Magazins beschriebene 

myHomeControl-Software von bootup.ch 

bietet dafür einen eigenen Miele-Steuerblock an. Bei anderen 

Software-Produkten kann der Fachmann in der 

Regel die vorhandene Lösung erweitern. Auch Telefunken 

SmartBuilding offeriert eine sehr ansehnliche spezielle 

Eigenverbrauchslösung. SmartGrid-fähige Miele- 

Hausgeräte erkennt man an dem SG-ready-Zeichen. 

SAUGEN 

NACH PLAN 

Automatische Saugroboter 

reinigen die Böden 

nach Zeitplan und am 

besten, wenn niemand 

zu Hause ist. 


SMART LIFE VERNETZTE HAUSHALTSGERÄTE 

MIELE@HOME 

GATEWAY 

Das Miele@home 

Gateway stellt die Verbindung 

vom Netzwerk 

zu den Haushaltsgeräten 

her. 

INFOS BEIM 

FÖHNEN 

Eine vernetzte Föhnsteckdose 

signalisiert 

Türklingeln und Telefonanrufe 

durch „Stottern“. 

Heinzelmännchen versehen ihre Dienste immer gern 

dann, wenn man nicht zu Hause ist. Der „WAF“ ist 

erfahrungsgemäß hoch, insbesondere bei berufstätigen 

Frauen. 

Kaffeeautomaten 

Ein Espresso-Automat hat seine Tücken: Mal ist der 

Kaffeesatzbehälter voll, mal die Entkalkerpatrone verbraucht 

und mal das Reinigungsintervall erreicht. Wenn 

nach den ersten drei Tassen die vierte wegen einer erforderlichen 

Wartung verweigert wird, ärgert man sich, 

dass sich das teure Teil nicht rechtzeitig meldet. 

Die Schweizer Firma Jura hatte vor vielen Jahren eine 

Maschine mit einer seriellen Schnittstelle (RS-232) für 

ein Modem im Angebot. Auf diesem Weg konnte das 

Gerät alle zuvor genannten Informationen rechtzeitig 

senden. Es fehlte nur eine geeignete, benutzerfreundliche 

Software. Es gab auch noch keine Smartphones, 

welche die Meldungen hätten anzeigen können. 

Inzwischen ist die technische Entwicklung vorangeschritten 

und die Industrie müsste handeln. Wenn nach 

250 Tassen Kaffee eine Reinigung ansteht und die 

Maschine die sogenannten Bezüge mitzählt, muss es 

doch möglich sein, diese Information dem Nutzer im 

Netzwerk bereitzustellen. Dann macht man das gute 

Stück halt so rechtzeitig sauber, dass alle Gäste ihren 

Kaffee bekommen – ohne Zwangspause. Leider glänzen 

derzeit nur sehr teure Profimaschinen mit diesen 

Funktionen – schade. 

Visionen eines Nutzers 

So stellt sich ein Nutzer sein Smart Home vor: „Mein 

vernetztes, intelligentes Haus weiß so viel von mir. Ich 

wünsche mir, dass mein Haus dieses Wissen bald besser 

nutzt. Auf meinem PC stehen meine Termine. Da 

steht auch, dass ich am Dienstag mit dem Auto zum 

Flughafen fahren möchte, Abflug um 07:45 Uhr nach 

München. Auch die Flugnummer ist bekannt. Mein 

Rechner bzw. seine smarten Software-Assistenten 

könnten diese Fakten nun nutzen und meinen geplanten 

Tag den Ereignissen anpassen. Die Software könnte 

im Internet abfragen, ob es Probleme mit dem Flug 

oder der Straße zum Flughafen gibt. Wenn ich länger 

zum Flughafen brauche, weil ich eine Umleitung fahren 

muss, wäre es sicherlich gut, etwas früher aufzustehen. 

Das heißt, der smarte Assistent müsste den vernetzten 

Wecker automatisch neu einstellen. Aber auch zu früherer 

Stunde möchte ich, dass der Fußboden im Bad 

warm ist, also müsste auch die Heizung früher eingeschaltet 

werden. Die Kaffeemaschine soll früher aus 

dem Null-Watt-Standby geweckt werden und der Backofen 

von der Betriebsart Frischhalten auf Auftauen 

umschalten, damit die Brötchen im Backofen passend 

fertig sind.“ 

Wenn das alles geregelt ist, kann der Nutzer gut schlafen. 

Seine letzten Gedanken, bevor er einschläft: „Die 

Heinzelmännchen haben alles im Griff. Ich fahre dann 

auf neuer Route ganz entspannt zum Flughafen und 

freue mich auf den Flug nach München.“ 

106 


UNSERE REDAKTION 

ANDREAS 

FRANK 

Der Experte für Medien- 

Receiver, Home-Server und 

Netzwerk-Fragen 

YASMIN 

VETTERL 

TV-Fachfrau und 

Spezialistin für Design und 

neue Medien 

REINHARD 

OTTER 

Der Fachmann für sämtliche 

Video-, Netzwerk- und 

Online-Themen 

ANDREAS 

GREIL 

Der Spezialist für alles rund um 

TV-Empfang, Sat-Lösungen 

und Video-Verteilung 

MICHAEL 

JANSEN 

Der Experte für alle 

Fragen zu kreativen 

Musik-Lösungen 

STEFAN 

SCHICKEDANZ 

Der erfahrene Spezialist für 

das Thema Sound in all 

seinen Facetten 

ROLAND 

SEIBT 

Der Technik-Crack und 

Profi für HD-Medien, TV-Geräte 

und Heimsteuerung 

GÜNTHER 

OHLAND 

Der Fachmann für intelligente 

und praxisorientierte 

Heimvernetzung 

MARKUS 

WÖLFEL 

Der Ansprechpartner für Bild-, 

Netzwerk- und Smart-Home- 

Themen 

Impressum 

REDAKTION 

Herausgeber: Kai Riecke 

Bereichsleitung Unterhaltungselektronik 

und Chefredaktion: Andreas Stumptner (V.i.S.d.P.) 

Stellv. Chefredakteur: Roland Seibt ( Ltg. Test + Technik; rs) 

Geschäftsführender Redakteur: Andreas Greil (ag) 

Redaktion: Jörn-Erik Burkert, Andreas Frank (af), 

Yasmin Vetterl (yv) 

Chef vom Dienst: Thomas Bruer 

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Frank-Oliver Grün, Karl 

Kolschitzky, Günther Ohland, Reinhard Otter, Hannes Rügheimer, 

Michael Seemann, Alexander Strobel, Raphael Vogt, Markus 

Wölfel 

Business Development Manager: Anja Deininger 

Redaktionsassistenz: Gerlinde Drobe (089 25556-1111) 

Leitung Layout: Sandra Bauer, Silvia Schmidberger 

Layout: Dorothea Voss, Rene Wirth 

Titellayout: Robert Biedermann 

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Fahrlässigkeit des Verlages oder seiner Mitarbeiter in Betracht. Als Kolumne oder als Meinung 

gekennzeichnete Beiträge geben die Ansicht der Autoren, nicht unbedingt die der Redaktion, wieder. 


RUBR IK KOLUMNE 

KOLUMNE 

Die Glühbirnen- 

Posse 

N 

un ist sie offiziell weg, die gute alte Glühfadenlampe. 

Welch ein Drama. Mancher Verbraucher 

hat sich noch schnell einen Vorrat 

angelegt. Dabei gibt es sie auch weiterhin. Die 

Glühlampenverordnung sieht zudem Ausnahmen 

vor. „Glühlampen, die nicht für den Haushalt bestimmt 

sind, dürfen auch weiterhin verkauft werden“, 

heißt es dort. 

Aber warum die Aufregung? Ein böser Energiefresser 

sei sie, wurde behauptet. Weltweit könnten 

Hunderte (Atom-)Kraftwerke abgeschaltet werden, 

wäre die „böse“ Glühbirne nicht mehr da. Als Ersatz 

werden Energiesparlampen (ESL) angeboten. Eigentlich 

nur die bekannten Leuchtstoffröhren, klein 

verpackt, aber mit allerlei Elektronik und Chemie 

belastet, also fieser Sondermüll. 

Dabei wartet die bessere Technologie bereits auf 

ihren Einsatz: die LED. Ihr gehört die Leuchtmittelzukunft. 

Durch ihre sehr kleine Bauform, die hohe 

Betriebszeit und die gute Lichtausbeute pro Watt 

ergeben sich ganz neue Bauformen von Leuchten 

und viele neue Lichtanwendungen. Leuchtenhersteller 

spielen mit dem Gedanken, LEDs fest in die 

Leuchten einzubauen. Das bedeutet allerdings, 

wenn die LEDs doch einmal kaputt sind, muss die 

ganze teure Designleuchte in die Werkstatt oder 

gleich in den Müll. So kann man die Wirtschaft auch 

ankurbeln. Die LED und ihre Schwester OLED (organische 

LED) hätten sich dank ihres geringen Verbrauchs, 

kleiner Bauform, vieler Lichtfarben und 

eines attraktiven Preises sowieso durchgesetzt. 

Dafür hätte es das Gesetz nicht gebraucht. 

Wenn man die Energieverbrauchsfakten ansieht, 

wird es merkwürdig. In einem typischen deutschen 

Haushalt sind laut Statistischem Bundesamt 60 bis 

80 Prozent des jährlichen Energieverbrauches allein 

der Heizung zuzuschreiben. Hinzu kommen zehn 

Prozent für warmes Wasser, acht für Elektrogeräte, 

vier für Kochen und ganze zwei für Licht! 

Da hat sich die Politik also den kleinsten Posten in 

der Energierechnung herausgesucht und schneidig 

per Gesetz geregelt. Liebe Europäische Energieund 

Umweltpolitiker: Wenn schon nicht beim Energiegrößtverbraucher, 

der Industrie, angesetzt werden 

soll, sondern beim privaten Haushalt, dann bitte 

dort, wo es auch etwas bringt. Eine Reduzierung 

des Heizenergieverbrauchs um 20 Prozent hätte eine 

wirklich fühlbare Einsparung von Primärenergie 

und Kohlendioxid zur Folge gehabt. 50 Prozent weniger 

Stromverbrauch beim Licht sind im Vergleich 

dazu wirkungslos. 

Oder ging es gar nicht um die Umwelt, sondern um 

Industriepolitik? Glühbirnen kann heute jedes 

Schwellenland billigst herstellen. Da können europäische 

Unternehmen preislich nicht mithalten. 

ESL, LED- und OLED-Leuchten hingegen sichern 

ordentliche Umsätze hier bei uns. 

Ich trauere der Glühfadenleuchte nicht nach. Die 

wenigen, die ich nutze, sind auf 80 Prozent gedimmt 

und müssten so eigentlich bis zum Sankt-Nimmerleinstag 

halten. Andere wurden ersetzt durch moderne 

Power-LEDs. Diese kommen immer dann 

zum Einsatz, wenn mal wieder eine Halogenbirne 

das Zeitliche segnet. Meine Gebäudeautomation 

sorgt dafür, dass es überall dort, wo ich es möchte, 

so hell ist, wie ich es möchte, wenn ich es möchte. 

Bewegungs- und Dämmerungserkennung, Lichtszenen 

und Konstantlicht sorgen für Wohlfühllicht. 

Günther Ohland, 

Erster Vorsitzender der SmartHome Initiative Deutschland e.V., 

go@smarthome-deutschland.de 

108 


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SMART LIFE NACHBERICHT SMARTHOME 2012 

Experten-Gipfel beleuchtet 

die „smarte“ Zukunft 


Die SmartHome Initiative Deutschland, Bundesverband aller am SmartHome beteiligten 

Gewerke, veranstaltete Ende letzten Jahres ihre Fachtagung „SmartHome 2012“. Mehr als 200 

Fachleute trafen sich im westfälischen Ahaus zum Erfahrungsaustausch und um wirksame 

Strategien für mehr Sicherheit im Gebäude, effizientere Energienutzung und höheren 

Komfort zu erarbeiten. Mit erfreulichen Ergebnissen. 

S 

marte Assistenten sind aus der Automobiltechnik 

längst vertraut: ABS, ESP, Navi, 

Wisch-Wasch-Automatik, automatisches 

Licht, Keyless Go und viele andere Funktionen helfen 

unauffällig, den Verkehr zu meistern, sorgen für geringeren 

Kraftstoffverbrauch, mehr Sicherheit und mehr 

Komfort. Nun erobern smarte Assistenten Wohnungen 

und Häuser mit ganz ähnlichen Zielen: Sicherheit, Energie-Effizienz 

und Komfort. 

Steigende Energiepreise und die Auswirkungen des demografischen 

Wandels lassen sich so besser in den 

Links: Keynote-Speaker Joachim Seeger vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. 

Rechts: Günter Reichelt, Verwaltungsrat der Schweizer Albis AG, bei seinem Initialvortrag „Wohnen ändert sich“. 

Griff bekommen. Immer weniger Pfleger werden bald 

immer mehr Pflegebedürftige versorgen müssen. Soll 

dies in den vertrauten Wohnungen geschehen und 

nicht im Pflegeheim, müssen Häuser und Wohnungen 

sich ändern. Die Technik dazu ist längst vorhanden und 

erprobt. Inzwischen stehen einige preiswerte, auch im 

Bestand nachrüstbare Systeme zur Verfügung. Erste 

Immobilien-Unternehmen bauen nur noch „smart“, 

doch die Herkules-Aufgabe ist die Umgestaltung des 

riesigen Wohnungsbestands in Deutschland. 

Die Fachtagung fand unter der Schirmherrschaft des 

Bundesministers für Verkehr, Bauwesen und Stadtentwicklung 

Dr. Ramsauer statt. Joachim Seeger vom 

Wohnungsbauministerium überbrachte die Grußworte 

des Ministers und stellte in seiner Keynote Strategien, 

Pläne und Förderprogramme des Ministeriums für eine 

energetische Sanierung und altersgerechte Umgestaltung 

des Wohnraums vor. Interessanterweise sollen nun 

auch smarte Hilfen förderbar werden. Ein weiterer interessanter 

Arbeitsschwerpunkt des Ministeriums ist das 

„Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität“. 

33 Fachleute aus Forschung, Industrie, Handwerk, Handel 

und Verbänden referierten in Vorträgen, Workshops 

und Podiumsdiskussionen zu den Themen Gebäudeautomation, 

Nachrüstung im Bestand, Smart Metering, 

Architektur, Ambient Assisted Living, Heizungsregelung, 

Bedürfnisse der Wohnungswirtschaft, Breitbandzugang, 

Telemonitoring und solares Energiemanage- 

110 connected-home.net 02.2013

Downloads der Präsentationen von der Website 

www.smarthome-deutschland.de/downloads 

Fotos und Impressionen zum Event: 

www.facebook.com/SmartHomeGermany 

ment. Viel Beachtung erfuhr eine Podiumsdiskussion 

zum Thema „Wohnen ändert sich – SmartHome für die 

Wohnungswirtschaft“. 

Die Teilnehmer repräsentierten einen Querschnitt durch 

die gesamte SmartHome-Wertschöpfungskette: Forschung, 

Lehre, Hard- und Software-Entwicklung, Produkt- 

und Komponenten-Hersteller, Service-Provider, 

Pflegedienstleister, Fachplaner, Architekten, Groß- und 

Einzelhandel, Systemintegratoren und Handwerker sowie 

Fertighaushersteller und die Wohnungswirtschaft 

waren prominent vertreten. Mit dem Statement „Gebäude 

smart zu machen ist eine systemübergreifende 

Aufgabe und kein klassischer Produktverkauf und deshalb 

von keinem der beteiligten Unternehmen im Alleingang 

zu bewältigen“ brachte es der Geschäftsführer 

des Verbands, Alexander Schaper, auf den Punkt. 

Der Geschäftsführer der EnOcean GmbH, Andreas 

Schneider, kommentierte: „Die SmartHome 2012 Conference 

& Expo ist eine ideale Vernetzungsplattform. 

Wir konnten viele interessante Geschäftskontakte knüpfen.“ 

Mit dabei waren auch Unternehmen aus der 

Schweiz und Belgien. Mark Desomer vom Design- 

Schalterhersteller Basalte aus Belgien sagte: „Deutschland 

ist für uns ein wichtiger Absatzmarkt. Es ist deshalb 

wichtig für uns zu sehen, wie der SmartHome-Markt in 

Deutschland funktioniert und was die Kunden wollen“. 

Günther Ohland, Erster Vorsitzender der SmartHome 

Initiative, kündigte an, dass es wie 2012 auch 2013 wieder 

einen „SmartHome Deutschland Award“ geben 

werde. Prämiert werden das beste SmartHome-Produkt, 

das beste realisierte Projekt und das beste Startup-Unternehmen. 

Die Bewerbungsfrist läuft vom 1. Januar 

bis zum 31. März 2013. Die Verleihung findet im 

feierlichen Rahmen Ende April statt. CONNECTED 

HOME – Medienpartner der SmartHome Initiative – 

wird wieder in der Jury vertreten sein und berichten. 

VOLLES 

HAUS 

Viele Kongressbesucher 

lauschten dem 

SmartHome-Vortrag von 

CONNECTED HOME- 

Autor Günther Ohland. 

VIEL ZU 

SEHEN 

... gab es auf der begleitenden 

Ausstellung. 

Hier der Stand der 

Firma Hager. 

SMARTE 

EXPERTEN 

Das Plenum war gefüllt 

mit Teilnehmern aus 

allen Fachgebieten der 

Smart-Home-Branche. 


111

SMART LIFE AUSLOBUNG 

Die Preisträger 2012 

Bestes Produkt: THAMM Immobilien, Berlin – WebConcierge 

www.leibl22.de/architektur/extras.html 

Bestes Projekt: Loxone, Kollerschlag (A) – „The Brown Box“ 

www.loxone.com/Pages/de/beispiele/MUSTERPROJEKTE/ 

The-Brown-Box.aspx 

Bestes Start-up: Tado, München – Tado° Intelligente Heizungssteuerung 

www.tado.com/de/ 

Von Günter Ohland 

SmartHome Deutschland 

Award 2013 

GEWINNER- 

PARADE 

Links: Frau Prof. Birgit 

Wilkes übergibt den 

Preis für das beste Produkt 

2012 an Günter 

Reichelt von THAMM & 

Partner. 

S 

martHome ist eine noch junge Branche. Innovationen 

gehen von überwiegend kleinen 

Unternehmen aus. Zudem lebt SmartHome 

von der Integration sehr verschiedener Systeme. Als 

Kunde wünscht man sich die Lösung von konkreten 

Aufgabenstellungen, um den Komfort zu verbessern, 

die Sicherheit zu erhöhen und den Energieverbrauch zu 

senken. Technische Probleme, wie Schnittstellen, Betriebssysteme 

und Standards sind Herausforderungen, 

denen sich die Hersteller, aber auch die installierenden 

Handwerker und Fachhändler stellen müssen. 

Als Kunde erwartet man einfach ein perfekt zusammenspielendes 

System. Um Unternehmen, die in diesem 

nicht ganz einfachen Markt herausragende Leistungen 

gezeigt haben, hervorzuheben, hat die 

SmartHome Initiative Deutschland e.V. den SmartHome 

Deutschland Award ausgelobt. Nach 2012 werden auch 

2013 wieder die Besten in drei Kategorien prämiert: 

Bestes Produkt 

Bestes realisiertes Projekt 

Bestes Start-up-Unternehmen 

Bewertet werden die Bereiche Energieeffizienz, Umwelt, 

selbstbestimmtes Leben in jedem Alter, alltagsunterstützende 

Assistenz-Lösungen (AAL) und der Innovationsgrad. 

Interessenten können sich ab dem 1. Januar 2013 ausschließlich 

online auf der Website www.smarthomedeutschland.de/award 

bewerben. Die Jury ist prominent 

zusammengesetzt und wird geleitet von der Chefjurorin 

Frau Prof. Birgit Wilkes von der Technischen 

Hochschule Wildau. Chefredakteur An dreas Stumptner 

vertritt das Magazin CONNECTED HOME in der Fachjury. 

Die Preisträger werden wir in der zweiten Jahreshälfte 

ausführlich vorstellen. Die Preise werden an prominenter 

Stelle in Berlin im Rahmen einer Fachtagung 

verliehen. 

Rechts: Übergabe des 

Preises für das beste 

Start-up 2012 an Tado°. 

Von links: Johannes 

Schwarz (CTO Tado°), 

Günther Ohland 

(SmartHome Deutschland) 

und Christian Deilmann 

(CEO Tado°) 

112 


Ihre Meinung zählt 

Sie fragen – wir antworten 

@ 

Schreiben Sie uns! 

Sie haben Fragen oder möchten einfach Ihre Meinung zu einen bestimmten Thema äußern? 

Dann schreiben Sie uns an CONNECTED HOME, „Leserbriefe“, Richard-Reitzner-Allee 2, 

85540 Haar. Oder schicken Sie eine E-Mail an unsere Redaktion: redaktion@videomagazin.de. 

Gerne helfen wir Ihnen bei Ihren Fragen weiter und freuen uns auf Ihre Zuschriften. 

Leserbrief: Smart TV ohne Webbrowser mit Flash 

Da ich mir in nächster Zeit auch einen modernen Smart TV 

kaufen möchte (eventuell von Loewe), verfolge ich seit längerer 

Zeit alle Tests und Artikel bezüglich des Loewe Connect 

ID 46. Dabei habe ich bemerkt, dass die im Fachhandel und 

bei den Kunden viel diskutierte Problematik freier Webbrowser 

mit Flash bisher in Ihren Artikeln über Smart TVs keine 

Erwähnung fand. Laut Aussage des Verkäufers besitzt der 

Loewe keine Flash-Unterstützung. Nun meine Frage dazu: 

Wird diese Problematik überbewertet, da die meisten Kunden 

einen Computer besitzen? Es gibt doch viele Web-Inhalte, die 

Flash-Unterstützung verlangen. 

Klaus Piechulla (per E-Mail) 

Es stimmt, dass immer wieder darüber diskutiert wird, dass die 

meisten TVs derzeit keinen freien Webbrowser mit sich bringen, 

der Flash unterstützt. Dies ist zwar ein Problem, nach 

unserer Meinung aber kein K.o.-Kriterium. Erst muss der Kunde 

sich selbst fragen, was er mit seinem Fernseher machen 

will. Die Zahl der Anwender, die wirklich mit dem TV surfen, ist 

aufgrund der unhandlichen Eingabefelder noch sehr gering. 

Unsere Studie in der video 10/12 mit dem Titel „Filme statt 

App-Flut“ hat jedenfalls ergeben, dass nur rund neun Prozent 

unserer Leser mit dem TV auch wirklich surfen. Meist werden 

einfach nur Apps genutzt, um Musik zu hören, Filme anzusehen 

etc. Frei gesurft wird mehr auf dem sogenannten Second 

Screen, also auf dem Tablet oder Smartphone – während man 

auf dem TV-Bildschirm fernsieht. Zudem ist die Anzahl an 

Flash-generierten Webseiten eher gering. Grund dafür sind 

auch die Ladezeiten: Viele Flash-Filme haben ein großes Datenvolumen. 

Es dauert daher einige Zeit, bis diese geladen 

sind. Daher denken wir, dass eine Flash-Unterstützung auf 

dem TV zwar schön wäre, um das Gesamtpaket abzurunden, 

aber kein Kaufkriterium ist. Da Sie selbst auch noch den Computer 

ins Spiel bringen, sind Sie sicher nicht auf einen Browser 

am TV angewiesen. Mit dem Loewe Connect ID 46 sind Sie in 

Sachen Vernetzung und Smart TV gut bedient. 

yv 

Leserbrief: Klang von InCeiling-Lautsprechern 

Ich stehe vor der Entscheidung, welche Lautsprecher in einem 

etwa 30 m 2 (6,5 m x 4,5 m) großen, rechteckigen Wohnzimmer 

zum Einsatz kommen sollen. Standlautsprecher scheiden aus 

Platz- und optischen Gründen aus. Neben der Anschaffung 

eines Soundbars oder eines 5.1-Satellitensystems kommt für 

mich auch der Einbau von InCeiling-Lautsprechern in die Decke 

in Betracht. Daneben könnte ein Center-Lautsprecher unter 

das TV-Gerät gestellt bzw. gehängt werden. Auch der Einsatz 

eines Subwoofers wäre unproblematisch möglich. 

Ist der Einsatz von InCeiling-Lautsprechern eine wirkliche Alternative? 

Insbesondere stellt sich die Frage, ob so ein guter 

Stereo-Sound oder auch ein guter Surround-Klang mit Lautsprechern, 

die von oben den Hörplatz beschallen, realisiert 

werden kann. 

Matthias Funke (per E-Mail) 

Wir selbst haben bereits mehrere InCeiling-Installationen gehört. 

Doch ganz zufriedenstellen konnte unsere Redaktion bisher 

keine. Egal, ob 2.0- oder 5.1-Aufnahmen, sie werden für 

die typische Aufstellung mit Lautsprechern vor und hinter dem 

Hörer gemischt. Durch InCeiling-Lautsprecher, die über dem 

Hörer platziert sind, kann es deshalb leicht zu klanglichen Verfärbungen 

kommen, oder die Abbildung im Raum kann darunter 

leiden. Außerdem ist das menschliche Gehirn weniger 

in der Lage, Richtungsinformationen von oben statt von vorne 

oder hinten zu verarbeiten. 

Durch aufwendige Elektronik könnte man diese Effekte minimieren. 

Allerdings wird man sie nicht völlig in den Griff bekommen. 

af 


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