CONNECTED HOME Smarte Steuerung (Vorschau)
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www.connected-home.net Deutschland: € 3,90<br />
NOVEMBER/DEZEMBER 1/2013<br />
Smart TV<br />
Portale<br />
EIN MAGAZIN VON<br />
HEIMVERNETZUNG FÜR ALLE<br />
EINFACH & PREISWERT<br />
SMARTE<br />
Das können<br />
die neuen<br />
Fernseher<br />
6 Portale<br />
im Vergleich<br />
STEUERUNG<br />
Geniale Lösung: Digitalstrom<br />
Perfekter Einstieg mit Telefunken-Set<br />
Auch für Mieter geeignet<br />
Netzwerk-<br />
Praxis<br />
• 6 WLAN-Router im Test<br />
• CDs archivieren<br />
• Streaming leicht gemacht<br />
LESER-AKTION<br />
MONATE<br />
KOSTENLOS *<br />
315 Millionen<br />
Songs anhören<br />
*Nähere Infos auf Seite 38<br />
Unsichtbare<br />
Lautsprecher<br />
Bester Klang mit InWall-Boxen<br />
Tipps zur Installation<br />
0 1<br />
4 192039 103909<br />
Österreich: € 4,50 • Schweiz: sfr 7,80 • BeNeLux: € 4,60
Intelligente Gebäudetechnik<br />
einfach und mobil steuern<br />
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Zentrale <strong>Steuerung</strong> mit den Gira Control Clients<br />
Licht, Heizung und Jalousien automatisch steuern, Musik in<br />
alle Räume verteilen, sämtliche Elektrogeräte mit nur einem<br />
Tastendruck ausschalten: Der Gira HomeServer macht Gebäude<br />
komfortabler, sorgt für mehr Sicherheit und hilft gleichzeitig<br />
beim Energiesparen. Er steuert alle Funktionen der KNX/EIB<br />
Installation und integriert Türsprechanlagen, Multimedia-<br />
Systeme, Kameras, Haushaltsgeräte und vieles mehr nahtlos<br />
in die Gebäudesteuerung.<br />
Als zentrale Bediengeräte für den Gira HomeServer dienen die<br />
Gira Control Clients. Über brillante Touchdisplays ermöglichen<br />
sie eine komfortable <strong>Steuerung</strong> der gesamten Gebäudetechnik<br />
mit nur einem Finger. Die intuitiv verständliche Benutzeroberfläche,<br />
das Gira Interface, sorgt dabei für einen schnellen<br />
Zugriff auf sämtliche Funktionen.<br />
Abb. links: Gira Control 19 Client, Glas Schwarz, Abb. rechts:<br />
Gira Control9Client, Glas Schwarz<br />
Mobile Bedienung per iPad oder iPhone<br />
Mit der Gira HomeServer/ FacilityServer App kann die gesamte<br />
Gebäudetechnik bequem und mobil bedient werden – per iPhone,<br />
iPad oder iPod touch. Die Bedienoberfläche im einheitlichen Gira<br />
Interface-Design bietet eine leicht verständliche sowie intuitive<br />
Menüführung und zeigt alle Funktionen auf einen Blick.<br />
Jetzt testen: Die neue App „Intelligente Gebäudetechnik von<br />
Gira“ enthält eine Demo der HomeServer/ FacilityServer App<br />
und ist kostenlos im Apple App Store erhältlich.<br />
Abb. links und rechts: Gira HomeServer/ FacilityServer App<br />
auf dem iPad und dem iPhone<br />
2<br />
Designauszeichnungen:<br />
Plus X Award 2011, red dot award 2011, interior innovation award 2011 [Gira Control 19]<br />
Plus X Award 2011, iF award 2011 [Gira Control 9], red dot award 2011, Plus X Award 2009,<br />
iF gold award 2008 [Gira Interface, Interface Konzeption/Design: schmitz Visuelle Kommunikation]<br />
connected-home.net 02.2011
Private<br />
Vorsorge<br />
S<br />
mart Home oder Heimvernetzung, das ist doch nur etwas<br />
für Tekkies! Würde man die Deutschen heute auf<br />
der Straße nach ihren Kenntnissen zu diesem Thema<br />
befragen, würde genau diese Aussage noch immer eine große<br />
Mehrheit bekommen. In der vorliegenden Ausgabe von CON-<br />
NECTED <strong>HOME</strong> möchten wir daher mit großer Leidenschaft das<br />
pure Gegenteil beweisen.<br />
Zum Beispiel mithilfe von Martin Baltzer, dem norddeutschen Pastor,<br />
der die Technik seiner 300 Jahre alten Kirche in Bergenhusen<br />
neuerdings mit dem iPad steuern kann (Seiten 6 und 80). Mit dem<br />
Test der Smart-TV-Portale, die viel mehr können, als nur Video-<br />
Inhalte aus dem Internet auf den TV-Schirm liefern (ab Seite 20).<br />
Oder mit der Geschichte über smarte Technik – und wie sie den<br />
älteren Generationen das Leben unbeschwerlicher machen kann<br />
(ab Seite 64).<br />
Smart Life: Dieser Begriff wird heute allzu gern als Marketing-Claim<br />
ge- oder gar missbraucht. Dabei steckt dahinter eine ungeahnte<br />
Vielfalt an Anwendungen, die helfen, den heute oftmals stressigen<br />
Alltag besser zu meistern, Distanzen zu überbrücken oder Menschen<br />
bei ihren beruflichen Tätigkeiten oder geliebten Hobbys zu<br />
unterstützen.<br />
Schade nur, dass es wieder einmal die Politik ist, die sehr lange<br />
braucht, um die faszinierende Welt der Heimvernetzung mit all ihren<br />
Facetten auf die Agenda zu setzen. Vielleicht lassen sich mit<br />
dem Thema Smart Home heute noch keine Wahlen gewinnen. Aber<br />
mit der Ängste schürend kommunizierten Einführung von Smart<br />
Metering, dem Auslesen privater Verbrauchsdaten zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz, werden sich vielleicht schon bald problemlos<br />
Wahlen verlieren lassen.<br />
Da kann das Motto wieder einmal nur lauten, sich als Verbraucher<br />
selbst rechtzeitig mit der Technik der Zukunft auseinanderzusetzen.<br />
Denn das Connected Home kommt – das ist so sicher wie<br />
das Amen in der Bergenhusener Kirche.<br />
ANDREAS STUMPTNER<br />
Chefredakteur<br />
astumptner@wekanet.de<br />
Viel Spaß beim Lesen!<br />
01.2013 connected-home.net 3
Inhalt<br />
IM FOKUS<br />
Versteckte Lautsprecher:<br />
InWall-Lautsprecher sind unsichtbar 10<br />
ENTERTAINMENT<br />
News & Trends 18<br />
Clever & smart: Wir stellen<br />
Smart-TV-Portale vor 20<br />
Kampf der Systeme: Sonys Google-<br />
TV-Box tritt gegen Apple TV an 34<br />
Drei Monate gratis: Napster<br />
verschenkt bis zu 12 Wochen Musik 38<br />
KNOW-HOW<br />
News & Trends 40<br />
Media Streaming: Der PC als<br />
Schalt- und Waltzentrale 42<br />
WLAN-Router: Moderne Router<br />
funken mit zwei Frequenzen 46<br />
Musikarchiv: Wer seine CDs rippt,<br />
kann Musik flexibel und überall nutzen 52<br />
Smart telefonieren: Wenn das<br />
Telefon ins Internet geht 56<br />
20<br />
Clever & smart<br />
Die wichtigsten Smart-TV-Portale<br />
der Hersteller im Überblick. Wie<br />
unterscheiden sich die Angebote?<br />
SMART LIFE<br />
News & Trends 62<br />
Für Senioren: <strong>Smarte</strong> Lösungen<br />
für mehr Selbstständigkeit im Alter 64<br />
Hausautomation: Das Nachrüst-Set<br />
von Telefunken braucht keine Batterien 72<br />
Haussteuerung: Mit einer Lösung von<br />
ALLNET klappt das übers Internet 76<br />
Digitalstrom: Eine 300 Jahre alte<br />
Kirche erstrahlt im neuen Glanz 80<br />
Sat over IP: Satelliten-Fernsehen<br />
per Netzwerk im ganzen Haus 88<br />
SERVICE<br />
Editorial 3<br />
Kurztests 60<br />
Impressum 79<br />
Leserbriefe 87<br />
<strong>Vorschau</strong> 98<br />
46<br />
WLAN-Router<br />
Sechs Doppelfunker im Vergleichstest<br />
4<br />
connected-home.net 01.2013
10<br />
Versteckt<br />
Schöner wohnen mit<br />
unsichtbaren Lautsprechern,<br />
die auch noch guten Sound<br />
bieten.<br />
34<br />
Kampf der Systeme<br />
Die Google-TV-Box<br />
von Sony gegen<br />
Apple TV<br />
64<br />
<strong>Smarte</strong> Hilfe<br />
Moderne Technik hilft Senioren, das<br />
tägliche Leben besser zu meistern.<br />
01.2013 connected-home.net<br />
5
BILDER DES MONATS<br />
Pater Pad<br />
Der Pfaffe und das iPad: eine Kombination, die auf den<br />
ersten Blick so ungewohnt erscheint wie die aus einer<br />
300 Jahre alten Dorfkirche und Hausvernetzung. Doch<br />
Pastor Martin Baltzer (rechts) hat sein Gotteshaus in<br />
Bergenhusen äußerst smart modernisiert (ab Seite 80).<br />
6<br />
connected-home.net 01.2013
01.2013 connected-home.net 7
BILDER DES MONATS<br />
Ein Hang zum<br />
Smart Home<br />
In traumhafter Hanglage in den Weinbergen des<br />
Moseltals ist es Architekt Werner Marx gelungen,<br />
elegante Bauweise und innovative Gebäudetechnik<br />
auf Basis eines offenen KNX-Systems und des Gira<br />
HomeServers zu verknüpfen. Ein Paradebeispiel<br />
moderner Smart-Home-Architektur.<br />
8<br />
connected-home.net 01.2013
01.2013 connected-home.net<br />
9
IM FOKUS VERSTECKTE LAUTSPRECHER<br />
Tarnkappen-<br />
Mission Unterputz<br />
Sie wollen hören und fühlen, aber nichts sehen von Ihren Lautsprechern? Dann finden Sie<br />
auf den folgenden Seiten genau die richtigen Schallwandler, die Ihr Zuhause zwar in ein<br />
Home Theater verwandeln können, sich aber mit der Idee des schöneren Wohnens vertragen.<br />
10<br />
connected-home.net 01.2013
N<br />
Von Stefan Schickedanz<br />
icht jeder, der Wert auf guten Klang in seinen<br />
Räumen legt und Lust hat, richtige<br />
Hi-Fi-Boxen zu hören, will diese Lautsprecher<br />
auch sehen. Daran scheitert in vielen Fällen<br />
die Verwandlung des Wohnzimmers in ein zünftiges<br />
Heimkino – von der Beschallung von Küchen oder Bädern<br />
ganz zu schweigen.<br />
Dabei bieten die führenden Boxenspezialisten inzwischen<br />
eine Reihe ausgefeilter Lautsprecher-Lösungen<br />
an, die sich so gut verstecken lassen, dass man fast<br />
gar nichts mehr von ihnen zu Gesicht bekommt. Für<br />
den typischen Hi-Fi-Fan, der es gewohnt ist, seinen<br />
teuren Boxen zu huldigen, mag es wie ein Albtraum erscheinen:<br />
Die Decken und Wände tun sich auf und verschlucken<br />
die Schallwandler vollständig.<br />
Des einen Leid, des anderen Freud‘: Für Ästheten geht<br />
damit ein Wunschtraum in Erfüllung, da sie nicht länger<br />
den Eindruck haben müssen, sich in einem Tonstudio<br />
zu befinden, wenn sie Musik genießen möchten.<br />
WEB-ADRESSEN<br />
Boston Acoustics: www.bostonacoustics.de<br />
Bowers & Wilkins: www.bowers-wilkins.de<br />
Canton: www.canton.de<br />
Focal: www.focal.com<br />
Graff: www.graff-faucets.com<br />
HiFi Profis Vertriebs GmbH: www.hifi-profis.de<br />
Image AG: www.image.ag<br />
in-akustik: www.in-akustik.de<br />
KEF: www.kef.com<br />
Revox: www.revox.de<br />
Born in the USA<br />
Mit InWall- und InCeiling-Lautsprechern setzten die<br />
Amerikaner bereits vor Jahren einen Trend, der inzwischen<br />
in Europa angekommen ist – trotz massiver Barrieren.<br />
Das ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen: Im<br />
Land der unbegrenzten Möglichkeiten bestehen die<br />
meisten Häuser aus Holz, was nachträglichen Lautsprecher-Einbauten<br />
den Weg geebnet hat. Hingegen<br />
erweist es sich als äußerst schwieriges und kostspieliges<br />
Unterfangen, in einem typischen deutschen Ziegelstein-<br />
oder Betonbau nach dessen Fertigstellung Einbau-Lautsprecher<br />
unterzubringen.<br />
Während die Amerikaner wenig mehr als etwas handwerkliches<br />
Geschick und eine Stichsäge benötigen,<br />
muss man hierzulande mit schwerem Gerät anrücken<br />
und die Wand aufbrechen. Wer nicht schon beim Bau<br />
seines Hauses entsprechende Einbaunischen und<br />
Kabelkanäle einplanen kann, der ist mit einer zweiten<br />
Wand besser beraten. Die kostet zwar etwas Platz,<br />
doch lässt sie sich im Trockenbauverfahren problemlos<br />
einziehen und dann an die dahinter verborgene Technik<br />
anpassen.<br />
01.2013 connected-home.net<br />
11
IM FOKUS VERSTECKTE LAUTSPRECHER<br />
DECKENBOXEN<br />
Nicht größer als Deckenlampen sind die InCeiling-<br />
Lautsprecher. Hier setzt Canton nicht nur auf bewährte<br />
Chassis-Technik, sondern auf Koaxial-Bauweise.<br />
BUNTE ABDECKGITTER<br />
RUNDE SACHE<br />
Canton sorgt für einfache Integration<br />
der InCeiling-Systeme.<br />
Die Alu-Membranen sind mit den<br />
Canton-Boxen verwandt, aber<br />
samt Abstimmung speziell angepasst<br />
worden.<br />
CANTON VERLEIHT<br />
FLÜGEL<br />
Leichte Montage und dauerhaft<br />
festen Sitz der an Einbau-Spots<br />
erinnernden Deckenlautsprecher<br />
ermöglichen die cleveren Flügelhalter.<br />
Um die Lautsprecher in der Decke unauffällig unterzubringen, verwendet<br />
Canton rahmenlose Abdeckgitter, die sich durch Magnetkraft einfach und<br />
zuverlässig fixieren lassen. Der Besitzer kann sie in einem beliebigen<br />
Farbton lackieren.<br />
FAST UNSICHTBAR<br />
Revox liefert mit Gira fast unsichtbare<br />
Multi-Room-Audio-Systeme samt<br />
InWall-Lautsprechern.<br />
Idealerweise verpasst man den Einbau-Lautsprechern<br />
gleich ein eigenes Gehäuse hinter der zweiten Wand.<br />
Damit soll verhindert werden, dass sich die Tieftöner<br />
gegenseitig beeinflussen. Denn jeder Lautsprecher<br />
strahlt auch Schall auf seiner Rückseite ab, der dann<br />
hinter der Trennwand unkontrolliert vagabundieren<br />
würde. Manche Hersteller bieten flache Einbaugehäuse<br />
an, andere stellen dazu Schablonen bereit.<br />
Da kommt nur das Beste rein<br />
Der Aufwand lohnt sich. Einbau-Lösungen sind alles<br />
andere als ein fauler Kompromiss – allein der Optik<br />
wegen. Hersteller wie KEF, Canton oder Focal bieten<br />
kompakte High-Tech-Lösungen mit den hochwertigen<br />
Chassis-Technologien ihrer besten Hi-Fi- und High-<br />
End-Boxen an. So verwendet Focal in der Electra-In-<br />
Wall-Serie den Beryllium-Hochtöner aus der Referenzklasse.<br />
Canton vertraut auf die bewährten Aluminium-<br />
Membranen bei InWall- und InCeiling-Wandlern der<br />
Pro House-Serie, und KEF favorisiert Koaxial-Zwei-<br />
Wege-Chassis, die man aus deren Boxen kennt.<br />
Doch auch die Physik meint es gut mit dem Einbau-<br />
Prinzip. Zum einen gelingt damit die gleichmäßige Anregung<br />
von Raummoden. Der vom Lautsprecher erzeugte<br />
Schall wird also optimal in den Raum eingeleitet.<br />
Und im Bass kommt das Einbauverfahren dem Ideal<br />
der endlosen Schallwand sehr nahe. Weil sich der von<br />
12<br />
connected-home.net 01.2013
PUNKTSCHALLQUELLE<br />
KEF vertraut auf Koaxial-Chassis, die<br />
speziell an den Einsatzzweck in der<br />
Ci200CL angepasst wurden.<br />
HINTER GITTERN<br />
B&W baut sogar Subwoofer für<br />
die Wand. Der ISW-3 hat einen<br />
250-Watt-Verstärker.<br />
HIGH END FÜR<br />
DIE WAND<br />
B&W verwendet in seinen<br />
Einbau-Lautsprechern,<br />
hier der edle<br />
Signature 8NT, die gleichen<br />
Membran-Materialien<br />
wie in seinen<br />
Boxen.<br />
QUALITÄT ZÄHLT<br />
Boston bietet hochwertige Zwei-<br />
(hier der VSI 585) und Drei-Wege-<br />
Wandlautsprecher.<br />
der Membran nach vorne abgestrahlte Schall mit dem<br />
nach hinten abgestrahlten aufheben würde, baut man<br />
gewöhnlich Boxen um die Chassis herum. Das soll den<br />
sogenannten akustischen Kurzschluss verhindern und<br />
den Wirkungsgrad – sprich die akustische Effizienz –<br />
steigern. Im Bass kann das Gehäuse in der Praxis aber<br />
nicht groß genug sein, um bei den in diesem Bereich<br />
auftretenden großen Wellenlängen den gewünschten<br />
Effekt zu erzielen, eine Wand schon. Für alle, die nur<br />
interessiert, was hinten beziehungsweise vorne herauskommt:<br />
Einbau-Lautsprecher haben trotz ihrer Unauffälligkeit<br />
ein leichtes Spiel, den Raum zum Klingen zu<br />
bringen; sie können satten Bass und saubere, stabile<br />
Abbildung gewissermaßen aus dem Nichts erzeugen.<br />
Auch der Subwoofer taucht ab<br />
Wer regelrechte Bass-Orgien feiern oder im Heimkino<br />
die tieffrequenten Spezialeffekte aus dem LFE-Kanal<br />
richtig auf dem Zwerchfell fühlen möchte, der kann mit<br />
einem Einbau-Subwoofer wie dem B&W ISW-3 nachhelfen.<br />
Im eingebauten Zustand sieht man praktisch<br />
nichts mehr von dem 250 Watt starken Aktiv-Bassmodul.<br />
Selbstverständlich lassen sich die Gitter der Einbau-Lautsprecher<br />
in der Farbe der Wand lackieren –<br />
oder in der Farbe der Decke.<br />
Der Deckeneinbau ist zwar gerade von der räumlichen<br />
Abbildung her nicht ganz so ideal wie der Wandeinbau.<br />
Doch hängen viele Haus- und Wohnungsbesitzer im<br />
Zuge von Renovierungen ohnehin die Decke ab – etwa<br />
um Altbauten zu mehr Energieeffizienz zu verhelfen<br />
oder um Deckenleuchten einzubauen. Clevere Klammer-Systeme<br />
erleichtern den Einbau etwa bei Canton<br />
durch Schnellverschlussmechanismen für unkomplizierte<br />
Handhabung und festen Sitz.<br />
Der hessische Hersteller setzt wie KEF auf Koaxial-<br />
Zwei-Wege-Chassis für punktförmige Schallabstrahlung.<br />
Solche Deckeneinbau-Lautsprecher eignen sich<br />
nicht nur für klanglich hochwertige Stereo-Systeme.<br />
Clevere Klammersysteme<br />
erleichtern<br />
den Einbau<br />
Gerade auch als Effekt-Lautsprecher für den Surround-<br />
Kanal sind solche Lösungen äußerst beliebt.<br />
Wer im Bad bei der Morgentoilette nur die Nachrichten<br />
und etwas Musikuntermalung aus dem Radio genießen<br />
möchte, der braucht keinen übertriebenen Aufwand zu<br />
betreiben. Decken-Lautsprecher wie der Canton InCeiling<br />
865 DT verfügen über zwei Hochtöner und einen<br />
gemeinsamen Tiefmitteltöner für beide Tonkanäle.<br />
01.2013 connected-home.net 13
IM FOKUS VERSTECKTE LAUTSPRECHER<br />
DER CHARME<br />
DER DOSE<br />
Kabel unter Putz zu<br />
legen ist eine staubige,<br />
zeitraubende Angelegenheit.<br />
Mit Ambien-<br />
Tech von in-akustik geht<br />
es auch über Putz.<br />
LEUCHTENDES<br />
BEISPIEL<br />
Mit den Kabelkanälen<br />
der AmbienTech-Serie<br />
lassen sich ganz bequem<br />
auch Lichtakzente<br />
im Raum setzen.<br />
FRAGEN UND ANTWORTEN<br />
1. Sind Einbaulautsprecher schlechter als konventionelle Boxen?<br />
Nein, bei gleichem Preis der Komponenten haben gerade gut platzierte InWall-<br />
Lösungen eher klangliche Vorteile. Sie profitieren von dem günstigen Grenzflächen-Abstrahlverhalten<br />
sowie von hoher Effizienz im Bass.<br />
2. Welcher Aufwand ist dafür nötig?<br />
Im Idealfall werden vom Architekten bereits bei der Planung Aussparungen für<br />
Lautsprecher und Kabel in den Mauern vorgesehen. Bei nachträglichem Einbau<br />
bleibt eigentlich nur das Einziehen von Trockenbau-Verschalungen.<br />
3. Was sieht man von den Lautsprechern hinterher?<br />
Bei konventionellen Mehrwegesystemen sieht man einen Grill, der sich in der<br />
Wand- oder Deckenfarbe lackieren lässt. Ganz unsichtbar sind die Ambien-<br />
Tone-Flachlautsprecher: Die kann man sogar übertapezieren.<br />
4. Wie erzielt man optimalen Klang?<br />
Die Hochtöner sollten in Ohrhöhe sein, der Abstand orientiert sich an gewöhnlichen<br />
Boxen. Für volle Performance sollten Einbau-Lautsprecher in eigenen<br />
geschlossenen Kammern untergebracht werden.<br />
5. Wo liegen diese Einbau-Lautsprecher im Preis?<br />
Abhängig von der Technik zwischen ein paar 100 und mehreren 1000 Euro.<br />
Das verleiht der Wiedergabe eine gewisse Räumlichkeit<br />
aus nur einem Lautsprecher. Damit bleiben Kosten und<br />
Montageaufwand im Rahmen.<br />
Entertainment im Bad<br />
Wer möchte, kann im Bad aber auch auf Entertainment<br />
der besonderen Art setzen: Der amerikanische Bäder-<br />
Spezialist Graff präsentierte vor einem Jahr eine Komplettlösung<br />
namens Aqua Sense. Über deren breitformatigen<br />
Touchscreen lassen sich unter der Dusche<br />
Videos vom Flash-Speicher des Systems betrachten.<br />
Tippt man mit dem Finger aufs wasserfeste Display,<br />
lässt sich deren Wasserschwall, der von der Decke herunterprasselt,<br />
in verschiedenen Farbstimmungen illuminieren<br />
und vom tropischen Regenschauer in einen<br />
reißenden Wasserfall verwandeln. Die Aktivierung der<br />
in die Wand eingelassenen Körperdüsen erfolgt genauso<br />
bequem am Display wie die digitale Temperatursteuerung.<br />
Wenn das Beispiel Schule macht (wir berichteten<br />
in Ausgabe 1/12 ab Seite 74), ist der gute alte Wasserhahn<br />
vom Aussterben bedroht. Graff sorgt auch für<br />
die passenden, wasserresistenten Decken-Lautsprecher<br />
und wagt sich damit vollends auf das Terrain der<br />
klassischen Unterhaltungselektronik vor.<br />
Ab in die Versenkung<br />
In einer Zeit, in der selbst Badezimmer-Armaturen digitalisiert<br />
und vernetzt werden, sind Touchpads oder in<br />
die Wand eingelassene Bedienfelder zur <strong>Steuerung</strong><br />
versteckter Lautsprecher nicht mehr wegzudenken.<br />
Dazu rüsten die führenden Hersteller und selbst Exoten<br />
wie Naim oder NAD ihre Elektronik-Komponenten mit<br />
Schnittstellen für gängige Gerätesteuerungen aus. Und<br />
ohne App für Smartphones und Tablet-Computer mit<br />
Apple- oder Android-Betriebssystem trauen sich heute<br />
nicht einmal mehr Firmen auf den Markt, die noch vor<br />
20 Jahren die analoge Schallplatte der CD vorzogen.<br />
Damit steht dem Vorhaben, eine akustisch vollends<br />
überzeugende Hi-Fi- oder Surround-Anlage gänzlich<br />
in der Versenkung verschwinden zu lassen, nichts mehr<br />
im Wege.<br />
Mit der Planung solcher perfekt integrierten Systeme<br />
sind die meisten Kunden, aber auch viele Hi-Fi- und<br />
Fernsehhändler restlos überfordert. Doch weil der<br />
Trend nicht zu übersehen ist, schließen sich immer<br />
mehr klassische Fachhändler mit Architekten, Innenarchitekten<br />
und Installationsbetrieben zusammen.<br />
Schließlich darf nach den strengen deutschen Geset-<br />
14<br />
connected-home.net 01.2013
EXOTISCHE<br />
LÖSUNGEN<br />
Focal verwendet seine<br />
legendären Beryllium-<br />
Inverskalotten in den<br />
Electra-InWall-Boxen,<br />
die ein geschlossenes<br />
Gehäuse besitzen.<br />
WASSERSPIELE<br />
Unter dieser Dusche von Graff gibt<br />
es auf einen Touch Regenschauer,<br />
Wasserfälle, Licht und Musik.<br />
RAUSCHENDE BILDER<br />
Inzwischen gibt es eine Reihe von<br />
Herstellern, die spritzwasserfeste<br />
Monitore fürs Bad anbieten.<br />
zen der reine Hi-Fi-Händler gar keine Installationsarbeiten<br />
durchführen. Für Fachbetriebe, die früher ihr Geschäftsmodell<br />
rund um den Verkauf von Fernsehern<br />
und den Antennenbau ausgerichtet hatten, ergeben<br />
sich damit neue Chancen. Viele von ihnen verlegen inzwischen<br />
genauso selbstverständlich Netzwerkkabel<br />
und warten mit IT-Kenntnissen auf.<br />
Die Qual der Wahl<br />
Ein Übriges zum Erfolg des Installations-Trends tragen<br />
die Importeure bei, die wie AV-Spezialist Michael Liesenfeld<br />
von der Image AG oder Andreas Kayser vom<br />
Naim-Vertrieb Musicline den Händlern mit Expertenrat<br />
zur Seite stehen und besonders komplexe Projekte begleiten.<br />
Kayser leistete sich gar den Luxus, sein neues<br />
Domizil in der Nähe von Hamburg in ein Musterhaus für<br />
die Netzwerk-Lösung NaimNet zu verwandeln. Die dabei<br />
gesammelten Erfahrungen stellt der Vertrieb seinen<br />
Handelspartnern zur Verfügung.<br />
Ein Problem bleibt allerdings bestehen: Wenn der Kunde<br />
beim Händler vor der Entscheidung steht, welchen<br />
Einbau-Lautsprecher er aus dem immer schwerer überschaubar<br />
werdenden Angebot auswählen soll, kann er<br />
in der Regel nur auf Expertenempfehlungen, eigene Intuition<br />
und die Reputation des jeweiligen Anbieters vertrauen.<br />
Das Anhören von Einbau-Lautsprechern ist im<br />
deutschen Handel meist ausgeschlossen. Und das Resultat<br />
steht und fällt ohnehin mit der individuellen Umsetzung.<br />
Das bedeutet ein großes Risiko für alle Interessenten<br />
der „Stealth-Technik“.<br />
Während sich ein gewöhnlicher Lautsprecher so lange<br />
hin- und herschieben lässt, bis es irgendwie klingt,<br />
müssen Einbauer hinterher mit ihrer Entscheidung<br />
leben. Wer mit seinen Boxen nicht das gewünschte<br />
Klangergebnis erzielt oder seine Anlage aufrüsten<br />
möchte, kann eine neue Lautsprecherbox besorgen<br />
und damit glücklich werden. Wer einbaut, legt sich auf<br />
sehr lange Zeit fest. Jeder Hersteller macht, was er will,<br />
es gibt keine einheitliche Einbaunorm. Mit Glück kann<br />
Das Resultat steht und<br />
fällt mit der individuellen<br />
Umsetzung<br />
man später einen anderen Lautsprecher-Einsatz desselben<br />
Herstellers in seiner Einbauöffnung unterbringen,<br />
aber kein Fremdfabrikat.<br />
Das bedeutet, dass man sich lieber mehr Zeit nehmen<br />
sollte, bevor man sich für ein bestimmtes Einbausystem<br />
entscheidet. Da die Hersteller auf ihre erprobte Chassis-Technik<br />
zurückgreifen und mit der gleichen Philosophie<br />
an die Abstimmung gehen, kann man zumin-<br />
01.2013 connected-home.net 15
IM FOKUS VERSTECKTE LAUTSPRECHER<br />
VERSTECKTE BOXEN<br />
Wen selbst der verräterische Grill in der Wandfarbe<br />
noch stört, der kann mit den NXT-Flachmembranen<br />
von AnbienTone die Boxen komplett wegzaubern.<br />
1. PROFIL<br />
ZEIGEN<br />
Die Trockenbauwand wird durch<br />
Metallprofile versteift und gleichzeitig<br />
in einzelne Kammern für<br />
die Lautsprecher unterteilt.<br />
FLUNDER-WANDLER<br />
Mit topfebener NXT-Flachmembran<br />
und minimaler Einbautiefe wartet die<br />
AmbienTone-Serie auf.<br />
2. HERAUS<br />
DAMIT<br />
Je nach verwendeter Panel-<br />
Größe wird ein Stück herausgesägt.<br />
Es gibt verschiedene<br />
Modelle.<br />
dest eine Ahnung bekommen, wo die Reise hingeht,<br />
wenn man sich konventionelle Boxen des jeweiligen<br />
Herstellers mit vergleichbarer Chassis-Bestückung<br />
beim Händler anhört. Doch selbst dann gleicht die Entscheidung<br />
einem Lotteriespiel, denn gerade räumliche<br />
Abbildung und Bassqualität stehen und fallen mit der<br />
individuellen Einbauposition.<br />
3. HINEIN MIT DEM<br />
LAUTSPRECHER<br />
Das Lautsprecher-Modul von<br />
AmbienTone lässt sich praktisch<br />
nahtlos in die Trockenbauwand<br />
integrieren.<br />
4. DICHT<br />
MACHEN<br />
Die Ritzen um den ultraflachen<br />
NXT-Schallwandler müssen jetzt<br />
mit Spachtelmasse gefüllt werden,<br />
damit eine glatte Fläche<br />
entsteht.<br />
5. ÜBERTÜNCHEN<br />
ERWÜNSCHT<br />
Nach dem Übertapezieren mit<br />
Raufaser und dem Anstreichen<br />
sieht man nichts mehr von der<br />
Box. Man kann sogar noch alles<br />
verputzen.<br />
Tarnkappen-Beschallung<br />
Doch es gibt auch erfreuliche Ausnahmen: Vor zwei<br />
Jahren besuchten wir in Frankfurt unweit des Eschersheimer<br />
Turms die HiFi Profis und konnten dort in einem<br />
wie ein Wohnzimmer gestalteten Klangstudio tatsächlich<br />
eine ganz seltene Spezies von Einbau-Lautsprechern<br />
hören. Der verrät sich nicht einmal mehr durch<br />
einen Grill, ist absolut unsichtbar und eignet sich sogar<br />
zum Übertapezieren oder Unterputz-Betrieb: das einzigartige<br />
AmbienTone-System von in-akustik.<br />
Die AmbienTone-Flachlautsprecher verwenden NXT-<br />
Flat-Panels, die nach dem Biegewellenprinzip funktionieren.<br />
Biegewellenwandler schwingen in einem<br />
komplexen Modus, während normale Membranen einen<br />
Kolbenhub ausführen. Zwar empfehlen sich diese vollkommen<br />
unsichtbaren Boxen nicht gerade als Hauptlautsprecher<br />
für anspruchsvolles CD-Hören. Doch für<br />
das Beschallen von Küchen und Bädern sowie als Effektlautsprecher<br />
für Surround-Systeme bietet in-akustik<br />
damit eine Lösung an, die auch Frauen akzeptieren,<br />
die in der Wohnung selten Lautsprecher sehen mögen.<br />
Und mit dem AmbienTech-Programm zaubert in-akustik<br />
auch noch die Kabel weg – ohne dass die Wand aufgerissen<br />
werden muss.<br />
16<br />
connected-home.net 01.2013
ENTE RTAINME NT NEWS & TRENDS<br />
20<br />
Entertainment<br />
34<br />
Fotos, Filme und Musik abspielen, wann man will und wo man will: Mit der<br />
Heimvernetzung werden Träume wahr. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über<br />
die vielfältigen Möglichkeiten der Vernetzung von Audio und Video.<br />
38<br />
Smart-TV-Portale Seite 20<br />
Internet und TV verschmelzen zu Smart TV.<br />
Kampf der Systeme Seite 34<br />
Sonys Google-TV-Box tritt gegen Apple TV an.<br />
Napster-Aktion Seite 38<br />
Der beliebte Musikdienst Napster verschenkt<br />
12 Wochen Musik an <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>-<br />
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Der perfekte Rahmen<br />
In Kopenhagen präsentierte Bang & Olufsen den BeoVision 11: den ersten Smart TV<br />
des dänischen Luxus-Herstellers. Der neue TV bietet sowohl moderne Spielereien<br />
als auch traditionelle Optik.<br />
KLASSIK UND<br />
MODERNE<br />
Das neueste TV-Gerät<br />
von Bang&Olufsen<br />
kommt jetzt auch mit<br />
einem Smart-TV-Portal.<br />
K<br />
lassik und Moderne im Einklang: Unter diesem<br />
Motto hatBang&Olufsen sein neues TV-<br />
Gerät in Dänemark vorge stellt. Nicht nur der<br />
BeoVision11 selbst spiegelt diese Philosophie wider,<br />
auch die Gestaltung des Events in Kopenhagen war<br />
darauf ausgelegt.<br />
Das Gerät wirkt wie ein edles Gemälde an der Wand:<br />
klassisch elegant eben. Der Fernseher fügt sich nahtlos<br />
ins Wohnzimmer ein und ist nur dann zu sehen, wenn<br />
der Besitzer dies will oder der TV gerade in Gebrauch<br />
ist. Hilfreich für das „Aufräumen“ des Fernsehers ist die<br />
um 90 Grad drehbare Wandhalterung.<br />
Die modernste Veränderung, die der BeoVision 11 mit<br />
Eleganz verkörpert, ist das Smart-TV-Portal, das der<br />
dänische Hersteller nun erstmals in seine Geräte integriert<br />
hat. Damit ist der BeoVision 11 der erste B&O-TV,<br />
der sich ans Internet anschließen lässt und der die Vorzüge<br />
von Anwendungen wie Video-on-Demand- oder<br />
Musikdiensten ermöglicht. Der Einstiegspreis des<br />
40-Zoll-Geräts liegt bei 6.000 Euro. Zudem ist der TV<br />
als 46- und 55-Zoll-Variante erhältlich.<br />
Bei unserem Aufenthalt in Kopenhagen konnten wir<br />
auch den Flagship Store von B&O besuchen. Neben<br />
den traditionellen B&O-Produkten stehen hier auch<br />
die Neuheiten der modernen Tochterfirma BeoPlay:<br />
die neue Ausführung des BeoPlay V1 auf Rollen und<br />
der BeoPlay A9, ein Aktivlautsprecher im Satellitenschüssel-Design.<br />
Mit dieser Vorführung von Klassik<br />
und Moderne rundet der Hersteller seine Produktvorstellung<br />
ab.<br />
18<br />
connected-home.net 01.2013
Neuer Trend: Mini-Tablets<br />
www.vodafone-deutschland.de // 190 Euro<br />
Das kleine und kompakte Smart Tab II7 mit integriertem UMTS-Modem ist<br />
Robuster<br />
Künstler<br />
www.panasonic.de // 2.200 Euro<br />
Panasonic baut Notebooks unter<br />
dem Namen Toughbook, die für extreme<br />
Einsätze gedacht sind. Das<br />
neue CF-2 kommt jetzt mit Windows<br />
8 (siehe Seite 40). Das Fünf-Finger-<br />
Multi-Touch-Display ist sowohl im<br />
der ideale Begleiter für unterwegs. Es wiegt nur 400 Gramm, passt in fast Tablet- als auch im Clamshell-Modus<br />
verwendbar. Es ist geschützt<br />
jede Jackentasche und unterstützt Technologien wie GSM, EDGE, UMTS,<br />
HSDPA, WLAN, Bluetooth und GPS.<br />
gegen Stöße, Kratzer sowie Stürze.<br />
_08G1W_HiFiForum_smart_ConnectedHome_03.pdf;S: 1;Format:(179.99 x 125.23 mm);22. May 2012 11:58:21<br />
01.2013 connected-home.net<br />
19
ENTERTAINMENT SMART-T V-PORTALE<br />
DIE TESTKANDIDATEN<br />
LG NetCast<br />
LG 55LM960V<br />
Loewe MediaNet<br />
Loewe Connect ID 46 DR+.<br />
Panasonic Smart VIERA<br />
Panasonic TX-L55WT50E<br />
Philips Net TV<br />
Philips 55PFL8007K<br />
Samsung Smart Hub<br />
Samsung UE55ES7090<br />
Sony Entertainment Network<br />
Sony KDL-32EX655<br />
Clever<br />
& smart<br />
Internet und Fernsehen – der Begriff „Smart TV“ ist<br />
bei Herstellern weit verbreitet. Doch nicht allen<br />
Anwendern ist klar, was das intelligente Fernsehen<br />
alles kann und welcher TV-Hersteller was bietet.<br />
Wir stellen Ihnen die wichtigsten Portale vor.<br />
20<br />
connected-home.net 01.2013
D<br />
Von Yasmin Vetterl<br />
as Internet begegnet uns nicht nur in der<br />
Arbeitswelt, sondern schleicht sich seit<br />
Jahren zunehmend auch in andere Alltagssituationen<br />
ein und begleitet uns auf Reisen, erledigt<br />
Einkäufe und ermöglicht kostenlose Anrufe. Auch<br />
das Wohnzimmer wird immer mehr vom Internet erfüllt.<br />
Apps steuern den Bildschirm, mit dem Tablet kann man<br />
bequem vom Sofa aus surfen, und Fernseher sind in<br />
der Lage, sich via LAN, Powerline oder WLAN mit dem<br />
Netz zu verbinden.<br />
Auch der Begriff „Smart TV“ ist nicht mehr neu. Doch<br />
derzeit versteht jeder TV-Hersteller etwas anderes<br />
unter dem Schlagwort. Grundsätzlich soll Smart TV<br />
den Fernseher intelligenter machen. In telligenter heißt,<br />
dass er sich an das Fernsehverhalten des Nutzers anpasst<br />
und nicht umgekehrt.<br />
Früher war die Primetime noch strikt geregelt: Wer nicht<br />
pünktlich um 20:15 Uhr vor dem TV-Gerät seinen Platz<br />
eingenommen hatte, verpasste den neusten Blockbuster<br />
– es sei denn, vorher war im Timer die Aufnahme<br />
gestartet worden. Zudem bestimmten die TV-Anstalten<br />
selbst, welche Sendung wann läuft und welche nicht.<br />
Das intelligente Fernsehen ändert diese Abhängigkeit<br />
nun und schafft eine ganz neue Dimension der Freiheit.<br />
Vom Sofa aus kann der Zuschauer über Video on Demand<br />
oder Mediatheken bestimmen, was er sehen<br />
01.2013 connected-home.net<br />
21
ENTERTAINMENT SMART-T V-PORTALE<br />
möchte. Die Tagesschau um 23 Uhr sehen oder eine<br />
Dokumentation von vergangener Woche ganz gemütlich<br />
am verregneten Sonntag – das ist mit Smart TV<br />
kein Problem mehr.<br />
Auch das Abrufen von Videoclips über YouTube, das<br />
Telefongespräch auf satten 55 Zoll via Skype oder der<br />
integrierte Browser zum Nachlesen der aktuellen Fußball-Ergebnisse<br />
gehören zum Thema Smart TV: eine<br />
volle Ausstattung eben, bei der man gerne den Überblick<br />
über Leistung und eigenen Nutzen verliert. Zwar<br />
wirbt jeder TV-Hersteller mit der Ausstattung „Smart<br />
TV“, doch nicht alle Apps und Anwendungen sind auf<br />
allen Fernsehern enthalten.<br />
Die Smart TV Alliance soll hier Abhilfe schaffen. Verschiedene<br />
TV-Hersteller haben sich 2012 dazu bereit<br />
erklärt, eine gemeinsame Infrastruktur für ihre Smart<br />
TVs zu schaffen, um möglichst gleichen Content zu bieten.<br />
Die Umsetzung ist derzeit jedoch noch Zukunftsmusik.<br />
Bisher sind alle Portale noch unterschiedlich<br />
aufgebaut, die vorinstallierten Anwendungen unterscheiden<br />
sich noch immer enorm.<br />
Daher muss vor der Kaufentscheidung erst einmal feststehen,<br />
wie man das intelligente Fernsehen selbst nutzen<br />
möchte und welcher Hersteller dafür am besten<br />
geeignet ist. Hinzukommt, dass sich in diesem Punkt<br />
selbst einzelne Modelle eines Herstellers noch un-<br />
BEDIENUNGS-<br />
KOMFORT<br />
Die Magic Remote von<br />
LG erinnert an die Spielkonsole<br />
Wii. Mit Wischbewegungen<br />
können<br />
Anwendungen angesteuert<br />
werden, und das<br />
Scrollrad ermöglicht das<br />
Blättern in Websites.<br />
D<br />
as Smart-TV-Portal von LG wirkt zunächst etwas<br />
unstrukturiert. Unten befinden sich die MyApps,<br />
links das TV-Bild und dann folgen Kategorien wie<br />
3D, Premium oder LG Smart World in vordefinierter Reihenfolge<br />
– etwas viel mit wenig Erklärung. Einsteiger brauchen<br />
etwas Einarbeitungszeit, bis das Smartphone-ähnliche<br />
Konzept ihnen einleuchtet.<br />
Danach findet der Nutzer eine große Bandbreite an Anwendungen,<br />
Spielereien und Verbindungsmöglichkeiten mit mobilen<br />
Endgeräten. Maxdome, Viewster und Acetrax sind als<br />
Video-on-Demand-Dienste mit an Bord. Für gute Musik<br />
sorgt unter anderem QTom. Zahlreiche Anwendungen müssen<br />
jedoch extra installiert werden.<br />
Auch die Themen „Einstellungen“ und „Eingangslisten“ sind<br />
in der Kategorie MyApps untergebracht. Somit vermischt<br />
LG seine smarte Oberfläche mit anderen Menüpunkten,<br />
welche hier nicht hingehören. Immerhin lassen sich alle<br />
Anwendungen in MyApps löschen oder verschieben. Da-<br />
In der App MySpass findet der Zuschauer alle Comedy-Sendungen von<br />
ProSieben und SAT.1 auf Abruf. Selbst alte Ausgaben der Wochenschau<br />
lassen sich hier abspielen.<br />
durch kann jeder Anwender sein Portal individuell und<br />
übersichtlich gestalten.<br />
Mehr als der Aufbau überzeugte der integrierte Browser.<br />
Einige Websites wie Amazon oder Google sind bereits als<br />
Favoriten festgelegt. Der Anwender kann über die Eingabe<br />
in die Adresszeile weitere Seiten aufrufen und als Favoriten<br />
anlegen. Zwar fehlt eine Fernbedienung mit Tastatur, doch<br />
die Magic Remote erleichtert die Navigation durch das TV-<br />
Portal – dank Scroll-Rädchen zum Blättern in Websites.<br />
Auch die Sprachsteuerung funktionierte erfreulich gut. Vor<br />
allem die Suche nach englischen Begriffen verstand der LG-<br />
Fernseher zuverlässig.<br />
LG NETCAST<br />
www.lg.com/de<br />
Live-TV-Bild, Magic Remote Control, viele Anwendungen,<br />
Sortierungen möglich<br />
unübersichtliche Plattform, Anmeldung für alle Anwendungen nötig<br />
22<br />
connected-home.net 01.2013
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ENTERTAINMENT SMART-T V-PORTALE<br />
terscheiden: Die Erklärung dieser Portale ist selbst hier<br />
nur eine Momentaufnahme. Ständig entwickeln sich die<br />
Angebote weiter und nicht alle Anwendungen und Spielereien<br />
sind auf allen Modellen eines Herstellers verfügbar.<br />
Schwer, hier den Überblick zu behalten.<br />
Das wichtigste Kriterium für die Unabhängigkeit vom<br />
TV-Programm sind die Video-on-Demand-Angebote.<br />
Filme nach Wunsch und jederzeit<br />
Unter Video on Demand versteht man den Film auf Abruf.<br />
Über die bekannten Portale wie Maxdome, Acetrax,<br />
Video Unlimited oder Videociety lassen sich die neusten<br />
Spielfilme auf Knopfdruck bestellen und vom Sofa<br />
aus genießen. Damit bekommt die Videothek ultimative<br />
Konkurrenz. Wer am Abend einen neuen Blockbuster<br />
sehen möchte, muss nicht erst eine Videothek aufsuchen,<br />
um ihn sich auf DVD oder Blu-ray zu holen, sondern<br />
stöbert einfach in den genannten Apps der Hersteller,<br />
um den Film dort auszusuchen.<br />
Einer der bekanntesten Anbieter ist Maxdome. Mit einer<br />
Auswahl von über 45.000 Serien, Filmen und Dokumentationen<br />
hat der VoD-Dienst viele andere bereits<br />
überholt. Bezahlt wird hier wie bei vielen anderen Anbietern<br />
auch per Lastschriftverfahren oder mittels<br />
Prepaid-Guthaben. Durchschnittlich liegt der Preis pro<br />
Film bei ca. vier Euro.<br />
ÜBERBLICK<br />
MÖGLICH<br />
Trotz vieler Apps kann<br />
das Durcheinander auf<br />
dem Loewe-Portal mithilfe<br />
von Favoriten und<br />
Umsortierungen schnell<br />
gelöst werden.<br />
A<br />
uf den ersten Blick wirkt das Online-Portal des Connect<br />
ID 46 DR+ von Loewe etwas überladen. Viele<br />
Apps rund um Unterhaltung, Nachrichten und Sport<br />
sind auf der Startseite zu sehen, eine eindeutige Sortierung<br />
nach Rubriken gibt es nicht. Daher sollte der Anwender hier<br />
gleich mit der Favoritenfunktion arbeiten. Dort lassen sich<br />
die meistgenutzten und beliebtesten Anwendungen ablegen<br />
und schnell wiederfinden. Blättert man durch die vorinstallierten<br />
Apps von Loewe, ist dies nur Schritt für Schritt möglich<br />
und damit eine ziemlich langwierige Angelegenheit. Mit<br />
gut 125 Anwendungen lässt Loewe dagegen kaum Wünsche<br />
offen.<br />
Unter den Empfehlungen bringt Loewe Maxdome, QTom,<br />
MySpass, Euronews und mehr ins Wohnzimmer. Es ist<br />
schade ist, dass der Anwender diesen Bereich nicht verändern<br />
kann. Neben den Favoriten sind sowohl soziale Netzwerke<br />
wie Facebook und Twitter als auch die wichtigsten<br />
Mediatheken und Musikdienste an Bord.<br />
Der größte VoD-Dienst Maxdome ist bei Loewe bereits vorinstalliert. Wetterdienste,<br />
MySpass, QTom und Nachrichten runden das Angebot ab.<br />
Loewe kann zwar nicht mit einer neuen Fernbedienung aufwarten,<br />
um im Browser zu surfen oder soziale Netze zu bedienen,<br />
doch die kostenlose Media Assist App verwandelt<br />
das iPad schnell in eine interaktive, luxuriöse Fernbedienung.<br />
Dabei ist das von Apple bekannte Eingabe-Pad im<br />
Stil einer Tastatur mit inbegriffen. Das Navigieren durch die<br />
Smart-TV-Oberfläche und das Surfen im bereits integrierten<br />
Browser werden damit zum Kinderspiel. Auch Anmeldungen<br />
bei Shopping-Portalen sowie Statusmeldungen bei Facebook<br />
oder Twitter sind damit weniger lästig und zeitaufwendig<br />
als früher.<br />
LOEWE MEDIANET<br />
www.loewe.tv/de<br />
große Vielfalt, alle wichtigen Apps sind bereits an Bord<br />
auf den ersten Blick unübersichtlich, keine weitere Auswahl<br />
im Shop oder in einer Galerie<br />
24<br />
connected-home.net 01.2013
VoD hat jedoch auch Nachteile: etwa die Bildqualität.<br />
Nicht alle VoD-Dienste bieten eine HD-Auflösung. Die<br />
sonst bei Blu-ray üblichen 25 MBit/s werden nur mit 2,5<br />
bis maximal 8 MBit/s durch das Netz gejagt. Von der<br />
perfekten Bildqualität müssen hier also Abstriche gemacht<br />
werden.<br />
Eine weitere Möglichkeit, das TV-Programm selbst zu<br />
gestalten, sind Mediatheken. Die öffentlich-rechtli chen<br />
Sender ARD und ZDF gehören mittlerweile zum Standard<br />
auf den meisten TV-Geräten. Nutzer können in<br />
wenigen Schritten die Tagesschau oder bereits gelaufene<br />
Dokumenta tionen nach Belieben abrufen und ansehen.<br />
Auch Sender wie SAT.1 oder ProSieben drängen<br />
immer mehr auf den TV-Bildschirm. Mit der App My-<br />
Spass kommen beispielweise Co medy-Sendungen wie<br />
TV total, Ladykracher oder auch Stromberg zeitunabhängig<br />
auf den Schirm.<br />
Musik ohne Werbung und Moderation<br />
Neben Filmwünschen erfüllt Smart TV auch den<br />
Wunsch nach individueller Musik. Die Apps von QTom<br />
oder AUPEO! bieten Internet-Radio nach individuellem<br />
Geschmack. AUPEO! reagiert zum Beispiel auf die<br />
Vorlieben und Hörgewohnheiten des Nutzers und sucht<br />
darauf basierend die nächsten Titel. Während bei VIVA<br />
und MTV noch Werbung und Anmoderationen den<br />
P<br />
anasonics Smart-TV-Portal ist übersichtlich gestaltet<br />
und wirkt mit nur acht Anwendungen pro Seite sehr<br />
aufgeräumt. Das Weiterblättern funktioniert dank gut<br />
erreichbarer Pfeile schnell und zuverlässig, der Signalton gibt<br />
dem Anwender hierbei ein akus tisches Feedback für das erfolgreiche<br />
Umschalten. In dieser Oberfläche wird das aktuelle<br />
TV-Bild trotz smarter Anwendungen weiterhin angezeigt.<br />
Schön und vor allem hilfreich ist der Online-Shop Market,<br />
den Panasonic seinen Kunden zur Verfügung stellt, um weitere<br />
Apps zu kaufen. Hier finden sich weitere Anwendungen<br />
aus den Bereichen Sport, Spiele, Musik, Video, soziale Netzwerke<br />
oder Nachrichten, die teils kostenlos, aber auch kostenpflichtig<br />
auf der eigenen Oberfläche hinzugefügt werden<br />
können.<br />
Mit 25 vorinstallierten und über 60 optionalen Anwendungen<br />
hat Panasonic sein Angebot im Gegensatz zu früher gut<br />
ausgebaut. Auch die wichtigsten VoD-Dienste sind nun mit<br />
an Bord. Filmstarts, Rovi oder Bild.de sind nur einige Angebote,<br />
die der Hersteller mitbringt. Für beste Musik sorgt die<br />
Anwendung QTom.<br />
Für den vorinstallierten Telefondienst Skype liefert Panasonic<br />
jedoch keine Kamera mit. Diese muss nach wie vor extra<br />
erworben werden. Soziale Netzwerke wie Facebook oder<br />
Twitter runden das vernetzte und vielfältige Angebot von<br />
Panasonic dann ab.<br />
Zu kritisieren ist die Bedienung des# Panasonic-Fernsehers.<br />
Sowohl die Anmeldung bei Facebook als auch das Aufrufen<br />
einzelner Websites gestalten sich bei dem 55-Zöller als etwas<br />
schwierig. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern<br />
bietet Panasonic keine Fernbedienung mit Tastatur.<br />
ALLES AUF<br />
EINEN BLICK<br />
Als Startsymbole zeigt<br />
Panasonic die gängigsten<br />
Anwendungen: You-<br />
Tube, die Tagesschau,<br />
Video-on-Demand-<br />
Dienste und Skype.<br />
Panasonic bietet seinen Nutzern eine übersichtliche Plattform mit wenigen<br />
Symbolen. Erst durch Weiterklicken werden weitere Apps sichtbar.<br />
PANASONIC SMART VIERA<br />
www.panasonic.de<br />
schnelle Reaktionszeit, übersichtlicher Aufbau, Live-TV-Bild<br />
nur 25 vorinstallierte Anwendungen, Erweiterungen zum Teil<br />
kostenpflichtig<br />
01.2013 connected-home.net 25
ENTERTAINMENT SMART-T V-PORTALE<br />
Musikgenuss stören, kann der Nutzer über diese Apps<br />
problemlos und ohne Unterbrechung Musik hören.<br />
Doch dank Internet-Verbindung kann Smart TV eben<br />
mehr als Musik und Videos wiedergeben. Sowohl Chatten<br />
als auch Telefonieren sind hier möglich. Nachdem<br />
erste Hersteller wie Panasonic und Philips den Online-<br />
Telefondienst Skype auf ihren Fernsehern eingeführt haben,<br />
erfreut sich Skype auch hier zunehmender Beliebtheit:<br />
gratis registrieren und weltweit über das Internet<br />
telefonieren. Samsung, Philips, Panasonic, Sony und LG<br />
bieten den Dienst in ihren aktuellen Modellen bereits an.<br />
Ein Highlight bei Philips: Der Hersteller liefert bei seiner<br />
8000er-Serie bereits eine sonst kostenpflichtige Kamera<br />
mit. Bei Samsung ist eine Kamera bereits im Rahmen<br />
des hier getesteten UE55ES7090 integriert.<br />
Teure Kameras zum Nachrüsten<br />
Panasonic dagegen bietet Kameras zum Nach rüsten<br />
an. Billig ist das nicht: Je nach Modell fallen dafür rund<br />
100 Euro und mehr an. Das liegt daran, dass die Kameras<br />
nicht nur eine HD-Auflösung bieten, sondern auch<br />
mit mehreren Mikrofonen ausgestattet sind, um den<br />
Zuschauern das Telefonieren vom Sofa aus zu ermöglichen.<br />
Die Qualität von Skype war bei unseren Tests durchweg<br />
akzeptabel. Wer den Umgang mit der Software auf<br />
ÜBER-<br />
SICHTLICH<br />
Die Oberfläche des<br />
Herstellers wirkt übersichtlich<br />
und aufgeräumt.<br />
Mit wenigen<br />
Klicks lässt es sich<br />
bequem durch das<br />
Menü navigieren.<br />
ALLES<br />
AN BORD<br />
Philips hat in seiner App<br />
Gallery alle wichtigen<br />
Anwendungen dabei:<br />
Facebook, You Tube,<br />
MySpass, QTom, Kinderkino.de<br />
und ZDF.<br />
M<br />
it über neunzig Anwendungen und Spielereien ist<br />
Philips nach wie vor einer der führenden Hersteller<br />
in Sachen Smart-TV-Oberflächen. Hier findet sich<br />
eine bunte Mischung aus Nachrichten, Unterhaltung, Sport<br />
und sozialen Portalen. Zudem punktet der Fernseher in unserem<br />
Test mit einer übersichtlichen Oberfläche und leichter<br />
Bedienung. Das aktuelle TV-Bild wird auch in der Smart-TV-<br />
Oberfläche eingeblendet, Uhrzeit und das aktuelle Wetter<br />
runden das Informationspaket ab.<br />
Anders ist auch die Interpretation von Social TV, die Philips in<br />
seinem Portal anwendet. Wurde einst getwittert, was der Zuschauer<br />
gerade sieht, bietet die neue App nun die Möglichkeit,<br />
die Tweets der anderen sozialen Mitglieder zu der aktuellen<br />
Sendung zu sehen und dadurch gemeinsam über die<br />
Lieblingsserie oder den besten Schauspieler zu diskutieren.<br />
Absolut überzeugt hat uns die neue Fernbedienung, die ab<br />
der 8000er-Serie dabei ist. Sie funktioniert zum einen wie<br />
eine Art Pointer, um schnell und einfach mit Bewegungen<br />
Selbst Social-Media-Anwendungen dürfen heutzutage nicht mehr auf den<br />
smarten TV-Geräten fehlen.<br />
durch das Menü zu gelangen, zum anderen kann sie als<br />
Computer-Tastatur betrachtet werden. Dreht man die elegante<br />
Fernbedienung einfach um, sitzt man als Zuschauer<br />
vor einer kompletten Tastatur mit Enter-Taste, Zahlen und<br />
Buchstaben. So machen die Anmeldung bei Facebook und<br />
Twitter sowie das Surfen deutlich mehr Spaß als früher.<br />
Neben den VoD-Diensten wie Viewster und Videociety bietet<br />
Philips seit kurzem auch Maxdome als App an. Damit rundet<br />
der Hersteller sein Angebot an VoD-Diensten nun fast komplett<br />
ab. Für Kinder bietet das Portal sogar noch mehr: Via<br />
Kinderkino.de können sie ihre Lieblingssendungen und -serien<br />
jederzeit sehen.<br />
PHILIPS NET TV<br />
www.philips.de<br />
große Auswahl an Anwendungen, innovative Fernbedienung,<br />
mitgelieferte Skype-Kamera<br />
viele Software-Updates nötig<br />
26<br />
connected-home.net 01.2013
40" Diagonale<br />
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ENTERTAINMENT SMART-T V-PORTALE<br />
dem PC oder Laptop gewohnt ist, weiß, dass die Verbindung<br />
nicht immer ruckelfrei ist. Auch bei den Anwendungen<br />
auf dem TV-Gerät war dies der Fall, was<br />
aber nicht dramatisch war.<br />
Skype ermöglicht es den TV-Herstellern, die soziale<br />
Welt des Fernsehgeräts Stück für Stück zu erschließen.<br />
Neben dem persönlichen Gespräch oder Chat via<br />
Skype sind auch Anwendungen wie Facebook oder<br />
Twitter nicht neu.<br />
Neue Interpretation sozialer Netze<br />
Philips und Sony interpretieren das Social TV anders<br />
als bisher. Mit der Social-TV-App von Philips und der<br />
Twitter-App von Sony lässt sich parallel zum TV-Programm<br />
verfolgen, was andere Zuschauer dazu posten.<br />
Man kann dadurch über aktuelle Szenen, Schauspieler<br />
und deren Können oder mögliche Fortsetzungen diskutieren<br />
und verpasst dabei die Serie selbst nicht.<br />
Philips hat diese Funktion aufgrund seiner neuen Fernbedienung<br />
optimiert. Zwar bieten andere Hersteller<br />
auch großzügige Eingabefelder für Buchstaben und<br />
Sonderzeichen, doch müssen sie noch einzeln angewählt<br />
werden. Philips dagegen hat ab seiner 8000er-<br />
Serie in seine Fernbedienungen eine komplette Computer-Tastatur<br />
integriert. Damit macht die Nutzung von<br />
Facebook, Twitter & Co. erst richtig Spaß.<br />
SMARTE<br />
NAVIGATION<br />
Die Smart Touch Control<br />
von Samsung erleichtert<br />
die Navigation durch<br />
das Smart-TV-Portal<br />
des Herstellers.<br />
G<br />
ut strukturiert und aufgeräumt wirkt das intelligente<br />
Portal von Samsung. Zwar erinnert es stark an das<br />
Pendant von LG, doch dank größerer Apps<br />
und mehr Freiraum wirkt es nicht so unaufgeräumt.<br />
Auch in Sachen Anwendungen überzeugt Samsung. Was<br />
VoD-Apps angeht, ist so gut wie alles dabei: Maxdome,<br />
Viewster, Acetrax und Videoload. Als einziger Hersteller bietet<br />
Samsung Spotify als App für den Fernseher an. Hier ist<br />
jedoch nach einer kurzen Testphase ein Abonnement abzuschließen,<br />
um den Musikdienst weiterhin nutzen zu können.<br />
Zwar fehlen Mediatheken wie ARD, ZDF und ARTE, doch<br />
werden diese über die integrierten Links von HbbTV aufgerufen.<br />
Schade ist, dass viele Apps zwar im Ordner Samsung<br />
Apps zu finden sind, jedoch einzeln installiert werden müssen.<br />
Ebenso wie die vielen Aktualisierungen und Updates<br />
während unseres Tests kostet dies viel Zeit und Geduld.<br />
Unter den Samsung Apps findet man weitere Anwendungen, die einzeln installiert<br />
werden müssen, um auch auf der smarten Oberfläche zu erscheinen.<br />
Unser Testmodell, der UE55ES7090, ist bereits mit<br />
Samsungs Gesten- und Sprachsteuerung und dem Spiel<br />
Angry Birds ausgerüstet. Die Einrichtung der neuartigen und<br />
intuitiven <strong>Steuerung</strong> ist schnell und einfach bei der TV-<br />
Erstinstallation erledigt. Angry Birds bietet damit noch mehr<br />
Spielspaß als auf dem Smartphone.<br />
Der Hersteller hat seinen Fernseher darüber hinaus mit einer<br />
zusätzlichen kleine Fernbedienung mit Namen Smart Touch<br />
Control versehen. Diese bringt die von Smartphones und<br />
Tablets bekannte Bedienung per Touchpad mit in die TV-<br />
Welt. Um durch die Oberfläche zu navigieren, genügen bereits<br />
einfache Wischbewegungen über die Fernbedienung.<br />
SAMSUNG SMART HUB<br />
www.samsung.de<br />
Live-TV-Bild, viele Anwendungen, große Auswahl an VoD-Diensten,<br />
Gesten- und Sprachsteuerung<br />
nur wenige Anwendungen sind vorinstalliert, viele Updates<br />
28<br />
connected-home.net 01.2013
Altersbeschränkte Inhalte<br />
einfach sperren<br />
Spaß verspricht Smart TV auch für Familien. Auf immer<br />
mehr Portalen sind nun auch Anwendungen für Kinder<br />
zu finden. Kinderkino.de und ABC for Kids bieten Unterhaltung<br />
und Lernspaß. Beim Einrichten des Smart-<br />
TV-Portals am eigenen Fernseher lässt sich auch eine<br />
PIN-Sperre für Anwendungen aktivieren, die erst ab 18<br />
Jahren freigegeben sind.<br />
Zusätzlich gibt es mehr Spiele für die ganze Familie. Die<br />
intelligenten Fernsteuerungen der unterschiedlichen<br />
Hersteller helfen dabei, diese auch zu genießen. Die<br />
intelligente Remote von LG erinnert etwa an die Spielkonsole<br />
Wii, Samsung trumpft in den neusten TV-Generationen<br />
mit Gesten- und Sprachsteuerung und dem<br />
Spielspaß Angry Birds auf.<br />
Und nicht nur bei Spielen legen die Hersteller immer<br />
mehr Wert auf die einfache Bedienbarkeit der TVs. Mit<br />
der erwähnten drehbaren Fernbedienung von Philips<br />
werden das Eingeben von Web-Adressen in den Browser<br />
und bestimmte Suchanfragen erheblich vereinfacht.<br />
Auch die Internet-Anbindung ist nicht mehr so mühsam<br />
wie zuvor. Wählt der Anwender die Verbindung über<br />
WLAN aus, muss er auch sein Passwort eingeben. Anstatt<br />
dies mit dem Abtasten der einzelnen Ziffern erledigen<br />
zu müssen, kann die Fernbedienung einfach<br />
D<br />
ie Smart-TV-Oberfläche von Sony ist schlicht und<br />
übersichtlich. Unter dem Menüpunkt Sony Entertainment<br />
Network befinden sich auf den ersten Blick<br />
nicht ganz so viele Anwendungen wie bei anderen Herstellern.<br />
Lovefilm und Video Unlimited sind mit an Bord. Für den<br />
Musikgenuss ist Music Unlimited vorhanden: eine gute Anwendung<br />
mit viel Content.<br />
Im Home-Menü selbst finden Anwender dann unter Widgets<br />
oder Anwendungen auch Apps wie Skype oder Twitter. Im<br />
Opera Store befinden sich zusätzlich über 50 Anwendungen,<br />
die einzeln installiert werden können. Da rüber hinaus<br />
setzt der Hersteller auf die hauseigene Google-TV-Box, die<br />
alle weiteren wichtigen Anwendungen mit sich bringen soll.<br />
Im Google play Store lassen sich zusätzliche Dienste wie die<br />
ARD Mediathek, MySpass oder Napster installieren. Zudem<br />
ist der Google-Browser Chrome<br />
dank der smarten Box<br />
auf dem TV-Gerät verfügbar.<br />
Darüber können<br />
Websites – auch solche, die auf Flash basieren – sowie<br />
Suchanfragen abgerufen werden.<br />
Die Fernbedienung der TV-Box lässt sich wie die von Philips<br />
wenden und ist wie eine Computer-Tastatur aufgebaut. Sie<br />
erweitert das Smart-TV-Angebot, schlägt aber mit ca. 200<br />
Euro zu Buche.<br />
Ansonsten ist das Portal schnell durchschaut: Intelligente<br />
Tastenkombina tionen (gelbe und grüne Tasten der Fernbedienung)<br />
erlauben Menüsprünge nach oben und unten, ohne<br />
dass man einzelne Apps abwandern muss.<br />
SOZIAL AUS-<br />
GERÜSTET<br />
Das intelligente<br />
Internet-Portal von Sony<br />
lässt noch ein paar<br />
Wünsche offen.<br />
Soziale Anwendungen<br />
wie Facebook, Twitter<br />
oder Skype bietet der<br />
Hersteller jedoch<br />
bereits an.<br />
Die Google TV-Box von Sony bringt zwar viele neue Anwendungen mit, muss<br />
aber zusätzlich zum TV-Gerät erworben werden.<br />
SONY ENTERTAINMENT NETWORK<br />
www.sony.de<br />
einfach Bedienung, übersichtliche Oberfläche, gute Navigation durch<br />
intelligente Tastenkombinationen<br />
wenige vorinstallierte Anwendungen, kein Live-TV-Bild<br />
01.2013 connected-home.net 29
ENTERTAINMENT SMART-T V-PORTALE<br />
„Wir bleiben individuell“<br />
IM INTERVIEW: FRANK ESCHHOLZ<br />
[Toshiba Product Manager]<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Die Smart TV Alliance bietet den TV-Herstellern die<br />
Möglichkeit, ihre Portale und Anwendungen aufeinander abzustimmen. Durch<br />
eine portalübergreifende Infrastruktur können Anwendungen für alle Endgeräte<br />
programmiert und damit eingebunden werden. Bisher sind TP Vision, Loewe,<br />
Toshiba und LG in der Alliance vertreten. Die Pläne und Verbesserungsmöglichkeiten<br />
klingen gut, doch welche Veränderungen wird das Online-Portal von<br />
Toshiba durch den Beitritt der Alliance in Zukunft auch wirklich erleben?<br />
Frank Eschholz: Derzeit ist es noch etwas verfrüht, über die Entwicklung der<br />
einzelnen Smart-TV-Oberflächen durch die Smart TV Alliance zu sprechen. Wir<br />
sind uns bewusst, dass wir etwas ändern werden, weitere Details folgen jedoch<br />
erst noch.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Werden nun in Zukunft alle Online-Portale der TV-Hersteller,<br />
die in der Alliance sind, gleich aussehen?<br />
Frank Eschholz: Die Oberflächen der Hersteller werden mit Sicherheit nicht<br />
gleich aussehen. Das wäre etwa vergleichbar damit, dass alle Computer-Hersteller<br />
das gleiche Betriebssystem, sagen wir mal Windows, installieren würden. Trotz<br />
der Alliance müssen sich auch die Hersteller in der TV-Branche weiterhin<br />
differenzieren, um ein Kaufargument gegenüber einem anderen Gerät zu haben.<br />
Auch Toshiba wird weiterhin von der Gestaltung und Bedienbarkeit individuell<br />
bleiben. Zwar werden viele die gleichen Anwendungen und Spielereien anbieten,<br />
doch das Design wird weiterhin individuell bleiben.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Wann werden sowohl die Industrie als auch die Endkunden<br />
das neue und überarbeitete Online-Portal von Toshiba zu sehen bekommen?<br />
Frank Eschholz: Wir rechnen damit, dass die ersten Geräte mit entscheidenden<br />
Veränderungen im Jahre 2013 auf den Markt kommen werden. Wie jedes Jahr<br />
stellen wir unsere neusten Produkte im März auf der Toshiba World vor. Hier<br />
werden Anwender auch das erste Mal sehen, wie unsere Smart-TV-Oberfläche<br />
aussehen wird. Bis dahin dürfen wir noch gespannt bleiben, was der Beitritt zur<br />
Smart TV Alliance verändert.<br />
als Tastatur verwendet werden – intelligentes Fernsehen<br />
mit intelligenter Bedienung eben. Andere Hersteller<br />
wie etwa Loewe bieten dazu eine einfache <strong>Steuerung</strong><br />
über Tablets oder Smartphones an. Mit der Assist Media<br />
App wird das iPad zur kostenlosen Fern bedienung<br />
für den Loewe-TV.<br />
Ohne Smart TV zum intelligenten Portal<br />
Wichtig ist bei der ganzen Vernetzung, dass die Software-Aktualisierung<br />
der TVs von Zeit zu Zeit durchgeführt<br />
wird. Damit kommen auch die neusten Apps<br />
schnell auf den TV. Für alle, die noch keinen Internetfähigen<br />
Fernseher besitzen, gibt es spezielle Boxen<br />
zum Nachrüsten. VideoWeb und Eminent etwa bieten<br />
diese Boxen mit einem großen Repertoire an Apps an.<br />
Dabei muss die Box nur mit dem TV-Gerät und dem<br />
Internet verbunden werden, damit sich das smarte<br />
Fernsehen auch auf ältere TVs bringen lässt. Bei der<br />
LG-Box Smart TV Upgrader SP820 gibt es neben dem<br />
intelligenten Portal sogar noch die Magic Remote als<br />
Fernsteuerung mit dazu. Sie führt einen etwa schnell zu<br />
den Premium-Inhalten. Dort findet der Nutzer Online-<br />
Videotheken wie Maxdome oder Acetrax, kostenlose<br />
Comedy-Clips bei MySpass, Musikvideos bei QTom<br />
oder Webradio-Sender über vTuner.<br />
Bei der anderen Variante mit Apple TV hat der Nutzer<br />
beispielsweise Zugang zum riesigen Video-on-Demand-Angebot<br />
des iTunes Store, zum Musik-Cloud-<br />
Dienst iTunes Match, um überall auf seine Musik zugreifen<br />
zu können, und zu anderen Online-Diensten wie<br />
YouTube oder Flickr. Einen Web-Browser gibt es jedoch<br />
nicht. Der größte Vorteil von Apple TV ist die leichte<br />
Bedienung, die kein Konkurrent erreicht.<br />
Fazit<br />
Die Vielfalt an Smart-TV-Angeboten ist sehr groß und<br />
unübersichtlich. Hier lassen sich stets nur die Portale<br />
der Hersteller mit den genannten TV-Modellen vergleichen.<br />
Bei anderen Produktserien eines Herstellers<br />
kann das smarte Portal und vor allem die einfache Bedienung<br />
gleich wieder ganz anders aussehen.<br />
Wer viel will, ist mit den Portalen von Samsung und LG<br />
gut bedient. Wer sich auch mit den wichtigsten Apps<br />
und einer tollen Ober fläche zufriedengibt, kann ruhigen<br />
Gewissens zum Philips-Angebot greifen. Die Highlights<br />
des niederländischen Herstellers sind die mitgelieferte<br />
Kamera für Vi deotelefonie und die intelligente Fernbedienung.<br />
30<br />
connected-home.net 01.2013
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PUNKT<br />
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Hersteller LG Loewe Panasonic Philips Samsung Sony<br />
Web-Portal NetCast Media Net Smart VIERA Net TV Smart Hub Entertainment<br />
Network<br />
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Funktionen<br />
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Search All ✔ – ✔ ✔ ✔ –<br />
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DESIGN<br />
Etwas unübersichtlich<br />
ist das Angebot an<br />
Smart-TV-Portalen zugegebenermaßen<br />
schon: viele Apps, viele<br />
Namen und viel Spielraum.<br />
Mit der Smart TV<br />
Alliance wird das zum<br />
Glück besser. Bis dahin<br />
kann man vor allem<br />
große Hersteller wie<br />
Philips und Samsung<br />
empfehlen. Bei ihren<br />
Portalen sind VoD-<br />
Dienste, soziale Netzwerke<br />
sowie Skype an<br />
Bord.<br />
<strong>Steuerung</strong> über iPhone / Android ✔ / ✔ ✔ / – ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />
USB-Tastatur anschließbar ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔<br />
… für Texteingabe / Menü-Navigation ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />
HbbTV ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔<br />
Angebote (zum Testzeitpunkt) 441 126 92 90 383 94<br />
Video<br />
ARD Tagesschau / ARD Mediathek ✔ / – ✔ / ✔ ✔ / – ✔ / ✔ – / – ✔ / –<br />
ZDF / ARTE Mediathek – / – ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ – / – – / –<br />
Sevenload / MySpass – / ✔ ✔ / ✔ – / – ✔ / ✔ – / ✔ ✔ / –<br />
ProSieben / SAT.1 / kabeleins – / – / – – / – / – – / – / – – / – / – – / – / – ✔ / ✔ / ✔<br />
YouTube / Dailymotion ✔ / – ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />
Trailer: Cinetrailer / Lovefilm / Kino.de – / – / ✔ ✔ / – / ✔ ✔ / – / – ✔ / – / – – / – / – ✔ / ✔ / –<br />
Besonderheiten Zattoo RFL, RFO, Kinder, myTVscout, Filmstarts Online TV, Kinder, NunaTV, Muzu.TV sixx, ServusT, Muzu.TV<br />
kino.de, Benjamin France 24<br />
Blümchen<br />
Video on Demand<br />
Maxdome / Acetrax ✔ / ✔ ✔ / – ✔ / ✔ ✔/ – ✔ / ✔ – / –<br />
Videoload / Viewster / Videociety – / – / ✔ – / ✔ / – – / ✔ / – – / ✔ / ✔ ✔ / ✔ / – – / ✔ / –<br />
Musik<br />
Radio: vTuner / AUPEO! / Napster ✔ / – / – – / ✔ / ✔ – / ✔ / – – / ✔ / ✔ ✔ / – / – – / ✔ / –<br />
Video: PutPat / QTom / tape.tv ✔ / ✔ / – ✔ / ✔ / – – / ✔ / – – / ✔ / – ✔ / – / - – / – / ✔<br />
Besonderheiten Berliner Philharmo- tunin.fm, iConcerts SHOUTcast, iConcerts iConcerts Berliner Philharmo-, Music Unlimited,<br />
niker<br />
niker, TuneIn, Spotify Berliner Philharmoniker<br />
Foto<br />
Flickr / Picasa – / ✔ – / ✔ – / ✔ – / ✔ – / ✔ ✔ / ✔<br />
Kommunikation<br />
Facebook / Twitter ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />
Skype ✔ – ✔ ✔ ✔ ✔<br />
Besonderheiten Social TV TedTalks, Social TV Google Talks, Social<br />
TV<br />
Information<br />
Bild.de / Welt online ✔ / – ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / – ✔ / – ✔ / –<br />
TV-Movie / TV-Digital – / – ✔ / – – / – ✔ / – – / ✔ – / –<br />
Wetter.com / Wetter.de / Wetter.net – / – / – ✔ / – / ✔ – / – / – ✔ / – / ✔ – / – / – – / – / –<br />
Niederschlagsradar / Foreca / Meteo – / – / – ✔ / ✔ / – – / – / – ✔ / ✔ / – ✔ / – / – – / – / –<br />
AccuWeather / Local Weather – / – – / – – / ✔ – / ✔ ✔ / ✔ ✔ / –<br />
Google Maps / TomTom / Falk – / – / – – / – / ✔ – / – / – ✔ / ✔ / ✔ – / – / – – / – / –<br />
Besonderheiten Euronews, France 24 Euronews, France 24 Telefonbuch, ebay, Euronews, NZZ, RTV, Euronews<br />
Börsenzeitung, Meteonews TV<br />
Immowelt<br />
Shopping<br />
ebay – ✔ – ✔ – –<br />
Besonderheiten<br />
HSE24,<br />
Gebrauchtwagen.de AmazonSport<br />
Sport<br />
Kicker / Spox / meinKLUB – / – / – ✔ / ✔ / – – / – / ✔ ✔ / ✔ / – – / – / ✔ – / – / –<br />
Eurosport – – ✔ ✔ – ✔<br />
Besonderheiten LiveSport.TV Motorz Motorsporttotal.com iLiga, FC Bayern DFB<br />
München<br />
Spiele<br />
Besonderheiten London 2012 Black Jack, Sudoku Hangmann, Poker, Angry Birds Play Memories<br />
ABC for Kids<br />
Online<br />
✔ = ja // – = nein<br />
32<br />
connected-home.net 01.2013
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ENTE RTAINME NT MEDIA-PLAYER – GOOGLE VS. APPLE<br />
Von Andreas Frank<br />
Kampf der Systeme<br />
Erst Smartphone, dann Tablet-PC und jetzt der Fernseher. Sony bringt mit der NSZ-GS7 die<br />
erste Google-TV-Box auf den deutschen Markt. Google will damit endgültig das Wohnzimmer<br />
erobern: eine Kampfansage an den Multimedia-Player Apple TV.<br />
G<br />
oople Maps fehlt auf dem Apple iPhone 5,<br />
der Google-Dienst YouTube ebenfalls, und<br />
der Kampf zwischen Apple und Google spitzt<br />
sich weiter zu: Die beiden Giganten kämpfen erbittert<br />
um die Vorherrschaft bei Smartphones und Tablet-PCs.<br />
Und jetzt strecken beide ihre Fühler nach dem Fernseher<br />
aus, indem sie Internet und Fernsehen besser als<br />
jeder zuvor kombinieren wollen. Aber wer bietet das<br />
bessere System für den Fernseher? Um diese Frage zu<br />
beantworten, haben wir die Google-TV-Box NSZ-GS7<br />
von Sony und Apple TV miteinander verglichen.<br />
Apple schielt schon länger nach den TV-Geräten.<br />
Schon im September 2006 stellte das Unternehmen<br />
aus Cuper tino die erste Generation ihrer Multimedia-<br />
Box Apple TV vor. Mittlerweile ist die dritte Generation<br />
auf dem Markt. Sie ist das zentrale Bindeglied in der<br />
Apple-Welt zum Fernseher. Ob vom iPhone, iPod touch,<br />
iPad oder per iTunes vom Computer: Per Knopfdruck<br />
34<br />
connected-home.net 01.2013
APPLE TV<br />
www.apple.de<br />
110 Euro<br />
einfache Bedienung, großes VoD-Angebot,<br />
harmoniert perfekt mit Apple-Produkten<br />
keine 24p-Wiedergabe<br />
Testurteil: sehr gut<br />
schickt der Nutzer Videos, Musik und Fotos über das<br />
Heimnetz zur Apple TV-Box und damit zum TV. Denn<br />
beide sind per HDMI mit einander verbunden. Im Gegenzug<br />
kann Apple TV auf Medien vom Rechner zugreifen,<br />
wenn darauf iTunes in stalliert ist.<br />
Daneben nutzt die Multimedia-Box das Internet: Der<br />
Nutzer hat Zugang zum Video-on-Demand-Angebot<br />
des iTunes Store, zum Musik-Cloud-Dienst iTunes<br />
Match, um überall auf seine Musik zuzugreifen, und zu<br />
anderen Online-Diensten wie YouTube oder Flickr.<br />
Mit der Google-TV-Box NSZ-GS7 betritt auch Google<br />
kein Neuland. Schon Ende 2010 waren erste Google-<br />
Fernseher von Sony in den USA erhältlich und Logitech<br />
führte eine Google-TV-Box ein. Die Reaktionen waren<br />
eher verhalten. Ein Grund war der Boykott großer Fernsehsender<br />
wie ABC, NBC, CBS oder Fox. Google wollte<br />
über seine Suche den direkten Zugriff auf die Online-<br />
Mediatheken der Sender ermöglichen. Diese fürchteten<br />
jedoch um ihre Werbeumsätze und hatten urheberrechtliche<br />
Bedenken.<br />
Die Basis dieser ersten Lösungen war bereits das Betriebssystem<br />
Android, das auch auf Smartphones und<br />
Tablet-PCs installiert ist. Obwohl diese Geräte nicht in<br />
Deutschland auf den Markt kamen, sind hierzulande<br />
seit Längerem smarte Media-Player erhältlich, die die<br />
Android-Software nutzen und sich mit dem Fernseher<br />
verbinden lassen, wie etwa die Hama Internet-TV-Box<br />
(vorgestellt in unserer Schwesterzeitschrift video 3/12,<br />
Seite 87). Der Vorteil: Diese Player können auf einen Teil<br />
der Apps von Google play zugreifen und daher mit zusätzlichen<br />
Funktionen aufgerüstet werden.<br />
Was die neue Google-TV-Box von Sony schon beim<br />
ers ten Anschalten von diesen Lösungen unterscheidet,<br />
ist eine durchgängige Menüstruktur, in die Android<br />
Irrwege ausgeschlossen: Die Menüstruktur von Apple TV ist auf das Essenzielle<br />
reduziert. Die wichtigsten Funktionen und Angebote sind deshalb meist nur einen<br />
Klick entfernt.<br />
Immense Auswahl: Das Video-on-Demand-Portal ist eine der großen Stärken der<br />
Apple TV-Box. Ein solch großes Angebot findet man nicht einmal bei Spezialisten<br />
wie Maxdome.<br />
Alles an Bord: Es ist<br />
keine zusätzliche App<br />
nötig, um Inhalte vom<br />
iPhone auf die Apple<br />
TV-Box zu streamen. Es<br />
genügt etwa, den Music<br />
Player zu öffnen, das<br />
AirPlay-Symbol anzutippen<br />
(unten rechts),<br />
Apple TV auszuwählen –<br />
fertig.<br />
01.2013 connected-home.net 35
ENTE RTAINME NT MEDIA-PLAYER – GOOGLE GLE VS. APPLE<br />
SONY NSZ-GS7<br />
www.sony.de<br />
200 Euro<br />
Bild-im-Bild-Funktion, multi funktionale<br />
Fernbedienung, große Auswahl an Apps<br />
weder 24p- noch 50p-Wiedergabe<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Zur <strong>Steuerung</strong> der<br />
Google-TV-Box über das<br />
Smartphone dient etwa<br />
die kos tenlose App Media<br />
Remote von Sony.<br />
nicht einfach eingepflanzt wurde. Auch sonst geht die<br />
Google-Lösung an vielen Stellen weiter. Der wohl fälligste Unterschied ist die Fernbedienung: Sie besitzt<br />
auf-<br />
ein Touchpad auf der einen Seite und eine Tastatur auf<br />
der anderen: zwei Dinge, die nötig sind, um bequem im<br />
Internet auf Webseiten zu surfen.<br />
Zudem soll in der Fernbedienung ein dreiachsiger Bewegungssensor<br />
integriert sein, um sie als Controller für<br />
Games zu nutzen. Diese Funktionen konnten wir zum<br />
Testzeitpunkt leider noch nicht ausprobieren.<br />
Die Verbindung von TV und Internet<br />
Sony geht es jedoch vor allem um die optimale Kombina<br />
tion von Fernsehen und Web. Daher findet man auf<br />
der Rückseite der Box neben einem HDMI-Ausgang<br />
zum Anschließen eines Fernsehers auch einen HDMI-<br />
Eingang. Daran lassen sich Set-Top-Boxen, Blu-ray-<br />
Player oder AV-Receiver anstöpseln, die über die<br />
Google-TV-Box sogar im Standby-Betrieb zum Fernseher<br />
durchgeschleift werden.<br />
Der Nutzer kann so im Internet surfen, auf Facebook<br />
diskutieren oder einer Twitter-Meldung abschicken,<br />
während er weiter fernsieht. Denn die Menüs legen sich<br />
halbtransparent über das Bild vom HDMI-Eingang oder<br />
es wird in einem kleinen Fenster weiter angezeigt. Außerdem<br />
lässt sich die Fernbedienung anlernen, um die<br />
angeschlossenen Geräte per separaten Infrarot-Sender<br />
zu steuern. Man braucht also nur den Geber der<br />
Das Touchpad hilft vor<br />
allem, wenn man über<br />
den Web-Browser im<br />
Internet surfen will.<br />
Alles im Blick: Das Menü der Sony-Box NSZ-GS7 legt sich über das laufende TV-<br />
Programm und verdunkelt es ein wenig. Bei angeschlossenem Receiver schleift die<br />
Box dabei das HDMI-Signal durch.<br />
Ganz nach dem eigenen Geschmack: Über den App Store Google play kann<br />
der Nutzer zusätzliche Dienste installieren mit vielen Vorschlägen speziell für<br />
die Google-TV-Box.<br />
36<br />
connected-home.net 01.2013
Google-TV-Box, um den TV-Sender zu wechseln, die<br />
Wiedergabe eines Films zu starten oder sich im Internet<br />
die Zeit zu vertreiben.<br />
Was der Nutzer an Web-Inhalten findet, ist immens.<br />
Über einen eingebauten Web-Browser (wie Google<br />
Chrome), der etwa Apple TV fehlt, kann er auch Flash-<br />
Vi deos betrachten. Oder er installiert über den App<br />
Store Google play zusätzliche Dienste: für Nachrichten<br />
die Tagesschau, für TV-Sendungen MySpass oder für<br />
Musik Napster. Doch nicht alle Apps, die für Smartphones<br />
verfügbar sind, lassen sich auch auf Sonys<br />
Google-TV-Box installieren. So fehlten im Test etwa die<br />
Apps für Zattoo, Spotify oder Vimeo. Das ist jedoch<br />
weitaus mehr als bei Apple TV: Auf Apples Box lassen<br />
sich keine zusätzlichen Dienste integrieren.<br />
Für Nutzer smarter TV-Geräte und Player sind vor allem<br />
Video-Angebote attraktiv, wie etwa eine Umfrage unserer<br />
Schwesterzeitschrift video bestätigte. Mit dem<br />
riesigen Verleih-Angebot des iTunes Store auf Apple TV<br />
kann derzeit kaum ein Dienst konkurrieren. Auch nicht<br />
der Sony-Dienst Video Unlimited, der auf unserem<br />
Muster der NSZ-GS7 installiert war.<br />
Video-on-Demand-Dienste wie Maxdome, Lovefilm,<br />
Videoload oder Acetrax suchten wir dagegen vergeblich.<br />
Maxdome soll jedoch in Kürze an Bord sein. Außerdem<br />
hat Sony zusätzliche lokale Content-Partner für<br />
die Zukunft angekündigt. Was die Japaner schon jetzt<br />
nachgereicht haben: die App Google Movies zur neuen<br />
Online-Videothek des Internet-Riesen.<br />
Nützlich wäre aus unserer Sicht außerdem die Integration<br />
der Mediatheken der großen deutschen TV-Sender,<br />
was heute schon viele Smart TVs bieten. In diesem<br />
Fall würde auch die anpassbare Google-Suche nach<br />
Videos mehr Ergebnisse liefern, die alle installierten<br />
Apps durchforstet.<br />
Mehr Grenzen, mehr Komfort<br />
Um Videos auf Heim-Servern abzuspielen, nutzt die<br />
Google-TV-Box UPnP und ist damit zu den meisten<br />
vernetzten Unterhaltungselektronik-Produkten kompatibel.<br />
Apple setzt dagegen auf AirPlay. Daher kann<br />
Apple TV als Server nur iPhone, iPod oder iTunes nutzen.<br />
Dank dieser hausinternen Lösung ist die Bedienung<br />
einfach und es gibt selten Probleme. Dafür<br />
schränkt Apple die Anzahl der abspielbaren Medienformate<br />
ein. AVI-, MKV-Filmdateien und Musik im FLAC-<br />
Format lassen sich etwa nicht abspielen. Die Sony-Box<br />
gibt dank der Apps fast jedes Format wieder. Beide<br />
Player zeigen allerdings Filme mit 24 Bildern pro Sekunde<br />
nicht nativ an. Die NSZ-GS7 gab auch unsere Testdateien<br />
in p25 mit 60 Hertz wieder, was zu Ruckeln<br />
führte. Das sollte noch nachgebessert werden.<br />
Fazit<br />
Sonys NSZ-GS7 ist die zurzeit am besten durchdachte<br />
Lösung, den Fernseher smarter zu machen. Das gilt<br />
nicht für Apple-Nutzer: Für sie bleibt Apple TV die optimale<br />
Box, um Filme, Musik, Fotos und das Web auf<br />
den TV zu bringen.<br />
DATEN & MESSWERTE<br />
Hersteller Apple Sony<br />
Modell Apple TV NSZ-GS7<br />
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Stromverbrauch Betrieb / Standby / Spar 1,7 / 0,7 / – Watt 8,4 / 7,1 / 0,1 Watt<br />
Anschlüsse<br />
HDMI- / Komponente- / Video-Ausgang ✔ / – / – In + Out / – / –<br />
Tonausgang dig. opt. / dig. elektr. / analog ✔ / – / – ✔ / – / –<br />
LAN / WLAN max. 100 Mbit/s / -a,-b,-g,-n max. 100 Mbit/s / -b, -g, -n<br />
USB / SD-Karte Micro / – 2 / –<br />
Sonstige Micro-USB Bluetooth, IR-Out<br />
(für Service und Support)<br />
Wiedergabe<br />
Medien-Streaming von UPnP-Server – ✔<br />
Zugriff auf Netzwerk-Freigaben – ✔<br />
Medien-Streaming per AirPlay ✔ –<br />
DVD: ISO / mit Menü / aus Verzeichnis – / – / – – / – / ✔<br />
Blu-ray: ISO / mit Menü / aus Verzeichnis – / – / – – / – / ✔<br />
AVCHD / aus Ordner – / – – / ✔<br />
MKV / AVI / TS / MPG / WMV / MP4 / MOV – / – / – / ✔ / – / ✔/ ✔ ✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />
H.264 / VC-1 / DivX / DivX DRM / XviD / MPEG-2 ✔ / ✔ / ✔ / – / ✔/ ✔ ✔ / ✔ / ✔ / – / ✔ / ✔<br />
MP3 / AAC / Apple Lossless ✔ / ✔ / ✔ ✔ / ✔ / ✔<br />
WMA / WMA Lossless / FLAC / WAV – / – / – / ✔ ✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />
Dolby Digital / Dolby Digital Plus / Dolby TrueHD ✔ / – / – ✔ / – / –<br />
DTS / DTS HD / DTS HD MA – / – / – ✔ / – / –<br />
JPG / BMP / MPO ✔ / – / – ✔ / ✔ / ✔<br />
Funktionen<br />
Fernbedienung beleuchtet / universal – / – ✔ / ✔<br />
Steuer-App für Smartphones iPhone, iPad iPhone, iPad, Android<br />
Medien-Server / -Renderer (Play to) – / ✔ ✔ / ✔<br />
Internet-Radio / -Video / -Browser ✔ / ✔ / – ✔ / ✔ / ✔<br />
1080p 24 / p50 / p60 – / ✔ / ✔ nur Durchschleifen / n. D. / n. D.<br />
Frame-Rate-Auto-Umschaltung – nur Durchschleifen<br />
Audio-Decoder Dolby Digital Dolby Digital<br />
Anzeige ID-Tag (MP3) / Album-Cover ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />
Musik: lückenlose Wiederg. / Zufallswiederg. ✔ / ✔ – / ✔<br />
Diaschau / mit Musik ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />
Zoom (Bildvergrößerung) / Schwenken – / – ✔ / ✔<br />
Getestete Firmware-Version k. A. nicht finale Firmware!<br />
Lieferumfang (Kabel) – IR-Blaster-Kabel<br />
01.2013 connected-home.net 37
ENTE RTAINME NT GUTSCHEINAKTION<br />
Von Yasmin Vetterl<br />
Drei Monate<br />
Musik – gratis<br />
Der Musikanbieter Napster verschenkt an alle <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>-Leser seine dreimonatige<br />
Music-Flatrate + Mobile. Geben Sie einfach online den Gutscheincode ein, und Sie können<br />
12 Wochen Musik gratis hören – sowohl zu Hause als auch unterwegs. Wir zeigen, wie es geht.<br />
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auch für Smartphones<br />
oder Tablets ist die Musik<br />
von Napster erhältlich.<br />
So kann sich jeder<br />
seine eigene Playlist<br />
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<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>-Lesern drei Monate<br />
lang seine Music-Flatrate für zu Hause und<br />
unterwegs. Über 15 Millionen Songs können Napster<br />
Neukunden damit unbegrenzt genießen, Playlists zusammenstellen<br />
und unterwegs auf ihrem Smartphone<br />
die besten Songs hören. Gleichzeitig lassen sich Musiktitel<br />
mit anderen Usern teilen und Favoriten auf Facebook<br />
veröffentlichen.<br />
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können Sie mit Tausenden von Hörbüchern entspannen.<br />
Einfach Lieder auswählen und auf Play drücken,<br />
um den Lieblingssong zu hören – egal, ob auf dem<br />
Computer oder Smartphone. Dabei ist kein Kauf einzelner<br />
Songs notwendig, um den unbegrenzten Musikgenuss<br />
zu erleben.<br />
Mit der Music-Flatrate + Mobile<br />
kann man die Millionen Songs<br />
nicht nur auf dem Computer<br />
hören. Unterwegs lässt sich<br />
die Napster App auch auf<br />
dem iPhone, iPad, iPod<br />
touch oder Android-<br />
Smartphone genießen.<br />
Damit hat man seine<br />
Musik und Playlists<br />
immer dabei – online<br />
via 3G und WLAN-<br />
Verbindung. Oder man speichert seine Lieblingskünstler,<br />
Songs und Playlists und hört sie dann jederzeit offline.<br />
Nutzer können nicht nur gezielt nach einzelnen<br />
Songs und Interpreten suchen, sondern sich auch von<br />
den wöchentlichen Tipps der Musik-Redaktion von<br />
Napster bei der Musikwahl inspirieren lassen.<br />
Napster arbeitet mit verschiedenen Herstellern zusammen,<br />
damit man selbst auf Home-Entertainment-Systemen<br />
direkt auf die Music-Flatrate zugreifen kann –<br />
ohne dafür einen PC zu nutzen. Dazu muss das Home-<br />
Entertainment-Gerät nur mit dem Internet verbunden<br />
sein. Philips und Loewe beispielsweise haben den Musikdienst<br />
bereits auf dem TV-Gerät vorinstalliert und<br />
bringen damit die beste Musik auch ins Wohnzimmer.<br />
Auch die Multi-Room-Systeme von Sonos und Raumfeld,<br />
Digital-Receiver von TechniSat, Blu-ray-Player von<br />
Philips sowie die Netzwerk-Player von Logitech und<br />
AV-Receiver von Yamaha bieten den Dienst an.<br />
So funktioniert‘s!<br />
Rufen Sie die Website www.napster.de/connectedhome<br />
auf und geben Sie dort den Code CHSpezial<br />
(Klein- und Großschreibung wird nicht berücksichtigt)<br />
ein. Danach kann sich jeder Leser kostenlos bei Napster<br />
registrieren und die dreimonatige Flatrate nutzen.<br />
Das Angebot ist jedoch nur für Neukunden und nur bis<br />
31.12.2012 gültig.<br />
Damit die Napster-Flatrate nach Ablauf der Testzeit<br />
nicht automatisch verlängert wird und somit mit 9,95<br />
Euro monatlich zu Buche schlägt, muss die Flatrate vor<br />
Ablauf der drei Monate gekündigt werden. Zudem gelten<br />
die unter www.napster.de abrufbaren Geschäftsbedingungen.<br />
38<br />
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Geldinstitut<br />
Datum<br />
✗<br />
Unterschrift<br />
WK 3019 M
KNOW-HOW NEWS & TRENDS<br />
42<br />
Know-how<br />
46<br />
LAN, Bus, Switch, Hub: Klingt kompliziert, ist es aber nicht. In der folgenden<br />
Rubrik zeigen wir Ihnen, was Sie beim Aufbau eines Heimnetzwerks oder der<br />
52<br />
Hausautomation beachten müssen. Und das ist weniger, als Sie vielleicht denken.<br />
56<br />
Media Streaming Seite 42<br />
Der PC als Schalt- und Waltzentrale<br />
WLAN-Router Seite 46<br />
Moderne Router nutzen zwei Frequenzen<br />
Musikarchiv Seite 52<br />
Wer CDs rippt, kann sie flexibel nutzen<br />
Smart telefonieren Seite 56<br />
Wenn das Telefon ins Internet geht<br />
Kachel-Bildschirm<br />
Jetzt wird’s bunt: Die gekachelte Oberfläche des neuen Windows 8 hat Microsoft von seinem<br />
Smartphone-Betriebssystem Windows Phone 7 abgeguckt. Welche neuen Funktionen<br />
verstecken die Redmonder im Farbmuster?<br />
D<br />
as neue Windows ist endlich da. Die Upgrade-DVD<br />
von XP, Vista oder Windows 7 auf<br />
die Pro-Version des neuen Betriebssystems<br />
kostet 60 Euro, ein Download des Upgrades 30 Euro.<br />
Aber vorerst nur bis zum 31. Januar 2013. Vollversionen<br />
von Windows 8 lassen sich im Internet für ca. 85 Euro<br />
(OEM, also ohne Verpackung) und von Windows 8 Pro<br />
für ca. 125 Euro bestellen (OEM).<br />
Von allem etwas<br />
Mit Windows 8 möchte der Redmonder Computerriese<br />
mehrere Bedienungsmöglichkeiten bieten: Per Touch-<br />
Bildschirm sollen sich Computer wie Smartphones<br />
oder Tablets steuern lassen. Zugleich klappt‘s wie gewohnt<br />
per Tastatur und Maus.<br />
Der Startbildschirm ist in farbige Kacheln unterteilt. Jede<br />
Fläche stellt eine Anwendung (App) dar. Per Fingerzeig<br />
auf den berührungsempfindlichen Bildschirm lässt<br />
sich eine App starten. Die Farbflächen sind „live“: Sie<br />
aktualisieren sich automatisch. Der Kalender oder<br />
BERÜHREN<br />
ERWÜNSCHT<br />
Windows 8 ist auf die Bedienung per<br />
Touchscreen optimiert. Deshalb basiert<br />
die Oberfläche des Betriebssystems<br />
auf Kacheln.<br />
40<br />
connected-home.net 01.2013
Apps von sozialen Netzwerken zeigen so aktuelle Termine<br />
oder neueste Nachrichten an.<br />
Die vertraute Desktop-Oberfläche lässt sich über eine<br />
Kachel auf dem Bildschirm aufrufen. Auf Windows 8<br />
gibt es zwei Arten von Software: Programme, die in einem<br />
klassischen Fenster laufen, und Apps, die als Kacheln<br />
auf dem Startbildschirm erscheinen. Die Apps<br />
lassen sich über den Windows Store herunterladen. Er<br />
bietet derzeit etwa 5.500 Apps.<br />
Audio und Video<br />
Tief durchatmen: Windows 8 Standard und Pro werden<br />
ab Werk keine Video-DVDs abspielen – der MPEG-2-<br />
Codec ist nicht installiert. Gleiches gilt für Blu-ray<br />
Discs. Microsoft möchte die Lizenzen für die Video-<br />
Codecs sparen. Nach den Erkenntnissen der Redmonder<br />
würden die meisten Nutzer nur Online-Videos betrachten.<br />
Von Haus aus sind die Video-Codecs H.264<br />
(MPEG-4 AVC), VC-1 (WMV), MPEG-4 Part 2 sowie die<br />
Audio-Codecs MP3, AAC, WMA, DD+ und PCM abspielbar.<br />
Durch eine neue Software-Architektur soll<br />
sich die Geschwindigkeit aber verbessern. Wer die Video-DVD-Wiedergabe<br />
nachrüsten möchte, muss für<br />
die Pro-Version ein Windows Media Center hinzukaufen<br />
und bei der Standard-Version gleich ein komplettes Pro<br />
Pack erwerben. Aber es lohnt sich, schnell zu sein: Das<br />
Windows 8 Media Center Pack gibt es noch bis zum<br />
31. Januar 2013 kostenlos als Download.<br />
Gut dagegen: Windows 8 soll das schnelle USB 3.0<br />
ohne zusätzliche Software unterstützen.<br />
Der Alleskönner<br />
www.devolo.de // 160 Euro<br />
dLAN 500 AV Wireless+ von devolo bringt WLAN in jeden<br />
Raum. Neben einem integrierten Dualband-WLAN-<br />
Access-Point bietet der Adapter einen Switch mit drei<br />
LAN-Ports. So kann zum einen die bisher lückenhafte<br />
WLAN-Abdeckung im Haus optimiert werden: WLAN ist<br />
in Zukunft immer genau dort verfügbar, wo der Nutzer<br />
es benötigt. Zum anderen sind bis zu drei kabelgebundene<br />
Geräte gleichzeitig über einen einzigen Adapter<br />
miteinander verbunden.<br />
Powerline-Streaming<br />
www.netgear.de // 139 Euro<br />
devolo dLAN 500 AV Wireless+ 160 €<br />
SEHR GUT<br />
Zum Mitnehmen<br />
Eine mobile Version für Tablets wird Windows RT. Sie<br />
ist Bestandteil des Microsoft-Tablets Surface, das seit<br />
Kurzem erhältlich ist. Es kostet ca. 480 Euro mit 32<br />
GByte Speicher und 680 Euro mit 64 GByte. Der Clou<br />
ist eine berührungsempfindliche Schutzhülle mit eingebauter<br />
Tastatur.<br />
Ebenfalls runderneuert hat Microsoft sein Betriebssystem<br />
für Smartphones und Tablet-PCs. Windows Phone<br />
8 verbessert etwa die Kacheln, die man von Windows<br />
Phone 7 kennt. Ihre Größe soll jetzt veränderbar sein.<br />
Besitzer von Geräten mit dem neuen Betriebssystem<br />
werden laut Ankündigung auch in den Genuss von 7<br />
Gigabyte kostenlosem Speicher beim Cloud-Dienst<br />
SkyDrive kommen. Die ersten Produkte mit Windows<br />
Phone 8, die im November erwartet werden, sollen außerdem<br />
auf 120.000 Apps zugreifen können.<br />
Der Netgear Powerline Music Extender<br />
XAUB2511 erhält Audio-Streams über das<br />
Stromnetz und schickt ein analoges Audiosignal<br />
per Kabel zur Stereoanlage. Besitzer<br />
von iPhones oder iPads klicken dafür einfach<br />
das AirPlay-Symbol an und wählen den Powerline-Adapter<br />
als Wiedergabegerät aus. Besitzer<br />
von Android-Smartphones installieren die<br />
kostenlosen App Twonky Mobile, die ebenfalls<br />
AirPlay unterstützt. Doch das ist nicht alles:<br />
Auch Drucker mit USB-Anschluss lassen sich<br />
mit diesem Adapter ins Netzwerk bringen. Dafür<br />
muss die Media Extender App auf dem<br />
Computer installiert sein. Wie von Powerline-<br />
Lösungen gewohnt, lassen sich auch einfach<br />
Netzwerk-Daten mit maximal 200 MBit/s von<br />
einem Adapter zum anderen schicken.<br />
Netgear XAUB2511 140 €<br />
SEHR GUT<br />
01.2013 connected-home.net<br />
41
KNOW-HOW DER PC IM WOHNZIMMER<br />
Von Yasmin Vetterl<br />
Medien-Streaming<br />
leicht gemacht<br />
Der PC dient meist als zentrale Sammelstelle für private Videos, Bilder und<br />
Musiksammlungen. Wir zeigen Ihnen, wie der Computer ganz einfach zum<br />
Medien-Server für Ihre Daten wird.<br />
D<br />
ie aktuellen Bilder des Sommerurlaubs, TV-<br />
Serien oder die neusten Lieder: Der Computer<br />
ist heutzutage die Zentrale aller Dateien.<br />
Doch nicht immer steht er in dem Raum, in dem man<br />
gerne die aktuellen Songs abspielen würde oder seine<br />
Urlaubsvideos Freunden und Familie zeigen will. Liegen<br />
private Bilder beispielsweise auf dem PC im Arbeitszimmer,<br />
muss dieser erst gestartet werden, und man<br />
muss sich rund um den Rechner versammeln, um einen<br />
Blick auf den kleinen Monitor zu erhaschen. Das generelle<br />
Problem: Nur da, wo der Computer auch steht,<br />
können Daten abgespielt werden.<br />
42<br />
connected-home.net 01.2013
MEDIENFREIGABE<br />
SCHRITT FÜR SCHRITT<br />
Der Windows Media Player 12 stellt eine einfache und<br />
vor allem kostenlose Lösung dar, seine Daten an einen<br />
UPnP-Renderer wie den TV, Blu-ray-Player oder<br />
Verstärker zu senden und damit im Netzwerk zu<br />
streamen. Mit ein paar einfachen Klicks wird die<br />
Strea ming-Funktion im eigenen Netzwerk aktiviert.<br />
PROBLEM-<br />
LÖSUNG<br />
Gibt der Player gerade<br />
Daten wieder, muss<br />
man vor der Freigabe<br />
über die Schaltfläche<br />
Zur Bibliothek oben<br />
rechts in die Bibliothek<br />
wechseln, um die genannten<br />
Optionen anwählen<br />
zu können.<br />
Schritt 1: Media Player<br />
Im Windows Media Player kann man unter der<br />
Schaltfläche Streamen die Option Media-Streaming<br />
für die Heimnetzgruppe aktivieren mit einem Klick<br />
anwählen.<br />
Schritt 2: Streaming aktivieren<br />
Im zweiten Fenster wird das Medien-Streaming über<br />
einen Klick auf die Schaltfläche aktiviert. So können<br />
Bilder, Videos und Musik an andere Computer im<br />
Netzwerk gesendet werden.<br />
Abhilfe gegen das Standortproblem des Rechners bietet<br />
die Streaming-Technologie. Neu ist das nicht, jedoch<br />
ist die Vielfalt der Möglichkeiten nur schwer schaubar. Wir zeigen Ihnen, wie Sie aus Ihrem Com-<br />
überputer<br />
den perfekten Zuspieler für Ihren Fernseher,<br />
netzwerkfähigen Receiver, DVD- oder Blu-ray- Player<br />
machen.<br />
Den eigenen PC nutzen<br />
Als Alternativen zum PC gibt es Media-Player, Netzwerk-Festplatten,<br />
Streaming-Adapter und vieles mehr.<br />
Doch dieses Equipment kostet zusätzliches Geld. Wer<br />
also erst einmal die Vorzüge von Streaming testen will,<br />
sollte mit der Ausstattung anfangen, die er bereits besitzt:<br />
dem Rechner. Auf ihm befinden sich die privaten<br />
Daten und er ist via LAN, WLAN oder auch Powerline<br />
mit dem Heimnetzwerk verbunden. Möchte man seinen<br />
PC zum Medien-Server aufrüsten, ist nur eine zu-<br />
Schritt 3: Netzwerk-Freigabe<br />
Die angezeigten Geräte im Netzwerk können einzeln<br />
zugelassen oder blockiert werden. Unter Anpassen<br />
kann man individuell wählen, welche Daten ein Gerät<br />
empfangen darf.<br />
01.2013 connected-home.net 43
KNOW-HOW DER PC IM WOHNZIMMER<br />
ALTERNATIVE SOFTWARE<br />
Der kostenpflichtige Alleskönner<br />
Über den DVB-Server, Bestandteil des DVBViewer Pro,<br />
lassen sich Inhalte von einem Rechner mit TV-Karte<br />
auch auf einen anderen Computer streamen. Die Inbetriebnahme<br />
ist nicht ganz einfach und fordert etwas Fingerspitzengefühl,<br />
lohnt sich aber dafür umso mehr. Bei<br />
der richtigen Handhabung wird diese Software zum Alleskönner<br />
rund um die heimische Multimedia-Zentrale.<br />
Kostenloses Streaming<br />
TVersity streamt Medieninhalte kostenlos vom PC auf diverse<br />
Endgeräte, wie iPhone, PlayStation 3 oder Xbox 360 und verwendet<br />
dabei die Standards UPnP AV und DLNA. Auch das<br />
Übertragen von Internet-Radio, Web-Feeds und YouTube-<br />
Videos ins Wohnzimmer ist mit der Software möglich. Sie kann<br />
Dateien sogar in Echtzeit transcodieren, falls der empfangende<br />
Client das ursprüngliche Format nicht lesen kann, und<br />
bietet damit ungeahnte Formatvielfalt.<br />
Simpel und schnell<br />
Der kostenpflichtige Twonky Media Server unterstützt<br />
fast alle gängigen Streaming-Clients, die mit dem<br />
UPnP-Standard arbeiten. Manche Hersteller, wie<br />
Samsung oder Loewe, liefern beim TV-Kauf die Lizenz<br />
für Twonky gleich mit, ansonsten kann er 30 Tage kostenlos<br />
getestet werden. Standardmäßig sind alle Media-<br />
Dateien für zugreifende UPnP-Clients frei zugänglich.<br />
Aus Alt wird Neu<br />
Wer einen alten Rechner hat, kann diesen mittels<br />
FreeNAS in einen Multimedia-Server verwandeln. Dies<br />
ist ein eigenes Betriebssystem, welches Computer und<br />
deren Festplatten so ansteuert, dass Speicherplatz im<br />
Netzwerk zur Verfügung steht. Die Verwaltung findet<br />
über eine Web-Oberfläche im Netzwerk statt. Die Umsetzung<br />
dieser Lösung ist relativ einfach. Der alte Rechner<br />
wird damit zum neuwertigen NAS.<br />
44<br />
connected-home.net 01.2013
sätzliche Software erforderlich. Für diese Zwecke gibt<br />
es jede Menge Programme. Diese sind teilweise kostenpflichtig<br />
und bedienen sich unterschiedlicher Techniken<br />
und sind daher nicht für jeden Benutzer geeignet<br />
(siehe Seite 44).<br />
Standard: Media Player<br />
Mit dem nun in der zwölften Version vorliegenden Windows<br />
Media Player können Dateien über ein paar einfache<br />
Klicks für bestimmte Clients im Heimnetzwerk<br />
freigegeben werden. Windows-Nutzer benötigen zunächst<br />
keine zusätzliche Software, um die Vorzüge<br />
beim Strea ming im Heimnetz zu testen.<br />
Wer zum Beispiel seine Daten auf die Xbox, PlayStation<br />
oder auf DLNA-fähige Endgeräte schicken will, ist mit<br />
dem Windows Media Player 12 gut bedient. So können<br />
Filme, Musik oder Bilder über das Heimnetzwerk in andere<br />
Räume geschickt werden, ohne dass sich dort ein<br />
weiterer Rechner befinden muss. Nach der Schritt-für-<br />
Schritt-Freigabe (siehe Seite 43) lassen sich im Media<br />
Player auch an dere freigegebene Rechner unter dem<br />
Menüpunkt Andere Medienbibliotheken finden und deren<br />
Bibliotheken am eigenen PC abspielen. Auf Fernsehern,<br />
Receivern oder Blu-ray-Playern ist die Wiedergabe<br />
freigegebener Medien ebenfalls möglich. Die einzige<br />
Voraussetzung hierfür ist, dass es sich um einen<br />
UPnP-Client handelt.<br />
Die Technik<br />
Der Standard Universal Plug and Play, der in allen aktuellen<br />
Betriebssystemen von Microsoft (Windows 8, 7,<br />
Vista und XP) integriert ist, soll das Vernetzen moderner<br />
Geräte auch für Computer-Laien stark vereinfachen.<br />
UPnP erlaubt die Kommunika tion zwischen PCs und<br />
Consumer- Elektronik im Heimnetzwerk, wie Receiver,<br />
Fernseher oder Blu-ray-Player.<br />
Die Weiterentwicklung von UPnP AV ist DLNA. Innerhalb<br />
der Digital Living Network Alliance haben sich fast<br />
250 Firmen aus der Unterhaltungs elektronik, der Computer-<br />
und der Telekommunikationsbranche zusammengeschlossen<br />
und einen neuen Standard für die<br />
Vernetzung des digitalen Zuhauses entwickelt. Viele<br />
aktuelle Endgeräte schmücken sich bereits mit dem<br />
DLNA-Logo, was das Streaming-Verfahren im Heimnetzwerk<br />
erheblich vereinfacht. Sind Daten über den<br />
Windows Media Player freigegeben, findet das TV-Gerät<br />
im Netzwerk die einzelnen Ordner und spielt diese<br />
per Knopfdruck ab.<br />
Anpassungsfähig<br />
In den Netzwerk-Einstellungen der Medienfreigabe<br />
kann zusätzlich für jedes Gerät eingestellt werden, ob<br />
Videos, Bilder oder Musik gestreamt werden sollen<br />
(Option Anpassen). Jede Rubrik lässt sich freigeben<br />
oder blockieren (Häkchen setzen oder nicht setzen).<br />
Der Nachteil hierbei: Man kann nur zwischen diesen<br />
Kategorien wählen. Der Windows Media Player berücksichtigt<br />
standardmäßig erst einmal nur die Ordner aus<br />
dem eigenen Benutzerprofil und den öffentlichen Ordnern.<br />
Sollen einzelne Ordner freigegeben werden, muss<br />
dies manuell erfolgen. Über die Menüfolge Orga nisieren<br />
> Bibliotheken verwalten > Video lassen sich weitere<br />
Ordner und Verzeichnisse hinzufügen.<br />
Alternativen<br />
Eine gute kostenlose Alternative ist TVersity. Das Tool<br />
ist in der Lage, Dateien direkt beim Streamen zu konvertieren,<br />
und ermöglicht dadurch, Videos auch auf Geräten<br />
abzuspielen, die ein bestimmtes Format eigentlich<br />
nicht unterstützen.<br />
Eine weitere Alternative ist FreeNAS. Das kostenlose<br />
Betriebssystem lässt sich über die dazugehörige ISO-<br />
Datei einfach auf einem alten, unbenutzten Rechner installieren<br />
und verwandelt diesen in ein kostengünstiges<br />
NAS (www.freenas.org). Das Highlight von FreeNAS<br />
8.2.0 ist das Plugin-Konzept. Über die Plugin-Schnittstelle<br />
lässt sich ein FreeNAS-Storage auch über andere<br />
Protokolle anbieten.<br />
ALTER-<br />
NATIVEN<br />
Die Funktionen des<br />
Windows Media Player<br />
sind stärker eingeschränkt<br />
als bei alternativer<br />
Software. Wer<br />
seine Daten mit Unterverzeichnissen<br />
organisieren<br />
will, sollte auf<br />
ausgefeilte Software<br />
zurückgreifen.<br />
01.2013 connected-home.net 45
KNOW-HOW WLAN-ROUTER<br />
Ultraschnelle<br />
Doppelfunker<br />
Aktuelle WLAN-n-Router mit der Bezeichnung N900 funken auf zwei Frequenzbändern mit<br />
Übertragungsraten von bis zu 450 Mbit/s je Band. Sechs dieser schnellen Breitbandfunker<br />
für den Einsatz im Heimnetz mussten gegeneinander antreten.<br />
46<br />
connected-home.net 01.2013
DIE TESTKANDIDATEN<br />
Netgear WNDR4500<br />
115 Euro<br />
Der Router für schnelle WLAN-Geschwindigkeit. Bis<br />
zu 450 MBit pro Sekunde sind möglich.<br />
Asus RT-N66U<br />
129 Euro<br />
Der Download Master gewährt Zugriff auf Daten im<br />
Netzwerk sowie auf USB-Speichergeräte.<br />
Cisco Linksys EA4500<br />
139 Euro<br />
In wenigen Schritten zum Wireless-Netzwerk für<br />
Home Entertainment und Streaming in HD-Qualität.<br />
D-Link DIR-857<br />
135 Euro<br />
D-Link präsentiert den ersten neuen Router der<br />
High-End-Produktreihe für anspruchsvolle Anwender.<br />
TRENDnet TEW-692GR<br />
89 Euro<br />
Die integrierte GREENwifi-Technologie reduziert den<br />
Stromverbrauch.<br />
Zyxel NBG5715<br />
129 Euro<br />
Drei Dualband-Antennen mit MIMO-Technologie<br />
sorgen für ungetrübten Netzzugang.<br />
EXPERTEN-MEINUNG<br />
Dass in der N900-Klasse der schnellsten WLAN-n-<br />
Router beachtliche Nettodatenraten erreicht wurden,<br />
ist sehr erfreulich. Eine wirkliche Überraschung<br />
sind die Anstrengungen der Router-Hersteller, die<br />
Einrichtung und Browser-Oberflächen der Geräte<br />
benutzerfreundlicher zu gestalten, sodass die Installation<br />
vereinfacht wird. Doch dass Cisco hierbei den<br />
kompletten Router-Zugriff über den eigenen Server<br />
laufen lässt, wird sicherlich nicht jedem Anwender<br />
gefallen.<br />
E<br />
Von Michael Seemann<br />
in aktueller Breitband-Router für zu Hause<br />
muss deutlich mehr können, als eine<br />
sichere Internet-Verbindung für ein oder<br />
zwei Endgeräte bereitstellen. So tummeln sich in einem<br />
durchschnittlichen Haushalt neben PC und Notebook<br />
inzwischen noch viele weitere Geräte. Diese wollen<br />
vornehmlich per WLAN mit dem Internet in Verbindung<br />
treten: Smartphone, Tablet, Media-Player, Smart<br />
TV, Web-Radio, Spielkonsolen etc. bis hin zur ferngesteuerten<br />
Überwachungskamera.<br />
Der Router ist aber nicht nur für die Verteilung der Online-Verbindung<br />
zuständig. Als Heimnetzzentrale ist er<br />
außerdem der Dreh- und Angelpunkt für alle Datenübertragungen<br />
innerhalb des Heimnetzwerks. Während<br />
also das Kind gerade ein Online-Spiel auf dem<br />
Bildschirm hat und der Papa währenddessen den<br />
Sport-Live-Stream verfolgt, soll die Mama trotzdem am<br />
neuen Smart TV einen Film aus dem Internet oder von<br />
der Netzwerk-Festplatte genießen können – das Ganze<br />
natürlich ohne Ruckler.<br />
Ein herkömmlicher Router, der in der Regel ausschließlich<br />
über das 2,4-GHz-WLAN-Frequenzband<br />
sendet (siehe den Info-Kasten auf Seite 49), stößt<br />
01.2013 connected-home.net<br />
47
KNOW-HOW WLAN-ROUTER<br />
DIE WICHTIGSTEN ANSCHLÜSSE EINES MODERNEN WLAN-ROUTERS<br />
1<br />
2 3 4 5 6<br />
1 Gigabit-Switch mit vier LAN-Ports<br />
2 Anschluss für Modem (auch WAN-Anschluss)<br />
3 WPS-Taste für Knopfdruck-Verschlüsselung (WPS-PBC)<br />
4 USB-Host (für USB-Speicher oder USB-Drucker)<br />
5 Reset-Taste (Zurücksetzen auf Werkseinstellung)<br />
6 Anschluss für Netzteil (Stromversorgung)<br />
hier rasch an seine Grenzen. Erschwerend kommt hinzu,<br />
dass das 2,4-GHz-Band in Deutschland bereits<br />
intensiv genutzt wird. Die Folge: Benachbarte WLAN-<br />
Router in dichter besiedelten Regionen stören sich gegenseitig,<br />
da sich deren Funknetze überlagern. Auch<br />
sind die möglichen Ausweichkanäle innerhalb des<br />
(2,4-GHz-)Frequenzbandes stark beschränkt. Es<br />
kommt zu Aussetzern und Störungen. Zeitkritische<br />
und datenintensive Übertragungen wie die Wiedergabe<br />
von hochauflösenden Videos über das Heimnetz<br />
sind dann nicht mehr möglich.<br />
Wer keine Kabel verlegen will, um in den Genuss einer<br />
schnellen Netzwerk-Verbindung zu kommen, muss<br />
TESTSIEGER:<br />
NETGEAR WNDR4500<br />
Mit dem Tool-Genie liefert Netgear eine komfortable einfache<br />
Zugriffsmöglichkeit auf die Basisfunktionen seines<br />
Routers. Der erfahrene Anwender greift<br />
direkt auf das Web-Menü des Routers<br />
mit all seinen Funktionen zu. Die sind in<br />
der ausklappbaren Online-Hilfe doku-<br />
mentiert. Die unlängst bekannt gewordene<br />
Sicherheitslücke der WPS-PIN-<br />
Methode lässt sich in der von uns getes-<br />
teten Router-Firmware (1.0.1.18) gezielt<br />
abschalten. Über ReadyShare Cloud<br />
greift man von überall her auf den USB-<br />
Speicher am Router zu – sogar via<br />
Smartphone-App.<br />
sich nach neuen Routern umsehen. Diese „Doppelfunker“<br />
liefern die passende Lösung.<br />
Die Doppelbandlösung<br />
Hier kommen die modernen Parallelband-Router ins<br />
Spiel. Diese Geräte spannen nicht nur ein, sondern<br />
gleich zwei WLAN-Funk netze auf. Das erste WLAN<br />
funkt im 2,4-GHz-Band (WLAN1), das zweite hingegen<br />
im wenig überlaufenen 5-GHz-Band (WLAN2). Letzteres<br />
hat den Vorteil, dass es aktuell in Deutschland noch<br />
kaum genutzt wird. So können alle Geräte im Heimnetz,<br />
die mit einem 2,4-GHz-Adapter ausgestattet sind, eine<br />
Verbindung mit WLAN1 des Routers eingehen. Alle<br />
5-GHz-fähigen Geräte verbinden sich stattdessen mit<br />
dem weitgehend störungsfreien WLAN2. Allerdings unterstützen<br />
die meisten netzwerkfähigen Geräte nur<br />
2,4-GHz-WLAN oder besitzen nur einen LAN-Port zur<br />
Einbindung per Netzwerkkabel. In einem solchen Fall<br />
bieten sich Ethernet-WLAN-Bridges an (siehe Bild<br />
nächste Seite oben). Manche Heimnetzgeräte, wie zum<br />
Beispiel Media-Player, lassen sich mit einem Dualbandfähigen<br />
USB-Adapter fit fürs 5-GHz-WLAN machen.<br />
Allerdings muss die Firmware des Gerätes dann auch<br />
über den entsprechenden Treiber des jeweiligen WLAN-<br />
USB-Sticks verfügen. Die maximal erreichbare Übertragungsrate<br />
in einem WLAN-n hängt allerdings nicht<br />
vom Frequenzband ab.<br />
Von N150 auf N900<br />
Die Höhe der Übertragungsrate ist abhängig von der<br />
Anzahl der parallelen Datenströme, die sich in einer<br />
Verbindung gleichzeitig aufbauen lassen. Günstige<br />
WLAN-n-Router und entsprechende -Adapter funken<br />
48<br />
connected-home.net 01.2013
Neben den Netzwerk-Anschlüssen (LAN 1 bis 4) besitzt jeder Router einen WAN-Anschluss für<br />
die Verbindung mit dem Modem.<br />
Um den Cisco-Router über das komfortable Online-Menü bedienen zu können, muss man dieser<br />
Lizenzvereinbarung zustimmen.<br />
mit maximal 150 Mbit/s. Sie nutzen pro Verbindung nur<br />
einen Datenstrom. Man spricht von N150-Routern oder<br />
-Adaptern. WLAN-Router, die zwei parallele Datenströme<br />
in einer Verbindung aufbauen, erreichen mit 300<br />
Mbit/s (2 x 150 Mbit/s) die doppelte Geschwindigkeit.<br />
Hier spricht man auch von N300-Geräten. Die schnellsten<br />
WLAN-n-Geräte im Heimbereich können bis zu drei<br />
pa rallele Verbindungen à 150 Mbit/s aufbauen, was<br />
dann einer maximalen Verbindungsleitung von 450<br />
Mbit/s entspricht. Ein Router, der gleichzeitig zwei<br />
WLAN-Netze (eines im 2,4-GHz-Band, das andere im<br />
5-GHz-Band) mit jeweils 450 Mbit/s für die Übertragung<br />
nutzt, ist ein Router der N900-Klasse.<br />
Höchstgeschwindigkeiten<br />
Wer jedoch pro Frequenzband die maximale Übertragungsleistung<br />
aus einem solchen Router herauskitzeln<br />
möchte, benötigt auch entsprechende schnelle Gegenstellen.<br />
Hierbei richtet sich die maximal erreichbare Geschwindigkeit<br />
nach dem schwächeren Partner. Ein<br />
Notebook mit einem N300-Adapter kann in Verbindung<br />
mit einem N900-Router trotzdem maximal 300 Mbit/s<br />
erreichen. Analog mit einem N150-Adapter sind maximal<br />
150 Mbit/s möglich. Maximale Übertragungsraten<br />
erhält man nur in Kombination mit einem N450-Adapter.<br />
Unabhängig davon bringt ein N900-Router im<br />
Heimnetz auch Vorteile, wenn er gleichzeitig mehrere<br />
N150- oder N300-Clients bedient. Es muss also nicht<br />
jedes einzubindende Gerät N450-fähig sein.<br />
Die angegebenen Geschwindigkeiten 450 Mbit/s, 300<br />
Mbit/s und 150 MBit/s sind wenig aussagekräftige<br />
Bruttowerte. In der Praxis muss man für die Berechnung<br />
die relevanten Übertragungsprotokolle und Störungen<br />
mit einbeziehen. Wie viele Nutzdaten tatsächlich<br />
pro Sekunde über eine WLAN-Verbindung fließen,<br />
zeigt die Nettodatenrate. Diese erreicht bei WLAN-Verbindungen<br />
im Idealfall knapp die Hälfte der Bruttodatenrate.<br />
Das belegen die Messwerte für die N900-<br />
Router im Testfeld.<br />
WLAN-Durchsatz<br />
Alle N900-Geräte in unserem Testfeld sind mit einem<br />
4-Port-Gigabit-Switch und einem zusätzlichen WAN-<br />
Port für den Anschluss eines Modems (DSL, Kabel)<br />
ausgestattet. Am Switch erreichte jedes Gerät einen<br />
Nettodurchsatz von mindestens 930 Mbit/s.<br />
WLAN-STANDARDS<br />
ENTWIRRT<br />
Zur Datenübertragung verwendet der WLAN-n-Standard<br />
(802.11n) das 2,4-GHz- und das 5-GHz-Frequenzband.<br />
Im 2,4-GHz-Band senden auch das veraltete<br />
WLAN-b (802.11b) und das nach wie vor verbreitete<br />
WLAN-g (802.11g). Beide sind voll kompatibel zu<br />
802.11n (2,4 GHz). Im 5-GHz-Frequenzband sendet<br />
der wenig verbreitete und veraltete Standard 802.11a.<br />
Er ist wiederum zu 802.11n (5 GHz) kompatibel.<br />
WLAN-Geräte, die über 5 GHz senden, stören sich<br />
nicht an Geräten, die über 2,4 GHz arbeiten und umgekehrt.<br />
Ein 2,4-GHz-Adapter kann keine Verbindung zu<br />
einem 5-GHz-Router herstellen. Einzige Ausnahme: Die<br />
Geräte unterstützen gleichzeitig beide Frequenzbänder<br />
(etwa Parallelband-Router).<br />
01.2013 connected-home.net 49
KNOW-HOW WLAN-ROUTER<br />
STYLISCHER<br />
ADAPTER<br />
Dieser 450-Dualband-<br />
Adapter von Asus macht<br />
jedes Gerät mit Ethernet-Port<br />
flott für eine<br />
ultraschnelle 450-Mbit-<br />
WLAN-Verbindung.<br />
Mbit/s etwas hinterher. Im 2,4-GHz-Band erreichten die<br />
Router von Net<br />
gear, Cisco und TRENDnet mit 165 bis<br />
185 Mbit/s die besten Durchsatzwerte. D-Link und<br />
Asus kamen auf gut 130 Mbit/s und Zyxel bildete mit<br />
120 Mbit/s erneut das Schlusslicht.<br />
Bei der ungünstigen Verbindungsstrecke durch zwei<br />
Außenmauern hindurch setzte sich der Asus-Router mit<br />
120 Mbit/s an die Spitze – und war damit fast doppelt<br />
so schnell wie das Zyxel-Gerät. Die Router von Net-<br />
gear, Cisco und TRENDnet überzeugten ebenfalls mit<br />
guten Übertragungswerten um die 100 Mbit/s.<br />
Der WLAN-Durchsatz für das 2,4-GHz- und das 5-<br />
GHz-Band wurde zunächst innerhalb eines Raumes<br />
ohne Hindernisse in der Funkstrecke (Sichtkontakt) ermittelt.<br />
Für das 2,4-GHz-Band gab es noch eine zweite<br />
Teststrecke zu einem Empfänger im Nachbargebäude<br />
durch zwei Außenmauern.<br />
Über die 5-GHz-Verbindung erreichten fast alle Testgeräte<br />
gute bis sehr gute Nettodatenraten zwischen<br />
190 und 220 Mbit/s. Nur Zyxels NBG5715 hing mit 140<br />
Router mit Gastzugang<br />
Bis auf TRENDnet und Zyxel bieten alle Geräte einen<br />
echten Gastzugang an. Dabei handelt es sich um einen<br />
vom Heimnetz getrennten Internet-Zugang. Diese<br />
Funktion ist praktisch, wenn Gäste nicht gleich Zugriff<br />
auf das gesamte Heimnetz mit allen darin installierten<br />
Geräten bekommen sollen.<br />
Einige Router bieten Funktionen zur Kindersicherung<br />
an. Hier muss man jedoch zwischen wirksamen und<br />
weniger wirksamen Lösungen unterscheiden. Einen<br />
Netgear WNDR4500<br />
Netgears Router WNDR4500 hat sich mit<br />
seinem sehr guten WLAN-Durchsatz, umfangreichen<br />
Funktionen, guter Bedienbarkeit<br />
und einer vorbildlichen Online-Hilfe den<br />
Testsieg erkämpft.<br />
Asus RT-N66U<br />
Der durchsatzschnelle RT-N66U ist mit<br />
SMB-, Print-, Media- und VPN-Server ausgestattet.<br />
Zu seinem schicken Gehäuse<br />
passt die gelungene Benutzeroberfläche<br />
des Routers.<br />
Cisco Linksys EA4500<br />
Der Cisco EA4500 überzeugt durch einfache<br />
Einrichtung, komfortablen Fernzugriff<br />
und hohen Datendurchsatz. Vollständig<br />
nutzbar ist das Gerät nur über den Hersteller-Server.<br />
WNDR4500<br />
RT-N66U<br />
LINKSYS EA4500<br />
www.netgear.de<br />
WLAN-Durchsatz, Online-Hilfe,<br />
Content-Filter, WLAN-Taste<br />
115 Euro<br />
www.asus.de<br />
129 Euro<br />
WLAN-Durchsatz, VPN-Server,<br />
3 Jahre Garantie Benutzeroberfläche<br />
www.myciscohome.com<br />
WLAN-Durchsatz, Fernzugriff,<br />
schneller USB-Host, Setup<br />
139 Euro<br />
nur ein DDNS-Anbieter wählbar<br />
Stromverbrauch > 11 Watt<br />
Verwaltung über Cisco-Server<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Testurteil: sehr gut<br />
50<br />
connected-home.net 01.2013
umfassenden Kinderschutz mit Content-Filter sowie<br />
einer zusätzlichen Software-Lösung für den Rechner<br />
haben nur Netgear und D-Link an Bord. Der Asus-<br />
Router erlaubt immerhin die Einstellung von Zeitkontingenten,<br />
bei Cisco lassen sich Zeitkontingente mit<br />
einfachen URL-Listen kombinieren, die jedoch selbst<br />
Netgear bietet einen<br />
besonders gelungenen<br />
Einrichtungsassistenten<br />
gepflegt werden müssen. Bis auf den TRENDnet-Router<br />
besitzen alle Geräte einen oder zwei USB-Anschlüsse.<br />
Bei Asus, Netgear und Zyxel lassen sich daran<br />
USB-Speicher und Drucker anschließen und im<br />
Heimnetz verfügbar machen. Bei Cisco und D-Link ist<br />
der Anschluss eines Druckers nicht vorgesehen.<br />
Zusätzlich haben die Router von Netgear, Asus, Cisco<br />
und D-Link einen Media-Server an Bord. Dieser stellt<br />
Fotos, Musik und Filme auf dem angeschlossenen<br />
USB-Speicher per DLNA (UPnP AV) im Heimnetz bereit.<br />
Der Zyxel-Router besitzt diese Möglichkeit nicht.<br />
Zudem wird der Zugriff auf USB-Speicher am NBG5715<br />
nicht über Netzwerk-Freigaben, sondern mithilfe eines<br />
Tools über USB-Fernzugriff gelöst.<br />
Das Konfigurieren und Einrichten verlief bei allen Geräten<br />
weitgehend problemlos. Besonders<br />
gelungen sind die Einrichtungsassis<br />
tenten von Netgear,<br />
Cisco und D-Link. Auch bei den Benutzeroberflächen<br />
hat sich viel getan:<br />
vor allem bei Asus, Netgear und<br />
Cisco. Bis auf Zyxel bieten alle Geräte<br />
eine ausführliche Online-Hilfe.<br />
Der Cisco-Router hat eine Besonderheit: Das Gerät<br />
lässt sich nur bei bestehender Online-Verbindung mit<br />
der Cisco Connect Cloud vollständig konfigurieren und<br />
mit allen verfügbaren Funktionen nutzen. Cisco besitzt<br />
damit die Zugriffsmöglichkeit auf alle Einstellungen und<br />
möglichen Online-Aktivitäten des Anwenders. Ohne<br />
Internet-Verbindung gibt es nur ein Basissystem für die<br />
grund legenden Funktionen des Routers.<br />
D-Link DIR-857<br />
Der DIR-857 ist aufgrund seiner üppigen<br />
Filtermöglichkeiten auch ein idealer Router<br />
für erfahrene Anwender. Ebenso wie Netgear<br />
bietet auch D-Link einen echten Kinderfilter<br />
an.<br />
TRENDnet TEW-692GR<br />
Der TEW-692GR besitzt als einziges Gerät<br />
im Test keinen USB-Host. Dafür ist der<br />
WLAN-Durchsatz gut, und der Stromverbrauch<br />
liegt bei unter 6 Watt klar im grünen<br />
Bereich.<br />
Zyxel NBG5715<br />
Obwohl er als Media-Router beworben<br />
wird, besitzt der NBG5715 keinen Media-<br />
Server. Um auf angeschlossene USB-Speicher<br />
zugreifen zu können, muss man ein<br />
Tool installieren.<br />
DIR-857<br />
TEW-692GR<br />
NBG5715<br />
www.dlink.de<br />
135 Euro<br />
www.trendnet.cm<br />
89 Euro<br />
www.zyxel.com/de<br />
129 Euro<br />
Durchsatz, Funktionalität,<br />
Content-Filter, Online-Hilfe<br />
Durchsatz, Energieverbrauch,<br />
3 Jahe Garantie, Online-Hilfe<br />
Print-Server, WLAN-Taste<br />
Benutzeroberfläche etwas unübersichtlich<br />
Testurteil: sehr gut<br />
kein USB-Host, Handbuch in Englisch<br />
Testurteil: gut<br />
Handbuch in Englisch, kaum Online-Hilfe,<br />
relativ geringer WLAN-Durchsatz<br />
Testurteil: befriedigend<br />
01.2013 connected-home.net 51
KNOW-HOW MUSIKARCHIV<br />
Von Matthias Metzler<br />
Schicken Sie Ihre<br />
CDs ins Archiv<br />
Wer seine Audio-CDs auf die Festplatte oder aufs NAS rippt, kann seine Musik flexibel und<br />
überall nutzen: auf dem Notebook, dem Smartphone oder der Stereoanlage. Wir verraten, wie<br />
man seine CD-Sammlung in ein digitales Musikarchiv in höchster Klangqualität verwandelt.<br />
S<br />
eine Audio-CDs zu rippen ist sinnvoll. Ist die<br />
Musik erst einmal auf einer Festplatte gelandet,<br />
kann man sie bequem durchsuchen und<br />
jeden gewünschten Song sofort starten. Zudem lassen<br />
sich die Tracks auf allen möglichen mobilen Endgeräten<br />
abspielen. Wer ein Heimnetzwerk eingerichtet hat,<br />
kann seine Musik quer durch die Wohnung zum gewünschten<br />
Abspielort streamen.<br />
Eine Strategie zum Anlegen einer digitalen Musiksammlung<br />
könnte so aussehen: Man kopiert seine CDs<br />
verlustfrei auf einen Datenträger mit ausreichend Speicherplatz.<br />
Das geht mit dem Tool Exact Audio Copy<br />
52<br />
connected-home.net 01.2013
(EAC) besonders gut, da es genauer arbeitet als herkömmliche<br />
CD-Ripper. Während vor einigen Jahren<br />
zum Rippen meist das verlustbehaftete MP3-Format<br />
empfohlen wurde, um Speicherplatz zu sparen, ist das<br />
heute dank immer größer werdender Festplatten-Kapazitäten<br />
kein Thema mehr. Das Anlegen eines Archivs<br />
sollte deshalb ohne Qualitätsverlust erfolgen. Das geht<br />
am besten mit FLAC (Free Lossless Audio Codec), einem<br />
Codec für verlustfreie Audiodatenkompression.<br />
Aus diesen FLAC-Dateien lassen sich schnell andere Was für eine Soundkarte im PC oder Notebook eingebaut<br />
ist, spielt beim Rippen keine Rolle. Auch ob man<br />
Audioformate wie MP3 erstellen oder wieder eine CD<br />
brennen. Auf einer Festplatte mit 1 TByte passen mit ein CD-, DVD- oder Blu-ray-Laufwerk verwendet, ist<br />
FLAC etwas mehr als 2.000 gerippte Musik-CDs: Das unbedeutend. Entscheidend ist nur, dass man das<br />
dürfte ausreichen, nur wenige Anwender werden eine Laufwerk – wie im folgenden Workshop beschrieben –<br />
größere CD-Sammlung besitzen.<br />
mit EAC kalibriert.<br />
Musik-CDs mit EAC rippen<br />
ACCURATE-<br />
RIP<br />
Einige Musik-CDs eignen<br />
sich zur Konfiguration<br />
von AccurateRip. Diese<br />
Funktion verbessert das<br />
fehlerfreie Auslesen.<br />
Falls dieses Fenster in<br />
EAC erscheint, klicken<br />
Sie auf Configure.<br />
Mit Exact Audio Copy (EAC) erstellen Sie besonders<br />
hochwertige Kopien Ihrer Musik-CDs. Damit eignet sich<br />
EAC optimal zum Erstellen eines – auf Wunsch verlustfreien<br />
– Musikarchivs auf der Festplatte.<br />
in das Laufwerk ein und klicken in EAC auf Weiter. Das<br />
Tool schlägt Ihnen nach Abschluss des Tests das beste<br />
Laufwerk zum Auslesen vor, sofern mehrere in Ihrem<br />
Rechner verbaut sind.<br />
SCHRITT 1: EXACT AUDIO COPY (EAC) AUS DEM<br />
WEB INSTALLIEREN<br />
Laden Sie Exact Audio Copy (EAC) von der Website<br />
www.exact audiocopy.de herunter und starten Sie das<br />
Programm. Beachten Sie die Hinweise, die die Software<br />
beim Installieren liefert. Trotz „Beta“-Status ist<br />
sie voll funktionsfähig. Den Hinweis auf die Testversion<br />
des „GD3-Metadaten-Providers“ beantworten Sie mit<br />
„Nein“.<br />
SCHRITT 3: DIE BESTE KOMPRIMIERUNGS-<br />
METHODE FESTLEGEN<br />
Im nächsten Schritt legt man mithilfe des Einstellungs-<br />
Wizards fest, in welchem Format die CD-Tracks auf der<br />
Festplatte landen sollen. Für das Anlegen eines Musikarchivs<br />
ist FLAC die richtige Wahl. Markieren Sie<br />
„FLAC“ und lesen Sie weiter bei Schritt 4 – außer Sie<br />
wollen (etwa um Speicherplatz zu sparen) doch lieber<br />
das verlustbehaftete MP3-Format benutzen.<br />
SCHRITT 2: LAUFWERK PERFEKT ZUM<br />
AUSLESEN DER SONGS EINSTELLEN<br />
Beim ersten Programmaufruf startet EAC automatisch<br />
einen Einstellungs-Wizard. Dieser dient dazu, Ihr Leselaufwerk<br />
optimal für das Rippen zu konfigurieren. Die<br />
Frage, ob das Einlesen schnell oder genau erfolgen<br />
soll, beantwortet man mit „Ich bevorzuge genaue Ergebnisse“.<br />
Sollte EAC in seiner internen Datenbank die<br />
optimalen Parameter für Ihr CD-, DVD- oder Blu-ray-<br />
Laufwerk finden, übernehmen Sie diese mit „Benutze<br />
diese Werte, um dieses Laufwerk einzurichten“. Sollte<br />
EAC das Laufwerk nicht kennen, wird es getestet: Dazu<br />
legen Sie eine saubere und unverkratzte Audio-CD<br />
ÜBER-<br />
PRÜFUNG<br />
EAC prüft bei Bedarf<br />
die Leseeigenschaften<br />
des Laufwerks anhand<br />
einer unbeschädigten<br />
Audio-CD.<br />
01.2013 connected-home.net 53
KNOW-HOW MUSIKARCHIV<br />
MINI-WORKSHOP:<br />
FREEMAKE AUDIO<br />
CONVERTER<br />
Mit dem Freemake Audio Converter wandeln Sie Audiodateien<br />
in andere Formate um. So lassen sich etwa<br />
aus den FLAC-Dateien Ihres Musikarchivs im Nu MP3-<br />
Dateien für das Smartphone oder den MP3-Player erstellen.<br />
Audiodateien lassen sich<br />
in einem Rutsch in ein<br />
anderes Format umwandeln.<br />
UMWAND-<br />
LUNG<br />
1<br />
Laden Sie den Freemake Audio Converter von<br />
der Website www.freemake.com/de/free_<br />
audio_converter herunter. Über die Schaltfläche<br />
+ Audio fügen Sie alle Audio-Dateien hinzu, die Sie<br />
umrechnen möchten.<br />
2<br />
Am unteren Rand des Programmfensters wählen<br />
Sie das gewünschte Ausgabeformat. Zur<br />
Wahl stehen in AAC oder in M4A (etwa für Apple-Geräte)<br />
oder in MP3 für die meisten anderen Geräte. Aber<br />
auch in WMA (Windows), in OGG, in WAV, in FLAC oder<br />
in OGG sind wählbar.<br />
3<br />
Haben Sie das Ausgabeformat gewählt, erscheint<br />
ein Dialogfenster, in dem Sie noch ein<br />
Profil auswählen müssen. Bei MP3 stehen etwa mehrere<br />
Profile zwischen 96 und 320 kbit/s zur Wahl. Damit<br />
ist die Qualität der zu erstellenden Dateien gemeint. 96<br />
kbit/s erzeugt zwar sehr kleine MP3-Dateien, allerdings<br />
zulasten der Klangqualität. 320 kbit/s klingt dagegen<br />
sehr gut, braucht aber viel Speicherplatz. Einen guten<br />
Kompromiss stellt 192 kbit/s dar, sodass die Dateien<br />
auf einem MP3-Player nicht zu viel Speicher belegen.<br />
Legen Sie dann noch das Speicherziel fest und aktivieren<br />
Sie bei Bedarf die Option Export in iTunes.<br />
4<br />
Der Freemake Audio Converter beginnt mit der<br />
Umrechnung, die Tracks stehen nach kurzer<br />
Zeit im Ausgabeordner zur Verfügung.<br />
Schritt 3: Um ein Musikarchiv zu erstellen, ist das verlustfreie FLAC-Format<br />
die erste Wahl.<br />
Dazu müssen Sie an dieser Stelle zuerst den externen<br />
Encoder LAME installieren. Sie finden ihn im Internet<br />
auf der Website http://tinyurl.com/cmpz6bj. Aus dem<br />
heruntergeladenen ZIP-Archiv benötigen Sie nur die<br />
Datei lame.exe. Entpacken Sie diese in das Programmverzeichnis<br />
von EAC (hierfür sind Administratorrechte<br />
erforderlich). Standardmäßig ist das C:\Program Files<br />
(x86)\Exact Audio Copy – Sie können aber auch ein<br />
anderes Verzeichnis benutzen.<br />
Ist dies geschehen, gehen Sie zurück in den Einstellungs-Wizard<br />
von EAC und markieren MP3. Klicken Sie<br />
zweimal auf Weiter und brechen Sie die automatische<br />
Suche ab. Klicken Sie auf Durchsuchen und geben Sie<br />
den Pfad zur eben gespeicherten Datei lame.exe an.<br />
Aktivieren Sie die Option EAC soll ID3 Tags automatisch<br />
erzeugen.<br />
SCHRITT 4: NAMENSSCHEMA FÜR DIE<br />
BENENNUNG DER TRACKS WÄHLEN<br />
Mit dem Zugriff auf die freie Internet-Datenbank freedb<br />
kann EAC fehlende Track-Namen und Album-Informationen<br />
ergänzen. Dazu ist eine E-Mail-Adresse einzugeben.<br />
Tut man das nicht, ist der freedb-Zugriff gesperrt.<br />
Tipp: Es ist egal, was man eintippt, solange es<br />
formal wie eine E-Mail-Adresse aussieht.<br />
Im nächsten Schritt des Wizards lässt sich festlegen,<br />
nach welchem Schema die ausgelesenen Tracks auf<br />
der Festplatte abgelegt werden. Wir empfehlen, für jeden<br />
Künstler ein Verzeichnis anzulegen, in dem für jedes<br />
Album ein neuer Ordner angelegt wird, zum Beispiel<br />
ABBA\Number Ones\03. Dancing Queen, aber<br />
Sie können auch ein anderes Schema verwenden.<br />
54<br />
connected-home.net 01.2013
Im letzten Schritt des Wizards stellen Sie den<br />
„Anfänger“-Modus ein, der die Bedienung vereinfacht.<br />
Tipp: Um den Einstellungs-Wizard später noch einmal<br />
aufzurufen, wählen Sie im Hauptmenü EAC/Profil.<br />
SCHRITT 5: FEHLENDE METADATEN AUS EINER<br />
INTERNET-DATENBANK NACHLADEN<br />
Legen Sie eine Musik-CD ein und wählen Sie, wenn<br />
mehrere Laufwerke in Ihrem Rechner verbaut sind, das<br />
richtige aus dem Drop-down-Menü oben. Da die Meta-<br />
Informationen fehlen, laden Sie diese aus dem Internet<br />
nach. Dazu klicken Sie auf die Schaltfläche freedb oder<br />
drücken die Tastenkombination [Alt + G]. Werden mehrere<br />
CDs gefunden, gehen Sie mit dem Mauszeiger<br />
über jeden Eintrag, ohne zu klicken, und es wird eine<br />
Track-<strong>Vorschau</strong> angezeigt. Markieren Sie die gewünschten<br />
CD-Informationen und klicken Sie auf OK.<br />
Anschließend sucht EAC bei Bedarf noch nach Cover-<br />
Bildern und Liedtexten.<br />
SCHRITT 6: DIE AUDIO-CD IN BESTER QUALITÄT<br />
AUSLESEN UND AUF FESTPLATTE SPEICHERN<br />
Ausgelesen werden immer nur die markierten Tracks.<br />
Falls noch nicht geschehen, können Sie dies über Alles<br />
wählen/abwählen oberhalb der Trackliste nachholen –<br />
oder Sie versehen nur eine Auswahl der Tracks mit einem<br />
Häkchen.<br />
Auf der linken Seite des EAC-Programmfensters befinden<br />
sich vier Icons:<br />
Mit WAV werden alle Tracks als unkomprimierte<br />
Wave-Dateien ausgelesen,<br />
4 REGELN: SO LEBEN IHRE<br />
MUSIK-CDS LÄNGER<br />
Musik-CDs sind von einem langsamen Zerfall bedroht. Neben Herstellungsmängeln<br />
kann eine falsche Lagerung eine Ursache sein. Mit den nachfolgenden<br />
Tipps halten Ihre wertvollen Musikscheiben auf jeden Fall länger durch.<br />
1<br />
Stets sorgsam behandeln<br />
Lassen Sie die Scheiben nie offen herumliegen, bewahren Sie sie immer<br />
in der CD-Box auf. Im Auto sollte man sie besser im Handschuhfach verwahren.<br />
Vermeiden Sie Kratzer und Verschmutzungen, und fassen Sie die Disc<br />
nur am Außenrand an oder mit einem Finger außen und einem im Loch.<br />
2<br />
Nur vorsichtig reinigen<br />
Leichte Verunreinigungen lassen sich mit einem feinen Mikrofasertuch<br />
entfernen. Wischen Sie dabei nicht in Kreisrichtung, sondern immer von innen<br />
nach außen. Für hartnäckige Verschmutzungen empfiehlt sich warme Seifenlauge.<br />
Bei starken Kratzern helfen mitunter Reparatur-Sets, die im Fachhandel<br />
erhältlich sind, aber eine Garantie für ihre Funktionsfähigkeit gibt es nicht.<br />
3<br />
Besser nicht beschriften und bekleben<br />
Verwenden Sie zum Beschriften keine Kugelschreiber oder Lösungsmittel<br />
enthaltende Filzstifte. Am besten eignen sich spezielle Stifte zur CD- und<br />
DVD-Beschriftung. Auch von Aufklebern sollte man Abstand nehmen: Die Klebstoffe<br />
können Substanzen enthalten, die die CD beschädigen.<br />
4<br />
FLAC-Dateien als Backup<br />
Wie lange eine CD hält, können selbst Experten nicht genau beziffern.<br />
Zumindest von Ihren wertvollsten Scheiben sollten Sie ein Backup in Form von<br />
FLAC-Dateien erstellen. Dafür eignet sich das in diesem Workshop vorge stellte<br />
Tool EAC.<br />
RIPP-<br />
VARIANTEN<br />
Über die Icons am<br />
linken Rand des Programmfens<br />
ters von<br />
EAC werden die gewünschten<br />
Ripp-<br />
Varianten gestartet.<br />
mit CMP erfolgt das Auslesen über die eingestellte<br />
Kompression (FLAC oder MP3).<br />
Mit IMG legt man eine Image-Datei der kompletten<br />
Audio-CD in Form einer großen WAV-Datei an, zusätzlich<br />
wird ein Cuesheet (eine Titelliste) angelegt.<br />
WRI dient zum Brennen einer Image-Datei auf einen<br />
CD-Rohling.<br />
Wir wählen CMP. Nachdem Sie auf das Icon geklickt<br />
haben, fragt EAC nach dem Speicherort, der etwa der<br />
Windows-Standardordner Eigene Musik sein kann.<br />
EAC startet das Auslesen, das wegen der gründlichen<br />
Lesemethode länger dauern kann. Treten Prob leme<br />
auf, etwa weil die CD beschädigt ist, versucht EAC,<br />
dies mit mehreren Leseversuchen zu korrigieren.<br />
01.2013 connected-home.net 55
KNOW-HOW SMART TELEFONIEREN<br />
Von Reinhard Otter<br />
Wenn das Telefon<br />
ins Internet geht<br />
Telefonieren dürfte bis heute zu den größten Erfindungen im Bereich Kommunikation<br />
zählen – gleich nach dem Buchdruck, noch vor E-Mail und Heimvernetzung. Die neuen<br />
Netzwerktechniken machen den Fernsprecher immer komfortabler.<br />
W<br />
enn ich es Dir doch sage, er ist so...“ „Und<br />
dann hat er gesagt, dass...“. „Egal, der kann<br />
mich...“ Alexander Graham Bell, der als Miterfinder<br />
und erster Produzent marktreifer Telefone gilt,<br />
würde sich im Grabe umdrehen, bekäme er so manches<br />
Gespräch in den Zeiten drahtloser Telefonanlagen<br />
und Festnetz-Flatrates mit. Das Telefon hat die Gesellschaft<br />
seit seiner Einführung in der zweiten Hälfte des<br />
neunzehnten Jahrhunderts wohl stärker verändert als<br />
etwa die elektronische Kommunikation in den letzten<br />
15 Jahren. E-Mail, Online-Shopping oder Nachrichten-<br />
Websites beschleunigen und ergänzen schließlich nur<br />
56<br />
connected-home.net 01.2013
SKYPE-GERÄTE UND -DIENSTE<br />
Skype ist schon nett, um Freunde rund um die Welt vom PC aus zu einem<br />
kostenlosen Video-Chat zu bitten. Doch der Kommunikationsdienst kann viel<br />
mehr. Mit einem speziellen Skype-Phone (siehe unten), das mit dem Internet-<br />
Anschluss verbunden ist, kann man Skype-Kontakte und beliebige Rufnummern<br />
auch ohne PC anwählen. Anrufe aus Skype ins Festnetz von 30 westlichen<br />
Staaten kosten je 2,2 Cent pro Minute – für Auslandsgespräche nach<br />
Neuseeland etwa ist das sehr günstig. Skype bietet auch Flatrates: Für 6,89<br />
Euro pro Monat etwa kann man beinahe unbegrenzt in die Festnetze von 24<br />
europäischen Ländern telefonieren. Eine eigene, weltweit erreichbare Nummer<br />
für Anrufe von Telefonen gibt es ebenfalls. Die kostet 17,25 Euro für drei Monate<br />
oder 57,50 Euro pro Jahr. Anrufe auf dieser<br />
Nummer stellt Skype auf alle Geräte durch, mit<br />
denen man bei Skype angemeldet ist – oder auf<br />
den zugehörigen Anfrufbeantworter.<br />
Das Grandstream GXV3140 IP Multimedia Phone<br />
für knapp 200 Euro ist ein reines Internet-Phone.<br />
Es ist ständig für Anrufe über Skype bereit.<br />
Prozesse, die es bereits gab – wie die Briefpost, Versandhauskataloge<br />
oder Zeitungen. Mit dem Telefon<br />
aber konnten sich Menschen erstmals über Tausende<br />
Kilometer hinweg so unterhalten, als ob man sich gegenübersteht.<br />
Zusammen mit dem Telegrafen war dies<br />
die erste Technik zur weltweiten Vernetzung.<br />
Das Internet hilft beim Telefonieren<br />
Damit sollen Errungenschaften wie das Internet oder<br />
die Heimvernetzung keineswegs infrage gestellt werden.<br />
Im Gegenteil: Viele Jahrzehnte lang war Telefonieren<br />
eine selbstverständliche, immer wieder gleiche Tätigkeit:<br />
wählen, verbinden, reden. Mittlerweile haben<br />
moderne Datennetze nicht nur die Verbreitung von Texten,<br />
Fotos oder Musik revolutioniert, sondern auch das<br />
handvermittelte Ortsgespräch abgelöst.<br />
Längst telefoniert kaum ein Teilnehmer mehr über analoge<br />
Telefondrähte, immer mehr Gespräche werden<br />
über Internet-Datenverbindungen abgewickelt. Meist<br />
bekommt der Benutzer davon nichts mit, schließlich<br />
ertönt weiterhin die Stimme seines Gegenübers im Hörer.<br />
Was sich aber zwischen den beiden Endgeräten<br />
abspielt, ist oft reine Internet-Technik. Neue Anschlüsse<br />
bei der Telekom oder bei Vodafone werden heute<br />
zumindest in Städten meist über die Internet-Telefonie<br />
(Voice over IP) betrieben, sofern der Kunde dem nicht<br />
explizit widerspricht. Wer seinen Telefonanschluss über<br />
einen TV-Kabelnetzbetreiber bucht, der telefoniert<br />
stets per IP-Technik.<br />
Immer erreichbar via Skype<br />
Doch man kann auch direkt via Internet telefonieren –<br />
ganz ohne speziellen Telefonanschluss, nur mit einem<br />
schnellen Online-Zugang. Das beste Beispiel ist Skype.<br />
Der Kommunikationsdienst stellt unterschiedliche<br />
Direktverbindungen<br />
zwischen seinen Benutzern her: per<br />
Textnachrichten, Sprache oder gar<br />
als Videotelefonat. In der einfachsten<br />
Form über das Skype-Programm<br />
am Computer: Darin registriert man<br />
sich als Skype-Benutzer und verwaltet<br />
sein Kundenkonto. Das Ganze<br />
kostet nichts, so lange man von einem<br />
Skype-Account aus einen anderen<br />
anruft.<br />
Doch Skype bietet auch kostenpflichtige<br />
Zusatzdienste wie Anrufbeantworter,<br />
eine Rufnummer, um aus dem normalen<br />
Telefonnetz erreichbar zu sein, sowie Gespräche mit<br />
normalen Telefonanschlüssen. Und man kann auch<br />
über andere Geräte wie Smart TVs (siehe Bild unten)<br />
und spezielle Skype-Telefone unabhängig vom Computer<br />
„skypen“. Sogar Smartphones lassen sich mit<br />
speziellen Apps zu Skype-Telefonen aufrüsten, die so<br />
zumindest innerhalb lokaler WLAN-Netze Gratis-Telefonate<br />
via Internet erlauben. Wer den Dienst komplett<br />
nutzt, kann fast auf den Telefonanschluss verzichten.<br />
Der Vorteil: Via Skype ist man überall unter demsel-<br />
SKYPE AM<br />
SMART TV<br />
Immer mehr Smart TVs<br />
und Blu-ray-Player ermöglichen<br />
Video-Telefonate<br />
über Skype. Einige<br />
TVs, etwa von Samsung<br />
(links) haben dafür eine<br />
integrierte Kamera.<br />
01.2013 connected-home.net 57
KNOW-HOW SMART TELEFONIEREN<br />
ben Benutzernamen oder derselben Telefonnummer<br />
erreichbar. Diese Daten bleiben sogar beim Umzug in<br />
eine andere Stadt oder ins Ausland bestehen.<br />
Festnetz und Smartphone kombinieren<br />
Doch um das Telefonieren flexibler zu machen, muss<br />
es kein kompletter Umstieg auf Internet-Telefonie sein.<br />
Auch clevere Telefonanlagen verkürzen die Kommunikationswege,<br />
etwa indem sie Festnetz-Telefon und<br />
Handy kombinieren. Seit dem Siegeszug der Smartphones,<br />
ihrer Vernetzungstalente und Apps gibt es viele<br />
Möglichkeiten, um die verschiedenen Systeme zusammenzuführen.<br />
Warum sollte man zu Hause das<br />
Handy und den Festnetz-Apparat im Auge behalten,<br />
wenn es einfacher geht? Einige Hersteller bieten Telefone<br />
an, die Festnetz- und Mobilfunk-Gespräche abwickeln.<br />
Mobiltelefone werden dabei via Bluetooth mit der<br />
Basisstation des heimischen DECT-Telefons verbunden.<br />
Das nimmt dann Anrufe per Festnetz und Mobilfunk<br />
entgegen, es klingeln aber nur die angeschlossenen<br />
Schnurlos-Telefone.<br />
Außerdem kann man bei eigenen Anrufen wählen, ob<br />
das Gespräch über das Festnetz oder den Mobilfunkvertrag<br />
geführt werden soll. Das ist praktisch, wenn<br />
man etwa eine Festnetz-Flatrate im konventionellen<br />
Anschluss hat und mit dem Smartphone-Vertrag kostenlos<br />
in ein bestimmtes Mobilfunknetz telefoniert. Geräte<br />
mit dieser Technik gibt es derzeit von Philips und<br />
der Telekom (siehe Seite 59 unten).<br />
Das Smartphone daheim im Dienst<br />
Die Kombination funktioniert aber auch andersherum:<br />
Telefonanlagen können Smartphones für Festnetz-An-<br />
DSL-ROUTER MIT DECT-ANLAGE<br />
Die WLAN-/DSL-Router mit DECT-Funktion aus der FRITZ!Box-Serie von AVM<br />
bietet einige Besonderheiten. Zum einen kauft man in den drei FRITZ!Box-<br />
Modellen 7330, 7360 und 7390 die DECT-Telefonanlage quasi automatisch<br />
zum Router dazu. Die FRITZ!Box 7390 beherrscht wahlweise Internet-Telefonie,<br />
ISDN oder analoges Festnetz. Als Telefone kommen die Schnurlos-Geräte<br />
aus der FRITZ!Fon-Serie zum Einsatz, das Topmodell FRITZ!Fon MT-F kostet<br />
knapp 80 Euro. Alternativ kann man die Telefonanlage aber auch mit Smartphones<br />
und der FRITZ!Fon App nutzen oder andere analoge Telefone anschließen.<br />
Die Konfiguration aller Telefon-Funktionen erfolgt über das Web-Konfigurationsmenü<br />
der FRITZ!Box am PC. Dort lässt sich auf Wunsch für jede Rufnummer<br />
des Anschlusses ein digitaler<br />
Anrufbeantworter einrichten. Das MT-<br />
F bietet zudem Online-Funktionen wie<br />
RSS-Feeds, E-Mail und Web-Radio.<br />
Eine komfortable schnurlose Telefonanlage, die mit<br />
ihren Aufgaben wächst: die FRITZ!Box 7390 (um<br />
210 Euro) und das FRITZ!Fon MT-F<br />
WAS BEDEUTET...?<br />
Bluetooth: für die Funkkommunikation zwischen digitalen<br />
Geräten entwickelt. Je nach Anwendung kommen<br />
unterschiedliche „Profile“ zum Einsatz, etwa das Hands<br />
Free Profile (HFP) zwischen Telefon und Freisprech-Einrichtung<br />
oder das Advanced Audio Distribution Profile<br />
(A2DP) für die Musikübertragung.<br />
DECT: Der Standard Digital Enhanced Cordless Telecommunications<br />
regelt in erster Linie die Funktechnik<br />
heimischer Schnurlos-Telefone. Deshalb spricht man<br />
bei solchen Geräten kurz von „DECT-Telefonen“.<br />
ISDN: Integrated Services Digital Network. Diese Technik<br />
vereint zwei Telefonanschlüsse und Datendienste in<br />
einem Kabel. ISDN wird heute immer häufiger durch<br />
VoIP-Technik über DSL-Anschlüsse ersetzt.<br />
VoIP: Voice over IP beschreibt die Sprachübertragung<br />
via Internet. Der Begriff lässt sich für Internet-Telefonie<br />
à la Skype nutzen und für Telefonanschlüsse, die Gespräche<br />
mit einem VoIP-Router im Internet übertragen.<br />
58<br />
connected-home.net 01.2013
ERWEITERTES FESTNETZ<br />
Mobilfunk-Verträge mit einer sogenannten<br />
Homezone bieten ihren Kunden in einem Umkreis<br />
von bis zu zwei Kilometern um die eigene<br />
Wohnung Festnetzkonditionen – also meist<br />
auch beim Italiener um die Ecke.<br />
rufe nutzen. Das beste Beispiel hierfür ist das System<br />
der FRITZ!Box-Router des deutschen Anbieters AVM.<br />
Einige FRITZ!Box-Modelle sind neben DSL- und WLAN-<br />
Router auch DECT-Telefon-Basisstationen (siehe Seite<br />
58 unten links). Diese Telefonanlagen haben einen direkten<br />
Draht ins heimische Datennetz und bieten damit<br />
praktische Zusatzfunktionen. Zum Beispiel lassen sich<br />
iPhones, iPads und Android-Smartphones mithilfe der<br />
kosten losen App FRITZ!Fon als Mobilteile einsetzen:<br />
Ist die App aktiv, dann klingelt bei Festnetz-Anrufen<br />
auch das Smartphone. Natürlich kann man über die<br />
App auch ins Festnetz anrufen.<br />
Eine solche Funktion bietet auch die Telekom mit der<br />
App Home Talk. Voraussetzung: Der Telefonanschluss<br />
muss Sprachverbindungen via Internet übertragen. Die<br />
entsprechenden Telekom-Tarife heißen Call & Surf IP<br />
und Entertain IP. Die App ist kostenlos für iPhone, iPad<br />
und viele Android-Geräte zu haben. Telekom-Kunden<br />
können ihren heimischen Telekom-Anschluss mit der<br />
App sogar bei Freunden anzapfen, wenn diese auch<br />
einen Telekom-IP-Anschluss nutzen.<br />
Die FRITZ!Box hat noch mehr smarte Funktionen auf<br />
Lager. FRITZ!Box-Anrufbeantworter speichern Nachrichten<br />
digital auf einem lokalen Speicher. Auf Wunsch<br />
verschicken sie diese automatisch per E-Mail. So lassen<br />
sich die News etwa im Büro auf dem PC oder unterwegs<br />
auf dem Smartphone empfangen und abhören.<br />
Schlauer Handy-Vertrag statt Festnetz?<br />
Wer viel unterwegs ist und in einem Single-Haushalt<br />
wohnt, kommt heute sogar ganz ohne Festnetz-Anschluss<br />
aus. Als Alternative dazu gibt es schnelle mobile<br />
Internet-Zugänge und flexible Sprach tarife bei den<br />
Mobilfunk-Unternehmen. O2, Vodafone und T-Mobile<br />
bieten sogenannte Homezone-Verträge an. Dazu gehört<br />
neben der Handy-Rufnummer eine Festnetznummer,<br />
über die der Nutzer zu Hause und im Umkreis von<br />
zirka zwei Kilometern um den Wohnort zu Festnetztarifen<br />
erreichbar ist und selbst telefonieren kann. Das<br />
Ganze kostet in der Regel etwa fünf Euro Aufpreis pro<br />
Monat zum Mobilfunkvertrag – weniger als ein stationärer<br />
Telefonanschluss. Für Familien ist das Angebot<br />
nicht gedacht, da der Homezone-Tarif und die zugehörige<br />
Festnetz-Nummer immer nur einer Handynummer<br />
zugeordnet sind. Eine gemeinsame Nutzung für Familien<br />
bietet kein Mobilfunk-Unternehmen an.<br />
Ein weiterer Punkt spricht gegen die reine Mobilfunk-<br />
Anbindung: Wer zu Hause einen Smart TV, eine Heimsteuerungsanlage<br />
oder andere vernetzte Geräte nutzt,<br />
benötigt nicht nur ein lokales Netzwerk, sondern auch<br />
einen direkten Zugang ins Internet. Den gibt es zwar<br />
inzwischen auch beim Mobilfunk – nicht zuletzt über<br />
das ultraschnelle LTE-Netz. Doch unkomplizierter und<br />
meist auch günstiger ist auf Dauer ein DSL-Zugang.<br />
Und auch ein smartes Festnetz-Telefon hat was – zum<br />
Beispiel für Dauergespräche unter Freundinnen.<br />
DECT-GERÄT MIT HANDY-KONTAKT<br />
Die Kopplung zwischen Smartphones und DECT-Telefonen am heimischen<br />
Festnetz-Anschluss kombiniert die beiden Empfangswege in einem Gerät. Die<br />
Technik gibt es derzeit unter dem Namen MobileLink in den beiden Touchscreen-DECT-Telefonen<br />
S9 (140 Euro) und S10 (160 Euro) von Philips sowie<br />
im SE888 (siehe unten). Das Telekom-Topmodell T-Sinus A806 (100 Euro) bietet<br />
die Funktion ebenfalls.<br />
Das Ganze funktioniert ähnlich wie der Kontakt eines Smartphones mit einer<br />
Auto-Freisprech-Einrichtung: Das Handy meldet sich über das Bluetooth-Profil<br />
Hands Free bei der DECT-Basisstation an. Die nimmt dann Anrufe vom Mobiltelefon<br />
entgegen, startet Telefonate ins Mobilfunknetz und nutzt auch die<br />
im Handy gespeicherten Kontakte. Auf<br />
diesem Weg können die Philips-Geräte<br />
mit MobileLink gleichzeitig Kontakt mit<br />
bis zu zwei Smartphones aufnehmen.<br />
Das Philips ThinkLink SE888 (140 Euro) koppelt<br />
sich via Bluetooth mit iPhones und anderen<br />
Smartphones und lädt diese via USB-Anschluss.<br />
MOBILFUNK<br />
STATIONÄR<br />
Vodafone bindet das<br />
Telefon zu Hause auf<br />
Wunsch auch via Mobilfunk<br />
an. Dafür ist das<br />
Telefon-Modem RL 500<br />
(oben) notwendig.<br />
01.2013 connected-home.net 59
KURZTESTS<br />
Kurz & knapp<br />
An dieser Stelle unterziehen wir neue Produkte aus der Unterhaltungselektronik einem<br />
Schnelltest und bewerten sie nach Qualität, Praxistauglichkeit und Preis. Darunter<br />
fallen auch Produkte, die uns kurz vor Redaktionschluss erreichten. Ausführliche Tests<br />
zu einem späteren Zeitpunkt sind nicht ausgeschlossen.<br />
Cloud-Backup<br />
www.myhomecontrol.ch // ab 150 Euro<br />
D<br />
as Schreckensszenario vieler Smart-Home-<br />
Bewohner ist ein Hardware-Crash des Ser-<br />
myHomeControl ab 150 €<br />
SEHR GUT<br />
vers. Die Schweizer Software-Firma BootUp hat<br />
ihre Gebäudeautomations-Software myHome-<br />
Control nun um ein automatisches Cloud-Backup<br />
erweitert: Nach jeder Änderung des Automations-<br />
Projekts sichert die Software automatisch alle relevanten<br />
Daten und Einstellungen in einem verschlüsselten<br />
Bereich auf einem sicheren Cloud-<br />
Server in der Schweiz. Nach einem Austausch der<br />
Hardware und der Installation der myHomeControl-Software<br />
aus dem Internet rekonstruiert sich<br />
das Projekt selbstständig. „Je nach Internet-Geschwindigkeit läuft die Installation in wenigen<br />
Minuten wieder, ohne dass neu konfiguriert oder programmiert werden müsste“,<br />
sagt Geschäftsführer Peter Hartmann.<br />
Basalte EVE ab 235 €<br />
SEHR GUT<br />
Design-Wandhalter<br />
fürs iPad<br />
www.basalte.be // ab 235 Euro<br />
B<br />
asalte, mehrfach mit dem Red-Dot-Award ausgezeichnetes<br />
junges belgisches Unternehmen, das sich bisher mit edlen<br />
Schaltern und Tastern für KNX einen Namen gemacht hat, bringt<br />
nun EVE, eine Design-Docking-Station für die Wandmontage des<br />
iPads, nach Deutschland.<br />
Als Materialien stehen gebürstetes Aluminium, Aluminium glänzend,<br />
Mattschwarz und Satinweiß zur Auswahl. Die Preise liegen<br />
je nach Ausführung zwischen 235 und 290 Euro.<br />
60<br />
connected-home.net 01.2013
Schick und stark<br />
www.bayanaudio.de // 550 Euro<br />
A<br />
uch wenn dieses Audio-Dock als Designer-Stück<br />
durchgeht: Bei der Bassbox Bayan 7 des englischen<br />
Herstellers Bayan Audio geht es zunächst um den<br />
guten Sound. Das seidenmatt lackier te, 12 Millimeter<br />
starke Echtholz-Gehäuse und die durchsichtige Acryl-<br />
Frontplatte sind nicht nur eine schöne Fassade für Mittel-<br />
und Hochtöner. Sie sind auch standfest genug, um<br />
bei hohen Pegeln kein Scheppern oder Mitschwingen<br />
zuzulassen. Das ist auch nötig: Die Membran des Bassisten<br />
hat einen Durchmesser von über 20 Zentimetern<br />
und verleiht selbst Hip-Hop- und Elektro-Tracks den nötigen<br />
Druck. Als Tonlieferanten dienen vor allem die beiden<br />
Docking-Stationen. So lassen sich zwei iPhones<br />
oder iPods gemeinsam laden oder Musik von beiden<br />
Bayan Audio Bayan 7 550 €<br />
SEHR GUT<br />
Geräten abwechselnd abspielen. Gesteuert wird über<br />
die mitgelieferte Fernbedienung. Wer ein Android-<br />
Smartphone oder ein Windows Phone besitzt, muss<br />
aber nicht verzagen: Musik lässt sich hier über den analogen<br />
Toneingang an der Rückseite einspeisen.<br />
Wenn der Fernseher zweimal klingelt<br />
www.logitech.de // 200 Euro<br />
D<br />
iese Kamera bringt Skype auf jeden Fernseher: In der TV Cam HD ist<br />
die Skype-Software integriert. Per HDMI-Kabel wird die Kamera mit<br />
dem TV verbunden. Das Einrichten geht einfach: Die Kamera ist nach wenigen<br />
Schritten und erfolgter Anmeldung bei Skype startklar. Dank ihrer flexiblen Halterung ist<br />
sie auf dem Rahmen eines Flachfernsehers platzierbar, kann aber auch daneben oder darunter<br />
postiert werden. Sie liefert ein HD-Bild in 720p. Die vier eingebauten Mikrofone fangen die<br />
Sprache auch aus mehreren Metern Entfernung ein. Im Praxistest klappte nach zwei kurzen<br />
Abstürzen und Neustarts alles prima. Ruft ein Skype-Nutzer während des laufenden Fernsehprogramms<br />
an, klingelt es in der Kamera.<br />
Logitech TV CAM HD 200 €<br />
SEHR GUT<br />
Robuster Klang<br />
www.jabra.com // 180 Euro<br />
Jabra Solemate 180 €<br />
SEHR GUT<br />
D<br />
er dänische Audiospezialist Jabra wagt sich mit Solemate in den Bereich der Bluetooth-Lautsprecher.<br />
Das handliche, kompakte Gerät kann Musik einfach via Bluetooth,<br />
USB oder Stereo-Klinkenkabel vom PC, Smartphone oder MP3-Player wiedergeben.<br />
Wird der Einschaltknopf ca. drei Sekunden nach oben gedrückt, beginnt der Lautsprecher<br />
sich via Bluetooth mit anderen Geräten zu verbinden. Eine Sprachanleitung<br />
führt den Nutzer dabei einfach durch das Menü und ermöglicht eine schnelle Verbindung.<br />
Danach kann die Lautstärke entweder über den Lautsprecher selbst oder über<br />
das Smartphone angesteuert werden. Musikstücke müssen dagegen vom Endgerät<br />
angewählt werden. Dank Spritzwasserschutz und Robustheit wird der kompakte Lautsprecher<br />
zum handlichen Wegbegleiter mit einer Akkulaufzeit von etwa zehn Stunden im Musikund<br />
40 Stunden im Standby-Betrieb.<br />
Jabra liefert zur „Schuhsohle“<br />
gleich ein Klinkenkabel<br />
mit, damit<br />
man Endgeräte<br />
mit Kopfhörerbuchse<br />
direkt an den Lautsprecher<br />
koppeln kann.<br />
01.2013 connected-home.net<br />
61
SMART LIFE NEWS & TRENDS<br />
64<br />
72<br />
Smart Life<br />
In dieser Rubrik erfahren Sie alles über das Hausmanagement der Zukunft:<br />
76<br />
Themen, Nachrichten und Reportagen aus der Welt der Hausautomation<br />
und Haustechnik – von der Außenjalousie bis zur Zentralheizung.<br />
80<br />
88<br />
<strong>Smarte</strong> Hilfe Seite 64<br />
Wie man mit smarter Technik im Alter<br />
selbstständig bleibt<br />
Sparsame Funker Seite 72<br />
Das Hausautomationssystem Telefunken<br />
Joonior funktioniert mit batterielosen<br />
Sensoren<br />
Smart Life ohne Bussystem Seite 76<br />
Das kann der Internet-Schalter ALL4075<br />
Lichtsteuerung in der Kirche Seite 80<br />
So funktioniert das Digitalstrom-Konzept<br />
Sat to IP Seite 88<br />
Schluss mit lästigem Strippenziehen<br />
Smart Energie sparen<br />
Im Winter laufen die Heizungen in deutschen Wohnzimmern wieder auf Hochtouren. Damit<br />
Sie nicht frieren, aber gleichzeitig Energiekosten sparen, stellen die Hersteller pünktlich zur<br />
kalten Jahreszeit ihre smarten Sparlösungen vor.<br />
ZUGRIFF VON<br />
UNTERWEGS<br />
Mit der App von mobilcom-debitel<br />
lassen sich<br />
einzelne Heizkörper von<br />
der Ferne steuern und<br />
regulieren.<br />
D<br />
ie meisten Deutschen mögen es in der kalten<br />
Jahreszeit warm in ihren Wohnräumen. Zwar<br />
weiß jeder, dass Heizen teuer ist und man<br />
selbst auf seinen Verbrauch achten sollte, doch in der<br />
Praxis ist dies nicht immer so einfach. Verschiedene<br />
Hersteller bieten daher pünktlich zur Winterzeit nachrüstbare<br />
Lösungen zur Kontrolle der Heizkosten, die<br />
keine Eingriffe ins Heizungssystem erfordern.<br />
So wartet zum Beispiel Mobilcom-debitel mit nachrüstbaren<br />
Thermostaten auf, die sich über eine Smartphone-App<br />
von unterwegs regulieren lassen. Das<br />
Smart-Home-Thermostat, das sich einfach an der Heizung<br />
montieren lässt, gibt es in den beiden Ausführungen<br />
S und M.<br />
Auch der niederländische Energieversorger Eneco<br />
nimmt am smarten Sparprogramm teil und entwickelte<br />
in Zusammenarbeit mit Quby eine neue Anwendung,<br />
um den Energieverbrauch im Eigenheim zu kontrollieren.<br />
Toon für die Home-Energy-Management-Plattform<br />
von Quby ermöglicht den Verbrauchern über ein intuitives<br />
Wandthermostat einen genauen Einblick in ihren<br />
Energieverbrauch. Es besitzt ein übersichtliches<br />
Display, auf dem Strom- und Heizkosten des<br />
Haushalts abzulesen sind. Damit können<br />
auch Verbraucher, die noch nicht komplett<br />
vernetzt sind, smart heizen.<br />
62<br />
connected-home.net 01.2013
Anschauungsmaterial<br />
www.eminent-online.com<br />
Das Thema „Heimautomation“ gehört derzeit noch zu<br />
den Bereichen, der Kunden an Beispielen gezeigt und<br />
erklärt werden muss. Um sich für ein Haus mit intelligenter<br />
<strong>Steuerung</strong> zu entscheiden, müssen sich Bauherren<br />
erst darüber bewusst werden, was ein smartes<br />
Zuhause eigentlich kann. Ein Experience Center oder<br />
auch Showroom eignet sich dafür besonders gut.<br />
Das niederländische Unternehmen Eminent Europe BV,<br />
gerade erst in Deutschland an den Start gegangen, eröffnet<br />
jetzt sein erstes Experience Center im Haus des<br />
Geseker Unternehmens arcocom. Dort können Interessierte<br />
sich mit Heimautomation mit all seinen Facetten<br />
vertraut machen.<br />
Im Mittelpunkt des Showrooms steht vor allem das e-<br />
Domotica-System von Eminent. Herzstück des neuen<br />
Heimautomatisierungssystems ist das neue Control<br />
Panel e-Centre 2. Mit diesem Automationssystem ist<br />
jedermann in der Lage, sowohl ein Sicherheitssystem<br />
zu installieren als auch den Komfort in den eigenen vier<br />
Wänden zu erhöhen. Wichtig ist Neukunden, dass sie<br />
sich das System in einer hausähnlichen Umgebung anschauen<br />
können – was das neue Center auf jeden Fall<br />
erfüllen soll. Weitere Showrooms sollen laut Eminent in<br />
Kürze in mehreren Städten folgen.<br />
Zwischen Ladesäule und Auto<br />
www.devolo.de<br />
Der Hersteller develo will ab Dezember 2012 HomePlug-Green-PHY-Module für<br />
Elektrotankstellen liefern. Diese Module sichern einen fehlerfreien Austausch<br />
zwischen Auto und Zapfsäule. Neben der Übermittlung des Ladestands ermöglichen<br />
die Module auch Services wie Accounting, Authentifizierung und Datenaustausch<br />
mit der Fahrzeugelektronik.<br />
Sicherer Zugang<br />
Der Vertrieb von Reichelt Elektronik hat erstmals die biometrischen Zugangskontrollen<br />
von Granding im Angebot. Die verschiedenen Geräte<br />
bieten von einfacher Code-Eingabe bis hin zur komplexen biometrischen<br />
Fingerabdruck- und Gesichtserkennung alle Möglichkeiten der sicheren<br />
Zugangskontrolle fürs Eigenheim. Angefangen beim MA 300 für<br />
149 Euro, das den Zugang über Fingerprint und/oder RFID kontrolliert,<br />
bis hin zum MB 700 MF für 429 Euro, das auf Wunsch Fingerprint- und<br />
Gesichtserkennung kombiniert, bietet der Distributor eine breite Produktpalette<br />
an Zutrittskontrollen von Granding an. www.reichelt.de<br />
01.2013 connected-home.net<br />
63
SMART LIFE SMARTE TECHNIK FÜR SENIOREN<br />
<strong>Smarte</strong> Hilfe<br />
<strong>Smarte</strong> Technik hilft dabei, im Alter in den eigenen Wänden ein selbstbestimmtes Leben zu<br />
führen. Assistenzsysteme übernehmen Routine-Jobs, helfen beim Einkaufen und alarmieren,<br />
wenn der Tagesablauf von allein wohnenden Senioren ungewöhnlich abweicht.<br />
64<br />
connected-home.net 01.2013
INTERESSANTE LINKS<br />
Wer baut die SmartHome- und AAL-Technik ein?<br />
Den idealen Partner in Ihrer Region finden Sie unter<br />
www.smarthome-deutschland.de/products.<br />
Demo-Center für Smart Home und AAL in Bielefeld:<br />
www.lebensgerechtes-wohnen.de/<br />
SmartHome-Musterhaus mit AAL in Paderborn:<br />
www.smarthomepaderborn.de/Pages/<br />
Konzept_07.html<br />
T<br />
Von Günther Ohland<br />
echnik ist nur etwas für junge Leute? Das<br />
ist Unsinn: Schließlich war es die heutige<br />
Generation 60+ mit Steve Jobs und Bill<br />
Gates, die PC, Maus, Laserdrucker und das Internet<br />
erfunden haben. Diese künftige Rentnergeneration ist<br />
mit Technik aufgewachsen und nutzt sie gerade im „Ruhestand“,<br />
um sicherer, komfortabler und energiebewusster<br />
zu leben. Doch auch für Ältere über 70 Jahre<br />
sowie durch Krankheit und Alter körperlich eingeschränkte<br />
Menschen bietet das Smart Home viele interessante<br />
Hilfen, die es ihnen ermöglichen, länger<br />
selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu leben.<br />
Smart Home und AAL<br />
„Alle wollen älter werden, doch niemand möchte alt<br />
sein“, sagt der Volksmund. Die Gründe dafür liegen sicherlich<br />
in der im Alter eingeschränkten Mobilität und<br />
im Bewusstsein, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.<br />
Die Forschung beschäftigt sich international seit vielen<br />
Jahren damit und hat den Begriff „Ambient Assisted<br />
Living“ (AAL) geprägt. Er beschreibt ein Umfeld, das<br />
dem betroffenen Menschen automatisch und meist unsichtbar<br />
assistiert.<br />
Die technischen Unterschiede zwischen Smart Home<br />
und AAL sind meist nicht wahrnehmbar. Ein Beispiel:<br />
Es klingelt an der Tür. Sie sitzen im Wohnzimmer auf<br />
dem Sofa und schalten per TV-Fernbedienung die Türkamera<br />
ein. Sie sehen, dass dort ein Bekannter steht,<br />
und öffnen die Tür per Klick auf die Fernbedienung.<br />
Wenn Sie dies als junger gesunder Mensch aus Bequemlichkeit<br />
tun, ist es „Smart Home“. Sind Sie jedoch<br />
alt oder gehbehindert, sprechen wir von „AAL“.<br />
Ebenso verhält es sich mit Lieferdiensten. Pizza- und<br />
Sushi-Express sind eine Art von „Essen auf Rädern“.<br />
Die Unterschiede zwischen der Küche der Malteser und<br />
dem Pizzabäcker sind Lifestyle und Marketing, eben<br />
AAL oder Smart Home. Viele alte Leute empfinden es<br />
als stigmatisierend, wenn der Bundesfreiwilligendienst<br />
(BFD) das Essen bringt: „Jetzt kann man sich nicht einmal<br />
mehr selbst versorgen, und die ganze Nachbarschaft<br />
sieht es“.<br />
Das Wohnungsunternehmen THAMM & PARTNER bietet<br />
in seinen Potsdamer Wohnungen einen sogenannten<br />
Web-Concierge an. Diese Software läuft auf PC,<br />
Smartphones und smarten Tablets und beinhaltet eine<br />
Reihe von Assistenzdiensten, unter anderem einen<br />
Lieferdienst für Speisen. Dieser bietet sowohl Life-<br />
01.2013 connected-home.net<br />
65
SMART LIFE SMARTE TECHNIK FÜR SENIOREN<br />
FERN-<br />
DIAGNOSE<br />
Der Arzt erklärt, wie<br />
sich Blutdruck, Blutzucker<br />
und Aktivität selbst<br />
messen lassen. Die<br />
Auswertung erfolgt am<br />
PC oder Smart Tablet.<br />
GEWICHTS-<br />
KONTROLLE<br />
Die Körperfettwaage<br />
funkt die gemessenen<br />
Werte an eine elektronische<br />
Patientenakte.<br />
style-Food als auch leichtes, magenfreundliches Essen<br />
an. Menschen, die diese Dienste im mittleren und jungen<br />
Alter bereits in Anspruch nehmen, bestellen dort<br />
auch im Alter – ohne gefühltes Stigma.<br />
Weitere sinnvolle smarte Dienste sind beispielsweise<br />
ein Buchungsdienst für den mobilen Friseur, der Taxiruf<br />
und Vorbestellungen per Button, Infos an den Hausmeister<br />
sowie die Auswahl und Lieferung von Einkäufen<br />
bis in die Wohnung oder sogar bis in den Kühlschrank.<br />
Warum soll man als alter Mensch Mineralwasserkästen,<br />
einen Zehnerpack Milch oder einen Sack Kartoffeln<br />
vom Supermarkt nach Hause schleppen? Auch jungen<br />
Leuten macht das keinen Spaß. Etwas anderes ist der<br />
genussvolle Einkauf von Wurst oder Käse sowie das<br />
Herum stöbern und Entdecken neuer Produkte im realen<br />
Supermarkt.<br />
Im Rhein-Main-Gebiet gibt es einen Lieferdienst, der<br />
sich auf Sehbehinderte spezialisiert hat. Er besorgt auf<br />
Wunsch der Kunden alles und liefert bis in den Kühlschrank<br />
hinein. Er finanziert sich aus dem Verkauf der<br />
Produkte mit einem geringen Aufpreis.<br />
Als Nur-Online-Käufer neigt man dazu, immer die gleichen<br />
Waren zu bestellen, denn man erfährt ja nicht unbedingt,<br />
was es Neues gibt. Der Kühlschrank, der automatisch<br />
das nachbestellt, was entnommen wurde,<br />
fällt in diese Kategorie und dürfte deshalb keine Zukunft<br />
haben. Der Handelskonzern Metro hat in der<br />
Schweiz vor mehr als zehn Jahren einen Versuch mit<br />
automatischer Bestellung von Lebensmitteln gemacht.<br />
Technisch funktionierte alles recht gut, doch Metro hat<br />
festgestellt, dass es sich langfristig negativ auf den<br />
Umsatz auswirkt, wenn Kunden nicht mehr in die Läden<br />
kommen, sondern nur noch per Mausklick kaufen. Nutzen<br />
wir die Online-Angebote mit Lieferservice also nur<br />
für schwere und „langweilige“ Produkte und erlauben<br />
wir uns das unbeschwerte Einkaufen von genussvollen<br />
und „interessanten“ Produkten.<br />
Vitalparameter<br />
Gewicht, Blutdruck, Blutzucker, Puls und Temperatur<br />
sind die geläufigsten Vitalwerte des Menschen. Weichen<br />
diese vom typischen bzw. krankheitstypischen<br />
Bild ab, ist etwas nicht in Ordnung. Vielleicht reicht eine<br />
Änderung des Lebensstils, vielleicht muss aber auch<br />
ein Arzt eingreifen. Diabetes, Bluthochdruck und Adipositas<br />
sind hierzulande leider weit verbreitet. Es ist<br />
deshalb sehr sinnvoll, seine Vitalparameter regelmäßig<br />
zu bestimmen und aufzuzeichnen. Welche und wie oft,<br />
sagt am besten der Arzt. Doch zum Messen des Blutdruck<br />
und zum Wiegen muss niemand mehr die Arztpraxis<br />
aufsuchen, insbesondere nicht alte Leute bei<br />
Eis und Schnee. Da ist der Weg oft gefährlicher als eine<br />
versäumte Messung.<br />
Im Rahmen von Smart Home und AAL werden heute<br />
zuverlässige, vom Patienten leicht zu handhabende<br />
Geräte angeboten, die zudem per Funk vernetzt sind.<br />
Das Heidelberger Unternehmen HMM AG nutzt zur<br />
Funkübertragung zwischen Blutdruckmesser, Körperfettwaage,<br />
Blutzuckermessgerät und Internet-Gateway<br />
den Standard ANT. Andere Anbieter setzen auf die vom<br />
Handy bekannte Technologie Bluetooth. Beide funk-<br />
66<br />
connected-home.net 01.2013
tionieren; ANT zeichnet sich zudem durch eine perfekte<br />
Zuordnung und automatische Wiedererkennung<br />
der angelernten Geräte aus. Bei Bluetooth hat wohl jeder<br />
schon einmal die Erfahrung gemacht, dass Handy<br />
und Freisprechanlage sich plötzlich nicht mehr gegenseitig<br />
erkannten und neu „gepaart“ werden mussten.<br />
Das möchte man seinen neunzigjährigen Angehörigen<br />
nicht unbedingt zumuten.<br />
In der Praxis misst man beispielsweise seinen Blutdruck<br />
mit der Oberarm-Manschette. Die Daten der beiden<br />
Blutdruckwerte sowie der Puls werden angezeigt,<br />
im Gerät gespeichert und auf ein Gateway übertragen.<br />
Von dort aus erfolgt automatisch die verschlüsselte<br />
Übertragung in eine persönliche, verschlüsselte Patientenakte.<br />
Diese gehört weder dem Arzt noch der<br />
Krankenkasse, sondern ausschließlich dem Patienten.<br />
Dieser bestimmt selbst, wer welche Daten sehen darf.<br />
Dies können Angehörige, ein Pflegedienst oder der<br />
Hausarzt sein, aber das entscheidet der Patient.<br />
In der Regel bieten die Vitaldienste grafische und statistische<br />
Aufbereitungen der Messwerte an und alarmieren<br />
bei signifikanten Abweichungen vom Sollwert.<br />
Ein Beispiel: Ein herzkranker Mann nimmt etwa eine<br />
Woche lang täglich mehr als ein Kilogramm Gewicht<br />
zu. Das deutet auf Wassereinlagerungen hin und bedeutet<br />
nichts Gutes. Kann jetzt ein Arzt eingreifen und<br />
gegebenenfalls die Medikamentierung ändern, haben<br />
Patient und Krankenkasse gewonnen. Sonst wird es<br />
für den Patienten zumindest sehr unangenehm und<br />
für die Kasse teuer. Vielleicht hat der Senior aber auch<br />
nur versäumt, seine Medikamente zu nehmen, oder infolge<br />
beginnender Demenz vergessen, dass er sie<br />
schon genommen hat und überdosiert. Die Vitalmessgeräte<br />
decken Unregelmäßigkeiten gnadenlos auf und<br />
warnen rechtzeitig.<br />
Die Kosten für solche Messgeräte sind gemessen am<br />
Nutzen sehr gering. Alle bekannten Privatkassen übernehmen<br />
die Kosten, wenn der Arzt dies befürwortet. Die<br />
gesetzlichen Kassen erkennen den Nutzwert der Geräte<br />
mehr und mehr an und dank aktuell guter „Kassenlage“<br />
wird der Verordnung des Arztes, beispielsweise<br />
bei langen Anfahrtswegen zur Praxis oder weil die tägliche<br />
Messung notwendig ist, meistens stattgegeben.<br />
Doch auch ohne Kostenübernahme der Kassen ist die<br />
vergleichsweise geringe Investition sinnvoll. Angehörige<br />
haben so die Chance, sich jederzeit aus der Ferne<br />
einen ungeschminkten Überblick über den Gesundheitszustand<br />
ihrer Lieben zu verschaffen.<br />
ARZTBESUCH VERMEIDEN<br />
Ein Blutdruckmessgerät mit Speicher und Datenfunk<br />
überträgt Vitalparameter.<br />
Domotik-Sensoren<br />
Auch die sogenannten Domotik-Sensoren (automatische<br />
Warnsysteme zur frühzeitigen Erkennung fehlender<br />
Aktivität in der häuslichen Umgebung wie vernetzte<br />
Lichtschalter, Bewegungsmelder, Fenster- und Türkontakte)<br />
helfen je nach Gesundheitslage. Bei allein<br />
lebenden Menschen ist es für Angehörige und Betreuer<br />
wichtig zu wissen, ob der Betroffene aufgestanden<br />
ist und sich in der Wohnung bewegt. Allein die Tatsache,<br />
dass Licht im Bad ein- und ausgeschaltet wird,<br />
bedeutet, dass die betreffende Person lebt. Bleiben<br />
solche Signale aus, ist es angezeigt, sich Gewissheit<br />
zu verschaffen. Zunächst über einen Telefonanruf, und<br />
wenn dieser unbeantwortet bleibt, empfiehlt sich ein<br />
sofortiger Besuch mit dem Zweitschlüssel.<br />
Ähnlich gute Informationen liefert die Tatsache, dass<br />
ein Mensch zu einem Zeitpunkt das Bad betritt (das<br />
BEWEGUNG<br />
REGISTRIEREN<br />
Ein EnOcean-Bewegungsmelder<br />
zum nachträglichen<br />
Einbau im<br />
Wohnungsbestand<br />
hilft beim Aktivitäts-<br />
Monitoring.<br />
01.2013 connected-home.net 67
SMART LIFE SMARTE TECHNIK FÜR SENIOREN<br />
DEN STURZ<br />
ERKENNEN<br />
Der druckempfindliche<br />
Teppich SensFloor erkennt,<br />
ob eine Person<br />
gestürzt ist.<br />
Licht geht an oder der Bewegungsmelder reagiert),<br />
aber nach einer angemessenen Zeit nicht wieder herauskommt.<br />
Das lässt vermuten, dass ein Notfall durch<br />
Sturz vorliegt. Auch hier ist schnelles Handeln angesagt.<br />
Moderne Alten- und Pflegeheime, wie das neue<br />
Heim des Pflegekompetenzzentrums Aßlar in Hessen,<br />
berücksichtigen dies im Einzelfall bereits, um die Qualität<br />
der Pflege zu verbessern.<br />
Elektrische Rollläden sind gerade für Seniorinnen, denen<br />
oft die Kraft fehlt, diese manuell heraufzuziehen,<br />
eine tolle Sache. <strong>Smarte</strong> Rollläden sind nicht nur ein<br />
Komfortfaktor, sie haben AAL-Relevanz. Bekanntlich<br />
geht die Sonne an jedem Tag zu einem anderen Zeitpunkt<br />
auf und unter. Sie läuft durch die Jahreszeiten in<br />
unterschiedlicher Höhe über den Horizont und „brennt“<br />
somit an jedem Tag anders zum Fenster herein. Mit einer<br />
Zeitschaltuhr kann also nicht erreicht werden, dass<br />
ein Raum optimal beschattet wird, sondern nur mit einem<br />
Programm, das astronomische Regeln berücksichtigt.<br />
Bettlägerige Personen genießen den Komfort<br />
einer solchen intelligenten <strong>Steuerung</strong>, würden sie doch<br />
sonst der Sonne ausgesetzt sein, bis sie am Fenster<br />
vorbeigezogen ist. „Schwitzen, bis der Zivi kommt“,<br />
nannte dies einmal eine Pflegedienstleiterin.<br />
Smart-Home-Funktionen bedeuten in solchen Fällen<br />
einen echten Zugewinn an Lebensqualität. Doch die<br />
Automatik hat auch eine Schattenseite. Eine perfekt<br />
funktionierende Rollladensteuerung und eine automatische<br />
Beleuchtung signalisieren nach außen, dass alles<br />
in Ordnung ist. Allerdings lässt sich mit einem ungewöhnlich<br />
zyklisch laufenden Rollo und „S.O.S.“<br />
blinkender Beleuchtung für Aufmerksamkeit sorgen.<br />
Nachbarn werden feststellen, das bei Herrn Müller „etwas<br />
nicht stimmt“, wenn die Rollläden ständig die<br />
Position verändern. Es gibt jedoch noch nicht ge nug<br />
Erfahrung auf diesem Gebiet und deshalb auch keine<br />
einfach umzusetzenden Rezepte. Je nach Person, Gesundheitszustand,<br />
geistiger Fitness und baulichen<br />
Möglichkeiten der Wohnung sollten Ange hörige, eventuell<br />
der Pflegedienst und selbstverständlich der betroffene<br />
Senior selbst eine akzeptable Lösung finden.<br />
Sturzerkennung<br />
Stürze stellen im Haushalt das größte Unfallrisiko für<br />
ältere Menschen dar. Stolperfallen wie Telefonkabel<br />
und Teppiche sind ebenso gefährlich wie falsches<br />
Schuhwerk und mangelndes Sehvermögen durch<br />
schlechte Beleuchtung. Neben Prellungen, Wunden<br />
und Verstauchungen spielen bei schweren Sturzverletzungen<br />
Brüche des Oberschenkelknochens nahe dem<br />
Hüftgelenk die Hauptrolle, sogenannte Hüftfrakturen.<br />
Bei alten Menschen erhöht das Fehlen reflexhafter<br />
Schutzreaktionen die Sturzfolgen. Zudem heilen solche<br />
Brüche oft nur schlecht. Mehr als die Hälfte der Menschen<br />
sind nach dem Bruch in ihrer Beweglichkeit erheblich<br />
eingeschränkt, 20 Prozent werden sogar ständig<br />
pflegebedürftig. Bei fünf bis zehn Prozent der Gestürzten<br />
kommt es zu schwerwiegenden Verletzungen,<br />
die einen Krankenhaus-Aufenthalt erfordern. Es ist also<br />
sehr wichtig, Stürze sofort zu erkennen und die richtigen<br />
Maßnahmen zu ergreifen.<br />
Ein smartes Heim sorgt dafür, dass immer dort, wo sich<br />
Menschen aufhalten, ihrem Alter entsprechend optimales<br />
Licht vorhanden ist. Die Stolperfalle Telefonkabel<br />
lässt sich durch ein Schnurlos-Telefon beseitigen.<br />
Die Forschung sucht noch nach der besten Methode,<br />
Stürze im Entstehen zu erkennen und vorab zu warnen.<br />
Es gibt Lösungen auf Basis von Kameras, die den Ablauf<br />
eines typischen Sturzes erkennen. Sie finden aber<br />
nicht heraus, wenn ein Bewohner im Sessel einschläft,<br />
aus diesem herausrutscht und sich verletzt.<br />
Eine Technik aus Österreich verwendet Sensoren im<br />
Schuhwerk. Diese funktionieren gut, aber natürlich nur,<br />
wenn diese Schuhe auch getragen werden, und dies ist<br />
etwa nachts beim Gang zur Toilette nicht der Fall.<br />
Eine andere Technik nutz Sensoren im Bodenbelag. So<br />
funken Hunderte von Drucksensoren beim SensFloor-<br />
Boden (Teppich oder Laminat), wenn jemand über den<br />
Boden läuft. Ändert sich der Druck an den einzelnen<br />
Sensoren derart, dass es anstelle von „Fußabdrücken“<br />
einen „Körperabdruck“ gibt, wird Alarm ausgelöst.<br />
68<br />
connected-home.net 01.2013
Die einfachste Lösung besteht darin, Senioren einen<br />
Fallsensor mit Alarmknopf umzuhängen. Ein 3D-Beschleunigungsmesser<br />
misst die sturztypische Bewegung,<br />
notfalls kann die gefallene Person Hilfe auch per<br />
Knopfdruck rufen. Voraussetzung ist, dass sie den<br />
Sensor trägt. Dies ist leider im entscheidenden Moment<br />
oft nicht der Fall, etwa beim nächtlichen Toilettengang.<br />
Es gibt bisher nicht die eine immer funktionierende Lösung.<br />
Wichtig bei der Auswahl sind die örtlichen Möglichkeiten,<br />
das Budget und das Krankheitsbild.<br />
Oma und Enkel im Video-Chat<br />
Der kostenlose Internet-Video-Chat-Dienst Skype erfreut<br />
sich bei Senioren bis ins hohe Alter einer wachsenden<br />
Beliebtheit. Allerdings nicht am PC, sondern<br />
am TV-Gerät. Moderne Smart TVs verfügen über einen<br />
LAN- und USB-Anschluss. Die Geräte aller großen<br />
Marken sind mit USB-Kameras und Mikrofonen nachrüstbar.<br />
Auf der IFA 2012 waren auch schon Geräte mit<br />
eingebauter Kamera zu sehen.<br />
Neben dem Skype-fähigen TV-Gerät wird ein möglichst<br />
schneller Internet-Zugang benötigt. Das muss nicht<br />
DSL sein. Kabel-TV-Provider bieten dies als Ergänzungsangebot<br />
(Triple Play) an. Auch LTE bietet gute<br />
Bandbreiten. So ausgestattet, sind es nur zwei, drei<br />
Tastendrücke auf die Fernbedienung des TV-Geräts,<br />
und schon steht die Verbindung zu den Kindern und<br />
Enkeln – egal, wo auf der Welt sie sich befinden.<br />
Gehbehinderte Senioren nutzen Skype auch, um den<br />
Nachbarn und den Pflegedienst anzurufen. Und es gibt<br />
weit voneinander entfernt lebende Familienmitglieder,<br />
die per Skype am Sonntagmorgen gemeinsam per<br />
Videokonferenz „frühstücken“.<br />
Die Firma Logitech hat zur IFA 2012 ein Nachrüst-Kit<br />
für ältere TV-Geräte vorgestellt. Es besteht aus einer<br />
INTELLIGENTE<br />
MATTE<br />
Die druckempfindliche<br />
SensFloor-Matte erkennt<br />
und meldet, wenn<br />
ein Patient aus dem Bett<br />
gefallen ist.<br />
TEPPICH<br />
MIT TECHNIK<br />
So erkennen die Drucksensoren<br />
im SensFloor-<br />
Teppich einen Sturz.<br />
01.2013 connected-home.net 69
SMART LIFE SMARTE TECHNIK FÜR SENIOREN<br />
ZUSAMMEN-<br />
SPIEL<br />
Telekommunikation<br />
bringt Generationen<br />
zusammen. Skype-<br />
Nachrüstung für alle<br />
TV-Geräte gibt es für<br />
ca. 199 Euro.<br />
SKYPE-<br />
KAMERA<br />
Mit einer Skype-Kamera<br />
wird der Fernseher zum<br />
Kommunikationsobjekt<br />
bzw. zum Videotelefon.<br />
Kamera, die auf den Fernseher gestellt wird, einem HD-<br />
MI-Kabel zum TV-Gerät und einer Fernbedienung. In<br />
der Kamera selbst ist die für Skype notwendige Elektronik<br />
untergebracht. Der vielleicht noch gar nicht so<br />
alte, aber für Skype nicht geeignete Fernseher lässt<br />
sich so trotzdem verwenden. Auch hier ist ein Internet-<br />
Zugang ab 6.000 Bit/s Voraussetzung.<br />
Fazit<br />
SmartHome mit den Zielen Energieeffizienz,<br />
Sicherheit und Komfort<br />
und der Wunsch nach einem selbstbestimmten<br />
Leben im Alter gehören zusammen.<br />
SmartHome bietet die Voraussetzungen für technische<br />
Hilfsmittel zur Erhaltung der Teilhabe am Leben – gegebenenfalls<br />
durch jederzeitige stattfindende Videokonferenzen.<br />
Die Messung der Vitalparameter und<br />
Übertragung zum Pflegedienst gibt den Senioren ein<br />
Stück Selbstverantwortung für die eigene Gesundheit<br />
zurück. Domotik-Sensoren helfen, Abweichungen von<br />
der täglichen Routine und Probleme frühzeitig zu erkennen.<br />
Und Sturzsensoren erkennen eine – nicht sel-<br />
Via Skype am TV kann<br />
die getrennte Familie stets<br />
kommunizieren<br />
ten vorkommende – lebensbedrohliche Si tuation für allein<br />
lebende Bewohner.<br />
Voraussetzung für all das ist ein schnelles, zuverlässiges<br />
Internet in allen Räumen. Nur so lassen sich die in<br />
den Wohnungen gewonnenen Informationen sicher und<br />
schnell dahin transportieren, wo sie nötig sind, um die<br />
Lebensqualität zu verbessern. Daher sollten alle Häuser<br />
und Wohnungen beim Neubau, beim Sanieren und<br />
beim Renovieren mit einer lokalen Netzwerk-Verkabelung<br />
ausgestattet werden. Nur auf WLAN zu setzen wäre<br />
leichtfertig, denn gerade in Wohnanlagen mit vielen<br />
WLANs ist die Bandbreite technisch bedingt eingeschränkt.<br />
Auf Funk basierende Gebäudesteuerungssysteme<br />
(wie EnOcean, RWE-SmartHome, ZigBee, Z-<br />
Wave und EQ3) sind in jeder Wohnung nachrüstbar<br />
und finanziell erschwinglich.<br />
70<br />
connected-home.net 01.2013
ANZEIGE<br />
Kaspersky Lab schützt<br />
smarte Heimnetzwerke<br />
Smart-TVs und Tablets bringen Fernsehen und das World Wide Web auf das Sofa. Allerdings<br />
sammeln diese Geräte auch zahlreiche private Daten wie Zugangsdaten zu Sozialen Netzwerken<br />
oder Kreditkarteninformationen. Welche potenziellen Gefahren drohen und wie schützen sich<br />
smarte Anwender richtig?<br />
S<br />
mart-TVs, Tablets, Smartphones<br />
und Notebooks dienen zu<br />
Hause als vielseitige und bequeme<br />
Informations- und Unterhaltungssysteme:<br />
Vom Sofa aus hat<br />
man bequemen Zugriff auf multimediale<br />
Inhalte und Streaming-Dienste,<br />
soziale Netzwerke oder seine E-Mails<br />
im Web. Gleichzeitig greift der Heimanwender<br />
auf Communities wie Facebook<br />
zu oder kauft elektronisch ein.<br />
Vielen Nutzern ist allerdings nicht bewusst,<br />
dass diese Dienste keine Einbahnstraße<br />
sind. Um Informationen zu<br />
erhalten, gibt der Nutzer freiwillig Daten<br />
von sich preis, und zum Teil übertragen<br />
auch die Endgeräte Informationen<br />
ins Web. Die Folge: Mit der Zeit<br />
werden die Unterhaltungsgeräte zu<br />
wahren Fundgruben für private und<br />
sensible Informationen.<br />
Smart-TV bald so anfällig<br />
wie PCs?<br />
Sobald TV-Hersteller auf ein offenes<br />
Betriebssystem wie Android setzen,<br />
ergeben sich für die Nutzer viele Vorteile<br />
– aber auch Gefahren. Die Entwicklung<br />
könnte dabei ähnlich rasant<br />
vonstatten gehen wie bei Smartphones<br />
oder Computern.<br />
oder Smartphone intensiv zum Anschluss<br />
ans Internet. Damit haben die<br />
Software-Schädlinge schon den Fuß<br />
in der Tür.<br />
Geschlossene WLANs sind kein Hexenwerk.<br />
Nach der Installation sollten<br />
zunächst die WLAN-Verschlüsselung<br />
aktiviert sowie die SSID (Netzwerkname)<br />
und ein eventuell eingetragenes<br />
Passwort geändert werden. Als Verschlüsselungsmethode<br />
sollte man<br />
mindestens WPA2 Personal wählen.<br />
Alle Zugänge sollten mit einzigartigen<br />
und starken Passwörtern abgeriegelt<br />
werden. Hier hat Kaspersky Lab spezielle<br />
Tipps (http://goo.gl/bnVcA). Für<br />
die Verwaltung der zahlreichen Passwörter<br />
empfiehlt es sich, eine Passwort-Datenbank,<br />
wie sie etwa in Kaspersky<br />
PURE enthalten ist, zu verwenden.<br />
Und den Schutz für verschiedene<br />
Geräte wie Notebooks, Smartphones<br />
und Tablets verschafft sich der Heimnutzer<br />
mit einem Multilizenz-Paket wie<br />
Kaspersky ONE Universal Security.<br />
Für die einzelnen Geräte im Connected<br />
Home, mit teilweise unterschiedlichen<br />
Betriebs systemen, liefert Kaspersky<br />
Lab einen Multiplattform-Ansatz.<br />
Hier stehen für smarte Anwender<br />
vielfach ausgezeichnete Lösungen zur<br />
Verfügung: Kaspersky Internet Security<br />
2013 (für Windows), Kaspersky Security<br />
for Mac (Mac OS), Kaspersky<br />
Mobile Security (Android, Symbian,<br />
BlackBerry, Windows Mobile) und<br />
Kaspersky Tablet Security (Android).<br />
Mehr dazu auf www.kaspersky.de.<br />
SMART <strong>HOME</strong> – SICHERES HEIM<br />
Internet<br />
WLAN-Router<br />
Kaspersky<br />
Mobile Security<br />
Kaspersky<br />
Tablet Security<br />
Smartphone<br />
Tablet<br />
Tipp<br />
3<br />
SMART <strong>HOME</strong><br />
Sicherheit im Heimnetzwerk<br />
ist in drei<br />
Schritten zu erreichen:<br />
• WLAN absichern<br />
• Alle Programme aktuell<br />
halten und mit<br />
Kaspersky Lab Endgeräte<br />
absichern<br />
• Sämtliche Zugänge<br />
mit starken Passwörtern<br />
sichern<br />
Zugänge mit<br />
starken Passwörtern<br />
sichern<br />
Smart-TV<br />
Sicherheit im Heimnetz<br />
herstellen<br />
Doch selbst wer zu Hause noch keinen<br />
intelligenten Fernseher nutzt – über<br />
das Einfallstor des WLAN-Routers<br />
nutzen viele schon Notebook, Tablet<br />
Tipp<br />
1 WLAN<br />
absichern<br />
Kaspersky<br />
Internet<br />
Security 2013<br />
Kaspersky<br />
Security for Mac<br />
Desktop<br />
Notebook<br />
Tipp<br />
2<br />
Alle Programme<br />
aktuell halten<br />
NAS-Server/<br />
Streaming-Client
SMART LIFE HAUSAUTOMATIONSSYSTEM<br />
TELEFUNKEN JOONIOR<br />
www.telefunken-sb.de 1.160 Euro<br />
vorwiegend batterielose Sensoren, geringer<br />
Eigenstromverbrauch, hohe Betriebsicherheit,<br />
erlaubt Solarstrom-Eigennutzung<br />
Im Minimalausbau geringere Flexibilität<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Von Markus Wölfel<br />
Sparsame Funker<br />
Telefunken hat mit dem Hausautomationssystem Joonior Smart Building ein Nachrüst-Set<br />
aus der Taufe gehoben, das etliche technische Raffinessen bereithält wie etwa batterielose<br />
Sensoren. Zudem ist es recht anwenderfreundlich: Anschließen, einstecken, fertig.<br />
ZUR<br />
SICHERHEIT<br />
Komponenten, die in der<br />
Unterverteilung verbaut<br />
werden, bekommen<br />
gemeinsam durch eine<br />
separate Antenne eine<br />
sichere Funkverbindung<br />
zur Basis.<br />
D<br />
er Name Telefunken steht für unzählige Innovationen<br />
in einer langjährigen Geschichte.<br />
Heute werden hauptsächlich Lizenzen verkauft,<br />
die den Produzenten zum Tragen des Namens<br />
berechtigen. So hat sich etwa der Allgäuer Elektronikund<br />
Software-Spezialist MSR-Solutions für sein Geschäftsfeld<br />
„Gebäudeautomation“ das geläufige Telefunken-Logo<br />
gesichert. An und für sich eine gute Idee,<br />
denn der Name ist Programm: Das nagelneue Gebäude-Automationssystem<br />
Joonior Smart Building benutzt<br />
gleich mehrfach Fernfunk („fern“ heißt auf Griechisch<br />
„tele“), nämlich WLAN, GPRS und EnOcean.<br />
Joonior Smart Building dient der automatischen und<br />
manuellen <strong>Steuerung</strong> der Haustechnik. Durch die<br />
Nachrüstung von Schaltgliedern, die per Funk miteinander<br />
vernetzt sind, befehligt das System Wohnungen<br />
oder ganze Häuser. Alle Immobilien, deren Elektroinstallation<br />
konventionell aufgebaut ist, lassen sich damit<br />
in puncto Komfort und Sicherheit aufpeppen. Der Fachmann<br />
spricht von einem Funk-Bussystem. Auf diesem<br />
72<br />
connected-home.net 01.2013
Bus werden Befehle zwischen Zentraleinheit, Messfühlern<br />
(Sensoren) und Schaltgliedern (Aktoren) ausgetauscht.<br />
Über die Joonior-Zentrale kann der Bauherr<br />
Lampen, Rollläden, Jalousien oder sogar die Heizung<br />
steuern oder auch automatische Befehlsketten ablaufen<br />
lassen. Die Sensordaten sorgen beispielsweise dafür,<br />
dass bei zu starker Sonneneinstrahlung die Jalousien<br />
heruntergefahren werden, oder der Benutzer bekommt<br />
eine Warnung, wenn bei laufender Heizung ein<br />
Fenster geöffnet ist.<br />
Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten hat<br />
der Anwender durch ein PC-Programm oder ein Smartphone<br />
stets im Blick. Die möglichen Mitspieler im System<br />
sind je nach Aufwand wählbar: Funktionsstecker<br />
werden etwa einfach vor die Lampe in die Haussteckdose<br />
gesteckt. Wer sein ganzes Haus derart steuern<br />
möchte, beauftragt einen Elektroinstallateur, Aktoren in<br />
die Unterputzdose oder direkt in die Unterverteilung<br />
einzubauen. Vorteil: So kann der Hausherr seine Schalterserie<br />
mit den teuren Blenden weiterbenutzen.<br />
Das Herzstück<br />
Die Basisstation des Joonior-Systems wartet mit pfiffigen<br />
Dreingaben auf. Das schicke weiße Hochglanzgehäuse<br />
lässt sich dank WLAN überall aufstellen oder<br />
-hängen. Auf dem übersichtlichen Display hat der Kunde<br />
bereits Zugriff auf die wichtigsten Funktionen der<br />
Anlage. Hinter einer Klappe auf der Rückseite befinden<br />
sich neben der LAN-Buchse auch zwei Schächte für<br />
SD-Karten. Auf den SD-Karten speichert die Zentrale<br />
ihre Mess- und Konfigurationsdaten. Dabei werden sie<br />
auf beiden Karten gleichzeitig abgelegt (Spiegelung).<br />
So bleiben die wichtigen Daten jederzeit erhalten. Darüber<br />
hinaus haben die Ingenieure auch noch Akku-<br />
Schächte eingebaut. Über vier eingelegte Akkus stellt<br />
die Anlage so ihre Notstrom-Versorgung sicher. Gegen<br />
einen Aufpreis von 100 Euro liefert Telefunken auch eine<br />
Basisstation, die den Datenfunk GPRS beherrscht.<br />
So kann die Anlage auch überall dort installiert werden,<br />
wo sonst kein Internet vorhanden ist.<br />
Das sogenannte Kennenlernpaket kostet 1.160 Euro<br />
und beinhaltet eine Basis für 500 Euro sowie einige<br />
Sensoren und Aktoren, die auch Laien einrichten können<br />
(siehe Ausstattungsliste, Seite 74). Darüber hinaus<br />
sind die Komponenten bereits miteinander gekoppelt<br />
und die Basis vorkonfiguriert. Über das PC-Programm<br />
Dashboard oder die Joonior-App für die gängigen<br />
Plattformen kann es dann auch schon losgehen mit<br />
GUTE ERNTE<br />
Es klingt wie sik: Funksensorik ohne<br />
Zukunftsmu-<br />
Batterien. Man muss<br />
nie wieder Batterien im<br />
Temperaturfühler oder<br />
Funkschalter wechseln:<br />
Das hat sich der Siemens-<br />
Sprössling EnOcean mit dem gleichnamigen Funkstandard<br />
auf die Fahnen geschrieben.<br />
„Energy Harvesting“ heißt das Zauberwort. Die „Energie-Ernte“<br />
nutzt Temperatur-Unterschiede, schlichtes<br />
Tastendrücken oder einfach nur Licht, um Strom zu erzeugen.<br />
Mit dieser Technik arbeiten auch die Sensoren<br />
im Kennenlernpaket von Telefunken: Im Fensterkontaktschalter<br />
sowie im Temperatursensor sind winzige Solarzellen<br />
eingebaut. Sie arbeiten schon bei einem Umgebungslicht<br />
von 100 Lux. Das entspricht etwa einer<br />
schwachen Zimmerbeleuchtung.<br />
Im Testzeitraum reichte<br />
genau diese Helligkeit aus, um<br />
Daten von ihnen empfangen zu<br />
können. Noch erstaunlicher arbeiten<br />
die Fenstergriffe. Den<br />
Griff zu drehen genügt, um über<br />
einen piézoelektrischen Kristall die erforderliche Spannung<br />
für ein Funksignal zu erzeugen. Dabei unterscheidet<br />
die Griffelektronik, ob das Fenster geschlossen, gekippt<br />
oder ganz geöffnet ist.<br />
Der mitgelieferte Doppeltaster arbeitet nach dem gleichen<br />
Prinzip. Die insgesamt vier Schaltzustände übermittelt<br />
er ebenfalls ohne Batterie. Der Pferdefuß: Wegen<br />
des knappen Energie-Budgets arbeitet dieser Schalter<br />
im Gegensatz zu den anderen Sensoren des Systems<br />
nur unidirektional. Das heißt, er sendet nur Signale aus,<br />
gibt aber nicht an, ob der Befehl angekommen ist.<br />
UNTER DER<br />
HAUBE<br />
Diese sparsame Funker<br />
nutzt die Energie des<br />
Tastendrucks, um Strom<br />
zu erzeugen. So erspart<br />
sich der Kunde das<br />
lästige Wechseln der<br />
Batterien.<br />
01.2013 connected-home.net<br />
73
SMART LIFE HAUSAUTOMATIONSSYSTEM<br />
AKTIVER<br />
GRIFF<br />
Der Fenstergriff steckt<br />
voller Elektronik und<br />
braucht trotzdem keine<br />
Batterien. Er sendet<br />
allein durch die Drehbewegung<br />
schon ein<br />
Funkprotokoll aus.<br />
der Gebäudeautomation. Mit der App weist der Benutzer<br />
die Schaltglieder und Sensoren den einzelnen Räumen<br />
zu, meldet weitere Aktoren an oder liest den Status<br />
der Anlage aus. Einzelne Verbraucher lassen sich<br />
ebenso schalten wie ganze Befehlsfolgen (Szenen).<br />
Eine Anwesenheitssimulation gehört ebenfalls dazu.<br />
Außerdem hat der Hausbesitzer jederzeit durch die<br />
übersichtliche grafische Darstellung den Energieverbrauch<br />
im Blick.<br />
Ein Highlight für Besitzer von Photovoltaik-Anlagen ist<br />
der PV Manager. Er sorgt dafür, dass die selbst erzeugte<br />
Energie optimal im eigenen Haus genutzt wird.<br />
Die Oberflächen von App und Dashboard wirken zunächst<br />
zwar etwas technokratisch, mit etwas Eingewöhnung<br />
dürften aber auch Automations-Novizen damit<br />
klarkommen.<br />
Auch für den Fernzugriff abseits von WLAN ist gesorgt.<br />
Der Anwender loggt sich über den Telefunken-Zentralrechner<br />
in seine Anlage ein. Zudem ermöglicht dieser<br />
Weg die Fernwartung der Telefunken-Spezialisten.<br />
Schade nur, dass der Benutzer die Bedienelemente der<br />
Oberfläche nicht komplett selbst gestalten kann. Dafür<br />
bräuchte er die Joonior Suite Professional, ein Programmpaket<br />
für 900 Euro, das Fachinstallateuren und<br />
versierten Bauherren vorbehalten sein sollte. Dazu bietet<br />
Telefunken auch die entsprechende Schulung an.<br />
Wem das Kennenlernpaket nicht ausreicht, dem vermittelt<br />
Telefunken einen Fachpartner, der ihm beim<br />
Ausbau der Anlage hilft. Er kümmert sich um Gerätschaften,<br />
für die ein Eingriff in die Elektroinstallation<br />
nötig ist. Eine Treppenhausbeleuchtung kann zentral<br />
durch ein entsprechendes Aktormodul gesteuert werden,<br />
das direkt in die Unterverteilung eingebaut ist. Damit<br />
die Schaltglieder in der mit Blech ummantelten Unterverteilung<br />
stets empfangsbereit bleiben, werden die<br />
dort untergebrachten Module mit einer separaten Antenne<br />
ausgestattet. Und sollte die Reichweite der Funksensoren<br />
in den oberen Etagen mal nicht ausreichen,<br />
platziert der Elektriker an den Stellen mit schwacher<br />
Feldstärke einen Repeater.<br />
Was kostet es?<br />
Der Vollausbau ist nicht ganz billig. Modellrechnungen<br />
für eine komfortabel ausgestattete Wohnung beispielsweise,<br />
in der fünf Räume mit mehreren Sensoren und<br />
Aktoren ausgestattet sind, würden mit 5.000 Euro zu<br />
Buche schlagen. Die Kosten für den Installateur sind<br />
dann aber schon drin. Fraglich ist, ob ein konventionelles<br />
Bussystem billiger wäre, da es meist bedeutet, die<br />
Wände aufzustemmen – vom Staub mal ganz abgesehen.<br />
Vorteil: Das Telefunken-System kann der Hausherr<br />
bei einem Umzug auch ausbauen und mitnehmen.<br />
AUSSTATTUNG<br />
Firma<br />
Modell<br />
Web-Adresse<br />
Paketpreis<br />
Preis der Basis<br />
Im Paketpreis enthaltene Komponenten<br />
Mögliche Aktoren und Sensoren<br />
Skripte / Makros<br />
Funkstandards<br />
Kompatibel zu Produkten anderer Hersteller<br />
Bidirektionalität<br />
Verschlüsselte Funkverbindung<br />
Bedienung über Basis / Web / Smartphone<br />
Optimierte Smartphone-App<br />
Kopplung mit Netzwerk über<br />
Sensordatenerfassung<br />
Reichweite<br />
Telefunken<br />
Joonior (Kennenlernpaket)<br />
www.telefunken-sb.de<br />
1.160 Euro<br />
500 bis 600 Euro<br />
Zentraleinheit, zwei Funktionsstecker, autom. Heizkörperthermostat,<br />
Feuchtesensor, Fenster-/Türkontakt,<br />
Doppeltaster, Bewegungsmelder, Schaltaktor, Fenstergriff<br />
alle mit EnOcean-Funktechnologie<br />
•<br />
868 MHz<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•/ • / •<br />
•<br />
LAN, WLAN oder GPRS<br />
Web-Interface und Smartphone<br />
30 Meter in Gebäuden<br />
FERNGESTEUERT<br />
Die App fürs iPhone und die für Android-<br />
Geräte ist schlicht aufgebaut und zeigt in<br />
einzelnen Rubriken die Daten der Sensoren<br />
übersichtlich an.<br />
74<br />
connected-home.net 01.2013
AND THE WINNER IS.<br />
Die Europäische EISA<br />
Fachjury* ist sich einig,<br />
der LG 55LM960V ist<br />
der Smart TV des Jahres<br />
2012/2013. Der Full Nano<br />
LED TV besticht durch seine<br />
Vielzahl an vorinstallierten<br />
Premium-Inhalten wie<br />
Maxdome, YouTube oder<br />
Facebook, der brillianten<br />
Bildqualität mit dem<br />
flimmerfreien LG Cinema<br />
3D, dem puristischen Design<br />
und der intuitiven <strong>Steuerung</strong><br />
über die Fernbedienung<br />
Magic Remote. Lassen<br />
auch Sie sich überzeugen.<br />
Schalten Sie um auf die<br />
Zukunft des Fernsehens.<br />
LG. Life’s Good.<br />
www.lg.de/LM960V<br />
*ausgezeichnet durch die EISA (European Imaging and Sound Association): eine Vereinigung von 50 Fachmagazinen 19 europäischer Länder
SMART LIFE HAUSSTEUERUNG MIT ALLNET<br />
Von Günther Ohland<br />
Einfach über das<br />
Internet schalten<br />
Viele Kunden möchten zwar automatisieren, aber ohne Bussystem, Visualisierung und<br />
Gebäuderechner. Sie wollen einfach nur per Handy die Sauna oder die Gartenbewässerung<br />
einschalten, den Server vom Netz trennen oder die eigene Stromtankstelle abschalten.<br />
F<br />
ür alle, die ihr Heim ohne großen Installationsaufwand<br />
steuern bzw. automatisieren<br />
wollen, bietet die Germeringer ALLNET<br />
GmbH eine kostengünstige und pragmatische Lösung<br />
mit Wachstumspotenzial an: den Internet-Schalter<br />
ALL4075. Dabei handelt es sich um ein Vierfach-Netz-<br />
werk-Relais, mit dem elek trische Geräte über ein<br />
Computernetzwerk geschaltet werden.<br />
Viele Eigenheimbesitzer, Hausverwaltungen, Gastronomen<br />
und mittelständische Unternehmer halten ein Bussystem<br />
wie KNX, LCN oder auch Funkbusse etwa von<br />
EnOcean und ZigBee für ihre Aufgabenstellungen im<br />
76<br />
connected-home.net 01.2013
STABILES GEHÄUSE<br />
Der Netzwerkschalter ist in einem Alu-Gehäuse<br />
untergebracht. Netzwerk-Anschluss,<br />
WLAN und USB sind leicht zugänglich.<br />
Gebäude für zu komplex und zu teuer, denn sie möchten<br />
nur ganz bestimmte elektrische Geräte jederzeit<br />
auch aus der Ferne ein- bzw. ausschalten können.<br />
Ein Beispiel dafür ist der Mail- und Datei-Server eines<br />
kleinen Unternehmens, der irgendwo unbeaufsichtigt<br />
seinen Dienst tut. Dann kommt ein Software-Update<br />
und nichts geht mehr. Fast immer funktioniert der „Kaltstart“<br />
als Rettungsmaßnahme. Also nimmt man das<br />
Gerät für ein paar Sekunden vom Stromnetz und startet<br />
es dann wieder neu. Wenn man selbst nicht im Haus ist<br />
und Familienangehörige oder Mitarbeiter nicht wissen,<br />
was sie tun sollen, hilft der ALL4075 weiter. Ein Klick<br />
aufs Smartphone, Passwort eingeben – und das Problem<br />
wird gelöst.<br />
Unzählige Anwendungen<br />
Um den Garten per Tröpfchenbewässerungsschlauch<br />
oder Sprenger zu bewässern, braucht man nur ein<br />
preiswertes Magnetventil und einen Fernschalter. Auch<br />
die Sauna lässt sich Stunden, bevor man sie betreten<br />
will, bereits vom Gipfelkreuz aus per Klick vorwärmen.<br />
Es gibt unzählige Anwendungen für solche Geräte –<br />
auch im privaten Bereich. Denkbar ist auch die Nutzung<br />
von billigem, selbst erzeugtem Solarstrom. Steht günstiger<br />
Strom zur Verfügung, schaltet der Netzwerkschalter<br />
den Elektrospeicherofen – früher bekannt als Nachtspeicherofen<br />
– ein.<br />
Die Hardware<br />
Der ALL4075 enthält vier 230-Volt-Relais, die sich einzeln<br />
schalten lassen. Dies übernimmt ein in die Box<br />
eingebauter Mini-Webserver. Das Gerät wird an den<br />
Internet-Router, ein DSL- /DOCSIS-Modem (Data Over<br />
Cable Service Interface Specification) oder einen<br />
LTE-Zugang angeschlossen. Die Netzwerk-Verbindung<br />
lässt sich per WLAN oder Kabel-LAN aufbauen. Der<br />
Webserver in der kleinen, stabilen Metallbox bezieht<br />
vom Router eine Internet-Adresse (DHCP). Wird diese<br />
im Internet-Browser eines PC, Smart-Tablets oder<br />
Smartphones angewählt und das richtige Passwort eingegeben,<br />
zeigt der Webserver vier Symbole, stellvertretend<br />
für die vier Relais. Per Mausklick- oder Fingertipp<br />
schaltet nun das ausgewählte Relais. So einfach<br />
kann es sein. Über einen USB-Anschluss lässt sich die<br />
Box um ZigBee-Funkschalter erweitern.<br />
ALL4075 im Praxistest<br />
Die Inbetriebnahme ist sehr einfach. Die Schrift im<br />
Handbüchlein dagegen ist so klein gedruckt, dass<br />
selbst junge Augen Schwierigkeiten haben, die richtigen<br />
Informationen zu lesen. Gut, dass man die Anleitung<br />
eigentlich nicht benötigt.<br />
Der Ablauf ist simpel: Man stellt die Kabelverbindung<br />
zum Router her, sucht per Browser die IP-Adresse und<br />
passt sie an die gewünschten Installationsbedingungen<br />
an. So lässt sich die IP-Adresse ändern oder der Betrieb<br />
von LAN auf WLAN umstellen. Der eingebaute<br />
WLAN-Access-Point verfügt über die aktuellen sicheren<br />
Verschlüsselungsverfahren WPA und WPA2. Auch<br />
die vier 230-Volt/10-Ampère-Relais-Ports lassen sich<br />
konfigurieren: auf Klick einschalten/ausschalten oder<br />
nach einer zuvor eingestellten Anzahl von Sekunden.<br />
Es ist auch konfigurierbar, ob die Relais nach einem<br />
Stromausfall geschaltet oder geöffnet sein sollen.<br />
PERFEKT<br />
EINGEBAUT<br />
Am Beispiel des Smart<br />
Home Paderborn sieht<br />
man, wie sich der Netzwerkschalter<br />
in die bestehende<br />
Hausinstallation<br />
integrieren lässt.<br />
01.2013 connected-home.net 77
SMART LIFE HAUSSTEUERUNG MIT ALLNET<br />
FERNGESTEUERT<br />
Die Sauna ist schon heiß. Per<br />
Smartphone wurde sie noch<br />
während der Wanderung<br />
eingeschaltet.<br />
DIEBSTAHL-<br />
SICHERUNG<br />
Um einem Stromklau<br />
vorzubeugen, wird die<br />
häusliche Stromtankstelle<br />
nur dann eingeschaltet,<br />
wenn ein Fahrzeug<br />
geladen wird.<br />
Will man etwa die gesamte IT-Installation „kalt starten“,<br />
würde man mit einem Aus-Befehl wohl auch den Internet-Zugang<br />
zum ALL4075 abschalten, ohne ihn aus der<br />
Ferne wieder einschalten zu können. Mit der Funktion<br />
Aus für 5 Sekunden schaltet das Relais im ALL4075<br />
den Strom des Internet-Routers nach fünf Sekunden<br />
wieder ein, und kurze Zeit später steht dann die Installation<br />
wieder frisch „gebootet“ zur Verfügung.<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Anschlüsse:<br />
4x Relais-Kontakt (Schraubklemme)<br />
1x RJ45 LAN 10/100 Mbit/s<br />
1x USB 2.0 Host<br />
1x WLAN-Antenne (R-SMA)<br />
Wireless LAN:<br />
2,4 GHz Wireless N, bis zu 150 Mbps<br />
Verschlüsselung: WEP, WPA, WPA2<br />
Unterstützte Standards: IEEE 802.3 / IEEE 802.3u /<br />
IEEE 802.11b/g/n<br />
Protokolle: HTTP/HTTPS und TCP/IP<br />
Management/<strong>Steuerung</strong>: per Webbrowser<br />
Spannungsbereich: 200 bis 250 Volt<br />
Schaltstrom: 4 x 10 Ampère maximal<br />
Gehäuse: Aluminium mit Bohrnut zur Wandbefestigung<br />
Umgebung:<br />
Temperatur im Betrieb: 0 bis 40 °C<br />
Luftfeuchtigkeit Betrieb: 10% bis 85% (nicht kondensierend)<br />
Herstellergarantie: 36 Monate<br />
Auch wenn es sich so einfach anhört, die stromseitige<br />
Installation mit blanken Kupferdrähten ist ausschließlich<br />
für Handwerker gedacht. Der Drei-Leiter-Anschluss<br />
des Saunaofens führt zwischen den Leitern satte 400<br />
Volt. Um das Kühlhaus in der Gastronomie per Schütz<br />
zu schalten, ist Profiarbeit nötig. Auch der sichere Anschluss<br />
eines Wasser-Magnetventils sollte nur vom<br />
Fachmann erledigt werden.<br />
Im Musterhaus SmartHome Paderborn wurde ein solcher<br />
Schalter installiert und damit mehrere Notabschaltkreise<br />
vorhanden. So ist, um etwa einen Stromklau<br />
zu verhindern, die Wandbox zum Aufladen von<br />
Elektrofahrzeugen geschaltet. Da im SmartHome häufig<br />
Schulungen von Fachleuten stattfinden, die auch<br />
schon einmal gerne versuchen, das interne Netzwerk<br />
zu hacken, wurde dem Internet-Schalter ALL4075 ein<br />
eigener, unabhängiger Internet-Zugang spendiert, der<br />
vom LAN im Haus nicht erreichbar ist.<br />
Der Betrieb über bisher sechs Monate lief problemlos.<br />
ALLNET hat bestätigt, dass die Box in naher Zukunft<br />
um ZigBee-Funksteckdosen (Circles genannt) erweitert<br />
wird. Dazu lässt sich die vorhandene USB-Schnittstelle<br />
mit einem USB-ZigBee-Dongle ausstatten.<br />
Durch diese Erweiterung ergeben sich vielfältige neue<br />
Einsatzmöglichkeiten. ZigBee-Circles sind Schuko-<br />
Zwischenstecker, die zwischen Steckdose und Stecker<br />
Strom schalten und sogar messen. Der ALL4075-Web-<br />
Server bildet die Circles in seiner Web-Oberfläche ab<br />
und macht sie genauso schaltbar wie die eingebauten<br />
Relais. Damit lassen sich dann auch Kaffeemaschine,<br />
Fax, Kopierer und Kochplatte per Internet und Smartphone<br />
schalten.<br />
78<br />
connected-home.net 01.2013
UNSERE REDAKTION<br />
ANDREAS<br />
FRANK<br />
Der Experte für Medien-<br />
Receiver, Home-Server und<br />
Netzwerk-Fragen<br />
YASMIN<br />
VETTERL<br />
TV-Testerin und<br />
video-Spezialistin<br />
für Design<br />
REINHARD<br />
OTTER<br />
Der Fachmann für sämtliche<br />
Video-, Netzwerk- und<br />
Online-Themen<br />
ANDREAS<br />
GREIL<br />
Der Spezialist für alles rund um<br />
TV-Empfang, Sat-Lösungen<br />
und Video-Verteilung<br />
MICHAEL<br />
JANSEN<br />
Der Experte für alle<br />
Fragen zu kreativen<br />
Musik-Lösungen<br />
STEFAN<br />
SCHICKEDANZ<br />
Der erfahrene Spezialist für<br />
das Thema Sound in all<br />
seinen Facetten<br />
ROLAND<br />
SEIBT<br />
Der Technik-Crack und<br />
Profi für HD-Medien, TV-Geräte<br />
und Heimsteuerung<br />
GÜNTHER<br />
OHLAND<br />
Der Fachmann für intelligente<br />
und praxisorientierte<br />
Heimvernetzung<br />
MARKUS<br />
WÖLFEL<br />
Der Ansprechpartner für Bild-,<br />
Netzwerk- und Smart-Home-<br />
Themen<br />
Impressum<br />
REDAKTION<br />
Herausgeber: Kai Riecke<br />
Bereichsleitung Unterhaltungselektronik<br />
und Chefredaktion: Andreas Stumptner (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion: Andreas Frank (af), Andreas Greil (ag), Matthias<br />
Metzler, Roland Seibt (rs), Yasmin Vetterl (yv)<br />
Leitung Testlabor: Roland Seibt<br />
Schlussredaktion: Thomas Bruer<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Jan Fleischmann, Günther<br />
Ohland, Reinhard Otter, Stefan Schickedanz, Michael Seemann,<br />
Markus Wölfel<br />
Business Development Manager: Anja Deininger<br />
Redaktionsassistenz: Gerlinde Drobe (089 25556-1111)<br />
Leitung Layout: Sandra Bauer, Silvia Schmidberger<br />
Layout: Dorothea Voss<br />
Titellayout: Thomas Ihlenfeldt<br />
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So erreichen Sie die Redaktion:<br />
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Programmen oder Schaltungen Fehler enthalten sein sollten, kommt eine Haftung nur bei grober<br />
Fahrlässigkeit des Verlages oder seiner Mitarbeiter in Betracht. Als Kolumne oder als Meinung<br />
gekennzeichnete Beiträge geben die Ansicht der Autoren, nicht unbedingt die der Redaktion, wieder.<br />
01.2013 connected-home.net 79
SMART LIFE DIGITALSTROM-KONZEPT<br />
Es werde Licht...<br />
per iPad<br />
Im kleinen Bergenhusen erstrahlt die 300 Jahre alte Kirche im neuen Glanz. Pastor und<br />
Unternehmer zogen an einem Strang, um den Spagat zwischen moderner Lichttechnik und<br />
Denkmalschutz zu schaffen. Das System ist aber auch für Weltliche interessant.<br />
80<br />
connected-home.net 01.2013
INTERNET INKLUSIVE<br />
Das digitalSTROM-Konzept beinhaltet auch eine Kopplung<br />
des Systems mit dem Internet. So werden Dienste<br />
möglich, die dem Hausherrn jederzeit den Überblick<br />
über sein Haus gewähren. Der Webdienst bidgely.com<br />
erstellt beispielsweise aus den Verbrauchsdaten Grafiken<br />
zur Analyse der angeschlossenen Verbraucher.<br />
E<br />
Von Markus Wölfel<br />
s gibt nichts Gutes, außer man tut es“,<br />
dachte wohl Pastor Martin Baltzer, als er<br />
im Zuge einer Renovierung der alten Kirche<br />
auch die Modernisierung der Beleuchtung anging.<br />
Das prächtige Gotteshaus steht in der Gemeinde Bergenhusen,<br />
knapp 70 Kilometer entfernt von der dänischen<br />
Grenze in Norddeutschland. Obwohl nur rund<br />
700 Menschen in dem kleinen Dorf leben, ist es unter<br />
Storchen-Freunden europaweit bekannt: Es soll eine<br />
der größten Kolonien des Kontinents beheimaten.<br />
Auch die Bergenhusener Saalkirche ist einzigartig: Das<br />
barocke Gemäuer wurde 1712 auf den Ruinen einer Felsenkapelle<br />
erbaut und steht unter Denkmalschutz. Als<br />
nun die Renovierung des betagten Kirchenschiffs wegen<br />
eines maroden Dachstuhls und feuchter Wände<br />
anstand, sollte auch die elektrische Anlage auf Vordermann<br />
gebracht werden.<br />
Genau hier fingen die Probleme von Pastor Baltzer an:<br />
Zum einen sollte es eine zeitgemäße Lichtanlage werden,<br />
die mehr kann als nur alle Lichter ein- oder ausschalten;<br />
zum anderen musste und wollte er sämtliche<br />
Auflagen des Denkmalschutzes erfüllen. Und schließlich<br />
war das Budget der Kirchengemeinde für das Vorhaben<br />
limitiert.<br />
Die Lösung fand Elektrikermeister Volker Lorentzen in<br />
Gestalt des neuen Automationssystems digitalSTROM<br />
des Schweizer Unternehmens aizo. Der Name ver-<br />
01.2013 connected-home.net<br />
81
SMART LIFE DIGITALSTROM-KONZEPT<br />
wirrt etwas, denn der Strom wird nicht digitalisiert, sondern<br />
durch das pfiffige Patent steuerbar gemacht. Der<br />
Clou: Die intelligente <strong>Steuerung</strong> gelingt über die in der<br />
klassischen Elektroinstallation verwendeten Leitungen,<br />
indem das Steuersignal huckepack übertragen wird.<br />
Man muss also keine neuen Strippen ziehen.<br />
Keine neuen Kabel<br />
Für die Gemeindeverwaltung war es das entscheidende<br />
Kriterium. Deckengemälde und Wandvertäfelungen<br />
ließen aufwendige Installationsarbeiten nicht zu. Andererseits<br />
waren die über 100 Lampen bereits elektrifiziert<br />
und mussten nur noch umgerüstet werden.<br />
So bekamen die Orgel, der Kronleuchter, das Taufbecken<br />
und die Bankreihen separate Bedienelemente, die<br />
sich zusammengefasst auf einem Apple iPad steuern<br />
lassen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass nicht<br />
nur der Pastor, sondern auch andere Gemeindemitglieder<br />
das System steuern können. Darüber hinaus<br />
arbeiten die alten Taster weiterhin und lassen auch<br />
eine manuelle Bedienung zu.<br />
TECHNIK MAL<br />
EINFACH<br />
Pastor Martin Baltzer<br />
hat in Zusammenarbeit<br />
mit den Unternehmen<br />
die Modernisierung<br />
vorangetrieben.<br />
LICHT &<br />
STIMMUNG<br />
Ein Wischer über das<br />
iPad genügt, um während<br />
des Gottesdienstes<br />
die Stimmung des<br />
Lichts zu verändern.<br />
Kein Haus ohne Bus<br />
Geboren wurde die digitalSTROM-Idee aus der Notwendigkeit<br />
heraus, zeitraubende Installationszeiten zu<br />
verkürzen. Das ist genau der Bereich im Elektrikerhandwerk,<br />
der richtig ins Geld geht, denn Kabel zu verlegen<br />
dauert lange: Es sind Schlitze zu klopfen oder<br />
Kabelkanäle anzudübeln. Ganz nebenbei sind es Arbeiten,<br />
die sich nicht mit dem Denkmalschutz vertragen.<br />
Um die genaue Funktionsweise von digitalSTROM zu<br />
erklären, ist ein Exkurs ins Thema Bussysteme nötig.<br />
Wie in der Grafik auf Seite 86 veranschaulicht, fließt der<br />
Strom auf der Leitung – der Fachmann spricht von Phase<br />
– durch den Lichtschalter hindurch oder er wird von<br />
ihm unterbrochen. Das macht eine Änderung der Schaltung<br />
umständlich, vor allem bei großen Installationen.<br />
Will man etwa einen zweiten Lichtschalter im Raum<br />
platzieren, muss der Installateur die alten Leitungen<br />
teilweise herausreißen und neue ziehen.<br />
Ein Bussystem setzt dagegen auf die Gewaltenteilung:<br />
Sensoren und Aktoren. Sensoren können sowohl Messfühler<br />
für Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Lichtstärke<br />
als auch Taster oder Touchpads sein. Aktoren schalten<br />
dagegen die Verbraucher ein und aus oder regeln sie<br />
bei Bedarf auch stufenlos (dimmen). In einer Zentrale<br />
laufen alle Kabel zusammen. Sie steuert alle angeschlossenen<br />
Verbraucher aufgrund der eingehenden<br />
Sensordaten und der vorher festgelegten Programmierung.<br />
Diese Vorgehensweise macht auch den Ausbau<br />
und Umbau einfacher.<br />
Um das Beispiel mit dem Lichtschalter aufzugreifen:<br />
Ein zweiter Schalter lässt sich leicht in einem Bussystem<br />
installieren. Der Elektriker baut ihn an der gewünschten<br />
Stelle ein, stellt die nötige Verbindung zur<br />
Zentraleinheit her und teilt ihr mit, für welchen Raum<br />
der neue Taster zuständig ist. Der vorhandene Drücker<br />
sowie die Lampe selbst bleiben so verschaltet wie sie<br />
sind. Das geht wesentlich einfacher und schneller. Allerdings<br />
rentiert sich ein Bussystem nicht überall. Vor<br />
allem kleine Installationen sind oft schneller in herkömmlicher<br />
Technik auf- und umgebaut.<br />
Lange Leitung<br />
Doch zurück zum Bussystem: Für Aktoren braucht man<br />
prinzipbedingt starke Leitungen, um ausreichend<br />
82<br />
connected-home.net 01.2013
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WK 30H0 E01
SMART LIFE DIGITALSTROM-KONZEPT<br />
MINIATUR-<br />
FORMAT<br />
Die digitalSTROM-<br />
Klemme ähnelt zwar<br />
einer Lüsterklemme, hat<br />
aber wesentlich mehr zu<br />
bieten. Sie schaltet<br />
ferngesteuert Geräte<br />
ein und aus.<br />
Strom übertragen zu können. Die Signale der<br />
Sensoren hingegen lassen sich schon mit<br />
Niedervoltleitungen realisieren. Das<br />
weit verbreitete KNX etwa benötigt<br />
nur einen Klingeldraht. Da selbst dieser<br />
verlegt werden muss, versuchen<br />
Nachrüst-Bussysteme zur Hausautomation<br />
die Steuersignale auf einem anderen<br />
Weg zu übermitteln. In vielen Fällen<br />
sind dies Funkstrecken.<br />
digitalSTROM dagegen überträgt die<br />
Sensordaten gleichzeitig mit dem<br />
Strom über dieselbe Leitung. Das aizo-Patent<br />
nutzt also für den Datentransport<br />
– ähnlich wie die bekannten Powerline-Adapter<br />
– das Stromkabel<br />
selbst dafür, allerdings nach<br />
einem anderen Prinzip.<br />
Das Rückgrat des digitalSTROM-<br />
Systems, DSM11, wird im Schaltkasten<br />
installiert. Das sogenannte digitalSTROM-Meter<br />
(Englisch für Messgerät)<br />
hat gleich mehrere Aufgaben. Es regelt die<br />
Kommunikation mit den nachgeschalteten Komponenten,<br />
misst die Energie im Strang und gibt die Zustände<br />
an den zentralen Server weiter. Insgesamt können 62<br />
DSM-Module zu einem Kreis zusammengeschaltet und<br />
über einen Server verwaltet werden. Jedes Modul wird<br />
hinter je einen der Sicherungsautomaten geschaltet.<br />
Aufwendige Filterschaltungen sorgen dafür, dass nur<br />
Bausteine innerhalb dieser Linie angesprochen werden<br />
und dass keine Kommunikationsdaten ins öffentliche<br />
Netz gelangen. Als Master im System befehligen sie<br />
die kleinen Digitalstrom-Klemmen (Slaves), die zum<br />
Aufbau des Systems in Unterputzdosen und Lampenfassungen<br />
verschwinden.<br />
Baut der Elektriker eine der Klemmen ein, erkennt ihn<br />
das DSM-Modul an einer eindeutigen ID sofort und<br />
ordnet sie automatisch den acht funktionalen Gruppen<br />
zu (siehe Kasten unten). Bis zu 128 digitalSTROM-<br />
Klemmen kann der Installateur einem Metering-Baustein<br />
zuweisen. Neben den Klemmen in der Größe einer<br />
Lüsterklemme, die als Aktoren arbeiten, gibt es noch<br />
Gerade in einer Kirche<br />
kommt es auf die richtige<br />
Lichtstimmung an<br />
die Tasterklemmen. Sie werden als Sensoren in die Unterputzdosen<br />
der Taster eingebaut. Sie registrieren die<br />
Benutzereingaben am Ort des Geschehens.<br />
Für die Schalter hat sich aizo ein besonderes Bediensystem<br />
ausgedacht. Einfaches Tasten schaltet den Verbraucher,<br />
mehrmaliges Tastendrücken bewirkt Sonder-<br />
FARBENSPIEL<br />
Die einzelnen Schaltglieder des digitalSTROM-Systems werden nach Funktionen in Farben unterteilt. So sind Licht-Komponenten<br />
beispielsweise gelb ausgelegt und sicherheitsrelevante Kreise mit roten Schraubklemmen abgeschlossen. Der<br />
Vorteil: Die Installation bleibt übersichtlich und kann auch nachträglich noch mühelos geändert werden.<br />
Video<br />
Sicherheit<br />
Zugang<br />
Licht<br />
Schatten<br />
Klima<br />
Audio<br />
Joker<br />
84<br />
connected-home.net 01.2013
ENERGIE<br />
IM BLICK<br />
Die digitalSTROM-App<br />
zeigt tabellarisch alle<br />
Stromkreise des Systems<br />
übersichtlich an.<br />
FERNGESTEU-<br />
ERT DIMMEN<br />
Der Server übermittelt<br />
via Internet die Verbrauchsdaten<br />
an das<br />
Smartphone.<br />
funktionen, um etwa Stimmungen umzuschalten oder<br />
um in den Dimm-Modus zu wechseln. Lässt der Bauherr<br />
zusätzlich noch einen Server (DSS) einbauen, kann<br />
er alle Aktoren auch ohne die vorhandenen Taster steuern.<br />
Der Server hat die Obhut über alle DSM im System<br />
und bildet das Bindeglied zum WLAN bzw. Internet.<br />
Surfen im Hausnetz<br />
Über einen Browser kann der Benutzer selbst auf den<br />
eingebauten Konfigurator zugreifen und so das System<br />
einrichten. Mithilfe des Konfigurators kann er zudem<br />
die Bausteine den Räumen zuweisen, die Einstellung<br />
der Geräte ändern, zusätzliche Apps installieren, die<br />
Firmware der einzelnen Komponenten updaten sowie<br />
die Daten auswerten.<br />
Die übersichtliche Oberfläche können auch Anfänger<br />
nach etwas Einarbeitung bedienen. Sie ist tabellarisch<br />
aufgebaut und nach Räumen gegliedert. Hier legt der<br />
Anwender auch die Lichtstimmungen fest: von ein/aus<br />
über eine einzelne Leselampe bis hin zur dezenten<br />
Fernsehbeleuchtung. Da zu jedem Stromkreis ein Digitalstrom-Meter<br />
gehört, wird die augenblicklich benötigte<br />
Leistung im Web-Interface stets angezeigt.<br />
Für das Programm ist es ein Leichtes, daraus den Energiebedarf<br />
im Jahr zu errechnen. So können Energiefresser<br />
schnell entlarvt werden. Zudem findet es schnell<br />
heraus, wenn etwas nicht stimmt. Eine Lampe, die im<br />
eingeschalteten Zustand keinen Strom verbraucht,<br />
muss folglich defekt sein.<br />
Auch für die Sicherheit wurde gesorgt. Damit nicht<br />
jeder mit der kostenlosen digitalSTROM-App das eigene<br />
Netz kapern kann, müssen die Smartphones oder<br />
Tablet-PCs in einem Untermenü angemeldet werden.<br />
Das geht über Username/Passwort oder über einen individuellen<br />
Schlüssel (Token). Eine Liste der berechtigten<br />
Smartphones bleibt dann auf dem Web-Interface<br />
gespeichert. Wie bei jeder gescheiten Automations-<br />
Software lassen sich darin auch die Koordinaten eingeben.<br />
Sie errechnet daraus die Zeiten für den Sonnenauf-<br />
und -untergang. Je nach Programmierung kann<br />
der Kunde so seine Außenbeleuchtung für den Winter<br />
einstellen. So kann man die Lampen etwa von Sonnenuntergang<br />
bis 22 Uhr und von 6 Uhr bis zur Morgenröte<br />
leuchten lassen.<br />
Was kostet das System?<br />
Als Nachrüstsystem spart digitalSTROM zwar erhebliche<br />
Installationskosten ein, die Summen für die da-<br />
LOKAL<br />
GESTEUERT<br />
Über einen WLAN-<br />
Transponder, der in der<br />
Unterverteilung untergebracht<br />
wird, verbinden<br />
sich Clients wie PC,<br />
iPad oder iPod mit dem<br />
digitalSTROM-Server.<br />
01.2013 connected-home.net 85
SMART LIFE DIGITALSTROM-KONZEPT<br />
Diese klassische Variante<br />
dürfte in den<br />
meisten Häusern<br />
noch vorhanden sein.<br />
Der Stromweg führt<br />
von der Unterverteilung<br />
über den Schalter<br />
zur Lampe.<br />
(Null- und Schutzleiter<br />
wurden der Übersichtlichkeit<br />
wegen<br />
weggelassen.)<br />
Ganz anders funktioniert<br />
ein KNX-System.<br />
Es braucht in der<br />
typischen Verkabelung<br />
separate Busleitungen.<br />
Darüber werden<br />
Befehle und<br />
Sensordaten ans<br />
System übertragen.<br />
Es gibt aber auch für<br />
KNX Lösungen mit<br />
Funk oder Powerline.<br />
Eine digitalSTROM-Installation nutzt alle vorhandenen Leitungen. In der Unterverteilung, den Tastern<br />
und den Verbrauchern baut der Fachmann lediglich die Mess- und Schaltglieder ein. Außerdem muss er<br />
alte Schaltereinsätze durch Taster ersetzen. Deren Blenden können indes weiterverwendet werden.<br />
zu nötigen Schalt- und Metering-Komponenten gehen<br />
allerdings als Malus in die Schlussrechnung ein. Ebenfalls<br />
auf die Liste gehören die Tastereinsätze, da die<br />
Bausteine nur auf einzelne Impulse reagieren. Sind<br />
noch Schalter im System verbaut, müssen sie durch<br />
Taster der gleichen Serie ersetzt werden. Die passenden<br />
Blenden der Schalter kann der Hausherr aber für<br />
die Taster wiederverwenden.<br />
Durch Beispielrechnungen lassen sich die Kosten in<br />
gängige Profilkonstellationen herunterbrechen: Das<br />
Ein-Zimmer-Apartment mit drei Leuchten und einem<br />
Wandtaster liegt bei ca. 550 Euro. Eine Vier-Zimmer-<br />
Wohnung kostet mit Komponenten für Licht, Sicherheit<br />
und Klingelanlage etwa 3.500 Euro. Für ein Haus mit<br />
siebeneinhalb Zimmern, das neben den typischen<br />
Komponenten noch eine Rollladensteuerung mitbringt,<br />
liegt das Gesamtpaket bei 8.500 Euro. Dies dürfte etwa<br />
dem Aufpreis entsprechen, den ein Hausbesitzer für ein<br />
kabelgebundenes Bussystem drauflegen muss. Der<br />
große Unterschied: Bei digitalSTROM geht das auch<br />
nachträglich und ohne Schmutz und Staub.<br />
Die Segnungen der Neuzeit<br />
Die Bergenhusener Bürger können sich nun an einem<br />
renovierten Gotteshaus mit stimmungsvoll inszenierten<br />
Veranstaltungen darin erfreuen. Gerade an einem spirituellen<br />
Ort dürfte es wichtig sein, für den jeweiligen<br />
Anlass die richtige Atmosphäre zu schaffen. Vorbei ist<br />
die Zeit, in der das grelle Licht mitten im Weihnachtsgottesdienst<br />
die heimelige Atmosphäre zunichtemachte.<br />
Der Pastor sorgt jetzt selbst für angemessene Lichtstimmungen.<br />
Passend zur Bibelstelle setzt er Lichtakzente,<br />
indem er Bilder oder Heiligenfiguren anstrahlen<br />
lässt. Das iPad liegt dazu neben dem Gebetbuch auf<br />
dem Altar – fast seltsam in der historischen Kulisse.<br />
LICHT-KOMPONENTEN (AUSZUG AUS DER PREISLISTE)<br />
Bauteil Kennzeichnung Endkunden-Preis Der Kunde benötig einen davon pro...<br />
digitalSTROM Filter dSF11 58,30 Euro System<br />
digitalSTROM Meter dSM11 224,90 Euro Stromkreis/Sicherung<br />
digitalSTROM Server dSS11-1GB 403,40 Euro System<br />
LICHT Klemme L (Schalten) 1.400 Watt GE-KL200 94,00 Euro Decken-/Wandlampe<br />
LICHT Klemme M (Schalten/Dimmen) 150 Watt GE-KM200 82,10 Euro gedimmte Lampe<br />
LICHT Schnurdimmer M 150 Watt GE-SDM200 94,00 Euro Stehlampe<br />
LICHT Tasterklemme 1-fach/150 Watt mit 150-Watt-Ausgang GE-TKM210 82,10 Euro vorhandenen Lichtschalter<br />
LICHT Tasterklemme 1-fach GE-TKM220 70,20 Euro vorhandenen Lichtschalter<br />
LICHT Tasterklemme 2-fach GE-TKM230 82,10 Euro vorhandenen Lichtschalter<br />
86<br />
connected-home.net 01.2013
Ihre Meinung zählt<br />
Sie fragen – wir antworten<br />
@<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Sie haben Fragen oder möchten einfach Ihre Meinung zu einen bestimmten Thema äußern?<br />
Dann schreiben Sie uns an <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>, „Leserbriefe“, Richard-Reitzner-Allee 2,<br />
85540 Haar. Oder schicken Sie eine E-Mail an unsere Redaktion: redaktion@videomagazin.de.<br />
Gerne helfen wir Ihnen bei Ihren Fragen weiter und freuen uns auf Ihre Zuschriften.<br />
Leserbrief: Heimvernetzung<br />
Ich möchte Zugang zu einem „Heimnetzwerk“ erhalten. Gerne<br />
hätte ich die folgenden Möglichkeiten: Musik aus dem Internet<br />
(etwa von simfy oder Spotify) über meine Musikanlage<br />
abspielen, Filme aus dem Internet über meinen Fernseher ansehen<br />
(ohne einen Laptop zwischenzuschalten) und den TV-<br />
Bildschirm „normal“ für das Internet nutzen. Außerdem hätte<br />
ich gerne eine „Festplattenzentrale“, um darauf aus dem ganzen<br />
Haus zugreifen zu können, einen Drucker, den ich überall<br />
im Haus ansteuern kann, und Filme, die sich auf der TV-Festplatte<br />
befinden, möchte ich auf DVD brennen. Wer kann mir<br />
helfen bei folgenden Problembereichen: Was kann ich mit<br />
meinem vorhandenen technischen Material anfangen? Was<br />
brauche ich zur Umsetzung meiner Nutzungswünsche? Wer<br />
installiert das und gibt mir dazu eine Nutzungseinweisung?<br />
Oliver Schumann (per E-Mail)<br />
Sie haben uns einen sehr umfangreichen Fragenkatalog geschickt.<br />
An dieser Stelle beschränken wir uns auf die wichtigsten<br />
Punkte. Aufgrund Ihres Leserbriefs planen wir aber in einer<br />
der folgenden Ausgaben einen Service-Beitrag ein, der auf<br />
Ihre Fragen genauer eingeht.<br />
Sie wollen über Ihre alte Musik-Anlage Spotify und Web-Radio-Stationen<br />
hören. Dafür können Sie sich etwa einen Netzwerk-Audio-Player<br />
zulegen, der beides unterstützt. Beispielsweise<br />
den Onkyo T-4070 für 800 Euro. Ihn verbinden Sie analog<br />
per Cinch-Kabel mit Ihrer Anlage. Wenn Sie im Besitz<br />
eines Smartphones oder Tablets sind, können Sie auch diese<br />
Geräte nutzen. Sie installieren die App von Spotify und eine<br />
Anwendung, um Webradio-Stationen abzurufen, etwa TuneIn<br />
Radio. Über den Kopfhörer-Ausgang des Smartphones oder<br />
Tablets können Sie Ihre Musikanlage verbinden. Wollen Sie auf<br />
Kabel verzichten, helfen Bluetooth-Adapter (z. B. von Logitech<br />
oder Advance Acoustic). Nutzen Sie iPhone oder iPad, können<br />
Sie auch darüber nachdenken, sich Apple AirPort Express anzuschaffen.<br />
In diesem Fall werden die Audiosignale jedoch<br />
nicht über Bluetooth, sondern über WLAN übertragen, was im<br />
Normalfall zu besserem Klang führt. Alternativ können Sie sich<br />
auch den Media-Player Apple TV kaufen. Der Vorteil: Apple<br />
TV können Sie per HDMI an Ihren Fernseher anschließen und<br />
so auch Videos von YouTube oder dem iTunes Store auf den<br />
Fernseher bringen. Das Web-Angebot von Apple TV ist jedoch<br />
eingeschränkt. Einen Web-Browser bietet Apple TV nicht, jedoch<br />
Boxen wie die LG ST600 oder Sonys Google-TV-Box<br />
NSZ-GS7. Andere Möglichkeiten, um über Ihren Fernseher im<br />
Internet zu surfen, sind neue Blu-ray-Player, Set-Top-Boxen<br />
oder Fernseher, die ein Smart-TV-Portal besitzen.<br />
Sie wollen außerdem einen zentralen Speicher für Ihre Aufnahmen<br />
einrichten, die Sie im Netzwerk streamen können und<br />
sich bei Bedarf auf DVDs archivieren lassen. Hier empfehlen<br />
wir einen Blu-ray-Rekorder von Panasonic, der das erlaubt.<br />
Schließlich wollen Sie noch einen zentralen Netzwerk-Drucker.<br />
Mittlerweile gibt es ein breites Angebot dieser Geräte, die sich<br />
per Ethernet-Kabel ins Netzwerk einbinden und über Computer<br />
im Heimnetz ansprechen lassen. Informationen zur Installation<br />
finden Sie meist in den Handbüchern. Bei der Installation und<br />
der Nutzungseinweisung helfen TV- und Hi-Fi-Fachhändler. af<br />
Leserbrief: Streaming auf Apple TV<br />
Ich habe mir die Apple TV Box gekauft und möchte Fotos, Videos<br />
und Musik von meinem Android-Smartphone auf dem TV<br />
anzeigen lassen. Wie kann ich Inhalte zur Box streamen?<br />
Friedrich Mack (per E-Mail)<br />
Dafür müssen Sie eine App auf Ihrem Smartphone installieren.<br />
Twonky bietet etwa mit Twonky Mobile und Twonky Beam zwei<br />
kostenlose Anwendungen, um Medien von Smartphones,<br />
Heim-Servern oder Webseiten auf Apple TV zu streamen. af<br />
01.2013 connected-home.net 87
SMART LIFE SAT TO IP<br />
Perfekter<br />
Liefer-Service<br />
“Sat to IP” macht Schluss mit lästigem Strippenziehen. Diese neue Technik verteilt<br />
Satelliten-Fernsehen per Netzwerk im ganzen Haus. Sie beliefert nicht nur Fernseher<br />
mit Satelliten-TV, sondern auch Smartphones, Tablets und Laptops.<br />
88<br />
connected-home.net 01.2013
Internet-Fernsehen einfach darüber zu verteilen? Das<br />
wäre eine charmante Lösung.<br />
Der Powerline-Spezialist devolo hat bereits vor etwa<br />
zwei Jahren einen Tuner und eine Set-Top-Box entwickelt,<br />
die Satellitenprogramme per Stromnetz (Powerline)<br />
auf den Fernseher befördern. Die aktuelle Version<br />
dLAN TV Sat 2400-CI+ kostet 400 Euro im Paket mit<br />
Powerline-Adaptern. Doch das dLAN Sat TV funktioniert<br />
nur mit devolo-Produkten. Ebenso gibt es Insellösungen,<br />
die Live-Fernsehen etwa vom Smart TV auf<br />
Smartphones übertragen – doch diese arbeiten in der<br />
Regel nicht herstellerübergreifend.<br />
INFOS IM<br />
INTERNET<br />
Auf der Unternehmens-<br />
Webseite des Satellitenbetreibers<br />
ASTRA<br />
finden Sie weitere<br />
Informationen zum<br />
Thema wie Videos<br />
und PDF-Broschüren.<br />
S<br />
Von Jan Fleischmann<br />
atelliten-Fernsehen ist eine feine Sache.<br />
Hunderte deutschsprachige Programme,<br />
aktuell 56 hochauflösende Sender – nirgends<br />
gibt es ein größeres Angebot, nicht im Kabel und<br />
schon gar nicht per Antenne. Doch Satellitenfernsehen<br />
erfordert eine aufwendige Antennenver kabelung: Jede<br />
Empfangsbox oder jeder Fernseher muss direkt mit der<br />
Sat-Schüssel beziehungsweise dem Multischalter verbunden<br />
werden. Strippenziehen ist also angesagt.<br />
Geht es vielleicht auch bequemer? Ein Gedanke liegt<br />
nahe: Das moderne Heim ist mit einem Netzwerk ausgestattet.<br />
Wie wäre es, die Satelliten programme wie<br />
Ein offener Standard<br />
Der Luxemburger Satellitenbetreiber SES, dessen<br />
deutsche Tochter die ASTRA Deutschland GmbH ist,<br />
hat die Entwicklung offenbar sehr aufmerksam verfolgt.<br />
Die Möglichkeit, Smartphones und Tablet-PCs überall<br />
im Haus als TV-Empfänger zu nutzen, würde die Attraktivität<br />
von Sat-TV beträchtlich steigern, so die Überlegung<br />
der Luxemburger. Ideal wäre es daher, wenn sich<br />
Sat-TV mit Netzwerkprodukten verschiedener Hersteller<br />
verteilen ließe.<br />
Ein offener Standard musste also her: Damit war die<br />
Idee für „Sat to IP“ oder „Sat>IP“ geboren. Dabei griff<br />
SES auf Entwicklungen des dänischen TV-Spezialisten<br />
Craftworks und des englischen Bezahlsenders BSkyB<br />
zurück. Beide experimentierten mit der Sat-Verteilung<br />
über das Netzwerk-Protokoll IP (Internet Protocol). SES<br />
übernahm die Führungsrolle und beantragte für Sat to<br />
IP eine Standardisierung bei der Organisation<br />
CENELEC. Zudem zertifiziert der Satellitenbetreiber auf<br />
Wunsch Sat-to-IP-Produkte. Dies gibt Herstellern die<br />
Gewissheit, dass ihre Produkte mit denen anderer Unternehmen<br />
zusammenspielen.<br />
Sat-to-IP-Server<br />
Das Herzstück der Sat-to-IP-Technik sind sogenannte<br />
Server, die Sat-TV-Programme netzwerktauglich konvertieren.<br />
Die Server funktionieren wie Satelliten-Empfänger,<br />
liefern die Programme aber nicht an ein TV-Gerät,<br />
sondern geben sie per Netzwerk aus.<br />
Die ersten Server-Modelle werden mit vier Tunern ausgestattet<br />
sein. Sie können daher vier Abspieler mit verschiedenen<br />
TV-Programmen beliefern. Dazu müssen<br />
die Server-Module selbst über vier Antennenkabel mit<br />
einer Sat-Antenne (Quattro- oder Quad-LNB) oder einem<br />
Multischalter verbunden werden.<br />
01.2013 connected-home.net<br />
89
SMART LIFE SAT TO IP<br />
erreichen diese Geschwindigkeit oft nicht, da der Abstand<br />
zum Zugangspunkt (Access Point) und Überlagerungen<br />
das WLAN bremsen.<br />
Sat-to-IP-Abspieler<br />
SAT-TO-IP-<br />
INSTALLATION<br />
Die Server haben vier<br />
Antenneneingänge, die<br />
mit der Sat-Antenne<br />
verbunden werden. Per<br />
Netzwerkkabel geht‘s<br />
dann zum Router. Einige<br />
Modelle sind als Set-<br />
Top-Boxen ausgeführt.<br />
Schwaiger hat einen<br />
Server aus Aluminium-<br />
Druckguss zur Installation<br />
auf dem Dachboden<br />
angekündigt.<br />
CLEVER UND<br />
SMART<br />
Satelliten-Fernsehen in<br />
gewohnt guter Qualität<br />
lässt sich mit der neuen<br />
Sat-to-IP-Technik auch<br />
bequem am Tablet oder<br />
Smartphone anschauen.<br />
Dazu liefert ein WLAN-<br />
Router die TV-Programme<br />
per Drahtlos-Netzwerk.<br />
Eine<br />
App bringt die Programme<br />
auf den<br />
Schirm des<br />
Mobilgeräts.<br />
Die Server können direkt in eine Sat-Antenne eingebaut<br />
sein (IP-LNB). Erste IP-LNBs sollen nächstes Jahr erscheinen.<br />
Darüber hinaus können sogenannte Master-<br />
Boxen als Server dienen: Satelliten-Receiver also, die<br />
gleichzeitig als TV-Empfänger und<br />
Netzwerk-Server fungieren. Auch<br />
Medien-Gateways sind angedacht:<br />
Sie sollen das Netzwerk mit Sat-TV<br />
und Internet versorgen.<br />
Mit dem Router verbunden<br />
Die Sat-to-IP-Server leiten die Programmpakete an den<br />
Internet-Router im Haus weiter. Dazu müssen sie per<br />
Netzwerkkabel (LAN) oder auch via Stromnetz (Powerline)<br />
mit dem Router verbunden werden. Powerline ist<br />
etwa dann eine Lösung, wenn der Server auf dem<br />
Dachboden bei der Antenne steht, der Internet-Router<br />
aber im Wohnzimmer. Der Router verteilt die TV-Signale<br />
dann an die Abspieler – per Kabel (LAN), drahtlos<br />
(WLAN) oder per Strommnetz über Powerline-Adapter.<br />
Die jeweilige Bandbreite begrenzt allerdings die Anzahl<br />
der gleichzeitig verfügbaren Programme: Per Netzwerkkabel<br />
lassen sich bei 100 Megabit pro Sekunde bis<br />
zu acht HDTV-Sender befördern. Drahtlos-Netzwerke<br />
Sat to IP nutzt geschickt Heimnetzwerk-Standards wie<br />
UPnP AV (Universal Plug and Play) und DLNA (Digital<br />
Living Network Alliance). Daher können beinahe sämtliche<br />
Netzwerk-Player, die UPnP AV oder DLNA beherrschen,<br />
als Sat-to-IP-Abspieler dienen. Auch Internetfähige<br />
Smart TVs können die via Netzwerk übermittelten<br />
TV-Programme wiedergeben. Allerdings ohne<br />
Digital-TV-Komfort: Denn einfache DLNA-Player greifen<br />
auf den Sat-to-IP-Server zu, etwa auf die Mediendateien<br />
einer Netzwerk-Festplatte. Flottes Zappen per<br />
Umschalt taste gelingt daher nicht. Zudem können herkömmliche<br />
DLNA-Player keine Digital-TV-Zusatzdaten<br />
wie den elektronischen Programmführer (EPG) darstellen.<br />
Ein Sat-to-IP-Client lohnt sich also – zumindest,<br />
Powerline ist eine<br />
Lösung, wenn der Server<br />
auf dem Dachboden steht<br />
solange es für die Fernseher noch keine passenden<br />
Apps gibt.<br />
Notebooks holen die TV-Programme mit kostenloser<br />
Software wie dem VLC-Player auf den Schirm. Smartphones<br />
und Tablets spielen die TV-Sender etwa mit der<br />
Elgato-App EyeTV ab (Preis: 3,99 Euro).<br />
Grundig GSS Box<br />
Grundig bietet die Server-Box GSS Box für 249 Euro<br />
an. Sie ist mit vier Tunern ausgestattet, die vier Teilnehmer<br />
unabhängig voneinander beliefern. Sie befördert<br />
TV-Sender in herkömmlicher und in hochauflösender<br />
Qualität. Zwei USB-Buchsen an der Rückseite der GSS<br />
Box dienen zum Anschluss externer Speicher. So kann<br />
man TV-Sendungen aufzeichnen oder zeitversetzt anschauen,<br />
wenn sich diese Funktionen am Abspielgerät<br />
(Client) steuern lassen.<br />
Inverto SP-IDL 400 Multibox<br />
Auch Inverto, ein Luxemburger Spe zialist<br />
für Satelliten-Empfang, geht mit seinem<br />
Server an den Start. Die SP-IDL 400 Multi-<br />
90<br />
connected-home.net 01.2013
ox kostet mit 249 Euro genauso viel wie die Grundig-<br />
Box. Die Multibox ist ebenfalls mit vier Tunern ausgestattet<br />
und bietet zwei USB-Buchsen zum Anschluss<br />
externer Festplatten. Sie lässt sich somit als digitaler<br />
Videorekorder nutzen, wobei Aufnahme und zeitversetztes<br />
Fernsehen (Timeshift) auch hier am Player gesteuert<br />
werden.<br />
Eine an der Multibox angeschlossene Festplatte dient<br />
zugleich als Netzwerkspeicher (NAS): Sämtliche Player,<br />
Computer oder Smartphones können auf deren Inhalte<br />
zugreifen oder selbst Dateien darauf speichern.<br />
Die Luxemburger Sat-Spezialisten haben noch einiges<br />
vor: Nächstes Jahr möchten sie einen Server mit acht<br />
Tunern herausbringen. Der soll dann kleine Mehrfamilienhäuser<br />
versorgen. Zudem planen sie, den Server<br />
direkt in die Empfangseinheit (LNB) an der Satellitenantenne<br />
zu integrieren. Zudem entwickeln sie einen<br />
HDMI-Dongle: einen Sat-to-IP-Empfänger, der in einer<br />
Buchse des TVs steckt.<br />
Die Luxemburger haben noch eine pfiffige Idee: Ihr<br />
nächster Sat-Receiver, die Volksbox 2, soll auch als<br />
Sat-to-IP-Client fungieren. Derzeit prüft Inverto, ob sich<br />
die aktuelle Volksbox IDL 6650N per Firmware-Update<br />
zum Client nachrüsten lässt.<br />
TELESTAR DIGIBIT R1<br />
Der Sat-to-IP-Server TELESTAR DIGIBIT R1 ähnelt den<br />
beiden Modellen von Grundig und Inverto auffallend<br />
stark. Der Preis liegt wie bei den Produkten der anderen<br />
Hersteller bei rund 250 Euro. Die Ausstattung ist die<br />
gleiche: vier Tuner und zwei Anschlüsse für USB-Speicher.<br />
Im Zusammenspiel mit einer externen Festplatte<br />
zeichnet der DIGIBIT R1 Fernsehsender auf und spielt<br />
die aufgenommenen Sendungen auch wieder ab.<br />
TELESTARs Abspieler DIGIBIT B1 kostet rund 140 Euro.<br />
Das unscheinbare schwarze Kästchen findet standardmäßig<br />
per LAN-Kabel Zugang zum Heimnetzwerk. Gegen<br />
Aufpreis ist ein USB-Dongle erhältlich, der eine<br />
drahtlose Verbindung herstellt. Die Client-Box beliefert<br />
TVs via HDMI. Ein optischer Audio-Ausgang versorgt<br />
AV-Receiver-Modelle ohne HDMI-Eingang mit digitalem<br />
Heimkinoton.<br />
Schwaiger MS 41IP<br />
Die bayerische Sat-TV-Firma Schwaiger hat angekündigt,<br />
ihren Sat-to-IP-Server MS 41IP Ende November<br />
in den Handel zu bringen. Das Modell soll 299 Euro<br />
kosten.<br />
FRAGEN UND ANTWORTEN<br />
1. Was ist Sat to IP?<br />
Sat to IP verteilt Satelliten-TV über das Hausnetzwerk. Es ersetzt oder<br />
ergänzt eine Hausverteilung per Sat-Antennenkabel.<br />
2. Was brauche ich dafür?<br />
Zusätzlich zu einer Sat-Antenne ist ein Server-Modul notwendig. Die<br />
Sat-Antenne muss den Server über vier Antennenkabel beliefern.<br />
3. Was kostet es?<br />
Die Sat-to-IP-Server kosten ab 250 Euro. Clients sind für Internet-fähige<br />
TV-Geräte nicht zwingend nötig, aber komfortabler. Sie kosten ab 140 Euro.<br />
4. Wie viele Personen können Sat to IP gleichzeitig nutzen?<br />
Die ersten Server-Module haben vier Tuner. Damit können vier Personen unabhängig<br />
voneinander fernsehen. Für nächstes Jahr sind Produkte mit acht<br />
Tunern für acht Nutzer angekündigt.<br />
5. Wie viele TV-Programme lassen sich per Netzwerk verteilen?<br />
Das hängt von der Bandbreite ab: Das Netzwerkabel (LAN) überträgt mit 100<br />
MBit/s bis zu acht HDTV-Programme und bis zu 30 SDTV-Sender.<br />
6. Wie gut ist die Qualität?<br />
Sat to IP arbeitet vollständig „transparent“: Die Video- und die Audioqualität<br />
bleiben erhalten. Die Daten werden lediglich per Netzwerk transportiert.<br />
SIGNALVERTEILER<br />
Der Sat-to-IP-Server von TELESTAR von vorne und von hinten: Der DIGIBIT R1 wird für rund 250 Euro<br />
angeboten. Er beliefert bis zu vier Netzwerk-Empfänger mit verschiedenen Fernsehprogrammen.<br />
Zwei USB-Buchsen an der Rückfront ermöglichen die Aufnahme von TV-Programmen auf externen<br />
USB-Speichermedien.<br />
01.2013 connected-home.net 91
SMART LIFE SAT TO IP<br />
CLIENT-BOX 1 CLIENT-BOX 2<br />
ANTENNEN-<br />
DOSE<br />
SAT-ANTENNE<br />
SAT-TO-IP-<br />
SERVER<br />
FESTPLATTE<br />
SPIELKONSOLE<br />
Die Signale des Satelliten-TVs<br />
und Internet<br />
trennt die TechniLAN-<br />
Dose (88 Euro) wieder<br />
auf. Sie bietet die passenden<br />
Antennen- (RF-<br />
Buchsen) und Netzwerkbuchsen<br />
(RJ 45).<br />
Sie kann auch als Einspeisepunkt<br />
für das<br />
Internet dienen.<br />
LAN-NETZWERK<br />
WLAN-NETZWERK<br />
SMARTPHONE<br />
TABLET<br />
LAPTOP<br />
Sat to IP befördert Satelliten-Fernsehen via Heimnetzwerk: Wie bisher fängt eine Sat-Antenne die Programme aus dem All ein, liefert sie dann aber an einen<br />
Sat-to-IP-Server. Der versorgt einen Router, der die Signale im ganzen Haus verteilt. Die Folge sind flexible Nutzungsmöglichkeiten: Auf Smartphone, Tablet oder<br />
Notebook lassen sich die TV-Programme ebenso genießen wie auf einer Spielkonsole und dem Fernsehgerät. Eine Netzwerk-Festplatte dient als zentraler<br />
Aufnahmespeicher. Aufnahmen lassen sich so mit allen Geräten abspielen.<br />
INTERNET PER ANTENNENKABEL<br />
Quattro-LNB<br />
Sat-Signal<br />
LAN<br />
Internet-Router<br />
TechniLAN 8/8 Passiv in Kombination mit Sat-Verteilung für 8 Teilnehmer<br />
Das Haus lässt sich auch über eine<br />
bestehende Sat-Antennenanlage<br />
vernetzen und mit Internet beliefern.<br />
Zwei Hersteller haben dieses<br />
Jahr neue Produkte angekündigt:<br />
TechniSat versorgt bis zu acht<br />
Antennendosen mit Satelliten-TV<br />
und Internet. Zwei TechniLAN-Einschleuseweichen<br />
verteilen Internet<br />
und Satellitenprogramme: Das<br />
TechniLAN 4 x 4 aktiv hat vier Koax-<br />
Ausgänge (175 Euro), das Techni-<br />
LAN 8 x 8 (155 Euro) bietet acht.<br />
Zusätzlich sind die TechniLAN-Antennendosen<br />
für den Betrieb erforderlich<br />
(je 88 Euro).<br />
Sat-TV-Spezialist Kathrein bietet<br />
mit dem K-LAN ähnliche Produkte.<br />
Hier verteilt der Multischalter EXI<br />
3508 Sat-TV und Internet. Der<br />
Preis: 254 Euro.<br />
Der MS 41IP ist mit Aluminium-Druckguss-Gehäuse<br />
und Kühlrippen für die Installation auf dem Dachboden<br />
bestens vorbereitet. Zudem sollen Installateure per<br />
Fernwartung auf den Server zugreifen können. Er ist mit<br />
vier Tunern bestückt.<br />
Die Bayern bieten zudem eine Client-Box an: Die DSR<br />
41IP soll ebenfalls Ende November fertig sein und 149<br />
Euro kosten. Das Modell bietet zwei USB-2.0-Anschlüsse<br />
für externe Speicher. Auf dem Client läuft das<br />
Google-Betriebssystem Android.<br />
devolo TV Sat Multituner<br />
devolo, ein Pionier, was den Transport von Satelliten-<br />
Fernsehen via Heimnetzwerk betrifft, lässt sich Zeit:<br />
Der von seinen Powerline-Produkten bekannte Hersteller<br />
wird erst Ende des Jahres einen eigenen Sat-to-IP-<br />
Server auf den Markt bringen.<br />
Anders als die Geräte der Mitbe werber hat der dLAN<br />
TV Sat Multituner lediglich zwei Tuner. Er lässt sich<br />
aber mit einem zweiten Multituner auf vier Sat-Tuner<br />
erweitern. Dazu werden zwei Multituner mit einem kurzen<br />
Ethernet-Kabel verbunden; eine Stromversorung<br />
soll dann für beide Produkte reichen. Der Preis steht<br />
noch nicht fest. Ein Unternehmenssprecher rechnet<br />
mit etwa 200 Euro.<br />
92<br />
connected-home.net 01.2013
Gemischte Netzwerk-Verteilung<br />
SAT-TV PER<br />
NETZWERK<br />
Verschiedene Transportwege<br />
versorgen das<br />
ganze Haus mit Internet<br />
und Sat-to-IP-Fernsehen:<br />
Ein kabelgebundenes<br />
Netzwerk (LAN)<br />
bietet mit bis zu einem<br />
Gigabit die höchste<br />
LAN<br />
WLAN<br />
Powerline<br />
Geschwindigkeit. Ein<br />
drahtloses Netzwerk<br />
(WLAN) erspart dage-<br />
hohe Bandbreite bis 1 GBit/s,<br />
keine Kennwort-Anmeldung<br />
drahtloser Zugriff,<br />
mobile Nutzung mit Smartphones<br />
keine LAN-Kabel notwendig,<br />
überbrückt große Distanzen,<br />
gen Kabelsalat. Powerline<br />
ist eine Lösung, um<br />
große Distanzen zu<br />
notwendig<br />
oder Tablets möglich<br />
einfache Installation<br />
überbrücken.<br />
aufwendige Installation<br />
begrenzte Reichweite,<br />
zusätzliche Kosten,<br />
störende Netzwerkkabel<br />
beschränkte Nutzeranzahl<br />
Übertragungsstörungen durch<br />
Einstreuungen möglich<br />
Doch was ist mit den aktuellen dLAN-TV-Sat-Produkten<br />
von devolo, die ja bereits Sat-TV per Netzwerk senden?<br />
Sie arbeiten mit einer von devolo entwickelten<br />
Technik, entsprechen also nicht dem Sat-to-IP-Standard.<br />
devolo möchte ein Firmware-Update anbieten,<br />
mit dem sich die Receiver umrüsten lassen, damit die<br />
Set-Top-Boxen von devolo mit dem Multituner oder den<br />
Servern anderer Hersteller funktionieren. Der dLAN TV<br />
Sat CI-2400+ ist mit einem CI-Modul bestückt, das bislang<br />
den Empfang verschlüsselter Sender erlaubt.<br />
Sky Go. Wann das in der Realität umgesetzt wird, kann<br />
man noch nicht vorhersagen.<br />
Ausblick<br />
Sat to IP bedeutet für Satelliten-TV den Schritt ins vernetzte<br />
Medienzeitalter. Über kurz oder lang könnte<br />
das Heimnetzwerk den Transport von TV-Sendern erledigen.<br />
Bezahl-Fernsehen<br />
Das soll auch nach dem Firmware-Update auf Sat to IP<br />
so bleiben. Damit würde devolo die erste Pay-TV-taugliche<br />
Sat-to-IP-Lösung anbieten. Denn alle übrigen angekündigten<br />
Produkte liefern ausschließlich frei empfangbare<br />
Programme. Weder die 14 HDTV-Programme<br />
von HD-Plus noch der Bezahlsender Sky ist dabei –<br />
Pech für Fußball-Bundesliga-Fans.<br />
Außer der Lösung von devolo, die Empfangsboxen mit<br />
CI-Plus auszustatten, ist noch ein anderer Weg im Gespräch:<br />
So könnte bereits der Server verschlüsselte<br />
Sender mit einem digitalen Rechtemanagement versehen<br />
(DRM). Dann könnten etwa auch Smartphones<br />
Bezahl-Fernsehen empfangen – wie bereits heute bei<br />
PIONIER-<br />
ARBEIT<br />
Der Powerline-Spezialist<br />
devolo hat früh die Möglichkeit<br />
erkannt, Satelliten-Fernsehen<br />
via<br />
Powerline zu befördern.<br />
Nun rüstet der Hersteller<br />
seine Produkte per<br />
Firmware-Update auf<br />
den Sat-to-IP-Standard<br />
nach. Zudem bringt<br />
devolo einen neuen<br />
Sat-to-IP-Server: Dieser<br />
soll Ende dieses Jahres<br />
erscheinen.<br />
01.2013 connected-home.net 93
Konvergenz im<br />
Wohnzimmer<br />
o war’s früher: Am Fernseher<br />
lief das Fernsehpro-<br />
S<br />
gramm. Aus der Stereoanlage<br />
kam die Musik ausschließlich<br />
von Tonträgern. Mit dem<br />
Handy wurde telefoniert. Heute<br />
sind diese Grenzen verschwunden.<br />
Die verschiedenen Geräte sind<br />
komfortabel miteinander verbunden,<br />
sodass das Wohnzimmer zur<br />
konvergenten Unterhaltungszentrale<br />
wird. Auf Knopfdruck kommuniziert<br />
der Samsung Smart TV mit<br />
Kamera, Camcorder, Smartphone,<br />
Tablet oder Laptop. Egal, ob die<br />
Konsumenten zu Hause sitzen oder<br />
sich irgendwo auf der Welt aufhalten.<br />
Tolle Aufnahmen von der Geschäftsreise<br />
in Fernost können die<br />
Lieben zu Hause sofort am großen<br />
Bildschirm ansehen.<br />
Mit der Cloud<br />
funktioniert’s<br />
Wie das? Samsung AllShare Play<br />
stellt einen Webspeicher zur Verfügung.<br />
Aufnahmen auf dem Smartphone<br />
oder der neuen Samsung<br />
Galaxy Camera lassen sich mit der<br />
AllShare Play App in den Webspeicher<br />
hochladen – manuell Bild für<br />
Bild oder auch automatisch. Dieser<br />
Webspeicher ist ein Cloud-Dienst,<br />
der sich vom Samsung Smart TV<br />
über den Smart Hub aufrufen lässt.<br />
Jetzt nur noch die richtige Datenquelle<br />
aussuchen, und schon geht<br />
es los mit der Realtime-Diashow.<br />
Auf diese Weise können Konsumenten<br />
auch Fotos, Videos oder Musik<br />
aus sämtlichen Geräten im lokalen<br />
Netzwerk am Smart TV „spielen“.<br />
Der Testsieger Samsung Smart TV UE40ES8090<br />
bildet die stylische Zentrale der multimedialen<br />
Unterhaltung im Wohnzimmer.
ANZEIGE<br />
Auf dem Smart Hub<br />
laufen alle Fäden<br />
zusammen – für<br />
optimales Bild, satten<br />
Sound, Spiel, Spaß<br />
und Kommunikation.<br />
Optimal vernetzt<br />
So einfach war es noch nie: Ganz ohne<br />
Kabel kommunizieren Samsung<br />
Smart TV, Heimkinoanlage, Blu-Ray<br />
Player, Smartphone, Tablet, Notebook<br />
und Kamera miteinander. Die<br />
eingebaute Wi-Fi-Funktionalität<br />
macht es möglich. Dann kommt das<br />
gestochen scharfe Bild vom Fernseher<br />
und der entsprechende raumfüllende<br />
Klang von der Anlage. Egal, ob<br />
der Film im Fernsehprogramm läuft<br />
oder auf Blu-Ray Disk oder DVD gespeichert<br />
ist. Als Schaltzentrale fungiert<br />
das Smartphone. Mit der App<br />
AllShare Control übernimmt beispielsweise<br />
das Samsung Galaxy S<br />
III die komplette <strong>Steuerung</strong> des<br />
Smart TV inklusive der Kontrolle über<br />
den Smart Hub.<br />
Dort finden Konsumenten alle Funktionen<br />
und Apps, die das konvergente<br />
Erlebnis möglich machen. Sie sind<br />
übersichtlich und einheitlich als<br />
Icons gestaltet, ganz so, wie man es<br />
vom Smartphone oder Tablet her gewohnt<br />
ist. Funktionen wie Search All<br />
und der integrierte Web Browser<br />
sorgen dafür, dass die Konsumenten<br />
mit ihrem TV auf das Internet zugreifen<br />
können. So finden sie ganz einfach<br />
relevante Inhalte und Informationen.<br />
Der Smart Hub ist auch der<br />
Ort, an dem sie unkompliziert Filme,<br />
Musik oder Fotos aufrufen können.<br />
Mit Social TV greifen sie während<br />
des laufenden TV-Programms auf<br />
soziale Netzwerke wie Facebook,<br />
Twitter oder Google Talk zu und können<br />
sich mit Freunden zum laufenden<br />
Programm austauschen.<br />
ALLSHARE<br />
PLAY<br />
Samsung Produkte<br />
verstehen sich bestens<br />
untereinander. Das<br />
Wohnzimmer wird mit<br />
AllShare Play zur Zentrale<br />
der Unterhaltung<br />
– einschließlich des<br />
Internet und Social<br />
Media.
Mit Apps in die Zukunft der<br />
smarten TV-Unterhaltung<br />
Es gibt keinen komfortableren Zugang<br />
zu den neuen Möglichkeiten<br />
der Unterhaltung auf dem Samsung<br />
Smart TV als Apps. Viele Möglichkeiten<br />
für Spaß, Sport und Spiel<br />
kommen so ganz praktisch und einfach<br />
über diese kleinen Programme<br />
ins Wohnzimmer. Ein Klick auf das<br />
App Icon genügt, und die Konsumenten<br />
erfahren und erleben Information<br />
und Unterhaltung auf dem<br />
großen TV-Bildschirm. Insgesamt<br />
stehen für die Samsung Smart TVs<br />
im deutschsprachigen Raum mehrere<br />
Hundert Apps in den Kategorien<br />
Videos, Information, Lifestyle,<br />
Sport, Spiele und Bildung zur Auswahl.<br />
Mehr als nur klassische<br />
TV-Unterhaltung<br />
aus Fernseh- und<br />
Videoprogramm<br />
bieten Hunderte Apps,<br />
mit denen der<br />
Samsung Smart TV<br />
zur umfassenden<br />
Zentrale für Entertainment<br />
wird.<br />
Blockbuster, Serien und<br />
vieles mehr<br />
Freunde gehobener Kino-Unterhaltung<br />
mit Surround Sound (bei angeschlossener<br />
Heimkinoanlage) und in<br />
3D werden sicher auf den Videoportalen<br />
fündig. Bei Samsung können<br />
sie aus den populärsten wählen:<br />
Maxdome, Videoload und die kostenlose<br />
Explore 3D App stehen zur<br />
Verfügung. Selbst ausgefallenste<br />
Musikwünsche erfüllt Spotify, mit 18<br />
Millionen Songs der führende digitale<br />
Musikservice. Abonnenten von<br />
Spotify Premium haben sofort Zugriff<br />
auf ihre Playlists. Diese werden<br />
auch automatisch zwischen allen<br />
Geräten synchronisiert.<br />
Mit den entsprechenden Apps lässt<br />
sich der Smart TV auch zum Fitnessstudio<br />
im eigenen Wohnzimmer<br />
machen. Und mit der rein gestengesteuerten<br />
Version von Angry Birds<br />
kommt das Kultspiel mit weit über<br />
einer Milliarde Nutzer auf neue, innovative<br />
Weise in die gute Stube.
ANZEIGE<br />
Innere Werte nach außen<br />
tragen<br />
Hochwertiges Design für das Wohnzimmer<br />
von heute: „Making it<br />
Meaningful“ beschreibt die Design-<br />
Philosophie von Samsung. Die einzelnen<br />
Geräte sollen nicht als technischer<br />
Fremdkörper empfunden<br />
werden, sondern sich harmonisch in<br />
das Wohnensemble integrieren. Es<br />
geht nicht nur darum, Technologie<br />
funktionell zu verpacken. Vielmehr<br />
ist die äußere Gestaltung ein Statement.<br />
Die Hochwertigkeit der Geräte<br />
gilt es nach außen zu dokumentieren,<br />
mit der entsprechenden Verarbeitungsqualität<br />
und Materialwahl.<br />
So verfügt beispielsweise das Flaggschiff<br />
der Samsung Smart TV, der<br />
ES9090 mit 75 Zoll (189 cm) Bilddiagonale,<br />
über einen extrem schmalen<br />
und sanft abgerundeten Rahmen im<br />
Farbton Rose Gold, der sich harmonisch<br />
in jede Wohnsituation integrieren<br />
lässt. Dieser sanft schimmernde<br />
Ton markiert Hochwertigkeit ebenso<br />
wie die abgerundeten Ecken Eleganz<br />
repräsentieren.<br />
Genau das, was in ein modernes<br />
und doch gemütliches Wohnzimmer<br />
gehört, in dem man sich mit<br />
Freunden und Familie gerne aufhält.<br />
Gleichzeitig unterstreicht der<br />
erhaben gravierte Samsung-<br />
Schriftzug die Verarbeitungsqualität<br />
ebenso wie die versenkbare Kamera<br />
für Sprach- und Gestensteuerung<br />
und interaktive Funktionen.<br />
Das auf der IFA neu vorgestellte<br />
Audio Dock E750 illustriert diese<br />
Designphilosophie aufs Eindrucksvollste.<br />
Das Innenleben mit Röhrenvorverstärkern<br />
wird transparent<br />
und damit nach außen hin sichtbar.<br />
Neben dem durch die Röhren erzeugten<br />
besonders warmen und<br />
wohltönenden Klang des Audio<br />
Dock überzeugt es auch als echtes<br />
Schmuckstück in gehobenem<br />
Wohnambiente. Acht von Hand<br />
aufgetragene und einzeln polierte<br />
Schichten schwarzen oder dunkelbraunen<br />
Klavierlacks unterstreichen<br />
den Anspruch, Geräte zu entwickeln,<br />
die höchsten technischen,<br />
akustischen und optischen Ansprüchen<br />
genügen.<br />
MAKING IT<br />
MEANINGFUL<br />
Hochwertige Details<br />
und stimmige, elegante<br />
Gesamtanmutung:<br />
Die Gestaltungsphilosophie<br />
von Samsung<br />
„Making it Meaningful“<br />
weist weit über „Form<br />
follows Function“ hinaus<br />
und stellt den<br />
Anspruch des Anwenders<br />
an sein Wohnzimmer<br />
als repräsentative<br />
Wohlfühl-Oase ins<br />
Zentrum des Gestaltungsprozesses.
SERVICE VORSCHAU<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong><br />
ist Medienpartner von<br />
www.Smarthome-Deutschland.de<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> IM WEB<br />
Ausführliche Testergebnisse, brandaktuelle<br />
News und neueste Trends<br />
zum vernetzten Heim finden Sie unter:<br />
www.connected-home.net<br />
Rund um die CeBIT<br />
2013 stellt die CeBIT, die Messe für Informationstechnik, als Leitthema<br />
„Shareconomy“ vor. Es beschreibt die Veränderung des gesellschaftlichen<br />
Verständnisses vom Haben zum Teilen. Wir berichten vorab, welche<br />
smarten Stream- und Share-Lösungen im Eigenheim wichtig sind.<br />
Die nächste Ausgabe von <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> erscheint am 18. Januar 2013<br />
_09ID9_Franzis_Fueller_CHome_01.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 137.00 mm);26. Oct 2012 09:58:29<br />
Die digitale Zukunft<br />
des Radios!<br />
Die neue Technik bedeutet mehr als nur Radiohören:<br />
Sie bietet vertiefende Texte zum aktuellen Programm,<br />
elektronische Programmführer, Slideshows – zum<br />
Beispiel mit dem CD-Cover zum laufenden Musiktitel<br />
oder der Live-Tabelle zur Fußballreportage – sowie<br />
die Möglichkeit, interaktiv auf das Programm zuzugreifen.<br />
Kurz, Radio wird völlig anders, als wir es<br />
bisher gewohnt waren.<br />
Hardware,<br />
Software<br />
und Buch<br />
in einem Paket<br />
ISBN 978-3-645-65134-9<br />
49,95 EUR<br />
98<br />
FRANZIS<br />
connected-home.net Hardware, Software und Lehrbuch01.2013<br />
von Franzis<br />
www.franzis.de
Reference<br />
HiFi<br />
Home Cinema<br />
Pro House<br />
Flexidelity<br />
Was<br />
unsichtbar klingt,<br />
verführt das Auge.<br />
Architektur-Lautsprecher<br />
HiFi- oder Heimkino? Dezent oder auffällig? Punktgenau oder<br />
Klangteppich? In oder an? Wand oder Decke? Drinnen oder draußen?<br />
Laut oder leise? Es gibt unzählige Arten, Lautsprecher zu integrieren.<br />
Und es gibt einen Weg, das genau so zu tun, wie Sie es möchten.<br />
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dLAN® LiveCam: Ihr Zuhause immer im Blick –<br />
ganz einfach von Ihrem Smartphone oder Tablet<br />
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• Die Kamera in eine beliebige Steckdose stecken –<br />
fertig! Die Daten werden über Ihre Stromleitung<br />
übertragen.<br />
• Die Live-Video-Aufnahme einfach via kostenloser<br />
App von jedem Smartphone und Tablet abrufen.<br />
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Zuhause haben und beliebige Objekte immer im Blick.<br />
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Eine Steckdose genügt.<br />
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