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BoxSport Kann Povetkin Klitschko schlagen? (Vorschau)

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Boxsport . August 2013<br />

Nr. 8 . August 2013 . € 4,20 . spanien € 5,30 . Österreich € 4,85 . Schweiz sfr. 8,40<br />

www.box-sport.de<br />

rt<br />

89. Jahrgang 1882<br />

URE<br />

Dieser Mann will<br />

das deutsche Boxen<br />

revolutionieren<br />

Ulrich Bittner soll Chef des WSB-Teams werden<br />

Große Experten-Umfrage<br />

Wladimir <strong>Klitschko</strong><br />

<strong>Kann</strong> <strong>Povetkin</strong><br />

Alexander <strong>Povetkin</strong><br />

<strong>Klitschko</strong> <strong>schlagen</strong>?<br />

Robert Stieglitz bei seinem Erfolg<br />

über den Japaner Yuzo Kiyota<br />

Felix Sturm<br />

Mein neues<br />

Leben „Nach<br />

dem nächsten Kampf<br />

bin ich wieder Champion“<br />

Robert Stieglitz greift<br />

jetzt nach den Sternen<br />

Er will Superstar Carl Froch boxen<br />

Felix Sturm jubelt nach seinem<br />

souveränen Sieg gegen Predrag<br />

Radosevic aus Montenegro


Hans Reski<br />

Vitalis letzter Kampf und<br />

Bittners Box-Revolution<br />

Am 19. Juli hatte Vitali <strong>Klitschko</strong> Geburtstag, er<br />

wurde 42 Jahre alt. Sein Trainer Fritz Sdunek hat<br />

am gleichen Tag seinen Hochzeitstag. An diesem<br />

Tag telefonieren wir Drei seit vielen Jahren regelmäßig.<br />

Denn auch ich habe am 19. Juli Geburtstag. Dieses Mal<br />

meldete sich Vitali allerdings erst am 20. Juli. „Ich war<br />

gestern den ganzen Tag unterwegs mit meinen Kindern.<br />

Sie sind in einem Jugendcamp in Boston.“ Natürlich<br />

stellte ich ihm die Frage, ob er noch einen, seinen letzten<br />

Kampf im Ring machen will. Aber er konnte oder<br />

wollte nicht die Antwort geben. „Ich entscheide mich<br />

erst in den nächsten Tagen“, sagte er. Doch sowohl Sdunek<br />

wie auch ich sind überzeugt, dass er noch einmal<br />

in den Ring steigt, um seinen WBC-Weltmeistertitel zu<br />

verteidigen. Dies glaubt auch felsenfest der geschätzte<br />

Kollege Hartmut Scherzer,<br />

der im Juni seinen 75.<br />

Geburtstag feierte. Der<br />

Box-Experte ist seit vielen<br />

Jahren auch ein Vertrauter<br />

von Vitali, hat viele Reportagen<br />

mit ihm in der<br />

Ukraine gemacht und<br />

ein großes Buch über die<br />

<strong>Klitschko</strong>s geschrieben.<br />

„Der Luschenkampf gegen<br />

Charr im vorigen Jahr ist<br />

einfach kein würdiger Abgang<br />

für Vitali <strong>Klitschko</strong>“,<br />

ist seine Meinung. Scherzer,<br />

der auch heute noch<br />

mit 75 regelmäßig Boxtraining<br />

macht, bekam von seinem Privattrainer die Empfehlung:<br />

„Wenn du so weiter machst, kannst du 100<br />

Jahre alt werden.“<br />

Der Zufall will es, dass ich am gleichen Tag wie Vitali<br />

Geburtstag habe. Zufälle gibt es immer wieder. So hat<br />

zum Beispiel Wladimir <strong>Klitschko</strong> am gleichen Tage Geburtstag<br />

wie meine verstorbene Mutter, nämlich am 25.<br />

März. Und noch ein Zufall: Am 19. Juli 1971, als Vitali<br />

geboren wurde, war ich zufällig in Kiew. Dort fand der<br />

Leichtathletik-Länderkampf UDSSR gegen Deutschland<br />

statt und in Oreanda auf der Krim traf sich unser damaliger<br />

Bundeskanzler Willy Brandt mit dem sowjetischen<br />

Staatschef Leonid Breschnew. Aber Vitali kam ja nicht<br />

in Kiew zur Welt, sondern im kirgisischen Belowodskoje,<br />

weil sein Vater als Offizier der Wehrmacht immer<br />

wieder zu verschiedenen Standorten versetzt wurde.<br />

Zurück zu Wladimir. Ab Mitte August ist seine schöne<br />

Zeit vorbei, dann beginnt sein Trainingslager im österreichischen<br />

Going. Im Stanglwirt wird er sich auf den<br />

großen Kampf gegen Alexander <strong>Povetkin</strong> vorbereiten.<br />

Es wird wahrscheinlich nicht nur sein hochdotiertester<br />

Fight, sondern auch der schwerste. In Moskau steht ihm<br />

ein heißer Tanz gegen <strong>Povetkin</strong> bevor. Der Russe, der<br />

zweimal vor Wladimir kniff, wird diesmal aber auch<br />

alles in die Waagschale werfen, um der Box-King von<br />

Russland zu werden. Wie die Experten seine Chancen<br />

sehen, das ist die Titelgeschichte in dieser <strong>BoxSport</strong>-<br />

Ausgabe.<br />

Ein Mann für die Seite 1 ist auch Ulrich Bittner. In Hanau<br />

hat er gezeigt, wie man auch bei den Amateuren<br />

Boxen verkaufen kann. 3.000 bis 4.000 Menschen kamen<br />

zu seinen Veranstaltungen der 2. Bundesliga, die<br />

ansonsten froh war, wenn<br />

sie mal 500 Zuschauer<br />

begrüßen konnte. Schlagerparade<br />

statt Schlägerparade<br />

war sein Motto,<br />

ein Abend für die ganze<br />

Familie mit Buffet, Show<br />

und Musik. Bittners Devise<br />

war die, es sollen<br />

auch Leute kommen, die<br />

mit Boxen nichts am Hut<br />

haben. Der Hans-Dampf<br />

aus Hanau soll mit seinen<br />

revolutionären Ideen<br />

die World Series der AIBA<br />

auffrischen. Anscheinend<br />

haben die DBV-Verantwortlichen<br />

schon grünes Licht gegeben, zumal Bittner<br />

mit potenten Sponsoren und TV-Verträgen um die Ecke<br />

kommt. Ende August soll die Entscheidung fallen, was<br />

aus Bittners Plänen wird. Lesen Sie das große Interview<br />

auf Seite 48/49.<br />

Nachdem sich das Boxen momentan in einem Sommerloch<br />

befindet, scheint es einen interessanten Schlussspurt<br />

für 2013 noch zu geben – mit Knüllern, Knallern<br />

und frischem Wind. Pech, Pleiten und Pannen hatten<br />

wir bisher schon genug. Deswegen „Ring frei“ für die<br />

letzten vier Monate des Jahres, Anfang September wissen<br />

wir mehr. Bis dahin,<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

3


INHALT<br />

Namen, Nachrichten, Termine............................................. 6<br />

Stieglitz will jetzt Superstar Carl Froch ............................... 8<br />

Konecny holte EM-Titel: Jetzt Anlauf auf WM.................. 10<br />

Hammer-Schläge als Antwort für das Küsschen............... 11<br />

Der Leberhaken ist Sturms neue Geheimwaffe................. 12<br />

Felix Sturm: Mein neues Leben ......................................... 14<br />

Felix spendete 50.000 Euro für krebskranken Danny ........ 15<br />

Ersatzmann machte dem Müllmann das Leben schwer..... 16<br />

Golovkin schon ein kleiner King in den USA ...................... 36<br />

Wladimir und Hayden konnten Banks nicht helfen ........... 38<br />

Muskelpaket Chakhkiev ging die Luft aus ......................... 40<br />

The Ring: <strong>Klitschko</strong> bester Boxer mit größter Schlagkraft .. 42<br />

Trommelwirbel der 4 SES Musketiere ............................... 44<br />

Viel Boxfeuer in der Ofenstadt Velten................................ 46<br />

Die Wikinger kommen aus der Versenkung....................... 47<br />

Das Interview mit Ulrich Bittner: Revolution im Boxen...... 48<br />

Warum Susi nicht mehr durch K.o. gewinnt....................... 17<br />

Große Experten-Umfrage:<br />

Hat <strong>Povetkin</strong> eine Chance gegen Wladimir <strong>Klitschko</strong>?...... 18<br />

Huck vs. Arslan: Die Revanche........................................... 20<br />

Brähmer setzt WM-Kampf gegen Cleverly aufs Spiel........ 22<br />

Arthur, Achtung vor der schwarzen Mamba ...................... 23<br />

Das große Interview mit Ulli Wegner................................ 24<br />

Ulli Wegner<br />

hofft, dass<br />

Abraham<br />

nach seiner<br />

schwachen<br />

Vorstellung<br />

gegen Robert<br />

Stieglitz jetzt<br />

in Schwerin<br />

gegen die<br />

schwarze Mamba<br />

sich von einer<br />

besseren Seite<br />

präsentiert<br />

Seite 23<br />

Peter Hanraths: Kämpfen, solange das Herz mitmacht..... 26<br />

Sdunek ist das Vorbild von Wegners Kronprinz ................. 30<br />

Ein Schuster, der für Boytsov sterben würde ..................... 32<br />

Die Boxsport Weltrangliste ............................................... 34<br />

Dr. Michael<br />

Bastian spricht<br />

im <strong>BoxSport</strong>-<br />

Interview über<br />

die Probleme<br />

und die Chancen<br />

der deutschen<br />

Boxer bei der<br />

WM im Oktober<br />

in Almaty<br />

(Kasachstan)<br />

Rechts: Trainer<br />

Ralf Dickert<br />

Seite 50<br />

Interview mit Dr. Bastian: Deutscher Boxer zu zahm.......... 50<br />

Kyas: „Wir kommen ins WSB Viertelfinale“ ..................... 52<br />

Macht Trainer Timm aus Marutyan einen Olympiasieger?. 54<br />

Emir Ahmatovic auf den Spuren von Golden Jack? ........... 55<br />

Birka hofft jetzt auf EM-Medaillen in Rotterdam .............. 56<br />

Doktorandin aus Sydney holte ihren dritten Titel .............. 58<br />

Trainer Bastian fordert mehr Training mit Männern .......... 59<br />

Ergebnisse und Termine..................................................... 60<br />

Aus den Verbänden............................................................ 62<br />

Hartmut Scherzer zum 75. Geburtstag............................... 65<br />

Lesen Sie nächsten Monat................................................ 66<br />

4 <strong>BoxSport</strong>


Namen Nachrichten<br />

Boxen<br />

Im fernsehen<br />

Samstag, 27. August 2013, Eurosport<br />

ca.21.30Uhr - live Cuxhaven -<br />

IBF Inter-Continental Schwergewichts Titel:<br />

Odlanier Solis vs. Yakup Saglam<br />

Kampf im Junior Weltergewicht: Selcuk Aydin<br />

vs. Aaron Herrera<br />

Samstag, 24. August 2013, ARD, ca. 22.15 Uhr<br />

- live aus Schwerin - EM im Halbschwergewicht:<br />

Jürgen Brähmer vs. Stefano Abatangelo<br />

WBO-Intercontinental Meisterschaft Supermittelgewicht:<br />

Arthur Abraham vs. Willbeforce<br />

Shihepo<br />

„Dobermann“ will Titel<br />

gegen Gare verteidigen<br />

n WBF-Intercontinental-Meister<br />

Jürgen Doberstein (DOG Event &<br />

Boxing Company) bestreitet am<br />

7. September bei der „Nacht der<br />

Champions“ in Saarbrücken den<br />

Hauptkampf gegen William Gare.<br />

Gegen den Südafrikaner muss<br />

der „Dobermann“, so der Kampfname<br />

Dobersteins, auf der Hut<br />

sein, denn Gare (27-16, 5 K.o.s)<br />

ist ein erfahrener Mann, der in<br />

der Weltrangliste noch 20 Plätze<br />

vor Doberstein auf Rang 46 steht.<br />

Neben Doberstein bestreitet Rola<br />

El-Halabi im Halbweltergewicht<br />

einen Hauptkampf. Ihre Gegnerin<br />

steht allerdings noch nicht<br />

fest, da El-Halabi am 3. August<br />

2013 noch einen Kampf absolviert.<br />

Für Raja Amasheh geht es in<br />

Saarbrücken gegen Eva Voraberger<br />

um den WM-Titel der WBF<br />

im Superfliegengewicht, während<br />

sich Bernard Donfack um<br />

den Internationaltitel der WBF<br />

im Halbschwergewicht einiges<br />

vorgenommen. Gegen Said Juma<br />

Mbelwa aus Tansania will<br />

der 33-Jährige allen zeigen, was<br />

er drauf hat. Der Fruststachel aus<br />

der Niederlage gegen Konni Konrad<br />

(Sturm Promotion) am 6. Juli<br />

in der Dortmunder Westfalenhalle<br />

sitzt noch ein bisschen tiefer.<br />

Ares starb nach<br />

Schussverletzung<br />

n Der in Bulgarien geborene<br />

Berliner Boxprofi Ilian Ares,<br />

der eigentlich Aywazow heißt,<br />

verstarb am 18. Juli im Berliner<br />

Virchow-Klinikum. Der Weltergewichtler<br />

war im Hinterhof<br />

eines bulgarischen Cafés im Berliner<br />

Stadtbezirk Wedding mit<br />

Das traurige Ende des Riddick Bowe<br />

n Die 90er Jahre waren eindeutig seine: Von 104,5 kg) gegen den Ukrainer Evgen Golovin an.<br />

1992-1995 war Riddick Bowe Weltmeister im Golovin, zirka 30 kg leichter als Bowe, setzte sich<br />

Schwergewicht der Profiboxer. In seinen 45 in Pattaya/Thailand gegen die Boxlegende durch<br />

Kämpfen verlor er nur ein einziges Mal gegen Knockout durch und behielt in seinem zehnten<br />

Evander Holyfield. Bowe gehört zu den ganz wenigen<br />

Boxern, die bei allen großen Weltverbänten<br />

Runde musste Riddick Bowe zu Boden. In<br />

Profikampf seine weiße Weste. Bereits in der ersden<br />

– WBA, WBC, IBF und WBO – Weltmeister der Pause zur zweiten Runde sah es schon nach<br />

geworden sind. Er schlug u.a. Herbie Hide und Aufgabe aus. Der Ringrichter gewährte ihm aber<br />

Andrzej Gołota. Der heute 45-jährige US-Amerikaner<br />

verdiente in seiner Karriere mehr als 100 als eine Minute. In der zweiten Runde ging Bo-<br />

entgegen der Regel eine deutlich längere Pause<br />

Millionen Dollar. Geblieben ist ihm davon fast we nach weiteren Tritten noch dreimal zu Boden<br />

nichts, 2005 ging er Bankrott, meldete Insolvenz und wurde schließlich ausgezählt.<br />

an, 2008 gab er sein letztes Comeback, nachdem<br />

1996 von seiner aktiven Laufbahn zurückgetreten<br />

war.<br />

Mitte Juni bestritt Bowe seinen ersten Kampf<br />

im Muay Thai, dem Thaiboxen, um seine Finanzen<br />

aufzubessern und „tödlicher Langweile<br />

zu entgehen“. Bowe trat um den vakanten Bereits in Runde zwei<br />

WBC-Titel im Superschwergewicht (über wurde Bowe ausgezählt<br />

einer Schussverletzung im Kopf<br />

aufgefunden worden. „Die Ärzte<br />

kämpften mehrere Tage um<br />

Ilians Leben. Ich war im Krankenhaus<br />

dabei, als nach Ilians<br />

Hirntod die lebenserhaltenden<br />

Geräte abgeschaltet wurden“,<br />

sagte Box-Trainer Ali Yildirim.<br />

Harald Lange:<br />

Das Baby ist da<br />

n Harald Lange (59), Boxpromotor,<br />

Manager und Initiator des<br />

Projekts „Boxen statt Gewalt“,<br />

erlebt spätes Vaterglück. Ehefrau<br />

Sein Ausflug ins Thaiboxen verlief für Bowe gegen Evgen Golovin (rechts) niederschmetternd<br />

Tatjana<br />

schenkte<br />

ihm<br />

Anfang<br />

Juli Tochter<br />

Sophia-<br />

Anna. Das<br />

Baby war bei<br />

der Geburt 59 cm<br />

lang und wog 4350<br />

Gramm. Vom Pech verfolgt sind<br />

dagegen die von Lange betreuten<br />

Boxer von Eintracht Halle<br />

an der Saale, die derzeit ohne<br />

Gym dastehen. Die Boxhalle am<br />

Gimritzer Damm ist dem Saale-<br />

Hochwasser<br />

zum Opfer<br />

gefallen. Die Box- und die Eishalle<br />

müssen komplett abgerissen<br />

werden. Die jungen Boxer<br />

trainieren im Moment im Hallenser<br />

Box-Leistungszentrum.<br />

6 <strong>BoxSport</strong>


Termine<br />

It’s not HIS Girlfriend<br />

deutsche termine<br />

27. Juli 2013, Cuxhaven Niedersachsen (Arena Box-Promotion)<br />

IBF Inter-Continental Schwergewicht Titel: Odlanier Solis vs. Yakup Saglam<br />

24. August 2013, Schwerin (Sauerland)<br />

EM im Halbschwergewicht: Jürgen Brähmer vs. Stefano Abatangelo<br />

WBO-Intercontinental Meisterschaft Supermittelgewicht: Arthur Abraham vs.<br />

Willbeforce Shihepo<br />

24. August 2013, Mönchengladbach Warsteiner Hockeypark<br />

WBF-Weltmeisterschaft im Federgewicht: Ina Menzer vs. Goda Dailydaite<br />

internationale termine<br />

27. Juli 2013, Venetian Resort in Macau, (China)<br />

Kampf im Fliegengewicht: Zou Shiming vs. Jesus Ortega<br />

27. Juli 2013, AT&T Center in San Antonio, Texas (USA)<br />

Kampf im Weltergewicht: Andre Berto vs. Jesus Soto Karass<br />

03. August 2013, Mohegan Sun Casino, Uncasville, Connecticut<br />

(USA)<br />

Kampf im Schwergewicht: Tomasz Adamek vs. Tony Grano<br />

Kampf im Cruisergewicht: Eddie Chambers vs. Thabiso Mchunu<br />

Kampf im Mittelgewicht: Curtis Stevens vs. Saul Roman<br />

08. August 2013, Ota Ward General-purpose Gymnasium in Tokyo,<br />

(Japan)<br />

WBC-Weltmeisterschaft im Bantamgewicht: Shinsuke Yamanaka vs. Jose<br />

Nieves<br />

17. August 2013, Revel Resort in Atlantic City (USA)<br />

IBF-Weltmeisterschaft im Mittelgewicht: Daniel Geale vs. Darren Barker<br />

17. August 2013, Motorpoint Arena in Cardiff, (Wales)<br />

WBO-Weltmeisterschaft im Cruisergewicht: Nathan Cleverly vs. Sergey<br />

Kovalev<br />

17. August 2013,TBA, Cancun, (Mexico)<br />

WBC-Weltmeisterschaft im Super Federgewicht: Takashi Miura vs. Sergio<br />

Thompson<br />

17. August 2013, Fantasy Springs Resort Casino in Indio, (Calif)<br />

Kampf im Super-Leichtgewicht: Frankie Gomez vs. Demarcus Corley<br />

24. August 2013, Home Depot Center, Carson, (Calif)<br />

WBC-Weltmeisterschaft im Federgewicht: Abner Mares vs. Jhonny Gonzalez<br />

30. August 2013, Roberto Duran Arena in Panama City, (Panama)<br />

WBA-Weltmeisterschaft im Bantamgewicht: Anselmo Moreno vs. William<br />

Urina<br />

Kein Grund zur<br />

Eifersucht: Hayden<br />

Panettiere (li.)<br />

n Sie passen perfekt zueinander<br />

– gemeint sind allerdings die<br />

Jeans von H.I.S. und Wladimir<br />

<strong>Klitschko</strong>, nicht der Weltmeister<br />

im Schwergewicht und das Model.<br />

Kein Grund zur Eifersucht<br />

für Hayden Panettiere, die zuletzt<br />

verliebt turtelnd mit <strong>Klitschko</strong> in<br />

Italien weilte. Diese schöne Zeit<br />

ist aber bald vorbei, denn der<br />

37-Jährige muss intensiv in die<br />

Trainingsphase einsteigen, um<br />

am 24. August gegen Alexander<br />

<strong>Povetkin</strong> zu bestehen. Fast wie<br />

Urlaub waren allerdings auch das<br />

Shooting und der Dreh zum Spot<br />

der aktuellen H.I.S-Kampagne,<br />

die in New York stattfanden...<br />

Stieglitz, Bösel und Co.<br />

übernehmen Patenamt<br />

n Das Paten-Tier von Robert<br />

Stieglitz, der asiatische Löwe<br />

Parys im Magdeburger Zoo, ist<br />

im Vaterglück: drei weibliche<br />

Löwenbabys wurden im Zoo<br />

geboren. Für den Löwennachwuchs<br />

übernahmen Robert<br />

Stieglitz, das gesamte „Team<br />

Deutschland“ (Dominic Bösel,<br />

Felix Lamm, Moritz Stahl, Tom<br />

Pahlmann, Tom Schwarz, Dennis<br />

Ronert) und SES-Promoter<br />

Ulf Steinforth mit seiner Familie<br />

eine persönliche Patenschaft.<br />

Die Magdeburger Profis wollen<br />

die Kraft der „Löwenherzen“<br />

Robert Stieglitz, Peggy Steinforth und<br />

Dominic Bösel (von links) mit ihren<br />

„Patenkindern“<br />

verinnerlichen und gleichzeitig<br />

die Pflege und Aufzucht im<br />

Zoo unterstützen. Zoodirektor<br />

Kai Perret überreichte die Patenschaftsurkunden.<br />

Die Löwen-<br />

Paten haben jetzt Gelegenheit,<br />

für die drei jungen Großkatzen<br />

Namen zu suchen.<br />

Trollmanns Gürtel ans<br />

Museum gegeben<br />

n Manuel Trollmann hat dem<br />

Deutschen Sport & Olympia<br />

Museum in Köln den Meisterschaftsgürtel<br />

seines von den<br />

Nazis ermordeten Großonkels<br />

Johann Wilhelm Trollmann<br />

überreicht.Am 9. Juni 1933<br />

hatte Johann Wilhelm Trollmann,<br />

genannt „Rukeli“, mit<br />

dem Gewinn der Deutschen<br />

Meisterschaft im Halbschwergewicht<br />

seinen Karrierehöhepunkt<br />

erreicht. Doch längst ging<br />

die größte Gefahr nicht mehr<br />

von den Kontrahenten im Ring<br />

aus. Trollmann war Sinto und<br />

die Leichtigkeit, mit der er seine<br />

Gegner beherrschte, brachte die<br />

NS-Rassenideologen in Erklärungsnot.<br />

Mit der Begründung,<br />

er boxe „undeutsch“, entzog<br />

ihm der Verband Deutscher<br />

Faustkämpfer schließlich den<br />

gerade gewonnenen Titel. Zum<br />

folgenden Kampf – seinem letzten<br />

großen Auftritt – erschien<br />

Trollmann mit blondierten Haaren<br />

und geweißter Haut und<br />

boxte „deutsch“: Als Karikatur<br />

des arischen Herrenmenschen<br />

stellte er sich unbeweglich in die<br />

Ringmitte und ging nach einem<br />

offenen Schlagabtausch in der<br />

fünften Runde zu Boden. Die<br />

Tatsache, Sinto zu sein, kostete<br />

ihn die sportliche Karriere und<br />

schließlich auch sein Leben.<br />

1944 wurde Trollmann im Konzentrationslager<br />

Neuengamme<br />

er<strong>schlagen</strong>.<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

7


Nach dem blutigen Sieg gegen den Japaner Kiyota l<br />

Stieglitz will jetzt Super<br />

Francisco Valcarel aus<br />

Puerto Rico hatte die<br />

Spendierhosen an. Nach<br />

der Siegerehrung für Robert<br />

Stieglitz (32) überreichte<br />

der WBO-Supervisor dem erfolgreichen<br />

Titelverteidiger einen<br />

Diamantring im Wert von 3500<br />

Dollar. „Die Auszeichnung vergibt<br />

unser Weltverband an Sie<br />

für Ihren zehnten WM-Kampf“,<br />

erklärte Valcarel. 4500 Zuschauer<br />

jubelten bei Saunahitze in der<br />

Dresdner Eishalle mit dem Magdeburger<br />

über diese Ehrung; vor<br />

allem applaudierten die Fans<br />

jedoch zur erfolgreichen Titelverteidigung<br />

des Supermittelgewichtlers<br />

gegen den Japaner<br />

Yuzo Kiyota (29).<br />

Vor dem Fernsehapparat<br />

freute sich auch Startrainer Ulli<br />

Wegner über den Stieglitz-Triumph:<br />

„Der<br />

Japa-<br />

Francisco Valcarel (links) und Ulf<br />

Steinforth (2. von links) freuten<br />

sich mit Weltmeister Stieglitz,<br />

dem auch Kiyota (rechts) Respekt<br />

zollte<br />

In<br />

Runde<br />

sieben fing<br />

sich Kiyota den Cut<br />

über dem linken Auge ein, der später<br />

zum Abbruch führte<br />

ner konnte zwar nicht boxen.<br />

Ich freue mich aber, dass Robert<br />

gewonnen hat. Damit steigen<br />

die Chancen auf ein drittes Duell<br />

Arthur Abraham gegen Stieglitz.“<br />

SES-Trainer Dirk Dzemski<br />

und Weltmeister Robert Stieglitz<br />

denken gar nicht daran, sich vor<br />

einem dritten Kampf gegen Arthur<br />

zu drücken. „Wir sind faire<br />

Sportleute und immer bereit,<br />

gegen<br />

Arthur<br />

anzutreten<br />

allerdings<br />

nicht<br />

mehr in<br />

diesem<br />

Jahr“,<br />

s a g t<br />

Dzemski<br />

und schlägt<br />

dann einen<br />

rhetorischen<br />

Konter: „Arthur hat<br />

bei seinen freiwilligen<br />

Titelverteidigungen wahrlich<br />

auch nicht immer Weltklassegegner<br />

geboxt. Kiyota hat einen<br />

anderen Boxstil gepflegt, der<br />

unserer Auffassung vom Boxen<br />

nicht entspricht. Trotzdem war<br />

er gefährlich, schnell und zäh.<br />

Für Robert war das ein weiterer,<br />

wichtiger Sieg. Neben seiner<br />

guten Technik überzeugt Robert<br />

immer wieder mit unglaublicher<br />

Kondition. Ich denke, er kann es<br />

mit jedem Supermittelgewichtler<br />

der Welt aufnehmen.“<br />

In der Tageszeitung „Die<br />

Welt“ heißt es dazu: „Der<br />

Weltranglistenzehnte der World<br />

Boxing Organization (WBO),<br />

Yuzo Kiyota aus Tokio, ist zwar<br />

kaum über seine Landesgrenze<br />

hinaus bekannt gewesen, doch<br />

mit 23 Siegen – davon 21 durch<br />

K.o. – in 27 Kämpfen brachte<br />

der Supermittelgewichtler eine<br />

anspruchsvolle sportliche Visitenkarte<br />

mit in die Elbestadt. Er<br />

entpuppte sich auch als bedingungsloser<br />

Kämpfer, der Stieglitz<br />

mit seinem oftmals abgeduckten,<br />

gefährlichen Kopf-nach-vorne-<br />

Kampfstil das Siegen schwerer<br />

als erwartet machte“…<br />

SES-Manager Ulf Steinforth<br />

sieht deshalb den Sieg als einen<br />

schwer erkämpften, wichtigen<br />

Erfolg an. Beim Thema Abraham<br />

winkt Steinforth ab, meint aber:<br />

„Wir boxen auch gegen Arthur<br />

Abraham. Vorläufig ist Arthur<br />

jedoch kein Thema. Darüber<br />

können wir im nächsten Jahr<br />

nachdenken. Im Moment haben<br />

wir so viele Optionen, da muss<br />

Arthur bei den nächsten Kämpfen<br />

erst einmal beweisen, dass<br />

er wieder auf Topniveau ist.“<br />

Robert Stieglitz konzentriert<br />

sich derzeit auf andere Namen:<br />

„Mir schwebt ein Kampf gegen<br />

den Briten Carl Froch vor. Der ist<br />

IBF- und WBA-Weltmeister. Ein<br />

solcher Vereinigungskampf wäre<br />

für mich das Größte und eine<br />

riesige Herausforderung.“<br />

In Dresden setzte sich Stieglitz<br />

gegen Kiyota mit Abbruch in<br />

der zehnten Runde durch. Ringarzt<br />

Dr. Jörg-Peter Woltersdorf<br />

hatte eine Machtwort gesprochen<br />

und die Blutschlacht beendet.<br />

In Runde sechs hatte sich<br />

der Japaner einen Cut am linken<br />

Auge zugezogen. Die Wunde<br />

blutete stark. Schon nach der<br />

achten Runde empfahl der Arzt<br />

den Kampf abzubrechen. Der<br />

zähe Japaner wollte unbedingt<br />

zurück in den Ring. In Runde<br />

zehn folgte Ringrichter Celestino<br />

Ruiz (USA) dann endlich dem<br />

Rat des Arztes und beendete<br />

den Kampf vorzeitig. „Stieglitz<br />

musste gegen den unorthodox<br />

boxenden Japaner nicht einmal<br />

die Dynamik und Explosivität<br />

zeigen, mit denen er im März<br />

8 <strong>BoxSport</strong>


ässt er Abraham weiter zappeln<br />

tar Carl Froch<br />

Arthur Abraham ge<strong>schlagen</strong> hatte. Eine<br />

konzentrierte solide Leistung genügte.<br />

Kiyota war gewöhnungsbedürftig.<br />

Er war schwer zu treffen, weil er sich<br />

immer wieder abgeduckt hat“, schrieb<br />

die Frankfurter Allgemeine Zeitung.<br />

Die Bild-Zeitung wiederum stellt fest:<br />

„2,71Millionen Fernsehzuschauer wunderten<br />

sich über das Urteil.“<br />

Champ Stieglitz kann sich den Sieg<br />

nämlich nicht als TKO-Erfolg – trotz Abbruchs<br />

in der zehnten von zwölf Runden<br />

– anschreiben lassen. Der Ringrichter<br />

Aus Dresden<br />

berichten<br />

Manfred Hönel und<br />

Rudi Barlitz<br />

sah die Augenbrauenverletzung als Folge<br />

eines Kopfstoßes des Japaners (nicht<br />

durch Schlagwirkung hervorgerufen)<br />

an. Also wurden die Punktzettel ausgewertet.<br />

Danach fuhr Robert einen haushohen<br />

Punktsieg mit zweimal 99:90 und<br />

100:89 ein. „Mehr geht nicht. Robert hat<br />

im Ring gezeigt, wer Weltmeister ist“,<br />

schloss Trainer Dirk Dzemski das Kapitel<br />

der Titelverteidigung in Dresden<br />

ab. Stieglitz wiederum gab zu: „Ich war<br />

froh, dass der Ringrichter den Kampf<br />

abgebrochen hat. Ich wusste schon ab<br />

der achten Runde nicht mehr, wie ich<br />

zu<strong>schlagen</strong> soll. Ich kann nämlich kein<br />

Blut sehen.“ Der Japaner musste übrigen<br />

vor dem Wiegen vier Kilogramm<br />

Gewicht abschwitzen, was ihn danach<br />

nicht hinderte, eine große Portion Klöße<br />

mit Rotkohl und sächsischem Sauerbraten<br />

einzupfeifen. Gegenüber Ulf Steinforth<br />

gestand<br />

Kiyto: „Dem<br />

deutschen Essen<br />

kann ich<br />

einfach nicht<br />

widerstehen.“<br />

Was die BILD<br />

am Sonntag so<br />

kommentierte:<br />

„Blut-K.o. Champ<br />

Stieglitz schießt den Knödel-<br />

Kamikaze ab.“<br />

Natürlich bohrten die Journalisten<br />

Zeigte im Ring, wer der Weltmeister ist:<br />

Robert Stieglitz (links)<br />

bei Stieglitz, ob er auch gegen Felix<br />

Sturm antreten würde. Die Antwort war<br />

klar:„Kein Problem für mich. Wenn Felix<br />

im Supermittelgewicht, meiner Gewichtsklasse,<br />

gegen mich antritt, bin ich<br />

bereit.“ Dazu wird es aber wohl noch<br />

nicht kommen. Der Fernsehsender Sat.<br />

1, die Tele-Heimat beider Boxer, drängt<br />

auf einen solchen Kampf offensichtlich<br />

nicht, denn Zeljko Karajica, Programmchef<br />

bei Sat.1/Prosieben, meinte gegenüber<br />

<strong>BoxSport</strong>: „Wir sind mit Robert<br />

sehr zufrieden. Bei seinen Kämpfen ist<br />

immer Action. Die Quoten sehen nicht<br />

schlecht aus.“ Dann verriet Karajica:<br />

„Außerdem sehen wir uns bei SES auch<br />

für die Zukunft gut aufgehoben. Dort<br />

trainieren so viele junge, talentierte Boxer.<br />

Da denke ich schon, dass der eine<br />

oder andere auch zu einem WM-Kämpfer<br />

aufsteigt.“<br />

Robin Krasniqi (rechts) siegte einstimmig nach Punkten<br />

Krasniqi wieder<br />

in der Spur<br />

Robin Krasniqi war sichtlich erleichtert, als<br />

der Ringrichter den Arm des Münchners<br />

zum Zeichen des Sieges hob. Krasniqi hatte<br />

den Tschechen Tomas Adamek in einem<br />

kurzweiligen Halbschwergewichts-Fight über acht<br />

Runden einstimmig nach Punkten bezwungen. „Robin<br />

war in der Kabine ziemlich aufgeregt“, verriet<br />

SES-Trainer Dirk Dzemski. Der Boxer gab das zu:<br />

„Ich hatte mich nach dem verlorenen Londoner WM-<br />

Kampf gegen den Briten Nathan Cleverly fürchterlich<br />

geärgert. Ich war so nah am Titel und habe durch<br />

kleine Fehler die Chance verspielt. Ich bin durch die<br />

Niederlage auch im Ranking abgerutscht. Mit dem<br />

Kampf gegen Adamek wollte ich mich langsam aus<br />

dem Keller wieder nach oben hangeln. Dadurch war<br />

ich schon etwas nervös.“<br />

Durch den deutlichen Sieg ist die Nervosität<br />

verflogen und der Kosovo-Bajuware kann wieder lachen:<br />

„Der Kampf war für mich wichtig. Ich wollte<br />

nach der Niederlage am 20. April schnell wieder in<br />

den Ring, um die Niederlage zu vergessen. Unser Manager<br />

Ulf Steinforth hat mich gebremst. ‚Luft holen,<br />

Fehler auswerten und dann greifen wir wieder an’,<br />

beruhigte er mich. Jetzt bin ich wieder da.“<br />

Natürlich schmiedet der 26 Jahre alte Boxprofi sofort<br />

wieder Zukunftspläne: „Vielleicht schaffe ich es,<br />

dass ich zum Jahresende noch einen Europameisterschafts-Kampf<br />

erhalte. Zumindest werde ich darauf<br />

hin arbeiten.“ Ganz unrealistisch sind Robins Gedanken<br />

nicht. Zumindest denkt auch Trainer Dzemski in<br />

diese Richtung: „Wir haben die Ringpause genutzt,<br />

um Robin an der Nase operieren zu lassen. Dadurch<br />

bekommt er jetzt besser Luft. Durch die OP und die<br />

Pause hat Krasniqi noch konditionellen Nachholbedarf.<br />

Diese Schwäche bügeln wir aber schnell wieder<br />

aus. Es ist mein Ziel, Robin Schritt für Schritt auf einen<br />

zweiten WM-Kampf vorzubereiten.“ Ob daraus<br />

schon 2014 etwas wird, will Manager Ulf Steinforth<br />

nicht voraussagen. Einen Wunsch hat der Ex-Europameister<br />

jedoch, egal ob WM-Kampf oder nicht: „Ich<br />

würde 2014 nach langer Pause gern wieder einmal in<br />

München vor meinen Freunden und Fans boxen.“<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

9


In Dresden holte sich Konecny den EM-Titel<br />

Jetzt neuer Anlauf auf WM-Krone<br />

Steinforth: „Lukas ist ein Vorbild für alle Profis“<br />

Souverän verteidigte<br />

Lukas Konecny seinen Lukas Konecny (links) ließ dem Franzosen Moez Fhima nicht den<br />

Hauch einer Chance<br />

Europameistergürtel<br />

im Mittelgewicht gegen<br />

den Franzosen Moez Fhima<br />

(Punkturteile 119:108, 118:109,<br />

117:110). „Ich habe meinen<br />

Traum vom Weltmeistertitel noch<br />

nicht aufgegeben“, ließ er im Anschluss<br />

wissen. Gerade Dresden<br />

erinnerte den nur unweit elbaufwärts<br />

in Usti lebenden kleinen<br />

Tschechen an eines der dunkelsten<br />

Kapitel seiner Karriere. Vor<br />

fünf Jahren unterlag der 35-Jährige<br />

nach einer beeindruckenden<br />

Ringschlacht dem Ukrainer Serhiy<br />

Dzinziruk in der Verbundgas-<br />

Arena höchst zweifelhaft nach<br />

Punkten. Nun soll Elbflorenz für<br />

Konecny – der von zahlreichen<br />

Fans und seiner Familie samt den<br />

drei Töchtern begleitet wurde<br />

und dessen Freund, Prags Musical-<br />

und Opern-Star Daniel Hulka,<br />

live erstmals außerhalb der<br />

tschechischen Grenzen die Nationalhymne<br />

des Nachbarlandes<br />

sang – das Sprungbrett für einen<br />

neuen Anlauf zum WM-Thron<br />

werden. Doch beinahe wäre es<br />

dazu nicht gekommen. Tagelang<br />

nach meinem Gesundheitsstand<br />

ausgerichtet. Und wie man<br />

sieht, es hat funktioniert.“ Auch<br />

sein Boss Steinforth war von so<br />

viel Hingabe mitgerissen: „Ich<br />

arbeite mit Lukas jetzt 15 Jahre<br />

zusammen. Er ist ein Vorbild für<br />

alle Profis. Deshalb werde ich<br />

alles daran setzen, dass er noch<br />

menprogramm erst sein viertes<br />

Profi-Gefecht – und weist nach<br />

dem vorzeitigen Erfolg (Tko,<br />

3.Runde) gegen den Tschechen<br />

Jan Zechmeister weiterhin eine<br />

blütenreine Weste auf. Interessant<br />

wird es dann, wenn man<br />

weiß, wer die Fäden über den<br />

Großen Teich zu SES knüpfte:<br />

plagte sich der 1,73-Meter-Mann einmal eine WM-Chance erhält.“ Ex-Schwergewichts-Star Axel<br />

mit einer schweren Grippe. „Ich Wie zu erfahren war, könnte das Schulz. Er hat den Supermittelgewichtler<br />

musste viele Antibiotika nehmen<br />

und deshalb das Training reduzieren.<br />

Aber ich wollte unbedingt<br />

kämpfen. Wir haben die Taktik<br />

noch Ende dieses Jahres oder zu<br />

Beginn 2014 der Fall sein.<br />

Der 19-jährige US-Boy Dario<br />

Bredicean bestritt im Rahne<br />

entdeckt und sei-<br />

Laufbahn in Deutschland angeschoben.<br />

Auch wenn Schulz<br />

diesmal nicht unmittelbar an<br />

Blitz-K.o. für Wallisch<br />

Wer gerade nicht hinschaute, hatte<br />

beim Schwergewichtskampf deutsche Traditionen im Schwergewicht<br />

der Kampf vorbei. „Mit Micha können wir<br />

um die Deutsche Meisterschaft fortsetzen. Er ist nach langen Jahren der<br />

in Dresden schon alles verpasst. erste deutsche Schwergewichtler, der es<br />

Der Gong zur ersten Runde war noch gar ganz nach oben schaffen kann“, gibt sich<br />

nicht richtig verklungen, da wackelte der SES-Manager Ulf Steinforth optimistisch.<br />

118 kg schwere Alexander Kahl bereits. Der Wallisch war zuletzt bei Promotor Erol<br />

zehn Kilogramm leichtere Münchner Michael<br />

Ceylon in Hamburg unter Vertrag, schwenk-<br />

Wallisch (27) hatte seine Rechte mal te aber um und meldete sich im vergange-<br />

kurz zum Kinn zucken lassen. Nur Sekunden<br />

nen Oktober bei SES-Boxstall und Ulf Stein-<br />

später schoss eben diese Rechte auf die forth in Magdeburg. Boxen durfte er für das<br />

Leber des Koblenzers Kahl. Der sackte wie Bördeteam zunächst nicht. Der Vertrag bei<br />

vom Blitz getroffen in den Ringstaub und Ceylan galt noch.<br />

krümmte sich vor Schmerz. „Ich habe gesehen,<br />

Nach einem Gerichtsentscheid kann<br />

wie Kahl die Hände zum Schutz vor Wallisch jetzt für die Magdeburger ran.<br />

sein Gesicht nahm. Die Leber war plötzlich Nach dem Titelgewinn schwor der neue<br />

völlig frei. Da habe ich ein volles Ding drauf Champ: „ Bei SES bin ich richtig. Ich habe<br />

gedonnert“, erklärte Wallisch die Situation. deshalb jetzt auch eine Wohnung in Magdeburg.“<br />

Nach 47 Sekunden der ersten Runde war<br />

10 <strong>BoxSport</strong><br />

den Seilen die Daumen drücken<br />

konnte, weil ihn ein geschäftlicher<br />

Termin in Florida band, per<br />

Handy hatte er seinem Schützling<br />

kurz vor Kampfbeginn<br />

noch die besten Wünsche übermittelt.<br />

„Es hat auf jeden Fall<br />

geholfen“, meinte Bredicean<br />

lakonisch, bevor er nach seiner<br />

siebenmonatigen Stippvisite<br />

in der SES-Kaderschmiede erst<br />

einmal wieder ins heimische<br />

Cape Coral düste. Nicht ohne<br />

das Versprechen: „Ich komme<br />

wieder.“<br />

Mit einem Leberhaken<br />

118-Kilo-Koloss Kahl gefällt<br />

Michael Wallisch (rechts) machte<br />

mit Alexander Kahl in nur 47<br />

Sekunden kurzen Prozess


Das verbale (und teils<br />

auch ins handfeste Körperliche<br />

ausartende)<br />

Ballyhoo vor Gefechten<br />

war bisher eine Domäne<br />

des Männer-Faustkampfs.<br />

Dass es auch anders geht,<br />

demonstrierte in Dresden<br />

Mikaela Lauren.<br />

Schon zwei Tage vor<br />

dem WM-Gefecht um<br />

die Gürtel der WBO<br />

und WBF im Mittelgewicht<br />

schubste<br />

die Schwedin<br />

bei einem öffentlichen<br />

Auftritt die<br />

völlig überraschte<br />

Championesse<br />

Christina Hammer<br />

höchst unsanft aus<br />

dem Weg. Das war<br />

aber erst das Vorspiel:<br />

Beim offiziellen<br />

Wiegen tags darauf<br />

drückte die 37-Jährige<br />

mit den langen blonden<br />

Rastalocken der perplex<br />

dreinschauenden und in<br />

dieser Sekunde völlig wehr-<br />

Der Kuss von Mikaela<br />

Lauren (rechts)<br />

überrumpelte<br />

Christina Hammer bei<br />

der Pressekonferenz…<br />

Wenn nicht sogar die Beste. Ich<br />

verneige mich vor ihrer Leistung<br />

– und die kleinen Entgleisungen<br />

vor dem Kampf, damit wollte<br />

ich sie ein wenig provozieren<br />

und einfach nur aus der Ruhe<br />

bringen.“<br />

SES-Chef Ulf Steinforth<br />

klatschte, mitgerissen<br />

auch von<br />

so viel Ehrlichkeit,<br />

spontan Beifall: „Eigentlich<br />

müsste ich<br />

mich als Promoter<br />

ja sogar über<br />

solche Szenen<br />

wie von Mikaela<br />

freuen, denn sie<br />

fördern auf jeden<br />

Fall die Aufmerksamkeit<br />

gerade fürs<br />

Frauenboxen. Und<br />

bös‘ gemeint war es<br />

ja nicht …“<br />

Und beim Blick<br />

in die Zukunft ließ der<br />

Macher überraschend<br />

wissen, dass Hammer<br />

– die in Dresden für ihre<br />

fünfte WM-Titelverteidigung<br />

Hammer-Schläge als Antwort<br />

für das Küsschen von Mikaela<br />

losen Titelverteidigerin vom<br />

Magdeburger SES-Stall dann einen<br />

dicken Kuss auf den Mund.<br />

Mit diesem Lippen-Bekenntnis<br />

schaffte es die Frau aus Stockholm<br />

noch vor dem Kampf bis<br />

ins US-amerikanische Fernsehen<br />

– auch ein gewisser Erfolg.<br />

Die 22-jährige Weltmeisterin<br />

musste – so schwer ihr es auch<br />

fiel – zumindest nach außen hin<br />

gute Miene zum bösen Spiel machen.<br />

Aber insgeheim schwor<br />

sie sich, wie sie nach dem Duell<br />

zu mitternächtlicher Stunde erzählte,<br />

dafür würde es im Ring<br />

Saures geben.<br />

So kam es dann auch. Mit<br />

100:90, 99:91 und 98:92 ließ<br />

die in nunmehr 15 Profi-Auseinandersetzungen<br />

weiterhin<br />

unge<strong>schlagen</strong>e Hammer keinen<br />

Zweifel an ihrer überragenden<br />

Klasse. Und dennoch, so ganz<br />

zufrieden war die vor einiger<br />

Zeit wieder von Magdeburg<br />

nach Dortmund gewechselte<br />

1,80 Meter große Modellathletin<br />

(ein ausgemachter Borussia-Fan<br />

obendrein) mit ihrer Vorstellung<br />

nicht. „Ich will immer<br />

alles perfekt machen“, meinte<br />

sie hinterher. „Und da sind mir<br />

diesmal doch ein paar Fehler<br />

unterlaufen. Ich habe zu sehr<br />

die Brechstange herausgeholt.<br />

Aber ich bin ja noch jung, da<br />

kann ich sicher noch einiges<br />

ausbügeln.“<br />

…im Ring gab es dafür Saures<br />

Einiges ausbügeln wollte<br />

nach dem Kampf dann auch Lauren.<br />

In einer beeindruckenden<br />

Geste zog sie vor der versammelten<br />

Journalistenschar und<br />

Dutzenden Sponsoren demonstrativ<br />

ihren Hut (sprich: Basecap)<br />

vor ihrer Rivalin: „Christina ist<br />

eine der besten Athletinnen, die<br />

das heutige Frauenboxen hat.<br />

von WBO-Präsident Francisco<br />

Valcarcel höchstpersönlich<br />

mit einem Brillant-Ehrenring<br />

ausgezeichnet wurde – neben<br />

den WM-Kronen im Mittel- und<br />

Supermittelgewicht nun auch<br />

die im Halbmittel ins Visier nehme<br />

und verkündete vollmundig:<br />

„Wir wollen in möglichst vielen<br />

Klassen abräumen …“<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

11


Der Leberhaken ist Sturms neu<br />

Der nächste WM-Kampf soll am 16. November in der Lanxess<br />

Geschafft: Felix Sturm ist dem<br />

nächsten WM-Kampf ganz nah<br />

gekommen<br />

Roland Bebak, der Manager<br />

von Felix Sturm hat<br />

für den 16. November<br />

die Kölner Lanxess Arena<br />

schon geblockt. Der Wahlkölner<br />

Sturm, der sein Gym in der<br />

Südstadt hat, soll in der Domstadt<br />

wieder Weltmeister werden.<br />

„Ich weiß aus eigener Erfahrung,<br />

dass man zu Hause am<br />

stärksten ist“, erklärte Sturm,<br />

der hier im April 2012 Sebastian<br />

Zbik aus dem Ring prügelte.<br />

Danach machte er schlechte Erfahrungen.<br />

In Mannheim gab es<br />

nur ein mageres Unentschieden<br />

gegen Matthew Macklin. Danach<br />

dann die Niederlage gegen<br />

den Australier Danile Geale, der<br />

ihm in Oberhausen den Titel abnahm,<br />

und letztlich die Schlappe<br />

gegen den Dopingsünder Sam<br />

Soliman in Düsseldorf. Da Soliman<br />

daraufhin gesperrt wurde,<br />

Unaufhörlich prügelte Sturm<br />

von Beginn an auf Predrag<br />

Radosevic ein<br />

Die Männer im<br />

Hintergrund: Sturms<br />

Manager Roland<br />

Bebak (links) und<br />

Philip Cordes vom<br />

Sturm Vermarkter<br />

UFA Sports<br />

Aus Dortmund<br />

berichten<br />

Hans Reski, Björn<br />

Jensen und Nicole<br />

Bitter<br />

wurde die WM-Ausscheidung<br />

nicht gewertet. Soliman muss<br />

sich hinten anstellen. Dagegen<br />

hat Sturm vom Verband IBF eine<br />

„schriftliche Zusage“, so Philip<br />

Cordes vom Sturm Vermarkter<br />

UFA Sports, für einen WM-<br />

Titelkampf. Der Gegner wird<br />

wahrscheinlich Geale sein. Der<br />

Australier muss zunächst am<br />

17. August seinen Titel gegen<br />

den Engländer Darron Barker in<br />

Atlantic City verteidigen.<br />

Wer der Gegner auch sein<br />

wird, es wird ein anderes Kaliber,<br />

als Predrag Radosevic, der<br />

Präsidenten-Leibwächter aus<br />

Montenegro. Sturm besiegte ihn<br />

durch technischen K.o. in der<br />

Runde vier. Mit seiner neuen<br />

Waffe, dem Leberhaken, holte<br />

der Kölner den biederen Boxer<br />

aus Montenegro von den Beinen.<br />

Diesen Schlag hatte Felix Sturm<br />

mit seinem Coach Fritz Sdunek<br />

im Trainingslager immer wieder<br />

geübt. Das waren die besten<br />

Leberhaken seit langer Zeit, sie<br />

12 <strong>BoxSport</strong>


e Geheimwaffe<br />

Arena stattfinden<br />

erinnerten an den legendären<br />

Bubi Scholz. „Ich habe sie beim<br />

Training selbst gespürt und bekam<br />

einen Bluterguss“, erzählte<br />

lächelnd der Trainer, dessen<br />

schwarze Serie von fünf Niederlagen<br />

in sechs Kämpfen auch<br />

in Dortmund endete. Trotz der<br />

Freude über den Erfolg warnte<br />

Sdunek: „Das war eine gute<br />

Gesamtleistung unseres Teams.<br />

Wir haben weiter viel Arbeit und<br />

werden jetzt nicht durchdrehen.“<br />

Der in zuvor 27 Kämpfen<br />

unge<strong>schlagen</strong>e Radosevic maul-<br />

Die Geheimwaffe saß: Nach dem Leberhaken ging Radosevic zu Boden<br />

Haben weiterhin viel Arbeit vor sich:<br />

Fritz Sdunek (links) und Felix Sturm<br />

te zwar, dass Felix gemerkt habe,<br />

dass er durch eine Trainingsverletzung<br />

Schmerzen in der Rippe<br />

hatte und dies ausgenutzt<br />

hat. Doch er gab auch zu, dass<br />

für ihn Felix Sturm ein wahrer<br />

Champion ist. Auch sein deutscher<br />

Trainer Hartmut Schröder<br />

lobte den Kölner wegen seiner<br />

hochklassigen Schlagkombination<br />

und den exzellenten Körperhaken.<br />

Schröder, seiner Zeit<br />

Trainer von Sebastian Sylvester<br />

bei dessen Niederlage gegen<br />

Sturm in Oberhausen, meinte<br />

lakonisch „Der Felix ist immer<br />

dann in Weltklasseform, wenn<br />

es um meine Boxer geht.“ Selbst<br />

Abrahams Trainer Ulli Wegner,<br />

der den Kampf per TV in Gran<br />

Canaria verfolgte, lobte: „Meine<br />

Hochachtung, so einen guten Felix<br />

Sturm habe ich schon lange<br />

nicht mehr gesehen.“<br />

GESUCHT:<br />

Handelsvertreter<br />

Handelsagentur<br />

Distributor<br />

Ansprechpartner: Geurt Schotsman,<br />

g.schotsman@punch-gmbh.de<br />

T 02131 229900 M 0174 3344277<br />

Punch GmbH, Im Taubental 15a, 41468 Neuss, T 02131-229900 E info@punch-gmbh.de<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

13


Nach seiner Beichte vor dem Kampf<br />

Felix Sturm<br />

EXKLUSIV<br />

im<br />

„Noch ein Kampf und dann will ich Ende des Jahres<br />

wieder Champion sein“, hat Felix „2.0“ Sturm nach<br />

dem TK.o.-Sieg gegen Predrag Radosevic selbstbewusst<br />

zu Protokoll gegeben. Dieses Selbstbewusstsein<br />

hatte nach der – wegen Doping mittlerweile<br />

annullierten – Niederlage gegen den Australier<br />

Sam Soliman mächtig gelitten. Es war an der Zeit,<br />

Selbstkritik zu üben, das Leben<br />

umzukrempeln<br />

– innerhalb und außerhalb des Rings. Und<br />

eine Beichte abzulegen. „Ich habe in der Vergangenheit<br />

große Fehler gemacht, teilweise 15 Kilo<br />

nach Kämpfen zugenommen und pro Woche 70<br />

Schokoriegel in mich reingestopft. Mir ist am<br />

Ende sogar das Treppensteigen schwer gefallen.<br />

Doch ich habe mit der Vergangenheit abgeschlossen<br />

und ein neues Leben begonnen.<br />

Ich stehe jetzt um 6.00 Uhr morgens auf,<br />

um 7.00 Uhr ist die erste Trainingseinheit“,<br />

so Sturm, der den Fight gegen Radosevic als<br />

Schritt in die richtige Richtung wertet.<br />

Hat wieder Selbstvertrauen getankt: Felix Sturm<br />

Mein neues Leben<br />

Nach dem nächsten Kampf<br />

bin ich wieder Champion<br />

„Daniel Geale und einige andere Boxer in<br />

der Gewichtsklasse sind sicher noch ein anderes<br />

Kaliber, da muss man sich noch steigern.<br />

Und ich will, ich werde, ich muss mich noch<br />

steigern! Aber ich musste erst mal für mich<br />

entscheiden, was ist richtig, was falsch, was<br />

will ich, was will ich nicht. Und ich will ganz<br />

klar boxen, oben mitmischen. Ich will wieder<br />

der beste Mittelgewichtler sein. Die Leidenschaft<br />

zum Sport und zum Training ist wieder<br />

da. Mein gesamter Fokus liegt auf dem Boxen.<br />

Danke daher an das gesamte Team, das alles<br />

von A bis Z von mir ferngehalten hat, so dass<br />

ich mich ganz auf das Training konzentrieren<br />

konnte. Die gesamte Vorbereitung verlief so,<br />

wie ich das wollte. Wir hatten neue Sparringspartner,<br />

neue Reize, Fritz Sdunek hat viel mit<br />

mir ausprobiert, wir haben viel gesprochen.<br />

Das ist für mein ganzes Leben extrem positiv<br />

gewesen.<br />

Ich habe die Freude am Sport wieder, benehme<br />

mich auch außerhalb des Trainings entsprechend,<br />

lebe und denke für das Boxen. Zuletzt<br />

war es eine lange Reise, aber die Reise hatte<br />

kein Ende, ich habe mich nur auf den nächsten<br />

Urlaub gefreut. Boxen war zwar keine Nebensache<br />

für mich, aber ich musste es machen.<br />

Jetzt ist wirklich wieder diese Leidenschaft da.<br />

Daher war es auf gut deutsch gesagt gut, dass<br />

ich auf die Fresse geflogen bin. Der Kampf gegen<br />

Soliman war einfach nur katastrophal, das<br />

musste ich mir selbst ankreiden. Danach habe<br />

ich gesagt: ‚Du musst ganz neu anfangen und<br />

alles abhaken, auch das, was positiv war‘. Meine<br />

Karriere verlief ja zum Glück größtenteils<br />

positiv. Jetzt habe ich sehr, sehr viel Ruhe in<br />

mein Leben, viel Ruhe in mein Team gebracht.<br />

Diese Ruhe hat mir sehr gut getan. Der Sieg gegen<br />

Predrag war der erste Schritt in die richtige<br />

Richtung. Jetzt geht es weiter, denn ich habe<br />

noch einiges vor im Boxen, möchte mir neue<br />

Ziele und Reize setzen, auch wenn sich meine<br />

Frau freuen würde, wenn ich umso schneller<br />

mit dem Sport aufhöre. Mein Vater wäre ebenfalls<br />

froh, wenn ich aufhören und mich um andere<br />

Dinge kümmern würde, also nur als Promoter<br />

arbeiten würde. Ich sehe meine Zukunft<br />

aber noch im Boxen und will mit 37 oder 38<br />

kein Comeback versuchen. Ich will jetzt alles<br />

erreichen – das wissen auch meine Frau und<br />

mein Vater. Noch ein Kampf und dann bin ich<br />

Ende des Jahres wieder Champion. Und wenn<br />

ich irgendwann alles erreicht habe, was ich mir<br />

vorgenommen habe, kann ich auch mit dem<br />

Kapitel Boxen abschließen und mir mit Roland<br />

Bebak überlegen, welche Ziele wir mit der Boxpromotion<br />

weiter verfolgen.<br />

Und jetzt esse ich einen Schokoriegel, der<br />

ist für mich ein größerer Genuss als 70 – ich<br />

bin 34 Jahre, mit einer dicken, runden Kugel<br />

will ich nicht mehr rumlaufen, will nicht vorm<br />

Spiegel stehen und sagen ‚oh wei, wie siehst<br />

du denn aus‘. Außerdem geht das Zu- und<br />

Abnehmen ganz schön ans Geld, wenn man<br />

einmal Jeansgröße 33 braucht und einmal 29.<br />

Jetzt brauche ich keine zwei Kleiderschränke<br />

mehr – den alten Felix Sturm, den 1.0, gibt es<br />

nicht mehr.“<br />

Um 7.00 Uhr morgens<br />

steht die erste<br />

Trainingseinheit auf dem<br />

Programm<br />

14 <strong>BoxSport</strong>


Felix spendete 50.000 Euro<br />

für krebskranken Danny<br />

Der 14-jährige Junge muss erneut operiert werden<br />

Beim Sieger-Jubel hatte Sturm plötzlich<br />

einen Jungen auf den<br />

Schultern, der sich ganz<br />

doll mitfreute. Mit gutem<br />

Grund: Felix spende- te Danny<br />

Omerovic 50.000 E u r o<br />

der Siegbörse. Der<br />

14-Jährige<br />

ist an einer seltenen<br />

Krebsart<br />

erkrankt und kann<br />

mit dem<br />

Geld operiert wer-<br />

den.<br />

Vor dem Kampf<br />

war ein herrliches<br />

Kinderlächeln bei der<br />

Begrüßung im Hotel zu<br />

sehen. Sturm nahm<br />

sich<br />

Lukas Podolski (l.), Maurice Weber (2.v.l.), Danny Omerovic<br />

(2.v.r.) und sein Begleiter (r.) feierten Felix Sturm<br />

Zeit und unterhielt<br />

sich mit seinem<br />

größten Fan und dessen Familie.<br />

Felix: „Das waren bewegende Momente.<br />

Ich hoffe, dass der kleine<br />

Danny wieder gesund wird.“<br />

Sturm zeigte sich von einer<br />

ganz sanften Seite. Kurzentschlossen<br />

hatte er den Jungen,<br />

der ursprünglich aus<br />

seiner bosnischen Heimat<br />

stammt, zum Kampf nach<br />

Dortmund eingeladen<br />

und bezahlte den Flug.<br />

Nach dem Kampf gegen<br />

Predrag Radosevic erzählte<br />

Felix Sturm die gesamte<br />

Geschichte.<br />

„Danny ist 14 Jahre alt. Er hat Magendarmkrebs.<br />

Seine Lehrerin hat uns angeschrieben<br />

und unserer Sekretärin die gesamte<br />

Geschichte geschildert.<br />

Es ist extrem selten, die<br />

Krankheit mit 14 Jahren zu<br />

bekommen. Sein Vater hatte<br />

einen Schlaganfall und<br />

ist dadurch erblindet und<br />

halbseitig gelähmt. Er kann<br />

nicht arbeiten. Die gesamte<br />

Familie lebt von Hartz IV. Danny<br />

hat noch einen Bruder. Er<br />

boxt und ist<br />

sehr tapfer.<br />

Ich bin sein großes Idol. Er hat am<br />

gleichen Tag wie meine Frau Geburtstag.<br />

Er war bei uns und die ganze Geschichte<br />

hat sich in meiner Seele eingebrannt.<br />

Danny hat vier Chemotherapien hinter<br />

sich gebracht und der Krebs ist<br />

immer noch nicht besiegt. Es sind<br />

noch weitere Operationen nötigt,<br />

aber die Krankenkasse will nicht<br />

weiter helfen. Meine<br />

Frau und ich haben<br />

uns dann<br />

entschlossen<br />

50.000<br />

Euro zu spenden,<br />

damit die finanziellen<br />

Probleme von<br />

Dannys Familie beiseite<br />

geschafft werden.<br />

Die Familie<br />

hat es schwer genug.<br />

Ich wollte das<br />

nicht an die große<br />

Glocke hängen. Es<br />

war mir nur wichtig<br />

zu helfen“, so<br />

der Ex-Champion.<br />

Danny Omerovic drehte<br />

auf den Schultern<br />

seines Idols nach<br />

dem Sieg ein paar<br />

Ehrenrunden<br />

durch den Ring<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

15


Nachdem Edison Miranda wegen Übergewicht nicht boxen durfte<br />

Ersatzmann machte dem<br />

Müllmann das Leben schwer<br />

Konni Konrad glücklich: „Habe mich durchgebissen“<br />

Am Ende war dann doch<br />

wieder alles gut. Konni<br />

Konrad saß mit seinem<br />

neu gewonnenen Gürtel,<br />

der ihn als Internationalen<br />

Meister der World Boxing Association<br />

(WBA) auswies, auf dem<br />

Podium des Presseraums in der<br />

Dortmunder Westfalenhalle und<br />

durfte zufrieden sein. „Es war ein<br />

harter Kampf, ich war sehr nervös<br />

und habe mich dann doch<br />

noch durchgebissen. Ich will und<br />

werde irgendwann Weltmeister<br />

sein“, sagte der 28-Jährige, der<br />

von pcfritz.de gesponsert wird,<br />

und man sollte ihm diese forsche<br />

Ansage im Überschwang<br />

der Gefühle nicht als Arroganz<br />

auslegen, sondern als Ausdruck<br />

seiner Freude. Dass der Weg zum<br />

ehrgeizig formulierten Ziel allerdings<br />

weit ist, hatten die vorangegangenen<br />

zwölf Runden gezeigt.<br />

Vier Jahre Boxpause hatte<br />

Konrad. Er arbeitete in Köln<br />

bei der Stadtreinigung als Müllmann.<br />

Doch der Drang, es noch<br />

einmal im Ring zu versuchen,<br />

war stärker. In Dortmund hatte<br />

der Halbschwergewichtler<br />

eigentlich gegen Abraham-<br />

Kieferbrecher Edison Miranda<br />

antreten sollen, doch weil der<br />

Kolumbianer mit mehr als zwei<br />

Kilogramm Übergewicht auf die<br />

Waage stieg und sich auch nicht<br />

dazu überreden ließ, diese noch<br />

loszuwerden, wurde als Ersatz<br />

der in Berlin lebende Kameruner<br />

Bernard Donfack verpflichtet.<br />

Dieser hatte Konrad als Sparringspartner<br />

gedient, und wie<br />

gut er dessen Schwächen studiert<br />

hatte, war in den Runden<br />

zwei und sechs zu bestaunen,<br />

als Donfack Konrad mit harten<br />

Kopftreffern dermaßen zusetzte,<br />

dass dieser sogar angezählt<br />

werden musste. In diesen Momenten<br />

musste Konrad froh<br />

sein, nicht dem schlagstarken<br />

Miranda gegenüberzustehen.<br />

Den Mehrheitsentscheid von<br />

116:111, 115:112 und 113:113 hatte<br />

sich der Kölner dennoch verdient.<br />

„Von Konni ist heute eine<br />

Riesenlast abgefallen. Er muss<br />

sich jetzt gegen starke Gegner<br />

beweisen, wenn er es wirklich<br />

nach oben schaffen will“, sagte<br />

Promoter Felix Sturm, „wir setzen<br />

auf ihn!“<br />

Großes erwartet Sturm auch<br />

weiterhin von seinem Kumpel<br />

Maurice Weber, 32. Der Halbmittelgewichtler<br />

wurde von seinem<br />

weißrussischen Gegner Alexander<br />

Abramenka allerdings überhaupt<br />

nicht gefordert und konnte<br />

bereits in der ersten Runde den 18.<br />

Sieg im 20. Profikampf einfahren.<br />

Zwar waren die Schläge auf den<br />

Hinterkopf, die Abramenka zum<br />

Einknicken und dessen Trainer<br />

zum Wurf des Handtuchs veranlassten,<br />

unsauber und über der<br />

Grenze des Erlaubten, dennoch<br />

konnte sich Weber über einen<br />

ruhigen Abend freuen.<br />

Gegen Sparringspartner Bernard Donfack (rechts) hatte Konni Konrad zeitweise<br />

große Mühen<br />

Maik Mahlow (am Mikro), Geschäftsführer von pcfritz.de, übergab<br />

in Dortmund zwei Schecks à 25.000 Euro, einmal für die Flutopfer<br />

und einmal für die Organisation Sea Shepherd, die für den Erhalt<br />

des Lebens in den Ozeanen kämpft<br />

Maurice Weber hatte mit Alexander Abramenka (links) überhaupt keine Mühe<br />

16 <strong>BoxSport</strong><br />

Einen ordentlichen Eindruck<br />

hinterließ Supermittelgewichtstalent<br />

Alex Born. Der 21 Jahre<br />

alte Kölner hatte bei seinem<br />

Punktsieg über den Weißrussen<br />

Dzianis Makar allerdings mehr<br />

Mühe als erwartet, bis der dritte<br />

Sieg im dritten Profikampf eingefahren<br />

war. „Alex hat sich toll<br />

entwickelt und einen Sprung<br />

gemacht. Er ist einer für die<br />

Zukunft“, sagte Sturm. Männer<br />

der Vergangenheit sind dagegen<br />

Schwergewichtler Adnan Redzovic<br />

(Bosnien), 36, der den noch<br />

vier Jahre älteren Russen Alexander<br />

Wasilijew durch technischen<br />

K.o. in Runde zwei besiegte, und<br />

Marco Cattikas. Der 36 Jahre alte<br />

Sturm-Kumpel feierte nach fünf<br />

Jahren Kampfpause im Weltergewicht<br />

sein Comeback und besiegte<br />

dabei den Berliner Mazen<br />

Girke nach Punkten.


Ohne Rücksicht auf den<br />

Cut über dem rechten Auge<br />

riskierte Susi Kentikian (links)<br />

bis zum Ende alles<br />

Durch Punktsieg WM-Titel zurück geholt<br />

Warum Susi nicht mehr<br />

durch K.o. gewinnt …<br />

Der Kampf war gerade beendet,<br />

die Emotionen aus<br />

ihr herausgebrochen, da<br />

stand Susi Kentikian plötzlich<br />

vor einer schwierigen Entscheidung.<br />

Sollte sie ihrer Gegnerin die<br />

harte Wahrheit entgegenschleudern<br />

oder doch die höfliche Notlüge wählen?<br />

Carina Moreno war ihr im Ring<br />

entgegengekommen, die beiden<br />

Frauen, die sich zehn Runden lang<br />

ein temporeiches und actiongeladenes<br />

Boxduell auf Weltklasseniveau<br />

geliefert hatten, waren einander in<br />

die Arme gefallen, und dann hatte<br />

Moreno diese Frage gestellt: Ob sich<br />

Kentikian einen dritten Kampf vorstellen<br />

könnte, nachdem ja nun jede<br />

einmal gewonnen hatte?<br />

„Ich habe dann gesagt, dass das<br />

natürlich möglich wäre“, begründete<br />

die 25 Jahre alte Hamburgerin ihre<br />

Entscheidung für die Notlüge, „aber<br />

ich glaube wirklich nicht, dass ich<br />

mir das noch einmal antun muss.“<br />

Es wäre die klügere Entscheidung,<br />

es nicht zu tun, denn Moreno, diese<br />

zähe US-Amerikanerin, ist eine<br />

dieser Gegnerinnen, mit denen sich<br />

Kentikian immer schwer tun wird.<br />

Das erste Duell hatte die gebürtige<br />

Armenierin im Dezember 2012 umstritten<br />

durch 1:2-Punktentscheid<br />

verloren. Den Rückkampf, bei dem<br />

Morenos<br />

WBA-WM-Titel im Fliegengewicht<br />

auf dem Spiel stand, gewann<br />

sie in der Nacht zum Sonntag in<br />

der Dortmunder Westfalenhalle<br />

einstimmig (97:93, 97:93, 96:94)<br />

und vor allem deutlicher, als es<br />

das Kampfgeschehen ausgedrückt<br />

hatte.<br />

Der zweite Kampf war enger<br />

und ausgeglichener als der erste,<br />

auch weil Kentikian es selten schaffte,<br />

klare Treffer ins Ziel zu bringen.<br />

Der Druck des Gewinnenmüssens,<br />

er war ihr nicht nur nach der Urteilsverkündung<br />

anzusehen, als sich<br />

die Anspannung in lauten Schreien<br />

entlud, sondern schon während des<br />

Kampfes. Als die Fliegengewichtlerin<br />

merkte, dass ihre Anfangstaktik,<br />

aus der Distanz mit vielen schnellen<br />

Händen zu punkten, nicht die gewünschte<br />

Wirkung zeigte, verlegte<br />

sie sich in der Kampfmitte auf harte<br />

Einzelschläge, um zum Kampfende<br />

hin wieder auf Dauerfeuer umzuschalten.<br />

„Ich musste mich irgendwie<br />

auf Moreno einstellen, sie hat<br />

dauerhaft Druck gemacht, das war<br />

nicht einfach für mich. Umso glücklicher<br />

bin ich, wieder Weltmeisterin<br />

zu sein“, sagte sie.<br />

Erschwerend kam hinzu, dass<br />

sich in der neunten Runde durch<br />

einen unabsichtlichen Kopfstoß ein<br />

Cut unter Kentikians rechtem Auge<br />

öffnete,<br />

der später in<br />

einem Dortmunder<br />

Krankenhaus mit fünf<br />

Stichen genäht werden<br />

musste und der sie sogar<br />

davon abhielt, auf der offiziellen<br />

Pressekonferenz Rede<br />

und Antwort zu stehen. Wer<br />

weiß, wie sehr die 152 cm kleine<br />

Athletin diese blutenden Risswunden<br />

hasst, der konnte nachfühlen,<br />

wie schwer ihr der Endspurt in der<br />

Schlussrunde gefallen sein musste,<br />

als sie ohne Rücksicht auf Verluste<br />

noch einmal alles riskierte.<br />

Fakt ist, das wurde in Dortmund<br />

deutlich: Susi Kentikian hat die Unbekümmertheit<br />

und pure Aggression,<br />

die sie zu Beginn ihrer Profikarriere<br />

2005 zur „Killer Queen“ gemacht<br />

hatte, endgültig eingebüßt.<br />

Sie ist eine Boxerin geworden, die<br />

im Ring bisweilen zu viel nachdenkt,<br />

die ihre Angriffe zwar immer<br />

noch schnell und druckvoll, aber<br />

doch mit mehr Bedacht ausführt.<br />

Das hat zu einem Verlust an spektakulären<br />

Momenten geführt, ist aber<br />

letztlich eine Weiterentwicklung,<br />

die der Klasse ihrer heutigen<br />

Gegnerinnen geschuldet ist. Ihr<br />

letzter von insgesamt 16 K.-o.-<br />

Glücklich, wieder Weltmeisterin<br />

zu sein: die „Killer Queen“<br />

Siegen liegt mittlerweile zwölf<br />

Kämpfe und mehr als fünf<br />

Jahre zurück. Rivalinnen<br />

aus der erweiterten Weltspitze<br />

hat sie<br />

noch nie vorzeitig<br />

besiegen können.


Der<br />

Titelverteidiger:<br />

Wladimir <strong>Klitschko</strong><br />

Große Experten-Umfra<br />

Wer ist die<br />

Hat <strong>Povetkin</strong> eine Chance<br />

Die Verträge sind unterzeichnet, der Knüller steht fest: Am 5.<br />

Oktober treten die Olympiasieger und Weltmeister Wladimir <strong>Klitschko</strong><br />

und Alexander <strong>Povetkin</strong> zum großen Duell an – oder auch dem<br />

„besten Kampf, den das Schwergewicht derzeit zu bieten hat“, wie<br />

<strong>Klitschko</strong> es nennt. Der IBF-und IBO-Schwergewichtsweltmeister<br />

sowie WBO-und WBA-Superchampion will in der Arena SC Olimpiyski<br />

in Moskau gegen den regulären WBA-Weltmeister <strong>Povetkin</strong> aus<br />

Russland seine seit Jahren unumstrittene Position als Nummer eins<br />

im Schwergewicht untermauern – und dabei fett abkassieren. 13,13<br />

Millionen Euro soll <strong>Klitschko</strong> kassieren, <strong>Povetkin</strong> bleiben immerhin<br />

Pro <strong>Klitschko</strong><br />

Manuel Charr (Mittelmeerraum-<br />

& Baltischer-Meister der<br />

WBC im Schwergewicht): Wie<br />

will Alexander <strong>Povetkin</strong> mit seinen<br />

98 Kilo gegen einen austrainierten<br />

110-Kilo-Mann wie Wladimir<br />

<strong>Klitschko</strong> gewinnen? Außerdem<br />

ist <strong>Povetkin</strong> für mich immer noch<br />

ein guter Amateur-Boxer. Mein<br />

klarer Tipp heißt <strong>Klitschko</strong>.<br />

Firat Arslan (Ex-Weltmeister):<br />

Ich tippe auf Wladimir<br />

<strong>Klitschko</strong>, auch wenn Alexander<br />

<strong>Povetkin</strong> ein würdiger Gegner ist<br />

und beim Sauerland-Team unter<br />

Vertrag steht. Doch <strong>Klitschko</strong> hat<br />

einfach physische Vorteile und ist<br />

viel erfahrener. In den ersten Runden<br />

könnte es allerdings für ihn<br />

gefährlich werden. Mit jeder Runde,<br />

die der Kampf länger dauert,<br />

werden <strong>Klitschko</strong>s Vorteile größer.<br />

Yoan Pablo Hernandez<br />

(IBF-Weltmeister im Cruisergewicht):<br />

Hat in den letzten<br />

Jahren schon einmal ein Boxer<br />

gegen Wladimir <strong>Klitschko</strong> gewonnen?<br />

Das wird auch im Oktober<br />

nicht passieren.<br />

Jürgen Kyas (DBV-Präsident):<br />

<strong>Klitschko</strong> ist ein sehr<br />

intensiver und fleißiger Athlet.<br />

Ich denke, seine physische Überlegenheit<br />

wird für seinen Sieg<br />

entscheidend sein.<br />

Fritz Sdunek (Trainer):<br />

Wladimir ist klarer Favorit. Ich gehe<br />

davon aus, dass er vorzeitig gewinnen<br />

wird, ab der achten oder<br />

neunten Runde wird <strong>Povetkin</strong><br />

dem Druck, den Wladimir mit seiner<br />

Führhand aufbaut, nicht mehr<br />

standhalten können. <strong>Povetkin</strong> ist<br />

physisch unterlegen und wird irgendwann<br />

versuchen, sich zu verstecken.<br />

Aber Wladimir wird ihn<br />

mit seinem Jab aufspießen.<br />

Felix Sturm (Profiboxer<br />

und Box-Promoter): Wladimir<br />

wird ganz klar gewinnen,<br />

ich setze auf einen späten K.o.-<br />

Sieg. <strong>Povetkin</strong> wird nicht an ihn<br />

<strong>Povetkin</strong> ist zwar ein gut ausgebildeter<br />

Mann, aber mit <strong>Klitschko</strong><br />

kann er nicht mithalten.<br />

Jack Culcay (ehem. Interkontinentaler<br />

Meister der WBA<br />

im Halbmittelgewicht): Ich<br />

erwarte einen sehr spannenden<br />

Kampf, den <strong>Klitschko</strong> für sich nach<br />

Punkten entscheiden wird. Er ist<br />

körperlich stärker und größer, das<br />

wird den Ausschlag geben.<br />

Moritz Klatten (Trainer/<br />

Manager von Culcay): Tech-<br />

Axel Schulz (links) und Manuel Charr stimmen für <strong>Klitschko</strong><br />

herankommen und hintenraus nisch ist <strong>Povetkin</strong> genauso stark<br />

einbrechen. Zur körperlichen wie <strong>Klitschko</strong>, dennoch denke<br />

Unterlegenheit kommt noch der ich, dass Wladimir gewinnt,<br />

große Druck, vor heimischem weil er der härtere Puncher ist,<br />

Publikum zu boxen. Dem wird eine längere Reichweite hat und<br />

er nicht standhalten.<br />

mehr Erfahrung mitbringt. Wenn<br />

Susi Kentikian („Killer- <strong>Povetkin</strong> konditionell wieder so<br />

Queen“): <strong>Klitschko</strong> gewinnt, schwach ist wie gegen Marco<br />

weil er einfach der stärkste Huck, dann wird er innerhalb der<br />

Schwergewichtler der Welt ist. ersten drei Runden ausgeknockt.<br />

Er hat die bessere Reichweite Ulf Steinforth (SES-Promotor<br />

und Manager): Ich und wird <strong>Povetkin</strong> ausboxen.<br />

tendiere<br />

eindeutig zu einem <strong>Klitschko</strong>-<br />

Sieg. Wladimir ist ein großer Boxer<br />

mit einem super Schlag. Ich<br />

gehe fest davon aus, dass <strong>Klitschko</strong><br />

vorzeitig Schluss macht.<br />

Axel Schulz (Ex-Schwergewichts-Profi):<br />

Beide Boxer<br />

haben eine gute Schule absolviert.<br />

Aber <strong>Klitschko</strong> ist der<br />

noch perfektere Boxer. Wladimir<br />

hat viel mehr an Profikämpfen<br />

hinter sich. Zumal es <strong>Klitschko</strong><br />

nicht nur um das Geschäft und<br />

die dicke Kohle geht. Wenn die<br />

<strong>Klitschko</strong>s in den Ring steigen,<br />

wollen sie gewinnen und die<br />

WM-Titel behalten.<br />

Michael Timm (Ex-Trainer<br />

von Sturm): Für mich hat <strong>Povetkin</strong><br />

keine Chance. <strong>Klitschko</strong> ist<br />

schneller, hat die größere Reichweite<br />

und eine Führungshand,<br />

an der Alexander <strong>Povetkin</strong> nur<br />

schwer vorbeikommen wird.<br />

Dirk Dzemski (Ex-Weltmeister<br />

und Stieglitz-Trainer): Es wäre<br />

zu schön, wenn <strong>Povetkin</strong> etwas<br />

Leben in die Schwergewichtsszene<br />

bringen würde. Wenn <strong>Klitschko</strong><br />

die Linke so draußen hängen lässt<br />

wie gegen Pianetta, und <strong>Povetkin</strong><br />

kein Mittel dagegen findet, bleibt<br />

<strong>Klitschko</strong> Weltmeister.<br />

Christina Hammer (Profi-<br />

Boxweltmeisterin): Ich denke<br />

nicht, dass sich <strong>Povetkin</strong> die Mittel<br />

erarbeiten kann, um <strong>Klitschko</strong><br />

zu <strong>schlagen</strong>. <strong>Klitschko</strong> wird<br />

der Superchamp bleiben.<br />

18 <strong>BoxSport</strong>


ge vor dem Superfight:<br />

Nummer 1 ?<br />

gegen Wladimir <strong>Klitschko</strong><br />

noch 4,4 Millionen Euro. <strong>Povetkin</strong>, der Olympiasieger von 2004 und in seinen 26<br />

Profi-Kämpfen noch unge<strong>schlagen</strong> (18 K.O.s), will dem 37-jährigen Ukrainer das<br />

Leben mehr als schwer machen. Sein erster Coup, Star-Trainer Freddie Roach in<br />

seine Ring-Ecke zu locken, schlug jedoch fehl. Da Roach nicht nach Moskau reisen<br />

wollte, sondern Povektin in Los Angeles trainieren wollte, dieser aber nicht aus<br />

Russland raus wollte, bleibt die Zusammenarbeit wohl ein Wunschtraum. Aber egal,<br />

welcher Trainer in welcher Ecke steht – die größte Frage im Vorfeld ist und bleibt:<br />

Wer wird den Super-Fight gewinnen? Die meisten stimmen für Wladimir <strong>Klitschko</strong>,<br />

aber natürlich wollen vor allem bei Sauerland alle ihren Teamkollegen <strong>Povetkin</strong><br />

siegen sehen.<br />

Pro <strong>Povetkin</strong><br />

Kubrat Pulev (17-<br />

0, 9 K.o.s/Foto)<br />

ist der Mann,<br />

der Wladimir<br />

<strong>Klitschko</strong><br />

<strong>schlagen</strong><br />

kann. Das ist<br />

zumindest die<br />

Meinung von<br />

Luan Krasniqi.<br />

Und auch der<br />

Schwergewichts-<br />

Europameister<br />

Pulev sieht<br />

sich für einen<br />

Fight gegen die<br />

Nummer eins<br />

gerüstet. „Wer<br />

von beiden<br />

gewinnt, ist mir<br />

egal. Ich weiß,<br />

dass ich beide<br />

<strong>schlagen</strong> kann“,<br />

so Pulev.<br />

Kalle Sauerland (Sauerland-Promotor):<br />

<strong>Povetkin</strong> wird<br />

in Bestform antreten und in der<br />

achten Runde durch Knockout<br />

oder TK.o. gewinnen.<br />

Ulli Wegner (Startrainer<br />

im Sauerlandstall): Der<br />

Kampf ist eine ganz tolle Sache.<br />

Ich freue mich, dass es unserem<br />

Stall gelungen ist, dieses<br />

Highlight zu inszenieren.<br />

<strong>Povetkin</strong> ist technisch vielseitiger<br />

als Wladimir <strong>Klitschko</strong>.<br />

Wenn er konditionell so auf<br />

der Höhe ist wie 2004, als er<br />

zu uns kam, wird er gewinnen.<br />

Ich hoffe, <strong>Povetkin</strong> hat<br />

seine Lehren aus der schwachen<br />

Vorstellung gegen Marco<br />

Huck gezogen.<br />

Robert Helenius (Schwergewichtler<br />

aus Finnland): Ich<br />

denke <strong>Povetkin</strong> gewinnt. Er kann<br />

gut boxen und ist schnell. Außerdem<br />

ist er von unserem Stall.<br />

Marco Huck (WBO-Cruisergewichts-Weltmeister):<br />

Natürlich sagen die meisten<br />

Fans, <strong>Klitschko</strong> gewinnt. Ich<br />

bin da vorsichtig. Ich weiß von<br />

meinem Kampf, wie gut Alexander<br />

boxen kann. Wenn er seine<br />

Schnelligkeit voll ausspielt,<br />

schaukelt er das Ding.<br />

Sauerland-Geschäftsführer<br />

Frederik Ness (Ex-Kapitän<br />

der Hockey-Nationalmannschaft):<br />

Wir werden einen<br />

spannenden Kampf erleben, den<br />

in der zehnten Runde <strong>Povetkin</strong><br />

vorzeitig gewinnt.<br />

Karsten Röwer (Trainer):<br />

<strong>Povetkin</strong> bringt eine gute russische<br />

Schule mit. Wenn er eisern<br />

trainiert und physisch gut drauf<br />

ist, tippe ich auf <strong>Povetkin</strong>.<br />

Arthur Abraham (ehemaliger<br />

IBF-Weltmeister im Mittelgewicht<br />

und ehemaliger<br />

WBO-Weltmeister im Supermittelgewicht):<br />

Beide sind<br />

Klasseboxer. Sie können mächtig<br />

<strong>schlagen</strong>. <strong>Povetkin</strong> kann vielleicht<br />

mehr einstecken. Die Tagesform<br />

wird entscheiden. Vielleicht<br />

hat <strong>Povetkin</strong> das Glück.<br />

Otto Ramin (Pulev-Trainer):<br />

Ich drücke alle Daumen,<br />

dass <strong>Povetkin</strong> gewinnt, damit<br />

endlich wieder Leben ins Schwergewicht<br />

kommt. Die Schaukelei<br />

der <strong>Klitschko</strong>s geht mir auf die<br />

Nerven. Was sie mit Kubrat Pulev<br />

machen ist ganz schlimm<br />

und unfair. Weil sie Angst vor<br />

ihm haben, hat er jetzt schon elf<br />

Monate keinen Kampf.<br />

Manfred Wolke (Olympiasieger<br />

und Maske-Trainer):<br />

Für mich sind das zwei Boxer auf<br />

einer Ebene. <strong>Povetkin</strong> hat mich<br />

im Kampf gegen Huck allerdings<br />

ziemlich enttäuscht. Es sah aus,<br />

als sei er unvorbereitet in den<br />

Kampf gegangen. Ihm fehlte es<br />

an der richtigen Fitness. Wenn<br />

<strong>Povetkin</strong> den richtigen Trainer<br />

findet und richtig fit für zwölf<br />

Runden gemacht wird, kann <strong>Povetkin</strong><br />

Weltmeister werden. Ich<br />

hoffe, wir sehen einen großen<br />

Kampf und vielleicht doch einen<br />

überraschenden Sieger.<br />

Die Möchtegern-Nummer 1: Alexander <strong>Povetkin</strong><br />

Kalle Sauerland steht natürlich hinter<br />

Alexander <strong>Povetkin</strong><br />

Findet, <strong>Povetkin</strong> könnte das Zeug zum<br />

Weltmeister haben: Manfred Wolke<br />

Auf <strong>Povetkin</strong>s Seite: Robert Helenius<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

19


Huck vs. Arslan: Die Revanche<br />

Heißer Tanz<br />

in Stuttgart<br />

Beide Boxer siegessicher<br />

Sie sind selbstbewusst,<br />

rechnen sich die Siegeschance<br />

jeweils für<br />

sich aus – und wollen<br />

es beide besser machen als<br />

beim letzten Duell. Wenn Marco<br />

Huck (36-2-1, 25 K.o.s) am 14.<br />

September in der Stuttgarter<br />

Hanns-Martin-Schleyer-Halle<br />

auf Firat Arslan (33-6-2, 21 K.o.s)<br />

trifft, wird die Halle beben. Ex-<br />

Weltmeister gegen amtierenden<br />

Champ, ein heißer Tanz erwartet<br />

nicht nur die Fans.<br />

„Dieses Mal steige ich nicht<br />

aus der Kneipe in den Ring. Ich<br />

habe Firat im letzten Jahr unterschätzt.<br />

Dieses Mal werde ich es<br />

besser machen“, zeigte sich der<br />

28 Jahre alte WBO-Champion<br />

selbstsicher. „Ich habe das zuletzt<br />

auch gegen Ola Afolabi gezeigt.<br />

Wenn ich im Training alles<br />

gegeben habe, kann mich kein<br />

Cruisergewichtler auf dieser Welt<br />

20 <strong>BoxSport</strong><br />

<strong>schlagen</strong>.“ Das wolle er in Stuttgart<br />

bestätigen. „Für uns war die<br />

Revanche eine Frage der Ehre“,<br />

fügte Sauerland-Geschäftsführer<br />

Chris Meyer hinzu. „Beide haben<br />

sich damals als Sieger gesehen.<br />

Doch solche Dinge kann man<br />

ganz einfach klären, indem man<br />

den WM-Kampf einfach noch<br />

einmal macht. So kann man sehen,<br />

wer der Bessere ist.“<br />

Arslan ist als Nummer eins<br />

des Verbandes WBO Pflichtherausforderer<br />

seines Stallkollegen<br />

aus der Berliner Sauerland-Promotion.<br />

Auch der bereits 42 Jahre<br />

alte Lokalmatador aus Süßen<br />

glaubt fest an seinen Sieg: „Ich<br />

werde die gleiche Leistung wie<br />

im ersten Kampf zeigen. Wenn<br />

es ein faires Urteil gibt, dann<br />

gewinne ich.“ Ob die Rechnung<br />

dieses Mal aufgeht? Am<br />

3. November 2012 lag jedenfalls<br />

WBO-Weltmeister Huck nach<br />

Nach dem Kampf<br />

gegen Marco<br />

Huck (Foto<br />

rechts) schlug<br />

Firat Arslan die Hände<br />

über dem Kopf (Foto<br />

links) zusammen, er<br />

konnte das Urteil der<br />

Punktrichter – und<br />

seine Niederlage<br />

– kaum fassen.<br />

Huck hatte geschwächelt,<br />

Arslan<br />

sich in starker<br />

Form präsentiert,<br />

die Wertung fiel<br />

trotzdem für Huck<br />

aus. Nun gibt es in<br />

Stuttgart die Revanche,<br />

ein Schmankerl für<br />

alle Beteiligten. „Das ist<br />

ein toller Kampf. Ich freue<br />

mich drauf. Die Fans werden<br />

etwas erleben“, so Hucks Trainer<br />

Ulli Wegner.<br />

Jeder will gewinnen: Firat<br />

Arslan (links) und Marco Huck<br />

zwölf spannenden Runden auf<br />

den Wertungszetteln der Punktrichter<br />

knapp vorn.<br />

Dass Arslan einen Heimvorteil<br />

in Stuttgart genießt, stört<br />

Huck nicht. „Ich kämpfe überall<br />

und gehe keinem Gegner aus<br />

dem Weg. Andere hätten sich<br />

wahrscheinlich länger Zeit gelassen.<br />

Doch ich wollte die Neuauflage<br />

gegen Firat so schnell wie<br />

möglich, damit das Thema ein<br />

für alle Mal geklärt ist.“ Das erkennt<br />

auch Arslan an. „Natürlich<br />

freue ich mich, dass der Kampf<br />

in Stuttgart stattfindet“, so der<br />

frühere WBA-Titelträger. „Doch<br />

das war nicht meine Entscheidung.<br />

Ich hätte überall geboxt.<br />

Für mich war viel wichtiger, dass<br />

ich überhaupt noch einmal nach<br />

dem WM-Gürtel greifen kann.“<br />

Und sein Trainer Dieter Wittmann<br />

verspricht: „Wir haben<br />

auch diesmal eine Überraschung<br />

parat.“<br />

So war es am 3.11.2012 in Halle


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Er will Superstar Carl Froch boxen<br />

Fel x Sturm jube t nach se nem<br />

souveränen S eg gegen Predrag<br />

Radosevic aus Montenegro<br />

Alexander <strong>Povetkin</strong><br />

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Bei seiner EM-Titelverteidigung in Schwerin<br />

Brähmer setzt WM-Kampf<br />

gegen Cleverly aufs Spiel<br />

Ein Gemälde von dem Europameister brachte immerhin 1.000 Euro ein<br />

Raus aus dem Ring – und<br />

ab in den Schlamm!“ –<br />

so hieß das Motto für<br />

Jürgen Brähmer, um<br />

sich während der Trainingsphase<br />

ein bisschen Abwechslung<br />

zu verschaffen. Seine Wahl:<br />

die Teilnahme an der härtesten<br />

Amateur-Rallye Europas, die<br />

„Rallye Breslau“. „So ein Spektakel<br />

lasse ich mir natürlich<br />

nicht entgehen“, freute sich der<br />

34-Jährige auf seinen Ausflug in<br />

den Motorsport, die 20. Auflage<br />

des Rennens: „Das ist eine geile<br />

Aktion, eine coole Abwechslung<br />

vom Trainingsalltag mit viel<br />

Spaß.“ Brähmer war auf der ersten<br />

Etappe auf dem Lausitzring<br />

und beim Final-Teilstück am 6.<br />

Juli im polnischen Zagan mit<br />

von der Partie.<br />

Beim Offroad-Spektakel<br />

„Rallye Breslau“<br />

nahm Jürgen Brähmer<br />

eine Auszeit vom<br />

Trainingsalltag<br />

Sein Training<br />

und die<br />

Vorbereitung<br />

auf den nächsten<br />

Kampf ließ<br />

Brähmer wegen<br />

des Rallye-<br />

Ausflugs aber<br />

nicht schleifen.<br />

„Ich bin<br />

voll auf meinen<br />

nächsten<br />

Gegner fokussiert“,<br />

erklärte<br />

der Mecklenburger.<br />

Bereits<br />

am 24. August<br />

wartet dieser<br />

in Person von<br />

Stefano Abatangelo<br />

(17-<br />

2-1, 6 K.o.s).<br />

Gegen den<br />

31-jährigen Ita-<br />

Stefano<br />

Abatangelo will<br />

Brähmer den EM-<br />

Gürtel abnehmen<br />

liener will Jürgen Brähmer (40-<br />

2, 31 K.o.s) seinen Fans vor der<br />

eigenen Haustür, in der Sportund<br />

Kongresshalle Schwerin,<br />

ein Spektakel bieten und seinen<br />

EM-Titel verteidigen. Für Brähmer<br />

wird es bereits die zweite<br />

Titelverteidigung sein, nachdem<br />

er sich im Februar in Berlin<br />

gegen Eduard Gutknecht den<br />

Gürtel gesichert und diesen am<br />

27. April in Hamburg mit einem<br />

technischen K.o.-Sieg in Runde<br />

zwei über den Franzosen Tony<br />

Averlant verteidigt hatte.<br />

Besonders brisant: Brähmer<br />

riskiert nicht nur seinen<br />

EM-Gürtel, bei einer Niederlage<br />

gerät auch sein Status als WM-<br />

Pflichtherausforderer für den<br />

amtierenden Weltmeister der<br />

WBO, Nathan Cleverly, in Gefahr.<br />

„Für mich ist jetzt so knapp<br />

vor einer WM jeder Kampf ein<br />

Risiko“, weiß Brähmer. „Stefano<br />

Abatangelo will sich selbst besser<br />

in den Ranglisten positionieren<br />

und den EM-Gürtel nach Italien<br />

holen. Doch ich will immer<br />

etwas bieten und daher boxe ich<br />

gegen jeden Herausforderer –<br />

egal wer da kommt.“<br />

Apropos bieten: Bei einer<br />

Auktion in Wismar wurde ein<br />

Gemälde von Brähmer für den<br />

guten Zweck versteigert. Der<br />

Künstler Hans Wilfried Scheibner<br />

hatte Brähmer vor seinem<br />

Kampf gegen Gutknecht mit Öl<br />

auf Leinwand festgehalten. Das<br />

Bild wurde an den Meistbietenden<br />

versteigert und erzielte einen<br />

Erlös von 1.000 Euro. „Das<br />

ist natürlich ein stolzer Preis“,<br />

sagte Brähmer, der es sich nicht<br />

nehmen ließ, auch einen Abstecher<br />

zu dieser Auktion zu machen.<br />

„Weil das Ganze aber für<br />

einen guten Zweck ist und damit<br />

der Nachwuchs im Boxsport<br />

gefördert wird, habe ich noch<br />

einmal 500 Euro drauf gepackt.“<br />

Die insgesamt 1.500 Euro werden<br />

dem Nachwuchsbereich der<br />

Boxabteilung des PSV Wismar<br />

zugutekommen.<br />

22 <strong>BoxSport</strong>


Am 24. August steigt Abraham wieder in den Ring<br />

Arthur, Achtung vor<br />

der schwarzen Mamba<br />

Weiterhin Hickhack um den 3. Kampf gegen Robert Stieglitz<br />

Die Schweriner können<br />

sich freuen. Arthur Abraham<br />

(36-4, 28 K.o.s)<br />

trifft in der WBO-Intercontinental<br />

Meisterschaft über<br />

zwölf Runden auf den Namibier<br />

Willbeforce Shihepo (20-6,<br />

15 K.o.s). „Ich freue mich auf<br />

Schwerin. Ich habe von der Boxbegeisterung<br />

in Mecklenburg<br />

schon viel gehört. Geboxt habe<br />

ich in Schwerin noch nie; weder<br />

als Amateur noch als Profi. Ich<br />

will den Fans dort beweisen,<br />

dass ich wieder das Können habe,<br />

um Weltmeister zu werden“,<br />

erklärte Abraham.<br />

Die internen Querelen bei<br />

Sauerland Event sind vergessen.<br />

„Ich habe mich mit dem Management<br />

geeinigt. Dabei geht<br />

es mir nicht um das Geld. Wenn<br />

ich danach ginge, bräuchte ich<br />

nicht mehr zu boxen. Mir geht<br />

es um Siege und die Ehre. Wenn<br />

ich erfolgreich bin, werde ich bis<br />

35 als Profi weiter machen“, so<br />

Abraham.<br />

Unter den aufmerksamen Augen<br />

von Ulli Wegners Assistenz-<br />

Coach Georg Bramowski bestritt<br />

Abraham während des Urlaubs<br />

des Cheftrainers das Grundlagen-<br />

und Ausdauertraining<br />

für den Fight im August gegen<br />

Shihepo, genannt die schwarze<br />

Mamba. „Ich weiß, dass ich jetzt<br />

wieder nach vorn schauen und<br />

hart trainieren muss. Willbeforce<br />

Shihepo ist unorthodox und vielseitig<br />

zugleich. Er ist ein Wühler,<br />

da muss ich auf der Hut sein“,<br />

Am 14. Januar 2012 besiegte<br />

Willbeforce Shihepo in<br />

Offenburg den Ungarn Janos<br />

Olah, als Arthur Abraham<br />

in einem Aufbaukampf den<br />

Argentinier Pablo Farias zu<br />

Boden streckte<br />

so der<br />

Super-<br />

Mittelgewichtler<br />

über<br />

seinen<br />

Widersacher.<br />

Damit er<br />

seinen<br />

30-jährigen<br />

Kontrahenten<br />

nicht auf<br />

die leichte<br />

Schulter<br />

nimmt,<br />

hat ihm Ulli<br />

Wegner<br />

deutlich die<br />

Leviten gelesen.<br />

„Herr Wegner hat mir vor<br />

seinem Urlaub klar vor Augen<br />

geführt, was er von mir in seiner<br />

Abwesenheit erwartet. Entsprechend<br />

hart hänge ich mich ins<br />

Training rein.“<br />

Sollte Abraham den Kampf<br />

gewinnen, will er nichts sehnlicher<br />

als den WM-Fight gegen<br />

Stieglitz. „Ich gehe davon aus,<br />

dass ich Ende des Jahres als Herausforderer<br />

einen dritten WM-<br />

Kampf gegen Robert Stieglitz<br />

bestreite und Robert den Gürtel<br />

wieder abnehme. Er soll sich<br />

jetzt ausgiebig daran erfreuen.<br />

Silvester ist es zu spät, dann habe<br />

ich den Gürtel wieder. Aller<br />

guten Ding sind nämlich drei.“<br />

Er freute sich über den Sieg<br />

Stieglitz‘ gegen Yuzo Kiyota:<br />

„Der Japaner ist ein guter Junge,<br />

hat vom Boxen aber keine<br />

Ahnung. Ich freue mich trotzdem<br />

über Roberts Sieg. Dadurch<br />

wird unser dritter Kampf wahrscheinlich<br />

kommen.“ Allerdings<br />

nur, wenn der einstige Mittelgewichts-Weltmeister<br />

in Schwerin<br />

gegen Shihepo gewinnt. „Davon<br />

gehe ich aus, obwohl du beim<br />

Trainer<br />

Ulli Wegner redet Arthur<br />

Abraham ins Gewissen<br />

Boxen nie genau weißt, wie ein<br />

Kampf verläuft. Siehe mein geschlossenes<br />

Auge gegen Stieglitz.<br />

Ich denk, zweimal passiert<br />

mir so ein Unfall nicht. Trainer<br />

Ulli Wegner hat mir versprochen,<br />

dass er mich fit für einen<br />

WM-Kampf macht. Ich bin überzeugt,<br />

wir schaffen das gemeinsam.“<br />

Ulf Steinforth, Promoter<br />

von Stieglitz, steht einem dritten<br />

Fight eher skeptisch gegenüber.<br />

„Abraham muss erst beweisen,<br />

dass er ein würdiger Gegner ist“,<br />

erklärte Steinforth. „Abraham<br />

sollte erst einmal zwei Kämpfe<br />

machen und nachweisen, dass<br />

er überhaupt gewillt ist, um eine<br />

Weltmeisterschaft zu boxen. Ich<br />

könnte mir zum Beispiel vorstellen,<br />

dass er erst einmal gegen<br />

Mikkel Kessler boxt und darin<br />

seine Klasse nachweist.“ Dem<br />

hielt Kalle Sauerland wiederum<br />

entgegen: „Ulf Steinforth scheint<br />

wirklich jeden Grund zu suchen,<br />

um dem dritten Kampf gegen Arthur<br />

aus dem Weg gehen zu können.<br />

Es steht nach Siegen 1:1.<br />

Diesen Kampf will das deutsche<br />

Publikum sehen.“<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

23


Das<br />

sport<br />

gespräch<br />

Gunnar Meinhardt mit Ulli Wegner<br />

Ein Kurzurlaub in Las Palomas auf Gran Canaria konnte sich Trainer<br />

Ulli Wegner mit seiner Frau Margret genehmigen, da der WM-Kampf<br />

am 13. Juli in New York zwischen seinem Schützling Karo Murat und<br />

Weltmeister Bernhard Hopkins auf unbekannte Zeit verschoben wurde<br />

und sein Lieblingsschüler Arthur Abraham erst am 24. August in<br />

Schwerin wieder in den Ring steigt. Zuvor hatte Gunnar Meinhardt<br />

mit dem Startrainer darüber gesprochen, warum er mit 71 Jahren<br />

noch nicht aufhören will und welche Rolle seine Frau Margret in seinem<br />

Leben spielt.<br />

Leute, die du liebst,<br />

werden ewig leben<br />

Warum Margret seine Nummer eins im Leben<br />

ist und Niederlagen eine Katastrophe sind<br />

<strong>BoxSport</strong>: Herr Wegner, in<br />

den vergangenen Wochen war<br />

zu hören, Ihr Arbeitgeber, der<br />

Sauerland-Boxstall, wolle Sie<br />

loswerden.<br />

Wegner: Denken Sie das<br />

wirklich?<br />

<strong>BoxSport</strong>: Warum nicht, Sie<br />

könnten längst Ihre Rente genießen.<br />

Wegner: Ich will auf jeden<br />

Fall noch drei Jahre durchziehen.<br />

Ich bin geistig und körperlich<br />

fit. Vom Kopf her bin ich im<br />

besten Alter, kann meinen Jungs<br />

noch unheimlich viel geben. Ich<br />

kann sie nicht im Stich lassen.<br />

Ich sage Ihnen mal was.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Bitte!<br />

24 <strong>BoxSport</strong><br />

Wegner: Ich glaube, manch<br />

einem ist nicht bewusst, was<br />

losgeht, wenn ich bei Sauerland<br />

aufhöre. Das sage ich ganz deutlich.<br />

Ich bin nicht der Herrgott<br />

des Boxens, aber noch bin ich<br />

super drauf. Die müssen doch<br />

froh sein, einen Mann mit so<br />

viel Erfahrung und Fachwissen<br />

zu besitzen. Es wäre nicht<br />

nachvollziehbar, wenn ich aufhören<br />

sollte. Klar, bin ich nach<br />

dem Titelverlust von Arthur<br />

(Abraham/d.R.) in einer kritischen<br />

Situation. Marco (Huck/<br />

d.R.) hat Gott sei Dank gegen<br />

gegen Afolabi seinen Weltmeistertitel<br />

verteidigt, sonst würde<br />

es jetzt nicht gut aussehen für<br />

Selbst am Strand hat Ulli Wegner das <strong>BoxSport</strong>-Magazin parat, links <strong>BoxSport</strong>-<br />

Mitarbeiter Roland Jüttner<br />

unseren Boxstall. Wissen Sie,<br />

was ich für Fans habe? Das ist<br />

der Wahnsinn. Überall wo ich<br />

hinkomme, sagen sie zu mir:<br />

„Herr Wegner, hören sie bloß<br />

nicht auf.“ Das ist für mich die<br />

größte Wertschätzung.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Sie sind Sie aber<br />

noch drei Jahre älter als Jupp<br />

Heynckes, der sich nach seinem<br />

Tripel mit Bayern München als<br />

Fußballtrainer verabschiedet<br />

hat.<br />

Wegner: Vorerst, er wird<br />

schon noch einmal zurückkommen.<br />

Er ist ein Gigant. Noch<br />

nie habe ich einem so sehr die<br />

Daumen gedrückt wie Jupp<br />

Heynckes. Er muss ein Denkmal<br />

bekommen. Er hat bewiesen,<br />

dass auch ein Trainer im Pensionärsalter<br />

noch Weltklasse sein<br />

kann, wenn er körperlich und<br />

geistig fit ist. Was du darüber<br />

hinaus als Trainer benötigst, ist<br />

das Vertrauen der sportlichen<br />

Leitung, vor allem das des Managers.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Zuletzt schien<br />

das Vertrauen Ihres Managements<br />

zu Ihnen angekratzt.<br />

Wegner: Das ist doch<br />

Quatsch. Mein Management hat<br />

mich zu Recht kritisiert.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Sie meinen wegen<br />

der Äußerungen nach dem<br />

verlorenen Kampf Ihres Schützlings<br />

Eduard Gutknecht gegen<br />

Europameister Jürgen Brähmer.<br />

Wegner: Genau. Da habe<br />

ich mich nicht im Sinne meines<br />

Managements verhalten, als ich<br />

sagte, was für Millionen Menschen<br />

offensichtlich war: „Wir<br />

werden hier verschaukelt.“ Aber<br />

es war nur die Wahrheit, als ich<br />

sagte: „Wir konnten nur durch<br />

K.o. gewinnen.“ Dazu stehe ich<br />

nach wie vor.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Nach Aussage<br />

Ihres Arbeitgebers sollen Sie Ihren<br />

Job in spätestens drei Jahren<br />

quittieren.<br />

Wegner: Auf diesen angeblichen<br />

Dreijahresvertrag habe<br />

ich mich doch nur eingelassen,<br />

um meinen Jungs Sicherheit zu<br />

geben, denn sie hatten mich laufend<br />

gefragt, wie lange ich noch<br />

mache. Den Vertrag habe ich<br />

bis heute nicht unterschrieben.<br />

Eigentlich habe ich ja einen Vertrag<br />

bis zum Lebensende, allerdings<br />

per Handschlag. Ich konnte<br />

noch nie so frei und schöpferisch<br />

arbeiten wie bei Wilfried<br />

Sauerland. Das ist für mich mehr<br />

als ein Sechser mit Superzahl.<br />

Wenn wir drei großen Trainer,<br />

Manfred Wolke, Fritz Sdunek<br />

und ich, nicht mehr da sind, wird<br />

die nachfolgende Trainergeneration<br />

erst richtig begreifen, wie<br />

schwer es ist, Weltspitzenleistungen<br />

zu produzieren. Die jungen<br />

Trainer heute stehen extrem<br />

unter Druck. Ihnen wird doch<br />

keine Zeit gegeben, Leistungen<br />

zu entwickeln. Durch die Angst<br />

um ihren Job sind sie nicht frei<br />

im Kopf. Dadurch geht ihnen die<br />

Kreativität verloren.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Seit 1996 sind Sie<br />

bei Sauerland Event angestellt.<br />

Was für einen Vertrag haben Sie<br />

denn nun?


Wegner: In Wirklichkeit verlängert<br />

sich mein Vertrag jedes<br />

Jahr automatisch. Wenn eine der<br />

beiden Seiten nicht mehr möchte,<br />

habe ich drei Monate Kündigungsschutz,<br />

ehe sich die Wege<br />

trennen. Aber darüber mache<br />

ich mir keine Gedanken. Dafür<br />

liegen zu schwere Aufgaben vor<br />

mir. Klar ist nur: Es gibt private<br />

Dinge, die alles andere unwichtig<br />

machen würden. Das Wichtigste<br />

in meinem Leben, die Nummer<br />

eins, ist meine Frau Margret. Ihr<br />

ordne ich alles unter. Um sie geht<br />

es momentan vor allem in meinem<br />

Leben.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Das heißt, wenn<br />

es Ihrer 65 Jahre alten Frau<br />

schlecht gehen würde, ...<br />

Wegner: ... höre ich sofort<br />

auf, was mir natürlich sehr weh<br />

tun würde. Doch Margret stand<br />

ein Leben lang hinter mir, ging<br />

mit mir durch dick und dünn.<br />

Unsere Beziehung war nicht<br />

nur immer eitel Sonnenschein,<br />

trotzdem ist sie die beste Frau<br />

der Welt. Für sie würde ich in<br />

Notsituationen alles stehen und<br />

liegen lasse. Ich gebe zu, meine<br />

Gefühlswelt ist derzeit etwas<br />

durcheinander. Doch lassen wir<br />

das so stehen, mehr möchte ich<br />

nicht sagen.<br />

Liebe in Gran Canaria – ob im kleinen<br />

Peugeot Cabrio oder unter den Palmen<br />

Las Palomas‘: Margret und Ulli Wegner<br />

sind stets ein Herz und eine Seele<br />

<strong>BoxSport</strong>: Hätte Ihrem Management<br />

eine Niederlage von<br />

Huck gegen Afolabi in die Karten<br />

gespielt, um Sie vorzeitig loszuwerden?<br />

Wegner: Wenn sie sagen<br />

würden, „Wegner, wir habe andere<br />

Kanonen als Trainer“, dann<br />

gehe ich. Die Überflieger sehe ich<br />

aber nicht. Nächstes Jahr läuft<br />

der Vertrag mit der ARD aus.<br />

Wir müssen mehr ranklotzen<br />

denn je. Marco muss Weltmeister<br />

bleiben. Allerdings: Wenn sie<br />

mich abschießen würden, bleibe<br />

ich doch trotzdem der Ulli Wegner,<br />

der ich war. Ich habe einen<br />

schönen Spruch.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Welchen?<br />

Wegner: Es gibt Leute, die<br />

sterben. Doch die, die du liebst,<br />

werden ewig leben. Merken Sie<br />

sich das!<br />

<strong>BoxSport</strong>: Hatten Sie sich<br />

über eine mögliche Niederlage<br />

Gedanken gemacht?<br />

Wegner: Ich bin vom Ehrgeiz<br />

zerfressen, deshalb ist<br />

jede Niederlage für mich eine<br />

Katastrophe. Deshalb verdränge<br />

ich dieses Wort aus meinem<br />

Kopf. Wenn nicht, würde ich<br />

unsicher werden. Dann wäre<br />

ich nicht mehr ich und müsste<br />

sofort aufhören. Ich sage Ihnen<br />

mal etwas Grundsätzliches: Die<br />

ganze Altersdiskussion geht mir<br />

total gegen den Strich. Anderswo<br />

wird einer mit über 80 Jahren<br />

Präsident eines Landes, wie<br />

in Italien. Was soll nur dieses<br />

ganze Geschwätz? Ich halte die<br />

Tatzen beim Training noch wie<br />

ein 20-Jähriger, finde immer die<br />

richtigen Worte, um in die Seele<br />

meiner Sportler zu kommen.<br />

Denn auf Weltklasseniveau<br />

wird ein Kampf immer im Kopf<br />

entschieden. Ich stehe jeden<br />

Morgen um sechs Uhr auf, um<br />

fünf Kilometer zu laufen. Müssen<br />

wir noch übers Alter reden?<br />

Ich denke nicht. Also lassen wir<br />

das!<br />

<strong>BoxSport</strong>: Sie wünschen<br />

Heynckes ein Denkmal. Würden<br />

Sie auch eins haben?<br />

Wegner (lacht): Wer möchte<br />

das nicht? Eins habe ich ja<br />

schon mit der Sporthalle in Usedom,<br />

die meinen Namen trägt.<br />

Wir haben doch alle Stolz und<br />

Ehre – und das nicht zu wenig.<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

25


Das ist die Maxime<br />

von Peter Hanraths<br />

26 <strong>BoxSport</strong><br />

Kämpfen, solan<br />

Nach sieben Jahren Pause ist der Ex-Partner<br />

Das Gespräch ist mitten im<br />

Gange, Peter Hanraths<br />

will gerade über sein<br />

großes Netzwerk und<br />

sein Erfolgsgeheimnis Auskunft<br />

geben, als sein Handy klingelt.<br />

Kalle Sauerland, Juniorchef des<br />

deutschen Branchenriesen Sauerland<br />

Event, ist dran. Die beiden<br />

Männer sprechen kurz, dann verabreden<br />

sie sich zum Mittagessen<br />

in einem Hamburger Restaurant.<br />

Hanraths legt auf, er lächelt und<br />

entblößt eine Reihe makelloser<br />

Zähne. Ob er ein Geschäft wittert<br />

in diesem Moment oder einfach<br />

nur zufrieden ist, dass sein Rat<br />

nachgefragt wird, ist unklar. Umso<br />

klarer ist, dass Peter Hanraths<br />

wieder zurück ist auf der großen<br />

Bühne. Er ist wieder wer im deutschen<br />

Berufsboxen.<br />

„Eigentlich“, sagt er, „war ich<br />

ja nie weg.“ Das mag stimmen,<br />

aber in der Öffentlichkeit, an den<br />

Ringen der Nation, hatte sich der<br />

67-Jährige rar gemacht nach seinem<br />

Ausstieg als Geschäftsführer<br />

des Hamburger Universum-<br />

Stalls im Sommer 2005, und er<br />

war erst wieder aufgetaucht, als<br />

er im Februar vergangenen Jahres<br />

vom neuen Universum-Geschäftsführer<br />

Waldemar Kluch<br />

als Berater engagiert wurde. „In<br />

all den Jahren habe ich mich jeden<br />

Tag in Zeitungen und im Internet<br />

informiert, ich habe mich<br />

mit Boxern getroffen und wusste,<br />

was los war“, sagt er. Die Pause<br />

von fast sieben Jahren sei jedoch<br />

wichtig gewesen, um Abstand<br />

zu bekommen und neue Ideen<br />

zu sammeln. Den Abstand hat<br />

er nach und nach verkürzt. Jetzt<br />

ist er wieder mittendrin.<br />

Peter Hanraths war in seiner<br />

Heimat am Niederrhein einst<br />

selbst aktiver Boxer beim BC Hückelhoven,<br />

später arbeitete er als<br />

Trainer, Manager und Geschäftsführer<br />

für seinen Club. Das Geld,<br />

das er in sein liebstes Hobby investierte,<br />

verdiente er als Inhaber<br />

eines großen Autohauses in<br />

Geilenkirchen. Sein kaufmännisches<br />

Geschick erlangte er dort,<br />

im Boxen perfektionierte er es.<br />

1984 gründeten der Hamburger<br />

Kaufmann Klaus-Peter Kohl und<br />

Hanraths den Universum-Stall,<br />

teilten die Anteile hälftig und<br />

bauten ihn über die Jahre zu<br />

Erst bei Universum…<br />

Zu Universum-Zeiten waren Michael<br />

Timm, Felix Sturm, Klaus-Peter<br />

Kohl und Peter Hanraths (v.l.) ein<br />

erfolgreiches Team – nun herrscht<br />

zwischen Sturm und Hanraths sowie<br />

Kohl und Hanraths Funkstille<br />

… jetzt bei Sauerland<br />

Bei Sauerland<br />

Event, mit Kalle<br />

(links) und<br />

Wilfried Sauerland<br />

(mitte), fühlt sich<br />

Peter Hanraths<br />

sehr wohl


e das Herz mitmacht<br />

von Peter Kohl wieder mittendrin im Boxgeschäft<br />

einem der führenden Boxunternehmen<br />

der Welt aus.<br />

Kohl war der Kopf, Hanraths<br />

das Herz Universums. Er war<br />

derjenige, der als Bindeglied<br />

zu den Boxern fungierte. „Mein<br />

Credo ist, dass nur ein zufriedener<br />

Boxer auch ein guter Boxer<br />

sein kann. Ich habe mich immer<br />

zu 100 Prozent mit dem Athleten<br />

und seiner Sache identifiziert<br />

und versucht, allen das Gefühl<br />

zu geben, dass sie wie ein Mitglied<br />

meiner Familie behandelt<br />

werden“, sagt er. Kohls Vorwurf,<br />

er habe oft zu hoch dotierte<br />

Verträge abgeschlossen und dadurch<br />

viele Boxer verwöhnt, hält<br />

er für nicht zulässig. „Ich bin bis<br />

heute der Meinung, dass Sportler<br />

gerecht bezahlt werden müssen,<br />

und wenn der Promoter gut verdient<br />

und das Geld da ist, hat der<br />

Boxer darauf auch ein Anrecht,<br />

angemessen beteiligt zu werden.<br />

Während meiner Zeit bei Universum<br />

haben beide Seiten bestmöglich<br />

vom Erfolg profitiert, so<br />

sollte es sein“, sagt er.<br />

Seine Zeit in Kohls Universum<br />

endete 2005. Zwei Jahre<br />

zuvor hatte sich Hanraths einer<br />

Bypass-Operation am Herzen unterziehen<br />

müssen und angekündigt,<br />

sich zu seinem 60. Geburtstag<br />

zurückziehen zu wollen.<br />

„Herr Kohl hat zwei Jahre Zeit<br />

gehabt, einen Nachfolger zu suchen.<br />

Ich fand das fair“, sagt er.<br />

Bis zu seinem Rückzug sei alles<br />

in Ordnung gewesen, doch seitdem<br />

herrsche absolute Funkstille<br />

zwischen Kohl und ihm, man<br />

habe nie wieder ein Wort miteinander<br />

gewechselt. Hanraths<br />

gibt vor, den Grund dafür nicht<br />

zu kennen. Kohls Vorwurf, er habe<br />

den umstrittenen türkischen<br />

Manager Ahmet Öner als seinen<br />

Nachfolger installieren wollen,<br />

entspreche nicht der Realität.<br />

„Im Gegenteil, ich hatte Ulf Stein-<br />

Jürgen Brähmer vertraut Hanraths voll und ganz<br />

forth, den Chef des Magdeburger Kohl entschied sich für seinen<br />

Hausjuristen Stefan Braune<br />

SES-Stalls, vorge<strong>schlagen</strong>, weil<br />

ich in ihm mich selbst als jungen als Nachfolger für Hanraths, einen<br />

Mann, der sich mit Zahlen<br />

Mann gesehen habe“, sagt er.<br />

Mehr will er nicht zu der Affäre bestens auskannte, aber dem der<br />

sagen, nur dies: „Ich werde keine Draht zu den Boxern fehlte. Bis<br />

schmutzige Wäsche waschen.“ heute sind etliche damalige Uni-<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

27


versum-Profis überzeugt davon,<br />

dass der Abgang Hanraths’ den<br />

Niedergang des Stalls, der im<br />

November 2012 mit dem Antrag<br />

auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens<br />

den Tiefpunkt fand,<br />

eingeläutet hat.<br />

Als Kohls Nachfolger Waldemar<br />

Kluch, der im Juli 2011<br />

offiziell die Geschäfte von Kohl<br />

übernahm, im Februar 2012<br />

Hanraths als Berater vorstellte,<br />

keimte bei allen Angestellten<br />

und Boxern kurzzeitig Hoffnung<br />

auf Besserung auf. „Seitdem<br />

ich weiß, dass Peter zurück ist,<br />

sehe ich wieder Licht am Ende<br />

des Tunnels“, sagte der damalige<br />

Cheftrainer Michael Timm.<br />

„Der Einstieg als Berater war der<br />

Schritt zurück ins Geschäft“,<br />

sagt Hanraths, der während<br />

seiner Boxpause eine Immobilienfirma<br />

mit Sitz auf Mallorca<br />

und in Hamburg aufgebaut und<br />

gemeinsam mit einem Partner<br />

Recyclinganlagen in Osteuropa<br />

betrieben hatte. „Ich hatte die<br />

Hoffnung, Universum wieder in<br />

die Höhen zurückzuführen, auf<br />

denen wir früher mal waren.“<br />

Doch spätestens, als er kurz<br />

nach seiner Rückkehr ein Schrei-<br />

Dass dieses unrühmliche Intermezzo<br />

Auswirkungen auf sein<br />

Image gehabt haben könnte,<br />

glaubt er nicht. „Ich habe ja alles<br />

getan, was ich konnte, und<br />

schnell gemerkt, dass wir nicht<br />

zusammenpassten. Und das<br />

haben meine Geschäftspartner<br />

honoriert. Da ist nichts hängen<br />

geblieben.“<br />

Tatsächlich ist der Fußballfan,<br />

der den FC Bayern zu seinen<br />

Champions-League-Auswärtsspielen<br />

begleitete, ein von<br />

vielen Seiten gefragter Berater.<br />

Ein offizielles Mandat hat er<br />

von Halbschwergewichts-Ex-<br />

Weltmeister Jürgen Brähmer,<br />

den er aus alten Universum-<br />

Tagen kennt und der jetzt für<br />

Sauerland kämpft, und vom<br />

Schweriner Amateur Rayko<br />

Löwe. Aber jeden Tag erhält er<br />

Anfragen von Boxern und Promotern.<br />

Als Freund unterstützt<br />

er SES-Chef Ulf Steinforth ebenso<br />

wie den Hamburger Promoter<br />

Erol Ceylan.<br />

Der sagt: „Peter ist mein Orakel.<br />

Wenn ich nicht weiß, wie<br />

ich ein Problem lösen soll, dann<br />

ist sein ungeschminktes Urteil<br />

immens wichtig. Vor allem kann<br />

Für den EM-Zweiten Arayk Marutyan alias Rayko Löwe hat Hanraths das Mandat<br />

ben von Kohl erhielt, in welchem<br />

dieser ihm Verhandlungen mit<br />

TV-Sendern verbot, wusste der<br />

Unternehmer, der in der mondänen<br />

Hamburger Hafencity lebt,<br />

aber rund die Hälfte des Jahres<br />

auf Mallorca verbringt, auf was<br />

er sich eingelassen hatte. „Kohl<br />

hatte sich die exklusiven TV-Vermarktungsrechte<br />

einbehalten.<br />

Ich wusste, dass Universum ohne<br />

Fernsehpartner keine Chance<br />

haben würde, und ich merkte<br />

schnell, dass Kluch leider keine<br />

Ahnung vom Boxgeschäft hatte<br />

und die Übernahme nicht professionell<br />

gelaufen war.“<br />

Als bereits im zweiten Monat<br />

das Beraterhonorar ausblieb,<br />

zog er die Notbremse und<br />

kündigte die Zusammenarbeit.<br />

man auf seine Diskretion zählen,<br />

und das ist im Berufsboxen unbezahlbar.“<br />

Brähmer hält seinen<br />

Mentor für einen der wenigen<br />

Menschen, denen er komplett<br />

vertrauen könne. „Sein Wort hat<br />

immer gezählt, er hat alles gehalten,<br />

was er versprochen hat.<br />

Er war der Hauptgrund, warum<br />

ich bei Universum unterschrieben<br />

habe. Er ist nicht der Typ<br />

fürs Rampenlicht und hat nie<br />

den Dank bekommen, den er<br />

verdient gehabt hätte. Deshalb<br />

ist es umso schöner, dass er<br />

wieder da ist und im Boxen eine<br />

wichtige Rolle spielt.“<br />

Peter Hanraths ist bereit,<br />

diese Rolle anzunehmen.<br />

„Boxen ist mein Leben“, sagt<br />

er. Seine Frau hat das akzep-<br />

Ehefrau Manuela ist eine große Stütze für den 67-Jährigen<br />

tiert, auch wenn sie an jedem<br />

Kampfabend, den er am Ring<br />

verbringt, um ihn bangt. „Ich<br />

wirke zwar am Ring immer ruhig,<br />

aber wenn da einer meiner<br />

Jungs drinsteht, dann gehen<br />

Puls und Blutdruck extrem<br />

hoch“, gibt er zu. Um gesundheitlich<br />

kein allzu hohes Risiko<br />

zu gehen, nimmt er täglich seine<br />

Herzmedikamente, er fastet,<br />

geht joggen und spielt Golf,<br />

was längst eine zweite Passion<br />

geworden ist.<br />

Die erste Leidenschaft<br />

bleibt jedoch der Faustkampf,<br />

und für dessen Fortkommen<br />

will er weiter kämpfen. Vor ein<br />

paar Monaten kam es deshalb<br />

zum Disput zwischen ihm als<br />

Berater Rayko Löwes und dem<br />

Deutschen Boxsport-Verband<br />

(DBV). Hanraths hielt den Vertrag,<br />

den Löwe beim DBV unterschreiben<br />

sollte, für sittenwidrig.<br />

DBV-Präsident Jürgen Kyas<br />

kritisierte im Gegenzug, sittenwidrig<br />

sei, „dass Hanraths mit<br />

jungen Menschen Geschäfte<br />

macht“. Es gibt also noch andere<br />

Menschen als Kohl, die auf<br />

Hanraths nicht gut zu sprechen<br />

sind. In der Welt des Boxens<br />

sind sie allerdings in der Minderheit.<br />

Am Ende ließ Hanraths Löwe<br />

übrigens beim DBV unterschreiben,<br />

weil er spürte, dass<br />

es zunächst das Richtige für den<br />

Jungen sein könnte. Er ist keiner,<br />

der auf seiner Meinung besteht,<br />

kein Rechthaber, er lässt<br />

sich überzeugen, wenn jemand<br />

gute Argumente hat. Er ist ein<br />

Freund neuer Ideen und ein Verfechter<br />

einer starken nationalen<br />

Fokussierung, glaubt jedoch<br />

nicht daran, dass die Pläne des<br />

Amateur-Weltverbands AIBA,<br />

der das bestehende Profisystem<br />

durch einen einzigen Weltverband<br />

unter seiner Führung ersetzen<br />

will, zum Erfolg führen.<br />

„Wenn das kommt, dann hat<br />

Deutschland nie mehr einen<br />

Weltmeister, und das kann auch<br />

niemand wollen“, sagt er. Profis<br />

und Amateure müssten Hand<br />

in Hand arbeiten. „Und ich bin<br />

auch dafür, dass Profipromoter<br />

den Amateurverbänden Ausbildungsentschädigungen<br />

zahlen,<br />

aber leistungsbezogen und erfolgsabhängig<br />

und nicht aus<br />

Prinzip.“<br />

Es ist keine Überraschung,<br />

dass Peter Hanraths nicht zu denen<br />

gehört, die für das Berufsboxen<br />

in Deutschland komplett<br />

schwarzsehen. Er ist vielmehr<br />

gewillt, dabei mitzuhelfen, dass<br />

es nicht vor die Hunde geht. Er<br />

ist wieder mittendrin in seiner<br />

Herzensangelegenheit, und er<br />

wird kämpfen, so lange sein<br />

Herz das mitmacht.<br />

28 <strong>BoxSport</strong>


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Sdunek ist<br />

das Vorbild von<br />

Wegners Kronprinz<br />

Karsten<br />

Röwer<br />

Mit ruhiger Ansprache komme ich besser an meine Sportler heran<br />

„Training muss Spaß<br />

machen“, lautet die<br />

Devise von Karsten<br />

Röwer<br />

Trainer der Zukunft.<br />

Er ist der<br />

Kronprinz von<br />

Cheftrainer<br />

Ulli Wegner,<br />

71, wenn der<br />

in den Ruhestand<br />

geht. Röwer<br />

hört das gar<br />

nicht so gern, er<br />

ist zu bescheiden,<br />

um sich selbst eine<br />

solche Rolle zuzuteilen.<br />

„Natürlich ist es eine Ehre,<br />

dass manche mir die Nachfolge<br />

zutrauen. Aber zum einen haben<br />

wir noch andere gute Trainer bei<br />

Sauerland, und zum anderen ist<br />

Herr Wegner ja noch da“, sagt<br />

er.<br />

Über das Verhältnis zwischen<br />

Röwer und Wegner ist viel<br />

geschrieben und geredet worden<br />

in den vergangenen Monaten,<br />

wenig Gutes war darüber zu lesen<br />

und zu hören. Röwer findet<br />

das schade. „So schlimm, wie es<br />

teilweise dargestellt wurde, ist<br />

unser Verhältnis sicher nicht“,<br />

sagt er. Als normale, kollegiale<br />

Beziehung würde er es beschreiben.<br />

„Ulli hat manchmal Angst,<br />

dass man ihm etwas wegnehmen<br />

will. Aber er hat so viele<br />

Erfolge, die ihm niemals zu nehmen<br />

sind, und das respektiere<br />

ich absolut. Da, wo er jetzt ist,<br />

muss ich erst einmal hinkommen.<br />

Natürlich will man besser<br />

sein als der Kollege, Konkurrenz<br />

belebt das Geschäft. Aber letztlich<br />

kommt es auf den Erfolg von<br />

Team Sauerland an und nicht auf<br />

persönliche Eitelkeiten“, sagt er.<br />

Dass Wegner dem jungen<br />

Kollegen nicht immer ganz unvoreingenommen<br />

gegenüber-<br />

Anfang Juli war Karsten<br />

Röwer auf Island. Seine<br />

Frau Elke hatte ihm<br />

die Reise im vergangenen Jahr<br />

zum 50. Geburtstag geschenkt.<br />

Mit einem befreundeten Ehepaar<br />

waren die Röwers auf einem eigens<br />

gemieteten Boot zum Angeln,<br />

sie zogen massenhaft Fisch<br />

aus dem Atlantik, der Rekordfang<br />

war ein 18,5 Kilogramm<br />

schwerer und 120 Zentimeter<br />

langer Dorsch. Karsten Röwer<br />

kann beim Angeln herrlich entspannen<br />

und neue Kraft tanken.<br />

Kraft, die er nötig haben wird in<br />

der zweiten Jahreshälfte 2013,<br />

denn sein Arbeitgeber, der Berliner<br />

Sauerland-Stall, kämpft um<br />

die Fortsetzung des 2014 auslaufenden<br />

TV-Vertrags mit der ARD.<br />

Und in diesem Kampf möchte<br />

Röwer alles geben, um seinen<br />

Jungs, aber auch sich selbst den<br />

Arbeitsplatz zu erhalten.<br />

Karsten Röwer, Jahrgang<br />

1962, gilt im Sauerland-Stall als<br />

Tyron Zeuge beim Pratzentraining mit Coach Röwer<br />

30 <strong>BoxSport</strong>


steht, mag auch daran liegen,<br />

dass Röwer Fritz Sdunek als sein<br />

Vorbild nennt. 1985 war er als<br />

Sduneks Assistent bei Traktor<br />

Schwerin in die Trainerkarriere<br />

gestartet, nachdem die aktive<br />

Laufbahn nie große Erfolge gebracht<br />

hatte. 1974 hatte Röwer<br />

im Alter von zwölf Jahren bei<br />

Aufbau Altentreptow mit dem<br />

Boxen begonnen, 1977 war er<br />

an die Kinder- und Jugendsportschule<br />

Schwerin gewechselt und<br />

dort mit dem heutigen Schweriner<br />

Stützpunktleiter Michael<br />

Timm in eine Klasse gegangen.<br />

Er stand zwar im Nationalkader<br />

der DDR, konnte aber keine nennenswerten<br />

Titel erkämpfen.<br />

„Fritz hat mich dann 1982, als<br />

ich mein Abitur geschafft hatte<br />

und mein Sportstudium begann,<br />

gefragt, ob ich mich nicht lieber<br />

auf die Trainerlaufbahn konzentrieren<br />

wollte.“<br />

Er wollte, und diese Entscheidung<br />

hat Karsten Röwer nie<br />

bereut. Er hat von vielen seiner<br />

Trainer gelernt, hat sich bei seinem<br />

ersten Coach Siegfried Kowalski<br />

dessen didaktisches Wissen<br />

abgeschaut, von Wolfgang<br />

Labahn dessen Fähigkeit, Werte<br />

zu vermitteln, und von Sdunek<br />

dessen Credo, jeden Sportler als<br />

Individuum zu betrachten und<br />

auf der zwischenmenschlichen<br />

Ebene zu arbeiten. Daraus hat er<br />

seinen eigenen Weg entwickelt,<br />

ihm ist wichtig, stets über den eigenen<br />

Tellerrand zu blicken und<br />

nicht auf den eigenen Mitteln zu<br />

beharren. „Und vor allem muss<br />

Training Spaß machen und abwechslungsreich<br />

sein“, sagt er.<br />

Wer Karsten Röwer am Ring<br />

beobachtet, der sieht einen ruhigen,<br />

bedachten Menschen, der<br />

auch dann nicht aus der Haut<br />

fährt, wenn um ihn herum ein<br />

Orkan tobt. „Ich habe die Erfahrung<br />

gemacht, dass ich mit ruhiger<br />

Ansprache besser an meine<br />

Athleten herankomme“, sagt er.<br />

Auch das ist die Sdunek’sche<br />

Lehre und ein krasser Gegensatz<br />

zu Wegners Ansatz. „Das heißt<br />

aber nicht, dass Ullis Art falsch<br />

ist. Er hat eben Athleten, die<br />

auf seine Art besser anspringen.<br />

Es gibt kein Patentrezept, jeder<br />

sucht sich den Weg, den er für<br />

den erfolgreichsten hält“, sagt<br />

Röwer.<br />

Auch wenn er Harmonie für<br />

wichtig hält, ist der Mecklenburger<br />

kein angepasster Ja-Sager. In<br />

seiner Zeit bei Traktor Schwerin<br />

eckte er mit der Vereinsführung<br />

derart an, dass man ihn für einige<br />

Jahre nach Frankfurt (Oder)<br />

versetzte. 1989 kehrte er zurück,<br />

wurde Honorarbundestrainer am<br />

Mit Jürgen Brähmer (rechts) jubelte Röwer in Berlin bei dessen Sieg über Eduard Gutknecht und den Gewinn der<br />

Europameisterschaft im Halbschwergewicht<br />

Olympiastützpunkt in Schwerin,<br />

doch als die Zusammenarbeit<br />

mit Bundestrainer Helmut Ranze<br />

nicht mehr funktionierte, suchte<br />

er eine neue Herausforderung<br />

und fand sie 2007 mit Sduneks<br />

Hilfe in Hamburg, beim Arena-<br />

Profistall von Ahmet Öner.<br />

Die Umstellung vom Amateur-<br />

aufs Profiboxen gelang<br />

schnell, anfangs durfte er mit<br />

den kubanischen Stars Yuriorkis<br />

Gamboa und Odlanier Solis<br />

arbeiten. Doch als Arenas Geldquellen<br />

versiegten und die Arbeit<br />

weniger wurde, bat Röwer<br />

nach zwei Jahren um die Trennung.<br />

Er hatte ein Angebot vom<br />

Deutschen Boxsportverband,<br />

Bundestrainer zu werden, und<br />

auch der Sauerland-Stall wollte<br />

ihn. „Ich habe mich dann für<br />

Sauerland entschieden, weil ich<br />

gerne im Profibereich bleiben<br />

wollte und die Offerte lukrativ<br />

war“, sagt er. Zwar sei der Kontakt<br />

ins Amateurlager weiterhin<br />

gut, vor allem in Schwerin bei<br />

Kumpel Timm ist er regelmäßig<br />

zu Gast. „Aber derzeit kann ich<br />

mir eine Rückkehr noch nicht<br />

vorstellen“, sagt er.<br />

Seit dem 1. Januar 2009<br />

ist Röwer nun bei Sauerland,<br />

aktuell trainiert er mit Jürgen<br />

Brähmer, Edmund Gerber, Tyron<br />

Zeuge, Enrico Kölling, Erik<br />

Skoglund und Neuzugang Denis<br />

Boytsov sechs Sportler. „Die Mischung,<br />

die ich habe, finde ich<br />

richtig klasse. Vom Toptalent<br />

über WM-Anwärter bis hin zum<br />

gestandenen Ex-Weltmeister ist<br />

alles dabei, und auch charakterlich<br />

muss ich mich jeden Tag auf<br />

neue Herausforderungen einstellen“,<br />

sagt er. Sein Ziel ist es,<br />

seine Sportler vor jedem Kampf<br />

wieder neu anzupacken und<br />

bestmöglich zu motivieren. „Ich<br />

will ihnen helfen, so erfolgreich<br />

wie möglich zu sein. Dann haben<br />

alle etwas davon“, sagt er.<br />

Röwers Vertrag läuft noch bis<br />

2014, auch seine Zukunft hängt<br />

am Ausgang der Verhandlungen<br />

mit der ARD. Er versucht,<br />

sich von Zukunftsangst frei zu<br />

Ehefrau Elke gibt ihrem Mann Unterstützung und Kraft<br />

machen. Entspannung findet er<br />

beim Angeln, aber auch beim<br />

Fußballspielen in der Berliner<br />

Ü-50-Liga. Die beiden Töchter<br />

Kristin, 29, und Josephin, 25,<br />

sind längst aus dem Haus, Ehefrau<br />

Elke, mit der er seit fast 26<br />

Jahren verheiratet ist und in<br />

Hönow-Hoppegarten kurz hinter<br />

der Berliner Stadtgrenze lebt,<br />

arbeitet als Sportlehrerin.<br />

Björn Jensen<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

31


Ex-Universum-Profi ist seit 2004 an der Seite des K.o.-Köni<br />

Als er aus dem Augenwinkel<br />

den Mann auf<br />

sich zukommen sah<br />

und in dessen Hand die<br />

mit Stoff umwickelte Eisenstange,<br />

da wusste Gagik Khachatryan,<br />

dass ihn nur noch ein Wunder<br />

retten konnte. Den ersten<br />

Angreifer, der ihn frontal gepackt<br />

hatte, hatte er zu Boden ringen<br />

und mittels Schlägen mit seinem<br />

Mobiltelefon, das er in der rechten<br />

Hand hielt, in Schach halten<br />

können. Doch dazu brauchte er<br />

beide Arme, und er wusste, dass<br />

er dann den Hieben mit der Eisenstange<br />

schutzlos ausgesetzt<br />

wäre. Als die ersten wuchtigen<br />

Schläge seinen Kopf trafen, und<br />

nur dorthin zielte der zweite Angreifer,<br />

wurde ihm schwarz vor<br />

Augen, doch er bekämpfte die<br />

Ohnmacht, ging auf die Knie und<br />

riss die Arme zum Schutz über<br />

den Kopf. Dann rief er um Hilfe.<br />

Der K.o.-König Denis<br />

Boytsov ist seit<br />

33 Profi-Kämpfen<br />

unbesiegt<br />

Ein Schuster, der für B<br />

Ein Bewohner des Studentenwohnheims,<br />

vor dem der Angriff<br />

stattfand, hörte die Rufe, er<br />

riss das Fenster auf und drohte<br />

damit, die Polizei zu alarmieren.<br />

Die beiden Angreifer ließen von<br />

ihrem Opfer, das mittlerweile<br />

stark blutete, ab und flüchteten.<br />

Bis heute ist ihre Identität ungeklärt.<br />

Aber Gagik Khachatryan<br />

wusste sofort, in wessen Auftrag<br />

sie gehandelt hatten. Der Überfall<br />

am 11. April gegen 20.20<br />

Uhr, mitten in Hamburg, war<br />

der nicht für möglich gehaltene<br />

Höhepunkt einer Privatfehde<br />

im Profiboxgeschäft zwischen<br />

Khachatryan und Waldemar<br />

Kluch, dem Geschäftsführer des<br />

mittlerweile insolventen Profistalls<br />

Universum. Im Mittelpunkt<br />

stand Schwergewichtler Denis<br />

Boytsov, und um den Hintergrund<br />

des Streits zu verstehen,<br />

muss man dessen Entstehungsgeschichte<br />

kennen.<br />

Gagik Khachatryan, 43 Jahre<br />

alt, geboren in Armenien,<br />

war früher selbst Profiboxer.<br />

Er kämpfte zwischen 1993 und<br />

1999 für Universum, das damals<br />

noch von Klaus-Peter Kohl geführt<br />

wurde, er war Deutscher<br />

Meister im Weltergewicht. Doch<br />

als klar war, dass ihm ein WM-<br />

Titelgewinn nicht gelingen würde,<br />

sattelte er um und wurde<br />

Schuhmachermeister. Sein kleiner<br />

Laden, der Teil eines Edeka-<br />

Supermarktes im Hamburger<br />

Osten ist, läuft gut, Gagik ist beliebt<br />

und anerkannt, weil er sauber<br />

und preiswert arbeitet und<br />

immer einen lustigen Spruch auf<br />

den Lippen hat.<br />

Er lernte Denis Boytsov kennen,<br />

als dieser 2004 als Profi zu<br />

Universum wechselte. Boytsov<br />

war 18 Jahre alt, und Gagik<br />

Waldemar Kluch<br />

sah in Boytsov eine<br />

millionenschwere<br />

Lebensversicherung<br />

spürte sofort zwei Dinge: Dass<br />

dieser Junge Hilfe brauchte in<br />

einem Land, dessen Sprache er<br />

nicht sprach. Und dass er ein<br />

besonderer Boxer werden könnte.<br />

„Denis hatte keine Angst. Er<br />

fürchtete sich vor nichts und er<br />

konnte unglaublich hart <strong>schlagen</strong>.<br />

Ich wusste sofort, dass er<br />

mal Weltmeister werden könnte“,<br />

sagt Khachatryan. Er nahm<br />

sich des jungen Russens an, lud<br />

ihn oft zum Essen zu sich nach<br />

Hause ein, half ihm bei der Krankenversicherung,<br />

bei der Steuererklärung,<br />

besorgte Sponsoren<br />

und wurde zu seinem wichtigsten<br />

Berater. „Ich hatte nie viele<br />

Freunde, weil ich immer nur trainiert<br />

habe. Bei Gagik fühlte ich<br />

mich sofort sicher, ich habe ihm<br />

von Anfang an vertraut, weil er<br />

ein guter Mensch ist“, sagt Boytsov.<br />

Seitdem unterschrieb Boytsov<br />

keinen Vertrag, ohne seinen<br />

Berater Gagik zu konsultieren.<br />

Das ging so lange gut, bis Kohl<br />

die Universum-Geschäfte im<br />

Sommer 2011 an Kluch übergab.<br />

Kluch wusste um Boytsovs Bedeutung,<br />

er sah in ihm die millionenschwere<br />

Lebensversicherung,<br />

denn ein Schwergewichtler<br />

mit WM-Potenzial ist wie eine Lizenz<br />

zum Gelddrucken für einen<br />

Promoter. Doch Kluch fürchtete<br />

auch, dass Kohl ihm den Rohdiamanten<br />

streitig machen und<br />

an andere Promoter verkaufen<br />

könnte. Er wollte einen neuen<br />

Vertrag abschließen. „Das, was<br />

er uns vorlegte, war ein Sklavenvertrag“,<br />

sagt Khachatryan.<br />

Sie unterschrieben nicht – und<br />

von da an tobte der Krieg. Es gab<br />

Drohungen per SMS, Hausbesuche,<br />

persönliche Anfeindungen,<br />

kurz: Es war Psychoterror, der<br />

32 <strong>BoxSport</strong>


gs – nach Privatfehde mit Kluch bei Überfall schwer verletzt<br />

dazu führte, dass Boytsov nervlich angegriffen<br />

war und fast mit dem Boxen aufgehört<br />

hätte.<br />

Khachatryan ließ sich jedoch nicht erweichen,<br />

er kündigte Kluch jegliche weitere<br />

Zusammenarbeit auf und suchte nach neuen<br />

Möglichkeiten für seinen Boxer. „Ich hatte<br />

keine Angst, auch nicht, als man mir drohte,<br />

das Gehirn wegzuschießen. Ich habe mir<br />

ehrlich gesagt nicht vorstellen können, dass<br />

wirklich etwas passiert“, sagt er. Dann kam<br />

der Abend des 11. April, nach getaner Arbeit<br />

wollte er die fünf Minuten Fußweg von seinem<br />

Laden nach Hause gehen, als er auf offener<br />

Straße überfallen wurde.<br />

Khachatryan kann heute, gut drei Monate<br />

nach dem Vorfall, entspannt darüber reden.<br />

Er zeigt Fotos aus dem Krankenhaus, wo<br />

man die Wunden an seinem Kopf genäht hatte,<br />

die schlimmste mit zwölf Stichen. Er ist<br />

beileibe nicht stolz auf das, was passiert ist.<br />

Er weiß, wie viel Glück er gehabt hat. „Wenn<br />

ich nicht Boxer gewesen wäre und nicht gewusst<br />

hätte, wie man sich schützt und wehrt,<br />

dann wäre ich jetzt im Rollstuhl oder tot. Die<br />

Enge Vertraute: Denis<br />

Boytsov und Gagik<br />

Khachatryan (rechts)<br />

oytsov sterben würde<br />

Ärzte haben gesagt, dass ich einen riesigen<br />

Schutzengel gehabt habe“, sagt er.<br />

Nachdem er zuvor monatelang versucht<br />

hatte, den Streit ohne Polizei zu regeln, zeigte<br />

er den Überfall endlich an. „Denis und ich<br />

haben auch unsere Leute, die angeboten haben,<br />

die Sache anders zu regeln. Aber was<br />

soll das? Das ist doch keine Lösung. Wir leben<br />

in Deutschland, ich vertraue der Justiz<br />

und verabscheue Gewalt“, sagt er. Im Zuge<br />

der Ermittlungen wurde bei Kluch ein Mobiltelefon<br />

gefunden, von dem aus Drohungen<br />

verschickt worden waren. Der Unternehmer<br />

sitzt seit Anfang Mai in Untersuchungshaft.<br />

Seitdem sind Khachatryan und Boytsov<br />

ruhiger geworden, auch wenn sie sich noch<br />

immer bei jeder Gelegenheit vergewissern,<br />

nicht verfolgt zu werden. Boytsov ist Fremden<br />

gegenüber misstrauischer geworden, er<br />

trinkt beispielsweise kein Getränk, das er<br />

nicht selbst geöffnet oder dessen Herkunft er<br />

nicht überprüft hat. Aber er hat wieder Spaß<br />

am Boxen gefunden, er hat seinen Lebensmut<br />

zurück. Zwischenzeitlich war er auf 94<br />

Kilogramm abgemagert, mittlerweile hat er<br />

sein Kampfgewicht von 105 kg wieder, das<br />

T-Shirt, auf dem sein Kampfname „The Destroyer“<br />

steht, spannt über den mächtigen<br />

Muskelbergen. Er trainiert seit einiger Zeit<br />

beim Berliner Sauerland-Team in der Trainingsgruppe<br />

von Karsten Röwer.<br />

Anfang Juli bestätigte die Rechtsvertretung<br />

des Universum-Stalls, dass man alle<br />

Forderungen von Boytsovs Anwaltschaft anerkenne.<br />

Damit war der Boxer offiziell vertragsfrei<br />

und konnte sich um die Fortsetzung<br />

seiner Karriere kümmern. Angebote hatte es<br />

viele gegeben, unter anderem von US-Legende<br />

Don King, doch Khachatryan und Boytsov<br />

haben sich für eine langfristige Zusammenarbeit<br />

mit Sauerland entschieden. Der erste<br />

Kampf ist für den 24. August in Schwerin<br />

oder 14. September in Stuttgart geplant. Als<br />

Gegner kommt der ehemalige Universum-<br />

Kollege Alexander Dimitrenko infrage, der<br />

sich mittlerweile in Eigenregie promotet.<br />

„Sauerland ist das Beste für Denis, sie<br />

können ihm gute Kämpfe bieten, und wenn<br />

er die gewinnt, bekommt er schnell eine<br />

WM-Chance und kann bei der ARD im<br />

Hauptprogramm boxen“, sagt Khachatryan.<br />

Wichtig sei vor allem, dass sein Schützling<br />

regelmäßig gute Kämpfe bekommt. Zuletzt<br />

trat er am 15. Juni in Hattersheim zu einem<br />

Aufbaukampf gegen Alexander Nesterenko<br />

(Ukraine) an, den er in der dritten Runde<br />

ausknockte. „Denis braucht stärkere Gegner,<br />

um sich zu beweisen und sich für eine WM-<br />

Bei seinem letzten Kampf in Hattersheim knockte<br />

Boytsov Aleksander Nesterenko in der dritten Runde<br />

aus<br />

Chance in Form zu bringen“, sagt Khachatryan.<br />

Für 2014 ist ein WM-Kampf das große Ziel<br />

des 27-Jährigen, der in 33 Profikämpfen noch<br />

unbesiegt ist. Er hätte ihn schon 2012 oder in<br />

diesem Jahr haben können, ein Angebot der<br />

<strong>Klitschko</strong>s mit einer siebenstelligen Kampfbörse<br />

lag vor, doch Khachatryan lehnte ab.<br />

„Denis ist noch nicht bereit für einen <strong>Klitschko</strong>,<br />

ihm fehlt noch Erfahrung, und ich schicke<br />

ihn nicht in einen Kampf, für den er noch<br />

nicht bereit ist. Denis wird nicht verheizt“,<br />

sagt er. Das sei im Übrigen auch die beste Antwort<br />

auf all die Neider und Nörgler, die ihm<br />

vorhalten, nur an Boytsov verdienen zu wollen.<br />

„Ich habe an Denis noch nie einen Cent<br />

verdient, sondern nur draufgezahlt. Wenn er<br />

irgendwann Weltmeister ist, bekomme ich<br />

auch meinen Teil, aber es geht nicht um Geld,<br />

und das verstehen viele nicht“, erklärt er.<br />

Ihm geht es um Freundschaft, um Werte<br />

wie Ehre und Treue. „Ich habe immer gesagt:<br />

Wenn jemand Denis etwas Schlechtes will,<br />

dann nur über meine Leiche.“ Dass diese<br />

Worte am 11. April innerhalb von drei Minuten<br />

beinahe Realität geworden wären, hat<br />

ihn nachdenklich gemacht, gebrochen hat<br />

es ihn nicht. „Im Gegenteil, ich habe gesagt:<br />

Jetzt geben wir erst recht nicht auf, sondern<br />

beweisen der Welt, dass Denis der Beste ist.<br />

Wir sind Kämpfer, wenn wir uns einschüchtern<br />

lassen, haben die anderen gewonnen“,<br />

sagt er. Und dann wäre die ganze Arbeit der<br />

vergangenen neun Jahre umsonst gewesen.<br />

Björn Jensen<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

33


Die Weltrangliste des<br />

Durch die konkurrierenden Weltverbände<br />

WBA, WBC, IBF und WBO gibt es im Boxen<br />

mittlerweile vier Weltmeister pro Gewichtsklasse,<br />

teilweise sogar fünf: Denn<br />

mittelgewicht<br />

Superchamp: Sergio Martinez (Argentinien) WBC<br />

01. Gennady Golovkin (Kasachstan) WBA<br />

02. Daniel Geale (Australien) IBF<br />

03. Felix Sturm (Deutschland)<br />

04. Peter Quillin (USA) WBO<br />

05. Julio Cesar Chavez Jr. (Mexiko)<br />

06. Dmitry Pirog (Russland)<br />

07. Martin Murray (England)<br />

08. Anthony Mundine(Australien)<br />

09. Matthew Macklin (Irland)<br />

10. Lukas Konecny (Tschechien)<br />

Nachdem bereits viel über diesen Kampf spekuliert wurde, ist nun scheinbar alles perfekt und die Boxfans<br />

in aller Welt bekommen das, was sie wollen. Maywether vs. Alvarez soll am 14. September in Las Vegas (MGM<br />

Grand) stattfinden. Mayweather ist in 44 Kämpfen unge<strong>schlagen</strong>. Sein Gegner Canelo ist bisher in 42 Kämpfen<br />

erfolgreich gewesen, hat ebenfalls noch keine Niederlage im Kampfrekord. Er hatte in seiner Anfangszeit einmal<br />

einen Kampf mit einem Unentschieden als Urteil. Hier treffen also zwei in insgesamt 87 Kämpfen unge<strong>schlagen</strong>e<br />

und somit erfahrene Boxhelden aufeinander. Floyd Mayweather hat getwittert: „Ich gebe den Fans, was sie<br />

wollen!“ Canelo konterte: „Ich werde der erste sein, der Mayweather schlägt!“<br />

halbmittelgewicht<br />

Superchamp: Floyd Mayweather Jr. (USA) WBA-Super<br />

01. Saul Alvarez (Mexiko) WBC, WBA<br />

02. Austin Trout (USA)<br />

03. Miguel Cotto (Puerto Rico)<br />

04. Zaurbek Baysangurov (Russland) WBO<br />

05. Ishe Smith (USA) IBF<br />

06. Erislandy Lara (Kuba)<br />

07. Cornelius Bundrage (USA)<br />

08. Vanes Martirosyan (Armenien)<br />

09. James Kirkland (USA)<br />

10. Carlos Molina (Mexiko)<br />

Schwergewicht<br />

Superchamp: W. <strong>Klitschko</strong> (Ukraine) WBA-Super, IBF, WBO<br />

01. Vitali <strong>Klitschko</strong> (Ukraine) WBC<br />

02. David Haye (England)<br />

03. Alexander <strong>Povetkin</strong> (Russland) WBA<br />

04. Kubrat Pulev (Bulgarien)<br />

05. Robert Helenius (Finnland)<br />

06. Tomasz Adamek (Polen)<br />

07. Denis Boytsov (Russland)<br />

08. Tyson Fury (England)<br />

09. Tony Thompson (USA)<br />

10. Seth Mitchell (USA)<br />

leichtSchwergewicht (Cruiser)<br />

Superchamp: Yoan P. Hernandez (Deutschland) IBF<br />

01. Marco Huck (Deutschland) WBO<br />

02. Guillermo Jones (Panama) WBA<br />

03. Krzysztof Wlodarczyk (Polen) WBC<br />

04. Denis Lebedev (Russland)<br />

05. Firat Arslan (Deutschland)<br />

06. Troy Ross (Kanada)<br />

07. Ola Afolabi (England)<br />

08. Mateusz Masternak (Polen)<br />

09. Alexander Alekseev (Russland<br />

10. Rakhim Chakhkiev (Russland)<br />

HalbSchwergewicht<br />

Superchamp: Bernard Hopkins (USA) IBF<br />

01. Adonis Stevenson (Kanada) WBC<br />

02. Nathan Cleverly (Wales) WBO<br />

03. Tavoris Cloud (USA)<br />

04. Beibut Shumenov (Kasachstan) WBA<br />

05. Chad Dawson (USA)<br />

06. Jean Pascal (Kanada)<br />

07. Jürgen Brähmer (Deutschland)<br />

08. Lucian Bute (Kanada)<br />

09. Tony Bellew (England)<br />

10. Robin Krasniqi (Deutschland)<br />

supermittelgewicht<br />

Superchamp: Andre Ward (USA) WBA-Super<br />

01. Carl Froch (England) IBF, WBA<br />

02. Mikkel Kessler (Dänemark)<br />

03. Robert Stieglitz (Deutschland) WBO<br />

04. Arthur Abraham (Deutschland)<br />

05. Thomas Oosthuizen (Südafrika)<br />

06. George Groves (England)<br />

07. Adonis Stevenson (Kanada)<br />

08. James DeGale (England)<br />

09. Edwin Rodriguez (USA)<br />

10. Marco Antonio Rubio (Mexiko)<br />

weltergewicht<br />

Superchamp: Floyd Mayweather Jr. (USA) WBC<br />

01. Juan Manuel Marquez (Mexiko)<br />

02. Timothy Bradley (USA) WBO<br />

03. Manny Pacquiao (Philippinen)<br />

04. Devon Alexander (USA) IBF<br />

05. Robert Guerrero (USA)<br />

06. Kell Brook (England)<br />

07. Paulie Malignaggi (USA) WBA<br />

08. Keith Thurman (USA)<br />

09. Victor Ortiz (USA)<br />

10. Shane Mosley (USA)<br />

halbweltergewicht<br />

Superchamp: Danny Garcia WBA-Super<br />

01. Juan Manuel Marquez (Mexiko) WBO<br />

02. Lucas Martin Matthysse (Argentinien)<br />

03. Lamont Peterson (USA) IBF<br />

04. Amir Khan (England)<br />

05. Khabib Allakhverdiev (Russland) WBA<br />

06. Zab Judah (USA)<br />

07. Brandon Rios (USA)<br />

08. Denis Shafikov (Russland)<br />

09. Mike Alvarado (USA)<br />

10. Ruslan Provodnikov (Russland)<br />

34 <strong>BoxSport</strong><br />

Die top-ten


BOXSPORT<br />

die WBA vergibt an Titelträger mit mehr<br />

als einem Gürtel auch noch den WBA-Super-Titel.<br />

Wer soll da noch den Überblick<br />

behalten? Die Redaktionen von <strong>BoxSport</strong><br />

und der amerikanischen Box-Bibel „The<br />

Ring" natürlich. Wir sagen Ihnen, wer der<br />

Superchampion in jeder Gewichtsklasse<br />

ist und wer „nur" die Nummer 10.<br />

Stand: Juli 2013<br />

leichtgewicht<br />

superbantamgewicht<br />

Superchamp: Guillermo Rigondeaux (Kuba) WBA, WBO<br />

01. Nonito Donaire (Philippinen)<br />

02. Jonathan Romero (Kolumbien) IBF<br />

03. Victor Terrazas (Mexiko) WBC<br />

04. Jeffrey Mathebula (Südafrika)<br />

05. Alexander Bakhtin (Russland)<br />

06. Carl Frampton (Nordirland)<br />

07. Cristian Mijares (Mexiko)<br />

08. Tomoki Kameda (Japan)<br />

09. Hozumi Hasegawa (Japan)<br />

10. Vic Darchinyan (Armenien)<br />

bantamgewicht<br />

Superchamp: Adrien Broner (USA) WBC<br />

01. Ricky Burns (Schottland) WBO<br />

02. Miguel Vazquez (Mexiko) IBF<br />

03. Richard Abril (Kuba) WBA<br />

04. Antonio DeMarco (Mexiko)<br />

05. Sharif Bogere (Uganda)<br />

06. Gavin Rees (Wales)<br />

07. Raymundo Beltran (Mexiko)<br />

08. Daniel Estrada (Mexiko)<br />

09. Kevin Mitchell (England)<br />

10. John Molina (USA)<br />

superfedergewicht<br />

Superchamp: Yuriorkis Gamboa (Kuba)<br />

01. Takashi Uchiyama (Japan) WBA<br />

02. Argenis Mendez (Dom. Republik) IBF<br />

03. Roman Martinez (Puerto Rico) WBO<br />

04. Juan Carlos Salgado (Mexiko)<br />

05. Diego Magdaleno (Mexiko)<br />

06. Takashi Miura (Japan) WBC<br />

07. Juan Carlos Burgos (Mexiko)<br />

08. Takahiro Ao (Japan)<br />

09. Devis Boschiero (Italien)<br />

10. Sipho Taliwe (Südafrika)<br />

federgewicht<br />

Superchamp: Chris John (Indonesien) WBA-Super<br />

01. Miguel Garcia (USA) WBO<br />

02. Evgeny Gradovich (Russland) IBF<br />

03. Abner Mares (Mexiko) WBC<br />

04. Orlando Salido (Mexiko)<br />

05. Juan Manuel Lopez (Puerto Rico)<br />

06. Daniel Ponce De Leon (Mexiko)<br />

07. Jhonny Gonzalez (Mexiko)<br />

08. Billy Dib (Australien)<br />

09. Nicholas Walters (Jamaika) WBA<br />

10. Javier Fortuna (Dom. Republik)<br />

Superchamp: Shinsuke Yamanaka (Japan) WBC<br />

01. Anselmo Moreno (Panama) WBA-Super<br />

02. Leo Santa Cruz (Mexiko)<br />

03. Koki Kameda (Japan) WBA<br />

04. Paulus Ambunda (Namibia) WBO<br />

05. Jamie McDonnell (England) IBF<br />

06. Malcolm Tunacao (Philippinen)<br />

07. Hugo Ruiz (Mexiko)<br />

08. Pungluang Sor Singyu (Thailand)<br />

09. Julio Ceja (Mexiko)<br />

10. Ryosuke Iwasa (Japan)<br />

superfliegengewicht<br />

Superchamp: Omar Andres Narvaez (Argentinien) WBO<br />

01. Juan Carlos Sanchez (Mexiko) IBF<br />

02. Liborio Solis (Venezuela) WBA<br />

03. Srisaket Sor Rungvisai (Thailand) WBC<br />

04. Kohei Kono (Japan)<br />

05. Tepparith Singwancha (Thailand)<br />

06. Yota Sato (Japan)<br />

07. Carlos Cuadras (Mexiko)<br />

08. Ryo Akaho (Japan)<br />

09. Rodel Mayol (Philippinen)<br />

10. Oleydong Sithsamerchai (Thailand)<br />

fliegengewicht<br />

Superchamp: Moruti Mthalane (Südafrika) IBF<br />

01. Juan F. Estrada (Mexiko) WBO, WBA-Super<br />

02. Brian Viloria (USA)<br />

03. Akira Yaegashi (Japan) WBC<br />

04. Toshyaki Igarashi (Japan)<br />

05. Hernan Marquez (Mexiko)<br />

06. Sonny Boy Jaro (Philippinnen)<br />

07. Milan Melindo (Philippinen)<br />

08. Rocky Fuentes (Philippinen)<br />

09. Juan Carlos Reveco (Argentinien) WBA<br />

10. Edgar Sosa (Mexiko)<br />

Die Gewichtsklassen:<br />

Schwergewicht über 90,720 kg, Cruisergewicht (- 90,720 kg) auch Leichtschwergewicht. Halbschwer (- 79,378<br />

kg), Supermittel (- 76,203 kg), Mittelgewicht (- 72,574 kg), Superwelter (- 69,853 kg) auch Junior- oder Halbmittelgewicht.<br />

Weltergewicht (- 66,678 kg) Halbwelter (63,503 kg). die Klasse wird auch Juniorwelter- oder Superleichtgewicht<br />

genannt. Leichtgewicht (-61,235 kg), Superfeder (- 58,967 kg), Feder (- 57,153 kg), Superbantam<br />

(- 55,338 kg), Bantam (- 53,524 kg), Superfliegen (- 52, 163 kg), Fliegengewicht (- 50,802 kg), Halbfliegen<br />

(- 48,988 kg) auch Juniorfliegengewicht. Strohgewicht (- 47,628 kg) auch Minifliegengewicht.<br />

Die Abkürzungen WBA, WBC, WBO und IBF hinter den Namen bezeichnen die Weltmeistertitel der jeweiligen Verbände.<br />

Der Amerikaner Tony Thompson (38-3, 26 K.o.s) hat<br />

auch im Rematch gegen David Price (15-2, 13 K.o.s)<br />

bewiesen, dass er für den Briten zu ausgekocht ist.<br />

Price konnte dieses Mal zwar seinen Gegner zu Boden<br />

schicken, Thompson drehte den Kampf aber und<br />

erzwang einen Abbruch in der fünften Runde. „David<br />

ist ein starker Kerl, er hat mir echt Angst gemacht”,<br />

sagte Thompson im Interview mit Boxnation. „Er hat<br />

aber echt das Beste aus mir herausgebracht. Es war<br />

ein guter Niederschlag, ich war aber bei mir. Jeder will<br />

technisch boxen, bis er getroffen wird.“<br />

halbfliegengewicht<br />

Superchamp: Roman Gonzalez (Nica.) WBA-Super<br />

01. Adrien Hernandez (Mexiko) WBC<br />

02. Donnie Nietes (Philippinen) WBO<br />

03. Moises Fuentes (Mexiko)<br />

04. Ulises Solis (Mexiko)<br />

05. Johnriel Casimero (Philippinen) IBF<br />

06. Kazuto Ioka (Japan) WBA<br />

07. Masayuki Kuroda (Japan)<br />

08. Kompayak Porpramook (Thailand)<br />

09. Ryoichi Taguchi (Japan)<br />

10. Alberto Rossel (Peru)<br />

mini-fliegengewicht<br />

Superchamp: Katsunari Takayama (Japan) IBF<br />

01. Raul Garcia (Mexiko)<br />

02. Merlito Sabillo (Philippinen) WBO<br />

03. Denver Cuello (Philippinen)<br />

04. Wanheng Menayothin (Thailand)<br />

05. Xiong Zhao Zhong (China) WBC<br />

06. Mario Rodriguez (Mexiko)<br />

07. Akira Yaegashi (Japan)<br />

08. Ryo Miyazaki (Japan) WBA<br />

09. Hekkie Budler (Südafrika)<br />

10. Carlos Buitrago (Nicaragua)<br />

<strong>BoxSport</strong> 35


Golovkin schon<br />

Die Amis lieben den K.o.-König aus Kasachs<br />

Dass er als Favorit in den Ring steigt, war<br />

unumstritten, dass er vermutlich einen<br />

weiteren K.o.-Sieg verbucht, ebenso.<br />

Dass er seinen Gegner – den Iren Matthew<br />

Macklin (29-5, 20 K.o.’s) – jedoch bereits in der<br />

dritten Runde ausknockt, hatten WBA-Mittelgewichts-Weltmeister<br />

Gennady Golovkin<br />

(27-0, 24 K.o.’s) sicherlich<br />

nur die Wenigsten zugetraut.<br />

Die Amerikaner lieben<br />

ihn, den K.o.-König<br />

aus Kasachstan<br />

Der in Stuttgart<br />

lebende Kasache, für<br />

seine Knockouts bei<br />

seinen Gegnern gefürchtet,<br />

bei den Fans<br />

geliebt, setzte Macklin<br />

in Mashantucket<br />

(Connecticut) direkt<br />

in der ersten<br />

Runde mächtig unter<br />

Druck, trieb den<br />

Iren immer wieder<br />

in die Defensive und<br />

verteilte wirkungsvolle<br />

Körpertreffer.<br />

In Runde zwei war<br />

Macklin bereits<br />

von einem Cut über dem linken Auge gezeichnet,<br />

während Golovkin weiterhin vor Tatendrang<br />

sprühte. Ein wenig ratlos und demoralisiert versuchte<br />

Macklin in Runde drei noch einmal seine<br />

Kräfte zu mobilisieren und seinen Gegner aus dem<br />

<strong>Klitschko</strong>-Stall „K2“ mit einem Wirkungstreffer zu<br />

stoppen, doch Golovkin setzte sich unbeirrt durch<br />

und dem Fight per Leberhaken nach 82 Sekunden<br />

ein jähes Ende.<br />

„Das ist ein normaler Kampf für mich, weil ich<br />

der Champion bin”, zeigte sich Golovkin im Interview<br />

mit dem amerikanischen Sender HBO wenig<br />

überrascht von dem Ausgang. „Ich war in guter<br />

Position für einen Körpertreffer. Das war mein<br />

Lucky Punch.“ Gleichzeitig zollte er Macklin ein<br />

bisschen Respekt: „Er war der Beste, gegen den<br />

ich je gekämpft habe. Ich wollte seine mangelnde<br />

Erfahrung aufzeigen. Er hat aber nonstop Druck<br />

ausgeübt. Jeder Schlag von ihm ist hart, sogar sein<br />

Jab. Ich war damit beschäftigt, seine Uppercuts zu<br />

blocken, deswegen hat er mich mit dem Körpertreffer<br />

erwischt.”<br />

Im Anschluss sprach Golovkin davon, dass<br />

er für einen Kampf gegen den WBC Mittelgewichtschampion<br />

Sergio Martinez bereit sei, doch<br />

der Argentinier muss erst noch seine Verletzungen,<br />

die er sich im<br />

April gegen<br />

Martin Murray<br />

zugezogen<br />

hatte,<br />

auskurieren.<br />

Er wird<br />

vor Mitte<br />

2014 keinen<br />

Kampf bestreiten,<br />

wie<br />

dessen Promoter<br />

Lou Dibella<br />

verlauten<br />

ließ. Ein<br />

Kampf gegen<br />

die Nummer<br />

Chancenlos:<br />

Matthew<br />

Macklin<br />

eins im Supermittelgewicht, Super Six Gewinner<br />

Andre Ward, ist für alle Seiten reizvoll. Golovkin<br />

ist in Amerika schon ein kleiner King, die Amis<br />

lieben den Kasachen aufgrund seiner K.o.-Qualitäten.<br />

Fraglich ist allerdings, ob Ward, der sich als<br />

HBO Experte direkt in Mashantucket ein Bild von<br />

Golovkin machte, Lust verspürt, sich gegebenenfalls<br />

von Golovkin verprügeln zu lassen.<br />

K2-Promoter Tom Loeffler erklärte ohnehin,<br />

dass die Vereinigung aller vier Titel im Mittelgewicht<br />

oberste Priorität genieße. Dafür stehen<br />

IBF-Titelträger Daniel Geale (Australien) und der<br />

WBO-Champion Peter Qulillin (USA) in erster Linie<br />

im Fokus. Letzterer besitzt allerdings einen Exklusiv-Vertrag<br />

mit dem TV-Sender Showtime. Kein<br />

Problem, wie Loeffler meint: „Ich denke, dass der<br />

Kampf gegen Quillin gemacht werden kann. Gen-<br />

36<br />

<strong>BoxSport</strong>


ein kleiner King in den USA<br />

tan – als Gegner selbst Mayweather und Ward im Gespräch<br />

nady steht momentan klar<br />

über Quillin. Er ist ein viel<br />

beliebterer Kämpfer<br />

und verkauft mehr<br />

Tickets. Nichts<br />

gegen Peter, er<br />

ist ein großer<br />

Champion, und<br />

er hat bereits im<br />

Barclays Center<br />

auf Showtime<br />

geboxt, wenn<br />

der Kampf aber<br />

kommt, dann<br />

auf HBO, weil wir<br />

denken, dass wir<br />

das größere Budget<br />

haben und die höheren<br />

Einschaltquoten erzielen.“<br />

Der nächste Golovkin-Kampf ist<br />

bei HBO für November datiert, kann aber<br />

auch eher stattfinden.<br />

Der Name Sturm taucht dagegen<br />

nicht auf. Im April hatte Golovkin, nach<br />

seinem K.o.-Sieg über den Japaner Nobuhiro<br />

Ishida in Monte Carlo, Felix Sturm<br />

Als Kommentator am Ring:<br />

Andre Ward<br />

mehrfach angeboten,<br />

für einen Kampf<br />

nach Deutschland<br />

zu kommen. Dieser<br />

hatte das<br />

Angebot jedoch<br />

schlichtweg<br />

ignoriert, geht<br />

dem stärksten<br />

Mann in seiner<br />

Gewichtsklasse<br />

nach wie vor aus<br />

dem Weg. Dafür<br />

werden noch der<br />

US-Amerikaner Floyd<br />

Mayweather oder Saul<br />

„Canelo“ Alvarez als potenzielle<br />

Kandidaten gehandelt.<br />

Golovkin hatte zuletzt geäußert, dass er<br />

gewillt sei, gegen jeglichen Gegner anzutreten,<br />

„vom Junior Mittelgewicht bis<br />

zum Super Mittelgewicht”.<br />

Selbst der große Floyd Mayweather würde eine<br />

Klasse hochgehen, um gegen Golovkin zu boxen<br />

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Der <strong>Klitschko</strong>-Trainer verlor den WM-Ausscheid<br />

Wladimir und Hayden kon<br />

Wladimir <strong>Klitschko</strong>s<br />

Trainer Johnathon<br />

Banks verlor im<br />

New Yorker Barclays<br />

Center den internationalen<br />

WBC-Titel an seinen amerikanischen<br />

Landsmann Seth<br />

Mitchell. Banks lag einstimmig<br />

nach Punkten zurück. Die Zeit<br />

des Ex-Football-Profis Mitchell<br />

war gekommen, indem er sich<br />

im Rückkampf für die erste Niederlage<br />

rächte.<br />

Pikant: Im Falle eines Sieges<br />

wäre Banks Herausforderer von<br />

WBC-Champ Vitali <strong>Klitschko</strong><br />

(42) geworden. Am Ring im New<br />

Yorker Barclays Center war auch<br />

Wladimir <strong>Klitschko</strong> (37) dabei.<br />

Der Schwergewichts-Champ<br />

(IBF, WBO, WBA, IBO) feuerte<br />

seinen Trainer an. Noch lauter<br />

als Wladimir war Freundin Hayden<br />

Panetierre. Allerdings ohne<br />

Erfolg. Banks kassierte in Runde<br />

zwei einen rechten Aufwärtshaken<br />

vom Ex-Footballer Mitchell<br />

und verlor am Ende (112:115,<br />

109:117, 112:114). Banks: „Schade,<br />

ich habe alles gegeben. Würde<br />

gerne noch einmal gegen ihn<br />

boxen.“ Den „Hinkampf“ vor<br />

sieben Monaten hatte Banks<br />

durch Knockout gewonnen.<br />

Mitchell startete äußerst vorsichtig.<br />

In der dritten Runde war<br />

er nach einem Konter von Banks<br />

erstmals in großen Schwierigkeiten,<br />

Erinnerungen an den ersten<br />

Kampf wurden wach. Dieses Mal<br />

überstand Mitchell aber die Runde,<br />

wenn auch nur mit Mühe. In<br />

der achten Runde war Mitchell<br />

nach einem Konter erneut ange<strong>schlagen</strong>,<br />

dieses Mal reagierte<br />

der Golden Boy-Fighter besser<br />

und gab Banks keine Möglichkeit<br />

nachzusetzen. In den folgenden<br />

Runden war Mitchell der klar aktivere<br />

Fighter, Banks feuerte nur<br />

etwa halb so viele Schläge wie<br />

sein Gegner ab und fiel dadurch<br />

Wladimir <strong>Klitschko</strong><br />

und Hayden Panetierre<br />

unterstützten<br />

Johnathon Banks<br />

am Ring – zeitweise<br />

lautstark<br />

Der dritte WM-Titel für Sup<br />

Aber Titelverteidiger Malignaggi fühlte sich um den Sieg betrogen<br />

Erfolgreich geblieben und<br />

den WBA-Weltmeistertitel<br />

im Weltergewicht gesichert:<br />

Der noch unbesiegte Superstar<br />

des amerikanischen Boxens<br />

Adrien Broner (27-0, 22 K.o.s)<br />

triumphierte im Barclays Center<br />

knapp nach Punkten – 115-113,<br />

113-115 und 117-111 – über seinen<br />

Landsmann Paul Malignaggi (37-<br />

32-5, 7 K.o.s).<br />

Titelverteidiger „Paulie“ Malignaggi,<br />

im Vorfeld als Außenseiter<br />

gehandelt, setzte in dem<br />

engen Kampf zwar einige Treffer,<br />

punktete mit flinken Fäusten,<br />

schnellen Kombinationen und<br />

arbeitete mehr, was am Ende<br />

allerdings unbelohnt blieb. Sein<br />

Kontrahent landete die spektakuläreren<br />

Treffer, wodurch die<br />

Punktrichter am Ende für Broner<br />

stimmten. Für den erst 23 Jahre<br />

alten Broner bedeutete dies der<br />

nächste WM-Titel in der bereits<br />

dritten Gewichtsklasse. Kein<br />

Wunder, dass der Amerikaner<br />

als neuer Stern am Boxhimmel<br />

gepriesen wird.<br />

Malignaggi steckte einige<br />

klare Treffer erstaunlich gut weg<br />

und kämpfte beherzt bis zum<br />

Schlussgong, so dass es für Broner<br />

letztlich nicht zum einstimmigen<br />

Sieg reichte. Da es bereits<br />

vor dem Kampf eine verbale<br />

Schlacht gegeben hatte, setzte<br />

sich diese auch danach fort.<br />

„Paulie hat gekämpft, wie ich das<br />

gedacht habe”, erklärte Broner.<br />

„Sobald er meine Power gespürt<br />

hat, war er auf der Flucht. Er ist<br />

ein Weltklasse-Fighter, ihn in seinem<br />

Heimatort zu <strong>schlagen</strong>, war<br />

aber toll. Er konnte mich nicht<br />

treffen. Er hat Schattenboxen gemacht.<br />

Ich bin 23 Jahre alt mit einem<br />

Kampfrekord von 27-0, wer<br />

hat das sonst geschafft?“<br />

Diese Aussage brachte wiederum<br />

Malignaggi auf die Palme:<br />

„Ich habe mehr gearbeitet.<br />

38 <strong>BoxSport</strong>


ungskampf gegen Seth Mitchell nach Punkten<br />

nten Banks nicht helfen<br />

auf den Punktezetteln zurück.<br />

Obwohl er von seinem Trainer<br />

Sugar Hill noch einmal angespornt<br />

wurde, machte Banks<br />

auch in den Schlussrunden viel<br />

zu wenig und ließ Mitchell einen<br />

knappen Punktsieg nach Hause<br />

boxen.<br />

„Ich habe für den Sieg gebetet<br />

und möchte Gott dafür danken”,<br />

sagte Mitchell im Interview mit<br />

dem amerikanischen TV-Sender<br />

Showtime. „Der erste Kampf war<br />

ein lehrreiches Erlebnis. Ich wollte<br />

dieses Mal geduldig sein, ich<br />

war bereit für zwölf Runden. Ich<br />

wollte zeigen, dass ich Ausdauer<br />

habe. Ich hätte auch 15 Runden<br />

gehen können. Meine Frau hätte<br />

am 15. Juli entbinden sollen, es<br />

gab aber eine Totgeburt. Das war<br />

das Schwierigste, das ich bislang<br />

durchmachen musste. Ich glaube<br />

aber, dass alles aus einem bestimmten<br />

Grund passiert.”<br />

Jubel über den WM-Titel: Seth Mitchell<br />

Johnathon Banks kassierte mehr<br />

Schläge als Seth Mitchell (rechts)<br />

rstar Broner<br />

Adrien Broner und Paul Malignaggi<br />

(rechts) schenkten sich in dem Fight<br />

nichts<br />

Er war zwar gut, er war aber<br />

nicht aktiv genug. Es war ein<br />

enger Kampf. Ich habe aber das<br />

Tempo bestimmt. 117-111 ist<br />

ein Witz. Der Kampf hätte so<br />

oder so ausgehen können. Als<br />

amtierender Champion hätte<br />

ich aber zu Hause gewinnen<br />

müssen.“<br />

Nun steht für Adrien Broner,<br />

der bei der Golden Boy Promotion<br />

unter Vertrag steht, der Name<br />

Marcos Maidana bei seiner ersten<br />

Titelverteidigung im Raum. Der<br />

schlagkräftige Argentinier sollte<br />

bereits im April 2013 gegen Malignaggi<br />

antreten, der Kampf kam<br />

jedoch nicht zustande. Golden<br />

Boy Box-Promoter Richard Schaefer<br />

soll sich nach dem Kampf<br />

für einen Fight Broner versus<br />

Maidana ausgesprochen haben.<br />

Auf den möglichen Kampf angesprochen,<br />

machte Maidana die<br />

erste Ansage: „Jeder weiß, dass<br />

ich nicht viel rede. Ich bin das<br />

Gegenteil von Broner. Aber im<br />

Ring wird man sehen, wer von<br />

uns besser reden kann. Es wäre<br />

ein sehr harter Kampf, aber ich<br />

weiß auch, dass ich ihn ausknocken<br />

kann.”<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

39


Muskelpaket Chakhk<br />

Wlodarczyk verteidigte WM-Titel durch<br />

Der erste Profikampf<br />

in seinem Geburtsland<br />

sollte für Rakhim<br />

Chakhkiev zum Triumphzug<br />

werden, an dessen<br />

Ende der Weltmeistertitel des<br />

Verbands WBC im Cruisergewicht<br />

als Lohn lockte. Doch aus<br />

den ehrgeizigen Plänen wurde<br />

nichts. Statt einen WM-Gürtel zu<br />

tragen, musste sich der 30 Jahre<br />

alte Russe am 21. Juni mit der<br />

ersten Niederlage seiner Laufbahn<br />

abfinden. Vor 2000 Fans<br />

im Dynamo-Sportpalast, wo sich<br />

normalerweise die Basketballer<br />

von Dynamo Moskau Körbe geben,<br />

unterlag Chakhkiev dem<br />

polnischen Champion Krzysztof<br />

Wlodarczyk durch technischen<br />

Knockout nach 2:03 Minuten der<br />

achten Runde.<br />

durch den Ring. Bereits in der<br />

ersten Runde öffnete sich nach<br />

einem linken Haken an Wlodarczyks<br />

rechtem Auge ein Cut, ein<br />

weiterer linker Haken in Runde<br />

drei schickte den Weltmeister sogar<br />

zu Boden. Nach der vierten<br />

Runde lag Chakhkiev auf allen<br />

Punktzetteln klar in Führung.<br />

Doch dann passierte, was<br />

Beobachter, die die Karriere des<br />

schlagstarken Rechtsauslegers<br />

seit Jahren verfolgen, immer<br />

schon befürchtet hatten: Ein<br />

Gegner von Weltklasseniveau,<br />

der Chakhkievs Anfangstempo<br />

überstehen kann, bekommt mit<br />

zunehmender Kampfdauer die<br />

Chance, das konditionell einbrechende<br />

Muskelpaket unter<br />

Druck zu setzen. Wlodarczyk<br />

gelang genau das. Kurz vor En-<br />

Rakhim Chakhkiev (rechts) teilte zu Beginn mächtig<br />

aus und trieb „Diablo“ Wlodarczyk durch den Ring<br />

Dabei hatte Chakhkiev, der<br />

2009 beim Hamburger Universum-Stall<br />

in seine professionelle<br />

Karriere gestartet war, großartig<br />

begonnen. Der in zuvor 16<br />

Kämpfen unbesiegte Russe legte,<br />

wie man es von ihm gewohnt ist,<br />

ein irrwitziges Anfangstempo<br />

vor und jagte seinen Kontrahenten<br />

mit knallharten Schlagserien<br />

de der sechsten Runde landete<br />

im Infight ein linker Haken<br />

an Chakhkievs Kopf, der Russe<br />

musste zu Boden. Es war<br />

der Schlüsselmoment, der den<br />

Kampfverlauf drehte.<br />

Zwar konnte sich Chakhkiev<br />

in der Pause vom Niederschlag<br />

erholen und sogar das Kampfgeschehen<br />

wieder an sich reißen,<br />

doch spätestens, als er<br />

30 Sekunden vor Ablauf der<br />

siebten Runde erneut zu Boden<br />

musste, war sein Widerstand<br />

gebrochen. Wlodarczyk übernahm<br />

mit der Routine eines 31<br />

Jahre alten Weltmeisters die<br />

Kontrolle, und nach zwei weiteren<br />

Niederschlägen in Runde<br />

acht brach Ringrichter Daniel<br />

Nachdem sich Krzysztof Wlodarczyk<br />

(rechts) gefangen hatte, übernahm er<br />

die Kontrolle über den Kampf<br />

van de Wiele aus Belgien den<br />

Kampf ab.<br />

Chakhkievs Trainer Artur<br />

Grigorian konnte sich nicht erklären,<br />

warum sein Schützling<br />

sich dazu hatte hinreißen lassen,<br />

ein solch hohes Tempo zu gehen.<br />

„Ich hatte ihm nach der vierten<br />

Runde gesagt, dass er es ruhiger<br />

angehen lassen muss, weil er<br />

das Tempo nicht durchhalten<br />

würde. Leider hat er sich daran<br />

nicht gehalten“, sagte er. Seine<br />

Mutmaßung: Weil nicht nur drei<br />

Busse mit Fans aus Chakhkievs<br />

Heimat Inguschetien, einer autonomen<br />

russischen Republik<br />

im Nordkaukasus, gekommen<br />

waren, sondern auch Inguschetiens<br />

Präsident Junusbek Jewkurow<br />

am Ring saß, „hat er es ganz<br />

besonders gut machen wollen.<br />

Das ist leider schief gegangen“.<br />

Immerhin habe man eine<br />

wertvolle Lektion gelernt, um<br />

zum vertraglich vereinbarten<br />

Rückkampf mit einer besseren<br />

40 <strong>BoxSport</strong>


iev ging die Luft aus<br />

technischen K.o. in der achten Runde<br />

Strategie antreten zu können.<br />

„Man darf nicht vergessen, dass<br />

Rakhim erst 17 Profikämpfe bestritten<br />

hat und Wlodarczyk ein<br />

Topmann ist. Wenn er lernt, auf<br />

den Trainer zu hören, können<br />

wir das Rematch gewinnen“,<br />

sagte Grigorian.<br />

Fraglich ist, mit welchem<br />

Promoter Chakhkiev in Zukunft<br />

zusammenarbeiten wird. Offiziell<br />

kümmerte sich in Moskau<br />

die russische DRS Promotion<br />

mit Manager Slawa Karakash<br />

um ihn, die auch als Veranstalter<br />

fungierte. Der insolvente<br />

Universum-Stall war in Person<br />

von Felix Kluch, Sohn des in U-<br />

Haft sitzenden Geschäftsführers<br />

Waldemar Kluch, vertreten. Wie<br />

das beim Rückkampf, der in spätestens<br />

sechs Monaten stattfinden<br />

soll, aussieht, weiß derzeit<br />

niemand.<br />

www.wikingboxteam.de<br />

Wiking Boxteam • Scharnweberstr. 119 • 12587 Berlin • Tel.: 030 - 29 66 87 34 • Fax: 030 - 29 66 87 35


<strong>Klitschko</strong> bester Boxer mit<br />

Diese beiden Auszeichnungen bekam neben Wladimir nur<br />

Schwergewicht<br />

Beste Schlagkraft<br />

Bester Boxer<br />

Beste Deckung<br />

Matchmakers Traum<br />

Auf dem Weg nach oben<br />

Auf dem Weg nach unten<br />

Spektakulärster Boxer<br />

Bester Kampf 2012<br />

Cruisergewicht<br />

Beste Schlagkraft<br />

Bester Boxer<br />

Beste Deckung<br />

Matchmakers Traum<br />

Auf dem Weg nach oben<br />

Auf dem Weg nach unten<br />

Spektakulärster Boxer<br />

Bester Kampf 2012<br />

Halbschwergewicht<br />

Beste Schlagkraft<br />

Bester Boxer<br />

Beste Deckung<br />

Matchmakers Traum<br />

Auf dem Weg nach oben<br />

Auf dem Weg nach unten<br />

Spektakulärster Boxer<br />

Bester Kampf 2012<br />

42 <strong>BoxSport</strong><br />

Wer ist der beste Boxer? Wer hat die größte<br />

Schlagkraft? Wer hat die beste Deckung?<br />

Wer ist auf dem Weg nach oben oder nach<br />

unten? Welcher Fighter boxt am spektakulärsten?<br />

Und was war der beste Kampf 2012?<br />

Diese Fragen beantwortet das amerikanische<br />

Box-Magazin „The Ring“ jedes Jahr in<br />

einer großen Tabelle. Dabei muss man allerdings<br />

berücksichtigen, dass dies zu sehr mit<br />

der amerikanischen Brille gesehen wird. Da<br />

erscheinen Boxer, die man in Europa überhaupt<br />

nicht kennt, während große Fighter<br />

Wladimir <strong>Klitschko</strong><br />

Wladimir <strong>Klitschko</strong><br />

Tyson Fury<br />

Wladimir <strong>Klitschko</strong> vs. Tyson Fury<br />

Deontay Wilder<br />

Dereck Chisora<br />

Chris Arreola<br />

Seth Mitchell vs. Chazz Witherspoon<br />

Marco Huck<br />

Yoan Pablo Hernandez<br />

Rakhim Chakhiev<br />

Marco Huck vs. Mateusz Masternak<br />

Yunier Dorticos<br />

Richard Hall<br />

Marco Huck<br />

Giacobbe Fragomeni vs. Silvio Branco<br />

Sergei Kovalev<br />

Bernard Hopkins<br />

Ryno Liebenberg<br />

Sergei Kovalev vs. Adonis Stevenson<br />

Gayrat Ahmedov<br />

Enzo Maccarinelli<br />

Sergei Kovalev<br />

Tavoris Cloud vs. Gabriel Campillo<br />

Super-Mittelgewicht<br />

Beste Schlagkraft<br />

Bester Boxer<br />

Beste Deckung<br />

Matchmakers Traum<br />

Auf dem Weg nach oben<br />

Auf dem Weg nach unten<br />

Spektakulärster Boxer<br />

Bester Kampf 2012<br />

Mittelgewicht<br />

Beste Schlagkraft<br />

Bester Boxer<br />

Beste Deckung<br />

Matchmakers Traum<br />

Auf dem Weg nach oben<br />

Auf dem Weg nach unten<br />

Spektakulärster Boxer<br />

Bester Kampf<br />

Adonis Stevenson<br />

Andre Ward<br />

Kenny Anderson<br />

Angre Ward vs. Bernard Hopkins<br />

Marco Antonio Periban<br />

Aaron Pryor JR.<br />

Carl Forch<br />

Mikkel Kessler vs. Allan Green<br />

Gennady Golovkin<br />

Sergio Martinez<br />

Grzegorz Proksa<br />

Sergio Martinez vs. Gennady Golovkin<br />

J‘leon love<br />

Ronald Hearns<br />

Gennady Golovkin<br />

Sergio Martinez vs Julio Cesar Chavez<br />

vom alten Kontinent überhaupt nicht auftauchen,<br />

so wie zum Beispiel aus deutscher<br />

Sicht Jürgen Brähmer, Robert Stieglitz, Arthur<br />

Abraham und Felix Sturm.<br />

Nicht vorbei kommen selbst die Amerikaner<br />

an Wladimir <strong>Klitschko</strong>. Er wurde sowohl als<br />

Junior-Mittelgewicht<br />

Beste Schlagkraft<br />

Bester Boxer<br />

Beste Deckung<br />

Matchmakers Traum<br />

Auf dem Weg nach oben<br />

Auf dem Weg nach unten<br />

Spektakulärster Boxer<br />

Bester Kampf 2012<br />

Weltergewicht<br />

Beste Schlagkraft<br />

Bester Boxer<br />

Beste Deckung<br />

Matchmakers Traum<br />

Auf dem Weg nach oben<br />

Auf dem Weg nach unten<br />

Spektakulärster Boxer<br />

Bester Kampf 2012<br />

James Kirland<br />

Erislady Lara<br />

Charlie Ota<br />

Miguel Cotto vs. James Kirkland<br />

Demetrius Andrade<br />

Alfonso Gomez<br />

Canelo Alvarez<br />

Floyd Mayweather vs. Miguel Cotto<br />

Keith Thurman<br />

Floyd Mayweather JR.<br />

Vitaliy Demyanenko<br />

Timothy Bradley vs. Keith Thurman<br />

Shawn Porter<br />

Isaac Hlatshowayo<br />

Manny Pacquiao<br />

Juan Manuel Marquez vs. Manny Pacquiao<br />

Junior Weltergewicht<br />

Beste Schlagkraft<br />

Bester Boxer<br />

Beste Deckung<br />

Matchmakers Traum<br />

Auf dem Weg nach oben<br />

Auf dem Weg nach unten<br />

Spektakulärster Boxer<br />

Bester Kampf 2012<br />

Leichtgewicht<br />

Beste Schlagkraft<br />

Bester Boxer<br />

Beste Deckung<br />

Matchmakers Traum<br />

Auf dem Weg nach oben<br />

Auf dem Weg nach unten<br />

Spektakulärster Boxer<br />

Bester Kampf 2012<br />

Lucas Matthysee<br />

Amir Khan<br />

Lucas Matthysse<br />

Lucas Matthysee vs.Brandon Rios<br />

Terence Crawford<br />

Nate Campbell<br />

Brandon s Rios<br />

Brandon Rios vs. Mike Alvardo<br />

Adrien Broner<br />

Adrien Broner<br />

Mason Menard<br />

Adrien Broner vs. Miguel Vazquez<br />

Edis Tatli<br />

Miguel Acosta<br />

Adrien Broner<br />

Nihito Arakawa vs. Takehiro Shimada<br />

Junior Leichtgewicht<br />

Beste Schlagkraft<br />

Bester Boxer<br />

Beste Deckung<br />

Matchmakers Traum<br />

Auf dem Weg nach oben<br />

Auf dem Weg nach unten<br />

Spektakulärster Boxer<br />

Bester Kampf 2012<br />

Takashi Uchiyama<br />

Argenis Mendez<br />

Sergei Gulyakevich<br />

Takashi Uchiyama vs. Sergio Thompson<br />

Will Tomlinson<br />

Martin Honorio<br />

Takashi Uchiyama<br />

Yuriorkis Gamboa vs. Michael Farenas


größter Schlagkraft<br />

noch der US-Superstar Andrien Broner<br />

bester Boxer und der<br />

Mann mit der größten<br />

Schlagkraft genannt.<br />

Dieser Titel wurde im<br />

Cruisergewicht auch<br />

Marco Huck verliehen<br />

Haut mit der größten Schlagkraft<br />

im Cruisergewicht zu: Marco Huck<br />

und bester Boxer war sein Kollege<br />

aus dem Sauerlandstall Yoan Pablo<br />

Hernandez. Als bester Boxer,<br />

der gleichzeitig auch die<br />

größte Schlagkraft hat, wurde<br />

neben <strong>Klitschko</strong> lediglich<br />

der neue US-Superstar<br />

Andrien Broner genannt.<br />

In Boxsport lesen Sie<br />

die ersten zehn Gewichtsklassen<br />

von „The<br />

Ring“.<br />

Bester Boxer mit der<br />

höchsten Schlagkraft im<br />

Schwergewicht: Wladimir<br />

<strong>Klitschko</strong><br />

Yoan Pablo Hernandez ist als bester Boxer im Cruisergewicht<br />

ausgezeichnet worden<br />

Im Leichtgewicht überzeugt Adrien Broner (rechts) als bester Boxer mit der<br />

höchsten Schlagkraft<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

43


Der Magdeburger SES-<br />

Box-Manager Ulf Steinforth<br />

(45) versucht mit<br />

neuen Ideen den Profi-<br />

Boxsport im deutschen Osten<br />

anzukurbeln. Sein neuestes Projekt<br />

ist das „Team Deutschland“.<br />

„Ich will mit diesem Team junger<br />

Boxer beweisen, dass Deutschland<br />

sehr wohl über talentierte<br />

Boxer mit viel Talent verfügt.<br />

Trommelwirbel der 4<br />

Die jungen Leute müssen nur<br />

gefördert werden“, erklärt Steinforth.<br />

Sechs Boxer hat er bisher<br />

für das Team nominiert. Die<br />

Junioren-Weltmeister Dominic<br />

Bösel (23/Halbschwer), Dennis<br />

Ronert (21/Cruiser) sowie Tom<br />

Pahlmann (19/Cruiser), Tom<br />

Schwarz (19/Schwer), Moritz<br />

Stahl (20/Supermittel) und Felix<br />

Lamm (23/ Welter). Im noblen<br />

Ballsaal des Maritim-Hotels<br />

in Halle an der Saale kletterten<br />

mit Schwarz, Pahlmann, Ronert<br />

und Bösel vier Musketiere des<br />

neuen Deutschland-Teams in<br />

den Ring. Die Jungs verbreiteten<br />

in der mit 1000 Zuschauern<br />

knüppeldick besetzten Hotel-<br />

Arena eine Stimmung, die sich<br />

mancher Veranstalter bei einem<br />

WM-Fight wünschen würde.<br />

Pahlmann:<br />

Lob von<br />

Trainer<br />

Schröder<br />

Wiking-Trainer Hartmut<br />

Schröder, der Weltergewichtler<br />

Ronny Gabel<br />

(Berlin) in Halle zu<br />

dessen TK.o.-Sieg über<br />

Andy Thiele (Magdeburg)<br />

geführt hat, nahm nach<br />

dem Gabel-Kampf auf einen<br />

Zuschauersitz Platz. Er<br />

wollte unbedingt den Auftritt<br />

des Greifswalders Tom<br />

Pahlmann gegen den Polen<br />

Michal Szebestik sehen.<br />

„Tom ist ein Talent. Er hat<br />

als Schüler bei mir angefangen.<br />

Bei den Junioren ist er<br />

sogar Meister geworden,<br />

hat dann aber wegen seiner<br />

Ausbildung aufgehört“, begründete<br />

Schröder sein Interesse.<br />

Der Trainer wurde<br />

nicht enttäuscht. Pahlmann<br />

schlug den Polen in der<br />

zweiten Runde k.o. „Ich<br />

hatte das Boxen wegen<br />

meiner Lehre zum Brunnenbauer<br />

zur Seite geschoben.<br />

Das Team Deutschland<br />

reizt mich. In dem Team<br />

kann ich vielleicht etwas<br />

werden. Jetzt trainiere ich<br />

wieder bei Uwe Schwan in<br />

Greifswald, zunächst nur<br />

einmal am Tag, weil ich<br />

unbedingt meinen Lehrabschluss<br />

haben will. Wenn<br />

das geschafft ist, steige ich<br />

voll ins Boxen ein. In solch<br />

einer Umgebung wie heute<br />

macht Boxen richtig Spaß“,<br />

hat Pahlmann an seinem<br />

Sport wieder Feuer gefangen.<br />

Harte Nuss für Bösel<br />

„So einen hitzigen Kampfabend<br />

habe ich lange nicht erlebt.<br />

Da stört selbst die Saunahitze<br />

nicht“, freute sich der Koblenzer<br />

Detlef Loritz, Trainer des<br />

IBF-Junioren-Champs Dennis<br />

Ronert.<br />

Der Rheinländer kam richtig<br />

ins Schwärmen als er sagte:<br />

„Unglaublich, was Ulf Steinforth<br />

auf die Beine gestellt hat. Er sah<br />

Mit zwölf Kämpfen und zwölf<br />

Siegen brachte SES-Hauptkämpfer<br />

Dominic Bösel als Kapitän des<br />

Teams Deutschland schon etwas<br />

Erfahrung mit. Den WBO-Junioren-WM-Titel<br />

verteidigte der<br />

Halbschwergewichtler aus der<br />

Sektstadt Freyburg denn auch sicher<br />

mit 97:93, 97:93 und 98:92.<br />

Bösel bleibt damit auf dem Weg<br />

nach oben. Allerdings hatte er<br />

sich das Duell mit Chris Mafuta<br />

etwas leichter vorgestellt. Mafuta<br />

ist im Kongo geboren, lebt und<br />

trainiert aber in Halle. Sein Fanklub<br />

war kaum kleiner als der<br />

des Freyburgers mit 250 Fans. Im<br />

Rausch des Jubels lief Chris Mafuta<br />

zu einer großen Form auf.<br />

„Dominic spürte schnell, dass<br />

er sich keinen Leichtsinn erlauben<br />

darf, wenn er keine Überraschung<br />

erleben will“, sagte<br />

Trainer Dirk Dzemski. In der siebten<br />

Runde gingen nämlich die<br />

Gäule mit dem Titelverteidiger<br />

durch. Mit offenem Visier nahm<br />

er seinen Gegner aufs Korn und<br />

prompt fing er sich eine rechte<br />

Gegen Chris Mafuta (links) verteidigte Bösel seinen WBO-Junioren-WM-Titel sicher<br />

Haben einen erfolgreichen Weg einge<strong>schlagen</strong>: Dirk Dzemski, Dominic Bösel und Ulf<br />

Steinforth (von links)<br />

Gerade ein, die ihn zusammenzucken<br />

ließ. Danach blieb Bösel<br />

schnell wieder bei seiner Linie<br />

und wehrte sich gekonnt gegen<br />

die schnellen Doppelschläge des<br />

kleineren Mafuta. Später gab<br />

der Team-Kapitän zu: „Meine<br />

Fans haben mich so enthusiastisch<br />

angefeuert, da wollte ich<br />

ihnen einmal etwas bieten und<br />

vernachlässigte meine Deckung.<br />

Das war leichtsinnig.“ Der Kongolese<br />

ist eigentlich Supermittelgewichtler,<br />

brachte auch nur<br />

77,00 kg auf die Waage. Er wollte<br />

jedoch unbedingt um die Junioren-WM<br />

boxen. Mafuta wusste,<br />

warum. „Da stehst du im Blickpunkt.<br />

Mein Trainer hat mich<br />

gut eingestellt. Sicher haben mir<br />

viele eine Leistung wie gegen<br />

Bösel nicht zugetraut“, lächelte<br />

er trotz der Niederlage.<br />

44 <strong>BoxSport</strong>


SES Musketiere<br />

bestimmt in die traurigen Gesichter<br />

der Boxer, als uns das<br />

Hochwasser Anfang Juni den<br />

Boxabend in Weißenfels weggeschwemmt<br />

hat. Das war ein<br />

ziemlicher finanzieller Verlust.<br />

Ulf hat noch einmal Geld<br />

in die Hand genommen, was<br />

ihm bestimmt nicht leicht gefallen<br />

ist, denn sein Boxstall<br />

in der Magdeburger Börde ist<br />

schließlich nicht auf Rosen<br />

gebettet. Er hat es trotzdem<br />

gewagt. Ulf hat eben nicht nur<br />

Ideen, er setzt sie auch um.“<br />

Der Griff des 45-Jährigen<br />

in die Tiefen der Schatulle hat<br />

sich gelohnt. 1000 begeisterte<br />

Zuschauer sahen in dem zur<br />

Arena umgebauten Ballsaal<br />

von allen vier eingesetzten<br />

Boxern des neuen „Team<br />

Deutschland“ wahre Trommelwirbel<br />

der Fäuste. „Wir<br />

wollen nicht ausflippen. Aber<br />

wenn wir alle vom Boxer über<br />

die Trainer bis zum Manager<br />

auf dem Teppich bleiben, ist<br />

bei SES-Boxveranstaltungen<br />

nicht nur Stimmung, sondern<br />

bald weitere Klasse angesagt“,<br />

erklärt Trainer Dirk<br />

Dzemski.<br />

Dennis Ronert (rechts) hatte es gegen Gogita Gorgiladze nicht ganz leicht, setzte sich aber letztlich souverän durch<br />

Ronert: Eine heiße Schlacht<br />

Dennis Ronert, der Junge<br />

versuchte, aus einer festen De-<br />

nehmen. Es war eine richtig<br />

vom Deutschen Eck, kann ckung immer wieder Gegenat-<br />

heiße Schlacht, wie ein WM-<br />

richtig gut boxen. Von seinen tacken anzuzetteln. Gorgiladze Kampf sein muss. Da trägt man<br />

bisher 18 Kämpfen gewann er hatte aber keine Chance. Seine den Gürtel gleich mit besonderem<br />

alle. 13-mal durfte er als vorzeitiger<br />

Treffer, wenn sie überhaupt<br />

Stolz“, strahlte Ronert<br />

Sieger den Ring ver-<br />

einmal ankamen, hinterließen und ließ sich mit seinen Eltern<br />

lassen. In Halle an der Saale kaum Wirkung. In der dritten lächelnd fotografieren. Trainer<br />

marschierte er über zehn Runden<br />

und sechsten Runde wankte Loritz schob noch hinterher:<br />

konsequent von Runde zu der Georgier verdächtig, aber „Wir wussten von Gorgilad-<br />

Runde auf einen klaren Punktsieg<br />

er fiel nicht um. „Der Kampf ist ze nichts. Noch nicht einmal<br />

(100:90, 99:91, 98:92) zu. genauso verlaufen, wie ich mir ein Video hatten wir gesehen.<br />

Der Georgier Gogita Gorgiladze<br />

das vorgestellt hatte. Ich habe Dennis hat gezeigt, wie er<br />

hat Ronert das Leben trotz-<br />

oft und auch hart getroffen. auch ohne Vorwarnungen ei-<br />

dem nicht leicht gemacht. Er Doch mein Gegner konnte viel nen Kampf gestalten kann.“<br />

Nach genau 20 Sekunden war das Profi-Debüt von<br />

Tom Schwarz (weiße Hose) beendet, Mario Schmidt<br />

k.o.<br />

Blitz-K.o.<br />

von Schwarz<br />

Was der 102 kg schwere, 19 Jahre alte<br />

Tom Schwarz kann, weiß nur Trainer Dirk<br />

Dzemski genau. Der Boxer aus Halle bestritt<br />

seinen ersten Profikampf. Nach 20<br />

Sekunden war seine Vorstellung bereits<br />

vorbei. Da hing der 34 Jahre alte Mario<br />

Schmidt in seinem 15. Profikampf bereits<br />

ohnmächtig in den Seilen. Schmidts Trainer<br />

warf das<br />

Handtuch<br />

und auch der<br />

Ringrichter<br />

brach den<br />

Kampf ab.<br />

Prof. Dr. Wagner<br />

musste<br />

Schmidt mit<br />

Hilfe weiterer<br />

Ärzte mit viel<br />

Einsatz wieder<br />

auf die<br />

Hat richtig Spaß am Boxen: Tom<br />

Schwarz<br />

Beine bringen.<br />

Schwarz<br />

trainiert bisher<br />

bei Dirk Dzemski in Magdeburg und in<br />

Halle. „Ich gehöre zum Team Deutschland<br />

und will Profi werden. Zunächst will ich<br />

meine Ausbildung abschließen, denn<br />

man weiß ja nie, im Boxen kann vieles<br />

passieren“, zeigt der junge Boxer Weitsicht.<br />

Dirk Dzemski kennt den Burschen seit<br />

neun Jahren. „Tom wohnt mit seiner Mutter<br />

in unserem Nachbarort Nauendorf. Mit<br />

zehn Jahren hat er sich bei meinem Vater<br />

Dittmar zum Boxen gemeldet“, erklärt<br />

Dzemski. Schwarz, der bei seiner alleinerziehenden<br />

Mutter aufwuchs, wechselte<br />

mit 13 zur Sportschule nach Halle/Saale<br />

und trainierte dort bei Siegfried Vogelreuther.<br />

„Wenn Tom am Wochenende<br />

keine Wettkämpfe bestritt, kam er zu mir<br />

und wir legten an Sonntagen zusätzliche<br />

Trainingseinheiten ein“, so Dzemski.<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

45


Viel Boxfeuer in der Ofenstadt Velten<br />

Schröders Stahlbad<br />

machte Schulle stark<br />

Hängt der Postmann jetzt die Handschuhe an den Nagel?<br />

Ein großer Boxabend in einer<br />

kleinen Stadt. Marco<br />

Schulze und dessen<br />

Bruder Ronny haben in<br />

der kleinen Ofenstadt Velten mit<br />

einem großen Profiboxabend<br />

richtig Feuer gemacht. Vielleicht<br />

fehlten die ganz großen Namen.<br />

Der Stimmung in der mit 1300<br />

Zuschauern bis auf den letzten<br />

Platz besetzten Ofenstadt-Halle<br />

tat das keinen Abbruch. „Wir<br />

haben hier guten Sport gesehen<br />

und mit Schulle einen würdigen<br />

Weltmeister erlebt“, urteilte<br />

Zuschauer Dirk Dzemski, der<br />

Trainer von Weltmeister Robert<br />

Stieglitz. Mit „Schulle“ ist<br />

natürlich Lokalmatador Marco<br />

Schulze gemeint, der sich gegen<br />

den Tschechen Bronislav Kubin<br />

den WM-Gürtel der GBU (Global<br />

Boxing Union) im Supermittelgewicht<br />

zurückholen wollte.<br />

Was nach einem beherzten<br />

Fight lange nach Mitternacht<br />

mit einem einstimmigen Punktsieg<br />

(116:112, 116:112, 115:114)<br />

geglückt ist.<br />

Nun gilt der WM-Gürtel der<br />

GBU bestenfalls als zweitklassig.<br />

Der 35-jährige „Schulle“ stößt<br />

sich nicht daran. „Zweitklassig<br />

hin oder her, du musst den Gürtel<br />

trotzdem erst einmal erkämpfen.<br />

Die Veltener freuen sich jedenfalls<br />

über den Weltmeistertitel“,<br />

strahlte ein schwitzender Marco<br />

Schulze. Der lange Beifall, die<br />

Hochrufe und das anschließende<br />

glanzvolle Feuerwerk vor der<br />

Halle bestätigten die Worte des<br />

Helden von Velten. Nach sieben<br />

Runden war der Ausgang<br />

klar: „Die ersten sieben Runden<br />

gingen klar an Marco. Nur zum<br />

Schluss, als bei Marco die Kräfte<br />

etwas nachließen, kam der<br />

Tscheche auf“, urteilte Trainer<br />

Hartmut Schröder. Velten lockte<br />

nicht nur Dzemski an. Mit Robert<br />

Woge, Torsten Schmitz, Graciano<br />

Rocchigiani und Supermittelgewichts-Weltmeisterin<br />

Nikki<br />

Adler (Ulm) waren auch noch<br />

andere bekannte Boxer und Trainer<br />

im Publikum.<br />

Der Kampf war seit Monaten<br />

fix. Fünf Minuten vor der Angst<br />

hat der Postangestellte Schulze<br />

plötzlich Bedenken bekommen.<br />

Er trainierte bei Graciano Rocchigiani,<br />

hatte aber das Gefühl,<br />

um erfolgreich zu sein anders<br />

trainieren zu müssen. „Also fuhr<br />

ich in Postlerkleidung zu Trainer<br />

Hartmut Schröder nach Berlin.<br />

Fünfeinhalb Wochen vor dem<br />

Kampf begann ich bei ihm zu<br />

trainieren. Es war ein Stahlbad.<br />

So hart habe ich noch nie trainiert.<br />

Es hat sich aber gelohnt“,<br />

schaut der neue GBU-Champ zurück.<br />

Nach dem Kampf bedankte<br />

er sich bei den 50 Sponsoren, der<br />

Veltener Bürgermeisterin und<br />

seinen Chefs bei der Post. Das<br />

mag übertrieben erscheinen. Die<br />

Zuschauer klatschten trotzdem<br />

kräftig nach jedem Dankeschön.<br />

„Sie wissen genau, dass sie ohne<br />

diese Leute kein so schönes Boxevent<br />

in unserer kleinen Stadt<br />

erleben würden“, begründete<br />

ein triefender Marco Schulze<br />

seine Dankesrede.<br />

Wie und ob es weitergeht<br />

mit Boxen in Velten, wird sich<br />

im Laufe der nächsten Wochen<br />

entscheiden. „Wir haben bei<br />

unserer S & S-Agentur Anfragen<br />

von Boxern aus ganz<br />

Europa, die gern hier<br />

boxen wollen. Vielleicht<br />

bekommen<br />

wir da etwas für die<br />

Zukunft hin“, hofft<br />

Marco Schulze. Ob<br />

er selbst noch einmal<br />

in den Ring steigt?<br />

„Kommt Zeit, kommt Rat“, lässt<br />

er die Antwort offen. Es sieht<br />

aber so aus, als wolle sich der<br />

Postler in Zukunft hauptsächlich<br />

auf seinen Job konzentrieren.<br />

Im Halbweltergewicht der<br />

Frauen verteidigte Marie Rieder<br />

(Weißwasser) ihren WIBF-Titel<br />

im Halbwelter nach zehn Runden<br />

gegen die 39 Jahre alte Bulgarin<br />

Galina Gumliiska mit einem<br />

3:0-Punktsieg. Die frühere Lausitzer<br />

Eishockeyspielerin wohnt<br />

seit vier Jahren in Berlin und ist<br />

Gegen Bronislav Kubin (rechts) zeigte<br />

„Schulle“ einen beherzten Kampf<br />

mit Trainer Hendrik Gabel liiert,<br />

der jetzt in der Berliner Wuhlheide<br />

- in unmittelbarer Nähe des<br />

Stadions vom 1. FC Union - ein<br />

eigenes Gym betreibt. Dort trainiert<br />

auch der Lausitzer Marcel<br />

Erler. Der Cuisergewichtler erzwang<br />

gegen den mit 29 Kämpfen<br />

erfahrenen Andreas Günther<br />

aus Halle an der Saale ein Unentschieden.<br />

Halles Trainer Uwe<br />

Marco Schulze holte sich den WM-<br />

Gürtel der GBU zurück<br />

Schuster ärgerte sich: „Andreas<br />

hat viel zu oberflächlich und<br />

mit zu wenig Dampf geboxt. Da<br />

kann nicht mehr als ein Unentschieden<br />

herauskommen.“<br />

Nach längerer Pause tauchte<br />

in Velten auch der ehemalige<br />

SES-Boxer Serdar Sahin,<br />

der „Bomber“, wieder auf. Er<br />

trainiert bei Chikara-Boxen, einem<br />

der inzwischen unzähligen<br />

Berliner Boxtempel in der Schöneberger<br />

Bülowstraße.<br />

Sahin<br />

hat noch immer<br />

große Pläne,<br />

das bekam auch<br />

Puyan Etessami<br />

aus dem Wuhlheider<br />

Gabel-<br />

Gym zu spüren.<br />

Zu Beginn der<br />

fünften Runde<br />

gab der keineswegs<br />

schwache<br />

Etessami auf.<br />

„Ich will mit 30<br />

noch einmal zurück<br />

ins große<br />

Boxgeschäft“,<br />

versprach der<br />

„Bomber“ dem<br />

Publikum.<br />

Auf einen<br />

Titel ist auch<br />

Halbmittelgewichtler Ronny<br />

Gabel scharf. „Am 7. September<br />

wollen wir in der neuen Halle<br />

von Rüdersdorf um die EM gegen<br />

den Polen Marvin Zcybulski<br />

boxen“, ist von Trainer Schröder<br />

zu erfahren. Gabel hatte bereits<br />

in der zweiten Runde den Berliner<br />

Maik Taubing besiegt.<br />

Manfred Hönel<br />

46 <strong>BoxSport</strong>


Fabian Raab auf den Spuren von Sebastian Sylvester?<br />

Die Wikinger<br />

kommen aus<br />

der Versenkung<br />

Comeback am 17. August in Usedom geplatzt<br />

Die Wikinger rappeln<br />

sich langsam wieder<br />

aus der Versenkung ins<br />

Licht der Boxringe. Mit<br />

Siegfried Kaiser (Halbschwer),<br />

Alfred Kowalowski (Schwer)<br />

und vor allem dem Supermittelgewichtler<br />

Fabian Raab (23) formiert<br />

Manager Winfried Spiering<br />

gemeinsam mit Trainer Hartmut<br />

Schröder eine schlagkräftige<br />

Truppe. Unter seine Obhut hat<br />

„Winne“ Spiering auch Felix<br />

Raab genommen. „Fabians jüngerer<br />

Bruder boxt noch bei den<br />

Amateuren, genauso wie fünf<br />

oder sechs andere Jungen, die<br />

wir entwickeln wollen“, erklärt<br />

der Wiking-Chef. Die erste große<br />

Wiking-Schau sollte nach langer<br />

Pause am 17. August in der „Ulli-<br />

Wegner-Halle“ auf der Insel Usedom<br />

steigen, fällt aber aus, da<br />

Fabian Raab krankheitsbedingt<br />

passen muss. „An der Ostsee haben<br />

wir nach der Wiedervereinigung<br />

vor 22 Jahren begonnen,<br />

den Wiking-Boxstall aufzubauen“,<br />

hatte Manager Spiering sich<br />

bezüglich Usedom Gedanken<br />

gemacht und bleibt der bekannte<br />

Optimist. „Ich bin sicher, wir<br />

werden wieder, wie einst mit Sebastian<br />

Sylvester, Spitzenboxer<br />

hervorbringen.“<br />

„Mit Fabian Raab haben wir<br />

ein Talent in unserem Team, das<br />

ich, wie früher Sebastian, zu einem<br />

WM-Kampf führen will“,<br />

gibt Trainer Schröder Ziele vor.<br />

Der 23 Jahre alte Raab absolvierte<br />

bisher sieben Profikämpfe<br />

und gewann davon sechs durch<br />

Knockout. Zuletzt traf der Berliner<br />

auf den Tschechen Josef Obeslo.<br />

Der Supermittelgewichtler<br />

hatte im Februar in Berlin gegen<br />

Enrico Kölling im Halbschwergewicht<br />

geboxt. Kölling verließ<br />

damals als klarer Punktsieger<br />

den Ring. „Diesmal kommt der<br />

Tscheche nicht über die Zeit. Fabian<br />

haut ihn um“, betätigte sich<br />

Spiering als Wahrsager. Doch so<br />

schnell schießen die Preußen<br />

nicht. Obeslo wackelte zwar in<br />

der vierten und sechsten Run-<br />

Fabian Raab<br />

brachte Josef<br />

Obeslo (rechts)<br />

zwar zum Wackeln,<br />

konnte ihn jedoch<br />

nicht auf die<br />

Bretter<br />

schicken<br />

de bedenklich. Auf die Bretter<br />

zwang ihn Fabian nicht. „Solche<br />

Gegner sind eine gute Schule.<br />

Nur dadurch kommen wir weiter“,<br />

schätzte Hartmut Schröder<br />

den Kampf ein.<br />

Fabian Raab, der eigentlich<br />

Furat Rabi heißt, kam mit zwei<br />

Jahren aus dem Libanon nach<br />

Berlin. „Ich bin geborener Palästinenser,<br />

fühle mich aber als<br />

Berliner, denn ich habe noch nie<br />

woanders gewohnt. Ich habe die<br />

Winfried Spiering (rechts) hat mit Fabian Raab einen schlagkräftigen Boxer in<br />

seiner Truppe<br />

Hauptschule abgeschlossen und<br />

bin Logistik-Facharbeiter“, erklärt<br />

er kurz in einwandfreiem<br />

Deutsch. Begonnen hat der Junge<br />

in Berlin-Marzahn bei „Boxen<br />

statt Gewalt“. „Er kann ein richtig<br />

guter Boxer werden. Sein Talent<br />

ist nicht zu übersehen. Drei<br />

seiner Brüder<br />

boxen immer<br />

noch bei uns.<br />

Fabian ist ein<br />

anständiger<br />

Junge. Trotzdem<br />

ist er mit<br />

dem Gesetz<br />

in Konflikt gekommen.<br />

Viel<br />

hängt auch<br />

vom Umfeld<br />

ab. Von uns<br />

ist er weg,<br />

weil er Profi<br />

werden wollte.<br />

Ich denke aber, bei Hartmut<br />

Schröder ist er in guten Händen“,<br />

nimmt Trainer Otto Ramin an.<br />

Wenn Fabian auf die Ratschläge<br />

seines Trainers hört und fleißig<br />

trainiert, wird seine Zukunft<br />

ganz bestimmt im Seil- und nicht<br />

im Zellen-Quadrat stattfinden.<br />

Europameister Sebastian Sylvester zählte einst zur<br />

Spitzentruppe von Trainer Hartmut Schröder (links) und<br />

Manager Winfried Spiering (rechts)<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

47


Ulrich Bittner will das olympische Boxen in Deutschland<br />

Das<br />

sport<br />

INTERVIEW<br />

Hans Reski mit Ulrich Bittner<br />

Vor fünf Monaten titelte der<br />

<strong>BoxSport</strong> über Ulrich Bittner<br />

„Ein Hans-Dampf in Hanaus<br />

Gassen“. Der dynamische<br />

Präsident des BR Hanau<br />

rockte im wahrsten Sinne<br />

des Wortes die 2. Liga, führte<br />

die Mannschaft in die 1.<br />

Bundesliga. Dabei holte er<br />

René Weller, den einstigen<br />

Paradiesvogel des Boxens,<br />

als Trainer zurück. Aus seinen<br />

Boxveranstaltungen in Hanau<br />

machte er Events mit Buffet,<br />

Musik und Show als Zutaten,<br />

holte pro Veranstaltung 3.000<br />

bis 4.000 Zuschauer in die<br />

Halle. Unglaubliche Zahlen<br />

Jetzt rockt Hanaus<br />

Hans-Dampf das<br />

deutsche WSB-Team<br />

TV-Verträge und Sponsoren an der Hand<br />

Wollen die WSB-Truppe weiter nach vorn bringen: Ulrich Bittner (rechts) und DSB-<br />

Sportdirektor Michael Müller<br />

<strong>BoxSport</strong>: Sie sollen Chef<br />

der deutschen WSB werden – wie<br />

kam es dazu?<br />

Bittner: Aufgrund der Entwicklung,<br />

die wir in der Bundesliga<br />

gemacht haben. Dann<br />

kam es zu einem normalen<br />

Austauschgespräch, als ich im<br />

Olympiazentrum in Heidelberg<br />

war. Dort sagte man mir, dass<br />

der DBV Probleme hat, jemanden<br />

Engagierten für die WSB zu<br />

finden. Mein Ziel war schon immer<br />

im Hinterkopf gewesen europaweit<br />

oder weltweit zu agieren,<br />

nicht jetzt gleich, vielleicht<br />

in einem Zeitraum von drei Jahren.<br />

So ging es los, irgendwann<br />

hat sich das in Gesprächen mit<br />

dem DBV konkretisiert.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Sie müssen aber<br />

jetzt noch Gespräche mit dem<br />

AIBA-Chef Dr. Wu führen?<br />

Bittner: Ja, und zwar ein<br />

ganz spezielles, konspiratives.<br />

Es gibt eine klare Bedingung<br />

meinerseits, diese muss stehen.<br />

Ich möchte zwei Dinge gewährleistet<br />

haben: Zwei Profikämpfe<br />

in der neuen Profiliga APB der<br />

AIBA, das zweite ist die Olympiaqualifikation<br />

für 2016 nach<br />

Deutschland zu holen. Es wird<br />

drei Verträge geben, die wir miteinander<br />

schließen werden: Einmal<br />

den WSB-Vertrag, einmal<br />

den APB-Vertrag mit den beiden<br />

Profikämpfen und die AIBA kann<br />

ja bestimmen, wo die Qualifikation<br />

für Olympia weltweit für<br />

die Nachrücker stattfindet – das<br />

wäre für Deutschland natürlich<br />

ein Knaller. Die Quali habe ich<br />

ins Gespräch gebracht, das war<br />

vorher kein Thema.<br />

So lässt sich das auch nur<br />

rechnen, wir können das ganze<br />

Wagnis nur eingehen, wenn es<br />

einen festen Drei-Jahres-Vertrag<br />

einschließlich der Olympiade<br />

gibt. Ein Jahresvertrag, den man<br />

ursprünglich vorgesehen hat, ist<br />

vollkommen undenkbar, wäre<br />

ein zu großes Risiko.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Was macht Sie<br />

zuversichtlich, dass die AIBA<br />

da mitmacht und wie wollen Sie<br />

das alles aufziehen?<br />

Bittner: Boxen muss wieder<br />

Event werden. Viele Eventsachen,<br />

auch außerhalb des Sportbereichs,<br />

so z.B. „Deutschland<br />

sucht den Superstar“, sind Medienfenster,<br />

die rückläufig sind.<br />

Aber ein Mannschaftssport<br />

könnte wirklich die Aufmerksamkeit<br />

des Publikums erwecken.<br />

Da habe ich auch schon<br />

bei den ersten Gesprächen mit<br />

zwei Fernsehanstalten klare Signale<br />

bekommen, dass man dem<br />

sehr positiv gegenüber steht.<br />

Aber nicht als Jahresprogramm.<br />

Die wollen schon den gesamten<br />

Weg, einschließlich der<br />

Profikämpfe, einschließlich der<br />

AIBA-Quali, sonst macht es keinen<br />

Sinn. Das Signal muss aber<br />

jetzt von der AIBA kommen.<br />

Seit sechs Wochen sind wir in<br />

konkreten Verhandlungen, aber<br />

das ging bisher alles sehr schleppend.<br />

Hand aufs Herz: Wer kennt<br />

in Deutschland die WSB? Die<br />

Fachleute vielleicht, aber nicht<br />

der Laie, den man ja gewinnen<br />

will. Wir wollen das alles als<br />

Event aufbauen, wie ein Konzert,<br />

dass die Leute, wie bei Touren<br />

48 <strong>BoxSport</strong>


evolutionieren<br />

für das olympische Boxen, die<br />

es bisher noch nie gab. Jetzt<br />

plant Bittner den ganz großen<br />

Coup: Als Chef der deutschen<br />

WSB-Truppe plant er die große<br />

Revolution im deutschen Boxen.<br />

Über seine Pläne spricht er<br />

im großen <strong>BoxSport</strong>-Interview<br />

mit Hans Reski.<br />

in die einzelnen Städte zu den<br />

Boxkämpfen kommen. Dazu<br />

Städte heraussuchen, wo die<br />

Boxer herkommen. Dazu sollte<br />

die Bundeshauptstadt Berlin gehören,<br />

aber auch Frankfurt. Da<br />

gibt es super Locations, wie die<br />

Festhalle oder die alte Oper.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wollen Sie die<br />

deutsche Staffel weiterhin German<br />

Eagles nennen?<br />

Bittner: Nein, auf keinen<br />

Fall. Das ist für mich kein Patriotismus<br />

für Deutschland. Es gibt<br />

die deutsche Fußballnationalmannschaft,<br />

die deutsche Handballnationalmannschaft<br />

und so<br />

sollte es auch die deutsche Boxnationalmannschaft<br />

geben. Man<br />

kann sie auch German Federation<br />

nennen, das klingt international<br />

besser. Aber Eagles stört<br />

mich, das hört sich nach Eishockey<br />

oder Football an.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Ist die deutsche<br />

Staffel überhaupt stark genug<br />

für die WSB oder nur Kanonenfutter<br />

für Kasachstan, Aserbeidschan,<br />

Kuba etc.?<br />

Bittner: Das ist nicht ganz<br />

falsch, aber vielleicht liegt darin<br />

auch unsere Chance, dass man<br />

Ein erfolgreiches Team in Hanau: Bittner und René Weller (rechts)<br />

uns unterschätzt. Natürlich ist<br />

Deutschland mit den anderen<br />

Mannschaften nicht auf einem<br />

Level. Auch wenn sich die DBV-<br />

Verantwortlichen etwas in die<br />

Tasche lügen, wenn sie meinen,<br />

sie hätten so ein starkes Team.<br />

Deswegen muss man noch mal<br />

punktuell verstärken. Ich traue<br />

der Mannschaft zu, die Quali zu<br />

überstehen, das wäre ja schon<br />

mal ein Anfang.<br />

B o x -<br />

Sport: Haben<br />

Sie denn<br />

auch eine<br />

Idee, wie Sie<br />

die Mannschaft<br />

verstärken<br />

wollen?<br />

Bittner:<br />

Da habe ich<br />

noch zwei<br />

Profiknaller<br />

im Hinterkopf,<br />

die für<br />

Furore sorgen<br />

würden. Der Wechsel in<br />

die WSB geht aber nur, wenn<br />

sie ihre Karriere in den Verbänden,<br />

in denen sie jetzt boxen,<br />

beenden. Aber da gibt es<br />

irgendwie eine Sonderklausel,<br />

die man anwenden könnte. Ich<br />

glaube, zwei Kämpfer dürften<br />

im Prinzip zurückgeführt werden.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wie wollen Sie<br />

das alles finanzieren?<br />

Musik, Tanz, Shows, einfach ein Eventfeeling – so will Ulrich Bittner die Boxkämpfe<br />

umrahmen<br />

Bittner: Mit Sponsoren. Die<br />

Vorstellungen sind klar fixiert.<br />

Die erste Stelle ist der Fernsehvertrag,<br />

die zweite Stelle sind<br />

zwei namhafte Gewerbetreibende,<br />

die ich jetzt an dieser Stelle<br />

nicht benennen kann, aber die<br />

bewegen sich dabei in einem<br />

Kaliber wie Mediamarkt.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wie hoch ist eigentlich<br />

die Lizenz, die Sie der<br />

AIBA zahlen müssen?<br />

Bittner: Wie allgemein<br />

bekannt ist 300.000 Euro oder<br />

500.000 Dollar. Die Summe<br />

muss jede Mannschaft in der<br />

WSB aufbringen. Für Deutschland<br />

hat das bisher die AIBA<br />

intern selber getragen, daher<br />

war Dr. Wu nie begeistert, dass<br />

Deutschland ein Kostenfaktor<br />

und kein Geldbringer war.<br />

Deutschland muss das jetzt<br />

anpassen und entsprechend<br />

vermarkten. Wu ist natürlich<br />

froh um jeden Cent, den er nun<br />

nicht mehr in Deutschland reinstecken<br />

muss.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wollen Sie das<br />

Unterhaltungskonzept Hanau<br />

weiter kultivieren?<br />

Bittner: Dieses Prinzip<br />

wird Einfluss haben, aber in einer<br />

ganz anderen Art. Aber wir<br />

denken auch darüber nach, das<br />

Motto WSB-Schlager-Tour 2013<br />

ähnlich wie in Hanau durchzuführen.<br />

Aber es können auch<br />

andere Sachen sein, wichtig<br />

ist, dass es ein Event wird, der<br />

ein Unterhaltungsabend für die<br />

ganze Familie ist und auch jemanden<br />

interessiert, der nichts<br />

mit boxen am Hut hat. Also: Ich<br />

meine, um die Kämpfe muss<br />

ein Unterhaltungsteil aufgebaut<br />

werden, mit Zugpferden aus der<br />

Musikbranche.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Haben Sie keine<br />

Angst, dass Sie Gegenwind vom<br />

DBV kriegen?<br />

Bittner: Nein, ganz im Gegenteil,<br />

dieser Punkt ist mit dem<br />

DBV schon abgestimmt, für die<br />

ist nur wichtig, dass das Sportliche<br />

nicht auf der Strecke bleibt.<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

49


Das<br />

sport<br />

INTERVIEW<br />

Peter Jaschke mit Dr. Michael Bastian<br />

Dr. Michael Bastian ist seit 1. November 2012 Cheftrainer des Deutschen<br />

Boxsport-Verbands (DBV). Zuvor stand er bereits zwei Jahre als Diagnostik-Coach<br />

in Diensten des nationalen Dachverbands, für den er früher zehn<br />

Jahre lang auch als Lehrwart tätig war. Der promovierte Trainer hat von<br />

1966 bis 1970 an der DHFK Leipzig studiert und später bis 2008 in der Sachsenmetropole<br />

hauptberuflich das renommierte Institut für Angewandte<br />

Trainingswissenschaften geleitet. Bis heute ist Bastian Koordinator der<br />

Diplom-Trainerausbildung an der Trainerakademie Köln. <strong>BoxSport</strong> sprach mit<br />

dem Fachmann über die bevorstehende WM, das neue Punktwertungssystem<br />

„Ten-Points-Must“ und aktuelle Entwicklungen beim Weltverband AIBA.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Herr Dr. Bastian,<br />

wie sind die drei EM-Medaillen<br />

für Arayk Marutyan (Silber),<br />

Artem Harutyunyan und Emir<br />

Ahmatovic (je Bronze) im vergangenen<br />

Juni in Minsk im Licht<br />

der bevorstehenden WM im Oktober<br />

in Kasachstan einzuschätzen?<br />

Dr. Michael Bastian: Die<br />

drei haben damit ein wichtiges<br />

Achtungszeichen gesetzt. Marutyan<br />

stand immerhin im Finale<br />

und hat großes Potenzial gezeigt.<br />

Es ist positiv, wenn junge Leute<br />

am Beginn des olympischen Zyklus<br />

internationale Medaillen<br />

erkämpfen.<br />

Boxsport: Können Sie das<br />

bitte im Hinblick auf die WM<br />

im Oktober in der kasachischen<br />

hat der jüngste Chemiepokal gezeigt,<br />

dass wir auch Kasachen<br />

<strong>schlagen</strong> können und vor diesen<br />

Namen keine Angst haben. Wir<br />

haben gute, junge Trainer, die<br />

hungrig sind und glauben, dass<br />

sich das beim einen oder anderen<br />

Athleten auch durchsetzt.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Was ist mit Erik<br />

Pfeifer, der 2011 noch so grandios<br />

WM-Bronze gewann? Wie bei<br />

Olympia in London musste er<br />

auch bei der EM schon nach dem<br />

ersten Kampf die Segel streichen.<br />

Gilt er als eine Medaillenhoffnung<br />

bei der WM 2013?<br />

Bastian: Wer Pfeifers EM-<br />

Kampf gegen Sergey Kuzmin wie<br />

ich aus der Nähe gesehen hat, der<br />

weiß, es hätte auch anders ausgehen<br />

können. Diese Niederlage<br />

er nicht teilnehmen. Er war aber<br />

nach den Spielen von London,<br />

als er wirklich nicht ausreichend<br />

auf das Turnier fokussiert war,<br />

bei der World Series Of Boxing<br />

auf einem guten Weg und hatte<br />

begriffen, dass er die Weltklasse<br />

<strong>schlagen</strong> kann. Und dann ist er<br />

bei der EM gleich auf den diesjährigen<br />

russischen Chemiepokalsieger<br />

getroffen. Pfeifer hat<br />

aber durchaus gut geboxt und<br />

ist weiterhin ein Medaillenkandidat.<br />

Boxsport: Wir haben neben<br />

dem olympischen Boxen<br />

seit 2010 die semiprofessionelle<br />

World Series Of Boxing (WSB)<br />

und bald auch Profis unter dem<br />

Dach der AIBA, die aber weiterhin<br />

bei Olympia starten dürfen.<br />

(APB) werden würde, was wäre<br />

dann mit einem möglichen Start<br />

bei der Amateur-WM?<br />

Bastian: So lange er nur unterschrieben,<br />

aber noch keinen<br />

APB-Kampf gemacht hätte, stünde<br />

einem Start nichts im Wege.<br />

Andernfalls müsste er sich über<br />

die AIBA-Profischiene für Olympia<br />

qualifizieren. Allerdings gilt<br />

auch: Wer als AIBA-Profi nicht<br />

zurechtkommt, darf innerhalb<br />

des ersten Jahres zu den Amateuren<br />

zurückkehren.<br />

Boxsport: Starten die drei<br />

deutschen EM-Medaillengewinner<br />

automatisch bei der WM<br />

als Saisonhöhepunkt im Oktober<br />

oder werden die Karten neu<br />

gemischt, zum Beispiel bei den<br />

Deutschen Meisterschaften vom<br />

Der Cheftrainer glaubt aber nicht, dass wir<br />

Hauptstadt Almaty genauer erklären?<br />

Dort sind ja dann auch<br />

noch die Boxmächte Kasachstan<br />

(Asien) und Kuba (Amerika)<br />

dabei.<br />

Bastian: Vergessen darf<br />

man auch nicht Russlands erste<br />

Garde, die bei der EM nicht am<br />

Start war. Europa ist seit Ewigkeiten<br />

der stärkste Kontinent im<br />

Boxen. Auch wenn bei der WM<br />

weitere Spitzennationen dazu<br />

kommen, so gilt doch auch,<br />

dass viele andere lange nicht<br />

europäisches Niveau haben. Die<br />

Leistungsdichte ist also weniger<br />

hoch als bei der EM, und so ist<br />

bei entsprechender Auslosung<br />

eine Medaille unter Umständen<br />

leichter zu ergattern. Eine EM-<br />

Medaille hat im Jahr einer WM<br />

großen Einfluss auf die Rangliste:<br />

Das heißt, zumindest unsere<br />

drei Medaillengewinner werden<br />

gesetzt und stoßen so nicht<br />

gleich auf die starken Favoriten.<br />

Eine WM 2013 ist aber auch<br />

noch etwas anderes als 2015 im<br />

Jahr vor den Spielen. Im Übrigen<br />

50 <strong>BoxSport</strong><br />

war kein Rückfall. Pfeifer war<br />

zu lange verletzt und hatte vor<br />

der EM zu wenige Wettkämpfe.<br />

Auch am Chemiepokal konnte<br />

Somit gibt es drei Möglichkeiten,<br />

sich für die Spiele zu qualifizieren.<br />

Wenn beispielsweise ein<br />

Artur Bril jetzt AIBA-Profiboxer<br />

3. bis zum 8. September in Oldenburg?<br />

Bastian: Die drei erfolgreichen<br />

EM-Starter haben einen<br />

Das Trainerteam um Bastian (2.v.l.): Zoltan Lunka, Valentin Silaghi, Rustam Rahimov und Michael Timm (v.l.)


Bonus. Wir wollen solche Leute<br />

in Richtung Rio puschen, auch<br />

um sie in die Optik der internationalen<br />

Szene zu bringen. Wir<br />

können ja nicht 2015 einen Mann<br />

präsentieren, der 2016 Medaillen<br />

holen soll.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Bei der 91. DM<br />

in der EWS-Arena zu Oldenburg<br />

wird ohne Kopfschutz geboxt?<br />

Bastian: Das ist für die<br />

männliche Elite, und nur für<br />

diese, inzwischen Bestandteil<br />

der Wettkampfbestimmungen.<br />

Schon bei den meisten Landesmeisterschaften<br />

Prozess läuft noch. Außerdem<br />

hat die AIBA signalisiert, dass<br />

der DBV noch zwei weitere Profi-<br />

Boxer stellen soll. Vier Acht-Runden-Kämpfe<br />

wären auch besser<br />

im Hinblick auf eine fernsehgerechte<br />

Präsentation. Wir müssen<br />

sehen, wen wir noch vor<strong>schlagen</strong><br />

könnten. Kevin Künzel und<br />

Serge Michel waren ebenso im<br />

Gespräch wie Kastriot Sopa und<br />

Artur Bril. Die AIBA hatte nach<br />

seiner EM-Bronzemedaille auch<br />

Emir Ahmatovic auf die Agenda<br />

gesetzt. Es ist aber noch kei-<br />

Vorrunde der kommenden WSB-<br />

Saison in zwei Gewichtsklassengruppen,<br />

also C 1 (49 Kg, 56 Kg;<br />

64 Kg; 75 Kg; 91 Kg) und C 2 (52<br />

Kg; 60 Kg; 69 Kg; 81 Kg und +91<br />

Kg), insgesamt fünf Wettkämpfe<br />

in jeder Gruppe, davon zwei<br />

oder drei als Heimkampf je nach<br />

Los-Entscheid. Kämpft die eine<br />

Gewichtsklassengruppe zu Hause,<br />

dann boxt die andere in der<br />

Regel ein bis zwei Wochen später<br />

auswärts. So wechselt das im<br />

Verlaufe der Saison. Damit haben<br />

alle Gewichtsklassen zwei<br />

wurde ohne ne Entscheidung gefallen. Wir oder drei Heimkämpfe, aber<br />

Kopfschutz geboxt. Die kommende<br />

WM ist das erste internationale<br />

Turnier ohne.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Was halten Sie<br />

davon?<br />

Bastian: Wir begrüßen das.<br />

Die Boxer bekommen wieder ein<br />

Gesicht. Das macht es für die Zuschauer<br />

attraktiver. Es ist nicht<br />

mit einer größeren Zahl von<br />

Verletzungen zu rechnen. Das<br />

haben die drei Jahre WSB ohne<br />

Kopfschutz ebenfalls gezeigt.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Der WM-Dritte<br />

Pfeifer ist neben dem Berliner<br />

müssen erst noch sehen, welche<br />

Athleten dafür bereit sind und<br />

was Sinn macht.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Was tut sich denn<br />

in Sachen Welt-Boxliga, also<br />

der semiprofessionellen World<br />

Series Of Boxen (WSB), die ab<br />

Mitte November in ihre vierte<br />

Saison seit 2010 geht? Erstmals<br />

wirft auch die führende Boxnation<br />

Kuba den Hut in den Ring.<br />

Werden die German Eagles zum<br />

dritten Mal dabei sein? Und gibt<br />

es inzwischen einen Fernsehsender,<br />

der die WSB-Heimkämpfe<br />

auch zwei oder drei Auswärts-<br />

Starts.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Mit der Ukraine<br />

und Italien haben wir zwei starke<br />

Favoriten in der Gruppe, aber<br />

immer noch besser als Kuba und<br />

Co. wie in der Gruppe B, nicht<br />

wahr?<br />

Bastian: So ist es. Die Ukraine<br />

haben wir Zuhause schon<br />

ge<strong>schlagen</strong> und die Italiener um<br />

ein Haar sogar auswärts. Als die<br />

stärkere, die so genannte Todesgruppe,<br />

schätzen wir die mit<br />

Russland, Kuba, Kasachstan, Dr. Michael Bastian, Cheftrainer des<br />

Olympia-Fünften Stefan Härtel ausstrahlt?<br />

Aserbeidschan, Mexiko und Polen<br />

ein.<br />

Antwort<br />

DBV, steht im Interview Rede und<br />

einer von zwei deutschen Profis Bastian: Die German Eagles<br />

im Weltverband AIBA. Wann sind dabei. Drei Wochen nach <strong>BoxSport</strong>: Alle anderen<br />

zu zahm und zu brav“<br />

nur Kanonenfutter des reichen Ostens sind<br />

wird man sie wo als solche boxen<br />

sehen? Wie ist der Stand der<br />

Dinge beim neuen Profi-Box-<br />

Zweig der AIBA, der doch schon<br />

im Juni starten sollte?<br />

Bastian: Am 10. August finden<br />

in Rio de Janeiro im Mittelgewicht<br />

schon die ersten öffentlichen<br />

Demonstrationskämpfe<br />

von AIBA-Profis statt. (Anm. d.<br />

Red.: Der brasilianische Olympiazweite<br />

Esquiva Florentino<br />

Falcao und sein Bruder Yamaguchi<br />

Florentino Falcao, der in<br />

Lonon Bronze geholt hat, sollen<br />

den europäischen Vizemeister<br />

Bogdan Juratoni aus Rumänien<br />

und den Franzosen Michel Tavares<br />

treffen.)<br />

<strong>BoxSport</strong>: Und was ist mit<br />

den Deutschen?<br />

Bastian: Die AIBA möchte,<br />

dass die nationalen Verbände<br />

der AIBA-Profiboxer deren<br />

Heimkämpfe in den jeweiligen<br />

Herkunftsländern veranstalten.<br />

Das hängt mit viel Geld zusammen.<br />

Und das ist nur mit dem<br />

Fernsehen zu generieren. Dieser<br />

der WM geht es los. Die Frage<br />

nach einem TV-Sender ist noch in<br />

der Schwebe. Die German Eagles<br />

wurden der Gruppe A mit Ukraine,<br />

Italien, Algerien, USA und<br />

Argentinien zugelost. Deutschland<br />

trifft am ersten Kampftag<br />

im heimischen Ring auf die<br />

Vertretung Algeriens. Über die<br />

bisherigen Standorte Hannover<br />

und Göppingen hinaus sind<br />

noch weitere für die Heimkämpfe<br />

zu finden. Wir wollen diesmal<br />

auf jeden Fall das Viertelfinale<br />

und somit einen sechsten Heimkampf<br />

erreichen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Gibt es in der<br />

WSB-Saison 2013/14 Neuerungen?<br />

Bastian: Die gibt es. Es wird<br />

in der kommenden Saison in den<br />

zehn olympischen Gewichtsklassen<br />

geboxt. Das hängt damit<br />

zusammen, dass man sich in der<br />

Saison 2014/2015 auch über das<br />

WSB-Ranking für die Olympischen<br />

Spiele in einer der zehn<br />

Gewichtsklassen qualifizieren<br />

kann. Wir haben also in der<br />

2004 in Athen bei den Olympischen<br />

Spielen traf Dr. Michael Bastian auf den<br />

Ex-Weltmeister Evander Holyfield<br />

WSB-Teams haben Sponsoren,<br />

die German Eagles werden immer<br />

noch vom Weltverband AI-<br />

BA unterhalten.<br />

Bastian: Dass die German<br />

Eagles am Tropf der AIBA hängen,<br />

ist auch ein Schutz davor,<br />

dass man uns nicht zu sehr über<br />

den Tisch zieht bei Entscheidungen<br />

am Ring. Es könnte aber bald<br />

einen privaten Franchisenehmer<br />

mit Sitz in Deutschland geben,<br />

der das Team übernimmt. Das<br />

ist beim DBV in Arbeit. Dafür<br />

bin ich aber nicht zuständig und<br />

kann deshalb auch nicht mehr<br />

dazu sagen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Wie sehen Sie<br />

den wachsenden Einfluss osteuropäischer<br />

Superreicher aus<br />

ehemaligen Sowjetländern im<br />

olympischen Boxen, und zwar<br />

auch vor dem Hintergrund von<br />

fragwürdigen Fehlurteilen, die<br />

sich zu häufen scheinen.<br />

Bastian: Um es vorsichtig<br />

zu formulieren: Immer wenn´s<br />

um Geld geht, steigt die Gefahr,<br />

dass Leute Einfluss nehmen,<br />

die nicht unbedingt den olympischen<br />

Gedanken im Kopf<br />

haben. Inwieweit die AIBA dagegen<br />

halten kann, wird sich<br />

zeigen. Derzeit wird darüber<br />

nachgedacht, möglicherweise<br />

Profi-Kampfrichter zu beschäftigen,<br />

um den potenziellen<br />

Einfluss von Geld zu mindern.<br />

Es geht um viel, das ist immer<br />

problematisch. Das sind Dinge,<br />

die wir in Deutschland kaum beeinflussen<br />

können. Wir können<br />

nicht mit Geld um uns werfen,<br />

weil das olympische Boxen in<br />

Deutschland mit öffentlichen<br />

Mitteln finanziert wird.<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

51


<strong>BoxSport</strong>: Werden die DBV-Boxer zu<br />

Kanonenfutter in einem einseitig abgekarterten<br />

Spiel osteuropäischer und asiatischer<br />

Boxnationen?<br />

Bastian: So dramatisch sehe ich das<br />

nicht. Die brauchen uns ja auch. Wenn sie<br />

es übertreiben würden, müssten sie alleine<br />

boxen. Wir dürfen uns natürlich nicht alles<br />

gefallen lassen und müssen in internationalen<br />

Gremien unsere Stimme erheben und<br />

Einfluss nehmen. Unsere Athleten müssen<br />

ordentliche Leistungen abliefern und wir<br />

Trainer müssen sie so einstellen, dass sie<br />

auch gewinnen können.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Es häufen sich Berichte über<br />

Fehlurteile. Ist das neue 10-Points-Must-Wertungssystem<br />

mit Schuld daran?<br />

Bastian: Bestimmt ist das mit ursächlich<br />

für manche fragwürdige Entscheidung. Wir<br />

befinden uns in einer Übergangsphase. Die<br />

Zeit der Anpassung war kurz für Trainer,<br />

Athleten und Kampfrichter. Man sieht noch<br />

keine einheitliche Linie. Die einen Punktrichter<br />

sehen weiterhin mehr die klaren<br />

Treffer, während die anderen dagegen schon<br />

mehr Angriffsverhalten und Defensive ins<br />

Punkten einfließen lassen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Was sollten die Trainer und<br />

Boxer künftig noch beachten?<br />

Bastian: Kämpfe werden vom Ringrichter<br />

kaum noch unterbrochen. Da müsste<br />

schon ein extremer Tiefschlag oder eine<br />

krasse Innenhand kommen. Klammern oder<br />

Halten führt dagegen nicht mehr zu einer<br />

Unterbrechung.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Welche Konsequenzen ziehen<br />

Sie allgemein aus den Punktsystemänderungen?<br />

Bastian: Wir<br />

Deutsche boxen zu<br />

fair, zu zahm und<br />

zu brav. Unsere Boxerinnen<br />

und Boxer<br />

müssen effektiv aggressiv<br />

und offensiv<br />

im Ring agieren,<br />

um die Runden zu<br />

gewinnen. Das hat<br />

man gerade auch<br />

wieder beim EU-<br />

Cup der Frauen am<br />

Erfolg der Türkinnen<br />

und Irinnen<br />

gesehen.<br />

<strong>BoxSport</strong>: Was machen eigentlich die<br />

Iren besser als wir? Dieses kleine Land zählt<br />

bei Männern und Frauen zur Weltspitze, wir<br />

gehören bei der männlichen Elite zum Mittelfeld.<br />

Bastian: Das kann ich Ihnen sagen: Das<br />

Boxen kommt traditionell aus der Arbeiterklasse,<br />

die immer um ihre Existenz kämpfen<br />

musste. Das ist in Irland immer noch so. Die<br />

Athleten stammen aus einfachen Verhältnissen.<br />

Das Boxen bietet ihnen eine Riesenchance,<br />

ähnlich wie unseren Jungs mit<br />

Migrationshintergrund. Dazu kommt aber,<br />

dass das Boxen in Irland die Nummer eins-<br />

Sportart ist. Das hat da einen ganz anderen<br />

Stellenwert als bei uns. Die Mädchen und<br />

Jungs sehen ihr Foto in der Tageszeitung,<br />

wenn sie gewinnen. Und das motiviert unwahrscheinlich.<br />

52 <strong>BoxSport</strong><br />

DBV-Präsident Jürgen Kyas ist überzeugt:<br />

„Wir kommen<br />

ins Viertlefinale“<br />

Gruppe A<br />

Ukraine Otamans<br />

USA Knockouts<br />

Argentina Condors<br />

Dolce & Gabbana Italia Thunder<br />

German Eagles<br />

Algeria Desert Hawks<br />

Die German Eagles werden sich auch<br />

in der kommenden Saison wieder<br />

an der World Series of Boxing beteiligen.<br />

„Dafür wählen wir einen Kaderkreis<br />

von mindestens 20 Boxern aus. Allerdings<br />

warten wir noch die Ergebnisse der<br />

Deutschen Meisterschaften vom 3. bis zum 7.<br />

September in Oldenburg ab“, sagt DBV-Sportdirektor<br />

Michael Müller. „Wir sollten bereits<br />

am 15. November die erste Begegnung zu<br />

Hause gegen Algerien bestreiten. Den Kampf<br />

haben wir auf Januar verschoben. Die WM<br />

endet erst am<br />

27. Oktober in<br />

Kasachstan. Da<br />

kommt der erste<br />

Kampftermin zu<br />

früh. Jetzt beginnen<br />

wir am<br />

23.November,<br />

zwei Wochen<br />

später, mit einem<br />

Heimkampf<br />

gegen die Ukraine.<br />

In welcher<br />

Stadt geboxt<br />

wird, steht noch<br />

nicht fest. Auf alle<br />

Fälle gehören<br />

Göppingen und Hannover zu den Veranstaltungsorten.<br />

Dort wurden wir im vorigen Jahr<br />

sehr gut aufgenommen“, erklärt Müller.<br />

Gekämpft wird in allen zehn olympischen<br />

Gewichtsklassen. Dabei wird immer gewechselt.<br />

Einmal sind die Boxer in der sogenannten<br />

C1-Gruppe mit den Gewichtsklassen 49,<br />

58, 64, 75, und 91 kg dran. Am nächsten<br />

Kampfabend boxen dann die Athleten in der<br />

C2-Gruppe mit den Gewichtsklassen 52, 60,<br />

69, 81 und plus 91 kg. Bei den German Eagles<br />

können im Gegensatz zur Bundesliga auch<br />

die beiden AIBA-Profis Stefan Härtel und<br />

Erik Pfeifer eingesetzt werden. Es bleibt wie<br />

im Vorjahr bei fünf Runden zu je drei Minuten.<br />

Geboxt wird mit freiem Oberkörper und<br />

ohne Kopfschutz. Gewertet wird nach dem<br />

Zehner-System wie bei den Profis, wo jede<br />

Runde extra gewertet wird.<br />

Der Disziplintrainer für Olympisches Boxen Ralf Dickert (re.)<br />

und Dr. Michael Bastian tauschen sich regelmäßig aus<br />

Gruppe B<br />

Astana Arlans Kazakhstan<br />

Azerbaijan Baku Fires<br />

Mexico Guerreros<br />

Cuba Domadores<br />

Russland<br />

Hussars Poland<br />

WBS-Trainer Ralf Dickert sieht eine gewachsene<br />

Stärke der deutschen Boxer. „Unsere<br />

Jungs sind cleverer geworden. Robert und<br />

Artem Harutyunyan, Hamsa Touba, Ronny<br />

Beblik, Kastriot Sopa oder Kevin Künzel sind<br />

immer für einen Sieg gut. In Berlin trainiert<br />

bei mir noch ein Juwel in der 49-kg-Klasse. Er<br />

heißt Movsa Issajew und stammt aus Russland.<br />

Er hat die deutsche Staatsbürgerschaft<br />

beantragt. Bei den Deutschen Meisterschaften<br />

darf er schon mitmachen. Auf seine Entwicklung<br />

bin ich sehr gespannt. In der WSB<br />

werden wir ihn vielleicht auch einsetzen“,<br />

ist Dickert begeistert. DBV-Präsident Jürgen<br />

Kyas gibt sich sogar fest überzeugt: „Diesmal<br />

schaffen wir den Sprung ins Viertelfinale.“<br />

Der Meinung schließt sich Schwerins WBS-<br />

Trainer Michael Timm ohne Wenn und Aber<br />

an: „Wir haben mit unserer Auslosung ein<br />

bisschen Glück. Die B-Gruppe scheint mir<br />

zumindest auf dem Papier viel schwerer. Ich<br />

sehe uns aber nicht nur wegen des Losglücks<br />

auf gutem Weg. Wir können auch das Viertelfinale<br />

durch unsere gewachsene Leistungsstärke<br />

erreichen.“ Na dann, Ring frei!<br />

Manfred Hönel<br />

Die Termine der A-Gruppe<br />

mit den German Eagles:<br />

16. November: Ukraine – USA, Argentinien –Italien,<br />

Deutschland – Italien auf Januar verschoben.<br />

23. November: USA – Argentinien, Algerien –Italien,<br />

Deutschland – Ukraine.<br />

7. Dezember: Ukraine – Argentinien, Algerien – USA,<br />

Italien – Deutschland.<br />

14. Dezember: Argentinien – Algerien, Ukraine<br />

–Italien, Deutschland - USA.<br />

11. Januar 2014: Deutschland – Argentinien, Algerien<br />

- Ukraine, USA – Italien.<br />

Die Rückrunde<br />

18. Januar: USA - Ukraine, Italien - Argentinien,<br />

Algerien – Deutschland.<br />

1. Februar: Argentinien – USA, Italien – Algerien,<br />

Ukraine – Deutschland.<br />

8. Februar: Argentinien - Ukraine, USA – Algerien,<br />

Deutschland – Italien.<br />

22. Februar: Algerien – Argentinien, Italien –<br />

Ukraine, USA – Deutschland.<br />

1. März: Argentinien – Deutschland, Ukraine –<br />

Algerien, Italien –USA.


1. Bundesliga mit sechs Staffeln<br />

Velbert angelt sich Marutjan –<br />

aber Ärger über Terminplanung<br />

Stichtag für die Bundesliga<br />

ist der 15. November,<br />

dann starten<br />

die sechs gemeldeten<br />

Mannschaften der 1. Liga ihre<br />

Wettkämpfe. Mit dabei sind der<br />

Deutsche Meister Velberter BC,<br />

Motor Babelsberg, Nordhäuser<br />

SV, BR Hanau, BC Straubing und<br />

BSK Seelze. Für die erste Liga<br />

sind sieben Gewichtsklassen<br />

(57, 61, 65, 70, 76, 82 und plus 92<br />

kg) vorgesehen. Maximal dürfen<br />

drei Ausländer pro Kampfabend<br />

eingesetzt werden. Gewertet<br />

wird nach dem Zehn-Punktsystem<br />

wie bei den Profis. „Wir<br />

wollen ein einheitliches Wertungssystem<br />

im Boxen haben,<br />

deshalb wurde das bewährte<br />

System der Profis übernommen“,<br />

erklärt<br />

DBV-Präsident<br />

Jürgen Kyas. Die<br />

Kämpfe in der<br />

1. Bundesliga<br />

gehen über<br />

viermal drei<br />

Minuten. Geboxt<br />

wird ohne<br />

Kopfschutz.<br />

Neu-Velberter:<br />

Arayk Marutjan<br />

Ab 69 kg sind Handschuhe<br />

von zwölf Unzen<br />

vorgeschrieben. In der<br />

ersten Bundesliga dürfen bis auf<br />

Erik Pfeifer und Stefan Härtel<br />

auch Sportler antreten, die in der<br />

WSB eingesetzt sind. Härtel und<br />

Pfeifer fallen deshalb heraus,<br />

weil sie in der AIBA-Profiliga<br />

boxen werden. „Wir als Ver-<br />

Hans-Gerd Rosik und Mika Hanke (rechts) macht die Terminplanung der kommenden Saison zu schaffen<br />

band haben Ob der Weg wirklich so grund verschiedener Regularien<br />

den Vereinen<br />

gut ist, bleibt abzuwarten. Die jedoch in Grenzen.<br />

selbst nächste Saison macht zumindest Denn: Die World Series of<br />

überlassen,<br />

wie sie die<br />

1. Bundesliga<br />

gestalten<br />

Hans-Gerd Rosik, Vorsitzender<br />

des Velberter BC sowie Liga-<br />

Manager, und seinen Trainern<br />

schwer zu schaffen. Und das<br />

Boxing (WSB) will zukünftig in allen<br />

zehn olympischen Gewichtsklassen<br />

boxen, wobei abwechselnd<br />

fünf Gewichtsklassen pro<br />

wollen. Es obwohl Rosik beim Sommerfest Veranstaltung zum Einsatz kommen<br />

scheint so, als<br />

sei die 1. Bundesliga<br />

des Velberter Box-Clubs (VBC),<br />

gleichzeitig Eröffnung des Lan-<br />

sollen. Dabei überschneidet<br />

sich der Terminkalender der WSB<br />

auf einem guten desleistungsstützpunktes, mit mit dem der Bundesliga. Das<br />

Weg. Wichtig ist für uns<br />

als DBV, dass unsere Boxer möglichst<br />

zahlreiche Wettkämpfe bestreiten<br />

können. Nur durch umfangreiche<br />

Wettkampf-Erfahrung<br />

können wir an das internationale<br />

Niveau anknüpfen“, erklärt DBV-<br />

Sportdirektor Michael Müller.<br />

einer Überraschung aufwartete.<br />

Rosik stellte dort einen hochkarätigen<br />

Neuzugang vor: Vize-<br />

Europameister Arayk Marutjan<br />

wird in der nächsten Bundesliga-<br />

Saison in der Gewichtsklasse bis<br />

70 Kg antreten. Die Freude über<br />

den Neuzugang hält sich auf-<br />

macht den Einsatz der Top-Boxer<br />

in der Liga unberechenbar, denn<br />

es kann durchaus sein, dass ein<br />

WSB-Termin und ein Liga-Termin<br />

auf das gleiche Datum fallen.<br />

„Und dann sticht ober natürlich<br />

unter“, bringt es Liga-Trainer<br />

Mike Hanke auf den Punkt.<br />

2. Liga: Hertha BC mischt wieder mit<br />

In der 2. Bundesliga werden<br />

die Karten erst am 1. September<br />

gemischt. „Bis dahin<br />

haben die Vereine Zeit,<br />

für die zweite Bundesliga zu<br />

melden. Bis jetzt hat nur Weimar<br />

seine Teilnahme endgültig<br />

abgesagt“, ist von Olaf Leib,<br />

Manager beim Chemnitzer BC,<br />

zu erfahren. Neben Chemnitz,<br />

Hanse Wismar, Hanau II und<br />

Schwedt beabsichtig auch Hertha<br />

BSC Berlin wieder in die<br />

2. Bundesliga einzusteigen:<br />

„Durch den Aufstieg von Hertha<br />

in die 1. Fußball-Bundesliga<br />

haben wir wieder einen finanziellen<br />

Zuschuss erhalten.<br />

Da wir gute Boxer in Berlin<br />

wirklich in großer Zahl haben,<br />

steigen wir in die 2. Bundesliga<br />

mit dem Ziel ein, in zwei<br />

Jahren wieder ganz oben mitzuboxen“,<br />

verrät Berlins Boxpräsident<br />

Peter Miesner. In der<br />

2. Liga sind ebenfalls sieben<br />

Gewichtsklassen, aber etwas<br />

abweichend von der 1. Liga<br />

(53, 57, 65, 70, 75, 82 und plus<br />

82) vorgesehen. Geboxt wird<br />

über dreimal drei Runden ohne<br />

Kopfschutz. Gewertet wird<br />

auch hier nach dem Profisystem.<br />

Pro Kampfabend dürfen<br />

nur zwei Ausländer eingesetzt<br />

werden.<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

53


Arayk Marutyan nach EM-Silber der Gejagte<br />

Vielleicht ist es sein Akzent,<br />

der am meisten<br />

überrascht. Er spricht<br />

dieses breite Mecklenburgisch,<br />

das die Menschen aus<br />

Schwerin eben sprechen, und<br />

doch erwartet man das nicht bei<br />

einem jungen Mann, der sich<br />

zum Gespräch als „Arayk Marutyan“<br />

vorstellt. „Ich bin nun mal<br />

in Schwerin aufgewachsen, also<br />

spreche ich auch so wie die Leute<br />

dort“, sagt er, und in diesem Moment<br />

wird wieder einmal klar,<br />

wie multikulturell Deutschland<br />

und seine Bürger längst sind.<br />

Arayk Marutyan wurde 1992<br />

zwar in Armenien geboren, doch<br />

als er wenige Monate alt war,<br />

gingen seine Eltern mit ihm und<br />

dem ein Jahr älteren Bruder Hakop<br />

nach Deutschland. Sie landeten<br />

in der Landeshauptstadt<br />

Mecklenburg-Vorpommerns,<br />

und dort wurde aus Arayk das,<br />

Macht Trainer Timm aus dem<br />

Löwen einen Olympiasieger?<br />

Roy Jones das große Vorbild des gebürtigen Armeniers<br />

was er heute ist: Deutschlands<br />

größtes Talent im olympischen<br />

Boxen. Anfang Juni gewann er<br />

in Weißrusslands Hauptstadt<br />

Minsk EM-Silber im Weltergewicht,<br />

bei seiner ersten Teilnahme<br />

an den kontinentalen Titelkämpfen<br />

der Männer. „Es war<br />

mein größter Erfolg, aber jetzt<br />

will ich mehr“, sagt er.<br />

Mehr wollte er auch schon<br />

als Kind immerzu. „Er konnte<br />

nicht stillsitzen, musste sich<br />

immer bewegen. Wenn er mit<br />

seinen Brüdern zu Hause war,<br />

war das eine Katastrophe“, sagt<br />

Vater Vitali, der seinem Sohn<br />

heute als Berater und Manager<br />

zur Seite steht. Als Neunjähriger<br />

begann Arayk aus eigenem Antrieb<br />

mit dem Faustkampf. „Ich<br />

habe immer meine Brüder verprügelt,<br />

da war es logisch, dass<br />

ich gern lernen wollte, nach Regeln<br />

zu kämpfen“, sagt er. Schon<br />

damals hatte er den Traum, der<br />

ihn auch heute noch antreibt,<br />

den Traum von Olympischem<br />

Gold um seinen Hals. „Olympia<br />

54 <strong>BoxSport</strong><br />

Arayk Marutyan entwickelt sich unter Michael Timm (rechts) weiter<br />

ist das Größte für jeden Sportler.<br />

2016 in Rio de Janeiro will ich<br />

dabei sein und Gold holen“, sagt<br />

er.<br />

Dabei stand Anfang dieses<br />

Jahres seine Karriere im deutschen<br />

Auswahlkader auf der<br />

Kippe. Weil er sich auf Anraten<br />

seines Beraters Peter Hanraths,<br />

dem früheren Geschäftsführer<br />

des mittlerweile insolventen<br />

Hamburger Profistalls Universum,<br />

weigerte, die Athletenvereinbarung<br />

mit dem Deutschen<br />

Boxsportverband (DBV) zu<br />

unterschreiben, wurde ihm die<br />

Streichung aus dem Bundeskader<br />

angedroht. Zudem wollte<br />

ihn der DBV aus der Sportfördergruppe<br />

der Bundeswehr und<br />

aus seiner Trainingsgruppe am<br />

Olympiastützpunkt Schwerin<br />

aussperren. Erst ein klärendes<br />

Gespräch mit DBV-Präsident<br />

Jürgen Kyas brachte eine Einigung.<br />

Er unterschrieb die Vereinbarung,<br />

auch weil Hanraths<br />

eingewilligt hatte. „Unser Ziel<br />

war immer, dass Rayko bis 2016<br />

Amateur bleibt. Wenn der DBV<br />

ihn bis dahin richtig fördert, ist<br />

alles in Ordnung.“<br />

Diese Förderung scheint sichergestellt.<br />

Der 20-Jährige ist<br />

weiterhin der Sportförderkompanie<br />

in Bruchsal unterstellt,<br />

trainiert aber in Schwerin unter<br />

dem früheren Universum-Chefcoach<br />

Michael Timm. Derzeit<br />

bereitet er sich auf die Deutschen<br />

Meisterschaften Anfang<br />

September in Oldenburg vor,<br />

im Oktober will er dann bei der<br />

WM in Kasachstan glänzen. Außerdem<br />

tritt er in der Bundesliga<br />

für Velbert an und in der semiprofessionellen<br />

World Series<br />

des Weltverbands AIBA für die<br />

German Eagles. „Ich weiß, dass<br />

ich durch meinen Erfolg bei der<br />

EM der Gejagte bin, aber das<br />

macht mir Spaß“, sagt er. Vor<br />

allem bringe ihn das Training<br />

mit Timm enorm weiter. „Es<br />

ist zwar sehr hart, aber Timmi<br />

hat unglaublich viel Erfahrung<br />

und weiß genau, was man als<br />

Amateur und als Profi braucht.<br />

Außerdem ist er wie ein guter<br />

Freund zu mir“, sagt er.<br />

Dass ihn der Weg irgendwann<br />

ins Profilager führen<br />

könnte, daran verschwendet<br />

der Fußballfan, dessen Boxidol<br />

früherer Tage Roy Jones Jr. war,<br />

keinen Gedanken. Er konzentriert<br />

sich nur auf die nächsten<br />

Schritte – und er verlässt sich<br />

auf den Rat von Peter Hanraths.<br />

„Er ist mein persönlicher Berater<br />

und steht immer hinter<br />

mir“, sagt er. Hanraths war es<br />

auch, der dem 180 cm großen<br />

Athleten zwecks besserer Vermarktbarkeit<br />

in Deutschland<br />

den Künstlernamen Rayko Löwe<br />

verpasst hat. Ein Name, den er<br />

im Amateurlager nicht benutzen<br />

darf – deshalb boxte Felix Sturm<br />

bei Olympia 2000 auch unter<br />

seinem Geburtsnamen Adnan<br />

Catic –, der sich aber langsam<br />

durchzusetzen beginnt. „Einige<br />

nennen mich Arayk, aber viele<br />

sagen schon Rayko, sogar meine<br />

Familie“, sagt er.<br />

Björn Jensen


Nach seiner Bronzemedaille bei der EM in Minsk<br />

Emir Ahmatovic auf den<br />

Spuren von Golden Jack?<br />

Sein Heimtrainer hatte<br />

Emir Ahmatovic<br />

sogar den Titel zugetraut.<br />

„Der Junge hat‘s<br />

drauf“, sagte Rainer Simon. Die<br />

Medaillenhoffnung des Deutschen<br />

Boxverbandes (DBV) bei<br />

den Europameisterschaften im<br />

Olympischen Boxen in Minsk<br />

hat der Schwergewichtler des<br />

„Boxteams Lahn in Wetzlar e.V.“<br />

erfüllt. Der 26 Jahre alte gebürtige<br />

Bosnier stand nach seinem<br />

Punktsieg über den Slowaken<br />

Sandro Dirnfeld im Halbfinale,<br />

hatte also Bronze sicher, verlor<br />

hier aber gegen den Russen Alexej<br />

Jegorow.<br />

Ahmatovic ist ein besonderes<br />

Beispiel für die Migrantenpolitik<br />

im deutschen Spitzensport,<br />

zumindest beim Boxverband.<br />

Seit 14 Jahren lebt der Athlet in<br />

Wetzlar, seit seine Familie nach<br />

den Wirren des Bosnienkrieges<br />

emigrierte. An den „international“<br />

ausgeschriebenen hessischen<br />

Meisterschaften durfte<br />

der Migrant schon als Jugendlicher<br />

teilnehmen und gewann<br />

im Laufe der Jahre zwölf Titel<br />

in drei verschiedenen Gewichtsklassen.<br />

Aber dann war auch<br />

Schluss für den Hessenmeister.<br />

Seit 2007 bemühten sich Simon<br />

sowie ein Landtagsabgeordneter<br />

aus dem Lahn-Dill-Kreis und das<br />

Regierungspräsidium Gießen<br />

um die Einbürgerung.<br />

Bedingung für den deutschen<br />

Pass aber war die Bescheinigung<br />

des DBV über die „Befähigung“<br />

Ahmatovics als Spitzensportler<br />

für den Nationalkader. Der DBV<br />

wiederum knüpfte das Testat an<br />

die „Verpflichtung“, so Simon,<br />

im Stützpunkt Berlin zu trainieren,<br />

und nicht im nur 130 Kilometer<br />

entfernten Leistungszentrum<br />

Heidelberg. Im Sommer letzten<br />

Jahres lag dem Hessischen Innenministerium<br />

endlich der<br />

erforderliche Bescheid des Boxverbandes<br />

vor. Emir Ahmatovic<br />

bekam einen deutschen Pass.<br />

„Das war für meine Karriere<br />

der wichtigste Moment“, sagt<br />

Emir Ahmatovic ist<br />

nicht nur im Ring<br />

variabel, Handstände –<br />

ob beid- oder einhändig<br />

– sind kein Problem…<br />

Ahmatovic, der erstmals im November<br />

2012 in Oldenburg an Deutschen Meisterschaften<br />

teilnehmen durfte. Im Trikot<br />

des Wetzlarer Boxteams verlor er den<br />

Endkampf gegen den Lokalmatador Eugen<br />

Schellenberg knapp mit 11:13 Treffern.<br />

„Wir wären schon einige Kilometer<br />

weiter“, sagt Simon, „wenn Emir früher<br />

die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten<br />

hätte.“ Erst als der DBV durch die<br />

Kämpfe des Wetzlarers in der Bundesliga<br />

für den SV Motor Babelsberg auf<br />

dessen Können aufmerksam wurde,<br />

kam Bewegung in die Bemühungen<br />

um die Einbürgerung.<br />

Den Ausschlag für das EM-<br />

Ticket gab der Turniersieg beim<br />

40. internationalen Chemiepokal<br />

im März in Halle. Der „technisch<br />

sehr variable Boxer“, so Simon, schlug<br />

den Italiener Fabio Turchi im Finale in der<br />

zweiten Runde klassisch k.o.. „Das Boxteam<br />

Lahn wird mein Heimatverein bleiben“, verspricht<br />

Ahmatovic, der jetzt – zwangsläufig<br />

– in Berlin wohnt. „Aber Wetzlar ist weiterhin<br />

mein Hauptwohnsitz“, sagte der Medaillengewinner<br />

von Minsk unlängst in einer Wetzlarer<br />

Talkrunde. Seine Eltern besitzen in der<br />

Domstadt an der Lahn ein Haus. „Bei den<br />

deutschen Einzelmeisterschaften wird Emir<br />

auch dieses Jahr das Trikot des Boxrings Lahn<br />

tragen“, betont Simon.<br />

Als Deutscher strebt der Bosnier nun zwei<br />

Ziele an: die Olympischen Spiele 2016 in Rio<br />

de Janeiro und Berufssoldat bei der Bundeswehr.<br />

Der Hessische Boxverband kann sich<br />

also rühmen, wieder einen Medaillengewinner<br />

eines großen internationalen Turniers<br />

vorzeigen zu können. Der letzte war Jack<br />

Culcay. Der Darmstädter mit ecuadorianischen<br />

Wurzeln wurde 2009 Weltmeister.<br />

Hartmut Scherzer<br />

Machte u.a. bei der World Series of Boxing eine gute<br />

Figur: Emir Ahmatovic (rechts)<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

55


2x Gold, 4x Silber, 3x Bronze beim<br />

Birka hofft jetzt auf EM-<br />

Medaillen in Rotterdam<br />

Perry schlug sogar russischen Weltmeister<br />

Zwei Siegertitel (Albon<br />

Pervizaj, Granit Shala),<br />

vier Silber- (Wladislaw<br />

Baryshnik, Agon Gashi,<br />

Melvin Perry, Simon Brocilo) und<br />

drei Bronzemedaillen (Christos<br />

Chereakis, Murat Yildirim, Chem<br />

Korkmaz): Angesichts dieser<br />

Ausbeute ist Nachwuchsbundestrainer<br />

Hansi Birka zufrieden<br />

mit dem jüngsten Brandenburg-<br />

Cup. Bei der 18. Auflage des<br />

Internationalen Jugendturniers<br />

von Weltruf in Frankfurt/Oder<br />

war die Box-Macht Russland<br />

mit dem kompletten Team seiner<br />

ersten U19-Garde vertreten,<br />

während bei einem zeitgleich<br />

gelaufenen Turnier in der Ukraine<br />

nur drei Russen angetreten<br />

waren. Dies hebt Birka hervor,<br />

um das Renommee der Brandenburger<br />

Veranstaltung zu unterstreichen.<br />

Allerdings holten nur<br />

drei Russen sowie ein Kasache<br />

am Ende auch Gold.<br />

„Unsere Jungs haben alle<br />

das Beste gegeben“, zieht Birka<br />

Bilanz und zeigt sich zuversichtlich<br />

im Hinblick auf die Europameisterschaften<br />

der Jugend Anfang<br />

August in Rotterdam. „Es<br />

wird sehr schwer werden, aber<br />

ein oder zwei Medaillen könnten<br />

drin sein“, meint Birka. Immerhin<br />

hat er mit den beiden Baden-<br />

Württembergern Melvin Perry<br />

und Wladislaw Baryshnik zwei<br />

Vize-Weltmeister der Junioren<br />

von 2011 im Kader stehen. Baryshnik<br />

war im vergangenen Jahr<br />

obendrein Dritter der U17-EM.<br />

Beide standen in Frankfurt<br />

im Finale. Dort unterlag Baryshnik<br />

dem Russen Shamil Askerov<br />

und Perry dem Kasachen<br />

Adlet Orynbassarov, was sicher<br />

keine Schande ist. Zumal der<br />

halbschwere Neckarsulmer Perry<br />

den russischen Weltmeister<br />

Lendrush Akopyan bereits im<br />

Viertelfinale sensationell mit<br />

3:0-Punktrichterstimmen aus<br />

dem Weg geräumt hatte. „Eine<br />

ebenso tolle Leistung“ hat nach<br />

Auskunft von Birka auch der<br />

Backnager Leichtgewichtler Baryshnik<br />

gezeigt.<br />

„Richtig gut gefallen“ hat<br />

Birka zudem das deutsch-deutsche<br />

Finale im Schwergewicht:<br />

Albon Pervizaj von Traktor<br />

Schwerin gewann wie im Finale<br />

bei den Deutschen Jugendmeisterschaften<br />

in Neckarsulm in<br />

Frankfurt Gold gegen den Berliner<br />

Dominik Thiemke. Dieser<br />

hatte zuvor einen Schotten und<br />

einen Iren aus dem Weg geräumt,<br />

während Pervizaj, der dank eines<br />

Freiloses gleich im Halbfinale<br />

des Sechserfelds gelandet war,<br />

den Engländer Daniel Williams<br />

ausschaltete.<br />

Insgesamt nur vier Teilnehmer<br />

sah man im Superschwergewicht<br />

boxen: Während Simon<br />

Brocilo, der zweite Neckarsulmer<br />

Cup-Starter, den litauischen<br />

Vize-Europameister Vytautas<br />

Tamosiunas bezwang, setzte<br />

sich sein verbandsinterner Rivale<br />

Granit Shala gegen den Russen<br />

Artem Suslenkov durch. Im<br />

direkten Vergleich<br />

musste Brocilo<br />

dann wegen einer<br />

Verletzung<br />

passen: Walk<br />

Over-Sieg für<br />

Shala aus Bayern.<br />

Für Aufsehen<br />

sorgte<br />

auch Agon Gashi<br />

aus der niedersächsischen<br />

Talentschmiede<br />

von BW Lohne: Der<br />

Halbweltergewichtler bezwang<br />

nach seinem Auftaktsieg<br />

gegen den Schotten McIntyre<br />

im Halbfinale den russischen<br />

Weltmeister Shamil Malsagov.<br />

Verletzungsbedingt durfte Gashi<br />

im Finale gegen Brian Hellwig<br />

aus dem Team Brandenburg<br />

aber nicht antreten.<br />

„Eine tolle Leistung“ habe<br />

auch „Halbfliege“ Christos Chereakis<br />

(MBC Ludwigsburg) gezeigt:<br />

Im Halbfinale unterlag der<br />

nationale U19-Meister mit Chereakis<br />

einem der starken Russen.<br />

Zufrieden<br />

mit den<br />

Ergebnissen beim<br />

diesjährigen Brandenburg-Cup: Hansi<br />

Birka<br />

Bei Bronze blieb es auch für Cem<br />

Korkmaz (BC Wesel), der den<br />

Schulklausuren schreibenden<br />

Deutschen Meister Artur Krischanowski<br />

würdig vertrat.<br />

EM reif zeigte sich auch Berlins<br />

Murat Yildirim, der einen<br />

Russen und einen Franzosen<br />

schlug, bevor er im Halbfinale<br />

dem späteren Brandenburg-<br />

Melvin Perry (rechts) im Finale gegen Adlet Orynbassarov, nachdem er vorher den Weltmeister Lendrush Akopyan aus dem Weg<br />

geräumt hatte<br />

56 <strong>BoxSport</strong>


Brandenburg-Cup in Frankfurt/Oder<br />

Die Sieger des Brandenburg-Cups: Ibrahima Diallo aus Deutschland (bester Kämpfer), Igor Dolinin, Shamil Askerov (beide Russland), Stephen Boyle (Schottland),<br />

Brian Hellwig (Deutschland/vordere Reihe v.l.n.r.); Lothar Heine (Präsident des DBV Brandenburg), Granit Shala( Deutschland), Albon Pervizaj (Deutschland), Adlet<br />

Orynbassarow (Kasachstan), Alexandr Agavonov (Russland), Luke Mccormack (England) und Thomas Kross (Jugendwart des DBV/hintere Reihe v.l.n.r.)<br />

Albon Pervizaj sicherte sich Gold gegen den Berliner Dominik Thiemke (rechts)<br />

Cup-Sieger im Bantamgewicht,<br />

Luke McCormack aus England,<br />

unterlag. Klassisches Lospech<br />

hatte dagegen Mittelgewichtler<br />

Atanasios Kazakis aus Schwäbisch<br />

Gmünd: Er verlor seinen<br />

ersten Kampf gegen den russischen<br />

Welt- und Europameister<br />

Alexandr Agavonov, den Brandenburg-Cup-Sieger<br />

im Limit bis<br />

75 Kilogramm.<br />

Bei seinem ersten internationalen<br />

Einsatz habe sich „Fliege“<br />

Dominik Hirsch aus Niedersachsen<br />

„ganz gut ge<strong>schlagen</strong>“. Lob<br />

zollte Birka auch dem Trainerteam<br />

Oliver Vlcek und Vladimir<br />

Pletnev (beide Stützpunkt Heidelberg),<br />

Andreas Schulz (Frankfurt/Oder)<br />

und Egon Omsen<br />

(Berlin): „Die Zusammenarbeit<br />

klappte sehr gut.“ Auch die neue<br />

Wertung nach dem „Ten-Points-<br />

Must“-System funktionierte mit<br />

jeweils drei Punktrichtern in<br />

Frankfurt/Oder tadellos. Die Ergebnisse<br />

finden Sie auf Seite 61.<br />

Peter Jaschke<br />

Das Team<br />

für Rotterdam<br />

Halbfliegen bis 49 Kilogramm:<br />

Christos Chereakis (MBC Ludwigsburg)<br />

Fliegen, bis 52 Kilogramm:<br />

Dominik Hirsch (AKBC Wolfsburg)<br />

Bantam, bis 56 kg:<br />

Murat Yildirim (Berliner TSC)<br />

Leicht, bis 60 Kg:<br />

Wladislaw Baryshnik (KSC Backnang)<br />

Halbwelter, bis 64 kg:<br />

Agon Gashi (BW Lohne)<br />

Welter, bis 69 kg:<br />

Artur Krischanowski (BC Kaufbeuren)<br />

Mittel, bis 75 kg:<br />

Atanasios Kazakis (DABC Schwäbisch Gmünd)<br />

Halbschwer, bis 81 kg:<br />

Melvin Perry (Neckarsulmer Sport-Union)<br />

Schwer, bis 91 Kg:<br />

Albon Pervizaj (Traktor Schwerin)<br />

Superschwer, über 91 kg:<br />

Simon Brocilo, (Neckarsulmer Sport-Union)<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

57


Für die 11. Internationalen<br />

Deutschen Meisterschaften<br />

ist die nordrhein-westfälische<br />

Weltergewichtlerin<br />

Nadine Apetz<br />

eigens aus ihrem Studien- und<br />

Wohnort Australien angereist.<br />

Der lange Flug hat sich gelohnt:<br />

Die Box-Meisterin von New South<br />

Wales in Australien holte sich<br />

in Straubing zum dritten Mal in<br />

Folge den Titel in ihrer Gewichtsklasse<br />

bis 69 Kilogramm.<br />

Den letzten Feinschliff vor<br />

ihrem DM-Start bekam die Doktorandin<br />

der Universität von<br />

Sydney bei ihrem heutigen Heimat-Verein.<br />

Beim Boxring Hilden<br />

freuen sich nun die Trainer<br />

Tim und Uwe Ottehenning mit<br />

der früher für Bremen startenden<br />

Apetz über die erste Deut-<br />

Nach getaner Arbeit posierten noch einmal alle Deutschen Meisterinnen vor der Kamera<br />

Doktorandin aus Sydney<br />

holte ihren dritten Titel<br />

sche Meisterin in der Geschichte<br />

des Klubs. Die „Aussie“-Boxerin<br />

stieg aber schon kurz nach dem<br />

Finale wieder in den Flieger,<br />

zurück zur Doktorarbeit nach<br />

Down Under.<br />

Dabei ging es in Straubing<br />

neben Titeln auch um die Tickets<br />

für den EU-Cup im ungarischen<br />

Keszthely. Dass vor allem bei<br />

den Frauen, die im Gegensatz<br />

zur männlichen Elite weiterhin<br />

mit Kopfschutz boxen, nicht automatisch<br />

die jeweils aktuelle<br />

nationale Titelträgerin und in<br />

zwei Fällen auch die Vizemeisterin<br />

den Platz im Flieger nach<br />

Ungarn bekam, hatte Gründe.<br />

So waren einige Limits nur<br />

schwach besetzt. Ausgerechnet<br />

in der olympischen 75-Kilogramm-Klasse<br />

gab es keine Meldung.<br />

Die in diesem Limit für<br />

Ungarn nominierte Titelverteidigerin<br />

Andrea Strohmaier (BC<br />

Gifhorn, Niedersachsen) musste<br />

in Straubing deshalb erst gar<br />

nicht antreten.<br />

Außerdem besitzt beispielsweise<br />

die zur besten Kämpferin<br />

gekürte Gewinnerin des Leichtgewichtsfinales<br />

Dilara Kocak<br />

(Niedersachsen) noch keinen<br />

deutschen Pass, was sich nach<br />

ihrem starken Auftritt in Straubing<br />

aber bald ändern soll, wie<br />

Frauen-Bundestrainer David<br />

Hoppstock ankündigt.<br />

Nadine Apetz (links) holte sich zum dritten Mal<br />

in Folge den Titel in ihrer Gewichtsklasse, Sarah<br />

Scheurich gewann DM-Gold im Halbschwergewicht,<br />

ehe sie sich bei der EM Silber sicherte<br />

Obendrein erscheint die<br />

erstmals bei Deutschen Meisterschaften<br />

eingesetzte „Ten-<br />

Points-Must“-Regel dafür ausschlaggebend<br />

gewesen zu sein,<br />

dass manches Urteil irritierte.<br />

„Viele Finalkämpfe waren sehr<br />

eng. Und die Umstellung aufs<br />

neue Punktsystem ist noch<br />

schwierig“, erklärt Hoppstock.<br />

Hintergrund: Im Olympischen<br />

Boxen der Amateure wird<br />

nicht mehr ausschließlich nach<br />

Treffern gewertet, sondern es<br />

fließen daneben auch Kriterien<br />

wie Technik und Taktik im<br />

Kampf, Verteidigung, Dominanz<br />

im Ring und regelwidriges Verhalten<br />

ein.<br />

Vor diesem Hintergrund erscheint<br />

auch das Ergebnis im<br />

Leichtgewichtfinale in einem<br />

anderen Licht: Tasheena<br />

Bugar (Karlsruher SC)<br />

unterlag der noch nicht<br />

eingebürgerten Hannoveranerin<br />

Kocak mit 1:2<br />

ebenso knapp wie umstritten.<br />

Ärgerlich für die<br />

deutsche WM-Teilnehmerin,<br />

wo doch Bugar<br />

beim vorgeschalteten<br />

Sparringslehrgang in Irland<br />

sogar gegen die irische<br />

Weltmeisterin und<br />

Olympiasiegerin Katie<br />

Taylor auf Augenhöhe<br />

geboxt hatte, wie Hoppstock<br />

berichtet.<br />

Die Vize-Meisterinnen Cindy<br />

Rogge (Blankenburg), die im<br />

Halbwelter-Finale der Ulmerin<br />

Olga Brzezinska unterlag, und<br />

Azize Nimani (Bantam) haben<br />

ihre Finalkämpfe nach Auskunft<br />

von Hoppstock ebenso „nur<br />

knapp verloren“. Der erneute<br />

Sieg von Pinar Yilmaz (Wuppertal)<br />

gegen ihre Landesverbandskameradin<br />

Nimani (SC Colonia)<br />

steht stellvertretend für den<br />

diesmal erfolgreichsten Frauen-Landesverband<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen. Die beste Technikerin<br />

kommt mit „Halbfliege“ Sarah<br />

Bormann jedoch aus Hessen.<br />

Eine klare Sache waren dagegen<br />

jeweils die Finalsiege<br />

von Federgewichtlerin Ornella<br />

Wahner (Berlin) gegen Sandra<br />

Atanassow (Sachsen) und der<br />

halbschweren Sarah Scheurich<br />

(Mecklenburg-Vorpommern) gegen<br />

Daniela Stark (Thüringen).<br />

Hoppstocks DBV-Trainerkollege<br />

Roland Kubath, der für den<br />

Nachwuchs zuständig ist, sieht<br />

seine Schützlinge nach der DM<br />

in Straubing auf einem guten<br />

Weg. Vor allem die neue U19-<br />

Fliegengewichtsmeisterin Marie<br />

Maciejewski (Stralsund, Mecklenburg-Vorpommern),<br />

die im<br />

Finale Sahin Filiz aus Berlin klar<br />

schlug, hat Kubath beindruckt:<br />

„Das Mädel ist ´ne Bombe“, findet<br />

der Coach.<br />

Im Feder- und Leichtgewicht<br />

hob Kubath unter anderem die<br />

Deutschen Jugend-Meisterinnen<br />

Justine Mörl und Elisabeth<br />

Wohlgemut hervor. Auch sie stehen<br />

für den erfolgreichsten U19-<br />

Landesverband Mecklenburg-<br />

Vorpommern. Bei der DM habe<br />

man jedoch „im Halbfinale und<br />

Finale in allen Nachwuchsklassen<br />

tolle Kämpfe gesehen“, so<br />

zum Beispiel auch den Titelsieg<br />

der Hamburgerin Carlota Hansen<br />

im Welter. Allerdings will<br />

auch Kubath wie sein Kollege<br />

Hoppstock beobachtet haben,<br />

dass das „Ten-Points-Must“-<br />

Punktsystem im Lager der olympischen<br />

Boxer noch nicht ausgegoren<br />

ist.<br />

Peter Jaschke<br />

58 <strong>BoxSport</strong>


Trotz der Erfolge in Ungarn fordert Trainer Bastian<br />

Mehr Training<br />

mit Männern<br />

Ornella Wahner schon Weltspitze<br />

2011 noch<br />

Junioren-<br />

Weltmeisterin,<br />

arbeitet sich<br />

Ornella Wahner<br />

nun in der<br />

weiblichen<br />

Elite-Klasse in<br />

die Weltspitze<br />

vor<br />

Die 20-jährige Berlinerin Ornella<br />

Wahner kämpft sich auch in der<br />

weiblichen Elite-Klasse an die<br />

Weltspitze heran: Die Jugend-Weltmeisterin<br />

von 2011 unterlag nach drei siegreichen<br />

Kämpfen um den EU-Cup in Ungarn<br />

erst im Federgewichtsfinale, und da auch nur<br />

knapp, der Italienerin Marzia Davide. Dies<br />

gilt als gutes Vorzeichen für die EM im September<br />

in Frankreich.<br />

Eine weitere Silbermedaille für Deutschland<br />

holte die halbschwere Schwerinerin<br />

Sarah Scheurich (20) bei den Frauen: Die<br />

WM-Dritte der Jugend musste sich im ungarischen<br />

Keszthely nur der ungarischen Elite-<br />

Weltmeisterin und Vizeweltmeisterin Maria<br />

Kovacs ge<strong>schlagen</strong> geben. Für Cindy Rogge<br />

(Stahl Blankenburg) blieb es bei Bronze im<br />

Limit bis 64 Kilogramm.<br />

„Die Ausbeute ist positiv zu bewerten.<br />

Wir haben einen kleinen Schritt nach vorn<br />

zur Frauen-Weltspitze Irland, Polen, England<br />

und Türkei gemacht.“ So zieht Chefbundestrainer<br />

Dr. Michael Bastian Bilanz.<br />

Er zeigt sich „optimistisch, dass wir bei<br />

den Spielen in Rio vielleicht eine Frau an<br />

den Start bringen“. Hoffnungsfroh stimmt<br />

Bastian auch die Goldmedaille von Carlota<br />

Hansen (Hamburg) im Welter-Limit der Altersklasse<br />

U19. Zu weiterem Edelmetall bei<br />

Jugend und Juniorenboxerinnen muss man<br />

dazu sagen, das es in drei Fällen aber mangels<br />

Teilnehmerinnen nach einer Kampfniederlage<br />

erreicht wurde.<br />

Immerhin sei in Ungarn mit Ausnahme<br />

Russlands ein Großteil der Frauen-Weltspitze<br />

am Start gewesen, darunter fast alle Olympia-Teilnehmerinnen<br />

und -Siegerinnen, wie<br />

beispielsweise die irische Leichtgewichtlerin<br />

und Cup-Siegerin Katie Taylor. In deren<br />

Limit bis 60 Kilogramm hatte die DBV-<br />

Medaillenhoffnung Tasheena Bugar<br />

(Karlsruhe) schon in der Vorrunde<br />

gegen die Polin Karolina Graczyk<br />

die Segel streichen müssen. Weitere<br />

gestandene deutsche Frauen,<br />

wie die WM-Teilnehmerinnen<br />

Azize Nimani (Köln) und Andrea<br />

Strohmaier (Gifhorn),<br />

schieden früh aus.<br />

„Viele Urteile waren<br />

knapp“, gibt Bastian zu bedenken.<br />

In zwei bis vier Kämpfen<br />

vor dem Finale habe man die<br />

Deutschen obendrein regelrecht<br />

über den Tisch gezogen. Möglicherweise<br />

seien die Kampfrichter,<br />

vom noch ungewohnten 10-Points-<br />

Must-Wertungssystem abgesehen, auch<br />

überanstrengt gewesen: Einige Länder<br />

hätten keine Referees gestellt, was andere<br />

mit mehrstündigen Einsätzen ausgleichen<br />

mussten. Ungewöhnlich sei auch die<br />

längst nicht mehr übliche gemeinsame<br />

Unterbringung von Kampfrichtern, Athletinnen<br />

und Trainern im selben Hotel<br />

gewesen.<br />

Eines hat Bastian aber stark beeindruckt.<br />

Und das sind Teamgeist und Zusammenhalt<br />

im deutschen Frauenteam.<br />

Allen DBV-Kaderboxerinnen will Bastian<br />

künftig mehr Training mit den Männern<br />

angedeihen lassen, weil die Auswahl an adäquaten<br />

Gegnerinnen in Deutschland limitiert<br />

sei. Bastian: „Eine Katie Taylor trainiert<br />

nur mit Männern.“ Peter Jaschke<br />

So schnitten die DBV-Athletinnen in Ungarn ab<br />

Juniorinnen U17: 46 Kg: Anika Scheuermann<br />

BC Hebra - 3:0 PS ü. Kelly Cap<br />

de Ville FRA; Anika Scheuermann - 0:3<br />

PN g. Hazal Gokduz TUR (EM-Silber); 54<br />

Kg: Mandy Berg Fürstenfeldbruck - 0:3<br />

PN g. Grainne Gavin IRL (EM-Silber); 57<br />

Kg: Antonia Birardi TV Alzey - 1:2 PN g.<br />

Krisztina Varga HUN; Jugend U19: 51<br />

Kg: Marie Maciejewsli PSV Stralsund -<br />

2:1 PS ü. Lycia Heneghan IRL; Marie Maciejewski<br />

- PN g. Nikolet Wurst HUN (EM-<br />

Bronze); 54 Kg: Selin Korkmaz Weseler<br />

BC - 0:3 PN g. Vassilia Lkhadiri FRA; 57<br />

Kg: Elisabeth Wohlgemuth PSV Wismar -<br />

1:2 PN g. Niamh Ball IRL (EM Bronze); 60<br />

Kg: Justine Mörl Traktor Schwerin - TKo-<br />

S . 3.R. ü. Vanda Szabo HUN; Justine Mörl<br />

Traktor Schwerin - 0:3 PN g. Nicol Lapel<br />

ITA (EM-Bronze); 64 Kg: Anja Moskil<br />

BC Köln - 3:0 PS ü. Justyna Pletras POL;<br />

Anja Moskil BC Köln - 0:3 PN g. Monica<br />

Floridia ITA (EM-Bronze); 69 Kg: Carlota<br />

Hansen BC Hanseat - 3:0 PS ü. Christine<br />

Desmond IRL; Carlota Hansen BC Hanseat<br />

- 2:1 PS ü. Domiziana Giulianelli ITA (EM-<br />

Gold); 75 Kg: Olivia Endale Maky BSG<br />

Berlin - TKo-S. 3.R. ü. Albulena Gubetini<br />

KOS; Olivia Endale Maky BSG Berlin - 0:3<br />

PN g. Elzbieta Wojcik POL (EM-Silber);<br />

81 Kg: Sara Rehana Ali LV Saarland - 0:3<br />

PN g. Petra Szatmari HUN (EM-Silber);<br />

Elite Ü18 48 Kg: Sarah Bormann TG<br />

Hanau - 0:3 PN g. Valeria Calabrese ITA;<br />

51 Kg: Pinar Yilmaz ASV Wuppertal - PN<br />

g. Stoyka Petrova BUL; 54 Kg: Azize Nimani<br />

SC Colonia Köln - 1:2 PN g. Delphine<br />

Mancini FRA; 57 Kg: Ornella Wahner<br />

Berliner TSC - 2:1 PS ü. Michaela Walsh<br />

IRL; Ornella Wahner Berliner TSC - 2:1 PS<br />

ü. Linnea Strandell SWE; Ornelle Wahner<br />

Berliner TSC - 3:0 PS ü. Cecilia Nilsson<br />

FIN; Ornella Wahner Berliner TSC - 1:2 PN<br />

g. Marzia Davide ITA (EM-Silber); 60 Kg:<br />

Tasheena Bugar Karlsruher SC - 0:3 PN<br />

g. Karolina Graczyk POL; 64 Kg: Cindy<br />

Rogge Stahl Blankenburg - 2:1 PS ü. Beata<br />

Koroniecka POL, Cindy Rogge Stahl<br />

Blankenburg - 1:2 PN g. Bianka Nagy HUN<br />

(EM-Bronze); 69 Kg: Olga Brzezinska<br />

SSV Ulm - 0:3 PN g. Erika Guerrier FRA,<br />

75 Kg: Andrea Strohmaier BC Gifhorn -<br />

0:3 PN g. Nives Radic CRO; 81 Kg: Sarah<br />

Scheurich Traktor Schwerin - TKo-S. 3.R.<br />

ü. Wioletta Michalska POL, Sarah Scheurich<br />

Traktor Schwerin - 0:3 PN g. Maria<br />

Kovacs HUN (EM-Silber)<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

59


ALLE KÄMPFE -- alle sieger -- ALLE<br />

Bayern<br />

11. DM der weiblichen Boxerinnen<br />

U17 Juniorinnen 45 Kg: Anika Scheuermann<br />

BC Hebra - TKOA-S.2.R. ü.<br />

Duygu Sahin VfR Rünthe; 48 Kg: Cennet<br />

Kocer Tigers Salzgitter - 3:0 PS ü.<br />

Alisa Dahler BC Ramstein, Johanna<br />

Koelln Todtglüsinger SV - 2:1 PS ü.<br />

Dominique Göhrlich PSV Stralsund,<br />

Johanna Koelln Todtglüsinger SV - 2:1<br />

PS ü. Cennet Kocer Tig. Salzgitter ; 51<br />

Kg: Justine Metzdorf BC 03 Cottbus -<br />

TKO-S. 1.R. ü. Lorena Schmid BC Amberg<br />

Eda Öztürk AC Elmshorn - 3:0<br />

PS ü. Lorena Schmidt BC Amberg Justine<br />

Metzdorf BC 03 Cottbus - 3:0 PS<br />

ü. Eda Öztürk AC Elmshorn ; 54 Kg:<br />

Ramana Gräff Condor Limburg - 2:1<br />

PS ü. Domenika Wolkowicz BC Verden<br />

Mandy Berg Picc. Fürstefeldbruck<br />

- 3:0 PS ü. Violeta Sinanaj SC Berlin<br />

Noemi Lo Curto 03 Speyer - 3:0 PS<br />

ü. Anastasia Schleining SSV Saalfeld<br />

Ramana Gräff Condor Limburg - 3:0<br />

PS ü. Miriam Hoffmann BC Suhl Mandy<br />

Berg Picc. Fürstenfeldbruck - 2:1<br />

PS ü. Noemi Lo Curto 03 Speyer Mandy<br />

Berg Picc. Fürstenfeldbruck - 3:0<br />

PS ü. Ramana Gräff Con. Limburg; 57<br />

Kg: Jule Lacher BT Langenargen - 3:0<br />

PS ü. Paula Winterberg Dortmund Antonia<br />

Birardi TV Alzey - 2:1 PS ü. Vivien<br />

Neumann KSC Backnang Melissa<br />

Freitag BSV Lauchhammer - TKOA-<br />

2.R. ü. Mona Albrecht Bayern Antonia<br />

Birardi TV Alzey - 3:0 PS ü. Jule Lacher<br />

Langenargen Antonia Birardi TV Alzey<br />

- 3:0 PS ü. Melissa Freitag Lauchhammer<br />

; 63 Kg: Helin Mamo BS Dortmund<br />

- 3:0 PS ü. Jana Ring BC Verden; 66<br />

Kg: Almire Mahmuti BT Langenargen -<br />

3:0 PS ü. Celine Manthey Aschaffenb;<br />

69 Kg: Bineta Hansen BC Hanseat -<br />

3:0 PS ü. Anne Kathrin Rast LV Sachsen<br />

Bester Landesverband LV Niedersachsen<br />

Beste Technikerin Annika<br />

Scheuermann (LV Sachsen-Anhalt)<br />

Beste Kämpferin Mandy Berg (LV<br />

Bayern); U19 Jugend: 48 Kg: Ricarda<br />

Göhlert BC Görzig-Fuhneland - 3:0<br />

PS ü. Gizem Gümüs Elmshorn; 51 Kg:<br />

Marie Maciejewskie PSV Stralsund -<br />

TKO-S. 3.R. ü. Filis Sahin Berliner TSC<br />

Filis Sahin Berliner TSC - 2:1 PS ü. Viola<br />

Osmani TG Nürtingen Marie Maciejewskie<br />

PSV Stralsund - 3:0 PS ü.<br />

Filis Sahin Berliner TSC; 54 Kg: Selin<br />

Korkmaz Weseler BC - TKOA-2.R.ü.<br />

Romana Eller Regensburg Maria<br />

Friedrich BC Suhl - 3:0 PS ü. Romana<br />

Eller Regensburg Selin Korkmaz Weseler<br />

BC - 3:0 PS ü. Maria Friedrich<br />

BC Suhl; 57 Kg: Elisabeth Wohlgemut<br />

PSV Wismar - 3:0 PS ü. Noemi Sacco<br />

Kesselstadt; 60 Kg: Yvonne Stephan<br />

VfL Neckargartach - TKO-S. 3.R.ü.<br />

Madalene Kaufmann Regensburg Anja<br />

Moskil BC Köln - TKOA -S. 1.R. ü.<br />

Franziska Zisch BC Kella Justine Mörl<br />

BC Traktor Schwerin - 3:0 PS ü. Natalie<br />

Pawletko Weseler BC Anja Moskil<br />

BC Köln - 2:1 PS ü. Yvonne Stephan<br />

Neckargart. Justine Mörl BC Traktor<br />

Schwerin - 3:0 PS ü. Anja Moskil<br />

BC Köln, 69 Kg: Carlota Hansen BC<br />

Hanseat - TKOA-S. 2.R. ü. Jessica<br />

Kaufhold BC Kella Medina Asanova<br />

SV Backwede - 2:1 PS ü. Elvira Alberti<br />

Schwandorf Carlota Hansen BC Hanseat<br />

- 3:0 PS ü. Medina Asanova SV<br />

Backwede; 75 Kg: Olivia Endale Maky<br />

BSG Berlin - 3:0 PS ü. Ekatarina Stamatoglou<br />

München Ekatarina Stamatoglou<br />

1860 München - 2:1 PS ü. Natalie<br />

Pendt BV Weimar Olivia Endele<br />

Maky BSG Berlin - 3:0 PS ü. Ekatarina<br />

Stamatoglou 60 München; 81 Kg: Rehana<br />

Ali Sara LV Saarland - 3:0 PS ü.<br />

Lara Wöll BC Kella Madina Ualikhanova<br />

BT Oelsnitz - 3:0 PS ü. Lara Wöll<br />

BC Kella Rehana Ali Sara BC Neunkirchen<br />

- 3:0 PS ü. Madina Ualikhanova<br />

BT Oelsnitz Bester Landesverband<br />

Mecklenburg-Vorpommern Beste<br />

Technikerin Marie Maciejewskie (LV<br />

Mecklenburg-Vorpommern) Beste<br />

Kämpferin Selin Korkmaz (LV Nordrhein-Westfalen);<br />

Frauen Ü18 Elite 48<br />

Kg: Sarah Bormann TG Hanau - 2:1<br />

PS ü. Felicitas Vogt GB Stuttgart; 51<br />

Kg: Diana Loichinger Regensburg -<br />

3:0 PS ü. Diana Warnke SV Frankfurt<br />

Annemarie Stark TSV Plön - 3:0 PS<br />

ü. Franziska Lyß Braunschweig Diana<br />

Loichinger Boxfit Regensburg - TKOA-<br />

S. 2.R. ü. Bentje Andresen TSV Plön<br />

Annemarie Stark TSV Plön - 3:0 PS ü.<br />

Diana Loichinger Regensburg; 54 Kg:<br />

Azize Nimani SC Colonia Köln - TKOA-<br />

S. 3.R.ü. Diana Hörmann Ravensburg<br />

Pinar Yilmaz ASV Wuppertal - 3:0 PS<br />

ü. Dragana Pozderovic Fürstenfeldbr.<br />

Azize Nimani SC Colonia Köln - 3:0 PS<br />

ü. Kristina Slobodjanikow Kaufbeuren<br />

Pinar Yilmaz ASV Wuppertal - 2:1 PS<br />

ü. Azize Nimani Colonia Köln; 57 Kg:<br />

Ornella Wahner Berliner TSC - TKOA-<br />

S. 4.R. ü. Leyla Horn BO Hamburg<br />

Samia El-Khaouat SC Colonia Köln -<br />

3:0 PS ü. Andrea Freymuth TV Papenburg<br />

Melanie Milles BC Weißenburg<br />

- TKOA-S. 1.R. ü. Nadine Thomas BC<br />

Boek Sandra Atanassow BR Leipzig -<br />

3:0 PS ü. Katharina Eckstein TG Karlstadt<br />

Ornella Wahner Berliner TSC -<br />

3:0 PS ü. Samia El- Khaouat Colonia<br />

Köln Sandra Atanassow BR Leipzig<br />

- 3:0 PS ü. Malanie Milles Weißenburg<br />

Ornella Wahner Berliner TSC - 2:1 PS<br />

ü. Sandra Atanassow BR Leipzig; 60<br />

Kg: Tasheena Bugar Karlsruher SC -<br />

TKOA-2.R. ü. Katharina Drasdo BC Ilmenau<br />

Dilara Kocak Kempokan Hannover<br />

- 3:0 PS ü. Katharina Woischke<br />

Fürstenfeldb. Regina Slobodjanikow<br />

BC Kaufbeuren - 3:0 PS ü. Dilar Kisikyol<br />

TuS Rheindorf Tasheena Bugar<br />

Karlsruher SC - 3:0 PS ü. Tiffany<br />

Coussens Bad Windsh. Dilara Kocak<br />

Kempokan Hannover - 3:0 PS ü. Regina<br />

Slobodjanikow Kaufbeuren Dilara<br />

Kocak Kempokan Hannover - 2:1 PS<br />

ü. Tasheena Bugar Karlsruhe; 64 Kg:<br />

Cindy Rogge Stahl Blankenburg - 3:0<br />

PS ü. Amina Zefi Osnabrück Olga<br />

Brzezinska SSV Ulm - 3:0 PS ü. Sarah<br />

Ehrmann BT Lahn Cindy Rogge<br />

Stahl Blankenburg - 3:0 PS ü. Luise<br />

Hanl SSV Saalfeld Olga Brzezinska<br />

SSV Ulm - 2:1 PS ü. Cindy Rogge<br />

Blankenburg; 69 Kg: Nadine Apetz BR<br />

Hilden - 3:0 PS ü. Irina Schönberger<br />

PBG Bruchsal Janine Hofmann SC<br />

Colonia Köln - 3:0 PS ü. Katinka Semrau<br />

Bayern Darlene Jörling Telekom<br />

Münster - 3:0 PS ü. Kristina Stürmer<br />

BC Eichstätt Nadine Apetz BR Hilden<br />

- 3:0 PS ü. Janine Hofmann Colonia<br />

Köln Nadine Apetz BR Hilden - 3:0<br />

PS ü. Darlene Jörling Tele. Münster;<br />

81 Kg: Sarah Scheurich BC Traktor<br />

Schwerin - TKOA-S. 3.R.ü. Daniela<br />

Stark Mühlhausen; +81 Kg: Anika Sinko<br />

Picc. Fürstenfeldbruck - 3:0 PS ü.<br />

Tatjana Blum Kagda. Heide Annabelle<br />

Fiedler Eichsfelder SC - 2:1 PS ü. Tatjana<br />

Blum Kagda. Heide Anita Sinko<br />

Picc. Fürstenfeldbruck - 3:0 PS ü. Annabelle<br />

Fiedler Eichsfelder SC Bester<br />

Landesverband Nordrhein-Westfalen<br />

Beste Technikerin Sarah Bormann<br />

(LV Hessen) Beste Kämpferin Dilara<br />

Kocak (LV Niedersachsen).<br />

Bayerische Meisterschaft<br />

EliteFrauen 2013<br />

Finale Frauen: Fl: Rupprecht (Haan<br />

Augsburg) PS über Loichinger (Boxfit<br />

Regensburg) B:Pozderovic (Fürstenfeldbruck)<br />

PS über Lindner (Traunreut)<br />

HW: Bauer (1860 München) Aufg.-<br />

S.2.R. über Hatcher (WVV Würzburg)<br />

W: Stürmer (Eichstätt) RSC-S.2.R.<br />

über Bajin (1860 München) M: Hofstetter<br />

(Fürstenfeldbruck) PS über Roeder<br />

(WVV Würzburg) Finale Elite: B:<br />

Raman (Eichstätt) RSC-S.3.R. (Verl.)<br />

über Sokolov (Waldkraiburg) L: Barsegjan<br />

(1860 München) Aufg.-S.3.R.<br />

über Schöfer (1860 München) HW: Dahinten<br />

(Traunreut) PS über Okan (1860<br />

München) W: Schäfer (Stein) PS über<br />

Schachidov (1860 München) M: Avdimetaj<br />

(Waldkraiburg) PS über Cukur<br />

(1880 München) HS: Berisha (Stadtwerke<br />

München) PS über Maudodi Mirwais<br />

(Haar) S: Maudodi Ehsan (1880<br />

München) PS über Kpekpassi (1860<br />

München) SSchwer: Gorst (Pocking)<br />

PS über Husovic (1860 München)<br />

Berlin<br />

1. Midsommerboxen<br />

Sch.32 kg: Hamza Katciev (Li. 47) PS<br />

über Alexander Zuraviev (Schwarzheide):<br />

38 kg weiblich: Josephine<br />

Masa (Stahl) PS über Pauline Hintze<br />

(TSC); 40 kg: Erik Voß (PSV Stralsund)<br />

PS über Enrico Schweigert (Lichtenberg<br />

47); 40 kg: Dirk Weidenkeller<br />

(BC Isigym) 2:1 PS über Max Suske<br />

(PSV Stralsund); 52 kg: Nico Große<br />

(Schwarzheide) Aufg.Sieger 1. Rd.<br />

über Tobias Rohde (PSV Stralsund);<br />

54 kg: Kevin Rackwitz (TSC) PS ünber<br />

Areg Matirosjan (PSV Stralsund); Kad.<br />

42 kg: Amer Jangojan (PSV Stralsund)<br />

PS über Kai Weidenkeller (Isigym); 50<br />

kg: Niklas Strelopw (SV Stahl) PS über<br />

Surab Zultigov (NSF); 56 kg: Albert<br />

Zisdoev (TSC) PS über Carlos Chari<br />

(SV Stahl); 69 kg: Dvid Andjelkovic (SV<br />

Stahl) 2:1 PS über Nick Süßbrich (BC<br />

Cottbus); Jug. 56 kg Aufg. 1. Rd. über<br />

Sebastian Winkelbauer (BC Cottbus);<br />

60 kg: Maltre Rau (BC Cotbus) PS<br />

über Flamur Tahiri (Lichtenberg 47),;<br />

69 kg: Issa Yasine (NSF) PS über Justin<br />

Czechor (SV Stahl), F-60 kg: Marieke<br />

Gattermann (SVS) PS über Denise Gericke<br />

(SV Stahl); Männer 64 kg: Florian<br />

Erpel (TSC) Tko 2.Rd. über Rene Kaiser<br />

(Allround Rostock); 69 kg: Cengiz<br />

Cayir (SV Stahl) PS über Kevin Schötz<br />

(BCCottbus); 75 kg: Zika Kostic (SV<br />

Stahl) PS über Michael Istakharov (BC<br />

Cottbus); 81 kg: Aram Mutafjan (Allround<br />

Rostock) PS über Ossam Sleiman<br />

(SV Stahl). Boxmeeting Spandauer<br />

BC Schüler 40 kg: Weidenkeller (BC<br />

Isigym) PS über Graszkowski (HBSC);<br />

52 kg: Schade (SBC) remis gegen Okbi<br />

(BC Isigym); 54 kg: Muratovic (Olympia)<br />

PS über Schmiedeke (Füchse);<br />

Jugend F: Rahimic (Olympia) PS über<br />

El-Souki (PSV); El-Moussa (Olympia)<br />

remis gegen El Faustok,S. (Te-Be) L:<br />

El Abadi ABV) PS über El Faustok Y.<br />

(TeBe) L: Omerovic (Olympia) PS über<br />

Chebab (PSV); HW: Ibrahim (Hertha<br />

BS) PS über Omeirat (Te-Be); W: Yigit<br />

PS über Ganzhuev (BEB); Männer L:<br />

Zeynal (BEB) PS über Zeydan (Viktoria<br />

71); W: Hamoud (R.03) PS über Tekin<br />

(Olympia 75); HS: Grahl (Motor Babelsberg)<br />

PS über Özkan (Blau-Gelb);<br />

SSchwer: Alautdinov (BEB) Aufg.1.R.<br />

über Baran (Te-Be).<br />

Brandenburg<br />

Brandenburg-Cup 2013<br />

49 Kg: 9 Teilnehmer Hagen Hamel<br />

BBG - 0:3 PN g. Jason Mc Kay IRL Christos<br />

Cereakis DBV - 2:1 PS ü. Antonio<br />

Mazzei ITA Denis Weber BBG - 2:1 PS<br />

ü. Anthony Gimenez FRAU Christos<br />

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 28. august 2013<br />

60 <strong>BoxSport</strong>


KÄMPFE -- alle sieger -- ALLE KÄMPFE<br />

Cereakis DBV - 0:3 PN g. Igor Dolinin<br />

RUS Jason Mc Kay IRL - 3:0 PS ü. Denis<br />

Weber BBG Igor Dolinin RUS - 3:0<br />

PS . Jason Mc Kay IRL; 52 Kg: 8 Teilnehmer<br />

Domenik Hirsch GER - 1:2 PN<br />

g. Claudio Grande ITA Dulat Bekbauov<br />

KAZ - 2:1 PS ü. Samuel Kistohurry FRA<br />

Stephen Boyle SCO - 2:1 PS ü. Claudio<br />

Grande ITA Stephen Boyle SCO - 3:0<br />

PS ü. Dulat Bekbauov KAZ; 56 Kg: 13<br />

Teilnahmer Orzbek Tayshebayev KAZ -<br />

2:1 PS ü. Valtrim Hebibi BBG Murat Yildirim<br />

GER - 2:1 PS ü. Maxim Krivtsov<br />

RUS Stepan Nikitin GER - 0:3 PN g.<br />

Kurt Walker IRL Murat Yilderim GER -<br />

3:0 PS ü. Nelson Robin FRA Frederik<br />

Jensen DEN - 2:1 PS ü. Kurt Walker<br />

IRL Luke Mc Cormack ENG - 3:0 PS ü.<br />

Murat Yilderim GER Luke Mc Cormack<br />

ENG - 3:0 PS ü. Frederik Jensen DEN;<br />

60 Kg: 10 Teilnehmer Faruh Tursunov<br />

BBG - 3:0 PS ü. Andrew Tham SCO<br />

Pat Mc Cormack ENG - 3:0 PS ü. Faruh<br />

Tursunov BBG Wladislaw Baryshnik<br />

GER - 3:0 PS ü. Bager Mohammadi<br />

SWE Shamil Askerov RUS - 2:1 PS ü.<br />

Pat Mc Cormack ENG Shamil Askerov<br />

RUS - 3:0 PS ü. Wladislaw Baryshnik<br />

GER; 64 Kg: 11 Teilnehmer Salah Jahil<br />

BBG - 3:0 PS ü. Ninel Ghoorghe ROU<br />

Agon Gashi GER - 2:1 PS ü. Craig Mc<br />

Intyre SCO Brian Hellwig BBG - 3:0<br />

PS ü. Donatello Perrulli ITA Salah Jahil<br />

BBG - 3:0 PS ü. Ayan Kalibekov KAZ<br />

Agon Gashi GER - 2:1 PS ü. Shamil<br />

Malsagov RUS Brian Hellwig BBG -<br />

3:0 PS ü. Salah Jahil BBG Brian Hellwig<br />

BBG - WO-S. ü. Agon Gashi GER;<br />

69 Kg: 13 Teilnehmer Cem Korkmaz<br />

GER - 3:0 PS ü. Brodie Robertson SCO<br />

Ibrahima Diallo BBG - 2:1 PS ü. Vincenzo<br />

Scannapieco ITA Oliver Flodin<br />

SWE - 2:1 PS ü. Cem Korkmaz GER<br />

Ibrahama Diallo BBG - 2:1 PS ü. John<br />

Stokes IRL Oliver Flodin SWE - WO-S.<br />

ü. Ibrahama Diallo BBG; 75 Kg: 13 Teilnehmer<br />

Atanasios Kazakis GER - 0:3<br />

PN g. Alexandr Agavanov RUS Loran<br />

Batti SWE - 2:1 PS ü. Mike Steffensen<br />

DEN Alexandr Agavanov RUS - 3:0 PS<br />

Bayern<br />

Intern. Mannschaftsvergleich<br />

Kickers Würzburg<br />

- BC Seveste/Kroatien<br />

n So., 14. Juli 2013 - 10.00 Uhr<br />

Ort: Würzburg, Kiliani-Festzelt<br />

Mannschaftsvergleich<br />

BC Landau - TSV 1860<br />

München<br />

n So., 14. Juli 2013 - 10.00 Uhr<br />

Ort: Reisbach, Festzelt<br />

ü. Arturas Filipovic LTU Alexandr Agavanov<br />

RUS - Disq.-S. 1.R.ü. Loran Batti<br />

SWE; 81 Kg: 6 Teilnehmer Melvin Perry<br />

GER - 3:0 PS ü. Lendrush Akopyan<br />

RUS Adlet Orynbassarov KAZ - 3:0 PS<br />

ü. Mateusz Trybuch POL Melvin Perry<br />

GER - 3:0 PS ü. Roy Korving NED Adlet<br />

Orynbassarov KAZ - 3:0 PS ü. Melvin<br />

Perry GER; 91 Kg: 6 Teilnehmer Dominik<br />

Thiemke BBG - 3:0 PS ü. Connal<br />

Mc Donald SCO Albon Pervicaj GER<br />

- 3:0 PS ü. Daniel Williams ENG Dominik<br />

Thiemke BBG - 2:1 PS ü. James<br />

Hughes IRL Albon Pervicaj GER - 3:0<br />

PS ü. Dominik Thiemke BBG; +91 Kg:<br />

4 Teilnehmer Simon Brocilo GER - 3:0<br />

PS ü. Vytautas Tamosiunas LTU Granit<br />

Shala GER - 2:1 PS ü. Artem Suslenkov<br />

RUS Granit Shala GER - WO-S. ü.<br />

Simon Brocilo GER.<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

2. Internationaler Binzer Baltic<br />

Box Cup 2013<br />

Finalkämpfe: 60 kg - Sieger n.P. = Robert<br />

Harutyunyan (GER) über Adil Aslanov<br />

(POL), 64 kg - Sieger n.P. = David<br />

Müller (GER) über Dario Vangeli (ITA),<br />

69 kg - Sieger durch WO = Kazan Salim<br />

(SWE) über Kevin Knütter (GER),<br />

75 kg - Sieger durch Disqual. = Sadula<br />

Abdolai (GER) über Dawid PAC (POL),<br />

81 kg - Sieger n.P. = Tony Witzke (GER)<br />

über Adriano Sperandio (ITA), 91 kg -<br />

Sieger n.P. = Stefan Sittner (GER)<br />

über Attila Kalman (HUN), 91+kg - Sieger<br />

n.P. = Eugenio Indaco (ITA) über<br />

Hannes Terlinde (NL), 91+kg - Sieger<br />

durch KO = Erik Brechlin (GER) über<br />

Michal Wielgosz (POL). (Das Superschwergewicht<br />

war doppelt besetzt);<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

2. Düsseldorf next Boxchamp<br />

38Kg/Sch. Ibrahim Beno, Olympia 75<br />

Heerlen, PS über Julien Ashraf, BuS<br />

Dinslaken; 57Kg/Kad. Yusuf Itik, BC<br />

Erle, RSC Rd. 2 über Hamza Drafat,<br />

BR Düsseldorf; 60Kg/Jun. Serhat Niuzad,<br />

BR Essen PS über Simons Detlefs,<br />

BR Düsseldorf; 75Kg/Man. Eugen<br />

Kieseler, SV Menden, PS über Hamza<br />

Aktas, Westende Hamborn; 65Kg/<br />

Kad. Frederik Fröde, BuS Dinslaken<br />

PS über Marco Bode, BC Berg. Gladbach;<br />

70Kg/Jun. Harun Mohamed,<br />

BC Westende Köln, PS über Michael<br />

Reichling, BR Hilden; 75Kg/Jug. Viktor<br />

Bruch SV Menden, PS über Nabi Tazegül,<br />

Weseler BC; 69Kg/Man. Daniel<br />

Maurice, BR Hilden, PS über Nikolaus<br />

Polozij, Kamp Lintfort; 75Kg/Man.<br />

Thomas Hejens, SC Maastricht, PS<br />

über A. Yesilyurt, Meiderich 06; 69Kg/<br />

Man. Morad Müllenbeck, Mülheim<br />

Dümpten, PS über Vladimir Steurs,<br />

Tiense Boxing; 54Kg/Jun. Konstantin<br />

Hellwich, TuS Gerresheim, PS über<br />

Yasin Hizarli, BC Erle; 75Kg/Man.<br />

Daniel Morawietz, Berg. Gladbach<br />

unent. gegen Ashut Manyellian, SR<br />

Garath; 57Kg/Jun. Yussef Fares, TuS<br />

Gerresehim, PS über Serhat Parlak,<br />

Meiderich 06; 75Kg/Jun. Hami Sedef,<br />

Berg. Gladbach, PS über Hadi Nasef,<br />

Mülheim Dümpten; 63Kg/Jun. Timo<br />

Schmidtke, Berg. Gladbach, PS über<br />

Fatih Karabatman, TuS Gerresheim;<br />

+91Kg/Man. Stefan Schöttler, BR Essen,<br />

PS über Yusin Temiz, Gelsenkirchen;<br />

91Kg/Jgd. Arthur Meinzer, BuS<br />

Dinslaken, PS über Sebastian Lidbarski,<br />

TuS Gerresheim; 81Kg/Man. Alpay<br />

Berber, BC Erle, PS über Mähdi Nasef,<br />

Mülheim-Dümpten.<br />

Finale der NRW-Meisterschaft<br />

B-60Kg Gergard Reger, Vorwärts<br />

Bielefeld, PS über Tim Pham, FK<br />

Mönchengladbach; B-69Kg Morad<br />

Möllenbeck, BC Mülheim Dümpten,<br />

PS über Levent Sönmez, PSV Düsseldorf;<br />

B-75Kg Emin Atra, Vorwärts<br />

Bielefeld, PS über Berkan Kaplan,<br />

SW Unser Fritz; B-81Kg Altun Baris,<br />

BC Erle, PS über Vitali Marker, PSV<br />

Bochum; B-91Kg Mateusz Hajbowicz,<br />

Bujin Gym, Mönchengladbach, PS<br />

TERMINKALENDER DER AMATEURE<br />

Mannschaftsvergleich<br />

BC 1. FC Nürnberg - TS<br />

Marktredwitz<br />

n So., 14. Juli 2013 - 10.30 Uhr<br />

Ort: Schnaittach, Festzelt<br />

Mannschaftsvergleich<br />

VFL Waldkraiburg - SV<br />

Gold-Blau Stuttgart<br />

n So., 21. Juli 2013 - 10.00 Uhr<br />

Ort: Waldkraiburg, Festzelt<br />

Mannschaftsvergl. BC<br />

Kaufbeuren - BC Villingen<br />

n So., 21. Juli 2013 - 10.00 Uhr<br />

Ort: Kaufbeuren, Tänzelfestplatz<br />

Mannschaftsvergleich<br />

BC 1. FC Nürnberg - BC<br />

Overhavel<br />

n So., 28. Juli 2013 - 10.30 Uhr<br />

Ort: Allersberg, Festzelt<br />

BERLIN<br />

1. Open-Air-Boxcup<br />

n Sa., 31. August 2013 - 14.oo Uhr<br />

über Ahmed Lanouche, BSU Wuppertal;<br />

B+91Kg Junior Kalenga, SR Düsseldorf-Garath,<br />

PS über Elvis Dakay,<br />

Bonner BC; A-56Kg Koray Bedir, BR<br />

Dortmund-Nette, PS über Hadi Sultani,<br />

SC Colonia 06 Köln; A-60Kg Marvin<br />

Miah, Bonner BC, PS über Willi Matern,<br />

BC Hückelhoven; A-63Kg Malke<br />

Buyukkaya, BSV Gronau, TKO Rd. 2<br />

über Liridon Klinaku, ATV Bad Honnef;<br />

A-69Kg Abass Baraou, RF Oberhausen,<br />

WO über Ahmet Hasani VfR<br />

Übach Palenberg; A-75Kg Cihan Calik,<br />

BT Duisburg, PS über Farid Yousif, Bayer<br />

Leverkusen; A-81Kg Elvis Hetemi,<br />

BR Dortmund-Nette, PS über Refik Latifi,<br />

BSV Dortmund Mengede; A-91Kg<br />

Maximilian Pilz, PTSV Aachen, PS<br />

über Alexander Peil, Siegburger BC;<br />

A+91Kg Max Keller, PTSV Aachen,<br />

PS über Jakob Morgel, Boxring Düren;<br />

Einlagekampf B-63Kg Elah El Maghamseh,<br />

Telekom Münster, PS über<br />

Tareck Al Asmur, TBV Lemgo.<br />

Boxkampf BC Mülheim Dümpten -<br />

NRW-Auswahl<br />

51Kg Michelle Hatari, BC Mülheim, PS<br />

über Aline Stecher, BS Witten; 42Kg<br />

Mohamed Haimani, BC Mülheim, RSC<br />

Rd.2 über Ibrahim Soltahanov, BR Essen;<br />

60Kg Artur Nadoyan, BC Mülheim,<br />

PS über Mark Raifschneider, BC Hückelhoven;<br />

75Kg Yasin Kirkyasaroglu,<br />

BC Mülheim, PS über Blerim Tahiri, RF<br />

Oberhausen; 55Kg Katja Schüller, BC<br />

Mülheim, PS über Jennifer Langkau,<br />

BR Hilden; 64Kg Harun Aktas-Beier,<br />

BC Mülheim, PS über Jamal Temur,<br />

BR Hilden; 69Kg Michael Reichling,<br />

BR Hilden, PS über Furgan Yigit, BC<br />

Mülheim; 69Kg Morad Möllenbeck, BC<br />

Mülheim, PS über Koshoi Sultanaliev,<br />

PSV Bochum; 75Kg Youssef Haimani,<br />

BC Mülheim, PS über Wladimir Grüner,<br />

BC Hückelhoven; 81Kg Alex Jasenczuk,<br />

BR Essen, PS über Alexander<br />

Hepp, BC Mülheim; +91Kg Sadik<br />

Kirkyasaroglu, BC Mülheim, PS über<br />

Ahmed Özturk, ABC Homberg.<br />

Ort: Berlin-Spandau, Freizeitanlage Südpark<br />

33. Juliusturm-Pokalturnier<br />

n Sa., 6. September,<br />

14.00 Uhr; So. 7. September, 11.00<br />

Uhr; Sa. 13. September, 14.00 Uhr,<br />

So., 14. September 11.00 Uhr, Sa.,<br />

21. September 14.00 Uhr, So.,<br />

22. September 11.00 Uhr, Sa., 28.<br />

September 14.00 Uhr, So., 29. September<br />

11.00 Uhr<br />

Ort: Berlin-Spandau, Bruno-Gehrke-Sporthalle<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

61


AUS DEN VERBÄNDEN<br />

Deutscher Boxsport-Verband<br />

Kongress bestätigt<br />

den Vorstand<br />

Auf dem 54. Kongress des Deutschen<br />

Boxsport-Verbandes in<br />

Wallenhorst wurde DBV-Präsident<br />

Jürgen Kyass und mit ihm<br />

der gesamte Vorstand ohne Gegenkandidaten<br />

einstimmig wiedergewählt.<br />

Frank Steinkühler<br />

und Tim Ottehenning, beide aus<br />

Nordrhein-Westfalen, wurden zu<br />

Kassenprüfern des DBV ernannt.<br />

Heinrich Carsten, der in NRW für<br />

den Breitensport verantwortlich<br />

ist, wurde zum Beisitzer im Verbandsgericht<br />

bestellt. Auch die<br />

Änderungen an den Wettkampfbestimmungen<br />

wurden einvernehmlich<br />

bestätigt. Kyass zog<br />

trotz der großen Anstrengungen<br />

in der Vergangenheit ein positives<br />

Fazit, denn der DBV befindet<br />

sich mittlerweile wieder in ruhigeren<br />

Fahrwassern.<br />

Baden-Württemberg<br />

Landesmeister stehen fest<br />

Bei den baden-württembergischen<br />

Landesmeisterschaften in<br />

Leonberg wurde Dias Kuzembaew<br />

(KSV Schriesheim) zum besten<br />

Techniker der Finalkämpfe in der<br />

Leistungsklasse A gekürt. Der<br />

Bantamgewichtsboxer besiegte<br />

den deutschen Hochschulmeister<br />

Dieter Geier (Gold-Blau Stuttgart)<br />

einstimmig mit 5:0. Als bester<br />

Kampf des A-Finales (Kämpfer<br />

mit mehr als 14 Siegen) wurde die<br />

Begegnung zwischen Anzor Magomedov<br />

(SV Gold Blau Stuttgart)<br />

und Isah Bajrami (BR Klettgau)<br />

ausgezeichnet. Bester Verein mit<br />

den meisten Titeln in allen Leistungsklassen<br />

A, B (unter 14 Siege)<br />

und C (unter sieben Siege) ist der<br />

VFB Friedrichshafen.<br />

Die Landesmeister der A-Klasse 2013:<br />

Dias Kuzembaew (KSV Schriesheim,<br />

Bantam), Eduard Schmidt (Boxing VS<br />

Villingen-Schwenningen, Leicht), Aytekin<br />

Yöreci (BR Knielingen, Halbwelter),<br />

Isa Bajrami (BR Klettgau Tiengen,<br />

Welter), Simon Stromeyer (BC Singen,<br />

Mittel), Igor Teziev (Fotbox Esslingen,<br />

Halbschwer), Johann Witt (Boxing VS,<br />

Schwer), Avdi Asslani (BV Überlingen,<br />

Superscher). Frauen: Nomin Deutsch<br />

(MBC Ludwigsburg, Feder).<br />

Bayern<br />

Rupprecht glänzt<br />

mit toller Technik<br />

Über 1000 Boxsportfans pilgerten<br />

in das Fürstenfeldbrucker-Festzelt<br />

zu den Bayrischen Meisterschaften,<br />

die für eine tolle Stimmung<br />

sorgten. Stark präsentierten sich<br />

in fünf ausgeboxten Gewichtsklassen<br />

die Athletinnen. Insbesondere<br />

Christina Rupprecht (BC<br />

Haan Augsburg), Natascha Bauer<br />

(TSV 1860 München) Kristina<br />

Stürmer (BC Eichstätt), Susanne<br />

Hofstetter und Dragana Pozderovic<br />

(beide Fürstenfeldbruck) siegten<br />

überzeugend. Den herausragenden<br />

Kampf lieferten sich dabei<br />

im Fliegengewicht Rupprecht und<br />

Diana Loichinger (Boxfit Regensburg),<br />

den die Augsburgerin aufgrund<br />

ihrer glänzenden Technik<br />

verdient mit 3:0-Punktrichterstimmen<br />

für sich entschied.<br />

In der Eliteklasse zeigte vor allem<br />

der Traunreuter Eugen Dahinten<br />

exzellentes Boxen und kam<br />

gegen Hamit Orkan (TSV 1860<br />

München) zu einem ungefährdeten<br />

Punktsieg. Pech hatte wieder<br />

einmal Eric Sokolov. In einem<br />

schlagstarken Gefecht gegen den<br />

eminent gefährlichen Sharafa Raman<br />

(BC Eichstätt) erlitt der Waldkraiburger<br />

einen Cut oberhalb des<br />

linken Auges und musste aus dem<br />

Ring genommen werden.<br />

Ehrungen: Pokal für die beste<br />

Kämpferin: Christina Rupprecht<br />

(1. BC Haan Augsburg); Pokal für<br />

den besten Kämpfer: Oleg Schäfer<br />

(BR TSV Stein); Ehrenpreis des<br />

Ministers für Schule und Kultus<br />

als bester Techniker: Eugen Dahinten<br />

(TUS Traunreut); Pokal für<br />

den erfolgreichsten Verein: TSV<br />

1860 München.<br />

Berlin<br />

Voller Erfolg für BC Stahl<br />

Das 1. Midsommerboxen in Berlin-Treptow,<br />

ausgerichtet vom<br />

BC Stahl Schöneweide, wurde<br />

ein voller Erfolg. Die Mitorganisatorin<br />

Peggy Maehlickre staunte<br />

nicht schlecht, als 120 Teilnehmermeldungen<br />

aus Nah und<br />

Fern auf ihren Tisch flatterten.<br />

So musste eng sortiert werden,<br />

um eine mehrstündige Mammutshow<br />

zu verhindern. In 19 Paarungen<br />

lieferten sich die Athleten<br />

vom PSV Stralsund, BC Cottbus,<br />

Allrund Rostock, BC Schwarzheide,<br />

Stahl Schöneweide, Lichtenberg<br />

47, BC Isigym, NSF und TSC<br />

Berlin schlagreiche Kämpfe.<br />

Hamburg<br />

Bundestrainer staunte<br />

über VFB-Boxer<br />

Die bayrischen Meister und Offiziellen: BABV-Sportwart Heiner Pauckner, Ali<br />

Cukur (Pokalgewinner TSV 1860 München), Howik Barsegjan, Eugen Dahinten, Oleg<br />

Schäfer, Safet Avdimetj, Arton Berisha, Ehsan Maudodi, Roman Gorst, BABV-<br />

Präsient Heinz-Günter Deuster (hintere Reihe v.l.); Sharafa Raman, Christina<br />

Rupprecht, Dragana Pozderovic Natascha Bauer, Hofstetter Susanne, Kristina<br />

Sürmer, Präsident Fürstenfeldbruck Manfred Kaltenhäuser (vordere Reihe v.l.)<br />

Der Olympia-Sieger Dieter Kottysch<br />

hat in Hamburg seinen 70.<br />

Geburtstag gefeiert – ausgerichtet<br />

von seiner Tochter Alexandra.<br />

Mit einer kleinen Gesellschaft<br />

wurde in einem Café gebruncht,<br />

denn viele Leute kann der Jubilar<br />

nicht mehr um sich haben,<br />

seit sechs Jahren ist er Demenz<br />

krank. 1972 feierte der ehemalige<br />

deutsche Amateurboxer bei den<br />

Olympischen Spielen in München<br />

seinen größten Erfolg: Als erster<br />

westdeutscher Boxer nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg sicherte sich<br />

Kottysch die Goldmedaille im<br />

Halbmittelgewicht. Heute ist der<br />

ehemals lustige und aufgeweckte<br />

Kottysch eher in sich gekehrt,<br />

erkennt viele seiner ehemaligen<br />

Weggefährten nicht mehr auf<br />

Anhieb. Umso schöner, dass er<br />

von diesen nicht vergessen wird.<br />

Unter den Gästen tummelte sich<br />

auch Kottyschs ehemaliger Nationalstaffel-Kollege<br />

und Freund<br />

Wolfgang Penzler, der extra zum<br />

Ehrentag aus Marburg angereist<br />

war. Wie es in Zukunft weitergeht,<br />

scheint vorprogrammiert,<br />

denn lange kann der 70-Jährige<br />

nicht mehr alleine in seiner Dreizimmer-Wohnung<br />

bleiben. Tochter<br />

Alexandra und Sohn Frank<br />

Zum 70. Geburtstag<br />

seines Freundes<br />

Dieter Kottysch reiste<br />

Wolfgang Penzler (li.)<br />

aus Marburg an<br />

hoffen, das Richtige für ihren berühmten<br />

Vater zu finden.<br />

Niedersachsen<br />

Bundestrainer staunte<br />

über VFB-Boxer<br />

Von den angekündigten deutschen<br />

Spitzen-Boxern hatte zwar<br />

nur Artur Mann aus Gifhorn den<br />

Weg zu der Werbeveranstaltung<br />

für die vom 3. bis zum 7. September<br />

in der Oldenburger EWE-Arena<br />

stattfindenden 91. Deutschen<br />

Meisterschaft der Männer-Eliteklasse,<br />

gefunden, doch dafür betrieben<br />

die Nachwuchs-Boxer des<br />

Vereins Für Boxsport Oldenburg<br />

(VFB) eindrucksvoll Werbung für<br />

den Boxsport. Sie machten es so<br />

eindrucksvoll, dass sie selbst den<br />

Bundestrainer und niedersächsischen<br />

Landestrainer Michael<br />

Gratschow in Staunen versetzten.<br />

In Sparringskämpfen sowie<br />

bei Kostproben ihrer Trainingsarbeit<br />

wussten die derart zu überzeugen,<br />

dass Gratschow sagte:<br />

„Da reifen einige hoffnungsvolle<br />

Talente heran.“<br />

62 <strong>BoxSport</strong>


Mecklenburg-Vorpommern<br />

Tony Witzke verteidigt Titel<br />

Mehrere tausend Zuschauer waren<br />

zum 2. Internationalen Binzer<br />

Baltic Box Cup gekommen, um<br />

sich die Kämpfe der Elite-Boxer in<br />

den vier Veranstaltungen an einer<br />

sensationellen Austragungsstätte<br />

anzuschauen. Es wurde Open<br />

Air auf dem Kurplatz Binz direkt<br />

am Ostseestrand mit Blick auf die<br />

Seebrücke gekämpft. Am Turnier<br />

beteiligten sich 30 Elite-Boxer aus<br />

Italien, Ungarn, Polen, Schweden,<br />

Deutschland und den Niederlanden.<br />

Es wurde in den Gewichtsklassen<br />

von 60 kg bis über 91 kg geboxt. Von<br />

den drei Trainern Harry Kappell,<br />

Andy Schiemann und Ralf Bünger<br />

optimal vorbereitet, gingen die<br />

Deutschen mit absolutem Siegeswillen<br />

in die Kämpfe. Obwohl sich<br />

am Turnier starke Boxer aus dem<br />

Ausland beteiligten, die teilweise<br />

zum Nationalkader ihrer Länder<br />

gehören und einige auch schon in<br />

der WSB kämpften, gingen die Titel<br />

in fast allen Gewichtsklassen an<br />

die deutsche Staffel. Zum besten<br />

Techniker des Turniers wurde David<br />

Müller (Brandenburg)gewählt,<br />

bester Kämpfer war Eugenio Indaco<br />

aus Italien. Tony Witzke (81<br />

kg) vom Ausrichter Pommerscher<br />

Sportverein Stralsund setzte sich<br />

im Finale gegen den starken Italiener<br />

Adriano Sperandio durch und<br />

verteidigte seinen Titel aus dem<br />

Vorjahr.<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Velberts Bürgermeister<br />

eröffnet Stützpunkt<br />

Punkt 11 Uhr begrüßte Michael<br />

Balka die vielen Gäste auf dem<br />

Sommerfest des Velberter Box-<br />

Clubs. Anlass zum Feiern gab<br />

es genug. Zum einen wollte sich<br />

der Vizepräsident des VBC bei<br />

den vielen Fans für die treue Unterstützung<br />

in der vergangenen<br />

Saison bedanken, zum anderen<br />

ist der VBC neuer Landesleistungsstützpunkt<br />

der Boxer.<br />

„Jetzt ist es offiziell, Velbert ist<br />

Stützpunkt.“ Mit diesen Worten<br />

eröffnete Velberts Bürgermeister<br />

und VBC Ehrenmitglied Stefan<br />

Freitag das zirka 500 qm große<br />

Trainings-Areal an der Von-<br />

Humboldt-Straße. Auch Velbert<br />

beteiligte sich an dem Projekt.<br />

Bemerkenswert ist, dass der<br />

Stadtrat einstimmig für die Unterstützung<br />

votierte. „Es ist ein<br />

Dankeschön an den VBC für die<br />

großartige Arbeit in der Vergangenheit“,<br />

erkläre Freitag, „und<br />

vielleicht wird ein Olympiasieger<br />

einmal sagen, ich habe in<br />

Velbert das Boxen gelernt.“<br />

Der Nordrhein-Westfälische<br />

Boxsportverband befürwortete<br />

die Entscheidung „pro Velbert“<br />

ebenfalls, wie dessen Präsident<br />

Erich Dreke in seiner Rede unterstrich.<br />

Dreke weiß, dass Velbert<br />

erfolgreich ist, hervorragende<br />

Nachwuchsarbeit leistet und<br />

den Rückhalt der Stadt genießt.<br />

Den Stützpunkt-Trainern Peter<br />

Eichhorn und Michael Vogel<br />

wünschte er viel Erfolg bei ihrer<br />

neuen Herausforderung.<br />

ABC Homberg in<br />

Polen erfolgreich<br />

Wieder einmal war der Amateur-<br />

Box-Club Homberg mit Sportwart<br />

Peter Miemczyk und Fachübungsleiter<br />

Harald Jonischeit einer Einladung<br />

des KS Fight Club Bytom<br />

(Beuthen) zu einem internationalen<br />

Jugendturnier in Polen gefolgt.<br />

Neben einer Vielzahl nationaler<br />

Vereine konnte der Ausrichter<br />

Teams aus der Tschechei, Ukraine,<br />

dem Kosovo, den Niederlanden<br />

und nicht zuletzt durch den<br />

ABC aus Deutschland begrüßen.<br />

In Polen zeigte Jan Spang gegen<br />

den aus Kattowitz stammenden<br />

Patryk Miller drei Runden beherztes<br />

und risikoreiches Angriffsboxen<br />

und hielt seinen Gegner<br />

ständig im Rückwärtsgang. Dabei<br />

zeigte sich Spang sowohl in der<br />

Distanz als auch im Nahkampf<br />

sehr variabel. Sein Punktsieg war<br />

einstimmig. Ebenfalls für den<br />

ABC dabei: der frisch gebackene<br />

Deutsche Meister Oliver Ginkel<br />

(Mönchengladbach) und die beiden<br />

Oberhausener Sahan Aybay<br />

und Tom Malutedi. Ginkel und<br />

Aybay waren ebenfalls nicht zu<br />

<strong>schlagen</strong> und sicherten sich in ihren<br />

Gewichtsklassen den Turniersieg.<br />

Nur Malutedi musste sich in<br />

seinem zweiten Kampf dem Niederländer<br />

Mauk Reynen ge<strong>schlagen</strong><br />

geben. Damit verabschiedete<br />

sich der ABC Homberg mit drei<br />

ersten und einem zweiten Platz<br />

aus Polen.<br />

Bei Gerresheimern<br />

läuft’s bestens<br />

Velberts<br />

Bürgermeister<br />

Stefan Freitag (re.)<br />

überreicht symbolisch<br />

den Schlüssel zum<br />

Stützpunkt an Erich<br />

Dreke<br />

Der Nachwuchs wird am Stützpunkt trainieren<br />

In Polen auf Erfolgskurs: Oliver Ginkel, Sahan Aybay, Jan Spang, Tom-Sengua<br />

Malutedi (v.l.)<br />

Bei den Boxern des TuS Gerresheims<br />

läuft es bestens, denn<br />

Yousef Fares und Konstantin<br />

Hellwich zeigten tollen Boxsport<br />

bei dem Wesseling Cup in Köln.<br />

54 Kg Junior Yousef Fares musste<br />

gegen den Leverkusener Ozan<br />

Ulcan ran. Im November letzten<br />

Jahres verlor Yousef noch deutlich<br />

gegen den Leverkusener.<br />

Doch dieses Mal zeigte Fares<br />

eine hervorragende erste Runde,<br />

in der er mit seiner Schlaghand<br />

scheinbar mühelos Ulcans<br />

Deckung überwand. Technisch<br />

war gegen Fares nichts auszurichten.<br />

Deshalb erhöhte Ulcan<br />

das Tempo und boxte kraftvoll<br />

nach vorn. Es war das richtige<br />

Konzept, um die drohende<br />

Niederlage abzuwenden, denn<br />

Fares hatte am Ende leichte Konditionsprobleme.<br />

So wertete die<br />

Jury den Kampf mit einem gerechten<br />

Remis.<br />

In der Gewichtsklasse bis 52 Kg<br />

boxte sein Vereinskamerad Konstantin<br />

Hellwich gegen den Bornheimer<br />

Marvin Kurth. Mit der<br />

Linken pickte Konstantin seinen<br />

Gegner an und zog danach seine<br />

Schlaghand voll ab. Das zeigte<br />

Wirkung, nicht nur bei Marvin,<br />

sondern auch bei den Punktrichtern,<br />

die Konstantin einstimmig<br />

zum Sieger erklärten.<br />

Stolz auf ihren Schützling Mendo<br />

Menla-Osman (2.v.l.): Trainer Wajieh Al-<br />

Khouli, Bozidar Zivanovic und Trainer<br />

Manfred Lutter (v.l.)<br />

Guter Start von<br />

Menla-Osman<br />

Zum diesjährigen Wesseling-<br />

Cup reisten auch drei Boxer des<br />

PTSV-Aachen an, wovon leider<br />

nur einer besetzt werden konnte<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

63


AUS DEN VERBÄNDEN<br />

Der Boxkampf zwischen der NRW-Auswahl und dem BC Mülheim Dümpten war ein voller Erfolg für die Mülheimer<br />

– der 13 Jahre alte Nachwuchsfighter<br />

Mendo Menla-Osman.<br />

Sichtlich nervös stand er im<br />

Papiergewicht einem weiteren<br />

Aachener vom BC-Helios gegenüber,<br />

Niklas Thoma. Menla-Osman<br />

fand immer besser in den<br />

Kampf, verlor seine Nervosität,<br />

setzte die klareren Treffer und<br />

gewann verdient nach Punkten.<br />

Westfalens Boxer<br />

holen acht Titel<br />

Über 300 Zuschauer wollten in<br />

der Lipperland-Halle – sonst<br />

Schauplatz des TBV Lemgo in<br />

der Handball-Bundesliga – das<br />

NRW-Finale sehen und bekamen<br />

in den 14 Kämpfen hervorragenden<br />

Sport geboten. Nachdem der<br />

Bielefelder Gerhard Reger gegen<br />

Tim Pham aus Mönchengladbach<br />

zum ersten NRW-Meister<br />

der Veranstaltung gekürt wurde,<br />

stand der Einlagekampf zwischen<br />

Lemgos Lokalmatador<br />

Tareck Al Asmur und Ehla Al-<br />

Maghamse aus Münster bis zur<br />

letzten Sekunde auf Messers<br />

Schneide. Es war der berühmte<br />

eine Treffer mehr, der am Ende<br />

für Maghamses Sieg ausschlaggebend<br />

war. Als dann die Mittelgewichts-Finalisten<br />

Cihan Calik<br />

aus Duisburg und das Leverkusener<br />

Kraftpaket Farid Yousif in<br />

den Ring kletterten, knisterte<br />

die Halle vor Spannung. Jeder<br />

in der Halle spürte, die beiden<br />

würden lieber umfallen, als sich<br />

mit Silber abzufinden. Mitte der<br />

zweiten Runde musste Yousif<br />

nach einem harten Schlaghand-<br />

Treffer ans Kinn runter. Obwohl<br />

der Leverkusener den Kampf nie<br />

aufgab, konnte er Caliks Sieg<br />

nicht verhindern. Neben der<br />

Urkunde erhielt der Duisburger<br />

den Wassil Sumbulidse Erinnerungspokal.<br />

Abräumer der Veranstaltung<br />

war der Bezirk Westfalen<br />

mit acht Titeln, vor dem<br />

Niederrhein mit vier und dem<br />

Mitterhein mit einem Titel.<br />

Mülheimer Staffel<br />

besiegt NRW-Boxer<br />

In Mülheim tut sich was im Boxsport,<br />

denn der BC Mülheim hat<br />

im Schatten der Boxhochburgen<br />

Essen und Hilden erstklassige<br />

Nachwuchsarbeit geleistet. Das<br />

sah man auch am Ergebnis bei<br />

einem Kampf zwischen dem BC<br />

Mülheim Dümpten und einer<br />

NRW-Auswahl. Mit 18:4 besiegten<br />

die Boxer des Trainer-Trios Abi<br />

Guettari, Rene Eckermann und<br />

Frank Nierhaus ihre Gäste. Mit<br />

Michelle Hatari und Katja Schüller<br />

standen auch zwei Frauen in<br />

der Mülheimer Staffel und beide<br />

lösten ihre Aufgaben exzellent.<br />

Hatari boxte in der 51 Kg Klasse<br />

Farid Yousif und Cihan Calik (v.l.) ließen die Luft der Lipperland-Halle knistern<br />

gegen die tapfere Aline Stecher<br />

aus Witten und holte einen einstimmigen<br />

Punktsieg. Schüller<br />

besiegte Jennifer Langkau vom<br />

Boxring Hilden. Harun Aktas-Beier<br />

setzte sich mit einem Arbeitssieg<br />

gegen Jamal Temur durch.<br />

Es war dann an Michael Reichling,<br />

die ersten Punkte für die Gäste<br />

einzufahren. Der Weltergewichtler<br />

aus Hilden stellte sich schnell<br />

auf den wild angreifenden Furgan<br />

Yigit ein und konnte sich über seinen<br />

knappen Punktsieg freuen.<br />

Denn zweiten Sieg der Gäste holte<br />

Alex Jasenczuk vom Boxring Essen<br />

gegen Alexander Hepp.<br />

Ist Boxer durch und durch gewesen:<br />

Dieter Girsch<br />

Dieter Girsch gestorben<br />

Nach kurzer schwerer Krankheit<br />

ist der langjährige Boxtrainer des<br />

Dortmunder Boxsport 20/50, der<br />

75-jährige Dieter Girsch Mitte<br />

Juni verstorben. Seit 1952 war<br />

er ohne Unterbrechung im Amateurboxsport<br />

tätig, zuerst als aktiver<br />

Kämpfer und später viele<br />

Jahre als erfolgreicher Trainer in<br />

mehreren Dortmunder Boxsportvereinen.<br />

Viele Boxer brachte er<br />

zu Titelehren und vermittelte das<br />

boxsportliche Rüstzeug. Zu den<br />

ausländischen Mitgliedern hatte<br />

er stets ein gutes Verhältnis. Seine<br />

Ruhe und Ausgeglichenheit übertrugen<br />

sich auch auf seine Schützlinge.<br />

Die DBS-Seniorenboxer<br />

lobten seine Vitalität und seinen<br />

Trainingseinsatz. Seine Ehrenamtlichkeit<br />

wurde von allen geschätzt.<br />

Er war Boxsportler durch<br />

und durch. Dieter Girsch erhielt<br />

viele Boxsport-Auszeichnungen<br />

und wurde für seine Verdienste<br />

zum DBS-Ehrenmitglied ernannt.<br />

Ekkehard Koch ist tot<br />

Nach kurzer und schwerer Krankheit<br />

ist Ekkehard Koch am 16. Juli<br />

verstorben. Koch war bis zuletzt<br />

als Trainer beim Boxclub 32/84<br />

Bergisch Gladbach aktiv. Sein Tod<br />

hat nicht nur bei den Angehörigen,<br />

sondern auch bei Freunden<br />

und Bekannten des BSV Nordrhein-Westfalen<br />

große Trauer und<br />

Betroffenheit ausgelöst.<br />

Südwest<br />

Ahmet Ali verrichtet<br />

Schwerstarbeit<br />

Nach einem Losverfahren des<br />

Südwestdeutschen Amateur-<br />

Box-Verbandes hatte Ahmet Ali<br />

vom 1. BC Schifferstadt Schwerarbeit<br />

zu verrichten: Drei Kämpfe<br />

innerhalb von 16 Stunden,<br />

dann war der Mittelgewichtler<br />

für die Deutsche Meisterschaft<br />

der Männer in Oldenburg (3.-<br />

9. September 2013) qualifiziert.<br />

Zunächst verlor Ali bei einer<br />

Abendveranstaltung der VT<br />

Frankenthal nach Punkten umstritten<br />

gegen Michael Seitz (1.<br />

FC Kaiserslautern), wenig später<br />

punktete er Oliver Pritschow<br />

(Olympia Ramstein) aus und<br />

revanchierte sich am nächsten<br />

Vormittag beim Speyerer Brezelfest-Boxen<br />

mit einem Punktsieg<br />

gegen Seitz.<br />

Aus dem Ausland notiert<br />

Kubanische Box-<br />

Taktik lernen<br />

Jo de Vrieze, der seit über acht<br />

Jahren in Kuba erfolgreich als<br />

Boxtrainer arbeitet, wird auch<br />

dieses Jahr ein Seminar in Europa<br />

abhalten. Diesmal unterrichtet<br />

er die kubanische Boxtaktik.<br />

Termin: 23.8, 16-20 Uhr, 24.8,<br />

10-16 Uhr, 25.8, 10-14 Uhr im<br />

Hoyers-Gym in Heerlen (Niederlande).<br />

Der Kurs kostet 120 Euro<br />

und beinhaltet sowohl einen<br />

theoretischen und einen praktischen<br />

Teil. Anmeldung und<br />

Info: Patrick Driessen, E-mail:<br />

patrick-driessen@live.nl oder<br />

Telefon: +31.(0)6.18.52.50.51.<br />

64 <strong>BoxSport</strong>


Mit Boxtraining wirst<br />

Hartmut<br />

Scherzer<br />

(75)<br />

Anlässlich seines 75. Geburtstages<br />

am 13. Juni hat der Box-<br />

Sport-Mitarbeiter beschrieben,<br />

wie man auch im Alter sich durch<br />

hartes Boxtraining topfit halten<br />

kann.<br />

Die lähmende Versagensangst<br />

vor dem<br />

großen Favoriten und<br />

späteren Titelträger der<br />

deutschen Junioren-Boxmeisterschaft<br />

1956 im Leichtgewicht<br />

hat den Unterprimaner in einen<br />

Schauspieler verwandelt. Feige<br />

hingelegt hat er sich in der ersten<br />

Runde, einen schweren K.o.-<br />

Schlag simuliert, sich auszählen<br />

und aus dem Ring tragen lassen.<br />

Den Transport ins Krankenhaus<br />

hat sein schlechtes Gewissen gerade<br />

noch verhindert.<br />

Drei Jahre später lag der<br />

mittlerweile junge Sportjournalist,<br />

der doch so mutig im Sparring<br />

mit den Profi-Europameistern<br />

Conny Rudhof und Willy<br />

Quatuor oder Peter Müller den<br />

Schlagabtausch angenommen<br />

hatte, wieder am Abgrund seiner<br />

Seele. Wieder, diesmal im Endkampf<br />

um die deutsche Hochschulmeisterschaft,<br />

war diese<br />

hemmende Beklemmung größer<br />

als die Schlagkraft des routinierteren<br />

Gegenübers. Acht Sekunden<br />

blieben ihm am Boden zum<br />

Kampf mit sich selbst. Wieder<br />

Feigling? Oder Kerl? Ein innerer<br />

Ruck. Er stand auf und schlug<br />

den anderen k.o. Ein herrliches<br />

Gefühl. Er war Meister, gewann<br />

den Titel im Halbweltergewicht<br />

auch im folgenden Jahr gegen<br />

denselben Gegner und zog mit<br />

22 Jahren die Kampfhandschuhe<br />

für immer aus. Zwei Urkunden<br />

(Allgemeiner Deutscher<br />

Hochschulsportverband) und<br />

zwei Testate von Theodor Adorno<br />

und Max Horkheimer – das<br />

war es nach vier Semestern. Bei<br />

allem Talent – der „Kabinentod“,<br />

wie im Box-Jargon das nervliche<br />

Versagen genannt wird, war zu<br />

grausam.<br />

du 100 Jahre alt<br />

Aber der rasende Reporter hat<br />

nie aufgehört, in Vereinen oder<br />

Gyms in und um Frankfurt/M<br />

zu trainieren. Boxtraining ist<br />

Entspannung für den Kopf und<br />

Ertüchtigung für den Körper.<br />

Längst ist Fitness mit Fäusten<br />

Trend. Und wer die Schlagtechnik,<br />

die Bewegungsabläufe von<br />

Beinstellung über Hüftdrehung,<br />

Schultereinsatz und Schnellkraft<br />

von Kindesfäusten an beherrscht<br />

(Rechtsausleger Bubi Scholz war<br />

einst das Vorbild des Linkshänders),<br />

dem macht dieses Training<br />

Spaß. Auch noch mit über<br />

70 Jahren. Das Knallen von fast<br />

perfekten Haken und Geraden<br />

am ledernen Sack empfindet der<br />

„Oldie“ wohlklingend wie rhythmischen<br />

Trommelwirbel.<br />

Natürlich ist Kondition die<br />

Grundlage, um eine intensive<br />

Stunde in einer Gruppe mit aktiven<br />

Boxern, jungen Burschen<br />

und sportlichen Vierzigern<br />

durchzustehen. Wöchentlich<br />

zwei-, dreimal. Regelmäßiges<br />

Joggen dient zusätzlich der<br />

Form. Auf längeren Reportage-<br />

Reisen gehören Laufschuhe Beim Stanglwirt im Februar 2012 bat Fritz Sdunek Hartmut Scherzer (links) noch<br />

zur Pratzenarbeit<br />

zum Gepäck wie der Laptop; bei<br />

Terminen der <strong>Klitschko</strong>s im Trainingscamp<br />

„Stanglwirt“ auch Hochschulmeisterschaften 1959 gegen Janiczek aus Berlin<br />

K.o.-Sieger Scherzer im Finale (Halbweltergewicht) der deutschen<br />

schon mal die Handschuhe.<br />

Zuletzt rief Vitalis Trainer Fritz<br />

Sdunek den über 70 Jahre alten<br />

Journalisten nach sechs Runden<br />

am Sandsack zu vier Runden<br />

Pratzenarbeit in den Ring. Die<br />

verrichtet der Opa sonst mit<br />

dem Physiotherapeuten Holger<br />

in dessen Offenbacher Reha-<br />

Zentrum, einer seiner zwei Trainingsstätten.<br />

Wer sich quält nach dem<br />

Motto „Der Wille überwindet<br />

die Erschöpfung“, bei dem spielt<br />

das Alter keine Rolle. Selbst im<br />

roten Bereich. Gesundheit und<br />

Boxtraining gehen eine Symbiose<br />

ein. „Scherzer, du wirst 100<br />

Jahre alt“, prophezeit der selbst<br />

aktive Hobby-Trainer Walter.<br />

Dessen privates Gym wird wegen<br />

des Drills „Hölle von Liederbach“<br />

genannt. Antwort auf die<br />

Schmeichelei: „Oder ich sterbe<br />

hier am Sandsack den Sekundentod.“<br />

<strong>BoxSport</strong><br />

65


Lesen Sie in der nächsten Ausgabe<br />

Jürgen Brähmer (links)<br />

hat zurzeit nur einen<br />

Fokus: seinen nächsten<br />

Fight am 24. August<br />

gegen den Italiener<br />

Stefano Abatangelo.<br />

Dort will er seinen<br />

EM-Titel verteidigen.<br />

Risko: Im Fall einer<br />

Niederlage gerät<br />

sein Status als WM-<br />

Pflichtherausforderer für<br />

den amtierenden WBO-<br />

Weltmeister Nathan<br />

Cleverly in Gefahr<br />

Nächster<br />

Erscheinungstermin ist<br />

für Abonnenten<br />

der 5. September,<br />

ab dem 7. September<br />

im Handel<br />

Vitali <strong>Klitschko</strong><br />

bewerkstelligt einen<br />

Spagat zwischen Politik<br />

und Boxen, beides<br />

anspruchsvolle Jobs<br />

Sauerland-Event mit Brähmer und<br />

Abraham<br />

In Schwerin kämpfen Jürgen Brähmer und Arthur<br />

Abraham gemeinsam. Große Berichte von ihren Fights.<br />

Brähmer verteidigt seinen EM-Gürtel gegen Stefano<br />

Abatangelo und Abraham kämpft gegen Willbeforce<br />

Shihepo, die schwarze Mamba.<br />

Boxen und Politik<br />

Großes Interview mit Vitali <strong>Klitschko</strong> über seine<br />

Zukunft und die Chancen von Bruder Wladimir gegen<br />

Alexander <strong>Povetkin</strong>.<br />

Herausgeber und Chefredakteur: Hans Reski (0221-2587-260/261/334)<br />

Redaktion: Nicole Bitter<br />

Ständige Mitarbeiter: Tobias Drews, Manfred Hönel, Peter Jaschke, Björn<br />

Jensen, Bertram Job, Matthias Kerber, Hans-Joachim Leyenberg, Jörg Lubrich,<br />

Alexander Mazur, Gunnar Meinhardt, Susanne Rohlfing, Hartmut Scherzer,<br />

Wolfgang Wycisk<br />

Fotos in dieser Ausgabe: ap, Bastian, dpa, Frevert, Getty Images, H.I.S.,<br />

Howanotayan, Jaschke, Koch, Mausolf, Marianne Müller, Scherzer, SES, Wende,<br />

WSB<br />

Layout: Katharina Büchner, Michael Rosenstein, Bernd Schulte zur Wissen<br />

Internet: www.sportverlag.de<br />

E-Mail der Redaktion: boxsport@sportverlag.de<br />

Verlag: DSV Deutscher Sportverlag GmbH, Friesenplatz 16, 50672 Köln<br />

Tel.: (0221) 2587-0, Fax: (0221) 2587-200<br />

Verlagsleitung: Lutz Bandte, Gerd Franz<br />

Geschäftsführung: Patrick Bücheler<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Klitschko</strong> vs. <strong>Povetkin</strong><br />

Ein Bericht aus Wladimirs Trainingslager im Stanglwirt<br />

und wie sich <strong>Povetkin</strong> in Russland vorbereitet.<br />

Die große Revanche<br />

Interviews und Analysen vor dem Rematch zwischen<br />

Marco Huck und Firat Arslan.<br />

Mayweather vs. Alvarez<br />

Alles über das Balleyhoo vor dem Super-Fight am 14.<br />

September in Las Vegas.<br />

Wie geht es weiter mit der WSB?<br />

Welche Pläne realisiert werden und wie die<br />

Vorbereitungen beim DBV mit Blick auf die WM in<br />

Kasachstan laufen.<br />

Anzeigenverwaltung: Sabine Fechner, Tel. (0221) 2587-261.<br />

E-Mail: boxsport@sportverlag.de.<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom 1.1.2012.<br />

Abonnement: DSV Deutscher Sportverlag GmbH, Friesenplatz 11, 50672 Köln,<br />

Telefon (0221) 2587-243, E-Mail: service@sportverlag.de.<br />

Einzelverkauf: Partner Medienservices GmbH,<br />

Postfach 81 06 40, 70523 Stuttgart, Fax.: (0711) 7252320<br />

Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co KG, Frankfurter Str. 168, 34121 Kassel<br />

BOXSPORT erscheint monatlich, Einzelpreis: € 4,20. Jahresabonnementpreis<br />

(12 Ausgaben): € 45,60. Abonnementkündigungen sind sechs Wochen vor Ablauf<br />

des berechneten Zeitraums dem Abonnement-Vertrieb schriftlich bekannt zu<br />

geben. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche<br />

Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses<br />

Verbot fällt insbesondere auch die Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in<br />

elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM. Der Verlag haftet<br />

nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte, Unterlagen und Fotos.<br />

66 <strong>BoxSport</strong>


Die nacht Der<br />

champions<br />

Sa 7.9.13 saarlanDhalle saarbrücken beginn 19 30 Uhr<br />

Der Dobermann beisssst zu - Die katze fährt Die krallen aus<br />

WBF-IntercontInental-MeIsterschaFt | Jürgen DoberStein Supermittelgewicht<br />

WBF-WeltMeIsterschaFt | raJa amaSheh Fliegengewicht<br />

InternatIonaler tItel der WBF | bernarD Donfack halbSchwergewicht<br />

VorkaMpF | tyrone LinDSey Superweltergewicht<br />

VorkaMpF | John rene Supermittelgewicht<br />

...und weitere spannende Vorkämpfe.<br />

Profiboxen<br />

Foto: ARTVERTISEMENT<br />

n<br />

Tickets unter www.ccsaar.de und an<br />

allen bekannten Vorverkaufsstellen.<br />

Ticket-Hotline 0681/4180-181

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