GoodTimes - Music from the 60s to the 80s The Who (Vorschau)

The Rolling Stones: Confessin’ The Blues – Das Gesamtwerk 1963 – 2013
Von Ernst Hofacker
2013, Bosworth Edition
ISBN 978-3-86543-765-5
430 Seiten
24,95 €
rnst Hofackers – man darf es mitt-
schon so bezeichnen – Stan-
Elerweile
dardwerk erscheint nun in der vierten
überarbeiteten und ergänzten Auflage,
was nicht nur auf gutes Marketing zurückzuführen
ist, sondern zuallererst auf
eine beeindruckende Qualität. Aufgebaut
wie die Titel der beliebten Reihe „Sto-
ry und Songs kompakt”, nimmt sich der Autor alle Veröffentlichungen
der Band zur Brust und bespricht sie,
wobei er musikalische Besonderheiten sowie historische
Hintergrundinformationen verknüpft und gelegentlich mit
Textauszügen arbeitet. Neben den jeweiligen Alben bzw.
Singles und EPs widmet sich Hofacker auch den Videound
DVD-Veröffentlichungen. Meist sind bei solchen oder
ähnlichen Werken zu positive Darstellungen zu befürchten,
da sich ein Autor unvermeidlich mit seinem gewählten Thema
identifiziert, doch in diesem Buch besteht eine eindeutig
kritische Distanz, was für Leser natürlich hilfreich ist, um
sich durch das Wirrwarr der Veröffentlichungen durchzuackern.
Eindeutig empfehlenswert!
fl
Alanis
Morissette
Live At Montreux 2012
We Are Gypsies Now – Der Weg ins Ungewisse
Von Danielle De Picciotto
2013, Metrolit Verlag
ISBN: 978-3-84930-047-0
208 Seiten
22,99 €
D
as „lebende Gesamtkunstwerk”
Danielle De Picciotto war von
Geburt an Nomadin. Geboren in
den USA, Vater Italiener, bereits als
Teenager ständig wechselnde Aufenthaltsorte,
in den 1980ern Europa
bereist, ehe die 1965 geborene Multimedia-Künstlerin
ab Ende jener Dekade
ihren Anker in Berlin auswarf.
Dort war sie Co-Initiatorin der „Love Parade”, Mitglied der
Avantgarde-Pop-Formation Space Cowboys, arbeitete viel
fürs Goethe Institut, Umtriebigkeit allerorten. 2006 heiratete
sie ihren langjährigen Lebensgefährten Alexander Hacke,
Bassist der Einstürzenden Neubauten. 2010 beschloss
das schrille Duo, den vertrauten Berliner Kiez als Standort
aufzugeben und sich bewusst „heimatlos” zu machen, damit
neue Erfahrungen gelebt werden können, der Horizont
erweitert wird. Die ersten beiden Jahre dieses „Gypsy-Lifestyles”
dokumentiert De Picciotto in einer Graphic Novel,
einem wunderschön gezeichneten Reisetagebuch, gepaart
mit schlauen, emphatischen, gerne auch lakonisch-witzigen
Bemerkungen. Eine wunderbare Erzählerin ist hier
am Werk, die dem Leser rasch ans Herz wächst. mfg
Unknown Pleasures – Die Joy Division Story
Von Peter Hook
2013, Metrolit Verlag
ISBN 978-3-84930-064-7
351 Seiten; Hardcover; zahlr. Abb.
24,99 €
er Film „Control” läutete unlängst
Deine wahre Joy-Division-Renaissance
ein. Bei allen Stärken dieses
Biopics: Schwachpunkt ist, dass es
die Geschichte und Bedeutung dieser
Post-Punkband gegenüber den Eheund
Psycho-Problemen des Sängers
Ian Curtis stark in den Hintergrund
stellt. Kein Wunder, basiert der Film
doch auf den Erinnerungen von Curtis’ Witwe Deborah.
JD-Gitarrist Bernard Sumner rückte in einer Bandbiografie
– aus der Perspektive eines Mitmusikers – bereits
einiges gerade, und nun folgt Bassist Peter Hook, getreu
dem Motto in seiner Einführung: „Jeder erinnert sich
anders an dieselben Dinge.” Hook erzählt von den Anfängen
1977 bis zum jähen Ende nur drei Jahre später
nach Curtis’ Suizid. Er schöpft dabei aus dem Vollen des
unmittelbar Erlebten, reiht Anekdoten aneinander, lässt
deutlich durchschimmern, welche Zeitgenossen er mag,
welche nicht. Angefügt hat er sehr genaue Tag-für-Tag-
Chroniken. Das stilistisch eher schwach, dafür authentisch
geschriebene Buch fügt dem großen Joy-Division-Puzzle
nun weitere Teile hinzu.
frs
Erhältlich als DVD, Blu-Ray und CD
Under The Ivy – Die Kate Bush Biografie
Von Graeme Thomson
2013, Bosworth Edition
ISBN: 978-3-86543-748-8
460 Seiten
29,95 €
raeme Thomson hat es gewagt,
Geine weit mehr als 400 Seiten
umfassende Biografie über eine der
innovativsten, erfolgreichsten und –
mysteriösesten Figuren des Pop-Biz
zu schreiben: Kate Bush. Obwohl dem
renommierten englischen Musikjournalisten
(u.a. „Mojo”, „Rolling Stone”,
„The Guardian”) von Beginn an klar
sein musste, dass sein heiß ersehntes Objekt der Begierde
– die Künstlerin selbst – für Gespräche nicht zur Verfügung
stehen würde, sie verweigert sich seit Dekaden
weitgehend den Medien, gibt alle paar Jahre nur höchst
exklusive Interviews. Trotzdem nahm sich Thomson,
auch weil er obsessiver Anhänger des Bush-Werks ist,
dieser Unternehmung an, schließlich hatte er bei seinen
Büchern über Elvis Costello, Willie Nelson oder Johnny
Cash ebenfalls vertrackte Opfer zu bearbeiten gehabt.
Statt mit Ms Bush hat der Brite sich mit über 70 Menschen
aus dem Umfeld der so schillernden wie scheuen
Diva unterhalten. Herausgekommen ist ein glitzerndes
Füllhorn von Biografie – interessant, aufschlussreich,
leuchtend.
mfg
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