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GoodTimes - Music from the 60s to the 80s The Who (Vorschau)

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LP<br />

REVIEWS<br />

ETTA JAMES<br />

ETTA JAMES<br />

Das ist kein Originalalbum,<br />

sondern<br />

eine Compilation von<br />

Aufnahmen, die die<br />

blutjunge<br />

Shouterin<br />

zwischen 1954 (als<br />

16-Jährige) und 1956<br />

einsang. Obwohl mit itdem Teufel Heroin erst<br />

später liiert, rockte sie schon los wie die Hölle<br />

– hier debütierte eine der ganz großen afroamerikanischen<br />

Künstlerinnen, nicht umsonst<br />

als Billie Holiday des Rhythm’n’Blues<br />

bejubelt. Ab und zu hübschen – durchaus<br />

überflüssige – Streicher das Energiegebinde<br />

auf. Trotzdem sollte man sich diese Scheibe<br />

zulegen. Die Mono-Bänder remasterte Ray<br />

Staff im Londoner Air Mastering vorbildlich,<br />

und die 180-Gramm-Pressung hält das hohe<br />

Niveau von Pure-Pleasure-Reissues.<br />

(Crown/Speakers Corner, 1954 –1956,<br />

10 Tracks) lbr<br />

EARTH, WIND & FIRE<br />

THAT’S THE WAY OF THE<br />

WORLD<br />

Ihren großen Durchbruch<br />

hatten Earth,<br />

Wind & Fire mit Hits<br />

wie “Boogie Wonderland”,<br />

“September”<br />

oder dem zugegebenermaßen<br />

recht kitschigen<br />

“After <strong>The</strong> Love Has Gone”. Das<br />

verleitet oft zum Eindruck, dass die vorhergehenden<br />

Platten der Gruppe ähnlich kommerziell<br />

ausgerichtet gewesen wären. Das trifft<br />

aber nur teilweise zu, denn auf ihrer 75er LP<br />

steht rhythmisch be<strong>to</strong>nter Funk mit atemberaubenden<br />

Bläsersätzen im Vordergrund.<br />

Funk-Pop (das bekannte “Shining Star”),<br />

messerscharfer und schneller Funk-Rock<br />

(“Happy Feelin’”), waschechter Afro-Rock<br />

(“Africano”) und Funk mit leichten Jazzeinflüssen<br />

(“See <strong>The</strong> Light”) dokumentieren<br />

eine innovative Band und hochkarätige Musiker.<br />

Earth, Wind & Fire also in die Disco-<br />

Schwof-Ecke zu stellen, ist zumindest was<br />

die ersten Scheiben anbelangt ein Irrtum.<br />

(Speakers Corner, 1975, 8 Tracks) at<br />

THE JIMI HENDRIX<br />

EXPERIENCE<br />

ARE YOU EXPERIENCED<br />

Bis spät in die 60er<br />

Jahre hinein war Mono<br />

das Maß der Dinge,<br />

aufgrund relativ teurer<br />

und somit seltener Abspielgeräte<br />

wurde das<br />

Hauptaugenmerk neuer<br />

Veröffentlichungen auf einen druckvollen<br />

Mono-Mix gelegt, die Stereo-Abmischungen<br />

waren oft nur ein notwendiges Übel. Spätestens<br />

nach der enormen Nachfrage des 2009er<br />

CD-Sets THE BEATLES IN MONO hat nun<br />

auch bei der Plattenindustrie ein Umdenken<br />

begonnen, so dass nun immer mehr Vinyl-<br />

Wiederveröffentlichungen im ursprünglichen<br />

Mono erhältlich sind. Absolut Sinn macht dies<br />

natürlich bei ARE YOU EXPERIENCED,<br />

dem Debütalbum der Jimi Hendrix Experience.<br />

1967 wurde es in Deutschland zwar<br />

offiziell in Stereo veröffentlicht, allerdings<br />

wurde dabei das ursprüngliche Monosignal<br />

mit Hilfe von technischen Tricks auf zwei<br />

Kanäle, in ein so genanntes Fake-Stereo aufgeteilt.<br />

Und da diese LP mit Songs wie “Foxy<br />

Lady”, “Manic Depression”, “Red House”,<br />

“Fire” und “Third S<strong>to</strong>ne From <strong>The</strong> Sun” immer<br />

noch eines der großartigsten Debüts aller<br />

Zeiten ist, führt kein Weg an der 180g-Mono-<br />

Version dieses Albums vorbei.<br />

(<strong>Music</strong> On Vinyl/Cargo, 1967, 11 Tracks) us<br />

LOVE<br />

LOVE<br />

Auf ihrem Debüt ließ<br />

die Band um den genialen<br />

Songschreiber,<br />

Sänger und Gitarrist<br />

Arthur Lee schon<br />

leichte<br />

psychedelische<br />

Byrds-Anklänge<br />

zu, zollten aber dem Beat der Engländer<br />

und dem Rhythm & Blues der Afro-Amerikaner<br />

mit einem <strong>to</strong>llen Uptempo-Cover<br />

von “Hey Joe” genauso Tribut wie dem All-<br />

American-Songbook-Komponisten Burt Bacharach<br />

in der vermeintlichen Mao-Hymne<br />

“My Little Red Book”. Im schönen Rechts-<br />

Links-Stereo-Mix bekam auch der Bass ein<br />

paar signifikante Licks ab (McCartney lässt<br />

grüßen). Das Reissue kommt im Einfach-<br />

Cover ohne die beiden Bonus-Tracks der<br />

2001er CD-Ausgabe, punktet aber mit sehr<br />

ordentlicher Überspiel- und Pressqualität.<br />

(<strong>Music</strong> On Vinyl/Cargo, 1966, 14 Tracks) lbr<br />

HOT TUNA<br />

BURGERS<br />

Hot Tuna, das Projekt<br />

der beiden Jefferson-<br />

Airplane-Musiker<br />

Jorma Kaukonen und<br />

Jack Casady, hat eine<br />

Vielzahl von Platten<br />

veröffentlicht,<br />

von<br />

denen einige i leider zu Blues-lastig ausfallen,<br />

ein Stil, der von den beiden Musikern nicht<br />

optimal umgesetzt wird. Auf BURGERS,<br />

einem ihrer mit Abstand besten Alben (erscheint<br />

in einem Klappcover), fusionierten die<br />

zwei Westcoast- und Rockelemente, was ein<br />

deutliches Plus in punk<strong>to</strong> Abwechslung bedeutete.<br />

Neben Tracks wie “Sea Child” oder<br />

dem “Highway Song” sind es die bluesige<br />

Rocknummer “Ode For Billy Dean”, ein lässiger<br />

Countrysong (“True Religion”) und der<br />

geschmackvolle, von Fingerpicking-Gitarren<br />

bestimmte “Water Song”, die das Album über<br />

andere Veröffentlichungen von Hot Tuna heben.<br />

Ausgezeichnet.<br />

(Speakers Corner, 1972, 9 Tracks) at<br />

LYNYRD SKYNYRD<br />

LAST OF A DYIN’ BREED<br />

Der wirklich Letzte<br />

der<br />

aussterbenden<br />

Brut ist Gitarrist Gary<br />

Rossing<strong>to</strong>n – seit dem<br />

tragischen Flugzeugunglück<br />

1977 wurde<br />

das originale Line-Up<br />

von Lynyrd dSkynyrd sukzessive von Tod und<br />

Teufel dezimiert. Dass die Sou<strong>the</strong>rn-Recken<br />

mittlerweile ihr zwölftes Album ins Studio<br />

und wieder herausbrachten, dabei so zeitlos<br />

klingen wie eh und je, beweist wieder einmal:<br />

Der Süden rockt ewig. Die Stimme von<br />

Johnny Van Zant hat sich zwar von der seines<br />

Bruders und Originalsängers Ronnie wegentwickelt.<br />

Doch bei Supersongs wie “One<br />

Day At A Time” verschmerzt man das leicht,<br />

anderes erhält auch so das Prädikat „guter<br />

Durchschnitt”. Die LP-Ausgabe mit bedruckter<br />

Innenhülle und minimalem Knistern in<br />

den Leerrillen nimmt sich wenig mit der CD.<br />

(Roadrunner/Cargo, 2012, 11 Tracks) lbr<br />

MIDNIGHT CIRCUS<br />

MIDNIGHT CIRCUS<br />

Zwei singende Gitarristen<br />

aus Windeck<br />

– also nicht von den<br />

Bergen<br />

Kaliforniens,<br />

sondern dem Bergischen<br />

Land bei Köln:<br />

Trotzdem<br />

klingen<br />

Chris tian Bollmann und Torsten Schmidt auf<br />

ihrem Album von 1971 nach „America”, nach<br />

Crosby, Stills & Nash und vor allem den damals<br />

sehr Westcoast-orientierten Hollies. Dezent<br />

begleitet von den Drummern Thomas Engel<br />

und Peter Hauke, Veit Madaus (keys) und<br />

Dave Crocket am Bass, entstehen gefällige,<br />

nie sentimentale Folk-Rocknummern mit Radiopotenzial.<br />

Die beiden begannen als Torsten<br />

und Christian in kleinen Clubs – ein Deal mit<br />

Bacillus Records gab ihnen die Möglichkeit<br />

zu TV-Arbeit und attraktiven Supportgigs mit<br />

Alexis Korner, Renaissance und den Label-<br />

Kollegen Jeronimo und Nine Days Wonder.<br />

Die erste Single “Coloured Gay”/”Get It” wurde<br />

der Original-LP hinzugefügt. Ambitioniert,<br />

im Album-Kontext gewagt ist der neunminütige<br />

Psych-Jazzausflug “November Church”<br />

mit Bollmann an der Trompete.<br />

(Malesch Records/Long Hair <strong>Music</strong>,<br />

1971/2013, 10 Tracks) utw<br />

www.insideoutmusic.com<br />

OUT NOW!<br />

VARIOUS ARTISTS<br />

SPV VINYL-REISSUES<br />

Vinyl<br />

Eine durchaus einträgliche itä i Marktnische hat ht<br />

schon vor geraumer Zeit das Hannoveraner<br />

Label SPV entdeckt, das zudem über einen eigenen<br />

Vertrieb verfügt: Es bringt lange vergriffene<br />

Alben unterschiedlichster Rockspielarten<br />

in kompakten Staffeln auf Vinyl heraus. So<br />

gibt es jetzt GO FOR YOUR LIFE der reformierten<br />

Mountain von 1985 (9 Songs) – mit<br />

(zu) vielen Zugeständnissen an den Eighties-<br />

Zeitgeist (Sequenzer) – wieder zu hören; ebenso<br />

THUNDER STEEL (1988/9 Tracks) und<br />

PRIVILEGE OF POWER (1990/10) mit einer<br />

eigenwilligen Version von “Race With <strong>The</strong><br />

Devil (On A Spanish Highway)” als Doppel-<br />

LP der New Yorker Heavy-Kulttruppe Riot,<br />

die seinerzeit in Thrash-Gefilden wilderte.<br />

Eingängiger, fast schon überproduziert tönt<br />

heute das selbst betitelte Album der Hairspray-<br />

Rocker Quiet Riot (1988/11), auf dem Paul<br />

Shortino (Ex-Rough Cutt) den gefeuerten<br />

Sänger und Bandgründer Kevin DuBrow ersetzte.<br />

Abgerundet wird das Paket durch Johnny<br />

Winters RAISIN’ CAIN (1980/11), mit<br />

dem er nach seinen Hard-Rockexkursionen<br />

wieder zu bluesigerem Spiel zurückkehrte,<br />

und Jon Andersons IN THE CITY OF AN-<br />

GELS (1988/11). Auf seinem fünften Solowerk<br />

pflegte der Yes-Sänger reinrassigen Pop<br />

“Dimensionaut” ist das Debüt-Album von<br />

Simon Collins neuer Band, Sound Of Contact.<br />

Das Konzept-Album erzählt von einem<br />

Raum-Zeit-Reisenden und verfügt über eine<br />

große Bandbreite an Stilen und Dynamik – von<br />

dunklem, mysteriösem Progressive Rock bis<br />

zu nostalgischem Classic Rock, energiereichem<br />

Alternative und Sci-Fi-Film-Scores<br />

inspiriertem „Space Rock“.<br />

Special Edition CD * Digital Download<br />

<strong>GoodTimes</strong> 3/2013 ■ <strong>Music</strong> <strong>from</strong> <strong>the</strong> <strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong> <strong>80s</strong> ■ Seite 49

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