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ihm ein ganz sel-<br />
tenes<br />
Plakat über-<br />
lassen. Zwei Abituri-<br />
entinnen aus Hofgeismar<br />
(Hessen) hatten sich damals<br />
das Richards mal gemietet et hatte<br />
und das im März 1979 durch ein<br />
Feuer zerstört wur de.<br />
Neben<br />
seltenen<br />
Werbe-Aufstel-<br />
lern zu Alben wie<br />
BLACK<br />
AND BLUE,<br />
IT'S ONLY ROCK<br />
'N'ROLL und<br />
SOME GIRLS,<br />
uralten Kiosk-<br />
Aushangplakaten<br />
und ganzseitigen<br />
Zeitungen sind in einer<br />
mannshohen Vitrine<br />
Hunderte von Kleinteilen<br />
zu bestaunen: Au-<br />
auf den Weg ins westfälische Münster gemacht,<br />
um auf der ersten Deutschland-<br />
Tournee der Band ihre Idole zu treffen.<br />
Was keinem Reporter (und erst recht<br />
keinem Fan) geglückt war, schafften die<br />
beiden Primanerinnen: Sie wurden zu den<br />
Musikern in die Garderobe vorgelassen!<br />
Nachdem Mick, Brian, Keith, Charlie und<br />
Bill sich geduldig<br />
ablichten lie-<br />
ßen und den<br />
beiden Rede<br />
und Antwort<br />
gestan-<br />
den hat-<br />
ten, nahm<br />
Richards unaufgefordert ein Tourplakat von der<br />
Wand und signierte es. Auch die übrigen S<strong>to</strong>nes<br />
verewigten<br />
sich mit Namen und persönlichen<br />
Kritzeleien darauf. Nach über 48 Jahren erinnerten<br />
sich<br />
die beiden inzwischen pensionierten<br />
Lehrerinnen en an dieses einmalige Treffen<br />
mit Jagger ger & Co. – und gaben ihre Erlebnissfür<br />
die neue Tourdokumentati-<br />
on<br />
preis, die jetzt erschien. Das signierte<br />
Tourplakat at hat die Jahrzehnte schadlos<br />
überstanden und wurde Boehme als<br />
einzigartiges Zeitdokument für seine<br />
Kollektion on überlassen.<br />
Wegen der begrenzten räumlichen<br />
Möglichkeiten muss<br />
sich der Sammler auf die Präsentatioweniger,<br />
dafür aber rarer<br />
Exponate beschränken. Dennoch hat<br />
eine<br />
Rolling-S<strong>to</strong>nes-Pinball-Machine<br />
aus<br />
dem Jahr 1980 Platz in der Ausstellungefunden.<br />
Ein besonderes<br />
Highlight ist ferner ein zer-<br />
fleddertes Paar Schuhe,<br />
die<br />
Keith Richards am<br />
23.<br />
Ok<strong>to</strong>ber 1978<br />
in<br />
Toron<strong>to</strong> bei<br />
seiner Gerichtsverhandlung<br />
wegen Drogenbesitzees<br />
trug. Die<br />
Schuhe<br />
sind<br />
„Bergungseinem<br />
Haus<br />
in Hollywood,<br />
gut"<br />
aus<br />
lywood,<br />
Gaby und Evelyn heute mit dem signierten Poster, das Gaby auf den Fo<strong>to</strong><br />
(siehe Seite 28) eingerollt in den Händen hält.<br />
<strong>GoodTimes</strong> 3/2013 ■ <strong>Music</strong> <strong>from</strong> <strong>the</strong> <strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong> <strong>80s</strong> ■ Seite 29<br />
<strong>to</strong>gramme, Fanclubausweise,<br />
seltene Singles und<br />
vieles mehr.<br />
O laf Boehme nennt seine Sammlung „Ziggenpuss Collection" – nach<br />
dem Pseudonym „Count Ziggenpuss", das Keith Richards 1969 auf<br />
der Nordamerika-Tour beim Buchen seiner Motelzimmer benutzte. Für<br />
eine Besichtigung der attraktiven Memorabilia wird um vorherige An-<br />
meldung unter preciouss<strong>to</strong>nes@t-online.de gebeten.<br />
Die Rolling S<strong>to</strong>nes 1965-19<br />
1967<br />
Von Olaf Boehme und Gerd Coordes<br />
„Eine Dokumentation ihrer<br />
ersten Tourneen n<br />
durch Deutschland, Österreich und die Schweiz"<br />
lautet der nüchterne Untertitel des Buches „Die<br />
Rolling S<strong>to</strong>nes 1965–1967", in dem Olaf Boe-<br />
hme und Gerd Coordes die wilde Anfangszeit<br />
der Rolling S<strong>to</strong>nes mittels zahlreicher privater<br />
Fo<strong>to</strong>grafien,<br />
Konzertplakate, Eintrittskarten,<br />
Zeitungsberichte und Augenzeugenberichte<br />
zusammenfassen.<br />
Besonders die<br />
Berichte aus erster Hand sorgen mit ihren unterschied-<br />
lichen Blickwinkeln für ein höchst interessantes<br />
Werk, lassen die über 200 Seiten schnell zu<br />
kurzweiligem, musikalischem Geschichtsunter-<br />
richt werden. Fast durchgängig stehen dabei<br />
die persönlichen Schilderungen der Auftritte<br />
von Mick, Brian, Keith, Charlie und Bill im<br />
krassen Gegensatz zu den Berichten der<br />
Tagespresse, wo es statt um Musik um Sicherheit,<br />
Randale und „kranke" Musiker ging. Highlight<br />
natürlich die verrückte Geschichte zweier Prima-<br />
nerinnen, denen es trotz strikten Reporterverbots gelang, bis in<br />
die Garderobe der S<strong>to</strong>nes vorzudringen – und das nur, weil Brian<br />
Jones ihre blonden Haare so gut gefielen!<br />
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