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Fo<strong>to</strong>: © Linda Heath<br />
GREG LAKE<br />
Eine ganz eigene, wenn auch nicht völlig<br />
neue Form der Werkschau stellt Greg Lake<br />
mit seinem Album SONGS OF A LIFETIME<br />
vor: Der 65-jährige Sänger, Bassist, Gitarrist<br />
und Keyboarder präsentiert neben<br />
Solonummern auch seine Erfolge mit King<br />
Crimson und Emerson Lake & Palmer live<br />
– dabei erzählt er ausführlich Hintergründiges<br />
zu den Songs und ihrer Entstehung.<br />
Rock-Reisen Von Philipp Roser<br />
Wie kam es zu dieser eher ungewöhnlichen Form von Konzert und<br />
Liveplatte?<br />
Ich bin sehr s<strong>to</strong>lz darauf. Es war eine Erfahrung, die mein Leben verändert hat ...<br />
Inwiefern?<br />
Ich bin ein Kind aus der Zeit so genannter shared music, der miteinander geteilten<br />
Musik. Man kaufte ein Album, traf sich mit Freunden und hörte es zusammen<br />
an. Man teilte es miteinander. Damals wurde unser Leben von der Musik<br />
geprägt. Wir hatten ein gemeinsames Verständnis davon, was uns die Musik<br />
bedeutete. Diese Ära endete, als der Walkman aufkam und jeder Musik nur noch<br />
allein hörte.<br />
Sind Konzerte auch heute noch etwas, das man mit anderen teilt?<br />
SONGS OF A LIFETIME ist eine gemeinsame Erfahrung. Ich habe nicht nur Konzerte<br />
mit meinen Klassikern gespielt, um schnelles Geld damit zu verdienen. Wir<br />
haben in diesen Shows Erfahrungen ausgetauscht – es sollte unterhaltsam sein,<br />
darum habe ich viel erzählt, aber auch häufig die Instrumente gewechselt. Und<br />
ich habe direkt mit den Leuten vor der Bühne kommuniziert, das Publikum war<br />
Teil der Performance. Wir haben miteinander gelacht und geweint. Außerdem<br />
habe ich einige Songs eingebaut, die für mich wichtig waren: Elvis Presley und<br />
sein "Heartbreak Hotel”, die Beatles oder auch Curtis Mayfield – ich habe das<br />
Publikum auf eine Reise mitgenommen.<br />
Wann kam dir die Idee für diese Art von Show?<br />
Als ich meine Au<strong>to</strong>biografie „Lucky Man” schrieb. Ich habe mir dann lange Gedanken<br />
gemacht. Was ich nicht wollte, war eine langweilige Show, bei der sich<br />
einer mit seiner Klampfe auf einen Barhocker setzt und gelangweilt seine größten<br />
Erfolge herunterklopft.<br />
In England warst du damit auf Tour, in Deutschland noch nicht?<br />
Richtig. Ich würde liebend gern in Deutschland spielen. Ich liebe das Land,<br />
zumal ich seit über 40 Jahren mit einer Krefelderin verheiratet bin. Ich halte<br />
Deutschland für ein kulturell ungemein wichtiges Land – ich würde es gern stärker<br />
ins internationale Bewusstsein rücken. Es hat diese unglaubliche Geschichte<br />
in Sachen Kunst, die heute auf internationaler Ebene nicht mehr angemessen<br />
wahrgenommen wird!