Speed-Magazin Freddie Spencer - Superstar beim 25. Schottenring (Vorschau)
2,00 Euro All you need is... Ihr Motorradmagazin MOTO GP • SBK • IDM • ENDURANCE • SCHOTTEN • HÄNDLERNEWS Markus reiterberger übernimmt Führung in der idm*superbike Marc marquez auf dem besten weg zum titel • Freddie Spencer • Superstar beim 25. schottenring classic Grand Prix www.speed-verlag.de • www.speed-online.info September 2013 / Nr. 9 / 19. Jahrgang mit Mittelposter und Autogrammkarten
- Seite 2 und 3: Von Motorradfahrern für Motorradfa
- Seite 4 und 5: Händler- und verbrauchernews Zünd
- Seite 6 und 7: Händler- und verbrauchernews Rock
- Seite 8 und 9: SR2 treffen kürbitz 2013 „Weltgr
- Seite 10 und 11: Text: Michael Sonnick, Fotos: Micha
- Seite 12 und 13: schotten grand prix Auf dem 1,4 km
- Seite 14 und 15: SERT, Penz13 und rs speedbikes hole
- Seite 16 und 17: german speedweek Für die Honda TT
- Seite 18 und 19: Interview Filip Altendorfer Fahrer
- Seite 20 und 21: idm schleiz Foto: Felix Wießmann S
- Seite 22: idm schleiz Sidecars: Siege für Kr
- Seite 28 und 29: in die Eifel, um bei seiner Superbi
- Seite 30 und 31: world superbike silverstone Runde Z
- Seite 32 und 33: world superbike silverstone als 12.
- Seite 34 und 35: BOS präsentiert für den Speed-Ver
- Seite 36 und 37: motogp indianapolis Foto: Wolfgang
- Seite 38 und 39: motogp indianapolis teilgenommen ha
- Seite 40 und 41: Foto: André Birkenkampf MotoGP Br
- Seite 42 und 43: motogp brünn Hier lag Cal Crutchlo
- Seite 44 und 45: motogp brünn Foto: Tobias Linke Fo
- Seite 46 und 47: Foto: Monster Tech3 Exklusiv-Interv
2,00 Euro<br />
All you need is...<br />
Ihr Motorradmagazin<br />
MOTO GP • SBK • IDM • ENDURANCE • SCHOTTEN • HÄNDLERNEWS<br />
Markus reiterberger<br />
übernimmt Führung<br />
in der idm*superbike<br />
Marc marquez auf dem<br />
besten weg zum titel<br />
• <strong>Freddie</strong> <strong>Spencer</strong> •<br />
<strong>Superstar</strong> <strong>beim</strong><br />
<strong>25.</strong> schottenring<br />
classic Grand Prix<br />
www.speed-verlag.de • www.speed-online.info<br />
September 2013 / Nr. 9 / 19. Jahrgang<br />
mit Mittelposter<br />
und<br />
Autogrammkarten
Von Motorradfahrern für Motorradfahrer<br />
O p t i m a l e S c h u t z w i r k u n g<br />
Rundere,<br />
Besseres Abprallen von Gegenständen<br />
Glattere,<br />
Besseres Gleiten über Hindernisse<br />
Stärkere,<br />
Besseres Kompensieren von Aufprallkräften<br />
Schale.<br />
Für optimalen Schutz<br />
Eine rundere und glattere Schale kann besser über unebene Oberflächen gleiten und dadurch<br />
Rotationskräfte verringern. Deshalb glaubt Arai an die Helmform R75 SHAPE, der Rennfahrer<br />
schon seit der gesamten langen Firmengeschichte von Arai vertrauen.<br />
Weitere Infos über das bemerkenswerte R75 SHAPE-Konzept finden Sie unter: araihelmet.eu
Sommerzeit - Klassikzeit<br />
Im - in diesem Jahr schön heißen - August macht die MotoGP jedes Jahr eine kleine Sommerpause. Vorwort<br />
Nicht so die Klassiker,<br />
die alten Mopeds und Motorräder. Allerorts finden Traditionsveranstaltungen statt: Spa, Zschorlau, Schotten,<br />
sogar in der tiefsten Provinz, im sächsischen Vogtland treffen sich Traditionalisten, um ihrem speziellen Hobby zu<br />
frönen: den klassischen Maschinen. Dass die Faszination ungebrochen ist, zeigen sowohl die prominenten Namen der<br />
Teilnehmer als auch die Besucherzahlen: Zehntausende pilgern zu Agostini, Read und Co. - aber auch zu den ganz<br />
speziellen Veranstaltungen, wie dem Simson-SR-Treffen in Kürbitz. Vor allem die Nähe zum Objekt zieht hier, die Einfachheit<br />
der Mopeds. Hier kann fast jeder mitschrauben und dann natürlich auch mitreden und fachsimpeln. In diesem<br />
Sog entwickelt sich eine ganz eigene Szene, die sich an den fortgeschrittenen Teil des Schrauberpublikums wendet<br />
- diejenigen, die schon über das Stadium des Anfängers hinaus sind. Da sind Firmen entstanden, die das Tuning alter<br />
DDR-Maschinen im Blick haben: RZT im sächsischen Vogtland zum Beispiel, die sich auf das Tuning von Simson- und<br />
MZ-Maschinen spezialisiert haben, von der Regeneration alter Motoren bis zum Aufbau fertiger Rennmotoren ist hier<br />
alles zu haben, natürlich auch fast jedes Ersatzteil. Vor allem um die Marke Simson hat sich ein deutschlandweites<br />
Netzwerk entwickelt, das Nachschub, Erhalt und Tuning der DDR-Marke nachhaltig gewährleistet. Unser Vermieter in<br />
Hohenstein-Ernstthal kauft seine Simson-Ersatzteile (die neue Gabel für seine S51) in Offenbach/Hessen. Zugegeben,<br />
von einem emigrierten Sachsen, aber immerhin doch im tiefen Westen. Im klassischen Motorsportbereich gibt es länsgt keine Mauer mehr - da<br />
können sich große Teile unserer gesamtdeutschen Gesellschaft ein Beispiel dran nehmen.<br />
Doch der heiße August ist zu Ende, die MotoGP wieder in Europa. Dieses Jahr etwas anders als sonst, da mischt einer gnadenlos auf, einer, dem<br />
das eigentlich noch gar nicht zusteht, einer, dem die Etablierten nahelegen, die Sportart zu wechseln, einer, der sich aufmacht, alle Rekorde zu<br />
brechen, einer aus Spanien. Genau, der Marc Marquez ist gemeint. Der wird uns noch viel Freude bereiten. Wie der Junge die Pedrosas (immerhin<br />
die erklärte Nummer eins bei Repsol) und Lorenzos (immerhin Weltmeister) düpiert und ganz alt aussehen lässt, das hat schon Stil. OK,<br />
seine Honda ist zur Zeit auch das Maß aller Dinge. Aber Schnellschaltgetriebe hin, Schnellschaltgetriebe her - da muss schon auch einer an den<br />
Hebeln ziehen, der Gespür dafür hat, wie weit er gehen kann, gehen muss, um ganz einfach vorn zu sein. Hier ist der neue <strong>Superstar</strong> unterwegs<br />
- der wahre Nachfolger von Valentino Rossi - der Usain Bolt des Motorradrennsports. Von dem wird zwar gemunkelt, er sei gedopt, aber zu clever,<br />
sich erwischen zu lassen, schnell ist er aber allemal. Ist der Marquez vielleicht gedopt? Mit was machen sich Rennfahrer denn eigentlich schneller?<br />
Anabole Steroide, Beta-Blocker, Peptidhormone, Blutdoping? Lässt sich Marc Marquez vor einem Rennen Blut von Giacomo Agostini injizieren?<br />
Oder von Usain Bolt? Oder gehört das ganze Zeug in den Tank? Eins ist sicher: die Dopingkontrollen bei Motorradrennen sind sehr sehr lax<br />
im Gegensatz zur Leichtathletik oder zum Radrennfahren. Trotzdem, würde was in den Sprit gemischt, so würden es die Rennkommissare sicher<br />
finden, da sind die Jungs schon fix. Aber im Fahrer? Da schaut doch gar keiner nach! Wir haben das Geheimnis von Marc Marquez also gelüftet:<br />
Er muss gedopt sein, ist nur zu clever, sich erwischen zu lassen. Und wenn ihm keiner draufkommt, wird er dieses Jahr schon Weltmeister.<br />
In eigener Sache:<br />
Ab Dezember werden wir den Preis für das <strong>Speed</strong>-Motorradmagazin erhöhen müssen, es kostet dann 2,80 Euro. Ohne eingebildet zu sein, das<br />
ist die Zeitschrift auch wert. Wir sind zu diesem Schritt gezwungen, um auch weiterhin wirtschaftlich arbeiten zu können. Daß alles, vom Strom<br />
über das Papier bis hin zur Butter teurer wird, merkt jeder von uns. Auch am <strong>Speed</strong>-Verlag geht diese Entwicklung leider nicht vorüber.<br />
In Erwartung Ihres Verständnisses verbleibe ich<br />
Ihr Rainer Hechtl<br />
Mit <strong>Speed</strong>, Jan Bühn und dem BMC zum SUPERBIKE*IDM-Lauf auf den Hockenheimring am 21.-22. September<br />
Für die vorletzte Veranstaltung zur SUPERBIKE*IDM gibt es in Zusammenarbeit mit dem Veranstalter, dem Badischen<br />
Motorsport-Club (BMC) in Hockenheim und Motorradrennfahrer Jan Bühn, eine besondere Verlosung.<br />
Auf dem Hockenheimring/Baden-Württemberg findet dieses Jahr der vorletzte IDM-Lauf am 21.-22. September<br />
statt. Für dieses Rennen gibt es 3 x 2 Eintrittskarten mit Fahrerlagerzugang für das ganze Wochenende zu gewinnen.<br />
Die Gewinner bekommen auch ein persönlich signiertes Foto von Supersport-Pilot Jan Bühn, der für das Freudenberg<br />
Racing Team startet. Zusätzlich werden die Gewinner nach den Supersport-Rennen zu einem gemeinsamen Drink<br />
zusammen mit Lokalmatador Jan Bühn eingeladen, der nur 20 km entfernt vom Motodrom im badischen Kronau<br />
wohnt. Jan Bühn liegt nach 10 Läufen auf dem fünften Platz in der Supersport-Gesamtwertung und stand in dieser<br />
Saison dreimal auf dem Siegerpodest. Die besten Resultate waren die zweiten Plätze in Zolder/Belgien und in<br />
Schleiz. Vielleicht gelingt dem Yamaha-Piloten in Hockenheim sein erster IDM-Sieg.<br />
An der Verlosung können Sie online (speed@speed-verlag.de) oder per Post (Hüttengrundstr. 1, 09337 Hohenstein-<br />
Ernstthal) unter dem Stichwort „IDM Hockenheim“ teilnehmen. Einsendeschluss ist der 15.09.2013, die Gewinner<br />
werden telefonisch benachrichigt.<br />
<strong>Speed</strong>-Verlag<br />
Messe & Marketing<br />
Birkenkampf & Hechtl GbR<br />
Hüttengrundstraße 1<br />
09337 Hohenstein-Ernstthal<br />
Tel.: (0 37 23) 67 92 08 0<br />
Fax: (0 37 23) 67 92 08 5<br />
e-mail: speed@speed-verlag.de<br />
Web: www.speed-verlag.de<br />
Verleger: André Birkenkampf und<br />
Rainer Hechtl<br />
Redaktionsmitarbeiter:<br />
Ralph Schwotzer (Werbekoordinator)<br />
E-Mail: rschwotzer@speed-verlag.de<br />
Bernd Lukas George, Toni Börner,<br />
André Birkenkampf, Rainer Hechtl<br />
Freie Mitarbeiter:<br />
Fritz Glänzel, Tony Schumann,<br />
Hans Denzler, Stefan Friebel,<br />
Andrew Hartley, Peter Lange,<br />
Hubert Lebeau, Tobias Linke,<br />
Ronny Lekl, Sonja Malfroy,<br />
Stuart Niland, Detlev Plötner,<br />
Luc Vervoort, Jörg Wießmann,<br />
Wolfgang Zech, Felix Wießmann,<br />
Jörg Klöppner, Thomas Neidhardt<br />
Presseagenturen:<br />
effel.media, highsidePR<br />
Motorradtest:<br />
Sebastian Brombacher<br />
Druck: Limbacher Druck GmbH<br />
Heftpreis: 2,00 Euro inkl. 7% MwSt.<br />
Erscheint: jeden letzten Freitag des Vormonats<br />
über den Zeitschriften- u. Bahnhofsbuchhandel<br />
von Sachsen, Thüringen, Brandenburg,<br />
Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern,<br />
Hamburg und Berlin.<br />
Abonnement: 30,- Euro per Scheck o. Überweisung<br />
an den <strong>Speed</strong>-Verlag.<br />
Nachdruck und gewerbliche Nutzung vom Verlag<br />
gestalteter Anzeigen, Texte und Fotos nur<br />
mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Für Druckfehler übernimmt der Verlag keine<br />
Haftung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
und Fotos wird keine Haftung übernommen,<br />
Rücksendung erfolgt nicht.<br />
Inhalt 9-2013<br />
Seite 03 Vorwort<br />
Seite 04-06 Händlernews<br />
Seite 07 Simson-Treffen Zwickau<br />
Seite 08-09 SR2-Treffen Kürbitz<br />
Seite 10-13 Schotten Grand Prix<br />
Seite 14-16 German <strong>Speed</strong>week<br />
Seite 17 Interview Rico Penzkofer<br />
Seite 18 Interview Filip Altendorfer<br />
Seite 19-22 SUPERBIKE*IDM Schleiz<br />
Seite 23-26 Autogrammkarten/Poster<br />
Seite 27-33 World Superbike Silverstone<br />
Seite 34-39 MotoGP Indianapolis<br />
Seite 32-43 MotoGP Brno<br />
Titelbild-Foto<br />
Fotos: Michael Sonnick, Felix Wießmann, André Birkenkampf<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Händler- und verbrauchernews<br />
Zündanlage Delta<br />
RZT ist seit vielen Jahren ein Begriff im Bereich Simson-Tuning, im Bereich<br />
Zündanlagen und Elektronik ist RZT seit jeher führend. Seit über<br />
10 Jahren entwickelt und produziert RZT eigene Zündungen für Wettbewerbs-<br />
wie auch Alltagsnutzung, jetzt ist mit der Delta-Zündanlage das<br />
universellste und höchstentwickelte Produkt auf den Markt gebracht<br />
worden.<br />
Die Delta-Zündung ist ein Komplettsystem für alle Anwendungen. Herzstück<br />
der Zündung ist eine frei programmierbare ECU, kombiniert mit<br />
einem Generator mit Lichtstromversorgung (Vape) oder einem reinem<br />
Wettbewerbsgenerator (Selettra, PVL). Je nach verwendetem Generator<br />
ist damit sowohl Alltagsnutzung als auch der Wettbewerb möglich!<br />
RZT Tuning<br />
Das System „Delta - Vape“ - entwickelt für die Alltagsnutzung....<br />
...oder System „Delta - Selettra“ für den Wettbewerbsbetrieb.<br />
Die ECU ermöglicht die freie Programmierung zweier Zündkurven, (zB<br />
eine „scharfe“ und eine „zahmere“ Kurve oder auch eine Selettra-Kurve<br />
für Verwendung im Rennmotor + eine Vape-Kurve für das Alltagsfahrzeug,<br />
oder eine der Kurven kann auch als „Drehzahlbegrenzer“<br />
programmiert sein). Der Wechsel zwischen den Mappings erfolgt einfach<br />
durch Umstecken der Verbindungen oder sogar während der Fahrt<br />
mit dem Mapping-Schalter (optional). Weiterhin bietet die ECU eine<br />
Quickshifter-Funktion welche – automatisch durch einen Sensor direkt<br />
am Schalthebel oder manuell über einen Taster am Mapschalter- die<br />
Zündung für 120 Millisekunden unterbricht.<br />
Die ECU kann die Pickup-Signale der wichtigsten Zündsysteme im<br />
Simson-Segment verarbeiten, stellt also praktisch „3 Steuergeräte in<br />
einem“ dar. Erstmals sind die Vorteile der Vape (stabile Lichtversorgung,<br />
sehr verbreitet im Alltagsbereich) mit den Vorteilen einer echten<br />
Rennzündung (variable Zündkurve, dadurch breiteres Band) vereint.<br />
Die perfekte Anlage für den Alltag und viele moderatere Renneinsät-<br />
Zylinder der Baureihe RS1000<br />
ze (die max Drehzahl wird vom Vape-Generator auf ca 12000 U/min<br />
begrenzt). Das gleiche Steuergerät dient an einer Selettra oder PVL in<br />
reinen Rennmotoren bis über 16000 U/min. Die ECU wird vorprogrammiert<br />
geliefert oder wird auf dem Prüfstand auf den jeweiligen Motor<br />
exakt abgestimmt, dabei kann das Mapping beliebig oft geändert oder<br />
angepasst werden.<br />
Entwickelt ist die Zündung vorrangig für Simson-Motoren, durch ihre<br />
Universalität bietet sie sich aber auch für viele andere Motoren an wie<br />
zB MZ (wo Vape-Generatoren ebenfalls weit verbreitet sind) wie auch<br />
Scooter und andere Rennfahrzeuge.<br />
Die Delta-Zündung ist als Komplettpaket für 349,- Euro verfügbar (inkl.<br />
Vape- oder Selettra- Generator, je nach Anwendung), bei bestehenden<br />
Zündanlagen ist die Delta aber auch als einzelne ECU zum Preis von<br />
199,- Euro erhältlich, zu beziehen ausschließlich über RZT oder deren<br />
Händler.<br />
Motorenbaureihe RS1000<br />
Für Simson-Motoren ist es seit einigen Jahren gang und gäbe, zur Leistungssteigerung<br />
90er Zylinder zu verbauen. Seit es diese recht preiswert<br />
im Zubehör gibt, lässt sich damit die Leistung der Motoren relativ<br />
einfach und preiswert, teilweise deutlich steigern. Viele mehr oder weniger<br />
professionelle Tuner sind inzwischen auf diesen Zug aufgesprungen,<br />
die PS-Leistungen haben sich deutlich gesteigert. Leider geht bei dieser<br />
„Billiglösung“ etwas der ursprüngliche Charakter der 90er Zylinder<br />
verloren, die Motoren werden (durch die kurzhubige Auslegung) immer<br />
drehzahlstärker, und „spitzer“,haben damit heute meist die Auslegung<br />
früherer 60er Zylinder, nur leistungsstärker.<br />
RZT geht jetzt mit der Baureihe RS1000 einen anderen Weg. Diese Zylinder<br />
sind kombiniert mit einer hochwertigen Rennkurbelwelle mit 48<br />
oder 50mm Hub (original 44mm) sodass wieder ein annähernd quadratisches<br />
Hub/ Bohrungsverhältnis entsteht bei ca 100ccm. Dadurch<br />
erhalten diese Motoren wieder einen deutlich nach unten verlagerten<br />
sowie insgesamt breiteren Leistungsbereich, die Motoren sind damit<br />
deutlich durchzugsstärker und alltagstauglicher. Mit verschiedenen<br />
Auslegungen sind alle Kundenwünsche realisierbar. Alle Versionen sind<br />
als Komplettmotoren konzipiert (also inkl. Hochwertiger Rennwelle,<br />
Kupplung, Kleinteilen, Montage), sind aber auch als Zylinderkit zur<br />
Selbstmontage erhältlich:<br />
RS1004SP<br />
• Auslegung auf maximales Drehmoment im mittleren Bereich,<br />
bis 17PS bei ca 8500 U/min, ab 300,- Euro<br />
RS1004R<br />
• Auslegung auf Maximalleistung, bis 19PS bei 10500 U/min,<br />
ab 320,- Euro<br />
RS1002D<br />
• Auslegung auf max Durchzug aus dem Drehzahlkeller,<br />
über 12PS schon bei 7000 U/min, ab 210,- Euro<br />
RS1004D<br />
• Auslegung auf Durchzug von 4000 bis 10000 U/min,<br />
über 15PS, ab 300,- Euro<br />
mehr Infos unter rzt.de<br />
<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Händler- und verbrauchernews<br />
Carbomoto<br />
Heckrahmen der Carbomoto GbR<br />
Seinem Motorrad eine individuelle, unverwechselbare Form zu geben, liegt<br />
im Blute jedes ambitionierten Sportmotorradfahrers. Obwohl die Bikes von<br />
Werk aus schon schön und unverwechselbar gestaltet sind, bietet Carbomoto<br />
aus Regen im Bayrischen Wald verschiedenste Anbauteile aus Carbon, die<br />
nicht nur dem Design guttun, sondern auch als zusätzlicher Schutz wie z.B.<br />
für Motordeckel, Rahmen oder Auspuffabdeckungen dienen. Auf der Straße<br />
machen Carbonkomponenten durchaus Sinn. Durch die Leichtbauweise verbessert<br />
sich das Handling des Motorrad merkbar wodurch ein zusätzlicher<br />
Sicherheitsfaktor gegeben ist.<br />
Nicht zuletzt aber ist es auch die optische Aufwertung, die das Bike exklusiver<br />
und sportlicher wirken lässt.<br />
Carbomoto hat Heckrahmen für folgende Motorräder standardmäßig im Programm:<br />
Honda CBR 1000 RR/CBR600 RR, Kawasaki ZX10 R, Ducati 848/1098/1198,<br />
BMW S1000RR;<br />
Auf Wunsch können natürlich auch für jedes andere Modell Teile - nicht nur<br />
Heckrahmen - Sonderanfertigungen hergestellt werden.<br />
Die Herstellung der Heckrahmen erfolgt per Vakuuminfusionsverfahren.<br />
Aufgrund der Produktion aus mehreren Teilen, können diese bei Bedarf repariert,<br />
bzw. ausgetauscht werden. Das spart nach einem Crash kräftig Kosten<br />
und Zeit. Die einzelnen Teile sind geschraubt und so ohne großen Aufwand<br />
zu wechseln.<br />
Die Carbonparts entsprechen höchstem Qualitäts-Niveau.<br />
Absolute Top Sichtqualität und Passgenauigkeit gepaart mit Haltbarkeit bei<br />
maximaler Gewichtseinsparung gewährleisten eine hohe Kundenzufriedenheit<br />
und eine deutliche Aufwertung des Motorrades.<br />
Natürlich ist Carbomoto auch ein kompetenter Ansprechpartner im Bereich<br />
des Autotunings. Spoiler und Lufteinlässe aus Carbon verschönern jeden<br />
Sportwagen und heben ihn von der Masse deutlich ab.<br />
ARAI Helmets<br />
ARAI: KNOW-HOW AUS DEM RENNSPORT FÜR<br />
DIE SICHERHEIT AUF DER STRASSE<br />
Warum trägt jeder Rennfahrer exakt den gleichen Arai Helm den Sie<br />
auch für sich selber kaufen können?<br />
Um es mit den Worten unseres Präsidenten Michio Arai zu sagen: “Wie<br />
kann man behaupten, dass der Kopf eines Menschen wichtiger ist als<br />
der eines anderen?”<br />
Aus diesem Grund ist der Helm, den Sie bei Ihrem Händler vor Ort<br />
kaufen können, immer genau der gleiche Helm, den Top Fahrer in allen<br />
Klassen bei ihren Rennen tragen. Arai macht keine Unterschiede.<br />
Niemand kann den Aufschlagwinkel, die Situation, die Geschwindigkeit<br />
oder Umstände eines Unfalles vorhersagen. Die Rennstrecke ist eins der<br />
besten „Testlabore“ um die Eigenschaften von Helmen zu testen und zu<br />
entwickeln. Daher sind eigentlich alle unsere Helme Rennhelme, denn<br />
alle profitieren von den dort gemachten Erfahrungen. Aus diesem Erfahrungsschatz<br />
heraus konstruiert Arai dann perfekte Helme fur jeden<br />
Einsatzzweck.<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
mehr Infos unter araihelmet.eu<br />
mehr Infos unter carbomoto.com<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Händler- und verbrauchernews<br />
Rock Oil<br />
schneller Vorwärts – besser Bremsen<br />
Die 2 Geheimnisse der Sieger!<br />
Rock Oil ist ein Spezialist für Rennschmierstoffe und bietet mit dem<br />
Motorrad-Rennöl XRP Racing SAE 5w30 ein einmaliges Produkt an.<br />
Ein reinrassiges Racing-Produkt mit der Freigabe für den öffentlichen<br />
Verkauf. Durch die konsequente Auswahl der nur besten Zutaten, hat<br />
es alle Freigaben als Motorradöl mit Bravour bestanden.<br />
Echte Rennöle werden entwickelt um das letzte Quentchen an Leistung<br />
aus den Motoren zu holen. Oft geht das zu Lasten des Verschleißschutzes<br />
und damit der Motorenstandzeit. Vergleichbar z.B. mit Qualifier<br />
Reifen. Dadurch sind diese Öle in Serienmotorrädern oft nicht<br />
einsetzbar. Mit Rock Oil xrp racing SAE 5w30 mit API SL und JASO<br />
MA2 können Sie jedoch genau das Öl benutzen, dass auch Rennteams<br />
wie Padgetts Honda, GBMoto Honda, MH + Gearlink Kawasaki oder<br />
Motodex Suzuki einsetzen. Selbstverständlich funktionieren alle Rock<br />
Oil Motorradöle perfekt in Ölbadkupplungen, da ausschließlich styrene<br />
isoprene star polymere als Viskositäts-Indexverbesserer (VII) verwendet<br />
werden.<br />
Und wer Gas gibt muss auch Bremsen, deshalb gibt es auch die Rennbremsflüssigkeit<br />
Rock Oil RBF (Trockensiedepunkt 312°C), die von den<br />
Profi Teams und von Straßenfahrern perfekt eingesetzt werden kann.<br />
Erhältlich in praktischen 500ml Flaschen.<br />
Ilmberger<br />
BMW C 600 Sport: ein schöneres Heck<br />
dank Ilmberger Carbon-Kennzeichenträger<br />
Zierlicher, edler, leichter, robuster – der Ilmberger Kennzeichenträger<br />
aus Kohlefaser sticht das serienmäßige Plastikteil des BMW Rollers in<br />
jeder Hinsicht aus, macht das Heck des C 600 Sport schlanker und unterstreicht<br />
den sportlich hochwertigen Charakter des Bajuwaren-Scooters.<br />
Manchmal verändern Kleinigkeiten das Aussehen gewaltig: Mal ist es<br />
der Bart, der den Mann maskuliner macht, mal die Brille, die der Frau<br />
den intellektuellen Touch gibt, mal ist es ein einziges Carbonteil, das<br />
den Charakter eines Bikes erst so richtig zur Geltung bringt. Für den<br />
BMW C 600 Sport hat Ilmberger eine ganze Reihe von hochwertigen<br />
Carbonteilen im Programm, die den Power-Scooter noch wertiger und<br />
dynamischer erscheinen lassen. Am erstaunlichsten aber ist die Wirkung<br />
<strong>beim</strong> scheinbar profanen Kennzeichenhalter: Das ausladende,<br />
graue Plastik-Gestänge des C 600 Sport, das dem nachfolgenden Verkehr<br />
das Nummernschild buchstäblich entgegen reckt, wird ersetzt<br />
durch ein dezentes, höchst passgenaues Carbonteil, das die originalen<br />
Befestigungspunkte verwendet, das Kennzeichen aber hoch und nah am<br />
Fahrzeug platziert. Dadurch gewinnt die Heckansicht des Rollers deutlich<br />
an Eleganz und Sportlichkeit.<br />
Die hoch bruchfeste und widerstandsfähige Carbon-Struktur gibt dem<br />
Ilmberger Kennzeichenhalter wesentlich mehr Stabilität als dem Originalteil.<br />
So zierlich das Ilmberger Nachrüst-Teil auch ist, die edle Carbon-Oberfläche<br />
fällt dem Betrachter sofort ins Auge. Durch den klaren<br />
Kunststoffüberzug, mit dem alle Ilmberger Carbonparts vor Umwelteinflüssen<br />
geschützt werden, gewinnt die Oberfläche besondere Tiefe, die<br />
die typische Netzstruktur der Carbonfaser betont.<br />
Ilmberger bietet den Kennzeichenhalter zum Preis von 339,90 € zzgl.<br />
Versand an. Ebenfalls im Portfolio für den C 600 Sport sind Kotflügel<br />
für vorn und hinten für je 279,90 € sowie Sturzpads für vorn und hinten<br />
zum Preis von 189,90 bzw. 249,90 €. Selbstverständlich kommen alle<br />
für den Einsatz auf öffentlichen Straßen bestimmten Ilmberger Carbonparts<br />
mit ABE.<br />
mehr Informationen unter ilmberger-carbon.de oder<br />
unter der Telefonnummer +49 (0)89 / 6 13 38 93.<br />
mehr Infos unter rockoil.de oder<br />
info@rockoil.de oder Tel. 06731/547946<br />
<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
simson treffen zwickau<br />
Party ohne Ende und<br />
dazu ein rundes Jubiläum<br />
Text und Fotos (Archiv): Astrid Hackländer<br />
Mehr als 5.500 Besucher waren am 27. Juli<br />
<strong>beim</strong> 11. SIMSON-Treffen in Zwickau dabei.<br />
Schauplatz des Vergnügens war dieses Mal<br />
der Flugplatz der Stadt, genau passend für<br />
die vielen Fans und tollen Aktionen. Im Mittelpunkt<br />
standen selbstverständlich Schwalbe,<br />
Habicht, Spatz und Star sowie andere Mopeds<br />
der großen Kultmarke.<br />
Dazu gab<br />
es jede Menge<br />
Attraktionen, wie<br />
Stoppelrennen,<br />
Panzerfahren und<br />
die große gemeinsame<br />
Ausfahrt mit<br />
mehr als 1.800<br />
Mopeds. Hauptsponsor<br />
MZA war<br />
mit einem großen<br />
Zelt vor Ort dabei<br />
und feierte das<br />
20-jährige Jubiläum<br />
des Unternehmens.<br />
Heiß ging es her<br />
bei Deutschlands größtem SIMSON-Treffen!<br />
Da war eine kleine Abkühlung zwischendurch<br />
mehr als willkommen und die Simme-Fans<br />
hatten vorgesorgt. Einfach den Mopedanhänger<br />
mit einer Plane ausgelegt, am Hydranten<br />
mit kühlem Wasser gefüllt und schon war das<br />
perfekte Planschbecken für Jung und Alt eingerichtet.<br />
Wer eine Simme fährt, weiß sich<br />
eben immer zu helfen und kann auch so richtig<br />
feiern. Doch erst einmal wurden die schönsten<br />
Fahrzeuge vorgestellt und prämiert. Da waren<br />
liebevoll restaurierte Originale genau so dabei<br />
wie Umbauten<br />
eigener Kreation.<br />
Außerdem<br />
waren die Airbrush-Kunstwerke<br />
von Nico Roth zu<br />
bewundern. Zur<br />
Bewährungsprobe<br />
und zum Kräf-<br />
OLDTEMA<br />
temessen ging<br />
es dann etwas<br />
später <strong>beim</strong> Stoppelrennen<br />
an den<br />
Start. Ein wahres<br />
Fest für jeden<br />
SIMSON-Fahrer.<br />
Wer immer noch<br />
nicht genug hatte<br />
und mal richtig Gummi geben wollte, legte auf<br />
einem Teil des Geländes einen echten Burnout<br />
hin. Noch verwegener ging es eigentlich nur<br />
<strong>beim</strong> Panzerfahren ab. Zwei Kolosse der Typen<br />
BMP-1 SP2 und SPW-40 P2 standen für kostenfreie<br />
Mitfahrten bereit. Auf dem riesigen<br />
Gelände ein Vergnügen der Extraklasse.<br />
Im Zelt von MZA, dem Lizenznehmer der Marke<br />
SIMSON und Marktführer im Bereich ostdeutsche<br />
Motorrad-Oldtimer, ging die Post ab.<br />
Mehr als 1.500 Motorradhändler sind mittlerweile<br />
Partner von MZA. Viele von ihnen waren<br />
in Zwickau dabei und stießen gemeinsam mit<br />
einem MZA Jubiläumssekt auf den 20-jährigen<br />
Firmengeburtstag an. Für alle Besucher gab<br />
es zum Jubiläum kultige Werbegeschenke<br />
und jede Menge kühle Energydrinks „SIMSON<br />
Energy“, überreicht vom charmanten Model<br />
Anne Sachs. Doch auch die Technik kam nicht<br />
zu kurz. MZA stellte eine breite Palette von<br />
Original-Markenersatzteilen und vielen neuen<br />
Highlights vor. An erster Stelle der Reso-Tuningzylinder,<br />
der neu entwickelte Aluminiumzylinder<br />
ist mit einer spezieller Beschichtung<br />
versehen und ab sofort verfügbar. In Zwickau<br />
stand selbstverständlich ein Fahrzeug mit<br />
montiertem Reso-Tuningzylinder für Probefahrten<br />
bereit. Ganz schön knifflig ging es<br />
<strong>beim</strong> Gewinnspiel zu. Dabei war möglichst genau<br />
zu schätzen, wie viele Zündkondensatoren<br />
im Tank einer S51 waren. Als Hauptgewinn<br />
spendierte MZA einen Rundflug für 3 Personen<br />
über Zwickau und das große Festgelände<br />
Krönender Abschluss war die gemeinsame<br />
Ausfahrt am Abend. Da war jeder dabei genau<br />
wie bei der großen After Show Party. Impressionen<br />
von Deutschlands größtem SIMSON-Treffen<br />
gibt es auf YouTube und demnächst jede<br />
Menge Fotos auf www.simsontreff-zwickau.de<br />
und unter der Rubrik Simsontreff Zwickau auf<br />
www.mza-portal.de<br />
Der größte und attraktivste Oldtimerund<br />
Teilemarkt im Osten<br />
HALLE MESSE<br />
HALLE / S.<br />
Samstag 19.10.2013 . 9 –18 Uhr<br />
Sonntag 20.10.2013 . 9 –16 Uhr<br />
3. Wochenende im Oktober<br />
www.oldtema.de<br />
Anbieter (Clubs kostenlos) bitte rechtzeitig anmelden über:<br />
Telefon 0361-6534991 . Fax 0361-6534992 . www.oldtema.de<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
SR2 treffen kürbitz 2013<br />
„Weltgrößtes“<br />
SR-Treffen im<br />
Vogtland<br />
… da kann man schon gespannt sein.<br />
Und die Erwartungen wurden nicht enttäuscht.<br />
Der kleine Ort Kürbitz bei Plauen (A72-Abfahrt<br />
Pirk) stellt mit drei Vereinen und der gesamten<br />
Bevölkerung des Ortes seit Jahren eine<br />
Veranstaltung auf die Beine, die ihresgleichen<br />
sucht.<br />
Im Mittelpunkt standen dabei die DDR-Kultmofas<br />
SR1 und SR2 aus Suhl und das bereits<br />
zum 18. Mal.<br />
Drei Tage wurde gefeiert, unter dem Motto<br />
„Sun of Jamaika“. Am Samstag abend bereits<br />
lud die „Goombay Dance Band“ ins Festzelt<br />
ein. 2000 Besucher waren gekommen und ließen<br />
es richtig „krachen“, was man einigen am<br />
Sonntagmorgen durchaus noch ansah. Doch<br />
den Höhepunkt bildete die Ausfahrt von sage<br />
Text und Fotos: Stephan Werner<br />
und schreibe 890 Fahrzeugen am Sonntag.<br />
Wieder ein neuer Teilnehmerrekord. Tausende<br />
Zuschauer säumten dabei die Straße, teilweise<br />
hintereinander stehend und jubelten den<br />
kleinen 2-Takt-Stinkern zu. Die tollsten Fahrzeuge<br />
waren zu sehen, von top restaurierten<br />
Exemplaren, die wahrscheinlich bei ihrer Auslieferung<br />
nicht so glänzten, bis zu unrestaurierten<br />
Scheunenfunden, an denen noch das<br />
Stroh hing. Viel bestaunt wurden auch die Umbauten,<br />
wie Chopper, Tandemversion, Zweizylindermotor,<br />
Seitenwagenanbauten usw.<br />
Als erster nahm der Landrat des Vogtlandkreises<br />
Tassilo Lenk mit der Startnummer 100<br />
die 26km lange Strecke in Angriff, sein Beitrag<br />
zur Tourismusförderung im Vogtland.<br />
Etwa 45 Minuten dauerte es, bis alle Fahrzeuge<br />
auf der Strecke waren. Und kurz danach trafen<br />
die ersten schon wieder<br />
am Ziel ein. Eine<br />
bläuliche Rauchwolke<br />
stand über dem<br />
Ort und die Luft war<br />
vom 2-Takt-Öl gesättigt,<br />
was die SR-Fans<br />
eher als Parfüm betrachteten.<br />
1,5 PS bringen die kleinen Mopeds<br />
der 50er Jahre aus 50ccm Hubraum auf die<br />
Straße. Der Spaß war die Hauptsache, und<br />
den hatten sicherlich alle, obwohl die bergige<br />
Landschaft des Vogtlandes alles von den Fahrern<br />
und ihren Maschinen abverlangte. Somit<br />
waren auch einige Ausfälle zu verzeichnen,<br />
aber man nahm es sportlich.<br />
Uwe Balke war aus Westeregeln in Sachsen-<br />
Anhalt angereist. Sein Fahrzeug stand 30 Jahre<br />
im Freien unter einer Wachstuchtischdecke.<br />
Vor kurzem hat er es wieder zum Leben erweckt.<br />
Die Rostschäden waren überschaubar,<br />
Motor, Bremsen, Seilzüge, Reifen und Kette<br />
wurden repariert bzw. erneuert, und jetzt läuft<br />
es wieder wie in alten Zeiten. Hektik gab es<br />
dann doch noch einmal am Vormittag. Durch<br />
den liegenden Transport im Auto hatte sich<br />
wahrscheinlich der Schwimmer im Vergaser<br />
verklemmt, so dass es nicht ansprang. Beim<br />
Antreten brach dann auch noch eine Pedale<br />
ab. Der gut ausgestattete Teilemarkt hatte natürlich<br />
Ersatz, und mit wenigen Handgriffen<br />
konnte alles wieder repariert werden.<br />
Strahlender Sonnenschein und angenehm<br />
warme Temperaturen machten die Veranstaltung<br />
für alle zu einem Erlebnis, und viele werden<br />
sagen: Da kommen wir wieder!<br />
Spätestens in zwei Jahren, zur Jubiläumsveranstaltung,<br />
soll die magische Zahl von 1000 Teilnehmern<br />
erreicht werden. Danach muss aber<br />
sicherlich eine Begrenzung eingeführt werden,<br />
denn mehr wird der kleine 660 Einwohner zählende<br />
Ort nicht aufnehmen können.<br />
<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
SR2 treffen kürbitz 2013<br />
Wissenswerte Informationen<br />
rund um Simson SR2<br />
© by Tobias Lehmann<br />
http://www.ddrmoped.de<br />
Preise und Typenbezeichnung:<br />
- in der DDR kostete das Moped 1050 Ost-<br />
Mark mit Stahlfelgen bzw. 1065 Ost-Mark mit<br />
Leichtmetallfelgen (Aluminium)<br />
- das E <strong>beim</strong> SR 2 E war ursprünglich als Bezeichnung<br />
für den Export. Aufgrund von Absatzschwierigkeiten<br />
löste das SR 2E auch im<br />
Inland das SR 2 ab<br />
Baujahre und Stückzahlen:<br />
Insgesamt wurden 906.432 Stück Simson<br />
SR 2 von 1957 - 1964 produziert. Davon ca.<br />
390.000 SR 2 von 1957 - 1959 ab Rahmennummer<br />
200.000 bis 589.773 und 516.658 SR 2 E<br />
von 1960 - 1964 ab Rahmennummer 589.774<br />
bis 1.106.432<br />
Allein 1960 wurden 139.000 Stück Simson SR<br />
2 E gebaut.<br />
Ersatzteile (insbesondere Rahmen) wurden bis<br />
mindestens 1975 hergestellt.<br />
Export:<br />
Exportländer waren Frankreich, Polen, Ungarn<br />
und Schweden.<br />
Lackierungen im Inland:<br />
- Maron mit orangefarbener Linierung<br />
- Beige mir orangefarbener Linierung<br />
- Hammerschlagblau mit weiß-silberner Linierung<br />
(geringe Stückzahl)<br />
- Hammerschlagblau mit orangefarbener Linierung<br />
(sehr selten)<br />
- Dunkelblau mit weißer Linierung (extrem selten)<br />
Sonderlackierungen für den Export:<br />
- Hammerschlagblau mit silbernem Tank<br />
- Kirschrot mit weißer Linierung (nach Schweden)<br />
und silbernem bzw. elfenbeinfarbenem<br />
Tank<br />
- Diaphangrün mit weißer Linierung (ähnlich<br />
wie bei der MZ RT 125/2)<br />
Mit der Einstellung der Produktion des Mopeds<br />
Typ „Berva“ importierte Ungarn ab 1962<br />
das Simson SR 2E. Das Moped war in den<br />
Farben beige und maron erhältlich. Auf der<br />
Budapester Industriemesse 1963 wurde ein<br />
Modell in maron mit silbernem Tank vorgestellt.<br />
Außerdem waren alle Bolzen und Muttern<br />
verchromt.<br />
Zeitweise gingen 30% der produzierten SR 2<br />
Mopeds in den Export. Nur ganz selten wurde<br />
ein Simson SR 2 Exportmodell im Inland<br />
verkauft.<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Text: Michael Sonnick, Fotos: Michael Sonnick, Ronny Vogel, Mike Riedner<br />
Der <strong>Schottenring</strong> feierte<br />
mit vielen W
sein silbernes Jubiläum<br />
eltmeistern
schotten grand prix<br />
Auf dem 1,4 km langen Stadtkurs in Schotten fand zum <strong>25.</strong> Mal der<br />
<strong>Schottenring</strong> Classic-Grand Prix statt, die erste Veranstaltung wurde am<br />
26.-27. August 1989 ausgetragen.<br />
Vor 25 Jahren hätte keiner der damaligen Organisatoren um den heutigen<br />
Ehrenvorsitzenden Helmut Neumann gedacht, dass Schotten zum<br />
Mekka von bisher über 300.000 Zuschauern wird und die größte Motorsportveranstaltung<br />
in Hessen ist.<br />
Im hessischen Schotten/Vogelsbergkreis drehten mehr als 300 Teilnehmer<br />
aus acht Nationen mit ihren historischen Motorrädern und Gespannen<br />
ihre Runden. Auch dieses Jahr konnten 12.500 Zuschauer die<br />
einmalige Atmosphäre hautnah miterleben, leider regnete es am Sonntagmittag.<br />
Neben den Läufen zur Deutschen Historischen Meisterschaft gab es<br />
wieder verschiedene Sonder- und Präsentationsläufe. Der diesjährige<br />
Stargast war der Amerikaner <strong>Freddie</strong> <strong>Spencer</strong>, der dreimal Weltmeister<br />
wurde. „Fast <strong>Freddie</strong>“ errang vor genau 30 Jahren 1983 seinen ersten<br />
WM-Titel, dies war auch für den japanischen Motorradhersteller Honda<br />
der erste Titel in der Königsklasse (500 ccm). 1985 wurde <strong>Spencer</strong><br />
dann sogar Doppelweltmeister auf der Rothmans-Honda in der 250<br />
und 500 ccm Kategorie. <strong>Freddie</strong> fuhr in Schotten zuerst eine Honda<br />
250 ccm und am Sonntagnachmittag sorgte er auf einer Viertakt-Honda<br />
RC 163 Replica für tollen Sound. Beide Motorräder wurden von Besitzer<br />
Peter Wolf aus Weingarten zur Verfügung gestellt.<br />
Auch der erfolgreichste Teilnehmer, der achtfache Weltmeister Phil<br />
Read aus England, feierte in Schotten ein Jubiläum. Er wurde 1973,<br />
also vor 40 Jahren Weltmeister in der 500 ccm Klasse auf der legendären<br />
MV Agusta. Phil Read brachte nach Schotten seine Paton 500<br />
ccm mit.<br />
Weitere Jubilare waren die Yamaha-Piloten Dieter Braun, der auch 1973<br />
seinen zweiten WM-Titel in der 250 ccm Klasse errang, sowie Carlos<br />
Lavado aus Venezuela. Er holte sich 1983 und 1986 in der 250 ccm<br />
Klasse auch zwei WM-Titel und war zum ersten Mal hier in Schotten.<br />
Dazu waren noch die Weltmeister Rodney Gould (England), der 1970<br />
auf Yamaha in der 250 ccm Klasse den Titel errang sowie der Spanier<br />
Ob <strong>Freddie</strong> <strong>Spencer</strong>, Manuel Herreros oder Udo Mark.<br />
Die Veranstalter Wolfgang Wagner und Helmut Neumann können stolz auf ihre Jubiläumsveranstaltung sein.<br />
12 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
schotten grand prix<br />
Manuel Herreros, der 1989 auf<br />
Derbi in der kleinsten Kategorie<br />
(80 ccm) Titelträger wurde, in<br />
Schotten am Start.<br />
Neben den Weltmeistern waren<br />
wieder zahlreiche Spitzenpiloten<br />
wie Heinz Rosner (MZ), Ingo Emmerich<br />
(Kreidler), Rainer Pommer<br />
(Kreidler und MZ), Kurt Florin<br />
(König), Peter Frohnmeyer, Reinhard<br />
Hiller, Horst Lahfeld (alle Yamaha)<br />
in Schotten am Start. Aus<br />
den Niederlanden kamen Marcel<br />
Ankone (Suzuki) sowie Jan und<br />
Marco Kostwinder.<br />
Bereits am Freitagabend gab es<br />
im Fahrerlager im Festzelt bei einer<br />
kleinen Feier einen Rückblick<br />
auf die bisherigen <strong>Schottenring</strong>-<br />
Veranstaltungen. Der 1. Vorsitzende<br />
Wolfgang Wagner und der<br />
Ehrenvorsitzende Helmut Neumann<br />
ließen die letzten 25 Jahre<br />
Revue passieren.<br />
Audi Tradition brachte neben<br />
zahlreichen DKW und NSU-Rennmotorrädern<br />
auch den HB Audi<br />
Quattro S1 mit. Harald Demuth<br />
drehte mit dem Rallyeauto in der<br />
Mittagspause einige Runden auf<br />
dem Stadtkurs.<br />
Im großen Zelt im Fahrerlager<br />
wurden einige Rennmaschinen<br />
(Adler, BMW, DKW, Horex,<br />
Jawa, Norton und NSU) mit dem<br />
Schwerpunkt der fünfziger Jahre<br />
von Sammler Dieter Mutschler<br />
und dem Motorsport Museum<br />
in Hockenheim ausgestellt. Vor<br />
genau 60 Jahren gewann Werner<br />
Haas auf dem <strong>Schottenring</strong> das<br />
Rennen in der 125 ccm Klasse<br />
und wurde 1953 Weltmeister. Ab<br />
1956 gab es in Schotten keine<br />
Rennen mehr auf dem großen<br />
17 km langen Kurs.<br />
Für alle Bürger der Schottener<br />
Kernstadt gab es dieses Jahr<br />
zum Jubiläum freien Eintritt als<br />
Dank für ihre Geduld.<br />
Vor der Jubiläumsveranstaltung<br />
wurde ein knapp 500 Meter<br />
langes Teilstück der Seestraße<br />
erneuert und neu asphaltiert<br />
sowie ein wenig verbreitert. Dadurch<br />
wurde eine Schikane eingebaut,<br />
damit die Geschwindigkeit<br />
vor der scharfen Rechtskurve<br />
auf die Bundesstraße verringert<br />
Phil Read und Dieter Braun begeisterten das Publikum.<br />
wird. Die Baumaßnahmen betrugen<br />
550.000 Euro, davon beteiligte sich der MSC Schotten mit 100.000<br />
Euro an der Finanzierung.<br />
Weitere Infos über die Veranstaltung gibt es auf der Internetseite vom<br />
Motorsportclub „MSC Rund um Schotten e. V.“ unter www.schottenring.<br />
de.<br />
Bereits jetzt können sich die Fans für das nächste Jahr das dritte August-<br />
Wochenende vom 16.-17. August 2014 freihalten.<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
13
SERT, Penz13 und<br />
rs speedbikes holen Siege<br />
in Oschersleben<br />
Text: Toni Börner, Fotos: highsidePR-T. Börner, Jörg Klöppner, André Birkenkampf<br />
Das Suzuki Endurance Racing Team „SERT“<br />
hat die 8 Stunden von Oschersleben der FIM<br />
World Endurance Championship gewonnen.<br />
In der Superstock-Klasse triumphierte das<br />
deutsche Penz13.com Franks Autowelt Racing<br />
Team, in der Open-Klasse gewann die Truppe<br />
von rs speedbikes aus dem sächsischen Bielatal.<br />
„Langstrecke in Oschersleben ist, wenn lange<br />
im Kreis gefahren wird - und am Ende gewinnt<br />
SERT“, kommentierte Streckensprecher Thomas<br />
Deitenbach den Auftakt der Podiumszeremonie<br />
am späten Samstagabend richtig. Denn<br />
erneut war das Trio aus Vincent Philippe, Anthony<br />
Delhalle und Julien da Costa nicht aufzuhalten:<br />
Mit ihrer Suzuki GSX-R 1000 spulten<br />
sie in 8 Stunden 316 Runden ab und klassierten<br />
sich damit am Ende zwei Umläufe vor der<br />
BMW Motorrad France 99 Team Thevent-Mannschaft<br />
mit Damian Cudlin, Erwan Nigon und<br />
Sebastien Gimbert. Rang drei ging an Broc<br />
Parkes, Joshua Waters und Igor Jerman vom<br />
Monster Energy Yamaha Team - YART.<br />
Nur in der Anfangsphase wechselte die Führung<br />
einige Male. Ab der 40. Runde war SERT<br />
nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. „Unsere<br />
Stärke ist ein sehr ausgeglichenes Team<br />
und sehr gute Reifen“, verrat Julien da Costa<br />
das Geheimnis hinter der Dominanz der Truppe.<br />
Dabei hatte das Trio im Training ein paar<br />
Stürze wegzustecken, als man das Limit ausloten<br />
wollte. Trotzdem war SERT auch im Qualifying<br />
schon nicht zu schlagen gewesen und<br />
kam auf einen kumulierten Rundenschnitt von<br />
1:26,897 Minuten. Und eine solch schnelle<br />
Pace sollte das Trio dann auch im Rennen gehen<br />
können.<br />
Bei BMW Motorrad France arbeitete man akkurat<br />
und tat, was man konnte und sicherte<br />
Die Sieger der German <strong>Speed</strong>week 2013 in der EWC:<br />
Das Suzuki Endurance Racing Team gewinnt vor<br />
BMW Motorrad France und Monster Energy Yamaha.<br />
Riesen Jubel von Rico Penzkofer und seinem Team nach dem Sieg<br />
in der Wertung Superstock. Die weiteren Platzierungen belegten<br />
Team Motors Events Suzuki und DGSPORT HEROCK Yamaha.<br />
Franks Autowelt gratuliert dem<br />
Team Penz13.com zum Sieg der<br />
8 Stunden von Deutschland in<br />
Oschersleben!<br />
Forststraße 4<br />
01917 Kamenz<br />
03578 / 784070<br />
14 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
german speedweek<br />
Rang zwei. „Es fühlt sich toll an,<br />
wieder auf dem Podest zu stehen“,<br />
so Damian Cudlin, dessen Schienbeinbruch<br />
von Suzuka immer noch<br />
nicht ganz ausgeheilt war. „Es war<br />
für uns alle ein hartes Wochenende,<br />
aber mein Team hat die richtige Einstellung<br />
gezeigt und wir haben zurückgeschlagen.<br />
Es ist einfach so: Es<br />
geht nicht darum, ob du am Boden<br />
liegst, sondern darum, wie schnell<br />
du wieder aufstehst. Heute haben<br />
wir das getan und ich bin stolz Teil<br />
dessen zu sein.“<br />
Handschuh sauber und<br />
anstatt zurück an die<br />
Box ging es auf die<br />
Piste zurück - nur um<br />
sofort die schnellste<br />
Runde des Teams im<br />
gesamten Rennen abzuliefern.<br />
„Es war toll,<br />
dass ich meinen eigenen<br />
Rundenrekord unterbieten<br />
konnte, nur<br />
kurz nachdem unsere<br />
Maschine Feuer gefangen<br />
hatte“, gab der<br />
Australier zu Protokoll.<br />
„Das Bike war da in<br />
freuen. Nach einem frühen Sturz in Runde drei<br />
war GMT94 mit David Checa, Kenny Foray und<br />
Maxime Berger mit einer extremen Aufholjagd<br />
konfrontiert, die im Gesamtklassement mit<br />
Platz fünf endete. Der Yamaha-Truppe von<br />
Christophe Guyot fehlten am Ende vier Runden<br />
auf Bolliger und sieben auf die Spitze - keine<br />
schlechte Leistung, wenn man bedenkt, dass<br />
man in acht Stunden fast das komplette Feld<br />
wieder überholen musste.<br />
Stimmung explodiert: Penz13.com-Team<br />
gewinnt die Superstock-Klasse<br />
Die Stimmung kochte in Oschersleben über,<br />
als das Team von Rico Penzkofer die Ziellinie<br />
überfuhr: Die Piloten Jason Pridmore,<br />
Pedro Vallcaneras und Steve<br />
Mercer hatten mit der BMW S 1000<br />
RR den Sieg in der Superstock-Klasse<br />
eingefahren. Damit übernahmen<br />
die Titelverteidiger auch wieder die<br />
Führung in der Gesamtwertung. Lediglich<br />
mit einem kleinen Problem<br />
hatte die Mannschaft zu kämpfen,<br />
als sich <strong>beim</strong> ersten Radwechsel<br />
hinten die Bremsbeläge verflüchtigen<br />
wollten. Heroisch versuchte<br />
Crew-Chief Gordon Unger dieses<br />
mehr als heiße Problem ohne<br />
Handschuhe zu beheben. Schließlich<br />
fiel man etwas zurück, kämpfte<br />
In 8 Stunden darf nicht viel schief laufen, sowohl auf der Strecke als auch bei den Boxenstops. Größere Zeitverluste,<br />
sowohl durch Stürze als auch durch Defekte, sind im Gegensatz zu den 24 Stunden Rennen schwer zu kompensieren.<br />
Um das Podest bangen musste hingegen YART.<br />
Deren Yamaha R1 fing <strong>beim</strong> Herausfahren nach<br />
einem Boxenstopp im letzten Renndrittel Feuer<br />
und wurde Mitten in der Boxengasse liegend<br />
gelöscht. Kurzerhand wischte Broc Parkes die<br />
eingeschäumte Verkleidungsscheibe mit dem<br />
einem echt schrecklichen Zustand.“<br />
Am Ende verpasste das Bolliger Team Switzerland<br />
das Podest knapp um 20 Sekunden.<br />
Horst Saiger, Roman Stamm und Daniel Sutter<br />
waren ein problemfreies Rennen gefahren und<br />
durften sich über wertvolle Zähler in der WM<br />
sich wieder nach vorn und gewann das Heimrennen.<br />
„Ich bin einfach überglücklich“, freute<br />
sich der Böhlener Rico Penzkofer. „Wir haben<br />
gewonnen und das auch noch zu Hause, hier<br />
vor all unseren Fans. Ich danke jedem Einzelnen<br />
in unserem Team, unseren Fahrern, Gor-<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
15
german speedweek<br />
Für die Honda TT Legends mit Michael Rutter, Simon Andrews und<br />
John McGuinness (Foto) reichte es am Ende nur zu Platz 6 in der EWC Wertung.<br />
don - unserem Chefmechaniker, und allen, die<br />
uns heute die Daumen gedrückt haben. Jetzt<br />
wird gefeiert.“ Auch die Fahrer zeigten sich zufrieden.<br />
„Ich wollte hier unbedingt gewinnen<br />
- wie die anderen auch - und unserer tollen<br />
Truppe bei deren Heimrennen etwas ganz besonderes<br />
bescheren“, so Pridmore. „Eigentlich<br />
hatte ich schon mal darüber nachgedacht, mit<br />
Rennen fahren aufzuhören, aber hier habe ich<br />
große Lust weiter zu machen. Ich danke allen<br />
in der Truppe - ein Super-Job!“<br />
Auch Steve Mercer war überwältigt: „Absolut<br />
geil“, jubelte der Brite. „Ich weiß nicht was ich<br />
sagen soll. Ich bin ursprünglich als Ersatzfahrer<br />
nach Magny Cours mitgekommen und jetzt<br />
bin ich Teil dieser wunderbaren Truppe! Diese<br />
Mannschaft ist einfach perfekt, ich liebe es!<br />
Das letzte Mal Zweiter, jetzt gewonnen! Besser<br />
geht’s ja fast nicht!“ Zum Abschluss fügte<br />
Pedro Vallcaneras noch an: „Endlich, endlich<br />
haben wir auch gewonnen! Ein tolles Gefühl!<br />
Wir haben alle alles gegeben und hatten eine<br />
Super-Taktik. Wir hätten sogar mit noch einem<br />
Stopp weniger fahren können, aber hatten genug<br />
Puffer, um auf Sicherheit zu gehen. Ich<br />
bin einfach happy. Dieses Team ist Spitze!“<br />
Auf der letzten Stunde konnte sich die Truppe<br />
sogar noch einen zusätzlichen Tank-Stopp<br />
erlauben, um auf der sicheren Seite zu sein<br />
- auch wenn der gar nicht mehr nötig gewesen<br />
wäre. Rang zwei in der Superstock-Klasse ging<br />
an das Team Motors Events April Moto mit<br />
Gregory Fastre - im Vorjahr noch für Penz13<br />
unterwegs -, Claude Lucas und Michael Savary.<br />
„Als wir sahen, dass wir das Penz13.com<br />
Team nicht überholen konnten, wenn wir normal<br />
weiter fahren“, so Teamchef Herve Moineau,<br />
„sagte ich den Fahrern, dass sie den zweiten<br />
Platz und die Punkte sichern sollen.“<br />
Rang drei ging an die Truppe von DG Sport<br />
Herock. Didier van Keymeulen, Raymond<br />
Schouten und Lucas Mahias durften mit auf<br />
das Podest. Alle drei Superstock-Podest-Kandidaten<br />
kamen direkt hintereinander ins Ziel,<br />
auf den Plätzen sechs bis acht der Gesamtwertung<br />
und vor den Honda TT Legends auf<br />
neun. Michael Rutter, Simon Andrews und John<br />
McGuinness konnten sich mit der Piste in der<br />
Magdeburger Börde nicht richtig anfreunden.<br />
rs speedbikes gewinnt Open-Klasse<br />
Das rs speedbikes racing Team hat die Open-<br />
Klasse gewonnen. Wie schon im Vorjahr konnte<br />
die Truppe rund um Ronny Schlieder und<br />
Karsten Wolf diese Kategorie gewinnen - und<br />
das auch noch auf einem starken 15. Gesamtrang.<br />
Lars Albrecht, Tobias Kollan und Filip Altendorfer<br />
hatten dabei nur kleinere Probleme<br />
wegzustecken und arbeiteten sich konstant<br />
nach vorn. „Es war ein tolles Rennen“, so Albrecht<br />
aus Großröhrsdorf. „Es hat richtig Spaß<br />
gemacht, mit den Jungs zu arbeiten und zu<br />
fahren. Unsere Maschine war einfach top vorbereitet<br />
und wir konnten den Klassen-Sieg holen.“<br />
„Wir können absolut zufrieden sein“, so<br />
Teammanager Karsten Wolf. „Wir hatten ja im<br />
Vorjahr die Open-Klasse schon mal gewonnen,<br />
So sieht ein Zweikampf um die Spitze aus: SERT gegen Yart, die sich<br />
lange Zeit und Runde um Runde keinen Meter schenkten.<br />
aber dieses Jahr sind wir ja hier unter anderen<br />
Voraussetzungen angetreten: Die acht Stunden<br />
von Oschersleben waren unser großer Test für<br />
die 24 Stunden von Le Mans im September,<br />
bei welchen wir dann mit Filip, Tobias und Rixi<br />
mit am Start sein werden. Das wird unser erster<br />
Auftritt dort und wir sind schon jetzt alle<br />
ganz gespannt. Ein großer Dank geht auch an<br />
das Penz-Team, mit denen wir uns hier einen<br />
Verpflegungsbereich geteilt haben - das werden<br />
wir auch in Le Mans so fortsetzen.“<br />
16 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Das siegreiche Team von rs speedbikes konnte den Erfolg von 2012 wiederholen.
Interview Rico Penzkofer<br />
Teamchef penz13.com Franks Aotowelt Racing BMW<br />
Interview: André Birkenkampf, Foto: highsidePR-T.Börner<br />
Rico, erster Sieg in diesem Jahr. Du bist sicherlich<br />
glücklich.<br />
Na klar. Wir waren ja schon <strong>beim</strong> ersten Rennen<br />
richtig schnell unterwegs. Die Jungs sind<br />
einfach top, der Steve Mercer, der Jason Pridmore<br />
und der Pedro Vallcaneras – einfach ein<br />
Dream-Team. Auch in der Box hat heute alles<br />
perfekt geklappt. Wir hatten zwar ein kleines<br />
Problem <strong>beim</strong> ersten Radwechsel – da sind<br />
uns die Bremsklötze rausgefallen, das kann<br />
passieren – weil alles so heiß war, haben wir<br />
circa eine Minute verloren, deswegen wurde<br />
es hinten hinaus noch ein wenig eng. Wir sind<br />
aber dann wieder vor gefahren, das ganze<br />
Team hat einen super Job hingelegt, die Fahrer<br />
Rico Penzkofer und sein Team sind auf dem besten<br />
Weg, den Erfolg von 2012 zu wiederholen.<br />
wie die Mechaniker.<br />
Gegenüber dem letzten Jahr hast du dein<br />
Team total umgekrempelt, jetzt dieser Erfolg.<br />
Wie kommt das?<br />
Komplett umgekrempelt würde ich so nicht sagen.<br />
Pedro Vallcaneras war letztes Jahr schon<br />
dabei, Jason dann <strong>beim</strong> letzten Rennen, mit<br />
ihm sind wir Meister geworden, er war dann<br />
gesetzt für dieses Jahr. Und so eine Granate<br />
wie den Steve Mercer zu bekommen – wir waren<br />
bei der TT immerhin<br />
schon auf dem achten<br />
Platz in der Stocksport<br />
– tat schon gut. Die drei<br />
passen einfach wunderbar<br />
zusammen, verstehen<br />
sich untereinander<br />
total gut, so muß das<br />
sein.<br />
Welche Kriterien legst<br />
du denn bei der Auswahl<br />
der Fahrer an?<br />
Ganz wichtig ist die Reifenfrage.<br />
Ich versuche<br />
immer, Fahrer zu bekommen,<br />
die das Fabrikat,<br />
das wir fahren,<br />
schon kennen. Letztes<br />
Jahr war das noch Pirelli,<br />
dieses Jahr sind wir<br />
auf Dunlop gewechselt,<br />
das war der Wunsch der<br />
Fahrer und letztendlich auch ein gelungener<br />
Schritt. Ich war immer ein Bisschen mehr<br />
Pirelli-Freund, meine Fahrer sind mehr Dunlopgeimpft,<br />
aber man sieht ja an den Ergebnissen<br />
– zweiter Platz in Magny Cours mit der Chance<br />
auf den Sieg, hier gewonnen – der Schritt war<br />
also richtig, zumindest für die Fahrer. Ich will<br />
jetzt nicht sagen, dass der Dunlop besser ist<br />
als der Pirelli, oder umgedreht, aber die Fahrer<br />
fühlen sich halt wohler, sind einfach Dunlop-<br />
Fahrer, deswegen passt das gut zusammen.<br />
Rico, wie ist denn das Ziel für diese Saison?<br />
Ziele? Wir waren letztes Jahr Meister, haben<br />
den Weltcup gewonnen. Da gibt’s keine Steigerung<br />
mehr. Natürlich versuchen wir, den Titel<br />
zu verteidigen. Dass das nicht leicht wird,<br />
sieht man schon daran, wieviele gute Teams<br />
in der Superstock unterwegs sind. Obs DG ist,<br />
MotorEvents, die waren in Magny Cours dritte,<br />
heute zweite, das Suzuki Junior Team, die<br />
heute in Führung liegend gestürzt sind, es gibt<br />
mit Sicherheit fünf Teams, die permanent aufs<br />
Podium fahren können. In der Situation gehört<br />
natürlich auch ein wenig Glück mit dazu.<br />
Rico, wir wünschen euch eine unfallfreie Saison,<br />
viel Erfolg, und dass ihr am Ende wieder<br />
ganz oben steht.<br />
Vielen Dank. Wir werden unser Bestes geben,<br />
um den Titel zu verteidigen und ganz oben zu<br />
landen.<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
17
Interview Filip Altendorfer<br />
Fahrer im Team rs speedbikes racing<br />
Interview: André Birkenkampf, Fotos: Jörg Klöppner<br />
Filip, du als ausgewiesener BMW-Fachmann,<br />
was hältst du von deinem ersten Rennen bei<br />
rs speedbikes?<br />
Das war natürlich super. Ein bisschen turbulent<br />
in der Vorbereitung – ich war zweimal testen,<br />
hab gesehen, das Motorrad funktioniert,<br />
das Fahrwerk ist gar nicht mal so schlecht.<br />
Man muss einfach an der richtigen Schraube<br />
drehen, dann kann was draus werden. Das haben<br />
wir dieses Mal geschafft. Das Bike funktioniert<br />
wirklich gut, da kann man nichts sagen.<br />
Jetzt müssen wir schauen, dass wir noch die<br />
Zehntel wegfeilen, einen Tick schneller fahren,<br />
dann sind wir gut dabei für ein kleines Privatteam,<br />
bei dem jeder wirklich mit Freude und<br />
Elan am Werk ist.<br />
Hast du da einen Plan, welche Schraube die<br />
richtige ist?<br />
Den werden wir dann haben, wenns drauf ankommt.<br />
Jetzt wollen wir erst mal den Erfolg<br />
genießen und feiern.<br />
Filip, wie sieht denn deine Zukunft bei rs<br />
speedbikes aus?<br />
Wir fahren jetzt erst mal gemeinsam in Le<br />
WWW.CARBOMOTO.COM<br />
CARBONPARTS<br />
KAWASAKI<br />
ZX-10R, 2011<br />
C a r b o m o t o G b R<br />
<br />
<br />
18 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Mans. Danach muss man schauen, was 2014<br />
passiert. Wir sprechen natürlich schon darüber.<br />
Warten wir mal Le Mans ab, dann wissen<br />
wir mehr.<br />
Le Mans ist eine riesen Aufgabe. Du bist dort<br />
lange nicht gefahren. Freust du dich drauf?<br />
Ich freu mich riesig auf Le Mans. Es werden<br />
dort ein paar Stunden mehr, wenn ich mich<br />
nicht irre sind das 24. Aber wenn wir genauso<br />
rangehen wir hier und eventuell einen Materialhersteller<br />
wechseln – 2 mal Alu gebrochen ist<br />
nicht so gut, da sollten wir schon was richtiges<br />
nehmen – und ein paar Stunden mehr durchhalten,<br />
dann werden wir in der Klasse sicher<br />
wieder vorn dabei sein.<br />
Bereitest du dich auf Le Mans explizit vor?<br />
Ich werde mich auf Le Mans natürlich schon<br />
ein wenig mehr vorbereiten als für Oschersleben.<br />
Ich fahr ja nicht nur Langstrecke, sondern<br />
mach auch allgemein Sport. Da gehört Rennradfahren<br />
dazu, Ausdauertraining, Krafttraining<br />
– ganz wichtig – das alles werde ich in<br />
den nächsten Wochen gezielt für die 24 Stunden<br />
trainieren. Gut essen, der Bayer an sich<br />
trinkt gerne Bier, da werd<br />
ich in nächster Zeit auf Alkoholfreies<br />
umsteigen, weil<br />
das ist ja isotonisch. Ansonsten<br />
wars das eigentlich.<br />
Wenn man fit ist, gut drauf<br />
ist, wenn alles passt, dann<br />
funktioniert das auch.<br />
Du arbeitest bei BMW. Was<br />
sagt denn der Kosta Lagoyannis<br />
(Leiter Marketing<br />
BMW Motorrad Deutschland)<br />
zu deiner Fahrerei?<br />
Was der Kosta momentan<br />
sagt, weiß ich leider nicht.<br />
Meine Abteilung steht auf<br />
jeden Fall hinter mir, die<br />
freuen sich immer, wenn<br />
ich mal nicht da bin. Aber<br />
es hilft ja nichts, irgendwas muss man ja machen.<br />
Ein Kollege war diesmal hier, der musste<br />
gleich in der Box arbeiten, analysieren und verbessern<br />
helfen. Ich denke mal, nach diesem<br />
Ergebnis wird der Kosta sicherlich gut gelaunt<br />
sein – die BMW steht oben und das ist wichtig.<br />
Ich hoffe, dass ich dann für Le Mans wieder<br />
Urlaub bekomm.<br />
Filip, wir wünschen dir viel Erfolg mit rs<br />
speedbikes, fahr gute Ergebnisse ein und<br />
komm gesund wieder heim!<br />
Freude und Erleichterung nach dem Rennen<br />
bei den drei Fahrern Filip Altendorfer,<br />
Tobias Kollan und Lars Albrecht.
präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag die IDM 2013<br />
www.wilbers.de<br />
info@wilbers.de<br />
www.wilbers-bmw-racing.de<br />
SOMMER, SONNE, HITZE,<br />
SCHLEIZ<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Text: Toni Börner<br />
Markus Reiterberger hat die Szene im Griff.<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Das traditionelle erste Augustwochenende sah<br />
das Schleizer Motorsport-Highlight des Jahres<br />
mit der Superbike*IDM auf dem Dreieck. Die<br />
Gladiatoren der Internationalen Deutschen<br />
Motorradmeisterschaft sollten hier ihren fünften<br />
Saisonlauf ausfahren und konnten kaum<br />
bessere Bedingungen vorfinden - vielleicht war<br />
es sogar schon etwas zu warm, aber das sind<br />
ja wohl Luxusprobleme. Die Fans dankten es<br />
jedenfalls und säumten zu Tausenden die Piste<br />
und bevölkerten die vielen Campingplätze<br />
rund um die Traditionspiste.<br />
Wachablösung<br />
In der deutschen Superbike-Landschaft<br />
kommt es 2013 langsam aber ganz sicher zur<br />
Wachablösung: Das aufstrebende Talent Markus<br />
Reiterberger hat die Etablierten der Szene<br />
nahezu fest im Griff. Auf dem Schleizer Dreieck<br />
sicherte sich der Bayer auf seiner Van Zon<br />
Remeha BMW die Pole Position - mit 0,621 Sekunden<br />
Vorsprung auf den Rest der Meute. Die<br />
Zeit drückte Reiterberger in der ersten Session<br />
ab, am späten Nachmittag waren aufgrund<br />
der großen Hitze kaum noch Verbesserungen<br />
möglich. Startplatz zwei ging an Matej Smrz<br />
vom Yamaha Motor Deutschland by Monster<br />
Energy Team vor Damian Cudlin von RAC Racing.<br />
Letzterer wurde der Kämpfer des Wochenendes:<br />
Nur eine Woche zuvor hatte sich<br />
der in Gera lebende Australier das Schienbein<br />
gebrochen, doch in Schleiz biss er die Zähne<br />
zusammen.<br />
Reiterberger siegt in Lauf 1<br />
Markus Reiterberger konnte am Start seine<br />
Pole Position verteidigen und sich an die<br />
Spitze des Feldes setzen. Allerdings schlug<br />
Matej Smrz kurz darauf eine härtere Gangart<br />
an, übernahm die Führung, setzte sich etwas<br />
von den Verfolgern ab - und stürzte in Runde<br />
fünf. Damit war der Weg für Reiterberger frei,<br />
allerdings hatte er noch einen harten Verfolger.<br />
Michael Ranseder holte für Honda Holzhauer<br />
Racing Promotion ein weiteres Podest - nur<br />
drei Zehntel hinter dem Sieger. Titelverteidiger<br />
Erwan Nigon, Teamkollege von Reiterberger,<br />
holte Rang drei, Freddy Foray und Arie Vos<br />
machten die Top Fünf komplett. „Schleiz ist<br />
meine absolute Lieblingsstrecke“, hatte Reiterberger<br />
schon vor dem ersten Training gesagt.<br />
Nach dem freien Training hatte ich für meine<br />
Mechaniker noch einen Roman geschrieben<br />
und es ist für das Qualifying alles super geworden.<br />
Ich bin zwar schon drei Jahre nicht mehr<br />
hier gefahren, aber ich habe mich vom ersten<br />
Moment an wieder wohl gefühlt.“<br />
„Was für ein tolles Rennen“, freute sich der<br />
Sieger. „Der Start war super. Anfangs hatte<br />
ich ein paar Probleme <strong>beim</strong> Schalten, aber<br />
das war nach der vierten Runde weg. Danach<br />
habe ich einen guten Rhythmus gefunden. Am<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
19
idm schleiz<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Shake Hands der beiden Gewinner.<br />
Ende hatte ich ziemlich viele Slides und hörte<br />
hinter mir immer Michi Ranseder. Aber es ist<br />
alles gut gegangen.“ Schon am Ende dieses<br />
Laufes hatte er damit die Meisterschaftsführung<br />
übernommen.<br />
Der zweite Lauf auf dem Schleizer Dreieck<br />
sollte immense Spannung bereithalten: Zu<br />
viert fighteten<br />
Smrz, Reiterberger,<br />
Ranseder und<br />
Gareth Jones in<br />
der letzten Runde<br />
um den Sieg.<br />
Dass hier keiner<br />
dem anderen etwas<br />
schenken<br />
wollte, war klar<br />
und so kam, was<br />
kommen musste:<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Foto: highsidePR-T. Börner<br />
Schritt für Schritt:<br />
Stefan Nebel und<br />
Lucy Glöckner von<br />
Wilbers-BMW-<br />
Racing erzielen mit<br />
der HP4 immer<br />
bessere Ergebnisse.<br />
20 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Gedränge nach dem Start der Superbiker und spannende Zweikämpfe ganz im Sinne der Zuschauer.<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Reiterberger wollte sich in der Schikane an<br />
Smrz vorbeipressen, die beiden berührten sich<br />
und mussten über Umwege zurück auf die<br />
Piste. Reiterberger konnte noch den asphaltierten<br />
Notausgang nehmen, während Smrz<br />
nur das Kiesbett blieb.<br />
Lachender Dritter war<br />
Michael Ranseder, der<br />
damit seinen ersten<br />
Honda-Sieg in der IDM<br />
Superbike holte. „Ich<br />
hatte schon nach dem<br />
Training gesagt, dass<br />
mir dritte und vierte<br />
Plätze nicht mehr reichen“,<br />
so der Österreicher.<br />
„Den zweiten habe<br />
ich im ersten Lauf geholt,<br />
also blieb mir nur<br />
noch übrig, mir meinen<br />
ersten Sieg in diesem<br />
Markus Reiterberger tauscht die Plätze mit Michi Ranseder in Lauf eins<br />
und zwei. Erwan Nigon und Gareth Jones teilen sich die dritten Plätze.<br />
Jahr zu holen. Es ist großartig. Jetzt müssen<br />
wir sehen, dass es so weiter läuft.“<br />
Reiterberger erntete Rang zwei. „Smrz ist über<br />
die nassen Stellen auf der Strecke gefahren<br />
wie ein Irrer“, kommentierte er - zuvor am<br />
Tage hatte es einen Regenschauer gegeben.<br />
„Das habe ich mir<br />
erst später getraut,<br />
als ich ihn eine<br />
Zeitlang beobachtet<br />
hatte.“ Und zur<br />
Kolission mit Smrz<br />
sagte er: „Nachdem<br />
ich durch den<br />
Notausgang musste<br />
habe ich mich, wie<br />
es das Reglement<br />
verlangt, an der entsprechenden Stelle wieder<br />
eingeordnet. Und zwar hinter Michi Ranseder,<br />
der da schon an uns vorbei war. Ich habe alles<br />
richtig gemacht.“ Das sah man in der Mannschaft<br />
von Smrz und bei Yamaha anders und<br />
legte Protest gegen<br />
das Ergebnis ein. Entscheidung<br />
ausstehend,<br />
in Schleiz wurde Smrz<br />
zunächst als Vierter gewertet.<br />
Rang drei ging damit<br />
aber trotzdem an<br />
das Team von Michael<br />
Galinski - Gareth Jones<br />
profitierte von den Querelen<br />
vor sich. „Nach<br />
dem Elektrik-Problem<br />
im ersten Lauf bin ich<br />
absolut happy über das<br />
Ergebnis“, so der Australier.<br />
„Ich habe verdammt<br />
hart gearbeitet<br />
für das Wochenende.“<br />
Damian Cudlin blieb in Schleiz nur der Preis<br />
für den Kämpfer des Wochenendes. Im ersten<br />
Lauf stürzte der angeschlagene Australier,<br />
nachdem er auf den ersten Metern zu viel<br />
gewollt hatte, im zweiten Lauf rollte er mit<br />
technischem Defekt aus. Die Meisterschaftsführung<br />
war damit dahin.<br />
Doppelsieg und Tabellenführung für<br />
Kevin Wahr in der Supersport<br />
Kevin Wahr hat sich auf dem Schleizer Dreieck<br />
mit einem Doppelsieg die Tabellenführung<br />
in der IDM Supersport gesichert. Der Yamaha-Pilot<br />
siegte am Samstagabend souverän,<br />
nachdem Konkurrent Jan Bühn stürzte konn-<br />
Foto: Felix Wießmann
idm schleiz<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
te Wahr über sieben Sekunden Vorsprung auf<br />
Roman Stamm herausfahren. Rang drei ging<br />
an Stefan Kerschbaumer. „Ich hatte Glück“, grinste<br />
Wahr. „Jan Bühn hat sich selbst ins Aus<br />
geschossen und ich konnte dann ordentlich<br />
Doppelsieg und Führung<br />
in der IDM Supersport<br />
für den Nagolder Kevin<br />
Wahr. Roman Stamm<br />
belegte die Positionen<br />
zwei und drei. Der dritte<br />
Platz ging in Rennen<br />
eins an Stefan Kerschbaumer<br />
und in Lauf zwei<br />
konnte Jan Bühn den<br />
zweiten Platz für sich<br />
verbuchen.<br />
Pace geben. Auch wenn<br />
das Rennen ziemlich<br />
anstrengend war, so<br />
konnte ich es bei meinem Vorsprung am Ende<br />
doch etwas gemütlicher angehen lassen.“<br />
Der bis da hin noch Meisterschaftsführende<br />
Stamm konnte nicht mithalten. „Kevin war<br />
sehr schnell und ich kam nicht richtig ran“, so<br />
der Schweizer Kawasaki-Pilot. „Das hätte auch<br />
zu viel Risiko bedeutet. Ich habe ein bisschen<br />
zurück gesteckt, dann war der Rückstand da,<br />
aber das macht nichts.“<br />
Am Sonntag holte Wahr erneut den Sieg,<br />
musste dafür aber hart kämpfen: Er gewann<br />
nur mit wenigen Zehntelsekunden Vorsprung<br />
auf Bühn. „Ich habe mich sehr gefreut“, jubelte<br />
der neue Leader. „Das gestrige Rennen<br />
war relativ einfach, weil Bühn sich früh verabschiedet<br />
hat. Heute war er dicht hintendran<br />
und machte mir das Rennen extrem anstrengend.<br />
Ein Doppelsieg in Schleiz! Das ist mein<br />
bisher schönstes Wochenende.“<br />
Bühn, der von der Pole Position aus gestartet<br />
war, konnte Wiedergutmachung betreiben.<br />
„Das Rennen heute war eigentlich wie gestern,<br />
nur dass ich nicht gestürzt bin“, scherzte er.<br />
„Ich habe den Start wieder nicht gewonnen<br />
und Kevin ist vor gekommen. Wie gestern bin<br />
ich dann auf Sicherheit gegangen und habe<br />
versucht dran zu bleiben. Anfangs war das<br />
schwer, weil das Feeling für das Vorderrad nicht<br />
da war. Am Ende habe ich noch versucht mit<br />
an ihm vorbei zu bremsen, aber dazu hätte ich<br />
120 Prozent geben müssen. Da habe ich mich<br />
lieber für Punkte und das Ziel entschieden -<br />
was nützen zwei Stürze von der Pole Position<br />
aus!“Rang drei ging an Stamm, der damit auf<br />
den zweiten Tabellenplatz abrutschte - nur ein<br />
Pünktchen hinter Wahr.<br />
„Da war heute die ganze<br />
Zeit was los“, analysierte<br />
der Schweizer.<br />
„Für die Zuschauer war<br />
es sicher interessant,<br />
für uns extrem anstrengend.<br />
Meine Bremse<br />
wurde zum Ende weich<br />
und ich hatte sie immer<br />
am Anschlag. Dadurch<br />
musste ich früher<br />
Bremsen. Ich war froh,<br />
als ich endlich die Flagge<br />
sah!“<br />
Moto3: Siege für Geitner und Kappler<br />
Am Samstagabend konnte Jonas Geitner seinen<br />
ersten IDM-Sieg in der moto3-Klasse<br />
einfahren. Der Wernberg-Köblitzer nutzte seine<br />
Chance und hielt bis zum Schluss seinen<br />
Teamkollegen Marcel Alves Rodrigues auf Distanz.<br />
Es wurde ein Doppelsieg für das Freudenberg<br />
Racing Team.<br />
Zunächst hatten sich Karel Hanika und Maximilian<br />
Kappler an die Spitze gesetzt und fuhren<br />
wieder in ihrer eigenen Welt. Doch wenig<br />
später kam das Aus für beide. „Das Rennen<br />
war wirklich kurz“, so der Tscheche Hanika.<br />
„Ich hatte keinen allzu schlechten Start und<br />
war hinter Max (Maximilian Kappler) Zweiter.<br />
Ich bin dann vorbei und fühlte mich wohl und<br />
zuversichtlich, dass ich ihm etwas davonfahren<br />
kann. Ich hatte nur ein paar Rutscher am<br />
Kurvenausgang und einen davon konnte ich<br />
nicht abfangen und ich stürzte.“ Kappler konnte<br />
der KTM von Hanika nicht mehr ausweichen<br />
und musste ebenfalls zu Boden. Beide blieben<br />
unverletzt.<br />
Damit war der Weg für Geitner frei. „Jetzt<br />
kann man sich wirklich nicht mehr beklagen“,<br />
freute sich der Youngster. „Es war auch das erste<br />
Mal, dass der Start richtig geklappt hat!<br />
Und was den anderen beiden vorn passiert ist,<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
In der Moto3 gingen die Siege an Jonas Geitner<br />
und Maximilian Kappler. Die zweiten Plätze<br />
teilten sich Marcel Alves Rodrigues und Ernst<br />
Dubbink. Den dritten belegte in Lauf eins Max<br />
Enderlein vom ADAC Sachsen Leistungszentrum<br />
und Aris Michail mit seiner KTM:<br />
das passiert mir auch oft genug - da kann ich<br />
ein Buch drüber schreiben. Jetzt hat es eben<br />
endlich mal für mich gepasst. Morgen will ich<br />
dann wieder so einen Start hinlegen, damit<br />
ich gleich vorne dabei bin, und dann hoffe ich,<br />
dass die anderen beiden sitzen bleiben und es<br />
ein cooles Rennen wird.“<br />
Am Sonntag wurde es dann aber eher ein<br />
Chaos-Rennen, da aufgrund von Regen abgebrochen<br />
werden musste. Es wurde über fünf<br />
und acht Runden gefahren und in der Addition<br />
gewann Kappler. „Ich bin absolut glücklich“,<br />
freute sich der Nachwuchsmann vom Racing<br />
Team Germany. „Auf trockener wie auch auf<br />
nasser Strecke hatte ich ein Supergefühl für<br />
das Motorrad. Selbst als ich wusste, dass hinter<br />
mir einen große Lücke ist, bin ich bis zum<br />
Schluss hochkonzentriert gefahren.“<br />
Konkurrent Hanika war erneut gestürzt. „Am<br />
Start war es nicht so schlecht und es sah gut<br />
aus, aber dann wurde das Wetter schlecht“, so<br />
der Tscheche. „Zwei Runden vor Schluss habe<br />
ich einen Fehler gemacht und alles war dann<br />
wirklich schlecht. Ich bin gestürzt. Zum dritten<br />
Mal an diesem Wochenende. Das tut mir<br />
wirklich leid. Ich habe keine schlimmen Verletzungen,<br />
aber es ist schon alles etwas wund<br />
und angeschlagen. Das nächste Mal wird es<br />
hoffentlich wieder besser!“<br />
Rang zwei ging an Gaststarter Ernst Dubbink<br />
vor Aris Michail, Marcel Alves Rodrigues und<br />
Thomas Gradinger.<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
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9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
21
idm schleiz<br />
Sidecars: Siege für Kretzer und Roscher<br />
Besonders traurig sah das Feld der IDM Sidecar<br />
auf dem Schleizer Dreieck aus: Nur neun<br />
Gespanne standen am Start, parallel fand die<br />
Weltmeisterschaft im niederländischen Assen<br />
statt. Unter DMSB-Führung hatte man in der<br />
IDM solcherlei Überschneidungen bei der Seitenwagen-Klasse<br />
noch vermieden, dieses Mal<br />
war das nicht möglich.<br />
Im Sprintrennen am Samstagabend gewannen<br />
Andre Kretzer/Jens Lehnertz, am Sonntag ging<br />
der Sieg an Mike Roscher und Uwe Neubert.<br />
Was sonst noch geschah:<br />
Damian Cudlin hatte sich eine Woche vor<br />
dem Schleizer Dreieck-Rennen im Training<br />
zu den acht Stunden von Suzuka das Schienbein<br />
gebrochen. Der RAC BMW-Pilot wollte<br />
es in Schleiz trotzdem probieren. Im ersten<br />
Training fuhr er fünf Runden, in der zweiten<br />
idm superbike und superstock qualifying<br />
1. M. Reiterberger<br />
2. M. Smrz<br />
3. D. Cudlin<br />
4. M. Ranseder<br />
5. E. Nigon<br />
GER<br />
CZE<br />
aus<br />
AUT<br />
FRA<br />
VanZon Remeha<br />
MDM Racing<br />
RAC Racing<br />
Holzhauer Racing<br />
VanZon Remeha<br />
BMW<br />
Yamaha<br />
BMW<br />
Honda<br />
BMW<br />
1.25,165<br />
1.25,786<br />
1.25,800<br />
1.25,877<br />
1.26,011<br />
Freitags-Session musste er aussetzen - wegen<br />
eines elektronischen Problems an seiner BMW<br />
S 1000 RR.<br />
Luca Grünwald stürzte am Freitagvormittag<br />
im Training der Supersportler<br />
und war auch<br />
kurze Zeit bewusstlos.<br />
Der Waldkraiburger<br />
wurde mit einer Gehirnerschütterung<br />
ins<br />
Krankenhaus gebracht,<br />
entließ sich aber am<br />
Nachmittag selbst. „Es<br />
geht mir gut und es<br />
ist nichts gebrochen“,<br />
sagte er im Gespräch<br />
mit SPEED. „Aber der<br />
Rennarzt will mich<br />
nicht fahren lassen.<br />
Das verstehe ich nicht.<br />
Ich habe nur ein paar<br />
Abschürfungen am Rücken<br />
und Hintern, ansonsten ist alles in Ordnung.<br />
Andere fliegen über Nacht nach Barcelona<br />
und lassen sich operieren. Auch nichts<br />
gegen Damian Cudlin, aber...“<br />
Damian Cudlin versuchte es trotz Schienbeinbruch in Schleiz.<br />
idm moto3 qualifying<br />
1. K. Hanika CZE Freudenberg Racing Team KTM<br />
2. M. Kappler GER Racing Team Germany Honda<br />
3. J. Geitner ger Freudenberg Racing Team KTM<br />
4. M. Enderlein GER ADAC Sachsen<br />
Honda<br />
5. E. Dubbink ned<br />
Honda<br />
1.33,121<br />
1.33,384<br />
1.33,503<br />
1.33,843<br />
1.34,007<br />
Foto: highsidePR-T. Börner<br />
idm superbike und superstock rennen 1<br />
1. M. Reiterberger<br />
2. M. Ranseder<br />
3. E. Nigon<br />
4. F. Foray<br />
5. A. Vos<br />
GER<br />
AUT<br />
FRA<br />
FRA<br />
NED<br />
VanZon Remeha<br />
Holzhauer Racing<br />
VanZon Remeha<br />
Holzhauer Racing<br />
VanZon alpha Technik<br />
BMW<br />
Honda<br />
BMW<br />
Honda<br />
BMW<br />
25:57,105<br />
+ 0,306<br />
+ 6,320<br />
+ 11,148<br />
+ 11,882<br />
idm moto3 rennen 1<br />
1. J. Geitner<br />
2. M. A. Rodrigues<br />
3. M. Enderlein<br />
4. E. Dubbink<br />
5. J. van de Bunt<br />
GER<br />
ger<br />
GER<br />
NED<br />
NED<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Freudenberg Racing Team<br />
ADAC Sachsen<br />
RV Racingteam<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
Honda<br />
Honda<br />
25:17,385<br />
+ 0,891<br />
+ 4,152<br />
+ 4,228<br />
+ 4,980<br />
idm superbike und superstock rennen 2<br />
1. M. Ranseder<br />
2. M. Reiterberger<br />
3. G. Jones<br />
4. M. Smrz<br />
5. F. Foray<br />
AUT<br />
GER<br />
AUS<br />
CZE<br />
FRA<br />
Holzhauer Racing<br />
VanZon Remeha<br />
Yamaha Motor Deutschl.<br />
MDM Racing<br />
Holzhauer Racing<br />
BMW<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
23:23,589<br />
+ 0,999<br />
+ 1,979<br />
+ 2,284<br />
+ 3,018<br />
idm moto3 rennen 2<br />
1. M. Kappler GER Racing Team Germany Honda<br />
2. E. Dubbink NED<br />
Honda<br />
3. A. Michail GER AM Racing<br />
KTM<br />
4. M. A. Rodrigues ger Freudenberg Racing Team KTM<br />
5. T. Gradinger AUT COFAIN RACING TEAM KTM<br />
25:09,549<br />
+ 6,158<br />
+ 8,727<br />
+ 13,373<br />
+ 23,787<br />
idm superbike punktestand<br />
1. M. Reiterberger<br />
2. E. Nigon<br />
3. D. Cudlin<br />
4. M. Ranseder<br />
5. M. Smrz<br />
GER<br />
FRA<br />
AUS<br />
AUT<br />
CZE<br />
VanZon Remeha<br />
VanZon Remeha<br />
RAC Racing<br />
Holzhauer Racing<br />
MDM Racing<br />
BMW<br />
BMW<br />
BMW<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
174<br />
148<br />
133<br />
113<br />
108<br />
idm moto3 punktestand<br />
1. M. Kappler<br />
2. J. Geitner<br />
3. M. A. Rodrigues<br />
4. B. Schouten<br />
5. B. Bendsneijder<br />
GER<br />
GER<br />
GER<br />
NED<br />
NED<br />
Racing Team Germany<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Dutch Racing Team<br />
RVB Racing<br />
Honda<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
Honda<br />
183<br />
114<br />
102<br />
100<br />
95<br />
idm supersport qualifying<br />
1. J. Bühn GER Freudenberg Racing Team<br />
2. K. Wahr GER RS Wahr ERC<br />
3. r. Stamm SUI Schnock Shell Advance<br />
4. L. Bovee NED DTC-KME Racing<br />
5. T. Lauslehto FIN Team Lauslehto<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
1.27,264<br />
1.27,341<br />
1.27,830<br />
1.27,922<br />
1.28,155<br />
yamaha r6 dunlop cup qualifying<br />
1. M. Fritzsch<br />
2. D. Engelen<br />
3. J. Puffe<br />
4. P. Kosiniak<br />
5. T. Riedel<br />
ger<br />
ger<br />
GER<br />
POL<br />
Ger<br />
RTH-Racingteam Hunger<br />
MZB Motorrad Bonn<br />
PRP - RT Motorradtke<br />
Artman Racing<br />
Moto Meinig PZ<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
1.30,956<br />
1.31,313<br />
1.31,523<br />
1.31,858<br />
1.32,069<br />
idm supersport rennen 1<br />
1. K. Wahr GER RS Wahr ERC<br />
2. r. Stamm SUI Schnock Shell Advance<br />
3. S. Kerschbaumer AUT Langenscheidt Racing<br />
4. J. Metcher AUS Team Suzuki Mayer<br />
5. L. Bovee NED DTC-KME Racing<br />
Yamaha 23:41,662<br />
Kawasaki + 7,420<br />
Yamaha + 9,417<br />
Suzuki + 9,738<br />
Yamaha + 16,256<br />
Yamaha r6 dunlop cup rennen<br />
1. M. Fritzsch<br />
2. D. Engelen<br />
3. J. Puffe<br />
4. T. Riedel<br />
5. V. Valtonen<br />
GER<br />
GER<br />
GER<br />
GER<br />
FIN<br />
RTH-Racingteam Hunger<br />
MZB Motorrad Bonn<br />
PRP - RT Motorradtke<br />
Moto Meinig PZ<br />
Team Sensetec<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
21:24,495<br />
+ 1,274<br />
+ 2,420<br />
+ 6,912<br />
+ 8,875<br />
idm supersport rennen 2<br />
1. K. Wahr GER<br />
2. J. Bühn GER<br />
3. r. Stamm SUI<br />
4. J. Metcher AUS<br />
5. L. Bovee NED<br />
RS Wahr ERC<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Schnock Shell Advance<br />
Team Suzuki Mayer<br />
DTC-KME Racing<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Suzuki<br />
Yamaha<br />
23:36,560<br />
+ 0,448<br />
+ 2,926<br />
+ 3,202<br />
+ 3,379<br />
yamaha r6 dunlop cup punktestand<br />
1. D. Engelen<br />
2. V. Valtonen<br />
3. J. Puffe<br />
4. T. Riedel<br />
5. P. Kosiniak<br />
GER<br />
FIN<br />
ger<br />
GER<br />
POL<br />
MZB Motorrad Bonn<br />
Team Sensetec<br />
PRP - RT Motorradtke<br />
Moto Meinig PZ<br />
Artman Racing<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
92<br />
92<br />
72<br />
67<br />
55<br />
idm supersport punktestand<br />
1. K. Wahr GER<br />
2. r. Stamm SUI<br />
3. S. Kerschbaumer AUT<br />
4. L. Bovee NED<br />
5. J. Bühn GER<br />
RS Wahr ERC<br />
Schnock Shell Advance<br />
Langenscheidt Racing<br />
DTC-KME Racing<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
186<br />
185<br />
167<br />
113<br />
104<br />
22 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Superbike 2.0 - Sechs Maschine (n)<br />
Superbike Weltmeisterschaft - Station Neun<br />
Silverstone / (GB)<br />
Text: Bernd Lukas George, Fotos: worldsbk.com<br />
Nach dem Moskau-Rennen mit dem traurigen<br />
Abbruch versammelte sich das komplette<br />
SBK-Fahrerlager am 03. und 04. August im<br />
britischen Silverstone. Dem „Home of British<br />
Motorsport“!<br />
Eines der wichtigsten Themen war das neue<br />
Reglement für die kommende Saison. Denn neben<br />
den verfügbaren Piloten auf dem sich rasant<br />
drehenden Fahrerkarussell, werden auch<br />
die technischen Möglichkeiten der kommenden<br />
Saison die Einsatzrichtung zahlreicher Teams<br />
bestimmen. Besonders die neue Evo-Formel,<br />
die in den wichtigen Details leider auch noch<br />
nicht zum <strong>Speed</strong>-Redaktionsschluss festgezurrt<br />
war, ist das Ziel zahlreicher Teams. Neben<br />
dem Mahi-Team, wo ja Kenan Sofuoglu als<br />
ehemaliger R1-Superstock Vizemeister, unter<br />
Vertrag ist, denken Simon Buckmaster mit<br />
seinem PTR-Team, das Yakhnich, das Lorenzini,<br />
sowie ParkinGo Team über einen möglichen<br />
Wechsel nach. „Im Augenblick bieten<br />
die 600er oftmals die beste Show. Doch wenn<br />
wirklich alle Werke mit den geforderten sechs<br />
Maschinen an den Start gehen, wird die Klasse<br />
enorm an Strahlkraft gewinnen“, verriet uns<br />
ein Teammanager. Doch die geforderte Mindestzahl<br />
bei den Herstellern ist auch weiter<br />
Grundstock für intensiven Diskussionsbedarf.<br />
Für Gregorio Lavilla und die anderen Verantwortlichen<br />
von der DORNA liegt eine Idee auf<br />
der Hand: falls es gelingt, dass alle beteiligten<br />
Hersteller (im Augenblick sind es Aprilia, BMW,<br />
Ducati und die drei Japaner – also Sechs) jeweils<br />
sechs Motorräder ins Feld bringen, wäre<br />
das schon so groß, dass man bald wieder auf<br />
die Evo-Klasse (Fahrwerke und Bremsen wie die<br />
Superbikes – aber mit Preisgrenze. Motoren<br />
und Elektronik wie in der Superstock-Klasse.)<br />
verzichten könnte. Doch bis wieder wunderbar<br />
volle Superbike-Starterfelder erreicht werden,<br />
wird es noch einige Diskussionsrunden geben<br />
und die DORNA sowie die Hersteller werden<br />
sich auch noch weiter bewegen müssen. Dadurch,<br />
dass sich mit BMW schon der nächste<br />
Hersteller verabschiedet hat, Yamaha sich<br />
ganz offensichtlich auch mit einem aufsteigenden<br />
Supersport-Weltmeister nur schwer<br />
den Wiedereinstieg vorstellen kann, und Exoten<br />
wie Benelli, Bimota oder MV sich den Einstieg<br />
in die WM zweimal überlegen, wird die<br />
Situation für die Veranstalter nicht einfacher.<br />
Und natürlich wollen die 300.000 € für das<br />
Technik-Paket auch durch Sponsoren finanziert<br />
werden. „Einfache Rechnung: nochmal<br />
den gleichen Betrag für den Rennbetrieb und<br />
die Reisen. Und falls der Sponsor auch noch<br />
Catering möchte, die 300 nochmal. Damit sind<br />
wir ungefähr bei einer Million“, rechnet mir ein<br />
600er Teamchef vor, der in den letzten Jahren<br />
recht erfolgreich bei den 600ern unterwegs<br />
war. Und bei der angespannten Wirtschaftslage<br />
in Europa werden die Millionen nicht so<br />
einfach bei Sponsoren locker gemacht!<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
27
in die Eifel, um bei seiner<br />
Superbike-Premiere für<br />
Aufsehen zu sorgen! Bei<br />
Ducati wird Eddi La Marra<br />
bei einem der kommenden<br />
Läufe auf das Testsuperbike<br />
der Roten wechseln<br />
und es hält sich hartnäckig<br />
das Gerücht, dass auch<br />
Max Biaggi mit einer Wildcard<br />
noch auftauchen soll.<br />
Auf einer Ducati – nicht<br />
<strong>beim</strong> ehemaligen Arbeitgeber<br />
Aprilia. Dort soll der<br />
schnellste CRT-MotoGP-Pilot<br />
Pol Espargaro bei dem<br />
Lauf in Magny Cours zeigen,<br />
was er mit der Basismaschine<br />
seiner ART-Aprilia<br />
zu leisten vermag!<br />
Jetzt aber vom Blick in die<br />
nahe Zukunft zurück auf<br />
die 5902 Meter lange Strecke<br />
im Herzen Englands,<br />
Leon Camier führte zwischenzeitlich die Zeitenliste an.<br />
die mit 7 Links- und 11 Rechts-Kurven die<br />
18 Superbiker empfing. (Womit jeder Pilot<br />
sich seine ganz persönliche Kurve aussuchen<br />
könnte!). Tom Sykes nahm das Zepter in die<br />
Hand und rangierte im ersten freien Training<br />
0,4 Sekunden vor Landsmann Leon Camier,<br />
der den drei Italienern Fabrizio, Giugliano und<br />
Melandri mindestens 0,6 Sekunden abnehmen<br />
konnte. Max Neukirchner hatte als 13. die<br />
beiden Werksfahrer Davies und Checa direkt<br />
hinter sich.<br />
Bei der DORNA bemüht man sich im Moment,<br />
möglichst kurzfristig einige Probleme zu lösen.<br />
Und eine Möglichkeit, das dünne Starterfeld aufzufüllen<br />
sind Wildcard-Starter. In Silverstone gab<br />
es zwar keine bei den Superbikes, doch in der Supersport-Klasse<br />
immerhin vier Wildcard-Piloten.<br />
Gut, mit Yves Polzer handelt es sich um einen<br />
„permanenten Wildcard-Piloten“. Doch die beiden<br />
australischen Smith-Triumph Piloten<br />
Billy McConnell und Glen<br />
Richards hatten bereits in Donington<br />
für Staunen gesorgt und<br />
im nationalen Fahrerlager die<br />
Angst vor einem WM-Einsatz<br />
vertrieben. Mit dem 20 jährigen<br />
„Mahi-Opfer“ Florian<br />
Marino gab es einen weiteren<br />
Wildcard-Fahrer, der<br />
sicher fest in die WM gehört,<br />
aber bis zuletzt auf<br />
einen weiteren Einsatz warten<br />
musste. In Oschersleben<br />
verriet der Südfranzose:<br />
„Ich möchte meinem Team<br />
Kawasaki Intermoto<br />
Ponyexpress danken,<br />
dass sie trotz aller<br />
S c h w i e r i g ke i t e n<br />
eine Lösung gefunden<br />
haben, dass<br />
ich in Silverstone<br />
fahren konnte.<br />
Die Arbeit, die<br />
Andrew Pitt und<br />
das Team für<br />
mich geleistet<br />
Max Neukirchner war bester Privatfahrer.<br />
Im ersten Zeittraining änderte sich dann auf<br />
den beiden ersten Positionen nichts: Sykes<br />
deutlich vor Camier. Dahinter rangierte jetzt<br />
mit Davide Giugliano ein Aprilia-Kunde vor den<br />
beiden Honda-Angestellten Rea und Haslam.<br />
Die sechstbeste Zeit lieferte Laverty vor Baz,<br />
Melandri, dem immer noch angeschlagenen<br />
Guintoli und dessen Landsmann Cluzel. Obwohl<br />
sich Davies mit der BMW knapp vor Max<br />
Neukirchner mit der MR-Ducati bringen konnte,<br />
hielt unser Landsmann den 13. Platz. Fabri-<br />
haben, war ausgezeichnet.<br />
Ich bin glücklich und danke<br />
ihnen.“ Gute Auslastung<br />
also bei den Supersportlern<br />
– magere 18 Piloten<br />
bei den Superbikes. Für<br />
den Nürburgring dürfte die<br />
Startaufstellung aber mindestens<br />
bis Position 20 gehen.<br />
Matej Smrz bringt für<br />
das Team Michael Galinski<br />
die Yamaha R1 nach fast 2<br />
Jahren Abwesenheit wieder<br />
in die Startaufstellung und<br />
das deutsche Supertalent<br />
und IDM-Führender Markus<br />
„Reiti“ Reiterberger kommt<br />
mit einer BMW S 1000 RR<br />
Tom Sykes kümmerte sich bereits im zweiten<br />
freien Training um seine Rennabstimmung.<br />
28 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
zio war bereits nach wenigen<br />
Minuten gestürzt und rangierte<br />
nun hinter dem sächsischen<br />
Privatfahrer. Doch auch Tom<br />
Sykes und Davide Giugliano<br />
warfen ihre Motorräder in den<br />
Kies, als sie auf der Jagd nach<br />
schnellen Runden waren.<br />
Im zweiten Zeittraining kümmerte<br />
sich dann Sykes bereits<br />
um eine perfekte Rennabstimmung<br />
für seine ZX 10<br />
R. Lediglich der schlaksige<br />
Brite und Ducati-Pilot Ayrton<br />
Badovini konnten ihre Zeit<br />
nicht verbessern. Zur Überraschung<br />
führte Leon Camier<br />
mit der Fixi-Suzuki am Ende<br />
des Trainings die Zeitenliste<br />
an. Nur um einige Tausendstel<br />
verpasste er dabei die Vortages-Bestzeit von<br />
Sykes, wodurch dieser sich mit einer weiteren<br />
Bestzeit schmücken konnte. In der Addition<br />
der Zeiten rangierte der Suzuki-Pilot Camier<br />
dann auf Zwei vor den beiden Aprilia-Werksfahrern<br />
Guintoli und Laverty. Auf Platz Fünf<br />
dann die Kunden-Aprilia mit Giugliano, der<br />
sich vor Rea, Baz, Cluzel, Checa und Davies<br />
positionieren konnte. Wobei es für die beiden<br />
zuletzt genannten sicher angenehm war, den<br />
Teamkollegen hinter sich zu wissen. Melandri<br />
war 11. und Max Neukirchner rangierte deutlich<br />
vor den anderen Privatfahrern Aitchison,<br />
Sandi (beide Pedercini-Kawasaki) und Iannuzzo<br />
(Grillini-BMW). Das zweite freie Training<br />
liefert immer eine gute Leistungseinschätzung<br />
für die bevorstehende Superpole. So sollte es<br />
auch in Silverstone sein. Eugene Laverty, der<br />
sich etwas Sorgen um seinen Platz im Team<br />
machen sollte, da Melandri bereits Interesse<br />
verkündet hat, trumpfte groß auf. Mehrfach<br />
schob er sich an die Spitze und hielt diese<br />
auch in der Endphase deutlich vor Sykes. Dabei<br />
distanzierte der Ire den Kawasaki-Fahrer<br />
um eine halbe Sekunde und lieferte die erste<br />
und einzige 2:04er Runde ab. Marco Melandri<br />
stand zwar auch zwischendurch einmal ganz<br />
oben auf dem Zeiten-Monitor, fand sich aber<br />
als Einziger in dieser Sitzung neben seinem<br />
Motorrad ein. Camier unterstrich als Dritter<br />
die gute Form und der WM-Leader Guintoli<br />
zeigte als Vierter trotz der Schulterprobleme,<br />
dass der Heimfaktor (er wohnt keine 20 Kilometer<br />
von der Strecke entfernt) wirkt.<br />
Marco Melandri plagten technische Probleme.<br />
Die Gewinner der Superpole waren in Silverstone<br />
Eugene Laverty vor Carlos Checa und Jonathan Rea.<br />
Superpole<br />
Als 15. ging Max Neukirchner in die neunte<br />
Superpole der Saison und kam als 9. aus der<br />
ersten Sitzung raus. Dabei hatte der Stollberger<br />
die Herren Guintoli, Rea und Haslam hinter<br />
sich. Von diesen könnte jeder das MR-Racing<br />
Team mit seinem Gehalt finanzieren. Für Badovini,<br />
Fabrizio und Landsmann Melandri war<br />
nach der ersten Superpole bereits Feierabend.<br />
Wobei Spitzenverdiener Melandri durch technische<br />
Probleme den größten Teil der Qualifikationszeit<br />
verpasste.<br />
In der zweiten Superpole purzelten dann die<br />
Zeiten und eine 04er war Pflicht, um die Teilnahme<br />
bis zur letzten<br />
Superpole sicher<br />
zu stellen. Baz war<br />
Schnellster vor Sykes,<br />
Guintoli, Laverty und<br />
Camier. Dessen Suzuki-Teamkollege<br />
Jules<br />
Cluzel durfte aber<br />
genauso das Fahren<br />
für den Samstag einstellen,<br />
wie auch Max<br />
Neukirchner und Leon<br />
Haslam.<br />
Da nun aber alle ihre<br />
weichen Qualifikationsreifen<br />
verbraucht hatten,<br />
waren die Zeiten<br />
wieder in anderen<br />
Regionen angesiedelt.<br />
Mit Baz und Laverty<br />
machten zwei Piloten<br />
ohne Arbeitsvertrag<br />
für 2014 die prestigeträchtige<br />
Uhr – und natürlich<br />
einen schweren<br />
Glaspokal - unter sich<br />
aus. Mit Eugene Laverty<br />
hatte dann ein Pilot<br />
die Nase vorn, der<br />
damit im teaminternen Duell<br />
um die gewonnenen Poles mit<br />
Guintoli gleich zog. Als Laverty<br />
bei der kurzen Preisverleihung<br />
strahlte, wollten englische<br />
Journalisten erfahren<br />
haben, dass es bereits einen<br />
Plan für seine Zukunft gebe:<br />
Aprilia zieht die Option, zahlt<br />
seine Gage und liefert eine<br />
Werks-V4 an ParkinGo, wo Laverty<br />
Teamkollege von Davies<br />
wird. Klingt verrückt – aber<br />
heute ist alles denkbar! Hinter<br />
Laverty wurde Checa starker<br />
Zweiter (auch noch ohne Vertrag)<br />
vor Rea, Baz, Sykes und<br />
Davies.<br />
Rennen Eins<br />
Hatte an den letzten Tagen<br />
der britische Verantwortliche<br />
des Wettergottes die<br />
Piloten, Teams und fast<br />
45.000 Fans mit trockenem<br />
Wetter verwöhnt, so<br />
sah es am Renntag eher<br />
„englisch“ aus: dunkle<br />
Wolken hingen am Himmel<br />
und pünktlich zur Startaufstellung<br />
fielen einige<br />
Tropfen auf den Asphalt.<br />
Alle Piloten hatten aber<br />
Pirelli-Slicks montiert.<br />
Beim Start setzte sich<br />
dann Laverty vor Rea,<br />
Sykes und Checa an die<br />
Spitze. Auf Fünf fährt Davies,<br />
der aber nach wenigen Kurven Loris Baz<br />
ziehen lassen muss. Der junge Franzose fühlt<br />
sich in Silverstone sichtlich wohl und fährt sich<br />
noch in der ersten Runde bis auf Position Drei<br />
vor. Doch in der zweiten Runde geht Sykes am<br />
Teamkollegen vorbei, um zwei Umläufe später<br />
die Führung von Laverty zu übernehmen.<br />
Rea ist zu diesem Zeitpunkt auf den 5. Platz<br />
hinter dem bekennenden Waliser Chaz Davies<br />
zurückgefallen, was aber nicht entscheidend<br />
ist, da man dicht beisammen um den ehemaligen<br />
Militär-Flughafen rast. Entscheidender<br />
wird dann aber die Wetterentwicklung: Regen<br />
setzt ein. Pole-Mann Laverty lässt es jetzt<br />
deutlich langsamer angehen und büßt einige<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
29
world superbike silverstone<br />
Runde Zehn wird aber auch zwischen Haslam,<br />
den beiden Suzukis und Laverty heftig gefightet.<br />
Zum gleichen Zeitpunkt wird Max Neukirchner<br />
Augenzeuge, wie sich Davies wieder<br />
vor Melandri setzt. Davide Guigliano umrundet<br />
bis zu diesem Zeitpunkt immer noch als rote<br />
Laterne den Kurs. Nach einem Sturz war er<br />
weit zurückgefallen und gibt kurz nach Halbzeit<br />
auf. In Runde 12 führt immer noch Rea vor<br />
Baz, Camier, Haslam und Cluzel. Etwas weiter<br />
hinten hat sich Badovini vor Sykes gebracht.<br />
Als zwei weitere Runden gefahren sind, wird<br />
den beiden Aprilia-Werkspiloten bewusst, dass<br />
sie jeden Punkt brauchen und gehen folglich<br />
an Haslam vorbei. Melandri fährt im BMW-<br />
Duell vor Davies und Max Neukirchner immer<br />
noch vor Ex-Weltmeister Checa. In der vorletzten<br />
der 17 Runden verliert dann Baz seinen<br />
zweiten Platz. Zunächst überrumpelt ihn Leon<br />
Camier mit der Suzuki GSXR. Dann fallen auch<br />
die beiden Aprilias mit Laverty (vorne) und<br />
Chaz Davies bremst sich innen an<br />
Tom Sykes vorbei.<br />
Plätze ein, da die Kollegen kräftig von hinten<br />
drängeln. Melandri ist als Achter unterwegs,<br />
als Baz kurzfristig die Führung übernimmt.<br />
Ab der siebten Runde führt dann aber Rea,<br />
während in der Boxengasse die Teams die<br />
Regenreifen bereithalten. In Runde Acht ist<br />
Guintoli auf der 3. Position angekommen und<br />
Max Neukirchner nutzt die Gelegenheit, um an<br />
Die beiden Suzuki-Piloten Jules Cluzel und Leon Camier schenkten sich keinen Zentimeter.<br />
Checa vorbei zugehen. Bei Halbzeit wird dann<br />
deutlich, dass sich Leon Haslam bei diesen<br />
Bedingungen pudelwohl fühlt. Nicht nur, dass<br />
er auf dem Kurs wahrscheinlich ein Vielfaches<br />
an Runden abgespult hat. Er mag auch diese<br />
Wetterbedingungen. Er sieht seine Chance und<br />
macht innerhalb einer Runde fünf Plätze gut.<br />
Etwas weiter hinten nutzt Badovini die Gelegenheit<br />
und packt sich in einer Runde seine<br />
beiden BMW-Nachfolger. Den kleinen Moment<br />
der Verwirrung kann Melandri dann in ein<br />
Überholmanöver gegen Davies verwandeln. In<br />
Guintoli über den französischen Youngster<br />
her. Der erhoffte Podestplatz ist damit außer<br />
Reichweite. Als aber auch noch der zweite<br />
französische Youngster, Rookie Jules Cluzel<br />
an der Kawasaki mit der Nummer 76 vorbei<br />
zieht, packt Baz das Messer aus und kontert.<br />
Rea gewinnt mit drei Sekunden Vorsprung das<br />
erste Rennen in diesem Jahr. Doch um Platz<br />
Zwei wird auch noch auf den letzten Metern<br />
heftig gestritten. Pole-Mann Laverty schnappt<br />
sich Camier in der letzten Runde. Doch der<br />
GSXR-Pilot kontert und Laverty muss seinen<br />
Eugene Laverty vor Tom Sykes, Loris Baz, Jonathan Rea, Chaz Davies und Jules Cluzel.<br />
30 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
world superbike silverstone<br />
auch noch von Laverty und beiden Suzukis<br />
deprimieren. Zeitgleich wird sein Teamkollege<br />
durch Aragon-Doppelsieger Chaz Davies von<br />
der Spitze verdrängt. Doch der junge Franzose<br />
geht heute energischer als die Kawasaki Nummer<br />
Eins ans Werk: eine halbe Runde später hat<br />
Baz die Führung zurück erobert. Landsmann<br />
Cluzel ist mit der GSXR jetzt Dritter. In Runde<br />
10 fährt die schnelle BMW mit der Nummer<br />
19 wieder an der Spitze und Cluzel kann sich<br />
vor Baz bringen. Als der Suzuki-Pilot dann in<br />
den Windschatten von Davies fährt, verhindert<br />
Baz mit einem geschickten Überholmanöver<br />
den weiteren Vorwärtsdrang des jungen Supersport-Aufsteigers.<br />
Camier ist Vierter, fährt aber<br />
in der Folge bis auf Platz Zwei vor. In Runde 12<br />
macht sich Camier dann selbst das schönste<br />
Freude bei Ronald Ten Kate - Jonathan Rea gewinnt vor<br />
Eugene Laverty und Jules Cluzel.<br />
nächsten Versuch starten. Damit ist der Ire<br />
dann auch erfolgreich und kann sich weitere<br />
20 Punkte gutschreiben. Camier wird Dritter<br />
und freut sich mit dem Suzuki Team über das<br />
erste Podest. Guintoli kann mit dem vierten<br />
Platz gut leben, hat er doch weitere Punkte<br />
auf Sykes gut gemacht. „Das war nicht mein<br />
Tag. Bei solchen Bedingungen können es auch<br />
schnell Null-Punkte werden“, gibt Tom Sykes<br />
zu Protokoll. Doch vielleicht war der WM-Favorit<br />
dieses Mal zu vorsichtig. Lediglich Platz<br />
11 hinter den beiden BMWs war für den WM-<br />
Stand nicht hilfreich.<br />
Rennen Zwei<br />
Loris Baz hatte sich in der Pause vielleicht<br />
nochmals die Aufzeichnung davon angeschaut,<br />
wie er in der Endphase seinen möglichen Podestplatz<br />
abgibt. Für Lauf Zwei machte es der<br />
Franzose entschlossener und stürmte direkt<br />
an die Spitze. Hinter ihm umrundet Laverty<br />
vor Sykes, Davies, Guintoli, Cluzel und Rea<br />
den britischen Traditionskurs. Neukirchner hat<br />
sich als 15. einsortiert. In der frühen Phase<br />
gefällt Badovini, der mutig an Guintoli vorbei<br />
geht. Dessen Teamkolegge Laverty gerät dann<br />
in der dritten Runde unter Druck. Zunächst<br />
geht Sykes am Iren vorbei, dann presst Davies<br />
seine S 1000 RR vor Laverty. Zu diesem<br />
Zeitpunkt ist Cluzel als Sechster vor Camier,<br />
Melandri, Rea, Checa,<br />
Haslam und Fabrizio<br />
unterwegs. Eine Runde<br />
später verpasst Melandri<br />
eine Kurve, muss<br />
weit in die Grünanlage<br />
gehen und sich als 14.<br />
auf die Verfolgung machen.<br />
In Runde Sechs<br />
fallen dann wieder vereinzelt<br />
Regentropfen<br />
und es führen immer<br />
noch zwei Kawas vor<br />
der BMW mit Davies.<br />
Dahinter die beiden<br />
Werks-Aprilias und Suzukis<br />
in der Reihenfolge<br />
Laverty-Camier-Cluzel-<br />
Guintoli. Ab der achten<br />
Runde bekommt<br />
es Sykes dann wieder<br />
mit seinen Verfolgern<br />
zu tun. Zunächst übernimmt<br />
Davies Platz<br />
Zwei vom Mann aus<br />
Huddersfield, der auch<br />
schon mehrfach <strong>beim</strong><br />
Heimrennen gestürzt<br />
ist. Mit diesen Hintergedanken<br />
lässt sich der<br />
Kawasaki-Pilot dann<br />
Eugene Laverty vor Teamkollege Sylvain Guintoli.<br />
Loris Baz war Mann von Rennen zwei.<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
31
world superbike silverstone<br />
als 12. mit der zweiten Gruppe ins Ziel, wobei<br />
der Achte, Ayrton Badovini, lediglich zwei Sekunden<br />
vor dem Sachsen über den Zielstrich<br />
fährt. Der Sieger erklärte später: „Silverstone<br />
ist in dieser Meisterschaft meine beste Strecke<br />
und ich bin wirklich happy, denn die Arbeit,<br />
die wir mit dem Team leisten, zahlt sich nun<br />
auf der Strecke aus. Das ist nicht nur für mich<br />
gut, sondern für alle, die seit Beginn der Saison<br />
darauf hingearbeitet haben. Von meiner<br />
Seite her habe ich vom Auftakt an versucht,<br />
konstant zu sein und nicht zu oft zu stürzen.<br />
Ich wollte in jeder Session und jedem Rennen<br />
Schritt für Schritt lernen. Ich fing aber schon<br />
an, das Podest etwas zu vermissen und es war<br />
wirklich wichtig, dass ich vor der Pause noch<br />
ein Rennen gewinne.“ Was sicher auch bei den<br />
Vertragsverhandlungen hilft.<br />
Supersport 600<br />
Carlos Checa kam in Rennen zwei nicht über Platz zehn hinaus,<br />
Fabrizio platzierte sich knapp hinter ihm.<br />
Geburtstagsgeschenk: erstmals führt er mit<br />
der Suzuki einen WM-Lauf an. Und als wollte<br />
er Teambesitzer Paul Denning ein Geschenk<br />
machen, erfreut Cluzel dann sein Team mit<br />
dem vorläufigen zweiten Platz. Eine Doppelführung<br />
durch Suzuki hat es lange nicht mehr<br />
einem Motorschaden aus dieser Gruppe. Der<br />
ehemalige Supersport-Weltmeister sieht nicht,<br />
wie entschlossen Baz, Cluzel und Laverty auf<br />
die Bremszonen zusteuern um die Reihenfolge<br />
neu festzulegen. Die Fans stehen um die Strecke<br />
und erwarten ein spannendes Finale. Als<br />
Kenan Sofuoglu im Zweikampf mit Titelkonkurrent Sam Lowes, Fabien Foret belegt Platz drei in der Supersport WM.<br />
gegeben. Doch bei den schwierigen Verhältnissen<br />
ist schnell ein Fehler gemacht. Das muss<br />
auch Camier erfahren, als er die Führung an<br />
Cluzel abgeben muss und sich als Sechster am<br />
Ende des Pulks (hinter Guintoli) wieder findet.<br />
In Runde 14 ist Rea unauffällig auf Platz Sieben<br />
angekommen und damit ebenfalls noch in<br />
Reichweite für den Sieg. Die französische Jugend<br />
gegen das britische Establishment! Eine<br />
Runde später verabschiedet sich Davies mit<br />
das Feld dann in die letzte Runde geht wird<br />
der Regen stärker. Mit dem Ölnebel der Davies-<br />
BMW entsteht ein rutschiger Untergrund, der<br />
für Cluzel am Ende der Hangar-Geraden zum<br />
Verhängnis wird. Als dann wenige Sekunden<br />
an gleicher Stelle Haslam stürzt – und liegen<br />
bleibt - entscheidet die Rennleitung sich zum<br />
Abbruch. Mit dem Stand der 16. Runde gewinnt<br />
Baz vor Cluzel und Laverty, der damit auf WM-<br />
Position 3 vorfährt. Max Neukirchner kommt<br />
Kenan Sofuoglu holte sich den Sieg im Rennen<br />
der Supersport Weltmeisterschaft. In einem<br />
extrem spannenden Kampf setzte er sich gegen<br />
den WM-Führenden Yamaha Piloten Sam<br />
Lowes. Beide setzten sich schon früh vom Feld<br />
ab und machten deutlich, dass sie in einer<br />
anderen Klasse unterwegs sind. Entscheidend<br />
war die letzte Runde, in der mehrfach die Führung<br />
wechselte. In der Kurve „Becketts“ kam<br />
es dann zu einer Kollision, bei der Kenan im<br />
Sattel blieb, aber Lowes stürzte. Da die beiden<br />
Kampfhähne aber fast 15 Sekunden Vorsprung<br />
hatten, reichte Lowes die Zeit um noch<br />
als Zweiter vor Foret ins Ziel zu fahren. Der<br />
deutschsprachige Türke in indischen Diensten<br />
hat jetzt 29 Punkte Rückstand. Bei lediglich<br />
noch vier Rennen. Da Foret nicht in der Lage<br />
ist, Lowes Punkte abzunehmen, dürfte es noch<br />
sehr spannend werden. Kevin Coghlan wurde<br />
mit einer weiteren ZX 6 R Vierter vor den beiden<br />
MVs von Iddon und Rolfo. Jack Kennedy<br />
wurde Siebter vor Florian Marino und Micha-<br />
32 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
el van der Mark. Die letzten beiden kollidierten bei Halbzeit, segelten<br />
dann durch die Wiese und erfreuten die Fans anschließend mit einer<br />
schnellen Aufholjagd.<br />
Superstock 1000<br />
Der amtierende Meister Sylvain Barrier holte aus dem Doppellauf von<br />
Silverstone 50 Meisterschaftspunkte, in dem er beide Rennen als Erster<br />
beendete. Im ersten Lauf wurde der Kawa-Fahrer Jeremy Guarnoni<br />
Zweiter vor Panigale-Pilot Eddi La Marra. Im zweiten Lauf fanden sich<br />
neben dem französischen BMW-Treiber der Argentinier Leandro Mercado<br />
(Team Pedercini Kawasaki als 2.) und Lorenzo Savadori ein. Mit<br />
Sieg Nummer Fünf im siebenten Rennen hat Barrier seinen Vorsprung<br />
in der Gesamtwertung deutlich ausgebaut. Er liegt 36 Punkte vor Canepa,<br />
der zweimal als Vierter ins Ziel kam, und 55 Zähler vor Guarnoni.<br />
Unser Landsmann Marc Moser (Triple M by Ducati Frankfurt) holte die<br />
Ränge 20 und 17 und verpasste die Punkte am späten Nachmittag nur<br />
knapp.<br />
Superstock 600<br />
Rennen Eins endete einmal mehr mit der roten Flagge nach sieben<br />
Runden. Sieger wurde der Simoncelli-Fan Alessandro Nocco (San Carlo<br />
Team Italia Kawasaki). Grund für den Abbruch war die Kollision zwischen<br />
dem Schweizer Bastien Chesaux und Gauthier Duwelz, wobei der<br />
belgische Yamaha-Fahrer auf der Strecke liegen blieb. Christian Gamarino<br />
wurde guter Zweiter. In Rennen Zwei sorgte Christian Gamarino<br />
vom Goeleven Kawasaki Team für einen sehr emotionalen Sieg. Er widmete<br />
diesen seinem in Moskau verunglückten Teamkollegen Andrea Antonelli.<br />
Der Italiener verteidigte seine Führung gegen Bastien Chesaux,<br />
der nun als Meisterschaftsführender in die Eifel kommt. Die Yamaha-<br />
Fahrer Robin Mulhauser und Adrian Nestorovic holten die Ränge Drei<br />
und Vier. Gauthier Duwelz konnte das Rennen nach seinem Sturz in<br />
Lauf Eins nicht fahren. Nicht nur diese Klasse verspricht viel Spannung<br />
am Nürburgring. Freuen wir uns auf das Heimspiel in der Eifel!<br />
Superbike Superpole silverstone<br />
1. E. Laverty<br />
2. C. Checa<br />
IRL<br />
SPA<br />
Aprilia Racing Team<br />
Team Ducati Alstare<br />
3. J. Rea<br />
GBR Pata Honda<br />
4. L. Baz<br />
FRA Kawasaki Racing Team<br />
5. T. Sykes<br />
GBR Kawasaki Racing Team<br />
Superbike rennen 1 Silverstone<br />
1. J. Rea<br />
2. E. Laverty<br />
3. L. Camier<br />
4. S. Guintoli<br />
5. L. Baz<br />
GBR Pata Honda<br />
IRL Aprilia Racing Team<br />
GBR Fixi Crescent<br />
FRA Aprilia Racing Team<br />
FRA Kawasaki Racing Team<br />
Aprilia<br />
Ducati<br />
Honda<br />
Kawasaki<br />
Kawasaki<br />
Honda<br />
Aprilia<br />
Suzuki<br />
Aprilia<br />
Kawasaki<br />
2.04,730<br />
2.04,949<br />
2.05,078<br />
2.05,105<br />
2.05,949<br />
37:16,058<br />
+ 3,073<br />
+ 3,480<br />
+ 3,608<br />
+ 4,140<br />
Online-Katalog unter: www.alphatechnik.de<br />
Superbike rennen 2 silverstone<br />
1. L. Baz<br />
FRA Kawasaki Racing Team<br />
2. J. Cluzel FRA Fixi Crescent<br />
3. E. Laverty IRL Aprilia Racing Team<br />
4. J. Rea<br />
GBR Pata Honda<br />
5. L. Camier GBR Fixi Crescent<br />
Kawasaki<br />
Suzuki<br />
Aprilia<br />
Honda<br />
Suzuki<br />
33:46,622<br />
+ 0,609<br />
+ 0,869<br />
+ 2,145<br />
+ 2,229<br />
Superbike-WM gesamtstand<br />
1. S. Guintoli<br />
2. T. Sykes<br />
3. E. Laverty<br />
4. M. Melandri<br />
5. C. Davies<br />
FRA Aprilia Racing Team<br />
GBR Aprilia Racing Team<br />
IRL Aprilia Racing Team<br />
ITA BMW Motorrad GoldBet<br />
GBR BMW Motorrad GoldBet<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
BMW<br />
BMW<br />
262<br />
249<br />
226<br />
221<br />
180<br />
Supersport qualifying silverstone<br />
1. S. Lowes<br />
2. K. Sofuoglu<br />
3. C. Iddon<br />
4. K. Coghlan<br />
5. F. Marino<br />
GBR Yakhnich Motorsport<br />
TUR MAHI Racing Team<br />
GBR Parkin Go<br />
GBR Kawasaki DMC-Lorenzini<br />
FRA Kawasaki Intermoto<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
MV Augusta<br />
Kawasaki<br />
2.07,666<br />
2.08,003<br />
2.08,363<br />
2.08,505<br />
2.08,908<br />
Supersport rennen silverstone<br />
1. K. Sofuoglu<br />
2. S. Lowes<br />
TUR MAHI Racing Team<br />
GBR Yakhnich Motorsport<br />
3. F. Foret<br />
FRA MAHI Racing Teamt<br />
4. K. Coghlan<br />
5. C. Iddon<br />
GBR Kawasaki DMC-Lorenzini<br />
GBR Parkin Go<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Kawasaki<br />
MV Augu-<br />
34:25,660<br />
+ 9,501<br />
+ 12,165<br />
+ 12,259<br />
+ 12,491<br />
Leistungsänderungen | Tuning | Racing | Auspufftechnik | Bremsentechnik<br />
Fahrwerkstechnik | Fußrastenanlagen | Lenker & Anbauteile<br />
Reifen & Felgen | Werkstattzubehör | Kühlung | Zubehör<br />
Supersport-wm gesamtstand<br />
1. S. Lowes<br />
2. K. Sofuoglu<br />
3. F. Foret<br />
4. M. vd. Mark<br />
5. L. Zanetti<br />
GBR<br />
TUR<br />
FRA<br />
NED<br />
ITA<br />
Yakhnich Motorsport<br />
MAHI Racing Team<br />
MAHI Racing Team<br />
Pata Honda<br />
Pata Honda<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Kawasaki<br />
Honda<br />
Honda<br />
160<br />
131<br />
101<br />
80<br />
73<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
33
BOS präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag die MotoGP 2013<br />
Text: Toni Börner<br />
Der letzte Lauf vor und der erste Lauf nach<br />
der Sommerpause in der MotoGP Weltmeisterschaft<br />
haben eine neue Weisheit hervorgebracht:<br />
Egal, ob Jorge Lorenzo und Dani<br />
Pedrosa verletzt oder gesund mitfahren: Am<br />
Ende gewinnt Marc Marquez. Der Spanier<br />
holte nach Texas und Laguna Seca in Indianapolis<br />
seinen dritten USA-Sieg in seiner ersten<br />
MotoGP-Saison. Mit einer klugen Taktik wurde<br />
der Rookie und amtierende Moto2-Weltmeister<br />
ab Rennmitte von der Konkurrenz nur noch als<br />
Punkt in der Ferne wahr genommen.<br />
Marc Marquez hat jede einzelne Session in Indianapolis<br />
dominiert - mit Ausnahme des Qualifying<br />
1, in welchem er ja logischerweise nicht<br />
teilnehmen musste. Im Rennen übernahm der<br />
Spanier in Runde 13 die Führung von seinem<br />
Landsmann Jorge Lorenzo und fuhr einen Vorsprung<br />
von rund 3,5 Sekunden heraus. Natürlich<br />
stellte er einen neuen Rundenrekord und<br />
eine neue beste Runde (im Qualifying) auf. In<br />
der Gesamtwertung baute er seinen Vorsprung<br />
auf Teamkollege Dani Pedrosa auf 21 Punkte<br />
aus. Um das Wochenende von Marquez in<br />
einem Wort zusammenzufassen: Zucker!<br />
„Ich bin total glücklich, dass ich wieder 25<br />
Punkte holen konnte“, freute sich der Sieger.<br />
„Ich wusste bevor wir her kamen, dass es eine<br />
gute Chance für mich werden würde und ich<br />
Das Ende der Sommerpause<br />
alles vorher wie nachher<br />
Indianapolis 2013<br />
konnte tatsächlich das<br />
Maximum herausholen.<br />
Ich habe mich das ganze<br />
Wochenende über<br />
gut gefühlt und ich<br />
denke, dass das insgesamt<br />
mein bester GP in<br />
der Königsklasse war.<br />
Ich war schon im ersten<br />
Training Erster, es ging<br />
nicht besser. Im Rennen<br />
habe ich mich erst<br />
einmal entschieden,<br />
Lorenzo und Pedrosa<br />
nur zu folgen und meine<br />
Reifen zu schonen.<br />
Ich fühlte mich wohl<br />
und als der Tank leerer<br />
wurde griff ich an. Am<br />
Ende konnte ich weg fahren.<br />
Ich hatte einigen<br />
Spaß <strong>beim</strong> herumsliden<br />
mit dem Motorrad.<br />
Ich habe dieses Rennen<br />
einfach genossen.“<br />
Drei Runden vor<br />
Schluss machte Pedrosa<br />
das Repsol Honda<br />
Doppelpodium perfekt,<br />
Jorge Lorenzo konnte das Tempo der beiden<br />
Repsol Honda-Piloten nicht bis zum Schluß mitgehen.<br />
Foto: motogp.com Foto: Wolfgang Zech<br />
Foto: Hans Denzler<br />
34 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
motogp indianapolis<br />
Foto: Hans Denzler<br />
Keine Rennteilnahme: CardionAB-Pilot<br />
Karel Abraham<br />
Foto: Hans Denzler<br />
Foto: Wolfgang Zech<br />
als er sich an Lorenzos Yamaha vorbeipresste.<br />
„Ich habe heute alles gegeben, was ich nur<br />
konnte“, so der Spanier nach Rang zwei. „Ich<br />
hatte Probleme, mir meine Kraft einzuteilen<br />
und musste aufgrund der Schmerzen, die ich<br />
noch habe, anders fahren. Es war ein schwieriges<br />
Rennen, denn ich habe sehr mit dem<br />
Bike kämpfen müssen, aber am Ende konnte<br />
ich Rang zwei holen. Unter anderen Umständen<br />
bin ich mir sicher, dass wir hätten noch<br />
besser abschneiden können, aber wir gaben<br />
alles, was uns im Moment möglich war und<br />
wir sollten das Positive daran sehen.“<br />
Mit Rang drei büßte Lorenzo nicht nur Boden<br />
in der Gesamtwertung ein - er liegt jetzt schon<br />
35 Zähler hinter Marquez - sondern fuhr auch<br />
sein viertes siegloses Rennen in Folge. Der<br />
Mallorquiner zeigte sich enttäuscht. „Ich hatte<br />
einen sehr guten Start und auch gleich eine<br />
halbe Sekunde Vorsprung“, analysierte der<br />
Yamaha-Werkspilot. „Ich war voller Hoffnung,<br />
denn ich wusste, dass ich eine gute Pace habe,<br />
aber plötzlich wurde Marc zu Rennhalbzeit immer<br />
schneller. Es war unmöglich zu gewinnen.<br />
Ich bin enttäuscht, dass ich Rang zwei nicht<br />
geschafft habe, denn unter normalen Umständen,<br />
wenn der Hinterreifen nicht eingegangen<br />
wäre, wäre der drin gewesen. Ich bin aber<br />
trotzdem happy, dass ich wieder auf dem Podest<br />
zurück bin - und das auf einer Strecke,<br />
die nicht sonderlich gut für uns ist. Ich fühle<br />
mich noch nicht perfekt und bin geschaffter<br />
als normal, denn in den letzten zwei Monaten<br />
musste ich aufgrund der Verletzung viel härter<br />
trainieren. Ich war am Ende des Rennens<br />
müde und hatte <strong>beim</strong> Bremsen auch schmerzen.<br />
In Brünn und Silverstone wird es aber wieder<br />
gehen. Jetzt können wir nur noch besser<br />
und besser werden.“<br />
Den Kampf des Rennens lieferten sich aber<br />
wohl Cal Crutchlow,<br />
Alvaro Bautista und<br />
Valentino Rossi. Der<br />
neunfache Weltmeister<br />
konnte erst in der<br />
Schlussphase zu den<br />
beiden Streithähnen<br />
aufschließen und es<br />
entbrannte ein kurzer,<br />
aber heftiger Fight, aus<br />
dem Rossi als Sieger<br />
hervorging. Der Italiener<br />
holte Rang vier. „Das<br />
Rennende war gar nicht<br />
so schlecht“, grinste<br />
der Yamaha-Pilot schelmisch.<br />
„Ich konnte das<br />
Cal Crutchlow belegte vor Alvaro Bautista Platz fünf.<br />
Stefan Bradl kam über Rang sieben nicht hinaus und<br />
zeigte sich nach dem Rennen sichtlich enttäucht.<br />
Motorrad ordentlich fahren und es hat Spaß<br />
gemacht. Ich fuhr in der zweiten Rennhälfte<br />
gute Rundenzeiten und hatte schöne Kämpfe<br />
mit Bradl und Bautista, aber insbesondere mit<br />
Cal in der letzten Runde. Das war lustig. Der<br />
vierte Platz hier ist gut, wenn man bedenkt,<br />
dass diese Piste eine meiner schlechtesten<br />
ist und dass ich nur<br />
von neun aus losfahren<br />
konnte. Ich bin<br />
ziemlich happy. Wir<br />
müssen jetzt nur noch<br />
verstehen, warum ich<br />
in den ersten Runden<br />
nicht ordentlich fahren<br />
und den Extra-Grip<br />
nutzen kann. Im zweiten Teil, wenn die Reifen<br />
rutschen, komme ich schneller in die Kurven,<br />
kann schneller fahren und bekomme gute Rundenzeiten<br />
zusammen. Wir müssen den ersten<br />
Teil verbessern, denn die ersten drei Jungs<br />
sind richtig stark.“<br />
Rossi presste sich zwar in der letzten Schikane<br />
an Crutchlow vorbei, doch der Brite hätte im<br />
Sprint zur Ziellinie aus dem Windschatten heraus<br />
fast noch gekontert. Am Ende fuhr er nur<br />
0,06 Sekunden hinter Rossi über den Zielstrich.<br />
„Ich bin zufrieden, dass<br />
ich das Rennen in den<br />
Top 5 beenden konnte“,<br />
so der Brite. „Das<br />
bedeutet nämlich, dass<br />
ich in der Meisterschaft<br />
noch immer der beste<br />
Satelliten-Pilot bin. Das<br />
ist etwas, worauf man<br />
stolz sein kann. Alle von<br />
uns sind am absoluten<br />
Maximum gefahren und<br />
Alvaro fuhr auch fantastisch.<br />
Die Anerkennung<br />
gilt Valentino, denn er<br />
hat ziemlich viel Zeit<br />
wieder aufgeholt und<br />
das ist gegen Rennende<br />
absolut nicht einfach.<br />
Ich wusste, dass es auf<br />
die letzte Runde und vermutlich auf die letzte<br />
Kurve hinauslaufen würde. Ich habe alles gegeben,<br />
um Vierter zu bleiben, aber leider kam<br />
Valentino in der Rechts vor der Zielkurve innen<br />
vorbei und ich konnte nicht kontern. Ich habe<br />
auf einer Strecke, die ich nicht mag, nur zwei<br />
Punkte auf Valentino verloren, das gibt mir<br />
Zuversicht für Brünn und Silverstone, wo ich<br />
schon letztes Jahr sehr gut unterwegs war.“<br />
Beim Spanier Alvaro Bautista hat sich die<br />
Saison wieder eingepegelt. Nach seinen zwei<br />
Nullern hintereinander in Italien und Katalonien,<br />
konnte er seit den Niederlanden wieder<br />
konstant Punkten. Aus den letzten drei Rennen<br />
wurde Indianapolis mit Platz sechs das<br />
schlechteste Rennen - zuvor war er Vierter und<br />
Foto: motogp.com<br />
Marc Marquez gewann in dieser Saison alle Amerika Grand Prix.<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
35
motogp indianapolis<br />
Foto: Wolfgang Zech<br />
Fünfter. „Ich bin heute<br />
richtig zufrieden und<br />
denke, dass es ein großartiges<br />
Rennen war“,<br />
so der GO&FUN Honda<br />
Gresini-Pilot. „Natürlich<br />
wäre ich gern Vierter<br />
geworden, aber so, wie<br />
wir Sechster werden<br />
konnten, ist das kein<br />
schlechtes Resultat.<br />
Leider musste ich den<br />
Vorderreifen etwas härter<br />
ran nehmen, als ich<br />
das im ersten Rennteil<br />
gewollt habe und am<br />
Ende zahlten wir den<br />
Preis dafür, als ich meinen Platz gegen Crutchlow<br />
nicht verteidigen konnte.“<br />
Dem Deutschen Stefan Bradl blieb <strong>beim</strong> dritten<br />
US-Grand Prix der Saison nur Rang sieben.<br />
Zuletzt in Laguna Seca noch auf dem Podest<br />
gestanden, verlor der Zahlinger hier knappe<br />
25 Sekunden auf die Spitze und deren fünf<br />
auf den Kampf um Rang vier. Noch in der<br />
Sommerpause war er für eine weitere Saison<br />
<strong>beim</strong> LCR Honda MotoGP Team und für 2014<br />
bestätigt worden. Doch in Indy gab es eine<br />
letzten Kurvengeschlängel an seinem Teamkollegen<br />
vorbei, beiden ging der Asphalt aus<br />
und die Ducati Desmosedicis sprangen synchron<br />
über die aufgeklebten Kerbs der Zielgeraden.<br />
Beide Ducatis in der Luft - ein seltener<br />
Schnappschuss. Zwar zogen der Italiener und<br />
der US-Amerikaner sofort das Gas wieder auf,<br />
doch der lachende Dritte war eben Smith, der<br />
beide noch überholen konnte und sich 0,011<br />
Die Yamaha Fahrer sind den Honda-Werkspiloten<br />
momentan hilflos ausgeliefert.<br />
Reihe von Stürzen in den Trainings und ein<br />
ernüchterndes Rennresultat. „Um ehrlich zu<br />
sein, bin ich ein bisschen enttäuscht über das<br />
Ergebnis“, so der ehemalige Moto2-Weltmeister.<br />
„Ich hatte das ganze Wochenende über<br />
gemischte Gefühle. Am Anfang waren wir sehr<br />
stark, aber nach drei Stürzen in den Trainings<br />
habe ich etwas an Vertrauen verloren. Wir<br />
haben versucht das Bike richtig einzustellen,<br />
aber während dem Rennen machten es diese<br />
Veränderungen schwer für mich, kontrolliert<br />
zu fahren. Ich konnte<br />
die Geschwindigkeit<br />
nicht über das gesamte<br />
Rennen halten, weil ich<br />
zu erschöpft war und<br />
habe dadurch den Anschluss<br />
nach vorn verloren.<br />
Jetzt möchte ich<br />
nur weiter nach Brünn<br />
um zu versuchen, wieder<br />
Anschluss an die<br />
Spitze zu finden.“<br />
Aus einem Team-internen<br />
Fight von Ducati<br />
zwischen Andrea Dovizioso<br />
und Nicky Hayden<br />
ging Rookie Bradley<br />
Smith als Sieger hervor. Nicky Hayden und Andrea Dovizioso werden wohl nach der Aktion des<br />
Hayden presste sich in Amerikaners in der letzten Runde keine Freunde mehr. Nutzniesser<br />
der letzten Runde im<br />
war Bradley Smith auf seiner Monster Tech3 Yamaha.<br />
Foto: motogp.com<br />
Foto: motogp.com<br />
Marc Marquez gewinnt vor Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo,<br />
Valentino Rossi nahm den undankbaren vierten Platz ein.<br />
Foto: motogp.com<br />
Foto: motogp.com<br />
Sekunden vor Hayden klassierte. „Ich hatte<br />
etwas Glück, dass beide Ducatis weit gehen<br />
mussten, darum konnte ich sie auf der Zielgeraden<br />
ausbeschleunigen“, so Smith, der<br />
ansonsten von einem „schwierigen“ Rennen<br />
sprach. Auch er hatte einmal durch die Wiese<br />
räubern müssen und klagte außerdem über<br />
ein Problem mit dem Hinterreifen.<br />
Vor dem Laguna Seca Grand Prix war die Trennung<br />
von Nicky Hayden und Ducati nach Ende<br />
Saison bekannt geworden - seither hat er in<br />
beiden Rennen seinen Teamkollegen Dovizioso<br />
bezwingen können. Gerüchteweise sollte<br />
Hayden bei Ducati in die Superbike WM wechseln,<br />
doch in Indianapolis<br />
zeichnete sich eine<br />
neue Lösung ab: Der<br />
Weltmeister von 2006<br />
könnte in der kommenden<br />
Saison Teamkollege<br />
von Stefan Bradl bei<br />
LCR Honda werden und<br />
dort einen Production-<br />
Racer pilotieren. Zum<br />
Rennen in Indy, dem<br />
wahrlichen Heimrennen<br />
des Kentucky-Kid,<br />
sagte er: „Wir hatten<br />
uns mehr ausgerechnet.<br />
Wir haben gestern<br />
im Qualifying eine Richtung<br />
gefunden, aber<br />
als wir mit dem Reifen<br />
im Rennen ein paar<br />
Runden weg hatten, verloren wir an Grip. Ich<br />
habe erst versucht, an Rossi dran zu bleiben,<br />
aber als der Reifen einging, machte ich einen<br />
kleinen Fehler und er war weg. Von da an fuhr<br />
ich nur noch gegen Dovi und er macht wirklich<br />
Druck und keine Fehler. In der letzten Kurve<br />
der letzten Runde haben wir uns berührt und<br />
das war mein Fehler.“<br />
Dovizioso wurde Zehnter, dahinter folgte Andrea<br />
Iannone auf der<br />
Satelliten-Ducati. Aleix<br />
Espargaro, Colin Edwards,<br />
Claudio Corti<br />
und Hiroshi Aoyama<br />
machten die Punkteränge<br />
rund. Wildcard-Pilot<br />
Blake Young stürzte<br />
in der ersten Runde,<br />
Randy de Puniet, Lukas<br />
Pesek und Yonny<br />
Hernandez gaben mit<br />
technischen Problemen<br />
auf.<br />
Die Pechsträhne von<br />
Ben Spies reißt nicht<br />
ab. Der Superbike-Weltmeister<br />
von 2009 hatte sich Anfang der Saison<br />
an der Schulter verletzt und sage und schreibe<br />
sieben Rennen zur Genesung ausgelassen. In<br />
Indianapolis wollte der Pramac-Pilot wieder<br />
angreifen, doch auch dieses Rennen war vorzeitig<br />
Geschichte: Spies stürzte im dritten freien<br />
Training mit einem Highsider und schlug mit<br />
seiner Schulter erst auf die Kanzel der Maschine,<br />
dann auf den Asphalt auf - Medical Center.<br />
„Das ist natürlich mehr als unglücklich“, war<br />
der US-Amerikaner niedergeschlagen. „Gerade<br />
als ich zurück war und mich wieder wohl fühlte<br />
- jetzt eine neue Schulterverletzung. Dieses<br />
Mal aber auf der linken Seite. Ich fliege nach<br />
Dallas, um dort CT-Scans an meinem Handgelenk<br />
machen zu lassen, um zu sehen, ob dort<br />
alles in Ordnung ist. Meine Schulter ist aber<br />
definitiv durch.“<br />
36 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
motogp indianapolis<br />
Moto2: Manchmal kommt es anders,<br />
als man denkt<br />
Nach dem Qualifying hatte es schon danach<br />
ausgesehen, als würden die WM-Kontrahenten<br />
Scott Redding und Pol Espargaro das Renngeschehen<br />
bestimmen und dominieren. Der<br />
Brite hatte sich die Pole Position um 0,027<br />
Sekunden gesichert, hinter dem Spanier klaffte<br />
ein Lücke von 0,122 Sekunden - was in der<br />
Moto2-WM Welten bedeutet. Doch im Rennen<br />
hatten beide Protagonisten eher eine Komparsen-Rolle.<br />
Runden bekam ich Chattering. Danach war es<br />
nicht mehr möglich, meine Rundenzeiten zu<br />
halten. Ich wusste, dass Rabat ran kommt,<br />
aber ich konnte nichts machen. Als er an mir<br />
vorbei war, versuchte ich ihm zu folgen, stürzte<br />
dabei aber fast. Der zweite Rang ist trotzdem<br />
mein bestes Resultat - nach etwas Frust und<br />
der Sommerpause ist das doch ein ganz guter<br />
Weg, wieder loszulegen.“<br />
Den letzten Platz auf dem Podest sicherte sich<br />
WM-Leader Redding. „Ich hatte einen guten<br />
Start, wollte aber nicht führen, um die Reifen<br />
zu schonen“, so der Brite aus dem MarcVDS<br />
Foto: Wolfgang Zech<br />
Foto: Hans Denzler<br />
Foto: Hans Denzler<br />
Takaagi Nakagami führte das Feld durch<br />
die ersten Runden. Marcel Schrötter holte<br />
mit Platz 15 den letzten Punkt.<br />
22 der 25 Runden führte der Japaner Takaaki<br />
Nakagami aus dem Italtrans Racing Team<br />
das Geschehen an. Bis auf runde 2,5 Sekunden<br />
setzte er sich vom Rest des Feldes ab.<br />
Dahinter tobte ein spannender Kampf um die<br />
restlichen Podestplätze. Doch plötzlich zündete<br />
Tuenti HP40-Pilot Esteve Rabat den Turbo,<br />
setzte sich seinerseits von den Kampfhähnen<br />
Rabat gewinnt vor Nakagami und Redding. Sandro Cortese schnappte<br />
sich noch Anthony West und fuhr damit als 16. über die Ziellinie.<br />
ab und schloss zu Nakagami auf. Drei Runden<br />
vor Schluss sicherte sich der Spanier die<br />
Spitze und holte den zweiten Grand Prix-Sieg<br />
seiner Karriere, nach Jerez auch den zweiten<br />
in dieser Saison. „Ich bin am Start gut weggekommen<br />
und versuchte, meinen vierten Platz<br />
zu halten, denn es ist hier schwierig zu überholen“,<br />
kommentierte der strahlende Sieger.<br />
„Dann kamen aber Terol und Aegerter an mir<br />
vorbei. Ich brauchte zwei Anläufe, um Aegerter<br />
wieder auszukontern, aber dann ging es einen<br />
nach dem anderen nach vorn, bis ich Zweiter<br />
war. Als die Reifen zu rutschen begannen, hatte<br />
ich mehr Vertrauen und konnte später bremsen.<br />
Langsam aber sich kam ich an Nakagami<br />
ran. Als ich alleine fuhr, war ich auch ein wenig<br />
schneller. Ich pushte, kam vorbei und am Ende<br />
haben wir alle einen ganz ausgezeichneten Job<br />
gemacht.“<br />
Nakagami blieb nur der zweite Platz. „Ich bin<br />
ein wenig enttäuscht, das ist klar“, so der Japaner.<br />
„Von der ersten Runde an habe ich 100<br />
Prozent gegeben. Mit dem vollen Tank hatte<br />
ich gut Grip und konnte schon in der ersten<br />
Runde an Espargaro und Redding vorbeigehen.<br />
Ich habe bis zum Ende gepusht, aber nach 15<br />
Foto: motogp.com<br />
Racing Team. „Ich sah,<br />
dass Nakagami seinen<br />
Hinterreifen sehr hart<br />
ran nahm. Nach sieben<br />
Runden hatte ich auch<br />
Vibrationen von hinten<br />
und verlor in der ersten<br />
und in den letzten<br />
Kurven Zeit. Danach<br />
ging es nur darum, bis<br />
ins Ziel durchzuhalten<br />
und die Reifen nicht zu<br />
überstrapazieren. Als<br />
Rabat vorbei kam, war<br />
er nach ein paar Kurven<br />
schon weg. Der Kampf<br />
zum Schluss, mit Pol,<br />
war sehr spannend. Es<br />
war ziemlich eng in den<br />
ersten paar Kurven der<br />
23. Runde, aber ich habe ihn nie berührt und<br />
manchmal muss man einfach so aggressiv<br />
sein. Ich bin einfach happy, dass ich ihn geschlagen<br />
habe, denn das ist lebensnotwendig<br />
für die Meisterschaft.“<br />
Pol Espargaro schaffte gerade so den vierten<br />
Rang, denn er musste sich bis zur Ziellinie der<br />
Angriffe von Dominique Aegerter erwehren.<br />
Der Schweizer holte Rang fünf - und damit<br />
zum <strong>25.</strong> Mal in Folge Punkte. Lediglich <strong>beim</strong><br />
Saisonauftakt in Katar in der letzten Saison<br />
schaffte er das mit Rang 18 nicht. In den<br />
letzten 36 Moto2-Rennen, an denen Aegerter<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
37
motogp indianapolis<br />
teilgenommen hat, war jenes von Katar 2012<br />
das einzige, in welchem er nicht in die Top 15<br />
fahren konnte. Mit Platz fünf in Indianapolis<br />
sicherte er auch den vierten Gesamtrang. „Ich<br />
habe von der ersten bis zur letzten Kurve angegriffen“,<br />
so der Suter-Pilot aus dem Technomag<br />
CarXpert Team. „In dieser Beziehung kann ich<br />
mir nichts vorwerfen. In Zahlen ist ein Top-5-<br />
Platz gut, was übrigens auch in jedem Rennen<br />
mein Ziel ist, aber heute hat diese Klassierung<br />
auch einen bitteren Nachgeschmack. Ich<br />
weiß, dass ich ein Rennen von Anfang bis Ende<br />
konstant schnell fahren kann und nur 2,7 Sekunden<br />
auf den Sieger einzubüßen, ist sicher<br />
auch nicht schlecht. Aber leider schaffe ich es<br />
in der Qualifikation immer noch nicht, eine Super-Rundenzeit<br />
in die Bahn zu brennen und so<br />
ganz vorne in der Startaufstellung zu stehen.<br />
Ich muss in dieser Beziehung einfach noch<br />
besser werden. In technischer Hinsicht verliere<br />
ich gegenüber den Topleuten auf den Geraden<br />
ein paar wenige Meter, und trotz Windschatten<br />
konnte ich kaum ans Überholen denken. Auch<br />
über dieses Problem müssen wir nachdenken.<br />
Haben wir ein aerodynamisches Problem? Haben<br />
wir zu wenig Traktion am Kurvenausgang?<br />
Da liegt viel Arbeit vor uns, um dieses Handicap<br />
verschwinden zu lassen.<br />
Ich musste in den technischen Sektionen sehr<br />
viel riskieren, um die Einbußen fahrerisch wieder<br />
wettzumachen.“ Landsmann Thomas Lüthi<br />
blieb nur Rang 13.<br />
Marcel Schrötter holte als 15. einen Punkt,<br />
Landsmann Sandro Cortese kam als 16.<br />
durchs Ziel. Randy Krummenacher aus der<br />
Schweiz holte Platz 20.<br />
Rins dominiert Moto3-Wochenende<br />
in den USA<br />
Alex Rins hat das Wochenende der Moto3-<br />
Klasse in den USA dominiert - von der Pole<br />
Position aus holte er sich den Sieg. Erneut war<br />
das Podest fest in spanischer Hand, denn Alex<br />
Marquez schaffte als Zweiter das erste GP-Podium<br />
seiner Karriere. Rang drei ging an Maverick<br />
Vinales.<br />
Die Moto3-Saison 2013 in ihrer Form kann<br />
mit Rekorden noch und nöcher aufwarten. Vinales<br />
stand in allen neun bisherigen Rennen<br />
Foto: Wolfgang Zech<br />
der Back-to-Back-Siege in der kleinsten Kategorie<br />
holen konnte: Nur Maverick Vinales,<br />
Marco Melandri, Marc Marquez und Loris<br />
Capirossi waren jünger. „Das war ein wirklich<br />
schwieriges Rennen“, so der Sieger. „Ich habe<br />
vom Start weg versucht, Druck zu machen<br />
wir haben jetzt ein gutes Gefühl und gehen voller<br />
Zuversicht nach Brünn.“<br />
Vinales konnte mit Platz drei fünf Punkte auf<br />
WM-Leader Luis Salom gut machen, zeigte<br />
sich aber dennoch alles andere als glücklich.<br />
„Ich denke, dass wir richtig gut waren“, kommentierte<br />
er den Podestplatz knapp. „Wir<br />
haben alles gegeben, müssen aber für Brünn<br />
noch etwas an der Beschleunigung arbeiten.“<br />
Der Deutsche Jonas Folger holte mit rund sieben<br />
Sekunden Rückstand Platz vier und bezeichnete<br />
den Lauf als „bestes Rennen“ der<br />
Saison. „Ich denke wir können heute stolz auf<br />
unsere Performance sein, da wir ein sehr konstantes<br />
Rennen gezeigt haben“, so der Bayer.<br />
„Nach der Bestzeit im Warmup bin ich sehr<br />
zuversichtlich in das Rennen gegangen, denn<br />
das Motorrad fühlte<br />
sich sehr stabil an. Darüber<br />
freue ich mich<br />
eigentlich am meisten,<br />
denn ich war in der<br />
Lage, über die gesamte<br />
Distanz ein konstantes<br />
Tempo zu fahren. Mit<br />
dem Ausgehen der<br />
Startampel bis zur Zielflagge<br />
habe ich richtig<br />
gepusht und das Bike<br />
hat darauf reagiert.<br />
Obwohl mein Start gut<br />
gelungen ist, habe ich<br />
in den ersten Kurven<br />
und habe das dann im<br />
Rennen so durchgezogen.<br />
Ich war vorne dabei<br />
und konnte mich<br />
dann vier Runden vor<br />
Schluss in Führung setzen<br />
und gewinnen. Das<br />
war wirklich wichtig für<br />
mich.“<br />
Sichtlich happy war<br />
natürlich auch Alex<br />
Marquez, der jüngere<br />
Bruder von MotoGP-<br />
Überflieger Marc, über<br />
seinen ersten GP-Podestplatz.<br />
„Ich bin wirklich<br />
happy“, strahlte er.<br />
Jack Miller stürzte in aussichtsreicher Position<br />
und brach sich dabei das Schlüsselbein.<br />
„Das Rennen war aber<br />
wirklich schwierig. Am Anfang hatte ich kein<br />
gutes Gefühl, aber als Rins und Maverick an<br />
mir vorbeikamen, konnte ich mithalten und bis<br />
zur letzten Runde angreifen. Ich wollte zwar<br />
an Rins auch noch vorbei, aber das war leider<br />
nicht möglich. Und Rang zwei ist echt super,<br />
Foto: Wolfgang Zech<br />
Foto: Hans Denzler<br />
Foto: Hans Denzler<br />
auf dem Podest. Rins stand in acht von neun<br />
Rennen auf dem Podium, er hatte in Jerez einen<br />
Nuller. Für Luis Salom wurde Indianapolis<br />
das schlechteste Wochenende bisher: Erstmalig<br />
stand er 2013 als Fünfter nicht auf dem<br />
Podest. Nur zwei weitere Piloten holten Ränge<br />
unter den ersten drei: Jonas Folger in Jerez<br />
und eben Alex Marquez in Indianapolis.<br />
Mit seinen zwei aufeinanderfolgenden Siegen<br />
vom Sachsenring und in Indianapolis wurde<br />
Alex Rins der fünftjüngste Fahrer aller Zeiten,<br />
Start der Moto3 in Indianapolis.<br />
Alex Rins ist 2013 bei der Presse<br />
ein beliebter Interview-Partner.<br />
38 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
motogp indianapolis<br />
Foto: Hans Denzler Foto: Wolfgang Zech<br />
Jonas Folger überquerte wiedermal als Vierter die Ziellinie.<br />
wegen meiner Linie ein paar Positionen verloren. Nach der zweiten Runde<br />
habe ich allerdings meinen Rhythmus gefunden und ab diesem Zeitpunkt<br />
ging die Post ab. Zuvor ging es am Start recht hektisch zu, aber das hat<br />
mich nicht aus der Ruhe gebracht. Dieser vierte Platz fühlt sich wie ein<br />
Sieg an, da ich während dem Rennen viel Spaß <strong>beim</strong> Fahren hatte. Ich<br />
hoffe wir können in dieser Art und Weise nächste Woche in Brünn weitermachen<br />
und endlich wieder um das Podium kämpfen.“<br />
Die Deutschen Florian Alt und Philipp Öttl belegten die Ränge 18 und 19,<br />
Toni Finsterbusch gab an der Box auf. Bitterer Ausgang des Wochenendes<br />
auch für den Australier Jack Miller vom Racing Team Germany: Nach<br />
einem überragendem Qualifying und dem fünften Startplatz, stürzte der<br />
Honda-Pilot und brach sich das Schlüsselbein. „Das Rennen heute endete<br />
nicht, wie wir wollten“, so Miller aus dem Krankenhaus. „Ich hoffe auf<br />
schnelle Genesung, um in Brünn zurück zu sein. Ich fliege jetzt direkt<br />
nach England und werde dort operiert. Ich hoffe, dass ich in Brünn fahren<br />
kann. Bezüglich des Sturzes: Ich war zu spät und zu stark auf der<br />
Bremse. Dann hatte ich einen Highsider. Pech. Nächste Woche werde ich<br />
es besser machen.“<br />
Toni Finsterbusch von Kiefer Racing stürzte leider in der 3. Runde.<br />
Moto3 qualifying indianapolis<br />
1. A. Rins<br />
2. A. Marquez<br />
3. M. Vinales<br />
4. E. Vazquez<br />
5. J. Miller<br />
moto2 qualifying indianapolis<br />
1. S. Redding<br />
2. P. Espargaro<br />
3. T. Nakagami<br />
4. E. Rabat<br />
5. S. Corsi<br />
GBR<br />
SPA<br />
JPN<br />
SPA<br />
ITA<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Tuenti HP 40<br />
Italtrans Racing Team<br />
Tuenti HP 40<br />
NGM Mobile Forward<br />
moto2 rennen indianapolis<br />
1. E. Rabat<br />
2. T. Nakagami<br />
3. S. Redding<br />
4. P. Espargaro<br />
5. D. Aegerter<br />
SPA<br />
JPN<br />
GBR<br />
SPA<br />
SUI<br />
Tuenti HP 40<br />
Italtrans Racing Team<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Tuenti HP 40<br />
Technomag carXpert<br />
moto2 punktestand<br />
1. S. Redding GBR<br />
2. P. Espargaro SPA<br />
3. E. Rabat SPA<br />
4. D. Aegerter SUI<br />
5. M. Kallio FIN<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Tuenti HP 40<br />
Tuenti HP 40<br />
Technomag carXpert<br />
Marc VDS Racing Team<br />
motogp qualifying indianapolis<br />
1. M. Marquez<br />
2. J. Lorenzo<br />
3. D. Pedrosa<br />
4. C. Crutchlow<br />
5. A. Bautista<br />
spa<br />
spa<br />
SPA<br />
SPA<br />
AUS<br />
moto3 rennen indianapolis<br />
1. A. Rins<br />
2. A. Marquez<br />
3. M. Vinales<br />
4. J. Folger<br />
5. L. Salom<br />
spa<br />
spa<br />
SPA<br />
GER<br />
SPA<br />
spa<br />
SPA<br />
SPA<br />
GBR<br />
SPA<br />
Estrella Galicia 0,0<br />
Estrella Galicia 0,0<br />
Team Calvo<br />
Mahindra Racing<br />
Caretta Technology RTG<br />
Estrella Galicia 0,0<br />
Estrella Galicia 0,0<br />
Team Calvo<br />
Mapfre Aspar Team<br />
Red Bull Ajo<br />
moto3 punktestand<br />
1. L. Salom spa Red Bull Ajo<br />
2. M. Vinales spa Team Calvo<br />
3. A. Rins<br />
spa Estrella Galicia 0,0<br />
4. J. Folger ger Mapfre Aspar Team<br />
5. A. Marquez SPA Estrella Galicia 0,0<br />
Repsol Honda Team<br />
Yamaha Racing Team<br />
Repsol Honda Team<br />
Monster Tech3<br />
GO&FUN Honda Gresini<br />
KTM 1.47,392<br />
KTM 1.47,686<br />
KTM 1.47,869<br />
Mahindra 1.47,905<br />
Honda 1.47,928<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
Suter 1.43,026<br />
Kalex 1.43,053<br />
Kalex 1.43,175<br />
Kalex 1.43,291<br />
<strong>Speed</strong> Up 1.43,296<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Kalex<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
41:37,200<br />
+ 0,177<br />
+ 1,076<br />
+ 8,638<br />
+ 9,261<br />
183<br />
174<br />
167<br />
94<br />
90<br />
43:47,432<br />
+ 0,766<br />
+ 1,741<br />
+ 2,628<br />
+ 2,708<br />
159<br />
133<br />
113<br />
94<br />
90<br />
1.37,958<br />
1.38,471<br />
1.38,485<br />
1.38,502<br />
1.38,872<br />
Foto: motogp.com<br />
motogp rennen indianapolis<br />
1. M. Marquez spa Repsol Honda Team<br />
2. D. Pedrosa SPA Repsol Honda Team<br />
3. J. Lorenzo SPA Yamaha Racing Team<br />
4. V. Rossi ITA Yamaha Racing Team<br />
5. C. Crutchlow GBR Monster Tech3<br />
Honda<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
44:52,463<br />
+ 3,495<br />
+ 5,704<br />
+ 19,895<br />
+ 19,955<br />
Auch in der Moto3 standen drei Spanier auf dem Treppchen.<br />
Alex Rins gewinnt vor Alex Marquez und Maverick Vinales.<br />
motogp punktestand<br />
1. M. Marquez<br />
2. D. Pedrosa<br />
3. J. Lorenzo<br />
4. V. Rossi<br />
5. C. Crutchlow<br />
spa<br />
SPA<br />
spa<br />
ITA<br />
GBR<br />
Repsol Honda Team<br />
Repsol Honda Team<br />
Yamaha Racing Team<br />
Yamaha Racing Team<br />
Monster Tech3<br />
Honda<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
188<br />
167<br />
153<br />
130<br />
127<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
39
Foto: André Birkenkampf<br />
MotoGP Brünn<br />
Marc Marquez auf dem Weg zum Größten aller Zeiten?<br />
Text: Toni Börner<br />
Es ist sicher etwas früh gefragt, aber gerade,<br />
wenn man das Rennen der MotoGP-Klasse<br />
<strong>beim</strong> Großen Preis der Tschechischen Republik<br />
gesehen hat, fragt man sich einmal mehr: Wo<br />
soll das mit diesem Marc Marquez noch hinführen?<br />
Der Spanier setzt scheinbar alle physikalischen<br />
Grundlagen außer Kraft, Einstein und<br />
Newton müssen sich schon nervös im Grabe<br />
wälzen. War es früher spektakulär, wenn man<br />
mit dem Knie auf dem Boden schliff, gehört<br />
der Ellbogen ja mittlerweile schon fest zum Repertoire.<br />
Selbst Alt-Meister Valentino Rossi hat<br />
damit begonnen. Aber eines beherrscht gerade<br />
nur Marquez: Das Driften des Vorderrades.<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Der Repsol Honda Werkspilot gewann in Brünn<br />
seinen vierten MotoGP-Lauf in Folge und war<br />
damit der erste, der dies seit Valentino Rossi<br />
im Jahr 2008 schaffte. Insgesamt wurde es der<br />
fünfte Sieg in der Königsklasse - das hat ein<br />
Rookie seit Bestehen der Weltmeisterschaft in<br />
65 Jahren nicht geschafft.<br />
Starker Start für Bradl<br />
Stefan Bradl war am Freitag stark in das Wochenende<br />
gestartet und hatte sich über beide<br />
freie Trainings die Bestzeit gesichert. Der<br />
LCR Honda-Pilot kam auf 1:56,500 Minuten<br />
und klassierte sich damit 0,038 Sekunden vor<br />
Jorge Lorenzo. Doch das sollte dann auch so<br />
ziemlich der einzige Lichtblick des Deutschen<br />
bleiben.<br />
Starker Start aber auch für den Österreicher<br />
Martin Bauer, der mit seiner Suter-BMW des<br />
Remus Racing Team auf 2:00,730 Minuten<br />
kam und sich vor Lukas Pesek und Bryan Staring,<br />
zwei MotoGP-Stammpiloten, auf dem<br />
23. Rang wieder fand. „Wir haben noch einen<br />
Schritt nach vorn gemacht“, resümierte der<br />
mehrfache IDM Superbike-Meister nach dem<br />
ersten Trainingstag. „Das Heck des Motorrads<br />
ist in den Kurven stabiler geworden. Außerdem<br />
konnten wir die Neigung der Suter-BMW zu<br />
Wheelies an den Kurvenausgängen stark reduzieren.<br />
Damit hatte ich im ersten freien Training<br />
noch schwer zu kämpfen. Nun müssen<br />
wir noch an der Elektronik des Bikes arbeiten<br />
und dem Grip am Kurvenausgang. Wenn wir<br />
diesen geregelt kriegen, sind wir eine Sekunde<br />
schneller und können eine 1:59er Zeit schaffen.<br />
Das ist mein persönliches Ziel. Morgen<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Stefan Bradl war am Freitag der Schnellste, Martin Bauer ließ Pesek und Staring hinter sich und Cal Crutchlow fuhr Samstag auf Pole.<br />
40 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Foto: André Birkenkampf<br />
werde ich im freien Training und auch in der<br />
Qualifikation nur noch ein Motorrad einsetzen.<br />
Heute bin ich abwechselnd mit zwei Maschinen<br />
gefahren, um herauszufinden, welche Erfolg<br />
versprechender funktioniert.“<br />
Pole Position und Rundenrekord<br />
Cal Crutchlow<br />
Im Qualifying am Samstagnachmittag ging es<br />
hektisch zu. Die einen wollten sich von jemandem<br />
auf eine schnelle Runde ziehen lassen,<br />
die anderen wollten keinen Windschatten liefern.<br />
Beide Parteien vergeudeten dabei wertvolle<br />
Zeit. Einer, der weder wartete noch versuchte<br />
abzuschütteln, war Cal Crutchlow.<br />
Der Brite vom Monster Yamaha Tech 3<br />
Team fuhr seine Zeit allein - und holte<br />
mit einem Rundenrekord von 1:55,527<br />
Minuten die Pole Position. „Das ist meine<br />
zweite Pole in der MotoGP, aber die erste<br />
richtige“, grinste der ehemalige Supersport-Weltmeister.<br />
„Ich war zwar in Assen<br />
schon mal vorn, aber dort war ja keiner da.<br />
Jetzt waren alle da und daher fühlt sich das<br />
wie eine richtige Pole an.“ Einen kleinen<br />
Seitenhieb gegen Jorge Lorenzo und Valentino<br />
Rossi, die die Startplätze fünf und sieben<br />
holten, konnte sich der humorvolle Brite übrigens<br />
auch nicht verkneifen. „Das Werksteam<br />
war hier in Brünn vorher testen! Was für eine<br />
Geldverschwendung!“ Damit hatte er die Lacher<br />
auf seiner Seite.<br />
Überraschenderweise holte Alvaro Bautista<br />
den zweiten Startplatz. „Ich schulde Marc<br />
Marquez jetzt ein Abendessen“, grinste der<br />
Go&Fun Honda Gresini-Fahrer. „Denn er hat<br />
mich auf eine schnelle Runde gezogen.“ Marquez<br />
wurde mit seiner schnellsten Zeit Dritter,<br />
doch Bautista in seinem Windschatten konnte<br />
eine Zehntel mehr herausholen.<br />
Aufwärtstrend auch <strong>beim</strong> britischen Rookie<br />
Bradley Smith vom Tech3-Team, der auf seinen<br />
Teamkollegen gerade einmal 0,487 Sekunden<br />
verlor und hinter Pedrosa und Lorenzo<br />
Sechster wurde. Enttäuschendes Qualifying<br />
hingegen von Stefan Bradl: dem LCR Honda-<br />
Piloten blieb nur Startplatz acht hinter Rossi<br />
und vor Andrea Dovizioso. Bradl war der letzte,<br />
der unter einer Sekunde Rückstand auf die<br />
Pole Position bleiben konnte.<br />
Rennen: Flucht Lorenzo,<br />
Aufholjagd Repsol, Doppelsieg Honda<br />
Jorge Lorenzo erwischte einen granatenhaften<br />
Start und lag bereits im C-Stadion um fast<br />
eine Kurvenlänge vor der Konkurrenz. Doch<br />
das Repsol Honda-Duo aus Marc Marquez und<br />
Daniel Pedrosa machte gemeinsame Sache<br />
und schloss stetig zum Spitzenreiter auf der<br />
Werks-M1 auf. Gegen Rennhalbzeit waren sie<br />
am Weltmeister dran. Zwischen der<br />
15. und der 19. Runde wechselte die<br />
Führung einige Male zwischen den<br />
beiden Spaniern, auf den letzten vier<br />
Umläufen konnte Marquez noch eine<br />
knappe halbe Sekunde Vorsprung herausholen<br />
und sich den vierten Sieg<br />
in Folge sichern. Honda ist damit drei<br />
Jahre lang in Brünn ungeschlagen,<br />
die Siege gingen seit 2011 an Casey<br />
Stoner, Dani Pedrosa und eben Marc<br />
Marquez. Damit haben Honda-Fahrer<br />
Alvaro Bautista stellte seine Gresini-<br />
Honda auf Startplatz zwei und Jorge<br />
Lorenzo konnte im Rennen den Repsol-<br />
Honda-Piloten Marc Marquez und Dani<br />
Pedrosa nicht davonfahren.<br />
jetzt ganze 15 mal in Brünn gewonnen,<br />
11 mal gewannen seit 1965 in<br />
der Tschechischen Republik Yamaha-<br />
Fahrer, 7 mal ging der Sieg an MV<br />
Agusta, je zwei mal gewannen Suzuki<br />
und Ducati.<br />
„Ich bin so happy“, strahlte Marquez<br />
nach seinem Triumph. „Bevor wir hier her gekommen<br />
sind, habe ich nicht erwartet, dass<br />
wir siegen könnten. Valentino und Jorge hatten<br />
vor kurzem erst hier getestet und Dani ist<br />
hier schon immer schnell gewesen und hatte<br />
letztes Jahr gewonnen. Es ist eine komplett<br />
andere Strecke, als die, auf denen wir vorher<br />
gefahren sind und diese 25 Punkte fühlen sich<br />
ganz anders an, als die von Indianapolis. Es<br />
war ein hart erkämpfter Sieg und ich habe<br />
sehr viel Spaß gehabt. Der Kampf mit Jorge<br />
war richtig gut und ich bin happy über diesen<br />
Sieg. Danke an das ganze Team.“<br />
Auch Teamkollege Dani Pedrosa konnte in der<br />
drittletzten Runde noch an Lorenzo vorbei gehen<br />
und damit den Doppelsieg für das Repsol<br />
Honda-Team perfekt machen. „Ich bin sehr<br />
zufrieden mit diesem Ergebnis“, sagte er. „Insgesamt,<br />
weil wir nach all den Problemen mit<br />
meiner Verletzung und den Zweifeln, die wir in<br />
den letzten paar Rennen hatten, einen großen<br />
Schritt nach vorn machen konnten.“ Besonders<br />
spielte er dabei auf seine mentale Vorbereitung<br />
an. „Wir waren hier mehr als bereit,<br />
um den Sieg zu kämpfen, auch wenn ich noch<br />
nicht wieder zu 100 Prozent fit bin. Leider war<br />
unsere Strategie heute nicht die beste. Ich<br />
hatte im Rennen Probleme zu überholen, denn<br />
ich konnte nicht spät genug bremsen und war<br />
in dem Trio vorn immer der Dritte. Ich denke,<br />
dass ich mein letztes Manöver eine Runde zu<br />
spät platziert habe. Wenn ich eine Runde früher<br />
an Jorge vorbei gegangen wäre, hätte ich<br />
vielleicht noch eine Chance auf den Sieg gehabt.<br />
In jedem Falle hatten wir am Ende des<br />
Rennens die richtige Einstellung und haben<br />
zeitlich gesehen Boden auf Marc gut gemacht.<br />
Ich hätte nur noch eine gute Runde<br />
gebraucht, um ihn einzuholen. Wir werden<br />
es das nächste Mal wieder probieren.“<br />
Der ehrgeizige Weltmeister Jorge Lorenzo<br />
büßte auf den letzten Metern noch fast<br />
drei Sekunden auf Sieger Marquez ein und<br />
musste sich mit Rang drei zufrieden geben.<br />
Logischerweise zeigte sich der Mallorquiner<br />
damit unzufrieden. „Ich habe heute<br />
meinen allerbesten Start in der MotoGP<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
hingelegt, habe vier Positionen gut gemacht<br />
und war in den ersten Runden richtig schnell“,<br />
analysierte der WM-Dritte. „Ich konnte aber<br />
leider den Vorsprung nicht halten und langsam<br />
aber sicher holten sie mich ein. Gerade<br />
auf der Bremse und auf den Geraden waren<br />
sie schneller als ich, ich konnte nicht viel dagegen<br />
tun. Ich wurde etwas nervös, als die weiße<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
41
motogp brünn<br />
Hier lag Cal Crutchlow noch in Schlagdistanz zur Spitze,<br />
wenig später machte er einen Ausritt ins tschechische Kiesbett.<br />
Flagge herauskam, denn es ist sehr gefährlich<br />
auf Slick-Reifen bei leichten Regentropfen zu<br />
fahren. Aber glücklicherweise hörte es wieder<br />
auf und wir konnten im Trockenen zu Ende<br />
fahren.“ Nach der Attacke von Pedrosa fehlte<br />
Lorenzo, der sich erst vor wenigen Wochen<br />
das Schlüsselbein gebrochen hatte und zwei<br />
mal daran operiert werden musste, die Kraft<br />
für einen Konter. „Weder der Hinterreifen noch<br />
meine Kraft spielten da mehr mit, da ich das<br />
ganze Rennen schon hart gepusht hatte. Der<br />
Titel ist zwar noch nicht verloren, aber es wird<br />
jetzt immer schwieriger.“ Lorenzo fehlen mittlerweile<br />
44 Punkte auf WM-Leader Marquez.<br />
„Wir brauchen nur ein paar Zehntel zum Rennsieg,<br />
beten wir also dafür in Silverstone!“<br />
Pech bei Tech 3<br />
Cal Crutchlow und Bradley Smith versäumten<br />
es, für das Monster Yamaha Tech 3 Team ein<br />
gutes Wochenende abzurunden. Beide fuhren<br />
ganz vorn mit. Smith hatte in den ersten<br />
beiden Runden ganz vorn mitgemischt, als er<br />
stürzte. „Das Rennen war viel zu schnell vorbei“,<br />
so der Brite. „Ich denke nicht, dass ich in<br />
der Kurve etwas anders<br />
gemacht habe und fühlte<br />
mich wohl auf dem Motorrad.<br />
Der neue Tank hat<br />
das Motorrad in den ersten<br />
Runden viel besser<br />
gemacht, aber in Kurve 9<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
stürzte ich dennoch. Die Daten zeigen, dass<br />
ich nur einen Bruchteil früher beschleunigt<br />
habe und das kann den ganzen Unterschied<br />
ausmachen. Leider brachen die Lenkerstummel<br />
ab und ich konnte das Rennen nicht wieder<br />
aufnehmen. In meiner Rookie-Saison kann<br />
so etwas aber passieren, wenn man pusht, um<br />
Erfahrung zu sammeln und zu lernen. Wenigstens<br />
muss ich jetzt nicht lange auf Silverstone<br />
warten.“<br />
Teamkollege Crutchlow hatte gerade seine<br />
schnellste Rennrunde abgeliefert, lag an<br />
Vierter stelle und war in Schlagdistanz zum<br />
Repsol Honda-Duo, als auch ihm die Yamaha<br />
M1 wegrutschte und er in der Schikane am<br />
„G“ ins Kies musste. Der zähe Brite hob seine<br />
Maschine wieder auf, brauchte aber Ewigkeiten,<br />
um sie wieder in Gang zu bekommen.<br />
Vom letzten Platz aus donnerte er noch auf<br />
17 nach vorn. „Nach der Pole Position bin ich<br />
klar enttäuscht“, grummelte Crutchlow nach<br />
dem Rennen. „Ich musste aber wirklich hart<br />
pushen, um von Bautista und Rossi weg zu<br />
kommen. Lorenzo hatte einen unglaublichen<br />
Start und seine erste Runde war sau-stark.<br />
Das hat uns alle unter Druck gesetzt. Ich war<br />
mit meiner Pace zufrieden, fühlte mich wohl<br />
- und dann machte ich den Fehler. Ich wollte<br />
mich wieder in Podestnähe bringen, als das<br />
Vorderrad wegrutschte.“<br />
Damit fochten den Kampf um Rang vier einmal<br />
mehr Alvaro Bautista und Valentino Rossi<br />
aus. Mehrfach überholten sich die beiden,<br />
doch in der letzten Runde triumphierte Rossi<br />
mit seiner Brünn-Erfahrung und sah das Ziel<br />
0,077 Sekunden vor dem Spanier. „Heute lief<br />
besser als Indy, denn auf den Sieger haben wir<br />
den Rückstand halbiert“, analysierte der neunfache<br />
Weltmeister. „Ich wollte besser sein. Wir<br />
müssen versuchen, besser zu sein. Die ersten<br />
drei Jungs sind beeindruckend, sehr stark. Ich<br />
will näher ran an sie. Wir haben in den letzten<br />
zwei Rennen versucht, das Setup zu verbessern,<br />
aber es scheint, dass das nicht ideal<br />
ist. Ich hatte am Anfang des Rennens etwas zu<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: Tobias Linke<br />
42 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Packender Dreikampf der WM-Führenden an der Spitze und zwischen<br />
Andrea Dovizioso und Teamkollege Nicky Hayden blieb diesmal auch<br />
der Sicherheitsabstand gewahrt.
motogp brünn<br />
Foto: André Birkenkampf Foto: André Birkenkampf<br />
Aleix Espargaro wurde bester CRT-<br />
Pilot und Valentino Rossi musste mit<br />
Alvaro Bautista bis zum Schluß<br />
hart um den vierten Platz kämpfen.<br />
sehr zu kämpfen. Wir werden nicht aufgeben.“<br />
Bautista wurde einmal mehr geschlagen. „Ich<br />
hatte wieder die Chance, vor Rossi anzukommen,<br />
aber ich kam 0,077 Sekunden hinter ihm<br />
durchs Ziel“, ärgerte sich der Go&Fun Honda<br />
Gresini-Fahrer. „Trotzdem bin ich happy, denn<br />
wir hatten ein gutes Rennen und ein ordentliches<br />
Tempo, welches besser als im Training<br />
war. Es war ein toller Kampf mit Rossi, aber<br />
Fünfter Saisonsieg für Marc Marquez, die Plätze zwei und<br />
drei gingen wieder an Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo.<br />
am Ende war er einfach ein klein wenig besser.<br />
Wir sind auf dem richtigen Weg.“<br />
Einsam und verlassen sah Stefan Bradl das<br />
Ziel. Der Deutsche verlor rund neun Sekunden<br />
auf das Duo Bautista/Rossi vor ihm. „Der<br />
sechste Platz ist nicht so schlecht, wenn man<br />
das ganze Wochenende bedenkt“, gab der<br />
Zahlinger zu Protokoll. „Aber ich wollte schneller<br />
sein. Wir konnten das Bike nicht so verbessern,<br />
wie ich das wollte.“ Bradl klagte über<br />
mangelnden Grip in den Kurven. „Ich musste<br />
kämpfen, um das Motorrad aufzurichten und<br />
besser aus den Kurven herauszukommen. Ich<br />
habe einiges ausprobiert, um den Hinterreifen<br />
zu schonen, aber mit den langgezogenen<br />
Kurven hier muss man schauen, dass man den<br />
Kurvenspeed halten kann. Am Anfang war ich<br />
hinter Rossi und Smith und habe bemerkt,<br />
dass diese den Kurvenspeed besser halten<br />
konnten. Ich wollte an beiden dran bleiben,<br />
habe es aber nicht geschafft.“<br />
Mit den Rängen sieben und acht sah das Ducati-Duo<br />
Andrea Dovizioso und Nicky Hayden<br />
erneut geschlossen hintereinander das Ziel.<br />
Die einzigen Gegner, mit denen die Teamkollegen<br />
im Rennen zu kämpfen hatten, waren sie<br />
selbst. Hayden unterlag dieses Mal um drei<br />
Zehntel, Dovizioso ist nach elf<br />
Saisonrennen übrigens der einzige<br />
in der MotoGP, der bislang<br />
in allen Rennen punkten konnte.<br />
Andrea Iannone hatte nach<br />
einem sturzreichen Wochenende<br />
Rang neun holen können, Aleix<br />
Espargaro wurde als Zehnter<br />
erneut bester CRT-Pilot. Colin<br />
Edwards, Michele Pirro, Danilo<br />
Petrucci, Hiroshi Aoyama und<br />
Randy de Puniet holten noch<br />
Punkte.<br />
Der Österreicher Martin Bauer<br />
fuhr das Rennen von Brünn als<br />
21. zu Ende. Bereits auf der ersten<br />
Runde hatte er einige Plätze<br />
gut gemacht, als er zu Boden<br />
Foto: Tobias Linke<br />
musste. Anschließend donnerte er dem Feld<br />
hinterher und sah zumindest das Ziel. „Der<br />
Start ist mir gut gelungen, aber sämtliche<br />
Konkurrenten waren zu Beginn des Rennens<br />
extrem langsam“, grübelte Bauer. „Ich hätte<br />
auf Anhieb zwei oder drei Fahrer überholen<br />
können. Plötzlich ist einer direkt in meine Linie<br />
gefahren. Ich wollte nicht gleich unangenehm<br />
auffallen und habe gebremst, um eine Kollision<br />
zu vermeiden. Dabei ist das Vorderrad<br />
eingeklappt. Ich wollte nach dem Sturz aber<br />
unbedingt weiterfahren, um das Motorrad im<br />
Rennen ins Ziel zu bringen. Im Omega und in<br />
einer Fan-Kurve haben die Zuschauer jedes<br />
Mal getobt und mich gefeiert, als ich bei ihnen<br />
vorbeikam. Es war unglaublich. Schade, dass<br />
der Sturz ein besseres Resultat ruiniert hat<br />
und ich das Rennen alleine fahren musste. Ich<br />
wäre in der Lage gewesen, mit der CRT-Konkurrenz<br />
mitzuhalten. Mein Ziel war außerdem,<br />
von der Spitze des Feldes nicht überrundet zu<br />
werden. Das hat zwar wegen des Sturzes nicht<br />
funktioniert, aber im Normalfall wäre das kein<br />
Thema gewesen.“<br />
Moto2: WM-Favoriten nicht vorn dabei,<br />
Sieg Kallio<br />
Die WM-Favoriten Scott Redding und Pol Espargaro<br />
waren im Moto2-Krimi von Brünn nicht in<br />
den Hauptrollen vertreten. Gerade einmal Espargaro<br />
konnte annähernd an der Spitze mithalten,<br />
verpasste aber das Podest. Der Sieg<br />
ging nach einem harten Fight zwischen sechs<br />
Piloten an den Finnen Mika Kallio vom Marc<br />
VDS Racing Team. Der Kalex-Fahrer feierte damit<br />
seinen 13. Grand Prix Sieg - den ersten in<br />
der Moto2-Klasse. Auf diesen Triumph hatte<br />
Kallio rund fünf Jahre warten müssen, zuletzt<br />
hatte er in Donington im Jahre 2008 auf dem<br />
obersten Treppchen gestanden, damals noch<br />
Kampf an der Spitze des Feldes zwischen<br />
Mika Kallio, Nico Terol, Takaagi Nagagami<br />
und Tom Lüthi.<br />
in der Klasse bis 250 Kubikzentimeter. „Das<br />
war eine echt lange Zeit“, strahlte der Finne.<br />
„Es ist schwer zu beschreiben, wie es sich anfühlt,<br />
wieder zu gewinnen. Auch wenn man mir<br />
Foto: Tobias Linke<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
43
motogp brünn<br />
Foto: Tobias Linke<br />
Foto: Steffen Ullmann<br />
Die WM-Favoriten Scott Redding (45) und Pol Espargaro (40)<br />
schafften es in Brünn nicht aufs Podium.<br />
das vielleicht nicht so sehr ansieht, innen drin<br />
ist es ein großartiges Gefühl, gerade schon in<br />
der letzten Runde, als ich wusste, dass ich es<br />
schaffen kann. Es war ein hartes Rennen, aber<br />
ich wusste, dass wenn ich vorn dabei bin und<br />
in den letzten zwei Runden keine Fehler mache,<br />
der Sieg drin ist. Aus der letzten Kurve<br />
heraus sah ich die karierte Flagge und dachte:<br />
‚Ich hab’s geschafft!’. Es war ein so tolles<br />
Gefühl! Das Team hat die ganze Saison hart<br />
gearbeitet und dieses Wochenende lief einfach<br />
alles zusammen, das Rennen lief ganz nach<br />
Plan. Es geht nicht viel besser.“<br />
Pole-Setter Takaaki Nakagami verpasste seinen<br />
ersten Moto2-Sieg erneut knapp. Der Japaner<br />
sah das Ziel eine halbe Sekunde<br />
nach Kallio und musste sich nach<br />
einigen Führungskilometern erst in<br />
der letzten Runde den zweiten Rang<br />
Auch Marcel Schrötter stürzte in Brno. Verwickelt in den Unfall zwischen<br />
Mike di Meglio und Alberto Moncayo kamen alle glimpflich davon.<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
zufrieden geben. „Gestern hatte ich<br />
ein gutes Gefühl auf dem Motorrad<br />
und war nach der Pole echt zuversichtlich“,<br />
sagte der Italtrans-Pilot<br />
am Sonntag. „Heute waren die Bedingungen<br />
aber komplett anders<br />
und ich fühlte mich einfach nicht<br />
wohl. Das Rennen war schwierig.<br />
Am Anfang konnte ich führen, aber<br />
dann hatte ich Probleme. Am Ende<br />
hatte ich einfach nicht die Stärke,<br />
um Kallio zu überholen. Ich bin ein<br />
wenig enttäuscht, aber andererseits<br />
war es ein gutes Rennen. Ich nehme<br />
mir das Positive mit und wir werden<br />
schauen, was <strong>beim</strong> nächsten Mal passiert.“<br />
Thomas Lüthi hat sich an der Welt-Spitze<br />
zurückgemeldet. Der Schweizer scheint die<br />
Nachwehen seiner Verletzung von den Vorsaison-Tests<br />
überwunden zu haben und holte in<br />
Brünn einen starken dritten Rang. „Ich freue<br />
mich, es war ein guter Tag“, jubelte der Eidgenosse.<br />
„Nach dem achten Platz gestern in<br />
der Qualifikation habe ich gewusst, dass ich eigentlich<br />
schneller fahren und überholen kann,<br />
wenn die Pace im Rennen nicht so hoch ist.<br />
Zu Anfang gab es noch einige heikle Manöver,<br />
zum Beispiel hat mir Sandro Cortese so die<br />
Tür zugeknallt, dass ich über die Kerbs fahren<br />
musste. Nach, zwei drei Runden habe ich aber<br />
gemerkt, dass ich gut Tempo machen kann,<br />
dass ich gut auf der Bremse war und an den<br />
anderen vorbeikam. Ich<br />
begann, zu überholen,<br />
und je weiter nach vorne<br />
ich kam, desto klarer<br />
und geordneter wurde<br />
das Rennen. Mika attackierte<br />
in den Ecken, in<br />
denen ich Probleme hatte.<br />
Zum Ende hin musste<br />
ich das Motorrad<br />
zwei, drei Mal energisch<br />
festhalten, um nicht am<br />
Boden zu liegen. Ich war<br />
nahe dran am Sieg, aber<br />
es hat eben nicht ganz<br />
gereicht. Ich bin aber<br />
trotzdem zufrieden. Es<br />
ist ein klarer Aufwärtstrend<br />
da, uns das ist sehr schön. Ich habe voll<br />
vorne mitkämpfen können.“<br />
Mit Rang vier und acht waren die WM-Protagonisten<br />
Pol Espargaro und Scott Redding<br />
nicht zufrieden, beide verpassten das Podest.<br />
Redding verlor gar 4,5 Sekunden auf seinen<br />
siegreichen Teamkollegen. Espargaro dürfte<br />
Sandro Cortese kämpfte mit Dominique Aegerter um<br />
die letzten verbleibenden Punkte, doch leider stürzte<br />
er wenig später und brach sich den Arm.<br />
noch der zufriedenere der beiden gewesen<br />
sein, schließlich konnte er fünf Punkte auf<br />
den WM-Leader aufholen. „Nachdem wir im<br />
Warmup in Schwierigkeiten mit der Abstimmung<br />
gekommen waren, haben wir für das<br />
Rennen ein paar Änderungen vorgenommen,<br />
die leicht besser waren“, so Redding. „Das war<br />
genug, dass ich Espargaro einholen und sogar<br />
an ihm vorbei gehen konnte, aber dann fingen<br />
die Probleme richtig an.<br />
Als die Reifen nachließen<br />
und der Tank leerer<br />
wurde, kam das Chattering<br />
zurück. Ich denke,<br />
dass der sechste Rang<br />
trotzdem möglich gewesen<br />
wäre, aber dann ist<br />
Zarco gegen mein Knie<br />
gefahren und wir mussten<br />
beide in die Wiese.<br />
Damit war der Kontakt<br />
zur Gruppe vorn weg.<br />
Ich konnte dann nur<br />
noch Rang acht sichern.<br />
Ich habe damit zwar etwas<br />
an Vorsprung auf<br />
Freude im Team von Interwetten Paddock<br />
über den dritten Platz von Tom Lüthi.<br />
Espargaro verloren, aber ich bin relativ zufrieden<br />
damit, dass ich es auf fünf Punkte beschränken<br />
konnte. Jetzt kommt in Silverstone<br />
mein Heimrennen!“ Johann Zarco, Nicolas Terol<br />
und Esteve Rabat klassierten sich noch vor<br />
Redding. Letzterer wird gerüchteweise in die<br />
MotoGP-Klasse wechseln, Rabat wird definitiv<br />
seinen Platz im Marc VDS Racing Team in der<br />
Moto2-Klasse übernehmen.<br />
Simone Corsi, Jordi Torres, Xavier Simeon und<br />
Danny Kent belegten die Plätze neun bis zwölf,<br />
der Schweizer Dominique Aegerter konnte am<br />
Anfang an der Spitze mithalten, fiel aber bis<br />
auf 13 zurück. Mattia Pasini und Toni Elias<br />
teilten sich die letzten beiden Punktplatzierungen,<br />
Randy Krummenacher ging als 16. um<br />
0,07 Sekunden leer aus.<br />
Nach Rang fünf im Qualifying und Platz zwei<br />
im Warmup waren die Hoffnungen <strong>beim</strong> amtierenden<br />
Moto3-Weltmeister Sandro Cortese<br />
hoch. Doch der Berkheimer stürzte<br />
Eingangs der vorletzten Runde und<br />
brach sich den Arm. „Es war eigentlich<br />
ein sehr gutes Rennen - bis auf<br />
die letzten zwei Runden“, so der Dynavolt<br />
Intact GP Kalex-Pilot. „Ich bin<br />
in die vorletzte Runde gefahren und<br />
habe, glaube ich, ein Loch erwischt.<br />
Es hat zweimal einen Schlag gegeben<br />
und ich bin gestürzt. Dass das<br />
Wochenende so ausgegangen ist, ist<br />
natürlich tragisch, aber das ist Rennsport.<br />
Jetzt schau ich, dass ich so<br />
schnell wie möglich wieder zurück<br />
bin.“<br />
Marcel Schrötter kämpfte in den ersten<br />
beiden Runden um die Top Ten,<br />
als er in der ersten Rechts hinter dem<br />
Fahrerlager durch das Kiesbett fahren<br />
musste. Der Bayer fiel bis ans Ende des Feldes<br />
zurück, fightete sich aber wieder bis auf den<br />
19. Rang nach vorn. Die Punkteränge waren<br />
schon in Reichweite, als er in einen Massensturz<br />
mit Mike di Meglio und Alberto Moncayo<br />
verwickelt wurde. Der Franzose flog - übrigens<br />
an gleicher Stelle, wie Schrötter in Runde drei<br />
durch’s Kies musste - per Highsider ab, der<br />
Deutsche konnte der Motobi nicht mehr ausweichen.<br />
Moncayo krachte in di Meglio.<br />
Podium der Moto2 - Kallio gewinnt<br />
vor Nakagami und Lüthi.<br />
Foto: André Birkenkampf Foto: Ronny Lekl<br />
44 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
motogp brünn<br />
Foto: Ronny Lekl Foto: Claus Fischer<br />
Folger sorgt für Deutsches Podest<br />
Jonas Folger hat in einem absoluten Krimi von<br />
Moto3-Rennen als Dritter seinen zweiten Podestplatz<br />
der Saison gefeiert. Der Deutsche<br />
erkämpfte sich diese Platzierung erst in den<br />
letzten zwei Kurven. „Es war ein tolles Rennen<br />
Spannende Moto3!!! Jonas Folger (94) kämpfte mit<br />
Vinales, Rins, Marquez, Salom und Masbou um die Spitze.<br />
Am Ende reichte es zu Platz drei.<br />
und ich habe es in vollen Zügen genossen,<br />
vom Start bis ins Ziel in der Spitzengruppe<br />
zu fighten“, gab der Aspar-Pilot zu Protokoll.<br />
„Es war ein hartes, gleichzeitig aber auch ein<br />
interessantes Kräftemessen zwischen den Top-<br />
Piloten. Keiner wollte nicht einen Zentimeter<br />
von seiner Linie abweichen. In der vorletzten<br />
Runde habe ich etwas verloren, aber ich<br />
habe nicht aufgeben und die wilden Positionskämpfe<br />
vor mir gaben mir die Chance, wieder<br />
aufzuholen. Ich war spät und hart auf der<br />
Bremse und ich konnte zwei Positionen zurückgewinnen.<br />
Dieses Podium haben wir uns<br />
wirklich verdient, denn wir haben dafür unbeschreiblich<br />
hart gearbeitet. Ich denke, wir können<br />
auf unseren Job an diesem Wochenende<br />
stolz sein. Ich möchte meinem Team und<br />
den Kalex-Ingenieuren ein riesengroßes<br />
Dankeschön aussprechen. In Indy am<br />
vergangenen Sonntag ist uns ein bedeutender<br />
Fortschritt gelungen und hier haben<br />
wir einen weiteren gemacht, daher<br />
möchte ich diese Form nach Silverstone<br />
nächstes Wochenende mitnehmen. Dieser<br />
dritte Rang, und vor allem die Tatsache,<br />
dass wir heute von Beginn bis zum<br />
Ende in der Spitzengruppe mitfighten<br />
konnten, gibt meinem Selbstvertrauen einen<br />
gewaltigen Schub und es zeigt, dass<br />
ich sich unser hartes Schuften bezahlt<br />
macht. Ich bin überglücklich!”<br />
Der Sieg aber ging an den spanischen<br />
WM-Leader Luis Salom. Der Red Bull KTM<br />
Ajo-Fahrer siegte vor seinem Landsmann<br />
Maverick Vinales aus dem Team Calvo.<br />
Salom baute damit seinen Vorsprung<br />
wieder auf 14 Punkte aus. „Das war ein<br />
hartes Rennen“, so der Sieger. „Es war<br />
eine große Gruppe an der Spitze, aber<br />
ich versuchte ruhig zu bleiben und mir<br />
einen Plan für die letzten Runden zurecht<br />
zulegen. Das war definitiv richtig, denn es<br />
waren viele Fahrer in diesen Kampf verwickelt.<br />
Mein Team und ich haben einen<br />
guten Job gemacht, auch wenn heute Morgen<br />
und gestern mein Gefühl nicht so gut war. Das<br />
wurde erst im Rennen besser.“<br />
In zehn Moto3-Rennen der Saison hat Maverick<br />
Vinales zehn Mal auf dem Podest gestanden,<br />
liegt aber nach wie vor auf Rang zwei der Gesamtwertung.<br />
„Wir haben richtig hart gefightet<br />
und es war ein gutes Rennen,<br />
mit einer hohen Pace“, so der<br />
Spanier. „Salom hatte Glück,<br />
denn wir anderen überholten<br />
uns in der letzten Runde und<br />
so hatte er den Vorteil und<br />
konnte eine halbe Sekunde<br />
zwischen uns bringen. Das<br />
war dann der Sieg.“<br />
Starkes Wochenende vom<br />
Australier Jack Miller. Eine<br />
Woche zuvor hatte sich der<br />
FTR Honda Pilot in Indianapolis<br />
noch das Schlüsselbein<br />
gebrochen, in Brünn schaffte<br />
er den vierten Startplatz und<br />
Rang sieben im Rennen. „Das<br />
Rennen war gut und ich konnte<br />
mit der Spitze mithalten,<br />
aber dann hatte ich zu viele<br />
kleine Patzer, fiel dadurch<br />
zurück und musste wieder<br />
aufholen“, analysierte Miller.<br />
„Nach zehn Runden war<br />
der Reifen komplett zerstört<br />
und ich konnte nur noch versuchen,<br />
ins Ziel zu kommen.<br />
Philipp Öttl war mit Platz 17<br />
zweitbester Deutscher.<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Mein Schlüsselbein hielt ziemlich gut - es hat<br />
zwar ein wenig geschmerzt, aber das hat nicht<br />
weiter gestört. Es drehte sich alles nur um den<br />
Reifenverschleiß. Wir hatten uns für die weichere<br />
Mischung entschieden.“<br />
Philipp Öttl verpasste als 17. die Punkteränge<br />
nur um 0,343 Sekunden, Landsmann Toni<br />
Finsterbusch wurde <strong>25.</strong>, dessen Kiefer Racing<br />
Teamkollege Florian Alt 27.<br />
www.team-motobike.de<br />
Knapp eine Woche nach seinem Schlüsselbeinbruch<br />
fuhr Jack Miller auf Platz sieben.<br />
Der Sieger in der Moto3 hieß Luis Salom,<br />
er gewann das Rennen in Tschechien vor<br />
Maverick Vinales und Jonas Folger.<br />
Fahrertrainings<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Infos und Termine unter:<br />
www.valentinos.ch<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: Claus Fischer<br />
9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
45
Foto: Monster Tech3<br />
Exklusiv-Interview Herve Poncharal<br />
Interview: Toni Börner<br />
forderung haben, aber das ist auch das, was er wollte. Er geht, wo er<br />
hin wollte. Ich habe ihm geholfen aus der Superbike zu kommen, die<br />
MotoGP zu lernen und ein Top-Pilot zu werden und jetzt, dass er ein<br />
Werks-Fahrer mit einem kompletten Racing-Team hinter sich zu werden.<br />
Das ist eine neue große Aufgabe für ihn. Wir haben noch ein paar Rennen<br />
bis zum Ende der Saison und zum Start der Saison 2014. Bislang<br />
läuft es ok. Und dann gehen wir zu den anderen Rennen, wir werden bis<br />
zum Schluss alles geben.<br />
Ein paar Gedanken zur kommenden Saison?<br />
Das ist ein neues Abenteuer. Wir starten mit Pol, der mit Sicherheit<br />
ein guter, junger Fahrer ist. Wir werden ihn unterrichten müssen, wie<br />
wir das dieses Jahr mit Bradley gemacht haben. Ich denke auch, dass<br />
es ein interessanter Fight zwischen den beiden wird. Viele Leute denken,<br />
dass Pol Bradley leicht schlagen kann, aber so wie der im Moment<br />
fährt. Wir werden sehen. Aber es wird spannend. Pol und Bradley waren<br />
zusammen in der 125ccm, dann in der Moto2 und jetzt in der MotoGP<br />
auch noch im selben Team. Sie haben ein ähnliches Profil und sicher:<br />
Pol ist aus Spanien, Bradley von England, das wird spannend. Mit einem<br />
Wort: Ich bin happy.<br />
Moto3 qualifying Brno<br />
1. A. Rins<br />
2. M. Vinales<br />
3. A. Masbou<br />
4. J. Miller<br />
5. L. Salom<br />
moto2 qualifying brno<br />
1. T. Nakagami<br />
2. P. Espargaro<br />
3. E. Rabat<br />
4. M. Kallio<br />
5. S. Cortese<br />
JPN<br />
SPA<br />
SPA<br />
FIN<br />
GER<br />
moto2 rennen brno<br />
1. M. Kallio FIN<br />
2. T. Nakagami JPN<br />
3. T. Lüthi SUI<br />
4. P. Espargaro SPA<br />
5. J. Zarco FRA<br />
motogp qualifying brno<br />
Italtrans Racing Team<br />
Tuenti HP 40<br />
Tuenti HP 40<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Dynavolt Intact GP<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Italtrans Racing Team<br />
Interwetten Paddock<br />
Tuenti HP 40<br />
Came Iodaracing<br />
moto2 punktestand<br />
1. S. Redding GBR Marc VDS Racing Team<br />
2. P. Espargaro SPA Tuenti HP 40<br />
3. E. Rabat SPA Tuenti HP 40<br />
4. M. Kallio FIN Marc VDS Racing Team<br />
5. D. Aegerter SUI Technomag carXpert<br />
1. C. Crutchlow<br />
2. A. Bautista<br />
3. M. Marquez<br />
4. D. Pedrosa<br />
5. J. Lorenzo<br />
spa<br />
spa<br />
FRA<br />
AUS<br />
SPA<br />
moto3 rennen brno<br />
1. L. Salom<br />
2. M. Vinales<br />
3. J. Folger<br />
4. A. Rins<br />
5. A. Marquez<br />
spa<br />
spa<br />
GER<br />
SPA<br />
SPA<br />
GBR<br />
SPA<br />
SPA<br />
SPA<br />
SPA<br />
Estrella Galicia 0,0<br />
Teram Calvo<br />
Ongetta-Rivacold<br />
Caretta Technology RTG<br />
Red Bull Ajo<br />
Red Bull Ajo<br />
Team Calvo<br />
Mapfre Aspar Team<br />
Estrella Galicia 0,0<br />
Estrella Galicia 0,0<br />
moto3 punktestand<br />
1. L. Salom spa Red Bull Ajo<br />
2. M. Vinales spa Team Calvo<br />
3. A. Rins<br />
spa Estrella Galicia 0,0<br />
4. J. Folger ger Mapfre Aspar Team<br />
5. A. Marquez SPA Estrella Galicia 0,0<br />
Monster Tech3<br />
GO&FUN Honda Gresini<br />
Repsol Honda Team<br />
Repsol Honda Team<br />
Yamaha Racing Team<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
Honda<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Honda<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
2.07,622<br />
+ 0,567<br />
+ 0,837<br />
+ 0,861<br />
+ 1,017<br />
40:58.770<br />
+ 0,507<br />
+ 1,015<br />
+ 1,081<br />
+ 1,240<br />
208<br />
194<br />
180<br />
110<br />
101<br />
2.02,202<br />
+ 0,397<br />
+ 0,397<br />
+ 0,456<br />
+ 0,465<br />
41:11.785<br />
+ 0,590<br />
+ 0,799<br />
+ 0,965<br />
+ 1,100<br />
167<br />
146<br />
122<br />
115<br />
97<br />
1.55,527<br />
+ 0,227<br />
+ 0,336<br />
+ 0,341<br />
+ 0,422<br />
motogp rennen brno<br />
1. M. Marquez spa Repsol Honda Team<br />
2. D. Pedrosa SPA Repsol Honda Team<br />
3. J. Lorenzo SPA Yamaha Racing Team<br />
4. V. Rossi ITA Yamaha Racing Team<br />
5. A. Bautista SPA GO&FUN Honda Gresini<br />
Honda<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
42:50.729<br />
+ 0,313<br />
+ 2,277<br />
+ 10,101<br />
+ 10,178<br />
Herve Poncharal ist der Teamchef bei Monster Yamaha Tech 3 und hat<br />
mit Cal Crutchlow einen der Top-Piloten der MotoGP-Klasse unter Vertrag.<br />
Doch auch wenn der Brite im nächsten Jahr zum Ducati Werksteam<br />
abwandern wird, braucht sich Poncharal nicht zu sorgen: Mit Pol Espargaro<br />
rückt ein vielversprechendes Talent in seine Truppe nach. Bradley<br />
Smith wird 2014 eine zweite Saison im Satelliten-Team von Yamaha<br />
erhalten und auch mit dessen bisherigen Fortschritten ist Poncharal<br />
zufrieden. Nach der Pole Position von Crutchlow stand er dem SPEED<br />
Motorradmagazin am Rande des Brünn Grand Prix Rede und Antwort.<br />
Ein guter Tag für das Monster Yamaha Tech 3 Team heute, oder?<br />
Ja, mit Sicherheit! Die Pole Position in der MotoGP ist niemals einfach.<br />
Wir hatten eine in Assen, aber wie Cal gesagt hat, dort war es für ihn keine<br />
richtige, da Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa nicht komplett fit waren.<br />
Dieses Mal waren alle da und jetzt ist es eine richtige. Wir wissen, wie<br />
schwierig es ist, Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa, Marc Marquez, Valentino<br />
Rossi und all diese starken Jungs zu schlagen. Das zu schaffen ist eine<br />
große Leistung.<br />
Bei Bradley Smith kann man aber auch von einem guten Qualifying<br />
sprechen.<br />
Bradley kommt mehr und mehr zurecht. Er findet Vertrauen auf dem<br />
Motorrad und kommt näher und näher. Darüber bin ich sehr glücklich,<br />
denn es zeigt, dass das ganze Team super arbeitet. Die Pole Position ist<br />
etwas, was man leicht sieht, aber der Rückstand von Bradley zur Pole<br />
wird immer kleiner und darüber bin ich happy.<br />
Die Entscheidung Bradley in die MotoGP zu holen war also doch die<br />
richtige?<br />
Im Winter haben mich viele Leute heftig kritisiert, dass ich Bradley genommen<br />
habe. Aber jetzt sollten davon einige mal etwas mehr nachdenken.<br />
Das sind aber immer die gleichen Leute. Als wir von den 250er zur<br />
Moto2 gewechselt sind, hat jeder geschrien, sich beschwert und kritisiert.<br />
Jetzt aber sehen wir, dass die Fahrer, die aus der Moto2 kommen,<br />
auch in der MotoGP schnell sind: Bradl, Marquez, Bradley, Iannone. Es<br />
ist immer so. Das macht mich ein wenig traurig, dass viele Leute immer<br />
reden, reden, reden und kritisieren, aber gar nicht richtig wissen, worüber<br />
sie reden.<br />
Macht es Dir Cal mit seiner Entscheidung zu Ducati zu gehen mit solchen<br />
Ergebnissen wie heute noch schwieriger?<br />
Nein nein nein, absolut nicht. Ich bin natürlich traurig, dass er geht, das<br />
habe ich schon oft gesagt, denn Cal ist ein besonderer Kerl für mich,<br />
nicht nur ein schneller Fahrer, auch ein guter Freund. Eine Beziehung<br />
wie diese zu beenden, ist daher immer traurig. Aber ich verstehe warum.<br />
Darüber bin ich nicht traurig. Natürlich wird er dort eine große Herausmotogp<br />
punktestand<br />
1. M. Marquez<br />
2. D. Pedrosa<br />
3. J. Lorenzo<br />
4. V. Rossi<br />
5. C. Crutchlow<br />
spa<br />
SPA<br />
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ITA<br />
GBR<br />
Repsol Honda Team<br />
Repsol Honda Team<br />
Yamaha Racing Team<br />
Yamaha Racing Team<br />
Monster Tech3<br />
Honda<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
213<br />
187<br />
169<br />
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