Speed-Magazin Freddie Spencer - Superstar beim 25. Schottenring (Vorschau)

26.02.2014 Aufrufe

2,00 Euro All you need is... Ihr Motorradmagazin MOTO GP • SBK • IDM • ENDURANCE • SCHOTTEN • HÄNDLERNEWS Markus reiterberger übernimmt Führung in der idm*superbike Marc marquez auf dem besten weg zum titel • Freddie SpencerSuperstar beim 25. schottenring classic Grand Prix www.speed-verlag.de • www.speed-online.info September 2013 / Nr. 9 / 19. Jahrgang mit Mittelposter und Autogrammkarten

2,00 Euro<br />

All you need is...<br />

Ihr Motorradmagazin<br />

MOTO GP • SBK • IDM • ENDURANCE • SCHOTTEN • HÄNDLERNEWS<br />

Markus reiterberger<br />

übernimmt Führung<br />

in der idm*superbike<br />

Marc marquez auf dem<br />

besten weg zum titel<br />

• <strong>Freddie</strong> <strong>Spencer</strong> •<br />

<strong>Superstar</strong> <strong>beim</strong><br />

<strong>25.</strong> schottenring<br />

classic Grand Prix<br />

www.speed-verlag.de • www.speed-online.info<br />

September 2013 / Nr. 9 / 19. Jahrgang<br />

mit Mittelposter<br />

und<br />

Autogrammkarten


Von Motorradfahrern für Motorradfahrer<br />

O p t i m a l e S c h u t z w i r k u n g<br />

Rundere,<br />

Besseres Abprallen von Gegenständen<br />

Glattere,<br />

Besseres Gleiten über Hindernisse<br />

Stärkere,<br />

Besseres Kompensieren von Aufprallkräften<br />

Schale.<br />

Für optimalen Schutz<br />

Eine rundere und glattere Schale kann besser über unebene Oberflächen gleiten und dadurch<br />

Rotationskräfte verringern. Deshalb glaubt Arai an die Helmform R75 SHAPE, der Rennfahrer<br />

schon seit der gesamten langen Firmengeschichte von Arai vertrauen.<br />

Weitere Infos über das bemerkenswerte R75 SHAPE-Konzept finden Sie unter: araihelmet.eu


Sommerzeit - Klassikzeit<br />

Im - in diesem Jahr schön heißen - August macht die MotoGP jedes Jahr eine kleine Sommerpause. Vorwort<br />

Nicht so die Klassiker,<br />

die alten Mopeds und Motorräder. Allerorts finden Traditionsveranstaltungen statt: Spa, Zschorlau, Schotten,<br />

sogar in der tiefsten Provinz, im sächsischen Vogtland treffen sich Traditionalisten, um ihrem speziellen Hobby zu<br />

frönen: den klassischen Maschinen. Dass die Faszination ungebrochen ist, zeigen sowohl die prominenten Namen der<br />

Teilnehmer als auch die Besucherzahlen: Zehntausende pilgern zu Agostini, Read und Co. - aber auch zu den ganz<br />

speziellen Veranstaltungen, wie dem Simson-SR-Treffen in Kürbitz. Vor allem die Nähe zum Objekt zieht hier, die Einfachheit<br />

der Mopeds. Hier kann fast jeder mitschrauben und dann natürlich auch mitreden und fachsimpeln. In diesem<br />

Sog entwickelt sich eine ganz eigene Szene, die sich an den fortgeschrittenen Teil des Schrauberpublikums wendet<br />

- diejenigen, die schon über das Stadium des Anfängers hinaus sind. Da sind Firmen entstanden, die das Tuning alter<br />

DDR-Maschinen im Blick haben: RZT im sächsischen Vogtland zum Beispiel, die sich auf das Tuning von Simson- und<br />

MZ-Maschinen spezialisiert haben, von der Regeneration alter Motoren bis zum Aufbau fertiger Rennmotoren ist hier<br />

alles zu haben, natürlich auch fast jedes Ersatzteil. Vor allem um die Marke Simson hat sich ein deutschlandweites<br />

Netzwerk entwickelt, das Nachschub, Erhalt und Tuning der DDR-Marke nachhaltig gewährleistet. Unser Vermieter in<br />

Hohenstein-Ernstthal kauft seine Simson-Ersatzteile (die neue Gabel für seine S51) in Offenbach/Hessen. Zugegeben,<br />

von einem emigrierten Sachsen, aber immerhin doch im tiefen Westen. Im klassischen Motorsportbereich gibt es länsgt keine Mauer mehr - da<br />

können sich große Teile unserer gesamtdeutschen Gesellschaft ein Beispiel dran nehmen.<br />

Doch der heiße August ist zu Ende, die MotoGP wieder in Europa. Dieses Jahr etwas anders als sonst, da mischt einer gnadenlos auf, einer, dem<br />

das eigentlich noch gar nicht zusteht, einer, dem die Etablierten nahelegen, die Sportart zu wechseln, einer, der sich aufmacht, alle Rekorde zu<br />

brechen, einer aus Spanien. Genau, der Marc Marquez ist gemeint. Der wird uns noch viel Freude bereiten. Wie der Junge die Pedrosas (immerhin<br />

die erklärte Nummer eins bei Repsol) und Lorenzos (immerhin Weltmeister) düpiert und ganz alt aussehen lässt, das hat schon Stil. OK,<br />

seine Honda ist zur Zeit auch das Maß aller Dinge. Aber Schnellschaltgetriebe hin, Schnellschaltgetriebe her - da muss schon auch einer an den<br />

Hebeln ziehen, der Gespür dafür hat, wie weit er gehen kann, gehen muss, um ganz einfach vorn zu sein. Hier ist der neue <strong>Superstar</strong> unterwegs<br />

- der wahre Nachfolger von Valentino Rossi - der Usain Bolt des Motorradrennsports. Von dem wird zwar gemunkelt, er sei gedopt, aber zu clever,<br />

sich erwischen zu lassen, schnell ist er aber allemal. Ist der Marquez vielleicht gedopt? Mit was machen sich Rennfahrer denn eigentlich schneller?<br />

Anabole Steroide, Beta-Blocker, Peptidhormone, Blutdoping? Lässt sich Marc Marquez vor einem Rennen Blut von Giacomo Agostini injizieren?<br />

Oder von Usain Bolt? Oder gehört das ganze Zeug in den Tank? Eins ist sicher: die Dopingkontrollen bei Motorradrennen sind sehr sehr lax<br />

im Gegensatz zur Leichtathletik oder zum Radrennfahren. Trotzdem, würde was in den Sprit gemischt, so würden es die Rennkommissare sicher<br />

finden, da sind die Jungs schon fix. Aber im Fahrer? Da schaut doch gar keiner nach! Wir haben das Geheimnis von Marc Marquez also gelüftet:<br />

Er muss gedopt sein, ist nur zu clever, sich erwischen zu lassen. Und wenn ihm keiner draufkommt, wird er dieses Jahr schon Weltmeister.<br />

In eigener Sache:<br />

Ab Dezember werden wir den Preis für das <strong>Speed</strong>-Motorradmagazin erhöhen müssen, es kostet dann 2,80 Euro. Ohne eingebildet zu sein, das<br />

ist die Zeitschrift auch wert. Wir sind zu diesem Schritt gezwungen, um auch weiterhin wirtschaftlich arbeiten zu können. Daß alles, vom Strom<br />

über das Papier bis hin zur Butter teurer wird, merkt jeder von uns. Auch am <strong>Speed</strong>-Verlag geht diese Entwicklung leider nicht vorüber.<br />

In Erwartung Ihres Verständnisses verbleibe ich<br />

Ihr Rainer Hechtl<br />

Mit <strong>Speed</strong>, Jan Bühn und dem BMC zum SUPERBIKE*IDM-Lauf auf den Hockenheimring am 21.-22. September<br />

Für die vorletzte Veranstaltung zur SUPERBIKE*IDM gibt es in Zusammenarbeit mit dem Veranstalter, dem Badischen<br />

Motorsport-Club (BMC) in Hockenheim und Motorradrennfahrer Jan Bühn, eine besondere Verlosung.<br />

Auf dem Hockenheimring/Baden-Württemberg findet dieses Jahr der vorletzte IDM-Lauf am 21.-22. September<br />

statt. Für dieses Rennen gibt es 3 x 2 Eintrittskarten mit Fahrerlagerzugang für das ganze Wochenende zu gewinnen.<br />

Die Gewinner bekommen auch ein persönlich signiertes Foto von Supersport-Pilot Jan Bühn, der für das Freudenberg<br />

Racing Team startet. Zusätzlich werden die Gewinner nach den Supersport-Rennen zu einem gemeinsamen Drink<br />

zusammen mit Lokalmatador Jan Bühn eingeladen, der nur 20 km entfernt vom Motodrom im badischen Kronau<br />

wohnt. Jan Bühn liegt nach 10 Läufen auf dem fünften Platz in der Supersport-Gesamtwertung und stand in dieser<br />

Saison dreimal auf dem Siegerpodest. Die besten Resultate waren die zweiten Plätze in Zolder/Belgien und in<br />

Schleiz. Vielleicht gelingt dem Yamaha-Piloten in Hockenheim sein erster IDM-Sieg.<br />

An der Verlosung können Sie online (speed@speed-verlag.de) oder per Post (Hüttengrundstr. 1, 09337 Hohenstein-<br />

Ernstthal) unter dem Stichwort „IDM Hockenheim“ teilnehmen. Einsendeschluss ist der 15.09.2013, die Gewinner<br />

werden telefonisch benachrichigt.<br />

<strong>Speed</strong>-Verlag<br />

Messe & Marketing<br />

Birkenkampf & Hechtl GbR<br />

Hüttengrundstraße 1<br />

09337 Hohenstein-Ernstthal<br />

Tel.: (0 37 23) 67 92 08 0<br />

Fax: (0 37 23) 67 92 08 5<br />

e-mail: speed@speed-verlag.de<br />

Web: www.speed-verlag.de<br />

Verleger: André Birkenkampf und<br />

Rainer Hechtl<br />

Redaktionsmitarbeiter:<br />

Ralph Schwotzer (Werbekoordinator)<br />

E-Mail: rschwotzer@speed-verlag.de<br />

Bernd Lukas George, Toni Börner,<br />

André Birkenkampf, Rainer Hechtl<br />

Freie Mitarbeiter:<br />

Fritz Glänzel, Tony Schumann,<br />

Hans Denzler, Stefan Friebel,<br />

Andrew Hartley, Peter Lange,<br />

Hubert Lebeau, Tobias Linke,<br />

Ronny Lekl, Sonja Malfroy,<br />

Stuart Niland, Detlev Plötner,<br />

Luc Vervoort, Jörg Wießmann,<br />

Wolfgang Zech, Felix Wießmann,<br />

Jörg Klöppner, Thomas Neidhardt<br />

Presseagenturen:<br />

effel.media, highsidePR<br />

Motorradtest:<br />

Sebastian Brombacher<br />

Druck: Limbacher Druck GmbH<br />

Heftpreis: 2,00 Euro inkl. 7% MwSt.<br />

Erscheint: jeden letzten Freitag des Vormonats<br />

über den Zeitschriften- u. Bahnhofsbuchhandel<br />

von Sachsen, Thüringen, Brandenburg,<br />

Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern,<br />

Hamburg und Berlin.<br />

Abonnement: 30,- Euro per Scheck o. Überweisung<br />

an den <strong>Speed</strong>-Verlag.<br />

Nachdruck und gewerbliche Nutzung vom Verlag<br />

gestalteter Anzeigen, Texte und Fotos nur<br />

mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Für Druckfehler übernimmt der Verlag keine<br />

Haftung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

und Fotos wird keine Haftung übernommen,<br />

Rücksendung erfolgt nicht.<br />

Inhalt 9-2013<br />

Seite 03 Vorwort<br />

Seite 04-06 Händlernews<br />

Seite 07 Simson-Treffen Zwickau<br />

Seite 08-09 SR2-Treffen Kürbitz<br />

Seite 10-13 Schotten Grand Prix<br />

Seite 14-16 German <strong>Speed</strong>week<br />

Seite 17 Interview Rico Penzkofer<br />

Seite 18 Interview Filip Altendorfer<br />

Seite 19-22 SUPERBIKE*IDM Schleiz<br />

Seite 23-26 Autogrammkarten/Poster<br />

Seite 27-33 World Superbike Silverstone<br />

Seite 34-39 MotoGP Indianapolis<br />

Seite 32-43 MotoGP Brno<br />

Titelbild-Foto<br />

Fotos: Michael Sonnick, Felix Wießmann, André Birkenkampf<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


Händler- und verbrauchernews<br />

Zündanlage Delta<br />

RZT ist seit vielen Jahren ein Begriff im Bereich Simson-Tuning, im Bereich<br />

Zündanlagen und Elektronik ist RZT seit jeher führend. Seit über<br />

10 Jahren entwickelt und produziert RZT eigene Zündungen für Wettbewerbs-<br />

wie auch Alltagsnutzung, jetzt ist mit der Delta-Zündanlage das<br />

universellste und höchstentwickelte Produkt auf den Markt gebracht<br />

worden.<br />

Die Delta-Zündung ist ein Komplettsystem für alle Anwendungen. Herzstück<br />

der Zündung ist eine frei programmierbare ECU, kombiniert mit<br />

einem Generator mit Lichtstromversorgung (Vape) oder einem reinem<br />

Wettbewerbsgenerator (Selettra, PVL). Je nach verwendetem Generator<br />

ist damit sowohl Alltagsnutzung als auch der Wettbewerb möglich!<br />

RZT Tuning<br />

Das System „Delta - Vape“ - entwickelt für die Alltagsnutzung....<br />

...oder System „Delta - Selettra“ für den Wettbewerbsbetrieb.<br />

Die ECU ermöglicht die freie Programmierung zweier Zündkurven, (zB<br />

eine „scharfe“ und eine „zahmere“ Kurve oder auch eine Selettra-Kurve<br />

für Verwendung im Rennmotor + eine Vape-Kurve für das Alltagsfahrzeug,<br />

oder eine der Kurven kann auch als „Drehzahlbegrenzer“<br />

programmiert sein). Der Wechsel zwischen den Mappings erfolgt einfach<br />

durch Umstecken der Verbindungen oder sogar während der Fahrt<br />

mit dem Mapping-Schalter (optional). Weiterhin bietet die ECU eine<br />

Quickshifter-Funktion welche – automatisch durch einen Sensor direkt<br />

am Schalthebel oder manuell über einen Taster am Mapschalter- die<br />

Zündung für 120 Millisekunden unterbricht.<br />

Die ECU kann die Pickup-Signale der wichtigsten Zündsysteme im<br />

Simson-Segment verarbeiten, stellt also praktisch „3 Steuergeräte in<br />

einem“ dar. Erstmals sind die Vorteile der Vape (stabile Lichtversorgung,<br />

sehr verbreitet im Alltagsbereich) mit den Vorteilen einer echten<br />

Rennzündung (variable Zündkurve, dadurch breiteres Band) vereint.<br />

Die perfekte Anlage für den Alltag und viele moderatere Renneinsät-<br />

Zylinder der Baureihe RS1000<br />

ze (die max Drehzahl wird vom Vape-Generator auf ca 12000 U/min<br />

begrenzt). Das gleiche Steuergerät dient an einer Selettra oder PVL in<br />

reinen Rennmotoren bis über 16000 U/min. Die ECU wird vorprogrammiert<br />

geliefert oder wird auf dem Prüfstand auf den jeweiligen Motor<br />

exakt abgestimmt, dabei kann das Mapping beliebig oft geändert oder<br />

angepasst werden.<br />

Entwickelt ist die Zündung vorrangig für Simson-Motoren, durch ihre<br />

Universalität bietet sie sich aber auch für viele andere Motoren an wie<br />

zB MZ (wo Vape-Generatoren ebenfalls weit verbreitet sind) wie auch<br />

Scooter und andere Rennfahrzeuge.<br />

Die Delta-Zündung ist als Komplettpaket für 349,- Euro verfügbar (inkl.<br />

Vape- oder Selettra- Generator, je nach Anwendung), bei bestehenden<br />

Zündanlagen ist die Delta aber auch als einzelne ECU zum Preis von<br />

199,- Euro erhältlich, zu beziehen ausschließlich über RZT oder deren<br />

Händler.<br />

Motorenbaureihe RS1000<br />

Für Simson-Motoren ist es seit einigen Jahren gang und gäbe, zur Leistungssteigerung<br />

90er Zylinder zu verbauen. Seit es diese recht preiswert<br />

im Zubehör gibt, lässt sich damit die Leistung der Motoren relativ<br />

einfach und preiswert, teilweise deutlich steigern. Viele mehr oder weniger<br />

professionelle Tuner sind inzwischen auf diesen Zug aufgesprungen,<br />

die PS-Leistungen haben sich deutlich gesteigert. Leider geht bei dieser<br />

„Billiglösung“ etwas der ursprüngliche Charakter der 90er Zylinder<br />

verloren, die Motoren werden (durch die kurzhubige Auslegung) immer<br />

drehzahlstärker, und „spitzer“,haben damit heute meist die Auslegung<br />

früherer 60er Zylinder, nur leistungsstärker.<br />

RZT geht jetzt mit der Baureihe RS1000 einen anderen Weg. Diese Zylinder<br />

sind kombiniert mit einer hochwertigen Rennkurbelwelle mit 48<br />

oder 50mm Hub (original 44mm) sodass wieder ein annähernd quadratisches<br />

Hub/ Bohrungsverhältnis entsteht bei ca 100ccm. Dadurch<br />

erhalten diese Motoren wieder einen deutlich nach unten verlagerten<br />

sowie insgesamt breiteren Leistungsbereich, die Motoren sind damit<br />

deutlich durchzugsstärker und alltagstauglicher. Mit verschiedenen<br />

Auslegungen sind alle Kundenwünsche realisierbar. Alle Versionen sind<br />

als Komplettmotoren konzipiert (also inkl. Hochwertiger Rennwelle,<br />

Kupplung, Kleinteilen, Montage), sind aber auch als Zylinderkit zur<br />

Selbstmontage erhältlich:<br />

RS1004SP<br />

• Auslegung auf maximales Drehmoment im mittleren Bereich,<br />

bis 17PS bei ca 8500 U/min, ab 300,- Euro<br />

RS1004R<br />

• Auslegung auf Maximalleistung, bis 19PS bei 10500 U/min,<br />

ab 320,- Euro<br />

RS1002D<br />

• Auslegung auf max Durchzug aus dem Drehzahlkeller,<br />

über 12PS schon bei 7000 U/min, ab 210,- Euro<br />

RS1004D<br />

• Auslegung auf Durchzug von 4000 bis 10000 U/min,<br />

über 15PS, ab 300,- Euro<br />

mehr Infos unter rzt.de<br />

<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


Händler- und verbrauchernews<br />

Carbomoto<br />

Heckrahmen der Carbomoto GbR<br />

Seinem Motorrad eine individuelle, unverwechselbare Form zu geben, liegt<br />

im Blute jedes ambitionierten Sportmotorradfahrers. Obwohl die Bikes von<br />

Werk aus schon schön und unverwechselbar gestaltet sind, bietet Carbomoto<br />

aus Regen im Bayrischen Wald verschiedenste Anbauteile aus Carbon, die<br />

nicht nur dem Design guttun, sondern auch als zusätzlicher Schutz wie z.B.<br />

für Motordeckel, Rahmen oder Auspuffabdeckungen dienen. Auf der Straße<br />

machen Carbonkomponenten durchaus Sinn. Durch die Leichtbauweise verbessert<br />

sich das Handling des Motorrad merkbar wodurch ein zusätzlicher<br />

Sicherheitsfaktor gegeben ist.<br />

Nicht zuletzt aber ist es auch die optische Aufwertung, die das Bike exklusiver<br />

und sportlicher wirken lässt.<br />

Carbomoto hat Heckrahmen für folgende Motorräder standardmäßig im Programm:<br />

Honda CBR 1000 RR/CBR600 RR, Kawasaki ZX10 R, Ducati 848/1098/1198,<br />

BMW S1000RR;<br />

Auf Wunsch können natürlich auch für jedes andere Modell Teile - nicht nur<br />

Heckrahmen - Sonderanfertigungen hergestellt werden.<br />

Die Herstellung der Heckrahmen erfolgt per Vakuuminfusionsverfahren.<br />

Aufgrund der Produktion aus mehreren Teilen, können diese bei Bedarf repariert,<br />

bzw. ausgetauscht werden. Das spart nach einem Crash kräftig Kosten<br />

und Zeit. Die einzelnen Teile sind geschraubt und so ohne großen Aufwand<br />

zu wechseln.<br />

Die Carbonparts entsprechen höchstem Qualitäts-Niveau.<br />

Absolute Top Sichtqualität und Passgenauigkeit gepaart mit Haltbarkeit bei<br />

maximaler Gewichtseinsparung gewährleisten eine hohe Kundenzufriedenheit<br />

und eine deutliche Aufwertung des Motorrades.<br />

Natürlich ist Carbomoto auch ein kompetenter Ansprechpartner im Bereich<br />

des Autotunings. Spoiler und Lufteinlässe aus Carbon verschönern jeden<br />

Sportwagen und heben ihn von der Masse deutlich ab.<br />

ARAI Helmets<br />

ARAI: KNOW-HOW AUS DEM RENNSPORT FÜR<br />

DIE SICHERHEIT AUF DER STRASSE<br />

Warum trägt jeder Rennfahrer exakt den gleichen Arai Helm den Sie<br />

auch für sich selber kaufen können?<br />

Um es mit den Worten unseres Präsidenten Michio Arai zu sagen: “Wie<br />

kann man behaupten, dass der Kopf eines Menschen wichtiger ist als<br />

der eines anderen?”<br />

Aus diesem Grund ist der Helm, den Sie bei Ihrem Händler vor Ort<br />

kaufen können, immer genau der gleiche Helm, den Top Fahrer in allen<br />

Klassen bei ihren Rennen tragen. Arai macht keine Unterschiede.<br />

Niemand kann den Aufschlagwinkel, die Situation, die Geschwindigkeit<br />

oder Umstände eines Unfalles vorhersagen. Die Rennstrecke ist eins der<br />

besten „Testlabore“ um die Eigenschaften von Helmen zu testen und zu<br />

entwickeln. Daher sind eigentlich alle unsere Helme Rennhelme, denn<br />

alle profitieren von den dort gemachten Erfahrungen. Aus diesem Erfahrungsschatz<br />

heraus konstruiert Arai dann perfekte Helme fur jeden<br />

Einsatzzweck.<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

mehr Infos unter araihelmet.eu<br />

mehr Infos unter carbomoto.com<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


Händler- und verbrauchernews<br />

Rock Oil<br />

schneller Vorwärts – besser Bremsen<br />

Die 2 Geheimnisse der Sieger!<br />

Rock Oil ist ein Spezialist für Rennschmierstoffe und bietet mit dem<br />

Motorrad-Rennöl XRP Racing SAE 5w30 ein einmaliges Produkt an.<br />

Ein reinrassiges Racing-Produkt mit der Freigabe für den öffentlichen<br />

Verkauf. Durch die konsequente Auswahl der nur besten Zutaten, hat<br />

es alle Freigaben als Motorradöl mit Bravour bestanden.<br />

Echte Rennöle werden entwickelt um das letzte Quentchen an Leistung<br />

aus den Motoren zu holen. Oft geht das zu Lasten des Verschleißschutzes<br />

und damit der Motorenstandzeit. Vergleichbar z.B. mit Qualifier<br />

Reifen. Dadurch sind diese Öle in Serienmotorrädern oft nicht<br />

einsetzbar. Mit Rock Oil xrp racing SAE 5w30 mit API SL und JASO<br />

MA2 können Sie jedoch genau das Öl benutzen, dass auch Rennteams<br />

wie Padgetts Honda, GBMoto Honda, MH + Gearlink Kawasaki oder<br />

Motodex Suzuki einsetzen. Selbstverständlich funktionieren alle Rock<br />

Oil Motorradöle perfekt in Ölbadkupplungen, da ausschließlich styrene<br />

isoprene star polymere als Viskositäts-Indexverbesserer (VII) verwendet<br />

werden.<br />

Und wer Gas gibt muss auch Bremsen, deshalb gibt es auch die Rennbremsflüssigkeit<br />

Rock Oil RBF (Trockensiedepunkt 312°C), die von den<br />

Profi Teams und von Straßenfahrern perfekt eingesetzt werden kann.<br />

Erhältlich in praktischen 500ml Flaschen.<br />

Ilmberger<br />

BMW C 600 Sport: ein schöneres Heck<br />

dank Ilmberger Carbon-Kennzeichenträger<br />

Zierlicher, edler, leichter, robuster – der Ilmberger Kennzeichenträger<br />

aus Kohlefaser sticht das serienmäßige Plastikteil des BMW Rollers in<br />

jeder Hinsicht aus, macht das Heck des C 600 Sport schlanker und unterstreicht<br />

den sportlich hochwertigen Charakter des Bajuwaren-Scooters.<br />

Manchmal verändern Kleinigkeiten das Aussehen gewaltig: Mal ist es<br />

der Bart, der den Mann maskuliner macht, mal die Brille, die der Frau<br />

den intellektuellen Touch gibt, mal ist es ein einziges Carbonteil, das<br />

den Charakter eines Bikes erst so richtig zur Geltung bringt. Für den<br />

BMW C 600 Sport hat Ilmberger eine ganze Reihe von hochwertigen<br />

Carbonteilen im Programm, die den Power-Scooter noch wertiger und<br />

dynamischer erscheinen lassen. Am erstaunlichsten aber ist die Wirkung<br />

<strong>beim</strong> scheinbar profanen Kennzeichenhalter: Das ausladende,<br />

graue Plastik-Gestänge des C 600 Sport, das dem nachfolgenden Verkehr<br />

das Nummernschild buchstäblich entgegen reckt, wird ersetzt<br />

durch ein dezentes, höchst passgenaues Carbonteil, das die originalen<br />

Befestigungspunkte verwendet, das Kennzeichen aber hoch und nah am<br />

Fahrzeug platziert. Dadurch gewinnt die Heckansicht des Rollers deutlich<br />

an Eleganz und Sportlichkeit.<br />

Die hoch bruchfeste und widerstandsfähige Carbon-Struktur gibt dem<br />

Ilmberger Kennzeichenhalter wesentlich mehr Stabilität als dem Originalteil.<br />

So zierlich das Ilmberger Nachrüst-Teil auch ist, die edle Carbon-Oberfläche<br />

fällt dem Betrachter sofort ins Auge. Durch den klaren<br />

Kunststoffüberzug, mit dem alle Ilmberger Carbonparts vor Umwelteinflüssen<br />

geschützt werden, gewinnt die Oberfläche besondere Tiefe, die<br />

die typische Netzstruktur der Carbonfaser betont.<br />

Ilmberger bietet den Kennzeichenhalter zum Preis von 339,90 € zzgl.<br />

Versand an. Ebenfalls im Portfolio für den C 600 Sport sind Kotflügel<br />

für vorn und hinten für je 279,90 € sowie Sturzpads für vorn und hinten<br />

zum Preis von 189,90 bzw. 249,90 €. Selbstverständlich kommen alle<br />

für den Einsatz auf öffentlichen Straßen bestimmten Ilmberger Carbonparts<br />

mit ABE.<br />

mehr Informationen unter ilmberger-carbon.de oder<br />

unter der Telefonnummer +49 (0)89 / 6 13 38 93.<br />

mehr Infos unter rockoil.de oder<br />

info@rockoil.de oder Tel. 06731/547946<br />

<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


simson treffen zwickau<br />

Party ohne Ende und<br />

dazu ein rundes Jubiläum<br />

Text und Fotos (Archiv): Astrid Hackländer<br />

Mehr als 5.500 Besucher waren am 27. Juli<br />

<strong>beim</strong> 11. SIMSON-Treffen in Zwickau dabei.<br />

Schauplatz des Vergnügens war dieses Mal<br />

der Flugplatz der Stadt, genau passend für<br />

die vielen Fans und tollen Aktionen. Im Mittelpunkt<br />

standen selbstverständlich Schwalbe,<br />

Habicht, Spatz und Star sowie andere Mopeds<br />

der großen Kultmarke.<br />

Dazu gab<br />

es jede Menge<br />

Attraktionen, wie<br />

Stoppelrennen,<br />

Panzerfahren und<br />

die große gemeinsame<br />

Ausfahrt mit<br />

mehr als 1.800<br />

Mopeds. Hauptsponsor<br />

MZA war<br />

mit einem großen<br />

Zelt vor Ort dabei<br />

und feierte das<br />

20-jährige Jubiläum<br />

des Unternehmens.<br />

Heiß ging es her<br />

bei Deutschlands größtem SIMSON-Treffen!<br />

Da war eine kleine Abkühlung zwischendurch<br />

mehr als willkommen und die Simme-Fans<br />

hatten vorgesorgt. Einfach den Mopedanhänger<br />

mit einer Plane ausgelegt, am Hydranten<br />

mit kühlem Wasser gefüllt und schon war das<br />

perfekte Planschbecken für Jung und Alt eingerichtet.<br />

Wer eine Simme fährt, weiß sich<br />

eben immer zu helfen und kann auch so richtig<br />

feiern. Doch erst einmal wurden die schönsten<br />

Fahrzeuge vorgestellt und prämiert. Da waren<br />

liebevoll restaurierte Originale genau so dabei<br />

wie Umbauten<br />

eigener Kreation.<br />

Außerdem<br />

waren die Airbrush-Kunstwerke<br />

von Nico Roth zu<br />

bewundern. Zur<br />

Bewährungsprobe<br />

und zum Kräf-<br />

OLDTEMA<br />

temessen ging<br />

es dann etwas<br />

später <strong>beim</strong> Stoppelrennen<br />

an den<br />

Start. Ein wahres<br />

Fest für jeden<br />

SIMSON-Fahrer.<br />

Wer immer noch<br />

nicht genug hatte<br />

und mal richtig Gummi geben wollte, legte auf<br />

einem Teil des Geländes einen echten Burnout<br />

hin. Noch verwegener ging es eigentlich nur<br />

<strong>beim</strong> Panzerfahren ab. Zwei Kolosse der Typen<br />

BMP-1 SP2 und SPW-40 P2 standen für kostenfreie<br />

Mitfahrten bereit. Auf dem riesigen<br />

Gelände ein Vergnügen der Extraklasse.<br />

Im Zelt von MZA, dem Lizenznehmer der Marke<br />

SIMSON und Marktführer im Bereich ostdeutsche<br />

Motorrad-Oldtimer, ging die Post ab.<br />

Mehr als 1.500 Motorradhändler sind mittlerweile<br />

Partner von MZA. Viele von ihnen waren<br />

in Zwickau dabei und stießen gemeinsam mit<br />

einem MZA Jubiläumssekt auf den 20-jährigen<br />

Firmengeburtstag an. Für alle Besucher gab<br />

es zum Jubiläum kultige Werbegeschenke<br />

und jede Menge kühle Energydrinks „SIMSON<br />

Energy“, überreicht vom charmanten Model<br />

Anne Sachs. Doch auch die Technik kam nicht<br />

zu kurz. MZA stellte eine breite Palette von<br />

Original-Markenersatzteilen und vielen neuen<br />

Highlights vor. An erster Stelle der Reso-Tuningzylinder,<br />

der neu entwickelte Aluminiumzylinder<br />

ist mit einer spezieller Beschichtung<br />

versehen und ab sofort verfügbar. In Zwickau<br />

stand selbstverständlich ein Fahrzeug mit<br />

montiertem Reso-Tuningzylinder für Probefahrten<br />

bereit. Ganz schön knifflig ging es<br />

<strong>beim</strong> Gewinnspiel zu. Dabei war möglichst genau<br />

zu schätzen, wie viele Zündkondensatoren<br />

im Tank einer S51 waren. Als Hauptgewinn<br />

spendierte MZA einen Rundflug für 3 Personen<br />

über Zwickau und das große Festgelände<br />

Krönender Abschluss war die gemeinsame<br />

Ausfahrt am Abend. Da war jeder dabei genau<br />

wie bei der großen After Show Party. Impressionen<br />

von Deutschlands größtem SIMSON-Treffen<br />

gibt es auf YouTube und demnächst jede<br />

Menge Fotos auf www.simsontreff-zwickau.de<br />

und unter der Rubrik Simsontreff Zwickau auf<br />

www.mza-portal.de<br />

Der größte und attraktivste Oldtimerund<br />

Teilemarkt im Osten<br />

HALLE MESSE<br />

HALLE / S.<br />

Samstag 19.10.2013 . 9 –18 Uhr<br />

Sonntag 20.10.2013 . 9 –16 Uhr<br />

3. Wochenende im Oktober<br />

www.oldtema.de<br />

Anbieter (Clubs kostenlos) bitte rechtzeitig anmelden über:<br />

Telefon 0361-6534991 . Fax 0361-6534992 . www.oldtema.de<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


SR2 treffen kürbitz 2013<br />

„Weltgrößtes“<br />

SR-Treffen im<br />

Vogtland<br />

… da kann man schon gespannt sein.<br />

Und die Erwartungen wurden nicht enttäuscht.<br />

Der kleine Ort Kürbitz bei Plauen (A72-Abfahrt<br />

Pirk) stellt mit drei Vereinen und der gesamten<br />

Bevölkerung des Ortes seit Jahren eine<br />

Veranstaltung auf die Beine, die ihresgleichen<br />

sucht.<br />

Im Mittelpunkt standen dabei die DDR-Kultmofas<br />

SR1 und SR2 aus Suhl und das bereits<br />

zum 18. Mal.<br />

Drei Tage wurde gefeiert, unter dem Motto<br />

„Sun of Jamaika“. Am Samstag abend bereits<br />

lud die „Goombay Dance Band“ ins Festzelt<br />

ein. 2000 Besucher waren gekommen und ließen<br />

es richtig „krachen“, was man einigen am<br />

Sonntagmorgen durchaus noch ansah. Doch<br />

den Höhepunkt bildete die Ausfahrt von sage<br />

Text und Fotos: Stephan Werner<br />

und schreibe 890 Fahrzeugen am Sonntag.<br />

Wieder ein neuer Teilnehmerrekord. Tausende<br />

Zuschauer säumten dabei die Straße, teilweise<br />

hintereinander stehend und jubelten den<br />

kleinen 2-Takt-Stinkern zu. Die tollsten Fahrzeuge<br />

waren zu sehen, von top restaurierten<br />

Exemplaren, die wahrscheinlich bei ihrer Auslieferung<br />

nicht so glänzten, bis zu unrestaurierten<br />

Scheunenfunden, an denen noch das<br />

Stroh hing. Viel bestaunt wurden auch die Umbauten,<br />

wie Chopper, Tandemversion, Zweizylindermotor,<br />

Seitenwagenanbauten usw.<br />

Als erster nahm der Landrat des Vogtlandkreises<br />

Tassilo Lenk mit der Startnummer 100<br />

die 26km lange Strecke in Angriff, sein Beitrag<br />

zur Tourismusförderung im Vogtland.<br />

Etwa 45 Minuten dauerte es, bis alle Fahrzeuge<br />

auf der Strecke waren. Und kurz danach trafen<br />

die ersten schon wieder<br />

am Ziel ein. Eine<br />

bläuliche Rauchwolke<br />

stand über dem<br />

Ort und die Luft war<br />

vom 2-Takt-Öl gesättigt,<br />

was die SR-Fans<br />

eher als Parfüm betrachteten.<br />

1,5 PS bringen die kleinen Mopeds<br />

der 50er Jahre aus 50ccm Hubraum auf die<br />

Straße. Der Spaß war die Hauptsache, und<br />

den hatten sicherlich alle, obwohl die bergige<br />

Landschaft des Vogtlandes alles von den Fahrern<br />

und ihren Maschinen abverlangte. Somit<br />

waren auch einige Ausfälle zu verzeichnen,<br />

aber man nahm es sportlich.<br />

Uwe Balke war aus Westeregeln in Sachsen-<br />

Anhalt angereist. Sein Fahrzeug stand 30 Jahre<br />

im Freien unter einer Wachstuchtischdecke.<br />

Vor kurzem hat er es wieder zum Leben erweckt.<br />

Die Rostschäden waren überschaubar,<br />

Motor, Bremsen, Seilzüge, Reifen und Kette<br />

wurden repariert bzw. erneuert, und jetzt läuft<br />

es wieder wie in alten Zeiten. Hektik gab es<br />

dann doch noch einmal am Vormittag. Durch<br />

den liegenden Transport im Auto hatte sich<br />

wahrscheinlich der Schwimmer im Vergaser<br />

verklemmt, so dass es nicht ansprang. Beim<br />

Antreten brach dann auch noch eine Pedale<br />

ab. Der gut ausgestattete Teilemarkt hatte natürlich<br />

Ersatz, und mit wenigen Handgriffen<br />

konnte alles wieder repariert werden.<br />

Strahlender Sonnenschein und angenehm<br />

warme Temperaturen machten die Veranstaltung<br />

für alle zu einem Erlebnis, und viele werden<br />

sagen: Da kommen wir wieder!<br />

Spätestens in zwei Jahren, zur Jubiläumsveranstaltung,<br />

soll die magische Zahl von 1000 Teilnehmern<br />

erreicht werden. Danach muss aber<br />

sicherlich eine Begrenzung eingeführt werden,<br />

denn mehr wird der kleine 660 Einwohner zählende<br />

Ort nicht aufnehmen können.<br />

<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


SR2 treffen kürbitz 2013<br />

Wissenswerte Informationen<br />

rund um Simson SR2<br />

© by Tobias Lehmann<br />

http://www.ddrmoped.de<br />

Preise und Typenbezeichnung:<br />

- in der DDR kostete das Moped 1050 Ost-<br />

Mark mit Stahlfelgen bzw. 1065 Ost-Mark mit<br />

Leichtmetallfelgen (Aluminium)<br />

- das E <strong>beim</strong> SR 2 E war ursprünglich als Bezeichnung<br />

für den Export. Aufgrund von Absatzschwierigkeiten<br />

löste das SR 2E auch im<br />

Inland das SR 2 ab<br />

Baujahre und Stückzahlen:<br />

Insgesamt wurden 906.432 Stück Simson<br />

SR 2 von 1957 - 1964 produziert. Davon ca.<br />

390.000 SR 2 von 1957 - 1959 ab Rahmennummer<br />

200.000 bis 589.773 und 516.658 SR 2 E<br />

von 1960 - 1964 ab Rahmennummer 589.774<br />

bis 1.106.432<br />

Allein 1960 wurden 139.000 Stück Simson SR<br />

2 E gebaut.<br />

Ersatzteile (insbesondere Rahmen) wurden bis<br />

mindestens 1975 hergestellt.<br />

Export:<br />

Exportländer waren Frankreich, Polen, Ungarn<br />

und Schweden.<br />

Lackierungen im Inland:<br />

- Maron mit orangefarbener Linierung<br />

- Beige mir orangefarbener Linierung<br />

- Hammerschlagblau mit weiß-silberner Linierung<br />

(geringe Stückzahl)<br />

- Hammerschlagblau mit orangefarbener Linierung<br />

(sehr selten)<br />

- Dunkelblau mit weißer Linierung (extrem selten)<br />

Sonderlackierungen für den Export:<br />

- Hammerschlagblau mit silbernem Tank<br />

- Kirschrot mit weißer Linierung (nach Schweden)<br />

und silbernem bzw. elfenbeinfarbenem<br />

Tank<br />

- Diaphangrün mit weißer Linierung (ähnlich<br />

wie bei der MZ RT 125/2)<br />

Mit der Einstellung der Produktion des Mopeds<br />

Typ „Berva“ importierte Ungarn ab 1962<br />

das Simson SR 2E. Das Moped war in den<br />

Farben beige und maron erhältlich. Auf der<br />

Budapester Industriemesse 1963 wurde ein<br />

Modell in maron mit silbernem Tank vorgestellt.<br />

Außerdem waren alle Bolzen und Muttern<br />

verchromt.<br />

Zeitweise gingen 30% der produzierten SR 2<br />

Mopeds in den Export. Nur ganz selten wurde<br />

ein Simson SR 2 Exportmodell im Inland<br />

verkauft.<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


Text: Michael Sonnick, Fotos: Michael Sonnick, Ronny Vogel, Mike Riedner<br />

Der <strong>Schottenring</strong> feierte<br />

mit vielen W


sein silbernes Jubiläum<br />

eltmeistern


schotten grand prix<br />

Auf dem 1,4 km langen Stadtkurs in Schotten fand zum <strong>25.</strong> Mal der<br />

<strong>Schottenring</strong> Classic-Grand Prix statt, die erste Veranstaltung wurde am<br />

26.-27. August 1989 ausgetragen.<br />

Vor 25 Jahren hätte keiner der damaligen Organisatoren um den heutigen<br />

Ehrenvorsitzenden Helmut Neumann gedacht, dass Schotten zum<br />

Mekka von bisher über 300.000 Zuschauern wird und die größte Motorsportveranstaltung<br />

in Hessen ist.<br />

Im hessischen Schotten/Vogelsbergkreis drehten mehr als 300 Teilnehmer<br />

aus acht Nationen mit ihren historischen Motorrädern und Gespannen<br />

ihre Runden. Auch dieses Jahr konnten 12.500 Zuschauer die<br />

einmalige Atmosphäre hautnah miterleben, leider regnete es am Sonntagmittag.<br />

Neben den Läufen zur Deutschen Historischen Meisterschaft gab es<br />

wieder verschiedene Sonder- und Präsentationsläufe. Der diesjährige<br />

Stargast war der Amerikaner <strong>Freddie</strong> <strong>Spencer</strong>, der dreimal Weltmeister<br />

wurde. „Fast <strong>Freddie</strong>“ errang vor genau 30 Jahren 1983 seinen ersten<br />

WM-Titel, dies war auch für den japanischen Motorradhersteller Honda<br />

der erste Titel in der Königsklasse (500 ccm). 1985 wurde <strong>Spencer</strong><br />

dann sogar Doppelweltmeister auf der Rothmans-Honda in der 250<br />

und 500 ccm Kategorie. <strong>Freddie</strong> fuhr in Schotten zuerst eine Honda<br />

250 ccm und am Sonntagnachmittag sorgte er auf einer Viertakt-Honda<br />

RC 163 Replica für tollen Sound. Beide Motorräder wurden von Besitzer<br />

Peter Wolf aus Weingarten zur Verfügung gestellt.<br />

Auch der erfolgreichste Teilnehmer, der achtfache Weltmeister Phil<br />

Read aus England, feierte in Schotten ein Jubiläum. Er wurde 1973,<br />

also vor 40 Jahren Weltmeister in der 500 ccm Klasse auf der legendären<br />

MV Agusta. Phil Read brachte nach Schotten seine Paton 500<br />

ccm mit.<br />

Weitere Jubilare waren die Yamaha-Piloten Dieter Braun, der auch 1973<br />

seinen zweiten WM-Titel in der 250 ccm Klasse errang, sowie Carlos<br />

Lavado aus Venezuela. Er holte sich 1983 und 1986 in der 250 ccm<br />

Klasse auch zwei WM-Titel und war zum ersten Mal hier in Schotten.<br />

Dazu waren noch die Weltmeister Rodney Gould (England), der 1970<br />

auf Yamaha in der 250 ccm Klasse den Titel errang sowie der Spanier<br />

Ob <strong>Freddie</strong> <strong>Spencer</strong>, Manuel Herreros oder Udo Mark.<br />

Die Veranstalter Wolfgang Wagner und Helmut Neumann können stolz auf ihre Jubiläumsveranstaltung sein.<br />

12 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


schotten grand prix<br />

Manuel Herreros, der 1989 auf<br />

Derbi in der kleinsten Kategorie<br />

(80 ccm) Titelträger wurde, in<br />

Schotten am Start.<br />

Neben den Weltmeistern waren<br />

wieder zahlreiche Spitzenpiloten<br />

wie Heinz Rosner (MZ), Ingo Emmerich<br />

(Kreidler), Rainer Pommer<br />

(Kreidler und MZ), Kurt Florin<br />

(König), Peter Frohnmeyer, Reinhard<br />

Hiller, Horst Lahfeld (alle Yamaha)<br />

in Schotten am Start. Aus<br />

den Niederlanden kamen Marcel<br />

Ankone (Suzuki) sowie Jan und<br />

Marco Kostwinder.<br />

Bereits am Freitagabend gab es<br />

im Fahrerlager im Festzelt bei einer<br />

kleinen Feier einen Rückblick<br />

auf die bisherigen <strong>Schottenring</strong>-<br />

Veranstaltungen. Der 1. Vorsitzende<br />

Wolfgang Wagner und der<br />

Ehrenvorsitzende Helmut Neumann<br />

ließen die letzten 25 Jahre<br />

Revue passieren.<br />

Audi Tradition brachte neben<br />

zahlreichen DKW und NSU-Rennmotorrädern<br />

auch den HB Audi<br />

Quattro S1 mit. Harald Demuth<br />

drehte mit dem Rallyeauto in der<br />

Mittagspause einige Runden auf<br />

dem Stadtkurs.<br />

Im großen Zelt im Fahrerlager<br />

wurden einige Rennmaschinen<br />

(Adler, BMW, DKW, Horex,<br />

Jawa, Norton und NSU) mit dem<br />

Schwerpunkt der fünfziger Jahre<br />

von Sammler Dieter Mutschler<br />

und dem Motorsport Museum<br />

in Hockenheim ausgestellt. Vor<br />

genau 60 Jahren gewann Werner<br />

Haas auf dem <strong>Schottenring</strong> das<br />

Rennen in der 125 ccm Klasse<br />

und wurde 1953 Weltmeister. Ab<br />

1956 gab es in Schotten keine<br />

Rennen mehr auf dem großen<br />

17 km langen Kurs.<br />

Für alle Bürger der Schottener<br />

Kernstadt gab es dieses Jahr<br />

zum Jubiläum freien Eintritt als<br />

Dank für ihre Geduld.<br />

Vor der Jubiläumsveranstaltung<br />

wurde ein knapp 500 Meter<br />

langes Teilstück der Seestraße<br />

erneuert und neu asphaltiert<br />

sowie ein wenig verbreitert. Dadurch<br />

wurde eine Schikane eingebaut,<br />

damit die Geschwindigkeit<br />

vor der scharfen Rechtskurve<br />

auf die Bundesstraße verringert<br />

Phil Read und Dieter Braun begeisterten das Publikum.<br />

wird. Die Baumaßnahmen betrugen<br />

550.000 Euro, davon beteiligte sich der MSC Schotten mit 100.000<br />

Euro an der Finanzierung.<br />

Weitere Infos über die Veranstaltung gibt es auf der Internetseite vom<br />

Motorsportclub „MSC Rund um Schotten e. V.“ unter www.schottenring.<br />

de.<br />

Bereits jetzt können sich die Fans für das nächste Jahr das dritte August-<br />

Wochenende vom 16.-17. August 2014 freihalten.<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

13


SERT, Penz13 und<br />

rs speedbikes holen Siege<br />

in Oschersleben<br />

Text: Toni Börner, Fotos: highsidePR-T. Börner, Jörg Klöppner, André Birkenkampf<br />

Das Suzuki Endurance Racing Team „SERT“<br />

hat die 8 Stunden von Oschersleben der FIM<br />

World Endurance Championship gewonnen.<br />

In der Superstock-Klasse triumphierte das<br />

deutsche Penz13.com Franks Autowelt Racing<br />

Team, in der Open-Klasse gewann die Truppe<br />

von rs speedbikes aus dem sächsischen Bielatal.<br />

„Langstrecke in Oschersleben ist, wenn lange<br />

im Kreis gefahren wird - und am Ende gewinnt<br />

SERT“, kommentierte Streckensprecher Thomas<br />

Deitenbach den Auftakt der Podiumszeremonie<br />

am späten Samstagabend richtig. Denn<br />

erneut war das Trio aus Vincent Philippe, Anthony<br />

Delhalle und Julien da Costa nicht aufzuhalten:<br />

Mit ihrer Suzuki GSX-R 1000 spulten<br />

sie in 8 Stunden 316 Runden ab und klassierten<br />

sich damit am Ende zwei Umläufe vor der<br />

BMW Motorrad France 99 Team Thevent-Mannschaft<br />

mit Damian Cudlin, Erwan Nigon und<br />

Sebastien Gimbert. Rang drei ging an Broc<br />

Parkes, Joshua Waters und Igor Jerman vom<br />

Monster Energy Yamaha Team - YART.<br />

Nur in der Anfangsphase wechselte die Führung<br />

einige Male. Ab der 40. Runde war SERT<br />

nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. „Unsere<br />

Stärke ist ein sehr ausgeglichenes Team<br />

und sehr gute Reifen“, verrat Julien da Costa<br />

das Geheimnis hinter der Dominanz der Truppe.<br />

Dabei hatte das Trio im Training ein paar<br />

Stürze wegzustecken, als man das Limit ausloten<br />

wollte. Trotzdem war SERT auch im Qualifying<br />

schon nicht zu schlagen gewesen und<br />

kam auf einen kumulierten Rundenschnitt von<br />

1:26,897 Minuten. Und eine solch schnelle<br />

Pace sollte das Trio dann auch im Rennen gehen<br />

können.<br />

Bei BMW Motorrad France arbeitete man akkurat<br />

und tat, was man konnte und sicherte<br />

Die Sieger der German <strong>Speed</strong>week 2013 in der EWC:<br />

Das Suzuki Endurance Racing Team gewinnt vor<br />

BMW Motorrad France und Monster Energy Yamaha.<br />

Riesen Jubel von Rico Penzkofer und seinem Team nach dem Sieg<br />

in der Wertung Superstock. Die weiteren Platzierungen belegten<br />

Team Motors Events Suzuki und DGSPORT HEROCK Yamaha.<br />

Franks Autowelt gratuliert dem<br />

Team Penz13.com zum Sieg der<br />

8 Stunden von Deutschland in<br />

Oschersleben!<br />

Forststraße 4<br />

01917 Kamenz<br />

03578 / 784070<br />

14 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


german speedweek<br />

Rang zwei. „Es fühlt sich toll an,<br />

wieder auf dem Podest zu stehen“,<br />

so Damian Cudlin, dessen Schienbeinbruch<br />

von Suzuka immer noch<br />

nicht ganz ausgeheilt war. „Es war<br />

für uns alle ein hartes Wochenende,<br />

aber mein Team hat die richtige Einstellung<br />

gezeigt und wir haben zurückgeschlagen.<br />

Es ist einfach so: Es<br />

geht nicht darum, ob du am Boden<br />

liegst, sondern darum, wie schnell<br />

du wieder aufstehst. Heute haben<br />

wir das getan und ich bin stolz Teil<br />

dessen zu sein.“<br />

Handschuh sauber und<br />

anstatt zurück an die<br />

Box ging es auf die<br />

Piste zurück - nur um<br />

sofort die schnellste<br />

Runde des Teams im<br />

gesamten Rennen abzuliefern.<br />

„Es war toll,<br />

dass ich meinen eigenen<br />

Rundenrekord unterbieten<br />

konnte, nur<br />

kurz nachdem unsere<br />

Maschine Feuer gefangen<br />

hatte“, gab der<br />

Australier zu Protokoll.<br />

„Das Bike war da in<br />

freuen. Nach einem frühen Sturz in Runde drei<br />

war GMT94 mit David Checa, Kenny Foray und<br />

Maxime Berger mit einer extremen Aufholjagd<br />

konfrontiert, die im Gesamtklassement mit<br />

Platz fünf endete. Der Yamaha-Truppe von<br />

Christophe Guyot fehlten am Ende vier Runden<br />

auf Bolliger und sieben auf die Spitze - keine<br />

schlechte Leistung, wenn man bedenkt, dass<br />

man in acht Stunden fast das komplette Feld<br />

wieder überholen musste.<br />

Stimmung explodiert: Penz13.com-Team<br />

gewinnt die Superstock-Klasse<br />

Die Stimmung kochte in Oschersleben über,<br />

als das Team von Rico Penzkofer die Ziellinie<br />

überfuhr: Die Piloten Jason Pridmore,<br />

Pedro Vallcaneras und Steve<br />

Mercer hatten mit der BMW S 1000<br />

RR den Sieg in der Superstock-Klasse<br />

eingefahren. Damit übernahmen<br />

die Titelverteidiger auch wieder die<br />

Führung in der Gesamtwertung. Lediglich<br />

mit einem kleinen Problem<br />

hatte die Mannschaft zu kämpfen,<br />

als sich <strong>beim</strong> ersten Radwechsel<br />

hinten die Bremsbeläge verflüchtigen<br />

wollten. Heroisch versuchte<br />

Crew-Chief Gordon Unger dieses<br />

mehr als heiße Problem ohne<br />

Handschuhe zu beheben. Schließlich<br />

fiel man etwas zurück, kämpfte<br />

In 8 Stunden darf nicht viel schief laufen, sowohl auf der Strecke als auch bei den Boxenstops. Größere Zeitverluste,<br />

sowohl durch Stürze als auch durch Defekte, sind im Gegensatz zu den 24 Stunden Rennen schwer zu kompensieren.<br />

Um das Podest bangen musste hingegen YART.<br />

Deren Yamaha R1 fing <strong>beim</strong> Herausfahren nach<br />

einem Boxenstopp im letzten Renndrittel Feuer<br />

und wurde Mitten in der Boxengasse liegend<br />

gelöscht. Kurzerhand wischte Broc Parkes die<br />

eingeschäumte Verkleidungsscheibe mit dem<br />

einem echt schrecklichen Zustand.“<br />

Am Ende verpasste das Bolliger Team Switzerland<br />

das Podest knapp um 20 Sekunden.<br />

Horst Saiger, Roman Stamm und Daniel Sutter<br />

waren ein problemfreies Rennen gefahren und<br />

durften sich über wertvolle Zähler in der WM<br />

sich wieder nach vorn und gewann das Heimrennen.<br />

„Ich bin einfach überglücklich“, freute<br />

sich der Böhlener Rico Penzkofer. „Wir haben<br />

gewonnen und das auch noch zu Hause, hier<br />

vor all unseren Fans. Ich danke jedem Einzelnen<br />

in unserem Team, unseren Fahrern, Gor-<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

15


german speedweek<br />

Für die Honda TT Legends mit Michael Rutter, Simon Andrews und<br />

John McGuinness (Foto) reichte es am Ende nur zu Platz 6 in der EWC Wertung.<br />

don - unserem Chefmechaniker, und allen, die<br />

uns heute die Daumen gedrückt haben. Jetzt<br />

wird gefeiert.“ Auch die Fahrer zeigten sich zufrieden.<br />

„Ich wollte hier unbedingt gewinnen<br />

- wie die anderen auch - und unserer tollen<br />

Truppe bei deren Heimrennen etwas ganz besonderes<br />

bescheren“, so Pridmore. „Eigentlich<br />

hatte ich schon mal darüber nachgedacht, mit<br />

Rennen fahren aufzuhören, aber hier habe ich<br />

große Lust weiter zu machen. Ich danke allen<br />

in der Truppe - ein Super-Job!“<br />

Auch Steve Mercer war überwältigt: „Absolut<br />

geil“, jubelte der Brite. „Ich weiß nicht was ich<br />

sagen soll. Ich bin ursprünglich als Ersatzfahrer<br />

nach Magny Cours mitgekommen und jetzt<br />

bin ich Teil dieser wunderbaren Truppe! Diese<br />

Mannschaft ist einfach perfekt, ich liebe es!<br />

Das letzte Mal Zweiter, jetzt gewonnen! Besser<br />

geht’s ja fast nicht!“ Zum Abschluss fügte<br />

Pedro Vallcaneras noch an: „Endlich, endlich<br />

haben wir auch gewonnen! Ein tolles Gefühl!<br />

Wir haben alle alles gegeben und hatten eine<br />

Super-Taktik. Wir hätten sogar mit noch einem<br />

Stopp weniger fahren können, aber hatten genug<br />

Puffer, um auf Sicherheit zu gehen. Ich<br />

bin einfach happy. Dieses Team ist Spitze!“<br />

Auf der letzten Stunde konnte sich die Truppe<br />

sogar noch einen zusätzlichen Tank-Stopp<br />

erlauben, um auf der sicheren Seite zu sein<br />

- auch wenn der gar nicht mehr nötig gewesen<br />

wäre. Rang zwei in der Superstock-Klasse ging<br />

an das Team Motors Events April Moto mit<br />

Gregory Fastre - im Vorjahr noch für Penz13<br />

unterwegs -, Claude Lucas und Michael Savary.<br />

„Als wir sahen, dass wir das Penz13.com<br />

Team nicht überholen konnten, wenn wir normal<br />

weiter fahren“, so Teamchef Herve Moineau,<br />

„sagte ich den Fahrern, dass sie den zweiten<br />

Platz und die Punkte sichern sollen.“<br />

Rang drei ging an die Truppe von DG Sport<br />

Herock. Didier van Keymeulen, Raymond<br />

Schouten und Lucas Mahias durften mit auf<br />

das Podest. Alle drei Superstock-Podest-Kandidaten<br />

kamen direkt hintereinander ins Ziel,<br />

auf den Plätzen sechs bis acht der Gesamtwertung<br />

und vor den Honda TT Legends auf<br />

neun. Michael Rutter, Simon Andrews und John<br />

McGuinness konnten sich mit der Piste in der<br />

Magdeburger Börde nicht richtig anfreunden.<br />

rs speedbikes gewinnt Open-Klasse<br />

Das rs speedbikes racing Team hat die Open-<br />

Klasse gewonnen. Wie schon im Vorjahr konnte<br />

die Truppe rund um Ronny Schlieder und<br />

Karsten Wolf diese Kategorie gewinnen - und<br />

das auch noch auf einem starken 15. Gesamtrang.<br />

Lars Albrecht, Tobias Kollan und Filip Altendorfer<br />

hatten dabei nur kleinere Probleme<br />

wegzustecken und arbeiteten sich konstant<br />

nach vorn. „Es war ein tolles Rennen“, so Albrecht<br />

aus Großröhrsdorf. „Es hat richtig Spaß<br />

gemacht, mit den Jungs zu arbeiten und zu<br />

fahren. Unsere Maschine war einfach top vorbereitet<br />

und wir konnten den Klassen-Sieg holen.“<br />

„Wir können absolut zufrieden sein“, so<br />

Teammanager Karsten Wolf. „Wir hatten ja im<br />

Vorjahr die Open-Klasse schon mal gewonnen,<br />

So sieht ein Zweikampf um die Spitze aus: SERT gegen Yart, die sich<br />

lange Zeit und Runde um Runde keinen Meter schenkten.<br />

aber dieses Jahr sind wir ja hier unter anderen<br />

Voraussetzungen angetreten: Die acht Stunden<br />

von Oschersleben waren unser großer Test für<br />

die 24 Stunden von Le Mans im September,<br />

bei welchen wir dann mit Filip, Tobias und Rixi<br />

mit am Start sein werden. Das wird unser erster<br />

Auftritt dort und wir sind schon jetzt alle<br />

ganz gespannt. Ein großer Dank geht auch an<br />

das Penz-Team, mit denen wir uns hier einen<br />

Verpflegungsbereich geteilt haben - das werden<br />

wir auch in Le Mans so fortsetzen.“<br />

16 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Das siegreiche Team von rs speedbikes konnte den Erfolg von 2012 wiederholen.


Interview Rico Penzkofer<br />

Teamchef penz13.com Franks Aotowelt Racing BMW<br />

Interview: André Birkenkampf, Foto: highsidePR-T.Börner<br />

Rico, erster Sieg in diesem Jahr. Du bist sicherlich<br />

glücklich.<br />

Na klar. Wir waren ja schon <strong>beim</strong> ersten Rennen<br />

richtig schnell unterwegs. Die Jungs sind<br />

einfach top, der Steve Mercer, der Jason Pridmore<br />

und der Pedro Vallcaneras – einfach ein<br />

Dream-Team. Auch in der Box hat heute alles<br />

perfekt geklappt. Wir hatten zwar ein kleines<br />

Problem <strong>beim</strong> ersten Radwechsel – da sind<br />

uns die Bremsklötze rausgefallen, das kann<br />

passieren – weil alles so heiß war, haben wir<br />

circa eine Minute verloren, deswegen wurde<br />

es hinten hinaus noch ein wenig eng. Wir sind<br />

aber dann wieder vor gefahren, das ganze<br />

Team hat einen super Job hingelegt, die Fahrer<br />

Rico Penzkofer und sein Team sind auf dem besten<br />

Weg, den Erfolg von 2012 zu wiederholen.<br />

wie die Mechaniker.<br />

Gegenüber dem letzten Jahr hast du dein<br />

Team total umgekrempelt, jetzt dieser Erfolg.<br />

Wie kommt das?<br />

Komplett umgekrempelt würde ich so nicht sagen.<br />

Pedro Vallcaneras war letztes Jahr schon<br />

dabei, Jason dann <strong>beim</strong> letzten Rennen, mit<br />

ihm sind wir Meister geworden, er war dann<br />

gesetzt für dieses Jahr. Und so eine Granate<br />

wie den Steve Mercer zu bekommen – wir waren<br />

bei der TT immerhin<br />

schon auf dem achten<br />

Platz in der Stocksport<br />

– tat schon gut. Die drei<br />

passen einfach wunderbar<br />

zusammen, verstehen<br />

sich untereinander<br />

total gut, so muß das<br />

sein.<br />

Welche Kriterien legst<br />

du denn bei der Auswahl<br />

der Fahrer an?<br />

Ganz wichtig ist die Reifenfrage.<br />

Ich versuche<br />

immer, Fahrer zu bekommen,<br />

die das Fabrikat,<br />

das wir fahren,<br />

schon kennen. Letztes<br />

Jahr war das noch Pirelli,<br />

dieses Jahr sind wir<br />

auf Dunlop gewechselt,<br />

das war der Wunsch der<br />

Fahrer und letztendlich auch ein gelungener<br />

Schritt. Ich war immer ein Bisschen mehr<br />

Pirelli-Freund, meine Fahrer sind mehr Dunlopgeimpft,<br />

aber man sieht ja an den Ergebnissen<br />

– zweiter Platz in Magny Cours mit der Chance<br />

auf den Sieg, hier gewonnen – der Schritt war<br />

also richtig, zumindest für die Fahrer. Ich will<br />

jetzt nicht sagen, dass der Dunlop besser ist<br />

als der Pirelli, oder umgedreht, aber die Fahrer<br />

fühlen sich halt wohler, sind einfach Dunlop-<br />

Fahrer, deswegen passt das gut zusammen.<br />

Rico, wie ist denn das Ziel für diese Saison?<br />

Ziele? Wir waren letztes Jahr Meister, haben<br />

den Weltcup gewonnen. Da gibt’s keine Steigerung<br />

mehr. Natürlich versuchen wir, den Titel<br />

zu verteidigen. Dass das nicht leicht wird,<br />

sieht man schon daran, wieviele gute Teams<br />

in der Superstock unterwegs sind. Obs DG ist,<br />

MotorEvents, die waren in Magny Cours dritte,<br />

heute zweite, das Suzuki Junior Team, die<br />

heute in Führung liegend gestürzt sind, es gibt<br />

mit Sicherheit fünf Teams, die permanent aufs<br />

Podium fahren können. In der Situation gehört<br />

natürlich auch ein wenig Glück mit dazu.<br />

Rico, wir wünschen euch eine unfallfreie Saison,<br />

viel Erfolg, und dass ihr am Ende wieder<br />

ganz oben steht.<br />

Vielen Dank. Wir werden unser Bestes geben,<br />

um den Titel zu verteidigen und ganz oben zu<br />

landen.<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

17


Interview Filip Altendorfer<br />

Fahrer im Team rs speedbikes racing<br />

Interview: André Birkenkampf, Fotos: Jörg Klöppner<br />

Filip, du als ausgewiesener BMW-Fachmann,<br />

was hältst du von deinem ersten Rennen bei<br />

rs speedbikes?<br />

Das war natürlich super. Ein bisschen turbulent<br />

in der Vorbereitung – ich war zweimal testen,<br />

hab gesehen, das Motorrad funktioniert,<br />

das Fahrwerk ist gar nicht mal so schlecht.<br />

Man muss einfach an der richtigen Schraube<br />

drehen, dann kann was draus werden. Das haben<br />

wir dieses Mal geschafft. Das Bike funktioniert<br />

wirklich gut, da kann man nichts sagen.<br />

Jetzt müssen wir schauen, dass wir noch die<br />

Zehntel wegfeilen, einen Tick schneller fahren,<br />

dann sind wir gut dabei für ein kleines Privatteam,<br />

bei dem jeder wirklich mit Freude und<br />

Elan am Werk ist.<br />

Hast du da einen Plan, welche Schraube die<br />

richtige ist?<br />

Den werden wir dann haben, wenns drauf ankommt.<br />

Jetzt wollen wir erst mal den Erfolg<br />

genießen und feiern.<br />

Filip, wie sieht denn deine Zukunft bei rs<br />

speedbikes aus?<br />

Wir fahren jetzt erst mal gemeinsam in Le<br />

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ZX-10R, 2011<br />

C a r b o m o t o G b R<br />

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<br />

18 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Mans. Danach muss man schauen, was 2014<br />

passiert. Wir sprechen natürlich schon darüber.<br />

Warten wir mal Le Mans ab, dann wissen<br />

wir mehr.<br />

Le Mans ist eine riesen Aufgabe. Du bist dort<br />

lange nicht gefahren. Freust du dich drauf?<br />

Ich freu mich riesig auf Le Mans. Es werden<br />

dort ein paar Stunden mehr, wenn ich mich<br />

nicht irre sind das 24. Aber wenn wir genauso<br />

rangehen wir hier und eventuell einen Materialhersteller<br />

wechseln – 2 mal Alu gebrochen ist<br />

nicht so gut, da sollten wir schon was richtiges<br />

nehmen – und ein paar Stunden mehr durchhalten,<br />

dann werden wir in der Klasse sicher<br />

wieder vorn dabei sein.<br />

Bereitest du dich auf Le Mans explizit vor?<br />

Ich werde mich auf Le Mans natürlich schon<br />

ein wenig mehr vorbereiten als für Oschersleben.<br />

Ich fahr ja nicht nur Langstrecke, sondern<br />

mach auch allgemein Sport. Da gehört Rennradfahren<br />

dazu, Ausdauertraining, Krafttraining<br />

– ganz wichtig – das alles werde ich in<br />

den nächsten Wochen gezielt für die 24 Stunden<br />

trainieren. Gut essen, der Bayer an sich<br />

trinkt gerne Bier, da werd<br />

ich in nächster Zeit auf Alkoholfreies<br />

umsteigen, weil<br />

das ist ja isotonisch. Ansonsten<br />

wars das eigentlich.<br />

Wenn man fit ist, gut drauf<br />

ist, wenn alles passt, dann<br />

funktioniert das auch.<br />

Du arbeitest bei BMW. Was<br />

sagt denn der Kosta Lagoyannis<br />

(Leiter Marketing<br />

BMW Motorrad Deutschland)<br />

zu deiner Fahrerei?<br />

Was der Kosta momentan<br />

sagt, weiß ich leider nicht.<br />

Meine Abteilung steht auf<br />

jeden Fall hinter mir, die<br />

freuen sich immer, wenn<br />

ich mal nicht da bin. Aber<br />

es hilft ja nichts, irgendwas muss man ja machen.<br />

Ein Kollege war diesmal hier, der musste<br />

gleich in der Box arbeiten, analysieren und verbessern<br />

helfen. Ich denke mal, nach diesem<br />

Ergebnis wird der Kosta sicherlich gut gelaunt<br />

sein – die BMW steht oben und das ist wichtig.<br />

Ich hoffe, dass ich dann für Le Mans wieder<br />

Urlaub bekomm.<br />

Filip, wir wünschen dir viel Erfolg mit rs<br />

speedbikes, fahr gute Ergebnisse ein und<br />

komm gesund wieder heim!<br />

Freude und Erleichterung nach dem Rennen<br />

bei den drei Fahrern Filip Altendorfer,<br />

Tobias Kollan und Lars Albrecht.


präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag die IDM 2013<br />

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SOMMER, SONNE, HITZE,<br />

SCHLEIZ<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

Text: Toni Börner<br />

Markus Reiterberger hat die Szene im Griff.<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

Das traditionelle erste Augustwochenende sah<br />

das Schleizer Motorsport-Highlight des Jahres<br />

mit der Superbike*IDM auf dem Dreieck. Die<br />

Gladiatoren der Internationalen Deutschen<br />

Motorradmeisterschaft sollten hier ihren fünften<br />

Saisonlauf ausfahren und konnten kaum<br />

bessere Bedingungen vorfinden - vielleicht war<br />

es sogar schon etwas zu warm, aber das sind<br />

ja wohl Luxusprobleme. Die Fans dankten es<br />

jedenfalls und säumten zu Tausenden die Piste<br />

und bevölkerten die vielen Campingplätze<br />

rund um die Traditionspiste.<br />

Wachablösung<br />

In der deutschen Superbike-Landschaft<br />

kommt es 2013 langsam aber ganz sicher zur<br />

Wachablösung: Das aufstrebende Talent Markus<br />

Reiterberger hat die Etablierten der Szene<br />

nahezu fest im Griff. Auf dem Schleizer Dreieck<br />

sicherte sich der Bayer auf seiner Van Zon<br />

Remeha BMW die Pole Position - mit 0,621 Sekunden<br />

Vorsprung auf den Rest der Meute. Die<br />

Zeit drückte Reiterberger in der ersten Session<br />

ab, am späten Nachmittag waren aufgrund<br />

der großen Hitze kaum noch Verbesserungen<br />

möglich. Startplatz zwei ging an Matej Smrz<br />

vom Yamaha Motor Deutschland by Monster<br />

Energy Team vor Damian Cudlin von RAC Racing.<br />

Letzterer wurde der Kämpfer des Wochenendes:<br />

Nur eine Woche zuvor hatte sich<br />

der in Gera lebende Australier das Schienbein<br />

gebrochen, doch in Schleiz biss er die Zähne<br />

zusammen.<br />

Reiterberger siegt in Lauf 1<br />

Markus Reiterberger konnte am Start seine<br />

Pole Position verteidigen und sich an die<br />

Spitze des Feldes setzen. Allerdings schlug<br />

Matej Smrz kurz darauf eine härtere Gangart<br />

an, übernahm die Führung, setzte sich etwas<br />

von den Verfolgern ab - und stürzte in Runde<br />

fünf. Damit war der Weg für Reiterberger frei,<br />

allerdings hatte er noch einen harten Verfolger.<br />

Michael Ranseder holte für Honda Holzhauer<br />

Racing Promotion ein weiteres Podest - nur<br />

drei Zehntel hinter dem Sieger. Titelverteidiger<br />

Erwan Nigon, Teamkollege von Reiterberger,<br />

holte Rang drei, Freddy Foray und Arie Vos<br />

machten die Top Fünf komplett. „Schleiz ist<br />

meine absolute Lieblingsstrecke“, hatte Reiterberger<br />

schon vor dem ersten Training gesagt.<br />

Nach dem freien Training hatte ich für meine<br />

Mechaniker noch einen Roman geschrieben<br />

und es ist für das Qualifying alles super geworden.<br />

Ich bin zwar schon drei Jahre nicht mehr<br />

hier gefahren, aber ich habe mich vom ersten<br />

Moment an wieder wohl gefühlt.“<br />

„Was für ein tolles Rennen“, freute sich der<br />

Sieger. „Der Start war super. Anfangs hatte<br />

ich ein paar Probleme <strong>beim</strong> Schalten, aber<br />

das war nach der vierten Runde weg. Danach<br />

habe ich einen guten Rhythmus gefunden. Am<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

19


idm schleiz<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

Shake Hands der beiden Gewinner.<br />

Ende hatte ich ziemlich viele Slides und hörte<br />

hinter mir immer Michi Ranseder. Aber es ist<br />

alles gut gegangen.“ Schon am Ende dieses<br />

Laufes hatte er damit die Meisterschaftsführung<br />

übernommen.<br />

Der zweite Lauf auf dem Schleizer Dreieck<br />

sollte immense Spannung bereithalten: Zu<br />

viert fighteten<br />

Smrz, Reiterberger,<br />

Ranseder und<br />

Gareth Jones in<br />

der letzten Runde<br />

um den Sieg.<br />

Dass hier keiner<br />

dem anderen etwas<br />

schenken<br />

wollte, war klar<br />

und so kam, was<br />

kommen musste:<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

Foto: highsidePR-T. Börner<br />

Schritt für Schritt:<br />

Stefan Nebel und<br />

Lucy Glöckner von<br />

Wilbers-BMW-<br />

Racing erzielen mit<br />

der HP4 immer<br />

bessere Ergebnisse.<br />

20 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Gedränge nach dem Start der Superbiker und spannende Zweikämpfe ganz im Sinne der Zuschauer.<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

Reiterberger wollte sich in der Schikane an<br />

Smrz vorbeipressen, die beiden berührten sich<br />

und mussten über Umwege zurück auf die<br />

Piste. Reiterberger konnte noch den asphaltierten<br />

Notausgang nehmen, während Smrz<br />

nur das Kiesbett blieb.<br />

Lachender Dritter war<br />

Michael Ranseder, der<br />

damit seinen ersten<br />

Honda-Sieg in der IDM<br />

Superbike holte. „Ich<br />

hatte schon nach dem<br />

Training gesagt, dass<br />

mir dritte und vierte<br />

Plätze nicht mehr reichen“,<br />

so der Österreicher.<br />

„Den zweiten habe<br />

ich im ersten Lauf geholt,<br />

also blieb mir nur<br />

noch übrig, mir meinen<br />

ersten Sieg in diesem<br />

Markus Reiterberger tauscht die Plätze mit Michi Ranseder in Lauf eins<br />

und zwei. Erwan Nigon und Gareth Jones teilen sich die dritten Plätze.<br />

Jahr zu holen. Es ist großartig. Jetzt müssen<br />

wir sehen, dass es so weiter läuft.“<br />

Reiterberger erntete Rang zwei. „Smrz ist über<br />

die nassen Stellen auf der Strecke gefahren<br />

wie ein Irrer“, kommentierte er - zuvor am<br />

Tage hatte es einen Regenschauer gegeben.<br />

„Das habe ich mir<br />

erst später getraut,<br />

als ich ihn eine<br />

Zeitlang beobachtet<br />

hatte.“ Und zur<br />

Kolission mit Smrz<br />

sagte er: „Nachdem<br />

ich durch den<br />

Notausgang musste<br />

habe ich mich, wie<br />

es das Reglement<br />

verlangt, an der entsprechenden Stelle wieder<br />

eingeordnet. Und zwar hinter Michi Ranseder,<br />

der da schon an uns vorbei war. Ich habe alles<br />

richtig gemacht.“ Das sah man in der Mannschaft<br />

von Smrz und bei Yamaha anders und<br />

legte Protest gegen<br />

das Ergebnis ein. Entscheidung<br />

ausstehend,<br />

in Schleiz wurde Smrz<br />

zunächst als Vierter gewertet.<br />

Rang drei ging damit<br />

aber trotzdem an<br />

das Team von Michael<br />

Galinski - Gareth Jones<br />

profitierte von den Querelen<br />

vor sich. „Nach<br />

dem Elektrik-Problem<br />

im ersten Lauf bin ich<br />

absolut happy über das<br />

Ergebnis“, so der Australier.<br />

„Ich habe verdammt<br />

hart gearbeitet<br />

für das Wochenende.“<br />

Damian Cudlin blieb in Schleiz nur der Preis<br />

für den Kämpfer des Wochenendes. Im ersten<br />

Lauf stürzte der angeschlagene Australier,<br />

nachdem er auf den ersten Metern zu viel<br />

gewollt hatte, im zweiten Lauf rollte er mit<br />

technischem Defekt aus. Die Meisterschaftsführung<br />

war damit dahin.<br />

Doppelsieg und Tabellenführung für<br />

Kevin Wahr in der Supersport<br />

Kevin Wahr hat sich auf dem Schleizer Dreieck<br />

mit einem Doppelsieg die Tabellenführung<br />

in der IDM Supersport gesichert. Der Yamaha-Pilot<br />

siegte am Samstagabend souverän,<br />

nachdem Konkurrent Jan Bühn stürzte konn-<br />

Foto: Felix Wießmann


idm schleiz<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

te Wahr über sieben Sekunden Vorsprung auf<br />

Roman Stamm herausfahren. Rang drei ging<br />

an Stefan Kerschbaumer. „Ich hatte Glück“, grinste<br />

Wahr. „Jan Bühn hat sich selbst ins Aus<br />

geschossen und ich konnte dann ordentlich<br />

Doppelsieg und Führung<br />

in der IDM Supersport<br />

für den Nagolder Kevin<br />

Wahr. Roman Stamm<br />

belegte die Positionen<br />

zwei und drei. Der dritte<br />

Platz ging in Rennen<br />

eins an Stefan Kerschbaumer<br />

und in Lauf zwei<br />

konnte Jan Bühn den<br />

zweiten Platz für sich<br />

verbuchen.<br />

Pace geben. Auch wenn<br />

das Rennen ziemlich<br />

anstrengend war, so<br />

konnte ich es bei meinem Vorsprung am Ende<br />

doch etwas gemütlicher angehen lassen.“<br />

Der bis da hin noch Meisterschaftsführende<br />

Stamm konnte nicht mithalten. „Kevin war<br />

sehr schnell und ich kam nicht richtig ran“, so<br />

der Schweizer Kawasaki-Pilot. „Das hätte auch<br />

zu viel Risiko bedeutet. Ich habe ein bisschen<br />

zurück gesteckt, dann war der Rückstand da,<br />

aber das macht nichts.“<br />

Am Sonntag holte Wahr erneut den Sieg,<br />

musste dafür aber hart kämpfen: Er gewann<br />

nur mit wenigen Zehntelsekunden Vorsprung<br />

auf Bühn. „Ich habe mich sehr gefreut“, jubelte<br />

der neue Leader. „Das gestrige Rennen<br />

war relativ einfach, weil Bühn sich früh verabschiedet<br />

hat. Heute war er dicht hintendran<br />

und machte mir das Rennen extrem anstrengend.<br />

Ein Doppelsieg in Schleiz! Das ist mein<br />

bisher schönstes Wochenende.“<br />

Bühn, der von der Pole Position aus gestartet<br />

war, konnte Wiedergutmachung betreiben.<br />

„Das Rennen heute war eigentlich wie gestern,<br />

nur dass ich nicht gestürzt bin“, scherzte er.<br />

„Ich habe den Start wieder nicht gewonnen<br />

und Kevin ist vor gekommen. Wie gestern bin<br />

ich dann auf Sicherheit gegangen und habe<br />

versucht dran zu bleiben. Anfangs war das<br />

schwer, weil das Feeling für das Vorderrad nicht<br />

da war. Am Ende habe ich noch versucht mit<br />

an ihm vorbei zu bremsen, aber dazu hätte ich<br />

120 Prozent geben müssen. Da habe ich mich<br />

lieber für Punkte und das Ziel entschieden -<br />

was nützen zwei Stürze von der Pole Position<br />

aus!“Rang drei ging an Stamm, der damit auf<br />

den zweiten Tabellenplatz abrutschte - nur ein<br />

Pünktchen hinter Wahr.<br />

„Da war heute die ganze<br />

Zeit was los“, analysierte<br />

der Schweizer.<br />

„Für die Zuschauer war<br />

es sicher interessant,<br />

für uns extrem anstrengend.<br />

Meine Bremse<br />

wurde zum Ende weich<br />

und ich hatte sie immer<br />

am Anschlag. Dadurch<br />

musste ich früher<br />

Bremsen. Ich war froh,<br />

als ich endlich die Flagge<br />

sah!“<br />

Moto3: Siege für Geitner und Kappler<br />

Am Samstagabend konnte Jonas Geitner seinen<br />

ersten IDM-Sieg in der moto3-Klasse<br />

einfahren. Der Wernberg-Köblitzer nutzte seine<br />

Chance und hielt bis zum Schluss seinen<br />

Teamkollegen Marcel Alves Rodrigues auf Distanz.<br />

Es wurde ein Doppelsieg für das Freudenberg<br />

Racing Team.<br />

Zunächst hatten sich Karel Hanika und Maximilian<br />

Kappler an die Spitze gesetzt und fuhren<br />

wieder in ihrer eigenen Welt. Doch wenig<br />

später kam das Aus für beide. „Das Rennen<br />

war wirklich kurz“, so der Tscheche Hanika.<br />

„Ich hatte keinen allzu schlechten Start und<br />

war hinter Max (Maximilian Kappler) Zweiter.<br />

Ich bin dann vorbei und fühlte mich wohl und<br />

zuversichtlich, dass ich ihm etwas davonfahren<br />

kann. Ich hatte nur ein paar Rutscher am<br />

Kurvenausgang und einen davon konnte ich<br />

nicht abfangen und ich stürzte.“ Kappler konnte<br />

der KTM von Hanika nicht mehr ausweichen<br />

und musste ebenfalls zu Boden. Beide blieben<br />

unverletzt.<br />

Damit war der Weg für Geitner frei. „Jetzt<br />

kann man sich wirklich nicht mehr beklagen“,<br />

freute sich der Youngster. „Es war auch das erste<br />

Mal, dass der Start richtig geklappt hat!<br />

Und was den anderen beiden vorn passiert ist,<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

In der Moto3 gingen die Siege an Jonas Geitner<br />

und Maximilian Kappler. Die zweiten Plätze<br />

teilten sich Marcel Alves Rodrigues und Ernst<br />

Dubbink. Den dritten belegte in Lauf eins Max<br />

Enderlein vom ADAC Sachsen Leistungszentrum<br />

und Aris Michail mit seiner KTM:<br />

das passiert mir auch oft genug - da kann ich<br />

ein Buch drüber schreiben. Jetzt hat es eben<br />

endlich mal für mich gepasst. Morgen will ich<br />

dann wieder so einen Start hinlegen, damit<br />

ich gleich vorne dabei bin, und dann hoffe ich,<br />

dass die anderen beiden sitzen bleiben und es<br />

ein cooles Rennen wird.“<br />

Am Sonntag wurde es dann aber eher ein<br />

Chaos-Rennen, da aufgrund von Regen abgebrochen<br />

werden musste. Es wurde über fünf<br />

und acht Runden gefahren und in der Addition<br />

gewann Kappler. „Ich bin absolut glücklich“,<br />

freute sich der Nachwuchsmann vom Racing<br />

Team Germany. „Auf trockener wie auch auf<br />

nasser Strecke hatte ich ein Supergefühl für<br />

das Motorrad. Selbst als ich wusste, dass hinter<br />

mir einen große Lücke ist, bin ich bis zum<br />

Schluss hochkonzentriert gefahren.“<br />

Konkurrent Hanika war erneut gestürzt. „Am<br />

Start war es nicht so schlecht und es sah gut<br />

aus, aber dann wurde das Wetter schlecht“, so<br />

der Tscheche. „Zwei Runden vor Schluss habe<br />

ich einen Fehler gemacht und alles war dann<br />

wirklich schlecht. Ich bin gestürzt. Zum dritten<br />

Mal an diesem Wochenende. Das tut mir<br />

wirklich leid. Ich habe keine schlimmen Verletzungen,<br />

aber es ist schon alles etwas wund<br />

und angeschlagen. Das nächste Mal wird es<br />

hoffentlich wieder besser!“<br />

Rang zwei ging an Gaststarter Ernst Dubbink<br />

vor Aris Michail, Marcel Alves Rodrigues und<br />

Thomas Gradinger.<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

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9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

21


idm schleiz<br />

Sidecars: Siege für Kretzer und Roscher<br />

Besonders traurig sah das Feld der IDM Sidecar<br />

auf dem Schleizer Dreieck aus: Nur neun<br />

Gespanne standen am Start, parallel fand die<br />

Weltmeisterschaft im niederländischen Assen<br />

statt. Unter DMSB-Führung hatte man in der<br />

IDM solcherlei Überschneidungen bei der Seitenwagen-Klasse<br />

noch vermieden, dieses Mal<br />

war das nicht möglich.<br />

Im Sprintrennen am Samstagabend gewannen<br />

Andre Kretzer/Jens Lehnertz, am Sonntag ging<br />

der Sieg an Mike Roscher und Uwe Neubert.<br />

Was sonst noch geschah:<br />

Damian Cudlin hatte sich eine Woche vor<br />

dem Schleizer Dreieck-Rennen im Training<br />

zu den acht Stunden von Suzuka das Schienbein<br />

gebrochen. Der RAC BMW-Pilot wollte<br />

es in Schleiz trotzdem probieren. Im ersten<br />

Training fuhr er fünf Runden, in der zweiten<br />

idm superbike und superstock qualifying<br />

1. M. Reiterberger<br />

2. M. Smrz<br />

3. D. Cudlin<br />

4. M. Ranseder<br />

5. E. Nigon<br />

GER<br />

CZE<br />

aus<br />

AUT<br />

FRA<br />

VanZon Remeha<br />

MDM Racing<br />

RAC Racing<br />

Holzhauer Racing<br />

VanZon Remeha<br />

BMW<br />

Yamaha<br />

BMW<br />

Honda<br />

BMW<br />

1.25,165<br />

1.25,786<br />

1.25,800<br />

1.25,877<br />

1.26,011<br />

Freitags-Session musste er aussetzen - wegen<br />

eines elektronischen Problems an seiner BMW<br />

S 1000 RR.<br />

Luca Grünwald stürzte am Freitagvormittag<br />

im Training der Supersportler<br />

und war auch<br />

kurze Zeit bewusstlos.<br />

Der Waldkraiburger<br />

wurde mit einer Gehirnerschütterung<br />

ins<br />

Krankenhaus gebracht,<br />

entließ sich aber am<br />

Nachmittag selbst. „Es<br />

geht mir gut und es<br />

ist nichts gebrochen“,<br />

sagte er im Gespräch<br />

mit SPEED. „Aber der<br />

Rennarzt will mich<br />

nicht fahren lassen.<br />

Das verstehe ich nicht.<br />

Ich habe nur ein paar<br />

Abschürfungen am Rücken<br />

und Hintern, ansonsten ist alles in Ordnung.<br />

Andere fliegen über Nacht nach Barcelona<br />

und lassen sich operieren. Auch nichts<br />

gegen Damian Cudlin, aber...“<br />

Damian Cudlin versuchte es trotz Schienbeinbruch in Schleiz.<br />

idm moto3 qualifying<br />

1. K. Hanika CZE Freudenberg Racing Team KTM<br />

2. M. Kappler GER Racing Team Germany Honda<br />

3. J. Geitner ger Freudenberg Racing Team KTM<br />

4. M. Enderlein GER ADAC Sachsen<br />

Honda<br />

5. E. Dubbink ned<br />

Honda<br />

1.33,121<br />

1.33,384<br />

1.33,503<br />

1.33,843<br />

1.34,007<br />

Foto: highsidePR-T. Börner<br />

idm superbike und superstock rennen 1<br />

1. M. Reiterberger<br />

2. M. Ranseder<br />

3. E. Nigon<br />

4. F. Foray<br />

5. A. Vos<br />

GER<br />

AUT<br />

FRA<br />

FRA<br />

NED<br />

VanZon Remeha<br />

Holzhauer Racing<br />

VanZon Remeha<br />

Holzhauer Racing<br />

VanZon alpha Technik<br />

BMW<br />

Honda<br />

BMW<br />

Honda<br />

BMW<br />

25:57,105<br />

+ 0,306<br />

+ 6,320<br />

+ 11,148<br />

+ 11,882<br />

idm moto3 rennen 1<br />

1. J. Geitner<br />

2. M. A. Rodrigues<br />

3. M. Enderlein<br />

4. E. Dubbink<br />

5. J. van de Bunt<br />

GER<br />

ger<br />

GER<br />

NED<br />

NED<br />

Freudenberg Racing Team<br />

Freudenberg Racing Team<br />

ADAC Sachsen<br />

RV Racingteam<br />

KTM<br />

KTM<br />

Honda<br />

Honda<br />

Honda<br />

25:17,385<br />

+ 0,891<br />

+ 4,152<br />

+ 4,228<br />

+ 4,980<br />

idm superbike und superstock rennen 2<br />

1. M. Ranseder<br />

2. M. Reiterberger<br />

3. G. Jones<br />

4. M. Smrz<br />

5. F. Foray<br />

AUT<br />

GER<br />

AUS<br />

CZE<br />

FRA<br />

Holzhauer Racing<br />

VanZon Remeha<br />

Yamaha Motor Deutschl.<br />

MDM Racing<br />

Holzhauer Racing<br />

BMW<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

23:23,589<br />

+ 0,999<br />

+ 1,979<br />

+ 2,284<br />

+ 3,018<br />

idm moto3 rennen 2<br />

1. M. Kappler GER Racing Team Germany Honda<br />

2. E. Dubbink NED<br />

Honda<br />

3. A. Michail GER AM Racing<br />

KTM<br />

4. M. A. Rodrigues ger Freudenberg Racing Team KTM<br />

5. T. Gradinger AUT COFAIN RACING TEAM KTM<br />

25:09,549<br />

+ 6,158<br />

+ 8,727<br />

+ 13,373<br />

+ 23,787<br />

idm superbike punktestand<br />

1. M. Reiterberger<br />

2. E. Nigon<br />

3. D. Cudlin<br />

4. M. Ranseder<br />

5. M. Smrz<br />

GER<br />

FRA<br />

AUS<br />

AUT<br />

CZE<br />

VanZon Remeha<br />

VanZon Remeha<br />

RAC Racing<br />

Holzhauer Racing<br />

MDM Racing<br />

BMW<br />

BMW<br />

BMW<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

174<br />

148<br />

133<br />

113<br />

108<br />

idm moto3 punktestand<br />

1. M. Kappler<br />

2. J. Geitner<br />

3. M. A. Rodrigues<br />

4. B. Schouten<br />

5. B. Bendsneijder<br />

GER<br />

GER<br />

GER<br />

NED<br />

NED<br />

Racing Team Germany<br />

Freudenberg Racing Team<br />

Freudenberg Racing Team<br />

Dutch Racing Team<br />

RVB Racing<br />

Honda<br />

KTM<br />

KTM<br />

Honda<br />

Honda<br />

183<br />

114<br />

102<br />

100<br />

95<br />

idm supersport qualifying<br />

1. J. Bühn GER Freudenberg Racing Team<br />

2. K. Wahr GER RS Wahr ERC<br />

3. r. Stamm SUI Schnock Shell Advance<br />

4. L. Bovee NED DTC-KME Racing<br />

5. T. Lauslehto FIN Team Lauslehto<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

1.27,264<br />

1.27,341<br />

1.27,830<br />

1.27,922<br />

1.28,155<br />

yamaha r6 dunlop cup qualifying<br />

1. M. Fritzsch<br />

2. D. Engelen<br />

3. J. Puffe<br />

4. P. Kosiniak<br />

5. T. Riedel<br />

ger<br />

ger<br />

GER<br />

POL<br />

Ger<br />

RTH-Racingteam Hunger<br />

MZB Motorrad Bonn<br />

PRP - RT Motorradtke<br />

Artman Racing<br />

Moto Meinig PZ<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

1.30,956<br />

1.31,313<br />

1.31,523<br />

1.31,858<br />

1.32,069<br />

idm supersport rennen 1<br />

1. K. Wahr GER RS Wahr ERC<br />

2. r. Stamm SUI Schnock Shell Advance<br />

3. S. Kerschbaumer AUT Langenscheidt Racing<br />

4. J. Metcher AUS Team Suzuki Mayer<br />

5. L. Bovee NED DTC-KME Racing<br />

Yamaha 23:41,662<br />

Kawasaki + 7,420<br />

Yamaha + 9,417<br />

Suzuki + 9,738<br />

Yamaha + 16,256<br />

Yamaha r6 dunlop cup rennen<br />

1. M. Fritzsch<br />

2. D. Engelen<br />

3. J. Puffe<br />

4. T. Riedel<br />

5. V. Valtonen<br />

GER<br />

GER<br />

GER<br />

GER<br />

FIN<br />

RTH-Racingteam Hunger<br />

MZB Motorrad Bonn<br />

PRP - RT Motorradtke<br />

Moto Meinig PZ<br />

Team Sensetec<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

21:24,495<br />

+ 1,274<br />

+ 2,420<br />

+ 6,912<br />

+ 8,875<br />

idm supersport rennen 2<br />

1. K. Wahr GER<br />

2. J. Bühn GER<br />

3. r. Stamm SUI<br />

4. J. Metcher AUS<br />

5. L. Bovee NED<br />

RS Wahr ERC<br />

Freudenberg Racing Team<br />

Schnock Shell Advance<br />

Team Suzuki Mayer<br />

DTC-KME Racing<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Suzuki<br />

Yamaha<br />

23:36,560<br />

+ 0,448<br />

+ 2,926<br />

+ 3,202<br />

+ 3,379<br />

yamaha r6 dunlop cup punktestand<br />

1. D. Engelen<br />

2. V. Valtonen<br />

3. J. Puffe<br />

4. T. Riedel<br />

5. P. Kosiniak<br />

GER<br />

FIN<br />

ger<br />

GER<br />

POL<br />

MZB Motorrad Bonn<br />

Team Sensetec<br />

PRP - RT Motorradtke<br />

Moto Meinig PZ<br />

Artman Racing<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

92<br />

92<br />

72<br />

67<br />

55<br />

idm supersport punktestand<br />

1. K. Wahr GER<br />

2. r. Stamm SUI<br />

3. S. Kerschbaumer AUT<br />

4. L. Bovee NED<br />

5. J. Bühn GER<br />

RS Wahr ERC<br />

Schnock Shell Advance<br />

Langenscheidt Racing<br />

DTC-KME Racing<br />

Freudenberg Racing Team<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

186<br />

185<br />

167<br />

113<br />

104<br />

22 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


Superbike 2.0 - Sechs Maschine (n)<br />

Superbike Weltmeisterschaft - Station Neun<br />

Silverstone / (GB)<br />

Text: Bernd Lukas George, Fotos: worldsbk.com<br />

Nach dem Moskau-Rennen mit dem traurigen<br />

Abbruch versammelte sich das komplette<br />

SBK-Fahrerlager am 03. und 04. August im<br />

britischen Silverstone. Dem „Home of British<br />

Motorsport“!<br />

Eines der wichtigsten Themen war das neue<br />

Reglement für die kommende Saison. Denn neben<br />

den verfügbaren Piloten auf dem sich rasant<br />

drehenden Fahrerkarussell, werden auch<br />

die technischen Möglichkeiten der kommenden<br />

Saison die Einsatzrichtung zahlreicher Teams<br />

bestimmen. Besonders die neue Evo-Formel,<br />

die in den wichtigen Details leider auch noch<br />

nicht zum <strong>Speed</strong>-Redaktionsschluss festgezurrt<br />

war, ist das Ziel zahlreicher Teams. Neben<br />

dem Mahi-Team, wo ja Kenan Sofuoglu als<br />

ehemaliger R1-Superstock Vizemeister, unter<br />

Vertrag ist, denken Simon Buckmaster mit<br />

seinem PTR-Team, das Yakhnich, das Lorenzini,<br />

sowie ParkinGo Team über einen möglichen<br />

Wechsel nach. „Im Augenblick bieten<br />

die 600er oftmals die beste Show. Doch wenn<br />

wirklich alle Werke mit den geforderten sechs<br />

Maschinen an den Start gehen, wird die Klasse<br />

enorm an Strahlkraft gewinnen“, verriet uns<br />

ein Teammanager. Doch die geforderte Mindestzahl<br />

bei den Herstellern ist auch weiter<br />

Grundstock für intensiven Diskussionsbedarf.<br />

Für Gregorio Lavilla und die anderen Verantwortlichen<br />

von der DORNA liegt eine Idee auf<br />

der Hand: falls es gelingt, dass alle beteiligten<br />

Hersteller (im Augenblick sind es Aprilia, BMW,<br />

Ducati und die drei Japaner – also Sechs) jeweils<br />

sechs Motorräder ins Feld bringen, wäre<br />

das schon so groß, dass man bald wieder auf<br />

die Evo-Klasse (Fahrwerke und Bremsen wie die<br />

Superbikes – aber mit Preisgrenze. Motoren<br />

und Elektronik wie in der Superstock-Klasse.)<br />

verzichten könnte. Doch bis wieder wunderbar<br />

volle Superbike-Starterfelder erreicht werden,<br />

wird es noch einige Diskussionsrunden geben<br />

und die DORNA sowie die Hersteller werden<br />

sich auch noch weiter bewegen müssen. Dadurch,<br />

dass sich mit BMW schon der nächste<br />

Hersteller verabschiedet hat, Yamaha sich<br />

ganz offensichtlich auch mit einem aufsteigenden<br />

Supersport-Weltmeister nur schwer<br />

den Wiedereinstieg vorstellen kann, und Exoten<br />

wie Benelli, Bimota oder MV sich den Einstieg<br />

in die WM zweimal überlegen, wird die<br />

Situation für die Veranstalter nicht einfacher.<br />

Und natürlich wollen die 300.000 € für das<br />

Technik-Paket auch durch Sponsoren finanziert<br />

werden. „Einfache Rechnung: nochmal<br />

den gleichen Betrag für den Rennbetrieb und<br />

die Reisen. Und falls der Sponsor auch noch<br />

Catering möchte, die 300 nochmal. Damit sind<br />

wir ungefähr bei einer Million“, rechnet mir ein<br />

600er Teamchef vor, der in den letzten Jahren<br />

recht erfolgreich bei den 600ern unterwegs<br />

war. Und bei der angespannten Wirtschaftslage<br />

in Europa werden die Millionen nicht so<br />

einfach bei Sponsoren locker gemacht!<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

27


in die Eifel, um bei seiner<br />

Superbike-Premiere für<br />

Aufsehen zu sorgen! Bei<br />

Ducati wird Eddi La Marra<br />

bei einem der kommenden<br />

Läufe auf das Testsuperbike<br />

der Roten wechseln<br />

und es hält sich hartnäckig<br />

das Gerücht, dass auch<br />

Max Biaggi mit einer Wildcard<br />

noch auftauchen soll.<br />

Auf einer Ducati – nicht<br />

<strong>beim</strong> ehemaligen Arbeitgeber<br />

Aprilia. Dort soll der<br />

schnellste CRT-MotoGP-Pilot<br />

Pol Espargaro bei dem<br />

Lauf in Magny Cours zeigen,<br />

was er mit der Basismaschine<br />

seiner ART-Aprilia<br />

zu leisten vermag!<br />

Jetzt aber vom Blick in die<br />

nahe Zukunft zurück auf<br />

die 5902 Meter lange Strecke<br />

im Herzen Englands,<br />

Leon Camier führte zwischenzeitlich die Zeitenliste an.<br />

die mit 7 Links- und 11 Rechts-Kurven die<br />

18 Superbiker empfing. (Womit jeder Pilot<br />

sich seine ganz persönliche Kurve aussuchen<br />

könnte!). Tom Sykes nahm das Zepter in die<br />

Hand und rangierte im ersten freien Training<br />

0,4 Sekunden vor Landsmann Leon Camier,<br />

der den drei Italienern Fabrizio, Giugliano und<br />

Melandri mindestens 0,6 Sekunden abnehmen<br />

konnte. Max Neukirchner hatte als 13. die<br />

beiden Werksfahrer Davies und Checa direkt<br />

hinter sich.<br />

Bei der DORNA bemüht man sich im Moment,<br />

möglichst kurzfristig einige Probleme zu lösen.<br />

Und eine Möglichkeit, das dünne Starterfeld aufzufüllen<br />

sind Wildcard-Starter. In Silverstone gab<br />

es zwar keine bei den Superbikes, doch in der Supersport-Klasse<br />

immerhin vier Wildcard-Piloten.<br />

Gut, mit Yves Polzer handelt es sich um einen<br />

„permanenten Wildcard-Piloten“. Doch die beiden<br />

australischen Smith-Triumph Piloten<br />

Billy McConnell und Glen<br />

Richards hatten bereits in Donington<br />

für Staunen gesorgt und<br />

im nationalen Fahrerlager die<br />

Angst vor einem WM-Einsatz<br />

vertrieben. Mit dem 20 jährigen<br />

„Mahi-Opfer“ Florian<br />

Marino gab es einen weiteren<br />

Wildcard-Fahrer, der<br />

sicher fest in die WM gehört,<br />

aber bis zuletzt auf<br />

einen weiteren Einsatz warten<br />

musste. In Oschersleben<br />

verriet der Südfranzose:<br />

„Ich möchte meinem Team<br />

Kawasaki Intermoto<br />

Ponyexpress danken,<br />

dass sie trotz aller<br />

S c h w i e r i g ke i t e n<br />

eine Lösung gefunden<br />

haben, dass<br />

ich in Silverstone<br />

fahren konnte.<br />

Die Arbeit, die<br />

Andrew Pitt und<br />

das Team für<br />

mich geleistet<br />

Max Neukirchner war bester Privatfahrer.<br />

Im ersten Zeittraining änderte sich dann auf<br />

den beiden ersten Positionen nichts: Sykes<br />

deutlich vor Camier. Dahinter rangierte jetzt<br />

mit Davide Giugliano ein Aprilia-Kunde vor den<br />

beiden Honda-Angestellten Rea und Haslam.<br />

Die sechstbeste Zeit lieferte Laverty vor Baz,<br />

Melandri, dem immer noch angeschlagenen<br />

Guintoli und dessen Landsmann Cluzel. Obwohl<br />

sich Davies mit der BMW knapp vor Max<br />

Neukirchner mit der MR-Ducati bringen konnte,<br />

hielt unser Landsmann den 13. Platz. Fabri-<br />

haben, war ausgezeichnet.<br />

Ich bin glücklich und danke<br />

ihnen.“ Gute Auslastung<br />

also bei den Supersportlern<br />

– magere 18 Piloten<br />

bei den Superbikes. Für<br />

den Nürburgring dürfte die<br />

Startaufstellung aber mindestens<br />

bis Position 20 gehen.<br />

Matej Smrz bringt für<br />

das Team Michael Galinski<br />

die Yamaha R1 nach fast 2<br />

Jahren Abwesenheit wieder<br />

in die Startaufstellung und<br />

das deutsche Supertalent<br />

und IDM-Führender Markus<br />

„Reiti“ Reiterberger kommt<br />

mit einer BMW S 1000 RR<br />

Tom Sykes kümmerte sich bereits im zweiten<br />

freien Training um seine Rennabstimmung.<br />

28 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


zio war bereits nach wenigen<br />

Minuten gestürzt und rangierte<br />

nun hinter dem sächsischen<br />

Privatfahrer. Doch auch Tom<br />

Sykes und Davide Giugliano<br />

warfen ihre Motorräder in den<br />

Kies, als sie auf der Jagd nach<br />

schnellen Runden waren.<br />

Im zweiten Zeittraining kümmerte<br />

sich dann Sykes bereits<br />

um eine perfekte Rennabstimmung<br />

für seine ZX 10<br />

R. Lediglich der schlaksige<br />

Brite und Ducati-Pilot Ayrton<br />

Badovini konnten ihre Zeit<br />

nicht verbessern. Zur Überraschung<br />

führte Leon Camier<br />

mit der Fixi-Suzuki am Ende<br />

des Trainings die Zeitenliste<br />

an. Nur um einige Tausendstel<br />

verpasste er dabei die Vortages-Bestzeit von<br />

Sykes, wodurch dieser sich mit einer weiteren<br />

Bestzeit schmücken konnte. In der Addition<br />

der Zeiten rangierte der Suzuki-Pilot Camier<br />

dann auf Zwei vor den beiden Aprilia-Werksfahrern<br />

Guintoli und Laverty. Auf Platz Fünf<br />

dann die Kunden-Aprilia mit Giugliano, der<br />

sich vor Rea, Baz, Cluzel, Checa und Davies<br />

positionieren konnte. Wobei es für die beiden<br />

zuletzt genannten sicher angenehm war, den<br />

Teamkollegen hinter sich zu wissen. Melandri<br />

war 11. und Max Neukirchner rangierte deutlich<br />

vor den anderen Privatfahrern Aitchison,<br />

Sandi (beide Pedercini-Kawasaki) und Iannuzzo<br />

(Grillini-BMW). Das zweite freie Training<br />

liefert immer eine gute Leistungseinschätzung<br />

für die bevorstehende Superpole. So sollte es<br />

auch in Silverstone sein. Eugene Laverty, der<br />

sich etwas Sorgen um seinen Platz im Team<br />

machen sollte, da Melandri bereits Interesse<br />

verkündet hat, trumpfte groß auf. Mehrfach<br />

schob er sich an die Spitze und hielt diese<br />

auch in der Endphase deutlich vor Sykes. Dabei<br />

distanzierte der Ire den Kawasaki-Fahrer<br />

um eine halbe Sekunde und lieferte die erste<br />

und einzige 2:04er Runde ab. Marco Melandri<br />

stand zwar auch zwischendurch einmal ganz<br />

oben auf dem Zeiten-Monitor, fand sich aber<br />

als Einziger in dieser Sitzung neben seinem<br />

Motorrad ein. Camier unterstrich als Dritter<br />

die gute Form und der WM-Leader Guintoli<br />

zeigte als Vierter trotz der Schulterprobleme,<br />

dass der Heimfaktor (er wohnt keine 20 Kilometer<br />

von der Strecke entfernt) wirkt.<br />

Marco Melandri plagten technische Probleme.<br />

Die Gewinner der Superpole waren in Silverstone<br />

Eugene Laverty vor Carlos Checa und Jonathan Rea.<br />

Superpole<br />

Als 15. ging Max Neukirchner in die neunte<br />

Superpole der Saison und kam als 9. aus der<br />

ersten Sitzung raus. Dabei hatte der Stollberger<br />

die Herren Guintoli, Rea und Haslam hinter<br />

sich. Von diesen könnte jeder das MR-Racing<br />

Team mit seinem Gehalt finanzieren. Für Badovini,<br />

Fabrizio und Landsmann Melandri war<br />

nach der ersten Superpole bereits Feierabend.<br />

Wobei Spitzenverdiener Melandri durch technische<br />

Probleme den größten Teil der Qualifikationszeit<br />

verpasste.<br />

In der zweiten Superpole purzelten dann die<br />

Zeiten und eine 04er war Pflicht, um die Teilnahme<br />

bis zur letzten<br />

Superpole sicher<br />

zu stellen. Baz war<br />

Schnellster vor Sykes,<br />

Guintoli, Laverty und<br />

Camier. Dessen Suzuki-Teamkollege<br />

Jules<br />

Cluzel durfte aber<br />

genauso das Fahren<br />

für den Samstag einstellen,<br />

wie auch Max<br />

Neukirchner und Leon<br />

Haslam.<br />

Da nun aber alle ihre<br />

weichen Qualifikationsreifen<br />

verbraucht hatten,<br />

waren die Zeiten<br />

wieder in anderen<br />

Regionen angesiedelt.<br />

Mit Baz und Laverty<br />

machten zwei Piloten<br />

ohne Arbeitsvertrag<br />

für 2014 die prestigeträchtige<br />

Uhr – und natürlich<br />

einen schweren<br />

Glaspokal - unter sich<br />

aus. Mit Eugene Laverty<br />

hatte dann ein Pilot<br />

die Nase vorn, der<br />

damit im teaminternen Duell<br />

um die gewonnenen Poles mit<br />

Guintoli gleich zog. Als Laverty<br />

bei der kurzen Preisverleihung<br />

strahlte, wollten englische<br />

Journalisten erfahren<br />

haben, dass es bereits einen<br />

Plan für seine Zukunft gebe:<br />

Aprilia zieht die Option, zahlt<br />

seine Gage und liefert eine<br />

Werks-V4 an ParkinGo, wo Laverty<br />

Teamkollege von Davies<br />

wird. Klingt verrückt – aber<br />

heute ist alles denkbar! Hinter<br />

Laverty wurde Checa starker<br />

Zweiter (auch noch ohne Vertrag)<br />

vor Rea, Baz, Sykes und<br />

Davies.<br />

Rennen Eins<br />

Hatte an den letzten Tagen<br />

der britische Verantwortliche<br />

des Wettergottes die<br />

Piloten, Teams und fast<br />

45.000 Fans mit trockenem<br />

Wetter verwöhnt, so<br />

sah es am Renntag eher<br />

„englisch“ aus: dunkle<br />

Wolken hingen am Himmel<br />

und pünktlich zur Startaufstellung<br />

fielen einige<br />

Tropfen auf den Asphalt.<br />

Alle Piloten hatten aber<br />

Pirelli-Slicks montiert.<br />

Beim Start setzte sich<br />

dann Laverty vor Rea,<br />

Sykes und Checa an die<br />

Spitze. Auf Fünf fährt Davies,<br />

der aber nach wenigen Kurven Loris Baz<br />

ziehen lassen muss. Der junge Franzose fühlt<br />

sich in Silverstone sichtlich wohl und fährt sich<br />

noch in der ersten Runde bis auf Position Drei<br />

vor. Doch in der zweiten Runde geht Sykes am<br />

Teamkollegen vorbei, um zwei Umläufe später<br />

die Führung von Laverty zu übernehmen.<br />

Rea ist zu diesem Zeitpunkt auf den 5. Platz<br />

hinter dem bekennenden Waliser Chaz Davies<br />

zurückgefallen, was aber nicht entscheidend<br />

ist, da man dicht beisammen um den ehemaligen<br />

Militär-Flughafen rast. Entscheidender<br />

wird dann aber die Wetterentwicklung: Regen<br />

setzt ein. Pole-Mann Laverty lässt es jetzt<br />

deutlich langsamer angehen und büßt einige<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

29


world superbike silverstone<br />

Runde Zehn wird aber auch zwischen Haslam,<br />

den beiden Suzukis und Laverty heftig gefightet.<br />

Zum gleichen Zeitpunkt wird Max Neukirchner<br />

Augenzeuge, wie sich Davies wieder<br />

vor Melandri setzt. Davide Guigliano umrundet<br />

bis zu diesem Zeitpunkt immer noch als rote<br />

Laterne den Kurs. Nach einem Sturz war er<br />

weit zurückgefallen und gibt kurz nach Halbzeit<br />

auf. In Runde 12 führt immer noch Rea vor<br />

Baz, Camier, Haslam und Cluzel. Etwas weiter<br />

hinten hat sich Badovini vor Sykes gebracht.<br />

Als zwei weitere Runden gefahren sind, wird<br />

den beiden Aprilia-Werkspiloten bewusst, dass<br />

sie jeden Punkt brauchen und gehen folglich<br />

an Haslam vorbei. Melandri fährt im BMW-<br />

Duell vor Davies und Max Neukirchner immer<br />

noch vor Ex-Weltmeister Checa. In der vorletzten<br />

der 17 Runden verliert dann Baz seinen<br />

zweiten Platz. Zunächst überrumpelt ihn Leon<br />

Camier mit der Suzuki GSXR. Dann fallen auch<br />

die beiden Aprilias mit Laverty (vorne) und<br />

Chaz Davies bremst sich innen an<br />

Tom Sykes vorbei.<br />

Plätze ein, da die Kollegen kräftig von hinten<br />

drängeln. Melandri ist als Achter unterwegs,<br />

als Baz kurzfristig die Führung übernimmt.<br />

Ab der siebten Runde führt dann aber Rea,<br />

während in der Boxengasse die Teams die<br />

Regenreifen bereithalten. In Runde Acht ist<br />

Guintoli auf der 3. Position angekommen und<br />

Max Neukirchner nutzt die Gelegenheit, um an<br />

Die beiden Suzuki-Piloten Jules Cluzel und Leon Camier schenkten sich keinen Zentimeter.<br />

Checa vorbei zugehen. Bei Halbzeit wird dann<br />

deutlich, dass sich Leon Haslam bei diesen<br />

Bedingungen pudelwohl fühlt. Nicht nur, dass<br />

er auf dem Kurs wahrscheinlich ein Vielfaches<br />

an Runden abgespult hat. Er mag auch diese<br />

Wetterbedingungen. Er sieht seine Chance und<br />

macht innerhalb einer Runde fünf Plätze gut.<br />

Etwas weiter hinten nutzt Badovini die Gelegenheit<br />

und packt sich in einer Runde seine<br />

beiden BMW-Nachfolger. Den kleinen Moment<br />

der Verwirrung kann Melandri dann in ein<br />

Überholmanöver gegen Davies verwandeln. In<br />

Guintoli über den französischen Youngster<br />

her. Der erhoffte Podestplatz ist damit außer<br />

Reichweite. Als aber auch noch der zweite<br />

französische Youngster, Rookie Jules Cluzel<br />

an der Kawasaki mit der Nummer 76 vorbei<br />

zieht, packt Baz das Messer aus und kontert.<br />

Rea gewinnt mit drei Sekunden Vorsprung das<br />

erste Rennen in diesem Jahr. Doch um Platz<br />

Zwei wird auch noch auf den letzten Metern<br />

heftig gestritten. Pole-Mann Laverty schnappt<br />

sich Camier in der letzten Runde. Doch der<br />

GSXR-Pilot kontert und Laverty muss seinen<br />

Eugene Laverty vor Tom Sykes, Loris Baz, Jonathan Rea, Chaz Davies und Jules Cluzel.<br />

30 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


world superbike silverstone<br />

auch noch von Laverty und beiden Suzukis<br />

deprimieren. Zeitgleich wird sein Teamkollege<br />

durch Aragon-Doppelsieger Chaz Davies von<br />

der Spitze verdrängt. Doch der junge Franzose<br />

geht heute energischer als die Kawasaki Nummer<br />

Eins ans Werk: eine halbe Runde später hat<br />

Baz die Führung zurück erobert. Landsmann<br />

Cluzel ist mit der GSXR jetzt Dritter. In Runde<br />

10 fährt die schnelle BMW mit der Nummer<br />

19 wieder an der Spitze und Cluzel kann sich<br />

vor Baz bringen. Als der Suzuki-Pilot dann in<br />

den Windschatten von Davies fährt, verhindert<br />

Baz mit einem geschickten Überholmanöver<br />

den weiteren Vorwärtsdrang des jungen Supersport-Aufsteigers.<br />

Camier ist Vierter, fährt aber<br />

in der Folge bis auf Platz Zwei vor. In Runde 12<br />

macht sich Camier dann selbst das schönste<br />

Freude bei Ronald Ten Kate - Jonathan Rea gewinnt vor<br />

Eugene Laverty und Jules Cluzel.<br />

nächsten Versuch starten. Damit ist der Ire<br />

dann auch erfolgreich und kann sich weitere<br />

20 Punkte gutschreiben. Camier wird Dritter<br />

und freut sich mit dem Suzuki Team über das<br />

erste Podest. Guintoli kann mit dem vierten<br />

Platz gut leben, hat er doch weitere Punkte<br />

auf Sykes gut gemacht. „Das war nicht mein<br />

Tag. Bei solchen Bedingungen können es auch<br />

schnell Null-Punkte werden“, gibt Tom Sykes<br />

zu Protokoll. Doch vielleicht war der WM-Favorit<br />

dieses Mal zu vorsichtig. Lediglich Platz<br />

11 hinter den beiden BMWs war für den WM-<br />

Stand nicht hilfreich.<br />

Rennen Zwei<br />

Loris Baz hatte sich in der Pause vielleicht<br />

nochmals die Aufzeichnung davon angeschaut,<br />

wie er in der Endphase seinen möglichen Podestplatz<br />

abgibt. Für Lauf Zwei machte es der<br />

Franzose entschlossener und stürmte direkt<br />

an die Spitze. Hinter ihm umrundet Laverty<br />

vor Sykes, Davies, Guintoli, Cluzel und Rea<br />

den britischen Traditionskurs. Neukirchner hat<br />

sich als 15. einsortiert. In der frühen Phase<br />

gefällt Badovini, der mutig an Guintoli vorbei<br />

geht. Dessen Teamkolegge Laverty gerät dann<br />

in der dritten Runde unter Druck. Zunächst<br />

geht Sykes am Iren vorbei, dann presst Davies<br />

seine S 1000 RR vor Laverty. Zu diesem<br />

Zeitpunkt ist Cluzel als Sechster vor Camier,<br />

Melandri, Rea, Checa,<br />

Haslam und Fabrizio<br />

unterwegs. Eine Runde<br />

später verpasst Melandri<br />

eine Kurve, muss<br />

weit in die Grünanlage<br />

gehen und sich als 14.<br />

auf die Verfolgung machen.<br />

In Runde Sechs<br />

fallen dann wieder vereinzelt<br />

Regentropfen<br />

und es führen immer<br />

noch zwei Kawas vor<br />

der BMW mit Davies.<br />

Dahinter die beiden<br />

Werks-Aprilias und Suzukis<br />

in der Reihenfolge<br />

Laverty-Camier-Cluzel-<br />

Guintoli. Ab der achten<br />

Runde bekommt<br />

es Sykes dann wieder<br />

mit seinen Verfolgern<br />

zu tun. Zunächst übernimmt<br />

Davies Platz<br />

Zwei vom Mann aus<br />

Huddersfield, der auch<br />

schon mehrfach <strong>beim</strong><br />

Heimrennen gestürzt<br />

ist. Mit diesen Hintergedanken<br />

lässt sich der<br />

Kawasaki-Pilot dann<br />

Eugene Laverty vor Teamkollege Sylvain Guintoli.<br />

Loris Baz war Mann von Rennen zwei.<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

31


world superbike silverstone<br />

als 12. mit der zweiten Gruppe ins Ziel, wobei<br />

der Achte, Ayrton Badovini, lediglich zwei Sekunden<br />

vor dem Sachsen über den Zielstrich<br />

fährt. Der Sieger erklärte später: „Silverstone<br />

ist in dieser Meisterschaft meine beste Strecke<br />

und ich bin wirklich happy, denn die Arbeit,<br />

die wir mit dem Team leisten, zahlt sich nun<br />

auf der Strecke aus. Das ist nicht nur für mich<br />

gut, sondern für alle, die seit Beginn der Saison<br />

darauf hingearbeitet haben. Von meiner<br />

Seite her habe ich vom Auftakt an versucht,<br />

konstant zu sein und nicht zu oft zu stürzen.<br />

Ich wollte in jeder Session und jedem Rennen<br />

Schritt für Schritt lernen. Ich fing aber schon<br />

an, das Podest etwas zu vermissen und es war<br />

wirklich wichtig, dass ich vor der Pause noch<br />

ein Rennen gewinne.“ Was sicher auch bei den<br />

Vertragsverhandlungen hilft.<br />

Supersport 600<br />

Carlos Checa kam in Rennen zwei nicht über Platz zehn hinaus,<br />

Fabrizio platzierte sich knapp hinter ihm.<br />

Geburtstagsgeschenk: erstmals führt er mit<br />

der Suzuki einen WM-Lauf an. Und als wollte<br />

er Teambesitzer Paul Denning ein Geschenk<br />

machen, erfreut Cluzel dann sein Team mit<br />

dem vorläufigen zweiten Platz. Eine Doppelführung<br />

durch Suzuki hat es lange nicht mehr<br />

einem Motorschaden aus dieser Gruppe. Der<br />

ehemalige Supersport-Weltmeister sieht nicht,<br />

wie entschlossen Baz, Cluzel und Laverty auf<br />

die Bremszonen zusteuern um die Reihenfolge<br />

neu festzulegen. Die Fans stehen um die Strecke<br />

und erwarten ein spannendes Finale. Als<br />

Kenan Sofuoglu im Zweikampf mit Titelkonkurrent Sam Lowes, Fabien Foret belegt Platz drei in der Supersport WM.<br />

gegeben. Doch bei den schwierigen Verhältnissen<br />

ist schnell ein Fehler gemacht. Das muss<br />

auch Camier erfahren, als er die Führung an<br />

Cluzel abgeben muss und sich als Sechster am<br />

Ende des Pulks (hinter Guintoli) wieder findet.<br />

In Runde 14 ist Rea unauffällig auf Platz Sieben<br />

angekommen und damit ebenfalls noch in<br />

Reichweite für den Sieg. Die französische Jugend<br />

gegen das britische Establishment! Eine<br />

Runde später verabschiedet sich Davies mit<br />

das Feld dann in die letzte Runde geht wird<br />

der Regen stärker. Mit dem Ölnebel der Davies-<br />

BMW entsteht ein rutschiger Untergrund, der<br />

für Cluzel am Ende der Hangar-Geraden zum<br />

Verhängnis wird. Als dann wenige Sekunden<br />

an gleicher Stelle Haslam stürzt – und liegen<br />

bleibt - entscheidet die Rennleitung sich zum<br />

Abbruch. Mit dem Stand der 16. Runde gewinnt<br />

Baz vor Cluzel und Laverty, der damit auf WM-<br />

Position 3 vorfährt. Max Neukirchner kommt<br />

Kenan Sofuoglu holte sich den Sieg im Rennen<br />

der Supersport Weltmeisterschaft. In einem<br />

extrem spannenden Kampf setzte er sich gegen<br />

den WM-Führenden Yamaha Piloten Sam<br />

Lowes. Beide setzten sich schon früh vom Feld<br />

ab und machten deutlich, dass sie in einer<br />

anderen Klasse unterwegs sind. Entscheidend<br />

war die letzte Runde, in der mehrfach die Führung<br />

wechselte. In der Kurve „Becketts“ kam<br />

es dann zu einer Kollision, bei der Kenan im<br />

Sattel blieb, aber Lowes stürzte. Da die beiden<br />

Kampfhähne aber fast 15 Sekunden Vorsprung<br />

hatten, reichte Lowes die Zeit um noch<br />

als Zweiter vor Foret ins Ziel zu fahren. Der<br />

deutschsprachige Türke in indischen Diensten<br />

hat jetzt 29 Punkte Rückstand. Bei lediglich<br />

noch vier Rennen. Da Foret nicht in der Lage<br />

ist, Lowes Punkte abzunehmen, dürfte es noch<br />

sehr spannend werden. Kevin Coghlan wurde<br />

mit einer weiteren ZX 6 R Vierter vor den beiden<br />

MVs von Iddon und Rolfo. Jack Kennedy<br />

wurde Siebter vor Florian Marino und Micha-<br />

32 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


el van der Mark. Die letzten beiden kollidierten bei Halbzeit, segelten<br />

dann durch die Wiese und erfreuten die Fans anschließend mit einer<br />

schnellen Aufholjagd.<br />

Superstock 1000<br />

Der amtierende Meister Sylvain Barrier holte aus dem Doppellauf von<br />

Silverstone 50 Meisterschaftspunkte, in dem er beide Rennen als Erster<br />

beendete. Im ersten Lauf wurde der Kawa-Fahrer Jeremy Guarnoni<br />

Zweiter vor Panigale-Pilot Eddi La Marra. Im zweiten Lauf fanden sich<br />

neben dem französischen BMW-Treiber der Argentinier Leandro Mercado<br />

(Team Pedercini Kawasaki als 2.) und Lorenzo Savadori ein. Mit<br />

Sieg Nummer Fünf im siebenten Rennen hat Barrier seinen Vorsprung<br />

in der Gesamtwertung deutlich ausgebaut. Er liegt 36 Punkte vor Canepa,<br />

der zweimal als Vierter ins Ziel kam, und 55 Zähler vor Guarnoni.<br />

Unser Landsmann Marc Moser (Triple M by Ducati Frankfurt) holte die<br />

Ränge 20 und 17 und verpasste die Punkte am späten Nachmittag nur<br />

knapp.<br />

Superstock 600<br />

Rennen Eins endete einmal mehr mit der roten Flagge nach sieben<br />

Runden. Sieger wurde der Simoncelli-Fan Alessandro Nocco (San Carlo<br />

Team Italia Kawasaki). Grund für den Abbruch war die Kollision zwischen<br />

dem Schweizer Bastien Chesaux und Gauthier Duwelz, wobei der<br />

belgische Yamaha-Fahrer auf der Strecke liegen blieb. Christian Gamarino<br />

wurde guter Zweiter. In Rennen Zwei sorgte Christian Gamarino<br />

vom Goeleven Kawasaki Team für einen sehr emotionalen Sieg. Er widmete<br />

diesen seinem in Moskau verunglückten Teamkollegen Andrea Antonelli.<br />

Der Italiener verteidigte seine Führung gegen Bastien Chesaux,<br />

der nun als Meisterschaftsführender in die Eifel kommt. Die Yamaha-<br />

Fahrer Robin Mulhauser und Adrian Nestorovic holten die Ränge Drei<br />

und Vier. Gauthier Duwelz konnte das Rennen nach seinem Sturz in<br />

Lauf Eins nicht fahren. Nicht nur diese Klasse verspricht viel Spannung<br />

am Nürburgring. Freuen wir uns auf das Heimspiel in der Eifel!<br />

Superbike Superpole silverstone<br />

1. E. Laverty<br />

2. C. Checa<br />

IRL<br />

SPA<br />

Aprilia Racing Team<br />

Team Ducati Alstare<br />

3. J. Rea<br />

GBR Pata Honda<br />

4. L. Baz<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

5. T. Sykes<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

Superbike rennen 1 Silverstone<br />

1. J. Rea<br />

2. E. Laverty<br />

3. L. Camier<br />

4. S. Guintoli<br />

5. L. Baz<br />

GBR Pata Honda<br />

IRL Aprilia Racing Team<br />

GBR Fixi Crescent<br />

FRA Aprilia Racing Team<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

Aprilia<br />

Ducati<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

Aprilia<br />

Suzuki<br />

Aprilia<br />

Kawasaki<br />

2.04,730<br />

2.04,949<br />

2.05,078<br />

2.05,105<br />

2.05,949<br />

37:16,058<br />

+ 3,073<br />

+ 3,480<br />

+ 3,608<br />

+ 4,140<br />

Online-Katalog unter: www.alphatechnik.de<br />

Superbike rennen 2 silverstone<br />

1. L. Baz<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

2. J. Cluzel FRA Fixi Crescent<br />

3. E. Laverty IRL Aprilia Racing Team<br />

4. J. Rea<br />

GBR Pata Honda<br />

5. L. Camier GBR Fixi Crescent<br />

Kawasaki<br />

Suzuki<br />

Aprilia<br />

Honda<br />

Suzuki<br />

33:46,622<br />

+ 0,609<br />

+ 0,869<br />

+ 2,145<br />

+ 2,229<br />

Superbike-WM gesamtstand<br />

1. S. Guintoli<br />

2. T. Sykes<br />

3. E. Laverty<br />

4. M. Melandri<br />

5. C. Davies<br />

FRA Aprilia Racing Team<br />

GBR Aprilia Racing Team<br />

IRL Aprilia Racing Team<br />

ITA BMW Motorrad GoldBet<br />

GBR BMW Motorrad GoldBet<br />

Aprilia<br />

Aprilia<br />

Aprilia<br />

BMW<br />

BMW<br />

262<br />

249<br />

226<br />

221<br />

180<br />

Supersport qualifying silverstone<br />

1. S. Lowes<br />

2. K. Sofuoglu<br />

3. C. Iddon<br />

4. K. Coghlan<br />

5. F. Marino<br />

GBR Yakhnich Motorsport<br />

TUR MAHI Racing Team<br />

GBR Parkin Go<br />

GBR Kawasaki DMC-Lorenzini<br />

FRA Kawasaki Intermoto<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

MV Augusta<br />

Kawasaki<br />

2.07,666<br />

2.08,003<br />

2.08,363<br />

2.08,505<br />

2.08,908<br />

Supersport rennen silverstone<br />

1. K. Sofuoglu<br />

2. S. Lowes<br />

TUR MAHI Racing Team<br />

GBR Yakhnich Motorsport<br />

3. F. Foret<br />

FRA MAHI Racing Teamt<br />

4. K. Coghlan<br />

5. C. Iddon<br />

GBR Kawasaki DMC-Lorenzini<br />

GBR Parkin Go<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

MV Augu-<br />

34:25,660<br />

+ 9,501<br />

+ 12,165<br />

+ 12,259<br />

+ 12,491<br />

Leistungsänderungen | Tuning | Racing | Auspufftechnik | Bremsentechnik<br />

Fahrwerkstechnik | Fußrastenanlagen | Lenker & Anbauteile<br />

Reifen & Felgen | Werkstattzubehör | Kühlung | Zubehör<br />

Supersport-wm gesamtstand<br />

1. S. Lowes<br />

2. K. Sofuoglu<br />

3. F. Foret<br />

4. M. vd. Mark<br />

5. L. Zanetti<br />

GBR<br />

TUR<br />

FRA<br />

NED<br />

ITA<br />

Yakhnich Motorsport<br />

MAHI Racing Team<br />

MAHI Racing Team<br />

Pata Honda<br />

Pata Honda<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

Honda<br />

160<br />

131<br />

101<br />

80<br />

73<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

33


BOS präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag die MotoGP 2013<br />

Text: Toni Börner<br />

Der letzte Lauf vor und der erste Lauf nach<br />

der Sommerpause in der MotoGP Weltmeisterschaft<br />

haben eine neue Weisheit hervorgebracht:<br />

Egal, ob Jorge Lorenzo und Dani<br />

Pedrosa verletzt oder gesund mitfahren: Am<br />

Ende gewinnt Marc Marquez. Der Spanier<br />

holte nach Texas und Laguna Seca in Indianapolis<br />

seinen dritten USA-Sieg in seiner ersten<br />

MotoGP-Saison. Mit einer klugen Taktik wurde<br />

der Rookie und amtierende Moto2-Weltmeister<br />

ab Rennmitte von der Konkurrenz nur noch als<br />

Punkt in der Ferne wahr genommen.<br />

Marc Marquez hat jede einzelne Session in Indianapolis<br />

dominiert - mit Ausnahme des Qualifying<br />

1, in welchem er ja logischerweise nicht<br />

teilnehmen musste. Im Rennen übernahm der<br />

Spanier in Runde 13 die Führung von seinem<br />

Landsmann Jorge Lorenzo und fuhr einen Vorsprung<br />

von rund 3,5 Sekunden heraus. Natürlich<br />

stellte er einen neuen Rundenrekord und<br />

eine neue beste Runde (im Qualifying) auf. In<br />

der Gesamtwertung baute er seinen Vorsprung<br />

auf Teamkollege Dani Pedrosa auf 21 Punkte<br />

aus. Um das Wochenende von Marquez in<br />

einem Wort zusammenzufassen: Zucker!<br />

„Ich bin total glücklich, dass ich wieder 25<br />

Punkte holen konnte“, freute sich der Sieger.<br />

„Ich wusste bevor wir her kamen, dass es eine<br />

gute Chance für mich werden würde und ich<br />

Das Ende der Sommerpause<br />

alles vorher wie nachher<br />

Indianapolis 2013<br />

konnte tatsächlich das<br />

Maximum herausholen.<br />

Ich habe mich das ganze<br />

Wochenende über<br />

gut gefühlt und ich<br />

denke, dass das insgesamt<br />

mein bester GP in<br />

der Königsklasse war.<br />

Ich war schon im ersten<br />

Training Erster, es ging<br />

nicht besser. Im Rennen<br />

habe ich mich erst<br />

einmal entschieden,<br />

Lorenzo und Pedrosa<br />

nur zu folgen und meine<br />

Reifen zu schonen.<br />

Ich fühlte mich wohl<br />

und als der Tank leerer<br />

wurde griff ich an. Am<br />

Ende konnte ich weg fahren.<br />

Ich hatte einigen<br />

Spaß <strong>beim</strong> herumsliden<br />

mit dem Motorrad.<br />

Ich habe dieses Rennen<br />

einfach genossen.“<br />

Drei Runden vor<br />

Schluss machte Pedrosa<br />

das Repsol Honda<br />

Doppelpodium perfekt,<br />

Jorge Lorenzo konnte das Tempo der beiden<br />

Repsol Honda-Piloten nicht bis zum Schluß mitgehen.<br />

Foto: motogp.com Foto: Wolfgang Zech<br />

Foto: Hans Denzler<br />

34 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


motogp indianapolis<br />

Foto: Hans Denzler<br />

Keine Rennteilnahme: CardionAB-Pilot<br />

Karel Abraham<br />

Foto: Hans Denzler<br />

Foto: Wolfgang Zech<br />

als er sich an Lorenzos Yamaha vorbeipresste.<br />

„Ich habe heute alles gegeben, was ich nur<br />

konnte“, so der Spanier nach Rang zwei. „Ich<br />

hatte Probleme, mir meine Kraft einzuteilen<br />

und musste aufgrund der Schmerzen, die ich<br />

noch habe, anders fahren. Es war ein schwieriges<br />

Rennen, denn ich habe sehr mit dem<br />

Bike kämpfen müssen, aber am Ende konnte<br />

ich Rang zwei holen. Unter anderen Umständen<br />

bin ich mir sicher, dass wir hätten noch<br />

besser abschneiden können, aber wir gaben<br />

alles, was uns im Moment möglich war und<br />

wir sollten das Positive daran sehen.“<br />

Mit Rang drei büßte Lorenzo nicht nur Boden<br />

in der Gesamtwertung ein - er liegt jetzt schon<br />

35 Zähler hinter Marquez - sondern fuhr auch<br />

sein viertes siegloses Rennen in Folge. Der<br />

Mallorquiner zeigte sich enttäuscht. „Ich hatte<br />

einen sehr guten Start und auch gleich eine<br />

halbe Sekunde Vorsprung“, analysierte der<br />

Yamaha-Werkspilot. „Ich war voller Hoffnung,<br />

denn ich wusste, dass ich eine gute Pace habe,<br />

aber plötzlich wurde Marc zu Rennhalbzeit immer<br />

schneller. Es war unmöglich zu gewinnen.<br />

Ich bin enttäuscht, dass ich Rang zwei nicht<br />

geschafft habe, denn unter normalen Umständen,<br />

wenn der Hinterreifen nicht eingegangen<br />

wäre, wäre der drin gewesen. Ich bin aber<br />

trotzdem happy, dass ich wieder auf dem Podest<br />

zurück bin - und das auf einer Strecke,<br />

die nicht sonderlich gut für uns ist. Ich fühle<br />

mich noch nicht perfekt und bin geschaffter<br />

als normal, denn in den letzten zwei Monaten<br />

musste ich aufgrund der Verletzung viel härter<br />

trainieren. Ich war am Ende des Rennens<br />

müde und hatte <strong>beim</strong> Bremsen auch schmerzen.<br />

In Brünn und Silverstone wird es aber wieder<br />

gehen. Jetzt können wir nur noch besser<br />

und besser werden.“<br />

Den Kampf des Rennens lieferten sich aber<br />

wohl Cal Crutchlow,<br />

Alvaro Bautista und<br />

Valentino Rossi. Der<br />

neunfache Weltmeister<br />

konnte erst in der<br />

Schlussphase zu den<br />

beiden Streithähnen<br />

aufschließen und es<br />

entbrannte ein kurzer,<br />

aber heftiger Fight, aus<br />

dem Rossi als Sieger<br />

hervorging. Der Italiener<br />

holte Rang vier. „Das<br />

Rennende war gar nicht<br />

so schlecht“, grinste<br />

der Yamaha-Pilot schelmisch.<br />

„Ich konnte das<br />

Cal Crutchlow belegte vor Alvaro Bautista Platz fünf.<br />

Stefan Bradl kam über Rang sieben nicht hinaus und<br />

zeigte sich nach dem Rennen sichtlich enttäucht.<br />

Motorrad ordentlich fahren und es hat Spaß<br />

gemacht. Ich fuhr in der zweiten Rennhälfte<br />

gute Rundenzeiten und hatte schöne Kämpfe<br />

mit Bradl und Bautista, aber insbesondere mit<br />

Cal in der letzten Runde. Das war lustig. Der<br />

vierte Platz hier ist gut, wenn man bedenkt,<br />

dass diese Piste eine meiner schlechtesten<br />

ist und dass ich nur<br />

von neun aus losfahren<br />

konnte. Ich bin<br />

ziemlich happy. Wir<br />

müssen jetzt nur noch<br />

verstehen, warum ich<br />

in den ersten Runden<br />

nicht ordentlich fahren<br />

und den Extra-Grip<br />

nutzen kann. Im zweiten Teil, wenn die Reifen<br />

rutschen, komme ich schneller in die Kurven,<br />

kann schneller fahren und bekomme gute Rundenzeiten<br />

zusammen. Wir müssen den ersten<br />

Teil verbessern, denn die ersten drei Jungs<br />

sind richtig stark.“<br />

Rossi presste sich zwar in der letzten Schikane<br />

an Crutchlow vorbei, doch der Brite hätte im<br />

Sprint zur Ziellinie aus dem Windschatten heraus<br />

fast noch gekontert. Am Ende fuhr er nur<br />

0,06 Sekunden hinter Rossi über den Zielstrich.<br />

„Ich bin zufrieden, dass<br />

ich das Rennen in den<br />

Top 5 beenden konnte“,<br />

so der Brite. „Das<br />

bedeutet nämlich, dass<br />

ich in der Meisterschaft<br />

noch immer der beste<br />

Satelliten-Pilot bin. Das<br />

ist etwas, worauf man<br />

stolz sein kann. Alle von<br />

uns sind am absoluten<br />

Maximum gefahren und<br />

Alvaro fuhr auch fantastisch.<br />

Die Anerkennung<br />

gilt Valentino, denn er<br />

hat ziemlich viel Zeit<br />

wieder aufgeholt und<br />

das ist gegen Rennende<br />

absolut nicht einfach.<br />

Ich wusste, dass es auf<br />

die letzte Runde und vermutlich auf die letzte<br />

Kurve hinauslaufen würde. Ich habe alles gegeben,<br />

um Vierter zu bleiben, aber leider kam<br />

Valentino in der Rechts vor der Zielkurve innen<br />

vorbei und ich konnte nicht kontern. Ich habe<br />

auf einer Strecke, die ich nicht mag, nur zwei<br />

Punkte auf Valentino verloren, das gibt mir<br />

Zuversicht für Brünn und Silverstone, wo ich<br />

schon letztes Jahr sehr gut unterwegs war.“<br />

Beim Spanier Alvaro Bautista hat sich die<br />

Saison wieder eingepegelt. Nach seinen zwei<br />

Nullern hintereinander in Italien und Katalonien,<br />

konnte er seit den Niederlanden wieder<br />

konstant Punkten. Aus den letzten drei Rennen<br />

wurde Indianapolis mit Platz sechs das<br />

schlechteste Rennen - zuvor war er Vierter und<br />

Foto: motogp.com<br />

Marc Marquez gewann in dieser Saison alle Amerika Grand Prix.<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

35


motogp indianapolis<br />

Foto: Wolfgang Zech<br />

Fünfter. „Ich bin heute<br />

richtig zufrieden und<br />

denke, dass es ein großartiges<br />

Rennen war“,<br />

so der GO&FUN Honda<br />

Gresini-Pilot. „Natürlich<br />

wäre ich gern Vierter<br />

geworden, aber so, wie<br />

wir Sechster werden<br />

konnten, ist das kein<br />

schlechtes Resultat.<br />

Leider musste ich den<br />

Vorderreifen etwas härter<br />

ran nehmen, als ich<br />

das im ersten Rennteil<br />

gewollt habe und am<br />

Ende zahlten wir den<br />

Preis dafür, als ich meinen Platz gegen Crutchlow<br />

nicht verteidigen konnte.“<br />

Dem Deutschen Stefan Bradl blieb <strong>beim</strong> dritten<br />

US-Grand Prix der Saison nur Rang sieben.<br />

Zuletzt in Laguna Seca noch auf dem Podest<br />

gestanden, verlor der Zahlinger hier knappe<br />

25 Sekunden auf die Spitze und deren fünf<br />

auf den Kampf um Rang vier. Noch in der<br />

Sommerpause war er für eine weitere Saison<br />

<strong>beim</strong> LCR Honda MotoGP Team und für 2014<br />

bestätigt worden. Doch in Indy gab es eine<br />

letzten Kurvengeschlängel an seinem Teamkollegen<br />

vorbei, beiden ging der Asphalt aus<br />

und die Ducati Desmosedicis sprangen synchron<br />

über die aufgeklebten Kerbs der Zielgeraden.<br />

Beide Ducatis in der Luft - ein seltener<br />

Schnappschuss. Zwar zogen der Italiener und<br />

der US-Amerikaner sofort das Gas wieder auf,<br />

doch der lachende Dritte war eben Smith, der<br />

beide noch überholen konnte und sich 0,011<br />

Die Yamaha Fahrer sind den Honda-Werkspiloten<br />

momentan hilflos ausgeliefert.<br />

Reihe von Stürzen in den Trainings und ein<br />

ernüchterndes Rennresultat. „Um ehrlich zu<br />

sein, bin ich ein bisschen enttäuscht über das<br />

Ergebnis“, so der ehemalige Moto2-Weltmeister.<br />

„Ich hatte das ganze Wochenende über<br />

gemischte Gefühle. Am Anfang waren wir sehr<br />

stark, aber nach drei Stürzen in den Trainings<br />

habe ich etwas an Vertrauen verloren. Wir<br />

haben versucht das Bike richtig einzustellen,<br />

aber während dem Rennen machten es diese<br />

Veränderungen schwer für mich, kontrolliert<br />

zu fahren. Ich konnte<br />

die Geschwindigkeit<br />

nicht über das gesamte<br />

Rennen halten, weil ich<br />

zu erschöpft war und<br />

habe dadurch den Anschluss<br />

nach vorn verloren.<br />

Jetzt möchte ich<br />

nur weiter nach Brünn<br />

um zu versuchen, wieder<br />

Anschluss an die<br />

Spitze zu finden.“<br />

Aus einem Team-internen<br />

Fight von Ducati<br />

zwischen Andrea Dovizioso<br />

und Nicky Hayden<br />

ging Rookie Bradley<br />

Smith als Sieger hervor. Nicky Hayden und Andrea Dovizioso werden wohl nach der Aktion des<br />

Hayden presste sich in Amerikaners in der letzten Runde keine Freunde mehr. Nutzniesser<br />

der letzten Runde im<br />

war Bradley Smith auf seiner Monster Tech3 Yamaha.<br />

Foto: motogp.com<br />

Foto: motogp.com<br />

Marc Marquez gewinnt vor Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo,<br />

Valentino Rossi nahm den undankbaren vierten Platz ein.<br />

Foto: motogp.com<br />

Foto: motogp.com<br />

Sekunden vor Hayden klassierte. „Ich hatte<br />

etwas Glück, dass beide Ducatis weit gehen<br />

mussten, darum konnte ich sie auf der Zielgeraden<br />

ausbeschleunigen“, so Smith, der<br />

ansonsten von einem „schwierigen“ Rennen<br />

sprach. Auch er hatte einmal durch die Wiese<br />

räubern müssen und klagte außerdem über<br />

ein Problem mit dem Hinterreifen.<br />

Vor dem Laguna Seca Grand Prix war die Trennung<br />

von Nicky Hayden und Ducati nach Ende<br />

Saison bekannt geworden - seither hat er in<br />

beiden Rennen seinen Teamkollegen Dovizioso<br />

bezwingen können. Gerüchteweise sollte<br />

Hayden bei Ducati in die Superbike WM wechseln,<br />

doch in Indianapolis<br />

zeichnete sich eine<br />

neue Lösung ab: Der<br />

Weltmeister von 2006<br />

könnte in der kommenden<br />

Saison Teamkollege<br />

von Stefan Bradl bei<br />

LCR Honda werden und<br />

dort einen Production-<br />

Racer pilotieren. Zum<br />

Rennen in Indy, dem<br />

wahrlichen Heimrennen<br />

des Kentucky-Kid,<br />

sagte er: „Wir hatten<br />

uns mehr ausgerechnet.<br />

Wir haben gestern<br />

im Qualifying eine Richtung<br />

gefunden, aber<br />

als wir mit dem Reifen<br />

im Rennen ein paar<br />

Runden weg hatten, verloren wir an Grip. Ich<br />

habe erst versucht, an Rossi dran zu bleiben,<br />

aber als der Reifen einging, machte ich einen<br />

kleinen Fehler und er war weg. Von da an fuhr<br />

ich nur noch gegen Dovi und er macht wirklich<br />

Druck und keine Fehler. In der letzten Kurve<br />

der letzten Runde haben wir uns berührt und<br />

das war mein Fehler.“<br />

Dovizioso wurde Zehnter, dahinter folgte Andrea<br />

Iannone auf der<br />

Satelliten-Ducati. Aleix<br />

Espargaro, Colin Edwards,<br />

Claudio Corti<br />

und Hiroshi Aoyama<br />

machten die Punkteränge<br />

rund. Wildcard-Pilot<br />

Blake Young stürzte<br />

in der ersten Runde,<br />

Randy de Puniet, Lukas<br />

Pesek und Yonny<br />

Hernandez gaben mit<br />

technischen Problemen<br />

auf.<br />

Die Pechsträhne von<br />

Ben Spies reißt nicht<br />

ab. Der Superbike-Weltmeister<br />

von 2009 hatte sich Anfang der Saison<br />

an der Schulter verletzt und sage und schreibe<br />

sieben Rennen zur Genesung ausgelassen. In<br />

Indianapolis wollte der Pramac-Pilot wieder<br />

angreifen, doch auch dieses Rennen war vorzeitig<br />

Geschichte: Spies stürzte im dritten freien<br />

Training mit einem Highsider und schlug mit<br />

seiner Schulter erst auf die Kanzel der Maschine,<br />

dann auf den Asphalt auf - Medical Center.<br />

„Das ist natürlich mehr als unglücklich“, war<br />

der US-Amerikaner niedergeschlagen. „Gerade<br />

als ich zurück war und mich wieder wohl fühlte<br />

- jetzt eine neue Schulterverletzung. Dieses<br />

Mal aber auf der linken Seite. Ich fliege nach<br />

Dallas, um dort CT-Scans an meinem Handgelenk<br />

machen zu lassen, um zu sehen, ob dort<br />

alles in Ordnung ist. Meine Schulter ist aber<br />

definitiv durch.“<br />

36 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


motogp indianapolis<br />

Moto2: Manchmal kommt es anders,<br />

als man denkt<br />

Nach dem Qualifying hatte es schon danach<br />

ausgesehen, als würden die WM-Kontrahenten<br />

Scott Redding und Pol Espargaro das Renngeschehen<br />

bestimmen und dominieren. Der<br />

Brite hatte sich die Pole Position um 0,027<br />

Sekunden gesichert, hinter dem Spanier klaffte<br />

ein Lücke von 0,122 Sekunden - was in der<br />

Moto2-WM Welten bedeutet. Doch im Rennen<br />

hatten beide Protagonisten eher eine Komparsen-Rolle.<br />

Runden bekam ich Chattering. Danach war es<br />

nicht mehr möglich, meine Rundenzeiten zu<br />

halten. Ich wusste, dass Rabat ran kommt,<br />

aber ich konnte nichts machen. Als er an mir<br />

vorbei war, versuchte ich ihm zu folgen, stürzte<br />

dabei aber fast. Der zweite Rang ist trotzdem<br />

mein bestes Resultat - nach etwas Frust und<br />

der Sommerpause ist das doch ein ganz guter<br />

Weg, wieder loszulegen.“<br />

Den letzten Platz auf dem Podest sicherte sich<br />

WM-Leader Redding. „Ich hatte einen guten<br />

Start, wollte aber nicht führen, um die Reifen<br />

zu schonen“, so der Brite aus dem MarcVDS<br />

Foto: Wolfgang Zech<br />

Foto: Hans Denzler<br />

Foto: Hans Denzler<br />

Takaagi Nakagami führte das Feld durch<br />

die ersten Runden. Marcel Schrötter holte<br />

mit Platz 15 den letzten Punkt.<br />

22 der 25 Runden führte der Japaner Takaaki<br />

Nakagami aus dem Italtrans Racing Team<br />

das Geschehen an. Bis auf runde 2,5 Sekunden<br />

setzte er sich vom Rest des Feldes ab.<br />

Dahinter tobte ein spannender Kampf um die<br />

restlichen Podestplätze. Doch plötzlich zündete<br />

Tuenti HP40-Pilot Esteve Rabat den Turbo,<br />

setzte sich seinerseits von den Kampfhähnen<br />

Rabat gewinnt vor Nakagami und Redding. Sandro Cortese schnappte<br />

sich noch Anthony West und fuhr damit als 16. über die Ziellinie.<br />

ab und schloss zu Nakagami auf. Drei Runden<br />

vor Schluss sicherte sich der Spanier die<br />

Spitze und holte den zweiten Grand Prix-Sieg<br />

seiner Karriere, nach Jerez auch den zweiten<br />

in dieser Saison. „Ich bin am Start gut weggekommen<br />

und versuchte, meinen vierten Platz<br />

zu halten, denn es ist hier schwierig zu überholen“,<br />

kommentierte der strahlende Sieger.<br />

„Dann kamen aber Terol und Aegerter an mir<br />

vorbei. Ich brauchte zwei Anläufe, um Aegerter<br />

wieder auszukontern, aber dann ging es einen<br />

nach dem anderen nach vorn, bis ich Zweiter<br />

war. Als die Reifen zu rutschen begannen, hatte<br />

ich mehr Vertrauen und konnte später bremsen.<br />

Langsam aber sich kam ich an Nakagami<br />

ran. Als ich alleine fuhr, war ich auch ein wenig<br />

schneller. Ich pushte, kam vorbei und am Ende<br />

haben wir alle einen ganz ausgezeichneten Job<br />

gemacht.“<br />

Nakagami blieb nur der zweite Platz. „Ich bin<br />

ein wenig enttäuscht, das ist klar“, so der Japaner.<br />

„Von der ersten Runde an habe ich 100<br />

Prozent gegeben. Mit dem vollen Tank hatte<br />

ich gut Grip und konnte schon in der ersten<br />

Runde an Espargaro und Redding vorbeigehen.<br />

Ich habe bis zum Ende gepusht, aber nach 15<br />

Foto: motogp.com<br />

Racing Team. „Ich sah,<br />

dass Nakagami seinen<br />

Hinterreifen sehr hart<br />

ran nahm. Nach sieben<br />

Runden hatte ich auch<br />

Vibrationen von hinten<br />

und verlor in der ersten<br />

und in den letzten<br />

Kurven Zeit. Danach<br />

ging es nur darum, bis<br />

ins Ziel durchzuhalten<br />

und die Reifen nicht zu<br />

überstrapazieren. Als<br />

Rabat vorbei kam, war<br />

er nach ein paar Kurven<br />

schon weg. Der Kampf<br />

zum Schluss, mit Pol,<br />

war sehr spannend. Es<br />

war ziemlich eng in den<br />

ersten paar Kurven der<br />

23. Runde, aber ich habe ihn nie berührt und<br />

manchmal muss man einfach so aggressiv<br />

sein. Ich bin einfach happy, dass ich ihn geschlagen<br />

habe, denn das ist lebensnotwendig<br />

für die Meisterschaft.“<br />

Pol Espargaro schaffte gerade so den vierten<br />

Rang, denn er musste sich bis zur Ziellinie der<br />

Angriffe von Dominique Aegerter erwehren.<br />

Der Schweizer holte Rang fünf - und damit<br />

zum <strong>25.</strong> Mal in Folge Punkte. Lediglich <strong>beim</strong><br />

Saisonauftakt in Katar in der letzten Saison<br />

schaffte er das mit Rang 18 nicht. In den<br />

letzten 36 Moto2-Rennen, an denen Aegerter<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

37


motogp indianapolis<br />

teilgenommen hat, war jenes von Katar 2012<br />

das einzige, in welchem er nicht in die Top 15<br />

fahren konnte. Mit Platz fünf in Indianapolis<br />

sicherte er auch den vierten Gesamtrang. „Ich<br />

habe von der ersten bis zur letzten Kurve angegriffen“,<br />

so der Suter-Pilot aus dem Technomag<br />

CarXpert Team. „In dieser Beziehung kann ich<br />

mir nichts vorwerfen. In Zahlen ist ein Top-5-<br />

Platz gut, was übrigens auch in jedem Rennen<br />

mein Ziel ist, aber heute hat diese Klassierung<br />

auch einen bitteren Nachgeschmack. Ich<br />

weiß, dass ich ein Rennen von Anfang bis Ende<br />

konstant schnell fahren kann und nur 2,7 Sekunden<br />

auf den Sieger einzubüßen, ist sicher<br />

auch nicht schlecht. Aber leider schaffe ich es<br />

in der Qualifikation immer noch nicht, eine Super-Rundenzeit<br />

in die Bahn zu brennen und so<br />

ganz vorne in der Startaufstellung zu stehen.<br />

Ich muss in dieser Beziehung einfach noch<br />

besser werden. In technischer Hinsicht verliere<br />

ich gegenüber den Topleuten auf den Geraden<br />

ein paar wenige Meter, und trotz Windschatten<br />

konnte ich kaum ans Überholen denken. Auch<br />

über dieses Problem müssen wir nachdenken.<br />

Haben wir ein aerodynamisches Problem? Haben<br />

wir zu wenig Traktion am Kurvenausgang?<br />

Da liegt viel Arbeit vor uns, um dieses Handicap<br />

verschwinden zu lassen.<br />

Ich musste in den technischen Sektionen sehr<br />

viel riskieren, um die Einbußen fahrerisch wieder<br />

wettzumachen.“ Landsmann Thomas Lüthi<br />

blieb nur Rang 13.<br />

Marcel Schrötter holte als 15. einen Punkt,<br />

Landsmann Sandro Cortese kam als 16.<br />

durchs Ziel. Randy Krummenacher aus der<br />

Schweiz holte Platz 20.<br />

Rins dominiert Moto3-Wochenende<br />

in den USA<br />

Alex Rins hat das Wochenende der Moto3-<br />

Klasse in den USA dominiert - von der Pole<br />

Position aus holte er sich den Sieg. Erneut war<br />

das Podest fest in spanischer Hand, denn Alex<br />

Marquez schaffte als Zweiter das erste GP-Podium<br />

seiner Karriere. Rang drei ging an Maverick<br />

Vinales.<br />

Die Moto3-Saison 2013 in ihrer Form kann<br />

mit Rekorden noch und nöcher aufwarten. Vinales<br />

stand in allen neun bisherigen Rennen<br />

Foto: Wolfgang Zech<br />

der Back-to-Back-Siege in der kleinsten Kategorie<br />

holen konnte: Nur Maverick Vinales,<br />

Marco Melandri, Marc Marquez und Loris<br />

Capirossi waren jünger. „Das war ein wirklich<br />

schwieriges Rennen“, so der Sieger. „Ich habe<br />

vom Start weg versucht, Druck zu machen<br />

wir haben jetzt ein gutes Gefühl und gehen voller<br />

Zuversicht nach Brünn.“<br />

Vinales konnte mit Platz drei fünf Punkte auf<br />

WM-Leader Luis Salom gut machen, zeigte<br />

sich aber dennoch alles andere als glücklich.<br />

„Ich denke, dass wir richtig gut waren“, kommentierte<br />

er den Podestplatz knapp. „Wir<br />

haben alles gegeben, müssen aber für Brünn<br />

noch etwas an der Beschleunigung arbeiten.“<br />

Der Deutsche Jonas Folger holte mit rund sieben<br />

Sekunden Rückstand Platz vier und bezeichnete<br />

den Lauf als „bestes Rennen“ der<br />

Saison. „Ich denke wir können heute stolz auf<br />

unsere Performance sein, da wir ein sehr konstantes<br />

Rennen gezeigt haben“, so der Bayer.<br />

„Nach der Bestzeit im Warmup bin ich sehr<br />

zuversichtlich in das Rennen gegangen, denn<br />

das Motorrad fühlte<br />

sich sehr stabil an. Darüber<br />

freue ich mich<br />

eigentlich am meisten,<br />

denn ich war in der<br />

Lage, über die gesamte<br />

Distanz ein konstantes<br />

Tempo zu fahren. Mit<br />

dem Ausgehen der<br />

Startampel bis zur Zielflagge<br />

habe ich richtig<br />

gepusht und das Bike<br />

hat darauf reagiert.<br />

Obwohl mein Start gut<br />

gelungen ist, habe ich<br />

in den ersten Kurven<br />

und habe das dann im<br />

Rennen so durchgezogen.<br />

Ich war vorne dabei<br />

und konnte mich<br />

dann vier Runden vor<br />

Schluss in Führung setzen<br />

und gewinnen. Das<br />

war wirklich wichtig für<br />

mich.“<br />

Sichtlich happy war<br />

natürlich auch Alex<br />

Marquez, der jüngere<br />

Bruder von MotoGP-<br />

Überflieger Marc, über<br />

seinen ersten GP-Podestplatz.<br />

„Ich bin wirklich<br />

happy“, strahlte er.<br />

Jack Miller stürzte in aussichtsreicher Position<br />

und brach sich dabei das Schlüsselbein.<br />

„Das Rennen war aber<br />

wirklich schwierig. Am Anfang hatte ich kein<br />

gutes Gefühl, aber als Rins und Maverick an<br />

mir vorbeikamen, konnte ich mithalten und bis<br />

zur letzten Runde angreifen. Ich wollte zwar<br />

an Rins auch noch vorbei, aber das war leider<br />

nicht möglich. Und Rang zwei ist echt super,<br />

Foto: Wolfgang Zech<br />

Foto: Hans Denzler<br />

Foto: Hans Denzler<br />

auf dem Podest. Rins stand in acht von neun<br />

Rennen auf dem Podium, er hatte in Jerez einen<br />

Nuller. Für Luis Salom wurde Indianapolis<br />

das schlechteste Wochenende bisher: Erstmalig<br />

stand er 2013 als Fünfter nicht auf dem<br />

Podest. Nur zwei weitere Piloten holten Ränge<br />

unter den ersten drei: Jonas Folger in Jerez<br />

und eben Alex Marquez in Indianapolis.<br />

Mit seinen zwei aufeinanderfolgenden Siegen<br />

vom Sachsenring und in Indianapolis wurde<br />

Alex Rins der fünftjüngste Fahrer aller Zeiten,<br />

Start der Moto3 in Indianapolis.<br />

Alex Rins ist 2013 bei der Presse<br />

ein beliebter Interview-Partner.<br />

38 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


motogp indianapolis<br />

Foto: Hans Denzler Foto: Wolfgang Zech<br />

Jonas Folger überquerte wiedermal als Vierter die Ziellinie.<br />

wegen meiner Linie ein paar Positionen verloren. Nach der zweiten Runde<br />

habe ich allerdings meinen Rhythmus gefunden und ab diesem Zeitpunkt<br />

ging die Post ab. Zuvor ging es am Start recht hektisch zu, aber das hat<br />

mich nicht aus der Ruhe gebracht. Dieser vierte Platz fühlt sich wie ein<br />

Sieg an, da ich während dem Rennen viel Spaß <strong>beim</strong> Fahren hatte. Ich<br />

hoffe wir können in dieser Art und Weise nächste Woche in Brünn weitermachen<br />

und endlich wieder um das Podium kämpfen.“<br />

Die Deutschen Florian Alt und Philipp Öttl belegten die Ränge 18 und 19,<br />

Toni Finsterbusch gab an der Box auf. Bitterer Ausgang des Wochenendes<br />

auch für den Australier Jack Miller vom Racing Team Germany: Nach<br />

einem überragendem Qualifying und dem fünften Startplatz, stürzte der<br />

Honda-Pilot und brach sich das Schlüsselbein. „Das Rennen heute endete<br />

nicht, wie wir wollten“, so Miller aus dem Krankenhaus. „Ich hoffe auf<br />

schnelle Genesung, um in Brünn zurück zu sein. Ich fliege jetzt direkt<br />

nach England und werde dort operiert. Ich hoffe, dass ich in Brünn fahren<br />

kann. Bezüglich des Sturzes: Ich war zu spät und zu stark auf der<br />

Bremse. Dann hatte ich einen Highsider. Pech. Nächste Woche werde ich<br />

es besser machen.“<br />

Toni Finsterbusch von Kiefer Racing stürzte leider in der 3. Runde.<br />

Moto3 qualifying indianapolis<br />

1. A. Rins<br />

2. A. Marquez<br />

3. M. Vinales<br />

4. E. Vazquez<br />

5. J. Miller<br />

moto2 qualifying indianapolis<br />

1. S. Redding<br />

2. P. Espargaro<br />

3. T. Nakagami<br />

4. E. Rabat<br />

5. S. Corsi<br />

GBR<br />

SPA<br />

JPN<br />

SPA<br />

ITA<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Tuenti HP 40<br />

Italtrans Racing Team<br />

Tuenti HP 40<br />

NGM Mobile Forward<br />

moto2 rennen indianapolis<br />

1. E. Rabat<br />

2. T. Nakagami<br />

3. S. Redding<br />

4. P. Espargaro<br />

5. D. Aegerter<br />

SPA<br />

JPN<br />

GBR<br />

SPA<br />

SUI<br />

Tuenti HP 40<br />

Italtrans Racing Team<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Tuenti HP 40<br />

Technomag carXpert<br />

moto2 punktestand<br />

1. S. Redding GBR<br />

2. P. Espargaro SPA<br />

3. E. Rabat SPA<br />

4. D. Aegerter SUI<br />

5. M. Kallio FIN<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Tuenti HP 40<br />

Tuenti HP 40<br />

Technomag carXpert<br />

Marc VDS Racing Team<br />

motogp qualifying indianapolis<br />

1. M. Marquez<br />

2. J. Lorenzo<br />

3. D. Pedrosa<br />

4. C. Crutchlow<br />

5. A. Bautista<br />

spa<br />

spa<br />

SPA<br />

SPA<br />

AUS<br />

moto3 rennen indianapolis<br />

1. A. Rins<br />

2. A. Marquez<br />

3. M. Vinales<br />

4. J. Folger<br />

5. L. Salom<br />

spa<br />

spa<br />

SPA<br />

GER<br />

SPA<br />

spa<br />

SPA<br />

SPA<br />

GBR<br />

SPA<br />

Estrella Galicia 0,0<br />

Estrella Galicia 0,0<br />

Team Calvo<br />

Mahindra Racing<br />

Caretta Technology RTG<br />

Estrella Galicia 0,0<br />

Estrella Galicia 0,0<br />

Team Calvo<br />

Mapfre Aspar Team<br />

Red Bull Ajo<br />

moto3 punktestand<br />

1. L. Salom spa Red Bull Ajo<br />

2. M. Vinales spa Team Calvo<br />

3. A. Rins<br />

spa Estrella Galicia 0,0<br />

4. J. Folger ger Mapfre Aspar Team<br />

5. A. Marquez SPA Estrella Galicia 0,0<br />

Repsol Honda Team<br />

Yamaha Racing Team<br />

Repsol Honda Team<br />

Monster Tech3<br />

GO&FUN Honda Gresini<br />

KTM 1.47,392<br />

KTM 1.47,686<br />

KTM 1.47,869<br />

Mahindra 1.47,905<br />

Honda 1.47,928<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

Suter 1.43,026<br />

Kalex 1.43,053<br />

Kalex 1.43,175<br />

Kalex 1.43,291<br />

<strong>Speed</strong> Up 1.43,296<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Kalex<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

41:37,200<br />

+ 0,177<br />

+ 1,076<br />

+ 8,638<br />

+ 9,261<br />

183<br />

174<br />

167<br />

94<br />

90<br />

43:47,432<br />

+ 0,766<br />

+ 1,741<br />

+ 2,628<br />

+ 2,708<br />

159<br />

133<br />

113<br />

94<br />

90<br />

1.37,958<br />

1.38,471<br />

1.38,485<br />

1.38,502<br />

1.38,872<br />

Foto: motogp.com<br />

motogp rennen indianapolis<br />

1. M. Marquez spa Repsol Honda Team<br />

2. D. Pedrosa SPA Repsol Honda Team<br />

3. J. Lorenzo SPA Yamaha Racing Team<br />

4. V. Rossi ITA Yamaha Racing Team<br />

5. C. Crutchlow GBR Monster Tech3<br />

Honda<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

44:52,463<br />

+ 3,495<br />

+ 5,704<br />

+ 19,895<br />

+ 19,955<br />

Auch in der Moto3 standen drei Spanier auf dem Treppchen.<br />

Alex Rins gewinnt vor Alex Marquez und Maverick Vinales.<br />

motogp punktestand<br />

1. M. Marquez<br />

2. D. Pedrosa<br />

3. J. Lorenzo<br />

4. V. Rossi<br />

5. C. Crutchlow<br />

spa<br />

SPA<br />

spa<br />

ITA<br />

GBR<br />

Repsol Honda Team<br />

Repsol Honda Team<br />

Yamaha Racing Team<br />

Yamaha Racing Team<br />

Monster Tech3<br />

Honda<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

188<br />

167<br />

153<br />

130<br />

127<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

39


Foto: André Birkenkampf<br />

MotoGP Brünn<br />

Marc Marquez auf dem Weg zum Größten aller Zeiten?<br />

Text: Toni Börner<br />

Es ist sicher etwas früh gefragt, aber gerade,<br />

wenn man das Rennen der MotoGP-Klasse<br />

<strong>beim</strong> Großen Preis der Tschechischen Republik<br />

gesehen hat, fragt man sich einmal mehr: Wo<br />

soll das mit diesem Marc Marquez noch hinführen?<br />

Der Spanier setzt scheinbar alle physikalischen<br />

Grundlagen außer Kraft, Einstein und<br />

Newton müssen sich schon nervös im Grabe<br />

wälzen. War es früher spektakulär, wenn man<br />

mit dem Knie auf dem Boden schliff, gehört<br />

der Ellbogen ja mittlerweile schon fest zum Repertoire.<br />

Selbst Alt-Meister Valentino Rossi hat<br />

damit begonnen. Aber eines beherrscht gerade<br />

nur Marquez: Das Driften des Vorderrades.<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Der Repsol Honda Werkspilot gewann in Brünn<br />

seinen vierten MotoGP-Lauf in Folge und war<br />

damit der erste, der dies seit Valentino Rossi<br />

im Jahr 2008 schaffte. Insgesamt wurde es der<br />

fünfte Sieg in der Königsklasse - das hat ein<br />

Rookie seit Bestehen der Weltmeisterschaft in<br />

65 Jahren nicht geschafft.<br />

Starker Start für Bradl<br />

Stefan Bradl war am Freitag stark in das Wochenende<br />

gestartet und hatte sich über beide<br />

freie Trainings die Bestzeit gesichert. Der<br />

LCR Honda-Pilot kam auf 1:56,500 Minuten<br />

und klassierte sich damit 0,038 Sekunden vor<br />

Jorge Lorenzo. Doch das sollte dann auch so<br />

ziemlich der einzige Lichtblick des Deutschen<br />

bleiben.<br />

Starker Start aber auch für den Österreicher<br />

Martin Bauer, der mit seiner Suter-BMW des<br />

Remus Racing Team auf 2:00,730 Minuten<br />

kam und sich vor Lukas Pesek und Bryan Staring,<br />

zwei MotoGP-Stammpiloten, auf dem<br />

23. Rang wieder fand. „Wir haben noch einen<br />

Schritt nach vorn gemacht“, resümierte der<br />

mehrfache IDM Superbike-Meister nach dem<br />

ersten Trainingstag. „Das Heck des Motorrads<br />

ist in den Kurven stabiler geworden. Außerdem<br />

konnten wir die Neigung der Suter-BMW zu<br />

Wheelies an den Kurvenausgängen stark reduzieren.<br />

Damit hatte ich im ersten freien Training<br />

noch schwer zu kämpfen. Nun müssen<br />

wir noch an der Elektronik des Bikes arbeiten<br />

und dem Grip am Kurvenausgang. Wenn wir<br />

diesen geregelt kriegen, sind wir eine Sekunde<br />

schneller und können eine 1:59er Zeit schaffen.<br />

Das ist mein persönliches Ziel. Morgen<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Stefan Bradl war am Freitag der Schnellste, Martin Bauer ließ Pesek und Staring hinter sich und Cal Crutchlow fuhr Samstag auf Pole.<br />

40 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


Foto: André Birkenkampf<br />

werde ich im freien Training und auch in der<br />

Qualifikation nur noch ein Motorrad einsetzen.<br />

Heute bin ich abwechselnd mit zwei Maschinen<br />

gefahren, um herauszufinden, welche Erfolg<br />

versprechender funktioniert.“<br />

Pole Position und Rundenrekord<br />

Cal Crutchlow<br />

Im Qualifying am Samstagnachmittag ging es<br />

hektisch zu. Die einen wollten sich von jemandem<br />

auf eine schnelle Runde ziehen lassen,<br />

die anderen wollten keinen Windschatten liefern.<br />

Beide Parteien vergeudeten dabei wertvolle<br />

Zeit. Einer, der weder wartete noch versuchte<br />

abzuschütteln, war Cal Crutchlow.<br />

Der Brite vom Monster Yamaha Tech 3<br />

Team fuhr seine Zeit allein - und holte<br />

mit einem Rundenrekord von 1:55,527<br />

Minuten die Pole Position. „Das ist meine<br />

zweite Pole in der MotoGP, aber die erste<br />

richtige“, grinste der ehemalige Supersport-Weltmeister.<br />

„Ich war zwar in Assen<br />

schon mal vorn, aber dort war ja keiner da.<br />

Jetzt waren alle da und daher fühlt sich das<br />

wie eine richtige Pole an.“ Einen kleinen<br />

Seitenhieb gegen Jorge Lorenzo und Valentino<br />

Rossi, die die Startplätze fünf und sieben<br />

holten, konnte sich der humorvolle Brite übrigens<br />

auch nicht verkneifen. „Das Werksteam<br />

war hier in Brünn vorher testen! Was für eine<br />

Geldverschwendung!“ Damit hatte er die Lacher<br />

auf seiner Seite.<br />

Überraschenderweise holte Alvaro Bautista<br />

den zweiten Startplatz. „Ich schulde Marc<br />

Marquez jetzt ein Abendessen“, grinste der<br />

Go&Fun Honda Gresini-Fahrer. „Denn er hat<br />

mich auf eine schnelle Runde gezogen.“ Marquez<br />

wurde mit seiner schnellsten Zeit Dritter,<br />

doch Bautista in seinem Windschatten konnte<br />

eine Zehntel mehr herausholen.<br />

Aufwärtstrend auch <strong>beim</strong> britischen Rookie<br />

Bradley Smith vom Tech3-Team, der auf seinen<br />

Teamkollegen gerade einmal 0,487 Sekunden<br />

verlor und hinter Pedrosa und Lorenzo<br />

Sechster wurde. Enttäuschendes Qualifying<br />

hingegen von Stefan Bradl: dem LCR Honda-<br />

Piloten blieb nur Startplatz acht hinter Rossi<br />

und vor Andrea Dovizioso. Bradl war der letzte,<br />

der unter einer Sekunde Rückstand auf die<br />

Pole Position bleiben konnte.<br />

Rennen: Flucht Lorenzo,<br />

Aufholjagd Repsol, Doppelsieg Honda<br />

Jorge Lorenzo erwischte einen granatenhaften<br />

Start und lag bereits im C-Stadion um fast<br />

eine Kurvenlänge vor der Konkurrenz. Doch<br />

das Repsol Honda-Duo aus Marc Marquez und<br />

Daniel Pedrosa machte gemeinsame Sache<br />

und schloss stetig zum Spitzenreiter auf der<br />

Werks-M1 auf. Gegen Rennhalbzeit waren sie<br />

am Weltmeister dran. Zwischen der<br />

15. und der 19. Runde wechselte die<br />

Führung einige Male zwischen den<br />

beiden Spaniern, auf den letzten vier<br />

Umläufen konnte Marquez noch eine<br />

knappe halbe Sekunde Vorsprung herausholen<br />

und sich den vierten Sieg<br />

in Folge sichern. Honda ist damit drei<br />

Jahre lang in Brünn ungeschlagen,<br />

die Siege gingen seit 2011 an Casey<br />

Stoner, Dani Pedrosa und eben Marc<br />

Marquez. Damit haben Honda-Fahrer<br />

Alvaro Bautista stellte seine Gresini-<br />

Honda auf Startplatz zwei und Jorge<br />

Lorenzo konnte im Rennen den Repsol-<br />

Honda-Piloten Marc Marquez und Dani<br />

Pedrosa nicht davonfahren.<br />

jetzt ganze 15 mal in Brünn gewonnen,<br />

11 mal gewannen seit 1965 in<br />

der Tschechischen Republik Yamaha-<br />

Fahrer, 7 mal ging der Sieg an MV<br />

Agusta, je zwei mal gewannen Suzuki<br />

und Ducati.<br />

„Ich bin so happy“, strahlte Marquez<br />

nach seinem Triumph. „Bevor wir hier her gekommen<br />

sind, habe ich nicht erwartet, dass<br />

wir siegen könnten. Valentino und Jorge hatten<br />

vor kurzem erst hier getestet und Dani ist<br />

hier schon immer schnell gewesen und hatte<br />

letztes Jahr gewonnen. Es ist eine komplett<br />

andere Strecke, als die, auf denen wir vorher<br />

gefahren sind und diese 25 Punkte fühlen sich<br />

ganz anders an, als die von Indianapolis. Es<br />

war ein hart erkämpfter Sieg und ich habe<br />

sehr viel Spaß gehabt. Der Kampf mit Jorge<br />

war richtig gut und ich bin happy über diesen<br />

Sieg. Danke an das ganze Team.“<br />

Auch Teamkollege Dani Pedrosa konnte in der<br />

drittletzten Runde noch an Lorenzo vorbei gehen<br />

und damit den Doppelsieg für das Repsol<br />

Honda-Team perfekt machen. „Ich bin sehr<br />

zufrieden mit diesem Ergebnis“, sagte er. „Insgesamt,<br />

weil wir nach all den Problemen mit<br />

meiner Verletzung und den Zweifeln, die wir in<br />

den letzten paar Rennen hatten, einen großen<br />

Schritt nach vorn machen konnten.“ Besonders<br />

spielte er dabei auf seine mentale Vorbereitung<br />

an. „Wir waren hier mehr als bereit,<br />

um den Sieg zu kämpfen, auch wenn ich noch<br />

nicht wieder zu 100 Prozent fit bin. Leider war<br />

unsere Strategie heute nicht die beste. Ich<br />

hatte im Rennen Probleme zu überholen, denn<br />

ich konnte nicht spät genug bremsen und war<br />

in dem Trio vorn immer der Dritte. Ich denke,<br />

dass ich mein letztes Manöver eine Runde zu<br />

spät platziert habe. Wenn ich eine Runde früher<br />

an Jorge vorbei gegangen wäre, hätte ich<br />

vielleicht noch eine Chance auf den Sieg gehabt.<br />

In jedem Falle hatten wir am Ende des<br />

Rennens die richtige Einstellung und haben<br />

zeitlich gesehen Boden auf Marc gut gemacht.<br />

Ich hätte nur noch eine gute Runde<br />

gebraucht, um ihn einzuholen. Wir werden<br />

es das nächste Mal wieder probieren.“<br />

Der ehrgeizige Weltmeister Jorge Lorenzo<br />

büßte auf den letzten Metern noch fast<br />

drei Sekunden auf Sieger Marquez ein und<br />

musste sich mit Rang drei zufrieden geben.<br />

Logischerweise zeigte sich der Mallorquiner<br />

damit unzufrieden. „Ich habe heute<br />

meinen allerbesten Start in der MotoGP<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

hingelegt, habe vier Positionen gut gemacht<br />

und war in den ersten Runden richtig schnell“,<br />

analysierte der WM-Dritte. „Ich konnte aber<br />

leider den Vorsprung nicht halten und langsam<br />

aber sicher holten sie mich ein. Gerade<br />

auf der Bremse und auf den Geraden waren<br />

sie schneller als ich, ich konnte nicht viel dagegen<br />

tun. Ich wurde etwas nervös, als die weiße<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

41


motogp brünn<br />

Hier lag Cal Crutchlow noch in Schlagdistanz zur Spitze,<br />

wenig später machte er einen Ausritt ins tschechische Kiesbett.<br />

Flagge herauskam, denn es ist sehr gefährlich<br />

auf Slick-Reifen bei leichten Regentropfen zu<br />

fahren. Aber glücklicherweise hörte es wieder<br />

auf und wir konnten im Trockenen zu Ende<br />

fahren.“ Nach der Attacke von Pedrosa fehlte<br />

Lorenzo, der sich erst vor wenigen Wochen<br />

das Schlüsselbein gebrochen hatte und zwei<br />

mal daran operiert werden musste, die Kraft<br />

für einen Konter. „Weder der Hinterreifen noch<br />

meine Kraft spielten da mehr mit, da ich das<br />

ganze Rennen schon hart gepusht hatte. Der<br />

Titel ist zwar noch nicht verloren, aber es wird<br />

jetzt immer schwieriger.“ Lorenzo fehlen mittlerweile<br />

44 Punkte auf WM-Leader Marquez.<br />

„Wir brauchen nur ein paar Zehntel zum Rennsieg,<br />

beten wir also dafür in Silverstone!“<br />

Pech bei Tech 3<br />

Cal Crutchlow und Bradley Smith versäumten<br />

es, für das Monster Yamaha Tech 3 Team ein<br />

gutes Wochenende abzurunden. Beide fuhren<br />

ganz vorn mit. Smith hatte in den ersten<br />

beiden Runden ganz vorn mitgemischt, als er<br />

stürzte. „Das Rennen war viel zu schnell vorbei“,<br />

so der Brite. „Ich denke nicht, dass ich in<br />

der Kurve etwas anders<br />

gemacht habe und fühlte<br />

mich wohl auf dem Motorrad.<br />

Der neue Tank hat<br />

das Motorrad in den ersten<br />

Runden viel besser<br />

gemacht, aber in Kurve 9<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

stürzte ich dennoch. Die Daten zeigen, dass<br />

ich nur einen Bruchteil früher beschleunigt<br />

habe und das kann den ganzen Unterschied<br />

ausmachen. Leider brachen die Lenkerstummel<br />

ab und ich konnte das Rennen nicht wieder<br />

aufnehmen. In meiner Rookie-Saison kann<br />

so etwas aber passieren, wenn man pusht, um<br />

Erfahrung zu sammeln und zu lernen. Wenigstens<br />

muss ich jetzt nicht lange auf Silverstone<br />

warten.“<br />

Teamkollege Crutchlow hatte gerade seine<br />

schnellste Rennrunde abgeliefert, lag an<br />

Vierter stelle und war in Schlagdistanz zum<br />

Repsol Honda-Duo, als auch ihm die Yamaha<br />

M1 wegrutschte und er in der Schikane am<br />

„G“ ins Kies musste. Der zähe Brite hob seine<br />

Maschine wieder auf, brauchte aber Ewigkeiten,<br />

um sie wieder in Gang zu bekommen.<br />

Vom letzten Platz aus donnerte er noch auf<br />

17 nach vorn. „Nach der Pole Position bin ich<br />

klar enttäuscht“, grummelte Crutchlow nach<br />

dem Rennen. „Ich musste aber wirklich hart<br />

pushen, um von Bautista und Rossi weg zu<br />

kommen. Lorenzo hatte einen unglaublichen<br />

Start und seine erste Runde war sau-stark.<br />

Das hat uns alle unter Druck gesetzt. Ich war<br />

mit meiner Pace zufrieden, fühlte mich wohl<br />

- und dann machte ich den Fehler. Ich wollte<br />

mich wieder in Podestnähe bringen, als das<br />

Vorderrad wegrutschte.“<br />

Damit fochten den Kampf um Rang vier einmal<br />

mehr Alvaro Bautista und Valentino Rossi<br />

aus. Mehrfach überholten sich die beiden,<br />

doch in der letzten Runde triumphierte Rossi<br />

mit seiner Brünn-Erfahrung und sah das Ziel<br />

0,077 Sekunden vor dem Spanier. „Heute lief<br />

besser als Indy, denn auf den Sieger haben wir<br />

den Rückstand halbiert“, analysierte der neunfache<br />

Weltmeister. „Ich wollte besser sein. Wir<br />

müssen versuchen, besser zu sein. Die ersten<br />

drei Jungs sind beeindruckend, sehr stark. Ich<br />

will näher ran an sie. Wir haben in den letzten<br />

zwei Rennen versucht, das Setup zu verbessern,<br />

aber es scheint, dass das nicht ideal<br />

ist. Ich hatte am Anfang des Rennens etwas zu<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: Tobias Linke<br />

42 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Packender Dreikampf der WM-Führenden an der Spitze und zwischen<br />

Andrea Dovizioso und Teamkollege Nicky Hayden blieb diesmal auch<br />

der Sicherheitsabstand gewahrt.


motogp brünn<br />

Foto: André Birkenkampf Foto: André Birkenkampf<br />

Aleix Espargaro wurde bester CRT-<br />

Pilot und Valentino Rossi musste mit<br />

Alvaro Bautista bis zum Schluß<br />

hart um den vierten Platz kämpfen.<br />

sehr zu kämpfen. Wir werden nicht aufgeben.“<br />

Bautista wurde einmal mehr geschlagen. „Ich<br />

hatte wieder die Chance, vor Rossi anzukommen,<br />

aber ich kam 0,077 Sekunden hinter ihm<br />

durchs Ziel“, ärgerte sich der Go&Fun Honda<br />

Gresini-Fahrer. „Trotzdem bin ich happy, denn<br />

wir hatten ein gutes Rennen und ein ordentliches<br />

Tempo, welches besser als im Training<br />

war. Es war ein toller Kampf mit Rossi, aber<br />

Fünfter Saisonsieg für Marc Marquez, die Plätze zwei und<br />

drei gingen wieder an Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo.<br />

am Ende war er einfach ein klein wenig besser.<br />

Wir sind auf dem richtigen Weg.“<br />

Einsam und verlassen sah Stefan Bradl das<br />

Ziel. Der Deutsche verlor rund neun Sekunden<br />

auf das Duo Bautista/Rossi vor ihm. „Der<br />

sechste Platz ist nicht so schlecht, wenn man<br />

das ganze Wochenende bedenkt“, gab der<br />

Zahlinger zu Protokoll. „Aber ich wollte schneller<br />

sein. Wir konnten das Bike nicht so verbessern,<br />

wie ich das wollte.“ Bradl klagte über<br />

mangelnden Grip in den Kurven. „Ich musste<br />

kämpfen, um das Motorrad aufzurichten und<br />

besser aus den Kurven herauszukommen. Ich<br />

habe einiges ausprobiert, um den Hinterreifen<br />

zu schonen, aber mit den langgezogenen<br />

Kurven hier muss man schauen, dass man den<br />

Kurvenspeed halten kann. Am Anfang war ich<br />

hinter Rossi und Smith und habe bemerkt,<br />

dass diese den Kurvenspeed besser halten<br />

konnten. Ich wollte an beiden dran bleiben,<br />

habe es aber nicht geschafft.“<br />

Mit den Rängen sieben und acht sah das Ducati-Duo<br />

Andrea Dovizioso und Nicky Hayden<br />

erneut geschlossen hintereinander das Ziel.<br />

Die einzigen Gegner, mit denen die Teamkollegen<br />

im Rennen zu kämpfen hatten, waren sie<br />

selbst. Hayden unterlag dieses Mal um drei<br />

Zehntel, Dovizioso ist nach elf<br />

Saisonrennen übrigens der einzige<br />

in der MotoGP, der bislang<br />

in allen Rennen punkten konnte.<br />

Andrea Iannone hatte nach<br />

einem sturzreichen Wochenende<br />

Rang neun holen können, Aleix<br />

Espargaro wurde als Zehnter<br />

erneut bester CRT-Pilot. Colin<br />

Edwards, Michele Pirro, Danilo<br />

Petrucci, Hiroshi Aoyama und<br />

Randy de Puniet holten noch<br />

Punkte.<br />

Der Österreicher Martin Bauer<br />

fuhr das Rennen von Brünn als<br />

21. zu Ende. Bereits auf der ersten<br />

Runde hatte er einige Plätze<br />

gut gemacht, als er zu Boden<br />

Foto: Tobias Linke<br />

musste. Anschließend donnerte er dem Feld<br />

hinterher und sah zumindest das Ziel. „Der<br />

Start ist mir gut gelungen, aber sämtliche<br />

Konkurrenten waren zu Beginn des Rennens<br />

extrem langsam“, grübelte Bauer. „Ich hätte<br />

auf Anhieb zwei oder drei Fahrer überholen<br />

können. Plötzlich ist einer direkt in meine Linie<br />

gefahren. Ich wollte nicht gleich unangenehm<br />

auffallen und habe gebremst, um eine Kollision<br />

zu vermeiden. Dabei ist das Vorderrad<br />

eingeklappt. Ich wollte nach dem Sturz aber<br />

unbedingt weiterfahren, um das Motorrad im<br />

Rennen ins Ziel zu bringen. Im Omega und in<br />

einer Fan-Kurve haben die Zuschauer jedes<br />

Mal getobt und mich gefeiert, als ich bei ihnen<br />

vorbeikam. Es war unglaublich. Schade, dass<br />

der Sturz ein besseres Resultat ruiniert hat<br />

und ich das Rennen alleine fahren musste. Ich<br />

wäre in der Lage gewesen, mit der CRT-Konkurrenz<br />

mitzuhalten. Mein Ziel war außerdem,<br />

von der Spitze des Feldes nicht überrundet zu<br />

werden. Das hat zwar wegen des Sturzes nicht<br />

funktioniert, aber im Normalfall wäre das kein<br />

Thema gewesen.“<br />

Moto2: WM-Favoriten nicht vorn dabei,<br />

Sieg Kallio<br />

Die WM-Favoriten Scott Redding und Pol Espargaro<br />

waren im Moto2-Krimi von Brünn nicht in<br />

den Hauptrollen vertreten. Gerade einmal Espargaro<br />

konnte annähernd an der Spitze mithalten,<br />

verpasste aber das Podest. Der Sieg<br />

ging nach einem harten Fight zwischen sechs<br />

Piloten an den Finnen Mika Kallio vom Marc<br />

VDS Racing Team. Der Kalex-Fahrer feierte damit<br />

seinen 13. Grand Prix Sieg - den ersten in<br />

der Moto2-Klasse. Auf diesen Triumph hatte<br />

Kallio rund fünf Jahre warten müssen, zuletzt<br />

hatte er in Donington im Jahre 2008 auf dem<br />

obersten Treppchen gestanden, damals noch<br />

Kampf an der Spitze des Feldes zwischen<br />

Mika Kallio, Nico Terol, Takaagi Nagagami<br />

und Tom Lüthi.<br />

in der Klasse bis 250 Kubikzentimeter. „Das<br />

war eine echt lange Zeit“, strahlte der Finne.<br />

„Es ist schwer zu beschreiben, wie es sich anfühlt,<br />

wieder zu gewinnen. Auch wenn man mir<br />

Foto: Tobias Linke<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

43


motogp brünn<br />

Foto: Tobias Linke<br />

Foto: Steffen Ullmann<br />

Die WM-Favoriten Scott Redding (45) und Pol Espargaro (40)<br />

schafften es in Brünn nicht aufs Podium.<br />

das vielleicht nicht so sehr ansieht, innen drin<br />

ist es ein großartiges Gefühl, gerade schon in<br />

der letzten Runde, als ich wusste, dass ich es<br />

schaffen kann. Es war ein hartes Rennen, aber<br />

ich wusste, dass wenn ich vorn dabei bin und<br />

in den letzten zwei Runden keine Fehler mache,<br />

der Sieg drin ist. Aus der letzten Kurve<br />

heraus sah ich die karierte Flagge und dachte:<br />

‚Ich hab’s geschafft!’. Es war ein so tolles<br />

Gefühl! Das Team hat die ganze Saison hart<br />

gearbeitet und dieses Wochenende lief einfach<br />

alles zusammen, das Rennen lief ganz nach<br />

Plan. Es geht nicht viel besser.“<br />

Pole-Setter Takaaki Nakagami verpasste seinen<br />

ersten Moto2-Sieg erneut knapp. Der Japaner<br />

sah das Ziel eine halbe Sekunde<br />

nach Kallio und musste sich nach<br />

einigen Führungskilometern erst in<br />

der letzten Runde den zweiten Rang<br />

Auch Marcel Schrötter stürzte in Brno. Verwickelt in den Unfall zwischen<br />

Mike di Meglio und Alberto Moncayo kamen alle glimpflich davon.<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

zufrieden geben. „Gestern hatte ich<br />

ein gutes Gefühl auf dem Motorrad<br />

und war nach der Pole echt zuversichtlich“,<br />

sagte der Italtrans-Pilot<br />

am Sonntag. „Heute waren die Bedingungen<br />

aber komplett anders<br />

und ich fühlte mich einfach nicht<br />

wohl. Das Rennen war schwierig.<br />

Am Anfang konnte ich führen, aber<br />

dann hatte ich Probleme. Am Ende<br />

hatte ich einfach nicht die Stärke,<br />

um Kallio zu überholen. Ich bin ein<br />

wenig enttäuscht, aber andererseits<br />

war es ein gutes Rennen. Ich nehme<br />

mir das Positive mit und wir werden<br />

schauen, was <strong>beim</strong> nächsten Mal passiert.“<br />

Thomas Lüthi hat sich an der Welt-Spitze<br />

zurückgemeldet. Der Schweizer scheint die<br />

Nachwehen seiner Verletzung von den Vorsaison-Tests<br />

überwunden zu haben und holte in<br />

Brünn einen starken dritten Rang. „Ich freue<br />

mich, es war ein guter Tag“, jubelte der Eidgenosse.<br />

„Nach dem achten Platz gestern in<br />

der Qualifikation habe ich gewusst, dass ich eigentlich<br />

schneller fahren und überholen kann,<br />

wenn die Pace im Rennen nicht so hoch ist.<br />

Zu Anfang gab es noch einige heikle Manöver,<br />

zum Beispiel hat mir Sandro Cortese so die<br />

Tür zugeknallt, dass ich über die Kerbs fahren<br />

musste. Nach, zwei drei Runden habe ich aber<br />

gemerkt, dass ich gut Tempo machen kann,<br />

dass ich gut auf der Bremse war und an den<br />

anderen vorbeikam. Ich<br />

begann, zu überholen,<br />

und je weiter nach vorne<br />

ich kam, desto klarer<br />

und geordneter wurde<br />

das Rennen. Mika attackierte<br />

in den Ecken, in<br />

denen ich Probleme hatte.<br />

Zum Ende hin musste<br />

ich das Motorrad<br />

zwei, drei Mal energisch<br />

festhalten, um nicht am<br />

Boden zu liegen. Ich war<br />

nahe dran am Sieg, aber<br />

es hat eben nicht ganz<br />

gereicht. Ich bin aber<br />

trotzdem zufrieden. Es<br />

ist ein klarer Aufwärtstrend<br />

da, uns das ist sehr schön. Ich habe voll<br />

vorne mitkämpfen können.“<br />

Mit Rang vier und acht waren die WM-Protagonisten<br />

Pol Espargaro und Scott Redding<br />

nicht zufrieden, beide verpassten das Podest.<br />

Redding verlor gar 4,5 Sekunden auf seinen<br />

siegreichen Teamkollegen. Espargaro dürfte<br />

Sandro Cortese kämpfte mit Dominique Aegerter um<br />

die letzten verbleibenden Punkte, doch leider stürzte<br />

er wenig später und brach sich den Arm.<br />

noch der zufriedenere der beiden gewesen<br />

sein, schließlich konnte er fünf Punkte auf<br />

den WM-Leader aufholen. „Nachdem wir im<br />

Warmup in Schwierigkeiten mit der Abstimmung<br />

gekommen waren, haben wir für das<br />

Rennen ein paar Änderungen vorgenommen,<br />

die leicht besser waren“, so Redding. „Das war<br />

genug, dass ich Espargaro einholen und sogar<br />

an ihm vorbei gehen konnte, aber dann fingen<br />

die Probleme richtig an.<br />

Als die Reifen nachließen<br />

und der Tank leerer<br />

wurde, kam das Chattering<br />

zurück. Ich denke,<br />

dass der sechste Rang<br />

trotzdem möglich gewesen<br />

wäre, aber dann ist<br />

Zarco gegen mein Knie<br />

gefahren und wir mussten<br />

beide in die Wiese.<br />

Damit war der Kontakt<br />

zur Gruppe vorn weg.<br />

Ich konnte dann nur<br />

noch Rang acht sichern.<br />

Ich habe damit zwar etwas<br />

an Vorsprung auf<br />

Freude im Team von Interwetten Paddock<br />

über den dritten Platz von Tom Lüthi.<br />

Espargaro verloren, aber ich bin relativ zufrieden<br />

damit, dass ich es auf fünf Punkte beschränken<br />

konnte. Jetzt kommt in Silverstone<br />

mein Heimrennen!“ Johann Zarco, Nicolas Terol<br />

und Esteve Rabat klassierten sich noch vor<br />

Redding. Letzterer wird gerüchteweise in die<br />

MotoGP-Klasse wechseln, Rabat wird definitiv<br />

seinen Platz im Marc VDS Racing Team in der<br />

Moto2-Klasse übernehmen.<br />

Simone Corsi, Jordi Torres, Xavier Simeon und<br />

Danny Kent belegten die Plätze neun bis zwölf,<br />

der Schweizer Dominique Aegerter konnte am<br />

Anfang an der Spitze mithalten, fiel aber bis<br />

auf 13 zurück. Mattia Pasini und Toni Elias<br />

teilten sich die letzten beiden Punktplatzierungen,<br />

Randy Krummenacher ging als 16. um<br />

0,07 Sekunden leer aus.<br />

Nach Rang fünf im Qualifying und Platz zwei<br />

im Warmup waren die Hoffnungen <strong>beim</strong> amtierenden<br />

Moto3-Weltmeister Sandro Cortese<br />

hoch. Doch der Berkheimer stürzte<br />

Eingangs der vorletzten Runde und<br />

brach sich den Arm. „Es war eigentlich<br />

ein sehr gutes Rennen - bis auf<br />

die letzten zwei Runden“, so der Dynavolt<br />

Intact GP Kalex-Pilot. „Ich bin<br />

in die vorletzte Runde gefahren und<br />

habe, glaube ich, ein Loch erwischt.<br />

Es hat zweimal einen Schlag gegeben<br />

und ich bin gestürzt. Dass das<br />

Wochenende so ausgegangen ist, ist<br />

natürlich tragisch, aber das ist Rennsport.<br />

Jetzt schau ich, dass ich so<br />

schnell wie möglich wieder zurück<br />

bin.“<br />

Marcel Schrötter kämpfte in den ersten<br />

beiden Runden um die Top Ten,<br />

als er in der ersten Rechts hinter dem<br />

Fahrerlager durch das Kiesbett fahren<br />

musste. Der Bayer fiel bis ans Ende des Feldes<br />

zurück, fightete sich aber wieder bis auf den<br />

19. Rang nach vorn. Die Punkteränge waren<br />

schon in Reichweite, als er in einen Massensturz<br />

mit Mike di Meglio und Alberto Moncayo<br />

verwickelt wurde. Der Franzose flog - übrigens<br />

an gleicher Stelle, wie Schrötter in Runde drei<br />

durch’s Kies musste - per Highsider ab, der<br />

Deutsche konnte der Motobi nicht mehr ausweichen.<br />

Moncayo krachte in di Meglio.<br />

Podium der Moto2 - Kallio gewinnt<br />

vor Nakagami und Lüthi.<br />

Foto: André Birkenkampf Foto: Ronny Lekl<br />

44 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


motogp brünn<br />

Foto: Ronny Lekl Foto: Claus Fischer<br />

Folger sorgt für Deutsches Podest<br />

Jonas Folger hat in einem absoluten Krimi von<br />

Moto3-Rennen als Dritter seinen zweiten Podestplatz<br />

der Saison gefeiert. Der Deutsche<br />

erkämpfte sich diese Platzierung erst in den<br />

letzten zwei Kurven. „Es war ein tolles Rennen<br />

Spannende Moto3!!! Jonas Folger (94) kämpfte mit<br />

Vinales, Rins, Marquez, Salom und Masbou um die Spitze.<br />

Am Ende reichte es zu Platz drei.<br />

und ich habe es in vollen Zügen genossen,<br />

vom Start bis ins Ziel in der Spitzengruppe<br />

zu fighten“, gab der Aspar-Pilot zu Protokoll.<br />

„Es war ein hartes, gleichzeitig aber auch ein<br />

interessantes Kräftemessen zwischen den Top-<br />

Piloten. Keiner wollte nicht einen Zentimeter<br />

von seiner Linie abweichen. In der vorletzten<br />

Runde habe ich etwas verloren, aber ich<br />

habe nicht aufgeben und die wilden Positionskämpfe<br />

vor mir gaben mir die Chance, wieder<br />

aufzuholen. Ich war spät und hart auf der<br />

Bremse und ich konnte zwei Positionen zurückgewinnen.<br />

Dieses Podium haben wir uns<br />

wirklich verdient, denn wir haben dafür unbeschreiblich<br />

hart gearbeitet. Ich denke, wir können<br />

auf unseren Job an diesem Wochenende<br />

stolz sein. Ich möchte meinem Team und<br />

den Kalex-Ingenieuren ein riesengroßes<br />

Dankeschön aussprechen. In Indy am<br />

vergangenen Sonntag ist uns ein bedeutender<br />

Fortschritt gelungen und hier haben<br />

wir einen weiteren gemacht, daher<br />

möchte ich diese Form nach Silverstone<br />

nächstes Wochenende mitnehmen. Dieser<br />

dritte Rang, und vor allem die Tatsache,<br />

dass wir heute von Beginn bis zum<br />

Ende in der Spitzengruppe mitfighten<br />

konnten, gibt meinem Selbstvertrauen einen<br />

gewaltigen Schub und es zeigt, dass<br />

ich sich unser hartes Schuften bezahlt<br />

macht. Ich bin überglücklich!”<br />

Der Sieg aber ging an den spanischen<br />

WM-Leader Luis Salom. Der Red Bull KTM<br />

Ajo-Fahrer siegte vor seinem Landsmann<br />

Maverick Vinales aus dem Team Calvo.<br />

Salom baute damit seinen Vorsprung<br />

wieder auf 14 Punkte aus. „Das war ein<br />

hartes Rennen“, so der Sieger. „Es war<br />

eine große Gruppe an der Spitze, aber<br />

ich versuchte ruhig zu bleiben und mir<br />

einen Plan für die letzten Runden zurecht<br />

zulegen. Das war definitiv richtig, denn es<br />

waren viele Fahrer in diesen Kampf verwickelt.<br />

Mein Team und ich haben einen<br />

guten Job gemacht, auch wenn heute Morgen<br />

und gestern mein Gefühl nicht so gut war. Das<br />

wurde erst im Rennen besser.“<br />

In zehn Moto3-Rennen der Saison hat Maverick<br />

Vinales zehn Mal auf dem Podest gestanden,<br />

liegt aber nach wie vor auf Rang zwei der Gesamtwertung.<br />

„Wir haben richtig hart gefightet<br />

und es war ein gutes Rennen,<br />

mit einer hohen Pace“, so der<br />

Spanier. „Salom hatte Glück,<br />

denn wir anderen überholten<br />

uns in der letzten Runde und<br />

so hatte er den Vorteil und<br />

konnte eine halbe Sekunde<br />

zwischen uns bringen. Das<br />

war dann der Sieg.“<br />

Starkes Wochenende vom<br />

Australier Jack Miller. Eine<br />

Woche zuvor hatte sich der<br />

FTR Honda Pilot in Indianapolis<br />

noch das Schlüsselbein<br />

gebrochen, in Brünn schaffte<br />

er den vierten Startplatz und<br />

Rang sieben im Rennen. „Das<br />

Rennen war gut und ich konnte<br />

mit der Spitze mithalten,<br />

aber dann hatte ich zu viele<br />

kleine Patzer, fiel dadurch<br />

zurück und musste wieder<br />

aufholen“, analysierte Miller.<br />

„Nach zehn Runden war<br />

der Reifen komplett zerstört<br />

und ich konnte nur noch versuchen,<br />

ins Ziel zu kommen.<br />

Philipp Öttl war mit Platz 17<br />

zweitbester Deutscher.<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Mein Schlüsselbein hielt ziemlich gut - es hat<br />

zwar ein wenig geschmerzt, aber das hat nicht<br />

weiter gestört. Es drehte sich alles nur um den<br />

Reifenverschleiß. Wir hatten uns für die weichere<br />

Mischung entschieden.“<br />

Philipp Öttl verpasste als 17. die Punkteränge<br />

nur um 0,343 Sekunden, Landsmann Toni<br />

Finsterbusch wurde <strong>25.</strong>, dessen Kiefer Racing<br />

Teamkollege Florian Alt 27.<br />

www.team-motobike.de<br />

Knapp eine Woche nach seinem Schlüsselbeinbruch<br />

fuhr Jack Miller auf Platz sieben.<br />

Der Sieger in der Moto3 hieß Luis Salom,<br />

er gewann das Rennen in Tschechien vor<br />

Maverick Vinales und Jonas Folger.<br />

Fahrertrainings<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Infos und Termine unter:<br />

www.valentinos.ch<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: Claus Fischer<br />

9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

45


Foto: Monster Tech3<br />

Exklusiv-Interview Herve Poncharal<br />

Interview: Toni Börner<br />

forderung haben, aber das ist auch das, was er wollte. Er geht, wo er<br />

hin wollte. Ich habe ihm geholfen aus der Superbike zu kommen, die<br />

MotoGP zu lernen und ein Top-Pilot zu werden und jetzt, dass er ein<br />

Werks-Fahrer mit einem kompletten Racing-Team hinter sich zu werden.<br />

Das ist eine neue große Aufgabe für ihn. Wir haben noch ein paar Rennen<br />

bis zum Ende der Saison und zum Start der Saison 2014. Bislang<br />

läuft es ok. Und dann gehen wir zu den anderen Rennen, wir werden bis<br />

zum Schluss alles geben.<br />

Ein paar Gedanken zur kommenden Saison?<br />

Das ist ein neues Abenteuer. Wir starten mit Pol, der mit Sicherheit<br />

ein guter, junger Fahrer ist. Wir werden ihn unterrichten müssen, wie<br />

wir das dieses Jahr mit Bradley gemacht haben. Ich denke auch, dass<br />

es ein interessanter Fight zwischen den beiden wird. Viele Leute denken,<br />

dass Pol Bradley leicht schlagen kann, aber so wie der im Moment<br />

fährt. Wir werden sehen. Aber es wird spannend. Pol und Bradley waren<br />

zusammen in der 125ccm, dann in der Moto2 und jetzt in der MotoGP<br />

auch noch im selben Team. Sie haben ein ähnliches Profil und sicher:<br />

Pol ist aus Spanien, Bradley von England, das wird spannend. Mit einem<br />

Wort: Ich bin happy.<br />

Moto3 qualifying Brno<br />

1. A. Rins<br />

2. M. Vinales<br />

3. A. Masbou<br />

4. J. Miller<br />

5. L. Salom<br />

moto2 qualifying brno<br />

1. T. Nakagami<br />

2. P. Espargaro<br />

3. E. Rabat<br />

4. M. Kallio<br />

5. S. Cortese<br />

JPN<br />

SPA<br />

SPA<br />

FIN<br />

GER<br />

moto2 rennen brno<br />

1. M. Kallio FIN<br />

2. T. Nakagami JPN<br />

3. T. Lüthi SUI<br />

4. P. Espargaro SPA<br />

5. J. Zarco FRA<br />

motogp qualifying brno<br />

Italtrans Racing Team<br />

Tuenti HP 40<br />

Tuenti HP 40<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Dynavolt Intact GP<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Italtrans Racing Team<br />

Interwetten Paddock<br />

Tuenti HP 40<br />

Came Iodaracing<br />

moto2 punktestand<br />

1. S. Redding GBR Marc VDS Racing Team<br />

2. P. Espargaro SPA Tuenti HP 40<br />

3. E. Rabat SPA Tuenti HP 40<br />

4. M. Kallio FIN Marc VDS Racing Team<br />

5. D. Aegerter SUI Technomag carXpert<br />

1. C. Crutchlow<br />

2. A. Bautista<br />

3. M. Marquez<br />

4. D. Pedrosa<br />

5. J. Lorenzo<br />

spa<br />

spa<br />

FRA<br />

AUS<br />

SPA<br />

moto3 rennen brno<br />

1. L. Salom<br />

2. M. Vinales<br />

3. J. Folger<br />

4. A. Rins<br />

5. A. Marquez<br />

spa<br />

spa<br />

GER<br />

SPA<br />

SPA<br />

GBR<br />

SPA<br />

SPA<br />

SPA<br />

SPA<br />

Estrella Galicia 0,0<br />

Teram Calvo<br />

Ongetta-Rivacold<br />

Caretta Technology RTG<br />

Red Bull Ajo<br />

Red Bull Ajo<br />

Team Calvo<br />

Mapfre Aspar Team<br />

Estrella Galicia 0,0<br />

Estrella Galicia 0,0<br />

moto3 punktestand<br />

1. L. Salom spa Red Bull Ajo<br />

2. M. Vinales spa Team Calvo<br />

3. A. Rins<br />

spa Estrella Galicia 0,0<br />

4. J. Folger ger Mapfre Aspar Team<br />

5. A. Marquez SPA Estrella Galicia 0,0<br />

Monster Tech3<br />

GO&FUN Honda Gresini<br />

Repsol Honda Team<br />

Repsol Honda Team<br />

Yamaha Racing Team<br />

KTM<br />

KTM<br />

Honda<br />

Honda<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

Honda<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

2.07,622<br />

+ 0,567<br />

+ 0,837<br />

+ 0,861<br />

+ 1,017<br />

40:58.770<br />

+ 0,507<br />

+ 1,015<br />

+ 1,081<br />

+ 1,240<br />

208<br />

194<br />

180<br />

110<br />

101<br />

2.02,202<br />

+ 0,397<br />

+ 0,397<br />

+ 0,456<br />

+ 0,465<br />

41:11.785<br />

+ 0,590<br />

+ 0,799<br />

+ 0,965<br />

+ 1,100<br />

167<br />

146<br />

122<br />

115<br />

97<br />

1.55,527<br />

+ 0,227<br />

+ 0,336<br />

+ 0,341<br />

+ 0,422<br />

motogp rennen brno<br />

1. M. Marquez spa Repsol Honda Team<br />

2. D. Pedrosa SPA Repsol Honda Team<br />

3. J. Lorenzo SPA Yamaha Racing Team<br />

4. V. Rossi ITA Yamaha Racing Team<br />

5. A. Bautista SPA GO&FUN Honda Gresini<br />

Honda<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

42:50.729<br />

+ 0,313<br />

+ 2,277<br />

+ 10,101<br />

+ 10,178<br />

Herve Poncharal ist der Teamchef bei Monster Yamaha Tech 3 und hat<br />

mit Cal Crutchlow einen der Top-Piloten der MotoGP-Klasse unter Vertrag.<br />

Doch auch wenn der Brite im nächsten Jahr zum Ducati Werksteam<br />

abwandern wird, braucht sich Poncharal nicht zu sorgen: Mit Pol Espargaro<br />

rückt ein vielversprechendes Talent in seine Truppe nach. Bradley<br />

Smith wird 2014 eine zweite Saison im Satelliten-Team von Yamaha<br />

erhalten und auch mit dessen bisherigen Fortschritten ist Poncharal<br />

zufrieden. Nach der Pole Position von Crutchlow stand er dem SPEED<br />

Motorradmagazin am Rande des Brünn Grand Prix Rede und Antwort.<br />

Ein guter Tag für das Monster Yamaha Tech 3 Team heute, oder?<br />

Ja, mit Sicherheit! Die Pole Position in der MotoGP ist niemals einfach.<br />

Wir hatten eine in Assen, aber wie Cal gesagt hat, dort war es für ihn keine<br />

richtige, da Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa nicht komplett fit waren.<br />

Dieses Mal waren alle da und jetzt ist es eine richtige. Wir wissen, wie<br />

schwierig es ist, Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa, Marc Marquez, Valentino<br />

Rossi und all diese starken Jungs zu schlagen. Das zu schaffen ist eine<br />

große Leistung.<br />

Bei Bradley Smith kann man aber auch von einem guten Qualifying<br />

sprechen.<br />

Bradley kommt mehr und mehr zurecht. Er findet Vertrauen auf dem<br />

Motorrad und kommt näher und näher. Darüber bin ich sehr glücklich,<br />

denn es zeigt, dass das ganze Team super arbeitet. Die Pole Position ist<br />

etwas, was man leicht sieht, aber der Rückstand von Bradley zur Pole<br />

wird immer kleiner und darüber bin ich happy.<br />

Die Entscheidung Bradley in die MotoGP zu holen war also doch die<br />

richtige?<br />

Im Winter haben mich viele Leute heftig kritisiert, dass ich Bradley genommen<br />

habe. Aber jetzt sollten davon einige mal etwas mehr nachdenken.<br />

Das sind aber immer die gleichen Leute. Als wir von den 250er zur<br />

Moto2 gewechselt sind, hat jeder geschrien, sich beschwert und kritisiert.<br />

Jetzt aber sehen wir, dass die Fahrer, die aus der Moto2 kommen,<br />

auch in der MotoGP schnell sind: Bradl, Marquez, Bradley, Iannone. Es<br />

ist immer so. Das macht mich ein wenig traurig, dass viele Leute immer<br />

reden, reden, reden und kritisieren, aber gar nicht richtig wissen, worüber<br />

sie reden.<br />

Macht es Dir Cal mit seiner Entscheidung zu Ducati zu gehen mit solchen<br />

Ergebnissen wie heute noch schwieriger?<br />

Nein nein nein, absolut nicht. Ich bin natürlich traurig, dass er geht, das<br />

habe ich schon oft gesagt, denn Cal ist ein besonderer Kerl für mich,<br />

nicht nur ein schneller Fahrer, auch ein guter Freund. Eine Beziehung<br />

wie diese zu beenden, ist daher immer traurig. Aber ich verstehe warum.<br />

Darüber bin ich nicht traurig. Natürlich wird er dort eine große Herausmotogp<br />

punktestand<br />

1. M. Marquez<br />

2. D. Pedrosa<br />

3. J. Lorenzo<br />

4. V. Rossi<br />

5. C. Crutchlow<br />

spa<br />

SPA<br />

spa<br />

ITA<br />

GBR<br />

Repsol Honda Team<br />

Repsol Honda Team<br />

Yamaha Racing Team<br />

Yamaha Racing Team<br />

Monster Tech3<br />

Honda<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

213<br />

187<br />

169<br />

143<br />

127<br />

46 9 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


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