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Alb Magazin - Ausgabe Kispel Lauter 1/2013

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region St. Johann, Sirchingen, Marbach und Gomadingen

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region St. Johann, Sirchingen, Marbach und Gomadingen

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Berg Brauerei Ulrich Zimmermann<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong> <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong><br />

Schaufenster St. Johann in Würtingen<br />

Fünfte Gewerbeschau in St. Johann-Würtingen –<br />

ein Höhepunkt auf dem <strong>Kispel</strong><br />

BrauereiWirtschaft<br />

Die gärkräftige Hefe wird mit einem großen<br />

Sieblöffel abgehoben<br />

Eine der kleinen Brauereien im Land<br />

In der kleinen Brauerei werden keine großen Biermengen gebraut, eben kein Bier von der Stange,<br />

sondern kleine und feine Bierspezialitäten – ein Bier das anders riecht und schmeckt.<br />

Eine Besonderheit ist die offene Obergärung<br />

des Hefeweizens, eine Braumethode<br />

von ganz großer Seltenheit. Aus dem<br />

Sudhaus kommt die Würze in den runden<br />

Gärbottich und beginnt zusammen mit der<br />

obergärigen Hefe die Gärung. Der Gärschaum<br />

steigt nach oben und läuft über<br />

den breiten Schnabel aus dem Gärbottich.<br />

Dadurch werden ganz natürlich Gerbstoffe,<br />

die über das Malz und den Hopfen in die<br />

Würze gekommen sind, abgesondert. Die<br />

Gärung im Bottich geht weiter, indem die<br />

Hefe nach oben steigt – daher obergärig.<br />

Aus dem offenen Gärbottich wird diese<br />

Hefe mit dem großen Sieblöffel abgehoben.<br />

Die mit dem Sieblöffel abgehobene<br />

Hefe wird zur Vergärung des nächsten Suds<br />

der Würze zugegeben. Mit dieser Methode<br />

kommt der obergärige Charakter der Hefe<br />

zu seinem besonderen Ausdruck. Nach der<br />

offenen Obergärung kommt das Jungbier<br />

aus dem Gärbottich in den Kaltlagertank.<br />

Hier gärt das Jungbier ein zweites Mal weil<br />

frische Würze und Hefe dazu gegeben werden.<br />

Der Brauer nennt das Kräusen.<br />

Durch die offene Obergärung und die natürliche<br />

Abtrennung der Gerbstoffe kann<br />

auf Filtration verzichtet werden. So bleiben<br />

alle Aromen, Vitamine und Mineralien im<br />

Bier enthalten. Nur sehr weniger Brauereien<br />

setzen das aufwändige Verfahren<br />

der original offenen Obergärung ein. Die<br />

Berg Brauerei pflegt diese Brauweise, weil<br />

sie damit ein Hefeweizen braut, das seinen<br />

obergärigen Charakter besonders entfaltet<br />

und anders riecht und anders schmeckt.<br />

Bei Festen, in Dorfgasthäusern, in Landgasthöfen<br />

und Kneipen hört man daher oft<br />

die Bestellung „ich trink noch a gscheids<br />

Woiza“.<br />

Genuss und nachhaltiges Wirtschaften<br />

sind in der Berg Brauerei kein Widerspruch.<br />

Denken und Handeln im Sinne<br />

einer ökologischen, nachhaltigen Entwicklung<br />

sind für Uli Zimmermann, Bierbrauer<br />

und Diplom-Braumeister in der 9. Generation<br />

der Zimmermanns in Berg, ein wichtiger<br />

Grundsatz.<br />

Fast 550 Jahre ist es her, dass das „Wirtshaus<br />

auf dem Berg“ erstmals erwähnt<br />

wurde. So nimmte es nicht Wunder, dass<br />

eines der Biere, als die älteste Biermarke<br />

zwischen Bodensee und Stuttgart gilt. Seit<br />

gut 100 Jahren strömen die Besucher jedes<br />

Jahr Anfang Juli zum Ulrichsfest nach<br />

Ehingen-Berg, um den Geburtstag des Ulrichsbieres<br />

im Bügelverschlußfläschle zu<br />

feiern und einen Blick hinter die Mauern<br />

der Brauerei zu werfen. „Tradition heißt<br />

nicht eine Asche bewahren, sondern ein<br />

Feuerle am Brennen halten“ sagt Uli Zimmermann,<br />

der wie Vater und Großvater auf<br />

den Namen des örtlichen Kirchenpatrons,<br />

des heiligen Ulrich getauft wurde.<br />

BierBrauSeminare, Bierwanderungen rund<br />

um die Bierkulturstadt Ehingen sowie<br />

Brauereiführungen, bei denen direkt vom<br />

Reifetank gezwickelt werden kann, bieten<br />

weitere Erlebnismöglichkeiten rund um<br />

das flüssige Kulturgut.<br />

Text: Berg Brauerei<br />

Informationen<br />

Berg Brauerei<br />

Brauhausstraße 2<br />

89584 Ehingen-Berg<br />

Telefon 07391/771710<br />

www.bergbier.de<br />

willkommen@bergbier.de<br />

V. li. Landtagsabgeordneter Klaus Käppeler begrüßt den Geschäftsführer der HK Reutlingen<br />

Heinz Hammermeister auf der Gewerbeschau bei der Eröffnung von Bürgermeister Eberhard Wolf (Mitte).<br />

Mit dem Wetter hat´s in diesem Jahr bestens geklappt. Damit steht und fällt bekanntlich ja<br />

(fast) alles. Während der Samstagnachmittag dennoch eher beschaulich über die Bühne ging,<br />

was erhoffte Besucherzahlen anging, waren am Sonntag die Stände und Plätze der 50 Aussteller,<br />

darunter auch einige Direktvermarkter, aus der Region teilweise mehr als voll.<br />

Ganze Besucherscharen strömten am<br />

zweiten Messetag über das Gelände der<br />

Veranstalter – der Gewerbetreibenden,<br />

der Tourismusgemeinschaft und Verwaltung.<br />

Viele Familien nutzten den Event,<br />

heuer zum ersten Mal mit „Markthalle“,<br />

als Ausflugsziel und nicht wenige auch die<br />

Gelegenheit, sich vom Chef persönlich und<br />

ausführlich beraten zu lassen.<br />

50 Aussteller, darunter auch<br />

Direktvermarkter, aus der Region<br />

„Der persönliche Kontakt ist halt das A und<br />

O“, sagt ein Jungunternehmer aus Würtingen,<br />

auch wenn der zeitliche Aufwand<br />

einer Messe-Ausstellung nicht zu verkennen<br />

sei. Kreative Lösungen für Haus und<br />

Garten sind sein Metier und die sind bei<br />

vielen gefragt. So feilt der Geschäftsinhaber<br />

derzeit bereits schon an neuen Ideen<br />

für die kommende Messe in zwei Jahren.<br />

Über Arbeitsmangel kann er nicht gerade<br />

klagen. „Von der Stange gibt´s die Dinge<br />

halt nicht immer, die man für sein Häuschen<br />

so braucht“, lacht ein Besucher, der<br />

auf regionalen, kleineren Messen „immer<br />

wieder tolle Lösungen und Ideen“ findet,<br />

wie er sagt. „Den passenden Handwerker<br />

gleich dazu“, wirft seine Frau ein.<br />

Zu zweit in der Garage angefangen<br />

mit vielen Idee und zwei Bussen<br />

So manch Unternehmer blickte am Sonntag<br />

auch zurück. „Wir haben zu zweit in<br />

einer Garage, mit vielen Ideen und zwei<br />

kleinen Bussen angefangen“, sagt ein<br />

Schreiner, lacht und kann sich das heute<br />

beinahe nicht mehr vorstellen. „Heute sind<br />

wir 15 Leute im Betrieb“. „Zeigen was ein<br />

Standort hergibt, das ist wichtig für uns<br />

alle“, findet einer der Gewerbetreibenden<br />

in St. Johann. Und: „Das macht eine Region<br />

stark und anziehend“. Schließlich wolle<br />

man auf der <strong>Alb</strong> ja nicht aussterben, lacht<br />

ein vorbeigehender Zuhörer. Diese Sorge<br />

allerdings war längst vergessen, als man<br />

an den Stand der Würtinger Grund- und<br />

Werkrealschule Schule gelangte.<br />

So kann „das danach“ im Betrieb aussehen<br />

Seit Gründung der St. Johanner Schau<br />

mischen die jungen Heranwachsenden<br />

mit. Schüler klärten technisch und an einer<br />

computergesteuerten Fräsmaschine<br />

Ohne Musik und Landmaschinen keine Gewerbeschau<br />

auf der <strong>Alb</strong><br />

darüber auf, wie ein ausgefeiltes Schul-<br />

Bildungskonzept und „das danach im Betrieb“<br />

aussehen können, wenn Kooperationen<br />

mit Handwerksbetrieben gepflegt<br />

und realisiert werden. Wer sich das gewerbliche<br />

Spektakel lieber aus der Sicht<br />

eines Vogels anschauen wollte, für den<br />

ging´s auf Wunsch per Lastenkran der Zimmerei-Meister<br />

gleich 30 Meter in die Höhe.<br />

So lockte die Eröffnung des Schaufensters<br />

durch Bürgermeister Eberhard Wolf am<br />

Samstagnachmittag unter weiteren Politikern<br />

auch Peter Hofelich auf die <strong>Alb</strong>, der<br />

als SPD-Landtagsabgeordneter zugleich<br />

Regierungsbeauftragter für Mittelstand<br />

und Handwerk ist. Hofelich warb in St.<br />

Johann für die Attraktivität der Berufsausbildung:<br />

„Die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt<br />

für Jugendliche gibt uns dafür<br />

Rückenwind“. Keinesfalls überholt seien<br />

Gewerbeschauen wie die in St. Johann.<br />

Letztere bezeichnete Wolf in seiner Eröffnungsrede<br />

gar als „Höhepunkt auf dem<br />

<strong>Kispel</strong> und in der Region“.<br />

Text: Patricia Kozjek<br />

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