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Alb Magazin - Ausgabe Kispel Lauter 1/2013

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region St. Johann, Sirchingen, Marbach und Gomadingen

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region St. Johann, Sirchingen, Marbach und Gomadingen

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<strong>Ausgabe</strong> 1 / Juli <strong>2013</strong><br />

Klaus Besch<br />

Pädagoge und Hobbyforscher<br />

Fohlenschau<br />

Marbach<br />

Gewerbeschau<br />

St. Johann in Würtingen<br />

Klostergarten Offenhausen<br />

Seite 11<br />

Engel vor, in und um die Kirche<br />

Martinskirche in Dapfen – Seite 18 – 19<br />

Ortsportrait Gächingen<br />

Die Gächinger waren schon immer<br />

ein findiges Völkchen – Seite 12 – 13


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong> <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong><br />

Editorial<br />

Editorial<br />

Seite 3<br />

Warum <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Kispel</strong>-<strong>Lauter</strong>?<br />

Seite 4<br />

Verbreitungs- und Themengebiet<br />

Seite 5<br />

Im Zinstal ein „Häusle“ bauen<br />

Seite 6 – 7<br />

Portrait aus Würtingen – Klaus Besch<br />

Seite 8 – 9<br />

Bestattungskultur im Wandel<br />

Seite 10<br />

Klostergarten von Offenhausen<br />

Seite 11<br />

Ortsportrait Gächingen<br />

Seite 12 – 14<br />

Wildorchidee Bienenragwurz<br />

Seite 15<br />

Fohlenschau Marbach<br />

Seite 16 – 17<br />

Martinskirche in Dapfen<br />

Seite 18 – 19<br />

Berg Brauerei Ulrich Zimmermann<br />

Seite 20<br />

Schaufenster St. Johann in Würtingen<br />

Seite 21<br />

Veranstaltungskalender / Impressum<br />

Seite 22 – 23<br />

Titelfotografie: Thomas Blank,<br />

Fotografie Rückseite: Eva-Maria Pulvermüller<br />

Bürgermeister Eberhard Wolf<br />

Bürgermeister Klemens Betz<br />

biet Schwäbische <strong>Alb</strong>. Das ganz besondere<br />

Highlight ist unser Haupt- und Landgestüt<br />

Marbach mit Gestütshöfen in St. Johann<br />

und Offenhausen.<br />

Kelten, Römer und Alemannen haben auf<br />

dem <strong>Kispel</strong> und im Großen <strong>Lauter</strong>tal bereits<br />

gesiedelt und auch heute stehen in<br />

unseren attraktiven Kommunen schöne<br />

Bauplätze für junge Familien zur Verfügung.<br />

Was unser Vereinsleben angeht:<br />

Es ist bunt, vielfältig und blüht geradezu.<br />

Mehr als 80 aktive und rührige Vereine<br />

zählen St. Johann und Gomadingen insgesamt<br />

und halten die Gemeinden mit ihren<br />

Teilorten lebendig. Sie bereichern unser<br />

Gemeindeleben ungemein, in dem „Kulturangebot“<br />

und das „gute Miteinander“ groß<br />

geschrieben werden.<br />

Seite 8 – 9<br />

Seite 16<br />

Liebe Leserinnen und Leser<br />

des <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong>s <strong>Kispel</strong>-<strong>Lauter</strong>,<br />

Sie halten heute ein „brandneues <strong>Magazin</strong>“<br />

in Ihren Händen. Ein <strong>Magazin</strong>, das uns und<br />

unsere Region portraitieren möchte. Eines<br />

bei dem die Menschen unter uns zu Wort<br />

kommen sollen, weil sie einen Beitrag zu<br />

einem guten und werten Gemeinde leben<br />

leisten oder aber ungewöhnliche Ideen<br />

und Visionen umgesetzt haben, für die ihr<br />

Herz schlägt. Sehr gerne möchten wir als<br />

Bürgermeister die Leserinnen und Leser<br />

dieser ersten <strong>Ausgabe</strong> des neuen „<strong>Kispel</strong>-<br />

<strong>Lauter</strong>-<strong>Magazin</strong>s“ begrüßen. Unsere beiden<br />

attraktiven Gemeinden St. Johann und<br />

Gomadingen im Herzen der Schwäbischen<br />

<strong>Alb</strong> und des Landkreises Reutlingen liegen<br />

eingebettet in eine Bilderbuchlandschaft<br />

auf dem <strong>Kispel</strong> und im Großen <strong>Lauter</strong>tal.<br />

Insgesamt leben hier 7400 Menschen auf<br />

einer Markungsfläche von 105 Quadratkilometern<br />

( St. Johann 5200 Einw./ 60<br />

km², Gomadingen 2200 Einw./45 km²).<br />

Eine intakte Infrastruktur, expandierende<br />

Gewerbebetriebe und natürlich der Tourismus<br />

zeichnen unsere Kommunen aus. Der<br />

Luftkurort Gomadingen und die staatlich<br />

anerkannten Erholungsorte in St. Johann<br />

bieten den Gästen und Einheimischen eine<br />

Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, hervorragende<br />

Möglichkeiten der Freizeitgestaltung<br />

und Aktivitäten mitten in der Natur im<br />

Unesco-ausgezeichneten Biosphärenge-<br />

Wir wünschen dem <strong>Magazin</strong> viel Erfolg und<br />

jede Menge Inspiration durch die Menschen<br />

und die Landschaft unserer schönen<br />

<strong>Alb</strong>-Gemeinden.<br />

Den Lesern natürlich viele spannende und<br />

informative Seiten und einen schönen<br />

Sommer auf der <strong>Alb</strong>!<br />

Herzlichst<br />

Ihre Bürgermeister<br />

Eberhard Wolf, St.Johann und<br />

Klemens Betz, Gomadingen<br />

Seite 18 – 19<br />

Seite 11<br />

Seite 16 – 17<br />

Seite 22<br />

Seite 12 – 14<br />

2 3


Warum <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Kispel</strong>-<strong>Lauter</strong>?<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong> <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong><br />

Verbreitungs- und Themengebiet<br />

Für die Region aus der Region<br />

Glückwunsch – Sie halten die erste <strong>Ausgabe</strong> des neuen „<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong>s <strong>Kispel</strong>“ für Gomadingen und<br />

St. Johann in den Händen und vermutlich fragen Sie sich, wie ein weiteres Printerzeugnis auf dem<br />

hart umkämpften Markt bestehen will.<br />

Die Antwort ist relativ einfach: Statt aufwändigen<br />

Reportagen aus fernen Ländern<br />

und Artikeln über schicke Trips nach Paris<br />

oder New York geht es uns um die Region.<br />

Und das weniger für Touristen, sondern für<br />

die Leute von hier – allerdings dennoch<br />

mit dem journalistischen Anspruch, das<br />

Feld professionell zu beackern. Im <strong>Alb</strong>magazin<br />

<strong>Kispel</strong>-<strong>Lauter</strong> finden Sie neben den<br />

neuesten Informationen aus der Region,<br />

gut recherchierte Geschichten über Land<br />

und Leute, einprägsame Bilder aus der<br />

einzigartigen Landschaft des Biosphärengebiets<br />

und es ist zugleich eine Chance für<br />

die einheimische Wirtschaft sich „daheim“<br />

ausgiebig vorzustellen.<br />

Verteilt wird das kostenlose <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

an die Haushalte in Gomadingen und St.<br />

Johann, obendrein liegt es in den Rathäusern<br />

für jeden zum Mitnehmen aus.<br />

Das Redaktionsteam besteht aus Heraus-<br />

geber, Werbefachmann und Fotograf<br />

Thomas Blank sowie aus den drei Redakteurinnen<br />

Patricia Kozjek, Kerstin Dannath,<br />

Daniela Haußmann und Eva-Maria Pulvermüller.<br />

Es ist fast dasselbe Team, das sich<br />

bereits für das seit einigen Jahren äußerst<br />

erfolgreiche „<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> für die Region<br />

am Heidengraben“ verantwortlich zeichnet.<br />

Insofern lag die Idee nicht fern, eine<br />

unabhängige <strong>Ausgabe</strong> für die gleichermaßen<br />

interessante Region von Gomadingen<br />

und St. Johann auf den Markt zu bringen.<br />

Heft zum Liebhaben und Aufheben<br />

Das auf hochwertigem FCS-Papier bei<br />

der Druckerei Leibfarth & Schwarz in<br />

Dettingen/Erms gedruckte <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

<strong>Kispel</strong>-<strong>Lauter</strong> will ein Heft zum Liebhaben<br />

und Aufheben werden. Ein Heft, das man<br />

abends beim Plausch mit dem Nachbarn<br />

über den Gartenzaun noch mal schnell<br />

hervorholt und die Unterhaltung mit einem<br />

„Hast du schon gewusst ...“ fortführt bis<br />

die ersten Sterne aufgehen. Wir sind gespannt<br />

auf Ihre Reaktionen; per Mail ist die<br />

Redaktion jederzeit erreichbar. Wenn Sie<br />

also etwas auf dem Herzen haben – egal<br />

ob Lob, Kritik oder Anregungen für neue<br />

Geschichten – lassen Sie es uns wissen.<br />

Ihr <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong>-Team<br />

Informationen<br />

TES+M GmbH<br />

Tel.: 07026 - 601 9646<br />

Fax: 07026 - 34 34<br />

alb@albmarketing.de<br />

www.alb-magazin.com<br />

www.facebook.com/albmagazin<br />

Würtingen<br />

1600 Einwohnern<br />

Als Mittelpunktsgemeinde<br />

bildet sie den Sitz der<br />

Verwaltung St. Johann<br />

Ohnastetten<br />

380 Einwohnern<br />

Erstmals im Jahre<br />

1138 erwähnt<br />

Offenhausen<br />

152 Einwohner<br />

Ursprung der<br />

Großen <strong>Lauter</strong><br />

Bleichstetten<br />

740 Einwohner<br />

Auszeichnung im Bundeswettbewerb<br />

„Unser Dorf<br />

soll schöner werden“<br />

Upfingen<br />

930 Einwohnern<br />

Auszeichnung im Bundeswettbewerb<br />

„Unser Dorf<br />

soll schöner werden“<br />

Sirchingen<br />

1100 Einwohner<br />

Erstmals um<br />

1400 erwähnt<br />

Lonsingen<br />

650 Einwohner<br />

Am Fuße des<br />

Kirchberges<br />

Gächingen<br />

830 Einwohner<br />

Ursprung der<br />

kleinen <strong>Lauter</strong><br />

Grafeneck<br />

90 Einwohner<br />

Ehemaliges Jagdschloß,<br />

heute Behinderteneinrichtung<br />

FAKTEN zum<br />

ALB-MAGAZIN <strong>Kispel</strong>-<strong>Lauter</strong><br />

• es wird bewusst als hochwertiges <strong>Magazin</strong> hergestellt<br />

• es wird komplett im Biosphärengebiet produziert und gedruckt<br />

• es wird auf höchste Umweltstandards geachtet<br />

Gomadingen<br />

1085 Einwohner<br />

Luftkurort im großen<br />

<strong>Lauter</strong>tal<br />

Steingebronn<br />

282 Einwohner<br />

Erstmals um 1100<br />

erwähnt<br />

Dapfen<br />

Wasserstetten<br />

64 Einwohner<br />

Am Fuße der Burg<br />

Blankenstein<br />

(z. B. nachhaltig umweltschonendes FCS-Papier, recycelbare Lackierung)<br />

• es wird an alle Haushalte von Würtingen, Bleichstetten, Gächingen,<br />

Lonsingen, Ohnastetten, Upfingen, Dapfen, Marbach, Gomadingen,<br />

Steingebronn, Offenhausen und Sirchingen verteilt<br />

Marbach<br />

47 Einwohner<br />

Sitz des weltberühmten<br />

Haupt- und Landgestüts<br />

Marbach<br />

Dapfen<br />

457 Einwohner<br />

Erstmals im<br />

Jahre 904 erwähnt<br />

4 5


Im Zinstal ein „Häusle“ bauen<br />

Typisch schwäbisch: Im aktuellen Zinstal ein „Häusle“ bauen<br />

„Aktuell betragen die monatlichen Zinskosten<br />

für ein Darlehen über 100.000 Euro<br />

im Schnitt weniger als 200 Euro. Im Juli<br />

2011 waren es mit 317 Euro noch rund 60<br />

Prozent mehr. Und im Jahr 2000 kostete<br />

der gleiche Baukredit sogar 517 Euro und<br />

war damit weit mehr als doppelt so teuer“,<br />

rechnet Marion Grimberg vor und empfiehlt<br />

Bauherren und Käufern die folgende<br />

5-Punkte-Checkliste, um die historische<br />

Chance optimal zu nutzen.<br />

1. Lange Zinsbindung: Für „mindestens<br />

15, besser sogar 20 oder mehr Jahre“<br />

sollte man sich die Niedrigzinsen sichern.<br />

Gegenüber einem 10-Jahres-Kredit ist dies<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong><br />

Wann, wenn nicht jetzt? „Nie zuvor war der Sprung aus der Mietwohnung ins Eigenheim so günstig wie derzeit“,<br />

kommentiert Marion Grimberg, Volksbank-Teilmarktleiterin für die Marktregion <strong>Kispel</strong>, das aktuelle<br />

Rekordtief bei den Bauzinsen.<br />

Sie sorgt dafür, dass die Kundinnen und Kunden der Volksbank Metzingen - Bad Urach auf dem <strong>Kispel</strong><br />

nicht die finanzielle Orientierung verlieren: Marion Grimberg, verantwortliche Teilmarktleiterin vor Ort,<br />

fungiert zusammen mit ihrem Team richtungsweisend auf dem Weg zum gemeinsamen Erfolg.<br />

Gleichfalls ein vertrautes Gesicht: Werner Bächle,<br />

Bezirksleiter der Bausparkasse Schwäbisch Hall. Er<br />

verschafft Bauherren und Modernisierern den notwendigen<br />

Durchblick, wenn es um die Finanzierung und<br />

Einbindung von staatlichen Fördermitteln geht.<br />

zwar geringfügig teurer. Da ein dauerhaft<br />

niedrigeres Zinsniveau aber sehr unwahrscheinlich<br />

ist, macht sich diese Absicherung<br />

aller Voraussicht nach bezahlt. Nach<br />

10 Jahren kann man den Kredit auf jeden<br />

Fall kündigen (im Regelfall mit 6-Monats-<br />

Frist) oder die Restschuld durch Sondertilgungen<br />

in beliebiger Höhe reduzieren.<br />

Ein Hinweis noch an dieser Stelle: Beim<br />

genauen Vergleich den Sollzins nicht mit<br />

dem Effektivzins verwechseln! Nur beim<br />

Effektivzins sind alle Kosten eingerechnet.<br />

2. Wie viel Tilgung kann ich mir leisten?<br />

Die Niedrigzinsphase können Bauherren<br />

für eine höhere Tilgung nutzen. Denn: Je<br />

höher die Tilgung, desto kürzer die Laufzeit<br />

und desto niedriger die Gesamtkosten.<br />

Üblich sind ein oder zwei Prozent Tilgung.<br />

Wer sich mehr leisten kann, sollte drei, vier<br />

oder sogar fünf Prozent Tilgung vereinbaren.<br />

Bewährte Faustregel: nicht mehr als<br />

40 Prozent des verfügbaren monatlichen<br />

Nettoeinkommens für Zins und Tilgung<br />

aufwenden!<br />

3. Sondertilgung vereinbaren: Je schneller<br />

der Kredit abbezahlt ist, desto niedriger<br />

sind die Finanzierungskosten. Daher<br />

sollte man die Möglichkeit von jährlichen<br />

Sondertilgungen vertraglich festschreiben<br />

lassen. Bei Bauspardarlehen sind Sondertilgungen<br />

jederzeit kostenfrei möglich.<br />

4. Wohn-Riester nutzen: Wer die Riester-<br />

Förderung – 154 Euro Grundzulage plus<br />

185 Euro pro Kind (bzw. sogar 300 Euro<br />

für ab 2008 geborenen Nachwuchs) – in<br />

die Baufinanzierung einbaut, ist schneller<br />

schuldenfrei und kommt unterm Strich<br />

deutlich günstiger weg. „Finanztest“ hat<br />

errechnet: Die Finanzierungsvorteile für<br />

eine dreiköpfige Familie belaufen sich bei<br />

einem Darlehen von 200.000 Euro über<br />

25 Jahre auf bis zu 50.000 Euro.<br />

5. Anschlussfinanzierung sichern: Auch<br />

wer bereits Eigentümer, aber noch nicht<br />

komplett schuldenfrei ist, profitiert vom<br />

Rekordzinstief. Bis zu drei Jahre vor dem<br />

Ende der Zinsbindung kann man sich mit<br />

einem Forward-Darlehen die aktuellen Zinsen<br />

sichern. Hier gilt, ähnlich wie für die<br />

langfristige Zinsbindung: Ein Forward-Darlehen<br />

ist zwar zunächst etwas teurer als ein<br />

herkömmlicher Kredit. Die Chancen stehen<br />

aber sehr gut, dass sich diese Versicherung<br />

gegen einen Zinsanstieg rückblickend<br />

bezahlt macht. Selbst wenn die Finanzierung<br />

noch mehr als drei Jahre läuft, können<br />

Immobilienbesitzer heute schon vorsorgen:<br />

Mit einem Bausparvertrag sichern<br />

sie sich dauerhaft die günstigen Zinsen.<br />

Doch die Finanzexpertin hat noch weitere<br />

Tipps auf Lager. Denn, so meint sie im<br />

Einklang mit dem Volksbank-Baufinanzierungsexperten<br />

vor Ort, Alfred Bleher, „wer<br />

nicht sauber plant, zahlt drauf!“ Denn, in<br />

aller Regel investieren die meisten Menschen<br />

nur einmal im Leben eine sechsstellige<br />

Summe: für die eigenen vier Wände.<br />

„Bauherren sollten ihre Finanzierung daher<br />

genau planen und gefährliche Stolpersteine<br />

umgehen“, raten die beiden Volksbank-Experten,<br />

die für unser Gespräch<br />

noch weitere Punkte für ein Beratungsgespräch<br />

zusammengestellt haben.<br />

6. Wie sieht mein Finanzierungsplan<br />

für die gesamte Laufzeit aus?<br />

Den Blick nur auf die Zinsen zu richten,<br />

ist trügerisch. Sie allein sagen nicht viel<br />

darüber aus, ob eine Finanzierung zum<br />

jeweiligen Bauherrn passt. Einen Gesamtüberblick<br />

kann nur ein individueller, detaillierter<br />

Finanzierungsplan liefern, aus dem<br />

alle wichtigen Eckdaten klar und verständlich<br />

hervorgehen. Dazu gehören neben den<br />

Zinsen die jeweilige monatliche Belastung,<br />

die Restschuld nach Ablauf der Zinsbindung,<br />

die Möglichkeit von Sondertilgungen<br />

und nicht zuletzt die Gesamtkosten der Finanzierung.<br />

7. Welche Förderungen kann ich nutzen?<br />

Bauherren sollten wie unter Punkt 4 aufgezeigt,<br />

unbedingt den so genannten Wohn-<br />

Riester nutzen. Der Traum vom Eigenheim<br />

wird durch die Riester-Zulagen und Steuervorteile<br />

meist mehrere tausend Euro günstiger.<br />

Und, mindestens genau so wichtig:<br />

Energiebewusste Bauherren haben darüber<br />

hinaus oft Anspruch auf öffentliche<br />

Garantiert!<br />

Kreditzins ab<br />

für Ihre Wohnwünsche von<br />

morgen. Jetzt sichern!<br />

Fördermittel, beispielsweise auf die zinsverbilligten<br />

Darlehen und Zuschüsse der<br />

KfW-Förderbank.<br />

8. Wann bin ich schuldenfrei? Das Eigenheim<br />

oder die Eigentumswohnung sollten<br />

spätestens beim Eintritt in den Ruhestand<br />

komplett abbezahlt sein. Wer beabsichtigt,<br />

zu verringerten Bezügen in den Vorruhestand<br />

zu gehen, muss dies entsprechend<br />

einplanen.<br />

Deshalb, so fasst die sympathische Teilmarktleiterin<br />

zusammen, lohnt es sich in<br />

jedem Falle, bei einem entsprechenden<br />

Finanzierungsvorhaben rechtzeitig das<br />

Gespräch mit den Experten der Volksbank<br />

Metzingen - Bad Urach zu suchen. Gerne<br />

finden diese Beratungen auch außerhalb<br />

der üblichen Geschäftszeiten, auf Wunsch<br />

auch zu Hause beim Kunden, statt. Die<br />

Terminvereinbarung erfolgt denkbar einfach<br />

über das bankeigene KundenService-<br />

Center, das unter Tel. 07123 163-0 von<br />

Mo.-Fr. von 8 bis 18:00 Uhr erreichbar ist.<br />

1,5 % *<br />

Unser günstigster<br />

Bausparkredit<br />

aller Zeiten!<br />

*Beispiel:<br />

Netto-Darlehensbetrag 20.000 ¤<br />

Bausparsumme 40.000 ¤<br />

Darlehenszins (gebundener Sollzinssatz) 1,50 %<br />

Effektiver Jahreszins** 1,84 %<br />

Abschlussgebühr 400 ¤<br />

** Ab Zuteilung beim Bauspar-Darlehen im Schwäbisch Hall Tarif Fuchs Spezial.<br />

Beratung bei den Experten Ihrer Volksbank<br />

Metzingen - Bad Urach eG und Schwäbisch Hall.<br />

Ihr Bezirksleiter<br />

Werner Bächle<br />

Tel. 01522 2685246<br />

werner.baechle@schwaebisch-hall.de<br />

Informationen<br />

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall<br />

bietet noch bis 31.7.<strong>2013</strong> ein Forward-Sonderprogramm<br />

an. Hierbei<br />

verzichtet die Bausparkasse für 30<br />

Monate auf den Forwardaufschlag<br />

von 0,02 %, was ein Konditionenvorteil<br />

von 0,6 % für 36 Monate bedeutet.<br />

Neues von der KfW: Das KfW-Darlehensprogramm<br />

„Energieeffizient<br />

Sanieren“ weist mit einem aktuellen<br />

gebundenen Sollzinssatz von 1 %<br />

DEN niedrigsten Zinssatz für ein Darlehen<br />

in Deutschland aus. Seit März<br />

stieg die Attraktivität weiter, denn<br />

jetzt zahlt die KfW höhere Tilgungszuschüsse<br />

auf dieses Förderdarlehensprogramm.<br />

Energieeffizientes Sanieren<br />

ist auch für Eigentümer geeignet,<br />

die ihren Umbau aus eigenen Mitteln<br />

stemmen. Statt eines Darlehens können<br />

sie direkt bei der KfW einen Investitionszuschuss<br />

beantragen.<br />

6 7


Portrait aus Würtingen – Klaus Besch<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong><br />

Pädagoge und Hobbyforscher mit Herzblut, Leib und Seele<br />

v. li: Die Brüder Heinz und Klaus Besch neben Professor Hartmann Reim vom damaligen Landesdenkmalamt<br />

Tübingen im Jahr 1977 bei einer archäologischen Ausgrabung des Kastells Gomadingen, das von den Brüdern im<br />

gleichen Jahr mit Hilfe der Luftbildarchäologie entdeckt wurde. Foto: privat<br />

Römerforschung fließt ständig ein in den Unterricht<br />

Wissen vor Augen halten, ist dem Pädagogen wichtig. Hier präsentiert er seinen Schülern in Würtingen eine Schale aus dem ersten Jahrhundert n. Chr.<br />

„Die Schüssel Terra Sigillata wird so genannt, weil in dieser feinsten Keramik der Römer der Töpfer seinen Herstellungsnamen einstempelte“, erklärt er.<br />

Auch nach vier Jahrzehnten Schuldienst, gut die Hälfte davon als Schulleiter, ist Klaus Besch<br />

nicht müde geworden. Aufrichtigkeit und Wertschätzung prägen seine pädagogische Arbeit an<br />

Würtingens Schule. Forschergeist und Heimatkunde bereichern seinen Unterricht.<br />

als Schlüsselwort der Schule. „Kinder fordern<br />

das aktiv ein. Lässt man sich darauf<br />

ein, geht unglaublich viel“, ist seine Erfahrung.<br />

Und: „Persönliche Wertschätzung<br />

muss in geeigneter Form zum Ausdruck<br />

gebracht werden“. Schlüsselerlebnisse<br />

und gute Antworten darauf, wie Unterricht<br />

anders gemacht werden kann, fand<br />

Besch in Canada und der dänischen Partnerschule<br />

Würtingens, nahe Kopenhagen.<br />

Nicht „Insel der Glückseligkeit“, sondern<br />

Erlebnispädagogik und projektorientierte<br />

Arbeit, werde dort neben der „Individualisierung“<br />

groß geschrieben. „Über Würtingen<br />

rausblicken“, scheint Besch wichtig<br />

und ist womöglich Teil des Erfolgplans,<br />

wenn es um die Ausbildungsstellen der<br />

Schüler geht, die laut Besch seit vielen<br />

Jahren die „100 Prozent-Quote“ erfüllt.<br />

Moderne Pädagogik wie Inhalte will Besch<br />

auch zukünftig „im eigenen Schulprofil“<br />

umsetzen. „Davor und danach ist mir egal,<br />

kann nicht sein!“, mahnt der dreifache Vater.<br />

Und was gibt der erfahrene Pädagoge<br />

seinen Schützlingen mit auf den (Lebens-)<br />

Weg? „Eigenwertschätzung und ein gesundes<br />

Selbstbewusstsein. Sich die eigene<br />

Stärkenorientierung bewusst machen, mit<br />

der ein ganzes Leben bestritten werden<br />

kann“. Und: „Zufrieden sein mit seinem Leben,<br />

ist eine Grundlage, auf die man bauen<br />

kann“, glaubt der Gomadinger.<br />

Text und Fotografie: Patricia Kozjek<br />

Angefangen hat Klaus Besch 1975 als<br />

Klassenlehrer in Würtingen mit Sport,<br />

Englisch und Geschichte. „In einer dritten<br />

Klasse, die damals (noch) 42 Kinder stark<br />

war“, erinnert er sich. „Rund 14 Lehrer<br />

haben damals um die 250 Kinder unterrichtet.<br />

Es war die Zeit, in der man noch<br />

Matrizen abzog“, lacht der Mann, dessen<br />

Urahne schon Schultes in Ohnastetten war.<br />

Schon immer persönliche<br />

Bezüge zu Würtingen gehabt<br />

Als ehemaliger Fußballer habe er immer<br />

schon persönliche Bezüge zu Würtingen<br />

gehabt, erklärt Besch. In Stuttgart gewohnt<br />

und gelebt hat der Sohn eines in Dottingen<br />

geborenen Vaters und einer aus Gomadingen<br />

stammenden Mutter „nur während<br />

des Studiums“. Rektor wurde Klaus Besch<br />

mit 42 Jahren.<br />

Der Begriff „Familie“ hat sich<br />

gewaltig verändert<br />

Nahezu zwei Generationen Schüler sind<br />

seine Würtinger Schule nunmehr durchlaufen<br />

oder sind gerade noch dabei. „Interessant“<br />

findet es der Rektor, der so gut<br />

wie alle Schüler mit dem Namen kennt,<br />

„wenn man heute die Söhne und Töchter<br />

ehemaliger Schüler unterrichtet“. Was sich<br />

mit den Jahren enorm gewandelt hat, beschreibt<br />

der Hobbyhistoriker so: „Der Begriff<br />

Familie hat sich gewaltig verändert,<br />

das Familienbild mit den Großeltern im<br />

Haus, gibt es so nicht mehr. Natürlich haben<br />

sich auch die Schulfächer verändert<br />

und tragen heute größtenteils einen ganz<br />

neuen Namen“. Allen Veränderungen zum<br />

Trotz, sieht Besch die „Schule als Mitträger<br />

der Gesellschaft“. Das „Wissen vor Augen<br />

halten“, ist ihm wichtig. Sein großes Hob-<br />

by, die „Römerforschung“, fließt immer mit<br />

in Schule und Unterricht, noch mehr in das<br />

eigene kleine, private Museum seines älteren<br />

Bruder Heinz und ihm im elterlichen<br />

Haus in Gomadingen.<br />

Wissen vor Augen halten ist wichtig<br />

„Sich mit dem heutigen Kopf mit Dingen von<br />

vor 2000 Jahren auseinandersetzen, vor<br />

allem mit den Menschen, die damals ganz<br />

andere Erfahrungen und Nöte hatten, wie<br />

wir sie heute kennen, ist sehr spannend“,<br />

findet er. „Sensationell“ sei für Besch geradezu,<br />

wie das Bewusstsein reaktiviert<br />

werde und Kinder plötzlich zu Experten<br />

werden, die ihren Eltern was beibringen<br />

können. „Das ist Schule im eigentlichen<br />

Sinn. Der Bezug zur Lebenswirklichkeit<br />

mit allen Sinnen und Möglichkeiten“. Die<br />

„persönlichen Beziehungen“ sieht Besch<br />

8 9


Bestattungskultur im Wandel<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong> <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong><br />

Klostergarten von Offenhausen<br />

Ein Interview mit Dieter A. Weible<br />

Geschäftsführer Bestattungsdienst-Weible<br />

Herr Weible, Sie sind Bestattermeister in<br />

dritter Generation, mit 21 Jahren in das elterliche<br />

Unternehmen eingetreten und seit<br />

rund 25 Jahren mit Herz und Seele dabei.<br />

Wie hat sich die Bestattungskultur in den<br />

letzten Jahren aus Ihrer Sicht entwickelt?<br />

In den früheren Generationen waren Themen<br />

um Leben und Sterben in den täglichen<br />

Ablauf stärker eingebettet. Die Gesellschaftsstrukturen<br />

verlangten, dass alte<br />

Menschen bis zum Tod in den Familien<br />

lebten und verstarben. Geburt und Tod waren<br />

gewohnte Vorgänge, die man auf natürliche<br />

Weise im eigenen Haus miterlebte.<br />

Durch wirtschaftliche Veränderungen hat<br />

sich auch die Gesellschaft geändert. Viele<br />

Menschen leben in Kleinfamilien oder als<br />

Single. Alte Menschen leben oft alleine<br />

oder in Alten- bzw. Pflegeheimen. Damit<br />

sind „natürliches Abschiednehmen“, die<br />

Gespräche um Sterben und die Kenntnisse<br />

um die Wünsche und Gewohnheiten<br />

der Verstorbenen zu Lebzeiten, mehr oder<br />

weniger in den Hintergrund geraten.<br />

Welche Konsequenzen hat<br />

diese Entwicklung?<br />

An diese Stelle ist eine Ausrichtung zu<br />

mehr Wohlstand und das Hinausschieben<br />

des Alterns getreten. Medien und Wirtschaft<br />

arbeiten eng zusammen und legen<br />

ihren Schwerpunkt auf diese Angebote.<br />

Als Bestattungsunternehmen, das sich gesellschaftlichen<br />

Herausforderungen stellt,<br />

sehen wir hier unsere Aufgabe. In Themen<br />

wie Abschied, Bestattung und Trauer, auf<br />

der Basis bewährter alter Traditionen, neu<br />

zu sensibilisieren. Mit unserer jahrzehntelangen<br />

Erfahrung, unserer Motivation und<br />

unserem professionellen Wissen und Können,<br />

schließen wir den Kreis zur würdigen<br />

und ganz persönlichen Bestattung.<br />

Was sind dabei wichtige Bestandteile<br />

Ihrer Dienstleistung?<br />

In erster Linie sind wir für Sie da!<br />

24 Stunden rund um die Uhr!<br />

Wir stellen die Trauerfamilie mit ihren<br />

Verstorbenen in den Mittelpunkt, entwickeln<br />

gemeinsam mit den Angehörigen<br />

ihre persönliche Bestattung, die sich<br />

in die Abläufe und bekannten Rituale<br />

der einzelnen Gemeinden einbettet.<br />

Welche Anforderungen stellt<br />

eine Beratung an Sie?<br />

Unsere Berater sind lebens- und berufserfahrene<br />

Menschen, die im Sinne der Angehörigen<br />

professionell und einfühlsam für<br />

diese tätig sind. In vertrauensvoller Atmosphäre<br />

kommen sie den Angehörigen entgegen,<br />

wenn es wichtige Entscheidungen<br />

zu treffen gilt.<br />

Gehört die Bestattungsart zu den wichtigen<br />

Fragen?<br />

Mit der Wahl der Bestattungsart, ob Erdoder<br />

Feuerbestattung, sehen sich alle<br />

Menschen konfrontiert. Entweder ist dem<br />

Angehörigen diese Entscheidung für einen<br />

Verstorbenen auferlegt, oder man entscheidet<br />

sich schon vor seinem Lebensende<br />

für eine Variante.<br />

Das Abschiednehmen am offenen Sarg<br />

lässt uns begreifen, was geschehen<br />

ist. Der Tod ist sichtbar. Wir geben den<br />

Leichnam zurück in die Erde. Trotz unserer<br />

Trauer bringt uns dieses Bild immer<br />

wieder in den realen Bezug zur Vergänglichkeit<br />

des Körpers. So war und<br />

ist die Erdbestattung in unserem Kulturkreis<br />

immer die Bestattungsart, die<br />

dem Körper mit Respekt seine Zeit lässt.<br />

Die Feuerbestattung stellt an uns die Aufgabe,<br />

den Prozess des Vergehens in seiner<br />

beschleunigten Art zu akzeptieren und mit<br />

der Verantwortung, wie das den eigenen<br />

Trauerprozess beeinflussen kann, vorausschauend<br />

umzugehen.<br />

Weible Bestattungen und Trauerkultur<br />

in Münsingen veranstaltet im Oktober/<br />

November ein Herbstprogramm mit folgenden<br />

Beiträgen:<br />

Vorträge:<br />

am: 10.Oktober <strong>2013</strong><br />

Herr Prof. Dr. Thieler aus München zum<br />

Thema „Betreuungsrecht“ bekannt aus<br />

der Sendung „Menschen bei Maischberger-<br />

Betreungsrecht“<br />

am: 25.November <strong>2013</strong> Herr Dieter <strong>Alb</strong>ert<br />

Weible zum Thema „Bestattungsvorsorge“<br />

am Totensonntag 23./24.November <strong>2013</strong><br />

Frau G. Weihing workshop „Trauerwege“<br />

- (Informationen, Erfahrungen, Bewältigungsmöglichkeiten)<br />

Bitte achten Sie auf unsere Ankündigungen<br />

in der Tagespresse, oder wenden Sie<br />

sich direkt unter dem Stichwort „Herbstprogramm<br />

im Trauerzentrum Weible<br />

Bestattungen“ an info@weible-bestattungsdienst.de<br />

oder Tel.: 07381/ 937990.<br />

Gerne informieren wir Sie vorab.<br />

Interview: Patricia Kozjek<br />

Informationen<br />

Bestattungsdienst<br />

Weible GmbH und Co. KG<br />

Achalmstraße 2<br />

72525 Münsingen<br />

Telefon: 07381-93799-0<br />

Telefax: 07381-93799-10<br />

E-Mail: info@weible-bestattungen.de<br />

Web: www.weible-bestattungen.de<br />

Seit 2011 gibt es nördlich der Klosterkirche<br />

Offenhausen einen Klostergarten.<br />

In vielen Stunden ehrenamtlicher<br />

Arbeit wurde er auf rund 70 Quadratmetern<br />

vom Arbeitskreis Klostergarten<br />

Offenhausen angelegt, mittlerweile<br />

trumpft die Anlage mit einer duftenden<br />

und bunten Blütenpracht auf, die ihresgleichen<br />

sucht.<br />

„Süß von Geruch, voll wirkender Kräfte“ – der Klostergarten von Offenhausen<br />

Die zündende Idee hatte Marianne Herter,<br />

die bei Gemeindeförster Robert Greiner<br />

gleich auf offene Ohren stieß. Mitstreiter<br />

waren mit Emma Müller, Ruth Richert, Walter<br />

Spohn, Peter Treß und Helene Wezel<br />

schnell gefunden. Nach vielen schweißtreibenden<br />

Stunden war aus dem verwilderten<br />

Stückchen Land ein prächtiger Garten mit<br />

zahlreichen Heil- und Gewürzkräutern sowie<br />

Pflanzen aus der Wacholderheide geworden.<br />

Das Kernstück des Gartens entspricht mit<br />

30 rechteckigen Beeten einer Anlage aus Ursprünglich zur Selbstversorgung<br />

dem 9. Jahrhundert. Der Schwerpunkt liegt<br />

auf Pflanzen, die zu dieser Zeit auf der Der mittelalterliche Klostergarten war ursprünglich<br />

Schwäbischen <strong>Alb</strong> bekannt waren. Einige<br />

ein Nutzgarten zum Zweck der<br />

der Pflanzen hat Walafrid Strabo (809 bis Selbstversorgung. Die Gestaltung war von<br />

849), Abt des Klosters Reichenau und versierter<br />

christlicher Symbolik und Weltdeutung be-<br />

Botaniker, in seinem Gedicht „Liber einflusst. Die Klostergärten spielten aber<br />

de cultura hortorum“ („Buch über den Gartenbau“)<br />

auch in der Entwicklung von Pflanzen- und<br />

beschrieben: „Leuchtend blühet Heilmittelkunde zu wissenschaftlichen Dis-<br />

Anzeige_Vetter_<strong>Alb</strong><strong>Magazin</strong>:Layout 1 20.06.<strong>2013</strong> 17:08 Uhr Seite 1<br />

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Salbei ganz vorn am Eingang des Gartens,<br />

süß von Geruch, voll wirkender Kräfte und<br />

heilsam zu trinken. Manche Gebrechen der<br />

Menschen zu heilen, erwies sie sich nützlich,<br />

ewig in grünender Jugend zu stehen<br />

hat sie sich verdient“ ist der Beginn des<br />

Standardwerks aus dem Jahr 827. Auch<br />

in Offenhausen blühen Salbei, Minze, Fenchel<br />

und vieles mehr – in der Hochzeit zwischen<br />

Ende Mai bis Ende Juni verbinden<br />

sich die verschiedenen Aromen zu einem<br />

Dufterlebnis der ganz besonderen Art.<br />

ziplinen eine wichtige Rolle. Die Klöster<br />

nahmen mit ihren Gärten maßgeblichen<br />

Einfluss auf den Anbau von Pflanzen, deren<br />

Verbreitung und Verwendung in Ernährung,<br />

Medizin und Alltag.<br />

Ob einst die als sehr lebenslustig geltenden<br />

Nonnen des ehemaligen Dominikanerinnenkloster<br />

„Maria Gnadenzell“ in<br />

Offenhausen schon den sprichwörtlichen<br />

„Grünen Daumen“ hatten, ist ungewiss.<br />

Eine Reise wert ist der Klostergarten Offenhausen<br />

heutzutage allemal – die rund<br />

70 verschiedenen Heil- und Gewürzkräuter<br />

werden auf kleinen Schildern benannt und<br />

ihre Heilwirkungen, Gewürzmöglichkeiten<br />

und bevorzugte Standorte erklärt. In Verbindung<br />

mit dem Besuch des Kloster- und-<br />

Gestütsmuseums und der angeschlossen<br />

Gastronomie ein Fest für alle Sinne.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Sebastian Vetter | Der ITHandwerker<br />

Kirchgasse 19/1 72813 St. JohannUpfingen<br />

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10 11


Ortsportrait<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong><br />

Die Gächinger waren schon immer ein findiges Völkchen<br />

Ganz beschaulich liegt Gächingen eingebettet in ausgedehnte Wiesen- und Waldflächen im Tal der<br />

Kleinen <strong>Lauter</strong>. Der 830-Seelen-Ort gehört seit der Gebietsreform in Baden-Württemberg im Jahre<br />

1975 offiziell zu St. Johann, hat sich aber stets seine eigene Identität bewahrt. Das Vereins- und<br />

Kirchenleben pulsiert, die mitten im Ort gelegene Gastwirtschaft Hirsch ist weit über die Grenzen<br />

bekannt und ein Anziehungspunkt für Leute aus dem Ort aber auch für Auswärtige.<br />

Natur pur: Der Ortsteil Gächingen liegt im Tal der kleinen <strong>Lauter</strong>, umgeben von Wiesen, Wald und Feldern<br />

„Wir haben hier eine gesunde Struktur“,<br />

sagt der stellvertretende Ortsvorsteher von<br />

Gächingen Walter Holder. Während anderswo<br />

in den vielen kleinen Örtchen auf<br />

der Schwäbischen <strong>Alb</strong> blinde Fensterscheiben<br />

und verwahrloste Gärten auf viele leerstehende<br />

Wohngebäude hinweisen, wurden<br />

in Gächingen viele der älteren Häuser<br />

im Ortskern liebevoll renoviert. Auch mit<br />

den beiden Neubaugebiete punktet der Ort<br />

vor allen bei jungen Familien.<br />

Obendrein verfügt Gächingen über viele<br />

Arbeitsplätze vor Ort: Besagter Hirsch<br />

mit Gaststätte und Metzgerei beschäftigt<br />

eine ganze Reihe von Leuten, dazu<br />

kommen einige kleinere mittelständische<br />

Betriebe und natürlich das alteingesessene<br />

Bus unternehmen Stoss. Auch die<br />

Grundversorgung an Nahrungsmittel ist<br />

gewährleistet: Es gibt zwar keinen reinen<br />

Lebensmittelladen in Gächingen mehr, die<br />

Metzgerei bietet aber ein erweitertes Sortiment<br />

an, zudem machen einige mobile<br />

Lebensmitteldienste regelmäßig Station<br />

von dem alten Rathaus. „Man muss nicht<br />

wegfahren um einzukaufen, da hat sich in<br />

den letzten Jahren einiges getan“, bestätigt<br />

Walter Holder.<br />

Von der <strong>Alb</strong> in die weite Welt<br />

Schön früher erwiesen sich die Gächinger<br />

stets als findiges Völkchen, wenn es um<br />

die Verbesserung ihrer Lebensumstände<br />

ging. Als einer der raren <strong>Alb</strong>-Orte mit eigener<br />

Quelle – die Kleine <strong>Lauter</strong> entspringt<br />

im Ort, das Areal ist heute komplett mit<br />

dem „Brunnenhaus“ überbaut – gab es sogar<br />

ein Freibad. Eine Sensation auf der kargen<br />

Schwäbischen <strong>Alb</strong>, von nah und fern<br />

strömten die Leute und so manch einer<br />

hat in Gächingen das Schwimmen gelernt.<br />

Oder das Busunternehmen Stoss, das<br />

seine Wurzeln bis zu den Anfängen des<br />

20. Jahrhunderts zurückverfolgen kann:<br />

Als Busunternehmen Stotz wurde die Firma<br />

im Jahr 1929 gegründet. Die aufstrebende<br />

Textilwirtschaft in Urach schaffte<br />

eine Menge Arbeitsplätze – anfänglich<br />

karrte die Gächinger Firma die Leute von<br />

der <strong>Alb</strong> noch mit Pferdegespannen zu den<br />

Spinnereien ins Tal, nach dem 2. Weltkrieg<br />

wurde aufgerüstet und es ging motorisiert<br />

den Berg hinunter. Gächingen entwickelte<br />

sich zu eine Art Busbahnhof für die umliegenden<br />

<strong>Alb</strong>dörfer mit Anbindung an Urach,<br />

Münsingen und Reutlingen. 1953 erhielt<br />

das Unternehmen Konzessionen für den<br />

Linienverkehr nach Reutlingen, Urach und<br />

Münsingen. Im Jahre 1955 wurde mit dem<br />

Ortsverkehr in Urach begonnen. Allmählich<br />

kamen auch Ausflüge für Vereine,<br />

Betriebe, Schulen und Jahrgänge dazu,<br />

zunächst nur Fahrten im Nahbereich, nach<br />

und nach wurden auch Ziele im Fernbereich<br />

angesteuert.<br />

Heute werden Fahrten mit Zielen in ganz<br />

Europa angeboten. Aber auch die Gächinger<br />

Schüler werden von der Firma Stoss<br />

bis heute tagtäglich in die Grundschule<br />

nach Lonsingen oder in die weiterführenden<br />

Schulen nach Urach oder Münsingen<br />

gebracht.<br />

Wurzeln bis ins Frankenreich<br />

Gächingen wurde 760 als Cachinga erstmals<br />

urkundlich erwähnt. Mitte des 13.<br />

Jahrhunderts fiel der Ort an Württemberg.<br />

Im 14. Jahrhundert erwarb das Kloster<br />

Offenhausen einige Güter im Ort. Gächingen<br />

wurde zum Amtsort des Gächinger<br />

Unteramtes, genannt Kirchspiel oder mittelhochdeutsch<br />

<strong>Kispel</strong> – daher übrigens<br />

auch der Name <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Kispel</strong>-<strong>Lauter</strong>.<br />

Diese Begriffe bezeichneten den Bezirk,<br />

der alle Ortschaften umfasst, die in eine<br />

bestimmte Kirche eingepfarrt, in diesem<br />

Fall der spätgotischen Wehrkirche St. Georg<br />

- bis heute ein Wahrzeichen der Gemeinde,<br />

und deren Pfarrer zugeordnet<br />

sind. Besiedelt war das Gebiet aber wohl<br />

schon früher, so kamen bei Sanierungsarbeiten<br />

unter St. Georg Fundamente noch<br />

früherer Bauten zum Vorschein, die auf<br />

Bauwerke, vermutlich Kapellen, aus fränkischen<br />

Zeiten hindeuten.<br />

Die Kirche spielt bis heute eine große Rolle<br />

im Dorf, unter anderem gibt es eine Reihe<br />

kultureller Veranstaltungen namens „Kirche,<br />

<strong>Kispel</strong> und Kultur“. Das alte Schulhaus<br />

über dessen Eingang die Inschrift<br />

„Der Weisheit Anfang ist die Furcht des<br />

Herrn“ eingemeißelt ist und in dem heute<br />

die Musikschule für ganz St. Johann beheimatet<br />

ist, steht direkt neben St. Georg, der<br />

Dorflehrer war meist gleichzeitig der Organist<br />

in der Kirche.<br />

Nicht unerwähnt darf natürlich die „Gächinger<br />

Kantorei“ bleiben, die mit der heutigen<br />

Musikschule allerdings nichts zu tun<br />

hat: Die Gächinger Kantorei wurde 1954<br />

von Helmuth Rilling gegründet. Die Familie<br />

Rilling musste nach Kriegsende aus<br />

dem zerstörten Stuttgart evakuiert werden<br />

und kam über verwandtschaftliche Beziehungen<br />

in Gächingen unter. Von bescheidenen<br />

Anfängen in der St. Georgskirche<br />

entwickelte sich die Gächinger Kantorei<br />

unter Helmuth Rilling zu einem weltweit<br />

bekannten und geschätzten Chor, der heute<br />

in der Landeshauptstadt beheimatet ist.<br />

Zäsur Strukturreform 1975<br />

Eine Zäsur in der Ortsgeschichte bildet<br />

die Strukturreform 1975, als die bis dahin<br />

selbstständigen Gemeinden Gächingen,<br />

Würtingen, Bleichstetten, Lonsingen,<br />

Ohnastetten und Upfingen zum heutigen<br />

St. Johann mit einer Gemarkungsfläche<br />

von rund 60 Quadratkilometern zusammengefasst<br />

wurden. Fast 45 Prozent der<br />

Gemarkung ist Teil des Biosphärengebiets<br />

Schwäbische <strong>Alb</strong>. St. Johann zählt heute<br />

etwa 5200 Einwohner, der Gemeindename<br />

ist vom gleichnamigen Gestütshof - einer<br />

Außenstelle des Haupt- und Landgestüts<br />

Marbach – entlehnt. Von den Bewohnern<br />

wurde dieser Schritt zunächst wenig begrüßt,<br />

heute sind aber viele der alten Ressentiments<br />

verschwunden und ein neues<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl unter der<br />

verschiedenen Ortsteilen ist entstanden.<br />

Die Gächinger haben sich dennoch ein<br />

Stückchen eigene Identität bewahrt. So<br />

gibt es zum Beispiel eine ganze Reihe von<br />

Vereinen, die die Dorfgemeinschaft unter<br />

anderem mit dem weit über die Ortsgrenzen<br />

bekannten Straßenfest „Dorfhock“<br />

(dieses Jahr am 10. und 11. August) pflegen.<br />

Viele Wanderrouten rund ums Dorf<br />

und einige private Unterkünften machen<br />

Gächingen heute zu einem beliebten<br />

Ausflugs- und Urlaubsort auf der Schwäbischen<br />

<strong>Alb</strong>.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Rathaus Würtingen<br />

Schulstraße 1<br />

72813 St. Johann<br />

Informationen<br />

Tel.: +49 (0) 71 22 / 82 99 0<br />

Email: info@st-johann.de<br />

Internet: www.st-johann.de<br />

12 13


Impressionen aus Gächingen<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong> <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong><br />

Wildorchidee Bienenragwurz<br />

Rotflügelige Schnarrschrecke (weiblich)<br />

Kostbarkeiten der Natur am Gomadinger Sternberg<br />

Heimische Orchideen, farbenprächtige Magerrasengewächse und seltene<br />

Insekten geben sich Jahr für Jahr ein Stelldichein am Gomadinger Sternberg.<br />

Der mit seinen 844 Metern Höhe weit über die Landschaft ragende Berg ist<br />

Heimat für eine Vielzahl geschützter, beziehungsweise schützenswerter Arten.<br />

Bestattungen<br />

&<br />

Trauerkultur<br />

Wir begleiten und unterstützen Sie<br />

bei allem, was auf dem letzten Weg<br />

zu tun ist –<br />

einfühlsam, würdevoll, kompetent.<br />

24h erreichbar: Region <strong>Kispel</strong> | <strong>Lauter</strong>tal | Bad Urach und wo immer Sie uns brauchen<br />

www.weible-bestattungen.de Tel 07381 - 937990<br />

Bienen-Ragwurz<br />

Schafbeweidung mit erfreulichen Folgen<br />

Dass Wacholderheiden keine Naturlandschaften,<br />

sondern durch Beweidung von<br />

Schafen oder Ziegen entstandene Kulturflächen<br />

sind, braucht man sicherlich<br />

keinem „Älbler“ zu erklären. Auf den ausgedehnten<br />

Sternberg-Wacholderheiden<br />

und an den Waldrändern gedeiht eine<br />

Vielzahl heimischer Orchideen, denen Botaniker<br />

klangvolle Namen wie Rotes und<br />

Weißes Waldvögelein, Mückenhändelwurz,<br />

Zweiblätterige Waldhyazinthe oder Breitblättrige<br />

Stendelwurz verliehen haben.<br />

Würden die durch Beweidung und Pflegemaßnahmen<br />

offen gehaltenen Flächen<br />

verbuschen (beziehungsweise verwalden),<br />

so würde dieser sensible Lebensraum, und<br />

mit ihm, die auf offene Flächen angewiesenen<br />

Wildorchideen verschwinden.<br />

Botanisches „Sahnestückchen“<br />

Bienenragwurz<br />

Wohl die optisch attraktivste, jedoch<br />

auch empfindlichste Pflanze am Sternberg<br />

ist die filigrane Bienen-Ragwurz. Die<br />

Ragwurz-Population, die erst relativ spät,<br />

meist Ende Juni bis Anfang Juli zur Blüte<br />

kommt, unterliegt, abhängig von Witterung<br />

bzw. Niederschlagsmengen, zahlenmäßig<br />

starken Schwankungen. In manchen Jahren<br />

waren nur einige wenige Pflanzen zu<br />

sehen, doch die Population konnte sich<br />

bislang glücklicherweise immer wieder erholen<br />

und scheint derzeit stärker denn je<br />

zu sein.<br />

Blütenvielfalt auf magerem Kalkboden<br />

Doch nicht nur Orchideen-Freunde kommen<br />

auf ihre Kosten. Auf den weitläufigen,<br />

offenen Flächen kann man vom Frühling<br />

bis in den Herbst hinein allerlei dekorative<br />

Magerrasenbewohner bestaunen: Neben<br />

Silber- und Golddisteln gedeihen wilde<br />

Küchenschellen, Gemeine Kugelblumen,<br />

gleich drei verschiedene Enzian-Arten,<br />

Wundklee und Berg-Gamander sowie das<br />

leider selten gewordene Katzenpfötchen –<br />

um nur einige typische Arten zu nennen.<br />

Schnarren als Abschreckung von<br />

Fressfeinden – seltene Ödlandschrecken<br />

Auch in Punkto Kerbtiere hat unser vielseitiger<br />

Berg, der immerhin zu den 100 höchsten<br />

Erhebungen Baden-Württembergs<br />

zählt, eine echte Rarität zu bieten. Die Rotflügelige<br />

Schnarrschrecke, eine mit bis zu<br />

4 Zentimetern Körperlänge durchaus imposante<br />

Feldheuschreckenart, die in einigen<br />

Bundesländern bereits komplett ausgestorben<br />

ist und deshalb auf der Roten<br />

Liste geschützter Arten steht, bevölkert<br />

einen Teil der hinteren Sternbergmagerrasenflächen.<br />

Die im Vergleich zu den Weibchen<br />

etwas kleineren männlichen Tiere besitzen<br />

leuchtend rot gefärbte Hinterflügel,<br />

die beim Auffliegen ein schnarrendes Geräusch<br />

hervorbringen, während die großen<br />

Weibchen, dank ihrer hervorragenden Tarnung<br />

(und Flugunfähigkeit), meist übersehen<br />

werden. Wer weiß, ob während Ihres<br />

nächsten Sternberg-Spaziergangs nicht<br />

eines dieser leuchtend rot geflügelten<br />

Wesen vor Ihnen auffliegt – kann man die<br />

Tierchen doch vom Hochsommer bis in<br />

den Herbst hinein beobachten.<br />

Text & Fotografie: Eva-Maria Pulvermüller<br />

Informationen<br />

Eva-Maria Pulvermüller<br />

Telefon: 07385/1621<br />

E-Mail: jukejoint@gmx.de<br />

14 15


Fohlenschau Marbach<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong><br />

Schöne Mamas, hübsche Kinder auf der größten Schau im Ländle<br />

Bildschöne Vierbeiner begeistern nicht nur die Preisrichter im Haupt- und Landesgestüt Marbach immer<br />

wieder aufs Neue. Letztere schauen, „was das Fohlen mal unterm Sattel wird“. Jede Menge Reitsportfreunde<br />

und Züchter aus der Region waren wieder gekommen, um den Nachwuchs zahlreicher „Top-Vererber“ des<br />

deutschen Reit- und Vielseitigkeitssport zu sehen, der sich bei Kaiserwetter ruhig über cool bis übermütig<br />

präsentierte. Für die meisten gut drei Monate alten Fohlen war es der erste große Auftritt.<br />

Hohe Anmeldezahlen wie schon lange<br />

nicht mehr, verbuchten heuer die Veranstalter<br />

zur Fohlenschau in Marbach.<br />

Ich will mein Fohlen der Landesoberstallmeisterin<br />

persönlich zeigen<br />

Trotz hochsommerlichen Temperaturen<br />

kamen viele Besucher ins Haupt- und<br />

Landesgestüt, um die kleinen vierbeinigen<br />

Schönheiten hautnah zu erleben.<br />

Es gibt eben einige Züchter, die sagen:<br />

„Ich will mein Fohlen der Landesoberstallmeistern<br />

persönlich zeigen“, weiß<br />

Zuchtleiter Gerd Gussmann. So weiß er<br />

aber auch, dass „zu gutes Wetter“ für Absagen<br />

sorgt, weil dann zuhause geheut<br />

wird und die Fohlen mit ihren gleichfalls<br />

bildschönen Müttern nicht nach Marbach<br />

reisen. So teilweise geschehen auch am<br />

besagten Schau-Sonntag. „Es gab etliche<br />

Abmeldungen der zuvor rund 130 Angemeldeten“,<br />

bedauert der Zuchtleiter.<br />

Für die allermeisten kleinen<br />

Vierbeiner absolutes Neuland<br />

Begehrte Plaketten und Auszeichnungen<br />

regnete es dennoch reichlich für die bildhübschen<br />

Fohlen, die sich den Blicken dreier<br />

Richtergruppen stellten. Für die allermeisten<br />

kleinen Vierbeiner absolutes Neuland.<br />

„Der eine bleibt völlig cool, der andere gerät<br />

in helle Aufregung und wird übermütig<br />

oder drückt sich ängstlich und eng an die<br />

Mutter“. Das verhält sich eben ganz so<br />

wie bei den Menschen auch. „Es ist eine<br />

Charakter- und Temperamentfrage – bei<br />

den Pferden ebenso“, erklärt Gussmann.<br />

Mit drei Monaten am Schönsten<br />

Tätschelnde Hände und beruhigende<br />

Worte der Züchter und Besitzer halfen<br />

mit, manch helle Aufregung der Fohlen in<br />

der Arena im Zaum zu halten. Von „ideal“<br />

spricht der Zuchtleiter des Pferdezuchtverbands<br />

Baden-Württemberg, wenn Fohlen<br />

bei der Vorstellung ungefähr drei Monate<br />

alt sind. „Wenn sie älter sind, wirken sie<br />

wachstumsbedingt oft unelastisch.“ Kommentare<br />

und Bewertungen schallten über<br />

den Platz wie „Wir wünschen uns einen gestreckteren<br />

Hals“, „es fehlt noch etwas der<br />

Schub nach vorne“ oder „das Fohlen hat<br />

ein sehr schönes Gesicht und korrektes<br />

Fundament“. Ab und an auch begeisterte<br />

Ausrufe wie „Hier sehen Sie ein Goldfohlen<br />

laufen!“ Noten von eins bis zehn wurden<br />

von den Richtern an den mehr oder<br />

weniger verheißungsvollen Nachwuchs<br />

vergeben. Ein Fohlen, das 34 Punkte und<br />

mehr erhielt, nahm schon mal die begehrte<br />

Gold-Plakette mit nach Hause. Bewertungsmerkmale<br />

sind „Typ“ (Rassetyp,<br />

Ausstrahlung, Schönheit), „Gebäude und<br />

Korrektheit“ (Fundament, Stellung der<br />

Gliedmaßen), „Bewegungsablauf“ (Elastizität,<br />

Schwung, Raumgriff) und „Gesamt-Eindruck“<br />

(Perspektive, Vorfahrensleistung,<br />

Abstammung), erklärt der Zuchtleiter. Der<br />

Stammbaum der Tiere ist oft bemerkenswert<br />

und hochkarätig. „Überflieger“ unter<br />

den zarten Fohlen finden sich immer wieder,<br />

sagen die Profis. Viel erlebt haben<br />

am Sonntag aber nicht nur die Vierbeiner.<br />

Auch die Kinder von Marbachs Julmond-<br />

Club waren am Start. Sie erhielten in<br />

mehreren Stunden einen „Gestüts-Insider-<br />

Crash-Kurs“ auf dem Gelände mit zahlreichen<br />

interessanten Informationen und<br />

Einblicken zum Zuchtgeschehen.<br />

Text: Patricia Kozjek<br />

Fotografie: Patricia Kozjek & Thomas Blank<br />

Informationen<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach<br />

Gestütshof 1, 72532 Gomadingen<br />

Tel: +49 (0)7385 9695 0<br />

poststelle@hul.bwl.de<br />

www.gestuet-marbach.de<br />

16 17


Martinskirche in Dapfen<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong> <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong><br />

Ein Kirchlein in idyllischer Lage. In der Martinskirche sind alle Menschen willkommen.<br />

Engel vor, in und um die Kirche<br />

stein aus Sandstein. Auf der Taufsteinseite<br />

hängt das Bild „Der Schmerzensmann“<br />

von Hannes Münz. Sitzt man eine Zeit davor<br />

und nimmt Bild und Aussage in sich<br />

auf, so relativiert sich meist schnell, was<br />

einem an Ungutem widerfährt. Recht außergewöhnlich<br />

für eine Dorfkirche, findet<br />

sich über dem Taufstein ein handgewebter<br />

Teppich von Andreas Felger – „Engel der<br />

Verkündung“.<br />

In der Gemeinde arbeiten alle zusammen<br />

Im Dezember 1991 zog Pfarrer Siegfried<br />

Kühnle mit seiner Frau Ursula Bogner-<br />

Kühnle und den sechs Pflegekindern nach<br />

Dapfen ins Pfarrhaus. Das Paar lebt gerne<br />

in der kleinen Gemeinde, die überaus aktiv<br />

und engagiert sei, wie sie unterstreichen.<br />

„Wenn es in der Gemeinde etwas zu stemmen<br />

gibt, dann arbeiten alle zusammen“,<br />

bestätigen die beiden dankbar. „Das Miteinander<br />

und die Solidarität sind in einer<br />

Gemeinde wichtig“, findet der Theologe,<br />

der seit 1994 auch als Aids-Seelsorger<br />

fungiert. Zahlreiche Konzerte und Ausstellungen<br />

beleben die Martinskirche neben<br />

besonderen Gottesdiensten ebenso, wie<br />

Feste oder Kreuzweg-Meditationen, zu<br />

denen in der Passionszeit rund 5000 Menschen<br />

strömen, wie die Prädikantin verrät.<br />

Zerbrechliche Kunst-Werke, „made in<br />

Dapfen“, finden sich zwischenzeitlich auf<br />

der ganzen Welt. „Sie reisen bis nach Australien“,<br />

lacht Bogner-Kühnle und spricht<br />

dabei von den filigranen Arbeiten und<br />

dem traditionellen Eiermarkt, der jährlich<br />

mit 10 000 zu Eierkränzen gebundenen,<br />

handbemalten und in altdeutscher Schrift<br />

beschriebenen Eiern brilliert. Sie tragen<br />

Geschichten und Verse aus Bibel und Leben<br />

und sind überaus beliebt. Überhaupt<br />

scheint das Pfarrhaus die reinste Ideenwerkstatt.<br />

So tanzen 40 Engel die Verkündung<br />

bei den „Lebendigen Bilder zur<br />

Weihnacht“. Ein erfolgreiches Schauspiel,<br />

aufgeführt im Haupt- und Landesgestüt<br />

Marbach, aus dem Hause Dapfen, das von<br />

Pater Anselm Grün mit Meditationstexten<br />

begleitet wird.<br />

Gott gibt das Tempo vor und die Kraft<br />

„Es gibt Tage, da sind wir 14 Stunden im<br />

Einsatz“, sagt Bogner-Kühnle, der die Freude<br />

an den Aufgaben noch lange nicht vergangen<br />

ist. „Gott gibt das Tempo vor und<br />

die Kraft“, schließt sie. „Die Kirchentüren<br />

sollen so weit wie möglich offen stehen“,<br />

wünscht sich Dapfens Pfarrer. „Unter dem<br />

Kreuz muss alles Platz haben“.<br />

Text: Patricia Kozjek<br />

Engels-Kunst von Hannes Münz. Fotografie: Patricia Kozjek<br />

Informationen<br />

Pfarrer Siegfried Kühnle<br />

Kirchsteige 12<br />

72532 Gomadingen-Dapfen<br />

Tel.: (07385) - 10 10<br />

info@pfarramt-dapfen.de<br />

www.pfarramt-dapfen.de<br />

www.facebook.com/martinskirche.dapfen<br />

Jeder braucht jeden. Im lauschigen Dapfen an der <strong>Lauter</strong> ist diese Weisheit keine leere Hülse. In der Martinskirche<br />

findet jeder (s)einen Platz. Viele verschiedenartige Menschen und Konfessionen begegnen sich an diesem Ort.<br />

Geistlichkeit trifft auf unterschiedliche Kunst, reichlich Kreativität, gute Gespräche und schöne Musik.<br />

Der Turm der Martinskirche wurde 1515<br />

gebaut. Damals noch an eine sehr kleine<br />

evangelische Dorfkirche, die laut historischen<br />

Überlieferungen schon aus dem<br />

zwölften Jahrhundert stammte.<br />

Man beschloss die Kirche abzureißen<br />

Als Grafeneck gebaut wurde und der Herzog<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts seine Jagdgesellschaften<br />

nach Grafeneck lud, wurde<br />

die Kirche bald zu klein. Man beschloss<br />

die Kirche abzureißen. Der Turm blieb stehen.<br />

Für die Dapfener Einwohnerschaft<br />

entstand fortan eine ungewöhnlich große<br />

Kirche mit drei Emporen, ausgestattet im<br />

neugotischen Stil. Lange überdauerte das<br />

Innenleben der Kirche allerdings nicht,<br />

denn schon Anfang der 60er Jahre wurde<br />

die Kirche ausgebeint und das gesamte<br />

Innenleben – alle drei Emporen, die Wandtäfelung,<br />

das Gestühl und der Altar, die<br />

Kanzel nebst Schalldecke – aus der Kirche<br />

entfernt. Geblieben sind nur die Außenwände.<br />

Zu dieser Zeit wurden auch die Fenster<br />

erneuert. Eine Orgel wurde für die Empore<br />

angeschafft, zu der eine eineinhalb Mal<br />

gewendelte Treppe führt. Dem damaligen<br />

Zeitgeschmack entsprechend nahm man<br />

Neonröhren zur Beleuchtung und entschied<br />

sich für ein nüchternes Gestühl.<br />

Im Altarraum hatte es gebrannt,<br />

die Wände waren schwarz<br />

1996 konnten dringende Renovierungsarbeiten<br />

an der Kirche allerdings nicht mehr<br />

aufgeschoben werden. Im Altarraum hatte<br />

es gebrannt, die Wände waren schwarz.<br />

Die Kirche wurde restauriert und in diesem<br />

Zuge wurden Leibungen an die Fenster<br />

angebracht. Grelles Neonröhrenlicht wich<br />

ansprechenden Lampen. Nut und Federbretter<br />

unter der Empore wurden abgenommen,<br />

um Beleuchtungen anzubringen,<br />

die fortan Bilder in ständig wechselnden<br />

Ausstellungen beleuchten.<br />

Die Martinskirche wird durch die Turmstube<br />

betreten, wo 1995 die Deckenmalerei<br />

als auch die Zugseillöcher für die Glocken<br />

freigelegt wurden. Im Glockenstüble steht<br />

eine frühgotische Lindenholz-Figur, die<br />

den heiligen Martin auf seinem Pferd darstellt.<br />

Weil Gott den Vierbeiner selbst lenkt,<br />

hat das Pferd kein Zaumzeug, lautet die<br />

Überlieferung des Künstlers. Restauriert<br />

wurde die wertvolle Figur in den 90er Jahren.<br />

Aus dem 16. Jahrhundert ist der Tauf-<br />

18 19


Berg Brauerei Ulrich Zimmermann<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong> <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong><br />

Schaufenster St. Johann in Würtingen<br />

Fünfte Gewerbeschau in St. Johann-Würtingen –<br />

ein Höhepunkt auf dem <strong>Kispel</strong><br />

BrauereiWirtschaft<br />

Die gärkräftige Hefe wird mit einem großen<br />

Sieblöffel abgehoben<br />

Eine der kleinen Brauereien im Land<br />

In der kleinen Brauerei werden keine großen Biermengen gebraut, eben kein Bier von der Stange,<br />

sondern kleine und feine Bierspezialitäten – ein Bier das anders riecht und schmeckt.<br />

Eine Besonderheit ist die offene Obergärung<br />

des Hefeweizens, eine Braumethode<br />

von ganz großer Seltenheit. Aus dem<br />

Sudhaus kommt die Würze in den runden<br />

Gärbottich und beginnt zusammen mit der<br />

obergärigen Hefe die Gärung. Der Gärschaum<br />

steigt nach oben und läuft über<br />

den breiten Schnabel aus dem Gärbottich.<br />

Dadurch werden ganz natürlich Gerbstoffe,<br />

die über das Malz und den Hopfen in die<br />

Würze gekommen sind, abgesondert. Die<br />

Gärung im Bottich geht weiter, indem die<br />

Hefe nach oben steigt – daher obergärig.<br />

Aus dem offenen Gärbottich wird diese<br />

Hefe mit dem großen Sieblöffel abgehoben.<br />

Die mit dem Sieblöffel abgehobene<br />

Hefe wird zur Vergärung des nächsten Suds<br />

der Würze zugegeben. Mit dieser Methode<br />

kommt der obergärige Charakter der Hefe<br />

zu seinem besonderen Ausdruck. Nach der<br />

offenen Obergärung kommt das Jungbier<br />

aus dem Gärbottich in den Kaltlagertank.<br />

Hier gärt das Jungbier ein zweites Mal weil<br />

frische Würze und Hefe dazu gegeben werden.<br />

Der Brauer nennt das Kräusen.<br />

Durch die offene Obergärung und die natürliche<br />

Abtrennung der Gerbstoffe kann<br />

auf Filtration verzichtet werden. So bleiben<br />

alle Aromen, Vitamine und Mineralien im<br />

Bier enthalten. Nur sehr weniger Brauereien<br />

setzen das aufwändige Verfahren<br />

der original offenen Obergärung ein. Die<br />

Berg Brauerei pflegt diese Brauweise, weil<br />

sie damit ein Hefeweizen braut, das seinen<br />

obergärigen Charakter besonders entfaltet<br />

und anders riecht und anders schmeckt.<br />

Bei Festen, in Dorfgasthäusern, in Landgasthöfen<br />

und Kneipen hört man daher oft<br />

die Bestellung „ich trink noch a gscheids<br />

Woiza“.<br />

Genuss und nachhaltiges Wirtschaften<br />

sind in der Berg Brauerei kein Widerspruch.<br />

Denken und Handeln im Sinne<br />

einer ökologischen, nachhaltigen Entwicklung<br />

sind für Uli Zimmermann, Bierbrauer<br />

und Diplom-Braumeister in der 9. Generation<br />

der Zimmermanns in Berg, ein wichtiger<br />

Grundsatz.<br />

Fast 550 Jahre ist es her, dass das „Wirtshaus<br />

auf dem Berg“ erstmals erwähnt<br />

wurde. So nimmte es nicht Wunder, dass<br />

eines der Biere, als die älteste Biermarke<br />

zwischen Bodensee und Stuttgart gilt. Seit<br />

gut 100 Jahren strömen die Besucher jedes<br />

Jahr Anfang Juli zum Ulrichsfest nach<br />

Ehingen-Berg, um den Geburtstag des Ulrichsbieres<br />

im Bügelverschlußfläschle zu<br />

feiern und einen Blick hinter die Mauern<br />

der Brauerei zu werfen. „Tradition heißt<br />

nicht eine Asche bewahren, sondern ein<br />

Feuerle am Brennen halten“ sagt Uli Zimmermann,<br />

der wie Vater und Großvater auf<br />

den Namen des örtlichen Kirchenpatrons,<br />

des heiligen Ulrich getauft wurde.<br />

BierBrauSeminare, Bierwanderungen rund<br />

um die Bierkulturstadt Ehingen sowie<br />

Brauereiführungen, bei denen direkt vom<br />

Reifetank gezwickelt werden kann, bieten<br />

weitere Erlebnismöglichkeiten rund um<br />

das flüssige Kulturgut.<br />

Text: Berg Brauerei<br />

Informationen<br />

Berg Brauerei<br />

Brauhausstraße 2<br />

89584 Ehingen-Berg<br />

Telefon 07391/771710<br />

www.bergbier.de<br />

willkommen@bergbier.de<br />

V. li. Landtagsabgeordneter Klaus Käppeler begrüßt den Geschäftsführer der HK Reutlingen<br />

Heinz Hammermeister auf der Gewerbeschau bei der Eröffnung von Bürgermeister Eberhard Wolf (Mitte).<br />

Mit dem Wetter hat´s in diesem Jahr bestens geklappt. Damit steht und fällt bekanntlich ja<br />

(fast) alles. Während der Samstagnachmittag dennoch eher beschaulich über die Bühne ging,<br />

was erhoffte Besucherzahlen anging, waren am Sonntag die Stände und Plätze der 50 Aussteller,<br />

darunter auch einige Direktvermarkter, aus der Region teilweise mehr als voll.<br />

Ganze Besucherscharen strömten am<br />

zweiten Messetag über das Gelände der<br />

Veranstalter – der Gewerbetreibenden,<br />

der Tourismusgemeinschaft und Verwaltung.<br />

Viele Familien nutzten den Event,<br />

heuer zum ersten Mal mit „Markthalle“,<br />

als Ausflugsziel und nicht wenige auch die<br />

Gelegenheit, sich vom Chef persönlich und<br />

ausführlich beraten zu lassen.<br />

50 Aussteller, darunter auch<br />

Direktvermarkter, aus der Region<br />

„Der persönliche Kontakt ist halt das A und<br />

O“, sagt ein Jungunternehmer aus Würtingen,<br />

auch wenn der zeitliche Aufwand<br />

einer Messe-Ausstellung nicht zu verkennen<br />

sei. Kreative Lösungen für Haus und<br />

Garten sind sein Metier und die sind bei<br />

vielen gefragt. So feilt der Geschäftsinhaber<br />

derzeit bereits schon an neuen Ideen<br />

für die kommende Messe in zwei Jahren.<br />

Über Arbeitsmangel kann er nicht gerade<br />

klagen. „Von der Stange gibt´s die Dinge<br />

halt nicht immer, die man für sein Häuschen<br />

so braucht“, lacht ein Besucher, der<br />

auf regionalen, kleineren Messen „immer<br />

wieder tolle Lösungen und Ideen“ findet,<br />

wie er sagt. „Den passenden Handwerker<br />

gleich dazu“, wirft seine Frau ein.<br />

Zu zweit in der Garage angefangen<br />

mit vielen Idee und zwei Bussen<br />

So manch Unternehmer blickte am Sonntag<br />

auch zurück. „Wir haben zu zweit in<br />

einer Garage, mit vielen Ideen und zwei<br />

kleinen Bussen angefangen“, sagt ein<br />

Schreiner, lacht und kann sich das heute<br />

beinahe nicht mehr vorstellen. „Heute sind<br />

wir 15 Leute im Betrieb“. „Zeigen was ein<br />

Standort hergibt, das ist wichtig für uns<br />

alle“, findet einer der Gewerbetreibenden<br />

in St. Johann. Und: „Das macht eine Region<br />

stark und anziehend“. Schließlich wolle<br />

man auf der <strong>Alb</strong> ja nicht aussterben, lacht<br />

ein vorbeigehender Zuhörer. Diese Sorge<br />

allerdings war längst vergessen, als man<br />

an den Stand der Würtinger Grund- und<br />

Werkrealschule Schule gelangte.<br />

So kann „das danach“ im Betrieb aussehen<br />

Seit Gründung der St. Johanner Schau<br />

mischen die jungen Heranwachsenden<br />

mit. Schüler klärten technisch und an einer<br />

computergesteuerten Fräsmaschine<br />

Ohne Musik und Landmaschinen keine Gewerbeschau<br />

auf der <strong>Alb</strong><br />

darüber auf, wie ein ausgefeiltes Schul-<br />

Bildungskonzept und „das danach im Betrieb“<br />

aussehen können, wenn Kooperationen<br />

mit Handwerksbetrieben gepflegt<br />

und realisiert werden. Wer sich das gewerbliche<br />

Spektakel lieber aus der Sicht<br />

eines Vogels anschauen wollte, für den<br />

ging´s auf Wunsch per Lastenkran der Zimmerei-Meister<br />

gleich 30 Meter in die Höhe.<br />

So lockte die Eröffnung des Schaufensters<br />

durch Bürgermeister Eberhard Wolf am<br />

Samstagnachmittag unter weiteren Politikern<br />

auch Peter Hofelich auf die <strong>Alb</strong>, der<br />

als SPD-Landtagsabgeordneter zugleich<br />

Regierungsbeauftragter für Mittelstand<br />

und Handwerk ist. Hofelich warb in St.<br />

Johann für die Attraktivität der Berufsausbildung:<br />

„Die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt<br />

für Jugendliche gibt uns dafür<br />

Rückenwind“. Keinesfalls überholt seien<br />

Gewerbeschauen wie die in St. Johann.<br />

Letztere bezeichnete Wolf in seiner Eröffnungsrede<br />

gar als „Höhepunkt auf dem<br />

<strong>Kispel</strong> und in der Region“.<br />

Text: Patricia Kozjek<br />

20 21


Veranstaltungskalender<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong><br />

Juli<br />

Fr. 05.07. und Sa. 06.07.<strong>2013</strong><br />

Marbach Classics<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach<br />

Fr. 05.07.<strong>2013</strong><br />

Kirchspielkino: Happy Day<br />

Open-Air am Gemeindehaus Gomadingen<br />

Sa. 06.07.<strong>2013</strong><br />

Sängerhock beim Backhaus Upfingen<br />

Gesangverein Upfingen<br />

Sa. 06.07.<strong>2013</strong><br />

Klettersteig-Tour<br />

Karhorn<br />

Sa. 06.07. und So. 07.07.<strong>2013</strong><br />

Soifa-Bobby Renna für Kinder,<br />

Jugendliche und Erwachsene<br />

„Steigle“ Würtingen<br />

Sa. 06. und So. 07.07.<strong>2013</strong><br />

Jahresausflug<br />

Verein für Motorsport und<br />

Freizeit Gächingen<br />

Sa. 06. und So. 07.07.<strong>2013</strong><br />

Backhaushock beim Backhaus<br />

in Ohnastetten<br />

Bürgerverein Ohnastetten<br />

So. 07.07.<strong>2013</strong><br />

Weißwurstessen beim Feuerwehrgerätehaus<br />

Upfingen<br />

Freiwillige Feuerwehr, Abt. Upfingen<br />

So. 07.07.<strong>2013</strong><br />

Ökumenischer Gottesdienst<br />

Klosterkirche Offenhausen<br />

So. 07.07.<strong>2013</strong><br />

Radtour<br />

Schwäb. <strong>Alb</strong>verein, OG Gä/Lon<br />

Fr. 12.07.<strong>2013</strong><br />

Konzert mit Voicecream<br />

Klosterkirche Offenhausen<br />

Sa. 13.07.<strong>2013</strong><br />

Grillabend Seestüble<br />

Schwäbischer <strong>Alb</strong>verein OG Gomadingen<br />

Sa. 13. und So. 14.07.<strong>2013</strong><br />

Backhaushock in der<br />

Ortsmitte Lonsingen<br />

Lonsinger Vereine<br />

So. 14.07.<strong>2013</strong><br />

Erntebittgottesdienst<br />

Andreaskirche Würtingen<br />

Sa. 20.07.<strong>2013</strong><br />

Seenachtsfest<br />

Gomadinger See<br />

So. 21.07.<strong>2013</strong><br />

Franziskafest<br />

Evangelische Kirchengemeinde Ohnastetten<br />

So. 21.07.<strong>2013</strong><br />

Schäferlauf in Bad Urach<br />

So. 21.07.<strong>2013</strong><br />

Distriktgottesdienst auf dem Eisberg<br />

Eisberg Dottingen<br />

Di. 23.07.<strong>2013</strong><br />

Seniorennachmittag<br />

Wanderheim Sternberg<br />

Do. 25.07.<strong>2013</strong><br />

Dorfabend mit Spielnachmittag<br />

Rathausplatz Gomadingen<br />

Fr. 26.07.<strong>2013</strong><br />

Ausstellungseröffnung<br />

Klosterkirche Offenhausen<br />

Klosterkirche Offenhausen<br />

Fr. 26.07.<strong>2013</strong><br />

Open-Air-Kino<br />

Klosterkirche Offenhausen<br />

Sa. 27. und So. 28.07.<strong>2013</strong><br />

Dorfhock in der Ortsmitte Würtingen<br />

Würtinger Vereine<br />

So. 28.07.<strong>2013</strong><br />

Gehörlosentag Dapfen mit anschl.<br />

Begegnungstag Gehörlose / Hörende<br />

im Gemeindehaus<br />

Martinskirche/Gemeindehaus Dapfen<br />

August<br />

Do. 01. und Fr. 02.08.<strong>2013</strong><br />

Filmnacht<br />

Skihütte „Kohlwald“ Würtingen<br />

Do. 08. bis So. 11.08.<strong>2013</strong><br />

Festival des Dressurpferdes<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach<br />

Sa. 10. und So. 11.08.<strong>2013</strong><br />

Dorfhock in der Ortsmitte Gächingen<br />

Gächinger Vereine<br />

So. 11.08.<strong>2013</strong><br />

Frühschoppenkonzert<br />

„Tante Friedas Jazzkränzchen“<br />

Gestütshof Offenhausen<br />

Sa. 17. und So. 18.08.<strong>2013</strong><br />

Bairactar Memorial (Araberschau,<br />

int. B-Schau, nat. C-Schau)<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach<br />

Fr. 23.08.<strong>2013</strong><br />

Empfang anl. des 25-jährigen Jubiläums<br />

der Fahrsportgruppe Marbach<br />

Marktplatz Gomadingen<br />

Sa. 24. und So. 25.08.<strong>2013</strong><br />

25-jähriges Jubiläum mit den<br />

baden-württemberg. Vierspännermeisterschaften<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

TES+M GmbH<br />

Thomas Blank<br />

Silcherstr. 12<br />

73268 Erkenbrechtsweiler<br />

Telefon 07026 / 601 9646<br />

alb@albmarketing.de<br />

Layout & Gestaltung:<br />

thomasblank.com gmbh<br />

Erscheinungsweise:<br />

viermal im Jahr<br />

Telefon 07026 / 35 35<br />

post@thomasblank.com<br />

Sa. 24. und So. 25.08.<strong>2013</strong><br />

Genussmarkt rund ums Lagerhaus<br />

Dapfen<br />

Sa. 31.08. bis So. 08.09.<strong>2013</strong><br />

Wanderpokal- und Preisschießen<br />

Schützenhaus Gächingen<br />

September<br />

So. 01.09.<strong>2013</strong><br />

Sonntagstreff<br />

Vereinshütte „Mond“ Würtingen<br />

So. 01.09.<strong>2013</strong><br />

„Mittendrin“-Gottesdienst<br />

Andreaskirche Würtingen<br />

Mo. 02.09.<strong>2013</strong><br />

Krämermarkt in der Ortsmitte Gächingen<br />

Mi. 04.09.<strong>2013</strong><br />

17. Kartoffelfest<br />

beim Gestütshof St. Johann<br />

14/ 15/ 16.09.<strong>2013</strong><br />

„Schlachtfest in Dapfen“<br />

Sa. 21.09.<strong>2013</strong><br />

„Tag des offenen Backhauses“<br />

St. Johanner Backhäuser<br />

So. 29.09.<strong>2013</strong><br />

„Marbacher Hengstparade“<br />

Redaktion:<br />

Thomas Blank<br />

Patricia Kozjek<br />

Kerstin Dannath<br />

Eva-Maria Pulvermüller<br />

Druck:<br />

Leibfarth & Schwarz<br />

GmbH & Co.KG<br />

72581 Dettingen/Erms<br />

Telefon 07123 / 9785-0<br />

kontakt@leibfarth-schwarz.de<br />

Gute Unterhaltung, Spaß und<br />

neue Denkanstöße wünscht Ihre<br />

Volksbank Metzingen - Bad Urach eG<br />

Allgemeine Hinweise:<br />

Die Inhalte wurden mit größter Sorgfalt erstellt (Stand<br />

06/<strong>2013</strong>). Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir für<br />

etwaige enthaltene Informationsfehler – einschließlich der<br />

angegebenen Internetlinks – keine Haftung übernehmen.<br />

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