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9/2013 <strong>Ratgeber</strong> <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong><br />
<strong>Aromatische</strong> <strong>Quitten</strong>:<br />
<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Sonne</strong> <strong>verwöhnt</strong><br />
Hüttenzauber:<br />
Schlemmen<br />
wie auf <strong>der</strong> Alm<br />
Psychologie:<br />
Hilfe, ich bin<br />
schüchtern!<br />
Gratis<br />
Schnitt muster bogen<br />
zum Bestellen<br />
€ 3,00<br />
Österreich: € 3,40<br />
Schweiz: SFR 4,60<br />
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'!1J05HH-eadaaa!:k;T<br />
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Bei einem Schönheitswettbewerb<br />
hätte sie keine Chance − <strong>der</strong>artige<br />
Dellen im Körper entsprechen einfach<br />
nicht dem heutigen Ideal. „Immerhin“,<br />
könnte sich die Quitte gut zureden,<br />
„zählen bei mir die inneren Werte!“<br />
Lei<strong>der</strong> hat <strong>der</strong> Mensch sehr lange<br />
nicht begriffen, was die Quitte damit meint,<br />
scheint ihr Fruchtfleisch doch auf den ersten Blick hart, holzig <strong>und</strong><br />
ungebießbar zu sein. Deshalb musste sie viel Spott ertragen, wurde<br />
vertrieben <strong>und</strong> durch ansehnlichere Exemplare ersetzt. Aber wir<br />
Menschen lernen ja immer dazu, weshalb wir die Quitte heute umso<br />
mehr schätzen. Ist ihr Fruchtfleisch erst einmal gekocht, entfaltet es<br />
sein zartes Aroma <strong>und</strong> gibt jedem Gericht eine unverwechselbare<br />
Note. Darüber hinaus enthält sie wertvolle Extrakte, die unsere Haut<br />
<strong>und</strong> Haare strahlen lassen. Und das, obwohl sie, bekanntermaßen,<br />
selbst nicht viel Wert auf Schönheit legt.<br />
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine tolle<br />
<strong>und</strong> genussreiche <strong>Quitten</strong>zeit!<br />
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Gutes vom Land<br />
88<br />
Natürliche<br />
Schönmacher<br />
Quitte
INHALT September 2013<br />
28<br />
Zwetschgengenuss<br />
20<br />
Kulinarische<br />
Reise<br />
an den<br />
Bodensee<br />
50<br />
Köstliche<br />
Zwiebeln<br />
82<br />
Naturkosmetik<br />
selbst gemacht<br />
Wellness von <strong>der</strong> Wiese<br />
116<br />
Hilfen im Alter<br />
Schwerhörigkeit<br />
136<br />
Hagnau<br />
am Bodensee<br />
62 Selbst genäht<br />
ESSEN, TRINKEN<br />
Alpenzauber bei <strong>der</strong> Brotzeit:<br />
Was für eine Hüttengaudi! 6<br />
Kulinarisches Quiz 13<br />
Gutes vom Land: Lauch <strong>und</strong> Quitte 14<br />
Kulinarische Reise an den Bodensee 20<br />
Extra: Eberesche 24<br />
Zwetschgengenuss:<br />
Frisch aus dem Ofen 28<br />
Marktbummel 34<br />
Schätze im Glas: Hol<strong>und</strong>er 36<br />
Bunt, zart <strong>und</strong> köstlich: Macarons 40<br />
Küchenkalen<strong>der</strong> 46<br />
Übrigens: Laktoseintoleranz 47<br />
Bestseller-Rezepte unserer Leser 48<br />
Ohne sie fehlt etwas: Köstliche Zwiebeln 50<br />
Köstliche Zwiebelgewächse: Allerlei Allia 56<br />
Rezeptverzeichnis 60<br />
Büchertipps 60<br />
Herstellernachweis 153<br />
MODE, KREATIV<br />
Selbst genäht:<br />
Klei<strong>der</strong> & Co. 62<br />
Allgemeine Anleitung zu den<br />
Schnittmustermodellen 73<br />
Kin<strong>der</strong>land 74<br />
Maschen im Herbst 78<br />
Herstellernachweis 153<br />
SCHÖNHEIT, WELLNESS<br />
Naturkosmetik:<br />
Wellness von <strong>der</strong> Wiese 82<br />
Natürliche Schönmacher: Quitte 88<br />
Tipps & Trends 91<br />
WOHNEN<br />
Mein schönes Zuhause:<br />
Umarmen Sie die Natur 92<br />
GESUNDHEIT, MEDIZIN<br />
Leber 96<br />
Bauchspeicheldrüse 100<br />
Zysten 104<br />
Schlüssellochchirurgie 108<br />
Misteltherapie 110<br />
Besser leben 114<br />
Hilfen im Alter: Schwerhörigkeit 116<br />
Krankheiten-ABC: S 118<br />
PSYCHOLOGIE<br />
Roswitha Stemmer-Beer:<br />
Hilfe! Ich bin schüchtern! 120<br />
Blick in die Zeit:<br />
Amina das Gardengirl 130<br />
FREIZEIT, FERIEN, UNTERHALTUNG<br />
Tolle Prämien für unsere Leser 87<br />
Kurzgeschichte:<br />
Das Leben hat so viel zu geben 126<br />
Hagnau am Bodensee 136<br />
Römerbergwerk, Lavakeller <strong>und</strong><br />
Terra Vulcania 144<br />
Neues vom <strong>Ratgeber</strong>-DINO:<br />
Wer macht eigentlich die Gesetze? 148<br />
Rätselauflösungen <strong>und</strong> Gewinner 154<br />
Sudoku 155<br />
Kreuzwort-Preisrätsel 61, 156<br />
<strong>Vorschau</strong> 158<br />
Impressum <strong>und</strong> Herstellernachweis 153<br />
4 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
5
Alpenzauber bei <strong>der</strong> Brotzeit<br />
Was für eine Hüttengaudi<br />
Der Zauber <strong>der</strong> Berge zieht jeden Besucher in seinen Bann. Fernab von allem<br />
Trubel kann man seine Seele baumeln lassen <strong>und</strong> das Leben genießen!<br />
Deftige Schmankerl <strong>und</strong> süße Leckerbissen sorgen dabei für das leibliche Wohl.<br />
Schweinebraten<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
1,2 kg Schweinehals,<br />
4 Knoblauchzehen,<br />
200 g Möhren, 2 Zwiebeln,<br />
Salz, Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
½ TL Paprikapulver,<br />
¼ TL gemahlener Zimt,<br />
1 EL Butterschmalz,<br />
50 g gewürfeltes, dunkles Brot<br />
(z. B. Roggenbrot),<br />
300 ml Apfelwein (ersatzweise<br />
Apfelsaft),<br />
2 Lorbeerblätter,<br />
1 Nelke.<br />
Das Fleisch 1 St<strong>und</strong>e vor dem Braten<br />
aus dem Kühlschrank nehmen,<br />
damit es Zimmertemperatur annimmt.<br />
In <strong>der</strong> Zwischenzeit alle<br />
Knoblauchzehen pellen <strong>und</strong> halbieren.<br />
Die Möhren schälen <strong>und</strong> in<br />
Würfel schneiden. Die Zwiebeln<br />
pellen <strong>und</strong> fein hacken.<br />
Mit einem spitzen Messer an acht<br />
verschiedenen Stellen des Fleisches<br />
einstechen. In die somit entstandenen<br />
Öffnungen jeweils eine<br />
Knoblauchhälfte stecken.<br />
Etwas Salz, Pfeffer sowie das Paprika-<br />
<strong>und</strong> das Zimtpulver mischen<br />
<strong>und</strong> das Fleisch damit einreiben.<br />
Das Butterschmalz in einem Bräter<br />
erhitzen. Das Fleisch darin r<strong>und</strong>herum<br />
ungefähr 8 Minuten anbraten,<br />
dabei erst wenden, wenn sich eine<br />
Kruste gebildet hat.<br />
Die Brotwürfel hinzufügen <strong>und</strong><br />
mitbraten. Den Apfelwein, die Lorbeerblätter,<br />
Nelke sowie Möhren<strong>und</strong><br />
Zwiebelstücke zugeben. Alles<br />
kurz aufkochen, die Hitze reduzieren<br />
<strong>und</strong> zugedeckt bei geringer<br />
Hitze 50 − 60 Minuten schmoren<br />
lassen. Den Topf vom Herd nehmen<br />
<strong>und</strong> 10 Minuten ruhen lassen. Den<br />
Braten in Scheiben schneiden <strong>und</strong><br />
auf vorgewärmten Tellern anrichten.<br />
Dazu serviert man am besten<br />
Nudeln <strong>und</strong> Gemüse.<br />
Zubereitungszeit: 1 ¾ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
47 g Eiweiß, 36 g Fett, 15 g Kohlenhydrate,<br />
601 kcal (2513 kJ); 1,3 BE.<br />
Bayerischer<br />
Kartoffelkäs<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
400 g festkochende Kartoffeln,<br />
Salz, ½ TL Kümmel,<br />
120 g Zwiebeln,<br />
40 g Butter,<br />
200 g Schmand,<br />
1 Prise Cayennepfeffer,<br />
1 Prise gemahlener Korian<strong>der</strong>,<br />
Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
1 Prise gemahlener Kümmel,<br />
1 EL fein geschnittener<br />
Schnittlauch.<br />
Die Kartoffeln waschen, in einen<br />
Topf geben <strong>und</strong> mit kaltem Wasser<br />
bedecken. Leicht salzen, den Kümmel<br />
zugeben <strong>und</strong> alles zum Kochen<br />
bringen. Die Hitze reduzieren<br />
<strong>und</strong> die Kartoffeln zugedeckt in<br />
etwa 25 Minuten weich kochen.<br />
Abgießen <strong>und</strong> ausdampfen lassen.<br />
Die Kartoffeln pellen <strong>und</strong> durch<br />
eine Kartoffelpresse in eine Schüssel<br />
drücken. Die Zwiebeln pellen<br />
<strong>und</strong> fein hacken.<br />
Die Butter in einer Pfanne zerlassen,<br />
Zwiebeln darin bei schwacher<br />
Hitze leicht bräunen <strong>und</strong> zu den<br />
Kartoffeln geben. Den Schmand<br />
zufügen <strong>und</strong> mit etwas Cayennepfeffer,<br />
Korian<strong>der</strong>, Pfeffer, Kümmel<br />
<strong>und</strong> Schnittlauch verrühren. Dazu<br />
schmeckt frisches Bauernbrot.<br />
Zubereitungszeit: 50 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
4 g Eiweiß, 24 g Fett,<br />
18 g Kohlenhydrate,<br />
298 kcal (1247 kJ);<br />
1,5 BE.
Petersilien-Schmarrn<br />
mit gebratener<br />
Hähnchenbrust<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
1 B<strong>und</strong> Petersilie,<br />
3 Eier (M),<br />
125 g Mehl,<br />
1 TL Backpulver,<br />
350 ml Milch,<br />
Salz,<br />
600 g Hähnchenbrustfilet,<br />
1 EL Butterschmalz,<br />
Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
90 g Rucola.<br />
Außerdem:<br />
Butter zum Braten.<br />
Die Petersilie abbrausen, trocken<br />
schütteln <strong>und</strong> die Blätter von den<br />
Stielen zupfen.<br />
Die Eier trennen. Das Eiweiß beiseitestellen.<br />
Die Eigelbe, das Mehl,<br />
das Backpulver, die Milch <strong>und</strong> die<br />
Petersilienblätter mit einem Mixstab<br />
pürieren. Mit etwas Salz würzen<br />
<strong>und</strong> 10 Minuten quellen lassen.<br />
Die Hähnchenbrustfilets kalt abbrausen,<br />
trocken tupfen <strong>und</strong> in<br />
m<strong>und</strong>gerechte Stücke schneiden.<br />
Das Butterschmalz in einer beschichteten<br />
Pfanne erhitzen, das<br />
Fleisch darin gar braten <strong>und</strong> kräftig<br />
mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer würzen. Herausnehmen<br />
<strong>und</strong> warm halten.<br />
Das Eiweiß mit etwas Salz steif<br />
schlagen <strong>und</strong> vorsichtig unter den<br />
Teig heben. Etwas Butter in einer<br />
Pfanne erhitzen. Den Teig hineingeben<br />
<strong>und</strong> bei mittlerer Hitze stocken<br />
lassen, dann wenden. Mit<br />
zwei Gabeln in m<strong>und</strong>gerechte<br />
Stücke reißen <strong>und</strong> bei schwacher<br />
Hitze 2 − 3 Minuten weiter braten.<br />
Den Rucola abbrausen <strong>und</strong> trocken<br />
schütteln. Den Schmarrn auf<br />
vier Tellern anrichten, die Hähnchenstücke<br />
darauf verteilen <strong>und</strong><br />
mit dem Rucola garniert servieren.<br />
Zubereitungszeit: 50 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
45 g Eiweiß, 9 g Fett,<br />
23 g Kohlenhydrate,<br />
360 kcal (1505 kJ);<br />
1,9 BE.<br />
Alpenhörnchen<br />
mit Apfelkompott<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten für das Apfelkompott:<br />
750 g Äpfel,<br />
150 ml Apfelsaft,<br />
50 g Zucker,<br />
1 Spritzer Zitronensaft,<br />
1 kleine Stange Zimt,<br />
1 Gewürznelke.<br />
Für die Alpenhörnchen:<br />
300 g festkochende Kartoffeln,<br />
Salz,<br />
650 ml Milch,<br />
250 g Hörnchennudeln,<br />
300 g Zwiebeln,<br />
100 g roh geräucherter,<br />
durchwachsener Speck,<br />
30 g Butter,<br />
120 g geriebener Bergkäse,<br />
Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle.<br />
Außerdem:<br />
Butter für die Form,<br />
1 EL fein geschnittener<br />
Schnittlauch.<br />
Für das Kompott die Äpfel schälen,<br />
vierteln <strong>und</strong> das Kerngehäuse entfernen.<br />
Die Viertel in kleine Würfel<br />
schneiden.<br />
Den Apfelsaft zusammen mit dem<br />
Zucker, etwas Zitronensaft, dem<br />
Zimt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gewürznelke in einem<br />
Topf aufkochen. Die Apfelstücke<br />
zufügen <strong>und</strong> 10 Minuten bei<br />
reduzierter Hitze köcheln lassen,<br />
gelegentlich umrühren. Vom Herd<br />
nehmen <strong>und</strong> auskühlen lassen.<br />
Die Kartoffeln waschen, in einem<br />
Topf mit leicht gesalzenem Wasser<br />
bedecken <strong>und</strong> 20 Minuten weich<br />
kochen. Das Wasser abgießen <strong>und</strong><br />
die Kartoffeln etwas abkühlen lassen.<br />
Dann pellen <strong>und</strong> in kleine<br />
Würfel schneiden.<br />
Die Milch mit einer Prise Salz erhitzen,<br />
die Nudeln zugeben <strong>und</strong> etwa<br />
10 Minuten garen. Die Milch sollte<br />
fast ganz aufgesogen sein.<br />
Den Backofen auf 200° C (Gas Stufe<br />
3) vorheizen. Die Zwiebeln pellen<br />
<strong>und</strong> in feine Ringe schneiden.<br />
Den Speck in dünne Scheiben,<br />
dann quer in Streifen schneiden.<br />
Die Butter in einer Pfanne zerlassen.<br />
Den Speck darin knusprig anbraten,<br />
die Zwiebeln zugeben <strong>und</strong><br />
goldbraun rösten.<br />
Die Nudeln <strong>und</strong> die Kartoffelwürfel<br />
mit 100 g Käse mischen. Salzen <strong>und</strong><br />
pfeffern. Eine entsprechend große<br />
Auflaufform sorgfältig mit etwas<br />
weicher Butter ausstreichen. Die<br />
Nudel-Mischung einfüllen <strong>und</strong> die<br />
Zwiebel-Speck-Mischung gleichmäßig<br />
darüber verteilen. Mit dem<br />
restlichen Käse bestreuen.<br />
Im heißen Backofen 10 − 15 Minuten<br />
goldbraun überbacken. Mit<br />
dem Schnittlauch bestreuen <strong>und</strong><br />
zusammen mit dem Apfelkompott<br />
servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 ½ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
29 g Eiweiß, 31 g Fett,<br />
103 g Kohlenhydrate,<br />
816 kcal (3418 kJ); 8,6 BE.<br />
8 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
Speckknödel<br />
auf Kraut<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten für die Knödel:<br />
5 Brötchen vom Vortag (250 g),<br />
125 ml heiße Milch,<br />
80 g Zwiebeln,<br />
50 g Lauch,<br />
100 g roh geräucherter,<br />
durchwachsener Speck,<br />
20 g Butter,<br />
2 EL fein geschnittene<br />
Petersilie,<br />
Salz, Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
3 Eier (M).<br />
Für das Kraut:<br />
1 kleiner Kopf Weißkraut<br />
(800 g),<br />
100 g Zwiebeln,<br />
1 Knoblauchzehe,<br />
150 g rote Paprikaschote,<br />
30 g Butter,<br />
1 EL Zucker,<br />
½ TL Kümmel,<br />
Salz, Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
100 ml Weißwein,<br />
200 ml Fleischbrühe,<br />
1 EL Apfelessig.<br />
Für die Knödel die Brötchen in<br />
5 mm dicke Scheiben schneiden.<br />
In eine Schüssel geben, mit <strong>der</strong><br />
Milch übergießen <strong>und</strong> zugedeckt<br />
20 Minuten quellen lassen.<br />
Die Zwiebeln pellen <strong>und</strong> klein hacken.<br />
Den Lauch putzen <strong>und</strong> wie<br />
den Speck in feine Würfel schneiden.<br />
Die Butter in einer Pfanne<br />
zerlassen. Zwiebel-, Lauch- <strong>und</strong><br />
Speckstückchen darin anschwitzen.<br />
Die Petersilie einrühren <strong>und</strong><br />
mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer abschmecken.<br />
Abkühlen lassen.<br />
Die Eier mit <strong>der</strong> abgekühlten Zwiebel-Mischung<br />
zu den Brötchen in<br />
die Schüssel geben. Alles zu einem<br />
glatten Teig verarbeiten <strong>und</strong> 10 Minuten<br />
ruhen lassen.<br />
Aus dem Teig mit den flachen, angefeuchteten<br />
Händen zwölf gleich<br />
große Knödel formen <strong>und</strong> diese<br />
zugedeckt beiseitestellen.<br />
Für das Kraut die äußeren Blätter<br />
vom Weißkraut entfernen <strong>und</strong> den<br />
Kopf vierteln. Den Strunk herausschneiden<br />
<strong>und</strong> die Viertel in etwa<br />
2,5 cm große Quadrate schneiden.<br />
Zwiebeln <strong>und</strong> Knoblauch pellen,<br />
beides fein hacken. Die Paprikaschote<br />
halbieren, Stielansatz, Samen<br />
<strong>und</strong> die weißen Trennwände<br />
entfernen. Das Fruchtfleisch in<br />
kleine Würfel schneiden.<br />
Die Butter in einem entsprechend<br />
großen Topf zerlassen. Zwiebel-,<br />
Knoblauch- <strong>und</strong> Paprikastücke darin<br />
anschwitzen. Den Kohl zugeben<br />
<strong>und</strong> mit Zucker, Kümmel, Salz<br />
<strong>und</strong> Pfeffer würzen. Den Weißwein<br />
<strong>und</strong> die Fleischbrühe angießen<br />
<strong>und</strong> das Kraut etwa 30 Minuten bei<br />
mittlerer Hitze im geschlossenen<br />
Topf schmoren, bis es weich ist. Mit<br />
dem Essig würzen <strong>und</strong> nochmals<br />
abschmecken.<br />
Die Knödel in kochendes Salzwasser<br />
legen, die Hitze reduzieren <strong>und</strong><br />
die Knödel 20 Minuten gar ziehen<br />
lassen. Kurz vor Ende <strong>der</strong> Garzeit<br />
das Kraut auf vorbereiteten Tellern<br />
anrichten. Dann die Knödel mit einem<br />
Schaumlöffel aus dem Wasser<br />
heben, kurz abtropfen lassen, auf<br />
das Kraut legen <strong>und</strong> servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 ½ St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich Wartezeit.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
22 g Eiweiß, 27 g Fett, 50 g Kohlenhydrate,<br />
551 kcal (2309 kJ); 4,2 BE.<br />
Deftige<br />
Hüttensuppe<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
60 g Zwiebel,<br />
1 Knoblauchzehe,<br />
150 g gelbe Paprikaschote,<br />
125 g Möhren,<br />
50 g roh geräucherter,<br />
durchwachsener Speck,<br />
2 EL <strong>Sonne</strong>nblumenöl,<br />
2 in Scheiben geschnittene<br />
Bratwürste (je 100 g),<br />
150 g Schmand,<br />
1 EL mittelscharfer Senf,<br />
2 EL fein geschnittene<br />
Petersilie,<br />
1 TL fein geschnittenes<br />
Liebstöckel,<br />
600 ml Fleischbrühe,<br />
Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle, Salz,<br />
1 EL Weißweinessig.<br />
Die Zwiebel <strong>und</strong> den Knoblauch<br />
pellen, beides fein hacken. Die Paprikaschote<br />
halbieren, Stielansatz,<br />
Samen <strong>und</strong> die weißen Trennwände<br />
entfernen. Das Fruchtfleisch<br />
klein würfeln. Die Möhren schälen<br />
<strong>und</strong> in dünne Scheiben schneiden.<br />
Den Speck fein würfeln.<br />
Das Öl in einer Pfanne erhitzen. Die<br />
Bratwurstscheiben mit den Speckwürfeln<br />
darin anbraten. Zwiebel<strong>und</strong><br />
Knoblauchstücke hinzugeben<br />
<strong>und</strong> kurz mitbraten.<br />
Den Schmand mit dem Senf in einer<br />
kleinen Schüssel glatt rühren<br />
<strong>und</strong> die Kräuter untermischen. Die<br />
Brühe in einen Topf geben, mit einem<br />
Schneebesen die Schmandmasse<br />
einrühren <strong>und</strong> mit Pfeffer,<br />
Salz <strong>und</strong> dem Essig abschmecken.<br />
Die Möhren <strong>und</strong> die Bratwurst-Mischung<br />
zugeben, alles kurz aufkochen<br />
lassen.<br />
Bei Bedarf nochmals mit Salz, Pfeffer<br />
<strong>und</strong> Essig abschmecken. Die<br />
Suppe in tiefen Tellern anrichten<br />
<strong>und</strong> servieren.<br />
Zubereitungszeit: 40 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
19 g Eiweiß, 37 g Fett,<br />
6 g Kohlenhydrate,<br />
433 kcal (1812 kJ);<br />
0,5 BE.<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
11
Buchteln mit<br />
Pflaumenmusfüllung<br />
<strong>und</strong> Vanillesoße<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten für die Buchteln:<br />
30 g frische Hefe,<br />
100 ml lauwarme Milch,<br />
20 g Zucker,<br />
340 g Mehl,<br />
1 Ei (M), 2 Eigelb (M),<br />
130 g weiche Butter,<br />
Salz,<br />
Mark einer Vanilleschote,<br />
2 EL Rum (ersatzweise wenige<br />
Tropfen Rum-Aroma),<br />
abgeriebene Schale einer<br />
Bio-Zitrone,<br />
60 g Pflaumenmus,<br />
etwas Pu<strong>der</strong>zucker.<br />
Für die Vanillesoße:<br />
250 ml Milch,<br />
Mark einer Vanilleschote,<br />
50 Zucker,<br />
5 Eigelb (M).<br />
Außerdem:<br />
Butter für die Form,<br />
Pu<strong>der</strong>zucker zum Besieben.<br />
Für den Teig die Hefe in 60 ml Milch<br />
bröckeln <strong>und</strong> mit dem Zucker <strong>und</strong><br />
80 g Mehl glatt rühren. Den Vorteig<br />
mit etwas Mehl bestauben <strong>und</strong> zugedeckt<br />
an einem warmen Ort<br />
30 Minuten gehen lassen.<br />
Das Ei, die Eigelbe, 80 g Butter, etwas<br />
Salz, das Vanillemark, den<br />
Rum, die Zitronenschale sowie die<br />
restliche Milch <strong>und</strong> das restliche<br />
Mehl zum Vorteig geben <strong>und</strong> alles<br />
zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten.<br />
Nochmals 20 Minuten<br />
gehen lassen. Den Ofen auf 180° C<br />
(Gas Stufe 2 − 2 ½) vorheizen. Den<br />
Teig kurz durchkneten <strong>und</strong> auf einer<br />
bemehlten Arbeitsfläche etwa<br />
0,5 cm dick ausrollen. 16 Kreise mit<br />
je etwa 3 cm Ø ausstechen. Je ¼ TL<br />
Pflaumenmus daraufsetzen, den<br />
Teig darüber fest zusammendrücken<br />
<strong>und</strong> zu einer Kugel formen.<br />
Die übrige Butter in <strong>der</strong> Form zerlassen,<br />
die Buchteln darin wälzen<br />
<strong>und</strong> dicht nebeneinan<strong>der</strong> hineinsetzen.<br />
Wenig Pu<strong>der</strong>zucker darübersieben<br />
<strong>und</strong> etwa 15 Minuten<br />
gehen lassen. Im heißen Ofen etwa<br />
20 Minuten backen.<br />
Für die Soße die Milch mit dem Vanillemark<br />
aufkochen <strong>und</strong> abkühlen<br />
lassen. Den Zucker <strong>und</strong> die Eigelbe<br />
einrühren. Die Eiermilch mit dem<br />
Schneebesen im heißen Wasservrein<br />
Sieb streichen. Die Buchteln<br />
mit Pu<strong>der</strong>zucker besieben <strong>und</strong> mit<br />
<strong>der</strong> Vanillesoße servieren.<br />
Zubereitungszeit: 2 St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
21 g Eiweiß, 44 g Fett,<br />
94 g Kohlenhydrate,<br />
860 kcal (3601 kJ).<br />
Kulinarisches<br />
QUIZ<br />
Testen Sie Ihr Wissen<br />
r<strong>und</strong> um die Küche.<br />
Wir stellen Ihnen einige<br />
Fragen zu verschie denen<br />
Themen dieses <strong>Ratgeber</strong>s.<br />
Sie suchen sich aus den<br />
drei möglichen Antworten<br />
die richtige heraus,<br />
nehmen den dazugehöri -<br />
gen Lösungs buchstaben<br />
<strong>und</strong> bilden damit das<br />
Lösungswort. Raten Sie<br />
mit <strong>und</strong> gewinnen Sie!<br />
1. „Katinka“, „Cacaks Schöne“<br />
<strong>und</strong> „Presenta“ sind ...<br />
nW ... Zwetschgensorten.<br />
nR ... Cocktails.<br />
nV ... bulgarische Desserts.<br />
2. Wodurch werden Eber -<br />
eschenbeeren im<br />
Geschmack mil<strong>der</strong>?<br />
nH Durch das kurze Aufkochen in<br />
einem Zucker-Essig-Sud.<br />
nE Wenn man sie r<strong>und</strong>herum mit<br />
<strong>der</strong> Hand leicht andrückt.<br />
nI Wenn sie nach dem ersten<br />
Frost geerntet werden.<br />
3. Backzwetschgen sollten ...<br />
nU ... überreif <strong>und</strong> sehr saftig sein.<br />
nE ... süß-aromatisch, steinlösend<br />
<strong>und</strong> nicht zu saftig sein.<br />
nR ... noch grüne Stellen haben.<br />
Das können Sie im September gewinnen:<br />
17 x Wan<strong>der</strong>proviant<br />
Genau das Richtige für alle Wan<strong>der</strong>fre<strong>und</strong>e,<br />
die unterwegs gerne gut <strong>und</strong><br />
zünftig essen, sind die hessischen<br />
Wurstspezialitäten von Rack & Rüther.<br />
Die Wurstauswahl „Hüttenzauber“<br />
wurde exklusiv für die Gewinner<br />
dieses Rätsels zusammengestellt. Sie<br />
enthält die Ahle Wurscht-Stracke <strong>und</strong><br />
die Ahle Wurscht-R<strong>und</strong>e. Zum Paket gehören auch die mit Bärlauch<br />
<strong>und</strong> Majoran verfeinerte Leberwurst <strong>und</strong> eine grobe Kalbfleisch-<br />
Leberwurst. Nicht fehlen dürfen eine Dürre Leberwurst, Blutwurst,<br />
Sülze mit Pfeffer, Kochmettwurst, Kaiser-Jagdwurst, Fleischwurst<br />
sowie Wiener, Cocktail-Wiener <strong>und</strong> Mettwurst.<br />
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von Rack & Rüther im Wert von je 70 €.<br />
4. Warum dürfen Hol<strong>und</strong>erbeeren<br />
nicht roh gegessen<br />
werden?<br />
nM Der Saft verfärbt die Zähne<br />
nachhaltig.<br />
nN Erst beim Erhitzen wird das<br />
giftige Sambunigrin zerstört.<br />
nL Erst durch langes Kochen bildet<br />
sich sein typisches Aroma.<br />
5. „Bulbillen“ sind ...<br />
nB ... ungarische Hackfleisch -<br />
klößchen mit Paprika.<br />
nA ... beson<strong>der</strong>s zarte Fleisch -<br />
stücke aus <strong>der</strong> Bullenschulter.<br />
nE ... die kleinen essbaren Brutzwiebeln<br />
<strong>der</strong> Etagenzwiebel.<br />
6. Macarons trocknet man vor<br />
dem Backen noch kurz an, ...<br />
nA ... damit sich die Lebensmittelfarbe<br />
besser verteilen kann.<br />
nR ... damit sie beim Backen eine<br />
schöne Form bekommen.<br />
nG ...damit sie saftiger werden.<br />
Lösungswort<br />
n 1 n 2 n 3 n 4 n 5 n6<br />
Es gilt das Lösungswort zu finden, das aus<br />
den Lösungsbuchstaben <strong>der</strong> richtigen<br />
Antworten zusam menzusetzen ist.<br />
Geben Sie uns dieses per Telefon unter<br />
<strong>der</strong> Nummer<br />
01378 9090 1011<br />
durch (ein Anruf aus dem deutschen<br />
Festnetz kostet 0,50 €, ggf. abweichende<br />
Tarife aus dem Mobilfunknetz).<br />
Sie können uns das Lösungswort auch auf<br />
einer ausreichend frankierten Postkarte<br />
schicken mit dem Kennwort<br />
„Kulinarisches Quiz 9“.<br />
Adresse, Teilnahmebedingungen sowie<br />
Einsendeschluss auf Seite 155.<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
13
GUTES VOM LAND<br />
Das eine lang <strong>und</strong> grün, das an<strong>der</strong>e r<strong>und</strong> <strong>und</strong> gelb. So unterschiedlich Lauch <strong>und</strong><br />
Quitte auch scheinen, haben sie doch ihre Gemeinsamkeiten: Beide lassen zu dieser<br />
Jahreszeit unsere Gärten erstrahlen <strong>und</strong> verwandeln sich in <strong>der</strong> Küche zu<br />
Gaumenfreuden ganz nach unserem Geschmack.<br />
Gratinierte Lauch-<br />
Makkaroni<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
300 g Makkaroni,<br />
Salz, 100 g Zwiebeln,<br />
1 Knoblauchzehe,<br />
500 g Lauch,<br />
150 g gekochter Schinken,<br />
3 EL Rapsöl,<br />
Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
etwas geriebene Muskatnuss,<br />
100 ml Gemüsebrühe,<br />
150 g Sahne,<br />
1 TL Speisestärke.<br />
Außerdem:<br />
30 g Butter,<br />
50 g geriebener Emmentaler,<br />
1 EL fein geschnittener<br />
Schnittlauch.<br />
Die Makkaroni in kochendem Salzwasser<br />
bissfest garen. Abgießen,<br />
gut abtropfen lassen <strong>und</strong> vorerst<br />
beiseitestellen.<br />
Die Zwiebeln <strong>und</strong> den Knoblauch<br />
pellen, beides fein hacken. Den<br />
Lauch gründlich putzen, längs halbieren<br />
<strong>und</strong> in etwa 1,5 cm große<br />
Stücke schneiden. Den Schinken<br />
klein würfeln.<br />
Den Backofen auf 200° C<br />
(Gas Stufe 3) vorheizen. Das<br />
Öl in einer Pfanne erhitzen.<br />
Die Zwiebel- <strong>und</strong> Knoblauchstücke<br />
darin glasig anbraten.<br />
Lauch <strong>und</strong> Schinken<br />
zugeben <strong>und</strong> 5 Minuten<br />
braten. Mit Salz, Pfeffer <strong>und</strong><br />
Muskat würzen. Die Gemüsebrühe<br />
dazugießen <strong>und</strong><br />
alles zugedeckt bei reduzierter<br />
Hitze 5 Minuten<br />
dünsten.<br />
Die Sahne mit <strong>der</strong> Speisestärke<br />
vermischen <strong>und</strong> in<br />
die Lauchmischung einrühren,<br />
sodass die Masse<br />
sich verbindet. Alles erneut<br />
aufkochen <strong>und</strong> nochmals<br />
abschmecken.<br />
Die Butter zerlassen. Eine kleine<br />
Pfanne o<strong>der</strong> ofenfeste Teller mit<br />
Butter auspinseln. ¼ <strong>der</strong> Makkaroni<br />
jeweils spiralförmig einlegen, die<br />
Außenringe etwas höher legen,<br />
damit ein Nest entsteht. Mit etwas<br />
Butter beträufeln. ¼ <strong>der</strong> Lauch-Mischung<br />
in die Mitte des Nudelnestes<br />
geben, mit etwas Käse bestreuen<br />
<strong>und</strong> im heißen Ofen etwa<br />
10 − 15 Minuten überbacken. Herausnehmen<br />
<strong>und</strong> nacheinan<strong>der</strong><br />
3 weitere Nudelnester ausbacken.<br />
Mit fein geschnittenem Schnittlauch<br />
bestreut servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
26 g Eiweiß, 35 g Fett,<br />
59 g Kohlenhydrate,<br />
655 kcal (2741 kJ); 4,9 BE.<br />
Frittata von<br />
Süßkartoffeln<br />
<strong>und</strong> Lauch<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
150 g Lauch,<br />
1 Knoblauchzehe,<br />
80 g Zwiebeln,<br />
1 EL Rapsöl,<br />
Salz,<br />
Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
etwas geriebene Muskatnuss,<br />
350 g Süßkartoffeln,<br />
4 Eier (M),<br />
100 ml Milch,<br />
50 g Sahne,<br />
1 TL fein geschnittener<br />
Thymian,<br />
40 g geriebener Parmesan.<br />
Den Lauch gründlich putzen <strong>und</strong><br />
quer in feine Ringe schneiden. Den<br />
Knoblauch <strong>und</strong> die Zwiebeln pellen,<br />
beides fein hacken.<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas Stufe<br />
2 − 2 ½) vorheizen. Öl in einer<br />
beschichteten Pfanne erhitzen. Die<br />
Lauchringe sowie Zwiebel- <strong>und</strong><br />
Knoblauchstückchen kurz darin<br />
anschwitzen. Mit etwas Salz, Pfeffer<br />
<strong>und</strong> Muskat würzen.<br />
Die Süßkartoffeln gut waschen,<br />
schälen <strong>und</strong> in dünne Scheiben<br />
schneiden. Die Eier, Milch <strong>und</strong> Sahne<br />
zusammen mit dem Thymian<br />
<strong>und</strong> dem Parmesan in einer Schüssel<br />
verquirlen. Kräftig mit Salz <strong>und</strong><br />
Pfeffer abschmecken.<br />
Die Lauch-Mischung <strong>und</strong> die Süßkartoffeln<br />
abwechselnd in vier kleine<br />
Backofen geeignete Förmchen<br />
schichten, dann die Eier-Milch-<br />
Masse darübergießen. Im heißen<br />
Ofen 30 − 35 Minuten garen. Herausnehmen<br />
<strong>und</strong> sofort servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
15 g Eiweiß, 18 g Fett, 26 g Kohlenhydrate,<br />
324 kcal (1357 kJ); 2,2 BE.<br />
14 <strong>Ratgeber</strong> 9 /2013<br />
9 /2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
15
Limettenhuhn mit Lauch-Tomaten-Gremolata<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten für die Gremolata:<br />
4 getrocknete Tomaten,<br />
100 g Lauch,<br />
1 Bio-Limette,<br />
½ TL Meersalz,<br />
½ TL Zucker.<br />
Für das Limettenhuhn:<br />
4 Hähnchenbrustfilets<br />
ohne Haut,<br />
Salz,<br />
Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
¼ TL Chilipulver,<br />
150 g Schalotten,<br />
2 Knoblauchzehen,<br />
2 EL Rapsöl,<br />
30 ml Limettensaft,<br />
150 ml Geflügelfond,<br />
2 EL Ahornsirup,<br />
20 g Butter.<br />
Die Tomaten 15 Minuten in lauwarmem<br />
Wasser einweichen. Herausnehmen,<br />
gut abtropfen lassen <strong>und</strong><br />
fein würfeln.<br />
Den Lauch putzen, in feine Ringe<br />
schneiden <strong>und</strong> blanchieren. In einem<br />
Sieb gut abtropfen lassen. Die<br />
Limette sorgfältig schälen, sodass<br />
keine weiße Innenhaut mehr zurückbleibt.<br />
Die Frucht in gleichmäßig<br />
dünne, etwa 3 mm breite<br />
Scheiben schneiden. Zugedeckt<br />
beiseitestellen.<br />
Die Limettenschale ebenfalls von<br />
<strong>der</strong> weißen Haut befreien <strong>und</strong> zwei<br />
Drittel <strong>der</strong> Schale fein hacken. Die<br />
übrige Schale beiseitestellen. Das<br />
Meersalz <strong>und</strong> den Zucker in einem<br />
Mörser fein zerstoßen. Zusammen<br />
mit den Tomaten, dem Lauch <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Limettenschale mischen.<br />
Die Hähnchenbrust -<br />
filets abbrausen <strong>und</strong><br />
trocken tupfen. Mit<br />
Salz, Pfeffer <strong>und</strong> Chili<br />
würzen. Den Backofen<br />
auf 160° C (Gas Stufe<br />
1 ½) vorheizen.<br />
Die Schalotten <strong>und</strong><br />
den Knoblauch pellen.<br />
Die Schalotten vierteln<br />
<strong>und</strong> den Knoblauch<br />
halbieren. Das Öl in einem<br />
Bräter erhitzen<br />
<strong>und</strong> die Filets darin<br />
r<strong>und</strong>herum anbraten.<br />
Das Fleisch aus dem<br />
Bräter nehmen <strong>und</strong><br />
die Schalotten <strong>und</strong><br />
den Knoblauch darin<br />
anbraten. Die Filets wie<strong>der</strong> einlegen,<br />
mit dem Limettensaft sowie<br />
dem Geflügelfond ablöschen. Den<br />
Ahornsirup <strong>und</strong> die Butter einrühren,<br />
die restliche Limettenschale<br />
einlegen. Im heißen Backofen etwa<br />
15 Minuten garen, dabei ab <strong>und</strong> zu<br />
mit dem Bratensaft begießen.<br />
In den letzten 5 Minuten die Limettenscheiben<br />
hineinlegen. Aus dem<br />
Backofen nehmen, die Filets zusammen<br />
mit den Schalotten, den<br />
Knoblauchhälften <strong>und</strong> Limettenscheiben<br />
auf vier Tellern anrichten.<br />
Mit dem Bratensaft beträufeln <strong>und</strong><br />
die Lauch-Tomaten-Gremolata separat<br />
dazu servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 ¼ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
28 g Eiweiß, 11 g Fett,<br />
9 g Kohlenhydrate,<br />
249 kcal (1039 kJ);<br />
0,8 BE.<br />
Kastanien-<strong>Quitten</strong>-<br />
Suppe<br />
(Rezept zum Titelbild)<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
250 g <strong>Quitten</strong>,<br />
1 EL Zitronensaft,<br />
1 kleine Chilischote,<br />
100 g Petersilienwurzel,<br />
100 g Zwiebeln,<br />
1 Knoblauchzehe,<br />
250 g gegarte Esskastanien,<br />
40 g Butter,<br />
900 ml Gemüsebrühe,<br />
1 EL Rohrohrzucker,<br />
Salz,<br />
125 g Sahne,<br />
Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
1 TL Thymianblättchen.<br />
<strong>Von</strong> den <strong>Quitten</strong> den „Flaum“ mit<br />
einem Tuch abreiben. Die Früchte<br />
schälen, vierteln <strong>und</strong> das Kerngehäuse<br />
entfernen. Das Fruchtfleisch<br />
in ungefähr 0,5 cm große Würfel<br />
schneiden, in eine Schüssel geben<br />
<strong>und</strong> mit dem Zitronensaft beträufeln.<br />
Die Chilischote vom Stielansatz<br />
befreien, quer in feine Ringe<br />
schneiden <strong>und</strong> dabei die Samen<br />
entfernen. Die Petersilienwurzel<br />
schälen <strong>und</strong> klein schneiden. Die<br />
Zwiebeln <strong>und</strong> den Knoblauch pellen,<br />
beides fein hacken. 200 g Kastanien<br />
grob stückeln.<br />
In einem entsprechend großen<br />
Topf die Hälfte <strong>der</strong> Butter zerlassen.<br />
Zwiebel-, Knoblauch- <strong>und</strong> Petersilienwurzelstücke<br />
farblos darin<br />
anschwitzen. Die Kastanien hinzufügen<br />
<strong>und</strong> mit anbraten. Die Brühe<br />
angießen, zum Kochen bringen.<br />
Dann Hitze reduzieren <strong>und</strong> etwa<br />
20 Minuten köcheln lassen.<br />
In <strong>der</strong> Zwischenzeit die restliche<br />
Butter mit dem Zucker in einer beschichteten<br />
Pfanne schmelzen. Die<br />
<strong>Quitten</strong>würfel <strong>und</strong> die Chiliringe<br />
einrühren <strong>und</strong> bei mittlerer Hitze<br />
unter Rühren 5 Minuten garen. Die<br />
restlichen ganzen Kastanien zufügen<br />
<strong>und</strong> weitere 2 − 3 Minuten garen.<br />
Leicht salzen. Die Kastanien-<br />
Suppe im Topf mit einem Mixstab<br />
fein pürieren. Die Sahne zufügen,<br />
mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer abschmecken.<br />
In tiefen Tellern anrichten <strong>und</strong> die<br />
<strong>Quitten</strong>-Kastanien-Mischung darauf<br />
verteilen. Mit dem Thymian<br />
bestreuen <strong>und</strong> sofort servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
4 g Eiweiß, 24 g Fett,<br />
37 g Kohlenhydrate,<br />
376 kcal (1575 kJ); 3,1 BE.<br />
16 <strong>Ratgeber</strong> 9 /2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
17
SONDER -<br />
AUSGABE<br />
4,90 EURO<br />
<strong>Quitten</strong>-Streusel-Kuchen<br />
(Rezept für 12 Stücke)<br />
Zutaten für die <strong>Quitten</strong>:<br />
1 kg <strong>Quitten</strong>,<br />
30 g frische Ingwerwurzel,<br />
50 g Zucker,<br />
1 Zimtstange,<br />
500 ml Wasser.<br />
Für die Streusel:<br />
250 g Mehl,<br />
80 g gemahlene Mandeln,<br />
80 g Zucker,<br />
1 Päckchen Vanillezucker,<br />
175 g Butter.<br />
Für den Belag:<br />
250 g Quark,<br />
50 g Zucker,<br />
2 Eigelb (M),<br />
1 Päck. Vanillepudding pulver.<br />
Außerdem:<br />
Butter <strong>und</strong> Brösel für die Form,<br />
Pu<strong>der</strong>zucker zum Besieben.<br />
18 <strong>Ratgeber</strong><br />
9 /2013<br />
<strong>Von</strong> den <strong>Quitten</strong> den „Flaum“ mit<br />
einem Tuch abreiben. Die Früchte<br />
mit einem Sparschäler o<strong>der</strong> einem<br />
Messer großzügig schälen, sodass<br />
nichts von <strong>der</strong> Schale übrig bleibt.<br />
Die <strong>Quitten</strong> vierteln <strong>und</strong> das Kerngehäuse<br />
entfernen. Die Viertel in<br />
Spalten schneiden.<br />
Den Ingwer schälen <strong>und</strong> fein würfeln.<br />
Zusammen mit den <strong>Quitten</strong>,<br />
dem Zucker <strong>und</strong> <strong>der</strong> Zimtstange in<br />
einen Topf geben. Das Wasser angießen,<br />
aufkochen <strong>und</strong> zugedeckt<br />
bei mittlerer Hitze 10 – 15 Minuten<br />
dünsten. Abkühlen lassen.<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas Stufe<br />
2 − 2 ½) vorheizen. Eine Springform<br />
von 26 cm Ø sorgfältig mit<br />
Butter ausstreichen <strong>und</strong> mit Bröseln<br />
ausstreuen.<br />
Für die Streusel das Mehl, die Mandeln,<br />
den Zucker, den Vanillezucker<br />
<strong>und</strong> die Butter vermengen,<br />
dann zwischen den Fingern verkrümeln.<br />
Zwei Drittel <strong>der</strong> Streusel<br />
in die Springform geben, leicht andrücken<br />
<strong>und</strong> einen Rand von etwa<br />
3 cm hochziehen.<br />
Die <strong>Quitten</strong> in einem Sieb gut abtropfen<br />
lassen, den Sud dabei auffangen<br />
<strong>und</strong> 250 ml abmessen.<br />
Für den Belag den Quark, den Zucker,<br />
die Eigelbe, das Puddingpulver<br />
<strong>und</strong> den <strong>Quitten</strong>sud in einer<br />
Schüssel verrühren. Die Masse auf<br />
den Teig geben <strong>und</strong> glatt streichen.<br />
Die <strong>Quitten</strong> gleichmäßig darauf<br />
verteilen <strong>und</strong> die restlichen<br />
Streusel darübergeben.<br />
Im heißen Backofen 40 − 45 Minuten<br />
backen. Herausnehmen <strong>und</strong><br />
auf einem Kuchengitter auskühlen<br />
lassen, dann aus <strong>der</strong> Form lösen.<br />
Mit Pu<strong>der</strong>zucker besiebt servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 ½ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Stück ca.:<br />
7 g Eiweiß, 18 g Fett,<br />
41 g Kohlenhydrate,<br />
353 kcal (1476 kJ).<br />
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Ein Besuch am Bodensee, dem schwäbi -<br />
schen Meer, wird zum Erlebnisurlaub.<br />
Drei Län<strong>der</strong> teilen sich die Ufer. Zehn<br />
Inseln <strong>und</strong> mehrere Halbinseln, interes -<br />
sante Städte <strong>und</strong> traumhafte Land -<br />
schaften gilt es zu entdecken. Ebenso<br />
vielfältig ist die kulinarische Land -<br />
schaft. Der See liefert frischen Fisch,<br />
Obst, Gemüse <strong>und</strong> Kräuter gedeihen<br />
im milden Klima. Weinbau <strong>und</strong><br />
Brauereien sind seit Jahrh<strong>und</strong>erten hier<br />
beheimatet. Appetit bekommen? Dann<br />
genießen Sie unsere Vorschläge <strong>und</strong><br />
begleiten Sie uns auch zur Weinernte<br />
nach Hagnau ab Seite 136.<br />
Bodensee<br />
an den Bodensee<br />
Felchen in Bierteig<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
600 g Felchenfilets,<br />
Salz, Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
etwas Zitronensaft,<br />
Frittierfett.<br />
Für den Bierteig:<br />
150 ml helles Bier,<br />
1 Ei (M), 125 g Mehl,<br />
Salz, Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle.<br />
Für die Remoulade:<br />
30 g Gewürzgurken,<br />
20 g Kapern, 1 Sardellenfilet,<br />
150 g Mayonnaise,<br />
½ TL mittelscharfer Senf,<br />
1 EL fein geschnittene Kräuter,<br />
Salz, Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
50 g Zwiebel.<br />
Für den Teig Bier, Ei <strong>und</strong> gesiebtes<br />
Mehl gründlich verrühren. Mit Salz<br />
<strong>und</strong> Pfeffer abschmecken. 1 St<strong>und</strong>e<br />
ruhen lassen. Für die Remoulade<br />
die Gewürzgurken fein würfeln,<br />
Kapern <strong>und</strong> Sardellenfilet fein hacken.<br />
Alles mit <strong>der</strong> Mayonnaise in<br />
eine Schüssel geben, mit Senf,<br />
Kräutern <strong>und</strong> den Gewürzen verrühren.<br />
Die Zwiebel pellen, fein hacken<br />
<strong>und</strong> untermischen.<br />
Die Felchenfilets mit <strong>der</strong> Hautseite<br />
nach unten auf ein Küchenbrett<br />
legen, mit dem Messer zwischen<br />
Haut <strong>und</strong> Fleisch ansetzen <strong>und</strong> die<br />
Filets in einem Zug ablösen. Die<br />
Filets quer in 4 − 5 cm breite Stücke<br />
schneiden. Mit Salz, Pfeffer <strong>und</strong><br />
Zitronensaft würzen.<br />
Das Frittierfett auf 180° C erhitzen.<br />
Die Fischstücke einzeln in den Bierteig<br />
tauchen <strong>und</strong> darin wenden.<br />
Herausheben, kurz abtropfen lassen,<br />
dann in das heiße Fett einlegen<br />
<strong>und</strong> frittieren, bis sie goldgelb<br />
<strong>und</strong> knusprig sind. Herausnehmen<br />
<strong>und</strong> auf Küchenpapier abtropfen<br />
lassen. Anrichten <strong>und</strong> mit <strong>der</strong> Remoulade<br />
servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e,<br />
zusätzlich Wartezeit.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
33 g Eiweiß, 27 g Fett, 29 g Kohlenhydrate,<br />
501 kcal (2099 kJ); 2,4 BE.<br />
Bodenseer Apfelauflauf<br />
(Rezept für 6 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
100 g Brötchen vom Vortag,<br />
75 g Sahne,<br />
700 g Äpfel,<br />
40 g Zucker,<br />
½ TL gemahlener Zimt,<br />
125 g gemahlene Mandeln,<br />
60 g Zucker,<br />
125 g Butter,<br />
abgeriebene Schale einer<br />
halben Bio-Zitrone,<br />
4 Eier (M).<br />
BODENSEE<br />
Außerdem:<br />
Butter für die Förmchen,<br />
20 g Mandelblättchen,<br />
Pu<strong>der</strong>zucker zum Besieben.<br />
Die Brötchen in dünne Scheiben<br />
schneiden, in eine Schüssel legen,<br />
mit Sahne übergießen, mischen<br />
<strong>und</strong> weichen lassen. Die Äpfel<br />
schälen, vierteln, das Kerngehäuse<br />
entfernen, die Viertel in kleine<br />
Würfel schneiden. Mit Zucker <strong>und</strong><br />
Zimt bestreuen. Die Mandeln mit<br />
dem Zucker mischen.<br />
Die Butter mit <strong>der</strong> Zitronenschale<br />
cremig rühren, die Eier nach <strong>und</strong><br />
nach unterrühren. Die Semmelmasse<br />
<strong>und</strong> den Mandel-Zucker zugeben<br />
<strong>und</strong> unterrühren. Die Apfelwürfel<br />
zum Schluss unterheben.<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
21
BODENSEE<br />
BODENSEE<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas Stufe<br />
2 − 2 ½) vorheizen. Sechs hitzebeständige<br />
Auflaufförmchen von<br />
10 cm Ø mit weicher Butter ausstreichen,<br />
den Formboden mit den<br />
Mandelblättchen bestreuen. Die<br />
Teigmasse gleichmäßig einfüllen,<br />
die Oberfläche glatt<br />
streichen. Im heißen Ofen<br />
etwa 30 Minuten backen.<br />
Stäbchenprobe durchführen.<br />
Aus dem Ofen nehmen<br />
<strong>und</strong> lauwarm abkühlen<br />
lassen. Mit Pu<strong>der</strong>zu -<br />
cker besieben <strong>und</strong> servieren.<br />
Dazu schmeckt<br />
eine Vanillesoße.<br />
Zubereitungszeit:<br />
1 ¼ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
12 g Eiweiß, 41 g Fett, 40 g Kohlenhydrate,<br />
578 kcal (2420 kJ).<br />
Saiblingsfilet mit Salbei<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
4 küchenfertige Saiblinge<br />
(je ca. 300 g),<br />
Salz, Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
80 g Butter,<br />
16 Salbeiblätter.<br />
Für die Soße:<br />
20 g Schalotte,<br />
100 ml Weißwein,<br />
400 ml Fischfond,<br />
250 g Sahne,<br />
Salz, Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
einige Tropfen Zitronensaft,<br />
1 EL geschlagene Sahne,<br />
1 EL fein geschnittener Salbei.<br />
Außerdem:<br />
4 Kirschtomaten,<br />
Zitronenschnitze.<br />
Die ausgenommenen Saiblinge<br />
unter fließend kaltem Wasser innen<br />
<strong>und</strong> außen abbrausen. Mit Küchenpapier<br />
trocken tupfen. Kopf,<br />
Schwanz <strong>und</strong> Flossen abschneiden.<br />
Mit einem scharfen Messer<br />
am Rückgrat entlang einschneiden<br />
<strong>und</strong> die Filets vorsichtig von den<br />
Gräten abheben. Kleine Gräten mit<br />
einer Pinzette entfernen. Die Filets<br />
mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer würzen.<br />
Für die Soße die Schalotte pellen<br />
<strong>und</strong> in Scheiben schneiden. In einen<br />
Topf geben, den Weißwein<br />
zugießen <strong>und</strong> aufkochen. Den<br />
Fischfond angießen <strong>und</strong> alles bei<br />
mittlerer Hitze auf ein Drittel reduzieren.<br />
Die Sahne unterrühren <strong>und</strong><br />
bei geringer Hitze vorsichtig aufkochen,<br />
dabei ständig umrühren.<br />
Die Soße mit Salz, Pfeffer <strong>und</strong><br />
Zitronensaft abschmecken. So lange<br />
köcheln lassen, bis die Soße die<br />
gewünschte sämige Konsistenz<br />
hat. Durch ein feines Sieb passieren.<br />
Die geschlagene Sahne <strong>und</strong><br />
den Salbei untermischen.<br />
Die Butter in einer großen Pfanne<br />
zerlassen <strong>und</strong> die Filets − zuerst<br />
mit <strong>der</strong> Hautseite nach unten −<br />
von je<strong>der</strong> Seite 2 Minuten braten.<br />
In <strong>der</strong> letzten Minute die Salbeiblätter<br />
mitbraten.<br />
Die Filets mit den Salbeiblättern<br />
auf vorgewärmten Tellern anrichten.<br />
Die Tomaten halbieren, Stielansätze<br />
entfernen <strong>und</strong> die Früchte<br />
mit <strong>der</strong> Schnittseite nach unten<br />
kurz in <strong>der</strong> Pfanne braten. Die<br />
Schnittflächen mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />
würzen, die Filets damit garnieren.<br />
Mit <strong>der</strong> Bratbutter beträufeln. Die<br />
Soße separat dazu reichen.<br />
Zubereitungszeit: 45 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
32 g Eiweiß, 41 g Fett, 4 g Kohlenhydrate,<br />
530 kcal (2218 kJ); 0,3 BE.<br />
Bodenseer<br />
Zwiebelkuchen<br />
(Rezept für 4 − 6 Portionen)<br />
Zutaten für den Teig:<br />
250 g Mehl,<br />
10 g frische Hefe,<br />
etwa 125 ml lauwarmes Wasser,<br />
1 EL <strong>Sonne</strong>nblumenöl,<br />
½ TL Salz.<br />
Für den Belag:<br />
500 g rote Zwiebeln,<br />
100 g roh geräucherter<br />
durchwachsener Speck,<br />
1 EL Schweineschmalz,<br />
Salz, Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
etwas geriebene Muskatnuss,<br />
etwas gemahlener Kümmel,<br />
2 Eier (M), 100 g Sahne,<br />
100 g Schmand, 1 TL Mehl.<br />
Außerdem:<br />
1 EL fein geschnittene Petersilie<br />
zum Bestreuen.<br />
Für den Teig das Mehl in eine<br />
Schüssel sieben, in die Mitte eine<br />
Mulde drücken. Die Hefe<br />
hineinbröckeln <strong>und</strong> mit dem Wasser<br />
auflösen, dabei etwas Mehl<br />
vom Rand mit unterrühren. Den<br />
Hefeansatz mit etwas Mehl bestreuen<br />
<strong>und</strong> zugedeckt an einem<br />
warmen Ort gehen lassen, bis die<br />
Oberfläche deutliche Risse zeigt.<br />
Öl <strong>und</strong> Salz zugeben <strong>und</strong> alles zu<br />
einem glatten Teig verarbeiten.<br />
Den Teig zugedeckt zum doppelten<br />
Volumen aufgehen lassen.<br />
Für den Belag die Zwiebeln pellen<br />
<strong>und</strong> würfeln. 50 g Speck ebenfalls<br />
würfeln. Das Schmalz in einem<br />
Topf erhitzen, den Speck darin anbraten.<br />
Die Zwiebeln zugeben <strong>und</strong><br />
glasig dünsten. Mit Salz, Pfeffer,<br />
Muskat <strong>und</strong> Kümmel würzen. Die<br />
Masse abkühlen lassen.<br />
Die Eier mit Sahne, Schmand <strong>und</strong><br />
Mehl in einer Schüssel glatt rühren.<br />
Unter die abgekühlten Zwiebeln<br />
mischen <strong>und</strong> noch einmal abschmecken.<br />
Den Hefeteig kurz durchkneten,<br />
auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche<br />
in Blechgröße ausrollen. Ein<br />
Backblech mit Backpapier auslegen,<br />
den Teig darauflegen. Mit einer<br />
Gabel mehrmals einstechen.<br />
Zugedeckt nochmals 10 Minuten<br />
gehen lassen. Den Backofen auf<br />
200° C (Gas Stufe 3) vorheizen.<br />
Die Zwiebelmischung gleichmäßig<br />
auf dem Hefeteig verteilen. Den<br />
restlichen Speck in Streifen schneiden<br />
<strong>und</strong> darüberstreuen. Im heißen<br />
Backofen 25 Minuten backen.<br />
Herausnehmen <strong>und</strong> etwas abkühlen<br />
lassen. Den Zwiebelkuchen mit<br />
<strong>der</strong> Petersilie bestreuen, in Stücke<br />
schneiden <strong>und</strong> mit einem Glas<br />
Most o<strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>weißer servieren.<br />
Zubereitungszeit: ca. 2 St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
12 g Eiweiß, 21 g Fett, 35 g Kohlenhydrate,<br />
378 kcal (1583 kJ); 2,9 BE.<br />
22 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
Ebereschen<br />
Ab Ende Aug ust leuchten<br />
an Straßen- <strong>und</strong> Wald -<br />
rän<strong>der</strong>n die orangeroten<br />
Früchte <strong>der</strong> Ebereschen,<br />
auch Vogelbeeren<br />
genannt. Jetzt müssen<br />
Sie schnell sein, damit<br />
die Vögel nicht vor<br />
Ihnen mit <strong>der</strong><br />
Ernte beginnen!<br />
Ebereschenbeeren<br />
süßsauer<br />
(Rezept für 7 − 8 WECK®-Gläser)<br />
Mini-Tulpenform à 220 ml Inhalt<br />
Zutaten:<br />
1 kg Ebereschenbeeren,<br />
125 ml Apfelessig,<br />
125 ml Wasser,<br />
500 g Zucker,<br />
2 Gewürznelken,<br />
1 kleine (5 cm) Zimtstange,<br />
5 g frischer Meerrettich,<br />
5 g frische Ingwerwurzel,<br />
5 schwarze Pfefferkörner.<br />
Die Ebereschenbeeren waschen,<br />
gut abtropfen lassen <strong>und</strong> 24 St<strong>und</strong>en<br />
ins Tiefkühlgerät legen. Sie<br />
sind dann weniger bitter.<br />
Am nächsten Tag die Ebereschen<br />
mit Essig, Wasser <strong>und</strong> Zucker in einen<br />
Topf geben. Die Gewürze in einen<br />
Teebeutel o<strong>der</strong> eine Gewürzkugel<br />
füllen <strong>und</strong> mit in den Topf<br />
geben. Aufkochen lassen, bis sich<br />
<strong>der</strong> Zucker gelöst hat, dann abkühlen<br />
lassen.<br />
Zugedeckt bei Zimmertemperatur<br />
zwei Tage stehen lassen. Nochmals<br />
aufkochen, die Gewürze entfernen<br />
<strong>und</strong> die Beeren mit dem Sud in<br />
vorbereitete saubere Gläser füllen.<br />
Die Gläser mit Einkochring, Glasdeckel<br />
<strong>und</strong> Einweck-Klammern<br />
verschließen. Im 90° C-heißen Wasserbad<br />
30 Minuten einkochen.<br />
Zubereitungszeit: 50 Minuten,<br />
zusätzlich Wartezeiten sowie<br />
30 Minuten Einkochzeit bei 90° C.<br />
Nährwert pro Glas (bei 8 Gläsern)<br />
ca.: 2 g Eiweiß, 85 g Kohlen -<br />
hydrate, 363 kcal (1518 kJ).<br />
Fruchtige<br />
Romanaherzen mit<br />
Vogelbeer-Vinaigrette<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
2 EL Himbeer-Essig,<br />
1 EL Crème fraîche,<br />
2 EL Apfel-Birnen-Konfitüre mit<br />
Ebereschen (S. 26),<br />
1 TL Honigsenf,<br />
Salz, Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
4 EL <strong>Sonne</strong>nblumenöl.<br />
Für den Salat:<br />
2 Romanaherzen (je 200 g),<br />
300 g Früchte, z. B. je 100 g<br />
kleine Erdbeeren, Brombeeren<br />
<strong>und</strong> Mirabellen,<br />
150 g Feta,<br />
40 g Frühlingszwiebeln,<br />
½ TL rote Pfefferbeeren.<br />
Für die Vinaigrette den Essig mit<br />
<strong>der</strong> Crème fraîche, <strong>der</strong> Konfitüre<br />
<strong>und</strong> dem Senf in eine Schüssel<br />
geben, mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer glatt<br />
rühren. Anschließend nach <strong>und</strong><br />
nach das Öl unterrühren.<br />
Die Salatherzen längs halbieren,<br />
waschen <strong>und</strong> abtropfen lassen. Die<br />
Früchte vorsichtig waschen, gut<br />
abtropfen lassen. Die Erdbeeren<br />
entstielen <strong>und</strong> je nach Größe halbieren<br />
o<strong>der</strong> vierteln. Die Brombeeren<br />
verlesen. Die Mirabellen halbieren<br />
<strong>und</strong> entsteinen. Den Feta<br />
abtropfen lassen, dann in kleine<br />
Stücke zerbröckeln. Die Frühlingszwiebeln<br />
waschen <strong>und</strong> in Ringe<br />
schneiden. Die Salatzutaten dekorativ<br />
auf vier Tellern anrichten. Mit<br />
<strong>der</strong> Vinaigrette beträufeln, mit den<br />
Pfefferbeeren bestreuen. Sofort<br />
servieren.<br />
Zubereitungszeit: 30 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
8 g Eiweiß, 22 g Fett, 13 g Kohlenhydrate,<br />
281 kcal (1175 kJ); 1,1 BE.<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
25
EXTRA EBERESCHEN<br />
Ebereschenbeeren sind bis zu<br />
1 cm groß, kugelig bis länglich.<br />
Die Verwandtschaft mit den<br />
Kernobstgewächsen kann man<br />
gut erkennen, denn die kleinen<br />
Früchte sehen wie kleine Äpfel<br />
aus. Die Beeren können ab August<br />
bis nach dem ersten Frost<br />
geerntet werden, welcher die<br />
Früchte weicher <strong>und</strong> etwas mil<strong>der</strong><br />
macht. Diesen Effekt erhalten<br />
Sie auch, wenn Sie die vorbereiteten<br />
Beeren 24 St<strong>und</strong>en<br />
einfrieren.<br />
Zum Ernten schneiden Sie die<br />
Dolden mit einer Schere ab, erst<br />
zu Hause werden die Beeren<br />
von den Stielen abgestreift <strong>und</strong><br />
gewaschen.<br />
Die Ebereschenbeeren sind vitaminreich,<br />
enthalten aber auch<br />
reichlich Apfelsäure <strong>und</strong> Gerbstoffe.<br />
Trotz ihres Zuckergehaltes<br />
sind sie unverarbeitet nicht<br />
genießbar. Wenn Sie Platz im<br />
Garten haben <strong>und</strong> selbst anbauen<br />
wollen, erstehen Sie eine<br />
Züchtung mit weniger Säuren,<br />
z. B. eine mährische Eberesche.<br />
Pikantes<br />
Vogelbeer-Chutney<br />
(Rezept für 4 WECK®-Gläser)<br />
Schmuckform à ¼ l Inhalt<br />
Zutaten:<br />
350 g Ebereschenbeeren,<br />
100 ml Essig, 100 ml Wasser,<br />
150 g Zwiebeln,<br />
150 g Tomaten,<br />
je 100 g gelbe <strong>und</strong> grüne<br />
Paprikaschoten,<br />
200 ml Rotweinessig,<br />
20 g Sultaninen,<br />
½ TL Salz,<br />
¼ TL frisch gemahlener Pfeffer,<br />
¼ TL gemahlener Zimt,<br />
1 Msp. Cayennepfeffer,<br />
250 g Zucker.<br />
Die Ebereschenbeeren waschen,<br />
gut abtropfen lassen <strong>und</strong> 24 St<strong>und</strong>en<br />
in das Tiefkühlgerät legen. Sie<br />
sind dann weniger bitter.<br />
Die Beeren in eine Schüssel geben,<br />
mit <strong>der</strong> Mischung aus Essig <strong>und</strong><br />
Wasser übergießen <strong>und</strong> eine Nacht<br />
stehen lassen. Anschließend die<br />
Beeren in ein Sieb schütten <strong>und</strong><br />
abtropfen lassen.<br />
Die Zwiebeln pellen <strong>und</strong> fein würfeln.<br />
Die Tomaten halbieren, den<br />
Stielansatz entfernen, die Samen<br />
herauslösen <strong>und</strong> durch ein Sieb<br />
passieren, dabei den Saft auffangen.<br />
Das Tomatenfruchtfleisch in<br />
kleine Würfel schneiden. Die Paprikaschoten<br />
halbieren, Stielansatz,<br />
Samen <strong>und</strong> weiße Trennwände<br />
entfernen, das Fruchtfleisch in kleine<br />
Würfel schneiden. Alles in einen<br />
Topf geben.<br />
Ebereschenbeeren, Rotweinessig,<br />
Tomatensaft, Sultaninen, Gewürze<br />
<strong>und</strong> den Zucker zugeben, zum Kochen<br />
bringen. Etwa 50 Minuten bei<br />
mittlerer Hitze unter gelegentlichem<br />
Rühren köcheln lassen.<br />
Die Masse in vorbereitete saubere<br />
Einkochgläser füllen <strong>und</strong> diese mit<br />
Einkochring, Glasdeckel <strong>und</strong> Einweck-Klammern<br />
verschließen. Im<br />
90° C-heißen Wasserbad 30 Minuten<br />
einkochen.<br />
Zubereitungszeit: ca. 2 St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich Wartezeiten sowie<br />
30 Minuten Einkochzeit bei 90° C.<br />
Nährwert pro Glas ca.: 3 g Eiweiß,<br />
86 g Kohlenhydrate,<br />
378 kcal (1582 kJ).<br />
Apfel-Birnen-Konfitüre<br />
mit Ebereschenbeeren<br />
(Rezept für 5 − 6 WECK®-Gläser)<br />
Sturzform à 165 ml Inhalt<br />
Zutaten:<br />
125 g Ebereschenbeeren,<br />
250 g Birnen,<br />
250 g Äpfel,<br />
150 ml Apfelsaft,<br />
etwa 500 g Zucker,<br />
25 ml Zitronensaft.<br />
Die Ebereschenbeeren waschen,<br />
gut abtropfen lassen <strong>und</strong> 24 St<strong>und</strong>en<br />
in das Tiefkühlgerät legen. Sie<br />
sind dann weniger bitter.<br />
Birnen <strong>und</strong> Äpfel waschen, halbieren,<br />
Stiel- <strong>und</strong> Blütenansätze entfernen.<br />
Die Früchte klein schneiden.<br />
Mit den Beeren in einen Topf<br />
geben, den Apfelsaft angießen<br />
<strong>und</strong> alles aufkochen. Zugedeckt<br />
weich kochen, dabei öfter umrühren.<br />
Die Fruchtmasse durch ein<br />
Sieb passieren, dann abwiegen<br />
<strong>und</strong> mit <strong>der</strong> gleichen Menge Zucker<br />
sowie dem Zitronensaft verrühren.<br />
Unter Rühren zum Kochen<br />
bringen <strong>und</strong> bis zur Gelierprobe<br />
köcheln lassen. Eventuell aufsteigenden<br />
Schaum abschöpfen.<br />
Die Konfitüre in vorbereitete saubere<br />
Einkochgläser füllen, die Gläser<br />
mit Einkochring, Glasdeckel<br />
<strong>und</strong> Einweck-Klammern verschließen.<br />
Im 90° C-heißen Wasserbad<br />
15 Minuten einkochen.<br />
Zubereitungszeit: 1 ½ St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich Gefrierzeit sowie<br />
30 Minuten Einkochzeit bei 90° C.<br />
Nährwert pro Glas ca.: 1 g Eiweiß,<br />
1 g Fett, 99 g Kohlenhydrate,<br />
407 kcal (1701 kJ).<br />
26 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
Süß-aromatisch, steinlösend <strong>und</strong> nicht zu saftig − alles Eigenschaften, die eine perfekte<br />
Backzwetschge mit sich bringt. Sorten wie „Katinka“, „Presenta“ o<strong>der</strong> „Cacaks Schöne“<br />
sind nur drei Beispiele, die den folgenden Kreationen das gewisse Etwas geben.<br />
Zwetschgen-Törtchen<br />
mit Baiserhaube<br />
(Rezept für 8 Stück)<br />
Zutaten für den Mürbeteig:<br />
200 g Mehl,<br />
125 g Butter,<br />
100 g Zucker,<br />
1 TL Vanillezucker,<br />
4 Eigelb (M),<br />
1 Prise Salz.<br />
Für den Belag:<br />
80 g Amarettini,<br />
750 g Zwetschgen.<br />
Für die Baisermasse:<br />
4 Eiweiß (M),<br />
200 g Zucker.<br />
Außerdem:<br />
Hülsenfrüchte zum<br />
Blindbacken,<br />
Pu<strong>der</strong>zucker zum Besieben.<br />
Das Mehl auf eine Arbeitsfläche<br />
sieben <strong>und</strong> in die Mitte eine Mulde<br />
drücken. Die Butter in Stücken, den<br />
Zucker, den Vanillezucker, die Eigelbe<br />
<strong>und</strong> das Salz hineingeben.<br />
Alles rasch zu einem glatten Teig<br />
verarbeiten. In Klarsichtfolie wickeln<br />
<strong>und</strong> 1 St<strong>und</strong>e im Kühlschrank<br />
ruhen lassen.<br />
Den Backofen auf 200° C (Gas Stufe<br />
3) vorheizen. Den Teig auf einer<br />
bemehlten Arbeitsfläche ungefähr<br />
3 mm dick ausrollen <strong>und</strong> Kreise<br />
von etwa 10 cm Ø ausstechen. Acht<br />
Tortelettförmchen von 7,5 cm Ø je<br />
mit einem Teigkreis auslegen. Die<br />
Rän<strong>der</strong> andrücken <strong>und</strong> den überstehenden<br />
Teig abschneiden.<br />
Den Boden mehrmals mit einer<br />
Gabel einstechen, Backpapier darauflegen<br />
<strong>und</strong> die Hülsenfrüchte<br />
einfüllen. Die Torteletts im heißen<br />
Ofen etwa 15 Minuten blindbacken.<br />
Herausnehmen, die Hülsenfrüchte<br />
samt Backpapier entfernen <strong>und</strong><br />
die Böden etwas auskühlen lassen.<br />
Die Hitze des Backofens auf 175° C<br />
(Gas Stufe 2) reduzieren.<br />
Für den Belag die Amarettini zerbröseln<br />
<strong>und</strong> die Tortelettböden<br />
gleichmäßig damit bestreuen. Die<br />
Zwetschgen waschen, halbieren<br />
<strong>und</strong> entsteinen. Die Hälften<br />
nochmals halbieren,<br />
aber nicht ganz durchtrennen.<br />
Die Böden<br />
kreisförmig mit dem<br />
Obst belegen, jedoch<br />
acht Zwetschgen-Viertel<br />
zum Garnieren übrig lassen.<br />
Die Förmchen im heißen Backofen<br />
20 − 25 Minuten backen.<br />
In <strong>der</strong> Zwischenzeit für die Baiserhaube<br />
das Eiweiß steif schlagen,<br />
dabei den Zucker einrieseln lassen.<br />
Die Masse in einen Spritzbeutel<br />
mit mittelgroßer Sterntülle füllen.<br />
Auf jedes Törtchen eine Rosette<br />
spritzen. Die Törtchen unter dem<br />
Grill überbacken, bis sich die Baiserspitzen<br />
leicht bräunen.<br />
Aus dem Ofen nehmen <strong>und</strong> jedes<br />
Törtchen mit einem Zwetschgen-<br />
Viertel garnieren. Vollständig auskühlen<br />
lassen <strong>und</strong> mit Pu<strong>der</strong>zucker<br />
besiebt servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 ¾ St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich Kühlzeit.<br />
Nährwert pro Stück ca.: 7 g Eiweiß,<br />
17 g Fett, 64 g Kohlenhydrate,<br />
438 kcal (1836 kJ).
BACKEN MIT ZWETSCHGEN<br />
Gugelhupf mit<br />
Zwetschgen<br />
(Rezept für 8 Stücke)<br />
Zutaten:<br />
250 g Zwetschgen,<br />
180 g weiche Butter,<br />
150 g Zucker,<br />
abgeriebene Schale<br />
einer halben Bio-<br />
Zitrone,<br />
4 Eier (M),<br />
250 g Mehl,<br />
70 g Speisestärke,<br />
1 Päckchen<br />
Backpulver,<br />
¼ TL gemahlener<br />
Zimt,<br />
180 g Naturjoghurt,<br />
40 g Sultaninen.<br />
Außerdem:<br />
Butter <strong>und</strong> Semmelbrösel<br />
für die Formen,<br />
Pu<strong>der</strong>zucker zum Besieben.<br />
Zwei Gugelhupfformen von je<br />
18 cm Ø sorgfältig mit Butter<br />
ausstreichen <strong>und</strong> mit den<br />
Semmelbröseln ausstreuen.<br />
Den Backofen auf<br />
180° C (Gas Stufe 2−2½)<br />
vorheizen.<br />
Die Zwetschgen waschen,<br />
halbieren, entsteinen<br />
<strong>und</strong> in kleine<br />
Stücke schneiden.<br />
Mit den Rührbesen<br />
des Handrührgeräts<br />
die weiche Butter sehr<br />
geschmeidig rühren.<br />
Nach <strong>und</strong> nach den Zucker<br />
<strong>und</strong> die Zitronenschale<br />
zugeben, bis eine<br />
geb<strong>und</strong>ene Masse ensteht.<br />
Jedes Ei etwa eine halbe Minute<br />
auf höchster Stufe unterrühren.<br />
Das Mehl mit <strong>der</strong> Speisestärke,<br />
dem Backpulver <strong>und</strong> dem Zimt mischen<br />
<strong>und</strong> abwechselnd mit dem<br />
Joghurt in zwei Portionen zugeben.<br />
Die Zwetschgenstücke <strong>und</strong><br />
die Sultaninen unterheben.<br />
Den Teig gleichmäßig in die beiden<br />
vorbereiteten Formen füllen<br />
<strong>und</strong> glatt streichen. Beide Kuchen<br />
im heißen Backofen 35 − 40 Minuten<br />
backen. Am Ende <strong>der</strong> Backzeit<br />
Stäbchenprobe durchführen.<br />
Formen abkühlen lassen, dann auf<br />
ein Kuchengitter stürzen <strong>und</strong> vollständig<br />
auskühlen lassen. Mit Pu<strong>der</strong>zucker<br />
besiebt servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 ¼ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Stück ca.:<br />
8 g Eiweiß, 23 g Fett,<br />
57 g Kohlenhydrate,<br />
472 kcal (1975 kJ).<br />
Zwetschgen-Plätzchen<br />
(Rezept für etwa 70 Stück)<br />
Zutaten für den Teig:<br />
100 g Zwetschgen,<br />
100 g Pu<strong>der</strong>zucker,<br />
125 g Butter,<br />
1 Prise Salz,<br />
2 cl Zwetschgenwasser<br />
(ersatzweise Pflaumensaft),<br />
3 Eier (M),<br />
125 g Mehl,<br />
50 g gemahlene geschälte<br />
Mandeln.<br />
Außerdem:<br />
Pu<strong>der</strong>zucker zum Besieben.<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas Stufe<br />
2 − 2 ½) vorheizen.<br />
Die Zwetschgen waschen, gut abtrocknen,<br />
halbieren <strong>und</strong> den Stein<br />
entfernen. Die Fruchtstücke in sehr<br />
kleine Würfel schneiden.<br />
Den Pu<strong>der</strong>zucker sieben. Die Butter<br />
mit dem Salz schaumig rühren.<br />
In Etappen abwechselnd den Pu<strong>der</strong>zucker,<br />
das Zwetschgenwasser<br />
<strong>und</strong> die Eier unterrühren. Das Mehl<br />
sieben, mit den Mandeln mischen<br />
<strong>und</strong> rasch unter die Masse heben.<br />
Die Zwetschgenstücke sorgfältig<br />
unterrühren.<br />
Mit einem Teelöffel kleine Häufchen<br />
im Abstand von 3 − 4 cm auf<br />
ein mit Backpapier ausgelegtes<br />
Backblech setzen. Im heißen Ofen<br />
etwa 15 Minuten backen.<br />
Herausnehmen <strong>und</strong> die Plätzchen<br />
auf einem Kuchengitter vollständig<br />
auskühlen lassen. Mit Pu<strong>der</strong>zucker<br />
besieben <strong>und</strong> servieren.<br />
Zubereitungszeit: 35 Minuten.<br />
Nährwert pro Stück ca.:<br />
1 g Eiweiß, 2 g Fett, 3 g Kohlen -<br />
hydrate, 34 kcal (141 kJ).<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
31
Zwetschgen-<br />
Blechkuchen mit<br />
Sahneguss<br />
(Rezept für 16 Stücke)<br />
Zutaten für den Hefeteig:<br />
350 g Mehl,<br />
½ Würfel frische Hefe,<br />
200 ml lauwarme, fettarme<br />
Milch,<br />
20 g Zucker,<br />
1 Ei,<br />
40 g weiche Butter,<br />
1 TL gemahlener Zimt.<br />
Für den Belag:<br />
600 g Zwetschgen,<br />
3 Eier (M),<br />
120 g Zucker,<br />
300 g saure Sahne.<br />
Außerdem:<br />
Fett für das Blech.<br />
Für den Hefeteig das Mehl in eine<br />
Schüssel sieben <strong>und</strong> in die Mitte<br />
eine Mulde drücken. Die Hefe hineinbröckeln,<br />
mit <strong>der</strong> Milch, dem<br />
Zucker <strong>und</strong> etwas Mehl vom Rand<br />
verrühren. Leicht mit Mehl bestauben<br />
<strong>und</strong> 15 Minuten zugedeckt an<br />
einem warmen Ort gehen lassen.<br />
Das Ei, die Butter <strong>und</strong> den Zimt zugeben<br />
<strong>und</strong> alles zu einem glatten,<br />
elastischen Hefeteig schlagen. Zugedeckt<br />
etwa 35 Minuten an einem<br />
warmen Ort gehen lassen.<br />
Den Backofen auf 200° C (Gas Stufe<br />
3) vorheizen. Ein tiefes Backblech<br />
ausfetten. Die Zwetschgen<br />
waschen, abtrocknen, halbieren<br />
die Eier mit 40 g Zucker <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Sahne verrühren. Den aufgegangenen<br />
Teig auf einer leicht bemehlten<br />
Arbeitsfläche ausrollen,<br />
bis er die Größe des Backblechs<br />
BACKEN MIT ZWETSCHGEN<br />
hat. Den Teig auf das Blech legen,<br />
einen kleinen Rand formen <strong>und</strong><br />
den Sahneguss darübergießen.<br />
Die Zwetschgen gleichmäßig darauf<br />
verteilen, dann mit dem restlichen<br />
Zucker bestreuen.<br />
Im heißen Ofen 25 − 30 Minuten<br />
backen. Herausnehmen, vollständig<br />
auskühlen lassen <strong>und</strong> servieren.<br />
Dazu passt frisch geschlagene<br />
Sahne.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e,<br />
zusätzlich Wartezeiten.<br />
Nährwert pro Stück ca.:<br />
6 g Eiweiß, 6 g Fett,<br />
29 g Kohlenhydrate,<br />
197 kcal (824 kJ).<br />
Zwetschgen-Marzipan-<br />
Kuchen<br />
(Rezept für 12 Stücke)<br />
Zutaten:<br />
500 g Zwetschgen.<br />
Für den Teig:<br />
75 g Marzipanrohmasse,<br />
125 g weiche Butter,<br />
Mark einer halben<br />
Vanilleschote,<br />
125 g Zucker, 1 Prise Salz,<br />
3 Eier (M),<br />
125 g Mehl,<br />
30 Speisestärke,<br />
1 TL Backpulver,<br />
2 EL Sahne.<br />
Außerdem:<br />
Butter <strong>und</strong> Brösel für die Form,<br />
30 g gehobelte Mandeln,<br />
50 g Aprikosen-Konfitüre.<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas Stufe<br />
2 − 2 ½) vorheizen.<br />
Eine Springform von 26 cm Ø mit<br />
Butter ausfetten <strong>und</strong> m it Bröseln<br />
ausstreuen. Die Zwetschgen waschen,<br />
abtrocknen, halbieren <strong>und</strong><br />
entsteinen.<br />
Für den Rührteig das Marzipan auf<br />
einer Rohkostreibe grob raspeln.<br />
Mit den Rührbesen des Handrührgeräts<br />
die Butter zusammen mit<br />
dem Marzipan <strong>und</strong> dem Vanillemark<br />
geschmeidig rühren.<br />
Nach <strong>und</strong> nach den Zucker <strong>und</strong><br />
das Salz zugeben. So lange rühren,<br />
bis eine geb<strong>und</strong>ene Masse entsteht.<br />
Die Eier einzeln etwa eine<br />
halbe Minute lang unterrühren.<br />
Das Mehl mit <strong>der</strong> Speisestärke <strong>und</strong><br />
dem Backpulver mischen <strong>und</strong> sieben.<br />
Abwechselnd mit <strong>der</strong> Sahne<br />
in zwei Portionen unter die Masse<br />
rühren. Den Teig in die vorberei -<br />
tete Springform füllen <strong>und</strong> glatt<br />
streichen. Mit den Zwetschgen belegen<br />
<strong>und</strong> die Mandelblättchen<br />
darüberstreuen. Im heißen Ofen<br />
etwa 40 Minuten backen. Stäbchenprobe<br />
durchführen.<br />
Herausnehmen <strong>und</strong> 10 Minuten<br />
abkühlen lassen. Den Kuchen aus<br />
<strong>der</strong> Form lösen <strong>und</strong> auf ein Kuchengitter<br />
stellen.<br />
Die Konfitüre erhitzen, passieren<br />
<strong>und</strong> die Zwetschgen damit bepinseln.<br />
Den Kuchen vollständig auskühlen<br />
lassen <strong>und</strong> servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 ¼ St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich Kühlzeit.<br />
Nährwert pro Stück ca.:<br />
5 g Eiweiß, 15 g Fett,<br />
29 g Kohlenhydrate,<br />
267 kcal (1118 kJ).<br />
32 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
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von PETRA Electric ein<br />
erfrischendes <strong>und</strong> cremiges<br />
Sorbet nur aus tiefgefrorenen<br />
Früchten her. Das Gerät<br />
kann nach Gebrauch ganz<br />
einfach auseinan<strong>der</strong>genommen<br />
<strong>und</strong> in <strong>der</strong> Spül -<br />
maschine gereinigt werden.<br />
(PETRA Electric, ca. 79,99 €)<br />
Farbenzauber<br />
Durch das Einfüllen von heißen Getränken verän<strong>der</strong>n die Espresso<strong>und</strong><br />
Cappuccino-Tassen <strong>der</strong> Serie „Ooh! Magico“ von Leonardo ihre<br />
Farbe. So wird z. B. Rot zu einem Orange <strong>und</strong> Violett zu Pink.<br />
(Tasse <strong>und</strong> Untertasse ca. 9,95 € bzw. 14,95 €)<br />
Kleines Korn ganz groß<br />
Couscous <strong>und</strong> Taboulé von<br />
Natura sorgen für Abwechslung<br />
auf dem Speiseplan. Liebhaber<br />
<strong>der</strong> schnellen vegetarischen o<strong>der</strong><br />
veganen Küche werden die Salat -<br />
idee Bio Taboulé mögen.<br />
Den Bio Couscous gibt es „mediterran“<br />
mit Tomaten <strong>und</strong> Paprika<br />
sowie „orientalisch“ mit Rosinen<br />
<strong>und</strong> Cashewkernen.<br />
(In Reformhäusern, 150- bzw.<br />
180-g-Packung ca. 2,79 €)<br />
Retro-Chic<br />
Beim Artisan-Wasserkocher<br />
von KitchenAid kann die Temperatur<br />
vorgegeben werden,<br />
bis zu <strong>der</strong> das Wasser erhitzt<br />
wird. Alle Temperaturen zwischen<br />
50 <strong>und</strong> 100°C sind<br />
möglich. Das Wasser wird<br />
mit 850 Watt sek<strong>und</strong>enschnell<br />
erhitzt <strong>und</strong> bleibt<br />
durch die doppelwandige<br />
Isolierung länger heiß. (Ca. 149 €)<br />
Das gewisse Etwas<br />
Die Pilz-Paste <strong>und</strong> die<br />
Braten-Paste von<br />
Lacroix sind die Gr<strong>und</strong>lage<br />
für köstliche Soßen,<br />
Nudel- o<strong>der</strong> Fleisch gerichte.<br />
Beide Pasten veredeln durch ihren würzigen<br />
Geschmack jedes Gericht. (40 g-Becher ca. 1,19 €)<br />
Messertrend<br />
Ob Tomate, Baguette, Fleisch, Käse, Zucchini o<strong>der</strong> Pizza:<br />
Der „KitchenSurfer“ von Wüsthof gleitet leicht durch alle Zutaten.<br />
Die Klingenform des Messers ist eine Mischung aus Kochmesser<br />
<strong>und</strong> Santoku <strong>und</strong> optimal zum Schneiden, Wiegen <strong>und</strong> Schälen.<br />
(Ca. 49,90 €)<br />
Die vorgestellten Lebensmittel<br />
erhalten Sie im Lebensmittel-Einzel -<br />
handel. Den Herstellernachweis für<br />
die übrigen Artikel finden Sie<br />
auf Seite 153. Bei den in Klammern<br />
angegebenenProduktpreisen handelt<br />
es sich um die unverbindlichen<br />
Preisempfehlungen <strong>der</strong>Hersteller.<br />
Braten, schmoren<br />
<strong>und</strong> pochieren<br />
Mit <strong>der</strong> 3-ply Sauté-Pfanne mit<br />
Pochiereinsatz von Le Creuset ist<br />
multifunktionales Garen möglich.<br />
Kin<strong>der</strong>leicht lassen sich mit dem Einsatz<br />
im Wasserbad Eier pochieren.<br />
Das Mehrschichtmaterial <strong>der</strong><br />
Pfanne wird schnell heiß <strong>und</strong><br />
kühlt auch schnell wie<strong>der</strong><br />
ab − so lassen sich Gerichte<br />
auf den Punkt genau garen.<br />
(20 cm Ø, ca. 105 €)<br />
34 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
Die schwarzen Hol<strong>und</strong>er beeren<br />
schmecken nicht nur köstlich,<br />
son<strong>der</strong>n sind auch ges<strong>und</strong>:<br />
ihnen wird ein fieber senken<strong>der</strong>,<br />
schmerzlin<strong>der</strong>n<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />
entzündungshemmen<strong>der</strong> Effekt<br />
zugeschrieben. Allerdings sollten<br />
Sie die Beeren niemals roh<br />
probieren, denn das in allen<br />
Pflanzenteilen enthaltene giftige<br />
Sambunigrin zerfällt erst beim<br />
Erhitzen.<br />
Hol<strong>und</strong>ergelee<br />
(Rezept für 8 WECK®-Gläser)<br />
Schmuckform à ¼ l Inhalt<br />
Zutaten:<br />
1 l Hol<strong>und</strong>ersaft,<br />
1 kg Gelierzucker 1:1,<br />
80 ml Zitronensaft,<br />
4 cl Mandellikör nach<br />
Geschmack.<br />
Den Hol<strong>und</strong>ersaft mit dem Gelierzucker<br />
<strong>und</strong> dem Zitronensaft in einem<br />
entsprechend großen Topf<br />
unter Rühren zum Kochen bringen.<br />
Nach Herstellerangabe 4 Minuten<br />
sprudelnd kochen lassen, dabei<br />
eventuell sich bildenden Schaum<br />
abschöpfen. Danach Gelierprobe<br />
durchführen. Zum Schluss nach<br />
Geschmack den Likör unterrühren.<br />
Das Gelee sofort in die vorbereiteten<br />
sauberen <strong>und</strong> heißen Gläser<br />
füllen <strong>und</strong> mit Einkochring, Glasdeckel<br />
<strong>und</strong> Einweck-Klammern<br />
verschließen.<br />
Schätze<br />
GLAS<br />
Zubereitungszeit: 30 Minuten.<br />
Nährwert pro Glas ca.: 3 g Eiweiß,<br />
133 g Kohlenhydrate,<br />
561 kcal (2380 kJ).<br />
Hol<strong>und</strong>erlikör<br />
(Rezept für 7 WECK®)<br />
Saftflaschen à ½ l Inhalt<br />
Zutaten:<br />
2 l ungesüßter Hol<strong>und</strong>ersaft,<br />
750 g weißer Kandis,<br />
50 g Vanillezucker,<br />
1 Flasche Rum (54 %).<br />
Hol<strong>und</strong>ersaft, Kandiszucker <strong>und</strong><br />
Vanillezucker in einen Topf geben<br />
<strong>und</strong> unter ständigem Rühren aufkochen.<br />
Vom Herd nehmen <strong>und</strong><br />
abkühlen lassen. Den Rum zufügen,<br />
alles gut verrühren <strong>und</strong> in Flaschen<br />
abfüllen. Die Flaschen gut<br />
verschließen.<br />
Den Likör etwa 8 Wochen dunkel<br />
<strong>und</strong> kühl reifen lassen. Gut gekühlt<br />
servieren.<br />
Zubereitungszeit: 15 Minuten,<br />
zusätzlich 8 Wochen Reifezeit.<br />
Bezugsquelle für Einkochgläser Seite 153<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
37
SCHÄTZE IM GLAS<br />
Hol<strong>und</strong>ersaft<br />
(Rezept für)<br />
4 − 5 WECK®-Saftflaschen<br />
à 1 l Inhalt<br />
Zutaten:<br />
4 kg Hol<strong>und</strong>erbeeren<br />
mit Stiel,<br />
200 g Zucker,<br />
2 Stangen Zimt,<br />
4 Gewürznelken,<br />
10 g frische Ingwerwurzel<br />
in dünnen Scheiben.<br />
Einkochen mit<br />
Marke<br />
Gläser<br />
38 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
Die Hol<strong>und</strong>erbeeren waschen,<br />
gut abtropfen lassen,<br />
die groben Stiele entfernen<br />
<strong>und</strong> in den Fruchtkorb des<br />
Saftgewinner-Einsatzes legen.<br />
Den Zucker darüberstreuen,<br />
die Gewürze <strong>und</strong><br />
Ingwerscheiben zugeben.<br />
Etwa 5 l kaltes o<strong>der</strong> warmes<br />
Wasser in den sauberen Einkochtopf<br />
füllen, den Saft -<br />
gewinner-Einsatz mit dem<br />
Fruchtkorb einsetzen. Den<br />
Deckel auflegen <strong>und</strong> den<br />
Entsaftungsvorgang starten,<br />
d. h. das Wasser im Topf<br />
zum Kochen bringen. Durch<br />
sprudelndes Dauerkochen<br />
wird eine starke Dampfbildung<br />
verursacht, <strong>der</strong> Dampf<br />
lässt die Früchte platzen<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> austretende Saft<br />
tropft in den Saftgewinner-<br />
Einsatz <strong>und</strong> sammelt sich<br />
dort. Nach etwa 45 Minuten<br />
Entsaften den Topf abschalten<br />
<strong>und</strong> − für eine größere<br />
Ausbeute − den Saft über Nacht<br />
weiter abtropfen lassen.<br />
Am nächsten Tag den Saft in saubere<br />
Einkoch-Saftflaschen füllen,<br />
die Flaschen mit Einkochring, Glasdeckel<br />
<strong>und</strong> je zwei Einweck-Klammern<br />
verschließen. Den Hol<strong>und</strong>ersaft<br />
15 Minuten im 90° C-heißen<br />
Wasserbad einkochen.<br />
Zubereitungszeit: 1 ½ St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich Wartezeit über Nacht<br />
<strong>und</strong> 15 Minuten Einkochzeit bei<br />
90° C.<br />
Nährwert pro Flasche<br />
(bei 4 Flaschen) ca.: 15 g Eiweiß,<br />
101 g Kohlenhydrate,<br />
488 kcal (2041 kJ).<br />
Das WECK ® -Einkochglas-Sortiment<br />
ist in diesen Größen erhältlich:<br />
Sturzglas<br />
Tulpenglas<br />
Zylin<strong>der</strong>glas<br />
Schmuckglas<br />
Saftflasche<br />
80 ml, 140 ml, 160 ml, 165 ml,<br />
290 ml, ¼ L, ½ L, ¾ L<br />
220 ml, ½ L, 1 L, 2½ L<br />
340 ml, ½ L, 1 L, 1½ L<br />
¼ L, ½ L, 1 L<br />
¼ L, ½ L, 1 L<br />
WECK-Lädele Wehr/Baden<br />
Wehratalstr. 3 79664 Wehr-Öflingen<br />
Tel.: 0 7761 9 35-25 E-Mail: Laedele@weck.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. – Do.: 08.15 – 12.00 Uhr 13.30 – 16.00 Uhr<br />
Fr.: 08.15 – 11.30 Uhr<br />
WECK-Shop Bonn<br />
Im Fachhandel erhältlich<br />
Alles, was Sie zum<br />
Einkochen brauchen,<br />
können Sie auch<br />
hier bestellen:<br />
Telefon: 07761 935-33<br />
Fax: 07761 57691<br />
Internet: www.shop-weck.de<br />
Alter Heerweg 2 53123 Bonn<br />
Tel.: 0228 64801-0 E-Mail: shop@weck-glas.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. – Do.: 08.00 – 12.00 Uhr 12.30 – 15.00 Uhr<br />
Fr.: 08.00 – 12.00 Uhr
Macarons sind 3 − 5 cm große Mandelbaisers, nicht<br />
zu verwechseln mit weihnachtlichen Kokosmakronen.<br />
Ihre Herkunft geht bis weit ins Mittelalter zurück,<br />
Catharina de Medici soll das Mandelgebäck 1533<br />
anlässlich ihrer Hochzeit mit dem späteren König<br />
Heinrich II. aus Florenz nach Frankreich mitgebracht<br />
haben. Die Mandelbaisers können beliebig eingefärbt<br />
<strong>und</strong> mit köstlichen Cremes o<strong>der</strong> Konfitüre gefüllt<br />
werden. Auch wenn sie nicht ganz einfach<br />
herzustellen sind: Genießen Sie den Biss in eine<br />
hauchdünne, glatte Kruste, unter <strong>der</strong> anfangs <strong>der</strong><br />
Teig weich <strong>und</strong> die Füllung cremig ist, bis schließlich<br />
das kleine Kunstwerk im M<strong>und</strong> zergeht.<br />
Bunt, zart <strong>und</strong> köstlich<br />
Macarons mit<br />
Schoko-Minz-Creme<br />
(Rezept für etwa 60 Stück)<br />
Zutaten für die Macarons:<br />
120 g fein gemahlene Mandeln<br />
ohne Schale,<br />
2 frische Eiweiß (M),<br />
1 Prise Salz,<br />
150 g Pu<strong>der</strong>zucker,<br />
flüssige Lebensmittelfarbe.<br />
Für die Creme:<br />
100 g Marzipan-Rohmasse,<br />
3 EL Sahne,<br />
60 g Butter,<br />
10 g Kakaopulver,<br />
20 g Pu<strong>der</strong>zucker,<br />
2 EL Minzlikör (ersatzweise<br />
Minzsirup).<br />
Außerdem:<br />
Backspray für<br />
die Bleche.<br />
Die gemahlenen Mandeln durch<br />
ein Sieb geben. Das Eiweiß mit<br />
dem Salz auf höchster Stufe steif<br />
schlagen. Nach <strong>und</strong> nach den gesiebten<br />
Pu<strong>der</strong>zucker zugeben <strong>und</strong><br />
zu einer festen Masse schlagen.<br />
Die Masse mit einigen Tropfen Lebensmittelfarbe<br />
hellblau einfärben.<br />
Die gesiebten Mandeln zugeben<br />
<strong>und</strong> sorgfältig mit einem Holzlöffel<br />
unterheben.<br />
Silikonmatten für Macarons, Dauerbackfolien<br />
o<strong>der</strong> Backpapier auf<br />
zwei Backbleche legen <strong>und</strong> diese<br />
leicht mit Backspray fetten. Den<br />
Backofen auf 80° C (Gas kleinste<br />
Stufe) vorheizen.<br />
Die Baisermasse in einen Spritzbeutel<br />
mit Lochtülle von 8 mm Ø<br />
füllen <strong>und</strong> kleine Tupfen auf die<br />
vorbereiteten Bleche spritzen. Im<br />
vorgeheizten Backofen auf <strong>der</strong><br />
mittleren Einschubleiste etwa<br />
25 − 30 Minuten backen. Aus dem<br />
Ofen nehmen <strong>und</strong> abkühlen lassen,<br />
dann von <strong>der</strong> Matte lösen.<br />
Für die Creme die Marzipan-Rohmasse<br />
zerkleinern, mit <strong>der</strong> Sahne<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Butter geschmeidig rühren.<br />
Kakaopulver <strong>und</strong> Pu<strong>der</strong>zucker<br />
dazusieben, mit dem Minzlikör unterrühren.<br />
Es sollte eine spritzfähige<br />
Masse entstehen, bei Bedarf<br />
eventuell noch etwas Sahne zugeben.<br />
In einen Spritzbeutel mit kleiner<br />
Lochtülle füllen.<br />
Die Hälfte <strong>der</strong> Macarons mit <strong>der</strong><br />
Unterseite nach oben auf die Arbeitsfläche<br />
legen. Die Schoko-<br />
Minz-Creme aufspritzen <strong>und</strong> die<br />
restlichen Macaron-Schalen auflegen.<br />
1 St<strong>und</strong>e an einem kühlen Ort<br />
ruhen lassen.<br />
Zubereitungszeit: 1 ½ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Stück ca.: 2 g Eiweiß,<br />
6 g Fett, 8 g Kohlenhydrate,<br />
88 kcal (368 kJ).<br />
40 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
MACARONS<br />
Gr<strong>und</strong>rezept<br />
Macarons<br />
(Rezept für etwa 60 Stück)<br />
Zutaten:<br />
120 g fein gemahlene Mandeln<br />
ohne Schale,<br />
2 frische Eiweiß (M),<br />
1 Prise Salz, 150 g Pu<strong>der</strong>zucker,<br />
flüssige Lebensmittelfarbe.<br />
Backspray für die Bleche.<br />
1 Die fein gemahlenen Mandeln<br />
durch ein Sieb geben (siehe Tipps).<br />
2 Das Eiweiß mit dem Salz auf<br />
höchster Stufe steif schlagen. Nach<br />
<strong>und</strong> nach den gesiebten Pu<strong>der</strong>zucker<br />
zugeben <strong>und</strong> alles zu einer<br />
festen Masse schlagen.<br />
3 Beliebig mit etwas Lebensmittelfarbe<br />
pastellfarben einfärben.<br />
4 + 5 Die gesiebten Mandeln zu -<br />
geben <strong>und</strong> sorgfältig mit einem<br />
Holzlöffel unterheben, bis sich alles<br />
zu einer gleichmäßigen Masse<br />
verb<strong>und</strong>en hat.<br />
1 3<br />
Silikonmatten für Macarons, Dauerbackfolien<br />
o<strong>der</strong> Backpapier auf<br />
zwei Backbleche legen <strong>und</strong> diese<br />
leicht mit Backspray fetten. Im Unterschied<br />
zu Dauerbackfolie o<strong>der</strong><br />
Backpapier kann sich bei Verwendung<br />
von Silikonmatten die Backzeit<br />
um 1 − 2 Minuten verlängern.<br />
Den Backofen auf 80° C (Gas kleinste<br />
Stufe) vorheizen.<br />
6 Die Baisermasse in einen Spritzbeutel<br />
mit großer Lochtülle (etwa<br />
8 mm Ø) füllen <strong>und</strong> kleine flache<br />
Tupfen auf die vorbereiteten Bleche<br />
spritzen. Im heißen Backofen<br />
auf <strong>der</strong> mittleren Einschubleiste<br />
etwa 25 − 30 Minuten nach Sicht<br />
backen. Aus dem Ofen nehmen<br />
<strong>und</strong> abkühlen lassen, dann von <strong>der</strong><br />
Matte o<strong>der</strong> dem Papier lösen.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Stück ca.:<br />
0,5 g Eiweiß, 1 g Fett, 3 g Kohlenhydrate,<br />
22 kcal (93 kJ).<br />
2 4<br />
6<br />
5<br />
TIPPS<br />
 Die Mandeln sollen so fein<br />
vermahlen sein, dass sie fast<br />
pudrig sind. Wenn sie zu grob<br />
sind, können Sie sie mit einem<br />
Drittel des Pu<strong>der</strong>zuckers mit<br />
dem Pürierstab fein zerkleinern.<br />
 Damit die Macarons schöne<br />
„Füßchen“ <strong>und</strong> eine glatte<br />
Oberfläche bekommen, können<br />
Sie die Teigtupfen vor dem<br />
Backen noch 15 − 20 Minuten<br />
bei Zimmertemperatur antrocknen<br />
lassen.<br />
 Die Macarons trocknen im<br />
80° C-heißen Backofen mehr als<br />
dass sie backen. Deshalb behalten<br />
sie ihre schöne helle Farbe.<br />
Wenn sie bei höheren Temperaturen<br />
gebacken werden, sollten<br />
Sie über dem Blech mit den<br />
Macarons eventuell ein zweites<br />
Blech einschieben, damit die<br />
Oberhitze etwas reduziert wird.<br />
Macarons mit<br />
Orangencreme<br />
(Rezept für 30 Stück)<br />
Zutaten für die Macarons:<br />
120 g fein gemahlene<br />
Mandeln ohne Schale,<br />
2 frische Eiweiß (M),<br />
1 Prise Salz,<br />
150 g Pu<strong>der</strong>zucker,<br />
flüssige gelbe<br />
Lebensmittelfarbe.<br />
Für die Creme:<br />
80 g Zucker,<br />
2 EL Wasser,<br />
100 ml frisch gepresster<br />
Orangensaft,<br />
125 g Butter,<br />
1 EL Orangenlikör (ersatz-<br />
weise Orangensirup).<br />
Außerdem :<br />
Backspray für die Bleche,<br />
Orangenfilets zum Verzieren.<br />
Zuerst die Orangencreme vorbereiten.<br />
Dafür den Zucker mit dem<br />
Wasser in einen kleinen Topf geben<br />
<strong>und</strong> erhitzen, bis die Masse<br />
goldgelb karamellisiert. Mit dem<br />
gesiebten Orangensaft ablöschen<br />
<strong>und</strong> so lange köcheln lassen, bis<br />
sich <strong>der</strong> Zucker wie<strong>der</strong> gelöst hat.<br />
Die Butter <strong>und</strong> den Likör untermixen.<br />
Die Creme zugedeckt über<br />
Nacht kalt stellen.<br />
Für die Macarons die gemahlenen<br />
Mandeln durch ein Sieb geben.<br />
Das Eiweiß mit dem Salz auf höchster<br />
Stufe steif schlagen. Nach <strong>und</strong><br />
nach den gesiebten Pu<strong>der</strong>zucker<br />
zugeben <strong>und</strong> alles zu einer schnittfesten<br />
Masse schlagen, dann mit<br />
etwas Lebensmittelfarbe hellgelb<br />
einfärben. Die gesiebten Mandeln<br />
zugeben <strong>und</strong> mit einem Holzlöffel<br />
unterheben.<br />
Silikonmatten für Macarons, Dauerbackfolien<br />
o<strong>der</strong> Backpaier auf<br />
zwei Backbleche legen <strong>und</strong> diese<br />
leicht mit Backspray fetten. Den<br />
Backofen auf 80° C (Gas kleinste<br />
Stufe) vorheizen.<br />
Die Baisermasse in einen Spritzbeutel<br />
mit Lochtülle von 8 mm Ø<br />
füllen <strong>und</strong> kleine Tupfen auf die<br />
vorbereiteten Bleche spritzen. Im<br />
vorgeheizten Ofen auf <strong>der</strong> mittleren<br />
Einschubleiste 25 − 30 Minuten<br />
backen. Aus dem Ofen nehmen<br />
<strong>und</strong> abkühlen lassen.<br />
Die gut gekühlte Creme glatt rühren.<br />
In einen Spritzbeutel mit kleiner<br />
Lochtülle füllen.<br />
Die Hälfte <strong>der</strong> Macarons mit <strong>der</strong><br />
Unterseite nach oben auf die Arbeitsfläche<br />
legen. Jeweils etwas<br />
Orangencreme daraufspritzen <strong>und</strong><br />
die restlichen Macaron-Schalen<br />
auflegen. 1 St<strong>und</strong>e an einem kühlen<br />
Ort ruhen lassen.<br />
Die Orangenfilets in kleine Stücke<br />
schneiden, auf die Macarons setzen<br />
<strong>und</strong> diese sofort servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 ¼ St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich Wartezeit über Nacht.<br />
Nährwert pro Stück ca.: 1 g Eiweiß,<br />
6 g Fett, 8 g Kohlenhydrate,<br />
90 kcal (378 kJ).<br />
TIPP<br />
Gefüllte Macarons kann man<br />
3 − 4 Tage in einer Dose an einem<br />
kühlen Ort aufbewahren.<br />
Die Macaron-Schalen (ohne<br />
Füllung) bleiben gut verschlossen<br />
aufbewahrt etwa 2 Wochen<br />
frisch, können aber auch für<br />
etwa einen Monat fest verpackt<br />
im Tiefkühlgerät gelagert<br />
werden. Vor <strong>der</strong> Verwendung<br />
langsam an einem kühlen Ort<br />
auftauen lassen.<br />
42 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
43
MACARONS<br />
MACARONS<br />
Macarons mit<br />
Himbeercreme<br />
(Rezept für 30 Stück)<br />
Zutaten für die Macarons:<br />
120 g fein gemahlene Mandeln<br />
ohne Schale,<br />
2 frische Eiweiß (M),<br />
1 Prise Salz,<br />
150 g Pu<strong>der</strong>zucker,<br />
flüssige blaue Lebensmittel -<br />
farbe.<br />
Für die Himbeercreme:<br />
30 g Zucker,<br />
100 g weiche Butter,<br />
50 g Himbeeren,<br />
40 ml Himbeersirup.<br />
Außerdem:<br />
Backspray für<br />
die Bleche.<br />
Die gemahlenen Mandeln durch<br />
ein Sieb geben. Das Eiweiß mit<br />
dem Salz auf höchster Stufe steif<br />
schlagen. Nach <strong>und</strong> nach den gesiebten<br />
Pu<strong>der</strong>zucker zugeben <strong>und</strong><br />
zu einer festen Masse schlagen.<br />
Mit einigen Tropfen Lebensmittelfarbe<br />
hellblau einfärben. Die gesiebten<br />
Mandeln zugeben <strong>und</strong> mit<br />
einem Holzlöffel unterheben.<br />
Silikonmatten für Macarons o<strong>der</strong><br />
Dauerbackfolien auf zwei Backbleche<br />
legen <strong>und</strong> diese leicht mit<br />
Backspray fetten. Den Backofen<br />
auf 80° C (Gas kleinste Stufe) vorheizen.<br />
Die Baisermasse in einen<br />
Spritzbeutel mit Lochtülle von<br />
8 mm Ø füllen <strong>und</strong> kleine Tupfen<br />
auf die vorbereiteten Bleche spritzen.<br />
Im vorgeheizten Backofen auf<br />
<strong>der</strong> mittleren Einschubleiste etwa<br />
25 − 30 Minuten backen. Aus dem<br />
Ofen nehmen <strong>und</strong> abkühlen lassen,<br />
dann von <strong>der</strong> Matte lösen.<br />
Für die Himbeercreme den Zucker<br />
mit <strong>der</strong> Butter cremig rühren. Die<br />
Himbeeren mit dem Sirup pürieren<br />
<strong>und</strong> löffelweise unter die Butter<br />
rühren. Die Creme in einen Spritzbeutel<br />
mit großer Lochtülle füllen.<br />
Die Hälfte <strong>der</strong> Macarons mit <strong>der</strong><br />
Unterseite nach oben auf die Arbeitsfläche<br />
legen, die Himbeercreme<br />
aufspritzen <strong>und</strong> die restlichen<br />
Macarons auflegen. 1 St<strong>und</strong>e<br />
an einen kühlen Ort stellen. Anrichten<br />
<strong>und</strong> servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 ½ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Stück ca.: 1 g Eiweiß,<br />
5 g Fett, 7 g Kohlenhydrate,<br />
78 kcal (326 kJ).<br />
Kokos-Macarons mit<br />
Canache-Creme<br />
(Rezept für 30 Stück)<br />
Zutaten für die Creme:<br />
125 g Zartbitter-Kuvertüre,<br />
125 g Sahne.<br />
Für die Macarons:<br />
120 g fein gemahlene Mandeln<br />
ohne Schale,<br />
40 g Kokosflocken,<br />
2 frische Eiweiß (M),<br />
1 Prise Salz, 150 g Pu<strong>der</strong>zucker.<br />
Außerdem:<br />
Backspray für die Bleche,<br />
75 g Zartbitter-Kuvertüre,<br />
1 EL grün gefärbte Kokos -<br />
flocken.<br />
Für die Creme die Zartbitter-Kuvertüre<br />
grob hacken. Die Sahne aufkochen,<br />
die zerkleinerte Kuvertüre<br />
darin schmelzen. Mit einem Mixstab<br />
homogenisieren <strong>und</strong> zum<br />
gleichmäßigen Abkühlen in einen<br />
Behälter mit geradem Boden geben.<br />
Zugedeckt bei Zimmertemperatur<br />
bis zur Spritzfähigkeit fest<br />
werden lassen. Dabei ist es wichtig,<br />
dass die Creme nicht umgerührt<br />
wird, damit sie ihren typischen feinen<br />
Schmelz behält.<br />
Für die Macarons die Mandeln zu -<br />
sammen mit den Kokosflocken in<br />
einem Blitzhacker fein zerkleinern,<br />
dann durch ein Sieb geben.<br />
Das Eiweiß mit dem Salz auf höchster<br />
Stufe steif schlagen. Nach <strong>und</strong><br />
nach den gesiebten Pu<strong>der</strong>zucker<br />
zugeben <strong>und</strong> zu einer schnittfesten<br />
Masse schlagen. Die Mandel-<br />
Kokos-Mischung zugeben <strong>und</strong> mit<br />
einem Holzlöffel unterheben.<br />
Silikonmatten für Macarons o<strong>der</strong><br />
Dauerbackfolien auf zwei Backbleche<br />
legen <strong>und</strong> diese leicht mit<br />
Backspray fetten. Den Backofen<br />
auf 80° C (Gas kleinste Stufe) vorheizen.<br />
Die Baisermasse in einen<br />
Spritzbeutel mit Lochtülle von<br />
8 mm Ø füllen <strong>und</strong> kleine Tupfen<br />
auf die vorbereiteten Bleche spritzen.<br />
Im vorgeheizten Backofen auf<br />
<strong>der</strong> mittleren Einschubleiste etwa<br />
25 − 30 Minuten backen. Aus dem<br />
Ofen nehmen <strong>und</strong> abkühlen lassen,<br />
dann von <strong>der</strong> Matte lösen.<br />
Die Creme in einen Spritzbeutel<br />
mit kleiner Lochtülle füllen. Die<br />
Hälfte <strong>der</strong> Macaronschalen mit <strong>der</strong><br />
Unterseite nach oben auf die Arbeitsfläche<br />
legen. Die Creme aufspritzen<br />
<strong>und</strong> mit den restlichen<br />
Macarons bedecken. 1 St<strong>und</strong>e an<br />
einem kühlen Ort ruhen lassen.<br />
Die Kuvertüre nach Packungsanweisung<br />
schmelzen <strong>und</strong> in einen<br />
kleinen Gefrierbeutel geben. Eine<br />
kleine Spitze abschneiden <strong>und</strong> die<br />
Macarons mit sehr feinen Linien<br />
verzieren. Mit den Kokosflocken<br />
bestreuen. Trocknen lassen.<br />
Zubereitungszeit: 1 ½ St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich Wartezeit.<br />
Nährwert pro Stück ca.: 2 g Eiweiß,<br />
5 g Fett, 10 g Kohlenhydrate,<br />
93 kcal (388 kJ).<br />
44 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
KuchenKalen<strong>der</strong> im September<br />
So 1. Pastinakensuppe, Kalbsrollbraten mit<br />
Paprikagemüse <strong>und</strong> Rösti-Ecken,<br />
Mousse au Chocolat<br />
Mo 2.<br />
Fenchelsalat, Pizza Margherita,<br />
Zitronensorbet<br />
Di 3. Spinatsalat, Speckknödel auf Kraut (S. 10),<br />
Brombeerjoghurt<br />
Mi 4. Brokkolicremesuppe, Rigatoni mit<br />
gebratenen Zucchini, Pfirsiche<br />
Do 5. Bataviasalat, Schweineschnitzel,<br />
Pilzrahm soße, Kroketten, Grießflammeri<br />
Fr 6. Flädlesuppe, gedämpfte Lachsforelle mit<br />
jungem Knoblauch, Bohnen, Eisbaiser<br />
Sa 7. Radieschensalat, Kürbis-Hack-Topf mit<br />
Paprika, Cappuccino<br />
So 8. Selleriesuppe, Rehmedaillons in Rotweinsoße,<br />
Rotkohl, Spätzle, Zwetschgen -<br />
törtchen mit Baiserhaube (S. 29)<br />
Mo 9.<br />
Eichblattsalat, gebratenes Gemüse in<br />
Curry-Joghurt-Soße, Reis, Walnusspudding<br />
Di 10. Möhrensalat, Hähnchenbrust mit Tomaten-<br />
Gemüse-Soße, Tagliatelle, Bananenmilch<br />
Mi 11. Tomaten-Gurken-Salat, Crêpes mit<br />
Mangoldfüllung <strong>und</strong> Käsesoße,<br />
Vanilleeis mit heißen Himbeeren<br />
Do 12.<br />
Kohlrabisuppe, Zwiebel-Steaks mit Speck-<br />
Kartoffel-Pfanne (S. 50), Karamellfammeri<br />
Fr 13. gemischter Salat, Thunfisch-Tomaten-Toast,<br />
Schokoladeneis mit Brombeeren<br />
Sa 14.<br />
So 15.<br />
Mo 16.<br />
Paprikasalat, Quiche Lorraine, Äpfel<br />
fruchtige Romanaherzen mit Vogelbeer-<br />
Vinaigrette (S. 25), gefüllter Schweinebauch,<br />
Knöpfle, Wurzelgemüse,<br />
Birnen-Schoko-Torte<br />
Tomatencrostini, Auberginenauflauf mit<br />
Spaghetti, Zwetschgenkompott<br />
Di 17. Gemüsesuppe, Kartoffelpuffer mit Apfelmus<br />
Mi 18.<br />
Do 19.<br />
Kopfsalat, Petersilien-Schmarrn mit<br />
gebratener Hähnchenbrust (S. 8),<br />
Apfelquark mit Ahornsirup<br />
Radieschensalat, paniertes Schnitzel,<br />
Pommes frites, Brombeersorbet<br />
Fr 20. Gurkensalat, Schwertfischspieße,<br />
Folienkartoffeln, Schokoladenflammeri<br />
Sa 21. Nudelsuppe, Gemüsestrudel, Birnen<br />
So 22.<br />
Mo 23.<br />
Di 24.<br />
Mi 25.<br />
Do 26.<br />
Rote-Bete-Suppe, Lammbraten,<br />
gebratene Auberginen, Couscous,<br />
Zwetschgen-Marzipan-Kuchen (S. 32)<br />
Bataviasalat, Safran-Kartoffeln mit roten<br />
Zwiebeln <strong>und</strong> Senf (S. 54), Zitronenjoghurt<br />
Rettichsalat, Penne mit Hackfleischsoße,<br />
Götterspeise<br />
Tomatensuppe, Brokkoli-Auflauf, Tiramisu<br />
Käsesalat, Apfelstrudel mit Vanilleeis<br />
Fr 27. Spinatsuppe, Forellenfilets mit<br />
Nizza-Gemüse, Kokoscreme<br />
Sa 28.<br />
So 29.<br />
Mo 30.<br />
Eichblattsalat, Kartoffel-Zwiebel-Tortilla<br />
(S. 54), Brombeeren<br />
Kürbissuppe, Kräuter-Rin<strong>der</strong>filet in<br />
Blätterteig, Fenchelgemüse, Wildreis,<br />
Macarons mit Schoko-Minz-Creme (S. 40)<br />
Deftige Hüttensuppe (S. 11), Buchteln mit<br />
Pflaumenmusfüllung <strong>und</strong> Vanillesoße (S. 12)<br />
Ubrigens<br />
... bei Laktoseintoleranz herrschen<br />
nach wie vor große Irrtümer.<br />
Bauchschmerzen, Blähungen,<br />
Durchfall − unter all diesen<br />
Symptomen können Menschen<br />
mit einer Milchzuckerintoleranz<br />
leiden. 10 − 15 Prozent <strong>der</strong> Deutschen<br />
sind davon betroffen.<br />
Lernen Sie, die Warnsignale<br />
richtig zu deuten <strong>und</strong> lassen Sie<br />
sich nicht in die Irre führen.<br />
Wie entsteht<br />
Laktoseintoleranz?<br />
Kuhmilch, wie jede an<strong>der</strong>e Milch<br />
von Säugetieren auch, enthält<br />
Milchzucker. In <strong>der</strong> Medizin wird<br />
hierfür meist <strong>der</strong> vom Lateinischen<br />
abstammende Begriff Laktose verwendet.<br />
Damit wir Menschen den<br />
Milchzucker verdauen können, besitzen<br />
wir in unserer Darmschleimhaut<br />
ein spezielles Enzym, Laktase<br />
genannt. Fehlt dieses Enzym, kann<br />
<strong>der</strong> Milchzucker nicht o<strong>der</strong> nur<br />
sehr schlecht verdaut werden.<br />
Leide ich auch daran?<br />
Bei Laktoseintoleranz gelangt <strong>der</strong><br />
unverdaute Milchzucker in den<br />
Dickdarm. Bei diesem Prozess entstehen<br />
Gase, welche sich durch<br />
Blähungen <strong>und</strong> zum Teil durch<br />
starke Bauchschmerzen äußern. In<br />
schlimmen Fällen kommt es sogar<br />
zu schmerzhaften Krämpfen <strong>und</strong><br />
zu Durchfall. All diese Beschwerden<br />
treten etwa 30 Minuten bis<br />
2 St<strong>und</strong>en nach dem Verzehr von<br />
Milch o<strong>der</strong> Milchprodukten auf. Ob<br />
Sie unter einer Milchzuckerintoleranz<br />
leiden, können Sie ganz einfach<br />
selbst testen: Verzichten Sie<br />
dazu 2 Wochen auf Produkte, die<br />
Milchzucker enthalten. Bleiben die<br />
erwähnten Beschwerden aus, kann<br />
von einer Unverträglichkeit ausgegangen<br />
werden. Stellen Sie die Diagnose<br />
jedoch nicht einfach selbst,<br />
son<strong>der</strong>n suchen Sie einen Arzt auf<br />
<strong>und</strong> besprechen Sie mit ihm das<br />
weitere Vorgehen.<br />
Wie ernähre ich mich<br />
von nun an?<br />
Laktoseintoleranz lässt sich nicht<br />
„heilen“, deshalb sollten Betroffene<br />
auf eine milchzuckerarme Ernährung<br />
achten. Milch, Milchpulver,<br />
Kondensmilch sowie Breis <strong>und</strong><br />
Puddings, die aus Milch hergestellt<br />
werden, sollten Sie weitestgehend<br />
von Ihrem Speiseplan streichen.<br />
Kleinere Mengen von Milchzucker<br />
finden sich aber auch in Milchschokolade,<br />
Fertiggerichten o<strong>der</strong><br />
gar in Streuwürzen wie<strong>der</strong>. In <strong>der</strong><br />
Regel vertragen aber auch Menschen<br />
mit einer Laktoseintoleranz<br />
kleine Mengen von Milchzucker,<br />
meist etwa 5 − 10 Gramm. Jedoch<br />
sind das nur Richtwerte, die von<br />
Person zu Person unterschiedlich<br />
sein können. Da Joghurt, Milch<br />
<strong>und</strong> Käse die wichtigsten natürlichen<br />
Lieferanten für Kalzium <strong>und</strong><br />
Vitamin B sind, sollten Sie nach<br />
Möglichkeit nicht völlig darauf verzichten.<br />
Meist werden Hartkäse<br />
<strong>und</strong> Joghurt von den Betroffenen<br />
gut vertragen.<br />
Bin ich jetzt allergisch<br />
gegen Milch?<br />
Nein! Viele Menschen werfen eine<br />
Nahrungsmittelunverträglichkeit<br />
mit einer Allergie in einen Topf. In<br />
<strong>der</strong> Tat gibt es auch eine Kuhmilcheiweißallergie<br />
− die kommt jedoch<br />
wesentlich seltener vor als eine<br />
Laktoseintoleranz. Obendrein zeigen<br />
sich erhebliche Unterschiede<br />
bei den Beschwerdebil<strong>der</strong>n. Um<br />
die jeweiligen Symptome richtig<br />
zu deuten, suchen Sie auf jeden<br />
Fall einen Arzt auf. Recherchieren<br />
Sie nicht im Internet − dies führt<br />
oft zu einer falschen Diagnose.<br />
46 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
Claudia Fietz aus Bidingen<br />
Renate Rödel aus<br />
Mainz-Gonsenheim<br />
Zutaten:<br />
400 g Topinamburknollen,<br />
etwas Zitronensaft,<br />
1 kleine Stange Lauch,<br />
1 kleine Stange Stauden sellerie,<br />
1 mittelgroße Petersilien wurzel,<br />
2 haselnussgroße Stücke<br />
frischer Ingwer,<br />
1 EL Butter,<br />
1 l Gemüsebrühe,<br />
250 ml Sahne,<br />
Salz, Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
gehackte Petersilie zum<br />
Garnieren.<br />
Die Topinamburknollen sorgfältig<br />
waschen, kurz in kochendem<br />
Wasser blanchieren, kalt abschrecken<br />
<strong>und</strong> wie bei Pellkartoffeln<br />
die Schale abziehen. Bis zur weiteren<br />
Verwendung in kaltes Wasser<br />
legen, dem etwas Zitronensaft<br />
beigegeben wird, damit sich die<br />
Topinamburknollen nicht verfärben.<br />
Den Lauch putzen, <strong>der</strong> Länge<br />
nach einschneiden, sorgfältig<br />
waschen <strong>und</strong> klein schneiden.<br />
Harte Fäden vom Staudensellerie<br />
abziehen, den Sellerie anschließend<br />
in dünne Scheiben schneiden.<br />
Die Petersilienwurzel schälen<br />
<strong>und</strong> fein würfeln. Den Ingwer<br />
schälen <strong>und</strong> raspeln. Den Topinambur<br />
jetzt ebenfalls klein<br />
schneiden.<br />
Die Butter erhitzen, das Gemüse<br />
darin etwa 2 Minuten andünsten.<br />
Mit <strong>der</strong> Gemüsebrühe ablöschen.<br />
Die Suppe etwa 15 Minuten köcheln<br />
lassen, dann mit einem<br />
Mixstab fein pürieren. Die Sahne<br />
unterrühren. Die Topinambur-<br />
Rahmsuppe mit Salz <strong>und</strong> frisch<br />
gemahlenem Pfeffer abschmecken.<br />
Mit fein gehackter Petersilie<br />
bestreuen <strong>und</strong> sofort servieren.<br />
Gabriele Weiss aus Nürnberg<br />
Zutaten:<br />
2500 g Zwetschgen,<br />
550 g Zucker,<br />
3 EL Rotweinessig,<br />
3 Sternanis o<strong>der</strong> ein Stück<br />
Zimtstange.<br />
Die Zwetschgen waschen, halbieren<br />
<strong>und</strong> entsteinen. Die Fruchthälften<br />
grob würfeln. Mit dem<br />
Zucker, dem Rotweinessig <strong>und</strong><br />
dem Sternanis in einen großen<br />
weiten Topf füllen <strong>und</strong> gut vermischen.<br />
Die Masse aufkochen,<br />
dann ohne jegliches Umrühren<br />
auf kleiner Hitze etwa 4 St<strong>und</strong>en<br />
offen köcheln lassen, bis das Mus<br />
die gewünschte Konsistenz hat.<br />
Die Latwerge in vorbereitete saubere<br />
Einkochgläser füllen, diese<br />
mit Einkochring, Glasdeckel <strong>und</strong><br />
Einweck-Klammern verschließen.<br />
Im 90° C-heißen Wasserbad 15 Minuten<br />
einkochen.<br />
Das Zwetschgenmus schmeckt<br />
auf Brot <strong>und</strong> Brötchen o<strong>der</strong> auch<br />
als Füllung für Rohrnudeln.<br />
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser, haben Sie ein beson<strong>der</strong>es Rezept, das Sie<br />
an<strong>der</strong>en Lesern vorstellen wollen? Schicken Sie es uns doch zu! Da wir in<br />
<strong>der</strong> Redaktion bereits an die Themen des nächsten Winters denken, freuen wir<br />
uns über saison gerechte Rezepte. Jede Veröffent lichung wird honoriert<br />
(deshalb bitte Bankverbin dung angeben!).<br />
Vielleicht legen Sie uns noch Ihr Passfoto bei o<strong>der</strong> auch ein Bild Ihres Rezeptes,<br />
am besten als digitale Daten (300 dpi).<br />
Bitte beachten Sie, dass wir aus rechtlichen Gründen keine Rezepte veröffent -<br />
lichen können, die bereits an<strong>der</strong>weitig, u. a. auch im Internet, publiziert<br />
worden sind.<br />
Josef Schraut aus Sulzwiesen<br />
Zutaten für den Teig:<br />
300 g Mehl,<br />
¼ TL Salz, 1 Ei,<br />
150 g kalte Butter in Stückchen.<br />
Für den Belag:<br />
400 g festkochende Kartoffeln,<br />
Salz, 500 g Rosenkohl,<br />
Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
250 g Champignons,<br />
1 EL Butter,<br />
250 g Crème fraîche,<br />
3 EL mittelscharfer Senf,<br />
2 Eier (M),<br />
1 EL gehackte Petersilie,<br />
etwas geriebene Muskatnuss,<br />
80 g geriebener Käse,<br />
80 g in feine Würfel<br />
geschnittener Hirtenkäse.<br />
Außerdem:<br />
Fett für die Form,<br />
Mehl für die Arbeitsfläche.<br />
Für den Teig Mehl, Salz, Ei <strong>und</strong><br />
Butterstückchen zu einem Teigverkneten,<br />
zu einer Kugel formen<br />
<strong>und</strong> zugedeckt 1 St<strong>und</strong>e kühl ruhen<br />
lassen. Inzwischen die Kartoffeln<br />
in Salzwasser etwa 25 Minuten<br />
garen, abgießen, etwas abkühlen<br />
lassen, pellen <strong>und</strong> in Scheiben<br />
schneiden. Den Rosenkohl putzen,<br />
größere Röschen halbieren.<br />
In Salzwasser etwa 5 Minuten kochen,<br />
abgießen <strong>und</strong> abtropfen<br />
lassen. Die Champignons putzen,<br />
in Scheiben schneiden <strong>und</strong> in<br />
<strong>der</strong> heißen Butter kurz anbraten.<br />
Die Crème fraîche mit Senf, Eiern<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> gehackten Petersilie<br />
verrühren. Mit Salz, Pfeffer <strong>und</strong><br />
Muskat würzen.<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas Stufe<br />
2 − 2 ½) vorheizen. Eine Quicheform<br />
ausfetten.<br />
Den Teig auf einer leicht bemehlten<br />
Arbeitsfläche ausrollen, die<br />
Form damit auskleiden, dabei<br />
einen etwa 2 cm hohen Rand formen.<br />
Kartoffeln, Rosenkohl <strong>und</strong><br />
Champignons einfüllen, salzen<br />
<strong>und</strong> pfeffern. Die Senf-Eier-Creme<br />
darüber verteilen, den Käse darüberstreuen.<br />
Im vorgeheizten<br />
Backofen in etwa 40 Minuten<br />
goldgelb backen.<br />
Zutaten:<br />
800 ml Gemüsebrühe,<br />
260 g Couscous,<br />
2 rote Paprikaschoten,<br />
1 Zwiebel, 2 kleine Zucchini,<br />
1 EL Rapsöl,<br />
Salz, Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
Paprikapulver,<br />
frische Oregano- <strong>und</strong><br />
Bohnenkrautblättchen,<br />
1 EL dunkler Balsamicoessig,<br />
1 Ei, etwas Milch, 150 g Feta.<br />
Außerdem:<br />
Fett für die Form.<br />
Die Gemüsebrühe aufkochen,<br />
den Couscous einrühren <strong>und</strong> zugedeckt<br />
etwa 10 Minuten quellen<br />
lassen. Die Paprikaschoten<br />
halbieren, die Stielansätze, Samen<br />
<strong>und</strong> Trennwände entfernen,<br />
die Zwiebel pellen, die Enden<br />
<strong>der</strong> Zucchini entfernen. Alles in<br />
sehr kleine Würfel schneiden.<br />
Im heißen Rapsöl kurz anbraten,<br />
mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver,<br />
den Kräutern <strong>und</strong> dem Essig abschmecken.<br />
Den gequollenen<br />
Couscous sorgfältig untermischen.<br />
Den Backofen auf 200° C<br />
(Gas Stufe 3) vorheizen. Die Masse<br />
in eine gefettete Auflaufform<br />
füllen. Das Ei mit etwas Milch<br />
verquirlen <strong>und</strong> über die Couscousmasse<br />
geben. Den Feta<br />
klein würfeln <strong>und</strong> auf <strong>der</strong> Oberfläche<br />
verteilen. Im heißen Backofen<br />
in 25 Minuten überbacken.<br />
Tauschen Sie das Gemüse<br />
auch mal aus! Im Herbst schmeckt<br />
<strong>der</strong> Auflauf mit Hokkaido-Kürbis<br />
ganz ausgezeichnet.
Sie ist so aromatisch wie<br />
unverzichtbar, drängt sich<br />
nicht in den Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> rückt an<strong>der</strong>e ins rechte<br />
Licht. Geben wir <strong>der</strong> Zwiebel<br />
einfach mehr Raum − was<br />
sie uns mit herzhaft aroma -<br />
tischen Gerichten dankt.<br />
Zwiebelsteaks mit<br />
Speck-Kartoffel-<br />
Pfanne<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
4 Schweinehalssteaks,<br />
jeweils ca. 180 g,<br />
Salz, Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle.<br />
Für die Zwiebelsoße:<br />
400 g Zwiebeln,<br />
2 EL <strong>Sonne</strong>nblumenöl,<br />
200 ml Fleischbrühe,<br />
4 EL Tomatenketchup,<br />
1 EL mittelscharfer Senf,<br />
Salz, Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle.<br />
Für die Kartoffeln:<br />
12 kleine Kartoffeln, Salz,<br />
12 Scheiben roh geräucherter,<br />
durchwachsener Speck,<br />
80 g Frühlingszwiebeln,<br />
100 g Kirschtomaten,<br />
2 EL <strong>Sonne</strong>nblumenöl,<br />
1 EL fein geschnittene<br />
Kräuter,<br />
Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle.<br />
Für die Soße die Zwiebeln<br />
pellen <strong>und</strong> in dünne Ringe<br />
schneiden. Das Öl in einer<br />
Pfanne erhitzen, darin die<br />
Zwiebelringe etwa 5 Minuten<br />
unter Rühren braten.<br />
Brühe <strong>und</strong> Ketchup zufügen,<br />
mit Senf, Salz <strong>und</strong> Pfeffer würzen<br />
<strong>und</strong> 10 Minuten köcheln lassen.<br />
Die Kartoffeln waschen, in kochendem<br />
Salzwasser etwa 20 Minuten<br />
garen. Abgießen <strong>und</strong> etwas abkühlen<br />
lassen. Jede Kartoffel mit<br />
einer Speckscheibe umwickeln,<br />
diese mit einem Holzzahnstocher<br />
fixieren. Die Frühlingszwiebeln<br />
putzen <strong>und</strong> in 3 cm lange Stücke<br />
schneiden. Die Tomaten vierteln,<br />
dabei den Stielansatz entfernen.<br />
Das Öl in einer Pfanne erhitzen, die<br />
Kartoffeln darin r<strong>und</strong>herum anbraten.<br />
Die Frühlingszwiebeln zufügen,<br />
mit den Kräutern, Salz <strong>und</strong><br />
Pfeffer würzen. 2 − 3 Minuten braten.<br />
Die Tomaten in die Pfanne geben<br />
<strong>und</strong> noch 1 − 2 Minuten mitbraten.<br />
Nochmals abschmecken.<br />
Die Steaks mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />
würzen. In eine heiße Grillpfanne<br />
o<strong>der</strong> auf den vorgeheizten Grill legen<br />
<strong>und</strong> von je<strong>der</strong> Seite etwa 5 Minuten<br />
grillen.<br />
Die Steaks mit <strong>der</strong> Zwiebelsoße<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Kartoffelpfanne anrichten<br />
<strong>und</strong> servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
58 g Eiweiß, 41 g Fett,<br />
46 g Kohlenhydrate,<br />
786 kcal (3292 kJ); 3,8 BE.<br />
Apfel-Zwiebel-Chutney<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
500 g Äpfel,<br />
100 g Zwiebeln,<br />
1 Chilischote,<br />
100 ml Apfelsaft,<br />
100 ml Weinessig,<br />
150 g weißer Rohrzucker,<br />
50 g Rosinen,<br />
½ TL gemahlene Nelken,<br />
½ TL gemahlener Zimt,<br />
Salz.<br />
Die Äpfel schälen, vierteln, Kerngehäuse,<br />
Blüten- <strong>und</strong> Stielansätze<br />
entfernen, das Fruchtfleisch in kleine<br />
Stücke schneiden. Die Zwiebeln<br />
pellen <strong>und</strong> fein würfeln. Die Chilischote<br />
vom Stielansatz befreien,<br />
<strong>der</strong> Länge nach halbieren, Samen<br />
<strong>und</strong> Trennwände entfernen. Das<br />
Fruchtfleisch fein hacken.<br />
Die Apfelstückchen, die Zwiebel<strong>und</strong><br />
Chiliwürfel mit dem Apfelsaft,<br />
dem Essig, dem Zucker, den Rosinen<br />
<strong>und</strong> den Gewürzen in einem<br />
weiten Topf verrühren <strong>und</strong> auf -<br />
kochen. 45 Minuten bei mittlerer<br />
Hitze köcheln lassen, dabei immer<br />
wie<strong>der</strong> umrühren. Bei Bedarf noch<br />
etwas Apfelsaft zufügen.<br />
Das Apfel-Zwiebel-Chutney zu Braten,<br />
Wild o<strong>der</strong> Käse reichen o<strong>der</strong><br />
für die nächste Grillsaison ein -<br />
kochen. Dazu die heiße Masse in<br />
vorbereitete saubere Einkochgläser<br />
(Mini-Tulpen-Form von 220 ml<br />
Inhalt) füllen, diese mit Einkochring,<br />
Glasdeckel <strong>und</strong> Einweck-Klammern<br />
verschließen. Im 90° C-heißen<br />
Wasserbad 30 Minuten einkochen.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e,<br />
zusätzlich 30 Minuten Einkochzeit<br />
bei 90° C.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
1 g Eiweiß, 1 g Fett,<br />
63 g Kohlenhydrate,<br />
274 kcal (1144 kJ).<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
51
Zwiebel-Quiches<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
4 quadratische Scheiben<br />
TK-Blätterteig,<br />
500 g Zwiebeln,<br />
2 EL Butter,<br />
Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle, Salz,<br />
2 − 3 EL Paniermehl,<br />
200 ml Milch,<br />
100 g Schlagsahne,<br />
4 Eier (M),<br />
etwas geriebene Muskatnuss,<br />
½ B<strong>und</strong> Schnittlauch,<br />
3 Stiele Basilikum,<br />
80 g fein geschnittene<br />
spanische Salami.<br />
Außerdem:<br />
Fett für die Förmchen,<br />
Mehl zum Ausrollen,<br />
Basilikum zum Garnieren.<br />
zen. Schnittlauch <strong>und</strong> Basilikum<br />
waschen <strong>und</strong> trocken schütteln.<br />
Den Schnittlauch in kleine Röllchen<br />
schneiden, die Basilikumblätter<br />
hacken. Die Kräuter unter die<br />
Eiermilch rühren.<br />
Die Zwiebelringe <strong>und</strong> die Salamischeiben<br />
in den Förmchen verteilen,<br />
die Eiermilch darübergießen.<br />
ZWIEBELGERICHTE<br />
Im vorgeheizten Backofen auf <strong>der</strong><br />
untersten Schiene etwa 30 Minuten<br />
backen. Mit Basilikumblättchen<br />
garniert servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 ¼ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
19 g Eiweiß, 39 g Fett, 32 g Kohlenhydrate,<br />
557 kcal (2329 kJ); 2,7 BE.<br />
Zwiebel-Birnen-Küchlein<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
4 Kochbirnen (jeweils ca. 100 g),<br />
¼ l Rotwein (ersatzweise roter<br />
Traubensaft),<br />
100 ml Rote-Bete-Saft,<br />
¼ l Instant-Gemüsebrühe,<br />
50 g geräucherter, durch -<br />
wachsener Speck,<br />
400 g rote Zwiebeln,<br />
2 Stiele Thymian,<br />
1 − 2 EL Öl,<br />
Salz, Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
2 Eier (M),<br />
40 g Gorgonzola-Käse,<br />
250 g Schmand,<br />
200 g Pumpernickel.<br />
Außerdem:<br />
Fett für die Förmchen,<br />
Thymian zum Garnieren.<br />
Die Birnen schälen, dabei den Stiel<br />
an <strong>der</strong> Frucht belassen, den Blüten -<br />
ansatz vorsichtig herausschneiden.<br />
Den Rotwein mit dem Rote-Bete-<br />
Saft, <strong>der</strong> Gemüsebrühe <strong>und</strong> dem<br />
Speck aufkochen. Die Birnen ein -<br />
legen, sie sollen von Flüssigkeit<br />
bedeckt sein, <strong>und</strong> etwa 15 Minuten<br />
köcheln. Die Birnen <strong>und</strong> den Speck<br />
herausheben, gut abtropfen <strong>und</strong><br />
abkühlen lassen.<br />
Die Zwiebeln pellen <strong>und</strong> in Ringe<br />
schneiden. Den Thymian abbrausen,<br />
trocken schütteln <strong>und</strong> die<br />
Blättchen von den Stielen streifen.<br />
Das Öl in einer Pfanne erhitzen. Die<br />
Zwiebelringe darin etwa 3 Minuten<br />
braten, dann mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />
würzen.<br />
Eier, Gorgonzola <strong>und</strong> Schmand<br />
sorgfältig verrühren. Mit Salz, Pfeffer<br />
<strong>und</strong> den Thymianblättchen<br />
würzen. Den Speck in sehr kleine<br />
Würfel schneiden. Den Pumpernickel<br />
fein zerkrümeln.<br />
Den Backofen auf 200° C (Gas Stufe<br />
3) vorheizen. Die Böden von vier<br />
kleinen Auflaufformen von 10 cm Ø<br />
fetten, mit den Pumpernickelkrümeln<br />
gleichmäßig bestreuen. Jeweils<br />
eine Birne daraufsetzen. Die<br />
gedünsteten Zwiebelringe r<strong>und</strong>herum<br />
verteilen, mit dem Speck<br />
bestreuen <strong>und</strong> mit dem Eier-Käse-<br />
Guss beträufeln.<br />
Die Küchlein im vorgeheizten<br />
Backofen 15 − 20 Minuten backen.<br />
Mit Thymian garniert servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
15 g Eiweiß, 39 g Fett,<br />
40 g Kohlenhydrate,<br />
605 kcal (2528 kJ); 3,3 BE.<br />
Den Blätterteig nach Hersteller -<br />
angabe auftauen lassen. Die Zwiebeln<br />
pellen <strong>und</strong> in dünne Ringe<br />
schneiden. Die Butter erhitzen, die<br />
Zwiebelringe darin in etwa 10 Minuten<br />
glasig dünsten. Mit frisch<br />
gemahlenem Pfeffer <strong>und</strong> wenig<br />
Salz würzen. Abkühlen lassen.<br />
Den Backofen auf 200° C (Gas Stufe<br />
3) vorheizen. Vier kleine<br />
Quicheformen von je 15 cm Ø<br />
ausfetten. Die Teigscheiben<br />
jeweils auf wenig<br />
Mehl etwas größer ausrollen,<br />
dann die Förmchen<br />
damit auslegen, die<br />
Rän<strong>der</strong> andrücken, den<br />
eventuell überstehenden<br />
Teig abschneiden. Den<br />
Teigboden mit Paniermehl<br />
bestreuen.<br />
Milch, Sahne <strong>und</strong> Eier verquirlen.<br />
Mit Salz, Pfeffer <strong>und</strong> Muskat wür-<br />
52 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
ZWIEBELGERICHTE<br />
Safran-Kartoffeln mit<br />
roten Zwiebeln <strong>und</strong> Senf<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
1 Döschen Safranfäden,<br />
6 EL kochendes Wasser,<br />
700 g festkochende Kartoffeln,<br />
1 rote Zwiebel,<br />
1 EL Weißweinessig,<br />
1 EL körniger Senf,<br />
2 EL Olivenöl,<br />
5 EL trockener Weißwein,<br />
5 EL Gemüsebrühe,<br />
1 EL frische Rosmarinnadeln,<br />
Salz, Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle.<br />
Die Safranfäden in einer Tasse mit<br />
dem kochenden Wasser verrühren,<br />
10 Minuten ziehen lassen.<br />
Die Kartoffeln waschen, abtrocknen<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Länge nach vierteln.<br />
Die Zwiebel pellen <strong>und</strong> achteln.<br />
Den Backofen auf 210° C (Gas Stufe<br />
3 − 3 ½) vorheizen.<br />
In einer großen Schüssel das Safranwasser<br />
mit dem Essig, dem<br />
Senf, dem Olivenöl, dem Weißwein,<br />
<strong>der</strong> Gemüsebrühe <strong>und</strong> den<br />
Rosmarinnadeln verquirlen.<br />
Mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer kräftig würzen.<br />
Die Kartoffel- <strong>und</strong> Zwiebelspalten<br />
zufügen <strong>und</strong> mischen. Alles in eine<br />
ausreichend große Auflaufform<br />
geben, mit Alufolie fest<br />
verschließen <strong>und</strong> im vorgeheizten<br />
Backofen etwa<br />
30 Minuten backen.<br />
Die Folie entfernen <strong>und</strong><br />
weitere 10 Minuten backen,<br />
bis die Kartoffeln<br />
goldbraun sind. Sofort<br />
heiß servieren.<br />
Zubereitungszeit:<br />
1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
4 g Eiweiß, 7 g Fett,<br />
27 g Kohlenhydrate,<br />
202 kcal (846 kJ); 2,3 BE.<br />
Kartoffel-Zwiebel-<br />
Tortilla<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
600 g festkochende Kartoffeln,<br />
2 Zwiebeln,<br />
50 ml Olivenöl, 6 Eier (M),<br />
Salz, Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle.<br />
Die Kartoffeln waschen, schälen<br />
<strong>und</strong> in 2 − 3 mm dünne Scheiben<br />
schneiden. Die Zwiebeln pellen<br />
<strong>und</strong> würfeln. Das Olivenöl in einer<br />
großen Pfanne erhitzen, die Kartoffelscheiben<br />
<strong>und</strong> Zwiebelwürfel<br />
darin 15 − 20 Minuten bei kleiner<br />
Hitze goldgelb braten, dabei mehrmals<br />
wenden. Herausnehmen <strong>und</strong><br />
auf Küchenpapier abtropfen <strong>und</strong><br />
etwas abkühlen lassen.<br />
In einer Schüssel die Eier mit etwas<br />
Salz <strong>und</strong> Pfeffer verquirlen. Die<br />
Kartoffelscheiben untermengen.<br />
Das verbliebene Fett in <strong>der</strong> Pfanne<br />
zur Hälfte abgießen. Die Eier-Kartoffeln<br />
in <strong>der</strong> Pfanne gleichmäßig<br />
verteilen. Zugedeckt bei mittlerer<br />
Hitze 4 Minuten garen. Einen flachen<br />
Deckel o<strong>der</strong> großen Teller auf<br />
die Pfanne setzen, festhalten <strong>und</strong><br />
die Pfanne vorsichtig umdrehen.<br />
Die Tortilla, die nun auf dem Topfdeckel<br />
o<strong>der</strong> Teller liegt, wie<strong>der</strong> in<br />
die Pfanne gleiten lassen <strong>und</strong> etwa<br />
3 Minuten weiterbraten, bis die<br />
Masse vollständig gestockt ist.<br />
Die Tortilla vierteln <strong>und</strong> mit einem<br />
gemischten Salat servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
15 g Eiweiß, 23 g Fett,<br />
19 g Kohlenhydrate,<br />
339 kcal (1422 kJ);<br />
1,6 BE.<br />
Tagliatelle mit<br />
Zwiebel-Sahne-Soße<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
250 g Zwiebeln,<br />
1 Knoblauchzehe,<br />
2 EL Butter,<br />
125 ml Instant-Gemüsebrühe,<br />
200 g Schlagsahne,<br />
Salz,<br />
Pfeffer aus <strong>der</strong> Mühle,<br />
einige Tropfen Zitronensaft,<br />
500 g grüne Bandnudeln<br />
(Tagliatelle),<br />
Zitronenspalten<br />
zum Anrichten.<br />
Die Zwiebeln pellen <strong>und</strong> in feine<br />
Ringe schneiden. Die Knoblauchzehe<br />
pellen. Die Butter erhitzen,<br />
die Zwiebelringe darin goldbraun<br />
anbraten. Einige schöne Zwiebelringe<br />
zum Anrichten auf Küchenpapier<br />
beiseitelegen. Die Knoblauchzehe<br />
zu den übrigen Zwiebeln<br />
pressen. Die Brühe angießen<br />
<strong>und</strong> alles 5 Minuten köcheln lassen.<br />
Die Masse fein pürieren.<br />
Die Sahne angießen <strong>und</strong> die Soße<br />
cremig einkochen lassen. Mit Salz,<br />
Pfeffer <strong>und</strong> mit einigen Tropfen<br />
Zitronensaft abschmecken.<br />
Die Tagliatelle nach Anleitung in<br />
reichlich Salzwasser bissfest kochen.<br />
Die Nudeln abgießen <strong>und</strong><br />
gut abtropfen lassen. Die Tagliatelle<br />
mit <strong>der</strong> Zwiebelsoße mischen<br />
<strong>und</strong> mit den Zwiebelringen <strong>und</strong><br />
einem Zitronenschnitz anrichten.<br />
Zubereitungszeit: 45 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
17 g Eiweiß, 23 g Fett, 92 g Kohlenhydrate,<br />
647 kcal (2705 kJ); 7,6 BE.<br />
54 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
55
Mal feine Würze, mal Salat -<br />
zutat, mal Hauptgericht −<br />
so vielseitig Zwiebelgewächse<br />
in <strong>der</strong> Küche verwendbar<br />
sind, so arten- <strong>und</strong> formen -<br />
reich geben sie sich im<br />
Gemüsegarten.<br />
Eine bunte Sippe<br />
Kochen ohne Zwiebeln? Undenkbar,<br />
verleihen sie doch vielen Gerichten<br />
erst das gewisse Etwas,<br />
hauchen ihnen eine delikate Würze<br />
o<strong>der</strong> ordentlich Schärfe ein!<br />
Auch im Gemüsegarten mag auf<br />
Speisezwiebel <strong>und</strong> Co. kaum jemand<br />
verzichten, zumal die große<br />
<strong>Familie</strong> <strong>der</strong> Zwiebel- o<strong>der</strong> Allium-<br />
Gewächse so einiges zu bieten hat.<br />
Zu den würzigsten <strong>der</strong> Sippe gehört<br />
sicherlich <strong>der</strong> Schnittlauch,<br />
ein anspruchsloser Dauergast in<br />
fast jedem Kräuterbeet. Wer’s noch<br />
ein bisschen pikanter mag, pflanzt<br />
gleich daneben Schnittknoblauch<br />
o<strong>der</strong> Knolau, <strong>der</strong> – an<strong>der</strong>s als <strong>der</strong><br />
ebenfalls zu den Allium-Gewächsen<br />
zählende Knoblauch – anstelle<br />
Schnittlauch gedeiht am besten<br />
im Halbschatten auf etwas<br />
feuchteren <strong>und</strong> recht nährstoffreichen<br />
Böden.<br />
von Zwiebelchen büschelweise<br />
nach „Knofi“ schmeckende Blätter<br />
treibt. Ebenfalls im Kräuterbeet<br />
gut aufgehoben sind Etagen- <strong>und</strong><br />
Winterheckenzwiebel, Bär-, Gold<strong>und</strong><br />
Johannislauch, allesamt sehr<br />
aromatische Würzpflanzen, <strong>der</strong>en<br />
frisch gezupftes Grün prima zu<br />
Salaten, Eierspeisen, Kräuterquark<br />
<strong>und</strong> -butter passt. Im Gemüsegarten<br />
vertritt <strong>der</strong> Porree o<strong>der</strong> Lauch<br />
die Allium-Fraktion, ebenso Schalotten,<br />
Lauch-, Perl- <strong>und</strong> vielerlei<br />
Sorten von Speisezwiebeln. Selbst<br />
auf den Blumenbeeten wachsen<br />
allerlei Allia für die Küche: So sind<br />
die Blüten sämtlicher Zierlauche<br />
nicht nur essbar, sie schmecken<br />
auch sehr fein <strong>und</strong> eignen sich<br />
bestens zum Garnieren.<br />
Bloß keine Staunässe!<br />
Egal ob sie im Blumenbeet, im<br />
Kräuter- o<strong>der</strong> Gemüsegarten angepflanzt<br />
werden − Zwiebelgewächse<br />
möchten am liebsten auf<br />
tiefgründig gelockertem, humusreichem<br />
<strong>und</strong> gut wasserdurchläs -<br />
sigem Boden stehen. Diesen<br />
Wunsch sollten wir ihnen erfüllen<br />
Die Blätter <strong>und</strong> Blüten des<br />
Schnittknoblauchs o<strong>der</strong> Knolaus<br />
sind ein erstklassiger Ersatz für<br />
Knoblauchzehen.<br />
IM KÜCHENGARTEN<br />
<strong>und</strong> zur Aufbesserung vor Kulturbeginn<br />
2 bis 3 l/m2 reifen Kompost<br />
(Lauch: 5 l/m2) spatentief ins Beet<br />
einarbeiten. Schwere Lehmböden<br />
können mit ewas Sand dräniert<br />
werden, damit sich nach kräftigen<br />
Regengüssen kein Wasser staut<br />
<strong>und</strong> die nässeempfindlichen Allium-Wurzeln<br />
nicht faulen.<br />
Reservieren Sie Zwiebelgewächsen<br />
stets ein möglichst sonniges Beet<br />
im Garten. Einzig Lauch, Bär- <strong>und</strong><br />
Schnittlauch, die es etwas feuchter<br />
mögen, nehmen gerne im Halbschatten<br />
Platz.<br />
Außer regelmäßigem Unkrautjäten<br />
zwischen den Reihen benötigen<br />
Zwiebeln <strong>und</strong> Co. kaum Pflege,<br />
sind somit das ideale Gemüse<br />
für den Feierabend-Gärtner.<br />
Feucht halten muss man die Beete<br />
nur während des Schlotenwachstums<br />
im Frühsommer. In den<br />
Hochsommermonaten können die<br />
Pflanzen − mit Ausnahme von<br />
Lauch − dann etwas trockener stehen.<br />
Gegen die mitunter lästige<br />
Lauchminier- o<strong>der</strong> Zwiebelfliege<br />
helfen Gemüsenetze, die allerdings<br />
während <strong>der</strong> gesamten Kulturdauer<br />
dicht aufliegen müssen.<br />
Auch eine Umpflanzung <strong>der</strong> Beete<br />
Ein „Mäuerchen“ aus duftendem<br />
Ysop schützt Lauchbeete −<br />
zumindest teilweise −<br />
vor Zwiebelfliegenbefall.<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
57
Die essbaren Blüten von Sternkugel-<br />
<strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Zierlauch -<br />
arten eigenen sich prima zum<br />
Garnieren von Speisen.<br />
mit duftintensiven Kräutern wie<br />
etwa Kamille o<strong>der</strong> Ysop bietet einen<br />
gewissen Schutz vor dem<br />
Schädling <strong>und</strong> seinen gefräßigen<br />
Maden.<br />
Schmackhafte<br />
Spezialitäten<br />
Zwar sind alle <strong>der</strong> r<strong>und</strong> 260 weltweit<br />
bekannten Allium-Gewächse<br />
essbar, in unsere Küchengärten<br />
haben es aber nur gut ein Dutzend<br />
Arten geschafft. Eine davon ist die<br />
Schalotte, lat. Allium cepa var. aggregatum,<br />
eine angenehm mild<br />
schmeckende Varietät <strong>der</strong> Speisezwiebel,<br />
die man vor allem in<br />
Frankreich sehr schätzt. An<strong>der</strong>s als<br />
Speisezwiebeln bilden Schalotten<br />
nicht eine große Hauptzwiebel,<br />
son<strong>der</strong>n „Nester“ von vier bis acht<br />
Tochterzwiebeln aus <strong>und</strong> brauchen<br />
deshalb entsprechend Platz<br />
im Beet. Auf leicht angehäufelten,<br />
etwa 20 cm auseinan<strong>der</strong>liegenden<br />
Reihen fühlen sie sich beson<strong>der</strong>s<br />
wohl. Drücken Sie hier Ende<br />
März/Anfang April alle 15 cm je ein<br />
IM KÜCHENGARTEN<br />
Herrscht kein Dauerfrost, behält<br />
die Winterheckenzwiebel auch<br />
während <strong>der</strong> kalten Jahreszeit<br />
ihre grünen Schloten.<br />
Steckzwiebelchen in die Erde −<br />
aber bitte nicht zu tief, <strong>der</strong> „Hals“<br />
muss noch zu sehen sein! Sobald<br />
ihre Schloten im Juli/August vergilben,<br />
sind Schalotten erntereif.<br />
Dann zieht man die Nester am<br />
Blattschopf aus <strong>der</strong> Erde, lässt sie<br />
zum Trocknen noch einige Tage<br />
auf dem Beet liegen <strong>und</strong> lagert sie<br />
dann im kühlen Keller ein.<br />
Ursprünglich aus China stammt<br />
die Winterheckenzwiebel, lat. Allium<br />
fistulosum, auch als Lauch-,<br />
Röhren- o<strong>der</strong> Ewige Zwiebel bekannt.<br />
Man könnte sie für einen zu<br />
groß geratenen Schnittlauch halten,<br />
doch spätestens im Sommer,<br />
wenn ihre imposanten, grünweißen<br />
Blütenbälle erscheinen, wird<br />
<strong>der</strong> Unterschied klar. Das Beson<strong>der</strong>e<br />
an <strong>der</strong> Winterheckenzwiebel ist<br />
ihre Ausdauer. Einmal in den Garten<br />
gepflanzt o<strong>der</strong> gesät, liefert sie<br />
Sommer wie Winter unentwegt<br />
frisches, würziges Grün <strong>und</strong> das<br />
jahrelang bei guter Pflege. Werden<br />
die Horste mit <strong>der</strong> Zeit zu groß,<br />
kann man sie im Herbst teilen <strong>und</strong><br />
an an<strong>der</strong>er Stelle wie<strong>der</strong> einsetzen.<br />
Auch etwas kümmerliche Exemplare<br />
sollten Sie im Herbst ausgraben,<br />
von dürren Schloten befreien<br />
<strong>und</strong> den Wurzelstock in frische, mit<br />
reichlich Kompost aufgebesserte<br />
Erde neu einpflanzen.<br />
Schon die Gärten unserer Großeltern<br />
zierte die Etagenzwiebel, lat.<br />
Allium cepa var. proliferum, eines<br />
<strong>der</strong> kuriosesten Allium-Gewächse<br />
überhaupt. Statt in <strong>der</strong> Erde wachsen<br />
ihre Zwiebelchen an Stängeln<br />
in luftiger Höh' − dort, wo man eigentlich<br />
die Blüten erwartet. Da<br />
die Brutzwiebeln noch in <strong>der</strong> Luft<br />
grüne Schloten <strong>und</strong> an <strong>der</strong>en Ende<br />
bisweilen wie<strong>der</strong>um neue Zwiebelchen<br />
treiben, entsteht <strong>der</strong> Eindruck<br />
einer Etagere, woher wohl<br />
auch <strong>der</strong> Name stammt. Etagenzwiebeln<br />
bilden we<strong>der</strong> Blüten<br />
noch Samen <strong>und</strong> lassen sich deswegen<br />
nur über Brutzwiebeln vermehren.<br />
Oft werden diese über<br />
den Zaun von Garten zu Garten<br />
weitergereicht. Wer nicht auf diese<br />
Weise an die ausdauernde Allium-<br />
Kuriosität herankommt, kann die<br />
Brutzwiebelchen auch bei Versandgärtnereien<br />
bestellen.<br />
Text <strong>und</strong> Fotos: Stefanie Schäffer<br />
Die kleinen Brutzwiebeln o<strong>der</strong><br />
„Bulbillen“ <strong>der</strong> Etagenzwiebel<br />
kann man essen o<strong>der</strong> aber zur<br />
Vermehrung nutzen.<br />
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Lebensmittel<br />
l Wellnesstipps<br />
<strong>und</strong> -trends<br />
l Ges<strong>und</strong>e Ernährung<br />
<strong>und</strong> Lebensweise<br />
l Garten- <strong>und</strong><br />
Heimwerkerideen<br />
l Ausflugsziele<br />
<strong>und</strong> Reisen<br />
l Tiere <strong>und</strong><br />
Tierhaltung<br />
58 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
September<br />
2013<br />
Alpenhörnchen mit<br />
Apfelkompott 9<br />
Apfel-Birnen-Konfitüre<br />
mit Ebereschenbeeren 26<br />
Apfel-Zwiebel-Chutney 51<br />
Apfelauflauf, Bodenseer 21<br />
Buchteln mit Pflaumenmusfüllung<br />
<strong>und</strong> Vanillesoße 12<br />
Couscous-Auflauf 49<br />
Ebereschenbeeren süßsauer 25<br />
Felchen in Bierteig 21<br />
Frittata von Süßkartoffeln<br />
<strong>und</strong> Lauch 15<br />
Gugelhupf mit Zwetschgen 30<br />
Hol<strong>und</strong>ergelee 37<br />
Hol<strong>und</strong>erlikör 37<br />
Hol<strong>und</strong>ersaft 38<br />
Hüttensuppe, deftige 11<br />
Kartoffel-Quiche mit<br />
Rosenkohl 49<br />
Bücher-TIPPS<br />
60 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
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verzeichnis<br />
Kartoffel-Zwiebel-Tortilla 54<br />
Kartoffelkäs, bayerischer 7<br />
Kastanien-<strong>Quitten</strong>-Suppe 17<br />
Kokos-Macarons mit<br />
Canache-Creme 45<br />
Latwerge 48<br />
Lauch-Makkaroni, gratinierte 14<br />
Limettenhuhn mit Lauch-<br />
Tomaten-Gremolata 16<br />
Macarons mit Himbeercreme 44<br />
Macarons mit Orangen-Creme 43<br />
Macarons mit Schoko-Minz-<br />
Creme 40<br />
Macarons, Gr<strong>und</strong>rezept 42<br />
Petersilien-Schmarrn mit<br />
gebratener Hähnchenbrust 8<br />
<strong>Quitten</strong>-Streusel-Kuchen 18<br />
Romanaherzen, fruchtige,<br />
mit Vogelbeer-Vinaigrette 25<br />
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Rezepte dieser Ausgabe<br />
alphabetisch sortiert.<br />
Safran-Kartoffeln mit<br />
roten Zwiebeln <strong>und</strong> Senf 54<br />
Saiblingsfilet mit Salbei 22<br />
Schweinebraten 7<br />
Speckknödel auf Kraut 10<br />
Tagliatelle mit Zwiebel-<br />
Sahne-Soße 55<br />
Topinambur-Rahm-Suppe 48<br />
Vogelbeer-Chutney, pikantes 27<br />
Zwetschgen-Marzipan-<br />
Kuchen 32<br />
Zwetschgen-Blechkuchen<br />
mit Sahneguss 33<br />
Zwetschgen-Plätzchen 31<br />
Zwetschgen-Törtchen<br />
mit Baiserhaube 29<br />
Zwiebel-Birnen-Küchlein 52<br />
Zwiebel-Quiche 53<br />
Zwiebelkuchen, Bodenseer 23<br />
Zwiebelsteaks mit<br />
Speck-Kartoffel-Pfanne 50<br />
Pirat<br />
langhaarige<br />
Wollsorte<br />
Teil <strong>der</strong><br />
Personalien<br />
Turnübung<br />
französisch:<br />
Frankreich<br />
med.:<br />
Atemstillstand<br />
Mitbesitz<br />
Null<br />
beim<br />
Roulett<br />
medizinisch:<br />
Haut<br />
flüssiges<br />
Fett<br />
Brot<br />
rösten<br />
Geld<br />
(ugs.)<br />
ehe<br />
Taumel<br />
Jubelruf<br />
Formgebung<br />
Interpretation<br />
Schaumwein<br />
Lösung<br />
einer <strong>der</strong><br />
Heiligen<br />
Drei<br />
Könige<br />
Moment<br />
kurze<br />
Jacke<br />
kleine<br />
Spende<br />
indische<br />
<strong>Frau</strong>engewän<strong>der</strong><br />
feingehacktes<br />
Fleisch<br />
lustig<br />
berechtigt<br />
Furchenvertiefungen<br />
<strong>der</strong><br />
Tischler<br />
Schauspielerin<br />
ugs.:<br />
Geschwätz<br />
Bewohner<br />
Sardiniens<br />
wegen,<br />
weil<br />
türk.<br />
Großgr<strong>und</strong>herr<br />
Hafendamm<br />
Spitzname<br />
Lincolns<br />
fahrendes<br />
Volk<br />
US-<br />
Schauspielerin<br />
(Sydne)<br />
keimfrei<br />
steinzeitliche<br />
Steinsäule<br />
bestimmter<br />
Artikel<br />
ohne<br />
Zusatz<br />
englisch,<br />
französisch:<br />
Alter<br />
englisch:<br />
Ende<br />
Abk.:<br />
luftdicht<br />
Keimzelle<br />
merkwürdig,<br />
verdächtig<br />
babylonischer<br />
Himmelsgott<br />
Osteuropäerin<br />
Lachsforelle<br />
mehrere<br />
kurze<br />
Zeitungsberichte<br />
Film von<br />
Steven<br />
Spielberg<br />
Funkturm<br />
WWP2013-09<br />
ältere<br />
physikal.<br />
Energieeinheit<br />
einfarbig<br />
Fremdwortteil:<br />
aus<br />
Preis -<br />
rätsel<br />
9<br />
12 Schmuckstücke<br />
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62 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
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3 Vord. Tasche 2-mal<br />
4 Mittl. Rückenteil 2-mal<br />
5 Seitl. Rückenteil 2-mal<br />
6 Rückw. Besatz 2-mal<br />
7 Ärmel 2-mal<br />
Achtung: Die Schnittteile 1<br />
<strong>und</strong> 4 sind wegen ihrer Größe<br />
auf dem Bogen in zwei Teilen<br />
Modell 3939<br />
A Etuikleid<br />
B Kleid mit Volantkragen<br />
Gr. 36, 38, 40, 42<br />
Länge ab Taille: 60 cm<br />
BOGEN A (TÜRKIS)<br />
Gr. 36<br />
Gr. 38<br />
Gr. 40<br />
Gr. 42<br />
1<br />
1a<br />
dargestellt. Sie müssen vor dem<br />
Zuschneiden an den Zusammensetzlinien<br />
aneinan<strong>der</strong>geklebt<br />
werden (Teil 1a an Teil 1, Teil 4a an<br />
Teil 4 kleben).<br />
Den angeschn. Besätzen Einlage<br />
aufbügeln.<br />
NÄHEN<br />
Die Tascheneingriffkanten von<br />
Vor<strong>der</strong>teil <strong>und</strong> Tasche zwischen<br />
Nahtzahl 1 <strong>und</strong> 2 miteinan<strong>der</strong><br />
verstürzen. Kante absteppen.<br />
An den Vor<strong>der</strong>teilen die Teilungs-<br />
4<br />
4a<br />
70 cm<br />
A<br />
B<br />
2<br />
5<br />
nähte steppen <strong>und</strong> fortlaufend<br />
die Taschenkanten aufeinan<strong>der</strong>steppen.<br />
An den Rückenteilen die Teilungsnähte<br />
steppen.<br />
Rückw. Mittelnaht ab Reißverschluss-Schlitzzeichen<br />
steppen.<br />
Nahtreißverschluss einarbeiten.<br />
Schulternähte steppen, an den<br />
Besätzen die Schulternähte<br />
steppen.<br />
An den Vor<strong>der</strong>teilen die vord. Mittelnaht<br />
von Nahtzahl 8 bis zum<br />
Saum steppen. Den angeschn. Besatz<br />
<strong>und</strong> fortlaufend den rückw.<br />
Besatz mit <strong>der</strong> Halsausschnittkante<br />
verstürzen. Offene Besatzschmalseiten<br />
eingeschlagen an<br />
die Reißverschlusshälften nähen.<br />
Seitennähte steppen.<br />
Kleid säumen.<br />
An den Ärmeln die Abnäher steppen.<br />
Ärmelnähte steppen.<br />
Ärmel säumen <strong>und</strong> einsetzen.<br />
1<br />
Webkanten<br />
6<br />
Stoffbruch<br />
2,30 m<br />
7<br />
4<br />
3<br />
MATERIAL<br />
Klei<strong>der</strong>stoff, z. B. Crêpe Satin:<br />
1,20 m, 140 cm breit. (Für Modell B:<br />
zusätzlich Chiffon: 0,95 m, 140 cm<br />
breit.) Nahtreißverschluss 60 cm<br />
lang. Passende Einlage. Nähgarn.<br />
ZUSCHNEIDEN<br />
8 Vor<strong>der</strong>teil 1-mal im Stoffbruch<br />
9 Vord. Halsausschnittbesatz<br />
1-mal im Stoffbruch<br />
10 Vord. Armausschnittbesatz<br />
2- mal<br />
11 Rückenteil 2-mal<br />
12 Rückw. Halsausschnittbesatz<br />
2- mal<br />
13 Rückw. Armausschnittbesatz<br />
2- mal<br />
Nur Modell B:<br />
14 Vord. Volantkragen 2-mal<br />
15 Rückw. Volantkragen 2-mal<br />
Achtung: Die<br />
Schnittteile 8<br />
<strong>und</strong> 11 sind wegen<br />
ihrer Größe<br />
8 11<br />
auf dem Bogen<br />
in zwei Teilen<br />
dargestellt. Sie<br />
8a 11a<br />
müssen vor dem<br />
Zuschneiden an<br />
den Zusammensetzlinien<br />
aneinan<strong>der</strong>geklebt werden<br />
(Teil 8a an Teil 8, Teil 11a an<br />
Teil 11 kleben). Den Besätzen Einlage<br />
aufbügeln.<br />
NÄHEN<br />
Beide Modelle:<br />
An den Vor<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Rückenteilen<br />
die Abnäher steppen.<br />
Die rückw. Mittelnaht zwischen<br />
Reißverschluss-Schlitzzeichen <strong>und</strong><br />
Gehschlitz-Zeichen steppen.<br />
Nahtreißverschluss einarbeiten.<br />
Modell 3940<br />
Kurzjacke<br />
Gr. 36, 38, 40, 42<br />
BOGEN A (BLAU)<br />
Gr. 36<br />
Gr. 38<br />
Gr. 40<br />
Gr. 42<br />
Modell A:<br />
Schulter- <strong>und</strong> Seitennähte steppen.<br />
An den Halsausschnittbesätzen<br />
<strong>und</strong> Armausschnittbesätzen<br />
die Nähte steppen.<br />
Halsausschnittkante mit Besatz<br />
verstürzen, die offenen Besatzschmalseiten<br />
eingeschlagen an<br />
die Reißverschlusshälften nähen.<br />
Armausschnittkanten mit den<br />
jeweiligen Besätzen verstürzen.<br />
Kleid säumen.<br />
An <strong>der</strong> rückw. Mitte den linken<br />
angeschn. Schlitzbesatz nach<br />
innen bügeln, auf den rechten<br />
Schlitzbesatz heften <strong>und</strong> mit einer<br />
Quernaht festeppen.<br />
Modell B:<br />
Am Volantkragen die äußeren<br />
Schulternähte steppen (Nahtzahl<br />
2 an Nahtzahl 2). Rückw. Volantkante<br />
<strong>und</strong> äußere Kante mit<br />
einem Rollsaum säumen.<br />
Die Halsausschnittkante, Schulterkante<br />
<strong>und</strong> Armausschnittkante<br />
70 cm<br />
12<br />
13<br />
9<br />
Webkanten<br />
10<br />
MATERIAL<br />
Stoff, z. B. Krepp: 1,40 m, 140 cm<br />
breit. Passende Einlage. Nähgarn.<br />
11<br />
1<br />
Stoffbruch<br />
1,20 m<br />
vom Volantkragen<br />
rechts auf<br />
rechts nahtzahlengemäß<br />
auf die<br />
entsprechenden<br />
Vor<strong>der</strong>teilkanten<br />
heften (die Nahtzahlen<br />
3, 5 <strong>und</strong> 6 liegen aufeinan<strong>der</strong>).<br />
Schulternähte <strong>und</strong> Seitennähte<br />
steppen, dabei die entsprechenden<br />
Kragenkanten mitfassen.<br />
An den Armausschnittbesätzen<br />
die Nähte steppen. Armausschnitt -<br />
kante mt Besätzen verstürzen.<br />
Volantkragen bei Nahtzahl 3 an<br />
<strong>der</strong> vord. Mitte (= Umbruchlinie)<br />
nach außen falten, die Halsausschnittkante<br />
an die Halsausschnittkante<br />
vom Kleid heften.<br />
An den Halsausschnittbesätzen<br />
die Schulternähte steppen. Halsausschnittkante<br />
mit Besatz verstürzen,<br />
dabei die Kragenkante<br />
mitfassen. Offene Besatzschmalseiten<br />
eingeschlagen an die<br />
Reißverschlusshälften nähen.<br />
Kleid säumen.<br />
An <strong>der</strong> rückw. Mitte den linken<br />
angeschn. Schlitzbesatz nach<br />
innen bügeln, auf den rechten<br />
Schlitzbesatz heften <strong>und</strong> mit einer<br />
Quernaht festeppen.<br />
8<br />
70 cm<br />
14<br />
Webkanten<br />
15<br />
Stoffbruch<br />
0,95 m<br />
ZUSCHNEIDEN<br />
16 Mittl. Vor<strong>der</strong>teil 2-mal<br />
17 Seitl. Vor<strong>der</strong>teil 2-mal<br />
18 Vord. Besatz 2-mal<br />
19 Mittl. Rückenteil 2-mal<br />
20 Seitl. Rückenteil 2-mal<br />
21 Rückw. Besatz 2-mal<br />
22 Vord. Ärmel 2-mal<br />
23 Rückw. Ärmel 2-mal<br />
24 Ärmelbesatz 2-mal<br />
Den Besätzen Einlage aufbügeln.<br />
64 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
65
SELBST GENÄHT<br />
SELBST GENÄHT<br />
NÄHEN<br />
An den Vor<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Rückenteilen<br />
die Teilungsnähte steppen.<br />
Rückw. Mittelnaht, Seiten- <strong>und</strong><br />
Schulternähte steppen.<br />
An den Besätzen die Mittelnaht<br />
<strong>und</strong> die Seitennähte steppen. Am<br />
Schalkragen <strong>und</strong> Schalkragenbesatz<br />
die rückw. Mittelnaht steppen.<br />
Ab Nahtzahl 4 die offene Kragenkante<br />
an die rückw. Halsausschnittkante<br />
steppen. Vord. <strong>und</strong><br />
untere Kanten mit Besatz verstürzen.<br />
Am Besatz bei Nahtzahl 4 die<br />
Nahtzugabe einschneiden. Offene<br />
Kanten eingeschlagen an die<br />
Ansatznähte nähen. Die vord.<br />
Kanten wie auf <strong>der</strong> Zeichnung<br />
ersichtlich mehrfach in 1 cm Breite<br />
absteppen.<br />
Ärmelnähte <strong>und</strong> Ärmelbesatznähte<br />
steppen. Untere Ärmelkante<br />
mit Besatz verstürzen <strong>und</strong> mehrfach<br />
im Abstand von 1 cm Breite<br />
absteppen.<br />
Ärmel einsetzen.<br />
70 cm<br />
18 16 23<br />
Webkanten<br />
22<br />
19<br />
20<br />
Stoffbruch<br />
1,40 m<br />
21<br />
24<br />
17<br />
An den Chiffonteilen die vord.<br />
<strong>und</strong> rückw. Raglannähte steppen,<br />
dann die Schulternähte <strong>und</strong> fortlaufend<br />
die Ärmelmittelnähte<br />
sowie die Seitennähte <strong>und</strong> fortlaufend<br />
die Ärmelnähte steppen.<br />
Ärmel säumen.<br />
Die Halsausschnittkante sowie die<br />
unteren <strong>und</strong> rückw. Kanten des<br />
Oberteils aus Chiffon links auf<br />
rechts auf die entsprechenden<br />
Kanten aus Klei<strong>der</strong>stoff heften.<br />
Vord. Passe an das vord. Rockteil,<br />
rückw. Passe an das rückw. Rockteil<br />
steppen. An den Rockteilen<br />
die Seitennähte steppen.<br />
Rockteil an beide Oberteile steppen.<br />
An <strong>der</strong> rückw. Mittelnaht den<br />
Reißverschluss einarbeiten.<br />
Restl. rückw. Mittelnaht bis zum<br />
Schlitzzeichen steppen. Halsausschnittkante<br />
mit Halsausschnittbesatz<br />
verstürzen. Besatzschmalseiten<br />
innen eingeschlagen an die<br />
Reißverschlusshälften nähen.<br />
Kleid säumen.<br />
Den rechten angeschn. Schlitzbesatz<br />
nach innen bügeln, auf den<br />
linken Schlitzbesatz heften <strong>und</strong><br />
mit einer Quernaht feststeppen.<br />
Modell 3941<br />
Kleid<br />
Gr. 40, 42, 44, 46<br />
Länge ab Taille: 60 cm<br />
70 cm<br />
30<br />
31<br />
27<br />
29<br />
32<br />
Webkanten<br />
34<br />
BOGEN A (ROT)<br />
Gr. 40<br />
Gr. 42<br />
Gr. 44<br />
Gr. 46<br />
MATERIAL<br />
Klei<strong>der</strong>stoff, z. B. Wollkrepp: 1,35 m,<br />
140 cm breit. Passende Einlage.<br />
Chiffon: 0,85 m, 140 cm breit.<br />
Nahtreißverschluss 60 cm lang.<br />
Nähgarn.<br />
ZUSCHNEIDEN<br />
25 Vor<strong>der</strong>teil 1-mal<br />
aus Klei<strong>der</strong>stoff<br />
<strong>und</strong> 1-mal aus<br />
Chiffon, jeweils im<br />
Stoffbruch<br />
26 Vord. Halsausschnittbesatz<br />
1- mal im Stoffbruch aus<br />
Klei<strong>der</strong>stoff<br />
27 Vord. Armausschnittbesatz<br />
2- mal aus Klei<strong>der</strong>stoff<br />
28 Vord. Passe 1-mal im Stoffbruch<br />
aus Klei<strong>der</strong>stoff<br />
29 Rückenteil 2-mal aus Klei<strong>der</strong>stoff<br />
<strong>und</strong> 2-mal aus Chiffon<br />
30 Rückw. Halsausschnittbesatz<br />
2- mal aus Klei<strong>der</strong>stoff<br />
31 Rückw. Armausschnittbesatz<br />
2- mal aus Klei<strong>der</strong>stoff<br />
32 Rückw. Passe 2- mal aus<br />
Klei<strong>der</strong>stoff<br />
33 Vord. Rockteil<br />
1-mal im Stoffbruch<br />
aus Klei<strong>der</strong>stoff<br />
70 cm<br />
26<br />
29<br />
25<br />
28<br />
Stoffbruch<br />
1,35 m<br />
Webkanten<br />
35 36<br />
25<br />
Stoffbruch<br />
0,85 m<br />
33<br />
34 Rückw. Rockteil 2-mal aus<br />
Klei<strong>der</strong>stoff<br />
35 Vord. Ärmel 2-mal aus Chiffon<br />
36 Rückw. Ärmel 2-mal aus<br />
Chiffon<br />
Den Besätzen Einlage aufbügeln.<br />
NÄHEN<br />
An den Rock- <strong>und</strong> Rückenteilen<br />
die Abnäher steppen. An den Vor<strong>der</strong>teilen<br />
die Falten x auf o heften.<br />
An Vor<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Rückenteilen aus<br />
Klei<strong>der</strong>stoff die Schulternähte <strong>und</strong><br />
Seitennähte steppen.<br />
An den Armausschnitt- <strong>und</strong> Halsausschnittbesätzen<br />
die Nähte<br />
steppen. Das Oberteil aus Klei<strong>der</strong>stoff<br />
mit den Armausschnittbesätzen<br />
verstürzen.<br />
3942 A Rock<br />
Größen<br />
36, 38, 40, 42<br />
Bogen B<br />
(rot)<br />
3942 B Rock<br />
Größen<br />
36, 38, 40, 42<br />
Bogen B<br />
(rot)<br />
3943 Rock<br />
Größen<br />
38, 40, 42, 44<br />
Bogen B<br />
(türkis)<br />
66 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
67
5<br />
J. Weck GmbH u. Co. KG<br />
Verlag,<br />
79664 Wehr<br />
Schnittmuster-<br />
bogen Nr. 166<br />
(Heft 9/2013)<br />
Erläuterungen: Ihre Schnittteile finden Sie, wenn Sie von den<br />
Nummern am oberen <strong>und</strong> unteren Schnittmusterbogenrand senkrecht<br />
darunter bzw. darüber die gleichen Nummern suchen.<br />
Schnittteile, die für den Bogen zu groß sind, verlängern Sie ab<br />
Pfeilspitze um die angegebenen Maße. Ganz große Schnittteile sind<br />
in zwei Teilen gezeichnet. Beide Teile werden vom Bogen kopiert<br />
<strong>und</strong> müssen anschließend entlang <strong>der</strong> Ansatzlinie aneinan<strong>der</strong><br />
geklebt werden.<br />
Zeichenerklärung: x - o = Falte, die von x nach o treffend gelegt wird.<br />
Hinweis: Alle Schnittteile wurden sorgfältig überprüft. Sollten<br />
dennoch Fehler aufgetreten sein, übernimmt <strong>der</strong> Verlag keine Haftung.<br />
5<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
vord. Mitte Stoffbr. Fadenlauf<br />
4<br />
2 2 2<br />
2<br />
4<br />
4<br />
4<br />
4<br />
Fadenlauf<br />
A Ansatzlinie<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
1<br />
6 6 6<br />
rückw. Mitte<br />
2<br />
rückw. Mitte Reißverschluss<br />
vord. Mitte Fadenlauf<br />
1<br />
1<br />
1<br />
6 6<br />
6 6<br />
8<br />
8 88<br />
rückw. Mi te Naht<br />
1<br />
5 5 5 5<br />
6<br />
6<br />
Abnäher<br />
Schlitz<br />
Abnäher<br />
7<br />
7<br />
6<br />
7<br />
6<br />
7<br />
vord. Mitte Stoffbruch Fadenlauf<br />
7<br />
7<br />
Fadenlauf<br />
1<br />
Umbruch<br />
8<br />
8<br />
8<br />
Fadenlauf<br />
8<br />
3<br />
3<br />
3<br />
5<br />
6<br />
1<br />
5<br />
6<br />
X X<br />
B<br />
5<br />
6<br />
5<br />
6<br />
3<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
Fadenlauf Umbruch angeschn. Besatz<br />
3<br />
1<br />
3<br />
3<br />
3<br />
Reißverschluss<br />
3<br />
Fadenlauf<br />
7<br />
X<br />
5<br />
1<br />
5<br />
5<br />
5<br />
5<br />
5<br />
7<br />
Fadenlauf<br />
2<br />
2<br />
2 2 2 2<br />
Fadenlauf<br />
rückw. Mitte<br />
17<br />
4<br />
äußere Schulternaht<br />
Fadenlauf<br />
4<br />
4<br />
4<br />
6<br />
Fadenlauf<br />
vord. Mitte<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
6<br />
6<br />
6<br />
6<br />
9<br />
9<br />
9<br />
9<br />
vord. Mitte Fadenlauf Umbruch angeschn. Besatz<br />
8<br />
8<br />
8<br />
8<br />
3<br />
A A A A<br />
2<br />
vord. Mitte<br />
2 2 2 2<br />
4<br />
4<br />
Ansatzlinie<br />
Fadenlauf<br />
7 7<br />
5<br />
6<br />
7<br />
7<br />
6<br />
Abnäher<br />
6<br />
6<br />
5<br />
Fadenlauf<br />
Reißverschluss<br />
6<br />
6<br />
6<br />
9<br />
9<br />
9 9<br />
6<br />
1<br />
A<br />
B<br />
3<br />
3<br />
3<br />
6<br />
Schlitz<br />
Reißverschluss<br />
B<br />
4<br />
4<br />
4<br />
4<br />
11<br />
B<br />
11a<br />
3<br />
3<br />
2 2<br />
B B B<br />
4<br />
2<br />
15<br />
SELBST GENÄHT<br />
Modell 3942 A <strong>und</strong> B<br />
Rock<br />
Gr. 36, 38, 40, 42<br />
Länge: 60 cm<br />
BOGEN B (ROT)<br />
Gr. 36<br />
Gr. 38<br />
Gr. 40<br />
Gr. 42<br />
MATERIAL<br />
Modell A: Zwei verschieden<br />
gemusterte Rockstoffe z. B. Wollkrepp:<br />
A: 0,55 m, 140 cm breit.<br />
B: 0,65 m, 140 cm breit. Passende<br />
Einlage. Nahtreißverschluss 20 cm<br />
lang. Paspelband. Nähgarn.<br />
Modell B: Rockstoff, z. B. Wollkrepp:<br />
1,65 m, 140 cm breit. Passende<br />
Einlage. Nahtreißverschluss<br />
20 cm lang. Paspelband. Nähgarn.<br />
ZUSCHNEIDEN<br />
Modell A:<br />
1 Vord. oberes Rockteil 1-mal<br />
aus Stoff A<br />
2 Vord. Besatz 1-mal im Stoffbruch<br />
aus Stoff A<br />
3 Vord. unteres Rockteil 1-mal<br />
aus Stoff B<br />
4 Linkes oberes Rückenteil 1-mal<br />
aus Stoff A<br />
5 Rechtes oberes Rückenteil<br />
1-mal aus Stoff A<br />
6 Rückw. Besatz 2-mal aus Stoff A<br />
7 Unteres Rückenteil 1-mal aus<br />
Stoff B<br />
A<br />
1<br />
Webkante<br />
5<br />
4<br />
A<br />
6<br />
6<br />
2<br />
Webkante<br />
0,55 m<br />
Webkante<br />
3<br />
B<br />
Modell B:<br />
1 Vord. oberes Rockteil 1-mal<br />
2 Vord. Besatz 1-mal im Stoffbr.<br />
3 Vord. unteres Rockteil 1-mal<br />
4 Linkes oberes Rückenteil 1-mal<br />
5 Rechtes oberes Rückenteil<br />
1- mal<br />
6 Rückw. Besatz 2-mal<br />
7 Unteres Rückenteil 1-mal<br />
8 Vord. Rüschenteil 1-mal<br />
9 Rückw. Rüschenteil 1-mal<br />
Den Besätzen Einlage aufbügeln.<br />
NÄHEN<br />
Modell A <strong>und</strong> B: An den vord.<br />
<strong>und</strong> rückw. Oberteilen die Abnäher<br />
steppen.<br />
7<br />
Webkante<br />
0,65 m<br />
Tipp: Auf dem Schnittmusterbogen sind alle Teile in mehreren<br />
Größen dargestellt. Zur besseren Übersicht empfehlen wir, vor dem<br />
Kopieren <strong>der</strong> Schnittteile die Linien <strong>der</strong> gewünschten Größe mit<br />
einem Filzstift o<strong>der</strong> Textmarker deutlich zu markieren.<br />
Schneiden Sie alle Teile zuzüglich Naht- <strong>und</strong> Saumzugabe zu!<br />
140 cm<br />
B<br />
An <strong>der</strong> rückw. Mitte <strong>der</strong> oberen<br />
Rückenteile den Nahtreißverschluss<br />
einarbeiten, restl. Mittelnaht<br />
steppen.<br />
An den Ober- <strong>und</strong> Unterteilen die<br />
rechten Seitennähte steppen.<br />
Für Modell B die Volants an <strong>der</strong><br />
langen Kante aneinan<strong>der</strong>steppen.<br />
An den Außenkanten des Volants<br />
einen Rollsaum arbeiten.<br />
Für beide Modelle: Die vord. <strong>und</strong><br />
fortlaufend die rückw. schräge<br />
Teilungsnaht steppen, dabei bei<br />
Modell A den Paspelstreifen, bei<br />
Modell B den Volant Nahtzahlengemäß<br />
mitfassen.<br />
Linke Seitennaht bis zum Schlitzzeichen<br />
steppen. An den Besätzen<br />
die Seitennähte steppen. Obere<br />
Rockkante mit Besatz verstürzen,<br />
Besatzschmalseiten innen eingeschlagen<br />
an die Reißverschlusshälften<br />
nähen. Rock säumen.<br />
Links an den Schlitzkanten die<br />
Nahtzugaben nach innen bügeln<br />
<strong>und</strong> innen festnähen.<br />
1<br />
5<br />
4<br />
3<br />
7<br />
Webkante<br />
6<br />
6<br />
8<br />
Webkante<br />
1,65 m<br />
9<br />
9<br />
9<br />
2<br />
Hinweis: Alle Schnitte <strong>und</strong> Angaben<br />
wurden sorgfältig überprüft.<br />
Sollten dennoch Fehler aufgetreten<br />
sein, übernimmt <strong>der</strong> Verlag<br />
keinerlei Haftung.<br />
555 5 Ansatzlinie<br />
5<br />
vord. Mitte Stoffbruch Fadenlauf<br />
Fadenlauf<br />
A<br />
Fadenlauf<br />
33<br />
33<br />
5 5 5 5<br />
22<br />
22<br />
3<br />
3<br />
Tascheneingri f<br />
Fadenlauf<br />
19<br />
19<br />
Abnäher<br />
8<br />
8<br />
Abnäher<br />
1 25 1a 26 34<br />
1a<br />
Abnäher<br />
A Ansatzlinie<br />
B B B B<br />
25<br />
vord. Mitte Stoffbr. Fadenlauf<br />
O<br />
X<br />
29<br />
29<br />
Fadenlauf<br />
26<br />
Fadenlauf<br />
14<br />
14<br />
vord. M. Stoffbr. Fadenl.<br />
34<br />
O O O<br />
2<br />
32<br />
2<br />
O X<br />
Reißverschluss<br />
13<br />
13<br />
5 5<br />
X<br />
rückw. Mi te<br />
Fadenlauf<br />
7<br />
innere Schulternaht<br />
7<br />
vord. Mi te Sto fbr. Fadenl.<br />
20<br />
20<br />
vord. Mi te<br />
4<br />
17<br />
4 4<br />
10<br />
10<br />
12<br />
12<br />
3 3 3<br />
Verdeckter Nahtreißverschluss:<br />
Verdeckte Nahtreißverschlüsse<br />
sind nur in den Längen 22 cm,<br />
40 cm <strong>und</strong> 60 cm erhältlich. Sie<br />
müssen mindestens 2 cm länger<br />
sein als <strong>der</strong> vorgesehene Reißverschluss-Schlitz.<br />
An<strong>der</strong>s als bei herkömmlichen<br />
Reißverschlüssen wird <strong>der</strong> Nahtreißverschluss<br />
eingenäht, bevor<br />
die Naht unterhalb des Schlitzes<br />
gesteppt wird.<br />
Zum Einnähen ist ein spezielles<br />
Nähfüßchen erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Fadenlauf<br />
28<br />
4 4<br />
28<br />
Fadenlauf<br />
rückw. Mi te<br />
Fadenlauf<br />
18<br />
18<br />
8a<br />
8a<br />
5 5<br />
35<br />
35<br />
16<br />
16<br />
Abnäher<br />
Abnäher<br />
23<br />
23<br />
Fadenlauf<br />
Ansatzlinie<br />
B B B<br />
31<br />
31<br />
6<br />
6<br />
Fadenlauf<br />
Ansatzlinie<br />
Fadenlauf<br />
Fadenlauf<br />
6 3<br />
Fadenlauf<br />
rückw. Mitte Fadenlauf<br />
Fadenlauf<br />
36<br />
36<br />
24<br />
24<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
7 7 7<br />
rückw. Mitte Reißverschlu s<br />
Tascheneingriff<br />
11<br />
Abnäher<br />
21<br />
21<br />
vord. M. Sto fbr.<br />
Fadenlauf<br />
Ansatzlinie<br />
A A A A<br />
rückw. Mitte<br />
11a<br />
9.<br />
9.<br />
3<br />
3<br />
30<br />
30<br />
Abnäher<br />
rückw. Mi te<br />
A Ansatzlinie<br />
B<br />
rückw. Mitte Fadenlauf Kante<br />
Fadenl.<br />
rückw. Mi te<br />
rückw. Mi te<br />
Fadenlauf<br />
rückw. Mi te<br />
6.<br />
27<br />
27<br />
6.<br />
äußere Schulternaht<br />
15<br />
Und so wird’s gemacht:<br />
Mit dem Stoffmarker die Länge<br />
des Reißverschlusses auf <strong>der</strong><br />
Stoffvor<strong>der</strong>seite an beiden Seiten<br />
<strong>der</strong> Öffnung markieren. Der Reißverschluss<br />
sollte mindestens 2-3<br />
cm länger sein als die Öffnung.<br />
Den Nähfuß für verdeckte Nahtreißverschlüsse<br />
in die Maschine<br />
einsetzen. Wählen Sie den Geradstich,<br />
eine mittlere Nadelposition<br />
<strong>und</strong> Stichlänge zwischen 2,5 –<br />
3,0 mm.<br />
Den Reißverschluss öffnen. Die<br />
Spirale mit dem Daumen leicht<br />
flach drücken, um die Nahtlinie<br />
zwischen Reißverschlussband<br />
<strong>und</strong> -spirale sichtbar zu machen.<br />
Der Reißverschluss darf nicht<br />
gebügelt werden!<br />
Die rechte Reißverschlusshälfte<br />
rechts auf rechts auf die rechte<br />
Kante <strong>der</strong> Öffnung legen. Die<br />
Spirale sollte genau entlang <strong>der</strong><br />
Nahtlinie liegen, ca. 1,5-2,0 cm von<br />
<strong>der</strong> oberen Stoffkante entfernt.<br />
Eventuell mit Stecknadeln feststecken.<br />
Das untere Ende des Reißverschlusses<br />
ca. 2-3 cm über den<br />
untersten Punkt <strong>der</strong> Öffnung<br />
hinauslaufen lassen.<br />
Die Reißverschlusszähne leicht<br />
nach rechts drücken <strong>und</strong> den<br />
Nähfuß senken, damit die Reißverschlussspirale<br />
in <strong>der</strong> Rille<br />
rechts von <strong>der</strong> Nadel läuft.<br />
Einfach anfor<strong>der</strong>n!<br />
Um unsere Schnittmustermodelle<br />
nachschnei<strong>der</strong>n zu können, benötigen<br />
Sie den Schnitt musterbogen Nr. 166,<br />
Heft 9/2013, den wir Ihnen gerne<br />
kostenlos zusenden. Alle Schnittteile<br />
sind auf einem Bogen abgebildet.<br />
Rufen Sie an o<strong>der</strong> schicken Sie eine<br />
Postkarte, ein Fax o<strong>der</strong> eine E-Mail an<br />
RATGEBER <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong><br />
Wehratalstr. 3, 79664 Wehr<br />
Tel: 07761 935-26<br />
Fax: 07761 57691<br />
E-Mail: schnittmuster@weck.de<br />
Kennwort: Schnittmuster 9/2013<br />
68 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
69
SELBST GENÄHT<br />
SELBST GENÄHT<br />
Modell 3943<br />
Rock mit Kellerfalte<br />
Gr. 38, 40, 42, 44<br />
Länge: 60 cm<br />
BOGEN B (TÜRKIS)<br />
Gr. 38<br />
Gr. 40<br />
Gr. 42<br />
Gr. 44<br />
MATERIAL<br />
Rockstoff, z. B. Wollkrepp: 2,05 m,<br />
140 cm breit. Nahtreißverschluss<br />
20 cm lang. B<strong>und</strong>einlage. 1 Knopf.<br />
Nähgarn.<br />
ZUSCHNEIDEN<br />
10 Vor<strong>der</strong>teil 1-mal im Stoffbruch<br />
<strong>und</strong> Rückenteil 2-mal<br />
11 Nahttaschen 4-mal<br />
12 Vord. bzw. rückw. Seitenteil<br />
4- mal<br />
Ein Teil für den B<strong>und</strong>: 76 – 80 –<br />
84 – 88 cm lang (davon sind 3 cm<br />
für den Untertritt), 5 cm breit plus<br />
Nahtzugabe.<br />
Dem B<strong>und</strong> Einlage aufbügeln.<br />
NÄHEN<br />
An <strong>der</strong> rückw. Mitte den Reißverschluss<br />
einarbeiten. Die restl.<br />
rückw. Mittelnaht steppen.<br />
An den vord. Teilungsnähten<br />
die Nahttaschen<br />
arbeiten: Dazu jeweils<br />
zwei Taschenbeutel<br />
genau entlang <strong>der</strong><br />
Naht linie an die Eingriffkanten<br />
steppen. Die<br />
Taschenbeutel ins Vor-<br />
70 cm<br />
12<br />
<strong>der</strong>teil bügeln <strong>und</strong> aufeinan<strong>der</strong><br />
steppen. Die restl. vor<strong>der</strong>en <strong>und</strong><br />
rückw. Teilungsnähte steppen.<br />
Seitennähte steppen.<br />
An Vor<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Rückenteil die<br />
Kellerfalten x auf o heften.<br />
Den Rockb<strong>und</strong> ab <strong>der</strong> Untertrittmarkierung<br />
an die obere Rockkante<br />
steppen. B<strong>und</strong> längs falten.<br />
Seitl. Schmalseiten <strong>und</strong> Untertritt<br />
verstürzen. Offene B<strong>und</strong>längskante<br />
innen eingeschlagen annähen.<br />
Knopfloch arbeiten.<br />
Knopf annähen. Rock säumen.<br />
12<br />
11<br />
Webkanten<br />
10<br />
Stoffbruch<br />
2,05 m<br />
11<br />
10<br />
Vord. Kante <strong>und</strong> fortlaufend den Schalkragen<br />
mit Besatz verstürzen, dabei das<br />
Volantteil mitfassen. Am Besatz die Nahtzugabe<br />
zwischen Halsausschnittkante<br />
<strong>und</strong> Schulterkante einschneiden.<br />
Die offene Halsausschnittkante <strong>und</strong> die<br />
Schulterkanten eingeschlagen an die<br />
Ansatznähte nähen.<br />
in<br />
3945 Jacke<br />
Größen<br />
44, 46, 48, 50<br />
Bogen B<br />
(blau)<br />
Gratis-Schnittmusterbogen<br />
auf Anfrage.<br />
Info siehe<br />
Seite 69.<br />
Modell 3944<br />
Bluse<br />
Gr. 44, 46, 48, 50<br />
BOGEN B (GRÜN)<br />
Gr. 44<br />
Gr. 46<br />
Gr. 48<br />
Gr. 50<br />
MATERIAL: Blusenstoff, z. B.<br />
Baumwolle, Viskose o<strong>der</strong> auch<br />
Satin: 1,80 m, 140 cm breit. Passende<br />
Vlieseline. 9 Knöpfe. Nähgarn.<br />
ZUSCHNEIDEN<br />
13 Vor<strong>der</strong>teil 2-mal<br />
14 Vord. Knopfleiste 2-mal<br />
15 Vord. Besatz 2-mal<br />
16 Vord. Volant 1-mal<br />
17 Rückenteil 2-mal<br />
18 Ärmel 2-mal<br />
19 Ärmelbündchen 2-mal<br />
im Stoffbruch<br />
Den Besätzen <strong>und</strong> Ärmelbündchen<br />
Einlage aufbügeln.<br />
NÄHEN<br />
An den äußeren Kanten des<br />
Volantteils einen Rollsaum<br />
arbeiten.<br />
70 cm<br />
An den Vor<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Rückenteilen<br />
die Abnäher steppen.<br />
Am Vor<strong>der</strong>teil an <strong>der</strong> vord. Kante<br />
zwischen den Markierungen einreihen.<br />
Knopfleisten an die Vor<strong>der</strong>teile<br />
steppen. Schulter- <strong>und</strong><br />
Seitennähte steppen.<br />
An Vor<strong>der</strong>teilen <strong>und</strong> Besätzen die<br />
rückw. Mittelnaht des Schalkragens<br />
steppen.<br />
Den Unterkragen ab Nahtzahl 4 an<br />
die Halsausschnittkante steppen.<br />
An die rechte vord. Kante ab<br />
Nahtzahl 6 das Volantteil rechts<br />
auf rechts heften.<br />
17<br />
13<br />
Webkanten<br />
18<br />
19<br />
16<br />
14<br />
3944 Bluse<br />
Größen<br />
44, 46, 48, 50<br />
Bogen B<br />
(grün)<br />
Am rechten Vor<strong>der</strong>teil 5 Knopflöcher arbeiten,<br />
am linken Vor<strong>der</strong>teil an entsprechen<strong>der</strong> Stelle<br />
Knöpfe annähen.<br />
Bluse säumen. An den unteren Ärmelkanten<br />
je einen Schlitz arbeiten. Dazu wie eingezeichnet<br />
den Schlitz einschneiden. Aus Stoffrest<br />
einen ca. 3 cm breiten Schrägstreifen in<br />
doppelter Schlitzlänge zuschneiden <strong>und</strong> an<br />
die Schlitzkante steppen.<br />
15<br />
70 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
Stoffbruch<br />
1,80 m<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
71
SELBST GENÄHT<br />
Am oberen Schlitzende zur Spitze<br />
auslaufend schmal steppen.<br />
Schrägstreifen um die Schlitzkante<br />
legen <strong>und</strong> eingeschlagen an -<br />
nähen. Ärmelnähte steppen.<br />
Untere Ärmelkanten einreihen.<br />
Modell 3945<br />
Jacke<br />
Gr. 44, 46, 48, 50<br />
BOGEN B (BLAU)<br />
Gr. 44<br />
Gr. 46<br />
Gr. 48<br />
Gr. 50<br />
MATERIAL<br />
Jackenstoff, z. B. Wolltuch o<strong>der</strong><br />
Mischgewebe: 2,40 m, 140 cm<br />
breit. Passende Vlieseline. Futterstoff.<br />
5 Knöpfe, 1 flacher Innenknopf.<br />
6 kleine Knöpfe für die<br />
Ärmel. Schulterpolster.<br />
Rest Wattevlies. Nähgarn.<br />
ZUSCHNEIDEN<br />
20 Mittl. Vor<strong>der</strong>teil 2-mal <strong>und</strong><br />
2- mal als Besatz<br />
21 Seitl. Vor<strong>der</strong>teil 2-mal<br />
22 Mittl. Rückenteil 2-mal<br />
23 Seitl. Rückenteil 2-mal<br />
24 Saumbesatz 2-mal<br />
25 Kragen 2-mal im Stoffbruch<br />
26 Kragensteg 2-mal im Stoffbruch<br />
27 Vord. Ärmel 2-mal<br />
28 Rückw. Ärmel 2-mal<br />
Aus Einlage die Besatzteile, einen<br />
Kragen <strong>und</strong> einen Kragensteg jeweils<br />
ohne Nahtzugabe zuschneiden<br />
<strong>und</strong> den entsprechenden<br />
Teilen aufbügeln.<br />
72 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
Ärmelbündchen längs falten, an<br />
den Schmalseiten <strong>und</strong> den kurzen<br />
Stücken für Unter- <strong>und</strong> Übertritt<br />
verstürzen. Bündchen zwischen<br />
Unter- <strong>und</strong> Übertritt an die untere<br />
Ärmelkante steppen.<br />
NÄHEN<br />
An den Vor<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Rückenteilen<br />
die Teilungsnähte steppen. Die<br />
rückw. Mittelnaht, Schulter- <strong>und</strong><br />
Seitennähte steppen.<br />
Die Saumbesätze an <strong>der</strong> rückw.<br />
Mittelnaht aneinan<strong>der</strong>steppen.<br />
Kragenteile an den Schmalseiten<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> oberen Kante miteinan<strong>der</strong><br />
verstürzen. Kragenstegteile<br />
rechts auf rechts aufeinan<strong>der</strong>legen,<br />
an den Schmalseiten <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
oberen Kante miteinan<strong>der</strong> verstürzen,<br />
dabei an <strong>der</strong> oberen Kante<br />
den Kragen mitfassen.<br />
Vord. Kante <strong>und</strong> Halsausschnittkante<br />
bis Nahtzahl 6 mit dem Besatz<br />
verstürzen. Nahtzugabe bei<br />
Nahtzahl 6 einschneiden.<br />
Untere Jackenkante mit Saum -<br />
besatz verstürzen, Schmalseiten<br />
innen eingeschlagen an die vor<strong>der</strong>en<br />
Besatzkanten nähen.<br />
Äußeres Kragenstegteil ab Nahtzahl<br />
6 an die<br />
Halsausschnittkante<br />
steppen,<br />
70 cm<br />
22<br />
27<br />
21<br />
24<br />
Innen die offene Bündchenkante<br />
eingeschlagen an die Ansatznaht<br />
nähen.<br />
Knopflöcher arbeiten, Knöpfe<br />
annähen.<br />
Ärmel einsetzen.<br />
dabei die Nahtzugabe vom Besatz<br />
mitfassen. Inneres Stegteil innen<br />
eingeschlagen an die Ansatznaht<br />
nähen.<br />
Am rechten Vor<strong>der</strong>teil wie eingezeichnet<br />
Knopflöcher arbeiten,<br />
innen oben einen flachen Innenknopf<br />
annähen. Am linken Vor<strong>der</strong>teil<br />
nur das oberste Knopfloch<br />
arbeiten, wie eingezeichnet<br />
5 Knöpfe annähen.<br />
Zweinahtärmel arbeiten: Dazu<br />
am Ärmel die Teilungsnaht bis<br />
zum Schlitzzeichen <strong>und</strong> die<br />
Ärmelnaht steppen.<br />
Ärmelschlitzbesatz nach innen<br />
bügeln. An <strong>der</strong> Ecke zwischen Ärmelsaumkante<br />
<strong>und</strong> Ärmelschlitzbesatzkante<br />
eine Briefecke nähen.<br />
Ärmel säumen. Innen die Längskante<br />
von Schlitzbesatz <strong>und</strong> Untertritt<br />
aufeinan<strong>der</strong>steppen, oben<br />
quer steppen.<br />
Die kleinen Knöpfe wie eingezeichnet<br />
annähen, dabei den<br />
Untertritt mitfassen.<br />
Ärmel eingehalten einsetzen. Im<br />
Bereich <strong>der</strong> Armkugel ca. 4 cm<br />
breite Streifen aus Wattevlies<br />
unterlegen <strong>und</strong> auf den<br />
Nahtzugaben annähen. Schulterpolster<br />
einnähen. Jacke füttern.<br />
20<br />
Stoffbruch<br />
28<br />
Webkanten<br />
2,40 m<br />
25<br />
20<br />
25<br />
26<br />
26<br />
23<br />
Allgemeine Anleitung zu<br />
den Schnittmustermodellen<br />
Festlegen <strong>der</strong> Größe<br />
Haben Sie Ihr Modell ausgewählt, vergleichen<br />
Sie die angegebene Größe (Detailmaße<br />
entnehmen Sie <strong>der</strong> Maßtabelle)<br />
mit Ihren eigenen Maßen. Geringfügige<br />
Maßabweichungen (bis zu 4 cm) können<br />
am Schnitt verän<strong>der</strong>t werden, ohne dass<br />
die Passform beeinträchtigt wird. Schnittmuster<br />
beinhalten modellbedingte<br />
Bequemlichkeits-Zugaben. Messen Sie<br />
deshalb nicht den Papierschnitt aus, um<br />
ihn mit Ihren eigenen Maßen zu vergleichen.<br />
Naht-<strong>und</strong> Saumzugabe sind nicht<br />
im Schnitt enthalten <strong>und</strong> müssen beim<br />
Zuschneiden dazugegeben werden.<br />
Richtig<br />
messen<br />
8<br />
7<br />
10<br />
9 4 1<br />
2<br />
3<br />
5<br />
bzw.<br />
6<br />
Schnittvorbereitung:<br />
Nehmen Sie die für Ihr Modell benötigten<br />
Schnittteile durch Abpausen o<strong>der</strong><br />
Durchradeln vom Bogen ab. Schnitt teile,<br />
die nicht in voller Größe auf den Schnittbogen<br />
passen, müssen ab Pfeilspitze um<br />
den angegebenen Betrag verlängert<br />
werden. Ist das Schnittteil in zwei Teile<br />
aufgeteilt, müssen diese entlang <strong>der</strong><br />
Zusammensetzlinie aneinan<strong>der</strong>geklebt<br />
werden. Im Schnitt eingezeichnete Teile,<br />
z.B. Taschen, Blenden, Besatz, müssen als<br />
extra Schnittteil herauskopiert werden.<br />
Stoffverbrauch:<br />
Der Stoffverbrauch richtet sich nach dem<br />
abgebildeten Modell. Er kann sich än<strong>der</strong>n,<br />
wenn Sie abweichend von <strong>der</strong> Abbildung<br />
Material mit Kopf-Muster, Karo,<br />
Streifen o<strong>der</strong> Strichrichtung verwenden.<br />
Beachten Sie auch die Stoffbreite!<br />
Zuschneiden:<br />
Bei doppelten Stoffen liegt die rechte<br />
Stoffseite innen, bei einfacher Stofflage<br />
muss die rechte Seite oben liegen.<br />
Papierschnittteile dem Zuschneideplan<br />
entsprechend auf den Stoff stecken: achten<br />
Sie auf den Fadenlauf, <strong>der</strong> parallel<br />
zur Webkante liegt. Schnittaußenkanten<br />
sowie Passzeichen mit Schnei<strong>der</strong>kreide<br />
Stoffbruch<br />
Schnittkante<br />
Konturlinie = Nahtlinie<br />
Nahtzugabe Webkanten<br />
9/2013<br />
SELBST GENÄHT<br />
auf den Stoff zeichnen. Bei einfacher<br />
Stofflage die Markierungen mit Heftfaden<br />
ausführen. Nahtzugaben in entsprechen<strong>der</strong><br />
Breite abmessen <strong>und</strong> ebenfalls anzeichnen<br />
= Schnittkante. Teile ausschneiden.<br />
Bei doppelt gelegtem Stoff: die auf<br />
<strong>der</strong> oberen Stofflage markierten Kontur -<br />
linien <strong>und</strong> Passzeichen mit Kopierpapier<br />
o<strong>der</strong> Heftfaden auf die unten liegende<br />
Stofflage übertragen.<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
Saumzugabe<br />
Welche Größe haben Sie?<br />
Damen-Normalgrößen (Körpergröße 168 cm)<br />
Größe 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54<br />
Oberweite 80 84 88 92 96 100 104 110 116 122 128<br />
Taillenweite 64 66 70 74 78 82 86 92 98 104 110<br />
Hüftweite 88 90 94 98 100 106 110 115 120 125 130<br />
Brusttiefe 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35<br />
Vord. Taillenlänge 42,5 43,5 44,5 45,5 46,5 47,5 48,5 49,5 50,5 51,5 52,5<br />
Rückenlänge 40 40,5 41 41,5 42 42,5 43 43,5 44 44,5 45<br />
Schulterbreite 12 12,5 12,5 13 13 13,5 13,5 14 14 14,5 14,5<br />
Ärmellänge 60 60 60 60 60 61 61 61 61 61 62<br />
Oberarmweite 26 27 28 29 30 31 32 34 36 38 40<br />
Halsweite 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44<br />
Mädchengrößen<br />
Konfektions- <strong>und</strong><br />
Körpergröße 86 92 98 104 110 116 122 128 134 140 146 152<br />
Oberweite 55 56 57 58 59 60 62 64 66 68 72 76<br />
Taillenweite 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 63 65<br />
Hüftweite 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 78 82<br />
Rückenlänge 22 23 24 25 26,5 27,5 29 30 31,5 32,5 34 36<br />
Ärmellänge 28,5 31 33,5 36 38,5 41 43,5 46 48,5 51 53 55<br />
Halsweite 25 25,5 26,5 27,5 28 29 29,5 30,5 31 32 33 33,5<br />
Jungengrößen<br />
Konfektions- <strong>und</strong><br />
Körpergröße 86 92 98 104 110 116 122 128 134 140 146 152<br />
Oberweite 55 56 57 58 59 60 63 66 69 72 75 78<br />
Taillenweite 52 53 54 55 56 57 58 60 62 64 66 68<br />
Hüftweite 56 58 60 62 64 66 68 70 72 75 78 81<br />
Rückenlänge 22 23 24 25 26,5 27,5 29 30 31,5 33 33,5 37<br />
Ärmellänge 28,5 31 33,5 36 38,5 41 43,5 46 48,5 51 53 55<br />
Halsweite 25 25,5 26,5 27,5 28 29 29,5 30,5 31,5 32 33 33,5<br />
Alle Maße in cm<br />
73
KREATIV<br />
Wenn lecker gekocht <strong>und</strong> ausgiebig genascht werden darf,<br />
sind Tom <strong>und</strong> Tine in ihrem Element. Praktische Schürzen<br />
aus Wachstuch sorgen dafür, dass auch eine große Kleckerei<br />
keine Spuren auf Jeans <strong>und</strong> T-Shirt hinterlässt.<br />
Kin<strong>der</strong>schürzen<br />
Größe: 98/104, (122/128)<br />
BOGEN B (HELLGRÜN)<br />
Gr. 98/104<br />
Gr. 122/128<br />
MATERIAL<br />
7 Wachstuch o<strong>der</strong> beschichtete<br />
Baumwolle (für Schürze A mit<br />
Blüten o<strong>der</strong> B in Rot kariert):<br />
50 cm (Gr. 98/104) bzw. 60 cm<br />
(Gr. 122/128), 140 cm breit<br />
(Stoffe zum Beispiel über<br />
www.heimtextil-major)<br />
7 Für die Taschen:<br />
Schürze A: je 12 x 20 cm Wachstuch<br />
<strong>und</strong> Bauwollstoff. 1 Streifen<br />
Vichykaro: 1,5 cm x 45 cm.<br />
Schürze B: 1 Rapport mit<br />
Wachstuch aus Küchenmotiven<br />
<strong>und</strong> 12 x 25 cm Baumwollstoff.<br />
Sticktwist (in Kontrastfarbe).<br />
7 3,50 m fertiges Schrägband in<br />
Lila bzw. Grün<br />
7 8 x 60 cm Baumwollstoff in Lila<br />
bzw. Grün (für die Verschlüsse).<br />
7 2 Kam Snaps (Druckknöpfe)<br />
ZUSCHNEIDEN<br />
Die Vorlage enthält an <strong>der</strong> Schulternaht<br />
bereits 1 cm Nahtzugabe,<br />
beim Zuschnitt keine weiteren<br />
Nahtzugaben hinzugeben.<br />
S1 Schürzenvor<strong>der</strong>teil<br />
1-mal im Stoffbruch<br />
S2 Schürzenrückenteil<br />
1-mal im Stoffbruch<br />
S3 Tasche nur für Schürze A<br />
1-mal aus Wachstuch <strong>und</strong><br />
1-mal aus Baumwollstoff:<br />
Für die Taschen von Schürze B:<br />
2-mal 12 x 12 cm aus Motiv-Wachstuch<br />
<strong>und</strong> 2-mal 12 x 12 cm aus<br />
Baumwollstoff.<br />
NÄHEN<br />
Für die Tasche von Modell A<br />
die Kanten des Karostoffstreifens<br />
an zwei Schmalseiten <strong>und</strong> einer<br />
Längsseite versäubern. Zweite<br />
Längskante einreihen. Je 1 Tasche<br />
aus Wachstuch <strong>und</strong> Baumwollstoff<br />
rechts auf rechts bis auf eine<br />
Wendeöffnung am oberen Rand<br />
zusammennähen <strong>und</strong> verstürzen,<br />
dabei an <strong>der</strong> R<strong>und</strong>ung den Karo-<br />
streifen mitfassen. Die Öffnung<br />
schließen <strong>und</strong> die Tasche auf das<br />
Vor<strong>der</strong>teil steppen.<br />
Für die Taschen von Modell B<br />
je 1 Quadrat aus Motiv-Wachstuch<br />
<strong>und</strong> Baumwollstoff rechts auf<br />
rechts bis auf eine Wendeöffnung<br />
am oberen Rand zusammennähen,<br />
verstürzen <strong>und</strong> von <strong>der</strong> Stoffseite<br />
her vorsichtig bügeln. Die<br />
Oberkanten von Hand mit Stickgarn<br />
umnähen, dabei wird auch<br />
die Wendeöffnung geschlossen.<br />
Die Taschen auf <strong>der</strong> Schürzenvor<strong>der</strong>seite<br />
positionieren <strong>und</strong> mit<br />
demselben Stich (Faden nicht<br />
abschneiden) auf die Vor<strong>der</strong>seite<br />
aufsticken. Verschiedene Motive<br />
aus Wachstuch ausschneiden, auf<br />
<strong>der</strong> Schürze verteilen <strong>und</strong> mit<br />
dem Geradstich <strong>der</strong> Nähmaschine<br />
aufsteppen.<br />
An beiden Modellen die Schulternähte<br />
steppen, Nahtzugaben<br />
auseinan<strong>der</strong>streichen.<br />
Den Halsausschnitt sowie Vor<strong>der</strong><strong>und</strong><br />
Rückseiten <strong>der</strong> Schürze mit<br />
Schrägband einfassen.<br />
Schnittmusterbogen<br />
auf Anfrage! Info siehe Seite 69.<br />
74 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
KREATIV<br />
Für den seitlichen Verschluss den<br />
lila bzw. grünen, weiß getupften<br />
Stoffstreifen <strong>der</strong> Länge nach links<br />
auf links zur Hälfte falten <strong>und</strong> bügeln.<br />
Aufklappen <strong>und</strong> jede Längsseite<br />
nochmals bis zur Mittellinie<br />
falten <strong>und</strong> bügeln. Die Längsseiten<br />
knappkantig absteppen <strong>und</strong><br />
in 4 gleich große Stücke teilen.<br />
Die 4 Bän<strong>der</strong> jeweils an Vor<strong>der</strong><strong>und</strong><br />
Rückseite laut Markierungen<br />
festnähen. Die Länge kontrollieren,<br />
ggf. kürzen, die offenen Stoffkanten<br />
an den Enden nach innen<br />
schieben, Öffnungen verschließen<br />
<strong>und</strong> die Kam Snaps (Druckknöpfe)<br />
lt. Herstellerangaben anbringen.<br />
MATERIAL<br />
Kochmütze<br />
7 Wachstuch: 55 x 55 cm<br />
7 1 Rapport aus Wachstuch mit<br />
Buchstabenmotiven (zum<br />
Verzieren)<br />
7 20 x 60 cm Baumwollstoff in<br />
Grün mit weißen Punkten<br />
7 10 x 60 cm dünnes, aufbügelbares<br />
Volumenvlies<br />
7 10 cm Klettband zum Aufnähen<br />
7 60 cm fertiges Schrägband in<br />
Grün mit weißen Punkten<br />
Kopftuch<br />
Wachstuch: ca. 32 x 44 cm<br />
1 Streifen Vichykaro:<br />
ca. 1 m x 1,5 cm<br />
12 x 53 cm Baumwollstoff für<br />
das Stirnband<br />
7 x 19 cm Baumwollstoff für<br />
den Gummizugtunnel.<br />
Gummiband: 2 x 12 cm<br />
ZUSCHNEIDEN<br />
Zuschnittmaße inkl. 1 cm<br />
Nahtzugabe<br />
Kochmütze<br />
Für das Mützenoberteil 1 Kreis<br />
von 50 cm Ø aus Wachstuch.<br />
Für das Stirnband 1 Teil 20 x<br />
60 cm aus Baumwollstoff.<br />
Kopftuch<br />
Teil S4 (auf Bogen B,<br />
hellgrüne Kontur)<br />
Für die Rüsche<br />
1 Streifen ca. 1 m x 1,5 cm.<br />
Für das Stirnband<br />
1 Teil 12 x 53 cm.<br />
Für den Gummizugtunnel<br />
1 Teil 7 x 19 cm.<br />
NÄHEN<br />
Kochmütze: In den Wachstuchkreis<br />
einen 10 cm langen Schlitz<br />
zum Mittelpunkt hin schneiden.<br />
Kochschürze o<strong>der</strong> Backschürze,<br />
Grillschürze, Gartenwühlschürze<br />
o<strong>der</strong> Pärchenschürze – in<br />
„Schürzen nähen“ findet sich<br />
für jede Küche ein origineller<br />
Helfer. Dazu gesellen sich Topflappen,<br />
Geschirrhandtuch <strong>und</strong><br />
Brotkorb <strong>und</strong> – zu jedem Modell<br />
ein passendes Rezept von Dr.<br />
Oetker. OZ creativ 6233, 14,99 €.<br />
Die Schlitzkanten jeweils 1 cm<br />
nach innen umklappen, von<br />
rechts feststeppen. Entlang <strong>der</strong><br />
Stoffkante mit Heftstichen einreihen<br />
<strong>und</strong> 4 identische Abschnitte<br />
markieren. Den Baumwollstoff für<br />
das Stirnband links auf links zur<br />
Hälfte falten, bügeln. Das Vlies auf<br />
eine linke Stoffseitenhälfte bügeln.<br />
Motive nach Belieben auf<br />
die Außenseite aufbügeln. Die<br />
kurzen Kanten rechts auf rechts<br />
zur Hälfte falten, zusammen -<br />
nähen, wenden. An den kurzen<br />
Enden <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bruchkante<br />
knappkantig absteppen. An Rand<br />
4 gleich große Abschnitte markieren,<br />
Stirnband <strong>und</strong> Mützenoberteil<br />
an den Markiereungen rechts<br />
auf rechts zusammenstecken. Die<br />
Mützenweite auf die Bandlänge<br />
einkräuseln. Den Rand festnähen,<br />
die Nahtzugaben zusammengefasst<br />
mit Schrägband versäubern.<br />
Je eine Hälfte des Klettbandes<br />
neben die Schlitze (eine Hälfte<br />
innen, die an<strong>der</strong>e außen) parallel<br />
zum Mützenrand aufnähen.<br />
Kopftuch: 2 Dreieckseiten mit<br />
insgesamt ca. 100 cm Karo-Rüsche<br />
verzieren. Den Baumwollstoff für<br />
das Stirnband (12 x 53 cm) <strong>und</strong><br />
den Gummibandtunnel (7 x 19 cm)<br />
jeweils rechts auf rechts quer falten,<br />
an <strong>der</strong> langen Seite zusammennähen,<br />
wenden, bügeln. Das<br />
Stirnband mittig an die Dreiecksunterkante<br />
nähen. Ein Gummiband<br />
(2 x 12 cm) durch den Tunnel<br />
fädeln, Anfang <strong>und</strong> Ende an den<br />
kurzen Kanten festnähen. Die<br />
Nahtzugaben an den Stirnbandenden<br />
je 1 cm nach innen schieben.<br />
Die Enden des Gummibandteils<br />
in je eine Öffnung schieben.<br />
Gut festnähen.<br />
Fotos <strong>und</strong> Anleitungen: ©Christophorus Verlag GmbH/Freiburg 2013<br />
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76 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
KREATIV<br />
Damenpull<strong>und</strong>er<br />
Größe: XS, S, M, L <strong>und</strong> XL<br />
Die Angaben für die einzelnen<br />
Größen stehen von <strong>der</strong> kleinsten<br />
bis zur größten Größe hinter -<br />
einan<strong>der</strong>, jeweils durch Binde -<br />
striche getrennt. Steht nur eine<br />
Angabe, gilt diese für alle Größen.<br />
MATERIAL<br />
Schachenmayr original Lova (67 %<br />
Polyacryl, 30 % Wolle, 3 % Polyamid,<br />
LL = ca. 50 m/50 g), 500-550-<br />
600-700-750 g in grau-grün-spot<br />
Fb 00083. Stricknd <strong>und</strong> eine 40 cm<br />
lange R<strong>und</strong>stricknadel Nr. 9.<br />
STRICKMUSTER<br />
Gr<strong>und</strong>muster: M-Zahl teilbar<br />
durch 4 + 2 Randm.<br />
1. R [Rückr]: Links str, dabei nach<br />
je<strong>der</strong> M 1 Umschlag arbeiten.<br />
2. R: Randm, * 4 M nach rechts<br />
verkreuzen; dafür nacheinan<strong>der</strong><br />
4 M auf die rechte Nadel heben,<br />
dabei die Umschläge fallen lassen<br />
<strong>und</strong> die M lang ziehen; die M zurück<br />
auf die linke Nadel heben,<br />
dann nacheinan<strong>der</strong> zunächst die<br />
3. M, dann die 4. M über die 1. <strong>und</strong><br />
die 2. M ziehen <strong>und</strong> rechts str, danach<br />
die 1. <strong>und</strong> die 2. M rechts str,<br />
ab* wie<strong>der</strong>holen, Randm.<br />
3. R: Rechts str, dabei nach je<strong>der</strong><br />
M 1 Umschlag arbeiten.<br />
4. R: Randm, 2 M rechts str, dabei<br />
die Umschläge fallen lassen <strong>und</strong><br />
die M lang ziehen, * 4 M nach<br />
links verkreuzen; dafür nacheinan<strong>der</strong><br />
4 M auf die rechte Nadel<br />
heben, dabei die Umschläge fallen<br />
lassen <strong>und</strong> die M lang ziehen;<br />
die M zurück auf die linke Nadel<br />
heben, dann nacheinan<strong>der</strong> erst<br />
die 3. M, dann die 4. M unter <strong>der</strong><br />
1. <strong>und</strong> 2. M durchziehen <strong>und</strong><br />
rechts str, danach die 1. <strong>und</strong> die<br />
2. M rechts str, ab * wie<strong>der</strong>holen,<br />
2 M rechts str, dabei die Umschläge<br />
fallen lassen <strong>und</strong> die M lang<br />
ziehen, Randm.<br />
Die 1. bis 4. R stets wie<strong>der</strong>holen.<br />
Maschenprobe: 10 – 11 M <strong>und</strong><br />
10 – 11 R = 10 cm x 10 cm.<br />
ANLEITUNG<br />
Rückenteil: 46-50-54-58-66 M<br />
anschlagen <strong>und</strong> 2 R rechts str,<br />
mit 1 Rückr beginnen.<br />
Weiter im Gr<strong>und</strong>muster<br />
arbeiten.<br />
In 44-44-42-42-40 cm<br />
Höhe beidseitig für die<br />
angeschnittenen Ärmel<br />
je 8 M neu anschlagen =<br />
62-66-70-74-82 M.<br />
In 64 cm Höhe beidseitig<br />
je 18-20-22-24-28 Schulter-<br />
M abketten, die mittleren<br />
26 M für den Halsausschnitt<br />
stilllegen.<br />
Vor<strong>der</strong>teil: Wie das<br />
Rückenteil stricken.<br />
Ausarbeiten: Die Teile<br />
spannen <strong>und</strong> unter feuch-<br />
ten Tüchern trocknen lassen.<br />
Die Schulternähte schließen.<br />
Für den Kragen mit <strong>der</strong> R<strong>und</strong>stricknadel<br />
die stillgelegten je<br />
26 M im Gr<strong>und</strong>muster str dabei in<br />
<strong>der</strong> 1. Rd alle Randm abnehmen;<br />
dafür die ersten sowie die letzten<br />
2 M rechts zusammenstricken =<br />
48 M [in ungeraden Rd die M<br />
rechts str, dabei nach je<strong>der</strong> M<br />
1 Umschlag arbeiten]. In 69 cm<br />
Höhe noch 1 Rd rechts <strong>und</strong> 1 Rd<br />
links str, dann die M abketten,<br />
dabei rechts str.<br />
Aus den Ärmelkanten je ca. 44-44-<br />
48-48-52 M auffassen, 1 Rückr<br />
rechts str, dann die M abketten,<br />
dabei rechts stricken.<br />
Die Ärmel- <strong>und</strong> Seitennähte<br />
schließen.<br />
Rücken- <strong>und</strong><br />
Vor<strong>der</strong>teil<br />
Strick mal wie<strong>der</strong>!<br />
Ideal für den Übergang<br />
sind Pull<strong>und</strong>er wie<br />
dieser in interessanter<br />
Waffeloptik, eine<br />
leichte Jacke (nächste<br />
Seite) <strong>und</strong> natürlich<br />
eine Bommelmütze<br />
fürerste kühle<br />
Tage.<br />
Jacke <strong>und</strong> Mütze (Seite 80)<br />
Gr. XS, S , M, L <strong>und</strong> XL<br />
Die Angaben für die einzelnen<br />
Größen stehen hintereinan<strong>der</strong><br />
durch Bindestriche getrennt.<br />
Steht nur eine Angabe, gilt<br />
diese für alle Größen.<br />
MATERIAL<br />
Schachenmayr original Elements<br />
Mix (55 % Polyacryl, 18 % Polyamid,<br />
11 % Polyester, 10 % Wolle,<br />
6 % Mohair, LL ca. 30 m/50 g).<br />
Für die Jacke: 600-650-750-<br />
850-950 g Fb 00085 g<br />
pfau color, Stricknd 9 –<br />
10. Für die Mütze: 100 g<br />
Fb 00085 g pfau color,<br />
1 Schachenmayr original<br />
Pompon Fb 00052<br />
royal. Je 1 Nadelspiel 8<br />
<strong>und</strong> 9 – 10.<br />
STRICKMUSTER<br />
Kästchenmuster: In Hin- <strong>und</strong><br />
Rückr bzw. bei <strong>der</strong> Mütze in R<strong>und</strong>en<br />
nach Strickschrift str. Die M<br />
sind so gezeichnet, wie sie auf <strong>der</strong><br />
Vor<strong>der</strong>seite erscheinen. Die Hinr<br />
bzw. Rd von re nach li, die Rückr<br />
von li nach re lesen. Die Randm<br />
dem Muster entsprechend re bzw<br />
li str. Die 1. bis 8. R/Rd stets wdh.<br />
Rippenmuster für die Jacke:<br />
In Hinr zwischen den Randm * 1 M<br />
li, 1 M re, 1 M li str <strong>und</strong> ab * stets<br />
wdh. In Rückr die M str, wie sie erscheinen.<br />
Bündchenmuster für die Mütze:<br />
1 M links, 2 M rechts im Wechsel.<br />
Maschenproben: Mit Nd 9 –10 im<br />
Kästchenmuster: 8 M <strong>und</strong> 14 R/Rd<br />
= 10 x 10 cm; im Rippenmuster<br />
(gedehnt gemessen): 9 – 10 M <strong>und</strong><br />
13 R = 10 x 10 cm.<br />
78 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
ANLEITUNGEN<br />
JACKE Rückenteil: 39-43-47-51-55<br />
M mit Nadeln 9 – 10 anschl <strong>und</strong> im<br />
Kästchenmuster str, dabei in 1.<br />
Hinr die Randm str, mit <strong>der</strong> 3.-1.-2.-<br />
3.-1. M beginnen, dann den Rapport<br />
stets wdh <strong>und</strong> mit <strong>der</strong> 9.-11.-<br />
4.-9.- 11. M, Randm enden.<br />
Für die Armausschnitte nach 29 cm<br />
ab Anschlag beids 2 M abk, dann<br />
in je<strong>der</strong> 2. R 1x 2 M <strong>und</strong> 1x-1x-2x-2x-<br />
3x 1 M abk = 29-33-35-39-41 M.<br />
Nach 46-49-49-52-52 cm ab Anschlag<br />
nach einer 8. o<strong>der</strong> 4. Muster-R<br />
für die Schulterschrägungen<br />
beids 3-4-5-5-6 M abk <strong>und</strong> in folgen<strong>der</strong><br />
2. R 1x 3-4-4-5-5 M abk.<br />
In 49-52-52-55-55 cm Gesamthöhe<br />
die restl 17-17-17-19-19 M für den<br />
rückw Halsausschnittrand abk.<br />
80 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
Linkes Vor<strong>der</strong>teil: 33-35-37-39-41<br />
M mit Nadeln 9 – 10 anschl <strong>und</strong> im<br />
Kästchenmuster str, dabei in 1. R<br />
die Randm str, mit <strong>der</strong> 3.-1.-2.-3.-1.<br />
M beginnen, dann den Rapport<br />
stets wdh <strong>und</strong> mit <strong>der</strong> 9.-9.-6.-9.-9.<br />
M, Randm enden.<br />
Für den Armausschnitt am re<br />
Seitenrand nach 29 cm<br />
ab Anschlag 5-5-6-6-7<br />
M wie beim Rückenteil<br />
abk = 28-<br />
30-31-33-34 M.<br />
Nach 46-49-49-<br />
52-52 cm ab Anschlag<br />
nach einer 8.<br />
o<strong>der</strong> 4. Muster-R für die Schulterschrägung<br />
am re Seitenrand 6-8-<br />
9-10-11 M wie beim Rückenteil abk.<br />
In 49-52-52-55-55 cm Gesamthöhe<br />
die restl 22-22-22-23-23 M für den<br />
Halsausschnittrand abk.<br />
Rechtes Vor<strong>der</strong>teil: Gegengleich<br />
str, dabei in 1. R das Kästchenmuster<br />
nach <strong>der</strong> Randm mit <strong>der</strong> 3.-3.-<br />
6.-3.-3. M beginnen.<br />
Ärmel: 26-26-29-32-35 M mit Nadeln<br />
9 – 10 anschl <strong>und</strong> im Rippenmuster<br />
für die Jacke str. Nach 10<br />
cm ab Anschlag, dann 1x-2x-2x-2x-<br />
2x in je<strong>der</strong> 10.-6.-6.-6.-6. R beids<br />
1 M zunehmen = 30-32-35-38-41 M.<br />
Nach 25 cm ab Anschlag für die<br />
Armkugel beids 2 M, dann in je<strong>der</strong><br />
2. R 1x 2 M, 3x 1 M, 2x 2 M <strong>und</strong> die<br />
restlichen 8-10-13-16-19 M abk.<br />
Gesamthöhe 36 cm.<br />
Ausarbeiten: Teile spannen, anfeuchten<br />
<strong>und</strong> trocknen lassen.<br />
49-52-52-55-55<br />
21-21-<br />
21-24-24<br />
Rückenteil<br />
46-51-56-61-66<br />
3<br />
29 17-20-20-23-23<br />
49-52-52-55-55<br />
27-27-27-29-29<br />
Strickschrift für das Kästchenmuster<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
11<br />
Linkes<br />
Vor<strong>der</strong>teil<br />
9<br />
39,5-42-44,5-47,5-50<br />
6<br />
in Hinr <strong>und</strong> R<strong>und</strong>en 1 linke M,<br />
in Rückr 1 rechte M<br />
3<br />
29 17-20-20-23-23<br />
4 3 2 1<br />
Rapport<br />
= 6 M<br />
Zeichenerklärung<br />
= in Hinr <strong>und</strong> R<strong>und</strong>en 1 rechte M,<br />
in Rückr 1 linke M<br />
= in Hinr <strong>und</strong> R<strong>und</strong>en 1 linke M,<br />
in Rückr 1 rechte M<br />
Schulternähte schließen. Ärmel<br />
einnähen, Ärmel- <strong>und</strong> Seitennähte<br />
schließen.<br />
MÜTZE für ca. 52 bis 55 <strong>und</strong> 56<br />
bis 60 cm Kopfumfang.<br />
Auf das Nadelspiel 8 verteilt 42-48<br />
M anschlagen, zur R<strong>und</strong>e schließen<br />
<strong>und</strong> 7 Rd im Bündchenmuster,<br />
dann weiter mit dem Nadelspiel<br />
9 – 10 im Kästchenmuster str,<br />
dabei 7x-8x den Rapport von 6 M<br />
str. In ca. 22,5 cm Mützenhöhe,<br />
bzw. nach 24 Rd im Kästchenmuster<br />
jede Rd re str <strong>und</strong> dabei in 1.<br />
Rechts-Rd * 5-2 M re str, 2 M re<br />
zusammenstr ab * 5x-11x wdh =<br />
36 M. In folgen<strong>der</strong> 2. Rd * 1 M re<br />
str, 2 M re zusammenstr, ab * 11x<br />
wdh = 24 M. In folgen<strong>der</strong> 2. Rd 12x<br />
2 M re zusammenstr = 12 M. In folgen<strong>der</strong><br />
Rd 6x 2 M re zusammenstr.<br />
Den Faden abschneiden, 2x durch<br />
die restl 6 M ziehen, die M zusziehen,<br />
Fäden vernähen. Den<br />
Pompon über den zusammengezogenen<br />
M auf die Mütze nähen.<br />
Mützenhöhe ca. 27 cm.<br />
36<br />
7<br />
5<br />
3<br />
1<br />
30-32-35-38-41<br />
Ärmel<br />
26-26-29-32-35<br />
10 15 11<br />
<strong>Ratgeber</strong> Plus<br />
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9/2013<br />
"
SCHÖNHEIT<br />
Naturkosmetik<br />
Wellness<br />
Nur unnützes „Unkraut“?<br />
<strong>Von</strong> wegen! Gänseblümchen,<br />
Löwenzahn <strong>und</strong> vieles an<strong>der</strong>e,<br />
was wild auf Wiesen wächst,<br />
ist überreich an hautpflegenden<br />
Inhaltsstoffen <strong>und</strong><br />
somit ideal geeignet zum<br />
Anrühren sanfter Kosmetika.<br />
Wildkräuter haben es wahrlich in sich.<br />
Nicht nur stecken sie voller Vitamine<br />
<strong>und</strong> Mineralstoffe. Auch an<strong>der</strong>e hautpflegende<br />
Substanzen wie Flavonoide,<br />
Carotinoide, Gerb- <strong>und</strong> Schleimstoffe<br />
sind in Gänseblümchen <strong>und</strong> Co. reichlich<br />
enthalten. Wer auf selbst gemachte<br />
Kosmetika schwört, weiß dies – neben<br />
<strong>der</strong> einfachen Beschaffbarkeit – überaus<br />
zu schätzen. Zum Sammeln genügen<br />
ein Korb, eine Schere sowie das<br />
Wissen um geeignete Plätze, wo Wildkräuter<br />
we<strong>der</strong> durch Autoabgase noch<br />
Pestizide belastet sind. Pflücken Sie bitte<br />
stets nur Pflanzen, die Sie sicher kennen<br />
<strong>und</strong> gehen Sie dabei möglichst<br />
schonend vor, damit sich die Bestände<br />
hernach wie<strong>der</strong> rasch erholen.<br />
Die meisten Wildkräuter lassen sich<br />
problemlos <strong>und</strong> ohne Wirkstoffverluste<br />
durch Trocknen konservieren. Am besten<br />
breitet man hierzu das Erntegut auf<br />
mit Küchenpapier belegten Backblechen<br />
aus <strong>und</strong> stellt diese für einige<br />
Tage in den luftigen Schatten o<strong>der</strong> –<br />
Vitalisierendes Brennnessel-<br />
Haarwasser<br />
Zutaten: 4 – 6 Handvoll frische o<strong>der</strong> 4 – 6 EL<br />
getrocknete Brennnesselblätter, 500 ml Apfelessig,<br />
500 ml Wasser, 4 EL getrocknete Minze,<br />
Zitronenverbene, Rosen- o<strong>der</strong> Lavendelblüten<br />
für einen feinen Duft.<br />
Zubereitung: Grob zerkleinerte Brennnesselblätter<br />
in einen Topf geben, mit Apfelessig <strong>und</strong> Wasser<br />
übergießen <strong>und</strong> etwa eine St<strong>und</strong>e lang zugedeckt<br />
auf kleiner Flamme simmern lassen. Dann den Topf<br />
vom Herd nehmen, die duftenden Kräuter o<strong>der</strong><br />
Blüten zufügen <strong>und</strong> den Deckel wie<strong>der</strong> auflegen.<br />
Nach dem Abkühlen des Suds die Pflanzenreste<br />
durch ein Papierkaffeefilter abseihen <strong>und</strong> das<br />
fertige Haarwasser in Fläschchen abfüllen.<br />
Haltbarkeit im Kühlschrank ca. 6 Monate,<br />
bei Raumtemperatur ca. 2 Monate.<br />
Anwendung: Nach je<strong>der</strong> Haarwäsche etwa 50 ml<br />
des Haarwassers in die Kopfhaut einmassieren o<strong>der</strong><br />
mit 150 ml warmem Wasser verdünnt als Pflegespülung<br />
verwenden.<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
83
SCHÖNHEIT<br />
Der mineralstoffreiche<br />
Löwenzahn eignet sich prima<br />
zum Anrühren einer haut -<br />
regenerierenden Pflegemaske.<br />
Muntermacher-Maske mit Löwenzahn<br />
Zutaten: 1 kleine Handvoll frische Löwenzahnblätter,<br />
3 – 4 EL Naturjoghurt o<strong>der</strong> Quark,<br />
1 TL Honig, 2 – 3 EL zarte Haferflocken<br />
(o<strong>der</strong> Hafermehl) zum Binden.<br />
Zubereitung <strong>und</strong> Anwendung: Alle Zutaten bis<br />
auf die Haferflocken im Standmixer o<strong>der</strong> mithilfe<br />
des Zauberstabs fein pürieren. Dann so viele Haferflocken<br />
unterrühren, dass eine streichfähige Paste<br />
entsteht. Diese auf das gereinigte Gesicht pinseln,<br />
etwa 15 Minuten einwirken lassen <strong>und</strong> anschließend<br />
mit lauwarmem Wasser abspülen.<br />
wenn’s schnell gehen soll – für 2 – 4<br />
St<strong>und</strong>en bei zirka 50° C in den spaltbreit<br />
geöffneten Backofen. Möglichst<br />
frisch sollten Johanniskraut, Wiesenschaumkraut<br />
<strong>und</strong> G<strong>und</strong>elrebe verarbeitet<br />
werden, da <strong>der</strong>en Wirkstoffgehalt<br />
beim Trocknen stark abnimmt.<br />
Übergießen Sie diese (leicht angewelkten)<br />
Sammelschätze deshalb noch am<br />
gleichen Tag mit Oliven- o<strong>der</strong> <strong>Sonne</strong>nblumenöl<br />
<strong>und</strong> lassen Sie den Ansatz<br />
dann 2 – 3 Wochen im Warmen ziehen.<br />
Den fertigen, bis zu einem Jahr haltbaren<br />
Ölauszug kann man anschließend<br />
als Basis für Cremes, Lotionen o<strong>der</strong>, eingerührt<br />
in ein Glas Milch, als Badezusatz<br />
nutzen.<br />
Kieselsäure<br />
für kräftiges Haar<br />
Bevor die wirkstoffreichen Wildkräuter<br />
jedoch als Trockenvorräte o<strong>der</strong> Ölauszüge<br />
das Zutatenregal füllen, müssen<br />
sie gesammelt werden – kein einfaches<br />
Unterfangen, wenn es sich beim Erntegut<br />
um wehrhafte Brennnesseln handelt.<br />
Doch das mühsame Pflücken (mit<br />
Gummihandschuhen!) lohnt sich, denn<br />
Um ihre wertvolle Kieselsäure<br />
zu lösen, lässt man Brennnesselblätter<br />
mindestens eine halbe<br />
St<strong>und</strong>e sanft köcheln.<br />
Brennnesseltriebe sind außerordentlich<br />
reich an Haut <strong>und</strong> Haare kräftigen<strong>der</strong><br />
Kieselsäure. Zusammen mit an -<br />
<strong>der</strong>en Inhaltsstoffen wie organischen<br />
Säuren <strong>und</strong> verschiedensten Mineralien<br />
regt Kieselsäure zudem den Hautstoffwechsel<br />
an <strong>und</strong> för<strong>der</strong>t auf diese<br />
Weise die Neubildung von Zellen.<br />
Auch Ackerschachtelhalm <strong>und</strong> Löwenzahn,<br />
zwei weitere, auf vielen Wiesen<br />
zu findende Wildkräuter, sind exzellente<br />
Mineralstoff- <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e Kieselsäurelieferanten.<br />
Um die wertvollen,<br />
jedoch relativ fest im Pflanzengewebe<br />
eingeb<strong>und</strong>enen Substanzen zu lösen,<br />
setzt man die getrockneten Kräuter<br />
(ca. 5 EL/l) am besten mit kaltem (Essig-)<br />
Wasser an <strong>und</strong> lässt sie anschließend<br />
mindestens 30 Minuten auf kleiner<br />
Flamme köcheln. Schneller verarbeitet<br />
ist frisch Gepflücktes: Einfach eine<br />
Handvoll Grün in den Mixer geben <strong>und</strong><br />
das mineralienreiche Püree hernach<br />
als Zutat für vitalisierende Pflegemasken<br />
o<strong>der</strong> Haarpackungen verwenden!<br />
Gänseblümchen<br />
gegen Pickel<br />
EineWohltatfürsensible,tendenziellfette<br />
<strong>und</strong> zu Unreinheiten neigende Haut<br />
sind Kompressen mit entzündungs -<br />
Die kleinen Sprosse<br />
<strong>der</strong> G<strong>und</strong>elrebe sind<br />
reich an ätherischen,<br />
hautberuhigend<br />
wirksamen Ölen.<br />
Den dottergelb<br />
blühenden Löwenzahn<br />
findet man vom<br />
Frühjahr bis in den<br />
Spätherbst hinein auf<br />
fast je<strong>der</strong> Wiese.<br />
Nur bei sonnigem<br />
Wetter öffnet das<br />
Gänseblümchen, auch<br />
Tausendschön o<strong>der</strong><br />
Maßliebchen genannt,<br />
seine Blüten.<br />
84 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
85
Klärende Ackerstiefmütterchen-Creme<br />
Vor allem sensibler<br />
<strong>und</strong> zu<br />
Unreinheiten<br />
neigen<strong>der</strong><br />
Haut tut eine<br />
Creme mit<br />
Ackerstief-<br />
mütterchen-<br />
Extrakten<br />
beson<strong>der</strong>s gut.<br />
Zutaten: 70 g Distel-, Soja- o<strong>der</strong> <strong>Sonne</strong>nblumenöl,<br />
20 g Tegomuls (pflanzlicher Emulgator; erhältlich in<br />
Hobbythek-Läden o<strong>der</strong> Apotheken), 1 EL getrocknetes<br />
o<strong>der</strong> 2 EL frisches, fein gehacktes Ackerstiefmütterchenkraut,<br />
10 Tropfen ätherisches Lavendelöl.<br />
Zubereitung: Zur Herstellung <strong>der</strong> Fettphase<br />
Pflanzenöl <strong>und</strong> Tegomuls in ein Schraubdeckelglas<br />
geben <strong>und</strong> im heißen Wasserbad unter stetem Rühren<br />
schmelzen lassen. Ackerstiefmütterchenkraut<br />
mit einer Espressotasse (ca. 60 ml) kochend heißem<br />
Wasser übergießen. Den fertigen Tee nach 10 Minuten<br />
durch Kaffeefilterpapier abseihen, hiervon 30 ml<br />
abmessen <strong>und</strong> in ein zweites, mindestens 100 ml<br />
fassendes Schraubdeckelglas geben. 15 g <strong>der</strong> mittlerweile<br />
erstarrten Fettphase zufügen, das Glas fest<br />
zuschrauben <strong>und</strong> kräftig durchschütteln, bis die<br />
Masse eine puddingartige Konsistenz annimmt.<br />
Dann das ätherische Lavendelöl dazuträufeln <strong>und</strong><br />
noch einmal für etwa 5 Minuten schütteln.<br />
Im Kühlschrank hält sich die fertige Creme ca.<br />
2 Wochen, <strong>der</strong> Fettphasen-Vorrat (ausreichend<br />
für insgesamt 6 Zubereitungen) ca. 1 Jahr.<br />
hemmend wirksamen Wildpflanzen wie<br />
Ackerstiefmütterchen, G<strong>und</strong>elrebe, Huflattich,<br />
Wiesenschaumkraut o<strong>der</strong> Gänseblümchen.<br />
Überbrühen Sie hierfür<br />
zunächst einen Esslöffel getrocknete<br />
o<strong>der</strong> ei ne Handvoll frisch gehackte<br />
Kräuter mit 150 ml kochend heißem<br />
Wasser <strong>und</strong> lassen Sie den Aufguss zugedeckt<br />
5 – 10 Minuten ziehen. In dem<br />
abgeseihten Tee wringt man anschließend<br />
zwei Stofftücher aus, faltet das<br />
erste einmal längs <strong>und</strong> legt es u-förmig<br />
über Kinn <strong>und</strong> Wangen. Das zweite, zu<br />
einem Dreieck gefaltete Tuch schmiegt<br />
sich <strong>der</strong>weil sanft über Nase <strong>und</strong> Stirn.<br />
Eher trockener Haut tun Pflegemasken<br />
mit Spitzwegerich, Malven- <strong>und</strong> Königskerzenblüten<br />
gut. Das Wirkgeheimnis<br />
dieser Wiesengewächse sind<br />
zarte Schleimstoffe, die die oberste<br />
Zellschicht erweichen, durchfeuchten<br />
<strong>und</strong> wie<strong>der</strong> angenehm geschmeidig<br />
machen. Um sie möglichst schonend<br />
aus dem Pflanzengewebe herauszu -<br />
lösen, mahlt man die getrockneten<br />
Kräuter zunächst pulverfein in <strong>der</strong> Kaffeemühle,<br />
gießt dann zwei Esslöffel<br />
des Pulvers mit <strong>der</strong> gleichen Menge<br />
heißem, jedoch nicht mehr kochendem<br />
Wasser an <strong>und</strong> lässt die Mischung<br />
einige Minuten quellen. Bleibt die<br />
Masse dennoch dünnflüssig, sorgt ein<br />
Löffelchen Hafermehl für die nötige<br />
Bindung. Auch Honig, Quark <strong>und</strong> Joghurt<br />
eignen sich prima zum Unterrühren,<br />
verstärken sogar noch die<br />
Pflegewirkung <strong>der</strong> Maske.<br />
Heilende Salben <strong>und</strong> Öle<br />
Vieles, was wild auf Wiesen wächst,<br />
besitzt allerbeste W<strong>und</strong>heilkräfte, so<br />
etwa Beinwell, Kamille, Schafgarbe<br />
o<strong>der</strong> auch das Johanniskraut. Letzteres<br />
sollten Sie, um den Wassergehalt <strong>und</strong><br />
damit die Schimmelgefahr zu reduzie-<br />
Text <strong>und</strong> Fotos: Stefanie Schäffer<br />
ren, nach dem Pflücken kurz anwelken<br />
lassen <strong>und</strong> sofort mit einem guten,<br />
lichtbeständigen Oliven- o<strong>der</strong> <strong>Sonne</strong>nblumenöl<br />
übergießen. Beinwellwurzeln<br />
<strong>und</strong> -kraut, Kamillenblüten sowie<br />
die blühenden Triebe <strong>der</strong> Schafgarbe<br />
behalten ihre heilkräftigen Wirkstoffe<br />
<strong>der</strong>weil auch im trockenen Zustand<br />
<strong>und</strong> können in dicht verschließbaren<br />
Blechdosen daher mindestens ein Jahr<br />
lang problemlos gelagert werden.<br />
Sind die Kräuter erst einmal gesammelt,<br />
ist die weitere Verarbeitung –<br />
etwa das Ansetzen eines Ölauszuges –<br />
ein Kin<strong>der</strong>spiel. Befüllen Sie hierfür ein<br />
Glasgefäß mit breiter Öffnung zu zwei<br />
Dritteln mit dem Pflanzenmaterial.<br />
Anschließend wird das Glas mit Öl<br />
randvoll aufgegossen, verschlossen<br />
<strong>und</strong> an einen warmen Ort, beispielsweise<br />
eine sonnige Fensterbank, zum<br />
Durchziehen gestellt. Nach 2 – 3 Wochen<br />
ist <strong>der</strong> Ölauszug bereits wirkstoffgesättigt,<br />
kann nun durch einen Papierkaffeefilter<br />
abgeseiht <strong>und</strong> in kleine, dunkle<br />
Fläschchen abgefüllt werden.<br />
Aus Beinwell, Kamille, Schafgarbe o<strong>der</strong><br />
Johanniskraut hergestellte Auszüge<br />
eignen sich prima für die Pflege w<strong>und</strong>er,<br />
gereizter o<strong>der</strong> verletzter Haut.<br />
Wem das Auftragen zu „schmierig“ ist,<br />
kann Öle auch ganz einfach zu Salben<br />
weiterverarbeiten: 50 ml Ölauszug in<br />
ein Schraubdeckelglas geben, 1 TL (ca.<br />
4 g) Bienenwachspastillen zufügen <strong>und</strong><br />
im heißen Wasserbad o<strong>der</strong> auf niedriger<br />
Stufe in <strong>der</strong> Mikrowelle einschmelzen<br />
lassen. Rührt man hernach, während<br />
des Erstarrens, mithilfe eines<br />
Handmixers noch einen Esslöffel stilles<br />
Mineral-, Hamamelis- o<strong>der</strong> Rosenwasser<br />
tropfenweise unter, erhält die Salbe<br />
eine beson<strong>der</strong>s angenehme, zartcremige<br />
Konsistenz.<br />
Gänseblümchen-Lotion<br />
Zutaten: 1 – 2 Handvoll frisch gezupfte o<strong>der</strong><br />
2 EL getrocknete Gänseblümchen (Blätter <strong>und</strong>/o<strong>der</strong><br />
Blüten), 1 EL Glycerin (erhältlich in Apotheken),<br />
ca. 100 ml Wodka, ca. 100 ml Rosenwasser.<br />
Zubereitung: Gänseblümchen fein hacken, in ein<br />
Glas geben <strong>und</strong> Glycerin zufügen. Anschließend mit<br />
so viel Wodka übergießen, dass alle Pflanzenteile<br />
bedeckt sind. Den Ansatz im verschlossenen Glas<br />
bei Raumtemperatur etwa 2 Wochen ziehen lassen<br />
– zwischenzeitlich mehrmals kräftig durchschütteln,<br />
damit sich die Wirkstoffe vollständig lösen! Nach<br />
dem Abseihen durch einen Papierkaffeefilter die<br />
fertige Tinktur 1:1 mit Rosenwasser verdünnen <strong>und</strong><br />
in ein dunkles Fläschchen abfüllen.<br />
Haltbarkeit: ca. 3 Monate.<br />
Anwendung: Nach je<strong>der</strong> Gesichtsreinigung etwas<br />
Lotion auf einen Wattebausch geben <strong>und</strong> damit<br />
die Haut sanft abreiben.<br />
86 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
SCHÖNHEIT<br />
Allein das Schnuppern ihres herrlich<br />
fruchtigen Aromas ist Wellness pur!<br />
Dazu liefert die Quitte wertvolle Samen<strong>und</strong><br />
Schalenextrakte, die vor allem<br />
trockener Haut sehr wohltun <strong>und</strong> ihr neue<br />
Geschmeidigkeit verleihen.<br />
Natürliche Schönmacher<br />
Regenerierendes Fluid<br />
Zutaten: 1 EL getrocknete <strong>Quitten</strong>kerne, 250 ml Wasser,<br />
20 ml Melissengeist, 1 TL Honig; ein Pumpfläschchen zum Abfüllen.<br />
Zubereitung: <strong>Quitten</strong>kerne in 250 ml Wasser 15 Minuten auf kleiner<br />
Flamme köcheln lassen. Anschließend den heißen Sud durch ein<br />
feines Sieb filtrieren. Nach dem Abkühlen Melissengeist <strong>und</strong><br />
Honig unterrühren. Das fertige Fluid in ein zuvor heiß ausgespültes<br />
Pumpfläschchen füllen <strong>und</strong> im Kühlschrank aufbewahren.<br />
Haltbarkeit: ca. 4 Wochen.<br />
Duften<strong>der</strong> Haarfestiger<br />
Zutaten: 2 – 3 mittelgroße <strong>Quitten</strong>, 1 aufgeschlitzte Vanilleschote,<br />
700 ml Apfelessig.<br />
Vom Apfel verdrängt<br />
Wäre ihr Fruchtfleisch nur etwas<br />
weicher <strong>und</strong> saftiger, die Quitte<br />
hätte heute wohl keinen solch<br />
schweren Stand. So aber überlegt<br />
es sich mancher oft zweimal, ob<br />
er ein <strong>Quitten</strong>- o<strong>der</strong> doch lieber<br />
ein süßsaftig fruchtendes Apfelbäumchen<br />
in den Garten pflanzt.<br />
Das war nicht immer so. Noch im<br />
9. Jahrh<strong>und</strong>ert, als die ursprünglich<br />
aus dem Kaukasus stammende<br />
Quitte erstmals Fuß in Mitteleuropa<br />
fasste, hatte die robuste<br />
Kernobstart kaum Konkurrenz zu<br />
fürchten. Denn Apfel- <strong>und</strong> Birnensorten,<br />
wie man sie dieser Tage<br />
kennt, gab es damals keine. Bis ins<br />
12. Jahrh<strong>und</strong>ert hinein dauerte die<br />
hohe Zeit <strong>der</strong> <strong>Quitten</strong>. Erst dann<br />
eroberte <strong>der</strong> süßsaftige Apfel unsre<br />
Gärten <strong>und</strong> begann, die zwar<br />
aromatischere, jedoch auch deutlich<br />
härtere <strong>und</strong> herbere Quitte<br />
allmählich zu verdrängen.<br />
Fortan führte die alte Kernobstart<br />
ein Schattendasein – obwohl man<br />
ihre Früchte seit jeher nicht nur in<br />
<strong>der</strong> Küche, son<strong>der</strong>n auch als Heilmittel<br />
sehr schätzt. Vor allem die<br />
dunklen, schleimstoffreichen Kerne<br />
<strong>der</strong> Quitte galten <strong>und</strong> gelten<br />
noch immer als hervorragend<br />
wirksame Hustenstiller. Auch bei<br />
Halsschmerzen, Magenschleimhautentzündung<br />
<strong>und</strong> rissiger<br />
Haut leistet <strong>der</strong> reizlin<strong>der</strong>nde<br />
<strong>Quitten</strong>kernschleim exzellente<br />
Dienste. Das fruchtige Mus <strong>der</strong><br />
Quitte nimmt man <strong>der</strong>weil gerne<br />
bei Verdauungsleiden. Da überreich<br />
an quellfähigem Pektin,<br />
vermag es sowohl Durchfall- wie<br />
Verstopfungsbeschwerden rasch<br />
<strong>und</strong> nachhaltig zu lin<strong>der</strong>n.<br />
Für Haut <strong>und</strong> Haar<br />
Feuchtigkeitsbindende Pektine,<br />
reizlin<strong>der</strong>nde Schleimstoffe, dazu<br />
ein fein duftendes, hautpflegend<br />
wirksames Schalenwachs – kein<br />
W<strong>und</strong>er, dass die Quitte längst<br />
nicht nur in <strong>der</strong> Hausapotheke,<br />
son<strong>der</strong>n auch als Kosmetikum<br />
eine bedeutende Rolle spielt!<br />
Beson<strong>der</strong>s begehrt ist <strong>der</strong><br />
Schleim <strong>der</strong> Kerne, den man<br />
entwe<strong>der</strong> durch mehrstündiges<br />
Zubereitung: Mit einem Küchentuch den Haarflaum von den<br />
<strong>Quitten</strong> reiben. Dann die Früchte entkernen, klein schneiden,<br />
in einen Topf mit wenig Wasser geben <strong>und</strong> weichdünsten. Den<br />
Inhalt des Topfes in ein großes Glasgefäß umfüllen, Vanilleschote<br />
zufügen <strong>und</strong> mit Apfelessig aufgießen. Anschließend ca. 4 Wochen<br />
bei Raumtemperatur ziehen lassen, dann durch Kaffeefilterpapier<br />
abseihen. Haltbarkeit im Kühlschrank: ca. 6 Monate.<br />
Anwendung: 50 ml des duftenden <strong>Quitten</strong>essigs mit <strong>der</strong><br />
gleichen Menge warmem Wasser verdünnen <strong>und</strong> in die frisch<br />
gewaschenen, noch feuchten Haare einkneten.<br />
Pflegebalsam für die Lippen<br />
Zutaten für den Ölauszug: Getrocknete Schale von 3 – 4 mittelgroßen<br />
<strong>Quitten</strong>, ca. 250 ml <strong>Sonne</strong>nblumenöl.<br />
Zutaten für den Pflegebalsam: 50 ml <strong>Quitten</strong>-Ölauszug,<br />
5 g (ca. 1 gehäufter TL) Bienenwachspastillen (erhältlich in<br />
Apotheken o<strong>der</strong> direkt beim Imker).<br />
Zubereitung: Für den Ölauszug getrocknete <strong>Quitten</strong>schalen<br />
locker in ein weithalsiges Glasgefäß schichten <strong>und</strong> mit <strong>Sonne</strong>nblumenöl<br />
übergießen. Gut verschlossen an einem warmen Ort<br />
3 – 4 Wochen durchziehen lassen, danach durch Kaffeefilterpapier<br />
abseihen. Vom fertigen Ölauszug 50 ml abmessen <strong>und</strong> in ein<br />
Becherglas geben. Im Wasserbad erhitzen <strong>und</strong> Bienenwachs<br />
darin einschmelzen. Die noch heiße Öl-Wachs-Mischung in vorbereitete<br />
Tiegelchen gießen <strong>und</strong> bei Raumtemperatur langsam<br />
erstarren lassen. Kühl <strong>und</strong> dunkel aufbewahrt sind Ölauszug<br />
<strong>und</strong> Pflegebalsam mindestens 12 Monate haltbar.<br />
88 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
89
SCHÖNHEIT<br />
Einweichen in kaltem Wasser<br />
o<strong>der</strong>, ganz fix, durch 15-minütiges<br />
Köcheln gewinnt. Verwenden Sie<br />
hierfür aber stets nur intakte, unzerkleinerte<br />
Kerne – angeschnittene<br />
geben bisweilen giftige Blausäure<br />
frei. Der so hergestellte, zart<br />
viskose Schleim besitzt allerbeste<br />
W<strong>und</strong>heil-Eigenschaften, lin<strong>der</strong>t<br />
Reizungen, Rötungen <strong>und</strong> för<strong>der</strong>t<br />
die Hautregeneration. Einzig die<br />
nicht allzu lange Haltbarkeit (Kaltwasseransatz<br />
ca. 2 Tage, Heißauszug<br />
ca. 10 Tage im Kühlschrank)<br />
trübt das Bild ein wenig.<br />
Verbrauchen Sie den Schleim deshalb<br />
möglichst zügig o<strong>der</strong> rühren<br />
Sie zur Konservierung hochprozentigen<br />
Melissengeist<br />
(1 – 2 TL/100 ml) unter.<br />
Einen weiteren Kosmetikwirkstoff<br />
birgt das Fruchtfleisch <strong>der</strong> Quitte.<br />
Es ist reich an Pektinen – langkettigen<br />
Zuckermolekülen – die<br />
enorm viel Feuchtigkeit binden<br />
<strong>und</strong> so trockene Haut „aufpolstern“<br />
<strong>und</strong> glätten können. Am<br />
besten nutzt man das Fruchtfleisch<br />
als Basis für Pflegemasken<br />
(½ abgeriebene, entkernte Quitte<br />
in wenig Wasser weichdünsten,<br />
pürieren <strong>und</strong> mit 1 – 2 EL Speisequark<br />
mischen) o<strong>der</strong>, da das enthaltene<br />
Pektin auch die Haare<br />
herrlich geschmeidig hält, zum<br />
Ansetzen eines fein duftenden<br />
Festigers (siehe Rezeptur auf<br />
Seite 89).<br />
90 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
<strong>Quitten</strong>ölauszug<br />
als Basis für Cremes o<strong>der</strong> Salben<br />
Schützendes<br />
Schalenwachs<br />
Welch w<strong>und</strong>erbaren Duft eine<br />
Schale reifer <strong>Quitten</strong> im Zimmer<br />
verströmt! Früher legte man<br />
einzelne Früchte sogar in den<br />
Wäscheschrank, um damit Handtücher,<br />
Kleidung <strong>und</strong> vieles mehr<br />
zu „aromatisieren“. Für die wochenlange<br />
Haltbarkeit sorgte damals<br />
wie heute eine dicke Wachsschicht,<br />
die die <strong>Quitten</strong> überzog<br />
<strong>und</strong> Fäulniskeime außen vor hielt.<br />
Was <strong>Quitten</strong>wachs so beson<strong>der</strong>s<br />
macht, ist seine Zusammensetzung:<br />
Neben duftenden ätherischen<br />
Ölen, feuchtigkeitsbindenden<br />
Wachskristallen <strong>und</strong> öligen<br />
Bestandteilen wie Linol- <strong>und</strong><br />
Oleanolsäure enthält es relativ viel<br />
Carotin, ein wertvolles Antioxidans,<br />
das freie Radikale fängt<br />
<strong>und</strong> damit Zellen vor vorzeitiger<br />
Alterung schützt. Um das duftige<br />
Wachs zu extrahieren, wird zunächst<br />
<strong>der</strong> Flaum von den Früchten<br />
gerieben. Anschließend schält<br />
man die <strong>Quitten</strong>, trocknet die<br />
Schale <strong>und</strong> legt diese dann für<br />
3 – 4 Wochen in warmes <strong>Sonne</strong>nblumen-<br />
o<strong>der</strong> Olivenöl ein.<br />
Der fertige Ölauszug eignet sich<br />
prima als Basis für Lippenbalm,<br />
Cremes o<strong>der</strong> Salben. Wer mag,<br />
kann ihn auch pur verwenden<br />
<strong>und</strong> als natürlichen Feuchtigkeitsspen<strong>der</strong><br />
unmittelbar nach dem<br />
Duschen o<strong>der</strong> Baden in die noch<br />
nasse Haut einmassieren.<br />
Text <strong>und</strong> Foto Seite 90: Stefanie Schäffer<br />
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KZ 9-2013<br />
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Diese Prämien gibt es bis Ende Oktober 2013.
Mein schönes<br />
Zuhause<br />
Umarmen Sie die Natur<br />
Vögel zwitschern, die Luft duftet nach gemähtem Gras <strong>und</strong> frischen Croissants.<br />
Gut gelaunt lässt sich <strong>der</strong> Tag auf dem Land am besten mit einem ausgiebigen Frühstück beginnen.<br />
Schön angerichtet werden kleine Köstlichkeiten wie Muffins, Müsli, Brötchen o<strong>der</strong> Obstsalat<br />
auf dem farbigen Keramikgeschirr von Emile Henry®.<br />
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Blumen einen guten Halt <strong>und</strong> lassen<br />
sich besser arrangieren.<br />
92 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
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Sommerabend auf dem Land<br />
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Mit einer leichten Sommerdecke von URBANARA kann <strong>der</strong> gemütliche<br />
Abend im Garten noch lange genossen werden.<br />
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Gerade Formen sorgen für ein einladendes Ambiente in aller Einfachheit.<br />
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Schlichtheit <strong>und</strong> Frische.<br />
Sattelfestes Landleben<br />
Endlose Weiten, glühende Hitze – ein Cowboy trabt mit seinem<br />
Pferd über das Land: Assoziationen, die <strong>der</strong> Hocker Kya hervorrufen<br />
könnte. Ergonomisch geformt wie ein Sattel,<br />
ermöglicht das edle Möbelstück <strong>der</strong> deutschen<br />
Sitzmöbelmanufaktur Frei <strong>Frau</strong> eine aufrechte<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig bequeme Haltung.<br />
Zwei Variationen, ein niedriger Sitz- <strong>und</strong> ein hoher<br />
Barhocker, laden zu wechselnden Sitzpositionen ein.<br />
Durch die außergewöhnliche Form kann man sich<br />
bequem nie<strong>der</strong>lassen: sowohl seitlich wie auf<br />
einem Hocker als auch rittlings wie auf einem<br />
Sattel – da kommt wahres Country-Feeling auf.<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
95
LEBER<br />
Sie spielt bei fast allen Stoffwechselvorgängen eine Rolle<br />
<strong>und</strong> leistet täglich Schwerstarbeit: die Leber. Ohne die größte Drüse<br />
des Körpers ist Leben nicht möglich.<br />
Doch unsere Lebensweise belastet das Organ stark.<br />
Redensarten wie „welche Laus<br />
ist dem über die Leber gelaufen?“<br />
zeigen, dass man früher die<br />
Leber als Sitz <strong>der</strong> Gefühle ansah.<br />
Heute haben Forscher herausgef<strong>und</strong>en,<br />
dass Gefühle im Gehirn<br />
entstehen. Doch die Leber ist für<br />
unser Leben nicht weniger wichtig:<br />
Sie fungiert als Stoffwechselzentrale,<br />
Speicher- <strong>und</strong> Entgiftungsorgan<br />
in einem.<br />
Die Leber eines Erwachsenen<br />
wiegt zwischen 1500 <strong>und</strong> 2000<br />
Gramm. Sie liegt wie ein nach unten<br />
verlaufen<strong>der</strong> Keil im rechten<br />
Oberbauch direkt unter dem<br />
Zwerchfell <strong>und</strong> ragt mit ihrer Spitze<br />
bis in den linken Oberbauch.<br />
Aufgebaut ist sie aus vier Lappen:<br />
Der rechte Leberlappen ist <strong>der</strong><br />
größte, darunter schießen sich <strong>der</strong><br />
quadratische <strong>und</strong> an <strong>der</strong> Rückseite<br />
<strong>der</strong> „geschwänzte“ Leberlappen<br />
an. Innerhalb <strong>der</strong> einzelnen<br />
Lappen sind die Zellen zu Arbeits -<br />
gemeinschaften, den sogenannten<br />
Leberläppchen, zusammengeschlossen,<br />
die von Blutgefäßen mit<br />
sauerstoff- <strong>und</strong> nährstoffreichem<br />
Blut versorgt werden.<br />
speichert die Leber diese Energie<br />
in Form von bis zu 150 Gramm<br />
Glykogen <strong>und</strong> Fett. Sinkt <strong>der</strong> Blutzuckerspiegel<br />
bei Hunger ab, setzt<br />
die Leber diese Reserven wie<strong>der</strong><br />
frei. Neben Glykogen <strong>und</strong> Fett<br />
speichert die Leber auch Vitamine<br />
<strong>und</strong> Mineralstoffe wie Vitamin A,<br />
B12, Eisen, Kupfer <strong>und</strong> Zink.<br />
Außerdem baut die Leber Cholesterin<br />
auf <strong>und</strong> bildet zudem Globuline,<br />
Stoffe, die die Blutgerinnung<br />
steuern. Auch die Gallensäuren<br />
entstehen in <strong>der</strong> Leber. Sie sorgen<br />
dafür, dass Fette aus <strong>der</strong> Nahrung<br />
verdaut werden können <strong>und</strong> tragen<br />
so zur Energieversorgung des<br />
Körpers bei.<br />
Teil über die Nieren ausgeschieden.<br />
Arbeitet die Leber bei einer<br />
virusbedingten Entzündung nicht<br />
richtig <strong>und</strong> staut sich Bilirubin im<br />
Körper, kommt es so zu <strong>der</strong> typischen<br />
Gelbfärbung von Haut <strong>und</strong><br />
Geweben, <strong>der</strong> Gelbsucht.<br />
Schadstoffe, Giftstoffe aus <strong>der</strong> Umwelt<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Nahrung <strong>und</strong> auch<br />
Medikamente werden in <strong>der</strong> Leber<br />
verstoffwechselt. Meist dienen die<br />
Ab- <strong>und</strong> Umbauvorgänge <strong>der</strong><br />
Entgiftung. Bei einigen Medi -<br />
kamenten entstehen erst durch<br />
die Umwandlung in <strong>der</strong> Leber die<br />
wirksamen Komponenten, bei an<strong>der</strong>en<br />
wird die Wirksamkeit durch<br />
die Leberpassage verringert.<br />
Das wichtigste Genussgift, das in<br />
<strong>der</strong> Leber abgebaut wird, ist Al -<br />
kohol. Zum einen schädigt er die<br />
Zellen <strong>der</strong> Leber, wodurch <strong>der</strong> Fettabbau<br />
ins Stocken geraten kann.<br />
Zum an<strong>der</strong>en wird er als energiereiche<br />
Verbindung in <strong>der</strong> Leber zu<br />
Fett abgebaut. Als Ergebnis sind<br />
die empfindlichen Leberzellen bei<br />
reichlichem <strong>und</strong> regelmäßigem<br />
Alkoholkonsum einer wahren Fettschwemme<br />
ausgesetzt. Bei Menschen,<br />
die eine Veranlagung dazu<br />
haben, kann es zur Verfettung <strong>der</strong><br />
Leber kommen.<br />
Denn erste Anzeichen einer gestörten<br />
Leberfunktion wie Mü -<br />
digkeit, Konzentrationsschwäche,<br />
Juckreiz, Glie<strong>der</strong>schmerzen o<strong>der</strong><br />
Wi<strong>der</strong>willen gegen fette Speisen<br />
sind unspezifisch. Zu Schmerzen<br />
o<strong>der</strong> eindeutigen Symptomen<br />
kommt es erst, wenn ein großer<br />
Teil des Organs gestört o<strong>der</strong> die<br />
Leber so vergrößert ist, dass sie<br />
gegen die sie umgebende schützende<br />
Kapsel drückt: Es kommt zu<br />
einem Druckgefühl im rechten<br />
Oberbauch.<br />
Fettleber<br />
Die gute Nachricht zuerst:<br />
Die Fettleber ist zwar<br />
die häufigste Lebererkrankung<br />
in<br />
Deutschland –<br />
schätzungsweise zwanzig Prozent<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung sind davon betroffen<br />
–, aber sie ist heilbar.<br />
Allerdings sind dazu <strong>der</strong> Verzicht<br />
auf Alkohol <strong>und</strong> die Normalisierung<br />
des Körpergewichts sowie<br />
eine fettarme Ernährung notwendig.<br />
Kritisch wird es, wenn zu <strong>der</strong><br />
Fettleber eine Leberentzündung<br />
Die Leber steht im Mittelpunkt des<br />
Kohlenhydrat-, Eiweiß- <strong>und</strong> Fettstoffwechsels.<br />
Im Kohlenhydratstoffwechsel<br />
übernimmt sie eine<br />
wichtige Regulierungsfunktion, indem<br />
sie mit <strong>der</strong> Nahrung aufgenommene<br />
Energie in Form von<br />
Glukose aus dem Blut aufnimmt<br />
<strong>und</strong> an die an<strong>der</strong>en Organe weitergibt.<br />
Herrscht Glukoseüberschuss,<br />
Abbau- <strong>und</strong><br />
Entgiftungsvorgänge<br />
Mit dem Blut gelangen auch geschädigte<br />
<strong>und</strong> alte Blutzellen aus<br />
<strong>der</strong> Milz in die Leber. Dort wird <strong>der</strong><br />
rote Blutfarbstoff, das Hämoglobin,<br />
zu gelbem Bilirubin abgebaut<br />
<strong>und</strong> mit den Gallensäuren über<br />
den Darm <strong>und</strong> zu einem geringen<br />
Die Leber leidet stumm<br />
Ob Fettleber aufgr<strong>und</strong> von Alkohol<br />
o<strong>der</strong> Übergewicht o<strong>der</strong> auch<br />
stumm – also symptomlos – verlaufende<br />
Leberentzündung: Lebererkrankungen<br />
verursachen meist<br />
keine Schmerzen. Daher werden<br />
sie meist nur durch Zufall bei einer<br />
Blutuntersuchung entdeckt.<br />
96 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
ges<strong>und</strong>e Leber Fettleber Leberzirrhose Auch hier ist <strong>der</strong> unbemerkte chronische<br />
Verlauf gefährlich, da es<br />
nach Jahren zur Leberzirrhose <strong>und</strong><br />
Leberkrebs kommen kann.<br />
Die Hepatitis E wird ähnlich wie die<br />
Hepatitis A durch verunreinigtes<br />
Wasser <strong>und</strong> Lebensmittel ausgelöst,<br />
eine Impfung gibt es allerdings<br />
nicht. Gefahrengebiete für<br />
diese Form <strong>der</strong> Leberentzündung<br />
sind Asien, Mittel-, Südamerika<br />
<strong>und</strong> Nordafrika.<br />
nachwächst. Auch in <strong>der</strong> Realität<br />
beweist die Leber erstaunliches<br />
Regenerationsvermögen: Stirbt<br />
ein von ihr Teil ab o<strong>der</strong> kommt<br />
es durch einen Unfall zu einer<br />
Verletzung o<strong>der</strong> Beschädigung,<br />
kann das Gewebe vom Körper<br />
neu gebildet werden. Voraussetzung<br />
dafür ist, dass weniger als<br />
die Hälfte <strong>der</strong> Leber betroffen ist.<br />
Dies wird bei Lebertransplan -<br />
tationen genutzt, indem eine<br />
Leber für zwei Empfänger ein -<br />
gesetzt werden kann.<br />
hinzukommt: Durch die Entzündung<br />
kann das Lebergewebe<br />
vernarben <strong>und</strong> seine Funktion verlieren.<br />
Es kommt zur Leberzirrhose.<br />
Diese kann das Auftreten von<br />
Leberkrebs begünstigen.<br />
Leberentzündungen<br />
Bei <strong>der</strong> Hepatitis werden verschiedene,<br />
durch Viren ausgelöste Formen<br />
unterschieden. Am bekanntesten<br />
ist die Hepatitis A, die so -<br />
genannte Reisehepatitis. Sie wird<br />
durch verunreinigtes Wasser o<strong>der</strong><br />
kontaminierte Speisen ausgelöst.<br />
Meist verläuft sie mild <strong>und</strong> heilt<br />
nach vier bis acht Wochen folgenlos<br />
aus. Schutz bietet bei Reisen<br />
nach Afrika, Asien, Süd- <strong>und</strong> Osteuropa<br />
sowie Mittel- <strong>und</strong> Südamerika<br />
eine Impfung.<br />
Hepatitis B wird durch Blut <strong>und</strong><br />
Körperflüssigkeiten, beispielsweise<br />
beim Sex, übertragen. Das Virus<br />
ist ansteckend <strong>und</strong> kann auch über<br />
unsaubere Instrumente beim Tä -<br />
towieren o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Maniküre<br />
übertragen werden.<br />
Erste Symptome einer Hepatitis<br />
können bis zu sechs Monate nach<br />
<strong>der</strong> Ansteckung auftreten. Für die<br />
meisten Betroffenen verläuft die<br />
Erkrankung unbemerkt <strong>und</strong> heilt<br />
innerhalb von sechs Wochen aus.<br />
R<strong>und</strong> zehn Prozent <strong>der</strong> Erkrankungen<br />
werden jedoch chronisch <strong>und</strong><br />
können, wenn sie fortschreiten, die<br />
Leber zerstören. Mit Medikamenten<br />
versucht man, diesen Prozess<br />
aufzuhalten. Neben einer Impfung<br />
bietet die Verwendung von Kondomen<br />
beim Sex mit wechselnden<br />
Partnern <strong>und</strong> die Einhaltung von<br />
Hygienerichtlinien Schutz. Als zusätzliche<br />
Komplikation kann es zur<br />
Hepatitis B auch noch zu einer<br />
Hepatitis C kommen.<br />
Hepatitis C wird durch Blut <strong>und</strong><br />
verunreinigte Blutprodukte übertragen.<br />
Beson<strong>der</strong>s gefährdet sind<br />
Menschen, die mit diesen Körperflüssigkeiten<br />
in Kontakt kommen,<br />
beispielsweise in medizinischen<br />
Berufen, o<strong>der</strong> Drogenabhängige.<br />
Verläuft die Infektion akut in Form<br />
einer Gelbsucht, heilt sie meist<br />
nach sechs bis acht Wochen aus.<br />
Werden die Leberentzündungen –<br />
egal ob durch Viren o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Ursachen wie Alkohol – ausgelöst –,<br />
chronisch, kann es zu einer Leberzirrhose<br />
kommen. Das bedeutet,<br />
das normalerweise weich-elastische<br />
funktionelle Gewebe stirbt ab<br />
<strong>und</strong> wird durch hartes, narbiges<br />
Bindegewebe ersetzt. Die Funktion<br />
<strong>der</strong> Leberzellen geht verloren. Da<br />
aber die vielfältigen Vorgänge in<br />
<strong>der</strong> Leber für den Körper unverzichtbar<br />
sind, werden unentwegt<br />
neue Zellen gebildet. Dabei entstehen<br />
neben funktionierenden<br />
Zellen auch solche, die Fehler aufweisen<br />
<strong>und</strong> sich unkontrolliert vermehren.<br />
Es kommt zu Leberkrebs.<br />
In diesem Fall kann nur eine Lebertransplantation<br />
das Leben retten.<br />
Erstaunliches<br />
Regenerationsvermögen<br />
In je<strong>der</strong> Sage liegt ein Körnchen<br />
Wahrheit, so auch in <strong>der</strong> Legende<br />
von Prometheus: Als Strafe dafür,<br />
dass er den Menschen das Feuer<br />
gebracht hat, wird er an einen Felsen<br />
gekettet <strong>und</strong> ein Adler hackt<br />
ihm täglich einen Teil seiner Leber<br />
heraus, die bis zum nächsten Tag<br />
Bei Lebererkrankungen gilt: Sind<br />
mehr als 50 Prozent des Organs<br />
erhalten, kann <strong>der</strong> Betroffene<br />
damit normal weiterleben. Doch<br />
besser als dieser Trost ist, es gar<br />
nicht erst zu einer Leberschädigung<br />
kommen zu lassen. Dazu<br />
trägt vor allem <strong>der</strong> verantwortungsbewusste<br />
Umgang mit<br />
Alkohol bei. Als Grenzwert für<br />
Männer gelten 60 Gramm Alkohol,<br />
also in etwa einem halben<br />
Liter Wein. Für <strong>Frau</strong>en liegt die<br />
Grenze bei 20 Gramm Alkohol,<br />
das entspricht 200 Milliliter o<strong>der</strong><br />
einem Glas Wein. Noch besser ist<br />
allerdings, auf Alkohol sooft wie<br />
möglich ganz zu verzichten.<br />
Auch Maßhalten beim Essen tut<br />
<strong>der</strong> Leber gut: Vor allem fette<br />
Speisen überfor<strong>der</strong>n sie. Wer<br />
dauerhaft mehr isst, als <strong>der</strong> Körper<br />
braucht, setzt nicht nur überflüssige<br />
Pf<strong>und</strong>e an, er belastet<br />
auch seine Leber. Daher ist eine<br />
bedarfsgerechte <strong>und</strong> ausgewogene<br />
Ernährung eine weitere<br />
Schutzmaßnahme für die Leber.<br />
Text: Martha Geib<br />
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98 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013 <strong>Ratgeber</strong> 99
BAUCHSPEICHELDRÜSE<br />
Die Bauchspeicheldrüse (lat.<br />
Pankreas) befindet sich zentral<br />
hinter dem Magen. Die etwa<br />
15 cm lange Drüse wird in Pankreaskopf,<br />
-körper <strong>und</strong> -schwanz unterteilt.<br />
Durch den Pankreaskopf<br />
zieht ein Teil des Gallengangs,<br />
durch den die Gallenflüssigkeit<br />
zum Zwölf fingerdarm transportiert<br />
wird. An dieser Mündung<br />
endet auch <strong>der</strong> Ausführungsgang<br />
<strong>der</strong> Bauch speicheldrüse.<br />
Ein unscheinbares, aber wichtiges Organ<br />
Die Bauchspeicheldrüse produziert Verdauungsenzyme <strong>und</strong> Hormone<br />
wie Insulin <strong>und</strong> Glukagon. Zwei wichtige Funktionen, ohne die unsere<br />
Stoffwechselvorgänge <strong>und</strong> die Blutzuckerregulation nicht<br />
funktionieren würden.<br />
Dieser Gang, Ductus pancreaticus,<br />
gibt die Verdauungsenzyme in den<br />
Zwölffingerdarm ab. Die gemeinsame<br />
Mündungsstelle des Gallen<strong>und</strong><br />
Pankreasganges nennt man<br />
Papilla Vateri.<br />
Die Bauchspeicheldrüse produziert<br />
täglich etwa drei Liter Verdauungssekret<br />
mit mehr als 20 Verdauungsenzymen.<br />
Damit die Verdauung<br />
nicht direkt an <strong>der</strong> Papilla Vateri<br />
erfolgt, son<strong>der</strong>t die Bauchspeicheldrüse<br />
zunächst die Vorstufen<br />
<strong>der</strong> Verdauungsenzyme ab. Erst im<br />
Dünndarm werden daraus wirksame<br />
Enzyme, welche die Nahrung<br />
in ihre Gr<strong>und</strong>bestandteile zerlegen,<br />
damit sie ins Blut aufgenommen<br />
werden können. Dadurch<br />
wird verhin<strong>der</strong>t, dass die Bauchspeicheldrüse<br />
sich selbst verdaut.<br />
Die wichtigsten Enzyme sind Amylase<br />
zur Spaltung <strong>der</strong> Kohlenhy -<br />
drate, Trypsin zur Verdauung <strong>der</strong><br />
Eiweiße <strong>und</strong> Lipase für die Fette.<br />
Wird die Nahrung nicht in ihre<br />
Gr<strong>und</strong>bausteine zerlegt, gelangt<br />
sie unverdaut in den Darm <strong>und</strong><br />
macht Probleme. Durchfälle, Blähungen,<br />
Bauchkrämpfe sind die<br />
häufigsten Beschwerden. Unverdautes<br />
Fett führt zu fettigen <strong>und</strong><br />
schmierigen Stühlen. Die mangelhafte<br />
Nahrungsaufnahme bedeutet<br />
auf Dauer Gewichtsverlust <strong>und</strong><br />
Vitamin-Mangelerscheinungen.<br />
Produktion <strong>der</strong> Hormone<br />
Im Gewebe <strong>der</strong> Bauchspeicheldrüse<br />
liegen die Langerhans-Inseln. Sie<br />
machen nur etwa 2,5 Gramm des<br />
Gesamtgewichts <strong>der</strong> Bauchspeicheldrüse<br />
(80 bis 120 Gramm) aus<br />
<strong>und</strong> befinden sich im Pankreasschwanz.<br />
In diesen Inseln – etwa<br />
1,5 Millionen an <strong>der</strong> Zahl – werden<br />
Hormone produziert <strong>und</strong> von dort<br />
direkt ins Blut abgegeben.<br />
Das wichtigste Hormon ist Insulin.<br />
Es sorgt dafür, dass Zucker als<br />
Energielieferant unseres Körpers<br />
in die Körperzellen aufgenommen<br />
werden kann. Wenn <strong>der</strong> Zucker im<br />
Darm in seine Gr<strong>und</strong>bestandteile<br />
zerlegt ist, wird er ins Blut aufgenommen.<br />
Insulin „öffnet“ quasi den<br />
Weg für die Zuckermoleküle in die<br />
Körperzellen. Wenn kein o<strong>der</strong> nur<br />
wenig Insulin vorhanden ist, gelangt<br />
<strong>der</strong> Zucker nicht in die Zellen<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Zuckergehalt im Blut steigt<br />
an. Dies kann schwerwiegende<br />
Probleme <strong>und</strong> auch lebensgefähr -<br />
liche Situationen nach sich ziehen.<br />
Das Merkmal des Diabetes mellitus<br />
(sogenannte Zuckerkrankheit) ist<br />
<strong>der</strong> Mangel beziehungsweise das<br />
Fehlen von Insulin.<br />
Als Gegenspieler von Insulin produzieren<br />
die Langerhans-Inselzellen<br />
auch das Glukagon. Alle Zellen<br />
sind auf Zucker als Energielieferant<br />
angewiesen. Ist die Funktion <strong>der</strong><br />
Zellen durch einen Zuckermangel<br />
gefährdet, wird das Glukagon aktiv:<br />
Es mobilisiert die Reserven im Körper,<br />
insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Leber,<br />
sodass Zucker freigesetzt wird, <strong>der</strong><br />
Blutzucker steigt <strong>und</strong> kann in die<br />
Körperzellen aufgenommen werden.<br />
Diese wichtige Funktion kann<br />
nach einer Bauchspeicheldrüsenoperation<br />
entfallen <strong>und</strong> muss in<br />
<strong>der</strong> medizinischen Nachsorge beachtet<br />
werden.<br />
Akute <strong>und</strong> chronische<br />
Entzündungen<br />
Die Prozesse <strong>der</strong> Hormon- <strong>und</strong><br />
Enzymproduktion verlaufen unabhängig<br />
voneinan<strong>der</strong>. Deshalb sind<br />
bei manchen Erkrankungen beziehungsweise<br />
Störungen nicht immer<br />
beide Funktionen gleichzeitig<br />
betroffen. So kann sich ein Diabetes<br />
mellitus entwickeln, ohne dass<br />
die Produktion <strong>der</strong> Verdauungs -<br />
enzyme gestört ist. Das gilt auch<br />
umgekehrt: Verdauungsprobleme<br />
infolge von Enzymmangel können<br />
auch ohne Beeinträchtigung <strong>der</strong><br />
Hormonproduktion entstehen. Vor<br />
allem drei Erkrankungen beeinträchtigen<br />
die Bauchspeicheldrüsenfunktion:<br />
Tumore sowie akute<br />
<strong>und</strong> chronische Entzündungen.<br />
Akute Entzündungen sind ein ernst<br />
zu nehmendes Problem: Sie ent -<br />
wickeln sich schnell <strong>und</strong> führen<br />
zu schweren Verän<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong><br />
damit zu starken Schädigungen<br />
<strong>der</strong> Bauchspeicheldrüsenzellen. Je<br />
nach Schweregrad sind die Funktionseinschränkungen<br />
vorübergehend<br />
o<strong>der</strong> die Zellen sterben ab.<br />
In <strong>der</strong> Folge kommt es zu Beeinträchtigung<br />
an<strong>der</strong>er Organe wie<br />
Lunge <strong>und</strong> Nieren. Die mil<strong>der</strong>e<br />
Form (akute ödematöse Pankrea -<br />
titis) kommt häufiger vor als die<br />
akute nekrotisierende Pankreatitis.<br />
Letztere geht mit schwersten Entzündungen<br />
<strong>der</strong> Bauchspeicheldrüse<br />
einher <strong>und</strong> mit Ausfall an<strong>der</strong>er<br />
Organe, sodass <strong>der</strong> Patient lebensbedrohlich<br />
erkrankt. Nach einer<br />
Heilung bleiben immer noch Defizite<br />
wie Verdauungsstörungen <strong>und</strong><br />
Diabetes mellitus.<br />
Die Ursachen sind in den meisten<br />
Fällen exzessiver Alkoholkonsum<br />
o<strong>der</strong> Gallensteine, die den Ductus<br />
100 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
BAUCHSPEICHELDRÜSE<br />
pancreaticus verstopfen. Sehr Selten<br />
können Infektionskrankheiten,<br />
Medikamente o<strong>der</strong> Gendefekte die<br />
Ursache einer akuten Entzündung<br />
sein. Die plötzlich beginnenden<br />
Symptome zeigen sich in sehr<br />
starken, dumpfen Schmerzen im<br />
Oberbauch, die wie ein Gürtel bis<br />
in den Rücken ausstrahlen. Übelkeit,<br />
Erbrechen <strong>und</strong> Fieber begleiten<br />
die Schmerzen.<br />
Chronische Entzündungen entwickeln<br />
sich schleichend. Sie treten<br />
immer wie<strong>der</strong> auf <strong>und</strong> werden<br />
meist nicht bemerkt, obwohl die<br />
Bauchspeicheldrüse zunehmend<br />
geschädigt wird. Dabei werden<br />
Zellen zerstört <strong>und</strong> durch funktionsloses<br />
Narbengewebe ersetzt.<br />
Zunächst treten Verdauungsprobleme<br />
auf, die immer schlimmer<br />
werden. Schließlich wird auch die<br />
Hormonproduktion beeinträchtigt<br />
mit <strong>der</strong> Folge einer Blutzuckerkrankheit.<br />
Ursachen <strong>der</strong> chronischen<br />
Form sind chronischer Alkoholkonsum<br />
o<strong>der</strong> ein Gallenleiden.<br />
Die Symptome sind zum Beispiel<br />
Schmerzen, Blähungen, Völlegefühl,<br />
Durchfall, Gewichtsverlust<br />
<strong>und</strong> Zuckerkrankheit.<br />
Tumore sind<br />
meist bösartig<br />
Geschwulste (Tumore) entstehen<br />
durch unkontrolliertes Wachstum<br />
bestimmter Zellen. Sie können<br />
gutartig o<strong>der</strong> bösartig sein. Bös -<br />
artige Tumore wachsen schneller,<br />
infiltrieren auch die umgebenden<br />
Organe <strong>und</strong> können Tochtergeschwulste<br />
(Metastasen) in an<strong>der</strong>en<br />
Organen bilden, zum Beispiel in<br />
<strong>der</strong> Leber. Die Ursachen für die<br />
Entstehung von Bauchspeicheldrüsentumore<br />
sind unbekannt.<br />
Die meisten Tumore gehen von<br />
den Zellen <strong>der</strong> Pankreasgänge aus.<br />
Die sogenannten duktalen Pankreaskarzinome<br />
sind die häufigsten<br />
bösartigen Tumore <strong>der</strong> Bauchspeicheldrüse.<br />
Daneben gibt es die Gruppe <strong>der</strong><br />
zystischen Bauchspeicheldrüsentumore,<br />
die jedoch selten sind. Es<br />
handelt sich hierbei um Tumore,<br />
die Zysten aufweisen. Die Tumorzellen<br />
können Schleim produ -<br />
zieren, welche die Pankreasgänge<br />
verlegen, o<strong>der</strong> auch ohne Schleim<br />
vorkommen <strong>und</strong> eine schwammartige<br />
Struktur annehmen.<br />
Auch Rauchen kann<br />
die Entstehung von<br />
Bauchspeicheldrüsenkrebs<br />
för<strong>der</strong>n<br />
Die Symptome eines bösartigen<br />
Pankreastumors sind nicht charakteristisch.<br />
Oft erkennt man den Tumor<br />
erst, wenn die Folgen sichtbar<br />
werden, zum Beispiel ein Diabetes<br />
mellitus besteht. Da häufig <strong>der</strong><br />
Pankreaskopf betroffen ist, kann es<br />
zu Abflussstörungen <strong>der</strong> Gallenflüssigkeit<br />
kommen. Die Zeichen<br />
sind Gelbsucht, farbloser Stuhl,<br />
dunkler Urin <strong>und</strong> Hautjucken. Treten<br />
diese Symptome auf, ist das<br />
Tumorwachstum meist in einem<br />
fortgeschrittenen Stadium. Es gibt<br />
bislang keine Möglichkeit, Bauchspeicheldrüsenkrebs<br />
frühzeitig zu<br />
erkennen. Umso wichtiger ist <strong>der</strong><br />
Verzicht auf ex zessiven Alkoholkonsum<br />
sowie auf das Rauchen,<br />
das ebenfalls in Zusammenhang<br />
mit <strong>der</strong> Krankheitsentstehung gebracht<br />
wird.<br />
Der Weg zur Diagnose<br />
Bei Verdacht auf eine Erkrankung<br />
<strong>der</strong> Bauchspeicheldrüse ordnet <strong>der</strong><br />
behandelnde Arzt zunächst eine<br />
Blutuntersuchung an. Weitere Tests<br />
klären die Hormon- <strong>und</strong> Enzym -<br />
situation ab: Sehr aussagekräftig<br />
ist die Messung <strong>der</strong> Pankreaselastase<br />
im Stuhl zur Einschätzung <strong>der</strong><br />
Verdauungsenzyme.<br />
Mit dem oralen Glukosetoleranztest<br />
kann festgestellt werden, ob<br />
keine Störung o<strong>der</strong> Diabetes mellitus<br />
vorliegt. Der Patient trinkt dabei<br />
eine bestimmte Menge Zuckerwasser.<br />
Vorher sowie eine <strong>und</strong> zwei<br />
St<strong>und</strong>en danach werden Blutproben<br />
entnommen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Blutzucker<br />
bestimmt.<br />
Die Ultraschalluntersuchung bietet<br />
erste Hinweise auf Störungen,<br />
zum Beispiel auf eine Pankreas -<br />
zyste. Bei Bauchspeicheldrüsen -<br />
erkrankungen wird zur Abklärung<br />
häufig eine Computertomografie<br />
(CT) durchgeführt.<br />
Die endoskopisch retrograde Cholangio-Pankreatografie<br />
ermöglicht<br />
Einblicke in die Gallengänge <strong>und</strong><br />
Bauchspeicheldrüsengänge ähnlich<br />
wie bei <strong>der</strong> Magenspiegelung.<br />
Ein Endoskop mit einer Minikamera<br />
wird über den M<strong>und</strong> bis in den<br />
Zwölffingerdarm eingeführt. An<br />
<strong>der</strong> Papilla Vateri wird aus dem Endoskop<br />
ein Katheter ausgefahren<br />
<strong>und</strong> in die Gallen- beziehungsweise<br />
Pankreasgänge eingeführt.<br />
Mittels Kontrastmittel <strong>und</strong> Röntgenaufnahmen<br />
können die Gänge<br />
untersucht werden. Manchmal ist<br />
<strong>der</strong> Untersucher auch Therapeut.<br />
Denn in <strong>der</strong> gleichen Sitzung kann<br />
es notwendig sein, mit einem<br />
kleinen Schnitt den Eingang <strong>der</strong><br />
Gänge zum Zwölffingerdarm zu<br />
vergrößern o<strong>der</strong> mit einer Minizange<br />
einen Gallen- beziehungsweise<br />
Pankreasstein zu entfernen.<br />
Operation bei Tumoren<br />
Die Behandlung von Erkrankungen<br />
<strong>der</strong> Bauchspeicheldrüse richtet<br />
sich nach <strong>der</strong> Ursache. Beim<br />
Vorliegen eines Tumors ist die chirurgische<br />
Entfernung die einzige<br />
Möglichkeit, den Tumor zu besiegen,<br />
wenn er noch keine Metas -<br />
tasen in an<strong>der</strong>e Organe gestreut<br />
hat. Strahlen- <strong>und</strong> Chemotherapie<br />
spielen wegen ihres begrenzten<br />
Nutzens nur eine untergeordnete<br />
Rolle bei bösartigen Pankreaser -<br />
krankungen. Ort <strong>und</strong> Schweregrad<br />
bestimmen das Operationsverfahren.<br />
Die komplette Entfernung <strong>der</strong><br />
Bauchspeicheldrüse ist sehr selten.<br />
Diabetes mellitus <strong>und</strong> Verdauungsstörungen<br />
können als Folgen nach<br />
<strong>der</strong> Operation bestehen bleiben.<br />
Die Substitution von Insulin <strong>und</strong><br />
Verdauungsenzymen sind Gründe<br />
für die regelmäßige postoperative<br />
Betreuung <strong>der</strong> Patienten. Zudem<br />
ist regelmäßige Kontrolle erfor<strong>der</strong>lich,<br />
da bösartige Tumore zu Rückfällen<br />
neigen. Bei den eher seltenen<br />
gutartigen Tumoren werden<br />
Teilentfernungen <strong>der</strong> Bauchspeicheldrüse<br />
durchgeführt.<br />
Verzichten<br />
Sie auf Alkohol<br />
Die oberste Devise bei chronischen<br />
Entzündungen des Pankreas<br />
lautet: Hände weg vom Alkohol.<br />
Zudem wird man versuchen, die<br />
Beschwerden mit Gabe von Verdauungsenzymen<br />
zu lin<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />
Schmerzen mit Schmerzmitteln zu<br />
bekämpfen. Bei nicht therapierbaren<br />
Schmerzen, bei Mitbetroffenheit<br />
<strong>der</strong> umliegenden Organe <strong>und</strong><br />
bei Verdacht auf einen Tumor, <strong>der</strong><br />
sich hinter <strong>der</strong> chronischen Entzündung<br />
verbirgt, kommt eine<br />
Operation infrage.<br />
Lieber fünf kleine<br />
Mahlzeiten täglich,<br />
als drei große<br />
Auch bei <strong>der</strong> akuten Pankreatitis<br />
richtet sich die Behandlung nach<br />
den Beschwerden. Aber diese akuten<br />
Entzündungen sind gefährlich<br />
<strong>und</strong> deshalb sollte <strong>der</strong> Patient in<br />
einem Krankenhaus beobachtet<br />
werden, um Kreislauf, Lungen- <strong>und</strong><br />
Nierenfunktion sorgfältig überwachen<br />
zu können. Eine Operation ist<br />
eher selten <strong>und</strong> nur bei Komplikationen<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Dabei wird ein<br />
künstlicher Darmausgang angelegt,<br />
<strong>der</strong> nach einer Erholungszeit<br />
wie<strong>der</strong> entfernt wird.<br />
Leben Sie ges<strong>und</strong> mit ausgewo -<br />
gener Ernährung, ausreichen<strong>der</strong><br />
Flüssigkeitszufuhr <strong>und</strong> viel Bewegung.<br />
Essen Sie fünf bis sechs kleine<br />
Mahlzeiten täglich. Das belastet<br />
die Verdauung nicht so stark wie<br />
drei große Mahlzeiten. Nach großen<br />
Bauchspeicheldrüsen-Operationen<br />
muss <strong>der</strong> Fettkonsum <strong>der</strong><br />
Verträglichkeit angepasst werden.<br />
Mit einer regelmäßigen Einnahme<br />
<strong>der</strong> fehlenden Verdauungsenzyme<br />
<strong>und</strong> Hormone kann auch nach<br />
einer Operation ein weitgehend<br />
normales Leben geführt werden.<br />
Text: Dr. Julijana Betzel<br />
102 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
103
ZYSTEN<br />
Zysten können in <strong>der</strong> Brust, in den<br />
Eierstöcken o<strong>der</strong> im Knie entstehen –<br />
sie können sich praktisch überall im<br />
Körper bilden. Aber was genau ist<br />
eine Zyste <strong>und</strong> wie bildet sie sich im<br />
Körper aus?<br />
Der Begriff Zyste ist von dem<br />
griechischen Wort „kystis“ für<br />
„Blase“ abgeleitet. Eine Zyste<br />
ist ein durch ein Häutchen<br />
(Epithel) ab -<br />
geschlossener, mit<br />
Flüssigkeit gefüllter<br />
Gewebehohlraum,<br />
<strong>der</strong> aus<br />
mehreren Kammern<br />
bestehen<br />
kann. Der Inhalt<br />
besteht aus Blut,<br />
Talg, Eiter o<strong>der</strong><br />
Gewebswasser.<br />
Zysten werden<br />
unterschieden in<br />
mit Epithel ausgekleidete<br />
echte<br />
Zysten <strong>und</strong> Pseudozysten.<br />
Pseudozysten<br />
haben im Gegensatz zu<br />
echten Zysten nur eine<br />
bindegewebige Zystenwand<br />
<strong>und</strong> entstehen<br />
vor allem bei entzündlichen<br />
Prozessen.<br />
Eine weitere Gruppe<br />
umfasst die Hautzysten.<br />
Zu ihnen gehören<br />
zum Beispiel Epithel- <strong>und</strong> Talg -<br />
drüsenzysten. Die Zystenniere ist<br />
meist erblich bedingt o<strong>der</strong> entsteht<br />
durch eine Schädigung<br />
durch Medikamente. Lungenzysten<br />
kommen bei <strong>der</strong> zystischen<br />
Fibrose vor.<br />
Zysten am Kopf können auch im<br />
Gehirn auftreten <strong>und</strong> manchmal<br />
schon über viele Jahre bestehen,<br />
ohne dass <strong>der</strong> Betroffene etwas<br />
davon bemerkt. Unangenehm wird<br />
es, wenn Kieferzysten auf Zähne<br />
<strong>und</strong> Kiefer drücken. Oft ist die entzündete<br />
Wurzelspitze eines Zahns<br />
die Ursache des Hohlraums o<strong>der</strong><br />
Weisheitszähne, die nicht in die<br />
M<strong>und</strong>höhle durchgebrochen sind.<br />
Wie gefährlich<br />
sind Zysten?<br />
Obwohl die meisten Zysten harmlos<br />
sind, können sie Probleme<br />
bereiten. Das Ausmaß hängt davon<br />
ab, wie sich Zysten entwickeln<br />
<strong>und</strong> welches Organ davon betroffen<br />
ist. Wächst eine Zyste im Gehirn<br />
<strong>der</strong> artig an, dass Hirngewebe<br />
gequetscht wird, kann es je nach<br />
Funktionsbereich des Gehirns zum<br />
Beispiel zu Sprech-, Geh- o<strong>der</strong> Sehstörungen<br />
führen.<br />
Zysten, die lange unerkannt wachsen,<br />
können platzen, was durch<br />
Blutungen o<strong>der</strong> Schmerzen auffällt.<br />
Dies kann beispielsweise bei<br />
sogenannten Schokoladenzysten<br />
passieren. Diese siedeln Teile <strong>der</strong><br />
Gebärmutterschleimhaut an Eierstöcken<br />
an. Mediziner sprechen<br />
von einer Endometriose, bei <strong>der</strong><br />
blutgefüllte Zysten entstehen.<br />
Gutartige Zysten <strong>und</strong> bösartige<br />
Geschwulste lassen sich manchmal<br />
nur schwer unterscheiden.<br />
Dies erfor<strong>der</strong>t eine genaue Untersuchung<br />
wie bei Eierstockzysten,<br />
die im Extremfall entarten <strong>und</strong> in<br />
Eierstockkrebs gipfeln.<br />
Wann sollten Sie<br />
einen Arzt aufsuchen?<br />
Wer eine Zyste unter <strong>der</strong> Haut ertastet,<br />
macht sich rasch Sorgen.<br />
Obwohl Zysten harmlos sein können,<br />
sind sie immer ein Gr<strong>und</strong>, den<br />
Arzt aufzusuchen – sie müssen<br />
genau untersucht <strong>und</strong> beobachtet<br />
werden. Zysten im Körperinnern<br />
sind oft ein Zufallsbef<strong>und</strong>, wenn<br />
sie keine Beschwerden verursacht<br />
haben, wie etwa bei einer Ultraschalluntersuchung.<br />
Röntgt <strong>der</strong><br />
Zahnarzt den Kiefer wegen eines<br />
Kariesbef<strong>und</strong>es, fällt eine Zyste im<br />
Röntgenbild auf.<br />
Auch Knochenzysten werden bei<br />
Untersuchungen durch Zufall entdeckt.<br />
Manchmal führen sie zu<br />
Knochenbrüchen <strong>und</strong> werden auf<br />
diese Weise erkannt. Die Behandlung<br />
einer einfachen Knochen -<br />
zyste erfolgt durch Stabilisierung<br />
<strong>der</strong> Bruchstelle. Damit wird gleich -<br />
zeitig ein Reiz für die Körperzellen<br />
gesetzt, die Zyste mit Knochengewebe<br />
zu ersetzen. Handelt es sich<br />
um eine sogenannte aneurysma -<br />
tische Knochenzyste, muss diese<br />
operativ ausgeräumt <strong>und</strong> die Lücke<br />
dann mit Knochenzement aufgefüllt<br />
werden. Wenn nach zwei<br />
Jahren die Zyste nicht wie<strong>der</strong> aufgetreten<br />
ist, kann <strong>der</strong> Knochenzement<br />
entfernt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Knochenumbau<br />
mit eigenem Knochen aus<br />
dem Beckenkamm angeregt werden.<br />
Der Umbauprozess dauert<br />
lange, aber dann ist <strong>der</strong> Knochen<br />
wie<strong>der</strong> voll belastungsfähig.<br />
Besteht <strong>der</strong> Verdacht auf eine<br />
Schädigung des Gehirns, kann<br />
eine Computertomografie einen<br />
Zystenbefall zeigen. An welchem<br />
Körperbereich Sie auch immer<br />
einen Knoten ertasten, sollten Sie<br />
unbedingt zum Arzt gehen, um<br />
auf <strong>der</strong> sicheren Seite zu sein, denn<br />
anstatt einer Zyste kann in Extremfällen<br />
auch eine Krankheit wie<br />
Krebs die Ursache für eine Knotenbildung<br />
sein. Rechtzeitig entdeckt<br />
lässt sich mit <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Me -<br />
dizin vieles gut behandeln.<br />
Wann müssen Zysten<br />
behandelt werden?<br />
Das entscheidet <strong>der</strong> Arzt je nach<br />
Bef<strong>und</strong> individuell. Flüssigkeitsgefüllte<br />
Zysten, die sich unter <strong>der</strong><br />
Haut befinden, kann er punktieren,<br />
das bedeutet, die Flüssigkeit mit<br />
Hilfe einer Nadel zu entnehmen.<br />
Lei<strong>der</strong> können sich diese Hohl -<br />
räume wie<strong>der</strong> füllen. Bei Schmerzen,<br />
Schädi gungen von ges<strong>und</strong>em<br />
Gewebe, größeren Ausdehnungen<br />
o<strong>der</strong> bei kosmetischen Gründen<br />
wie Knoten im Gesichtsbereich<br />
können Zysten operativ entfernt<br />
werden.<br />
Die meisten kleinen Zysten in<br />
inneren Organen müssen nicht<br />
therapiert werden. Der Arzt wird<br />
Zysten jedoch im Rahmen regelmäßiger<br />
Routine untersuchungen<br />
kontrollieren, um eventuelle Verän<strong>der</strong>ungen<br />
fest zustellen. Weist<br />
eine Zyste auf eine wichtige Erkrankung<br />
hin wie bei Bauchspeicheldrüsenzysten<br />
auf eine Entzündung<br />
des Organs, wird <strong>der</strong> Arzt<br />
eine entsprechende Behandlung<br />
durchführen.<br />
Schmerzhafte Zyste<br />
im Knie<br />
Ein bekanntes Beispiel für eine<br />
schmerzhafte Zyste ist die Baker-<br />
Zyste, eine mit Flüssigkeit gefüllte<br />
Aussackung in <strong>der</strong> Kniekehle. Sie<br />
kann sich bei chronischen Innen -<br />
erkrankungen des Knies bilden.<br />
Dazu gehören zum Beispiel chro -<br />
nische Meniskusschäden. Unser<br />
Körper versucht nach einem Knieschaden,<br />
diesen wie<strong>der</strong> auszugleichen,<br />
indem er mehr Gelenkflüssigkeit<br />
produziert. Dabei erhöht<br />
sich <strong>der</strong> Gelenkinnendruck, das<br />
umliegende Gewebe erschlafft<br />
<strong>und</strong> es entsteht eine Zyste.<br />
Die Hauptsymptome <strong>der</strong> Zyste<br />
sind Schmerzen <strong>und</strong> eine bewegungsabhängige,<br />
wie<strong>der</strong>kehrende<br />
Schwellung in <strong>der</strong> Kniekehle<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> oberen Wadenmuskulatur.<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
105
ZYSTEN<br />
Platzt die Zyste beziehungsweise<br />
reißt sie ein, kommt es zu plötzlichen<br />
Schmerzen in <strong>der</strong> Kniekehle.<br />
Die Baker-Zyste kann konservativ<br />
o<strong>der</strong> operativ behandelt werden.<br />
Die konservative Therapie umfasst<br />
vor allem entzündungshemmende<br />
Medikamente <strong>und</strong> eventuell<br />
Kortisonspritzen. Bleibt dies ohne<br />
Erfolg, wird die Zyste operativ entfernt.<br />
Die Zyste wird sich jedoch<br />
wie<strong>der</strong> bilden, wenn die Gr<strong>und</strong>ursache<br />
nicht behoben wurde, zum<br />
Beispiel ein Meniskusschaden.<br />
Zysten in <strong>der</strong> Brust:<br />
harmlos o<strong>der</strong> gefährlich?<br />
Jede <strong>Frau</strong>, die eine Unebenheit an<br />
<strong>der</strong> Brust ertastet, denkt zunächst<br />
an Brustkrebs <strong>und</strong> hat Angst. Diese<br />
Angst ist häufig unbegründet, weil<br />
sich bei genauer Untersuchung die<br />
meisten Tastbef<strong>und</strong>e als harmlose<br />
Zysten o<strong>der</strong> als Fibroadenome herausstellen.<br />
Im Gegensatz zu einer<br />
Zyste fühlt sich <strong>der</strong> Knoten eines<br />
Fibroadenoms r<strong>und</strong> <strong>und</strong> glatt an,<br />
liegt klar abgegrenzt <strong>und</strong> lässt sich<br />
leicht verschieben.<br />
Beson<strong>der</strong>s bei <strong>Frau</strong>en mit körnigem<br />
Drüsengewebe können sich<br />
Zysten bilden. Die meisten Zysten<br />
bleiben klein <strong>und</strong> beschwerdefrei.<br />
106 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
Wachsen sie <strong>und</strong> schmerzen bei<br />
Druck, kann <strong>der</strong> behandelnde Arzt<br />
mit einer Hohlnadel den Zysten -<br />
inhalt herausziehen. Diese Punktion<br />
wird unter Ultraschallkontrolle<br />
durchgeführt <strong>und</strong> ist in den meisten<br />
Fällen schmerzlos.<br />
Bei einem Ungleichgewicht zwischen<br />
den weiblichen Sexualhormonen<br />
Gestagen <strong>und</strong> Östrogen<br />
bilden sich häufiger Zysten, vor<br />
allem in den Wechseljahren. Während<br />
eines Monatszyklus können<br />
Flüssigkeitsansammlungen wachsen<br />
<strong>und</strong> wie<strong>der</strong> zurückgehen, ein<br />
Hinweis darauf, dass Zysten auf<br />
Hormone sensibel reagieren. Ärzte<br />
bezeichnen diese gutartigen Gewebehohlräume<br />
auch als funktionelle<br />
Zysten.<br />
<strong>Frau</strong>en sollten ihre Brüste regel -<br />
mäßig auf Unebenheiten o<strong>der</strong><br />
spürbare Knoten abtasten <strong>und</strong> bei<br />
auffälligen Entdeckungen den Gynäkologen<br />
aufsuchen. Kurz vor<br />
<strong>der</strong> Monatsblutung dehnt sich die<br />
Brust durch Wassereinlagerungen<br />
etwas aus. Das Anschwellen geht<br />
zurück, wenn die Periode einsetzt.<br />
Dies ist <strong>der</strong> ideale Zeitpunkt, um<br />
die Brüste abzutasten <strong>und</strong> Knoten<br />
o<strong>der</strong> Unebenheiten aufzuspüren.<br />
Eierstockzysten<br />
in den Wechseljahren<br />
Funktionelle Zysten, die durch<br />
den hormonellen Zyklus entstehen,<br />
sind gutartig <strong>und</strong> verschwinden<br />
oft von alleine. Sie werden<br />
nach <strong>der</strong> Monatsblutung kleiner,<br />
weil sich die Hormonverhältnisse<br />
än<strong>der</strong>n. Manchmal verursacht eine<br />
Eierstockzyste Schmerzen, wenn<br />
die Ovarialzyste eine bestimmte<br />
Größe erreicht hat <strong>und</strong> dadurch<br />
auf an<strong>der</strong>e Organe drückt. Bleibt<br />
die Monatsblutung aus, kann mit<br />
einer Gestagen-Pille eine Blutung<br />
eingeleitet werden. Nach ein bis<br />
zwei Blutungen sollten funktio -<br />
nelle Zysten verschw<strong>und</strong>en sein.<br />
Ersichtlich wird das mit <strong>der</strong> Ultraschallkontrolle.<br />
Eierstockzysten bei <strong>Frau</strong>en in o<strong>der</strong><br />
nach den Wechseljahren sind lei<strong>der</strong><br />
oft keine funktionellen <strong>und</strong> damit<br />
gutartigen Zysten. Sie müssen<br />
in den meisten Fällen operativ entfernt<br />
werden. Deshalb ist es umso<br />
wichtiger, bei je<strong>der</strong> Auffälligkeit<br />
sofort den Gynäkologen aufzusuchen<br />
<strong>und</strong> auch Vorsorgetermine<br />
wahrzunehmen! Dies gilt auch für<br />
junge <strong>Frau</strong>en mit Kin<strong>der</strong>wunsch,<br />
denn Zysten, die am Eierstock<br />
wachsen, verhin<strong>der</strong>n einen normalen<br />
Eisprung.<br />
Können Sie<br />
Zysten vorbeugen?<br />
Lei<strong>der</strong> nein, denn Zysten bilden<br />
sich aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> vererbten Neigung<br />
dazu o<strong>der</strong> bei <strong>Frau</strong>en durch<br />
Hormonverän<strong>der</strong>ungen. Wenn Sie<br />
bereits vorbelastet sind, kann die<br />
Einnahme von Hormonen erneute<br />
Zystenbildungen verhin<strong>der</strong>n. Hier<br />
ist allerdings Vorsicht geboten:<br />
Hormonpräparate können auch<br />
Nebenwirkungen haben. Wo <strong>der</strong><br />
Nutzen <strong>und</strong> wo die Risiken für Sie<br />
liegen, sollten Sie in einem Arzt -<br />
gespräch abklären, bevor Sie sich<br />
für eine eventuelle Hormonbehandlung<br />
entscheiden.<br />
Text: Martina Kasper<br />
Das sollten Sie wissen über …<br />
Bei einer Darmspiegelung untersucht <strong>der</strong> Arzt den<br />
Dickdarm sowie den unteren Teil des Dünndarms<br />
mithilfe eines Koloskops. Dieser Schlauch ist etwa<br />
so dick wie ein kleiner Finger. Am Ende des Koloskops<br />
sind eine Linse, Kamera, Lichtquelle sowie<br />
eine Spül- <strong>und</strong> Absaugvorrichtung angebracht.<br />
Wann wird eine Darmspiegelung<br />
durchgeführt?<br />
Eine Darmspiegelung (Koloskopie) dient zur Ab -<br />
klärung verschiedener Beschwerden (wie Blut im<br />
Stuhl, Bauchschmerzen, ungewollter Gewichtsverlust)<br />
<strong>und</strong> wird bei <strong>der</strong> Darmkrebsfrüh erkennung<br />
eingesetzt. Versicherte über 55 Jahre sollten sich<br />
alle zehn Jahre vorsorglich dieser Untersuchung<br />
unterziehen, selbst wenn sie keinerlei Symptome<br />
für eine Darmerkrankung bemerken.<br />
Was passiert bei <strong>der</strong> Darmspiegelung?<br />
Bei <strong>der</strong> Untersuchung liegt <strong>der</strong> Patient meist auf <strong>der</strong><br />
linken Seite. Der Arzt führt das Koloskop behutsam<br />
durch den Anus in den Enddarm <strong>und</strong> schiebt ihn<br />
dann bis zum Ende des Dickdarms vor. Dabei wird<br />
etwas Luft in das Organ eingelassen, um den Darm<br />
zu entfalten. Die eigentliche Begutachtung beginnt,<br />
indem das Koloskop langsam zurückgezogen<br />
wird. Der Arzt dreht die Kamera am Ende des<br />
Schlauchs dabei in alle Richtungen, um am Monitor<br />
in die Schleimhaut zu schauen. Verän<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong><br />
gutartige Polypen können direkt entfernt werden.<br />
Die Darmspiegelung dauert etwa 20 Minuten.<br />
Wo findet die Untersuchung statt?<br />
Eine Darmspiegelung wird meist ambulant von einem<br />
Facharzt für Gastroenterologie durchgeführt.<br />
Verursacht sie Schmerzen?<br />
Die Darmspiegelung ist in <strong>der</strong> Regel schmerzfrei.<br />
Patienten erhalten vor <strong>der</strong> Untersuchung ein leichtes<br />
Beruhigungs- <strong>und</strong> Schmerzmittel, um mögliche<br />
Unannehmlichkeiten zu unterbinden.<br />
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Wie<strong>der</strong> fit nach einer Gebärmutter-OP<br />
Christel Kikillus aus Dortm<strong>und</strong> war fünf Tage im Kranken haus:<br />
Gebärmutterentfernung! Sie hatte nach langer Pause plötzlich<br />
wie<strong>der</strong> Blutungen bekommen. „Am besten, Sie lassen sich Ihre<br />
Gebärmutter laparoskopisch entfernen“, riet ihre <strong>Frau</strong>enärztin,<br />
„nach zwei Tagen sind Sie wie<strong>der</strong> fit.“<br />
Christel Kikillus (53) konnte<br />
diese positive Aussage nicht<br />
so recht glauben, wagte aber trotzdem<br />
den entscheidenden Schritt.<br />
Ihre <strong>Frau</strong>enärztin hatte recht: Sie<br />
war am Tag nach <strong>der</strong> Operation<br />
wie<strong>der</strong> fit <strong>und</strong> hatte kaum noch<br />
Schmerzen. „Ich hatte die Narkose<br />
super vertragen, spürte danach nur<br />
ein leichtes Druckgefühl im Unterbauch.“<br />
Wie vorhergesagt: Nach<br />
fünf Tagen Krankenhausaufenthalt<br />
– mit Blähungen als einziger Nebenwirkung<br />
– wurde sie entlassen.<br />
Für viele ist die Gebärmutterentfernung<br />
ein „Gruselthema“, das mit<br />
Ängsten <strong>und</strong> Schmerzen nach <strong>der</strong><br />
OP verb<strong>und</strong>en ist. Die Zeiten haben<br />
sich aber mittlerweile positiv<br />
für die <strong>Frau</strong>en geän<strong>der</strong>t. Davon<br />
profitierte auch Christel Kikillus:<br />
„Ich möchte allen <strong>Frau</strong>en Mut<br />
machen, diesen Schritt bei starken<br />
Beschwerden ihrer Gebärmutter<br />
zu wagen.“ Das Zauberwort für sie<br />
hieß Schlüssellochchirurgie! Diese<br />
sogenannte minimalinvasive Chirurgie<br />
ist auf dem Vormarsch <strong>und</strong><br />
hat in den vergangenen Jahren<br />
enorme Fortschritte gemacht –<br />
zum Wohle des Patienten. Denn<br />
diese kleinen feinen Schnitte in <strong>der</strong><br />
Bauchdecke verkürzen die Verweildauer<br />
im Krankenhaus <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Patient fühlt sich schon am Tag<br />
nach <strong>der</strong> Operation wie<strong>der</strong> gut.<br />
Erfindung <strong>der</strong><br />
Schlüssellochchirurgie<br />
Die Schlüssellochchirurgie wurde<br />
1983 von dem Kieler <strong>Frau</strong>enarzt<br />
Dr. Kurt Semm entwickelt. Er führte<br />
damals erstmals eine laparoskopische<br />
Blinddarmentfernung durch<br />
<strong>und</strong> stieß damit bei seinen Kollegen<br />
auf heftige Ablehnung. Den<br />
gleichen Misserfolg hatte zwei<br />
Jahre später <strong>der</strong> Böblinger Chirurg<br />
Erich Mühe, <strong>der</strong> laparoskopisch eine<br />
Gallenblase entfernte.<br />
Ungefähr 30 Jahre später sind diese<br />
Erfahrungen „Schnee von gestern“.<br />
Die Schlüssellochchirurgie<br />
gehört mittlerweile zum Standard<br />
an den deutschen Kliniken. Und<br />
nicht nur die Gebärmutter kann<br />
auf diesem Wege entfernt werden:<br />
Eingriffe an <strong>der</strong> Gallenblase werden<br />
zum Beispiel nur noch minimal-invasiv<br />
durchgeführt. Speziell<br />
bei grö ßeren Bauchoperationen<br />
<strong>und</strong> in <strong>der</strong> Thoraxchirurgie verdrängt<br />
die Schlüssellochchirurgie<br />
mittlerweile zunehmend die konventionellen<br />
Operationsverfahren.<br />
Feinarbeit<br />
des Chirurgen ist gefragt<br />
Die Schlüssellochchirurgie hat für<br />
den Patienten viele Vorteile: Sie erlaubt<br />
im Alltag operative Eingriffe<br />
mit geringen Verletzungen von<br />
Haut <strong>und</strong> Weichteilen. Durchgeführt<br />
werden sie mit speziellen<br />
Instrumenten, die durch zwei bis<br />
drei kleine Schnitte, von oft weniger<br />
als einem Zentimeter Länge,<br />
in den Körper eingeführt werden.<br />
Eine feine <strong>und</strong> kleine Puzzlearbeit,<br />
die Ausdauer <strong>und</strong> Geschick des<br />
behandelnden Arztes erfor<strong>der</strong>t!<br />
Dazu Professor Dr. med. Jürgen<br />
Hucke, Chefarzt <strong>der</strong> <strong>Frau</strong>enklinik<br />
des Bethesda-Krankenhauses in<br />
Wuppertal: „Die Entfernung <strong>der</strong><br />
Gebärmutter ist schon seit langem<br />
schonend auf dem vaginalen Weg<br />
möglich. Diese Operationsmethode<br />
ist aber nur dann einsetzbar,<br />
wenn die Gebärmutter nicht zu<br />
stark durch Myomknoten vergrößert<br />
ist. Als Alternative bot sich<br />
früher nur die Gebärmutterent -<br />
fernung per Bauchschnitt an. Heute<br />
besteht durch die Endoskopie<br />
die Möglichkeit, auch den großen<br />
Bauchschnitt in den meisten Fällen<br />
zu vermeiden <strong>und</strong> die Gebärmutter<br />
per Bauchspiegelung zu ent -<br />
fernen. Dies hat für die Patientin<br />
den großen Vorteil, dass neben<br />
Vermeidung einer großen Narbe<br />
beson<strong>der</strong>s die mit einem Bauchschnitt<br />
verb<strong>und</strong>enen postoperativen<br />
Schmerzen kaum auftreten.<br />
Die körperliche Belastbarkeit ist<br />
viel schneller wie<strong>der</strong> gegeben <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Krankenhausaufenthalt beträgt<br />
nur einige wenige Tage.“<br />
Das sollten Sie über die<br />
laparoskopoische Gebärmutterentfernung<br />
wissen:<br />
Über einen etwa 1 cm langen<br />
Schnitt in <strong>der</strong> Bauchnabelgrube<br />
wird mit einem Führungsrohr<br />
ein Instrument mit einer Mini-<br />
Kamera (Laparoskop) in den<br />
Bauchnabel eingeführt – wie<br />
durch ein Schlüsselloch. Um<br />
eine gute Sicht zu ermöglichen,<br />
muss bereits zu Beginn <strong>der</strong> OP<br />
über eine Spezialnadel Kohlesäuregas<br />
in die Bauch höhle geleitet<br />
werden. Das kann später<br />
die berühmten Blähungen verursachen.<br />
Über weitere Schnitte<br />
können spezielle Führungsrohre<br />
für Operationsinstrumente, wie<br />
beispielsweise feine Zangen<br />
eingebracht werden. Zusätzlich<br />
führt <strong>der</strong> behandelnde Arzt eine<br />
Sonde durch die Scheide in die<br />
Gebärmutterhöhle ein, mit <strong>der</strong><br />
sich die Gebärmutter bewegen<br />
<strong>und</strong> dadurch die Übersicht im<br />
kleinen Becken verbessern lässt.<br />
Die komplette Gebärmutter -<br />
entfernung wird in <strong>der</strong> Regel<br />
mittels einer Bauchspiegelung<br />
durchgeführt. Hier werden kleine<br />
Gewebeproben entnommen<br />
<strong>und</strong> noch während <strong>der</strong> OP untersucht.<br />
Der Operateur führt<br />
den Eingriff über einen Bildschirm<br />
durch.<br />
<strong>Frau</strong>en, die sich für diese Methode<br />
interessieren, können sich entwe<strong>der</strong><br />
an das örtliche Krankenhaus<br />
wenden o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Kranken -<br />
kasse nach Ärzten beziehungs -<br />
weise Krankenhäusern fragen, die<br />
dieses Verfahren anwenden.<br />
Text: Sabine Neumann<br />
108 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
109
Da sie sich nach <strong>der</strong> <strong>Sonne</strong> ausrichtet,<br />
wachsen ihre Blätter in alle<br />
Richtungen, so entsteht ihre kugelige<br />
Gestalt. Die Mistel saugt den<br />
Bäumen Wasser <strong>und</strong> Nährstoffe<br />
aus, was sie zu einem Halbschmarotzer<br />
macht. Welche Baumart sie<br />
sich als Wirt aussucht, hängt von<br />
ihrer Unterart ab: Die eine bevorzugt<br />
Tannen, eine an<strong>der</strong>e Kiefern<br />
o<strong>der</strong> Apfelbäume. In Europa werden<br />
drei Unterarten unterschieden:<br />
Laubbaum-, Kiefern- <strong>und</strong> Tannenmistel.<br />
Die Mistel enthält etwa<br />
600 verschiedene Eiweiße, abhängig<br />
von <strong>der</strong>en Wirtsbaum.<br />
Mythos Mistel<br />
Die Mistel ist eine Pflanze <strong>der</strong><br />
Mythen <strong>und</strong> Legenden <strong>und</strong> galt<br />
als Zauberzweig mit mystischer<br />
Wirkung. Die Zauberkräfte <strong>der</strong> Mistel<br />
kennen die meisten aus den<br />
„Asterix & Obellix”-Comics. Hier<br />
bereitet <strong>der</strong> Druide Miraculix seinen<br />
Zaubertrank mit Misteln zu,<br />
<strong>der</strong> unglaubliche Kräfte verleiht.<br />
Als Weihnachtsschmuck wird sie<br />
auch heute gerne an Haustüren<br />
gehängt, um das Haus vor Schaden<br />
zu bewahren. Und wer sich<br />
unter Misteln küsst, soll ein glückliches<br />
Liebespaar werden.<br />
Früher galten Misteln als Allheilmittel<br />
<strong>und</strong> wurden äußerlich bei<br />
Milzerkrankungen, W<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Geschwüren angewendet. Innerlich<br />
empfahl Sebastian Kneipp in<br />
seinem Büchlein »Volkstümliche<br />
Anwendung <strong>der</strong> einheimischen<br />
Arzneipflanzen« die Mistel als Tee<br />
gegen <strong>Frau</strong>enleiden.<br />
MISTELTHERAPIE<br />
Erst <strong>der</strong> Begrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Anthroposophie<br />
Rudolf Steiner entdeckte<br />
zusammen mit <strong>der</strong> Ärztin Ita Wegman<br />
die Mistel zur Behandlung<br />
von Krebstumoren. Rudolf Steiner<br />
sah viele Gemeinsamkeiten zwischen<br />
einer Krebsgeschwulst <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Mistel: beide ernähren sich<br />
nicht selbstständig, son<strong>der</strong>n beziehen<br />
ihre Nährstoffe von einem<br />
ges<strong>und</strong>en Organismus – dem<br />
Körper beziehungsweise <strong>der</strong> Wirts -<br />
pflanze, auf welcher <strong>der</strong> Halbschmarotzer<br />
wuchert.<br />
Zu den tumorhemmenden Inhaltsstoffen<br />
<strong>der</strong> Mistel gehören<br />
Flavonoide, die Aminosäure Arginin<br />
<strong>und</strong> sek<strong>und</strong>äre Pflanzenstoffe.<br />
Ihre wichtigsten Eiweiße, die sogenannten<br />
Mistellektine, regen den<br />
Zelltod bösartiger Tumore an.<br />
Mistelpräparate können Krebspatienten helfen, wie<strong>der</strong> zu Kräften<br />
zu kommen. Die nährstoffreiche Pflanze unterstützt das<br />
Immunsystem <strong>und</strong> mil<strong>der</strong>t die unangenehmen Nebenwirkungen<br />
von Chemo- o<strong>der</strong> Strahlentherapie.<br />
Knapp 500 000 Menschen in<br />
Deutschland erkranken jährlich<br />
an Krebs. Dabei muss die Diagnose<br />
Krebs heute kein Todesurteil<br />
mehr sein. Jedoch kann die Angst<br />
vor <strong>der</strong> Krankheit die Betroffenen<br />
regelrecht lähmen. Neben dem<br />
psychischen Aspekt schwächen<br />
die Standardtherapien wie Ope -<br />
ration, Strahlen- o<strong>der</strong> Chemo -<br />
therapie das Immunsystem <strong>und</strong><br />
vermin<strong>der</strong>n so die Lebensqualität<br />
<strong>der</strong> Betroffenen. Mit ergänzenden<br />
Mitteln wird deshalb immer mehr<br />
versucht, das Immunsystem zu<br />
stärken. Die Misteltherapie nimmt<br />
dabei einen wichtigen Platz ein.<br />
Als ein Pfeiler <strong>der</strong> anthroposophischen<br />
Medizin ist sie eine kom -<br />
plementäre Therapie. Darunter<br />
versteht man begleitende Maßnahmen,<br />
die ergänzend zu den<br />
medizinischen Standard therapien<br />
durchgeführt werden. Die Behandlung<br />
mit Mistelextrakten ist<br />
mittlerweile die bekannteste <strong>und</strong><br />
häufigste komplementäre The -<br />
rapie-Maßnahme zur klassischen<br />
Krebstherapie.<br />
Die etwas an<strong>der</strong>e Pflanze<br />
„Nichts ist an dieser Pflanze normal“,<br />
so <strong>der</strong> Botaniker Karl von<br />
Tubeuf. Denn die Mistel unterscheidet<br />
sich wesentlich von an<strong>der</strong>en<br />
Pflanzen. Ihre Blütezeit ist im<br />
Februar/März <strong>und</strong> die reifen weißen<br />
Früchte trägt sie im Winter.<br />
110 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
MISTELTHERAPIE<br />
Außerdem enthält die Mistel ungefähr<br />
1000 verschiedene Enzyme,<br />
dazu Fette sowie reichlich Kalium,<br />
Phosphat, Vitamin C <strong>und</strong> Viscotoxine,<br />
die Krebszellen auflösen, indem<br />
sie ihre Zellwände zerstören.<br />
Seit 1917 werden Mistelpräparate<br />
deshalb in <strong>der</strong> Krebstherapie eingesetzt.<br />
Klinische Studien belegen,<br />
dass sie das Immunsystem stärken<br />
<strong>und</strong> die Lebensqualität von Krebspatienten<br />
verbessern können. So<br />
verringern die Präparate das oft<br />
nach <strong>der</strong> Chemotherapie auftretende<br />
Fatigue-Syndrom (schwere<br />
anhaltende Müdigkeit) <strong>und</strong> verbessern<br />
den Schlaf. Auch die lästige<br />
Übelkeit <strong>und</strong> häufige Appetit -<br />
losigkeit werden durch die Mistel<br />
verringert. Die Pflanze wirkt durchwärmend,<br />
da durch sie die Körpertemperatur<br />
wie<strong>der</strong> normalisiert<br />
werden kann. Krebskranke frieren<br />
<strong>und</strong> frösteln oft, weil ihr Körper<br />
seine Temperatur nicht wie bei<br />
Ges<strong>und</strong>en regulieren kann.<br />
Darüber hinaus lin<strong>der</strong>n Misteln die<br />
Schmerzen <strong>und</strong> kurbeln das psychische<br />
Wohlbefinden an.<br />
Therapie nach Maß<br />
Die Präparate werden aus frischem<br />
Mistelkraut gewonnen <strong>und</strong> je nach<br />
dem Baum, auf dem die Mistel<br />
wächst, unterschieden, zum Beispiel<br />
Apfelbaum o<strong>der</strong> Tanne. Der<br />
Wirkstoff wird unter die Haut gespritzt<br />
(zum Beispiel in die Bauchdecke).<br />
Die erste Spritze sollte<br />
durch den Arzt erfolgen. Später<br />
kann selbst gespritzt werden,<br />
nachdem <strong>der</strong> Patient die Injektionstechnik<br />
gelernt hat. Man sollte<br />
aber darauf achten, dass die Spritze<br />
außerhalb des Bestrahlungsfeldes<br />
gegeben wird, damit sich die<br />
Haut nicht entzündet.<br />
Optimal wäre ein Behandlungsbeginn<br />
unmittelbar nach <strong>der</strong> Diagnosestellung<br />
<strong>der</strong> Tumorerkrankung.<br />
So könnte die Misteltherapie eine<br />
mögliche Operation <strong>und</strong> auch<br />
Chemo-/Strahlentherapie gut unterstützen<br />
<strong>und</strong> helfen, mögliche<br />
Nebenwirkungen zu reduzieren<br />
o<strong>der</strong> sogar verhin<strong>der</strong>n.<br />
Wie lange die Misteltherapie dauert,<br />
hängt von <strong>der</strong> Krankheit <strong>und</strong><br />
dem Körper des Patienten ab. Die<br />
Therapie mit Mistelpräparaten ist<br />
individuell, da sich neben <strong>der</strong> Dauer<br />
auch die Wahl <strong>der</strong> Mistelsorte<br />
<strong>und</strong> die Art <strong>der</strong> Anwendung <strong>und</strong><br />
Dosierung nach dem Einzelnen<br />
richtet. Die Behandlung ist in vielen<br />
Fällen langwierig.<br />
Keine Wirkung<br />
ohne Nebenwirkung<br />
Am häufigsten kommt es zu Rötungen<br />
<strong>und</strong> Schwellungen <strong>der</strong><br />
Haut an <strong>der</strong> Einstichstelle sowie<br />
leichten, grippeähnlichen Beschwerden<br />
wie Fieber. Diese Reaktionen<br />
sind jedoch erwünschte<br />
Nebenwirkungen, da das Immunsystem<br />
auf den Mistelextrakt reagiert.<br />
Im Allgemeinen wird die<br />
Pflanze gut vertragen, schwere<br />
Nebenwirkungen sind selten.<br />
Während einer Therapie mit Mistelpräparaten<br />
können sich Venenentzündungen<br />
o<strong>der</strong> Thrombosen<br />
verschlimmern. Dann sollte die Behandlung<br />
so lange unterbrochen<br />
werden, bis die Entzündung ab -<br />
geklungen <strong>und</strong> die Thrombose<br />
verheilt ist. Nicht anwenden sollte<br />
man die Präparate außerdem bei<br />
allergischen Reaktionen auf Mistelzubereitungen,<br />
akut entzündlichen,<br />
fieberhaften Erkrankungen,<br />
bei Bluterkrankungen <strong>und</strong> Lym-<br />
phomen. Wechselwirkungen mit<br />
an<strong>der</strong>en Arzneimitteln sind bisher<br />
nicht bekannt.<br />
Wer übernimmt<br />
die Kosten?<br />
Je<strong>der</strong> Arzt darf eine Misteltherapie<br />
verordnen. Die gesetzlichen Krankenkassen<br />
können die Kosten bei<br />
einer palliativen Behandlung, das<br />
heißt bei einer fortgeschrittenen<br />
Tumorerkrankung, übernehmen.<br />
Seit 2011 sind sie allerdings nicht<br />
mehr dazu verpflichtet. Voraus -<br />
setzung ist eine Verordnung auf<br />
Kassenrezept. Manche Kassen verweigern<br />
die Erstattung in <strong>der</strong> sogenannten<br />
adjuvanten Situation,<br />
das heißt nach <strong>der</strong> Erstdiagnose<br />
sowie während o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong><br />
Akuttherapie. Es lohnt sich, bei den<br />
Krankenkassen nachzufragen <strong>und</strong><br />
für eine Erstattung zu kämpfen.<br />
Sprechen Sie Ihren Onkologen darauf<br />
an <strong>und</strong> lassen Sie sich von ihm<br />
beraten, ob eine Misteltherapie<br />
Ihren Zustand verbessern würde.<br />
„Gemeinsam“<br />
gegen den Krebs<br />
Die integrative Onkologie gilt als<br />
das Therapiekonzept für die Krebsbehandlung<br />
des neuen Jahrtausends.<br />
Dieses Konzept ist an die<br />
individuellen Bedürfnisse des Patienten<br />
angepasst <strong>und</strong> verbindet<br />
die klassischen Behandlungsmethoden<br />
mit traditionellen Heilverfahren.<br />
Neben <strong>der</strong> Misteltherapie<br />
ist die Mind-Body-Medizin ein<br />
wichtiger Faktor. Er umfasst Körper<br />
(Body) <strong>und</strong> Geist (Mind), um das<br />
ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>nde Potenzial<br />
des Erkrankten zu stärken.<br />
Krebspatienten bewältigen ihre<br />
Krankheit besser, wenn sie die<br />
Kraft positiver Gedanken nutzen.<br />
Studien belegen den positiven<br />
Einfluss von Meditation auf Gehirn<br />
<strong>und</strong> Organismus. Auch Bewegung<br />
wirkt unterstützend. Früher hieß<br />
es, wer krank ist, gehört ins Bett.<br />
Heute weiß man: wer müde <strong>und</strong><br />
chronisch erschöpft ist, sollte sich<br />
bewegen, denn regelmäßige Bewegung<br />
(vor allem an <strong>der</strong> frischen<br />
Luft) unterstützt die Heilung.<br />
Ernähren Sie sich abwechslungsreich<br />
mit wenig Fleisch <strong>und</strong> Zucker.<br />
Gemüse enthält Vitamine <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>äre<br />
Pflanzenstoffe, die gegen<br />
Krebs helfen sollen.<br />
Werden Sie aktiv im Kampf gegen<br />
den Krebs <strong>und</strong> lassen Sie nicht zu,<br />
dass die Krankheit Sie lähmt!<br />
Weitere Informationen<br />
www.helixor.de<br />
www.mistel-therapie.de<br />
112 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
BESSER LEBEN<br />
HILFSINITIATIVE FÜR KREBSKRANKE KINDER<br />
„365 Tage – <strong>und</strong> je<strong>der</strong> einzelne zählt!“ So hat <strong>der</strong> erst<br />
18-jährige Stefan Ober-Westendorf seine Privatinitiative<br />
genannt. Ihr Ziel ist es, die Öffentlichkeit für Krebserkrankungen<br />
bei Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen zu sensibilisieren<br />
<strong>und</strong> den Betroffenen Freude zu bereiten.<br />
Der 11-jährige Elia aus <strong>der</strong> Nähe von Fulda ist an Leukämie<br />
erkrankt. Als er von <strong>der</strong> Initiative „365 Tage –<br />
<strong>und</strong> je<strong>der</strong> einzelne zählt!“ hörte, reichte er bei Stefan<br />
Ober-Westendorf seinen Herzenswunsch ein: einmal<br />
mit dem Fallschirm springen. Das Freizeitportal Regiondo<br />
sorgte dafür, dass dieser Wunsch in Erfüllung<br />
ging – ohne Kosten für die Beteiligten.<br />
NATÜRLICHER<br />
BAKTERIENKILLER<br />
Die Privatinitiative „365 Tage – <strong>und</strong> je<strong>der</strong> einzelne<br />
zählt!“ geht bis zum 19. April 2014. Bei dem Projekt engagieren<br />
sich Jugendgruppen, Vereine <strong>und</strong> Schulen<br />
mit eigenen Aktionen. Zu den Zielen gehört die Unterstützung<br />
<strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
ebenso wie die direkte Arbeit mit Betroffenen.<br />
Das Projekt wird geför<strong>der</strong>t <strong>und</strong> unterstützt mit<br />
För<strong>der</strong>mitteln von JUGEND HILFT! Das Freizeitportal<br />
Regiondo unterstützt die Arbeit <strong>der</strong> Initiative. Dies geschieht<br />
unter an<strong>der</strong>em, indem Regiondo Gruppenausflüge<br />
von Elterninitiativen o<strong>der</strong> Einzelaktionen<br />
möglich macht <strong>und</strong> sponsert. Mehr dazu unter<br />
www.365tage.de/spass-in-<strong>der</strong>-gruppe.html.<br />
Momentan ist er in aller M<strong>und</strong>e: Manuka-<br />
Honig, <strong>der</strong> neuseeländische „W<strong>und</strong>er -<br />
honig”. Er wirkt wie ein natürliches Antibiotikum.<br />
Bienen gewinnen ihn aus dem<br />
Blütennektar des Manukastrauches. Sein<br />
hoher Gehalt an Methylglyoxal ist stark<br />
antibakteriell. Manuka-Honig kann sowohl<br />
innerlich (hilft bei Beschwerden im<br />
Magen-Darm-Trakt) als auch äußerlich<br />
(bei kleinen W<strong>und</strong>en) eingesetzt werden.<br />
Regelmäßig eingenommen trägt er zur<br />
Stärkung des Immunsystems bei. Manuka-<br />
Honig ist in Reformhäusern o<strong>der</strong> unter<br />
www.neuseelandhaus.de erhältlich.<br />
HEILTEES FÜR<br />
KÖRPER, GEIST<br />
UND SEELE<br />
Gemeinsam mit dem Apotheker<br />
<strong>und</strong> Heilpflanzen-Experten Jürgen<br />
Klitzner hat <strong>der</strong> TCM-Arzt Professor<br />
Li Wu ein Buch veröffentlicht, das<br />
die Erkenntnisse <strong>der</strong> Traditionellen<br />
Chinesischen Medizin mit <strong>der</strong> europäischen<br />
Kräuterheilk<strong>und</strong>e verbindet.<br />
Anhand von Beschwerden<br />
<strong>und</strong> Symptomen werden die vielfältigen<br />
Anwendungsmöglichkeiten<br />
<strong>der</strong> Rezepturen vorgestellt. So<br />
ist ein hilfreicher <strong>Ratgeber</strong> für eine<br />
natürliche Heilbehandlung bei<strong>der</strong><br />
Kulturen entstanden.<br />
Prof. Li Wu/Jürgen Klitzner:<br />
Heiltees für Körper, Geist<br />
<strong>und</strong> Seele<br />
304 wirksame Rezepturen aus den<br />
traditionellen Heilkulturen Chinas<br />
<strong>und</strong> Europas<br />
Mankau Verlag,<br />
17,95 € (D) / 18,50 € (A),<br />
Klappenbroschur, 222 S.<br />
ISBN 978-3-86374-089-4<br />
FRAUEN TICKEN ANDERS<br />
BESSER LEBEN<br />
Welche Ges<strong>und</strong>heitsrisiken sind geschlechtsspezifisch? Was können<br />
<strong>Frau</strong>en tun, um ihre Ges<strong>und</strong>heit zu erhalten <strong>und</strong> zu stärken?<br />
Solchen <strong>und</strong> vielen an<strong>der</strong>en Fragen zum überhaupt nicht kleinen<br />
Unterschied widmet sich das neue Portal <strong>der</strong> Betriebskrankenkassen<br />
(BKK). Auf www.bkk-frauenges<strong>und</strong>heit.de findet man/frau<br />
alles über weibliche Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> frauliche Themen. Das Themenspektrum<br />
reicht von „Fit sein <strong>und</strong> bleiben!“ über Stressbewältigung,<br />
Schwangerschaft, Wechseljahre bis hin zu „ges<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
munter älter werden“.<br />
Per Klick erfahren <strong>Frau</strong>en, welche Früherkennungs- <strong>und</strong> Vorsorgeuntersuchungen<br />
wichtig sind. Hilfreich sind zahlreich gesammelte<br />
Erfahrungen, wie man mit ges<strong>und</strong>heitlichen <strong>und</strong> psychischen<br />
Belastungen umzugeht. Nicht zu vergessen: Bewegung <strong>und</strong> Fitness<br />
bleiben wichtige Themen <strong>der</strong> <strong>Frau</strong>enges<strong>und</strong>heit.<br />
114 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
115
Hilfen<br />
im Alter<br />
SCHWERHÖRIGKEIT<br />
Werden Sie aktiv!<br />
Spätestens wenn man das Enkelkind nicht mehr richtig hören<br />
kann, wird es höchste Zeit für den Besuch beim Hals-Nasen-<br />
Ohren-Arzt. Der frühzeitige Einsatz eines Hörgerätes kann <strong>der</strong><br />
Verkümmerung des Gehörs vorbeugen.<br />
Ab 40 Jahren nimmt das Hörvermögen<br />
bei fast jedem Menschen<br />
allmählich ab. Dieser natürliche<br />
Prozess <strong>der</strong> sogenannten Altersschwerhörigkeit<br />
(Presbyakusis) betrifft<br />
beide Ohren gleichermaßen.<br />
Dieser Vorgang beeinträchtigt das<br />
Innenohr, den Hörnerv <strong>und</strong> die für<br />
die Weiterverarbeitung <strong>der</strong> Signale<br />
verantwortlichen Hirnbereiche. Die<br />
Schwer hörigkeit im Alter be ginnt<br />
meist schleichend <strong>und</strong> wird zunächst<br />
gar nicht wahrgenommen<br />
o<strong>der</strong> bewusst ignoriert. Denn lei<strong>der</strong><br />
ist Schwerhörigkeit <strong>und</strong> Ertaubung<br />
immer noch ein Tabuthema.<br />
Das Tragen eines Hörgerätes gilt<br />
bei vielen zu Unrecht als Makel.<br />
„Die nachlassende Hörstärke sollte<br />
man nicht als Schicksal hinnehmen,<br />
son<strong>der</strong>n aktiv angehen <strong>und</strong><br />
frühzeitig sein Gehör beim Hör -<br />
geräte-Akustiker o<strong>der</strong> HNO-Arzt<br />
testen lassen“, so Erhard Hackler,<br />
geschäftsführen<strong>der</strong> Vorstand <strong>der</strong><br />
Deutschen Seniorenliga.<br />
Anfangs werden beson<strong>der</strong>s die<br />
hohen Töne nicht mehr richtig<br />
wahrgenommen, später betrifft<br />
dies auch tiefere Frequenzen. In<br />
einer geräuschvollen Umgebung<br />
fällt es schwer, Kon versationen zu<br />
folgen. Bei fort geschrittenem Hörverlust<br />
leiden Betroffene unter<br />
<strong>der</strong> sogenannten Gesellschaftstaubheit.<br />
Sie verstehen einzelne<br />
Wortsilben besser als ganze Sätze.<br />
Nicht warten, handeln!<br />
Unbehandelt können Hörmin<strong>der</strong>ungen<br />
körperliche <strong>und</strong> seelische<br />
Schäden anrichten. Aus Unsicherheit<br />
ziehen sich viele Menschen<br />
mit eingeschränktem Hörvermögen<br />
zurück, was zur Vereinsamung<br />
<strong>und</strong> sogar Depressionen führen<br />
kann. Offenk<strong>und</strong>ige Gefahren lauern<br />
im Alltag <strong>und</strong> beson<strong>der</strong>s im<br />
Straßenverkehr.<br />
„Die notwendige Therapie trägt<br />
nicht nur dazu bei, soziale Kon -<br />
takte aufrecht zu erhalten. Sie vermin<strong>der</strong>t<br />
auch eine Verschlimmerung<br />
des medizinischen Problems:<br />
Denn nicht selten wird eine herkömmliche<br />
– im Innenohr angesiedelte<br />
– Altersschwerhörigkeit ohne<br />
Therapie von einer zusätzlichen<br />
zentralen Schwerhörigkeit über -<br />
lagert, bei <strong>der</strong> Nervenzellen im<br />
Großhirn degenerieren. Eine frühe<br />
Therapie kann das verhin<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />
damit das Hörvermögen <strong>und</strong> die<br />
damit verb<strong>und</strong>ene Lebensqualität<br />
bis ins hohe Alter erhalten”, so<br />
Professor Dr. med. Arneborg Ernst,<br />
Direktor <strong>der</strong> HNO-Klinik am Unfallkrankenhaus<br />
Berlin.<br />
Hilfreich ist es, zu Hause am Telefon<br />
den Lautsprecherverstärker zu verwenden,<br />
zusätzlich können optische<br />
Signalhilfsmittel eingesetzt<br />
werden. Ganz verhin<strong>der</strong>n lässt sich<br />
die Altersschwerhörigkeit nicht,<br />
denn sie ist ein Teil des natürlichen<br />
Alterungsprozesses. Wer jedoch<br />
gezielt Lärm, Stress <strong>und</strong> Nikotinkonsum<br />
meidet, verringert das<br />
Risiko schlecht zu hören.<br />
Gut informiert<br />
Die Deutsche Seniorenliga<br />
in formiert mit <strong>der</strong> Broschüre<br />
„Schwerhörigkeit – 10 Fragen,<br />
10 Antworten“ über Ursachen,<br />
Folgen <strong>und</strong> Diagnose von<br />
Schwerhörigkeit sowie über<br />
mo<strong>der</strong>ne Hör- <strong>und</strong> Kommunikationssysteme.<br />
Die Broschürekann<br />
kostenlos bestellt werden<br />
bei <strong>der</strong> Deutschen Seniorenliga,<br />
Heilsbachstr. 32 in 53123 Bonn.<br />
O<strong>der</strong> telefonisch unter<br />
01805 001905 (0,14 Euro/Min. aus<br />
dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise<br />
max. 0,42 Euro/Min).<br />
Informationen erhalten<br />
Sie auch unter<br />
www.dsl-hoeren.de<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
117
S<br />
Salmonellose: Erkrankung<br />
durch Salmonellen, stabförmige<br />
Bakterien, die vor allem über<br />
verdorbene Nahrung aufge -<br />
nommen werden.<br />
Salpingitis: Entzündung <strong>der</strong><br />
weiblichen Eileiter.<br />
Sängerknoten: Knötchen durch<br />
Überbeanspruchung <strong>der</strong> Stimmbän<strong>der</strong>.<br />
Sarkom: Bösartiger aggressiver<br />
Bindegewebstumor, <strong>der</strong> sehr früh<br />
in an<strong>der</strong>e Organe streut.<br />
Schädelbasisbruch: Lebensbedrohlicher<br />
Bruch des Schädelbasisknochens,<br />
meist durch<br />
Aufprall auf eine harte Fläche,<br />
zum Beispiel bei einem Unfall.<br />
Schädel-Hirn-Trauma (SHT):<br />
Oberbegriff aller größeren<br />
Verletzungen des Kopfes <strong>und</strong><br />
knöchernen Schädels, bei denen<br />
das Gehirn mitbetroffen ist.<br />
A<br />
<strong>der</strong><br />
KrankheitenC<br />
B<br />
Schallempfindungsstörung:<br />
Innenohrschwerhörigkeit, bei <strong>der</strong><br />
Schallreize nicht in Nervenreize<br />
umgewandelt werden können.<br />
Schallleitungsstörung: Mittelohrschwerhörigkeit,<br />
bei <strong>der</strong> Schall -<br />
reize zwar in Nervenreize umgewandelt,<br />
aber nicht zum Gehirn<br />
weitergeleitet werden.<br />
Scharlach: Durch Bakterien<br />
(Streptokokken) hervorgerufene<br />
Infek tionskrankheit mit plötz -<br />
lichem hohen Fieber, Hals- <strong>und</strong><br />
Kopfschmerzen, Husten sowie<br />
Erbrechen.<br />
Schenkelhalsfraktur: Bruch des<br />
Oberschenkelknochens unterhalb<br />
des Oberschenkelkopfes.<br />
Scheuermann-Krankheit:<br />
Fehlentwicklung <strong>der</strong> Wirbelkörper<br />
mit Keilwirbelbildung <strong>und</strong> starker<br />
Verkrümmung <strong>der</strong> einzelnen<br />
Wirbelsäulenabschnitte.<br />
Schiefhals (Torticollis):<br />
Verkürzung des Kopfwende -<br />
muskels zu einer Körperseite hin.<br />
Der Kopf ist zur verkürzten<br />
Muskelseite geneigt.<br />
Schilddrüsenüberfunktion/-unterfunktion:<br />
Überfunktion geht<br />
mit übermäßiger Produktion von<br />
Schilddrüsenhormonen einher.<br />
Bei Unterfunktion wird <strong>der</strong> Körper<br />
nicht ausreichend mit Schild -<br />
drüsenhormonen versorgt.<br />
Schizophrenie: Schwere<br />
psychische Störung, oft begleitet<br />
von Wahn, Halluzinationen, Denkstörungen<br />
<strong>und</strong> Ich-Störungen.<br />
Schlafapnoe-Syndrom: Aussetzer<br />
<strong>der</strong> Atmung meist durch erschlaffte<br />
Muskeln des Kehlkopfes<br />
mit Sauerstoffmangel, Müdigkeit<br />
<strong>und</strong> Konzentrationsstörungen<br />
wegen des unruhigen Schlafs.<br />
Schlaganfall: Schlagartig einsetzende<br />
Durchblutungsstörungen<br />
des Gehirns, meist durch Verschluss<br />
<strong>der</strong> zuständigen Arterie.<br />
Schleu<strong>der</strong>trauma: Häufig durch<br />
einen Auffahrunfall (schlagartiges<br />
Nachhintenreißen des Kopfes)<br />
verursachte winzige Einrisse <strong>der</strong><br />
Stütz- <strong>und</strong> Haltebän<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Wirbelsäule. Die Schmerzen<br />
strahlen vor allem in den Kopf,<br />
die Schultern <strong>und</strong> die Arme aus.<br />
Schmerzsyndrom: Chronische<br />
Schmerzen über eine Dauer von<br />
sechs Monaten.<br />
Schmierblutung: Unregelmäßige<br />
schwache Menstruationsblutung<br />
während des Monatszyklus.<br />
Schock: Kreislaufschock durch<br />
Zusammenbruch <strong>der</strong> Blutversorgung<br />
des Körpers mit Zentralisation<br />
des Blutes in größere Gefäße.<br />
Schorf: Austritt von Sekret aus<br />
<strong>der</strong> Haut bei W<strong>und</strong>en, das gerinnt<br />
<strong>und</strong> die W<strong>und</strong>e verschließt.<br />
Schrumpfblase: Vermin<strong>der</strong>tes<br />
Fassungs- <strong>und</strong> Speicherungsvermögen<br />
<strong>der</strong> Harnblase.<br />
Schuppenflechte (Psoriasis):<br />
Übermäßige Schuppung <strong>der</strong> Haut<br />
an Knien, Ellenbogen, Kopfhaut<br />
<strong>und</strong> Nagelverän<strong>der</strong>ungen.<br />
Schüttelfrost: Zustand mit Fieber,<br />
bei dem <strong>der</strong> Körper durch Muskelzittern<br />
<strong>und</strong> Zusammenziehen <strong>der</strong><br />
Blutgefäße den normalen Temperaturwert<br />
zu erreichen versucht.<br />
Schwindel: Störung <strong>der</strong> räum -<br />
lichen Orientierung durch einen<br />
Fehler im Gleichgewichtssystem.<br />
Seborrhoe: Krankhaft gesteigerte<br />
Bildung von Hautfett durch die<br />
Talgdrüsen.<br />
Sehnenscheidenentzündung:<br />
Überbeanspruchung o<strong>der</strong><br />
Verletzung <strong>der</strong> Sehnen.<br />
Senkfuß: Statische Deformität<br />
durch Absinken des Fußlängs -<br />
gewölbes.<br />
Sensibilitätsstörung: Gestörte<br />
Reizwahrnehmung, zum Beispiel<br />
von Temperatur o<strong>der</strong> Schmerz.<br />
Sepsis (Blutvergiftung): Schwere<br />
systemische Entzündung durch<br />
Bakterien, Gifte o<strong>der</strong> Pilze.<br />
Septumdeviation: Verbogene<br />
Nasenscheidewand (Septum) mit<br />
Behin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Atmung.<br />
Sichelzellenkrankheit: Erbliche<br />
Erkrankung <strong>der</strong> roten Blutkörperchen<br />
mit Bildung von Sichelzellen.<br />
Sick-Sinus-Syndrom: Oberbegriff<br />
für Erkrankungen des Sinus -<br />
knotens (natürlicher Schrittmacher<br />
des Herzens) mit <strong>der</strong> Folge<br />
von Herzrhythmusstörungen.<br />
Singultus: Schluckauf.<br />
Sklero<strong>der</strong>mie: Erkrankung des<br />
Bindegewebes mit Verhärtung<br />
<strong>der</strong> Haut o<strong>der</strong> innerer Organe.<br />
Sklerose: Krankhafte Verän<strong>der</strong>ung<br />
durch Vermehrung des<br />
Bindegewebes.<br />
Skoliose: Seitliche, häufig S-förmige<br />
Verkrümmung <strong>der</strong> Wirbelsäule<br />
mit Verdrehung o<strong>der</strong> Versteifung<br />
einzelner Wirbelgelenke.<br />
Skorbut: Vitaminmangelkrankheit<br />
durch Fehlen von Vitamin C.<br />
Somnolenz: Krankhafte<br />
Schläfrigkeit.<br />
Spasmus: Schmerzhafte, unwillkürliche<br />
Muskelanspannung bis<br />
hin zu krampfartigen Zuständen.<br />
Spina bifida: Angeborene Fehl -<br />
bildung mit Spaltbildung <strong>der</strong><br />
Wirbelsäule.<br />
Spitzfuß: Fersenhochstand, <strong>der</strong><br />
ein gleichmäßiges Aufsetzen des<br />
ganzen Fußes verhin<strong>der</strong>t.<br />
Spondylarthritis: Entzündung <strong>der</strong><br />
Wirbelgelenke.<br />
Spondylitis ankylosans (Morbus<br />
Bechterew): Chronisch-entzündliche<br />
rheumatische Erkrankung <strong>der</strong><br />
Wirbelgelenke.<br />
Spondylodese: Operative Versteifung<br />
<strong>der</strong> Wirbelgelenke.<br />
Spondylosisthesis: Verschiebung<br />
<strong>der</strong> Wirbel gegeneinan<strong>der</strong>.<br />
Spreizfuß: Einsinken des Fußquergewölbes<br />
durch Überlastung<br />
o<strong>der</strong> falsches Schuhwerk.<br />
Steatorrhoe: Krankhaft erhöhter<br />
Fettanteil im Stuhl.<br />
Steppergang (Storchengang):<br />
Gangstörung durch Lähmung <strong>der</strong><br />
Fußhebermuskeln: Der Fuß hängt<br />
beim Gehen herunter, zum Ausgleich<br />
muss das Bein stark an -<br />
gehoben werden, um den Fuß<br />
aufsetzen zu können.<br />
Strabismus: Schielen durch eine<br />
Abweichung des Auges o<strong>der</strong><br />
bei<strong>der</strong> Augen.<br />
Struma (Kropf): Krankhafte Vergrößerung<br />
<strong>der</strong> Schilddrüse, meist<br />
durch Jodmangel.<br />
Stupor: Krankhafte Bewegungs -<br />
losigkeit des Körpers (Erstarrung).<br />
Subduralhämatom: Eine Blutung<br />
unterhalb <strong>der</strong> harten Hirnhaut.<br />
Sudeck-Syndrom: Schmerzhafte<br />
Verän<strong>der</strong>ungen von Weichteilen<br />
<strong>und</strong> Knochen nach Verletzungen<br />
von Gliedmaßen.<br />
Synkope (Kreislaufkollaps): Kurze<br />
Bewusstlosigkeit.<br />
Syphilis: Meldepflichtige Geschlechtskrankheit<br />
durch Bakterien,<br />
sexuelle Übertragung.<br />
Text: Martina Kasper<br />
118 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
119
PSYCHOLOGIE<br />
Roswitha Stemmer-Beer<br />
Autorin, Psychologin, Lebensberaterin,<br />
lebt in Eisenbach im Hochschwarzwald.<br />
Wenn mich jemand anspricht,<br />
werde ich rot.<br />
Will ich etwas antworten, fällt mir nichts<br />
ein o<strong>der</strong> die Antwort kommt stotternd.<br />
Wenn ein Mann mit mir flirtet, werde<br />
ich verlegen <strong>und</strong> drehe mich lieber weg.<br />
Wenn in meinem Umfeld jemand etwas<br />
Negatives sagt, „weiß“ ich, dass nur ich<br />
gemeint sein kann.<br />
Ich mache immer das, was an<strong>der</strong>e<br />
machen, um nur ja nicht aufzufallen.<br />
Ich bin zu groß, zu klein, zu dick, zu<br />
dünn…<br />
Man könnte ihn endlos fortsetzen,<br />
diesen Katalog an Selbstherabsetzungen<br />
mit <strong>der</strong> Überschrift Schüchternheit.<br />
Unter <strong>der</strong> Bezeichnung schüchtern gibt <strong>der</strong> Brockhaus<br />
an: „[zu scheu], scheu, ängstlich, an<strong>der</strong>en Menschen<br />
gegenüber unsicher <strong>und</strong> beklommen“. Etwas<br />
genauer definiert Borwin Bandelow, <strong>der</strong> Angst -<br />
forscher <strong>der</strong> Uni Göttingen, das Schüchtern-Sein<br />
als „eine unbegründete <strong>und</strong> übertriebene Angst vor<br />
Begegnungen mit an<strong>der</strong>en Menschen“. Beklommenheit,<br />
Zurückhaltung <strong>und</strong> Ängstlichkeit gegenüber<br />
Menschen sind die Kennzeichen <strong>der</strong> Schüchternheit.<br />
Gegenüber einer Bedrohung durch Tier o<strong>der</strong> Natur<br />
empfindet <strong>der</strong> Mensch situationsbedingt konkrete<br />
Angst, <strong>der</strong> Schüchterne aber leidet unter einer dauerbegleitenden<br />
vibrierenden Ängstlichkeit.<br />
Der Begriff „Schüchternheit“ wird heute allerdings<br />
unter dem Namen Sozialphobie geführt, eine psychische<br />
Erkrankung, die, nach Depression <strong>und</strong> Alkohol,<br />
als Dritthäufigste genannt wird. Gehäuft findet<br />
sie sich wohl in den Industrielän<strong>der</strong>n: In Deutschland<br />
leide je<strong>der</strong> fünfte unter einer Sozialphobie, in den<br />
USA anscheinend fast die Hälfte <strong>und</strong> in Japan sogar<br />
noch deutlich darüber.<br />
Der Kern <strong>der</strong> Schüchternheit ist eine tief sitzende<br />
Angst: Angst vor Mitmenschen, vor ihren unterstellten<br />
Vergleichen <strong>und</strong> <strong>der</strong> möglichen Negativ-Bewertung,<br />
<strong>der</strong> Kritik, ihrem besserwisserischen Gelächter.<br />
Der Schüchterne unterliegt seiner unaufhörlichen<br />
Selbst-Kontrolle, bezieht sozusagen einen Beobachtungs-Posten<br />
gegenüber sich selbst, möchte sich<br />
unsichtbar machen vor allen möglichen<br />
Blamagen. Vermutlich leidet<br />
er in unserer Welt beson<strong>der</strong>s, die<br />
eine Gesellschaft von Erfolgreichen<br />
<strong>und</strong> Draufgängern zu sein<br />
scheint. Da kann <strong>der</strong> Schüchterne<br />
nicht mithalten. Und: Schüchternheit<br />
hat sich von einer früher<br />
durchaus noch positiv bewerteten<br />
Eigenschaft heutzutage in eine<br />
negative verwandelt. Wenn man<br />
noch eine o<strong>der</strong> zwei Generationen<br />
früher Schüchterne „als ein bisschen<br />
empfindlich“ o<strong>der</strong> vielleicht<br />
als „merkwürdig“ registrierte, galten<br />
sie aber doch als „ganz normal“.<br />
Im antiken Griechenland dachte<br />
man den Begriff Schüchternheit im<br />
Zusammenhang mit Ehrerbietung<br />
<strong>und</strong> Wertschätzung gegenüber<br />
den Göttern <strong>und</strong> den Menschen.<br />
Schüchternheit hatte eine durchaus<br />
positive Wertung.<br />
Und <strong>der</strong> Bauer <strong>und</strong> Dienstleistende,<br />
<strong>der</strong> bei seinem adligen Gutsherrn<br />
vorsprechen <strong>und</strong> bittstellen<br />
musste, war vielleicht ängstlich,<br />
<strong>und</strong> verlegen, aber wohl in unserem<br />
Sinne nicht schüchtern, weil er<br />
sich im Glauben an Gott, in einer<br />
Dorf- o<strong>der</strong> <strong>Familie</strong>ngemeinschaft<br />
gut eingebettet fühlen konnte.<br />
Nach einem großen Sprung über<br />
die Jahrh<strong>und</strong>erte taucht Schüchternheit<br />
als Phänomen im 18./19.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert wie<strong>der</strong> auf. Diesmal<br />
ist Schüchtern-Sein fast eine Auszeichnung<br />
<strong>und</strong> gehört in die Kreise<br />
<strong>der</strong> Empfindsamen, <strong>der</strong> Künstler<br />
<strong>und</strong> Salons. Junge Mädchen waren<br />
entzückend in ihrer Schüchternheit,<br />
weil das Schüchterne eine<br />
beson<strong>der</strong>e ursprüngliche Unverdorbenheit,<br />
Sittsamkeit <strong>und</strong> eine<br />
„schöne Seele“ signalisierte. Bei<br />
Männern war diese Tugend allerdings<br />
schon damals nicht hoch<br />
angesehen. Auch heute noch wird<br />
männliche Schüchternheit strenger<br />
gewertet als die weibliche. In<br />
Anlehnung an frühere Zeiten wird<br />
das schüchterne Mädchen heute<br />
durchaus noch als reizvoll erlebt.<br />
Hat Schüchternheit<br />
strenge Eltern?<br />
Man wird sich vielleicht eines<br />
Tages bewusst werden <strong>und</strong> sich<br />
eingestehen: Ich bin schüchtern.<br />
Aber warum eigentlich?<br />
Seit wann? Wodurch bin ich<br />
so geworden, wie ich bin?<br />
Bin ich schüchtern, weil<br />
Marion mich damals nicht<br />
zur Fre<strong>und</strong>in wollte, o<strong>der</strong><br />
wollte sie mich nicht zur<br />
Fre<strong>und</strong>in, weil ich schüchtern<br />
bin? Der elterliche Katalog<br />
<strong>der</strong> Erwartungen an Jungen<br />
<strong>und</strong> Mädchen war (o<strong>der</strong> ist<br />
immer noch?) groß.<br />
Verglichen wird immer<br />
mit den Besten.<br />
Schon allein <strong>der</strong><br />
Vergleich entmutigt.<br />
Vorhaltungen<br />
<strong>und</strong> Strafen tun<br />
ein Übriges.<br />
Also: Werden<br />
wir zu Schüchternen<br />
gemacht<br />
– aus Erwartung<br />
<strong>und</strong> Erziehung?<br />
Schüchternheit<br />
deswegen, weil<br />
uns Selbstbestätigung<br />
<strong>und</strong><br />
Selbstakzeptanz<br />
vorenthalten wurde?<br />
Das kann sein, muss aber nicht.<br />
Möglich ist auch eine genetische<br />
Disposition. Vielleicht sind kleine<br />
zarte Personen eher prädestiniert<br />
für Schüchternheit, aber es gibt ja<br />
auch große, gewichtige Schüchterne,<br />
die auf eine fast rührende<br />
Art linkisch sind.<br />
120 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
PSYCHOLOGIE<br />
PSYCHOLOGIE<br />
Der Wissenschaft zufolge könnte<br />
eine zu geringe Ausschüttung des<br />
Hormons Serotonin die Ursache<br />
für Schüchternheit sein, könnte als<br />
eine solche Hormonstörung auch<br />
vererbt sein. O<strong>der</strong>, liegt dies vielleicht<br />
näher: Vater o<strong>der</strong> Mutter<br />
waren schüch terne Vorbil<strong>der</strong> – wir<br />
haben es uns also „abgeguckt“?<br />
Wahrscheinlich ist Schüchternheit<br />
ein persönlicher Cocktail aus allem.<br />
Und – wo hört „normale“ Schüchternheit<br />
auf, wo fängt „krankhafte“<br />
Schüchternheit an? Die Schüchternheit,<br />
die als soziale Phobie ein<br />
erfülltes, eigen bestimmtes Leben<br />
verhin<strong>der</strong>t?<br />
Was tun?<br />
Falsche Bewältigungsstrategien:<br />
Vermeiden, Alkohol, Internet.<br />
Eine scheinbare Bewältigung ist<br />
das Vermeiden: Der Schüchterne<br />
kennt seine Schüchternheit <strong>und</strong><br />
akzeptiert sie. Er baut sich ein<br />
Schüchternheits-Haus <strong>und</strong> richtet<br />
sich in seiner Schüchternheit häus -<br />
lich ein. Er gestaltet sein Lebensumfeld<br />
so, dass er sich nicht über<br />
die Grenzen seiner Schüchternheit<br />
wagen muss. Auf keinen Fall geht<br />
er das Risiko einer Blamage ein.<br />
Werner zum Beispiel weiß, dass er<br />
bei einer Versammlung von mehreren<br />
Personen nicht in <strong>der</strong> Lage<br />
ist, ein Wort herauszubringen. Also<br />
richtet sich Werner darauf ein. Er<br />
sagt sich, da rede ich eben nicht.<br />
Daraus folgt, dass er Einladungen<br />
<strong>und</strong> Veranstaltungen mit mehr als<br />
fünf Personen nicht mehr annimmt.<br />
Mit <strong>der</strong> Zeit wird er immer<br />
geschickter in seinen Ausflüchten.<br />
Und in <strong>der</strong> Vermeidung so perfekt,<br />
dass die an<strong>der</strong>en um ihn herum<br />
möglicherweise nichts von seiner<br />
Schüchternheit bemerken …<br />
Vermeiden schützt zwar vor Gefahr,<br />
engt aber Lebensraum <strong>und</strong><br />
Lebensgefühl ein. Und vor allem<br />
wird die Angst dadurch nicht überw<strong>und</strong>en,<br />
son<strong>der</strong>n zu einem ständigen<br />
Gr<strong>und</strong>gefühl. Und Angst hat<br />
meist die fatale Tendenz größer zu<br />
werden, wenn man sich ihr nicht<br />
stellt. Vermeidungsverhalten engt<br />
ein, Probierverhalten dagegen erweitert<br />
den Lebensradius, bringt<br />
allerdings auch die größere Gefahr<br />
unangenehmer Erfahrungen <strong>und</strong><br />
Enttäuschungen. Wer diese ganz<br />
vermeiden will, gibt dafür seine<br />
Freiheit auf.<br />
Mit Alkohol redet es sich so leicht<br />
<strong>und</strong> lustig, die Zunge ist gelöst.<br />
Franzi traut sich zu flirten mit dem<br />
Typ gegenüber <strong>und</strong> Tom knackt<br />
kurz mal die Kleine an <strong>der</strong> Bar.<br />
Läuft doch gut, also noch einen<br />
Schluck! Franzi <strong>und</strong> auch Tom erleben<br />
sich so ganz an<strong>der</strong>s! Sie können<br />
es doch! Die Welt fühlt sich<br />
leicht an <strong>und</strong> liegt ihnen zu Füßen,<br />
also das nächste Mal wie<strong>der</strong> das<br />
Bier, den Apéro, das Piccolöchen.<br />
Morgen. Alle Tage. Jede St<strong>und</strong>e.<br />
Halt! Das ist höchst gefährlich!<br />
Auch im Internet ist <strong>der</strong> Schüchterne<br />
ein Held. Hier kann er in eine<br />
Draufgängerrolle schlüpfen. Hier ist<br />
er WER. Im Chat kann <strong>der</strong> Schüchterne<br />
Fantasien, Abenteuer <strong>und</strong><br />
Geschichten auftischen <strong>und</strong> er hat<br />
genügend Zeit, sich flüssig, witzig<br />
<strong>und</strong> originell zu präsentieren.<br />
Und nicht nur in einem Chat, son<strong>der</strong>n<br />
in mehreren. Die virtuelle<br />
(Schein-)Welt klammert den realen<br />
Bezug <strong>und</strong> Umgang aus <strong>und</strong> –<br />
sie kann abhängig machen.<br />
Erfolgreiche<br />
Bewältigungsstrategien<br />
Albert Einstein wird man recht<br />
geben, wenn er sagt, ein Problem<br />
sei nicht auf <strong>der</strong> Ebene des Problems<br />
zu lösen. Einem Schüchternen<br />
abzuverlangen: Sei nicht mehr<br />
so schüchtern! bewirkt das Ge -<br />
genteil. Also ist angesagt, an<strong>der</strong>e<br />
Bewältigungsstrategien zu finden.<br />
Keine Fixierung auf die eigene<br />
Schüchternheit: Der Schüchterne<br />
verstärkt seine Probleme dadurch<br />
am meisten, dass er auf sie fixiert<br />
bleibt. Wie gebannt starrt er auf<br />
seine Probleme. Angstfrei kann<br />
nur leben, wer seine eigenen<br />
Schwächen einbezieht <strong>und</strong> auch<br />
die wi<strong>der</strong>sprüchlichsten Wesensseiten<br />
integriert. Die Bewährung<br />
des inneren Gleichgewichts bewährt<br />
sich erst in <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
mit an<strong>der</strong>en.<br />
Das Gefühl „Ich sage ja zu mir“<br />
geht aus <strong>der</strong> Tiefe meines Seins<br />
hervor. Wenn Sie Schwierigkeiten<br />
mit <strong>der</strong> Ichbejahung haben, üben<br />
Sie sie ein, langsam, behutsam <strong>und</strong><br />
stetig. Je<strong>der</strong> Mensch hat Stärken.<br />
Finden Sie sie heraus. Gehen Sie<br />
wie bei einem Gebet o<strong>der</strong> einer<br />
Meditation in sich <strong>und</strong> sagen Sie<br />
sich regelmäßig vor: Ich mag mich,<br />
ich liebe meine Fre<strong>und</strong>lichkeit,<br />
Hilfsbereitschaft, ich bin kontaktfreudig,<br />
stark, ich mag mich. Ich<br />
akzeptiere mich auch, wenn ich<br />
schwach, empfindsam, traurig <strong>und</strong><br />
inkonsequent bin. Gewinnen Sie<br />
eine anerkennend-lobende Beziehung<br />
zu sich selbst.<br />
Ich umgehe/vermeide nicht mehr,<br />
was ich bisher fürchtete. Ich weiche<br />
meiner eigenen Angst nicht<br />
mehr aus, son<strong>der</strong>n mache sie mir<br />
vertraut. Angst ist eine selbstschützerische<br />
Kraft, aber sie darf<br />
mich nicht überwältigen <strong>und</strong> beherrschen.<br />
Wenn sie panikartig<br />
auftaucht, sage ich mir: „Stopp!“<br />
Ich bemerke Erfolge <strong>und</strong> Enttäuschungen.<br />
Ich bin mir klar darüber,<br />
dass ich nicht nur Erfolge haben<br />
werde. Wer etwas riskiert, muss<br />
von vornherein Enttäuschungen<br />
einbeziehen. Ich bin bereit, sie<br />
hinzunehmen <strong>und</strong> auszuhalten.<br />
Ich lebe meine Entschlossenheit,<br />
eine nur gedachte Entschlossenheit<br />
ist nicht viel wert. Meine Einstellungsän<strong>der</strong>ung<br />
zeige ich an<strong>der</strong>en:<br />
Indem ich mich präsentiere<br />
<strong>und</strong> meine Meinung klar, laut <strong>und</strong><br />
deutlich äußere, mache ich Erfahrungen<br />
damit, wie ich wirke. Nur<br />
wenn ich Erfahrungen damit mache,<br />
wie dies ankommt, kann ich<br />
diese Entschiedenheit auch ausbauen<br />
<strong>und</strong> notfalls verstärken.<br />
Ich notiere meine Erfahrungen<br />
<strong>und</strong> lege mir Rechenschaft über<br />
die so gewonnenen Erfahrungen<br />
ab. So werde ich mir über meine<br />
Wünsche, Meinungen <strong>und</strong> Vorsätze<br />
klarer als bisher, auch über die<br />
Resonanz, die sie auslösen.<br />
Ich nehme Rückschläge nicht<br />
persönlich, Misserfolge nicht als<br />
Versagen, Enttäuschungen nicht<br />
als Nie<strong>der</strong>lagen. Ich weiß, dass ein<br />
erheblicher Prozentsatz aller meiner<br />
Versuche, mich <strong>der</strong> Welt zu<br />
stellen, negativ ausgeht. Ich quittiere<br />
<strong>und</strong> übe mich in Gelassenheit,<br />
mit einem Lächeln lasse ich<br />
den Ärger keine Macht über mich<br />
gewinnen. Auch Verlieren kann<br />
man trainieren – <strong>und</strong> man muss es,<br />
wenn man Gewinner werden will.<br />
Ich weiß, dass ich die Paradoxie<br />
wagen muss: Mit einem Mehr<br />
an Selbstsicherheit gewinne ich,<br />
wage aber ein Minus an Sicherheit.<br />
Dies setzt aber Mut zum Risiko<br />
voraus. Ich riskiere häufiger Dinge:<br />
eine abweichende Meinung,<br />
bequeme, aber unmodische Kleidung<br />
o<strong>der</strong> einen Brief an einen<br />
Menschen, <strong>der</strong> mir wichtig ist.<br />
Leichter mag einer Schüchtern -<br />
heiten verlieren, <strong>der</strong> auf ein übergeordnetes<br />
Ziel zulebt. In einem<br />
erfüllten, menschenzugewandten<br />
Leben können Komplexe keinen<br />
Raum gewinnen. Wer einem eigenen<br />
selbstgesetzten Ziel folgt, ist<br />
davon beseelt, wird unangreifbar<br />
<strong>und</strong> sicherer. Der Mensch braucht<br />
etwas, was ihn über sich selbst<br />
hinausführt. Das Ziel zieht, Begeisterung<br />
greift <strong>und</strong> Selbstbefindlichkeiten<br />
treten zurück.<br />
Ihre<br />
Meine Anschrift:<br />
Roswitha Stemmer-Beer<br />
<strong>Ratgeber</strong> <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong><br />
79664 Wehr<br />
Lesen Sie im nächsten Heft:<br />
Ein kleiner Lügencheck<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
123
War es möglich, dass ein paar kleine Schritte ein<br />
so unbeschreibliches Glücksgefühl auslösen<br />
konnten? Dr. Paulenz strahlte über das ganze Gesicht.<br />
„Komm, Nina!“, rief er. „Versuch es noch einmal!“<br />
Ich konzentrierte mich <strong>und</strong> setzte vorsichtig einen<br />
Fuß vor den an<strong>der</strong>en mit dem Gefühl, dass mir das<br />
ganze Leben wie<strong>der</strong> offen stand. Es war kein leichter<br />
Weg gewesen. Noch ein paar Monaten zuvor war ich<br />
verbittert gewesen <strong>und</strong> hatte mich fast aufgegeben.<br />
Was hatte mich wie<strong>der</strong> aufgerichtet? Ein gutes<br />
Beispiel, die Liebe o<strong>der</strong> beides? Jener Abend wurde<br />
wie<strong>der</strong> lebendig, an dem <strong>der</strong> Wechsel zum Guten in<br />
meinem Leben angefangen hatte …<br />
Damals hatte ich vor <strong>der</strong> Koppel gesessen <strong>und</strong><br />
versucht, mich vom Anblick <strong>der</strong> friedlich grasenden<br />
Pferde loszureißen. Es war wie ein Zwang, jeden Tag<br />
hierher zu kommen <strong>und</strong> mich<br />
an den schlimmsten Tag meines<br />
Lebens zu erinnern. An jenem Tag<br />
hatte ich mich überschätzt, wollte<br />
glänzen <strong>und</strong> allen zeigen, dass ich<br />
mit dem neuen, unruhigen Pferd<br />
fertigwerden konnte. Warum hatte<br />
ich nicht auf die Warnungen gehört!<br />
Dumme, unnütze Eitelkeit …<br />
Fast vier Monate war das nun schon her <strong>und</strong> drei<br />
davon saß ich bereits im Rollstuhl.<br />
Seit drei Wochen war ich nun auf dem Bauernhof.<br />
Meine Eltern hatten gehofft, ich käme bei Bauer<br />
Jenninger, <strong>der</strong> jeden Sommer erholungsbedürftige<br />
Jugendliche bei sich aufnahm, auf an<strong>der</strong>e Gedanken.<br />
Das einfache Leben <strong>und</strong> <strong>der</strong> Umgang mit den Tieren<br />
wirkten auch W<strong>und</strong>er bei den meisten an<strong>der</strong>en, aber<br />
ich war zu verbittert <strong>und</strong> hatte keine Kraft, all die<br />
Grübeleien aus meinem Kopf zu verbannen.<br />
„Hallo Nina, was machst du denn noch hier draußen?“<br />
Jenningers Stimme riss mich aus meinen Gedanken.<br />
„Es gibt gleich Abendessen. Hast du keinen Hunger?“<br />
Ich antwortete nicht, konnte aber die Tränen kaum<br />
zurückhalten. Hunger? O ja, ich hatte Hunger! Hunger<br />
nach <strong>der</strong> körperlichen Freiheit, die ich vorher als<br />
so selbstverständlich hingenommen hatte, Hunger<br />
nach Sport, Bewegung, Tanz. Mein Gott, ich war doch<br />
erst siebzehn. Sollte mein ganzes zukünftiges Leben<br />
in <strong>der</strong> augenblicklichen Trostlosigkeit versinken?<br />
„Hast du wie<strong>der</strong> an deinen Unfall gedacht?“, fragte er<br />
leise. Obwohl er ruhig <strong>und</strong> einfühlsam sprach, verschloss<br />
ich mich <strong>und</strong> schwieg. Wahrscheinlich hielt<br />
Jenninger mich für verstockt, trotzdem fuhr er<br />
fre<strong>und</strong>lich fort: „Du solltest nicht immer so allein bleiben.<br />
Gemeinsam mit an<strong>der</strong>en wird vieles im Leben<br />
leichter.“ Ich schwieg weiter. Was wusste er davon, wie<br />
überflüssig ich mich unter ges<strong>und</strong>en Menschen fühlte<br />
<strong>und</strong> wie sehr mich an<strong>der</strong>erseits <strong>der</strong> Umgang mit<br />
Behin<strong>der</strong>ten deprimierte. „Du weißt doch, dass die<br />
Ärzte <strong>der</strong> Ansicht sind, du würdest eines Tages wie<strong>der</strong><br />
laufen können“, fuhr Jenninger fort, als hätte er meine<br />
Gedanken erraten. „Ach, daran habe ich auch einmal<br />
geglaubt. <strong>Von</strong> früh bis spät habe ich alle Übungen<br />
gemacht, die helfen sollten“, antwortete ich mutlos.<br />
„Aber ich sitze noch immer im Rollstuhl <strong>und</strong> komme<br />
mir unnütz vor.“<br />
„Du machst dich selbst zur Außenseiterin, Nina, wenn<br />
du so denkst“, meinte Jenninger. Plötzlich schien er<br />
eine Idee zu haben. „Komm mit, ich möchte dir etwas<br />
zeigen“, sagte er <strong>und</strong> ging ohne ein weiteres Wort<br />
voraus in Richtung <strong>der</strong> hohen Scheune, die den<br />
Pferden als Stall diente. Er winkte mir zu, ihm in das<br />
dämmrige Innere <strong>der</strong> Scheune zu folgen. Vorsichtig<br />
lenkte ich meinen Rollstuhl den Gang entlang, vorbei<br />
an den Pferdeboxen. Bei einem großen Heuhaufen<br />
blieb <strong>der</strong> Bauer stehen <strong>und</strong> zeigte auf eine Hündin,<br />
die dort bequem eingerollt schlief. Fünf wollige,<br />
lebhafte, vielleicht drei Monate alte Junge tollten<br />
lebenslustig <strong>und</strong> tollpatschig um sie herum. Mein<br />
Herz flog ihnen sofort zu, <strong>und</strong> ich vergaß für einen<br />
Augenblick meinen Schmerz. „Wie niedlich sie sind!“,<br />
rief ich. „Oh, bitte, darf ich einen streicheln?“<br />
Jenninger bückte sich <strong>und</strong> setzte mir den lebhaftesten<br />
<strong>der</strong> kleinen H<strong>und</strong>e auf den Schoß. Der begann<br />
sofort an den Knöpfen meiner Jacke zu kauen <strong>und</strong><br />
mir die Hände zu lecken, wobei er mit dem ganzen<br />
kleinen Körper wedelte, um aller Welt seine unerschöpfliche<br />
Lust am Leben mitzuteilen. „Du hast es<br />
gut“, seufzte ich, während ich den kleinen Kerl mit<br />
einem Finger kraulte. „Du kannst dich bewegen <strong>und</strong><br />
mit deinen Geschwistern herumtoben.“ „Erstaunlich,<br />
nicht?“, warf Jenninger nun ein. „Er kann nämlich<br />
nicht sehen. Aber das hält ihn nicht davon ab, voll am<br />
Leben teilzunehmen.“<br />
<strong>Von</strong><br />
Hannah Martin<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
125
KURZGESCHICHTE<br />
Den Rest meines Aufenthaltes auf dem Bauernhof<br />
verbrachte ich fast nur noch bei den H<strong>und</strong>en. Hier<br />
konnte ich wirklich mein eigenes Unglück minutenweise<br />
vergessen, <strong>und</strong> ich ertappte mich sogar ab <strong>und</strong><br />
zu dabei, dass ich laut lachte, wenn die Kleinen bei<br />
ihren Spielen ungeschickt übereinan<strong>der</strong>purzelten.<br />
Vor allem hatte ich den kleinen blinden ins Herz<br />
geschlossen. Ich staunte jeden Tag neu, wie er mit<br />
seiner Behin<strong>der</strong>ung fertigwurde <strong>und</strong> dabei seine<br />
ges<strong>und</strong>en Geschwister in den Schatten stellte. Ich<br />
hatte ihn insgeheim Vivo getauft, weil er so vergnügt<br />
<strong>und</strong> voller Leben war.<br />
Am Tag meiner Abreise war ich noch einmal<br />
zur Scheune gefahren, um Vivo ein letztes<br />
Mal zu streicheln. Ich fühlte mich nun<br />
doppelt unglücklich <strong>und</strong> es kam mir<br />
vor, als müsse ich ein Stück von mir<br />
selbst zurücklassen. Meine Eltern<br />
warteten schon, als ich zurückkam.<br />
Mutter umarmte mich <strong>und</strong> Vater<br />
kümmerte sich um das Gepäck.<br />
Jenninger war verschw<strong>und</strong>en. Ich<br />
saß schon im Wagen, als er angelaufen<br />
kam. „Nina“, sagte er atemlos,<br />
„ich habe hier jemanden, <strong>der</strong> gern<br />
bei dir bleiben möchte.“ Damit setzt<br />
er mir den quirligen Vivo auf den<br />
Schoß. „Allerdings erwartet er, dass<br />
du dich persönlich um ihn kümmerst<br />
<strong>und</strong> ihn umsorgst. Du kannst dir bei<br />
<strong>der</strong> Pflege helfen lassen, aber du darfst<br />
sie nicht an an<strong>der</strong>e abgeben. Versprichst<br />
du mir das?“ Mein Herz machte einen Luftsprung<br />
<strong>und</strong> ich blickte fragend auf meine Eltern, die<br />
lächelnd nickten. Ich glaube, ich strahlte zum ersten<br />
Mal seit Monaten, denn ich nahm einen Kameraden<br />
mit nach Hause, dem meine Behin<strong>der</strong>ung völlig<br />
gleichgültig war. In Zukunft würde ich mich nicht<br />
mehr so einsam fühlen.<br />
In <strong>der</strong> Folgezeit merkte ich jedoch, dass es nicht so<br />
einfach war, das gegebene Versprechen zu halten. Es<br />
war nicht nur damit getan, den neuen Hausgenossen<br />
zu füttern <strong>und</strong> zu streicheln. Er wollte spielen, <strong>und</strong><br />
außerdem weigerte er sich standhaft, den Garten zu<br />
verunreinigen. Ich wagte mich nicht allein im Rollstuhl<br />
mit dem H<strong>und</strong> weiter vom Gr<strong>und</strong>stück weg.<br />
Anfangs begleitete Mutter uns ein paarmal über die<br />
Fel<strong>der</strong>, die hinter unserem Haus begannen, doch<br />
dann erklärte sie, ihr fehle die Zeit dafür. Ich musste<br />
mir etwas einfallen lassen.<br />
Katrin war immer meine beste Fre<strong>und</strong>in gewesen!<br />
Auch nach dem Unfall hatte sie sich sehr um mich<br />
gekümmert. Aber ich war immer mürrischer, ungerechter<br />
<strong>und</strong> streitsüchtiger geworden, <strong>und</strong> sie hatte<br />
sich zurückgezogen, als ich sie ein paarmal richtig<br />
beleidigt hatte. Die Schuld lag eindeutig bei mir. Ich<br />
fasste zögernd den Entschluss, Katrin<br />
anzurufen <strong>und</strong> mich zu entschuldigen.<br />
Außerdem vermisste ich<br />
sie sowieso schon, hätte jedoch<br />
wahrscheinlich aus Stolz<br />
weiter gelitten, wenn da nicht<br />
Vivo gewesen wäre. Um<br />
seinetwillen überwand ich<br />
mich nun – Stolz hin, Stolz<br />
her – <strong>und</strong> griff mit klopfendem<br />
Herzen zum Telefon.<br />
„Hallo, Katrin“, meldete ich<br />
mich schüchtern. Sie machte<br />
es mir einfach. „Hallo, Nina!“,<br />
rief sie erfreut aus. „Wie<br />
schön, dass du wie<strong>der</strong> da<br />
bist. Du musst mir erzählen,<br />
wie es auf dem Bauernhof<br />
war!“ „Ich habe von dort etwas<br />
mitgebracht“, erklärte ich. „Das<br />
würde ich dir gerne zeigen.“ Zögernd<br />
fügte ich hinzu: „Wenn du noch zu mir kommen<br />
willst.“ „Aber sicher doch“, bestätigte Katrin. „Hör mal“,<br />
fuhr sie dann fort, „mein Vetter Tommi ist gerade hier.<br />
Er wohnt bei uns, weil er hier in <strong>der</strong> Nähe ein Praktikum<br />
macht. Ihr habt euch vor zwei Jahren bei mir<br />
einmal getroffen. Er fragt dauernd nach dir. Darf ich<br />
ihn mitbringen? Er kennt nämlich sonst niemanden<br />
hier in <strong>der</strong> Gegend.“<br />
Ich erinnerte mich an einen pickligen, dünnen Jungen,<br />
<strong>der</strong>, obwohl höchstens drei Jahre älter als ich,<br />
große Reden geschwungen <strong>und</strong> sich für unwi<strong>der</strong>-<br />
stehlich gehalten hatte. Nein, es war mir gar nicht<br />
recht, ihm wie<strong>der</strong> zu begegnen, aber ich wollte nicht<br />
wie<strong>der</strong> zickig erscheinen <strong>und</strong> stimmte deshalb zu.<br />
Wie überrascht war ich, als mit Katrin ein ruhiger junger<br />
Mann meine Hand drückte <strong>und</strong> versicherte, dass<br />
er sich sehr freue mich wie<strong>der</strong>zusehen. Keine Bemerkung<br />
darüber, was mit mir in <strong>der</strong> Zwischenzeit<br />
passiert war, kein peinliches Wegsehen. Er sah mir<br />
in die Augen <strong>und</strong> schien gar nicht wahrzunehmen,<br />
dass ich im Rollstuhl saß. Vivo begrüßte die Besucher<br />
überschwänglich, denn er liebte alle Menschen.<br />
Katrin war ganz hingerissen von dem kleinen lebendigen<br />
Kerl <strong>und</strong> tobte mit ihm durch den Garten,<br />
während Tommi bei mir sitzen blieb.<br />
Vivo war jedes Mal begeistert, wenn beide bei den<br />
ausgedehnten Spaziergängen über die Fel<strong>der</strong> mit<br />
ihm herumsprangen, während ich vorsichtig im Rollstuhl<br />
folgte. Wie viel farbiger <strong>und</strong> abwechslungsreicher<br />
waren meine Tage doch jetzt! Zudem machte<br />
mich mein H<strong>und</strong>e-Kamerad ausgeglichen <strong>und</strong> froh,<br />
denn ich fühlte, dass mir seine Liebe <strong>und</strong> Anhänglichkeit<br />
allein gehörten, obwohl er im Gr<strong>und</strong>e allen<br />
Menschen zugetan war. Allerdings verlangte er von<br />
mir auch die gleiche Fürsorge <strong>und</strong> Aufmerksamkeit,<br />
die er von ges<strong>und</strong>en Menschen verlangt hätte, <strong>und</strong><br />
gab mir so das Gefühl, gebraucht zu werden <strong>und</strong><br />
nützlich zu sein. Sehr schnell wurde mir klar, dass<br />
mein Leben schöner <strong>und</strong> einfacher geworden war,<br />
seit ich die Fre<strong>und</strong>in wie<strong>der</strong> um mich hatte, <strong>und</strong><br />
schon innerhalb von kürzester Zeit empfand ich<br />
Tommi als eine w<strong>und</strong>erbare „Zugabe“. Täuschte ich<br />
mich o<strong>der</strong> hielt er tatsächlich meine Hand bei <strong>der</strong><br />
Begrüßung immer sehr viel länger als normal? Ich<br />
freute mich jeden Tag mehr auf ihn.<br />
Nach meinem Unfall hatte ich bis vor den Ferien<br />
Privatunterricht gehabt <strong>und</strong> einiges in <strong>der</strong> Schule<br />
versäumt. Aber ich machte mich mit großem Ehrgeiz<br />
daran, alles nachzuholen. Tommi half mir dabei sooft<br />
er konnte, <strong>und</strong> wir waren oft bis spät am Abend damit<br />
beschäftigt, uns über Probleme <strong>der</strong> englischen Grammatik<br />
zu unterhalten o<strong>der</strong> mathematische Aufgaben<br />
zu lösen. Das Lernen hatte mir noch nie so viel Spaß<br />
gemacht. Manchmal gesellte sich auch Katrin dazu,<br />
die aber lieber mit Vivo, <strong>der</strong> schon beträchtlich<br />
gewachsen war <strong>und</strong> meistens zufrieden unter dem<br />
Tisch schlief, einen Abendspaziergang machte, während<br />
Tommi <strong>und</strong> ich Vokabeln paukten.<br />
„Wirf doch mal einen Stock, damit Vivo ihn holen<br />
kann“, sagte Tommi eines Abends zu mir. „Werfen mag<br />
vielleicht nicht gehen“, bemerkte ich, setzte dann<br />
jedoch hinzu: „Aber wenn ich einen Stock hochhalte,<br />
dann schnappt er ihn sich. Guckt mal!“ Ich nahm das<br />
lange Lineal, wedelte kurz damit vor Vivos Nase<br />
herum <strong>und</strong> rief dann „hopp“, während ich es hoch<br />
hielt. Und wirklich – Vivo sprang gezielt <strong>und</strong> fasste es<br />
sich mühelos. „Er riecht es wahrscheinlich“, erklärte<br />
ich. „O<strong>der</strong> fühlt es. Es ist manchmal unheimlich, wie<br />
er sich zurechtfindet.“<br />
„Halt das Ding einmal höher“, for<strong>der</strong>te Tommi nun.<br />
Ich streckte mich so hoch ich konnte, aber Vivo meisterte<br />
auch diese Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> stand sofort<br />
wie<strong>der</strong> schwanzwedelnd <strong>und</strong> erwartungsvoll<br />
da, bereit für den nächsten<br />
Sprung. Ich versuchte nun mühsam<br />
mich aufzurichten, indem ich mich<br />
auf die Armlehnen des Rollstuhls<br />
stützte. Katrin <strong>und</strong> Tommi sahen die<br />
Anstrengungen <strong>und</strong> halfen, indem sie<br />
mich – die eine rechts, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e links – unter den<br />
Schultern packten <strong>und</strong> hochzogen, bis ich stand <strong>und</strong><br />
– etwas wackelig – das Lineal für Vivo hochhielt.<br />
Dieses Mal war Vivo nicht sofort erfolgreich – aber so<br />
schnell gab er nicht auf. Er versuchte es noch einmal<br />
<strong>und</strong> noch einmal <strong>und</strong> – dann hatte er es endlich<br />
geschafft <strong>und</strong> sprang mit stolz geschwellter Brust,<br />
das Lineal im Maul, im Garten umher. Katrin klatschte<br />
begeistert in die Hände. Im Eifer des Gefechtes war<br />
mir gar nicht aufgefallen, dass Tommi mich bereits<br />
einige Zeit vorher losgelassen hatte. „Nina!“, rief<br />
Katrin plötzlich, du stehst ja!“ Ich blickte ungläubig an<br />
mir hinab, dann knickten meine Knie ein <strong>und</strong> ich fiel<br />
zurück in den Rollstuhl. Bevor ich ganz begreifen<br />
konnte, was geschehen war, bestätigte Katrin noch<br />
einmal: „Cool, du hast ganz allein gestanden!“<br />
Als ich später im Bett lag, sandte ich heiße Gebete<br />
zum Himmel. „O Gott“, bat ich, „bitte lass diesen Fortschritt<br />
einen Anfang <strong>und</strong> von Dauer sein.“ Jedenfalls<br />
sah ich <strong>der</strong> Zukunft sehr viel zuversichtlicher entgegen.<br />
In <strong>der</strong> darauffolgenden Zeit probierten Katrin<br />
<strong>und</strong> Tommi immer wie<strong>der</strong>, mich im Rollstuhl aufzu-<br />
126 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
127
KURZGESCHICHTE<br />
KURZGESCHICHTE<br />
richten, damit ich selbstständig stehen lernte. Und<br />
jeden Tag klappte es ein wenig besser. Der Zusammenhalt<br />
zwischen uns wurde immer enger. Ich wusste,<br />
ich brauchte die beiden an<strong>der</strong>en, <strong>und</strong> die fanden<br />
es großartig, helfen zu können. So gingen die Ferien<br />
langsam ihrem Ende entgegen. Jetzt fürchtete ich<br />
mich auch nicht mehr, in meine alte Klasse zurückzukehren.<br />
Ich hatte wie<strong>der</strong> Hoffnung <strong>und</strong> fühlte mich<br />
nun auch stark genug, Fragen <strong>der</strong> Mitschüler nach<br />
dem Unfall zu beantworten. Die Spaziergänge mit<br />
Katrin, Tommi <strong>und</strong> Vivo fanden jetzt meistens am<br />
späten Nachmittag statt, wenn die Hausaufgaben<br />
erledigt waren <strong>und</strong> Tommi von seiner Arbeit nach<br />
Hause kam.<br />
„Wo ist Vivo?“, fragte ich, als ich eines Nachmittags<br />
von <strong>der</strong> Schule zurückkehrte <strong>und</strong> <strong>der</strong> H<strong>und</strong> mich<br />
nicht wie gewohnt an <strong>der</strong> Eingangstür begrüßte.<br />
„Vivo ist ausgerissen“, antwortete<br />
Mutter. „Er hat sich durch die Gartentür<br />
gezwängt, als <strong>der</strong> Postbote<br />
kam, <strong>und</strong> ist in Richtung <strong>der</strong> Fel<strong>der</strong><br />
gelaufen.“ Ich spürte einen schmerzhaften<br />
Stich in <strong>der</strong> Magengegend.<br />
„Bist du ihm denn nicht nachgelaufen?“,<br />
fragte ich. „Aber, Mädchen“, erwi<strong>der</strong>te Mutter,<br />
„ich habe doch so viel an<strong>der</strong>es zu tun. Mach dir keine<br />
Sorgen! Er kommt schon wie<strong>der</strong>.“ Aber ich machte<br />
mir Sorgen. Vivo war jetzt bereits seit St<strong>und</strong>en weg.<br />
Gleich wenn Katrin <strong>und</strong> Tommi kamen, würden wir<br />
Vivo zusammen suchen gehen. Wo blieben die<br />
beiden nur so lange? Die Minuten krochen im Schneckentempo<br />
dahin. Ich hielt es nicht länger aus, ich<br />
musste Vivo finden! Was konnte schon passieren?<br />
Ich war doch jetzt schon so oft auf den Feldwegen<br />
gefahren. Ich musste eben vorsichtig sein.<br />
Entschlossen lenkte ich meinen Rollstuhl in Richtung<br />
<strong>der</strong> Fel<strong>der</strong> <strong>und</strong> fuhr die bekannten Wege entlang <strong>und</strong><br />
rief laut nach Vivo, doch er war nirgends zu sehen.<br />
Dann ließ ich die vertrauten Wege hinter mir <strong>und</strong> fuhr<br />
einen schmalen holperigen Pfad entlang, von dem<br />
ein kleiner Abhang zu einem Bach führte. Wie<strong>der</strong> rief<br />
ich ihn laut. Hatte ich mich getäuscht, o<strong>der</strong> hörte ich<br />
ein leises Winseln? Ich hielt den Rollstuhl an <strong>und</strong><br />
lauschte angestrengt in die Richtung, aus <strong>der</strong> ich<br />
glaubte, etwas gehört zu haben. Da, wie<strong>der</strong>! Mein<br />
Herz stolperte vor Anspannung. Doch, das war unverkennbar<br />
das Winseln eines H<strong>und</strong>es. Ich fuhr langsam<br />
weiter – <strong>und</strong> dann sah ich Vivo. Er hatte anscheinend<br />
versucht, den Bach zu überqueren <strong>und</strong> war dabei in<br />
die beschädigten Maschen eines baufälligen Stacheldrahtzauns<br />
geraten, aus denen er sich nicht mehr<br />
befreien konnte. Anscheinend hatte er schon eine<br />
ganze Weile gekämpft, denn er blutete aus mehreren<br />
kleinen W<strong>und</strong>en <strong>und</strong> machte einen erschöpften Eindruck.<br />
Statt zu bellen winselte er nur herzzerreißend.<br />
„Bleib ganz still, Vivo!“, rief ich beruhigend, „ich bin<br />
gleich bei dir.“<br />
Als Vivo meine Stimme hörte, versuchte er noch einmal,<br />
sich zu befreien, aber die Stacheln des Drahtes<br />
drangen ihm erneut ins Fleisch, sodass er mit einem<br />
schmerzvollen Jaulen aufgab. Wie konnte ich am besten<br />
zu Vivo zu kommen? Ich musste es einfach schaffen.<br />
Ohne weiter darüber nachzudenken, packte ich<br />
mein rechtes Bein mit beiden Händen <strong>und</strong> hob den<br />
Fuß vom Trittbrett des Rollstuhls auf den Weg. Dann<br />
stützte ich mich auf die beiden Armlehnen <strong>und</strong> richtete<br />
mich im Rollstuhl auf, wie ich es mit Katrin <strong>und</strong><br />
Tommi in den letzten Wochen immer wie<strong>der</strong> geübt<br />
hatte, <strong>und</strong> sah mich gespannt um. Der tiefhängende<br />
Ast eines Baumes versprach einen guten Halt. Ich<br />
packte zu <strong>und</strong> hielt mich daran fest. Dann setzte ich<br />
unter Aufbietung meiner ganzen Willenskraft den<br />
an<strong>der</strong>en Fuß auf den Weg. Bei <strong>der</strong> ungewohnten<br />
Bewegung geriet ich ins Schwanken <strong>und</strong> stieß dabei<br />
den Rollstuhl um, <strong>der</strong> ein Stück den Hang hinunterkollerte.<br />
Für einen Augenblick nahm mir <strong>der</strong> Schreck<br />
den Atem. Aber da hörte ich wie<strong>der</strong> Vivo winseln.<br />
Es gab für mich nur einen Weg: vorwärts. Mit beiden<br />
Händen umklammerte ich nun den Ast <strong>und</strong> setzte<br />
vorsichtig einen Fuß vor den an<strong>der</strong>en, bis ich das kleine<br />
Stück bis zum Abhang geschafft hatte – dann ließ<br />
ich los. Eine Minute stand ich aufrecht, dann gaben<br />
meine Knie nach. Ich fiel um <strong>und</strong> rollte den kleinen<br />
Abhang herunter. Nur jetzt keine Panik aufkommen<br />
lassen! Ich lag auf dem Bauch <strong>und</strong> wartete, bis ich<br />
wie<strong>der</strong> tief <strong>und</strong> ruhig durchatmen konnte, dann zog<br />
ich mich durch die Kraft meiner Arme auf dem Bauch<br />
zu Vivo hin, <strong>der</strong> sich nun ganz ruhig verhielt, weil er<br />
wohl fühlte, dass Hilfe nahe war.<br />
Sobald ich den H<strong>und</strong> erreicht hatte, setzte ich mich<br />
langsam auf <strong>und</strong> fing vorsichtig an, den Draht aufzubiegen.<br />
Vivo leckte mir die Hände <strong>und</strong> versuchte vor<br />
Freude zu wedeln, was jedoch wie<strong>der</strong> in einem<br />
schmerzvollen Jaulen endete. „Ich bin ja bei dir. Jetzt<br />
wird alles gut“, flüsterte ich beruhigend <strong>und</strong> fühlte,<br />
wie sein wild flatterndes Herz anfing, wie<strong>der</strong> in normalem<br />
Tempo zu schlagen. Langsam <strong>und</strong> bedächtig<br />
befreite ich ihn aus dem Draht, dann tauchte ich mein<br />
Taschentuch ins Wasser <strong>und</strong> wusch vorsichtig die<br />
W<strong>und</strong>en aus, die die Stacheln des Drahtes verursacht<br />
hatten. Nach einer Weile schien er sein Abenteuer<br />
schon vergessen zu haben <strong>und</strong> legte friedlich<br />
schnaufend den Kopf auf meinen Oberschenkel.<br />
Es fing bereits an zu dämmern <strong>und</strong> die Kühle des<br />
Abends ließ mich frösteln. Sollte ich versuchen,<br />
zu meinem Rollstuhl zu kommen?<br />
Doch selbst wenn ich das schaffte, was<br />
würde es bringen? Unmöglich konnte<br />
ich ihn allein den Hang hinaufziehen.<br />
Was sollte ich nur tun? Als ich noch<br />
verschiedene Möglichkeiten durchdachte,<br />
richtete sich Vivo plötzlich<br />
auf, schüttelte sich <strong>und</strong> rannte den<br />
Abhang hinauf, wo er kurz stehen<br />
blieb <strong>und</strong> die Ohren spitzte. „Vivo“,<br />
rief ich, „bleib hier. Lauf jetzt nicht<br />
weg!“<br />
Aber Vivo war schon zwischen den Bäumen<br />
verschw<strong>und</strong>en. Es wurde jetzt schnell immer dunkler<br />
<strong>und</strong> merklich kälter. Ich zwang mich dazu, zu meinem<br />
Rollstuhl zu kriechen. Dadurch wurde mir zwar für<br />
kurze Zeit wärmer, aber meine Lage besserte sich<br />
trotzdem nicht. Ob mich schon jemand suchte? Wie<br />
lange musste ich wohl auf Hilfe warten? Wo war nur<br />
Vivo! Ob er Hilfe holen wollte? Was war, wenn er sich<br />
vielleicht wie<strong>der</strong> verlief? Schließlich war es schon<br />
dunkel. Aber für ihn ist es doch immer dunkel, fiel mir<br />
dann ein. Ich wusste nicht, wie lange ich so gesessen<br />
hatte. In <strong>der</strong> Ferne glaubte ich, einen H<strong>und</strong> bellen zu<br />
hören. War ich kurz eingenickt? Ich träumte doch<br />
nicht, o<strong>der</strong>? Nein, da war das Bellen wie<strong>der</strong> <strong>und</strong> dieses<br />
Mal schon viel näher. „Vivo“, rief ich, „Vivo hierher!“<br />
Und schon tauchte <strong>der</strong> H<strong>und</strong> zwischen den Bäumen<br />
auf <strong>und</strong> stürzte auf mich zu. Begeistert leckte er mir<br />
Gesicht <strong>und</strong> Hände, dann lief er aufgeregt <strong>und</strong> laut<br />
bellend um mich herum. „Ist doch gut“, versuchte ich<br />
ihn zu beruhigen. „Komm her, ich bin doch hier.“ Aber<br />
Vivo rannte schon wie<strong>der</strong> den Abhang hoch, dann<br />
wie<strong>der</strong> zurück zu mir. „Hallo“, rief da eine Stimme.<br />
„Nina? Wo bist du?“ Tommi! Oh, lieber, lieber Tommi!<br />
Ich hätte am liebsten vor Erleichterung geweint. Vivo<br />
hatte aufgehört zu bellen <strong>und</strong> blieb abwartend vor<br />
mir sitzen.<br />
„Hierher, Tommi“, rief ich so laut ich konnte. „Was ist<br />
geschehen?“, fragte er erschrocken, als er bei mir<br />
angelangt war. Er blickte auf den umgekippten Rollstuhl.<br />
„Ist dir etwas passiert, Nina?“ Seiner Stimme war<br />
anzumerken, wie sehr er sich gesorgt hatte,<br />
<strong>und</strong> irgendwie machte mich das sehr<br />
glücklich.<br />
„Ich habe dich überall gesucht.“,<br />
erklärte er. „Mein Gott, was habe<br />
ich für Angst gehabt, als ich<br />
dich nirgends finden konnte<br />
<strong>und</strong> keine Antwort auf mein<br />
Rufen bekam. Aber dann kam<br />
plötzlich Vivo auf mich zugestürmt<br />
<strong>und</strong> hat mir angezeigt,<br />
dass ich ihm folgen sollte.“<br />
Tommi schleifte zunächst den<br />
Rollstuhl zurück auf den schmalen<br />
Pfad, dann holte er mich <strong>und</strong> trug<br />
mich den kleinen Abhang hoch. Ich<br />
konnte vor Aufregung nicht sprechen, aber ich fühlte<br />
mich in Tommis Armen jetzt beschützt <strong>und</strong> geborgen.<br />
Der setzte mich behutsam in meinen Rollstuhl<br />
<strong>und</strong> gab mir dann impulsiv einen scheuen Kuss. Ich<br />
fand endlich meine Stimme wie<strong>der</strong>.<br />
„Tommi, ach Tommi“, flüsterte ich, während ich die<br />
Arme um seinen Hals schlang, „stell dir vor, ich bin<br />
gelaufen! Ich bin wirklich gelaufen!“ „Ich war mir<br />
immer sicher, dass du eines Tages wie<strong>der</strong> gehen<br />
lernen würdest“, sagte er dann <strong>und</strong> strahlte.<br />
„Du musstest einfach Vertrauen in dich selbst bekommen.<br />
Den Anfang dazu hast du heute gemacht!“ Vivo,<br />
<strong>der</strong> vor uns saß, legte den Kopf schief, <strong>und</strong> unser<br />
glückliches Lachen zeigte auch ihm, dass die Welt in<br />
Ordnung war.<br />
128 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
129
BLICK IN DIE ZEIT<br />
Ausgewan<strong>der</strong>t:<br />
Amina,<br />
das<br />
Gardengirl<br />
Hebamme Petra Paho (52)<br />
entschied sich für ein<br />
Leben im afrikanischen<br />
Gambia, <strong>der</strong> sogenannten<br />
„Smiling Coast“.<br />
Petra Paho lebt ein einfaches<br />
Leben. Am Morgen versorgt die<br />
52-Jährige ihre Tiere: drei H<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> sieben Katzen. Während „die<br />
Rasselbande", wie Petra sie liebevoll<br />
nennt, ihr Essen hinunterschlingt,<br />
trinkt sie in aller Ruhe<br />
ihren Kaffee auf <strong>der</strong> Terrasse <strong>und</strong><br />
schaut ihnen zu. Petra Paho hat<br />
Zeit. Viel Zeit. Denn die gebürtige<br />
Karlsruherin hat vor vier Jahren<br />
Deutschland verlassen <strong>und</strong> lebt<br />
nun im afrikanischen Gambia,<br />
genauer in Kajabang, einem kleinen<br />
200-Seelen-Dorf in <strong>der</strong> Nähe<br />
von Gunjur.<br />
Das Afrika-Fieber<br />
„1979 war ich zum ersten Mal hier<br />
in Urlaub", erzählt Petra, die damals<br />
19 Jahre alt war. „Damals bin ich<br />
dem 'Afrika-Fieber' verfallen – es<br />
hat mich einfach nicht mehr los -<br />
gelassen!", erzählt sie. Beson<strong>der</strong>s<br />
fasziniert haben Petra die bunten<br />
Märkte, die Palmen, die Strände,<br />
<strong>der</strong> unendliche Sternenhimmel<br />
<strong>und</strong> nicht zuletzt die fre<strong>und</strong>lichen<br />
Menschen. „Afrika ist mir ins Herz<br />
gegangen", sagt sie ganz unpathetisch<br />
<strong>und</strong> erklärt: „Ich hatte sofort<br />
das Gefühl, dass ich in Afrika sein<br />
müsste <strong>und</strong> dass Deutschland für<br />
mich <strong>der</strong> falsche Ort wäre."<br />
Schon mit 19 beschloss Petra,<br />
später einmal auszuwan<strong>der</strong>n.<br />
„Aber wie es halt so geht, habe ich<br />
dann doch eine Ausbildung zur<br />
Hebamme gemacht, später geheiratet,<br />
noch später ein Kind bekommen<br />
… <strong>und</strong> so gingen die Jahre<br />
dahin", erzählt sie. Nach ihrer<br />
Scheidung zog es sie wie<strong>der</strong> nach<br />
Afrika, aber nicht nach Gambia:<br />
„Ich hatte Angst, dass sich im Laufe<br />
<strong>der</strong> Jahre durch den Tourismus vieles<br />
geän<strong>der</strong>t haben könnte <strong>und</strong> ich<br />
wollte mir die schönen Erinnerungen<br />
nicht kaputt machen lassen."<br />
Daher flog Petra mit ihrem Sohn<br />
nach Kenia. „Ich hatte dabei immer<br />
im Hinterkopf, auszuwan<strong>der</strong>n, sobald<br />
mein Sohn einmal alt genug<br />
ist, selbst zu entscheiden, ob er<br />
mitkommen o<strong>der</strong> in Deutschland<br />
bleiben will."<br />
Doch noch einmal kam Petra das<br />
Leben dazwischen. In ihrer Heimatstadt<br />
lernte sie einen Mann aus<br />
Kamerun kennen. Die beiden verliebten<br />
sich <strong>und</strong> heirateten, aber<br />
auch diese Ehe zerbrach. Kurz nach<br />
<strong>der</strong> Trennung traf Petra durch Zufall<br />
einen Gambianer in Deutschland<br />
wie<strong>der</strong>, den sie noch aus<br />
ihrem Urlaub 1979 kannte. „Er zeigte<br />
mir Bil<strong>der</strong> von seinen Gr<strong>und</strong> -<br />
stücken in Gambia. Ich fragte ihn,<br />
ob er mir ein Stück Land verkauft<br />
<strong>und</strong> er bot mir sogar an, mir ein<br />
Häuschen darauf zu bauen."<br />
Übers Ohr gehauen<br />
Für ihren nächsten Urlaub buchte<br />
Petra ein Flugticket nach Banjul<br />
<strong>und</strong> verschiffte gleichzeitig ein<br />
Auto nach Gambia. Es enthielt kleine<br />
Möbelstücke, Geschirr, Bücher<br />
<strong>und</strong> viele an<strong>der</strong>e Dinge, mit denen<br />
sich Petra häuslich einrichten wollte.<br />
Doch in Kajabang angekommen<br />
erwartete Petra eine herbe<br />
Enttäuschung: „Mein Bekannter<br />
hatte mein Geld verwendet, um<br />
für sich eine Bäckerei zu bauen.<br />
Zwar war mir bewusst, dass hier<br />
die Touristen schnell übers Ohr gehauen<br />
werden, aber natürlich hatte<br />
ich gehofft, dass mir das nicht<br />
passiert!" Das hätte das Ende von<br />
Petras Auswan<strong>der</strong>-Plänen sein<br />
können, aber dann lernte sie Ray<br />
kennen, einen Englän<strong>der</strong>, <strong>der</strong> in<br />
Gambia ein Haus besaß. Ray bot<br />
Petra an, ihre Sachen bei sich einzulagern<br />
<strong>und</strong> half ihr dabei, das<br />
Auto zu verkaufen <strong>und</strong> ihr Geld<br />
wie<strong>der</strong> einzutreiben. „Es wurde<br />
dann doch noch ein schöner<br />
Urlaub", sagt Petra heute über den<br />
Sommer 2008, in dem sie sich endgültig<br />
dazu entschloss, Deutschland<br />
zu verlassen.<br />
Zu Hause angekommen, kündigte<br />
sie ihre Arbeitsstelle <strong>und</strong> ihre<br />
Wohnung zum Oktober 2008. Am<br />
26. September reiste sie ab. „Ray<br />
hatte mir sein Haus auf unbestimmte<br />
Zeit zur Verfügung gestellt,<br />
aber kaum war ich angekommen,<br />
bemühte ich mich um ein<br />
eigenes Gr<strong>und</strong>stück", erzählt sie.<br />
Sie fand ein 1 200 Quadratmeter<br />
großes Wüstengelände, auf dem<br />
ein Lehmhaus stand. Doch das<br />
musste sie erst einmal bewohnbar<br />
machen. „Das war schon ein<br />
großes Abenteuer", gibt sie heute<br />
zu. „Türen, Fenster <strong>und</strong> die Wände<br />
waren schief – es dauerte Ewigkeiten,<br />
um aus dieser Lehmhütte ein<br />
einigermaßen europäisches Häuschen<br />
zu machen." Petra packte fest<br />
mit an. Aus einem Gebäude mit<br />
acht Räumen machte sie einen<br />
Bungalow mit drei Zimmern,<br />
Küche, Bad <strong>und</strong> Garage. „Irgendwie<br />
bin ich immer noch dran zu<br />
verän<strong>der</strong>n <strong>und</strong> zu verschönern,<br />
aber jetzt ist es mittlerweile doch<br />
gemütlich geworden", sagt sie<br />
nicht ohne Stolz. Einiges an Arbeit<br />
erfor<strong>der</strong>te auch <strong>der</strong> Garten. Petra<br />
bepflanzte das triste Gelände<br />
liebevoll mit elf Orangenbäumen,<br />
Bananenstauden, Papayas, Sträuchern<br />
<strong>und</strong> blühenden Bäumen.<br />
Weil es in ihrem Dorf we<strong>der</strong> einen<br />
Stromanschluss noch einen Wasseranschluss<br />
gibt, musste sich<br />
Petra umstellen: „In den ersten drei<br />
Jahren hatte ich nur eine kleine<br />
Solaranlage auf dem Dach, die für<br />
ein paar Glühbirnen reichte. Das<br />
Wasser habe ich mit Eimern aus<br />
dem zehn Meter tiefen Brunnen<br />
gezogen." Doch seit ein paar<br />
Monaten hat sie genug Solar -<br />
Das Haus nach dem Umbau<br />
130 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
BLICK IN DIE ZEIT<br />
BLICK IN DIE ZEIT<br />
Petra <strong>und</strong> die Kin<strong>der</strong> im Dorf<br />
Alle zwei Wochen geht’s zum Großeinkauf<br />
paneelen um einen Kühlschrank<br />
laufen zu lassen – ein echter Luxus<br />
in Gambia, wie auch die Pumpe im<br />
Brunnen für das Wasser, das sie im<br />
Haus braucht, o<strong>der</strong> ihr Auto.<br />
Dass Petra alleine lebt, stört sie<br />
nicht – sie genießt die Natur <strong>und</strong><br />
das ruhige Leben. „Klar gibt es<br />
Sachen, die mir hier nicht so gefallen<br />
o<strong>der</strong> schwieriger sind als in<br />
Deutschland", gibt sie zu <strong>und</strong><br />
erzählt von korrupten Beamten<br />
<strong>und</strong> Polizisten <strong>und</strong> <strong>der</strong> schlechten<br />
medizinischen Versorgung. Dann<br />
erinnert sie daran, dass Gambia ein<br />
moslemisches Land ist. Das bedeutet,<br />
dass Mädchen wie Jungen<br />
beschnitten werden <strong>und</strong> dass es<br />
noch die Todesstrafe gibt. „Mein<br />
Ding ist das natürlich nicht", sagt<br />
Petra. „Dafür sieht man hier nicht<br />
alles so eng wie in an<strong>der</strong>en islamischen<br />
Län<strong>der</strong>n, die <strong>Frau</strong>en sind<br />
beispielsweise fast nie verschleiert."<br />
Heimweh?<br />
Dass es kein Kino <strong>und</strong> kein Theater<br />
gibt, vermisst Petra nicht, wohl<br />
aber eine Kneipe um die Ecke.<br />
Selbst <strong>der</strong> nächste Supermarkt<br />
liegt 35 Kilometer von ihrem Dorf<br />
entfernt. „Aber alles in allem geht<br />
es mir hier seelisch <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitlich<br />
viel besser als in Deutschland.<br />
Ich liebe die <strong>Sonne</strong>, die<br />
Wärme <strong>und</strong> die Tatsache, dass mir<br />
hier niemand Stress macht. Bis<br />
jetzt kann ich mir nicht vorstellen,<br />
dass ich mal wie<strong>der</strong> zurückgehen<br />
würde!", sagt sie. Heimweh? „Nicht<br />
nach Deutschland", antwortet sie,<br />
„aber natürlich vermisse ich meine<br />
<strong>Familie</strong>. So einmal im Jahr wünsche<br />
ich mir eine Bratwurst <strong>und</strong><br />
einen Glühwein auf dem Christkindlesmarkt,<br />
aber das ist nur so<br />
ein Moment, <strong>und</strong> wenn ich dann<br />
an die kalten Füße denke, dann<br />
weiß ich wie<strong>der</strong>, warum ich hier<br />
bin." Petra lacht. Ihr Sohn ist mittlerweile<br />
29 Jahre alt. „Er findet es<br />
völlig in Ordnung, dass ich hier<br />
lebe, denn er wusste schon immer,<br />
dass ich mein Herz an Afrika verloren<br />
habe. Er ist verheiratet <strong>und</strong> lebt<br />
sein eigenes Leben <strong>und</strong> wenn er es<br />
sich finanziell leisten kann, kommt<br />
er in seinem Urlaub hierher."<br />
Ray, <strong>der</strong> Englän<strong>der</strong>, lebt mittlerweile<br />
nicht mehr in Gambia. „Aber ich<br />
habe Fre<strong>und</strong>e gef<strong>und</strong>en, ein paar<br />
Deutsche, ein paar afrikanische<br />
Kumpels." Sogar einen an<strong>der</strong>en<br />
Namen hat man ihr in Gambia gegeben:<br />
Amina. Mit ihren Nachbarn<br />
hat sie ebenfalls ein fre<strong>und</strong>schaft -<br />
liches Verhältnis. Viele haben ihr<br />
geholfen, das Haus umzubauen.<br />
Jetzt schauen sie nach Petras<br />
Tieren, wenn sie zu Besuch nach<br />
Deutschland fliegt.<br />
Allzu lange will Petra allerdings nie<br />
von ihrer neuen Heimat weg sein.<br />
Gerade in <strong>der</strong> Trockenzeit von<br />
Oktober bis Juni braucht auch ihr<br />
Garten ständige Pflege. Tag für Tag<br />
zieht sie 100 Eimer Wasser aus dem<br />
Brunnen <strong>und</strong> verteilt sie mit einer<br />
Gießkanne auf Bäume <strong>und</strong> Büsche.<br />
Diese anstrengende Arbeit erledigt<br />
Petra morgens nach ihrer ersten<br />
Tasse Kaffee. Danach macht sie sich<br />
erst ein richtiges Frühstück. Mit <strong>der</strong><br />
weiteren Gartenarbeit wie Büsche<br />
zurückschneiden <strong>und</strong> Unkraut jäten<br />
hat sie bis mittags zu tun. Dann<br />
kocht sie sich etwas, macht die Küche<br />
sauber <strong>und</strong> legt sich ein wenig<br />
hin. „In <strong>der</strong> Mittagshitze kann man<br />
kaum etwas draußen arbeiten",<br />
erklärt sie. Am Nachmittag bringt<br />
Petra ihr Haus in Ordnung: „Hier<br />
wird alles viel schneller schmutzig<br />
als in Deutschland, beson<strong>der</strong>s in<br />
<strong>der</strong> Trockenzeit. Gambia liegt nahe<br />
an <strong>der</strong> Sahelzone. Der Wind aus <strong>der</strong><br />
Sahara dringt durch alle Ritzen.<br />
Selbst in den Küchenschränken<br />
wird das Geschirr staubig!"<br />
Die Regenzeit hingegen bringt<br />
an<strong>der</strong>e Probleme. „Es gibt nur ganz<br />
wenige geteerte Straßen hier, <strong>der</strong><br />
Rest sind Sandpisten. Wenn in <strong>der</strong><br />
Regenzeit alles matschig ist, komme<br />
ich mit meinem Wagen tagelang<br />
nicht auf die Hauptstraße,<br />
son<strong>der</strong>n bleibe im Schlamm stecken!",<br />
erzählt sie. „Alles schon<br />
erlebt!", fügt sie lachend hinzu.<br />
Wie vor 100 Jahren<br />
Ihre Wäsche wäscht sie am Brunnen<br />
von Hand („Eimer aus dem<br />
Brunnen ziehen <strong>und</strong> rubbeln"),<br />
einkaufen fährt sie nur alle zwei<br />
Wochen. „So ein Einkauf dauert<br />
dann auch fast den ganzen Tag,<br />
meist muss man mehrere Geschäfte<br />
abklappern, wenn man etwas<br />
Bestimmtes will, <strong>und</strong> oft heißt es<br />
auch 'sorry, it is finished'", erzählt<br />
Petra. Nach dem Großeinkauf<br />
muss das Gemüse <strong>und</strong> das Fleisch<br />
sofort verarbeitet werden. „Ich<br />
koche es vor <strong>und</strong> friere es ein",<br />
erklärt sie. „Das kann St<strong>und</strong>en dauern,<br />
bis alles geschnippelt, gehobelt<br />
<strong>und</strong> gekocht ist, denn ich<br />
mache das ja noch von Hand, nicht<br />
mit <strong>der</strong> Küchenmaschine!" Petra<br />
backt auch ihr Brot selbst, legt<br />
Gurken ein <strong>und</strong> kocht Marmelade.<br />
„Irgendwie ist es wie bei Oma vor<br />
100 Jahren", sagt Petra nachdenklich.<br />
„Aber mir macht es Spaß so zu<br />
leben. Zwischendurch wechsle ich<br />
dann mal wie<strong>der</strong> einen Wasserhahn<br />
aus o<strong>der</strong> repariere etwas. Mir<br />
wird es nicht langweilig."<br />
Ihr einfaches Leben finanziert<br />
Petra durch ihre Ersparnisse <strong>und</strong><br />
durch gelegentliche Zuschüsse<br />
von „<strong>der</strong> besten Mutter <strong>der</strong> Welt".<br />
Gerne hätte Petra in Gambia gearbeitet,<br />
aber eine neue Politik<br />
machte ihr einen Strich durch die<br />
Rechnung. „Mein Plan war, mir hier<br />
etwas aufzubauen <strong>und</strong> dann als<br />
Hebamme o<strong>der</strong> Arzthelferin arbeiten<br />
zu gehen. Aber Auslän<strong>der</strong><br />
müssen hier in Vorkasse jährlich<br />
eine Mindeststeuer von über 1 200<br />
Euro zahlen. Dazu kommt noch die<br />
Steuer, die von den Einkünften<br />
abhängig ist. So fand ich keinen<br />
Arbeitgeber, <strong>der</strong> mir ein so hohes<br />
Gehalt hätte bezahlen können,<br />
dass ich danach noch ein Einkommen<br />
gehabt hätte …", erzählt<br />
Petra. Das gleiche Problem hatte<br />
sie, als sie daran dachte, ein eigenes<br />
Geschäft zu betreiben. „Ich<br />
träumte von einem kleinen Laden,<br />
in dem ich Lebensmittel wie<br />
Nudeln <strong>und</strong> Reis verkaufe – was<br />
die Menschen auf dem Dorf halt so<br />
brauchen." Auch bei einem eigenen<br />
Laden wäre die Mindeststeuer<br />
von 1 200 Euro angefallen. „Dann<br />
dachte ich daran, ein Taxi zu kaufen.<br />
Ich wollte es selbst fahren,<br />
aber es gibt ein Gesetz, das sagt,<br />
dass Auslän<strong>der</strong> einen einheimischen<br />
Fahrer anstellen müssen.<br />
Dann ist es für mich aber nicht<br />
mehr rentabel." Daher bleibt es für<br />
Petra bei <strong>der</strong> Pflege ihres Gartens.<br />
132 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
133
BLICK IN DIE ZEIT<br />
„Gardengirl" nennt sie sich selbst –<br />
wenn auch mehr im Scherz. Gelegentlich<br />
bringt sie Gäste aus<br />
Deutschland in einem kleinen<br />
Anbau unter. Doch auch ohne diesen<br />
zusätzlichen Verdienst kommt<br />
Petra mit dem aus, was sie hat.<br />
Petras Kindheit<br />
Petra wuchs in Neureut auf, einem<br />
heutigen Stadtteil von Karlsruhe.<br />
In den 60er-Jahren des vergangenen<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts war es noch ein<br />
Dorf, <strong>und</strong> seine Bewohner pflegten<br />
ihre Gemüsegärten <strong>und</strong> hielten<br />
sich Hühner <strong>und</strong> Hasen. „Ich sehe<br />
immer noch meine Oma vor mir,<br />
wie sie mit dem Leiterwägelchen<br />
<strong>und</strong> ihrer Hacke auf dem Weg zum<br />
Acker war", erzählt Petra. „Im Sommer<br />
hat sich bei uns alles draußen<br />
abgespielt, wir haben auf dem<br />
Balkon zu Mittag <strong>und</strong> zu Abend<br />
gegessen. Mein Papa hat nach<br />
Feierabend <strong>und</strong> am Wochenende<br />
im Garten gearbeitet. Wir sind als<br />
Kin<strong>der</strong> auf Bäume geklettert, haben<br />
Frösche gefangen <strong>und</strong> waren<br />
ambia ist <strong>der</strong> kleinste Staat<br />
des afrikanischen Festlandes.<br />
Das Staatsgebiet erstreckt sich von<br />
<strong>der</strong> Atlantikküste als schmaler, nur<br />
bis 45 km breiter Streifen bei<strong>der</strong>seits<br />
des Flusses Gambia 375 Kilometer<br />
weit ins Landesinnere.<br />
Bis auf die Atlantikküste ist Gambia<br />
vollständig vom Gebiet Senegals<br />
umschlossen. Entlang <strong>der</strong> Küste<br />
befinden sich zahlreiche kilometerlange,<br />
mit Palmen bestandene<br />
Strände. Im Mündungsgebiet des<br />
Auf dem<br />
Gemüsemarkt<br />
bei Wind <strong>und</strong> Wetter draußen. Das<br />
habe ich nun so ähnlich wie<strong>der</strong> in<br />
meinem neuen Leben – <strong>und</strong> das ist<br />
genau das, was mir daran gefällt!"<br />
Warum es gerade Afrika sein musste,<br />
weiß sie selbst nicht so recht.<br />
Sicher sind es nicht die Frösche, die<br />
sich hereinschleichen, wenn die<br />
Mosiktotüren offen stehen <strong>und</strong> die<br />
sie jetzt in ihrer Küche o<strong>der</strong> Dusche<br />
fangen muss. „Keine Ahnung, was<br />
mir hier so gefällt", erzählt Petra.<br />
„Ich war auch schon in Asien, auf<br />
Malaysia, Brunei, in Thailand, auf Sri<br />
Lanka, dann war ich in Brasilien,<br />
in Amerika <strong>und</strong> natürlich auch in<br />
vielen europäischen Län<strong>der</strong>n, aber<br />
selbst, wenn es noch so schön <strong>und</strong><br />
interessant war, immer dachte ich:<br />
„Aber nächstes Mal gehst du wie<strong>der</strong><br />
nach Afrika. Ich muss wohl in<br />
Afrika meine Wurzeln haben …"<br />
Text <strong>und</strong> Fotos: Brigitte van Hattem<br />
Gambia gibt es ausgedehnte Mangrovensümpfe.<br />
Im Rest des Landes<br />
überwiegt Savanne, im Westen<br />
dominieren Feuchtsavanne <strong>und</strong><br />
Galeriewäl<strong>der</strong>, im Osten Trockensavanne.<br />
Am Fluss <strong>und</strong> seinen Ufern<br />
leben unter an<strong>der</strong>em Leoparden,<br />
Krokodile, Flusspferde, Affen <strong>und</strong><br />
mehrere Antilopenarten.<br />
Es leben verschiedene Volksstämme<br />
in Gambia, überwiegend Mandinka,<br />
aber auch Leute aus dem<br />
Senegal. Die Amtssprache ist englisch.<br />
Wenn sie die Schule besucht<br />
haben, sprechen sie französisch,<br />
aber Analphabetismus ist trotzdem<br />
sehr verbreitet. Das Volk ist<br />
arm, beson<strong>der</strong>s in den Dörfern.<br />
Richtige Arbeit gibt es nur in Städten.<br />
Da die meisten nichts gelernt<br />
haben <strong>und</strong> die Entfernungen mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln groß<br />
sind, leben die Einwohner von<br />
Gelegenheitsjobs πo<strong>der</strong> gehen in<br />
den Busch <strong>und</strong> hacken Feuerholz,<br />
das sie dann verkaufen.<br />
Urlaubsfreuden reuden<br />
2013<br />
RENNSTEIGHOtel KAMMWEG<br />
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„Herbstfarben im<br />
Schwarzwald“<br />
Anreise bis Ende November 2013<br />
6 Ta<br />
age (5 Nächte) im DZ inklusive:<br />
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5x reichhaltiges Frühstücksbuffet<br />
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4x Abendessen v. Buffet/Menü<br />
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1x 3-Gang-Menü - Schwarzwaldtypisches<br />
herbstliches Menü<br />
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1x Kaffee & Kuchen<br />
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1x Rücken-Nacken-Massage<br />
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Bademantel auf dem Zimmer<br />
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Thüringer Wald<br />
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Petersstraße 32/34 • D-04109 Leipzig<br />
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1x Begrüßungscocktail<br />
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2x reichhaltiges Frühstücksbuffet<br />
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134 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
Für alle Reisen gilt: Termine buchbar ab sofort <strong>und</strong> nach Verfügbarkeit, Feiertage ausgeschlossen! Eigene Hin-/Rückreise. Preise exklusive Kurtaxe. Programmän<strong>der</strong>ungen vorbehalten. EZ-Zuschlag, Kin<strong>der</strong>ermäßigung <strong>und</strong><br />
Verlängerungsnächte auf Anfrage. Kreditkartenzahlung gegen Gebühr. Für alle Veranstalter gilt: Komplementär: Koch Verwaltungs GmbH • Petersstraße 32/34 • D-04109 Leipzig / Geschäftsführer H. Eberle
Wasser, Wein <strong>und</strong> Wan<strong>der</strong>lust<br />
Am nördlichen Ufer des tiefblauen Bodensees,<br />
nur wenige Kilometer von Meersburg entfernt,<br />
wartet das idyllische Fischer- <strong>und</strong> Winzerdorf Hagnau<br />
darauf entdeckt zu werden.<br />
Blühende Gärten<br />
<strong>und</strong> üppige Ernten<br />
Eingebettet in einen riesigen Obst<strong>und</strong><br />
Weingarten, birgt Hagnau beinahe<br />
das ganz Jahr über eine Vielzahl<br />
von prächtigen Naturschätzen.<br />
Bereits im Frühjahr, wenn <strong>der</strong> Schnee<br />
auf den Berggipfeln langsam taut <strong>und</strong><br />
die Knospen <strong>der</strong> Obstbäume zu blühen<br />
beginnen, zeigt sich <strong>der</strong> kleine<br />
Ort am „Schwäbischen Meer“ von<br />
seiner schönsten Seite.<br />
Spätestens im Herbst, wenn knackige<br />
Äpfel, leckere Birnen <strong>und</strong> saftige<br />
Zwetschgen in Hülle <strong>und</strong> Fülle geerntet<br />
werden können, fühlt man sich<br />
hier wie im Garten Eden. Schmecken<br />
die süßen Früchtchen schon pur genossen<br />
einfach himmlisch, sind sie<br />
von den ortsansässigen Brennereien<br />
zu köstlichen Obstwässern gebrannt<br />
schlicht eine Sünde wert. Aus vollreifen<br />
Burg<strong>und</strong>ertrauben wird zudem<br />
eine echte lokale Spezialität destilliert:<br />
Das Hagnauer Torkelwasser lagert<br />
bis zu sechs Jahre im ehemaligen<br />
Rotweinbarrique <strong>und</strong> schmeichelt als<br />
hochprozentiger Edelbrand samtig<br />
weich Zunge <strong>und</strong> Gaumen.<br />
136 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
HAGNAU<br />
durch den historischen Holzfasskeller<br />
ein edles Hagnauer Tröpfchen<br />
verkostet wird, versteht sich<br />
fast von selbst.<br />
Im Wein liegt nicht<br />
nur die Wahrheit<br />
Der Weinbau hat im 1500-Seelenort<br />
Hagnau Tradition. Doch für die<br />
Weinbauern war das Leben bei -<br />
leibe nicht immer nur weinselig.<br />
Daran erinnert bis heute die Statue<br />
von Heinrich Hansjakob vor dem<br />
Hagnauer Rathaus. Hansjakob, <strong>der</strong><br />
von 1869 bis 1883 Pfarrer in Hagnau<br />
war, gründete 1881 in seiner Gemeinde<br />
die erste Winzergenossenschaft<br />
Badens <strong>und</strong> trug damit<br />
zur Rettung des traditonsreichen<br />
Weinbaus am Bodensee bei.<br />
Heute ist Hagnau mit r<strong>und</strong> 60 Winzerfamilien<br />
<strong>und</strong> einer 155 Hektar<br />
großen Rebfläche <strong>der</strong> größte genossenschaftliche<br />
Weinbaubetrieb<br />
am Bodensee. Seit 1993 betreiben<br />
die Hagnauer Winzer kontrolliert<br />
umweltschonenden Weinbau.<br />
Dazu gehören <strong>der</strong> Verzicht auf den<br />
Einsatz von Insektiziden, die Wahl<br />
Fleißige Hände beim „Wimmeln“<br />
<strong>der</strong> optimalen Rebstandorte, eine<br />
gute Bodenpflege, sorgsame Laub -<br />
arbeiten sowie die Lese ausschließlich<br />
von Hand. Die arbeitsintensive<br />
Bewirtschaftung danken Boden<br />
<strong>und</strong> Reben mit einer besseren<br />
Durchwurzelung, mehr Wasser -<br />
haltevermögen, einer optimalen<br />
Nährstoffaufnahme <strong>und</strong> schlussendlich<br />
mit einem qualitativ hochwertigen<br />
Wein. In Hagnau spricht<br />
aber niemand von <strong>der</strong> Weinlese.<br />
Dort geht man zum „Wimmeln“,<br />
obwohl man nicht genau weiß,<br />
woher dieser Begriff kommt. Die<br />
Einheimischen nehmen an, dass<br />
er dadurch entstanden ist, dass es<br />
zu dieser Zeit im Weinberg von<br />
Leuten wimmelt.<br />
Auf ebenso spannenden wie informativen<br />
Führungen kann mehrmals<br />
im Monat auf geschichtlichen<br />
Weinbauspuren gewandelt werden.<br />
Dass nach dem R<strong>und</strong>gang<br />
Wer lieber die Rebarbeit von heute<br />
begutachten möchte, kommt beim<br />
Gang mit dem Winzer durch die<br />
Reben auf seine Kosten <strong>und</strong> erfährt<br />
Wissenswertes über die im<br />
doppelten Wortsinn ausgezeichneten<br />
Weine Hagnaus. Denn aus<br />
den an sonnigen Südhängen<br />
reifenden Trauben werden unter<br />
Berücksichtigung ökologischer Aspekte<br />
Spitzenweine gekeltert, die<br />
in internationalen Wettbewerben<br />
bereits mehrfach mit goldenen<br />
Medaillen <strong>und</strong> Prädikaten wie<br />
„Wein des Jahres“ prämiert wurden.<br />
Die angebauten Rebsorten<br />
sind zum Großteil Müller-Thurgau,<br />
Blauer Spätburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er.<br />
Berufsfischer<br />
vom Bodensee<br />
Neben dem Wein ist Hagnau auch<br />
für seine frischen Fische bekannt.<br />
Andreas Meichle führt den <strong>Familie</strong>nbetrieb<br />
in <strong>der</strong> 14. Generation,<br />
den er vor sieben Jahren, nach dem<br />
Tod seines Vaters, übernommen<br />
hat, <strong>der</strong> bei seiner Arbeit auf dem<br />
See verunglückte.<br />
Eine St<strong>und</strong>e vor <strong>Sonne</strong>naufgang<br />
darf Andreas Meichle seine Netze<br />
einholen. Bereits um drei Uhr fährt<br />
er hinaus auf den See, damit <strong>der</strong><br />
fangfrische Fisch – vorwiegend<br />
Felchen, Seesaibling, Forellen,<br />
Barsch <strong>und</strong> Zan<strong>der</strong> – am späten<br />
Vormittag in den Feinkostläden,<br />
auf den Märkten <strong>und</strong> Restaurants<br />
erhältlich ist.<br />
Der frische Fisch wird filetiert<br />
Die Hansjakob-Statue<br />
vor dem Rathaus<br />
Stolz zeigt Andreas Meichle seinen<br />
geräucherten Fisch<br />
„Alte Schätze“ im<br />
Weinkeller<br />
138 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013
HAGNAU<br />
Der Naturbadestrand von<br />
Hagnau<br />
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Fischerei, Tourismus, Obstanbau<br />
<strong>und</strong> Wein sind die vier wirtschaftlichen<br />
Säulen Hagnaus.<br />
Entdeckungsreise<br />
Wenn <strong>der</strong> Herbst uns durch <strong>Sonne</strong><br />
<strong>und</strong> Nebel ein faszinierendes<br />
Lichtspiel zaubert, dann ist in<br />
Hagnau die schönste Wan<strong>der</strong>zeit.<br />
Man findet hier über 45 Kilometer<br />
Wan<strong>der</strong>wege, die sich zwischen<br />
Weinbergen in sanfthügeliger<br />
Landschaft o<strong>der</strong> direkt am See<br />
erstrecken.<br />
Aber auch abseits <strong>der</strong> Reben gibt<br />
es auf einem geführten Spaziergang<br />
durch Hagnau Interessantes<br />
zu entdecken. Eine Schnapsbrennerei<br />
<strong>und</strong> eine Fischerei sind nur<br />
zwei Stationen des mit amüsanten<br />
Anekdoten aus <strong>der</strong> Hagnauer<br />
Historie angereicherten R<strong>und</strong>gangs.<br />
Noch etwas tiefer in die<br />
Geschichte eintauchen kann man<br />
im Hagnauer Museum mit seiner<br />
interessanten stein- <strong>und</strong> bronzezeitlichen<br />
Sammlung o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Heinrich Hansjakob-Ausstellung.<br />
Kindheitserinnerungen werden<br />
hingegen im „Kleinen Museum“<br />
wach, in dem Puppen, Puppen -<br />
stuben <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es Spielzeug<br />
aus dem 19. <strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
gezeigt werden.<br />
Sport, Spaß <strong>und</strong> Spiel aber auch<br />
segeln, ru<strong>der</strong>n, Kajak o<strong>der</strong> Tretboot<br />
fahren, surfen o<strong>der</strong> schwimmen<br />
– für Wasserratten bleibt in<br />
Hagnau kaum ein Wunsch offen.<br />
Doch auch wer das kühle Nass<br />
nicht zu seinem bevorzugten<br />
Element zählt, muss auf Freizeit -<br />
vergnügen nicht verzichten. Auf<br />
dem kostenlosen Naturbadestrand<br />
lässt sich w<strong>und</strong>erbar entspannt in<br />
<strong>der</strong> <strong>Sonne</strong> dösen. Aktive Naturen<br />
haben auch die Möglichkeit von<br />
Mountainbike-Touren durch das<br />
hügelige Hagnauer Hinterland<br />
o<strong>der</strong> Nordic Walking durch Wald<br />
<strong>und</strong> Wiesen zu betreiben.<br />
Köstlichkeiten aus <strong>der</strong> Bodensee-<br />
Region finden Sie auf unserer<br />
„Kulinarischen Reise“ ab Seite 20.<br />
Infos:<br />
Tourist-Information Hagnau,<br />
Im Hof 1,<br />
88709 Hagnau.<br />
Tel.: 07532 430043,<br />
E-Mail: tourist-info@hagnau.de,<br />
www. hagnau.de<br />
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Wan<strong>der</strong>n auf dem Aphorismen<strong>und</strong><br />
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142 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
Weitere Angebote finden Sie ab Seite 146.<br />
Anzeigenschluss für die Dezember-Ausgabe 2013 ist <strong>der</strong> 11.10.2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
143
Die multimedialen Info- <strong>und</strong> Erlebniszentren<br />
des Vulkanparks entführen<br />
ihre Besucher mit Filmen<br />
<strong>und</strong> Exponaten in eine Welt, die oft<br />
tief unter <strong>der</strong> Erdoberfläche liegt.<br />
Aufregend sind auch die dortigen<br />
Experimentier- <strong>und</strong> Mitmach sta -<br />
tionen. Dort darf man alles anfassen,<br />
denn hier sind Mitmachen,<br />
Drücken <strong>und</strong> Hebeln ausdrücklich<br />
erwünscht.<br />
Als Einstieg in die Welt <strong>der</strong> Eifel -<br />
vulkane eignet sich das Infozentrum<br />
in Plaidt/Saffig. Es gilt als Tor<br />
zum Vulkanpark, weil es einen<br />
guten Überblick über die Vulkane<br />
<strong>der</strong> Eifel <strong>und</strong> die Bergwerks ge -<br />
schichte gibt. Es informiert auch<br />
über die Erlebniszentren sowie die<br />
20 Natur- <strong>und</strong> Industriedenkmäler.<br />
Höchster Kaltwasser -<br />
geysir <strong>der</strong> Welt<br />
Mit seiner 60-Meter-Fon -<br />
täne ist er <strong>der</strong> höchste<br />
Kaltwassergeysir <strong>der</strong><br />
Römerbergwerk, Lavakeller <strong>und</strong> Terra Vulcania<br />
Im Landkreis Mayen-Koblenz finden gerade <strong>Familie</strong>n im<br />
Vulkanpark viele interessante <strong>und</strong> abenteuerliche Ausflugsziele.<br />
Welt. Auf das Naturschauspiel können<br />
sich Groß <strong>und</strong> Klein im multimedialen<br />
Geysir-Erlebniszentrum<br />
vorbereiten. Hier in den An<strong>der</strong> -<br />
nacher Rheinanlagen gibt es jede<br />
Menge Infos zu Vulkanen <strong>und</strong> Geysiren.<br />
Interaktive Exponate vermitteln<br />
anschaulich die Erkenntnisse<br />
<strong>der</strong> Wissenschaft.<br />
Für die jüngsten Besucher, die noch<br />
nicht lesen können, wurden Audiodialoge<br />
<strong>und</strong> spezielle Hörspiele<br />
vorbereitet. Mit dem Schiff geht es<br />
zum wichtigsten Teil des Ausflugs,<br />
zum Geysirsprung, denn dieses<br />
Naturschauspiel live zu erleben,<br />
versetzt alle in Erstaunen.<br />
Wie bei den<br />
alten Römern<br />
Wer die harte <strong>und</strong> gefährliche<br />
Arbeitswelt römischer Bergarbeiter<br />
kennenlernen möchte, den<br />
wird das Römerbergwerk Meurin<br />
bei Kretz faszinieren. Dort tauchen<br />
die Besucher in ein Bergwerk ein,<br />
in dem die Römer schon vor r<strong>und</strong><br />
2000 Jahren Tuffstein abbauten.<br />
Der Tuffstein stammt aus den mä -<br />
chtigen Ablagerungen des Laacher<br />
See-Vulkans. In authentischer Stollenatmosphäre<br />
versetzt ein Kurzfilm<br />
die Zuschauer mitten in die<br />
Welt des römischen Bergbaus.<br />
Vulkane erleben<br />
Viel zu erleben gibt es auch im<br />
Lava-Dome Mendig, zu dem ein<br />
imposanter Lavakeller gehört. Besucher<br />
können den Vulkanismus<br />
Text <strong>und</strong> Fotos: djd / Vulkanpark GmbH, Koblenz /AnkDesign, istockphoto.com<br />
multimedial mit allen Sinnen erleben.<br />
Beson<strong>der</strong>s aufregend ist <strong>der</strong><br />
Abstieg in die Erde. 30 Meter geht<br />
es hinab, denn tief unter <strong>der</strong> Stadt<br />
Mendig liegt ein erkalteter Lavastrom,<br />
in dem seit dem späten Mittelalter<br />
Gestein abgebaut wurde.<br />
Geschichte des<br />
Basaltabbaus<br />
Das Erlebnis museum Terra Vulcania<br />
in Mayen zeigt das Erbe <strong>der</strong><br />
Vulkane. Auf einer Zeitreise durch<br />
7000 Jahre erfahren die Besucher<br />
des Zentrums alles über den Basaltabbau.<br />
An den „Arbeitsplätzen”<br />
<strong>und</strong> in <strong>der</strong> „Werkhalle” stehen die<br />
vielfältigen Verarbeitungsschritte,<br />
aber auch die sozialen Aspekte <strong>der</strong><br />
Arbeit in den damaligen Steinbrüchen<br />
im Mittelpunkt. Das Zentrum<br />
liegt an den alten Steinbrüchen<br />
des Mayener Grubenfeldes.<br />
Nach so viel Neuem ist eine Wan<strong>der</strong>ung<br />
in <strong>der</strong> idyllischen Osteifel<br />
genau das Richtige, um die Eindrücke<br />
noch einmal Revue passieren<br />
zu lassen <strong>und</strong> die außergewöhnliche<br />
vulkanische Landschaft zu<br />
erleben. Auf Wan<strong>der</strong>wegen durchquert<br />
man Wäl<strong>der</strong> <strong>und</strong> Fel<strong>der</strong>,<br />
Steinbrüche <strong>und</strong> Vulkankegel o<strong>der</strong><br />
erreicht die Burg Eltz <strong>und</strong> die Abtei<br />
Maria Laach am gleichnamigen<br />
Vulkansee.<br />
Infos:<br />
Vulkanpark GmbH,<br />
Infozentrum,<br />
Rauschermühle 6,<br />
56637 Plaidt.<br />
Tel.: 02632 9875-0,<br />
Fax: 02632 9875-20,<br />
E-Mail: info@vulkanpark.com,<br />
www.vulkanpark.com<br />
Der höchste Kaltwassergeysir<br />
<strong>der</strong> Welt<br />
Steinerne Spuren im<br />
Römerbergwerk Meurin<br />
Die Stollen im Lavakeller Mendig strahlen<br />
eine faszinierende Atmosphäre aus
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146 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013 <strong>Ratgeber</strong> 147
DINO hat mal<br />
nachgeforscht<br />
„Verflixt, schon wie<strong>der</strong><br />
ein neues Gesetz!“ o<strong>der</strong><br />
„blöd, da wird wie<strong>der</strong> was<br />
per Gesetz geregelt.“ Diese<br />
o<strong>der</strong> ähnliche Sprüche<br />
habt ihr, meine lieben<br />
DINO-Fre<strong>und</strong>e, sicherlich<br />
schon gehört, zum<br />
Beispiel, wenn <strong>der</strong> Vater<br />
morgens in die Zeitung<br />
schaut.<br />
Wer macht eigentlich<br />
die Gesetze?<br />
Dazu fällt mir ein Zitat ein, das ich<br />
beim Stöbern nach guten Beispielen<br />
für diesen Beitrag fand:<br />
„Es gibt auf <strong>der</strong> Welt über dreißig<br />
Millionen Gesetze, um die zehn<br />
Gebote durchzuführen!“ Wenn ihr<br />
das lest, kann ich mir euer Kopfschütteln<br />
vorstellen, mir ging es<br />
genauso. Ist es wirklich so schwer<br />
<strong>und</strong> so kompliziert, vorgegebene,<br />
vernünftige Regeln einzuhalten?<br />
Doch ob die ungeheuerliche<br />
Zahl von Gesetzen, zitiert vom<br />
berühmten Arzt <strong>und</strong> Philosophen<br />
Albert Schweitzer, <strong>der</strong> 1952 mit<br />
dem Friedensnobelpreis geehrt<br />
wurde, heute noch stimmt, o<strong>der</strong><br />
ob sie sogar noch höher ist, das<br />
lass ich zahlenmäßig mal offen.<br />
Doch eines weiß ich genau:<br />
Es werden täglich neue Gesetze<br />
verfasst, beschlossen <strong>und</strong> ver -<br />
kündet – r<strong>und</strong> um die Welt.<br />
Es werden nicht weniger – auch<br />
wenn hier <strong>und</strong> da mal ein überholtes<br />
o<strong>der</strong> unsinniges Gesetz<br />
gelöscht wird. Aber mal ganz<br />
ehrlich, ohne Gesetze, Regeln,<br />
Gebote geht es nun mal nicht in<br />
unserer Welt mit über sieben -<br />
Milliarden Menschen. Mit dieser<br />
Erkenntnis müssen wir leben,<br />
wenn wir – zumindest wie bei<br />
uns in Europa, um das mal als<br />
Beispiel zu nennen – in unserem<br />
bewährten Ordnungsgefüge die<br />
Tage verbringen wollen.<br />
Stellt euch nur mal vor, es gäbe<br />
keine Gesetze für den Straßen -<br />
verkehr – totales Chaos wäre<br />
damit angesagt.<br />
Das wussten schon<br />
die alten Römer<br />
Bevor ich euch berichte, wie<br />
heute bei uns ein Gesetz<br />
gemacht wird, schauen wir erst<br />
mal in die Historie <strong>der</strong> Gesetz -<br />
gebung. Natürlich gab es unter<br />
den Stammesgesellschaften <strong>der</strong><br />
frühen Menschen noch keine<br />
Gesetze, wie wir sie kennen. Aber<br />
ich kann mir gut vorstellen, dass<br />
ein <strong>Familie</strong>nältester o<strong>der</strong> ein<br />
erfahrener Jäger schon gewisse<br />
Vorgaben machte – <strong>und</strong> sei es<br />
nur die Entscheidung, wer das<br />
größte Stück Fleisch bekommt –<br />
<strong>und</strong> eben diese Vorgaben auch<br />
handgreiflich o<strong>der</strong> allein durch<br />
seinen machtvollen Auftritt<br />
durchsetzte. Und alle an<strong>der</strong>en<br />
folgten ihm, hörten auf ihn, ohne<br />
dass da irgendetwas festgeschrieben<br />
war, denn das gab es<br />
noch nicht.<br />
Doch schon zu Zeiten <strong>der</strong> alten<br />
Römer war Gesetz ein fester<br />
Begriff. So ist das ca. 450 vor<br />
Christus eingeführte „Zwölftafel-<br />
gesetz“ ein gutes Beispiel dafür,<br />
wie damals im antiken Rom<br />
wirtschaftliches, politisches <strong>und</strong><br />
religiöses Leben geregelt war.<br />
Es waren damals tatsächlich<br />
zwölf hölzerne Tafeln, die auf<br />
dem Forum Romanum (ein Zentrum<br />
für Versammlungen <strong>und</strong><br />
wichtige religiöse Bauten) ausgestellt<br />
waren <strong>und</strong> allen verkündeten,<br />
was damals Sache war –<br />
also erlaubt o<strong>der</strong> verboten.<br />
Im Mittelalter waren Gesetze<br />
vorrangig von <strong>der</strong> Einhaltung<br />
religiöser Vorschriften bestimmt.<br />
Allen voran war es <strong>der</strong> Hl. Thomas<br />
von Aquin, <strong>der</strong> überdies allen<br />
Naturgesetzen eine überragende<br />
Stellung zuschrieb <strong>und</strong> so auch<br />
großen Einfluss nahm auf die<br />
Gesetzestexte im christlichen<br />
Europa seiner Zeit. Es war ein<br />
weiter Weg bis zum Deutschen<br />
Gr<strong>und</strong>gesetz, auf dem<br />
die Verfassung heute in Deutschland<br />
beruht. Ich zitiere mal nur<br />
den Paragraphen 1 aus dem<br />
Gr<strong>und</strong>gesetz:<br />
„Die Würde des Menschen ist<br />
unantastbar. Sie zu achten <strong>und</strong> zu<br />
schützen ist Verpflichtung aller<br />
staatlichen Gewalt.“ Das sind<br />
große Worte mit tiefem Inhalt,<br />
die ihr jetzt schon als Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />
Jugendliche auf dem Weg zum<br />
Erwachsensein kennen sollt, denn<br />
man kann die starken Worte auch<br />
übersetzen in: „Du sollst die<br />
Meinung, die Kultur, die Religion<br />
deines Kumpels, deiner Fre<strong>und</strong>in<br />
achten – <strong>und</strong> notfalls auch helfen<br />
sie zu bewahren.“ Ihr wisst genau,<br />
was ich damit meine, denn ihr<br />
habt es alle schon erlebt, dass ein<br />
Mitschüler, eine Mitschülerin für<br />
eine abweichende Meinung, eine<br />
ausgefallene Art sich zu kleiden,<br />
eine beson<strong>der</strong>e Vorliebe<br />
148 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
149
gehänselt o<strong>der</strong> sogar gemobbt<br />
wurde, wie das heute heißt, <strong>und</strong><br />
was ich, euer RATGEBER-DINO,<br />
schlicht ganz unmöglich finde.<br />
Nicht aus dem<br />
Ärmel geschüttelt<br />
Als ich mit meinen Kumpels<br />
RAPPL <strong>und</strong> QUIETSCH zusammensaß<br />
<strong>und</strong> diesen Beitrag erarbeitete,<br />
sagte RAPPL in seiner<br />
direkten Art: „DINO, vor allem<br />
musst du unseren jungen Fre<strong>und</strong>en<br />
klarmachen, dass ein Gesetz<br />
nicht irgendwo aus dem Ärmel<br />
geschüttelt wird. Dass sich da<br />
nicht irgendwelche Leute aus <strong>der</strong><br />
Regierung zusammentun <strong>und</strong><br />
einfach mal so beschließen, dass<br />
dieses o<strong>der</strong> jenes ab sofort<br />
erlaubt, verboten o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>t<br />
ist. So geht das nämlich nicht.<br />
Ein Gesetz wird hart erarbeitet<br />
<strong>und</strong> es dauert oft sehr lange, bis<br />
sich alle über die Formulierung<br />
<strong>und</strong> die Wirkung des Gesetzes<br />
einig sind. Glaube mir DINO,<br />
wenn du das ganz klarmachst,<br />
wird sich mancher von unseren<br />
jungen Lesern an den Kopf greifen<br />
<strong>und</strong> sich fragen: „Hallo, was<br />
habe ich denn dazu bisher für<br />
einen Blödsinn gedacht.“<br />
Ich habe RAPPLS Worte übernommen,<br />
denn ich kann es auch<br />
nicht deutlicher sagen. Aber nun<br />
will ich so verständlich wie möglich<br />
zeigen, wie <strong>der</strong> Weg zu einem<br />
Gesetz verläuft. Ich weiß, das liest<br />
sich umständlich <strong>und</strong> knochentrocken,<br />
<strong>und</strong> am besten, ihr lest<br />
es zweimal, um alles zu verstehen<br />
– aber danach seid ihr<br />
schlauer, versprochen.<br />
B<strong>und</strong>esrat, B<strong>und</strong>estag o<strong>der</strong> meistens die B<strong>und</strong>esregierung<br />
schlagen ein Gesetz vor. Dieses Dokument ist <strong>der</strong><br />
„Gesetzes vorschlag“.<br />
Der Vorschlag geht zur Prüfung zum B<strong>und</strong>esrat.<br />
Der Vorschlag wird dort evtl. in Teilen o<strong>der</strong><br />
ganz geän<strong>der</strong>t <strong>und</strong> heißt jetzt „Gesetzentwurf“.<br />
Der Entwurf wird dem B<strong>und</strong>estag zur<br />
Diskussion vorgelegt …<br />
… <strong>und</strong> geht dann zum zuständigen Ausschuss im<br />
B<strong>und</strong>estag, wird dort wie<strong>der</strong> diskutiert <strong>und</strong> man<br />
hört auch die Meinung von Experten dazu.<br />
Der Ausschuss verän<strong>der</strong>t jetzt den „Gesetzentwurf“ nach<br />
seinen Einsichten <strong>und</strong> gibt den Entwurf zurück zum …<br />
… B<strong>und</strong>estag, wo er wie<strong>der</strong> diskutiert wird.<br />
Der B<strong>und</strong>estag verabschiedet den „Gesetzentwurf“.<br />
Der Entwurf geht nun an den B<strong>und</strong>esrat.<br />
Der B<strong>und</strong>esrat diskutiert den „Gesetzentwurf“. Wenn sich<br />
die Mitglie<strong>der</strong> nicht einig werden, also nicht zustimmen,<br />
geht <strong>der</strong> Entwurf an den Vermittlungsausschuss, <strong>der</strong> ihn<br />
noch einmal verän<strong>der</strong>n kann.<br />
Wenn <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrat schließlich zustimmt,<br />
unterzeichnet <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eskanzler o<strong>der</strong> die<br />
B<strong>und</strong>eskanzlerin den „Gesetzentwurf“.<br />
Jetzt muss auch noch <strong>der</strong> B<strong>und</strong>espräsident<br />
den „Gesetzentwurf“ unterzeichnen.<br />
Der „Gesetzentwurf“ wird nun im<br />
B<strong>und</strong>esgesetzblatt veröffentlicht <strong>und</strong><br />
tritt damit als neues „Gesetz“ in Kraft.<br />
Respekt, liebe DINO-Fre<strong>und</strong>e,<br />
wenn ihr euch bis zu diesem<br />
Punkt vorgearbeitet habt. Vorschlag:<br />
die Tabelle ausschnippeln<br />
<strong>und</strong> bereitlegen für ein entsprechendes<br />
Thema in <strong>der</strong> Schule. Ihr<br />
wisst ja – gut vorbereitet sein ist<br />
schon die halbe Einser-Note.<br />
Was ist ein Gesetz?<br />
Wir haben gelernt, dass <strong>der</strong><br />
Mensch seit Urzeiten ein ganz<br />
natürliches Bedürfnis hat nach<br />
dauerhafter, gleichmäßiger Regelung<br />
aller Verhaltensweisen, aller<br />
Bedürfnisse innerhalb seiner<br />
<strong>Familie</strong>, seiner Gemeinschaft. Und<br />
damit das alles auf festen Füßen<br />
steht, haben die Menschen heute<br />
dafür ihre Gesetze. Im Duden<br />
heißt es dazu: „Das Gesetz ist eine<br />
vom Staat festgesetzte, rechtlich<br />
verbindliche Vorschrift.“<br />
Wer dagegen verstößt, macht sich<br />
strafbar. Das ist übrigens auch <strong>der</strong><br />
Unterschied zu Regeln o<strong>der</strong><br />
Geboten, die <strong>der</strong> Mensch mit<br />
seinem Gewissen beherrschen<br />
<strong>und</strong> entscheiden muss, die aber<br />
keine Gesetzeskraft haben. Lei<strong>der</strong><br />
ist das auch <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>, warum<br />
Regeln so gern umgestoßen <strong>und</strong><br />
Gebote einfach nicht beachtet<br />
werden.<br />
Wer jetzt denkt: „Na ja, DINO, nun<br />
reicht’s aber mit den Gesetzen,<br />
ich mach eh am liebsten,<br />
was ich will,<br />
Hast Du noch keine PS Vita?<br />
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<strong>und</strong> meistens klappt das ja auch!“<br />
– all jenen rechne ich an, dass wir<br />
heute ein beson<strong>der</strong>s strammes<br />
Kapitel aufgeschlagen haben,<br />
wozu es viel Verständnis braucht.<br />
Aber, liebe Fre<strong>und</strong>e, mein Anliegen<br />
ist ja nicht nur, dass ihr nachdenkt,<br />
wenn wie<strong>der</strong> mal jemand<br />
meint: „Oooch, da haben die da<br />
oben in <strong>der</strong> Regierung sich wie<strong>der</strong><br />
mal was einfallen lassen.“<br />
Nein, es geht mir auch darum,<br />
dass ihr in eurem eigenen<br />
Umfeld Regeln <strong>und</strong><br />
Gebote beachtet,<br />
ohne dass die gleich<br />
zum formalen Gesetz<br />
erhoben werden<br />
müssen. Es reicht schon, wenn ihr<br />
akzeptiert <strong>und</strong> respektiert, dass<br />
eure Eltern, eure Lehrer<br />
gelegentlich (o<strong>der</strong> auch öfter!)<br />
ganz an<strong>der</strong>er Meinung sind als<br />
ihr. Wer aber meint, er müsste<br />
dann sofort das Handtuch werfen<br />
<strong>und</strong> sauer in <strong>der</strong> Ecke bleiben<br />
150 <strong>Ratgeber</strong> 9/2013<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
151
o<strong>der</strong> aus Trotz ganz <strong>und</strong> gar das<br />
Gegenteil machen, <strong>der</strong> ist von<br />
vornherein am kürzeren Hebel.<br />
Erinnert euch, was ihr gerade<br />
gelesen habt, wie lange es dauert,<br />
bis ein Gesetz erarbeitet,<br />
diskutiert <strong>und</strong> beschlossen ist. Da<br />
müsste doch erst recht in eurem<br />
<strong>Familie</strong>n- o<strong>der</strong> Fre<strong>und</strong>eskreis mit<br />
offener Ansage <strong>und</strong> guten Argumenten<br />
alles zu machen, alles zu<br />
klären sein. Denkt einfach mal<br />
dran, wenn euch das nächste Mal<br />
etwas quergeht.<br />
Zu diesem Thema zuletzt noch<br />
ein Spaß aus unserer Mitte.<br />
QUIETSCH <strong>und</strong> RAPPL kabbeln<br />
sich gern, wenn auch nur zum<br />
Spaß. Doch wenn QUIETSCH<br />
seinen Kumpel wie<strong>der</strong> mal<br />
wegen seiner Hasenohren<br />
veräppelt, wird er knatschig.<br />
Nachdem dieser<br />
Artikel im Kasten war,<br />
wehrte er sich mit einem<br />
kernigen Spruch: „Vergiss<br />
nicht, wir leben in einem Land<br />
mit Gr<strong>und</strong>gesetz. Auch die Würde<br />
eines Erdferkels ist unantastbar!“<br />
Recht hat er, denn das gilt bei<br />
uns auch für alle Tiere.<br />
Im nächsten Beitrag schauen wir<br />
zurück in die DINO-Vergangenheit<br />
– zu Typen groß wie Häuser,<br />
schnell <strong>und</strong> gefährlich – <strong>und</strong><br />
dann ratzfatz vom Erdboden verschw<strong>und</strong>en.<br />
Es gibt viel Neues<br />
aus <strong>der</strong> DINO-Forschung.<br />
Mit Gruß an alle in unserer<br />
RATGEBER-<strong>Familie</strong><br />
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73230 Kirchheim/Teck.<br />
Tel.: 07021 97 49-0,<br />
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33014 Bad Driburg.<br />
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88709 Hagnau.<br />
Tel.: 07532 10 30,<br />
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Impressum<br />
RATGEBER FRAU UND FAMILIE<br />
erscheint im 107. Jahrgang<br />
monatlich bei<br />
J. WECK GmbH u. Co. KG Verlag<br />
Wehratalstraße 3, 79664 Wehr<br />
Telefon 07761 935-0<br />
Abo-Service DEUTSCHLAND<br />
<strong>und</strong> Österreich:<br />
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Heuriedweg 19, 88131 Lindau<br />
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Einzelheftpreis € 3,– im Jahres-<br />
Abonnement (12 Hefte) € 29,40.<br />
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o<strong>der</strong> im Zeitschriftenhandel.<br />
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Redaktion:<br />
Eberhard Hackelsberger (verantwortl.)<br />
Essen,Trinken: Renate Heß, Julia Heinrich,<br />
Heidi Deutschmann,<br />
Mode, Handarbeit, Kosmetik: Anja Kunz<br />
Ges<strong>und</strong>heit, Medizin: Karin Lohsa<br />
Touristik, Unterhaltung: Anita Brockhoff<br />
Layout: Diana Läuger, Jette Greiner<br />
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Eberhard Hackelsberger (verantwortl.)<br />
Juliane Möller, Kerstin Greim<br />
Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 53.<br />
Vertrieb: Joachim Harant<br />
Druck: Burda Druck GmbH<br />
Umschlag: Druckhaus Kaufmann, Lahr<br />
Repro: PIXELRAUSCH<br />
design & produktion e. K.<br />
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lesniewski-, Microstockfish-,<br />
Meddy Popcorn-,<br />
Raffalo-, raven-, Richard<br />
Oechsner-, Schlierner-,<br />
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Für unverlangt eingesandte Manuskripte <strong>und</strong><br />
Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />
Allen Einsendungen bitte Rückporto<br />
bei legen. Nachdruck nur mit<br />
ausdrück licher Genehmigung<br />
des Verlags.<br />
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Wir<br />
gratulieren<br />
Kulinarisches Quiz (S. 47)<br />
Lösungswort: WEIZEN<br />
Die 5 Vitaliano-Pastatöpfe von Silit<br />
mit den Nudelpaketen Pasta Klassiker<br />
von Birkel sind auf dem Weg zu:<br />
C. Bayer, Oberschneiding. –<br />
H. Lanzellotti,<br />
Schorndorf. –<br />
A. Occhinegro,<br />
Albstadt. –<br />
K. Schmerer,<br />
Kirchheim. –<br />
B. Trybel,<br />
Wittenberg.<br />
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3<br />
9<br />
Auflösung <strong>und</strong> Gewinner <strong>der</strong><br />
Juni-Rätsel <strong>und</strong> Verlosungen Ihres<br />
RATGEBER <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong><br />
Preisrätsel 6/2013 (S. 93)<br />
Das gesuchte Lösungswort:<br />
ADOPTION<br />
Mit den zwei Gutscheinen von<br />
Grillfürst über je 500 € können sich<br />
diese Gewinner eine tolle Grillausrüstung<br />
zusammenstellen:<br />
U. Stollenwerk, Eschborn. –<br />
G. Wöhl, Augsburg.<br />
Verlosung<br />
„Nintendo Land“ (S. 151)<br />
Eine Wii U mit dem Spiel „Nintendo<br />
Land“ sowie einen Verzehrgutschein<br />
von lieferheld.de hat <strong>Familie</strong><br />
Klein aus Bottrop gewonnen.<br />
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S. 156/157<br />
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SUDOKU 6 (S. 155)<br />
Die gesuchte Lösungszahl: 945<br />
Die 5 Jahresabonnements<br />
„RATGEBER <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong>“,<br />
zusammen mit einem Sammeleinband<br />
<strong>und</strong> einem Inhaltsverzeichnis,<br />
gehen an:<br />
V. Diser, Angermünde. –<br />
W. Henzler, Kernen. –<br />
E. Joachim, Knetzgau. –<br />
I. Kempe, Falkenhain. –<br />
T. Penzkofer, Regensburg.<br />
Super-Rätsel 6/2013<br />
(S. 156/157)<br />
Der gesuchte Spruch:<br />
LEBEN HEISST BEOBACHTEN<br />
Die 5 Samsonite-Trolleys, gefüllt<br />
mit Pflegesets von frei®, verreisen<br />
mit diesen Gewinnern:<br />
M. Ahrens, Lübeck. –<br />
B. Crantz, Biesenthal. –<br />
U. Ginter, Herrenberg. –<br />
Y. Hay, Ludwigsburg. –<br />
R. Just, Gengenbach.<br />
Auf den 8 Porzellan-Sets von<br />
Kahla, zur Verfügung gestellt von<br />
Kerrygold Butter, wird serviert bei:<br />
B. Bürkl, Schwabach. –<br />
H. Evangelista, Alsdorf. –<br />
A. Graner, Oldenburg. –<br />
D. Holst, Langgöns. –<br />
A. Rammes, Haselünne. –<br />
U. Reithe,<br />
Dresden. –<br />
K. Volk, Wermelskirchen.<br />
–<br />
B. Zitzke,<br />
Nobitz.<br />
Die Gewinner <strong>der</strong><br />
20 €-Geldpreise:<br />
U. Baus, Kirkel. –<br />
B. Berger, Münster. –<br />
G. Bernheim, Hamburg. –<br />
H. Birnstiel, Helmstedt. –<br />
P. Bohlinger, Magstadt. –<br />
I. Born, Bruchsal. –<br />
A. Brandl, Kirchroth. –<br />
B. Danner, Offenburg. –<br />
U. Fitzner, Goch. –<br />
U. Frohs, Taunusstein. –<br />
M. Gunzenhauser,<br />
Ellwangen. –<br />
F. Koziol, Lengede. –<br />
E. März, Ascholding. –<br />
E. Rössler, Kornwestheim. –<br />
C. Scheurich, Wertheim. –<br />
G. Schmier, Schlitz. –<br />
C. Schmitt, Nie<strong>der</strong>werrn. –<br />
K. Urban, Wiesbaden. –<br />
E. Weiss, Adlkofen. –<br />
C. Wiedmann, Bietigheim-<br />
Bissingen.<br />
Teilnahmebedingungen<br />
Wenn Sie an einem Preisrätsel o<strong>der</strong> an<br />
einer Verlosung aus diesem Heft teilnehmen<br />
möchten, können Sie dies auf zwei<br />
Arten tun:<br />
1. Per Telefon: Jedes Rätsel <strong>und</strong> jede<br />
Verlosung hat eine eigene Telefonnummer.<br />
Sie finden die entsprechende<br />
Telefonnummer direkt beim Rätsel.<br />
Rufen Sie unter dieser Telefonnummer<br />
an <strong>und</strong> geben Sie dann die Lösung o<strong>der</strong><br />
das Kennwort <strong>und</strong> Ihre Adresse durch.<br />
(Ein Anruf aus dem deutschen Festnetz<br />
kostet 0,50 €, ggf. abweichende Tarife<br />
aus dem Mobilfunknetz.)<br />
2. Postkarte: Senden Sie eine<br />
ausreichend frankierte Postkarte<br />
(keinen Brief) mit dem entsprechenden<br />
Kennwort sowie gegebenenfalls dem<br />
Lösungswort bzw. -satz an:<br />
RATGEBER <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong><br />
>> Kennwort
B<strong>und</strong>,<br />
Bündnis<br />
Sprudelgetränk<br />
ebenso<br />
Schmortopf<br />
Edelsteinimitation<br />
Rufname<br />
<strong>der</strong><br />
Taylor<br />
dt. politische<br />
Partei<br />
(Abk.)<br />
dt. Adelshaus<br />
(... <strong>und</strong><br />
Taxis)<br />
deutsches<br />
B<strong>und</strong>esland<br />
Einheit<br />
d. elektr.<br />
Spannung<br />
Zwerg<br />
<strong>der</strong><br />
Edda<br />
9<br />
1<br />
feine<br />
Gewebeart<br />
uneigennützig<br />
Hornklee<br />
Lenkbeil<br />
Eislaufdisziplin<br />
ein elektrischer<br />
Bauteil<br />
(Kw.)<br />
20<br />
Vorname<br />
des<br />
Autors<br />
Follet<br />
8<br />
Greifvogel<br />
Fremdwortgegner<br />
Hauptgott<br />
<strong>der</strong><br />
nord.<br />
Sage<br />
29<br />
altchin.<br />
Erfin<strong>der</strong><br />
des<br />
Papiers<br />
Vorname<br />
<strong>der</strong><br />
Nielsen †<br />
höchster<br />
Vulkan<br />
Hawaiis<br />
Anrufen<br />
Gottes<br />
medizinisch:<br />
Bein,<br />
Knochen<br />
span.,<br />
italienisch:<br />
eins<br />
Tendenzen<br />
10<br />
japan.<br />
Kampfsportarten<br />
alle<br />
zwei<br />
6<br />
kehren<br />
3<br />
norddt.<br />
Universitätsstadt<br />
Binnenmeer<br />
in Kasachstan<br />
9amerika-<br />
nischer<br />
Erfin<strong>der</strong><br />
† 1931<br />
Ehrenzeichen<br />
aus<br />
Metall<br />
Heilpflanze<br />
24<br />
ital.<br />
Schauspielerin<br />
(Sophia)<br />
englisch:<br />
<strong>und</strong><br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22<br />
röm.<br />
Göttin<br />
<strong>der</strong><br />
Jagd<br />
Augenblick<br />
US-<br />
Jazzmusiker<br />
† 1944<br />
ohne<br />
Inhalt<br />
21<br />
wahlfrei<br />
französisch:<br />
Straße<br />
7<br />
engl.<br />
Parlamentsentscheid<br />
hochhieven<br />
Ohrklipp<br />
in Knopfform<br />
4<br />
ein Teilbereich<br />
<strong>der</strong><br />
Kirche<br />
Metzgerprodukt<br />
weidm.:<br />
Hirschkuh<br />
griech.<br />
Göttin<br />
<strong>der</strong><br />
Jugend<br />
2<br />
ehem.<br />
schwed.<br />
Popgruppe<br />
japanische<br />
Münze<br />
Schuldverschreibung<br />
26<br />
General<br />
i. Dreißigjährigen<br />
Krieg<br />
Verein<br />
eine<br />
Schacheröffnung<br />
dt. Stadt<br />
im Dreilän<strong>der</strong>eck<br />
Segeltakelung<br />
15<br />
gegerbte<br />
Tierhaut<br />
18<br />
Freude<br />
an<br />
etwas<br />
offerieren<br />
Bierproduktionsbetrieb<br />
Glasbruchstück<br />
Ratschlag<br />
25<br />
eifrig,<br />
arbeitsam<br />
unterrichten<br />
Spielstand<br />
(engl.)<br />
französische<br />
Hafenstadt<br />
31<br />
16<br />
astrol.<br />
Schicksalsdeutung<br />
Sportgröße<br />
ungarischer<br />
Würdenträger<br />
Luftwi<strong>der</strong>standsbeiwert<br />
dt. Automobilpionier<br />
(Adam) †<br />
Windschattenseite<br />
US-<br />
Komiker<br />
(Jerry)<br />
Stadtteil<br />
von Paris<br />
(St. ...)<br />
Ausruf<br />
des<br />
Frierens<br />
22<br />
absurd<br />
haltbares<br />
Tierprodukt<br />
Kin<strong>der</strong>baustein<br />
Binnengewässer<br />
behauener<br />
Bruchstein<br />
11<br />
erhöhte<br />
Körpertemperatur<br />
28<br />
Soldat<br />
in <strong>der</strong><br />
Ausbildung<br />
lähmende<br />
Furcht<br />
17<br />
ein<br />
Edelgas<br />
elektrostatische<br />
Einheit<br />
(Abk.)<br />
13<br />
12<br />
3./4. Fall<br />
von „wir“<br />
Männername<br />
rohrartiger<br />
Gegenstand<br />
Klostervorsteher<br />
Beweise<br />
<strong>der</strong> Abwesenheit<br />
Tarnfärbung<br />
bei Tieren<br />
19<br />
Schande<br />
23 24 25 26 27 28 29 30 31<br />
5<br />
Name<br />
von zwei<br />
süddt.<br />
Flüssen<br />
dt. R<strong>und</strong>funksen<strong>der</strong><br />
(Abk.)<br />
Erholungspause<br />
englische<br />
Schulstadt<br />
Schlange<br />
im<br />
„Dschungelbuch“<br />
Segelkommando:<br />
wendet!<br />
Zahlwort<br />
23<br />
feiner<br />
Spott<br />
27<br />
zartrot<br />
Kfz-Z.<br />
Schwerin<br />
Bergbach<br />
Figurenbewegung<br />
b.<br />
Schach<br />
Küstenschiff,<br />
Segeljacht<br />
14<br />
ein US-<br />
Geheimdienst<br />
am<br />
Tagesende<br />
durch<br />
Regeln<br />
vereinheitlicht<br />
delikates<br />
Abenteuer<br />
30<br />
Abk.:<br />
Registertonne<br />
WWP2013-09<br />
Kochkurs für zwei<br />
in Dresden<br />
Kochfans können sich jetzt<br />
Anregungen von den besten<br />
Köchen Deutschlands<br />
holen. Unter dem Titel „Die<br />
Lidl-Kochschule“ führt <strong>der</strong><br />
Lebensmittelhändler in 12 Städten einen<br />
Kochkurs durch. Die Kurse sind kostenlos<br />
<strong>und</strong> werden von den Chefköchen <strong>der</strong><br />
besten Kochschulen durchgeführt. Wir verlosen zwei<br />
Teilnahmeplätze für den Gewinner <strong>und</strong> eine Begleitperson<br />
für den Kochkurs im „Kochloft Dresden“ inklusive<br />
zwei Übernachtungen im zentral gelegenen<br />
Hotel „Elbflorenz“ vom 18. − 20. 10. 2013 sowie einem<br />
Reisekostenzuschuss von 150 €.<br />
Bewerbungen für weitere Kochkursplätze sind<br />
möglich unter www.lidl-rezeptideen.de<br />
o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Facebookseite von Lidl.<br />
3 x Urlaubsgepäck<br />
Egal, ob Sommer- o<strong>der</strong><br />
Winterurlaub − auf einen<br />
leichten <strong>und</strong> dennoch<br />
geräumigenr Koffer kann<br />
man nicht verzichten.<br />
Daher verlost Soventol<br />
drei elegante Cubelite-<br />
Trolleys (66 cm) von Samsonite mit jeweils einer Tube<br />
Soventol W<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Heilgel. In <strong>der</strong> Reiseapotheke<br />
sollten Soventol-Produkte nicht fehlen, denn damit<br />
gehören <strong>Sonne</strong>nbrand- o<strong>der</strong> <strong>Sonne</strong>nallergie, Insektenstiche,<br />
leichte allergische Rötungen o<strong>der</strong> trockene<br />
juckende Haut schnell <strong>der</strong> Vergangenheit an.<br />
Schürf- o<strong>der</strong> Schnittw<strong>und</strong>en heilen mit dem W<strong>und</strong><strong>und</strong><br />
Heilgel deutlich schneller als bei trockener<br />
W<strong>und</strong>heilung. Weitere Infos unter www.soventol.de.<br />
Jedes Set hat einen Wert von 354 €.<br />
Außerdem: 20 Geldgewinne zu je 20 €.<br />
Es gilt den Lösungsspruch zu finden, den die 31 Zahlenfel<strong>der</strong> in<br />
unserem Kreuzwort-Rätsel ergeben. Geben Sie uns diesen per Tele fon<br />
unter <strong>der</strong> Nummer 01378 9090 1031 durch (ein Anruf aus dem<br />
deutschen Festnetz kostet 0,50 €, ggf. abweichende Tarife aus dem<br />
Mobilfunknetz). O<strong>der</strong> schicken Sie uns den Lösungsspruch auf einer<br />
ausreichend frankierten Postkarte. Kennwort „Super- Rätsel 9“.<br />
Adresse sowie Teilnahmebedingungen auf Seite 155.<br />
9/2013<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
157
VORSCHAU<br />
auf Oktober 2013<br />
Schätze im Glas<br />
<strong>Quitten</strong><br />
Ab Freitag, 27. September 2013<br />
bei Ihrem Zeitschriftenhändler!<br />
Happy Halloween<br />
Ideen zum Basteln <strong>und</strong> Gruseln<br />
Deckel drauf!<br />
Süßes <strong>und</strong> Herzhaftes ver -<br />
stecken sich unter Teigdecken<br />
Österreichische Klassiker<br />
Kuchen <strong>und</strong> Torten aus<br />
unserem Nachbarland<br />
Multitalent Brot<br />
Genießen Sie Brot als Auflauf,<br />
Salat, Suppe o<strong>der</strong> Torte<br />
Natürliche Schönmacher<br />
Weintrauben liefern kostbares<br />
Kernöl <strong>und</strong> vitaminreiches<br />
Fruchtfleisch zur Pflege <strong>der</strong> Haut<br />
Endlich Schluss mit Frieren!<br />
Wir geben Tipps, wie Sie die<br />
kühle Jahreszeit ges<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
wohlig warm überstehen<br />
Heilung auf leisen Sohlen<br />
Fußreflexzonenmassage<br />
Selbst gestrickt<br />
Kin<strong>der</strong>maschen<br />
kunterbunt<br />
W<strong>und</strong>ervolles WiesenBett<br />
Das wahre Lan<strong>der</strong>lebnis<br />
Womit Großmutter<br />
noch würzte<br />
Vergessene Kräuterschätze