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plus Magazin Sanft in Rente (Vorschau)

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Willkommen<br />

im Oktober<br />

Titelbild: Sab<strong>in</strong>e Braun; Foto Editorial: Peter Rigaud/shotview photographers; Illustration: Mareile Busse<br />

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Sie ganz h<strong>in</strong>ten.<br />

Lass uns den Garten doch auch mal nur<br />

genießen, sagt me<strong>in</strong>e Frau bisweilen, wenn sie ganz<br />

entspannt mit e<strong>in</strong>em Buch unter dem Apfelbaum <strong>in</strong> der Hängematte<br />

schaukelt, während ich, auch am Sonntag, mal hierh<strong>in</strong>,<br />

mal dah<strong>in</strong> eile, hier noch etwas zu tun sehe, dort noch etwas zupfen<br />

oder schneiden muss. Während sie glaubt, ich könne doch so<br />

auf gar ke<strong>in</strong>en Fall entspannen, ist für mich dieses Hier-und-dortetwas-Tun<br />

die pure Erholung. Es hat lange gebraucht, bis ich dies<br />

für mich akzeptieren konnte, dass nicht jeder Mensch auf die gleiche Art<br />

entspannt. Früher habe ich mir dann immer gewünscht, auch mich<br />

e<strong>in</strong>fach nur an den Strand oder auf e<strong>in</strong>e Wiese zu legen und den<br />

Wolken beim Ziehen nachschauen zu können. Und weil ich es<br />

nicht konnte, wurde ich unruhig, bekam schlechte Laune<br />

– Entspannung wurde zu Stress. Und ich beneidete Menschen,<br />

die <strong>in</strong>tuitiv das zum Entspannen taten, was ihnen guttat.<br />

Umso mehr habe ich mich über unsere große Geschichte<br />

ab S. 22 gefreut, weil – <strong>in</strong>zwischen wissenschaftlich bewiesen<br />

– jeder Mensch anders entspannt. Das Entscheidende<br />

ist: Man muss dies suchen – und f<strong>in</strong>den. Vielleicht<br />

ist dies e<strong>in</strong>e der wichtigsten Aufgaben der zweiten<br />

Lebenshälfte: mit den Kräften zu haushalten<br />

– und das zu f<strong>in</strong>den, was immer wieder<br />

neue Kraft gibt. Ich b<strong>in</strong> sicher, dass s<br />

Sie auch <strong>in</strong> dieser Ausgabe von <strong>plus</strong><br />

viele Ideen f<strong>in</strong>den, die Ihre Akkus<br />

immer wieder<br />

aufladen. Viel Spaß<br />

beim Lesen, Ihr<br />

Jürgen S<strong>in</strong>n, chefredakteur<br />

10 | 2013<br />

3


im Oktober 2013<br />

BRUSTKREBS<br />

»SO HABEN<br />

WIR DEN<br />

KREBS<br />

BESIEGT!«<br />

Brustkrebs! 74 000 Frauen bekommen die Diagnose pro<br />

Schatzkästchen Nürnbergs Altstadt strotzt<br />

Jahr. Und was dann? E<strong>in</strong> besonderer Ratgeber klärt auf. 62 vor Geschichte und spannenden Geschichten. 80<br />

Besser leben<br />

10 Wissen Sie noch? Früher<br />

war 1 x je Woche<br />

Waschtag. Und heute ...?<br />

12 Mary Roos über Fußball,<br />

Handwerken und Mut.<br />

14 Hosen mit Wow-Effekt<br />

Weil sie Problemzonen<br />

geschickt kaschieren.<br />

20 Die richtige Hose Der<br />

perfekte Schnitt für<br />

Ihren Figur-Typ.<br />

22 So tanke ich auf Wie<br />

schafft man es, se<strong>in</strong>e<br />

Akkus gezielt aufzuladen?<br />

E<strong>in</strong> Test und viele<br />

gute Tipps verraten es.<br />

Genießen<br />

31 Mit Freunden kochen.<br />

32 Süß und so besonders<br />

Neue Liebl<strong>in</strong>gskuchen<br />

überraschen mit Gemüse.<br />

38 Gut zum Fuß So erkennt<br />

man gesunde Schuhe.<br />

41 Gesicht re<strong>in</strong>igen E<strong>in</strong>e<br />

Leser<strong>in</strong> testet die neuen<br />

elektrischen Bürsten.<br />

42 Haar-Ausfall! Was Friseure,<br />

Hautärzte und<br />

Heilpraktiker empfehlen.<br />

45 Gesünder mit Fisch<br />

Klassische Rezepte mit<br />

Lachs & Co. aufpeppen.<br />

Fühlen<br />

49 Gewusst? Neugier<br />

hält das Gehirn jung.<br />

50 Ist das gerecht?<br />

Warum haben viele das<br />

Gefühl, dass es immer<br />

ungerechter zugeht?<br />

Schlanke Figur?<br />

55 Unser rotes Cabrio<br />

E<strong>in</strong>e Liebesgeschichte.<br />

56 Tierische Tipps Was<br />

man von Hund und<br />

Katze lernen kann.<br />

Gesund bleiben<br />

61 Sex als Mediz<strong>in</strong>.<br />

62 Brustkrebs – und dann?<br />

Kaum e<strong>in</strong>e Diagnose<br />

wirft so viele Fragen<br />

auf. Und wer könnte sie<br />

besser beantworten als<br />

Leser<strong>in</strong>nen, die bereits<br />

Brustkrebs besiegten …<br />

69 Die 7 besten Müsli<br />

Für Figur, Haut, Herz!<br />

72 Me<strong>in</strong> Schlafwunder<br />

Leser über kle<strong>in</strong>e<br />

... bekommt man durch Fitness-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, klar. Aber es gibt auch raff<strong>in</strong>ierte<br />

Hosen, die dank Schnitt und Muster e<strong>in</strong>e tolle Figur zaubern, ab S. 14<br />

4 10 | 2013


Abnehmen mit Müsli?<br />

Das funktioniert tatsächlich. Denn selbst gemischt können Flocken & Co. kle<strong>in</strong>e Wunder<br />

bewirken: Blutdruck senken, B<strong>in</strong>degewebe straffen & vieles mehr. Schon Appetit? S. 69<br />

NEU! JETZT MEHR SE<br />

Oktober 2013<br />

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DER EXTRA RATGEBER VON<br />

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Extraheft<br />

Zum Heraustrennen und Sammeln<br />

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Viele Paare wollen sich und<br />

die K<strong>in</strong>der absichern – und<br />

übersehen, dass viele Details<br />

erhebliche Gefahren bergen.<br />

Gefährliche Fallen <strong>in</strong><br />

Ihrem Testament?<br />

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<strong>Sanft</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Rente</strong> – das<br />

s<strong>in</strong>d die neuen Wege<br />

Mehr Geld, ger<strong>in</strong>ge Abschläge, flexible<br />

Arbeit: So planen Sie das Berufsende S. 16<br />

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recht<br />

Immer öfter Streit<br />

ums Krankengeld<br />

Was tun, wenn die Krankenkasse Geld<br />

plötzlich verweigert? S. 10<br />

P-GR1013_001_Cover.<strong>in</strong>dd 1 27/08/13 11:57<br />

4<br />

BERLINER TESTAMENT<br />

Viele Paare haben e<strong>in</strong><br />

Testament und ahnen<br />

nicht, welche Fallen im<br />

Erbfall drohen.<br />

Fotos: Sab<strong>in</strong>e Braun, Tobias Gerber/laif, Stockfood, Malw<strong>in</strong>e Schomburg,<br />

Shutterstock, privat (5); Illustration: Sab<strong>in</strong>e von Riewel<br />

Mehr Gemüse essen? Das<br />

geht jetzt auch mit Kuchen!<br />

Tricks mit erstaunlicher<br />

Wirkung.<br />

76 Reden Sie sich stark<br />

Warum uns Selbstgespräche<br />

so guttun.<br />

78 Tolles Bauchgefühl<br />

10 geniale Übungen<br />

für die Verdauung!<br />

Erleben<br />

79 Paraderolle für Charakterkopf<br />

Matthias Habich.<br />

80 Zu Besuch bei Dürer<br />

Nürnbergs idyllische<br />

Altstadt verzaubert.<br />

86 Lieber wär’ ich Bäuer<strong>in</strong><br />

… gesteht die Schauspieler<strong>in</strong><br />

Juliane Köhler.<br />

90 Angelika Euler<br />

32<br />

Kraft tanken im Garten, beim Kochen. Jeder<br />

Mensch muss se<strong>in</strong> eigenes Rezept dafür f<strong>in</strong>den. 22<br />

Selber machen<br />

91 Niedliche Nähkissen<br />

aus Stoffresten.<br />

92 Die neue Woll-Lust Tolle<br />

und dennoch e<strong>in</strong>fache<br />

Strick- und Häkel-Ideen.<br />

96 Hauswurz Niedliche<br />

Deko mit dem pflegeleichten<br />

Ste<strong>in</strong>gewächs.<br />

Ihre Seiten<br />

102 Leserfrage Was zeichnet<br />

die gute Gastgeber<strong>in</strong> aus?<br />

102 Geld Wie können junge<br />

Leute vorsorgen?<br />

104 Me<strong>in</strong> Engagement<br />

105 PC-Seite Was tun, wenn<br />

der Computer streikt?<br />

106 Ihre Briefe<br />

Rubriken<br />

6 Besser leben<br />

48, 100 Sudoku<br />

58 Sonnenstrahlen<br />

60 Rätsel<br />

99 Impressum<br />

108 <strong>Vorschau</strong><br />

110 Zum Schluss<br />

Unsere Titel-Themen<br />

erkennen Sie<br />

an der unterstrichenen<br />

Seitenzahl.<br />

Die neue Woll-Lust<br />

Mal wieder häkeln, stricken, nichts Schwieriges,<br />

sondern D<strong>in</strong>ge, die ganz leicht gel<strong>in</strong>gen. Jetzt auf S. 92<br />

9<br />

HELM BEIM RADELN<br />

PFLICHT?<br />

Achtung, viele<br />

Versicherer weigern sich,<br />

nach Unfällen zu zahlen.<br />

10<br />

STREIT UMS<br />

KRANKENGELD<br />

Was tun, wenn die<br />

Kasse sich weigert?<br />

12<br />

SICHERES<br />

ZUHAUSE<br />

Der Ratgeber, um<br />

Haus und Wohnung<br />

e<strong>in</strong>bruchsicher zu<br />

machen.<br />

15<br />

ZAHLT DIE<br />

HAUSRAT-POLICE?<br />

Dann s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>bruch-<br />

Schäden gedeckt.<br />

16<br />

SANFT<br />

IN RENTE<br />

Die Hälfte arbeiten,<br />

trotzdem fast das<br />

gleiche E<strong>in</strong>kommen.<br />

22<br />

IHRE FRAGEN<br />

<strong>plus</strong>-Experten antworten.<br />

24<br />

MUSTERBRIEF<br />

Richtiges Testament<br />

für Ehepaare.<br />

10 | 2013<br />

5


Besser leben<br />

im Oktober<br />

Jetzt das<br />

Frühjahr planen<br />

Herbst-Zeit ist Garten-Zeit. Wer<br />

den Garten umgestalten möchte,<br />

sollte im Internet www.gardena.de/<br />

mygarden ausprobieren. Mit e<strong>in</strong>em<br />

sehr hübschen Programm kann<br />

alles am PC realistisch geplant und<br />

ausprobiert werden. Übrigens: Wer<br />

regelmäßig im Garten arbeitet, ist<br />

schlanker und fitter.<br />

Großeltern<br />

Gut essen<br />

Auf -ose<br />

achten<br />

AUTHENTISCH SEIN<br />

Absurde Welt: Der immer stärkere gesellschaftliche<br />

Leistungs- und Konkurrenzdruck führt<br />

bei Müttern und Großmüttern dazu, dass sie<br />

sich immer weniger trauen, nur ihrer Intuition<br />

zu folgen. Vor allem im Verhältnis zu K<strong>in</strong>dern<br />

und Enkeln fühlten sie sich gedrängt, e<strong>in</strong>e bestimmte<br />

Rolle zu erfüllen. Doch Enkel wünschen<br />

sich authentische Großeltern. Was tun?<br />

Nicht perfekt se<strong>in</strong> wollen!<br />

K<strong>in</strong>der K<strong>in</strong>der se<strong>in</strong> lassen!<br />

Auf Oma-Ratgeberbücher verzichten!<br />

Auf eigene Erfahrungen vertrauen!<br />

1 000 Menschen<br />

erkranken pro Tag<br />

an Diabetes II, u. a.<br />

weil das Essen zu<br />

viele Kalorien enthält.<br />

Deshalb auf<br />

die Zutatenliste<br />

bei Lebensmitteln<br />

achten, auch bei<br />

Salzigem und<br />

Herzhaftem. Überall<br />

ist Zucker dr<strong>in</strong>.<br />

Gut erkennbar an<br />

der Endung -ose.<br />

Blutdruck<br />

Gesündere<br />

Werte<br />

Nun zweifeln auch die ersten<br />

Herz-Spezialisten die e<strong>in</strong>st so<br />

strengen Vorgaben für e<strong>in</strong>en<br />

gesunden Blutdruck an. Der<br />

Europäische Kardiologen-Verband<br />

empfiehlt jetzt 140 mm<br />

Hg als systolischen Wert und<br />

nicht mehr wie bisher 130 mm<br />

Hg. 140 mm Hg sei selbst bei<br />

Vorerkrankungen, Diabetes<br />

oder Nierenschäden ausreichend,<br />

es gäbe ke<strong>in</strong>e Beweise,<br />

dass e<strong>in</strong> durch Medikamente<br />

weiter abgesenkter Wert das<br />

Risiko e<strong>in</strong>er Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankung verr<strong>in</strong>gere.<br />

Vor den Kardiologen hatten<br />

vor Kurzem auch führende<br />

Internisten bei Cholester<strong>in</strong>-<br />

Werten e<strong>in</strong>e Kehrtwende e<strong>in</strong>geläutet,<br />

bei der e<strong>in</strong>st unerschütterlich<br />

festgelegte<br />

Richtwerte zurückgenommen<br />

wurden (siehe auch Ausgabe<br />

9/2013).<br />

Glück<br />

Seien Sie<br />

nostalgisch<br />

Dies macht im Alltag<br />

gelassener, stärkt das<br />

Herz, verh<strong>in</strong>dert sogar<br />

das Gefühl von Langeweile<br />

und E<strong>in</strong>samkeit.<br />

Das fand der niederländische<br />

Arzt Tim Wildschut<br />

heraus. Wer beispielsweise<br />

immer e<strong>in</strong><br />

paar alte Fotos dabei<br />

hat, gerne Musik aus<br />

der eigenen Jugend<br />

höre oder sich an alten<br />

D<strong>in</strong>gen erfreue, sei<br />

psychisch stabiler.<br />

„Nostalgie spielt e<strong>in</strong>e<br />

wichtige psychologische<br />

Rolle, um gelassener<br />

zu bleiben.“<br />

Luxus<br />

Immer mehr<br />

„Flexitarier“<br />

Frauen verzichten zunehmend<br />

auf Fleisch, so e<strong>in</strong>e<br />

Studie der Unis Hohenheim<br />

und Gött<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong><br />

Viertel aller Bundesbürger<br />

esse bewusst wenig<br />

Fleisch; bei Frauen ist der<br />

Anteil noch höher. Hauptgrund<br />

sei nicht der Tierschutz,<br />

sondern die Sorge<br />

um die Gesundheit.<br />

Der freiwillige Verzicht<br />

gilt heute als Zeichen<br />

von bewusstem Luxus.<br />

6 10 | 2013


Butternuss-Kürbis – schmeckt kräftig und samtig;<br />

ideal als Basis für Suppen und E<strong>in</strong>töpfe.<br />

Kürbis formt<br />

die Figur<br />

Wenig Kalorien (gerade 25! je 100 g), viele<br />

Vitalstoffe (Kalium, Magnesium, Eisen, Kalzium) –<br />

das mögen Ärzte <strong>in</strong> Kürbis. Wer jedoch gutes,<br />

gesundes und jahreszeitlich passendes Essen mag,<br />

liebt Kürbis, weil das Gemüse so vielseitig ist.<br />

Probieren Sie also jetzt öfter mal e<strong>in</strong>e andere Sorte:<br />

Muskat-Kürbis – sehr pikant; perfekt als Gemüse zu Braten.<br />

Hokkaido-Kürbis – sehr fe<strong>in</strong>er, aromatischer Geschmack<br />

mit festem Fleisch; ideal zum Füllen (siehe unten).<br />

Fotos: Getty Images, Stockfood, Shutterstock; Illustration: Dietmar Lochner/Flora/Picture Press<br />

10 | 2013<br />

7


Besser leben<br />

im Oktober<br />

Iris Berben<br />

Etwas Neues<br />

starten<br />

Am 12. Oktober ist Iris Berben<br />

zum letzten Mal im ZDF<br />

als „Rosa Roth“ zu sehen.<br />

Obwohl die Serie zu den<br />

erfolgreichsten TV-Krimis<br />

gehört, will Berben jetzt<br />

etwas Neues machen. „Es<br />

ist wichtig, dass man, auch<br />

wenn man älter ist, immer<br />

wieder zu neuen Ufern aufbricht,<br />

weil sich sonst Langeweile<br />

<strong>in</strong>s Leben<br />

schleicht.“ Wichtig sei, dass<br />

man sich selbst als Mensch<br />

mag und nicht darauf achtet,<br />

was andere sagen. „Ich<br />

habe viele Jahre gebraucht,<br />

um mich zu mögen. Erst <strong>in</strong><br />

den letzten Jahren gel<strong>in</strong>gt<br />

mir dies besser.“<br />

„Je älter ich werde, desto<br />

stärker spüre ich die<br />

Sehnsucht nach Leben.“<br />

Iris Berben, die im August ihren 63. Geburtstag feierte<br />

Fotos: Michael Bernhard/glampool, Brücke-Museum Berl<strong>in</strong> © 2013 Pechste<strong>in</strong> Hamburg/Tökendorf/Roman März, PR<br />

8 10 | 2013


2 200<br />

englische Begriffe müssen<br />

die Mitarbeiter der Deutschen<br />

Bahn nun wieder auf<br />

Deutsch lernen. Statt „Service<br />

Po<strong>in</strong>t“, „call a bike“,<br />

„Hotl<strong>in</strong>e“ „Flyer“ oder<br />

„Counter“ soll es nun wieder<br />

– e<strong>in</strong>fach und für jeden<br />

verständlich – „Information“,<br />

„Miet-Fahrrad“, „Service-Nummer“,<br />

„Faltblatt“<br />

oder „Schalter“ heißen.<br />

Vielen Dank, liebe Bahn!<br />

5D<strong>in</strong>ge, die jung halten:<br />

• Täglich 5 Portionen<br />

Obst und Gemüse.<br />

• Viele Carot<strong>in</strong>oide essen,<br />

also Tomaten, Karotten,<br />

Paprika, Aprikosen.<br />

• Täglich 30 M<strong>in</strong>uten<br />

lang bewegen.<br />

• Das Gehirn jeden Tag<br />

neu fordern.<br />

• Jeden Tag lachen.<br />

Quelle: Prof. Michaela Axt-<br />

Gadermann, Hochschule<br />

Coburg, www.bleibjung.de<br />

110<br />

Millionen Menschen g<strong>in</strong>gen im letzten Jahr <strong>in</strong> Museen. Am<br />

beliebtesten: Kunst- und kunsthistorische Museen. Wenn Sie<br />

auch Lust auf besondere Ausstellungen haben, dann diese …<br />

• NOCH SCHNELL HIN: Dass große Künstler kle<strong>in</strong>e Kunst auf<br />

Postkarten bannen können, zeigt <strong>in</strong> Hamburg das Ernst Barlach-<br />

und das Jenisch-Haus, jeweils bis 29. 9.<br />

• DÄMMERUNG UND LICHT – Nordische Malerei 1860 bis 1920,<br />

Hypo-Kunsthalle <strong>in</strong> München, bis 13. 10.<br />

• RALF KERBACH: Nachtzug Deutschland. Man weiß so wenig<br />

über die Kunst der DDR. Kerbach gehört zu den Künstlern, die<br />

vor dem Mauerfall emigrierten. Heute ist er Professor <strong>in</strong> Dresden.<br />

Kulturspeicher im Schloss Oldenburg – ab 27. 9.<br />

• CREDO: die Christianisierung Europas im Mittelalter: Paderborn,<br />

Diözesanmuseum, Kaiserpfalz, Galerie Abd<strong>in</strong>ghof, bis 4. 1.<br />

100<br />

Jahre alt wird die Wimperntusche.<br />

Beauty-Experten<br />

raten älteren<br />

Frauen, mit Mascara die<br />

Augen zu betonen, weil<br />

die Wimpern mit den<br />

Jahren dünner werden.<br />

170<br />

Euro muss man etwa<br />

ausgeben, um e<strong>in</strong> qualitativ<br />

gutes Paar Wanderstiefel<br />

zu bekommen, so<br />

die Stiftung Warentest.<br />

Gute Stiefel für Frauen<br />

im Test waren:<br />

•Aku Trekker Lite II GTE,<br />

•Globetrotter Kaikkiallai<br />

•Hanwag Nazcat GTX<br />

•Hanwag Yellowstone GTX<br />

•Lowa Cam<strong>in</strong>o GTX<br />

•Lowa Khumbu II GTX<br />

•La Sportiva Omega GTX<br />

•Me<strong>in</strong>dl Air Revolution<br />

•Me<strong>in</strong>dl Borneo 2 GTX<br />

•North Face Verbera<br />

Am 3. 10.<br />

ist Tag der Deutschen<br />

E<strong>in</strong>heit – und überall<br />

weht die deutsche Flagge.<br />

Aber wissen Sie,<br />

wann sonst offiziell geflaggt<br />

wird? Am Volkstrauertag;<br />

27. Januar<br />

(Opfer des Nationalsozialismus);<br />

1. Mai (Tag der<br />

Arbeit); 5. Mai (Europatag);<br />

23. Mai (Verkündigung<br />

Grundgesetz); 17.<br />

Juni (DDR-Aufstand); 20.<br />

Juli (Hitler-Attentat)<br />

sowie an Wahltagen zum<br />

Bundestag und Europäischen<br />

Parlament.<br />

66<br />

Prozent der Verbraucher<br />

würden ke<strong>in</strong>e Kleidung<br />

kaufen, die unter menschenunwürdigen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen<br />

hergestellt wurde.<br />

Das Problem: Man<br />

erkennt dies nicht. Denn<br />

laut EU-Recht wird das<br />

Land als Herstellungsland<br />

genannt, <strong>in</strong> dem der<br />

letzte Produktionsschritt<br />

getan wird. Auch wenn<br />

nur e<strong>in</strong> Knopf angenäht<br />

wird. Nun will die EU für<br />

mehr Klarheit sorgen<br />

– doch die Textil-Ketten<br />

wehren sich …<br />

10 | 2013<br />

9


W Ä S C H E<br />

früher ...<br />

E<strong>in</strong> Waschtag<br />

hatte 15 Schritte<br />

• Am Abend vorher<br />

schmutzige Wäsche<br />

sortieren.<br />

• Holz und Kohle für<br />

Kessel besorgen.<br />

• Wäsche <strong>in</strong> Bottichen<br />

mit Soda e<strong>in</strong>weichen,<br />

über Nacht<br />

stehen lassen.<br />

• In aller Frühe Wasser<br />

e<strong>in</strong>füllen, Feuer<br />

anzünden.<br />

• Wäsche auswr<strong>in</strong>gen,<br />

e<strong>in</strong>seifen und<br />

Flecken ausbürsten.<br />

• Kochbrühe mit<br />

Holzstab umrühren,<br />

Wäsche <strong>in</strong> der Lauge<br />

niederdrücken.<br />

• Nach Kochen<br />

Wäsche e<strong>in</strong>zeln auf<br />

Waschbrett rubbeln.<br />

• In Wanne schwenken,<br />

evtl. bläuen.<br />

• Bleichen auf dem<br />

Rasen, aufhängen;<br />

Kessel re<strong>in</strong>igen.<br />

Diese Waschuhren<br />

gehörten<br />

zur Grundausstattung<br />

<strong>in</strong><br />

fast allen<br />

Waschkellern<br />

- gewaschen<br />

wurde nach<br />

Stundenplan.<br />

HEUTE IST<br />

GROSSE<br />

WÄSCHE ...<br />

Das war vor 50 oder 60 Jahren e<strong>in</strong> großes Ereignis, das<br />

die Frauen e<strong>in</strong>er Familie über Tage beschäftigte. Und<br />

heute? E<strong>in</strong> Knopfdruck – fertig! Wie sehr Technik Hausarbeit<br />

veränderte und erleichterte, stellte Kar<strong>in</strong> Schürer fest.<br />

1954<br />

mussten sich berufstätige<br />

Frauen e<strong>in</strong>en Tag<br />

Urlaub nehmen, um<br />

Wäsche zu waschen.<br />

OMO …<br />

... war <strong>in</strong> den 60ern<br />

e<strong>in</strong>es der meistverkauften<br />

Waschmittel.<br />

Dann verschwand<br />

es. In Afrika ist OMO<br />

nach wie vor die<br />

Nummer 1.<br />

H<strong>in</strong>ter<br />

e<strong>in</strong>er Wand<br />

aus Dampf<br />

„An Waschtagen<br />

verschwanden<br />

Oma, Tante und<br />

me<strong>in</strong>e Mutter h<strong>in</strong>ter<br />

e<strong>in</strong>er Wand aus<br />

Dampf. Alles wurde<br />

von Hand gemacht,<br />

weshalb<br />

die drei rissige<br />

und raue Hände<br />

hatten. Waschtag<br />

war alle vier Wochen,<br />

im W<strong>in</strong>ter<br />

weniger. Deshalb<br />

trugen wir die<br />

Sachen länger.“<br />

Kar<strong>in</strong> Schürer<br />

(70) aus Köln<br />

Fotos: Interfoto (2), Prisma (2), TV-Yesterday/Fotof<strong>in</strong>der, Shutterstock, privat (2)<br />

10 10 | 2013


W A S C H E N<br />

Porentief<br />

sauber & re<strong>in</strong><br />

7,6 Kilo Waschmittel<br />

verbraucht jeder<br />

Bundesbürger heute<br />

– so viel wie noch<br />

nie zuvor. Gleichzeitig<br />

belastet das<br />

Waschen Flüsse<br />

und Bäche so wenig<br />

wie nie. Anders als<br />

<strong>in</strong> den 70ern, als<br />

Schaumberge auf<br />

Flüssen überall<br />

Alltag waren.<br />

ERST MAL<br />

SEHEN, WAS<br />

QUELLE HAT<br />

Anfang der 60er<br />

revolutionierte<br />

der Quelle-Katalog<br />

das Waschen, als<br />

der erste Vollautomat<br />

(Privileg) für<br />

unter 1.000 Mark<br />

angeboten wurde.<br />

... heute<br />

Unglaublich günstig<br />

In den 50er-Jahren musste man mehr als e<strong>in</strong> halbes Jahr<br />

für e<strong>in</strong>e Waschmasch<strong>in</strong>e arbeiten, heute wenige Tage.<br />

63,4<br />

1954<br />

1,3<br />

2012<br />

Preis e<strong>in</strong>er Waschmasch<strong>in</strong>e <strong>in</strong> % des Jahresgehalts<br />

Welche<br />

Veränderungen<br />

im Alltag s<strong>in</strong>d<br />

für Sie am<br />

bee<strong>in</strong>druckendsten?<br />

Schreiben Sie uns.<br />

Adresse Seite 3.<br />

Den ersten<br />

Werbe-Spot ...<br />

... für Waschmittel drehten<br />

1956 die enorm<br />

populären Schauspieler<br />

Beppo Brem und Liesl<br />

Karlstadt für ... Persil!<br />

Wer darüber<br />

schmunzeln möchte:<br />

www.youtube.com/<br />

watch?v=s2iVRi0_EDg<br />

1963<br />

2012<br />

225<br />

1955<br />

37<br />

2013<br />

10% 94%<br />

7 x weniger Wasser Fast jeder hat heute<br />

e<strong>in</strong>e Waschmasch<strong>in</strong>e<br />

Wasserverbrauch<br />

je Waschgang <strong>in</strong> Liter<br />

Haushalte mit e<strong>in</strong>er<br />

Waschmasch<strong>in</strong>e<br />

1963<br />

kam mit<br />

Lenor der<br />

erste Weichspüler auf<br />

den Markt – und machte<br />

auch das Bügeln leichter.<br />

Heute benutzt jeder 3 l<br />

Weichspüler im Jahr.<br />

10 | 2013<br />

11


BESSER LEBEN<br />

3 M<strong>in</strong>uten mit<br />

Mary Roos<br />

„Man ist nie zu<br />

alt fürs Risiko“<br />

Neues wagen, sich etwas trauen – das<br />

geht auch mit 64, f<strong>in</strong>det die Sänger<strong>in</strong>.<br />

Als K<strong>in</strong>d wollte ich …<br />

… „Theater<strong>in</strong>“ werden. Als Vierjährige war das für<br />

mich e<strong>in</strong> Mix aus Sänger<strong>in</strong> und Schauspieler<strong>in</strong>.<br />

Mit 17 träumte ich von …<br />

… der Hochzeit mit dem Richtigen. Mit 19 hab ich’s<br />

probiert. Mite<strong>in</strong>ander alt geworden s<strong>in</strong>d wir nicht.<br />

Glücksmomente s<strong>in</strong>d für mich …<br />

… e<strong>in</strong> Ausflug <strong>in</strong> die Natur oder der Auftritt mit<br />

me<strong>in</strong>er tollen, jungen Jazz-Band.<br />

Lachen kann ich …<br />

… über vieles, zum Beispiel den Comedian Wolfgang<br />

9. 1. 1949 <strong>in</strong> B<strong>in</strong>gen geboren.<br />

Zweimal verheiratet und<br />

geschieden, e<strong>in</strong> Sohn aus 2. Ehe.<br />

1972 Durchbruch beim<br />

Grand Prix (3. Platz): „Nur die<br />

Liebe lässt uns leben“.<br />

IHR LEBEN<br />

Trepper. Mit se<strong>in</strong>er irren Analyse von Schlagertexten<br />

br<strong>in</strong>gt er mich immer wieder zum Lachen.<br />

E<strong>in</strong> Satz, der me<strong>in</strong> Handeln bee<strong>in</strong>flusst …<br />

„Wer weiß, wozu es gut ist!“ Den sagte me<strong>in</strong>e<br />

Mutter immer, wenn etwas nicht klappte.<br />

Stolz b<strong>in</strong> ich …<br />

… darauf, alles alle<strong>in</strong>e gepackt zu haben. Zum<br />

Beispiel e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d ohne Partner aufgezogen zu haben,<br />

nach Rückschlägen wieder aufgestanden zu se<strong>in</strong>.<br />

Wenn ich e<strong>in</strong>e Weiche im Leben noch mal<br />

neu stellen könnte, …<br />

... würde ich alles genauso machen! Aus traurigen<br />

und schwierigen Situationen lernte ich am meisten.<br />

Es regt mich auf, wenn …<br />

... Menschen ungerecht behandelt werden. Genauso<br />

wie skrupellose Profitgier und Politiker, die für sich<br />

nach immer mehr Macht streben.<br />

Hilfe brauche ich …<br />

… gar nicht! Ich baue Schränke auf, verlege Teppiche,<br />

mag Fußball. E<strong>in</strong>e Traumfrau für jeden Kerl!<br />

In me<strong>in</strong>em Kühlschrank gibt es immer …<br />

… alles. Der ist so voll, als würde nächste Woche<br />

Krieg ausbrechen. Ich b<strong>in</strong> so immer auf den Besuch<br />

hungriger Freunde e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Zuletzt etwas riskiert habe ich …<br />

… mit me<strong>in</strong>em neuen Jazzalbum. Weil ich nicht<br />

weiß, wie das bei me<strong>in</strong>em Publikum ankommt. Aber<br />

man sollte <strong>in</strong> jedem Alter etwas wagen, das Leben<br />

liegt vor der Tür! Deshalb b<strong>in</strong> ich vor zwei Jahren<br />

mit dem Fallschirm aus 4 000 Metern abgesprungen.<br />

Me<strong>in</strong>e Eltern haben sich für mich erhofft, …<br />

… dass ich glücklich b<strong>in</strong>. Sie haben nie etwas erwartet<br />

– und ich erwarte auch von me<strong>in</strong>em Sohn nichts.<br />

Me<strong>in</strong>e liebsten Kleidungsstücke s<strong>in</strong>d …<br />

… Jeans und T-Shirt. Me<strong>in</strong>e Branche lebt von Äußerlichkeiten.<br />

Ich genieße es, mich zwanglos zu geben.<br />

Unsere Welt braucht am dr<strong>in</strong>gendsten …<br />

… Menschen, die respektvoll mite<strong>in</strong>ander umgehen.<br />

Besonders dann, wenn es Streitigkeiten gibt.<br />

1984 mit „Aufrecht geh’n“<br />

erneut beim Grand Prix,<br />

erreicht aber nur 13. Platz.<br />

2013 Neues Album: Denk<br />

was Du willst (Universal).<br />

E<strong>in</strong> fe<strong>in</strong>er Mix aus Chansons.<br />

Foto: Frank Siemers/laif<br />

12 10 | 2013


K<strong>in</strong>dern und Enkeln<br />

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BESSER LEBEN<br />

PAISLEY-MUSTER gab es bisher ja<br />

meist nur <strong>in</strong> edel. Jetzt aber gibt<br />

es dieses schöne Muster auch auf<br />

frischen und lässigen 5-Pocket-Hosen.<br />

Paisleyhose, 99 Euro, Gr. 34–42, 97 %<br />

Baumwolle, 3 % Elasthan, von Hallhuber.<br />

Shirt, 40 Euro, von Alba Moda. Jeanshemd,<br />

60 Euro, von Bon’a Parte. Boucléjacke, 60<br />

Euro, von Alba Moda. Sneakers von Görtz 17.<br />

Tasche von Liebesk<strong>in</strong>d. Strickschal: H&M.<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

14 10 | 2013


BESSER LEBEN<br />

BÜNDCHEN<br />

mit Falten<br />

und Knöpfen<br />

machen den<br />

Hosensaum<br />

hier zum<br />

H<strong>in</strong>gucker.<br />

Ach übrigens:<br />

Man trägt jetzt<br />

zu fast allem<br />

Lagen-Look.<br />

Hose, 100 Euro, Gr. S–<br />

L, 98 % Baumwolle,<br />

2 % Elasthan, von Noa<br />

Noa. Tunika, 157 Euro,<br />

von Kudibal. Jacke,<br />

80 Euro, von Bon’a<br />

Parte, Ankleboots<br />

von Comptoir des<br />

Cotonniers. Tasche<br />

von Liebesk<strong>in</strong>d.<br />

NEUE<br />

HOSE,<br />

FOTOS SABINE BRAUN<br />

TOLLE FIGUR<br />

Sie s<strong>in</strong>d schmal geschnitten, engen aber nicht e<strong>in</strong>; sie er<strong>in</strong>nern<br />

an Jeans, s<strong>in</strong>d aber superweich; sie wirken chic, s<strong>in</strong>d aber nicht<br />

überkandidelt – und das Besondere an den neuen Hosen:<br />

Sie machen e<strong>in</strong>e tolle Figur und s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach zum Wohlfühlen.<br />

10 | 2013<br />

15


BESSER LEBEN<br />

BOYFRIEND-JEANS dürfen so sitzen und auch so aussehen – e<strong>in</strong> wenig<br />

zu weit, e<strong>in</strong> wenig zu lang und e<strong>in</strong> wenig getragen. Man lässt<br />

sie locker auf die Hüften rutschen und krempelt die Be<strong>in</strong>e hoch. Das passt<br />

natürlich zu Sneakers, aber auch zu hochhackigen Pumps.<br />

Boyfriendjeans, 70 Euro, Gr. 34–46, 99 % Baumwolle, 1 % Elasthan, von s.Oliver.<br />

Bluse, 50 Euro, von Lands’ End. Jacke, 119 Euro, von 10days.<br />

Parka, 70 Euro, von Lands’ End. Turnschuhe von Airfield. Shopper von Liebesk<strong>in</strong>d.<br />

16 10 | 2013


GROSSER<br />

TREND<br />

IM HERBST:<br />

ROMANTIK-<br />

MUSTER<br />

ROSENMUSTER<br />

<strong>in</strong> Pastell<br />

immer nur mit<br />

zarten Tönen<br />

komb<strong>in</strong>ieren,<br />

dann kommen<br />

sie richtig gut<br />

zur Geltung.<br />

Blumen-Jeans, 40 Euro,<br />

Gr. 34–46, 78 % Baumwolle,<br />

19 % Polyester<br />

3 % Elasthan, von Rosner.<br />

Pullover, 70 Euro,<br />

von Hallhuber. Jacke,<br />

320 Euro, von Comptoir<br />

des Cotonniers. Stricktuch<br />

von Zara. Turnschuhe<br />

von Lloyd.


BESSER LEBEN<br />

KORALLE<br />

ist e<strong>in</strong>e Farbe,<br />

die blonde und<br />

brünette Frauen<br />

gleichermaßen<br />

gut kleidet.<br />

Sie verträgt es,<br />

mit anderen<br />

Leuchtfarben<br />

gemixt zu<br />

werden. Wer<br />

es dezenter<br />

liebt, trägt zu<br />

Koralle neutrale<br />

Töne wie<br />

Schokobraun,<br />

Grau oder Weiß.<br />

Hose, 70 Euro,<br />

Gr. 34–42,<br />

49 % Polyester,<br />

47 % Baumwolle,<br />

4 % Elasthan, von<br />

Hallhuber. Daunenjacke,<br />

119 Euro, von<br />

Brigitte von Boch.<br />

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www.albamoda.de; Bon’a parte, (01 80) 5 23 23 55, www.bonaparte.de; Brigitte von Boch, über Powerkeks, (0 40) 3 61 112 68, www.brigittevonboch.de;<br />

Comptoir des Cotonniers, über Stiljäger PR, (0 89) 55 06 04 00, www.www.comptoirdescotonniers.com; Görtz 17, über Nieragden Communikation,<br />

(0 40) 87 97 69 68, www.goertz.de; Hallhuber, (0 89) 35 62 41 16, www.hallhuber.de; H&M, (0 40) 30 39 37 24, www.hm.com; Kudibal, über Elitesse<br />

Media & PR, (0 89) 41 07 41 88, www.kudibal.com; Lands’ End, (08 00) 9 09 01 00, www.landsend.de; Liebesk<strong>in</strong>d, über we love PR, (0 89) 96 16 02 00,<br />

www.liebesk<strong>in</strong>d-berl<strong>in</strong>.com; Lloyd, (0 42 71) 9 40-0, www.lloyd-shop.de; Noa Noa, über sweet communication, (0 89) 4 50 29 00, www.noanoa.dk; Rosner,<br />

über Public Images, (0 21 54) 49 39-0, www.rosner.de; Sioux, (0 71 43) 37 10, www.sioux.de; shush, über Public Images, (0 21 54) 49 39-0; s.Oliver,<br />

(01 80) 5 00 77 04, www.soliver.de; Zara, (08 00) 5 89 16 03, www.zara.com<br />

Fotos: Sab<strong>in</strong>e Braun; Styl<strong>in</strong>g: Katal<strong>in</strong> Kiss; Haare+Make-up: Sasha Schütte<br />

18 10 | 2013


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BESSER LEBEN<br />

Hoher<br />

Bund<br />

EINE<br />

HOSE,<br />

DIE<br />

PASST<br />

Gerade<br />

Be<strong>in</strong>e VORTEILHAFT:<br />

Waschungen, die quer laufende<br />

Sitzfalten haben<br />

E<strong>in</strong>e neue Hose zu<br />

kaufen, ist für viele<br />

Frauen äußerst<br />

schwierig: Mal zwickt<br />

es hier, mal ist es da<br />

zu weit, mal hier zu<br />

kurz, dann drückt es<br />

dort. Worauf Sie im<br />

Detail bei Ihrer Figur<br />

besonders achten<br />

sollten und welcher<br />

Schnitt dann passt,<br />

verraten diese Tipps.<br />

So prüfen Sie<br />

die optimale<br />

Passform<br />

jeder Hose.<br />

Kurvige<br />

Hüfte<br />

Gut: Klassische Hosen, die<br />

auf der Taille sitzen, mit<br />

geraden Be<strong>in</strong>en oder leichtem<br />

Schlag – beides betont<br />

die Hüfte weniger, streckt<br />

die Be<strong>in</strong>e. Wer molliger ist,<br />

sollte nach e<strong>in</strong>er Hose, die<br />

sich zum Saum h<strong>in</strong> ganz<br />

leicht verjüngt, schauen.<br />

Ideal s<strong>in</strong>d dunklere Farben.<br />

Schauen Sie nach diesen<br />

Marken: Daniel Hechter,<br />

Gardeur, Rosner.<br />

Lieber nicht: Hosen mit<br />

Aufschlag, Karottenform.<br />

Molliger<br />

Bauch<br />

Gut: Hosen mit gerader<br />

Front, sie sollten nur e<strong>in</strong>en<br />

sehr schmalen Bund oder<br />

gar ke<strong>in</strong> Bündchen haben,<br />

dann trägt nichts auf.<br />

Ideal s<strong>in</strong>d Body-Form-<br />

Hosen, die e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegriertes<br />

Miederhöschen (z. B. bei<br />

Otto) haben.<br />

Schauen Sie nach diesen<br />

Marken: Raphaela by Brax,<br />

Toni, Ste<strong>in</strong>bock.<br />

Lieber nicht: Bundfalten,<br />

aufgesetzte Taschen.<br />

DER PASSFORM-CHECK<br />

Wenig<br />

Po<br />

Gut: Enge Hosen im<br />

Jeans-Schnitt, die dürfen<br />

gerne Taschen, Passen<br />

und Stickereien haben, um<br />

Hüften und Po zu betonen.<br />

Waschungen mit quer<br />

laufenden Sitzfalten s<strong>in</strong>d<br />

ebenfalls vorteilhaft.<br />

Schauen Sie nach diesen<br />

Marken: Blacky Dress, Mac.<br />

Lieber nicht: Cargohosen.<br />

DER BUND sollte nirgends aufklaffen, auch<br />

dann nicht, wenn man sitzt.<br />

Trotzdem darf rundum noch e<strong>in</strong> F<strong>in</strong>gerbreit<br />

Platz se<strong>in</strong>. Den Knopf sollte man gut ohne<br />

Bauch-E<strong>in</strong>ziehen öffnen und schließen können.<br />

Gleichzeitig darf bei geschlossenem<br />

Knopf der Stoff am Bund nicht ziehen.<br />

Im Geschäft auf und ab gehen; auch schneller.<br />

Öfter h<strong>in</strong>setzen und aufstehen.<br />

AM PO dürfen Hosen nicht sackartig hängen,<br />

sondern sollen gut anliegen. Sitz nach<br />

mehrmaligem Sitzen und Aufstehen prüfen.<br />

TASCHEN sollten im Stehen flach anliegen,<br />

nicht aufspr<strong>in</strong>gen. Das Futter darf nicht zu<br />

sehen se<strong>in</strong>. Auch prüfen, wie die Tasche<br />

sitzt, wenn man z. B. e<strong>in</strong> Taschentuch oder<br />

e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Schlüssel h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gesteckt hat.<br />

20 10 | 2013


Gut:<br />

Hohe<br />

Absätze<br />

Erlaubt:<br />

Hosenbe<strong>in</strong>e<br />

krempeln<br />

Bügelfalten<br />

strecken<br />

GENÜGEND<br />

PLATZ<br />

MUSS SEIN<br />

Kurze<br />

Be<strong>in</strong>e<br />

Groß und<br />

schlank<br />

Kle<strong>in</strong> und<br />

schmal<br />

Großer<br />

Po<br />

Foto: Sab<strong>in</strong>e Braun; Illustrationen: Mareile Busse, Shutterstock<br />

Gut: Klassische Hosen, die<br />

<strong>in</strong> der Taille oder etwas<br />

höher sitzen, mit relativ<br />

engen Be<strong>in</strong>en. Um die<br />

Be<strong>in</strong>e zu strecken, sollte<br />

die Hose e<strong>in</strong> bisschen zu<br />

lang se<strong>in</strong> und mit hochhackigen<br />

Schuhen komb<strong>in</strong>iert<br />

werden. Dazu e<strong>in</strong> kurzes<br />

Top oder e<strong>in</strong>e kurze Jacke.<br />

Schauen Sie nach diesen<br />

Modellen: Rosner, Basler,<br />

Cecile, Gerry Weber.<br />

Lieber nicht: Hüfthosen.<br />

Alles, was sehr eng ist.<br />

Gut: Ch<strong>in</strong>os mit Bundfalten<br />

geben dem Körper mehr<br />

Form. E<strong>in</strong>e gute Alternative:<br />

Hosen mit leichtem<br />

Schlag. Wer sehr groß und<br />

dürr wirkt, sollte e<strong>in</strong>e tiefer<br />

sitzende Hose wählen.<br />

Auch 7/8-Längen nehmen<br />

etwas von der Größe.<br />

Schauen Sie nach diesen<br />

Modellen: Esprit, Vanilia,<br />

HIS, Strenesse.<br />

Lieber nicht: Enge Capri-<br />

Hosen, die Größe betonen.<br />

Gut: Modelle mit geraden<br />

Be<strong>in</strong>en und Bügelfalten.<br />

Auch Röhren s<strong>in</strong>d ideal.<br />

Die Hosen dürfen ruhig etwas<br />

länger se<strong>in</strong>, sollten mit<br />

Absatz getragen werden.<br />

Schauen Sie nach diesen<br />

Marken: Jean Paul, Zara,<br />

Mango, Rosner, Toni.<br />

Lieber nicht: Weite Hosen<br />

und Saum-Aufschläge.<br />

Zu kurze Hosen!<br />

Gut: Hosen mit flacher<br />

Front und weiten Be<strong>in</strong>en,<br />

die Hüften und Oberschenkeln<br />

genügend Platz<br />

bieten. Das Bündchen soll<br />

schmal se<strong>in</strong> und im Rücken<br />

anliegen. Hosen mit etwas<br />

Schlag balancieren die<br />

Silhouette aus.<br />

Schauen Sie nach diesen<br />

Marken: Sallie Sahne,<br />

Gerry Weber.<br />

Lieber nicht: Verzierungen<br />

am Po, hohe Taille,<br />

Modelle, die tiefer hängen.<br />

DER SCHRITT darf auch bei eng anliegenden<br />

Hosen auf ke<strong>in</strong>en Fall e<strong>in</strong>schneiden.<br />

DIE SEITENNÄHTE müssen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geraden<br />

L<strong>in</strong>ie vom Bund bis zum Saum verlaufen.<br />

Dürfen ke<strong>in</strong>e Beulen bilden und sich<br />

auch nicht ziehen oder kräuseln. Daher auch<br />

nicht im Geschäft dem H<strong>in</strong>weis der Verkäufer<strong>in</strong><br />

„Die weitet sich“ Glauben schenken –<br />

im schlimmsten Fall laufen die Seitennähte<br />

später wie Wellenl<strong>in</strong>ien und betonen vor<br />

allem ungünstige Körper-Proportionen.<br />

DIE BÜGELFALTE sollte ganz gerade und<br />

genau <strong>in</strong> der Mitte der Be<strong>in</strong>e laufen.<br />

DER SAUM BZW. DIE HOSENLÄNGE ist<br />

ideal, wenn die Hose vorne den Schaft<br />

des Schuhs berührt und h<strong>in</strong>ten etwa<br />

den halben Absatz bedeckt.<br />

Zum Hosenkauf<br />

immer die Schuhe<br />

mitnehmen, die<br />

man später dazu<br />

tragen möchte.<br />

10 | 2013<br />

21


FOTOS MALWINE SCHOMBURG<br />

S E N S<br />

I B I L I T Ä T<br />

N E U E E N E R G I E<br />

So<br />

Günther Gromke: Tankt<br />

im Museum neue Kraft<br />

lade ich<br />

me<strong>in</strong>e Akkus<br />

wieder<br />

auf<br />

R Ü C K H A LT<br />

Bett<strong>in</strong>a v. Clausewitz:<br />

Trommelt für neue Energie<br />

S O Z I A L E R<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

22 10 | 2013<br />

Kar<strong>in</strong> Freyberg: F<strong>in</strong>det<br />

Ruhe beim Kochen


10<br />

9<br />

BESSER LEBEN<br />

8<br />

7<br />

S P O R T<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Tut das gut, wenn nach e<strong>in</strong>em hektischen Tag alles von<br />

e<strong>in</strong>em abfällt und neue Energie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>strömt.<br />

Doch für viele über 50 e<strong>in</strong> Traum-Zustand. Denn neue<br />

Studien zeigen, viele können gar nicht mehr richtig<br />

entspannen. Doch genau das kann man lernen, sagt die<br />

Psycholog<strong>in</strong> Maja Storch, die e<strong>in</strong>en simplen Test entwickelt<br />

hat. Er verrät auf e<strong>in</strong>en Blick, wobei man am besten<br />

auftanken kann. Dass dies <strong>in</strong>dividuell sehr unterschiedlich<br />

ist, beweisen viele gute Tipps, auch von unseren Lesern.<br />

Elisabeth Imig:<br />

Entspannt im Garten<br />

K U LT U R E L L E N E<br />

Annette Feldmann:<br />

Entschleunigt mit<br />

ihren Hunden<br />

I G U N G<br />

A K T I V I E R B A R K E I T<br />

10 | 2013<br />

23


Kulturelle Neigung<br />

Im Garten me<strong>in</strong>e<br />

Wurzeln spüren<br />

Um ihre <strong>in</strong>nere Mitte wiederzuf<strong>in</strong>den,<br />

muss Rentner<strong>in</strong><br />

Elisabeth Imig (70) aus Bedburg<br />

nicht weit gehen: Ihre Oase liegt<br />

direkt h<strong>in</strong>ter ihrem Haus.<br />

„Als echtes Landk<strong>in</strong>d b<strong>in</strong> ich<br />

sehr mit der Natur aufgewachsen.<br />

Das, was andere als „leere<br />

Akkus“ bezeichnen, fühlt sich<br />

für mich so an: Mir fehlt die<br />

Verb<strong>in</strong>dung zu me<strong>in</strong>en Wurzeln,<br />

der feste Boden unter<br />

den Füßen. Um beides wiederzuerlangen,<br />

muss ich mich<br />

erden. In me<strong>in</strong>em großen<br />

Garten. Sobald ich erschöpft<br />

b<strong>in</strong>, lege ich mich auf me<strong>in</strong>en<br />

Liegestuhl h<strong>in</strong>term Haus,<br />

schließe die Augen. So sehe<br />

ich nicht, was alles zu tun ist<br />

Wärme-Empf<strong>in</strong>den<br />

Sozialer Rückhalt<br />

Das Ergebnis des Tests überraschte<br />

Elisabeth Imig nicht:<br />

Sie ist der sensible Typ, der<br />

mit allen S<strong>in</strong>nen genießt.<br />

Aktivität<br />

Sport<br />

Sensibilität<br />

(fegen, gießen, Unkraut jäten),<br />

sondern ich lausche, wie die<br />

Schwalben fröhlich durch die<br />

Luft sausen, wie die Blätter im<br />

W<strong>in</strong>d rascheln. Rund um me<strong>in</strong>e<br />

Liebl<strong>in</strong>gs-Sitzecke habe ich<br />

Duftpflanzen gesetzt: Rosen,<br />

Nachtviolen, Flieder; ihr Geruch<br />

trägt dazu bei, dass ich<br />

ruck, zuck ganz tief entspanne.<br />

Die Alltagsgedanken machen<br />

dann den S<strong>in</strong>nen Platz; Stress<br />

und Sorgen verschw<strong>in</strong>den.<br />

Dann fühle ich mich zutiefst<br />

glücklich und zufrieden. Und<br />

wenn ich dann noch die frische<br />

Erde rieche, vor allem<br />

nach e<strong>in</strong>em Regenguss, dann<br />

ist es, als würde ich neue Energie<br />

regelrecht e<strong>in</strong>atmen.“<br />

Kar<strong>in</strong> Freyberg<br />

ist e<strong>in</strong>e<br />

Powerfrau, sie<br />

kann nur aktiv<br />

entspannen,<br />

beim Kochen<br />

oder Sport.<br />

Kulturelle Neigung<br />

Wärme-Empf<strong>in</strong>den<br />

Sozialer Rückhalt<br />

Sport<br />

Kochen ist wie<br />

Meditation<br />

Aktivität<br />

Sensibilität<br />

Ke<strong>in</strong>e Kraft mehr – Kunst-Lehrer<strong>in</strong><br />

und Fotograf<strong>in</strong> Kar<strong>in</strong> Freyberg<br />

(58) aus Hannover entdeckte,<br />

dass die Genüsse der Küche<br />

Energien zurückbr<strong>in</strong>gen.<br />

„Früher wollte ich alles auf e<strong>in</strong>mal<br />

tun, und das natürlich perfekt.<br />

Bis ich merkte: Ich brauche<br />

dr<strong>in</strong>gend etwas, um die ständige<br />

Anspannung, unter der ich litt,<br />

auszugleichen. So entdeckte ich<br />

das Kochen für mich. Dabei konzentriere<br />

ich mich auf jeden<br />

Handgriff: schneide Gemüse <strong>in</strong><br />

exakte Streifen und Würfel, sodass<br />

sie später hübsch auf dem<br />

Teller aussehen – für mich wie<br />

Meditation. Auch me<strong>in</strong>er Kreativität<br />

lasse ich dabei freien Lauf,<br />

experimentiere gerne herum,<br />

liebe es, wenn Zutaten zu etwas<br />

Neuem verschmelzen: Erdbeeren<br />

mit Spargel und Himbeersauce<br />

zum Salat. Das Kochen hat<br />

mich gelehrt: Wenn ich loslasse,<br />

habe ich später viel mehr Kraft<br />

und mache me<strong>in</strong>e Arbeit mit<br />

mehr Freude.“<br />

24 10 |2<br />

2013


BESSER LEBEN<br />

Günther Gromke<br />

ist e<strong>in</strong> Kultur-<br />

Typ – sagt se<strong>in</strong><br />

Test-Ergebnis.<br />

Ke<strong>in</strong> Wunder,<br />

dass er im<br />

Museum so<br />

gut Kraft<br />

tanken kann.<br />

Kulturelle Neigung<br />

Wärme-Empf<strong>in</strong>den<br />

Sozialer Rückhalt<br />

Nichtstun<br />

würde mich<br />

nur stressen<br />

Aktivität<br />

Me<strong>in</strong> Kopf will<br />

Anregungen<br />

Kunst anschauen und dabei die<br />

Gedanken fließen lassen – so<br />

tankt der EDV-Spezialist Günther<br />

Gromke (63) neue Kräfte.<br />

„In der Hängematte liegen und<br />

nichts tun? Für viele die Ideal-<br />

Vorstellung von Kraft tanken –<br />

für mich wäre es Stress. Entspannen<br />

heißt für mich: neue<br />

Ideen und Anregungen erhalten!<br />

Und das gel<strong>in</strong>gt mir am<br />

besten im Museum, z. B. im<br />

„Grassi“, dem Museum für Angewandte<br />

Kunst bei uns <strong>in</strong> Leipzig.<br />

Die Gemälde, Skulpturen, die<br />

ganze Atmosphäre berühren<br />

e<strong>in</strong>e kreative Seite <strong>in</strong> mir<br />

Sport<br />

– e<strong>in</strong>e, die <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Arbeitsalltag<br />

als EDV-Spezialist<br />

oft zu kurz<br />

Sensibilität<br />

kommt. Die Kunst<br />

schließt diese Lücke,<br />

bereichert mich, fordert<br />

mich heraus. So<br />

wie kürzlich die japanischen<br />

Farbholzschnitte,<br />

die ich entdeckte.<br />

In diese Art der<br />

Kunst musste ich mich erst e<strong>in</strong>mal<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>arbeiten. Kl<strong>in</strong>gt vielleicht<br />

anstrengend, ist für mich<br />

aber die totale Entspannung:<br />

ohne Leistungsdruck. Me<strong>in</strong>e<br />

Gedanken dürfen kommen und<br />

gehen, wie sie wollen. Etwas<br />

gefällt mir. Oder eben nicht.“<br />

10 | 2013<br />

25


Kulturelle Neigung<br />

Wärme-Empf<strong>in</strong>den<br />

Sport<br />

Sensibilität<br />

Im Wald<br />

f<strong>in</strong>de ich<br />

wieder<br />

zu mir<br />

Sozialer Rückhalt<br />

Aktivität<br />

Beim Trommeln<br />

lasse ich alles los<br />

Musik zum Auspowern ist für Bett<strong>in</strong>a v.<br />

Clausewitz (57), Journalist<strong>in</strong> und<br />

Autor<strong>in</strong> und aus Essen, das ideale<br />

Gegengewicht zum Schreibtisch-Job.<br />

„Den ganzen Tag vorm Computer sitzen,<br />

mit dem Kopf arbeiten – das kostet viel<br />

Kraft. Abends fühle ich mich oft ausgelaugt<br />

und erschöpft. Me<strong>in</strong> Ausgleich,<br />

um <strong>in</strong> Balance zu bleiben: Trommeln<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Musikgruppe. Zwei Mal im<br />

Monat sitzen wir zu siebt oder acht im<br />

Kreis. E<strong>in</strong>er gibt e<strong>in</strong>en Rhythmus vor<br />

und die anderen stimmen mit e<strong>in</strong>. Mal<br />

ganz leise, mal ganz wild, mal ganz<br />

sanft und langsam, dann wieder treibend,<br />

schnell. Es dauert immer e<strong>in</strong><br />

paar M<strong>in</strong>uten, bis ich wirklich im Takt<br />

angekommen b<strong>in</strong>. Aber dann vergesse<br />

ich alles um mich herum. In mir s<strong>in</strong>d<br />

nur noch Klang, Rhythmus, Bewegung.<br />

Zwei Stunden lang. Danach gehe ich<br />

mit e<strong>in</strong>em wunderbar leichten Gefühl<br />

voller Kraft und Frische nach Hause.“<br />

Me<strong>in</strong>e Hunde<br />

entführen mich<br />

Kulturelle Neigung<br />

Wärme-Empf<strong>in</strong>den<br />

Sozialer Rückhalt<br />

Wenn sie sich<br />

<strong>in</strong> der Natur<br />

bewegt, fällt der<br />

Stress ab. Auch<br />

der Test zeigt:<br />

Annette Feldmann<br />

braucht<br />

Aktivität.<br />

Sport<br />

Sensibilität<br />

Entschleunigen kann Betriebswirt<strong>in</strong><br />

Annette Feldmann (56) aus Büren<br />

am besten mit ihren beiden Vierbe<strong>in</strong>ern.<br />

Jeden Abend geht sie mit ihnen<br />

e<strong>in</strong> bis zwei Stunden <strong>in</strong> den Wald.<br />

„Me<strong>in</strong> vierjähriger Schweizer Schäferhund<br />

Max hält kurz <strong>in</strong>ne, richtet<br />

die Ohren auf. Mischl<strong>in</strong>g Moritz<br />

schnüffelt am Boden. Was wittern<br />

die beiden? E<strong>in</strong> Wildschwe<strong>in</strong>? E<strong>in</strong>en<br />

Fuchs? E<strong>in</strong>en Hasen? Ich stehe<br />

still. Sehe, wie sich etwas im Unterholz<br />

bewegt, höre e<strong>in</strong> leises Rascheln,<br />

entdecke e<strong>in</strong>e frische Reh-<br />

Spur im Boden. Plötzlich b<strong>in</strong> auch<br />

ich hellwach, nehme me<strong>in</strong>e Umwelt<br />

ganz anders wahr. Diese Art<br />

der Konzentration tut gut. Ich habe<br />

e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Reise- und Event-Agentur,<br />

sitze meist im Büro und organisiere.<br />

Von morgens bis abends, <strong>in</strong><br />

der Regel 60 Stunden <strong>in</strong> der Woche.<br />

Erst abends komme ich wieder zu<br />

mir. Wenn ich mit me<strong>in</strong>en Hunden<br />

draußen b<strong>in</strong>, mit ihnen spiele, ihrem<br />

Tempo folge. Dann endlich<br />

verlangsamt sich me<strong>in</strong> Tag.“<br />

Aktivität<br />

26 10 | 2013


BESSER LEBEN<br />

E N E R G I E F I N D E N<br />

„Wie wir auftanken,<br />

ist völlig <strong>in</strong>dividuell“<br />

Man fühlt sich erschöpft, ausgelaugt. Sehnt sich nach Ruhe.<br />

„Doch das Problem ist, die meisten wissen gar nicht, was ihnen<br />

wirklich guttut“, sagt Psycholog<strong>in</strong> Maja Storch. Für den<br />

e<strong>in</strong>en ist es Yoga, für den anderen e<strong>in</strong> Tangokurs. Was wir zum<br />

Auftanken brauchen, ist völlig <strong>in</strong>dividuell. Und nur wer<br />

se<strong>in</strong>en Entspannungstyp kennt, kann ganz gezielt auftanken.<br />

F<br />

rau Storch,<br />

als Psycholog<strong>in</strong><br />

beschäftigen<br />

Sie sich<br />

seit Jahren mit dem<br />

Thema Auftanken und<br />

Entspannen, haben sogar<br />

e<strong>in</strong> eigenes Konzept<br />

dazu entwickelt: die<br />

sogenannte Mañana-<br />

Kompetenz. Warum fällt<br />

es Menschen heute eigentlich<br />

so schwer, ihre<br />

Akkus regelmäßig und<br />

richtig aufzuladen? Die<br />

enorm steigende Zahl<br />

von Burn-out-Kranken<br />

zeigt dies ja.<br />

MAJA STORCH Das ist<br />

richtig und hat vor allem<br />

zwei Gründe:<br />

• Durch die moderne<br />

Technik, mit der man<br />

überall erreichbar ist,<br />

s<strong>in</strong>d die Übergänge zwischen<br />

Privatem und<br />

Beruflichem für viele<br />

fließend geworden.<br />

• Außerdem geraten<br />

viele Menschen <strong>in</strong> Freizeit-Stress.<br />

Sie glauben,<br />

auch bei der Erholung<br />

klappt es nur, wenn man<br />

diese perfekt organisiert,<br />

und es soll natürlich<br />

besonders toll ablaufen.<br />

E<strong>in</strong>e Falle, <strong>in</strong> die besonders<br />

Frauen ab 50<br />

häufig tappen?<br />

STORCH Absolut! Die<br />

Generation der Pflichtbewussten,<br />

die nichts liegen<br />

lassen kann, alles<br />

sofort erledigen und<br />

abhaken will. Die perfekt<br />

se<strong>in</strong> will. Die jüngeren<br />

Frauen s<strong>in</strong>d Gott sei<br />

Dank oft viel egoistischer,<br />

was ihre eigenen Bedürfnisse<br />

und ihr eigenes<br />

Wohlfühlen betrifft.<br />

Und wie sieht es bei den<br />

Männern aus?<br />

STORCH Sie neigen dazu,<br />

sich zu viel zuzumuten.<br />

Frauen dagegen s<strong>in</strong>d<br />

generell achtsamer mit<br />

sich, spüren <strong>in</strong>st<strong>in</strong>ktiv,<br />

wenn sie die Notbremse<br />

ziehen müssen, suchen<br />

sich Auftankstationen<br />

wie Yoga, ihren Garten,<br />

Treffen mit Freund<strong>in</strong>nen.<br />

Männer aber arbeiten oft<br />

„Wenn wir<br />

älter werden,<br />

entladen sich<br />

die Akkus<br />

schneller<br />

und brauchen<br />

länger, um<br />

wieder<br />

aufzutanken.<br />

Etwas,<br />

das viele<br />

Menschen<br />

erst mal nicht<br />

wahrhaben<br />

wollen.“<br />

Psycholog<strong>in</strong><br />

Maja Storch<br />

bis zum Umfallen – je<br />

höher <strong>in</strong> der Hierarchie,<br />

desto <strong>in</strong>tensiver. Sie<br />

laden ihre Akkus seltener<br />

zwischendurch auf<br />

und suchen oft erst Hilfe,<br />

wenn es zu spät ist.<br />

Wie merkt man, dass die<br />

Akkus leer s<strong>in</strong>d?<br />

STORCH Oft ist da e<strong>in</strong><br />

diffuses Gefühl von Sorge,<br />

man grübelt über<br />

D<strong>in</strong>ge, die nicht so gut<br />

geraten s<strong>in</strong>d, verspürt<br />

e<strong>in</strong>e dauernde Unruhe.<br />

Fühlt sich gehetzt, ohne<br />

genau zu wissen, warum.<br />

Manchmal hat man auch<br />

das Gefühl, dass e<strong>in</strong>em<br />

das eigene Leben durch<br />

die F<strong>in</strong>ger gleitet. Man<br />

spürt, dass man immer<br />

gestresster und unzufriedener<br />

wird, obwohl man<br />

doch sche<strong>in</strong>bar alles<br />

richtig macht.<br />

Leeren sich unsere<br />

Akkus eigentlich schneller,<br />

je älter wir werden?<br />

STORCH Ja. Im Alter leiden<br />

auch die Akkus unter<br />

Material-Ermüdung.<br />

Man braucht länger, um<br />

sie aufzuladen, und sie<br />

s<strong>in</strong>d schneller wieder<br />

leer. Diese nachlassende<br />

Leistungsfähigkeit kann<br />

man ab Mitte 40 bemerken.<br />

Viele verdrängen<br />

dies noch – denn es bedeutet<br />

natürlich auch,<br />

dass man sich mit der<br />

eigenen Begrenztheit<br />

ause<strong>in</strong>andersetzen muss.<br />

Sich entspannen, e<strong>in</strong>e<br />

Auszeit nehmen – das<br />

alles sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> relativ<br />

neues Bedürfnis zu se<strong>in</strong>.<br />

Oder kannten unsere<br />

Eltern und Großeltern<br />

das auch schon?<br />

10 | 2013<br />

27


STORCH Nicht <strong>in</strong> dem<br />

S<strong>in</strong>ne. Weil sie Leerlauf<br />

nicht künstlich herbeizw<strong>in</strong>gen<br />

mussten, meist<br />

noch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em natürlichen<br />

Rhythmus von<br />

Arbeit und <strong>in</strong>nerer E<strong>in</strong>kehr<br />

lebten. Wenn unsere<br />

Eltern z. B. morgens<br />

zur Arbeit fuhren, konnten<br />

sie <strong>in</strong> Ruhe aus dem<br />

Fenster schauen oder die<br />

Zeitung lesen, wenn sie<br />

überhaupt wegfuhren;<br />

früher arbeitete man viel<br />

näher am eigentlichen<br />

Zuhause. Oder: Viele<br />

von uns kennen noch die<br />

Mittagsruhe. Man<br />

gönnte sich e<strong>in</strong> Schläfchen.<br />

Zwischen 13 und<br />

15 Uhr wurde weder<br />

Rasen gemäht noch telefoniert.<br />

Sonntags g<strong>in</strong>g<br />

man <strong>in</strong> die Kirche und<br />

machte e<strong>in</strong>en Sonntags-<br />

Spaziergang. Heute gibt<br />

es diese ritualisierten<br />

Entspannungs-Momente<br />

nicht mehr. Viele s<strong>in</strong>d<br />

durch Handy und E-<br />

Mails immer und überall<br />

erreichbar, Geschäfte<br />

haben oft bis 24 Uhr<br />

geöffnet, alles ist immer<br />

und überall nutzbar. Es<br />

gibt kaum noch Momente,<br />

<strong>in</strong> denen e<strong>in</strong>fach<br />

e<strong>in</strong>mal Leerlauf ist.<br />

Maja Storch (55) ist Psycholog<strong>in</strong>,<br />

und Psychoanalytiker<strong>in</strong> und<br />

führt als Inhaber<strong>in</strong> und wissenschaftliche<br />

Leiter<strong>in</strong> das Institut für<br />

Selbstmanagement und Motivation<br />

<strong>in</strong> Zürich (www.ismz.ch). Mit dem<br />

Arzt Gunter Frank entwickelte sie<br />

die „Mañana-Kompetenz“.<br />

„Fünf D<strong>in</strong>ge sollte<br />

jeder kennen,<br />

durch die man<br />

se<strong>in</strong>e Akkus gezielt<br />

aufladen kann.“<br />

Das kl<strong>in</strong>gt fast wie e<strong>in</strong><br />

Teufelskreis. Aber wie<br />

entkommt man ihm?<br />

STORCH Wir können das<br />

Rad nicht mehr zurückdrehen.<br />

Aber wir müssen<br />

<strong>in</strong>nerhalb dieses modernen<br />

Lebens lernen, die<br />

<strong>in</strong>neren Akkus wieder<br />

aufzuladen. Dafür sollte<br />

jeder Mensch ganz<br />

eigene, <strong>in</strong>dividuelle Rituale<br />

entwickeln.<br />

Braucht denn jeder<br />

Mensch etwas anderes,<br />

um zu entspannen?<br />

STORCH Aber ja. Je nachdem,<br />

was für e<strong>in</strong> Typ<br />

man ist. Wir nennen es<br />

„Mañana-Typ“, nach dem<br />

spanischen Wort für<br />

„morgen“. Die e<strong>in</strong>e meditiert<br />

am besten, die andere<br />

läuft fünf Kilometer,<br />

die Dritte geht <strong>in</strong> die<br />

Sauna, die Vierte wühlt<br />

im Garten oder im Keller,<br />

die Fünfte besucht e<strong>in</strong>e<br />

Kunstausstellung ...<br />

– jeder hat etwas, das ihn<br />

oder sie entspannt und<br />

Kraft gibt. Das Problem<br />

ist nur, dass man oft gar<br />

nicht weiß, was e<strong>in</strong>em<br />

wirklich guttut.<br />

Kunstwerke anschauen<br />

soll entspannen?<br />

STORCH Sicher. Aber<br />

eben nicht jeden. Vielleicht<br />

Sie nicht. Darum<br />

haben wir e<strong>in</strong>en Test<br />

entwickelt, der jedem<br />

<strong>in</strong>dividuell zeigt, wie<br />

man die persönlichen<br />

Akkus am besten auflädt.<br />

Es ist eben sehr wichtig<br />

zu wissen, ob man dazu<br />

eher im Garten arbeiten,<br />

<strong>in</strong> der Hängematte liegen,<br />

Sport treiben oder<br />

lieber e<strong>in</strong>en Kuchen<br />

backen sollte.<br />

Heißt das, wir haben<br />

bisher alle ganz falsch<br />

entspannt?<br />

STORCH Viele haben vielleicht<br />

irgendwo gelesen,<br />

sie sollen Yoga machen<br />

oder meditieren. Doch<br />

als das nicht half, wurde<br />

der Stress nur noch größer<br />

und die Akkus noch<br />

leerer. Deshalb dachten<br />

viele dann, sie hätten<br />

etwas falsch gemacht.<br />

Dabei haben sie nur was<br />

versucht, das nicht zu<br />

ihrem Typ passte.<br />

Was empfehlen Sie?<br />

STORCH E<strong>in</strong> Mensch, der<br />

e<strong>in</strong>e verstärkte Sportneigung<br />

hat, kann se<strong>in</strong>e<br />

Akkus nicht beim Bücherlesen<br />

aufladen. Jemand,<br />

für den sozialer<br />

Rückhalt viel bedeutet,<br />

wird bei e<strong>in</strong>samen<br />

Strandspaziergängen<br />

ziemlich unglücklich.<br />

Sport im Vere<strong>in</strong> würde<br />

eher passen. Und wenn<br />

ich im Feld „Aktivität“ <strong>in</strong><br />

unserem Test e<strong>in</strong>e hohe<br />

Punktzahl habe, muss<br />

ich immer etwas zu tun<br />

haben, im Garten oder<br />

mit dem Werkzeugkasten,<br />

beim Basteln oder<br />

Dekorieren. Schon der<br />

Gedanke an den Liegestuhl<br />

auf der Wiese würde<br />

hier Panik auslösen.<br />

Wer se<strong>in</strong>e Akkus s<strong>in</strong>nvoll<br />

auflädt, tut nichts anderes,<br />

als sich ganz bewusst<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Zustand<br />

der Behaglichkeit zu<br />

versetzen.<br />

Und wenn ich weiß, was<br />

mir guttut, kann ich<br />

gezielter auftanken?<br />

STORCH Richtig. Unsere<br />

Faustregel lautet: Wenn<br />

man fünf D<strong>in</strong>ge erkannt<br />

hat, mit denen man se<strong>in</strong>e<br />

Akkus wieder gut<br />

auflädt, und diese bei<br />

Bedarf e<strong>in</strong>setzen kann,<br />

dann hat man „Mañana-<br />

Kompetenz“.<br />

Foto: privat<br />

28 10 | 2013


BESSER LEBEN<br />

T E S T<br />

Was entspannt<br />

Sie am besten?<br />

UND SO GEHT ES:<br />

1. Rechts f<strong>in</strong>den Sie viele<br />

Aussagen zu verschiedenen<br />

Teilen des Lebens. Bewerten<br />

Sie diese: Trifft dies auf Sie zu<br />

oder nicht?<br />

Zählen Sie dann die Punkte je<br />

Abschnitt zusammen.<br />

2. Im Gitternetz unten f<strong>in</strong>den<br />

Sie e<strong>in</strong>zelne Torten-Stücke,<br />

die den Schwerpunkten der<br />

Fragen entsprechen.<br />

3. Übertragen Sie nun Ihre<br />

jeweils erzielten Punkte.<br />

Wenn Sie also z. B. bei<br />

Wärme-Empf<strong>in</strong>den 8 Punkte<br />

haben, dann setzen Sie auf<br />

der gepunkteten L<strong>in</strong>ie im Feld<br />

Wärme-Empf<strong>in</strong>den bei „8“<br />

e<strong>in</strong>en dicken Punkt.<br />

4. Dies wiederholen Sie jetzt<br />

für die anderen fünf Abschnitte<br />

bzw. Tortenstücke.<br />

5. Verb<strong>in</strong>den Sie die sechs<br />

Punkte mit e<strong>in</strong>em L<strong>in</strong>eal.<br />

6. Schraffieren Sie nun die so<br />

entstandene Fläche.<br />

7. Diese Fläche markiert Ihre<br />

Mañana-Zone. Je nach Form<br />

erkennen Sie nun, ob Sie eher<br />

bei „Aktivität“ entspannen<br />

oder bei „Sensibilität“.<br />

8. S<strong>in</strong>d mehrere Schwerpunkte<br />

ähnlich stark ausgeprägt,<br />

gibt es wohl mehrere D<strong>in</strong>ge,<br />

die Sie entspannen lassen.<br />

0 = trifft gar nicht zu 1 = trifft seltener zu 2 = trifft<br />

mittelmäßig zu 3 = trifft häufiger zu 4 = trifft genau zu<br />

WÄRME-EMPFINDEN<br />

➻ Im Urlaub bevorzuge<br />

ich warme Länder<br />

➻ Ich friere schneller als andere (b<strong>in</strong><br />

halber Mensch ohne Wärmflasche)<br />

➻ Ich reagiere äußerst empf<strong>in</strong>dlich auf<br />

fehlende Wärme<br />

SPORT<br />

➻ Sport war <strong>in</strong> der Schule e<strong>in</strong>es<br />

me<strong>in</strong>er Liebl<strong>in</strong>gsfächer<br />

➻ Wenn ich mich nicht genug<br />

bewege, fühle ich mich unwohl<br />

➻ Mich so richtig auszupowern ist<br />

der beste Weg zum Abschalten<br />

SENSIBILITÄT<br />

➻ Die Badewanne ist me<strong>in</strong> Liebl<strong>in</strong>gsort<br />

(ich dusche gerne ausgiebig)<br />

➻ Auch leichte Berührungen<br />

erlebe ich sehr <strong>in</strong>tensiv<br />

➻ Emotional b<strong>in</strong> ich eher<br />

dünnhäutig<br />

0 1 2 3 4<br />

Summe<br />

Summe<br />

Summe<br />

N E I G U NG<br />

K U LT U R ELLE<br />

12<br />

WÄ R M E - E M P F I N D E N<br />

S O Z I A L ER RÜCKHALT<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

A K T I V I TÄT<br />

S P O RT<br />

AKTIVITÄT<br />

➻ Stundenlanges Liegen im Liegestuhl<br />

ist nicht me<strong>in</strong> D<strong>in</strong>g<br />

➻ Wenn mir etwas gefällt, will ich es<br />

sofort <strong>in</strong> die Tat umsetzen<br />

➻ Am besten schalte ich ab bei<br />

e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen Tätigkeit<br />

S E N S I B I LITÄT<br />

SOZIALER RÜCKHALT<br />

➻ Mit Freunden und<br />

Familie fühle ich mich<br />

richtig wohl<br />

➻ Ich kann schlecht<br />

alle<strong>in</strong> se<strong>in</strong><br />

➻ Übernehme gern Verantwortung<br />

für andere<br />

KULTURELLE<br />

NEIGUNG<br />

➻ Ich verfüge über e<strong>in</strong>e ausgeprägte<br />

Vorstellungskraft<br />

➻ Ästhetik <strong>in</strong> Architektur<br />

und Natur ist mir<br />

e<strong>in</strong> Lebensbedürfnis<br />

➻ Bei anspruchsvoller<br />

Literatur (Musik) kann ich<br />

gut abschalten<br />

Summe<br />

Summe<br />

Summe<br />

10 | 2013<br />

29


BESSER LEBEN<br />

8<br />

7<br />

6<br />

S O Z I A L E<br />

5<br />

A U S W E R T U<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

N G<br />

Das entspannt<br />

Sie richtig<br />

Die starke Neigung für Sport<br />

oder für Kultur – nun wissen<br />

Sie, wie Sie Ihre Akkus gezielter<br />

auftanken können. Wichtig: Die<br />

Zahl der Punkte sagt nichts<br />

über „gut“ oder „schlecht“ aus;<br />

die Punkte weisen lediglich auf<br />

mehrere stark ausgeprägte<br />

Bedürfnisse h<strong>in</strong>. Diese zu verb<strong>in</strong>den<br />

– das ist die besondere<br />

Herausforderung beim Entspannen.<br />

Haben Sie etwa e<strong>in</strong>e starke<br />

Sport-Neigung (8–10 Punkte)<br />

und den Wunsch nach sozialem<br />

Rückhalt, ist nicht der e<strong>in</strong>same<br />

Waldlauf, sondern eher Fitness<br />

mit Freunden das Richtige.<br />

Kommt noch das kulturelle<br />

Interesse dazu, wäre vielleicht<br />

Tanzen die beste Akku-Ladestation.<br />

Versuchen Sie also ruhig,<br />

mehrere Fliegen mit e<strong>in</strong>er<br />

Klappe zu schlagen. Rechts<br />

f<strong>in</strong>den Sie für jedes Bedürfnis<br />

e<strong>in</strong> paar wertvolle Tipps.<br />

Dieser Test wurde<br />

entwickelt von<br />

Gunter Frank und<br />

Maja Storch für<br />

das Buch: „Die<br />

Mañana-Kompetenz.<br />

Entspannung<br />

als Schlüssel zum<br />

Erfolg“. Piper tb<br />

2011, 9,99 Euro.<br />

1 WÄRME-EMPFINDEN<br />

Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Wärme-Typ. Alles,<br />

was wärmt, wirkt auf Sie<br />

beruhigend und entspannend:<br />

➻ Wärmflaschen ➻ Bettsocken<br />

(wohltuend bei ständig kalten<br />

Füßen) ➻ Wechselgüsse ➻ Entspannungsbäder<br />

➻ Wärmestrahler<br />

➻ Sauna, Whirlpools und<br />

viele andere Wellness-Angebote<br />

➻ warme Fußbäder ➻ Sonne<br />

2 SPORT<br />

Sie brauchen sportliche Bewegung,<br />

sonst entspannen Sie<br />

nicht. Sportmangel ist dann sogar<br />

Ursache von Stress. Wählen<br />

Sie die Sportart, die richtig Spaß<br />

macht, und nicht die, die gerade<br />

als gesund gilt (das wechselt<br />

sowieso ständig), z. B.:<br />

➻ Tanzen, Tischtennis ➻ Trampol<strong>in</strong><br />

spr<strong>in</strong>gen ➻ mit anderen<br />

aktiv se<strong>in</strong> im Fitness-Studio, bei<br />

Aqua-Gymnastik<br />

➻ wer es ruhiger mag: Yoga,<br />

Pilates, Qigong<br />

➻ bewegen im Freien, um<br />

Tageslicht zu tanken: etwa beim<br />

Wandern, Radfahren, Reiten<br />

➻ im Alltag mehr bewegen, z. B.<br />

Garten umgraben, mit Rad zum<br />

E<strong>in</strong>kaufen, Treppen statt Aufzug<br />

3 SENSIBILITÄT<br />

Sie profitieren vor allem von<br />

Ruhe, sanften Berührungen,<br />

Entspannungsmusik und dem<br />

stillen Ausruhen, z. B. auf e<strong>in</strong>er<br />

Liege. Auch die zahlreichen Formen<br />

von Massagen und Wellness<br />

s<strong>in</strong>d genau richtig für Sie:<br />

➻ autogenes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und Körperreisen<br />

➻ Duftlampen aufstellen<br />

➻ sanfte Berührungen ➻<br />

A K T I V I E R B A R K E I T<br />

Muskel-Relaxation nach Jacobson<br />

➻ Meditationskurse bis h<strong>in</strong><br />

zu Kloster-Exerzitien<br />

4 AKTIVITÄT<br />

Sie müssen sich konzentrieren.<br />

E<strong>in</strong>e überschaubare Tätigkeit<br />

wirkt beruhigend auf Sie und<br />

senkt Ihren Hang zum impulsiven<br />

Handeln, z. B.:<br />

➻ Konzentration auf e<strong>in</strong>e handwerkliche<br />

Aufgabe ➻ Basteln/<br />

Werken mit Freunden ➻ die Wohnung<br />

putzen ➻ e<strong>in</strong>en Schrank<br />

aufräumen ➻ Gartenarbeit ➻<br />

Handarbeit wie Häkeln oder<br />

Stricken ➻ Malen ➻ Kochen<br />

➻ Sport ➻ Muskel-Relaxation<br />

nach Jacobson<br />

5 SOZIALER RÜCKHALT<br />

Sie sollten regelmäßig Gesellschaft<br />

suchen. Auch Menschen<br />

zu helfen und dafür wertgeschätzt<br />

zu werden, wirkt entspannend<br />

auf Sie, z. B.:<br />

➻ Zeit mit der Familie verbr<strong>in</strong>gen<br />

➻ Freunde treffen ➻ im<br />

Vere<strong>in</strong> aktiv se<strong>in</strong> ➻ neue D<strong>in</strong>ge<br />

ausprobieren, z. B. e<strong>in</strong>en Sprach-,<br />

Mal- oder Tanzkurs etc., um<br />

neue Menschen kennenzulernen<br />

➻ Mannschaftssport treiben<br />

➻ geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong> Projekt planen<br />

und durchziehen<br />

6 KULTURELLE NEIGUNG<br />

Die Beschäftigung mit Kunst<br />

oder Literatur, Gespräche mit<br />

Tiefgang, das Genießen ästhetischer<br />

Gebäude oder Räume oder<br />

der Schönheit der Natur – dies<br />

alles gefällt Ihnen und lässt den<br />

Stress abfallen, z. B.:<br />

➻ gute Literatur lesen ➻ Besuch<br />

von Museen und Ausstellungen,<br />

Theater ➻ anspruchsvolle Gespräche<br />

führen ➻ Fotografieren,<br />

Malen ➻ Musik hören ➻ autogenes<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und Meditation<br />

➻ neue Sprache lernen<br />

30 10 | 2013


Genießen<br />

Süße Kuchen mit Gemüse > S. 32 Gesunde Schuhe e<strong>in</strong>kaufen > S.38 Leser<strong>in</strong>nen testen<br />

Re<strong>in</strong>igungsbürsten > S. 41 Hilfe bei Haar-Ausfall > S. 42 Gesünder kochen: Fisch > S. 45<br />

DIE PLUS-<br />

PUNKTE<br />

UNSERER<br />

REZEPTE AUF<br />

EINEN BLICK<br />

Gut zum<br />

E<strong>in</strong>frieren<br />

Wenige<br />

Kalorien<br />

Sehr<br />

gesund<br />

Leicht zu<br />

kochen<br />

Rezept ohne<br />

Kochen<br />

Alles aus<br />

e<strong>in</strong>em Topf<br />

Schnell<br />

zubereitet<br />

Foto: Stockfood<br />

Mit Freunden zu kochen macht doppelt Spaß, wenn man e<strong>in</strong> paar e<strong>in</strong>fache Regeln<br />

beachtet: Die Rezepte sollten nicht zu kompliziert se<strong>in</strong>; lieber mehrere Kle<strong>in</strong>igkeiten<br />

(z. B. Tapas-Gerichte) als große, aufwendige Rezepte; vorher abklären,<br />

wer was macht (Vorspeise, Dessert). Denn das Wichtigste ist: Spaß haben!<br />

Günstig im<br />

E<strong>in</strong>kauf<br />

„es gibt ke<strong>in</strong> schöneres geschenk, als wenn freunde sagen, dass sie gerne da waren, es e<strong>in</strong><br />

schöner abend war und das essen geschmeckt hat.“ johann lafer<br />

10 | 2013<br />

31


GENIESSEN<br />

KLEIN UND FEIN<br />

Die Möhren-Muff<strong>in</strong>s<br />

überraschen zusätzlich mit<br />

knackigen Zucch<strong>in</strong>i-Raspeln<br />

im lockeren Teig.<br />

STEIRISCHER<br />

KLASSIKER<br />

Wunderbar saftig:<br />

Gugelhupf mit<br />

gerösteten Kürbiskernen<br />

und fe<strong>in</strong>em<br />

Kürbiskernöl.<br />

32 10 | 2013


GENIESSEN<br />

KUCHEN MIT<br />

GANZ VIEL GEMÜSE<br />

Süßes Gebäck mit Zucch<strong>in</strong>i oder Roter Bete? Kl<strong>in</strong>gt<br />

ungewöhnlich, schmeckt aber ungewöhnlich gut! Probieren<br />

Sie’s und entdecken Sie Ihre neuen Liebl<strong>in</strong>gskuchen.<br />

TIPP<br />

Superlecker<br />

schmeckt dieses<br />

Rezept mit<br />

Schoko- oder<br />

Zuckerguss.<br />

10 | 2013<br />

33


GENIESSEN<br />

Möhren-Muff<strong>in</strong>s<br />

mit Zucch<strong>in</strong>i<br />

Für 6 Stück<br />

2 TL Butter 1 EL Mehl<br />

1 Möhre (50 g) 1 Zucch<strong>in</strong>i<br />

(100 g) 1 EL Pistazienkerne<br />

2 Eier 60 g Puderzucker<br />

60 g saure Sahne 1/2 TL<br />

Backpulver 110 g Mehl<br />

1 Backofen auf 180 °C<br />

vorheizen. E<strong>in</strong> Muff<strong>in</strong>-<br />

Blech mit 6 Mulden ausbuttern<br />

und leicht bemehlen.<br />

2 Gemüse waschen, putzen<br />

und grob raspeln. Pistazien<br />

grob hacken. Eier trennen;<br />

Eigelbe mit 30 g Puderzucker<br />

cremig schlagen. Sahne,<br />

Gemüseraspel und Pistazien<br />

unterrühren.<br />

3 Eiweiß mit restlichem<br />

Puderzucker steif schlagen.<br />

Backpulver und Mehl mischen,<br />

abwechselnd mit Eischnee unter<br />

die Gemüsemasse heben.<br />

4 Teig <strong>in</strong> die Muff<strong>in</strong>-Form<br />

füllen und im Ofen etwa 30<br />

M<strong>in</strong>uten goldbraun backen.<br />

5 Nach Belieben mit Puderzucker<br />

bestäuben.<br />

Pro Stück 358 kcal | 12 g EIWEISS<br />

17 g FETT | 37 g KOHLENHYDRATE<br />

0 mg CHOLESTERIN | 3 BE/KE<br />

Rote-Bete-Kuchen mit Schokostückchen<br />

Für 12 Scheiben 200 g Rote Bete (roh) 5 Eier 100 g Rohzucker<br />

200 g gemahlene Mandeln 1 Prise gem. Kardamom 1 Prise<br />

gem. Zimt 125 g Mehl 50 g Zartbitterschokolade 1 EL Butter<br />

250 g Puderzucker 3–4 EL Orangensaft 30 g Mohn<br />

1 Rote Bete waschen, schälen<br />

und fe<strong>in</strong> raspeln (Handschuhe<br />

tragen). Die Eier trennen, Eigelbe mit<br />

dem Zucker cremig rühren.<br />

2 Nach und nach Rote-Bete-Raspel,<br />

Mandeln, Gewürze und Mehl unter die<br />

Ei-Zucker-Creme rühren.<br />

3 Schokolade mit e<strong>in</strong>em schweren<br />

Messer <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e Stückchen schneiden<br />

und unter den Teig mischen.<br />

4 Eiweiße zu steifem Schnee schlagen<br />

und portionsweise mit e<strong>in</strong>em<br />

Schneebesen unter den Teig heben.<br />

5 Kastenbackform gut mit der Butter<br />

e<strong>in</strong>fetten. Den Teig h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geben und<br />

mit e<strong>in</strong>er Palette glatt streichen.<br />

6 Den Kuchen im vorgeheizten Backofen<br />

auf der mittleren Schiene etwa<br />

50 M<strong>in</strong>uten goldbraun backen. Dann<br />

e<strong>in</strong>e Garprobe machen: Mit e<strong>in</strong>em<br />

Holzstäbchen <strong>in</strong> die Mitte stechen<br />

– kommt es sauber wieder heraus,<br />

ist der Kuchen fertig. Andernfalls<br />

weitere 10 M<strong>in</strong>uten backen.<br />

7 Fertigen Kuchen aus dem Ofen<br />

nehmen und kurz abkühlen lassen.<br />

Aus der Form stürzen und auf e<strong>in</strong>em<br />

Kuchengitter völlig auskühlen lassen.<br />

8 Aus Puderzucker und Orangensaft<br />

e<strong>in</strong>en Zuckerguss anrühren. Dann<br />

den Kuchen mit dem Guss überziehen<br />

und mit Mohn bestreuen.<br />

9 Den Zuckerguss vollständig<br />

trocknen lassen. Dann den Kuchen <strong>in</strong><br />

Scheiben schneiden und servieren.<br />

Pro Scheibe 335 kcal | 8 g EIWEISS<br />

14 g FETT | 39 g KOHLENHYDRATE | 86 mg<br />

CHOLESTERIN | 3 BE/KE<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

34 10 | 2013


NOMEN EST OMEN:<br />

SÜSSKARTOFFELN SCHMECKEN<br />

SÜSS, SIND ABER GESUND.<br />

Süßkartoffeln bekommen Sie auch als „Bataten“.<br />

Süßkartoffel-<br />

Muff<strong>in</strong>s<br />

Für 12 Stück<br />

200 g Süßkartoffeln<br />

100 ml Rapsöl 160 g<br />

Zucker 150 g Pflaumen<br />

1 EL Zitronensaft 1 Ei<br />

250 ml Milch 250 g<br />

Mehl 70 g gem. Mandeln<br />

2 TL Backpulver<br />

1 TL Natron<br />

1 Kartoffeln waschen,<br />

schälen und kle<strong>in</strong> würfeln.<br />

In 1 EL Öl etwa 5 M<strong>in</strong>uten<br />

braten. 2 EL Zucker<br />

darüberstreuen und unter<br />

Rühren leicht karamellisieren<br />

lassen.<br />

2 Pflaumen waschen, entste<strong>in</strong>en<br />

und kle<strong>in</strong> würfeln.<br />

Mit Zitronensaft mischen.<br />

Ofen auf 200 °C vorheizen.<br />

Muff<strong>in</strong>blech mit Papierförmchen<br />

auslegen.<br />

3 Ei mit Rest-Zucker<br />

verquirlen. Rest-Öl und die<br />

Milch unterrühren. Übrige<br />

Zutaten mischen, zufügen<br />

und alles zum glatten Teig<br />

rühren. Kartoffeln und<br />

Pflaumen mit e<strong>in</strong>em Kochlöffel<br />

gut untermischen.<br />

4 Teig auf die Förmchen<br />

verteilen und etwa 25 M<strong>in</strong>uten<br />

backen. Dann etwa<br />

5 M<strong>in</strong>uten auskühlen<br />

lassen. Förmchen aus dem<br />

Blech nehmen und die Muff<strong>in</strong>s<br />

ganz abkühlen lassen.<br />

Pro Stück 280 kcal | 5 g EIWEISS<br />

13 g FETT | 35 g KOHLENHYDRATE<br />

19 mg CHOLESTERIN | 3 BE/KE<br />

10 | 2013<br />

35


GENIESSEN<br />

Kürbis-Pie mit Haselnüssen<br />

Für 12 Stücke 150 g Mehl 100 g gem. Haselnüsse 225 g Zucker<br />

3 EL Vanillezucker 1 Pr. Salz 4 Eier 140 g Butter Bohnen zum Bl<strong>in</strong>dbacken<br />

500 g Kürbisfruchtfleisch 1 EL Speisestärke 2 EL saure Sahne<br />

1⁄2 Bio-Zitrone (Saft, Abrieb) 50 ml Schlagsahne 1 EL Puderzucker<br />

1 Mehl mit Nüssen,<br />

75 g Zucker, 1 EL Vanillezucker<br />

und Salz mischen.<br />

In die Mitte e<strong>in</strong>e Mulde<br />

drücken, 1 Ei h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>schlagen.<br />

Kalte Butter um die<br />

Mulde herum verteilen,<br />

e<strong>in</strong>en Mürbeteig kneten.<br />

30 M<strong>in</strong>uten kalt stellen.<br />

2 Backofen auf 180 °C vorheizen.<br />

Den Teig auf der<br />

bemehlten Arbeitsfläche<br />

etwas größer als die Form<br />

ausrollen. E<strong>in</strong>e gefettete<br />

Pie-Form damit auskleiden.<br />

Dabei e<strong>in</strong>en Rand mit den<br />

F<strong>in</strong>gern hochziehen.<br />

3 Teigboden mit e<strong>in</strong>er Gabel<br />

mehrmals e<strong>in</strong>stechen.<br />

Mit Backpapier belegen,<br />

mit Bohnen bestreuen und<br />

im vorgeheizten Ofen 10<br />

M<strong>in</strong>uten bl<strong>in</strong>dbacken. Herausnehmen,<br />

Bohnen und<br />

Backpapier entfernen.<br />

4 Kürbisfruchtfleisch<br />

kle<strong>in</strong> würfeln und <strong>in</strong> wenig<br />

kochendem Wasser etwa<br />

15 M<strong>in</strong>uten weich dünsten.<br />

Vom Herd nehmen und<br />

abkühlen lassen.<br />

5 Kürbis mit restlichem Zucker,<br />

Eiern, Stärke, saurer<br />

Sahne, Zitronensaft und<br />

-abrieb, Sahne und Rest-<br />

Vanillezucker fe<strong>in</strong> pürieren.<br />

6 Auf den Teig streichen.<br />

Eventuelle Teigreste <strong>in</strong><br />

Plätzchenform ausstechen<br />

und damit den Rand rundherum<br />

verzieren.<br />

7 Pie im vorgeheizten Ofen<br />

etwa 45 M<strong>in</strong>uten backen.<br />

Abkühlen lassen und mit<br />

Puderzucker bestäuben.<br />

Pro Stück 344 kcal | 5 g<br />

EIWEISS | 18,5 g FETT | 38 g<br />

KOHLENHYDRATE | 183 mg<br />

CHOLESTERIN | 2,5 BE/KE<br />

Kürbiskernöl-<br />

Gugelhupf<br />

Für 12 Stücke<br />

100 g Kürbiskerne 30 g weiche<br />

Butter 2 EL Semmelbrösel<br />

250 g Weizenmehl<br />

1/2 Tüte Backpulver 5 Eier<br />

200 g Puderzucker 125 ml<br />

Kürbiskernöl 50 g Zucker<br />

1–2 EL Puderzucker<br />

TIPP<br />

Ob Hokkaido<br />

oder Butternut:<br />

Hier passt jede<br />

Kürbissorte!<br />

1 Backofen auf 180 °C<br />

vorheizen. Kürbiskerne auf<br />

e<strong>in</strong>em Backblech 15 M<strong>in</strong>uten<br />

rösten, dann grob hacken.<br />

2 E<strong>in</strong>e Gugelhupfform mit Butter<br />

fetten, mit Semmelbröseln<br />

ausstreuen. Mehl mit Backpulver<br />

vermischen.<br />

3 Eier trennen, Eigelb mit<br />

Puderzucker cremig schlagen.<br />

Kürbiskernöl und 125 ml Wasser<br />

unterrühren.<br />

4 Eiweiße mit Zucker zu<br />

steifem Schnee schlagen.<br />

Eischnee mit Kürbiskernen und<br />

dem Mehlgemisch unter die<br />

Eigelbmasse heben.<br />

5 In die Form geben,<br />

60 M<strong>in</strong>uten backen. Auf e<strong>in</strong>em<br />

Kuchenrost abkühlen lassen,<br />

mit Puderzucker bestäuben.<br />

Pro Stück 358 kcal | 12 g EIWEISS<br />

17 g FETT | 37 g KOHLENHYDRATE<br />

100 mg CHOLESTERIN | 3 BE/KE<br />

Fotos: Stockfood (5); Illustrationen: Shutterstock<br />

36 10 | 2013


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GENIESSEN<br />

Auch bei modischen<br />

W<strong>in</strong>terstiefeln gibt es<br />

viele gesunde Modelle.<br />

10<br />

Tipps!<br />

Wenn Ihre Füße Schuhe<br />

kaufen könnten ...<br />

8 von 10 Frauen tragen Schuhe, die nicht richtig passen und ungesund s<strong>in</strong>d. Doch worauf<br />

kommt es an, wenn man Schuhe kauft? Silke Mietzner fand 10 erstaunliche Antworten.<br />

1<br />

Gut für die Venen<br />

Flache Schuhe s<strong>in</strong>d generell etwas besser (siehe aber auch Tipp 3 und Tipp 8), weil<br />

der Fuß besser abrollen kann, was wiederum die Funktion der Wadenmuskelpumpe<br />

verbessert. Und die ist wiederum für die Venen wichtig, weil sie hilft, das Blut zum<br />

Herzen zurückzupumpen. Ideal s<strong>in</strong>d deshalb flache Schuhe, die den Zehen genug<br />

Platz lassen und e<strong>in</strong> Abrollen des Fußes über die Ferse gestatten.<br />

2<br />

3<br />

Wechseln, wechseln, wechseln<br />

Jede Frau hat ihre Liebl<strong>in</strong>gsschuhe, die sie am liebsten jeden Tag tragen möchte.<br />

Um die Muskeln im Fuß leicht zu fordern, jeden Tag die Art Schuhe wechseln: höherer<br />

Absatz, flacher Schuh; weiche Sohle, feste Sohle; schwerere Leder-Stiefelette,<br />

leichte Baller<strong>in</strong>a usw. E<strong>in</strong>erseits tut das den Schuhen gut, sie können auslüften<br />

und trocknen. Außerdem tra<strong>in</strong>iert dies gut Fußgelenke, Bänder und Muskeln.<br />

E<strong>in</strong> Hoch auf High Heels<br />

High Heels s<strong>in</strong>d gesund (siehe auch Tipp 1 und 8), und sie machen sexy – das ist<br />

ke<strong>in</strong> Witz. Die italienische Urolog<strong>in</strong> Maria Cerruto fand heraus, dass das Anheben<br />

der Ferse beim Laufen auf hohen Absätzen die Beckenboden-Muskeln stärkt – gut<br />

gegen Blasenschwäche und für mehr sexuelles Lustempf<strong>in</strong>den. Na also! Der<br />

renommierte Düsseldorfer Orthopäde Daniel Frank ergänzt: „Wenn man Pumps<br />

nicht ständig trägt, stellen sie ke<strong>in</strong> Problem dar.“<br />

Foto: Katal<strong>in</strong> Kiss; Illustration: Shutterstock<br />

38 10 | 2013


je<br />

39.⁹⁰<br />

<br />

<br />

DEICHMANN SE, Deichmannweg 9, D-45359 Essen, Germany<br />

In e<strong>in</strong>em Schritt zum Relaxprogramm.


26<br />

25<br />

24<br />

23<br />

22<br />

21<br />

20<br />

40 | 6 1 / 2<br />

39 | 5 1 / 2<br />

38 | 5<br />

37 | 4<br />

36 | 3 1 / 2<br />

35 | 3<br />

35 | 2 1 / 2<br />

34 | 2<br />

33 | 1 1 / 2<br />

33 | 1<br />

cm<br />

Deutsche<br />

Größe<br />

Internationale<br />

Größe<br />

4<br />

Messen<br />

Sie<br />

selbst<br />

Die richtige Größe f<strong>in</strong>den<br />

Kaum zu glauben: 80 Prozent der Frauen tragen Schuhe, die nicht passen. Meist<br />

s<strong>in</strong>d die Schuhe zu kle<strong>in</strong> und/oder zu eng. Denn mit den Jahren verändert sich die<br />

Schuhgröße; die meisten älteren Frauen haben e<strong>in</strong>e um 1 bis 2 Nummern größere<br />

Schuhgröße. Deshalb von Zeit zu Zeit die Größe selbst messen (siehe l<strong>in</strong>ks) oder<br />

im Schuhgeschäft messen lassen.<br />

19<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

Die richtige<br />

Schuhgröße?<br />

Legen Sie<br />

Ihr Liebl<strong>in</strong>gs-<br />

<strong>Magaz<strong>in</strong></strong> für<br />

e<strong>in</strong>en Moment<br />

auf den Boden.<br />

Umriss des<br />

Fußes auf e<strong>in</strong><br />

Blatt Papier<br />

zeichnen.<br />

Nun von der<br />

Ferse bis zur<br />

Spitze des<br />

längsten Zehs<br />

messen.<br />

Dann 1,2 cm<br />

addieren.<br />

Aus der<br />

Tabelle oben<br />

die richtige<br />

Schuhgröße<br />

ablesen.<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Schuhe s<strong>in</strong>d oft zu schmal<br />

Die Füße von Frauen wurden <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten im Schnitt nicht länger,<br />

sondern breiter, so e<strong>in</strong>e Studie des Deutschen Schuh<strong>in</strong>stituts. Gesundheitliche<br />

Probleme entstünden so nicht durch zu kurze, sondern durch zu enge<br />

Schuhe. Doch für viele Frauen sei es äußerst schwierig, Schuhe mit<br />

der optimalen Weite zu f<strong>in</strong>den. Viele Schuh-Hersteller haben darauf<br />

reagiert – und bieten ihre Modelle <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />

Weiten an. Kle<strong>in</strong>e Buchstaben nach der Schuhgröße verraten dies. Wie<br />

sehr die Weite dabei differiert, zeigt das Beispiel für die Schuhgröße 38.<br />

Besondere Qualität<br />

Natürliche Materialien, umweltverträgliche Herstellung, fairer Handel,<br />

pflanzliches Gerben und fußfreundliche Formen – wer beim E<strong>in</strong>kauf<br />

auf diese Wert legt, sollte auch bei Schuhen auf Bio- bzw. besondere<br />

Qualität achten. Inzwischen gibt es e<strong>in</strong>e ganze Reihe von Herstellern<br />

und Versendern (z. B. Avena, Bär, Fairtragen.de, oekoschuhe.de, Sioux, Ströber,<br />

Waschbär, Wolky), die darauf achten. Und viele Bio-Schuhe s<strong>in</strong>d richtig trendy.<br />

Das raten Podologen*<br />

• Niemals Schmerzen <strong>in</strong> den Füßen<br />

ignorieren. Dann Schuhe wechseln.<br />

• Darauf achten, dass die Schuhe immer<br />

richtig sitzen; auch nicht zu weit s<strong>in</strong>d.<br />

Guter Halt – auch auf Absätzen<br />

• Block-Absatz Bietet dank der Breite<br />

sicheren Gehkomfort.<br />

• Keil-Absatz Recht bequemes Laufen<br />

möglich, auch wenn er höher ist.<br />

• Neue Schuhe erst am Abend kaufen,<br />

da die Füße dann am größten s<strong>in</strong>d.<br />

• Alte oder drückende Schuhe immer<br />

schnell austauschen.<br />

Kle<strong>in</strong>er Absatz? Super!<br />

Flache Sohlen s<strong>in</strong>d gut für die Füße (siehe Tipp 1), aber auch kle<strong>in</strong>e Absätze s<strong>in</strong>d<br />

gut. E<strong>in</strong> bis zwei Zentimeter hohe stützen Fuß und Fessel am besten.<br />

Nicht immer Laufschuhe<br />

Zwar sitzt der Fuß <strong>in</strong> Sportschuhen sehr gut. Aber ... Zu viel Dämpfung<br />

unter dem Fußgewölbe verändert sogar die Stellung des Fußgelenks.<br />

Deshalb Sportschuhe immer nur im Wechsel mit flachen Ledersohlen-<br />

Schuhen tragen. Und bitte nicht jeden Tag, auch wenn es sportiv wirkt.<br />

• Trichter-Absatz Wird nach unten zwar<br />

schmaler, bietet aber immer noch<br />

deutlich mehr Halt als der beliebte<br />

Pfennig-Absatz.<br />

Größe Umfang des Fuß-Ballens<br />

C sehr schmal 21*<br />

D<br />

schmal<br />

21,5<br />

E<br />

normal<br />

22<br />

F<br />

normal<br />

22,5<br />

G<br />

bequem<br />

23<br />

H<br />

volle Weite 23,5<br />

J<br />

Überweite 24<br />

K<br />

starke Weite 24,5<br />

M<br />

extreme<br />

Weite 25<br />

Unser Experte: Daniel Frank, Chefarzt, Kl<strong>in</strong>ik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Handchirurgie<br />

am Florence-Night<strong>in</strong>gale-Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie, Düsseldorf<br />

*<strong>in</strong> cm<br />

* Beratung durch das Podologie Zentrum Berl<strong>in</strong>; Fotos: Shutterstock (2), privat<br />

1<br />

40<br />

10 | 2013


GENIESSEN<br />

LESERINNEN<br />

TESTEN<br />

Elektrisch<br />

das Gesicht<br />

re<strong>in</strong>igen<br />

Wer das Gesicht<br />

wirklich gründlich<br />

re<strong>in</strong>igen will, benötigt<br />

e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es elektrisches<br />

Re<strong>in</strong>igungsbürstchen,<br />

sagt die Werbung.<br />

Doch halten die Geräte<br />

ihr Versprechen?<br />

Unsere Leser<strong>in</strong> Angela<br />

Bolz hat drei Geräte<br />

getestet – und war<br />

ziemlich angetan.<br />

Angela Bolz (47)<br />

Sehr hübsch<br />

Auch unter der<br />

Dusche prima<br />

PHILIPS VISA PURE,<br />

ETWA 140 EURO<br />

• Erster E<strong>in</strong>druck: Wow,<br />

ist die hübsch! E<strong>in</strong> neues<br />

Schmuckstück für me<strong>in</strong><br />

Bad. Man hält es wie e<strong>in</strong>en<br />

großen P<strong>in</strong>sel, das Bürstchen<br />

ist wunderbar weich.<br />

E<strong>in</strong>en Timer hat es auch.<br />

• Nach 1 Woche: Prima,<br />

Visa Pure kann mit unter<br />

die Dusche; der Akku<br />

hält ewig. Leider gibt’s<br />

ke<strong>in</strong> Reise-Etui. Gut: die<br />

drei Bürsten. Aber beim<br />

Zurückstellen auf die<br />

Ladestation br<strong>in</strong>g ich die<br />

Bürste leicht zum Kippeln.<br />

E<strong>in</strong> tolles Gerät,<br />

und so hübsch anzusehen.<br />

Innovativ<br />

Timer zeigt, wann<br />

ich sauber b<strong>in</strong><br />

CLARISONIC MIA 2,<br />

ETWA 149 EURO<br />

• Erster E<strong>in</strong>druck:<br />

Liegt super <strong>in</strong> der Hand.<br />

Der große Bürstenkopf<br />

dreht sich nicht, sondern<br />

schw<strong>in</strong>gt kaum sichtbar.<br />

Prima: Das Gerät ist<br />

duschfest; es gibt zwei<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeiten; e<strong>in</strong>en<br />

noch ausgereifteren<br />

Timer als bei Philips. Das<br />

Ladegerät klickt sich per<br />

Magnet an den Griff.<br />

• Nach 1 Woche: Super,<br />

das Oszillieren ist angenehmer<br />

auf der Haut als<br />

das Kreiseln. Zur<br />

Bürste gibt’s<br />

e<strong>in</strong> tolles Etui,<br />

das ke<strong>in</strong>en<br />

Platz im Koffer<br />

verschwendet.<br />

Perfekt: Es gibt vier<br />

TEST<br />

SIEGER<br />

Bürsten für verschiedene<br />

Haut-Typen.<br />

E<strong>in</strong>fach genial gut,<br />

geb ich nie mehr her!<br />

Preiswert<br />

Bürstchen ist<br />

etwas hart<br />

OLAZ REGENERIST 3<br />

REINIGUNGSSYSTEM,<br />

ETWA 29 EURO<br />

• Erster E<strong>in</strong>druck: Hui,<br />

ist das gnadenlos günstig.<br />

Die Bürste ist so groß<br />

wie bei Philips, aber nicht<br />

so weich. Das Gerät ist<br />

kle<strong>in</strong>er und leichter, läuft<br />

mit Batterien. Gebrauchsanweisung<br />

lesen … Wo ist<br />

me<strong>in</strong>e Lupe?<br />

• Nach 1 Woche: Ich<br />

vermisse den Timer; das<br />

Bürstchen kann nicht mit<br />

unter die Dusche. Schade!<br />

Für den Preis total<br />

okay. Ideal für E<strong>in</strong>steiger.<br />

Fotos: Th<strong>in</strong>kstock, PR (3), privat<br />

GUT ZU WISSEN<br />

WIE GEHT’S?<br />

Gesicht anfeuchten,<br />

Re<strong>in</strong>igungslotion<br />

auf das<br />

Bürstchen und<br />

Knopf drücken.<br />

WIE LANGE?<br />

Je 20 Sekunden<br />

für Stirn und Nasen-K<strong>in</strong>n-Partie,<br />

je 10 Sekunden<br />

pro Wange.<br />

WAS BRINGT’S?<br />

E<strong>in</strong>e 4-fach (Olaz)<br />

bis 10-fach (Clearsonic)<br />

bessere<br />

Re<strong>in</strong>igung, bis <strong>in</strong><br />

die Faltentiefen.<br />

IST DAS GUT?<br />

Ja, so kann die<br />

Pflege besser<br />

wirken, eben <strong>in</strong><br />

den Falten, wo<br />

man sie braucht.<br />

FAZIT:<br />

Me<strong>in</strong>e Haut ist nach den 3 Wochen<br />

klarer und rosiger, die Poren kle<strong>in</strong>er.<br />

Dass die Bürstchen bald so verbreitet<br />

se<strong>in</strong> sollen wie elektrische Zahnbürsten,<br />

kann ich gut verstehen.<br />

Echt Genial Richtig gut Erfüllt den Zweck Na ja ... Ke<strong>in</strong> Kommentar<br />

10 | 2013<br />

41


Fieber oder<br />

Diät als Ursache<br />

Haar-Ausfall kann viele<br />

mediz<strong>in</strong>ische Gründe<br />

haben, weiß der<br />

Hamburger Dermatologe<br />

Frank-Matthias Schaart.<br />

Deshalb massiven Haar-Verlust<br />

immer untersuchen lassen.<br />

NACH DEN WECHSELJAHREN<br />

Was tun, wenn<br />

zu viele Haare<br />

ausfallen?<br />

Hunderte Haare auf dem Kopfkissen, im Kamm, <strong>in</strong> der<br />

Dusche – jeden Tag erleben viele Frauen diese Horror-<br />

Vision aufs Neue. Wie gut, dass es viele wirksame<br />

kle<strong>in</strong>e Hilfen gibt, erfuhr Silke Mietzner, als sie mit<br />

Ärzten, Heilpraktikern und Friseuren sprach.<br />

Wie oft hatte ich<br />

schon Frauen <strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong>er Praxis<br />

sitzen, die e<strong>in</strong>e<br />

wahre Odyssee h<strong>in</strong>ter sich<br />

hatten. Denn oft wird<br />

Haar-Ausfall nicht ernst<br />

genommen und die Frauen<br />

bekommen oft auch ke<strong>in</strong>e<br />

klaren Antworten.<br />

Dabei gibt es zahlreiche<br />

mediz<strong>in</strong>ische Gründe:<br />

• Von Haar-Ausfall spricht<br />

man erst, wenn über e<strong>in</strong>en<br />

Zeitraum von mehreren<br />

Wochen täglich (!) mehr<br />

als 150 bis 200 Haare<br />

ausgehen. Deshalb zählen.<br />

• Genauso wichtig ist, von<br />

allen D<strong>in</strong>gen zu berichten,<br />

auch wenn sie noch so<br />

unbedeutend ersche<strong>in</strong>en:<br />

Welche Medikamente werden<br />

genommen? S<strong>in</strong>d<br />

Hormonpräparate dabei?<br />

Hat man e<strong>in</strong>e Diät gemacht?<br />

War man <strong>in</strong> den<br />

letzten sechs Monaten<br />

längere Zeit krank, mit<br />

hohem Fieber? Liegt Haar-<br />

Ausfall <strong>in</strong> der Familie? Wie<br />

ernährt man sich?<br />

Normalerweise wird<br />

dann per Zupftest geprüft,<br />

42 10 | 2013


GENIESSEN<br />

„Auch fehlerhafte<br />

Pflege wie<br />

heißes Stylen<br />

oder aggressive<br />

Dauerwellen<br />

s<strong>in</strong>d Ursachen für<br />

Haar-Ausfall.“<br />

wie fest die Haarwurzeln<br />

sitzen. Hilfreich kann<br />

auch e<strong>in</strong> TrichoScan se<strong>in</strong>;<br />

dabei werden mit e<strong>in</strong>er<br />

digitalen Computerkamera<br />

Auffälligkeiten der<br />

Kopfhaut und der Haarschäfte<br />

untersucht. Dabei<br />

stellt man auch fest,<br />

wie viele Haare sich <strong>in</strong><br />

der Ruhe- bzw. Wachstumsphase<br />

bef<strong>in</strong>den.<br />

Dies ist sehr wichtig, weil<br />

Haare etwa 6 Jahre leben<br />

– solange Haare <strong>in</strong><br />

der Ruhephase ausfallen<br />

und nicht <strong>in</strong> der Wachstumsphase,<br />

zeigt dies,<br />

dass Haare nachwachsen.<br />

Letztlich gibt es aber<br />

zig weitere Gründe:<br />

• Der häufigste ist hormonell<br />

bed<strong>in</strong>gter Haar-<br />

Ausfall (androgenetische<br />

Alopezie). Verändert sich<br />

der Hormon-Haushalt,<br />

reagiert der Körper mit<br />

Haarausfall. Im Leben<br />

e<strong>in</strong>er Frau gibt es drei<br />

Phasen mit größerem<br />

Haar-Verlust: Pubertät,<br />

Schwangerschaft, Wechseljahre.<br />

Immer gibt es<br />

e<strong>in</strong> Überangebot männlicher<br />

Hormone. Ist dies<br />

die Ursache, kann man<br />

gut mit Mitteln gegen-<br />

steuern, die den E<strong>in</strong>fluss<br />

männlicher Hormone<br />

begrenzen.<br />

• Aber auch M<strong>in</strong>eralstoffoder<br />

Vitam<strong>in</strong>mangel, z. B.<br />

durch Diäten, fehlerhafte<br />

Ernährung, Durchfall-Erkrankungen<br />

oder Eisenmangel,<br />

können zum<br />

Ausgehen der Haare<br />

führen. Dies lässt sich<br />

gut durch Z<strong>in</strong>k, Eisenoder<br />

Vitam<strong>in</strong>präparate<br />

ausgleichen.<br />

• Gleiches gilt für Erkrankungen<br />

der Schilddrüse<br />

oder Entzündungen<br />

– Fieber, z. B. bei<br />

e<strong>in</strong>er Grippe – verbrennt<br />

die Haarfollikel regelrecht.<br />

Die Folge: Die<br />

Haare fallen aus – und<br />

zwar erst nach Monaten.<br />

Gut ist, dass die Haare<br />

relativ schnell nachwachsen<br />

– hier braucht es<br />

e<strong>in</strong>fach etwas Geduld.<br />

Schließlich gibt es e<strong>in</strong><br />

paar Präparate:<br />

• T<strong>in</strong>kturen, die den<br />

Haarausfall stoppen<br />

können und <strong>in</strong> manchen<br />

Fällen sogar für e<strong>in</strong>e<br />

Haarverdichtung sorgen.<br />

E<strong>in</strong>gesetzt wird der Wirkstoff<br />

M<strong>in</strong>oxidil.<br />

• Auch pflanzliche Präparate<br />

mit Soja- oder<br />

Silberkerzen-Extrakten<br />

können helfen.<br />

E<strong>in</strong> Wort zu den Kosten:<br />

Leider werden nicht<br />

alle Kosten von Krankenkassen<br />

getragen.<br />

Haar-Sprechstunde Viele Uni-Kl<strong>in</strong>iken,<br />

Krankenhäuser und Hautärzte bieten spezielle<br />

Haar-Sprechstunden an. Wer Haarausfall hat, sollte<br />

erst dort Hilfe suchen. Leider gibt es ke<strong>in</strong>e zentrale<br />

Anlaufstelle, sodass man sich durchfragen muss.<br />

Mehr Volumen<br />

für die Haare<br />

Wer sehr wenige<br />

oder sogar lichte<br />

Haare hat, sollte die<br />

Tipps von Friseur-<br />

Meister Günter Duhr<br />

(Obermeister der Friseur-Innung<br />

Trier-Saarburg) beherzigen.<br />

Zuallererst: Wir<br />

Friseure können<br />

nur von außen<br />

etwas für die<br />

Haare tun, die Kopfhaut<br />

nähren, den Haarwuchs<br />

anregen. Und natürlich<br />

lichtes Haar mit e<strong>in</strong>igen<br />

Tricks kaschieren:<br />

• Der wichtigste Punkt<br />

dabei: die Haar-Farbe. Je<br />

dunkler die natürliche<br />

Haar-Farbe bzw. je dunkler<br />

Haare gefärbt s<strong>in</strong>d,<br />

desto stärker sche<strong>in</strong>t<br />

dann mit lichtem Haar<br />

die Kopfhaut durch.<br />

• Deshalb me<strong>in</strong> erster<br />

Tipp, wenn man wenige<br />

Haare hat: diese <strong>in</strong>sgesamt<br />

etwas heller färben,<br />

um den Kontrast zur<br />

Kopfhaut möglichst<br />

kle<strong>in</strong> zu halten.<br />

• Aber bitte nicht von<br />

e<strong>in</strong>em Moment auf den<br />

anderen. Denn dann<br />

müssten die Haare entfärbt<br />

werden – und das<br />

beansprucht die Haare<br />

erst recht.<br />

„Mittelblond<br />

schmeichelt den<br />

meisten mit<br />

wenigen Haaren.“<br />

• S<strong>in</strong>nvoller ist der Weg<br />

über Strähnchen und<br />

Lichter im Haar oder mit<br />

Pa<strong>in</strong>t<strong>in</strong>g, also <strong>in</strong>dem man<br />

hellere Töne <strong>in</strong>s Haar<br />

„malen“ lässt.<br />

• Vielen Frauen über 50<br />

mit dünnem oder lichtem<br />

Haar empfehle ich e<strong>in</strong><br />

schmeichelndes Mittelblond,<br />

je nach Hautton<br />

mit e<strong>in</strong>em beigen oder<br />

goldenen Unterton.<br />

Genauso wichtig bei<br />

lichtem Haar – e<strong>in</strong> kaschierender<br />

Schnitt:<br />

• Dazu sollten die Haare<br />

am Oberkopf aber nicht<br />

zu kurz geschnitten se<strong>in</strong>,<br />

damit e<strong>in</strong>e gewisse Fülle<br />

und Form da ist.<br />

• Die beste Wahl wäre<br />

etwas kürzeres Haar, das<br />

oberhalb der Schulter<br />

endet und so gestuft ist,<br />

dass oben Fülle und Menge<br />

vorgetäuscht werden.<br />

• Wichtig ist dabei, mit<br />

dem Friseur ganz offen<br />

über die ausfallenden<br />

Haare zu sprechen.<br />

• Vermeiden sollte man<br />

bei wenigen Haaren e<strong>in</strong>en<br />

allzu ausgeprägten<br />

Scheitel. Denn gerade<br />

bei dünnerem Haar gibt<br />

er schnell den Blick auf<br />

die Kopfhaut frei.<br />

• Lieber die Haare komplett<br />

aus der Stirn heraus<br />

tragen oder e<strong>in</strong>en<br />

leichten Zickzack-Scheitel<br />

ziehen.<br />

10 | 2013<br />

43


GENIESSEN<br />

Aber das Schlimmste am<br />

Haar-Ausfall ist die Panik<br />

– das erleben wir Friseure<br />

sehr oft –, die aber oft<br />

ganz unbegründet ist.<br />

Ob wirklich starker, bedenklicher<br />

Haar-Ausfall<br />

vorliegt, kann man mit<br />

e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen Frisuren-Test<br />

prüfen:<br />

• Im frisch gewaschenen<br />

und getrockneten Haar<br />

e<strong>in</strong>en exakten Scheitel<br />

am Oberkopf ziehen.<br />

• Dann e<strong>in</strong>e Hälfte mit<br />

e<strong>in</strong>er Hand ganz flach<br />

zur Seite streichen.<br />

• Nun den Scheitel gegen<br />

das Licht anschauen<br />

– stehen dort kle<strong>in</strong>e Stöppelchen<br />

von e<strong>in</strong>igen<br />

Millimetern hoch, kann<br />

man beruhigt se<strong>in</strong> – das<br />

s<strong>in</strong>d neue Haare, die<br />

langsam nachwachsen.<br />

• Das heißt, man verliert<br />

womöglich zurzeit viele<br />

Haare, der Ausfall ist<br />

aber zum Beispiel im<br />

Herbst oder Frühl<strong>in</strong>g<br />

oder nach e<strong>in</strong>er strengen<br />

Diät „normal“. Bedenklicher<br />

ist es, wenn<br />

die Haare über e<strong>in</strong>en<br />

sehr langen Zeitraum<br />

ausfallen und nicht nachwachsen.<br />

Dann sollte<br />

man aber nicht zum<br />

Friseur, sondern zum<br />

Arzt gehen.<br />

1<br />

2<br />

Ganzheitlich<br />

betrachten<br />

Weil die Gründe<br />

für ausfallendes<br />

Haar oft nicht klar<br />

erkennbar s<strong>in</strong>d,<br />

empfiehlt die Heilpraktiker<strong>in</strong><br />

Anita Kraut aus Ste<strong>in</strong>gaden<br />

u. a. pflanzliche Hormone.<br />

Bei Haar-Ausfall<br />

sollte man zuerst<br />

die körperliche<br />

Seite betrachten.<br />

Oft helfen<br />

Phyto-Östrogene, also<br />

pflanzliche Hormone.<br />

Me<strong>in</strong>e Beobachtung<br />

– alle<strong>in</strong> das reicht oft.<br />

E<strong>in</strong>ige Tipps für<br />

Phyto-Östrogene:<br />

• Alles, was gute Samen<br />

bildet, enthält viel Phyto-<br />

Östrogen: Le<strong>in</strong>samen,<br />

Vollkorn, Mohn.<br />

• Ganz wunderbar ist<br />

auch das Öl aus den<br />

Kernen des Granatapfels.<br />

3<br />

Und wenn man Beeren<br />

isst, immer die Kerne<br />

zerbeißen, dort stecken<br />

wertvolle Stoffe dr<strong>in</strong>.<br />

• Und auch Bier ist gut<br />

für uns Frauen, denn der<br />

Hopfen enthält auch<br />

reichlich Phytoöstrogene.<br />

Genauso wichtig ist die<br />

richtige Haarpflege. Gerade<br />

vor und nach den<br />

Wechseljahren beg<strong>in</strong>nen<br />

Frauen zu färben.<br />

Wir Heilpraktiker s<strong>in</strong>d<br />

überzeugt, dass dies<br />

zur Hälfte die Ursache<br />

für Haar-Ausfall ist:<br />

• Deshalb statt chemischer<br />

Haarfarben<br />

Natur-Mittel verwenden.<br />

• Und zum Waschen auf<br />

aggressive Shampoos<br />

verzichten und zu Haarwasch-Seifen<br />

(Bioladen)<br />

greifen. Man braucht e<strong>in</strong><br />

wenig Geduld (3 Wochen),<br />

bis die wieder<br />

schön aussehen.<br />

Und dann gibt es noch<br />

die Seele: Frauen verlieren<br />

ihre Haare nach der<br />

Geburt ihrer K<strong>in</strong>der, <strong>in</strong><br />

und nach den Wechseljahren.<br />

In der Natur der<br />

Frau hat dies große Symbolik:<br />

Haare stehen für<br />

Erotik, Verführung, die<br />

weibliche Seite. In der<br />

Schwangerschaft ist<br />

FÜR DIE HAARE 1 Rega<strong>in</strong>e für Frauen: Haar-T<strong>in</strong>ktur (ca. 40 Euro, Apotheke) 2 Luvos Heilerde Shampoo<br />

(ca. 7 Euro, Bioladen) 3 Nivea Styl<strong>in</strong>g Mousse (ab ca. 3 Euro, Drogerie) 4 Innéov Nahrungsergänzung mit<br />

Omega 3 und Z<strong>in</strong>k (ab ca. 35 Euro, Apotheke) 5 Kérastase Initialiste für die Haarwurzel (ca. 34 Euro, Drogerie)<br />

4<br />

5<br />

schönes Haar wichtig,<br />

um attraktiv zu bleiben,<br />

den Partner zu behalten.<br />

In den Wechseljahren gilt<br />

eher: Ich b<strong>in</strong> nicht mehr<br />

auf der Suche nach<br />

e<strong>in</strong>em Mann, Vater und<br />

Versorger. Da me<strong>in</strong>t die<br />

Natur, sie kann etwas<br />

zurückfahren. Mit Phyto-<br />

Östrogenen kann man<br />

dies verbessern.<br />

H<strong>in</strong>zu kommt die eigene<br />

E<strong>in</strong>stellung zur Sexualität<br />

– je mehr ich mich<br />

„Wenn die<br />

Haare ausfallen,<br />

immer an die<br />

Seele denken!“<br />

an mir erfreue und je<br />

mehr ich me<strong>in</strong>e Erotik<br />

leben kann, desto besser<br />

me<strong>in</strong>e Ausstrahlung.<br />

Dann werden auch die<br />

Haare von alle<strong>in</strong> wieder<br />

dichter. Lebensfreude,<br />

Ernährung und Genuss<br />

– alles gehört dazu, man<br />

soll sich nicht kasteien,<br />

denn das reduziert auch<br />

die Haare. Bachblüten<br />

und Blütenessenzen<br />

helfen dabei (s. Kasten).<br />

Blüten, die der<br />

Seele helfen<br />

Manzanita (kalifornische<br />

Blütenessenz):<br />

damit man den eigenen<br />

Körper wieder<br />

annehmen kann.<br />

Walnut (Bachblüte):<br />

Steht für Neubeg<strong>in</strong>n,<br />

man kann sich von<br />

Altem trennen.<br />

Fotos: mauritius images, privat (3), PR (5)<br />

44 10 | 2013


GENIESSEN<br />

E<strong>in</strong>fach<br />

nur Fisch<br />

dazu<br />

Esst mehr Fisch, predigen<br />

Ärzte. Machen wir doch<br />

gern, besonders wenn es<br />

so e<strong>in</strong>fach geht. Denn: Fast<br />

alle klassischen Rezepte<br />

lassen sich mit<br />

Fisch ver fe<strong>in</strong>ern<br />

– und werden so<br />

viel gesünder.<br />

GESÜNDER<br />

KOCHEN<br />

➜Salate<br />

➜Hauptgerichte<br />

➜Suppen<br />

10 | 2013<br />

45


GENIESSEN<br />

Ob Salat oder Auflauf:<br />

Etwas Fisch<br />

h<strong>in</strong>zu – und schon<br />

schmeckt es anders<br />

und ist gesünder.<br />

Salate mit dem<br />

besonderen Pfiff<br />

➜ Italienisch:<br />

Blattsalat schmeckt mit<br />

e<strong>in</strong>er Handvoll Kapern<br />

und Stücken von Sard<strong>in</strong>en<br />

aus der Dose gleich<br />

wie <strong>in</strong> bella Italia!<br />

➜ Spanisch:<br />

Tomaten, weiße Zwiebeln<br />

und dazu abgetropfte<br />

Makrelenstücke<br />

aus der Dose – fertig ist<br />

der Salat nach andalusischer<br />

Art.<br />

➜ Holländisch:<br />

Machen Sie den Kartoffelsalat<br />

doch mal mit<br />

saurer Sahne an – und<br />

geben Sie dann als gesunde<br />

Krönung Matjesstücke<br />

<strong>plus</strong> Dill dazu!<br />

➜ Französisch:<br />

Genießen wie Gott <strong>in</strong><br />

Frankreich? Ganz e<strong>in</strong>fach:<br />

Komb<strong>in</strong>ieren Sie<br />

frische grüne Bohnen,<br />

Kopfsalat und Tomaten<br />

mit frischen Frühl<strong>in</strong>gs-<br />

➜ Kartoffelsuppe<br />

schmeckt mit Räucherfisch<br />

klasse – und ist<br />

gesünder als mit Speck,<br />

der ungünstige gesättigte<br />

Fettsäuren statt<br />

der supergesunden<br />

Omega-3- und Omegazwiebeln<br />

und dazu<br />

abgetropftem Thunfisch<br />

aus der Dose.<br />

➜ Schwedisch:<br />

Ob Räucherlachs oder<br />

Graved Lachs – <strong>in</strong><br />

Streifen geschnitten<br />

veredelt<br />

beides jeden<br />

simplen grünen<br />

Salat und sorgt<br />

für reichlich gesunde<br />

Omega-3- und<br />

Omega-6-Fettsäuren.<br />

➜ Polnisch:<br />

Gurkenscheiben, Zwiebelr<strong>in</strong>ge,<br />

reichlich gehackter<br />

Dill und <strong>in</strong><br />

Stücke geschnittener<br />

Her<strong>in</strong>g – so kommt e<strong>in</strong>e<br />

geballte Ladung wichtiger<br />

Vitalstoffe <strong>in</strong> die<br />

Salatschüssel!<br />

Mit<br />

Dosenfisch<br />

haben Sie<br />

immer e<strong>in</strong>en<br />

Vorrat an<br />

Bord.<br />

Wissenswertes über Fisch<br />

Suppen mit dem<br />

gesunden Extra<br />

➜ Tomatensuppe<br />

können Sie mit Thunfisch<br />

aus der Dose<br />

gesund aufpeppen:<br />

e<strong>in</strong>fach abtropfen lassen,<br />

<strong>in</strong> Stücke zerteilen<br />

und zum Schluss kurz<br />

mit erhitzen.<br />

➜ Gemüsesuppe<br />

bekommt mit frischem<br />

Fisch mehr Pfiff und<br />

e<strong>in</strong>e Extra-Portion<br />

Nährstoffe: Filet (z. B.<br />

Seelachs oder Rotbarsch)<br />

würfeln und <strong>in</strong><br />

der Suppe etwa 3 bis 4<br />

M<strong>in</strong>uten ohne Köcheln<br />

gar ziehen lassen.<br />

Fotos: Stockfood (9); Illustrationen: Shutterstock<br />

Die 10 gesündesten Fische<br />

Diese Fische liefern besonders viele<br />

Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren:<br />

Thunfisch<br />

Sard<strong>in</strong>e<br />

Forelle<br />

Lachs<br />

Aal<br />

Wels (Waller)<br />

Her<strong>in</strong>g<br />

Makrele<br />

1 + 1 = 3<br />

Fische aus dem Meer enthalten<br />

wesentlich mehr Jod als<br />

Süßwasser-Fische.<br />

In fettem Fisch (z. B. Makrele)<br />

stecken am meisten gesunde<br />

Omega-Fettsäuren.<br />

Bio- (bzw. Wild-)Fisch ist oft<br />

gesünder als Fisch aus herkömmlicher<br />

Zucht bzw. Fang.<br />

Fisch aus der Dose?<br />

Ja! Aber unbed<strong>in</strong>gt auf die Zubereitung<br />

achten. In Öl e<strong>in</strong>gelegt ist<br />

Fisch <strong>in</strong> der Dose e<strong>in</strong>e Kalorienbombe<br />

– und damit weniger gesund. Also<br />

immer gut abtropfen lassen oder<br />

Immer Fisch wählen, der im eigenen<br />

Saft e<strong>in</strong>gelegt ist.<br />

Zutatenliste lesen – oft enthält<br />

Dosenfisch Geschmacksverstärker.<br />

46 10 | 2013


„E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Fisch auf dem Tisch ist<br />

besser als e<strong>in</strong> großer im Bach“,<br />

weiß der Volksmund. Stimmt auch,<br />

denn um gesünder zu essen, reichen<br />

regelmäßige M<strong>in</strong>i-Portionen Fisch.<br />

6-Fettsäuren liefert.<br />

Probieren Sie als E<strong>in</strong>lage<br />

auch geräucherte<br />

Forelle oder Makrele;<br />

nur <strong>in</strong> Stücke zupfen<br />

und kurz <strong>in</strong> der Suppe<br />

heiß werden lassen.<br />

➜ Cremesuppe<br />

aus Gemüse wird mit<br />

Krabben oder Shrimps<br />

noch fe<strong>in</strong>er und br<strong>in</strong>gt<br />

e<strong>in</strong>e dicke Portion Jod.<br />

E<strong>in</strong>fach vor dem Servieren<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geben!<br />

➜ Fischsuppe<br />

macht kaum Arbeit,<br />

wenn Sie Meeresfrüchte<br />

aus der Truhe <strong>plus</strong><br />

Zwiebel und Knoblauch<br />

nehmen und alles mit<br />

Gemüsebrühe <strong>plus</strong> etwas<br />

Weißwe<strong>in</strong> garen.<br />

Mittagessen mit<br />

dem schnellen Dreh<br />

➜ Gefüllte Paprika<br />

schmecken mit e<strong>in</strong>em<br />

Mix aus Thunfisch,<br />

Zwiebel, Petersilie, Oliven<br />

und Semmelbröseln<br />

köstlich. E<strong>in</strong>fach<br />

20–30 M<strong>in</strong>uten im Ofen<br />

überbacken!<br />

➜ Fisch-Auflauf<br />

geht ganz fix, wenn Sie<br />

Filets (z. B. Kabeljau)<br />

mit Tomatenscheiben<br />

e<strong>in</strong>schichten. Würzen,<br />

1 Becher Sahne drüber,<br />

mit Parmesan bestreuen<br />

und 25 M<strong>in</strong>uten<br />

grat<strong>in</strong>ieren. Lecker<br />

dazu: e<strong>in</strong> grüner oder<br />

gemischter Salat und<br />

Kartoffelbrei.<br />

➜ Lachs-Ragout<br />

passt prima zu Pasta<br />

oder Kartoffeln und ist<br />

im Handumdrehen<br />

fertig: Lachsfilet würfeln,<br />

anbraten. Gewürfelte<br />

Schalotte und<br />

Schmorgurke 5 M<strong>in</strong>uten<br />

mitdünsten. Mit<br />

Brühe und Kochsahne<br />

ablöschen, würzen und<br />

noch 5 M<strong>in</strong>uten köcheln.<br />

Frischen Dill<br />

dazu – fertig!<br />

➜ Panierter Fisch<br />

mal anders und ganz<br />

raff<strong>in</strong>iert: gemahlene<br />

Mandeln mit Zitronenschale<br />

und gehacktem<br />

Rosmar<strong>in</strong> mischen, Filets<br />

(z. B. vom Lengfisch)<br />

erst <strong>in</strong> Ei, dann <strong>in</strong><br />

Panierung wenden und<br />

5 M<strong>in</strong>uten braten. Mit<br />

Kartoffelsalat servieren.<br />

➜ Ch<strong>in</strong>a-Pfanne<br />

ist blitzschnell auf dem<br />

Tisch: Wok-Gemüse aus<br />

der Tiefkühltruhe zubereiten,<br />

zum Schluss<br />

TK-Garnelen mitgaren,<br />

Sojasprossen untermischen<br />

und mit Sojasoße<br />

abschmecken. Dazu<br />

passen Basmatireis<br />

oder Reisnudeln.<br />

➜ Fischröllchen<br />

mit fe<strong>in</strong>er Füllung: Pesto<br />

(Glas) und Tomatenwürfel<br />

auf Schollenfilets<br />

verteilen,<br />

aufrollen und <strong>in</strong> Brühe<br />

7–8 M<strong>in</strong>uten dünsten.<br />

Frisches Basilikum drübergeben,<br />

mit Ciabatta<br />

und frischem Tomatensalat<br />

genießen.<br />

MSC und Bio<br />

Viele Fisch-Arten s<strong>in</strong>d wegen Überfischung<br />

vom Aussterben bedroht.<br />

Deshalb beim E<strong>in</strong>kauf auf das MSC-<br />

Logo (Mar<strong>in</strong>e Stewardship Council)<br />

oder e<strong>in</strong> Bio-Siegel (z. B. Naturland)<br />

achten. Diese Siegel garantieren,<br />

dass nur tatsächlich so viele Fische<br />

gefangen werden wie auf natürliche<br />

Weise nachwachsen.<br />

150 g<br />

Fisch sollte<br />

man pro<br />

Woche essen,<br />

empfehlen Ärzte.<br />

Die 5 wichtigsten Vitalstoffe <strong>in</strong> Fisch<br />

EIWEISS aus Fisch ist besonders hochwertig<br />

und leicht verdaulich.<br />

OMEGA-FETTSÄUREN tun Herz und Kreislauf<br />

Gutes; sie senken den Cholester<strong>in</strong>spiegel.<br />

VITAMIN D sorgt für starke Knochen.<br />

JOD hält die Schilddrüse und den Hormon-<br />

Haushalt <strong>in</strong> der Balance.<br />

SELEN stärkt die Nerven und erhält – zusammen<br />

mit Omega-Fettsäuren – die geistige Fitness.<br />

10 | 2013<br />

47


Sudoku<br />

In jeder Zeile, Spalte und jedem 9er-Block aus 3 x 3 Käst chen müssen alle Zahlen von 1 bis 9 stehen! Beim leichten Su doku<br />

oben l<strong>in</strong>ks ist die fünfte Zeile e<strong>in</strong> guter Ansatz, beim mittelschweren Sudoku daneben die siebte Spalte. Bei dem<br />

Sudoku unten l<strong>in</strong>ks ergeben sich als erstes die Sechsen, beim schweren Sudoku unten rechts zwei Zahlen im Mittelblock rechts.<br />

48 10 | 2013


Fühlen<br />

Was ist gerecht? E<strong>in</strong> Thema, das alle bewegt – auch fünf Leser > S. 50 Unsere Liebe<br />

begann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em roten Cabrio > S. 55 Was wir von Tieren lernen können > S. 56<br />

Darauf freuen<br />

wir uns<br />

im Oktober<br />

Drachen<br />

steigen lassen<br />

Weil es Spaß<br />

macht und<br />

sportliche<br />

Lenkdrachen<br />

sogar schöne<br />

Oberarme<br />

formen.<br />

Dankbar<br />

se<strong>in</strong><br />

Am 13.<br />

Oktober<br />

ist Erntedankfest.<br />

Foto: Getty Images<br />

Neugier – e<strong>in</strong>e schlechte Eigenschaft? Im Gegenteil, sagen Wissenschaftler. Sie ist<br />

e<strong>in</strong> Jungbrunnen. Denn immer wenn wir neugierig s<strong>in</strong>d, schüttet unser Gehirn<br />

Dopam<strong>in</strong> aus. E<strong>in</strong> Hormon, das beflügelt, für gute Stimmung sorgt. Also, seien Sie<br />

neugierig: auf andere Menschen, Länder, Hobbys! Und probieren Sie am besten<br />

jeden Tag etwas aus, das Sie noch nie zuvor getan haben.<br />

Oktoberfest<br />

zuhause<br />

E<strong>in</strong>ige Freunde<br />

zu Obatzdem,<br />

Brez’n und<br />

Hendln<br />

e<strong>in</strong>laden und:<br />

O’zapft is!<br />

e<strong>in</strong> tolles buch für neugierige:<br />

richard wiseman: wie sie <strong>in</strong> 60 sekunden ihr leben verändern, fischer, 9,95 euro.<br />

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Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

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FÜHLEN<br />

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GESELLSCHAFT<br />

Ke<strong>in</strong> Thema beherrschte den Wahlkampf so sehr wie die Frage, wie gerecht<br />

es <strong>in</strong> unserem Land zugeht. Viele empf<strong>in</strong>den Wut, andere Resignation. Doch kann<br />

es überhaupt vollständige Gerechtigkeit geben? Was ist überhaupt<br />

gerecht? Haben wir gerechte Lebensverhältnisse, wenn alles gleich ist? Marc Beise<br />

ist diesen Fragen nachgegangen. Und e<strong>in</strong>ige Leser schildern, wo sie<br />

Ungerechtigkeit im Alltag am meisten spüren.<br />

Ist das gerecht<br />

WAS HEISST GERECHT?<br />

GLEICH VIEL FÜR ALLE?<br />

KEINE UNGLEICHHEIT?<br />

ODER GLEICHE CHANCEN?<br />

10 | 2013<br />

51


FÜHLEN<br />

DDas ist nicht gerecht! Rufen schon<br />

K<strong>in</strong>der, und sie rufen es ihr ganzes<br />

Leben lang. Menschen wollen, dass<br />

es gerecht zugeht, schon immer.<br />

Aristoteles hat das Thema vor 2300<br />

Jahren behandelt, vor ihm schon<br />

Sokrates, nach ihm Cicero, August<strong>in</strong>us,<br />

die Staatsdenker der Aufklärung,<br />

Marx, Hayek, eigentlich alle<br />

Dichter und Denker.<br />

Wie gerecht (oder ungerecht) es<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesellschaft zugeht – das<br />

Thema ist immer da gewesen, aber<br />

E<strong>in</strong> Quiz mit zwölf Fragen<br />

RENTE<br />

Ist es gerecht,<br />

dass jüngere<br />

Mütter pro<br />

K<strong>in</strong>d drei Mal<br />

so viel <strong>Rente</strong><br />

erhalten wie<br />

ältere?<br />

Ilse Möller (80) aus<br />

Bad Honnef gab für die<br />

Familie ihren Job auf.<br />

Nur dank ihres<br />

Mannes lebt sie nicht am<br />

Existenzm<strong>in</strong>imum.<br />

„Dass ich drei K<strong>in</strong>der großzog,<br />

ist dem Staat heute 28<br />

Euro <strong>Rente</strong> pro K<strong>in</strong>d und<br />

Monat wert! Mütter, deren<br />

K<strong>in</strong>der nach 1992 geboren<br />

wurden, bekommen das<br />

Dreifache. Gerecht? Nicht<br />

falsch verstehen. Ich gönne<br />

es den jüngeren Frauen.<br />

Aber war Erziehung früher<br />

weniger wert? Zogen wir<br />

unsere K<strong>in</strong>der nicht unter<br />

schwierigeren Bed<strong>in</strong>gungen<br />

groß, ohne Anspruch auf<br />

K<strong>in</strong>dergartenplatz, ohne<br />

Elterngeld, ohne dreijährige<br />

Erziehungszeit mit Rückkehr-Garantie<br />

<strong>in</strong> den Job?<br />

Die Chance, e<strong>in</strong>e gute <strong>Rente</strong><br />

zu erarbeiten, bestand<br />

nicht. Und unsere K<strong>in</strong>der<br />

bilden heute den Sockel<br />

der Gesellschaft. Me<strong>in</strong>e drei<br />

zahlen jeden Monat 8.000<br />

Euro Steuern. Werden wir<br />

dafür gerecht oder auch nur<br />

gleich belohnt? Jede Mutter<br />

sollte die gleiche <strong>Rente</strong> für<br />

Erziehung erhalten.“<br />

Ilse Möller wünscht sich die<br />

gleiche <strong>Rente</strong> für alle Mütter.<br />

es hat mal mehr Konjunktur, mal<br />

weniger. Derzeit eher mehr, das zeigen<br />

Umfragen, und es deckt sich<br />

mit der allgeme<strong>in</strong>en Lebenserfahrung.<br />

Sodass es auch im Vorfeld der<br />

Bundestagswahl vor allem darum<br />

g<strong>in</strong>g, die Parteien danach zu beurteilen,<br />

wo und wie sie künftig die<br />

begrenzten Ressourcen des Staats<br />

e<strong>in</strong>setzen wollen, Gesetze machen,<br />

Geld zur Verfügung stellen, damit<br />

es gerechter zugehe.<br />

Dafür freilich muss man wissen,<br />

wo die Not am größten ist, wo es<br />

um der Gerechtigkeit willen zu handeln<br />

gilt. Versuchen wir es mit<br />

e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Quiz, zwölf Fragen,<br />

bitte mit Ja oder Ne<strong>in</strong> beantworten:<br />

<br />

Ist es gerecht, dass die E<strong>in</strong>kommen<br />

sich immer weiter spreizen?<br />

<br />

Dass manche Arbeitnehmer 2.000<br />

Euro im Monat bekommen und andere<br />

400.000 Euro?<br />

<br />

Dass der e<strong>in</strong>e Manager e<strong>in</strong>e Millionenabf<strong>in</strong>dung<br />

bekommt, obwohl<br />

er gescheitert ist?<br />

<br />

Und der andere e<strong>in</strong>e Millionenzahlung<br />

sogar als Antrittsgeld?<br />

<br />

Ist es gerecht, dass Banker schon<br />

wieder Boni erhalten, obwohl<br />

die F<strong>in</strong>anzkrise noch gar nicht<br />

bewältigt ist?<br />

52 10 | 2013


Oder, dass die heute aktive Generation<br />

die Umwelt zerstört, <strong>in</strong> der<br />

ihre Nachfahren leben müssen?<br />

<br />

Ist es gerecht, dass die Deutschen<br />

im Wohlstand leben, während <strong>in</strong><br />

weiten Teilen Afrikas weiterh<strong>in</strong><br />

blankes Elend herrscht?<br />

<br />

Oder provokativer: Ist es gerecht,<br />

dass mancher Empfänger von<br />

Sozialleistungen mehr Geld bekommt<br />

als e<strong>in</strong>ige Arbeitnehmer mit<br />

Vollzeitjob?<br />

<br />

Dass mancher „Hartzer“ sich erfolgreich<br />

vor jedem Job drückt?<br />

<br />

Dass die heutige Arbeitsgeneration<br />

im besten Lebensalter mit maximal<br />

67 <strong>in</strong> <strong>Rente</strong> geht und die K<strong>in</strong>der<br />

das alles f<strong>in</strong>anzieren müssen?<br />

<br />

Ist es gerecht, wenn der Fiskus<br />

Besserverdienern nicht nur mehr<br />

als anderen, sondern mehr als die<br />

Hälfte wegsteuert?<br />

<br />

Was wäre gerechter: die Erbschaftsteuer<br />

abzuschaffen, weil sie<br />

ja auf schon versteuertes E<strong>in</strong>kommen<br />

erneut zugreift und dem Denken<br />

<strong>in</strong> Familientraditionen widerspricht?<br />

Oder sie auf 100 Prozent<br />

zu erhöhen, weil Erbschaften nicht<br />

selbst erarbeitet, ke<strong>in</strong> eigenes Verdienst,<br />

sondern geschenkt s<strong>in</strong>d?<br />

Diese Fragen zeigen vor allem<br />

e<strong>in</strong>s: Es gibt die e<strong>in</strong>e Gerechtigkeit<br />

nicht, es gibt immer nur die Gerechtigkeit<br />

im Auge des E<strong>in</strong>zelnen.<br />

Ke<strong>in</strong> Wunder, dass „Gerechtigkeit“<br />

zu den meistdiskutierten<br />

Fragen der Wissenschaft gehört.<br />

Und die Theorie kennt viele Formen<br />

der Gerechtigkeit, locker e<strong>in</strong><br />

Dutzend. Verteilungsgerechtigkeit,<br />

Gleichberechtigung, Leistungsgerechtigkeit,<br />

Bedarfsgerechtigkeit,<br />

Regelgerechtigkeit, Generationengerechtigkeit,<br />

Umweltgerechtigkeit,<br />

Chancengerechtigkeit und so weiter.<br />

Je mehr Äußerungen zur Gerechtigkeit<br />

man aber scannt, desto<br />

offensichtlicher ist, dass es den<br />

meis ten Menschen am Ende doch<br />

um e<strong>in</strong>e ganz bestimmte Spielart<br />

Nerm<strong>in</strong> Erdogan weiß:<br />

Migranten-K<strong>in</strong>der<br />

haben es <strong>in</strong> der<br />

Schule schwerer.<br />

CHANCEN<br />

Ist es gerecht,<br />

dass Migrations-<br />

K<strong>in</strong>der nicht die<br />

gleichen Chancen<br />

haben wie deutsche<br />

K<strong>in</strong>der?<br />

Nerm<strong>in</strong> Erdogan (33) aus<br />

Essl<strong>in</strong>gen bekam als Schüler<strong>in</strong><br />

trotz guter Noten ke<strong>in</strong>e<br />

Empfehlung fürs Gymnasium.<br />

„Als ich davon erfuhr, brach e<strong>in</strong>e<br />

Welt für mich zusammen. Im<br />

persönlichen Gespräch erklärte<br />

mir me<strong>in</strong>e Lehrer<strong>in</strong> ihre Beweggründe:<br />

Mir, e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d türkischer<br />

Eltern, traute sie es nicht<br />

zu, den hohen Anforderungen<br />

am Gymnasium gewachsen zu<br />

se<strong>in</strong>. Damit war ich ke<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfall.<br />

Zahlreiche Studien der<br />

letzten Jahre zeigen: K<strong>in</strong>der<br />

mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund bekommen<br />

bei gleicher Leistung<br />

schlechtere Noten und seltener<br />

e<strong>in</strong>e Empfehlung fürs Gymnasium.<br />

Doch so traurig mich die<br />

Entscheidung damals machte<br />

– sie spornte mich auch an. Ich<br />

schaffte den Wechsel von der<br />

Realschule aufs Gymnasium,<br />

studierte und b<strong>in</strong> heute selber<br />

Lehrer<strong>in</strong>. Wo? Am Gymnasium!“<br />

von Gerechtigkeit geht. Geme<strong>in</strong>t ist<br />

die Verteilungsfrage, das Geld: Wie<br />

viel habe ich? Wie viel der andere?<br />

In der öffentlichen Debatte hat<br />

diese E<strong>in</strong>kommensgerechtigkeit<br />

e<strong>in</strong>e andere Gerechtigkeit abgehängt:<br />

die Leistungsgerechtigkeit.<br />

Bei dieser kommt es eben nicht darauf<br />

an, wer wie viel hat, sondern<br />

wer wie viel leistet. Der Mensch erhält<br />

nicht das, was er braucht, sondern<br />

das, was er verdient, was er<br />

erwirtschaftet. Kurz: Wer mehr leistet,<br />

bekommt mehr. Weil er fleißiger<br />

ist, <strong>in</strong>novativer, erf<strong>in</strong>dungsreicher.<br />

Oder e<strong>in</strong>fach nur, weil<br />

se<strong>in</strong>e Fähigkeiten knapp s<strong>in</strong>d, weil<br />

er „e<strong>in</strong>en Markt“ hat. Doch das Argument<br />

des Marktes ist <strong>in</strong> der Öffentlichkeit<br />

nicht gut gelitten. Leistungsgerechtigkeit<br />

gehört heute<br />

zum Schmuddel-Vokabular. Man<br />

hängt es der FDP an und stellt dann<br />

Auf Kosten der Enkel?<br />

beide, Pr<strong>in</strong>zip und Partei, <strong>in</strong> die<br />

Ecke. Anderen Gerechtigkeitsformen<br />

geht es da besser. Wirklich?<br />

Zwei Beispiele:<br />

Die Bedarfsgerechtigkeit: Es ist<br />

– <strong>in</strong> Deutschland – allgeme<strong>in</strong> anerkannt,<br />

dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Sozialstaat jeder<br />

Mann und jede Frau und vor<br />

allem jedes K<strong>in</strong>d ausreichend ausgestattet<br />

se<strong>in</strong> muss, um am gesellschaftlichen<br />

Leben teilnehmen zu<br />

können. Wer schwächelt, dem hilft<br />

der Staat. Aber: Wie groß die Alimentierung<br />

se<strong>in</strong> muss, das steht weder<br />

im Grundgesetz noch <strong>in</strong> der Def<strong>in</strong>ition<br />

der Bedarfsgerechtigkeit.<br />

Und was ist die Referenzgröße: das<br />

Durchschnittse<strong>in</strong>kommen aller? Die<br />

Bezüge der Manager? Die Not <strong>in</strong><br />

anderen Teilen der Welt?<br />

Die Generationengerechtigkeit:<br />

Das umlagef<strong>in</strong>anzierte <strong>Rente</strong>nsystem<br />

ist gelebte Generationengerechtigkeit:<br />

Die Arbeitnehmer von heute<br />

f<strong>in</strong>anzieren jenen von gestern den<br />

Lebensabend. So weit, so klar.<br />

10 | 2013<br />

53


FÜHLEN<br />

Gleiche Chancen fördern<br />

Aber: Die heute Arbeitenden werden<br />

ihren Lebensabend nicht mehr<br />

im gleichen Umfang f<strong>in</strong>anziert bekommen,<br />

wie sie dies ihren Vorgängern<br />

ermöglicht haben. Warum?<br />

Weil seit Längerem schon, genauer:<br />

seit den herzerwärmenden Siebzigerjahren<br />

(Willy Brandt: „Wir wollen<br />

mehr Demokratie wagen“), die<br />

Deutschen auf Kosten der nachkommenden<br />

Generation leben: immer<br />

höhere Sozialleistungen, immer höhere<br />

Schulden, immer mehr Umweltbelastungen.<br />

Generationengerechtigkeit?<br />

Bestimmt nicht!<br />

Bleibt e<strong>in</strong>e weitere Spielart: die<br />

Chancengerechtigkeit. Hier geht es<br />

nicht um die Verteilung von Gütern<br />

und Leistungen, sondern um die<br />

Verteilung der Möglichkeiten und<br />

Fähigkeiten, sich se<strong>in</strong>en Platz <strong>in</strong> der<br />

Gesellschaft zu erarbeiten. Die<br />

Chancengerechtigkeit kann man begreifen<br />

als die Urmutter aller Gerechtigkeiten:<br />

Sie steht am Anfang,<br />

sie bed<strong>in</strong>gt andere Gerechtigkeiten.<br />

Das entspricht dem freiheitlich gedachten<br />

Menschen und umgekehrt<br />

der Rolle des Staates <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em freiheitlichen<br />

System. E<strong>in</strong> Staat, der<br />

Rahmen setzt, aber nicht mitspielt.<br />

Nicht Laisser-faire wie manchmal<br />

noch <strong>in</strong> den USA, nicht Planwirtschaft<br />

wie früher <strong>in</strong> der DDR.<br />

Damit ist klar, was der Staat vor<br />

allem tun muss, wofür er Gesetze<br />

erlassen und Geld zur Verfügung stellen<br />

muss. Er muss Chancengerechtigkeit<br />

fördern. Konkret: <strong>in</strong> Bildung<br />

<strong>in</strong>vestieren. K<strong>in</strong>der fördern, Betreuung<br />

organisieren, Schulen verbessern,<br />

das Bildungssystem durchlässiger<br />

machen. Besser lässt sich<br />

Gerechtigkeit nicht organisieren.<br />

Marc Beise ist<br />

Journalist und schreibt<br />

normalerweise für die<br />

Süddeutsche Zeitung.<br />

LOHN<br />

Ist es gerecht,<br />

dass man mit<br />

e<strong>in</strong>er vollen Stelle<br />

nur 1.000<br />

Euro erhält?<br />

Heike Loock (48) aus Brandenburg<br />

verdient als Friseur-<br />

Meister<strong>in</strong> nur 1.000 Euro.<br />

Zum Leben fast zu wenig.<br />

„Sechs Tage arbeiten, jeden Tag<br />

acht, zehn Stunden. Wie gern<br />

würde ich stattdessen auch mal<br />

etwas mehr Zeit mit me<strong>in</strong>en<br />

Söhnen verbr<strong>in</strong>gen, sie s<strong>in</strong>d<br />

jetzt fünf und zehn. Aber ohne<br />

me<strong>in</strong> ‚volles‘ Gehalt kämen wir<br />

nicht über die Runden. Denn<br />

obwohl me<strong>in</strong> Mann als Maurer<br />

auch hart arbeitet, bleibt nach<br />

Abzug aller Kosten nichts übrig.<br />

Vorsorgen? Das wäre so wichtig.<br />

Doch dafür fehlt das Geld.<br />

Aber jetzt soll es ja besser werden:<br />

Wir Friseure erhalten seit<br />

1. August e<strong>in</strong>en bundesweiten<br />

M<strong>in</strong>destlohn, der gestaffelt bis<br />

2015 auf 8,50 Euro pro Stunde<br />

steigt. Das richtige Signal. Aber:<br />

Ich traue der Sache nicht!<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lich werden die<br />

Leute e<strong>in</strong>fach<br />

seltener zum<br />

Friseur gehen.<br />

Schließlich haben<br />

sie nicht<br />

mehr Geld als<br />

bisher.“<br />

Heike Loock liebt ihren<br />

Beruf, wünscht sich, <strong>in</strong><br />

Zukunft gerecht dafür<br />

entlohnt zu werden.<br />

VERMÖGEN<br />

Ist es gerecht, dass <strong>in</strong><br />

unserem Land 10 % der<br />

Menschen zwei Drittel des<br />

Vermögens besitzen?<br />

Günter Grzega (69) aus Treuchtl<strong>in</strong>gen war<br />

früher Vorstand der Sparda-Bank. Er fordert:<br />

Vermögende wie er müssen f<strong>in</strong>anziell mehr <strong>in</strong><br />

die Pflicht genommen werden.<br />

„Seit Jahren mache ich mir Sorgen. Große Sorgen.<br />

Weil die Schere zwischen Arm und Reich immer<br />

weiter ause<strong>in</strong>anderklafft. Denn was oft vergessen<br />

wird: Alle<strong>in</strong> hätten es die Wohlhabenden nie zu<br />

ihrem Reichtum gebracht. Deshalb habe ich mich<br />

‚Appell‘ angeschlossen, e<strong>in</strong>er Initiative von Wohlhabenden,<br />

die der<br />

Gesellschaft etwas<br />

von ihrem Reichtum<br />

zurückgeben<br />

wollen. Wir setzen<br />

uns dafür e<strong>in</strong>, dass<br />

von Vermögen<br />

über 500.000<br />

Euro zwei Jahre<br />

lang fünf Prozent<br />

abgegeben werden.<br />

Günter Grzega fühlt<br />

sich verpflichtet, se<strong>in</strong>en<br />

Reichtum zu teilen.<br />

ARMUT<br />

Geld, das <strong>in</strong> Ökologie,<br />

Bildung und<br />

Soziales <strong>in</strong>vestiert<br />

werden soll.“<br />

Ist es gerecht, dass alle<strong>in</strong>erziehende<br />

Mütter <strong>in</strong><br />

der Hartz-IV-Falle sitzen?<br />

Silvia Schwab (44) aus Kornwestheim zieht<br />

vier Töchter alle<strong>in</strong> groß, arbeitet Vollzeit,<br />

kommt dennoch nicht aus der Hartz-IV-Falle.<br />

„So sehr ich auch kämpfe, ohne staatliche Hilfe<br />

zurechtzukommen, ich schaffe es nicht. In me<strong>in</strong>en<br />

Beruf als Verkäufer<strong>in</strong> nach der Elternzeit zurückzukehren<br />

– ke<strong>in</strong>e Chance. Die Arbeitszeiten und<br />

me<strong>in</strong>e vier K<strong>in</strong>der ließen sich nicht vere<strong>in</strong>baren.<br />

Also machte ich e<strong>in</strong>e Umschulung zur Bürokauffrau.<br />

Doch mehr als neun Euro die Stunde waren<br />

<strong>in</strong> diesem Job nicht dr<strong>in</strong>. Zu wenig, um me<strong>in</strong>e Familie<br />

zu ernähren. Das hieß, trotz Vollzeit-Arbeit<br />

weiter Hartz IV, jetzt als sogenannte<br />

Aufstocker<strong>in</strong>, <strong>in</strong>zwischen seit zwölf<br />

Jahren. Auch heute, <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em<br />

neuen Job als Masseur<strong>in</strong>, reicht das<br />

Geld trotz e<strong>in</strong>es 12-Stunden-Arbeitstages<br />

e<strong>in</strong>fach nicht aus.“<br />

Silvia Schwabs Traum:<br />

Hartz IV endlich Ade sagen<br />

Erstveröffentlichung des Essays: am 30.3.2013 <strong>in</strong> der Süddeutschen Zeitung; Fotos: pla<strong>in</strong>picture, Malw<strong>in</strong>e Schomburg (3), Florian Lohmann, Steffen Roth, privat<br />

54 10 | 2013


FÜHLEN<br />

Unser rotes Cabrio<br />

Hanni Hütter und<br />

ihr Mann hatten<br />

zeitlebens e<strong>in</strong>en<br />

Traum: e<strong>in</strong> Cabrio.<br />

Kurz vor se<strong>in</strong>em<br />

Tod erfüllte sich<br />

dieser. Und wenn<br />

die 63-Jährige<br />

heute besonders<br />

große Sehnsucht<br />

nach ihm hat,<br />

öffnet sie das<br />

Verdeck, legt<br />

das Grace-<br />

Kelly-Tuch um<br />

und dreht den<br />

Zündschlüssel.<br />

ünfter Mai 1968. Me<strong>in</strong>e Schulfreund<strong>in</strong> lud mich zum Fest des Roten Kreuzes<br />

e<strong>in</strong>. Eigentlich hatte ich ke<strong>in</strong>e Lust. Dennoch machte ich mich chic: dunkelblauer<br />

Steh- und Gehmantel aus Fe<strong>in</strong>cord (wenn Plättstellen am Mantel waren,<br />

wurden die sofort von me<strong>in</strong>er Mutter über heißem Wasserdampf beseitigt), dazu<br />

me<strong>in</strong> neuer cremefarbener Hut (war damals modern). Angelika war noch doller<br />

gekleidet – e<strong>in</strong> Hut groß wie e<strong>in</strong> Karren-Rad. Ich glaube, Vogelscheuchen sehen<br />

heute besser aus als wir damals; aber es war <strong>in</strong>.<br />

Als wir auf dem Platz ankamen, drehte e<strong>in</strong> rotes Cabrio (e<strong>in</strong> NSU) se<strong>in</strong>e Runden.<br />

Und ich sagte ganz keck <strong>in</strong> die Runde: „Wenn der Mann genauso chic ist wie<br />

der Wagen, ist er e<strong>in</strong>e Todsünde wert.“<br />

Irgendwann g<strong>in</strong>g’s <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Kneipe; fast alle <strong>in</strong> Rot-Kreuz-Uniform. Und dort<br />

sprach mich e<strong>in</strong> älterer Rot-Kreuzler an: „Na, Mädsche, da ist der Mann mit dem<br />

Cabrio – ist er die Todsünde wert?“ Ich wurde puterrot, wäre am liebsten im Erdboden<br />

versunken. Der Abend war lustig, wir lachten, tanzten. Und da ich gerne<br />

tanzte, g<strong>in</strong>g ich von Arm zu Arm. Nur der Cabrio-Mann forderte mich nicht auf.<br />

Und da andere schon recht zudr<strong>in</strong>glich wurden, fasste ich mir e<strong>in</strong> Herz, g<strong>in</strong>g auf<br />

me<strong>in</strong>en Cabrio-Fahrer zu und bat ihn, mit mir zu tanzen. Widerwillig stand er<br />

auf, flüsterte, er könne ke<strong>in</strong>en Schritt. „Halt dich an mir fest und geh dah<strong>in</strong>, woh<strong>in</strong><br />

ich dich führe“ – und das tat er dann, se<strong>in</strong> ganzes Leben.<br />

Er konnte wirklich nicht tanzen, e<strong>in</strong> Holzklotz. Der trotzdem me<strong>in</strong> Mann wurde.<br />

Und er hatte es sehr eilig. Kaum e<strong>in</strong> Jahr später, Ostern 1969, verlobten wir<br />

uns und im Oktober heirateten wir standesamtlich (ohne Heirat ke<strong>in</strong>e Wohnung).<br />

Im Januar 1970, an e<strong>in</strong>em kalten, sonnigen W<strong>in</strong>tertag, folgte die kirchliche Heirat.<br />

Das rote Cabrio begleitete uns lange, auch wenn die immer wieder kaputten<br />

Zündkerzen unseren Geldbeutel schröpften. Schließlich wurde es doch verkauft,<br />

als unsere erste Tochter kam – <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Cabrio g<strong>in</strong>g ja ke<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derwagen. Es kam<br />

noch e<strong>in</strong>e Tochter und wir lebten unser Leben mit Höhen und Tiefen. Aber wir<br />

hatten uns geschworen: Bevor wir alt s<strong>in</strong>d, kaufen wir uns wieder e<strong>in</strong> Cabrio.<br />

30 Jahre hielt dieses Versprechen, 2002 war es dann so weit: Es wurde ke<strong>in</strong><br />

Zweisitzer, wir hatten ja bereits 4 Enkel (heute s<strong>in</strong>d es fünf), sondern e<strong>in</strong> Opel<br />

Astra. Das Auto war für me<strong>in</strong>en Mann e<strong>in</strong> Traum; und für mich war es nur wunderschön,<br />

im Sommer offen zu fahren, die Luft, die Sonne zu spüren. So wie<br />

damals <strong>in</strong> unserem kle<strong>in</strong>en roten Cabrio.<br />

Doch me<strong>in</strong> Mann wurde schwer krank – und konnte se<strong>in</strong>en<br />

Traum nur zwei Jahre fahren. 2005 starb er, mit gerade 64.<br />

Unser Cabrio fahre ich bis heute – und werde es so lange tun,<br />

wie es nur geht. Sobald ich den Zündschlüssel drehe, denke ich<br />

an me<strong>in</strong>en Mann und die vielen schönen Er<strong>in</strong>nerungen und<br />

glaube, dass er mich sieht, mit me<strong>in</strong>em<br />

gepunkteten, wehenden Grace-Kelly-Tuch.<br />

UNSERE<br />

GESCHICHTE<br />

Foto: privat; Illustration: Shutterstock<br />

10 | 2013<br />

55


FÜHLEN<br />

PFERD<br />

Handle<br />

mit Respekt!<br />

E<strong>in</strong> Pferd wiegt 500 Kilo.<br />

500 Kilo, die sich nur <strong>in</strong><br />

Bewegung setzen, wenn<br />

man souverän ist, klare<br />

Ansagen macht, zu führen<br />

versteht. Wie e<strong>in</strong><br />

guter Chef <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Firma.<br />

Wer Leistung erzw<strong>in</strong>gen<br />

will, ohne zu<br />

schauen, wie es dem<br />

Pferd dabei geht – der<br />

bekommt Kontra. In<br />

solchen Fällen bleibt<br />

Honey, me<strong>in</strong>e Schimmelstute,<br />

wie angewurzelt<br />

stehen. So hat sie schon<br />

vielen Menschen (auch<br />

Managern) <strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>aren<br />

die Grenzen gezeigt.<br />

Denn e<strong>in</strong>e natürliche<br />

Autorität haben tatsächlich<br />

nur wenige. Menschliche<br />

Mitarbeiter mögen<br />

die Anweisungen e<strong>in</strong>es<br />

„schwachen“ Chefs halbherzig<br />

befolgen, Pferde<br />

tun es nicht. Sie s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong>tuitive Tiere, spüren,<br />

was Fassade ist<br />

und was echt. Erst<br />

wenn jemand<br />

echte Stärke,<br />

Ruhe und Respekt<br />

ausstrahlt,<br />

s<strong>in</strong>d sie zur Zusammenarbeit<br />

bereit. Und es ist<br />

fast wie Magie, wenn<br />

Menschen diese Fähigkeiten<br />

entwickeln, zusammen<br />

mit Pferden wie<br />

Honey.<br />

Kathar<strong>in</strong>a Haupt, Persönlichkeitstra<strong>in</strong>er<strong>in</strong><br />

für Mensch<br />

& Pferd. Informationen:<br />

www.pferdemomente.de<br />

KATZE<br />

Zeig de<strong>in</strong>e<br />

Gefühle!<br />

Wenn du e<strong>in</strong>e<br />

Katze streichelst<br />

und sie spürt, dass<br />

du mit den Gedanken<br />

woanders bist,<br />

verlässt sie das<br />

Zimmer. Die Botschaft<br />

ist klar: „Bist<br />

du nicht ganz bei<br />

Das kann<br />

jeder von<br />

Tieren lernen<br />

Sie spenden Trost, halten ke<strong>in</strong>e<br />

Vorträge, s<strong>in</strong>d erf<strong>in</strong>derisch,<br />

kennen ke<strong>in</strong>e Vorurteile, leben stets<br />

im Hier und Jetzt – wer bei Hund,<br />

Katze & Co. <strong>in</strong> die Lehre geht,<br />

kann auch im Alter viel lernen.<br />

dir, dann kannst<br />

du auch nicht<br />

bei mir se<strong>in</strong>. Hier<br />

verschwende ich<br />

me<strong>in</strong>e Zeit.“ Hast<br />

du aber Sorgen,<br />

fühlt jede Katze das<br />

sehr genau: Sie<br />

legt sich auf de<strong>in</strong>en<br />

Bauch und schnurrt.<br />

Und das beruhigt<br />

oft schneller als<br />

jede Pille. E<strong>in</strong>e<br />

Katze nimmt dich<br />

auf ihre Art „<strong>in</strong> den<br />

Arm“ und signalisiert:<br />

„Mir kannst<br />

du alles zeigen,<br />

was dich quält.“ Sie<br />

hält ke<strong>in</strong>e Vorträge,<br />

sie versucht nicht,<br />

dich von etwas zu<br />

überzeugen. Ihr<br />

Illustration: Shutterstock<br />

56 10 | 2013


Schnurren ist purer<br />

Trost. Und es mobilisiert<br />

die Selbstheilungskräfte<br />

– das<br />

sagen sogar Wissenschaftler.<br />

Birga Dexel, Tier-Therapeut<strong>in</strong><br />

aus Berl<strong>in</strong> und Autor<strong>in</strong><br />

von „Samtpfoten und Kratzbürsten“.<br />

Kosmos 2013<br />

(ersche<strong>in</strong>t am 15. 10.), 16,99<br />

Euro. Informationen: www.<br />

tierberatungspraxis.de<br />

HUND<br />

Hab ke<strong>in</strong>e<br />

Vorurteile!<br />

Ob zarter Whippet oder<br />

übergewichtiger Dackel,<br />

exotischer Faltenhund<br />

oder tapsiger Basset –<br />

Mora nimmt mit jedem<br />

Hund freundlich Kontakt<br />

auf. Mora ist me<strong>in</strong><br />

elfjähriger kle<strong>in</strong>er<br />

Mischl<strong>in</strong>g aus<br />

Spanien. Und<br />

gerade das Leben<br />

auf der Straße<br />

<strong>in</strong> ihren ers ten<br />

zwei Lebensjahren<br />

hat sie zu e<strong>in</strong>er unglaublichen<br />

Diplomat<strong>in</strong><br />

gemacht. Mit Fe<strong>in</strong>gefühl<br />

besänftigt sie jeden<br />

noch so ungestümen<br />

Hund; begegnet allen<br />

mit bewundernswerter<br />

Offenheit. Menschen<br />

beurteilen oft nach Äußerlichkeiten;<br />

Mora<br />

kennt ke<strong>in</strong>e Vorurteile.<br />

Genauso wenig wie<br />

Eifersucht und Besitzansprüche.<br />

Kommt der<br />

Hund von Freunden<br />

übers Wochenende,<br />

wird mit leisem Knurren<br />

verhandelt, wer auf<br />

welcher Seite des Sofas<br />

liegt. Danach herrscht<br />

Frieden. Mora lässt den<br />

vierbe<strong>in</strong>igen Besuch<br />

sogar aus ihrem Napf<br />

fressen. Ihre ruhige Art<br />

ist das beste Vorbild für<br />

viele Hunde, die ich<br />

tra<strong>in</strong>iere – und für mich!<br />

Alexandra Schlump, Verhaltensberater<strong>in</strong><br />

und Hundetra<strong>in</strong>er<strong>in</strong>.<br />

Informationen:<br />

www.hunderatundtat.de<br />

FISCH<br />

Komm<br />

zur Ruhe!<br />

Fische gehen nicht<br />

Gassi, sie lernen ke<strong>in</strong>e<br />

Kunststücke, schmusen<br />

nicht. Gerade das<br />

macht sie so <strong>in</strong>teressant<br />

– und wertvoll für<br />

die Seele. Wenn man<br />

Fische beobachtet,<br />

kann man sie mit Abstand<br />

auf sich wirken<br />

lassen. Es gibt auf<br />

e<strong>in</strong>mal nichts als<br />

dieses Aquarium<br />

– e<strong>in</strong>e ganze eigene,<br />

abgeschlossene<br />

Welt!<br />

Wissenschaftler fanden<br />

heraus: Das Betrachten<br />

von Fischen<br />

kann den Blutdruck<br />

senken: Blutgefäße<br />

weiten sich, der Blutdruck<br />

s<strong>in</strong>kt, das Herz<br />

pumpt ruhiger. Fische<br />

lehren uns viel über<br />

uns selbst – weil sie<br />

uns mehr gleichen, als<br />

man denken könnte.<br />

Viele Gene wurden<br />

zuerst bei Fischen entdeckt.<br />

Da wirken ähnliche<br />

Mechanismen. So<br />

können wir an ihnen<br />

zum Beispiel den Prozess<br />

des Alterns studieren:<br />

Warum werden<br />

manche Arten uralt<br />

und andere sterben<br />

ganz schnell, nachdem<br />

sie e<strong>in</strong>e neue Generation<br />

<strong>in</strong>s Leben entlassen<br />

haben? Welche Rolle<br />

spielen genetische<br />

Unterschiede? F<strong>in</strong>den<br />

wir das heraus, erfahren<br />

wir viel über uns.<br />

Dr. Alexander Froschauer,<br />

Zoologe an der Technischen<br />

Uni Dresden. Informationen:<br />

www.tu-dresden.de<br />

VOGEL<br />

Sei schlau und<br />

erf<strong>in</strong>derisch!<br />

Me<strong>in</strong>e Rabenkrähe<br />

Tommy habe ich selbst<br />

großgezogen. Sie war bei<br />

e<strong>in</strong>em Sturm aus dem<br />

Nest geworfen worden.<br />

Und kaum hatte ich sie<br />

aufgepäppelt, zeigte sie<br />

mir, wie erf<strong>in</strong>derisch und<br />

trickreich Raben s<strong>in</strong>d.<br />

So beobachtete ich, wie<br />

Tommy Futter, z. B. Nüsse,<br />

im Garten versteckte<br />

und auch nach Monaten<br />

punktgenau wiederfand.<br />

Aber auch uns Menschen<br />

können Raben überlisten.<br />

Als e<strong>in</strong> Bekannter Tommy<br />

beispielsweise mit e<strong>in</strong>em<br />

Stück Wurst neckte, es immer<br />

h<strong>in</strong>hielt und wegzog,<br />

sodass Tommy die Wurst<br />

nicht erwischen konnte,<br />

tat der Rabe e<strong>in</strong>fach so,<br />

als wäre ihm die Wurst<br />

egal, und putzte <strong>in</strong> aller<br />

Ruhe se<strong>in</strong> Gefieder. Als<br />

der Mann das Wurstmesser<br />

aber beiseitelegte,<br />

packte Tommy es<br />

blitzschnell, flog<br />

damit aufs Hausdach<br />

und legte<br />

es ab. Vom Dach<br />

des nächsten<br />

Hauses sah er<br />

zu, wie sich der<br />

Mann das Messer<br />

mühsam und fluchend<br />

zurückholte. Ganz ehrlich,<br />

Tommy wirkte amüsiert …<br />

Prof. Josef H. Reichholf,<br />

Zoologe, Evolutionsbiologe<br />

und Ökologe sowie Autor<br />

des Buchs „Rabenschwarze<br />

Intelligenz. Was wir von<br />

Krähen lernen können“.<br />

Piper 2011, 19,95 Euro<br />

10 | 2013<br />

57


Sonnenstrahlen<br />

im Oktober<br />

ES GIBT SÄTZE, DIE GEBEN KRAFT, UND MANCHE BEGLEITEN<br />

UNS ALS SINNSPRÜCHE DURCHS LEBEN.<br />

WIR HABEN EINEN BUNTEN STRAUSS AN SONNENSTRAHLEN FÜR SIE<br />

ZUSAMMENGESTELLT – FÜR JEDEN TAG IM OKTOBER.<br />

40. KALENDERWOCHE<br />

Di. 1.<br />

Mi. 2.<br />

Do. 3.<br />

Tag d. dt.<br />

E<strong>in</strong>heit<br />

Fr. 4.<br />

Sa. 5.<br />

Komplimente s<strong>in</strong>d Geschenke,<br />

die ke<strong>in</strong>er so<br />

schnell umtauscht.<br />

KLAUS KLAGES<br />

Unser Neid dauert stets<br />

länger als das Glück derer,<br />

die wir beneiden.<br />

LA ROCHEFOUCAULD<br />

Gott hat die Zeit<br />

erschaffen, damit nicht<br />

alles auf e<strong>in</strong>mal passiert.<br />

UNBEKANNT<br />

Jeder Tag ist e<strong>in</strong><br />

kle<strong>in</strong>es Leben.<br />

ARTHUR SCHOPENHAUER<br />

Die Erfahrung ist wie e<strong>in</strong>e<br />

Laterne im Rücken:<br />

Sie beleuchtet nur den<br />

Weg, den wir bereits<br />

h<strong>in</strong>ter uns haben.<br />

KONFUZIUS<br />

41. KALENDERWOCHE<br />

Mo. 7.<br />

Di. 8.<br />

Monde und Jahre<br />

vergehen, aber e<strong>in</strong><br />

schöner Moment leuchtet<br />

das Leben h<strong>in</strong>durch.<br />

FRANZ GRILLPARZER<br />

Mancher hält das Gewissen<br />

für e<strong>in</strong> Kleidungsstück,<br />

das man so lange bearbeitet,<br />

bis es passt.<br />

ERNST R. HAUSCHKA<br />

Mi. 9.<br />

Do. 10.<br />

Fr. 11.<br />

Sa. 12.<br />

So. 13.<br />

Oft verliert man das<br />

Gute, wenn man das<br />

Bessere sucht.<br />

PIETRO METASTASIO<br />

Du hast nur e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> aller<br />

Welt, was dir ganz gehört –<br />

das ist der Augenblick!<br />

FRIEDRICH RITTELMEYER<br />

Es gibt kaum e<strong>in</strong><br />

beglückenderes Gefühl,<br />

als zu spüren, dass man<br />

für andere Menschen<br />

etwas se<strong>in</strong> kann.<br />

DIETRICH BONHOEFFER<br />

Versuche nicht andere,<br />

sondern dich selbst zu<br />

übertreffen.<br />

CICERO<br />

Nichts geht verloren.<br />

Es ist nur irgendwo,<br />

wo es nicht h<strong>in</strong>gehört.<br />

THEODOR FONTANE<br />

So. 6.<br />

Die Liebe lässt die Zeit,<br />

die Zeit aber oft auch die<br />

Liebe vergehen.<br />

GIACOMO CASANOVA<br />

58 10 | 2013


NEU! JETZT MEHR SEITEN<br />

Oktober 2013<br />

geld^recht<br />

DER EXTRA RATGEBER VON<br />

Zum Heraustrennen und Sammeln<br />

Mit<br />

ausführlichem<br />

Muster-Text<br />

Viele Paare wollen sich und<br />

die K<strong>in</strong>der absichern – und<br />

übersehen, dass viele Details<br />

erhebliche Gefahren bergen.<br />

Foto: Getty Images<br />

Gefährliche Fallen <strong>in</strong><br />

Ihrem Testament?<br />

❯<br />

<strong>Sanft</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Rente</strong> – das<br />

s<strong>in</strong>d die neuen Wege<br />

Mehr Geld, ger<strong>in</strong>ge Abschläge, flexible<br />

Arbeit: So planen Sie das Berufsende S. 16<br />

❯<br />

Immer öfter Streit<br />

ums Krankengeld<br />

Was tun, wenn die Krankenkasse Geld<br />

plötzlich verweigert? S. 10


geld^recht 10/2013: In dieser Ausgabe<br />

Die Fallen im Berl<strong>in</strong>er Testament für Ehepaare S. 4 + + + Helmpflicht für Radfahrer durch die H<strong>in</strong>tertür S. 9 + + + Streit um<br />

Krankengeld: Darf die Krankenkasse Geld verweigern? S. 10 + + + Immer mehr E<strong>in</strong>brüche: So schützen Sie Ihre Wohnung S. 12<br />

+ + + Wann übernimmt die Hausrat-Versicherung E<strong>in</strong>bruch-Schäden? S. 15 + + + <strong>Sanft</strong> <strong>in</strong> <strong>Rente</strong>: Mehr Geld und weniger<br />

Abschläge, flexible Arbeit S. 16 + + + Leser fragen, Experten antworten S. 22 + + + Mustertext: Berl<strong>in</strong>er Testament S. 24<br />

SELBER MACHEN<br />

Brot backen<br />

Ob als Backmischung<br />

oder mit selbst angesetztem<br />

Teig – Brot<br />

backen ist gesund (weil<br />

man weiß, was dr<strong>in</strong> ist)<br />

und spart Geld. Am<br />

e<strong>in</strong>fachsten gel<strong>in</strong>gt dies<br />

mit Brotback-Automaten<br />

– Teig e<strong>in</strong>füllen,<br />

Knopf drücken, fertig.<br />

Gute Geräte zum Brotbacken<br />

(außerhalb des<br />

Backofens, der dafür<br />

sehr viel Strom kostet):<br />

Geld<br />

sparen<br />

GERÄT<br />

PREIS*<br />

De’Longhi Pangourmet<br />

EOB 2071<br />

260<br />

Panasonic SD-ZB 2502 170<br />

Gastroback Design<br />

Brotback-Automat 100<br />

42420<br />

Unold Gastro Backmeister<br />

Skala 68815<br />

140<br />

* In Euro.<br />

Gute Unfall-Policen<br />

Beim Abschluss besonders auf Vertrags-Details achten<br />

Unfall-Versicherungen für Ältere<br />

s<strong>in</strong>d umstritten, weil vielfach<br />

unnütze D<strong>in</strong>ge darüber<br />

abgesichert werden. Dennoch<br />

können diese Policen sehr s<strong>in</strong>nvoll<br />

se<strong>in</strong>, wenn bestimmte Leistungen<br />

abgesichert werden. Die Stiftung Warentest<br />

hat die Policen getestet und<br />

empfiehlt folgende Vertragsdetails:<br />

➜ Kosten-Übernahme. Im Vertrag<br />

muss klar formuliert se<strong>in</strong>, dass nach<br />

e<strong>in</strong>em Unfall die Kosten von Hilfsdiensten,<br />

die e<strong>in</strong>em im Alltag helfen,<br />

tatsächlich übernommen und nicht<br />

nur „vermittelt“ werden.<br />

➜ Die Hilfsleistungen sollten m<strong>in</strong>destens<br />

sechs Monate übernommen<br />

werden, nicht nur Tage oder Wochen.<br />

➜ Stichwort Notruf: Bezahlt der<br />

Versicherer nur die Installation oder<br />

auch die monatlichen Kosten?<br />

➜ Ähnliches gilt beim Essens-<br />

Service: S<strong>in</strong>nvoll ist die Leistung<br />

e<strong>in</strong>mal täglich sowie beim E<strong>in</strong>kauf<br />

(zwei Stunden je Woche) und die<br />

Begleitung zu Arztterm<strong>in</strong>en.<br />

Wichtig schließlich, dass auch geleistet<br />

wird, wenn die Verletzung<br />

nach e<strong>in</strong>em Unfall auf e<strong>in</strong>e Vor-Erkrankung<br />

zurückzuführen ist, z. B.<br />

Oberschenkelhalsbruch nach Osteoporose<br />

oder Bewusstse<strong>in</strong>sstörung<br />

durch Infarkt.<br />

EMPFEHLENSWERT SIND DIESE POLICEN<br />

VERSICHERUNG* TARIF<br />

Signal Iduna Exklusiv<br />

Aktiv (A6/A8)<br />

Arag<br />

Allianz<br />

Ergo<br />

Bayerische<br />

Unfall-<br />

Schutzbrief<br />

60Aktiv<br />

Vital und<br />

Soforthilfe<br />

Notfallprogramm<br />

Variante Smart<br />

BEITRAG**<br />

78<br />

99<br />

158<br />

192<br />

247<br />

TROTZ ZUSCHUSS<br />

Vorsicht, Pflege-Bahr<br />

Pflege-Tagegeldversicherungen<br />

ohne staatliche<br />

Förderung schneiden<br />

<strong>in</strong> Tests besser ab<br />

als Policen mit staatlicher<br />

Förderung. Dies ist<br />

das niederschmetternde<br />

Ergebnis e<strong>in</strong>es Tests bei<br />

22 Versicherungen. Was<br />

tun? Auch wenn für die<br />

geförderten Policen viel<br />

geworben wird – derzeit<br />

nichts abschließen.<br />

* Da die Policen sehr unterschiedlich ausgestaltet s<strong>in</strong>d,<br />

ist e<strong>in</strong> Preis-Vergleich nur bed<strong>in</strong>gt möglich.<br />

** In Euro je Jahr; Abschluss mit 65 Jahren.<br />

Fotos: Daniel Biskup/laif, Masterfile, mauritius images, pla<strong>in</strong>picture, PR<br />

2 10 | 2013


„Wenn wir über das Alter diskutieren, dann reden<br />

wir häufig über Geld, Kosten oder Krankheit. Wir vergessen,<br />

dass das Alter so befreiend und beglückend se<strong>in</strong> kann.“<br />

Bundespräsident Joachim Gauck<br />

7<br />

Stunden<br />

... pro Monat<br />

verbr<strong>in</strong>gt jeder<br />

Bundesbürger<br />

damit, im Internet<br />

Preise zu<br />

vergleichen und<br />

nach Schnäppchen<br />

zu suchen.<br />

Am häufigsten<br />

gesucht wird<br />

nach Elektrogeräten,<br />

Autos,<br />

Reisen, Krediten,<br />

Hotels und<br />

Versicherungen.<br />

Gekauft wird<br />

aber dann häufig<br />

im Geschäft.<br />

GETESTET<br />

249 Euro<br />

kostet die gut<br />

getestete<br />

Badenia Irisette<br />

7-Zonen-<br />

Taschenfederkern-Matratze.<br />

Das ist nur<br />

etwa die Hälfte<br />

der ebenfalls gut<br />

getesteten<br />

Konkurrenz.<br />

VORHER NACHFRAGEN<br />

Anwälte und Notare verlangen<br />

deutlich mehr Geld<br />

Viele Leistungen kosten <strong>in</strong>zwischen fast e<strong>in</strong> Fünftel mehr.<br />

Seit 1. August gilt für<br />

Rechtsanwälte und<br />

Notare e<strong>in</strong>e neue Gebührenordnung.<br />

Das heißt:<br />

Die Juristen verlangen deutlich<br />

mehr für ihre Dienstleistung<br />

(siehe Tabelle unten).<br />

Im Schnitt berechnen<br />

Rechtsanwälte etwa 12 %<br />

mehr; Notare im Schnitt<br />

sogar 15 % mehr.<br />

Aber dies s<strong>in</strong>d nur Durchschnittswerte.<br />

Für e<strong>in</strong>zelne<br />

Leistungen muss bis zu 20 %<br />

mehr gezahlt werden.<br />

Umso wichtiger ist, zum<br />

Anwalt bzw. Notar nur gut<br />

vorbereitet zu kommen.<br />

Denn nach wie vor dürfen<br />

Juristen weitere Zuschläge<br />

für besonders komplizierte<br />

Fälle berechnen.<br />

LEISTUNGEN VON ANWÄLTEN<br />

Alle Angaben <strong>in</strong> Euro<br />

Beurkundung<br />

Hauskauf<br />

Geme<strong>in</strong>sames<br />

Testament<br />

Alt Neu<br />

+<br />

17%<br />

1.085<br />

1.305<br />

+<br />

18%<br />

Geld sofort anlegen<br />

Wer kurz vor der <strong>Rente</strong> längere Zeit arbeitslos<br />

ist und Hartz IV erhält, sollte e<strong>in</strong>e ausgezahlte<br />

Lebensversicherung sofort wieder anlegen. Und<br />

zwar so, dass man nicht vor dem eigentlichen<br />

<strong>Rente</strong>nbeg<strong>in</strong>n an das Geld kommt. Denn sonst entfällt<br />

der Anspruch auf das Arbeitslosengeld II.<br />

1.614<br />

1.915<br />

STROMKOSTEN<br />

Verbrauch bei<br />

E-Geräten steigt<br />

Wer e<strong>in</strong>en älteren Kühlschrank<br />

oder e<strong>in</strong>e ältere<br />

Gefriertruhe hat,<br />

sollte doch über e<strong>in</strong><br />

neues Gerät nachdenken<br />

– nicht nur wegen<br />

der stetig steigenden<br />

Strompreise. E<strong>in</strong>e Langzeit-Studie<br />

über 18<br />

Jahre ergab: Im Lauf<br />

der Jahre verbraucht<br />

z. B. e<strong>in</strong> Kühlschrank 20<br />

bis 30 % mehr Strom als<br />

am ersten Tag. Grund:<br />

Die Dämmung lässt mit<br />

den Jahren nach. Experten<br />

der Verbraucherzentrale<br />

empfehlen<br />

daher, Kühl- und Gefriergerät<br />

nach 10 bis<br />

15 Jahren zu ersetzen,<br />

auch wenn sie nicht<br />

kaputt s<strong>in</strong>d.<br />

10 | 2013<br />

3


geld ^recht<br />

Mit e<strong>in</strong>em<br />

Berl<strong>in</strong>er Testament<br />

will man<br />

sich gegenseitig<br />

schützen. Doch<br />

Fehler im Text<br />

und Übereifer<br />

bewirken das<br />

Gegenteil.<br />

56%<br />

aller Ehepaare haben ke<strong>in</strong><br />

Testament. Die Folge:<br />

Stirbt e<strong>in</strong> Partner kann der<br />

h<strong>in</strong>terbliebene Ehepartner<br />

nicht mehr frei entscheiden,<br />

wenn K<strong>in</strong>der<br />

vorhanden s<strong>in</strong>d.<br />

4 10 | 2013


extra<br />

Vorsicht,<br />

Falle<br />

Machen Ehepaare e<strong>in</strong> Testament, dann meist e<strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong>er Testament, <strong>in</strong> dem sie sich gegenseitig als<br />

alle<strong>in</strong>ige Erben e<strong>in</strong>setzen und die K<strong>in</strong>der zuerst<br />

leer ausgehen. Doch viele merken erst, wenn der<br />

erste Partner gestorben ist, wie viele Fallen das<br />

Berl<strong>in</strong>er Testament enthält. Und dann ist es zu spät.<br />

<strong>plus</strong> zeigt, auf welche Details Paare achten sollten.<br />

Warum ist das Berl<strong>in</strong>er<br />

Testament bei Ehepaaren<br />

so beliebt?<br />

Weil es Paaren gegenseitige<br />

Sicherheit bietet: Stirbt e<strong>in</strong>er der<br />

Partner, so erbt der zweite das ganze<br />

Vermögen und kann frei über das<br />

Erbe verfügen. Die K<strong>in</strong>der und die<br />

weiteren Erben erhalten im Regelfall<br />

beim Berl<strong>in</strong>er Testament vorerst<br />

nichts. Sie werden aber zu Schluss-<br />

Erben nach dem Tod des zweiten Elternteils<br />

und erben erst dann.<br />

Wor<strong>in</strong> besteht der Unterschied zu<br />

e<strong>in</strong>em normalen Testament?<br />

Das Berl<strong>in</strong>er Testament ist e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />

Testament von beiden<br />

Ehepartnern. Normalerweise s<strong>in</strong>d<br />

Testamente Verfügungen e<strong>in</strong>er<br />

e<strong>in</strong>zelnen Person.<br />

Wer kann generell e<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>er Testament<br />

machen?<br />

Nur Ehegatten und e<strong>in</strong>getragene Lebenspartner<br />

können dieses geme<strong>in</strong>schaftliche<br />

Testament errichten.<br />

Nicht möglich ist es für nicht eheliche<br />

Lebensgefährten.<br />

Gibt es bestimmte Formvorschriften,<br />

damit die Verfügung wirksam ist?<br />

Ja. E<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>er Testament muss, wie<br />

jedes Testament, von A bis Z handschriftlich<br />

verfasst se<strong>in</strong>. Es reicht aber<br />

aus, wenn e<strong>in</strong>er der Ehegatten es<br />

handschriftlich schreibt und der andere<br />

Partner die geme<strong>in</strong>schaftliche Erklärung<br />

eigenhändig mit unterschreibt. Es<br />

sollte mit ausgeschriebenem Vor- und<br />

Nachnamen unterschrieben werden.<br />

Muss man für e<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>er Testament<br />

zu e<strong>in</strong>em Notar gehen?<br />

10 | 2013<br />

5


➜<br />

➜<br />

➜<br />

geld ^recht<br />

Zw<strong>in</strong>gend ist es nicht, aber auf jeden Fall empfehlenswert.<br />

Denn auch wenn sich das Pr<strong>in</strong>zip des Berl<strong>in</strong>er<br />

Testaments sehr e<strong>in</strong>fach anhört – es enthält<br />

viele Fallen (siehe unten).<br />

Was passiert, wenn e<strong>in</strong> Partner bereits e<strong>in</strong> Testament<br />

verfasst hat?<br />

Das gilt dann nicht mehr. Denn mit dem E<strong>in</strong>satz<br />

des Berl<strong>in</strong>er Testaments werden alle anderen zuvor<br />

verfassten Testamente unwirksam.<br />

Kann der erbende Partner immer frei über das<br />

Vermögen verfügen?<br />

Das hängt davon ab, ob das Testament nach dem<br />

E<strong>in</strong>heits- oder Trennungspr<strong>in</strong>zip erstellt wurde:<br />

Beim E<strong>in</strong>heitspr<strong>in</strong>zip wird der länger lebende Ehegatte<br />

Vollerbe des gesamten Vermögens und kann<br />

darüber tatsächlich frei verfügen.<br />

Beim Trennungspr<strong>in</strong>zip setzen sich die Ehegatten<br />

gegenseitig als Vorerben und Dritte, z. B. die K<strong>in</strong>der,<br />

als Nacherben e<strong>in</strong>. Die beiden Vermögensmassen<br />

der Ehegatten bleiben also getrennt. Hier kann<br />

der Überlebende nicht unbed<strong>in</strong>gt frei über das Vermögen<br />

des zuerst Gestorbenen verfügen.<br />

Wann empfiehlt sich das Trennungspr<strong>in</strong>zip?<br />

Immer dann, wenn e<strong>in</strong>er der beiden Partner e<strong>in</strong><br />

bedeutend größeres Vermögen besitzt und er oder<br />

sie sicherstellen möchten, dass nach dem Tod wichtige<br />

Teile davon (beispielsweise e<strong>in</strong>e wertvolle Immobilie<br />

oder e<strong>in</strong> Betrieb) erhalten bleiben.<br />

Was gilt, wenn das Pr<strong>in</strong>zip nicht zu erkennen ist?<br />

Enthält das Testament ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutigen Bestimmungen,<br />

so ist durch Auslegung zu ermitteln, welche<br />

der beiden genannten Formen gewählt worden<br />

ist. Im Zweifel greift nach § 2269 BGB die gesetzliche<br />

Vermutung für das E<strong>in</strong>heitspr<strong>in</strong>zip.<br />

Die Enkel-Falle<br />

PROBLEM: Oft wollen Großeltern<br />

im Berl<strong>in</strong>er Testament ihre K<strong>in</strong>der<br />

als Schluss-Erben e<strong>in</strong>setzen, aber<br />

auch die Enkel versorgt sehen, z. B.<br />

Ausbildung bzw. Studium. Deshalb<br />

werden im Berl<strong>in</strong>er Testament auch<br />

die Enkel als Nutznießer erwähnt.<br />

FOLGE: Die K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d beschränkt<br />

beim Erbe, weil sie die Bestimmungen<br />

für die Enkel erfüllen müssen.<br />

Beispiel: „Sohn soll Wertpapier-Depot<br />

erhalten, aus dem das Studium<br />

des Enkels f<strong>in</strong>anziert werden soll.“<br />

Folge: Sohn kann Depot nicht verkaufen,<br />

selbst wenn es wirtschaftlich<br />

s<strong>in</strong>nvoll ist, damit die Schluss-<br />

Bestimmung erfüllbar bleibt.<br />

LÖSUNG: Alle D<strong>in</strong>ge, die die Enkel<br />

betreffen, werden per Vermächtnis<br />

geklärt. Während die Schluss-Erben<br />

das ganze Vermögen erhalten,<br />

bekommen Enkel e<strong>in</strong>e bestimmte<br />

Summe. Oder sie werden als Nach-<br />

Erben bedacht, erben aber zeitlich<br />

versetzt, z. B. bei Studiumbeg<strong>in</strong>n.<br />

ACHTUNG: Der Vorerbe (K<strong>in</strong>d) kann<br />

auch dann nur e<strong>in</strong>geschränkt über<br />

das Erbe verfügen.<br />

Die Partner-Falle<br />

PROBLEM: Möchte der überlebende<br />

Partner wieder heiraten, bleibt die<br />

B<strong>in</strong>dung des Berl<strong>in</strong>er Testaments<br />

trotzdem bestehen.<br />

FOLGE: Der neue Ehepartner<br />

kann beim Tod des überlebenden<br />

ersten Partners Pflichtteile von<br />

den Schluss-Erben (z. B. K<strong>in</strong>dern)<br />

fordern. Damit geht Vermögen der<br />

ersten Familie am Ende verloren.<br />

LÖSUNG: In das Berl<strong>in</strong>er Testament<br />

e<strong>in</strong>e „Wiederverheiratungs-Klausel“<br />

e<strong>in</strong>bauen. Sie besagt, dass bei<br />

e<strong>in</strong>er erneuten Heirat der überlebende<br />

Ehegatte das ererbte Vermögen<br />

sofort an die Schluss-Erben<br />

herausgeben muss.<br />

ACHTUNG: Der überlebende Ehegatte<br />

erbt dann nichts.<br />

Alternative: Der Partner darf bis<br />

e<strong>in</strong> Jahr nach der Heirat das Erbe<br />

aus dem Berl<strong>in</strong>er Testament widerrufen.<br />

Dann erhält er nicht alles aus<br />

der ersten Ehe, sondern nur den<br />

gesetzlichen Anteil; den Rest erhalten<br />

dann schon die Schluss-Erben,<br />

also meist die K<strong>in</strong>der.<br />

Die Immobilien-Falle<br />

PROBLEM: Wird im Berl<strong>in</strong>er Testament<br />

e<strong>in</strong>e Immobilie vererbt,<br />

können die K<strong>in</strong>der trotzdem ihren<br />

Pflichtteil fordern – und damit die<br />

Immobilie gefährden.<br />

FOLGE: Der überlebende Ehepartner<br />

müssten den Pflichtteil sofort<br />

auszahlen bzw. e<strong>in</strong>en Kredit aufnehmen.<br />

Unter Umständen muss<br />

die Immobilie verkauft werden.<br />

Maximal darf die Zahlung gestundet<br />

werden, wenn der Verkauf e<strong>in</strong>e<br />

„unbillige Härte“ wäre.<br />

LÖSUNG: Die Ehegatten vere<strong>in</strong>baren<br />

mit den K<strong>in</strong>dern notariell e<strong>in</strong>en<br />

Pflichtteilsverzicht nach dem Tod<br />

des ersten Elternteils. Auf diese<br />

Weise behält der überlebende<br />

Elternteil alle Gestaltungsmöglichkeiten<br />

für die Immobilie.<br />

ACHTUNG: Die Klausel „Sollte e<strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong>d den Pflichtteil verlangen,<br />

würde es auch nach dem Tod des<br />

zweiten Elternteils nur den Pflichtteil<br />

erhalten“ schreckt zwar etwas<br />

ab – wirkliche Sicherheit bietet<br />

diese mit Blick auf e<strong>in</strong>e Immobilie<br />

allerd<strong>in</strong>gs nicht.<br />

6 10 | 2013


➜<br />

➜<br />

➜<br />

extra<br />

Vorsicht mit dem Nennen<br />

von Enkeln im Testament<br />

– es kann K<strong>in</strong>der und den<br />

Partner blockieren.<br />

»Um den Partner im Todesfall<br />

vollständig abzusichern,<br />

ist e<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>er Testament<br />

sicher e<strong>in</strong>e gute Wahl. Für<br />

bestimmte Sachen wie<br />

Pflichtteil, Schluss-Erben oder<br />

neue Heirat gibt es Klauseln,<br />

die man aber direkt <strong>in</strong> das<br />

Testament e<strong>in</strong>fügen sollte.«<br />

Jan Bittler, Geschäftsführer<br />

der Deutschen Vere<strong>in</strong>igung<br />

für Erbrecht und Vermögensnachfolge<br />

(DVEV) und<br />

Fachanwalt für Erbrecht<br />

Die Pflege-Falle<br />

PROBLEM: Weil im Berl<strong>in</strong>er Testament<br />

die Schluss-Erben festgelegt<br />

s<strong>in</strong>d, kann der Ehepartner nicht<br />

bestimmen, dass e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d mehr<br />

bekommen soll, wenn man z. B.<br />

gepflegt wurde.<br />

FOLGE: Wird der überlebende Ehepartner<br />

pflegebedürftig, müssen<br />

Pflege bzw. die Gegenleistung für<br />

die Pflege anders ausgeglichen<br />

werden. Da oftmals z. B. auch für<br />

e<strong>in</strong>e Immobilie bereits die Verwendung<br />

im Berl<strong>in</strong>er Testament<br />

festgelegt wurde, s<strong>in</strong>d die Möglichkeiten<br />

des Überlebenden sehr<br />

e<strong>in</strong>geschränkt.<br />

LÖSUNG: Gerade für diesen Fall vere<strong>in</strong>baren<br />

die Ehepartner e<strong>in</strong>e Freistellungsklausel,<br />

die den Schluss-<br />

Erben offen lässt. Der überlebende<br />

Partner darf dann selbst bestimmen,<br />

wer nach se<strong>in</strong>em Tod wie viel<br />

vom Vermögen erhält.<br />

ACHTUNG: Bleiben Schluss-Erben<br />

offen, könnten die K<strong>in</strong>der leichter<br />

beim Tod des ersten Elternteils den<br />

Pflichtteil verlangen, weil sie nicht<br />

wissen, was sie am Ende erhalten.<br />

Die Steuer-Falle<br />

PROBLEM: Bei größeren Vermögen<br />

führt das Berl<strong>in</strong>er Testament zu<br />

Steuer-Nachteilen. Das ist immer<br />

dann der Fall, wenn der Nachlass<br />

höher ist als der Freibetrag des<br />

Ehepartners bei der Erbschaftssteuer<br />

bzw. nach dessen Tod der<br />

Nachlass höher ist als der Freibetrag<br />

für K<strong>in</strong>der (siehe Tabelle auf<br />

der nächsten Seite).<br />

FOLGE: Das F<strong>in</strong>anzamt kassiert<br />

beim ersten Erbgang (zwischen den<br />

Ehepartnern) und beim zweiten<br />

Erbgang (überlebender Partner zu<br />

K<strong>in</strong>dern) doppelt Steuern.<br />

LÖSUNG: Leider ke<strong>in</strong>e. Das Berl<strong>in</strong>er<br />

Testament ist so konstruiert, dass<br />

der Erbfall zweimal vorkommt.<br />

ACHTUNG: Aber dies trifft wirklich<br />

nur große Vermögen (siehe nächste<br />

Seite). Alternative: Schenkung von<br />

Vermögen an die K<strong>in</strong>der bereits zu<br />

Lebzeiten.<br />

80<br />

Prozent der Testamente,<br />

die Ehepaare<br />

abfassen, s<strong>in</strong>d als<br />

Berl<strong>in</strong>er Testament<br />

angelegt.<br />

Die Summen-Falle<br />

PROBLEM: Haben Eltern im Berl<strong>in</strong>er<br />

Testament bereits die exakten Erbsummen<br />

festgelegt (z. B. Sohn soll<br />

50.000 Euro <strong>in</strong> bar erhalten, Tochter<br />

soll dafür Waldstück erhalten),<br />

muss der überlebende Ehepartner<br />

so wirtschaften, dass dies möglich<br />

ist. Schwierig wird dies z. B., wenn<br />

Geld oder Grundstück für die eigene<br />

Pflege oder für e<strong>in</strong>e notwendige<br />

Investition <strong>in</strong> die Immobilie<br />

verwandt werden muss.<br />

FOLGE: Überlebender Ehepartner<br />

ist extrem e<strong>in</strong>geschränkt, muss<br />

immer die Wirkung des Testaments<br />

sicherstellen, um dessen Gültigkeit<br />

nicht zu gefährden.<br />

LÖSUNG: Für die Bestimmungen<br />

der Schluss-Erben ke<strong>in</strong>e konkreten<br />

Summen oder Werte nennen, sondern<br />

z. B. von „50% des vorhandenen<br />

Vermögens“ sprechen.<br />

ACHTUNG: Damit besteht für die<br />

K<strong>in</strong>der die Gefahr, dass das Erbe<br />

durch den überlebenden Elternteil<br />

stark reduziert wird (z. B. durch<br />

Pflegebedarf oder Wiederheirat).<br />

10 | 2013<br />

7


geld ^recht<br />

Erb-Vertrag als<br />

Alternative<br />

Hat das Berl<strong>in</strong>er Testament<br />

zu viele Tücken, bietet sich<br />

für Ehepaare auch e<strong>in</strong>e Erb-<br />

Vertrag an. Die Vorteile:<br />

➜ Auch hier s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>seitige<br />

Änderungen nach dem Tod<br />

des ersten Ehe-Partners<br />

nicht vorgesehen.<br />

➜ Die K<strong>in</strong>der erhalten aber<br />

bereits beim ersten Todesfall<br />

den Pflichtteil.<br />

➜ Der überlebende Partner ist<br />

aber an ke<strong>in</strong>e Verpflichtungen<br />

gegenüber den Schluss-Erben<br />

gebunden, kann über das<br />

Vermögen frei verfügen.<br />

➜ Der überlebende Partner<br />

kann zusätzlich e<strong>in</strong> eigenes<br />

Testament aufsetzen und so<br />

genaue Bestimmungen für<br />

den eigenen Tod treffen.<br />

➜ Aber: E<strong>in</strong> Erb-Vertrag<br />

muss immer bei e<strong>in</strong>em Notar<br />

aufgesetzt werden.<br />

Hohe Freibeträge<br />

Ehepartner und K<strong>in</strong>der dürfen hohe Summe<br />

erben, ohne dass Erbschaftssteuer anfällt.<br />

Freibeträge für die Erbschaftssteuer <strong>in</strong> Euro<br />

ERBE FREIBETRAG STEUERKL.<br />

Ehe-/Lebenspartner* 500.000 I<br />

K<strong>in</strong>der, Stief- und<br />

Adoptivk<strong>in</strong>der<br />

400.000 I<br />

Enkel** 200.000 I<br />

Eltern/Großeltern 100.000 I<br />

* E<strong>in</strong>getragene Lebenspartner werden wie weiter entfernte Verwandte<br />

<strong>in</strong> Steuerklasse III e<strong>in</strong>gestuft. Das führt zu deutlich höheren<br />

Steuersätzen als bei Ehegatten. ** S<strong>in</strong>d die Eltern der Enkel schon<br />

verstorben, gelten die gleichen Regeln wie für K<strong>in</strong>der.<br />

Was passiert, wenn man e<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>er Testament<br />

aufgesetzt hat, die Ehe aber scheitert?<br />

Das hängt von der Form des Scheiterns ab:<br />

Trennen sich Ehepartner, bleibt das Berl<strong>in</strong>er<br />

Tes tament weiterh<strong>in</strong> bestehen. Erst mit e<strong>in</strong>er<br />

rechtskräftigen Scheidung der Ehe wird es<br />

(automatisch) unwirksam.<br />

Können die K<strong>in</strong>der beim Berl<strong>in</strong>er Testament<br />

den Pflichtteil geltend machen?<br />

Ja. Viele denken, dass die K<strong>in</strong>der,<br />

die ja sowieso Schluss-Erben<br />

nach dem länger lebenden<br />

Ehegatten werden, ke<strong>in</strong>en Anspruch<br />

auf den Pflichtteil nach<br />

dem Tod des erstversterbenden<br />

Elternteils haben. Das ist aber<br />

e<strong>in</strong> Irrtum – K<strong>in</strong>der haben immer<br />

e<strong>in</strong>en Anspruch auf den<br />

Pflichtteil. Das ist e<strong>in</strong>e der Fallen,<br />

die e<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>er Testament<br />

hat (siehe S. 6).<br />

Darf der Überlebende das<br />

Tes tament nach dem Tod des<br />

Ehegatten ändern?<br />

Ne<strong>in</strong> – auch das ist e<strong>in</strong>e Falle.<br />

Das Testament kann e<strong>in</strong>seitig<br />

vom h<strong>in</strong>terbliebenen Ehegatten<br />

nicht mehr geändert werden,<br />

selbst wenn es wünschenswert<br />

und auch dem Willen des<br />

bereits verstorbenen Partners<br />

entspräche. Beispiel: E<strong>in</strong> Ehepaar<br />

schließt mit Mitte 50 e<strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong>er Testament, dar<strong>in</strong> wird<br />

festgelegt, dass die beiden K<strong>in</strong>der<br />

die Immobilie der beiden zu<br />

gleichen Teilen nach dem Tod<br />

des zuletzt verstorbenen Elternteils<br />

erhalten sollen. Der Ehemann<br />

stirbt früh mit Mitte 60.<br />

Die überlebende Ehefrau ist an<br />

das Testament gebunden, selbst<br />

wenn sie 90 wird und womöglich<br />

das Haus verkaufen möchte,<br />

um sich e<strong>in</strong>en Platz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

guten Pflegeheim zu leisten.<br />

Gibt es Klauseln, mit denen man noch<br />

Änderungen erreichen kann?<br />

Ja. Man kann im Berl<strong>in</strong>er Testament e<strong>in</strong>e ausdrückliche<br />

Ermächtigung zur Abänderung der<br />

wechselseitigen Verfügung festhalten. Sie besagt,<br />

dass der überlebende Partner die Schluss-<br />

Erben oder Vermächtnisse auf den Schluss-Erbfall<br />

abändern kann. Diese Freistellungsklausel<br />

muss aber im Testament stehen.<br />

Und wenn die Freistellungsklausel fehlt?<br />

Der überlebende Ehegatte kann dann die Verfügung<br />

aufheben, <strong>in</strong>dem das Erbe <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<br />

Frist von sechs Wochen (nach dem Tod des ersten<br />

Partners) ausgeschlagen wird. Dann bricht<br />

das Berl<strong>in</strong>er Testament zusammen und es gilt<br />

die gesetzliche Erbfolge. Der überlebende Ehegatte<br />

erbt dann die Hälfte und die K<strong>in</strong>der die<br />

andere Hälfte. Dann können alle frei über den<br />

Nachlass verfügen.<br />

Gibt es noch weitere Fallen, die sich <strong>in</strong> dem<br />

Berl<strong>in</strong>er Testament verbergen?<br />

Neben der lebenslangen B<strong>in</strong>dung für beide<br />

Partner fesselt das Berl<strong>in</strong>er Testament besonders<br />

dann den überlebenden Partner, wenn im<br />

Testament sehr konkret bestimmte D<strong>in</strong>ge, Summen<br />

oder Werte angesprochen werden (siehe<br />

Seite 7). Oder: Wenn nicht die K<strong>in</strong>der Schluss-<br />

Erben se<strong>in</strong> sollen, sondern im Berl<strong>in</strong>er Testament<br />

auch noch die Enkel erwähnt werden;<br />

denn dann s<strong>in</strong>d nicht nur der überlebende Partner,<br />

sondern auch die K<strong>in</strong>der durch das Berl<strong>in</strong>er<br />

Testament gefesselt.<br />

Was s<strong>in</strong>d die wichtigsten Tipps für Ehepartner?<br />

1. Ke<strong>in</strong>e konkreten Summen und D<strong>in</strong>ge im Berl<strong>in</strong>er<br />

Testament erwähnen, sondern nur vom<br />

Vermögen sprechen. 2. Dem überlebenden<br />

Partner e<strong>in</strong>e Freistellungsklausel e<strong>in</strong>räumen. 3.<br />

Mit den K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>en Pflichtteilsverzicht nach<br />

dem Tod des ersten Elternteils vere<strong>in</strong>baren.<br />

Muster-Text für e<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>er<br />

Testament f<strong>in</strong>den Sie auf Seite 24.<br />

➜<br />

Fotos: Getty Images (3), privat<br />

8 10 | 2013


extra<br />

Kommt jetzt die Helmpflicht für<br />

Radler durch die H<strong>in</strong>tertür?<br />

Weil e<strong>in</strong>e Radfahrer<strong>in</strong> bei e<strong>in</strong>em Unfall ke<strong>in</strong>en Helm trug, musste sie e<strong>in</strong>en Teil<br />

des Schadens selbst tragen, sagte die Versicherung – und bekam recht.<br />

Fotos: R.E.A./laif, Th<strong>in</strong>kstock, privat<br />

Das Urteil<br />

E<strong>in</strong> Unfall, wie er jeden<br />

Tag überall passieren<br />

kann: E<strong>in</strong>e Radfahrer<strong>in</strong><br />

fährt ordnungsgemäß an<br />

e<strong>in</strong>er Straße mit geparkten<br />

Autos vorbei; plötzlich öffnet<br />

sich e<strong>in</strong>e Autotür; sie<br />

fährt dagegen, stürzt und<br />

erleidet zahlreiche Verletzungen<br />

am Kopf ...<br />

Obwohl die Frau ke<strong>in</strong>e<br />

Schuld am Unfall trug, verurteilte<br />

das schleswig-holste<strong>in</strong>ische<br />

Oberlandesgericht<br />

(Az. 7 U 11/12) die<br />

Frau, 20 % des Schadens<br />

zu zahlen, weil sie ke<strong>in</strong>en<br />

Helm trug. Der Helm hätte<br />

die Verletzungen verh<strong>in</strong>dert<br />

oder gem<strong>in</strong>dert. Dies<br />

gelte auch, obwohl der Autofahrer<br />

sich verkehrswidrig<br />

verhalten habe. Es bestehe<br />

<strong>in</strong> Deutschland zwar<br />

ke<strong>in</strong>e Helmpflicht; es sei<br />

aber unzweifelhaft, dass<br />

e<strong>in</strong> Helm schütze, und<br />

auch die Anschaffung sei<br />

wirtschaftlich zumutbar, so<br />

die Richter.<br />

Die Frage<br />

Muss jeder Radler künftig<br />

bei e<strong>in</strong>em Unfall damit<br />

rechnen, dass Versicherer<br />

nicht mehr alles oder womöglich<br />

gar nichts mehr<br />

übernimmt, wenn er ke<strong>in</strong>en<br />

Helm trägt – unabhängig<br />

von der Schuldfrage?<br />

Die Versicherer w<strong>in</strong>den<br />

sich mit e<strong>in</strong>er klaren Antwort:<br />

„Wenn das Nichttragen<br />

des Helmes kausal /<br />

mitursächlich für die Verletzungsfolgen<br />

gewesen<br />

ist, wirkt sich die Entscheidung<br />

des OLG Schleswig-<br />

Holste<strong>in</strong> ‚konkret‘ aus“,<br />

antwortet die HUK Coburg.<br />

Allianz, Axa oder<br />

R+V wollen „sich zu diesem<br />

Fall derzeit nicht öffentlich<br />

äußern“.<br />

Offen bleibt, ob die<br />

Helmpflicht für Radfahrer<br />

demnächst per Gesetz<br />

kommt. Er<strong>in</strong>nert sei an die<br />

Helmpflicht für Motorrad-<br />

Fahrer, die auch erst kam,<br />

als Gerichte gegen helmlose<br />

Fahrer entschieden.<br />

Produkt<br />

Preis*<br />

Abus „Lane-U“ 50<br />

Alp<strong>in</strong>a „Spice L.E.“ 60<br />

Bell „Citi“ 55<br />

»Es sollte jedem freigestellt werden, e<strong>in</strong>en Helm zu tragen. Wer sich<br />

damit sicherer fühlt, sollte ihn aufsetzen. Viel wichtiger ist:<br />

Radfahrer und Autofahrer müssen gegenseitig Rücksicht nehmen.«<br />

Bett<strong>in</strong>a Cibulski, Allgeme<strong>in</strong>er Deutscher Fahrradclub (ADFC)<br />

So sitzt e<strong>in</strong> Helm richtig<br />

➜ Waagerecht auf dem Kopf.<br />

➜ Gurtbänder bilden e<strong>in</strong>en<br />

W<strong>in</strong>kel. Dessen Spitze soll<br />

unmittelbar unter dem Ohr<br />

liegen und so weit vorn, dass<br />

der Riemen mit Schloss<br />

unter dem K<strong>in</strong>n liegt und nicht<br />

gegen den Hals drückt.<br />

➜ K<strong>in</strong>n-Gurt so spannen,<br />

dass er fest am K<strong>in</strong>n anliegt.<br />

➜ S<strong>in</strong>d Gurte korrekt e<strong>in</strong>gestellt,<br />

nicht mehr verstellen.<br />

* Preis <strong>in</strong> Euro. Quelle: ADAC<br />

10 | 2013<br />

9


geld ^recht<br />

Immer häufiger<br />

Streit ums<br />

Krankengeld<br />

Wer längere Zeit krank ist, erhält maximal 78<br />

Wochen Geld von der Krankenkasse, sagt das Gesetz.<br />

Doch die Kassen weigern sich immer häufiger,<br />

drängen Kranke, sich gesundschreiben zu lassen –<br />

oder gleich <strong>in</strong> Arbeitslosigkeit oder <strong>Rente</strong>.<br />

STREITPUNKT:<br />

Wer Krankengeld erhält,<br />

bekommt schon nach kurzer<br />

Zeit von der Krankenkasse<br />

e<strong>in</strong>en Fragebogen, <strong>in</strong><br />

dem nach Eheproblemen,<br />

belastenden sozialen Faktoren<br />

und Medikamenten<br />

gefragt wird. Es wird sogar<br />

gedroht, dass das Krankengeld<br />

gestrichen wird, wenn<br />

nicht geantwortet wird.<br />

FAKT: Die Kassen dürfen<br />

nicht mit dem Kürzen von<br />

Krankengeld drohen, wenn<br />

die Fragen nicht beantwortet<br />

werden. Die Arbeitsunfähigkeitsbesche<strong>in</strong>igung<br />

des<br />

Arztes enthält alle Daten,<br />

die die Kasse wissen muss.<br />

STREITPUNKT:<br />

Krankenkasse streicht<br />

trotz Arbeitsunfähigkeitsbesche<strong>in</strong>igung<br />

das Geld.<br />

FAKT: Grundsätzlich dürfen<br />

die Krankenkassen e<strong>in</strong>e<br />

AU-Besche<strong>in</strong>igung anzweifeln.<br />

Für e<strong>in</strong>e Streichung<br />

reicht die re<strong>in</strong>e Aktenlage<br />

nicht (LSG Hessen, Az. L 8<br />

KR 228/06 ). Die Krankenkassen<br />

s<strong>in</strong>d bei Zweifeln<br />

zu eigenen mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Ermittlungen bei den behandelnden<br />

Ärzten und e<strong>in</strong>er<br />

Untersuchung des Patienten<br />

berechtigt.<br />

STREITPUNKT:<br />

Krankenkasse stoppt das<br />

Geld, wenn man während<br />

der Krankschreibung<br />

den Job verliert. Begründung:<br />

Betroffene könnten<br />

zwar die letzte Tätigkeit –<br />

krankheitsbed<strong>in</strong>gt – nicht<br />

ausüben, seien jedoch womöglich<br />

<strong>in</strong> der Lage, andere<br />

Tätigkeiten auszuführen.<br />

Deshalb sollten sich<br />

Kranke arbeitslos melden.<br />

FAKT: E<strong>in</strong> Rechtsbruch.<br />

Solange der Gesundheitszustand<br />

die letzte Beschäftigung<br />

nicht zulässt, besteht<br />

weiter Anspruch auf<br />

Krankengeld (§ 2, 1 Arbeitsunfähigkeitsrichtl<strong>in</strong>ie).<br />

STREITPUNKT:<br />

Wird man am letzten Tag<br />

e<strong>in</strong>es Arbeitsvertrages (unmittelbar<br />

vor Arbeitslosigkeit)<br />

krank, verweigern<br />

viele Kassen Krankengeld.<br />

FAKT: Nicht erlaubt. Das<br />

Bundessozialgericht urteilte,<br />

auch e<strong>in</strong>e Krankschreibung<br />

am letzten<br />

Arbeitstag reicht für Anspruch<br />

auf Krankengeld<br />

aus (BSG, Az. B 1 KR<br />

19/11 R). Wichtig ist nur,<br />

die Arbeitsunfähigkeit<br />

wird ärztlich besche<strong>in</strong>igt<br />

und liegt auch der Krankenkasse<br />

vor.<br />

STREITPUNKT:<br />

Wer Krankengeld erhält<br />

und arbeitslos wird, bekommt<br />

ke<strong>in</strong> Geld mehr,<br />

wenn die Folge-Krankschreibung<br />

nicht lückenlos<br />

an die erste anschließt.<br />

FAKT: Das ist erlaubt. Die<br />

Kassen dürfen die Leistung<br />

selbst bei e<strong>in</strong>em Tag Lücke<br />

streichen. Viele wissen<br />

nicht: Anspruch auf<br />

Krankengeld entsteht immer<br />

erst e<strong>in</strong>en Tag nach<br />

der Krankschreibung. Um<br />

böse Überraschungen zu<br />

vermeiden, sollte man spätestens<br />

am letzten Tag der<br />

Arbeitsunfähigkeit erneut<br />

zum Arzt gehen.<br />

STREITPUNKT:<br />

Krankenkassen verweigern<br />

Geld, wenn der Anspruch<br />

auf Krankengeld ausgeschöpft<br />

wurde, jemand<br />

wieder arbeitet, aber e<strong>in</strong>en<br />

Rückfall erleidet.<br />

FAKT: Das ist erlaubt. Wer<br />

für dieselbe Krankheit <strong>in</strong>nerhalb<br />

von drei Jahren 78<br />

Wochen lang Krankengeld<br />

bekam (gerechnet ab erstem<br />

Tag der Arbeitsunfähigkeit),<br />

muss erst wieder<br />

sechs Monate gearbeitet<br />

haben, bevor erneut Anspruch<br />

besteht (§ 48 SGB<br />

V). Deshalb darauf achten,<br />

dass nicht die gleiche Diagnose<br />

gestellt wird.<br />

STREITPUNKT:<br />

Krankenkasse stoppt ohne<br />

Vorwarnung das Krankengeld,<br />

wenn Arbeitsunfähigkeit<br />

78 Wochen andauert.<br />

FAKT: Kl<strong>in</strong>gt hart, ist aber<br />

erlaubt. Die Krankenkasse<br />

muss nicht darüber <strong>in</strong>for-<br />

Wer lange krank<br />

oder <strong>in</strong> Reha ist,<br />

muss aufpassen,<br />

dass die Krankenkasse<br />

e<strong>in</strong>en<br />

nicht mit e<strong>in</strong>em<br />

Trick aussteuert.<br />

Fotos: Michael Amme/laif, R.E.A./laif, Wallet/Le Figaro <strong>Magaz<strong>in</strong></strong>e/laif<br />

10 10 | 2013


extra<br />

mieren, dass die 78-Wochen-Frist<br />

verstreicht.<br />

Nach 78 Wochen ist der<br />

Anspruch ausgeschöpft,<br />

die Kasse darf die Zahlung<br />

e<strong>in</strong>stellen. Man nennt das<br />

Aussteuerung. Wer davon<br />

betroffen ist, muss Arbeitslosengeld<br />

bei Arbeitsunfähigkeit<br />

beantragen.<br />

STREITPUNKT:<br />

Wer bereits lange Zeit<br />

krank ist und an e<strong>in</strong>er weiteren<br />

Krankheit leidet, bekommt<br />

das Krankengeld<br />

nicht verlängert.<br />

FAKT: Auch dies muss man<br />

akzeptieren. Man erhält<br />

nicht länger Krankengeld,<br />

wenn während der Arbeitsunfähigkeit<br />

e<strong>in</strong>e andere<br />

Krankheit h<strong>in</strong>zutritt. Es<br />

bleibt bei 78 Wochen.<br />

STREITPUNKT:<br />

Wer zum Krankengeld<br />

e<strong>in</strong>e Teil-<strong>Rente</strong> erhält, bekommt<br />

weniger Geld.<br />

FAKT: Die Kasse darf <strong>Rente</strong>n<br />

aufrechnen (§ 50 SGB<br />

V). Erhält man e<strong>in</strong>e Teil-<br />

<strong>Rente</strong> wegen Alters oder<br />

teilweise Erwerbsm<strong>in</strong>derungsrente<br />

während des<br />

Bezugs von Krankengeld,<br />

wird Krankengeld immer<br />

um die <strong>Rente</strong> gekürzt.<br />

STREITPUNKT:<br />

Die Kasse stellt Krankengeld<br />

nach Ablauf der 78-<br />

Wochen-Frist e<strong>in</strong>, obwohl<br />

Antrag auf Erwerbsm<strong>in</strong>derungsrente<br />

läuft.<br />

FAKT: Erlaubt. Ist die Erwerbsm<strong>in</strong>derungsrente<br />

noch nicht festgestellt, besteht<br />

die Gefahr, dass man<br />

durch e<strong>in</strong>e Lücke im sozialen<br />

Netz fällt. Dann unbed<strong>in</strong>gt<br />

Arbeitslosengeld bei<br />

Arbeitsunfähigkeit (§ 145<br />

SGB III) beantragen.<br />

Und: Wer bereits e<strong>in</strong> Jahr<br />

krank ist und <strong>in</strong> <strong>Rente</strong> will,<br />

sollte früh den <strong>Rente</strong>nantrag<br />

stellen. Dann verhält<br />

sich die Krankenkasse fortan<br />

„ruhig“.<br />

So wird Krankengeld<br />

tatsächlich berechnet<br />

Der Fall: E<strong>in</strong>e Frau, 57, kaufmännische<br />

Angestellte, erhält e<strong>in</strong> Monatsgehalt von<br />

3.000 Euro (ohne regelmäßige Sonderzahlungen).<br />

Wegen e<strong>in</strong>es schweren<br />

Rückenleidens ist sie schon längere Zeit<br />

krank. Die gesetzliche Regel: Das Krankengeld<br />

beträgt 70 % des Bruttogehalts,<br />

maximal jedoch 90 % des Nettogehalts.<br />

Brutto-Gehalt:<br />

je Kalendertag:<br />

Rechnerisches<br />

Krankengeld 70 %:<br />

Netto-Gehalt:<br />

je Kalendertag:<br />

Krankengeld<br />

maximal 90 %:<br />

3.000 Euro<br />

100 Euro<br />

70 Euro<br />

1.800 Euro<br />

60 Euro<br />

54 Euro<br />

Krankengeld<br />

54 Euro x 30 Tage: 1.620 Euro<br />

So zählt Krankengeld für die <strong>Rente</strong><br />

➜ Die Zeit, <strong>in</strong> der man von der Krankenkasse Krankengeld erhält, zählt grundsätzlich als volle Pflichtbeitragszeit.<br />

➜ Die Krankenkasse meldet die Beträge und Zeiten der <strong>Rente</strong>nkasse, überweist auch die <strong>Rente</strong>nbeiträge.<br />

➜ Die <strong>Rente</strong>nbeiträge werden aber nicht vom tatsächlich ausgezahlten Krankengeld aus berechnet, sondern auf Basis<br />

e<strong>in</strong>er fiktiven Bemessungsgrundlage. Das s<strong>in</strong>d 80 Prozent des Arbeitsentgelts, das dem Krankengeld zugrunde liegt.<br />

➜ Somit zählt e<strong>in</strong> Jahr Krankengeld für die <strong>Rente</strong> so viel wie 80 Prozent des vorausgegangenen Beschäftigungsjahrs.<br />

➜ Wer also längere Zeit krank ist, hat auch leichte E<strong>in</strong>bußen bei der späteren <strong>Rente</strong>.<br />

10 | 2013<br />

11


geld ^recht<br />

Ke<strong>in</strong>e Chance<br />

für E<strong>in</strong>brecher<br />

Immer mehr wird <strong>in</strong> Deutschland<br />

e<strong>in</strong>gebrochen – und die Polizei ist hilflos.<br />

Die beste Vorsorge: Haus oder<br />

Wohnung sicherer zu machen. Und<br />

das geht mit e<strong>in</strong>fachen Mitteln.<br />

ZWEI<br />

DRITTEL<br />

der<br />

E<strong>in</strong>bruch-<br />

Versuche<br />

werden<br />

abgebrochen,<br />

weil<br />

Häuser gut<br />

gesichert<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

BEWEGUNGSMELDER<br />

E<strong>in</strong> sehr wirksamer<br />

und günstiger Schutz<br />

– nicht nur fürs Freie,<br />

sondern auch im<br />

Haus. Sollte nachts<br />

e<strong>in</strong>gebrochen werden,<br />

gehen im ganzen Haus<br />

die Lampen an.<br />

KELLER SICHERN<br />

Jeder 10. E<strong>in</strong>bruch geschieht<br />

über den Keller.<br />

Deshalb Kellertüren<br />

mit Querriegel sichern.<br />

Dieser kann mit Sensoren<br />

versehen werden,<br />

sodass man von e<strong>in</strong>er<br />

Zentrale<strong>in</strong>heit sehen<br />

kann, ob die<br />

Tür auch gut<br />

verschlossen<br />

ist. Wird<br />

versucht<br />

e<strong>in</strong>zubrechen,<br />

wird Alarm<br />

ausgelöst.<br />

STEUERN VOM TABLET-PC<br />

Moderne Sicherheits-Systeme lassen<br />

sich per Tablet-Computer steuern – auch<br />

von unterwegs. So kann z. B. simuliert<br />

werden, dass das Haus bewohnt ist, weil<br />

Licht e<strong>in</strong>geschaltet wird, Rollläden sich<br />

schließen. Auf dem Bildschirm kann auch gesehen<br />

werden, wer gerade vor der Tür steht und kl<strong>in</strong>gelt.<br />

12 10 | 2013


extra<br />

80%<br />

aller E<strong>in</strong>brüche<br />

passieren am Tag,<br />

nicht <strong>in</strong> der<br />

Nacht. Oft wird<br />

es Dieben leicht<br />

gemacht, weil<br />

Türen oder<br />

Fenster nicht gut<br />

verschlossen s<strong>in</strong>d.<br />

NEUE SCHLIESS-ZYLINDER<br />

Elektronische Schlösser schrecken E<strong>in</strong>brecher ab. Aber wichtiger<br />

ist das Schloss selbst. Dieses muss so e<strong>in</strong>gebaut se<strong>in</strong>, dass es nicht<br />

herausgezogen werden kann (Kernziehschutz). Gleichzeitig darf das<br />

Schließblech nicht aufzuhebeln se<strong>in</strong>. Deshalb bei neuen Schlössern<br />

auf Vds/DIN-zertifizierte Produkte achten. Diese erfüllen<br />

auch die oben genannten Kriterien. S<strong>in</strong>nvoll ist, zuvor<br />

e<strong>in</strong>en Sicherheitsfachmann h<strong>in</strong>zuzuziehen.<br />

FINGERABDRUCK<br />

oder biometrische<br />

Gesichtserkennung<br />

ersetzen Schlüssel.<br />

Der Vorteil: Türen<br />

können besser gesichert<br />

werden. Gespeichert<br />

werden<br />

kann alles bei e<strong>in</strong>er<br />

Sicherheitsfirma,<br />

falls der PC defekt<br />

se<strong>in</strong> sollte. Dort<br />

wird festgelegt, wer<br />

<strong>in</strong>s Haus darf, z. B.<br />

auch Putzkräfte<br />

oder Lieferdienste.<br />

SICHERHEIT LOHNT<br />

Zwar kosten wirksame E<strong>in</strong>bruchsicherungen e<strong>in</strong>ige<br />

Tausend Euro. Doch dies „lohnt“. Polizei-Psychologen<br />

fanden heraus: 70 % der E<strong>in</strong>bruch-Opfer klagen noch<br />

Jahre über Angst-Zustände, 63 % über Schlafstörungen<br />

und jeder 2. hatte danach chronische Schmerzen.<br />

Gewusst? Alle vier M<strong>in</strong>uten<br />

wird e<strong>in</strong>gebrochen<br />

– etwa 150000<br />

Mal im Jahr, so oft wie noch<br />

nie. „Und das ist nur die berühmte<br />

Spitze des Eisbergs“,<br />

sagt der Krim<strong>in</strong>alkommissar<br />

Stephan Höltker von der Polizei<br />

<strong>in</strong> Münster, „denn zwei<br />

Drittel aller E<strong>in</strong>bruch-Versuche<br />

werden erfolglos abgebrochen<br />

– und damit oft<br />

nicht der Polizei gemeldet.“<br />

Die hohe Quote der abgebrochenen<br />

E<strong>in</strong>bruch-Versuche<br />

zeige, dass jeder Haus- und<br />

Wohnungsbesitzer mithelfen<br />

könne, das Hab und Gut zu<br />

schützen und E<strong>in</strong>brecher abzuschrecken.<br />

„Deshalb empfehlen<br />

wir, <strong>in</strong> mechanischen<br />

wie elektronischen E<strong>in</strong>bruchschutz<br />

sowie <strong>in</strong> E<strong>in</strong>bruch-<br />

Meldeanlagen zu <strong>in</strong>vestieren“,<br />

so Höltker.<br />

Am wichtigsten s<strong>in</strong>d dabei<br />

die Türen, vor allem Terrassentüren.<br />

Denn 40 Prozent<br />

der E<strong>in</strong>brecher nutzen Balkon-<br />

oder Terrassentüren, um<br />

<strong>in</strong>s Haus zu gelangen. Und<br />

zwar tagsüber, am Vormittag,<br />

und nicht nachts. Erfahrene<br />

E<strong>in</strong>brecher benötigen oft nur<br />

30 Sekunden, um e<strong>in</strong>e verschlossene<br />

Terrassentür zu<br />

öffnen. „Das Ziel muss es<br />

zuerst se<strong>in</strong>, E<strong>in</strong>brechern das<br />

Leben schwer zu machen“,<br />

skizziert Höltker, „bzw. ihr<br />

Vorhaben zu verzögern.“<br />

Um Türen wirksam zu<br />

schützen, s<strong>in</strong>d Riegel, neue<br />

Schlösser und Sperren als<br />

Aushebel-Schutz s<strong>in</strong>nvoll. Oft<br />

ist es aber besser, e<strong>in</strong>e neue<br />

Tür e<strong>in</strong>bauen zu lassen, die<br />

der RC-Klasse (RC = resistent<br />

class) entspricht. Diese haben<br />

e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>gebauten E<strong>in</strong>bruchschutz.<br />

Die Polizei empfiehlt<br />

für Privathäuser die RC-Klasse<br />

2. Für ältere Türen gibt es<br />

entsprechende Nachrüst-<br />

10 | 2013<br />

13


geld ^recht<br />

sätze (Fachhandel). Gute<br />

Details dazu bietet die Internet-Seite<br />

der Polizei: www.<br />

zuhause-sicher.de<br />

Genauso wichtig das Absichern<br />

von Fenstern. Denn<br />

neben Türen kommen die<br />

meisten E<strong>in</strong>brecher über<br />

die Fenster <strong>in</strong>s Innere. Auch<br />

hier empfiehlt die Polizei RC-<br />

2-Fenster für Privathäuser<br />

bzw. entsprechendes Nachrüsten<br />

älterer Fenster. Am<br />

wichtigsten: abschließbare<br />

Fenstergriffe, Aufschraub-<br />

Sicherungen sowie spezielle<br />

Zapfen im Rahmen gegen das<br />

bloße Aufhebeln der Fenster.<br />

Schließlich sollten auch<br />

Lichtschächte<br />

im Keller bzw.<br />

Gitter gesichert<br />

werden. Denn<br />

auch diese nutzen<br />

E<strong>in</strong>brecher<br />

oft. Hier hilft<br />

schon das feste<br />

Verschrauben<br />

der Gitter.<br />

Wer gute Sicherheit<br />

möchte,<br />

sollte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Alarmanlage<br />

<strong>in</strong>vestieren. Die<br />

neuen Systeme bieten<br />

nicht nur E<strong>in</strong>bruchschutz,<br />

sondern auch Bequemlichkeit<br />

im Alltag wie Rollladen- oder<br />

Markisensteuerung, Wässern<br />

des Rasens oder die Beleuchtung<br />

im Garten am Abend.<br />

Doch bei den neuen Anlagen<br />

gibt es erhebliche<br />

Immer mehr E<strong>in</strong>brüche<br />

Um fast 40 % stieg die Zahl der E<strong>in</strong>brüche <strong>in</strong> den letzten<br />

fünf Jahren. Gleichzeitig s<strong>in</strong>kt die Aufklärungsquote.<br />

E<strong>in</strong>brüche<br />

150<br />

100<br />

50<br />

40%<br />

mehr E<strong>in</strong>brüche<br />

ereigneten sich <strong>in</strong><br />

den letzten fünf<br />

Jahren. Gleichzeitig<br />

sank die<br />

Aufklärungsquote<br />

der Polizei auf<br />

e<strong>in</strong>en historischen<br />

Tiefstand.<br />

Wohnungse<strong>in</strong>brüche <strong>in</strong> Tsd.<br />

Preis- und auch-<br />

Qualitätsunterschiede.<br />

„Für die<br />

normalen Häuser<br />

empfehlen<br />

wir Grad-2-E<strong>in</strong>bruchmeldeanlagen“,<br />

sagt<br />

Stephan Höltker.<br />

Das heißt,<br />

alle Türen und<br />

Fenster werden<br />

verbunden: Öff-<br />

Verschluss-<br />

nungs-,<br />

und Durchbruchsmelder<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>tegriert; gleichzeitig<br />

Räume durch Infrarotmelder<br />

und Lichtschranken gesichert.<br />

Gesteuert wird dies<br />

von e<strong>in</strong>er Zentrale<strong>in</strong>heit,<br />

vom PC bzw. Tablet-Computer<br />

oder von unterwegs per<br />

Aufklärungsquote bei<br />

Wohnungse<strong>in</strong>brüchen <strong>in</strong> %<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Quelle: Bundes<strong>in</strong>nenm<strong>in</strong>isterium: Polizeiliche Krim<strong>in</strong>alstatistik<br />

Aufklärung<br />

20<br />

10<br />

Smartphone. Wichtig ist die<br />

Qualität. Es werden <strong>in</strong> Baumärkten<br />

viele m<strong>in</strong>derwertige<br />

Anlagen angeboten, die<br />

ke<strong>in</strong> VdS/DIN-Zertifikat tragen.<br />

Folge: Fehlalarme; die<br />

Anlage ist oft ausgeschaltet.<br />

Die Kosten? Die können<br />

leider nicht pauschal angegeben<br />

werden, weil vieles<br />

<strong>in</strong>dividuell angepasst werden<br />

muss. „Es gibt aber e<strong>in</strong>en<br />

Richtwert“, sagt Stephan<br />

Höltker, „wer neu baut und<br />

etwa 5 % der Bausumme <strong>in</strong><br />

die Sicherheit <strong>in</strong>vestiert, hat<br />

e<strong>in</strong> gut gesichertes Heim.“ Oft<br />

käme es auch gar nicht darauf<br />

an, das Optimale zu tun,<br />

sondern überhaupt etwas<br />

zu tun. „E<strong>in</strong> abschließbarer<br />

Fens tergriff oder e<strong>in</strong> Bewegungsmelder<br />

kostet nur e<strong>in</strong><br />

paar Euro, br<strong>in</strong>gt Sicherheit<br />

und Abschreckung.“<br />

Und wenn doch e<strong>in</strong>gebrochen<br />

wird? Dann sofort<br />

die Polizei alarmieren und<br />

nichts verändern. Sofern<br />

möglich, Bilder des Schadens<br />

machen (wichtig für die<br />

Versicherung). Dann gleich<br />

die Hausrat-Versicherung<br />

<strong>in</strong>formieren (siehe rechts)<br />

und sofort e<strong>in</strong>e Stehlgutliste<br />

aufstellen. Wer dies erst<br />

nachträglich oder auf Aufforderung<br />

der Versicherung<br />

tut, riskiert, dass die Police<br />

weniger zahlt. Ganz wichtig:<br />

Wer Wertgegenstände<br />

im Haus hat, sollte diese immer<br />

fotografieren, um später<br />

beweisen zu können, dass<br />

man diese wirklich besaß.<br />

„Das persönliche Gespräch bei<br />

e<strong>in</strong>er polizeilichen Beratungsstelle<br />

ist der erste Schritt auf dem Weg<br />

zum sicheren Zuhause. Bei uns gibt es<br />

praktische Tipps, die auch jedem helfen.<br />

Krim<strong>in</strong>alkommissar Stephan Höltker, Münster<br />

Wenn die<br />

Versicherung<br />

sich weigert<br />

Immer öfter verweigert<br />

die Hausrat-Police,<br />

den Schaden e<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>bruchs<br />

zu übernehmen.<br />

➜ Den Versicherer e<strong>in</strong> zweites<br />

Mal anschreiben und auffordern,<br />

den Fall neu zu prüfen.<br />

➜ Genau nachfragen, warum<br />

nichts oder nur e<strong>in</strong> Teil erstattet<br />

wird, um die Gründe für<br />

e<strong>in</strong>en Widerspruch zu kennen.<br />

➜ An das „Beschwerde-Management“<br />

der Versicherung<br />

schreiben. Das zeigt, dass man<br />

sich e<strong>in</strong>igen möchte.<br />

➜Hilft das nicht, den Versicherungs-Ombudsmann<br />

e<strong>in</strong>schalten<br />

(✆ 0800 369600-0).<br />

Dort wird neutral, schnell und<br />

unbürokratisch die Entscheidung<br />

des Versicherers geprüft.<br />

Das Verfahren ist kostenlos.<br />

➜ Bleibt das erfolglos, Anwalt<br />

e<strong>in</strong>schalten. E<strong>in</strong> förmliches juristisches<br />

Schreiben wirkt oft.<br />

14 10 | 2013


extra<br />

Fotos: PR (6), privat; Illustration: Getty Images<br />

EINBRECHER<br />

ABSCHRECKEN<br />

Immer ausgeklügeltere<br />

Techniken gaukeln E<strong>in</strong>brechern<br />

e<strong>in</strong> bewohntes<br />

Gebäude vor.<br />

➜ Kamera-Attrappen: per<br />

Zufallsgenerator bewegen<br />

sich diese, täuschen<br />

e<strong>in</strong>e Live-Überwachung<br />

vor, s<strong>in</strong>d viel günstiger<br />

als echte Kameras.<br />

➜ Selbstaktivierende<br />

Bewegungsmelder:<br />

schalten sich im Freien<br />

automatisch an, auch<br />

wenn gar ke<strong>in</strong>e Bewegung<br />

vorliegt.<br />

➜ Geräuschmelder:<br />

Ähnlich e<strong>in</strong>em Bewegungsmelder.<br />

Hier<br />

wird mit bis zu 105 db<br />

Schalldruck e<strong>in</strong> bissiger<br />

Wachhund vorgetäuscht.<br />

➜ Zeitschaltuhren:<br />

Hier werden Rollläden,<br />

Markisen aktiviert, aber<br />

auch Rasensprenger,<br />

Garagentore oder Radio<br />

bzw. Fernsehgeräte.<br />

Hausrat-Policen zahlen<br />

nur, wenn E<strong>in</strong>brecher mit<br />

Gewalt oder mit hohem Risiko<br />

<strong>in</strong>s Haus kamen. Wer<br />

e<strong>in</strong>e Balkontür gekippt oder<br />

den Schlüssel unter der Matte<br />

liegen oder die Haustür<br />

nur zugezogen statt abgeschlossen<br />

hat, riskiert, dass<br />

man ebenfalls nichts erhält.<br />

Dies gilt auch, wenn z. B. e<strong>in</strong><br />

Schloss defekt ist bzw. ohne<br />

größeren Widerstand aufgebrochen<br />

werden kann. <br />

➜ Klage gegen den Versicherer<br />

vor Gericht. Aber:<br />

Hohe Streitwerte machen<br />

Prozesse teuer. Vorab mit<br />

der Rechtsschutz-Versicherung<br />

klären, ob die Kosten<br />

übernommen werden.<br />

Gut versichert?<br />

Ob und wie viel e<strong>in</strong>e Hausrat-Versicherung<br />

nach e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>bruch zahlt, hängt<br />

vor allem davon ab, ob wichtige Details<br />

der Police erfüllt s<strong>in</strong>d.<br />

➜ VERSICHERUNGSSUMME: Ist<br />

diese nicht hoch genug, übernimmt<br />

die Versicherung nur e<strong>in</strong>en Teil.<br />

Wichtig: Dabei kommt es nicht auf<br />

die Höhe des entwendeten oder<br />

beschädigten Hausrats an, sondern<br />

auf das Verhältnis.<br />

EIN BEISPIEL Die Wohnungse<strong>in</strong>richtung<br />

hat e<strong>in</strong>en Wert von 60.000<br />

Euro, die Versicherungssumme der<br />

Hausrat-Police lautet auf 30.000<br />

Euro, also 50 % des tatsächlichen<br />

Wertes. Wird e<strong>in</strong>gebrochen und<br />

der Schaden beträgt 10.000 Euro,<br />

werden trotzdem nur 5.000 Euro<br />

ersetzt: eben 50 %.<br />

WICHTIG Für die Versicherungssumme<br />

ist entscheidend, was das<br />

Neuanschaffen des Hausrats kosten<br />

würde, nicht der aktuelle Wert.<br />

➜ UNTERVERSICHERUNG: Dies<br />

kann nicht passieren, wenn die Versicherungssumme<br />

je Quadratmeter<br />

Wohnfläche zwischen 500 und 700<br />

Euro liegt. Dann hat man automatisch<br />

Schutz vor Unterversicherung<br />

– auch bei E<strong>in</strong>bruch.<br />

Gut und günstig<br />

Die Preise von Hausrat-Policen hängen<br />

auch davon ab, wo sich die Wohnung<br />

bef<strong>in</strong>det. Die Policen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Großstädten<br />

(häufigere E<strong>in</strong>brüche) teurer.<br />

Alle Angaben <strong>in</strong> Euro je Jahr<br />

Quelle: Stiftung Warentest<br />

➜ SCHUTZ: Hausrat-<br />

Policen decken alle<br />

Schäden, die bei e<strong>in</strong>em<br />

E<strong>in</strong>bruchdiebstahl entstanden<br />

s<strong>in</strong>d, also den<br />

Wert von entwendeten<br />

D<strong>in</strong>gen wie Schäden<br />

durch Vandalismus.<br />

Ferner deckt die Police<br />

Raub, Brand, Leitungs wasser, Blitzschlag,<br />

Explosionen oder Sturm,<br />

W<strong>in</strong>dstärke 8, ab.<br />

➜ ABGEDECKT SIND ...<br />

... bei E<strong>in</strong>bruch alle Gegenstände<br />

<strong>in</strong> der Wohnung. Nicht abgedeckt<br />

aber s<strong>in</strong>d alle fest mit dem Gebäude<br />

verbundenen Gegenstände wie E<strong>in</strong>baumöbel<br />

oder Teppichböden.<br />

➜ WERTSACHEN: Hier ist gerade<br />

bei E<strong>in</strong>bruch Vorsicht geboten.<br />

Denn die meisten Policen haben<br />

Höchstgrenzen für Bargeld,<br />

Urkunden, Schmuck u. a. Deshalb<br />

unbed<strong>in</strong>gt von wertvollem Schmuck<br />

Fotos machen und aufbewahren, um<br />

deren Existenz nach e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>bruch<br />

beweisen zu können.<br />

ger<strong>in</strong>g (z. B. 06842 Dessau)<br />

sehr ger<strong>in</strong>g (z. B. 95030 Hof)<br />

Versicherung Kontakt Risiko<br />

Huk 24 (0 95 61) 96 13 38 117 147 234 261<br />

Huk-Coburg (0 80 02) 15 31 53 130 157 249 275<br />

Arag (02 11) 98 70 07 00 135 153 222 245<br />

Docura (02 34) 93 71 50 148 199 263 321<br />

Axa (0 18 03) 29 21 00 150 174 230 238<br />

76%<br />

aller Haushalte<br />

haben e<strong>in</strong>e Hausrat-Police.<br />

Aber:<br />

Gut e<strong>in</strong> Drittel<br />

dürfte unterversichert<br />

se<strong>in</strong>, erhält<br />

also bei e<strong>in</strong>em<br />

E<strong>in</strong>bruch nicht<br />

alles ersetzt.<br />

mittel (z. B. 30419 Hannover)<br />

hoch (z. B. 60311 Frankfurt)<br />

10 | 2013<br />

15


geld ^recht<br />

<strong>Sanft</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Rente</strong> gehen<br />

Die Arbeitszeit halbieren, trotzdem<br />

fast das gleiche Gehalt bekommen –<br />

kl<strong>in</strong>gt wie e<strong>in</strong> Traum, ist aber Realität,<br />

wenn man die letzten Berufsjahre<br />

optimal gestaltet. Denn es gibt neue<br />

Arten der Altersteilzeit, die aber<br />

kaum jemand kennt.<br />

Hans-Jürgen Urban<br />

kann sich e<strong>in</strong><br />

stolzes Gr<strong>in</strong>sen<br />

nicht verkneifen,<br />

wenn die Sprache auf die<br />

vielen Arbeitszeit-Modelle<br />

kommt, mit dem die Metall<strong>in</strong>dustrie<br />

den sanften<br />

Übergang <strong>in</strong> die <strong>Rente</strong> ermöglicht.<br />

„Die neuen Altersteilzeit-Modelle<br />

bieten<br />

jedem Arbeitnehmer prima<br />

Möglichkeiten, ganz <strong>in</strong>dividuell<br />

und flexibel den Ruhestand<br />

zu planen“, sagte<br />

das Vorstandsmitglied der<br />

IG Metall jetzt gegenüber<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magaz<strong>in</strong></strong>.<br />

Und das nicht nur, weil<br />

die von IG Metall und dem<br />

Arbeitgeberverband Gesamtmetall<br />

gefundenen<br />

Modelle sich großer Nachfrage<br />

erfreuen. Sondern<br />

vor allem, weil die neuen<br />

Modelle für die Beschäftigten<br />

sehr lukrativ s<strong>in</strong>d.<br />

Die Hälfte der Zeit arbeiten<br />

und trotzdem fast das<br />

gleiche Geld erhalten – auf<br />

diese e<strong>in</strong>fache Formel lassen<br />

sich viele neue Modelle<br />

für e<strong>in</strong>en sanften Übergang<br />

<strong>in</strong> die <strong>Rente</strong> br<strong>in</strong>gen.<br />

Und damit ist die Ende<br />

2009 ausgelaufene gesetzliche<br />

Altersteilzeit fast<br />

überall vergessen.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs gibt es e<strong>in</strong>en<br />

wichtigen Unterschied: Damals<br />

gab es e<strong>in</strong>heitliche<br />

Regeln für alle Arbeitnehmer;<br />

heute muss sich jeder<br />

selbst um die <strong>in</strong>dividuell<br />

beste Lösung kümmern.<br />

Denn dass die meisten<br />

Arbeitnehmer e<strong>in</strong>en langsamen<br />

Übergang <strong>in</strong> den<br />

Ruhestand wünschen, das<br />

zeigen viele Umfragen: So<br />

halten 78 % der Beschäftigten<br />

<strong>in</strong> der chemischen<br />

Industrie das langsame<br />

Reduzieren der Arbeitszeit<br />

spätestens ab dem 60. Geburtstag<br />

für wünschenswert.<br />

Ähnlich denken 82 %<br />

der Arbeitnehmer im E<strong>in</strong>zelhandel,<br />

die zudem glauben,<br />

dass dies auch krankheitsbed<strong>in</strong>gte<br />

Ausfälle <strong>in</strong><br />

den letzten Arbeitsjahren<br />

reduziere. „Dies ist auch<br />

e<strong>in</strong>e der Voraussetzungen,<br />

dass die <strong>Rente</strong> mit 67 an<br />

Akzeptanz gew<strong>in</strong>nt“, sagt<br />

Ines Zapf vom Institut für<br />

Arbeits- und Berufsforschung<br />

(IAB).<br />

Aber kann die Arbeitszeit<br />

überhaupt drastisch<br />

reduziert, sprich halbiert,<br />

16 10 | 2013


extra<br />

werden, ohne dass im gleichen<br />

Maße das E<strong>in</strong>kommen<br />

s<strong>in</strong>kt? <strong>plus</strong> <strong>Magaz<strong>in</strong></strong><br />

bat <strong>Rente</strong>n- und Steuerberater,<br />

die Modelle durchzurechnen.<br />

Und, siehe da, es<br />

geht! Bei den meisten Modellen<br />

wurden etwa 90 bis<br />

95 % des bisherigen E<strong>in</strong>kommens<br />

erzielt, obwohl<br />

nur noch die Hälfte gearbeitet<br />

wurde.<br />

Parallel errechneten die<br />

Experten auch noch, welchen<br />

E<strong>in</strong>fluss die reduzierte<br />

Arbeitszeit auf die<br />

spätere <strong>Rente</strong> hat. Auch<br />

hier das überraschende<br />

Ergebnis: fast ke<strong>in</strong>en. Im<br />

Schnitt führte die halbierte<br />

Arbeitszeit <strong>in</strong> den letzten<br />

„Wer neben<br />

der <strong>Rente</strong><br />

noch dazuverdient,<br />

sollte auf<br />

die Grenzen achten.<br />

Nicht selten<br />

kommt die <strong>Rente</strong>nkasse<br />

erst nach<br />

Jahren und fordert<br />

– mit Verweis auf<br />

die Nebene<strong>in</strong>künfte<br />

– oft Tausende<br />

Euro zurück.“<br />

Harald Teschner, <strong>Rente</strong>nberater,<br />

München<br />

Berufsjahren nur zu wenigen<br />

Prozent weniger <strong>Rente</strong>.<br />

Berücksichtigt man dann,<br />

dass vielfach erst später<br />

die <strong>Rente</strong> beantragt, weil<br />

auf Frührente verzichtet<br />

wird und damit <strong>Rente</strong>nabschläge<br />

wegfallen, s<strong>in</strong>d<br />

sogar trotz reduzierter Arbeitszeit<br />

höhere <strong>Rente</strong>n<br />

möglich als bei Frührente.<br />

Doch welche Möglichkeiten<br />

hat man als Arbeitnehmer,<br />

sanft <strong>in</strong> <strong>Rente</strong> zu<br />

gehen und die Arbeits-<br />

Individuelle<br />

Altersteilzeit<br />

Neben betrieblichen<br />

und tariflichen<br />

Lösungen kann man<br />

diese Möglichkeiten<br />

nutzen, sanft <strong>in</strong><br />

<strong>Rente</strong> zu gehen.<br />

Langzeitkonten:<br />

Längerfristig werden<br />

Zeit- oder Wert-<br />

Guthaben aufgebaut,<br />

die <strong>in</strong> Absprache für<br />

längere Freistellungsphasen<br />

bzw. früheren<br />

Ruhestand genutzt<br />

werden können. Angeboten<br />

wird dies von<br />

Chemie- und Metall-<br />

Industrie, z. B. VW,<br />

Siemens.<br />

Lebensarbeitszeitkonten.<br />

Auch hier<br />

werden längerfristig<br />

Zeit- oder Wertguthaben<br />

gesammelt,<br />

z. B. aus Überstunden,<br />

nicht genommenem<br />

Urlaub etc. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

ist hier klar geregelt,<br />

dass das Guthaben<br />

genutzt werden soll,<br />

um früher <strong>in</strong> den<br />

Ruhestand zu gehen.<br />

Der Arbeitsvertrag<br />

(<strong>in</strong>kl. Bezahlung)<br />

bleibt bis zum offiziellen<br />

<strong>Rente</strong>nbeg<strong>in</strong>n<br />

bestehen. Angeboten<br />

wird dies u. a. auch<br />

<strong>in</strong> der Chemie- und<br />

Metall<strong>in</strong>dustrie.<br />

Die klassische Teilzeit<br />

Jeder Arbeitnehmer <strong>in</strong> Deutschland hat das Recht,<br />

Arbeitszeit zu reduzieren, z. B. mit 60 nur noch<br />

Teilzeit zu arbeiten und mit 65 <strong>in</strong> <strong>Rente</strong> zu gehen.<br />

Rechtliche Voraussetzung: Arbeitnehmer haben e<strong>in</strong><br />

gesetzliches Recht auf Teilzeitarbeit (Teilzeit- und<br />

Befristungsgesetz, TzBfG), wenn<br />

• der Arbeitsvertrag länger als sechs Monate besteht,<br />

• der Betrieb dauerhaft mehr als 15 Arbeitnehmer<br />

(ohne Auszubildende) beschäftigt,<br />

• der Arbeitnehmer den Wunsch nach Teilzeit und<br />

den exakten Umfang drei Monate vorher schriftlich<br />

oder mündlich angemeldet hat.<br />

Der Arbeitgeber darf dies ablehnen, wenn Organisation,<br />

Arbeitsablauf oder Sicherheit bee<strong>in</strong>trächtigt bzw.<br />

mit sehr hohen Kosten verbunden wäre.<br />

So wirkt sich normale Teilzeit vor der <strong>Rente</strong> aus<br />

Der Fall: Kaufmännischer Angestellter, Jahrgang<br />

1953, letztes Bruttogehalt: 3.000 Euro, halbiert ab<br />

60. Geburtstag die Wochenarbeitszeit.<br />

–<br />

–<br />

=<br />

–<br />

–<br />

=<br />

Vollzeit<br />

Brutto 3.000,00<br />

Sozialabgaben 612,75<br />

Steuern (Klasse I) 533,46<br />

Netto 1.853,79<br />

Teilzeit<br />

Brutto 1.500,00<br />

Sozialabgaben 306,38<br />

Steuern (Klasse I) 113,76<br />

Nettogehalt 1.079,86<br />

<strong>Rente</strong> mit 65 Jahren und 7 Monaten:<br />

Unveränderte Arbeitszeit 1.254,00<br />

50 % Arbeitszeit 1.169,58*<br />

Der Fall: Frau, Aushilfskraft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Wäscherei,<br />

Jahrgang 1953, letztes Bruttogehalt: 1.200 Euro,<br />

halbiert ab 60 die Wochenarbeitszeit.<br />

–<br />

–<br />

=<br />

–<br />

–<br />

=<br />

Vollzeit<br />

Brutto 1.200,00<br />

Sozialabgaben 245,10<br />

Steuern (Klasse I) 44,23<br />

Nettogehalt 910,67<br />

Teilzeit<br />

Brutto 600,00<br />

Sozialabgaben 122,55<br />

Steuern (Klasse I) 0<br />

Netto 477,45<br />

<strong>Rente</strong> mit 65 Jahren und 7 Monaten:<br />

Unveränderte Arbeitszeit 607,00<br />

50 % Arbeitszeit 571,83**<br />

Alle Angaben <strong>in</strong> Euro<br />

58%<br />

93%<br />

52%<br />

94%<br />

* Durch Teilzeit ab 60 etwa 3 Entgeltpunkte weniger.<br />

** Durch die Teilzeit ab 60 etwa 1,25 Entgeltpunkte weniger.<br />

10 | 2013<br />

17


geld ^recht<br />

Neue tarifliche Altersteilzeit<br />

Diese wird <strong>in</strong> vielen<br />

Branchen tariflich<br />

angeboten und sieht<br />

e<strong>in</strong>e Teilzeit ab 60<br />

und den <strong>Rente</strong>nbeg<strong>in</strong>n<br />

mit gut 65 vor.<br />

Rechtliche Voraussetzung:<br />

Leider gibt es hier ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitlichen<br />

Regeln. Die Bed<strong>in</strong>gungen<br />

unterscheiden sich<br />

je nach Tarifgebiet. In der<br />

Metall<strong>in</strong>dustrie beispielsweise<br />

müssen Arbeitnehmer 12<br />

Jahre im Betrieb se<strong>in</strong>. Dann<br />

können sie mit 61 für vier<br />

Jahre nach dem Blockmodell<br />

(2 Jahre Arbeit, 2 Jahre<br />

Vorruhestand) arbeiten.<br />

Der Arbeitgeber stockt<br />

den Nettolohn auf m<strong>in</strong>destens<br />

82 % des bisherigen<br />

Vollarbeitszeit-Gehalts auf;<br />

maximal werden 89 % des<br />

bisherigen Gehalts gezahlt.<br />

So wirkt sich die neue Altersteilzeit aus<br />

–<br />

–<br />

=<br />

Der Fall: Mitarbeiter <strong>in</strong> der Produktion, Jahrgang<br />

1954, letztes Bruttogehalt: 3.000 Euro, halbiert<br />

ab dem 61. Geburtstag die Wochenarbeitszeit.<br />

Vollzeit Alle Angaben <strong>in</strong> Euro<br />

Brutto 3.000,00<br />

Sozialabgaben 612,75<br />

Steuern (Klasse I) 533,46<br />

Netto 1.853,79<br />

Der Fall: Frau, Aushilfskraft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Werkskant<strong>in</strong>e,<br />

Jahrgang 1954, letztes Bruttogehalt: 1.200 Euro,<br />

halbiert ab 61 die Wochenarbeitszeit auf 20 Stunden.<br />

Vollzeit<br />

Brutto 1.200,00<br />

– Sozialabgaben 245,10<br />

– Steuern (Klasse I) 44,23<br />

= Nettogehalt 910,67<br />

–<br />

–<br />

=<br />

+<br />

=<br />

Teilzeit<br />

Brutto 1.500,00<br />

Sozialabgaben 306,38<br />

Steuern (Klasse I) 113,76<br />

Nettogehalt 1.079,86<br />

Aufstockungsbetrag 570,00<br />

tatsächliches Netto 1.649,86<br />

–<br />

–<br />

=<br />

+<br />

=<br />

Teilzeit<br />

Brutto 600,00<br />

Sozialabgaben 122,55<br />

Steuern (Klasse I) 0<br />

Netto 477,45<br />

Aufstockungsbetrag 332,45<br />

tatsächliches Netto 809,90<br />

89% 89%<br />

* 89 %-Regel.<br />

<strong>Rente</strong> mit 65 Jahren und 8 Monaten:<br />

Unveränderte Arbeitszeit 1.254,00<br />

50 % Arbeitszeit 1.183,65*<br />

<strong>Rente</strong> mit 65 Jahren und 8 Monaten:<br />

Unveränderte Arbeitszeit 607,00<br />

Halbierte Arbeitszeit 578,86**<br />

94% 95%<br />

* Durch Teilzeit ab 60 etwa 2,5 Entgeltpunkte weniger.<br />

** Durch die Teilzeit ab 60 etwa 1 Entgeltpunkt weniger.<br />

Diese Branchen<br />

bieten tarifliche<br />

Altersteilzeit<br />

• Bergbau<br />

• Chemie<br />

• Deutsche Telekom<br />

• Energie<br />

• Gesamtmetall<br />

• Holz, Papier, Kunststoff<br />

• Öffentlicher Dienst<br />

• Versicherungen<br />

Quelle: Deutscher<br />

Gewerkschaftsbund<br />

zeit <strong>in</strong> den letzten Berufsjahren<br />

zu reduzieren?<br />

Sehr viele! Und dies ist unabhängig<br />

von der Branche,<br />

<strong>in</strong> der man beschäftigt ist.<br />

Zwar bieten besonders die<br />

großen Betriebe und Branchen<br />

mit starken Arbeitnehmer-Vertretungen<br />

viele<br />

neue Arbeitszeit-Modelle<br />

(siehe auch vorige Seite);<br />

doch auch <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren<br />

Branchen oder Betrieben<br />

ohne e<strong>in</strong>en Betriebsrat<br />

s<strong>in</strong>d clevere und lukrative<br />

Modelle möglich.<br />

So hat beispielsweise<br />

jeder Arbeitnehmer <strong>in</strong><br />

Deutschland das Recht,<br />

von e<strong>in</strong>em Vollzeit-Arbeitsplatz<br />

auf Teilzeit zu wechseln.<br />

Nur <strong>in</strong> ganz seltenen<br />

Fällen können Betriebe<br />

sich querstellen. Wer also<br />

mit Frührente liebäugelt,<br />

weil z. B. die gesundheitlichen<br />

Belastungen hoch<br />

Jeder Arbeitnehmer<br />

<strong>in</strong> Deutschland<br />

hat<br />

das Recht<br />

auf Teilzeit.<br />

s<strong>in</strong>d, sollte eher über Teilzeit<br />

nachdenken. Zwar<br />

s<strong>in</strong>d bei der re<strong>in</strong>en Teilzeit<br />

die f<strong>in</strong>anziellen E<strong>in</strong>bußen<br />

mit etwa 40 bis 50 Prozent<br />

am höchsten; die E<strong>in</strong>bußen<br />

bei der sich anschließenden<br />

<strong>Rente</strong> s<strong>in</strong>d jedoch<br />

mit wenigen Prozent eher<br />

ger<strong>in</strong>g (siehe Musterrechnung<br />

auf der vorigen Seite).<br />

Wer allerd<strong>in</strong>gs dank<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

18 10 | 2013


extra<br />

„Von Arbeitszeitkonten<br />

profitiertenBeschäftigte und<br />

Betriebe. Arbeitnehmer<br />

gew<strong>in</strong>nen Flexibilität und können den<br />

<strong>Rente</strong>nbeg<strong>in</strong>n <strong>in</strong>dividuell gestalten.“<br />

Ines Zapf, Institut für Arbeitsmarkt- und<br />

Berufsforschung (IAB), Nürnberg<br />

der Teilzeit bis zur Regelaltersgrenze<br />

arbeitet, reduziert,<br />

im Unterschied zur<br />

Frührente, die <strong>Rente</strong>nabschläge,<br />

was wiederum die<br />

E<strong>in</strong>bußen beim E<strong>in</strong>kommen<br />

relativiert.<br />

Viel geschickter aber<br />

ist es, <strong>in</strong> diesem Fall e<strong>in</strong>e<br />

Frührente <strong>in</strong> Anspruch zu<br />

nehmen – und trotzdem <strong>in</strong><br />

Teilzeit zu arbeiten. Zwar<br />

hat man dann die <strong>Rente</strong>nabschläge;<br />

aber <strong>Rente</strong><br />

und Teilzeit-Gehalt addieren<br />

sich. Unterm Strich<br />

kommt man dann – trotz<br />

halbierter Arbeitszeit –<br />

auf gut 90 % des bisherigen<br />

E<strong>in</strong>kommens (siehe<br />

Rechnungen unten). Und<br />

dies, obwohl aufgrund der<br />

Höhe des Teilzeit-Gehalts<br />

die Frührente nur als Teil-<br />

<strong>Rente</strong> ausgezahlt wird.<br />

Wer nun glaubt, dass<br />

die Komb<strong>in</strong>ation aus Teil-<br />

Frührente und Teilzeit-Arbeit<br />

nur etwas für Besserverdienende<br />

ist, irrt. Auch<br />

bei bisher ger<strong>in</strong>gen Gehältern<br />

br<strong>in</strong>gt die Komb<strong>in</strong>ation<br />

aus Teilzeit-Arbeit und<br />

Teil-<strong>Rente</strong> 92 oder 93 %<br />

des bisherigen E<strong>in</strong>kommens.<br />

E<strong>in</strong>ziger Haken:<br />

Staat kassiert mit<br />

• Stockt der Arbeitgeber<br />

das Gehalt auf, ist<br />

der Aufstockungsbetrag<br />

frei von Steuern<br />

und Sozialabgaben.<br />

• Aber: Der Aufstockungsbetrag<br />

unterliegt<br />

dem Progressionsvorbehalt<br />

der Steuer.<br />

• Das führt dazu, dass<br />

e<strong>in</strong> höherer Steuersatz<br />

und damit meist Steuern<br />

nachzuzahlen s<strong>in</strong>d.<br />

• Deshalb sollten Arbeitnehmer<br />

<strong>in</strong> Altersteilzeit<br />

Geld zurücklegen<br />

– etwa 20 Prozent<br />

der Aufstockung.<br />

Reduzierte Arbeit und Teil-<strong>Rente</strong><br />

Lukrativ ist die<br />

Komb<strong>in</strong>ation aus<br />

reduzierter Arbeit<br />

und Teil-<strong>Rente</strong>.<br />

Voraussetzung: Dies ist nur<br />

wenig bekannt. Wer e<strong>in</strong>e<br />

Frührente für langjährig<br />

Versicherte, Frauenrente<br />

oder <strong>Rente</strong> wegen teilweiser<br />

Erwerbsm<strong>in</strong>derung erhalten<br />

kann, kann gleichzeitig (!) mit<br />

reduzierter Stundenzahl weiterarbeiten.<br />

Bis zu 450 Euro<br />

darf man verdienen, ohne<br />

dass die <strong>Rente</strong> gekürzt wird.<br />

Verdient man mehr, erhält<br />

man e<strong>in</strong>e Teil-<strong>Rente</strong>. In Summe<br />

kann dies sehr lukrativ<br />

se<strong>in</strong>. Wichtig: Man hat dann<br />

ke<strong>in</strong>en Anspruch auf e<strong>in</strong>en<br />

Teilzeitarbeitsplatz, muss mit<br />

dem Betrieb reden.<br />

So wirken sich reduzierte Arbeit und Teilrente aus<br />

–<br />

–<br />

=<br />

Der Fall: Elektriker, Jahrgang 1950, Bruttogehalt: 2.800<br />

Euro, geht mit 63 <strong>in</strong> <strong>Rente</strong> für langjährig Versicherte.<br />

Gleichzeitig wird Wochenarbeitszeit halbiert.<br />

Vollzeit Alle Angaben <strong>in</strong> Euro<br />

Brutto 2.800,00<br />

Sozialabgaben 571,90<br />

Steuern (Klasse I) 472.48<br />

Netto 1.755,62<br />

Der Fall: Frau, Aushilfskraft im Supermarkt, Jahrgang<br />

1954, Bruttogehalt: 1.500 Euro, geht mit 63 <strong>in</strong><br />

Frauenrente und halbiert die Wochenarbeitszeit.<br />

Vollzeit<br />

Brutto 1.500,00<br />

– Sozialabgaben 306,38<br />

– Steuern (Klasse I) 113,76<br />

= Nettogehalt 1.079,86<br />

–<br />

–<br />

=<br />

Teilzeit<br />

Brutto 1.400,00<br />

Sozialabgaben 285,95<br />

Steuern (Klasse I) 84,92<br />

Nettogehalt 1.092,13<br />

<strong>Rente</strong>n-Anspruch 1.020,00<br />

Brutto-Verdienst von 1.400 Euro liegt unter der<br />

Zuverdienstgrenze für e<strong>in</strong>e 1/2 <strong>Rente</strong> (1.536,15<br />

Euro) – <strong>Rente</strong> wird halbiert: 510,00 Euro.<br />

E<strong>in</strong>kommen<br />

Nettogehalt 1.092,13<br />

Teilrente 510,00<br />

Gesamt 1.602,13<br />

–<br />

–<br />

=<br />

Teilzeit<br />

Brutto 750,00<br />

Sozialabgaben 153,20<br />

Steuern (Klasse I) 0<br />

Netto 596,80<br />

<strong>Rente</strong>n-Anspruch 795,23<br />

91% 92%<br />

Bruttoverdienst von 750 Euro liegt unter<br />

Verdienstgrenze für 1/2 <strong>Rente</strong> (768 Euro) –<br />

<strong>Rente</strong> wird halbiert (397,55 Euro).<br />

E<strong>in</strong>kommen<br />

Nettogehalt 596,80<br />

Teilrente 397,55<br />

Gesamt 994,35<br />

10 | 2013<br />

19


geld ^recht<br />

Man muss die Bed<strong>in</strong>gungen<br />

für e<strong>in</strong>e Frührente<br />

(Frauenrente, <strong>Rente</strong> für<br />

langjährig Versicherte bzw.<br />

<strong>Rente</strong> wegen Erwerbsm<strong>in</strong>derung)<br />

erfüllen. Heißt:<br />

den 60. bzw. 63. Geburtstag<br />

schon gefeiert haben.<br />

Oder aber: Man erfüllt<br />

wegen gesundheitlicher<br />

Probleme die Regeln für<br />

e<strong>in</strong>e Erwerbsm<strong>in</strong>derung.<br />

Die <strong>plus</strong>-Rechnungen zeigen:<br />

Wer hier geschickt<br />

komb<strong>in</strong>iert, erhält mit halber<br />

Arbeitszeit trotzdem<br />

„Die neuen Formen der Altersteilzeit s<strong>in</strong>d prima<br />

Instrumente, um allen Arbeitnehmern<br />

e<strong>in</strong>en flexibleren Ruhestand zu ermöglichen.“<br />

Hans-Jürgen Urban, Vorstandsmitglied IG Metall<br />

fast das bisherige Gehalt:<br />

98 Prozent! Und: Dafür<br />

gibt es ke<strong>in</strong>e Altersgrenze.<br />

„Viel zu wenige ältere<br />

Arbeitnehmer kennen diese<br />

Kombis“, sagt Harald<br />

Tesch ner, <strong>Rente</strong>nberater<br />

aus München, „die meisten<br />

denken nur <strong>in</strong> den Kategorien<br />

Arbeit oder <strong>Rente</strong>.<br />

Doch es geht auch beides.“<br />

Dies bedeutet aber, dass<br />

man sehr genau rechnet.<br />

Denn je nach <strong>Rente</strong>nart<br />

und Höhe des Verdienstes<br />

wird nur noch e<strong>in</strong>e<br />

3/4-, 2/3-, 1/2-, 1/3- oder<br />

1/4-<strong>Rente</strong> ausgezahlt.<br />

Doch vielfach liegen die<br />

Grenzen relativ hoch. Aber<br />

selbst wenn die <strong>Rente</strong> halbiert<br />

wird – unterm Strich<br />

kann sich dies trotzdem<br />

lohnen, z. B. wenn man auf<br />

91 oder 92 % des bisherigen<br />

E<strong>in</strong>kommens kommt<br />

(siehe die Beispiele auf der<br />

vorigen Seite).<br />

Besonders lukrativ s<strong>in</strong>d<br />

die Kombi-Möglichkeiten<br />

Reduzierte Arbeit + Teil-EM-<strong>Rente</strong><br />

Wer erwerbsgem<strong>in</strong>dert<br />

ist, kann reduzierte<br />

Arbeit und<br />

Teil-<strong>Rente</strong> bereits ab<br />

58 verb<strong>in</strong>den.<br />

Voraussetzung: Auch wer<br />

Erwerbsm<strong>in</strong>derungsrente<br />

erhält, darf h<strong>in</strong>zuverdienen.<br />

Es gelten andere H<strong>in</strong>zuverdienstgrenzen.<br />

Bei e<strong>in</strong>er vollen<br />

EM-<strong>Rente</strong> s<strong>in</strong>d 450 Euro<br />

erlaubt; dann wird die <strong>Rente</strong><br />

gekürzt. Interessant s<strong>in</strong>d<br />

Verdienstgrenzen bei teilweiser<br />

Erwerbsm<strong>in</strong>derung; sie<br />

liegen bei der vollen <strong>Rente</strong><br />

so hoch, dass sich der Zuverdienst<br />

lohnen kann. Wichtig:<br />

Neben der Teil-EM-<strong>Rente</strong><br />

weniger als 6 Stunden je Tag<br />

arbeiten. Sonst verliert<br />

man generell den Anspruch<br />

auf die EM-<strong>Rente</strong>.<br />

So wirken sich reduzierte Arbeit und EM-Teil-<strong>Rente</strong> aus<br />

–<br />

–<br />

=<br />

Der Fall: Mitarbeiter <strong>in</strong> Callcenter, Jahrgang 1955,<br />

Bruttogehalt: 2.800 Euro, wird mit 58 erwerbsgem<strong>in</strong>dert.<br />

Wochenarbeitszeit wird auf 4 Stunden täglich halbiert.<br />

Vollzeit Alle Angaben <strong>in</strong> Euro<br />

Brutto 2.800,00<br />

Sozialabgaben 571,90<br />

Steuern (Klasse I) 472.48<br />

Netto 1.755,62<br />

Der Fall: Frau, Aushilfskraft <strong>in</strong> Friseursalon, Jahrgang<br />

1955, Bruttogehalt: 1.500 Euro, wird mit 58 teilweise<br />

erwerbsgem<strong>in</strong>dert und halbiert die Wochenarbeitszeit.<br />

Vollzeit<br />

Brutto 1.500,00<br />

– Sozialabgaben 306,38<br />

– Steuern (Klasse I) 113,76<br />

= Nettogehalt 1.079,86<br />

–<br />

–<br />

=<br />

Teilzeit<br />

Brutto 1.400,00<br />

Sozialabgaben 285,95<br />

Steuern (Klasse I) 84,92<br />

Nettogehalt 1.029,13<br />

–<br />

–<br />

=<br />

Teilzeit<br />

Brutto 750,00<br />

Sozialabgaben 153,20<br />

Steuern (Klasse I) 0<br />

Netto 596,80<br />

98% 88%<br />

<strong>Rente</strong>n-Anspruch bei teilweiser<br />

Erwerbsm<strong>in</strong>derung 659,00<br />

Brutto-Verdienst von 1.400 Euro liegt<br />

unter der Zuverdienstgrenze für e<strong>in</strong>e <strong>Rente</strong><br />

wegen teilweiser Erwerbsm<strong>in</strong>derung<br />

(1.859,55 Euro) – <strong>Rente</strong> wird voll ausgezahlt.<br />

E<strong>in</strong>kommen<br />

Nettogehalt 1.029,13<br />

<strong>Rente</strong> 659,00<br />

Gesamt 1.724,13<br />

<strong>Rente</strong>n-Anspruch 353,00<br />

Bruttoverdienst von 750 Euro liegt<br />

unter Verdienstgrenze für <strong>Rente</strong> wegen<br />

teilweiser Erwerbsm<strong>in</strong>derung<br />

(929,77 Euro) – <strong>Rente</strong> wird voll ausgezahlt.<br />

E<strong>in</strong>kommen<br />

Nettogehalt 596,80<br />

<strong>Rente</strong> 353,00<br />

Gesamt 949,80<br />

Fotos: pla<strong>in</strong>picture, Getty Images, privat (3)<br />

20 10 | 2013


extra<br />

bei e<strong>in</strong>er teilweisen Erwerbsm<strong>in</strong>derung.<br />

Dort s<strong>in</strong>d<br />

die H<strong>in</strong>zuverdienstgrenzen<br />

so hoch, dass zum Teilzeit-<br />

Gehalt fast immer die volle<br />

<strong>Rente</strong> bezogen werden<br />

darf. Wer beispielsweise<br />

<strong>in</strong> den letzten drei Jahren<br />

vor der Erwerbsm<strong>in</strong>derung<br />

durchschnittlich verdiente<br />

(zum Beispiel 2.839,00<br />

Euro monatlich), darf <strong>in</strong><br />

Teilzeit im Westen 1.859<br />

Euro je Monat erhalten –<br />

und erhält trotzdem die<br />

volle <strong>Rente</strong> ausgezahlt. Das<br />

heißt, der beste sanfte Weg,<br />

<strong>in</strong> <strong>Rente</strong> zu gehen, für alle,<br />

die gesundheitlich e<strong>in</strong>geschränkt<br />

s<strong>in</strong>d, heißt nicht,<br />

alles nur auf die <strong>Rente</strong> zu<br />

setzen, sondern wenige<br />

Stunden Teilzeit-Arbeit je<br />

Tag damit zu komb<strong>in</strong>ieren.<br />

Gleichwohl warnt der<br />

<strong>Rente</strong>nberater Harald<br />

Teschner: „Wer die Kombi<br />

aus Frührente und Teilzeit<br />

plant, sollte sich vorab<br />

genau <strong>in</strong>formieren und<br />

auf gar ke<strong>in</strong>en Fall glauben,<br />

dass die <strong>Rente</strong>nkasse<br />

nichts mitbekommt. Viele<br />

Rentner mussten hier Lehrgeld<br />

zahlen, weil die <strong>Rente</strong>nkasse<br />

noch nach Jahren<br />

kam – und Teile der <strong>Rente</strong><br />

zurückforderte.“<br />

Dies kann allen Arbeitnehmern<br />

nicht passieren,<br />

die nur auf die neuen betrieblichen<br />

oder tariflichen<br />

(Alters-)Teilzeit-Modelle<br />

zurückgreifen. Zwar gibt es<br />

im Gegensatz zu den früheren<br />

gesetzlichen Regeln bei<br />

der Altersteilzeit ke<strong>in</strong>e Zuschüsse<br />

aus Steuergeldern<br />

mehr. Doch auch die aktuellen<br />

Aufstockungsbeträge<br />

der Firmen machen die<br />

Modelle für den sanften<br />

Übergang sehr lukrativ –<br />

Diese Teil-<strong>Rente</strong>n gibt es<br />

Je nach exaktem H<strong>in</strong>zuverdienst s<strong>in</strong>d für<br />

bestimmte <strong>Rente</strong>n auch Teil-<strong>Rente</strong>n möglich.<br />

Teil-<strong>Rente</strong><br />

Frauenrente<br />

langjährig Versicherte<br />

1/4 x<br />

1/3 x x x<br />

1/2 x x x x<br />

2/3 x x x<br />

3/4 x<br />

Quelle: Deutsche <strong>Rente</strong>nversicherung<br />

teilweise Erwerbsm<strong>in</strong>derung<br />

volle Erwerbsm<strong>in</strong>derung<br />

Berufsunfähigkeit<br />

Wer e<strong>in</strong>e Teil-<strong>Rente</strong> erhalten will, sollte auf die<br />

E<strong>in</strong>kommensgrenzen achten. Diese werden <strong>in</strong>dividuell<br />

errechnet. Die Zuverdienstgrenzen stehen e<strong>in</strong>erseits<br />

im <strong>Rente</strong>nbescheid. Andererseits lassen sich diese –<br />

zum<strong>in</strong>dest näherungsweise – selbst errechnen. Dies<br />

geschieht mit diesen Rechengrößen:<br />

Monatliche Bezugsgröße: 2.695 Euro<br />

Aktueller <strong>Rente</strong>nwert: 28,14 Euro bzw. 25,74 Euro (Ost)<br />

Zahl der Entgeltpunkte (Anlage 19 des <strong>Rente</strong>nbescheids<br />

bzw. Versicherungsverlaufs)<br />

Der erlaubte H<strong>in</strong>zuverdienst errechnet sich für ...<br />

... 1/3-Teil-<strong>Rente</strong>: 0,25 x monatliche Bezugsgröße 1)<br />

x Entgeltpunkte der letzten drei Kalenderjahre<br />

vor Beg<strong>in</strong>n der ersten Altersrente (m<strong>in</strong>destens<br />

jedoch 1,5 Entgeltpunkte)<br />

... 1/2-Teil-<strong>Rente</strong>: 0,19 x monatliche Bezugsgröße 1)<br />

x Entgeltpunkte der letzten drei Kalenderjahre<br />

vor Beg<strong>in</strong>n der ersten Altersrente (m<strong>in</strong>destens<br />

jedoch 1,5 Entgeltpunkte)<br />

... 2/3-Teil-<strong>Rente</strong>: 0,13 x monatliche Bezugsgröße 1)<br />

x Entgeltpunkte der letzten drei Kalenderjahre<br />

vor Beg<strong>in</strong>n der ersten Altersrente (m<strong>in</strong>destens<br />

jedoch 1,5 Entgeltpunkte)<br />

Bei teilweiser Erwerbsm<strong>in</strong>derung gilt für ...<br />

... Vollrente: 0,23 x monatliche Bezugsgröße 1) x<br />

Entgeltpunkte der letzten drei Kalenderjahre vor<br />

Beg<strong>in</strong>n der ersten Altersrente (m<strong>in</strong>destens 1,5<br />

Entgeltpunkte)<br />

... 1/2-Teil-<strong>Rente</strong>: 0,28 x monatliche Bezugsgröße<br />

1) x Entgeltpunkte der letzten drei Kalenderjahre<br />

vor Beg<strong>in</strong>n der ersten Altersrente (m<strong>in</strong>destens 1,5<br />

Entgeltpunkte)<br />

1) Für Rentner <strong>in</strong> Ostdeutschland gilt: monatliche Bezugsgröße x<br />

(aktueller <strong>Rente</strong>nwert [Ost] : aktueller <strong>Rente</strong>nwert).<br />

bei halbierter Arbeitszeit<br />

kommt man hier auf knapp<br />

90 Prozent des bisherigen<br />

E<strong>in</strong>kommens (siehe Seite<br />

18). Und die E<strong>in</strong>bußen<br />

bei der späteren gesetzlichen<br />

<strong>Rente</strong> s<strong>in</strong>d mit etwa<br />

5 Prozent fast zu vernachlässigen,<br />

zumal man möglicherweise<br />

später <strong>Rente</strong> <strong>in</strong><br />

Anspruch nimmt – und dadurch<br />

auch weniger <strong>Rente</strong>nabschläge<br />

hat.<br />

Hier s<strong>in</strong>d die Betriebsräte<br />

bzw. Personalabteilungen<br />

erste Ansprechpartner,<br />

weil es vielfach sehr<br />

<strong>in</strong>dividuelle Lösungen gibt,<br />

z. B. langfristige Arbeitszeit-Konten<br />

(s. S. 17).<br />

Auch E<strong>in</strong>bußen bei der<br />

Betriebsrente muss man<br />

durch die neuen Altersteilzeit-Modelle<br />

nicht befürchten.<br />

Wer vor dem <strong>Rente</strong>nbeg<strong>in</strong>n<br />

<strong>in</strong> (Alters-)Teilzeit<br />

arbeitet, darf später nicht<br />

mit e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>geren Betriebsrente<br />

für Teilzeitbeschäftigte<br />

abgespeist<br />

werden, so das Bundesarbeitsgericht<br />

(Az. 3 AZR<br />

280/10). Die Berechnung<br />

der Betriebsrente darf sich<br />

nicht nur auf die letzten<br />

zehn Jahre der Tätigkeit<br />

stützen, sondern muss die<br />

Arbeitszeit aller Beschäftigungsjahre<br />

berücksichtigen.<br />

Insofern hat das Reduzieren<br />

der Arbeitszeit<br />

<strong>in</strong> den letzten Berufsjahren<br />

ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die<br />

Höhe der späteren Betriebsrente.<br />

Wer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

offiziellen tariflichen (Alters-)Teilzeit-Modell<br />

die<br />

Arbeitszeit reduziert, wird<br />

am Ende nur wenige Euro<br />

weniger Betriebsrente erhalten.<br />

Grund dafür s<strong>in</strong>d<br />

auch hier die Aufstockungsbeträge<br />

der Firmen.<br />

<br />

10 | 2013<br />

21


geld ^recht<br />

Sie haben Fragen?<br />

<strong>plus</strong>-Experten antworten<br />

Mart<strong>in</strong> Reißig<br />

<strong>Rente</strong>nberater,<br />

Hamburg<br />

Wolfgang Wawro<br />

Steuerberaterbund,<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Vor <strong>Rente</strong> kündigen?<br />

Ich b<strong>in</strong> Jahrgang 1951 und<br />

möchte im nächsten Jahr <strong>in</strong><br />

<strong>Rente</strong> gehen:<br />

1. Muss ich kündigen oder<br />

reicht es, den Arbeitgeber zu<br />

<strong>in</strong>formieren, dass ich <strong>in</strong> <strong>Rente</strong><br />

gehen will?<br />

2. E<strong>in</strong>e Kolleg<strong>in</strong> <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em<br />

Alter möchte auch <strong>in</strong> <strong>Rente</strong><br />

gehen, aber der Arbeitgeber<br />

will sie nicht gehen lassen.<br />

Darf er das?<br />

Maritta Mess<strong>in</strong>g, per E-Mail<br />

Wenn Sie beabsichtigen,<br />

zu e<strong>in</strong>em bestimmten<br />

Zeitpunkt <strong>in</strong> <strong>Rente</strong> zu<br />

gehen, müssen Sie rechtzeitig<br />

den Term<strong>in</strong> Ihrem<br />

Arbeitgeber mitteilen.<br />

Außerdem sollten Sie ihm<br />

die erste Seite des bewilligten<br />

<strong>Rente</strong>nbescheides,<br />

ohne Angabe der <strong>Rente</strong>nhöhe,<br />

geben (daraus ist<br />

der tatsächliche <strong>Rente</strong>nbeg<strong>in</strong>n<br />

zu entnehmen). Der<br />

Arbeitgeber wird dann das<br />

Beschäftigungsverhältnis<br />

wegen Bezug e<strong>in</strong>er <strong>Rente</strong><br />

beenden. E<strong>in</strong>e gesonderte<br />

Unabhängige<br />

<strong>Rente</strong>nberater<br />

vermittelt deren Bundesverband<br />

<strong>in</strong> Köln:<br />

(02 21) 2 40 66 42,<br />

www.rentenberater.de<br />

Kündigung ist nicht notwendig.<br />

Der Arbeitgeber<br />

hat nicht das Recht, den<br />

Bezug e<strong>in</strong>er <strong>Rente</strong> zu verweigern.<br />

Es handelt sich<br />

hier um e<strong>in</strong>en Grundanspruch.<br />

•<br />

Krankenkassen-Beiträge<br />

Darf e<strong>in</strong>e Krankenkasse verschiedene<br />

Direktversicherungen,<br />

die auch <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Jahren ausbezahlt<br />

wurden, addieren? Me<strong>in</strong>e erste<br />

Direktversicherung wurde<br />

2008 ausgezahlt. Da für die<br />

Beitragsberechnung monatlich<br />

nur 35,99 Euro errechnet wurden,<br />

war ke<strong>in</strong> Kassenbeitrag<br />

fällig. 2013 wurden zwei Versicherungen<br />

(9.784,23 und<br />

3.248,30 Euro) ausgezahlt, die<br />

auch nicht die Höhe der Beitragspflicht<br />

(für 2013: 134,75<br />

Euro) erreichen. Kann die<br />

Kasse nun die Versicherung<br />

aus 2008 und die beiden aus<br />

2013 zusammenzählen, um Beiträge<br />

zu errechnen?<br />

Rosemarie Opper, per E-Mail<br />

Nach § 226 Absatz 2 SGB V<br />

werden <strong>Rente</strong>n für die<br />

Beurteilung der Beitragspflicht<br />

zusammengerechnet.<br />

Wenn Sie also „<strong>in</strong>sgesamt“<br />

die monatliche<br />

Bezugsgröße von 134,75<br />

Euro (2013) überschreiten,<br />

wird der allgeme<strong>in</strong>e Beitragssatz<br />

fällig, der für 10<br />

Jahre zu zahlen ist. Bei<br />

Ihnen werden ab 2013 alle<br />

drei Direktversicherungen<br />

e<strong>in</strong>bezogen, auch wenn<br />

jede e<strong>in</strong>zeln unterhalb der<br />

Grenze liegt. •<br />

Krankengeld<br />

Nach langer Chemo, Bestrahlungen,<br />

2 schweren Operationen,<br />

1 Jahr Stoma, Darmproblemen<br />

nach Rückverlegung<br />

g<strong>in</strong>g es ab Januar 2013 für<br />

me<strong>in</strong>en Mann aufwärts, sodass<br />

er ab dem 18. Februar 2013 mit<br />

der Teilhabe am Arbeitsleben<br />

anfangen konnte. Wiedere<strong>in</strong>gliederung<br />

war nicht möglich,<br />

(obwohl 80 % schwerbeh<strong>in</strong>dert),<br />

weil diese, so die <strong>Rente</strong>nversicherung,<br />

nur bis 8<br />

Wochen nach der Reha zusteht.<br />

Die Teilhabe wurde erneut bis<br />

Ende August 2013 verlängert<br />

und me<strong>in</strong> Mann arbeitet jetzt<br />

4 Stunden. Er wird danach e<strong>in</strong>e<br />

Teilrente beantragen müssen.<br />

Ich habe <strong>in</strong> Ihrer Zeitschrift<br />

gelesen, dass man nach Antrag<br />

auf Erwerbsm<strong>in</strong>derungsrente<br />

6 Wochen Lohnfortzahlung<br />

bekommt und danach bis zur<br />

Entscheidung Krankengeld.<br />

Me<strong>in</strong> Mann wurde allerd<strong>in</strong>gs am<br />

18. Nov. 2012 ausgesteuert und<br />

war bis 18. Februar 2013 arbeitslos<br />

(obwohl er nicht arbeitslos<br />

war). Bezahlt die Krankenkasse<br />

überhaupt, bis die<br />

Teilrente entschieden wird, und<br />

wer zahlt sonst? Haben Sie<br />

noch e<strong>in</strong>en Rat, damit er nicht<br />

ohne Geld und Job dasteht?<br />

Kar<strong>in</strong> Passon, per E-Mail<br />

Der Arbeitgeber bezahlt<br />

nach E<strong>in</strong>tritt der Arbeitsunfähigkeit<br />

den Lohn für<br />

die maximale Dauer von<br />

6 Wochen weiter. War Ihr<br />

Mann <strong>in</strong>nerhalb der letzten<br />

6 Monate vor Beg<strong>in</strong>n<br />

der aktuellen Arbeitsunfähigkeit<br />

schon e<strong>in</strong>mal wegen<br />

der gleichen Erkrankung<br />

arbeitsunfähig,<br />

werden diese Zeiten auf<br />

die 6 Wochen angerechnet.<br />

Nach Ablauf der Entgeltfortzahlung<br />

besteht grundsätzlich<br />

e<strong>in</strong> Anspruch auf<br />

Krankengeld max. für 78<br />

Wochen (546 Tage) <strong>in</strong>nerhalb<br />

von drei Jahren<br />

(Blockfrist). E<strong>in</strong> Anspruch<br />

auf Krankengeld mit Beg<strong>in</strong>n<br />

e<strong>in</strong>er neuen Blockfrist<br />

besteht nur, wenn Ihr<br />

Mann bei E<strong>in</strong>tritt der erneuten<br />

Arbeitsunfähigkeit<br />

mit Anspruch auf Krankengeld<br />

versichert war und <strong>in</strong><br />

der Zwischenzeit m<strong>in</strong>destens<br />

sechs Monate nicht<br />

wegen dieser Krankheit<br />

arbeitsunfähig und erwerbstätig<br />

war oder der<br />

Arbeitsvermittlung zur<br />

Verfügung gestanden hat.<br />

Liegen diese Voraussetzungen<br />

nicht vor, kann<br />

auch ke<strong>in</strong> neuer Anspruch<br />

auf Krankengeld realisiert<br />

werden. Wir können nicht<br />

e<strong>in</strong>deutig entnehmen,<br />

wann für Ihren Mann e<strong>in</strong><br />

neuer Dreijahreszeitraum<br />

begonnen hat. Gleichzeitig<br />

hat er jederzeit die Möglichkeit,<br />

e<strong>in</strong>en Antrag auf<br />

Erwerbsm<strong>in</strong>derungsrente<br />

zu stellen. Der Anspruch<br />

auf Krankengeld ist e<strong>in</strong>e<br />

komplexe und schwierige<br />

Angelegenheit. Wir können<br />

Ihnen nur raten, sich<br />

Hilfe bei e<strong>in</strong>em Rechtsanwalt<br />

oder <strong>Rente</strong>nberater<br />

mit Schwerpunkt Krankengeld<br />

(z. B. www.Krankengeld24.de)<br />

zu holen. •<br />

Wir können Anfragen nur schriftlich (Brief, Fax, E-Mail)<br />

Wichtig beantworten, leider nicht telefonisch.<br />

Fotos: privat (5)<br />

22 10 | 2013


extra<br />

Gabriele Prasser<br />

Steuerberater<strong>in</strong>,<br />

Nürnberg<br />

Karlhe<strong>in</strong>z Große<br />

Bundesverband der Betriebsrentner,<br />

Wiesbaden<br />

Lars Gatschke<br />

Verbraucherzentrale<br />

Bundesverband<br />

Schreiben Sie uns!<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magaz<strong>in</strong></strong>, Geld & Recht,<br />

L<strong>in</strong>denstraße 20, 50674 Köln,<br />

<strong>plus</strong>magaz<strong>in</strong>@bayard-media.de<br />

Krankenkasse<br />

Ich vermisse die wichtige Information<br />

darüber, welchen Status<br />

man als Rentner <strong>in</strong> der Krankenversicherung<br />

hat. So ist es<br />

z. B. bei mir der Fall, dass ich<br />

zwar ab 1. 10. 13 <strong>in</strong> <strong>Rente</strong> gehen<br />

könnte (Jahrgang 1950, 35 VJ),<br />

ich mich allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> der gesetzlichen<br />

KV freiwillig versichern<br />

müsste und so me<strong>in</strong>e<br />

gesamte <strong>Rente</strong> für den KV-Beitrag<br />

verschw<strong>in</strong>det, weil das<br />

E<strong>in</strong>kommen me<strong>in</strong>er Frau (Beamt<strong>in</strong>)<br />

angerechnet würde. Um<br />

als Pflichtversicherter <strong>in</strong> <strong>Rente</strong><br />

zu gehen, müsste ich noch e<strong>in</strong><br />

Jahr warten. Stimmt das?<br />

Robert Roth, per E-Mail<br />

Weiter arbeiten?<br />

Ich b<strong>in</strong> 1948 geboren und kann am 1. 6. 13 <strong>in</strong><br />

<strong>Rente</strong>. Me<strong>in</strong> jetziger Arbeitgeber wünscht,<br />

dass ich weiter tätig b<strong>in</strong>. Ich habe ihm signalisiert,<br />

dass ich auch wohl grundsätzlich dazu<br />

bereit wäre, aber ke<strong>in</strong>e 65 Std./Woche und<br />

ke<strong>in</strong>e 5-Tage-Woche. Somit ergibt sich die<br />

Frage, wie ich das steuerlich und sozialversicherungsmäßig<br />

handhabe. Auf Lohnsteuerkarte<br />

oder als Selbstständiger?<br />

Karl Schevel, Borken<br />

Steuerlich macht es übers Jahr gesehen<br />

kaum e<strong>in</strong>en Unterschied, ob Sie selbstständig<br />

arbeiten oder angestellt s<strong>in</strong>d.<br />

Allenfalls das höhere Kostenabzugspotenzial<br />

wäre e<strong>in</strong> steuerliches Argument<br />

zugunsten des Honorars. Bei der<br />

Kranken- und Pflegeversicherung<br />

spielte das E<strong>in</strong>kommen ke<strong>in</strong>e Rolle,<br />

sofern Sie privat versichert wären. Falls<br />

Sie gesetzlich versichert s<strong>in</strong>d, wäre die<br />

Anstellung günstiger, weil der Arbeitgeber<br />

e<strong>in</strong>en Anteil der Beiträge zahlt.<br />

Am Ende hängt es vom Verdienst ab. •<br />

Sofern Sie die Voraussetzungen<br />

für die „Krankenversicherung<br />

der Rentner“<br />

erfüllen, s<strong>in</strong>d Sie <strong>in</strong> der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung<br />

pflichtversichert.<br />

In diesem Fall werden die<br />

Beiträge ausschließlich aus<br />

Ihrer <strong>Rente</strong>nzahlung berechnet.<br />

Sollten die Voraussetzungen<br />

nicht erfüllt<br />

werden, muss der Krankenversicherungsschutz<br />

über e<strong>in</strong>e freiwillige Versicherung<br />

erfolgen. Die Beiträge<br />

werden dann aus<br />

sämtlichen E<strong>in</strong>nahmen<br />

berechnet, ggf. wird auch<br />

e<strong>in</strong> Teil des E<strong>in</strong>kommens<br />

Ihrer Ehefrau berücksichtigt.<br />

Die Voraussetzungen<br />

für die KVdR s<strong>in</strong>d dann<br />

erfüllt, wenn Sie <strong>in</strong> der<br />

zweiten Hälfte des Erwerbslebens<br />

zu 90 Prozent<br />

der Zeit <strong>in</strong> der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung waren.<br />

Zu welchem Zeitpunkt<br />

dies der Fall ist, ist anhand<br />

Ihres Versicherungsverlaufs<br />

zu beurteilen. •<br />

Witwenrente<br />

Ich habe als Witwe e<strong>in</strong>en Überprüfungsantrag<br />

gestellt und<br />

folgende Antwort erhalten: Die<br />

Rücknahme des Bescheides<br />

wird abgelehnt. Begründung:<br />

Nach § 44 Zehntes Buch Sozialgesetzbuch<br />

ist e<strong>in</strong> Verwaltungsakt<br />

zurückzunehmen,<br />

soweit sich im E<strong>in</strong>zelfall ergibt,<br />

dass das Recht unrichtig angewandt<br />

oder von e<strong>in</strong>em Sachverhalt<br />

ausgegangen worden ist,<br />

der sich als unrichtig erweist.<br />

Die Anrechnung Ihrer Verletztenrente<br />

aus der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung als dauerhaftes<br />

Erwerbsersatze<strong>in</strong>kommen<br />

auf die H<strong>in</strong>terbliebenenrente<br />

erfolgt nach § 18 a Abs. 3<br />

Satz 1 Nr. 4 SGB VI mit § 97 SGB<br />

VI. Dazu erfolgte ke<strong>in</strong>e Gesetzesänderung.<br />

Das Urteil des<br />

Landessozialgerichts Baden-<br />

Württemberg ist e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelfall-<br />

Entscheidung und wird nicht<br />

von den <strong>Rente</strong>nversicherungsträgern<br />

übernommen. Was tun?<br />

Barbara Seemann,<br />

Dummerstorf<br />

Die Entscheidung ist leider<br />

korrekt. Zwischenzeitlich<br />

hat das Bundessozialgericht<br />

e<strong>in</strong> endgültiges Urteil<br />

(Az. B 13 R 15/11 R) gesprochen.<br />

Danach muss<br />

e<strong>in</strong>e Verletztenrente der<br />

gesetzlichen Unfallversicherung<br />

auf e<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>terbliebenenrente<br />

angerechnet<br />

werden. •<br />

Aus rechtlichen Gründen dürfen unsere Experten nur allgeme<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>weise geben. Bei konkreten Problemen wenden Sie sich direkt an<br />

Beratungsstellen der Verbraucherverbände, der <strong>Rente</strong>nversicherung oder e<strong>in</strong>en Steuerberater bzw. Rechtsanwalt <strong>in</strong> Ihrer Nähe.<br />

10 | 2013<br />

23


Foto: pla<strong>in</strong>picture<br />

<br />

24 Seiten Extra<br />

<br />

Neue Wege: <strong>Sanft</strong> <strong>in</strong> <strong>Rente</strong><br />

<br />

Letzter Wille<br />

Richtiges Testament<br />

für Ehepaare<br />

Eheleute können sich mit e<strong>in</strong>em<br />

richtig verfassten Berl<strong>in</strong>er Testament<br />

ideal gegenseitig absichern.<br />

1.<br />

Wer verheiratet<br />

ist, will den jeweils<br />

anderen Partner absichern,<br />

falls man stirbt.<br />

Doch noch nicht e<strong>in</strong>mal<br />

die Hälfte aller<br />

Ehepaare tut dies.<br />

Ohne Testament aber<br />

bilden nach dem Tod<br />

e<strong>in</strong>es Ehepartners der<br />

andere Partner und<br />

die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e Erbengeme<strong>in</strong>schaft.<br />

Mit der<br />

Folge: Der überlebende<br />

Ehepartner muss<br />

bei praktisch wichtigen<br />

Entscheidungen<br />

die Genehmigung der<br />

K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>holen.<br />

Wer dies verh<strong>in</strong>dern<br />

will, kann mit 2.<br />

e<strong>in</strong>em Berl<strong>in</strong>er Testament<br />

(siehe rechts)<br />

vorsorgen. Das Pr<strong>in</strong>zip<br />

ist e<strong>in</strong>fach: Die Eheleute<br />

setzen sich zuerst<br />

als Alle<strong>in</strong>erben<br />

e<strong>in</strong> und versprechen<br />

den K<strong>in</strong>dern das Erbe<br />

nach dem Tod des<br />

zweiten Ehepartners.<br />

Zwar besteht der<br />

3. Anspruch der<br />

K<strong>in</strong>der auf den Pflichtteil<br />

nach dem Tod des<br />

ersten Elternteils weiter.<br />

Doch das Berl<strong>in</strong>er<br />

Testament sieht vor,<br />

dass, sollte e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d<br />

nach dem Tod des<br />

ersten Elternteils den<br />

Pflichtteil beanspruchen,<br />

das K<strong>in</strong>d nach<br />

dem Tod des zweiten<br />

Elternteils auch nur<br />

den Pflichtteil erhält.<br />

Es empfiehlt sich,<br />

4. e<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>er Testament<br />

bei e<strong>in</strong>em Notar<br />

abzuschließen. Rechtlich<br />

vorgeschrieben ist<br />

dies nicht. Das heißt,<br />

jedes Paar kann dieses<br />

Testament auch handschriftlich<br />

zuhause<br />

verfassen.<br />

Unser geme<strong>in</strong>sames Testament<br />

Datum<br />

Wir (Namen) bestimmen, dass wir uns gegenseitig als Alle<strong>in</strong>erben<br />

e<strong>in</strong>setzen, falls e<strong>in</strong>er von uns verstirbt. Als Erben des zuletzt von<br />

uns Verstorbenen setzen wir unsere K<strong>in</strong>der (Namen) e<strong>in</strong>.<br />

Nach dem Ableben des zuletzt von uns Versterbenden soll der<br />

beiderseitige Nachlass an die bereits geme<strong>in</strong>samen K<strong>in</strong>der<br />

(Namen) zu gleichen Teilen fallen. Falls diese im Erbfall<br />

verstorben s<strong>in</strong>d, treten ihre Abkömml<strong>in</strong>ge an deren Stelle.<br />

Wenn e<strong>in</strong>es der erbberechtigten K<strong>in</strong>der vom Überlebenden von<br />

uns beiden se<strong>in</strong>en Pflichtteil zur Auszahlung verlangt, wird es<br />

beim Nachlass des zuletzt Versterbenden vom Erbe ausgeschlossen.<br />

Dieses K<strong>in</strong>d wird nicht unser Schlusserbe, sondern es erhält<br />

wiederum nur den Pflichtteil.<br />

Sollte e<strong>in</strong>es der K<strong>in</strong>der vor uns sterben, sollen deren Abkömml<strong>in</strong>ge<br />

auch nur dann zum Erhalt des Erbes berechtigt se<strong>in</strong>, wenn beim<br />

ersten Erbfall der Pflichtteil nicht e<strong>in</strong>gefordert wurde.<br />

Alle Bestimmungen dieses geme<strong>in</strong>samen Testaments s<strong>in</strong>d<br />

wechselbezüglich, soweit nichts anderes bestimmt wird.<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift 1. Ehepartner<br />

Dies ist auch me<strong>in</strong> Letzter Wille<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift 2. Ehepartner<br />

24 Seiten Extra<br />

Zum Heraustrennen und Sammeln<br />

November 2013<br />

geld^recht<br />

DER EXTRA RATGEBER VON<br />

Wie lange für<br />

K<strong>in</strong>der zahlen?<br />

Selbst e<strong>in</strong>e gute Ausbildung bedeutet nicht, dass K<strong>in</strong>der sofort<br />

e<strong>in</strong>en Job bekommen. Wie lange und wie viel müssen Eltern dann<br />

zahlen? Neue Urteile schaffen hier ganz neue Regeln.<br />

geld^recht<br />

im November<br />

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am Kiosk<br />

Recht Neue Urteile: Wie lange müssen Eltern für K<strong>in</strong>der aufkommen? ++ <strong>Rente</strong><br />

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die neue Teil-<strong>Rente</strong> S. 8<br />

24 10 | 2013<br />

P-GR1113_001VST.<strong>in</strong>dd 1 23/08/13 19:34


Denke nicht so oft<br />

an das, was dir fehlt,<br />

sondern an das,<br />

was du hast.<br />

MARC AUREL<br />

Fr. 18.<br />

De<strong>in</strong>e erste Pflicht<br />

ist, dich selber glücklich<br />

zu machen.<br />

LUDWIG FEUERBACH<br />

Sa. 19.<br />

Oft sucht man Rat, weil<br />

man die Lösung kennt,<br />

aber nicht wahrhaben will.<br />

ERICA JONG<br />

Sa. 26.<br />

Nicht jene, die streiten,<br />

s<strong>in</strong>d zu fürchten, sondern<br />

jene, die ausweichen.<br />

MARIE V. EBNER-ESCHENBACH<br />

Foto: GAP Photos<br />

42. KALENDERWOCHE<br />

Mo. 14.<br />

Di. 15.<br />

Mi. 16.<br />

Do. 17.<br />

Die wahren Lebenskünstler<br />

s<strong>in</strong>d bereits<br />

glücklich, wenn sie nicht<br />

unglücklich s<strong>in</strong>d.<br />

UNBEKANNT<br />

Vielleicht das Beste<br />

an der Zukunft: Es<br />

kommt immer nur e<strong>in</strong><br />

Tag auf e<strong>in</strong>mal.<br />

JOHANN WOLFGANG<br />

VON GOETHE<br />

Manchen Menschen sagt<br />

e<strong>in</strong> leiser W<strong>in</strong>k mehr als<br />

anderen die ausführlichste<br />

Mitteilung.<br />

THEODORE DREISER<br />

Wo viel Gefühl ist,<br />

ist auch viel Leid.<br />

LEONARDO DA VINCI<br />

So. 20.<br />

Jeder Mensch bereitet<br />

uns auf irgende<strong>in</strong>e Weise<br />

Vergnügen: der e<strong>in</strong>e, wenn<br />

er e<strong>in</strong> Zimmer betritt,<br />

der andere, wenn er es<br />

verlässt.<br />

HERMAN BANG<br />

43. KALENDERWOCHE<br />

Mo. 21.<br />

Di. 22.<br />

Mi. 23.<br />

Do. 24.<br />

Fr. 25.<br />

Liebe de<strong>in</strong>e Fe<strong>in</strong>de,<br />

denn sie verraten dir<br />

de<strong>in</strong>e Fehler.<br />

BENJAMIN FRANKLIN<br />

Guter Rat ist teuer.<br />

Aber nicht jeder teure<br />

Rat ist gut.<br />

HARTMUT RAU<br />

An den Scheidewegen<br />

des Lebens stehen<br />

ke<strong>in</strong>e Wegweiser.<br />

CHARLES CHAPLIN<br />

Es gibt ke<strong>in</strong> Glück ohne<br />

Mut und ke<strong>in</strong>e Tapferkeit<br />

ohne Kampf.<br />

JEAN-JACQUES ROUSSEAU<br />

Wie öfter auch der Faden<br />

aus der Hand gerissen<br />

wird, desto häufiger muss<br />

man Geduld erwerben, ihn<br />

wieder aufzuwickeln.<br />

WALTER GROPIUS<br />

So. 27.<br />

Die schlechten Menschen<br />

gew<strong>in</strong>nen und die guten<br />

verlieren, wenn man sie<br />

besser kennenlernt.<br />

IMMANUEL KANT<br />

44. KALENDERWOCHE<br />

Mo. 28.<br />

Di. 29.<br />

Mi. 30.<br />

Do. 31.<br />

Den sicheren Freund<br />

erkennt man <strong>in</strong><br />

unsicherer Sache.<br />

CICERO<br />

Manche Menschen kann<br />

man nicht beschreiben, die<br />

muss man erlebt haben.<br />

UNBEKANNT<br />

Die Neugier steht immer<br />

an erster Stelle e<strong>in</strong>es<br />

Problems, das gelöst<br />

werden will.<br />

GALILEO GALILEI<br />

Denken, das heißt<br />

unterscheiden.<br />

CLARENCE SEWARD DARROW<br />

10 | 2013<br />

59


Urlaub auf Borkum!<br />

Borkum hat für Jung und Alt das richtige Urlaubsrezept. Gew<strong>in</strong>nen Sie<br />

4 Ü/HP (So.–Do.) für zwei Personen im Aparthotel Kachelot, das größte<br />

se<strong>in</strong>er Kategorie auf Borkum. E<strong>in</strong>e familienfreundliche Atmosphäre,<br />

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Ihren Namen und Ihre Adresse deutlich auf das Band. Jeder Anruf wird<br />

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60<br />

10 | 2013<br />

Ihr Lösungswort<br />

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Fotos: PR


Gesund bleiben<br />

Brustkrebs: Diese Frauen machen Mut > S. 62 Müslis, die heilen > S. 69 Neue Schlaf-Tricks > S. 72<br />

Warum Selbstgespräche so guttun > S. 76 Clevere Fitness für den Darm > S. 78<br />

Klasse Tipps<br />

für Oktober<br />

Vitam<strong>in</strong> D<br />

nehmen<br />

Ab Ende des<br />

Monats reicht<br />

die Sonne<br />

nicht mehr,<br />

um genug<br />

davon <strong>in</strong><br />

der Haut zu<br />

bilden.<br />

19. Oktober<br />

<strong>in</strong> Celle<br />

Patienten-<br />

Kongress zum<br />

Welttag der<br />

Osteoporose.<br />

Foto: Getty Images<br />

Kuscheln Sie sich ane<strong>in</strong>ander (ja, so wie diese Zahnbürsten!). Denn die schönste<br />

Nebensache der Welt bewirkt mediz<strong>in</strong>ische Wunder. So ergab e<strong>in</strong>e zehnjährige<br />

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Wenn Ihr Arzt also demnächst „Sex“ auf Rezept verschreibt ... Nicht wundern!<br />

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Venen <strong>in</strong> den<br />

Be<strong>in</strong>en, gesund<br />

zu bleiben.<br />

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10 | 2013<br />

61


GESUND BLEIBEN<br />

»DAS<br />

HAT MIR<br />

GEHOLFEN«<br />

„Es ist Brustkrebs“ – 74 000 Frauen hören jedes Jahr diese Diagnose.<br />

Und kaum e<strong>in</strong>e Krankheit ängstigt mehr. Tausend Fragen<br />

rasen durch den Kopf. Doch wer könnte diese besser beantworten als<br />

Frauen, die Brustkrebs hatten. Ihre Antworten berühren, geben<br />

aber auch e<strong>in</strong> Stück Sicherheit und machen Mut!<br />

TEXT SONJA BAULIG<br />

Kann man als Laie<br />

Krebsknoten wirklich<br />

selbst ertasten?<br />

ANNE-HEIKE MARETZKE Auf<br />

jeden Fall. Alle vier Knoten entdeckte<br />

ich selbst. Jedes Mal zwischen<br />

den regelmäßigen Vorsorgeterm<strong>in</strong>en<br />

alle sechs Monate. Mittlerweile<br />

taste ich me<strong>in</strong>e Brust nicht wie<br />

empfohlen alle vier Wochen ab, sondern<br />

täglich unter der Dusche.<br />

NINA LUPP Als ich den Knoten<br />

selbst fühlte, dachte ich zunächst<br />

– wieder so e<strong>in</strong>e Verdickung, wie sie<br />

durch me<strong>in</strong> verdichtetes Brustgewebe<br />

ab und an entsteht. Als der Knoten<br />

aber auch nach e<strong>in</strong> paar Tagen<br />

nicht verschwand, g<strong>in</strong>g ich mit flauem<br />

Gefühl zum Frauenarzt.<br />

Was machen Ärzte,<br />

wenn man selbst oder<br />

sie e<strong>in</strong>en Knoten<br />

ertastet haben?<br />

NINA LUPP Me<strong>in</strong>e Frauenärzt<strong>in</strong><br />

schickte mich noch am gleichen Tag<br />

zum Radiologen. Der machte zuerst<br />

e<strong>in</strong> Ultraschallbild und danach wegen<br />

des konkreten Verdachtes sofort<br />

e<strong>in</strong>e Mammografie. Auch hier waren<br />

verdächtige Schatten zu sehen.<br />

Am nächsten Tag dann die Biopsie,<br />

bei der mit e<strong>in</strong>er dicken Nadel unter<br />

örtlicher Betäubung etwas Gewebe<br />

aus dem Knoten entnommen<br />

und danach <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Labor untersucht<br />

wird. Ich wusste schnell, <strong>in</strong>nerhalb<br />

von vier Tagen, dass ich<br />

Brustkrebs habe.<br />

ULLA ASSHOFF Bei mir dauerte<br />

es fast drei Monate, bis ich endlich<br />

Gewissheit hatte. Ende Dezember<br />

tastete ich den Knoten, bekam Ende<br />

Januar e<strong>in</strong>e Mammografie – und zunächst<br />

teilte man mir mit: alles <strong>in</strong><br />

Ordnung. Doch 14 Tage später erreichte<br />

mich e<strong>in</strong>e Nachricht me<strong>in</strong>er<br />

Gynäkolog<strong>in</strong>: Der Radiologe hätte<br />

sich die Röntgenbilder noch e<strong>in</strong>mal<br />

sehr genau angesehen und empfohlen,<br />

bei mir doch e<strong>in</strong>e Gewebeprobe<br />

per Stanzbiopsie zu entnehmen.<br />

Erst habe ich mich über den Arzt<br />

geärgert, heute b<strong>in</strong> ich dankbar, dass<br />

er so gründlich war.<br />

62 10 | 2013


„DURCH DEN<br />

KREBS HABE ICH<br />

GELERNT, SEHR<br />

DARAUF ZU<br />

ACHTEN, WAS<br />

MIR GUTTUT.“<br />

Inge Wuthe (64), Gestalttherapeut<strong>in</strong>,<br />

wurde <strong>in</strong> den letzten 21 Jahren vier Mal wegen<br />

Krebs <strong>in</strong> beiden Brüsten behandelt.<br />

Zunächst wird brusterhaltend operiert. Nach<br />

e<strong>in</strong>em Rückfall lässt sie 2010 die rechte Brust<br />

entfernen. Zurzeit macht sie e<strong>in</strong>e Antihormon-<br />

Therapie zur Nachbehandlung.<br />

10 | 2013<br />

63


GESUND BLEIBEN<br />

„WARUM<br />

SOLL ICH AUF<br />

MEINEN BUSEN<br />

VERZICHTEN,<br />

WENN ES<br />

ANDERS<br />

GEHT?“<br />

Ulla Asshoff (52) ist Lehrer<strong>in</strong> für<br />

Gesundheitsberufe. 2008 wird bei ihr<br />

neben dem Knoten viel Brustgewebe <strong>in</strong><br />

der rechten Brust entfernt, die Brust<br />

so verkle<strong>in</strong>ert. Die l<strong>in</strong>ke, gesunde Brust<br />

wird entsprechend angepasst. Danach<br />

bekommt sie 33 Bestrahlungen, wird fünf<br />

Jahre mit Antihormonen behandelt.<br />

„Sie haben Brustkrebs“ –<br />

was geht e<strong>in</strong>em bei dieser<br />

Diagnose durch den Kopf?<br />

INGE WUTHE Bei der ersten Diagnose<br />

fragte ich mich sofort, „was<br />

hast du falsch gemacht?“. Denn damals<br />

glaubte man noch, dass es e<strong>in</strong>e<br />

„Krebspersönlichkeit“ gibt, die aufgrund<br />

ihrer Psyche daran erkrankt.<br />

NINA LUPP Das erste Mal <strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong>em Leben spürte ich echte Todesangst.<br />

Ich konnte es e<strong>in</strong>fach nicht<br />

glauben, denn ich fühlte mich ja blendend,<br />

hatte ke<strong>in</strong>e Schmerzen. Gedanken<br />

wie „Musst du jetzt de<strong>in</strong>e D<strong>in</strong>ge<br />

regeln? Wem schenkst du was?“<br />

schossen mir durch den Kopf. Doch<br />

diese Schockstarre hielt nur kurz, weil<br />

irgendwo da dr<strong>in</strong> <strong>in</strong> mir e<strong>in</strong>e Stimme<br />

sagte: „Du musst kämpfen!“<br />

ANNE-HEIKE MARETZKE Was<br />

wird aus me<strong>in</strong>en zwei kle<strong>in</strong>en Mädchen?<br />

Um die muss ich mich doch<br />

kümmern. Und wenige Augenblicke<br />

später: Das D<strong>in</strong>g muss ganz schnell<br />

weg. An den Tod habe ich nicht gedacht,<br />

nur an die D<strong>in</strong>ge, die ich mit<br />

me<strong>in</strong>er Familie noch erleben möchte.<br />

80%<br />

DER BRUSTKREBS-<br />

KNOTEN TASTEN<br />

FRAUEN SELBST.<br />

70%<br />

DER BRUST-OPS KÖNNEN<br />

BRUSTERHALTEND<br />

OPERIERT WERDEN.<br />

25%<br />

WENIGER OFT TRITT<br />

BRUSTKREBS IN DEN NEUEN<br />

BUNDESLÄNDERN AUF.<br />

Möchte man anderen von<br />

der Diagnose erzählen?<br />

NINA LUPP Ich habe es jedem<br />

erzählt, der <strong>in</strong> den nächsten Monaten<br />

um mich se<strong>in</strong> würde. Ehemann,<br />

Schwester, me<strong>in</strong>er Mama, Freunden,<br />

Nachbarn, sogar unserem Kaufmann.<br />

Denn auf e<strong>in</strong> Versteckspiel,<br />

hatte ich ke<strong>in</strong>e Lust.<br />

MONIKA PÜTZ Me<strong>in</strong>er Mutter<br />

verschwieg ich es zunächst. Sie hatte<br />

selber Brustkrebs, fürchtet sich<br />

sehr vor e<strong>in</strong>em Rückfall. Glücklicherweise<br />

war sie im Urlaub, als ich<br />

operiert wurde. Als sie wiederkam,<br />

hatte ich das Schlimmste überstanden<br />

und ich konnte es ihr erzählen.<br />

Brustkrebs wird meist<br />

operiert. Will man die OP<br />

so schnell wie möglich<br />

h<strong>in</strong>ter sich br<strong>in</strong>gen?<br />

INGE WUTHE Me<strong>in</strong>e Frauenärzt<strong>in</strong><br />

sagte mir, ich brauche nichts zu<br />

überstürzen. Ich hätte durchaus e<strong>in</strong><br />

bis zwei Wochen Zeit, mir e<strong>in</strong> spezialisiertes<br />

Brustkrebszentrum zu<br />

suchen. In zwei Kl<strong>in</strong>iken habe ich<br />

mich ausführlich beraten lassen und<br />

dann nach Bauchgefühl entschieden.<br />

Obwohl brusterhaltend<br />

operiert werden könnte,<br />

lassen manche Frauen<br />

den Busen komplett<br />

entfernen. Warum so e<strong>in</strong><br />

radikaler Schritt?<br />

INGE WUTHE Es gab zum e<strong>in</strong>en<br />

den Rat der Ärzte, doch letztlich war<br />

me<strong>in</strong> Freund „das Züngle<strong>in</strong> an der<br />

Waage“, als ich mich dafür entschied,<br />

die Brust amputieren zu lassen.<br />

„Dann kannst du wenigstens ganz<br />

sicher se<strong>in</strong>, dass alles mit entfernt<br />

wird“, sagte er.<br />

64 10 | 2013


Was spricht dafür, die<br />

entfernte Brust während<br />

der Krebs-OP oder <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er weiteren OP wieder<br />

aufzubauen?<br />

ULLA ASSHOFF Ich möchte nicht<br />

auf me<strong>in</strong>en Busen verzichten, solange<br />

mir die Mediz<strong>in</strong> die Chance gibt,<br />

me<strong>in</strong>en Körper <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en unversehrten<br />

Zustand zurückzuversetzen.<br />

INGE WUTHE Für mich kam es<br />

nicht <strong>in</strong>frage. Noch e<strong>in</strong>e OP? Noch<br />

mehr Narben? Ne<strong>in</strong> danke!<br />

Wie geht es nach der<br />

Operation weiter?<br />

MONIKA PÜTZ Noch während<br />

der OP und auch <strong>in</strong> den neun Wochen<br />

danach wurde me<strong>in</strong>e Brust <strong>in</strong>sgesamt<br />

28 Mal bestrahlt, um restliche<br />

Krebszellen zu töten.<br />

NINA LUPP Bei mir wurde brusterhaltend<br />

operiert. Bestrahlen ist<br />

danach üblich. Die Ärzte rieten mir<br />

außerdem zur Chemotherapie. Die<br />

habe ich nach gründlichem Abwägen<br />

auch noch gemacht.<br />

Ist die Chemotherapie<br />

wirklich so schlimm?<br />

ANNE-HEIKE MARETZKE Schon<br />

drei Mal musste ich Dutzende Zyklen<br />

e<strong>in</strong>er Chemotherapie h<strong>in</strong>ter<br />

mich br<strong>in</strong>gen. Und jedes Mal g<strong>in</strong>g<br />

es mir hundsmiserabel mit dem<br />

kompletten Programm: Übelkeit,<br />

Durchfall, Schmerzen, Gedächtnislücken,<br />

ständige Müdigkeit.<br />

Oft fallen bei e<strong>in</strong>er<br />

Chemo auch die Haare<br />

aus – wie kommt man<br />

damit zurecht?<br />

NINA LUPP Es war e<strong>in</strong> komisches<br />

Gefühl, aber ich habe nicht<br />

gewe<strong>in</strong>t, sondern mir gesagt: O. k.,<br />

wenn das Zeug die Haarzellen killt,<br />

killt es auch die Krebszellen.<br />

Wenn die Brust bestrahlt<br />

wird, spürt man das<br />

eigentlich?<br />

ANNE-HEIKE MARETZKE Ne<strong>in</strong>,<br />

allerd<strong>in</strong>gs fühlt sich die Haut danach<br />

gereizt an, wie bei e<strong>in</strong>em leichten<br />

Sonnenbrand. Und ich war <strong>in</strong><br />

den Stunden danach immer müde.<br />

Ohne Mittagsschlaf g<strong>in</strong>g nichts.<br />

Haben Anti-Hormone<br />

auch Nebenwirkungen?<br />

MONIKA PÜTZ Ich war durch<br />

die Medikamente sehr anfällig für<br />

Infekte, weil sie die Schleimhäute<br />

von Augen, Nase, Mund und Rachen<br />

austrockneten. Außerdem<br />

fühlte ich mich plötzlich schrecklich<br />

alt und rannte ständig zum<br />

Spiegel, um me<strong>in</strong>e Haut nach Falten<br />

abzusuchen. Und dann auch<br />

noch das unangenehme Gefühl, von<br />

jetzt auf gleich <strong>in</strong> die Wechseljahre<br />

gekommen zu se<strong>in</strong>.<br />

BLOCKADE<br />

IN DER WADE?<br />

VENOKATT<br />

GEGEN<br />

KRAMPFADERN<br />

Venokatt kann als universelles homöopathisches<br />

Krampfadermittel empfohlen werden.<br />

Bei vorbeugender E<strong>in</strong>nahme können<br />

Stauungszustände verh<strong>in</strong>dert werden, das<br />

Venenleiden wird gel<strong>in</strong>dert. Rufen Sie uns<br />

an oder besuchen Sie uns im Internet.Tel.:<br />

(05921) 7802-11 oder www.kattwiga.de<br />

„KREBS IST MEIN<br />

UNTERMIETER.“<br />

Anne-Heike Maretzke (53), Autor<strong>in</strong>, erkrankt mit 38 das erste Mal an Brustkrebs und bis<br />

heute drei weitere Male. Die Tumore werden zunächst brusterhaltend operiert, mit<br />

Bestrahlung und Chemotherapie behandelt. 2010 muss sie ihre l<strong>in</strong>ke Brust entfernen lassen.<br />

An der amputierten Stelle tritt erneut e<strong>in</strong> Knoten auf, der aktuell per Chemo behandelt wird.<br />

Venokatt Tabletten. Die Anwendungsgebiete<br />

leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern<br />

ab. Dazu gehören: Venöse Stauungszustände<br />

mit Folgekrankheiten wie Krampfaderleiden,<br />

Hämorrhoiden. Tabletten enthalten Lactose.<br />

Kattwiga Arzneimittel GmbH, Zur Grenze 30,<br />

48529 Nordhorn, www.kattwiga.de Zu Risiken und<br />

Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />

oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.


GESUND BLEIBEN<br />

Was hat Ihnen geholfen,<br />

die Zeit der OP und<br />

Therapien durchzustehen?<br />

ANNE-HEIKE MARETZKE Direkt<br />

nach der OP sagte me<strong>in</strong>e Mann ganz<br />

bestimmt: „Das kriegen wir h<strong>in</strong>.“ Er<br />

hatte überhaupt ke<strong>in</strong>e Zweifel, dass<br />

ich gesund werde, und steckte mich<br />

mit se<strong>in</strong>em Optimismus an.<br />

NINA LUPP Me<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> hat<br />

mich zu jeder Chemo begleitet, das<br />

war großartig und gab mir Kraft.<br />

Fühlt man sich noch<br />

als „vollständige“ Frau,<br />

gerade, wenn die Brust<br />

abgenommen wurde?<br />

INGE WUTHE Es tut mir heute<br />

manchmal noch weh, wenn ich<br />

Frauen mit offenherzigen Dekolletés<br />

begegne, mir aber me<strong>in</strong>e „E<strong>in</strong>seitigkeit“<br />

bewusst wird. In e<strong>in</strong>em<br />

Urlaub <strong>in</strong> Griechenland rollte ich<br />

me<strong>in</strong>en Badeanzug runter, schließlich<br />

lagen andere Frauen auch oben<br />

ohne da. Ich hab mir gesagt, das b<strong>in</strong><br />

ich, ich b<strong>in</strong> nicht mehr anders zu<br />

haben. Aber da war auch die Frage,<br />

ob me<strong>in</strong> Anblick überhaupt zumutbar<br />

ist. Doch ich wurde mit der Zeit<br />

immer mutiger, vor Kurzem war ich<br />

sogar den ganzen Tag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gemischten<br />

Sauna, ohne Handtuch als<br />

Sichtschutz. Ob die Leute geschaut<br />

haben? Mir ist es nicht mehr so wichtig,<br />

was andere über mich denken.<br />

ANNE-HEIKE MARETZKE Zwei<br />

Sätze me<strong>in</strong>es Mannes haben mir ungeme<strong>in</strong><br />

geholfen: „Unsere Beziehung<br />

hat so e<strong>in</strong> stabiles Fundament,<br />

dem kann e<strong>in</strong> amputiertes Körperteil<br />

nichts anhaben.“ Und direkt<br />

nach der OP sagte er noch: „Ist doch<br />

nichts Besonderes.“ Danach war das<br />

Eis gebrochen und ich wusste, dass<br />

ich mich vor ihm genauso nackt und<br />

ungeniert als Frau bewegen kann<br />

wie bislang.<br />

Sollte man sich<br />

wie Angel<strong>in</strong>a Jolie<br />

vorsorglich die Brüste<br />

entfernen lassen?<br />

MONIKA PÜTZ Ja! Wenn ich<br />

auch e<strong>in</strong> genetisch bed<strong>in</strong>gt erhöhtes<br />

Brustkrebs-Risiko hätte und die<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, daran zu erkranken,<br />

bei 80 Prozent liegt, dann<br />

würde ich es genauso machen.<br />

NINA LUPP Ich denke, wenn es<br />

e<strong>in</strong>e Möglichkeit gibt, das Leben zu<br />

retten, muss man sie wahrnehmen.<br />

Das ist man sich und se<strong>in</strong>en Lieben<br />

e<strong>in</strong>fach schuldig.<br />

Wie lange dauert es,<br />

bis man sich nach der<br />

Therapie wieder richtig<br />

gesund fühlt?<br />

MONIKA PÜTZ Nach etwa anderthalb<br />

Jahren fühlte ich mich körperlich<br />

wieder so fit und leistungsfähig<br />

wie vor dem Krebs.<br />

NINA LUPP Besonders angegriffen<br />

fühlte ich mich eigentlich nie.<br />

Etwas müde ja, aber mehr auch<br />

nicht. Deshalb habe ich auch ke<strong>in</strong>e<br />

Reha gemacht, sondern mich zuhause<br />

im Garten erholt.<br />

ULLA ASSHOFF Erst nach der<br />

Therapie fiel ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong> psychisches<br />

Loch. Davor war ich ja immer beschäftigt<br />

– mit Arztbesuchen, Behandlungen<br />

etc. Dank e<strong>in</strong>er Psychotherapie<br />

kam ich dann nach zwei<br />

Jahren seelisch wieder auf die Be<strong>in</strong>e.<br />

„MEINER<br />

MUTTER<br />

VERSCHWIEG<br />

ICH DEN<br />

KREBS, UM SIE<br />

NICHT ZU<br />

SEHR ZU<br />

ÄNGSTIGEN.“<br />

Monika Pütz (52), Diplom-Sozialarbeiter<strong>in</strong>,<br />

erkrankt 2010 an Brustkrebs. Der Knoten<br />

wird operativ entfernt und die Brust<br />

noch während der OP bestrahlt. 28 weitere<br />

Bestrahlungen sowie e<strong>in</strong>e Therapie mit<br />

Antihormonen folgen.<br />

66 10 | 2013


Schützen<br />

Sie Ihr Erspartes!<br />

„BEI JEDER<br />

CHEMO HIELT<br />

MEINE<br />

FREUNDIN<br />

HÄNDCHEN.“<br />

N<strong>in</strong>a Lupp (50), Geschäftsfrau, erhält 2006<br />

die Diagnose Krebs für ihre l<strong>in</strong>ke Brust. Der Tumor<br />

wird brusterhaltend operiert sowie mit<br />

Chemotherapie und Antihormonen behandelt.<br />

Wenn man e<strong>in</strong>mal Krebs<br />

hatte, fühlt man sich<br />

dann je ganz geheilt?<br />

ANNE-HEIKE MARETZKE Es gibt<br />

ke<strong>in</strong>e Sicherheit, denn ich hatte e<strong>in</strong>en<br />

sehr aggressiven Tumor, der wiederkommen<br />

kann. Ich sehe den<br />

Krebs aber nicht mehr als Fe<strong>in</strong>d. Er<br />

ist me<strong>in</strong> Untermieter, der manchmal<br />

laut und rebellisch ist und dann wieder<br />

still und kaum spürbar. So kann<br />

ich besser damit umgehen.<br />

NINA LUPP Alle sechs Monate<br />

muss ich zur Nachsorge. Schon e<strong>in</strong>e<br />

Woche vorher habe ich e<strong>in</strong> mulmiges<br />

Gefühl. Dann ist die Angst wieder da.<br />

Illustrationen: Getty Images (3); Fotos: privat (5)<br />

Beim Blick zurück: Kann<br />

man der Krankheit<br />

Positives abgew<strong>in</strong>nen?<br />

INGE WUTHE Ich lebe bewusster.<br />

Habe <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Leben aufgeräumt,<br />

mich von lauwarmen Kontakten verabschiedet.<br />

Dafür neue D<strong>in</strong>ge entdeckt,<br />

die mir guttun, wie Sport.<br />

Zweimal die Woche besuche ich Kurse:<br />

Zumba, Pilates und spüre, wie<br />

wohl sich me<strong>in</strong> Körper danach fühlt.<br />

ANNE-HEIKE MARETZKE Speziell<br />

nach der zweiten Operation<br />

habe ich ganz neu auf me<strong>in</strong> Leben<br />

geschaut und mich gefragt, ob ich<br />

das tue, was mich glücklich macht?<br />

Heute habe ich e<strong>in</strong>en neuen Beruf<br />

mit eigener Praxis für energetische<br />

Heilweisen. E<strong>in</strong>e Arbeit, die mich<br />

sehr bereichert.<br />

750 Antworten<br />

zum Erben<br />

Der aktuelle Ratgeber von<br />

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„Das Gen-Risiko<br />

wird überschätzt“<br />

Seit Angel<strong>in</strong>a Jolie sich vorsorglich ihre<br />

Brüste abnehmen ließ, diskutieren<br />

Frauen das Für und Wider. Doch Deutschlands<br />

Top-Brus tkrebs-Experte beruhigt.<br />

Herr Professor Mallmann,<br />

als die Schauspieler<strong>in</strong><br />

Angel<strong>in</strong>a Jolie<br />

bekannt gab, dass sie<br />

sich vorsorglich ihre<br />

Brüste entfernen ließ,<br />

weil sie e<strong>in</strong> Brustkrebs-<br />

Gen <strong>in</strong> sich trage,<br />

sorgte das für Aufsehen.<br />

Viele Frauen f<strong>in</strong>den den<br />

Schritt mutig, andere<br />

fühlen sich aber sehr<br />

verunsichert ...<br />

PROF. MALLMANN Das<br />

stimmt. Die Nachfrage<br />

nach Beratungsterm<strong>in</strong>en<br />

und speziellen Gen-Tests<br />

hat sich danach teilweise<br />

verzehnfacht.<br />

Das kl<strong>in</strong>gt nach e<strong>in</strong>em<br />

gewissen „aber“ ...<br />

MALLMANN Grundsätzlich<br />

ist es gut, dass mehr<br />

Frauen für das Thema<br />

Brustkrebs sensibilisiert<br />

wurden. Aber niemand<br />

sollte sich verrückt machen.<br />

Nur 5 bis 10 % der<br />

Frauen haben tatsächlich<br />

e<strong>in</strong> erhöhtes Risiko<br />

durch vererbte Gene.<br />

Trotzdem fürchten viele<br />

Frauen, zu den 5 oder<br />

10 Prozent zu gehören!<br />

MALLMANN Ob die Sorgen<br />

begründet s<strong>in</strong>d,<br />

68 10 | 2013<br />

lässt sich relativ schnell<br />

prüfen. Erste H<strong>in</strong>weise<br />

auf e<strong>in</strong> erhöhtes genetisches<br />

Brustkrebs-Risiko<br />

liegen vor, wenn:<br />

• zwei oder mehr Frauen<br />

aus der direkten Verwandtschaft<br />

(Mutter,<br />

Großmütter oder<br />

Schwestern) bereits an<br />

Brust- oder Eierstockkrebs<br />

erkrankt s<strong>in</strong>d<br />

• und bei ihnen die<br />

Krankheit vor den Wechseljahren<br />

aufgetreten ist.<br />

Aber: Das heißt immer<br />

noch nicht sicher, dass<br />

man als Tochter oder<br />

Schwester auch diese<br />

Veranlagung hat.<br />

Und wenn dies zutrifft ...<br />

MALLMANN ... dann<br />

sollte man sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Zentrum für familiären<br />

Brust- und Eierstockkrebs<br />

beraten lassen,<br />

auch ob e<strong>in</strong> Gen-Test<br />

s<strong>in</strong>nvoll ist. Die Adressen<br />

kennen Haus- oder<br />

Alter erhöht<br />

das Risiko<br />

Ab 40 steigt die<br />

Brustkrebs-Rate*<br />

deutlich an.<br />

14<br />

Alter bis 39<br />

147<br />

40–49<br />

Frauenärzte, oder man<br />

schaut im Internet unter<br />

www.krebshilfe.de<br />

Und wenn tatsächlich<br />

e<strong>in</strong> Brustkrebs-Gen<br />

entdeckt wird?<br />

MALLMANN Bedeutet<br />

das erst e<strong>in</strong>mal nur, dass<br />

das Risiko erhöht ist.<br />

Dass man Brustkrebs<br />

bekommt, steht damit<br />

aber nicht fest.<br />

Macht es dann S<strong>in</strong>n, die<br />

Brüste vorsorglich amputieren<br />

zu lassen?<br />

MALLMANN Das kann<br />

man pauschal nicht beantworten.<br />

E<strong>in</strong>e engmaschige<br />

Vorsorge, etwa<br />

alle sechs Monate, kann<br />

das Risiko erheblich<br />

reduzieren. Das Sicherste<br />

ist aber die vorbeugende<br />

Amputation.<br />

Wenn Brustkrebs nur<br />

selten erblich ist, was<br />

löst ihn dann aus?<br />

MALLMANN E<strong>in</strong> Faktor<br />

ist das Alter. Ab 40 stellt<br />

man zehn Mal so häufig<br />

Brustkrebs fest wie zuvor.<br />

Die genauen Gründe<br />

s<strong>in</strong>d noch unklar,<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich hängt es<br />

mit dem veränderten<br />

Hormonhaushalt zusammen.<br />

E<strong>in</strong>en deutlichen<br />

Zusammenhang gibt es<br />

265<br />

50–59<br />

423<br />

60–69<br />

* Neu-Erkrankungen je 100 000 Frauen. Quelle: RKI<br />

345<br />

über 70<br />

auch bei Übergewicht:<br />

je höher das Gewicht,<br />

desto höher das Risiko<br />

für Brustkrebs. Denn im<br />

Fettgewebe bilden sich<br />

Hormone, die das<br />

Wachstum von Krebszellen<br />

stimulieren können.<br />

Kann man Brustkrebs<br />

denn vorbeugen?<br />

MALLMANN Gesund<br />

leben, also nicht rauchen,<br />

sich regelmäßig<br />

bewegen, gesund essen<br />

– das alles bietet e<strong>in</strong>en<br />

gewissen Schutz. Aber<br />

ganz wichtig ist: Auch<br />

e<strong>in</strong>e Frau, die gesund<br />

lebt und Normalgewicht<br />

hat, kann Brustkrebs<br />

entwickeln. Wer die<br />

Diagnose bekommt,<br />

muss sich also auf ke<strong>in</strong>en<br />

Fall vorwerfen,<br />

etwas falsch gemacht<br />

zu haben.<br />

Und wenn sich der Verdacht<br />

bestätigt?<br />

MALLMANN Dann e<strong>in</strong><br />

zertifiziertes Brustkrebszentrum<br />

aufsuchen.<br />

Dort hat man besonders<br />

viel Erfahrung mit<br />

Brustkrebs. E<strong>in</strong>e Liste<br />

der Brustkrebszentren<br />

f<strong>in</strong>det man unter www.<br />

krebsgesellschaft.de<br />

oder die Frauenärzt<strong>in</strong><br />

fragen. Sonja Baulig<br />

Prof. Peter<br />

Mallmann,<br />

Direktor der<br />

Universitäts-Frauenkl<strong>in</strong>ik<br />

<strong>in</strong> Köln und Leiter<br />

des Gynäkologischen<br />

Krebszentrums<br />

Foto: privat


GESUND BLEIBEN<br />

Je nach Zutaten<br />

wirkt e<strong>in</strong> Müsli<br />

genauso wie e<strong>in</strong><br />

Medikament.<br />

7<br />

klasse<br />

Rezepte<br />

Müsli, die<br />

Sie gesund<br />

halten<br />

Selber mischen spart Zucker<br />

Me<strong>in</strong> Müsli, de<strong>in</strong> Müsli, könnte es<br />

ab morgen bei Ihnen heißen. Denn<br />

je nach Mix strafft es die Figur,<br />

senkt das Blutfett oder<br />

hilft beim Abnehmen.<br />

Steht Müsli bisher täglich<br />

bei Ihnen auf dem<br />

Frühstückstisch? Ne<strong>in</strong>?<br />

Sollte es aber. „Ob<br />

B<strong>in</strong>degewebe straffen,<br />

Blutfette senken oder<br />

die Knochen stärken<br />

– all das kann Müsli wirklich, das<br />

beweisen neue wissenschaftliche<br />

Studien“, erklärt die Ernährungsexpert<strong>in</strong><br />

Marion Jetter, „das Geheimnis<br />

ist, die jeweils richtigen<br />

Zutaten perfekt mite<strong>in</strong>ander zu<br />

komb<strong>in</strong>ieren.“ Deshalb hält die<br />

Ökotropholog<strong>in</strong> auch nichts davon,<br />

fertige Müsli zu kaufen, sondern je<br />

nach Bedürfnis (siehe nächste Seite)<br />

Flocken, Getreide usw. selbst zu<br />

mischen. Fertig-Packungen aus dem<br />

Supermarkt bestünden, meist lieblos<br />

und billig gemischt, aus jeder<br />

Menge Haferflocken, e<strong>in</strong> paar Ros<strong>in</strong>en,<br />

etwas Le<strong>in</strong>samen und wenigen<br />

Nüssen. Schlimmer noch: „Sie enthalten<br />

oft bis zu 25 Prozent Zucker<br />

(siehe unser großer Test <strong>in</strong> Ausgabe<br />

5/2010), wie z. B. die sogenannten<br />

10 | 2013<br />

69


GESUND BLEIBEN<br />

Senkt erhöhte<br />

Blutfette<br />

100 g getrocknete Feigen<br />

50 g Le<strong>in</strong>samen<br />

150 g getrocknete Apfelstücke<br />

Grundmischung<br />

Ballaststoffe aus Feigen, Le<strong>in</strong>samen,<br />

Apfel und der Grundmischung b<strong>in</strong>den<br />

Gallensäure im Darm. Daraufh<strong>in</strong><br />

produziert die Leber neue<br />

Gallen-säure und verbraucht<br />

dabei überschüssiges<br />

Cholester<strong>in</strong>.<br />

Hilft beim<br />

Abnehmen<br />

1 EL Zimtpulver<br />

200 g getrocknete Aprikosen<br />

100 g Buchweizenflocken<br />

Grundmischung<br />

Steigt der Blutzucker, schüttet der<br />

Körper Insul<strong>in</strong> aus, um ihn zu senken.<br />

Viel Insul<strong>in</strong> im Blut blockiert das<br />

Verbrennen von Fett. Zimt optimiert<br />

das Insul<strong>in</strong>. Der Körper muss<br />

weniger ausschütten.<br />

Müsli kann man<br />

auch via Internet<br />

(www.mymuesli.de)<br />

mischen lassen.<br />

Die Rezepte<br />

mischen<br />

Jedes Rezept basiert auf e<strong>in</strong>er Grund-<br />

Mischung (siehe unten). Zusammen mit<br />

speziellen Zutaten erhält man damit<br />

1 kg Müsli. Für e<strong>in</strong>e Portion braucht<br />

man ca. 40 g (3 EL) + Obst + Milch.<br />

DAS GRUNDREZEPT<br />

Fördert die<br />

Verdauung<br />

100 g Datteln<br />

150 g getrocknete Äpfel oder Birnen<br />

50 g Plantago-Samen<br />

Grundmischung<br />

Vor allem Plantago-Samen<br />

und die Datteln liefern extraviele<br />

Ballaststoffe, die den Darm anregen.<br />

Wichtig: zu diesem Müsli<br />

reichlich Tee oder Wasser<br />

tr<strong>in</strong>ken!<br />

250 g Haferflocken<br />

200 g Haferkleie<br />

250 g D<strong>in</strong>kelflakes<br />

frisches Obst der Saison<br />

Milch oder Naturjoghurt<br />

Festigt die<br />

Knochen<br />

50 g Chia-Samen<br />

150 g Qu<strong>in</strong>oa-Flocken<br />

100 g Cashewnüsse<br />

Grundmischung<br />

Chia-Samen liefern reichlich Kalzium.<br />

Und Kalium aus Qu<strong>in</strong>oa verh<strong>in</strong>dert,<br />

dass das Kalzium vorzeitig aus den<br />

Knochen abgebaut wird.<br />

Stärkt die<br />

Abwehrkräfte<br />

100 g Aronia-Beeren<br />

100 g getrockneter Ingwer<br />

100 g Kürbiskerne<br />

Grundmischung<br />

Aronia-Beeren (Apfelbeeren) s<strong>in</strong>d<br />

prall mit sekundären Pflanzenstoffen<br />

gefüllt, die das Immunsystem<br />

stimulieren. G<strong>in</strong>gerol <strong>in</strong> Ingwer<br />

wirkt natürlich gegen Viren<br />

und Bakterien.<br />

Glättet die<br />

Haut<br />

100 g getrocknete Goji-Beeren<br />

150 g Mandeln<br />

50 g Chia-Samen<br />

Grundmischung<br />

In Goji-Beeren steckt u. a. reichlich Beta-<br />

Carot<strong>in</strong>, das freie Radikale daran h<strong>in</strong>dert,<br />

Hautzellen frühzeitig altern zu lassen.<br />

Chia-Samen unterstützen die<br />

Produktion von straffendem<br />

Kollagen <strong>in</strong> der Haut.<br />

Strafft das<br />

B<strong>in</strong>degewebe<br />

100 g Kokosflocken<br />

100 g getrocknete Ananas<br />

100 g getrocknete Mango<br />

Grundmischung<br />

Vitam<strong>in</strong> C aus Ananas regt das Verbrennen<br />

kle<strong>in</strong>er Fettpolster unter der Haut an.<br />

Mangan aus Kokosflocken aktiviert<br />

körpereigene Enzyme, die das<br />

B<strong>in</strong>degewebe straffen.<br />

70 10 | 2013


VERGESSLICH? *<br />

ERLEBEN<br />

Fotos: Stockfood (3), Shutterstock (7), privat<br />

‚Crunchy-Müsli‘ – bei ihnen s<strong>in</strong>d<br />

die Getreide-Zutaten sogar mit e<strong>in</strong>er<br />

Schicht aus Zucker überzogen,<br />

ehe sie kurz kross (crunchy) gebacken<br />

werden“, so Jetter.<br />

Dagegen hat selbst gemischtes<br />

Müsli viele Vorteile: Kaum Zucker,<br />

weniger Kalorien, mehr Ballaststoffe<br />

und vor allem kann man mit ausgewählten<br />

Zutaten se<strong>in</strong>en Körper<br />

gezielt stärken. Beispiele:<br />

• Geraspelte Kokosnuss im Müsli<br />

festigt dank des enthaltenen Mangans<br />

das B<strong>in</strong>degewebe. Spezielle<br />

Fettsäuren dar<strong>in</strong> hemmen sogar das<br />

Risiko für Demenz (siehe auch die<br />

Ausgabe 4/2013).<br />

• Mexikanische Chia-Samen (Reformhaus)<br />

s<strong>in</strong>d fantastische Kalzium-Lieferanten.<br />

Der M<strong>in</strong>eralstoff<br />

sorgt aber nicht nur für stabile Knochen,<br />

sondern hilft sogar, Fett am<br />

Bauch abzuschmelzen, wie e<strong>in</strong>e Studie<br />

der Universität Tennessee zeigt.<br />

Wirkt wie Mediz<strong>in</strong><br />

Chia-Samen sehen Le<strong>in</strong>samen sehr<br />

ähnlich und s<strong>in</strong>d wie diese nahezu<br />

geschmacksneutral.<br />

• Aronia-Beeren (auch Apfel-Beeren<br />

genannt) enthalten so viele gesunde<br />

sekundäre Pflanzenstoffe wie<br />

kaum e<strong>in</strong> anderes Lebensmittel sowie<br />

viele Vitam<strong>in</strong>e K und C. Dieser<br />

Nährstoff-Mix stärkt sehr effektiv<br />

das Immunsystem und soll sogar die<br />

unerwünschten Nebenwirkungen<br />

e<strong>in</strong>er Chemotherapie hemmen. Die<br />

Beeren schmecken herb-säuerlich.<br />

Tipp: Aronia selber anbauen! Die<br />

Pflanze ist sehr anspruchslos und<br />

kann bis zum ersten Frost noch e<strong>in</strong>gepflanzt<br />

werden.<br />

• Plantago-Samen (auch bekannt<br />

als <strong>in</strong>discher Flohsamen) enthalten<br />

extraviele Ballaststoffe, die im Darm<br />

dann aufquellen und so natürlich<br />

Unbed<strong>in</strong>gt probieren:<br />

Soja- statt Kuhmilch.<br />

Denn deren Geschmack<br />

nach Getreide passt<br />

perfekt zu Müsli.<br />

und sanft e<strong>in</strong>e träge Verdauung wieder<br />

<strong>in</strong> Gang setzen.<br />

• Zimt lässt körpereigenes Insul<strong>in</strong><br />

besser wirken und sorgt dafür,<br />

dass der Blutzuckerspiegel weniger<br />

stark ansteigt –wichtig bei Diabetes<br />

und wenn man abnehmen will.<br />

Basis für die sieben mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Müsli-Rezepte (l<strong>in</strong>ks) ist<br />

e<strong>in</strong>e Grund-Mischung, deren Zutaten<br />

es <strong>in</strong> jedem Supermarkt gibt,<br />

für manche D<strong>in</strong>ge muss man eventuell<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Biomarkt.<br />

„Ganz wichtig ist aber, dass alle<br />

Müsli helfen, das Risiko für Darmkrebs<br />

erheblich zu senken“, versichert<br />

Marion Jetter und verweist<br />

auf e<strong>in</strong>e britische Studie: Wer täglich<br />

90 Gramm Ballaststoffe isst, erkrankt<br />

um 20 Prozent seltener an<br />

Darmkrebs. Und von diesen 90<br />

Gramm deckt e<strong>in</strong>e Portion Müsli<br />

schon etwa 10 Gramm.<br />

Aber ke<strong>in</strong>e Sorge, so wirksam und<br />

gesund die Müsli auch s<strong>in</strong>d – sie<br />

schmecken nicht<br />

wie Mediz<strong>in</strong>, sondern<br />

wunderbar knackig<br />

und kernig.<br />

Marion Jetter ist Diplom-Ökotropholog<strong>in</strong> und erfolgreiche<br />

Buchautor<strong>in</strong> aus Schlehdorf. Ihre Stärke: neue wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse <strong>in</strong> praktische Ernährungs-Tipps zu übersetzen.<br />

* Bei nachlassender geistiger Leistungsfähig keit<br />

(dementielles Syndrom).<br />

1<br />

2<br />

3<br />

mit 3-fach-Wirkung:<br />

Verbessert die Durchblutung<br />

Erhöht den Sauerstoffgehalt<br />

Stärkt die Nervenzellen<br />

G<strong>in</strong>gium ®<br />

Geistig aktiv. Freude am Leben.<br />

G<strong>in</strong>gium ® <strong>in</strong>tens 120 mg, Filmtabletten: Wirkstoff: G<strong>in</strong>kgo-biloba-<br />

Blätter-Trockenextrakt. Anwendungsgebiete: Sym pto matische<br />

Behandlung von hirnorganisch bed<strong>in</strong>gten geistigen Lei stungse<strong>in</strong>bußen.<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>es therapeutischen Ge samtkonzeptes bei<br />

fortschreitender Abnahme bzw. Verlust erwor bener geistiger<br />

Fähigkeiten mit den Haupt be schwer den: Ge dächtnisstörungen,<br />

Konzentrationsstörun gen, Nieder ge schlagenheit, Schw<strong>in</strong>del,<br />

Ohrensausen, Kopf schmer zen (Vor Be handlungsbeg<strong>in</strong>n sollte geklärt<br />

werden, ob die Krank heitszeichen nicht auf e<strong>in</strong>er spezifisch zu<br />

behandelnden Grund erkrankung beruhen.). Verlängerung der<br />

schmerzfreien Geh strecke bei arterieller Verschlusskrankheit <strong>in</strong><br />

den Glied maßen (Claudicatio <strong>in</strong>termittens im Stadium II<br />

nach FONTAINE) im Rahmen physikalisch-therapeutischer<br />

Maß nahmen. Durch Durchblutungsstörungen<br />

oder altersbed<strong>in</strong>gte Rück bildungsvorgänge<br />

bed<strong>in</strong>gte/r Schw<strong>in</strong>del bzw. Ohr geräusche (unterstützende<br />

Behandlung). Enthält Lactose.<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen<br />

Sie die Packungsbeilage und fragen<br />

Sie Ihren Arzt oder Apotheker!<br />

Mat.-Nr.: 2/51003652<br />

Stand: November 2011,<br />

Hexal AG, 83607<br />

Holzkirchen,<br />

10 | 2013 71<br />

www.hexal.de<br />

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G<strong>in</strong>gium ®<br />

Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker


GESUND BLEIBEN<br />

23:00 h<br />

0:00 h 2:00 h 3:00<br />

Wachzustand<br />

REM-Phase<br />

Phase I<br />

Phase II<br />

Phase III<br />

Phase IV<br />

Schlaf beg<strong>in</strong>nt<br />

Traumschlaf<br />

In den REM-Phasen wird<br />

vor allem geträumt.<br />

Tiefer Schlaf<br />

Mit zunehmendem Alter<br />

erreicht man seltener und<br />

weniger lange die Tiefschlafphasen<br />

III und IV.<br />

Fünf Schlafphasen<br />

In e<strong>in</strong>em Schlaflabor können Experten messen, welche Schlafphasen<br />

man erreicht (siehe oben: waagerechte L<strong>in</strong>ien). Schläft<br />

man gesund, durchläuft man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Nacht alle fünf Phasen,<br />

manche auch mehrmals. In jeder Phase produziert das Gehirn<br />

jeweils sehr typische Gehirnströme, die Ärzte mit e<strong>in</strong>em EEG<br />

als Kurven aufzeichnen. Typisch für die Tiefschlafphase IV s<strong>in</strong>d<br />

z. B. sogenannte Delta-Wellen, die mit ihren wenigen, konstanten<br />

Ausschlägen signalisieren, dass das Gehirn kaum arbeitet.<br />

Das Diagramm oben zeigt die Phasen e<strong>in</strong>es normalen Schlafs.<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

72 10 | 2013


GESUND BLEIBEN<br />

h 4:00 h 5:00 h 6:00 h 7:00 h<br />

Leichter<br />

Schlaf<br />

Typisch für die<br />

Phasen I und<br />

II: Man schläft<br />

Aufwachen<br />

unruhiger, wälzt<br />

sich, knirscht<br />

mit den Zähnen.<br />

Weniger tief<br />

In der zweiten Nachthälfte<br />

erreicht man ke<strong>in</strong>e<br />

Tiefschlafphase mehr.<br />

Endlich<br />

wieder gut<br />

schlafen ...<br />

Das wünscht sich jeder Dritte über 50. Doch gegen<br />

Probleme beim Schlafen kann man etwas tun, sagen<br />

Experten, die unseren Schlaf akribisch analysieren<br />

und wissen, was hilft. Manchmal s<strong>in</strong>d es auch<br />

sehr ungewöhnliche Methoden, wie Leser beweisen.<br />

Warum es Schönheitsschlaf<br />

heißt<br />

oder schlaf dich<br />

gesund? „Ganz e<strong>in</strong>fach. In<br />

der Nacht laufen im Körper<br />

viele wichtige Prozesse<br />

ab: Die Haut erneuert<br />

sich, das Knochenmark<br />

bildet neues Blut,<br />

das Immunsystem neue<br />

Killerzellen, das Gehirn<br />

verarbeitet wichtige Informationen.<br />

Schläft man<br />

dagegen über Tage, sogar<br />

Wochen schlecht, kann<br />

man krank werden“, warnt<br />

der renommierte Schlafmediz<strong>in</strong>er<br />

Michael Feld<br />

aus Köln, „schwache Abwehrkräfte,<br />

Übergewicht<br />

und Depressionen können<br />

die Folge se<strong>in</strong>.“<br />

Doch so weit muss es nicht<br />

kommen. Michael Feld<br />

stellte 10 Tipps zusammen,<br />

die schon vielen Menschen<br />

mit Schlafproblemen<br />

halfen:<br />

10 | 2013<br />

73


GESUND BLEIBEN<br />

1. Möglichst dunkel<br />

Sobald es dunkel ist,<br />

schüttet die Zirbeldrüse<br />

im Gehirn Melaton<strong>in</strong> aus<br />

– e<strong>in</strong> Hormon, das müde<br />

macht. Deshalb: Rolladen<br />

runterlassen oder lichtdichte<br />

Vorhänge vors<br />

Fenster. Muss man nachts<br />

auf Toilette, ke<strong>in</strong>e Festbeleuchtung<br />

anmachen!<br />

2. Für Ruhe sorgen<br />

Straßenlärm oder das<br />

Schnarchen des Partners<br />

– laute Geräusche<br />

verh<strong>in</strong>dern die erholsamen<br />

Tiefschlaf-Phasen.<br />

Selbst wenn man oberflächlich<br />

schläft, registriert<br />

das Unterbewusstse<strong>in</strong><br />

noch den Lärm.<br />

Deshalb Ohr-Stöpsel.<br />

3. Heizung aus<br />

Bei 18, 19 °C schläft man<br />

am besten. S<strong>in</strong>d es über<br />

20 °C wird es dem Körper<br />

so warm, dass man<br />

wach wird bzw. e<strong>in</strong>en<br />

leichteren Schlaf hat.<br />

4. Richtig e<strong>in</strong>leiten<br />

E<strong>in</strong>, besser zwei Stunden<br />

vorm Schlafen zur Ruhe<br />

Die erste Hälfte der<br />

Nacht entscheidet,<br />

wie man sich<br />

morgens fühlt.<br />

kommen, ke<strong>in</strong>e anstrengenden<br />

Arbeiten tätigen,<br />

aber auch ke<strong>in</strong>e aufwühlenden<br />

Telefonate führen.<br />

5. Am Tag bewegen<br />

Kaum etwas macht auf<br />

natürliche Art so müde,<br />

wie sich tagsüber an der<br />

frischen Luft zu bewegen.<br />

Schlafforscher stellten<br />

fest, dass 30 M<strong>in</strong>uten<br />

zügig spazieren gehen<br />

dafür schon genügen.<br />

Ideal ist, wenn man das<br />

bei Tageslicht schafft;<br />

das unterstützt den Tag-<br />

Nacht-Rhythmus.<br />

6. Nur dösen<br />

Mittags auf e<strong>in</strong> Nickerchen<br />

verzichten, weil es<br />

dem Körper abends den<br />

Schlafdruck nimmt.<br />

7. Leichtes essen<br />

Je aufwendiger Magen<br />

und Darm abends verdauen<br />

müssen, umso<br />

unruhiger ist der Schlaf.<br />

8. Atem beachten<br />

Schnarcher bekommen<br />

mit den Jahren häufig<br />

nächtliche Atempausen<br />

(sogenannte Apnoen).<br />

Diese setzen den Körper<br />

jedes Mal erheblich unter<br />

Stress, weil er glaubt zu<br />

ersticken. Tatsächlich<br />

s<strong>in</strong>kt der Sauerstoff-Gehalt<br />

im Blut stark ab. Auf<br />

längere Sicht steigt so<br />

das Risiko für Schlaganfall,<br />

Herz<strong>in</strong>farkt und Depressionen.<br />

Wichtig: von<br />

e<strong>in</strong>em Schlafmediz<strong>in</strong>er<br />

untersuchen lassen!<br />

9. Bitte ohne Bier<br />

Auch wenn Alkohol zunächst<br />

beruhigend wirkt<br />

und müde macht, er blockiert<br />

den Tiefschlaf. Der<br />

Grund: Die Leber muss<br />

auf Hochtouren arbeiten,<br />

um die Prozente aus<br />

dem Blut zu entfernen.<br />

10. Profi fragen<br />

Wer öfter als dreimal pro<br />

Woche länger als drei<br />

Stunden pro Nacht wach<br />

liegt und dies länger als<br />

drei Wochen anhält,<br />

sollte zum Hausarzt oder<br />

zum Schlafmediz<strong>in</strong>er<br />

gehen. Ulla Arens<br />

Dr. Michael Feld<br />

Christiane Staimer<br />

Angelika Domke<br />

Peter Strotmann<br />

Auch ungewöhnliche<br />

Methoden können<br />

beim Schlafen helfen<br />

Dank Globuli aus der Grübelfalle<br />

Sorgen raubten Angelika Domke (53) aus<br />

Berl<strong>in</strong> den Schlaf. Bis sie Homöopathie<br />

und spezielle Osteopathie komb<strong>in</strong>ierte.<br />

„Sorgen, Stress, Streit <strong>in</strong> der Familie – die<br />

Folgen s<strong>in</strong>d bei mir immer dieselben: Ich<br />

kann nicht abschalten; stundenlang liege ich<br />

wach und grübele. Zum Glück habe ich e<strong>in</strong>en<br />

Weg gefunden, den mir e<strong>in</strong> anthroposophischer<br />

Arzt aufgezeigt hat. Statt nur das<br />

Symptom mit e<strong>in</strong>er Schlaftablette zu betäuben,<br />

hilft er mir, me<strong>in</strong> <strong>in</strong>neres Gleichgewicht<br />

wiederherzustellen, also die Ursachen zu<br />

bekämpfen. Zum Beispiel mit „Avena Sativa“-<br />

Globuli, e<strong>in</strong>em homöopathischen Misch-Präparat,<br />

das auf die Nerven, die man willentlich<br />

nicht bee<strong>in</strong>flussen kann, beruhigend und<br />

ausgleichend wirkt. Wenn ich also nach e<strong>in</strong>em<br />

sorgenvollen Tag im Bett liege und spüre,<br />

wie sich das Gedankenkarussell dreht, nehme<br />

ich 15 Kügelchen. Das hilft mir sehr gut.<br />

Zusätzlich hat mir der Arzt zur craniosacralen<br />

Osteopathie geraten. Dabei ertastet<br />

me<strong>in</strong>e Physiotherapeut<strong>in</strong> Ulrike Jahn mit<br />

sanften Griffen vor allem am Kopf und am<br />

Becken die Bewegungen der Flüssigkeit des<br />

Gehirns und im Rückenmark. Spürt sie Blockaden,<br />

löst sie diese mit speziellen Massagegriffen.<br />

Danach fühle ich mich, als wäre ich<br />

gerade aus dem Schlaf erholt aufgewacht.<br />

Das ist zwar ke<strong>in</strong>e Akuthilfe wie die Globuli,<br />

führt aber langfristig zu besserem Schlaf.“<br />

Fotos: Turp<strong>in</strong>/Le Figaro <strong>Magaz<strong>in</strong></strong>e/laif (4), privat (4)<br />

74 10 | 2013


GESUND BLEIBEN<br />

Mit Hightech im Kopfkissen<br />

Schallwellen „s<strong>in</strong>gen“ Christiane Staimer<br />

(62) aus Gleichen abends <strong>in</strong> den Schlaf.<br />

„Fünf Jahre lang schlief ich nur zwei, drei<br />

Stunden pro Nacht. E<strong>in</strong>e furchtbare Zeit. E<strong>in</strong>e<br />

Freund<strong>in</strong> erzählt mir dann vom „Inpulser“-<br />

Kissen, bei dem über Töne die Aktivität des<br />

Gehirns heruntergeschraubt werden soll –<br />

und man e<strong>in</strong>schläft. Kl<strong>in</strong>gt nach Hokuspokus.<br />

Aber wer so verzweifelt ist, probiert alles ...<br />

Anfangs lauschte ich noch gespannt den<br />

sphärischen Klängen; spezielle Melodien und<br />

Töne, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Soundlabor entwickelt<br />

wurden, hieß es <strong>in</strong> der Anleitung. Und das<br />

soll me<strong>in</strong> Schlafzentrum im Gehirn auf<br />

Schlaf programmieren? Ich spürte nichts!<br />

Trotzdem legte ich mich jeden Abend auf<br />

das Kissen. Nach zwei bis drei Wochen änderte<br />

sich tatsächlich etwas: Ich lag zwar immer<br />

noch wach im Bett, aber statt mich darüber<br />

zu ärgern, fühlte ich mich durch die<br />

Klänge jetzt ruhiger und gelassener. Und<br />

dann: Etwa nach e<strong>in</strong>em halben Jahr schlief ich<br />

b<strong>in</strong>nen M<strong>in</strong>uten e<strong>in</strong>, wenn ich auf dem Kissen<br />

lag. Vor allem: Ich schlief sieben Stunden<br />

durch – e<strong>in</strong> unglaubliches Gefühl! Und <strong>in</strong> den<br />

Wochen und Monaten danach normalisierte<br />

sich dank des Kissens me<strong>in</strong> Schlafrhythmus<br />

immer weiter. Mittlerweile schlafe ich sogar<br />

meist ohne akustische Hilfe e<strong>in</strong>.“<br />

E<strong>in</strong>fach das Bett wechseln<br />

Peter Strotmann (57) aus Köln trickst sich<br />

und se<strong>in</strong> Wach-Zentrum nachts selbst aus.<br />

„Das E<strong>in</strong>schlafen war nie me<strong>in</strong> Problem. Erst<br />

wenn ich nachts zur Toilette muss, habe ich<br />

Probleme, wieder <strong>in</strong> den Schlaf zu f<strong>in</strong>den. Ich<br />

probierte alles – und fand durch Zufall me<strong>in</strong>e<br />

eigene 2-Stufen-Methode. Stufe e<strong>in</strong>s: e<strong>in</strong>en<br />

Teelöffel Baldrian-Tropfen nehmen. Etwa 20<br />

M<strong>in</strong>uten danach fühle ich, wie me<strong>in</strong> Körper<br />

tief <strong>in</strong> die Matratze s<strong>in</strong>kt und sich entspannt.<br />

Reicht das nicht, folgt Stufe zwei: Ortswechsel.<br />

Mit me<strong>in</strong>em Bettzeug gehe ich die Treppe<br />

runter, klappe die Schlafcouch im Wohnzimmer<br />

auf und lege mich dort h<strong>in</strong>. Me<strong>in</strong><br />

Körper denkt, dass ich mich ganz neu schlafen<br />

lege. Er ist also auf E<strong>in</strong>-, nicht auf Durchschlafen<br />

gepolt. Klappt fast immer!“<br />

Gutes für die<br />

Gesundheit<br />

In Apotheken und Drogerien gibt<br />

es e<strong>in</strong>e Vielzahl frei verkäuflicher<br />

Medikamente, die gesund halten.<br />

BEKOMMEN SIE GENUG MAGNESIUM?<br />

Zu e<strong>in</strong>em Mangel an Magnesium sollte man es erst<br />

gar nicht kommen lassen. Denn der M<strong>in</strong>eralstoff<br />

ist lebensnotwendig und wird für e<strong>in</strong>e Vielzahl von<br />

Körperfunktionen benötigt. Aber durch e<strong>in</strong>seitige<br />

Gewohnheiten bei der Ernährung, ausgelaugte<br />

Böden <strong>in</strong> der Landwirtschaft sowie Prozesse <strong>in</strong> der<br />

Lebensmittel-Industrie (Stichwort: weißes Mehl,<br />

rieselfähig gemachtes Speisesalz) ist heute e<strong>in</strong>e<br />

ausreichende Versorgung mit Magnesium bei vielen<br />

Menschen nicht immer gewährleistet.<br />

Kommt dann noch e<strong>in</strong> erhöhter Magnesiumbedarf<br />

h<strong>in</strong>zu, etwa durch die E<strong>in</strong>nahme von Medikamenten,<br />

starkes Schwitzen oder durch Stress, führt das bei<br />

Älteren mit der Zeit häufig zu e<strong>in</strong>em Mangel an<br />

Magnesium. E<strong>in</strong> solcher Mangel kann sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

großen Vielfalt von Beschwerden äußern, darunter<br />

Waden- und Zehenkrämpfe, Verspannungen <strong>in</strong><br />

Nacken, Schulter und Rücken, Lidzucken, Nervosität,<br />

<strong>in</strong>nere Unruhe, Kopf- und Herzschmerzen.<br />

Doch e<strong>in</strong> Magnesium-Mangel lässt sich mediz<strong>in</strong>isch<br />

sehr gut behandeln. Dazu werden 120 bis 365 mg Magnesium<br />

täglich empfohlen. Ideal ist, diese Menge auf<br />

2 bis 3 E<strong>in</strong>nahmen pro Tag zu verteilen, da der Körper<br />

mehrere kle<strong>in</strong>ere Magnesium-Gaben besser aufnehmen<br />

und verwerten kann als e<strong>in</strong>e hohe Dosis.<br />

Alle Magnesium Verla-Arzneimittel s<strong>in</strong>d für diesen<br />

Zweck optimal geeignet, denn sie s<strong>in</strong>d optimal dosiert,<br />

beseitigen zuverlässig den Magnesiummangel und s<strong>in</strong>d<br />

gut verträglich. Magnesium Verla-Arzneimittel gibt es<br />

als Dragées, pulverförmiges Konzentrat <strong>in</strong> praktischen<br />

Beutelchen,<br />

als Brausetabletten<br />

und<br />

Kautabletten,<br />

sodass jeder<br />

se<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuell<br />

passende<br />

Darreichungsform<br />

f<strong>in</strong>det.


GESUND BLEIBEN<br />

Die besten Gespräche führt man<br />

mit sich selbst. Psychologen<br />

würden diesen Satz sofort<br />

unterschreiben. Denn, auch<br />

wenn sich viele, vor allem Ältere,<br />

für Selbstgespräche genieren<br />

– der Dialog mit sich selbst ist<br />

die beste Art, Gedanken zu<br />

sortieren und Probleme zu lösen.<br />

Neulich vor dem Geldautomaten:<br />

die Geheimzahl?<br />

„3984? Ne<strong>in</strong>, die war’s nicht.<br />

3948? Auch falsch. Ach stimmt ja,<br />

4839, die war’s …“ Und dann plötzlich<br />

die Erkenntnis: Du hast ja laut<br />

vor dich h<strong>in</strong> gemurmelt. E<strong>in</strong> beschämter<br />

Blick zur Seite. Hat’s jemand mitbekommen?<br />

Schließlich will man<br />

nicht als Kauz gelten, der <strong>in</strong> der Öffentlichkeit<br />

mit sich selbst redet …<br />

„Dabei s<strong>in</strong>d Selbstgespräche völlig<br />

normal“, beruhigt die Mannheimer<br />

Psycholog<strong>in</strong> Doris Wolf, „sie<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Werkzeug des Denkens, das<br />

wir automatisch und unentwegt benutzen.“<br />

Und Prof. Jens Kle<strong>in</strong>ert von<br />

der Deutschen Sporthochschule<br />

Köln ergänzt: „Spitzensportler tra<strong>in</strong>ieren<br />

solche Selbstgespräche regelrecht,<br />

um sich neu anzuspornen.“<br />

Doch Selbstgespräche zu führen,<br />

gilt immer noch als merkwürdig.<br />

Und das, obwohl Experten wie Doris<br />

Wolf und Prof. Jens Kle<strong>in</strong>ert<br />

längst herausgefunden haben, dass<br />

der Dialog mit sich Vorteile br<strong>in</strong>gt:<br />

Reden<br />

Sie<br />

mehr –<br />

mit<br />

sich!<br />

Siehst du<br />

gut aus! Ego-<br />

Komplimente<br />

stärken das<br />

Selbstbewusstse<strong>in</strong>.<br />

76 10 | 2013


Fotos: Getty Images, privat (2)<br />

• Er hilft dem Gedächtnis auf die<br />

Sprünge („An den Gelierzucker für<br />

die Aprikosenmarmelade denken!“),<br />

• bewertet das gerade Gehörte<br />

(„Diese Frau hat e<strong>in</strong>fach ke<strong>in</strong> Glück<br />

mit Männern“),<br />

• macht Gefühlen Luft („Wenn ich<br />

nur diesen blöden Putztag schon<br />

h<strong>in</strong>ter mir hätte“).<br />

In aller Regel bleibt diese <strong>in</strong>nere<br />

Talkshow unhörbar für andere,<br />

weil wir uns dies im Lauf des Erwachsenwerdens<br />

abtra<strong>in</strong>iert haben.<br />

K<strong>in</strong>der dagegen gehen mit Selbstgesprächen<br />

viel unbefangener um.<br />

Sie fiebern vernehmbar mit beim<br />

Anhören der Märchenkassette oder<br />

brabbeln beim B<strong>in</strong>den der Schnürsenkel<br />

vor sich h<strong>in</strong>. Psychologen der<br />

George-Mason-Universität <strong>in</strong> Fairfax<br />

(USA) fanden heraus, dass<br />

Selbstgespräche K<strong>in</strong>dern helfen,<br />

sich besser darauf zu konzentrieren,<br />

was sie gerade tun.<br />

Und genau dieses laute Vor-sichh<strong>in</strong>-Sprechen<br />

können auch Erwachsene<br />

nutzen. „Es hilft, die Aufmerksamkeit<br />

zu lenken. Probleme lassen<br />

sich e<strong>in</strong>facher lösen, wenn man sich<br />

die nötigen Schritte laut vorsagt“,<br />

weiß die Psycholog<strong>in</strong> und Autor<strong>in</strong><br />

Die Gedanken ordnen<br />

Ist das<br />

noch<br />

normal?<br />

Achtung, bei<br />

diesen Warnsignalen<br />

können<br />

Selbstgespräche<br />

auf Krankheiten<br />

wie Schizophrenie,<br />

Depressionen<br />

und Demenz<br />

h<strong>in</strong>weisen:<br />

Wenn andere<br />

Stimmen als die<br />

eigene mit e<strong>in</strong>em<br />

reden, etwa<br />

Verstorbene.<br />

Man immer<br />

und immer wieder<br />

die gleichen<br />

D<strong>in</strong>ge sagt.<br />

Man laut <strong>in</strong><br />

der Öffentlichkeit<br />

schimpft<br />

und gestikuliert.<br />

Wichtig!<br />

Bemerkt man<br />

solche Warnsignale<br />

bei sich<br />

oder wird von<br />

anderen darauf<br />

aufmerksam<br />

gemacht, dann<br />

dr<strong>in</strong>gend zum<br />

Hausarzt gehen.<br />

Doris Wolf („Gefühle verstehen. Probleme<br />

bewältigen: E<strong>in</strong>e Gebrauchsanleitung<br />

für unsere Gefühle“, PAL<br />

Verlag, 14,80 Euro). Das heißt beispielsweise:<br />

Wer sich beim kniffligen<br />

Programmieren der neuen TV-Fernbedienung<br />

alles vorsagt, kommt besser<br />

und schneller voran. Doris Wolf:<br />

„Auf diese Weise nutzt man e<strong>in</strong>en<br />

extra Kanal, nämlich das Ohr, um<br />

im Gehirn das nötige Areal für Logik<br />

und Verständnis zu erreichen.“<br />

Doch nicht nur bei logischen<br />

D<strong>in</strong>gen helfen Selbstgespräche.<br />

„Richtig gut tun sie, wenn man sich<br />

selbst se<strong>in</strong>er Gefühle klar werden<br />

möchte“, sagt Doris Wolf. „Natürlich<br />

hilft es auch, Sorgen oder Gefühle<br />

mit dem Partner<br />

oder guten Freunden zu<br />

besprechen. Doch der<br />

wichtigste Schritt ist, mit<br />

sich selbst zu klären, wie<br />

man zu den D<strong>in</strong>gen steht.“<br />

Es gibt viele weitere Situationen,<br />

<strong>in</strong> denen Selbstgespräche<br />

nützlich s<strong>in</strong>d:<br />

• Entscheidungen treffen:<br />

Soll man sich die neue Küche<br />

leisten, obwohl die<br />

alte eigentlich noch <strong>in</strong><br />

Ordnung ist? Hier hilft e<strong>in</strong><br />

Selbstgespräch, <strong>in</strong> dem<br />

Pro und Kontra abgewogen<br />

werden.<br />

• Stress abbauen: Selbstgespräche<br />

helfen, negative<br />

Gefühle loszuwerden.<br />

Wer sich zum Beispiel<br />

über e<strong>in</strong>e Verkäufer<strong>in</strong> ärgert,<br />

kommt mit e<strong>in</strong>em<br />

Satz wie „Schlimm, wenn<br />

Menschen ihre schlechte<br />

Laune an anderen auslassen<br />

– das mache ich besser!“<br />

rasch über das Frusterlebnis<br />

h<strong>in</strong>weg.<br />

• Mut zusprechen: Selbstgespräche<br />

wirken <strong>in</strong> heiklen Situationen beruhigend,<br />

etwa vor e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>griff<br />

beim Arzt, beispielsweise: „Me<strong>in</strong><br />

Gynäkologe ist e<strong>in</strong> Profi, der hat das<br />

schon tausendmal gemacht.“<br />

• Leistung steigern: Als akustisches<br />

„Schulter-Klopfen“ motivieren Selbstgespräche.<br />

Wer sich mit den richtigen<br />

Formeln anfeuert, steigert so<br />

Ausdauer, Konzentration, Ehrgeiz.<br />

Sich selbst stark reden<br />

Vor allem Profisportler nutzen diese<br />

Art Selbstgespräche sehr gezielt.<br />

Der Tennisspieler Tommy Haas<br />

spricht beispielsweise regelmäßig<br />

<strong>in</strong> Satzpausen mit sich selbst. Dann<br />

schimpft und analysiert er und feuert<br />

sich an. „Spitzensportler tra<strong>in</strong>ieren<br />

solche Selbstgespräche regelrecht“,<br />

sagt der Sportpsychologe<br />

Prof. Jens Kle<strong>in</strong>ert von der Deutschen<br />

Sporthochschule Köln. „In<br />

Ausdauerdiszipl<strong>in</strong>en wie Radfahren<br />

können Selbstgespräche kurz vor<br />

dem Ziel neu anspornen.“ Beim Golf<br />

oder Tennis, wo komplexe motorische<br />

Techniken besondere Rollen<br />

spielen, helfen Selbstgespräche à<br />

la „Arm nach vorne strecken, Schulter<br />

nach oben schieben“, die Bewegungsfolgen<br />

exakt e<strong>in</strong>zuüben und<br />

im Unterbewusstse<strong>in</strong> zu verankern.<br />

Von den genannten Effekten profitieren<br />

aber auch Gelegenheitssportler,<br />

etwa um den <strong>in</strong>neren<br />

Schwe<strong>in</strong>ehund auszutricksen. „Sagen<br />

Sie sich schon morgens, heute<br />

Abend gehe ich zum Walk<strong>in</strong>g-Treff“,<br />

rät Prof. Kle<strong>in</strong>ert. Oder wenn man<br />

schon unterwegs ist: „Heute fällt es<br />

mir schwer, me<strong>in</strong>e Runde zu schaffen,<br />

aber ich ziehe es durch, weil ich<br />

mich danach toll fühlen werde.“<br />

Doris Wolf praktiziert als Psycholog<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> Mannheim. Prof. Jens<br />

Kle<strong>in</strong>ert lehrt und forscht an der<br />

Deutschen Sporthochschule Köln.<br />

„Ich höre mich gerne<br />

reden. Es ist e<strong>in</strong>es me<strong>in</strong>er<br />

größten Vergnügen.“<br />

Oscar Wilde, irischer Schriftsteller<br />

10 | 2013<br />

77


GESUND BLEIBEN<br />

Gutes Bauchgefühl<br />

Ballaststoffe, viel tr<strong>in</strong>ken – das br<strong>in</strong>gt die Verdauung <strong>in</strong> Schwung. Aber<br />

wussten Sie, dass es auch spezielle Übungen gibt, die Wunder wirken?<br />

a<br />

1<br />

<strong>Sanft</strong> massieren<br />

Auf den Rücken legen, Füße aufstellen. Langsam im<br />

Uhrzeigers<strong>in</strong>n den Bauch um den Nabel herum massieren.<br />

Dabei ruhig und gleichmäßig atmen. 2 M<strong>in</strong>uten.<br />

b<br />

4<br />

Rumpf heben und senken<br />

Bauchlage, Be<strong>in</strong>e und Arme lang strecken, Stirn<br />

am Boden (a). Bauchnabel etwas e<strong>in</strong>ziehen. Beim<br />

Ausatmen Oberkörper etwas heben, kurz halten (b), beim<br />

E<strong>in</strong>atmen wieder ablegen. 10 bis 12 Mal wiederholen.<br />

2<br />

Rad fahren <strong>in</strong> der Luft<br />

Rückenlage, Hände liegen neben dem Po. Bauchnabel<br />

etwas e<strong>in</strong>ziehen, sodass der untere Rücken<br />

(Lendenwirbel) den Boden berührt. In der Luft Rad fahren.<br />

Wichtig: Dabei ruhig und gleichmäßig atmen. 2 M<strong>in</strong>uten.<br />

a<br />

b<br />

3<br />

Bauch e<strong>in</strong>ziehen<br />

Auf alle viere gehen, Rücken gerade. Vollkommen<br />

ausatmen, dann Bauch schnell e<strong>in</strong>ziehen und<br />

ebenso fix wieder vorschnellen lassen. E<strong>in</strong>ige Mal wiederholen,<br />

erst dann wieder tief e<strong>in</strong>atmen. Insgesamt 10 Mal.<br />

5<br />

Be<strong>in</strong>e heranziehen<br />

Auf den Po setzen, Fußsohlen flach aufstellen,<br />

Rücken gerade halten, Blick nach vorn. Be<strong>in</strong>e<br />

unterhalb der Knie umfassen (a).<br />

Be<strong>in</strong>e <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er langsamen, fließenden<br />

Bewegung zur Brust ziehen,<br />

kurz verweilen (b). Be<strong>in</strong>e ruhig<br />

wieder zurückführen. Währenddessen<br />

tief und gleichmäßig<br />

atmen. 2 M<strong>in</strong>uten.<br />

MORGENS<br />

ÜBEN<br />

Besonders gut wirken<br />

die Übungen <strong>in</strong> der Früh.<br />

Vorher e<strong>in</strong> großes Glas<br />

nicht zu kaltes Wasser<br />

tr<strong>in</strong>ken. Erst dann<br />

frühstücken.<br />

Illustrationen: Mareile Busse<br />

78 10 | 2013


Erleben<br />

In Nürnberg dem Urahnen auf der Spur > S. 80 Warum Juliane Köhler<br />

am liebsten Bäuer<strong>in</strong> wär’ > S. 86 Angelika Euler sucht die Idylle von e<strong>in</strong>st > S. 90<br />

Jetzt <strong>in</strong>s<br />

Museum<br />

Slapstick <strong>in</strong><br />

Wolfsburg<br />

Lachen im<br />

Kunstmuseum:<br />

Laurel, Hardy,<br />

Chapl<strong>in</strong>, Keaton<br />

Credo <strong>in</strong><br />

Paderborn<br />

Grandiose<br />

Ausstellung zeigt<br />

Christianisierung<br />

Europas <strong>in</strong> drei<br />

Museen.<br />

Nordische Maler<br />

<strong>in</strong> München<br />

Wunderschöne<br />

Stimmung mit<br />

Licht (Hypo-<br />

Kunsthalle)<br />

Foto: ullste<strong>in</strong> bild<br />

Verschroben, eigens<strong>in</strong>nig, lebensklug: Diesen Typ Mann verkörpert Matthias Habich<br />

überzeugend wie ke<strong>in</strong> zweiter Schauspieler. Mit se<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven, e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glichen<br />

Art zieht der 73-Jährige auch <strong>in</strong> „Der Geschmack von Apfelkernen“ jeden <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Bann – und verrät als „Herr Lexow“ der jungen Iris (Hannah Herzsprung) Dunkles<br />

über die Vergangenheit ihrer Großmutter. Im K<strong>in</strong>o ab 26. 9.<br />

der wundervolle roman von kathar<strong>in</strong>a hagena stand 2008 mehrere wochen auf den<br />

bestseller-listen: „der geschmack von apfelkernen“. k & w, 16,95 Euro.<br />

10 | 2013<br />

79


KAISER-BASTION<br />

ÜBER DER ALTSTADT<br />

Die Nürnberger Burg<br />

diente allen Kaisern und<br />

Königen des Heiligen<br />

Römischen Reiches<br />

zeitweilig als Residenz.<br />

80<br />

10 | 2013


ERLEBEN<br />

WO<br />

DÜRER<br />

MEINEN VERWANDTEN<br />

MALTE<br />

Kaiserstadt, mittelalterliches Schatzkästchen, aber auch Ort der<br />

Reichsparteitage – es gibt kaum e<strong>in</strong>e Stadt, die so viel Geschichte bietet<br />

wie Nürnberg. Bett<strong>in</strong>a W<strong>in</strong>terfeld entdeckte <strong>in</strong> der fränkischen<br />

Metropole aber noch etwas anderes: e<strong>in</strong>en Mann aus ihrer Familie,<br />

der sogar mit Albrecht Dürer befreundet war.<br />

10 | 2013<br />

81


ERLEBEN<br />

LEBEN<br />

ZWISCHEN<br />

DÜRER-HAUS UND<br />

NATIONALMUSEUM<br />

1 Neues Museum: H<strong>in</strong>ter<br />

100 Metern Glasfassade<br />

verbirgt sich moderne<br />

Kunst der Extraklasse.<br />

2 Bierlokal Barfüßer: Im<br />

ursprünglichen Kornhaus<br />

trifft deftige Nürnberger<br />

Bratwurst-Suppe auf<br />

süffiges Schwarzbier.<br />

3 Herr<strong>in</strong> im Dürer-Haus:<br />

Gisela Brandstätter <strong>in</strong> ihrer<br />

Rolle als Agnes Dürer.<br />

4 Das „Paar auf Weltkugeln“<br />

von Stephan Balkenhol<br />

genießt den Blick aus<br />

dem Neuen Museum.<br />

5 Dürer erstrahlt bei der<br />

Kunst-Aktion „Blaue Nacht“<br />

<strong>in</strong> neuem Licht.<br />

6 Entspannend: der Biergarten<br />

Wöhrder Wiese.<br />

7 Germanisches Nationalmuseum:<br />

Das größte<br />

deutsche Museum für<br />

Kunst- und Kulturgeschichte<br />

beherbergt 1,2 Mio. Stücke.<br />

1<br />

2<br />

4 5<br />

6<br />

82<br />

10 | 2013


W<br />

3<br />

ETWAS ALTES,<br />

EINE PRISE NEUES<br />

& VIEL LEBEN:<br />

WO WIRD SONST<br />

GESCHICHTE<br />

& MODERNE<br />

SO EINDRUCKSVOLL<br />

VERBUNDEN?<br />

7<br />

Die Kopie wanderte <strong>in</strong> den<br />

Keller me<strong>in</strong>es Bruders<br />

Wirklich e<strong>in</strong> schöner Mann war er“,<br />

sagt me<strong>in</strong>e Mutter und rührt versonnen<br />

<strong>in</strong> ihrer Tasse Tee. Sie hat e<strong>in</strong>e<br />

Schwäche für gut aussehende Männer,<br />

auch jetzt noch, mit 90. Me<strong>in</strong><br />

Vater hört dann immer sehr genau<br />

h<strong>in</strong> und holt schon tief Luft, während<br />

me<strong>in</strong>e Brüder und ich uns wissend<br />

angr<strong>in</strong>sen: Gleich geht’s los, gleich<br />

platzt er vor Eifersucht – mit 94!<br />

Doch der Mann, von dem me<strong>in</strong>e<br />

Mutter schwärmt, ist ke<strong>in</strong> Ex-Verehrer.<br />

Ke<strong>in</strong>er dieser Schönl<strong>in</strong>ge, deren<br />

verme<strong>in</strong>tliche Vortrefflichkeit seit<br />

gut e<strong>in</strong>em halben Jahrhundert dafür<br />

sorgt, dass die Ehe me<strong>in</strong>er Eltern nie<br />

langweilig wird. Diesmal kann sich<br />

me<strong>in</strong> Vater entspannt zurücklehnen.<br />

Geht es doch um e<strong>in</strong>en Mann, der<br />

schon seit e<strong>in</strong>em halben Jahrtausend<br />

unter der Erde liegt: Hieronymus<br />

Holzschuher (1469 bis 1529),<br />

Nürnberger Kaufmann und Ratsherr<br />

– und Urahn me<strong>in</strong>er Mutter. Warum<br />

sie sich gerade jetzt an Hieronymus<br />

er<strong>in</strong>nert? Ke<strong>in</strong>e Ahnung.<br />

Jedenfalls h<strong>in</strong>g der e<strong>in</strong>drucksvolle,<br />

graue Löwenkopf des Urahns<br />

viele, viele Jahre bei uns im Wohnzimmer<br />

<strong>in</strong> Mönchengladbach. Leider<br />

nicht das 51 mal 37 Zentimeter große<br />

Orig<strong>in</strong>al, welches Dürer vor fast 500<br />

Jahren mit Öl auf L<strong>in</strong>denholz malte.<br />

Sondern nur e<strong>in</strong>e von 20 Kopien,<br />

10 | 2013<br />

83


ERLEBEN<br />

die me<strong>in</strong>e Ururgroßmutter mütterlicherseits<br />

hatte anfertigen lassen.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs nicht wie das Orig<strong>in</strong>al <strong>in</strong><br />

Öl. Die 20 Repliken waren allesamt<br />

e<strong>in</strong>farbige Kupferstiche. Doch vor e<strong>in</strong><br />

paar Jahren war das Bild plötzlich<br />

verschwunden. Woh<strong>in</strong>? „In den Keller<br />

de<strong>in</strong>es Bruders Andreas“, weiß me<strong>in</strong>e<br />

Mutter. Dem hatten me<strong>in</strong>e Eltern den<br />

Kupferstich tatsächlich vererbt. Aber<br />

bislang hat sich noch ke<strong>in</strong> geeigneter<br />

Platz <strong>in</strong> Andreas’ Domizil <strong>in</strong> Bayern<br />

f<strong>in</strong>den lassen. Schade.<br />

Aus irgende<strong>in</strong>em Grund wecken<br />

die Gespräche über Hieronymus, se<strong>in</strong><br />

Dürer-Porträt und über se<strong>in</strong> Leben jedoch<br />

me<strong>in</strong>e Neugier. Zumal ich noch<br />

nie <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Heimat Nürnberg war.<br />

Zeit also für e<strong>in</strong>e Stippvisite im e<strong>in</strong>stigen<br />

Schatzkästchen des mittelalterlichen<br />

Deutschlands. Doch zuerst die<br />

Fakten: Wer war dieser Hieronymus,<br />

me<strong>in</strong> Urahn? Er gehörte im 16. Jahrhundert<br />

zu den e<strong>in</strong>flussreichen Patriziern<br />

im Rat der Freien Reichsstadt.<br />

Und Nürnbergs bekanntester Sohn,<br />

Mutters Temperament<br />

funkelt aus se<strong>in</strong>en Augen<br />

das Malergenie Albrecht Dürer (1471<br />

bis 1528), hat e<strong>in</strong>ige Ehrenmänner<br />

se<strong>in</strong>er Heimat porträtiert, darunter<br />

1526 me<strong>in</strong>en Ahnherrn.<br />

Die Spurensuche beg<strong>in</strong>nt dort, wo<br />

me<strong>in</strong> backenbärtiger Vorfahr Modell<br />

saß: im Dürer-Haus, e<strong>in</strong>em hutzeligen<br />

Fachwerkbau mit Butzenscheiben direkt<br />

am Tiergärtnertor. Hier waren<br />

Wohnung und Werkstatt des Renaissance-Künstlers<br />

untergebracht. Von<br />

den Bomben, die im 2. Weltkrieg 90<br />

Prozent der Altstadt zerstörten, blieb<br />

das Haus verschont. „Nachbarn haben<br />

damals das Feuer gelöscht“, erzählt<br />

Gisela Brandstätter, die heute<br />

im Kostüm von Dürers Frau Agnes<br />

durch das Museum im Dürer-Haus<br />

Man sieht es den Nasenspitzen an – Hieronymus<br />

Holzschuher und Bett<strong>in</strong>a W<strong>in</strong>terfeld<br />

s<strong>in</strong>d tatsächlich verwandt. Nicht nur<br />

wegen ihres Urahns nennt die Autor<strong>in</strong><br />

Nürnberg „Stadt der schönen Männer“.<br />

führt. Die 57-Jährige zeigt auch die<br />

Druckerei, <strong>in</strong> der immer noch Kupferstiche<br />

hergestellt werden. „E<strong>in</strong> toller<br />

Job“, begeistert sie sich, „denn als<br />

Farblithograf<strong>in</strong> und Grafikdesigner<strong>in</strong><br />

lernte ich selbst noch die alten Drucktechniken<br />

kennen ...“<br />

Doch bei den letzten Worten höre<br />

ich schon nicht mehr h<strong>in</strong>. Denn plötzlich<br />

stehe ich ihm Auge <strong>in</strong> Auge gegenüber,<br />

Hieronymus, me<strong>in</strong>em<br />

Vorfahren. Erstmals nach fast vier<br />

Jahrzehnten. E<strong>in</strong> energischer Mann<br />

<strong>in</strong> den besten Jahren schaut mir aus<br />

e<strong>in</strong>em Pelzkragen entgegen. Und ich<br />

beg<strong>in</strong>ne zu ahnen, woher me<strong>in</strong>e Mutter<br />

ihr Temperament hat. Aber was<br />

ist das? Geht mit mir jetzt etwa das<br />

Stammbaumfieber durch oder verfolgen<br />

mich Hieronymus’ hellwache,<br />

von Schlupflidern verhangene Augen<br />

durch den Raum?<br />

Dann lese ich die Tafel neben dem<br />

Bild: Holzschuher war tatsächlich mit<br />

Dürer befreundet. Und geme<strong>in</strong>sam<br />

heckten sie wohl die Idee aus, Hieronymus<br />

dem Betrachter direkt <strong>in</strong> die<br />

Augen sehen zu lassen. Damals e<strong>in</strong>e<br />

Seltenheit. Doch für längeren Blickkontakt<br />

mit Hieronymus bleibt ke<strong>in</strong>e<br />

Zeit, denn Gisela Brandstätter <strong>in</strong> ihrer<br />

Rolle als Agnes Dürer fordert me<strong>in</strong>e<br />

Aufmerksamkeit. Kostümiert mit<br />

Hausfrauenhaube und dickem Schlüsselbund<br />

am Gürtel plaudert die historische<br />

Agnes im breiten Fränkisch aus<br />

dem Nähkästchen ihrer Künstlerehe.<br />

Sie klagt über das „Gewerch“, das<br />

ständige Kommen und Gehen <strong>in</strong> der<br />

Tenne. Und sie erzählt, wie ihr Malergatte<br />

e<strong>in</strong>es Tages e<strong>in</strong>en Affen nach<br />

Hause brachte, den er Gauklern auf<br />

dem Markt abgekauft hatte. Oder wie<br />

der Hase, das Motiv se<strong>in</strong>er berühmten<br />

Naturstudie, später gut gespickt im<br />

Kochtopf landete. „Ist Albrecht nicht<br />

e<strong>in</strong> ansehnlicher Mann?“, fragt sie<br />

vor Dürers lockigem, Jesus ähnlichem<br />

Selbstporträt. Und verweist im Gegenzug<br />

stolz auf ihre Schreib- und<br />

Rechenkünste. Ke<strong>in</strong> Zweifel: Albrecht<br />

war das Genie, aber Agnes verstand<br />

sich aufs Geschäft. Und so bot<br />

sie stets auf Nürnbergs Hauptmarkt<br />

die Druckgrafiken ihres Mannes feil<br />

– dort, wo heute die Herbstsonne an<br />

den Ständen die frische Apfelernte<br />

besche<strong>in</strong>t und Bratwurststände mit<br />

„drei im Weggla“ (drei Nürnberger<br />

Würstchen im Brötchen) locken.<br />

Im Mittelalter<br />

Hauptverkehrsader<br />

Richtung<br />

Frankfurt – die<br />

Straße durch den<br />

Tiergärtnerturm<br />

<strong>in</strong> der Altstadt.<br />

84 10 | 2013


Kaiserburg<br />

Fotos: Tobias Gerber (4), Gerhard Westrich (4), Gerald Hänel/alle laif, privat (2); Karte: Mareile Busse<br />

Weit weniger geschäftstüchtig<br />

zeigte sich me<strong>in</strong>e Ururgroßmutter.<br />

Denn sie verkaufte das Orig<strong>in</strong>al-Porträt<br />

Hieronymus Holzschuhers Ende<br />

des 19. Jahrhunderts für nur wenige<br />

Tausend Reichsmark an die damalige<br />

Preußische Nationalgalerie.<br />

Heute hängt es <strong>in</strong> der Gemäldegalerie<br />

der Staatlichen Museen<br />

zu Berl<strong>in</strong>. Der Herr, dem ich<br />

im Nürnberger Dürer-Haus <strong>in</strong> die Augen<br />

blickte – auch nur e<strong>in</strong>e Replik.<br />

Wo sich weitere Spuren me<strong>in</strong>es<br />

Urahns f<strong>in</strong>den? Verbürgt ist, dass Hieronymus<br />

genau wie die Vorfahren<br />

se<strong>in</strong>er reichen Patrizierfamilie regelmäßig<br />

zu großen Festen <strong>in</strong> der Nürnberger<br />

Kaiserburg geladen wurde.<br />

Das Wahrzeichen der Stadt ist noch<br />

immer e<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>druckende Kulisse<br />

mittelalterlicher Baukunst – mit ihrer<br />

Doppelkapelle aus der Romanik,<br />

dem Tiefen Brunnen, der 47 Meter<br />

<strong>in</strong> die Tiefe reicht, dem S<strong>in</strong>nwellturm,<br />

der e<strong>in</strong>en atemberaubenden<br />

Blick über die Altstadt freigibt. Hier,<br />

<strong>in</strong> den Grenzen der heutigen Nürnberger<br />

Altstadt, hielt sich Hieronymus<br />

zeitlebens auf – mit kurzen Unterbrechungen.<br />

E<strong>in</strong> knappes Jahrzehnt<br />

studierte er <strong>in</strong> Ingolstadt und Padua<br />

(Italien) Jura, ehe es ihn mit Ende<br />

zwanzig zurück <strong>in</strong> die Heimat trieb.<br />

In den kopfste<strong>in</strong>gepflasterten Gassen<br />

rund um die Sebalduskirche, wo heute<br />

viele Mode- und Schmuckdesigner<br />

ihre Läden haben, erstanden Dorothea<br />

und Hieronymus Holzschuher<br />

Wo heute Modeläden s<strong>in</strong>d,<br />

kaufte Hieronymus We<strong>in</strong><br />

die D<strong>in</strong>ge für ihren täglichen Bedarf.<br />

Am We<strong>in</strong>markt etwa, wo jetzt Michaela<br />

Mathibe bunte Kissen und Schals<br />

schneidert („alles Unikate aus Naturfasern“),<br />

kaufte der Herr des Hauses<br />

se<strong>in</strong>en fränkischen Rotwe<strong>in</strong>. Und e<strong>in</strong><br />

paar Meter weiter, wo André Schneider<br />

heute flippige Mode anbietet, hol-<br />

WESTTORGRABEN<br />

Dürer-Haus<br />

Sebalduskirche<br />

Spielzeugmuseum<br />

Elisabethkirche<br />

Germanisches<br />

Nationalmuseum<br />

FRAUENTORGRABEN<br />

Rathausplatz<br />

Pegnitz<br />

Kunsthalle<br />

KÖNIGSTORGRABEN<br />

Mittelalter-Perle an der Pegnitz<br />

Nürnbergs Altstadt, e<strong>in</strong>gefasst von den<br />

Resten der Stadtmauer-Anlagen am Westtorund<br />

Königstorgraben, ist bis <strong>in</strong> den letzten<br />

W<strong>in</strong>kel h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> authentisch geblieben. Kaum<br />

e<strong>in</strong>e deutsche Großstadt wirkt so beschaulich<br />

und sympathisch. Den besten Überblick über<br />

die gerade mal 3 x 3 Kilometer große Altstadt<br />

bietet die Kaiserburg im Nordwesten.<br />

te Dorothea Brot und Fleisch für ihren<br />

Ehemann. In Schneiders Boutique<br />

hängt e<strong>in</strong>e alte Stadtansicht. „Vor<br />

dem Krieg muss Nürnberg wunderschön<br />

gewesen se<strong>in</strong>“, sagt der Designer<br />

wehmütig. Heute hadert er oft:<br />

„Ich vermisse hier e<strong>in</strong>e der historischen<br />

Stadt ebenbürtige moderne<br />

Ästhetik“, sagt er und spielt damit<br />

auf das oft etwas sachlich anmutende<br />

Gesicht vieler Straßenzüge an: e<strong>in</strong>e<br />

Mischung aus schlichten 50er-Jahre-<br />

Häusern mit vere<strong>in</strong>zelten historischen<br />

Bauten dazwischen.<br />

E<strong>in</strong>er, der dies hätte ändern können,<br />

wurde vor wenigen Monaten im<br />

Neuen Museum Nürnbergs gefeiert.<br />

Dort zeigte e<strong>in</strong>e Ausstellung die<br />

Werke des Star-Architekten Helmut<br />

Jahn. Mit futuristischen Flughäfen,<br />

Büro- und Messetürmen wurde der<br />

Deutsch-Amerikaner weltberühmt.<br />

Nur <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Heimat Nürnberg<br />

durfte er nicht bauen. E<strong>in</strong> Bürgerentscheid<br />

blockierte <strong>in</strong> den 1990er-<br />

Jahren se<strong>in</strong>en Entwurf für den August<strong>in</strong>erhof:<br />

zu viel Glas, zu viel<br />

Metall. Viele Nürnberger bedauern<br />

das heute. „Architektur muss nach<br />

vorne schauen, sonst säßen wir noch<br />

<strong>in</strong> Erdhöhlen“, pflichtet Karola<br />

Gärtner dem Credo Helmut<br />

Jahns bei. M<strong>in</strong>destens ebenso<br />

wichtig f<strong>in</strong>det es die Kulturhistoriker<strong>in</strong>,<br />

dass sich die e<strong>in</strong>stige<br />

„Stadt der Reichsparteitage“ offensiv<br />

mit ihrer NS-Vergangenheit<br />

ause<strong>in</strong>andersetzt. Im Justizgebäude,<br />

wo nach Ende des 2. Weltkriegs<br />

die „Nürnberger Prozesse“ gegen nationalsozialistische<br />

Kriegsverbrecher<br />

stattfanden, ist heute e<strong>in</strong>e Informationsstätte<br />

e<strong>in</strong>gerichtet worden. Mit<br />

Filmen, Computer-Präsentationen<br />

und Fotos wird anschaulich über die<br />

Zeit von 1933 bis 1945 und ihre Folgen<br />

<strong>in</strong>formiert. Den Schwurgerichtssaal<br />

600, <strong>in</strong> dem sich die Angeklagten<br />

damals verantworten mussten,<br />

möchte die Stadt jetzt als Schauplatz<br />

der Weltgeschichte unter den Schutz<br />

des Unesco-Weltkulturerbes stellen<br />

lassen. Die Chancen dafür stehen angeblich<br />

gut, heißt es.<br />

Ähnlich gut s<strong>in</strong>d die Chancen, unsere<br />

familieneigene Kopie vom Hieronymus-Bild<br />

<strong>in</strong> den Wirren des brüderlichen<br />

Kellers wiederzuf<strong>in</strong>den. „Aber<br />

egal, ob Andreas es nun sucht und<br />

f<strong>in</strong>det – die Er<strong>in</strong>nerung an Hieronymus<br />

lebt <strong>in</strong> unseren Herzen weiter“,<br />

me<strong>in</strong>t me<strong>in</strong>e Mutter. Und ich nicke<br />

lächelnd. Die Stadt Nürnberg wird<br />

zum<strong>in</strong>dest für mich immer mit dem<br />

Gedanken an e<strong>in</strong>en wirklich schönen<br />

Mann verbunden bleiben.<br />

NÜRNBERG<br />

ALS NEUES<br />

WELTERBE?<br />

DIE CHANCEN<br />

STEHEN GUT!<br />

10 | 2013<br />

85


ERLEBEN<br />

Gefeiert, vielfach<br />

ausgezeichnet –<br />

und doch eher<br />

e<strong>in</strong>e stille, leise<br />

Schauspieler<strong>in</strong> mit<br />

unglaublich<br />

sympathischen<br />

Geheimnissen:<br />

Juliane Köhler.<br />

Bäuer<strong>in</strong><br />

werden – das<br />

wär’ schön!<br />

Auch wenn Juliane Köhler als renommierte<br />

Schauspieler<strong>in</strong> zwischen Filmsets und Theaterbühnen<br />

h<strong>in</strong> und her eilt – an ihrem Traum von Landleben<br />

hält sie fest. Was ihr sonst noch für die Zukunft<br />

vorschwebt, Elke Kress<strong>in</strong> hat sie es verraten.<br />

Frau Köhler: Sie haben<br />

so viele unterschiedliche<br />

Filme<br />

gedreht – und für<br />

den neuesten Film<br />

sogar Norwegisch<br />

gelernt. E<strong>in</strong>e schwere Sprache?<br />

JULIANE KÖHLER (lacht) Ganz<br />

e<strong>in</strong>fach ist es nicht, das gebe ich<br />

zu. Vor allem, weil Sprachen pauken<br />

mir nicht gerade zufliegt. Vor<br />

vielen Jahren habe ich nach dem<br />

Abitur e<strong>in</strong> Jahr <strong>in</strong> Schweden verbracht.<br />

Und das Schwedische<br />

ähnelt dem Norwegischen. Darum<br />

war nicht alles für mich neu. Aber<br />

ich habe trotzdem e<strong>in</strong> Jahr lang <strong>in</strong><br />

jeder freien M<strong>in</strong>ute Vokabeln und<br />

Grammatik gepaukt – und b<strong>in</strong><br />

86 10 | 2013


me<strong>in</strong>er Familie damit ganz schön<br />

auf die Nerven gegangen.<br />

Warum war das überhaupt nötig?<br />

KÖHLER Der Film „Zwei Leben“<br />

(ab 19. September im K<strong>in</strong>o) –<br />

spielt größtenteils <strong>in</strong> Norwegen<br />

mit vielen Kollegen von dort. Da<br />

muss man sich anpassen. Aber das<br />

ist ja auch das Tolle an unserem<br />

Beruf: Man kann aus jeder Rolle<br />

etwas fürs Leben mitnehmen. Und<br />

ich konnte mich mit me<strong>in</strong>er<br />

Schauspiel-Kolleg<strong>in</strong>, der großen<br />

Liv Ullmann, unterhalten …<br />

Sie spielt <strong>in</strong> dem Film „Zwei<br />

Leben“ Ihre Mutter …<br />

KÖHLER Ja, und sie ist e<strong>in</strong>e so<br />

fasz<strong>in</strong>ierende Frau. Schon me<strong>in</strong>e<br />

Mutter hat für sie geschwärmt,<br />

»Ab 40 kommt<br />

das Alter, <strong>in</strong> dem<br />

spießig ke<strong>in</strong><br />

Schimpfwort<br />

mehr ist, sondern<br />

es erdet auf<br />

wunderbare Art.«<br />

alle ihre Filme angeschaut. Seit<br />

ich e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d b<strong>in</strong>, habe ich mir<br />

gewünscht, sie e<strong>in</strong>mal kennenlernen<br />

zu können.<br />

Und wie haben Sie Liv Ullmann<br />

bei den Dreharbeiten erlebt?<br />

KÖHLER Als warmherzig und ganz<br />

bei sich. Sie ist wirklich grandios,<br />

kann mit e<strong>in</strong>em Blick ganze Geschichten<br />

erzählen und Gefühlswelten<br />

offenlegen. Und sie ist<br />

e<strong>in</strong> absoluter Profi: In dem e<strong>in</strong>en<br />

Moment ist sie die Schauspieler<strong>in</strong>,<br />

die sich total auf die Szene konzentriert,<br />

und im nächsten versorgt<br />

sie die gesamte Crew mit<br />

Kaffee. Sie kann sehr gut Stimmungen<br />

erfassen und fühlt, was<br />

man gerade braucht. Das war<br />

ungeme<strong>in</strong> hilfreich.<br />

Warum?<br />

KÖHLER Die Dreharbeiten waren<br />

sehr <strong>in</strong>tensiv, denn der Film verb<strong>in</strong>det<br />

ja eigentlich drei Geschichten<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em: e<strong>in</strong>e Familiengeschichte,<br />

e<strong>in</strong>e Liebesgeschichte<br />

und e<strong>in</strong>en Thriller. Menschen<br />

erfahren schlimme Wahrheiten,<br />

stürzen <strong>in</strong>s Gefühlschaos und ihre<br />

Lebenskonzepte werden über den<br />

Haufen geworfen.<br />

Erzählen Sie kurz, worum es <strong>in</strong><br />

dem Film geht …<br />

KÖHLER Ich spiele Katr<strong>in</strong>e, das<br />

K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>er Norweger<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>es<br />

SS-Soldaten, das <strong>in</strong> der DDR <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>derheim aufwuchs,<br />

später als Stasi-Spion<strong>in</strong> ausgebildet<br />

und dann als Agent<strong>in</strong> nach<br />

Norwegen geschickt wird. Hier<br />

baut sich Katr<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>e neue Existenz<br />

auf. Sie hat e<strong>in</strong>e liebevolle<br />

Familie. Niemand ahnt etwas von<br />

ihrer Vergangenheit – bis alles ans<br />

Licht kommt.<br />

Wie schalten Sie nach so<br />

<strong>in</strong>tensiven Dreharbeiten wieder<br />

auf Alltag um?<br />

KÖHLER Unser Beruf wirkt zwar<br />

nach außen sehr gefühlsbetont,<br />

aber er ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Handwerk.<br />

Am Ende e<strong>in</strong>es Drehtages<br />

abzuschalten – auch das lernt<br />

man auf der Schauspielschule.<br />

In diesem Fall kam h<strong>in</strong>zu, dass<br />

ich jedes Wochenende von Norwegen<br />

nach Hause nach München<br />

fliegen musste.<br />

Sie mussten?<br />

KÖHLER Ja, denn ich gehöre ja<br />

zum Ensemble des Residenz-<br />

Theaters <strong>in</strong> München. Ich durfte<br />

den Film nur drehen, weil ich<br />

zusagte, an den Wochenenden auf<br />

der Bühne zu stehen. Das ist<br />

ziemlich viel Reiserei, aber es war<br />

gut organisiert. Und natürlich<br />

konnte ich me<strong>in</strong>e Familie sehen.<br />

Die sagen sowieso immer, ich<br />

wäre so viel weg. (lacht)<br />

Kann man ja auch verstehen,<br />

wenn man bedenkt, was Sie alles<br />

machen: K<strong>in</strong>o- und Fernsehfilme,<br />

Theater, Hörbücher, Lesungen …<br />

KÖHLER F<strong>in</strong>den Sie? Mir kommt<br />

das gar nicht so viel vor. Aber es<br />

stimmt schon. Zum Glück unterstützt<br />

mich me<strong>in</strong> Mann enorm.<br />

Ich glaube überhaupt, dass viel zu<br />

wenig gewürdigt wird, was Männer<br />

<strong>in</strong> ihren Familien leisten.<br />

Man könnte ja mal e<strong>in</strong>en Film<br />

darüber drehen.<br />

KÖHLER Gute Idee!<br />

S<strong>in</strong>d Sie denn gerne e<strong>in</strong>fach<br />

„nur“ zuhause?<br />

KÖHLER Wahns<strong>in</strong>nig gern. Und<br />

dann b<strong>in</strong> ich auch richtig zu-<br />

10 | 2013<br />

87


ERLEBEN<br />

Zwei Leben erzählt das Schicksal e<strong>in</strong>er ehemaligen<br />

DDR-Spion<strong>in</strong>, die um ihre Familie kämpft. K<strong>in</strong>ostart: 19. 9.<br />

Als mutiges<br />

Liebespaar<br />

verzauberten<br />

„Aimée und<br />

Jaguar“ das<br />

Publikum.<br />

hause: koche, werkele im Garten<br />

und b<strong>in</strong> e<strong>in</strong>fach herrlich spießig.<br />

Ab 40 kommt man <strong>in</strong> das Alter, <strong>in</strong><br />

dem man spießig schön f<strong>in</strong>den<br />

kann. Das ist dann auch ke<strong>in</strong><br />

Schimpfwort mehr, sondern es<br />

erdet. Ich b<strong>in</strong> eigentlich e<strong>in</strong>e ganz<br />

normale Frau.<br />

E<strong>in</strong>e normale Frau, die Filmpreise<br />

bekommt – alle<strong>in</strong> drei für „Aimée<br />

und Jaguar“ 1999, dazu mehrere<br />

Verdienstorden – die mit US-<br />

Ihr Leben<br />

6. August 1965 <strong>in</strong><br />

Gött<strong>in</strong>gen geboren<br />

1983–85 Schauspielschule<br />

München<br />

1985–88 Weitere<br />

Ausbildung <strong>in</strong> New York<br />

1988–93 Niedersächsisches<br />

Staatstheater<br />

1993–97 Bayerisches<br />

Staatsschauspiel<br />

München<br />

1999 Durchbruch im<br />

K<strong>in</strong>o mit „Aimée und<br />

Jaguar“; Silberner Bär,<br />

Bayerischer Filmpreis,<br />

Bundesfilmpreis<br />

2001 „Nirgendwo ist<br />

Afrika“ von Carol<strong>in</strong>e<br />

L<strong>in</strong>k: Oscar für besten<br />

ausländischen Film<br />

seit 2001 Residenz-<br />

Theater München<br />

2004 „Der Untergang“<br />

mit Bruno Ganz<br />

2008 „E<strong>in</strong> Leben für<br />

e<strong>in</strong> Leben – Adam<br />

Hundesohn“ mit Jeff<br />

Goldblum<br />

2009 Bayerischer<br />

Verdienstorden<br />

2010 ZDF-Serie:<br />

„Klimawechsel“<br />

2011 „Das Blaue<br />

vom Himmel“ neben<br />

Hannelore Elsner<br />

2012 „Zwei Leben“<br />

mit Liv Ullmann<br />

Stars arbeitet und<br />

die alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr <strong>in</strong> zwei K<strong>in</strong>ofilmen<br />

zu sehen ist …<br />

KÖHLER Wenn Sie<br />

das so sagen, hört<br />

sich das schon gut<br />

an. Und es ist schön,<br />

wenn man Menschen mit se<strong>in</strong>er<br />

Kunst erreichen, bewegen und<br />

unterhalten kann. Aber ich wähle<br />

auch genau aus. Wenn ich spüre,<br />

e<strong>in</strong> Projekt passt nicht wirklich zu<br />

mir, dann lasse ich die F<strong>in</strong>ger<br />

davon. Genau so wie von Partys,<br />

Glamour und rotem Teppich. Da<br />

gehe ich doch lieber <strong>in</strong> die Berge.<br />

In die Berge?<br />

KÖHLER (lacht) Ja. Wandern, aber<br />

richtig. Von München s<strong>in</strong>d wir ja<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stunde <strong>in</strong> den Alpen. Und<br />

dann ziehen wir los, zu zweit mit<br />

me<strong>in</strong>em Mann oder zu viert mit<br />

den K<strong>in</strong>dern. Mit Rucksack und<br />

Zelt. Das schlagen wir dann natürlich<br />

da auf, wo es ganz ruhig<br />

ist. Und zum Kochen mache ich<br />

e<strong>in</strong> Feuer …<br />

Sie können aus e<strong>in</strong> paar gefundenen<br />

Stöckchen Feuer machen?<br />

KÖHLER Aber sicher. Und ich kann<br />

auch die guten Beeren von den<br />

schlechten unterscheiden und die<br />

guten von den schlechten Pilzen.<br />

Irgendwann möchte ich mal aufs<br />

Land ziehen und mich selbst versorgen.<br />

Das Landleben kann ich<br />

mir schon richtig konkret vorstellen,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bauernhaus <strong>in</strong><br />

Frank reich – das wäre me<strong>in</strong><br />

Traum. Mich und die Familie als<br />

Bio-Bäuer<strong>in</strong> selbst versorgen.<br />

Aber das würde ich vorher richtig<br />

lernen wollen.<br />

Lernen Sie gerne neue D<strong>in</strong>ge?<br />

KÖHLER Sagen wir so: Ich gehe<br />

den D<strong>in</strong>gen gerne auf den Grund.<br />

Und dann möchte mit diesen Fertigkeiten<br />

etwas anfangen können,<br />

sie auf solide Füße stellen. Ich<br />

bewundere zum Beispiel me<strong>in</strong>en<br />

Kollegen Tobias Moretti.<br />

Er ist Bauer,<br />

kommt aus e<strong>in</strong>er<br />

Landwirtsfamilie und<br />

hat neben der<br />

Schauspielerei<br />

noch e<strong>in</strong>e Ausbildung<br />

zum Bauern gemacht.<br />

Gibt es <strong>in</strong> Ihrer Familie ähnliche<br />

ländlich-bäuerliche Wurzeln?<br />

KÖHLER Ne<strong>in</strong>, bei uns herrscht<br />

das Künstlerische vor. Me<strong>in</strong>e Eltern<br />

waren Marionettenspieler,<br />

me<strong>in</strong> Vater hat die Puppen sogar<br />

selbst gebaut. Aber me<strong>in</strong>e<br />

Schwester, die Innenarchitekt<strong>in</strong><br />

ist, hat kürzlich e<strong>in</strong>en Kurs als<br />

Bäuer<strong>in</strong> gemacht. Sie war so begeistert,<br />

das hat mich richtig <strong>in</strong>spiriert.<br />

Denn das ist auch me<strong>in</strong><br />

»Me<strong>in</strong>e Familie<br />

und mich als<br />

Bäuer<strong>in</strong> selbst<br />

auf e<strong>in</strong>em<br />

Hof versorgen<br />

– ja, das ist<br />

me<strong>in</strong> Traum!«<br />

Traum, wenn ich mal e<strong>in</strong> zweites<br />

Standbe<strong>in</strong> suche. E<strong>in</strong>en Notnagel<br />

braucht man ja immer.<br />

Und was spricht dagegen, diesen<br />

Traum sofort umzusetzen?<br />

KÖHLER Jeder braucht doch Träume!<br />

Viele haben ja berufliche<br />

Träume – bei mir haben sie sich<br />

schon erfüllt. Ich kann Theater<br />

spielen, Filme drehen, mit <strong>in</strong>teressanten<br />

Regisseuren arbeiten und<br />

gute Geschichten entwickeln.<br />

Vergaßen beim<br />

Plaudern fast die Zeit:<br />

Juliane Köhler und<br />

Redakteur<strong>in</strong> Elke<br />

Kress<strong>in</strong> im Bayerischen<br />

Hof <strong>in</strong> München.<br />

Fotos: Julian Baumann, C<strong>in</strong>etext/dpa/picture-alliance, PR, privat<br />

88 10 | 2013


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und für Werbezwecke. Sie können der Nutzung oder Übermittlung<br />

Ihrer Daten für Zwecke der Werbung oder der Markt- oder Me<strong>in</strong>ungs forschung<br />

jederzeit widersprechen. Geschenk ohne Deko. Geschenk, solange Vorrat reicht.<br />

Vertragspartner: Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstr. 8, 86153 Augsburg,<br />

HRA 15029 Augsburg. Geschäftsführung: Horst Ohligschläger<br />

<br />

Nur 14 Cent/M<strong>in</strong>.<br />

Festnetz; maximal<br />

42 Cent/M<strong>in</strong> Mobilfunk<br />

<br />

Me<strong>in</strong> Kennenlern-Angebot mit 33% Ersparnis + Geschenk!<br />

<br />

JA, ich bestelle 3 Ausgaben von G/GESCHICHTE für nur € 9,80 statt € 14,70. Wenn ich danach weiterlesen<br />

möchte, muss ich nichts weiter tun. Ich erhalte dann G/GESCHICHTE jeden Monat für zur Zeit nur<br />

€ 4,90 statt € 5,20 pro Heft (12 Ausgaben im Jahr) frei Haus. Ich kann den Bezug nach 3 Ausgaben jederzeit<br />

beenden. Dieses Angebot gilt nur <strong>in</strong> Deutschland. Me<strong>in</strong> Dankeschön darf ich auf jeden Fall behalten.<br />

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Ja, ich möchte von weiteren Vorteilen profitieren. Deshalb b<strong>in</strong> ich e<strong>in</strong>verstanden<br />

– jederzeit widerruflich –, dass Bayard Media mich zukünftig per Telefon<br />

und/oder E-Mail über <strong>in</strong>teressante Angebote und Aktionen <strong>in</strong>formiert. Datum Unterschrift 12203<br />

Bitte e<strong>in</strong>senden an: Aboservice, G/GESCHICHTE, Heuriedweg 19, 88131 L<strong>in</strong>dau


Das kennen Sie auch<br />

von Angelika Euler<br />

Idylle, wo bist<br />

du geblieben?<br />

Angelika Euler<br />

hat 4 K<strong>in</strong>der und<br />

7 Enkel. Jeden<br />

Monat erzählt sie aus<br />

ihrem alltäglich<br />

turbulenten Leben.<br />

AAch, wie ich mich freue.<br />

Helmut und ich wollen<br />

heute auf den Spuren<br />

unseres Almsommers von<br />

1970 wandeln. Damals –<br />

wir waren e<strong>in</strong> frischgebackenes<br />

Paar – (er 27, ich<br />

23) verbrachten wir herrliche<br />

Tage <strong>in</strong> Tirol. Jetzt<br />

stehen wir an der Seilbahn,<br />

die uns zur Bergsta-<br />

tion raufbr<strong>in</strong>gen soll (damals<br />

s<strong>in</strong>d wir natürlich<br />

hochgekraxelt). Und oben<br />

wollen wir dann gemütlich<br />

wandern und das<br />

herrliche Panorama der<br />

Berge genießen …<br />

Doch von Ruhe ke<strong>in</strong>e<br />

Spur. Stattdessen erwartet<br />

uns e<strong>in</strong> riesiger Fuhrpark<br />

mit „Mounta<strong>in</strong>-Gokarts“,<br />

Sicherheitshelme<br />

gratis. Für e<strong>in</strong>e 7 km lange<br />

rasante Abfahrt <strong>in</strong>s Tal<br />

zahlt man pro Person<br />

12 Euro! Etwa zwanzig<br />

behelmte Jung-Familien<br />

haben sich bereits versammelt,<br />

warten ungeduldig<br />

auf das Startzeichen.<br />

Schnell weg hier! Breite,<br />

staubige Straßen führen<br />

nach l<strong>in</strong>ks und rechts.<br />

Verwirrt lesen wir Wegweiser,<br />

die auf w<strong>in</strong>terliche<br />

Ski-Abfahrten h<strong>in</strong>weisen:<br />

„Basic-Jet“, „Hochwurzen<br />

Fun-Jet“, „Golden L<strong>in</strong>e“<br />

und „Hopsi-Lift“.<br />

Wo ist bloß der weiche,<br />

moosige Waldweg mit den<br />

vielen Erdbeeren geblieben?<br />

Wo das traute Gebimmel<br />

der Kuhglocken?<br />

Wo die urige Hütte, <strong>in</strong> der<br />

wir nach stundenlangem<br />

Wandern Unterschlupf<br />

fanden? Uns mit saurer<br />

Milch und Käsebrot stärkten?<br />

Draußen weideten<br />

gefleckte Kühe, und die<br />

Besucher, die wie wir<br />

e<strong>in</strong>en anstrengenden<br />

Fußmarsch h<strong>in</strong>ter sich<br />

hatten, konnte man an<br />

zehn F<strong>in</strong>gern abzählen.<br />

Jetzt tönt K<strong>in</strong>der-Gekreisch<br />

von der nahen<br />

Hüpfburg an me<strong>in</strong> Ohr.<br />

Der „Fun-Spielpark“ zieht<br />

die Familien an, die noch<br />

ke<strong>in</strong> „Ticket“ für die Gokart-Fahrt<br />

erwischt haben<br />

und sich die Wartezeit<br />

vertreiben wollen. Im<br />

Berg-Restaurant werden<br />

Pommes, Grillwürstchen,<br />

Cola und Bier serviert.<br />

Me<strong>in</strong>e Bitte nach e<strong>in</strong>em<br />

Glas Milch wird nur mit erstauntem<br />

Kopfschütteln<br />

quittiert.<br />

Wir fliehen, müssen<br />

weit, sehr weit gehen, bis<br />

wir endlich f<strong>in</strong>den, was<br />

wir suchen. Und glücklicherweise<br />

s<strong>in</strong>d wir dort,<br />

im tiefen Wald, absolut<br />

alle<strong>in</strong>. Hier gibt es ja sogar<br />

auch noch e<strong>in</strong> paar<br />

Heidelbeeren! Wie gut,<br />

dass die anderen ke<strong>in</strong><br />

Interesse an ihnen haben.<br />

Doch da kommt plötzlich,<br />

wie aus dem Nichts, e<strong>in</strong><br />

Gokart angezischt. Und<br />

was höre ich? Der Kle<strong>in</strong>e,<br />

der auf dem Schoß se<strong>in</strong>er<br />

Mutter sitzt, schreit:<br />

„Mama, halt an! Ich will<br />

auch Heidelbeeren pflücken!“<br />

Doch Gott sei Dank<br />

ist das Gokart viel zu<br />

schnell – und schwups<br />

auch schon wieder weg!<br />

Und für e<strong>in</strong>en Moment ist<br />

wieder Ruhe … Wer weiß,<br />

wie lange?<br />

Kennen Sie das? Dass sich Orte,<br />

mit denen Sie schöne Er<strong>in</strong>nerungen<br />

verb<strong>in</strong>den, sehr verändert<br />

haben. Oder gibt es Orte,<br />

die sich gar nicht änderten?<br />

Erzählen Sie es uns! Adresse S. 3.<br />

Foto: Peter Rigaud/shotview photographers; Styl<strong>in</strong>g: Katal<strong>in</strong> Kiss; Kleidung: www.peterhahn.de<br />

90 10 | 2013


Selber machen<br />

Für Häkel- und Strickfans: Kuschelige Schals, Kissen und lustige Deko-Ideen > S. 92<br />

Für Gärtner ohne grünen Daumen: Sukkulenten, die alles verzeihen > S. 96<br />

Freuen Sie<br />

sich im Oktober<br />

auf:<br />

Foto: Fabrice Besse/MarieClaire-Copyright.com/StudioX; Conception + Realisation Vania Leroy-Thuillier; Shutterstock<br />

Er<strong>in</strong>nern Sie sich an Mamas Nadelkissen – meist rot und immer etwas verstaubt?<br />

Gar nicht verstaubt s<strong>in</strong>d diese niedlichen Nadel-Früchtchen. Man schneidet sie<br />

zweimal zu und näht die Kanten grob von Hand zusammen. Kurz bevor sie ganz<br />

geschlossen s<strong>in</strong>d, etwas Watte h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>stopfen. Oben fasst man e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />

braunen Stängel mit e<strong>in</strong>, und e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es aufgenähtes Filzblatt macht es komplett.<br />

Halloween<br />

(31. 10.) mit<br />

schaurig-schönen<br />

Kürbislaternen.<br />

Kastanien<br />

<strong>in</strong> der<br />

Hosentasche,<br />

die vor Rheuma<br />

und Gicht<br />

schützen. Dieser<br />

Aberglaube<br />

könnte von der<br />

Hitze herrühren,<br />

die entsteht,<br />

wenn Kastanien<br />

lange lagern.<br />

Sträuße<br />

aus kunterbunten<br />

Herbstblättern.<br />

margarete steiff nähte 1880 aus spaß e<strong>in</strong>en stoff-elefanten. das „elefäntle“ sollte als<br />

nadelkissen dienen – doch k<strong>in</strong>der liebten es: das erste steiff-tier war geboren.<br />

10 / 2013<br />

91


Dieser Schal<br />

1<br />

ist echt spitze<br />

Den mag man gar nicht<br />

wieder hergeben. Er ist<br />

aus wunderweichem<br />

Kid-Mohair, ganz luftig<br />

gehäkelt und – was man<br />

hier zugegebenerweise<br />

nicht sieht – zwei Meter<br />

lang. Das Meisterstück<br />

ist trotzdem schnell<br />

fertig, denn das lockere<br />

Muschelmuster häkelt<br />

sich ganz easy. Die<br />

Anleitung erhalten Sie<br />

gratis von uns.<br />

Auf die<br />

Maschen,<br />

fertig, los!<br />

Da liegt noch dieses Knäuel<br />

Wolle rum, die weißen Stühle<br />

sehen so nackt aus oder<br />

man braucht e<strong>in</strong> schönes<br />

Geschenk für die Freund<strong>in</strong> –<br />

stricken oder häkeln Sie<br />

doch mal wieder. Hier s<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong>ige schöne Ideen.<br />

92<br />

10 | 2013


SELBER MACHEN<br />

Mandalas entspannen - auch<br />

wenn man sie häkelt<br />

Anleitungen ab 4,50 Euro bei www.etsy.com<br />

Weicher sitzen<br />

Die Küchenstühle s<strong>in</strong>d zu<br />

2<br />

hart. Dann legen Sie doch<br />

weiche Kissen darauf (Anleitung<br />

s. unten). Geübte häkeln die<br />

48 mal 48 Zentimeter großen<br />

Bezüge e<strong>in</strong>fach nach Gefühl – mit<br />

Häkelnadel 12, 300 g Lana Grossa<br />

Ragazza Lei, mit doppeltem Faden<br />

und 24 festen Maschen pro Reihe,<br />

die immer nur <strong>in</strong>s h<strong>in</strong>tere Maschenglied<br />

gestochen werden.<br />

KOSTENLOSE<br />

STRICKMUSTER<br />

Zahlreiche Anleitungen<br />

gibt es im Internet:<br />

❉ www.garnstudio.com<br />

Mode, Accessoires und<br />

Dekorationsartikel<br />

❉ www.junghanswolle.de<br />

Damen, Herren, K<strong>in</strong>der<br />

und Accessoires<br />

❉ www.<strong>in</strong>itiativehandarbeit.de<br />

Häkeln, Stricken, Nähen<br />

für die ganze Familie<br />

3<br />

Schlichte Glasvasen<br />

werden zum Kunstobjekt<br />

Die hat ke<strong>in</strong>er! Mit e<strong>in</strong>em gehäkelten<br />

Überzieher ist selbst e<strong>in</strong>e normale<br />

Ikea-Vase e<strong>in</strong> Schmuckstück. Die<br />

Anleitungen für diese Vasenformen<br />

bekommen Sie von uns. Da aber jede<br />

Vase anders ist, häkelt man die<br />

Bezüge fast lieber nach Gefühl:<br />

• E<strong>in</strong>en R<strong>in</strong>g aus 6 Luftmaschen<br />

anschlagen, dann <strong>in</strong> jeder Reihe die<br />

Anzahl der festen Maschen verdoppeln.<br />

• Ist der Bodendurchmesser erreicht,<br />

Vase draufstellen, weiterhäkeln – <strong>in</strong><br />

festen Maschen, Stäbchen, Luftmaschenbögen.<br />

Die Form des Häkel-<br />

Überzuges durch e<strong>in</strong>faches Ab- und<br />

Zunehmen der Vase anpassen.<br />

Nelken s<strong>in</strong>d<br />

wieder <strong>in</strong>!<br />

Die Anleitungen für die Modelle 1 bis 6 können Sie bestellen.<br />

Schicken Sie e<strong>in</strong>en mit 58 Cent frankierten und an Sie selbst adressierten Rückumschlag<br />

an. Die genaue Adresse f<strong>in</strong>den Sie auf Seite 3. Bitte geben Sie auch die gewünschte Modell-<br />

Nummer an. Sie können die Anleitungen auch von unserer Internet-Seite herunterladen.<br />

VERKAUFEN IM<br />

INTERNET<br />

Haben Sie Spaß am<br />

Stricken und Häkeln?<br />

Dann verkaufen Sie<br />

Ihre D<strong>in</strong>ge doch im<br />

Internet. Das geht<br />

sehr e<strong>in</strong>fach:<br />

D<strong>in</strong>ge fotografieren<br />

Preis festlegen<br />

Eigenen kle<strong>in</strong>en Shop<br />

eröffnen (siehe unten)<br />

Käufer bezahlen<br />

direkt an Sie, das<br />

Portal (unten) schickt<br />

die Liefer adresse<br />

Produkt verschicken,<br />

sobald das Geld da ist<br />

❉ www.etsy.com<br />

Artikel e<strong>in</strong>stellen: 0,20<br />

Dollar. Transaktionsgebühr:<br />

3,5 % des<br />

Verkaufspreises.<br />

❉ www.dawanda.com<br />

E<strong>in</strong>stellpreis wird nach<br />

Warenwert berechnet.<br />

Wert 10 bis 20 Euro<br />

= 0,20 Euro Gebühr.<br />

Transaktionsgebühr:<br />

5 % vom Verkaufspreis.<br />

10 | 2013<br />

93


SELBER E<br />

MACHEN<br />

Um die Schulter<br />

legen und sich<br />

wohlfühlen<br />

Fe<strong>in</strong>er Schal<br />

4<br />

zum H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>kuscheln<br />

Die Alpakawolle <strong>in</strong> Lila ist e<strong>in</strong> Traum<br />

und wurde zu e<strong>in</strong>em kuschelweichen<br />

Schal mit Rüschen kante verarbeitet:<br />

• Zuerst strickt man den Schal im<br />

klassischen Wabenmuster.<br />

• Dann misst man die Kanten aus, strickt<br />

die Blende und näht sie an, dabei legt<br />

man sie regelmäßig <strong>in</strong> hübsche Falten.<br />

E<strong>in</strong> bunter Blütenreigen für Tuch, Decke oder Schal<br />

Hier kann man alle Garnreste verhäkeln. • 1. Runde: R<strong>in</strong>g aus 5 Luftmaschen<br />

• 2. Runde: 12 feste Maschen • 3. Runde: mit e<strong>in</strong>er<br />

zweiten Farbe 6 Luftmaschenbögen • 4. Runde: In jeden Bogen 1 halbes<br />

Stäbchen, 1 Stäbchen, 3 Doppelstäbchen, 1 Stäbchen, 1 halbes<br />

Stäbchen und 1 feste Masche arbeiten • Fäden verziehen. Nun braucht<br />

man nur noch e<strong>in</strong>en schönen Platz für die Blümchen zu f<strong>in</strong>den.<br />

5<br />

Kissenbezüge<br />

s<strong>in</strong>d<br />

ke<strong>in</strong> alter Zopf<br />

Erst recht nicht,<br />

wenn sie geschmackvoll<br />

<strong>in</strong> Cremeweiß<br />

gestrickt s<strong>in</strong>d:<br />

• Für rechteckige<br />

Bezüge macht man<br />

e<strong>in</strong>e Maschenprobe<br />

und strickt die gewünschte<br />

Größe.<br />

• Das Herzkissen<br />

strickt man auch im<br />

Rechteck, schneidet<br />

zwei Herzen aus und<br />

näht sie mit der Masch<strong>in</strong>e<br />

zusammen.<br />

• Natürlich kann<br />

man so auch e<strong>in</strong>en<br />

alten Pulli zum Kissen<br />

umfunktionieren.<br />

E<strong>in</strong><br />

hübsches<br />

Geschenk<br />

Alles selbst<br />

gemacht<br />

Auf dem „handmade<br />

supermarket“ zeigen<br />

Designer<strong>in</strong>nen, kle<strong>in</strong>e<br />

Labels und M<strong>in</strong>i-Firmen<br />

ihre handgemachten<br />

Produkte. E<strong>in</strong>mal pro<br />

Monat <strong>in</strong> der Markthalle<br />

IX <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Kreuzberg.<br />

Die nächsten Term<strong>in</strong>e:<br />

13. 10. und 10. 11. 2013.<br />

94 10 |2013


SELBER ER MACHEN<br />

Schöne<br />

D<strong>in</strong>ge<br />

aufpeppen<br />

Fotos: Pierre Nicou/MarieClaire-Copyright.com/Studio X, liv<strong>in</strong>g4media (3), Flora Press, Olaf Szczepaniak/Jahreszeiten Verlag, Picture Press, istockphoto, PR (6)<br />

6 Nostalgie<br />

ist angesagt<br />

E<strong>in</strong> gehäkelter Kragen –<br />

romantischer geht’s nun<br />

wirklich nicht. Er passt<br />

natürlich perfekt zu dem<br />

fe<strong>in</strong>en Tupfenkleid, aber<br />

auch e<strong>in</strong> Blümchen-Top<br />

oder e<strong>in</strong>en Fe<strong>in</strong>strickpulli<br />

kann man damit prima<br />

aufhübschen. Die Anleitung<br />

gibt es gratis (siehe<br />

vorige Seite).<br />

3 WUNDERBARE<br />

BASTEL-BÜCHER<br />

❉ Schals über Schals<br />

In lang, <strong>in</strong> kurz, als Loops<br />

– hier f<strong>in</strong>det man die tollen<br />

Schals, mit Zöpfen, Spitzenmuster,<br />

Stickerei … Kragenweite,<br />

96 Seiten, 14,99 Euro,<br />

frechverlag.<br />

❉ Masche an Masche<br />

Stuhlbezüge, Läufer, Vorhänge<br />

– die junge britische<br />

Strickdesigner<strong>in</strong> Ruth Cross<br />

zeigt, wie modern gestrickte<br />

Wohnaccessoires se<strong>in</strong><br />

können. Smarte Maschen,<br />

128 Seiten, 14,99 Euro,<br />

Bassermann Inspiration.<br />

❉ Pflanzen und Tiere<br />

Pilze, Farne, Möhren, Birnen<br />

und allerlei Tierchen – Textildesigner<strong>in</strong><br />

Hanna Erhorn<br />

lässt aus simplen Häkelmaschen<br />

kle<strong>in</strong>e Wunderwerke<br />

entstehen. Natur-Häkeleien,<br />

128 Seiten, 14,99 Euro,<br />

blv Buchverlag.<br />

10 | 2013<br />

95


SELBER MACHEN<br />

Kle<strong>in</strong>e<br />

Überlebens-<br />

Künstler<br />

Wie stark sich<br />

die Blätter<br />

von Hauswurz<br />

verfärben, hängt<br />

von der Sorte<br />

und der Sonnen-<br />

E<strong>in</strong>strahlung ab.<br />

1<br />

Multikulti<br />

ist angesagt<br />

Groß und kle<strong>in</strong>, grün,<br />

silbrig oder bunt – es<br />

gibt 7 000 Sorten<br />

Hauswurz. Und alle<br />

wünschen sich nichts<br />

sehnlicher als e<strong>in</strong><br />

trockenes Plätzchen.<br />

Bei Staunässe<br />

beg<strong>in</strong>nen sie zu<br />

faulen. Das Gefäß, <strong>in</strong><br />

dem die Hauswurze<br />

bleiben sollen, muss<br />

also unbed<strong>in</strong>gt<br />

Abzugslöcher haben.<br />

Wer zum ersten Mal<br />

mit Hauswurz Kübel<br />

dekoriert, sollte immer<br />

mehrere Sorten<br />

wählen. Besonders<br />

hübsch wird es,<br />

wenn verschiedene<br />

Blattformen komb<strong>in</strong>iert<br />

werden. Blüht<br />

Hauswurz, stirbt die<br />

Mutterpflanze. Aber<br />

bis dah<strong>in</strong> hat sie viele<br />

Ableger (vorsichtig<br />

abtrennen) gebildet.<br />

2<br />

Kle<strong>in</strong>er<br />

Platz<br />

Hauswurze wachsen<br />

als Horste (Blatt-<br />

Rosetten). Deshalb<br />

genügt e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er<br />

Ableger, um schnell<br />

und zuverlässig jede<br />

Art Pflanzgefäß zu<br />

begrünen. Und das<br />

Schöne: Sie s<strong>in</strong>d sehr<br />

genügsam.<br />

96 10 | 2013


SELBER MACHEN<br />

Liebl<strong>in</strong>ge,<br />

die überall wachsen<br />

und Freude machen<br />

Bitte nur<br />

wenig gießen<br />

Grüner Daumen? Nicht erforderlich! Hauswurze wachsen überall,<br />

vertragen Hitze, Trockenheit und auch Kälte. Sie verlieren nicht mal im<br />

W<strong>in</strong>ter ihre Blätter und verzeihen fast alles. Und dabei sehen<br />

die kle<strong>in</strong>en Rosetten und Blüten auch noch ganz zauberhaft aus.<br />

3<br />

Überall<br />

zuhause<br />

Hauswurze s<strong>in</strong>d<br />

auch mit wenig und<br />

mit karger Erde zufrieden.<br />

Am besten<br />

füllt man den Topf<br />

zunächst mit e<strong>in</strong>er<br />

Lage Kies, dann<br />

folgt e<strong>in</strong>e Schicht<br />

normale Kübelpflanzenerde,<br />

zu<br />

der man etwa e<strong>in</strong><br />

Drittel Kies oder<br />

Sand beigibt. Ist die<br />

Erde zu nährstoffreich,<br />

faulen die<br />

Blätter schnell.<br />

4<br />

Das ist doch die Krönung<br />

Oben auf e<strong>in</strong>er Trockenmauer,<br />

da fühlen sich Hauswurze zuhause,<br />

die kommen schließlich aus<br />

den Bergen. Die genügsamen<br />

Pflanzen, die gerne e<strong>in</strong>en<br />

ste<strong>in</strong>igen Untergrund haben,<br />

s<strong>in</strong>d ideale Gartengenossen<br />

und möchten eher<br />

ihre Ruhe haben als allzu<br />

sehr betüddelt werden.<br />

Man braucht nicht ständig<br />

mit der Gießkanne<br />

zu rennen, sie kommen<br />

e<strong>in</strong>e ganze Zeit lang<br />

ohne Wasser aus. Auch<br />

das Düngen übernehmen<br />

sie selbst.<br />

Auch für<br />

dr<strong>in</strong>nen<br />

geeignet<br />

Nach der Blüte<br />

vertrocknete<br />

Blätter nicht<br />

entfernen – dies<br />

ist der Dünger<br />

für die jungen<br />

Pflanzen.<br />

10 | 2013<br />

97


SELBER MACHEN<br />

Prima für Hauswurz -<br />

Tontöpfe mit<br />

wasserdurchlässigen Wänden<br />

Form der<br />

Blätter am<br />

wichtigsten<br />

Ach da<br />

Sonne<br />

5<br />

schau her<br />

6<br />

bevorzugt<br />

Bei Hauswurz muss man Kle<strong>in</strong>e Hauswurze wachsen<br />

sogar <strong>in</strong> schmalen<br />

etwas Geduld aufbr<strong>in</strong>gen,<br />

sie blühen erst Fugen – e<strong>in</strong>e hübsche<br />

nach e<strong>in</strong>igen Jahren Deko-Idee. Sie haben<br />

– wie dieses Exemplar, aber gern e<strong>in</strong> Plätzchen<br />

das <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Muschel an der Sonne. Dann belohnen<br />

sie ihre Gärtne-<br />

wächst. Die ausgeblühte<br />

Rosette stirbt übrigens r<strong>in</strong> mit e<strong>in</strong>em hübschen<br />

danach ab, die Ableger Farbwechsel im<br />

leben weiter.<br />

Jahresverlauf.<br />

Magische Kräfte<br />

Der botanische Name Sempervivum<br />

leitet sich vom late<strong>in</strong>ischen semper<br />

für „immer“ und vivus für „lebend“ ab.<br />

Die bekannteste Vertreter<strong>in</strong> ist<br />

die Dach-Hauswurz (Sempervivum<br />

tectorum). Im Volksglauben sagte man<br />

ihr magische Kräfte nach – sie galt<br />

sogar als Schutz vor Blitzschlag.<br />

Mehr als 7000 Sorten<br />

7<br />

Hauswurze (Sempervivum)<br />

zählen zu den Dickblatt-Gewächsen;<br />

sie speichern Wasser <strong>in</strong> den<br />

Blättern, vertragen deshalb auch<br />

längere Trockenheit (ideal deshalb<br />

für sonnige Terrassen). Die unterschiedlichen<br />

Blattformen kommen<br />

besonders gut zur Geltung, wenn<br />

mehrere Sorten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Kübel<br />

gepflanzt werden.<br />

E<strong>in</strong>e alte<br />

Kanne: ideal für<br />

Hauswurz. Im<br />

W<strong>in</strong>ter am besten<br />

an e<strong>in</strong>e geschützte<br />

Mauer<br />

stellen und den<br />

Topf mit Vlies<br />

umwickeln.<br />

E<strong>in</strong>e<br />

Geschenk-<br />

Idee?<br />

IM NÄCHSTEN HEFT<br />

Tolle Geschenk-Ideen für Weihnachten<br />

Süße Hausschuhe, gewalkt oder gestrickt. Und: Hübsche Kam<strong>in</strong>anzünder aus Naturmaterial.<br />

98 10 | 2013


Fotos: Glow Images, privat (2)<br />

Me<strong>in</strong>e<br />

erste große<br />

Liebe …<br />

... hieß<br />

„Mümmelmann“,<br />

e<strong>in</strong> schwarzer<br />

Hase, der <strong>in</strong><br />

unserem Stall lebte.<br />

Doch e<strong>in</strong>es Tages<br />

gab es Kan<strong>in</strong>chenbraten<br />

... Heute<br />

koche ich<br />

gern Hasenfilets <strong>in</strong><br />

Speck und Fenchelsamen<br />

und denke<br />

jedes Mal an<br />

Mümmelmann.<br />

... bereitete mir<br />

sekundenschnell Herzklopfen.<br />

Es reichte,<br />

den Motor me<strong>in</strong>er<br />

XT 500 anzulassen. Mit<br />

ihr erlebte ich Freiheit<br />

und unvergessliche<br />

Urlaube!<br />

ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> der Bayard Media GmbH & Co. KG. ISSN 1619-6023<br />

L<strong>in</strong>denstraße 20, 50674 Köln, Telefon: (02 21) 2 77 57-0, Fax: (02 21) 2 77 57-10,<br />

E-Mail: <strong>plus</strong>magaz<strong>in</strong>@bayard-media.de<br />

Chefredaktion: Jürgen S<strong>in</strong>n (V.i.S.d.P.)<br />

Stellvertretende Chefredakteur<strong>in</strong>: Alexandra Schlump<br />

Creative-Direktion: Klaus Spr<strong>in</strong>ger (Agentur2, München)<br />

Foto-Direktion: Nicole Rudsch<strong>in</strong>at (frei)<br />

Redaktion: Bernd Bücheler, Elke Kress<strong>in</strong>, Tessa Randau,<br />

Heiko Schlierenkamp<br />

Layout: Cor<strong>in</strong>ne Desponds, Anita Kolb, Sab<strong>in</strong>e von Riewel<br />

Bildredaktion: Silke Frigge, Christ<strong>in</strong>a Neis (frei)<br />

Sekretariat: Elke Peterson<br />

Schlussredaktion: Bernd Kuschmann<br />

Ständige Autoren: Steuerberater<strong>in</strong> Gabriele Prasser, Katr<strong>in</strong> Koelle,<br />

Rechtsanwalt Ra<strong>in</strong>er Steppan, Elisabethstraße 3, 40217 Düsseldorf<br />

Verlag: Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstraße 8, 86153 Augsburg,<br />

Telefon: (08 21) 45 54 81-0, Fax: (08 21) 45 54 81-10<br />

Geschäftsführung: Horst Ohligschläger<br />

Verlagsleitung / Gesamtanzeigenleitung: Arm<strong>in</strong> Baier (verantw.)<br />

Anzeigenverkauf Inland:<br />

Nielsen I Kontor M Medienvermarktung GbR, Fuhlsbüttler Straße 145,<br />

22305 Hamburg, Telefon: (0 40) 6 39 08 40, Fax: (0 40) 63 90 84 44, E-Mail: <strong>in</strong>fo@kontorm.de<br />

Nielsen II QM QuadroMedia GmbH, Großenbaumer Weg 8, 40472 Düsseldorf,<br />

Telefon: (02 11) 54 21 81-0, Fax: (02 11) 54 21 81-70, E-Mail: duesseldorf@quadromedia.eu<br />

Nielsen IIIa Verlagsbüro Leo Krimmer GmbH, c/o QM QuadroMedia GmbH,<br />

Am L<strong>in</strong>denbaum 24, 60433 Frankfurt/Ma<strong>in</strong>, Telefon: (0 69) 5 30 90 80, Fax: (0 69) 53 09 08 50,<br />

E-Mail: frankfurt@quadromedia.eu<br />

Nielsen IIIb Verlagsbüro Leo Krimmer GmbH, Birkenwaldstraße 42 b, 70191 Stuttgart,<br />

Telefon: (07 11) 25 94 34-45, Fax: (07 11) 25 94 34-49, E-Mail: stuttgart@krimmer.com<br />

Nielsen IV Medienbüro Macari, Parkstraße 27 / Fasanenpark, 82008 Unterhach<strong>in</strong>g,<br />

Telefon: (0 89) 58 22 11, Fax: (0 89) 58 09 02 97, E-Mail: medienbuero.macari@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Nielsen V/VI/VII Verlagsbüro Leo Krimmer GmbH, Bülowstraße 66, 10783 Berl<strong>in</strong>,<br />

Telefon: (0 30) 8 93 82 70, Fax: (0 30) 89 38 27 33, E-Mail: berl<strong>in</strong>@krimmer.com<br />

Anzeigenverkauf Ausland: Telefon: (+49) (0)8 21 45 54 81 37, E-Mail: anzeigen@bayard-media.de<br />

Leiter Anzeigenmarket<strong>in</strong>g: Stefan Rörig<br />

Bus<strong>in</strong>ess Development: Sylvie Eismann, Telefon: (02 21) 2 77 57 30<br />

Seit 1. Januar 2013 gilt die Anzeigen preisliste „<strong>plus</strong> <strong>Magaz<strong>in</strong></strong>“ Nr. 13 sowie die<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 9 der Anzeigenkomb<strong>in</strong>ation „Frau im Leben <strong>plus</strong>“.<br />

ABONNEMENTS + ÄLTERE AUSGABEN<br />

Leiter Vertrieb: Arne Biemann, Telefon: (08 21) 45 54 81 86<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magaz<strong>in</strong></strong> Abo-Service, Heuriedweg 19, 88131 L<strong>in</strong>dau, Telefon: (01 80) 5 26 01 47 (0,14 Euro/M<strong>in</strong>ute),<br />

Fax: (01 80) 5 26 01 48, E-Mail: abo.<strong>plus</strong>@guell.de<br />

Abonnementpreis: zzt. 42,00 Euro für 12 Hefte pro Jahr <strong>in</strong>kl. Zustell gebühr und 7 Prozent Mehrwertsteuer, Ausland + Porto<br />

Vertrieb für den Handel: BPV Medien Vertrieb GmbH & Co. KG, Römerstraße 90, 79618 Rhe<strong>in</strong>felden,<br />

Telefon: (0 76 23) 96 40, Fax: (0 76 23) 96 42 59, E-Mail: vertriebsservice@oz-bpv.de, Internet: www.bpv-medien.com<br />

Druckvorstufe: NV Roularta Media Group, Meiboomlaan 33, B-8800 Roeselare<br />

Druck: Euro-Druckservice GmbH, Passau<br />

Bezugsquellen: <strong>plus</strong> <strong>Magaz<strong>in</strong></strong> ersche<strong>in</strong>t monatlich im E<strong>in</strong>zelverkauf im Zeitschriftenhandel.<br />

Der E<strong>in</strong>zel verkaufspreis <strong>in</strong>kl. Mehrwertsteuer zzt. 3,50 Euro. Das Jahres abonnement kostet zzt. 42,00 Euro, Heftpreis<br />

<strong>in</strong>kl. Mehrwertsteuer und Zustellung zzt. 3,50 Euro.<br />

Copyright für alle Beiträge: Bayard Media GmbH & Co. KG. Nachdruck und Angebot <strong>in</strong> Lese zirkeln nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlags. Das gilt auch für die Aufnahme <strong>in</strong> elek tronische Datenbanken sowie für Vervielfältigungen<br />

auf CD-ROM. Für unverlangt e<strong>in</strong>gesandte Manuskripte und Fotos haften Redaktion und Verlag nicht.<br />

... lernte ich im<br />

Party-Keller kennen. E<strong>in</strong><br />

Freund hatte Mirko –<br />

une<strong>in</strong>geladen – zu me<strong>in</strong>em<br />

16. Geburtstag mitgebracht.<br />

Seit 21 Jahren s<strong>in</strong>d<br />

wir verliebt und seit fünf<br />

Jahren verheiratet.<br />

... hieß Igor,<br />

e<strong>in</strong> hässlicher<br />

Nicki-Elefant,<br />

den ich als<br />

K<strong>in</strong>d auf dem<br />

Flohmarkt<br />

erstand – und<br />

der mich<br />

unzählige<br />

Male tröstete.<br />

Ich habe ihn<br />

noch heute!<br />

Malw<strong>in</strong>e<br />

Schomburg, die<br />

Menschen beim<br />

Auftanken fotografierte,<br />

ab S. 22<br />

10 | 2013<br />

99


Sudoku<br />

Auflösungen<br />

Lösungswort aus Heft 8/2013<br />

Lösung aus<br />

Heft 9/13:<br />

Walfisch<br />

Gewonnen hat<br />

Der Gew<strong>in</strong>n:<br />

Backofen<br />

Manfred Behr, Korschenbroich<br />

1 x 3 Ü/VP für 2 Personen im<br />

„Hotel Thermenhof Paierl“, Bad<br />

Waltersdorf, Österreich<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

100 10 | 2013


esonderen<br />

Ihre Seiten<br />

Altersvorsorge für junge Leute > S. 102 Unser Dorf soll sauber bleiben > S. 104<br />

Drei Tricks, wenn der PC streikt > S.105 Ihre Briefe und Ideen > S. 106<br />

Darauf freuen wir<br />

uns im Oktober<br />

Blätterpracht<br />

Die letzte<br />

warme Sonne<br />

genießen<br />

und das<br />

Farbspektakel<br />

des Herbstlaubs<br />

bestaunen<br />

3. Oktober<br />

Tag der<br />

Deutschen<br />

E<strong>in</strong>heit! Für<br />

viele der letzte<br />

Feiertag bis<br />

Weihnachten<br />

Foto: pla<strong>in</strong>picture; Illustration: Shutterstock<br />

FÜR ALLE STETS EINE GUTE GASTGEBERIN SEIN, WIE SCHAFFT MAN DAS?<br />

Ich habe e<strong>in</strong>e große Familie mit drei fast erwachsenen K<strong>in</strong>dern. Immerzu schneien<br />

Freunde, Bekannte und Verwandte here<strong>in</strong>. Viele bleiben über Nacht. Da ich<br />

berufstätig b<strong>in</strong>, fehlt mir oft die Zeit, mich <strong>in</strong>tensiv um me<strong>in</strong>e Gäste zu kümmern.<br />

Wie schaffe ich es trotzdem, dass sich alle wohlfühlen? Gundis Hölzle, 55, Stuttgart<br />

Kürbisernte<br />

Ob das<br />

Gurkengewächs<br />

reif ist, hören<br />

Sie am hohlen<br />

Ton, wenn<br />

Sie gegen die<br />

Schale klopfen.<br />

haben sie e<strong>in</strong>e frage, die sie bewegt? schreiben sie uns!<br />

die adresse f<strong>in</strong>den sie auf seite 3.<br />

10 | 2013<br />

101


Ihre Seiten<br />

Ich hab e<strong>in</strong>e Frage ...<br />

Die<br />

richtige<br />

Balance<br />

f<strong>in</strong>den<br />

Umsorgen und<br />

bemuttern? Oder<br />

Gästen e<strong>in</strong>fach<br />

nur das Gefühl<br />

geben, dass sie<br />

willkommen<br />

s<strong>in</strong>d? Was macht<br />

Gastfreundschaft<br />

eigentlich aus?<br />

Wolfgang Schmidbauer*<br />

hat e<strong>in</strong><br />

paar gute Tipps.<br />

Wie zeigt man Gästen,<br />

dass sie willkommen<br />

s<strong>in</strong>d, ohne dass es verkrampft<br />

wirkt?<br />

SCHMIDBAUER Mit vielen<br />

kle<strong>in</strong>en Gesten. Indem<br />

man den Gast etwa<br />

vom Bahnhof oder Flughafen<br />

abholt, das Gepäck<br />

abnimmt, dem<br />

Besuch bei der Ankunft<br />

zuhause erst mal das<br />

Zimmer zeigt, wo er<br />

übernachtet. Solche<br />

kle<strong>in</strong>en Gesten weiß<br />

jeder Gast zu schätzen.<br />

Was sollte man unbed<strong>in</strong>gt<br />

vermeiden?<br />

SCHMIDBAUER Den Gast<br />

zu bevormunden. Zum<br />

Essen oder Tr<strong>in</strong>ken fast<br />

schon zu nötigen ist<br />

heute nicht mehr üblich.<br />

Geben sie Gästen lieber<br />

Spielraum und dadurch<br />

das Gefühl, sich frei<br />

bewegen zu können.<br />

Und wenn e<strong>in</strong> Gast beim<br />

Kochen helfen will?<br />

SCHMIDBAUER Unbed<strong>in</strong>gt<br />

mithelfen lassen.<br />

Gäste zw<strong>in</strong>gen, still zu<br />

sitzen, während man<br />

selbst atemlos schuftet,<br />

ist vielleicht gut geme<strong>in</strong>t,<br />

aber auch taktlos.<br />

Wie gel<strong>in</strong>gt die Balance<br />

aus „gut kümmern“ und<br />

„nicht e<strong>in</strong>engen“?<br />

SCHMIDBAUER Gäste<br />

fühlen sich oft entlastet,<br />

wenn man etwa beim<br />

Abendessen die Sitzordnung<br />

bestimmt. Oder<br />

sagt, wo sie sich mit<br />

Ess- und Tr<strong>in</strong>kbarem<br />

versorgen können.<br />

Soll man vorher absprechen,<br />

wie lange e<strong>in</strong><br />

Abend dauert oder wie<br />

oft Freunde übernachten<br />

können?<br />

SCHMIDBAUER Enge<br />

formelle Absprachen<br />

stören e<strong>in</strong> entspanntes<br />

Zusammense<strong>in</strong>. Es sei<br />

denn, es gibt e<strong>in</strong>en<br />

strengen Zeitplan, zum<br />

Beispiel bei e<strong>in</strong>er Hochzeit.<br />

Aber: Auch das<br />

Fe<strong>in</strong>gefühl der Gäste ist<br />

gefragt, wenn die Zeichen<br />

der Müdigkeit bei<br />

den Gastgebern unübersehbar<br />

s<strong>in</strong>d. Andererseits<br />

sollten aber weder<br />

Gast oder Gastgeber<br />

nicht so früh Aufbruchstimmung<br />

erzeugen,<br />

dass der E<strong>in</strong>druck entsteht,<br />

es sei irgendetwas<br />

nicht <strong>in</strong> Ordnung.<br />

S<strong>in</strong>d Männer entspanntere<br />

Gastgeber?<br />

SCHMIDBAUER Im Grunde<br />

ja. Sie gehen <strong>in</strong> der<br />

Regel unbekümmerter<br />

mit ihrem Egoismus um<br />

und verlassen sich auf<br />

den Egoismus der Gäste.<br />

Es fällt ihnen leichter,<br />

jeden Gast nach se<strong>in</strong>er<br />

Fasson selig se<strong>in</strong> zu<br />

lassen. Frauen machen<br />

sich mehr Sorgen und<br />

bedrängen dann manchmal<br />

Gäste.<br />

Gibt es drei D<strong>in</strong>ge, die<br />

Sie empfehlen?<br />

SCHMIDBAUER<br />

Pünktlich fertig<br />

se<strong>in</strong>. Nicht<br />

zu viel anbieten.<br />

Fest daran<br />

glauben,<br />

dass sich Gäste<br />

wohlfühlen und<br />

für sich selber<br />

sorgen können.<br />

* Schmidbauer ist Psychoanalytiker<br />

und Autor.<br />

Se<strong>in</strong> neuestes Buch:<br />

„Die gelassene Art, Ziele<br />

zu erreichen“, Kreuz,<br />

2012, 18,99 Euro.<br />

Haben Sie<br />

auch e<strong>in</strong>e<br />

Frage?<br />

Schreiben Sie<br />

uns: Adresse<br />

Seite 3.<br />

?<br />

Wie können junge Leute vorsorgen?<br />

Me<strong>in</strong>e Enkel<strong>in</strong> hat ihre Ausbildung abgeschlossen und ist übernommen<br />

worden. Nun überlegt sie, wie sie fürs Alter vorsorgen<br />

kann. Ihrer Generation wird ja ständig gesagt, dass sie später<br />

vom Staat nichts bekommt. Stimmt das und welche Vorsorge<br />

wäre <strong>in</strong>teressant?<br />

Elisabeth Schröder, 67, Frankfurt<br />

CONSTANZE HINTZE*:<br />

Man muss tatsächlich davon ausgehen,<br />

dass die heutige junge Generation<br />

e<strong>in</strong>e spartanische staatliche <strong>Rente</strong><br />

bekommt. Vorbildlich ist es, dass Ihre<br />

Enkel<strong>in</strong> schon jetzt an dieses Thema<br />

denkt. Beachten sollte sie diese Punkte:<br />

Me<strong>in</strong> Haushaltstipp: Um hartnäckige Wachsreste problemlos zu entfernen, Kerzenständer 30 M<strong>in</strong>uten <strong>in</strong>s Gefrierfach<br />

102 10 | 2013


Bilder nähen<br />

Ich f<strong>in</strong>de gut, dass Sie Leser immer ermutigen, kreativ zu se<strong>in</strong>.<br />

Ich male, fertige aber auch Textil-Bilder an – von Hand genäht.<br />

Diese Arbeiten dauern viele Stunden, aber es lohnt sich.<br />

Ulrike von Holt, Stade<br />

Vom S<strong>in</strong>n der<br />

Krankheiten<br />

E<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> war kürzlich im Spital und<br />

schickte mir e<strong>in</strong> Gedicht des französischen<br />

Schriftstellers André Gide.<br />

R<strong>in</strong>der-Steaks auf den Punkt<br />

Damit Steaks garantiert medium M<strong>in</strong>ute sehr heiß anbraten. Fleisch<br />

s<strong>in</strong>d, sollte man drei Regeln beachten.<br />

SO GEHT’S: 1. Metallpfan-<br />

bei mittlerer Hitze garen. 3. Fünf<br />

nach Dicke (pro cm e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>ute)<br />

ne und Butterschmalz verwenden. M<strong>in</strong>uten <strong>in</strong> Alufolie ruhen lassen,<br />

Beides lässt sich stark erhitzen. damit sich der Fleischsaft verteilt.<br />

2. Steaks von beiden Seiten e<strong>in</strong>e Siegl<strong>in</strong>de Vaupel, per E-Mail<br />

Nutzen von Krankheit<br />

Ich glaube, dass Krankheiten<br />

Schlüssel s<strong>in</strong>d,<br />

die uns gewisse Tore öffnen können.<br />

Ich glaube, es gibt gewisse Tore,<br />

die e<strong>in</strong>zig die Krankheit öffnen kann.<br />

Es gibt jedenfalls<br />

e<strong>in</strong>en Gesundheitszustand,<br />

der es uns nicht erlaubt,<br />

alles zu verstehen.<br />

Vielleicht verschließt uns die Krankheit<br />

e<strong>in</strong>ige Wahrheiten.<br />

Ebenso aber verschließt<br />

uns die Gesundheit andere<br />

oder führt uns davon weg,<br />

sodass wir uns nicht<br />

mehr darum kümmern.<br />

Ich habe unter denen,<br />

die sich e<strong>in</strong>er unerschütterlichen<br />

Gesundheit erfreuen,<br />

noch ke<strong>in</strong>en getroffen,<br />

der nicht nach irgende<strong>in</strong>er Seite h<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> bisschen beschränkt gewesen wäre –<br />

wie solche, die nie gereist s<strong>in</strong>d.<br />

Brunhilde Klasen, Heiligenhaus<br />

Fotos: Th<strong>in</strong>kstock, Shutterstock, privat (3); Illustration: Shutterstock<br />

• Vor der klassischen Altersvorsorge gilt<br />

es, die eigene Arbeitskraft abzusichern.<br />

Deshalb zuerst e<strong>in</strong>e Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

abschließen. Denn<br />

wer nicht mehr arbeiten kann, hat ke<strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>kommen und sämtliche Vorsorgepläne<br />

geraten dann <strong>in</strong>s Wanken.<br />

• Danach beim Arbeitgeber nach e<strong>in</strong>em<br />

betrieblichen Modell zur Altersvorsorge<br />

fragen. Viele Unternehmen bieten<br />

dies an. Wichtig: Jeder (!) Arbeitnehmer<br />

hat Anrecht auf Entgelt-Umwandlung.<br />

Dabei wird steuerbegünstigt vom Bruttolohn<br />

Geld <strong>in</strong> die eigene betriebliche<br />

Altersvorsorge <strong>in</strong>vestiert. Bis zu 4 %<br />

des Gehalts können <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em solchen<br />

Vertrag gespart werden. Beliebtestes<br />

Modell: die Direktversicherung.<br />

* Constanze H<strong>in</strong>tze, Bankkauffrau, ist Geschäftsführer<strong>in</strong><br />

von Svea Kuschel + Kolleg<strong>in</strong>nen – e<strong>in</strong> F<strong>in</strong>anzdienstleistungsunternehmen,<br />

das sich speziell an Frauen richtet.<br />

!<br />

legen. Leistet Wachs dann immer noch Widerstand, mit heißem Wasser übergießen. Susanne Gal<strong>in</strong>sky, per E-Mail<br />

10 | 2013 103


„Unser Dorf soll<br />

wieder funkeln“<br />

Flaschen, Dosen, Papier,<br />

Müll. Dass Menschen<br />

all dies achtlos<br />

wegwerfen, ist ja fast<br />

normal. Aber Matratzen<br />

und Autoreifen?<br />

Wenn ich das sehe, b<strong>in</strong><br />

ich jedes Mal erschüttert.<br />

Es s<strong>in</strong>d wirklich<br />

Berge von Unrat, die wir jedes Jahr<br />

bei unserer „Aktion sauberes Dorf“<br />

aufsammeln. Das Schlimmste war<br />

bisher e<strong>in</strong>e zerlegte Schrankwand –<br />

im Wald. Wie gerne würde ich die<br />

Verantwortlichen fragen: „Wenn ihr<br />

es schafft, die Schrankwand im Wald<br />

zu ,entsorgen‘ – warum schafft ihr<br />

es nicht zu e<strong>in</strong>er Sammelstelle? Oder<br />

den Sperrmüll anzurufen?“<br />

Doch was br<strong>in</strong>gt es, sich zu ärgern.<br />

Stattdessen krempele ich mit<br />

20, 30 anderen Bewohnern von Eller<strong>in</strong>ghausen<br />

e<strong>in</strong>mal im Jahr die<br />

Ärmel hoch, um aufzuräumen. Inzwischen<br />

seit zwölf Jahren. Mit Plastikeimern,<br />

Müllsäcken, Handschuhen<br />

und Glasre<strong>in</strong>igern treffen wir<br />

uns samstags um neun und ziehen<br />

zu zweit oder dritt los, Müll sammeln:<br />

Glas, Blech, zerknülltes Papier<br />

und jede Menge Plastikbehälter.<br />

450 Kilo Müll<br />

produziert – statistisch<br />

– jeder Bundesbürger<br />

Ihre Seiten<br />

Me<strong>in</strong> Engagement<br />

E<strong>in</strong>mal im Jahr wirbelt Karola Busch durch ihre<br />

Geme<strong>in</strong>de Eller<strong>in</strong>ghausen, sammelt auf, was Menschen<br />

achtlos wegwarfen. Der Lohn: e<strong>in</strong>e Gold-Medaille!<br />

pro Jahr. Mitunter habe<br />

ich den E<strong>in</strong>druck, extrem<br />

viel landet auf der<br />

Straße und <strong>in</strong> der Natur.<br />

Inzwischen habe ich mir e<strong>in</strong>en<br />

Greifer gekauft – damit ich auch zwischen<br />

Stacheldraht und Zäune<br />

komme und sogar Zigarettenstummel<br />

aufheben kann. Etwa 50 große<br />

blaue Müllsäcke sammelten wir <strong>in</strong><br />

diesem Jahr – Wahns<strong>in</strong>n, wenn man<br />

das auf e<strong>in</strong>em Berg sieht.<br />

Natürlich gibt es Leute, die sagen:<br />

„Den Dreck anderer Leute wegmachen?<br />

Ne<strong>in</strong>!“ Für mich wiegt etwas<br />

anderes weit mehr: Ich würde<br />

mich unwohl fühlen, wenn jemand<br />

über unseren Ort abschätzig sagen<br />

würde: „Guck mal, wie es hier aussieht.“<br />

Außerdem br<strong>in</strong>gt unsere Aktion<br />

noch e<strong>in</strong>en anderen Gew<strong>in</strong>n:<br />

Wir Helfer kommen <strong>in</strong>s Gespräch,<br />

man tauscht sich aus. Nicht zuletzt<br />

hat unsere 1 200-Seelen-Geme<strong>in</strong>de<br />

auch durch unseren E<strong>in</strong>satz beim<br />

Landeswettbewerb „Unser Dorf soll<br />

schöner werden“ Gold gewonnen,<br />

beim Bundeswettbewerb noch e<strong>in</strong>mal<br />

Silber. Darauf kann man als Bürger<strong>in</strong><br />

der Geme<strong>in</strong>de doch stolz se<strong>in</strong>.<br />

Karola Busch (54), kaufmännische<br />

Angestellte aus Eller<strong>in</strong>ghausen, ist<br />

verheiratet und hat e<strong>in</strong>en Sohn.<br />

WIR<br />

SUCHEN<br />

... e<strong>in</strong>e<br />

Freund<strong>in</strong><br />

Aus familiären<br />

Gründen b<strong>in</strong> ich<br />

von Chemnitz nach<br />

Nürnberg gezogen.<br />

Nun suche ich<br />

e<strong>in</strong>e zuverlässige<br />

Freund<strong>in</strong> für schöne<br />

Gespräche, s<strong>in</strong>nvolle<br />

Unternehmungen,<br />

viel Spaß und Freude.<br />

Ich b<strong>in</strong> Mitte 60 und<br />

liebe die Natur.<br />

Christa Vitzthum,<br />

Nürnberg<br />

... andere<br />

Großeltern<br />

Seit drei Jahren<br />

lebt unsere Enkel<strong>in</strong><br />

(9) bei uns. Wenn<br />

e<strong>in</strong> fröhliches „Omi,<br />

ich hab dich lieb“<br />

erkl<strong>in</strong>gt, ist das für<br />

mich e<strong>in</strong> unbeschreibliches<br />

Gefühl.<br />

Aber es ist auch<br />

schwierig: E<strong>in</strong>erseits<br />

möchte man Oma<br />

se<strong>in</strong>, Zeit und Geduld<br />

haben, andererseits<br />

muss man Mutter<br />

se<strong>in</strong> und das K<strong>in</strong>d<br />

aufs Leben vorbereiten.<br />

Wer erzieht<br />

auch Enkelk<strong>in</strong>der<br />

und hat Lust auf<br />

e<strong>in</strong>en Erfahrungsaustausch?<br />

Doris Lignau,<br />

Boizenburg<br />

Fotos: Getty Images, privat (2); Illustrationen: Shutterstock (2)<br />

104 10 | 2013


Ihre Seiten<br />

Computer<br />

Wenn der PC streikt<br />

Nichts geht<br />

mehr – egal<br />

welche Taste<br />

man drückt.<br />

Der Computer<br />

streikt. Aber<br />

ke<strong>in</strong>e Sorge,<br />

oft lässt sich<br />

der PC durch<br />

kle<strong>in</strong>e Tricks <strong>in</strong><br />

Gang br<strong>in</strong>gen.<br />

Brigitte Kafka<br />

vom Senioren-<br />

Internet-Café<br />

Intern@tto<br />

erklärt, wie<br />

es geht.<br />

Erste Hilfe mit<br />

1 dem „Affengriff“<br />

Ist e<strong>in</strong> Programm abgestürzt,<br />

kann man klicken,<br />

wie und wo man<br />

will, es passiert nichts.<br />

Zum Glück lässt sich der<br />

PC mit dem „Affengriff“<br />

wiederbeleben. Er heißt<br />

so, weil man gleichzeitig<br />

diese drei Tasten drückt:<br />

• „Strg“ und „Alt“ und<br />

„Entf“ (Bei englischer<br />

Tastenbelegung „Ctrl“<br />

und „Alt“ und „Del“.)<br />

• Danach im Auswahl-<br />

Fenster auf „Task-Manager<br />

starten“ klicken.<br />

• Hier f<strong>in</strong>det man e<strong>in</strong>e<br />

Liste aller geöffneten<br />

Programme. Steht h<strong>in</strong>ter<br />

dem Programm, mit<br />

dem man gerade arbeitet<br />

(z. B. Word), „reagiert<br />

nicht“, dieses anklicken,<br />

Task beenden.<br />

• Task-Manager schließen<br />

(auf Kreuz oben<br />

rechts klicken). Meist<br />

arbeitet PC jetzt wieder<br />

normal, das Programm<br />

lässt sich neu starten.<br />

System: So wird<br />

2 es neu gestartet<br />

Wenn der Computer<br />

nach dem Installieren<br />

e<strong>in</strong>es neuen Programms<br />

nicht richtig läuft, kann<br />

man die „Systemwiederherstellung“<br />

nutzen:<br />

• Dazu auf „Start“ gehen.<br />

• In der Suche „Wiederherstellung“<br />

e<strong>in</strong>geben.<br />

• Alternativ kann man<br />

auch über den Startknopf<br />

unten l<strong>in</strong>ks auf<br />

„Programme“ klicken,<br />

dann auf „Zubehör“,<br />

„Systemprogramme“ und<br />

dort auf „Systemwiederherstellung“.<br />

Notfälle: Mit F8<br />

3 ganz von vorne<br />

Reagiert der Computer<br />

trotz „Affengriff“ oder<br />

„Systemwiederherstellung“<br />

nicht, hilft nur<br />

e<strong>in</strong>s: beim Hochfahren<br />

des Geräts so lange auf<br />

die Taste „F8“ tippen,<br />

bis e<strong>in</strong> schwarz unterlegtes<br />

Menü auftaucht:<br />

• In diesem Menü die<br />

Option „Computer reparieren“<br />

wählen.<br />

• Im nächsten grauen<br />

Menü-Feld auf „Systemstartreparatur“<br />

klicken.<br />

SOS-Tipp: Wenn alle<br />

Stricke reißen und auch<br />

dies nicht klappt, kann<br />

man den PC über den<br />

An/Aus-Schalter neu<br />

starten – und eventuell<br />

mit der e<strong>in</strong>gelegten<br />

W<strong>in</strong>dows-DVD neu <strong>in</strong>stallieren.<br />

Hört sich<br />

toll an!<br />

Kopfhörer kl<strong>in</strong>gen<br />

oft besser als<br />

manche Boxen<br />

und sie schonen<br />

die Nerven anderer<br />

beim Hören<br />

der Liebl<strong>in</strong>gsmusik.<br />

Testsieger<br />

(bei Chip Onl<strong>in</strong>e):<br />

Sennheiser<br />

PX100-II: Klarer<br />

Klang, guter Sitz,<br />

gute Geräuschabschirmung,<br />

das<br />

schont die Ohren!<br />

Ab 35 Euro im<br />

Fachhandel.<br />

Formatierung<br />

entfernen<br />

Wenn man Texte<br />

von anderen<br />

liest, stößt man<br />

oft auf störende<br />

Zeilenumbrüche,<br />

Blöcke, Aufzählungen<br />

usw. Mit<br />

der Tastenkomb<strong>in</strong>ation<br />

„Strg +<br />

Shift + Z“ kann<br />

man dies alles<br />

e<strong>in</strong>fach löschen.<br />

1. Wenn man<br />

„Strg + Alt +<br />

Entf“ drückt,<br />

öffnet sich e<strong>in</strong><br />

Fenster. Hier auf<br />

„Task-Manager<br />

starten“ klicken.<br />

2. Programmliste<br />

durchschauen.<br />

Das<br />

Programm<br />

anklicken, h<strong>in</strong>ter<br />

dem „reagiert<br />

nicht“ steht.<br />

3. Dann auf<br />

„Task beenden“<br />

klicken. Programm<br />

wird<br />

geschlossen und<br />

kann neu gestartet<br />

werden.<br />

Haben Sie<br />

auch<br />

e<strong>in</strong>e Frage?<br />

SCHREIBEN<br />

SIE UNS!<br />

Adresse Seite 3.<br />

IM NÄCHSTEN HEFT<br />

Texte ganz e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> Form br<strong>in</strong>gen<br />

10 | 2013 105


Ihre Seiten<br />

Ihre Leserbriefe<br />

ARZT-BESUCH, 7/2013<br />

Jeder Patient<br />

ist gleich<br />

Ob privat oder Kasse, <strong>in</strong> unserer<br />

Praxis machen wir ke<strong>in</strong>en<br />

Unterschied und behandeln<br />

alle Patienten gleich. An dieser<br />

Arbeitsweise ändert auch<br />

e<strong>in</strong> Blumenstrauß nichts. Deshalb<br />

hoffe ich, bis zur <strong>Rente</strong><br />

dort zu arbeiten.<br />

Elisabeth Brüsseler, E-Mail.<br />

Lieber Saft<br />

als Blumen<br />

Wenn jeder 3. Patient Blumen<br />

mitbr<strong>in</strong>gt, sieht es <strong>in</strong> der Praxis<br />

aus wie im Blumenladen.<br />

Warum nicht e<strong>in</strong>e tolle Flasche<br />

Saft als Aufmerksamkeit<br />

für die Sprechstundenhilfen?<br />

K. Veit, Dietfurt<br />

Danke für<br />

Ihre Post!<br />

ENTRÜMPELN, 5/2013<br />

»Mir g<strong>in</strong>g es ganz genauso.<br />

E<strong>in</strong> Leben lang sammelt man<br />

D<strong>in</strong>ge, belastet sich damit.<br />

Es tut so gut, sich von vielen<br />

D<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>fach zu trennen.«<br />

Brigitte Werner, Karlsruhe<br />

ROBERT REDFORD, 7/2013<br />

Me<strong>in</strong> Jugendschwarm<br />

Mit dem Artikel haben Sie mir e<strong>in</strong>e<br />

besondere Freude gemacht. Robert Redford ist me<strong>in</strong><br />

Schwarm, seit ich ihn als Jugendliche das<br />

erste Mal <strong>in</strong> „Der Clou“ gesehen habe.<br />

Alle anderen Hefte gebe ich immer<br />

an Bekannte weiter. Dieses werde ich behalten.<br />

Gudrun Schönberg, per E-Mail<br />

MEHR GELD, 8/2013<br />

Gerechtigkeit<br />

auch für Mütter<br />

Ich möchte gern auf e<strong>in</strong>e<br />

Mütter-Initiative (www.muet<br />

ter-fuer-rentengerechtigkeit.<br />

de) h<strong>in</strong>weisen, die die gleiche<br />

<strong>Rente</strong>nleistung für jedes<br />

K<strong>in</strong>d verlangt. Egal, wann es<br />

geboren wurde.<br />

Ernemie Gerner, Riedstadt<br />

OMA-GESCHICHTEN, 7/2013<br />

Nur mit den Augen<br />

Im Kaufhaus mit me<strong>in</strong>er<br />

Enkel<strong>in</strong> Samira (6). Wir<br />

mussten an der Kasse<br />

warten, aus Langeweile<br />

begann Samira, Lipgloss<br />

<strong>in</strong> Reih und Glied zu sortieren.<br />

„Nur gucken, nicht<br />

anfassen“, mahnte ich.<br />

Ihre Antwort: „Oma, mit<br />

den Augen kann ich das<br />

nicht gerade h<strong>in</strong>stellen.“<br />

Gabi Harders, per E-Mail<br />

Wie bei uns!<br />

Diese Geschichte habe ich genau<br />

so erlebt. Ich schenkte me<strong>in</strong>er<br />

Enkel<strong>in</strong> Emma e<strong>in</strong>en Gutsche<strong>in</strong><br />

für e<strong>in</strong>en Schwimmkurs, doch im<br />

Schwimmbad klammerte sie sich<br />

an me<strong>in</strong> Be<strong>in</strong>. Ich blieb locker und<br />

g<strong>in</strong>g mit <strong>in</strong>s Wasser. Da hatte sie<br />

ke<strong>in</strong>e Angst mehr. Inzwischen<br />

gehen wir regelmäßig schwimmen<br />

und Emma versicherte mir, sie<br />

brauche ke<strong>in</strong>en Schwimmkurs, die<br />

Oma br<strong>in</strong>ge es ihr ja bei.<br />

Dorit Möller, Gießen<br />

LESERFRAGE<br />

Bügelnde Waschmasch<strong>in</strong>en,<br />

Autos, die<br />

Parklücken f<strong>in</strong>den; vieles<br />

könnte den Alltag<br />

erleichtern. Was würde<br />

Ihr Leben vere<strong>in</strong>fachen?<br />

Schreiben Sie<br />

uns! Adresse: Seite 3.<br />

106 10 | 2013


Schreiben<br />

Sie uns:<br />

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L<strong>in</strong>denstraße 20, 50674 Köln,<br />

<strong>plus</strong>magaz<strong>in</strong> @bayard-media.de,<br />

✆ (02 21) 2 77 57-0,<br />

Fotos: Klaus Erich Haun, Shutterstock, privat (2); Illustration: Shutterstock<br />

JETZT SIND WIR DIE ALTEN, 6/2013<br />

1 Haus = 4<br />

Generationen<br />

Seit 55 Jahren wohne<br />

ich mit me<strong>in</strong>em Mann<br />

<strong>in</strong> dem Haus, <strong>in</strong> dem er<br />

aufwuchs. Wir bekamen<br />

zwei Töchter, dann zwei<br />

Enkeltöchter. E<strong>in</strong>ige<br />

Jahre wohnten vier Generationen<br />

unter e<strong>in</strong>em<br />

Dach, bis Schwiegervater<br />

und -mutter <strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>es Jahres verstarben.<br />

Heute s<strong>in</strong>d wir<br />

nun die Alten, genießen<br />

das Rentnerleben und<br />

werden die „Hausmeister“<br />

genannt. Gerade haben<br />

wir den vierten Urenkel<br />

bekommen und der fünfte<br />

ist bereits unterwegs. Als<br />

kle<strong>in</strong>en Beleg zwei Fotos –<br />

ist das nicht lustig?<br />

Helga Lorbeer, Halle<br />

Von l<strong>in</strong>ks: Uroma Helga,<br />

Oma Susi, Tochter Mandy<br />

und Enkel Carlos (2013)<br />

Den ersten<br />

Schritt tun<br />

Auch ich habe den E<strong>in</strong>druck,<br />

dass neue Nachbarn<br />

sich nicht vorstellen. Aber<br />

warum ärgert sich die Leser<strong>in</strong><br />

Frau Gill? Ich wohne<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Mehrfamilienblock<br />

mit langjährigen Mietern.<br />

Als ich e<strong>in</strong>e neue Mieter<strong>in</strong><br />

grüßte, kam der Anflug<br />

e<strong>in</strong>es Lächelns. Beim<br />

nächsten Mal wurde me<strong>in</strong><br />

Gruß erwidert, beim dritten<br />

Mal unterhielten wir uns.<br />

Auch auf andere Mieter<br />

s<strong>in</strong>d wir zugegangen – und<br />

wir verstehen uns alle gut.<br />

Man muss bereit se<strong>in</strong>, den<br />

ersten Schritt zu tun.<br />

G. Swienty, Elmshorn<br />

Von rechts: Uroma<br />

Charlotte, Oma Helga,<br />

Tochter Susi u. Enkel<strong>in</strong><br />

Mandy (1988)<br />

Fax (02 21) 2 77 57-10<br />

SPORT FÜR PAARE, 7/2013<br />

Und das Tanzen?<br />

Ihr Bericht war sehr <strong>in</strong>teressant.<br />

Leider habe ich das<br />

Tanzen vermisst – für mich<br />

der schönste Sport zu zweit.<br />

Bei uns gibt es e<strong>in</strong>en Tanzsportclub<br />

mit regelmäßigen<br />

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Tanzlehrer und jeden Freitag<br />

als freies Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.<br />

Christel Peters, Bad Lippspr<strong>in</strong>ge<br />

Anm. der Redaktion: Liebe Frau<br />

Peters, dann freuen Sie sich auf<br />

unsere nächste Ausgabe. Dort<br />

zeigen wir, wie viele unterschiedliche<br />

Arten es gibt, sich<br />

mit Tanzen fi t zu halten.<br />

SPASS AN NEUEN MEDIEN<br />

Ihre PC-Seite ist<br />

sehr gut. Machen<br />

Sie auch viel<br />

mehr Tipps (z. B.<br />

übers „Twittern“).<br />

Marianne Wengler, Illertissen<br />

FRAUENQUOTE?,<br />

7/2013<br />

Ausdruck<br />

beleidigt<br />

Das Wort „Quotenfrau“<br />

muss weg. Es<br />

kl<strong>in</strong>gt, als müssten<br />

Jobs mit Frauen<br />

besetzt werden,<br />

egal wie gut sie<br />

qualifiziert s<strong>in</strong>d.<br />

Frauke Diersbach,<br />

per E-Mail<br />

Gleicher<br />

Lohn<br />

Vor der Frauenquote<br />

sollten Männer<br />

und Frauen <strong>in</strong> gleichen<br />

Jobs gleich<br />

bezahlt werden.<br />

Es ist immer noch<br />

weitverbreitet,<br />

dass Männer m<strong>in</strong>destens<br />

25 % mehr<br />

Gehalt für gleiche<br />

Arbeit bekommen.<br />

Das ist e<strong>in</strong>e große<br />

Ungerechtigkeit!<br />

Renate Gorka,<br />

Seligenstadt<br />

Quote für<br />

Männer<br />

Wir brauchen e<strong>in</strong>e<br />

Quote für Männer,<br />

damit sie gezwungen<br />

s<strong>in</strong>d, mehr<br />

Frauen zu beschäftigen.<br />

Bislang<br />

bestimmen zu viele<br />

ältere und konservative<br />

Herren, wer<br />

e<strong>in</strong>gestellt wird.<br />

Gertrud Habich,<br />

Achern<br />

10 | 2013 107


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Jeder Mensch macht e<strong>in</strong>mal im Leben e<strong>in</strong>e<br />

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Nordkap, wo der Anblick mächtiger Eisberge,<br />

e<strong>in</strong>samer Fjorde und des magischen Nordlichts<br />

den Atem raubt. Erzählen Sie uns Ihre<br />

Erlebnisse – und gew<strong>in</strong>nen Sie e<strong>in</strong>e Reise!<br />

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108 10 | 2013


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ich das Leben, das ich immer leben wollte!<br />

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10 | 2013 109


Zum Schluss<br />

Jeder schöne Augenblick,<br />

den wir erleben, ist e<strong>in</strong>e Perle, die wir auf<br />

die Kette unseres Lebens fädeln. Und jeder<br />

Moment, den wir genießen, macht<br />

unsere Kette e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es bisschen kostbarer.<br />

(unbekannter verfasser)<br />

Foto: Jean-Philippe CHARBONNIER/Gamma-Rapho/Getty Images<br />

110 10 | 2013


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