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12 | 2013<br />
12<br />
www.diabetes-journal.de<br />
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Offizielles Organ des<br />
Deutschen Diabetiker Bundes<br />
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4<br />
<strong>Diabetes</strong><br />
Extra<br />
Rezepte<br />
fürs Fest<br />
<strong>Diabetes</strong><br />
und <strong>Krebs</strong><br />
<strong>Risiko</strong> durch<br />
<strong>Ernährung</strong><br />
<strong>senken</strong><br />
Gala und<br />
Gesundheitstag<br />
Feiern, helfen,<br />
informieren
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Editorial<br />
nuber@kirchheim-verlag.de<br />
haak@kirchheim-verlag.de<br />
Himmlisch leicht<br />
■ Wenn die Dezember-Ausgabe des <strong>Diabetes</strong>-<br />
<strong>Journal</strong>s bei Ihnen reinschneit, laufen Ihre Planungen<br />
für die kommenden Feiertage vermutlich<br />
auf Hochtouren. Wir wünschen Ihnen, dass<br />
Sie trotzdem die Zeit finden, sich ab und an zurückzuziehen<br />
– in eine gemütliche Ecke und<br />
mit dem <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> in der Hand. Gerade<br />
für die Festlichkeiten haben wir diesmal etwas<br />
Besonderes zu bieten: Erstmals finden Sie<br />
das Weihnachts-Menü Ihrer Zeitschrift in einem<br />
Sonderheft! „Himmlisch leicht genießen“ heißt<br />
die Beilage – mit Anregungen für Ihre Tafel ebenso<br />
wie für den Spaziergang danach sowie mit Informationen<br />
zum Blutzuckermessen. Wir hoffen,<br />
dass Sie Gefallen haben an unserer Idee und<br />
dass Ihre Adventszeit dadurch bereichert wird.<br />
Foto: diabetesDE / Deckbar<br />
■ Festlich ging es zu auf<br />
der <strong>Diabetes</strong>-Charity-Gala<br />
2013 in Berlin, wo sich Joachim<br />
„Blacky“ Fuchsberger<br />
outete als Diabetiker und<br />
viel Öffentlichkeit auf den<br />
<strong>Diabetes</strong> zog. Genauso wie<br />
beim Deutschen Diabetiker<br />
Tag in Hannover: 5 000 Besucher<br />
kamen, und auch<br />
das Live-Radio gab dem<br />
Tag einen würdigen Rahmen.<br />
Ab Seite 8.<br />
■ Wer <strong>Diabetes</strong> hat, hat ein höheres<br />
<strong>Risiko</strong>, an <strong>Krebs</strong> zu erkranken – zugegeben<br />
ist das Thema keine leichtverdauliche<br />
Informations-Kost zum Jahresende.<br />
Womit wir beim Stichwort<br />
wären: Die Kost macht es! Offensichlich<br />
ist eine gesunde <strong>Ernährung</strong> ein, wenn nicht<br />
der entscheidende Faktor, um dieses <strong>Risiko</strong> zu<br />
minimieren. Im Titelthema erzählt Ihnen Prof.<br />
Dr. med. Reinhard Zick auf außergewöhnliche<br />
Art, warum in manchen Ländern Prostata- oder<br />
Brustkrebs ganz selten auftreten – und was dies<br />
alles zu tun hat mit der <strong>Ernährung</strong>. Seine Ausführungen<br />
reichen hin bis zu traditionellen Tomatenschlachten<br />
in Spanien oder zu dem unvergesslichen<br />
Film „Tanz der Vampire“.<br />
Ab Seite 20.<br />
Im Namen des Kirchheim-Verlages und der gesamten<br />
Redaktion wünschen wir Ihnen viele<br />
himmlisch-leichte Momente in diesem Advent<br />
2013. Rutschen Sie gut rüber ins neue Jahr – wir<br />
sehen uns im Januar, wenn Sie mögen.<br />
Günter Nuber,<br />
Prof. Dr. med. Thomas Haak,<br />
Chefredakteure<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
3
Inhalt<br />
<strong>Krebs</strong>prävention & <strong>Ernährung</strong><br />
Rauchen ist sehr ungesund<br />
und führt in vielen Fällen zu<br />
<strong>Krebs</strong> – das weiß jeder. Aber<br />
wussten Sie auch, dass eine<br />
falsche <strong>Ernährung</strong>sweise ein<br />
ebenso großer <strong>Risiko</strong>faktor<br />
sein kann? Im Titelthema<br />
erfahren Sie, wie eine gesunde<br />
<strong>Ernährung</strong> zur <strong>Krebs</strong>prävention<br />
beitragen kann. Seite 20<br />
Titelthemen sind<br />
mit rotem Pfeil<br />
gekennzeichnet<br />
Panorama<br />
Tom Hanks: Keine „dicken“ Rollen mehr 6<br />
Aktuell<br />
Deutscher Diabetiker Tag: Sportler, Geister,<br />
Live-Radio und 5 000 Besucher! 8<br />
EASD-Kongress 2013 in Barcelona:<br />
Weltweit größter <strong>Diabetes</strong>kongress 10<br />
Aktion „Gesünder unter 7“:<br />
Rekordverdächtige Zahlen 13<br />
<strong>Diabetes</strong>-Charity-Gala 14<br />
Aktuelles von diabetesDE 16<br />
Titelthema<br />
<strong>Krebs</strong>prävention:<br />
Wie richtige <strong>Ernährung</strong> schützt 20<br />
Übertragungsfehler: Was <strong>Krebs</strong> mit der<br />
„Stillen Post“ zu tun hat 22<br />
Deutschland, Frankreich, Schweiz:<br />
Von Krauts, Rotwein und Schokolade 24<br />
Gegen <strong>Krebs</strong>: In die Schlacht ziehen mit<br />
Tomaten, Knoblauch, Kurkuma 28<br />
Kulinarische Anti-<strong>Krebs</strong>-Köstlichkeiten 32<br />
Fitness/Wellness<br />
Winterliche Hautpflege und Reinigung 34<br />
Wellnesstipps 35<br />
Medizin<br />
Foto: picture-alliance / AP Photo / Alberto Saiz<br />
Blaulicht: Notfall Verkehrsunfall –<br />
Absichern, Eigengefährdung ausschließen 36<br />
<strong>Diabetes</strong>-Kurs: So kommen Sie gesund<br />
durch die kalte Jahreszeit 38<br />
Sprechstunde 42<br />
4 www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Deutscher Diabetiker Tag<br />
Information, Austausch,<br />
Unterhaltung: Rund 5 000<br />
Besucher kamen Ende<br />
Oktober nach Hannover<br />
zum Deutschen Diabetiker<br />
Tag 2013.<br />
Seite 8<br />
Foto: fotolia<br />
Wenn Kälte schadet<br />
Etwa für Asthmatiker<br />
und Herzpatienten<br />
kann die winterliche<br />
Kälte zum Gesundheitsrisiko<br />
werden.<br />
Wir klären auf!<br />
Seite 38<br />
Foto: fotolia<br />
Wünsche an den<br />
künftigen Minister<br />
Zum Redaktionsschluss<br />
waren die Koalitionsgespräche<br />
noch in<br />
vollem Gange – wer<br />
neuer Gesundheitsminister<br />
wird, stand noch<br />
nicht fest. Wir haben<br />
trotzdem vier <strong>Diabetes</strong>-<br />
Experten gefragt,<br />
welche Wünsche Sie<br />
an ihn oder sie für die<br />
künftige Diabetikerversorgung<br />
haben.<br />
Seite 44<br />
Foto: diabetesDE / Deckbar<br />
<strong>Diabetes</strong>-Charity-Gala<br />
Promis, Spenden, Musik und Show: In Berlin wurde zum<br />
3. Mal der Thomas-Fuchsberger-Preis verliehen. Geehrt<br />
wurde ein denkwürdiges Projekt in Indien. Seite 14<br />
Gesundheitspolitik<br />
Diabetikerversorgung: Herr oder Frau<br />
Minister! Unsere Wünsche an Sie … 44<br />
Soziales<br />
Rechteck 48<br />
<strong>Diabetes</strong> life<br />
„Insulin zum Leben“ – Rückblick auf 2013:<br />
Hilfsprojekt läuft am laufenden Band 50<br />
Weltreise: Irgendwann einfach losfahren! 52<br />
Info-Box<br />
Meldungen / Lebensmittel-Check 70<br />
Rubriken<br />
Laubers Kolumne 6<br />
Blickwinkel 19<br />
Denkmal – das Rätsel 72<br />
Zum guten Schluss 74<br />
<strong>Vorschau</strong> / Impressum 75<br />
Köln Marathon und „<strong>Diabetes</strong> Programm<br />
Deutschland“: 118 Teilnehmer im Ziel! 54<br />
Verbände<br />
Deutscher Diabetiker Bund 56<br />
Neues aus dem Bundesvorstand 58<br />
Aus den Landesverbänden 60<br />
Beilage: Sonderheft „Himmlisch leicht genießen“<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
5
Panorama<br />
Wussten Sie …<br />
dass Musik heilen kann? Eines<br />
meiner schönsten Bücher heißt<br />
„Musikalische Hausapotheke“.<br />
Der Musiker und Musikpädagoge<br />
Prof. Christoph Rueger zeigt darin,<br />
wie sie zwar keine schweren<br />
Krankheiten, aber doch „Bagatellschäden“<br />
beheben kann. Passend<br />
zu Weihnachten habe ich das Kapitel<br />
„Besinnung“ gelesen – und da<br />
werden zwei unserer größten Musiker<br />
empfohlen, die auch meine<br />
Lieblingskomponisten sind: Bach<br />
und Mozart. „Die langsamen Sätze<br />
bei Johann Sebastian Bach verströmen<br />
eine Ruhe, die auch ordnende<br />
Wirkung hat“, so Rueger. Über<br />
das g-Moll-Adagio des 1. Cembalo-Konzerts<br />
des Thomas-Kantors<br />
schreibt er: „Es wirkt stärkend und<br />
beseelend, seine nachdenkliche<br />
Stimmung eignet sich gut für Problemlösungen<br />
ohne Druck und Heftigkeit.“<br />
Auch bei Mozart sind es<br />
die langsamen Sätze, die uns zur<br />
Einkehr bringen, etwa aus dem Es-<br />
Dur-Quintett für Klavier und Bläser<br />
KV 452 „das unvergessliche<br />
Larghetto, in dem das Klavier die<br />
ausdrucksvollen Partien der Bläser<br />
sanft umspielt“. Wer diese Musik<br />
bewusst und konzentriert hört,<br />
schöpft Kraft und Zuversicht.<br />
Laubers Blitz-Tipp<br />
Wer gemeinsam über eine Stunde<br />
lang Weihnachtslieder mit allen<br />
Strophen singt, verwandelt die<br />
stille in eine heilige Nacht.<br />
Hans Lauber ist Autor von „TDM<br />
Traditionelle Deutsche Medizin“,<br />
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Wie es in der Presse-Info des Portals<br />
heißt, erwartet Diabetiker und Nichtdiabetiker<br />
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macht sich am 25. Dezember mit<br />
einem Amazon-Gutschein über 100 €<br />
ein besonderes Weihnachtsgeschenk.<br />
Längeres Leben für<br />
Typ-1-Diabetiker<br />
Einer schottischen Studie zufolge<br />
haben Typ-1-Diabetiker eine längere<br />
Lebenserwartung als noch vor<br />
kurzer Zeit. Aufgrund früherer Untersuchungen<br />
gingen Wissenschaftler<br />
davon aus, dass Typ-1-Diabetiker<br />
im Schnitt etwa 20 Jahre kürzer leben<br />
als die Normalbevölkerung. Die<br />
Daten von 24 971 Typ-1-Diabetikern<br />
aus einem schottischen <strong>Diabetes</strong>register<br />
zeigen nun, dass männliche<br />
und weibliche Typ-1-Diabetiker im<br />
Alter von 20 bis 24 Jahren im Mittel<br />
11 bzw. 14 Jahre kürzer im Vergleich<br />
zur Allgemeinbevölkerung leben, so<br />
die Forscher der University of Dundee,<br />
Großbritannien. Sie sind sich<br />
aber sicher, dass noch größere Verbesserungen<br />
möglich sind.<br />
Hollywood-Schauspieler nach Diagnose Typ-2-<strong>Diabetes</strong>:<br />
Hanks: keine „dicken“ Rollen mehr<br />
Der Hollywood-Schauspieler Tom Hanks<br />
(57) hat in einer US-Talkshow verkündet,<br />
dass bei ihm Typ-2-<strong>Diabetes</strong> diagnostiziert<br />
wurde: „Ich ging zu meinem<br />
Arzt und er sagte mir:<br />
‚Sie wissen ja Bescheid<br />
über die erhöhten Blutzuckerwerte,<br />
mit denen<br />
Sie sich herumschlagen,<br />
seitdem Sie 36<br />
sind … nun ja, Sie sind<br />
aufgestiegen: Sie haben<br />
Typ-2-<strong>Diabetes</strong>, junger<br />
Mann.‘“ In einem späteren<br />
Interview mit der<br />
BBC erklärte Hanks,<br />
dass er keine weiteren<br />
Rollen mehr annehmen<br />
werde, für die<br />
er erheblich an Körpergewicht zulegen<br />
müsste. Er wolle nämlich darauf achten,<br />
den Typ-2-<strong>Diabetes</strong> gut unter Kontrolle<br />
zu haben, und äußerte die Vermutung,<br />
dass drastische Gewichtsveränderungen<br />
Diagnose Typ-2-<strong>Diabetes</strong>: Hollywood-Star<br />
Tom Hanks (57).<br />
für frühere Rollen etwas mit der Entstehung<br />
der Stoffwechselstörung zu tun haben<br />
könnten. „Ich habe mit einer Reihe<br />
von Kollegen gesprochen, die auch für<br />
spezifische Rollen Gewicht<br />
zugelegt haben:<br />
Wegen der großen körperlichen<br />
Belastung –<br />
allein schon für die Gelenke<br />
– will dies keiner<br />
nochmals machen“, berichtete<br />
Hanks der britischen<br />
Rundfunkanstalt.<br />
Hanks macht seinen<br />
Beruf aber nicht alleinig<br />
Foto: iStockphoto<br />
verantwortlich: „Ich gehe<br />
davon aus, dass ich<br />
genetisch prädestiniert<br />
war, an Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
zu erkranken. Zudem ist es sicherlich<br />
auf meinen ungesunden Lebensstil zurückzuführen,<br />
den ich vor allem als junger<br />
Mensch geführt habe. Dafür habe ich<br />
nun die Quittung bekommen.“<br />
6<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
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Aktuell<br />
Sportlich durch<br />
und durch: Dr.<br />
Meinolf Behrens,<br />
Minden.<br />
Patientenforum<br />
beim<br />
Deutschen<br />
Diabetiker<br />
Tag 2013:<br />
Trubel von<br />
morgens bis<br />
abends. Oben<br />
Prof. Norbert<br />
Hermanns, Bad<br />
Mergentheim.<br />
Oktober: „diabetestour“ präsentierte Deutschen Diabetiker Tag<br />
Hannover: Sportler, Geister,<br />
Live-Radio und 5 000 Besucher!<br />
Rund 5 000 Besucher sind am 26. Oktober<br />
nach Hannover gekommen – die „diabetestour“<br />
präsentierte den Deutschen<br />
Diabetiker Tag (DDT) 2013! Dieter Möhler<br />
und Almut Suchowerskyj vom Deutschen<br />
Diabetiker Bund (DDB) freuten sich.<br />
Da strahlte Almut Suchowerskyj:<br />
„Ich bin begeistert von den vielen<br />
Besuchern“, sagte die Landesvorsitzende<br />
des Deutschen Diabetiker<br />
Bundes (DDB). Die Mitstreiter ihres<br />
Landesverbandes Niedersachsen<br />
hatten in der Eilenriedehalle<br />
alle Hände voll zu tun.<br />
Über 5 000 Besucher sind ins Hannover<br />
Congress Centrum (HCC)<br />
geströmt – die Veranstaltungsreihe<br />
diabetestour (Kirchheim-Verlag<br />
Mainz) präsentierte den Deutschen<br />
Diabetiker Tag 2013!<br />
Dieter Möhler, der DDB-Bundesvorsitzende,<br />
forderte, dass sich<br />
Dia betiker zu einer starken Lobby<br />
zusammenschließen sollten:<br />
„Wir brauchen Ihre Stimme, wir<br />
brauchen Sie als Mitglieder, damit<br />
Dia betiker nicht weiterhin von der<br />
sozialen Teilhabe ausgeschlossen<br />
werden!“ Er diskutierte an diesem<br />
Tag in Talk-Runden mit Experten,<br />
Politikern und vor allem mit den<br />
Besuchern über die Benachteiligung<br />
von Diabetikern im Beruf, im<br />
Alltag, auch medizinisch gesehen.<br />
Unter den tausenden Besuchern<br />
waren Abordnungen aus Sachsen,<br />
aus Berlin, Brandenburg und vieler<br />
anderer Landesverbände.<br />
Es gab 25 Vorträge mit Diskussion;<br />
Experten, die ihren Vortrag überzogen,<br />
wurden von der Comedian-<br />
Putzkolonne alias Manni und Gerdi<br />
schon mal vom Podest gekehrt.<br />
Viele nutzten die offenen Talkrunden:<br />
Dort plauderten Karate-Mei-<br />
Karate-Männer: Alexander Piel (Deutscher<br />
Meister, li.), Dieter Möhler (DDB).<br />
8<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Aktuell<br />
Links: Schlagkräftige<br />
Truppe – Anja<br />
Renfordt (Kickboxerin),<br />
Alexander<br />
Piel (Karate),<br />
Venko Dimitrov<br />
(Schachboxer).<br />
DDB live auf Radio<br />
Leinehertz: Horst<br />
Kaßauer, Almut<br />
Suchowerskyj.<br />
ster Alexander Piel, Kickbox-Weltmeisterin<br />
Anja Renfordt oder der<br />
Schachboxer Venko Dimitrov<br />
über ihre sportliche Höchstleistungen<br />
… und wie der Blutzuckerwert<br />
auf Körpertreffer reagiert.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Redakteurin Kirsten<br />
Metternich (li.) mit <strong>Ernährung</strong>stipps!<br />
In den Kochshows mit Uwe Steiniger<br />
und Bestseller-Autor Hans<br />
Lauber ging es überaus herbstlich<br />
zu: Die Protagonisten traten teils<br />
in Halloween-Kostümen auf und<br />
zauberten mit Kirsten Metternich<br />
(druckfrisch: Himmlisch backen<br />
mit Stevia und Co.) oder Sprint-<br />
Sprinter Daniel Schnelting umringt von<br />
Hans Lauber und dem Geist Steiniger.<br />
Star Daniel Schnelting mal mit<br />
Stevia gesüßt, mal gebraten und<br />
ungeschält in die Jahreszeit passende<br />
Gerichte – jeweils umkreist<br />
von Dutzenden Gästen.<br />
Teils fanden die Talk-Runden ihre<br />
Fortsetzung vor der Halle: So<br />
wurde die Wirkung von Bewegung<br />
gemeinsam mit Experten betrachtet.<br />
Zuerst der Talk, dann die Information,<br />
dann Blutzucker messen<br />
… und raus ging’s zu einem<br />
30-minütigen Spaziergang. Nach<br />
der Rückkehr erneute Messung –<br />
und viele hatten bei der Besprechung<br />
ihrer Werte im Patientenforum<br />
dann ihr Aha-Erlebnis!<br />
An diesem Deutschen Diabetiker<br />
Tag 2013 gab es noch vieles mehr:<br />
Kids zeigten ihr Karatekönnen, in<br />
der Industrieausstellung gab es<br />
Kurzvorträge, Hunde zeigten, wie<br />
sie Diabetiker vor Unterzuckerungen<br />
warnen und und und GN ◼<br />
Die Experten: Prof.<br />
Norbert Hermanns<br />
(li.) und Prof. Rüdiger<br />
Petzoldt.<br />
Rebekka Weber<br />
(DDB-Bundesjugendreferentin)<br />
mit Comedian<br />
„Manni“ von der<br />
sauberen Truppe.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
9
Aktuell<br />
Vom 23. bis 27. September 2013 trafen sich in<br />
Barcelona fast 18 000 <strong>Diabetes</strong>forscher aus aller<br />
Welt zur 49. Jahrestagung der Europäischen<br />
Gesellschaft für <strong>Diabetes</strong>forschung (EASD). In<br />
1360 wissenschaftlichen Vorträgen und Postern<br />
wurden die neuesten Ergebnisse aus allen<br />
Bereichen der <strong>Diabetes</strong>forschung vorgestellt.<br />
Immer mehr entwickelt sich der EASD-Kongress<br />
zu einer weltweiten Tagung – die Vorträge<br />
stammten aus 52 Ländern, davon allein<br />
101 aus Japan und 47 aus China. Deutschland<br />
war mit 104 Präsentationen vertreten.<br />
EASD-Kongress 2013 in Barcelona<br />
Weltweit größter <strong>Diabetes</strong>kongress<br />
Dr. Deborah<br />
Cohen vom British<br />
Medical <strong>Journal</strong><br />
kämpft für bessere<br />
Kontrollen der Medizinprodukte.<br />
EASD-Präsident Professor Andrew<br />
Boulton (Manchester) engagiert<br />
sich besonders für eine bessere<br />
Kontrolle der medizinischen<br />
Geräte bei <strong>Diabetes</strong>. Kaum jemand<br />
weiß, dass zwar Medikamente sehr<br />
genau geprüft und registriert werden,<br />
Medizinprodukte in Europa<br />
aber lediglich von „benannten<br />
Stellen“ weit weniger genau geprüft<br />
werden als Medikamente. Dies hat<br />
z. B. zu den Desastern mit Hüftgelenksprothesen<br />
und Brustimplantaten<br />
geführt.<br />
Professor Boulton hat sich mit der<br />
EASD besonders engagiert und<br />
von der Europäischen Kommission<br />
und vom EU-Parlament gefordert,<br />
dass Blutzuckermessgeräte, Insulinpumpen<br />
und in Zukunft auch<br />
Sensoren fachgerecht geprüft werden.<br />
Er fordert auch, dass für Pumpen<br />
Register angelegt werden, die<br />
nach dem Verkauf Daten über die<br />
Geräte objektiv sammeln und so<br />
Probleme frühzeitig erkennen lassen.<br />
Die EU-Kommission arbeitet<br />
zurzeit an der Neuordnung dieser<br />
Regelungen.<br />
In einer Vortragsveranstaltung<br />
wurden diese Probleme diskutiert.<br />
Dort sprach auch Dr. Deborah Cohen,<br />
die im British Medical <strong>Journal</strong><br />
den neuen Bereich für „investigativen<br />
<strong>Journal</strong>ismus“ leitet. Sie hat für<br />
die renommierte Ärztezeitschrift<br />
einen fingierten Antrag für die Zulassung<br />
eines völlig inakzeptablen<br />
Hüftgelenksimplantats gestellt<br />
und entsetzt festgestellt, dass dieses<br />
erfundene Produkt problemlos<br />
bearbeitet wurde und sich die<br />
entsprechenden Stellen sogar bezüglich<br />
Geschwindigkeit und Bearbeitungskosten<br />
unterboten.<br />
15 Jahre nach UKPDS<br />
1998 wurde beim EASD-Kongress<br />
in Barcelona die United Kingdom<br />
Prospective <strong>Diabetes</strong> Study ( UKPDS)<br />
vorgestellt. 7 000 Ärzte lauschten<br />
damals fünf Stunden lang den Ergebnissen.<br />
In dieser Studie wurde<br />
erstmals bewiesen, dass eine gute<br />
Blutzuckereinstellung bei Typ-2-<br />
Dia betes Folgeschäden verhindern<br />
kann. Eine weitere, sehr wichtige<br />
Erkenntnis war, dass die effektive<br />
Bluthochdruckbehandlung bei<br />
Typ-2-<strong>Diabetes</strong> sehr wichtig ist.<br />
Verdienst der UKPDS ist es auch,<br />
die Bedeutung des Metformins zu<br />
erkennen – heute wird Metformin<br />
weltweit als erste Behandlung bei<br />
Typ-2-<strong>Diabetes</strong> empfohlen.<br />
Begründet wurde die UKPDS durch<br />
Professor Robert Turner, der kurz<br />
nach der Fertigstellung verstarb.<br />
Seine Witwe saß nun ganz vorne,<br />
als 4 000 Ärzte die Vorträge zur<br />
15-Jahr-Feier hörten. Professor David<br />
Matthews, einer der führenden<br />
UKPDS-Mitarbeiter, schilderte, welche<br />
Wirkung diese bisher einzigartige<br />
Studie gehabt hat: Sie ist weltweit<br />
Grundlage aller Leitlinien für<br />
die Behandlung des Typ-2-<strong>Diabetes</strong>.<br />
Minkowski-Preis<br />
Der Minkowski-Preis der EASD<br />
wird jedes Jahr an den besten jungen<br />
Dia betesforscher aus Europa<br />
10<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Aktuell<br />
Anzeige<br />
Professor David<br />
Matthews berichtet<br />
über die UKPDS.<br />
vergeben. Dr. Miriam Cnop (Brüssel)<br />
ist seit 1966 die fünfte weibliche<br />
Preisträgerin. Sie erforscht die Ursachen<br />
des Typ-1- und Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
und dabei besonders die Gründe,<br />
warum die insulinproduzierenden<br />
Betazellen zugrunde gehen.<br />
Förderer dieses Preises war schon<br />
1964 das Unternehmen Hoechst,<br />
das inzwischen Teil des Weltunternehmens<br />
Sanofi geworden ist.<br />
Bessere Prognose bei Typ-<br />
1-<strong>Diabetes</strong><br />
In Schottland gibt es ein Register<br />
mit allen Daten von Menschen<br />
mit <strong>Diabetes</strong> – eine Grundlage<br />
für hervorragende Forschungsarbeiten.<br />
Aus diesen Daten konnte<br />
jetzt gezeigt werden, dass die Lebenserwartung<br />
bei Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
in den letzten Jahren deutlich<br />
verbessert werden konnte – Daten<br />
aus anderen Ländern stützen dieses<br />
Ergebnis.<br />
Weniger erfreulich waren Ergebnisse<br />
aus Schweden: Trotz der besseren<br />
Lebenserwartung und im Ganzen<br />
erfolgreicher Behandlung des<br />
Typ-1-<strong>Diabetes</strong> liegen die Qualität<br />
der Berufsausbildung und das Einkommen<br />
bei Menschen mit Typ-<br />
1-<strong>Diabetes</strong> immer noch deutlich<br />
niedriger als bei anderen Menschen.<br />
Hier ist es wichtig, dass die<br />
Verbände der Betroffenen vermitteln:<br />
Menschen mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
können genauso leistungsfähig sein<br />
wie andere; man sollte ihnen eine<br />
hochqualifizierte berufliche Ausbildung<br />
und einen entsprechenden<br />
beruflichen Aufstieg ermöglichen.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
Minkowski-Preisträgerin Dr.<br />
Miriam Cnop, links Dr. P. J.<br />
Larsen, Leiter der <strong>Diabetes</strong>forschung<br />
bei Sanofi, rechts<br />
EASD-Präsident Andrew<br />
Boulton.<br />
4 000 Wissenschaftler saßen<br />
in der Vorlesung über<br />
die UKPDS.<br />
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Lebensenergie<br />
trotz <strong>Diabetes</strong>!<br />
Warum gerade Diabetiker Vitalstoffe brauchen.<br />
Fällt es Ihnen oft nicht leicht, Ihren Alltag mit Elan zu<br />
meistern? Dann könnte es daran liegen, dass Ihr Körper<br />
zu wenig Vitamine und Spurenelemente erhält. Denn<br />
Diabetiker nehmen durch die maßvolle <strong>Ernährung</strong><br />
weniger Vitalstoffe auf. Zudem ist deren Verbrauch<br />
stoffwechselbedingt meist erhöht.<br />
Viele dieser Biofaktoren sind jedoch unverzichtbar für<br />
den Zuckerstoffwechsel und die Gesunderhaltung von<br />
Nerven und Gefäßen – und damit auch für ein hohes<br />
Maß an Lebensenergie:<br />
B-Vitamine<br />
Umwandlung von Zucker<br />
in Energie /Funktion<br />
der Nerven<br />
Gesundhaus ®<br />
Diabetiker-<br />
Vitamine<br />
Spurenelemente Chrom+Zink<br />
Bildung und Wirkung des Insulins<br />
Gesundhaus ® Diabetiker-Vitamine leisten als ergänzende<br />
bilanzierte Diät Tag für Tag einen wichtigen Beitrag,<br />
den erhöhten Bedarf zu decken. Sie eignen sich<br />
zur Ergänzung der <strong>Ernährung</strong> bei <strong>Diabetes</strong> mellitus im<br />
Rahmen eines Diätplans.<br />
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speziell für Diabetiker<br />
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Unschädlichmachung<br />
von„freien Radikalen“<br />
11
Aktuell<br />
Professor Lauritzen aus<br />
Dänemark erhält den<br />
Camillo-Golgi-Preis.<br />
Auch Vertreter aus<br />
Japan und Palästina<br />
waren in Barcelona<br />
vertreten.<br />
Camillo-Golgi-Preis<br />
Der Camillo-Golgi-Preis wird jährlich<br />
an einen Forscher verliehen,<br />
der sich besonders um die Komplikationen<br />
des <strong>Diabetes</strong> verdient<br />
gemacht hat. Mit Professor Lauritzen<br />
wurde erstmals ein Forscher<br />
aus dem Bereich der Allgemeinmedizin<br />
ausgezeichnet. Der Preis<br />
wird von Novo Nordisk unterstützt.<br />
Neue Medikamente<br />
Auch viele Ergebnisse zu neuen<br />
Medikamenten wurden vorgestellt.<br />
Noch nie gab es so viele<br />
neue den Blutzucker <strong>senken</strong>de<br />
Medikamente zur Behandlung<br />
des Typ-2-<strong>Diabetes</strong>. Es wurden<br />
auch zwei große Langzeitstudien<br />
vorgestellt mit Medikamenten<br />
aus der Gruppe der Gliptine.<br />
Laboruntersuchungen<br />
hatten den Verdacht<br />
aufgebracht,<br />
„Rising Star“ Dr. John Andrew<br />
Pospisilik vom Max-<br />
Planck-Institut in Freiburg.<br />
diese Medikamente<br />
könnten Erkrankungen<br />
der Bauchspeicheldrüse<br />
hervorrufen.<br />
Die jetzt vorgestellten<br />
Daten an sehr<br />
großen Patientenzahlen<br />
konnten diesen<br />
Verdacht ausräumen. Jedes Jahr<br />
werden in Zukunft mehrere dieser<br />
von den Zulassungsbehörden<br />
geforderten Studien abgeschlossen.<br />
Es gibt auch zahlreiche ganz<br />
neue Ideen für Medikamente, insbesondere<br />
bei Typ-2-<strong>Diabetes</strong>.<br />
Nicht ohne Grund tauchen beim<br />
EASD-Kongress auch Wirtschaftsjournalisten<br />
auf, um über Investitionsmöglichkeiten<br />
zu berichten.<br />
Deutsche auf dem EASD<br />
Die deutsche <strong>Diabetes</strong>forschung<br />
war auf der Tagung mit 104 Präsentationen<br />
sehr gut vertreten – das<br />
bedeutet sozusagen die Bronzemedaille<br />
hinter USA und Großbritannien.<br />
Vier junge Forscher zeichnet<br />
die EASD jährlich im Rahmen des<br />
„Rising Star“-Symposiums aus. Einer<br />
dieser Preise ging an Dr. John<br />
Andrew Pospisilik, der am Max-<br />
Planck-Institut für Immunbiologie<br />
und Epigenetik in Freiburg tätig ist.<br />
Er erhielt diese Auszeichnung für<br />
Arbeiten, die sich mit der Ursache<br />
des Typ-2-Dia betes beschäftigen.<br />
Er versucht die Frage zu beantworten,<br />
war um und wie es dazu kommt,<br />
dass Betazellen sozusagen vergessen,<br />
was sie eigentlich<br />
zu tun haben und bei<br />
Typ-2-<strong>Diabetes</strong> weniger<br />
Insulin bilden.<br />
Aktive Verbände<br />
Wie immer fand im<br />
Rahmen der EASD-Tagung<br />
eine große Ausstellung<br />
aller Verbände<br />
von Menschen mit <strong>Diabetes</strong> aus<br />
Europa und anderen Ländern statt.<br />
Seit Polen wieder zum Herzen Europas<br />
zählt, hat auch die polnische<br />
Diabetologie wieder Anschluss an<br />
die internationale Forschung gewonnen.<br />
Professor Czupryniak<br />
wurde gerade in den Vorstand der<br />
EASD gewählt.<br />
Professor Leszek Czupryniak (kniend),<br />
der Präsident der polnischen <strong>Diabetes</strong>gesellschaft,<br />
vor dem Stand seiner<br />
<strong>Diabetes</strong>gesellschaft.<br />
Die EASD pflegt sehr gute Beziehungen<br />
auch außerhalb Europas,<br />
so auch mit der japanischen <strong>Diabetes</strong>gesellschaft,<br />
die mit einem<br />
hübsch dekorierten Stand vertreten<br />
war. Die Jahrestagung der japanischen<br />
<strong>Diabetes</strong>gesellschaft ist<br />
mit über 10 000 Teilnehmern eine<br />
der größten nationalen <strong>Diabetes</strong>kongresse<br />
der Welt.<br />
Herzlich begrüßten der Präsident<br />
und der Executive Director der<br />
EASD auch die Vertreter der palästinensischen<br />
<strong>Diabetes</strong>gesellschaft.<br />
Das Deutsche Zentrum für <strong>Diabetes</strong>forschung,<br />
Verbund der Spitzenforschung<br />
der Diabetologie in<br />
Deutschland, berichtete an seinem<br />
Stand über seine Arbeit.<br />
Vorträge im Internet<br />
Über die Internetseite der EASD<br />
(www.easd.org) sind viele Vorträge<br />
und Präsentationen frei verfügbar.<br />
Dieses virtuelle Angebot wird intensiv<br />
genutzt; auf einer Weltkarte<br />
kann man jederzeit verfolgen, wer<br />
sich gerade irgendwo in der Welt<br />
die Vorträge oder Poster des EASD-<br />
Kongresses anschaut.◼<br />
Kontakt<br />
12<br />
www.diabetes-journal.de<br />
Dr. med. Viktor Jörgens<br />
Executive Director EASD/EFSD<br />
Dr. med. Monika Grüsser<br />
Vice Director EASD/EFSD<br />
Rheindorfer Weg 3<br />
40591 Düsseldorf<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Aktuell<br />
Aktion „Gesünder unter 7“<br />
Rekordverdächtige Zahlen<br />
Seit dem Jahr 2005 führt das Unternehmen<br />
Sanofi mehrmals pro Jahr in großen<br />
Einkaufszentren große Aufklärungsaktionen<br />
durch: „Gesünder unter 7“! In Berlin<br />
wurden Daten zur Aktion sowie Fragebogen-Auswertungen<br />
präsentiert.<br />
Mit Lafer leicht genießen<br />
Kirchheim-Verlag,<br />
1. Auflage, Mainz, 2012;<br />
96 Seiten; 17,90 €; ISBN<br />
978-3-87409-530-3; überall<br />
im Buchhandel, unter<br />
Tel. 07 11/66 72-14 83 oder<br />
im Internet unter www.<br />
kirchheim-shop.de<br />
0012003_Eubos_DJ7.pdf - Mai 21, 2013<br />
Aktionstage„Gesünder unter 7“: 30 000<br />
Fragebogen seit 2005. 42 % der Besucher<br />
hatten ein erhöhtes <strong>Diabetes</strong>risiko.<br />
„Die Besucherzahlen und erfassten<br />
Daten der im Jahr 2005 von Sanofi<br />
initiierten bundesweiten Aufklärungsaktion<br />
Wissen was bei <strong>Diabetes</strong><br />
zählt: Gesünder unter 7 sind<br />
rekordverdächtig“, so Dr. Richard<br />
Daikeler, Sinsheim. Über 500 000<br />
Menschen haben die Aktionstage<br />
besucht, 30 000 <strong>Risiko</strong>checkbogen<br />
konnten analysiert werden.<br />
Bei der Auswertung der Bogen aus<br />
dem Jahr 2013 lag bei 30 % aller Besucher<br />
mit bereits diagnostiziertem<br />
<strong>Diabetes</strong> der Blutzuckerlangzeitwert<br />
HbA 1c über 7 %. Dauerhaft<br />
erhöhter Langzeitwert bedeutet<br />
für viele ein erhöhtes <strong>Risiko</strong> für<br />
Herzinfarkt, Schlaganfall etc. „In<br />
diesem Fall sieht eine leitliniengerechte<br />
Therapie den frühzeitigen<br />
Einsatz eines Basalinsulins<br />
vor, wenn mit Tabletten, mehr Bewegung<br />
und einer <strong>Ernährung</strong>sumstellung<br />
der Zielwert nicht erreicht<br />
wird“, so Prof. Matthias Blüher,<br />
Leipzig. „Entscheidend ist zudem<br />
die tägliche Blutzuckerselbstkontrolle.<br />
Nur wer seine Werte kennt,<br />
kann reagieren.“ Im Jahr 2013 hatten<br />
42 % aller Teilnehmer ein erhöhtes<br />
<strong>Diabetes</strong>risiko sowie weitere<br />
Risiken.<br />
„Ich möchte zeigen, dass Bewegung<br />
und <strong>Diabetes</strong> zusammenpassen.<br />
Tägliches Blutzuckermessen<br />
ist für mich dabei selbstverständlich“,<br />
sagt Daniel Schnelting,<br />
Sprintstar und Diabetiker. Er und<br />
Johann Lafer sind Botschafter der<br />
Aktion. Starkoch Lafer widmete<br />
sein Kochbuch Mit Lafer leicht genießen<br />
der Aufklärungsaktion. ◼<br />
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12<br />
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13
Aktuell<br />
<strong>Diabetes</strong><br />
Chari<br />
<strong>Diabetes</strong>-Gala in Berlin: Am<br />
24. Oktober überreichte Blacky<br />
Fuchsberger den nach seinem<br />
Sohn Thomas (†) benannten Preis<br />
einem denkwürdigen Projekt:<br />
Dr. Sharad Pendsey rettet seit Jahren<br />
Mädchen mit <strong>Diabetes</strong> in Indien,<br />
indem er ihnen Insulin besorgt.<br />
Hunderte<br />
Mädchen gerettet:<br />
Blacky<br />
überreicht den<br />
Thomas-Fuchsberger-Preis<br />
dem indischen<br />
Arzt Dr. Sharad<br />
Pendsey.<br />
Hinten: Nina<br />
Ruge.<br />
„Empower<br />
your vision“:<br />
Die Berliner<br />
Jazz-Sängerin<br />
Jocelyn B.<br />
Smith am Flügel<br />
sorgte für<br />
Gänsehaut.<br />
TV-Moderatorin<br />
Sandra<br />
Maischberger<br />
unterstützte<br />
die Gala. Im<br />
Hintergrund<br />
(links) Prof.<br />
Thomas Danne,<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
von<br />
diabetesDE.<br />
14<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Aktuell<br />
ty-Gala<br />
Zum dritten Mal hat die Organisation<br />
diabetesDE – Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />
den Thomas-Fuchsberger-Preis<br />
verliehen. Mit der<br />
Auszeichnung wird jährlich eine<br />
ehrenamtlich tätige Person<br />
gewürdigt, die mit ihrem Projekt<br />
zur <strong>Diabetes</strong>-Aufklärung beiträgt<br />
und/oder praktische Hilfe im Um-<br />
gang mit der Krankheit leistet. Der<br />
Preis ist mit 5 000 Euro dotiert und<br />
wird vom Industrieforum <strong>Diabetes</strong><br />
(IFD) gesponsert.<br />
Preisträger 2013 ist Dr. Sharad<br />
Pendsey mit dem Hilfsprojekt<br />
Dream Trust (www.dreamtrust.at).<br />
Dieses wurde 1995 von dem indischen<br />
Mediziner gegründet – in<br />
Links: Finanzielle Unterstützung<br />
für Prof. Dr. med. Olga Kordonouri<br />
(Hannover) und ihr Projekt<br />
einer alltagstauglichen künstlichen<br />
Bauchspeicheldrüse!<br />
Zentralindien wird vor allem Mädchen<br />
mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong> geholfen,<br />
die oft diskriminiert werden, später<br />
selten verheiratet werden und<br />
teils wegen Geldmangels nicht einmal<br />
Insulin bekommen. Bislang hat<br />
die Stiftung über 800 indische Mädchen<br />
kostenlos mit lebensnotwendigem<br />
Insulin versorgt.<br />
»»<br />
Angesichts der sozioökonomischen<br />
Bedingungen in Indien ist<br />
ein Kind mit <strong>Diabetes</strong> ein Stigma.<br />
Rechts: Joachim<br />
„Blacky“<br />
Fuchsberger,<br />
angeschlagen,<br />
aber voller<br />
Drang – neben<br />
TV-Moderatorin<br />
Nina Ruge.<br />
Großer Bahnhof für die dicken<br />
Schecks: mit Udo Walz (2. v. l.),<br />
Olympiasieger Dr. Carsten Fischer<br />
(4. v. l.) und Anja Renfordt<br />
(2. v. r.). In der Mitte Nicole<br />
Mattig-Fabian/diabetesDE.<br />
300 Gäste, viele Prominente<br />
Zur <strong>Diabetes</strong>-Charity-Gala nach<br />
Berlin kamen 300 geladene Gäste<br />
in den Meistersaal. Durch den<br />
Abend führte TV-Star Kim Fisher,<br />
weitere Gäste waren Hockey-<br />
Olympiasieger Dr. Carsten Fischer,<br />
TV-<strong>Journal</strong>istin Nina Ruge, Bundestagsvizepräsident<br />
Johannes<br />
Singhammer (CSU) und natürlich<br />
Joachim „Blacky“ Fuchsberger,<br />
nach dessen verstorbenem Sohn<br />
Thomas der Preis benannt wurde.<br />
65 000 Euro Spendengelder<br />
Bei der Gala kamen 65 000 Euro<br />
an Spenden zusammen, von denen<br />
zwei Projekte profitieren sollen:<br />
das <strong>Diabetes</strong>-Info-Mobil, das<br />
mobile Aufklärung zum Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
leistet, und ein Forschungsprojekt<br />
am Krankenhaus auf der<br />
Bult (Hannover) zur Entwicklung<br />
einer alltagstauglichen künstlichen<br />
Bauchspeicheldrüse. GN ◼<br />
„Blacky“ über<br />
Thomas (†)<br />
„Sie werden verstehen,<br />
dass ich<br />
Sie um Vergebung<br />
bitte, dass ich,<br />
wenn ich die Bilder<br />
unseres Sohnes<br />
sehe, immer<br />
noch ein bisschen<br />
aus der Spur gerate.“<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
15
Aktuell<br />
diabetesDE<br />
64 000 Euro Spenden für <strong>Diabetes</strong>-Projekte gesammelt<br />
Blacky: „Bin jetzt auch Diabetiker!“<br />
v. l. n. r. Dr. Jens Kröger,<br />
Joachim Fuchsberger, Nicole<br />
Mattig-Fabian (Geschäftsführerin<br />
diabetes-<br />
DE), Gundel Fuchsberger,<br />
Prof. Thomas Danne vor<br />
der 3. <strong>Diabetes</strong> Charity-<br />
Gala 2013<br />
Foto: diabetesDE/ Deckbar<br />
Höhepunkt der Gala am 24. Oktober<br />
2013 im Berliner Meistersaal war die Verleihung<br />
des „Thomas-Fuchsberger-Preis“<br />
an Dr. Sharad Pendsey aus Indien. Showlegende<br />
Joachim „Blacky“ Fuchsberger<br />
(86) ließ es sich trotz gesundheitlicher<br />
Probleme nicht nehmen, den Preis persönlich<br />
zu überreichen.<br />
Wer noch helfen möchte:<br />
diabetesDE –<br />
Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />
Stichwort Gala 2013<br />
Spendenkonto 60 60<br />
Bank für Sozialwirtschaft<br />
BLZ 100 205 00<br />
IBAN: DE59 1002 0500<br />
0001 1888 00<br />
BIC: BFSWDE33DER<br />
logen Dr. Sharad Pendsey für sein<br />
Projekt Dream Trust, das bislang<br />
fast 800 indische Mädchen mit<br />
Typ-1-<strong>Diabetes</strong> kostenlos mit Insulin<br />
versorgt hat. Laudatorin war<br />
TV-Moderatorin Nina Ruge.<br />
Blacky hatte Freude an der Gala:<br />
„Was ich aus dieser wunderbaren<br />
Veranstaltung mit nach Hause<br />
nehme, ist, dass offenbar <strong>Diabetes</strong><br />
keinerlei Einflüsse auf den Humor<br />
hat.“ Und bewies dann, dass auch<br />
er diesen beibehalten hat: „Seit<br />
meinem Schlaganfall habe ich die<br />
große Ehre, meinem Sohn zu folgen.<br />
Ich bin jetzt auch Diabetiker.“<br />
Mit einem lachenden So, jetzt habt<br />
Ihr’s! gab er den Gästen diese neue<br />
Botschaft mit auf den Weg.<br />
Für zwei Projekte von diabetesDE<br />
– Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe wurden<br />
Gelder eingesammelt: <strong>Diabetes</strong>beratung<br />
auf Rädern widmet sich<br />
der Beratung Erwachsener mit Migrationshintergrund<br />
in sozialen<br />
Brennpunkten. Das Projekt Künstliche<br />
Bauchspeicheldrüse ist ein Forschungsprojekt,<br />
das Kindern und<br />
Jugendlichen mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
langfristig ermöglichen soll, dass<br />
eine computergesteuerte Insulinpumpe<br />
während der Nacht automatisch<br />
die nötige Insulindosis anpasst,<br />
während ein Sensor unter der<br />
Haut fortwährend den Gewebezucker<br />
misst. Die Schecks der Großspender<br />
Lilly, Roche Diagnostics,<br />
Medtronic und Novo Nordisk für die<br />
Projekte wurden stellvertretend an<br />
prominente diabetesDE-Mitglieder<br />
übergeben: Starfriseur Udo Walz,<br />
Hockey-Olympiasieger Dr. Carsten<br />
Fischer, Mambo Kurt Dr. Rainer<br />
Limpinsel und Kickbox-Weltmeisterin<br />
Anja Renfordt. 64 000 Euro kamen<br />
zusammen.<br />
Kim Fisher führte durch die Gala,<br />
musikalisches Highlight war Jazzsängerin<br />
Jocelyn B. Smith. Bundestagsvizepräsident<br />
Johannes Singhammer<br />
(CDU/CSU) versicherte<br />
in der Auftaktrede, in den Koalitionsverhandlungen<br />
„das Thema<br />
Prävention, mit einer ganz klaren<br />
Schwerpunktbildung auf <strong>Diabetes</strong>,<br />
neu zu verankern“. Höhepunkt war<br />
die Verleihung des Thomas-Fuchsberger-Preises<br />
durch Blacky Fuchsberger<br />
an den indischen DiabetodiabetesDE-Experte<br />
am 12. Dezember 2013 im Chat:<br />
<strong>Diabetes</strong> in der Altenpflege<br />
Am 12. Dezember 2013<br />
findet die Experten-<br />
Sprechstunde mit Dr. med.<br />
Alexander Friedl statt zum<br />
Thema „<strong>Diabetes</strong> in der<br />
Altenpflege – Wie werden<br />
betagte Patienten stationär<br />
und ambulant gut<br />
versorgt?“<br />
Menschen im Alter über 60 Jahre<br />
leiden etwa doppelt so häufig<br />
an Typ-2-<strong>Diabetes</strong> wie 40- bis<br />
59-Jährige. In Pflegeeinrichtungen<br />
hat sogar jeder vierte Bewohner<br />
<strong>Diabetes</strong>. Bei der Behandlung<br />
Älterer gelten andere Standards<br />
als für jüngere Menschen: Die<br />
Blutzuckerkontrolle bleibt ein<br />
wichtiger Bestandteil der Therapie<br />
– sie muss aber Rücksicht auf<br />
das Alter der Patienten nehmen.<br />
Alexander Friedl ist Facharzt für Innere<br />
Medizin und hat die Weiterbildungen<br />
Geriatrie, Diabetologie und<br />
Diabetologe DDG absolviert. Er ist<br />
als Oberarzt tätig am Geriatrischen<br />
Zentrum der Medizinischen Klinik 3<br />
– Klinik für Endokrinologie, Diabetologie<br />
und Geria trie, Bürgerhospital<br />
Stuttgart. Dr. Friedl leitet den<br />
Arbeitskreis FoDiAl (Fortbildung<br />
<strong>Diabetes</strong> in der Altenpflege), ein<br />
spezielles Schulungsprogramm für<br />
Pflegekräfte, die ältere Menschen<br />
mit Dia betes mellitus betreuen. Er<br />
beantwortet im Experten-Chat von<br />
diabetesDE am Donnerstag, dem<br />
12.12.2013 live zwischen 17 und<br />
19 Uhr Fragen rund um <strong>Diabetes</strong> in<br />
der Altenpflege. Fragen können Interessierte<br />
ab sofort schicken. Das<br />
Kontaktformular für den Chat finden<br />
Sie im Internet unter:<br />
http://www.diabetesde.org/<br />
experten_chat/kontaktformular/<br />
16<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
Aktuell<br />
diabetesDE<br />
„CGM“-Systeme:<br />
Einfacher Antrag zur<br />
Kostenübernahme!<br />
Die Kassen übernehmen die Kosten für CGM-Systeme<br />
derzeit nur in Einzelfällen. Denn eine endgültige<br />
Stellungnahme des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />
(G-BA) steht noch aus, ebenso die dafür notwendige<br />
Bewertung durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />
im Gesundheitswesen (IQWiG). Die Arbeitsgemeinschaft<br />
Diabetologische Technologie der<br />
Deutschen <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft (DDG) hat in Zusammenarbeit<br />
mit weiteren Experten einen standardisierten<br />
CGM-Antrag entwickelt,<br />
der die Beantragung eines CGM-<br />
Systems vereinfachen soll. Wichtig<br />
für eine erfolgreiche Beantragung<br />
ist eine ausreichende Dokumentation<br />
der bisherigen Bemühungen zu<br />
einer guten Stoffwechselkontrolle.<br />
diabetesDE – Deutsche-<strong>Diabetes</strong>-<br />
Hilfe und Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />
– Menschen mit <strong>Diabetes</strong> ( DDH-M)<br />
unterstützen die Einführung und<br />
Nutzung des neuen Antrages. Der Vereinfacht und standardisiert:<br />
der Antrag unter<br />
Antrag steht im Internetportal www. www.diabetesde.org<br />
diabetesde.org unter Infomaterial<br />
zum Download zur Verfügung.<br />
diabetesDE – Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe begrüßt, dass der<br />
G-BA das IQWiG mit einer Nutzenprüfung beauftragt<br />
hat. Einzelne Patienten können schon jetzt eine Kostenübernahme<br />
für ein CGM-Gerät durch eine Krankenkasse<br />
erhalten. Dies ist über einen Antrag möglich,<br />
der von dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen<br />
(MDK) befürwortet werden muss. Die<br />
Verwendung des neuen Antragsformulars soll den Antragstellern<br />
einen reibungslosen Ablauf und eine höhere<br />
Erfolgschance ermöglichen. Die AGDT arbeitet<br />
zudem an einem firmenneutralen CGM-Schulungsprogramm,<br />
das voraussichtlich ab Frühjahr 2014 zur<br />
Verfügung stehen wird.<br />
diabetesDE – Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Reinhardtstraße 31<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030/201 677 0<br />
Fax: 030/201 677 20<br />
E-Mail: info@diabetesde.org<br />
Internet: www.diabetesde.org<br />
Wenn der <strong>Diabetes</strong> nervt<br />
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Taubheitsgefühl<br />
und Schmerzen?<br />
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gezielte 3-fach-Wirkung:<br />
• Die Funktion bereits<br />
geschädigter Nerven<br />
wird verbessert.<br />
• Nerven werden vor<br />
weiteren <strong>Diabetes</strong>-<br />
Angriffen geschützt.<br />
• Dem gestörten Blutzuckerabbau<br />
als<br />
zentrale Ursache<br />
wird entgegengewirkt.<br />
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Körper unnötig zu<br />
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Ungerechtigkeit abstellen, aber:<br />
Diskriminiert oder nicht diskriminiert?<br />
Das ist die Frage!<br />
Es wird immer wieder beklagt,<br />
dass Menschen mit <strong>Diabetes</strong> diskriminiert<br />
bzw. ungerecht behandelt<br />
würden. Nehmen wir das<br />
Beispiel eines Kindes mit <strong>Diabetes</strong>,<br />
bei dem der Lehrer die<br />
Durchführung von Blutzuckermessungen<br />
bzw. das Insulinspritzen<br />
verweigert. Eine schwierige<br />
Situation, vor allem auch für alleinerziehende<br />
Eltern. Aber muss<br />
man gleich von Diskriminierung<br />
sprechen, wenn ein Lehrer ausnahmsweise<br />
nicht bereit ist, freiwillig<br />
und auf eigenes <strong>Risiko</strong> medizinische<br />
Leistungen zu erbringen?<br />
Für die er zudem weder<br />
zuständig noch ausgebildet ist?<br />
Oder im Straßenverkehr: Manche<br />
Führerscheinbewerber mit<br />
<strong>Diabetes</strong> müssen ein Gutachten<br />
bringen, andere nicht. Auf<br />
den ersten Blick scheint das ungerecht<br />
– aber tatsächlich haben<br />
Letztere einfach Glück gehabt!<br />
Denn die Behörde darf ein solches<br />
Gutachten fordern bzw. Auflagen<br />
erteilen. Ist das wenigstens<br />
deswegen diskriminierend, weil<br />
man ohne <strong>Diabetes</strong> ja schließlich<br />
kein Gutachten bringen müsste?<br />
Auch hier: aus meinem Blickwinkel<br />
nein! Denn der <strong>Diabetes</strong> – genauso<br />
wie zum Beispiel Epilepsie<br />
oder Schlafkrankheit – kann die<br />
Fahreignung beeinträchtigen.<br />
Natürlich ist das für die Betroffenen<br />
eine (finanzielle) Belastung<br />
– aber es ist doch viel wichtiger,<br />
dass eine Gefährdung (auch des<br />
Betroffenen selbst!) erkannt und<br />
vermieden wird. Und wenn es<br />
aus ärztlicher Sicht keine Bedenken<br />
gibt, dann darf man ja fahren.<br />
Nicht jede Belastung ist eine<br />
Ungleichbehandlung.<br />
Folgendes leuchtet wohl nur Juristen<br />
ein – mit ihrer teils verqueren<br />
Logik: Wer <strong>Diabetes</strong> und einen<br />
Schwerbehindertenausweis<br />
hat, wird bei gleicher Eignung bevorzugt<br />
verbeamtet! Hätte derselbe<br />
Betroffene dagegen keinen<br />
Ausweis, könnte er nach aktueller<br />
Rechtsprechung womöglich<br />
als nicht dienstfähig angesehen<br />
werden… man dürfte ihn<br />
dann ablehnen! Selbst dies müsste<br />
dann aber nicht zwingend eine<br />
Diskriminierung sein (auch<br />
wenn ich selbst das als solche sehe);<br />
es gibt nämlich durchaus Argumente<br />
dafür, dass der Staat die<br />
im Grundgesetz vorgeschriebene<br />
Förderung behinderter Menschen<br />
nur denen gewähren will,<br />
welche auch ein entsprechendes<br />
Schutzbedürfnis nachweisen<br />
(können).<br />
Selbstverständlich gibt es auch<br />
Fälle, die deutlich diskriminierend<br />
scheinen – zum Beispiel<br />
wenn Stellenbewerber nur aufgrund<br />
des <strong>Diabetes</strong> abgelehnt<br />
werden. Als diskriminierend sehe<br />
ich auch die (uralten) Tauglichkeitsvorschriften<br />
bei Polizei und<br />
Bundeswehr, die insulinpflichtigen<br />
Diabetikern pauschal den<br />
Dienst an der Waffe untersagen.<br />
Ebenfalls für problematisch halte<br />
ich, dass Menschen mit chronischer<br />
Krankheit keine vernünf<br />
»»<br />
Insgesamt kommt es aufgrund<br />
des <strong>Diabetes</strong> nur selten zu wirklichen<br />
Diskriminierungen.<br />
tige Berufsunfähigkeits- oder Lebensversicherung<br />
abschließen<br />
können. Es wäre schön, wenn die<br />
Patientenverbände und Fachgesellschaften<br />
hier in Zukunft mehr<br />
Druck machen würden, um solche<br />
Ungerechtigkeiten endlich<br />
abzustellen.<br />
Insgesamt kann man aber sagen,<br />
dass es aufgrund des <strong>Diabetes</strong><br />
nur selten zu wirklichen Diskriminierungen<br />
kommt – und das<br />
ist für uns alle doch eine sehr erfreuliche<br />
Botschaft. In diesem<br />
Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes<br />
Fest und ein glückliches, gesundes<br />
neues Jahr,<br />
Ihr Oliver Ebert<br />
Diskriminierung<br />
No!<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
19
Titelthema<br />
<strong>Krebs</strong>prävention – wie<br />
richtige <strong>Ernährung</strong> schützt<br />
20<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Titelthema<br />
Kontakt<br />
Prof. Dr. med. Reinhard Zick<br />
Kardinal-von-Gahlen-Straße 49<br />
49809 Lingen<br />
E-Mail: Der.chef@mac.com<br />
<strong>Krebs</strong>, und das auch noch zur Weihnachtszeit,<br />
werden Sie vielleicht sagen, wenn Sie das Titelthema<br />
sehen. Unverändert gilt, was Martin Bleif in dem lesenswerten<br />
Buch „<strong>Krebs</strong> – Die unsterbliche Krankheit“ geschrieben<br />
hat: „Kein Außenstehender, auch kein Arzt mit langjähriger<br />
Erfahrung, kann die Totalität und das Ausmaß der<br />
Verwüstung nachvollziehen, das <strong>Krebs</strong> oft genug im Leben<br />
von Betroffenen, ihren Familien und Freunden anrichtet.“<br />
Sind wir machtlos gegenüber <strong>Krebs</strong>? Nein! Betrachtet man<br />
die <strong>Risiko</strong>faktoren für eine <strong>Krebs</strong>erkrankung, so wird es Sie<br />
überraschen, dass über zwei Drittel dieser Faktoren durch<br />
Sie selbst beeinflusst werden können! Und: Falsche <strong>Ernährung</strong><br />
entspricht in der <strong>Risiko</strong>bewertung dem Rauchen. Im<br />
Vergleich dazu haben für uns wenig beeinflussbare Faktoren<br />
wie Umweltverschmutzung und unsere elterlichen Gene<br />
eine geringe Relevanz.<br />
Und wussten Sie, dass es Länder gibt, in denen Brust- und<br />
Prostatakrebs im Vergleich zu den westlichen Ländern viel<br />
seltener auftritt? Und warum? Zur Beantwortung der Frage<br />
möchten wir Sie auf eine weihnachtliche Weltreise der<br />
kulinarischen Genüsse mitnehmen. Starten werden wir in<br />
Deutschland, nach Stippvisiten in Frankreich, der Schweiz,<br />
Spanien und den Südkarpaten besuchen wir die asiatischen<br />
Länder Indien und Japan. Und danach? Kehren wir zurück<br />
ins weihnachtliche, hoffentlich verschneite Deutschland.<br />
Und dann werden Sie – und das auch noch zur Weihnachtszeit<br />
– mit ganz anderen Augen sehen … und wie verwandelt<br />
das Festessen der Weihnachtstage genießen.<br />
<br />
Prof. Dr. med. Reinhard Zick<br />
<strong>Diabetes</strong>-Journa l12 /2013<br />
Foto: n8waechter / photocase.com<br />
Siehe auch:<br />
■ Was <strong>Krebs</strong> mit der „Stillen Post“ zu tun hat Seite 22<br />
■ Von Krauts, Rotwein und Schokolade Seite 24<br />
■ In die Schlacht ziehen mit Tomaten, Knoblauch,<br />
Kurkuma! Seite 28<br />
www.diabetes-journal.de<br />
21
Titelthema<br />
Übertragungsfehler<br />
Was <strong>Krebs</strong> mit der „Stillen Post“<br />
<strong>Krebs</strong> ist nicht das Werk eines Augenblicks,<br />
sondern Resultat eines langen Prozesses.<br />
Die Verletzbarkeit der <strong>Krebs</strong>zellen<br />
gibt uns die Möglichkeit, durch Änderung<br />
unserer <strong>Ernährung</strong> an mehreren Stellen<br />
der Tumorentwicklung einzugreifen.<br />
spricht. Viele dieser Übertragungsfehler<br />
spielen in unserem weiteren<br />
Leben keine Rolle. Die meisten<br />
fehlerhaften oder mutierten Zellen<br />
folgen einem inneren Gesetz und<br />
sterben ab – oder werden von unserem<br />
Immunsystem ausgeräumt.<br />
Aber einige von ihnen überleben<br />
getarnt und mutieren bei weiteren<br />
Zellteilungen ein zweites, drittes,<br />
viertes oder auch fünftes Mal, bis<br />
sie sich zur klassischen <strong>Krebs</strong>zelle<br />
entwickelt haben, die über folgende<br />
Eigenschaften oder Signaturen<br />
verfügt:<br />
1. Unsterblichkeit,<br />
2. Fähigkeit zur Bildung neuer<br />
Blutgefäße,<br />
3. Fähigkeit, in andere Gewebe<br />
einzudringen und sie zu besiedeln.<br />
Übertragungsfehler:<br />
Bei Kinderspielen<br />
sorgen<br />
sie für Gelächter<br />
– im Körper können<br />
sie für die<br />
Entstehung von<br />
<strong>Krebs</strong> verantwortlich<br />
sein.<br />
Wir alle kennen das Kinderspiel<br />
Stille Post. Die Kinder stehen oder<br />
sitzen nebeneinander oder sind<br />
um einen Tisch gruppiert. Ein Teilnehmer<br />
fängt an und flüstert seinem<br />
Nachbarn einen Begriff ins<br />
Ohr. Nun muss dieser den gehörten<br />
Ausdruck seinem Nachbarn weiterflüstern.<br />
So kommt die Botschaft<br />
schließlich beim letzten Spieler<br />
an, der sie dann laut aussprechen<br />
muss. Meist ist die Nachricht bei<br />
der Weitergabe verfälscht worden,<br />
was mitunter sehr lustig ist.<br />
Und was hat das nun mit <strong>Krebs</strong> zu<br />
tun? Ein erwachsener Mensch besteht<br />
etwa aus 100 Billionen Zellen,<br />
und pro Sekunde finden bei jedem<br />
von uns 100 000 000 Zellteilungen<br />
statt. Also wird 100 000 000-mal pro<br />
Sekunde unsere gesamte Genbibliothek<br />
kopiert und den neuen Zellen<br />
auf ihren Lebenszyklus mitgegeben.<br />
Und wie oft kommt es dabei<br />
zu Lesefehlern?<br />
Lesefehler und die Folgen<br />
Wie Sie sich vorstellen können,<br />
sehr oft – und wir haben zunächst<br />
nur eine Lebenssekunde zugrunde<br />
gelegt. Wenn Sie wollen, können<br />
Sie die Zahl der Zellteilungen<br />
für eine 82-jährige Frau<br />
ausrechnen. Ich habe<br />
dieses Alter gewählt,<br />
weil es der derzeitigen<br />
durchschnittlichen<br />
Lebenserwartung<br />
eines neugeborenen<br />
Mädchens<br />
in Deutschland ent-<br />
Foto: Mopic - Fotolia.com<br />
22<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Titelthema<br />
zu tun hat<br />
Jetzt verstehen Sie auch, dass das<br />
Auftreten einer klinisch fassbaren<br />
<strong>Krebs</strong>erkrankung kein Werk eines<br />
Augenblicks ist, sondern Resultat<br />
eines langen Prozesses, der sich<br />
über Jahre oder auch Jahrzehnte<br />
erstrecken kann. Und auf diesem<br />
langen Weg sind die sich entwickelnden<br />
<strong>Krebs</strong>zellen im doppelten<br />
Sinne verletzbar:<br />
Verletzbare <strong>Krebs</strong>zelle<br />
So wissen wir, dass freie Radikale<br />
(die u. a. beim Rauchen entstehen)<br />
oder auch UV-Licht und bestimmte<br />
Infektionen die Mutationsschritte<br />
beschleunigen können<br />
und somit eine<br />
<strong>Krebs</strong>-<br />
erkrankung früher auftreten lassen.<br />
Aber es gilt auch das Umgekehrte:<br />
Die Verletzbarkeit der<br />
<strong>Krebs</strong>zellen gibt uns die Möglichkeit,<br />
durch Änderung unserer <strong>Ernährung</strong><br />
an mehreren Stellen der<br />
Tumorentwicklung einzugreifen –<br />
und dadurch den Ausbruch von<br />
<strong>Krebs</strong> zu verzögern oder auch zu<br />
verhindern.<br />
Doppelt genießen<br />
Mit diesem Hintergrundwissen<br />
können wir uns jetzt auf die Weltreise<br />
begeben und die kulinarischen<br />
Köstlichkeiten im doppelten<br />
Sinne genießen, die uns in den<br />
einzelnen Regionen erwarten.<br />
Und warum im doppelten<br />
Sinne? Es ist leider so,<br />
dass Typ-2-Diabetiker<br />
ein höheres <strong>Risiko</strong> für<br />
die Entstehung von<br />
Brustkrebs, Darm-,<br />
Harnblasen- und<br />
Bauchspeicheldrüsenkrebs<br />
entwickeln;<br />
für viele<br />
Leser des <strong>Diabetes</strong>-<br />
<strong>Journal</strong>s sollte die<br />
jetzt folgende Weltreise<br />
daher besonders erkenntnisreich<br />
sein. ◼<br />
<strong>Diabetes</strong> ?<br />
Hören<br />
Sie auf<br />
Ihre Füße!<br />
Kribbeln, Brennen,<br />
Taubheit oder Schmerzen<br />
in den Füßen?<br />
Der <strong>Diabetes</strong> kann Ihre Nerven nachhaltig<br />
schädigen. Empfindungsstörungen<br />
inFüßen und Händen sind ernste<br />
Anzeichen einer diabetischen Nervenschädigung<br />
(diabetische Neuropathie).<br />
Deshalb täglich milgamma ® protekt.<br />
• Lindert Empfindungsstörungen<br />
• Schützt Nerven und Gefäße<br />
• Ist sehr gut verträglich<br />
WIRKSAMKEIT<br />
klinisch bewiesen*<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
Foto: Brian Jackson - Fotolia.com<br />
*z.B.Stracke Hetal. Benfotiamine indiabetic polyneuropathy (BENDIP);<br />
Exp Clin Endocrinol <strong>Diabetes</strong>. 2008 Nov;116(10):600-5.; Stirban et al.;<br />
BenfotiaminePreventsMacro- and Microvascular Endothelial Dysfunction;<br />
<strong>Diabetes</strong> Care; 2006; 29:2064-2071.<br />
milgamma ® protekt. Wirkstoff: Benfotiamin. Anwendungsgebiete:<br />
Behandlung von Neuropathien und kardiovaskulären Störungen, die durch<br />
Vitamin-B1-Mangel hervorgerufen werden. Therapie oder Prophylaxe von<br />
klinischen Vitamin-B1-Mangelzuständen, sofern diese nicht<br />
ernährungsmäßig behoben werden können. Zu Risiken<br />
und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />
und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Wörwag<br />
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23
Titelthema<br />
Fotos: Dani Vincek/ florena15 - Fotolia.com<br />
Deutschland, Frankreich, Schweiz<br />
Von Krauts, Rotwein und<br />
Schokolade<br />
Wer ist gemeint und warum, wenn von<br />
„Krauts“ die Rede ist? Warum ist das gut<br />
so? Warum sollten Sie an Weihnachten<br />
Rotwein schlucken und in dunkle Schokolade<br />
beißen? Prof. Reinhard Zick erklärt.<br />
Wie Sie vielleicht wissen, nannten<br />
die englischen und amerikanischen<br />
Soldaten in beiden Weltkriegen<br />
ihre deutschen Kriegsgegner<br />
Krauts – und dieses Schimpfwort<br />
hat sich in einigen Bevölkerungsgruppen<br />
dieser Länder bis heute<br />
erhalten. Was ist damit gemeint?<br />
Es geht um das Sauerkraut, das wir<br />
angeblich in großen Mengen tagtäglich<br />
verzehren und damit den<br />
Namen Sauerkrautfresser verdienen.<br />
Der Name Krauts attestiert<br />
uns darüber hinaus den Makel einer<br />
höchst primitiven Kochkunst:<br />
Sauerkraut oder Sauerkohl ist<br />
durch Milchsäuregärung konservierter<br />
Weiß- oder Spitzkohl; beide<br />
Kohlsorten sind Kreuzblütengewächse<br />
und damit eng verwandt<br />
mit anderen Kohlsorten wie Brokkoli,<br />
Kohlrabi oder Rot-, Grün-,<br />
Blumen- und Rosenkohl.<br />
Und was hat das nun mit<br />
<strong>Krebs</strong> zu tun?<br />
Alle Kohlsorten sind reich an sekundären<br />
Pflanzenstoffen, von denen<br />
man inzwischen weiß, dass sie<br />
eine wichtige Rolle in der <strong>Krebs</strong>vorbeugung<br />
spielen. Sekundäre<br />
Pflanzenstoffe sind (im Gegensatz<br />
zu den Makro-Nährstoffen)<br />
Mikro-Nährstoffe, die Obst und<br />
Gemüse Farbe bieten, aber auch<br />
Geschmack und Schutz gegen<br />
Fressfeinde. Jetzt wissen Sie, woher<br />
das Rot der Tomate oder das Blau<br />
einiger Beeren kommt – und warum<br />
Zitronen, Bananen oder Äpfel<br />
so typisch schmecken. Ist Ihnen in<br />
dem Zusammenhang schon einmal<br />
aufgefallen, dass einige Kohlsorten,<br />
wenn man sie erhitzt oder<br />
auch kaut, etwas nach Schwefel<br />
riechen und auch schmecken?<br />
Und damit sind wir am Wirkmechanismus<br />
der <strong>Krebs</strong>vorbeugung<br />
von Kreuzblütengewächsen!<br />
24<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Titelthema<br />
Alle Kreuzblütler sind reich an<br />
sekundären Pflanzenstoffen wie<br />
den Glucosinolaten. An der Spitze<br />
stehen dabei Rosen-, Grün- und<br />
Weißkohl, dicht gefolgt von Brokkoli<br />
und Blumenkohl. Erhitzt oder<br />
kaut man z. B. Brokkoli, so wird das<br />
Enzym Myrosinase freigesetzt. Dieses<br />
Enzym wandelt das Glucosinolat<br />
Glucoraphan in das hoch wirksame<br />
Sulphoraphan um; und da<br />
Schwefel im Lateinischen Sul phur<br />
heißt, kennen Sie jetzt das Geruchs-<br />
und Geschmacksgeheimnis<br />
von z. B. Brokkoli.<br />
Wirken gegen Tumorzellen<br />
Die sekundären Pflanzenstoffe<br />
der unterschiedlichen Kohlsorten<br />
hemmen die Vermehrung von Tumorzellen<br />
und sind auch an deren<br />
frühzeitigem Tod beteiligt. Und<br />
woher weiß man das?, werden Sie<br />
jetzt vielleicht fragen. Diese Untersuchungen<br />
stützen sich auf Tier-Experimente<br />
und auf Untersuchungen,<br />
die man an unterschiedlichen<br />
<strong>Krebs</strong>zelllinien durchgeführt hat.<br />
Zweiter Streich …<br />
Die volle Wirkung können die sekundären<br />
Pflanzenstoffe von Brokkoli,<br />
Weißkohl und Co. aber nur<br />
entwickeln, wenn sie bei der Zubereitung<br />
nicht zu stark erhitzt werden<br />
und erst nach ausreichendem<br />
Kauen in den Magen wandern. In<br />
dem Zusammenhang ist auch von<br />
Bedeutung, dass Tiefkühlgemüse<br />
bei hohen Temperaturen vor dem<br />
Einfrieren blanchiert, d. h. kurzfristig<br />
erhitzt wird und damit ein<br />
Teil der sekundären Pflanzenstoffe<br />
seine Wirkung verliert. Im Idealfall<br />
gilt deshalb für alle Kohlsorten:<br />
frisch vom Markt, so kurz wie<br />
möglich in wenig Wasser kochen<br />
– und das noch knackige und bissfeste<br />
Gemüse vor dem Schlucken<br />
gut durchkauen.<br />
Was bleibt von „Krauts“?<br />
Und was bleibt nun von dem<br />
Schimpfwort „Krauts“ und der angeblich<br />
primitiven Kochkunst übrig?<br />
Nichts! Es gibt offensichtlich<br />
auch Dinge, die unsere Vorfahren<br />
intuitiv richtig gemacht haben und<br />
„<strong>Krebs</strong>prävention“ und „Mikro-Nährstoffe“ waren dem wunderbaren<br />
Wilhelm Busch vermutlich nicht geläufig. Obschon er viel wusste<br />
über das Leben, über die Menschen, über deren Seele. Und über Sauerkraut:<br />
„Nur der ist klug und weise, der auf Gesundheit schaut! Denk<br />
an die gesunde Speise und iss täglich Sauerkraut.“ Gerade als Witwe<br />
Bolte in Max und Moritz in den Keller zieht, „dass sie von dem Sauerkohle<br />
eine Portion sich hole“, nimmt das Spektakel seinen Lauf.<br />
Foto: fotolia<br />
Fotos: Julián Rovagnati / alain wacquier / by-studio - Fotolia.com<br />
die auf unserem Speiseplan<br />
auch weiterhin einen festen Platz<br />
einnehmen sollten.<br />
Bevor wir nach Frankreich reisen,<br />
machen wir einen kurzen Zwischenstopp<br />
in Wiedensahl:<br />
Wilhelm Busch: lebensklug!<br />
In dem kleinen Ort in Niedersachsen<br />
lebte, dichtete und zeichnete<br />
einer unserer bekanntesten Humoristen:<br />
Ich spreche von Wilhelm<br />
Busch! Und von ihm sind die wundervollen<br />
und lebensklugen Verse<br />
zu unserem nächsten Genuss-,<br />
oder wenn sie wollen Lebensmittel,<br />
dem Rotwein, überliefert: Rotwein<br />
ist für alte Knaben eine von<br />
den besten Gaben. Aber auch: Ein<br />
Trinkgefäß, sobald es leer, macht<br />
keine rechte Freude mehr.<br />
In dem zweiten Vers kommt das Janusgesicht<br />
aller alkoholischen Getränke<br />
zum Vorschein – ich meine,<br />
dass die Dosis das Gift macht! Und<br />
das gilt natürlich auch für Rotwein.<br />
Aber heute soll vor allem von dem<br />
„Lebens“mittel Rotwein die Rede<br />
sein und damit geht es in das gelobte<br />
Rotweinland Frankreich.<br />
Rotwein ist für<br />
alte Knaben eine<br />
von den besten<br />
Gaben … Wilhelm<br />
Busch bringt es<br />
auf den Punkt!<br />
– Die Franzosen<br />
machen vieles intuitiv<br />
richtig!<br />
▸<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
25
Titelthema<br />
Rotwein: ein Mittel<br />
zum Leben und<br />
auch Überleben!<br />
Die „sekundären<br />
Pflanzenstoffe“<br />
machen’s!<br />
Foto: mark huls - Fotolia.com<br />
Frankreich, das gelobte<br />
Rotweinland<br />
Bordeaux, Loire, Champagne,<br />
Burgund, Provence und Rhone:<br />
Allein die Namen der bekanntesten<br />
Wein anbaugebiete Frankreichs<br />
klingen wie Musik. Aber<br />
warum kann Rotwein ein Mittel<br />
zum Leben oder auch Überleben<br />
werden?<br />
Der Rotwein ist im Gegensatz<br />
zum Weißwein ähnlich wie die<br />
Kohlsorten reich an sekundären<br />
Pflanzenstoffen. Der Grund<br />
dafür liegt in der unterschiedlichen<br />
Herstellung von Rotund<br />
Weißwein. Die Gärung findet<br />
beim Rotwein im Gegensatz<br />
zum Weißwein nicht nur im Most<br />
statt, sondern in der Maische. Daher<br />
gärt der Rotwein zusammen<br />
mit Fruchtfleisch, Traubenkernen<br />
und Schale. Der Gärungsprozess<br />
dauert lange; vor allem durch den<br />
zunehmenden Alkoholgehalt des<br />
Rotweins werden aus den Kernen<br />
und der Schale der roten Beeren<br />
die wirksamen sekundären Pflanzenstoffe<br />
extrahiert und in Lösung<br />
gebracht.<br />
Den Zelltod bremsen<br />
Die bekanntesten sekundären<br />
Pflanzenstoffe des Rotweins sind<br />
die Anthocyanidine, die Proanthocyanidine<br />
und vor allem das Resveratrol;<br />
Letzteres dient der Weinrebe<br />
zum Abwehren von Mikroorganismen<br />
– und besonders die<br />
Pinot-noir-Traube aus dem Burgund<br />
ist sehr reich an diesem sekundären<br />
Pflanzenstoff. Die Traube<br />
selbst ist sehr kompakt und hat<br />
kleine Beeren mit einer dünnen<br />
Schale. Den sekundären Pflanzenstoffen<br />
des Rotweins (besonders<br />
dem Resveratrol) wird zum<br />
Beispiel zugesprochen, dass sie<br />
das Wachstum von <strong>Krebs</strong>zellen<br />
hemmen können, die den vorzeitigen<br />
Zelltod herbeiführen – und<br />
dass sie die Angiogenese bremsen<br />
können: Die Angiogenese oder die<br />
Neubildung von Blutgefäßen ist für<br />
das Wachstum eines soliden Tumors<br />
von großer Bedeutung; nur<br />
Tumoren bis zu einer Größe von 1<br />
bis 2 Kubikmillimeter lassen sich<br />
durch alleinige Diffusion ausreichend<br />
mit Sauerstoff und Nährstoffen<br />
versorgen. Ein weiteres Tumorwachstum<br />
ist nur durch Neubildung<br />
von Gefäßen möglich.<br />
Medikamentös ist das Prinzip der<br />
Anti-Angiogenese inzwischen fest<br />
etabliert (z. B. mit Bevacizumab) –<br />
zur Behandlung maligner Tumoren<br />
wie Brust-, Lungen- und Nierenkrebs.<br />
„Mittel zum Leben“: Wann<br />
schlägt’s um?<br />
Und bis wann ist Rotwein ein Mittel<br />
zum Leben, und nicht ein Mittel,<br />
um langfristig genau das Umgekehrte<br />
zu erreichen? Meine<br />
Empfehlung orientiert sich dabei<br />
an Goethe: Das Leben ist viel zu<br />
kurz, um schlechten Wein zu trinken.<br />
Trinken Sie ruhig am Abend<br />
1 Glas Rotwein, am besten Spätburgunder,<br />
Pinot noir oder Pinot<br />
nero. So verbinden Sie Genuss und<br />
Mittel zum Leben.<br />
Jetzt machen wir einen Abstecher<br />
in das Land von Philippe Suchard,<br />
Rudolphe Lindt, Jean Tobler und<br />
Henri Nestlé:<br />
Seit unserer Kindheit<br />
kennen wir<br />
die 3 wichtigsten<br />
Schokoladensorten<br />
der Schweiz:<br />
Dunkel, Bitter,<br />
Weiß.<br />
Fotos: Alberto Masnovo / HappyAlex - Fotolia.com<br />
26 www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Titelthema<br />
Die Schokolade der<br />
Schweiz: Mittel zum Leben<br />
Ich denke, Sie ahnen, worum es<br />
geht und in welchem Land wir<br />
Station machen? Richtig – in der<br />
Schweiz, und es dreht sich um die<br />
Schokolade. Alle vier Herren waren<br />
Begründer einer Schokoladenmanufaktur,<br />
deren Marken auch heute<br />
noch existieren. Und wussten<br />
Sie, dass die erste Schokoladenmanufaktur<br />
der Schweiz bereits im<br />
Jahre 1819 ihre nun bald 200-jährige<br />
erfolgreiche Tätigkeit aufnahm?<br />
Seit unserer Kindheit kennen wir<br />
die drei wichtigsten Schokoladensorten:<br />
dunkle oder bittere, weiße<br />
und Milchschokolade. Nur dunkle<br />
Schokolade mit einem Kakaoanteil<br />
von über 75 Prozent, der ihr den<br />
bitteren Beigeschmack gibt, enthält<br />
nennenswerte Mengen an sekundären<br />
Pflanzenstoffen, die das<br />
Wachstum von <strong>Krebs</strong>zellen hemmen<br />
können. Hervorzuheben<br />
sind bei der bitteren Schokolade<br />
auch ihre ausgezeichneten antioxidativen<br />
Eigenschaften: Die Polyphenole<br />
der Kakaobohnen binden<br />
dauerhaft die freien Radikale<br />
in unserem Körper – und beugen<br />
der schädigenden Wirkung auf unsere<br />
Körperzellen (und deren Erbgut)<br />
vor. Freie Radikale entstehen<br />
im menschlichen Körper durch<br />
die Sauerstoffverbrennung sowie<br />
durch äußere Einflüsse wie Alkohol,<br />
Nikotin, ionisierende Strahlung<br />
und unsere moderne <strong>Ernährung</strong>.<br />
Deshalb ist meine doppelte Empfehlung<br />
an Sie: Gönnen Sie sich<br />
am Abend zu Ihrem Glas Spätburgunder<br />
zusätzlich 25 g Schokolade<br />
mit einem hohen Kakaoanteil.<br />
Sie verbinden damit Genuss und<br />
auch Mittel zum Leben. Und vielleicht<br />
haben Sie sich schon tagsüber<br />
krautsüblich verhalten?◼<br />
Foto: Thomas Francois - Fotolia.com<br />
Kontakt<br />
Prof. Dr. med. Reinhard Zick<br />
Kardinal-von-Gahlen-Straße 49<br />
49809 Lingen<br />
E-Mail: Der.chef@mac.com<br />
Zum Roten ein<br />
Stück Schokolade<br />
mit hohem Kakaoanteil<br />
– Mittel<br />
zum Leben.<br />
0012629Ultrapharm.pdf - Oktober 18, 2013<br />
ANGEBOTE<br />
*<br />
BASISRABATT<br />
*<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
27
Gegen <strong>Krebs</strong><br />
In die Schlacht ziehen mit<br />
Tomaten, Knoblauch, Kurkuma!<br />
Foto: picture-alliance / dpa<br />
Erkrankungen wie Prostatakrebs kommen<br />
in manchen Ländern selten vor –<br />
vermutlich, weil dort bestimmte Lebensmittel<br />
häufiger gegessen werden. Wir<br />
berichten über die Kraft der Tomate, des<br />
Knoblauchs oder der indischen Kurkuma.<br />
28 www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Titelthema<br />
Haben Sie schon einmal etwas von<br />
der Tomatina gehört? Oder haben<br />
Sie gar schon mal das spanische<br />
Fest in Bunol besucht? Wenn nicht,<br />
dann lassen Sie sich gedanklich<br />
dazu einladen: Zu dem Fest strömen<br />
20 000 Menschen aus aller<br />
Welt, überreife Tomaten werden<br />
tonnenweise in die Straßen gekippt<br />
– anschließend werden sie<br />
in einer einstündigen Tomatenschlacht<br />
nicht gegessen, sondern<br />
auf alles geworfen, was zwei Beine<br />
hat! Nach der Schlacht laufen<br />
regelrechte Flüsse aus Tomatensaft<br />
durch die Straßen.<br />
Nun: Keiner der Teilnehmer wird<br />
sich bei diesem in Rot getauchten<br />
Ereignis Gedanken darüber machen,<br />
welche Bedeutung der rote<br />
Farbstoff der Tomate für seine Gesundheit<br />
haben könnte. Die Tomatina<br />
hat weder einen politischen<br />
noch religiösen Hintergrund – es<br />
geht um gemeinschaftliche Freude<br />
an Spiel, Ausgelassenheit und<br />
vielleicht auch kindlichem Unsinn.<br />
Das Rot der Tomate<br />
Was hat nun das Rot der Tomate<br />
mit Gesundheit und in unserem<br />
Zusammenhang mit <strong>Krebs</strong> zu tun?<br />
Der sekundäre Pflanzenstoff Lycopin<br />
ist für die Rotfärbung der Tomaten<br />
verantwortlich; von Lycopin<br />
weiß man, dass es das Wachstum<br />
von Tumorzellen bremsen kann –<br />
und es scheint eine wichtige Rolle<br />
in der Vorbeugung von Prostatakrebs<br />
spielen zu können. Besonders<br />
hoch ist der Lycopingehalt in<br />
Produkten aus gekochten Tomaten.<br />
Auch Fette erhöhen die Verfügbarkeit<br />
des Lycopins.<br />
Eine maximale Menge an Lycopin<br />
erhält man durch Kochen von Tomaten<br />
in Olivenöl. Wenn Sie also<br />
das nächste Mal bei Ihrem Lieblingsitaliener<br />
speisen, sollten Sie<br />
auf seine Tomatenmarkgerichte<br />
ein besonderes Auge werfen und<br />
dabei natürlich nicht den Pinot nero<br />
vergessen. Und Schokoladen-Tiramisu<br />
schmeckt auch dann hervorragend,<br />
wenn nur dunkle Schokolade<br />
verwendet wird. Vielleicht<br />
kreieren Sie damit ein neues Dessert<br />
Ihres italienischen Freundes?<br />
Tanz der Vampire<br />
Können Sie sich noch an Professor<br />
Abronsius, seinen Adepten Alfred,<br />
die schöne Wirtstochter Sarah und<br />
an Graf Krolock mit seinem Sohn<br />
Herbert erinnern? Der Filmklassiker<br />
Tanz der Vampire von Roman<br />
Polanski und seiner wunderschönen<br />
Frau Sharon Tate ist immer<br />
wieder sehenswert. Den Vampir<br />
Graf Krolock und Professor Abronsius<br />
verbindet bei ihrer schicksalhaften<br />
Begegnung in den Südkarpaten<br />
ein Zwiebelgewächs, das<br />
Vampiren buchstäblich die Zähne<br />
ausfallen lässt: der Knoblauch! Die<br />
Abscheu der Vampire gegenüber<br />
Knoblauch geht auf den rumänischen<br />
Grafen Vlad III. Draculea<br />
zurück, der Bram Stoker als Vorlage<br />
für seinen weltberühmten Roman<br />
Dracula diente. Und von diesem<br />
Vlad III. ist überliefert, dass er<br />
Knoblauch wegen des starken Geruchs<br />
nicht ertragen konnte und<br />
deshalb in seinen Speisen konsequent<br />
mied. Damit war für alle Zeit<br />
die Mär vom Knoblauch und den<br />
Vampiren geboren.<br />
Knoblauch: aktiv durch<br />
erhitzen oder anschneiden<br />
Der Mechanismus der starken Geruchsentwicklung<br />
von Knoblauch<br />
ähnelt dem von Weißkohl, Brokkoli<br />
und Co. Erst wenn die Knoblauchzehe<br />
angeschnitten oder erhitzt<br />
wird, kann das Enzym Alliinase<br />
das Alliin umwandeln in die<br />
Schwefelverbindungen Allicin, Diallylsulfid<br />
und Diallyldisulfid. Eine<br />
ähnliche enzymatische Aktivierung<br />
gilt für viele andere Zwiebelgewächse.<br />
Jetzt verstehen Sie auch,<br />
Foto: fotolia<br />
warum die Tränen erst beim Zwiebelschneiden<br />
fließen.<br />
Zelltod von <strong>Krebs</strong>zellen!<br />
Knoblauch und die anderen Zwiebelgewächse beugen dem<br />
Wachstum von <strong>Krebs</strong>zellen vor. Und wunderbare Thai-Gerichte<br />
oder die türkische Küche werden durch Knoblauch verzaubert.<br />
Knoblauch und die anderen Zwiebelgewächse<br />
haben eine präventive<br />
Wirkung gegenüber dem<br />
Wachstum von <strong>Krebs</strong>zellen – dies<br />
ist längst bekannt und experimentell<br />
untermauert. Die Vertreter der<br />
Allium-Familie (Knoblauch, Zwiebel,<br />
Lauch und Schalotten) besitzen<br />
darüber hinaus die Fähigkeit,<br />
den Zelltod von <strong>Krebs</strong>zellen auslösen<br />
zu können. Knoblauch schützt<br />
offenbar besonders bei <strong>Krebs</strong>formen,<br />
die mit Nitrosaminen in Verbindung<br />
stehen: Wer gern gepökeltes<br />
Fleisch isst oder Bier trinkt,<br />
sollte deshalb dem Knoblauch eine<br />
vorbeugende Chance geben.<br />
▸<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
29
Titelthema<br />
Und jetzt verlassen wir Europa und<br />
begeben uns in das gelobte Land<br />
der Kurkuma: Indien.<br />
Kurkuma:<br />
der Star!<br />
Das Gewürz<br />
Kurkuma ist der<br />
erklärte Star unter<br />
den krebshemmenden<br />
sekundären<br />
Pflanzenstoffen.<br />
Kurkuma aus Indien: gegen<br />
Dickdarm-/Prostatakrebs<br />
Das Gewürz Kurkuma ist der Star<br />
unter den krebshemmenden sekundären<br />
Pflanzenstoffen. Es ist<br />
in Indien ein Grundnahrungsmittel<br />
mit einem täglichen Konsum<br />
von rund 2 g pro Person. Die sehr<br />
niedrige Rate an Dickdarm- und<br />
Prostatakrebs in Indien wird direkt<br />
mit seiner vorbeugenden Wirkung<br />
in Zusammenhang gebracht. Experimentell<br />
beeinflusst Kurkuma<br />
mit seinem Wirkstoff Curcumin<br />
das Wachstum und das Absterben<br />
von <strong>Krebs</strong>zellen. Außerdem stimuliert<br />
dieses Gewürz das Immunsystem<br />
und stört die von Tumorzellen<br />
ausgelöste Aussprossung neuer<br />
Gefäße, die Angiogenese.<br />
Bei dem Verzehr von Kurkuma<br />
muss man wissen, dass seine Aufnahme<br />
über den Darm durch Piperin,<br />
den Wirkstoff im Pfeffer, um<br />
mehr als das 1 000-fache gesteigert<br />
wird; deshalb sollten Sie mit Kurkuma<br />
immer nur in Verbindung<br />
mit Pfeffer würzen.<br />
»»<br />
Kurkuma gibt dem Currypulver<br />
die charakteristische Farbe – und<br />
die Schärfe kommt vom Pfeffer.<br />
Und intuitiv hat die indische Küche<br />
diesen richtigen Weg mit der<br />
Gewürzmischung Curry gewählt.<br />
Wie Sie sicherlich wissen, variiert<br />
die Zusammensetzung des Currypulvers<br />
von Land zu Land – und<br />
in Deutschland sicherlich auch<br />
von Schnellimbiss zu Schnellimbiss.<br />
Aber fester Bestandteil jeder<br />
Mischung ist vor allem Kurkuma,<br />
das dem Currypulver die charakteristische<br />
Farbe gibt, und Pfeffer,<br />
der geschmacklich die Schärfe ins<br />
Spiel bringt.<br />
Doppelter Stoff zum Leben<br />
Von allen bisher beschriebenen<br />
sekundären Pflanzenstoffen lege<br />
ich Ihnen das Gewürz Kurkuma in<br />
Verbindung mit Pfeffer besonders<br />
ans Herz, weil es im doppelten Sinne<br />
ein Stoff zum Erleben und Leben<br />
ist. Deshalb sage ich aus Überzeugung:<br />
Go Kurkuma! Und wenn<br />
Sie jetzt noch wissen wollen, wie<br />
Sie Kurkuma erwerben können:<br />
Sie müssen deshalb nicht nach Indien<br />
reisen. Kurkuma gibt es in jedem<br />
besseren Gewürzladen.<br />
Currywurst entdecken<br />
Vielleicht kreieren Sie dann Ihre<br />
eigene Currymischung. Sie besteht<br />
in der Regel aus 13 Komponenten:<br />
Gesetzte Anteile sind immer Kurkuma,<br />
schwarzer Pfeffer, Koriander,<br />
Kreuzkümmel und Bockshornklee.<br />
Den Rest überlasse ich<br />
Ihrer Phantasie und Experimentierfreude.<br />
Diese Geschmacksreise<br />
sollten Sie mit der lesenswerten<br />
Novelle Die Entdeckung der Currywurst<br />
von Uwe Timm verbinden.<br />
Ich verspreche Ihnen pure Geschmack-<br />
und Leselust.<br />
Und nun lassen Sie uns den Flieger<br />
besteigen und von Indien zu unserer<br />
letzten Etappe reisen: nach<br />
Japan.<br />
Grüner Tee Japans<br />
Die japanische Küche ist in Verbindung<br />
mit dem Thema <strong>Krebs</strong><br />
so spannend, dass man darüber<br />
einen ganzen Artikel schreiben<br />
könnte. Ich nenne nur die Pilze,<br />
den Fischverzehr, Soja und die<br />
Meeresalgen. Ich möchte mich<br />
heute jedoch auf den japanischen<br />
grünen Tee beschränken.<br />
In Europa wird überwiegend<br />
schwarzer Tee getrunken. Der<br />
Anteil grünen Tees liegt bei knapp<br />
5 Prozent. In den asiatischen Ländern<br />
ist das Verhältnis genau umgekehrt<br />
– oder anders ausgedrückt:<br />
Schwarzer Tee spielt in Japan eine<br />
untergeordnete Rolle.<br />
Nach dem Pflücken sind alle Teeblätter<br />
reich an sekundären Pflanzenstoffen<br />
oder Polyphenolen und<br />
an anregendem Koffein. Durch die<br />
Fermentierung verliert der schwarze<br />
Tee im Gegensatz zum grünen<br />
Tee weitgehend die sekundären<br />
Pflanzenstoffe und damit seine<br />
30<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Titelthema<br />
Kurkuma: Es ist in Indien ein<br />
Grundnahrungsmittel mit einem<br />
täglichen Konsum von rund 2 g<br />
pro Person.<br />
krebshemmenden Eigenschaften.<br />
Das Katechin im grünen Tee<br />
hemmt die Vermehrung der <strong>Krebs</strong>zellen<br />
und blockiert die Angiogenese.<br />
Warum sollte man den japanischen<br />
grünen Tee bevorzugen?<br />
Der japanische grüne Tee ist besonders<br />
reich an den Katechinen.<br />
Richtig brühen<br />
Und zum Schluss der besondere<br />
Tip zum Aufbrühen des grünen<br />
Foto: iStockphoto<br />
Tees aus Japan. Die Brühtemperatur<br />
sollte bei 80 °C liegen, der<br />
Tee sollte mindestens 10 Minuten<br />
ziehen. In dieser Kombination<br />
haben Sie die höchste Ausbeute<br />
an Katechinen. Und bitte<br />
lassen Sie den grünen Tee nicht<br />
stehen, sondern brühen Sie ihn<br />
immer wieder frisch auf. Licht<br />
lässt die Konzentration an sekundären<br />
Pflanzenstoffen schnell<br />
abfallen. Und dann ist der grüne<br />
Tee immer mehr als nur Balsam<br />
für Ihre Seele, sondern ein Mittel<br />
zum Leben.<br />
Zurück zu Winter und<br />
Weihnachten …<br />
Und jetzt geht es zurück ins<br />
weihnachtlich winterliche<br />
Deutschland: Was halten Sie davon,<br />
wenn Ihr Weihnachtsmenü<br />
sich ein bisschen an den sekundären<br />
Pflanzenstoffen orientiert,<br />
die wir Ihnen vorgestellt haben?<br />
Redakteurin Kirsten Metternich<br />
hat Ihnen einige Vorschläge unterbreitet.<br />
Aber Ihren eigenen<br />
Kreationen wollen wir natürlich<br />
nicht im Wege stehen. Und<br />
so schließt sich der Kreis … und<br />
das auch noch zur Weihnachtszeit.<br />
◼<br />
Einfach<br />
genial.<br />
Marginalie Head<br />
Duis nullam quissisit,<br />
sed ex estie<br />
delit lute dolorper<br />
sumsandigna<br />
faccumsan essequat<br />
enim adit,<br />
sisi enim alis alisi<br />
tet al<br />
Jetzt 34 % kleiner!<br />
Die erste schlauchlose<br />
Insulin Patch-Pumpe –<br />
nun noch kleiner,<br />
<br />
Das schlauchlose Insulin-<br />
Managementsystem mit nur 2 Teilen<br />
Kleiner, leichter und wasserdichter Pod<br />
Intuitive und einfache Bedienung<br />
Automatisierte und nahezu schmerzfreie<br />
Einführung der Kanüle<br />
Integriertes Blutzuckermessgerät<br />
10043620-DE-de/V01 OmniPod ist eine eingetragene Marke der Insulet Corporation.<br />
Japanischer grüner Tee für lange Winterabende.<br />
Zu empfehlen auch wegen<br />
der krebshemmenden Eigenschaften.<br />
Service-Hotline: 0800 9776633<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
Foto: fotolia<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.mylife-diabetescare.de<br />
Ypsomed GmbH<br />
Höchster Straße 70<br />
65835 Liederbach<br />
31
Titelthema<br />
Kulinarische<br />
Anti-<strong>Krebs</strong>-<br />
Köstlichkeiten<br />
Nachdem Sie alles gelesen<br />
haben über die krebsvorsorgende<br />
Wirkung des<br />
grünen Tees oder der Kurkuma,<br />
haben wir zwei tolle<br />
Rezepte zum Thema! Das<br />
gewohnte <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-„Weihnachts-Menü“<br />
finden Sie diesmal eingebettet<br />
in dem beiliegenden<br />
Sonderheft „Himmlisch<br />
leicht genießen“!<br />
Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />
Schoko-Butter-Plätzchen<br />
mit grünem Tee<br />
für Kinder<br />
preisgünstig<br />
Zutaten für ca. 80 Stück:<br />
250 g Butter<br />
5 EL loser grüner Tee<br />
100 g Zucker<br />
350 g Weizenmehl,<br />
Type 550<br />
30 g Speisestärke<br />
100 g Zartbitterschokolade,<br />
Die Zubereitung:<br />
Butter in einem Topf schmelzen, losen<br />
grünen Tee einrühren. 2 Minuten aufkochen<br />
lassen, von der heißen Kochstelle<br />
nehmen, 1 Stunde ziehen lassen. Falls die<br />
Butter wieder fester wird, kurz erhitzen,<br />
durch ein Sieb geben, erkalten lassen. Anschließend<br />
geklärte, weiche Teebutter mit<br />
Zucker schaumig rühren. Mehl und Speisestärke<br />
in den Teig sieben.<br />
den. Teig zwischen zwei Lagen Klarsichtfolie<br />
oder auf einer Silikonbackunterlage<br />
mit einem Silikonnudelholz (das spart<br />
zusätzliches Mehl) dünn ausrollen. Mit<br />
Förmchen Plätzchen ausstechen, auf die<br />
Bleche legen. Innerhalb von 12 bis 15 Minuten<br />
goldgelb backen. Abkühlen und<br />
in eine Dose füllen. Gut durchgezogen<br />
schmecken sie besonders köstlich.<br />
mind. 70 %<br />
Zartbitterschokolade fein hacken, in den<br />
Nährwert-Info<br />
etwas flüssiger Süßstoff<br />
Teig einarbeiten, nach Geschmack mit etwas<br />
flüssigem Süßstoff abschmecken. Teig Nährwert pro Plätzchen, bei 80<br />
nach Geschmack<br />
in Folie wickeln und eine Stunde kalt stellen.<br />
Den Ofen auf 160 °C (Umluft: 140 °C) davon 4 g KH anrechnungspflichtig, 0 g<br />
insgesamt ca.: 1 g E, 3 g F, 5 g KH,<br />
vorheizen.<br />
Ba, 7 mg Chol, 2 mg Na, 24 mg K, 9 mg<br />
Drei Backbleche mit Backpapier ausklei-<br />
Ph, 51 kcal, 204 kJ<br />
32<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Titelthema<br />
Hähnchenbrust<br />
an einer Zartbitter-Heidelbeersauce mit Rosenkohl<br />
für Gäste<br />
für Kochanfänger<br />
Zutaten für 2 Portionen:<br />
300 g Hähnchenbrust<br />
etwas Pfeffer, Kurkuma<br />
2 Schalotten<br />
200 g Heidelbeeren, frisch oder<br />
tiefgekühlt<br />
300 g gleich große Rosenkohlröschen<br />
1 TL gekörnte Gemüsebrühe<br />
2 EL Olivenöl<br />
etwas Kräutersalz<br />
50 g Zartbitterschokolade,<br />
mind. 70 %<br />
100 ml fettarme Milch<br />
20 g gehackte Haselnüsse<br />
1 EL Erdnussbutter, stückig<br />
Prise Muskat- und Paprikapulver<br />
Die Zubereitung:<br />
Hähnchenbrust kalt waschen, trocknen,<br />
mit Pfeffer und Kurkuma von beiden<br />
Seiten würzen. Schalotten schälen,<br />
waschen, würfeln. Heidelbeeren<br />
verlesen, waschen, tiefgekühlte auf einem<br />
Sieb auftauen. Rosenkohl putzen<br />
und waschen. In einen Topf geben, etwas<br />
Wasser mit Brühe mischen, Rosenkohl<br />
in 8 bis12 Minuten garen.<br />
Einen Esslöffel Öl in einer Pfanne erhitzen,<br />
Fleisch und Schalotten darin<br />
anbraten, dann salzen. Auf mittlerer<br />
Flamme durchgaren; nun Schokolade<br />
und Milch dazugeben – so lange rühren,<br />
bis sich die Schokolade aufgelöst<br />
hat. Abschmecken, Heidelbeeren dazugeben<br />
und erwärmen.<br />
Restliches Öl in einer sauberen Pfanne<br />
oder in einem Wok erhitzen, Haselnüsse<br />
und Erdnussbutter hineingeben, mischen.<br />
Rosenkohl mit einer Schaumkelle<br />
aus der Brühe nehmen, gut abtropfen<br />
lassen, ins heiße Öl geben. Mischen und<br />
kurz anbraten. Mit Muskat, Paprikapulver,<br />
Salz und Pfeffer abschmecken. Dazu<br />
schmecken sehr lecker frisches Kartoffelpüree<br />
oder Kräuterkartoffeln.<br />
Nährwert-Info<br />
Nährwert pro Portion, ohne<br />
Kartoffeln, ca.: 50 g E, 31 g F,<br />
27 g KH, davon 19 g KH anrechnungspflichtig,<br />
16 g Ba, 95 mg Chol,<br />
186 mg Na, 1 820 mg K, 636 mg Ph,<br />
587 kcal, 2 348 kJ<br />
Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
33
Wellness/Fitness<br />
Der Schlüssel zur<br />
Entspannung heißt<br />
Wellness: Er passt überall<br />
auf der Welt und steht<br />
für gesunde <strong>Ernährung</strong>,<br />
körperliche Fitness, seelische<br />
Ausgeglichenheit.<br />
Wellness führt zur ganzheitlichen<br />
Entspannung<br />
und zu einem besseren<br />
Leben mit <strong>Diabetes</strong>, denn<br />
aktiv und entspannt lässt<br />
es sich leichter leben.<br />
Heimische Winter werden meist<br />
richtig kalt. Minusgrade über mehrere<br />
Wochen und eisiger Wind strapazieren<br />
die Haut. Eine Extraportion<br />
Pflege und regelmäßige Hautreinigung<br />
helfen, die kälteste Zeit im<br />
Jahr gut zu überstehen.<br />
Foto: Philips<br />
Winterliche Hautpflege<br />
und Reinigung<br />
… mitmachen – und gewinnen<br />
Gönnen Sie sich – neben täglicher Pflege und Reinigung<br />
– einmal pro Woche eine Gesichtsmaske.<br />
Dazu verlosen wir drei Sets, bestehend aus der<br />
Rugard TonMineral Gel-Maske und einem hochwertigen<br />
Badetuch, im Wert von je 70 Euro. Mit der<br />
Kraft von natürlichem Muskovit-Montmorillonit<br />
Ton-Mineral reinigt die besonders gut verträgliche<br />
Vor- und Zuname<br />
Kälte mindert die Blutzufuhr in<br />
der Haut; die Haut wird schlechter<br />
mit Nährstoffen versorgt, trocken<br />
und neigt zu verstärkter Hautreizung.<br />
Talgdrüsen produzieren<br />
kaum noch Fett – und das schon<br />
ab 8 °C. Die Haut wird durchlässiger<br />
für äußere Einflüsse. Diabetiker<br />
haben ohnehin oft trockene<br />
und tendenziell empfindliche<br />
Haut. Betroffen sind gern Areale<br />
im Bereich von Füßen, Beinen,<br />
Armen und Gesicht. Wer täglich<br />
pflegt, kann unangenehmem<br />
Juckreiz, Irritationen und Ekzemen<br />
vorbeugen. Das gilt für Frauen<br />
und Männer. Trockene Haut ist<br />
kein unabwendbares Schicksal!<br />
Maske die Haut gründlich und sanft zugleich.<br />
Das Hautbild wird verfeinert und vitalisiert.<br />
Mehr Infos unter: www.rugard-cosmetics.de<br />
Coupon einfach ausfüllen und einsenden an:<br />
Kirsten Metternich, Kennwort: RUGARD,<br />
Hildeboldstraße 5, 50226 Frechen-Königsdorf<br />
Die Haut braucht nun Feuchtigkeit<br />
und ihre tägliche Ration Fett.<br />
Das Multitalent Öl kann hier Gutes<br />
tun, schützen, nähren und pflegen.<br />
Nebeneffekt: Pflegende Öle werden<br />
gut vertragen, da auf Konservierungsmittel<br />
und Emulgatoren<br />
verzichtet wird – zum Beispiel bei<br />
Produkten von Weleda, frei oder<br />
Kneipp. Täglich ein bis zwei Tropfen<br />
mit der Tages creme mischen –<br />
fertig. Am besten nach der Dusche<br />
eincremen. Parfum- und konservierungsstofffreie<br />
Körperlotionen<br />
oder -schäume mit Urea, z. B. von<br />
Eubos, Eucerin oder Allpresan, sind<br />
ideal. Ein paar Tropfen Öl können<br />
auch mit der Körperlotion gemischt<br />
und aufgetragen werden.<br />
Foto: Philips<br />
Straße und Hausnummer<br />
PLZ/Wohnort<br />
E-Mail<br />
Ja, ich bin damit einverstanden, dass der Kirchheim-Verlag mich künftig ◾ schriftlich, ◾ per E-Mail oder ◾ per Telefon<br />
□<br />
über aktuelle Angebote aus seinem Programm informiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen.<br />
(Auch wenn Sie schon früher einer Kontaktaufnahme durch uns zugestimmt haben, bitten wir Sie, diese zu erneuern.)<br />
Datum / Unterschrift<br />
Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind alle, ausgenommen die Mitarbeiter des Kirchheim-Verlags und ihre<br />
Angehörigen und der beteiligten Unternehmen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Rechtsweg und Barauszahlung<br />
sind ausgeschlossen. Kein Kaufzwang. Einsendeschluss ist der 10. Januar 2014.<br />
Reinigen für gesunde Haut<br />
Auch wenn kein Make-up benutzt<br />
wird, heißt es vor dem Schlafengehen:<br />
Gesicht säubern; denn auf<br />
der Haut bildet sich eine unsichtbare<br />
Schicht aus Hautschuppen<br />
und Schmutzpartikeln. Nach der<br />
Reinigung atmet sie regelrecht auf:<br />
Sie kann sich von sämtlichen äußeren<br />
Einflüssen erholen. Poren<br />
34<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Wellness/Fitness<br />
Wellnesstipps<br />
Zusammengehörigkeit<br />
Bewegung und <strong>Diabetes</strong><br />
Foto: Clarisonic<br />
werden gereinigt, was ein Verstopfen<br />
und die Entstehung von Pickeln<br />
und Mitessern reduziert. Trockene<br />
und empfindliche Haut lässt sich<br />
prima mit Reinigungsmilch säubern<br />
(Augen schützen!). Für normale, fettige<br />
und Mischhaut eignen sich zum<br />
Beispiel Gel, Fluid oder ein Schaum;<br />
am besten mit lauwarmem Wasser<br />
arbeiten. Spezielle Mikrofaser-Gesichtstücher<br />
unterstützen den Reinigungseffekt<br />
der Produkte. Praktisch:<br />
Sie lassen sich in der Maschine<br />
waschen und wiederverwenden.<br />
Elektrisch reinigen<br />
4- bis 10-mal effektiver klappt Gesichtsreinigung<br />
mit elektrischen<br />
Reinigungsbürsten: Dabei wird die<br />
Haut optimal und wirkungsvoll auf<br />
die anschließende Pflege vorbereitet.<br />
Sie ist weitaus gründlicher gereinigt<br />
als manuell, Wirkstoffe aus<br />
Pflegeprodukten können besser in<br />
die Haut eindringen. Marktführer im<br />
Bereich dieser Bürsten sind Olaz, Visa<br />
Pure von Philips und Clarisonic<br />
von Douglas. Das Gerät von Philips<br />
arbeitet mit Hilfe von Rotation und<br />
Vibration. Dazu braucht die Timergesteuerte<br />
Bürste nur 60 Sekunden.<br />
Die Haut wird 10-mal effektiver gereinigt<br />
als manuell, sagt der Hersteller.<br />
Beim Clarisonic oszilliert der<br />
Bürstenkopf – will heißen: Er bewegt<br />
sich mit über 300 Schwingungen pro<br />
Sekunde vor und zurück. Dabei sollen<br />
Rückstände auf der Haut 6-mal<br />
besser entfernt werden als manuell.<br />
Die batteriebetriebene Olaz-Bürste<br />
reinigt 4-mal so gründlich wie manuelles<br />
Waschen.<br />
KM ◼<br />
Foto: Philips<br />
Effektive Gesichtsreinigung<br />
schafft man<br />
heutzutage mit<br />
elektrischen Reinigungsbürsten!<br />
Foto: ABC/Hansaplast<br />
Diät war gestern, genau wie bequem<br />
zu sein: Bewusst essen und regelmäßig<br />
bewegen sind zwei zentrale<br />
Grundbausteine einer erfolgreichen<br />
<strong>Diabetes</strong>therapie. Wie wäre es<br />
damit, dreimal pro Woche eine halbe<br />
Stunde aktiv zu sein? Oder täglich<br />
10 bis 15 Minuten? Statt Aufzug einfach<br />
Treppen steigen. Das Auto in der<br />
Garage ruhen lassen, mit dem Rad fahren. Statt Tiefkühlpizza oder<br />
Dosensuppe: vorkochen. Das entspannt im Alltag und macht glücklich.<br />
Starten Sie jetzt – und nutzen Sie die ruhigeren Tage zwischen<br />
den Jahren zum Umkrempeln auf einen gesunden Lebensstil 2014.<br />
Nackenverspannungen<br />
Üben und Wärmen<br />
Wenn es im Nacken schmerzt, geht oft nichts mehr so<br />
richtig. Auf einmal wird bewusst, wie selbstverständlich<br />
eine reibungslos funktionierende Muskulatur ist. Jetzt<br />
helfen Wärmecremes oder ein sensitives Wärmepflaster.<br />
Gezielte Übungen kräftigen die Muskeln zusätzlich. Setzen<br />
Sie sich gerade auf einen Stuhl, stellen Sie beide Füße<br />
fest auf. Indem Sie Ihre Hände auf den Oberschenkeln<br />
ablegen und den Kopf langsam nach vorne <strong>senken</strong>,<br />
dehnen Sie die hintere Halsmuskulatur; so beugen<br />
Sie gleichzeitig Kopfschmerzen vor – drei Wiederholungen.<br />
Ist eine Nackenseite besonders verspannt, lassen Sie den aufrechten<br />
Kopf langsam zur anderen Seite fallen, beschweren ihn<br />
leicht mit der gegensätzlichen Handfläche. Strecken Sie den anderen<br />
Arm dazu seitlich nach unten, Handfläche parallel zum Boden.<br />
Dehnung 20 bis 30 Sekunden halten, dann wieder aufrichten.<br />
Fleckentferner<br />
Keine Chance für Deospuren<br />
Wer aktiv ist, schwitzt – und das ist gut so. Allzuoft<br />
zeigen sich auf einmal gelbliche Spuren<br />
auf dem Lieblingssportshirt. Entkalker<br />
und Zitronensäure wirken wahre Wunder.<br />
Dazu das Kleidungsstück in verdünntem<br />
Aufguss ein paar Stunden einweichen,<br />
anschließend in der Maschine waschen.<br />
KM<br />
Foto: Kirsten Metternich<br />
Foto: fotolia<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
35
Medizin<br />
Blaulicht<br />
Der Notfall<br />
Der Motorradfahrer Matthias W. ist mit<br />
ca. 80 km/h auf einer Landstraße unterwegs,<br />
als ihm ein Pkw aus einer Seitenstraße<br />
kommend die Vorfahrt nimmt.<br />
Matthias W. wird über die Motorhaube<br />
geschleudert und bleibt regungslos auf<br />
der Straße liegen. Die Fahrer der nachfolgenden<br />
Fahrzeuge halten an, um<br />
erste Hilfe zu leisten.<br />
Foto: fotolia<br />
Die Serie von <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Chefredakteur Prof. Dr.<br />
med. Thomas Haak (Ltd. Notarzt, re.) und<br />
DRK-Rettungsdienstleiter Kai Schlecht.<br />
Notfall Verkehrsunfall<br />
Absichern, Eigengefährdung aus<br />
❶<br />
Das unternimmt<br />
der Ersthelfer<br />
Bei mehreren Ersthelfern<br />
werden die Aufgaben verteilt: Ein<br />
Ersthelfer sichert die Unfallstelle,<br />
indem er dem herannahenden Verkehr<br />
entgegengeht und durch Gesten<br />
andeutet, man solle langsam<br />
fahren. Von beiden Seiten werden<br />
auf der Landstraße Warndreiecke<br />
aufgestellt. Ein weiterer Ersthelfer<br />
verständigt den Rettungsdienst.<br />
Weitere Ersthelfer kümmern sich<br />
um den Verletzten: Ist er bei Bewusstsein?<br />
Atmet er, hat er einen<br />
Puls? Dies lernt man im Erste-Hilfe-Kurs,<br />
der alle ein bis zwei Jahre<br />
aufgefrischt werden sollte. Der<br />
Helm muss bei verunglückten Motorradfahrern<br />
vorsichtig und mit<br />
Unterstützen des Kopfes entfernt<br />
werden, um Verletzungen und<br />
Atemstörungen erkennen zu können.<br />
Ist der Patient bewusstlos und<br />
Puls und Atmung<br />
sind vorhanden,<br />
erfolgt die stabile<br />
Seitenlage. Eine<br />
Decke schützt<br />
vor Wärmeverlust.<br />
Wunden sollten mit<br />
Verbandsmaterial (Verbandskasten)<br />
abgedeckt, starke<br />
Blutungen durch Kompressionsverbände<br />
gestillt werden. Wichtig<br />
bei Wunden: Handschuhe tragen<br />
(Verbandskasten).<br />
Die wichtigsten Maßnahmen<br />
1. Unfallstelle absichern<br />
2. Eigengefährdung ausschließen<br />
3. Überprüfen von Bewusstsein, Puls und<br />
Atmung<br />
4. Puls vorhanden, Atmung vorhanden,<br />
bewusstlos → stabile Seitenlage<br />
5. Blutungen stillen, Wunden abdecken<br />
6. Wichtig: Handschuhe tragen, wenn man<br />
mit Blut in Berührung kommen kann!<br />
Foto: fotolia<br />
❷<br />
Bei einem Verkehrsunfall<br />
mit Motorradfahrer,<br />
vor allem außerhalb<br />
geschlossener Ortschaften,<br />
ist immer von schwersten Verletzungen<br />
auszugehen. Daher werden<br />
umgehend ein Rettungswagen<br />
und ein Notarzt an die Unfallstelle<br />
geschickt. Je nach örtlichen Gegebenheiten<br />
und der Entfernung<br />
zum nächsten Traumazentrum<br />
wird auch ein Rettungshubschrauber<br />
für den späteren Transport mit<br />
alarmiert.<br />
An der Unfallstelle wird sich das<br />
Rettungsdienstteam zunächst einen<br />
Überblick über die Gesamtlage<br />
verschaffen: Gibt es weitere Verletzte,<br />
für die zusätzliche Rettungskräfte<br />
benötigt werden? Lässt sich<br />
aufgrund des Unfallverlaufs schon<br />
abschätzen, wie schwer die Verletzungen<br />
sein werden? Und ist die<br />
Unfallstelle so weit abgesichert,<br />
dass ein gefahrloses Arbeiten auf<br />
36<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Medizin<br />
Blaulicht<br />
❸<br />
Das passiert in der Klinik<br />
In einem Schockraum<br />
werden<br />
die Verletzungen<br />
nach Lebensbedrohlichkeit<br />
eingestuft<br />
und in der entsprechenden<br />
Reihenfolge versorgt.<br />
Zunächst werden<br />
schwere innere und äußere<br />
Blutungen gestillt sowie<br />
Gehirnverletzungen behandelt.<br />
Danach erfolgt (teilweise im Abstand von<br />
mehreren Tagen) die Rekonstruktion von Knochenbrüchen<br />
und Weichteilverletzungen. Nach<br />
Ausheilung der Wunden schließt sich eine Reha-<br />
Behandlung an.<br />
schließen<br />
der Straße möglich ist? An erster<br />
Stelle im Versorgungsablauf<br />
steht die Aufrechterhaltung<br />
und Sicherung der<br />
Vitalfunktionen des Motorradfahrers:<br />
Seine Atmung,<br />
der Blutdruck und der Bewusstseinszustand<br />
werden genau untersucht<br />
und überwacht.<br />
Aufgrund der vielen Verletzungen, der starken<br />
Schmerzen und zur Sicherung der Atemwege wird<br />
der Betroffene vom Notarzt am Unfallort in ein<br />
künstliches Koma versetzt. Hierfür werden dem<br />
Motorradfahrer starke Schmerz- und Schlafmittel<br />
über einen venösen Zugang gegeben. Dann wird<br />
der Patient künstlich beatmet und seine Kreislauffunktionen<br />
werden äußerst sorgfältig überwacht.<br />
Um keine Verletzungen zu übersehen, wird man<br />
ihn, so weit es geht, entkleiden und alle Wunden<br />
versorgen; zum schonenden Transport und zur<br />
Stabilisierung möglicher Wirbelsäulenverletzungen<br />
lagert er auf einer Spezialmatratze und bekommt<br />
eine Halskrause. Es erfolgt der Transport<br />
mit dem Rettungswagen ins nächste Traumazentrum<br />
(evtl. mit dem Hubschrauber).<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
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Medizin<br />
<strong>Diabetes</strong>-Kurs<br />
Gesundheitsrisiko Kälte<br />
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die kalte Jahreszeit<br />
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und neuen Lesern, die noch nicht auf eine so lange „<strong>Diabetes</strong>-Karriere“ zurück blicken, worum<br />
es sich bei <strong>Diabetes</strong> handelt, welche Therapien es gibt, worauf man achten sollte und wie man<br />
Folgeerkrankungen verhindern oder zumindest hinauszögern kann.<br />
38<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Medizin<br />
Der Winter hat seine Reize – aber die Kälte setzt vielen<br />
Menschen zu und kann sogar einen Asthma-Anfall auslösen.<br />
Auch Herzpatienten sollten vorsichtig sein und<br />
sich vor einer plötzlichen Kälteeinwirkung schützen. Wie<br />
geht das – und welche Maßnahmen sind noch sinnvoll?<br />
Das Wetter wirkt sich enorm auf<br />
unser Wohlbefinden aus; es gibt<br />
sogar Zusammenhänge mit der<br />
Verschlimmerung oder dem Auftreten<br />
bestimmter, manchmal<br />
ernsthafter Erkrankungen.<br />
Im Rahmen des MONICA-Projektes<br />
der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) zeigte sich, dass ein<br />
plötzlicher Kaltlufteinbruch mit<br />
etwa 10 °C Temperatursenkung<br />
die Herzinfarktrate um ca. 11 Prozent<br />
erhöht, die Rate für Re-Infarkte<br />
(zweiter Infarkt) um 26 Prozent<br />
sowie dadurch die Rate für plötzlichen<br />
Tod um ebenfalls 11 Prozent.<br />
Es besteht also gerade in den Wintermonaten<br />
eine deutlich erhöhte<br />
Gefahr von etwa 20 bis 40 Prozent<br />
für Herz-Kreislauf-Akutereignisse<br />
wie einen Herzinfarkt.<br />
Kälte schwächt<br />
Temperaturen unter dem Gefrierpunkt<br />
oder auskühlender Wind<br />
zwingen den Körper, mehr Wärme<br />
zu produzieren – bis hin zu<br />
reaktivem Kältezittern!<br />
Schwächt Kälte das Immunsystem,<br />
wird man anfälliger gegenüber<br />
Infektionen.<br />
Welche Gefahren bestehen<br />
konkret?<br />
1. Asthma bronchiale<br />
Asthma bronchiale ist eine chronisch-entzündliche<br />
Erkrankung<br />
der Atemwege mit anfallsartiger<br />
Atemnot durch Verengung<br />
der Atemwege (Brochialobstruktion).<br />
Durch immer wiederkehrende<br />
Entzündungen nimmt die<br />
Empfindlichkeit der Atemwege<br />
(bronchiale Hyperreagibilität) zu,<br />
hervorgerufen durch verschiedene<br />
Reize. Von der Erkrankung betroffen<br />
sind etwa 5 Prozent der Erwachsenen<br />
und bis zu 10 Prozent<br />
der Kinder. Bei 45-jährigen Erwachsenen<br />
überwiegt die Asthma-<br />
Form, die durch Infekte ausgelöst<br />
und verstärkt wird, im Jugendalter<br />
das rein allergische Asthma.<br />
Es gibt zahlreiche mögliche Auslöser<br />
für einen Asthmaanfall:<br />
• eingeatmete Reizstoffe,<br />
• Infekte der oberen Luftwege,<br />
• Medikamente (z. B. Aspirin,<br />
Betablocker),<br />
• körperliche Anstrengung,<br />
• kalte Luft – z. B. wenn man<br />
im Winter aus einem warmen<br />
Zimmer in die Kälte tritt.<br />
Wer Asthma hat, sollte im Winter<br />
besonders auf eine ausreichende<br />
Therapie mit z. B. inhalierbaren<br />
Sprays und evtl. auch Tabletten<br />
achten. Außerdem sollten Betroffene<br />
beim Heraustreten in die Kälte<br />
nie direkt die kalte Luft einatmen,<br />
sondern sich z. B. einen Schal/ein<br />
Tuch vor den Mund halten.<br />
Eine weitere vorbeugende Maßnahme<br />
ist, sich rechtzeitig gegen<br />
die Virusgrippe impfen zu lassen,<br />
denn wer eine chronische Erkrankung<br />
wie <strong>Diabetes</strong> hat, trägt auch<br />
ein höheres Grippe-<strong>Risiko</strong>. Für<br />
Menschen über 60 Jahre ist zusätzlich<br />
eine Impfung gegen besondere<br />
Erreger der Lungenentzündung<br />
(Pneumokokken) sinnvoll<br />
sein! Jeder bronchiale Infekt kann<br />
dazu beitragen, asthmatische Beschwerden<br />
auszulösen oder zu verstärken.<br />
Inhalationen und sekretlösende<br />
Maßnahmen sind ebenfalls<br />
sinnvoll!<br />
Foto: Samo Trebizan - Fotolia.com<br />
Eiskalte Finger – was tun?<br />
Manche Frauen klagen selbst im Sommer über<br />
kalte Hände und Füße. Frau K. hat meist<br />
schon zu Beginn des Herbstes, also<br />
bei noch moderaten Temperaturen,<br />
eiskalte, weiße Finger, die wahnsinnig<br />
schmerzen. Im Winter tun ihre<br />
Finger noch mehr weh. So weit es<br />
geht, schützt sie ihre Hände mit<br />
Handschuhen oder vermeidet eine<br />
direkte Kälteeinwirkung.<br />
Schon seit Jahren nimmt sie<br />
ein Medikament gegen ihren<br />
niedrigen Blutdruck – allerdings<br />
ohne großen Erfolg. Ihre Nachbarin<br />
hat irgendwo gelesen,<br />
dass möglicherweise diese<br />
Tabletten schuld sind an ihren<br />
kalten und weißen Fingern bzw.<br />
das Phänomen noch verstärkt<br />
haben könnten. Die Nachbarin<br />
hat Recht! (Siehe S. 40, „Raynaud-<br />
Syndrom“/Ergotaminpräparat.)<br />
Gefährlich: Wind, Kälte, trockene Luft<br />
Dehydrierung: Eine Dehydrierung (Austrocknung<br />
des Körpers) droht besonders bei starkem, auskühlendem<br />
Wind. Wer unter der warmen Winterkleidung<br />
schwitzt, verliert zudem Flüssigkeit. Trinken hilft, den<br />
Flüssigkeitsverlust auszugleichen, besonders geeignet<br />
sind warme oder heiße Getränke, z. B. Tee.<br />
Thrombose: Durch die Kälte wird auch die Blutgerinnung<br />
negativ beeinflusst – und die Gefahr für<br />
Thrombosen steigt.<br />
Bronchitis: Ist die Luft, die wir einatmen, trocken,<br />
kann dies zu einer Verengung der Atemwege führen<br />
– das <strong>Risiko</strong> für eine Bronchitis steigt!<br />
2. Koronare Herzkrankheit (KHK)<br />
Die kalte Jahreszeit ist besonders<br />
auch für Herzpatienten nicht ungefährlich:<br />
Liegt eine koronare Herzkrankheit<br />
vor, können insbesondere<br />
bei Kälte akute Herzbeschwerden<br />
wie eine Angina pectoris durch<br />
Gefäßverkrampfungen (Spasmen)<br />
ausgelöst werden.<br />
▸<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
39
Medizin<br />
Kälte kann die<br />
Blutgefäße verengen,<br />
deshalb ist<br />
es wichtig, sich<br />
nicht plötzlich und<br />
direkt der Winterkälte<br />
auszusetzen,<br />
sondern z. B. ein<br />
Tuch oder einen<br />
Schal vor den<br />
Mund zu halten.<br />
Die KHK tritt in verschiedenen Erscheinungsformen<br />
auf:<br />
• Angina pectoris („Enge in der<br />
Brust“) bei ca. 40 Prozent der<br />
Patienten,<br />
• akutes Koronarsyndrom und<br />
Herzinfarkt (bei ca. 40 Prozent),<br />
• plötzlicher Herztod (bei<br />
ca. 20 Prozent).<br />
Es gibt Menschen, die ohne irgendwelche<br />
Beschwerden bzw.<br />
Schmerzen einen Herzinfarkt erleiden<br />
(„stumme Ischämie“ – nicht<br />
selten bei Diabetikern!). Bei anderen<br />
äußert sich der Infarkt durch:<br />
• Schmerzen in der Brust (Angina<br />
pectoris),<br />
• Herzrhythmusstörungen (z. B.<br />
„Stolpern“, Extraschläge, Vorhofflimmern),<br />
• Luftnot,<br />
• kalten Schweiß/Kollaps.<br />
Aber auch, und zwar besonders<br />
bei Frauen, durch:<br />
• Nackenschmerzen,<br />
• Brennen im Brustbeinbereich<br />
(als Sodbrennen verkannt!),<br />
• Kieferschmerzen,<br />
• Bauch-/Rückenschmerzen –<br />
plötzlich und ohne erkennbare<br />
Ursache!<br />
Foto: fotolia<br />
Sowohl plötzliche Kälte beim Heraustreten<br />
aus einem warmen Zimmer<br />
als auch Überanstrengungen,<br />
z. B. beim Schneeschippen, können<br />
im Winter einem Patienten mit<br />
KHK gefährlich werden.<br />
Indem man sich nicht plötzlich<br />
und direkt der Kälte aussetzt (z. B.<br />
durch das Tragen eines Schals/eines<br />
Tuches vor dem Mund), lässt<br />
sich ein akuter Angina-pectoris-<br />
Anfall meist verhindern. Eine gute,<br />
der Jahreszeit angepasste Medikamentenausstattung<br />
(z. B. Nitro-Spray<br />
in der Tasche!) kann<br />
ebenfalls hilfreich sein.<br />
Vermeiden Sie außerdem übermäßige<br />
körperliche Anstrengungen<br />
im Winter – z. B. Schneeschippen,<br />
zu langes Skifahren, zu lange<br />
Touren, direkte Kälteeinwirkung.<br />
Trinken Sie zudem keine größeren<br />
Mengen Alkohol. Alkohol erweitert<br />
die Gefäße, und manchmal kommt<br />
es zu einem Blutdruckabfall und<br />
dadurch zu einem Kollaps!<br />
Kälte wiederum verengt die Hautgefäße;<br />
es kommt zu einem Blutdruckanstieg<br />
und dadurch oft zu<br />
schnellerem Puls und höherem<br />
Sauerstoffbedarf. Bestehen Gefäß-<br />
Engen (Stenosen, z. B. bei KHK, periphere<br />
arterielle Verschlusskrankheit),<br />
kann dies zu einer Durchblutungsstörung<br />
führen!<br />
Richtig angezogen<br />
Im Winter ist es besonders<br />
wichtig, die Kleidung intelligent<br />
auszuwählen: Mehrere dünne<br />
Lagen übereinander zu tragen<br />
(„Zwiebelhaut-Prinzip“) ist<br />
schlauer als nur einen einzelnen<br />
dicken Pullover anzuziehen. Lernen<br />
wir von den Eskimons, die<br />
sich auch zwiebelig kleiden!<br />
3. Raynaud-Syndrom<br />
Beim Raynaud-Syndrom kommt<br />
es durch Kälteeinwirkung oder<br />
manchmal auch durch Gefühlsausbrüche<br />
(emotionale Reaktionen)<br />
zu einer anfallsartigen, oft<br />
sehr schmerzhaften, krampfartigen<br />
Verengung der kleinen Arteri-<br />
en der Finger (primäres Raynaud-<br />
Syndrom, dazu zählen 50 Prozent<br />
aller Fälle). Die Finger sind dann<br />
manchmal bis zu einer halben<br />
Stunde weiß, und der Betroffene<br />
hat extreme Schmerzen.<br />
Es gibt eine Reihe von Erkrankungen,<br />
bei denen die kleinen Fingerarterien<br />
derart reagieren können<br />
(Raynaud-Symptomatik):<br />
• bestimmte Erkrankungen des<br />
Bindegewebes, den rheumatischen<br />
Erkrankungen nahestehend<br />
(z. B. Sklerodermie),<br />
• bestimmte entzündliche Blutgefäßverengungen,<br />
z. B. Winiwarter-Buerger-Syndrom,<br />
oft<br />
bei Rauchern,<br />
• Schäden durch massive<br />
Schwingungen/Vibrationen,<br />
z. B. Presslufthammer, Karpaltunnelsyndrom,<br />
• periphere arterielle Verschlusskrankheit<br />
(pAVK),<br />
• Gerinnsel in den Arterien (Embolien),<br />
z. B. von einem Aneurysma<br />
(Arterienerweiterung)<br />
ausgehend oder Vorhofflimmern<br />
des Herzens,<br />
• Medikamente, z. B. Ergot amin-<br />
Präparate – früher oft bei Kopfschmerzen/Migräne<br />
oder niedrigem<br />
Blutdruck verordnet,<br />
Beta blocker, Rauchen (!), Kokain,<br />
Amphetamine,<br />
• bestimmte Bluterkrankungen<br />
bzw. <strong>Krebs</strong>, z. B. Polyzythämie,<br />
Plasmozytom etc.<br />
Etwa 20 Prozent der Menschen in<br />
Deutschland leiden an einem primären<br />
Raynaud-Syndrom. In der<br />
Regel sind bei einem akuten Anfall<br />
alle Finger außer dem Daumen<br />
betroffen. Die Finger werden dabei<br />
bei Kälte plötzlich blass. Danach<br />
werden sie blau/bläulich (Zyanose).<br />
In der Folge rötet sich die Haut<br />
wieder durch eine erneute Weitstellung<br />
der Arterien (Vasodilatation).<br />
Die Erkrankung kann relativ<br />
rasch durch einfache Tests nachgewiesen<br />
werden:<br />
40<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Medizin<br />
Faustschlussprobe und Allen-Test<br />
Faustschlussprobe: Der Patient hebt die betroffene<br />
Hand, und der Arzt drückt im Handgelenk die Arterien<br />
ab – danach macht der Patient ca. 20-mal einen Faustschluss.<br />
Dabei werden evtl. einzelne Finger blass, außerdem<br />
kann es sein, dass nach dem Lösen des Drucks<br />
das Blut verzögert wieder einströmt. Es ist wichtig, die<br />
Probe mit beiden Händen durchzuführen, um vergleichen<br />
zu können: Gibt es einen Unterschied zwischen<br />
den Händen? Oder sind beide Seiten gleich?<br />
Allen-Test: Mit diesem Test wird ein Arterienverschluss<br />
der Arteria radialis und der Arteria ulnaris im Handgelenkbereich<br />
nachgewiesen. Man drückt dafür entweder die eine<br />
oder die andere Arterie ab und beobachtet die Hautfarbe<br />
der Hand nach mehreren Faustschlüssen. Werden die<br />
betroffenen Finger weiß, fehlt der Umgehungskreislauf,<br />
weil die nicht abgedrückte Arterie verschlossen ist!<br />
• Faustschlussprobe,<br />
• Allen-Test,<br />
• Kälte-Provokation (z. B.<br />
Hände in Eiswasser<br />
tauchen; Zeichen für<br />
das Raynaud-Syndrom<br />
sind dann Weißverfärbung<br />
und Schmerzen!).<br />
Weiterführende Untersuchungen<br />
sind die Kapillarmikroskopie,<br />
die<br />
Kernspintomographie<br />
(MR-Angiographie) und<br />
Laboruntersuchungen.<br />
Die wichtigste Maßnahme,<br />
um diese krankhafte,<br />
sehr schmerzhafte Weißfärbung<br />
der Finger zu verhindern,<br />
ist der Schutz<br />
vor Kälte und auch Nässe<br />
durch Handschuhe.<br />
Manchmal hilft es, bestimmte<br />
Medikamente abzusetzen<br />
(z. B. Betablocker,<br />
wenn nicht benötigt!?) und<br />
mit dem Rauchen aufzuhören.<br />
Manchmal hilft es<br />
auch, die Finger mit Nitrosalbe<br />
einzureiben und/<br />
oder bestimmte Medikamente<br />
einzunehmen, die<br />
die Gefäße erweitern, z. B.<br />
Nitro, Nifedipin, Sildenafil<br />
(Viagra!). Dies muss aber<br />
mit dem betreuenden Arzt<br />
abgestimmt werden!<br />
Das Fazit<br />
Der Winter hat seinen eigenen<br />
Reiz – und wer dies<br />
verstanden hat, kann ihn<br />
auch genießen.<br />
Der Winter bringt jedoch<br />
auch Gefahren mit sich,<br />
speziell, wenn es um einige<br />
Erkrankungen geht.<br />
Diese Gefahren sollten Sie<br />
kennen und ihnen gut vorbereitet<br />
begegnen.◼<br />
Berend Willms<br />
Was ein Diabetiker alles wissen muss<br />
9. Auflage 2013, 180 Seiten, Kirchheim-Verlag<br />
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per Telefon<br />
07 11/ 66 72-14 83<br />
Kontakt<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
Dr. Gerhard-W. Schmeisl<br />
Internist/Angiologe/Diabetologe<br />
Chefarzt Deegenbergklinik,<br />
Burgstraße 21, Tel.: 09 71/8 21-0<br />
und Chefarzt Diabetologie Klinik Saale<br />
(DRV-Bund), Pfaffstraße 10, Tel.: 09 71/8 5-01<br />
97688 Bad Kissingen<br />
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per Post SVK-GmbH, VA Kirchheim-<br />
Verlag, Postfach 10 60 16, 70049 Stuttgart<br />
per Internet<br />
www.kirchheim-shop.de<br />
per Mail<br />
svk@svk.de<br />
www.diabetes-journal.de<br />
41<br />
Ihr <strong>Diabetes</strong>-Verlag
Medizin<br />
Sprechstunde<br />
Typ-2-<strong>Diabetes</strong>:<br />
Ist die Früherkennung wirklich sinnvoll?<br />
Haben Sie Fragen<br />
rund um den <strong>Diabetes</strong>?<br />
per E-Mail an:<br />
brpetzoldt@t-online.de<br />
Oder Sie schreiben an:<br />
„Sprechstunde“<br />
Prof. Dr. med. R. Petzoldt<br />
Schubertstraße 6<br />
32545 Bad Oeynhausen<br />
In letzter Zeit konnte man<br />
wiederholt lesen, dass der<br />
Typ-2-<strong>Diabetes</strong> im Frühstadium<br />
geheilt werden kann. Das stand<br />
zwar nicht im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>,<br />
aber in anderen Zeitschriften, die<br />
das Thema aufgegriffen haben.<br />
Stimmt das so eindeutig, wie man<br />
es lesen konnte: Kann Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
geheilt werden? Und was bedeutet<br />
das für die Maßnahmen zur<br />
Früherkennung bei meinen Verwandten,<br />
die manchmal im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />
empfohlen werden?<br />
Prof. Petzoldt: Der <strong>Diabetes</strong><br />
ist in beiden Formen – also<br />
als Typ-1-<strong>Diabetes</strong> und als Typ-<br />
2-<strong>Diabetes</strong> – bisher nicht heilbar,<br />
sondern bleibt eine lebenslange<br />
Krankheit. Das spricht aber nicht<br />
gegen, sondern für die Früherkennung.<br />
Denn die frühzeitige Krankheitserkennung<br />
ist besonders<br />
beim Typ-2-Dia betes eine hervorragende<br />
Chance, den Krank<br />
Den Blutzucker messen, um frühzeitig die Anzeichen<br />
eines <strong>Diabetes</strong> festzustellen? Ja, das macht Sinn!<br />
heitsverlauf richtig zu beeinflussen<br />
und günstig zu steuern. Manchmal<br />
kann man das erkannte Frühstadium<br />
sogar so günstig beeinflussen,<br />
dass die Blutzuckerwerte noch<br />
sehr lange normal bleiben. Das<br />
erscheint dann fälschlicherweise<br />
fast wie eine Heilung des <strong>Diabetes</strong>,<br />
es ist aber, richtig verstanden, ein<br />
Zurückdrängen des Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
ins Vorstadium. Und das ist ein<br />
großer Erfolg, weil man damit auch<br />
die <strong>Diabetes</strong>folgen hinausschieben<br />
oder sogar vermeiden kann.<br />
Foto: ABDA<br />
Es ist sinnvoll, den<br />
Gesundheits-Pass<br />
<strong>Diabetes</strong> immer<br />
mitzuführen.<br />
Bestellen können<br />
sie den Pass unter<br />
www.kirchheimshop.de<br />
oder<br />
telefonisch unter<br />
0 61 31/9 60 70-28.<br />
Gesundheits-Pass <strong>Diabetes</strong>:<br />
Ist es sinnvoll, den „Diabetikerausweis“ immer dabeizuhaben?<br />
Ich bin erst vor kurzem zum<br />
Diabetiker (Typ 2) geworden<br />
und habe nun folgende<br />
Fragen: Sollte ich einen Diabetikerausweis<br />
haben? Und lohnt es<br />
Foto: Kirchheim<br />
sich überhaupt, einen Diabetikerausweis<br />
immer bei sich zu haben?<br />
Welcher von den vielen Ausweisen,<br />
die es wohl gibt, ist für mich<br />
empfehlenswert?<br />
Prof. Petzoldt: Ja, es ist gut<br />
und für einen Notfall auch<br />
„lohnend“, wenn Sie, wie andere<br />
Diabetiker, für alle Fälle schriftliche<br />
Informationen über Ihren <strong>Diabetes</strong><br />
und dessen Behandlung bei<br />
sich haben. Wenn man einen Diabetikerausweis<br />
oder einen anderen<br />
Hinweis auf seinen <strong>Diabetes</strong><br />
besitzt, sollte man diesen auch im<br />
mer dabeihaben, am besten dort,<br />
wo er im Notfall auch gesucht oder<br />
leicht gefunden wird, etwa bei den<br />
persönlichen Papieren.<br />
Empfehlenswert ist daneben der<br />
Gesundheits-Pass <strong>Diabetes</strong>, in den<br />
Sie viel ausführlichere Hinweise<br />
zu Ihrem <strong>Diabetes</strong>, zu dessen Behandlung<br />
und zum Behandlungsverlauf<br />
eintragen können. Bitten<br />
Sie Ihren Arzt darum oder fragen<br />
Sie zum Beispiel in einer Diabetiker-Selbsthilfegruppe<br />
in Ihrer<br />
Umgebung, wo Sie solch einen Gesundheits-Pass<br />
<strong>Diabetes</strong> erhalten<br />
können.<br />
42<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Medizin<br />
Sprechstunde<br />
Übergewicht:<br />
Steigert es wirklich die Lebenserwartung, wenn ich abnehme?<br />
Mein Steckbrief: 62-jähriger<br />
Mann. Übergewicht bei einer<br />
Größe von 1,78 m und einem<br />
Gewicht um 89 kg.<br />
Ich fühle mich gesund mit meinem<br />
vor zwei Jahren zufällig entdeckten<br />
und seitdem immer ganz<br />
gut laufenden Typ-2-<strong>Diabetes</strong>, bei<br />
dem fast alle Werte im grünen Bereich<br />
sind. Die anfangs empfohlene<br />
Gewichtsabnahme gelingt mir<br />
nicht; der einfache Grund: Ich bin<br />
einfach nicht bereit, mich stark zu<br />
kasteien.<br />
Immer wieder werde ich deshalb<br />
von meinem Arzt und auch<br />
von meiner Frau, die bei den ersten<br />
Gesprächen dabei war, aufgefordert,<br />
nicht weiter den gemütlichen<br />
Genießer zu spielen, sondern<br />
mich viel mehr zu bewegen.<br />
Schon das allein würde meine Lebenserwartung<br />
als Typ-2-Diabetiker<br />
mit Übergewicht verbessern.<br />
Was stimmt daran, und kann man<br />
das beweisen?<br />
Prof. Petzoldt: Die sitzende<br />
Lebensweise ist ein echter<br />
<strong>Risiko</strong>faktor. Das hat nicht erst<br />
die Analyse der Daten von 650 000<br />
Studienteilnehmern ergeben, die<br />
gezeigt hat, dass vermehrte Bewegung<br />
die leicht Fettleibigen im<br />
Schnitt länger leben lässt als normalgewichtige<br />
und völlig inaktive<br />
Menschen. Menschen, die<br />
zwar Normalgewicht hatten, sich<br />
aber kaum bewegten, starben im<br />
Schnitt 3,1 Jahre früher als aktive<br />
Dicke.<br />
Beim statistischen Vergleich zwischen<br />
fettleibigen inaktiven und<br />
regen schlanken Teilnehmern<br />
starben die Dicken durchschnittlich<br />
ganze 7,2 Jahre früher. Diese<br />
Ergebnisse unterstreichen den<br />
positiven Effekt selbst von leichter<br />
körperlicher Betätigung.<br />
Generell weiß man zwar: Für einen<br />
einzelnen Menschen – zum<br />
Beispiel wie für Sie mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
und Übergewicht – ist eine<br />
sichere individuelle Vorhersage<br />
zur persönlichen Lebenserwartung<br />
nicht möglich. Man weiß aber<br />
auch: Aus einer statistisch abgesicherten<br />
<strong>Risiko</strong>beschreibung wie in<br />
der genannten großen Studie kann<br />
auch für den Einzelnen eine <strong>Risiko</strong>warnung<br />
und eine individuelle<br />
Empfehlung zur Verhaltensänderung<br />
abgeleitet werden. So lautet<br />
das entsprechende Fazit der Studie:<br />
Wer wöchentlich rund 75 Minuten<br />
zügig geht, steigert seine<br />
Lebenserwartung im Schnitt um<br />
1,8 Jahre.<br />
Wer ein paar Kilo<br />
zu viel auf die<br />
Waage bringt,<br />
kann seine Lebenserwartung<br />
mit etwas Bewegung<br />
und auch<br />
einer Gewichtsabnahme<br />
steigern.<br />
Foto: iStockphoto<br />
FÜR UNS MÄNNER<br />
Bei Erektionsstörungen gibt es ab sofort<br />
zuverlässige und preisgünstige Therapiemöglichkeiten.<br />
Auf der Homepage für-uns-männer.de<br />
finden Sie zahlreiche Informationen über:<br />
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und Arzneimittelfälschungen u.v.m.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
für-uns-männer.de<br />
www.diabetes-journal.de<br />
43
Gesundheitspolitik<br />
Rechtsanwalt Dieter Möhler,<br />
DDB-Bundesvorsitzender<br />
So muss die <strong>Diabetes</strong>versorgung der Zukunft aussehen<br />
Herr oder Frau<br />
Minister! Unsere<br />
Wünsche an Sie …<br />
❶ Sie haben 3 Wünsche an den neuen Gesundheitsminister/die<br />
neue Gesundheitsministerin frei – wie lauten sie?<br />
❷ Was sind für Sie die gröbsten Fehler, die gesundheitspolitisch in<br />
der Versorgung von Diabetikern gemacht wurden?<br />
❸ An welchen gesundheitspolitischen Stellschrauben muss gedreht<br />
werden, um die Qualität der Diabetikerversorgung zu verbessern<br />
oder zumindest so zu erhalten?<br />
Dieter Möhler,<br />
Deutscher Diabetiker Bund<br />
❶ Zur <strong>Diabetes</strong>versorgung wäre<br />
mein 1. Wunsch, dass die Entscheidungsträger<br />
die Belange von<br />
uns chronisch Kranken berücksichtigen.<br />
Das ist auch ihre gesetzliche<br />
Verpflichtung.<br />
2. Wunsch: Die bzw. der Neue<br />
müsste sich für eine Änderung der<br />
gesetzlichen Regelungen starkmachen,<br />
so dass der Patientenbeteiligung<br />
ein stärkeres Gewicht eingeräumt<br />
wird.<br />
3. Wunsch: Die Erkenntnis, dass<br />
die Daten, die uns im Zusammenhang<br />
mit evidenzbasierter Medizin<br />
»»<br />
Der Patientenbeteiligung<br />
sollte ein stärkeres Gewicht<br />
eingeräumt werden.<br />
zur Belegung des Nutzens von Medikation<br />
und Therapie abverlangt<br />
werden, nur dann gewonnen werden,<br />
wenn deutschlandweit ein<br />
<strong>Diabetes</strong>register eingeführt wird,<br />
das sowohl die Medikationen und<br />
Therapien im Einzelnen erfasst,<br />
aber auch die jeweiligen Verläufe<br />
der Krankheiten einschließlich des<br />
Auftretens von Folgeerkrankungen<br />
bis hin zu sozialen Auswirkungen.<br />
❷ Die Honorarverteilungsregelungen<br />
für die Ärzte, die viel-<br />
44<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
fach qualitätsorientiertes Arbeiten<br />
nicht zulassen und/oder den<br />
Wunsch, ein von Vertrauen geprägtes<br />
Verhältnis zwischen Arzt<br />
und Patient entstehen zu lassen –<br />
wegen drohender Regresse.<br />
Weiter auch die Herausnahme<br />
von Medikamenten durch Verordnungsausschlüsse<br />
oder Nutzenbewertungen<br />
mit aus Kostenüberlegungen<br />
resultierenden Ergebnissen<br />
eines angeblich zu geringen<br />
oder gar nicht bestehenden Zusatznutzens,<br />
als Beispiel seien<br />
hier genannt die SGLT-2-Hemmer.<br />
Schließlich die Zurückdrängung<br />
der kontinuierlichen Glukosemessung<br />
als wichtige Innovation<br />
zur Vermeidung lebensgefährlicher<br />
Hypoglykämien durch Einordnung<br />
als neue Untersuchungsund<br />
Behandlungsmethode, um die<br />
Verordnungsfähigkeit zu unterbinden,<br />
obwohl die Messung und Intervention<br />
vorrangig in den Händen<br />
des Patienten liegt.<br />
❸ Aus meiner Sicht muss die Qualität<br />
wieder verbessert werden, da<br />
die <strong>Diabetes</strong>versorgung unter Kostengesichtspunkten<br />
in der Vergangenheit<br />
im Kreuzfeuer der Entscheidungen<br />
des Gemeinsamen<br />
Bundesausschusses lag. Die Versorgung<br />
ist bereits ausgedünnt,<br />
so dass wir im Bereich des Typ-2-<br />
Dia betes in Zukunft eine verstärkte<br />
Insulinisierung erwarten müssen,<br />
obwohl gute und auch innovative<br />
orale Medikationen zur Verfügung<br />
stünden.<br />
Wir als Patienten können an den<br />
Stellschrauben drehen, indem wir<br />
unsere Forderungen über eine unbeeinflusste<br />
Patientenorganisation,<br />
nämlich den Deutschen Diabetiker<br />
Bund, nach draußen tragen.<br />
Andere Beteiligte, nämlich die<br />
diabetologische Ärzteschaft, muss<br />
darauf drängen, dass sie Fachgesellschaften<br />
sind, auch wieder als<br />
solche bei den gesundheitspolitischen<br />
Entscheidern angesehen<br />
werden.<br />
Gesundheitspolitik<br />
PD Dr. Erhard Siegel, Präsident der<br />
Deutschen <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft<br />
Privatdozent Dr. Erhard Siegel,<br />
Deutsche <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft<br />
❶ Bisher gibt es nur unzureichende<br />
Strategien, wie die Pandemie<br />
<strong>Diabetes</strong> aufgehalten werden<br />
kann. Darüber hinaus fehlen<br />
verlässliche Daten zur Häufigkeit<br />
(Prävalenz) und Anzahl der Neuerkrankungen<br />
(Inzidenz) beim <strong>Diabetes</strong>,<br />
ebenso wie ein nationales<br />
<strong>Diabetes</strong>register. Mit einem „Nationalen<br />
<strong>Diabetes</strong>plan“ können die<br />
Voraussetzungen geschaffen werden,<br />
den aktuellen Versorgungsstand<br />
zu analysieren, Schwachstellen<br />
und Versorgungslücken<br />
zu identifizieren und Lösungsmöglichkeiten<br />
für eine verbesserte<br />
Prävention, Versorgung und<br />
Forschung des <strong>Diabetes</strong> zu entwickeln.<br />
Neben der Stärkung der<br />
Grundlagen-, aber auch der Versorgungsforschung<br />
und Verbesserung<br />
der Versorgung sind konkrete<br />
gesetzliche Rahmenbedingungen<br />
und ein koordiniertes gesundheitspolitisches<br />
Vorgehen für sowohl<br />
die Verhaltens- wie auch die<br />
Verhältnisprävention des <strong>Diabetes</strong><br />
entscheidend.<br />
❷ Zu nennen ist vor allem die Entwicklung<br />
des Disease-Management-Programms,<br />
das keine verbindlichen<br />
Schnittstellen aufweist.<br />
Die Problematik, dass Patienten<br />
oft nicht nur eine chronische Erkrankung<br />
haben, sondern mehre-<br />
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an Magnesiummangel<br />
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Behandlung von therapiebedürftigen Magnesiummangelzuständen, die keiner<br />
Injektion/Infusion bedürfen. Nachgewiesener Magnesiummangel, wenn er<br />
Ursache für Störungen der Muskeltätigkeit (neuromuskuläre Störungen,<br />
Wadenkrämpfe) ist.<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungs b eilage und<br />
fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />
* Europ. Patent EP 1 762 231 B1 Stand: Juli 2012<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
45<br />
Verla-Pharm Arzneimittel, 82324 Tutzing, www.verla.de
Gesundheitspolitik<br />
re, wird nicht berücksichtigt. Wichtig<br />
wäre eine Weiterentwicklung zu<br />
einem umfassenden Chronic Care<br />
Management, also einem Management<br />
für chronisch Kranke.<br />
»»<br />
Es wird ein Netz von Einrichtungen<br />
benötigt, die den Patienten<br />
abgestimmt begleiten.<br />
❸ Bei gesundheitspolitischen<br />
Fragestellungen sollte es eine frühe<br />
Einbindung der wissenschaftlichen<br />
Fachgesellschaft, z. B. beim<br />
Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz<br />
(AMNOG) geben. Die Versorgung<br />
von Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />
muss auf allen Ebenen –<br />
Hausarztpraxis, diabetologische<br />
Schwerpunktpraxis und qualifiziertes<br />
Krankenhaus – sichergestellt<br />
sein. Es wird also ein Netz<br />
von Einrichtungen benötigt, die<br />
den Patienten durch die gesamte<br />
Versorgungskette abgestimmt begleiten<br />
und somit auch kosteneffizienter<br />
arbeiten können. Die Versorgungslandschaft<br />
<strong>Diabetes</strong> muss<br />
neu entwickelt werden.<br />
Große Sorge bereitet die abnehmende<br />
Zahl diabetologischer<br />
Lehrstühle in Deutschland. Dadurch<br />
wird auch die Patientenversorgung<br />
mittelfristig gefährdet.<br />
Prof. Dr. Thomas Danne,<br />
diabetesDE<br />
❶ Wir brauchen eine tiefergehende<br />
Versorgungsforschung, um Ressourcen<br />
effektiver einzusetzen! Die<br />
Behandler des <strong>Diabetes</strong> arbeiten<br />
nicht ausreichend Hand in Hand;<br />
Finanzmittel könnten effektiver<br />
zum Nutzen der Patienten eingesetzt<br />
werden. Notwendig ist eine<br />
neuartige und wirkliche Integrationsversorgung,<br />
die alle Ebenen<br />
– Hausarzt, <strong>Diabetes</strong>-Schwerpunktpraxis,<br />
Krankenhaus, Reha,<br />
Pflege … – einbezieht: eine sektorenübergreifende<br />
Versorgung. Das<br />
Disease-Management-Programm<br />
Prof. Dr. Thomas Danne,<br />
Vorsitzender diabetesDE<br />
(DMP) <strong>Diabetes</strong> muss zum Wohl<br />
der Patienten weiterentwickelt<br />
werden und die bisherigen Ergebnisse<br />
müssen bundesweit ausgewertet<br />
werden.<br />
Die Lebensqualität der Menschen<br />
mit <strong>Diabetes</strong> muss durch gezielte<br />
Beratung, Schulung und Empower<br />
ment erhalten bleiben. Das<br />
kann nur geschehen bei einer angemessenen<br />
Honorierung der<br />
„sprechenden Medizin“!<br />
❷ Die Abschaffung der Erstattung<br />
von Teststreifen für nichtinsulinpflichtige<br />
Menschen demotiviert<br />
viele Typ-2-Diabetiker in ihrem<br />
professionellen Selbstmanagement.<br />
Die Selbstkontrolle ist einer<br />
der grundlegenden Bausteine, die<br />
jeder Patient in einer <strong>Diabetes</strong>schulung<br />
vermittelt bekommt. Jeder<br />
Mensch mit <strong>Diabetes</strong> muss in<br />
der Lage sein, eine Blutzuckermessung<br />
sachgerecht durchzuführen.<br />
Die „Kinderkrankheiten“ bei der<br />
frühen Nutzenbewertung neuer<br />
Medikamente durch das AMNOG.<br />
Der potentielle Nutzen für Patienten<br />
wird nicht ausreichend ausgelotet,<br />
denn langfristige Wirkungen<br />
können noch nicht bewertet werden.<br />
Wir erleben jetzt, dass manche<br />
Anbieter neue Medikamente<br />
gar nicht auf den deutschen Markt<br />
bringen, so dass die Gefahr besteht,<br />
dass die Einschränkung von<br />
Therapieoptionen in der Zukunft<br />
»»<br />
Die Lebensqualität<br />
von Menschen mit<br />
Dia betes muss erhalten<br />
bleiben.<br />
weiter zunimmt. Eine erschwerte<br />
Erstattung von Insulinpumpen<br />
und CGM-Systemen zur kontinuierlichen<br />
Glukosemessung (CGM)<br />
sind nicht weiter tragbar. Beide<br />
Hilfsmittel bieten den Betroffenen<br />
mehr Sicherheit und Lebensqualität.<br />
Von der CGM profitieren<br />
Typ-1-Diabetiker, besonders Kinder<br />
unter 8 Jahren, Patienten mit<br />
schweren Unterzuckerungen und<br />
schlechter Blutzuckerstoffwechsellage<br />
sowie Betroffene, die berufsbedingt<br />
nicht regelmäßig Blutzucker<br />
messen können und/oder<br />
durch Unterzuckerungen gefährdet<br />
sind.<br />
❸ Wir brauchen einen Nationalen<br />
<strong>Diabetes</strong>plan, der die bestmögliche<br />
Versorgung langfristig sichert.<br />
Hierfür benötigen wir vor allem ein<br />
<strong>Diabetes</strong>register, in dem alle relevanten<br />
Patientendaten erfasst werden.<br />
Wir fordern z. B. alle gesetzlichen<br />
Krankenkassen auf, ihre Daten<br />
zu publizieren, um die aktuelle<br />
<strong>Diabetes</strong>-Prävalenz beurteilen zu<br />
können.<br />
Und wir müssen dafür sorgen, dass<br />
unsere wissenschaftliche Fachgesellschaft<br />
DDG im Gemeinsamen<br />
Bundesausschuss (G-BA) bei der<br />
Entscheidung über <strong>Diabetes</strong>therapien<br />
genauso gehört wird wie die<br />
Patienten selbst.<br />
Dass die Behandlung des <strong>Diabetes</strong><br />
im Jahr 48 Mrd. Euro an direkten<br />
Kosten verursacht, zeigt, dass wir<br />
hier ein gesamtgesellschaftliches<br />
Problem haben, das dringend gelöst<br />
werden muss. Angesichts der<br />
immer weiter steigenden Zahl der<br />
Erkrankten ist es sonst eine Frage<br />
der Zeit, bis eine gute Versorgung<br />
nicht mehr gesichert sein wird.<br />
46<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Gesundheitspolitik<br />
Ulrich Weigeldt, Vorsitzender<br />
Deutscher Hausärzteverband<br />
Ulrich Weigeldt, Deutscher<br />
Hausärzteverband<br />
❶ Dem Hausarzt kommt bei der<br />
Behandlung chronisch kranker Patienten<br />
mit <strong>Diabetes</strong> eine Schlüsselfunktion<br />
zu. Der Hausarzt ist<br />
in der Lage, eine 360°-Sicht auf<br />
den Patienten zu leisten und die<br />
Gesamtsituation in den Blick zu<br />
nehmen, was für die dauerhafte<br />
Begleitung mit dem Ziel der Vermeidung<br />
von Folgekrankheiten<br />
zwingend notwendig ist. Diese<br />
Rolle muss durch die politischen<br />
Voraussetzungen gestärkt werden.<br />
» » Dem Hausarzt kommt bei<br />
der Behandlung von Diabetikern<br />
eine Schlüsselfunktion zu.<br />
❷ In der Vergangenheit und vor<br />
allem mit den Disease-Management-Programmen<br />
(DMP) wurde<br />
die ganzheitliche Betrachtung der<br />
Patientinnen und Patienten außer<br />
Acht gelassen. Bei den DMP wird<br />
eine aktive Teilnahme der chronisch<br />
kranken Versicherten vorausgesetzt.<br />
Hiermit werden u. a.<br />
stark pflegebedürftige und immobile<br />
Versicherte ausgegrenzt.<br />
Bei den DMP hat man sich in Bezug<br />
auf die Vermeidung von Folgeerkrankungen<br />
außerdem primär<br />
auf den Parameter Blutzuckereinstellung<br />
gestützt. Dies brachte<br />
aber nachweislich nur geringe<br />
Erfolge – so hat beispielsweise die<br />
Niereninsuffizienz als Todesursache<br />
trotzdem weiterhin zugenommen.<br />
Insgesamt wurde seitens der<br />
Politik eine effiziente und sektorenübergreifende<br />
Schnittstellenkompetenz<br />
nicht genügend von<br />
den Beteiligten gefordert und gefördert.<br />
❸ Gesundheitspolitisch müssen<br />
wir an vielen Stellen neue Wege<br />
gehen. Für die bessere Versorgung<br />
chronisch kranker Menschen<br />
gilt dies insbesondere, und<br />
der Gesetzgeber sollte für diesen<br />
Zweck neue Versorgungsmodelle<br />
ordnungspolitisch zulassen<br />
und durch bessere Rahmenbedingungen<br />
fördern. Ein Beispiel<br />
dafür sind die Versorgungslandschaften,<br />
die der Deutsche Hausärzteverband<br />
mit kooperierenden<br />
Fachverbänden bundesweit<br />
als erste sektorenübergreifende<br />
Versorgungskonzepte ausgestaltet<br />
hat. In Ergänzung zur hausarztzentrierten<br />
Versorgung wurden<br />
die Versorgungslandschaften<br />
als indikationsbezogene, sektorenübergreifende<br />
inte grierte Versorgungskonzepte<br />
entwickelt, um<br />
neben Hausärzten auch die fachärztliche<br />
und stationäre Versorgung<br />
in einem einheitlichen Vertrag<br />
zu vernetzen. Hiermit sind<br />
wir mit anderen Fachgesellschaften<br />
wie dem Berufsverband der<br />
niedergelassenen Diabetologen<br />
(BVND) und den Diabetologen in<br />
Kliniken (BVDK) auf einem guten<br />
Weg, nachhaltige Veränderungen<br />
zu bewirken.<br />
◼<br />
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Ratgeber, Tagebuch und Informationsmaterial.
Soziales<br />
Rechteck<br />
Krankmeldung wegen des <strong>Diabetes</strong>:<br />
Brauche ich jedes Mal ein Attest vom Arzt?<br />
Liebe Leser, in loser Folge finden<br />
Sie die Rubrik „Rechteck“<br />
im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>. Unser Autor<br />
Oliver Ebert, Rechtsanwalt in<br />
einer Stuttgarter Kanzlei, beantwortet<br />
Rechtsfragen,<br />
die Diabetiker oft stellen.<br />
Wir veröffentlichen aber auch<br />
Rechtsfragen, die nichts mit<br />
<strong>Diabetes</strong> zu tun haben.<br />
Bitte beachten Sie: Aus berufsrechtlichen<br />
Gründen darf an<br />
dieser Stelle nicht auf konkrete<br />
Rechtsprobleme eingegangen<br />
werden; die Beantwortung erfolgt<br />
ohne Gewähr und begründet<br />
in keinem Fall ein Mandatsverhältnis.<br />
Ich bin seit acht Jahren<br />
bei derselben Firma angestellt<br />
und dort bislang sehr zufrieden.<br />
Auch meine Kollegen und der<br />
Chef haben nix an meiner Arbeit<br />
auszusetzen. Ich habe allerdings<br />
seit drei Jahren <strong>Diabetes</strong> und bin<br />
schwer einstellbar. Habe oft Unterzuckerungen<br />
und falle deshalb<br />
auch häufiger aus. Bei uns gibt es<br />
die Möglichkeit, die ersten zwei<br />
Krankheitstage auch ohne Attest<br />
zu fehlen. Seitdem ich öfter ausfalle,<br />
sind Kollegen und Chef gar nicht<br />
mehr so glücklich mit mir. Teilweise<br />
wird, glaube ich, schon hinter meinem<br />
Rücken geredet … Was soll ich<br />
tun? Ich kann ja nichts gegen diese<br />
großen Schwankungen machen –<br />
halte mich schon strengstens an alle<br />
Vorschriften und so. Droht mir evtl.<br />
eine Kündigung? Wie sehen meine<br />
Rechte aus? Soll ich jetzt jedes Mal<br />
zum Arzt gehen und mir ein Attest<br />
holen, damit ich abgesichert bin?<br />
Dazu raten mir Freunde, damit ich<br />
nachweisen kann, dass es am <strong>Diabetes</strong><br />
liegt …<br />
<br />
Isolde K., per E-Mail<br />
Oliver Ebert: Sofern Ihr Betrieb<br />
bis zu zehn Mitarbeiter<br />
hat, braucht der Arbeitgeber keinen<br />
Kündigungsgrund; in größeren<br />
Betrieben greift das Kündigungsschutzgesetz<br />
und somit ein gesetzlicher<br />
Kündigungsschutz. Allein<br />
der <strong>Diabetes</strong> wäre dort dann kein<br />
zulässiger Kündigungsgrund, allerdings<br />
könnte es bei sehr häufigen,<br />
langen Fehlzeiten im schlimmsten<br />
Fall zu einer personenbedingten<br />
Kündigung kommen. Ob Atteste<br />
notwendig sind, sollten Sie<br />
am besten im Gespräch mit Ihrem<br />
Chef klären; möglicherweise kann<br />
48<br />
Schreiben Sie an:<br />
RA Oliver Ebert<br />
REK Rechtsanwälte<br />
Nägelestraße 6A<br />
70597 Stuttgart<br />
Friedrichstraße 49<br />
72336 Balingen<br />
E-Mail: Sekretariat@rek.de<br />
Internet:<br />
www.diabetes-und-recht.de<br />
www.diabetes-journal.de<br />
Mehrarbeit:<br />
Welche Arbeitszeit-Regelungen gelten für<br />
Sie muss heute länger arbeiten. Aber welche Regeln<br />
gelten für Christian F., der schwerbehindert ist?<br />
Foto: fotolia<br />
Ich bin Typ-1-Diabetiker und<br />
arbeite im Einzelhandel. Bis<br />
jetzt hatte ich „normale“ Arbeitszeiten<br />
(montags bis freitags, 9 bis<br />
ca. 18 Uhr). Nun wurde ich aufgefordert,<br />
regelmäßig bis 20 Uhr und<br />
auch samstags zu arbeiten. Frage:<br />
Gibt es arbeitsrechtliche Regelungen<br />
bezüglich der Arbeitszeiten für<br />
Schwerbehinderte (Diabetiker)?<br />
<br />
Christian F., per E-Mail<br />
Oliver Ebert: Schwerbehinderte<br />
Menschen können<br />
gemäß § 124 SGB IX auf Verlangen<br />
von Mehrarbeit freigestellt werden.<br />
Unter Mehrarbeit versteht man dabei<br />
diejenige Arbeit, welche über<br />
die normale gesetzliche Arbeitszeit<br />
von acht Stunden werktäglich<br />
hinausgeht. Dies bedeutet nun allerdings<br />
nicht, dass Überstunden<br />
unzulässig wären. Auch hat man<br />
als Schwerbehinderter keinen Anspruch<br />
auf Einhaltung der Fünf-<br />
Tage-Woche und Befreiung von<br />
Nachtarbeit (Bundesarbeitsgericht<br />
BAG, Urteil vom 03.12.2002<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Kostenübernahme:<br />
Muss die Kasse die Insulinpumpe bezahlen?<br />
Soziales<br />
Rechteck<br />
Die Kollegen tuscheln, weil Sie oft fehlen?<br />
Reden Sie besser mit Ihrem Chef,<br />
ob Sie jedes Mal ein Attest brauchen.<br />
sich dadurch die Situation etwas<br />
entspannen.<br />
In kleineren Betrieben mit bis zu<br />
zehn Mitarbeitern ist kein Kündigungsgrund<br />
erforderlich; der Arbeitgeber<br />
kann dort jederzeit innerhalb<br />
der gesetzlichen bzw.<br />
vertraglichen Fristen und ohne<br />
Angabe von Gründen kündigen –<br />
selbst wenn Sie schon viele Jahre<br />
im Betrieb sind. Weitere Informationen<br />
und Tipps dazu finden Sie<br />
auf meiner Seite unter www.dia<br />
betes-und-recht.de/arbeitsrecht/.<br />
Foto: fotolia<br />
Mein Arzt rät mir wegen<br />
stark schwankender Blutzuckerwerte<br />
zu einer Insulinpumpe.<br />
Meine Krankenkasse (TK) stellt<br />
sich aber quer mit der Finanzierung.<br />
Habe ich einen rechtlichen<br />
Anspruch darauf, wenn mir der<br />
Arzt eine Pumpe verschreibt, und<br />
wie kann ich jetzt vorgehen? Soll<br />
ich deswegen die Krankenkasse<br />
wechseln?<br />
<br />
Jasmin G., per E-Mail<br />
Oliver Ebert: Die Rechtslage<br />
ist hier relativ klar: Wenn die<br />
Insulinpumpentherapie medizinisch<br />
notwendig ist, muss die Kasse<br />
die Kosten hierfür übernehmen.<br />
Allerdings müssen Sie den Nachweis<br />
erbringen, dass andere bzw.<br />
günstigere Therapiemöglichkeiten<br />
erfolglos ausgeschöpft wurden.<br />
Hierzu ist u. a. auch eine um-<br />
fassende und ausführliche Dokumentation<br />
erforderlich. Wichtig ist<br />
auch, dass der Arzt eine gute und<br />
umfassende Begründung liefert,<br />
warum eine intensivierte Insulintherapie<br />
nicht mehr ausreicht.<br />
Ist eine Insulinpumpe medizinisch<br />
notwendig, muss die Krankenkasse die<br />
Kosten dafür übernehmen.<br />
Foto: Roche Diagnostics<br />
Schwerbehinderte?<br />
Lebensversicherung:<br />
Wer versichert ohne Gesundheitsfragen?<br />
– 9 AZR 462/01). Nur im Einzelfall<br />
könnte sich aufgrund der besonderen<br />
Fürsorgepflicht der Arbeitgeber<br />
gegenüber schwerbehinderten<br />
Beschäftigten (§ 81 Abs. 4 SGB IX)<br />
etwas anderes ergeben, wenn das<br />
zur behinderungsgerechten Gestaltung<br />
der Arbeitszeit erforderlich<br />
ist und/oder ausnahmsweise<br />
eine Nachtarbeit unzumutbar wäre<br />
(vgl. BAG, Urteil vom 03.12.2002).<br />
Dies darf umgekehrt aber auch für<br />
den Arbeitgeber nicht unzumutbar<br />
oder mit unverhältnismäßigen<br />
Aufwendungen verbunden sein.<br />
Dagegen sind Schwerbehinderte<br />
von Bereitschaftsdiensten, die<br />
Mehrarbeit bedeuten, auf Verlangen<br />
freizustellen (BAG, Urteil vom<br />
21.11.2006, Az.: 9 AZR 176/06).<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
Hallo Herr Ebert, können<br />
Sie mir eine Lebensversicherungsgesellschaft<br />
nennen, die mich<br />
auch ohne Beantwortung von Gesundheitsfragen<br />
für etwa 90 000 Euro<br />
Versicherungssumme versichert?<br />
Danke schon jetzt.<br />
Paul F., per E-Mail<br />
Foto: fotolia<br />
Oliver Ebert: Leider ist mir<br />
keine Lebensversicherungsgesellschaft<br />
bekannt, welche bei<br />
einem Vertrag mit dieser Leistungssumme<br />
auf Gesundheitsfragen<br />
komplett verzichten würde.<br />
Durch eine schnelle Suche über<br />
Google lässt sich allerdings ein<br />
größeres Unternehmen finden,<br />
welches zumindest eine kapitalbildende<br />
Lebensversicherung bis<br />
25 000 Euro ohne Gesundheitsfragen<br />
ermöglicht.<br />
Ob sich allerdings das Verhältnis<br />
zwischen Prämie und Versicherungsleistung<br />
rechnet, müssten<br />
Sie im Einzelfall individuell entscheiden<br />
und durchkalkulieren.<br />
www.diabetes-journal.de<br />
49
<strong>Diabetes</strong> life<br />
Besuch bei einem Gemüsebauern<br />
während des <strong>Diabetes</strong>-Schulungscamps<br />
in Ruanda.<br />
ten, die oft weit weg wohnen, zum<br />
Gespräch und Insulinabholen einbestellen.<br />
So schicken wir an die<br />
großen <strong>Diabetes</strong>organisationen in<br />
Ruanda und im Kongo monatlich<br />
mindestens ein Paket mit 20 Kilogramm.<br />
Der Inhalt hat pro Paket in<br />
der Regel einen Wert von 8 000 Euro.<br />
12 Päckchen nach Bolivien<br />
„Insulin zum Leben“: ein Rückblick auf das Jahr 2013<br />
Hilfsprojekt läuft<br />
am laufenden Band<br />
Seit 2002 verschickt das deutsche Zentrum<br />
des Hilfsprojekts „Insulin zum Leben“<br />
Pakete mit Insulin und Hilfsmitteln.<br />
Was ist 2013 alles passiert? Projektleiterin<br />
Heidrun Schmidt-Schmiedebach berichtet.<br />
Jeden Monat erreichen uns zwischen<br />
70 und 100 Einsendungen mit<br />
Insulin und Zubehör. Zuerst wird<br />
der Absender notiert (für den Dankesbrief),<br />
dann werden die Briefe,<br />
Päckchen und Pakete geöffnet, der<br />
Inhalt kontrolliert, sortiert, auch aussortiert,<br />
registriert und eingelagert.<br />
Das Insulinlager macht nie Betriebsferien.<br />
Es wird immer gearbeitet.<br />
Fast jede Woche gehen Päckchen<br />
und Pakete mit Insulin und Hilfsmitteln<br />
auf den Weg in Entwicklungsländer.<br />
Unsere Partner sind<br />
<strong>Diabetes</strong>organisationen oder Ärzte<br />
in der Demokratischen Republik<br />
Kongo, in Ruanda, Gambia, Tansania,<br />
Bolivien und Peru. Unser Bestreben<br />
ist es, dass jeder Partner<br />
pro Monat Insulin und Hilfsmittel<br />
im vergleichbaren Umfang erhält.<br />
Nur so kann er planen und Patien-<br />
Nach Bolivien gehen monatlich an<br />
zwei verschiedene Ärzte mindestens<br />
12 Päckchen mit je zwei Kilogramm.<br />
Wir verschicken sie als eingeschriebenen<br />
Brief, was nicht viel mehr kostet<br />
als das Päckchenporto – aber endlich<br />
kommen die Sendungen schnell<br />
an, meist innerhalb von 14 Tagen. Sie<br />
bleiben nicht im Zoll hängen, wie<br />
vorher jahrelang die größeren Pakete.<br />
In jedem Päckchen hat Insulin<br />
im Wert von circa 1 000 bis 1 600 Euro<br />
Platz, abhängig davon, ob es die<br />
leichteren Insulinpatronen oder die<br />
schwereren Fertigpens sind.<br />
Nach Peru und Tansania gelangt<br />
das Insulin nur im Gepäck von Reisenden.<br />
Post kommt leider nicht an<br />
oder, wie einmal nach einem halben<br />
Jahr, wie aus dem Nichts. Persönliche<br />
Überbringer findet man aber<br />
leider nicht ganz so regelmäßig.<br />
Wertvolle Fracht<br />
So haben alle Päckchen und Pakete,<br />
die wir pro Monat verschicken,<br />
ungefähr einen Inhalt im Wert von<br />
Gruppe von<br />
Patienten mit<br />
Typ-1-<strong>Diabetes</strong>,<br />
die von Dra. Patricia<br />
Blanco (im<br />
schwarz-weiß gestreiften<br />
Oberteil)<br />
betreut werden.<br />
50<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
<strong>Diabetes</strong> life<br />
30 000 Euro. Das sind Hilfsmittel,<br />
die ohne das Projekt nach Ablauf<br />
des Haltbarkeitsdatums auf dem<br />
Müll landen würden. Das vermeiden<br />
wir und retten viele Leben.<br />
Neue Sammelzentren<br />
Mit großer Freude kann ich berichten,<br />
dass es gelungen ist, Insulin<br />
zum Leben Luxemburg und Insulin<br />
zum Leben Schweiz zu gründen.<br />
Die Initiatoren sind auf mich<br />
zugekommen, nachdem sie einen<br />
Auftritt von mir erlebt hatten und<br />
dachten: „Das geht auch in unserem<br />
Land.“ Es sind zwei engagierte Personen,<br />
die sich bei mir die Grundkenntnisse<br />
angeeignet und dann<br />
mit eigenen Ideen und viel Elan ihr<br />
Projekt gestartet haben.<br />
Ich möchte ihnen an dieser Stelle<br />
viel Glück wünschen. Wir sind dem<br />
Ziel, dass es in jedem entwickelten<br />
Land „Insulin zum Leben“ geben<br />
sollte, ein Stück näher gerückt.<br />
Projektreise nach Ruanda<br />
Höhepunkt des Jahres war die Reise<br />
nach Ruanda im Januar 2013, um das<br />
erste <strong>Diabetes</strong>-Schulungscamp des<br />
Landes, das von „Insulin zum Leben“<br />
Deutschland initiiert und mitfinanziert<br />
wurde, aktiv zu unterstützen.<br />
52 Personen mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
im Alter von 16 bis knapp 30 Jahren<br />
wurden geschult. Bei der <strong>Ernährung</strong><br />
wurden regionale Lebensmittel berücksichtigt.<br />
Die Teilnehmer kochten<br />
und aßen zusammen, trieben<br />
Sport, am Abend wurde getanzt.<br />
Außerdem erarbeiteten die Teilnehmer<br />
in Workshops Strategien,<br />
wie sie ihre Ziele – wie Beruf,<br />
Familie und genug Geld für Insulin<br />
– erreichen können. Ein praktisches<br />
Beispiel war der Besuch bei<br />
einem Gemüsebauern. Alle haben<br />
von der Gruppendynamik profitiert<br />
und Selbstbewusstsein, Kraft, Ideen<br />
und Freundschaften mit nach Hause<br />
genommen.<br />
Der Stand von „Insulin zum Leben“<br />
beim <strong>Diabetes</strong> Update in Mainz.<br />
<strong>Diabetes</strong> Update<br />
Jedes Jahr im März treffen sich in<br />
Mainz zum <strong>Diabetes</strong> Update etwa<br />
600 Diabetologen. „Insulin zum Leben“<br />
wurde als unterstützenswertes<br />
Hilfsprojekt ausgewählt und<br />
darf jedes Jahr über seine Aktivitäten<br />
berichten und Flyer verteilen.<br />
Die Praxen und Krankenhäuser<br />
sind wichtige Insulinquellen, weil<br />
dort Diabetiker oft auf ein anderes<br />
Insulin umgestellt werden und erfahren,<br />
wohin sie ihr nicht mehr benötigtes<br />
Insulin schicken können.<br />
Ein herzliches Dankeschön!<br />
Zum Jahresende sage ich ein herzliches<br />
DANKESCHÖN für die Unterstützung<br />
• den vielen Spendern für Insulin,<br />
Hilfsmittel und die freundlichen,<br />
mutmachenden Zeilen<br />
der Anerkennung; das Insulin<br />
reicht immer gerade so, dass<br />
jeder Partner pro Monat ein Paket<br />
bekommen kann,<br />
• den zahlreichen Spendern von<br />
wenigen Euro bis zu „magischen“<br />
Summen, die auch zustande<br />
kommen, wenn im Bekanntenkreis,<br />
beim Straßenfest,<br />
bei Weihnachtsfeiern,<br />
Familienfeiern oder gar bei Begräbnissen<br />
für „Insulin zum<br />
Leben“ gesammelt wird,<br />
• den 20 Dauerspendern, die uns<br />
mit ihrer regelmäßigen Spende<br />
ihr Vertrauen schenken und eine<br />
verlässliche Basis bilden,<br />
• denen, die unermüdlich Flyer<br />
verteilen und für uns werben,<br />
• der Biokanol Pharma GmbH<br />
unter Geschäftsführerin Sylvia<br />
Weimer-Hartmann für den kostenlosen<br />
Lagerraum und das<br />
Entgegennehmen der vielen<br />
Pakete durch das Personal und<br />
• meinem unglaublich engagierten<br />
Team: Eva Kaupp, Helga<br />
Nold, Heidrun Schnepf und<br />
Wera Vogl. Sie teilen mit großer<br />
Freude und Verlässlichkeit<br />
meine Arbeit.<br />
Heidrun Schmidt-Schmiedebach ◼<br />
Wie können Sie helfen?<br />
Das Team von „Insulin<br />
zum Leben“<br />
(v. l. n. r.): Sylvia<br />
Weimer-Hartmann,<br />
Heidrun Schmidt-<br />
Schmiedebach,<br />
Helga Nold,<br />
Eva Kaupp,<br />
Heidrun Schnepf,<br />
Wera Vogl.<br />
Insulin- und Hilfsmittelspende<br />
Haben Sie Insulin und Teststreifen (mindestens noch<br />
4 Monate haltbar) sowie neue Hilfsmittel? Dann<br />
schicken Sie diese ungekühlt und bitte freigemacht<br />
an das Insulinlager: „Insulin zum Leben“, c/o Biokanol<br />
Pharma GmbH, Kehler Straße 7, 76437 Rastatt<br />
Möchten Sie spenden für den Transport?<br />
Spendenkonto BdKJ „Insulin zum Leben“,<br />
Bankverbindung: Volksbank Hameln,<br />
BLZ 254 621 60, Konto-Nr. 670 320 801.<br />
Der BdKJ ist berechtigt, Spendenbescheinigungen<br />
auszustellen.<br />
Haben Sie Fragen an die Projektbeauftragte?<br />
Oder wollen Sie eine Bestellung aufgeben?<br />
Heidrun Schmidt-Schmiedebach<br />
Tel.: 0 72 22/20 09 72, Fax: 0 72 22/1 76 29<br />
E-Mail: heidi.schmidt-schmiedebach@gmx.de<br />
Mehr über „Insulin zum Leben“<br />
und „Insulin For Life inc.“ erfahren Sie unter<br />
www.insulin-zum-leben.de<br />
und www.insulinforlife.org<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
51
<strong>Diabetes</strong> life<br />
Weltreise:<br />
Irgendwann einfach<br />
losfahren!<br />
Vanessa Dalmann und ihr Freund waren von<br />
Februar bis Juli unterwegs in Südamerika,<br />
Neuseeland und Südostasien. Übernachtet<br />
wurde in Backpacker-Hostels oder günstigen<br />
Hotelzimmern. Wir sprachen mit Vanessa.<br />
DJ: Was ist Ihre wichtigste Erkenntnis<br />
nach Ihrer Weltreise?<br />
Vanessa Dalmann: Nur wer die eigene<br />
Komfortzone auch mal verlassen<br />
kann, hat die Chance, in<br />
kurzer Zeit viel Neues zu entdecken.<br />
Mit der richtigen Planung<br />
geht das auch als Diabetikerin.<br />
»»<br />
Es ist wichtig, sich intensiv vorzubereiten;<br />
genauso wichtig ist es,<br />
irgendwann einfach loszufahren.<br />
DJ: Was war das imposanteste Erlebnis<br />
der Tour?<br />
Dalmann: Drei Tage lang waren wir<br />
mit einem Guide im Dschungel Sumatras<br />
trekken, haben unter einer<br />
Plane genächtigt und Bekanntschaft<br />
mit allerlei Dschungelbewohnern<br />
gemacht. Spinnen und<br />
Schlangen hielten sich zum Glück<br />
fern, dafür gab es riesige Warane,<br />
Blutegel, Nashornvögel und Affen.<br />
Eines Morgens gesellten sich zwei<br />
Orang-Utan-Damen mit Nachwuchs<br />
zu uns und guckten uns<br />
neugierig beim Frühstück zu.<br />
DJ: Hatten Sie Befürchtungen im<br />
Vorhinein?<br />
Dalmann: Natürlich gab es eine<br />
Menge zu bedenken. Unsere Route<br />
haben wir z. B. so gewählt, dass ich<br />
alle vier bis sechs Wochen in einer<br />
großen Stadt Insulin-Nachschub<br />
besorgen konnte, denn eine dauerhafte<br />
Kühlung ist unterwegs kaum<br />
möglich. Generell hatten wir eine<br />
gut sortierte Reiseapotheke dabei.<br />
Vor Malaria-Mücken, Dengue-Fieber,<br />
Schlangen und Spinnen hatte<br />
ich dennoch großen Respekt.<br />
DJ: Wurden Sie angesprochen auf<br />
Ihr Insulin, Ihr Spritzbesteck?<br />
Dalmann: Da ich recht offen damit<br />
umgehe, blieben neugierige<br />
Blicke und Fragen nicht aus.<br />
Nicht immer konnten die Leute<br />
mit dem Begriff „<strong>Diabetes</strong>“ etwas<br />
anfangen. Erschreckend fand ich<br />
die Reaktion unseres Dschungel-<br />
Guides, der sich wunderte, dass<br />
ich als Diabetikerin so lange über-<br />
52 www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
<strong>Diabetes</strong> life<br />
lebt habe. In seinem Heimatdorf<br />
sei das anders.<br />
DJ: Wovon ernährten Sie sich zum<br />
Beispiel im Dschungel?<br />
Dalmann: Das Essen auf der Tour<br />
war sehr lecker: Tagsüber hatte unser<br />
Guide in Bananenblätter eingeschlagenes<br />
Nasigoreng und frisches<br />
Obst dabei, abends wurden<br />
wir am Lager von zwei Trägern<br />
mit einem indonesischen 3-Gän-<br />
ge-Menü begrüßt. Zum Frühstück<br />
gab es frische Banana-Pancakes,<br />
auf die sogar die Orang-Utans neidisch<br />
waren.<br />
»»<br />
Die vielen schönen Erlebnisse<br />
werden mich wie der <strong>Diabetes</strong> ein<br />
Leben lang begleiten!<br />
DJ: Wo hatten Sie Probleme mit<br />
dem Insulin?<br />
Dalmann: Die Möglichkeiten der<br />
Insulinversorgung hatte ich im<br />
Vorfeld über Kooperationsärzte<br />
der Deutschen Botschaften weitgehend<br />
erkundet. In Kambodscha<br />
blieben wir zum Beispiel nur<br />
zwei Wochen, da mein Insulin dort<br />
nicht vorrätig ist; in Vietnam stieg<br />
ich auf ein ähnlich wirkendes Insulin<br />
um. Generell stellte ich fest,<br />
dass das Insulin deutlich länger<br />
hielt, aber darauf sollte man sich<br />
nicht verlassen. Bei der nächsten<br />
Reiseplanung würde ich auch die<br />
Kosten für die Medikamente im jeweiligen<br />
Land stärker berücksichtigen,<br />
da die Auslandskrankenversicherung<br />
hierfür nicht aufkommt.<br />
DJ: Hatten Sie Unterzuckerungen?<br />
Dalmann: Leichte Unterzuckerungen<br />
waren gerade bei anstrengenden<br />
Wandertouren nicht unüblich.<br />
Dafür hatten wir stets einen<br />
großen Vorrat an Trockenfrüchten<br />
und Keksen dabei.<br />
(Die Fragen hat G. Nuber gestellt.) ◼<br />
Die Tipps:<br />
• • Gute Länderauswahl treffen; für längere Aufenthalte: Wie<br />
ist die ärztliche Versorgung vor Ort, wo bekomme ich Nachschub an<br />
Insulin und Blutzuckerteststreifen?<br />
• Doppelte bis dreifache Menge an <strong>Diabetes</strong>-Zubehör mitnehmen.<br />
• Heiße Länder: z. B. Frio-Kühltaschen und weitere Gel-Kühlakkus besorgen,<br />
ein kleines Taschenthermometer einstecken.<br />
• Reisepartner fit machen in Sachen <strong>Diabetes</strong>.<br />
• Für eine gute Krankenversicherung und<br />
ausreichenden Impfschutz sorgen.<br />
Die Tour: Start in<br />
Argentinien und<br />
Chile; dann vier<br />
Wochen Natur pur<br />
auf Neuseelands<br />
Nordinsel. Über<br />
Hongkong weiter<br />
nach Vietnam; von<br />
dort nach Kambodscha<br />
gelangt.<br />
Letzte Etappe<br />
Indonesien: Sumatra,<br />
Java und Bali.<br />
Steckbrief<br />
Name: Vanessa Dalmann (34)<br />
Beruf: Dipl.-Kulturwissenschaftlerin/PR, Marketing<br />
<strong>Diabetes</strong>: Typ-1-<strong>Diabetes</strong> seit über 20 Jahren<br />
Hobbys: Reisen, Wandern, Chor, Tanzen, Kunst<br />
Motto: „Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist,<br />
sieht nur eine Seite davon.“<br />
(Aurelius Augustinus)<br />
Kontakt: weltentdecker2013@gmx.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
53
<strong>Diabetes</strong> life<br />
Köln Marathon und „<strong>Diabetes</strong> Programm Deutschland“:<br />
118 Teilnehmer im Ziel!<br />
„<strong>Diabetes</strong> Programm Deutschland“ (DPD):<br />
Seit April hatten sich 200 Läufer fit gemacht<br />
für größere Laufdistanzen. Beim<br />
Köln Marathon am 13. Oktober waren<br />
nun 118 Läufer am Start.<br />
Hintergrund<br />
Informationen zu<br />
den Inhalten des<br />
„<strong>Diabetes</strong> Programm<br />
Deutschland“<br />
unter:<br />
www.diabetesprogrammdeutschland.de<br />
Über 200 Männer und Frauen mit<br />
<strong>Diabetes</strong> nahmen seit April in<br />
deutschen Großstädten am großen<br />
DPD-Lauf-Programm für Diabetiker<br />
teil – unter sportwissenschaftlicher<br />
und medizinischer Aufsicht;<br />
118 von ihnen starteten im Oktober<br />
beim Köln Marathon: davon<br />
28 Teilnehmer über 5 km, 52 Teilnehmer<br />
über 10 km, 27 beim Halbmarathon<br />
und 11 trauten sich die<br />
42,2 km zu. Ohne Zwischenfälle<br />
erreichten alle Läufer das Ziel –<br />
bei sehr kühlem, trockenem Wetter<br />
und getragen von großartigem<br />
Publikum. Im Ziel zeigten sich alle<br />
überglücklich: „Dass ich heute dabei<br />
sein würde, hätte ich vor sechs<br />
Monaten nicht einmal geahnt. Im<br />
April hätte ich nicht gedacht, je<br />
21 km laufen zu können. Und heute?<br />
Es war ein toller Tag, eine unglaubliche<br />
Erfahrung!“, freute sich<br />
DPD-Teilnehmer Oliver aus Bedburg.Es<br />
ging aber nicht unbedingt<br />
um Höchstleistungen: Wie beim<br />
Lauftraining stand auch beim<br />
Köln Marathon die Gesundheit<br />
oben. Deshalb betreuten 7 Teams<br />
aus Ärzten, medizinischen Fachkräften<br />
und Apothekern die Läufer<br />
entlang der Strecke sowie an Start<br />
und Ziel und kontrollierten den<br />
Blutzucker. Alle Teilnehmer waren<br />
hochmotiviert – und die Resultate<br />
aus der 6-monatigen Vorbereitung<br />
zeigten bei allen Teilnehmern<br />
des Programms eine deutliche Gewichtsreduktion<br />
sowie einen verbesserten<br />
HbA 1c -Wert. Viele der<br />
„Besonders freut<br />
mich, dass alle<br />
Teilnehmer so viel<br />
Durchhaltevermögen<br />
auf der Strecke<br />
gezeigt haben“,<br />
lobte „<strong>Diabetes</strong><br />
Programm<br />
Deutschland“-<br />
Initia tor Dr. Michael<br />
Rosenbaum.<br />
Teilnehmer konnten ihre Medikamente<br />
reduzieren oder gar absetzen<br />
– Folge des regelmäßigen und<br />
intensiven Trainings.<br />
Das DPD ist als offizielles Patientenschulungsprogramm<br />
der<br />
Techniker Krankenkasse (TK) zertifiziert;<br />
die Teilnehmer werden<br />
professionell und ganzheitlich begleitet<br />
durch die Sporthochschule<br />
Köln (u. a. durch die Profes. Hans-<br />
Georg Predel und Ingo Froböse)<br />
sowie durch das <strong>Diabetes</strong>zentrum<br />
am Evangelischen Krankenhaus<br />
Köln-Weyertal (Leiter Dr. Peter<br />
Loeff). Partner sind auch die<br />
UCB, Bayer HealthCare, die Apotheken,<br />
die TK und diabetesDE.◼<br />
Foto: Picasa Foto: Picasa<br />
54<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Alles über Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
Stimmen zur ersten Auflage:<br />
2. Auflage<br />
2013<br />
▸ Tolle Recherchen,<br />
zeitgemäß, verständlich<br />
– ein Positiv-Buch<br />
mit Signalwirkung.<br />
Prof. Dr. med. Morten Schütt, Lübeck<br />
▸ Der <strong>Diabetes</strong>- Manager<br />
Hans Lauber fasst den<br />
Stand der Wissenschaft<br />
zusammen.<br />
FAZ<br />
▸ Ein ganzheitlicher<br />
Therapieansatz.<br />
Prof. Dr. med. Stephan Martin,<br />
Düsseldorf<br />
▸ Ein Buch für alle,<br />
die neue Wege gehen<br />
wollen.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />
▸ Ein Rundumschlag mit den richtigen<br />
Akzenten und den richtigen Appellen<br />
an den richtigen Stellen.<br />
Deutsche <strong>Diabetes</strong> Stiftung<br />
Überall im Buchhandel oder gleich hier bestellen:<br />
Hans Lauber<br />
im Interview<br />
❶ Gratis-Shutter Link ® -App<br />
starten<br />
❷ Ganze Seite mit der App<br />
fotografieren, Video startet<br />
Hans Lauber: Zucker Zähmen!<br />
Die 5 besten Therapien<br />
bei Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
2. Auflage 2013, 128 Seiten<br />
19,90 €, ISBN 978-3-87409-546-4<br />
per Telefon<br />
07 11/ 66 72-14 83<br />
per Internet<br />
www.kirchheim-shop.de<br />
84.0004<br />
per Post SVK-GmbH, VA Kirchheim-<br />
Verlag, Postfach 10 60 16, 70049 Stuttgart<br />
per Mail<br />
svk@svk.de
Verbände<br />
Herzlich willkommen im DDB<br />
Als offizielles Organ des Deutschen Diabetiker Bundes berichtet<br />
das „<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>“ über die vielseitige Arbeit des Verbandes<br />
und widmet sich derselben ganz speziell im folgenden „Verbands-<br />
Innenleben“. Aber dieser Teil ist mehr als Information für die<br />
Mitglieder, er will genauso neugierig machen auf das, was im<br />
DDB, seinen Ausschüssen und Landesverbänden geschieht – denn<br />
unsere Bemühungen betreffen alle Menschen mit <strong>Diabetes</strong>. Erfahrungen<br />
untereinander auszutauschen, ist ebenso wichtig, wie<br />
in der gesundheitspolitischen Arena die Stimme zu erheben für<br />
ein selbstbestimmtes Leben mit Dia betes. Der DDB fühlt sich in<br />
hohem Maße dafür verantwortlich und wird in zunehmendem<br />
Maße entsprechend respektiert. Deshalb ist uns jeder willkommen,<br />
der sich in unsere große Familie einreihen möchte.<br />
Wir freuen uns auf Sie.<br />
Ihr DDB-Bundesvorstand<br />
MITGLIEDSCHAFT<br />
Werden Sie Mitglied im Deutschen Diabetiker Bund!<br />
□ Ich möchte die Kombination von Mitgliedschaft im Deutschen<br />
Diabetiker Bund und den Bezug des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s (bei<br />
den Landesverbänden Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg,<br />
Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Nordrhein-West falen<br />
gilt dies als Regelleistung). Den Mitgliedsbeitrag erfragen Sie bitte<br />
bei dem jeweiligen Landesverband.<br />
□ Ich möchte die Mitgliedschaft in dem für mich<br />
zuständigen Landesverband im Deutschen Diabetiker<br />
Bund e. V.<br />
Meine Mitgliedschaft soll mit dem Monat _________ /2014 beginnen<br />
Vor- und Zuname (bei Minderjährigen der/die gesetzliche/n Vertreter)<br />
Geb.-Datum/Bundesland<br />
Straße<br />
PLZ/Wohnort<br />
Datum/Unterschrift<br />
Telefonnummer<br />
Coupon bitte ausfüllen und an den DDB-Bundesverband oder Ihren<br />
zuständigen Landesverband senden. Die Adressen der DDB-Landesverbände<br />
finden Sie auf der folgenden Doppelseite abgedruckt.<br />
DDB-Bundesverband<br />
Deutscher Diabetiker Bund e. V.<br />
Bundesgeschäftsstelle:<br />
Goethestraße 27<br />
34119 Kassel<br />
Tel.: 0561 / 70 34 77-0<br />
Fax: 0561 / 70 34 77-1<br />
http://www.diabetikerbund.de<br />
E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />
Bundesvorstand<br />
Dieter Möhler (Bundesvorsitzender)<br />
Prof. Dr. Hermann von Lilienfeld-Toal<br />
(stellv. Bundesvors.)<br />
Kai Woltering (stellv. Bundesvorsitzender)<br />
Edda Stellmach (Bundesschatzmeisterin)<br />
Rebekka Weber (Bundesjugendreferentin)<br />
56
Deutscher Diabetiker Bund<br />
Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
Rheinland-<br />
Pfalz<br />
Saarland<br />
Bremen<br />
Hessen<br />
Schleswig-<br />
Holstein<br />
Hamburg<br />
Niedersachsen<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Sachsen-<br />
Anhalt<br />
Thüringen<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Bayern<br />
Berlin<br />
Brandenburg<br />
Sachsen<br />
Adressen<br />
DDB-Landesverbände:<br />
LV Baden-Württemberg e. V.<br />
Kriegsstraße 49<br />
76133 Karlsruhe<br />
Tel.: 07 21/3 54 31 98<br />
Fax: 07 21/3 54 31 99<br />
www.ddb-bw.de<br />
E-Mail: info@ddb-bw.de<br />
Diabetikerbund Bayern e. V.<br />
Ludwigstraße 67<br />
90402 Nürnberg<br />
Tel.: 09 11/22 77 15<br />
Fax: 09 11/2 34 98 76<br />
www.diabetikerbund-bayern.de<br />
E-Mail:<br />
info@diabetikerbund-bayern.de<br />
LV Berlin e. V.<br />
Schillingstraße 12<br />
10179 Berlin<br />
Tel.: 0 30/2 78 67 37<br />
Fax: 0 30/27 59 16 57<br />
www.diabetikerbund-berlin.de<br />
E-Mail: ddbberlin@arcor.de<br />
LV Brandenburg e. V.<br />
Schopenhauer Straße 37<br />
14467 Potsdam<br />
Tel.: 03 31/9 51 05 88<br />
Fax: 03 31/9 51 05 90<br />
www.ddb-brb.de<br />
E-Mail: info@ddb-brb.de<br />
Bremen<br />
Kontakte über die Bundesgeschäftsstelle,<br />
Goethestraße 27,<br />
34119 Kassel<br />
Tel: 0561 / 703477-0<br />
Fax: 0561 / 7034771<br />
E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />
LV Hamburg e. V.<br />
Humboldtstraße 56<br />
20083 Hamburg<br />
Tel.: 0 40/2 00 04 38-0<br />
Fax: 0 40/2 00 04 38-0/-8<br />
www.diabetikerbund-hamburg.de<br />
E-Mail:<br />
info@diabetikerbund-hamburg.de<br />
LV Hessen e. V.<br />
Friedrich-Ebert-Straße 5<br />
34613 Schwalmstadt-Treysa<br />
Tel.: 0 66 91/2 49 57<br />
Fax: 0 66 91/2 49 58<br />
www.ddbhessen.de<br />
E-Mail: info@ddbhessen.de<br />
LV Meck lenburg-<br />
Vorpommern e. V.<br />
Lübecker Straße 5<br />
19053 Schwerin<br />
Tel.: 03 85/59 16 60<br />
www.ddb-mv.de<br />
E-Mail: info@ddb-mv.de<br />
LV Niedersachsen e. V.<br />
Am Nottbohm 46a<br />
31141 Hildesheim<br />
Tel.: 0 51 21/87 61 73<br />
Fax: 0 51 21/87 61 81<br />
www.ddb-niedersachsen.de<br />
E-Mail: ddb-nds-as@t-online.de<br />
Nord rhein-Westfalen<br />
Landesbeauftragte:<br />
Karl Munzert, Tel: 02361/6581828<br />
Kai Woltering, Tel. 0171/2027209<br />
Verbände<br />
Neues aus dem Bundesvorstand<br />
Kontakt Verbandsseiten im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>:<br />
Öffentlichkeitsarbeit DDB-Bundesverband<br />
Goethestr. 27, 34119 Kassel, Tel: 0561 / 7034770,<br />
Fax: 0561 / 703477, E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Landesbeauftragte:<br />
Franz-Josef Johann,<br />
Tel.: 0 61 36 / 9 23 38 71<br />
Mobil: 0151/ 66113563<br />
Andrea Weber,<br />
Tel.: 0160 2222230<br />
E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />
LV Saarland e. V.<br />
Wolfskaulstraße 43<br />
66292 Riegelsberg<br />
Tel.: 0 68 06/95 35 71<br />
Fax: 0 68 06/95 35 72<br />
www.diabetiker-saar.de<br />
E-Mail: ddbsaarland@t-online.de<br />
LV Sachsen e. V.<br />
Striesener Straße 39<br />
01307 Dresden<br />
Tel.: 03 51/4 52 66 52<br />
Fax: 03 51/4 52 66 53<br />
www.diabetikerbund-sachsen.de<br />
E-Mail:<br />
info@diabetikerbund-sachsen.de<br />
LV Sachsen-Anhalt e. V.<br />
Neuer Weg 22/23<br />
06493 Quedlinburg,<br />
Tel. u. Fax: 0 39 64/52 84 83<br />
www.diabetikerbundsa.de<br />
E-Mail: info@diabetikerbundsa.de<br />
LV Schleswig-Holstein e. V.<br />
Auguste-Victoria-Straße 16<br />
24103 Kiel<br />
Tel.: 04 31/18 00 09<br />
Fax: 04 31/1 22 04 07<br />
www.ddb-sh.de<br />
E-Mail: info@ddb-sh.de<br />
LV Thüringen e. V.<br />
Waldenstraße 13 a<br />
99084 Erfurt<br />
Tel./Fax: 03 61/7 31 48 19<br />
www.ddb-thueringen.de<br />
E-Mail: ddb-thueringen@gmx.de<br />
Bundesbeauftragte:<br />
Bundesbeauftragte für die<br />
Deutsche Diabetiker Akademie<br />
(DDA)<br />
Edith Claußen,<br />
Waldenstraße 13 a, 99084 Erfurt<br />
Tel./Fax: 03 61/7 31 48 19<br />
E-Mail: ddb-thueringen@gmx.de<br />
Bundesbeauftragter für die<br />
blinden und sehbehinderten<br />
Diabetiker <br />
NN<br />
DDB-Mitgliedsorganisationen:<br />
Arbeitskreis der Pan krea t-<br />
ektomierten (Bauchspeichelerkrankte)<br />
e. V.<br />
Thomas-Mann-Straße 40<br />
53111 Bonn<br />
Tel.: 02 28/33 88 92 51<br />
Fax: 02 28/33 88 92 53<br />
Förderkreis Eltern diabetischer<br />
Kinder und Jugendlicher<br />
e. V.<br />
Alex-Müller-Str. 100<br />
67657 Kaiserslautern<br />
Tel.: 06 31/3 60 95 45<br />
57
Verbände<br />
Neues aus dem Bundesvorstand<br />
diabetestour Hannover – gesundheitspolitische Diskussion nach der Bundestagswahl<br />
Diabetiker fordern soziale<br />
Teilhabe ein!<br />
Diabetiker dürfen nicht aus der<br />
Gesellschaft ausgeschlossen werden.<br />
Darin waren sich alle Diskussionsteilnehmer<br />
einig. Die Realität<br />
sieht oft anders aus – vor allem<br />
beim Thema <strong>Diabetes</strong> und Beruf.<br />
„Soziale Teilhabe, was ist das eigentlich? Kann man mit <strong>Diabetes</strong><br />
seine Ausbildung gut beenden? Kann man auch als älterer<br />
Mensch mit <strong>Diabetes</strong> an vielen Aktivitäten teilnehmen? Und<br />
wie gestaltet sich die <strong>Diabetes</strong>versorgung, wenn man auf Hilfe<br />
angewiesen ist?“ Diese Grundsatzfragen warf Prof. Dr. Karin<br />
Lange von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH)<br />
in die Diskussion.<br />
Sie sprach von einer vorbildlichen Versorgung von Kindern<br />
mit <strong>Diabetes</strong> in Deutschland. „Es gibt kein Land in Europa, wo<br />
Kinder so gute Chancen haben, mit <strong>Diabetes</strong> gut aufzuwachsen<br />
und eine normale Schulbildung zu erhalten“, betonte sie.<br />
Und das müsse auch so bleiben.<br />
Weniger positiv stufte sie die Behandlung von älteren und<br />
hochbetagten Menschen mit <strong>Diabetes</strong> ein. „Viele ältere Menschen<br />
sind außer an <strong>Diabetes</strong> häufig an Demenz erkrankt“, so<br />
Lange. Diese Patienten können sich nicht mehr um sich selbst<br />
und ihren <strong>Diabetes</strong> kümmern, die Angehörigen müssen einspringen.<br />
Hier sprach sie von einer großen Versorgungslücke.<br />
Auch die Betreuung von Diabetikern, die eine Depression entwickelt<br />
haben, gestalte sich schwierig. Als fatal bewertete sie,<br />
dass moderne Medikamente für Diabetiker aufgrund aktueller<br />
Entscheidungen des Gemeinsamen Bundesausschusses von<br />
den Krankenkassen nicht mehr bezahlt werden. „Die Erfahrung<br />
und die Daten aus unserem wissenschaftlichen Bereich<br />
werden nur wenig akzeptiert. In manchen Bereichen werden<br />
Vorgaben gemacht, die nicht nachvollziehbar sind“, so Lange<br />
und spielte auf sog. harte Endpunkte an. „Solange wir keine Daten<br />
vorlegen, dass bestimmte Medikamente oder neue Technologien<br />
langfristig wirksam sind, bekommen wir sie nicht.“<br />
Größtes Problem: Unterzuckerungen<br />
Der DDB-Bundesvorsitzende Dieter Möhler hob die heutigen<br />
guten Behandlungsmöglichkeiten von Kindern mit <strong>Diabetes</strong><br />
hervor, die durch Innovationen wie die kontinuierliche Glukosemessung<br />
(CGM) weiter verbessert werden. Insbesondere<br />
die Eltern seien bei der Betreuung von diabeteserkrankten<br />
Kindern mit hohen Anforderungen konfrontiert. Größtes Pro-<br />
58<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Verbände<br />
Neues aus dem Bundesvorstand<br />
Wie steht es um<br />
die soziale Teilhabe<br />
von Diabetikern<br />
in Deutschland? Eine<br />
gesundheitspolitische<br />
Talkrunde<br />
mit dem DDB-Bundesvorsitzenden<br />
Dieter Möhler,<br />
Prof. Dr. Karin<br />
Lange von der<br />
MH Hannover und<br />
Heiner Schülke,<br />
FDP (v. l.).<br />
blem in den Familien: Hypoglykämien. „Es gibt viele Mütter,<br />
die vielfach nachts aufstehen müssen, um nach ihrem Kind zu<br />
sehen und Unterzuckerungen zu vermeiden“, berichtete er. Das<br />
bestätigte auch eine Besucherin der diabetestour, die sich zu<br />
Wort gemeldet hatte. Sichtlich betroffen erzählte sie, dass ihre<br />
Enkelin Typ-1-<strong>Diabetes</strong> hat. Wenn das Kind bei ihr übernachtet,<br />
könne sie nicht schlafen – aus Angst, dass es unbemerkt in<br />
eine Unterzuckerung fällt. „Für solche Situationen muss es entsprechende<br />
Abhilfe geben, auch das bedeutet soziale Teilhabe“,<br />
forderte Möhler. „Die Eltern müssen einem normalen beruflichen<br />
Alltag nachgehen können, auch wenn die Kinder an<br />
einer chronischen Krankheit wie <strong>Diabetes</strong> leiden.“<br />
Die Hypoglykämie-Problematik sei jedoch völlig unabhängig<br />
vom Alter der <strong>Diabetes</strong>patienten. „Es ist auch kein Einzelfall,<br />
dass Menschen mit <strong>Diabetes</strong> in einer Unterzuckerung versterben“,<br />
machte er deutlich. Prominentestes Beispiel ist der <strong>Journal</strong>ist<br />
Thomas Fuchsberger, der mit 53 Jahren im Jahr 2010 ertrank<br />
– vermutlich aufgrund einer schweren Hypoglykämie.<br />
„Hypoglykämie ist eine Bedrohung und wir müssen dieses <strong>Risiko</strong><br />
eindämmen durch eine vernünftige Medikation, die durch<br />
das Solidarsystem gewährt wird“, so der Rechtsanwalt. „Soziale<br />
Teilhabe lässt sich nur durch eine möglichst normoglykämische<br />
Einstellung erzielen, denn nur so können wir Diabetiker<br />
unseren beruflichen Alltag bewältigen.“<br />
Heiner Schülke, FDP, Mitglied im Bundesfachausschuss Gesundheitspolitik,<br />
ist aus familiären Gründen selbst vom <strong>Diabetes</strong><br />
betroffen, weshalb er sich mit dem Thema intensiv beschäftigt.<br />
Seine Ehefrau leitet in Hannover einen großen Pflegedienst,<br />
der auch Diabetiker versorgt.<br />
Fahrlässiges Verwaltungshandeln der Kassen<br />
„Was uns immer wieder Sorgen macht und was wir als Partei<br />
nicht in den Griff bekommen, ist das Kassenverhalten im<br />
Einzelfall“, erklärte er. „Das Verwaltungshandeln der Kassen<br />
ist zum Teil so fahrlässig und risikoreich. Es kann nicht sein,<br />
dass die Sachbearbeiter der Kassen ärztliche Verordnungen<br />
ablehnen und ihre Versicherten dafür im Krankenhaus landen“,<br />
kritisierte er.<br />
Dieter Möhler forderte abschließend, dass CGM-Systeme für<br />
insulinpflichtige <strong>Diabetes</strong>patienten und alle Diabetiker, die<br />
am Straßenverkehr teilnehmen, von den Kassen bezahlt werden.<br />
Der Rechtsanwalt hat selbst Typ-1-<strong>Diabetes</strong> und ist von<br />
der kontinuierlichen Glukosemessung überzeugt. „Wenn ich<br />
Auto fahre, ist meine Frau immer beruhigt, wenn sie sieht, dass<br />
der Trendverlauf meiner Werte stabil bleibt.“<br />
Derzeit prüft das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im<br />
Gesundheitswesen (IQWiG), ob es sich bei der CGM um eine<br />
neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode (NUB) handelt<br />
oder nicht. Von diesem Ergebnis hängt ab, ob die Krankenkassen<br />
künftig die Kosten der Systeme übernehmen müssen.<br />
Mit konkreten Ergebnissen ist voraussichtlich erst 2015 zu<br />
rechnen – bis dahin entscheidet der Einzelfall; meist lehnen die<br />
Krankenkassen eine Kostenübernahme ab. Angela Monecke<br />
Bei der offiziellen<br />
Eröffnung der diabetestour<br />
in Hannover:<br />
Ministerialdirigent<br />
Enno Gosling vom<br />
niedersächsischen<br />
Sozialministerium,<br />
Almut Suchowerskyj,<br />
Vorsitzende des DDB-<br />
Landesverbandes<br />
Niedersachsen, und<br />
der DDB-Bundesvorsitzende<br />
Dieter<br />
Möhler (v. l.).<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
59
Verbände<br />
DDB<br />
Baden-Württemberg<br />
Deutscher Diabetiker Bund<br />
die Resonanz auf die diabetestour in Baden-Baden. Bei externen<br />
Fortbildungen für Diabetologen und <strong>Diabetes</strong>beraterinnen<br />
zum Beispiel in Krankenhäusern, stellten Vorstand und<br />
Mitglieder die Arbeit des DDB vor. Auch für 2014 sind wieder<br />
Veranstaltungsbeiträge geplant. So wird zum Beispiel im Juli<br />
2014 ein Fußballcamp zusammen mit dem Karlsruher SC für<br />
Jungen und Mädchen mit <strong>Diabetes</strong> stattfinden.<br />
60<br />
Landesversammlung des DDB LV BW<br />
Aufbruchstimmung auf<br />
neuen Wegen …<br />
Zahlreiche Delegierte aus den verschiedenen Bezirksverbänden<br />
in Baden-Württemberg begrüßte die Landesvorsitzende<br />
Elke Brückel zur Landesversammlung am 12.10.2013<br />
in Stuttgart. Mit 70 Stimmen war die Landesversammlung<br />
beschlussfähig. Brückel freute sich, den Bundesvorsitzenden<br />
Dieter Möhler als Gast zu begrüßen. Die Delegierten<br />
nutzten die gemeinsame Zeit auch für den regen Austausch<br />
untereinander.<br />
Elke Brückel berichtete über einen<br />
konstanten Mitgliederstand. Die Mitgliederwerbung<br />
stehe aber weiterhin<br />
im Blickpunkt. Es sollten auch jüngere<br />
Menschen als Mitglieder oder Unterstützer<br />
gewonnen werden. Regen<br />
Zuspruch erhielt das Beratungstelefon,<br />
welches im Oktober 2011 eingerichtet<br />
worden war. Hier soll verstärkt<br />
Werbung in der Tagespresse<br />
erfolgen, um noch mehr Menschen<br />
die Möglichkeit zu geben, ihre Fragen<br />
an die Experten zu stellen. Das<br />
Landesvorsitzende Elke<br />
Brückel<br />
erste Familienwochenende im September<br />
2012 am Titisee wurde sehr gut angenommen.<br />
Auf die im Dezember 2012 erste große Strategietagung, mit<br />
dem Ziel einer zukunftsorientierten Neuausrichtung, folgt Anfang<br />
2014 die nächste Strategietagung. Da die Meinungen der<br />
Mitglieder dem Vorstand sehr wichtig sind, werden zwischen<br />
den Tagungen Meinungsbilder erstellt.<br />
Der DDB ist präsent und gefragt. Zahlreiche Veranstaltungen<br />
fanden 2013 statt. Dazu gehören unter anderem Diabetikertage,<br />
Regionaltreffen und Jubiläen sowie neue Veranstaltungen<br />
mit dem Schwerpunkt auf Bewegung. Herausragend war<br />
www.diabetes-journal.de<br />
Elke Brückel betonte die gute Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft<br />
Diabetologie Baden-Württemberg (ADBW).<br />
Diese funktionierende Kooperation ist die beste Basis für ein<br />
konstruktives Engagement für Menschen mit <strong>Diabetes</strong> und soll<br />
weiter ausgebaut werden. Wichtig ist Brückel weiterhin eine<br />
Mitarbeit bei der Neugestaltung der Patientenleitlinien zum<br />
Thema <strong>Diabetes</strong>, die vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in<br />
der Medizin (ÄZQ) erarbeitet werden.<br />
Die Landesgeschäftsstelle platzt aus allen Nähten. Der Umzug<br />
in neue Räume innerhalb von Karlsruhe soll bis April 2014 abgeschlossen<br />
sein. Helmtrud Kunzmann, seit 10 Jahren die gute<br />
Seele der Landesgeschäftsstelle, wird in absehbarer Zeit in<br />
Rente gehen. Brückel bedankte sich bei Kunzmann für die gute<br />
Zusammenarbeit und das Engagement, welches über die normale<br />
Anstellung hinausging. Ulrike Böttger wird seit Oktober<br />
als Nachfolgerin eingearbeitet.<br />
Dr. Firuz Sadr hat sich als stellvertretender Landesvorsitzender<br />
zügig in sein Aufgabengebiet eingearbeitet und nimmt das Amt<br />
gern wahr. Er berichtete über die zahlreichen wahrgenommenen<br />
Termine, über viele neue Eindrücke und interessante Begegnungen.<br />
Sadr ist zum Beispiel als Vertreter des DDB in der Expertenarbeitsgruppe<br />
<strong>Diabetes</strong>-Indikatoren im Landesgesundheitsamt.<br />
Viele Termine waren auch zusammen mit der ADBW und der<br />
Deutschen <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft (DDG). Er dankte besonders<br />
Elke Brückel für ihren unermüdlichen Einsatz.<br />
Schriftführer und Sozialreferent Reiner Hub berichtete über<br />
seine Arbeit. Er aktualisiert die Sozialinfos, die immer sehr gefragt<br />
sind, und berät Mitglieder zu Sozialthemen. Auch in diesem<br />
Jahr kommt er wieder auf eine stattliche Anzahl von Vorträgen,<br />
sei es zum Schwerbehindertenrecht, Führerschein oder<br />
ähnlichen Themen. Er ist gern bereit, in den Gruppen vor Ort<br />
Vorträge zu diesen Themen zu halten. Wegen der Erkrankung<br />
des Schatzmeisters Steffen Graf trug Helmtrud Kunzmann den<br />
Kassenbericht vor.<br />
In seinem Grußwort betonte der Bundesvorsitzende Dieter<br />
Möhler die positive Zusammenarbeit zwischen dem Landesverband<br />
Baden-Württemberg und dem Bundesverband. Er<br />
dankte allen für ihre Arbeit und lobte den außerordentlich guten<br />
Zusammenhalt und die strukturierte und zukunftsweisende<br />
Arbeit im LV Baden-Württemberg. Er unterstrich, dass Selbsthilfe<br />
auch im Zeitalter neuer Medien bestehen bleiben müs-<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Verbände<br />
DDB<br />
se. Möhler verwies auf die Erfolge, die der DDB im Gemeinsamen<br />
Bundesausschuss (G-BA) bei der weiteren Zulassung<br />
für bestimmte Insuline und der Gliptine erreichte. Das Rechtsberatungsnetz<br />
könne auf gute Erfolge bei der Versorgung mit<br />
CGM-Geräten verweisen. Auch der Bundesverband wird Anfang<br />
2014 umziehen – direkt in die Bundeshauptstadt Berlin.<br />
Heidrun Kern ist aus<br />
beruflichen Gründen<br />
als Jugendreferentin<br />
zurückgetreten. Nicola<br />
Helmerichs war seit<br />
Anfang 2013 kommissarisch<br />
tätig. Sie wurde<br />
nun offiziell mit großer<br />
Nach den Berichten der Revisoren Thomas Mehrheit gewählt. Turnusmäßig<br />
wurde auch<br />
Bäumle und Karin Herr wurde die Entlastung<br />
des Vorstandes einstimmig erteilt.<br />
der 1. Beisitzer gewählt.<br />
Hier wurde Dr. Alexander Hemmann in seinem Amt bestätigt.<br />
Laut Satzung dürfen Revisoren maximal zwei Wahlperioden<br />
kandidieren. Für Thomas Bäumle wurde Rolf Kadau als<br />
neuer Revisor gewählt. Karin Herr wurde als Revisorin im Amt<br />
bestätigt. Elke Brückel dankte Thomas Bäumle für seine gute<br />
und zuverlässige Arbeit.<br />
Der Landesvorstand des DDB Baden-Württemberg und weitere Teilnehmer<br />
der Versammlung (v. l.): Thomas Bäumle (Revisor bis 2013), Karin<br />
Herr (Revisorin), Dr. Firuz Sadr, Elke Brückel, Dr. Alexander Hemmann,<br />
Dieter Möhler, Reiner Hub, Helga Dressler; nicht im Bild: Steffen Graf,<br />
Nicola Helmerichs und Rolf Kadau (Revisor).<br />
Thema am Expertentelefon DDB:<br />
Erektile Dysfunktion (ED)<br />
Prof. Dr. Ralf Lobmann,<br />
Ärztlicher Direktor des Klinikums<br />
Stuttgart, Bürgerhospital<br />
Dienstag, 3. Dezember 2013,<br />
von 16 bis 18 Uhr<br />
Tel.: 07 21/3 54 35 80 (zum Ortstarif<br />
aus dem dt. Festnetz). Rufen Sie an<br />
– vertraulich, anonym.<br />
Termine 2014<br />
22. Febr. Diabetikertag Bruchsal, Bürgerzentrum<br />
29. März Diabetikertag Öhringen, Stadthalle Kultura<br />
12. April Diabetikertag Ludwigsburg, Forum am Schlosspark<br />
4. – 6. Juli Fußballcamp – Familienfreizeit Karlsruhe<br />
12. – 13. Juli Fortbildung der Selbsthilfegruppenleiter<br />
4. Okt. Diabetikertag Göppingen<br />
Informationen zu den Veranstaltungen:<br />
Landesgeschäftsstelle Baden-Württemberg<br />
Tel.: 07 21/3 54 31 98, E-Mail: info@ddb-bw.de<br />
oder im Internet: www.ddb-bw.de<br />
Fussballcamp beim KSC<br />
DDB und Karlsruher SC suchen clevere<br />
Jungen/Mädchen mit <strong>Diabetes</strong> für das DDB-BW-<br />
Fußball-Camp<br />
Wo: KSC Fußballschule<br />
Wann: 4. bis 6. Juli 2014<br />
Alter: 8 – 15 Jahre (Campteilnehmer)<br />
Was: tägliches Training, Besuch eines aktuellen oder<br />
ehemaligen KSC-Profis, Besuch von Willi Wildpark,<br />
Abschlussturnier der Teilnehmer usw.<br />
Leistung: Übernachtung/Halbpension in der Jugendherberge,<br />
Tagesbetreuung der Camp-Teilnehmer der<br />
KSC-Fußballschule und Betreuung durch medizinisches<br />
Fachpersonal sowie Familiengespräche usw.<br />
Preis (pro Person):<br />
Mitglieder DDB<br />
• Camp-Teilnehmer bis 15 Jahre € 40,00<br />
• Geschwisterkinder bis 15 Jahre € 40,00<br />
• Begleitpersonen ab 16 Jahre € 78,00<br />
Nichtmitglieder € 100,00<br />
Anmeldung:<br />
Deutscher Diabetiker Bund<br />
Landesverband Baden Württemberg<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Tel.: 07 21/3 54 31 98<br />
E-Mail: info@ddb-bw.de<br />
Mit freundlicher Unterstützung der<br />
AOK Baden-Württemberg und dem<br />
Karlsruher Sportclub (KSC)<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
61
Verbände<br />
DDB<br />
Anmeldeschluss ist der 10. Dezember 2013<br />
Südafrika total<br />
Alles, was Südafrika ausmacht, grandiose Landschaften<br />
und eine faszinierende Tierwelt, Pirschfahrten im Busch,<br />
romantische Bootsausflüge, eindrucksvolle Besichtigungen<br />
– zwei unbeschwerte Wochen bei kompetenter Betreuung<br />
durch einen <strong>Diabetes</strong>assistenten (zum Vorzugspreis<br />
für DDB-Mitglieder). Anmeldeschluss: 10. Dezember 2013!<br />
Berlin<br />
Deutscher Diabetiker Bund<br />
62<br />
Nutzen Sie die letzte Möglichkeit, sich für diese phantastische<br />
Reise nach Südafrika (22. März bis 4. April 2014) anzumelden<br />
(siehe ausführlichen Bericht in der Oktober-Ausgabe). Es erwartet<br />
Sie ein faszinierendes Programm: Kapstadt, Tafelberg,<br />
Kap der Guten Hoffnung, Weinregion Stellenbosch, Bootsfahrt<br />
auf der Knysna-Lagune, Township-Tour, Flug nach Johannesburg,<br />
Safari im Krüger-Nationalpark, Panorama-Route, Blyde<br />
River Canyon. Dazu umfangreiche Leistungen, beispielsweise<br />
Halbpension und Übernachtungen ausschließlich in guten<br />
Hotels sowie einer Safarilodge.<br />
Preis pro Person im Doppelzimmer max. 3 350,- €, Einzelzimmer-Zuschlag<br />
290,- €. Reduzierter Preis ab 20 Teilnehmern,<br />
aktuellen Preis bitte erfragen – DDB-Mitglieder erhalten Sonderrabatt.<br />
Letzte Buchungsmöglichkeit bis 10. Dezember 2013, es sind<br />
nur noch wenige Plätze frei.<br />
Weitere Informationen: Michael Diebold (<strong>Diabetes</strong>assistent),<br />
Tel.: 00 41-52-5 33 03 66, E-Mail: diebold.michael@gmx.ch oder<br />
beim DDB LV-BW, Tel.: 07 21/3 54 31 98, E-Mail: info@ddb-bw.<br />
de und unter www.ddb-bw.de > Reisen<br />
Diabetiker-Reisen 2014<br />
14. – 21./28.1.2014 Lanzarote Erholungsreise mit Aktivprogramm<br />
3. – 11.5.2014 Abano mit Venedig und Padua<br />
Ende Juni/ 6 Tage Ostseebad Warnemünde geplant<br />
Anfang Juli 2014<br />
23. – 30.8.2014 Fluss-Kreuzfahrt von Hamburg durch die<br />
Lüneburger Heide nach Berlin<br />
Anfang Oktober 8 Tage Sizilien mit Ausflugsprogramm<br />
– Flugreise<br />
Anfang November 8 Tage Algarve Riu Palace mit Ausflügen –<br />
Flugreise<br />
Auskunft und Prospektmaterial:<br />
Rita Fischer, Hauffstr. 7, 71120 Grafenau<br />
Tel.: 0 70 33/4 32 83, Fax: 0 70 33/30 48 38<br />
E-Mail: diabetikerreisen@gmx.de<br />
www.diabetes-journal.de<br />
Neuer Ratgeber<br />
Haben Sie schon<br />
„alles geregelt“?<br />
Niemand macht sich gern Gedanken über das Ende des Lebens.<br />
Noch schlimmer ist allerdings die Vorstellung, unvermittelt<br />
aus dem Leben gerissen zu werden, ohne die wichtigen<br />
Dinge geregelt zu haben. Ein neuer Ratgeber hilft weiter.<br />
Patientenverfügung? Vorsorgevollmacht?<br />
Werden meine Angehörigen wissen, was mein letzter Wunsch<br />
ist? Und werden sie wissen, wo alle Unterlagen zu finden sind?<br />
Von Patientenverfügung bis Zustellungsvollmacht. Wie verfasst<br />
man ein gültiges Testament? Wann und wie lange gilt<br />
eine aufgesetzte Patientenverfügung? Welche Vorsorgevollmachten<br />
kann ich für den Notfall treffen? Der Ratgeber führt<br />
auf über 100 Seiten durch den Dschungel der Vollmachten und<br />
erklärt, was beim Ausfüllen zu beachten ist. Auch Anweisungen<br />
und wichtige Wünsche an die Angehörigen können in dieser<br />
Broschüre notiert werden.<br />
Der Ratgeber empfiehlt sich nicht nur für Menschen im reifen<br />
Alter: Auch junge Menschen können mit dem Leitfaden<br />
ein einheitliches Ablagesystem beginnen. „Wer alles geregelt<br />
hat, kann sein Leben besser genießen“, meint Autor Gerhard<br />
Zieseniß. Der frühere Justizverwaltungsbeamte erkrankte mit<br />
65 Jahren an Prostatakrebs. Dies nahm er zum Anlass, persönliche<br />
Unterlagen zu sammeln, aus denen später dieser Ratgeber<br />
entstand.<br />
Perspektiven in jeder Lebenslage<br />
„Es gibt in jeder Lebenslage Perspektiven“, ist ein Leitspruch<br />
von Gerhard Zieseniß. Und so warf es den heute 74-Jährigen<br />
auch nicht vollends aus der Bahn, als er vor einigen Jahren<br />
mit der Diagnose Prostatakrebs konfrontiert wurde. „Ich habe<br />
mich informiert, bin operiert worden und gehe regelmäßig<br />
zur Nachsorge. Soweit ist alles gut für mich verlaufen“, er-<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Verbände<br />
DDB<br />
zählt der Verdener. Allerdings denkt man in solchen Momenten<br />
ganz anders über den Rest seines Lebens nach. „Ich war<br />
froh, dass ich alle meine Unterlagen geordnet hatte, als Beamter<br />
mit Herz und Seele habe ich alles im Griff“, so Zieseniß<br />
– was längst nicht selbstverständlich ist. „Durch Gespräche in<br />
der Prostata-Selbsthilfegruppe habe ich gemerkt, dass viele<br />
sich über ihre letzten Dinge gar keine Gedanken gemacht haben<br />
und auch nicht so recht wussten, was man alles beachten<br />
muss.“ So begann der frühere Justizverwaltungsbeamte, eine<br />
Formularsammlung zusammenzustellen, die Ordnung in alle<br />
persönlichen Unterlagen bringt.<br />
Zieseniß ergänzte die Checkliste mit Informationen zu allen<br />
relevanten Themen, von der Frage, wie man ein gültiges Testament<br />
verfasst, über die Altersvorsorgevollmacht bis hin zur<br />
Haustierverfügung. Es entstand allmählich eine rund 100 Seiten<br />
umfassende Sammlung, die Zieseniß allen, die sie haben<br />
wollten, als Lose-Blatt-Sammlung zur Verfügung stellte. „Da<br />
war ich auf meinem kleinen heimischen Drucker manchmal<br />
tagelang mit Drucken beschäftigt, weil die Nachfrage so groß<br />
war“, erzählt Gerhard Zieseniß und lacht. So entstand die Idee,<br />
den Ratgeber als Buch herauszubringen.<br />
… alles geregelt? Ratgeber zum Ordnen der letzten Dinge, zum<br />
Ausfüllen und Archivieren. Von Gerhard Zieseniß, Verden.<br />
Format: DIN A4, 108 Seiten, www.allesgeregelt.de<br />
Fabian Thümer<br />
Veranstaltung des DDB<br />
Berlin zu dem Thema<br />
am 6. Januar 2014, 16.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ort: Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />
Brandenburgische Straße 80<br />
10713 Berlin<br />
Fahrverbindung: Bus 104, 110, 204 und U7 bis Blissestraße<br />
Vortrag: … alles geregelt?<br />
A wie Altersvorsorgevollmacht bis Z wie Zustellvollmacht<br />
Wichtige persönliche Dokumente<br />
Referent: Gerhard Zieseniß, 2. Vorsitzender des Bundes der<br />
Ruhestandsbeamten, Verden<br />
Selbsthilfegruppe „Die Jungen Wilden“<br />
Terminänderung!<br />
Treffen jeden 1. Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr<br />
im Restaurant „Via Nova 2“, Universitätsstr. 2 – 3a, 10117 Berlin<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
Einzug der Mitgliedsbeiträge<br />
im S€PA-Verfahren<br />
ab 1. Februar 2014<br />
IBAN und BIC ersetzen ab dem SEPA-Stichtag zum 1. Februar<br />
2014 die bisherigen Kontonummern und Bankleitzahlen im<br />
SEPA-Zahlungsverkehr.<br />
Da die Umstellung durch uns erfolgt, brauchen Sie nichts zu<br />
unternehmen. Bestehende Einzugsermächtigungen werden in<br />
ein Mandat umgewandelt, müssen aber mit SEPA-Informationen<br />
angereichert werden.<br />
Dies geschieht automatisch über ein Software-Update unseres<br />
Betriebsprogramms. Als Mandatsreferenz verwenden wir<br />
Ihre Mitgliedsnummer.<br />
Den jährlichen Mitgliedsbeitrag werden wir jeweils zum 1. des<br />
Monats März, beginnend mit dem 1. März 2014, einziehen.<br />
Fällt der Fälligkeitstag auf ein Wochenende/einen Feiertag,<br />
verschiebt sich der Fälligkeitstag auf den 1. folgenden Werktag.<br />
Für Überweiser wichtig<br />
Unsere IBAN: DE24100205000003227400<br />
Unsere BIC: BSFWDE33BER<br />
Sollten Ihre Kontodaten nicht mehr aktuell sein, bitten wir Sie<br />
um Nachricht.<br />
Sofern Sie Fragen zu der Umstellung auf das SEPA-Zahlungsverfahren<br />
haben, kontaktieren Sie uns.<br />
RA Sabine Westermann, Schatzmeisterin<br />
Unsere<br />
Veranstaltungs-Angebote<br />
Berliner Diabetiker Treffen<br />
Ort: Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />
Brandenburgische Straße 80,10713 Berlin<br />
Fahrverbindung: Bus 104, 110, 204 und U7 bis Blissestraße<br />
Montag, 9. Dezember 2013: 16.00 (neu) bis 17.00 Uhr<br />
Vortrag: Podologische Fußbehandlung bei <strong>Diabetes</strong><br />
Referent: Amrei Lemke, Podologin vom ZFD Berlin<br />
17.30 bis 18.30 Uhr: Beratung und Erfahrungsaustausch<br />
Moderation: Juliane Dzialas, <strong>Diabetes</strong>beraterin DDG<br />
Blutzuckermessungen werden angeboten!<br />
Montag, 6. Januar 2014, 16.00 bis 17.00 Uhr<br />
Vortrag: … alles geregelt?<br />
A wie Altersvorsorgevollmacht bis Z wie Zustellungsvollmacht<br />
Wichtige persönliche Dokumente<br />
Referent: Gerhard Zieseniß, 2. Vorsitzender des Bundes der<br />
Ruhestandsbeamten, Verden<br />
17.30 bis 18.30 Uhr: Beratung und Erfahrungsaustausch<br />
Moderation: Juliane Dzialas, <strong>Diabetes</strong>beraterin DDG<br />
Blutzuckermessungen werden angeboten!<br />
www.diabetes-journal.de<br />
63
Verbände<br />
DDB<br />
Hamburg<br />
Deutscher Diabetiker Bund<br />
Hessen<br />
Deutscher Diabetiker Bund<br />
Mitteilung an alle<br />
Mitglieder des Landesverbandes<br />
Hamburg<br />
Bitte beachten Sie: Ab 1.1.2014 besteht das Konto bei der Haspa<br />
nicht mehr.<br />
Ebenso können Zuwendungsbescheinigungen (Spendenbescheinigungen)<br />
abgefordert werden. Bis 200 € reicht auch ein<br />
Überweisungsbeleg (mit Abbuchungsnachweis) aus, allerdings<br />
muss der Überweisungsträger alle Angaben über die Steuerbegünstigung<br />
des Empfängers beinhalten.<br />
Ebenso bitte ich, Veränderungen, die zum Wegfall der sozialen<br />
Befreiung führen, zu melden.<br />
Übergewicht anders<br />
bekämpfen!<br />
Foto: fotolia<br />
Noch einige Hinweise für das neue SEPA-Verfahren ab<br />
1.2.2014:<br />
Unsere Gläubigeridentifikationsnummer lautet:<br />
DE52ZZZ00000205352<br />
Die IBAN lautet: DE71 2512 0510 0007 4410 00<br />
Die BIC lautet: BFSWDE33HAN<br />
Falls Sie Selbstzahler sind und ab 2014 am SEPA-Lastschriftverfahren<br />
teilnehmen wollen, erteilen Sie uns eine Einzugsermächtigung;<br />
wir führen dann alles durch und Sie haben keinen<br />
Aufwand und erhalten ein kleines Präsent.<br />
Ansprechpartner: Andreas Trensinger, Schatzmeister<br />
Deutscher Diabetikerbund, LV Hamburg e. V.<br />
E-Mail: andreas.trensinger@diabetikerbund-hamburg.de<br />
Tel.: 0 41 52/1 36 26 30<br />
Termine:<br />
Diabetiker-Treff Bergedorf: 4. Dez. 2013, 14.00 – 16.00 Uhr<br />
Referent: Dr. med. Kröger; Menschen mit <strong>Diabetes</strong> – Neue Erkenntnisse<br />
Montagstreff: fällt im Dezember aus<br />
Wandsbek: 5. Dezember 2013, 16.00 Uhr<br />
Adventskaffee in den Räumen der Adler-Apotheke<br />
Weihnachtsfeier: 7. Dezember 2013<br />
Unsere Weihnachtsfeier findet um<br />
16 Uhr wieder im<br />
„Renaissance Hotel“<br />
(Grosse Bleichen) statt.<br />
Die Zahl der übergewichtigen Menschen nimmt weiter zu<br />
und die Medizin-Branche kämpft weiter dagegen an. Sie<br />
scheint aber nicht sehr erfolgreich zu sein. Kann es sein,<br />
dass die Empfehlungen, wie Übergewicht zu bekämpfen<br />
ist, nicht die richtigen sind? Empfohlen wird meist: wenige<br />
Kalorien zuführen, viele Kalorien ausführen. Anders formuliert:<br />
wenig Fett essen (führt Kalorien zu) und viel Bewegung<br />
(verbraucht Kalorien). Damit kommt es zu einer<br />
negativen Kalorienbilanz des Körpers, und man nimmt ab.<br />
Diese Überlegung als Grundlage der Gewichtsreduktions-Therapie<br />
ist vermutlich falsch. Natürlich, der kranke Mensch stellt<br />
fast immer als Erstes die Frage: Was muss ich essen oder soll<br />
ich nicht essen? Andere Maßnahmen, die auch vorgeschlagen<br />
werden, gehen dabei häufig unter. Die Liste der weiteren Empfehlungen,<br />
die zum Beispiel in Therapie-Leitlinien zu finden<br />
ist, enthält viel Gutes, wie die Betreuung der psychologischen<br />
Seite der Patienten. Trotzdem kann man sich als Betroffener<br />
kaum dem Gedanken entziehen, dass eine negative Kalorienbilanz<br />
das Ziel der Therapie ist.<br />
Viele Menschen mit Übergewicht haben wahrscheinlich bereits<br />
versucht, auf diesem Weg abzunehmen. Doch die Zahl der<br />
Personen, die als Folge von Diäten noch dicker geworden sind<br />
(Jo-Jo-Effekt), ist groß. So funktioniert das Ganze also nicht.<br />
Und so kommt es wohl nicht darauf an, was man isst, sondern<br />
was der Stoffwechsel im Körper daraus macht.<br />
Warum wird der Mensch dick?<br />
Lassen Sie uns daher eine scheinbar einfache Frage stellen:<br />
Was im Stoffwechsel bewirkt eigentlich, dass der Mensch dick<br />
wird? Klare Antwort: Körpereigenes Insulin und seine Wirkung.<br />
Hieraus folgt: Wir müssen verhindern, dass Insulin im<br />
Körper ansteigt. Wie kann man das erreichen? Durch Vermei-<br />
64<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Verbände<br />
DDB<br />
den eines schnellen Blutzuckeranstiegs. Hierfür sind all solche<br />
Nahrungsmittel verantwortlich, die süß sind, also einen hohen<br />
Anteil an Zuckern haben, und die fertig zur Aufnahme in den<br />
Körper sind. Ganz besonders schnell werden diese Zucker aus<br />
Flüssigkeiten (Erfrischungsgetränken, Säften, Eistee und Ähnlichem)<br />
aufgenommen.<br />
Aber alle Kohlenhydrate führen zu einem Blutzuckeranstieg<br />
mit Insulinanstieg und fördern das Übergewicht. Das ist tragisch,<br />
denn bei dem Ratschlag, möglichst wenig Fette und Eiweiß<br />
(in Fleischprodukten ist ja auch immer Fett verborgen)<br />
zu essen, werden meist mehr Kohlenhydrate verzehrt. Irgendetwas<br />
muss man ja zu sich nehmen.<br />
Fruktose und Fruchtzucker<br />
Kaum erwähnt in den Ratschlägen zur Gewichtsreduktion wird<br />
die katastrophale Wirkung von Fruktose, dem Fruchtzucker: Er<br />
ist Bestandteil des Haushaltszuckers, wie wir ihn in der Küche<br />
verwenden, aber auch zusätzlich in süßen Produkten der Nahrungsmittelindustrie<br />
vorhanden. Dieser kann zu einer Fettleber,<br />
einer Insulinerhöhung durch Insulinresistenz sowie einer<br />
Erhöhung der Blutfette und des Blutdrucks führen.<br />
Häufig gerät die positive Wirkung sogenannter Ballaststoffe<br />
oder Fasern (z. B. Salate, Gemüse, Vollkornbrot) in der Nahrung<br />
aus dem Blickfeld. Diese bewirken allerlei gute Effekte,<br />
z. B. wird mit ihnen der Blutzuckeranstieg in der Nahrung bei<br />
weitem nicht so viel Insulinfreisetzung erzeugen wie ohne sie.<br />
Und das ist ja eins der Ziele.<br />
Ganz sicher ist körperliche Bewegung gut. Der Mensch muss seine<br />
Muskeln benutzen. Sich nur von Sessel zu Sessel zu bewegen<br />
(Autositz, Schreibtisch-, Fernsehsessel), war nicht in der Entwicklung<br />
vorgesehen. Das Ziel ist nicht, möglichst viele Kalorien<br />
zu verbrauchen, sondern allerlei anderes Gutes: Wohlbefinden,<br />
Verminderung der Insulinkonzentration und vieles andere.<br />
Gehirn braucht Glukose<br />
Und dann gibt es noch unser Gehirn, das uns dirigiert. Es<br />
braucht Glukose, ist auf die Glukosekonzentration angewiesen.<br />
Wenn diese abfällt, schlägt es Alarm (Unterzucker, Hunger).<br />
Da kann man machen, was man will. Daher helfen Diäten,<br />
die den Blutzucker <strong>senken</strong>, oft nicht, weil man sich gegen das<br />
Kommando des Gehirns (jetzt essen!) nicht wehren kann. Vermutlich<br />
ist daher – zusätzlich zur richtigen Zusammensetzung<br />
des Essens – eine Therapie fürs Gehirn erforderlich. Daher ist<br />
ein geeignetes begleitendes psychologisches Training oft nötig.<br />
Übergewicht ist die Folge verschiedener Einflüsse. Daher wird<br />
bei dem einen Menschen die eine Maßnahme, bei dem anderen<br />
die andere mehr oder weniger helfen. Aber sicher muss anders<br />
vorgegangen werden, als nur den Rat zu befolgen, weniger<br />
Kalorien aufzunehmen und mehr Kalorien zu verbrauchen.<br />
Prof. Dr. Hermann von Lilienfeld-Toal,<br />
Vorsitzender DDB-LV Hessen<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Deutscher Diabetiker Bund<br />
Brief der Gruppensprecherin an die Diabetiker-<br />
Selbsthilfegruppe Altrhein/Guntersblum<br />
15-jähriges Jubiläum<br />
Liebe Mitglieder unserer Selbsthilfegruppe,<br />
im September 1998, bei dem ersten Gruppentreffen, war ich<br />
gespannt und gleichzeitig unsicher, was aus meinem Vorhaben,<br />
eine Diabetiker-Selbsthilfegruppe zu gründen, werden<br />
würde. Große Diabetiker-Selbsthilfegruppen gab es damals in<br />
den Städten Worms und Mainz, aber innerhalb der Verbandsgemeinden<br />
Eich und Guntersblum wurde nichts dergleichen<br />
angeboten, obwohl es großen Handlungsbedarf gab.<br />
Heute kann ich mit Recht sagen, es war der richtige Schritt.<br />
Große Unterstützung fanden wir durch Dr. med. Jochen Zuschlag,<br />
der uns seit Beginn als Diabetologe mit seinem ärztlichen<br />
Rat unterstützt, sowie durch Ortsbürgermeister Klaus<br />
Willius, der uns bis heute einen Raum im Ortsgemeinderathaus<br />
Eich für unsere Treffen kostenlos zur Verfügung stellt.<br />
Sehr gut erinnere ich mich noch daran, wie die Betroffenen zu<br />
Beginn kamen. Viele aus Neugier, viele, weil sie im Umgang mit<br />
ihrer Erkrankung unsicher waren, andere, weil sie sich durch<br />
den <strong>Diabetes</strong> im Lebensalltag eingeschränkt fühlten.<br />
Motivierte Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />
Die Anzahl der Menschen mit <strong>Diabetes</strong> ist seit 15 Jahren stetig<br />
gestiegen und ich freue mich, meist 20 bis 35 Teilnehmer<br />
an unseren Gruppenabenden begrüßen zu dürfen. Wenn ich<br />
heute zurückblicke, sind aus anfänglich zurückhaltenden Teilnehmern<br />
motivierte, interessierte, engagierte, hilfsbereite und<br />
vor allem selbstbewusste Menschen mit <strong>Diabetes</strong> geworden.<br />
Mein Ziel in der Zusammenarbeit mit Ihnen war und ist der<br />
gemeinsame Austausch, auch mit Ihren Familienangehörigen,<br />
mit Interessierten und anderen Betroffenen.<br />
Viele Projekte, z. B. die Teilnahme an Diabetikertagen, ein Nordic-Walking-Kurs,<br />
ein Kochkurs, praktisches BE-Schätzen, Hafertage<br />
zur Durchbrechung der Insulinresistenz, Pennadeln<br />
mit verschiedenen Nadellängen getestet – all dies haben wir<br />
gemeinsam mit großem Erfolg gemeistert.<br />
Nicht vergessen dürfen wir die vielen Ärzte, Apotheker, <strong>Diabetes</strong>assistentinnen<br />
und -beraterinnen, Pflegedienstleiter und<br />
Fachleute der Krankenkassen, die mit Fachvorträgen unser<br />
Wissen erweitern. Erinnern Sie sich noch? Wir waren die erste<br />
Selbsthilfegruppe in Rheinhessen, die im Jahr 2000 dem Deutschen<br />
Diabetiker Bund beigetreten ist. Wir sind dem DDB treu<br />
geblieben und mit 20 Mitgliedern darin vertreten.<br />
Unser 10-jähriges Jubiläum feierten wir mit einer großen öffentlichen<br />
Veranstaltung in der Mensa der Regionalschule Eich.<br />
www.diabetes-journal.de<br />
65
Verbände<br />
DDB<br />
In Bad Mergentheim wurden wir herzlich empfangen.<br />
Dr. Astrid Tombek, Gudrun Henn<br />
In diesem Jahr können wir auf 15 Jahre DSHG Altrhein/Guntersblum<br />
zurückblicken. Das Geburtstagsgeschenk, das wir<br />
uns selbst überreichten, war die Schulungsfahrt im August<br />
mit 45 Teilnehmern in das <strong>Diabetes</strong> Zentrum Bad Mergentheim<br />
und der anschließende Besuch der Stadt Rothenburg ob<br />
der Tauber. Sowohl der Eicher Ortsbürgermeister Herr Willius,<br />
Dr. Zuschlag als auch Andrea Weber, Landesbeauftragte DDB<br />
Region Rheinland-Pfalz, begleiteten uns als Gäste.<br />
Sogar ein eigens für die Gruppe aufgestelltes Willkommensschild<br />
stand im Eingangsbereich. Begrüßt wurden wir von<br />
Dr. Astrid Tombek. Sie stellte uns in einem interessanten Vortrag<br />
den Werdegang und die Arbeit der Klinik vor und welche<br />
Behandlungen und Schulungen angeboten werden. Empfehlungen<br />
bezüglich einer ausgewogenen <strong>Ernährung</strong> wurden intensiv<br />
besprochen. Eine kleine Führung durch die Klinik ermöglichte<br />
uns einen Einblick in verschiedene Räumlichkeiten.<br />
te zu einem harmonischen und unvergesslichen Tag geführt.<br />
Stolz sage ich Ihnen: 15 Jahre eine solche Selbsthilfegruppe<br />
betreuen zu dürfen, ist etwas Besonderes. Der Gemeinschaftssinn,<br />
das Zusammenhalten, das Vertrauen und der Austausch<br />
untereinander, Respekt, Wertschätzung und gegenseitige Achtung,<br />
dies alles wird von Ihnen ganz einfach umgesetzt. Jeder<br />
von Ihnen trägt zum Gelingen unserer Gruppenabende bei.<br />
Ohne Ihre Mithilfe und die Unterstützung durch den Gruppenvorstand<br />
wäre es mir gar nicht möglich, eine gute Arbeit<br />
zu leisten. Dafür meinen herzlichsten Dank.<br />
Zusammenkunft ist ein Anfang. Zusammenhalt ist ein Fortschritt.<br />
Zusammenarbeit ist ein Erfolg.<br />
Mit den Worten von Henry Ford wünsche ich Ihnen allen weiterhin<br />
ein gutes Miteinander in der Gruppe, neugierig zu sein<br />
auf Neues, den Mut zu haben, bekannte Wege zu verlassen<br />
und neue zu beschreiten, und das Wissen, dass Sie mit Ihrer<br />
Erkrankung nicht allein sind.<br />
Ihre Gudrun Henn<br />
Niedersachsen<br />
Deutscher Diabetiker Bund<br />
diabetestour in Hannover<br />
Mehr als 5 000 Besucher<br />
beim Deutschen<br />
Diabetiker Tag<br />
Der Mix aus Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Infoständen<br />
und Mitmach-Aktionen war bereits im Vorjahr ein Erfolg und<br />
sicherlich für den Rekordbesuch 2013 der Grundstein. Neu<br />
dabei für den DDB waren in diesem Jahr u. a. das Präventionsteam<br />
der Polizeiinspektion Hannover-Ost, der Karateclub<br />
Seelze, Radio Leinehertz und die „Fool-Tools“.<br />
Viele Besucher – großes Interesse! Entsprechend zufriedene<br />
Gesichter bei den Ausstellern und den vielen Helfern. Zum<br />
Reise nach Rothenburg<br />
Die Einladung zu kleinen kulinarischen Verführungen wurde<br />
gern angenommen und rundete unseren Besuch ab. Mit interessanten<br />
Eindrücken, viel Information und gefüllten Kohlenhydratspeichern<br />
verabschiedeten wir uns und setzten unsere<br />
Reise nach Rothenburg fort.<br />
Nach einem gemeinsamen Mittagessen hatte nun jeder die<br />
Gelegenheit, die Stadt selbst zu erkunden. Wie in kaum einer<br />
anderen deutschen Stadt blieb hier das romantische Flair des<br />
Spätmittelalters erhalten. Glücklich und zufrieden traten wir<br />
am späten Nachmittag die Rückreise an. Eine eindrucksvolle<br />
Schulungsfahrt, verknüpft mit einem stolzen Jubiläum, hat-<br />
Viele Gespräche, Erfahrungsaustausch und Fragen am DDB-Stand.<br />
Fotos: wspress Wilfried Scholz<br />
66<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Verbände<br />
DDB<br />
Beispiel am Stand des DDB-Landesverbandes Niedersachsen,<br />
wo im Tagesverlauf rund 40 Ehrenamtliche (vom Landesvorstand<br />
über Bezirksvorsitzende und <strong>Diabetes</strong>-Lotsen bis zu<br />
Selbsthilfegruppenleiter/innen) am Stand und im Saal Gespräche<br />
mit den Besuchern führten und neue Mitglieder gewinnen<br />
konnten.<br />
Steinwedel und sein Team waren mit Fußdruckmessungen Teil<br />
des Vorsorge-Parcours. Der hannoversche Radiosender „Leinehertz<br />
106,5“ war mit einem Reporter-Team zu Gast und sendete<br />
Live-Interviews vom Stand für das laufende Programm.<br />
Direkt gegenüber konnten sich die Besucher über das Rechtsberatungsnetz<br />
des DDB und über Versicherungsfragen informieren.<br />
Vertreten war dort auch das „Hilfswerk für jugendliche<br />
Vermissen Sie Diät-Produkte?<br />
430 Besucher wurden nach ihrer Meinung zur Lebensmittel-<br />
Kennzeichnung gefragt. Gesucht wurden Antworten auf die<br />
Fragen „Ab 2014 gibt es keine ‚Diät-Produkte‘ für Diabetiker<br />
mehr. Werden Sie diese Kennzeichnung vermutlich vermissen?“<br />
oder „Ist für Sie die Liste der Inhaltsstoffe und Nährwertangaben<br />
hilfreich?“. Und ob die Kennzeichnung „Für Diabetiker<br />
geeignet“ bisher beim Einkauf eine Rolle gespielt hat.<br />
(Das Ergebnis der Befragung veröffentlichen wir in der nächsten<br />
Ausgabe.) Aufgelockert wurde die Umfrage durch Manni<br />
und Gerda (dem Comedy-Duo „Fool-Tool“), die sich als „Reinigungskräfte“<br />
durch die Gänge schlängelten und das Gespräch<br />
mit den Menschen mit <strong>Diabetes</strong> suchten.<br />
Live-Interviews am DDB-Stand<br />
Oben: Manni und Gerda im Gespräch<br />
mit Horst Kaßauer vom DDB-Landesvorstand<br />
Niedersachsen.<br />
Links: Umfrage: <strong>Diabetes</strong>-Lotsin und<br />
Selbsthilfegruppenleiterin Frigga<br />
Sprenger im Gespräch mit einem<br />
Besucher.<br />
Weitere Aktionen am Stand des DDB: Orthopädie-Schuhmachermeister<br />
(und DDB-Bezirksvorsitzender in Hildesheim) Axel<br />
Die 1. Landesvorsitzende des DDB Niedersachsen, Almut Suchowerskyj,<br />
war Gesprächspartnerin von Leinehertz-Moderator Henning Lühr.<br />
Fotos: wspress Wilfried Scholz Fotos: wspress Wilfried Scholz<br />
Geschäftsführer Uwe Scharf im Gespräch mit einer Familie am Stand des<br />
DDB-Bundesverbandes.<br />
Diabetiker“. Im Mittelpunkt der Halle – und das im wahrsten<br />
Sinne des Wortes – lag das Patientenforum mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen<br />
und Vorführungen. Die Plätze waren immer<br />
gut belegt, die Themen immer spannend, zum Beispiel<br />
die Talkrunde „Ihr gutes Recht“ und die Podiumsdiskussion<br />
„Diabetiker fordern soziale Teilhabe“.<br />
DDB-Bundesvorsitzender Dieter Möhler eröffnete den Deutschen Diabetiker<br />
Tag 2013 in Hannover im Patientenforum.<br />
Der DDB-Landesvorstand Niedersachsen bedankt sich bei allen,<br />
die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben,<br />
bei allen Ehrenamtlichen des DDB, bei dem Team um Orthopädie-Schuhmachermeister<br />
Axel Steinwedel, bei Radio Leinehertz,<br />
bei Manni und Gerda, beim Präventionsteam der Polizeiinspektion<br />
Ost/PD Hannover, beim Karate-Club Seelze und<br />
bei den vielen anderen, die dabei waren!<br />
Horst Kaßauer<br />
Alle Fotos: wspress Wilfried Scholz<br />
Fotos: wspress Wilfried Scholz<br />
Fotos: wspress Wilfried Scholz<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
67
Verbände<br />
DDB<br />
Landesgeschäftsstelle Nürnberg:<br />
Ludwigstraße 67/IV, 90402 Nürnberg<br />
Tel.: 09 11/22 77 15, Fax: 09 11/2 34 98 76<br />
info@diabetikerbund-bayern.de<br />
Dorothee Bär, MdB, mit<br />
dem Camp-T-Shirt , Elisabeth<br />
Preisinger-Franz<br />
(l.) und Bernd Franz,<br />
Landesvorsitzender<br />
Selbsthilfe und Politik<br />
Viele Hürden, die sich Diabetikern heute in den Weg stellen,<br />
lassen sich nur mit Hilfe und Unterstützung der Politik<br />
klären. Schon allein deshalb war das Knüpfen neuer Kontakte<br />
und die Intensivierung bestehender ein „Roter Faden“<br />
im bayerischen Super-Wahljahr 2013.<br />
Wie im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 05/2013 berichtet, hat der Landesvorstand<br />
im Februar Landtagsabgeordnete aller Parteien<br />
zum Werkstattgespräch geladen. Dessen Hauptthemen<br />
waren die Probleme von Kindern mit <strong>Diabetes</strong> in Kindertageseinrichtungen<br />
und Schulen und die weiter ausufernde<br />
Bürokratie bei der gesetzlichen Selbsthilfeförderung der<br />
Krankenkassen (SGB V) und den freiwilligen Fördermitteln<br />
des Freistaates Bayern für Selbsthilfegruppen. Auch danach<br />
blieben wir in engem Kontakt. Gerade im Bereich der<br />
Fördermittel des Freistaates führte dies vor kurzem zur Klärung<br />
früherer „schwammiger“ Richtlinien, deren von Gruppe<br />
zu Gruppe unterschiedliche Auslegung oft zu Diskrepanzen<br />
geführt hatte und die Selbsthilfegruppenleiter stark<br />
verunsicherten.<br />
Persönliche Gespräche mit der Politik<br />
Wir suchten Kontakt zu unseren bayerischen Bundestagsabgeordneten<br />
und -kandidaten, mit dem Ziel, uns Gehör<br />
hinsichtlich aus Betroffenensicht negativer Entscheidungen<br />
im Gemeinsamen Bundesausschuss zu neuen Medikamenten<br />
für Typ-2-Diabetiker und dem einige Zeit im<br />
Raum stehenden Festbeträgen für Insuline zu verschaffen.<br />
Das geschah in persönlichen Gesprächen, aber auch während<br />
Podiumsdiskussionen, wo wir öffentlich die Sorgen<br />
und Nöte von Diabetikern in der heutigen Zeit darlegten,<br />
u. a. auch das für AOK-Bayern-Versicherte ausgeschlossene<br />
Insulin Lantus. Es zeigte sich immer wieder, dass wir mit<br />
diesen Themen von Politik und Öffentlichkeit wahrgenommen<br />
wurden.<br />
Besonders freuten wir uns, dass Dorothee Bär, MdB, die<br />
Schirmherrschaft über unser <strong>Diabetes</strong>-Camp in Rauenstein<br />
übernommen hat. Leider konnte sie aus terminlichen<br />
Gründen – der Wahlkampf lief schon auf vollen Touren<br />
– nicht im Camp direkt vorbeischauen. Aber sie ließ sich<br />
gern auf ihrer Tour vom Camp berichten.<br />
Nun sind die Weichen nach den Wahlen sowohl in Bayern<br />
als auch im Bund neu gestellt. Für die nächsten Jahre stehen<br />
unsere Ansprechpartner in Ministerien und Ausschüssen<br />
fest. Das heißt: Wir werden sofort Kontakte aufbauen<br />
und pflegen, um in den nächsten Jahren viel Kontinuität zu<br />
erzielen. Damit soll u. a. für Eltern von Kindern mit <strong>Diabetes</strong><br />
endlich eine Situation geschaffen werden, in der sie bei<br />
der Suche nach einem Betreuungsplatz, bei Betreuerwechsel,<br />
Schulstart oder Lehrerwechsel keine Bedenken haben<br />
müssen, die notwendige Unterstützung für das Kind zu erhalten.<br />
Sicherheit ist hier für alle Beteiligten wichtig.<br />
68<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Verbände<br />
DDB<br />
Neu: Broschüre für Lehrer und Erzieher<br />
In diesem Zusammenhang weisen wir auf unsere nagelneue<br />
Broschüre „Mit <strong>Diabetes</strong> unbeschwert aufwachsen –<br />
Hilfreiches für alle, die Kinder und Jugendliche auf ihrem<br />
Weg begleiten“ hin. Zielgruppe sind vorwiegend Erzieher,<br />
Lehrer und sonstige Betreuungspersonen. Neben allgemeinen<br />
Erklärungen zum <strong>Diabetes</strong> sind konkrete Hilfestellungen<br />
für den Alltag enthalten. Das Thema „Haftung“, weswegen<br />
es viele Ängste und Bedenken gibt, spielt eine wichtige<br />
Rolle. Diese Broschüre kann über unsere Landesgeschäftsstelle<br />
anfordert werden. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit<br />
wird sein, auch in Bayern klare Richtlinien zu fordern und<br />
das Thema <strong>Diabetes</strong> in Aus- und Fortbildung von Lehrern<br />
und Erziehern zu etablieren.<br />
Landesgeschäftsstelle Nürnberg:<br />
Ludwigstraße 67/IV, 90402 Nürnberg<br />
Tel.: 09 11/22 77 15, Fax: 09 11/2 34 98 76<br />
info@diabetikerbund-bayern.de<br />
unverständliche Situation. Jeder Diabetiker ist anders und<br />
benötigt daher eine individuelle Therapie. Dazu ist es dringend<br />
erforderlich, dass der Zugang zu den unterschiedlichen<br />
Insulinen nicht von der Kassenzugehörigkeit abhängig ist.<br />
Wir haben dies mehrfach öffentlich gemacht und auch mit<br />
bayerischen Bundespolitikern besprochen. Die gute Nachricht:<br />
Anfang Oktober informierte die Kassenärztliche Vereinigung<br />
Bayern alle Vertragsärzte, dass Lantus ab sofort<br />
auch wieder AOK-Versicherten verschrieben werden kann!<br />
Dies begrüßen wir sehr.<br />
Lantus – endlich auch<br />
wieder für Versicherte<br />
der AOK Bayern<br />
Zwei verschiedene Langzeit-Analoginsuline sind derzeit auf<br />
dem Markt – Lantus und Levemir. Diese Insuline sind aufgrund<br />
ihrer unterschiedlichen Wirkprofile nicht einfach miteinander<br />
vergleich- und untereinander austauschbar. Diabetikern<br />
in der AOK Bayern stand bis vor kurzem eine wichtige<br />
Therapieoption nicht oder nur in ganz besonderen Ausnahmefällen<br />
zur Verfügung – eine für Betroffene und Behandler<br />
Aufruf!<br />
Für unser Kinder- und Jugend-<strong>Diabetes</strong>Camp 2014<br />
vom 3. – 10. August 2014 auf der Burg Wernfels,<br />
Mittelfranken, suchen wir<br />
• Diabetologen/-innen<br />
• <strong>Diabetes</strong>berater/-innen und<br />
• selbstbetroffene Betreuer/innen,<br />
gerne mit Schwimmschein<br />
Ein Eindruck vom Camp erhalten Sie auf unserer<br />
Homepage im Film zum Camp 2013 in Rauenstein.<br />
Bitte melden Sie sich in der Landesgeschäftsstelle,<br />
wenn Sie unser Camp unterstützen möchten.<br />
Mit<br />
dem Heinrich-<br />
Sauer-Preis<br />
ausgezeichnet<br />
Das ABC der Insulinpumpentherapie<br />
(CSII) und der kontinuierlichen<br />
Glukosemessung (CGM)<br />
inklusive Pumpen-Notfall-<br />
Pocket für unterwegs<br />
Mehr Infos und Leseprobe unter<br />
www.kirchheim-shop.de<br />
Überall im Buchhandel oder gleich hier bestellen:<br />
Ulrike Thurm und Bernhard Gehr<br />
CGM- und Insulinpumpenfibel<br />
2. Auflage 2013, 472 Seiten<br />
24,90 €, ISBN 978-3-87409-535-8<br />
80.0015<br />
per Telefon<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 07 11/ 66 72-14 1283<br />
/2013<br />
per Internet<br />
www.kirchheim-buchshop.de<br />
per Post SVK-GmbH, VA Kirchheim-<br />
Verlag, Postfach 10 www.diabetes-journal.de<br />
60 16, 70049 Stuttgart<br />
per Mail<br />
svk@svk.de 69
Infobox<br />
Meldungen<br />
Trockenfrüchte-Nuss-Kombination<br />
Salzig-fruchtige Mischung<br />
Fruchtig-exotische Trockenfrüchte<br />
und salzige Nusskerne sollen ein<br />
einzigartiges Geschmackserlebnis<br />
bieten, das obendrein gesund ist.<br />
Da frisches Obst im Winter<br />
rar ist, sind Trockenfrüchte<br />
und Nüsse ideale Speiseplanergänzungen.<br />
Denn obwohl<br />
Nüsse einen relativ hohen<br />
Fettanteil haben, werden sie<br />
von <strong>Ernährung</strong>swissenschaftlern<br />
als Lieferant wertvoller<br />
Inhaltsstoffe empfohlen,<br />
schreibt das Unternehmen<br />
Seeberger in einer Presseinformation.<br />
So können sie bei<br />
regelmäßigem Verzehr z. B.<br />
das <strong>Risiko</strong> für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich <strong>senken</strong>.<br />
Und auch getrocknetes Obst liefert wichtige Nährstoffe sowie<br />
Mineralien und ist reich an verdauungsfördernden Ballaststoffen.<br />
Eine gesunde Mischung soll deshalb der Trail-Mix von<br />
Seeberger bieten, der fruchtig-exotische Trockenfrüchte (Rhabarber,<br />
Cranberries, Physalis und Bananen) und salzige Nusskerne<br />
(Honig-Salz-Mandeln und geröstete Erdnüsse) kombiniert.<br />
Die 150-g-Packung ist für 2,79 Euro im Handel erhältlich.<br />
Neues System für die Injektion<br />
Bessere Insulinwirkung<br />
Durch einen Wärmeblock wird beim<br />
InsuPad die Injektionsstelle erwärmt,<br />
so dass das Insulin schneller<br />
und gleichmäßiger wirken kann.<br />
Das neue System InsuPad soll<br />
bei Typ-1- und Typ-2-Diabetikern<br />
die Wirkung des Insulins<br />
zum Essen entscheidend verbessern:<br />
Durch eine gezielte<br />
Erwärmung der Haut im Injektionsbereich<br />
bewirkt es eine<br />
schnellere und gleichmäßigere<br />
Insulinzufuhr und führt bei<br />
den Anwendern zu einer Reduktion<br />
von Unterzuckerungen<br />
bzw. der Insulindosis (um<br />
bis zu 45 bzw. 28 Prozent), informiert<br />
der Hersteller Insuline Medical. Das 12 g leichte Wärmeelement<br />
(Kontrolleinheit) wird mit hautfreundlichen Pflastern<br />
auf den Injektionsbereich aufgebracht. Nach Öffnen des<br />
InsuPad wird das Mahlzeiteninsulin in diesen Bereich gespritzt.<br />
Der Wärmezyklus startet automatisch nach dem Schließen und<br />
endet ebenso automatisch nach 50 Minuten. Die Apothekenverkaufspreise<br />
für das Insu Pad-Starterkit und die Monatspackung<br />
mit 30 Einwegfenstern liegen bei 98 bzw. 49,90 Euro.<br />
Mit Salz gilt es sparsam umzugehen. Etwas zum Kochen<br />
– ok. Über fertiges Essen streuen – nein danke.<br />
Eine besonders edle Note sollen Salze zum Beispiel<br />
aus Ibiza oder vom Himalaya dem Geschmack<br />
bescheren. Lohnt der Kauf dieser oft teuren Trendsalze?<br />
Lebensmittel-<br />
Modesalz<br />
Im Angebot sind z. B. Fleur de Sel aus Ibiza, iranisches Blausalz,<br />
französisches Meersalz mit Safran oder rosa Kristalle<br />
aus dem Himalaya. Sie sind meist hübsch verpackt in formschönen<br />
Dosen, denn Design und Verpackung lassen sich<br />
Vertreiber dieser Salze einiges kosten. Im Schnitt sind 100 g<br />
für 6 Euro aufwärts zu haben. Die Stiftung Warentest hat Inhalte<br />
und Preise von 36 Trendsalzen kürzlich genau unter<br />
die Lupe genommen. Das Wunder beginnt beim Preis: Herkömmliches<br />
Haushaltssalz kostet pro 100 g lediglich 4 Cent<br />
– Trendprodukte teilweise das Hundertfache. Neben ihrer<br />
exotischen Herkunft werden sie zusätzlich mit einem deutlichen<br />
Plus an gesunden Inhaltsstoffen beworben.<br />
Hübsche Verpackung – ähnlicher Inhalt<br />
Günstige Siede- und Meersalzprodukte schnitten beim Test<br />
insgesamt mit der Note „Gut“ ab. Bei Besonderheiten sah<br />
es da schon schlechter aus. Nur vier von 15 Produkten bestanden<br />
den Test. Einige Exoten fielen sogar mit „mangelhaft“<br />
durch. Ganz gleich, ob die Salze gelb, blau, rosa oder<br />
weiß waren, aus dem Meer, den Bergen oder unter Tage gewonnen<br />
wurden – im Hinblick auf ihre oft angepriesene<br />
Fülle wertvoller Inhaltsstoffe unterschieden sie sich chemisch<br />
gesehen wenig vom herkömmlichen Geschmacksgeber.<br />
Sie bestehen zu 93 bis 99,9 Prozent aus Kochsalz. Der<br />
Rest sind überwiegend schwerlösliche Verbindungen der<br />
Elemente Kalzium und Magnesium. Manche Anbieter werben<br />
mit einem besonders hohen Gehalt an Elementen. Die<br />
Tester entlarven z. B. das ibizenkische Fleur de Sel: Hier fanden<br />
sie nur einen Bruchteil der verheißenen „80 Mineralien<br />
und Spurenelemente“. Ebenso konnten im Kristallsalz Himalaya<br />
keine 84 Elemente nachgewiesen werden. KM<br />
70<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
Viele Diabetiker, die von einer Polyneuropathie betroffen<br />
sind, wissen gar nichts davon, warnt das Unternehmen<br />
Wörwag Pharma in einer Presseinformation und verweist<br />
auf eine aktuelle Auswertung von Daten der KORA-F4-<br />
Studie. Demnach waren insgesamt nur 9 Prozent der Probanden,<br />
bei denen eine distal-symmetrische sensible Neuropathie<br />
nachgewiesen wurde, sich ihrer Erkrankung bewusst.<br />
Bei den neu diagnostizierten Diabetikern wusste<br />
keiner der Betroffenen von seiner Nervenerkrankung. Und<br />
auch bei bereits bekanntem Typ-2-<strong>Diabetes</strong> war die Prävalenz<br />
unbekannter Neuropathie-Fälle mit 77 Prozent erstaunlich<br />
hoch. Eine Ursache dieser hohen Dunkelziffer<br />
vermuten die beteiligten Forscher in einem mangelhaften<br />
Fuß-Screening. Dem müsse man entgegenwirken, so Wörwag<br />
Pharma, denn prinzipiell gelte es, frühzeitig eine multikausale<br />
Therapie nach dem 3-Säulen-Schema einzuleiten,<br />
um der Progression der Nervenschädigung entgegenzuwirken<br />
und die Beschwerden zu lindern. Dazu gehört<br />
als erste Säule eine möglichst gute Stoffwechseleinstellung<br />
und Lebensstiländerung. Säule zwei besteht aus der pathogenetisch<br />
orientierten Therapie mit gut verträglichen<br />
Wirkstoffen wie Benfotiamin (z. B. in milgamma protekt)<br />
und Alpha-Liponsäure. Die dritte Therapiesäule bei starken<br />
Beschwerden bildet die symptomatische medikamentöse<br />
Schmerztherapie.<br />
Um die breite Öffentlichkeit besser über die diabetische<br />
Neuropathie aufzuklären, hat Wörwag Pharma in Kooperation<br />
mit der Deutschen <strong>Diabetes</strong>-Stiftung in diesem Jahr<br />
erstmals die Aufklärungsinitiative „<strong>Diabetes</strong>! Hören Sie auf<br />
Ihre Füße?“ veranstaltet. Die bundesweite Kampagne mit<br />
insgesamt 18 Stationen ist dabei auf so großes Interesse<br />
gestoßen, dass sie im nächsten Jahr erneut auf Tour gehen<br />
wird. Dabei erwartet die Besucher wieder ein breites Angebot:<br />
etwa ein Barfuß-Parcours, kostenlose Fuß-Checks<br />
vom Podologen sowie interessante Vorträge und eine individuelle,<br />
fachliche Beratung. Die Stationen für 2014 finden<br />
Sie demnächst auf www.hoerensieaufihrefuesse.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
Infobox<br />
Meldungen<br />
Diabetische Neuropathie<br />
Bundesweite Kampagne!<br />
Mit der Initiative<br />
„<strong>Diabetes</strong>! Hören<br />
Sie auf Ihre Füße?“<br />
will Wörwag<br />
zusammen mit<br />
der Deutschen<br />
<strong>Diabetes</strong>-Stiftung<br />
die breite Öffentlichkeit<br />
über<br />
die diabetische<br />
Neuropathie aufklären.<br />
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kirchheim@intime-media-services.de
Denkmal<br />
D<br />
E<br />
N<br />
KM<br />
A<br />
L<br />
ugs.:<br />
fett<br />
und<br />
weich<br />
Müll,<br />
Unrat<br />
männl.<br />
Blutsverwandter<br />
Entspannung<br />
d. Herzmuskels<br />
dt. Schauspielerin<br />
(Alexandra<br />
Maria)<br />
gut<br />
trainiert,<br />
in Form<br />
Abk.:<br />
Beamter<br />
auf Lebenszeit<br />
10<br />
kindlich<br />
Gefahr am<br />
Augenhintergrund<br />
einzelner<br />
Zierfaden<br />
Die 1 Lösung 2 aus Heft 3 10/2013 4 lautet: 5 Vorsorge 6<br />
1<br />
Träger<br />
der Erbanlagen<br />
(Mz.)<br />
stiller, zentraler<br />
Ort oder<br />
Mensch<br />
latein.: Stadt<br />
9<br />
Milchzucker<br />
Rhone-<br />
Zufluss<br />
Glied<br />
einer<br />
math.<br />
Formel<br />
TV-<br />
Nachrichtensendung<br />
Auerochse<br />
2<br />
7<br />
4<br />
ugs.:<br />
Spielkarte<br />
ohne Wert<br />
Klatsch<br />
männliche<br />
Biene<br />
8<br />
Prahlerei<br />
Initialen<br />
Vespuccis<br />
† 1512<br />
Wahr-<br />
sage-<br />
Kartenspiel<br />
unartiges<br />
Kind, Wildfang<br />
Hinterlegtes<br />
9<br />
anhänglich<br />
Kinostück<br />
7<br />
10<br />
3<br />
brit.<br />
Popsänger<br />
Vorsilbe:<br />
Stern...<br />
Kfz-Z.<br />
Nigeria<br />
Abk.:<br />
Sommerschlussverkauf<br />
Zeichengerät<br />
Ackergerät<br />
fränkisch:<br />
Hausflur<br />
austral.<br />
Laufvogel<br />
Speisefisch<br />
Tierpark<br />
süddt.:<br />
Maulwurfsgrille<br />
pfeilerartiger<br />
Mauerstreifen<br />
Kühlungsmittel<br />
dt. Vorsilbe<br />
der Verneinung<br />
dickflüssig<br />
5<br />
Saugwurm<br />
Einstand<br />
beim<br />
Tennis<br />
leer,<br />
unausgefüllt<br />
verzuckerndes<br />
Eiweiß<br />
8<br />
operative<br />
Behandlung<br />
des Übergewichts<br />
verbrauchter<br />
Schmierstoff<br />
spanabhebende<br />
Maschine<br />
Abk.: Diabetisches<br />
Fußsyndrom<br />
Meereskrebs<br />
Nibelungenmutter<br />
Schlaufe<br />
®<br />
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Vor- und Zuname<br />
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□ per E-Mail oder □ per Telefon über aktuelle Angebote aus seinem Programm<br />
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Internet: www.diabetes-journal.de/raetsel<br />
Einsendeschluss ist der 23.12.2013 (Datum des Poststempels).<br />
Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Auflösung in Heft 2/2014. Wer gewinnt, wird schriftlich benachrichtigt.<br />
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Der Anzeigenteil der Zeitschrift <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />
steht außerhalb der Verantwortung der Redaktion.<br />
Anzeigen und Fremdbeilagen stellen allein die Meinung der<br />
dort erkennbaren Auftraggeber dar.<br />
Bitte beachten!<br />
Anzeigenschluss <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> ist jeweils der<br />
25. des Vor- Vormonats.<br />
Ihr Ansprechpartner ist Herr Michael Pradel,<br />
Tel.: 0 61 31 / 9 60 70-20<br />
E-Mail: pradel@kirchheim-verlag.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
73
Zum guten Schluss<br />
Das Team für den guten Schluss: Dr. Hans Langer<br />
arbeitet als Arzt in einer <strong>Diabetes</strong>klinik, Jana Einser<br />
hat schon seit Kindertagen Typ-1-<strong>Diabetes</strong> und Alex<br />
Adabei hat viele Bekannte und Verwandte mit Typ-<br />
2-<strong>Diabetes</strong>. Sie schreiben abwechselnd; in dieser Ausgabe<br />
ist wieder Alex dran.<br />
Kleine Zellen, große Wirkung<br />
„An was denkst du?“, fragt mich mein<br />
Mann. „An mein Endothel und die Endothelzellen“,<br />
antworte ich knapp. Ab und<br />
zu schiebe ich mir ein kleines Schokoladenplätzchen<br />
in den Mund. Ich versinke<br />
noch tiefer in Gedanken. In meinem<br />
Kopf geht es drunter und drüber:<br />
Arteriosklerose, Schaumzellen, fibröse<br />
Kappe, Plaqueruptur … Mist, dieser Artikel<br />
von Dr. Schmeisl, ihnen sicherlich<br />
als Autor des <strong>Diabetes</strong>-Kurses bekannt,<br />
geht mir nicht mehr aus dem Sinn. Kann<br />
man sich nicht mal mehr in Ruhe ein<br />
Weihnachtsbäuchlein anfuttern?<br />
Der Text von Dr. Schmeisl ist für richtige<br />
Profis gedacht. Ich verstehe ihn nicht<br />
bis ins kleinste Detail, aber genug, um<br />
zu wissen: Dieses Endothel ist verflixt<br />
wichtig. Es kleidet alle unsere Blutgefäße<br />
aus und produziert Substanzen, die<br />
bei der Regulation des Blutdrucks eine<br />
wichtige Rolle spielen. Das Endothel<br />
hat außerdem Einfluss auf die Fließfähigkeit<br />
des Blutes und regelt den Austausch<br />
von Stoffen zwischen Gewebe<br />
und Blut. Das funktioniert natürlich alles<br />
nur so lange reibungslos, wie das<br />
Endothel in Ordnung ist. Ist es nicht in<br />
Ordnung, entsteht Arteriosklerose, landläufig<br />
auch Gefäßverkalkung genannt.<br />
Dabei werden durch Einlagerung von<br />
Cholesterin, Fettsäuren und auch Kalk<br />
in die Blutgefäße die Gefäßwände di-<br />
Illustrationen: Christian Mentzel<br />
cker und härter, das Blut kann nicht<br />
mehr ungehindert fließen.<br />
Besonders gemein ist, dass wir ganz<br />
lange nicht merken, dass sich am Endothel<br />
etwas tut. Erst wenn kaum mehr<br />
Blut fließt, wird die Arteriosklerose<br />
spürbar – und am Ende kann es sogar<br />
zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall<br />
kommen. Der <strong>Diabetes</strong> kann das Endothel<br />
noch zusätzlich schädigen, schreibt<br />
Dr. Schmeisl. Ungesunde <strong>Ernährung</strong><br />
natürlich auch. O je, dazu gehören leider<br />
auch meine Schokoladenplätzchen!<br />
Es gibt unvorstellbar viele Endothelzellen<br />
– ein Erwachsener hat 10 000 Milliarden<br />
davon. Jede dieser Zellen ist für sich<br />
winzig klein – und doch so unfassbar<br />
wichtig für unsere Gesundheit. Oft achten<br />
wir jedoch nicht auf die kleinen Dinge.<br />
Dabei können sie etwas ganz Großes<br />
auslösen – z. B. einen Herzinfarkt,<br />
der unser Leben für immer verändert<br />
oder sogar beendet. Deshalb dürfen wir<br />
das Kleine nicht gering schätzen: Alles<br />
fängt einmal klein an, das Gute wie das<br />
Schlechte. Bei einigen Schokoladenplätzchen<br />
müssen wir darum auch an<br />
unsere winzigen Zellen denken.<br />
Es geht auf Weihnachten zu, und meine<br />
Gedanken wandern nun weg von den<br />
Endothelzellen nach Bethlehem, wo vor<br />
über 2 000 Jahren aus der Geburt eines<br />
kleinen Kindes eine große Hoffnung gewachsen<br />
ist, die so viele heute noch in<br />
sich tragen. Frohe Weihnachten!<br />
74<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013
IMPRESSUM<br />
Herausgeber und Verlag: Verlag Kirchheim + Co GmbH,<br />
Kaiserstr. 41, 55116 Mainz, Tel. (0 61 31) 9 60 70-0, Fax (0 61 31) 9 60 70 70,<br />
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DDB-Vertreter in der Chefredaktion:<br />
Dieter Möhler, DDB-Bundesvorsitzender<br />
Redaktion:<br />
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N. Finkenauer-Ganz, Mainz – M. Heinz, Mainz – G. Hess, Mainz,<br />
Dr. med. K. Kraatz, Mainz – M. Krüger, Apotheker, Krefeld,<br />
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Prof. Dr. med. Hellmut Mehnert München – K. Metternich, Kerpen,<br />
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Bad Lauterberg/Harz – Prof. Dr. med. R. Zick, Lingen<br />
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Anzeigenleitung: Björn Lindenau<br />
Anzeigendisposition: Michael Pradel, Tel. (0 61 31) 9 60 70 20<br />
Anzeigenpreise: Preisliste Nr. 60 vom 1.1.2013.<br />
Layout: Hayo Eisentraut<br />
Rubrik<br />
optional: 2.Ebene<br />
… und das lesen Sie im nächsten Heft:<br />
„Zwischen den Jahren“: Gibt es das? Das gibt es.<br />
Abschied vom zu Ende gehenden Jahr, das Erlebte<br />
Revue passieren lassen – und erwartungsvoll<br />
schauen auf das Neue, auf den Wintermonat Januar.<br />
Im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> lesen Sie dann:<br />
Dauerbrenner Insulin:<br />
„Was bringen neue Insuline?“<br />
Dazu die Endlos-Diskussion<br />
„Macht Insulin<br />
dick“? Außerdem<br />
sagen wir sehr alltagsrelevant,<br />
wie Sie Veränderungen<br />
an Spritzstellen<br />
vermeiden.<br />
Foto: Kirchheim<br />
Erscheinungsweise: monatlich<br />
Abonnenten-Service: InTime Media Services GmbH,<br />
Leser-Service Kirchheim-Verlag,<br />
Steffi Krawiec, Postfach 1363, 82034 Deisenhofen,<br />
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Leser-Service: Steffie Wolf, Tel. 0 61 31/9 60 70-62<br />
Buch-Service: Ursula Zehnter, Tel. 0 61 31/9 60 70 28<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> gibt es auch auf CD als Daisy/MP3-Hörzeitschrift<br />
für Blinde und Sehbehinderte: Westdeutsche Blindenhörbücherei,<br />
Harkortstr. 9, 48163 Münster, Tel. 02 51/71 99 01.<br />
Bestellung: über jede Buchhandlung oder InTime Services, zum derzeit gültigen<br />
Jahres-Abonnementspreis von 40,80 € (pro Heft 3,40 €) innerhalb Deutschlands.<br />
Die Kündigung des Abonnements ist jederzeit möglich. Einzelverkaufspreis<br />
aktuell 3,90 €, erhältlich im Flughafen- und Bahnhofsbuchhandel.<br />
Versand weltweit möglich, Konditionen erhältlich beim Leserservice. Für die<br />
Mitglieder der DDB-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg,<br />
Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag<br />
abgegolten. Die Mitglieder der restlichen DDB-Landesverbände<br />
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Mitgliederbezugspreis erhalten.<br />
Druck: Konradin Druck, Kohlhammerstraße 1-15, 70771 Leinfelden-Echterdingen.<br />
Foto: Kirchheim<br />
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vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen<br />
Verlag und Redaktion keine Haftung. Gezeichnete Beiträge geben nicht<br />
unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Zeitschrift und alle in ihr<br />
enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit<br />
Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung<br />
des Verlags strafbar. Wir weisen darauf hin, dass diätetische Lebensmittel<br />
entsprechend ihres Nährstoff- und Kaloriengehaltes auf die ärztliche<br />
Diätverordnung angerechnet werden müssen.<br />
Der Anzeigenteil der Zeitschrift <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> steht außerhalb der Verantwortung<br />
der Redaktion. Anzeigen und Fremdbeilagen stellen allein die Meinung<br />
der dort erkennbaren Auftraggeber dar. © Kirchheim-Verlag, Mainz<br />
Titelbild: shefkate – fotolia.com<br />
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