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Diabetes Journal Diabetes & Krebs - Risiko duch Ernährung senken (Vorschau)

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12 | 2013<br />

12<br />

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<strong>Diabetes</strong><br />

Extra<br />

Rezepte<br />

fürs Fest<br />

<strong>Diabetes</strong><br />

und <strong>Krebs</strong><br />

<strong>Risiko</strong> durch<br />

<strong>Ernährung</strong><br />

<strong>senken</strong><br />

Gala und<br />

Gesundheitstag<br />

Feiern, helfen,<br />

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Editorial<br />

nuber@kirchheim-verlag.de<br />

haak@kirchheim-verlag.de<br />

Himmlisch leicht<br />

■ Wenn die Dezember-Ausgabe des <strong>Diabetes</strong>-<br />

<strong>Journal</strong>s bei Ihnen reinschneit, laufen Ihre Planungen<br />

für die kommenden Feiertage vermutlich<br />

auf Hochtouren. Wir wünschen Ihnen, dass<br />

Sie trotzdem die Zeit finden, sich ab und an zurückzuziehen<br />

– in eine gemütliche Ecke und<br />

mit dem <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> in der Hand. Gerade<br />

für die Festlichkeiten haben wir diesmal etwas<br />

Besonderes zu bieten: Erstmals finden Sie<br />

das Weihnachts-Menü Ihrer Zeitschrift in einem<br />

Sonderheft! „Himmlisch leicht genießen“ heißt<br />

die Beilage – mit Anregungen für Ihre Tafel ebenso<br />

wie für den Spaziergang danach sowie mit Informationen<br />

zum Blutzuckermessen. Wir hoffen,<br />

dass Sie Gefallen haben an unserer Idee und<br />

dass Ihre Adventszeit dadurch bereichert wird.<br />

Foto: diabetesDE / Deckbar<br />

■ Festlich ging es zu auf<br />

der <strong>Diabetes</strong>-Charity-Gala<br />

2013 in Berlin, wo sich Joachim<br />

„Blacky“ Fuchsberger<br />

outete als Diabetiker und<br />

viel Öffentlichkeit auf den<br />

<strong>Diabetes</strong> zog. Genauso wie<br />

beim Deutschen Diabetiker<br />

Tag in Hannover: 5 000 Besucher<br />

kamen, und auch<br />

das Live-Radio gab dem<br />

Tag einen würdigen Rahmen.<br />

Ab Seite 8.<br />

■ Wer <strong>Diabetes</strong> hat, hat ein höheres<br />

<strong>Risiko</strong>, an <strong>Krebs</strong> zu erkranken – zugegeben<br />

ist das Thema keine leichtverdauliche<br />

Informations-Kost zum Jahresende.<br />

Womit wir beim Stichwort<br />

wären: Die Kost macht es! Offensichlich<br />

ist eine gesunde <strong>Ernährung</strong> ein, wenn nicht<br />

der entscheidende Faktor, um dieses <strong>Risiko</strong> zu<br />

minimieren. Im Titelthema erzählt Ihnen Prof.<br />

Dr. med. Reinhard Zick auf außergewöhnliche<br />

Art, warum in manchen Ländern Prostata- oder<br />

Brustkrebs ganz selten auftreten – und was dies<br />

alles zu tun hat mit der <strong>Ernährung</strong>. Seine Ausführungen<br />

reichen hin bis zu traditionellen Tomatenschlachten<br />

in Spanien oder zu dem unvergesslichen<br />

Film „Tanz der Vampire“.<br />

Ab Seite 20.<br />

Im Namen des Kirchheim-Verlages und der gesamten<br />

Redaktion wünschen wir Ihnen viele<br />

himmlisch-leichte Momente in diesem Advent<br />

2013. Rutschen Sie gut rüber ins neue Jahr – wir<br />

sehen uns im Januar, wenn Sie mögen.<br />

Günter Nuber,<br />

Prof. Dr. med. Thomas Haak,<br />

Chefredakteure<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

3


Inhalt<br />

<strong>Krebs</strong>prävention & <strong>Ernährung</strong><br />

Rauchen ist sehr ungesund<br />

und führt in vielen Fällen zu<br />

<strong>Krebs</strong> – das weiß jeder. Aber<br />

wussten Sie auch, dass eine<br />

falsche <strong>Ernährung</strong>sweise ein<br />

ebenso großer <strong>Risiko</strong>faktor<br />

sein kann? Im Titelthema<br />

erfahren Sie, wie eine gesunde<br />

<strong>Ernährung</strong> zur <strong>Krebs</strong>prävention<br />

beitragen kann. Seite 20<br />

Titelthemen sind<br />

mit rotem Pfeil<br />

gekennzeichnet<br />

Panorama<br />

Tom Hanks: Keine „dicken“ Rollen mehr 6<br />

Aktuell<br />

Deutscher Diabetiker Tag: Sportler, Geister,<br />

Live-Radio und 5 000 Besucher! 8<br />

EASD-Kongress 2013 in Barcelona:<br />

Weltweit größter <strong>Diabetes</strong>kongress 10<br />

Aktion „Gesünder unter 7“:<br />

Rekordverdächtige Zahlen 13<br />

<strong>Diabetes</strong>-Charity-Gala 14<br />

Aktuelles von diabetesDE 16<br />

Titelthema<br />

<strong>Krebs</strong>prävention:<br />

Wie richtige <strong>Ernährung</strong> schützt 20<br />

Übertragungsfehler: Was <strong>Krebs</strong> mit der<br />

„Stillen Post“ zu tun hat 22<br />

Deutschland, Frankreich, Schweiz:<br />

Von Krauts, Rotwein und Schokolade 24<br />

Gegen <strong>Krebs</strong>: In die Schlacht ziehen mit<br />

Tomaten, Knoblauch, Kurkuma 28<br />

Kulinarische Anti-<strong>Krebs</strong>-Köstlichkeiten 32<br />

Fitness/Wellness<br />

Winterliche Hautpflege und Reinigung 34<br />

Wellnesstipps 35<br />

Medizin<br />

Foto: picture-alliance / AP Photo / Alberto Saiz<br />

Blaulicht: Notfall Verkehrsunfall –<br />

Absichern, Eigengefährdung ausschließen 36<br />

<strong>Diabetes</strong>-Kurs: So kommen Sie gesund<br />

durch die kalte Jahreszeit 38<br />

Sprechstunde 42<br />

4 www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Deutscher Diabetiker Tag<br />

Information, Austausch,<br />

Unterhaltung: Rund 5 000<br />

Besucher kamen Ende<br />

Oktober nach Hannover<br />

zum Deutschen Diabetiker<br />

Tag 2013.<br />

Seite 8<br />

Foto: fotolia<br />

Wenn Kälte schadet<br />

Etwa für Asthmatiker<br />

und Herzpatienten<br />

kann die winterliche<br />

Kälte zum Gesundheitsrisiko<br />

werden.<br />

Wir klären auf!<br />

Seite 38<br />

Foto: fotolia<br />

Wünsche an den<br />

künftigen Minister<br />

Zum Redaktionsschluss<br />

waren die Koalitionsgespräche<br />

noch in<br />

vollem Gange – wer<br />

neuer Gesundheitsminister<br />

wird, stand noch<br />

nicht fest. Wir haben<br />

trotzdem vier <strong>Diabetes</strong>-<br />

Experten gefragt,<br />

welche Wünsche Sie<br />

an ihn oder sie für die<br />

künftige Diabetikerversorgung<br />

haben.<br />

Seite 44<br />

Foto: diabetesDE / Deckbar<br />

<strong>Diabetes</strong>-Charity-Gala<br />

Promis, Spenden, Musik und Show: In Berlin wurde zum<br />

3. Mal der Thomas-Fuchsberger-Preis verliehen. Geehrt<br />

wurde ein denkwürdiges Projekt in Indien. Seite 14<br />

Gesundheitspolitik<br />

Diabetikerversorgung: Herr oder Frau<br />

Minister! Unsere Wünsche an Sie … 44<br />

Soziales<br />

Rechteck 48<br />

<strong>Diabetes</strong> life<br />

„Insulin zum Leben“ – Rückblick auf 2013:<br />

Hilfsprojekt läuft am laufenden Band 50<br />

Weltreise: Irgendwann einfach losfahren! 52<br />

Info-Box<br />

Meldungen / Lebensmittel-Check 70<br />

Rubriken<br />

Laubers Kolumne 6<br />

Blickwinkel 19<br />

Denkmal – das Rätsel 72<br />

Zum guten Schluss 74<br />

<strong>Vorschau</strong> / Impressum 75<br />

Köln Marathon und „<strong>Diabetes</strong> Programm<br />

Deutschland“: 118 Teilnehmer im Ziel! 54<br />

Verbände<br />

Deutscher Diabetiker Bund 56<br />

Neues aus dem Bundesvorstand 58<br />

Aus den Landesverbänden 60<br />

Beilage: Sonderheft „Himmlisch leicht genießen“<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

5


Panorama<br />

Wussten Sie …<br />

dass Musik heilen kann? Eines<br />

meiner schönsten Bücher heißt<br />

„Musikalische Hausapotheke“.<br />

Der Musiker und Musikpädagoge<br />

Prof. Christoph Rueger zeigt darin,<br />

wie sie zwar keine schweren<br />

Krankheiten, aber doch „Bagatellschäden“<br />

beheben kann. Passend<br />

zu Weihnachten habe ich das Kapitel<br />

„Besinnung“ gelesen – und da<br />

werden zwei unserer größten Musiker<br />

empfohlen, die auch meine<br />

Lieblingskomponisten sind: Bach<br />

und Mozart. „Die langsamen Sätze<br />

bei Johann Sebastian Bach verströmen<br />

eine Ruhe, die auch ordnende<br />

Wirkung hat“, so Rueger. Über<br />

das g-Moll-Adagio des 1. Cembalo-Konzerts<br />

des Thomas-Kantors<br />

schreibt er: „Es wirkt stärkend und<br />

beseelend, seine nachdenkliche<br />

Stimmung eignet sich gut für Problemlösungen<br />

ohne Druck und Heftigkeit.“<br />

Auch bei Mozart sind es<br />

die langsamen Sätze, die uns zur<br />

Einkehr bringen, etwa aus dem Es-<br />

Dur-Quintett für Klavier und Bläser<br />

KV 452 „das unvergessliche<br />

Larghetto, in dem das Klavier die<br />

ausdrucksvollen Partien der Bläser<br />

sanft umspielt“. Wer diese Musik<br />

bewusst und konzentriert hört,<br />

schöpft Kraft und Zuversicht.<br />

Laubers Blitz-Tipp<br />

Wer gemeinsam über eine Stunde<br />

lang Weihnachtslieder mit allen<br />

Strophen singt, verwandelt die<br />

stille in eine heilige Nacht.<br />

Hans Lauber ist Autor von „TDM<br />

Traditionelle Deutsche Medizin“,<br />

erschienen im Kirchheim-Verlag.<br />

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Am 1. Dezember 2013 startet zum<br />

zwölften Mal der virtuelle Adventskalender<br />

des <strong>Diabetes</strong>-Portals DiabSite.<br />

Wie es in der Presse-Info des Portals<br />

heißt, erwartet Diabetiker und Nichtdiabetiker<br />

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verbirgt sich eine Frage zum <strong>Diabetes</strong><br />

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ein besonderes Weihnachtsgeschenk.<br />

Längeres Leben für<br />

Typ-1-Diabetiker<br />

Einer schottischen Studie zufolge<br />

haben Typ-1-Diabetiker eine längere<br />

Lebenserwartung als noch vor<br />

kurzer Zeit. Aufgrund früherer Untersuchungen<br />

gingen Wissenschaftler<br />

davon aus, dass Typ-1-Diabetiker<br />

im Schnitt etwa 20 Jahre kürzer leben<br />

als die Normalbevölkerung. Die<br />

Daten von 24 971 Typ-1-Diabetikern<br />

aus einem schottischen <strong>Diabetes</strong>register<br />

zeigen nun, dass männliche<br />

und weibliche Typ-1-Diabetiker im<br />

Alter von 20 bis 24 Jahren im Mittel<br />

11 bzw. 14 Jahre kürzer im Vergleich<br />

zur Allgemeinbevölkerung leben, so<br />

die Forscher der University of Dundee,<br />

Großbritannien. Sie sind sich<br />

aber sicher, dass noch größere Verbesserungen<br />

möglich sind.<br />

Hollywood-Schauspieler nach Diagnose Typ-2-<strong>Diabetes</strong>:<br />

Hanks: keine „dicken“ Rollen mehr<br />

Der Hollywood-Schauspieler Tom Hanks<br />

(57) hat in einer US-Talkshow verkündet,<br />

dass bei ihm Typ-2-<strong>Diabetes</strong> diagnostiziert<br />

wurde: „Ich ging zu meinem<br />

Arzt und er sagte mir:<br />

‚Sie wissen ja Bescheid<br />

über die erhöhten Blutzuckerwerte,<br />

mit denen<br />

Sie sich herumschlagen,<br />

seitdem Sie 36<br />

sind … nun ja, Sie sind<br />

aufgestiegen: Sie haben<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong>, junger<br />

Mann.‘“ In einem späteren<br />

Interview mit der<br />

BBC erklärte Hanks,<br />

dass er keine weiteren<br />

Rollen mehr annehmen<br />

werde, für die<br />

er erheblich an Körpergewicht zulegen<br />

müsste. Er wolle nämlich darauf achten,<br />

den Typ-2-<strong>Diabetes</strong> gut unter Kontrolle<br />

zu haben, und äußerte die Vermutung,<br />

dass drastische Gewichtsveränderungen<br />

Diagnose Typ-2-<strong>Diabetes</strong>: Hollywood-Star<br />

Tom Hanks (57).<br />

für frühere Rollen etwas mit der Entstehung<br />

der Stoffwechselstörung zu tun haben<br />

könnten. „Ich habe mit einer Reihe<br />

von Kollegen gesprochen, die auch für<br />

spezifische Rollen Gewicht<br />

zugelegt haben:<br />

Wegen der großen körperlichen<br />

Belastung –<br />

allein schon für die Gelenke<br />

– will dies keiner<br />

nochmals machen“, berichtete<br />

Hanks der britischen<br />

Rundfunkanstalt.<br />

Hanks macht seinen<br />

Beruf aber nicht alleinig<br />

Foto: iStockphoto<br />

verantwortlich: „Ich gehe<br />

davon aus, dass ich<br />

genetisch prädestiniert<br />

war, an Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

zu erkranken. Zudem ist es sicherlich<br />

auf meinen ungesunden Lebensstil zurückzuführen,<br />

den ich vor allem als junger<br />

Mensch geführt habe. Dafür habe ich<br />

nun die Quittung bekommen.“<br />

6<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


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Aktuell<br />

Sportlich durch<br />

und durch: Dr.<br />

Meinolf Behrens,<br />

Minden.<br />

Patientenforum<br />

beim<br />

Deutschen<br />

Diabetiker<br />

Tag 2013:<br />

Trubel von<br />

morgens bis<br />

abends. Oben<br />

Prof. Norbert<br />

Hermanns, Bad<br />

Mergentheim.<br />

Oktober: „diabetestour“ präsentierte Deutschen Diabetiker Tag<br />

Hannover: Sportler, Geister,<br />

Live-Radio und 5 000 Besucher!<br />

Rund 5 000 Besucher sind am 26. Oktober<br />

nach Hannover gekommen – die „diabetestour“<br />

präsentierte den Deutschen<br />

Diabetiker Tag (DDT) 2013! Dieter Möhler<br />

und Almut Suchowerskyj vom Deutschen<br />

Diabetiker Bund (DDB) freuten sich.<br />

Da strahlte Almut Suchowerskyj:<br />

„Ich bin begeistert von den vielen<br />

Besuchern“, sagte die Landesvorsitzende<br />

des Deutschen Diabetiker<br />

Bundes (DDB). Die Mitstreiter ihres<br />

Landesverbandes Niedersachsen<br />

hatten in der Eilenriedehalle<br />

alle Hände voll zu tun.<br />

Über 5 000 Besucher sind ins Hannover<br />

Congress Centrum (HCC)<br />

geströmt – die Veranstaltungsreihe<br />

diabetestour (Kirchheim-Verlag<br />

Mainz) präsentierte den Deutschen<br />

Diabetiker Tag 2013!<br />

Dieter Möhler, der DDB-Bundesvorsitzende,<br />

forderte, dass sich<br />

Dia betiker zu einer starken Lobby<br />

zusammenschließen sollten:<br />

„Wir brauchen Ihre Stimme, wir<br />

brauchen Sie als Mitglieder, damit<br />

Dia betiker nicht weiterhin von der<br />

sozialen Teilhabe ausgeschlossen<br />

werden!“ Er diskutierte an diesem<br />

Tag in Talk-Runden mit Experten,<br />

Politikern und vor allem mit den<br />

Besuchern über die Benachteiligung<br />

von Diabetikern im Beruf, im<br />

Alltag, auch medizinisch gesehen.<br />

Unter den tausenden Besuchern<br />

waren Abordnungen aus Sachsen,<br />

aus Berlin, Brandenburg und vieler<br />

anderer Landesverbände.<br />

Es gab 25 Vorträge mit Diskussion;<br />

Experten, die ihren Vortrag überzogen,<br />

wurden von der Comedian-<br />

Putzkolonne alias Manni und Gerdi<br />

schon mal vom Podest gekehrt.<br />

Viele nutzten die offenen Talkrunden:<br />

Dort plauderten Karate-Mei-<br />

Karate-Männer: Alexander Piel (Deutscher<br />

Meister, li.), Dieter Möhler (DDB).<br />

8<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Aktuell<br />

Links: Schlagkräftige<br />

Truppe – Anja<br />

Renfordt (Kickboxerin),<br />

Alexander<br />

Piel (Karate),<br />

Venko Dimitrov<br />

(Schachboxer).<br />

DDB live auf Radio<br />

Leinehertz: Horst<br />

Kaßauer, Almut<br />

Suchowerskyj.<br />

ster Alexander Piel, Kickbox-Weltmeisterin<br />

Anja Renfordt oder der<br />

Schachboxer Venko Dimitrov<br />

über ihre sportliche Höchstleistungen<br />

… und wie der Blutzuckerwert<br />

auf Körpertreffer reagiert.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Redakteurin Kirsten<br />

Metternich (li.) mit <strong>Ernährung</strong>stipps!<br />

In den Kochshows mit Uwe Steiniger<br />

und Bestseller-Autor Hans<br />

Lauber ging es überaus herbstlich<br />

zu: Die Protagonisten traten teils<br />

in Halloween-Kostümen auf und<br />

zauberten mit Kirsten Metternich<br />

(druckfrisch: Himmlisch backen<br />

mit Stevia und Co.) oder Sprint-<br />

Sprinter Daniel Schnelting umringt von<br />

Hans Lauber und dem Geist Steiniger.<br />

Star Daniel Schnelting mal mit<br />

Stevia gesüßt, mal gebraten und<br />

ungeschält in die Jahreszeit passende<br />

Gerichte – jeweils umkreist<br />

von Dutzenden Gästen.<br />

Teils fanden die Talk-Runden ihre<br />

Fortsetzung vor der Halle: So<br />

wurde die Wirkung von Bewegung<br />

gemeinsam mit Experten betrachtet.<br />

Zuerst der Talk, dann die Information,<br />

dann Blutzucker messen<br />

… und raus ging’s zu einem<br />

30-minütigen Spaziergang. Nach<br />

der Rückkehr erneute Messung –<br />

und viele hatten bei der Besprechung<br />

ihrer Werte im Patientenforum<br />

dann ihr Aha-Erlebnis!<br />

An diesem Deutschen Diabetiker<br />

Tag 2013 gab es noch vieles mehr:<br />

Kids zeigten ihr Karatekönnen, in<br />

der Industrieausstellung gab es<br />

Kurzvorträge, Hunde zeigten, wie<br />

sie Diabetiker vor Unterzuckerungen<br />

warnen und und und GN ◼<br />

Die Experten: Prof.<br />

Norbert Hermanns<br />

(li.) und Prof. Rüdiger<br />

Petzoldt.<br />

Rebekka Weber<br />

(DDB-Bundesjugendreferentin)<br />

mit Comedian<br />

„Manni“ von der<br />

sauberen Truppe.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

9


Aktuell<br />

Vom 23. bis 27. September 2013 trafen sich in<br />

Barcelona fast 18 000 <strong>Diabetes</strong>forscher aus aller<br />

Welt zur 49. Jahrestagung der Europäischen<br />

Gesellschaft für <strong>Diabetes</strong>forschung (EASD). In<br />

1360 wissenschaftlichen Vorträgen und Postern<br />

wurden die neuesten Ergebnisse aus allen<br />

Bereichen der <strong>Diabetes</strong>forschung vorgestellt.<br />

Immer mehr entwickelt sich der EASD-Kongress<br />

zu einer weltweiten Tagung – die Vorträge<br />

stammten aus 52 Ländern, davon allein<br />

101 aus Japan und 47 aus China. Deutschland<br />

war mit 104 Präsentationen vertreten.<br />

EASD-Kongress 2013 in Barcelona<br />

Weltweit größter <strong>Diabetes</strong>kongress<br />

Dr. Deborah<br />

Cohen vom British<br />

Medical <strong>Journal</strong><br />

kämpft für bessere<br />

Kontrollen der Medizinprodukte.<br />

EASD-Präsident Professor Andrew<br />

Boulton (Manchester) engagiert<br />

sich besonders für eine bessere<br />

Kontrolle der medizinischen<br />

Geräte bei <strong>Diabetes</strong>. Kaum jemand<br />

weiß, dass zwar Medikamente sehr<br />

genau geprüft und registriert werden,<br />

Medizinprodukte in Europa<br />

aber lediglich von „benannten<br />

Stellen“ weit weniger genau geprüft<br />

werden als Medikamente. Dies hat<br />

z. B. zu den Desastern mit Hüftgelenksprothesen<br />

und Brustimplantaten<br />

geführt.<br />

Professor Boulton hat sich mit der<br />

EASD besonders engagiert und<br />

von der Europäischen Kommission<br />

und vom EU-Parlament gefordert,<br />

dass Blutzuckermessgeräte, Insulinpumpen<br />

und in Zukunft auch<br />

Sensoren fachgerecht geprüft werden.<br />

Er fordert auch, dass für Pumpen<br />

Register angelegt werden, die<br />

nach dem Verkauf Daten über die<br />

Geräte objektiv sammeln und so<br />

Probleme frühzeitig erkennen lassen.<br />

Die EU-Kommission arbeitet<br />

zurzeit an der Neuordnung dieser<br />

Regelungen.<br />

In einer Vortragsveranstaltung<br />

wurden diese Probleme diskutiert.<br />

Dort sprach auch Dr. Deborah Cohen,<br />

die im British Medical <strong>Journal</strong><br />

den neuen Bereich für „investigativen<br />

<strong>Journal</strong>ismus“ leitet. Sie hat für<br />

die renommierte Ärztezeitschrift<br />

einen fingierten Antrag für die Zulassung<br />

eines völlig inakzeptablen<br />

Hüftgelenksimplantats gestellt<br />

und entsetzt festgestellt, dass dieses<br />

erfundene Produkt problemlos<br />

bearbeitet wurde und sich die<br />

entsprechenden Stellen sogar bezüglich<br />

Geschwindigkeit und Bearbeitungskosten<br />

unterboten.<br />

15 Jahre nach UKPDS<br />

1998 wurde beim EASD-Kongress<br />

in Barcelona die United Kingdom<br />

Prospective <strong>Diabetes</strong> Study ( UKPDS)<br />

vorgestellt. 7 000 Ärzte lauschten<br />

damals fünf Stunden lang den Ergebnissen.<br />

In dieser Studie wurde<br />

erstmals bewiesen, dass eine gute<br />

Blutzuckereinstellung bei Typ-2-<br />

Dia betes Folgeschäden verhindern<br />

kann. Eine weitere, sehr wichtige<br />

Erkenntnis war, dass die effektive<br />

Bluthochdruckbehandlung bei<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> sehr wichtig ist.<br />

Verdienst der UKPDS ist es auch,<br />

die Bedeutung des Metformins zu<br />

erkennen – heute wird Metformin<br />

weltweit als erste Behandlung bei<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> empfohlen.<br />

Begründet wurde die UKPDS durch<br />

Professor Robert Turner, der kurz<br />

nach der Fertigstellung verstarb.<br />

Seine Witwe saß nun ganz vorne,<br />

als 4 000 Ärzte die Vorträge zur<br />

15-Jahr-Feier hörten. Professor David<br />

Matthews, einer der führenden<br />

UKPDS-Mitarbeiter, schilderte, welche<br />

Wirkung diese bisher einzigartige<br />

Studie gehabt hat: Sie ist weltweit<br />

Grundlage aller Leitlinien für<br />

die Behandlung des Typ-2-<strong>Diabetes</strong>.<br />

Minkowski-Preis<br />

Der Minkowski-Preis der EASD<br />

wird jedes Jahr an den besten jungen<br />

Dia betesforscher aus Europa<br />

10<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Aktuell<br />

Anzeige<br />

Professor David<br />

Matthews berichtet<br />

über die UKPDS.<br />

vergeben. Dr. Miriam Cnop (Brüssel)<br />

ist seit 1966 die fünfte weibliche<br />

Preisträgerin. Sie erforscht die Ursachen<br />

des Typ-1- und Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

und dabei besonders die Gründe,<br />

warum die insulinproduzierenden<br />

Betazellen zugrunde gehen.<br />

Förderer dieses Preises war schon<br />

1964 das Unternehmen Hoechst,<br />

das inzwischen Teil des Weltunternehmens<br />

Sanofi geworden ist.<br />

Bessere Prognose bei Typ-<br />

1-<strong>Diabetes</strong><br />

In Schottland gibt es ein Register<br />

mit allen Daten von Menschen<br />

mit <strong>Diabetes</strong> – eine Grundlage<br />

für hervorragende Forschungsarbeiten.<br />

Aus diesen Daten konnte<br />

jetzt gezeigt werden, dass die Lebenserwartung<br />

bei Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />

in den letzten Jahren deutlich<br />

verbessert werden konnte – Daten<br />

aus anderen Ländern stützen dieses<br />

Ergebnis.<br />

Weniger erfreulich waren Ergebnisse<br />

aus Schweden: Trotz der besseren<br />

Lebenserwartung und im Ganzen<br />

erfolgreicher Behandlung des<br />

Typ-1-<strong>Diabetes</strong> liegen die Qualität<br />

der Berufsausbildung und das Einkommen<br />

bei Menschen mit Typ-<br />

1-<strong>Diabetes</strong> immer noch deutlich<br />

niedriger als bei anderen Menschen.<br />

Hier ist es wichtig, dass die<br />

Verbände der Betroffenen vermitteln:<br />

Menschen mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />

können genauso leistungsfähig sein<br />

wie andere; man sollte ihnen eine<br />

hochqualifizierte berufliche Ausbildung<br />

und einen entsprechenden<br />

beruflichen Aufstieg ermöglichen.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

Minkowski-Preisträgerin Dr.<br />

Miriam Cnop, links Dr. P. J.<br />

Larsen, Leiter der <strong>Diabetes</strong>forschung<br />

bei Sanofi, rechts<br />

EASD-Präsident Andrew<br />

Boulton.<br />

4 000 Wissenschaftler saßen<br />

in der Vorlesung über<br />

die UKPDS.<br />

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Lebensenergie<br />

trotz <strong>Diabetes</strong>!<br />

Warum gerade Diabetiker Vitalstoffe brauchen.<br />

Fällt es Ihnen oft nicht leicht, Ihren Alltag mit Elan zu<br />

meistern? Dann könnte es daran liegen, dass Ihr Körper<br />

zu wenig Vitamine und Spurenelemente erhält. Denn<br />

Diabetiker nehmen durch die maßvolle <strong>Ernährung</strong><br />

weniger Vitalstoffe auf. Zudem ist deren Verbrauch<br />

stoffwechselbedingt meist erhöht.<br />

Viele dieser Biofaktoren sind jedoch unverzichtbar für<br />

den Zuckerstoffwechsel und die Gesunderhaltung von<br />

Nerven und Gefäßen – und damit auch für ein hohes<br />

Maß an Lebensenergie:<br />

B-Vitamine<br />

Umwandlung von Zucker<br />

in Energie /Funktion<br />

der Nerven<br />

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Gesundhaus ® Diabetiker-Vitamine leisten als ergänzende<br />

bilanzierte Diät Tag für Tag einen wichtigen Beitrag,<br />

den erhöhten Bedarf zu decken. Sie eignen sich<br />

zur Ergänzung der <strong>Ernährung</strong> bei <strong>Diabetes</strong> mellitus im<br />

Rahmen eines Diätplans.<br />

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von„freien Radikalen“<br />

11


Aktuell<br />

Professor Lauritzen aus<br />

Dänemark erhält den<br />

Camillo-Golgi-Preis.<br />

Auch Vertreter aus<br />

Japan und Palästina<br />

waren in Barcelona<br />

vertreten.<br />

Camillo-Golgi-Preis<br />

Der Camillo-Golgi-Preis wird jährlich<br />

an einen Forscher verliehen,<br />

der sich besonders um die Komplikationen<br />

des <strong>Diabetes</strong> verdient<br />

gemacht hat. Mit Professor Lauritzen<br />

wurde erstmals ein Forscher<br />

aus dem Bereich der Allgemeinmedizin<br />

ausgezeichnet. Der Preis<br />

wird von Novo Nordisk unterstützt.<br />

Neue Medikamente<br />

Auch viele Ergebnisse zu neuen<br />

Medikamenten wurden vorgestellt.<br />

Noch nie gab es so viele<br />

neue den Blutzucker <strong>senken</strong>de<br />

Medikamente zur Behandlung<br />

des Typ-2-<strong>Diabetes</strong>. Es wurden<br />

auch zwei große Langzeitstudien<br />

vorgestellt mit Medikamenten<br />

aus der Gruppe der Gliptine.<br />

Laboruntersuchungen<br />

hatten den Verdacht<br />

aufgebracht,<br />

„Rising Star“ Dr. John Andrew<br />

Pospisilik vom Max-<br />

Planck-Institut in Freiburg.<br />

diese Medikamente<br />

könnten Erkrankungen<br />

der Bauchspeicheldrüse<br />

hervorrufen.<br />

Die jetzt vorgestellten<br />

Daten an sehr<br />

großen Patientenzahlen<br />

konnten diesen<br />

Verdacht ausräumen. Jedes Jahr<br />

werden in Zukunft mehrere dieser<br />

von den Zulassungsbehörden<br />

geforderten Studien abgeschlossen.<br />

Es gibt auch zahlreiche ganz<br />

neue Ideen für Medikamente, insbesondere<br />

bei Typ-2-<strong>Diabetes</strong>.<br />

Nicht ohne Grund tauchen beim<br />

EASD-Kongress auch Wirtschaftsjournalisten<br />

auf, um über Investitionsmöglichkeiten<br />

zu berichten.<br />

Deutsche auf dem EASD<br />

Die deutsche <strong>Diabetes</strong>forschung<br />

war auf der Tagung mit 104 Präsentationen<br />

sehr gut vertreten – das<br />

bedeutet sozusagen die Bronzemedaille<br />

hinter USA und Großbritannien.<br />

Vier junge Forscher zeichnet<br />

die EASD jährlich im Rahmen des<br />

„Rising Star“-Symposiums aus. Einer<br />

dieser Preise ging an Dr. John<br />

Andrew Pospisilik, der am Max-<br />

Planck-Institut für Immunbiologie<br />

und Epigenetik in Freiburg tätig ist.<br />

Er erhielt diese Auszeichnung für<br />

Arbeiten, die sich mit der Ursache<br />

des Typ-2-Dia betes beschäftigen.<br />

Er versucht die Frage zu beantworten,<br />

war um und wie es dazu kommt,<br />

dass Betazellen sozusagen vergessen,<br />

was sie eigentlich<br />

zu tun haben und bei<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> weniger<br />

Insulin bilden.<br />

Aktive Verbände<br />

Wie immer fand im<br />

Rahmen der EASD-Tagung<br />

eine große Ausstellung<br />

aller Verbände<br />

von Menschen mit <strong>Diabetes</strong> aus<br />

Europa und anderen Ländern statt.<br />

Seit Polen wieder zum Herzen Europas<br />

zählt, hat auch die polnische<br />

Diabetologie wieder Anschluss an<br />

die internationale Forschung gewonnen.<br />

Professor Czupryniak<br />

wurde gerade in den Vorstand der<br />

EASD gewählt.<br />

Professor Leszek Czupryniak (kniend),<br />

der Präsident der polnischen <strong>Diabetes</strong>gesellschaft,<br />

vor dem Stand seiner<br />

<strong>Diabetes</strong>gesellschaft.<br />

Die EASD pflegt sehr gute Beziehungen<br />

auch außerhalb Europas,<br />

so auch mit der japanischen <strong>Diabetes</strong>gesellschaft,<br />

die mit einem<br />

hübsch dekorierten Stand vertreten<br />

war. Die Jahrestagung der japanischen<br />

<strong>Diabetes</strong>gesellschaft ist<br />

mit über 10 000 Teilnehmern eine<br />

der größten nationalen <strong>Diabetes</strong>kongresse<br />

der Welt.<br />

Herzlich begrüßten der Präsident<br />

und der Executive Director der<br />

EASD auch die Vertreter der palästinensischen<br />

<strong>Diabetes</strong>gesellschaft.<br />

Das Deutsche Zentrum für <strong>Diabetes</strong>forschung,<br />

Verbund der Spitzenforschung<br />

der Diabetologie in<br />

Deutschland, berichtete an seinem<br />

Stand über seine Arbeit.<br />

Vorträge im Internet<br />

Über die Internetseite der EASD<br />

(www.easd.org) sind viele Vorträge<br />

und Präsentationen frei verfügbar.<br />

Dieses virtuelle Angebot wird intensiv<br />

genutzt; auf einer Weltkarte<br />

kann man jederzeit verfolgen, wer<br />

sich gerade irgendwo in der Welt<br />

die Vorträge oder Poster des EASD-<br />

Kongresses anschaut.◼<br />

Kontakt<br />

12<br />

www.diabetes-journal.de<br />

Dr. med. Viktor Jörgens<br />

Executive Director EASD/EFSD<br />

Dr. med. Monika Grüsser<br />

Vice Director EASD/EFSD<br />

Rheindorfer Weg 3<br />

40591 Düsseldorf<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Aktuell<br />

Aktion „Gesünder unter 7“<br />

Rekordverdächtige Zahlen<br />

Seit dem Jahr 2005 führt das Unternehmen<br />

Sanofi mehrmals pro Jahr in großen<br />

Einkaufszentren große Aufklärungsaktionen<br />

durch: „Gesünder unter 7“! In Berlin<br />

wurden Daten zur Aktion sowie Fragebogen-Auswertungen<br />

präsentiert.<br />

Mit Lafer leicht genießen<br />

Kirchheim-Verlag,<br />

1. Auflage, Mainz, 2012;<br />

96 Seiten; 17,90 €; ISBN<br />

978-3-87409-530-3; überall<br />

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0012003_Eubos_DJ7.pdf - Mai 21, 2013<br />

Aktionstage„Gesünder unter 7“: 30 000<br />

Fragebogen seit 2005. 42 % der Besucher<br />

hatten ein erhöhtes <strong>Diabetes</strong>risiko.<br />

„Die Besucherzahlen und erfassten<br />

Daten der im Jahr 2005 von Sanofi<br />

initiierten bundesweiten Aufklärungsaktion<br />

Wissen was bei <strong>Diabetes</strong><br />

zählt: Gesünder unter 7 sind<br />

rekordverdächtig“, so Dr. Richard<br />

Daikeler, Sinsheim. Über 500 000<br />

Menschen haben die Aktionstage<br />

besucht, 30 000 <strong>Risiko</strong>checkbogen<br />

konnten analysiert werden.<br />

Bei der Auswertung der Bogen aus<br />

dem Jahr 2013 lag bei 30 % aller Besucher<br />

mit bereits diagnostiziertem<br />

<strong>Diabetes</strong> der Blutzuckerlangzeitwert<br />

HbA 1c über 7 %. Dauerhaft<br />

erhöhter Langzeitwert bedeutet<br />

für viele ein erhöhtes <strong>Risiko</strong> für<br />

Herzinfarkt, Schlaganfall etc. „In<br />

diesem Fall sieht eine leitliniengerechte<br />

Therapie den frühzeitigen<br />

Einsatz eines Basalinsulins<br />

vor, wenn mit Tabletten, mehr Bewegung<br />

und einer <strong>Ernährung</strong>sumstellung<br />

der Zielwert nicht erreicht<br />

wird“, so Prof. Matthias Blüher,<br />

Leipzig. „Entscheidend ist zudem<br />

die tägliche Blutzuckerselbstkontrolle.<br />

Nur wer seine Werte kennt,<br />

kann reagieren.“ Im Jahr 2013 hatten<br />

42 % aller Teilnehmer ein erhöhtes<br />

<strong>Diabetes</strong>risiko sowie weitere<br />

Risiken.<br />

„Ich möchte zeigen, dass Bewegung<br />

und <strong>Diabetes</strong> zusammenpassen.<br />

Tägliches Blutzuckermessen<br />

ist für mich dabei selbstverständlich“,<br />

sagt Daniel Schnelting,<br />

Sprintstar und Diabetiker. Er und<br />

Johann Lafer sind Botschafter der<br />

Aktion. Starkoch Lafer widmete<br />

sein Kochbuch Mit Lafer leicht genießen<br />

der Aufklärungsaktion. ◼<br />

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IN APOTHEKEN<br />

13


Aktuell<br />

<strong>Diabetes</strong><br />

Chari<br />

<strong>Diabetes</strong>-Gala in Berlin: Am<br />

24. Oktober überreichte Blacky<br />

Fuchsberger den nach seinem<br />

Sohn Thomas (†) benannten Preis<br />

einem denkwürdigen Projekt:<br />

Dr. Sharad Pendsey rettet seit Jahren<br />

Mädchen mit <strong>Diabetes</strong> in Indien,<br />

indem er ihnen Insulin besorgt.<br />

Hunderte<br />

Mädchen gerettet:<br />

Blacky<br />

überreicht den<br />

Thomas-Fuchsberger-Preis<br />

dem indischen<br />

Arzt Dr. Sharad<br />

Pendsey.<br />

Hinten: Nina<br />

Ruge.<br />

„Empower<br />

your vision“:<br />

Die Berliner<br />

Jazz-Sängerin<br />

Jocelyn B.<br />

Smith am Flügel<br />

sorgte für<br />

Gänsehaut.<br />

TV-Moderatorin<br />

Sandra<br />

Maischberger<br />

unterstützte<br />

die Gala. Im<br />

Hintergrund<br />

(links) Prof.<br />

Thomas Danne,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

von<br />

diabetesDE.<br />

14<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Aktuell<br />

ty-Gala<br />

Zum dritten Mal hat die Organisation<br />

diabetesDE – Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />

den Thomas-Fuchsberger-Preis<br />

verliehen. Mit der<br />

Auszeichnung wird jährlich eine<br />

ehrenamtlich tätige Person<br />

gewürdigt, die mit ihrem Projekt<br />

zur <strong>Diabetes</strong>-Aufklärung beiträgt<br />

und/oder praktische Hilfe im Um-<br />

gang mit der Krankheit leistet. Der<br />

Preis ist mit 5 000 Euro dotiert und<br />

wird vom Industrieforum <strong>Diabetes</strong><br />

(IFD) gesponsert.<br />

Preisträger 2013 ist Dr. Sharad<br />

Pendsey mit dem Hilfsprojekt<br />

Dream Trust (www.dreamtrust.at).<br />

Dieses wurde 1995 von dem indischen<br />

Mediziner gegründet – in<br />

Links: Finanzielle Unterstützung<br />

für Prof. Dr. med. Olga Kordonouri<br />

(Hannover) und ihr Projekt<br />

einer alltagstauglichen künstlichen<br />

Bauchspeicheldrüse!<br />

Zentralindien wird vor allem Mädchen<br />

mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong> geholfen,<br />

die oft diskriminiert werden, später<br />

selten verheiratet werden und<br />

teils wegen Geldmangels nicht einmal<br />

Insulin bekommen. Bislang hat<br />

die Stiftung über 800 indische Mädchen<br />

kostenlos mit lebensnotwendigem<br />

Insulin versorgt.<br />

»»<br />

Angesichts der sozioökonomischen<br />

Bedingungen in Indien ist<br />

ein Kind mit <strong>Diabetes</strong> ein Stigma.<br />

Rechts: Joachim<br />

„Blacky“<br />

Fuchsberger,<br />

angeschlagen,<br />

aber voller<br />

Drang – neben<br />

TV-Moderatorin<br />

Nina Ruge.<br />

Großer Bahnhof für die dicken<br />

Schecks: mit Udo Walz (2. v. l.),<br />

Olympiasieger Dr. Carsten Fischer<br />

(4. v. l.) und Anja Renfordt<br />

(2. v. r.). In der Mitte Nicole<br />

Mattig-Fabian/diabetesDE.<br />

300 Gäste, viele Prominente<br />

Zur <strong>Diabetes</strong>-Charity-Gala nach<br />

Berlin kamen 300 geladene Gäste<br />

in den Meistersaal. Durch den<br />

Abend führte TV-Star Kim Fisher,<br />

weitere Gäste waren Hockey-<br />

Olympiasieger Dr. Carsten Fischer,<br />

TV-<strong>Journal</strong>istin Nina Ruge, Bundestagsvizepräsident<br />

Johannes<br />

Singhammer (CSU) und natürlich<br />

Joachim „Blacky“ Fuchsberger,<br />

nach dessen verstorbenem Sohn<br />

Thomas der Preis benannt wurde.<br />

65 000 Euro Spendengelder<br />

Bei der Gala kamen 65 000 Euro<br />

an Spenden zusammen, von denen<br />

zwei Projekte profitieren sollen:<br />

das <strong>Diabetes</strong>-Info-Mobil, das<br />

mobile Aufklärung zum Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

leistet, und ein Forschungsprojekt<br />

am Krankenhaus auf der<br />

Bult (Hannover) zur Entwicklung<br />

einer alltagstauglichen künstlichen<br />

Bauchspeicheldrüse. GN ◼<br />

„Blacky“ über<br />

Thomas (†)<br />

„Sie werden verstehen,<br />

dass ich<br />

Sie um Vergebung<br />

bitte, dass ich,<br />

wenn ich die Bilder<br />

unseres Sohnes<br />

sehe, immer<br />

noch ein bisschen<br />

aus der Spur gerate.“<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

15


Aktuell<br />

diabetesDE<br />

64 000 Euro Spenden für <strong>Diabetes</strong>-Projekte gesammelt<br />

Blacky: „Bin jetzt auch Diabetiker!“<br />

v. l. n. r. Dr. Jens Kröger,<br />

Joachim Fuchsberger, Nicole<br />

Mattig-Fabian (Geschäftsführerin<br />

diabetes-<br />

DE), Gundel Fuchsberger,<br />

Prof. Thomas Danne vor<br />

der 3. <strong>Diabetes</strong> Charity-<br />

Gala 2013<br />

Foto: diabetesDE/ Deckbar<br />

Höhepunkt der Gala am 24. Oktober<br />

2013 im Berliner Meistersaal war die Verleihung<br />

des „Thomas-Fuchsberger-Preis“<br />

an Dr. Sharad Pendsey aus Indien. Showlegende<br />

Joachim „Blacky“ Fuchsberger<br />

(86) ließ es sich trotz gesundheitlicher<br />

Probleme nicht nehmen, den Preis persönlich<br />

zu überreichen.<br />

Wer noch helfen möchte:<br />

diabetesDE –<br />

Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />

Stichwort Gala 2013<br />

Spendenkonto 60 60<br />

Bank für Sozialwirtschaft<br />

BLZ 100 205 00<br />

IBAN: DE59 1002 0500<br />

0001 1888 00<br />

BIC: BFSWDE33DER<br />

logen Dr. Sharad Pendsey für sein<br />

Projekt Dream Trust, das bislang<br />

fast 800 indische Mädchen mit<br />

Typ-1-<strong>Diabetes</strong> kostenlos mit Insulin<br />

versorgt hat. Laudatorin war<br />

TV-Moderatorin Nina Ruge.<br />

Blacky hatte Freude an der Gala:<br />

„Was ich aus dieser wunderbaren<br />

Veranstaltung mit nach Hause<br />

nehme, ist, dass offenbar <strong>Diabetes</strong><br />

keinerlei Einflüsse auf den Humor<br />

hat.“ Und bewies dann, dass auch<br />

er diesen beibehalten hat: „Seit<br />

meinem Schlaganfall habe ich die<br />

große Ehre, meinem Sohn zu folgen.<br />

Ich bin jetzt auch Diabetiker.“<br />

Mit einem lachenden So, jetzt habt<br />

Ihr’s! gab er den Gästen diese neue<br />

Botschaft mit auf den Weg.<br />

Für zwei Projekte von diabetesDE<br />

– Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe wurden<br />

Gelder eingesammelt: <strong>Diabetes</strong>beratung<br />

auf Rädern widmet sich<br />

der Beratung Erwachsener mit Migrationshintergrund<br />

in sozialen<br />

Brennpunkten. Das Projekt Künstliche<br />

Bauchspeicheldrüse ist ein Forschungsprojekt,<br />

das Kindern und<br />

Jugendlichen mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />

langfristig ermöglichen soll, dass<br />

eine computergesteuerte Insulinpumpe<br />

während der Nacht automatisch<br />

die nötige Insulindosis anpasst,<br />

während ein Sensor unter der<br />

Haut fortwährend den Gewebezucker<br />

misst. Die Schecks der Großspender<br />

Lilly, Roche Diagnostics,<br />

Medtronic und Novo Nordisk für die<br />

Projekte wurden stellvertretend an<br />

prominente diabetesDE-Mitglieder<br />

übergeben: Starfriseur Udo Walz,<br />

Hockey-Olympiasieger Dr. Carsten<br />

Fischer, Mambo Kurt Dr. Rainer<br />

Limpinsel und Kickbox-Weltmeisterin<br />

Anja Renfordt. 64 000 Euro kamen<br />

zusammen.<br />

Kim Fisher führte durch die Gala,<br />

musikalisches Highlight war Jazzsängerin<br />

Jocelyn B. Smith. Bundestagsvizepräsident<br />

Johannes Singhammer<br />

(CDU/CSU) versicherte<br />

in der Auftaktrede, in den Koalitionsverhandlungen<br />

„das Thema<br />

Prävention, mit einer ganz klaren<br />

Schwerpunktbildung auf <strong>Diabetes</strong>,<br />

neu zu verankern“. Höhepunkt war<br />

die Verleihung des Thomas-Fuchsberger-Preises<br />

durch Blacky Fuchsberger<br />

an den indischen DiabetodiabetesDE-Experte<br />

am 12. Dezember 2013 im Chat:<br />

<strong>Diabetes</strong> in der Altenpflege<br />

Am 12. Dezember 2013<br />

findet die Experten-<br />

Sprechstunde mit Dr. med.<br />

Alexander Friedl statt zum<br />

Thema „<strong>Diabetes</strong> in der<br />

Altenpflege – Wie werden<br />

betagte Patienten stationär<br />

und ambulant gut<br />

versorgt?“<br />

Menschen im Alter über 60 Jahre<br />

leiden etwa doppelt so häufig<br />

an Typ-2-<strong>Diabetes</strong> wie 40- bis<br />

59-Jährige. In Pflegeeinrichtungen<br />

hat sogar jeder vierte Bewohner<br />

<strong>Diabetes</strong>. Bei der Behandlung<br />

Älterer gelten andere Standards<br />

als für jüngere Menschen: Die<br />

Blutzuckerkontrolle bleibt ein<br />

wichtiger Bestandteil der Therapie<br />

– sie muss aber Rücksicht auf<br />

das Alter der Patienten nehmen.<br />

Alexander Friedl ist Facharzt für Innere<br />

Medizin und hat die Weiterbildungen<br />

Geriatrie, Diabetologie und<br />

Diabetologe DDG absolviert. Er ist<br />

als Oberarzt tätig am Geriatrischen<br />

Zentrum der Medizinischen Klinik 3<br />

– Klinik für Endokrinologie, Diabetologie<br />

und Geria trie, Bürgerhospital<br />

Stuttgart. Dr. Friedl leitet den<br />

Arbeitskreis FoDiAl (Fortbildung<br />

<strong>Diabetes</strong> in der Altenpflege), ein<br />

spezielles Schulungsprogramm für<br />

Pflegekräfte, die ältere Menschen<br />

mit Dia betes mellitus betreuen. Er<br />

beantwortet im Experten-Chat von<br />

diabetesDE am Donnerstag, dem<br />

12.12.2013 live zwischen 17 und<br />

19 Uhr Fragen rund um <strong>Diabetes</strong> in<br />

der Altenpflege. Fragen können Interessierte<br />

ab sofort schicken. Das<br />

Kontaktformular für den Chat finden<br />

Sie im Internet unter:<br />

http://www.diabetesde.org/<br />

experten_chat/kontaktformular/<br />

16<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

Aktuell<br />

diabetesDE<br />

„CGM“-Systeme:<br />

Einfacher Antrag zur<br />

Kostenübernahme!<br />

Die Kassen übernehmen die Kosten für CGM-Systeme<br />

derzeit nur in Einzelfällen. Denn eine endgültige<br />

Stellungnahme des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />

(G-BA) steht noch aus, ebenso die dafür notwendige<br />

Bewertung durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />

im Gesundheitswesen (IQWiG). Die Arbeitsgemeinschaft<br />

Diabetologische Technologie der<br />

Deutschen <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft (DDG) hat in Zusammenarbeit<br />

mit weiteren Experten einen standardisierten<br />

CGM-Antrag entwickelt,<br />

der die Beantragung eines CGM-<br />

Systems vereinfachen soll. Wichtig<br />

für eine erfolgreiche Beantragung<br />

ist eine ausreichende Dokumentation<br />

der bisherigen Bemühungen zu<br />

einer guten Stoffwechselkontrolle.<br />

diabetesDE – Deutsche-<strong>Diabetes</strong>-<br />

Hilfe und Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />

– Menschen mit <strong>Diabetes</strong> ( DDH-M)<br />

unterstützen die Einführung und<br />

Nutzung des neuen Antrages. Der Vereinfacht und standardisiert:<br />

der Antrag unter<br />

Antrag steht im Internetportal www. www.diabetesde.org<br />

diabetesde.org unter Infomaterial<br />

zum Download zur Verfügung.<br />

diabetesDE – Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe begrüßt, dass der<br />

G-BA das IQWiG mit einer Nutzenprüfung beauftragt<br />

hat. Einzelne Patienten können schon jetzt eine Kostenübernahme<br />

für ein CGM-Gerät durch eine Krankenkasse<br />

erhalten. Dies ist über einen Antrag möglich,<br />

der von dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen<br />

(MDK) befürwortet werden muss. Die<br />

Verwendung des neuen Antragsformulars soll den Antragstellern<br />

einen reibungslosen Ablauf und eine höhere<br />

Erfolgschance ermöglichen. Die AGDT arbeitet<br />

zudem an einem firmenneutralen CGM-Schulungsprogramm,<br />

das voraussichtlich ab Frühjahr 2014 zur<br />

Verfügung stehen wird.<br />

diabetesDE – Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />

Bundesgeschäftsstelle<br />

Reinhardtstraße 31<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: 030/201 677 0<br />

Fax: 030/201 677 20<br />

E-Mail: info@diabetesde.org<br />

Internet: www.diabetesde.org<br />

Wenn der <strong>Diabetes</strong> nervt<br />

Kribbeln, Brennen,<br />

Taubheitsgefühl<br />

und Schmerzen?<br />

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Füßen und auch Händen<br />

effektiv – durch seine<br />

gezielte 3-fach-Wirkung:<br />

• Die Funktion bereits<br />

geschädigter Nerven<br />

wird verbessert.<br />

• Nerven werden vor<br />

weiteren <strong>Diabetes</strong>-<br />

Angriffen geschützt.<br />

• Dem gestörten Blutzuckerabbau<br />

als<br />

zentrale Ursache<br />

wird entgegengewirkt.<br />

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Missempfindungen bei diabetischer Polyneuropathie. Zu Risiken und Nebenwirkungen<br />

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Blickwinkel<br />

Ungerechtigkeit abstellen, aber:<br />

Diskriminiert oder nicht diskriminiert?<br />

Das ist die Frage!<br />

Es wird immer wieder beklagt,<br />

dass Menschen mit <strong>Diabetes</strong> diskriminiert<br />

bzw. ungerecht behandelt<br />

würden. Nehmen wir das<br />

Beispiel eines Kindes mit <strong>Diabetes</strong>,<br />

bei dem der Lehrer die<br />

Durchführung von Blutzuckermessungen<br />

bzw. das Insulinspritzen<br />

verweigert. Eine schwierige<br />

Situation, vor allem auch für alleinerziehende<br />

Eltern. Aber muss<br />

man gleich von Diskriminierung<br />

sprechen, wenn ein Lehrer ausnahmsweise<br />

nicht bereit ist, freiwillig<br />

und auf eigenes <strong>Risiko</strong> medizinische<br />

Leistungen zu erbringen?<br />

Für die er zudem weder<br />

zuständig noch ausgebildet ist?<br />

Oder im Straßenverkehr: Manche<br />

Führerscheinbewerber mit<br />

<strong>Diabetes</strong> müssen ein Gutachten<br />

bringen, andere nicht. Auf<br />

den ersten Blick scheint das ungerecht<br />

– aber tatsächlich haben<br />

Letztere einfach Glück gehabt!<br />

Denn die Behörde darf ein solches<br />

Gutachten fordern bzw. Auflagen<br />

erteilen. Ist das wenigstens<br />

deswegen diskriminierend, weil<br />

man ohne <strong>Diabetes</strong> ja schließlich<br />

kein Gutachten bringen müsste?<br />

Auch hier: aus meinem Blickwinkel<br />

nein! Denn der <strong>Diabetes</strong> – genauso<br />

wie zum Beispiel Epilepsie<br />

oder Schlafkrankheit – kann die<br />

Fahreignung beeinträchtigen.<br />

Natürlich ist das für die Betroffenen<br />

eine (finanzielle) Belastung<br />

– aber es ist doch viel wichtiger,<br />

dass eine Gefährdung (auch des<br />

Betroffenen selbst!) erkannt und<br />

vermieden wird. Und wenn es<br />

aus ärztlicher Sicht keine Bedenken<br />

gibt, dann darf man ja fahren.<br />

Nicht jede Belastung ist eine<br />

Ungleichbehandlung.<br />

Folgendes leuchtet wohl nur Juristen<br />

ein – mit ihrer teils verqueren<br />

Logik: Wer <strong>Diabetes</strong> und einen<br />

Schwerbehindertenausweis<br />

hat, wird bei gleicher Eignung bevorzugt<br />

verbeamtet! Hätte derselbe<br />

Betroffene dagegen keinen<br />

Ausweis, könnte er nach aktueller<br />

Rechtsprechung womöglich<br />

als nicht dienstfähig angesehen<br />

werden… man dürfte ihn<br />

dann ablehnen! Selbst dies müsste<br />

dann aber nicht zwingend eine<br />

Diskriminierung sein (auch<br />

wenn ich selbst das als solche sehe);<br />

es gibt nämlich durchaus Argumente<br />

dafür, dass der Staat die<br />

im Grundgesetz vorgeschriebene<br />

Förderung behinderter Menschen<br />

nur denen gewähren will,<br />

welche auch ein entsprechendes<br />

Schutzbedürfnis nachweisen<br />

(können).<br />

Selbstverständlich gibt es auch<br />

Fälle, die deutlich diskriminierend<br />

scheinen – zum Beispiel<br />

wenn Stellenbewerber nur aufgrund<br />

des <strong>Diabetes</strong> abgelehnt<br />

werden. Als diskriminierend sehe<br />

ich auch die (uralten) Tauglichkeitsvorschriften<br />

bei Polizei und<br />

Bundeswehr, die insulinpflichtigen<br />

Diabetikern pauschal den<br />

Dienst an der Waffe untersagen.<br />

Ebenfalls für problematisch halte<br />

ich, dass Menschen mit chronischer<br />

Krankheit keine vernünf­<br />

»»<br />

Insgesamt kommt es aufgrund<br />

des <strong>Diabetes</strong> nur selten zu wirklichen<br />

Diskriminierungen.<br />

tige Berufsunfähigkeits- oder Lebensversicherung<br />

abschließen<br />

können. Es wäre schön, wenn die<br />

Patientenverbände und Fachgesellschaften<br />

hier in Zukunft mehr<br />

Druck machen würden, um solche<br />

Ungerechtigkeiten endlich<br />

abzustellen.<br />

Insgesamt kann man aber sagen,<br />

dass es aufgrund des <strong>Diabetes</strong><br />

nur selten zu wirklichen Diskriminierungen<br />

kommt – und das<br />

ist für uns alle doch eine sehr erfreuliche<br />

Botschaft. In diesem<br />

Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes<br />

Fest und ein glückliches, gesundes<br />

neues Jahr,<br />

Ihr Oliver Ebert<br />

Diskriminierung<br />

No!<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

19


Titelthema<br />

<strong>Krebs</strong>prävention – wie<br />

richtige <strong>Ernährung</strong> schützt<br />

20<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Titelthema<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. med. Reinhard Zick<br />

Kardinal-von-Gahlen-Straße 49<br />

49809 Lingen<br />

E-Mail: Der.chef@mac.com<br />

<strong>Krebs</strong>, und das auch noch zur Weihnachtszeit,<br />

werden Sie vielleicht sagen, wenn Sie das Titelthema<br />

sehen. Unverändert gilt, was Martin Bleif in dem lesenswerten<br />

Buch „<strong>Krebs</strong> – Die unsterbliche Krankheit“ geschrieben<br />

hat: „Kein Außenstehender, auch kein Arzt mit langjähriger<br />

Erfahrung, kann die Totalität und das Ausmaß der<br />

Verwüstung nachvollziehen, das <strong>Krebs</strong> oft genug im Leben<br />

von Betroffenen, ihren Familien und Freunden anrichtet.“<br />

Sind wir machtlos gegenüber <strong>Krebs</strong>? Nein! Betrachtet man<br />

die <strong>Risiko</strong>faktoren für eine <strong>Krebs</strong>erkrankung, so wird es Sie<br />

überraschen, dass über zwei Drittel dieser Faktoren durch<br />

Sie selbst beeinflusst werden können! Und: Falsche <strong>Ernährung</strong><br />

entspricht in der <strong>Risiko</strong>bewertung dem Rauchen. Im<br />

Vergleich dazu haben für uns wenig beeinflussbare Faktoren<br />

wie Umweltverschmutzung und unsere elterlichen Gene<br />

eine geringe Relevanz.<br />

Und wussten Sie, dass es Länder gibt, in denen Brust- und<br />

Prostatakrebs im Vergleich zu den westlichen Ländern viel<br />

seltener auftritt? Und warum? Zur Beantwortung der Frage<br />

möchten wir Sie auf eine weihnachtliche Weltreise der<br />

kulinarischen Genüsse mitnehmen. Starten werden wir in<br />

Deutschland, nach Stippvisiten in Frankreich, der Schweiz,<br />

Spanien und den Südkarpaten besuchen wir die asiatischen<br />

Länder Indien und Japan. Und danach? Kehren wir zurück<br />

ins weihnachtliche, hoffentlich verschneite Deutschland.<br />

Und dann werden Sie – und das auch noch zur Weihnachtszeit<br />

– mit ganz anderen Augen sehen … und wie verwandelt<br />

das Festessen der Weihnachtstage genießen.<br />

<br />

Prof. Dr. med. Reinhard Zick<br />

<strong>Diabetes</strong>-Journa l12 /2013<br />

Foto: n8waechter / photocase.com<br />

Siehe auch:<br />

■ Was <strong>Krebs</strong> mit der „Stillen Post“ zu tun hat Seite 22<br />

■ Von Krauts, Rotwein und Schokolade Seite 24<br />

■ In die Schlacht ziehen mit Tomaten, Knoblauch,<br />

Kurkuma! Seite 28<br />

www.diabetes-journal.de<br />

21


Titelthema<br />

Übertragungsfehler<br />

Was <strong>Krebs</strong> mit der „Stillen Post“<br />

<strong>Krebs</strong> ist nicht das Werk eines Augenblicks,<br />

sondern Resultat eines langen Prozesses.<br />

Die Verletzbarkeit der <strong>Krebs</strong>zellen<br />

gibt uns die Möglichkeit, durch Änderung<br />

unserer <strong>Ernährung</strong> an mehreren Stellen<br />

der Tumorentwicklung einzugreifen.<br />

spricht. Viele dieser Übertragungsfehler<br />

spielen in unserem weiteren<br />

Leben keine Rolle. Die meisten<br />

fehlerhaften oder mutierten Zellen<br />

folgen einem inneren Gesetz und<br />

sterben ab – oder werden von unserem<br />

Immunsystem ausgeräumt.<br />

Aber einige von ihnen überleben<br />

getarnt und mutieren bei weiteren<br />

Zellteilungen ein zweites, drittes,<br />

viertes oder auch fünftes Mal, bis<br />

sie sich zur klassischen <strong>Krebs</strong>zelle<br />

entwickelt haben, die über folgende<br />

Eigenschaften oder Signaturen<br />

verfügt:<br />

1. Unsterblichkeit,<br />

2. Fähigkeit zur Bildung neuer<br />

Blutgefäße,<br />

3. Fähigkeit, in andere Gewebe<br />

einzudringen und sie zu besiedeln.<br />

Übertragungsfehler:<br />

Bei Kinderspielen<br />

sorgen<br />

sie für Gelächter<br />

– im Körper können<br />

sie für die<br />

Entstehung von<br />

<strong>Krebs</strong> verantwortlich<br />

sein.<br />

Wir alle kennen das Kinderspiel<br />

Stille Post. Die Kinder stehen oder<br />

sitzen nebeneinander oder sind<br />

um einen Tisch gruppiert. Ein Teilnehmer<br />

fängt an und flüstert seinem<br />

Nachbarn einen Begriff ins<br />

Ohr. Nun muss dieser den gehörten<br />

Ausdruck seinem Nachbarn weiterflüstern.<br />

So kommt die Botschaft<br />

schließlich beim letzten Spieler<br />

an, der sie dann laut aussprechen<br />

muss. Meist ist die Nachricht bei<br />

der Weitergabe verfälscht worden,<br />

was mitunter sehr lustig ist.<br />

Und was hat das nun mit <strong>Krebs</strong> zu<br />

tun? Ein erwachsener Mensch besteht<br />

etwa aus 100 Billionen Zellen,<br />

und pro Sekunde finden bei jedem<br />

von uns 100 000 000 Zellteilungen<br />

statt. Also wird 100 000 000-mal pro<br />

Sekunde unsere gesamte Genbibliothek<br />

kopiert und den neuen Zellen<br />

auf ihren Lebenszyklus mitgegeben.<br />

Und wie oft kommt es dabei<br />

zu Lesefehlern?<br />

Lesefehler und die Folgen<br />

Wie Sie sich vorstellen können,<br />

sehr oft – und wir haben zunächst<br />

nur eine Lebenssekunde zugrunde<br />

gelegt. Wenn Sie wollen, können<br />

Sie die Zahl der Zellteilungen<br />

für eine 82-jährige Frau<br />

ausrechnen. Ich habe<br />

dieses Alter gewählt,<br />

weil es der derzeitigen<br />

durchschnittlichen<br />

Lebenserwartung<br />

eines neugeborenen<br />

Mädchens<br />

in Deutschland ent-<br />

Foto: Mopic - Fotolia.com<br />

22<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Titelthema<br />

zu tun hat<br />

Jetzt verstehen Sie auch, dass das<br />

Auftreten einer klinisch fassbaren<br />

<strong>Krebs</strong>erkrankung kein Werk eines<br />

Augenblicks ist, sondern Resultat<br />

eines langen Prozesses, der sich<br />

über Jahre oder auch Jahrzehnte<br />

erstrecken kann. Und auf diesem<br />

langen Weg sind die sich entwickelnden<br />

<strong>Krebs</strong>zellen im doppelten<br />

Sinne verletzbar:<br />

Verletzbare <strong>Krebs</strong>zelle<br />

So wissen wir, dass freie Radikale<br />

(die u. a. beim Rauchen entstehen)<br />

oder auch UV-Licht und bestimmte<br />

Infektionen die Mutationsschritte<br />

beschleunigen können<br />

und somit eine<br />

<strong>Krebs</strong>-<br />

erkrankung früher auftreten lassen.<br />

Aber es gilt auch das Umgekehrte:<br />

Die Verletzbarkeit der<br />

<strong>Krebs</strong>zellen gibt uns die Möglichkeit,<br />

durch Änderung unserer <strong>Ernährung</strong><br />

an mehreren Stellen der<br />

Tumorentwicklung einzugreifen –<br />

und dadurch den Ausbruch von<br />

<strong>Krebs</strong> zu verzögern oder auch zu<br />

verhindern.<br />

Doppelt genießen<br />

Mit diesem Hintergrundwissen<br />

können wir uns jetzt auf die Weltreise<br />

begeben und die kulinarischen<br />

Köstlichkeiten im doppelten<br />

Sinne genießen, die uns in den<br />

einzelnen Regionen erwarten.<br />

Und warum im doppelten<br />

Sinne? Es ist leider so,<br />

dass Typ-2-Diabetiker<br />

ein höheres <strong>Risiko</strong> für<br />

die Entstehung von<br />

Brustkrebs, Darm-,<br />

Harnblasen- und<br />

Bauchspeicheldrüsenkrebs<br />

entwickeln;<br />

für viele<br />

Leser des <strong>Diabetes</strong>-<br />

<strong>Journal</strong>s sollte die<br />

jetzt folgende Weltreise<br />

daher besonders erkenntnisreich<br />

sein. ◼<br />

<strong>Diabetes</strong> ?<br />

Hören<br />

Sie auf<br />

Ihre Füße!<br />

Kribbeln, Brennen,<br />

Taubheit oder Schmerzen<br />

in den Füßen?<br />

Der <strong>Diabetes</strong> kann Ihre Nerven nachhaltig<br />

schädigen. Empfindungsstörungen<br />

inFüßen und Händen sind ernste<br />

Anzeichen einer diabetischen Nervenschädigung<br />

(diabetische Neuropathie).<br />

Deshalb täglich milgamma ® protekt.<br />

• Lindert Empfindungsstörungen<br />

• Schützt Nerven und Gefäße<br />

• Ist sehr gut verträglich<br />

WIRKSAMKEIT<br />

klinisch bewiesen*<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

Foto: Brian Jackson - Fotolia.com<br />

*z.B.Stracke Hetal. Benfotiamine indiabetic polyneuropathy (BENDIP);<br />

Exp Clin Endocrinol <strong>Diabetes</strong>. 2008 Nov;116(10):600-5.; Stirban et al.;<br />

BenfotiaminePreventsMacro- and Microvascular Endothelial Dysfunction;<br />

<strong>Diabetes</strong> Care; 2006; 29:2064-2071.<br />

milgamma ® protekt. Wirkstoff: Benfotiamin. Anwendungsgebiete:<br />

Behandlung von Neuropathien und kardiovaskulären Störungen, die durch<br />

Vitamin-B1-Mangel hervorgerufen werden. Therapie oder Prophylaxe von<br />

klinischen Vitamin-B1-Mangelzuständen, sofern diese nicht<br />

ernährungsmäßig behoben werden können. Zu Risiken<br />

und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />

und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Wörwag<br />

Pharma GmbH &Co.KG, Calwer Straße 7,71034 Böblingen<br />

www.milgamma.de<br />

23


Titelthema<br />

Fotos: Dani Vincek/ florena15 - Fotolia.com<br />

Deutschland, Frankreich, Schweiz<br />

Von Krauts, Rotwein und<br />

Schokolade<br />

Wer ist gemeint und warum, wenn von<br />

„Krauts“ die Rede ist? Warum ist das gut<br />

so? Warum sollten Sie an Weihnachten<br />

Rotwein schlucken und in dunkle Schokolade<br />

beißen? Prof. Reinhard Zick erklärt.<br />

Wie Sie vielleicht wissen, nannten<br />

die englischen und amerikanischen<br />

Soldaten in beiden Weltkriegen<br />

ihre deutschen Kriegsgegner<br />

Krauts – und dieses Schimpfwort<br />

hat sich in einigen Bevölkerungsgruppen<br />

dieser Länder bis heute<br />

erhalten. Was ist damit gemeint?<br />

Es geht um das Sauerkraut, das wir<br />

angeblich in großen Mengen tagtäglich<br />

verzehren und damit den<br />

Namen Sauerkrautfresser verdienen.<br />

Der Name Krauts attestiert<br />

uns darüber hinaus den Makel einer<br />

höchst primitiven Kochkunst:<br />

Sauerkraut oder Sauerkohl ist<br />

durch Milchsäuregärung konservierter<br />

Weiß- oder Spitzkohl; beide<br />

Kohlsorten sind Kreuzblütengewächse<br />

und damit eng verwandt<br />

mit anderen Kohlsorten wie Brokkoli,<br />

Kohlrabi oder Rot-, Grün-,<br />

Blumen- und Rosenkohl.<br />

Und was hat das nun mit<br />

<strong>Krebs</strong> zu tun?<br />

Alle Kohlsorten sind reich an sekundären<br />

Pflanzenstoffen, von denen<br />

man inzwischen weiß, dass sie<br />

eine wichtige Rolle in der <strong>Krebs</strong>vorbeugung<br />

spielen. Sekundäre<br />

Pflanzenstoffe sind (im Gegensatz<br />

zu den Makro-Nährstoffen)<br />

Mikro-Nährstoffe, die Obst und<br />

Gemüse Farbe bieten, aber auch<br />

Geschmack und Schutz gegen<br />

Fressfeinde. Jetzt wissen Sie, woher<br />

das Rot der Tomate oder das Blau<br />

einiger Beeren kommt – und warum<br />

Zitronen, Bananen oder Äpfel<br />

so typisch schmecken. Ist Ihnen in<br />

dem Zusammenhang schon einmal<br />

aufgefallen, dass einige Kohlsorten,<br />

wenn man sie erhitzt oder<br />

auch kaut, etwas nach Schwefel<br />

riechen und auch schmecken?<br />

Und damit sind wir am Wirkmechanismus<br />

der <strong>Krebs</strong>vorbeugung<br />

von Kreuzblütengewächsen!<br />

24<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Titelthema<br />

Alle Kreuzblütler sind reich an<br />

sekundären Pflanzenstoffen wie<br />

den Glucosinolaten. An der Spitze<br />

stehen dabei Rosen-, Grün- und<br />

Weißkohl, dicht gefolgt von Brokkoli<br />

und Blumenkohl. Erhitzt oder<br />

kaut man z. B. Brokkoli, so wird das<br />

Enzym Myrosinase freigesetzt. Dieses<br />

Enzym wandelt das Glucosinolat<br />

Glucoraphan in das hoch wirksame<br />

Sulphoraphan um; und da<br />

Schwefel im Lateinischen Sul phur<br />

heißt, kennen Sie jetzt das Geruchs-<br />

und Geschmacksgeheimnis<br />

von z. B. Brokkoli.<br />

Wirken gegen Tumorzellen<br />

Die sekundären Pflanzenstoffe<br />

der unterschiedlichen Kohlsorten<br />

hemmen die Vermehrung von Tumorzellen<br />

und sind auch an deren<br />

frühzeitigem Tod beteiligt. Und<br />

woher weiß man das?, werden Sie<br />

jetzt vielleicht fragen. Diese Untersuchungen<br />

stützen sich auf Tier-Experimente<br />

und auf Untersuchungen,<br />

die man an unterschiedlichen<br />

<strong>Krebs</strong>zelllinien durchgeführt hat.<br />

Zweiter Streich …<br />

Die volle Wirkung können die sekundären<br />

Pflanzenstoffe von Brokkoli,<br />

Weißkohl und Co. aber nur<br />

entwickeln, wenn sie bei der Zubereitung<br />

nicht zu stark erhitzt werden<br />

und erst nach ausreichendem<br />

Kauen in den Magen wandern. In<br />

dem Zusammenhang ist auch von<br />

Bedeutung, dass Tiefkühlgemüse<br />

bei hohen Temperaturen vor dem<br />

Einfrieren blanchiert, d. h. kurzfristig<br />

erhitzt wird und damit ein<br />

Teil der sekundären Pflanzenstoffe<br />

seine Wirkung verliert. Im Idealfall<br />

gilt deshalb für alle Kohlsorten:<br />

frisch vom Markt, so kurz wie<br />

möglich in wenig Wasser kochen<br />

– und das noch knackige und bissfeste<br />

Gemüse vor dem Schlucken<br />

gut durchkauen.<br />

Was bleibt von „Krauts“?<br />

Und was bleibt nun von dem<br />

Schimpfwort „Krauts“ und der angeblich<br />

primitiven Kochkunst übrig?<br />

Nichts! Es gibt offensichtlich<br />

auch Dinge, die unsere Vorfahren<br />

intuitiv richtig gemacht haben und<br />

„<strong>Krebs</strong>prävention“ und „Mikro-Nährstoffe“ waren dem wunderbaren<br />

Wilhelm Busch vermutlich nicht geläufig. Obschon er viel wusste<br />

über das Leben, über die Menschen, über deren Seele. Und über Sauerkraut:<br />

„Nur der ist klug und weise, der auf Gesundheit schaut! Denk<br />

an die gesunde Speise und iss täglich Sauerkraut.“ Gerade als Witwe<br />

Bolte in Max und Moritz in den Keller zieht, „dass sie von dem Sauerkohle<br />

eine Portion sich hole“, nimmt das Spektakel seinen Lauf.<br />

Foto: fotolia<br />

Fotos: Julián Rovagnati / alain wacquier / by-studio - Fotolia.com<br />

die auf unserem Speiseplan<br />

auch weiterhin einen festen Platz<br />

einnehmen sollten.<br />

Bevor wir nach Frankreich reisen,<br />

machen wir einen kurzen Zwischenstopp<br />

in Wiedensahl:<br />

Wilhelm Busch: lebensklug!<br />

In dem kleinen Ort in Niedersachsen<br />

lebte, dichtete und zeichnete<br />

einer unserer bekanntesten Humoristen:<br />

Ich spreche von Wilhelm<br />

Busch! Und von ihm sind die wundervollen<br />

und lebensklugen Verse<br />

zu unserem nächsten Genuss-,<br />

oder wenn sie wollen Lebensmittel,<br />

dem Rotwein, überliefert: Rotwein<br />

ist für alte Knaben eine von<br />

den besten Gaben. Aber auch: Ein<br />

Trinkgefäß, sobald es leer, macht<br />

keine rechte Freude mehr.<br />

In dem zweiten Vers kommt das Janusgesicht<br />

aller alkoholischen Getränke<br />

zum Vorschein – ich meine,<br />

dass die Dosis das Gift macht! Und<br />

das gilt natürlich auch für Rotwein.<br />

Aber heute soll vor allem von dem<br />

„Lebens“mittel Rotwein die Rede<br />

sein und damit geht es in das gelobte<br />

Rotweinland Frankreich.<br />

Rotwein ist für<br />

alte Knaben eine<br />

von den besten<br />

Gaben … Wilhelm<br />

Busch bringt es<br />

auf den Punkt!<br />

– Die Franzosen<br />

machen vieles intuitiv<br />

richtig!<br />

▸<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

25


Titelthema<br />

Rotwein: ein Mittel<br />

zum Leben und<br />

auch Überleben!<br />

Die „sekundären<br />

Pflanzenstoffe“<br />

machen’s!<br />

Foto: mark huls - Fotolia.com<br />

Frankreich, das gelobte<br />

Rotweinland<br />

Bordeaux, Loire, Champagne,<br />

Burgund, Provence und Rhone:<br />

Allein die Namen der bekanntesten<br />

Wein anbaugebiete Frankreichs<br />

klingen wie Musik. Aber<br />

warum kann Rotwein ein Mittel<br />

zum Leben oder auch Überleben<br />

werden?<br />

Der Rotwein ist im Gegensatz<br />

zum Weißwein ähnlich wie die<br />

Kohlsorten reich an sekundären<br />

Pflanzenstoffen. Der Grund<br />

dafür liegt in der unterschiedlichen<br />

Herstellung von Rotund<br />

Weißwein. Die Gärung findet<br />

beim Rotwein im Gegensatz<br />

zum Weißwein nicht nur im Most<br />

statt, sondern in der Maische. Daher<br />

gärt der Rotwein zusammen<br />

mit Fruchtfleisch, Traubenkernen<br />

und Schale. Der Gärungsprozess<br />

dauert lange; vor allem durch den<br />

zunehmenden Alkoholgehalt des<br />

Rotweins werden aus den Kernen<br />

und der Schale der roten Beeren<br />

die wirksamen sekundären Pflanzenstoffe<br />

extrahiert und in Lösung<br />

gebracht.<br />

Den Zelltod bremsen<br />

Die bekanntesten sekundären<br />

Pflanzenstoffe des Rotweins sind<br />

die Anthocyanidine, die Proanthocyanidine<br />

und vor allem das Resveratrol;<br />

Letzteres dient der Weinrebe<br />

zum Abwehren von Mikroorganismen<br />

– und besonders die<br />

Pinot-noir-Traube aus dem Burgund<br />

ist sehr reich an diesem sekundären<br />

Pflanzenstoff. Die Traube<br />

selbst ist sehr kompakt und hat<br />

kleine Beeren mit einer dünnen<br />

Schale. Den sekundären Pflanzenstoffen<br />

des Rotweins (besonders<br />

dem Resveratrol) wird zum<br />

Beispiel zugesprochen, dass sie<br />

das Wachstum von <strong>Krebs</strong>zellen<br />

hemmen können, die den vorzeitigen<br />

Zelltod herbeiführen – und<br />

dass sie die Angiogenese bremsen<br />

können: Die Angiogenese oder die<br />

Neubildung von Blutgefäßen ist für<br />

das Wachstum eines soliden Tumors<br />

von großer Bedeutung; nur<br />

Tumoren bis zu einer Größe von 1<br />

bis 2 Kubikmillimeter lassen sich<br />

durch alleinige Diffusion ausreichend<br />

mit Sauerstoff und Nährstoffen<br />

versorgen. Ein weiteres Tumorwachstum<br />

ist nur durch Neubildung<br />

von Gefäßen möglich.<br />

Medikamentös ist das Prinzip der<br />

Anti-Angiogenese inzwischen fest<br />

etabliert (z. B. mit Bevacizumab) –<br />

zur Behandlung maligner Tumoren<br />

wie Brust-, Lungen- und Nierenkrebs.<br />

„Mittel zum Leben“: Wann<br />

schlägt’s um?<br />

Und bis wann ist Rotwein ein Mittel<br />

zum Leben, und nicht ein Mittel,<br />

um langfristig genau das Umgekehrte<br />

zu erreichen? Meine<br />

Empfehlung orientiert sich dabei<br />

an Goethe: Das Leben ist viel zu<br />

kurz, um schlechten Wein zu trinken.<br />

Trinken Sie ruhig am Abend<br />

1 Glas Rotwein, am besten Spätburgunder,<br />

Pinot noir oder Pinot<br />

nero. So verbinden Sie Genuss und<br />

Mittel zum Leben.<br />

Jetzt machen wir einen Abstecher<br />

in das Land von Philippe Suchard,<br />

Rudolphe Lindt, Jean Tobler und<br />

Henri Nestlé:<br />

Seit unserer Kindheit<br />

kennen wir<br />

die 3 wichtigsten<br />

Schokoladensorten<br />

der Schweiz:<br />

Dunkel, Bitter,<br />

Weiß.<br />

Fotos: Alberto Masnovo / HappyAlex - Fotolia.com<br />

26 www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Titelthema<br />

Die Schokolade der<br />

Schweiz: Mittel zum Leben<br />

Ich denke, Sie ahnen, worum es<br />

geht und in welchem Land wir<br />

Station machen? Richtig – in der<br />

Schweiz, und es dreht sich um die<br />

Schokolade. Alle vier Herren waren<br />

Begründer einer Schokoladenmanufaktur,<br />

deren Marken auch heute<br />

noch existieren. Und wussten<br />

Sie, dass die erste Schokoladenmanufaktur<br />

der Schweiz bereits im<br />

Jahre 1819 ihre nun bald 200-jährige<br />

erfolgreiche Tätigkeit aufnahm?<br />

Seit unserer Kindheit kennen wir<br />

die drei wichtigsten Schokoladensorten:<br />

dunkle oder bittere, weiße<br />

und Milchschokolade. Nur dunkle<br />

Schokolade mit einem Kakaoanteil<br />

von über 75 Prozent, der ihr den<br />

bitteren Beigeschmack gibt, enthält<br />

nennenswerte Mengen an sekundären<br />

Pflanzenstoffen, die das<br />

Wachstum von <strong>Krebs</strong>zellen hemmen<br />

können. Hervorzuheben<br />

sind bei der bitteren Schokolade<br />

auch ihre ausgezeichneten antioxidativen<br />

Eigenschaften: Die Polyphenole<br />

der Kakaobohnen binden<br />

dauerhaft die freien Radikale<br />

in unserem Körper – und beugen<br />

der schädigenden Wirkung auf unsere<br />

Körperzellen (und deren Erbgut)<br />

vor. Freie Radikale entstehen<br />

im menschlichen Körper durch<br />

die Sauerstoffverbrennung sowie<br />

durch äußere Einflüsse wie Alkohol,<br />

Nikotin, ionisierende Strahlung<br />

und unsere moderne <strong>Ernährung</strong>.<br />

Deshalb ist meine doppelte Empfehlung<br />

an Sie: Gönnen Sie sich<br />

am Abend zu Ihrem Glas Spätburgunder<br />

zusätzlich 25 g Schokolade<br />

mit einem hohen Kakaoanteil.<br />

Sie verbinden damit Genuss und<br />

auch Mittel zum Leben. Und vielleicht<br />

haben Sie sich schon tagsüber<br />

krautsüblich verhalten?◼<br />

Foto: Thomas Francois - Fotolia.com<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. med. Reinhard Zick<br />

Kardinal-von-Gahlen-Straße 49<br />

49809 Lingen<br />

E-Mail: Der.chef@mac.com<br />

Zum Roten ein<br />

Stück Schokolade<br />

mit hohem Kakaoanteil<br />

– Mittel<br />

zum Leben.<br />

0012629Ultrapharm.pdf - Oktober 18, 2013<br />

ANGEBOTE<br />

*<br />

BASISRABATT<br />

*<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

27


Gegen <strong>Krebs</strong><br />

In die Schlacht ziehen mit<br />

Tomaten, Knoblauch, Kurkuma!<br />

Foto: picture-alliance / dpa<br />

Erkrankungen wie Prostatakrebs kommen<br />

in manchen Ländern selten vor –<br />

vermutlich, weil dort bestimmte Lebensmittel<br />

häufiger gegessen werden. Wir<br />

berichten über die Kraft der Tomate, des<br />

Knoblauchs oder der indischen Kurkuma.<br />

28 www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Titelthema<br />

Haben Sie schon einmal etwas von<br />

der Tomatina gehört? Oder haben<br />

Sie gar schon mal das spanische<br />

Fest in Bunol besucht? Wenn nicht,<br />

dann lassen Sie sich gedanklich<br />

dazu einladen: Zu dem Fest strömen<br />

20 000 Menschen aus aller<br />

Welt, überreife Tomaten werden<br />

tonnenweise in die Straßen gekippt<br />

– anschließend werden sie<br />

in einer einstündigen Tomatenschlacht<br />

nicht gegessen, sondern<br />

auf alles geworfen, was zwei Beine<br />

hat! Nach der Schlacht laufen<br />

regelrechte Flüsse aus Tomatensaft<br />

durch die Straßen.<br />

Nun: Keiner der Teilnehmer wird<br />

sich bei diesem in Rot getauchten<br />

Ereignis Gedanken darüber machen,<br />

welche Bedeutung der rote<br />

Farbstoff der Tomate für seine Gesundheit<br />

haben könnte. Die Tomatina<br />

hat weder einen politischen<br />

noch religiösen Hintergrund – es<br />

geht um gemeinschaftliche Freude<br />

an Spiel, Ausgelassenheit und<br />

vielleicht auch kindlichem Unsinn.<br />

Das Rot der Tomate<br />

Was hat nun das Rot der Tomate<br />

mit Gesundheit und in unserem<br />

Zusammenhang mit <strong>Krebs</strong> zu tun?<br />

Der sekundäre Pflanzenstoff Lycopin<br />

ist für die Rotfärbung der Tomaten<br />

verantwortlich; von Lycopin<br />

weiß man, dass es das Wachstum<br />

von Tumorzellen bremsen kann –<br />

und es scheint eine wichtige Rolle<br />

in der Vorbeugung von Prostatakrebs<br />

spielen zu können. Besonders<br />

hoch ist der Lycopingehalt in<br />

Produkten aus gekochten Tomaten.<br />

Auch Fette erhöhen die Verfügbarkeit<br />

des Lycopins.<br />

Eine maximale Menge an Lycopin<br />

erhält man durch Kochen von Tomaten<br />

in Olivenöl. Wenn Sie also<br />

das nächste Mal bei Ihrem Lieblingsitaliener<br />

speisen, sollten Sie<br />

auf seine Tomatenmarkgerichte<br />

ein besonderes Auge werfen und<br />

dabei natürlich nicht den Pinot nero<br />

vergessen. Und Schokoladen-Tiramisu<br />

schmeckt auch dann hervorragend,<br />

wenn nur dunkle Schokolade<br />

verwendet wird. Vielleicht<br />

kreieren Sie damit ein neues Dessert<br />

Ihres italienischen Freundes?<br />

Tanz der Vampire<br />

Können Sie sich noch an Professor<br />

Abronsius, seinen Adepten Alfred,<br />

die schöne Wirtstochter Sarah und<br />

an Graf Krolock mit seinem Sohn<br />

Herbert erinnern? Der Filmklassiker<br />

Tanz der Vampire von Roman<br />

Polanski und seiner wunderschönen<br />

Frau Sharon Tate ist immer<br />

wieder sehenswert. Den Vampir<br />

Graf Krolock und Professor Abronsius<br />

verbindet bei ihrer schicksalhaften<br />

Begegnung in den Südkarpaten<br />

ein Zwiebelgewächs, das<br />

Vampiren buchstäblich die Zähne<br />

ausfallen lässt: der Knoblauch! Die<br />

Abscheu der Vampire gegenüber<br />

Knoblauch geht auf den rumänischen<br />

Grafen Vlad III. Draculea<br />

zurück, der Bram Stoker als Vorlage<br />

für seinen weltberühmten Roman<br />

Dracula diente. Und von diesem<br />

Vlad III. ist überliefert, dass er<br />

Knoblauch wegen des starken Geruchs<br />

nicht ertragen konnte und<br />

deshalb in seinen Speisen konsequent<br />

mied. Damit war für alle Zeit<br />

die Mär vom Knoblauch und den<br />

Vampiren geboren.<br />

Knoblauch: aktiv durch<br />

erhitzen oder anschneiden<br />

Der Mechanismus der starken Geruchsentwicklung<br />

von Knoblauch<br />

ähnelt dem von Weißkohl, Brokkoli<br />

und Co. Erst wenn die Knoblauchzehe<br />

angeschnitten oder erhitzt<br />

wird, kann das Enzym Alliinase<br />

das Alliin umwandeln in die<br />

Schwefelverbindungen Allicin, Diallylsulfid<br />

und Diallyldisulfid. Eine<br />

ähnliche enzymatische Aktivierung<br />

gilt für viele andere Zwiebelgewächse.<br />

Jetzt verstehen Sie auch,<br />

Foto: fotolia<br />

warum die Tränen erst beim Zwiebelschneiden<br />

fließen.<br />

Zelltod von <strong>Krebs</strong>zellen!<br />

Knoblauch und die anderen Zwiebelgewächse beugen dem<br />

Wachstum von <strong>Krebs</strong>zellen vor. Und wunderbare Thai-Gerichte<br />

oder die türkische Küche werden durch Knoblauch verzaubert.<br />

Knoblauch und die anderen Zwiebelgewächse<br />

haben eine präventive<br />

Wirkung gegenüber dem<br />

Wachstum von <strong>Krebs</strong>zellen – dies<br />

ist längst bekannt und experimentell<br />

untermauert. Die Vertreter der<br />

Allium-Familie (Knoblauch, Zwiebel,<br />

Lauch und Schalotten) besitzen<br />

darüber hinaus die Fähigkeit,<br />

den Zelltod von <strong>Krebs</strong>zellen auslösen<br />

zu können. Knoblauch schützt<br />

offenbar besonders bei <strong>Krebs</strong>formen,<br />

die mit Nitrosaminen in Verbindung<br />

stehen: Wer gern gepökeltes<br />

Fleisch isst oder Bier trinkt,<br />

sollte deshalb dem Knoblauch eine<br />

vorbeugende Chance geben.<br />

▸<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

29


Titelthema<br />

Und jetzt verlassen wir Europa und<br />

begeben uns in das gelobte Land<br />

der Kurkuma: Indien.<br />

Kurkuma:<br />

der Star!<br />

Das Gewürz<br />

Kurkuma ist der<br />

erklärte Star unter<br />

den krebshemmenden<br />

sekundären<br />

Pflanzenstoffen.<br />

Kurkuma aus Indien: gegen<br />

Dickdarm-/Prostatakrebs<br />

Das Gewürz Kurkuma ist der Star<br />

unter den krebshemmenden sekundären<br />

Pflanzenstoffen. Es ist<br />

in Indien ein Grundnahrungsmittel<br />

mit einem täglichen Konsum<br />

von rund 2 g pro Person. Die sehr<br />

niedrige Rate an Dickdarm- und<br />

Prostatakrebs in Indien wird direkt<br />

mit seiner vorbeugenden Wirkung<br />

in Zusammenhang gebracht. Experimentell<br />

beeinflusst Kurkuma<br />

mit seinem Wirkstoff Curcumin<br />

das Wachstum und das Absterben<br />

von <strong>Krebs</strong>zellen. Außerdem stimuliert<br />

dieses Gewürz das Immunsystem<br />

und stört die von Tumorzellen<br />

ausgelöste Aussprossung neuer<br />

Gefäße, die Angiogenese.<br />

Bei dem Verzehr von Kurkuma<br />

muss man wissen, dass seine Aufnahme<br />

über den Darm durch Piperin,<br />

den Wirkstoff im Pfeffer, um<br />

mehr als das 1 000-fache gesteigert<br />

wird; deshalb sollten Sie mit Kurkuma<br />

immer nur in Verbindung<br />

mit Pfeffer würzen.<br />

»»<br />

Kurkuma gibt dem Currypulver<br />

die charakteristische Farbe – und<br />

die Schärfe kommt vom Pfeffer.<br />

Und intuitiv hat die indische Küche<br />

diesen richtigen Weg mit der<br />

Gewürzmischung Curry gewählt.<br />

Wie Sie sicherlich wissen, variiert<br />

die Zusammensetzung des Currypulvers<br />

von Land zu Land – und<br />

in Deutschland sicherlich auch<br />

von Schnellimbiss zu Schnellimbiss.<br />

Aber fester Bestandteil jeder<br />

Mischung ist vor allem Kurkuma,<br />

das dem Currypulver die charakteristische<br />

Farbe gibt, und Pfeffer,<br />

der geschmacklich die Schärfe ins<br />

Spiel bringt.<br />

Doppelter Stoff zum Leben<br />

Von allen bisher beschriebenen<br />

sekundären Pflanzenstoffen lege<br />

ich Ihnen das Gewürz Kurkuma in<br />

Verbindung mit Pfeffer besonders<br />

ans Herz, weil es im doppelten Sinne<br />

ein Stoff zum Erleben und Leben<br />

ist. Deshalb sage ich aus Überzeugung:<br />

Go Kurkuma! Und wenn<br />

Sie jetzt noch wissen wollen, wie<br />

Sie Kurkuma erwerben können:<br />

Sie müssen deshalb nicht nach Indien<br />

reisen. Kurkuma gibt es in jedem<br />

besseren Gewürzladen.<br />

Currywurst entdecken<br />

Vielleicht kreieren Sie dann Ihre<br />

eigene Currymischung. Sie besteht<br />

in der Regel aus 13 Komponenten:<br />

Gesetzte Anteile sind immer Kurkuma,<br />

schwarzer Pfeffer, Koriander,<br />

Kreuzkümmel und Bockshornklee.<br />

Den Rest überlasse ich<br />

Ihrer Phantasie und Experimentierfreude.<br />

Diese Geschmacksreise<br />

sollten Sie mit der lesenswerten<br />

Novelle Die Entdeckung der Currywurst<br />

von Uwe Timm verbinden.<br />

Ich verspreche Ihnen pure Geschmack-<br />

und Leselust.<br />

Und nun lassen Sie uns den Flieger<br />

besteigen und von Indien zu unserer<br />

letzten Etappe reisen: nach<br />

Japan.<br />

Grüner Tee Japans<br />

Die japanische Küche ist in Verbindung<br />

mit dem Thema <strong>Krebs</strong><br />

so spannend, dass man darüber<br />

einen ganzen Artikel schreiben<br />

könnte. Ich nenne nur die Pilze,<br />

den Fischverzehr, Soja und die<br />

Meeresalgen. Ich möchte mich<br />

heute jedoch auf den japanischen<br />

grünen Tee beschränken.<br />

In Europa wird überwiegend<br />

schwarzer Tee getrunken. Der<br />

Anteil grünen Tees liegt bei knapp<br />

5 Prozent. In den asiatischen Ländern<br />

ist das Verhältnis genau umgekehrt<br />

– oder anders ausgedrückt:<br />

Schwarzer Tee spielt in Japan eine<br />

untergeordnete Rolle.<br />

Nach dem Pflücken sind alle Teeblätter<br />

reich an sekundären Pflanzenstoffen<br />

oder Polyphenolen und<br />

an anregendem Koffein. Durch die<br />

Fermentierung verliert der schwarze<br />

Tee im Gegensatz zum grünen<br />

Tee weitgehend die sekundären<br />

Pflanzenstoffe und damit seine<br />

30<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Titelthema<br />

Kurkuma: Es ist in Indien ein<br />

Grundnahrungsmittel mit einem<br />

täglichen Konsum von rund 2 g<br />

pro Person.<br />

krebshemmenden Eigenschaften.<br />

Das Katechin im grünen Tee<br />

hemmt die Vermehrung der <strong>Krebs</strong>zellen<br />

und blockiert die Angiogenese.<br />

Warum sollte man den japanischen<br />

grünen Tee bevorzugen?<br />

Der japanische grüne Tee ist besonders<br />

reich an den Katechinen.<br />

Richtig brühen<br />

Und zum Schluss der besondere<br />

Tip zum Aufbrühen des grünen<br />

Foto: iStockphoto<br />

Tees aus Japan. Die Brühtemperatur<br />

sollte bei 80 °C liegen, der<br />

Tee sollte mindestens 10 Minuten<br />

ziehen. In dieser Kombination<br />

haben Sie die höchste Ausbeute<br />

an Katechinen. Und bitte<br />

lassen Sie den grünen Tee nicht<br />

stehen, sondern brühen Sie ihn<br />

immer wieder frisch auf. Licht<br />

lässt die Konzentration an sekundären<br />

Pflanzenstoffen schnell<br />

abfallen. Und dann ist der grüne<br />

Tee immer mehr als nur Balsam<br />

für Ihre Seele, sondern ein Mittel<br />

zum Leben.<br />

Zurück zu Winter und<br />

Weihnachten …<br />

Und jetzt geht es zurück ins<br />

weihnachtlich winterliche<br />

Deutschland: Was halten Sie davon,<br />

wenn Ihr Weihnachtsmenü<br />

sich ein bisschen an den sekundären<br />

Pflanzenstoffen orientiert,<br />

die wir Ihnen vorgestellt haben?<br />

Redakteurin Kirsten Metternich<br />

hat Ihnen einige Vorschläge unterbreitet.<br />

Aber Ihren eigenen<br />

Kreationen wollen wir natürlich<br />

nicht im Wege stehen. Und<br />

so schließt sich der Kreis … und<br />

das auch noch zur Weihnachtszeit.<br />

◼<br />

Einfach<br />

genial.<br />

Marginalie Head<br />

Duis nullam quissisit,<br />

sed ex estie<br />

delit lute dolorper<br />

sumsandigna<br />

faccumsan essequat<br />

enim adit,<br />

sisi enim alis alisi<br />

tet al<br />

Jetzt 34 % kleiner!<br />

Die erste schlauchlose<br />

Insulin Patch-Pumpe –<br />

nun noch kleiner,<br />

<br />

Das schlauchlose Insulin-<br />

Managementsystem mit nur 2 Teilen<br />

Kleiner, leichter und wasserdichter Pod<br />

Intuitive und einfache Bedienung<br />

Automatisierte und nahezu schmerzfreie<br />

Einführung der Kanüle<br />

Integriertes Blutzuckermessgerät<br />

10043620-DE-de/V01 OmniPod ist eine eingetragene Marke der Insulet Corporation.<br />

Japanischer grüner Tee für lange Winterabende.<br />

Zu empfehlen auch wegen<br />

der krebshemmenden Eigenschaften.<br />

Service-Hotline: 0800 9776633<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

Foto: fotolia<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.mylife-diabetescare.de<br />

Ypsomed GmbH<br />

Höchster Straße 70<br />

65835 Liederbach<br />

31


Titelthema<br />

Kulinarische<br />

Anti-<strong>Krebs</strong>-<br />

Köstlichkeiten<br />

Nachdem Sie alles gelesen<br />

haben über die krebsvorsorgende<br />

Wirkung des<br />

grünen Tees oder der Kurkuma,<br />

haben wir zwei tolle<br />

Rezepte zum Thema! Das<br />

gewohnte <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-„Weihnachts-Menü“<br />

finden Sie diesmal eingebettet<br />

in dem beiliegenden<br />

Sonderheft „Himmlisch<br />

leicht genießen“!<br />

Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />

Schoko-Butter-Plätzchen<br />

mit grünem Tee<br />

für Kinder<br />

preisgünstig<br />

Zutaten für ca. 80 Stück:<br />

250 g Butter<br />

5 EL loser grüner Tee<br />

100 g Zucker<br />

350 g Weizenmehl,<br />

Type 550<br />

30 g Speisestärke<br />

100 g Zartbitterschokolade,<br />

Die Zubereitung:<br />

Butter in einem Topf schmelzen, losen<br />

grünen Tee einrühren. 2 Minuten aufkochen<br />

lassen, von der heißen Kochstelle<br />

nehmen, 1 Stunde ziehen lassen. Falls die<br />

Butter wieder fester wird, kurz erhitzen,<br />

durch ein Sieb geben, erkalten lassen. Anschließend<br />

geklärte, weiche Teebutter mit<br />

Zucker schaumig rühren. Mehl und Speisestärke<br />

in den Teig sieben.<br />

den. Teig zwischen zwei Lagen Klarsichtfolie<br />

oder auf einer Silikonbackunterlage<br />

mit einem Silikonnudelholz (das spart<br />

zusätzliches Mehl) dünn ausrollen. Mit<br />

Förmchen Plätzchen ausstechen, auf die<br />

Bleche legen. Innerhalb von 12 bis 15 Minuten<br />

goldgelb backen. Abkühlen und<br />

in eine Dose füllen. Gut durchgezogen<br />

schmecken sie besonders köstlich.<br />

mind. 70 %<br />

Zartbitterschokolade fein hacken, in den<br />

Nährwert-Info<br />

etwas flüssiger Süßstoff<br />

Teig einarbeiten, nach Geschmack mit etwas<br />

flüssigem Süßstoff abschmecken. Teig Nährwert pro Plätzchen, bei 80<br />

nach Geschmack<br />

in Folie wickeln und eine Stunde kalt stellen.<br />

Den Ofen auf 160 °C (Umluft: 140 °C) davon 4 g KH anrechnungspflichtig, 0 g<br />

insgesamt ca.: 1 g E, 3 g F, 5 g KH,<br />

vorheizen.<br />

Ba, 7 mg Chol, 2 mg Na, 24 mg K, 9 mg<br />

Drei Backbleche mit Backpapier ausklei-<br />

Ph, 51 kcal, 204 kJ<br />

32<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Titelthema<br />

Hähnchenbrust<br />

an einer Zartbitter-Heidelbeersauce mit Rosenkohl<br />

für Gäste<br />

für Kochanfänger<br />

Zutaten für 2 Portionen:<br />

300 g Hähnchenbrust<br />

etwas Pfeffer, Kurkuma<br />

2 Schalotten<br />

200 g Heidelbeeren, frisch oder<br />

tiefgekühlt<br />

300 g gleich große Rosenkohlröschen<br />

1 TL gekörnte Gemüsebrühe<br />

2 EL Olivenöl<br />

etwas Kräutersalz<br />

50 g Zartbitterschokolade,<br />

mind. 70 %<br />

100 ml fettarme Milch<br />

20 g gehackte Haselnüsse<br />

1 EL Erdnussbutter, stückig<br />

Prise Muskat- und Paprikapulver<br />

Die Zubereitung:<br />

Hähnchenbrust kalt waschen, trocknen,<br />

mit Pfeffer und Kurkuma von beiden<br />

Seiten würzen. Schalotten schälen,<br />

waschen, würfeln. Heidelbeeren<br />

verlesen, waschen, tiefgekühlte auf einem<br />

Sieb auftauen. Rosenkohl putzen<br />

und waschen. In einen Topf geben, etwas<br />

Wasser mit Brühe mischen, Rosenkohl<br />

in 8 bis12 Minuten garen.<br />

Einen Esslöffel Öl in einer Pfanne erhitzen,<br />

Fleisch und Schalotten darin<br />

anbraten, dann salzen. Auf mittlerer<br />

Flamme durchgaren; nun Schokolade<br />

und Milch dazugeben – so lange rühren,<br />

bis sich die Schokolade aufgelöst<br />

hat. Abschmecken, Heidelbeeren dazugeben<br />

und erwärmen.<br />

Restliches Öl in einer sauberen Pfanne<br />

oder in einem Wok erhitzen, Haselnüsse<br />

und Erdnussbutter hineingeben, mischen.<br />

Rosenkohl mit einer Schaumkelle<br />

aus der Brühe nehmen, gut abtropfen<br />

lassen, ins heiße Öl geben. Mischen und<br />

kurz anbraten. Mit Muskat, Paprikapulver,<br />

Salz und Pfeffer abschmecken. Dazu<br />

schmecken sehr lecker frisches Kartoffelpüree<br />

oder Kräuterkartoffeln.<br />

Nährwert-Info<br />

Nährwert pro Portion, ohne<br />

Kartoffeln, ca.: 50 g E, 31 g F,<br />

27 g KH, davon 19 g KH anrechnungspflichtig,<br />

16 g Ba, 95 mg Chol,<br />

186 mg Na, 1 820 mg K, 636 mg Ph,<br />

587 kcal, 2 348 kJ<br />

Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

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33


Wellness/Fitness<br />

Der Schlüssel zur<br />

Entspannung heißt<br />

Wellness: Er passt überall<br />

auf der Welt und steht<br />

für gesunde <strong>Ernährung</strong>,<br />

körperliche Fitness, seelische<br />

Ausgeglichenheit.<br />

Wellness führt zur ganzheitlichen<br />

Entspannung<br />

und zu einem besseren<br />

Leben mit <strong>Diabetes</strong>, denn<br />

aktiv und entspannt lässt<br />

es sich leichter leben.<br />

Heimische Winter werden meist<br />

richtig kalt. Minusgrade über mehrere<br />

Wochen und eisiger Wind strapazieren<br />

die Haut. Eine Extraportion<br />

Pflege und regelmäßige Hautreinigung<br />

helfen, die kälteste Zeit im<br />

Jahr gut zu überstehen.<br />

Foto: Philips<br />

Winterliche Hautpflege<br />

und Reinigung<br />

… mitmachen – und gewinnen<br />

Gönnen Sie sich – neben täglicher Pflege und Reinigung<br />

– einmal pro Woche eine Gesichtsmaske.<br />

Dazu verlosen wir drei Sets, bestehend aus der<br />

Rugard TonMineral Gel-Maske und einem hochwertigen<br />

Badetuch, im Wert von je 70 Euro. Mit der<br />

Kraft von natürlichem Muskovit-Montmorillonit<br />

Ton-Mineral reinigt die besonders gut verträgliche<br />

Vor- und Zuname<br />

Kälte mindert die Blutzufuhr in<br />

der Haut; die Haut wird schlechter<br />

mit Nährstoffen versorgt, trocken<br />

und neigt zu verstärkter Hautreizung.<br />

Talgdrüsen produzieren<br />

kaum noch Fett – und das schon<br />

ab 8 °C. Die Haut wird durchlässiger<br />

für äußere Einflüsse. Diabetiker<br />

haben ohnehin oft trockene<br />

und tendenziell empfindliche<br />

Haut. Betroffen sind gern Areale<br />

im Bereich von Füßen, Beinen,<br />

Armen und Gesicht. Wer täglich<br />

pflegt, kann unangenehmem<br />

Juckreiz, Irritationen und Ekzemen<br />

vorbeugen. Das gilt für Frauen<br />

und Männer. Trockene Haut ist<br />

kein unabwendbares Schicksal!<br />

Maske die Haut gründlich und sanft zugleich.<br />

Das Hautbild wird verfeinert und vitalisiert.<br />

Mehr Infos unter: www.rugard-cosmetics.de<br />

Coupon einfach ausfüllen und einsenden an:<br />

Kirsten Metternich, Kennwort: RUGARD,<br />

Hildeboldstraße 5, 50226 Frechen-Königsdorf<br />

Die Haut braucht nun Feuchtigkeit<br />

und ihre tägliche Ration Fett.<br />

Das Multitalent Öl kann hier Gutes<br />

tun, schützen, nähren und pflegen.<br />

Nebeneffekt: Pflegende Öle werden<br />

gut vertragen, da auf Konservierungsmittel<br />

und Emulgatoren<br />

verzichtet wird – zum Beispiel bei<br />

Produkten von Weleda, frei oder<br />

Kneipp. Täglich ein bis zwei Tropfen<br />

mit der Tages creme mischen –<br />

fertig. Am besten nach der Dusche<br />

eincremen. Parfum- und konservierungsstofffreie<br />

Körperlotionen<br />

oder -schäume mit Urea, z. B. von<br />

Eubos, Eucerin oder Allpresan, sind<br />

ideal. Ein paar Tropfen Öl können<br />

auch mit der Körperlotion gemischt<br />

und aufgetragen werden.<br />

Foto: Philips<br />

Straße und Hausnummer<br />

PLZ/Wohnort<br />

E-Mail<br />

Ja, ich bin damit einverstanden, dass der Kirchheim-Verlag mich künftig ◾ schriftlich, ◾ per E-Mail oder ◾ per Telefon<br />

□<br />

über aktuelle Angebote aus seinem Programm informiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen.<br />

(Auch wenn Sie schon früher einer Kontaktaufnahme durch uns zugestimmt haben, bitten wir Sie, diese zu erneuern.)<br />

Datum / Unterschrift<br />

Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind alle, ausgenommen die Mitarbeiter des Kirchheim-Verlags und ihre<br />

Angehörigen und der beteiligten Unternehmen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Rechtsweg und Barauszahlung<br />

sind ausgeschlossen. Kein Kaufzwang. Einsendeschluss ist der 10. Januar 2014.<br />

Reinigen für gesunde Haut<br />

Auch wenn kein Make-up benutzt<br />

wird, heißt es vor dem Schlafengehen:<br />

Gesicht säubern; denn auf<br />

der Haut bildet sich eine unsichtbare<br />

Schicht aus Hautschuppen<br />

und Schmutzpartikeln. Nach der<br />

Reinigung atmet sie regelrecht auf:<br />

Sie kann sich von sämtlichen äußeren<br />

Einflüssen erholen. Poren<br />

34<br />

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<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Wellness/Fitness<br />

Wellnesstipps<br />

Zusammengehörigkeit<br />

Bewegung und <strong>Diabetes</strong><br />

Foto: Clarisonic<br />

werden gereinigt, was ein Verstopfen<br />

und die Entstehung von Pickeln<br />

und Mitessern reduziert. Trockene<br />

und empfindliche Haut lässt sich<br />

prima mit Reinigungsmilch säubern<br />

(Augen schützen!). Für normale, fettige<br />

und Mischhaut eignen sich zum<br />

Beispiel Gel, Fluid oder ein Schaum;<br />

am besten mit lauwarmem Wasser<br />

arbeiten. Spezielle Mikrofaser-Gesichtstücher<br />

unterstützen den Reinigungseffekt<br />

der Produkte. Praktisch:<br />

Sie lassen sich in der Maschine<br />

waschen und wiederverwenden.<br />

Elektrisch reinigen<br />

4- bis 10-mal effektiver klappt Gesichtsreinigung<br />

mit elektrischen<br />

Reinigungsbürsten: Dabei wird die<br />

Haut optimal und wirkungsvoll auf<br />

die anschließende Pflege vorbereitet.<br />

Sie ist weitaus gründlicher gereinigt<br />

als manuell, Wirkstoffe aus<br />

Pflegeprodukten können besser in<br />

die Haut eindringen. Marktführer im<br />

Bereich dieser Bürsten sind Olaz, Visa<br />

Pure von Philips und Clarisonic<br />

von Douglas. Das Gerät von Philips<br />

arbeitet mit Hilfe von Rotation und<br />

Vibration. Dazu braucht die Timergesteuerte<br />

Bürste nur 60 Sekunden.<br />

Die Haut wird 10-mal effektiver gereinigt<br />

als manuell, sagt der Hersteller.<br />

Beim Clarisonic oszilliert der<br />

Bürstenkopf – will heißen: Er bewegt<br />

sich mit über 300 Schwingungen pro<br />

Sekunde vor und zurück. Dabei sollen<br />

Rückstände auf der Haut 6-mal<br />

besser entfernt werden als manuell.<br />

Die batteriebetriebene Olaz-Bürste<br />

reinigt 4-mal so gründlich wie manuelles<br />

Waschen.<br />

KM ◼<br />

Foto: Philips<br />

Effektive Gesichtsreinigung<br />

schafft man<br />

heutzutage mit<br />

elektrischen Reinigungsbürsten!<br />

Foto: ABC/Hansaplast<br />

Diät war gestern, genau wie bequem<br />

zu sein: Bewusst essen und regelmäßig<br />

bewegen sind zwei zentrale<br />

Grundbausteine einer erfolgreichen<br />

<strong>Diabetes</strong>therapie. Wie wäre es<br />

damit, dreimal pro Woche eine halbe<br />

Stunde aktiv zu sein? Oder täglich<br />

10 bis 15 Minuten? Statt Aufzug einfach<br />

Treppen steigen. Das Auto in der<br />

Garage ruhen lassen, mit dem Rad fahren. Statt Tiefkühlpizza oder<br />

Dosensuppe: vorkochen. Das entspannt im Alltag und macht glücklich.<br />

Starten Sie jetzt – und nutzen Sie die ruhigeren Tage zwischen<br />

den Jahren zum Umkrempeln auf einen gesunden Lebensstil 2014.<br />

Nackenverspannungen<br />

Üben und Wärmen<br />

Wenn es im Nacken schmerzt, geht oft nichts mehr so<br />

richtig. Auf einmal wird bewusst, wie selbstverständlich<br />

eine reibungslos funktionierende Muskulatur ist. Jetzt<br />

helfen Wärmecremes oder ein sensitives Wärmepflaster.<br />

Gezielte Übungen kräftigen die Muskeln zusätzlich. Setzen<br />

Sie sich gerade auf einen Stuhl, stellen Sie beide Füße<br />

fest auf. Indem Sie Ihre Hände auf den Oberschenkeln<br />

ablegen und den Kopf langsam nach vorne <strong>senken</strong>,<br />

dehnen Sie die hintere Halsmuskulatur; so beugen<br />

Sie gleichzeitig Kopfschmerzen vor – drei Wiederholungen.<br />

Ist eine Nackenseite besonders verspannt, lassen Sie den aufrechten<br />

Kopf langsam zur anderen Seite fallen, beschweren ihn<br />

leicht mit der gegensätzlichen Handfläche. Strecken Sie den anderen<br />

Arm dazu seitlich nach unten, Handfläche parallel zum Boden.<br />

Dehnung 20 bis 30 Sekunden halten, dann wieder aufrichten.<br />

Fleckentferner<br />

Keine Chance für Deospuren<br />

Wer aktiv ist, schwitzt – und das ist gut so. Allzuoft<br />

zeigen sich auf einmal gelbliche Spuren<br />

auf dem Lieblingssportshirt. Entkalker<br />

und Zitronensäure wirken wahre Wunder.<br />

Dazu das Kleidungsstück in verdünntem<br />

Aufguss ein paar Stunden einweichen,<br />

anschließend in der Maschine waschen.<br />

KM<br />

Foto: Kirsten Metternich<br />

Foto: fotolia<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

35


Medizin<br />

Blaulicht<br />

Der Notfall<br />

Der Motorradfahrer Matthias W. ist mit<br />

ca. 80 km/h auf einer Landstraße unterwegs,<br />

als ihm ein Pkw aus einer Seitenstraße<br />

kommend die Vorfahrt nimmt.<br />

Matthias W. wird über die Motorhaube<br />

geschleudert und bleibt regungslos auf<br />

der Straße liegen. Die Fahrer der nachfolgenden<br />

Fahrzeuge halten an, um<br />

erste Hilfe zu leisten.<br />

Foto: fotolia<br />

Die Serie von <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Chefredakteur Prof. Dr.<br />

med. Thomas Haak (Ltd. Notarzt, re.) und<br />

DRK-Rettungsdienstleiter Kai Schlecht.<br />

Notfall Verkehrsunfall<br />

Absichern, Eigengefährdung aus<br />

❶<br />

Das unternimmt<br />

der Ersthelfer<br />

Bei mehreren Ersthelfern<br />

werden die Aufgaben verteilt: Ein<br />

Ersthelfer sichert die Unfallstelle,<br />

indem er dem herannahenden Verkehr<br />

entgegengeht und durch Gesten<br />

andeutet, man solle langsam<br />

fahren. Von beiden Seiten werden<br />

auf der Landstraße Warndreiecke<br />

aufgestellt. Ein weiterer Ersthelfer<br />

verständigt den Rettungsdienst.<br />

Weitere Ersthelfer kümmern sich<br />

um den Verletzten: Ist er bei Bewusstsein?<br />

Atmet er, hat er einen<br />

Puls? Dies lernt man im Erste-Hilfe-Kurs,<br />

der alle ein bis zwei Jahre<br />

aufgefrischt werden sollte. Der<br />

Helm muss bei verunglückten Motorradfahrern<br />

vorsichtig und mit<br />

Unterstützen des Kopfes entfernt<br />

werden, um Verletzungen und<br />

Atemstörungen erkennen zu können.<br />

Ist der Patient bewusstlos und<br />

Puls und Atmung<br />

sind vorhanden,<br />

erfolgt die stabile<br />

Seitenlage. Eine<br />

Decke schützt<br />

vor Wärmeverlust.<br />

Wunden sollten mit<br />

Verbandsmaterial (Verbandskasten)<br />

abgedeckt, starke<br />

Blutungen durch Kompressionsverbände<br />

gestillt werden. Wichtig<br />

bei Wunden: Handschuhe tragen<br />

(Verbandskasten).<br />

Die wichtigsten Maßnahmen<br />

1. Unfallstelle absichern<br />

2. Eigengefährdung ausschließen<br />

3. Überprüfen von Bewusstsein, Puls und<br />

Atmung<br />

4. Puls vorhanden, Atmung vorhanden,<br />

bewusstlos → stabile Seitenlage<br />

5. Blutungen stillen, Wunden abdecken<br />

6. Wichtig: Handschuhe tragen, wenn man<br />

mit Blut in Berührung kommen kann!<br />

Foto: fotolia<br />

❷<br />

Bei einem Verkehrsunfall<br />

mit Motorradfahrer,<br />

vor allem außerhalb<br />

geschlossener Ortschaften,<br />

ist immer von schwersten Verletzungen<br />

auszugehen. Daher werden<br />

umgehend ein Rettungswagen<br />

und ein Notarzt an die Unfallstelle<br />

geschickt. Je nach örtlichen Gegebenheiten<br />

und der Entfernung<br />

zum nächsten Traumazentrum<br />

wird auch ein Rettungshubschrauber<br />

für den späteren Transport mit<br />

alarmiert.<br />

An der Unfallstelle wird sich das<br />

Rettungsdienstteam zunächst einen<br />

Überblick über die Gesamtlage<br />

verschaffen: Gibt es weitere Verletzte,<br />

für die zusätzliche Rettungskräfte<br />

benötigt werden? Lässt sich<br />

aufgrund des Unfallverlaufs schon<br />

abschätzen, wie schwer die Verletzungen<br />

sein werden? Und ist die<br />

Unfallstelle so weit abgesichert,<br />

dass ein gefahrloses Arbeiten auf<br />

36<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Medizin<br />

Blaulicht<br />

❸<br />

Das passiert in der Klinik<br />

In einem Schockraum<br />

werden<br />

die Verletzungen<br />

nach Lebensbedrohlichkeit<br />

eingestuft<br />

und in der entsprechenden<br />

Reihenfolge versorgt.<br />

Zunächst werden<br />

schwere innere und äußere<br />

Blutungen gestillt sowie<br />

Gehirnverletzungen behandelt.<br />

Danach erfolgt (teilweise im Abstand von<br />

mehreren Tagen) die Rekonstruktion von Knochenbrüchen<br />

und Weichteilverletzungen. Nach<br />

Ausheilung der Wunden schließt sich eine Reha-<br />

Behandlung an.<br />

schließen<br />

der Straße möglich ist? An erster<br />

Stelle im Versorgungsablauf<br />

steht die Aufrechterhaltung<br />

und Sicherung der<br />

Vitalfunktionen des Motorradfahrers:<br />

Seine Atmung,<br />

der Blutdruck und der Bewusstseinszustand<br />

werden genau untersucht<br />

und überwacht.<br />

Aufgrund der vielen Verletzungen, der starken<br />

Schmerzen und zur Sicherung der Atemwege wird<br />

der Betroffene vom Notarzt am Unfallort in ein<br />

künstliches Koma versetzt. Hierfür werden dem<br />

Motorradfahrer starke Schmerz- und Schlafmittel<br />

über einen venösen Zugang gegeben. Dann wird<br />

der Patient künstlich beatmet und seine Kreislauffunktionen<br />

werden äußerst sorgfältig überwacht.<br />

Um keine Verletzungen zu übersehen, wird man<br />

ihn, so weit es geht, entkleiden und alle Wunden<br />

versorgen; zum schonenden Transport und zur<br />

Stabilisierung möglicher Wirbelsäulenverletzungen<br />

lagert er auf einer Spezialmatratze und bekommt<br />

eine Halskrause. Es erfolgt der Transport<br />

mit dem Rettungswagen ins nächste Traumazentrum<br />

(evtl. mit dem Hubschrauber).<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

Foto: fotolia Foto: fotolia<br />

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Medizin<br />

<strong>Diabetes</strong>-Kurs<br />

Gesundheitsrisiko Kälte<br />

So kommen Sie gesund durch<br />

die kalte Jahreszeit<br />

Dr. Schmeisls <strong>Diabetes</strong>-Kurs<br />

Foto: Alena Stalmashonak - Fotolia.com<br />

Wollen Sie Ihr <strong>Diabetes</strong>-Wissen mal wieder auffrischen? Hierfür gibt es im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> den<br />

großen <strong>Diabetes</strong>-Kurs von Dr. med. Gerhard-W. Schmeisl: Jeden Monat erklären wir langjährigen<br />

und neuen Lesern, die noch nicht auf eine so lange „<strong>Diabetes</strong>-Karriere“ zurück blicken, worum<br />

es sich bei <strong>Diabetes</strong> handelt, welche Therapien es gibt, worauf man achten sollte und wie man<br />

Folgeerkrankungen verhindern oder zumindest hinauszögern kann.<br />

38<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Medizin<br />

Der Winter hat seine Reize – aber die Kälte setzt vielen<br />

Menschen zu und kann sogar einen Asthma-Anfall auslösen.<br />

Auch Herzpatienten sollten vorsichtig sein und<br />

sich vor einer plötzlichen Kälteeinwirkung schützen. Wie<br />

geht das – und welche Maßnahmen sind noch sinnvoll?<br />

Das Wetter wirkt sich enorm auf<br />

unser Wohlbefinden aus; es gibt<br />

sogar Zusammenhänge mit der<br />

Verschlimmerung oder dem Auftreten<br />

bestimmter, manchmal<br />

ernsthafter Erkrankungen.<br />

Im Rahmen des MONICA-Projektes<br />

der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) zeigte sich, dass ein<br />

plötzlicher Kaltlufteinbruch mit<br />

etwa 10 °C Temperatursenkung<br />

die Herzinfarktrate um ca. 11 Prozent<br />

erhöht, die Rate für Re-Infarkte<br />

(zweiter Infarkt) um 26 Prozent<br />

sowie dadurch die Rate für plötzlichen<br />

Tod um ebenfalls 11 Prozent.<br />

Es besteht also gerade in den Wintermonaten<br />

eine deutlich erhöhte<br />

Gefahr von etwa 20 bis 40 Prozent<br />

für Herz-Kreislauf-Akutereignisse<br />

wie einen Herzinfarkt.<br />

Kälte schwächt<br />

Temperaturen unter dem Gefrierpunkt<br />

oder auskühlender Wind<br />

zwingen den Körper, mehr Wärme<br />

zu produzieren – bis hin zu<br />

reaktivem Kältezittern!<br />

Schwächt Kälte das Immunsystem,<br />

wird man anfälliger gegenüber<br />

Infektionen.<br />

Welche Gefahren bestehen<br />

konkret?<br />

1. Asthma bronchiale<br />

Asthma bronchiale ist eine chronisch-entzündliche<br />

Erkrankung<br />

der Atemwege mit anfallsartiger<br />

Atemnot durch Verengung<br />

der Atemwege (Brochialobstruktion).<br />

Durch immer wiederkehrende<br />

Entzündungen nimmt die<br />

Empfindlichkeit der Atemwege<br />

(bronchiale Hyperreagibilität) zu,<br />

hervorgerufen durch verschiedene<br />

Reize. Von der Erkrankung betroffen<br />

sind etwa 5 Prozent der Erwachsenen<br />

und bis zu 10 Prozent<br />

der Kinder. Bei 45-jährigen Erwachsenen<br />

überwiegt die Asthma-<br />

Form, die durch Infekte ausgelöst<br />

und verstärkt wird, im Jugendalter<br />

das rein allergische Asthma.<br />

Es gibt zahlreiche mögliche Auslöser<br />

für einen Asthmaanfall:<br />

• eingeatmete Reizstoffe,<br />

• Infekte der oberen Luftwege,<br />

• Medikamente (z. B. Aspirin,<br />

Betablocker),<br />

• körperliche Anstrengung,<br />

• kalte Luft – z. B. wenn man<br />

im Winter aus einem warmen<br />

Zimmer in die Kälte tritt.<br />

Wer Asthma hat, sollte im Winter<br />

besonders auf eine ausreichende<br />

Therapie mit z. B. inhalierbaren<br />

Sprays und evtl. auch Tabletten<br />

achten. Außerdem sollten Betroffene<br />

beim Heraustreten in die Kälte<br />

nie direkt die kalte Luft einatmen,<br />

sondern sich z. B. einen Schal/ein<br />

Tuch vor den Mund halten.<br />

Eine weitere vorbeugende Maßnahme<br />

ist, sich rechtzeitig gegen<br />

die Virusgrippe impfen zu lassen,<br />

denn wer eine chronische Erkrankung<br />

wie <strong>Diabetes</strong> hat, trägt auch<br />

ein höheres Grippe-<strong>Risiko</strong>. Für<br />

Menschen über 60 Jahre ist zusätzlich<br />

eine Impfung gegen besondere<br />

Erreger der Lungenentzündung<br />

(Pneumokokken) sinnvoll<br />

sein! Jeder bronchiale Infekt kann<br />

dazu beitragen, asthmatische Beschwerden<br />

auszulösen oder zu verstärken.<br />

Inhalationen und sekretlösende<br />

Maßnahmen sind ebenfalls<br />

sinnvoll!<br />

Foto: Samo Trebizan - Fotolia.com<br />

Eiskalte Finger – was tun?<br />

Manche Frauen klagen selbst im Sommer über<br />

kalte Hände und Füße. Frau K. hat meist<br />

schon zu Beginn des Herbstes, also<br />

bei noch moderaten Temperaturen,<br />

eiskalte, weiße Finger, die wahnsinnig<br />

schmerzen. Im Winter tun ihre<br />

Finger noch mehr weh. So weit es<br />

geht, schützt sie ihre Hände mit<br />

Handschuhen oder vermeidet eine<br />

direkte Kälteeinwirkung.<br />

Schon seit Jahren nimmt sie<br />

ein Medikament gegen ihren<br />

niedrigen Blutdruck – allerdings<br />

ohne großen Erfolg. Ihre Nachbarin<br />

hat irgendwo gelesen,<br />

dass möglicherweise diese<br />

Tabletten schuld sind an ihren<br />

kalten und weißen Fingern bzw.<br />

das Phänomen noch verstärkt<br />

haben könnten. Die Nachbarin<br />

hat Recht! (Siehe S. 40, „Raynaud-<br />

Syndrom“/Ergotaminpräparat.)<br />

Gefährlich: Wind, Kälte, trockene Luft<br />

Dehydrierung: Eine Dehydrierung (Austrocknung<br />

des Körpers) droht besonders bei starkem, auskühlendem<br />

Wind. Wer unter der warmen Winterkleidung<br />

schwitzt, verliert zudem Flüssigkeit. Trinken hilft, den<br />

Flüssigkeitsverlust auszugleichen, besonders geeignet<br />

sind warme oder heiße Getränke, z. B. Tee.<br />

Thrombose: Durch die Kälte wird auch die Blutgerinnung<br />

negativ beeinflusst – und die Gefahr für<br />

Thrombosen steigt.<br />

Bronchitis: Ist die Luft, die wir einatmen, trocken,<br />

kann dies zu einer Verengung der Atemwege führen<br />

– das <strong>Risiko</strong> für eine Bronchitis steigt!<br />

2. Koronare Herzkrankheit (KHK)<br />

Die kalte Jahreszeit ist besonders<br />

auch für Herzpatienten nicht ungefährlich:<br />

Liegt eine koronare Herzkrankheit<br />

vor, können insbesondere<br />

bei Kälte akute Herzbeschwerden<br />

wie eine Angina pectoris durch<br />

Gefäßverkrampfungen (Spasmen)<br />

ausgelöst werden.<br />

▸<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

39


Medizin<br />

Kälte kann die<br />

Blutgefäße verengen,<br />

deshalb ist<br />

es wichtig, sich<br />

nicht plötzlich und<br />

direkt der Winterkälte<br />

auszusetzen,<br />

sondern z. B. ein<br />

Tuch oder einen<br />

Schal vor den<br />

Mund zu halten.<br />

Die KHK tritt in verschiedenen Erscheinungsformen<br />

auf:<br />

• Angina pectoris („Enge in der<br />

Brust“) bei ca. 40 Prozent der<br />

Patienten,<br />

• akutes Koronarsyndrom und<br />

Herzinfarkt (bei ca. 40 Prozent),<br />

• plötzlicher Herztod (bei<br />

ca. 20 Prozent).<br />

Es gibt Menschen, die ohne irgendwelche<br />

Beschwerden bzw.<br />

Schmerzen einen Herzinfarkt erleiden<br />

(„stumme Ischämie“ – nicht<br />

selten bei Diabetikern!). Bei anderen<br />

äußert sich der Infarkt durch:<br />

• Schmerzen in der Brust (Angina<br />

pectoris),<br />

• Herzrhythmusstörungen (z. B.<br />

„Stolpern“, Extraschläge, Vorhofflimmern),<br />

• Luftnot,<br />

• kalten Schweiß/Kollaps.<br />

Aber auch, und zwar besonders<br />

bei Frauen, durch:<br />

• Nackenschmerzen,<br />

• Brennen im Brustbeinbereich<br />

(als Sodbrennen verkannt!),<br />

• Kieferschmerzen,<br />

• Bauch-/Rückenschmerzen –<br />

plötzlich und ohne erkennbare<br />

Ursache!<br />

Foto: fotolia<br />

Sowohl plötzliche Kälte beim Heraustreten<br />

aus einem warmen Zimmer<br />

als auch Überanstrengungen,<br />

z. B. beim Schneeschippen, können<br />

im Winter einem Patienten mit<br />

KHK gefährlich werden.<br />

Indem man sich nicht plötzlich<br />

und direkt der Kälte aussetzt (z. B.<br />

durch das Tragen eines Schals/eines<br />

Tuches vor dem Mund), lässt<br />

sich ein akuter Angina-pectoris-<br />

Anfall meist verhindern. Eine gute,<br />

der Jahreszeit angepasste Medikamentenausstattung<br />

(z. B. Nitro-Spray<br />

in der Tasche!) kann<br />

ebenfalls hilfreich sein.<br />

Vermeiden Sie außerdem übermäßige<br />

körperliche Anstrengungen<br />

im Winter – z. B. Schneeschippen,<br />

zu langes Skifahren, zu lange<br />

Touren, direkte Kälteeinwirkung.<br />

Trinken Sie zudem keine größeren<br />

Mengen Alkohol. Alkohol erweitert<br />

die Gefäße, und manchmal kommt<br />

es zu einem Blutdruckabfall und<br />

dadurch zu einem Kollaps!<br />

Kälte wiederum verengt die Hautgefäße;<br />

es kommt zu einem Blutdruckanstieg<br />

und dadurch oft zu<br />

schnellerem Puls und höherem<br />

Sauerstoffbedarf. Bestehen Gefäß-<br />

Engen (Stenosen, z. B. bei KHK, periphere<br />

arterielle Verschlusskrankheit),<br />

kann dies zu einer Durchblutungsstörung<br />

führen!<br />

Richtig angezogen<br />

Im Winter ist es besonders<br />

wichtig, die Kleidung intelligent<br />

auszuwählen: Mehrere dünne<br />

Lagen übereinander zu tragen<br />

(„Zwiebelhaut-Prinzip“) ist<br />

schlauer als nur einen einzelnen<br />

dicken Pullover anzuziehen. Lernen<br />

wir von den Eskimons, die<br />

sich auch zwiebelig kleiden!<br />

3. Raynaud-Syndrom<br />

Beim Raynaud-Syndrom kommt<br />

es durch Kälteeinwirkung oder<br />

manchmal auch durch Gefühlsausbrüche<br />

(emotionale Reaktionen)<br />

zu einer anfallsartigen, oft<br />

sehr schmerzhaften, krampfartigen<br />

Verengung der kleinen Arteri-<br />

en der Finger (primäres Raynaud-<br />

Syndrom, dazu zählen 50 Prozent<br />

aller Fälle). Die Finger sind dann<br />

manchmal bis zu einer halben<br />

Stunde weiß, und der Betroffene<br />

hat extreme Schmerzen.<br />

Es gibt eine Reihe von Erkrankungen,<br />

bei denen die kleinen Fingerarterien<br />

derart reagieren können<br />

(Raynaud-Symptomatik):<br />

• bestimmte Erkrankungen des<br />

Bindegewebes, den rheumatischen<br />

Erkrankungen nahestehend<br />

(z. B. Sklerodermie),<br />

• bestimmte entzündliche Blutgefäßverengungen,<br />

z. B. Winiwarter-Buerger-Syndrom,<br />

oft<br />

bei Rauchern,<br />

• Schäden durch massive<br />

Schwingungen/Vibrationen,<br />

z. B. Presslufthammer, Karpaltunnelsyndrom,<br />

• periphere arterielle Verschlusskrankheit<br />

(pAVK),<br />

• Gerinnsel in den Arterien (Embolien),<br />

z. B. von einem Aneurysma<br />

(Arterienerweiterung)<br />

ausgehend oder Vorhofflimmern<br />

des Herzens,<br />

• Medikamente, z. B. Ergot amin-<br />

Präparate – früher oft bei Kopfschmerzen/Migräne<br />

oder niedrigem<br />

Blutdruck verordnet,<br />

Beta blocker, Rauchen (!), Kokain,<br />

Amphetamine,<br />

• bestimmte Bluterkrankungen<br />

bzw. <strong>Krebs</strong>, z. B. Polyzythämie,<br />

Plasmozytom etc.<br />

Etwa 20 Prozent der Menschen in<br />

Deutschland leiden an einem primären<br />

Raynaud-Syndrom. In der<br />

Regel sind bei einem akuten Anfall<br />

alle Finger außer dem Daumen<br />

betroffen. Die Finger werden dabei<br />

bei Kälte plötzlich blass. Danach<br />

werden sie blau/bläulich (Zyanose).<br />

In der Folge rötet sich die Haut<br />

wieder durch eine erneute Weitstellung<br />

der Arterien (Vasodilatation).<br />

Die Erkrankung kann relativ<br />

rasch durch einfache Tests nachgewiesen<br />

werden:<br />

40<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Medizin<br />

Faustschlussprobe und Allen-Test<br />

Faustschlussprobe: Der Patient hebt die betroffene<br />

Hand, und der Arzt drückt im Handgelenk die Arterien<br />

ab – danach macht der Patient ca. 20-mal einen Faustschluss.<br />

Dabei werden evtl. einzelne Finger blass, außerdem<br />

kann es sein, dass nach dem Lösen des Drucks<br />

das Blut verzögert wieder einströmt. Es ist wichtig, die<br />

Probe mit beiden Händen durchzuführen, um vergleichen<br />

zu können: Gibt es einen Unterschied zwischen<br />

den Händen? Oder sind beide Seiten gleich?<br />

Allen-Test: Mit diesem Test wird ein Arterienverschluss<br />

der Arteria radialis und der Arteria ulnaris im Handgelenkbereich<br />

nachgewiesen. Man drückt dafür entweder die eine<br />

oder die andere Arterie ab und beobachtet die Hautfarbe<br />

der Hand nach mehreren Faustschlüssen. Werden die<br />

betroffenen Finger weiß, fehlt der Umgehungskreislauf,<br />

weil die nicht abgedrückte Arterie verschlossen ist!<br />

• Faustschlussprobe,<br />

• Allen-Test,<br />

• Kälte-Provokation (z. B.<br />

Hände in Eiswasser<br />

tauchen; Zeichen für<br />

das Raynaud-Syndrom<br />

sind dann Weißverfärbung<br />

und Schmerzen!).<br />

Weiterführende Untersuchungen<br />

sind die Kapillarmikroskopie,<br />

die<br />

Kernspintomographie<br />

(MR-Angiographie) und<br />

Laboruntersuchungen.<br />

Die wichtigste Maßnahme,<br />

um diese krankhafte,<br />

sehr schmerzhafte Weißfärbung<br />

der Finger zu verhindern,<br />

ist der Schutz<br />

vor Kälte und auch Nässe<br />

durch Handschuhe.<br />

Manchmal hilft es, bestimmte<br />

Medikamente abzusetzen<br />

(z. B. Betablocker,<br />

wenn nicht benötigt!?) und<br />

mit dem Rauchen aufzuhören.<br />

Manchmal hilft es<br />

auch, die Finger mit Nitrosalbe<br />

einzureiben und/<br />

oder bestimmte Medikamente<br />

einzunehmen, die<br />

die Gefäße erweitern, z. B.<br />

Nitro, Nifedipin, Sildenafil<br />

(Viagra!). Dies muss aber<br />

mit dem betreuenden Arzt<br />

abgestimmt werden!<br />

Das Fazit<br />

Der Winter hat seinen eigenen<br />

Reiz – und wer dies<br />

verstanden hat, kann ihn<br />

auch genießen.<br />

Der Winter bringt jedoch<br />

auch Gefahren mit sich,<br />

speziell, wenn es um einige<br />

Erkrankungen geht.<br />

Diese Gefahren sollten Sie<br />

kennen und ihnen gut vorbereitet<br />

begegnen.◼<br />

Berend Willms<br />

Was ein Diabetiker alles wissen muss<br />

9. Auflage 2013, 180 Seiten, Kirchheim-Verlag<br />

14,50 €, ISBN 978-3-87409-549-5<br />

Überall im Buchhandel oder gleich hier bestellen:<br />

per Telefon<br />

07 11/ 66 72-14 83<br />

Kontakt<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

Dr. Gerhard-W. Schmeisl<br />

Internist/Angiologe/Diabetologe<br />

Chefarzt Deegenbergklinik,<br />

Burgstraße 21, Tel.: 09 71/8 21-0<br />

und Chefarzt Diabetologie Klinik Saale<br />

(DRV-Bund), Pfaffstraße 10, Tel.: 09 71/8 5-01<br />

97688 Bad Kissingen<br />

34.0001<br />

per Post SVK-GmbH, VA Kirchheim-<br />

Verlag, Postfach 10 60 16, 70049 Stuttgart<br />

per Internet<br />

www.kirchheim-shop.de<br />

per Mail<br />

svk@svk.de<br />

www.diabetes-journal.de<br />

41<br />

Ihr <strong>Diabetes</strong>-Verlag


Medizin<br />

Sprechstunde<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong>:<br />

Ist die Früherkennung wirklich sinnvoll?<br />

Haben Sie Fragen<br />

rund um den <strong>Diabetes</strong>?<br />

per E-Mail an:<br />

brpetzoldt@t-online.de<br />

Oder Sie schreiben an:<br />

„Sprechstunde“<br />

Prof. Dr. med. R. Petzoldt<br />

Schubertstraße 6<br />

32545 Bad Oeynhausen<br />

In letzter Zeit konnte man<br />

wiederholt lesen, dass der<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> im Frühstadium<br />

geheilt werden kann. Das stand<br />

zwar nicht im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>,<br />

aber in anderen Zeitschriften, die<br />

das Thema aufgegriffen haben.<br />

Stimmt das so eindeutig, wie man<br />

es lesen konnte: Kann Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

geheilt werden? Und was bedeutet<br />

das für die Maßnahmen zur<br />

Früherkennung bei meinen Verwandten,<br />

die manchmal im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />

empfohlen werden?<br />

Prof. Petzoldt: Der <strong>Diabetes</strong><br />

ist in beiden Formen – also<br />

als Typ-1-<strong>Diabetes</strong> und als Typ-<br />

2-<strong>Diabetes</strong> – bisher nicht heilbar,<br />

sondern bleibt eine lebenslange<br />

Krankheit. Das spricht aber nicht<br />

gegen, sondern für die Früherkennung.<br />

Denn die frühzeitige Krankheitserkennung<br />

ist besonders<br />

beim Typ-2-Dia betes eine hervorragende<br />

Chance, den Krank­<br />

Den Blutzucker messen, um frühzeitig die Anzeichen<br />

eines <strong>Diabetes</strong> festzustellen? Ja, das macht Sinn!<br />

heitsverlauf richtig zu beeinflussen<br />

und günstig zu steuern. Manchmal<br />

kann man das erkannte Frühstadium<br />

sogar so günstig beeinflussen,<br />

dass die Blutzuckerwerte noch<br />

sehr lange normal bleiben. Das<br />

erscheint dann fälschlicherweise<br />

fast wie eine Heilung des <strong>Diabetes</strong>,<br />

es ist aber, richtig verstanden, ein<br />

Zurückdrängen des Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

ins Vorstadium. Und das ist ein<br />

großer Erfolg, weil man damit auch<br />

die <strong>Diabetes</strong>folgen hinausschieben<br />

oder sogar vermeiden kann.<br />

Foto: ABDA<br />

Es ist sinnvoll, den<br />

Gesundheits-Pass<br />

<strong>Diabetes</strong> immer<br />

mitzuführen.<br />

Bestellen können<br />

sie den Pass unter<br />

www.kirchheimshop.de<br />

oder<br />

telefonisch unter<br />

0 61 31/9 60 70-28.<br />

Gesundheits-Pass <strong>Diabetes</strong>:<br />

Ist es sinnvoll, den „Diabetikerausweis“ immer dabeizuhaben?<br />

Ich bin erst vor kurzem zum<br />

Diabetiker (Typ 2) geworden<br />

und habe nun folgende<br />

Fragen: Sollte ich einen Diabetikerausweis<br />

haben? Und lohnt es<br />

Foto: Kirchheim<br />

sich überhaupt, einen Diabetikerausweis<br />

immer bei sich zu haben?<br />

Welcher von den vielen Ausweisen,<br />

die es wohl gibt, ist für mich<br />

empfehlenswert?<br />

Prof. Petzoldt: Ja, es ist gut<br />

und für einen Notfall auch<br />

„lohnend“, wenn Sie, wie andere<br />

Diabetiker, für alle Fälle schriftliche<br />

Informationen über Ihren <strong>Diabetes</strong><br />

und dessen Behandlung bei<br />

sich haben. Wenn man einen Diabetikerausweis<br />

oder einen anderen<br />

Hinweis auf seinen <strong>Diabetes</strong><br />

besitzt, sollte man diesen auch im­<br />

mer dabeihaben, am besten dort,<br />

wo er im Notfall auch gesucht oder<br />

leicht gefunden wird, etwa bei den<br />

persönlichen Papieren.<br />

Empfehlenswert ist daneben der<br />

Gesundheits-Pass <strong>Diabetes</strong>, in den<br />

Sie viel ausführlichere Hinweise<br />

zu Ihrem <strong>Diabetes</strong>, zu dessen Behandlung<br />

und zum Behandlungsverlauf<br />

eintragen können. Bitten<br />

Sie Ihren Arzt darum oder fragen<br />

Sie zum Beispiel in einer Diabetiker-Selbsthilfegruppe<br />

in Ihrer<br />

Umgebung, wo Sie solch einen Gesundheits-Pass<br />

<strong>Diabetes</strong> erhalten<br />

können.<br />

42<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Medizin<br />

Sprechstunde<br />

Übergewicht:<br />

Steigert es wirklich die Lebenserwartung, wenn ich abnehme?<br />

Mein Steckbrief: 62-jähriger<br />

Mann. Übergewicht bei einer<br />

Größe von 1,78 m und einem<br />

Gewicht um 89 kg.<br />

Ich fühle mich gesund mit meinem<br />

vor zwei Jahren zufällig entdeckten<br />

und seitdem immer ganz<br />

gut laufenden Typ-2-<strong>Diabetes</strong>, bei<br />

dem fast alle Werte im grünen Bereich<br />

sind. Die anfangs empfohlene<br />

Gewichtsabnahme gelingt mir<br />

nicht; der einfache Grund: Ich bin<br />

einfach nicht bereit, mich stark zu<br />

kasteien.<br />

Immer wieder werde ich deshalb<br />

von meinem Arzt und auch<br />

von meiner Frau, die bei den ersten<br />

Gesprächen dabei war, aufgefordert,<br />

nicht weiter den gemütlichen<br />

Genießer zu spielen, sondern<br />

mich viel mehr zu bewegen.<br />

Schon das allein würde meine Lebenserwartung<br />

als Typ-2-Diabetiker<br />

mit Übergewicht verbessern.<br />

Was stimmt daran, und kann man<br />

das beweisen?<br />

Prof. Petzoldt: Die sitzende<br />

Lebensweise ist ein echter<br />

<strong>Risiko</strong>faktor. Das hat nicht erst<br />

die Analyse der Daten von 650 000<br />

Studienteilnehmern ergeben, die<br />

gezeigt hat, dass vermehrte Bewegung<br />

die leicht Fettleibigen im<br />

Schnitt länger leben lässt als normalgewichtige<br />

und völlig inaktive<br />

Menschen. Menschen, die<br />

zwar Normalgewicht hatten, sich<br />

aber kaum bewegten, starben im<br />

Schnitt 3,1 Jahre früher als aktive<br />

Dicke.<br />

Beim statistischen Vergleich zwischen<br />

fettleibigen inaktiven und<br />

regen schlanken Teilnehmern<br />

starben die Dicken durchschnittlich<br />

ganze 7,2 Jahre früher. Diese<br />

Ergebnisse unterstreichen den<br />

positiven Effekt selbst von leichter<br />

körperlicher Betätigung.<br />

Generell weiß man zwar: Für einen<br />

einzelnen Menschen – zum<br />

Beispiel wie für Sie mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

und Übergewicht – ist eine<br />

sichere individuelle Vorhersage<br />

zur persönlichen Lebenserwartung<br />

nicht möglich. Man weiß aber<br />

auch: Aus einer statistisch abgesicherten<br />

<strong>Risiko</strong>beschreibung wie in<br />

der genannten großen Studie kann<br />

auch für den Einzelnen eine <strong>Risiko</strong>warnung<br />

und eine individuelle<br />

Empfehlung zur Verhaltensänderung<br />

abgeleitet werden. So lautet<br />

das entsprechende Fazit der Studie:<br />

Wer wöchentlich rund 75 Minuten<br />

zügig geht, steigert seine<br />

Lebenserwartung im Schnitt um<br />

1,8 Jahre.<br />

Wer ein paar Kilo<br />

zu viel auf die<br />

Waage bringt,<br />

kann seine Lebenserwartung<br />

mit etwas Bewegung<br />

und auch<br />

einer Gewichtsabnahme<br />

steigern.<br />

Foto: iStockphoto<br />

FÜR UNS MÄNNER<br />

Bei Erektionsstörungen gibt es ab sofort<br />

zuverlässige und preisgünstige Therapiemöglichkeiten.<br />

Auf der Homepage für-uns-männer.de<br />

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Erektile Dysfunktion, Ursachen, Therapie<br />

und Arzneimittelfälschungen u.v.m.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

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www.diabetes-journal.de<br />

43


Gesundheitspolitik<br />

Rechtsanwalt Dieter Möhler,<br />

DDB-Bundesvorsitzender<br />

So muss die <strong>Diabetes</strong>versorgung der Zukunft aussehen<br />

Herr oder Frau<br />

Minister! Unsere<br />

Wünsche an Sie …<br />

❶ Sie haben 3 Wünsche an den neuen Gesundheitsminister/die<br />

neue Gesundheitsministerin frei – wie lauten sie?<br />

❷ Was sind für Sie die gröbsten Fehler, die gesundheitspolitisch in<br />

der Versorgung von Diabetikern gemacht wurden?<br />

❸ An welchen gesundheitspolitischen Stellschrauben muss gedreht<br />

werden, um die Qualität der Diabetikerversorgung zu verbessern<br />

oder zumindest so zu erhalten?<br />

Dieter Möhler,<br />

Deutscher Diabetiker Bund<br />

❶ Zur <strong>Diabetes</strong>versorgung wäre<br />

mein 1. Wunsch, dass die Entscheidungsträger<br />

die Belange von<br />

uns chronisch Kranken berücksichtigen.<br />

Das ist auch ihre gesetzliche<br />

Verpflichtung.<br />

2. Wunsch: Die bzw. der Neue<br />

müsste sich für eine Änderung der<br />

gesetzlichen Regelungen starkmachen,<br />

so dass der Patientenbeteiligung<br />

ein stärkeres Gewicht eingeräumt<br />

wird.<br />

3. Wunsch: Die Erkenntnis, dass<br />

die Daten, die uns im Zusammenhang<br />

mit evidenzbasierter Medizin<br />

»»<br />

Der Patientenbeteiligung<br />

sollte ein stärkeres Gewicht<br />

eingeräumt werden.<br />

zur Belegung des Nutzens von Medikation<br />

und Therapie abverlangt<br />

werden, nur dann gewonnen werden,<br />

wenn deutschlandweit ein<br />

<strong>Diabetes</strong>register eingeführt wird,<br />

das sowohl die Medikationen und<br />

Therapien im Einzelnen erfasst,<br />

aber auch die jeweiligen Verläufe<br />

der Krankheiten einschließlich des<br />

Auftretens von Folgeerkrankungen<br />

bis hin zu sozialen Auswirkungen.<br />

❷ Die Honorarverteilungsregelungen<br />

für die Ärzte, die viel-<br />

44<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


fach qualitätsorientiertes Arbeiten<br />

nicht zulassen und/oder den<br />

Wunsch, ein von Vertrauen geprägtes<br />

Verhältnis zwischen Arzt<br />

und Patient entstehen zu lassen –<br />

wegen drohender Regresse.<br />

Weiter auch die Herausnahme<br />

von Medikamenten durch Verordnungsausschlüsse<br />

oder Nutzenbewertungen<br />

mit aus Kostenüberlegungen<br />

resultierenden Ergebnissen<br />

eines angeblich zu geringen<br />

oder gar nicht bestehenden Zusatznutzens,<br />

als Beispiel seien<br />

hier genannt die SGLT-2-Hemmer.<br />

Schließlich die Zurückdrängung<br />

der kontinuierlichen Glukosemessung<br />

als wichtige Innovation<br />

zur Vermeidung lebensgefährlicher<br />

Hypoglykämien durch Einordnung<br />

als neue Untersuchungsund<br />

Behandlungsmethode, um die<br />

Verordnungsfähigkeit zu unterbinden,<br />

obwohl die Messung und Intervention<br />

vorrangig in den Händen<br />

des Patienten liegt.<br />

❸ Aus meiner Sicht muss die Qualität<br />

wieder verbessert werden, da<br />

die <strong>Diabetes</strong>versorgung unter Kostengesichtspunkten<br />

in der Vergangenheit<br />

im Kreuzfeuer der Entscheidungen<br />

des Gemeinsamen<br />

Bundesausschusses lag. Die Versorgung<br />

ist bereits ausgedünnt,<br />

so dass wir im Bereich des Typ-2-<br />

Dia betes in Zukunft eine verstärkte<br />

Insulinisierung erwarten müssen,<br />

obwohl gute und auch innovative<br />

orale Medikationen zur Verfügung<br />

stünden.<br />

Wir als Patienten können an den<br />

Stellschrauben drehen, indem wir<br />

unsere Forderungen über eine unbeeinflusste<br />

Patientenorganisation,<br />

nämlich den Deutschen Diabetiker<br />

Bund, nach draußen tragen.<br />

Andere Beteiligte, nämlich die<br />

diabetologische Ärzteschaft, muss<br />

darauf drängen, dass sie Fachgesellschaften<br />

sind, auch wieder als<br />

solche bei den gesundheitspolitischen<br />

Entscheidern angesehen<br />

werden.<br />

Gesundheitspolitik<br />

PD Dr. Erhard Siegel, Präsident der<br />

Deutschen <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft<br />

Privatdozent Dr. Erhard Siegel,<br />

Deutsche <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft<br />

❶ Bisher gibt es nur unzureichende<br />

Strategien, wie die Pandemie<br />

<strong>Diabetes</strong> aufgehalten werden<br />

kann. Darüber hinaus fehlen<br />

verlässliche Daten zur Häufigkeit<br />

(Prävalenz) und Anzahl der Neuerkrankungen<br />

(Inzidenz) beim <strong>Diabetes</strong>,<br />

ebenso wie ein nationales<br />

<strong>Diabetes</strong>register. Mit einem „Nationalen<br />

<strong>Diabetes</strong>plan“ können die<br />

Voraussetzungen geschaffen werden,<br />

den aktuellen Versorgungsstand<br />

zu analysieren, Schwachstellen<br />

und Versorgungslücken<br />

zu identifizieren und Lösungsmöglichkeiten<br />

für eine verbesserte<br />

Prävention, Versorgung und<br />

Forschung des <strong>Diabetes</strong> zu entwickeln.<br />

Neben der Stärkung der<br />

Grundlagen-, aber auch der Versorgungsforschung<br />

und Verbesserung<br />

der Versorgung sind konkrete<br />

gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

und ein koordiniertes gesundheitspolitisches<br />

Vorgehen für sowohl<br />

die Verhaltens- wie auch die<br />

Verhältnisprävention des <strong>Diabetes</strong><br />

entscheidend.<br />

❷ Zu nennen ist vor allem die Entwicklung<br />

des Disease-Management-Programms,<br />

das keine verbindlichen<br />

Schnittstellen aufweist.<br />

Die Problematik, dass Patienten<br />

oft nicht nur eine chronische Erkrankung<br />

haben, sondern mehre-<br />

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denken!<br />

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Behandlung von therapiebedürftigen Magnesiummangelzuständen, die keiner<br />

Injektion/Infusion bedürfen. Nachgewiesener Magnesiummangel, wenn er<br />

Ursache für Störungen der Muskeltätigkeit (neuromuskuläre Störungen,<br />

Wadenkrämpfe) ist.<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungs b eilage und<br />

fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />

* Europ. Patent EP 1 762 231 B1 Stand: Juli 2012<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

45<br />

Verla-Pharm Arzneimittel, 82324 Tutzing, www.verla.de


Gesundheitspolitik<br />

re, wird nicht berücksichtigt. Wichtig<br />

wäre eine Weiterentwicklung zu<br />

einem umfassenden Chronic Care<br />

Management, also einem Management<br />

für chronisch Kranke.<br />

»»<br />

Es wird ein Netz von Einrichtungen<br />

benötigt, die den Patienten<br />

abgestimmt begleiten.<br />

❸ Bei gesundheitspolitischen<br />

Fragestellungen sollte es eine frühe<br />

Einbindung der wissenschaftlichen<br />

Fachgesellschaft, z. B. beim<br />

Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz<br />

(AMNOG) geben. Die Versorgung<br />

von Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />

muss auf allen Ebenen –<br />

Hausarztpraxis, diabetologische<br />

Schwerpunktpraxis und qualifiziertes<br />

Krankenhaus – sichergestellt<br />

sein. Es wird also ein Netz<br />

von Einrichtungen benötigt, die<br />

den Patienten durch die gesamte<br />

Versorgungskette abgestimmt begleiten<br />

und somit auch kosteneffizienter<br />

arbeiten können. Die Versorgungslandschaft<br />

<strong>Diabetes</strong> muss<br />

neu entwickelt werden.<br />

Große Sorge bereitet die abnehmende<br />

Zahl diabetologischer<br />

Lehrstühle in Deutschland. Dadurch<br />

wird auch die Patientenversorgung<br />

mittelfristig gefährdet.<br />

Prof. Dr. Thomas Danne,<br />

diabetesDE<br />

❶ Wir brauchen eine tiefergehende<br />

Versorgungsforschung, um Ressourcen<br />

effektiver einzusetzen! Die<br />

Behandler des <strong>Diabetes</strong> arbeiten<br />

nicht ausreichend Hand in Hand;<br />

Finanzmittel könnten effektiver<br />

zum Nutzen der Patienten eingesetzt<br />

werden. Notwendig ist eine<br />

neuartige und wirkliche Integrationsversorgung,<br />

die alle Ebenen<br />

– Hausarzt, <strong>Diabetes</strong>-Schwerpunktpraxis,<br />

Krankenhaus, Reha,<br />

Pflege … – einbezieht: eine sektorenübergreifende<br />

Versorgung. Das<br />

Disease-Management-Programm<br />

Prof. Dr. Thomas Danne,<br />

Vorsitzender diabetesDE<br />

(DMP) <strong>Diabetes</strong> muss zum Wohl<br />

der Patienten weiterentwickelt<br />

werden und die bisherigen Ergebnisse<br />

müssen bundesweit ausgewertet<br />

werden.<br />

Die Lebensqualität der Menschen<br />

mit <strong>Diabetes</strong> muss durch gezielte<br />

Beratung, Schulung und Empower<br />

ment erhalten bleiben. Das<br />

kann nur geschehen bei einer angemessenen<br />

Honorierung der<br />

„sprechenden Medizin“!<br />

❷ Die Abschaffung der Erstattung<br />

von Teststreifen für nichtinsulinpflichtige<br />

Menschen demotiviert<br />

viele Typ-2-Diabetiker in ihrem<br />

professionellen Selbstmanagement.<br />

Die Selbstkontrolle ist einer<br />

der grundlegenden Bausteine, die<br />

jeder Patient in einer <strong>Diabetes</strong>schulung<br />

vermittelt bekommt. Jeder<br />

Mensch mit <strong>Diabetes</strong> muss in<br />

der Lage sein, eine Blutzuckermessung<br />

sachgerecht durchzuführen.<br />

Die „Kinderkrankheiten“ bei der<br />

frühen Nutzenbewertung neuer<br />

Medikamente durch das AMNOG.<br />

Der potentielle Nutzen für Patienten<br />

wird nicht ausreichend ausgelotet,<br />

denn langfristige Wirkungen<br />

können noch nicht bewertet werden.<br />

Wir erleben jetzt, dass manche<br />

Anbieter neue Medikamente<br />

gar nicht auf den deutschen Markt<br />

bringen, so dass die Gefahr besteht,<br />

dass die Einschränkung von<br />

Therapieoptionen in der Zukunft<br />

»»<br />

Die Lebensqualität<br />

von Menschen mit<br />

Dia betes muss erhalten<br />

bleiben.<br />

weiter zunimmt. Eine erschwerte<br />

Erstattung von Insulinpumpen<br />

und CGM-Systemen zur kontinuierlichen<br />

Glukosemessung (CGM)<br />

sind nicht weiter tragbar. Beide<br />

Hilfsmittel bieten den Betroffenen<br />

mehr Sicherheit und Lebensqualität.<br />

Von der CGM profitieren<br />

Typ-1-Diabetiker, besonders Kinder<br />

unter 8 Jahren, Patienten mit<br />

schweren Unterzuckerungen und<br />

schlechter Blutzuckerstoffwechsellage<br />

sowie Betroffene, die berufsbedingt<br />

nicht regelmäßig Blutzucker<br />

messen können und/oder<br />

durch Unterzuckerungen gefährdet<br />

sind.<br />

❸ Wir brauchen einen Nationalen<br />

<strong>Diabetes</strong>plan, der die bestmögliche<br />

Versorgung langfristig sichert.<br />

Hierfür benötigen wir vor allem ein<br />

<strong>Diabetes</strong>register, in dem alle relevanten<br />

Patientendaten erfasst werden.<br />

Wir fordern z. B. alle gesetzlichen<br />

Krankenkassen auf, ihre Daten<br />

zu publizieren, um die aktuelle<br />

<strong>Diabetes</strong>-Prävalenz beurteilen zu<br />

können.<br />

Und wir müssen dafür sorgen, dass<br />

unsere wissenschaftliche Fachgesellschaft<br />

DDG im Gemeinsamen<br />

Bundesausschuss (G-BA) bei der<br />

Entscheidung über <strong>Diabetes</strong>therapien<br />

genauso gehört wird wie die<br />

Patienten selbst.<br />

Dass die Behandlung des <strong>Diabetes</strong><br />

im Jahr 48 Mrd. Euro an direkten<br />

Kosten verursacht, zeigt, dass wir<br />

hier ein gesamtgesellschaftliches<br />

Problem haben, das dringend gelöst<br />

werden muss. Angesichts der<br />

immer weiter steigenden Zahl der<br />

Erkrankten ist es sonst eine Frage<br />

der Zeit, bis eine gute Versorgung<br />

nicht mehr gesichert sein wird.<br />

46<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Gesundheitspolitik<br />

Ulrich Weigeldt, Vorsitzender<br />

Deutscher Hausärzteverband<br />

Ulrich Weigeldt, Deutscher<br />

Hausärzteverband<br />

❶ Dem Hausarzt kommt bei der<br />

Behandlung chronisch kranker Patienten<br />

mit <strong>Diabetes</strong> eine Schlüsselfunktion<br />

zu. Der Hausarzt ist<br />

in der Lage, eine 360°-Sicht auf<br />

den Patienten zu leisten und die<br />

Gesamtsituation in den Blick zu<br />

nehmen, was für die dauerhafte<br />

Begleitung mit dem Ziel der Vermeidung<br />

von Folgekrankheiten<br />

zwingend notwendig ist. Diese<br />

Rolle muss durch die politischen<br />

Voraussetzungen gestärkt werden.<br />

» » Dem Hausarzt kommt bei<br />

der Behandlung von Diabetikern<br />

eine Schlüsselfunktion zu.<br />

❷ In der Vergangenheit und vor<br />

allem mit den Disease-Management-Programmen<br />

(DMP) wurde<br />

die ganzheitliche Betrachtung der<br />

Patientinnen und Patienten außer<br />

Acht gelassen. Bei den DMP wird<br />

eine aktive Teilnahme der chronisch<br />

kranken Versicherten vorausgesetzt.<br />

Hiermit werden u. a.<br />

stark pflegebedürftige und immobile<br />

Versicherte ausgegrenzt.<br />

Bei den DMP hat man sich in Bezug<br />

auf die Vermeidung von Folgeerkrankungen<br />

außerdem primär<br />

auf den Parameter Blutzuckereinstellung<br />

gestützt. Dies brachte<br />

aber nachweislich nur geringe<br />

Erfolge – so hat beispielsweise die<br />

Niereninsuffizienz als Todesursache<br />

trotzdem weiterhin zugenommen.<br />

Insgesamt wurde seitens der<br />

Politik eine effiziente und sektorenübergreifende<br />

Schnittstellenkompetenz<br />

nicht genügend von<br />

den Beteiligten gefordert und gefördert.<br />

❸ Gesundheitspolitisch müssen<br />

wir an vielen Stellen neue Wege<br />

gehen. Für die bessere Versorgung<br />

chronisch kranker Menschen<br />

gilt dies insbesondere, und<br />

der Gesetzgeber sollte für diesen<br />

Zweck neue Versorgungsmodelle<br />

ordnungspolitisch zulassen<br />

und durch bessere Rahmenbedingungen<br />

fördern. Ein Beispiel<br />

dafür sind die Versorgungslandschaften,<br />

die der Deutsche Hausärzteverband<br />

mit kooperierenden<br />

Fachverbänden bundesweit<br />

als erste sektorenübergreifende<br />

Versorgungskonzepte ausgestaltet<br />

hat. In Ergänzung zur hausarztzentrierten<br />

Versorgung wurden<br />

die Versorgungslandschaften<br />

als indikationsbezogene, sektorenübergreifende<br />

inte grierte Versorgungskonzepte<br />

entwickelt, um<br />

neben Hausärzten auch die fachärztliche<br />

und stationäre Versorgung<br />

in einem einheitlichen Vertrag<br />

zu vernetzen. Hiermit sind<br />

wir mit anderen Fachgesellschaften<br />

wie dem Berufsverband der<br />

niedergelassenen Diabetologen<br />

(BVND) und den Diabetologen in<br />

Kliniken (BVDK) auf einem guten<br />

Weg, nachhaltige Veränderungen<br />

zu bewirken.<br />

◼<br />

0012539mediq.pdf - Oktober 29, 2013<br />

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Soziales<br />

Rechteck<br />

Krankmeldung wegen des <strong>Diabetes</strong>:<br />

Brauche ich jedes Mal ein Attest vom Arzt?<br />

Liebe Leser, in loser Folge finden<br />

Sie die Rubrik „Rechteck“<br />

im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>. Unser Autor<br />

Oliver Ebert, Rechtsanwalt in<br />

einer Stuttgarter Kanzlei, beantwortet<br />

Rechtsfragen,<br />

die Diabetiker oft stellen.<br />

Wir veröffentlichen aber auch<br />

Rechtsfragen, die nichts mit<br />

<strong>Diabetes</strong> zu tun haben.<br />

Bitte beachten Sie: Aus berufsrechtlichen<br />

Gründen darf an<br />

dieser Stelle nicht auf konkrete<br />

Rechtsprobleme eingegangen<br />

werden; die Beantwortung erfolgt<br />

ohne Gewähr und begründet<br />

in keinem Fall ein Mandatsverhältnis.<br />

Ich bin seit acht Jahren<br />

bei derselben Firma angestellt<br />

und dort bislang sehr zufrieden.<br />

Auch meine Kollegen und der<br />

Chef haben nix an meiner Arbeit<br />

auszusetzen. Ich habe allerdings<br />

seit drei Jahren <strong>Diabetes</strong> und bin<br />

schwer einstellbar. Habe oft Unterzuckerungen<br />

und falle deshalb<br />

auch häufiger aus. Bei uns gibt es<br />

die Möglichkeit, die ersten zwei<br />

Krankheitstage auch ohne Attest<br />

zu fehlen. Seitdem ich öfter ausfalle,<br />

sind Kollegen und Chef gar nicht<br />

mehr so glücklich mit mir. Teilweise<br />

wird, glaube ich, schon hinter meinem<br />

Rücken geredet … Was soll ich<br />

tun? Ich kann ja nichts gegen diese<br />

großen Schwankungen machen –<br />

halte mich schon strengstens an alle<br />

Vorschriften und so. Droht mir evtl.<br />

eine Kündigung? Wie sehen meine<br />

Rechte aus? Soll ich jetzt jedes Mal<br />

zum Arzt gehen und mir ein Attest<br />

holen, damit ich abgesichert bin?<br />

Dazu raten mir Freunde, damit ich<br />

nachweisen kann, dass es am <strong>Diabetes</strong><br />

liegt …<br />

<br />

Isolde K., per E-Mail<br />

Oliver Ebert: Sofern Ihr Betrieb<br />

bis zu zehn Mitarbeiter<br />

hat, braucht der Arbeitgeber keinen<br />

Kündigungsgrund; in größeren<br />

Betrieben greift das Kündigungsschutzgesetz<br />

und somit ein gesetzlicher<br />

Kündigungsschutz. Allein<br />

der <strong>Diabetes</strong> wäre dort dann kein<br />

zulässiger Kündigungsgrund, allerdings<br />

könnte es bei sehr häufigen,<br />

langen Fehlzeiten im schlimmsten<br />

Fall zu einer personenbedingten<br />

Kündigung kommen. Ob Atteste<br />

notwendig sind, sollten Sie<br />

am besten im Gespräch mit Ihrem<br />

Chef klären; möglicherweise kann<br />

48<br />

Schreiben Sie an:<br />

RA Oliver Ebert<br />

REK Rechtsanwälte<br />

Nägelestraße 6A<br />

70597 Stuttgart<br />

Friedrichstraße 49<br />

72336 Balingen<br />

E-Mail: Sekretariat@rek.de<br />

Internet:<br />

www.diabetes-und-recht.de<br />

www.diabetes-journal.de<br />

Mehrarbeit:<br />

Welche Arbeitszeit-Regelungen gelten für<br />

Sie muss heute länger arbeiten. Aber welche Regeln<br />

gelten für Christian F., der schwerbehindert ist?<br />

Foto: fotolia<br />

Ich bin Typ-1-Diabetiker und<br />

arbeite im Einzelhandel. Bis<br />

jetzt hatte ich „normale“ Arbeitszeiten<br />

(montags bis freitags, 9 bis<br />

ca. 18 Uhr). Nun wurde ich aufgefordert,<br />

regelmäßig bis 20 Uhr und<br />

auch samstags zu arbeiten. Frage:<br />

Gibt es arbeitsrechtliche Regelungen<br />

bezüglich der Arbeitszeiten für<br />

Schwerbehinderte (Diabetiker)?<br />

<br />

Christian F., per E-Mail<br />

Oliver Ebert: Schwerbehinderte<br />

Menschen können<br />

gemäß § 124 SGB IX auf Verlangen<br />

von Mehrarbeit freigestellt werden.<br />

Unter Mehrarbeit versteht man dabei<br />

diejenige Arbeit, welche über<br />

die normale gesetzliche Arbeitszeit<br />

von acht Stunden werktäglich<br />

hinausgeht. Dies bedeutet nun allerdings<br />

nicht, dass Überstunden<br />

unzulässig wären. Auch hat man<br />

als Schwerbehinderter keinen Anspruch<br />

auf Einhaltung der Fünf-<br />

Tage-Woche und Befreiung von<br />

Nachtarbeit (Bundesarbeitsgericht<br />

BAG, Urteil vom 03.12.2002<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Kostenübernahme:<br />

Muss die Kasse die Insulinpumpe bezahlen?<br />

Soziales<br />

Rechteck<br />

Die Kollegen tuscheln, weil Sie oft fehlen?<br />

Reden Sie besser mit Ihrem Chef,<br />

ob Sie jedes Mal ein Attest brauchen.<br />

sich dadurch die Situation etwas<br />

entspannen.<br />

In kleineren Betrieben mit bis zu<br />

zehn Mitarbeitern ist kein Kündigungsgrund<br />

erforderlich; der Arbeitgeber<br />

kann dort jederzeit innerhalb<br />

der gesetzlichen bzw.<br />

vertraglichen Fristen und ohne<br />

Angabe von Gründen kündigen –<br />

selbst wenn Sie schon viele Jahre<br />

im Betrieb sind. Weitere Informationen<br />

und Tipps dazu finden Sie<br />

auf meiner Seite unter www.dia<br />

betes-und-recht.de/arbeitsrecht/.<br />

Foto: fotolia<br />

Mein Arzt rät mir wegen<br />

stark schwankender Blutzuckerwerte<br />

zu einer Insulinpumpe.<br />

Meine Krankenkasse (TK) stellt<br />

sich aber quer mit der Finanzierung.<br />

Habe ich einen rechtlichen<br />

Anspruch darauf, wenn mir der<br />

Arzt eine Pumpe verschreibt, und<br />

wie kann ich jetzt vorgehen? Soll<br />

ich deswegen die Krankenkasse<br />

wechseln?<br />

<br />

Jasmin G., per E-Mail<br />

Oliver Ebert: Die Rechtslage<br />

ist hier relativ klar: Wenn die<br />

Insulinpumpentherapie medizinisch<br />

notwendig ist, muss die Kasse<br />

die Kosten hierfür übernehmen.<br />

Allerdings müssen Sie den Nachweis<br />

erbringen, dass andere bzw.<br />

günstigere Therapiemöglichkeiten<br />

erfolglos ausgeschöpft wurden.<br />

Hierzu ist u. a. auch eine um-<br />

fassende und ausführliche Dokumentation<br />

erforderlich. Wichtig ist<br />

auch, dass der Arzt eine gute und<br />

umfassende Begründung liefert,<br />

warum eine intensivierte Insulintherapie<br />

nicht mehr ausreicht.<br />

Ist eine Insulinpumpe medizinisch<br />

notwendig, muss die Krankenkasse die<br />

Kosten dafür übernehmen.<br />

Foto: Roche Diagnostics<br />

Schwerbehinderte?<br />

Lebensversicherung:<br />

Wer versichert ohne Gesundheitsfragen?<br />

– 9 AZR 462/01). Nur im Einzelfall<br />

könnte sich aufgrund der besonderen<br />

Fürsorgepflicht der Arbeitgeber<br />

gegenüber schwerbehinderten<br />

Beschäftigten (§ 81 Abs. 4 SGB IX)<br />

etwas anderes ergeben, wenn das<br />

zur behinderungsgerechten Gestaltung<br />

der Arbeitszeit erforderlich<br />

ist und/oder ausnahmsweise<br />

eine Nachtarbeit unzumutbar wäre<br />

(vgl. BAG, Urteil vom 03.12.2002).<br />

Dies darf umgekehrt aber auch für<br />

den Arbeitgeber nicht unzumutbar<br />

oder mit unverhältnismäßigen<br />

Aufwendungen verbunden sein.<br />

Dagegen sind Schwerbehinderte<br />

von Bereitschaftsdiensten, die<br />

Mehrarbeit bedeuten, auf Verlangen<br />

freizustellen (BAG, Urteil vom<br />

21.11.2006, Az.: 9 AZR 176/06).<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

Hallo Herr Ebert, können<br />

Sie mir eine Lebensversicherungsgesellschaft<br />

nennen, die mich<br />

auch ohne Beantwortung von Gesundheitsfragen<br />

für etwa 90 000 Euro<br />

Versicherungssumme versichert?<br />

Danke schon jetzt.<br />

Paul F., per E-Mail<br />

Foto: fotolia<br />

Oliver Ebert: Leider ist mir<br />

keine Lebensversicherungsgesellschaft<br />

bekannt, welche bei<br />

einem Vertrag mit dieser Leistungssumme<br />

auf Gesundheitsfragen<br />

komplett verzichten würde.<br />

Durch eine schnelle Suche über<br />

Google lässt sich allerdings ein<br />

größeres Unternehmen finden,<br />

welches zumindest eine kapitalbildende<br />

Lebensversicherung bis<br />

25 000 Euro ohne Gesundheitsfragen<br />

ermöglicht.<br />

Ob sich allerdings das Verhältnis<br />

zwischen Prämie und Versicherungsleistung<br />

rechnet, müssten<br />

Sie im Einzelfall individuell entscheiden<br />

und durchkalkulieren.<br />

www.diabetes-journal.de<br />

49


<strong>Diabetes</strong> life<br />

Besuch bei einem Gemüsebauern<br />

während des <strong>Diabetes</strong>-Schulungscamps<br />

in Ruanda.<br />

ten, die oft weit weg wohnen, zum<br />

Gespräch und Insulinabholen einbestellen.<br />

So schicken wir an die<br />

großen <strong>Diabetes</strong>organisationen in<br />

Ruanda und im Kongo monatlich<br />

mindestens ein Paket mit 20 Kilogramm.<br />

Der Inhalt hat pro Paket in<br />

der Regel einen Wert von 8 000 Euro.<br />

12 Päckchen nach Bolivien<br />

„Insulin zum Leben“: ein Rückblick auf das Jahr 2013<br />

Hilfsprojekt läuft<br />

am laufenden Band<br />

Seit 2002 verschickt das deutsche Zentrum<br />

des Hilfsprojekts „Insulin zum Leben“<br />

Pakete mit Insulin und Hilfsmitteln.<br />

Was ist 2013 alles passiert? Projektleiterin<br />

Heidrun Schmidt-Schmiedebach berichtet.<br />

Jeden Monat erreichen uns zwischen<br />

70 und 100 Einsendungen mit<br />

Insulin und Zubehör. Zuerst wird<br />

der Absender notiert (für den Dankesbrief),<br />

dann werden die Briefe,<br />

Päckchen und Pakete geöffnet, der<br />

Inhalt kontrolliert, sortiert, auch aussortiert,<br />

registriert und eingelagert.<br />

Das Insulinlager macht nie Betriebsferien.<br />

Es wird immer gearbeitet.<br />

Fast jede Woche gehen Päckchen<br />

und Pakete mit Insulin und Hilfsmitteln<br />

auf den Weg in Entwicklungsländer.<br />

Unsere Partner sind<br />

<strong>Diabetes</strong>organisationen oder Ärzte<br />

in der Demokratischen Republik<br />

Kongo, in Ruanda, Gambia, Tansania,<br />

Bolivien und Peru. Unser Bestreben<br />

ist es, dass jeder Partner<br />

pro Monat Insulin und Hilfsmittel<br />

im vergleichbaren Umfang erhält.<br />

Nur so kann er planen und Patien-<br />

Nach Bolivien gehen monatlich an<br />

zwei verschiedene Ärzte mindestens<br />

12 Päckchen mit je zwei Kilogramm.<br />

Wir verschicken sie als eingeschriebenen<br />

Brief, was nicht viel mehr kostet<br />

als das Päckchenporto – aber endlich<br />

kommen die Sendungen schnell<br />

an, meist innerhalb von 14 Tagen. Sie<br />

bleiben nicht im Zoll hängen, wie<br />

vorher jahrelang die größeren Pakete.<br />

In jedem Päckchen hat Insulin<br />

im Wert von circa 1 000 bis 1 600 Euro<br />

Platz, abhängig davon, ob es die<br />

leichteren Insulinpatronen oder die<br />

schwereren Fertigpens sind.<br />

Nach Peru und Tansania gelangt<br />

das Insulin nur im Gepäck von Reisenden.<br />

Post kommt leider nicht an<br />

oder, wie einmal nach einem halben<br />

Jahr, wie aus dem Nichts. Persönliche<br />

Überbringer findet man aber<br />

leider nicht ganz so regelmäßig.<br />

Wertvolle Fracht<br />

So haben alle Päckchen und Pakete,<br />

die wir pro Monat verschicken,<br />

ungefähr einen Inhalt im Wert von<br />

Gruppe von<br />

Patienten mit<br />

Typ-1-<strong>Diabetes</strong>,<br />

die von Dra. Patricia<br />

Blanco (im<br />

schwarz-weiß gestreiften<br />

Oberteil)<br />

betreut werden.<br />

50<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


<strong>Diabetes</strong> life<br />

30 000 Euro. Das sind Hilfsmittel,<br />

die ohne das Projekt nach Ablauf<br />

des Haltbarkeitsdatums auf dem<br />

Müll landen würden. Das vermeiden<br />

wir und retten viele Leben.<br />

Neue Sammelzentren<br />

Mit großer Freude kann ich berichten,<br />

dass es gelungen ist, Insulin<br />

zum Leben Luxemburg und Insulin<br />

zum Leben Schweiz zu gründen.<br />

Die Initiatoren sind auf mich<br />

zugekommen, nachdem sie einen<br />

Auftritt von mir erlebt hatten und<br />

dachten: „Das geht auch in unserem<br />

Land.“ Es sind zwei engagierte Personen,<br />

die sich bei mir die Grundkenntnisse<br />

angeeignet und dann<br />

mit eigenen Ideen und viel Elan ihr<br />

Projekt gestartet haben.<br />

Ich möchte ihnen an dieser Stelle<br />

viel Glück wünschen. Wir sind dem<br />

Ziel, dass es in jedem entwickelten<br />

Land „Insulin zum Leben“ geben<br />

sollte, ein Stück näher gerückt.<br />

Projektreise nach Ruanda<br />

Höhepunkt des Jahres war die Reise<br />

nach Ruanda im Januar 2013, um das<br />

erste <strong>Diabetes</strong>-Schulungscamp des<br />

Landes, das von „Insulin zum Leben“<br />

Deutschland initiiert und mitfinanziert<br />

wurde, aktiv zu unterstützen.<br />

52 Personen mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />

im Alter von 16 bis knapp 30 Jahren<br />

wurden geschult. Bei der <strong>Ernährung</strong><br />

wurden regionale Lebensmittel berücksichtigt.<br />

Die Teilnehmer kochten<br />

und aßen zusammen, trieben<br />

Sport, am Abend wurde getanzt.<br />

Außerdem erarbeiteten die Teilnehmer<br />

in Workshops Strategien,<br />

wie sie ihre Ziele – wie Beruf,<br />

Familie und genug Geld für Insulin<br />

– erreichen können. Ein praktisches<br />

Beispiel war der Besuch bei<br />

einem Gemüsebauern. Alle haben<br />

von der Gruppendynamik profitiert<br />

und Selbstbewusstsein, Kraft, Ideen<br />

und Freundschaften mit nach Hause<br />

genommen.<br />

Der Stand von „Insulin zum Leben“<br />

beim <strong>Diabetes</strong> Update in Mainz.<br />

<strong>Diabetes</strong> Update<br />

Jedes Jahr im März treffen sich in<br />

Mainz zum <strong>Diabetes</strong> Update etwa<br />

600 Diabetologen. „Insulin zum Leben“<br />

wurde als unterstützenswertes<br />

Hilfsprojekt ausgewählt und<br />

darf jedes Jahr über seine Aktivitäten<br />

berichten und Flyer verteilen.<br />

Die Praxen und Krankenhäuser<br />

sind wichtige Insulinquellen, weil<br />

dort Diabetiker oft auf ein anderes<br />

Insulin umgestellt werden und erfahren,<br />

wohin sie ihr nicht mehr benötigtes<br />

Insulin schicken können.<br />

Ein herzliches Dankeschön!<br />

Zum Jahresende sage ich ein herzliches<br />

DANKESCHÖN für die Unterstützung<br />

• den vielen Spendern für Insulin,<br />

Hilfsmittel und die freundlichen,<br />

mutmachenden Zeilen<br />

der Anerkennung; das Insulin<br />

reicht immer gerade so, dass<br />

jeder Partner pro Monat ein Paket<br />

bekommen kann,<br />

• den zahlreichen Spendern von<br />

wenigen Euro bis zu „magischen“<br />

Summen, die auch zustande<br />

kommen, wenn im Bekanntenkreis,<br />

beim Straßenfest,<br />

bei Weihnachtsfeiern,<br />

Familienfeiern oder gar bei Begräbnissen<br />

für „Insulin zum<br />

Leben“ gesammelt wird,<br />

• den 20 Dauerspendern, die uns<br />

mit ihrer regelmäßigen Spende<br />

ihr Vertrauen schenken und eine<br />

verlässliche Basis bilden,<br />

• denen, die unermüdlich Flyer<br />

verteilen und für uns werben,<br />

• der Biokanol Pharma GmbH<br />

unter Geschäftsführerin Sylvia<br />

Weimer-Hartmann für den kostenlosen<br />

Lagerraum und das<br />

Entgegennehmen der vielen<br />

Pakete durch das Personal und<br />

• meinem unglaublich engagierten<br />

Team: Eva Kaupp, Helga<br />

Nold, Heidrun Schnepf und<br />

Wera Vogl. Sie teilen mit großer<br />

Freude und Verlässlichkeit<br />

meine Arbeit.<br />

Heidrun Schmidt-Schmiedebach ◼<br />

Wie können Sie helfen?<br />

Das Team von „Insulin<br />

zum Leben“<br />

(v. l. n. r.): Sylvia<br />

Weimer-Hartmann,<br />

Heidrun Schmidt-<br />

Schmiedebach,<br />

Helga Nold,<br />

Eva Kaupp,<br />

Heidrun Schnepf,<br />

Wera Vogl.<br />

Insulin- und Hilfsmittelspende<br />

Haben Sie Insulin und Teststreifen (mindestens noch<br />

4 Monate haltbar) sowie neue Hilfsmittel? Dann<br />

schicken Sie diese ungekühlt und bitte freigemacht<br />

an das Insulinlager: „Insulin zum Leben“, c/o Biokanol<br />

Pharma GmbH, Kehler Straße 7, 76437 Rastatt<br />

Möchten Sie spenden für den Transport?<br />

Spendenkonto BdKJ „Insulin zum Leben“,<br />

Bankverbindung: Volksbank Hameln,<br />

BLZ 254 621 60, Konto-Nr. 670 320 801.<br />

Der BdKJ ist berechtigt, Spendenbescheinigungen<br />

auszustellen.<br />

Haben Sie Fragen an die Projektbeauftragte?<br />

Oder wollen Sie eine Bestellung aufgeben?<br />

Heidrun Schmidt-Schmiedebach<br />

Tel.: 0 72 22/20 09 72, Fax: 0 72 22/1 76 29<br />

E-Mail: heidi.schmidt-schmiedebach@gmx.de<br />

Mehr über „Insulin zum Leben“<br />

und „Insulin For Life inc.“ erfahren Sie unter<br />

www.insulin-zum-leben.de<br />

und www.insulinforlife.org<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

51


<strong>Diabetes</strong> life<br />

Weltreise:<br />

Irgendwann einfach<br />

losfahren!<br />

Vanessa Dalmann und ihr Freund waren von<br />

Februar bis Juli unterwegs in Südamerika,<br />

Neuseeland und Südostasien. Übernachtet<br />

wurde in Backpacker-Hostels oder günstigen<br />

Hotelzimmern. Wir sprachen mit Vanessa.<br />

DJ: Was ist Ihre wichtigste Erkenntnis<br />

nach Ihrer Weltreise?<br />

Vanessa Dalmann: Nur wer die eigene<br />

Komfortzone auch mal verlassen<br />

kann, hat die Chance, in<br />

kurzer Zeit viel Neues zu entdecken.<br />

Mit der richtigen Planung<br />

geht das auch als Diabetikerin.<br />

»»<br />

Es ist wichtig, sich intensiv vorzubereiten;<br />

genauso wichtig ist es,<br />

irgendwann einfach loszufahren.<br />

DJ: Was war das imposanteste Erlebnis<br />

der Tour?<br />

Dalmann: Drei Tage lang waren wir<br />

mit einem Guide im Dschungel Sumatras<br />

trekken, haben unter einer<br />

Plane genächtigt und Bekanntschaft<br />

mit allerlei Dschungelbewohnern<br />

gemacht. Spinnen und<br />

Schlangen hielten sich zum Glück<br />

fern, dafür gab es riesige Warane,<br />

Blutegel, Nashornvögel und Affen.<br />

Eines Morgens gesellten sich zwei<br />

Orang-Utan-Damen mit Nachwuchs<br />

zu uns und guckten uns<br />

neugierig beim Frühstück zu.<br />

DJ: Hatten Sie Befürchtungen im<br />

Vorhinein?<br />

Dalmann: Natürlich gab es eine<br />

Menge zu bedenken. Unsere Route<br />

haben wir z. B. so gewählt, dass ich<br />

alle vier bis sechs Wochen in einer<br />

großen Stadt Insulin-Nachschub<br />

besorgen konnte, denn eine dauerhafte<br />

Kühlung ist unterwegs kaum<br />

möglich. Generell hatten wir eine<br />

gut sortierte Reiseapotheke dabei.<br />

Vor Malaria-Mücken, Dengue-Fieber,<br />

Schlangen und Spinnen hatte<br />

ich dennoch großen Respekt.<br />

DJ: Wurden Sie angesprochen auf<br />

Ihr Insulin, Ihr Spritzbesteck?<br />

Dalmann: Da ich recht offen damit<br />

umgehe, blieben neugierige<br />

Blicke und Fragen nicht aus.<br />

Nicht immer konnten die Leute<br />

mit dem Begriff „<strong>Diabetes</strong>“ etwas<br />

anfangen. Erschreckend fand ich<br />

die Reaktion unseres Dschungel-<br />

Guides, der sich wunderte, dass<br />

ich als Diabetikerin so lange über-<br />

52 www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


<strong>Diabetes</strong> life<br />

lebt habe. In seinem Heimatdorf<br />

sei das anders.<br />

DJ: Wovon ernährten Sie sich zum<br />

Beispiel im Dschungel?<br />

Dalmann: Das Essen auf der Tour<br />

war sehr lecker: Tagsüber hatte unser<br />

Guide in Bananenblätter eingeschlagenes<br />

Nasigoreng und frisches<br />

Obst dabei, abends wurden<br />

wir am Lager von zwei Trägern<br />

mit einem indonesischen 3-Gän-<br />

ge-Menü begrüßt. Zum Frühstück<br />

gab es frische Banana-Pancakes,<br />

auf die sogar die Orang-Utans neidisch<br />

waren.<br />

»»<br />

Die vielen schönen Erlebnisse<br />

werden mich wie der <strong>Diabetes</strong> ein<br />

Leben lang begleiten!<br />

DJ: Wo hatten Sie Probleme mit<br />

dem Insulin?<br />

Dalmann: Die Möglichkeiten der<br />

Insulinversorgung hatte ich im<br />

Vorfeld über Kooperationsärzte<br />

der Deutschen Botschaften weitgehend<br />

erkundet. In Kambodscha<br />

blieben wir zum Beispiel nur<br />

zwei Wochen, da mein Insulin dort<br />

nicht vorrätig ist; in Vietnam stieg<br />

ich auf ein ähnlich wirkendes Insulin<br />

um. Generell stellte ich fest,<br />

dass das Insulin deutlich länger<br />

hielt, aber darauf sollte man sich<br />

nicht verlassen. Bei der nächsten<br />

Reiseplanung würde ich auch die<br />

Kosten für die Medikamente im jeweiligen<br />

Land stärker berücksichtigen,<br />

da die Auslandskrankenversicherung<br />

hierfür nicht aufkommt.<br />

DJ: Hatten Sie Unterzuckerungen?<br />

Dalmann: Leichte Unterzuckerungen<br />

waren gerade bei anstrengenden<br />

Wandertouren nicht unüblich.<br />

Dafür hatten wir stets einen<br />

großen Vorrat an Trockenfrüchten<br />

und Keksen dabei.<br />

(Die Fragen hat G. Nuber gestellt.) ◼<br />

Die Tipps:<br />

• • Gute Länderauswahl treffen; für längere Aufenthalte: Wie<br />

ist die ärztliche Versorgung vor Ort, wo bekomme ich Nachschub an<br />

Insulin und Blutzuckerteststreifen?<br />

• Doppelte bis dreifache Menge an <strong>Diabetes</strong>-Zubehör mitnehmen.<br />

• Heiße Länder: z. B. Frio-Kühltaschen und weitere Gel-Kühlakkus besorgen,<br />

ein kleines Taschenthermometer einstecken.<br />

• Reisepartner fit machen in Sachen <strong>Diabetes</strong>.<br />

• Für eine gute Krankenversicherung und<br />

ausreichenden Impfschutz sorgen.<br />

Die Tour: Start in<br />

Argentinien und<br />

Chile; dann vier<br />

Wochen Natur pur<br />

auf Neuseelands<br />

Nordinsel. Über<br />

Hongkong weiter<br />

nach Vietnam; von<br />

dort nach Kambodscha<br />

gelangt.<br />

Letzte Etappe<br />

Indonesien: Sumatra,<br />

Java und Bali.<br />

Steckbrief<br />

Name: Vanessa Dalmann (34)<br />

Beruf: Dipl.-Kulturwissenschaftlerin/PR, Marketing<br />

<strong>Diabetes</strong>: Typ-1-<strong>Diabetes</strong> seit über 20 Jahren<br />

Hobbys: Reisen, Wandern, Chor, Tanzen, Kunst<br />

Motto: „Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist,<br />

sieht nur eine Seite davon.“<br />

(Aurelius Augustinus)<br />

Kontakt: weltentdecker2013@gmx.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

53


<strong>Diabetes</strong> life<br />

Köln Marathon und „<strong>Diabetes</strong> Programm Deutschland“:<br />

118 Teilnehmer im Ziel!<br />

„<strong>Diabetes</strong> Programm Deutschland“ (DPD):<br />

Seit April hatten sich 200 Läufer fit gemacht<br />

für größere Laufdistanzen. Beim<br />

Köln Marathon am 13. Oktober waren<br />

nun 118 Läufer am Start.<br />

Hintergrund<br />

Informationen zu<br />

den Inhalten des<br />

„<strong>Diabetes</strong> Programm<br />

Deutschland“<br />

unter:<br />

www.diabetesprogrammdeutschland.de<br />

Über 200 Männer und Frauen mit<br />

<strong>Diabetes</strong> nahmen seit April in<br />

deutschen Großstädten am großen<br />

DPD-Lauf-Programm für Diabetiker<br />

teil – unter sportwissenschaftlicher<br />

und medizinischer Aufsicht;<br />

118 von ihnen starteten im Oktober<br />

beim Köln Marathon: davon<br />

28 Teilnehmer über 5 km, 52 Teilnehmer<br />

über 10 km, 27 beim Halbmarathon<br />

und 11 trauten sich die<br />

42,2 km zu. Ohne Zwischenfälle<br />

erreichten alle Läufer das Ziel –<br />

bei sehr kühlem, trockenem Wetter<br />

und getragen von großartigem<br />

Publikum. Im Ziel zeigten sich alle<br />

überglücklich: „Dass ich heute dabei<br />

sein würde, hätte ich vor sechs<br />

Monaten nicht einmal geahnt. Im<br />

April hätte ich nicht gedacht, je<br />

21 km laufen zu können. Und heute?<br />

Es war ein toller Tag, eine unglaubliche<br />

Erfahrung!“, freute sich<br />

DPD-Teilnehmer Oliver aus Bedburg.Es<br />

ging aber nicht unbedingt<br />

um Höchstleistungen: Wie beim<br />

Lauftraining stand auch beim<br />

Köln Marathon die Gesundheit<br />

oben. Deshalb betreuten 7 Teams<br />

aus Ärzten, medizinischen Fachkräften<br />

und Apothekern die Läufer<br />

entlang der Strecke sowie an Start<br />

und Ziel und kontrollierten den<br />

Blutzucker. Alle Teilnehmer waren<br />

hochmotiviert – und die Resultate<br />

aus der 6-monatigen Vorbereitung<br />

zeigten bei allen Teilnehmern<br />

des Programms eine deutliche Gewichtsreduktion<br />

sowie einen verbesserten<br />

HbA 1c -Wert. Viele der<br />

„Besonders freut<br />

mich, dass alle<br />

Teilnehmer so viel<br />

Durchhaltevermögen<br />

auf der Strecke<br />

gezeigt haben“,<br />

lobte „<strong>Diabetes</strong><br />

Programm<br />

Deutschland“-<br />

Initia tor Dr. Michael<br />

Rosenbaum.<br />

Teilnehmer konnten ihre Medikamente<br />

reduzieren oder gar absetzen<br />

– Folge des regelmäßigen und<br />

intensiven Trainings.<br />

Das DPD ist als offizielles Patientenschulungsprogramm<br />

der<br />

Techniker Krankenkasse (TK) zertifiziert;<br />

die Teilnehmer werden<br />

professionell und ganzheitlich begleitet<br />

durch die Sporthochschule<br />

Köln (u. a. durch die Profes. Hans-<br />

Georg Predel und Ingo Froböse)<br />

sowie durch das <strong>Diabetes</strong>zentrum<br />

am Evangelischen Krankenhaus<br />

Köln-Weyertal (Leiter Dr. Peter<br />

Loeff). Partner sind auch die<br />

UCB, Bayer HealthCare, die Apotheken,<br />

die TK und diabetesDE.◼<br />

Foto: Picasa Foto: Picasa<br />

54<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Alles über Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

Stimmen zur ersten Auflage:<br />

2. Auflage<br />

2013<br />

▸ Tolle Recherchen,<br />

zeitgemäß, verständlich<br />

– ein Positiv-Buch<br />

mit Signalwirkung.<br />

Prof. Dr. med. Morten Schütt, Lübeck<br />

▸ Der <strong>Diabetes</strong>- Manager<br />

Hans Lauber fasst den<br />

Stand der Wissenschaft<br />

zusammen.<br />

FAZ<br />

▸ Ein ganzheitlicher<br />

Therapieansatz.<br />

Prof. Dr. med. Stephan Martin,<br />

Düsseldorf<br />

▸ Ein Buch für alle,<br />

die neue Wege gehen<br />

wollen.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />

▸ Ein Rundumschlag mit den richtigen<br />

Akzenten und den richtigen Appellen<br />

an den richtigen Stellen.<br />

Deutsche <strong>Diabetes</strong> Stiftung<br />

Überall im Buchhandel oder gleich hier bestellen:<br />

Hans Lauber<br />

im Interview<br />

❶ Gratis-Shutter Link ® -App<br />

starten<br />

❷ Ganze Seite mit der App<br />

fotografieren, Video startet<br />

Hans Lauber: Zucker Zähmen!<br />

Die 5 besten Therapien<br />

bei Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

2. Auflage 2013, 128 Seiten<br />

19,90 €, ISBN 978-3-87409-546-4<br />

per Telefon<br />

07 11/ 66 72-14 83<br />

per Internet<br />

www.kirchheim-shop.de<br />

84.0004<br />

per Post SVK-GmbH, VA Kirchheim-<br />

Verlag, Postfach 10 60 16, 70049 Stuttgart<br />

per Mail<br />

svk@svk.de


Verbände<br />

Herzlich willkommen im DDB<br />

Als offizielles Organ des Deutschen Diabetiker Bundes berichtet<br />

das „<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>“ über die vielseitige Arbeit des Verbandes<br />

und widmet sich derselben ganz speziell im folgenden „Verbands-<br />

Innenleben“. Aber dieser Teil ist mehr als Information für die<br />

Mitglieder, er will genauso neugierig machen auf das, was im<br />

DDB, seinen Ausschüssen und Landesverbänden geschieht – denn<br />

unsere Bemühungen betreffen alle Menschen mit <strong>Diabetes</strong>. Erfahrungen<br />

untereinander auszutauschen, ist ebenso wichtig, wie<br />

in der gesundheitspolitischen Arena die Stimme zu erheben für<br />

ein selbstbestimmtes Leben mit Dia betes. Der DDB fühlt sich in<br />

hohem Maße dafür verantwortlich und wird in zunehmendem<br />

Maße entsprechend respektiert. Deshalb ist uns jeder willkommen,<br />

der sich in unsere große Familie einreihen möchte.<br />

Wir freuen uns auf Sie.<br />

Ihr DDB-Bundesvorstand<br />

MITGLIEDSCHAFT<br />

Werden Sie Mitglied im Deutschen Diabetiker Bund!<br />

□ Ich möchte die Kombination von Mitgliedschaft im Deutschen<br />

Diabetiker Bund und den Bezug des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s (bei<br />

den Landesverbänden Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg,<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Nordrhein-West falen<br />

gilt dies als Regelleistung). Den Mitgliedsbeitrag erfragen Sie bitte<br />

bei dem jeweiligen Landesverband.<br />

□ Ich möchte die Mitgliedschaft in dem für mich<br />

zuständigen Landesverband im Deutschen Diabetiker<br />

Bund e. V.<br />

Meine Mitgliedschaft soll mit dem Monat _________ /2014 beginnen<br />

Vor- und Zuname (bei Minderjährigen der/die gesetzliche/n Vertreter)<br />

Geb.-Datum/Bundesland<br />

Straße<br />

PLZ/Wohnort<br />

Datum/Unterschrift<br />

Telefonnummer<br />

Coupon bitte ausfüllen und an den DDB-Bundesverband oder Ihren<br />

zuständigen Landesverband senden. Die Adressen der DDB-Landesverbände<br />

finden Sie auf der folgenden Doppelseite abgedruckt.<br />

DDB-Bundesverband<br />

Deutscher Diabetiker Bund e. V.<br />

Bundesgeschäftsstelle:<br />

Goethestraße 27<br />

34119 Kassel<br />

Tel.: 0561 / 70 34 77-0<br />

Fax: 0561 / 70 34 77-1<br />

http://www.diabetikerbund.de<br />

E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />

Bundesvorstand<br />

Dieter Möhler (Bundesvorsitzender)<br />

Prof. Dr. Hermann von Lilienfeld-Toal<br />

(stellv. Bundesvors.)<br />

Kai Woltering (stellv. Bundesvorsitzender)<br />

Edda Stellmach (Bundesschatzmeisterin)<br />

Rebekka Weber (Bundesjugendreferentin)<br />

56


Deutscher Diabetiker Bund<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

Saarland<br />

Bremen<br />

Hessen<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Hamburg<br />

Niedersachsen<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Sachsen-<br />

Anhalt<br />

Thüringen<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Bayern<br />

Berlin<br />

Brandenburg<br />

Sachsen<br />

Adressen<br />

DDB-Landesverbände:<br />

LV Baden-Württemberg e. V.<br />

Kriegsstraße 49<br />

76133 Karlsruhe<br />

Tel.: 07 21/3 54 31 98<br />

Fax: 07 21/3 54 31 99<br />

www.ddb-bw.de<br />

E-Mail: info@ddb-bw.de<br />

Diabetikerbund Bayern e. V.<br />

Ludwigstraße 67<br />

90402 Nürnberg<br />

Tel.: 09 11/22 77 15<br />

Fax: 09 11/2 34 98 76<br />

www.diabetikerbund-bayern.de<br />

E-Mail:<br />

info@diabetikerbund-bayern.de<br />

LV Berlin e. V.<br />

Schillingstraße 12<br />

10179 Berlin<br />

Tel.: 0 30/2 78 67 37<br />

Fax: 0 30/27 59 16 57<br />

www.diabetikerbund-berlin.de<br />

E-Mail: ddbberlin@arcor.de<br />

LV Brandenburg e. V.<br />

Schopenhauer Straße 37<br />

14467 Potsdam<br />

Tel.: 03 31/9 51 05 88<br />

Fax: 03 31/9 51 05 90<br />

www.ddb-brb.de<br />

E-Mail: info@ddb-brb.de<br />

Bremen<br />

Kontakte über die Bundesgeschäftsstelle,<br />

Goethestraße 27,<br />

34119 Kassel<br />

Tel: 0561 / 703477-0<br />

Fax: 0561 / 7034771<br />

E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />

LV Hamburg e. V.<br />

Humboldtstraße 56<br />

20083 Hamburg<br />

Tel.: 0 40/2 00 04 38-0<br />

Fax: 0 40/2 00 04 38-0/-8<br />

www.diabetikerbund-hamburg.de<br />

E-Mail:<br />

info@diabetikerbund-hamburg.de<br />

LV Hessen e. V.<br />

Friedrich-Ebert-Straße 5<br />

34613 Schwalmstadt-Treysa<br />

Tel.: 0 66 91/2 49 57<br />

Fax: 0 66 91/2 49 58<br />

www.ddbhessen.de<br />

E-Mail: info@ddbhessen.de<br />

LV Meck lenburg-<br />

Vorpommern e. V.<br />

Lübecker Straße 5<br />

19053 Schwerin<br />

Tel.: 03 85/59 16 60<br />

www.ddb-mv.de<br />

E-Mail: info@ddb-mv.de<br />

LV Niedersachsen e. V.<br />

Am Nottbohm 46a<br />

31141 Hildesheim<br />

Tel.: 0 51 21/87 61 73<br />

Fax: 0 51 21/87 61 81<br />

www.ddb-niedersachsen.de<br />

E-Mail: ddb-nds-as@t-online.de<br />

Nord rhein-Westfalen<br />

Landesbeauftragte:<br />

Karl Munzert, Tel: 02361/6581828<br />

Kai Woltering, Tel. 0171/2027209<br />

Verbände<br />

Neues aus dem Bundesvorstand<br />

Kontakt Verbandsseiten im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>:<br />

Öffentlichkeitsarbeit DDB-Bundesverband<br />

Goethestr. 27, 34119 Kassel, Tel: 0561 / 7034770,<br />

Fax: 0561 / 703477, E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Landesbeauftragte:<br />

Franz-Josef Johann,<br />

Tel.: 0 61 36 / 9 23 38 71<br />

Mobil: 0151/ 66113563<br />

Andrea Weber,<br />

Tel.: 0160 2222230<br />

E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />

LV Saarland e. V.<br />

Wolfskaulstraße 43<br />

66292 Riegelsberg<br />

Tel.: 0 68 06/95 35 71<br />

Fax: 0 68 06/95 35 72<br />

www.diabetiker-saar.de<br />

E-Mail: ddbsaarland@t-online.de<br />

LV Sachsen e. V.<br />

Striesener Straße 39<br />

01307 Dresden<br />

Tel.: 03 51/4 52 66 52<br />

Fax: 03 51/4 52 66 53<br />

www.diabetikerbund-sachsen.de<br />

E-Mail:<br />

info@diabetikerbund-sachsen.de<br />

LV Sachsen-Anhalt e. V.<br />

Neuer Weg 22/23<br />

06493 Quedlinburg,<br />

Tel. u. Fax: 0 39 64/52 84 83<br />

www.diabetikerbundsa.de<br />

E-Mail: info@diabetikerbundsa.de<br />

LV Schleswig-Holstein e. V.<br />

Auguste-Victoria-Straße 16<br />

24103 Kiel<br />

Tel.: 04 31/18 00 09<br />

Fax: 04 31/1 22 04 07<br />

www.ddb-sh.de<br />

E-Mail: info@ddb-sh.de<br />

LV Thüringen e. V.<br />

Waldenstraße 13 a<br />

99084 Erfurt<br />

Tel./Fax: 03 61/7 31 48 19<br />

www.ddb-thueringen.de<br />

E-Mail: ddb-thueringen@gmx.de<br />

Bundesbeauftragte:<br />

Bundesbeauftragte für die<br />

Deutsche Diabetiker Akademie<br />

(DDA)<br />

Edith Claußen,<br />

Waldenstraße 13 a, 99084 Erfurt<br />

Tel./Fax: 03 61/7 31 48 19<br />

E-Mail: ddb-thueringen@gmx.de<br />

Bundesbeauftragter für die<br />

blinden und sehbehinderten<br />

Diabetiker <br />

NN<br />

DDB-Mitgliedsorganisationen:<br />

Arbeitskreis der Pan krea t-<br />

ektomierten (Bauchspeichelerkrankte)<br />

e. V.<br />

Thomas-Mann-Straße 40<br />

53111 Bonn<br />

Tel.: 02 28/33 88 92 51<br />

Fax: 02 28/33 88 92 53<br />

Förderkreis Eltern diabetischer<br />

Kinder und Jugendlicher<br />

e. V.<br />

Alex-Müller-Str. 100<br />

67657 Kaiserslautern<br />

Tel.: 06 31/3 60 95 45<br />

57


Verbände<br />

Neues aus dem Bundesvorstand<br />

diabetestour Hannover – gesundheitspolitische Diskussion nach der Bundestagswahl<br />

Diabetiker fordern soziale<br />

Teilhabe ein!<br />

Diabetiker dürfen nicht aus der<br />

Gesellschaft ausgeschlossen werden.<br />

Darin waren sich alle Diskussionsteilnehmer<br />

einig. Die Realität<br />

sieht oft anders aus – vor allem<br />

beim Thema <strong>Diabetes</strong> und Beruf.<br />

„Soziale Teilhabe, was ist das eigentlich? Kann man mit <strong>Diabetes</strong><br />

seine Ausbildung gut beenden? Kann man auch als älterer<br />

Mensch mit <strong>Diabetes</strong> an vielen Aktivitäten teilnehmen? Und<br />

wie gestaltet sich die <strong>Diabetes</strong>versorgung, wenn man auf Hilfe<br />

angewiesen ist?“ Diese Grundsatzfragen warf Prof. Dr. Karin<br />

Lange von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH)<br />

in die Diskussion.<br />

Sie sprach von einer vorbildlichen Versorgung von Kindern<br />

mit <strong>Diabetes</strong> in Deutschland. „Es gibt kein Land in Europa, wo<br />

Kinder so gute Chancen haben, mit <strong>Diabetes</strong> gut aufzuwachsen<br />

und eine normale Schulbildung zu erhalten“, betonte sie.<br />

Und das müsse auch so bleiben.<br />

Weniger positiv stufte sie die Behandlung von älteren und<br />

hochbetagten Menschen mit <strong>Diabetes</strong> ein. „Viele ältere Menschen<br />

sind außer an <strong>Diabetes</strong> häufig an Demenz erkrankt“, so<br />

Lange. Diese Patienten können sich nicht mehr um sich selbst<br />

und ihren <strong>Diabetes</strong> kümmern, die Angehörigen müssen einspringen.<br />

Hier sprach sie von einer großen Versorgungslücke.<br />

Auch die Betreuung von Diabetikern, die eine Depression entwickelt<br />

haben, gestalte sich schwierig. Als fatal bewertete sie,<br />

dass moderne Medikamente für Diabetiker aufgrund aktueller<br />

Entscheidungen des Gemeinsamen Bundesausschusses von<br />

den Krankenkassen nicht mehr bezahlt werden. „Die Erfahrung<br />

und die Daten aus unserem wissenschaftlichen Bereich<br />

werden nur wenig akzeptiert. In manchen Bereichen werden<br />

Vorgaben gemacht, die nicht nachvollziehbar sind“, so Lange<br />

und spielte auf sog. harte Endpunkte an. „Solange wir keine Daten<br />

vorlegen, dass bestimmte Medikamente oder neue Technologien<br />

langfristig wirksam sind, bekommen wir sie nicht.“<br />

Größtes Problem: Unterzuckerungen<br />

Der DDB-Bundesvorsitzende Dieter Möhler hob die heutigen<br />

guten Behandlungsmöglichkeiten von Kindern mit <strong>Diabetes</strong><br />

hervor, die durch Innovationen wie die kontinuierliche Glukosemessung<br />

(CGM) weiter verbessert werden. Insbesondere<br />

die Eltern seien bei der Betreuung von diabeteserkrankten<br />

Kindern mit hohen Anforderungen konfrontiert. Größtes Pro-<br />

58<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Verbände<br />

Neues aus dem Bundesvorstand<br />

Wie steht es um<br />

die soziale Teilhabe<br />

von Diabetikern<br />

in Deutschland? Eine<br />

gesundheitspolitische<br />

Talkrunde<br />

mit dem DDB-Bundesvorsitzenden<br />

Dieter Möhler,<br />

Prof. Dr. Karin<br />

Lange von der<br />

MH Hannover und<br />

Heiner Schülke,<br />

FDP (v. l.).<br />

blem in den Familien: Hypoglykämien. „Es gibt viele Mütter,<br />

die vielfach nachts aufstehen müssen, um nach ihrem Kind zu<br />

sehen und Unterzuckerungen zu vermeiden“, berichtete er. Das<br />

bestätigte auch eine Besucherin der diabetestour, die sich zu<br />

Wort gemeldet hatte. Sichtlich betroffen erzählte sie, dass ihre<br />

Enkelin Typ-1-<strong>Diabetes</strong> hat. Wenn das Kind bei ihr übernachtet,<br />

könne sie nicht schlafen – aus Angst, dass es unbemerkt in<br />

eine Unterzuckerung fällt. „Für solche Situationen muss es entsprechende<br />

Abhilfe geben, auch das bedeutet soziale Teilhabe“,<br />

forderte Möhler. „Die Eltern müssen einem normalen beruflichen<br />

Alltag nachgehen können, auch wenn die Kinder an<br />

einer chronischen Krankheit wie <strong>Diabetes</strong> leiden.“<br />

Die Hypoglykämie-Problematik sei jedoch völlig unabhängig<br />

vom Alter der <strong>Diabetes</strong>patienten. „Es ist auch kein Einzelfall,<br />

dass Menschen mit <strong>Diabetes</strong> in einer Unterzuckerung versterben“,<br />

machte er deutlich. Prominentestes Beispiel ist der <strong>Journal</strong>ist<br />

Thomas Fuchsberger, der mit 53 Jahren im Jahr 2010 ertrank<br />

– vermutlich aufgrund einer schweren Hypoglykämie.<br />

„Hypoglykämie ist eine Bedrohung und wir müssen dieses <strong>Risiko</strong><br />

eindämmen durch eine vernünftige Medikation, die durch<br />

das Solidarsystem gewährt wird“, so der Rechtsanwalt. „Soziale<br />

Teilhabe lässt sich nur durch eine möglichst normoglykämische<br />

Einstellung erzielen, denn nur so können wir Diabetiker<br />

unseren beruflichen Alltag bewältigen.“<br />

Heiner Schülke, FDP, Mitglied im Bundesfachausschuss Gesundheitspolitik,<br />

ist aus familiären Gründen selbst vom <strong>Diabetes</strong><br />

betroffen, weshalb er sich mit dem Thema intensiv beschäftigt.<br />

Seine Ehefrau leitet in Hannover einen großen Pflegedienst,<br />

der auch Diabetiker versorgt.<br />

Fahrlässiges Verwaltungshandeln der Kassen<br />

„Was uns immer wieder Sorgen macht und was wir als Partei<br />

nicht in den Griff bekommen, ist das Kassenverhalten im<br />

Einzelfall“, erklärte er. „Das Verwaltungshandeln der Kassen<br />

ist zum Teil so fahrlässig und risikoreich. Es kann nicht sein,<br />

dass die Sachbearbeiter der Kassen ärztliche Verordnungen<br />

ablehnen und ihre Versicherten dafür im Krankenhaus landen“,<br />

kritisierte er.<br />

Dieter Möhler forderte abschließend, dass CGM-Systeme für<br />

insulinpflichtige <strong>Diabetes</strong>patienten und alle Diabetiker, die<br />

am Straßenverkehr teilnehmen, von den Kassen bezahlt werden.<br />

Der Rechtsanwalt hat selbst Typ-1-<strong>Diabetes</strong> und ist von<br />

der kontinuierlichen Glukosemessung überzeugt. „Wenn ich<br />

Auto fahre, ist meine Frau immer beruhigt, wenn sie sieht, dass<br />

der Trendverlauf meiner Werte stabil bleibt.“<br />

Derzeit prüft das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im<br />

Gesundheitswesen (IQWiG), ob es sich bei der CGM um eine<br />

neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode (NUB) handelt<br />

oder nicht. Von diesem Ergebnis hängt ab, ob die Krankenkassen<br />

künftig die Kosten der Systeme übernehmen müssen.<br />

Mit konkreten Ergebnissen ist voraussichtlich erst 2015 zu<br />

rechnen – bis dahin entscheidet der Einzelfall; meist lehnen die<br />

Krankenkassen eine Kostenübernahme ab. Angela Monecke<br />

Bei der offiziellen<br />

Eröffnung der diabetestour<br />

in Hannover:<br />

Ministerialdirigent<br />

Enno Gosling vom<br />

niedersächsischen<br />

Sozialministerium,<br />

Almut Suchowerskyj,<br />

Vorsitzende des DDB-<br />

Landesverbandes<br />

Niedersachsen, und<br />

der DDB-Bundesvorsitzende<br />

Dieter<br />

Möhler (v. l.).<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

59


Verbände<br />

DDB<br />

Baden-Württemberg<br />

Deutscher Diabetiker Bund<br />

die Resonanz auf die diabetestour in Baden-Baden. Bei externen<br />

Fortbildungen für Diabetologen und <strong>Diabetes</strong>beraterinnen<br />

zum Beispiel in Krankenhäusern, stellten Vorstand und<br />

Mitglieder die Arbeit des DDB vor. Auch für 2014 sind wieder<br />

Veranstaltungsbeiträge geplant. So wird zum Beispiel im Juli<br />

2014 ein Fußballcamp zusammen mit dem Karlsruher SC für<br />

Jungen und Mädchen mit <strong>Diabetes</strong> stattfinden.<br />

60<br />

Landesversammlung des DDB LV BW<br />

Aufbruchstimmung auf<br />

neuen Wegen …<br />

Zahlreiche Delegierte aus den verschiedenen Bezirksverbänden<br />

in Baden-Württemberg begrüßte die Landesvorsitzende<br />

Elke Brückel zur Landesversammlung am 12.10.2013<br />

in Stuttgart. Mit 70 Stimmen war die Landesversammlung<br />

beschlussfähig. Brückel freute sich, den Bundesvorsitzenden<br />

Dieter Möhler als Gast zu begrüßen. Die Delegierten<br />

nutzten die gemeinsame Zeit auch für den regen Austausch<br />

untereinander.<br />

Elke Brückel berichtete über einen<br />

konstanten Mitgliederstand. Die Mitgliederwerbung<br />

stehe aber weiterhin<br />

im Blickpunkt. Es sollten auch jüngere<br />

Menschen als Mitglieder oder Unterstützer<br />

gewonnen werden. Regen<br />

Zuspruch erhielt das Beratungstelefon,<br />

welches im Oktober 2011 eingerichtet<br />

worden war. Hier soll verstärkt<br />

Werbung in der Tagespresse<br />

erfolgen, um noch mehr Menschen<br />

die Möglichkeit zu geben, ihre Fragen<br />

an die Experten zu stellen. Das<br />

Landesvorsitzende Elke<br />

Brückel<br />

erste Familienwochenende im September<br />

2012 am Titisee wurde sehr gut angenommen.<br />

Auf die im Dezember 2012 erste große Strategietagung, mit<br />

dem Ziel einer zukunftsorientierten Neuausrichtung, folgt Anfang<br />

2014 die nächste Strategietagung. Da die Meinungen der<br />

Mitglieder dem Vorstand sehr wichtig sind, werden zwischen<br />

den Tagungen Meinungsbilder erstellt.<br />

Der DDB ist präsent und gefragt. Zahlreiche Veranstaltungen<br />

fanden 2013 statt. Dazu gehören unter anderem Diabetikertage,<br />

Regionaltreffen und Jubiläen sowie neue Veranstaltungen<br />

mit dem Schwerpunkt auf Bewegung. Herausragend war<br />

www.diabetes-journal.de<br />

Elke Brückel betonte die gute Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft<br />

Diabetologie Baden-Württemberg (ADBW).<br />

Diese funktionierende Kooperation ist die beste Basis für ein<br />

konstruktives Engagement für Menschen mit <strong>Diabetes</strong> und soll<br />

weiter ausgebaut werden. Wichtig ist Brückel weiterhin eine<br />

Mitarbeit bei der Neugestaltung der Patientenleitlinien zum<br />

Thema <strong>Diabetes</strong>, die vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in<br />

der Medizin (ÄZQ) erarbeitet werden.<br />

Die Landesgeschäftsstelle platzt aus allen Nähten. Der Umzug<br />

in neue Räume innerhalb von Karlsruhe soll bis April 2014 abgeschlossen<br />

sein. Helmtrud Kunzmann, seit 10 Jahren die gute<br />

Seele der Landesgeschäftsstelle, wird in absehbarer Zeit in<br />

Rente gehen. Brückel bedankte sich bei Kunzmann für die gute<br />

Zusammenarbeit und das Engagement, welches über die normale<br />

Anstellung hinausging. Ulrike Böttger wird seit Oktober<br />

als Nachfolgerin eingearbeitet.<br />

Dr. Firuz Sadr hat sich als stellvertretender Landesvorsitzender<br />

zügig in sein Aufgabengebiet eingearbeitet und nimmt das Amt<br />

gern wahr. Er berichtete über die zahlreichen wahrgenommenen<br />

Termine, über viele neue Eindrücke und interessante Begegnungen.<br />

Sadr ist zum Beispiel als Vertreter des DDB in der Expertenarbeitsgruppe<br />

<strong>Diabetes</strong>-Indikatoren im Landesgesundheitsamt.<br />

Viele Termine waren auch zusammen mit der ADBW und der<br />

Deutschen <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft (DDG). Er dankte besonders<br />

Elke Brückel für ihren unermüdlichen Einsatz.<br />

Schriftführer und Sozialreferent Reiner Hub berichtete über<br />

seine Arbeit. Er aktualisiert die Sozialinfos, die immer sehr gefragt<br />

sind, und berät Mitglieder zu Sozialthemen. Auch in diesem<br />

Jahr kommt er wieder auf eine stattliche Anzahl von Vorträgen,<br />

sei es zum Schwerbehindertenrecht, Führerschein oder<br />

ähnlichen Themen. Er ist gern bereit, in den Gruppen vor Ort<br />

Vorträge zu diesen Themen zu halten. Wegen der Erkrankung<br />

des Schatzmeisters Steffen Graf trug Helmtrud Kunzmann den<br />

Kassenbericht vor.<br />

In seinem Grußwort betonte der Bundesvorsitzende Dieter<br />

Möhler die positive Zusammenarbeit zwischen dem Landesverband<br />

Baden-Württemberg und dem Bundesverband. Er<br />

dankte allen für ihre Arbeit und lobte den außerordentlich guten<br />

Zusammenhalt und die strukturierte und zukunftsweisende<br />

Arbeit im LV Baden-Württemberg. Er unterstrich, dass Selbsthilfe<br />

auch im Zeitalter neuer Medien bestehen bleiben müs-<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Verbände<br />

DDB<br />

se. Möhler verwies auf die Erfolge, die der DDB im Gemeinsamen<br />

Bundesausschuss (G-BA) bei der weiteren Zulassung<br />

für bestimmte Insuline und der Gliptine erreichte. Das Rechtsberatungsnetz<br />

könne auf gute Erfolge bei der Versorgung mit<br />

CGM-Geräten verweisen. Auch der Bundesverband wird Anfang<br />

2014 umziehen – direkt in die Bundeshauptstadt Berlin.<br />

Heidrun Kern ist aus<br />

beruflichen Gründen<br />

als Jugendreferentin<br />

zurückgetreten. Nicola<br />

Helmerichs war seit<br />

Anfang 2013 kommissarisch<br />

tätig. Sie wurde<br />

nun offiziell mit großer<br />

Nach den Berichten der Revisoren Thomas Mehrheit gewählt. Turnusmäßig<br />

wurde auch<br />

Bäumle und Karin Herr wurde die Entlastung<br />

des Vorstandes einstimmig erteilt.<br />

der 1. Beisitzer gewählt.<br />

Hier wurde Dr. Alexander Hemmann in seinem Amt bestätigt.<br />

Laut Satzung dürfen Revisoren maximal zwei Wahlperioden<br />

kandidieren. Für Thomas Bäumle wurde Rolf Kadau als<br />

neuer Revisor gewählt. Karin Herr wurde als Revisorin im Amt<br />

bestätigt. Elke Brückel dankte Thomas Bäumle für seine gute<br />

und zuverlässige Arbeit.<br />

Der Landesvorstand des DDB Baden-Württemberg und weitere Teilnehmer<br />

der Versammlung (v. l.): Thomas Bäumle (Revisor bis 2013), Karin<br />

Herr (Revisorin), Dr. Firuz Sadr, Elke Brückel, Dr. Alexander Hemmann,<br />

Dieter Möhler, Reiner Hub, Helga Dressler; nicht im Bild: Steffen Graf,<br />

Nicola Helmerichs und Rolf Kadau (Revisor).<br />

Thema am Expertentelefon DDB:<br />

Erektile Dysfunktion (ED)<br />

Prof. Dr. Ralf Lobmann,<br />

Ärztlicher Direktor des Klinikums<br />

Stuttgart, Bürgerhospital<br />

Dienstag, 3. Dezember 2013,<br />

von 16 bis 18 Uhr<br />

Tel.: 07 21/3 54 35 80 (zum Ortstarif<br />

aus dem dt. Festnetz). Rufen Sie an<br />

– vertraulich, anonym.<br />

Termine 2014<br />

22. Febr. Diabetikertag Bruchsal, Bürgerzentrum<br />

29. März Diabetikertag Öhringen, Stadthalle Kultura<br />

12. April Diabetikertag Ludwigsburg, Forum am Schlosspark<br />

4. – 6. Juli Fußballcamp – Familienfreizeit Karlsruhe<br />

12. – 13. Juli Fortbildung der Selbsthilfegruppenleiter<br />

4. Okt. Diabetikertag Göppingen<br />

Informationen zu den Veranstaltungen:<br />

Landesgeschäftsstelle Baden-Württemberg<br />

Tel.: 07 21/3 54 31 98, E-Mail: info@ddb-bw.de<br />

oder im Internet: www.ddb-bw.de<br />

Fussballcamp beim KSC<br />

DDB und Karlsruher SC suchen clevere<br />

Jungen/Mädchen mit <strong>Diabetes</strong> für das DDB-BW-<br />

Fußball-Camp<br />

Wo: KSC Fußballschule<br />

Wann: 4. bis 6. Juli 2014<br />

Alter: 8 – 15 Jahre (Campteilnehmer)<br />

Was: tägliches Training, Besuch eines aktuellen oder<br />

ehemaligen KSC-Profis, Besuch von Willi Wildpark,<br />

Abschlussturnier der Teilnehmer usw.<br />

Leistung: Übernachtung/Halbpension in der Jugendherberge,<br />

Tagesbetreuung der Camp-Teilnehmer der<br />

KSC-Fußballschule und Betreuung durch medizinisches<br />

Fachpersonal sowie Familiengespräche usw.<br />

Preis (pro Person):<br />

Mitglieder DDB<br />

• Camp-Teilnehmer bis 15 Jahre € 40,00<br />

• Geschwisterkinder bis 15 Jahre € 40,00<br />

• Begleitpersonen ab 16 Jahre € 78,00<br />

Nichtmitglieder € 100,00<br />

Anmeldung:<br />

Deutscher Diabetiker Bund<br />

Landesverband Baden Württemberg<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Tel.: 07 21/3 54 31 98<br />

E-Mail: info@ddb-bw.de<br />

Mit freundlicher Unterstützung der<br />

AOK Baden-Württemberg und dem<br />

Karlsruher Sportclub (KSC)<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

61


Verbände<br />

DDB<br />

Anmeldeschluss ist der 10. Dezember 2013<br />

Südafrika total<br />

Alles, was Südafrika ausmacht, grandiose Landschaften<br />

und eine faszinierende Tierwelt, Pirschfahrten im Busch,<br />

romantische Bootsausflüge, eindrucksvolle Besichtigungen<br />

– zwei unbeschwerte Wochen bei kompetenter Betreuung<br />

durch einen <strong>Diabetes</strong>assistenten (zum Vorzugspreis<br />

für DDB-Mitglieder). Anmeldeschluss: 10. Dezember 2013!<br />

Berlin<br />

Deutscher Diabetiker Bund<br />

62<br />

Nutzen Sie die letzte Möglichkeit, sich für diese phantastische<br />

Reise nach Südafrika (22. März bis 4. April 2014) anzumelden<br />

(siehe ausführlichen Bericht in der Oktober-Ausgabe). Es erwartet<br />

Sie ein faszinierendes Programm: Kapstadt, Tafelberg,<br />

Kap der Guten Hoffnung, Weinregion Stellenbosch, Bootsfahrt<br />

auf der Knysna-Lagune, Township-Tour, Flug nach Johannesburg,<br />

Safari im Krüger-Nationalpark, Panorama-Route, Blyde<br />

River Canyon. Dazu umfangreiche Leistungen, beispielsweise<br />

Halbpension und Übernachtungen ausschließlich in guten<br />

Hotels sowie einer Safarilodge.<br />

Preis pro Person im Doppelzimmer max. 3 350,- €, Einzelzimmer-Zuschlag<br />

290,- €. Reduzierter Preis ab 20 Teilnehmern,<br />

aktuellen Preis bitte erfragen – DDB-Mitglieder erhalten Sonderrabatt.<br />

Letzte Buchungsmöglichkeit bis 10. Dezember 2013, es sind<br />

nur noch wenige Plätze frei.<br />

Weitere Informationen: Michael Diebold (<strong>Diabetes</strong>assistent),<br />

Tel.: 00 41-52-5 33 03 66, E-Mail: diebold.michael@gmx.ch oder<br />

beim DDB LV-BW, Tel.: 07 21/3 54 31 98, E-Mail: info@ddb-bw.<br />

de und unter www.ddb-bw.de > Reisen<br />

Diabetiker-Reisen 2014<br />

14. – 21./28.1.2014 Lanzarote Erholungsreise mit Aktivprogramm<br />

3. – 11.5.2014 Abano mit Venedig und Padua<br />

Ende Juni/ 6 Tage Ostseebad Warnemünde geplant<br />

Anfang Juli 2014<br />

23. – 30.8.2014 Fluss-Kreuzfahrt von Hamburg durch die<br />

Lüneburger Heide nach Berlin<br />

Anfang Oktober 8 Tage Sizilien mit Ausflugsprogramm<br />

– Flugreise<br />

Anfang November 8 Tage Algarve Riu Palace mit Ausflügen –<br />

Flugreise<br />

Auskunft und Prospektmaterial:<br />

Rita Fischer, Hauffstr. 7, 71120 Grafenau<br />

Tel.: 0 70 33/4 32 83, Fax: 0 70 33/30 48 38<br />

E-Mail: diabetikerreisen@gmx.de<br />

www.diabetes-journal.de<br />

Neuer Ratgeber<br />

Haben Sie schon<br />

„alles geregelt“?<br />

Niemand macht sich gern Gedanken über das Ende des Lebens.<br />

Noch schlimmer ist allerdings die Vorstellung, unvermittelt<br />

aus dem Leben gerissen zu werden, ohne die wichtigen<br />

Dinge geregelt zu haben. Ein neuer Ratgeber hilft weiter.<br />

Patientenverfügung? Vorsorgevollmacht?<br />

Werden meine Angehörigen wissen, was mein letzter Wunsch<br />

ist? Und werden sie wissen, wo alle Unterlagen zu finden sind?<br />

Von Patientenverfügung bis Zustellungsvollmacht. Wie verfasst<br />

man ein gültiges Testament? Wann und wie lange gilt<br />

eine aufgesetzte Patientenverfügung? Welche Vorsorgevollmachten<br />

kann ich für den Notfall treffen? Der Ratgeber führt<br />

auf über 100 Seiten durch den Dschungel der Vollmachten und<br />

erklärt, was beim Ausfüllen zu beachten ist. Auch Anweisungen<br />

und wichtige Wünsche an die Angehörigen können in dieser<br />

Broschüre notiert werden.<br />

Der Ratgeber empfiehlt sich nicht nur für Menschen im reifen<br />

Alter: Auch junge Menschen können mit dem Leitfaden<br />

ein einheitliches Ablagesystem beginnen. „Wer alles geregelt<br />

hat, kann sein Leben besser genießen“, meint Autor Gerhard<br />

Zieseniß. Der frühere Justizverwaltungsbeamte erkrankte mit<br />

65 Jahren an Prostatakrebs. Dies nahm er zum Anlass, persönliche<br />

Unterlagen zu sammeln, aus denen später dieser Ratgeber<br />

entstand.<br />

Perspektiven in jeder Lebenslage<br />

„Es gibt in jeder Lebenslage Perspektiven“, ist ein Leitspruch<br />

von Gerhard Zieseniß. Und so warf es den heute 74-Jährigen<br />

auch nicht vollends aus der Bahn, als er vor einigen Jahren<br />

mit der Diagnose Prostatakrebs konfrontiert wurde. „Ich habe<br />

mich informiert, bin operiert worden und gehe regelmäßig<br />

zur Nachsorge. Soweit ist alles gut für mich verlaufen“, er-<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Verbände<br />

DDB<br />

zählt der Verdener. Allerdings denkt man in solchen Momenten<br />

ganz anders über den Rest seines Lebens nach. „Ich war<br />

froh, dass ich alle meine Unterlagen geordnet hatte, als Beamter<br />

mit Herz und Seele habe ich alles im Griff“, so Zieseniß<br />

– was längst nicht selbstverständlich ist. „Durch Gespräche in<br />

der Prostata-Selbsthilfegruppe habe ich gemerkt, dass viele<br />

sich über ihre letzten Dinge gar keine Gedanken gemacht haben<br />

und auch nicht so recht wussten, was man alles beachten<br />

muss.“ So begann der frühere Justizverwaltungsbeamte, eine<br />

Formularsammlung zusammenzustellen, die Ordnung in alle<br />

persönlichen Unterlagen bringt.<br />

Zieseniß ergänzte die Checkliste mit Informationen zu allen<br />

relevanten Themen, von der Frage, wie man ein gültiges Testament<br />

verfasst, über die Altersvorsorgevollmacht bis hin zur<br />

Haustierverfügung. Es entstand allmählich eine rund 100 Seiten<br />

umfassende Sammlung, die Zieseniß allen, die sie haben<br />

wollten, als Lose-Blatt-Sammlung zur Verfügung stellte. „Da<br />

war ich auf meinem kleinen heimischen Drucker manchmal<br />

tagelang mit Drucken beschäftigt, weil die Nachfrage so groß<br />

war“, erzählt Gerhard Zieseniß und lacht. So entstand die Idee,<br />

den Ratgeber als Buch herauszubringen.<br />

… alles geregelt? Ratgeber zum Ordnen der letzten Dinge, zum<br />

Ausfüllen und Archivieren. Von Gerhard Zieseniß, Verden.<br />

Format: DIN A4, 108 Seiten, www.allesgeregelt.de<br />

Fabian Thümer<br />

Veranstaltung des DDB<br />

Berlin zu dem Thema<br />

am 6. Januar 2014, 16.00 bis 17.00 Uhr<br />

Ort: Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />

Brandenburgische Straße 80<br />

10713 Berlin<br />

Fahrverbindung: Bus 104, 110, 204 und U7 bis Blissestraße<br />

Vortrag: … alles geregelt?<br />

A wie Altersvorsorgevollmacht bis Z wie Zustellvollmacht<br />

Wichtige persönliche Dokumente<br />

Referent: Gerhard Zieseniß, 2. Vorsitzender des Bundes der<br />

Ruhestandsbeamten, Verden<br />

Selbsthilfegruppe „Die Jungen Wilden“<br />

Terminänderung!<br />

Treffen jeden 1. Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr<br />

im Restaurant „Via Nova 2“, Universitätsstr. 2 – 3a, 10117 Berlin<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

Einzug der Mitgliedsbeiträge<br />

im S€PA-Verfahren<br />

ab 1. Februar 2014<br />

IBAN und BIC ersetzen ab dem SEPA-Stichtag zum 1. Februar<br />

2014 die bisherigen Kontonummern und Bankleitzahlen im<br />

SEPA-Zahlungsverkehr.<br />

Da die Umstellung durch uns erfolgt, brauchen Sie nichts zu<br />

unternehmen. Bestehende Einzugsermächtigungen werden in<br />

ein Mandat umgewandelt, müssen aber mit SEPA-Informationen<br />

angereichert werden.<br />

Dies geschieht automatisch über ein Software-Update unseres<br />

Betriebsprogramms. Als Mandatsreferenz verwenden wir<br />

Ihre Mitgliedsnummer.<br />

Den jährlichen Mitgliedsbeitrag werden wir jeweils zum 1. des<br />

Monats März, beginnend mit dem 1. März 2014, einziehen.<br />

Fällt der Fälligkeitstag auf ein Wochenende/einen Feiertag,<br />

verschiebt sich der Fälligkeitstag auf den 1. folgenden Werktag.<br />

Für Überweiser wichtig<br />

Unsere IBAN: DE24100205000003227400<br />

Unsere BIC: BSFWDE33BER<br />

Sollten Ihre Kontodaten nicht mehr aktuell sein, bitten wir Sie<br />

um Nachricht.<br />

Sofern Sie Fragen zu der Umstellung auf das SEPA-Zahlungsverfahren<br />

haben, kontaktieren Sie uns.<br />

RA Sabine Westermann, Schatzmeisterin<br />

Unsere<br />

Veranstaltungs-Angebote<br />

Berliner Diabetiker Treffen<br />

Ort: Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />

Brandenburgische Straße 80,10713 Berlin<br />

Fahrverbindung: Bus 104, 110, 204 und U7 bis Blissestraße<br />

Montag, 9. Dezember 2013: 16.00 (neu) bis 17.00 Uhr<br />

Vortrag: Podologische Fußbehandlung bei <strong>Diabetes</strong><br />

Referent: Amrei Lemke, Podologin vom ZFD Berlin<br />

17.30 bis 18.30 Uhr: Beratung und Erfahrungsaustausch<br />

Moderation: Juliane Dzialas, <strong>Diabetes</strong>beraterin DDG<br />

Blutzuckermessungen werden angeboten!<br />

Montag, 6. Januar 2014, 16.00 bis 17.00 Uhr<br />

Vortrag: … alles geregelt?<br />

A wie Altersvorsorgevollmacht bis Z wie Zustellungsvollmacht<br />

Wichtige persönliche Dokumente<br />

Referent: Gerhard Zieseniß, 2. Vorsitzender des Bundes der<br />

Ruhestandsbeamten, Verden<br />

17.30 bis 18.30 Uhr: Beratung und Erfahrungsaustausch<br />

Moderation: Juliane Dzialas, <strong>Diabetes</strong>beraterin DDG<br />

Blutzuckermessungen werden angeboten!<br />

www.diabetes-journal.de<br />

63


Verbände<br />

DDB<br />

Hamburg<br />

Deutscher Diabetiker Bund<br />

Hessen<br />

Deutscher Diabetiker Bund<br />

Mitteilung an alle<br />

Mitglieder des Landesverbandes<br />

Hamburg<br />

Bitte beachten Sie: Ab 1.1.2014 besteht das Konto bei der Haspa<br />

nicht mehr.<br />

Ebenso können Zuwendungsbescheinigungen (Spendenbescheinigungen)<br />

abgefordert werden. Bis 200 € reicht auch ein<br />

Überweisungsbeleg (mit Abbuchungsnachweis) aus, allerdings<br />

muss der Überweisungsträger alle Angaben über die Steuerbegünstigung<br />

des Empfängers beinhalten.<br />

Ebenso bitte ich, Veränderungen, die zum Wegfall der sozialen<br />

Befreiung führen, zu melden.<br />

Übergewicht anders<br />

bekämpfen!<br />

Foto: fotolia<br />

Noch einige Hinweise für das neue SEPA-Verfahren ab<br />

1.2.2014:<br />

Unsere Gläubigeridentifikationsnummer lautet:<br />

DE52ZZZ00000205352<br />

Die IBAN lautet: DE71 2512 0510 0007 4410 00<br />

Die BIC lautet: BFSWDE33HAN<br />

Falls Sie Selbstzahler sind und ab 2014 am SEPA-Lastschriftverfahren<br />

teilnehmen wollen, erteilen Sie uns eine Einzugsermächtigung;<br />

wir führen dann alles durch und Sie haben keinen<br />

Aufwand und erhalten ein kleines Präsent.<br />

Ansprechpartner: Andreas Trensinger, Schatzmeister<br />

Deutscher Diabetikerbund, LV Hamburg e. V.<br />

E-Mail: andreas.trensinger@diabetikerbund-hamburg.de<br />

Tel.: 0 41 52/1 36 26 30<br />

Termine:<br />

Diabetiker-Treff Bergedorf: 4. Dez. 2013, 14.00 – 16.00 Uhr<br />

Referent: Dr. med. Kröger; Menschen mit <strong>Diabetes</strong> – Neue Erkenntnisse<br />

Montagstreff: fällt im Dezember aus<br />

Wandsbek: 5. Dezember 2013, 16.00 Uhr<br />

Adventskaffee in den Räumen der Adler-Apotheke<br />

Weihnachtsfeier: 7. Dezember 2013<br />

Unsere Weihnachtsfeier findet um<br />

16 Uhr wieder im<br />

„Renaissance Hotel“<br />

(Grosse Bleichen) statt.<br />

Die Zahl der übergewichtigen Menschen nimmt weiter zu<br />

und die Medizin-Branche kämpft weiter dagegen an. Sie<br />

scheint aber nicht sehr erfolgreich zu sein. Kann es sein,<br />

dass die Empfehlungen, wie Übergewicht zu bekämpfen<br />

ist, nicht die richtigen sind? Empfohlen wird meist: wenige<br />

Kalorien zuführen, viele Kalorien ausführen. Anders formuliert:<br />

wenig Fett essen (führt Kalorien zu) und viel Bewegung<br />

(verbraucht Kalorien). Damit kommt es zu einer<br />

negativen Kalorienbilanz des Körpers, und man nimmt ab.<br />

Diese Überlegung als Grundlage der Gewichtsreduktions-Therapie<br />

ist vermutlich falsch. Natürlich, der kranke Mensch stellt<br />

fast immer als Erstes die Frage: Was muss ich essen oder soll<br />

ich nicht essen? Andere Maßnahmen, die auch vorgeschlagen<br />

werden, gehen dabei häufig unter. Die Liste der weiteren Empfehlungen,<br />

die zum Beispiel in Therapie-Leitlinien zu finden<br />

ist, enthält viel Gutes, wie die Betreuung der psychologischen<br />

Seite der Patienten. Trotzdem kann man sich als Betroffener<br />

kaum dem Gedanken entziehen, dass eine negative Kalorienbilanz<br />

das Ziel der Therapie ist.<br />

Viele Menschen mit Übergewicht haben wahrscheinlich bereits<br />

versucht, auf diesem Weg abzunehmen. Doch die Zahl der<br />

Personen, die als Folge von Diäten noch dicker geworden sind<br />

(Jo-Jo-Effekt), ist groß. So funktioniert das Ganze also nicht.<br />

Und so kommt es wohl nicht darauf an, was man isst, sondern<br />

was der Stoffwechsel im Körper daraus macht.<br />

Warum wird der Mensch dick?<br />

Lassen Sie uns daher eine scheinbar einfache Frage stellen:<br />

Was im Stoffwechsel bewirkt eigentlich, dass der Mensch dick<br />

wird? Klare Antwort: Körpereigenes Insulin und seine Wirkung.<br />

Hieraus folgt: Wir müssen verhindern, dass Insulin im<br />

Körper ansteigt. Wie kann man das erreichen? Durch Vermei-<br />

64<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Verbände<br />

DDB<br />

den eines schnellen Blutzuckeranstiegs. Hierfür sind all solche<br />

Nahrungsmittel verantwortlich, die süß sind, also einen hohen<br />

Anteil an Zuckern haben, und die fertig zur Aufnahme in den<br />

Körper sind. Ganz besonders schnell werden diese Zucker aus<br />

Flüssigkeiten (Erfrischungsgetränken, Säften, Eistee und Ähnlichem)<br />

aufgenommen.<br />

Aber alle Kohlenhydrate führen zu einem Blutzuckeranstieg<br />

mit Insulinanstieg und fördern das Übergewicht. Das ist tragisch,<br />

denn bei dem Ratschlag, möglichst wenig Fette und Eiweiß<br />

(in Fleischprodukten ist ja auch immer Fett verborgen)<br />

zu essen, werden meist mehr Kohlenhydrate verzehrt. Irgendetwas<br />

muss man ja zu sich nehmen.<br />

Fruktose und Fruchtzucker<br />

Kaum erwähnt in den Ratschlägen zur Gewichtsreduktion wird<br />

die katastrophale Wirkung von Fruktose, dem Fruchtzucker: Er<br />

ist Bestandteil des Haushaltszuckers, wie wir ihn in der Küche<br />

verwenden, aber auch zusätzlich in süßen Produkten der Nahrungsmittelindustrie<br />

vorhanden. Dieser kann zu einer Fettleber,<br />

einer Insulinerhöhung durch Insulinresistenz sowie einer<br />

Erhöhung der Blutfette und des Blutdrucks führen.<br />

Häufig gerät die positive Wirkung sogenannter Ballaststoffe<br />

oder Fasern (z. B. Salate, Gemüse, Vollkornbrot) in der Nahrung<br />

aus dem Blickfeld. Diese bewirken allerlei gute Effekte,<br />

z. B. wird mit ihnen der Blutzuckeranstieg in der Nahrung bei<br />

weitem nicht so viel Insulinfreisetzung erzeugen wie ohne sie.<br />

Und das ist ja eins der Ziele.<br />

Ganz sicher ist körperliche Bewegung gut. Der Mensch muss seine<br />

Muskeln benutzen. Sich nur von Sessel zu Sessel zu bewegen<br />

(Autositz, Schreibtisch-, Fernsehsessel), war nicht in der Entwicklung<br />

vorgesehen. Das Ziel ist nicht, möglichst viele Kalorien<br />

zu verbrauchen, sondern allerlei anderes Gutes: Wohlbefinden,<br />

Verminderung der Insulinkonzentration und vieles andere.<br />

Gehirn braucht Glukose<br />

Und dann gibt es noch unser Gehirn, das uns dirigiert. Es<br />

braucht Glukose, ist auf die Glukosekonzentration angewiesen.<br />

Wenn diese abfällt, schlägt es Alarm (Unterzucker, Hunger).<br />

Da kann man machen, was man will. Daher helfen Diäten,<br />

die den Blutzucker <strong>senken</strong>, oft nicht, weil man sich gegen das<br />

Kommando des Gehirns (jetzt essen!) nicht wehren kann. Vermutlich<br />

ist daher – zusätzlich zur richtigen Zusammensetzung<br />

des Essens – eine Therapie fürs Gehirn erforderlich. Daher ist<br />

ein geeignetes begleitendes psychologisches Training oft nötig.<br />

Übergewicht ist die Folge verschiedener Einflüsse. Daher wird<br />

bei dem einen Menschen die eine Maßnahme, bei dem anderen<br />

die andere mehr oder weniger helfen. Aber sicher muss anders<br />

vorgegangen werden, als nur den Rat zu befolgen, weniger<br />

Kalorien aufzunehmen und mehr Kalorien zu verbrauchen.<br />

Prof. Dr. Hermann von Lilienfeld-Toal,<br />

Vorsitzender DDB-LV Hessen<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Deutscher Diabetiker Bund<br />

Brief der Gruppensprecherin an die Diabetiker-<br />

Selbsthilfegruppe Altrhein/Guntersblum<br />

15-jähriges Jubiläum<br />

Liebe Mitglieder unserer Selbsthilfegruppe,<br />

im September 1998, bei dem ersten Gruppentreffen, war ich<br />

gespannt und gleichzeitig unsicher, was aus meinem Vorhaben,<br />

eine Diabetiker-Selbsthilfegruppe zu gründen, werden<br />

würde. Große Diabetiker-Selbsthilfegruppen gab es damals in<br />

den Städten Worms und Mainz, aber innerhalb der Verbandsgemeinden<br />

Eich und Guntersblum wurde nichts dergleichen<br />

angeboten, obwohl es großen Handlungsbedarf gab.<br />

Heute kann ich mit Recht sagen, es war der richtige Schritt.<br />

Große Unterstützung fanden wir durch Dr. med. Jochen Zuschlag,<br />

der uns seit Beginn als Diabetologe mit seinem ärztlichen<br />

Rat unterstützt, sowie durch Ortsbürgermeister Klaus<br />

Willius, der uns bis heute einen Raum im Ortsgemeinderathaus<br />

Eich für unsere Treffen kostenlos zur Verfügung stellt.<br />

Sehr gut erinnere ich mich noch daran, wie die Betroffenen zu<br />

Beginn kamen. Viele aus Neugier, viele, weil sie im Umgang mit<br />

ihrer Erkrankung unsicher waren, andere, weil sie sich durch<br />

den <strong>Diabetes</strong> im Lebensalltag eingeschränkt fühlten.<br />

Motivierte Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />

Die Anzahl der Menschen mit <strong>Diabetes</strong> ist seit 15 Jahren stetig<br />

gestiegen und ich freue mich, meist 20 bis 35 Teilnehmer<br />

an unseren Gruppenabenden begrüßen zu dürfen. Wenn ich<br />

heute zurückblicke, sind aus anfänglich zurückhaltenden Teilnehmern<br />

motivierte, interessierte, engagierte, hilfsbereite und<br />

vor allem selbstbewusste Menschen mit <strong>Diabetes</strong> geworden.<br />

Mein Ziel in der Zusammenarbeit mit Ihnen war und ist der<br />

gemeinsame Austausch, auch mit Ihren Familienangehörigen,<br />

mit Interessierten und anderen Betroffenen.<br />

Viele Projekte, z. B. die Teilnahme an Diabetikertagen, ein Nordic-Walking-Kurs,<br />

ein Kochkurs, praktisches BE-Schätzen, Hafertage<br />

zur Durchbrechung der Insulinresistenz, Pennadeln<br />

mit verschiedenen Nadellängen getestet – all dies haben wir<br />

gemeinsam mit großem Erfolg gemeistert.<br />

Nicht vergessen dürfen wir die vielen Ärzte, Apotheker, <strong>Diabetes</strong>assistentinnen<br />

und -beraterinnen, Pflegedienstleiter und<br />

Fachleute der Krankenkassen, die mit Fachvorträgen unser<br />

Wissen erweitern. Erinnern Sie sich noch? Wir waren die erste<br />

Selbsthilfegruppe in Rheinhessen, die im Jahr 2000 dem Deutschen<br />

Diabetiker Bund beigetreten ist. Wir sind dem DDB treu<br />

geblieben und mit 20 Mitgliedern darin vertreten.<br />

Unser 10-jähriges Jubiläum feierten wir mit einer großen öffentlichen<br />

Veranstaltung in der Mensa der Regionalschule Eich.<br />

www.diabetes-journal.de<br />

65


Verbände<br />

DDB<br />

In Bad Mergentheim wurden wir herzlich empfangen.<br />

Dr. Astrid Tombek, Gudrun Henn<br />

In diesem Jahr können wir auf 15 Jahre DSHG Altrhein/Guntersblum<br />

zurückblicken. Das Geburtstagsgeschenk, das wir<br />

uns selbst überreichten, war die Schulungsfahrt im August<br />

mit 45 Teilnehmern in das <strong>Diabetes</strong> Zentrum Bad Mergentheim<br />

und der anschließende Besuch der Stadt Rothenburg ob<br />

der Tauber. Sowohl der Eicher Ortsbürgermeister Herr Willius,<br />

Dr. Zuschlag als auch Andrea Weber, Landesbeauftragte DDB<br />

Region Rheinland-Pfalz, begleiteten uns als Gäste.<br />

Sogar ein eigens für die Gruppe aufgestelltes Willkommensschild<br />

stand im Eingangsbereich. Begrüßt wurden wir von<br />

Dr. Astrid Tombek. Sie stellte uns in einem interessanten Vortrag<br />

den Werdegang und die Arbeit der Klinik vor und welche<br />

Behandlungen und Schulungen angeboten werden. Empfehlungen<br />

bezüglich einer ausgewogenen <strong>Ernährung</strong> wurden intensiv<br />

besprochen. Eine kleine Führung durch die Klinik ermöglichte<br />

uns einen Einblick in verschiedene Räumlichkeiten.<br />

te zu einem harmonischen und unvergesslichen Tag geführt.<br />

Stolz sage ich Ihnen: 15 Jahre eine solche Selbsthilfegruppe<br />

betreuen zu dürfen, ist etwas Besonderes. Der Gemeinschaftssinn,<br />

das Zusammenhalten, das Vertrauen und der Austausch<br />

untereinander, Respekt, Wertschätzung und gegenseitige Achtung,<br />

dies alles wird von Ihnen ganz einfach umgesetzt. Jeder<br />

von Ihnen trägt zum Gelingen unserer Gruppenabende bei.<br />

Ohne Ihre Mithilfe und die Unterstützung durch den Gruppenvorstand<br />

wäre es mir gar nicht möglich, eine gute Arbeit<br />

zu leisten. Dafür meinen herzlichsten Dank.<br />

Zusammenkunft ist ein Anfang. Zusammenhalt ist ein Fortschritt.<br />

Zusammenarbeit ist ein Erfolg.<br />

Mit den Worten von Henry Ford wünsche ich Ihnen allen weiterhin<br />

ein gutes Miteinander in der Gruppe, neugierig zu sein<br />

auf Neues, den Mut zu haben, bekannte Wege zu verlassen<br />

und neue zu beschreiten, und das Wissen, dass Sie mit Ihrer<br />

Erkrankung nicht allein sind.<br />

Ihre Gudrun Henn<br />

Niedersachsen<br />

Deutscher Diabetiker Bund<br />

diabetestour in Hannover<br />

Mehr als 5 000 Besucher<br />

beim Deutschen<br />

Diabetiker Tag<br />

Der Mix aus Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Infoständen<br />

und Mitmach-Aktionen war bereits im Vorjahr ein Erfolg und<br />

sicherlich für den Rekordbesuch 2013 der Grundstein. Neu<br />

dabei für den DDB waren in diesem Jahr u. a. das Präventionsteam<br />

der Polizeiinspektion Hannover-Ost, der Karateclub<br />

Seelze, Radio Leinehertz und die „Fool-Tools“.<br />

Viele Besucher – großes Interesse! Entsprechend zufriedene<br />

Gesichter bei den Ausstellern und den vielen Helfern. Zum<br />

Reise nach Rothenburg<br />

Die Einladung zu kleinen kulinarischen Verführungen wurde<br />

gern angenommen und rundete unseren Besuch ab. Mit interessanten<br />

Eindrücken, viel Information und gefüllten Kohlenhydratspeichern<br />

verabschiedeten wir uns und setzten unsere<br />

Reise nach Rothenburg fort.<br />

Nach einem gemeinsamen Mittagessen hatte nun jeder die<br />

Gelegenheit, die Stadt selbst zu erkunden. Wie in kaum einer<br />

anderen deutschen Stadt blieb hier das romantische Flair des<br />

Spätmittelalters erhalten. Glücklich und zufrieden traten wir<br />

am späten Nachmittag die Rückreise an. Eine eindrucksvolle<br />

Schulungsfahrt, verknüpft mit einem stolzen Jubiläum, hat-<br />

Viele Gespräche, Erfahrungsaustausch und Fragen am DDB-Stand.<br />

Fotos: wspress Wilfried Scholz<br />

66<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Verbände<br />

DDB<br />

Beispiel am Stand des DDB-Landesverbandes Niedersachsen,<br />

wo im Tagesverlauf rund 40 Ehrenamtliche (vom Landesvorstand<br />

über Bezirksvorsitzende und <strong>Diabetes</strong>-Lotsen bis zu<br />

Selbsthilfegruppenleiter/innen) am Stand und im Saal Gespräche<br />

mit den Besuchern führten und neue Mitglieder gewinnen<br />

konnten.<br />

Steinwedel und sein Team waren mit Fußdruckmessungen Teil<br />

des Vorsorge-Parcours. Der hannoversche Radiosender „Leinehertz<br />

106,5“ war mit einem Reporter-Team zu Gast und sendete<br />

Live-Interviews vom Stand für das laufende Programm.<br />

Direkt gegenüber konnten sich die Besucher über das Rechtsberatungsnetz<br />

des DDB und über Versicherungsfragen informieren.<br />

Vertreten war dort auch das „Hilfswerk für jugendliche<br />

Vermissen Sie Diät-Produkte?<br />

430 Besucher wurden nach ihrer Meinung zur Lebensmittel-<br />

Kennzeichnung gefragt. Gesucht wurden Antworten auf die<br />

Fragen „Ab 2014 gibt es keine ‚Diät-Produkte‘ für Diabetiker<br />

mehr. Werden Sie diese Kennzeichnung vermutlich vermissen?“<br />

oder „Ist für Sie die Liste der Inhaltsstoffe und Nährwertangaben<br />

hilfreich?“. Und ob die Kennzeichnung „Für Diabetiker<br />

geeignet“ bisher beim Einkauf eine Rolle gespielt hat.<br />

(Das Ergebnis der Befragung veröffentlichen wir in der nächsten<br />

Ausgabe.) Aufgelockert wurde die Umfrage durch Manni<br />

und Gerda (dem Comedy-Duo „Fool-Tool“), die sich als „Reinigungskräfte“<br />

durch die Gänge schlängelten und das Gespräch<br />

mit den Menschen mit <strong>Diabetes</strong> suchten.<br />

Live-Interviews am DDB-Stand<br />

Oben: Manni und Gerda im Gespräch<br />

mit Horst Kaßauer vom DDB-Landesvorstand<br />

Niedersachsen.<br />

Links: Umfrage: <strong>Diabetes</strong>-Lotsin und<br />

Selbsthilfegruppenleiterin Frigga<br />

Sprenger im Gespräch mit einem<br />

Besucher.<br />

Weitere Aktionen am Stand des DDB: Orthopädie-Schuhmachermeister<br />

(und DDB-Bezirksvorsitzender in Hildesheim) Axel<br />

Die 1. Landesvorsitzende des DDB Niedersachsen, Almut Suchowerskyj,<br />

war Gesprächspartnerin von Leinehertz-Moderator Henning Lühr.<br />

Fotos: wspress Wilfried Scholz Fotos: wspress Wilfried Scholz<br />

Geschäftsführer Uwe Scharf im Gespräch mit einer Familie am Stand des<br />

DDB-Bundesverbandes.<br />

Diabetiker“. Im Mittelpunkt der Halle – und das im wahrsten<br />

Sinne des Wortes – lag das Patientenforum mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen<br />

und Vorführungen. Die Plätze waren immer<br />

gut belegt, die Themen immer spannend, zum Beispiel<br />

die Talkrunde „Ihr gutes Recht“ und die Podiumsdiskussion<br />

„Diabetiker fordern soziale Teilhabe“.<br />

DDB-Bundesvorsitzender Dieter Möhler eröffnete den Deutschen Diabetiker<br />

Tag 2013 in Hannover im Patientenforum.<br />

Der DDB-Landesvorstand Niedersachsen bedankt sich bei allen,<br />

die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben,<br />

bei allen Ehrenamtlichen des DDB, bei dem Team um Orthopädie-Schuhmachermeister<br />

Axel Steinwedel, bei Radio Leinehertz,<br />

bei Manni und Gerda, beim Präventionsteam der Polizeiinspektion<br />

Ost/PD Hannover, beim Karate-Club Seelze und<br />

bei den vielen anderen, die dabei waren!<br />

Horst Kaßauer<br />

Alle Fotos: wspress Wilfried Scholz<br />

Fotos: wspress Wilfried Scholz<br />

Fotos: wspress Wilfried Scholz<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

67


Verbände<br />

DDB<br />

Landesgeschäftsstelle Nürnberg:<br />

Ludwigstraße 67/IV, 90402 Nürnberg<br />

Tel.: 09 11/22 77 15, Fax: 09 11/2 34 98 76<br />

info@diabetikerbund-bayern.de<br />

Dorothee Bär, MdB, mit<br />

dem Camp-T-Shirt , Elisabeth<br />

Preisinger-Franz<br />

(l.) und Bernd Franz,<br />

Landesvorsitzender<br />

Selbsthilfe und Politik<br />

Viele Hürden, die sich Diabetikern heute in den Weg stellen,<br />

lassen sich nur mit Hilfe und Unterstützung der Politik<br />

klären. Schon allein deshalb war das Knüpfen neuer Kontakte<br />

und die Intensivierung bestehender ein „Roter Faden“<br />

im bayerischen Super-Wahljahr 2013.<br />

Wie im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 05/2013 berichtet, hat der Landesvorstand<br />

im Februar Landtagsabgeordnete aller Parteien<br />

zum Werkstattgespräch geladen. Dessen Hauptthemen<br />

waren die Probleme von Kindern mit <strong>Diabetes</strong> in Kindertageseinrichtungen<br />

und Schulen und die weiter ausufernde<br />

Bürokratie bei der gesetzlichen Selbsthilfeförderung der<br />

Krankenkassen (SGB V) und den freiwilligen Fördermitteln<br />

des Freistaates Bayern für Selbsthilfegruppen. Auch danach<br />

blieben wir in engem Kontakt. Gerade im Bereich der<br />

Fördermittel des Freistaates führte dies vor kurzem zur Klärung<br />

früherer „schwammiger“ Richtlinien, deren von Gruppe<br />

zu Gruppe unterschiedliche Auslegung oft zu Diskrepanzen<br />

geführt hatte und die Selbsthilfegruppenleiter stark<br />

verunsicherten.<br />

Persönliche Gespräche mit der Politik<br />

Wir suchten Kontakt zu unseren bayerischen Bundestagsabgeordneten<br />

und -kandidaten, mit dem Ziel, uns Gehör<br />

hinsichtlich aus Betroffenensicht negativer Entscheidungen<br />

im Gemeinsamen Bundesausschuss zu neuen Medikamenten<br />

für Typ-2-Diabetiker und dem einige Zeit im<br />

Raum stehenden Festbeträgen für Insuline zu verschaffen.<br />

Das geschah in persönlichen Gesprächen, aber auch während<br />

Podiumsdiskussionen, wo wir öffentlich die Sorgen<br />

und Nöte von Diabetikern in der heutigen Zeit darlegten,<br />

u. a. auch das für AOK-Bayern-Versicherte ausgeschlossene<br />

Insulin Lantus. Es zeigte sich immer wieder, dass wir mit<br />

diesen Themen von Politik und Öffentlichkeit wahrgenommen<br />

wurden.<br />

Besonders freuten wir uns, dass Dorothee Bär, MdB, die<br />

Schirmherrschaft über unser <strong>Diabetes</strong>-Camp in Rauenstein<br />

übernommen hat. Leider konnte sie aus terminlichen<br />

Gründen – der Wahlkampf lief schon auf vollen Touren<br />

– nicht im Camp direkt vorbeischauen. Aber sie ließ sich<br />

gern auf ihrer Tour vom Camp berichten.<br />

Nun sind die Weichen nach den Wahlen sowohl in Bayern<br />

als auch im Bund neu gestellt. Für die nächsten Jahre stehen<br />

unsere Ansprechpartner in Ministerien und Ausschüssen<br />

fest. Das heißt: Wir werden sofort Kontakte aufbauen<br />

und pflegen, um in den nächsten Jahren viel Kontinuität zu<br />

erzielen. Damit soll u. a. für Eltern von Kindern mit <strong>Diabetes</strong><br />

endlich eine Situation geschaffen werden, in der sie bei<br />

der Suche nach einem Betreuungsplatz, bei Betreuerwechsel,<br />

Schulstart oder Lehrerwechsel keine Bedenken haben<br />

müssen, die notwendige Unterstützung für das Kind zu erhalten.<br />

Sicherheit ist hier für alle Beteiligten wichtig.<br />

68<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Verbände<br />

DDB<br />

Neu: Broschüre für Lehrer und Erzieher<br />

In diesem Zusammenhang weisen wir auf unsere nagelneue<br />

Broschüre „Mit <strong>Diabetes</strong> unbeschwert aufwachsen –<br />

Hilfreiches für alle, die Kinder und Jugendliche auf ihrem<br />

Weg begleiten“ hin. Zielgruppe sind vorwiegend Erzieher,<br />

Lehrer und sonstige Betreuungspersonen. Neben allgemeinen<br />

Erklärungen zum <strong>Diabetes</strong> sind konkrete Hilfestellungen<br />

für den Alltag enthalten. Das Thema „Haftung“, weswegen<br />

es viele Ängste und Bedenken gibt, spielt eine wichtige<br />

Rolle. Diese Broschüre kann über unsere Landesgeschäftsstelle<br />

anfordert werden. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit<br />

wird sein, auch in Bayern klare Richtlinien zu fordern und<br />

das Thema <strong>Diabetes</strong> in Aus- und Fortbildung von Lehrern<br />

und Erziehern zu etablieren.<br />

Landesgeschäftsstelle Nürnberg:<br />

Ludwigstraße 67/IV, 90402 Nürnberg<br />

Tel.: 09 11/22 77 15, Fax: 09 11/2 34 98 76<br />

info@diabetikerbund-bayern.de<br />

unverständliche Situation. Jeder Diabetiker ist anders und<br />

benötigt daher eine individuelle Therapie. Dazu ist es dringend<br />

erforderlich, dass der Zugang zu den unterschiedlichen<br />

Insulinen nicht von der Kassenzugehörigkeit abhängig ist.<br />

Wir haben dies mehrfach öffentlich gemacht und auch mit<br />

bayerischen Bundespolitikern besprochen. Die gute Nachricht:<br />

Anfang Oktober informierte die Kassenärztliche Vereinigung<br />

Bayern alle Vertragsärzte, dass Lantus ab sofort<br />

auch wieder AOK-Versicherten verschrieben werden kann!<br />

Dies begrüßen wir sehr.<br />

Lantus – endlich auch<br />

wieder für Versicherte<br />

der AOK Bayern<br />

Zwei verschiedene Langzeit-Analoginsuline sind derzeit auf<br />

dem Markt – Lantus und Levemir. Diese Insuline sind aufgrund<br />

ihrer unterschiedlichen Wirkprofile nicht einfach miteinander<br />

vergleich- und untereinander austauschbar. Diabetikern<br />

in der AOK Bayern stand bis vor kurzem eine wichtige<br />

Therapieoption nicht oder nur in ganz besonderen Ausnahmefällen<br />

zur Verfügung – eine für Betroffene und Behandler<br />

Aufruf!<br />

Für unser Kinder- und Jugend-<strong>Diabetes</strong>Camp 2014<br />

vom 3. – 10. August 2014 auf der Burg Wernfels,<br />

Mittelfranken, suchen wir<br />

• Diabetologen/-innen<br />

• <strong>Diabetes</strong>berater/-innen und<br />

• selbstbetroffene Betreuer/innen,<br />

gerne mit Schwimmschein<br />

Ein Eindruck vom Camp erhalten Sie auf unserer<br />

Homepage im Film zum Camp 2013 in Rauenstein.<br />

Bitte melden Sie sich in der Landesgeschäftsstelle,<br />

wenn Sie unser Camp unterstützen möchten.<br />

Mit<br />

dem Heinrich-<br />

Sauer-Preis<br />

ausgezeichnet<br />

Das ABC der Insulinpumpentherapie<br />

(CSII) und der kontinuierlichen<br />

Glukosemessung (CGM)<br />

inklusive Pumpen-Notfall-<br />

Pocket für unterwegs<br />

Mehr Infos und Leseprobe unter<br />

www.kirchheim-shop.de<br />

Überall im Buchhandel oder gleich hier bestellen:<br />

Ulrike Thurm und Bernhard Gehr<br />

CGM- und Insulinpumpenfibel<br />

2. Auflage 2013, 472 Seiten<br />

24,90 €, ISBN 978-3-87409-535-8<br />

80.0015<br />

per Telefon<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 07 11/ 66 72-14 1283<br />

/2013<br />

per Internet<br />

www.kirchheim-buchshop.de<br />

per Post SVK-GmbH, VA Kirchheim-<br />

Verlag, Postfach 10 www.diabetes-journal.de<br />

60 16, 70049 Stuttgart<br />

per Mail<br />

svk@svk.de 69


Infobox<br />

Meldungen<br />

Trockenfrüchte-Nuss-Kombination<br />

Salzig-fruchtige Mischung<br />

Fruchtig-exotische Trockenfrüchte<br />

und salzige Nusskerne sollen ein<br />

einzigartiges Geschmackserlebnis<br />

bieten, das obendrein gesund ist.<br />

Da frisches Obst im Winter<br />

rar ist, sind Trockenfrüchte<br />

und Nüsse ideale Speiseplanergänzungen.<br />

Denn obwohl<br />

Nüsse einen relativ hohen<br />

Fettanteil haben, werden sie<br />

von <strong>Ernährung</strong>swissenschaftlern<br />

als Lieferant wertvoller<br />

Inhaltsstoffe empfohlen,<br />

schreibt das Unternehmen<br />

Seeberger in einer Presseinformation.<br />

So können sie bei<br />

regelmäßigem Verzehr z. B.<br />

das <strong>Risiko</strong> für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich <strong>senken</strong>.<br />

Und auch getrocknetes Obst liefert wichtige Nährstoffe sowie<br />

Mineralien und ist reich an verdauungsfördernden Ballaststoffen.<br />

Eine gesunde Mischung soll deshalb der Trail-Mix von<br />

Seeberger bieten, der fruchtig-exotische Trockenfrüchte (Rhabarber,<br />

Cranberries, Physalis und Bananen) und salzige Nusskerne<br />

(Honig-Salz-Mandeln und geröstete Erdnüsse) kombiniert.<br />

Die 150-g-Packung ist für 2,79 Euro im Handel erhältlich.<br />

Neues System für die Injektion<br />

Bessere Insulinwirkung<br />

Durch einen Wärmeblock wird beim<br />

InsuPad die Injektionsstelle erwärmt,<br />

so dass das Insulin schneller<br />

und gleichmäßiger wirken kann.<br />

Das neue System InsuPad soll<br />

bei Typ-1- und Typ-2-Diabetikern<br />

die Wirkung des Insulins<br />

zum Essen entscheidend verbessern:<br />

Durch eine gezielte<br />

Erwärmung der Haut im Injektionsbereich<br />

bewirkt es eine<br />

schnellere und gleichmäßigere<br />

Insulinzufuhr und führt bei<br />

den Anwendern zu einer Reduktion<br />

von Unterzuckerungen<br />

bzw. der Insulindosis (um<br />

bis zu 45 bzw. 28 Prozent), informiert<br />

der Hersteller Insuline Medical. Das 12 g leichte Wärmeelement<br />

(Kontrolleinheit) wird mit hautfreundlichen Pflastern<br />

auf den Injektionsbereich aufgebracht. Nach Öffnen des<br />

InsuPad wird das Mahlzeiteninsulin in diesen Bereich gespritzt.<br />

Der Wärmezyklus startet automatisch nach dem Schließen und<br />

endet ebenso automatisch nach 50 Minuten. Die Apothekenverkaufspreise<br />

für das Insu Pad-Starterkit und die Monatspackung<br />

mit 30 Einwegfenstern liegen bei 98 bzw. 49,90 Euro.<br />

Mit Salz gilt es sparsam umzugehen. Etwas zum Kochen<br />

– ok. Über fertiges Essen streuen – nein danke.<br />

Eine besonders edle Note sollen Salze zum Beispiel<br />

aus Ibiza oder vom Himalaya dem Geschmack<br />

bescheren. Lohnt der Kauf dieser oft teuren Trendsalze?<br />

Lebensmittel-<br />

Modesalz<br />

Im Angebot sind z. B. Fleur de Sel aus Ibiza, iranisches Blausalz,<br />

französisches Meersalz mit Safran oder rosa Kristalle<br />

aus dem Himalaya. Sie sind meist hübsch verpackt in formschönen<br />

Dosen, denn Design und Verpackung lassen sich<br />

Vertreiber dieser Salze einiges kosten. Im Schnitt sind 100 g<br />

für 6 Euro aufwärts zu haben. Die Stiftung Warentest hat Inhalte<br />

und Preise von 36 Trendsalzen kürzlich genau unter<br />

die Lupe genommen. Das Wunder beginnt beim Preis: Herkömmliches<br />

Haushaltssalz kostet pro 100 g lediglich 4 Cent<br />

– Trendprodukte teilweise das Hundertfache. Neben ihrer<br />

exotischen Herkunft werden sie zusätzlich mit einem deutlichen<br />

Plus an gesunden Inhaltsstoffen beworben.<br />

Hübsche Verpackung – ähnlicher Inhalt<br />

Günstige Siede- und Meersalzprodukte schnitten beim Test<br />

insgesamt mit der Note „Gut“ ab. Bei Besonderheiten sah<br />

es da schon schlechter aus. Nur vier von 15 Produkten bestanden<br />

den Test. Einige Exoten fielen sogar mit „mangelhaft“<br />

durch. Ganz gleich, ob die Salze gelb, blau, rosa oder<br />

weiß waren, aus dem Meer, den Bergen oder unter Tage gewonnen<br />

wurden – im Hinblick auf ihre oft angepriesene<br />

Fülle wertvoller Inhaltsstoffe unterschieden sie sich chemisch<br />

gesehen wenig vom herkömmlichen Geschmacksgeber.<br />

Sie bestehen zu 93 bis 99,9 Prozent aus Kochsalz. Der<br />

Rest sind überwiegend schwerlösliche Verbindungen der<br />

Elemente Kalzium und Magnesium. Manche Anbieter werben<br />

mit einem besonders hohen Gehalt an Elementen. Die<br />

Tester entlarven z. B. das ibizenkische Fleur de Sel: Hier fanden<br />

sie nur einen Bruchteil der verheißenen „80 Mineralien<br />

und Spurenelemente“. Ebenso konnten im Kristallsalz Himalaya<br />

keine 84 Elemente nachgewiesen werden. KM<br />

70<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


Viele Diabetiker, die von einer Polyneuropathie betroffen<br />

sind, wissen gar nichts davon, warnt das Unternehmen<br />

Wörwag Pharma in einer Presseinformation und verweist<br />

auf eine aktuelle Auswertung von Daten der KORA-F4-<br />

Studie. Demnach waren insgesamt nur 9 Prozent der Probanden,<br />

bei denen eine distal-symmetrische sensible Neuropathie<br />

nachgewiesen wurde, sich ihrer Erkrankung bewusst.<br />

Bei den neu diagnostizierten Diabetikern wusste<br />

keiner der Betroffenen von seiner Nervenerkrankung. Und<br />

auch bei bereits bekanntem Typ-2-<strong>Diabetes</strong> war die Prävalenz<br />

unbekannter Neuropathie-Fälle mit 77 Prozent erstaunlich<br />

hoch. Eine Ursache dieser hohen Dunkelziffer<br />

vermuten die beteiligten Forscher in einem mangelhaften<br />

Fuß-Screening. Dem müsse man entgegenwirken, so Wörwag<br />

Pharma, denn prinzipiell gelte es, frühzeitig eine multikausale<br />

Therapie nach dem 3-Säulen-Schema einzuleiten,<br />

um der Progression der Nervenschädigung entgegenzuwirken<br />

und die Beschwerden zu lindern. Dazu gehört<br />

als erste Säule eine möglichst gute Stoffwechseleinstellung<br />

und Lebensstiländerung. Säule zwei besteht aus der pathogenetisch<br />

orientierten Therapie mit gut verträglichen<br />

Wirkstoffen wie Benfotiamin (z. B. in milgamma protekt)<br />

und Alpha-Liponsäure. Die dritte Therapiesäule bei starken<br />

Beschwerden bildet die symptomatische medikamentöse<br />

Schmerztherapie.<br />

Um die breite Öffentlichkeit besser über die diabetische<br />

Neuropathie aufzuklären, hat Wörwag Pharma in Kooperation<br />

mit der Deutschen <strong>Diabetes</strong>-Stiftung in diesem Jahr<br />

erstmals die Aufklärungsinitiative „<strong>Diabetes</strong>! Hören Sie auf<br />

Ihre Füße?“ veranstaltet. Die bundesweite Kampagne mit<br />

insgesamt 18 Stationen ist dabei auf so großes Interesse<br />

gestoßen, dass sie im nächsten Jahr erneut auf Tour gehen<br />

wird. Dabei erwartet die Besucher wieder ein breites Angebot:<br />

etwa ein Barfuß-Parcours, kostenlose Fuß-Checks<br />

vom Podologen sowie interessante Vorträge und eine individuelle,<br />

fachliche Beratung. Die Stationen für 2014 finden<br />

Sie demnächst auf www.hoerensieaufihrefuesse.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

Infobox<br />

Meldungen<br />

Diabetische Neuropathie<br />

Bundesweite Kampagne!<br />

Mit der Initiative<br />

„<strong>Diabetes</strong>! Hören<br />

Sie auf Ihre Füße?“<br />

will Wörwag<br />

zusammen mit<br />

der Deutschen<br />

<strong>Diabetes</strong>-Stiftung<br />

die breite Öffentlichkeit<br />

über<br />

die diabetische<br />

Neuropathie aufklären.<br />

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per Post InTime Media<br />

Services GmbH, Postfach 1363,<br />

82034 Deisenhofen<br />

per Internet<br />

www.diabetes-journal.de<br />

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Ihr <strong>Diabetes</strong>-Verlag<br />

71<br />

kirchheim@intime-media-services.de


Denkmal<br />

D<br />

E<br />

N<br />

KM<br />

A<br />

L<br />

ugs.:<br />

fett<br />

und<br />

weich<br />

Müll,<br />

Unrat<br />

männl.<br />

Blutsverwandter<br />

Entspannung<br />

d. Herzmuskels<br />

dt. Schauspielerin<br />

(Alexandra<br />

Maria)<br />

gut<br />

trainiert,<br />

in Form<br />

Abk.:<br />

Beamter<br />

auf Lebenszeit<br />

10<br />

kindlich<br />

Gefahr am<br />

Augenhintergrund<br />

einzelner<br />

Zierfaden<br />

Die 1 Lösung 2 aus Heft 3 10/2013 4 lautet: 5 Vorsorge 6<br />

1<br />

Träger<br />

der Erbanlagen<br />

(Mz.)<br />

stiller, zentraler<br />

Ort oder<br />

Mensch<br />

latein.: Stadt<br />

9<br />

Milchzucker<br />

Rhone-<br />

Zufluss<br />

Glied<br />

einer<br />

math.<br />

Formel<br />

TV-<br />

Nachrichtensendung<br />

Auerochse<br />

2<br />

7<br />

4<br />

ugs.:<br />

Spielkarte<br />

ohne Wert<br />

Klatsch<br />

männliche<br />

Biene<br />

8<br />

Prahlerei<br />

Initialen<br />

Vespuccis<br />

† 1512<br />

Wahr-<br />

sage-<br />

Kartenspiel<br />

unartiges<br />

Kind, Wildfang<br />

Hinterlegtes<br />

9<br />

anhänglich<br />

Kinostück<br />

7<br />

10<br />

3<br />

brit.<br />

Popsänger<br />

Vorsilbe:<br />

Stern...<br />

Kfz-Z.<br />

Nigeria<br />

Abk.:<br />

Sommerschlussverkauf<br />

Zeichengerät<br />

Ackergerät<br />

fränkisch:<br />

Hausflur<br />

austral.<br />

Laufvogel<br />

Speisefisch<br />

Tierpark<br />

süddt.:<br />

Maulwurfsgrille<br />

pfeilerartiger<br />

Mauerstreifen<br />

Kühlungsmittel<br />

dt. Vorsilbe<br />

der Verneinung<br />

dickflüssig<br />

5<br />

Saugwurm<br />

Einstand<br />

beim<br />

Tennis<br />

leer,<br />

unausgefüllt<br />

verzuckerndes<br />

Eiweiß<br />

8<br />

operative<br />

Behandlung<br />

des Übergewichts<br />

verbrauchter<br />

Schmierstoff<br />

spanabhebende<br />

Maschine<br />

Abk.: Diabetisches<br />

Fußsyndrom<br />

Meereskrebs<br />

Nibelungenmutter<br />

Schlaufe<br />

®<br />

6<br />

svd1414.1-43<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Lösungswort<br />

Vor- und Zuname<br />

Straße und Hausnummer<br />

PLZ/Wohnort<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

□ Ja, ich bin damit einverstanden, dass der Kirchheim-Verlag mich künftig □ schriftlich,<br />

□ per E-Mail oder □ per Telefon über aktuelle Angebote aus seinem Programm<br />

informiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen. (Auch wenn<br />

Sie schon früher einer Kontaktaufnahme durch uns zugestimmt haben, bitten wir<br />

Sie, diese zu erneuern.)<br />

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Kirchheim-Verlag, <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Rätsel, Postfach 25 24, 55015 Mainz<br />

Internet: www.diabetes-journal.de/raetsel<br />

Einsendeschluss ist der 23.12.2013 (Datum des Poststempels).<br />

Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Auflösung in Heft 2/2014. Wer gewinnt, wird schriftlich benachrichtigt.<br />

72 www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


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„Jedem Anfang wohnt<br />

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Hermann Hesse<br />

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Tel.: 0800/50 30 300 (gebührenfrei)<br />

Spendenkonto: 111 111 1<br />

BLZ: 700 700 10, Deutsche Bank<br />

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Der Anzeigenteil der Zeitschrift <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />

steht außerhalb der Verantwortung der Redaktion.<br />

Anzeigen und Fremdbeilagen stellen allein die Meinung der<br />

dort erkennbaren Auftraggeber dar.<br />

Bitte beachten!<br />

Anzeigenschluss <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> ist jeweils der<br />

25. des Vor- Vormonats.<br />

Ihr Ansprechpartner ist Herr Michael Pradel,<br />

Tel.: 0 61 31 / 9 60 70-20<br />

E-Mail: pradel@kirchheim-verlag.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

73


Zum guten Schluss<br />

Das Team für den guten Schluss: Dr. Hans Langer<br />

arbeitet als Arzt in einer <strong>Diabetes</strong>klinik, Jana Einser<br />

hat schon seit Kindertagen Typ-1-<strong>Diabetes</strong> und Alex<br />

Adabei hat viele Bekannte und Verwandte mit Typ-<br />

2-<strong>Diabetes</strong>. Sie schreiben abwechselnd; in dieser Ausgabe<br />

ist wieder Alex dran.<br />

Kleine Zellen, große Wirkung<br />

„An was denkst du?“, fragt mich mein<br />

Mann. „An mein Endothel und die Endothelzellen“,<br />

antworte ich knapp. Ab und<br />

zu schiebe ich mir ein kleines Schokoladenplätzchen<br />

in den Mund. Ich versinke<br />

noch tiefer in Gedanken. In meinem<br />

Kopf geht es drunter und drüber:<br />

Arteriosklerose, Schaumzellen, fibröse<br />

Kappe, Plaqueruptur … Mist, dieser Artikel<br />

von Dr. Schmeisl, ihnen sicherlich<br />

als Autor des <strong>Diabetes</strong>-Kurses bekannt,<br />

geht mir nicht mehr aus dem Sinn. Kann<br />

man sich nicht mal mehr in Ruhe ein<br />

Weihnachtsbäuchlein anfuttern?<br />

Der Text von Dr. Schmeisl ist für richtige<br />

Profis gedacht. Ich verstehe ihn nicht<br />

bis ins kleinste Detail, aber genug, um<br />

zu wissen: Dieses Endothel ist verflixt<br />

wichtig. Es kleidet alle unsere Blutgefäße<br />

aus und produziert Substanzen, die<br />

bei der Regulation des Blutdrucks eine<br />

wichtige Rolle spielen. Das Endothel<br />

hat außerdem Einfluss auf die Fließfähigkeit<br />

des Blutes und regelt den Austausch<br />

von Stoffen zwischen Gewebe<br />

und Blut. Das funktioniert natürlich alles<br />

nur so lange reibungslos, wie das<br />

Endothel in Ordnung ist. Ist es nicht in<br />

Ordnung, entsteht Arteriosklerose, landläufig<br />

auch Gefäßverkalkung genannt.<br />

Dabei werden durch Einlagerung von<br />

Cholesterin, Fettsäuren und auch Kalk<br />

in die Blutgefäße die Gefäßwände di-<br />

Illustrationen: Christian Mentzel<br />

cker und härter, das Blut kann nicht<br />

mehr ungehindert fließen.<br />

Besonders gemein ist, dass wir ganz<br />

lange nicht merken, dass sich am Endothel<br />

etwas tut. Erst wenn kaum mehr<br />

Blut fließt, wird die Arteriosklerose<br />

spürbar – und am Ende kann es sogar<br />

zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall<br />

kommen. Der <strong>Diabetes</strong> kann das Endothel<br />

noch zusätzlich schädigen, schreibt<br />

Dr. Schmeisl. Ungesunde <strong>Ernährung</strong><br />

natürlich auch. O je, dazu gehören leider<br />

auch meine Schokoladenplätzchen!<br />

Es gibt unvorstellbar viele Endothelzellen<br />

– ein Erwachsener hat 10 000 Milliarden<br />

davon. Jede dieser Zellen ist für sich<br />

winzig klein – und doch so unfassbar<br />

wichtig für unsere Gesundheit. Oft achten<br />

wir jedoch nicht auf die kleinen Dinge.<br />

Dabei können sie etwas ganz Großes<br />

auslösen – z. B. einen Herzinfarkt,<br />

der unser Leben für immer verändert<br />

oder sogar beendet. Deshalb dürfen wir<br />

das Kleine nicht gering schätzen: Alles<br />

fängt einmal klein an, das Gute wie das<br />

Schlechte. Bei einigen Schokoladenplätzchen<br />

müssen wir darum auch an<br />

unsere winzigen Zellen denken.<br />

Es geht auf Weihnachten zu, und meine<br />

Gedanken wandern nun weg von den<br />

Endothelzellen nach Bethlehem, wo vor<br />

über 2 000 Jahren aus der Geburt eines<br />

kleinen Kindes eine große Hoffnung gewachsen<br />

ist, die so viele heute noch in<br />

sich tragen. Frohe Weihnachten!<br />

74<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 12 /2013


IMPRESSUM<br />

Herausgeber und Verlag: Verlag Kirchheim + Co GmbH,<br />

Kaiserstr. 41, 55116 Mainz, Tel. (0 61 31) 9 60 70-0, Fax (0 61 31) 9 60 70 70,<br />

E-Mail: info@kirchheim-verlag.de, Internet: www.kirchheim-verlag.de<br />

Chefredakteure:<br />

Prof. Dr. med. T. Haak, <strong>Diabetes</strong> Zentrum Mergentheim,<br />

Theodor-Klotzbücher-Str. 12, 97980 Bad Mergentheim,<br />

E-Mail: haak@kirchheim-verlag.de<br />

Günter Nuber, Kaiserstr. 41, 55116 Mainz, Tel. (0 61 31) 9 60 70 30,<br />

E-Mail: nuber@kirchheim-verlag.de, www.diabetes-journal.de<br />

DDB-Vertreter in der Chefredaktion:<br />

Dieter Möhler, DDB-Bundesvorsitzender<br />

Redaktion:<br />

Prof. Dr. med. T. Danne, Hannover – O. Ebert, Stuttgart,<br />

N. Finkenauer-Ganz, Mainz – M. Heinz, Mainz – G. Hess, Mainz,<br />

Dr. med. K. Kraatz, Mainz – M. Krüger, Apotheker, Krefeld,<br />

Dipl.-Psych. PD Dr. B. Kulzer, Bad Mergentheim,<br />

Prof. Dr. med. Hellmut Mehnert München – K. Metternich, Kerpen,<br />

A. Monecke, Berlin – Prof. Dr. med. R. Petzoldt, Bad Oeynhausen,<br />

Dr. med. G.-W. Schmeisl, Bad Kissingen – Prof. Dr. med. P.-M. Schumm-Draeger,<br />

München – Prof. Dr. med. M. Weber, Mainz – Prof. Dr. med. B. Willms,<br />

Bad Lauterberg/Harz – Prof. Dr. med. R. Zick, Lingen<br />

Geschäftsführer: Stephan Kröck<br />

Anzeigenleitung: Björn Lindenau<br />

Anzeigendisposition: Michael Pradel, Tel. (0 61 31) 9 60 70 20<br />

Anzeigenpreise: Preisliste Nr. 60 vom 1.1.2013.<br />

Layout: Hayo Eisentraut<br />

Rubrik<br />

optional: 2.Ebene<br />

… und das lesen Sie im nächsten Heft:<br />

„Zwischen den Jahren“: Gibt es das? Das gibt es.<br />

Abschied vom zu Ende gehenden Jahr, das Erlebte<br />

Revue passieren lassen – und erwartungsvoll<br />

schauen auf das Neue, auf den Wintermonat Januar.<br />

Im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> lesen Sie dann:<br />

Dauerbrenner Insulin:<br />

„Was bringen neue Insuline?“<br />

Dazu die Endlos-Diskussion<br />

„Macht Insulin<br />

dick“? Außerdem<br />

sagen wir sehr alltagsrelevant,<br />

wie Sie Veränderungen<br />

an Spritzstellen<br />

vermeiden.<br />

Foto: Kirchheim<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

Abonnenten-Service: InTime Media Services GmbH,<br />

Leser-Service Kirchheim-Verlag,<br />

Steffi Krawiec, Postfach 1363, 82034 Deisenhofen,<br />

Tel. 0 89/8 58 53-801, Fax 089/8 58 53-888<br />

Leser-Service: Steffie Wolf, Tel. 0 61 31/9 60 70-62<br />

Buch-Service: Ursula Zehnter, Tel. 0 61 31/9 60 70 28<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> gibt es auch auf CD als Daisy/MP3-Hörzeitschrift<br />

für Blinde und Sehbehinderte: Westdeutsche Blindenhörbücherei,<br />

Harkortstr. 9, 48163 Münster, Tel. 02 51/71 99 01.<br />

Bestellung: über jede Buchhandlung oder InTime Services, zum derzeit gültigen<br />

Jahres-Abonnementspreis von 40,80 € (pro Heft 3,40 €) innerhalb Deutschlands.<br />

Die Kündigung des Abonnements ist jederzeit möglich. Einzelverkaufspreis<br />

aktuell 3,90 €, erhältlich im Flughafen- und Bahnhofsbuchhandel.<br />

Versand weltweit möglich, Konditionen erhältlich beim Leserservice. Für die<br />

Mitglieder der DDB-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg,<br />

Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag<br />

abgegolten. Die Mitglieder der restlichen DDB-Landesverbände<br />

und von diabetesDE können das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> jeweils zu einem gesonderten<br />

Mitgliederbezugspreis erhalten.<br />

Druck: Konradin Druck, Kohlhammerstraße 1-15, 70771 Leinfelden-Echterdingen.<br />

Foto: Kirchheim<br />

Die erste <strong>Ernährung</strong>sfrage<br />

2014<br />

an Sie: Warum sind<br />

Karotten und Kartoffeln<br />

so gesund?<br />

Dazu haben wir herrliche<br />

Winterrezepte<br />

für Sie.<br />

Alle Rechte bleiben dem Verlag nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen<br />

vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen<br />

Verlag und Redaktion keine Haftung. Gezeichnete Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Zeitschrift und alle in ihr<br />

enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit<br />

Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung<br />

des Verlags strafbar. Wir weisen darauf hin, dass diätetische Lebensmittel<br />

entsprechend ihres Nährstoff- und Kaloriengehaltes auf die ärztliche<br />

Diätverordnung angerechnet werden müssen.<br />

Der Anzeigenteil der Zeitschrift <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> steht außerhalb der Verantwortung<br />

der Redaktion. Anzeigen und Fremdbeilagen stellen allein die Meinung<br />

der dort erkennbaren Auftraggeber dar. © Kirchheim-Verlag, Mainz<br />

Titelbild: shefkate – fotolia.com<br />

ISSN 0341 – 8812<br />

62. Jahrgang<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> x /2013<br />

Im Bahnhofsbuchhandel<br />

und in allen Pressefachgeschäften<br />

mit dem<br />

„BLAUEN GLOBUS“<br />

können Sie das<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />

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Wie ernährt man sich<br />

gesund? Im <strong>Diabetes</strong>-<br />

Kurs sagt Ihnen Dr. Gerhard-W.<br />

Schmeisl im<br />

Januar alles über Kaffee!<br />

Wie wirkt er gegen<br />

Arterienverkalkung<br />

– und kann er <strong>Krebs</strong><br />

verhindern oder einen<br />

Schlaganfall?<br />

Foto: Kirchheim<br />

Die Januar-Ausgabe erscheint Ende Dezember.<br />

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75


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So misst man heute.

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