CONNECTED HOME Kabellos Musik in jedem Raum (Vorschau)
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Januar 1/2014<br />
endlich da: Qivicon<br />
starter-Kit<br />
der telekom<br />
Was die Steuerung für<br />
Heizung, Licht & Co.<br />
wirklich kann<br />
Heimvernetzung für alle<br />
test: WiFi-MusiK-sYsteMe<br />
Grosser Multi-rooM ratGeber<br />
<strong>Kabellos</strong><br />
MUSIK<br />
In <strong>jedem</strong> RaUM<br />
TesT<br />
Wohlig<br />
warm<br />
Mit smarten<br />
Nachrüst-<br />
Sets für die<br />
Heizung<br />
lTe: Schnelles<br />
Internet per Funk<br />
Die bessere Alternative<br />
zum DSL-Anschluss?<br />
clever versorgt<br />
So fühlt sich Ihr Haustier<br />
auch alle<strong>in</strong>e<br />
pudelwohl
Rubrik xxxxxxxxxxxx<br />
2<br />
connected-home.net 02.2011
Inhalt<br />
NEWS & TRENDS 12<br />
IM FOKUS<br />
Neue Leichtigkeit: Multiroom Audio<br />
br<strong>in</strong>gt <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> jeden <strong>Raum</strong> 24<br />
Das s<strong>in</strong>gende, kl<strong>in</strong>gende Haus: E<strong>in</strong><br />
sanierter Altbau mit Gira und Revox 32<br />
<strong>Raum</strong>-<strong>Musik</strong>anten: Fünf Multiroom-<br />
Systeme im großen Check 38<br />
24<br />
<strong>Musik</strong> überall<br />
genießen<br />
Hier f<strong>in</strong>den Sie das perfekte<br />
Multiroom-Audio-System<br />
für Ihr Zuhause.<br />
ENTERTAINMENT<br />
Heimk<strong>in</strong>o selbstgemacht: E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>o<br />
mit Kaleidescape zeigt, wie es geht 48<br />
KNOW-HOW<br />
Highspeed im ganzen Land: LTE macht<br />
Schluss mit Zwei-Klassen-Internet 54<br />
iTunes richtig nutzen: So legen Sie<br />
e<strong>in</strong>e Bibliothek Ihrer <strong>Musik</strong> an 60<br />
SMART LIFE<br />
Instant Smart Home: Fertighäuser mit<br />
cleverer Hausvernetzung 68<br />
Heizung mit Köpfchen: Verschiedene<br />
Nachrüstlösungen im Test 72<br />
QIVICON-Zentrale: E<strong>in</strong>e Brücke für<br />
alle Insellösungen im Smart Home? 80<br />
E<strong>in</strong>kaufsbummel im Smart Home:<br />
E<strong>in</strong> ganz besonderer Showroom 84<br />
Hund, Katze, Roboter: Haustier alle<strong>in</strong><br />
zu Haus und trotzdem versorgt 88<br />
Der Computer im Handschuh:<br />
Dieser W<strong>in</strong>ter wird richtig smart 94<br />
SERVICE<br />
Editorial 2<br />
Die Bilder des Monats 6<br />
Preisverleihung Leserwahl 20<br />
Kurztests 66<br />
Leserbriefe 71<br />
Kommentar von Günther Ohland 79<br />
Impressum 93<br />
<strong>Vorschau</strong> 98<br />
72<br />
Warm<br />
im Nu<br />
Vier schlaue Heizlösungen<br />
zum<br />
Nachrüsten im<br />
ausführlichen Test<br />
88<br />
Tierisch<br />
clever<br />
So kann der Liebl<strong>in</strong>g<br />
auch mal alle<strong>in</strong><br />
bleiben.<br />
4<br />
connected-home.de 01.2014
54 Überholspur<br />
LTE macht Schluss mit<br />
Datenstau – auch überall?<br />
80<br />
Alleskönner<br />
QIVICON, die heiß erwartete<br />
Smart-Home-Lösung der<br />
Telekom ist endlich da.<br />
01.2014 connected-home.de<br />
5
Mobiles Wohnen<br />
Warum kann eigentlich e<strong>in</strong> Haus nicht mit umziehen?<br />
Genau das hat sich LTG Lofts to go gefragt. Ihre Lösung:<br />
coodo. Die mobile Wohnung mit e<strong>in</strong>er Länge von 4 bis 13<br />
Metern lässt sich ohne Stress umsiedeln. Der Preis für<br />
diese Freiheit: 82.000 bis 195.000 Euro.<br />
6 connected-home.de 01.2014
01.2014 connected-home.de<br />
7
Bilder des Monats<br />
8 connected-home.de 01.2014
Das Spa im<br />
eigenen Bad<br />
Dornbracht macht Duschen zum Erlebnis: SENSORY SKY<br />
soll e<strong>in</strong> Gefühl wie unter freiem Himmel erzeugen.<br />
Dafür verb<strong>in</strong>det der deutsche Armaturenhersteller<br />
Regenarten, Nebel, Licht und Düfte aus ätherischen<br />
Ölen. Die Choreografien s<strong>in</strong>d von der Natur <strong>in</strong>spiriert.<br />
So sensibilisiert etwa READJUST und schärft die S<strong>in</strong>ne<br />
mit warmem Nebel und mildem Regen. SENSORY SKY<br />
soll ab Frühjahr 2014 erhältlich se<strong>in</strong>.<br />
01.2014 connected-home.de<br />
9
NEU! WLAN 2.0<br />
Intelligent vernetzt im ganzen Haus!<br />
Integrierte Telefonanlage<br />
für bis zu<br />
6 schnurlose DECT-<br />
Telefone und e<strong>in</strong><br />
analoges Telefon.<br />
Anrufbeantworter<br />
per 1&1 Mobile-<br />
Home-App auch<br />
mobil abrufen.<br />
Geme<strong>in</strong>same<br />
Nutzung zentraler<br />
Geräte, z. B.<br />
Drucker.<br />
Eigene <strong>Musik</strong>,<br />
Fotos und Videos im<br />
1&1 Onl<strong>in</strong>e-Speicher<br />
ablegen und z. B. am<br />
Fernseher anschauen.<br />
Oder von unterwegs<br />
abrufen und mit<br />
anderen teilen.<br />
Per 1&1 Home-<br />
Phone-App wird Ihr<br />
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… weiter: höchste Reichweite dank 3 Antennen<br />
… <strong>in</strong>telligenter: Kommunikations-Zentrale im Heimnetzwerk<br />
… sicherer: <strong>in</strong>tegrierte Firewall und WPA2-Verschlüsselung<br />
und zukunftsweisend: vorbereitet für VDSL mit bis zu 100.000 kBit/s<br />
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news & trends<br />
Ausblick <strong>in</strong>s<br />
smarte 2014<br />
Da ist es auch schon wieder vorbei, dieses 2013. Viele <strong>in</strong>teressante Impulse <strong>in</strong><br />
der Welt von smarter Technik und Heimvernetzung gab es, doch wie immer<br />
gilt: Die Zukunft wird noch spannender. Wir sagen Ihnen, was die Toptrends<br />
im neuen Jahr se<strong>in</strong> werden und was wir uns für 2014 wünschen.<br />
Mehr E<strong>in</strong>heitlichkeit<br />
Roland Seibt, Technik-Enthusiast<br />
Als ich me<strong>in</strong> Haus smart machen wollte, stieß ich<br />
vor zwei Jahren auf nahezu unüberw<strong>in</strong>dbare Informationsund<br />
Techniklücken. Toll wäre es, wenn die schönsten Lichtschalter<br />
und die <strong>in</strong>telligentesten Wärmeregler zusammenarbeiten<br />
könnten mit den härtesten Sicherheitssystemen, zukunftsweisenden<br />
Smart Meters und der wohlkl<strong>in</strong>gendsten<br />
AV-Anlage über die bedienungsfreundlichste App. Die<br />
vielen proprietären Firewalls der isolierten Systeme<br />
gilt es zu überw<strong>in</strong>den.<br />
Vernetztes Auto<br />
Dom<strong>in</strong>ik Drozdowski, Trend-Experte<br />
E<strong>in</strong>er der wichtigsten Trends wird mit Sicherheit das<br />
vernetzte Auto werden. Nicht nur wird 2014 erstmals jeder<br />
Neuwagen herstellerübergreifend über e<strong>in</strong>e Internet-Verb<strong>in</strong>dung<br />
verfügen. Mit dem Audi A3 kommt auch das erste Auto mit<br />
4G LTE auf den Markt. Damit ist die Voraussetzung geschaffen<br />
für wirklich <strong>in</strong>telligente Fahrzeuge, die schon <strong>in</strong> wenigen<br />
Jahren sogar autonom fahren könnten.<br />
Blu-ray- und DVD-Sammlungen<br />
brauchen oft viel Platz. Praktisch, dass<br />
sich Blockbuster auch auf diversen NAS digital<br />
speichern und abrufen lassen. Doch die Möglichkeiten für<br />
legale digitale Kopien <strong>in</strong> Deutschland s<strong>in</strong>d noch begrenzt.<br />
Ultraviolet soll dies ändern. Seite Ende 2013 steht das neue<br />
Digital-Copy-System hierzulande <strong>in</strong> den Startlöchern und<br />
soll Filme digital <strong>in</strong>s Wohnzimmer br<strong>in</strong>gen. Für 2014 wäre<br />
es wünschenswert, diese Entwicklung voranzutreiben.<br />
Filmsammlung<br />
Yasm<strong>in</strong> Vetterl, TV-Expert<strong>in</strong><br />
12<br />
connected-home.de 01.2014
Wireless mit Maß<br />
Stefan Schickedanz, Sound-Spezialist<br />
WiFi macht das Leben leichter: Wir telefonieren<br />
mit dem Handy, surfen drahtlos im Web, streamen<br />
<strong>Musik</strong> aus der Cloud, ersetzen Lautsprecherkabel durch<br />
Funk und vernetzen Sound-Systeme im ganzen Haus.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs gibt es seit jeher kritische Stimmen <strong>in</strong> Bezug auf<br />
elektromagnetische Strahlung und deren Effekte auf<br />
den Organismus. Deshalb wünsche ich mir, dass die<br />
Forschung mit dem Boom Schritt hält.<br />
Smartes Fertighaus<br />
Günther Ohland, Smart-Home-Experte<br />
Cleveres Licht<br />
Re<strong>in</strong>hard Otter, Licht- & Video-Profi<br />
Fertighaushersteller setzen immer mehr auf<br />
smarte Funktionen ab Werk, um ihre Häuser<br />
funktionell aufzuwerten. Auch Architekten beschäftigen<br />
sich mit dem Thema Smart Home und wollen mit ihren<br />
<strong>in</strong>dividuell geplanten Häusern nachziehen. E<strong>in</strong> Trend, der<br />
sich nicht nur <strong>in</strong> Luxus-Neubauten niederschlagen wird.<br />
Auch Mittelständler werden spannende, nützliche<br />
Applikationen für e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Smart-Home-Lösung<br />
wie QIVICON entwickeln.<br />
Der Trend zu immer smarteren Lichtkonzepten geht 2014 <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e neue Runde: Leuchten mit LED- oder OLED-Technik werden<br />
für jedermann erschw<strong>in</strong>glich. Zusammen mit e<strong>in</strong>fachen oder<br />
auch komplexeren Steuerungssystemen machen sie unsere Umgebung<br />
nicht nur hell, sondern liefern <strong>in</strong> jeder Situation perfektes Licht.<br />
Bislang erfordern solche Mechanismen noch hohen Aufwand,<br />
doch der wird sich mit neuen Leuchten-Konzepten Schritt für<br />
Schritt verr<strong>in</strong>gern.<br />
Philips Hue, Belk<strong>in</strong> WeMo und tado° haben gezeigt,<br />
wie e<strong>in</strong>fach Heimvernetzung se<strong>in</strong> kann. Doch für viele<br />
s<strong>in</strong>d diese Insellösungen nur der Anfang. Unternehmen<br />
wie die Telekom oder der VDE (Verband der Elektrotechnik<br />
Elektronik Informationstechnik), aber auch kle<strong>in</strong>e Start-ups<br />
arbeiten an e<strong>in</strong>er Lösung, das Smart Home zentral zu steuern: damit<br />
sich das Licht, die Heizung und die Hi-Fi-Anlage per Knopfdruck e<strong>in</strong>schalten<br />
lassen, damit nur noch e<strong>in</strong>e App für alles nötig ist und damit<br />
das vernetzte Heim so e<strong>in</strong>fach wird, wie wir es uns wünschen.<br />
E<strong>in</strong>e App für alles<br />
Andreas Frank, Vernetzungsspezialist<br />
01.2014 connected-home.de<br />
13
news & trends<br />
Mit TV und Kamera<br />
Die Xbox One kostet mehr, dafür ist die fe<strong>in</strong>e<br />
K<strong>in</strong>ect-Sprach- und Gestensteuerung dabei<br />
– und die Integration des Fernsehempfangs<br />
(siehe Bildschirm-Menü unten).<br />
die Bedienung der Konsole<br />
enorm – etwa als<br />
Tastatur-Ersatz beim<br />
Chat oder für Suche<strong>in</strong>gaben.<br />
Steuerungs-<br />
Hilfen<br />
Die PS4-App für Android<br />
und iPhone erleichtert<br />
Von Re<strong>in</strong>hard Otter<br />
Mehr als Spiele<br />
Die PlayStation 4 und ihre Konkurrent<strong>in</strong> Xbox One sollte ke<strong>in</strong>er kaufen, der „Daddeln“ hasst.<br />
Doch HD-Games s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong> Teil der Konsolen-Welt. <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> hat die wichtigsten<br />
Aspekte der Medienvernetzung und Heimunterhaltung unter die Lupe genommen.<br />
F<br />
ast zeitgleich s<strong>in</strong>d sie Ende November auf<br />
den Markt gekommen: zunächst die Xbox<br />
One und sieben Tage später die PS4. Nun ist<br />
Zeit für den ersten <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> Check.<br />
Neben Spiele-Discs laufen auf den Konsolen auch andere<br />
Datenträger: zum Beispiel DVDs und Blu-rays –<br />
letztere allerd<strong>in</strong>gs nicht <strong>in</strong> 3D. Die Xbox One hat dafür<br />
e<strong>in</strong>en komfortablen CD-Player an Bord, der zu e<strong>in</strong>gelegten<br />
<strong>Musik</strong>scheiben Titel<strong>in</strong>fos und Covers aus der<br />
Gracenote-Datenbank abruft. Die Sony-Konkurrent<strong>in</strong><br />
spielt CDs nicht ab, ebenso wenig MP3-Tracks, Fotos<br />
und Videos von USB-Sticks oder aus dem lokalen<br />
Netzwerk. MP3-CDs lehnt auch die Xbox One ab. Sie<br />
spielt diese aber ab, sobald man sie von e<strong>in</strong>em DLNA-<br />
Controller wie etwa dem W<strong>in</strong>dows Media Player aus<br />
zur Konsole schickt – im Praxistest erkannten diese<br />
und andere DLNA-Controller die Xbox One als -Renderer.<br />
Selbst kann die Xbox One dagegen ke<strong>in</strong>e Daten<br />
übers Netzwerk abrufen, die notwendige DLNA-Controller-App<br />
fehlt bislang.<br />
„Bislang“ ist wohl das wichtigste Wort, um die Medienfunktionen<br />
zu beschreiben. Microsoft und Sony haben<br />
angedeutet, dass viele fehlende Features <strong>in</strong> den nächsten<br />
Monaten per Update kommen dürften. Bereits jetzt<br />
kann man mit den Konsolen Filme schauen: Die PS4<br />
hat Sony Video Unlimited, LOVEFiLM, maxdome und<br />
WATCHEVER an Bord, die Xbox den eigenen Video-<br />
Dienst plus Zattoo, LOVEFiLM und WATCHEVER. Wer<br />
e<strong>in</strong>en TV-Receiver an die Box anschließt, kann per PiP-<br />
Funktion zeitgleich spielen und schauen.<br />
14<br />
connected-home.de 01.2014
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Fünf Apps für Plug ‘n Play<br />
www.itunes.apple.com / www.play.google.com<br />
Audionet Music Manager (gratis): Wie der Name<br />
schon andeutet, ist diese App für die Wiedergabe<br />
von <strong>Musik</strong> gedacht. Sie funktioniert mit allen <strong>Musik</strong>systemen,<br />
die auf UPnP-Servern aufbauen. Wenn<br />
man allerd<strong>in</strong>gs über e<strong>in</strong> Gerät von Audionet verfügt,<br />
eröffnen sich e<strong>in</strong>ige zusätzliche Funktionen wie e<strong>in</strong>e<br />
Playlist mit mehr als zehn Titeln.<br />
PlugPlayer (4,49 Euro): Mit der kostenpflichtigen<br />
App lassen sich <strong>Musik</strong>, Videos und Bilder auf Appleund<br />
Android-Geräte streamen. Dabei kann man sogar<br />
mit PlugPlayer, etwa auf dem iPhone, auf dasselbe<br />
Programm auf e<strong>in</strong>em anderen Mobilgerät zugreifen.<br />
Auch kompatible Abspielgeräte kann man damit<br />
wie mit e<strong>in</strong>er Fernbedienung steuern.<br />
UPnPlay (gratis): Diese App ist vor allem für <strong>Musik</strong>-<br />
Stream<strong>in</strong>g geeignet. Sie macht Android-Tablets und<br />
-Smartphones zu Abspielgeräten von Inhalten, die<br />
etwa vom Home Server oder vom NAS kommen. Dabei<br />
ist nicht nur das Abspielen von <strong>Musik</strong> möglich,<br />
sondern auch von Videos. Dazu s<strong>in</strong>d dann allerd<strong>in</strong>gs<br />
noch Apps von Drittanbietern nötig.<br />
L<strong>in</strong>n K<strong>in</strong>sky (gratis): Mit der K<strong>in</strong>sky App lassen sich<br />
nicht nur DS-Player von L<strong>in</strong>n per iPhone, iPad oder<br />
iPod steuern, sondern auch UPnP-Player anderer<br />
Hersteller. Der Nutzer kann Playlists erstellen, <strong>in</strong> die<br />
er von der Festplatte und aus dem Internet immer<br />
neue Songs ziehen kann. Er hat auch die Möglichkeit,<br />
die Lautstärke <strong>in</strong>dividuell pro <strong>Raum</strong> zu regeln.<br />
E<strong>in</strong> Licht geht auf<br />
www.lifx.co / www.ilumi.co / www.getgoldee.com<br />
Auch jenseits von Philips Hue gibt es Smart-Home-<br />
Lichtblicke. Wie etwa LIFX: Das Team rund um den Erf<strong>in</strong>der<br />
Phil Bousa präsentiert se<strong>in</strong> Produkt selbstbewusst<br />
als „Neuerf<strong>in</strong>dung der Glühbirne“. Mit per App<br />
steuerbaren Farb-LEDs ähnelt es Hue. Während bei<br />
Philips e<strong>in</strong> zentrales Gateway nötig ist, bef<strong>in</strong>det sich bei<br />
LIFX die ganze Elektronik <strong>in</strong> der Birne selbst. 90 US-<br />
Dollar (ca. 66 Euro) sollen die Birnen kosten.<br />
Ohne Zentrale kommen auch die Lampen von iLumi<br />
aus. Statt auf Wi-Fi setzen sie auf Low Energy Bluetooth.<br />
Sie verfügen über Bewegungssensoren und s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong> zwei Größen erhältlich: Mit 800 Lumen/10 Watt (84<br />
US-Dollar, ca. 62 Euro) sowie 1.100 Lumen/15 Watt (94<br />
US-Dollar, ca. 69 Euro).<br />
Der Ansatz von Goldee ist besonders spannend: E<strong>in</strong><br />
AMOLED-Touchscreen ersetzt den Lichtschalter. Darüber<br />
oder mittels App lassen sich dann Smart Lamps<br />
wie Hue, LIFX oder iLumi steuern. Das hat se<strong>in</strong>en Preis:<br />
E<strong>in</strong> Schalter kostet 250 US-Dollar (ca. 184 Euro) für Vorbesteller,<br />
regulär sogar 350 US-Dollar (ca. 258 Euro).<br />
Twonky Beam (gratis): Auf vielen Netzwerk-Festplatten<br />
ist Twonky fürs Streamen von <strong>Musik</strong>, Videos<br />
und Bildern verantwortlich. Auch auf dem iPhone<br />
und iPod touch kann man Inhalte von e<strong>in</strong>em Medienserver<br />
streamen. Oder iPhone und iPod werden<br />
selbst zum Server und streamen Daten etwa auf<br />
den Smart TV.<br />
16<br />
connected-home.de 01.2014
Surfen im Strom<br />
www.gira.de // ab 50 Euro<br />
Überall im Heim Internet zu haben ist <strong>in</strong>zwischen<br />
fast selbstverständlich. Vor allem <strong>in</strong> Häusern<br />
mit mehreren Stockwerken stößt das heimische<br />
WLAN jedoch schnell an se<strong>in</strong>e Grenzen.<br />
Mit den Powerl<strong>in</strong>e-Produkten von Gira<br />
kann man Internet im ganzen Zuhause genießen<br />
– aus der Stromleitung. Die Adapter wandeln<br />
das Signal aus dem Router so, dass es die<br />
Daten durch die Steckdose überträgt. Dieses<br />
Pr<strong>in</strong>zip nennt sich Powerl<strong>in</strong>e. Der Vorteil ist nicht<br />
nur e<strong>in</strong>e störungsfreie Datenübertragung durch<br />
e<strong>in</strong>e bereits vorhandene Leitung. Mit Geschw<strong>in</strong>digkeiten<br />
von bis zu 200 MBit/s s<strong>in</strong>d auch Anwendungen<br />
möglich, die e<strong>in</strong>e hohe Datenrate benötigen<br />
wie etwa HD-Video-Stream<strong>in</strong>g auf den Smart<br />
TV, Internet-Telefonie oder Video on Demand.<br />
Gira bietet dies <strong>in</strong> verschiedenen Varianten an:<br />
Der WLAN-Adapter HomePlug AV (65 Euro) wird<br />
e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> die Steckdose gesteckt, während der<br />
REG HomePlug AV (149 Euro) direkt <strong>in</strong> der Verteilerdose angebracht wird.<br />
E<strong>in</strong>e dauerhaftere Lösung ist die Netzwerk-Anschlussdose HomePlug AV<br />
(103 Euro). Dabei wird aus der Steckdose e<strong>in</strong> LAN-Anschluss. Den M<strong>in</strong>i<br />
HomePlug (50 Euro) kann man dagegen wieder e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> die Dose stecken<br />
und erhält so e<strong>in</strong>en LAN-Anschluss. Für die Sicherheit sorgen Passwörter.<br />
Diese können per Tastendruck oder mithilfe der Software Gira Home Plug<br />
Assistant aktiviert werden. Und e<strong>in</strong> Standby-Modus spart Strom.<br />
Bunter Klang: Was auf den ersten Blick aussieht wie e<strong>in</strong>e Deckenleuchte,<br />
ist <strong>in</strong> Wirklichkeit e<strong>in</strong> Lautsprecher. Der JBL Spark<br />
(129 Euro) kann ähnlich wie e<strong>in</strong>e Lampe befestigt werden. Die <strong>Musik</strong><br />
empfängt er drahtlos über Bluetooth, braucht allerd<strong>in</strong>gs noch<br />
e<strong>in</strong> Kabel für die Stromversorgung. Mit 14 Watt Leistung eignet sich<br />
der farbenfrohe Kegel für kle<strong>in</strong>e Räume wie etwa das Badezimmer.<br />
Allsehendes Auge<br />
www.canary.is // 146 Euro<br />
Die Sicherheitslösung Canary ist weit mehr als nur e<strong>in</strong>e Über -<br />
wachungskamera mit Alarmsirene. Neben HD- und Infrarotbildern<br />
zeichnet sie via Mikrofon auch Ton auf und kann<br />
daher als Babyphone genutzt werden. Zusätzlich verstecken<br />
sich Temperatur-, Feuchtigkeits-, Bewegungs- und<br />
Vibrationssensoren <strong>in</strong> dem schwarzweißen Gehäuse (alternativ<br />
auch <strong>in</strong> Schwarzsilber oder komplett <strong>in</strong> Schwarz). Bedient<br />
werden kann das Gerät über e<strong>in</strong>e App auf dem Smartphone,<br />
ist aber gleichzeitig selbstlernend.<br />
Das überzeugende Konzept h<strong>in</strong>ter Canary sorgte dafür, dass<br />
es das erfolgreichste Produkt <strong>in</strong> der Geschichte der Crowdfund<strong>in</strong>g-Plattform<br />
Indiegogo wurde: mit 10.000 Vorbestellungen<br />
<strong>in</strong> über 78 Ländern. Diese bezahlen für das Gerät 199 US-<br />
Dollar (ca. 146 Euro) und sollen es bis Juli 2014 erhalten.<br />
01.2014 connected-home.de 17
SHORT<br />
NEWS<br />
Wasserhahn für die Steckdose<br />
E<strong>in</strong> kurioses, aber irgendwie auch logisches Netzteil<br />
hat sich die Firma thumbsUp! ausgedacht. Der USB-<br />
Adapter Power Tap (ca. 20 Euro) sieht aus wie e<strong>in</strong><br />
Wasserhahn und lädt etwa Smartphones und<br />
Tablets. Besonders witzig<br />
Disko to go<br />
dabei ist die Tatsache,<br />
dass man den Hahn<br />
tatsächlich aufdrehen<br />
muss, um den<br />
Strom fließen zu lassen.<br />
E<strong>in</strong> LED-Licht leuchtet<br />
dann blau, sonst rot.<br />
Die clevere Lampe ClubLight 2 Go (30 Euro) verwandelt<br />
jeden <strong>Raum</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Disko. In der Birne mit E27-<br />
Fassung verbergen sich drei 1-Watt LED-Leuchten<br />
<strong>in</strong> den Farben Rot, Grün und Blau. Der eigentliche<br />
Clou ist jedoch e<strong>in</strong>e sich drehende Kristallhaube im<br />
Inneren. Das Ergebnis: Licht an, und schon wird<br />
buntes Licht im Diskostil an die Wände projiziert.<br />
Das Auge fährt mit<br />
Als Versicherung gegen Diebstähle und Unfallstreits<br />
s<strong>in</strong>d Kameras für die Autoarmatur <strong>in</strong> Russland schon<br />
längst Standard. Langsam werden sie auch <strong>in</strong><br />
Deutschland immer beliebter. Die Vico-WF1 von<br />
VicoVation für 269 Euro nimmt HD-Videos mit e<strong>in</strong>em<br />
Weitw<strong>in</strong>kel von 160 Grad auf. Dank WLAN-Funktion<br />
und kostenloser App für Android und iOS kann man<br />
sich die Bilder auf das Smartphone streamen.<br />
Außerdem nimmt das Gerät die Fahrbahnspur<br />
wahr und warnt, sobald man diese verlässt.<br />
Nie wieder Schlüssel verlieren<br />
Kaum etwas ist so frustrierend, wie den eigenen<br />
Schlüssel nicht mehr f<strong>in</strong>den zu können. Mit dem<br />
Elgato Smart Key (40 Euro) gehört das ewige Kramen<br />
der Vergangenheit an. Der smarte Schlüsselanhänger<br />
meldet mittels e<strong>in</strong>er (nur für iPhone verfügbaren)<br />
App, wo er sich bef<strong>in</strong>det, und kann auf<br />
Knopfdruck e<strong>in</strong>en Ton spielen, sodass man den<br />
Schlüssel schnell wiederf<strong>in</strong>det. Auch für mehr Sicherheit,<br />
etwa an Kamerataschen, eignet er sich.<br />
Stilles NAS<br />
www.qnap.com/de // 273 Euro<br />
Netzwerkspeicher, auch NAS genannt, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e fe<strong>in</strong>e Sache. So können Bilder,<br />
Videos und <strong>Musik</strong> zentral gespeichert und auf alle Geräte im Heimnetz<br />
gestreamt werden. Dank Fernzugriff<br />
klappt das sogar von unterwegs.<br />
Doch da die<br />
Geräte dafür rund um die<br />
Uhr laufen müssen, kann<br />
das Geräusch des Lüfters<br />
<strong>in</strong>sbesondere nachts die heimische<br />
Ruhe stören.<br />
Um dem Abhilfe zu schaffen, präsentiert<br />
QNAP mit dem HS-210 e<strong>in</strong>en<br />
komplett lüfterlosen Netzwerkspeicher. In die zwei E<strong>in</strong>schübe des flachen Speichers<br />
können bis zu zwei 3,5- oder 2,5-Zoll-Festplatten (etwa von WD oder<br />
Seagate) verbaut werden. QNAP empfiehlt darüber h<strong>in</strong>aus SSDs (Solid State<br />
Drives), also ul traschnelle Festplatten ohne bewegliche Bauteile. So gibt das<br />
NAS dann selbst im vollen Betrieb ke<strong>in</strong>en Mucks von sich. Die Wärme wird direkt<br />
über das thermische Design des Gehäuses abgeleitet. Für den Anschluss<br />
verfügt der HS-210 über e<strong>in</strong>en Gigabit-Ethernet-Port und jeweils zwei USB-<br />
3.0- und USB-2.0-Schnittstellen.<br />
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18<br />
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news & trends connected-verleihung<br />
Von Andreas Frank<br />
Die Nacht<br />
der Gew<strong>in</strong>ner<br />
Wer bietet die besten Smart-Home-Produkte? Das haben Sie <strong>in</strong> unserer großen Leserwahl<br />
entschieden. Ende November wurden die Sieger ausgezeichnet: auf der ersten Verleihung des<br />
connecTED Award mit den Stars und Sternchen der Heimvernetzungsbranche.<br />
B<br />
ereits <strong>in</strong> der vergangenen Ausgabe der<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> haben Sie erfahren,<br />
wer das Rennen gemacht hat – sprich: welche<br />
Marken die beliebtesten Smart-Home-Produkte<br />
anbieten. Zeitgleich zum Ersche<strong>in</strong>en des Hefts versammelte<br />
sich die Prom<strong>in</strong>enz der Smart-Home-Branche<br />
<strong>in</strong> München. Der Anlass des Events war die Vergabe<br />
des neuen Leserpreises von <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>:<br />
des connecTED Award.<br />
Über 100 hochrangige Branchenvertreter lauschten der<br />
Journalist<strong>in</strong> und TV-Moderator<strong>in</strong> Joey Grit W<strong>in</strong>kler, die<br />
durch den Abend führte – bekannt durch TV-Sendungen<br />
wie Sky Magaz<strong>in</strong> und Welt der Wunder. An ihrer<br />
Seite: Andreas Stumptner, <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>-Chefredakteur.<br />
Beide lüfteten das Geheimnis, welche Hersteller<br />
die Favoriten bei den <strong>CONNECTED</strong>-<strong>HOME</strong>-Lesern<br />
s<strong>in</strong>d. Insgesamt 17-mal wurde der connecTED vergeben:<br />
<strong>in</strong> Kategorien wie Smart-Home-Starter-Kit,<br />
20<br />
connected-home.de 01.2014
Die Preisträger<br />
Von l<strong>in</strong>ks nach rechts, oben:<br />
Markus Fromm-Witteberg<br />
(Gira), Urban Bastert (AVM),<br />
Christian Uhlich (RWE), Jens<br />
Ohler (Teufel), Florian Szigat<br />
(devolo), Florian Lauw (ABUS),<br />
Patrick Weiss (Samsung),<br />
Matthias Ober (BMW), Uwe<br />
Kopitzke (Vaillant), Jürgen<br />
Imandt (Bose), Andrea Socher<br />
(<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>), Michael<br />
Schidlack (BITKOM), Andreas<br />
Stumptner (<strong>CONNECTED</strong><br />
<strong>HOME</strong>); unten: Danny Ullrich<br />
(Netgear), Anton Hieber<br />
(Elektro Hieber), Astrid Slon<strong>in</strong>a<br />
(Miele), Joey Grit W<strong>in</strong>kler,<br />
Marion Werber und Andreas<br />
Frank (beide <strong>CONNECTED</strong><br />
<strong>HOME</strong>).<br />
Engagement geehrt<br />
Michael Schidlack kämpft mit Energie und Leidenschaft<br />
als Leiter des Departments Consumer Electronics und<br />
Digital Media der BITKOM für den IT-Standort Deutschland.<br />
Er verschafft sich Gehör bei Politik, Wirtschaft und<br />
Handel und br<strong>in</strong>gt so die Smart-Home-Branche me<strong>in</strong>ungsstark<br />
und mit klarem Blick voran. Dafür wurde er<br />
mit dem connecTED-Sonderpreis „Engagement“ ausgezeichnet.<br />
Expertenrunde<br />
Moderator<strong>in</strong> Joey Grit W<strong>in</strong>kler (l<strong>in</strong>ks im Bild rechts)<br />
und Gastgeber Andreas Stumptner (ganz rechts) begrüßten<br />
noch vor dem Gala-D<strong>in</strong>ner die Experten Stephan<br />
Schneider (Vodafone), Mart<strong>in</strong> Vesper (digital-<br />
STROM), Elektrotechniker Volker Lorentzen und Re<strong>in</strong>hard<br />
Karger (Deutsches Institut für künstliche Intelligenz)<br />
zur Podiumsdiskussion (von l<strong>in</strong>ks nach rechts). Christian<br />
Uhlich von RWE (oben) erhielt gleich zwei Preise.<br />
01.2014 connected-home.de<br />
21
news & trends connected-verleihung<br />
Feierliches<br />
Ambiente<br />
Zur ersten Verleihung<br />
des connecTED versammelte<br />
sich die Prom<strong>in</strong>enz<br />
der Smart-Home-<br />
Branche im Hotel Sofitel<br />
<strong>in</strong> München. Hier ververfolgt<br />
sie gespannt die<br />
Podiumsdiskussion<br />
(rechts) und später die<br />
Preisverleihung (unten).<br />
Das Video zum<br />
Abend sehen Sie<br />
unter www.<br />
connected-home.<br />
de/connecTED<br />
Multiroom Audio und Car Connectivity. Zuletzt an die<br />
Gew<strong>in</strong>ner der beiden Sonderpreise: Für se<strong>in</strong> besonderes<br />
Engagement für die Smart-Home-Branche erhielt<br />
Michael Schidlack e<strong>in</strong>en connecTED. Als Händler des<br />
Jahres wurde Anton Hieber ausgezeichnet.<br />
Händler des Jahres<br />
Die Aufzeichnung<br />
der Podiumsdiskussion<br />
gibt es auf<br />
www.connectedhome.de/<br />
talk2013<br />
Weitere Bilder von<br />
der Veranstaltung<br />
f<strong>in</strong>den Sie auf<br />
www.facebook.<br />
com/connectedhome.magaz<strong>in</strong><br />
Wachstumsmarkt Smart Home<br />
Vor der Kür der Preisträger diskutierten Experten über<br />
das Thema „Home, smart Home: Heimvernetzung als<br />
neue Wachstumsbranche?“ Alle waren sich e<strong>in</strong>ig darüber,<br />
was die Schlüsselfaktoren für den Durchbruch<br />
des Smart Home im Massenmarkt s<strong>in</strong>d: Den Konsumenten<br />
muss die Scheu vor Heimvernetzung genommen<br />
werden – durch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache, <strong>in</strong>tuitive Bedienung<br />
und das Erlebbar-Machen <strong>in</strong> Showrooms. Gleichzeitig<br />
geht es da rum, e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>heitlichen Standard zu schaffen,<br />
über den alle smarten Komponenten mite<strong>in</strong>ander<br />
kommunizieren. Für Mart<strong>in</strong> Vesper von digitalSTROM<br />
gibt es den bereits <strong>in</strong> Form des IP-Standards.<br />
Zeit, die Gespräche zu vertiefen, gab es beim anschließenden<br />
Gala-D<strong>in</strong>ner und bei der After-Show-Party. Alle<br />
waren sich am Ende e<strong>in</strong>ig: Der connecTED schreit<br />
nach e<strong>in</strong>er Wiederholung im kommenden Jahr.<br />
Es gibt immer mehr Ausstatter von vernetzten Häusern.<br />
Doch nur wenige verstehen ihre Arbeit so gut wie Anton<br />
Hieber Junior von Elektro Hieber aus Schwabmünchen.<br />
Se<strong>in</strong>e Firma hat bereits 1994 den ersten Feldbus <strong>in</strong>stalliert.<br />
Heute zählt der Betrieb rund 100 Mitarbeiter und<br />
<strong>in</strong>tegriert etwa 35 Bussysteme jährlich. Se<strong>in</strong>e Erfolgsstrategie:<br />
ganzheitliche Beratung und nachhaltige<br />
Wohn- und Gebäudekonzepte.<br />
22<br />
connected-home.de 01.2014
swissbau.ch<br />
Themenpartner<br />
Lead<strong>in</strong>g Partner Swissbau Focus
im fokus multiroom audio<br />
Wunschkonzert<br />
<strong>in</strong> allen Wänden<br />
Wenn <strong>in</strong> allen Räumen die <strong>Musik</strong> spielt und sich dabei jeder erdenkliche Titel übergreifend<br />
per Smartphone, Touchscreen oder Wandschalter wählen lässt, handelt es sich um e<strong>in</strong><br />
pfiffiges Multiroom-System. <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> erklärt, was es gibt und was damit geht.<br />
24<br />
connected-home.de 01.2014
Volles programm<br />
E<strong>in</strong> Heimnetzwerk befördert via Stream<strong>in</strong>g-<br />
Technik <strong>Musik</strong>, Videos und beliebige Daten.<br />
So können mehrere Geräte gleichzeitig <strong>Musik</strong><br />
nach Wunsch von e<strong>in</strong>em zentralen Speicher<br />
wiedergeben. Das gel<strong>in</strong>gt per Kabel<br />
(LAN) sowie drahtlos per WLAN. E<strong>in</strong> WLAN-<br />
Access Po<strong>in</strong>t genügt dafür.<br />
In diesem Heft stellen wir Multiroom-Lösungen und e<strong>in</strong><br />
Musterprojekt vor. Für wen sie geeignet s<strong>in</strong>d, erfahren<br />
Sie auf den folgenden Seiten.<br />
W<br />
Von Jan Fleischmann<br />
ährend das Internet-Radio mit Lounge-<br />
<strong>Musik</strong> aus San Francisco weckt, öffnen<br />
sich die Jalousien wie von Geisterhand.<br />
Das Badezimmer ist auf Wohlfühltemperatur geheizt,<br />
der Song „Splish Splash“ br<strong>in</strong>gt Schwung <strong>in</strong> den Morgen.<br />
Der Kaffeeautomat hat den Latte Macchiato bereits<br />
gebrüht, per Touchscreen lassen sich <strong>Musik</strong> oder<br />
Nachrichten wählen.<br />
Das ist ke<strong>in</strong> Science-Fiction-Szenario, sondern <strong>in</strong> entsprechend<br />
ausgestatteten Häusern Realität. Dah<strong>in</strong>ter<br />
verbergen sich Multiroom-Audioanlagen, die <strong>Musik</strong><br />
nach Belieben im ganzen Haus verteilen.<br />
Die Qual der Wahl<br />
Das Angebot an Multiroom-Lösungen ist kaum zu überblicken.<br />
Wir haben die unterschiedlichen Produkte <strong>in</strong><br />
fünf Kategorieren aufgeteilt. Vier davon funktionieren<br />
mit e<strong>in</strong>em herkömmlichen Heimnetzwerk, die fünfte Variante<br />
muss e<strong>in</strong> Fachmann <strong>in</strong>stallieren.<br />
Für Appleaner (Seite 26): Das Apple-Protokoll Air-<br />
Play beherrschen Apple-Produkte, aber auch viele<br />
Audioplayer anderer Hersteller. Die Lizenzierung der<br />
Kalifornier ermöglicht e<strong>in</strong> weitgehend reibungsloses<br />
Zusammenspiel. Als Server können iTunes auf e<strong>in</strong>em<br />
Mac oder W<strong>in</strong>dows-PC ebenso dienen wie e<strong>in</strong><br />
iPhone, iPad oder iPod touch.<br />
Vielseitig und flexibel (Seite 27): Die offenen Heimnetzwerk-Standards<br />
UPnP und DLNA ermöglichen<br />
die Zusammenarbeit von Produkten verschiedener<br />
Hersteller (Fachbegriffe siehe nächste Seite).<br />
Rundum sorglos (Seite 28): Diese Lösungen bieten<br />
Mehrraum-Audio aus e<strong>in</strong>er Hand, wobei verschiedene<br />
Stream<strong>in</strong>g-Techniken verwendet werden.<br />
Für Klangfans (Seite 28): Diese Produkte s<strong>in</strong>d für<br />
klangbewusste Hi-Fi- und High-End-Fans gedacht.<br />
Komplettpaket vom Profi (Seite 29): Jenseits der<br />
Heimnetzwerk-Lösungen, die jeder computeraff<strong>in</strong>e<br />
Kunde mit WLAN-Router an den Start br<strong>in</strong>gen kann,<br />
gibt es Multiroom-Systeme vom Allerfe<strong>in</strong>sten für anspruchsvolle<br />
Hausbauer. Hier verlegen Fachfirmen<br />
die nötigen Strippen unter Putz und <strong>in</strong>stallieren<br />
Schalter, die auf Wunsch auch Licht, Jalousien, die<br />
Heizung oder das Geragentor steuern. So spielen<br />
Haustechnik und <strong>Musik</strong> im Takt zusammen.<br />
01.2014 connected-home.de<br />
25
im fokus multiroom audio<br />
Für Apple-Fans<br />
Apple tv<br />
Es liefert Videos per HDMI auf e<strong>in</strong>en<br />
Bildschirm und versorgt Audioanlagen<br />
digital (optisch) mit <strong>Musik</strong> (109 Euro).<br />
Audio Pro air one<br />
Mit zwei 1-Zoll-Stoffkalotten (2,54<br />
cm) und zwei 4,5-Zoll-Konuslautsprechern<br />
(11 cm)-ist der Air One ambitioniert<br />
bestückt (Preis: 800 Euro).<br />
Was ist eigentlich...?<br />
AirPlay: Apple brachte das Stream<strong>in</strong>g-Protokoll 2010<br />
als Nachfolger von Air Tunes. Fremdhersteller können<br />
AirPlay <strong>in</strong> ihre Geräte e<strong>in</strong>bauen, wobei Apple bislang nur<br />
Audioplayer lizenzierte. Zuspieler wie iTunes erkennen<br />
AirPlay-fähige Abspielgeräte von selbst.<br />
DLNA: Die Digital Liv<strong>in</strong>g Network Alliance ist e<strong>in</strong> Zusammenschluss<br />
zahlreicher Hersteller aus der Informationstechnik<br />
und Unterhaltungselektronik. Sie überprüft, ob<br />
die Geräte ihrer Mitglieder gewisse Vorgaben erfüllen.<br />
UPnP: Microsoft und Intel waren an der E<strong>in</strong>führung des<br />
Protokolls Universal Plug and Play beteiligt. Das Protokoll<br />
verb<strong>in</strong>det Media-Server (wie W<strong>in</strong>dows Media Player)<br />
mit UPnP-fähigen Netzwerk-Playern (Media Renderer).<br />
B&W<br />
zeppel<strong>in</strong><br />
EIn Klassiker unter den<br />
Dock- und AirPlay-Produkten<br />
ist der Zeppel<strong>in</strong><br />
Air von Bowers & Wilk<strong>in</strong>s<br />
(600 Euro). Design<br />
und Sound spielen hier<br />
Hand <strong>in</strong> Hand.<br />
Mit AirPlay nutzt Apple e<strong>in</strong> eigenes Protokoll für das<br />
Stream<strong>in</strong>g von Multimedia via Netzwerk. Alle Produkte,<br />
die als AirPlay-tauglich verkauft werden, s<strong>in</strong>d von<br />
Apple lizenziert. Multiroom-Fähigkeit ist bei AirPlay <strong>in</strong>begriffen.<br />
Denn die Stream<strong>in</strong>g-Technik kann Verzögerungen<br />
über das Netzwerk ausgleichen und erreicht<br />
dadurch e<strong>in</strong>e zeitsynchrone Wiedergabe auf mehreren<br />
Wiedergabegeräten.<br />
AirPlay befördert digitales Audio unkomprimiert mit 16<br />
Bit und 44,1 Kilohertz. Über e<strong>in</strong>en AirPlay-Zuspieler wie<br />
iTunes lässt sich die Lautstärke der verbundenen<br />
Player regeln. AirPlay transportiert auch Videos und<br />
Fotos via Apple TV auf e<strong>in</strong>en TV-Schirm. Stream<strong>in</strong>g-<br />
Dienste wie Spotify schickt AirPlay von iDevices auf<br />
Abspielgeräte, was etwa per UPnP nicht möglich ist.<br />
Apple-Produkte<br />
Für die Audiowiedergabe via AirPlay bietet Apple selbst<br />
zwei Produkte an:<br />
Der Airport Express (99 Euro) ist e<strong>in</strong>e WLAN-Basisstation,<br />
die über e<strong>in</strong>en komb<strong>in</strong>ierten analogen und digitalen<br />
Audioausgang verfügt. Sie lässt sich als Client<br />
betreiben, um sie mit e<strong>in</strong>em vorhandenen Drahtlos-<br />
Netzwerk (WLAN) zu verb<strong>in</strong>den. So beliefert sie als<br />
AirPlay-Zuspieler e<strong>in</strong>e Stereoanlage.<br />
Apple TV (109 Euro) verb<strong>in</strong>det sich per Kabel oder<br />
Funk mit e<strong>in</strong>em Netzwerk und beliefert TVs per HDMI<br />
und Audioanlagen über e<strong>in</strong>en optischen Ausgang.<br />
AirPlay-Produkte anderer Hersteller<br />
AirPlay ist <strong>in</strong> vielen Produkten von Herstellern wie B&W,<br />
Denon, Philips oder Pioneer <strong>in</strong>tegriert. Während e<strong>in</strong>ige<br />
Firmen UPnP und AirPlay <strong>in</strong> ihre Geräte e<strong>in</strong>bauen, setzt<br />
die britische Lautsprecherschmiede Bowers & Wilk<strong>in</strong>s<br />
ganz auf AirPlay. Se<strong>in</strong>em Zeppel<strong>in</strong> Air (Bild l<strong>in</strong>ks) hat<br />
B&W e<strong>in</strong> zeitloses Design verpasst. Er ist mit e<strong>in</strong>em<br />
Lightn<strong>in</strong>g Connector fürs iPhone 5 gerüstet. Mit weiteren<br />
B&W-Produkten wie A5, A7 und Z2 lässt sich e<strong>in</strong><br />
Multiroom-System mit AirPlay errichten.<br />
Apple Airplay<br />
zeitsynchrone Wiedergabe auf mehreren<br />
Playern, zentrale Lautstärkesteuerung u. a.<br />
Apple-Software oder -Geräte erforderlich,<br />
muss von Apple lizenziert werden<br />
26<br />
connected-home.de 01.2014
Vielseitig und flexibel<br />
UPnP und DLNA s<strong>in</strong>d Hersteller übergreifende Netzwerkstandards<br />
(siehe Fachbegriffe l<strong>in</strong>ks) und zugleich<br />
Firmenzusammenschlüsse. Jeder Hersteller, der e<strong>in</strong><br />
Produkt nach UPnP und DLNA zertifizieren lassen<br />
möchte, muss zunächst Mitglied <strong>in</strong> diesen Konsortien<br />
werden.<br />
Während die Hersteller die UPnP-Funktion ihrer Geräte<br />
selbst testen, müssen DLNA-Mitglieder ihre Produkte<br />
zur Überprüfung an die Organisation e<strong>in</strong>senden. Daher<br />
verspricht DLNA e<strong>in</strong> zuverlässigeres Zusammenspiel<br />
als die re<strong>in</strong>e UPnP-Zertifizierung.<br />
UPnP und DLNA bieten <strong>in</strong> der Regel ke<strong>in</strong>e zeitsynchrone<br />
Wiedergabe auf mehreren Netzwerkgeräten. Manche<br />
Hersteller satteln daher für den sogenannten „Party<br />
Mode“ (alle Geräte spielen denselben Song) e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />
Technik auf UPnP, wie Pure mit Caskeid<br />
(siehe Test ab Seite 44). Es gibt zahlreiche Geräte von<br />
verschiedenen Herstellern; wir haben beispielhaft e<strong>in</strong>zelne<br />
Produkte ausgewählt.<br />
Kompaktanlagen<br />
Diese Modelle bieten oft e<strong>in</strong>e bessere Audioqualität als<br />
kle<strong>in</strong>e Stream<strong>in</strong>g-Lautsprecher. Die Marantz-Kompaktanlage<br />
M-CR510 Melody ist seit Kurzem erhältlich (Bild<br />
oben, 749 Euro mit Lautsprecher). Sie beherrscht das<br />
Stream<strong>in</strong>g via UPnP und AirPlay. Neben komprimiertem<br />
Audio wie MP3 oder AAC spielt das Modell Formate wie<br />
WAV und FLAC. Bei diesen hochwertigen Formaten beherrscht<br />
das Modell die unterbrechungsfreie Wiedergabe<br />
von Live-CDs. An dieser Fähigkeit („gapless“ genannt)<br />
scheitern viele UPnP-Geräte.<br />
Stream<strong>in</strong>g-Clients<br />
Diese Produkte werden an e<strong>in</strong>e vorhandene Audioanlage<br />
angeschlossen. Die Hi-Fi-Komponente Pioneer<br />
N-50 (Bild unten) beherrscht DLNA 1.5 sowie AirPlay.<br />
Ihr 6,1-cm-Farbdisplay zeigt Album-Cover oder Dateityp.<br />
Sie lässt sich über die Fernbedienung oder per App<br />
für iOS und Android steuern. Via USB dient NA-50 als<br />
hochwertiger D/A-Wandler für e<strong>in</strong>en PC.<br />
Stream<strong>in</strong>g-Receiver<br />
Dieser Typ vere<strong>in</strong>t Stream<strong>in</strong>g-Client und Verstärker. Der<br />
Stereo-Receiver NAD D 7050 (900 Euro, l<strong>in</strong>ks unten)<br />
bietet e<strong>in</strong>e neue Verstärkertechnik: Anders als bei herkömmlichen<br />
Class-D-Verstärkern bleibt das Audiosignal<br />
bis zu den Lautsprecherklemmen <strong>in</strong> der digitalen<br />
Ebene. NAD nennt dies Direct Digital Feedback (DDFA).<br />
Zur Steuerung gibt es e<strong>in</strong>e App für iOS-Geräte.<br />
Marantz<br />
M-Cr510<br />
Die Kompaktanlage<br />
spielt <strong>Musik</strong> von Festplatte,<br />
Internet-Radio<br />
oder von Stream<strong>in</strong>g-<br />
Diensten wie Spotify.<br />
NAD D Serie<br />
DIe <strong>in</strong>novativen NAD-Netzwerk-Verstärker<br />
streamen <strong>Musik</strong> sowohl über<br />
UPnP als auch via AirPlay.<br />
DLNA-Komponenten<br />
große Auswahl an Geräten von unterschiedlichen<br />
Herstellern, Software und Servern<br />
Funktion nicht immer reibungslos, ke<strong>in</strong> Stream<strong>in</strong>g<br />
von Spotify von Mobilgeräten<br />
PIoneer<br />
N-50<br />
Diese Hi-Fi-Komponente<br />
bietet hochwertige D/A-<br />
Wandlung mit 192 kHz /<br />
24 Bit. Mit ihrer zweilagigen<br />
Bodenplatte hat<br />
sie e<strong>in</strong> Gewicht von 7,3<br />
kg. Preis: um 550 Euro.<br />
01.2014 connected-home.de 27
im fokus multiroom audio<br />
Rundum sorglos<br />
Die sonosfamilie<br />
Sonos bietet e<strong>in</strong>e breite<br />
Palette: von den kompakten<br />
Lautsprechern<br />
Play:1 (200 Euro) bis<br />
Play:5 (400 Euro) über<br />
den Sub (700 Euro) bis<br />
zum Playbar (700 Euro).<br />
An dieser Stelle stehen komplette-Mehrraum-Lösungen<br />
e<strong>in</strong>es Herstellers, die e<strong>in</strong> Kunde dennoch selbst<br />
<strong>in</strong>stallieren kann. E<strong>in</strong> Pionier des Audio-Stream<strong>in</strong>g ist<br />
der US-amerikanische Hersteller Sonos. Von Beg<strong>in</strong>n an<br />
setzte Sonos auf e<strong>in</strong>e sogenannte Mash-Netzwerk-Typologie:<br />
Die Produkte nutzen ke<strong>in</strong> vorhandenes WLAN,<br />
sondern spannen e<strong>in</strong> eigenes Netzwerk von Sonos-<br />
Produkt zu Sonos-Produkt auf. Ausgangspunkt kann<br />
daher e<strong>in</strong>e Sonos-Bridge se<strong>in</strong>, die am WLAN-Router<br />
steckt.<br />
Boses SoundTouch-<strong>Musik</strong>system<br />
umfasst verschie-<br />
bose wave Sound touch music system Es spielt<br />
CDs, empfängt Radio per UKW, DAB+ und Web und streamt Audio (800 Euro).<br />
dene Produkte wie e<strong>in</strong>e neue Kompaktanlage (oben)<br />
und die SoundTouch-Lautsprecher 20 (400 Euro) und<br />
30 (700 Euro). Das System nutzt e<strong>in</strong> vorhandenes<br />
WLAN, die Steuerung gel<strong>in</strong>gt über<br />
App.<br />
Multiroom-Systeme<br />
zentrale Steuerung aller Komponenten, e<strong>in</strong>heitliche<br />
Bedienung<br />
lässt sich nicht oder nur bed<strong>in</strong>gt mit Produkten<br />
anderer Hersteller komb<strong>in</strong>ieren<br />
Für Klangfans<br />
naim<br />
unitiqute 2<br />
Naim Unitiqute 2 ist e<strong>in</strong>e<br />
kompakte High-End-<br />
Stream<strong>in</strong>g-Anlage. Sie<br />
bietet UPnP-Stream<strong>in</strong>g,<br />
vTuner-Internet-Radio,<br />
UKW/DAB+-Tuner und<br />
die Steuerung per App.<br />
Das britische Unternehmen<br />
Naim entwickelt seit den 70er-<br />
Jahren Hi-Fi-Systeme. Es bietet<br />
Stream<strong>in</strong>g-Server, die CDs<br />
auf e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gebaute Festplatte<br />
überspielen (etwa Unitiserve,<br />
2.900 Euro), All-<strong>in</strong>-One-Spieler<br />
wie den Unitiqute 2 (Bild oben, 1.600 Euro) und Stream<strong>in</strong>g-Player<br />
zum Anschluss an e<strong>in</strong>e Anlage (etwa ND5<br />
XS, ab 2.600 Euro).<br />
Die neue Caruso Blu (unten, 3.000 Euro) tritt bei der<br />
deutschen High-End-Schmiede T+A die Nachfolge<br />
der Caruso an. Die Stereo-Kompaktanlage spielt CDs,<br />
DVDs und Blu-rays, Internet-,<br />
t+a caruso Blu<br />
High-End-Stream<strong>in</strong>g-Kompaktanlage<br />
mit großer VFD-Anzeige und e<strong>in</strong>gebautem<br />
Lautsprechersystem<br />
DAB+- und UKW-Radio, <strong>Musik</strong> von Servern oder USB-<br />
Speichern. Im Gehäuse stecken fünf Lautsprecher, die<br />
von drei Endstufen angetrieben werden.<br />
Der britische Hersteller L<strong>in</strong>n spielt <strong>in</strong> der oberen Preisklasse.<br />
Se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stiegsanlage Kiko startet bei 3.000<br />
Euro, das Spitzenmodell Klimax DS kostet 15.000 Euro.<br />
Die Steuerung gel<strong>in</strong>gt via K<strong>in</strong>sky-App für iOS und Android.<br />
L<strong>in</strong>n bietet e<strong>in</strong> eigenes <strong>Musik</strong>portal zum Download<br />
von Titeln <strong>in</strong> hochauflösender Qualität.<br />
Das Sooloos-System des britischen Herstellers Meridian<br />
be<strong>in</strong>haltet den berührungsempf<strong>in</strong>dlichen Bildschirm-Controller<br />
Control:15, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>e 500-GByte-<br />
Festplatte e<strong>in</strong>gebaut ist. Aktive DSP-Lautsprecher<br />
br<strong>in</strong>gen <strong>Musik</strong> gekonnt zu Gehör.<br />
High-End-Systeme<br />
hochwertige Lösungen für gehobene<br />
Ansprüche<br />
hoher Preis, nicht immer werden Zertifizierungen<br />
wie AirPlay oder DLNA geboten<br />
28<br />
connected-home.de 01.2014
Komplettpaket vom Profi<br />
<strong>Musik</strong> auf Netzwerk-Festplatten oder dem PC, auf<br />
Smartphones oder Tablets lässt sich per Netzwerk bequem<br />
an mehrere Audioanlagen befördern. Was aber,<br />
wenn das <strong>Musik</strong>programm auch über Wandschalter<br />
oder gar Bewegungsmelder gesteuert werden soll?<br />
Oder bestimmte Lichtstimmungen mit e<strong>in</strong>em bestimmten<br />
Songtitel oder Radiosender komb<strong>in</strong>iert werden sollen?<br />
Dieses Szenario gel<strong>in</strong>gt mit Haussteuerungen, die<br />
mit sogenannten Bussystemen wie etwa KNX (EIB) aufgebaut<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
In der KNX-Welt unterscheidet<br />
man Sensoren und Aktoren.<br />
Sensoren können Wandschalter,<br />
Bewegungsmelder oder Temperaturfühler<br />
se<strong>in</strong>. Sie regeln Aktoren<br />
wie Relais und Dimmer zur<br />
Lichtsteuerung, Antriebe für Jalousien,<br />
elektrische Heizkörperventile<br />
oder Unterhaltungselektronik.<br />
Installations-Multiroom benötigt nicht zw<strong>in</strong>gend<br />
KNX, doch KNX schafft oft die Verb<strong>in</strong>dung zu e<strong>in</strong>er<br />
Haussteuerung. Für Planung und Montage ist e<strong>in</strong> Fachbetrieb<br />
erforderlich. Um die Kosten zu überblicken,<br />
empfiehlt sich e<strong>in</strong> Komplettangebot, das die Arbeitskosten<br />
umfasst.<br />
Revox – der Multiroom-Pionier<br />
Tontechnik-Fans kennen den Schweizer Hersteller Revox.<br />
Im Verbund Studer-Revox produzierte er Bandmasch<strong>in</strong>en<br />
für Hi-Fi, Studer lieferte Mehrspurbandmasch<strong>in</strong>en<br />
für die <strong>Musik</strong>produktion. Im Multiroom ist Revox<br />
seit Beg<strong>in</strong>n des neuen Jahrtausends aktiv.<br />
2002 brachte Revox das Audio-Videosystem<br />
M51 (ab rund 5.000 Euro, Bild unten). Die Rack-<br />
Version M10 für den E<strong>in</strong>bau <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en zentralen<br />
Geräteschrank kostet 2.500 Euro.<br />
Das System ähnelt e<strong>in</strong>em AV-Receiver mit <strong>in</strong>tegriertem<br />
5.1-Verstärker – wahlweise analog<br />
oder Class D. Die Anschlusssektion ist jedoch<br />
komplett modular aufgebaut. Über E<strong>in</strong>schubmodule<br />
lassen sich Netzwerk-, Audio- sowie<br />
Video-E<strong>in</strong>- und -Ausgänge nachrüsten. Der M51 wird<br />
über den Studer-eigenen M-Bus per Netzwerkkabel<br />
(Cat7) mit maximal drei Nebenraumverstärkern verbunden<br />
(ab 730 Euro). Zudem gibt es die Unterputz-Schalter<br />
M217 und M218 (Bild oben rechts), mit denen sich<br />
das System auch ohne KNX steuern lässt. Der M51<br />
spielt <strong>Musik</strong> von e<strong>in</strong>er zentralen Netzwerk-Festplatte,<br />
auds dem (Internet-)Radio, und von Zuspielern.<br />
Gira – der Haustechnik-Spezialist<br />
Revox und der Haustechnik-Spezialist Gira s<strong>in</strong>d Partner.<br />
Die Brücke von der Revox- zur KNX-Welt schlägt<br />
etwa der Gira Home Server 4 für<br />
rund 2.000 Euro. Daneben bietet<br />
auch Revox KNX-Interfaces. E<strong>in</strong>e<br />
Muster<strong>in</strong>stallation, die zeigt, was<br />
möglich ist, stellt der Report ab<br />
Seite 32 vor.<br />
revox<br />
M51<br />
Der M51 ist e<strong>in</strong> modular<br />
aufgebauter Mehrraum-<br />
5.1-Receiver, der sich<br />
auch per Drehrad und<br />
Display steuern lässt. Er<br />
beliefert bis zu vier Zonen<br />
mit Stereo-Audio.<br />
busch-jaeger und<br />
Bang & Olufsen<br />
Die dänische Edelmarke B&O arbeitet mit dem<br />
Haustechnik-Spezialisten Busch-Jaeger zusammen.<br />
Mit der Beo6 Control von B&O (im Bild<br />
rechts) lassen sich daher KNX-Produkte steuern.<br />
01.2014 connected-home.de 29
im fokus multiroom audio<br />
<strong>Musik</strong>quellen<br />
Stream<strong>in</strong>g-Dienste<br />
Wieso CDs oder MP3-Dateien horten? Cloud-Dienste<br />
bieten Millionen Songs. Die Liste der Anbieter wächst.<br />
Simfy war <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>er der ersten, doch Spotify<br />
hat e<strong>in</strong>en größeren Zuspruch. Daneben gibt es Services<br />
wie Deezer, Juke, Napster, Rdio oder Wimp. Um Cloud-<br />
Services ohne Werbung anhören zu können, muss e<strong>in</strong><br />
Abo abgeschlossen werden, meist um 10 Euro im Monat.<br />
Dann gel<strong>in</strong>gt auch der Zugriff per Smartphone-App<br />
für iOS, Android, teils auch W<strong>in</strong>dows Mobile. Spotify<br />
lässt sich zudem direkt über Audioplayer von Denon,<br />
Marantz, Philips oder Sonos anhören.<br />
Internet-Radio<br />
Da zig Radiostationen weltweit<br />
ihre Programme via Internet<br />
verbreiten, lassen sich je nach Senderlistenportal<br />
10.000 Stationen empfangen. Senderlistenanbieter wie<br />
vTuner, Receiva oder TuneIn halten die Stream-Adressen<br />
auf dem neuesten Stand. Die Audioqualität ist mit UKW<br />
vergleichbar, manche Sender nutzen niedrige Datenraten.<br />
Als Formate s<strong>in</strong>d – neben MP3 – AAC und die Weiterentwicklungen<br />
HE-AAC sowie AAC+ verbreitet.<br />
UKW / DAB+<br />
UKW-Radio hat sich<br />
über Jahrzehnte bewährt. Der erste Anlauf, mit DAB die<br />
digitale Nachfolge anzutreten, verlief daher wenig erfolgreich.<br />
DAB+ startete 2011 e<strong>in</strong>en zweiten Versuch. Mit<br />
günstigeren Empfangsgeräten stieg der Zuspruch der<br />
Käufer. Im September 2013 meldete die Initiative Digitalradio<br />
2,7 Millionen verkaufte Digitalradios. Die Anzahl<br />
der DAB+-Programme unterscheidet sich je nach Bundesland.<br />
In Bayern s<strong>in</strong>d es stolze 63 Sender, <strong>in</strong> Hamburg<br />
und Niedersachsen gerade mal 21.<br />
Basalte<br />
Deseo<br />
Basalte bietet KNX-<br />
Wandschalter mit<br />
schlichtem Design, wie<br />
das Deseo, e<strong>in</strong> berührungsempf<strong>in</strong>dliches<br />
OLED-Wand-Display<br />
(780 Euro).<br />
Busch-Jaeger – Unterputz-Audio<br />
Busch-Jäger bezeichnet sich selbst als Marktführer <strong>in</strong><br />
der Elektro<strong>in</strong>stallationstechnik. Das Unternehmen gehört<br />
zur ABB-Gruppe. Es bietet auch e<strong>in</strong>e Palette an<br />
Audioprodukten zur Wand<strong>in</strong>stallation. Das Busch-Radio<br />
iNet (313 Euro) ist e<strong>in</strong> Unterputzmodul, das sich mit<br />
e<strong>in</strong>em WLAN-Netzwerk verb<strong>in</strong>det. Über e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tegrierten<br />
Digitalverstärker treibt es e<strong>in</strong>en Unterputz-<br />
Lautsprecher an. Das Radio iNet spielt Internet-Radio<br />
des Senderanbieters TuneIn oder auch <strong>Musik</strong> e<strong>in</strong>es<br />
UPnP-Servers im Netzwerk. Über das Wande<strong>in</strong>bau-<br />
Comfort-Panel (Bild oben rechts) lässt sich das Radio<br />
iNet mit KNX-Haustechnik verb<strong>in</strong>den. Busch-Jaeger<br />
arbeitet mit Bang & Olufsen zusammen. Dadurch lassen<br />
sich Controller der dänischen Edelmarke zur Steuerung<br />
von Busch-Jaeger-Haustechnik e<strong>in</strong>setzen.<br />
Russound – Multiroom mit KNX-Kontakt<br />
Der US-amerikanische Hersteller Russound bietet seit<br />
40 Jahren Produkte für die Verteilung von Audio und<br />
Video. Die Mediacraft AG importiert diese Systeme. Je<br />
nach Anwendungsfall stehen verschiedene Systemge-<br />
Netzwerk-Stream<strong>in</strong>g<br />
Zentrale Medienspeicher mit UPnP- oder iTunes-<br />
Server verteilen die <strong>Musik</strong>sammlung per Netzwerk.<br />
NAS (Network Attached Storage) eignen<br />
sich dafür ideal. UPnP-Server s<strong>in</strong>d bei Heimnetzwerk-Speichern<br />
selbstverständlich, iTunes-Server<br />
dagegen nicht. Produkte von QNAP, Synology<br />
oder Netgear (Bild: Ready NAS 102) bieten eigene<br />
iTunes-Server oder lassen sich nachrüsten.<br />
Russound Die My Russound App für iOS-Geräte steuert die Multiroom-<br />
Systeme MCA-C3 und MCA-C5 mit bis zu acht Hörzonen.<br />
30<br />
connected-home.de 01.2014
äte und Steuerungen zur Wahl.<br />
Das C-A4-Zentralgerät etwa<br />
verteilt vier Audioquellen auf<br />
vier Hörzonen. Zur Steuerung<br />
der C-A-Systemgeräte dienen<br />
Wandbedienfelder von Russound,<br />
alternativ lassen sich<br />
KNX-Schalter verwenden.<br />
Der Materialpreis für e<strong>in</strong>e Installation<br />
mit acht Boxen liegt<br />
bei 2.400 Euro. Die Russound-<br />
Systemgeräte MCA-C3 und<br />
MCA-C5 verteilen bis zu acht<br />
Audioquellen auf maximal acht<br />
Hörzonen. Zur Steuerung dienen<br />
Wand elemente oder die<br />
My Russound App MRA 3 für iPad, iPhone oder iPod<br />
touch. E<strong>in</strong> UKW-Radio ist an Bord, als Zuspieler gibt es<br />
zudem e<strong>in</strong>en Media-Streamer mit Internet-Radio und<br />
DLNA-Stream<strong>in</strong>g. Der Materialpreis für e<strong>in</strong>e Installation<br />
mit zwölf Lautsprechern startet bei 4.000 Euro.<br />
Je nach System lassen<br />
sich bis zu 72 Zonen<br />
beschallen<br />
Nuvo – mehrsprachige Wand-Displays<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus vertreibt Mediacraft Multiroom-Technik<br />
der Firma Nuvo. Das Nuvo-System Grand Concerto<br />
verteilt sechs Audioquellen auf acht Zonen. Das kle<strong>in</strong>ere<br />
Essentia liefert sechs Quellen auf sechs Zonen. Die<br />
Lösungen lassen sich über Wandbedienelemente steuern<br />
wie berührungsempf<strong>in</strong>dliche 3,6-Zoll-Farbbildschirme.<br />
Es stehen mehrere Sprachen zur Wahl. Audio-<br />
Stream<strong>in</strong>g und die App-Steuerung für iOS ermöglicht<br />
der NU MPS4 Music Port Server. Die Materialkosten für<br />
das Essentia starten mit Wandbedienelementen und 16<br />
Lautsprechern bei rund 3.500 Euro.<br />
Crestron – Installationen für Profis<br />
Der US-amerikanische Hersteller Crestron ist für professionelle<br />
Mediensteuerungen wie für Haus<strong>in</strong>stallationen<br />
bekannt. Für Multiroom bietet das Unternehmen<br />
verschiedene Produkte. Das Sonnex-System ist für<br />
größere Installationen und anspruchsvolle<br />
Heimanwendungen geeignet.<br />
Das Herzstück von Sonnex<br />
ist das Swampie-24X8, e<strong>in</strong>e Audiomatrix<br />
mit leistungsstarken Stereoendstufen<br />
für acht Zonen (7.750 Euro).<br />
Das Swampie-24X8 hat 24 Stereoe<strong>in</strong>gänge.<br />
Es transportiert Audiosignale über<br />
Netzwerkkabel von bis zu 65 Metern und lässt sich mit<br />
Expandern (ab 4.000 Euro) auf 72 Zonen erweitern.<br />
Aus e<strong>in</strong>er älteren Crestron-Multiroom-Serie stammt der<br />
Medienserver ADMS-G2 mit e<strong>in</strong>em 1-TByte-Speicher<br />
(rund 5.000 Euro). Er lässt sich mit dem Sonnex-System<br />
betreiben und liefert etliche Video- und Audioformate.<br />
Zur Bedienung des Systems ist e<strong>in</strong>e Steuere<strong>in</strong>heit wie<br />
die CP3 notwendig (um 2.150 Euro). Sie wird per Netzwerk<br />
(LAN) angeschlossen. Crestron setzt zunehmend<br />
auf IP-Steuerung; über Gateways gel<strong>in</strong>gt die Anb<strong>in</strong>dung<br />
an KNX-Haustechnik.<br />
Comfortpanel<br />
Das Busch-Jaeger<br />
Comfort-Panel wird an<br />
der Wand <strong>in</strong>stalliert. Per<br />
Touchscreen lässt sich<br />
diverse Haustechnik via<br />
IP- oder KNX-Technik<br />
steuern.<br />
crestron<br />
Sonnex<br />
Der Swampie-24X8<br />
verteilt 24 Audioquellen,<br />
Komplettpakete<br />
hochwertige Installationen mit Anb<strong>in</strong>dung an<br />
e<strong>in</strong>e Hausautomation<br />
hoher Preis durch Installation unter Putz,<br />
B<strong>in</strong>dung an aktuelle technische Standards<br />
die e<strong>in</strong>gebauten acht<br />
Endstufen liefern satte<br />
140 Watt je Kanal bei<br />
Stereobetrieb <strong>in</strong> acht<br />
Zonen.<br />
01.2014 connected-home.de 31
im fokus multiroom audio<br />
Smarter Sound auf<br />
drei Stockwerken<br />
Von der Straße ist das Haus <strong>in</strong> Mittelfranken kaum als Smart Home erkennbar. Tatsächlich<br />
versteckt sich dar<strong>in</strong> viel clevere Haustechnik: unter anderem e<strong>in</strong> Multiroom-Audiosystem von<br />
Gira und Revox. Begleiten Sie uns bei e<strong>in</strong>er Führung durch dieses <strong>in</strong>telligente Heim.<br />
32<br />
connected-home.de 01.2014
B<br />
Von Dom<strong>in</strong>ik Drozdowski<br />
ereits an der E<strong>in</strong>gangstür des dreistöckigen,<br />
ursprünglich 1935 gebauten Hauses<br />
merkt man: Hier fängt die Zukunft an –<br />
dank Gira Keyless. In Panels muss nur noch e<strong>in</strong>e Tastenkomb<strong>in</strong>ation<br />
e<strong>in</strong>gegeben werden, damit sich die Tür<br />
öffnet. Haustürschlüssel werden so überflüssig. Wenn<br />
e<strong>in</strong> Gast kl<strong>in</strong>gelt, wird se<strong>in</strong> Bild von der <strong>in</strong> der Tür e<strong>in</strong>gebauten<br />
Kamera an die Touch-Displays geschickt, die<br />
überall im Haus <strong>in</strong>stalliert wurden. Darüber kann man<br />
dann die Tür auch gleich öffnen – bei Bedarf auch über<br />
Tablet-PC oder Smartphone von unterwegs aus.<br />
Herausforderungen für den Integrator<br />
Das ist nur e<strong>in</strong> Beispiel für das umfassend vernetzte<br />
Haus, das sich e<strong>in</strong> Ehepaar mit zwei kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern<br />
komplett umbauen lassen hat. Nach außen sollte der<br />
alte Charme des ursprünglichen Siedlungshauses mit<br />
den geteilten Fenstern, markanten Klappläden und der<br />
charakteristischen Gebäudeform erhalten bleiben, im<br />
Inneren jedoch e<strong>in</strong>e vernetzte Wohnwelt mit modernster<br />
Hausautomation und vor allem e<strong>in</strong>em umfassenden<br />
Multiroom-Audiosystem entstehen.<br />
E<strong>in</strong>e echte Herausforderung für System<strong>in</strong>tegrator Klaus<br />
Geyer und se<strong>in</strong> Team. Schnell wurde offensichtlich,<br />
dass die vernetzte Vision nur auf e<strong>in</strong>e Weise realisiert<br />
werden konnte. „Da e<strong>in</strong>e Vielzahl e<strong>in</strong>zelner Komponenten<br />
geplant war, haben wir zur Installation e<strong>in</strong>es KNX/<br />
EIB-Systems geraten“, so Klaus Geyer. „Dieses vernetzt<br />
sämtliche E<strong>in</strong>zellösungen zu e<strong>in</strong>em rundum <strong>in</strong>telligenten<br />
Gebäude, das sich auch <strong>in</strong> Zukunft problemlos<br />
nachrüsten lässt.“<br />
Alles auf<br />
e<strong>in</strong>en Blick<br />
Über die Touch-Displays<br />
von Gira kann man das<br />
gesamte Haus e<strong>in</strong>sehen<br />
und die verschiedenen<br />
Funktionen steuern<br />
sowie programmieren.<br />
01.2014 connected-home.de<br />
33
im fokus multiroom audio<br />
An der Wand<br />
angebracht<br />
Die Gira-Displays können<br />
überall im Haus an<br />
den Wänden <strong>in</strong>stalliert<br />
werden.<br />
Ton Mit Tradition<br />
Im Jahr 1948 gründete der Schweizer Willi Studer die<br />
Firma Revox. Zuerst stellte das Unternehmen – anfangs<br />
mit nur sechs Mitarbeitern – Tonbandgeräte her. 17 Jahre<br />
später wurde das 50.000. Gerät verkauft; da gehörten<br />
die Tonbänder schon zur Grundausstattung <strong>in</strong> vielen<br />
Ton- und Rundfunkstudios. So wurden die Hits der<br />
Beatles <strong>in</strong> den Londoner Abbey Road Studios auf Bändern<br />
von Revox aufgenommen. Außerdem stellt das Unternehmen<br />
hochwertige Lautsprecher her.<br />
1998 wurde die Fertigung <strong>in</strong> den Schwarzwald verlegt,<br />
und kurz darauf änderte sich auch der Schwerpunkt der<br />
Firma: Revox wollte nun im Bereich Multiroom Audio<br />
genauso erfolgreich se<strong>in</strong> wie bei Tonbändern. 2002 erschien<br />
mit dem M51 ihr erstes modulares Audio-Video-<br />
System. Erst im letzten Jahr präsentierte Revox erstmals<br />
Audio-Netzwerk-Receiver unter dem Namen Joy.<br />
Als die Familie das Haus mit 200 m2 Wohnfläche 2010<br />
kaufte, war klar, dass es umfassend saniert werden<br />
musste. In den oberen zwei Etagen sollten die eher kle<strong>in</strong>en<br />
Räume weitgehend erhalten bleiben, im Erdgeschoss<br />
entstand dagegen e<strong>in</strong> offener Lebensraum mit<br />
großem Wohnzimmer und großzügiger Küche mit Essbereich.<br />
Historische Kernelemente des Hauses wurden<br />
dabei so gut es g<strong>in</strong>g übernommen. E<strong>in</strong> neues Element<br />
des Hauses ist etwa e<strong>in</strong> mit Sicherheitsglas ausgeführter<br />
Anbau im E<strong>in</strong>gangsbereich. Ebenso erhielt der geräumige<br />
Küchenbereich e<strong>in</strong>en Glas-Stahl-Vorbau auf<br />
der Westseite des Hauses.<br />
All dies sollte umfassend vernetzt se<strong>in</strong>. Deswegen wurden<br />
neben den Stromkabeln KNX/EIB-Steuerleitungen<br />
für die Vernetzung verlegt. Damit diese später nicht das<br />
Wohnambiente stören, wurden sie geschickt <strong>in</strong> senkrechten<br />
Schächten, neuen Ständerwänden und teilweise<br />
abgehängten Decken versteckt. Ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Aufgabe,<br />
gibt Klaus Geyer zu: „Die Herausforderung bestand<br />
dar<strong>in</strong>, die Technik so unauffällig wie möglich und<br />
dennoch sehr funktional im Gebäude zu <strong>in</strong>tegrieren,<br />
und dies bei e<strong>in</strong>er genauen Etatvorgabe.“<br />
Zentraler Knotenpunkt<br />
Zusammen laufen die Leitungen im GIRA HomeServer,<br />
dem Nervenzentrum des Systems. Zugriff darauf erhält<br />
die Familie über den Gira Control 19 Client, e<strong>in</strong> 47 cm<br />
großes Touch-Display im Flur, über dessen kle<strong>in</strong>eren<br />
34<br />
connected-home.de 01.2014
Kle<strong>in</strong>e box,<br />
GUTER KLANG<br />
Der zentrale Audio-<br />
Receiver von Revox<br />
(hier: e<strong>in</strong> M100) beansprucht<br />
nicht viel Platz.<br />
Die Revox G Prestige-<br />
Boxen geben den Ton<br />
kraftvoll aus.<br />
Bruder, den Gira Control 9 Client im Obergeschoss,<br />
oder über die Gira Interface App auf dem iPhone oder<br />
iPad. So lässt sich auf e<strong>in</strong>en Blick e<strong>in</strong>sehen, wo im Haus<br />
noch Fenster offen stehen oder wer bei Abwesenheit<br />
an der Tür gekl<strong>in</strong>gelt hat. Gleichzeitig können Lichtszenen<br />
geschaltet, Störmeldungen abgerufen und die Heizung<br />
für jeden <strong>Raum</strong> e<strong>in</strong>zeln reguliert werden.<br />
Für <strong>in</strong>tuitiven Komfort sorgen auch verschiedene programmierte<br />
Lichtszenen. „Diese s<strong>in</strong>d alle lernbar; das<br />
Das <strong>in</strong>telligente Haus<br />
lässt sich auch <strong>in</strong> Zukunft<br />
problemlos nachrüsten<br />
heißt, die Bewohner können sie auch ganz e<strong>in</strong>fach<br />
selbst ändern – alle Leuchten wie gewünscht e<strong>in</strong>schalten<br />
und Szenen e<strong>in</strong>fach speichern“, so Klaus Geyer.<br />
<strong>Musik</strong> <strong>in</strong> mehreren Räumen<br />
E<strong>in</strong> echtes Highlight des Hauses ist das Multiroom-<br />
Audiosystem des Herstellers Revox. Das System des<br />
traditionsreichen Schweizer Herstellers (siehe Firmenportrait,<br />
Seite 34) eignet sich <strong>in</strong>sbesondere für e<strong>in</strong><br />
Gira-Haus. Zwar lassen sich auch andere Multiroom-<br />
Lösungen, etwa von Sonos, <strong>in</strong> das KNX-System e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den.<br />
Revox hat jedoch e<strong>in</strong>en entscheidenden Vorteil:<br />
Die Bedienoberfläche lässt sich im vollen Funktionsumfang<br />
über e<strong>in</strong> Plug<strong>in</strong> direkt auf den Touchscreens und<br />
der App von Gira bedienen. Zusätzlich bietet Gira eigene<br />
Schalter für Revox an, die auch im Haus <strong>in</strong> Mittelfranken<br />
verbaut s<strong>in</strong>d, unter anderem im Bad. Mit der<br />
Bediene<strong>in</strong>heit M128 s<strong>in</strong>d Sender und Lautstärke des<br />
Audiosystems über Tasten steuerbar. Mit der Display-<br />
E<strong>in</strong>heit M127 kann man sich dann auch noch Informationen<br />
über die aktuell abgespielte Quelle anzeigen lassen.<br />
Idealerweise komb<strong>in</strong>iert man<br />
beide Elemente zu e<strong>in</strong>er Steuerungse<strong>in</strong>heit.<br />
Für die E<strong>in</strong>richtung holte sich Klaus<br />
Geyer die Hilfe von Experten: „Zur<br />
Installation und Konzeption der Revox<br />
wurde das Team des Hi-Fi-Forums<br />
mit <strong>in</strong>s Boot geholt, um auf Seiten der Klangqualität<br />
zum Etat das optimale Ergebnis zu erzielen. Zum<br />
e<strong>in</strong>en sollte die Anlage <strong>in</strong> untergeordneten Räumen<br />
sowie <strong>in</strong> Räumen, die nur von den Eigentümern genutzt<br />
werden, wie zum Beispiel Bad oder Esszimmer, <strong>in</strong> den<br />
Grundfunktionen an/aus, laut/leise und Skip nur über<br />
den Lichtschalter bedient werden.“<br />
In Räumen, die auch von Besuchern und Gästen genutzt<br />
werden, sollte Revox über die Kontrolle<strong>in</strong>heit<br />
M217/M218 gesteuert werden, erklärt Geyer weiter.<br />
Ansonsten erfolgt die Bedienung auch über Gira-<br />
Touchscreens sowie mittels App.<br />
Expertise<br />
Erleben<br />
Die Audio- und Smart-<br />
Home-Experten vom<br />
HiFi Forum Baiersdorf<br />
haben e<strong>in</strong>en eigenen<br />
Showroom <strong>in</strong> der Nähe<br />
von Nürnberg.<br />
www.hififorum.de<br />
01.2014 connected-home.de 35
im fokus multiroom audio<br />
Verschiedene Lautsprecher<br />
Für die Ausgabe entschied sich Klaus Geyer für Systeme<br />
von NewTec, August<strong>in</strong>e und Bayer sowie zwei Revox<br />
G Prestige-Tonsäulen. Bei der Planung der Akustik<br />
der Räume wurden unter anderem die Möglichkeiten<br />
des E<strong>in</strong>baus und die E<strong>in</strong>richtung und Nutzung des <strong>Raum</strong>es<br />
berücksichtigt, erklärt der System<strong>in</strong>tegrator.<br />
Dass es sich bei dem Haus um e<strong>in</strong>en Altbau handelte,<br />
machte die Installation von Lautsprechern <strong>in</strong> der Decke<br />
zu e<strong>in</strong>er Herausforderung. Daher entschloss sich der<br />
System<strong>in</strong>tegrator, <strong>in</strong> den beiden K<strong>in</strong>derzimmern, den<br />
zwei Bädern und im Essbereich Cono Alto-Deckenlautsprecher<br />
von Newtec zu verwenden. Die Radiallautsprecher<br />
eignen sich vor allem für niedrige Decken wie<br />
im Haus <strong>in</strong> Mittelfranken, da sie über e<strong>in</strong>en Austrittsw<strong>in</strong>kel<br />
von 180 Grad verfügen. Zudem müssen sie nicht<br />
symmetrisch angebracht werden, um e<strong>in</strong>en guten Surround-Klang<br />
zu liefern, erläutert Geyer.<br />
In der Küche und im Gäste-WC wurden ebenfalls Lautsprecher<br />
<strong>in</strong> der Decke <strong>in</strong>stalliert. Da diese Räume zu<br />
den neu angebauten Bereichen zählen, konnten kompakte<br />
AB Planar-Lautsprecher von August<strong>in</strong>e & Bayer<br />
verbaut werden. Diese verschw<strong>in</strong>den anders als die<br />
Cono Alto-Boxen vollständig <strong>in</strong> den Deckenwänden.<br />
Radio<br />
überall<br />
Gira stellt extra zwei<br />
Wand-Schalter namens<br />
M127 und M128 für<br />
Revox her, mit denen<br />
man das System bedienen<br />
kann.<br />
Im Wohnzimmer setzte Klaus Geyer komplett auf<br />
Revox. E<strong>in</strong> 5.1-System sorgt hier für Surround-Klang.<br />
Dabei übernehmen Revox G Prestige-Tonsäulen die<br />
Aufgabe der beiden Frontlautsprecher. Auch die Rear-<br />
Speaker, der Center und der Subwoofer kommen von<br />
der Schweizer Firma. Ebenfalls im Wohnzimmer bef<strong>in</strong>det<br />
sich mit dem M51 e<strong>in</strong>e der beiden Zentralen des<br />
Systems.<br />
beats im<br />
badeZIMMER<br />
Auch <strong>in</strong> den Bädern<br />
wurde Revox <strong>in</strong>stalliert.<br />
Die <strong>Musik</strong> kommt –<br />
dank versteckter, ultraflacher<br />
Lautsprecher<br />
von August<strong>in</strong>e & Bayer:<br />
aus der Decke.<br />
Steuerung mit Doppelspitze<br />
Sechs verschiedene Zonen lassen sich mit dem Multiroom-Audiosystem<br />
ansteuern. Diese s<strong>in</strong>d noch e<strong>in</strong>mal<br />
<strong>in</strong> zwei Bereiche unterteilt. Im Gästebereich bef<strong>in</strong>den<br />
sich das Gästebad, das Gästezimmer sowie die beiden<br />
K<strong>in</strong>derzimmer. Im Masterbereich s<strong>in</strong>d Küche, Esszimmer,<br />
WC und Wohnzimmer zusammengefasst.<br />
Zwei weitere Zonen für e<strong>in</strong> Arbeitszimmer und e<strong>in</strong><br />
weiteres Schlafzimmer s<strong>in</strong>d bereits vorbereitet und<br />
können daher später problemlos nachgerüstet werden,<br />
versichert Geyer. Dafür wurde auf e<strong>in</strong> Doppelsystem<br />
von Revox-Zentralen gesetzt. Der M51 im Wohnzimmer<br />
kontrolliert alle angeschlossenen Räume im Erdgeschoss,<br />
den Rest übernimmt e<strong>in</strong> M100 im Keller. Zusammen<br />
können die beiden Geräte bis zu acht Zonen<br />
ansteuern. Zusätzlich verfügen sie noch jeweils über<br />
e<strong>in</strong> LAN-Modul für die Verb<strong>in</strong>dung mit dem Heimnetz<br />
und über e<strong>in</strong> 1+1 Sub-Modul, das überhaupt erst die<br />
Multiroom-Funktion möglich macht. Der M100 besitzt<br />
darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong> Tuner-Modul für se<strong>in</strong>e Zonen, während<br />
bei den restlichen Räumen des Audiosystems die<br />
Tuner-Funktion über das Netzwerk läuft.<br />
36<br />
connected-home.de 01.2014
Jetzt auch mobil zur<br />
Traumimmobilie
im fokus Multiroom audio<br />
<strong>Musik</strong>spaß<br />
ohne Grenzen<br />
Fast jede Wohnung hat mehrere Zimmer. Warum also nur <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em <strong>Musik</strong> hören? Mit diesen fünf Multiroom- Systemen<br />
kommt der Sound überall h<strong>in</strong>. Und das ganz ohne Kabel.<br />
S<br />
Von Frank-Oliver Grün<br />
chwere Zeiten für die Hi-Fi-Anlage: Die<br />
Generation Smartphone möchte nicht<br />
mehr im Sweet-Spot zweier Stereoboxen<br />
sitzen, festgenagelt auf dem immer gleichen Hörplatz.<br />
Sie möchte während des <strong>Musik</strong>hörens dieselbe Bewegungsfreiheit<br />
genießen wie beim Surfen oder Filme<br />
schauen. Das geht am besten mit e<strong>in</strong>em Multiroom-<br />
System. So heißen Stream<strong>in</strong>g-Anlagen, die mehrere<br />
Lautsprecher <strong>in</strong> der Wohnung mit Programm versorgen,<br />
gesteuert meist von e<strong>in</strong>em Smartphone oder<br />
Tablet. Miley Cyrus oder Anne-Sophie Mutter begleiten<br />
e<strong>in</strong>en dann von <strong>Raum</strong> zu <strong>Raum</strong>.<br />
Das geht theoretisch auch mit vernetzten Hi-Fi-Geräten,<br />
die alle auf denselben Computer oder <strong>Musik</strong>server<br />
zugreifen – allerd<strong>in</strong>gs nicht so bequem. Denn viele Hersteller<br />
von Multiroom-Systemen kümmern sich außer<br />
ums Programm auch um die Übertragung: Sie spannen<br />
eigene Netzwerke per WLAN oder Powerl<strong>in</strong>e auf und<br />
vere<strong>in</strong>fachen dank cleverer Apps die Bedienung.<br />
Mit High Fidelity im traditionellen S<strong>in</strong>ne hat das nicht<br />
unbed<strong>in</strong>gt zu tun. Denn gute Multiroom-Lautsprecher<br />
s<strong>in</strong>d oft anders abgestimmt als klassische HiFi-Boxen,<br />
weil sie eben nicht nur am Liebl<strong>in</strong>gsplatz gut kl<strong>in</strong>gen<br />
sollen, sondern überall im <strong>Raum</strong>. Das gilt vor allem für<br />
One-Box-Systeme: Die beliebten E<strong>in</strong>zellautsprecher<br />
stehen auf dem Schreibtisch, im Badezimmer oder auf<br />
der Küchenarbeitsplatte und s<strong>in</strong>d dabei nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />
auf den Hörer ausgerichtet.<br />
E<strong>in</strong> authentischeres Klangbild und mehr Hi-Fi-Feel<strong>in</strong>g<br />
verbreiten Stereo-Systeme mit zwei Lautsprechern. Es<br />
gibt sie als re<strong>in</strong>e Funklösung, etwa von Pure und Sonos,<br />
oder als Master-/Slave-Komb<strong>in</strong>ation, bei der e<strong>in</strong>e Aktivbox<br />
das Signal empfängt und per Kabel an den passiven<br />
Kollegen weitergibt. Welche Variante die bessere<br />
ist, hängt auch davon ab, wie häufig die Multiroom-<br />
Lautsprecher <strong>in</strong> der Wohnung umgestellt werden.<br />
38<br />
connected-home.de 01.2014
Multiroom-Systeme<br />
im Check<br />
Sonos Seite 40<br />
Audio-Stream<strong>in</strong>g auf die e<strong>in</strong>fache Art: Das Sonos-System<br />
ist k<strong>in</strong>derleicht zu bedienen. Aber kl<strong>in</strong>gt es auch gut?<br />
Wichtiger als die Art der Übertragung s<strong>in</strong>d meist die<br />
Abspielfunktionen. Liegen die Audio-Dateien zu Hause<br />
auf e<strong>in</strong>em PC bereit? S<strong>in</strong>d sie als Netzwerk-Freigabe<br />
oder auf e<strong>in</strong>em UPnP-Server gespeichert? Nicht jedes<br />
System unterstützt alle <strong>Musik</strong>archive, wie die Tabelle<br />
auf Seite 47 zeigt. Wor<strong>in</strong> sich die beliebtesten Stream<strong>in</strong>g-Systeme<br />
sonst noch unterscheiden, klärt der<br />
Multiroom-Check auf den folgenden Seiten.<br />
Teufel <strong>Raum</strong>feld Seite 42<br />
Multiroom für Erwachsene: Teufel reizt die Abspielmöglichkeiten<br />
bis an die Grenzen des technisch Machbaren aus.<br />
Pure Jongo Seite 44<br />
Pure aus England komb<strong>in</strong>iert WLAN mit Bluetooth – für<br />
das schnelle Stream<strong>in</strong>g vom Smartphone zwischendurch.<br />
Philips Fidelio Wireless HiFi Seite 45<br />
Das Philips-System hat e<strong>in</strong>e neue App spendiert<br />
bekommen. Was bedeutet das für die Bedienung?<br />
Simple Audio Seite 46<br />
Stream<strong>in</strong>g ohne Funk und Kabel: Die High-End-Player aus<br />
Schottland kommunizieren über die Stromleitung.<br />
01.2014 connected-home.de<br />
39
im fokus Multiroom audio<br />
GröSSenvergleich<br />
Sonos-Player- und<br />
Lautsprecher gibt es für<br />
die unterschiedlichsten<br />
Anwendungsgebiete.<br />
Die Erklärung der<br />
Ziffern f<strong>in</strong>den Sie im<br />
Kasten „System“ auf<br />
Seite 41.<br />
2<br />
Sonos<br />
Der Name ist zum Synonym für unkomplizierte <strong>Musik</strong>wiedergabe<br />
geworden: Sonos setzt mit se<strong>in</strong>em Multiroom-<br />
System Maßstäbe. Und das nun schon seit Jahren.<br />
5<br />
6<br />
7<br />
4<br />
3<br />
8<br />
1/2014<br />
komfort-tipp<br />
1<br />
Fernbedienung<br />
Auch der Play:1 trägt auf<br />
der Oberseite die üblichen<br />
Sonos-Tasten. Der<br />
e<strong>in</strong>zelne Mute-Knopf<br />
schaltet seit dem jüngsten<br />
System- Update<br />
nicht mehr nur den Ton<br />
stumm, sondern hat<br />
e<strong>in</strong>e echte Play/Pause-<br />
Funktion.<br />
Auch wenn Sie es öffentlich nie zugeben würden: In<br />
vielen Unternehmen gilt das Multiroom-System von<br />
Sonos als Maßstab für e<strong>in</strong>fache Bedienung. Der Stream<strong>in</strong>g-Pioneer<br />
aus Kalifornien hat die Installation so weit<br />
perfektioniert, dass zur E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong> Tastendruck am<br />
Gerät genügt. Mit anderen Worten: Wer Sonos-Lautsprecher<br />
oder -Netzwerk-Player aus dem Karton holen<br />
kann, der schafft es auch, sie <strong>in</strong> Betrieb zu nehmen.<br />
Die Anleitung dazu liefert das Player-Programm am<br />
Computer oder die App für iOS- und Android-Geräte.<br />
Alles dar<strong>in</strong> ist selbsterklärend, zum<strong>in</strong>dest Schritt für<br />
Schritt erläutert – bis h<strong>in</strong> zu automatischen Updates,<br />
die dem System neue Funktionen beibr<strong>in</strong>gen.<br />
Ebenfalls ungewöhnlich für moderne Unterhaltungselektronik:<br />
Sonos betreibt ke<strong>in</strong>e schnellen Modellwechsel.<br />
Es kommen zwar immer wieder neue Boxen<br />
h<strong>in</strong>zu, die alten werden aber weiter gepflegt und mit<br />
Updates auf den aktuellen Stand gebracht. Selbst wer<br />
den Play:5 vor vier Jahren gekauft hat – als der Funklautsprecher<br />
noch S5 hieß –, kann ihn heute mit den<br />
jüngeren Kollegen komb<strong>in</strong>ieren.<br />
Das Sortiment bietet für jeden <strong>Raum</strong> die passende Lösung<br />
– vom feuchtigkeitsbeständigen Play:1 bis zum<br />
Subwoofer im Heimk<strong>in</strong>o. Alles drahtlos, versteht sich,<br />
denn Sonos-Produkte bauen ihr eigenes Funknetz auf,<br />
verstärken sich gegenseitig und sorgen so dafür, dass<br />
die Reichweite mit <strong>jedem</strong> neuen Mitglied steigt.<br />
Voraussetzung für den Betrieb ist lediglich, dass e<strong>in</strong>es<br />
der Geräte per Kabel am Router hängt – und damit<br />
auch am Heimnetzwerk. Kommt ke<strong>in</strong>er der Lautsprecher<br />
dafür <strong>in</strong>frage, etwa weil sie zu weit entfernt stehen,<br />
hilft die sogenannte Bridge – e<strong>in</strong>e Funkstation, die<br />
drahtlos den Weg zum Router überbrückt.<br />
Eigene Funktechnik<br />
Das Sonos-Netz funkt zwar auf WLAN-Frequenzen,<br />
bleibt Notebook, Smartphone & Co. aber normalerweise<br />
verschlossen. So beh<strong>in</strong>dert ke<strong>in</strong> Datenverkehr die<br />
<strong>Musik</strong>wiedergabe, und neue Geräte s<strong>in</strong>d blitzschnell<br />
mit dem erwähnten Tastendruck h<strong>in</strong>zugefügt. Nur für<br />
Notfälle hat Sonos e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>tertürchen offen gelassen: An<br />
der Netzwerk-Buchse jedes Players lässt sich e<strong>in</strong> Com-<br />
40<br />
01.2014
puter anschließen und zum Beispiel im<br />
Internet surfen – das <strong>in</strong>telligente Stream<strong>in</strong>g-Netzwerk<br />
transportiert die Daten<br />
dann huckepack mit. Wie alles bei<br />
Sonos funktioniert auch das ohne besondere<br />
Konfiguration.<br />
Auf UPnP als Stream<strong>in</strong>g-Protokoll verzichtet<br />
der Hersteller bewusst und umschifft<br />
damit Klippen des Standards.<br />
So müssen für die Stereowiedergabe<br />
aus zwei Lautsprechern die rechte und<br />
die l<strong>in</strong>ke Box nicht über e<strong>in</strong> Kabel verbunden<br />
se<strong>in</strong>. Im Sonos-Controller lassen<br />
sich – ähnlich wie bei Pure (siehe<br />
Seite 44) – zwei Mono-Lautsprecher<br />
per Funk zusammenschalten.<br />
System<br />
Drahtloser Surround-Sound<br />
7 Connect<br />
Genauso schnell und e<strong>in</strong>fach wird aus<br />
e<strong>in</strong>em Playbar am Fernseher, dem<br />
8 Connect:Amp<br />
Subwoofer und zwei weiteren Funkboxen<br />
e<strong>in</strong> 5.1-System. Im Test von<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> spielte es nach<br />
wenigen M<strong>in</strong>uten. In dieser Zeit haben<br />
Besitzer konventioneller Surround-Anlagen<br />
noch nicht e<strong>in</strong>mal alle Kabelklemmen<br />
festgeschraubt.<br />
Es gibt allerd<strong>in</strong>gs weniger E<strong>in</strong>gänge<br />
und E<strong>in</strong>stellmöglichkeiten als am AV-<br />
Receiver. Zudem spielen die Player<br />
ke<strong>in</strong>e High-Resolution-Dateien jenseits von 16 Bit/48<br />
kHz ab, und die Zahl der <strong>Musik</strong>titel ist auf 65.000 Songs<br />
beschränkt.<br />
Ansonsten lässt die Ausstattung aber ke<strong>in</strong>e Wünsche<br />
offen: Sonos hat mehr <strong>Musik</strong>-Abodienste an Bord als<br />
jeder andere Multiroom-Anbieter (siehe Tabelle auf<br />
Seite 47). Die Unterbrechungsfreie (gapless) Wiedergabe<br />
sämtlicher Audio-Formate beherrscht das System<br />
genauso wie das punktgenaue Anspr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>er bestimmten<br />
Passage im Titel. Liebhaber von Hörbüchern,<br />
die ihr angefangenes Kapitel nicht immer wieder ganz<br />
von vorne hören möchten, danken es.<br />
Vergleichbare Funktionen bietet AirPlay von Apple zwar<br />
auch – jedoch ohne echten Multiroom-Betrieb. Beim<br />
Stream<strong>in</strong>g aus iTunes heraus müssen die Geräte <strong>in</strong><br />
allen Räumen dasselbe Programm spielen.<br />
Sonos erreicht die Flexibilität mit e<strong>in</strong>em eigenen <strong>Musik</strong><strong>in</strong>dex:<br />
Das Controller-Programm bekommt mitgeteilt,<br />
1 Playbar<br />
700 Euro<br />
Der Soundbar kann per Digitale<strong>in</strong>gang auch<br />
Ton vom Fernseher wiederge ben – oder von<br />
Geräten, die am TV angeschlossen s<strong>in</strong>d.<br />
2 Sub<br />
700 Euro<br />
Der drahtlose Subwoofer verb<strong>in</strong>det sich<br />
automatisch mit anderen Sonos-Lautsprechern<br />
im <strong>Raum</strong> und sorgt für satten Bass.<br />
3 Play:1<br />
200 Euro<br />
Die kle<strong>in</strong>ste Sonos-Box spielt etwas zurückhaltend<br />
<strong>in</strong> den Höhen, aber sehr ausgewogen<br />
– dank Feuchtschutz auch im Bad.<br />
4 Play:3<br />
300 Euro<br />
Etwas lauter als der Play:1 und mit mehr<br />
Hochton-Präsenz verbreitet das mittlere<br />
Boxen-Modell schon echte Partystimmung.<br />
5 Play:5<br />
400 Euro<br />
Die größte Box liefert auch ohne Subwoofer<br />
ordentlich Bass – und hat e<strong>in</strong>en Kl<strong>in</strong>ken-<br />
Tone<strong>in</strong>gang zum Anschluss anderer Geräte.<br />
6 Bridge<br />
50 Euro<br />
Die Funkbasis wird benötigt, wenn ke<strong>in</strong><br />
Lautsprecher im Sonos-Netzwerk direkt an<br />
den Router angeschlossen werden kann.<br />
350 Euro<br />
Der Netzwerk-Player br<strong>in</strong>gt die Sonos-<strong>Musik</strong><br />
auf e<strong>in</strong>e vorhandene Stereoanlage – über<br />
C<strong>in</strong>ch-Kabel oder digitale Tonausgänge.<br />
500 Euro<br />
Der Connect mit <strong>in</strong>tegriertem 55-Watt-<br />
Verstärker verwandelt vorhandene Stereo-<br />
Lautsprecher <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Stream<strong>in</strong>g-System.<br />
Vor- und nachteile<br />
konkurrenzlos e<strong>in</strong>fache Bedienung und<br />
zuverlässige Funktion,<br />
wächst mit den Ansprüchen und bietet<br />
viel Klang fürs Geld<br />
etwa 3 bis 6 Watt Standby pro Lautsprecher,<br />
ke<strong>in</strong>e Netzschalter<br />
auf welchen Computern und Festplatten<br />
die <strong>Musik</strong> gespeichert ist. Es scannt<br />
danach die Ordner und legt e<strong>in</strong>en Katalog<br />
mit Cover-Bildern (soweit vorhanden)<br />
daraus an. Bef<strong>in</strong>det sich die <strong>Musik</strong><br />
auf e<strong>in</strong>er Netzwerk-Festplatte, kann<br />
der Computer anschließend ausgeschaltet<br />
werden, das Sonos-System<br />
f<strong>in</strong>det se<strong>in</strong>e Dateien trotzdem.<br />
Ausgewogener Klang<br />
Die akustische Abstimmung der Lautsprecher<br />
ist angenehm neutral und<br />
durchweg gelungen. Der neue Play:1<br />
darf <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Preis- und Größenklasse<br />
sogar als Geheimtipp gelten. Für 400<br />
Euro pro Stereopaar gibt es kaum e<strong>in</strong>e<br />
leistungsfähigere Netzwerk-<strong>Musik</strong>anlage.<br />
Spätere Erweiterungen s<strong>in</strong>d nicht<br />
ausgeschlossen, denn Sonos-Komponenten<br />
lassen sich ja nach Belieben ergänzen<br />
und neu komb<strong>in</strong>ieren.<br />
E<strong>in</strong>ziger Wermutstropfen: Mit <strong>jedem</strong><br />
neuen Gerät steigt auch der Standby-<br />
Verbrauch um etwa 3 bis 6 Watt, denn<br />
die Player haben ke<strong>in</strong>en Netzschalter.<br />
Um den gewohnten Sonos-Komfort zu<br />
ermöglichen, müssen sie <strong>in</strong> Sekundenbruchteilen<br />
spielbereit se<strong>in</strong>.<br />
Controller-<br />
App<br />
Die Fernbedienungsprogramme<br />
für iPad (Bild),<br />
i Ph o n e oder Android-<br />
Geräte s<strong>in</strong>d übersichtlich<br />
und genauso e<strong>in</strong>fach<br />
zu bedienen wie<br />
die Computer-Software.<br />
01.2014 connected-home.de 41
im fokus Multiroom audio<br />
1<br />
Teufel <strong>Raum</strong>feld<br />
So sehen Stream<strong>in</strong>g-Boxen aus, wenn e<strong>in</strong> Lautsprecher-<br />
klang-tipp<br />
1/2014<br />
Spezialist sich des Themas annimmt. <strong>Raum</strong>feld von Teufel<br />
er<strong>in</strong>nert an Hi-Fi-Komponenten – und kl<strong>in</strong>gt auch so.<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Grosses<br />
Vergnügen<br />
Die klangstarken Standboxen<br />
Speaker L (1) mit<br />
zweimal 85 Watt Verstärkerleistung<br />
machen<br />
<strong>Raum</strong>feld zu e<strong>in</strong>em<br />
Stream<strong>in</strong>g-System für<br />
Erwachsene. Die übrigen<br />
Komponenten werden<br />
im „System“-Kasten<br />
auf Seite 43 erklärt..<br />
5<br />
Wer es ernst me<strong>in</strong>t mit dem Hi-Fi-Stream<strong>in</strong>g, der <strong>in</strong>vestriert<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Paar <strong>Raum</strong>feld Speaker L für 1.300 Euro. Die<br />
1,15 Meter hohen Aktivlautsprecher er<strong>in</strong>nern nicht nur<br />
optisch an Standboxen. Ihr satter Bass, die Pegelfestigkeit<br />
und der ausgewogende Klang können es mit<br />
deutlich teureren HiFi-Lautsprechern aufnehmen.<br />
Aber auch die kle<strong>in</strong>eren Modelle haben es <strong>in</strong> sich. Mit<br />
Ausnahme des One werden sie ausschließlich als<br />
Stereopaar verkauft – bestehend aus e<strong>in</strong>em aktiven<br />
„Master“ mit Stromanschluss und e<strong>in</strong>em passiven<br />
„Slave“, der se<strong>in</strong> Tonsignal per Kabel vom Verstärker<br />
im Master bekommt. Das verbundene Duo ist nicht so<br />
variabel <strong>in</strong> der Aufstellung wie e<strong>in</strong> Funk- Pärchen von<br />
Sonos, hat aber durchaus Vorteile.<br />
So genügt e<strong>in</strong>e Steckdose zum Betrieb beider Lautsprecher,<br />
und Laufzeitunterschiede zwischen rechtem<br />
und l<strong>in</strong>kem Kanal, die bei e<strong>in</strong>er Funkübertragung auf<br />
getrennte Boxen das Klangbild unpräziser machen<br />
können, s<strong>in</strong>d so gut wie ausgeschlossen.<br />
Dass Teufel vor allem anspruchsvolle Hörer im Visier<br />
hat, zeigt auch die Wandlertechnik: Alle <strong>Raum</strong>feld-Produkte<br />
spielen hochauflösende Audiodateien mit bis zu<br />
24 Bit und 96 Kilohertz Sampl<strong>in</strong>g-Frequenz. Die Modelle<br />
der jüngsten Generation schaffen sogar 24 Bit/<br />
192 kHz (siehe System-Kasten rechts).<br />
Audiophiles Audio-Stream<strong>in</strong>g<br />
Klangunterschiede zwischen High-Resolution-Dateien<br />
und MP3- oder AAC-<strong>Musik</strong> s<strong>in</strong>d auf Kompaktboxen wie<br />
dem <strong>Raum</strong>feld One zwar kaum zu hören, aber die Wiedergabemöglichkeit<br />
spart lästiges Konvertieren: Besitzer<br />
e<strong>in</strong>es Teufel-Systems können <strong>Musik</strong> von HIGH-<br />
RESAUDIO, L<strong>in</strong>n Records und anderen Download-<br />
Shops direkt abspielen, ohne sie vorher umzuwandeln.<br />
Für Systeme von Philips, Pure oder Sonos müssen erst<br />
Kopien <strong>in</strong> niedrigerer Auflösung angefertigt werden.<br />
Nach Erfahrung von <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> empfiehlt<br />
sich für High-Resolution-Stream<strong>in</strong>g und für Anlagen<br />
mit vielen Räumen die Anschaffung e<strong>in</strong>er <strong>Raum</strong>feld<br />
KlangWürfel<br />
Mit dem Cube gel<strong>in</strong>gt Teufel schon fast die Quadratur des<br />
Kreises: Vore<strong>in</strong>ander angeordnete Hoch- und Tiefmitteltöner<br />
sorgen für vollen Klang aus zwei kle<strong>in</strong>en Gehäusen.<br />
Die Würfel haben nur etwa 20 Zentimeter Kantenlänge.<br />
42 connected-home.de 01.2014
6<br />
8<br />
Ansichtssache<br />
Die neue App fürs iPad<br />
serviert die <strong>Musik</strong> quasi<br />
auf dem Silbertablett –<br />
übersichtlicher und<br />
anschaulicher als auf<br />
dem Smartphone oder<br />
Controller.<br />
7<br />
Base. Die Basisstation baut ähnlich wie bei Sonos e<strong>in</strong><br />
eigenes Funknetz auf, das die Audiosignale vom normalen<br />
WLAN-Datenverkehr trennt. Außerdem kann sie<br />
als „Host“ fungieren, der das heimische Netzwerk nach<br />
<strong>Musik</strong> durchsucht und den Katalog<br />
verwaltet. Beides sorgt für e<strong>in</strong>e robustere<br />
Übertragung großer Datenmengen<br />
System<br />
1 Speaker L<br />
und beugt Tonaussetzern vor.<br />
In <strong>Raum</strong>feld-Systemen ohne Base<br />
2 Speaker M<br />
übernimmt e<strong>in</strong>er der Lautsprecher die<br />
Aufgabe des Hosts. Er sollte immer<br />
e<strong>in</strong>geschaltet bleiben, damit die anderen<br />
Player Zugang zum <strong>Musik</strong>-Katalog<br />
3 Speaker S<br />
haben. Die Betriebsbereitschaft sorgt<br />
4<br />
am Host für e<strong>in</strong>en höheren Standby- One<br />
Verbrauch von etwa 8 Watt. Die übrigen<br />
Lautsprecher lassen sich per Tastendruck<br />
<strong>in</strong> den Tiefschlaf schicken<br />
5 Cube<br />
und konsumieren dann nur etwa 1,5<br />
Watt. Das ist deutlich weniger als üblich,<br />
geht allerd<strong>in</strong>gs auf Kosten des<br />
6 Controller<br />
Komforts: Die schlafenden Player wachen<br />
nicht von selbst aus dem Standby Base<br />
7<br />
auf. Erst e<strong>in</strong> erneuter Tastendruck<br />
macht sie wieder empfangsbereit.<br />
Die Standboxen liefern imposanten Hi-Fi-<br />
Klang – <strong>in</strong> der jüngsten Version sogar mit<br />
High-Resolution-Dateien bis 24 Bit/192 kHz.<br />
Idealer Kompromiss: Das mittlere Modell<br />
kl<strong>in</strong>gt für se<strong>in</strong>e Größe richtig gut, kann aber<br />
nicht so tief und laut wie der Speaker L.<br />
350 Euro<br />
Das kle<strong>in</strong>ste Stereopaar im Sortiment ist<br />
günstig, spart aber auch am Klang. Der nur<br />
wenig breitere Cube kann es besser.<br />
400 Euro<br />
Das beliebte One-Box-Konzept gibt es auch<br />
von Teufel – pr<strong>in</strong>zipbed<strong>in</strong>gt mit etwas engem<br />
Klangbild, aber relativ bassstark.<br />
500 Euro<br />
Die neuen Stereowürfel geben nicht nur<br />
Audiodateien bis 24 Bit/192 kHz wieder, sie<br />
kl<strong>in</strong>gen auch größer, als sie aussehen.<br />
300 Euro<br />
Die Touchscreen-Fernbedienung spart das<br />
Suchen nach Smartphone oder Tablet. Sie<br />
hat ihren festen Platz <strong>in</strong> der Ladeschale.<br />
300 Euro<br />
Die Basisstation mit Festplatte (160 GByte)<br />
spannt e<strong>in</strong> eigenes Funknetz auf und verbessert<br />
die Multiroom-Wiedergabe.<br />
8 Connector 2 <br />
200 Euro<br />
Als Netzwerk-Player der jüngsten Generation<br />
br<strong>in</strong>gt der Connector <strong>Musik</strong> mit bis zu 24 Bit/<br />
192 kHz auf vorhandene Stereoanlagen.<br />
Vor- und nachteile<br />
spielt fast jede <strong>Musik</strong> ab, auch von<br />
UPnP-Servern und USB-Speichern<br />
guter Klang, für Audiodateien bis 24<br />
Bit/192 kHz Auflösung geeignet<br />
High-Resolution-Stream<strong>in</strong>g ohne <strong>Raum</strong>feld<br />
Base anfällig für Tonaussetzer<br />
E<strong>in</strong>fache Bedienung<br />
Die Installation nimmt etwas mehr Zeit<br />
<strong>in</strong> Anspruch als bei Sonos, weil der<br />
erste Player per Netzwerkkabel mit<br />
dem Router verbunden se<strong>in</strong> muss.<br />
Nach E<strong>in</strong>gabe der WLAN-Zugangsdaten<br />
lässt sich das Kabel jedoch abziehen<br />
und wird fortan nicht mehr benötigt. Jedes neu<br />
h<strong>in</strong>zugefügte <strong>Raum</strong>feld-Gerät holt sich die Informationen<br />
vom bereits <strong>in</strong>stallierten Host. Zur Fernbedienung<br />
gibt es e<strong>in</strong>en imposanten <strong>Raum</strong>feld-Controller mit<br />
Farbdisplay und griffigem Alum<strong>in</strong>ium-<br />
Lautstärkeregler oder Apps für iOS<br />
1.300 Euro<br />
und Android. Vor allem die brandneue<br />
iPad-App hat es <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong><br />
angetan: Sie nutzt den großen Bildschirm,<br />
um <strong>Musik</strong> quellen, Playlists<br />
600 Euro<br />
und<br />
den laufenden Titel sehr übersichtlich<br />
darzustellen. Neben Songs aus dem<br />
Heimnetzwerk gibt es hier auch Internet-<strong>Musik</strong><br />
von TuneIn, Last.fm, Napster<br />
und simfy zu entdecken.<br />
Wenn mehrere Player per WLAN verbunden<br />
s<strong>in</strong>d, reagiert die Steuerung<br />
mitunter etwas träge. Im Sonos-Netzwerk<br />
läuft sie geschmeidiger ab. Dafür<br />
spielt das <strong>Raum</strong>feld-System nicht nur<br />
<strong>Musik</strong> von Netzlaufwerken oder Computern,<br />
sondern auch von UPnP-Servern<br />
– und zwar ohne spürbaren Unterschied<br />
<strong>in</strong> der Bedienung.<br />
Das Vorspulen und die Gapless-Wiedergabe<br />
funktionieren mit UPnP-<strong>Musik</strong><br />
genauso wie mit Songs von der PC-<br />
Festplatte. Familien, die ihre Medien zu<br />
Hause auf e<strong>in</strong>em Server speichern, um<br />
jederzeit per Smartphone, AV-Receiver<br />
oder Smart TV darauf zugreifen zu<br />
können, f<strong>in</strong>den im <strong>Raum</strong>feld-System<br />
die ideale Multiroom-Erweiterung.<br />
01.2014 connected-home.de 43
im fokus Multiroom audio<br />
Pure Jongo<br />
Pure ist eigentlich bekannt für DAB-Radios. Mit se<strong>in</strong>em<br />
Jongo-System br<strong>in</strong>gt das Unternehmen jetzt <strong>Musik</strong> <strong>in</strong>s ganze<br />
Haus – und vergisst dabei auch die Digitalradios nicht.<br />
5<br />
4<br />
Gruppenbild<br />
mit App<br />
3<br />
Die Jongo-Famile bekommt<br />
ihr Programm<br />
von der App Pure Connect.<br />
Alternativ lässt<br />
sich <strong>Musik</strong> aber auch<br />
per Bluetooth auf die<br />
Player schicken. Die<br />
Erklärung der Ziffern<br />
f<strong>in</strong>den Sie im Kasten<br />
„System“ (Seite 45).<br />
1<br />
2<br />
Jongo ist neu und macht vieles anders. So komb<strong>in</strong>iert<br />
das Multiroom-System aus England nicht nur zwei<br />
Funktechnologien (Bluetooth und WLAN), es <strong>in</strong>tegriert<br />
auf Wunsch auch Netzwerk-Radios desselben Herstellers<br />
<strong>in</strong> die Anlage. Pure-Modelle wie das Evoke F4 oder<br />
Sensia 200D Connect ersche<strong>in</strong>en als wählbare Lautsprecher<br />
im Abspielprogramm (unten) und können auch<br />
andere Jongo- Player im Netzwerk fernsteuern.<br />
Zur Verb<strong>in</strong>dung untere<strong>in</strong>ander dient das heimische<br />
WLAN. Beim Anmelden legt der Hörer fest, ob er die<br />
Komb<strong>in</strong>ationen<br />
Zwei WLAN-Boxen können im<br />
Jongo-System e<strong>in</strong> Stereopaar<br />
bilden – und auch Netzwerk-Radios<br />
wie das Evoke F4 tauchen <strong>in</strong><br />
der App als Lautsprecher auf.<br />
Jongo-Modelle T2, T4 und T6 querliegend oder aufrecht<br />
stehend betreiben will. Je nach E<strong>in</strong>stellung ändert<br />
sich die Lautsprecher-Abstimmung. Danach übernimmt<br />
die kostenlose Pure Connect-App für iOS und<br />
Android das Kommando. Sie steuert die Wiedergabe<br />
und lässt auf Wunsch auch zwei Jongo-Lautsprecher<br />
im selben <strong>Raum</strong> als Stereopaar zusammenspielen.<br />
Integrierter <strong>Musik</strong>dienst<br />
E<strong>in</strong>e Besonderheit von Pure Connect ist der gleichnamige<br />
Internet-<strong>Musik</strong>dienst. In der Gratis-Variante Green<br />
stellt er 20 .000 Radiostationen und zahllose Pod casts<br />
zur Verfügung. Mit Blue für 4,99 Euro im Monat können<br />
Abonnenten aus 15 Millionen Songs ihre Wunschtitel<br />
streamen. Die <strong>in</strong> Deutschland noch nicht erhältliche Violet-Variante<br />
(9,99 Euro) soll mit Offl<strong>in</strong>e-Playlists<br />
auch das Hören ohne Internet ermöglichen.<br />
Ansonsten bietet die App Zugriff auf Songs, die im<br />
Smartphone oder Tablet gespeichert s<strong>in</strong>d – und neuerd<strong>in</strong>gs<br />
auch auf <strong>Musik</strong> aus dem heimischen Netzwerk:<br />
Seit dem jüngsten Update lassen sich UPnP-Server als<br />
<strong>Musik</strong>quelle auswählen. Freigegebene Ordner auf ei-<br />
44<br />
connected-home.de 01.2014
nem NAS oder Computer ersche<strong>in</strong>en<br />
derzeit noch nicht <strong>in</strong> der Auswahl.<br />
Dank des offenen Standards Universal<br />
Plug and Play (siehe Seite 27) eignen<br />
sich auch Apps wie K<strong>in</strong>sky von L<strong>in</strong>n<br />
oder PlugPlayer zur Fernbedienung.<br />
Dabei geht die Stereopaarung dann<br />
allerd<strong>in</strong>gs verloren und das Vorspulen<br />
funktioniert nicht immer. Außerdem<br />
spielen die Player ke<strong>in</strong>e verlustfreien<br />
Formate wie ALAC, FLAC oder WAV<br />
und ke<strong>in</strong>e High-Resolution-Dateien.<br />
Völlig reibungslos funktioniert der Bluetooth-Funk,<br />
mit dem Pure das Multiroom-Thema<br />
um e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Anwendung<br />
erweitert. Denn wer sagt<br />
denn, dass <strong>in</strong>dividuelle <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> den<br />
Räumen immer von e<strong>in</strong>er zentralen<br />
Quelle stammen muss? Freunde, die<br />
zu Besuch kommen, können ihre <strong>Musik</strong><br />
vom Smartphone auch direkt auf den<br />
System<br />
1 Jongo A2<br />
150 Euro<br />
Der Funkadapter br<strong>in</strong>gt Jongo-<strong>Musik</strong> auf die<br />
Stereoanlage. Wie die System-Lautsprecher<br />
empfängt er Bluetooth- und WLAN-Signale.<br />
2 Jongo S3<br />
250 Euro<br />
E<strong>in</strong> Akku macht die kle<strong>in</strong>ste Jongo-Box unabhängig<br />
vom Stromnetz. Fünf Lautsprecher<br />
strahlen auf Wunsch <strong>in</strong> alle Richtungen.<br />
3 Jongo T2<br />
180 Euro<br />
Mit se<strong>in</strong>er 25 x 15 cm-Front passt der T2<br />
gut <strong>in</strong>s Regal. Wie se<strong>in</strong>e größeren Brüder<br />
lässt er sich hochkant oder quer betreiben.<br />
4 Jongo T4<br />
300 Euro<br />
Mehr Volumen und Leistung (50 Watt) gibt<br />
es im mittleren Modell – den Strom liefert<br />
aber immer noch e<strong>in</strong> Steckernetzteil.<br />
5 Jongo T6<br />
400 Euro<br />
Der größte Jongo-Lautsprecher mit<br />
100 Watt hat e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegriertes Netzteil und als<br />
e<strong>in</strong>ziger Player e<strong>in</strong>en Netzschalter.<br />
Vor- und nachteile<br />
vielseitiges Multiroom- System mit<br />
WLAN- und Bluetooth<br />
völlig kabelloser Betrieb mit dem Akku-<br />
Lautsprecher Jongo S3<br />
ke<strong>in</strong>e unterbrechungsfreie Wiedergabe<br />
(gapless), Schwächen im Bass<br />
nächstgelegenen Jongo-Player schicken.<br />
Der kle<strong>in</strong>e S3 braucht nicht e<strong>in</strong>mal<br />
e<strong>in</strong>e Steckdose dazu: Dank Akku<br />
lässt er sich beim <strong>Musik</strong>hören herumtragen<br />
– vom Schreibtisch <strong>in</strong>s Bad und<br />
von dort auf die Terrasse.<br />
Klanglich können die Jongos nicht<br />
ganz mit der Konkurrenz von Philips,<br />
Sonos oder Teufel mithalten, was auch<br />
an der Verarbeitung liegt. Wo die anderen<br />
mit soliden Laustprechergehäusen<br />
dem Bass e<strong>in</strong> Fundament bereiten,<br />
neigen die leichten Kunststoff-Kab<strong>in</strong>ette<br />
von Pure eher zum Mitschw<strong>in</strong>gen.<br />
Darunter leiden dann die Kraft<br />
und die Präzision tiefer Töne.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs hat die Konkurrenz schon<br />
jahrelange Erfahrung mit Multiroom-<br />
Lautsprechern und Pure fängt gerade<br />
erst an. <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> ist gespannt,<br />
wie Jongo sich entwickelt.<br />
Boxen-<br />
Vielfalt<br />
Zu Fidelio Wireless HiFi<br />
von Philips gehören<br />
neben Stereo-Lautsprechern<br />
wie dem A9<br />
(Bild) auch sogenannte<br />
One-Box-Systeme und<br />
Netzwerk-Player.<br />
Philips Fidelio<br />
Das drahtlose Multiroom-System von Philips<br />
hat e<strong>in</strong>e neue App spendiert bekommen. Sie<br />
macht vieles besser als der Vorgänger.<br />
Das Fazit <strong>in</strong> <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> 2/13 war e<strong>in</strong>deutig:<br />
Mit Fidelio Wireless HiFi ist Philips e<strong>in</strong> sehr gut kl<strong>in</strong>gendes<br />
Stream<strong>in</strong>g-System gelungen, das allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e<br />
bessere Fernbedienungs-App verdient hätte.<br />
Inzwischen ist diese App fertig: AirStudio+ für Appleund<br />
Android-Geräte reagiert deutlich zügiger als der<br />
Vorgänger. Wer se<strong>in</strong> Smartphone oder Tablet aus dem<br />
Standby weckt, muss nicht mehr sekundenlang warten,<br />
bis das Programm Kontakt zu den Lautsprechern<br />
aufgenommen hat. Die <strong>in</strong>tuitive, aber verspielte Optik<br />
mit Verb<strong>in</strong>dungsl<strong>in</strong>ien zwischen den e<strong>in</strong>zelnen <strong>Musik</strong>quellen<br />
und Playern im Netzwerk musste e<strong>in</strong>em klassischen<br />
Spaltenaufbau weichen (rechts). Das verbessert<br />
die Übersicht und erleichtert die Bedienung.<br />
Zwar fehlen immer noch Funktionen wie Gapless-Wiedergabe<br />
und die Möglichkeit, im <strong>Musik</strong>stück vorzuspulen,<br />
aber Fidelio ist auf dem richtigen Weg.<br />
Spaltenansicht<br />
Die neue Philips-App<br />
AirStudio+ präsentiert<br />
l<strong>in</strong>ks die <strong>Musik</strong>quellen<br />
und Lautsprecher. Daneben<br />
ersche<strong>in</strong>en der<br />
laufende Titel und der<br />
Rest der Playlist.<br />
01.2014 connected-home.de 45
im fokus Multiroom audio<br />
System<br />
1 Roomplayer I<br />
800 Euro<br />
Der Netzwerk-Player mit e<strong>in</strong>gebautem<br />
50-Watt-Verstärker braucht nur noch e<strong>in</strong><br />
paar Lautsprecher, um <strong>Musik</strong> zu spielen.<br />
2 Roomplayer II<br />
700 Euro<br />
Das preiswertere Modell ist zum Anschluss<br />
an e<strong>in</strong>e Stereoanlage gedacht. Es empfängt<br />
<strong>Musik</strong> auf Wunsch ebenfalls per Powerl<strong>in</strong>e.<br />
Vor- und nachteile<br />
e<strong>in</strong>faches Stream<strong>in</strong>g über die Stromleitung,<br />
sehr guter Klang<br />
<strong>in</strong>dividuelle <strong>Musik</strong>bliotheken für<br />
mehrere Benutzer möglich<br />
Apps etwas une<strong>in</strong>heitlich, UPnP-<br />
Stream<strong>in</strong>g verbesserungsfähig<br />
Simple Audio<br />
Beste Tonqualität ganz e<strong>in</strong>fach – so lautet das Motto der High-End-Schmiede<br />
Simple Audio aus Glasgow. Ihr Ziel ist es, audiophiles Stream<strong>in</strong>g mit<br />
unkomplizierter Installation zu verb<strong>in</strong>den. Powerl<strong>in</strong>e macht‘s möglich.<br />
KraftPaket<br />
Zwei Paar Lautsprecher-Klemmen<br />
(obere<br />
Reihe) unterscheiden<br />
den „Roomplayer with<br />
Amp“ vom re<strong>in</strong>en Netzwerk-Streamer.<br />
H<strong>in</strong>ter<br />
ihnen steckt e<strong>in</strong> Digitalverstärker<br />
mit zweimal<br />
50 Watt Leistung.<br />
Bei Simple Audio kommt der Klang aus der Steckdose:<br />
Die Roomplayer der schottischen Hi-Fi-Manufaktur<br />
brauchen weder WLAN noch Netzwerk kabel. Sie empfangen<br />
Stream<strong>in</strong>g-<strong>Musik</strong> über die heimische Stromleitung<br />
und geben sie an die Stereoanlage oder e<strong>in</strong> angeschlossenes<br />
Paar Lautsprecher weiter.<br />
Dazu muss nur e<strong>in</strong>er der Roomplayer zusätzlich zum<br />
230-Volt-Anschluss per Ethernet-Kabel mit dem Router<br />
verbunden se<strong>in</strong>. Steht dieser zu weit weg, kann auch<br />
e<strong>in</strong> handelsüblicher Steckdosen-Adapter im Home-<br />
Plug-AV-Standard die <strong>Musik</strong> <strong>in</strong>s Stromnetz e<strong>in</strong>speisen.<br />
Simple Audio bietet selbst e<strong>in</strong> Modell der 200-MBit-<br />
Klasse für 70 Euro an. Modelle von Firmen wie AVM,<br />
devolo oder Netgear eignen sich aber genauso gut.<br />
Per Knopfdruck am Gehäuse lassen sich die Player anschließend<br />
über das heimische Stromnetz mite<strong>in</strong>ander<br />
verb<strong>in</strong>den. Die Abspiel-Software am W<strong>in</strong>dows-PC oder<br />
1<br />
Mac (Bild oben) erkennt das Multi room-System und<br />
führt – auf Englisch – durch die weitere Konfiguration.<br />
Als Kontrollzentrale legt sie zudem fest, welche <strong>Musik</strong>dateien<br />
den Roomplayern zur Verfügung stehen.<br />
Ähnlich wie bei Sonos oder Teufel speichert das Programm<br />
die Pfade zu freigegebenen Ordnern im Netzwerk,<br />
scannt deren Inhalte und legt e<strong>in</strong>en <strong>Musik</strong>katalog<br />
aus den Daten an. Die übersichtliche Cover-Anzeige im<br />
iTunes-Stil stellt umfangreiche <strong>Musik</strong>sammlungen so<br />
anschaulich dar wie e<strong>in</strong> virtueller Plattenschrank. Ke<strong>in</strong><br />
anderes Multiroom-System kann da mithalten.<br />
Mehrere <strong>Musik</strong>bibliotheken<br />
Der Clou des Systems: Im Computer-Programm lassen<br />
sich mehrere Benutzer anlegen, die Zugriff auf ganz<br />
verschiedene Computer, iTunes-Mediatheken oder<br />
freigegebene Ordner im Netzwerk haben können. So<br />
bekommen zum Beispiel Eltern zwischen Beethoven<br />
und Brahms nicht jedes Benjam<strong>in</strong> Blümchen-Hörspiel<br />
ihres Sprössl<strong>in</strong>gs angezeigt.<br />
Leider s<strong>in</strong>d die so def<strong>in</strong>ierten Medienquellen aber nur<br />
erreichbar, solange das Programm läuft. Der PC off<br />
Mode soll erst demnächst mit e<strong>in</strong>em Software-Update<br />
46<br />
connected-home.de 01.2014
2<br />
High-End-Player<br />
E<strong>in</strong>e breite Palette an Audio-Formaten und hochwertige Wandler<br />
erfüllen audiophile Klangansprüche. Beide Modelle spielen<br />
hochauflösende <strong>Musik</strong> bis zu 24 Bit/96 kHz Auflösung.<br />
nachgeliefert werden – genauso wie e<strong>in</strong>e Party-Funktion,<br />
die synchron auf allen Roomplayern <strong>in</strong> der Wohnung<br />
dasselbe Programm spielt. Wer <strong>Musik</strong> ohne Computer<br />
von e<strong>in</strong>em UPnP-Server im Netzwerk streamen<br />
will, hat derzeit nur <strong>in</strong> der iPhone-App die Möglichkeit<br />
dazu. Das Kontrollprogramm fürs iPad lässt den entsprechenden<br />
Menüpunkt vermissen. TuneIn-Web radio<br />
und der Abodienst Deezer stehen dagegen auf allen<br />
drei Fernbedienungs-Plattformen zur Verfügung – und<br />
funktionieren, wie der Name des Unternehmens schon<br />
sagt: wirklich e<strong>in</strong>fach.<br />
Multiroom-Systeme im Überblick<br />
System Pure Philips Simple Audio Sonos Teufel<br />
Jongo Fidelio Wireless HiFi <strong>Raum</strong>feld<br />
Info: www. pure.com/de/wireless/ philips.de/fidelio simpleaudio.de sonos.com raumfeld.com, teufel.de<br />
Funkstandard WLAN + Bluetooth WLAN – (ke<strong>in</strong> Funk) eigenes Funknetz WLAN + eigenes Funknetz<br />
Powerl<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegriert – – ✔ – –<br />
Netzwerk-Buchse ✔ ✔ ✔ ✔ ✔<br />
One-Box-Lautsprecher ✔ ✔ – ✔ ✔<br />
Stereo-Lautsprecher ✔ (durch Paarung) ✔ – ✔ (durch Paarung) ✔<br />
Subwoofer – – – ✔ –<br />
Soundbar für den TV – – – ✔ –<br />
Netzwerk-Player ✔ ✔ ✔ ✔ ✔<br />
Netzw.-Pl. mit Verstärker – ✔ ✔ ✔ –<br />
Eigene Fernbedienung – – – – ✔<br />
Eigene Funkbasis – – – ✔ ✔<br />
PC-Software (W<strong>in</strong>/Mac) – / – – / – ✔ / ✔ ✔ / ✔ – / –<br />
iOS-App (iPhone/iPad) ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />
Android-App (Tel./Tab.) ✔ / ✔ ✔ / ✔ – / – ✔ / ✔ ✔ / –<br />
<strong>Musik</strong> von Computer-/ – / – – / – ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />
Netzwerk-Festplatten<br />
... von UPnP-Servern ✔ ✔ ✔ – ✔<br />
... v. Smartphone/Tablet ✔ / ✔ ✔ / ✔ – / – ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />
Webradio ✔ (Pure Connect) ✔ (TuneIn) ✔ (TuneIn) ✔ (TuneIn, 8tracks, ✔ (TuneIn, Last.fm)<br />
Last.fm, Stitcher)<br />
<strong>Musik</strong>abo-Dienste Pure Connect Deezer, Juke, Napster Deezer 7digital, Deezer, Juke, Napster, simfy<br />
Napster, Rdio, simfy,<br />
Spotify, WiMP<br />
Audio-Formate AAC, MP3, WMA AAC, ALAC, FLAC, MP3, AAC, ALAC, FLAC, MP3, AAC, ALAC, FLAC, MP3, AAC, ALAC, FLAC, MP3,<br />
WAV, WMA WAV OGG, WAV, WMA OGG, WAV, WMA<br />
Stummschaltung (Mute) ✔ ✔ – ✔ (mit Pause-Funktion) ✔<br />
UPnP-<strong>Musik</strong> vorspulen ✔ – ✔ (am Computer) – (ke<strong>in</strong> UPnP) ✔<br />
Gapless-Wiedergabe – – – ✔ ✔*<br />
High Resolution Audio – – ✔ (24 Bit/96 kHz) – ✔ (24 Bit/96kHz +192 kHz**)<br />
Party-Betrieb ✔ – – ✔ ✔<br />
Surround-Wiedergabe – – – ✔ –<br />
Standby pro Gerät 2,5 – 6 Watt 3,5 – 4,5 Watt 4 – 10 Watt 3,5 – 6 Watt ca. 1,5 Watt (+ Host***)<br />
Netzschalter ✔ (nur T6) – – – ✔<br />
* 24 Bit/192 kHz mit Connector 2 , Cube und Speaker L der jüngsten Generation. ** bei datenkomprimierten Formaten (AAC, MP3) mit kurzem Tonaussetzer<br />
*** Standby-Verbrauch hängt vom Modell ab. <strong>Raum</strong>feld One und Cube benötigen als Host knapp 8 Watt.<br />
01.2014 connected-home.de 47
enterta<strong>in</strong>ment multiroom video<br />
Ganz großes K<strong>in</strong>o<br />
Ausgeklügelte Steuerungstechnik und e<strong>in</strong> <strong>in</strong>telligenter Filmserver bilden die Kernstücke<br />
e<strong>in</strong>er zeitgemäßen Multiroom-Anlage. Die Technik selbst tritt <strong>in</strong> diesem Haus bei Karlsruhe<br />
allerd<strong>in</strong>gs völlig <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund. Dafür ist ihre Wirkung umso e<strong>in</strong>drucksvoller.<br />
48<br />
connected-home.de 01.2014
K<br />
Von Re<strong>in</strong>hard Otter<br />
laus Walter greift zur Fernbedienung und<br />
drückt die Film-Taste. Die Jalousien entlang<br />
der raumbreiten Glasfront im Rücken<br />
der Couch gleiten be<strong>in</strong>ahe unhörbar h<strong>in</strong>ab, e<strong>in</strong>e<br />
Le<strong>in</strong>wand surrt vor der gegenüber liegenden Wand leise<br />
aus der Decke. Zwei Akzentleuchten l<strong>in</strong>ks und rechts<br />
des gespannten Tuches illum<strong>in</strong>ieren sanft die Wand, als<br />
würden noch Gäste erwartet, die im Dunkeln nicht über<br />
herumliegende Wii-Controller stolpern sollen. Nach gut<br />
e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>ute wirft der Beamer das markante Mosaik-<br />
Menü des Kaleidescape-Servers an die Wand – jetzt<br />
fehlt nur noch Popcorn.<br />
Voll <strong>in</strong>tegriertes Enterta<strong>in</strong>ment<br />
Der offene Wohnraum e<strong>in</strong>er Villa im Karlsruher Halbhöhen-Vorort<br />
Durlach hat sich im Handumdrehen vom<br />
Aufenthaltsraum der Familie <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Edel-Heimk<strong>in</strong>o verwandelt<br />
– die Technik dah<strong>in</strong>ter ist Walters Werk. Erst<br />
jetzt fällt auf, dass vor der Glasfront zum Garten e<strong>in</strong><br />
Drei-Chip-DLP-Beamer von SIM2 an der Decke hängt.<br />
Beim Blick entlang der Le<strong>in</strong>wand nach oben fallen auch<br />
die drei weißen Bose-Cubes auf, die am Le<strong>in</strong>wand-<br />
Kasten angebacht s<strong>in</strong>d. Zwei weitere geben h<strong>in</strong>ter der<br />
Couch die Surround-Kanäle wieder. Sie gehören zur<br />
Bose Lifestyle-Anlage, deren übrige Komponenten versteckt<br />
<strong>in</strong> den E<strong>in</strong>baumöbeln des Wohnzimmers <strong>in</strong>stalliert<br />
wurden. Die übrige Technik sitzt woanders.<br />
Das Haus wurde von Klaus Walters Firma KWD Audiovisual<br />
Systems vernetzt. So arbeitet auch die Heimk<strong>in</strong>o-Technik<br />
zentral im Serverraum. Dort stehen zwei<br />
19-Zoll-Racks, die bis obenh<strong>in</strong> voll s<strong>in</strong>d mit Heimsteuerungstechnik,<br />
<strong>Musik</strong> und Filmen. Alle Medien lagern<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em üppig mit Festplatten bestückten Kaleidescape<br />
Server und werden von fünf sogenannten Room-<br />
Playern an die verschiedenen Wiedergabezonen im<br />
Haus verteilt. Es gibt drei Videozonen:<br />
im Wohnzimmer (siehe Bild l<strong>in</strong>ks), im<br />
Schlafzimmer sowie im Fitnessraum.<br />
Zwei weitere Kaleidescape-Player vom<br />
Typ M300 geben ausschließlich <strong>Musik</strong><br />
vom Server wieder.<br />
Decken-Fluter<br />
Der SIM2-Beamer ist fest an der Decke <strong>in</strong>stalliert. Er bekommt<br />
se<strong>in</strong>e Befehle sowie die Bildsignale per Crestron-<br />
Media-Signal aus dem Technikraum übermittelt.<br />
01.2014 connected-home.de<br />
49
enterta<strong>in</strong>ment multiroom video<br />
Filme <strong>in</strong><br />
Top-form<br />
Die Familie kann auch<br />
im Hobbyraum Fernsehen<br />
oder Filme gucken:<br />
Der Loewe-LCD-TV<br />
erhält se<strong>in</strong>e Bildsignale<br />
von e<strong>in</strong>em eigenen<br />
Kaleidescape-Player.<br />
An der Wand<br />
Die Radio- und <strong>Musik</strong>wiedergabe wird über Crestron-<br />
Wandpanels <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Räume gesteuert. Hier<br />
lassen sich die <strong>Musik</strong>quelle und Lautstärke im aktuellen<br />
<strong>Raum</strong> und <strong>in</strong> den Nachbarzimmern e<strong>in</strong>stellen.<br />
Pulsschlag<br />
des Hauses<br />
Im Serverraum neben<br />
dem Kaleidescape-<br />
Server stehen fünf<br />
Player (unten rechts).<br />
Deren Bild- und Tonsignale<br />
schickt die<br />
Crestron-Anlage (unten<br />
l<strong>in</strong>ks) per Crestron-<br />
Media-Datenformat<br />
über Ethenet-Kabel zu<br />
den TVs und Beamern.<br />
Crestron verteilt und steuert Medien<br />
Die Verteilung der Filme und der <strong>Musik</strong> vom Kaleidescape-Server<br />
übernimmt e<strong>in</strong>e Digital-Media-Anlage<br />
von Crestron. Sie schickt Bild und Ton aller Videoquellen<br />
an die im Haus e<strong>in</strong>gerichteten Wiedergabezonen.<br />
Videosignale werden dabei vom HDMI-Ausgang der<br />
Kaleidescape-Player <strong>in</strong> e<strong>in</strong> über weite Strecken übertragbares<br />
Datenformat auf Ethernet-Kabeln übersetzt.<br />
Bei den Bildschirmen oder Beamern sitzt dann nur<br />
noch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Umsetzer, der die Digital-Media-Signale<br />
wieder <strong>in</strong>s HDMI-Format zurück wandelt. <strong>Musik</strong><br />
und Radioprogramme für die Audio-Zonen verarbeitet<br />
dagegen e<strong>in</strong> Multi-Room-Verstärker im Server-Rack<br />
und schickt sie über Boxenkabel <strong>in</strong> die Räume.<br />
Befehle zur Wiedergabesteuerung werden per Funk<br />
oder Crestron-Steuerungsbus zum Server übermittelt.<br />
Die Heimk<strong>in</strong>o-Abteilung im Wohnzimmer steuert etwa<br />
e<strong>in</strong>e Crestron-Funkfernbedienung. In den mit <strong>Musik</strong><br />
bespielten Zonen hängen dagegen Crestron-Touchpanels<br />
(siehe oben). Sie bieten e<strong>in</strong>e übersichtliche<br />
Menüoberfäche, auf der sich Radiostationen, <strong>Musik</strong>alben,<br />
Interpreten oder Playlists wählen lassen. Daneben<br />
erlaubt jedes <strong>Raum</strong>panel <strong>in</strong> weiteren Menüs Zugriff auf<br />
die Beleuchtung, Heizung oder Jalousien im jeweiligen<br />
Zimmer – und auf Wunsch sogar im ganzen Haus. Die<br />
Panels übertragen auch Bild und Ton von der Gegensprechanlage<br />
der Haustür, wenn Gäste kl<strong>in</strong>geln.<br />
All diese Funktionen steuert e<strong>in</strong> zentraler Crestron-<br />
Homeserver. Schaltbefehle leitet er allerd<strong>in</strong>gs über e<strong>in</strong><br />
Gateway an KNX-Aktoren weiter, die schon vor der Kaleidescape-Installation<br />
<strong>in</strong> Betrieb waren. Bei komplexen<br />
Medien-Verteilsystemen nutzt Klaus Walter aber<br />
stets Crestron. „Ke<strong>in</strong> anderes System bietet e<strong>in</strong>e so<br />
nahtlose Integration von Steuerungs- und Medientechnik“,<br />
sagt er, lehnt sich zurück und genießt erst e<strong>in</strong>mal<br />
den Film auf der Le<strong>in</strong>wand se<strong>in</strong>es Kunden.<br />
Klaus Walter, KWD AudioVisual GmbH<br />
Film-Netzwerker<br />
Klaus Walter plant, programmiert und<br />
<strong>in</strong>stalliert schon seit vielen Jahren Haustechnik<br />
mit Multiroom- und Medientechnik.<br />
Man kann ihn getrost als Smart-Home-Pionier bezeichnen.<br />
Se<strong>in</strong> Motto: Die Technik muss für Menschen gemacht<br />
se<strong>in</strong>. Entsprechend schlicht ist die Päsentation, etwa<br />
auf se<strong>in</strong>er Homepage (www.kwd.de). Wenn er Interessenten<br />
aktuelle Beispiele se<strong>in</strong>er Arbeit zeigen möchte, dann vere<strong>in</strong>bart<br />
er lieber e<strong>in</strong>en Besuchsterm<strong>in</strong> bei e<strong>in</strong>em se<strong>in</strong>er bisherigen<br />
Kunden.<br />
50<br />
connected-home.de 01.2014
C<strong>in</strong>ema One<br />
www.kaleidescape.com<br />
4.250 Euro<br />
<strong>in</strong>tuitive Bedienung, perfekte Bild-/Tonqualität,<br />
überspr<strong>in</strong>gt Vorspänne, Netzwerk-Steueurng<br />
Blu-rays müssen zur Wiedergabe im Laufwerk<br />
liegen, langsames E<strong>in</strong>spielen, ke<strong>in</strong> 3D<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Von Re<strong>in</strong>hard Otter<br />
Kompakt-Server<br />
Um <strong>in</strong> die Welt von Kaleidescape e<strong>in</strong>zusteigen, ist ke<strong>in</strong> komplett vernetztes Haus mehr nötig.<br />
Mit dem C<strong>in</strong>ema One gibt es erstmals e<strong>in</strong>en DVD- und Blu-ray-Server fürs Wohnzimmer.<br />
A<br />
lle Filme und CDs auf Festplatte kopieren, die E<strong>in</strong>facher klappt das Ganze mit e<strong>in</strong>em Disc-Wechsler,<br />
Discs auf den Dachboden verbannen und so der sich <strong>in</strong>s Netzwerk e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den lässt und das Kopieren<br />
viel Platz sparen – zum Preis e<strong>in</strong>es großen nach und nach erledigt – etwa der Disc Vault DV700<br />
Designer-DVD-Regals macht der E<strong>in</strong>zelplatz-Server (siehe unten). Vorhandene Disc-Sammlungen kann<br />
C<strong>in</strong>ema One von Kaleidesape eben dieses Möbelstück man auch beim Kaleidescape-Händler kopieren lassen:<br />
überflüssig. Das schlichte weiße Gerät mit dem Kaleidoskop-Logo<br />
auf der Front bietet dieselben Funktionen der Mediensammlung <strong>in</strong> der Regel als Service an.<br />
Er hat dafür spezielle Geräte und bietet die E<strong>in</strong>spielung<br />
wie die großen Server-Client-Mediensysteme von Kaleidescape<br />
(siehe l<strong>in</strong>ks), nur gehört er statt <strong>in</strong> den Technikraum<br />
<strong>in</strong>s TV-Rack im Wohnzimmer.<br />
E<strong>in</strong> Disc-Wechsler wie der DV700 ist aus e<strong>in</strong>em ande-<br />
Blu-rays müssen im System stecken<br />
Der C<strong>in</strong>ema One beherbergt e<strong>in</strong> Blu-ray-Laufwerk, e<strong>in</strong>e ren Grund s<strong>in</strong>nvoll: Blu-ray Discs, deren Inhalt auf der<br />
4-TByte-Festplatte sowie e<strong>in</strong>en <strong>Musik</strong>- und Film-Player. Festplatte des C<strong>in</strong>ema One lagern, müssen bei der<br />
Gesteuert wird der über das selbe unverwechselbare Wiedergabe physikalisch im System liegen. Das soll<br />
Mosaik-Menü wie se<strong>in</strong>e modular aufgebauten Multiroom-Geschwister.<br />
Da liegt der entscheidende Unter-<br />
Server kopiert. Man kann die Sicherungs-Discs entwe-<br />
verh<strong>in</strong>dern, dass man geliehene Blu-ray-Filme auf den<br />
schied: Der C<strong>in</strong>ema One bedient nur sich selbst oder der <strong>in</strong>s Laufwerk des C<strong>in</strong>ema One schieben oder die<br />
arbeitet mit e<strong>in</strong>em zweiten C<strong>in</strong>ema One im lokalen komplette Blu-ray-Sammlung im Wechsler vorhalten.<br />
Netzwerk zusammen. Mit den Netzwerk-Playern der Der Kaleidescape-Vertrieb B&W Deutschland hat zu<br />
großen Kaleidescape-Server hat er aber nichts zu tun. diesem Zweck e<strong>in</strong> Paket aus dem C<strong>in</strong>ema One und<br />
Muss er auch nicht: Schließlich kostet er kaum mehr als dem Disc Vault DV700 für 10.000 Euro geschnürt – e<strong>in</strong>zeln<br />
kostet der Wechsler 7.500 und der C<strong>in</strong>ema One<br />
e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>iplayer vom Typ M300, kann aber viel mehr.<br />
4.250 Euro (Listenpreis).<br />
Den Server füttern<br />
DVD- und Blu-ray-Filme sowie CD-Alben lassen sich<br />
über das e<strong>in</strong>gebaute Laufwerk direkt auf der Festplatte<br />
des C<strong>in</strong>ema One speichern. Diese fasst den Inhalt von<br />
ca. 100 Blu-ray Discs, 600 DVDs oder e<strong>in</strong>igen Tausend<br />
CD-Alben – oder eben e<strong>in</strong>e Mischung daraus.<br />
Das Kopieren von Disc auf Platte dauert recht lange.<br />
Blu-rays brauchten im Test bis zu zwei Stunden, DVDs<br />
20 bis 40 und CDs meist etwa zehn M<strong>in</strong>uten.<br />
01.2014 connected-home.de<br />
Scheiben-<br />
Lager<br />
Der Disc Vault DV700<br />
nimmt bis zu 320 DVDs<br />
oder Blu-ray Discs auf<br />
und spielt Scheiben auf<br />
Wunsch auch übers<br />
Netzwerk automatisch<br />
<strong>in</strong> den C<strong>in</strong>ema One e<strong>in</strong>.<br />
51
enterta<strong>in</strong>ment multiroom video<br />
Filme onl<strong>in</strong>e kaufen<br />
Hier lassen sich DVD- und Blu-ray-Filme als Downloads kaufen. Im Gegensatz<br />
etwa zu iTunes s<strong>in</strong>d Inhalte aus dem Kaleidescape-Store mit denen der Disc<br />
identisch: Neben dem Film s<strong>in</strong>d auch das Bonusmaterial, HD-Audio- und<br />
Untertitelspuren dabei. Das System basiert auf dem Digital-Copy-System Ultraviolet.<br />
Es entfällt die bisherige Pflicht, bei Blu-ray-Filmen die entsprechende<br />
Disc bei der Wiedergabe <strong>in</strong>s Kaleidescape-Laufwerk zu legen. Ultraviolet<br />
schließt auch Filmkopien mit ger<strong>in</strong>gerer Datenrate für Tablets oder Smartphones<br />
e<strong>in</strong>; ebenso die Möglichkeit, den virtuell gekauften Film später auf<br />
e<strong>in</strong>e Disc zu brennen. In den USA und <strong>in</strong> Großbritannien ist der Kaleidescape<br />
Store bereits <strong>in</strong> Betrieb, im Frühjahr 2014 soll er auch hierzulande starten.<br />
Was Filme dann kosten werden, ist bislang allerd<strong>in</strong>gs noch nicht bekannt.<br />
Die App für<br />
alle Fälle<br />
Kaleidescape bietet e<strong>in</strong>e<br />
kostenlose App für die<br />
Film- und <strong>Musik</strong>wiedergabe<br />
des C<strong>in</strong>ema One-<br />
Servers sowie größere<br />
Kaleidescape-<br />
Installationen an.<br />
Auch mit e<strong>in</strong>gelegter Disc<br />
im C<strong>in</strong>ema One bietet das<br />
Server-System Vorteile: Der<br />
Server kann bei der Wiedergabe<br />
direkt starten und ignoriert<br />
dann Copyright-Tafeln,<br />
Trailer-Shows und andere<br />
lästige Bremsklötze<br />
vor dem eigentlichen Filmspass.<br />
Wird e<strong>in</strong> Film zwischendurch<br />
pausiert, merkt<br />
sich der C<strong>in</strong>ema One dauerhaft die letzte Position und<br />
fragt beim nächsten Start, ob man von dieser aus weiterschauen<br />
oder den Film neu starten möchte.<br />
Steckbrief<br />
Hersteller<br />
Kaleidescape<br />
Produkt<br />
C<strong>in</strong>ema One<br />
Internet<br />
www.kaleidescape.com<br />
Geräteklasse<br />
DVD-/Blu-ray-Server mit Player<br />
Preis<br />
4.250 Euro<br />
Abmessungen (B x H x T) 43,2 cm x 7,1 cm x 25,4 cm<br />
Speicherkapazität<br />
4 Terabyte (ca. 100 BDs oder 600 DVDs)<br />
Filmquellen<br />
Blu-rays, DVDs, Kaleidescape-Kollektionen,<br />
Kaleidescape Store (ab 2014)<br />
Netzwerk-Anschluss Gigabit-Ethernet<br />
Audio-Ausgänge<br />
HDMI, Digital koax, C<strong>in</strong>ch Stereo<br />
Video-Ausgang HDMI bis 1080p/60, 1080p/50, 1080p/24<br />
Menüausgabe<br />
16:9 oder 21:9 für C<strong>in</strong>emaScope-Ansicht<br />
Steuerung<br />
IR-FB, iOS-App, Home-Control-System<br />
Kaleidescape bietet auch komplette, vor<strong>in</strong>stallierte<br />
Filmkollektionen an. Bislang gibt es diese zusammen<br />
mit den realen Discs, ab Frühjahr 2014 auch digital im<br />
Onl<strong>in</strong>e Store (siehe oben).<br />
Bedienkomfort per Menü und App<br />
Wie große Anlagen lässt sich auch der C<strong>in</strong>ema One<br />
übers Netzwerk steuern und so auf Wunsch etwa <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e Crestron-Anlage <strong>in</strong>tegrieren. Das ist bei dem<br />
Wohnzimmer-Server aber nicht notwendig.<br />
E<strong>in</strong>e Fernbedienung gehört zum Lieferumfang (Bild<br />
oben l<strong>in</strong>ks). Sie befehligt alle Funktionen über die Bildschirmmenüs<br />
des C<strong>in</strong>ema One. Diese s<strong>in</strong>d identisch<br />
mit denen der großen Systeme: Kaleidescape erfasst<br />
zu jeder e<strong>in</strong>gespielten Disc via Internet Metadaten vom<br />
Titel über Genre und Schauspieler/Interpreten bis zur<br />
Inhaltsangabe – für Filme ebenso wie für <strong>Musik</strong>.<br />
Das h<strong>in</strong>terlegte Archiv ist riesig und versagte im Test<br />
allenfalls bei DVD-Spezialeditionen oder regionalen<br />
CD-Alben. Mithilfe der h<strong>in</strong>terlegten Daten kann Kaleidescape<br />
die Titel bequem sortieren und ordnet <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
markanten, dynamischen Mosaik-Darstellung thematisch<br />
zusammengehörige Titel nebene<strong>in</strong>ander an.<br />
Daneben bietet Kaleidescape e<strong>in</strong>e App für Apple-Geräte<br />
an (oben l<strong>in</strong>ks). Auch diese listet alle Titel mit Zusatz-Infos<br />
und steuert die Wiedergabe auf e<strong>in</strong>em oder<br />
mehreren C<strong>in</strong>ema One-Geräten im lokalen Netz.<br />
Apropos Wiedergabe: Der C<strong>in</strong>ema One verfügt nicht<br />
nur über geniale Serverfunktionen, er ist auch e<strong>in</strong> guter<br />
DVD-/Blu-ray-Player mit perfekter Bild- und Tonqualität.<br />
Das rechtfertigt se<strong>in</strong>en stolzen Preis.<br />
52<br />
connected-home.de 01.2014
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know-how Übertragungsstandard LTE<br />
Highspeed für alle<br />
Im auslaufenden Jahr 2013 soll nach e<strong>in</strong>er Initiative der Bundesnetzagentur auch im letzten<br />
Zipfel der Republik Internet für zu Hause verfügbar se<strong>in</strong>. Die Technik: LTE. Was braucht man<br />
noch? E<strong>in</strong>en Router und den richtigen Tarif.<br />
54<br />
connected-home.de 01.2014
LTE für zu hause<br />
LTE beschleunigt nicht nur unterwegs auf<br />
dem Smartphone die Verb<strong>in</strong>dung zum<br />
Internet, sondern ist auch zu Hause e<strong>in</strong>e<br />
Alternative zum Glasfaseranschluss.<br />
(GSM) ersetzte (das ursprünglich Groupe Spécial Mobile<br />
hieß). Bluetooth 3.0 bekam für e<strong>in</strong> schnelleres Protokoll<br />
den Zusatz HS für High Speed, und der Datenturbo<br />
HSPA, bei dem High Speed schon im Namen<br />
steckt, e<strong>in</strong> „+“ für die Anhebung der Datenrate auf mittlerweile<br />
42,2 Megabit pro Sekunde.<br />
LTE steht für „Long Term Evolution“. Wörtlich <strong>in</strong>s Deutsche<br />
übersetzt, heißt das Langzeitentwicklung: Das<br />
kl<strong>in</strong>gt für die aktuell schnellste Funkdatenübertragung<br />
erstaunlich bedächtig.<br />
W<br />
Von Inge Schwabe<br />
as genau bedeutet eigentlich LTE? In der<br />
Informationstechnik bezeichnen solche<br />
Buchstabenabkürzungen fast immer e<strong>in</strong><br />
Übertragungsprotokoll oder e<strong>in</strong>e übergeordnete Technologie.<br />
Den nächsten technischen Quantensprung <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e passende Abkürzung zu packen ist nicht immer<br />
leicht. Beim Mobilfunk folgte „universal“ auf „global“,<br />
als das Universal Mobile Telecommunications System<br />
(UMTS) das Global System for Mobile Communications<br />
E<strong>in</strong>e lange Werdezeit<br />
Tatsächlich ist die Entwicklung von LTE e<strong>in</strong>e langläufige,<br />
die bereits mit dem Erfolg von UMTS ihren Anfang<br />
nahm. Denn schon früh war abzusehen, dass der Mobilfunk<br />
noch viel Entwicklungspotenzial bieten würde.<br />
So wurden <strong>in</strong> den Folgejahren sowohl UMTS weiter entwickelt<br />
als auch an e<strong>in</strong>em neuen Übertragungsverfahren<br />
mit höheren Datenraten und ger<strong>in</strong>gerer Störanfälligkeit<br />
gearbeitet. Die Signallaufzeit wurde verkürzt und<br />
die Größe der e<strong>in</strong>zelnen Datenpakete gegenüber UMTS<br />
verr<strong>in</strong>gert, wodurch Protokollfehler schneller korrigiert<br />
werden können. Kurze Latenzzeiten s<strong>in</strong>d die notwendige<br />
Basis für Echtzeit-Anwendungen wie Video telefonie<br />
oder zeitkritische Onl<strong>in</strong>e-Spiele.<br />
Die Umrüstung des Verfahrens auf die MIMO-Antennentechnik<br />
(Multiple Input Multiple Output) , bei der<br />
e<strong>in</strong> Datenstrom mehrere parallel betriebene Antennen<br />
nutzen kann, lässt Übertragungsraten von bis zu 300<br />
Megabit pro Sekunde erhoffen. Theoretisch, denn <strong>in</strong><br />
der Praxis hängt der tatsächliche Durchsatz immer<br />
auch von Umgebungsfaktoren und der Zahl der Benutzer<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Funkzelle ab.<br />
Auf dem Weg dorth<strong>in</strong> verkündeten erst Mitte November<br />
O 2<br />
und Vodafone fast taggleich, man habe mit 225 Megabit<br />
pro Sekunde e<strong>in</strong>en neuen Spitzenwert erreicht –<br />
wenngleich auch zunächst nur im Bereich um das<br />
Münchner Telefonica-Gebäude bzw. rund um die<br />
Technische Universität Dresden, e<strong>in</strong>em Kernstandort<br />
der LTE-Technik bei Vodafone. Beide bündeln unter<br />
01.2014 connected-home.de<br />
55
know-how Übertragungsstandard LTE<br />
HARDWARE<br />
AVM (229 – 329 Euro): Gleich drei LTE-Router<br />
hat AVM im Portfolio, von denen die beiden großen<br />
6840 (329 Euro) und 6842 (299<br />
Euro) auf allen drei LTE-Frequenzen<br />
funken, während die FRITZ!Box<br />
6810 (229 Euro) nur zu den Bändern mit<br />
800 und 2.600 MHz kompatibel ist. Auch sonst bietet<br />
die 40er-Modellreihe mit je e<strong>in</strong>em USB-Anschluss und vier LAN-Anschlüssen<br />
gegenüber der kle<strong>in</strong>en FRITZ!Box 6810 LTE leichte Vorteile, deren <strong>in</strong>terne<br />
Konnektivität ohne USB- und mit nur e<strong>in</strong>em LAN-Port stark begrenzt ist. Vorteil<br />
bei AVM: e<strong>in</strong>e Vielzahl von Apps und Diensten rund um Telefonie, Mediendienste<br />
und das Heimnetz.<br />
Huawei B539 (280 Euro): Es gibt <strong>in</strong> Deutschland<br />
ke<strong>in</strong> Netz, <strong>in</strong> dem der Huawei-Router nicht auf<br />
Sendung geht: von GSM über UMTS und Dual<br />
Carrier HSPA+ bis h<strong>in</strong> zu LTE. H<strong>in</strong>zu kommen zwei<br />
USB-2.0-Ports und vier LAN-Anschlüsse mit bis<br />
zu 100 Mbit/s. Huawei lieferte bis vor Kurzem auch<br />
den Router für O 2<br />
. Die Münchner haben ihre<br />
Zuhause-Tarife im Bereich LTE jedoch vorerst<br />
e<strong>in</strong>gestellt.<br />
Telekom Speedport LTE II (299 Euro): Im<br />
Innern des Speedport LTE II steckt Technologie<br />
von Huawei. Die funkt auch hier auf allen<br />
drei Frequenzbändern und empfängt dabei<br />
mit bis zu 50 Mbit/s bei 800 MHz und bis zu<br />
100 Mbit/s bei 1.800 oder 2.600 MHz. Im<br />
UMTS-Netz (2.100 MHz) liegt das Maximum<br />
bei 42 Mbit/s. Neben dem <strong>in</strong>ternen Funknetz<br />
stehen vier LAN-Ausgänge zur Verfügung, um beispielsweise e<strong>in</strong>en Home-<br />
Server via Kabel anzuschließen. Zusätzliche Laufwerke oder e<strong>in</strong> Drucker f<strong>in</strong>den<br />
über zwei USB-2.0-Ports Zugang.<br />
Vodafone Easybox 904 LTE (249 Euro): Die<br />
Easybox 904 bedient nur die beiden Netze, <strong>in</strong><br />
denen Vodafone aktiv ist: 800 MHz und 2,6<br />
GHz. Ansonsten ist auch hier die Ausstattung<br />
top: Mit zwei USB-2.0-Ports, vier Gigabit-LAN-<br />
Anschlüssen, WLAN im schnellen n-Standard<br />
und DLNA-Kompatibilität stehen alle Möglichkeiten für die <strong>in</strong>terne Vernetzung<br />
offen. So kann man vorhandene ISDN-Geräte an e<strong>in</strong>en S0-Bus anschließen –<br />
laut Vodafone unabhängig von der Zubuchung der ISDN-Komfortfunktionen.<br />
E<strong>in</strong>satz der Carrier-Aggregation die Frequenzen im<br />
800-Megahertz- und im 2600-Megahertz-Band mit jeweils<br />
bis zu 75 bzw. 150 Megabit pro Sekunde. Die Datenpakete<br />
werden für die Übertragung getrennt und<br />
anschließend wieder zusammengesetzt.<br />
Damit e<strong>in</strong> breites Publikum die Technik nutzen kann,<br />
müssen die Betreiber ihre Standorte <strong>in</strong> den nächsten<br />
Monaten aufrüsten. Und die Hersteller müssen kompatible<br />
Endgeräte wie Smartphones, Tablets, USB-Sticks<br />
oder Router liefern, die sich <strong>in</strong>sbesondere auch mit den<br />
drei <strong>in</strong> Deutschland – von weltweit über vierzig – für LTE<br />
verwendeten Frequenzen verstehen. Laut O 2<br />
kann man<br />
aber bereits im ersten Halbjahr 2014 mit passenden<br />
Geräten von Huawei rechnen. Die Ch<strong>in</strong>esen zeichnen<br />
bei beiden Mobilfunk-Ausrüstern wesentlich für die<br />
Hardware verantwortlich und haben auch bereits Prototypen<br />
für die Praxistests gebaut.<br />
Vorteile für die Großstadt<br />
Von Übertragungsraten größer 50 Megabit pro Sekunde<br />
profitieren allerd<strong>in</strong>gs im Moment nur Gebiete mit<br />
Basisstationen im Gigahertz-Bereich – und die stehen<br />
bislang vornehmlich <strong>in</strong> Ballungsgebieten. Der Grund<br />
dafür ist re<strong>in</strong>e Physik: Mit den hohen Frequenzen um<br />
1.200 und 2.600 Megahertz s<strong>in</strong>d höhere Übertragungsraten<br />
möglich als mit 800 Megahertz. Die Reichweite<br />
der kurzwelligen Gigahertz-Frequenzbänder ist mit etwa<br />
fünf Kilometern dafür aber vergleichsweise ger<strong>in</strong>g,<br />
weshalb mehr Antennen benötigt werden.<br />
E<strong>in</strong> Aufwand, der sich <strong>in</strong> Ballungsgebieten eher lohnt<br />
als auf dem Land. Hier wiederum deckt die mit etwa<br />
zehn Kilometern Senderadius größere Reichweite des<br />
langwelligen 800-Megahertz-Frequenzbandes größere<br />
Flächen ab und ist daher das Mittel der Wahl, wenn<br />
es darum geht, entlegene Ortschaften an das Internet<br />
anzub<strong>in</strong>den. Allerd<strong>in</strong>gs ist die Datenübertragungsrate<br />
bei 800 Megahertz deutlich ger<strong>in</strong>ger – maximal 50 Megabit<br />
pro Sekunde – und Störungen treten mitunter<br />
häufiger auf.<br />
Massiv gepuscht wurde der Flächenausbau im Zuge<br />
der Versteigerung der Frequenzbänder um 800 Megahertz<br />
im Jahr 2010: Die Lizenznehmer O 2<br />
, Telekom und<br />
Vodafone erhielten die Auflage, den Ausbau <strong>in</strong> diesem<br />
Frequenzbereich erst dann <strong>in</strong> den Großstädten voranzutreiben,<br />
wenn die von der Bundesnetzagentur gekennzeichneten<br />
unterversorgten Flächen bedient worden<br />
seien. Die Auflagen gelten zwischenzeitlich allerd<strong>in</strong>gs<br />
als erfüllt.<br />
56<br />
connected-home.de 01.2014
DSL & LTE<br />
Wer zu Hause im WLAN mit<br />
e<strong>in</strong>em LTE-fähigen Smartphone<br />
oder Tablet per DSL<br />
über e<strong>in</strong>e FRITZ!Box von<br />
AVM surft, soll demnächst<br />
noch mehr aus se<strong>in</strong>em<br />
Mobilen heraus holen können:<br />
Die App DSL LTE Hybrid<br />
bündelt die Bandbreiten<br />
der DSL- und LTE-Verb<strong>in</strong>dung<br />
(heterogene<br />
Kanalbündelung) und<br />
sorgt so für ultra schnelle<br />
Verb<strong>in</strong>dungen. Und weil die Qualität von Funkverb<strong>in</strong>dungen<br />
immer auch vom Standort abhängt, zeigt die App<br />
für jede Position auch gleich die Verb<strong>in</strong>dungsqualität an,<br />
sodass man schnell das ideale Plätzchen <strong>in</strong> der Wohnung<br />
f<strong>in</strong>det. Damit bleibt nur noch zu hoffen, dass es<br />
auch e<strong>in</strong> gemütliches ist.<br />
Somit stillen die Frequenzen jenseits e<strong>in</strong>em Gigabyte<br />
vornehmlich den Datenhunger der Mobilfunker, die sich<br />
<strong>in</strong> Städten und Stadien oder auf Großveranstaltungen<br />
<strong>in</strong> Massen bewegen. Demgegenüber erfolgt die LTE-<br />
Inhouse-Versorgung überwiegend mit 800 Megahertz,<br />
zumal langwellige Frequenzen auch besser <strong>in</strong> Gebäude<br />
dr<strong>in</strong>gen können als kurzwellige.<br />
Der passende Tarif<br />
Ob man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ballungsgebiet oder doch eher <strong>in</strong> der<br />
Prov<strong>in</strong>z lebt, weiß man also spätestens dann, wenn<br />
man den Verfügbarkeits-Check auf den Tarifseiten der<br />
Deutschen Telekom anstößt: Wo die entsprechenden<br />
Frequenzen geführt werden, bietet die Telekom ihren<br />
Tarif Call & Surf Comfort via Funk mit bis zu 100 Megabit<br />
an. Ansonsten s<strong>in</strong>d es eben nur 50 Megabit wie im<br />
Tarif M auch.<br />
Allzu e<strong>in</strong>fallsreich waren auch die Bonner nicht, die für<br />
ihre Mobilfunktarife mit 150 Megahertz die Bezeichnung<br />
LTE+ verwenden, die sich <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er offiziellen Nomenklatur<br />
f<strong>in</strong>det. Inhouse-Tarife bieten derzeit nur die<br />
Telekom und Vodafone an. O 2<br />
hat das Tarifangebot<br />
LTE für zu Hause kürzlich vom Netz genommen. Ob hier<br />
e<strong>in</strong> Wiedere<strong>in</strong>stieg erfolgt, konnte der Anbieter im<br />
Moment nicht bestätigen.<br />
Die E-Plus-Gruppe <strong>in</strong>vestiert aktuell stark <strong>in</strong> den Ausbau<br />
von HSPA+ mit Dual Cell, steht aber auch mit e<strong>in</strong>em<br />
eigenen LTE-Netz <strong>in</strong> den Startlöchern. Tarife wird<br />
es voraussichtlich im Frühjahr über die Mobilfunkmarke<br />
Base geben.<br />
Die 1&1 Internet AG besitzt ke<strong>in</strong>e eigenen Lizenzen<br />
und tritt auch nicht offiziell als Provider auf. Der Anbieter<br />
von vielfältigen Produkten im Bereich Internet- und<br />
Telefonie kann aber bei nicht vorhandener DSL-Verfügbarkeit<br />
im Rahmen e<strong>in</strong>er Umberatung auf das Vodafone-Netz<br />
zurückgreifen und bietet 21,6 Megabit pro<br />
Sekunde an, die dann über e<strong>in</strong>e FRITZ!Box 6840 von<br />
AVM nach Hause kommen. In diesen Ausnahmefällen<br />
<strong>in</strong>formiert 1&1-Kunden direkt.<br />
Ansonsten unterscheiden sich die Verträge der Telekom<br />
von denen, die Vodafone mit se<strong>in</strong>en Kunden abschließt,<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em wesentlichen Punkt: Bei der Telekom<br />
s<strong>in</strong>d die LTE-Tarife nicht ohne e<strong>in</strong>en Telefonanwww.zukunft-breitband.de<br />
Auf dieser Seite des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft<br />
und Technologie (BMWi) f<strong>in</strong>den Sie den „Breitbandatlas“.<br />
Dieser zeigt übersichtlich die Verfügbarkeit des Internets,<br />
auch von LTE, <strong>in</strong> ganz Deutschland.<br />
Netz-<br />
Ausbau<br />
Den LTE-Netzausbau<br />
betreiben die Lizenznehmer<br />
O 2<br />
, Telekom und<br />
Vodafone unabhängig<br />
vone<strong>in</strong>ander. Hier zu<br />
sehen: die Verfügbarkeit<br />
bei der Telekom.<br />
01.2014 connected-home.de 57
know-how Übertragungsstandard LTE<br />
„LTE gew<strong>in</strong>nt an Fahrt.<br />
Davon wollen <strong>in</strong> Zukunft<br />
alle profitieren – <strong>in</strong> der<br />
Stadt und auf dem Land.“<br />
Inge Schwabe, Netzwerk-Expert<strong>in</strong><br />
Experten-Me<strong>in</strong>ung<br />
In den kommenden Monaten wird sich viel bewegen: Neue<br />
Geräte, allen voran neue Smartphones, die die neuen Geschw<strong>in</strong>digkeiten<br />
unterstützen, und neue Tarife, die hoffentlich<br />
mit der Zeit so erschw<strong>in</strong>glich werden, dass LTE <strong>in</strong> der Breite<br />
stärker genutzt wird. In den eigenen vier Wänden können nun<br />
dankenswerterweise auch abseits der Großstädte sehr viel<br />
mehr Menschen Informationen und Medien aus dem Internet<br />
abrufen als noch vor drei Jahren.<br />
In Hessen, wo sich die Landkreise den Ausbau des Glasfasernetzes<br />
auf die Fahne geschrieben und das <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen wenigen<br />
Fällen auch weitgehend realisiert haben, erleben die<br />
Menschen nach der Umstellung im direkten Vergleich allerd<strong>in</strong>gs<br />
auch, wie unterlegen dem gegenüber LTE über die ländlichen<br />
800er-Basisstationen war und noch ist. Es bleibt also<br />
zu hoffen, dass die Betreiber auch außerhalb des Abkommens<br />
mit der Bundesnetzagentur dran bleiben und dass kommende<br />
Technologien auch hier Früchte tragen.<br />
schluss zu bekommen. Oder anders gesagt: Wer noch<br />
ke<strong>in</strong>en hat, bekommt e<strong>in</strong>en. Die Bonner begründen diesen<br />
Schritt mit der besseren Sprachqualität gegenüber<br />
Voice-over-IP-Gesprächen. Wer sich für ISDN entscheidet,<br />
zahlt vier Euro mehr im Monat. Für den gleichen<br />
Preis s<strong>in</strong>d die Komfortfunktionen auch bei Vodafone<br />
zu haben. Hier läuft die Telefonie aber über Voice<br />
over IP, was die Installation stark vere<strong>in</strong>facht.<br />
Router und Integration<br />
Nicht anders als bei DSL setzt LTE für zu Hause e<strong>in</strong>en<br />
Router voraus. Der steht nach außen mit der nächstliegenden<br />
LTE-Basisstation <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung und vermittelt<br />
die Signale <strong>in</strong>s <strong>in</strong>terne WLAN. Die meisten Router haben<br />
auch m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en LAN-Anschluss, über den<br />
man Geräte oder e<strong>in</strong> haus<strong>in</strong>ternes Netzwerk anschließen<br />
kann. Besteht diese Möglichkeit, sollte man sie nutzen,<br />
denn: Die LTE-Empfangsqualität ist nur selten im<br />
ganzen Haus gleich. Ergibt sich also die Möglichkeit,<br />
e<strong>in</strong> Haus-LAN oder e<strong>in</strong>en WLAN-Repeater mit dem<br />
Router zu koppeln, kann man den LTE-Router an der<br />
bestmöglichen Stelle platzieren – nicht unwahrsche<strong>in</strong>lich,<br />
dass das der Dachboden ist. E<strong>in</strong>e Alternative bieten<br />
Router mit externem Antennenanschluss.<br />
Nun braucht man noch e<strong>in</strong>e SIM-Karte. Die erhält man<br />
mit dem entsprechenden Tarif vom Netzbetreiber.<br />
Router &<br />
Tarife<br />
Telekom<br />
Vodafone<br />
Call & Surf Call & Surf Call & Surf<br />
über Funk über Funk über Funk LTE Zuhause LTE Zuhause LTE Zuhause<br />
S M L 7200 21600 L<br />
Monatliche Kosten1 (<strong>in</strong> Euro) 34,95 39,95 49,95 24,99 29,99 39,99<br />
Aufpreis ISDN (<strong>in</strong> Euro) 4,00 4,00 4,00 4,00 4,00 4,00<br />
Laufzeit 24 Monate 24 Monate 24 Monate 24 Monate 24 Monate 24 Monate<br />
Daten<br />
Volumenbeschränkung 10 GByte 15 GByte 30 GByte 10 GByte 15 GByte 30 GByte<br />
Download: max. Bandbreite 16,0 MBit/s 50,0 MBit/s 100,0 MBit/s 7,2 MBit/s 21,6 MBit/s 50,0 MBit/s<br />
Download: Bandbreite nach Errei- 384 kBit/s 384 kBit/s 384 kBit/s 384 kBit/s 384 kBit/s 384 kBit/s<br />
chen der Volumenbeschränkung<br />
Upload: max. Bandbreite 1,4 MBit/s 10,0 MBit/s 50,0 MBit/s 1,4 MBit/s 5,7 MBit/s 10,0 MBit/s<br />
Upload: Bandbreite nach Errei- 64 kBit/s 64 kBit/s 64 kBit/s 384 kBit/s 384 kBit/s 384 kBit/s<br />
chen der Volumenbeschränkung<br />
Telefonie<br />
Telefonanschluss / VoIP ✔ / k.A. ✔ / k.A. ✔ / k.A. – / opt. – / ✔ – / ✔<br />
Flatrate Festnetz (<strong>in</strong> Euro) <strong>in</strong>kl. <strong>in</strong>kl. <strong>in</strong>kl. 5,00 5,00 5,00<br />
Hardware<br />
Router Speedport LTE II Speedport LTE II Speedport LTE II Easybox 904 LTE Easybox 904 LTE Easybox 904 LTE<br />
Anschaffungskosten e<strong>in</strong>malig (<strong>in</strong> Euro) 299,99 299,99 299,99 249,00 249,00 249,00<br />
Vodafone: Mietkauf E<strong>in</strong>malzahlung – – – 19,99 19,99 19,99<br />
Vodafone: Mietkauf Monatsraten (24) – – – 2,50 2,50 2,50<br />
Telekom: Monatsmiete (<strong>in</strong> Euro)2 4,95 4,95 4,95 - - –<br />
1 zzgl. e<strong>in</strong>malige Bereitstellungsgebühr und ggf. Versandkosten 2 zzgl. E<strong>in</strong>malzahlung von 19,99 Euro<br />
58<br />
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Home-Enterta<strong>in</strong>ment neu erleben!
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<strong>Musik</strong> à<br />
la carte<br />
E<strong>in</strong>e <strong>Musik</strong>bibliothek schafft maximalen Bedienkomfort: Die<br />
gesamte <strong>Musik</strong>sammlung ist an e<strong>in</strong>em Ort gespeichert und<br />
vom Computer, Smartphone oder Tablet abrufbereit: In sechs<br />
Schritten zeigt <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>, wie Sie mithilfe von<br />
iTunes Ihre <strong>Musik</strong> richtig speichern, archivieren und teilen.<br />
Apple<br />
iTunes<br />
Das Programm erschien<br />
erstmals im Jahr 2001<br />
und basierte auf der<br />
MP3-Anwendung<br />
SoundJam, die Apple<br />
damals samt Programmierer<br />
übernahm.<br />
i<br />
Von Philipp Schäfer<br />
Tunes ist e<strong>in</strong> umfangreiches Medienverwaltungsprogramm<br />
von Apple. Der Computerpionier<br />
aus Kalifornien konnte mit<br />
se<strong>in</strong>en iDevices iPhone, iPad und iPod herausragende<br />
Verkaufserfolge feiern. Die kostenlose Software ist unter<br />
dem L<strong>in</strong>k www.apple.com/de/itunes/download<br />
für W<strong>in</strong>dows- und Apple-Rechner verfügbar.<br />
Noch vor wenigen Jahren war iTunes e<strong>in</strong> simples Programm,<br />
um <strong>Musik</strong>dateien zwischen Computer und iPod<br />
auszutauschen. Im Laufe der Zeit hat sich die Software<br />
zum multifunktionellen Werkzeug gemausert, das vielseitige<br />
Möglichkeiten der Medienverwaltung und -bearbeitung<br />
bietet. So ist iTunes <strong>in</strong>zwischen das perfekte<br />
Werkzeug, um Audio-CDs auf dem Computer oder<br />
dem Home-Server zu speichern, <strong>in</strong> verschiedene Digitalformate<br />
zu wandeln und mit zusätzlichen Titel<strong>in</strong>formationen<br />
sowie Albumcovern auszustatten.<br />
Neben den Audiofunktionen bietet das Programm die<br />
Möglichkeit, Filme, TV-Serien, Podcasts und Bücher<br />
aus dem iTunes Store herunterzuladen und zu verwalten.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> zeigt, wie man mithilfe von<br />
iTunes e<strong>in</strong> <strong>Musik</strong>archiv richtig anlegt und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Netzwerk<br />
bereitstellt.<br />
iTunes kann <strong>Musik</strong>titel von e<strong>in</strong>er Audio-CD auf e<strong>in</strong>e<br />
Festplatte speichern, was man umgangssprachlich als<br />
„rippen“ bezeichnet. Das Programm bietet e<strong>in</strong>e grafi-<br />
sche und tabellarische Übersicht aller <strong>Musik</strong>titel und<br />
Alben, die sich <strong>in</strong> der sogenannten Mediathek bef<strong>in</strong>den.<br />
Individuelle Titelsammlungen können <strong>in</strong> Wiedergabelisten<br />
gespeichert werden.<br />
Intelligente Wiedergabelisten<br />
Neben den fixen Abspielreihenfolgen bietet iTunes die<br />
praktische Funktion der „<strong>in</strong>telligenten Wiedergabelis-<br />
60<br />
connected-home.de 01.2014
te“. Erfüllen Alben oder E<strong>in</strong>zeltitel e<strong>in</strong>e oder mehrere<br />
vordef<strong>in</strong>ierte Kriterien, tauchen zum Beispiel alle Titel<br />
e<strong>in</strong>es Künstlers aus e<strong>in</strong>er bestimmten Epoche und Stilrichtung<br />
automatisch <strong>in</strong> der <strong>in</strong>telligenten Spielliste auf.<br />
<strong>Musik</strong>titel <strong>in</strong>nerhalb von Wiedergabelisten können frei<br />
komb<strong>in</strong>iert, wiederholt, verschoben und gelöscht werden,<br />
da sie nur auf die Orig<strong>in</strong>aldateien <strong>in</strong> der Mediathek<br />
verweisen.<br />
01.2014 connected-home.de<br />
Übersicht<br />
schaffen<br />
Unter Allgeme<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stellungen/Allgeme<strong>in</strong><br />
können<br />
die Medienbereiche<br />
aktiviert werden, die man<br />
im iTunes-Programmfenster<br />
sehen möchte.<br />
61
know-how itunes-ratgeber<br />
1<br />
itunes-Audioformate<br />
MP3: der Klassiker<br />
Das Dateiformat, das mit Abstand die größte Kompatibilität<br />
zu verschiedenen Software- und Hardware-Produkten<br />
besitzt. Über e<strong>in</strong>e Verschlagwortung mit ID-Tags<br />
können Zusatz<strong>in</strong>formationen wie Genre, Jahr und Albumcover<br />
h<strong>in</strong>zugefügt werden. Unter den Importe<strong>in</strong>stellungen<br />
kann die Komprimierungsstärke <strong>in</strong> Bitraten<br />
gewählt werden. Für Hörbücher reichen 96 Kilobit pro<br />
Sekunde, für <strong>Musik</strong> sollten es m<strong>in</strong>destens 192 se<strong>in</strong>.<br />
AAC: der Emporkömml<strong>in</strong>g<br />
Der Advanced Audio Codec ist effizienter als das MP3-<br />
Verfahren. So kl<strong>in</strong>gt er bei gleicher Datenrate besser und<br />
verbraucht weniger Speicherplatz als MP3. Auch hier<br />
können die <strong>Musik</strong>titel mit Tags verschlagwortet und mit<br />
Coverbildern bestückt werden. Wer im iTunes Store <strong>Musik</strong><br />
kauft, bekommt sie im AAC-Format mit 256 kbps<br />
ohne Kopierschutz geliefert.<br />
WAV/AIF: die Kompromisslosen<br />
Wenn Speicherplatz ke<strong>in</strong>e Rolle spielt und bestmögliche<br />
Klangqualität im Vordergrund steht, s<strong>in</strong>d Audioformate<br />
erste Wahl, die Frequenz und Dynamik unangetastet lassen.<br />
Wer e<strong>in</strong>e orig<strong>in</strong>algetreue Kopie se<strong>in</strong>er Compact Disc<br />
auf Festplatte bannen möchte, sollte diese daten<strong>in</strong>tensiven<br />
Formate wählen. Neben dem sehr hohen Speicherbedarf<br />
haben sie aber noch e<strong>in</strong> weiteres Manko: iTunes<br />
kann diesen Dateien ke<strong>in</strong>e zusätzlichen Titel<strong>in</strong>formationen<br />
wie Interpret, Jahr oder Genre anhängen.<br />
Apple Lossless: der Smarte<br />
Dieser Codec speichert Audiodaten sehr effizient bei<br />
verlustfreier Komprimierung. Das heißt: Die Klangqualität<br />
der Kopie entspricht exakt der der Orig<strong>in</strong>aldatei.<br />
Apple Lossless wird überwiegend von Apple-Hard- und<br />
-Software verstanden. So nutzt auch der AirPlay-Standard<br />
diese Codierung, um Audiodaten per Funk zu<br />
übertragen. Apple Lossless eignet sich nur bed<strong>in</strong>gt für<br />
e<strong>in</strong> <strong>Musik</strong>archiv, da viele Unterhaltungselektronik-Geräte<br />
dieses Format leider nicht wiedergeben können.<br />
+1<strong>Musik</strong> von CD speichern<br />
Bei dem sogenannten Rippen werden die Audiodaten<br />
von e<strong>in</strong>er CD per Laser abgetastet und durch e<strong>in</strong>en<br />
Software-Encoder <strong>in</strong> das gewünschte Audioformat gebracht.<br />
Vor dem CD-Import sollten die iTunes-E<strong>in</strong>stellungen<br />
angepasst werden, damit die <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> der gewünschten<br />
Klangqualität und dem passenden Format<br />
auf der Festplatte gespeichert wird. Über das iTunes-<br />
Menü E<strong>in</strong>stellungen unter dem Reiter Allgeme<strong>in</strong>/Importe<strong>in</strong>stellungen<br />
kann zwischen fünf verschiedenen<br />
Audio-Codecs gewählt werden. Dabei richtet sich das<br />
Dateiformat nach Qualitätsanspruch und Anwendungsvorhaben<br />
des Nutzers.<br />
S<strong>in</strong>d die Importe<strong>in</strong>stellungen angepasst, legt man die<br />
zu überspielende Audio-CD <strong>in</strong> das optische Laufwerk<br />
des Computers. Wenn der Rechner mit dem Internet<br />
verbunden ist, überprüft iTunes automatisch, ob sich<br />
die CD <strong>in</strong> der Gracenote-CDDB-Datenbank bef<strong>in</strong>det.<br />
Dort s<strong>in</strong>d die Titel<strong>in</strong>formationen fast aller auf der Welt<br />
erhältlichen <strong>Musik</strong>- und Sprechwerke h<strong>in</strong>terlegt. iTunes<br />
zeigt nun Titel, Interpret, Album und Produktionsjahr<br />
des Werkes an. Nach dem Betätigen der Schaltfläche<br />
„CD importieren“ rechts oben im Programmfenster kopiert<br />
iTunes die Audiodaten von CD, wandelt Sie <strong>in</strong> das<br />
zuvor gewählte Dateiformat und kopiert sie <strong>in</strong> den „iTunes<br />
Media“-Ordner. Danach s<strong>in</strong>d die <strong>Musik</strong>titel automatisch<br />
<strong>in</strong> der Mediathek zu f<strong>in</strong>den.<br />
2 <strong>Musik</strong> aus dem itunes store<br />
Wer sich bei Apple registriert und persönliche Zahlungsdaten<br />
h<strong>in</strong>terlegt, bekommt e<strong>in</strong>e sogenannte<br />
Apple-ID. Über diese kann e<strong>in</strong> Nutzer dann im iTunes<br />
Store <strong>Musik</strong> und Hörbücher onl<strong>in</strong>e kaufen und auf den<br />
62<br />
connected-home.de 01.2014
2 4<br />
Computer herunterladen. Wer im iTunes-Store-Fenster<br />
unter dem oberen Reiter <strong>Musik</strong> E<strong>in</strong>zeltitel, Alben oder<br />
Sampler kauft, bekommt die Audiodateien automatisch<br />
<strong>in</strong> die Mediathek e<strong>in</strong>gebettet. Die Kauftitel können kopiert,<br />
verschoben, konvertiert oder als Audio-CD gebrannt<br />
werden, da sie über ke<strong>in</strong>en Kopierschutz verfügen.<br />
Die im iTunes Store gekaufte <strong>Musik</strong> wird im gleichen<br />
Verzeichnis gespeichert wie die selbst gerippten<br />
CD-Titel. Der Speicherordner für Spiellisten und <strong>Musik</strong>dateien<br />
heißt iTunes Media und kann unter dem Menüpunkt<br />
E<strong>in</strong>stellungen/Erweiterte Vore<strong>in</strong>stellungen verändert<br />
werden. Dabei ist es für iTunes egal, ob es sich<br />
um die <strong>in</strong>terne Computer-Festplatte, e<strong>in</strong>en USB-Stick<br />
oder e<strong>in</strong>e Netzwerk-Festplatte handelt.<br />
3 <strong>Musik</strong> verwalten<br />
E<strong>in</strong>e korrekte Verschlagwortung und E<strong>in</strong>stellung der<br />
Titel-Zusatz<strong>in</strong>formationen ist das A und O e<strong>in</strong>er guten<br />
<strong>Musik</strong>datenbank. Nur durch die e<strong>in</strong>gebetteten ID-Tags<br />
kann man später komfortabel se<strong>in</strong> <strong>Musik</strong>archiv nach<br />
bestimmten Interpreten, Genres oder Produktionsjahren<br />
durchsuchen.<br />
iTunes bietet bei Kauftiteln sowie beim Rippen e<strong>in</strong>en<br />
automatischen ID-Tag-Service, der bei Bedarf manuell<br />
angepasst werden kann. Soll e<strong>in</strong> Album zum Beispiel<br />
mit e<strong>in</strong>em alternativen Cover ausgestattet werden,<br />
sucht man das gewünschte Bild aus dem Internet<br />
(etwa images.google.de) oder wählt e<strong>in</strong>es vom Rechner.<br />
Anschließend markiert man alle Titel e<strong>in</strong>es Albums,<br />
<strong>in</strong> die das Cover e<strong>in</strong>gebettet werden soll. Danach drückt<br />
man die Informationstaste (PC: STRG+i, Apple: Apfel-<br />
Taste+i). Im rechten Karteireiter lässt sich nun das<br />
Cover <strong>in</strong> die Datei e<strong>in</strong>betten. Das ursprüngliche Bild<br />
wird nicht mehr benötigt und kann gelöscht werden.<br />
Tipp: Wer e<strong>in</strong>en <strong>Musik</strong>sampler manuell <strong>in</strong> die Mediathek<br />
e<strong>in</strong>fügt, sollte unter dem zuvor erwähnten Informationsfenster<br />
im rechten Reiter das Häkchen bei Teil e<strong>in</strong>er<br />
Compilation aktivieren und das Ausklappmenü auf<br />
ja stellen. Dann werden alle Titel des Samplers <strong>in</strong> der<br />
grafischen Cover-Übersicht als e<strong>in</strong> Album angezeigt.<br />
Bei Hörbüchern empfiehlt sich die Aktivierung der<br />
Funktion Wiedergabeposition merken, die im Infofenster<br />
unter dem Reiter Optionen zu f<strong>in</strong>den ist. Somit erspart<br />
man sich das zeitaufwendige Suchen nach der<br />
richtigen Textstelle, die man zuletzt gehört hat.<br />
4 Freigabe im Netz<br />
S<strong>in</strong>d das <strong>Musik</strong>archiv gefüllt und die Dateien mit ID-<br />
Tags ausgestattet, kommt e<strong>in</strong> weiterer wichtiger Schritt.<br />
Bisher war die Titelsammlung nur auf dem lokalen<br />
Rechner gespeichert und abspielbar. Um die <strong>Musik</strong><br />
mehreren Empfängern und Geräten zugänglich zu machen,<br />
gibt es verschiedene Möglichkeiten.<br />
Die e<strong>in</strong>fachste ist die Verwendung der Privatfreigabe.<br />
Aktiviert man diese im Hauptmenü von iTunes und gibt<br />
se<strong>in</strong>e Apple-ID samt Passwort e<strong>in</strong>, kann die persönliche<br />
Mediathek auf bis zu fünf Geräten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Heimnetzwerk<br />
aufgerufen und abgespielt werden. Das können<br />
iPads, iPhones, Apple-TVs oder auch PCs und<br />
Macs mit iTunes-Software se<strong>in</strong>. Die e<strong>in</strong>zige Voraussetzung<br />
ist, das alle Geräte dieselbe Apple-ID nutzen. Zudem<br />
können Wiedergabelisten <strong>in</strong>dividuell erstellt, verändert<br />
und kopiert werden.<br />
Im Gegensatz zur Privatfreigabe ist die Freigabe mit<br />
e<strong>in</strong>geschränkten Rechten verbunden. Das Kopieren<br />
und Bearbeiten von Dateien und Wiedergabelisten ist<br />
bei dieser Methode für andere Netzwerknutzer nicht<br />
erlaubt. Bei der e<strong>in</strong>fachen Freigabe können bei Be-<br />
01.2014 connected-home.de 63
know-how itunes-ratgeber<br />
TIPPS zum <strong>Musik</strong>archiv<br />
5<br />
Im Zweifel das Beste<br />
Wählen Sie immer e<strong>in</strong> Audioformat mit möglichst hoher Qualität und ger<strong>in</strong>ger<br />
Kompression. Bei stetig fallenden Speicherpreisen lohnt es sich nicht, daran<br />
zu sparen. Wer se<strong>in</strong> <strong>Musik</strong>archiv mühevoll aufbaut, ärgert sich später, nur aus<br />
Platzgründen an Klangqualität gespart zu haben.<br />
Fleiß wird belohnt<br />
Investieren Sie viel Zeit <strong>in</strong> die gewissenhafte Verschlagwortung Ihrer <strong>Musik</strong>dateien.<br />
Nur gut e<strong>in</strong>gepflegte und richtig gesetzte Tags mit hochauflösenden<br />
Albumbildern garantieren im späteren Gebrauch e<strong>in</strong>en komfortablen Zugriff<br />
und e<strong>in</strong> schnelles Auff<strong>in</strong>den der gewünschten <strong>Musik</strong>.<br />
Sicher ist sicher<br />
Denken Sie daran, Ihr <strong>Musik</strong>archiv regelmäßig auf e<strong>in</strong>em anderen Datenträger<br />
zu speichern. E<strong>in</strong>e Sicherungskopie schützt Sie vor Datenverlust, sollte die<br />
Festplatte mit der Bibliothek e<strong>in</strong>mal unbrauchbar werden.<br />
Flachbild-TVs, Spielkonsolen, Heimk<strong>in</strong>overstärker und<br />
Computer mit Netzwerkzugang auf die Audiodateien<br />
zugreifen und diese abspielen. Zudem kann beim Zugriff<br />
über e<strong>in</strong>e DLNA-kompatible Hard- oder Software<br />
der Rechner samt iTunes ausgeschaltet bleiben.<br />
darf nur ausgesuchte Wiedergabelisten, Internet-Radiosender<br />
oder auch die gesamte Mediathek für den<br />
Netzwerkzugriff freigegeben werden. Die Konfiguration<br />
der Zugriffsrechte f<strong>in</strong>det sich unter den iTunes-E<strong>in</strong>stellungen<br />
beim Reiter Freigabee<strong>in</strong>stellungen.<br />
5 Speicherzentrale<br />
Wer se<strong>in</strong> <strong>Musik</strong>archiv <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Netzwerk zur Verfügung<br />
stellen möchte, kopiert den Ordner iTunes-Media am<br />
besten auf e<strong>in</strong>e Netzwerk-Festplatte. Anschließend<br />
wählt man diesen Ordner <strong>in</strong> den erweiterten iTunes-<br />
E<strong>in</strong>stellungen aus, und schon können mehrere Rechner<br />
aus dem ganzen Haus auf die zentral gespeicherte <strong>Musik</strong>sammlung<br />
zugreifen. Allerd<strong>in</strong>gs ist der Zugriff auf<br />
persönliche Wiedergabelisten nur für e<strong>in</strong>en Benutzer<br />
möglich. Komfortabler ist es, e<strong>in</strong>e Netzwerk-Festplatte<br />
mit iTunes Server-Funktion zu nutzen. Dann können<br />
auch andere Mitbewohner von verschiedenen Geräten<br />
geme<strong>in</strong>sam auf die Mediathek zugreifen und <strong>in</strong>dividuelle<br />
Spiellisten erstellen.<br />
Wer e<strong>in</strong>e DLNA-kompatible Netzwerk-Festplatte nutzt,<br />
kann von Android-, W<strong>in</strong>dows- und Apple-Mobilgeräten<br />
auf das <strong>Musik</strong>archiv zugreifen. So nutzt man iTunes<br />
quasi „nur“, um se<strong>in</strong>e <strong>Musik</strong> zu speichern, zu verwalten<br />
und zu katalogisieren. Der raum- und geräteübergreifende<br />
Zugriff auf die <strong>Musik</strong>dateien erfolgt dann unabhängig<br />
vom Betriebssystem des Endgeräts. So können<br />
6 Multiroom<br />
Möchte man se<strong>in</strong>e <strong>Musik</strong>sammlung per iTunes von e<strong>in</strong>em<br />
iPhone, iPad oder iPod touch fernsteuern, so nutzt<br />
man am besten die kostenlose Remote App von Apple.<br />
Dann s<strong>in</strong>d sämtliche Wiedergabelisten, Internetradiosender<br />
und <strong>Musik</strong>titel der persönlichen Bibliothek auf<br />
dem Mobilgerät im Zugriff. Soll die <strong>in</strong> iTunes gespeicherte<br />
<strong>Musik</strong> <strong>in</strong> mehreren Wohnräumen wiedergegeben<br />
werden, ist die AirPlay-Funktion die beste Lösung.<br />
Dann können per Remote-App gleich mehrere Geräte<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Heimnetz gesteuert werden. Sobald e<strong>in</strong> Air-<br />
Play-Empfänger im Netzwerk verfügbar ist, taucht e<strong>in</strong><br />
kle<strong>in</strong>es Dreieck mit darüberstehendem Viereck neben<br />
dem Lautstärkeregler auf. Über das Ausklappmenü<br />
kann dann jedes e<strong>in</strong>zelne AirPlay-Gerät aktiviert und <strong>in</strong><br />
der Lautstärke verändert werden.<br />
Fazit<br />
Mithilfe der kostenlosen iTunes-Software lässt sich mit<br />
e<strong>in</strong> wenig Arbeit e<strong>in</strong> optimales <strong>Musik</strong>archiv erstellen,<br />
das die Audiodateien unabhängig von Betriebssystem<br />
und Abspielgerät zur Verfügung stellt. Mit e<strong>in</strong>er gut gepflegten<br />
Verschlagwortung und anschaulichen Albumbildern<br />
bekommt man so e<strong>in</strong>en komfortablen Zugang<br />
zu se<strong>in</strong>en Liebl<strong>in</strong>gsmedien. Ob per Rechner, Smartphone<br />
oder Tablet, erst der unkomplizierte und dezentrale<br />
Zugriff auf e<strong>in</strong>e <strong>Musik</strong>sammlung sorgt für e<strong>in</strong> genussvolles<br />
Hörerlebnis.<br />
64<br />
connected-home.de 01.2014
connected Home Markt<br />
Heimvernetzung für alle<br />
10 x im Jahr <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> Markt<br />
Egal ob Heizung, Licht, <strong>Musik</strong>system oder Jalousien: Sie alle<br />
kommunizieren heute zunehmend mite<strong>in</strong>ander – zu Hause und<br />
unterwegs via Smartphone und Tablet. Heimvernetzung ist allgegenwärtig<br />
und die Branche wächst rasant. Es ist e<strong>in</strong>e gigantische<br />
Chance. Seien Sie Teil dieses boomenden Markts! Kontaktieren<br />
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Let‘s get connected!<br />
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Nad<strong>in</strong>e Stiegler<br />
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Tel.: 089 25556-1125<br />
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Ausgabe Anzeigenschluss EVT<br />
02/2014 19.12.2013 24.01.2014<br />
03/2014 24.01.2014 21.02.2014<br />
04/2024 21.02.2014 21.03.2014<br />
05/2014 26.03.2014 25.04.2014<br />
06/2014 30.04.2014 30.05.2014<br />
07/2014 20.06.2014 18.07.2014<br />
08/2014 14.08.2014 12.09.2014<br />
09/2014 18.09.2014 17.10.2014<br />
10/2014 24.10.2014 21.11.2014<br />
01/2015 21.11.2014 19.12.2014<br />
Preise<br />
Insertationsgröße Schaltungsdauer / Preis<br />
1x ab 3x ab 6x<br />
1/4 Seite 1.116 € 1.090 € 1.060 €<br />
1/3 Seite 1.488 € 1.450 € 1.420 €<br />
1/2 Seite 2.282 € 2.180 € 2.140 €<br />
1/1 Seite 4.464 € 4.370 € 4.280 €<br />
Firmenstempel<br />
Bitte buchen Sie mich verb<strong>in</strong>dlich für folgende Ausgaben:<br />
❑ 02/2014 ❑ 03/2014 ❑ 04/2014 ❑ 05/2014 ❑ 06/2014<br />
❑ 07/2014 ❑ 08/2014 ❑ 09/2014 ❑ 10/2014 ❑ 01/2015<br />
Im folgenden Format:<br />
❑ 1/4 Seite ❑ 1/3 Seite ❑ 1/2 Seite ❑ 1/1 Seite<br />
Formate<br />
Insertationsgröße Satzspiegel<br />
1/4 Seite B 185 mm x H 62 mm<br />
1/3 Seite hoch B 58 mm x H 248 mm<br />
1/2 Seite quer B 185 mm x H 124 mm<br />
1/1 Seite B 185 mm x H 248 mm<br />
Auf Anfrage s<strong>in</strong>d auch gerne mm-Preise möglich.<br />
E<strong>in</strong>e Marktseite besteht aus drei Textspalten.<br />
M<strong>in</strong>destformat: 1-spaltig, 20 mm.<br />
01.2014 connected-home.de<br />
65
kurztests<br />
Kurz & knapp<br />
An dieser Stelle unterziehen wir besonders smarte und vernetzte Produkte e<strong>in</strong>em<br />
Schnelltest und bewerten sie nach Qualität, Praxistauglichkeit und Preis. Darunter<br />
fallen auch Produkte, die uns kurz vor Redaktionsschluss erreicht haben. Ausführliche<br />
Tests zu e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt s<strong>in</strong>d nicht ausgeschlossen.<br />
Sprachrohr für Zimmerpflanzen<br />
www.parrot.com // 50 Euro<br />
Sparsam<br />
Neben den vier Sensoren<br />
bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong><br />
dem Gerät auch e<strong>in</strong>e<br />
AAA-Batterie, die dank<br />
Low Energy Bluetooth<br />
bis zu sechs Monate<br />
halten soll.<br />
E<br />
s wird wohl kaum jemanden geben, der nicht wenigstens e<strong>in</strong>e Pflanze<br />
besitzt. Doch auch der genügsamste Kaktus geht e<strong>in</strong>, wenn man sich<br />
nicht richtig um ihn kümmert. Wenn der grüne Mitbewohner se<strong>in</strong> Leid nur<br />
klagen könnte! Mit dem Flower Power-Sensor von Parrot kann er es.<br />
Gerade e<strong>in</strong>mal knapp zwanzig Zentimeter ist das Gerät lang, die Hälfte davon<br />
verschw<strong>in</strong>det im Erdreich des Blumentopfs. Dann sieht es selbst e<strong>in</strong><br />
wenig aus wie e<strong>in</strong> Stück Pflanze, wenn auch karg und nur mit zwei Ästen.<br />
Dar<strong>in</strong> bef<strong>in</strong>den sich die Sensoren, die Feuchtigkeit und Säuregehalt des<br />
Bodens, die Sonnene<strong>in</strong>strahlung und die Temperatur messen, sowie e<strong>in</strong>e<br />
Batterie, die dank Low Energy Bluetooth e<strong>in</strong> halbes Jahr halten soll. Übrigens<br />
können auch mehrere Pflanzen mit nur e<strong>in</strong>em Sensor e<strong>in</strong>gebunden<br />
werden – vorausgesetzt, sie bef<strong>in</strong>den sich im selben Blumentopf. Für die<br />
Pflege von größeren Pflanzen auf dem Grundstück wie Bäumen ist der<br />
Flower Power allerd<strong>in</strong>gs eher ungeeignet, da der Sensor nicht auf dieselbe<br />
Tiefe wie die Wurzeln h<strong>in</strong>abreicht.<br />
Auf e<strong>in</strong>er App, die es bisher nur für Apple iPhones und iPads gibt, sieht<br />
man die Werte live oder über verschiedene Zeiträume h<strong>in</strong>weg. Aus e<strong>in</strong>er<br />
Datenbank kann aus etwa 6.000 verschiedenen Pflanzen die eigene ausgewählt<br />
werden. Logisch, schließlich braucht<br />
e<strong>in</strong> Kaktus andere Pflege als e<strong>in</strong> Nachtschattengewächs.<br />
Der Status wird farbcodiert angezeigt:<br />
Bei Grün ist alles <strong>in</strong> Ordnung, bei Gelb<br />
gibt es e<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weis, bei Rot e<strong>in</strong>e Warnung.<br />
Das funktionierte <strong>in</strong> unserem Test sehr gut,<br />
auch wenn jetzt im W<strong>in</strong>ter fast ständig der H<strong>in</strong>weis<br />
„Zu wenig Sonne“ zu sehen ist. Trotzdem:<br />
Für die Pflege von Liebl<strong>in</strong>gspflanzen<br />
ist Flower Power<br />
ideal und bekommt daher von<br />
uns e<strong>in</strong>en grünen Daumen<br />
nach oben.<br />
1/2014<br />
Parrot Flower Power 50 €<br />
sehr gut<br />
66<br />
connected-home.de 01.2014
Doppelt hält besser<br />
www.lg.de // 330 Euro<br />
S<br />
elten waren iOS und Android so harmonisch vere<strong>in</strong>t: Mit se<strong>in</strong>em<br />
Doppel-Dock nimmt der eigenwillig geformte Lautsprecher<br />
Smartphones beider Betriebssysteme an se<strong>in</strong>er Oberseite<br />
auf. Das Android-Dock lässt sich drehen, um der ungenormten<br />
Gerätevielfalt <strong>in</strong> diesem Lager Rechnung zu tragen.<br />
iPhone 5-Besitzer freuen sich über den Lightn<strong>in</strong>g-Anschluss.<br />
Dafür müssen Nutzer älterer iDevices mit USB quasi die H<strong>in</strong>tertür nehmen.<br />
Doch es geht auch ohne physischen Kontakt: Für Apple steht AirPlay Direct ohne<br />
Router zur Wahl, für alle anderen Bluetooth. Zur Steuerung bieten sich die mitgelieferte<br />
Fernbedienung sowie Apps für Android und Apple an. Mit se<strong>in</strong>em gelb beleuchteten<br />
Downfir<strong>in</strong>g Woofer erzeugt das Dock e<strong>in</strong>en satten Bass, der bei sehr hohen Lautstärken<br />
etwas zum Brummen neigt. Stimmen neigen zum Näseln, doch für solche kle<strong>in</strong>en Schwächen<br />
entschädigt e<strong>in</strong> beispielloser Funktionsumfang.<br />
1/2014<br />
LG ND8630 330 €<br />
gut<br />
Günstige Haushaltshilfe<br />
www.pearl.de // 130 Euro<br />
1/2014<br />
Sichler PCR-1270 130 €<br />
gut<br />
K<br />
e<strong>in</strong>e Lust auf Wischen oder Fegen: Dann wäre vielleicht der Putzroboter Sichler<br />
PCR-1270 etwas für Sie. Für 130 Euro kehrt und wischt er Fliesen oder<br />
Parkettböden. Auf Teppichen tut er sich allerd<strong>in</strong>gs etwas schwer. Geht es ans Wischen,<br />
spannt man e<strong>in</strong>s der mitgelieferten Tücher auf. Per Knopfdruck geht‘s los:<br />
Der Putzteufel mit rund 30 cm Kantenlänge fährt nach zufälligem Bewegungsmuster<br />
die Wohnung ab. Hilfreich wäre entweder, dass der PCR-1270 von selbst erkennt,<br />
wenn der Boden sauber ist, oder e<strong>in</strong>e Zeitbegrenzung. Denn jetzt muss der Besitzer<br />
warten, bis der Akku nach 60 bis 90 M<strong>in</strong>uten leer ist, oder die Putzhilfe von Hand<br />
ausschalten. Dank se<strong>in</strong>es 360-Grad-Rads und des <strong>in</strong>tegrierten Lichtsensors kann<br />
er geschickt manövrieren; schwer erreichbare Stellen werden dennoch nicht völlig<br />
sauber. Für 130 Euro ist er aber e<strong>in</strong>e günstige und praktische Haushaltshilfe.<br />
Fliegengewicht<br />
www.apple.de // ab 480 Euro<br />
D<br />
as iPad Air bildet nunmehr die vierte Generation des Trendsetters. Zum<br />
Filmegucken ist das iPad seit jeher gut geeignet, aber nicht ideal. Der<br />
Bildschirm hat e<strong>in</strong> klassisches 4:3-Format und ist damit eher für Texte<strong>in</strong>gaben<br />
und Internet-Surfen gedacht als für Filme im C<strong>in</strong>emaScope-Breitbild. Das Ret<strong>in</strong>a-Display<br />
mit se<strong>in</strong>en 2.048 x 1.536 Pixeln und 24,6 Zentimetern Diagonale<br />
ist allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> allen Anwendungen gestochen scharf.<br />
Das aktuelle iPad Air ist mit se<strong>in</strong>em Gewicht von ca. 470 Gramm deutlich leichter<br />
als se<strong>in</strong>e Vorgänger und durch den dünneren Rand um den Bildschirm auch<br />
kle<strong>in</strong>er. Der Unterschied fällt vor allem dann auf, wenn man das Tablet längere<br />
Zeit <strong>in</strong> der Hand hält. Den Leistungen hat die Schrumpfkur nicht geschadet:<br />
Im Praxistest stellten wir ke<strong>in</strong>e Bee<strong>in</strong>trächtigung der Akkulaufzeit fest.<br />
1/2014<br />
Apple iPad Air ab 480 €<br />
sehr gut<br />
01.2014 connected-home.de 67
smart life vernetztes fertighaus<br />
Von Günther Ohland<br />
Smart Home<br />
ab Werk<br />
Das Haus und die clevere Technik <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hand: Der Öko-Pioneer Baufritz liefert ab 2014<br />
se<strong>in</strong>e Fertighäuser mit e<strong>in</strong>er smarten Grundausstattung aus. <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> hat sich<br />
mit den Köpfen h<strong>in</strong>ter dieser bahnbrechenden Idee unterhalten.<br />
W<br />
as vor über e<strong>in</strong>em Jahrhundert als traditionelle<br />
Schre<strong>in</strong>erei begann, ist heute e<strong>in</strong>es der<br />
<strong>in</strong>novativsten Holzhaus-Unternehmen Europas<br />
und Bayerns größte ökologische Holzbau-Firma für<br />
E<strong>in</strong>- und Zwei-Familienhäuser. Als Forscher, Pionier<br />
und Erf<strong>in</strong>der des modernen, ökologischen Holzhauses<br />
nach heutigen Standards gilt Hubert Fritz, der <strong>in</strong> dritter<br />
Generation das Unternehmen im Jahr 1963 übernahm.<br />
Hubert Fritz wurde 1995 zum Ökomanager des Jahres<br />
gewählt. Der Pioniergeist zeigt sich damals wie heute:<br />
Ab 2014 vernetzt Baufritz se<strong>in</strong>e Fertighäuser mit smarter<br />
Technik.<br />
68<br />
connected-home.de 01.2014
„Hiermit setzen wir den technologischen<br />
Standard für die Branche“<br />
Helmut Holl<br />
Geschäftsführer<br />
Jochen Müller<br />
Projektleiter Smart Home bei Baufritz<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Herr Holl, Sie s<strong>in</strong>d technischer<br />
Geschäftsführer von Baufritz. Baufritz-Häuser gelten als<br />
besonders ökologisch. Sie achten beispielsweise sehr auf<br />
Abschirmung gegen hochfrequente Strahlung. Nun setzen<br />
Sie auf Smart-Home-Technik und liefern Ihre Häuser mit<br />
e<strong>in</strong>em elektronischen Bussystem aus. Ist das nicht e<strong>in</strong><br />
Widerspruch?<br />
Helmut Holl: Ne<strong>in</strong>, gar nicht. Wir haben uns die Entscheidung<br />
allerd<strong>in</strong>gs nicht leicht gemacht. E<strong>in</strong>erseits erwarten<br />
unsere Kunden natürlich Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz.<br />
Dies ist nur zu erreichen, wenn man modernste<br />
Technologien e<strong>in</strong>setzt. Andererseits erwarten unsere<br />
Kunden e<strong>in</strong>e ökologische Bauweise. Die von uns verwendete<br />
EnOcean-Technologie erfüllt beides.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: EnOcean ist Funk, Herr Holl.<br />
H. Holl: Wir sprechen hier nicht von Funk im herkömmlichen<br />
S<strong>in</strong>ne. Es werden nur Impulse gesendet. Das Öko<strong>in</strong>stitut<br />
<strong>in</strong> Hannover hat festgestellt, dass die Hochfrequenzbelastung<br />
durch EnOcean deutlich ger<strong>in</strong>ger ist als durch<br />
e<strong>in</strong>e konventionelle Elektro<strong>in</strong>stallation. Zudem benötigen<br />
EnOcean-Lichtschalter ke<strong>in</strong>e Batterien und ke<strong>in</strong>e Kabel.<br />
Dadurch sparen wir viele Hundert Meter an Stromkabel.<br />
E<strong>in</strong> System mit Batterien wäre für uns aus Umweltgründen<br />
nicht <strong>in</strong> Frage gekommen.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Wie dürfen wir uns „smarte<br />
Baufritz-Häuser“ vorstellen? Werden sie nun teurer?<br />
H. Holl: Sie werden überrascht se<strong>in</strong>, sie werden nicht<br />
teurer. Wir beg<strong>in</strong>nen ab Januar 2014, die meisten unserer<br />
Haustypen mit e<strong>in</strong>er smarten Grundausstattung auszuliefern.<br />
Ziel ist es, baldmöglichst nur noch smart zu bauen.<br />
Der Kunde bekommt den Leistungsumfang, den er bisher<br />
<strong>in</strong> der Grundausstattung auch erhalten hat, und zusätzlich<br />
e<strong>in</strong> paar wichtige Sicherheitsfunktionen dazu. Was wir <strong>in</strong><br />
etwas teurere Hardware <strong>in</strong>vestieren, sparen wir bei den<br />
Kabeln und der Installation e<strong>in</strong>. Das eigentliche System<br />
bef<strong>in</strong>det sich im Sicherungs- und Zählerkasten. Hier f<strong>in</strong>den<br />
die Schaltvorgänge statt. Und hierher leiten die Wandsender<br />
– so nennen wir nun die Lichtschalter – ihre Signale,<br />
wenn e<strong>in</strong> Bewohner e<strong>in</strong>e Leuchte e<strong>in</strong>- oder ausschaltet.<br />
Jalousien werden elektrisch betrieben und auch die<br />
Steuerung dafür bef<strong>in</strong>det sich im Sicherungskasten.<br />
Dadurch, dass alle Schaltvorgänge mite<strong>in</strong>ander vernetzt<br />
s<strong>in</strong>d, bieten sich viele neue Möglichkeiten.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Welche Funktionen s<strong>in</strong>d das?<br />
Jochen Müller: Um Heizenergie zu sparen, fährt das Haus<br />
abends zu e<strong>in</strong>er vere<strong>in</strong>barten Zeit alle Jalousien herunter.<br />
Auch gibt es dafür e<strong>in</strong>en Schalter zur manuellen Betätigung.<br />
Unsere Rauchmelder s<strong>in</strong>d ebenfalls mit dem System<br />
verbunden. Im Alarmfall werden sofort alle Jalousien<br />
heraufgefahren, um Fluchtwege zu eröffnen. Auch schaltet<br />
das System alle Leuchten e<strong>in</strong>, damit man sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
eventuell schon verrauchten Gebäude orientieren kann.<br />
Diese Sicherheitsfunktion lieben besonders Familien mit<br />
K<strong>in</strong>dern. Schließlich möchte man sicher se<strong>in</strong>, se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />
retten zu können.<br />
H. Holl: Zugegeben, die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, dass diese<br />
Funktion e<strong>in</strong>mal benutzt werden muss und Leben rettet, ist<br />
ger<strong>in</strong>g. Aber wir können uns auch nicht mehr vorstellen, <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Auto ohne ABS und Airbag zu fahren.<br />
J. Müller: Ich f<strong>in</strong>de es sehr hilfreich, dass Lichtschalter<br />
ke<strong>in</strong>e Kabel mehr benötigen. Die Schalter lassen sich<br />
überall auf Wände, Möbel und sogar auf Glas kleben.<br />
Unseren Architekten und Kunden bietet das e<strong>in</strong>e bisher<br />
ungekannte Freizügigkeit. Wie oft wurde trotz sorgfältiger<br />
Planung erst beim E<strong>in</strong>zug festgestellt, dass e<strong>in</strong> Lichtschalter<br />
durch e<strong>in</strong> Möbelstück verdeckt wird.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Welche weiteren Funktionen<br />
gehören zur Grundausstattung?<br />
H. Holl: Wir bieten e<strong>in</strong>e zentrale Lichtsteuerung, E<strong>in</strong>zelraum-Temperaturregelung<br />
und e<strong>in</strong>e Jalousien-Zentralsteuerung.<br />
Neben der <strong>in</strong>dividuellen Steuerung der Beschattung<br />
bieten wir e<strong>in</strong>e Zentralsteuerung und als Option e<strong>in</strong>e Zeitschaltuhr<br />
mit Aussperrschutz, damit niemand sich auf der<br />
Terrasse aussperrt, wenn die Jalousie zeitgesteuert herunterfährt.<br />
E<strong>in</strong> zentraler Wandsender neben der Haustür sorgt<br />
dafür, dass alle Leuchten im Haus ausgeschaltet werden.<br />
01.2014 connected-home.de 69
smart life vernetztes fertighaus<br />
Musterhaus<br />
<strong>in</strong> Po<strong>in</strong>g<br />
Dieses ökologisch vorbildliche<br />
Musterhaus<br />
lässt sich im Bauzentrum<br />
Po<strong>in</strong>g vor den<br />
Toren Münchens<br />
besichtigen.<br />
Schwedisches<br />
Flair<br />
Auch wenn dieses Haus<br />
eher nach Skand<strong>in</strong>avien<br />
aussieht, es wurde <strong>in</strong><br />
Bayern von Baufritz<br />
gebaut.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Soweit die Grundausstattung.<br />
Bieten Sie optionale Erweiterungen?<br />
H. Holl: Ja natürlich. Die Grundausstattung<br />
verwendet Funktionen, die sich alle<strong>in</strong> mit<br />
den EnOcean-Komponenten ohne Gebäude-Controller<br />
realisieren lassen. Für<br />
weitergehende Komfort-, Sicherheits- und<br />
Energiesparfunktionen brauchen wir e<strong>in</strong>e „Intelligenz“ im<br />
Haus. Das ist vergleichbar mit dem Bordrechner im Auto:<br />
Er sorgt dafür, dass alles funktioniert, tritt aber selbst nicht<br />
<strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung. Sichtbar wird er, wenn die Option „Visualisierung“<br />
gewählt wird. Dann bauen wir an e<strong>in</strong>em Platz der<br />
Wahl – meist <strong>in</strong> der Diele – e<strong>in</strong>en berührungsempf<strong>in</strong>dlichen<br />
Bildschirm e<strong>in</strong>. Von hier aus hat man das gesamte Gebäude<br />
im Blick. Temperaturen, geöffnete Fenster und Türen, der<br />
Zustand der Jalousien, die Beleuchtung – alles wird<br />
übersichtlich <strong>in</strong> Etagengrundrissen dargestellt.<br />
J. Müller: Und von hier aus kann man auch das Haus mit<br />
Jalousien und Leuchten bedienen. In der Praxis wird es so<br />
se<strong>in</strong>, dass die Jalousien nach von den<br />
Bewohnern festgelegten Regeln automatisch<br />
perfekt fahren. Möchte man dennoch<br />
selbst e<strong>in</strong>greifen, kann man das am<br />
Bildschirm e<strong>in</strong>stellen.<br />
Viele – heute noch übliche und auch<br />
notwendige – Schalter werden überflüssig.<br />
Dabei geht es nicht nur darum, die Kosten<br />
für die Schalter zu sparen, es geht auch<br />
um die Ästhetik.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Auf welches Gebäudeautomationssystem<br />
setzen Sie?<br />
J. Müller: Wir haben uns nach vielen Tests für Opus<br />
GreenNet als Hardware auf EnOcean-Basis und das<br />
Schweizer Software-Produkt myHomeControl entschieden.<br />
Wir haben e<strong>in</strong> offenes, herstellerunabhängiges Software-<br />
System gesucht, das nicht nur e<strong>in</strong> bestimmtes Bussystem<br />
bedient. In weiteren Optionen bieten wir die Optimierung<br />
des Eigenverbrauchs von selbst erzeugtem Strom durch<br />
W<strong>in</strong>drad, Photovoltaik oder Brennstoffzelle an sowie die<br />
Zwischenspeicherung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Batteriespeicher. Dazu<br />
können wir heute schon auch Sauna, Pool, Elektromobil<br />
und Hausgeräte steuern. Die Software muss also e<strong>in</strong>e<br />
ganze Reihe von weiteren Standards wie beispielsweise<br />
den Modbus bedienen können.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Globale Szenen s<strong>in</strong>d dann ja wohl<br />
die kle<strong>in</strong>ere Herausforderung.<br />
H. Holl: Szenen wie „Gute Nacht“, „Guten Morgen“, „Alles<br />
aus“ und auch die Alarm- beziehungsweise Panik-Taste<br />
s<strong>in</strong>d Optionen, die das Leben angenehmer und sicherer<br />
machen. Interessant ist auch die <strong>in</strong>telligente Beschattung.<br />
Wir messen per Wetterstation das Licht, die Außen- und die<br />
Innentemperatur. Der Gebäude-Controller stellt an e<strong>in</strong>em<br />
Sonnentag fest, dass es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Raum</strong> wärmer wird, als<br />
die Bewohner es wollen. Die Heizung ist längst ausgeschaltet.<br />
Nun ermittelt der Controller, ob die Sonne auf ihrem<br />
Lauf von Ost nach West so vor dem Fenster steht, dass sie<br />
die Ursache der Erwärmung ist. Ist das wahrsche<strong>in</strong>lich,<br />
senkt der Gebäude-Controller die Jalousien ab, um die<br />
Sonnenstrahlen so lange auszusperren, wie sie den <strong>Raum</strong><br />
unzulässig aufheizen. Und das auch, wenn niemand zu<br />
Hause ist. Wir nutzen also die Sonnene<strong>in</strong>strahlung optimal<br />
zur Entlastung des Heizkosten-Budgets, sorgen aber<br />
gleichzeitig für e<strong>in</strong> optimales <strong>Raum</strong>klima.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Wie steht es um die Fernbedienung?<br />
J. Müller: Auch dies ist e<strong>in</strong>e Option. Per PC, Smartphone<br />
oder Tablet lassen sich alle von den Bewohnern freigegebenen<br />
Funktionen anzeigen und steuern. Natürlich entsprechend<br />
mit Passwort geschützt.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Welche weiteren Sicherheitsoptionen<br />
können Ihre Kunden denn sonst noch erwerben?<br />
H. Holl: Wer möchte – und die Anfragen kommen immer<br />
häufiger – kann se<strong>in</strong> Heim mit Videokameras schützen. Der<br />
häufigste Fall ist die Video-Türstation, aber der Wunsch<br />
besteht auch, e<strong>in</strong>e Kamera zur Überwachung des Gartens<br />
zu <strong>in</strong>stallieren. Diese Kameras s<strong>in</strong>d komplett <strong>in</strong> die Software-Lösung<br />
<strong>in</strong>tegriert und über Smartphone abrufbar.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Zeit für e<strong>in</strong> Resümee, Herr Holl.<br />
H. Holl: Wir bei Baufritz waren immer schon Innovationsführer<br />
und beweisen es jetzt wieder. Unsere Kunden<br />
erwarten, dass wir ihnen e<strong>in</strong> Heim auf dem technischen<br />
Stand der Technik errichten, und dazu gehört auch e<strong>in</strong>e<br />
zeitgemäße Elektro<strong>in</strong>stallation. Genauso wie heute beim<br />
Auto elektrische Fensterheber und ABS Standard s<strong>in</strong>d,<br />
werden wir die genannten Grundfunktionen Schritt für<br />
Schritt <strong>in</strong> alle unsere Häuser e<strong>in</strong>bauen. Der Kunde kann<br />
weitere Optionspakete wählen. Ich b<strong>in</strong> sicher, hiermit setzen<br />
wir wieder den technologischen Standard für die Branche.<br />
70<br />
connected-home.de 01.2014
Ihre Me<strong>in</strong>ung zählt<br />
Sie fragen – wir antworten<br />
@<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Sie haben Fragen oder möchten e<strong>in</strong>fach Ihre Me<strong>in</strong>ung zu e<strong>in</strong>en bestimmten Thema äußern?<br />
Dann schreiben Sie uns an <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>, „Leserbriefe“, Richard-Reitzner-Allee 2,<br />
85540 Haar. Oder schicken Sie e<strong>in</strong>e E-Mail an unsere Redaktion: redaktion@connectedhome.de.<br />
Gerne helfen wir Ihnen bei Ihren Fragen weiter und freuen uns auf Ihre Zuschriften.<br />
Smart-Home-Lösung von Mediola<br />
[ Zum Thema QIVICON, „Alles im Griff“, <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong><br />
5/13, ab Seite 88 ]<br />
Mit Interesse habe ich Ihren QIVICON-Artikel gelesen. Endlich<br />
sche<strong>in</strong>t sich mal jemand die Mühe zu machen, die verschiedenen<br />
Systeme unter e<strong>in</strong>en Hut zu br<strong>in</strong>gen, da man ja nicht<br />
immer e<strong>in</strong>e komplette Neu-Installation durchführen will.<br />
Bei der Suche nach e<strong>in</strong>er solchen Lösung b<strong>in</strong> ich vor e<strong>in</strong>igen<br />
Wochen auf das System von Mediola gestoßen. Ihr a.i.o-System<br />
sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e ähnliche systemübergreifende Architektur zu<br />
haben, wie es QIVICON beabsichtigt. Leider habe ich <strong>in</strong> Ihrem<br />
Heft dazu noch nie etwas gelesen, obwohl Sie ja <strong>in</strong> letzter Zeit<br />
immer wieder alle möglichen Systeme und Lösungsansätze<br />
<strong>in</strong> verschiedenen Artikeln diskutieren.<br />
Da ich selbst an der Schwelle zu e<strong>in</strong>er Umrüstung von E<strong>in</strong>zellösungen<br />
(wie zum Beispiel Free-control Kopp, ELV FS20 und<br />
teilweise sogar noch FS10) auf e<strong>in</strong> Smart-Home-System stehe,<br />
wäre für mich e<strong>in</strong> solcher systemübergreifender Ansatz<br />
besonders <strong>in</strong>teressant, weil damit e<strong>in</strong> schrittweiser Übergang<br />
vollzogen werden kann. Man will ja nicht sofort alles wegwerfen.<br />
Da s<strong>in</strong>d ja bei e<strong>in</strong>er Umstellung erhebliche Investitionen<br />
erforderlich.<br />
Daher me<strong>in</strong>e Frage: Ist zu erwarten, dass Sie <strong>in</strong> Zukunft das<br />
Mediola-System mit <strong>in</strong> Ihre Betrachtungen e<strong>in</strong>beziehen?<br />
<br />
Re<strong>in</strong>er Marschlich (per E-Mail)<br />
Sie haben Recht, dass Mediola e<strong>in</strong> sehr <strong>in</strong>teressantes Produkt<br />
se<strong>in</strong> könnte. Allerd<strong>in</strong>gs ist es wohl nur auf den ersten Blick von<br />
Anfang an universell e<strong>in</strong>setzbar, denn es besteht aus e<strong>in</strong>er<br />
Komb<strong>in</strong>ation verschiedener Zusatz-Hardware- und Zusatz-<br />
Software-Komponenten, die zum Teil mit erheblichen Aufpreisen<br />
verbunden s<strong>in</strong>d. Deshalb wollen wir uns mit diesem Thema<br />
voraussichtlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er unserer nächsten Ausgaben e<strong>in</strong>mal<br />
ausführlich ause<strong>in</strong>andersetzen. Peter Pernste<strong>in</strong>er<br />
<strong>Musik</strong>, Videos und Fotos streamen<br />
In me<strong>in</strong>em Heimnetz tummeln sich mehrere Smartphones,<br />
Computer, Spielkonsolen und Internet-fähige Fernseher. Me<strong>in</strong><br />
Wunschtraum wäre, sämtliche Inhalte (Audio, Videos und Fotos)<br />
unabhängig vom Speicherort zeitgleich unterbrechungsfrei<br />
und <strong>in</strong> „angemessener Qualität“ auf e<strong>in</strong>zelnen, mehreren<br />
oder allen Geräten abrufen bzw. darstellen zu können. Idealerweise<br />
sogar mobil von unterwegs per Internet-Zugang. Wie<br />
kann ich das möglichst kostengünstig realisieren?<br />
Ralf Siegel (Berl<strong>in</strong>)<br />
<br />
Me<strong>in</strong>e Empfehlung ist e<strong>in</strong> Home-Server, wie sie etwa QNAP,<br />
Synology, Netgear oder WD anbieten. Wenn Sie <strong>Musik</strong> und<br />
Videos auf Ihrem Computer liegen haben, können Sie diese<br />
auch über Ihren Rechner im Heimnetz freigeben. Auf W<strong>in</strong>dows-PCs<br />
übernimmt das etwa der W<strong>in</strong>dows Media Player,<br />
der die Dateien über den Standard UPnP bzw. DLNA im Heimnetz<br />
zur Verfügung stellt. Dann muss jedoch der Rechner immer<br />
e<strong>in</strong>geschaltet bleiben, wenn Sie auf die Multimedia-Daten<br />
zugreifen wollen. Das belastet die Stromrechnung.<br />
Auch Home-Server (auch NAS = Network Attached Storage<br />
genannt) benötigen Energie, jedoch deutlich weniger als<br />
Computer. Zudem s<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong>facher zu bedienen – vor allem,<br />
wenn es um den Zugriff auf Ihre <strong>Musik</strong> und Videos von unterwegs<br />
geht. Damit die Dateien von Ihren Rechnern automatisch<br />
auf dem NAS landen, können Sie auf dem Computer e<strong>in</strong>e mit<br />
dem NAS ausgelieferte Backup-Software <strong>in</strong>stallieren. Sie<br />
schaufelt neue Dateien automatisch auf den Home-Server.<br />
Ist auf dem NAS der UPnP- bzw. DLNA-Server aktiviert, können<br />
Sie von Ihren netzwerkfähigen Fernsehern und Playern auf<br />
Ihre Videos, Fotos und <strong>Musik</strong> zugreifen. Wenn Sie zusätzlich<br />
<strong>in</strong> anderen Räumen <strong>Musik</strong> hören wollen, empfehle ich Ihnen<br />
e<strong>in</strong> Web-Radio oder e<strong>in</strong>en WiFi-Lautsprecher, der UPnP unterstützt.<br />
af<br />
01.2014 connected-home.de 71
smart life Intelligente heizungssteuerungen<br />
Wohlig<br />
warm<br />
Intelligente Heizungssteuerungen versprechen E<strong>in</strong>sparungen bei den Energiekosten<br />
und erhöhen gleichzeitig den Komfort. Doch welche Lösung kann das am besten?<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> hat vier Systeme zum Nachrüsten getestet.<br />
72<br />
connected-home.de 01.2014
L<br />
Von Hannes Rügheimer<br />
aut e<strong>in</strong>er Studie des Bundeswirtschaftsm<strong>in</strong>isteriums<br />
entfallen 75 Prozent des<br />
Energiebedarfs e<strong>in</strong>es Privathaushalts auf<br />
das Beheizen der Räume. E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>telligente Heizungssteuerung<br />
kann deshalb sehr effektiv den Energieaufwand<br />
und somit die Kosten reduzieren. E<strong>in</strong>e Vielzahl<br />
von Herstellern bietet Lösungen zur cleveren Steuerung<br />
der Heizanlage an. <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> hat vier dieser<br />
Systeme ausführlich getestet.<br />
Die Strategien der e<strong>in</strong>zelnen Lösungen unterscheiden<br />
sich vone<strong>in</strong>ander: Die Kandidaten von alphaEOS<br />
(alpha.one), ELV (eQ-3 MAX!) und Kieback&Peter<br />
(en:key) setzen auf funkgesteuerte Ventilregler. Das<br />
System tado° basiert dagegen auf direkter Steuerung<br />
des Heizkessels. Mit Ausnahme von en:key, das e<strong>in</strong>e<br />
re<strong>in</strong> lokale Steuerung über <strong>Raum</strong>sensoren durchführt,<br />
lassen sich die Systeme auch per App und somit übers<br />
Internet von unterwegs steuern.<br />
Da die meisten Heizkessel über e<strong>in</strong>e Zeitprogrammierung<br />
verfügen, sollte man bei den Lösungen mit Ventilsteuerung<br />
auch am zentralen Brenner die gewünschten<br />
Zieltemperaturen und Zeiträume möglichst exakt vore<strong>in</strong>stellen.<br />
Denn auch das <strong>in</strong>telligenteste Funkventil<br />
kann nur die Temperatur erzielen, die der Heizkreislauf<br />
grundsätzlich zur Verfügung stellt.<br />
Die Testkandidaten<br />
alphaEOS one<br />
ab 419 Euro<br />
Der Stuttgarter Hersteller verlässt sich ganz auf die<br />
Bedienung per App und vernetzt über EnOcean.<br />
en:key<br />
ab 250 Euro<br />
Das System setzt auf E<strong>in</strong>zelraumsteuerung –<br />
das aber mit viel e<strong>in</strong>gebauter Intelligenz.<br />
eQ-3 MAX!<br />
ab 80 Euro<br />
Das modulare System lässt sich ausbauen und regelt<br />
die Heizung per Software, App oder übers Web.<br />
tado°<br />
299 Euro<br />
Vollständig auf die Bedienung per App ausgelegt,<br />
steuert tado° direkt den Heizkessel.<br />
Weniger Kosten, mehr Komfort<br />
Besonderheiten und Auffälligkeiten der Systeme lesen<br />
Sie auf den folgenden Seiten. Grundsätzlich passen<br />
alle getesteten Lösungen die Heizkurve (also den Temperaturverlauf<br />
über die Zeit) schnell an die programmierten<br />
Vorgaben an – wesentlich schneller und sparsamer,<br />
als dies mit der konventionellen Komb<strong>in</strong>ation<br />
aus zeitprogrammierbarem Heizkessel und <strong>Raum</strong>-<br />
Thermostatventilen möglich ist. Exakte Angaben, wieviel<br />
Energie dabei e<strong>in</strong>gespart wird, können wir aber<br />
nicht liefern, weil dafür selbst der mehrwöchige Testzeitraum<br />
zu kurz war und der konkrete Verbrauch von<br />
mehreren Faktoren wie etwa Heizungsart und Gebäudedämmung<br />
abhängt.<br />
Als realistisch gilt e<strong>in</strong>e Verbrauchssenkung von 20 bis<br />
40 Prozent. Ob und wie schnell sich die Investition <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong> Steuerungssystem amortisiert, hängt demnach von<br />
der Wohnfläche, den bisherigen Heizkosten sowie der<br />
Anzahl der Räume und Heizkörper ab. Intelligente Heizungssteuerungen<br />
bieten neben dem Spareffekt immer<br />
auch e<strong>in</strong>en deutlichen Komfortgew<strong>in</strong>n.<br />
01.2014 connected-home.de<br />
73
smart life Intelligente heizungssteuerungen<br />
alphaEOS<br />
Basisstation, Ventilregler, <strong>Raum</strong>sensor und<br />
iOS-App arbeiten zur Heizungssteuerung<br />
erfolgreich zusammen.<br />
Nicht gerade<br />
billig<br />
Das Starter-Kit ist mit<br />
419 Euro ke<strong>in</strong> Schnäppchen.<br />
Es enthält je e<strong>in</strong>mal<br />
Basisstation, <strong>Raum</strong>sensor<br />
und Ventilregler.<br />
Adapter für<br />
Aufpreis<br />
Adapter für Ventilanschlüsse<br />
von Herstellern<br />
wie Danfoss, Vaillant<br />
und anderen gibt es im<br />
alphaEOS-Shop für<br />
Aufpreise zwischen<br />
8 und 12 Euro.<br />
AlphaEOS One<br />
Derzeit nur für iOS<br />
www.alphaeos.com Starter-Set ab 419 Euro<br />
Steuerung per App, auch von unterwegs; dank<br />
Solarzelle autarke <strong>Raum</strong>sensoren<br />
direkte Bedienung der Heizungs-Thermostate<br />
ist leider nicht möglich<br />
Testurteil: gut<br />
Die Steuerungs-App gibt’s bislang nur für iPhone<br />
und iPad, e<strong>in</strong>e Android-Version soll bis Ende 2013<br />
folgen.<br />
Der Stuttgarter Anbieter alphaEOS liefert für se<strong>in</strong> System<br />
alpha.one e<strong>in</strong> Startpaket zum Preis von 419 Euro,<br />
das drei Komponenten enthält: die Zentrale<strong>in</strong>heit alpha.<br />
base, e<strong>in</strong> Thermostatventil alpha.drive und e<strong>in</strong>en <strong>Raum</strong>klimasensor<br />
alpha.sense. Zur Steuerung dient die<br />
alpha.one-App, die zum Testzeitpunkt nur für iOS erhältlich<br />
war, bis Jahresende aber auch als Android-Version<br />
vorliegen soll. Cleveres Detail: Die Aktivierungs-ID<br />
lässt sich mit der Kamera vom iPhone oder iPad als<br />
auf der Rückseite der alpha.base aufgedruckter QR-<br />
Code scannen.<br />
In <strong>jedem</strong> zu steuernden <strong>Raum</strong> wird zusätzlich e<strong>in</strong> alpha.<br />
sense-Sensor <strong>in</strong>stalliert, der se<strong>in</strong>en Energiebedarf über<br />
e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrierte Solarzelle aus dem <strong>Raum</strong>licht speist.<br />
Zusätzliche Sensoren kosten 149 Euro pro Stück, zusätzliche<br />
Ventilregler alpha.drive je 69 Euro. Letztere<br />
werden von zwei Batterien versorgt.<br />
Zur Vernetzung der Komponenten setzt der Hersteller<br />
auf den Funkstandard EnOcean. Da es dafür auch viele<br />
andere Komponenten gibt, schließt alphaEOS e<strong>in</strong>e<br />
spätere Erweiterung se<strong>in</strong>es Systems auf andere Smart-<br />
Home-Funktionen nicht aus. Bislang beherrscht das<br />
System aber nur die Heizungssteuerung.<br />
Steuerung ausschließlich per App<br />
An den Ventilreglern sucht man vergeblich manuelle<br />
E<strong>in</strong>stellmöglichkeiten, das System verlässt sich ganz<br />
auf App-Bedienung und die automatische Steuerung<br />
durch die Basisstation. Fällt die Basis aus oder ist der<br />
Handy-Akku leer, ist somit ke<strong>in</strong>e Änderung der Temperature<strong>in</strong>stellung<br />
mehr möglich.<br />
Die App unterscheidet drei Heizphasen: zu Hause, unterwegs<br />
und Schlafen. In der ersten sollen die Räume<br />
angenehm temperiert se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> Phase zwei und drei wird<br />
die Temperatur zum Energiesparen abgesenkt. Per App<br />
lassen sich für jeden <strong>Raum</strong> Tages- und Wochenpläne<br />
oder auch manuell Zieltemperaturen def<strong>in</strong>ieren – auch<br />
von unterwegs. Das klappte im Test gut, über e<strong>in</strong>en<br />
längeren Zeitraum lernte das System zudem, gewünschte<br />
Zieltemperaturen schneller zu erreichen.<br />
74<br />
connected-home.de 01.2014
en:key<br />
Dieses System besitzt zwar weder App-,<br />
Rechner-Steuerung noch Web-Anb<strong>in</strong>dung,<br />
punktet aber mit viel Eigen<strong>in</strong>telligenz.<br />
Als e<strong>in</strong>ziger Kandidat <strong>in</strong> diesem Test verzichtet das von<br />
der Firma Kieback & Peter entwickelte en:key-System<br />
auf e<strong>in</strong>e Internet-Anb<strong>in</strong>dung. Auch e<strong>in</strong>e Web-Oberfläche<br />
oder App-Steuerung steht somit nicht zur Verfügung<br />
– en:key setzt ganz auf lokale Bedienung. Dazu<br />
dienen <strong>Raum</strong>sensoren, von denen je e<strong>in</strong> Exemplar <strong>in</strong><br />
<strong>jedem</strong> zu kontrollierenden <strong>Raum</strong> an der Wand montiert<br />
wird. Er steuert dann per Funk die an <strong>jedem</strong> Heizkörper<br />
zu <strong>in</strong>stallierenden Ventilregler.<br />
Innovativ haben die Berl<strong>in</strong>er die Energieversorgung ihrer<br />
Geräte gelöst: Der <strong>Raum</strong>sensor besitzt e<strong>in</strong>e Solarzelle,<br />
die ihn mit Strom versorgt. In den Ventilreglern<br />
erzeugt e<strong>in</strong> Thermogenerator die nötige Energie und<br />
speichert sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Akku. Das hat jedoch se<strong>in</strong>en<br />
Preis: Mit 144 Euro pro Stück s<strong>in</strong>d die Regler ke<strong>in</strong><br />
Schnäppchen. Adapter zu spezifischen Thermostatgew<strong>in</strong>den<br />
von Herstellern wie Danfoss und Vaillant kosten<br />
noch mal extra. Dagegen ist der Preis e<strong>in</strong>es <strong>Raum</strong>sensors<br />
mit 126 Euro vergleichsweise bescheiden.<br />
Cleverness im <strong>Raum</strong>sensor<br />
Die <strong>Raum</strong>sensoren erkennen auch die Präsenz von<br />
Personen im <strong>Raum</strong> und stellen davon abhängig die gewünschte<br />
Komforttemperatur e<strong>in</strong>. Anzeigen im Display<br />
<strong>in</strong>formieren darüber, ob die Präsenzerkennung funktioniert<br />
und ob die Solarzellen genug Licht erhalten. E<strong>in</strong>e<br />
direkte Temperature<strong>in</strong>stellung ist am <strong>Raum</strong>sensor nicht<br />
möglich; sie erfolgt über den Drehregler am Thermostat.<br />
Zusätzlich kann man auch per Tastendruck auf<br />
Sparbetrieb umschalten.<br />
Der <strong>Raum</strong>sensor beherrscht verschiedene Automatikfunktionen.<br />
So lernt er etwa auf Basis von Präsenz<strong>in</strong>formationen<br />
und gewählter Temperatur Nutzzeitprofile<br />
und richtet se<strong>in</strong>e Regelung danach aus. Aus plötzlichem<br />
Temperaturabfall leitet er ab, dass gelüftet wird und<br />
schließt für 30 M<strong>in</strong>uten die Heizungsventile. Erkennt er<br />
zwischen dem 1.6. und dem 31.8., dass die Ventilregler<br />
mehr als drei Tage nicht mit thermischer Energie versorgt<br />
werden, schaltet er auf Sommerbetrieb um. Das<br />
funktionierte im Test e<strong>in</strong>wandfrei.<br />
Funk-<strong>Raum</strong>sensor<br />
Der en:key-<strong>Raum</strong>sensor dient zur Temperatur-<br />
und Präsenzerkennung. Das System ist allerd<strong>in</strong>gs<br />
nur auf E<strong>in</strong>zelraumsteuerung ausgelegt.<br />
M<strong>in</strong>i-Kraftwerk<br />
en:key<br />
www.enkey.de<br />
Wenig<br />
Günstig<br />
Teure Ventilregler und<br />
aufpreispflichtige Gew<strong>in</strong>deadapter<br />
führen zu<br />
recht hohen Anschaffungskosten.<br />
E<strong>in</strong> Thermogenerator im Ventilregler erzeugt die<br />
zum Betrieb von Elektronik und Stellmotor erforderliche<br />
Energie aus der Heizungswärme.<br />
Starter-Set ab 250 Euro<br />
ohne Web-oder PC-Anb<strong>in</strong>dung nutzbar, ke<strong>in</strong>e<br />
Batterien erforderlich, clevere Steuerung<br />
nur E<strong>in</strong>zelraumsteuerung, recht teuer, ke<strong>in</strong>e<br />
App-Unterstützung<br />
Testurteil: gut<br />
01.2014 connected-home.de 75
smart life Intelligente heizungssteuerungen<br />
eQ-3 MAX!<br />
Das modulare System lässt sich nach Bedarf<br />
erweitern und erlaubt auch Fernsteuerung<br />
per App oder Web-Portal.<br />
1/2014<br />
HIGHLIGHT<br />
Funk-Wandthermostat<br />
Der für 30 Euro angebotene, batteriebetriebene<br />
Thermostat erlaubt die Steuerung auch ohne<br />
Rechner oder App.<br />
Die Software richtet die<br />
Komponenten e<strong>in</strong> und<br />
dient zur Programmierung<br />
von Temperaturen<br />
und Betriebsart.<br />
MAX! kommt vom Smart-Home-Profi eQ-3, ist aber<br />
e<strong>in</strong>e separate Heizungssteuerung und nicht kompatibel<br />
zum HomeMatic-System des Herstellers. Vertrieben<br />
wird es über die Elektronikversender ELV und Conrad<br />
oder von Hama unter der Marke Xavax. Wir haben das<br />
Set von ELV getestet, E<strong>in</strong>richtung und Steuerung liefen<br />
über das Portal www.max-portal.elv.de.<br />
Als Zentrale<strong>in</strong>heit und LAN-Gateway dient der für 50<br />
Euro erhältliche Cube. Über das Web lässt sich die E<strong>in</strong>richtungs-<br />
und Steuer-Software für PC oder Mac herunterladen.<br />
Hier meldet der Nutzer die e<strong>in</strong>zelnen Funk-<br />
Thermostate (je 35 Euro) und Funk-Fenstersensoren<br />
(je 20 Euro) an und ordnet sie e<strong>in</strong>zelnen Räumen zu.<br />
Bedienung lokal oder übers Web<br />
E<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Erweiterung ist der Funk-Wandthermostat<br />
für 30 Euro, mit dem sich Temperatur und Betriebsart<br />
e<strong>in</strong>stellen lassen und der als <strong>Raum</strong>-Thermometer dient.<br />
Auf plötzlichen Temperaturabfall etwa beim Lüften reagiert<br />
das System aber nur träge, weshalb sich die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />
der Fenstersensoren empfiehlt. Zusätzlich<br />
oder alternativ bietet eQ-3 für 20 Euro e<strong>in</strong>en „Eco-Taster“<br />
an, mit dem der Nutzer dem System mitteilen kann,<br />
wenn er zum Beispiel das Haus verlässt.<br />
In der MAX!-Software lässt sich e<strong>in</strong>e Steuerung über<br />
das Web-Portal oder Apps für iOS oder Android aktivieren.<br />
So kann man die Zieltemperatur verändern oder<br />
den Betriebsmodus umschalten. Zudem <strong>in</strong>formiert die<br />
App über die Ist-Werte der Temperatursensoren – vorausgesetzt,<br />
die MAX!-Software läuft auf e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>geschalteten<br />
Rechner. Im Test brach gelegentlich die<br />
Verb<strong>in</strong>dung zwischen Web-Portal und Cube ab, ansonsten<br />
lief das System stabil.<br />
Steuersoftware<br />
Programmierung<br />
Die Steuer-Software<br />
erlaubt es auch, die<br />
Zieltemperaturen für<br />
jeden Tag zeitgesteuert<br />
festzulegen.<br />
eQ-3 Max!<br />
www.eq-3.de<br />
Starter-Set ab 80 Euro<br />
Steuerung per Web oder App, Thermostate<br />
mit vielen Ventiladaptern, e<strong>in</strong>fache Installation<br />
gelegentliche Abbrüche der Verb<strong>in</strong>dung <strong>in</strong>s<br />
Internet sowie zu e<strong>in</strong>zelnen Funk-Elementen<br />
Testurteil: sehr gut<br />
76<br />
connected-home.de 01.2014
tado°<br />
Das System von tado° regelt die Heizanlage<br />
direkt, die Steuerung erfolgt grundsätzlich<br />
nur per App.<br />
Als e<strong>in</strong>ziges System im Test setzt tado° auf den direkten<br />
Zugriff auf die Steuerelektronik des Heizkessels. Das<br />
setzt voraus, dass letztere zum tado°-System kompatibel<br />
ist – e<strong>in</strong>e Vorrecherche ist auf www.tado.com/de<br />
möglich. Zur Installation muss die tado°-Box an die<br />
Heizkessel-Steuerung angeschlossen werden. Die nötigen<br />
Schritte erklärt e<strong>in</strong>e gut gemachte Installationsanleitung<br />
im Web. Man kann auch für 112 Euro e<strong>in</strong>en<br />
Installationsservice <strong>in</strong> Anspruch nehmen. Das System<br />
selbst kann man für 299 Euro kaufen oder für 99 Euro<br />
pro Jahr mieten.<br />
Per Funk stellt die Box den Kontakt zum ebenfalls gelieferten<br />
Gateway her, das per Ethernet-Kabel am heimischen<br />
Router angeschlossen werden muss. Gibt es<br />
– wie <strong>in</strong> Deutschland der Regelfall – ke<strong>in</strong>en <strong>Raum</strong>thermostat,<br />
liefert tado° zudem e<strong>in</strong>en mit Solarzelle betriebenen<br />
Temperatursensor mit.<br />
Komplett-set<br />
In der Box: die tado°-Zentrale<strong>in</strong>heit,<br />
Funk-Gateway samt<br />
Netzteil und die erforderlichen<br />
Verb<strong>in</strong>dungskabel zur Heizungssteuerung.<br />
Steuerung per Phone oder Tablet<br />
Die eigentliche Steuerung erfolgt dann ausschließlich<br />
per Smartphone oder Tablet – die tado°-App ist für iOS<br />
und Android verfügbar. Die App erkennt auch, ob der<br />
Benutzer das Haus verlässt oder sich später wieder auf<br />
den Rückweg dorth<strong>in</strong> macht und fährt entsprechend<br />
die Heizung herunter oder hoch. Dabei lernt das System<br />
die Eigenschaften des Gebäudes, etwa die Auswirkung<br />
von Sonnene<strong>in</strong>strahlung, und passt die Temperaturkurve<br />
daran an.<br />
Die eigentliche Steuerung übernimmt der tado°-Server<br />
und berücksichtigt dabei auch Wettervorhersagen. Das<br />
klappt gut: Im Test reagierte das System mit der Zeit<br />
tatsächlich immer besser auf die programmierten Vorgaben<br />
sowie auf An- und Abwesenheit der Bewohner.<br />
tado°<br />
www.tado.com/de<br />
Kauf für 299 Euro<br />
Steuerung per App, zentrale Regelung der<br />
gesamten Heizanlage, lernfähig<br />
Verkabelung mit der Steuerung des vorhandenen<br />
Heizkessels erforderlich<br />
Testurteil: gut<br />
Breite<br />
Auswahl<br />
Die Web-Installationsanleitung<br />
kennt die<br />
spezifischen Steuerelektronik-Modelle<br />
aller<br />
wichtigen Heizungsanlagen-Hersteller.<br />
Detaillierte<br />
Anleitung<br />
Dabei wird sogar die für<br />
die <strong>in</strong>dividuelle Anlage<br />
erforderliche Verkabelung<br />
schrittweise<br />
erklärt.<br />
01.2014 connected-home.de 77
smart life Intelligente heizungssteuerungen<br />
Vorstellung: Nest<br />
Der „Vater des iPod“ bietet e<strong>in</strong>e vor allem für<br />
den US-Markt ausgelegte, <strong>in</strong>telligent lernende<br />
Klimasteuerung an.<br />
Edler Look<br />
Sowohl dem <strong>Raum</strong>thermostat als auch der App<br />
sieht man die Herkunft aus der Apple-Designschule<br />
deutlich an.<br />
18 Jahre lange arbeitete Tony Fadell bei Apple und war<br />
dort unter anderem der treibende Entwickler h<strong>in</strong>ter dem<br />
iPod. Er bietet über se<strong>in</strong> Unternehmen Nest Labs e<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong>telligente Klimasteuerung an. Sie ersetzt e<strong>in</strong>en bisherigen<br />
<strong>Raum</strong>thermostat, wie er <strong>in</strong> den USA verbreitet<br />
ist. Ohne Thermostat-Anschluss an Heizung oder Klimaanlage<br />
lässt sich das System nicht nutzen, weshalb<br />
wir es im Test nicht berücksichtigt haben. Ohneh<strong>in</strong> ist<br />
es stark auf den US-Markt ausgelegt und er<strong>in</strong>nert etwa<br />
an fällige Filterwechsel beim Air Condition<strong>in</strong>g.<br />
Informative<br />
App<br />
Die NEST-App (hier <strong>in</strong><br />
der iPad-Version) <strong>in</strong>formiert<br />
auch darüber,<br />
wenn der Energieverbrauch<br />
wetterbed<strong>in</strong>gt<br />
ansteigt.<br />
Selbstlernende Heizung<br />
Mit Edelstahlgehäuse und Farbdisplay erfüllt Nest auch<br />
höhere Designansprüche. Dafür kostet das Gerät auch<br />
250 US-Dollar. Ähnlich wie en:key verfügt es über e<strong>in</strong>e<br />
Präsenzerkennung und lernt zeitabhängige Regelungsmuster<br />
abhängig von den Temperature<strong>in</strong>stellungen, die<br />
der Benutzer am Thermostat vornimmt. Zusätzlich lässt<br />
sich das Gerät dank WLAN-Anb<strong>in</strong>dung aber auch per<br />
App fernsteuern.<br />
Daten & Fakten<br />
Hersteller alphaEOS Kieback & Peter eQ-3 tado°<br />
Modell alpha.one en:key MAX! tado°<br />
Preis E<strong>in</strong>stiegspaket (<strong>in</strong> Euro) 419 250 80 299<br />
Konfiguration E<strong>in</strong>stiegspaket 1 Basis, 1 <strong>Raum</strong>sensor 1 <strong>Raum</strong>sensor <strong>in</strong>kl. Basis, 1 Basis, 1 Basis, 1 Temperatur-<br />
1 Heizungsthermostat 1 Heizungsthermostat 1 Ventilregler sensor, Inst.-Material<br />
Ausstattung / Funktionen<br />
<strong>Raum</strong>-Temperatursensor / Fenster-Sensor ✔ / – ✔ (e<strong>in</strong>zeln) / – opt. (je 35€) / opt. (je 20 €) ✔ / –<br />
Präsenzerkennung – ✔ – per App<br />
Lernen der Gebäudeeigenschaften ✔ ✔ – ✔<br />
berücksichtigt Wettervorhersagen ✔ – – ✔<br />
Funk: Standard / verschlüsselt / bidirektional EnOcean / ✔ / ✔ proprietär (868 MHz) / ✔ / ✔ proprietär (868 MHz) / – / ✔ 6LoWPAN (868 MHz) /✔/✔<br />
Remote-Update-fähig ✔ – (aber direkt am Gerät) – ✔<br />
Bedienung<br />
Steuerung pro Heizung / <strong>Raum</strong> / Haus ✔ / ✔ / ✔ ✔ / ✔ / – ✔ / ✔ / ✔ – / – / ✔<br />
PC-Software / Web-Portal / App – / – / ✔ – / – / – ✔ / ✔ / ✔ – / – / ✔<br />
Thermostat auch manuell e<strong>in</strong>stellbar – ✔ ✔ unabhängig von tado°<br />
E<strong>in</strong>stellung am <strong>Raum</strong>-Temperatursensor – ✔ ✔ –<br />
Fernsteuerung auch von unterwegs ✔ – ✔ ✔<br />
Programmierung täglich / wöchentlich ✔ / ✔ automatischer Lernmodus ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />
78<br />
connected-home.de 01.2014
kolumne<br />
Kommentar<br />
Altersgerecht bauen:<br />
was heißt das?<br />
D<br />
er Begriff „altersgerecht“ ist heute Bestandteil<br />
jeder Diskussion über Bauen und Wohnen.<br />
Leider wird der Begriff oftmals als<br />
„altengerecht“ <strong>in</strong>terpretiert. Altersgerecht bedeutet,<br />
dass e<strong>in</strong>e Wohnung oder e<strong>in</strong> Gebäude Menschen<br />
<strong>in</strong> <strong>jedem</strong> Alter gerecht wird. Die Rampe, die<br />
für e<strong>in</strong>en Rollstuhlfahrer neben der Treppe gebaut<br />
wird, hilft auch der Mutter mit dem K<strong>in</strong>derwagen.<br />
Die rollstuhlbreite Tür <strong>in</strong> der Wohnung ist auch dann<br />
hilfreich, wenn der dreißigjährige Snowboarder mit<br />
gebrochenem Knöchel auf Krücken h<strong>in</strong>durch möchte.<br />
Höhenverstellbare Waschtische erlauben auch<br />
K<strong>in</strong>dern, ohne Hocker ihre Zähne zu putzen. „Design<br />
for all“ ist das Ziel. In den Köpfen aller Designer<br />
und Architekten muss sich festsetzen, dass Menschen<br />
mit oder ohne Beh<strong>in</strong>derung, L<strong>in</strong>ks- und<br />
Rechtshänder, Große und Kle<strong>in</strong>e mit ihren Produktschöpfungen<br />
gleichermaßen gut klarkommen<br />
müssen.<br />
Auch als Bauherr muss man Wert auf altersgerechtes<br />
Bauen legen. Schon wegen der K<strong>in</strong>der. Und<br />
nicht zu vergessen: Uroma und Großeltern kommen<br />
gern e<strong>in</strong>mal zu Besuch. Auch sie sollten ke<strong>in</strong>e unüberw<strong>in</strong>dbaren<br />
Hürden im Eigenheim der K<strong>in</strong>der<br />
vorf<strong>in</strong>den.<br />
„Niemand darf wegen se<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong>derung benachteiligt<br />
werden“, sagt Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes.<br />
Tragen wir dem doch endlich beim Neuund<br />
Umbau Rechnung. Verpflichtend sollte deshalb<br />
se<strong>in</strong>, Zu- und Ausgänge zu allen Gebäuden für Rollstühle<br />
und K<strong>in</strong>derwagen tauglich zu machen. Licht<br />
ist wichtig für die Sicherheit. Senioren benötigen<br />
bekanntlich mehr Licht als junge Menschen, aber<br />
auch K<strong>in</strong>der fürchten sich <strong>in</strong> der Dunkelheit. Dank<br />
des Betriebs von LED-Leuchten s<strong>in</strong>d die Kosten<br />
ke<strong>in</strong>e ernsthafte Hürde mehr.<br />
Menschen aller Altersgruppen vergessen manchmal,<br />
dass sie etwas auf dem Herd haben. Erst der<br />
Qualm aus der Küche er<strong>in</strong>nert sie daran. Das passiert<br />
jungen Leuten ebenso wie Senioren. E<strong>in</strong>e<br />
Rauch- und Feuererkennung sollte deshalb fester<br />
Bestandteil e<strong>in</strong>er jeden Küche se<strong>in</strong>, beispielsweise<br />
e<strong>in</strong>gebaut <strong>in</strong> der Dunstabzugshaube. Das ist technisch<br />
für die heute vorherrschende Rauchmeldertechnik<br />
e<strong>in</strong> sehr schwieriger Platz. Doch für e<strong>in</strong>en<br />
Ingenieur sollte auch das machbar se<strong>in</strong>.<br />
Und wenn wir gerade beim Feuer s<strong>in</strong>d: Ich erwarte<br />
von e<strong>in</strong>em Rauchmelder, dass er im Alarmfall augenblicklich<br />
und zwangsläufig alle Jalousien im<br />
Haus hochfährt und das Licht e<strong>in</strong>schaltet und nicht<br />
nur Lärm macht. So hat man noch e<strong>in</strong>e Chance, die<br />
K<strong>in</strong>der zu f<strong>in</strong>den, die sich bei Feueralarm aus Angst<br />
versteckt haben, und kann mit ihnen das schon<br />
verrauchte Haus verlassen. Im Dunkeln und bei heruntergefahrenen<br />
Rollos gibt es zu wenige Fluchtwege<br />
und ke<strong>in</strong>e Orientierung.<br />
Günther Ohland, Technik-Journalist, Buchautor und Erster<br />
Vorsitzender der SmartHome Initiative Deutschland e.V.,<br />
E-Mail: go@smarthome-deutschland.de<br />
01.2014 connected-home.de 79
smart life Starterpaket im Test<br />
E<strong>in</strong>e Zentrale<br />
für alles<br />
Funktaster, Heizköperventile oder Rauchmelder von egal welchem Hersteller steuern: Das soll<br />
die universale Smart-Home-Zentrale QIVICON der Telekom ermöglichen. Lange angekündigt;<br />
s<strong>in</strong>d jetzt die ersten Starterpakete erhältlich. Wir haben e<strong>in</strong>s davon ausführlich getestet.<br />
80<br />
connected-home.de 01.2014
M<br />
Von Peter Pernste<strong>in</strong>er<br />
it QIVICON will sich e<strong>in</strong>e universelle Plattform<br />
etablieren. Unter www.qivicon.com<br />
s<strong>in</strong>d bereits 14 Partner <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Boot.<br />
Das Herzstück ist die QIVICON Home Base <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
unkon ven tionell gestylten schlanken Box. Der Tischsockel<br />
mit 14,0 cm x 6,2 cm dient auch als Wandhalterung.<br />
L<strong>in</strong>ks werden das Netzteil und der Heimrouter<br />
angeschlossen. Darüber bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e USB-<br />
Buchse und rechts h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>er Kappe drei weitere<br />
USB-Ports für Funksticks. Im Gehäuse <strong>in</strong>tegriert s<strong>in</strong>d<br />
der Bordcomputer und e<strong>in</strong> 1,5 cm x 2,3 cm kle<strong>in</strong>es<br />
BidCoS-Funk modul von eQ-3 für Sensoren und Aktoren<br />
aus dem HomeMatic-Sortiment.<br />
Die Home Base wird <strong>in</strong> Starterpaketen von EnBW und<br />
Telekom angeboten. Bei EnBW gibt es Pakete mit Apps<br />
für die Licht- und/oder Heizungssteuerung. Für diesen<br />
Test stand uns das im Internet gelistete Smart Home<br />
Starterpaket der Telekom zur Verfügung. Es besteht aus<br />
der Home Base (E<strong>in</strong>zelpreis: 199,95 Euro), der Smart<br />
Home App, e<strong>in</strong>em Rauchmelder (49,95 Euro), e<strong>in</strong>er<br />
Steckdose (39,95 Euro) und zwei Heizkörperthermostaten<br />
(je 39,95 Euro). Als Ergänzung bietet die Telekom<br />
e<strong>in</strong>en Funk-Tür-/Fensterkontakt (29,95 Euro).<br />
01.2014 connected-home.de 81
SMART LIFE STARTERPAKET IM TEST<br />
NEUE KOM-<br />
PONENTEN<br />
Im Web-basierten Pair<strong>in</strong>g-Wizard<br />
lassen sich<br />
Sensoren und Aktoren<br />
mithilfe e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>teraktiven<br />
Schritt-für-Schritt-<br />
Anweisung vorbildlich<br />
e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong>stallieren.<br />
Vor dem Start ist über www.qivicon.com/setup e<strong>in</strong>e<br />
Onl<strong>in</strong>e-Registrierung mit Mail-Adresse, Passwort, Name,<br />
Adresse, optional Telefonnummer sowie Seriennummer<br />
der Home Base erforderlich. Mit e<strong>in</strong>em Pair<strong>in</strong>g<br />
Wizard lassen sich Heimkomponenten vorbildlich e<strong>in</strong>fach<br />
e<strong>in</strong>buchen. Zunächst muss der Anbieter selektiert<br />
werden. Zur Auswahl standen Anfang Dezember 4-noks<br />
(Strommesser), Bitron Home (acht Komponenten), eQ-<br />
3 HomeMatic (zwölf) und Telekom<br />
(vier Komponenten). Ist der Anbieter<br />
ausgewählt, ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Liste der<br />
unterstützten Geräte. Es folgt e<strong>in</strong>e<br />
visualisierte Anweisung, dann wird<br />
nur noch der <strong>Raum</strong> zugeordnet. Leider<br />
ließen sich die Funk-Bewegungsmelder,<br />
Steckdosen-Dimmer und Wandtaster für die<br />
EnBW Home Base nicht anlernen. Das soll sich aber<br />
noch im Dezember ändern.<br />
Per Web-Interface s<strong>in</strong>d die Komponenten nur bed<strong>in</strong>gt<br />
bedienbar, denn derzeit gibt es nur e<strong>in</strong>e Basissteuerung<br />
fürs Schalten von Funksteckdosen, Anzeigen von<br />
Statusmeldungen und für Messwerte der Heizkörperthermostate<br />
sowie änderbare Zieltemperaturen. Die<br />
Komponenten und Räume werden geme<strong>in</strong>sam angezeigt<br />
oder lassen sich nach Räumen oder Komponenten-Arten<br />
e<strong>in</strong>grenzen. Laut Telekom ist auch e<strong>in</strong>e Dashboard-Web-Oberfläche<br />
geplant, mit der sich Zeitprogramme,<br />
Verknüpfungen etc. erstellen lassen.<br />
Bereits jetzt s<strong>in</strong>d viele Funktionen über die Smart Home<br />
App zu Hause oder unterwegs programmierbar. Für<br />
Die Home Base soll<br />
bald auch andere Funkstandards<br />
unterstützen<br />
den Fernzugriff werden im Internet erfreulicherweise<br />
ke<strong>in</strong>e Komponentendaten der Home Base gespeichert.<br />
Die App für Android oder iOS ist kostenlos. Die Nutzung<br />
von App und der Fernzugriff s<strong>in</strong>d für 24 Monate gratis,<br />
danach werden 29,95 Euro pro Jahr fällig.<br />
Im App-Screen ersche<strong>in</strong>t der aktive Tagesabschnitt<br />
und bald auch das Wetter vom Ort der Home Base. Per<br />
APP-<br />
KOMFORT<br />
In der Smartphone-App<br />
gibt es e<strong>in</strong>e Zeitsteuerung<br />
mit für jeden Wochentag<br />
getrennt def<strong>in</strong>ierbaren<br />
Start- und<br />
Endzeiten von Tagesabschnitten.<br />
82<br />
connected-home.de 01.2014
VERSTECKTE SCHNITTSTELLEN<br />
Ins Staufach der Home Base passen drei USB-Sticks. Zum<br />
Smart Home Starterpaket gehören auch e<strong>in</strong>e Funksteckdose,<br />
e<strong>in</strong> Rauchmelder und zwei Heizkörper-Thermostate.<br />
TELEKOM SMART <strong>HOME</strong><br />
www.smarthome.de<br />
300 Euro<br />
sehr e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong>stallierbare Komponenten,<br />
sehr gut durchdachte Smartphone-App<br />
erst wenige verschiedene Komponenten e<strong>in</strong>lernbar,<br />
Universalität noch <strong>in</strong> K<strong>in</strong>derschuhen<br />
Testurteil: gut<br />
Wischer wechselt man zwischen Tagesabschnitten<br />
oder den Situations-Abschnitten Abwesend und Urlaub.<br />
Für jeden Abschnitt lassen sich Temperatur-Sollwerte<br />
festlegen und Steckdosen schalten. Außerdem<br />
s<strong>in</strong>d Regeln aktivierbar wie Batteriewarnung, Heizkörperabschaltung<br />
bei offenem Fenster, Rauchalarm-Benachrichtigung<br />
ans Smartphone oder Meldung von offenen<br />
Fenstern bei Verlassen des Hauses.<br />
Nett ist auch, dass Start- und Endzeiten je Wochentag<br />
<strong>in</strong> 15-M<strong>in</strong>uten-Schritten festlegbar s<strong>in</strong>d und identische<br />
Abschnitte <strong>in</strong> mehrere Wochentage übernommen werden<br />
können. E<strong>in</strong> Manko: Pro Tag gibt es nur die fünf<br />
Zeitabschnitte abends ab Mitternacht, nachts, morgens,<br />
tagsüber und abends bis Mitternacht. Wer etwa<br />
die K<strong>in</strong>derzimmer-Temperatur erst nach Schulschluss<br />
aufs Komfort-Niveau anheben will, f<strong>in</strong>det dafür ke<strong>in</strong>e<br />
Lösung. Das soll sich aber bald ändern und die Abschnitte<br />
sollen <strong>in</strong>dividuelle Namen erhalten können.<br />
Derzeit ist im Smart Home der Telekom noch vieles im<br />
Fluss. So kann zwar die Thermostat-Temperatur auf<br />
0,1 Grad gemessen und angezeigt werden, die Sollwert-Vorgabe<br />
kennt aber nur E<strong>in</strong>-Grad-Schritte. Außerdem<br />
wird die Uhrzeit im Thermostat-Display noch<br />
nicht richtig synchronisiert und h<strong>in</strong>kt manchmal 30<br />
oder mehr M<strong>in</strong>uten h<strong>in</strong>terher. Die Temperaturregelung<br />
hat ebenfalls Optimierungsbedarf: Im Test kam es immer<br />
wieder vor, dass der Heizkörper auch noch 1,5<br />
Grad über dem Sollwert munter weiter heizte. Das s<strong>in</strong>d<br />
aber Probleme, die die Telekom bald gelöst haben<br />
dürfte.<br />
Im Januar soll zudem e<strong>in</strong>e Logik-Steuerung kommen,<br />
die etwa per Bewegungssensor e<strong>in</strong>e Funksteckdose<br />
schalten kann. Und kurz vor Redaktionsschluss war zu<br />
erfahren, dass nun wohl für nur 39,95 Euro e<strong>in</strong> USB-<br />
Stick für den ZigBee-Funkstandard kommt. Ob und<br />
wann beispielsweise Sticks für den EnOcean-Standard<br />
oder für Z-Wave verfügbar s<strong>in</strong>d, war aber nicht <strong>in</strong> Erfahrung<br />
zu br<strong>in</strong>gen.<br />
Fazit<br />
Das Starterpaket der Telekom zeigt auf recht e<strong>in</strong>drucksvolle<br />
Weise, was alles <strong>in</strong> der sehr e<strong>in</strong>fach bedienbaren<br />
QIVICON-Plattform steckt. Allerd<strong>in</strong>gs wurde<br />
auch deutlich, dass hierzu wohl noch e<strong>in</strong> paar Software-Updates<br />
erforderlich s<strong>in</strong>d. Erfreulicherweise<br />
erfolgen diese Updates automatisch per Internet. Wir<br />
s<strong>in</strong>d sehr gespannt, was sich die Telekom noch alles<br />
für ihr Smart Home e<strong>in</strong>fallen lässt.<br />
STECKBRIEF<br />
Hersteller<br />
Telekom<br />
Produkt<br />
Smart Home Starterset<br />
Zentrale<br />
QIVICON Home Base<br />
Geräteart<br />
LAN-Gateway<br />
Preis<br />
300 Euro<br />
Zubehör im Lieferumfang<br />
Zentrale, 2 Heizkörperthermostate, 1 Rauchmelder, 1 Steckdose<br />
Abmessungen (B x H x T)<br />
21,7 cm x 14,0 cm x 3,2 cm<br />
Schnittstelle<br />
RJ45<br />
App/Software<br />
Web-Interface und App<br />
Smartphone-Fernzugang<br />
2 Jahre kostenlos, danach 29,95 Euro pro Jahr<br />
Funkfrequenz<br />
868,35 MHz<br />
Funkstandard / Verschlüsselung BidCoS / ✔<br />
Kommunikation<br />
bidirektional<br />
Leistungsaufnahme der Base 2,9 Watt<br />
Besonderheit<br />
weitere Funkstandards per USB-Sticks nachrüstbar<br />
01.2014 connected-home.de 83
smart life smart-home-showroom<br />
Von Dom<strong>in</strong>ik Drozdowski<br />
Die Wohnung<br />
im E<strong>in</strong>kaufscenter<br />
Der Showroom der Firma HAUPT. <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Wildau zeigt e<strong>in</strong>drucksvoll die Möglichkeiten<br />
<strong>in</strong>telligenter Steuerung im Heim. <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> hat die Musterwohnung besucht,<br />
die sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der größten E<strong>in</strong>kaufszentren Deutschlands bef<strong>in</strong>det.<br />
D<br />
irekt am südlichen Berl<strong>in</strong>er R<strong>in</strong>g bef<strong>in</strong>det<br />
sich das A10 Center Wildau. Als e<strong>in</strong>es der<br />
größten und modernsten E<strong>in</strong>kaufszentren<br />
von Berl<strong>in</strong> und Brandenburg beherbergt es rund 200<br />
Geschäfte auf e<strong>in</strong>er Fläche von 66.000 m 2 . E<strong>in</strong>es dieser<br />
Geschäfte ist seit acht Jahren Hausvernetzung HAUPT.:<br />
Ganz an e<strong>in</strong>em Ende des obersten Stockwerks ist es<br />
zu f<strong>in</strong>den. Selbstbewusst direkt gegenüber e<strong>in</strong>es großen<br />
Elektronikmarkts gelegen, verkauft der Laden <strong>in</strong><br />
exklusivem Ambiente unter anderem Fernseher von<br />
Loewe und Panasonic sowie Audiolösungen von Herstellern<br />
wie Canton oder KEF. Schon auf den ersten<br />
Blick ist klar, dass das Augenmerk hier auf Qualität und<br />
edle Präsentation gelegt wird. So bilden die offenen,<br />
schlicht gehaltenen Verkaufsräume e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>deutigen<br />
Kontrast zum Elektronik-Riesen gegenüber. In zwei<br />
großen Verkaufsräumen werden die Produkte präsentiert.<br />
Sofort fällt auf, dass bei Interesse gleich e<strong>in</strong> Mitarbeiter<br />
bereitsteht, um den potenziellen Kunden fachkundig<br />
zu beraten.<br />
84<br />
connected-home.de 01.2014
Das eigentliche Highlight des Geschäfts ist jedoch der<br />
Showroom. In e<strong>in</strong>em extra abgetrennten Bereich kann<br />
der Besucher sich jeden Bereich e<strong>in</strong>es Smart Home<br />
zeigen und erklären lassen.<br />
Los geht es mit e<strong>in</strong>er Heimk<strong>in</strong>olösung, bei der mit e<strong>in</strong>em<br />
Tastendruck e<strong>in</strong> Bild an der Wand hochfährt und<br />
e<strong>in</strong>en Flachbild-Fernseher freilegt. Zeitgleich dimmt<br />
das Licht und die Anlage spr<strong>in</strong>gt an. Die Vernetzung<br />
erfolgt über den Home Server von Gira. Allerd<strong>in</strong>gs ist<br />
nicht die Benutzeroberfläche des Herstellers auf dem<br />
Bildschirm zu sehen. Stattdessen wird der Benutzer<br />
von e<strong>in</strong>em System begrüßt, das die Firma HAUPT.<br />
selbst programmiert hat. Dieses präsentiert sich mit<br />
großen Icons sehr benutzerfreundlich und <strong>in</strong>tuitiv.<br />
Die Architekten der Hausvernetzung<br />
Möglich wird dies durch die Tatsache, dass HAUPT.<br />
eigene System<strong>in</strong>tegratoren beschäftigt. Somit kann der<br />
Anbieter nicht nur die verschiedensten Systeme nach<br />
Kundenwunsch mite<strong>in</strong>ander vernetzen, sondern auch<br />
durch die eigene Oberfläche garantieren, dass alles<br />
gleich funktioniert. Sogar das E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den von Sprachsteuerung<br />
wie etwa Siri von Apple ist möglich. Das<br />
Smart Home gibt es also „schlüsselfertig“.<br />
Prokurist<strong>in</strong> Brigitte Haupt vergleicht das Familienunternehmen<br />
daher mit e<strong>in</strong>em Architekten, der auch das<br />
komplette Haus entwirft, nicht nur Teile. Und auch nach<br />
der Inbetriebnahme bietet HAUPT. an, das vernetzte<br />
Heim aus der Ferne zu warten, sollten bestimmte Geräte<br />
doch nicht so funktionieren wie gedacht. „100 Prozent<br />
Dienst am Kunden“ nennt Brigitte Haupt das.<br />
Ebenfalls gleich am Anfang des Showrooms bef<strong>in</strong>det<br />
sich e<strong>in</strong>e Küchenwelt, <strong>in</strong> der vor allem vernetzte Geräte<br />
von Miele@home präsentiert werden, zum Beispiel e<strong>in</strong><br />
vernetzter Herd: Hier kommuniziert die Dunstabzugshaube<br />
mit dem Ceran-Kochfeld und schaltet sich automatisch<br />
e<strong>in</strong>, sobald Speisen zubereitet werden. Auch<br />
die Intensität des Abzugs wird von selbst reguliert. Und<br />
die Waschmasch<strong>in</strong>e oder der Trockner sendet e<strong>in</strong>e<br />
Nachricht an das Smartphone oder Tablet, sobald die<br />
Wäsche fertig ist.<br />
Leider waren bei unserem Besuch die meisten Haushaltsgeräte<br />
ausgebaut, da gerade die Umstellung auf<br />
die neueste Miele@home-Generation erfolgte.<br />
Ebenfalls im ersten und größten der Räume des Showrooms<br />
bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> zweites Heimk<strong>in</strong>o, das vor allem<br />
für das Vorführen verschiedener Lautsprecher-<br />
Systeme benutzt wird.<br />
Rechts vom Hauptraum betritt man e<strong>in</strong>en Zwischengang,<br />
<strong>in</strong> dem Gartenbeschallung simuliert ist. Die Lautsprecher<br />
s<strong>in</strong>d dezent zwischen Pflanzen montiert und<br />
etwa als Ste<strong>in</strong>e getarnt und spielen trotzdem überzeugend<br />
<strong>Musik</strong>. Drei Türen gehen wiederum von diesem<br />
Gang ab. H<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>er der Türen bef<strong>in</strong>det sich das Büro<br />
von Markus Haupt, dem Audioexperten der Firma.<br />
Aber auch dieser sehr kle<strong>in</strong>e <strong>Raum</strong> enthält clevere<br />
Technik. Mit e<strong>in</strong>em Knopfdruck über e<strong>in</strong>en Gira-Schalter<br />
fährt e<strong>in</strong>e Le<strong>in</strong>wand herunter und das obere Schubfach<br />
e<strong>in</strong>es Spectral-Sideboards öffnet sich. Dar<strong>in</strong> ist<br />
e<strong>in</strong> Kurzdistanz-Beamer von Hitachi versteckt, der das<br />
Bild über e<strong>in</strong>en Spiegel auf die Le<strong>in</strong>wand projiziert. Dabei<br />
wird auch das Licht im <strong>Raum</strong> gedimmt. Dass sich<br />
das Sideboard dabei automatisch öffnet und wieder<br />
schließt, ist e<strong>in</strong>e eigene technische Ergänzung.<br />
Neben dem Arbeitsraum entdeckt man das Bad, das<br />
ebenfalls umfassend vernetzt ist. Unter anderem bef<strong>in</strong>det<br />
sich dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Audioanlage, deren extrem flache<br />
Lautsprecher von KEF <strong>in</strong> der Decke verborgen s<strong>in</strong>d.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus ist im Spiegel e<strong>in</strong> LCD-Screen e<strong>in</strong>gebaut,<br />
über den man etwa während des Duschens fernsehen<br />
kann, wenn man das möchte.<br />
Das K<strong>in</strong>o im Zuhause<br />
Verlässt der Besucher das Bad wieder, so geht es geradezu<br />
<strong>in</strong> das Heimk<strong>in</strong>o, welches man getrost als das<br />
Kronjuwel des Showrooms bezeichnen kann. Sobald<br />
sich <strong>in</strong> diesem die Tür h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em schließt, verstummen<br />
fast sämtliche Außengeräusche des belebten E<strong>in</strong>kaufscenters<br />
und des eigentlichen Geschäfts sofort.<br />
E<strong>in</strong>e umfassende Dämmung mit speziellen Schaum-<br />
Kunst<br />
vor K<strong>in</strong>o<br />
E<strong>in</strong> großflächiges Bild<br />
versteckt den <strong>in</strong> der<br />
Wand e<strong>in</strong>gelassenen<br />
LCD-TV. Hochgefahren<br />
wird es durch die Haussteuerung.<br />
01.2014 connected-home.de 85
smart life smart-home-showroom<br />
Vernetzte<br />
Küche<br />
Haushaltsgeräte zum<br />
Träumen: Die Miele@<br />
home-Geräte <strong>in</strong> der<br />
Showroom-Küche s<strong>in</strong>d<br />
voll vernetzt.<br />
stoffplatten macht es möglich. Drei Reihen authentischer<br />
K<strong>in</strong>osessel geben perfekt das Feel<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>es echten<br />
Lichtspielhauses wieder. Die Sessel können<br />
übrigens auch auf Wunsch mit dem Namen ihrer Besitzer<br />
graviert werden.<br />
Die Wiedergabe des Films lässt sich – wie alles andere<br />
auch – über die Oberfläche von HAUPT. starten. E<strong>in</strong><br />
3D-Beamer von Panasonic gibt das Bild wieder, die<br />
Anlage ist e<strong>in</strong>e Sonderanfertigung. Wenn letztere richtig<br />
loslegt, wird offensichtlich, dass die Schallisolierung<br />
auch <strong>in</strong> die andere Richtung dämmen soll. Dabei überzeugt<br />
der Ton auf ganzer L<strong>in</strong>ie.<br />
Ke<strong>in</strong> Wunder, dass das HAUPT.-Heimk<strong>in</strong>o auch e<strong>in</strong> beliebter<br />
Ort für Präsentationen und Events ist. Und wenn<br />
man sich dann mit Markus Haupt über den edlen Filmraum<br />
unterhält, wird e<strong>in</strong>em auch klar, dass hier jemand<br />
e<strong>in</strong> Stück weit se<strong>in</strong>en eigenen Heimk<strong>in</strong>otraum hat<br />
Wirklichkeit werden lassen.<br />
Von Robotron zum Smart Home<br />
Die Anfänge der Firma HAUPT. liegen vor fast 25 Jahren<br />
<strong>in</strong> der „Wendezeit“. Damals entschlossen sich Ra<strong>in</strong>er<br />
Haupt und se<strong>in</strong>e Frau Brigitte, nicht den Verlockungen<br />
des „Goldenen Westens“ zu folgen, sondern stattdessen<br />
e<strong>in</strong> eigenes Elektronikgeschäft <strong>in</strong> der Heimat zu<br />
eröffnen. Zunächst verdienten sie ihr Geld vor allem<br />
mit TV-Reparaturen. Schon bald wurde jedoch der<br />
Fokus auf qualitativ hochwertige Heimelektronik gelegt.<br />
E<strong>in</strong> gewagtes Unterfangen, zumal Ra<strong>in</strong>er Haupt<br />
als ehemaliger Mitarbeiter bei Robotron nach dem Fall<br />
der Mauer e<strong>in</strong>e Vielzahl attraktiver Angebote großer<br />
Computerfirmen wie IBM erhielt. Dennoch hielten die<br />
Haupts an ihrem Traum fest – und wurden schließlich<br />
dafür belohnt.<br />
Es begann mit e<strong>in</strong>em gewöhnlichen Ladenbereich,<br />
aber schon bald expandierte das Geschäft <strong>in</strong> die Verkaufsfläche<br />
nebenan: Es wurde e<strong>in</strong>fach die Wand<br />
durchgebrochen. Die Loewe-Erlebniswelt, die dort beheimatet<br />
ist, wurde übrigens 2011 offiziell als bestes<br />
Loewe-Geschäft <strong>in</strong> Deutschland ausgezeichnet und<br />
schaffte es weltweit immerh<strong>in</strong> auf Platz drei. Es war<br />
außerdem die erste komplett vernetzte Loewe-Galerie<br />
überhaupt.<br />
Schließlich wurde noch e<strong>in</strong> weiterer Durchbruch geschaffen,<br />
um den Smart Home Showroom als abgegrenzte<br />
Erlebniswelt präsentieren zu können. So kommt<br />
das Geschäft <strong>in</strong>sgesamt auf e<strong>in</strong>e Ladenfläche von 500<br />
m2 und beschäftigt <strong>in</strong>zwischen 20 Mitarbeiter.<br />
Auch e<strong>in</strong>en Base/O 2<br />
-Shop <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em anderen Stockwerk<br />
des A10 Centers unterhält die Familie Haupt. Dort sollen<br />
<strong>in</strong> Zukunft auch Smart-Home-Nachrüstlösungen<br />
verkauft werden, die auf Funk basieren.<br />
86<br />
connected-home.de 01.2014
Darüber h<strong>in</strong>aus ist e<strong>in</strong>e weitere Filiale <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> Charlottenburg<br />
<strong>in</strong> der Kantstraße geplant. Auch dort soll es<br />
e<strong>in</strong>en Showroom geben. Bei diesem soll allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong><br />
noch größerer Fokus auf Wellness und dem vernetzten<br />
Bad liegen.<br />
Ihr umfassendes Know-how auf dem Gebiet der Hausautomation<br />
stellen die Haupts auch e<strong>in</strong>em guten Zweck<br />
zur Verfügung: Zusammen mit dem Fraunhofer Institut<br />
arbeiten sie an Lösungen für selbstbestimmtes Leben<br />
im Alter.<br />
Der Besuch lohnt sich<br />
Wer e<strong>in</strong>e umfassende <strong>in</strong>telligente Vernetzung e<strong>in</strong>er<br />
Wohnung und außerdem e<strong>in</strong> audiovisuell bee<strong>in</strong>druckendes<br />
Heimk<strong>in</strong>o live erleben will, der wird bei Hausvernetzung<br />
HAUPT. im A10-Center Wildau auf jeden<br />
Fall fündig. Fachkundiges Personal präsentiert dieses<br />
darüber h<strong>in</strong>aus mit Kompetenz und breitem Fachwissen.<br />
Zusätzlich kann man sich dort auch allgeme<strong>in</strong> über<br />
die modernste Unterhaltungselektronik und High-End-<br />
Audioanlagen <strong>in</strong>formieren.<br />
Oder man lässt sich gleich e<strong>in</strong> Angebot für die eigene<br />
Hausvernetzung machen. Für e<strong>in</strong>en Festpreis von<br />
15.000 Euro bietet HAUPT. etwa e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>stiegspaket an<br />
mit Türkommunikationsanlage, Multiroom-Audio mit<br />
drei Zonen, Überwachungskameras, Steuerung von<br />
drei Lichtquellen und e<strong>in</strong>em 7-Zoll-Wanddisplay.<br />
Eigene<br />
Oberfläche<br />
E<strong>in</strong>er der größten Vorteile<br />
der Hausvernetzung<br />
von HAUPT. ist die<br />
eigene, <strong>in</strong>tuitive Benutzeroberfläche.<br />
„Unser Showroom sucht se<strong>in</strong>esgleichen<br />
<strong>in</strong> Deutschland“<br />
Im Interview: Markus Haupt<br />
Geschäftsführer der Media HAUPT. GmbH<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Warum sollte man sich Ihren<br />
Showroom ansehen?<br />
Markus Haupt: In der Musterwohnung f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e<br />
komplett vernetzte Welt aller möglichen Bereiche, die<br />
sowohl im privaten als auch öffentlichen Bereich anwendbar<br />
ist. Die Besonderheit ist dabei die sehr e<strong>in</strong>fache<br />
Bedienung durch die Entwicklung e<strong>in</strong>er eigenen, herstellerunabhängigen<br />
Bedienoberfläche im Unternehmen HAUPT.<br />
Unser Showroom sucht se<strong>in</strong>esgleichen <strong>in</strong> Deutschland.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Welchen Vorteil haben Sie als<br />
Familienbetrieb gegenüber anderen Händlern?<br />
Markus Haupt: In unserem Familienbetrieb s<strong>in</strong>d derzeit ca.<br />
20 Beschäftigte, davon fünf Familienmitglieder. Das ist e<strong>in</strong>e<br />
große Stärke und e<strong>in</strong> enormer Rückhalt. Unsere Vorteile<br />
s<strong>in</strong>d der hohe Bildungsstand der ganzen Familie mit<br />
Diplom-Ingenieuren und Betriebswirten sowie die hervorragende<br />
Arbeitsteilung.<br />
Dadurch s<strong>in</strong>d wir als Familienbetrieb im 25. Jahr se<strong>in</strong>es<br />
Bestehens zeitlich dem Markt weit voraus.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Wie sehen Sie die Entwicklung im<br />
Smart-Home-Markt <strong>in</strong> den letzten Jahren?<br />
Markus Haupt: Die Entwicklung ist recht zögerlich, obwohl<br />
der Bedarf vorhanden ist. Aber es gibt zu wenige etablierte<br />
Unternehmen, welche sich der Thematik ganzheitlich<br />
widmen. Wir leisten hier Pionier- und enorme Überzeugungsarbeit.<br />
Und das mit Erfolg, denn unsere Systeme<br />
funktionieren und s<strong>in</strong>d k<strong>in</strong>derleicht zu bedienen.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Wie vernetzt ist Ihr eigenes Zuhause?<br />
Markus Haupt: Ich plane <strong>in</strong> Kürze den Bau e<strong>in</strong>es Eigenheims<br />
für me<strong>in</strong>e junge Familie. Hier werde ich jede<br />
Möglichkeit ausnutzen, um me<strong>in</strong>e „Vernetzungswelt“ zu<br />
leben und zu zeigen. Interessierte Kunden erhalten dann<br />
auch die Möglichkeit, me<strong>in</strong> Eigenheim zu besichtigen.<br />
01.2014 connected-home.de 87
smart life Smarte Haustierversorgung<br />
Hund und Katz<br />
alle<strong>in</strong> zu Haus<br />
Wohl kaum jemand möchte se<strong>in</strong> Haustier gerne alle<strong>in</strong> daheim<br />
lassen. Doch manchmal geht es nicht anders. Es gibt aber zum<br />
Glück viele technische Lösungen, die Tierhalter bei Versorgung,<br />
Überwachung und Unterhaltung des Liebl<strong>in</strong>gs unterstützen können.<br />
S<br />
Von Christ<strong>in</strong>e Schonschek<br />
marte Technik gibt es auch im Bereich<br />
Tierhaltung. Dazu zählen etwa automatische<br />
Heimtierklappen, die Überwachung<br />
des Hundes per GPS-Halsband oder des Aquariums<br />
per Smartphone bis h<strong>in</strong> zur automatischen Analyse des<br />
Inhalts der Katzentoilette. <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> gibt e<strong>in</strong>en<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die wichtigsten Möglichkeiten für vernetzte<br />
Heimtierhaltung.<br />
Aquarien aus der Ferne steuern<br />
Vieles, was <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Aquarium an Technik e<strong>in</strong>gebaut<br />
ist, kann auch ferngesteuert oder programmiert werden.<br />
So s<strong>in</strong>d während des Urlaubs die Fische bestens<br />
versorgt. Überwachen und regulieren lassen sich unter<br />
anderem Temperatur, Wasserstand, Sauerstoff- bzw.<br />
CO 2<br />
-Gehalt, Licht und Futter.<br />
Besonders komfortabel ist es, e<strong>in</strong> Aquarium per Smartphone<br />
aus der Ferne zu steuern. Das klappt etwa mit<br />
der Haussteuerungslösung Loxone. Ganz gleich, ob<br />
Fischteich oder Aquarium, Loxone reguliert den Sauerstoffgehalt,<br />
die Wasserqualität und den Futterautomat<br />
– vorausgesetzt, im Becken s<strong>in</strong>d die jeweiligen Sensoren<br />
oder Geräte angebracht. Der Natur nachempfundene<br />
Lichtstimmungen lassen sich mit<br />
den Bluetooth-fähigen LED-Leuchten Tezla und<br />
Futura (ca. 1.000 bis 3.000 Euro) der Firma Giesemann<br />
simulieren. Die effizienten Lampen s<strong>in</strong>d<br />
über e<strong>in</strong>e App bedienbar.<br />
Die ProFiLux-Computer von GHL (ca. 600 bis<br />
1.300 Euro) ermöglichen es, die Aquarien-Be-<br />
88<br />
connected-home.de 01.2014
leuchtung zu dimmen sowie die wichtigsten Wasserwerte<br />
zu messen und zu regulieren. Diese Rechner s<strong>in</strong>d<br />
sowohl via App (erhältlich für Android und iOS) als auch<br />
über e<strong>in</strong>en W<strong>in</strong>dows-PC steuerbar. Sie können Aktionen<br />
wie Wasserwechsel oder Futterpause starten. Aktuelle<br />
Zustände und Werte können angezeigt werden<br />
und die Beleuchtung sowie der Sollwert von Sensoren<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>stellbar. Auch spezielle Steckdosen lassen sich<br />
schalten. Dank der seriellen sowie der Netzwerk-Anschlüsse<br />
s<strong>in</strong>d die GHL-Aquarien-<br />
Computer auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong> bestehendes<br />
Hausautomationssystem<br />
<strong>in</strong>tegrierbar.<br />
Schon bei den Vorbereitungsarbeiten<br />
können sich Aquarianer<br />
mit der entsprechenden<br />
Software<br />
helfen lassen. Fragen <strong>in</strong> Bezug auf die Größe, Form,<br />
Farbe und den Standort e<strong>in</strong>es Aquariums will die<br />
kostenlose 3D Aquarien App von Tetra beantworten.<br />
Um die richtige Umgebung für Zierfische zu schaffen,<br />
ist sie essenziell. Das ist schon bei e<strong>in</strong>em Süßwasserbecken<br />
nicht ganz e<strong>in</strong>fach.<br />
Noch schwieriger wird es bei e<strong>in</strong>em Meerwasser-<br />
Aquarium. Die idealen Werte berechnet der<br />
AquaCalculator. Die Software gibt es als<br />
PC-Version und als iOS- (8,99 Euro)<br />
und Android-App (6,99 Euro).<br />
E<strong>in</strong>ige Aquaristik-Ausstatter bieten<br />
auch programmierbare<br />
Technikkomponenten an. Möglich macht dies etwa die<br />
Firma Dohse Aquaristik mit allen Mess- und Regel-Geräten.<br />
Damit ist jeweils e<strong>in</strong>e Programmierung auf gewünschte<br />
Werte, Uhrzeiten und Intervalle je nach E<strong>in</strong>satz<br />
möglich. Mit den Regelgeräten mit Timer-Funktion<br />
lassen sich bis zu acht programmierbare E<strong>in</strong>-/Ausschaltzeiten<br />
sowie Intervallfunktionen e<strong>in</strong>stellen.<br />
Wasser und Futter fischgerecht<br />
In der Aquaristik s<strong>in</strong>d die automatischen Futterspender<br />
<strong>in</strong> verschiedenen Größen und Varianten erhältlich. Je<br />
nach Modell können damit bis zu 28 Fütterungen abgedeckt<br />
werden. Wichtig ist, dass das Trockenfutter<br />
durch die Luftfeuchtigkeit oder Wasserspritzer beim<br />
Auswerfen nicht verklebt. Um das zu verh<strong>in</strong>dern, s<strong>in</strong>d<br />
manche Spender mit Heizung oder Gebläse ausgestattet.<br />
Die Füttertrommel des Hobby Steward Rondo (ca.<br />
50 Euro) von Dohse Aquaristik fasst e<strong>in</strong> Volumen von<br />
300 Millilitern. Futtergaben können damit alle drei bis<br />
48 Stunden automatisch ausgegeben werden. E<strong>in</strong><br />
Netzteil versorgt den Futterautomaten mit Strom. Dagegen<br />
arbeitet der Hydor Futterautomat Digital (ca. 40<br />
Euro) im Batteriebetrieb. Beide Geräte lassen sich digital<br />
programmieren.<br />
Nicht nur Fische, auch Hunde und Katzen können bei<br />
Abwesenheit automatisch mit Futter und Wasser versorgt<br />
werden. Und damit sich die Vierbe<strong>in</strong>er zu e<strong>in</strong>er<br />
bestimmten Zeit an ihrem gefüllten Fressnapf stärken<br />
können, gibt es auch für sie Futterautomaten. Das ist<br />
praktisch für berufstätige Menschen, die tagsüber außer<br />
Haus s<strong>in</strong>d: Apparate für Hunde und Katzen mit IP-<br />
Steuerung und Webcam. Damit ist von unterwegs aus<br />
e<strong>in</strong> prüfender Blick auf den Napf möglich. Interessant<br />
s<strong>in</strong>d Lösungen wie iSeePet oder das Remote Pet Feed<strong>in</strong>g<br />
& View<strong>in</strong>g Camera Kit. Bei diesen Futternäpfen<br />
ergänzt e<strong>in</strong>e Webcam den Automaten.<br />
Wenn Ihnen das zu viel Technik ist, kommen vielleicht<br />
schalt- und programmierbare Futterautomaten <strong>in</strong>frage.<br />
Katzenhalter kennen das Problem: Die Samtpfote<br />
Wasser-<br />
Wartung<br />
Die Computer der<br />
ProFiLux-Reihe von<br />
GHL passen auf, dass<br />
im Aquarium alles geregelt<br />
ist.<br />
01.2014 connected-home.de<br />
89
smart life Smarte Haustierversorgung<br />
Fressfreund<br />
Der Futternapf TX4 Plus<br />
von Trixie öffnet sich<br />
automatisch nach Ablauf<br />
e<strong>in</strong>er vore<strong>in</strong>gestellten<br />
Zeit<br />
möchte jeden Morgen um die gleiche Zeit „frühstücken“.<br />
Auch hier kann e<strong>in</strong> programmierbarer Futterspender<br />
e<strong>in</strong>e Erleichterung se<strong>in</strong>. Mithilfe e<strong>in</strong>es Timers<br />
öffnet sich der Futterautomat Trixie TX4 Plus (ca. 40<br />
Euro) zur vorher e<strong>in</strong>gestellten Zeit. Dieser Napf fasst<br />
vier Mahlzeiten mit je 500 Milliliter und lässt sich auch<br />
mit Nassfutter befüllen. Damit es frisch bleibt, gibt es<br />
e<strong>in</strong> optionales Coolpack.<br />
Gutes Benehmen ihres Tieres können Hundehalter mit<br />
dem Belohnungsautomat MannersM<strong>in</strong>der (ca. 160 Euro)<br />
verstärken. Hat sich der Hund korrekt verhalten,<br />
drückt Herrchen oder Frauchen auf den Knopf der<br />
Fernbedienung und e<strong>in</strong> Leckerli fällt <strong>in</strong> die Auffangschale<br />
des Automaten.<br />
Stets Wasser im Napf<br />
Hunde und Katzen sollten stets Zugang zu frischem<br />
Wasser haben. Für e<strong>in</strong>en praktischen Vorrat an frischem<br />
und gefiltertem Nass sorgt etwa der Tr<strong>in</strong>kbrunnen<br />
Dr<strong>in</strong>kwell Plat<strong>in</strong>um (ca. 80 Euro). Diese Tränke fasst<br />
e<strong>in</strong> Volumen von fünf Litern, die Stärke des Wasserflusses<br />
kann verstellt werden. Ebenfalls mit e<strong>in</strong>em Aktivkohlefilter<br />
ausgestattet ist der Trixie<br />
Fresh Flow Deluxe (ca. 45 Euro).<br />
Vor allem im Sommer ist e<strong>in</strong> gefüllter<br />
Tr<strong>in</strong>knapf besonders wichtig. Daher gibt<br />
es ihn auch für draußen. Der Aquamat<br />
(ca. 40 Euro) ist zum Beispiel e<strong>in</strong> automatischer<br />
Wassernapf, der sich an den<br />
Gartenschlauch anschließen lässt. Damit<br />
steht dem geliebten Vierbe<strong>in</strong>er permanent<br />
frisches Wasser zur Verfügung.<br />
Das gläserne Haustier<br />
Viele Tierhalter fragen sich: Was macht me<strong>in</strong> Liebl<strong>in</strong>g,<br />
wenn ich nicht daheim b<strong>in</strong>? Die Technik macht es möglich,<br />
das zu erfahren: etwa mit der Flugdrohne Pet AR<br />
(ca. 300 Euro). Sie macht Fotos und kann diese sogar<br />
auf Facebook posten. Eigentlich als Ersatz für das<br />
Haustier gedacht, kann sie den Vierbe<strong>in</strong>er alle<strong>in</strong> zu<br />
Haus besser überwachen als e<strong>in</strong>e statische Kamera.<br />
Die Parrot AR.Drone 2.0 kann das auch und ist via<br />
App steuerbar. Doch so mancher Vierbe<strong>in</strong>er würde e<strong>in</strong><br />
solches „Wesen“ höchstwahrsche<strong>in</strong>lich eher als Beute<br />
betrachten und ihm h<strong>in</strong>terherjagen. E<strong>in</strong>e Begegnung<br />
mit Krallen und Zähnen würde das fliegende Auge wohl<br />
kaum überstehen.<br />
Wer näher bei se<strong>in</strong>em Heimtier bleiben will, für den ist<br />
das Crowdfund<strong>in</strong>g-Projekt Petcube genau richtig. Dabei<br />
handelt es sich um e<strong>in</strong>en Würfel, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>e Weitw<strong>in</strong>kelkamera,<br />
e<strong>in</strong> Mikrofon, e<strong>in</strong> Lautsprecher, e<strong>in</strong> Laserpo<strong>in</strong>ter<br />
und e<strong>in</strong> WLAN-Modul e<strong>in</strong>gebaut s<strong>in</strong>d. Via<br />
App kann der Nutzer nachsehen, was der Hund oder<br />
die Katze zu Hause treibt. Über die Lautsprecher lässt<br />
sich das Tier zur Box rufen und mit dem Laser kann es<br />
unterhalten werden. Im Mai 2014 soll der Petcube zum<br />
Preis von 149 US-Dollar erhältlich se<strong>in</strong>.<br />
Wer nicht mehr so lange warten möchte, kann auch auf<br />
bereits vorhandene Lösungen zurückgreifen. Um e<strong>in</strong><br />
Heimtier aus der Ferne zu überwachen, können alle Arten<br />
von Webcams oder Geräte zur Geräuschüberwachung<br />
wie etwa Babyphones verwendet werden.<br />
Hunde haben e<strong>in</strong>en großen Bewegungsdrang und e<strong>in</strong>en<br />
natürlichen Jagd<strong>in</strong>st<strong>in</strong>kt. Schnell nimmt die fe<strong>in</strong>e<br />
Nase e<strong>in</strong>e Fährte auf und jagt dem Wild oder e<strong>in</strong>em<br />
Artgenossen h<strong>in</strong>terher. Trägt das Tier e<strong>in</strong> spezielles<br />
Haustier auf dem Handy<br />
Mit der AVM FRITZ!APP CAM kann Herrchen oder<br />
Frauchen sehen, was Hund und Katze so treiben.<br />
90<br />
connected-home.de 01.2014
Bluetooth- oder GPS-fähiges<br />
Halsband, kann der Halter es<br />
schneller ausf<strong>in</strong>dig machen.<br />
Entlaufene Tiere lassen sich mit<br />
e<strong>in</strong>em Ortungsgerät wie dem<br />
Bluetooth-Dongle Tod schnell<br />
wiederf<strong>in</strong>den. Theoretisch möglich<br />
wäre dies auch mit dem<br />
Philips InRange AEA1000 (ca.<br />
50 Euro). Auf GPS Basis arbeiten<br />
die Track<strong>in</strong>g-Halsbänder<br />
von Retrieva sowie das Astro<br />
320 (ca. 320 Euro) und das GTU<br />
10 (ca. 200 Euro) von Garm<strong>in</strong>.<br />
Wie bei allen Maßnahmen der<br />
Überwachung sollten die Privatsphäre,<br />
Rechtliches und der<br />
Datenschutz dabei aber nicht<br />
außer Acht gelassen werden.<br />
Freigang nach Wunsch<br />
Genau wie der Mensch braucht auch das Haustier genügend<br />
Bewegung, um nicht krank zu werden. Jederzeit<br />
Freigang erlaubt den Vierbe<strong>in</strong>ern e<strong>in</strong>e Heimtierklappe.<br />
Doch wer schon mal e<strong>in</strong>e fremde Katze <strong>in</strong> der<br />
eigenen Wohnung vorgefunden hat, möchte das sicher<br />
<strong>in</strong> Zukunft ausschließen. Technisch ist das machbar,<br />
schließlich gibt es per Mikrochip gesteuerte Katzenklappen<br />
wie etwa die SmartFlap (ca. 134 Euro): Sie erlaubt<br />
e<strong>in</strong>e selektive Zugangskontrolle für „gechipte“<br />
Katzen. Somit ist e<strong>in</strong>erseits ke<strong>in</strong> gefährliches Halsband<br />
erforderlich und andererseits können nur bestimmte<br />
Tiere das Haus betreten.<br />
Doch nicht nur Katzen erlaubt die RFID-Technologie<br />
den Freigang nach Wunsch. Auch kle<strong>in</strong>ere Hunde können<br />
mit der SmartFlap beliebig aus- und e<strong>in</strong>gehen. Diese<br />
Technik funktioniert auch bei nicht „gechipten“ Tieren:<br />
Diese müssen für den Zugang jedoch e<strong>in</strong>en RFID-<br />
Anhänger tragen.<br />
Scheut sich das Haustier, e<strong>in</strong>e solche Klappe zu benutzen,<br />
ist PetWALK, e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>gangstür für Hunde und Katzen,<br />
die ideale Lösung. Es gibt sie <strong>in</strong> verschiedenen<br />
Größen mit e<strong>in</strong>er Höhe von 57 bis 77 Zentimetern. Mit<br />
e<strong>in</strong>em optionalen Dämmmodul können sie sogar an<br />
die strengen Vorgaben des Passivhausstandards angepasst<br />
werden.<br />
Nicht überall ist es erlaubt, e<strong>in</strong>e Haustürklappe e<strong>in</strong>zubauen.<br />
Durch die Haustür kann die Katze auch so nach<br />
Such den hund!<br />
Ob Jäger, Rettungshundestaffel oder normale<br />
Hundehalter: Mit dem Retrieva-GPS-Halsband<br />
können Sie jederzeit prüfen, wo sich Ihr Gefährte<br />
bef<strong>in</strong>det (Preis: ca. 350 Euro).<br />
draußen gelassen werden. Bei<br />
ihrer Rückkehr macht sie sich<br />
durch Miauen oder Kratzen an<br />
der Tür bemerkbar. Letzteres ist<br />
bei e<strong>in</strong>er Mietwohnung nicht<br />
gerade erwünscht. Für Abhilfe<br />
sorgt das Funkmeldesystem<br />
von Karlie (ca. 30 Euro). Die Katze<br />
trägt dabei e<strong>in</strong> spezielles<br />
Halsband. Sobald sie vor der<br />
Tür steht, erkl<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> Tonsignal.<br />
Bei der De-luxe-Variante (ca. 45<br />
Euro) kann e<strong>in</strong>e tragbare Empfängerstation beliebig im<br />
Haus aufgestellt werden. Somit braucht das Tier nicht<br />
mehr stundenlang vor der Tür zu warten.<br />
Gegen die Langeweile<br />
Damit sich Hunde und Katzen nicht langweilen, können<br />
entsprechende Spielautomaten die passende Lösung<br />
se<strong>in</strong>. Sicherlich will nicht jeder se<strong>in</strong>em Vierbe<strong>in</strong>er das<br />
Tablet zum Spielen überlassen, auch wenn es spezifische<br />
Haustier-Games gibt.<br />
Für Beschäftigung und Bewegung sorgen kann e<strong>in</strong><br />
elektronisch betriebenes Katzenspielzeug. Das Frolicat<br />
BOLT (ca. 25 Euro) sieht aus wie e<strong>in</strong> Kegel und projiziert<br />
ebenso wie die Variante Dart e<strong>in</strong>en Laserstrahl auf den<br />
Boden, der die Katze zum H<strong>in</strong>terherjagen animiert. Neben<br />
den beiden Laser-Spielzeugen gibt es noch die<br />
Modelle TWITCH und POUNCE. Sie bieten der Katze<br />
„greifbare“ Beute an – etwa <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es<br />
Plastikfisches oder e<strong>in</strong>er Maus.<br />
Gegen Langeweile und Bewegungsmangel<br />
helfen beim Hund<br />
Apportiermasch<strong>in</strong>en oder Ballwurfgeräte.<br />
Zu den elektronischen Dogsittern<br />
gehören etwa Smartfetch Up<br />
(ca. 300 Euro), das dänische Produkt<br />
Cannonball (ca. 460 Euro), die Ballfallmasch<strong>in</strong>e<br />
D-Balls von VOSSPet (ca.<br />
29 Euro) oder der GoDogGo (ca.<br />
160 Euro).<br />
Laser-<br />
Kegel<br />
Der Frolicat Bolt projiziert<br />
e<strong>in</strong>en Laserstrahl<br />
auf den Boden und<br />
weckt damit garantiert<br />
den Jagd<strong>in</strong>st<strong>in</strong>kt des<br />
Stubentigers.<br />
01.2014 connected-home.de 91
smart life Smarte Haustierversorgung<br />
„Vor dem E<strong>in</strong>satz sollte man sich e<strong>in</strong>gehend<br />
mit der Technik befassen“<br />
Ralf Grützner, Vizepräsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Welche technischen und elektrischen<br />
Produkte im Heimtiersektor s<strong>in</strong>d besonders gefragt?<br />
Ralf Grützner: Vor allem im Herbst und W<strong>in</strong>ter werden<br />
wegen der Energieeffizienz <strong>in</strong>sbesondere Heimtierklappen<br />
nachgefragt. Im Frühjahr stehen Ultraschall-Überwachungsgeräte<br />
für den Gartenteich hoch im Kurs. Mit e<strong>in</strong>em<br />
akustischen Signal oder e<strong>in</strong>em Blitzlicht sollen sie Reiher,<br />
Katzen und andere E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gl<strong>in</strong>ge abschrecken. Aber auch<br />
K<strong>in</strong>der können somit gewarnt werden, wenn sie zu nahe am<br />
Teich spielen. Ebenfalls beliebt s<strong>in</strong>d Fütterungsautomaten<br />
für Aquarien oder Gartenteiche. Außerdem s<strong>in</strong>d bei den<br />
Aquarianern Überwachungscomputer gefragt, mit denen<br />
die wichtigsten Parameter kontrolliert und zum Teil auch<br />
reguliert werden können. Selbst der Wasserstand von<br />
offenen Aquarien kann immer auf dem gleichen Level<br />
gehalten werden. E<strong>in</strong>e große Nachfrage zeigt sich bei der<br />
Aquarienbeleuchtung bei den energieeffizienten LEDs.<br />
Damit lassen sich Sonnenauf- und -untergänge simulieren.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: In welchen Bereichen könnte sich<br />
e<strong>in</strong>e Erweiterung des Sortiments lohnen?<br />
Ralf Grützner: Ausbaufähig s<strong>in</strong>d die Angebote <strong>in</strong> dem<br />
Bereich der fernsteuerbaren Apps für die Aquarienüberwachung.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs ist e<strong>in</strong>e solche Technik mit Kosten bis zu<br />
1000 Euro doch noch teuer, verglichen mit den bisherigen<br />
Lösungen, die nur etwa um die 140 Euro kosten. Doch<br />
dafür hat der Nutzer mit den via App steuerbaren Systemen<br />
e<strong>in</strong>en deutlich höheren Komfort. Er kann aus der Ferne<br />
prüfen, ob mit dem Aquarium im heimischen Wohnzimmer<br />
alles <strong>in</strong> Ordnung ist.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Wobei sollten Tierhalter Vorsicht<br />
walten lassen?<br />
Ralf Grützner: Vorsichtig se<strong>in</strong> sollte der Nutzer etwa bei<br />
e<strong>in</strong>em elektrischen Zaun rund um den Gartenteich. Es<br />
fließen dort zwar nur schwache Ströme, aber auch diese<br />
können für K<strong>in</strong>der sehr unangenehm se<strong>in</strong>. Generell sollte<br />
der Mensch sich nicht bl<strong>in</strong>d auf die Technik verlassen.<br />
Schließlich geht es dabei ja um die Versorgung von<br />
Lebewesen. Auf ke<strong>in</strong>en Fall sollte zum Beispiel e<strong>in</strong> Futterautomat<br />
am Freitag gekauft werden, damit er bei der<br />
Abwesenheit am Samstag und Sonntag se<strong>in</strong>en Dienst tun<br />
kann. Vor dem tatsächlichen E<strong>in</strong>satz sollte man sich erst<br />
e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>gehend mit der Technik befassen.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Wie sehen Sie elektrische Spielzeuge<br />
für alle<strong>in</strong> bleibende Heimtiere?<br />
Ralf Grützner: Wenn Katzen beispielsweise mithilfe e<strong>in</strong>er<br />
Katzenklappe frei nach draußen gehen können, können<br />
auch elektrische Spielzeuge zum E<strong>in</strong>satz kommen. Sie<br />
sollten jedoch ke<strong>in</strong>e Dauerbeschäftigung für die Tiere<br />
darstellen. Und am besten ist es, solche Spielzeuge dann<br />
e<strong>in</strong>zusetzen, wenn man dabei oder <strong>in</strong> der Nähe ist. Außerdem<br />
kann es se<strong>in</strong>, dass dabei die Batterie schnell leer ist.<br />
31 Millionen<br />
Liebl<strong>in</strong>ge<br />
Verteilung der <strong>in</strong> 2012<br />
<strong>in</strong> Deutschland gehaltenen<br />
Arten von Heimtieren,<br />
erhoben vom<br />
Zentralverband Zoologischer<br />
Fachbetriebe<br />
Deutschlands e.V. (ZZF)<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Wie lange können Hunde und<br />
Katzen alle<strong>in</strong> bleiben?<br />
Ralf Grützner: Katzen können je nach ihren <strong>in</strong>dividuellen<br />
Eigenschaften e<strong>in</strong>ige Stunden alle<strong>in</strong>e bleiben. Bei regelmäßigen<br />
mehrstündigen Abwesenheiten beispielsweise wegen<br />
e<strong>in</strong>er Berufstätigkeit sollten Wohnungskatzen zu zweit<br />
gehalten werden. Hunde s<strong>in</strong>d Rudeltiere und sollten<br />
deshalb allenfalls kurzfristig alle<strong>in</strong> gelassen werden.<br />
92<br />
connected-home.de 01.2014
Unsere Redaktion<br />
Andreas<br />
Frank<br />
Der Experte für Medien-<br />
Receiver, Home-Server und<br />
Netzwerk-Fragen<br />
Yasm<strong>in</strong><br />
Vetterl<br />
Die TV-Fachfrau und<br />
Spezialist<strong>in</strong> für Design<br />
und neue Medien<br />
Re<strong>in</strong>hard<br />
Otter<br />
Der Fachmann für sämtliche<br />
Video-, Netzwerk- und<br />
Onl<strong>in</strong>e-Themen<br />
Andreas<br />
Greil<br />
Der Spezialist für alles rund um<br />
TV-Empfang, Sat-Lösungen<br />
und Video-Verteilung<br />
Dom<strong>in</strong>ik<br />
Drozdowski<br />
Der Experte für Onl<strong>in</strong>e-Trends,<br />
vernetztes Fahren und<br />
Lichtlösungen<br />
Stefan<br />
Schickedanz<br />
Der erfahrene Spezialist für<br />
das Thema Sound <strong>in</strong> all<br />
se<strong>in</strong>en Facetten<br />
Roland<br />
Seibt<br />
Der Technik-Crack und<br />
Profi für HD-Medien, TV-Geräte<br />
und Heimsteuerung<br />
Günther<br />
Ohland<br />
Der Fachmann für <strong>in</strong>telligente<br />
und praxisorientierte<br />
Heimvernetzung<br />
Markus<br />
Wölfel<br />
Der Ansprechpartner für<br />
Bild-, Netzwerk- und<br />
Smart-Home-Themen<br />
Impressum<br />
Redaktion<br />
Herausgeber: Kai Riecke<br />
Bereichsleitung Unterhaltungselektronik<br />
und Chefredaktion: Andreas Stumptner (V.i.S.d.P.)<br />
Leitender Redakteur: Andreas Frank (af)<br />
Geschäftsführender Redakteur: Andreas Greil (ag)<br />
Redaktion: Dom<strong>in</strong>ik Drozdowski (dd), Roland Seibt (rs),<br />
Yasm<strong>in</strong> Vetterl (yv)<br />
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Mitarbeiter dieser Ausgabe: Jan Fleischmann, Stefan von<br />
Gagern, Frank-Oliver Grün, Günther Ohland, Re<strong>in</strong>hard Otter,<br />
Peter Pernste<strong>in</strong>er, Hannes Rügheimer, Philipp Schäfer, Christ<strong>in</strong>e<br />
Schonschek, Inge Schwabe<br />
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01.2014 connected-home.de 93
smart life W<strong>in</strong>ter-Gadgets<br />
Von Stefan von Gagern<br />
W<strong>in</strong>terspaß mit<br />
smarten Gadgets<br />
Klamme F<strong>in</strong>ger, kalte Ohren und Erkältungsgefahr: Der W<strong>in</strong>ter hat auch raue Seiten. Mit<br />
cleverer Technik zeigen Sie der kalten Jahreszeit die Zähne. Wir haben Gadgets gegen Kälte,<br />
Langeweile, Bewegungsmangel, leere Akkus und andere W<strong>in</strong>terplagen zusammengestellt.<br />
Z<br />
ur W<strong>in</strong>terzeit drohen jedes Jahr verschiedene<br />
Widrigkeiten: Wird es kalt draußen, ist das<br />
Tippen auf dem Smartphone mit nackten<br />
F<strong>in</strong>gern unangenehm. Handschuhe halten zwar warm,<br />
funktionieren aber auf Touchscreens nicht. Vielen fällt<br />
es schwer, sich <strong>in</strong> der dunklen Jahreszeit zum Bewegen<br />
zu motivieren, dabei wäre genau das nach dem Fest<br />
nötig. Und auch dr<strong>in</strong>nen ist es nicht e<strong>in</strong>facher: Die Heizung<br />
trocknet die Luft aus. Komb<strong>in</strong>iert mit dem Bewegungsmangel,<br />
fördert das Erkältungen. Auf den<br />
folgenden Seiten zeigen wir Ihnen, wie Sie den W<strong>in</strong>ter<br />
mit cleverer Technik smarter gestalten können.<br />
94<br />
connected-home.de 01.2014
Die persönliche Wetterstation<br />
www.netatmo.com // 176 Euro<br />
Wetterdaten und -Apps gibt es heute zur Genüge. Die meisten haben<br />
aber e<strong>in</strong>e Schwäche: Sie beziehen die Daten von e<strong>in</strong>er Wetterstation,<br />
die etwa am Flughafen oder im Stadtzentrum aufgestellt ist. In e<strong>in</strong>em<br />
Vorort kann das Wetter schon wieder ganz anders aussehen. Gerade<br />
im W<strong>in</strong>ter, wenn e<strong>in</strong> paar Grad weniger oder mehr schon Bodenfrost<br />
bedeuten, s<strong>in</strong>d exakte Daten jedoch sehr wichtig. Als<br />
persönliche Wetterstation misst die Urban Weather Station<br />
von Netatmo den Kohlendioxidgehalt, den Luftdruck, die<br />
Temperatur, die Luftfeuchtig keit und vieles mehr: draußen<br />
sowie dr<strong>in</strong>nen.<br />
Zunächst stellt man beide Module auf und verb<strong>in</strong>det sie mit<br />
dem Heimnetz. Per iOS-, Android-App und Web-App im Browser<br />
lassen sich die Daten dann exakt und <strong>in</strong> Echtzeit abrufen. Auf diese<br />
Weise kann man etwa zu trockene Heizungsluft im W<strong>in</strong>ter vermeiden.<br />
Mit der Urban Weather Station bleiben per iOS<br />
oder Android-App Umwelte<strong>in</strong>flüsse und Temperatur<br />
dr<strong>in</strong>nen und draußen genau im Blick.<br />
W<strong>in</strong>dmesser für die Hosentasche<br />
www.vaavud.com // 45 Euro<br />
Die cleversten Gadgets kommen manchmal komplett ohne Elektronik aus – wie der Vaavud<br />
W<strong>in</strong>d Meter for Smartphones. Wer zum Beispiel für den W<strong>in</strong>tersport die W<strong>in</strong>dstärke exakt<br />
messen möchte, lädt die zugehörige Gratis-App auf iPhone oder Samsung Galaxy S3/S4. Der<br />
Vaavud sieht ähnlich aus wie das W<strong>in</strong>drad e<strong>in</strong>er Gipfel-Wetterstation. In die Kopfhörerbuchse<br />
e<strong>in</strong>gesteckt, dreht sich der Rotor im W<strong>in</strong>d. In den Rotorschalen s<strong>in</strong>d Magneten versteckt.<br />
Drehen sie sich, wirkt sich das so erzeugte Magnetfeld auf den Kompass <strong>in</strong> iPhone oder<br />
Samsung-Smartphone aus – die Änderung wird <strong>in</strong> der zugehörigen Gratis-App gemessen<br />
und <strong>in</strong> die exakte W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit umgerechnet. Die Werte können zusammen mit der<br />
Zeit und GPS-Position aufgezeichnet und auf der Karte gespeichert werden.<br />
Snowboarder und<br />
andere W<strong>in</strong>tersportler<br />
können die W<strong>in</strong>dstärke<br />
mit dem Vaavud<br />
W<strong>in</strong>d Meter (Bild l<strong>in</strong>ks)<br />
überall messen.<br />
Der Handschuh wird zum Handy<br />
www.hi-fun.de // 50 Euro<br />
Wer kennt es nicht: E<strong>in</strong> langes Telefongespräch bei M<strong>in</strong>usgraden, und<br />
schon s<strong>in</strong>d die Hände eiskalt. Abhilfe schaffen die hi-Call-Handschuhe<br />
von hi-Fun. Sie halten nicht nur die F<strong>in</strong>ger warm. Beim Anruf hält man<br />
sich den l<strong>in</strong>ken Handschuh e<strong>in</strong>fach ans Ohr. Der Daumen enthält den<br />
Lautsprecher, der kle<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>ger das Mikrofon. Dank Bluetooth kann<br />
direkt lostelefoniert werden. Das Smartphone bleibt e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> der<br />
Tasche. Die smarten Handschuhe gibt es aus Wolle oder Leder (Preis:<br />
100 Euro). Wem das Handschuh-Telefonieren pe<strong>in</strong>lich ist, der kann das<br />
Gespräch auch normal annehmen: Dank speziell beschichteter F<strong>in</strong>gerkuppen<br />
funktioniert das sogar auf dem Touchscreen e<strong>in</strong>wandfrei.<br />
Spezielle Wollhandschuhe: Der l<strong>in</strong>ke enthält Mikrofon und Lautsprecher zum<br />
Telefonieren, zudem s<strong>in</strong>d beide für Touchscreens speziell beschichtet.<br />
01.2014 connected-home.de<br />
95
smart life W<strong>in</strong>ter-Gadgets<br />
Heißer Sound für warme Ohren<br />
www.urbanears.com // 80 Euro<br />
Für den W<strong>in</strong>ter kam Hersteller Urbanears<br />
auf die Idee, den Woll-Ohrenwärmer und<br />
Bügelkopfhörer zu kreuzen.<br />
Wenn man sowieso große Bügelkopfhörer trägt – warum damit im W<strong>in</strong>ter nicht<br />
gleich die Ohren warmhalten? Diese Idee hatte Kopfhörerhersteller Urbanears und<br />
brachte <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem US-Textilhersteller Pendleton Woolen Mills das<br />
Spezialmodell Plattan Pendleton Edition heraus. Der Kopfhörer ist mit leichter,<br />
re<strong>in</strong>er Wolle umhüllt. Er besitzt neben e<strong>in</strong>er Fernsteuerung fürs Smartphone auch<br />
e<strong>in</strong> Mikrofon zum Telefonieren – auch das verh<strong>in</strong>dert kalte Hände im W<strong>in</strong>ter. In die<br />
zweite, nicht mit Kabel besetzte Kopfhörerbuchse an e<strong>in</strong>er der Ohrmuscheln kann<br />
sich zudem noch jemand e<strong>in</strong>stöpseln. So lässt sich ohne großen Aufwand das<br />
<strong>Musik</strong>vergnügen teilen.<br />
Der M<strong>in</strong>i-E<strong>in</strong>gabestift<br />
von Pearl lässt sich an<br />
der Kopfhörerbuchse<br />
befestigen.<br />
Tipps fürs Tippen <strong>in</strong> der kalten Zeit<br />
www.just-mobile.eu, www.pearl.de // 40 Euro, 5 Euro<br />
Wer im W<strong>in</strong>ter zu kalten F<strong>in</strong>gern neigt, steht häufig vor dem Problem, dass das Bedienen<br />
kapazitiver Touchscreens von Smartphone und Tablet kaum noch funktioniert.<br />
Abhilfe schafft e<strong>in</strong> Touchscreen-fähiger Handschuh, doch damit fehlt das Gefühl beim<br />
Bedienen des Smartphones.<br />
Abhilfe br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> Touchscreen-Stylus wie der Alu Pen Pro von Just Mobile. Der<br />
Alustift ist dünn und gut ausbalanciert. Mit der gummierten Spitze tippt oder<br />
wischt er auf dem Smartphone. Wer ihn dabei hat, kann mit dem anderen Ende, <strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>e Kugelschreiberm<strong>in</strong>e steckt, auch auf Papier<br />
schreiben. Wie e<strong>in</strong> üblicher Kugelschreiber ist er<br />
immer griffbereit.<br />
Wer es superkompakt möchte, kann zum Callstel<br />
M<strong>in</strong>i-E<strong>in</strong>gabestift von Pearl greifen. Er ist preisgünstig<br />
und so kle<strong>in</strong>, dass man ihn als Schlüsselanhänger oder angedockt<br />
am Audioausgang des Smartphones immer bei sich tragen kann.<br />
E<strong>in</strong> Stift fürs Smartphone<br />
ist die Lösung,<br />
wenn die F<strong>in</strong>ger kalt<br />
werden und e<strong>in</strong> Touchscreen-fähiger<br />
Handschuh<br />
sich zu klobig<br />
anfühlt.<br />
E<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>terjacke für Tablet und Notebook<br />
www.emea.coteetciel.com // 39 Euro<br />
E<strong>in</strong>e zweite Haut schützt das Tablet vor Abkühlung<br />
und verlängert damit die Akkulaufzeit.<br />
Der W<strong>in</strong>ter und die Kälte setzen nicht nur uns, sondern auch unseren Geräten und vor allem<br />
ihren Akkus zu. Wenn e<strong>in</strong> Gerät mal richtig abkühlt, werden Display und Akku mehr belastet.<br />
Da kann die Stromversorgung schon mal e<strong>in</strong>brechen. In den H<strong>in</strong>weisen zu den Akkus<br />
empfehlen daher viele Hersteller, die Geräte nicht extremen Temperaturen auszusetzen.<br />
Smartphones trägt man oft <strong>in</strong> der Hosentasche, wo es <strong>in</strong> der Regel warm bleibt. Wer nicht will,<br />
dass se<strong>in</strong> Tablet oder Notebook eiskalt wird, sollte es möglichst warm halten, zum Beispiel mit<br />
e<strong>in</strong>er zusätzlichen Neopren-Hülle. Wer hier gleich an die Haptik e<strong>in</strong>es Taucheranzugs denkt,<br />
liegt falsch: Das französische Fashion-Label Côte&Ciel setzt bei se<strong>in</strong>en Zippered Sleeves<br />
e<strong>in</strong> Material e<strong>in</strong>, das sich anfühlt wie Stoff, gleichzeitig aber Erschütterungen abfedert, warm<br />
hält und wasserabweisend ist. Es sitzt beim iPad eng wie e<strong>in</strong>e zweite Haut. Weitere Modelle<br />
schützen auch Notebooks. An der Öffnung ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>vertierter Reißverschuss e<strong>in</strong>genäht. Das<br />
sieht nicht nur edel aus, die Polsterung schützt beim Herausnehmen auch vor Kratzern.<br />
96<br />
connected-home.de 01.2014
E<strong>in</strong> Lautsprecher für draußen<br />
www.scosche.com // 150 Euro<br />
Wenn es draußen kalt wird, beg<strong>in</strong>nt die W<strong>in</strong>tersportsaison. Wer beim Skifahren,<br />
Snowboarden, Mounta<strong>in</strong>biken, Wandern oder e<strong>in</strong>fach bei der Après-Ski-Party nicht<br />
auf <strong>Musik</strong> verzichten möchte, packt die Scosche Boombottle e<strong>in</strong>. Der wasserdichte<br />
Outdoor-Lautsprecher im Thermoskannen-Look kann per Karab<strong>in</strong>erhaken an Rucksack<br />
oder Anorak hängen – beim Mounta<strong>in</strong>bike oder Rucksack passt er außerdem <strong>in</strong><br />
den Halter oder Fächer für die Getränkeflasche. Den Akku lädt man per USB, die<br />
Verb<strong>in</strong>dung erfolgt via Bluetooth. Beim Pair<strong>in</strong>g helfen Infos per – nur englischer -<br />
Sprachausgabe. Der Sound ist dank Subwoofer und Rundumklang erstaunlich kräftig.<br />
Auch bei extremer Feuchtigkeit lassen sich die Tasten bedienen. Gegen Stürze ist die<br />
Boombottle mit e<strong>in</strong>em gummiüberzogenen Gehäuse geschützt.<br />
Mit se<strong>in</strong>em wiederaufladbaren Lithium-Polymer-Akku<br />
hält die Bluetooth-<strong>Musik</strong>kanne von Scosche bis zu zehn<br />
Stunden Dauerbeschallung durch.<br />
Der Gesundheitsmonitor<br />
www.with<strong>in</strong>gs.com // 150 Euro<br />
Der With<strong>in</strong>gs Smart<br />
Body Analyzer ist die<br />
Rundum-Überwachungszentrale<br />
für<br />
das Wohlbef<strong>in</strong>den.<br />
In der kalten Jahreszeit hat der W<strong>in</strong>terspeck Hochsaison.<br />
Krankheiten und Bewegungsmangel beugt der With<strong>in</strong>gs<br />
Smart Body Analyzer vor. Was auf den ersten Blick<br />
aussieht wie e<strong>in</strong>e gewöhnliche Waage, ist e<strong>in</strong> Allround-<br />
Messgerät für Gewicht, Körperfett, Herzfrequenz und Luftqualität.<br />
Zum E<strong>in</strong>richten wird der Body Analyzer per Bluetooth mit dem<br />
Smartphone verbunden. Die Gratis-App für iOS oder Android verb<strong>in</strong>det<br />
dann die Waage mit dem heimischen WLAN und dem persönlichen Konto bei<br />
With<strong>in</strong>gs. Bei <strong>jedem</strong> Wiegen werden alle Werte gemessen und an den Onl<strong>in</strong>e-Dienst<br />
übertragen. Mit der App oder auf der Website lassen sich dann alle Daten über die Zeit<br />
mit Kurven veranschaulichen. Wer abnehmen möchte, kann sich e<strong>in</strong> Zielgewicht setzen.<br />
Die App gibt dann Zwischenziele vor wie das abzunehmende Gewicht pro Woche.<br />
Wer den Analyzer im Schlafzimmer aufstellt, nutzt das volle Potenzial. Er misst jede halbe<br />
Stunde den CO 2<br />
-Gehalt und die Temperatur. Das hilft, die Atmosphäre im Schlafzimmer<br />
im optimalen Bereich zu halten und sich so gegen Erkältungen zu schützen. Außerdem<br />
kann der Analyzer Daten mit Apps wie Runtastic oder EatDifferent austauschen.<br />
Handheld mal anders<br />
www.zanier.com // 300 Euro<br />
Es gibt zwar <strong>in</strong>zwischen Apps für Skifahrer, doch das Hantieren mit dem<br />
Smartphone am Hang ist alles andere als angenehm. Die handliche Alternative:<br />
Handschuh-Spezialist Za<strong>in</strong>ier (www.zanier.com, 300 Euro) hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong> neues<br />
Modell High-Tech e<strong>in</strong>genäht. Fertig ist der laut Hersteller erste Handschuh der<br />
Welt mit <strong>in</strong>tegriertem Computer. Der X-Plore.XGX enthält e<strong>in</strong> GPS-fähiges<br />
Navigationssystem. Daten wie Geschw<strong>in</strong>digkeit und Höhe können während<br />
der Fahrt vom am Daumen e<strong>in</strong>gearbeiteten Display abgelesen werden. Und<br />
per Sync lassen sich die Skitouren zu Hause am Computer dokumentieren.<br />
Der GPS-Handschuh<br />
navigiert über<br />
Skipisten, ohne dass<br />
man das Smartphone<br />
auspacken muss.<br />
01.2014 connected-home.de<br />
97
Service <strong>Vorschau</strong><br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Connected Home<br />
ist Medienpartner von<br />
www.Smarthome-Deutschland.de<br />
Connected home im Web<br />
Ausführliche Testergebnisse, brandaktuelle<br />
News und neueste Trends<br />
zum vernetzten Heim f<strong>in</strong>den Sie unter:<br />
www.connected-home.de<br />
Das E<strong>in</strong>male<strong>in</strong>s der Hausvernetzung<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> hat renoviert: Der Look ist komplett neu und die<br />
Rubrizierung noch übersichtlicher. Passend dazu ist unser Titelthema e<strong>in</strong><br />
ausführlicher Ratgeber zum Thema Smart Home: mit Expertenme<strong>in</strong>ungen,<br />
praktischer Checkliste und exklusiven Reportagen.<br />
Clever kochen<br />
Um e<strong>in</strong> Gourmetmahl zuzubereiten,<br />
muss man meist e<strong>in</strong>ige Stunden <strong>in</strong> der<br />
Küche <strong>in</strong> Kauf nehmen. Aber smartes<br />
Kochzubehör kann e<strong>in</strong>em bereits<br />
vieles abnehmen und vere<strong>in</strong>fachen.<br />
Wir haben für Sie e<strong>in</strong>ige <strong>in</strong>telligente<br />
Küchenhelfer zusammengestellt.<br />
Das Baby<br />
immer im Blick<br />
Sie s<strong>in</strong>d unverzichtbar für Eltern<br />
mit Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>d: Babyphones. Die<br />
Aufpasser für den Neugeboreren<br />
gibt es <strong>in</strong>zwischen auch immer<br />
smarter. Wie zeigen, welche der<br />
Geräte mehr können als zuhören.<br />
Wandmusik<br />
On-Wall-Lausprecher bieten tollen<br />
Klang ohne Platzverschwendung. In<br />
unserem ausführlichen Test sagen wir<br />
Ihnen, welche Geräte sich am besten<br />
als Wandschmuck eignen.<br />
Die Zukunft der Steuerung<br />
Die gute alte Fernbedienung hat ausgedient: Schon<br />
jetzt läuft die Bedienung im Smart Home meist per<br />
App und Touchscreen. Und das vernetzte Haus wird<br />
mit Gesten- und Sprachsteuerung sogar noch<br />
komfortabler und <strong>in</strong>tuitiver. Wir präsentieren die<br />
verschiedenen Möglichkeiten, wie heute schon mit<br />
Hand und Stimme gesteuert werden kann, und<br />
blicken <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Zukunft, <strong>in</strong> der Google Glass und<br />
Augmented Reality die Art revolutionieren werden,<br />
wie wir unsere Technik bedienen.<br />
Die nächste Ausgabe von Connected Home ersche<strong>in</strong>t am 24.01.2014.<br />
Änderungen aus aktuellem Anlass möglich<br />
98 connected-home.de 01.2014
JETZT IM HANDEL! DAs<br />
NEuE DMAx MAgAZIN.<br />
dmax-magaz<strong>in</strong>.de
Rubrik xxxxxxxxxxxx<br />
Der Clevere.<br />
Die Würfel s<strong>in</strong>d gefallen.<br />
Der neue <strong>Raum</strong>feld Cube ist da. Er ist der vielseitigste Stream<strong>in</strong>g-Lautsprecher <strong>in</strong> der<br />
<strong>Raum</strong>feld-Multiroom-Familie und spielt <strong>in</strong> echter HiFi-Qualität <strong>in</strong> allen Wohnräumen, <strong>in</strong><br />
denen Sie <strong>Musik</strong> erleben wollen, ganz groß auf – z.B. auch dank des 90-Watt-Verstärkers<br />
<strong>in</strong> modernster Bi-Amp<strong>in</strong>g-Technologie. Also, Platz da im Arbeits-, Gäste- oder K<strong>in</strong>derzimmer<br />
– alle<strong>in</strong>e oder mit anderen <strong>Raum</strong>feld-Geräten im Multiroom-Betrieb: Hier kommt<br />
der Cube. www.raumfeld.com<br />
Internetradio & Stream<strong>in</strong>g-Dienste | Android- & iOS-Stream<strong>in</strong>g | 24 Bit, 192 kHz-Support | USB-Anschluss |<br />
Gapless-Playback | Double-Bass-Reflexsystem<br />
powered by<br />
100<br />
connected-home.net 02.2011